Darmstädter Tagblatt 1903


01. Mai 1903

[  ][ ]

Abonnemenksprei=

166. Jahrgang.

Inſerate

monatlich 50 Pfa., vierteljährlich 150 Mk.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
Aluſtriorkes Antorl
6bo=bhOVIdöd

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanutmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N7810.

Freitag, den 1. Mai.

1903.

Be k a n n tm a ch u n g.
Besinſektor Kourad Klöß iſt mit Wirkung vom 1. April d. 33. ſeines
Amtes enthoben worden. Etwaige Anſprüche an deſſen Kaution können
bis zum 12. Mai l. J. vormittags 10 Uhr,
bei der unterzeichneten Behörde geltend gemacht werden.
Darmſtadt, den 29. April 1903.
Großherzogliches Poli= iamt.
J. V.: Gebhardt.
1½1
Ediktalladung.
L. Die nachbezeichneten Perſonen haben über die ihrem Namen beibemerkten, des Holzes
ihnen im Grundbuche zugeſchriebenen Immobilien anderweit verfügt bezw. dritte
Perſonen erheben an einzelne dieſer Grundſtücke Eigentumsanſprüche und haben
die Ueberſchreibung im Grundbuche auf ihren Namen beantragt, können aber
das Eigentum bezw. die Schuldfreiheit derſelben urkundlich nicht nachweiſen,
weshalb alle, welche Eigentums= oder ſonſtige Anſprüche an dieſelben erheben
zu können glauben, hiermit aufgefordert werden, dieſe innerhalb vier Wochen
bei dem unterzeichneten Gerichte geltend zu machen, als ſonſt die Beſchränkungen
gelöſcht und die Einträge in das Mutationsverzeichnis auf die anderen Erwerber
bezw. Antragſteller verfügt wird.
1) Gemarkung Griesheim.
Flur XVI. Nr. 535 auf den Namen: Feldmann, Katharina (Philipp Funfter,
Tochter) zu Griesheim.
2) Gemarkung Pfungſtadt.
Flur XXVI, Nr. 370 auf den Namen: Margaretha geb. Kramer, verehelichte
Peter Darmſtädter in Pfungſtadt.
Flur XxXII, Nr. 187 auf den Namen: Gandenberger, Peter, erſter und
Frau geb. Koch, ſowie auf den Namen: Koch, Eliſabetha, Ehefrau des
Peter Gandenberger in Pfungſtadt.
Flur XXV, Nr. 221⁄₁₀ auf den Namen: Georg Weidner erſter und Frau,
10
geb. Becker.

3) Gemarkung Noßddrf.
Flur I. Nr. 620: Im Grundbuch niemand zugeſchrieben.
II. Die von Peter Storck dem dritten und deſſen Ehefrau Katharina, geb.
Bötter in Arheilgen zu Gunſten des Chriſtian Göbel in Arheilgen errichtete und
auf den Grundſtücken der Gemarkung Arheilgen, nämlich:
Flur XVI, Nr. 117; Flur VIII. Nr. 269; Flur x. Nr. 173; Flur x.
Nr. 174; Flur VIII. Nr. 27; Flur I. Nr. 487; Flur XXXXVI, Nr. 44
und Flur I. Nr. 928
laſtende Hypothek im Betrage von 400 fl. ſoll gelöſcht werden. Die Hypothek=
urkunde
iſt abhanden gekommen. Der im Hypothekenbuch als Zeſſionar einge=
tragene
Heinrich Fink in Darmſtadt hat die Löſchung der Hypothek beantragt.
Es werden deshalb alle, welche Anſprüche aus dieſer Schuld= und Pfandver=
ſchreibung
geltend machen zu können glauben, aufgefordert, ſolche binnen zwei
Monaten bei dem unterzeichneten Gerichte zu erheben, wibrigenfalls nach Ablauf
dieſer Friſt Löſchung der Hypothek im Hypothekenbuch erfolgen wird.
1¼
III. Die Grundſtücke Flur I. Nr. 538.7 Grabgarten in der Pfarrgaſſe und
Flur I. Nr. 538.9 Hofreite daſelbſt, Gemarkung Pfungſtadt, ſind zu Gunſten
einer Forderung des Georg Riehl dritter von Pfungſtadt im Betrage von 250 Mk.
vom 10. Juli 1879 verpfändet worden. Die Hypothekurkunde ſoll abhanden;
gekommen, die Forderung laut Beſcheinigung abgetragen ſein. Es werden alle,
welche Anſprüche an die Hypothek geltend machen wollen, aufgefordert, dies
innerhalb zwei Monaten bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden,
widrigenfalls die Löſchung der Hypothek verfügt werden würde.
Darmſtadt, den 28. April 1903.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Bittel.
68139

Brenn= und Nutzholz=
Verſteigerung.
Die am 20. und 21. l. Mts. ſtatt=
gehabte
Verſteigerung von Brenn= und
Rutzholz aus dem Diſtrikt Hinterhecke
des ſtädt. Oberwaldes iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind von Sams=
681551tag. den 2. k. Mts. ab bei der Stadt=
kaſſe
erhältlich und müſſen bis zum
16. L. Mts. daſelbſt abgeholt ſein.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag
Dienstag, den 5. Mai l. J.
Darmſtadt, den 29. April 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
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einzureichen.
Die Bedingungen liegen auf dem Betriebsbureau des Gaswerks, Lagerhaus=
ſtraße
5, zur Einſicht offen, dieſelben können, ebenſo wie die Lieſerungsverzeich=
niſſe
, welche letzteren gleichzeitig als Angebotſcheine dienen, daſelbſt koſtenlos:
lerhoben oder von auswärts durch die Poſt, gegen Einſendung von 20 Pfg. in
Briefmarken für die portofreie Zuſendung, bezogen werden.
Darmſtadt, den 25. April 1803.
Städtiſche Gaswerksverwaltung.
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Nachdruck verboten.)
38)
Nach dem Empfang dieſes Briefes machte Baron
Ewald keinen weiteren Annäherungsverſuch mehr, und wiſſer angeborener weiblicher Aufopferungstrieb, der
eine Woche ſpäter verließ Horſt in der Tat Rhinow,
ohne ſeinen Fuß noch einmal über die Schwelle des
Herrenhauſes geſetzt zu haben. Er ging nach Ham=
Lammert und ihre Tochter begleiteten ihn nach der
alten Hanſaſtadt an der Elbe, die ihnen fortan eine
neue Heimat bieten ſollte.
Wohl hatte Horſt ſeine Werbung um Martha nicht
wiederholt, aber eines Abends, da er ihr aus vollem
wehmütig bebender Stimme von der bevorſtehenden
Trennung geſprochen hatte, die ja in Anbetracht ſeiner
Jahre nun mehr eine Trennung fürs Leben ſein würde
da war die junge Lehrerin neben ſeinem Kranken=
ſtuhl
in die Kniee geglitten, hatte ihre Wange an
ſeinen Arm geſchmiegt und mit tief innigem Ausdruck
erwidert:
Nein, wir werden uns nicht trennen, Horſt,
wenn Du nicht willſt, daß es geſchieht. Biſt Du nicht
inzwiſchen anderen Sinnes geworden und verſchmähſt
Du mich nicht, ſo will ich Dir gern und freudig folgen.

Wie? rief er beglückt, ſeinen geſunden Arm um
Auf ererbter Hchoſte. die zarte Geſtalt der Knieenden ſchlingend. Du willſt
mir folgen, Martha? - Als mein Weib?
Ja, ſagte ſie leiſe. Als Dein Weibl
Und es iſt nicht blos Dankbarkeit oder ein ge=
Dich dazu veranlaßt? Du biſt mir wirklich ein klein
wenig gut2
Ich habe Dich von Herzen lieb, Horſtl - Und
burg zurückl Aber er ging nicht allein. Margarete wenn es auch vielleicht eine under=Liebe iſt als jene
- jene erſte, ſo iſt ſie darum doch ſicherlich nicht minder
wahr und tief. -
Mit naſſen Augen ſchloß Margarete Lammert
ihre Tochter in die Arme, als ſie von dem Verlöbnis
erfuhr. Das Glück, das ſie ſelbſt dereinſt vergebens
Herzen für ihre aufopfernde Pflege gedankt und mit V erträumt und erſehnt hatte, nun ſollte es ihrem Kinde
zu teil werden, und wenn es auch gewiß nicht mehr
jenes überſchwengliche, berauſchende Glück war, das
der in Jugendſchönheit und überſchäumender Lebens=
kraft
prangende Horſt hätte gewähren können, ſo war
es doch in ihren Augen immer noch ein Glück, für
deſſen Gewährung ſie dem Himmel noch bis zur letzten
Stunde ihres Daſeins danken würde.
Und ein ſtilles, ſonniges Glück war es denn auch
in der Tat, das die Mauern der behaglichen Stille
l auf der Uhlenhorſt bei Hamburg umſchloſſen. Die
angeſehene geſellſchaftliche Stellung, die Horſt von

Bruchhauſen als der Mitinhaber einer alten, hoch=
geachteten
Firma unter den Patriziern der reichen
Hanſaſtadt eimnahm, erſchloß ſeiner jungen Frau einen
erzerfreuenden, anregenden Verkehr mit liebens=
vürdigen
, geiſtig hochſtehenden Menſchen, der bald
auch die letzten Schatten der Vergangenheit aus ihrer
Seele bannte. Und wie die Roſen auf ihren Wangen
wieder aufblühten, wie ihre müden, ſchwermütigen
Augen wieder hell und glänzend wurden, ſchien auch
hr graubärtiger Gatte wieder zum feurigen Jüngling
geworden, der ſein angebetetes Weib gleichſam auf den
Händen durchs Leben trug und immer aufs neue darauf
bedacht war ihren Pfad mit Blumen zu ſchmücken.
An Schloß Rhinow und ſeine Bewohner wie an
die Vorgünge während der letzten Anweſenheit Horſts
wurden ſie natürlich oft genug erinnert. Aber mit
einer einzigen Ausnahme geſchah es immer in durch=
aus
erfreulicher Weiſe. Dieſe Ausnahme aber ereignete
ſich an dem Tage, da Harald ſeinem Oheim ſchrieb,
man habe an einem Bruͤnnen des Rhinower Forſt die
Leiche eines in zerlumpte. Gewänder gehüllten Selbſt=
mörders
gefunden, der alsbald als der ehemalige
Diener Irmiſch rekognosziert worden ſei. Der Mann
war alſo damals nicht, wie Horſt es ihm zur Pflichs
gemacht hatte, nach Amerika gegangen, ſondern er
hatte ſich allem Anſchein nach im Lande umhergetrieben
und von dem erhaltenen Gelde ſo lange ein flottes

[ ][  ][ ]

Eeite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.

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Haut in derselben Weise ein, als wenn eine Waschung mit frischem Hühnerei
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Leben geführt, bis es vollſtändig darauf gegangen war.
Dann mochte er weiter und weiter heruntergekommen
ſein. Die Verzweiflung und der Hunger mochten ihn
zuletzt trotz der Gefahr, der er ſich damit ausſetzte,
nach Rhinow zurückgeführt haben. Und als er dort
erfuhr, daß Baron Ewald, an den er ſich wohl hatte
um Hilfe wenden können, gar nicht mehr auf ſeinem
Gute lebte, ſondern mit ſeiner Gemahlin fern im
Süden weilte, und er damit auch ſeine letzte Hoffnung
zuſammenbrechen ſah, hatte er dann in der Stille des
Waldes ſeinem verfehlten Leben freiwillig ein Ziel
geſetzt.
Sonſt aber waren es nur gute und herzerfreuende
Neuigkeiten, die aus der Heimat nach dem ſchmucken
Häuschen an der Alſter hinüberflatterten. Irene war
an der Seite ihres Gatten ſo glücklich, wie es ein
verliebtes junges Frauchen nur immer ſein kann, und
Harald hatte ſich in der gut benutzten Lehrzeit zu
einem ſo tüchtigen Landwirt entwickelt, daß ſeine
Gutsnachbarn mit Bewunderung wahrnahmen, wie
raſch das ziemlich verwahrloſte Rhinow unter ſeiner
Verwaltung emporblühte.
Denn dieſe Verwaltung war wenige Monate
nach ſeiner Heimkehr ganz in ſeine Hände überge=
gangen
, da Frau Loonie plötzlich ein dringendes Ver=
langen
fühlte, ihre angegriffene Geſundheit durch einen
längeren Aufenthalt im Süden wieder herzuſtellen.
Die eigentliche Veranlaſſung zu dieſem Entſchluß aber
war wohl viel weniger irgend ein ernſthaftes oder
auch nur wahrnehmbares körperliches Leiden, als eine
tiefe Verſtimmung über die, trotz ihres heftigen Ein=

ſpruches und trotz eines ebenſo energiſchen Wider=
ſtandes
von ſeiten der Gräfin Jutta erfolgte Verlobung
Haralds mit der Komteſſe Woldenberg.
Ehrlich und mutig hatte Herta das Verſprechen
erfüllt, das ſie bei ihrer überhaſteten Abreiſe auf dem
zurückgelaſſenen Zettel dem jungen Offizier gegeben.
Sie hatte ihm nicht nur troßz des tiefgehenden Zwiſtes
zwiſchen den beiden Häuſern ihre Freundſchaft bewahrt,
ſondern ſie hatte auch keinen Augenblick Bedenken ge=
tragen
, ihm bei der erſten zufälligen Wiederbegegnung,
die ungefähr acht Monat uach jener Abreiſe erfolgte,
mutig und ehrlich ins Geſicht zu ſagen, daß ſie mit
ihm zufrieden und von ganzem Herzen ſtolz auf ihn ſei.
Was nach einer ſolchen, für eine junge Dame
einem jungen Manne gegenüber immerhin etwas un=
gewöhnlichen
Erklärung ſich notwendig ereignen mußte,
war dann auch prompt geſchehen. Harald hatte ihr
der Wahrheit gemäß und mit einer Aufrichtigkeit, die
hinter der ihrigen nicht zurückſtand, erwidert, daß die
Liebe zu ihr den allerweſentlichſten Anteil an der mit
ihm vorgegangenen vorteilhaften Wandlung gehabt
habe, und daß er es als einen nicht geringen Gewinn
fur ſein ganzes künftiges Leben anſehen würde, wenn
ſie ihm Gelegenheit gübe, dieſe Liebe durch eine Ver=
einigung
ihrer Schickſale bis an das Ende ſeiner Tage
friſch zu erhalten.
Wie ihre Antwort ausgefallen way, hatte er keinem
Menſchen erzählt, aber ſie mußte doch wohl in einem
befriedigenden Sinne gelautet haben, da ſchon am
nächſten Tage auf beiden Seiten der Kampf mit den
widerſtrebenden weiblichen Anverwandten begonnen

hatte, und da kaum vier Wochen ſpäter der über
dieſe Anverwandten glücklich erfochtene Sieg durch
ein feſtliches Verlobungsdiner gefeiert werden konnte.
Die Hochzeit folgte dann binnen kürzeſter Friſt,
da nach Haralds oft wiederholter Verſicherung bei
der vorausſichtlich ſtändigen Abweſenheit ſeiner Eltern
Rhinow unmöglich lange ohne eine Schloßherrin
bleiben dürfe. In der Tat erſchienen denn Baron
Ewald und Frau Lsonie nur noch ſehr ſelten und
immer nur auf kurze Zeit gleichſam als Gäſte auf
dem Gute, das der Baronin durch die Anweſenheit
der ungeliebten Schwiegertochter und durch die Ver=
änderung
, die unter ihrem Einfluß mit Harald vor=
gegangen
war, gründlich verleidet ſchien.
Auch ihr Gatte hatte nach ſeiner immer wieder
abgegebenen Erklärung keine Freude mehr an der er=
erbten
Scholle, ſeitdem durch das zwiſchen Landwirt=
ſchaft
und Großinduſtrie eingegangene Bündnis alle
Traditionen ſeines alten ſtolzen Geſchlechtes über den
Haufen geworfen ſeien. Die ſehr beträchtlichen Summen

entgegen, und war im Verein mit ſeiner noch immerz
ſchönen und genußfrohen Gemahlin weidlich beſtrebtz
den Ueberlieferungen ſeines alten und ſtolzen Ge=
ſchlechtes
wenigſtens inſofern treu zu bleiben, daß etz
ſte auf eine möglichſt vornehme und großartige Weiſs
jedesmal in kürzeſter Friſt wieder unter die Leuts brachte.
Ende.

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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 190=

Rulmmer 104.

Lür Augsnleidendr! 1.

Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens,
durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter
Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden wie:
Magenkatarrh, Magenkraupf,
Magenſchmerzen, ſchwere Verdanung oder Berſchleimung
zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen
vorzügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind.
Es iſt dies das bekannte
Verdanungs= und Blutreinigungsmittel, der
Ebert Wkrich'sehe Häriiuter-Wein.
Dieser Kräuter-Wein ist aus vorzüglichen, heilkräilig befundenen Kräutern
mit gutem Wein bereitei, u. glärkt u. belesk den ganzen Verdauungsorganis-
mus
des ſonschen ohne ein Ubfütrniliel zu sein. Fräuter-Nein be-
soitigt
alle Störungen in den Biulgelässen, reinigi das Blut ven allen
verdorbenen kraukmachenden Stoſſen und wirkl fördornd auf die fen-
bildung
gesunten Blutss.
Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter=Weines werden Magen=
übel
meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine
Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden
1 Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie Kopfſchmerzen, Auf=
ſtoßen
, Sodbrennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die
bei chroniſchen (veralteten) Magenkeiden um ſo heftiger auftreten,
werden oſt nach einigen Mal Trinken beſeitigt.
und deren unangenehme Folgen, wie
Kuhlverſtopfung Belemmung, Kolikſchmorzen,
Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Milz u.
Pfortaderſyſtem (Hämorrhoidolleiden) werden durch Kräuter=Wein raſch
und gelind beſertigt. Kräuter=Wein behebt jedwede Uuserdaulichkeit,
verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Auſſchwung und entfernt durch
einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen u. Gedärmen.
geres bleiches Zusſehen, Bintmangel, Eul=
ſind
meiſt die Folge ſchlechter Verdauung, mangelhafter
kraftung Blutbildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber.
Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter nerböſer Abſpauuug und
Gemütsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafkoſen
Nächten, ſiechen oft ſolche Kranke langſam dahin. 227 Kräuter=Wein
giebt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. R33- Kräuter=
Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, rogt
den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung,
beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranken neue Kräfte, u.
neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen u. Dankſchreiben beweiſen dies.
Kräuter=Wein iſt zu haben in Flaſchen M. 125 und 175 in
den Apotheken von: Darmſtadt, Groß=Geran, Griesheim, Langen, Neu=
Iſenburg, Rüſſelsheim, Babenhauſen, Dieburg. Groß=Umſtadt, Reinheim,
Pfungſtadt, Crumſtadt, Seligenſtadt, Steinheim, Offenbach, Gernsheim,
Lorſch, Biblis, Zwingenberg, Oppenheim, Guntersblum, Wörrſtadt, Odern=
heim
, Oſthofen, Ober=Jugelheim, Niederolm, Kaſtel, Mainz, Wiesbaden,
Hochheim, Hofheim, Bensheim, Hanau, Urberach, Sprendlingen, Höchſt i. O.,
König, Reichelsheim, Michelſtadt, Erbach, Fürth, Rimbach, Beerfelden,,
Waldmichelbach, Weinheim, Bingen, Alzey, Worms, Ober=Ramſtadt, Frauk=
furt
a. M. u. ſ. w., ſowie in den Apotheken aller größeren u. kleineren
Städte des Großherzogtums Heſſen und der Nachbarländer.
g2 Vor Nachahmungen wird gewarnti 7a
Man verlange ausdrücklich
(1369a
u Mubert Wlrich’schen Kriuter-Wein. - Wit.

LGOge die Tähme!
f .
Ein angenehmer Mund erhält erſt durch geſunde, weiße und
reinliche Zähne ſeine volle Schönheit, Friſche und Anziehungs=
öndtEt
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kraft, und hat ſich die nun ſeit 40 Jahren eingeführte unüber=
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D. Beilage zum Darmſtädter Taghlatt.

N6 10I.

mals traf ſich auf der Radrennbahn
an der Heidelbergerſtraße ein ſolch
auserleſenes Feld der bedeutendſten
Fahrer des In= und Auslandes,
als wie kommenden Sonntag, den
3. Mai der Kampf um die goldene
Armbinde von Heſſen (Preiſe:
1000, 300, 150 Mark) hier zu=
ſammenführen
wird. Das glän=
gende
Trifolium Ellegaard-Rütt-
Vandenboorn an der Spitze von
200 Meldungen für 21 verſchiedene,
abwechſelungsvolle Rennen ver=
ſpricht
uns großartige und ſpan=
nende
Kämpfe auf der ganzen
Linie. Die bedeutenden Opfer,
welche der Start dieſer Koryphüen
der Rennleitung auferlegt, berech=
tigt
die kleine Erhöhung der Ein=
trittskarten
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bei I. Blome, Schloßgaſſe 27. (446a

pffer u. Eaſchen, gebr., bill. zu verk.
8 Mep. bill. Sattler, Kkarlſtr. 16. ('6885)

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 1. Mai.
Abonnement G39.
155. Abonnements=Vorſtellung.
Zum erſten Male wiederholt:
Das große Licht.
Schauſpiel in 4 Alfzüigen von J. Philippi.
In Szene geſetzt von Herrn Oberregiſſeur
Valdek.
Lorenz Ferleitner, Bau=
meiſter
des Münſters Herr Hacker.
Fritz Rasmuſſen, Maler. Herr Loehr.
Frau Rasmuſſen,ſ. Mutter F. Möbius=Kuhn.
Charlotte Eggers, d. Nichte Frl. Eichelsheim.
Dr. Sellnitz, Oberbürger=
meiſter
.
Herr Friedrich.
Stiftsherr Burghaber: Herr Knispel
Prof. Marquard, Lehrer
an der Kunſtakademie, Herr Viebeg.
Engelbrecht, Kommerzien=
rat

Herr Seidler.
General a. D. v. Schoͤnherr Herr Kothes.
Habermann, Direktor einer
Verlicherungsgeſellſchaft Herr Marlow.
Rittergutsbeſither Baron
v. Rohrbruck:
Herr Conradi.
Geheimer Sanitätsrat Dr.
. Wallenberg
Dr. Rößler, Juſtigrat und
Juſtitiar
Fabrikbeſitzer Mielentz. Herr Ungibauer.
Kentier Falk
Oberlandesgerichtsrat
Sänger
Herr Sandrock.
Goldner, Organiſt und
Chordirigenk
Herr Wagner.
Dittrich, Sekretär bei Dr.
Sellnitz.
Herr Gräffner.
Krauſe, Rathausdiener . Herr Gränitz.
Vieweg, Oberſteinmetz. Herr Mickler.
Rötheß Glockengießer . . Herr Schulze.
Trau Heddermann.
Frl. Wisthaler.
Ein Dienſtmädchen bei
Frau Rasmuſſen:
Frl. Piefke.
Der Türmer des Münſters Herr Indorf.
Ein Arbeiter.
Herr Feder.
Nach dem 2. Aufzuge findet eine längere
Pauſe ſtatt.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Kartenverkauf vön 11-1 Uhr u. v. 6 Uhr an.
Samstag, 2. Mai. Außer Abonnement.
Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen. Lumpa=
civagabundus
; Anfang 7 Uhr. - Sonn=
tag
. 3. Mai. 156. Ab.=Vorſt. D39. Götz vol
Verlichingen:. Große Preiſe. Anfang ¹⁄57 Uhr.
Dienstag, 5. Mai. Aüßer Abonnement.
Zum Beſten der Genoſſeſiſchaft deutſcher
Bühnen=Angehöriger: Fortuitios Lied==
Operette von Offenbach. Hierauf: Das
Volkslied; Ein Gedicht mit Liedern von
Moſenthal. Muſikarrangemient von Doppler.
Mit neun lebenden Bildern.) Große Preiſe.
Anfang Ihr. - Mittwoch. 6. Mai.
(Keine Vorſtellung.) - Donnerstag, 7. Mai.
157. Ab.=Hoͤrſtuß o. Das große Lichts.
Große Preiſe Anſang 3 Uhr.

Herr Klotz.
Hr. Kreidemann.
Herr Schulz.

[ ][  ][ ]

Nummer 101.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.
Seite 10.

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[ ][  ][ ]

76 10t.

Freitag, den 1. Mai.

1903.

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68154

und Rom.
Geſtern, Donnerstag, iſt in Bückeburg die
mar mit der Prinzeſſin Karoline von Reuß,
ä. L. vollzogen worden. Die Eltern der fürſtlichen
Braut ſind bereits beide aus dem Leben geſchieden;
der Mutter des regierenden Fürſten von Schaum= beim Quirinal mit drei Perſonen ſeines Gefolges in
burg=Lippe, in Buckeburg ſtatt. Prinzeſſin Karoline
vollendet erſt am 13. Juli das neunzehnte Lebens=
jahr
. Großherzog Wilhelm Ernſt von Sachſen iſt
26 Jahre alt und folgte, nachdem ſein Vater ſchon
Alexander am 5. Januar 1901 auf den Thron.
Eine glänzende Fürſtenſchar wohnte mit dem Kaiſer mit dem Hoſenbandorden angelegt hatte, durch die
der Feier in Bückeburg bei. Der Kaiſer traf am inneren Höfe in den Hof San Damaſo, wo die
Mittwoch abend gegen 6 Uhr in Bückeburg ein und Valaſtgarden mit Fahne aufgeſtellt waren. Der
wurde auf dem Bahnhof vom Fürſten Georg und
ſämtlichen in Bückeburg anweſenden Mitgliedern des
grüßung erfolgte unter begeiſterten Zurufen der die Schweizergarden geleiteten Zuge nach der Sala
der Fürſtin=Mutter ein Familiendiner und darauf militäriſchen Ehren erwieſen. Sodann begab ſich der
Oranien=Naſſau=Ordens trug, die Königin Wilhelmine gegen und beide betraten allein das Kabinett des
Souper eingenommen.
der bisher den Rang eines Oberſten bekleidete, zum folge herein, das der König dem Papſt vorſtellte.
General.
giments trug, allen bayeriſchen Prinzen, dem Mini=
ſterpräſidenten
, dem Kriegsminiſter und den Ver=
tretern
der Staats= und Stadtbehörden empfangen
ſich aufs herzlichſte, ſchritten die Front der Ehren= ſchloß. Die öffentlichen Gebäude waren abends feſt=
lompagnie
ab und fuhren, von einer dichtgedrängten
Volismenge mit begeiſterten Hochrufen begrüßt, unter
der Eskorke von ſchweren Reitern durch die feſtlich
geſchmückten Straßen nach der Reſidenz, wo ſämtliche
Prinzeſſinnen des königlichen Hauſes den König be=
grütßten
. Abends ſand im Schloß zu Ehren des 3. Mai, feſtgeſetzt. An dieſem Tage wird der Kaiſer
Königs von Sachſen ein Familienſouper des baye= vorausſichtlich in der Botſchaftskapelle dem Gottes=
Prinzeſſin Ferdinand von Bourbon, Prinz Ernſt von
Sachſen=Meiningen, Herzog Adolf Friedrich von hahn das Frühſtück einzunehmen. Von der Geſandt=
Mecklenburg und Prinz und Prinzeiſin Friedrich von
Hohenzollern teilnahmen. Gleichzeitig fand Mar= des Papſtes und kehrt von dort wieder in die Ge=

Fürſtenbeſuche in Bückeburg, München in Dresden und der ſächſiſche Geſandte in München
geladen waren.
Der Prinzregent ernannte den König von
Vermählung des Großherzogs von Wei= Sachſen zum Inhaber des 15. bayeriſchen Infanterie=
regiments
, deſſen früherer Inhaber König Albert von
1 Sachſen war.
Der König von England fuhr am Mitt=
ſo
fand die Vermählungsfeier bei ihrer Großzmutter, woch nachmittag 4 Uhr von der engliſchen Botſchaft
zwei geſchloſſenen Wagen nach dem Vatikan und
kraf um halb 5 Uhr nachmittags vor dem Vatikan
ein. Auf der Fahrt dahin wurde der König von der
Volksmenge lebhaft begrüßt, auch wurden die mili=
im
Jahre 1894 geſtorben, ſeinem Großvater Karl täriſchen Ehren erwieſen. Nach der Einfahrt in den
Vatikan fuhr der König, der Feldmarſchallsuniform
König wurde nach Verlaſſen des Wagens von dem
Majordomus und anderen päpſtlichen Wurdenträgern
fürſtlichen Hauſes empfangen. Nach herzlichſter Be= empfangen und begab ſich in ſeierlichem, von
Straßen einſäumenden Menſchenmenge die Fahrt Clementina, wo ihn der Oberſtkämmerer, Monſignor
zum Reſidenzſchloß. Im Schloßhofe war das 7. Bisleti, mit den Würdenträgern im geheimen Vor=
Jägerbataillon aufgeſtellt. Später fand im Palais zimmer erwarteten und zwölf Nobelgardiſten die
im Reſidenzſchloß ein Hofkonzert ſtatt. Bei dem= König mit Gefolge nach der Privatwohnung des
ſelben führte der Kaiſer, welcher das Band des Papſtes. Hier kam der Papſt dem König ent=
der
Niederlande. Nach dem Konzert wurde das Papſtes, wo zwei gleichartige Seſſel aufgeſtellt
waren. Die Unterredung dauerte 25 Minuten.
Der Kaiſer ernannte den Großherzog von Sachſen, Dann führte der Oberſtkämmerer das engliſche Ge=
Darauf gab der Papſt dem König bis an die Tür
Der König von Sachſen iſt am Mittwoch des geheimen Vorzimmers das Geleite. Hier ver=
abend
gegen 5 Uhr in München eingetroffen und abſchiedete ſich der König und verließ unter den=
auf
dem feſtlich geſchmückten Bahnhofe von dem ſelben Förmlichkeiten wie bei der Ankunft den Vati=
Prinzregenten, der die Uniform ſeines ſächſiſchen Re= kan. Er fuhr von dort um 5 Uhr direkt
nach dem Quirinal, wo er nach halb 6 Uhr
eintraf. Auf der engliſchen Botſchaft fand abends
zu Ehren des Königs Eduard ein Feſtmahl ſtatt,
worden. Der König und der Prinzregent begrüßten l an das ſich ein Empfang der engliſchen Kolonie an=
lich
beleuchtet.
Am Mittwoch früh ſind in Rom die Wagen und
Pferde Kaiſer Wilhelms, welche dieſer zu dem
Beſuch beim Vatikan benützen will, mittelſt Extra=
zuges
eingetroffen. Dieſer Beſuch iſt auf Sonntag,
riſchen Königshauſes ſtatt, an dem auch Prinz und dienſt beiwohnen und von da ſich in die preußiſche
Geſandtſchaft begeben, um beim Geſandten Rothen=
ſchaft
aus fährt der Kaiſer zum Vatikan zum Beſuch
ſchalltafel ſtatt, zu der auch der bayeriſche Geſandte ſandtſchaft zurück. Montag ſoll u. 0. der Empfang

des deutſchen Künſtlervereins und der deutſchen
Kolonie in der Botſchaft ſtattfinden, während Diens=
tag
. 5. Mai, der Ausflug nach der Benediktiner=
Abtei und Monte Caſſind vorgeſehen iſt. An dem=
ſelben
Tage findet abends feierlicher Empfang auf
dem Kapitol durch die Stadt Rom ſtatt. Die Abreiſe
des Kaiſers iſt nach den bisherigen Beſtimmungen
auf den 6. Mai feſtgeſetzt.

Deutſches Reich.
- Bei dem 8 42 der Krankenkaſſen=
novelle
, der am Mittwoch wegen Beſchlußunfähig=
keit
unerledigt geblieben iſt, handelt es ſich, wie ſchon
kurz erwähnk, um die Amtsenthebung der Vorſtands=
mitglieder
, Rechnungs= und Kaſſenführer durch die
Aufſichtsbehörde in Füllen einer gerichtlichen Be=
ſchränkung
der Vermögensverfügung oder des Ver=
luſtes
der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter
oder der bürgerlichen Ehrenrechte und ebenſo in dem
Falle, daß Tatſachen bekannt werden, die ſich als
grobe Pflichtverletzung darſtellen. Der Abgeordnete
Lenzmann hatte einen Antrag eingebracht, die end=
gültige
bezw. vorläufige Amtsenthebung der Vor=
ſtandsmitglieder
nur in die Befugnis, ſtatt in die
Verpflichtung der Aufſichtsbehörde zu ſtellen. Die
Sozialdemokraten beantragten, die geſamten neuen
Beſtimmungen des 8 42 zu ſtreichen, eventuell der
Generalverſammlung die nachträgliche Entſcheidung
zu geben. Staatsſekretär Graf Poſadowsky
äußerte ſich zu dem Paragraphen ſolgendermaßen:
1Ich beſtreite entſchieden, daß die verbündeten Regie=
rungen
mit dieſem Paragraphen irgendwie politiſche
Zwecke verfolgen. Der Zweck iſt lediglich der, eine geord=
nete
Kaſſenführung zu gewährleiſten. Unbeſtritten kommen
auch bei der Staaksverwaltung vielfach Unterſchlagungen
vorz da können die Beamten ſofort entfernt werden. Die
Krankenkaſſen ſind auch öffentliche Einrichtungen, und in
dem beſtehenden Geſetz ſteht nichts von einer ſolchen
Amtsenthebung. Ich glalbe deshalb. daß die Beſtim=
mung
durchaus berechtigt iſt. Damit iſt das ganze Haus
einverſtanden, auch wohl die Sozialdemokrafen, daß die
Möglichkeit gegeben ſein muß. wenn die Rotwenshekeik
vorhanden iſt, ein Kaſſenmitglied wegen grober Pflicht=
verletzung
zu entfernen. Ver AUnterſchäes der Auffaffung
iſt doch nuͤr der, was wird unter gröber Pflichtverletzung
verſtanden. Wenn ein Beſchwerdeverfahren gegeben iſt.
bei dem die Inſtanz kollegialiſch entſcheidet, öffentlich,
wo das Für und Wider vollkommen erörtert wird, wo
der Beteiligte ſeine Gründe angeben kann, Zeugen ver=
nommen
werden können, da glaube ich, iſt die beſte Ge=
währ
geboten, daß die Beſtimmung über die grobe
Pflichtverletzung nicht zu Zwecken verwendek werder
kann die der Geſetzentwurf. wie ich mit Entſchiedenheit
behaupte, nicht hat. Ich kann im Intereiſe der Sache
nluͤr dringend warnen, dieſe Beſtimmung zu ſtreichen.
Mit dem Antrag Lenzmann werden ſich die verbündeten
Regierungen einverſtanden erklaren können.
Der Antrag auf namentliche Abſtimmung wurde
von dem Abg. Singer geſtellt und die Annahme des
Paragraphen dadurch verhindert. Wie die Morger=
blätter
vom Donnerstag mitteilen, wäre der Konflikt.

[ ][  ][ ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.

Nummer 101.

der den Reichstag beſchlußunfähig machte, und das
Geſetz als geſcheitert erſcheinen ließ, durch ein Ueber=
einkommen
zwiſchen den Sozialdemokraten und dem
Zentrum beigelegt worden, ſo daß die zweite Leſung
raſch beendigt ſein werde, dann nach einer kurzen
Zwiſchenpauſe in einer neuen Sitzung, wie man an=
nimmt
, die dritte Leſung vorgenommen und die
Tagung geſchloſſen werde.
Ausland.
- Im unguriſchen Abgeordnetenhauſe wies
im Laufe der Debatte über die Indemnitätsvorlage
der Ackerbauminiſter auf die Folgen hin, die ſich aus
der Obſtruktion ergeben würden, und betonte,
daß auswärtige Staaten Verhandlungen über den
Abſchluß der Handelsverträge begannen,
nur mit Oeſterreich=Ungarn werde nicht verhandelt,
weil die Obſtruktion die Erledigung des Zolltarifs
verhindert habe. Der Miniſter bedauerte, daß in
letzter Zeit im Hauſe gegenüber der Krone Aeuße=
rungen
gefallen ſeien, die der Tradition des Hauſes
und den Gefühlen der Nation ſchroff widerſprechen.
Das Ausland müſſe wiſſen, daß nirgends in Curopa
dynaſtiſche Gefühle tiefere Wurzeln geſchlagen hätten,
als in Ungarn.
Die aus zehn Abgeordneten beſtehende repub=
likaniſche
Gruppe der italieniſcheu Kammer brachte
einen Antrag ein, der die Regierung auffordert, mit=
zuteilen
, welches die Bedingungen und Grundſätze
ſeien, mit denen ſie ſich nach der erfolgten Erneue=
rung
des Dreibundes für die Handelsvertrags=
verhandlungen
mit den Zentralmüchten rüſte.
Das engliſche Unterhaus nahm die zweite
Leſung der Vorlage betreffend das Unterrichts=
weſen
in London mit 300 gegen 163 Stimmen an.
Die Königin von Holland hat zu Schieds=
richtern
in der Kommiſſion zur Prüfung der An=
ſprüche
der Gläubiger Venezuelas auf Wunſch
Amerikas und Venezuelas den früheren Gouverneur
von Curacao, Barge, und auf Wunſch Frankreichs
und Velgiens den ehemaligen Präſidenten des Oberſten
Gerichtshofes in Niederländiſch=Indien, Filz, ernannt.
- Das Staatsdepartement in Waſhington hat
eine Depeſche von dem amerikaniſchen Bot=
ſchafter
in St. Petersburg erhalten, in
welcher dieſer mitteilt, Graf Lambsdorff habe ihm
die Verſicherung gegeben, daß die Veröffentlichungen
über die von Rußland China vorgeſchlagene Kon=
vention
vollſtändig unrichtig ſeien. Es entſpreche
nicht den Tatſachen, daß Rußland China auf=
gefordert
habe, Geſuche anderer Mächte um Ueber=
laſſung
von Vertragshäfen und Errichtung von Kon=
ſulaten
in der Mandſchurei zurückzuweiſen. Ruß=
land
denke nicht daran, andere Müchte der Vorteile
zu berauben, die dieſe in der Mandſchurei beſäßen,
oder irgend welche Vergünſtigungen ausſchließlich
Ruſſen zu gewähren. Auch werde nichts geſchehen,
Um die z. Zt. dem Handel geöffneten Häfen zu
ſchließen. Graf Lambsdorff verſicherte dem Bot=
ſchafter
, daß Rußland gerade den Handel und das
Lapital der Amerikaner heranzuziehen wünſche.
Petersburg, 28. April. Die Petersburger
Univerſität iſt noch immer geſchloſſen und wird
wohl auch bis zum Herbſt nicht wieder geöffnet werden,
was die Vorleſungen betrifft, während die Prüfungen
abgehalten werden. In letzter Zeit wurden wieder
maſſenhaft Proklamationen revolutionären Inhalts in
der Reſidenz verſendet, untergeichnet Die vereinigten
Komitees des Studenten=Klubs. Sie fordern auf, regen,
ununterbrochenen Anteil an der revolutionären Bewegung
zu nehmen und nicht zu bedauern, daß. dadurch die
Studienzeit leidet. Die Proklamationen ſind ſorgfältig
in Kouverts verpackt und werden durch die Poſt expe=
diert
, und zwar in bedeutender Anzahl auch an Perſön=
lichkeiten
. die bereits früher ſeit langer Zeit die Univer=
ſität
abſolviert haben. Früher wurden derartige Aufrufe
auf einfachem Papier in grobem Druck hergeſtellt, jetzt
ſind ſie ſauber, teilweiſe mit Schreibmaſchine ausgeführt.
Neuerdings wurde eine Kanzlei zur Herſtellung ſolcher
Schriften in der Galernſtraße von der Polizei ausfindig

gemacht und aufgehoben. Trotz ſtrengſter Aufſicht gelingt
es auch, viele Proklamationen in coldatenkreiſe einzu=
chmuggeln
.
1 Paris, 29. April. Die Austreibung der
Mönche aus der großen Kartauſe bei St.
Laurent=du=Pont hat heute in aller Frühe ſtattgefunden
und nahm mehrere Stunden in Anſpruch. Um Mitter=
nacht
waren die zur Kartauſe führenden Wege durch
Militär geſperrt worden. Troßdem fand man gegen
1500 Männer und Weiber vor dem Kloſtergebäude. Um
2½ Ur trafen dort ein: 1 Bataillon des 140. Infanterie=
Regiments. 6 Pioniere und 1 Schwadron Dragoner
unter der Führung des Infanterie=Oberſtleutnants
d Hauteville. Bei dem Erſcheinen der Truppen ſtimmte
die Menge die Marſeillaiſe an und brachte Hochrufe auf
das Heer aus. Etwa 200 Perſonen hielten das Hauptein=
gangstor
beſetzt und leiſteten den vordringenden Gendarmen
und Soldaten Widerſtand. der mit Gewalt gebrochen
wurde. Dabei wurden ein Gendarmeriehauptmann und
ein Mann verletzt. Um 4 Uhr war das Tor frei. Der
Staatsanwalt und der Unterſuchungsrichter forderten
vergebens Einlaß. Ein Pionier ſprengte das Tor mit
der Axt, und die Beamten. mehrere Gendarmen und
eine Sektion Infanterie drangen ein. Es mußten noch
ſechs Türen gewaltſam geſprengt werden, eye man zur
Kapelle gelangte. wo 23 Mönche und der Abgeordnete
Pichat ſich hinter einem 5 Meter hohen Eiſengitter auf=
hielten
. Die Mönche wurden von den Gendarmen
einzeln abgeführt und ſodann verhört. Sie erklärten, zu
Fuß nach St. Laurent=du=Pont gehen zu wollen, um
von hier die Weiterreiſe nach Pignerol anzutreten.
Vor dem Kapuzinerkloſter in Marſeille iſt es ruhiger
geworden. Die Mönche ſchrieben dem Präfekten, ſie
hätten ihre Freunde gebeten, den Widerſtand aufzugeben,
amit Blutvergießen vermieden würde. Sie ſelbſt
würden indeſſen nur der Gewalt weichen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Georg Lamberth in Gießen zum Lehrſchmied bei dem
Tierſpital der Landes=Univerſität ernannt.
Die Gräflich Erbach=Schönbergiſchen Herr=
ſchaften
haben am Mittwoch Darmſtadt verlaſſen und
ſich nach Schloß Schönberg zurückbegeben.
- Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 11,
enthält; 1) Ueberſicht der von Großherzoglichem Mi=
niſterium
des Innern für das Etatsjahr 1903ſ04 genehmigten
Umlagen der Kommunalbedürfniſſe in der Stadt Offen=
bach
. 2) Ueberſicht der von Großherzoglichem Miniſterium
des Innern für das Etatsjahr 1903,04 genehmigten Um=
lagen
zur Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in den
Gemeinden des Kreiſes Heppenheim. 3) Dienſtnach=
richten
. 4 Charaktererteilungen. 5) Ruheſtandsver=
ſetzungen
.
Militärdienſtnachricht. Rudolph Oberlt. a. D.,
zuletzt im 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117. vom
1 April ab eine etatsmäßige Oberleutnantsſtelle im In=
validenhauſe
Berlin verliehen.
Eiſenbahndienſtnachrichten aus dem Bezirk der
Königlich Preußiſchen und Großherzoglich Heſſiſchen
Eiſenbahndirektion Mainz. Der Großherzoglich Heſſiſche
Eaurat Dittmar in Darmſtadt iſt zum Regierungs=
und Baurat ernannt und ihm die etatsmäßige Stelle
des Vorſtandes der Betriebsinſpektion Darmſtadt 3 ver=
liehen
worden. Ferner iſt der Großherzoglich Heſſiſche
Baurat Simon Vorſtand der Betriebsinſpektion in
Worms. zum Regierungs=und Baurat ernannt und dem
Großherzoglich Heſſiſchen Regierungsbaumeiſter Prieſter
in Darmſtadt, unter Ernennung zum Eiſenbahn=
Bauinſpektor die etatsmäßige Stelle des Vorſtandes der
Werkſtätteninſpektion Darmſtadt 2 verliehen worden.
Der Königliche Eiſenbahn=Bauinſpektor Nelleßen in
Berlin iſt zur Vertretung des erkrankten Vorſtandes der
Maſchineninſpektion in Darmſtadt nach Darmſtadt abge=
ordnet
worden.
Zu den Reichstagswahlen in Heſſen. Der von
den Nationalliberalen als Kandidat auserſehene Herr
Theodor Boehm in Offenbach hat die ihm angetragene
Kandidatur für den Wahlkreis Offenbach=
Dieburg aus Gründen perſönlicher, geſchäftlicher und
volitiſcher Natur definitiv abgelehnt. - Im Wahl=
kreis
Gießen fanden, nachdem die beiden bürger=
lichen
Parteien (Freiſinnige und Nationalliberale) bei den
Kommunal= und Landtagswahlen gemeinſam vorge=
gangen
ſind. dem Gieß. Anz. zufolge, zwiſchen den
Führern beider Parteien wiederholt Verhandlungen über
die bevorſtehenden Reichstagswahlen ſtatt; dieſelben
hatten das Ergebnis, daß man beiderſeits ernſtlich ge=
willt
iſt, in den Wahlkampf einzutreten. Von den
Nationalliberalen war Herrn Rechtsanwalt Windecker in
Friedberg die Kandidatur angetragen worden, die Ver=
handlungen
haben ſich jedoch zerſchlagen; die beider=
ſeitigen
Vorſtände ſind eifrig bei der Arbeit und es
wird in den erſten Lagen der Name des in Auslicht ge=

nommenen Kandidaten, der keiner Partei angehört,
veröffentlicht werden.
Der Finanzausſchuß der Zweiten
Kammer hat ſich, hieſigen Blättern zufolge, am Mitt=
woch
mit der Vorlage, betreffend den Hoftheaterumbau,
beſchäftigt. Trotz warmer Befürwortung durch den
Finanzminiſter hätten aber nur zwei Ausſchußmitglieder
zuſtimmende Erklärungen abgegeben. Nachmittags fand
unter Führung der Regierungsvertreter eine eingehende
Beſichtigung des Hoftheaters ſtatt, und habe ſich hier
die Mehrzahl der Mitglieder der Ueberzeugung nicht ver=
ſchließen
können, daß der baldige Umbau eine Not=
wendigkeit
ſei. Troßdem habe die Mehrheit des Aus=
ſchuſſes
einen ablehnenden Standpunkt eingenommen.
Inzwiſchen habe der Finanzminiſter die Erklärung abge=
geben
, daß Verhandlungen mit der Stadt Darm=
ſtadt
im Gange ſeien, damit dieſelbe als erſter In=
tereſſent
ſich zu weiteren Verbindlichkeiten herbeilaſe.
Dieſe Verhandlungen, welche nicht ganz ausſichtslos
ſeien, dürften vielleicht zu dem Reſultat führen, daß die
Stadt Darmſtadt für die Zinſen des noch aufzuwendenden
Kapitals aufkomme. Sollte dieſe Frage eine befriedigende
Löſung finden, dann würde der Ausſchuß wohl ein=
ſtimmig
für den Umbau eintreten, da der Staat alsdann
weitere Opfer nicht habe. Somit hätte alſo die Stadt
Darmſtadt, die im Landtag gegenwärtig nicht vertreten
iſt, jetzt das Wort.
Von der Künſtlerkolonie. Dem Ausſchuß
für Vermittelung kunſtgewerblicher, von
Mitgliedern der Künſtlerkolonie angefertigten
Entwürfe, welcher Ende Januar dieſes Jahres ſeine
Tätigkeit begonnen hat, iſt bereits Gelegenheit geworden,
dem heſſiſchen Kunſtgewerbe auf den ver=
ſchiedenſten
Gebieten Anregungen zu geben. Derſelbe hat
3. B. Entwürfe beſchafft für Zimmereinrichtungen, Kunſt=
ſchmiedearbeiten
. Stickereien, Lederarbeiten, keramiſche
Arbeiten, Juwelierarbeiten, Luxusartikel in Porzellan,
Bilderrahmen und Korbflechtereien. Neue Anträge
liegen vor für Entwürfe zu Gefäßen und ſonſtigen
Gegenſtänden der Gold= und Silberſchmiedekunſt, zu
Servicen in Porzellan und Glas, zu Zimmeruhren,
keramiſchen Arbeiten ꝛc. Anträge auf Lieferung von Ent=
würfen
ſind an die Großh. Kabinetts=Direktion zu richten.-
Der Maler Johann Vincenz Ciſſars aus Dres=
den
iſt laut geſtern mit der Großh. Kabinetts=Direktion
ahgeſchloſſenen Vertrages in die Darmſtädter
Künſtler=Kolonie eingetreten. Seine Ueber=
ſiedelung
hierher wird im Laufe des Sommers erfolgen.
Herr Ciſſarz wird in der Künſtter=Kolonie das Gebiet
der Flächenkunſt (Buchſchmuck, Plakatkunſt, detorative
Malerei, Entwürfe, für Stickerei, Weberei, Leder=
arbeiten
ꝛc.) vertreten. Beſonders die von ihm her=
rührenden
ausgezeichneten Buchſchmuckarbeiten und vor=
trefflichen
Plakate haben Ciſſarz, der übrigens auch auf
dem Gebiet frei künſtleriſchen Schaffens berechtiges An=
ſehen
genießt, den Namen eines hochbegabten Künſtlers
verſchafft. Im Sommer oder Herbſt d. J. wird, im
Ernſt=Ludwigs=Haus eine Ausſtellung Ciſſarzſcher Ar=
beiten
ſtattfinden.
Geſtern begann vor dem Verwaltungsgerichtshof
unter dem Vorſihe des Oberlandesgerichtsrats Forch dic
auf vier Tage berechnete Verhandlung gegen den Bei=
geordneten
Wolf von Offenbach, der von
ſeinem Amte ſuspendiert iſt. Die Verhandlungen werden
von Oberlandesgerichtsrat Dr. Hangen geleitet. Die An=
klage
vertritt Miniſterialrat Beſt. Es ſind bisher zirka
36 Zeugen geladen. Die Verichterſtatter werden zuge=
laſſen
, im übrigen iſt die Oeſſentlichkeit ausgeſchloſſen.
Der Angeklagte wird durch Nechtsanwalt Dr. Jäger
vertreten.
E. Nach dem Repertoir=Entwurf des Groß=
herzoglichen
Hoftheaters werden in der nächſten Woche
hier zwei Venefigvorſtellungen ſtattfinden: am Dienstag,
5. Mai, die zum Beſten der Genoſſenſchaft Deutſcher
Bühnenangehörigen lFortunios Lied von Offenbach
und Das Volksliedl von Moſenthah und am Freitag.
8. Mai, zum Vorteil des Hoftheater= und Hofmuſik=
Penſionsfonds Donigettis Regimentstochter: worin
Frau Kernic von der Frankfurter Oper die Titelrolle
ſingen wird. Ferner ſind für nächſte Woche vorgeſehen:
Für Donnerstag die dritte Aufführung von Philippis
Schauſpiel Das große Licht; ſals letzte Abonnements=
vorſtellung
für den Buchſtaben O). für Samstag Meyer=
Förſters Alt=Heidelberg; (zum erſtenmale zu ermäßigten
Preiſen) und für Sonntag. 10. Mai, die vierte Vor=
ſtellung
von Goldmarks Götz von Berlichingen; ſals
letzte Abonnementsvorſtellung für den Buchſtaben 4).
Zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der Groß=
herzoglichen
Hofmuſik, ſoll am Dienstag. 12. Mai,
Wagners Fliegender Holländerl gegeben werden. Die
Abonnementsvorſtellungen des Buchſtaben B werden am
13. Mai mit MaeterlincksMonna Vannal, die des
Buchſtaben C am 14. Mai mit Maillarts Glöck=
chen
des Eremiten= ſchließen, worin Fräulein
Alma Saccur ihr dreiahendliches Gaſtſpiel auf unſrer
Hofbühne als Roſe Friquet= beginnt. Die beiden
anderen Gaſtdarſtellungen der Künſtlerin in Meſſagers

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
1 Mainz, 29. April. Es iſt jetzt das dritte Jahr,
daß das Kaimorcheſter auf Einladung der Mainzer
Licdertafel und des Damengeſangvereins alljährlich
im Frühjahre in Mainz 4 Konzerte feſtlichen Charakters
gibt und es ſcheint ſo, als werde ſich dieſe ſchöne Ge=
wöhnung
zur ſtändigen Inſtitution auswachſen. Stand
vor zwei Jahren nur ein Name auf dem Programm;
Beethoven; und waren im vorigen Jahre die drei
großen Modernen Berlios. Lisst und Wagner zu Gehör
gekommen, ſo brachte das diesjährige Feſt gewiſſermaßen
eine Darſtellung der Entwickelung der Muſik bis zu
Beethovens Tod. Dementſprechend enthielt das erſte
Kongert Kompoſitionen von Bach, Händel, Gluck, Ph.
Em. Bach und Haydn, das zweite war Mogart, das
dritte den Nomantikern Weber und Schubert gewidmet,
und das letzte geigte Beethoven auf der Höhe ſeines
Schaffens. Die Programme legten, wie man aus dieſen
lurgen Andeutungen vielleicht ſchon erſieht, was Aus=
wahl
und Zuſammenſtellung der Stücke betrifft, Jeugnis
ab von einem fein abwägenden Kunſtverſtändnis und
großer auf die Sache verwandter Sorgſalt. Daß die
Ausführung der Orcheſterſtücke über alles Lob erhaben
war, verſteht ſich beim Kaimorcheſter und ſeinem Diri=
genten
Felir Weingartner eigentlich ſchon von ſelbſt.
Aber auch die Soliſten leiſteten Vorzügliches, beſonders
Reiſenauer, der Webers Konzertſtück und Beethovens
Klavier=Konzert Be-dur ſpielte. So war es alſo wieder
einmal ein gelungenes Feſt, das ſich den vorangegangenen
würdig anreiht. Den Darmſtädter, der die Unbequem=
lichkeit
nicht ſcheut, zu den Konzerten nach Mainz zu
fahren - und es waren deren viele - befällt nur immer
auf der Rückreiſe eine gewiſſe Wehmut: Warum iſt das
bei uns nicht möglich 2
Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten
dem Konzerte bei und wurden bei der Ankunft um 7 Uhr

von den Herren Provinzialdirektor v. Gagern, Ober=
bürgermeiſter
Dr. Gaßner und Geh. Kommerzienrat
Dr. Strecker, dem Präſidenten der Liedertafel, empfangen,
Als der hohe Landesherr die Loge betrat, brachte der
Vigepräſident der Liedertafel, Herr Dr. Oppenheim, ein
dreimaliges Hoch auf Seine Königliche Hoheit aus, in
das die Anweſenden lebhaft einſtimmten, worauf von
dem Kaim=Orcheſter die Nationalhymne geſpielt wurde.
= Frühlingsgauber das Tanzvoem von
B. v. Uechtritz. Muſik vom Prinzen Joachim
Albrecht von Preußen, zweiten Sohn, des
Regenten von Braunſchweig, hatte bei der Aufführung
n Lübeck am 24. April einen ſehr bedeutenden Erfolg.
Es bildete die Hauptnummer eines Feſtprogramms
gelegentlich einer Wohltätigkeitsvorſtellung, die das
Lübecker Komitee des Schiller=Frauenverbandes ver=
anſtaltete
. Auch in Verlin wird eine neue Kompoſition
des kunſtbegabten Prinzen demnächſt aufgeführt werden.
Es handelt, ſich um eine Pantomime mit Muſik,
Viſionnachdem Balle die dem Liederſpielhaus
im Neuen kgl. Operntheater zur Verfügung geſtellt
wurde. Erſtgenanntes Werk wurde auch am Hoftheater
zu Braunſchweig aufgeführt.
Ein Enkel des alten Deſſauers In
Deſſau ſtarb unlängſt der herzoglich anhaltiſche Ober=
ſtallmeiſter
und Generalmajor a. D. Adolf v. Berenhorſt,
ein Enkel des nalten Deſſauerst, im 83. Lebensjahre.
Der Vater des Verſtorbenen, der ein natürlicher Sohn
des Fürſten Leopold von Anhalt=Deſſau geweſen iſt,
war ein ausgegeichneter Kriegsſchriftſteller. der als
Adjutant Friedrichs des Großen deſſen Feldzüge mit=
gemacht
hatte. Der alte Leſſauer war 1676 geboren.
War der jetzt verſtorbene Herr v. Verenhorſt wirklich ſein
Eyilel ſund nicht vielleicht ſein Urenkeh, ſo würden dieſe
drei Generetionen 237 Jahre umfaſſen und als durch=
ſchnitrliches
Menſchenalter die Dauer von faſt 80 Jahren

aufweiſen, während man ſonſt das Menſchenalter= zu
33 Jahren anſetzt.
Die Große Berliner Kunſtausſtellung
1903 wird am 2. Mai, mittags 12 Uhr, ohne beſondere
Anſprachen eröffnet. Die Jury hat dem Vernehmen nach
über 1000 Arbeiten zurückgewieſen.
In dem Verzeichnis der Vorleſungen, die von der
Oberſchulbehörde in Hamburg im Sommer 1903 veran=
ſtaltet
werden, kündigt Dr. Pfeffer, Kuſtos des Natur=
hiſtoriſchen
Muſeums. Ausflüge zum Studium
der Vogelſtimmenz an.

Kleines Feuilleton.
Vom Kaffectrinken. Tas Reichsgeſundheits=
amt
, deſſen Aufgabe in erſter Linie es iſt, durch neue
wiſſenſchaftliche Unterſuchungen die hygieniſche Wiſſen=
ſchaft
zu fördern, verſchmäht es in dankenswerter Weiſe
nicht, von Zeit zu Zeit durch popuiäre Veröffentlichungen
über wichtige Fragen der Geſundheitspflege aufklärend
auf die Bevölkerung zu wirken. So hat es ſoeben eine
gemeinfaßliche Darſtellung über den Kaffee erſcheinen
laſſen. Es iſt nun von großem Intereſſe, zu erfahren,
wie unſere oberſte Geſundheitsbehörde die ſo viel geübte
und auch ſo viel verläſterte Sitte des Naffeetrinkens
beurteilt. Auf das Gehirn wirkt der Kaffee derart, daß
er die Auffaſſung önßerer Eindrücke und die gewohnheits=
mäßige
Verarbeitung derſelben erleichtert. Die Stei=
gerung
der Geſchwindigkeit und Ticherheit in der Auf=
nahme
, und Verarbeitung geiſtiger Vorgänge unter
Naffeegebrauch macht ſich beſonders bei beſtehender
geiſtiger Ermüdung bemerkbar. Der wirkſame Stoff des
Naffees, das Coffein, iſt bekanntlich ein Arzneimittel, in
größeren Mengen genoſſen ſogar ein Gift. Die größte
Einzelgabe desſelben nach dem deutſchen Arzneibuch iſt
Gramm, die größte Tagesgabe ½½ Gramm. Da in
einer mit 15 Gramm Kafſce bereiteten Taſſe Kaffee ſich

[ ][  ][ ]

Nummer 101.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.

Seite 13.

Kleinen Michus- und Audrans Puppe= werden am
15. und 17. Mai, und zwar außer Abonnement, ſtatt=
finden
; Die kleinen Michus ſollen zu ermäßigten
Preiſen gegeben werden. Vom 19. bis 24. Mai wird
dann Wagners Ring des Nibelungen; im 3yklus in
Sgene gehen und am Sonntag vor Pfingſten die ergebnis=
reiche
Theaterſaiſon 1902,0s würdig beſchließen.
Nachdem in der Vertrauensmännerverſammlung
vom 26. d. Mts. Herr Rechtsanwalt Dr. Stein ſeitens
der nationalliberalen Partei zum Kandidaten prokla=
miert
worden iſt, wird er ſich den Wählern Darmſtadts
in einer öffentlichen Verſammlung vorſtellen;
dieſelbe findet Montag, den 4. Mai Abends½9 Uhr im
großen Saale des Schützenhofes ſtatt. Alle Wähler
haben zu dieſer Verſammlung Zutritt.
O Wie wir zuverläſſig hören, hat Herr Hofapotheker
Gros das Haus Ballonplatz 11 von den Grafſchen
Erben angekauft und dürfte die Verlegung der Hof=
apotheke
dorthin nach erfolgtem Umbau bevorſtehen.
Durch dieſe Verlegung würde den Wünſchen der Bewohner
der öſtlichen Stadtteile, eine Apotheke in möglichſter Nähe
zu haben. weſentlich entgegengekommen.
2 Die homöopathiſchen Aerzte Heſſens haben
ſoeben unter dem Titel Zur Aufklärung und Abwehr=
ein
zweites Flugblatt veröffentlicht, das eine Er=
widerung
auf die von Herrn Apotheker Dr. Vogt aus
Butzbach unterzeichnete Veröffentlichung enthält und ſich
mit dem Verhalten der Apotheker den homöopathiſchen
Rezepten gegenüber befaßt.
0 Nächſten Dienstag beginnt die Frühjahrsmeſſe.
Schau= und Schießbuden, Karuſſells u. ſ. w. dürfen her=
gebrachter
Weiſe ſchon am Sonntag mit ihrer Tätigkeit
anfangen, ſo daß die Errichtung der Juxplätze bereits im
Gange iſt. Während vor einigen Jahrzehnten noch nur
der Ernſt=Ludwigsplatz dem Schaubedürfnis während
der Meſſe diente, iſt ſpäter der Ludwigsplatz und nach
Verlegung des Schlachthofes aus der Altſtadt auch der
dadurch frei gewordene Platz noch hinzugekommen. Jetzt
tritt als vierter Platz der durch Niederlegung der Schloß=
freiheitshäuſer
gewonnene Platz hinzu, der wohl jetzt
infolge ſeiner günſtigen Lage der Hauptplatz für die
Sehenswürdigkeiten der Meſſe werden wird. Der Ernſt=
Ludwigsplatz kommt nur noch für einige Waffel= und
Zuckerwarenbuden am Schloßgraben in Betracht, auch
auf dem Ludwigsplatz wird wohl noch ein Karuſſell,
ſowie eine Schieß= und Zuckerwarenbude, dagegen der
elektriſchen Straßenbahn wegen keine Schaubude mehr
Platz finden.
Der Chriſtliche Verein junger Männer ( eckar=
ſtraße
22) veranſtaltet am nächſten Sonntag im Saale
des Feierabend: einen Familienabend, der inſonderheit
für Neukonfirmierte und ihre Eltern beſtimmt iſt. Der
Eintritt iſt frei. Wir machen auch auf dieſe Veranſtal=
tung
beſonders aufmerkſam. Es wäre zu wünſchen, daß
recht viele Jünglinge an dem Abend ſich einfänden und
ſich dem ſegensreich wirkenden Vereine als aktive Mit=
glieder
anſchlöſſen.
( Während des verfloſſenen Monats März wurde
die Hülfe der hieſigen Naturalverpflegungsſtation von
641 mittelloſen Durchreiſenden in Anſpruch genommen
und ſind hierdurch 607 Mark Verpflegungskoſten ent=
ſtanden
.
1 Soeben iſt der Nachtrag zum Adreßbuch er=
ſchienen
, welcher vie Berichtigungen enthält, die während
und nach Abſchluß des Druckes bis 31. Januar 1903
durch Wohnungsveränderungen, Zu= und Wegzüge ꝛc.
entſtanden ſind.
- Die Vorbereitungen zu den großen internationalen
Radrennen, welche nächſten Sonntag den 3. Mai auf
der Radrenbahn an der Heidelbergerſtraße ſtatt=
finden
. ſind nahezu vollendet. Alle Sportzeitungen
weiſen auf die goldene Armbinde von Heſſen hin und
bezeichnen ſie als ein ſportliches Ereignis, höchſter
Bedeutſamkeit. Die Rennbahn iſt in tadelloſem Zuſtande
und herrſcht dort bereits ein reges Leben. Rütt und
Vandenboorn ſind bereits eingetroffen, während Ellegaard
heute erwartet wird. Das Ehrenpreisrichterkollegium
ſetzt ſich aus den erſten Kreiſen der Ariſtokratie zuſammen;
an ſeiner Spitze ſtehen Se. Erlaucht Graf Adalbert zu
Erbach=Fürſtenau ſowie die Exzellenzen Generalleutnant
Freiherr von Gall und Oberſtallmeiſter Freiherr von
Niedeſel zu Eiſenbach. Wir glauben, daß angeſichts des
herrlichen Sportes die neue Direktion, ungeachtet der er=
höhten
Eintrittspreiſe, welche durch die enormen Speſen
bedingt ſind, einen Maſſenbeſuch erzielen wird. Freitag
und Tamstag Nachmittag findet auf der Rennbahn
großes Training ſtatt.
2 Die Firma H. Nau&m; Cohn verläßt ihre ſeit zirka
35 Jahren innegehabten Lokalitäten, um ihre der Neugeit
entſprechend umgebauten neuen Geſchäftsräume
Schuſtergaſſe 16 zu beziehen. Durch dieſen Umbau hat
die Altſtadt eine weſentliche Verſchönerung erfahren.
Ausgeführt wurde derſelbe durch Maurermeiſter Georg
Möſer I. Die Eröffnung findet Samstag. 2. Mai Vor=
mittag
9 Uhr ſtatt.
Groß=Zimmern, 29. April. Die Arbeiten für den
Neubau einer katholiſchen Kirche in hieſiger
Hemeinde ſind nunmehr ausgeſchrieben. Mit der Leitung

des Baues iſt Herr Architekt A. Greifzu zu Mainz be=
auftragt
. Die Geſamtkoſten des Rohbaues belaufen ſich
auf annähernd 100000 Mk.
Mainz. 29. April. Eine hier tagende ſehr zahlreich
beſuchte Verſammlung der Eiſenbahndirek=
toren
und höheren Eiſenbahnbeamten des deutſchen
Neiches nahm geſtern eine Beſichtigung der Bauarbeiten
für die ſtrategiſche Bahn bei Mombach und der Eiſen=
bahnbrücke
Mainz=Wiesbaden vor. Außerdem wurden
auf einem Dampfer die Arbeiten der neuen Mainbrücke,
über welche die Eiſenbahnlinie nach Viſchofsheim führt.
beſichtigt. Auch die Koſtheimer Schleuſe wurde in
Augenſchein genommen. - Infolge des bedeutenden
Ausſtandes der Arbeiter der Schuhfabriken in Pirmaſens
haben bereits viele derſelben den Wanderſtab ergriffen
und ſehen ſich um Arbeit in anderen Städten um. Auch in
hieſigen Schuhfabriken haben mehrere von den Ausſtändigen
Um Arbeit nachgeſucht, doch wurden ſie als Aus=
ſtändige
des Pirmaſenſer Streikes nicht ein=
geſtellt
. M. Tgbl.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 29. April. Wegen
Ankauf eines Terrains für ein Jagdſchloß des
Kaiſers ſind Verhandlungen mit dem Beſitzer des
Gutes Damsmühle bei Oranienburg im Gange; 2 Mill.
Mark werden für das Gut gefordert. Der Zu=
ſammenbruch
der Pommerſchen, Hypo=
thekenbank
wird nunmehr die 7. Strafkammer des
Landgerichts L vom 1. Mai ab mehrere Wochen, wenn
nicht Monate hindurch, beſchäftigen. Angeklagt ſind die
Direktoren: Kommerzienrat Wilhelm Schultz und Friedrich
Romeick wegen Betrugs, Untreue, Bilanzfälſchung und
Bilanzverſchleierung, ferner die langjährigen Taxatoren
der Bank, Baurat Hermann Bohl und Stadthauinſpektor
a. D. Arnold Hanel wegen Beihilfe zur Untreue. Die
beiden Erſtgenannten ſind bereits ſeit dem 18. Mai 1901,
alſo ſchon faſt zwei Jahre, in Unterſuchungshaft. - Wie
berichtet wird, iſt in Berlin eine Geſellſchaft in
Bildung begriffen, die alle Speiſe= oder Küchen=
abfälle
ſammeln und als Schweinefntter verwerten
will. Die Speiſereſte werden, nachdem Knochen und
Zitronenſchalen herausgeleſen ſind, über eine Reißwalze
gelaſſen und kommen dann in einen Dampftopf, der
unter Ueberdruck arbeitet. Zu 600 Liter Speiſeabfällen
werden noch 5 Zentner Abfallmehl genommen und mit=
gekocht
. Es ſoll ſich gezeigt haben, daß 75 Haushaltungen
leicht und ſicher ſo viel Küchenabfälle regelmäßig liefern
können, daß ein Schwein damit gefüttert und täglich
12 Pfund an Lebendgewicht zunehmen kann.
Bonn, 29. April. Hofbaurat Ihne, der Hofarchitekt
des Kaiſers, weilte in der vergangenen Woche einige Tage
lang in der rheiniſchen Univerſitätsſtadt. Es handelt ſich
hierbei um den Neubau des Korpshauſes der
Bonner Boruſſen, deſſen Anlage und Räume nicht
mehr ſo ganz den modernen Anſprüchen genügen. Be=
kanntlich
haben der Kaiſer und ſeine beiden älteren Söhne
als Studenten dieſem Korps angehört, und es verlautet
in Bonner akademiſchen Kreiſen, daß es der Kaiſer ſelbſt
ſei, der yſeinem' Korps das neue Heim ſtiften wolle und
daß er als Vorbereitung hierzu ſeinen Hofbaumeiſter
nach Bonn e tſandt habe.
Wilhelmshaven, 29. April. Der Marinefiskus
hat in der Nähe der Stadt nördlich des oldenburgiſchen
Dorfes Heppens 27½ Hektar Ländereien zum Preiſe von
rund 800000 Mark angekauft. Das Gebiet ſoll, wie ver=
lautet
, zu marinetechniſchen Zwecken für die kaiſerliche
Werft Verwendung finden.
Torgan, 29. April. Im hieſigen Garniſon=Arreſt
hauſe wurde der Hausinſpektor, Sergeant Redell mit
einem jungen Mädchen vergiftet aufgefunden; Grund
zur Tat ſind Hinderniſſe, die ſich der Ehelichung der
beiden entgegenſtellten.
Lemberg, 30. April. Ein nachts in Putintynce aus=
gebrochener
Brand äſcherte 227 Wohnhäuſer ein.
Die vom Brande im Schlaf überraſchten Einwohner
konnten nur das nackte Leben retten. Zwei Kinder
kamen in den Flammen um, zehn Perſonen erlitten
ſchwere Brandwunden.
T.W. Nom, 30. April. Vor den Turiner Gerichten
beginnt am 4. Mai der Prozeß gegen die Direk=
toren
der Diskontobank. Dieſes Inſtitut hat be=
kanntlich
im Vorjahr ſeine Zahlungen eingeſtellt, wodurch
viele, hauptſächlich kleinere Kapitaliſten an den Bettelſtab
gebracht worden ſind. Die Sache beſitzt ein weiteres
Intereſſe, weil, wie es heißt, die Freunde des verhafteten
Direktors ſenſationelle Enthüllungen dabei machen wollen,
wodurch hervorragende politiſche Verſönlichkeiten aufs
Aergſte kompromittiert werden würden. Dies betrifft je=
doch
nicht lediglich Italiener, ſondern auch Franzoſen und
unter anderen den früheren franzöſiſchen Miniſter Flourens,
der eigentlich immer nur dadurch eine Rolle ſpielte, daß
er einen Deutſchenhaß zur Schau trug und mit den un=
glaublichſten
und albernſten ſogenannten Enthüllungen,
bei denen natürlich Deutſchland immer ſehr ſchlecht wog=
kam
, paradierte.

ein Zehntel Gramm Coffein befindet, ſo ergibt ſich daraus,
daß ein Höchſtverbrauch von 5 Taſſen Kaffee für die
Mahlzeit und von 15 für den ganzen Tag zuläſſig wäre.
Allerdings darf aber der Kaffee. da er nicht als Heil=
mittel
, ſondern nur als Genußmittel verwendet wird,
nicht in denſelben Mengen wie ein Arzneimittel genoſſen
werden. Ein Getränk, welches einen arzneilich wirkſamen
Stoff in ſo großen Mengen enthält, kann nun nach An=
ſicht
des Reichsgeſundheitsamts nicht in allen Fällen als
harmlos bezeichnet werden. Wie bei allen Reismitteln,
läßt auch beim Kaffee die Wirkung allmählich etwas
nach, die tagtägliche Anreigung des Nervenſyſtems kann
aber nicht ohne gleichzeitige Abnutzung des Gehirns
gedacht werden. Der Kaffee eignet ſich daher nicht zum
Genuſſe für Kinder, nervöſe und herzkranke Perſonen.
Erwachſene ſollen ihn nur als Anregungsmittel genießen
und nie vergeſſen, daß ihm jeglicher Nährwert abgeht.
In den breiten Maſſen der Bevölkerung iſt der Kaffee
jedoch nicht als Anregungsmittel im Gebrauch; hier
ſpielt er vielmehr in ſehr verdünntem Aufguß überwiegend
die Rolle eines Vermittlers für die Aufnahme von Waſſer
in ſchmackhafter Form und von Nährſtoffen. Von dieſem
Geſichtspunkt aus iſt die Gewohnheit, den Kaffee mit
Milch oder Sahne zu verſetzen oder mit Zucker zu ver=
ſüßen
, zweckmäßig. Der Kaffee ermöglicht auch die Auf=
nahme
der zur Ernährung notwendigen Mengen trockener
Koſt und iſt für Arbeiter, namentlich ſolche, die in der
Hitze beſchäftigt ſind, das vorzüglichſte Durſtlöſchungs=
mittel
.
Der Rehbock in der Schule. Dieſer Tage
ſtattete in Wachtendonk im Kreiſe Geldern ein ſtattlicher
Rehbock, der, wahrſcheinlich von Wiſſensdrang durch=
drungen
, ſich einmal unter den Menſchen umſehen wollte,
er Unterklaſſe der dortigen Volksſchule einen Beſuch ab.
In frohen Sprüngen eilte er durch die Gaſſen des Ortes,

ſprang durch das geöffnete Fenſter in das mit Kindern
gefüllte Schullkokal und betrachtete ſich vom Katheder
aus die erſtaunte und erfreute Schülerſchar. Indes fühlte
er ſich auf dem Sitz des Lehrers nicht lange heimiſch
und kurz entſchloſſen ſuchte er auf demſelben Wege, wie
er die Schule betreten, wieder das Weite.
( Das zerriſſene Teſtament. Vor kurzem
tarb im zweiten Wiener Bezirke ein bekannter Cafstier.
Nach ſeinem Tode produzierte die Nichte des Cafstiers
ein Teſtament, in dem ihr der Cafstier eine in die
Tauſende gehende Summe vermachte, welche ihr gleich
nach ſeinem Ableben ohne jeden Abzug ausbezahlt wer=
den
ſollte.: Demgegenüber erklärt die Witwe, der Gatte,
mit dem ſie wiederholt im Scheidungsverfahren geweſen
war, habe ihr gelegentlich der letzten Verſöhnungl von
einem Leſtamente geſprochen, in dem er ſie zur Umiverſal=
erbin
einſetzte. Das Teſtament fand ſich auch vor, allein
als die Witwe es ihrem Advokaten Dr. Loe Ehrenteil
brachte, war es in zahlloſe Stückchen zerfetzt. Die Frau
ſagte, ſie habe während des Suchens nebſt vielen anderen
Papieren auch dieſes zerriſſen, dann aber zu ſpät bemerkt,
daß es das Teſtament des Gatten geweſen. Die Nichte
vertritt die Annahme, der Verſtorbene habe das Teſta=
ment
ſelbſt zerriſſen, um es ungültig zu machen. Falls
nun kein Ausgleich zuſtande kommt, wird das Gericht
die Entſcheidung darüber zu fällen haben, ob die Witwe
oder die Nichte Anſpruch auf das Erbe hai.
1 Veim Zahnarzt. Ein Herr kam zu einem
Zahnarzt, um ſeine Zähne unterſuchen zu laſſen. Groß=
artig
! Großartiglu rief der Argt nach der Unterſuchung
alls. - Sie finden alſo nichts zu behandeln Zu fragte der
Patient. - Was? Nichts zu behandeln? Vier müſſen
gezogen werden. drei müſſen eingeſeht und ſechs müſſen
plombiert werden.

Paris, 29. April. Baron Henri de Rothſchild,
wurde geſtern in zweiter Inſtanz zu einem Tage
Gefängnis und gehn Franken Geldſtrafe verurteilt,
weil er mit ſeinem Automobil in unerlaubtem Tempo
Neuilly durchfahren und Poliziſten, die ihm anzuhalten
befohlen, eine grobe Antwort gegeben hatte. Das Pariſe=
Beiſpiel verdient Nachahmung.
London, 29. April. Der Richter des Bowſtree
Polizeigerichts verfügte heute die Auslieferung de=
aus
Berlin geflüchteten Kurpfuſchers Nardenkötter
New=York, 29. April. Heute früh 4 Uhr 30 Min
wurde in Frank, einer kleinen, bergbautreibenden Stad.
in der Nähe des Felſengebirges am Albertaterritoriun
(Kanada) an der Grenze der Vereinigten Staaten eir
Erdſtoß verſpürt. Gleich darauf erfolgte auf den
Turtleberg, welcher die Stadt überragt, vermutlich ei=
vulkaniſcher
Ausbruch. Millionen Tonnen vo=
Geſtein wurden niedergeſchleudert und verſperrten die
Grubenzugänge. Einzelne Gebäude ſind hundert Fuſ
tief begraben. Der Berg wirft noch immer Geſtein aus
Nach einer Meldung aus Mac Leod. 60 Meilen öſtlich
von Frank, ſind 83 Familien unter den Felſen
begraben. Das ganze Land rings um den Turtleberg
iſt im Umkreiſe von 20 Meilen mit Lava und Schlacke
bedeckt. Der Fluß iſt über die Ufer getreten, weil das
Flußbett mit Lava ausgefüllt iſt.

Handel und Verkehr.
= Adler Heſſiſche Verſicherungsbank a. G. im
Darmſtadt. Die Weiterentwicklung des Geſchäftes in
abgelaufenen Geſchäftsjahre ergibt ſich aus folgenden
Zahlen; Insgeſamt waren zu erledigen 777 Anträge über
1087550 M. wovon 618 Anträge über 686900 M. an=
genommen
wurden. Es erhöhten ſich der Verſicherungs=
beſtand
von 1201 800 M. pro ultimo 1901 auf 1597200
Mark Verſicherungsſumme; die Prämieneinnahme ſab=
züglich
der geſtundeten Prämien des Vorjahres) von
5552794 M. pro ultimo 1901 auf 6193366 M. die
Prämienreſeroe von 34267,10 M. pro ultimo 1901 auf
73385,40 M.; der Garantiefonds von 137400 Mark pro
Ultimo 1901 auf 223 200 M.; die Geſamt=Aktiva von
17912438 M. pro ultimo 1901 auf 30913717 M. Die
Erhöhung des Garantiefonds auf 300000 M. iſt im
Februar dieſes Jahres erfolgt. Im verfloſſenen Jahre
hat ſich der Neuzugang erheblich günſtiger entwickelt, wie
in der gleichen Zeit des Vorjahres. Es wurden im
1. Quartal er. insgeſamt neu beantragt 256 400 Mark,
gegen 130 200 M. in der gleichen Zeit des Vorjahres.

Literariſches.
Das Militär=Wochenblatt hat zum 30. April ein
Beiheft herausgegeben, welches eine Biographie des
Grafen Albrecht v. Roon, Königlich Preußiſchen
General=Feldmarſchalls. von v. Goßler, ſ. 3t. Major
im Kriegsminiſterium jetzt General der Infanterie, Staats=
und Kriegsminiſter, enthält.
- Das 16. Heft des 9. Jahrganges der weitver=
breiteten
illuſtrierten Zeitſchrift Für Alle Welt=
Deutſches Verlagshaus Bong & Co. Verlin W. 57.
Preis des Vierzehntagsheftes 40 Pf.) enthält in Wort
und Bild höchſt intereſſante Mitteilungen über den jüngſten
Fortſchritt des Telephonbaues. Auch die ebenfalls mit
zahlreichen Abbildungen geſchmückten fachmänniſchen Dar=
legungen
in derſelben Nummer über Prof. Artemieffs
neuen Schutzanzug gegen die Gefahren der Elektrizität
ſind für die weiteſten Kreiſe höchſt lehrreich. Viel Be=
merkenswertes
bietet auch ſonſt die Rubrik der neueſten
Erfindungen und Entdeckungen; das gleiche gilt von der
originellen Abteilung des Wiſſenswerten aus allen
Ländern: Zwei prachtige Illuſtrationen mit erläutern=
dem
Text behandeln den Fortgang der Arbeiten auf dem
Weltausſtellungsterrain in St. Louis. Beiträge hiſto=
riſchen
, volkswirtſchaftlichen, ſportlichen und zeitgenöſſiſchen
Inhalts erhöhen die Mannigfaltigkeit des Heftes. Für
ſpannende Unterhaltung ſorgen die Romane.
Letzte Nachrichten.
WB.L Berlin, 30. April. Reichstag. Das Haus
iſt gut beſucht. Die Abgeordneten ſind gruppenweiſe in
lebhafter Unterhaltung begriffen. Abg. Trimborn (3tr.)
zur Geſchäftsordnung: Ich habe namens meiner Freunde
die Erklärung abzugeben, daß wir bei der dritten
Leſung der Krankenkaſſennovelle einen Antrag
einbringen werden, der die Erledigung der heutigen
Tagesordnung weſentlich erleichtert. Wir werden be=
antragen
, die Worte grobe Pflichtverletzung' zu erſetzen
durch grobe Verletzung der Amtspflicht in Bezug auf
die Kaſſenführung= Ich habe weiter zu erklären, daß
wir für den Fall, daß von irgend einer Seite die
Streichung des Abſatzes 7 der Kommiſſionsvorlage
DDienſtordnung der Krankenkaſſen) beantragt werden
ſollte, keinem ſolchem Antrage zuſtimmen werden.-
Abg. Richter (freiſ. Vpt.): Ich verkenne nicht die wohl=
meinende
Abſicht des Vorredners, möchte mich aber für
die Zukunft dagegen verwahren, daß mitten in der Ab=
ſtimmung
eine ſolche Erklärung abgegeben wird. (Sehr
richtig.) - Präſident Graf Balleftrem: Es ſtellte ſich
eſtern bei der namentlichen Abſtimmung über den
ganzen Paragraphen die Beſchlußunfähigkeit des Reichs=
tags
heraus. Wir befinden uns daher im Stadium vor
dem Beginn der namentlichen Abſtimmung. - Abg.
Singer (So3.): Ich ziehe meinen Antrag auf namentliche
Abſtimmung zurück. Für den Fall aber, daß der vom
Abg. Trimborn angekündigte Antrag nicht angenommen
werden ſollte, behalten wir uns alles Weitere vor.
Präſident Graf Balleſtrer : Da die namentliche Abſtim=
mung
noch nicht begonnen hat, ſo trage ich keine Ve=
denken
, die Zurückziehung des Antrags für zuläſſig zu
erklären. Hierauf wird in einfacher Abſtimmung der
Paragraph 42 im ganzen angenommen. - Abg.
Albrecht (Sos.) bittet, ſämtliche noch vorliegenden ſogial=
demokratiſchen
Anträge gemeinſam begründen zu dürfen.
Redner tut dies, da ſich das Hausdamiteinverſtanden erklärt.
Staatsſekretär Graf Poſadowsfy iſt inzwiſchen erſchienen.
Der Reſt des Geſezes wird in zweiter Beratung
unter Ablehnung der ſogialdemokratiſchen Anträge, die
auf größere Zentraliſation der Krankenkaſſen hinzielen,
nach den Beſchlüſſen der Kommiſſion angenommen.
Die Kommiſſion empfiehlt folgende Reſolution zur
Annahme: Die verbündeten Regierungen um die Vor=
lage
eines Geſetzentwurfes zu erſuchen, durch den die
reichsgeſetzliche Krankenverſicherungspflicht auf die Haus=
induſtrie
, auf alle Handlungsgehilfen und =Lehrlinge, auf
die land= und forſtwirtſchaftlichen Arbeiter und auf die
Dienſtboten ausgedehnt wird, ferner a. dem Reichs=
tage
, wenn möglich in der nächſten Seſſion, einen
Geſetzentwurf, zwecks eingehender, gründlicher
Reform, des Krankenverſicherungsgeſetzes vorzulegen.
b. den Vorſtänden der Krankenkaſſen, des Aerzte=
ſtandes
und Apothekerſtandes Gelegenheit zur Geltend=
machung
ihrer Anſchauungen und Wünſche zu geben,
0. insbeſondere zu erwägen, ob ſich nicht die Bildung einer

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Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.

Nummer 101.

ſtändigen Kommiſſion empfiehlt, welcher die Regelung
der ärztlichen Behändlung, der Argneiverjorgung und des
Tarifs für die Honorierung obliegt. Ferner empfiehlt
Abg. v. Savigny eine Rejolution zum Erſatz für den
nunmehr geſtrichenen. ſeinerzeit auf ſeinen Antrag von
der Kommiſſion eingefügten Abſat7 des Paragraphen 42.
in dem unter A. geforderten Geſetzentwurf zur gründ=
lichen
Reform des Krankenverſicherungsgeſezes Beſtim=
mungen
aufzunehmen, welche eine feſte Regelung der
Anſtellungs= und Dienſtverhältniſſe der Angeſtellten den
Krankenkaſſen zur Pflicht (machen. Die 'Abſtimmung
über die Reſolukion P und die Reſolution Savigny wirs
bis zur dritten Leſung ausgeſetzt. Die übrigen Reſo=
lutionen
werden angenommen. Damit iſt die zweite
Beratung der Novelle beender.
Graf Balleſtrem ſetzt die nächſte Sitzung auf 2½ Uhr
an. Nach Eröffnung Lerſelben kritt das Haus in die
dritte Veratung der Krankenverſicherungs=
Noͤvelle ein. Abg. Trimborn (3tr.): Entſcheidend für
die Stellung des Zentrums zur Növelle ſet der be=
deutende
Fortſchritt, den dieſelbe auf dem Gebiete der
Krankenverſicherung biete, deren größte Ausdehnung die
Krankenunterſtützung auf 26 Wochen ſei. Das Zentrum
wünſche Unicht Zie Auslegung des Ausdrucks grober
Pflichtverletzung; zu politiſchen Zwecken. Den Abſatz?
des 5 42 ſei das Zentrum bereit, angeſichts der Geſchäfts=
lage
preiszugeben. Ein Scheitern der Vorlage glauben
wir im Intereſſe der großen deutſchen Arbeikerſchaft
nicht verantworten zu können. Der Kompromiß iſt ein
Ausfluß unſerer politiſchen Klugheit und Erfahrung
ſHeiterkeit. Wir unterliegen dem - Abſentismus
und der Diätenloſigkeit. Weifall im Zentrum.-
Abg. Arendt Mpt.) ſtimmt dem Vorredner zu und er=
kennt
gleichfalls den hohen materiellen Wert der Vorlage
für die arbeitenden Klaſſen an. Die Sozialdemokratie
hat aber geſtern, um den 542 in der Faſſung Saviany
zu beſeitigen, das ganze Geſetz in Frage geſtelt. ärm
links.) Den Kotau des Zentrums vor der Sogialdemo=
kratie
machen wir nicht mit. (achen im Zentrum.) Daß
die Vorlage zu Stande kommt iſt weſentlich düs Ver
dienſt der Kommiſſion. Wir könnten ſie jetzt noch zu
Falle bringen. (Gelächter im Zentrum Und linrsJ'Ge
wiß, wir ſſnd auch nicht beſchlußfähig, fordern Sie nicht
die Probe heraus! Gelächter bei den Sozialdemokraken)
Wir hätten gewünſcht, daß das Ceſetz durch Sie lzu den
Sozialdemokraten) geſcheitert wäre, dann hätten die Ar=
beiker
verſtanden, daß Ihnen die Agitakionsintereſſen
höher ſtehen, als die Arbeiterintereſſen. Das Zentrum
hat Sie aus der Patſche gezogen. Wir müſſen den
Kampf gegen die Sozialdemokratie zur Haupkaufgabe
unſeres inneren politiſchen Lebens machen. Vroniſche
Bravos bei den Sozialdemokraten.) Die Regierung hat
durch die angekündigte Aufhebung des 8 2 des Jeſuiten=
geſetzes
einen Keil in die Parteien getrieben, die im Kampfe
gegen die völkerverderbende Sozialdemokratie (achen
bei den Sozialdemokraten) zuſammenſtehen ſollten.
Wenn wir auch noch ausdrücklich erklären, den Kotau
vor der Sogialdemokratie nicht mitmachen zu wollen,
wollen wir doch auch betonen daß uns daran liegk den
Arbeitern wenigſtens die Vorteile des Geſetzes'nicht
länger vorzuenthalten. - Abg. Röſicke=Deſſau Freiſ. Va.)
freüt ſich, daß die Beſtimmung des 8 42. welche die
Zuͤſtimmüng zu dem Geſetz. wenn auch nicht un=
möglich
gemacht. ſo doch ſehr erſchwert hat, ge=
fallen
ſes - Staatsſekretär Graf Poſadowsky' führt
auz: Wenn 5 42- jett angenommen wird, wird
damit lediglich die Regierungsvorlage angenommen,
denn die Zuſätze, welche heülte zurückgezogen ſins=
ſind
ledialich an die Kommiſſion gemacht und niemals
von der Regierung vertreten woͤrden. Den Zolltarif habe
der Abg. Arendt hier nicht erwähnen ſollen Die Frage
iſt viel zu ernſt und akut, um bei dieſer Gelegenheit
darüber zu ſprechen. Das iſt jetzt Sache der Exekutive.
Wir werden uns Ratſchläge von keiner Partei erteilen
laſſen über das, was wir zu tun haben. - Abg. Stötzel
ſentr) legt nochmals den Standvunkt des Zentrums
dar und bleibt im einzelnen unverſtändlich. - Abg. Stadt=
hagen
(Soz) polemiſiert gegen Arendt. Nach Bemerk=
ungen
des Abg. Savigny wird die Generaldiskuſſion ge=
ſchloͤſſen
. In der Spezialdiskuſſion wird die Vorlage
in der Faſſung der zweiken Leſungange=
nommen
. In der Geſamtabſtimmung ſtimmen gegen
die Vorlage nur die Sozialdemokraten und einige Mit=
glieder
der Reichspartei.
Hierauf gibt Graf Balleſtrem die übliche Geſchäfts=
Uberſicht. Abg. Norman ſkonſ) ſpricht dem Präfidenten
höchlte Anerkennung und Danrbarkeit für ſeine Unpar=
keiiſche
Geſchäftsführung aus. Präſident Graf Balleſtrem
dankt dem Vorredner und Allen, die ihm zugeſtimmt
haben. Nunmehr verlieſt der Reichskanzler Graf Bülow
eine kaiſerliche Botſchaft, durch welche der
Reichstag geſchloſſen wird.Der Präſident
ſchlietzt mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf
den Kaiſer die Sitzung um 4 Uhr 26 Minuten.
W.B. Bückeburg, 30. April. Die ſtandesamt=
liche
Vermählüng des Großherzogs von
Sachſen=Weimar mit der Prinzeſſin' Karo=
line
von Reuß fand heute vormittag zwiſchen 11 und
13 Uhr im Palais der Fürſtin=Mutter zu Schaumburg=
Lippe ſtatt. Den Akt vollzog der weimariſche Staats=
miniſter
Rothe. Unter den zahlreich eingetroffenen Hoch=
zeitsgeſchenken
befindet ſich auch als Geſchenk des Kaiſers
ein koſtbares Porzellanſervice. Die Königin von Hollaͤns
ſchenkte verſchiedene Gegenſtände aus chineſiſchem Por=
zellan

i. B. Krobnitz (Oberlauſitzl, 30. April. Anläßlich der
hunderkjährigen Wieserkehr des Geburts:
kages des Grafen Noon fand heute Vormittag in
der über deſſen Ruheſtätte erbauten Kapelle eine
Gedenkfeier ſtakt der außer den Kindern, Schwieger=
kindern
und Enkeln, ſowie verſchiedenen anderen Ver=
wandten
die Geiſtlichen der Nachbarorte, die dortigen
Kriegervereine und andere Teilnehmer beiwohnken.
Seminariſten aus Neichenbach führten die liturgiſchen
Gejänge aus Die Gedächtnisrede hielt der Schwager
des Feldmarſchalls, Hofprediger Rogge=Potsdam.
CGumbinnen, 30. April. Die Feier des 100. Ge=
burtskages
des Gräfen Koon wurde heute
morgen eingeleitet durch ein großes Wecken der Kapelle
und des Trommlerkorps des Füſilierregiments Nr. 33.
Der kommandierende General Freiherr von der Goltz
nahm vormittags eine Parade über das Regiment ab.
der eine ſchwediſche Offiziersdeputation und viel Publi=
kum
beiwohnke!
C. Mom, 30. April. Der König von England
iſt am Vormittag nach Paris abgereiſt. König Viktor
Emanuel gab ihm das Geleit auf den Bahnhof und ver=
abſchiedete
ſich von ihm in herzlichſter Weiſe. Zur Ver=
abſchiedung
waren auch Minifterpräſident Zanardelli mit
den Miniſtern und Staatsſekretären, ſowie die Präſidenten
des Senats und der Kanimer erſchienen. König Eduard
verabſchiedete; ſich in Uherzlicher -Weiſe vom Miniſter=

prälidenten Zanardelli und den übrigen Anweſenden,
ebenſo König Viktor Emanuel von dem Gefolge des
Königs von England. König Eduard blieb am Fenſter
ſeines-Wagens'ſtehen und unterhielt ſich mit dem
König Viktor Emanuel, bis ſich der Zug in Bewegung
ſetzte.
ſv.Bs Nom, 30. April. Der Papſt empfing heute
den Erzbiſchof von Freibur=- die Biſchöfe von Fulda,
Limburg, Rottenburg und Mainz.
1 Näney, 30. April. Biſchöf Turingz, der in
einem benachbarten Orte die Einſegnungsfeier leitete.
wies auf die gegenwärtige Lage hin ünd erklärte, er ſei
zu allem bereit und hoffe, daß ſeine Aufopferung die Katho=
liken
zu einer energiſchen Haltung veranlaſe.
Grenoble, 30. April. Die ausgewieſenen 23 Kar=
täuſer
wurden nach dem Verhör vor dem Unter=
ſuchungsrichter
freigelaſſen. Sie begzaben ſich nach Cham=
bery
ünd von dort nach Pignersl. Auf dem ganzen
Wege wurden ihnen Sympathie=Kundgebungen zu ten."
2 Marſeille, 29. April. Abends begaben ſich 2000
Manifeſtanten, darunter mehrere Dockarbeiter, zum Kapu=
zinerkroſter
. Die= Polizei ſchritt ein undvtrieb die
Ruheſtörer zurück. 15 Perſonen, darunter mehrere Polizei=
beamte
wurden leicht verſetzkn
4 St. Laurent, 30. April. Ein Mitarbeiter des
Matin, der in ſeinem Blatte die Haltung der Kartäuſer
wiederholt abfällig beurteilte, wurde bei der geſtrigen
Ausweiſung der Mönche von der Menge Umringt
und durch Stockhiebe ſchwer verletzs ſodaß er in das
Krankenhaus gebracht werden müßte Der Staatsan=
walt
leitete die Unterſuchung ein. Ein Pfarrer, der den
Berichterſtatter kannte, ſoll die Menge mit den Worten
aufgereigt haben: Das iſt der Renegat.
2 Chambery, 30. April. Die beiden Rittmeiſter des
4. Drag.=Regiments, welche die zur Ausweiſung der
Karkäuſer ausgeſandten zwei Schwadronen geſtern
befehligten, ſuchten ſofort nach ihrer Nückkehr ihre Ent=
laſſung
nach
s'Bukareſt, 30. April. Aus Anlaß der kürgzlich
ſtattgehabten Grundſteinlegung des Mauſö'
eumsin Plewna zum Gedächtnis der dort auf dem
Schlachtfelde gefallenen ruſſiſchen und rumäniſchen Offi=
ziere
richtete der Fürſt von Bulgarien an König Carol
ein Telegramm, in dem er nochmals die zwiſchen den
beiden Herrſchern und Völkern beſtehenden Beziehungen
betont, die neuerdings bei der Reiſe König Carols nach
Bulgarien ſo warm zum Ausdruck gelangten und die
Gefühle der Dankbarkeit ausſpricht; welche das bul=
gariſche
Volk gegenüber den verbundeten Armeen, die bei
Plewna kämpfken, und ihren erlauchten Fuhrern empfinde.
. Moskau. 30. April. Der Kalſer und die
Kaiſerin ſins geſtern abend mit den Kindern nach
Zarskoje Sſelo abgereiſt.
W6. Konſtantinöpel, 30. April. Die Nachrichten
über das militäriſche Vorgehen der Pforte gegen die
aufrühreriſchen Albanefen des Vilajets Ueskueb ſind
ſehr widerſprechend.- Ein Zuſammenſtoß ſcheint noch
nicht ſtattgefunden zu haben. Man glaubt auch in
diplomatiſchen Kreiſen, daß ein ſolcher unterbleiben
wird. da Befehl ergaͤngen iſt, möglichſt jedes Blutver=
gießzen
zu vermeiden. Die Gerüchte von großen türkiſchen
Rüſtungen werden als ſtaͤrk uͤbertrieben bezeichnet. Die
zum Beweiſe für ſolche angeführten Beſtellungen von
Zwieback ſeien keineswegs größ' ſie ſeien unbedingt not=
wendig
. da bei der ſchnellen Vorwärtsbewegung friſches
Brot nicht überall zu haben iſt. Sicher ſei dagegen, daß
die Pforke gegen das Bandenunweſen energiſchere und
umfaͤſſendere militäriſche Maßnahmen vorbereite als bis=
her
. Zu dieſem Zwecke ſollen die einzelnen Gebiete in
Zonen eingeteilt und ſelbſtändigen Kommandeuren
Unterſtellt werden.
Konſtantinopel, 30. April. Nach hier vorliegenden
Nachrichten ſind geſtern abend in Saloniki mehrere bul=
nariſche
Oynamit=Attentate verübt worden.
Auch ſoll es zu bewaffneten Angriffen gekommen und
die Filiale der Ottomanbank verbrännt ſein. Zahlreiche
Perſonen ſollen dabei getötet oder verwundet ſein- Mar
glaubt hier, daß die Anſtiftung zu dieſen Vorfällen darauf
berechnet iſt. kürkiſche Maſſacres hervorzurufen.
e9 Taliger, 30. April.-Mehrere Perſonen, die von
Arzila hier ankamen, melden, daß dieſe Stadt geſtern
morgen von den Riffkäbylen unter Raiſuli, dem Führer
der Beniares, angegriffen wurde, wöbei auf beiden
Seiten mehrere Perſonen getötet wurden. Die Stadt
habe ſich gut verteidigt, doch fehlten ihr Munition und
Lebensmittel. Der Paſcha von Tanger ſandte 200 Mann.
20000 Patronen und Lebensmittek nach Argila. Die
Flüchtlinge ſind ſehr erregt, daher iſt es möglich, daß die
Lage nicht ſo ernſt iſt, wie berichtet wird.

Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg. 30. April. Ruhiges, teilweiſe heiteres
Wetter ohne erhebliche Niederſchläge wahrſcheinlich.

Unterfertigter erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ſeine E. A. A. H. I. H. L. A. I.4.
von dem Ableben ſeines hochverehrten Ehren=
[8175
mitgliedes
Herrn Georg Mrausser,
Großherzoglich Heſſ. Gbermedizinalrat,
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Der Aleadem. Pharmaz. Verein Darmstadt,
J. A.:
Ensgratet. 1½
Die Beerdigung findet am Freitag, den 1. Mai,
vormittags 11 Uhr, vom Sterbehaus aus ſtatt.

Todes-Anzeige.
Den Mitgliedern und Freunden des Alice=
Frauenvereins widmen wir die ſchmerzliche
3 Mitteilung von dem heute erfolgten Hin=
ſcheiden
unſerer Pflegerin
(8167
Frida Rossnaæel.
Wir werden der Entſchlafenen, die mit
4 Pflichttreue und Opferwilligkeit ihren Beruf
4 ausübte, ein treues Andenken bewahren.
Darmſtadt, den 29. April 1903.
5 Das Zentral=Komitee des Alite=Frauenvereing
für die Frauhenpflege im Großherzogkum Heſſen.
Die Beerdigung findet Samstag, nachmittags
4 Uhr, vom Alice=Hoſpitak aus ſtatt.-

Codes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die ſchmerzliche Mitteilung, daß unſer
einziges, inniggeliebtes Kind
(6893
Johanza.
heute vormittag in noch nicht vollendetem
fünften Lebensjahre nach achttägigem, ſchwerem
Krankſein dem Herrn janſt entſchlafen iſt.
Die tieftrauernden Eltern:
Miniſterialkanzliſt Schukmacher
und Frau.
Die Beerdigung findet Sonntag, nachmittags
4 Uhr, vom Sterbehaus, Wenckſtr. 51, aus ſtatt.

Lodes-Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Be=
3 kannten die ſchmerzliche Mitteilung, daß meine
4 liebe Gattin, unſere gute Mutter, Großmutter,
5 Schweſter, Schwägerin und Tante (8159
Frau Eva hauf
geb. Bernd
5 heute morgen 7 Uhr nach 2tägigem, ſchwerem
Krankenlager ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Sonntag, 3. Mai,
nachmitkags 5 Uhr, vom Portal des
Friedhofs aus ſtatt.

Danklagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem ſchmerzlichen Verluſte, den wir er=
litten
, ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
(8095
innigſten Dank.
Friedr. Schneider und Frau.
Darmſtadt, den 29. April 1903.

Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Das große Licht
Vorſtellung um 8 Uhr im -Jppheumt
Patriz Hüber=Ausſtellung Neckarftraße 3: geöffnet
von 1021 Und 3-5 Uhr.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Verſteigernngskalender.
Samstag, 2. Mai.
Matratzenſtreu=Verſtekgerung um 10½ Uhr in
der neuen Kavallerie=Kaſerne.
Zahlſtunden bei der Stadtkaſſe für den Monat
Mai von 8 Uhr morgens bis 121 Uhr mittags.
Beſtellungen
auf das
Darmſtädter Tagblatt=
pro
Monat 50 Pig.
werden in der Expedition, jowie von allen
Poſtanſtalten entgegengenommen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaition: D. O Maldassel, für den Inſeratenkeil: F. Kroſt ſämtlich in Darmſtadt.