Abonnemenksprei=
166. Jahrgang.
Inſerate
monatlich 50 Pfa., vierteljährlich 150 Mk.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
Aluſtriorkes Antorl
6bo=bhOVIdöd
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanutmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N7810.
Freitag, den 1. Mai.
1903.
Be k a n n tm a ch u n g.
Besinſektor Kourad Klöß iſt mit Wirkung vom 1. April d. 33. ſeines
Amtes enthoben worden. Etwaige Anſprüche an deſſen Kaution können
bis zum 12. Mai l. J. vormittags 10 Uhr,
bei der unterzeichneten Behörde geltend gemacht werden.
Darmſtadt, den 29. April 1903.
Großherzogliches Poli= iamt.
J. V.: Gebhardt.
1½1
Ediktalladung.
L. Die nachbezeichneten Perſonen haben über die ihrem Namen beibemerkten, des Holzes
ihnen im Grundbuche zugeſchriebenen Immobilien anderweit verfügt bezw. dritte
Perſonen erheben an einzelne dieſer Grundſtücke Eigentumsanſprüche und haben
die Ueberſchreibung im Grundbuche auf ihren Namen beantragt, können aber
das Eigentum bezw. die Schuldfreiheit derſelben urkundlich nicht nachweiſen,
weshalb alle, welche Eigentums= oder ſonſtige Anſprüche an dieſelben erheben
zu können glauben, hiermit aufgefordert werden, dieſe innerhalb vier Wochen
bei dem unterzeichneten Gerichte geltend zu machen, als ſonſt die Beſchränkungen
gelöſcht und die Einträge in das Mutationsverzeichnis auf die anderen Erwerber
bezw. Antragſteller verfügt wird.
1) Gemarkung Griesheim.
Flur XVI. Nr. 535 auf den Namen: Feldmann, Katharina (Philipp Funfter,
Tochter) zu Griesheim.
2) Gemarkung Pfungſtadt.
Flur XXVI, Nr. 370 auf den Namen: Margaretha geb. Kramer, verehelichte
Peter Darmſtädter in Pfungſtadt.
Flur XxXII, Nr. 187 auf den Namen: Gandenberger, Peter, erſter und
Frau geb. Koch, ſowie auf den Namen: Koch, Eliſabetha, Ehefrau des
Peter Gandenberger in Pfungſtadt.
Flur XXV, Nr. 221⁄₁₀ auf den Namen: Georg Weidner erſter und Frau,
10⁄
geb. Becker.
3) Gemarkung Noßddrf.
Flur I. Nr. 620: Im Grundbuch niemand zugeſchrieben.
II. Die von Peter Storck dem dritten und deſſen Ehefrau Katharina, geb.
Bötter in Arheilgen zu Gunſten des Chriſtian Göbel in Arheilgen errichtete und
auf den Grundſtücken der Gemarkung Arheilgen, nämlich:
Flur XVI, Nr. 117; Flur VIII. Nr. 269; Flur x. Nr. 173; Flur x.
Nr. 174; Flur VIII. Nr. 27; Flur I. Nr. 487; Flur XXXXVI, Nr. 44
und Flur I. Nr. 928
laſtende Hypothek im Betrage von 400 fl. ſoll gelöſcht werden. Die
Hypothek=
urkunde iſt abhanden gekommen. Der im Hypothekenbuch als Zeſſionar
einge=
tragene Heinrich Fink in Darmſtadt hat die Löſchung der Hypothek beantragt.
Es werden deshalb alle, welche Anſprüche aus dieſer Schuld= und
Pfandver=
ſchreibung geltend machen zu können glauben, aufgefordert, ſolche binnen zwei
Monaten bei dem unterzeichneten Gerichte zu erheben, wibrigenfalls nach Ablauf
dieſer Friſt Löſchung der Hypothek im Hypothekenbuch erfolgen wird.
1¼
III. Die Grundſtücke Flur I. Nr. 538.7 Grabgarten in der Pfarrgaſſe und
Flur I. Nr. 538.9 Hofreite daſelbſt, Gemarkung Pfungſtadt, ſind zu Gunſten
einer Forderung des Georg Riehl dritter von Pfungſtadt im Betrage von 250 Mk.
vom 10. Juli 1879 verpfändet worden. Die Hypothekurkunde ſoll abhanden;
gekommen, die Forderung laut Beſcheinigung abgetragen ſein. Es werden alle,
welche Anſprüche an die Hypothek geltend machen wollen, aufgefordert, dies
innerhalb zwei Monaten bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden,
widrigenfalls die Löſchung der Hypothek verfügt werden würde.
Darmſtadt, den 28. April 1903.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Bittel.
68139
Brenn= und Nutzholz=
Verſteigerung.
Die am 20. und 21. l. Mts.
ſtatt=
gehabte Verſteigerung von Brenn= und
Rutzholz aus dem Diſtrikt Hinterhecke
des ſtädt. Oberwaldes iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind von Sams=
681551tag. den 2. k. Mts. ab bei der
Stadt=
kaſſe erhältlich und müſſen bis zum
16. L. Mts. daſelbſt abgeholt ſein.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag
Dienstag, den 5. Mai l. J.
Darmſtadt, den 29. April 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
681346s
Jaeger.
In der Kochſchule
von Frau A. Hlelm,
Nieder=Ramſtädterſtraße 53
können wieder einige junge Mädchen
eintreten. Billige Preiſe. Vorzügliche
Empfehlungen.- Auch können Damen am
Mittagstiſch C5 Pf. teilnehmen.(26132
Buvelem,
Gold, Silber ete. 8to.
(92a
kauft zu höchſten Preiſen
AIwin Henzlaw,
Juwelier u. Goldarbeiter, Bleichſtr. 27.
Werkſtätte für Neuarbeit, Umänderung,
Reparaturen, Vergolden und Verſilbern.
B e k a n n tm a ch u n g.
Bie Lieferung von
Gaseinrichtungs=Gegenſtänden
als:
a) ca. 65 000 Eg gußeiſerne Muffenröhren und desgleichen Formſtücke,
b ea. 4000 lfd. Mtr. ſchwarze ſchmiedeiſerne Röhren und desgleichen Bogen,
C) ca. 600 galvaniſierte ſchmiedeiſerne Röhren,
G) Schweizer Fittings von ſchmiedbarem Eiſenguß (Fabrikat Fiſcher,
Schaff=
hauſen) und
e) Meſſing=Drehwaren
ſoll verdungen werden.
Angebote ſind bis
Mittwoch, den 6. Mai 1903, vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle (Städtiſche Gaswerksverwaltung, Lagerhausſtraße 5)
einzureichen.
Die Bedingungen liegen auf dem Betriebsbureau des Gaswerks,
Lagerhaus=
ſtraße 5, zur Einſicht offen, dieſelben können, ebenſo wie die
Lieſerungsverzeich=
niſſe, welche letzteren gleichzeitig als Angebotſcheine dienen, daſelbſt koſtenlos:
lerhoben oder von auswärts durch die Poſt, gegen Einſendung von 20 Pfg. in
Briefmarken für die portofreie Zuſendung, bezogen werden.
Darmſtadt, den 25. April 1803.
Städtiſche Gaswerksverwaltung.
(785gomk
Friedrich. Schüztler.
GeA.=RRAAUA
L. F. Ohnacker, Darmstadt, Ludnigstrasso I. C68765
von Alteiſen, Metallen, Gummiabfüllen, Champagnerflaſchen, Altpapier
gebrauchten Säcken, Lumçen und Kuochen zu höchſten Tagespreiſen bei
V. Sännom, Gardiſtenſtraße 34.
Schriftliche Beſtellungen und Anfragen finden prompte Erledigung. (6376a
imon’Ahmaarize per Stück 6 Pſs., 108 Skück ME. 5.50.
Roman von Reinhold Ortmann.
Nachdruck verboten.)
38)
Nach dem Empfang dieſes Briefes machte Baron
Ewald keinen weiteren Annäherungsverſuch mehr, und wiſſer angeborener weiblicher Aufopferungstrieb, der
eine Woche ſpäter verließ Horſt in der Tat Rhinow,
ohne ſeinen Fuß noch einmal über die Schwelle des
Herrenhauſes geſetzt zu haben. Er ging nach Ham=
Lammert und ihre Tochter begleiteten ihn nach der
alten Hanſaſtadt an der Elbe, die ihnen fortan eine
neue Heimat bieten ſollte.
Wohl hatte Horſt ſeine Werbung um Martha nicht
wiederholt, aber eines Abends, da er ihr aus vollem
wehmütig bebender Stimme von der bevorſtehenden
Trennung geſprochen hatte, die ja in Anbetracht ſeiner
Jahre nun mehr eine Trennung fürs Leben ſein würde
— da war die junge Lehrerin neben ſeinem
Kranken=
ſtuhl in die Kniee geglitten, hatte ihre Wange an
ſeinen Arm geſchmiegt und mit tief innigem Ausdruck
erwidert:
Nein, wir werden uns nicht trennen, Horſt,
wenn Du nicht willſt, daß es geſchieht. Biſt Du nicht
inzwiſchen anderen Sinnes geworden und verſchmähſt
Du mich nicht, ſo will ich Dir gern und freudig folgen.
Wie? rief er beglückt, ſeinen geſunden Arm um
Auf ererbter Hchoſte. die zarte Geſtalt der Knieenden ſchlingend. Du willſt
mir folgen, Martha? - Als mein Weib?
Ja, ſagte ſie leiſe. Als Dein Weibl
Und es iſt nicht blos Dankbarkeit oder ein ge=
Dich dazu veranlaßt? Du biſt mir wirklich ein klein
wenig gut2
Ich habe Dich von Herzen lieb, Horſtl - Und
burg zurückl Aber er ging nicht allein. Margarete wenn es auch vielleicht eine under=Liebe iſt als jene
- jene erſte, ſo iſt ſie darum doch ſicherlich nicht minder
wahr und tief. -
Mit naſſen Augen ſchloß Margarete Lammert
ihre Tochter in die Arme, als ſie von dem Verlöbnis
erfuhr. Das Glück, das ſie ſelbſt dereinſt vergebens
Herzen für ihre aufopfernde Pflege gedankt und mit V erträumt und erſehnt hatte, nun ſollte es ihrem Kinde
zu teil werden, und wenn es auch gewiß nicht mehr
jenes überſchwengliche, berauſchende Glück war, das
der in Jugendſchönheit und überſchäumender
Lebens=
kraft prangende Horſt hätte gewähren können, ſo war
es doch in ihren Augen immer noch ein Glück, für
deſſen Gewährung ſie dem Himmel noch bis zur letzten
Stunde ihres Daſeins danken würde.
Und ein ſtilles, ſonniges Glück war es denn auch
in der Tat, das die Mauern der behaglichen Stille
l auf der Uhlenhorſt bei Hamburg umſchloſſen. Die
angeſehene geſellſchaftliche Stellung, die Horſt von
Bruchhauſen als der Mitinhaber einer alten,
hoch=
geachteten Firma unter den Patriziern der reichen
Hanſaſtadt eimnahm, erſchloß ſeiner jungen Frau einen
erzerfreuenden, anregenden Verkehr mit
liebens=
vürdigen, geiſtig hochſtehenden Menſchen, der bald
auch die letzten Schatten der Vergangenheit aus ihrer
Seele bannte. Und wie die Roſen auf ihren Wangen
wieder aufblühten, wie ihre müden, ſchwermütigen
Augen wieder hell und glänzend wurden, ſchien auch
hr graubärtiger Gatte wieder zum feurigen Jüngling
geworden, der ſein angebetetes Weib gleichſam auf den
Händen durchs Leben trug und immer aufs neue darauf
bedacht war ihren Pfad mit Blumen zu ſchmücken.
An Schloß Rhinow und ſeine Bewohner wie an
die Vorgünge während der letzten Anweſenheit Horſts
wurden ſie natürlich oft genug erinnert. Aber mit
einer einzigen Ausnahme geſchah es immer in
durch=
aus erfreulicher Weiſe. Dieſe Ausnahme aber ereignete
ſich an dem Tage, da Harald ſeinem Oheim ſchrieb,
man habe an einem Bruͤnnen des Rhinower Forſt die
Leiche eines in zerlumpte. Gewänder gehüllten
Selbſt=
mörders gefunden, der alsbald als der ehemalige
Diener Irmiſch rekognosziert worden ſei. Der Mann
war alſo damals nicht, wie Horſt es ihm zur Pflichs
gemacht hatte, nach Amerika gegangen, ſondern er
hatte ſich allem Anſchein nach im Lande umhergetrieben
und von dem erhaltenen Gelde ſo lange ein flottes
Eeite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.
Rummer 101.
Eu der
Ain D. umd II. Has
stattfindenden Liehung
OV3kef Klesse
der H. Hoss.-Thüring. (litteldentschen)
braats-hOter10
empfiehlt Lose
14.-
24.
Ml. 35.
)
Die Hauptiollehtur:
D. re Gnnacker, barmstadt,
Ludwigstrasse l.
(8062a
GGAU GaGRémUAAAIO
Mathildennlatz AI.
Verehrlicher Nachbarſchaft, Freunden und Bekannten die ergebene
Mit=
eilung, daß ich vom L. Mai ab die Restauration zum Maintor in
eigenen Betrieb übernehme.
Empfehle:
Helles Zier aus der grauerei Oſtertag.
Guntem Héttagstisch von 50 Pfo. au,
Warmes Frübstüch.
P Aur Eröſkuung: Wl
Wtxelauppe.
5
Samstag morgen: Wellkleisch mit Braut.
Geneigtem Zuſpruch entgegenſehend zeichnet
(8138ts
Hochachtend,
A. rOM M.
Bauverein „Daheim
Giulnvung
zur
auf Montag, den 4. Mai 1903, abends 8½ Uhr,
im stüdtischen Caalban (Musikzimimier).
Tagesordnung:
1) Bericht des Vorſitzenden.
(8137
2) Rechenſchaftsbericht.
3) Neuwahl der ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder.
Darmſtadt, den 1. Mai 1903.
Der Vorſtand:
Jacobi, Vorſitzender.
Wickellohm für Gartendung
ſoloie gebrauchte Ziegel, Backſteine und
Banholz in allen Dimenſionen iſt
fort=
während billig abzugeben.
Abbruchſtelle Magdalenonstr. 168.
80564k30).
GGGAGSGOsGGGLGGGGGGGGGGOGGON
Unterzeichneter empfiehlt ſich den geehrten Herrſchaften, Architekten und
Bauunternehmern zur E Lieferung -Z von
WaxUzsttUGdem.
von den einſachſten Engl. Stab= bis zu den feinſten Wiener Taſel=Böden
unter Garantie für prima Ware, raſche und billige Bedienung.
g3 Alte Parkettböden werden ſorgfältig gereinigt, gewachſt und gewichſt.
Hochachtungsvoll
Amgust Laug, Schreinermeiſter,
Ireueſtraße 3.
46843kk)
Aleider, ſchwarzes Cape u. Wäſche, ſuterhaltener ſchwarzer Nock und
GE alles ſehr gut, billig zu verkaufen. —8 Weſte ſehr billig zu verkaufen.
(56787) Hügelſtraße 30, 2. Stock. (r6788
Hügelſtraße 30, 2. Stock.
ist nur dann vollkeommen, wenn Gesicht und Hände ein Schönes. gartes Aussehen
haben. Es sollte daher niemand versäumen, sich die Wohlthat täglicher
Wasch-
ungen mit Ray-Seike, welche bekanntlich nach Deutschom Roichspatent aus
fühnoroi bereitet wird, zu erweisen. Dass der EiInhalt auf die Haut einen
vor-
rüglichen Einfluss ausübt, ist eine altbekannte Erfahrung. Beim Waschen mit
Ray-Seife wirken deren kostbare Bestandteile Eiweiss und Dotter auf die
Haut in derselben Weise ein, als wenn eine Waschung mit frischem Hühnerei
vorgenommen würde. Man bedenke de onorme Hichtigkelt diosor Thatsachel
Keine andere Seife ist so angenehm und keine nützt der Haut so sehr wie
Ray-Seike. Säumen Sie daher nicht, einen Versuch zu machen, Sie
werden von der wohlthätigen Wirkung überrascht sein. Preis per Stück 50 Pfg.
Leben geführt, bis es vollſtändig darauf gegangen war.
Dann mochte er weiter und weiter heruntergekommen
ſein. Die Verzweiflung und der Hunger mochten ihn
zuletzt trotz der Gefahr, der er ſich damit ausſetzte,
nach Rhinow zurückgeführt haben. Und als er dort
erfuhr, daß Baron Ewald, an den er ſich wohl hatte
um Hilfe wenden können, gar nicht mehr auf ſeinem
Gute lebte, ſondern mit ſeiner Gemahlin fern im
Süden weilte, und er damit auch ſeine letzte Hoffnung
zuſammenbrechen ſah, hatte er dann in der Stille des
Waldes ſeinem verfehlten Leben freiwillig ein Ziel
geſetzt.
Sonſt aber waren es nur gute und herzerfreuende
Neuigkeiten, die aus der Heimat nach dem ſchmucken
Häuschen an der Alſter hinüberflatterten. Irene war
an der Seite ihres Gatten ſo glücklich, wie es ein
verliebtes junges Frauchen nur immer ſein kann, und
Harald hatte ſich in der gut benutzten Lehrzeit zu
einem ſo tüchtigen Landwirt entwickelt, daß ſeine
Gutsnachbarn mit Bewunderung wahrnahmen, wie
raſch das ziemlich verwahrloſte Rhinow unter ſeiner
Verwaltung emporblühte.
Denn dieſe Verwaltung war wenige Monate
nach ſeiner Heimkehr ganz in ſeine Hände
überge=
gangen, da Frau Loonie plötzlich ein dringendes
Ver=
langen fühlte, ihre angegriffene Geſundheit durch einen
längeren Aufenthalt im Süden wieder herzuſtellen.
Die eigentliche Veranlaſſung zu dieſem Entſchluß aber
war wohl viel weniger irgend ein ernſthaftes oder
auch nur wahrnehmbares körperliches Leiden, als eine
tiefe Verſtimmung über die, trotz ihres heftigen Ein=
ſpruches und trotz eines ebenſo energiſchen
Wider=
ſtandes von ſeiten der Gräfin Jutta erfolgte Verlobung
Haralds mit der Komteſſe Woldenberg.
Ehrlich und mutig hatte Herta das Verſprechen
erfüllt, das ſie bei ihrer überhaſteten Abreiſe auf dem
zurückgelaſſenen Zettel dem jungen Offizier gegeben.
Sie hatte ihm nicht nur troßz des tiefgehenden Zwiſtes
zwiſchen den beiden Häuſern ihre Freundſchaft bewahrt,
ſondern ſie hatte auch keinen Augenblick Bedenken
ge=
tragen, ihm bei der erſten zufälligen Wiederbegegnung,
die ungefähr acht Monat uach jener Abreiſe erfolgte,
mutig und ehrlich ins Geſicht zu ſagen, daß ſie mit
ihm zufrieden und von ganzem Herzen ſtolz auf ihn ſei.
Was nach einer ſolchen, für eine junge Dame
einem jungen Manne gegenüber immerhin etwas
un=
gewöhnlichen Erklärung ſich notwendig ereignen mußte,
war dann auch prompt geſchehen. Harald hatte ihr
der Wahrheit gemäß und mit einer Aufrichtigkeit, die
hinter der ihrigen nicht zurückſtand, erwidert, daß die
Liebe zu ihr den allerweſentlichſten Anteil an der mit
ihm vorgegangenen vorteilhaften Wandlung gehabt
habe, und daß er es als einen nicht geringen Gewinn
fur ſein ganzes künftiges Leben anſehen würde, wenn
ſie ihm Gelegenheit gübe, dieſe Liebe durch eine
Ver=
einigung ihrer Schickſale bis an das Ende ſeiner Tage
friſch zu erhalten.
Wie ihre Antwort ausgefallen way, hatte er keinem
Menſchen erzählt, aber ſie mußte doch wohl in einem
befriedigenden Sinne gelautet haben, da ſchon am
nächſten Tage auf beiden Seiten der Kampf mit den
widerſtrebenden weiblichen Anverwandten begonnen
hatte, und da kaum vier Wochen ſpäter der über
dieſe Anverwandten glücklich erfochtene Sieg durch
ein feſtliches Verlobungsdiner gefeiert werden konnte.
Die Hochzeit folgte dann binnen kürzeſter Friſt,
da nach Haralds oft wiederholter Verſicherung bei
der vorausſichtlich ſtändigen Abweſenheit ſeiner Eltern
Rhinow unmöglich lange ohne eine Schloßherrin
bleiben dürfe. In der Tat erſchienen denn Baron
Ewald und Frau Lsonie nur noch ſehr ſelten und
immer nur auf kurze Zeit gleichſam als Gäſte auf
dem Gute, das der Baronin durch die Anweſenheit
der ungeliebten Schwiegertochter und durch die
Ver=
änderung, die unter ihrem Einfluß mit Harald
vor=
gegangen war, gründlich verleidet ſchien.
Auch ihr Gatte hatte nach ſeiner immer wieder
abgegebenen Erklärung keine Freude mehr an der
er=
erbten Scholle, ſeitdem durch das zwiſchen
Landwirt=
ſchaft und Großinduſtrie eingegangene Bündnis alle
Traditionen ſeines alten ſtolzen Geſchlechtes über den
Haufen geworfen ſeien. Die ſehr beträchtlichen Summen
entgegen, und war im Verein mit ſeiner noch immerz
ſchönen und genußfrohen Gemahlin weidlich beſtrebtz
den Ueberlieferungen ſeines alten und ſtolzen
Ge=
ſchlechtes wenigſtens inſofern treu zu bleiben, daß etz
ſte auf eine möglichſt vornehme und großartige Weiſs
jedesmal in kürzeſter Friſt wieder unter die Leuts brachte.
Ende.
Opwékmmm.
anerkannt sicheres Hittel gegen
Blutlaus, ſowie günzliche
Vernich=
tung der Brut.
Pro Flaſche M. 150
empfiehlt
L. Leissler, Landſchaftsgürtner.
Nieder=Ramſtadt.
W Uebernehme event. ſelbſt die
Be=
handlung unter Garantie. (3901a
Darmſtädter Taghlatt. Freikag, den 1. Mai 1903.
Rummer
104.
Sette 3.
Allseitig als preiswürdigste
gualität anerkannt ist
AAISGUERduuGA 4w
per Flasche ohne Glas.
Weinhandlung Kleber,
Pig.
Mathildenplatz 18. (063785
500000
voldbrandsteine
geſucht. Lieferbar Mai-Juli.
Offerten unter C 71 an die
(7882imd
Exped. d. Bl.
Zu verkaufen:
Ein einfacher Zarmiger Gaslüſter,
diverſe einfache Gasarme, 1 Gaskocher
(an der Wand zu befeſtigen),
Wring=
maſchine, Kaffeebrenner, Aermelbügel=/
brett, Kinderbadewanne von Holz,
Blu=
mentreppe mit Zinkunterſatz und 1 kI.
Tiſchchen.
Klappacherſtr. 11. 3. St. E8009
d000oo0e000000
Zuanhergewöhnlich billigen Preiſen
empfehle:
Allerfeinsten frischesten
Vorzügliche
LSRdbUTke,
per Pfand M. 110.
uduig A. Vorti
Karlſtraße 47
nächſt der Heinrichſtraße. (8136
G000OSs
TGSStAUSNAAnN
modernen und beguemen
RGbanA io Gl G
finden Sie
Anstreitig
im
8166
Hektoliter 70 Pfg.
bei 10 Hektolitern 65 Pfo.
Lichtenapſen
per Hektoliter 40 Pfg.
bei 10 Hektolitern 35 Pfg
Hoinrich Koller Cohn.
Heidelbergerhr. 28. Jelephou 101.
Louisenplats
I.
4
GOION
983
Telephon
O8.
HD
HE
ſin aus London gekommene
Eng-
b Länderin wünſcht Erwachſenen
er Kindern Ex englischen
Kon-
vergations-Uuterricht zu geben.
Eiss E. E. Gill, Steinſtr. 8. I. (7406a
Güdwehe.
Direkter Bezug, eigne Füllung.
incl. Glas¼ Fl. ½ Fl.
Gamot, extra,
Priorato, ſüß 1.20
Malaga, ſſt. alter 2.-. 1.10
D.
Portwein
1.10
Sherry u. Hadoira 2.-. 1.10
Harsala, Fino Vermouthb di Torino
(22002
20. 20.
Georg Ludwig Kriegl=
Rheinſtr. 17. Fernſpr. 779.
Vordin hulr Untorstüluulg in Gtorhofällon Ill Dalmstaſl.
Vermögen Mk. 17300. Mitgliederzahk 305. Viertelahrsheitrag
M. 2. Eintrittsgeld; Im Alter von 20-30 Jahren - Mlt. 2.
30-40 Jahren - Mk. 5, 40-50 Jahren - Mlt. 10.
Sterbegelder; Mk. 160 in den orsten 3 Jahren, Ml. 200 nach 3 Jahren,
Hk. 215 nach 6 Jahren.
Ausrahlung der Rente: Sokort bei Todeskall.
Berahlte Sterbegelder seit 1885. Mü. 17,600 in 64 Fällen.
Aufnahmeſähig; Gesunde und unbescholtone Porzonon joden Standes bis
zum 50. Lebensjahre. Aeratliche Intersuchung nur in besonderen Füllen.
Aufuahmegesuche zu richten au den Vorstand.
[77a
Ein leichtes Lederrollchen
für Metzger oder Flaſchenbiergeſchäft
geeignet billig zu verkaufen bei
Adolk Hofmann, Paquermeiſter,
(slalsoi
Eberstadt.
Nussbaumdiehs
trocken, 5-6 obm, billig abzugeben in
Hborstadt,
8130604) Heidelbergerſtraße 12.
Jaldus Augen
Haupt-Mollektur der Hessisch-Thüringischen Staats- Lotterie.
WARESTAOI
88 Rheimstrasso BB.
Telephon Nr. 307.
Gröoster Gevinn evt. M. 700,000.
Die Liehung l. Masse der 2. Hessisch-Thüringischen
Staats-
lokkerie findet scbon am S. u. J. Mai statt.
Sehon in ſeder Vorklasse eine Prämie.
Empfehle Lose zu amtlichen Preison:
C761a
fl. L.50
Al. H.. 14.- fl. De.-
Prompie u. diskrete Bedienung. Prospelte u. Pläne gratis.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.
Nummer 101.
Henn Lagor
in
L- Gunkk C’Au HAA Udu ChAu Nhn
als:
ProwonadePaletots, lange u. halblange, in Tuch, Kammgarn, Covort-Coat ete,
mit und ohne harrirter Abseite,
Regen- und Weller-Paletols in Loden, Homespun, Gummi eto.,
8a000's, schwarze und farbige,
Jacken, schuarze und farbige,
Hapes, kurze, lange, einfache, bestickte, tailormade ete,
Füll-Layes und ä jour Fragen,
Velter Kapes in Loden, Gummi eto.,
Blusen und Blusenhenden, Unterröoke, ReſormBeinkleider eto,
EinderJäckohen, Hinder-Paletots, EinderHayes elo.
ist in allen Façons und Preislagen reichhaltigst ausgestattet.
Der Abkeilung
Hostüme und Hostüm-Röehte
habe, ihrer Bedentung entsprechend, eine ganz besondere Sorgfalt gewidmet und
unter-
halte hierin fortwährend ein ausserordentlich reich ausgestattetes Lager in allen
Façons, Stoſſarton und Preiglagen, von den einfachston bis zu den elogantesten.
Amfertiguug mach Mass
in oigener Werkstätte unter kachmännischer Loitung unter Garantie für tadelloson
Sitz und Arbeit.
Ein grosses Stoſflager, souie massgebonde Mode-Journale des In- und
Auslandes stehen zur Verfügung.
Jrauerkleider innerhalb 24 Stunden.
Ernſt=Ludwigſle.
Ernſt=Ludwieſte.
64)
656
G8.
Gc.
E. Coben
Joloſon 808.
Jolofon 808.
Damen=Mäntelfabrik und Foſtüm=Honſeblion.
Aoltostes und grösstes Sponial-Coschäft am Platno.
6119
ECfumg.
baroils 9. u. I. Mai der L. Klagse
Heſſiſch.=Thüring. Staatslotkerie.
Hauptgewinn ev. 60000 Mark,
40000 Mark, 200000 Mark,
10000 Mark u. ſ. w.
¹⁄₈ Loſe Mk. 3.50,. 11 Loſe Mk. 14-
¹⁄ Loſe Mk. 7.., . Loſe Mr. 28.
[993
empfehlen und verſenden
Ad Küller & Co,
Darmſtadt. — Rheinſtraße 14.
Eine Partie geſchuittenes, trockenes
preiswert abzugeben bei (674imk
Gobr. Böttiger,
Biebesheim im Ried.
Griechische Woine
Otr'scher Einfuhr,
unerreicht durch ſorgfältigſte Pflege
und lange Lagerung im deutſchen
Haupthauſe für den Bezug der
edelſten Weine Grieeheulunds
Fziodr. Carl Oét,
Würzburg,
ſind zu haben in Varmstadlt
zur
bei H. N. Prassol, Rheinſtr. 16.
Per echte Oté'sche Weine
will, beachte die Firma oder die
Schuhmarhe auf den Flaſchen=Auf=
[1371a
ſchriften.
Alen
sahwäch-
lichen
ſenschen
empfehle
das anerkannt beste und
billigate Fräftigungsmittel:
GAON E 1
L. Axr.
Gonau zu beachten ist die jedem Paket
bei=
liegende Gebrauchsanweisung mit einfachen,
prak-
tischen Vervendungsarten.
(81421
Christ. Schwinn Rt.chf.,
Drogerie, Darmsladt.
GGlabuug,
Das erſte Zentral=Stellenvermittlungsbureau von
14
Goorg und haguste Sahmit, cssooi
Wilhelminenſtr. 35, iſt von heute ab unter dem
JolophonBuk GIOD angeschlosson.
Engl. Töllvorhinge
werden gewaſchen, ersmegefärbt und geſhannt,
das Blatt von 50 Pfg. an.
- Lieſerzeit 2-3 Tage.
Hof. Färberei i. WSOI,
Inh.: Louis Sriede,
Schulſtraße Nr. 13. - Telephon Nr. 208.
(756a
Sielte 6;
L. EARIIIOS
ämtlich in beſtem Zuſtande, unter Ga=
[5575a
rantie billigſt abzugeben.
Ch. Busch, Hof Instrumentenmachor.
Arheilgerſtr. 9. nahe
echn. Hochſchule.
Zeisbazö-
Jakes0
Plennig Lad Economla kamerun
2..
7t4ös 760 78o'
Sanitas kellos doppol halbu.halb
7.
220 246
Eiweisshirk. Dr. Riegols MAhr s.RKakao
730]
2.A. Pickart.”
Leishardt.
Senokoladen
Puder familten hütchen Bone
Pfd. 635 .xel fuvjeuen 729
melior Optma Mil ghrahm Monarchon
T4s 160
2.50
Rakao-Cempaguie
Jheodor Leichardt
grösste kalaofabrik Deutschland
Hamburg-Wandsbek.
Ausgabestelle bei:
Inhaber: Georg Seibeh
Darmstadt, fraſonstr. 25.
„AE Ud 1O000,
hochieiner i1al. Rotwein,
per Flaſche ohne Glas 52 Pf.,
10 Flaſchen „ 5 M.
Verſand frei ins Haus nach allen
Stadtteilen.
Gudvig b. Ferte.
2)
Karlsſtraße 4. (6344
Wor sich oin voruügliches
Fahrrad
bei geringer Anzahlung und monatlicher
Teilzahlung billigſt kaufen will, ſende
Adreſſe unter C99 an die Expedition
dieſes Blattes.
(E6743mfs
Wor T8i6ho Hoirdl sich vortr. an
wünscht, wende
Rekorm, F. Combort, Berlin HI.,
Dall-
dorferstr. 19. Sok. erh. Sie 600 reichs
Part. u. Bild. 2. Ausw.
(7866N
Große Juswahl.
Dom einfachſten Gebrauchs.
Gegenſtand bis zur eleganteſten
R Billige Preiſe N
infolge geringer Geſchäftaſpeſen.
Bei Barzahlung
hoher Nabatt.
Bei vorkommendem Bedarf
halte mein Lager beſtens
ſempfohlen.
24422
E3 Freie Beſichtigung
ohne Kaufzwang. -70
15 Grosse Ochsengasse 15
Telephon 910.
W=Anfertigen u.
Auſ=
arbeiten von
Polstermöbeln
in eignerWerkſtätte.
zum Darmſtädter Tagblatt.
N 101
Freitag, den 1. Mai.
1903.
Mohnungen.
Landwehrſtraße 3½ nahe dem
Herrngarten, hochelegante
Bel=
etage, 7 Zimmer, Erker und
große gedeckte Veranda, Küche
mit Speiſekammer, Waſchküche
und Bleichplatz, Mädchenzimmer,
Bodenkammer und Bodenraum,
Heig= und Leuchtgas per ſofort
zu vermieten. Näheres daſelbſt
2. Stock.
(32t
Gbere Hügelſtraße 15
7 Beletage eine s=Zimmerwohng.
mit Badezimmer, elekr. Licht, H
½ Kochgas nebſt allem Zubehör per
1. Juli 1903 für 900 Mark an
3 ruhige Familie zu vermieten.
Näh. Ph. Feidel, Laden. (8112t
KrirriAanz
567660k80) Bismarckſtr. 59 eine
ſchöne 6=Zimmerwohnung, neu
herge=
richtet, ſofort zu vermieten.
46735dkom) Schulſtr. 3, Htb. 2. St.,
ſchöne 3=Z.=Wohng. Näh. Bdhs. 2. St.
8123t) Kiesſtraße 28 3=
Zimmer=
wohnung zu vermieten.
81244) Liebfraneuſtr. 72 3=
Zim=
merwohnung zu vermieten. N. 2. Stock.
81182) Große Ochſengaſſe L ein=
3=Zimmerwohnung ſofort zu vermieten.
Zu erfragen Holzſtr. 11 bei
J. G. Jacob jun., Schuhgeſchäft
lstrm.
65851) Biederramſtädterſtr. 31
Manſarde 2 Zimmer und Küche.
7663t) Schöne 2=Zimmerwohnung
per ſofort zu vermieten. Näheres
Bumenthalſtraße 145.
Eine ſchöne L=Zimmeroohng.
Eaa- mit Lochgas und allem
Zubehö=
baldigſt zu vermieten. - Zu erfragen
in der Expedition.
(6846k.
1688368) Wienerfraße 52 eine
2=Zimmerwohnung ſofort zu verm.
70
06 HOlls LallhäronsIR666 oo
Ra3- iſt ſofort zu vermieten eventl.
billig zu verkaufen.
(B7701
Frankenſteizſtraße 66
iſt noch Manſarde an 2 ruihige Leute zu
vermieten eventl. das Haus zu verkaufen.
Zu erfragen Karlſtraße 110, 2. Stock.
Heinheimerſtraße 58
5=Zimmerwohnung, Bad, Magdkammer,
Leucht= und Heiggas, Veranda, per
ſofort zu vermieten.
(869
Wieuerſtr. 530
geräumn. 5=Zim=Wohn. m. Zub., a. Wunſch
auch Gartenanteil, per 1. Juli. (6311a
64341) Noßdörferſtr. 42, 2. St.
große 5=Zimmerwohnung mit reichlichem
Zubehör per 1. Juli.
6640) 5=Zimmerwohnung in feinem
Hauſe (Rückertſtraße) nenzeitlich
einge=
richtet per ſofort oder 1. Juli zu verm.
Zu erfrag. Nieder=Ramſtädterſtr. 11, part.
6936t) Ecke Niederramſtädter= u.
Mühlſtr. 26 iſt der 2. Stock, 5
Zim=
mer mit allem Zubehör, per 1. Juli zu
verm. Näheres im Zigarrenladen.
7196ik) Georgenſtr. 3 b=
Zimmer=
wohnung mit Balkon, Mädchenkammer
nebſt allem Zubehör per 1. Juli eotl
auch früher.
Vemvam
Liebfrauenftraße 28 große 3=
Zimmer=
wohnung per ſofort.
(868t
Vemlan
Liebfrauenſtraße 80 große 4=
Zimmer=
wohnung mit Bad, Magdk., Leucht= und
(871
Heizgas per ſofort.
B54421) Moosbergſtraße 52
Z=Zimmerhohuung
mit Bodenraum, Keller, Gas, Waſſer,
zum Preiſe von 300, 350 M. ſofort
be=
ziehbar, zu verm. Zu erfrag. Hinterb.
O)f
Innere Zingſtraße "
ſchöne 3=Zimmerwohnungen mit allem
Zubehör per ſofort zu vermieten. Näh.
Auskunft erteilen Bauunternehmer Herr
Chr. Simon, Viktoriaſtr. od. A. Schroeder,
Niederramſtädterſtr. 13.
(6162t,
869711) Beſſungerſtr. 101 ſchöne
3=Zimmerwohnung mit Balkon, Manſ.
der Neuzeit entſpr. Zu erfr. parterre.
Ernst-Ludwigstr. 23
ſch. 4 od. b=Zimmerwohn., alles Zub.,
per 1. Juli oder früher.
C72
Voogſtraße 1
iſt eine ſchöne 3=Zimmerwohnung ſofort,
zu vermieten. Hy, Näheres
Die=
burgerſtraße 26.
(8018t
L. AAON
in guter Lage (Südoſtviertel) event. mit
Wohnung zu vermieten. Offerten unter
C 64 an die Expedition. E6sSomiom
M69) Wühiſträſie 57. nahe der
Infanteriekaſerne, verſchiedene ſchön
möblierte Zimmer mit oder ohne
Penſion billig.
49711) Landwehrſtr. 22 groß. u.
kl. gut möbl. Zimm., auch mit Penſion.
52031) Soderſtr. 90, 1. Stock,
fein eingerichtete Zimmer mit gut.
Penſion für beſſere Herren.
5496ik) Karlſtr. 34½1 Tr., ein
gut möbl. Wohn= und Schlafzimmer per
ſofort zu vermieten.
6766t) Grafenſtr. 19I 2 möblierte
Zimmer ſofort zu vermieten.
7140t) Mühlſtraße 15, 1. Stock,
ſchön möbliertes Zimmer zu vermieten
7139t) Hölgesſtr. 1, 2. St. rechts,
ſchön möbliertes Zimmer zu verm.
7186t) Noßdörſerſtr. 34, 1. Stock,
ein möbl. Zimimer zu vermieten.
7398a) Viktoriaftr. 26 Htb. part.
möbl. Zimmer zu vermieten für 16 M.
74621) Karlſtraße 20 I möbliertes
Zimmer zu vermieten. 20 Mk.
74400) Snebiſteuftr. 26½I, in der
Näh=
ochſchule, ſchön möbl. Zim.
mit
on Herrn oder Dame.
Im Südoſvierkel
2 gut möblierte Parterrezimmer
(Wohn= u. Schlafzimmer, Balkon)
für Lehrer oder Beamten ſehr
ge=
eignet, alsbald zu vermieten. Näh.
Expedition.
(26107t
74616) Wienerſtraße 55 ein großes
gut möbliertes Zimmer zu vermieten.
7556t) Saulbauſtr. 16, Belet., hübſch
mbl. Wohn=u. Schlafz mſep Eing.p.1. Mai.
79241) Saalbanſtraße 36, 1. St.,
kann beſſer. junger Herr Teil an einem
Zimmer nehmen.
7994a) Herdweg 39, 2. St., ein
großes gut möbl. Zimmer zu vrm. p. ſof.
7991a) Lauteſchlägerſtraße S zwei
möbl. Zimmer (Wohn=u. Schlafgimmer)
zu vermieten.
8017ik) Erbacherſtraße 14, part.
einfach möbliertes Zimmer.
8042t) Soderſtraße 48, 1. Stock,
fein möbl. Wohn= und Schlafzimmer.
80521) Luiſenſtraße 32, 2. St., fr.
möbl. Zimmer mit Penſion.
E6712mdk). Gartenftraße 20, 1. St.
ſchön möbl. Zimmer mit Penſion.
46570imdk) Luiſenſtraße 32 part.
ein großes und ein kleines möbliertes
Zimmer zu vermieten.
4672ömdfs) Waldſtr. 30, Mittelbau,
1. St., ſchön möbliertes Zimmer.
46681d6s0) Markt 10. II.,ſchön m. Z.
r6662mdks) Eliſabetheuſtr. 45.
Mittelbau 1. St. groß ſchön möbl. Zim.
r6660mdks) Soderſtr. 18, 2. Stock
gut möbl. Zimmer zu vermieten.
46670t) Pankratiusſtraße 30½
3. St. links kann anſtänd. Arbeiter teil an
einem Zimmer haben.
Wohn= und Schlafzimmer,
gut möbliert, mit Balkon, parterre, an
ſoliden Herrn ſofort zu vermieten.
Näheres Expedition.
(56745t
468220f5) Noßedörferftr. 76, 1. St.,
neuhergerichtetes möbl. Zimmer zu vm.
567810k8) Marktplatz 7, 1 Stiege
links, freundlich möbl. Zimmer zu om.
80821) Gut möbliertes Wohn= und
Schlafgimmer per ſofort zu vermieten.
Näheres ſagt die Expedition.
56797468) Liebſranenſtraße, 40
ein gut möbliertes Zimmer für einen
ſanſtändigen Arbeiter oder Fräulein bill.
zu vermieten. R. Bruner.
46799ats) Mühlftr. 26, 3. St., rechts,
ſchön möbl. Zimmer zu vermieten.
568190k8) Karlſtr. 30, Htb. 3 Tr. I3.
ganz neu möbl. Zimmer mit ſchöner
reier Ausſicht, iſt alsbald zu verm.
8116a) Kiesstr. 3 part. ſchön mbl.
Zimmer zu verm. und ſofort beziehbar.
8117a) Kiesſtraße 55 möbliertes
Zimmer zu vermieten.
1
16836fsoi) Heidelbergerſtr. 2 m. 3.
456831d68) Landwehrtr. 21, Ecke der
Frankfurterſtr., ſchön möbliertes Zimmer!
mit oder ohne Penſion zu vermieten.
46599iki) Grafenstr. 35, 3. Stock,
freundl. mbl. 3. mit od. ohne Penſion.
E66IVimk) Karlſtraße 25, 2 Trepp.,
möbl. Zimmer mit Penſion.
8150t) Kranichſteinerſtr. 22, L. r.
möbl. Zimmer billig zu verm.
815l0ms) Wienerſtr. 44, 2. St
ſchön möbl. Wohn= und Schlafzimmer
ſofort, auch einzeln.
81524) Rheinſtr. 3 möbl. Wohn= u.
Schlafgimmer zu verm., ganz für ſich
abgeſchloſſen.
Weimar.
4685043) Ecke der Steinacker= und
Karlſtraßze, 1. St., fein möbl. Wohn=
und Schlafzimmer, auch einzeln, ſofort.
5685158) Mathildeuplatz 11, Stb.,
möbl. Zimmer auf Wunſch mit Penſion.
56888k0) Gardiſteuſtr. 33 2 ſchöne
ineinandergehende möbl. Zimmer mit
ſep. Eingang, auch getrennt, zu verm.
8165t) Junere Ningſtraße 67 ein
möbl. Zimmer mit ſchöner Ausſicht.
56886) Karlſtraße 16 möbl. Zimmer
mit 2 Betten, auf Wunſch mit Koſt.
B8148t) Hochſtraße 43, 2. Stock,
großes gut möbliertes Zimmer.
46879f8) Kirchſtr. 19, 2. St., gut
möbl. Zimmer mit Penſion an 2 Hrn.
16865k8) Schuchardſtr. 4, 3. St.,
möbl. Zimmer zu vermieten.
26880ſ8) Arheilgerftr. 81 part.
k. Arbeiter Schlafſtelle erhalten.
46863) Luiſenſtraße 36 Hinterbauf
links zwei Schlafſtellen frei.
7998a) Gervinusſtraße 34, 2. St.
ein freundl. möbl. Zimmer.
8168a) Luiſenſtraße 34. 1. St.,
kann junger Herr in trael. Familie teil
an möbl. Zimmer haben, ev. mit Penſ.
Buread-
Eimriehtung
und Gegenſtände zu kaufen geſucht.
Offerten mit näheren Angaben unter
D33 an die Exped.
(56864
D)amen=Fahrrad ſehr billig zu ver
* kaufen. Anzuſehen morgens
Ma=
hildenſtraße 16.
(56877k.
Hooöa
8089ak0)
zur
II.Ioss.Thür. Glaatololtorio.
Liehung l. Klasse: 9. u. 11. Rai,
¹⁄₈ Los M. 3.50, ¼ Los M. 7.
¹⁄. Los M. 14.- ꝛc.,
empfiehlt unter kulanter Bedienung
GonL Jullig Iriogh.
Verkaufsſſelle ſümtl. erkaubten Lollerien.
ernſpr.
bezahlt
Ihr Ausgang ſichſof.
wenn Sie meine gute Sehuhereme
kaufen.
(56889ks
Denn Name und Reklame, die Güte,
trotz billigſtem Preis, genügen als Beweis.
Größe L Doſe 40, Größe I 20 Pf.
Zu haben nur bei
Stilling, Schuhmachermeiſter,
Hochſtraße 4.
Freitag, den 1. Mai,
trifft am Marktbrunnen eine friſche
Sendung Schellfiſche, Backſiſche und
Kabeljau im Ausſchnitt ein. (6871
Ein ſchon
gebrauchter Gasherd
zu kaufen geſucht.
36892
Off. unt. D 45 an die Exped.
Zwei ſehr guterhaltene
gE5 Tafelklaviere Ha
von Lipp in Stuttgart werden billig
abgegeben. Niederramſtädterſtraße 1 im
2. Stock.
(6434k
Guter eiſerner Gfeu
wegen Raummangel billig zu verkaufen.
Griner Wey 35.
(88086
Hoppenheim a. d. vorgstr.
Weg. Verſetzg. d. Beſ. iſt am
Maiberg, in nächſt. Nähe der Stadt,
in ſchön. freier Lage, eine G7533
WIIID
mit 7 Zim. u. Zub., Speiſeaufz.,
Waſſerltg. u. elektr. Licht im ganzen
Hauſe, in 850 am gr. ſchön. Garten
gelegen, hiervon 450 am Obſt=u.
Gem.=G., ſofort zu verkaufen,
ſev. auch zu vermicten. Feſter
Kaufpreis Mk. 21,500,
Miet=
preis 1050 Mk. Mit dem
Ver=
kauf iſt beauftragt der Bankbeamte
Sebastian Echler in Darmſtadt,
Klappacherſtr. 7, Telephon 243.
in gut erhaltener Kinderwagen mit
Es Gummiräder und ein Sportwagen
billig abzugeben.
(56821dks
Näheres in der Expedition.
50 Divaus mit Moquetteüberzug, ein
Chaiſelougue billig zu verkaufen.
81040k8)
Kiesſtraße 55.
7 haiſelougue u. gr. Fliegenſchrank
E.
zu verk. Saalbauſtr. 78. (6804dk
English
Convorsations-Plub
Darmstadt.
English and German gentlemen wishing
to converse in the English languaçe ars
cordially invited to attend the moetings
ſok the English Conversation Gubs
Russischer HIof,
Wendelstadtstrasse and Alicestrasse.
Meetings: Wednesday and Saturday
evenings 9. P. M.
Apply: (81436
Mr. G. Wn a vI, Kussischer llotz.
sei leiehter Ksboiè erzielt man
vo1e7 Epkoig mid
Einmal versueht,
wird sie Reis gebrauoki!
für Packungen empfehlen
(8171kom
Gette 8.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 190=
Rulmmer 104.
Lür Augsnleidendr! 1.
Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens,
durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter
Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden wie:
Magenkatarrh, Magenkraupf,
Magenſchmerzen, ſchwere Verdanung oder Berſchleimung
zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen
vorzügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind.
Es iſt dies das bekannte
Verdanungs= und Blutreinigungsmittel, der
Ebert Wkrich'sehe Häriiuter-Wein.
Dieser Kräuter-Wein ist aus vorzüglichen, heilkräilig befundenen Kräutern
mit gutem Wein bereitei, u. glärkt u. belesk den ganzen
Verdauungsorganis-
mus des ſonschen ohne ein Ubfütrniliel zu sein. Fräuter-Nein
be-
soitigt alle Störungen in den Biulgelässen, reinigi das Blut ven allen
verdorbenen kraukmachenden Stoſſen und wirkl fördornd auf die
fen-
bildung gesunten Blutss.
Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter=Weines werden
Magen=
übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine
Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden
1 Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie Kopfſchmerzen,
Auf=
ſtoßen, Sodbrennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die
bei chroniſchen (veralteten) Magenkeiden um ſo heftiger auftreten,
werden oſt nach einigen Mal Trinken beſeitigt.
und deren unangenehme Folgen, wie
Kuhlverſtopfung Belemmung, Kolikſchmorzen,
Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Milz u.
Pfortaderſyſtem (Hämorrhoidolleiden) werden durch Kräuter=Wein raſch
und gelind beſertigt. Kräuter=Wein behebt jedwede Uuserdaulichkeit,
verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Auſſchwung und entfernt durch
einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen u. Gedärmen.
geres bleiches Zusſehen, Bintmangel,
Eul=
ſind meiſt die Folge ſchlechter Verdauung, mangelhafter
kraftung Blutbildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber.
Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter nerböſer Abſpauuug und
Gemütsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafkoſen
Nächten, ſiechen oft ſolche Kranke langſam dahin. 227 Kräuter=Wein
giebt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. R33- Kräuter=
Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, rogt
den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung,
beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranken neue Kräfte, u.
neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen u. Dankſchreiben beweiſen dies.
Kräuter=Wein iſt zu haben in Flaſchen M. 125 und 175 in
den Apotheken von: Darmſtadt, Groß=Geran, Griesheim, Langen, Neu=
Iſenburg, Rüſſelsheim, Babenhauſen, Dieburg. Groß=Umſtadt, Reinheim,
Pfungſtadt, Crumſtadt, Seligenſtadt, Steinheim, Offenbach, Gernsheim,
Lorſch, Biblis, Zwingenberg, Oppenheim, Guntersblum, Wörrſtadt,
Odern=
heim, Oſthofen, Ober=Jugelheim, Niederolm, Kaſtel, Mainz, Wiesbaden,
Hochheim, Hofheim, Bensheim, Hanau, Urberach, Sprendlingen, Höchſt i. O.,
König, Reichelsheim, Michelſtadt, Erbach, Fürth, Rimbach, Beerfelden,,
Waldmichelbach, Weinheim, Bingen, Alzey, Worms, Ober=Ramſtadt,
Frauk=
furt a. M. u. ſ. w., ſowie in den Apotheken aller größeren u. kleineren
Städte des Großherzogtums Heſſen und der Nachbarländer.
g2 Vor Nachahmungen wird gewarnti 7a
Man verlange ausdrücklich
(1369a
u Mubert Wlrich’schen Kriuter-Wein. - Wit.
LGOge die Tähme!
f .
Ein angenehmer Mund erhält erſt durch geſunde, weiße und
reinliche Zähne ſeine volle Schönheit, Friſche und
Anziehungs=
öndtEt.
kraft, und hat ſich die nun ſeit 40 Jahren eingeführte unüber=
L40
1874₈
troffene ſanitätsbehördlich geprüfte Zahupaſta COdontine)
der mehrfach preisgekrönten Kgl. Bayer. Hofparfümeriefabrik
C. D. Wunderlich, Nürnberg, am meiſten Eingang
ver=
ſchafft, da ſie die Zähne glänzend weiß macht, jeden üblen
Atem und Tabaksgeruch entfernt, den Mund angenehm erfriſcht. 50 u. 60 Pfg.
(ovale Glasdoſe) bei:
L. Valohner Haohi., vorm. E. Sobarmann,
C80926)
Hoflieferant — Ludiuigsplatz L.
Herrsahaft. Gesltatun,
Zu verkaufen das 3 ſtöckige hochelegaute, herrſchaftliche Etagenhaus
21 Eiuilstraase 2l, per Stock 3 Zimmer, mit allem Komſort der
Neu=
zeit ausgeſtattet, elektriſches Licht, Leucht= und Kochgas, warme
Waſſer=
leitung, Vor= und Hintergarten, ſchöner freier Blick nach dem
Viktoria=
platz, angenehme Zahlungsbediugung.
(5615a
Alleinige Auskunft erteilt
Heinrich Castritius,
38 Kahlertftraße 38.
HARSTSTAAUL
6=Zimmerhaus, ſüdweſtlich, modern, 6 pCt. Rente,
5½ pCt.
5,
„
5½ pCt.
4=
5¼pCt.
4=
Johannesviertel
Bei größerer Anzahlung ſind vorgenannte Obiekte entſprechend günſtiger
(8061a
zu verkaufen.
Offerten unter D5 befördert die Expedition.
Mein Kräuter=Wein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandteile
ſind: Malagawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Rotwein
2400, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis,
Helenen=
wurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0.
Fortland-Gement-Fabrili
abrik
iuls-hchts
8 ConD.,
4
Lebenoverſicherungs=Geſellſchaft zu Leippig
(alte Leipziger) auf Gegenſeitigkeit errichtet 1830.
Versicherungsbestand:
82100 Perſonen und 657 Millionen Mark Verſicherungsſumme.
Vermögen: 229 Millionen Mark.
Gezahlte Verſicherungsſummen: 165 Millionen Mark.
Die Lebeusverſicherungs=Geſellſchaft zu Leipzig iſt bei günſtigſten
Verſicherungsbedingungen (Unanfechtbarkeit dreijähriger Policen) eine der
größten und billigſten Lebensverſicherungs=Geſellſchaften.- Alle
Ueber=
ſchüſſe fallen bei ihr den Verſicherten zu; dieſe erhielten ſeit mehr
als einem Jahrzehut auf die ordentlichen Jahresbeiträge alljährlich
420 Dividende.
Nähere Auskunft erteilen gern die Geſellſchaft, ſowie deren Vertreter
Conrad Hber, Lismarckſtr. 55.
(78a
Wudenheim a. Wk.,
empfehlen ihr Fabrikat von anerkannt verasiglicher Qualitit für Hoch- und
Wasserbanton, Botonierungen. Kanalisierungen, zur Kunststeinfabrikation ete. efe.
(40904
unter Cmantie für höchste Bestigkeit und (uverlässigkeit.
Alleinverkauf und Vertretung:
Goorg Liobig & Ce. Nachk,
Darustadt.
För die Haustrat!
Sahslner Aaim
„Bärent-Marko.
Der sterilisierte Berner Alpen-Rahm ist monatelang
haltbar, Stets tadellos süss und nie Hockig; kann daher
in beliebiger Henge vorrätig gehalten werden und
schütat gegen die häufigen Verlegenheitsfälle.
SoßwGizdr AonBahn
ist ein vorzügliches Hilksmittel für dio gute Küche.
Er hebt das Aroma des Hafkfees.
Der sterilisierte Berner Apen-Rahm kann zur
(2460a
Hälfte mit Milch verdünnt werden.
Niederlage: Hofliek. Th. Stemmer Hachf. E. Breimer.
EsssGhuranuée
anerkannt vorzügliches Fabrikat, empfiehlt
von ſeinem reichhaltigen Lager für jeden
Bedarf bis zu den größten Metzgerſchränken
zu mäßigen Preiſen
Fhllipp Sohaat, Darmstadt,
20 Erust=Ludwigstr. 20,
Spezialgeſchäft für Haus= u. Kücheneinrichtungen.
L- Nach auswärts illuſtrierte Preisliſten
(69602
auf Verlangen.
Ghristlicher Vorein junger Hännor
AVeekarstrasse 22. .
Geöffnet jeden Abend. - Sonntag von 2 Uhr an.
Guter Abendtisch zu 30 Pfg.
Jeder junge Mann ist willkommen.
1297a
[ ← ][ ][ → ]D. Beilage zum Darmſtädter Taghlatt.
N6 10I.
mals traf ſich auf der Radrennbahn
an der Heidelbergerſtraße ein ſolch
auserleſenes Feld der bedeutendſten
Fahrer des In= und Auslandes,
als wie kommenden Sonntag, den
3. Mai der Kampf um die goldene
Armbinde von Heſſen (Preiſe:
1000, 300, 150 Mark) hier
zu=
ſammenführen wird. Das
glän=
gende Trifolium Ellegaard-Rütt-
Vandenboorn an der Spitze von
200 Meldungen für 21 verſchiedene,
abwechſelungsvolle Rennen
ver=
ſpricht uns großartige und
ſpan=
nende Kämpfe auf der ganzen
Linie. Die bedeutenden Opfer,
welche der Start dieſer Koryphüen
der Rennleitung auferlegt,
berech=
tigt die kleine Erhöhung der
Ein=
trittskarten, welche zu ermäßigten
Preiſen bei D. Faiz & Söhne,
de Waal, ſowie Donges L. Wieſt,
erhältlich ſind. Glockenſchlag 4
werden die Rennen unter Pauken=
und Fanfarenklang mit einer
feier=
lichen Defiliertour ihren Anfang
nehmen.
(8157
Die Direktion.
o5n Zwingenberg iſt ein
ſchönes Häuschen
mit zierlichem Vorgarten und großem
Hintergarten, 6 Zimmer, 1 Küche und
Magdkämmer, Waſſerleitung im Hauſe
in der Nähe vom Bahnhof, zu verkaufen
Preis 8000 Mark. Anzahlung braucht
nicht groß zu ſein.
Der Eigentümer:
Petor Becker, Zwingenberg,.
im Gartenfeld. (9lSimd
v000000o0ovoaooooooooooos
Meine in ſchön. Lage der
raala
Bergſtr. gelegene
Billa mit Garten
verk. Umſtändehalber zu äuß.
günſt. Beding. Anzahl. gering.
Uebernahme u. beziehbar ed.
ſof. — Off. unt. B 16 a. d. Exp.
7000 Mk. I. Hypothek
auf ſchönes Anweſen geſucht von pünktl.
Zinszahler. 5% Z. u. 750⁄ der Taxe.
Off. u. 36a. d. Exped. E6453tomf,
8000 Mk. I. Hypothek
auf ein Herrſchaftshaus zu leihen geſucht.
Off. u. Chiffre C33 a. d. Exp. 17700
in größeren Beträgen auf
Geld Acept oder Schuldſchein/
erhalten kreditfähige Geſchäftsleute ſchnell
diskret. Offerten an R76 poſtlagernd
Lörrach.
(809111
5 Handelslehranſtalt Darmſtadt.
Leiter: F. Fehr,
W. Woogsplatz Nr. 12.
4 Schönſchreiben, einf, dopp. amerik.
4 Buchhaltung Korreſpondenz. Kaufm.
Rechnen, Wechſellehre, Stenographie,
4 Maſchinenſchreiben ꝛc. (1488a
Eintritt jederz. Zu Stellen behilflich.
reitag, den 1. Miai.
1903.
Hoyl &am John
Inhaber:
Georg Heyl
Luduigotrasse 6, Parterre und 1. Stock,
vie Weuheitem
in
Farbigen und Schwarzen Kleiderstoffen,
Juche und Buckskins,
Satin, Musseline, Kephirs, Organdys, Hattune ete.
Weisswaren allor krt,
Moiré Röcke, -Schürzen
sind in grosser Auswahl und in joder Proislage am Lager.
Fernsprecher 1074.
(8170kom
Man
verlange
2.
Lognsc)
nobkhuna 46
79
agbihliskeid
Arztlich empkohlen.
EM
Preise stehen auf den Etiketten.
Flasche Mk. 180, 2.50, 3.-, 3.50, 4. -, 5
Cognae zuckerfrei Flasche M. 3.-
Voræüglich für Genesende und Luckerkranke.
LitorAasche M. 2.
Mosel-Cognae hlſl. fl. 180, 225 250.
Wiederlagen
duroh Plakate Eenntlioh.
fan verlange ausdrücklich
Soherer's Cognao, 2
weil minderwertige Machahmungen
des höheren flutzens wogen
vielfach angeboten werden. (748oa
froosor Jaal dor Jurngomeinſo
Darmstadt.
P. Sonntag, den 3. Mai,
Grosses
Wililär-Groich. onzorl
von der Hapelle des 1. Grohh. Heſſ. Zuf=(Leibgarde=) Regts. Nr. 15,
unter Leitung des Muſikdirektors Herrn Wilh. Gg. Hüge.
Reues Programm.
a herr Otto Schubert als Jolist.
Eintritt 40 Pf.
Anfang 4 Uhr.
Karten für die Mitglieder der Turngemeinde im Vorverkauf bei Turner
(8146ks
E. Markwort und dem hausmeister.
hanehenevereln varmstadt-vessungen.
Sonntag, den 3. und Montag, den 4. Mai 1903:
Große Laninchen=-Ausſtellung
mit Häomzert.,
im Lohal des herrn Augvst Geppert „aum Rilter Georg' hudwigshölfl. 33.
Gintritt a Perſon 20 Pfg.
77814]
Der Vorstand.
Melt=Panorumn
Godératrasse Nr. 2.
Hapellplatz.
Kunstausstellung
L. Nanges.
Dieſe Wache
Jas ſchöne
Moſeltal,
Luxemburg.
Hernkaſtel,
Graacht
u. ſ. w.
Eintritt: Erwachſene 30 Pfg.,
(803Imdks
Kinder 15 Pig.
Abonnementskarten Preisermäßigung.
200022,
Loceuacocosooi
Fin weißer Kinderwagen mit Gummi
C. reiſen 25 Mk. Sophlet, 2 kl.
Flinten, Hundehütte, Tucker=
Laden=
kaſſe, Harfenzither, 1 Chaiſelonque
mit Decke, 1 Delta=Camera Krügener,
1 gr. Arbeitstiſch, 1 Zentner Tabak,
Zigarettenpartie, Partie Flurgardin.
2 gr. Bilderrahmen, 1 Mtr.,
Tabak=
blätter u. Einlage, Zigarrenformen
und verſchiedenes mehr.
26861)
Hochſtraße 54.
aagnzAtrrieoooe
C3O
„bgehärtete Gemüsepſtanzen e
A bei'
C. Völker,
8173ti0)
Hügelſtraße 76.
6 Wagen Heu und langes Korn=
O ſtroh an Private abzugeben.
Kranichſteinerſtraße 61. Dr-vigr74ts
Eine Partie ((6896fs
Blendsteine I. Qualität
billig zu verkaufen. Feldbergſtr. 32.
aſchmaſchine 2 billig
2 abzugeben.
Pe68900
- H. Schramm, Ballonpl. 6.
Zu verkaufen:
„Adler'=Strahenrenner,
tadellos erhalten,
Mk. 25.- gegen bar.
Roßdörferſtraße 25½
(E6852
zut geh. Damenrad billig abzugeben.
G Räheres Exped.
E6848ts
Sehr gut erhaltenes Fahrrad, Marke
C „Phaenomen; preiswert zu
ver=
kaufen. — Näheres Liebigſtr. 14, 1. St.
von 12-2 Uhr.
E6784dtoi
Htiller Ceilhaber
mit ca. 10000 Mk. in ein flottgehendes
Geſchäft der Baubranche geſucht.
Abſolute Sicherſtellung, vorzügl.
Kapital=
ſanlage.
[56825dks
Offerten unt. D 31 an die Exp. erb.
f prima Obiekt werden
2. 24000 Mark
gegen gute Sicherheit als 2. Hypothek zu
leihen geſucht. Offerten nur von
Selbſt=
darleiher u. D D an die Exp. (46783dk
Mhölbhhodhl
zu verkaufen Alexanderſtr. 4. L. (7795t
„Slad Durlaoh'
Darmstadlt, Grosse Bachgasse 13.
Bost6s A. billigtss Logior- A. Snoigohalls
- am Plafze. - -Pofss72a
Täglieh frisches
Grahambrot.
in vorzüglicher Nare.
Fhalysia,
Alexanderotr. 4. 1. (7690
Samstag, den 2. Wai:
4e loldlallold.
(6882
wozu freundlichſt einladet
Julivis S0d,
Beſtauration zue Stadt Aidda.
Geite 8.
Darmftädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.
Jummer 101.
Tüchtige Verkäuferin
ſucht Stellung. Offerten mit Gehalts=
(6870ks
angabe u. D 38 Exped.
Fleißige Mäbchen
in Handarbeiten bewandert, finden
Be=
ſchäftigung.
Strumpfwarenfabrik,
Frankfurterſtr. 26. (8066dks
168350k0) Fräul., perfekt in Küche
u. Haushalt, das jahrelang feinbürgerl.
Haushalt geführt hat, ſucht ähnliche
Stellung bei einzelner Dame od. Herrn.
Frauen und Müdchen
finden dauernde und lohnende
Beſchäf=
tigung. Ballonplatz 3.
[7303a,
Gesmeht
Offerten unter D 25 an die Exped. Reſtaur= u. Herrſchaftsköchinnen, Haus=
Zimmer=, Kinder=, Küchen= u. Mädchen
allein, alle in großer Anzahl für hier,
GAASTTaIIGG und auswärts, Buffeträuleins,
Servier=
geſetzten Alters, die 10 Jahre in letzter fräulein nach Heidelberg.
Stellung, ſucht ſolche bei 1-2 Kindern. Junge Reſtaur.=Hausburſchen, ein
Zu erfragen bei Frau Thiermann, jung. Burſche für Herrſchaftshaus, ſo=
(6856kilwie eine größere Anzahl Kellner zur
Ludwigsplatz 4, 1. Stock.
(6895
Aushülfe für Sonntag.
46862) Unabh. Frau ſucht Laufdienſt
Aonlral-Stelley-Burgau
vormittags 3 Stdn., zugleich nachmittags/
Waſchen und Putzen.
Löffelgaſſe 19.
56867) Junge Frau, tüchtig im
Kochen und Haushalt, ſucht Aushüfe,
geht auch waſchen und putzen.
Langegaſſe 20, 1. Stock.
Schmtt,
Wilhelminenſtr. 35. — Telephon 1192.
6847) Mädchen mit gut. Zeugniſſi.
erhalten ſehr guſe Stellen, hoher Lohn.
Stellenb. Röſe, Ernſt=Ludwigſtr. 18 III.
E6849k8) Jüngeres beſſer Müdchen
16904) Ein reinliches Mädchen oder
Frau wird zum Weckaustragen für,
morgens geſucht. Karlſtraße 6.
46853ks) Flotter techniſcher
für täglich 4 Stunden geſucht.
Offerten mit Probezeichnungen unter
D32 bef. die Exped.
81140fs) Für ein Baugeſchäft in
Darmſtadt ein
lüchkiger Hauführer
geſucht. — Offerten mit Gehaltsanſpr.
unter P 24 an die Expedition.
36898) 2 Mädchen ſ. ſofort Stellen
für leichtere Hausarbeit ſofort geſucht.
in Privat= oder Geſchäftshäuſern.
Näh. Fr. Joſt, Grafenſtraße 16. (Offerten an Villa Angugte, Eber=
16899) Mädch. ſ. Waſch. u. Putzen
kür Nachmitt. Gr. Ochſengaſſe 3.
46891) Frau ſucht Lauſdienſt. Näh.
Wendelſtadtſtr. 39, Manſ. rechts.
76897) Beſſeres Mädchen ſucht
Stellung, am liebſten allein in kleinem
Haushalt. Gefl. Offerten unter D 46,
an die Exped. erbeten.
76990f60) Ein Müdchen. 18 Jahre.
aus anſtänd. Familie ſucht für morgens
Beſchäftig. in beſſ. Haus. Zu erfr. Exp.
46901) Mädchen, das ſelbſtändig
kocht, ſucht per ſofort Stelle als Köchin,
geht auch zu einzelnem Herrn.
Näheres Martenhaus, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 30.
768666) Erfahrener, tüchtiger mit
beſten Zeugniſſen verſehener
Haurerparlier
ſucht Stellung. - Offerten u. D 42
an die Expedition d. Bl.
46876) Aus der Schule entlaſſener
Junge ſucht Beſchäftigung in einem,
Geſchäft. Arheilgerſtr. 50. 1. St.
8158f00) Suche für mein
Manufaktur=
warengeſchäft per 15. Mai od. 1. Juni
eine angehende
Verhaämſerim.
Laspar Schlosser,
Inh.: Heinrich Günther.
Gesmeht
Kper ſofort eine tüchtige,
öbelte Hodistin
zum ſelbſtündigen arbeiten.
Geschw. Merkel, (7997a
Ecke Pankratius= u. Weuckſtr.
ſtadt bei Darmſtadt.
8162a) Große Bachgaſſe 9. gegenüber
dem „grünen Laub=, eine Frau zum
Butzen geſucht.
16884) Tücht. Lauffrau od. Mädch.
ſof. geſucht. Viktoriaſtr. 75. 1. St.
Mehrere Schlossor
finden dauernde Arbeit, auch werden noch
einige Lehelinge
ſangenommen.
Gandlonhorgor goho Magthinonfahril.
Aeorg. Möhol. 816160
16858soim) Schneider Keßucht.
Karlſtraße 7s. ½. St.
76764mdk) Tüchtiger Glafergehülfe
geſucht.
Lindenhofſtraße 1.
GhiolLioil iuhiſ,zl ahio.
nach Spezialmethode
erteilt
Gtto Vartke,
Grahh. Hofuuſiker und Ruhkliehrer.
Beſte Referenzen. Kiesſtr. 57.pt.
Proſpekte gratis. Anmeld. jederz. (6855
Viener Damen=Friſeur
ertheilt Unterricht in künſtlichen und
modernen Friſuren.
Offerten unter D 47 an die Exped.
dieſes Blattes.
(36905
Unterricht
iw Weißzengnähen und Zuſchueiden
wird gründlich erteilt.
Kahlertſtraße 30, 1. St. (o788simd
E. Buchhaitungs- erteilt Damen u. Herren ein
älterer Kaufmann. Einzelſtundenpreis
60 Pfg., in Partien 40 Pfg. 3309e
Gefl. Anfragen unt. 0 71 a. d. Exp.
H. Hzwotheiz
12-14000 Me. geſucht. Offerten
unter G74 Expedition. (897imd
W Ein Müdchen für tagsüber
geſucht.
Waldſtr. 30. 3. St. Vorderh. (6875
36894k0) Jung., brav. Mädchen (ev.
Schulmädchen) für 1 Kind, nur nachm.,
geſucht. Kranichſteinerſtr. 36, 1. St.
16869f3) Zum 15. d. M. wird ein
junger Hausburſche
für Reſtauration und Weinhandlung
ge=
ſucht. Die Stelle kann ſchon ein junger/
Mann bekleiden, welcher Oſtern die
Schule verlaſſen hat. — Offerten unter
D41 an die Expedition.
Lausbursoho.
8144) Wir ſuchen für gleich einen
älteren Hausburſchen mit guten
Em=
pfehlungen.
ſöschwistor Knopf.
6062a) Tapezierlehrling geſucht.
E8878) Praver kräfliger Junge, bedeutender Umſatz. zu verkaufen.
in der Höhe von
fl. Hypothek 10000 Mt. auf
feines Obiekt geſucht. 75%⁄₁ der Taxe.
Off. u. D44 an d. Exp. E68s7soim
4D0U0 Mla.
ſind auf erſte Hypothek, verzinslich zu
4 pCt., alsbald auszuleihen.
Offerten unter D 29 an die
Expe=
dition d. Bl.
[8135ksom
2. Hypothek geſucht,
16000 M. 7o, der Taxe, pünkt.
liche Zinszahlung bei 5% Zinſen,
Ob=
jekt hochfein. - Angebote unter C 37
ſan die Expedition.
(6473sid
Einfaches, küchtiges
beſſeres Mädchen
bei guter Bezahlung nach auswürts= J. Böttinger, Hofſtallſtraße 6.
baldigſt geſucht. Wo? zu erfragen
in der Exped. d. Bl.
8133) Es wird ein durchaus braves kann die Kunſt= und Bauiſchloſſerei Offerten u. D 36 Expedition. (6859
Weinbach & Co..
erlernen.
Jädchen k. Bügeln erlernen. ½
tüchtiges Hauswädchen
Moosbergſtraße 70.
87681)
R Arheilgerſtr. 81 part. C688Iks
bei gutem Lohn geſucht. Offerten mit
Zeugniſſen zu richten an
HolslReslaurant
an ſehr gutem Platze der Bergſtraße,
Tüchtige Schneiderinnen
geſucht zum ſofortigen Eintritt.
8145a)
Hormann Vorgo.
Wrämleim
mit durchaus guter Schulbildung, welches
(8o55md,
ſich zur
Maſchinenſchreiberin
nach jeder Richtung gründlich ausbilden
will, ſofort geſucht. Völliges Aufgehen
in dieſem Beruſe, wie raſche
Auffaſſungs=
gabe erſte Bedingung. Vorkenntniſſe in
den wichtigeren fremdl. Sprachen (franz
u. engl.) u. d. Stenographie erwünſcht.
Selbſtgeſchr. Offert. unter Beifügung
event. Zeugniſſe (Abſchr.) unter B 4
an die Exped. d. Bl. erbeten.
Grosger, Liebigſtraße 16
Frankfurt a. M.
468456) Ein ordentl. Müdchen
für ſofort geſucht. Liebigſtraße 3.
Näheres im Laden.
16844) Ein ſauberes Mädchen für
leichte Arbeit geſucht.
Dieburgerſtraße 62, 1. Stock.
76780äfs) MG- Hausmädchen.
welche nähen und bügeln können, und
Mädchen, welche kochen, erhalten recht
gute Stellen. Neßling, Marktplatz 7.
Gesmeht.
nach auswärts ein beſſeres Mädchen.
das gut bürgerlich kochen kann u. etwas
Hausarbeit mit übernimmt.
Dienſtmäd=
ſchen vorhanden. Lohn 30 Mark per
Monat. Kein Familienanſchluß.
Offerten unter D 11 an die Expe=
(8072dks
dition d. Bl.
Laufmädchen geſucht.
(8115a
Waldſtr. 25 part.
Lehrmädchen
gegen jofort Vergütung ſucht 18169a
E. Castan, Markt 7.
8085a) Ein j. Mädchen zu 2 Kindern
ſof. geſ. Frankfurterſtraße 6, part.
468270ks) Geſucht nach Frankfurt
am Main eine perfekte Köchin M
gegen hohen Lohn. Näheres zu erfrag.
bei der Exped. d. Bl.
226828aks) Geſucht ein
beſſeres Hausmädchen,
welches gut ſervieren, bügeln und gut/
nähen kann. Näheres Exped.
7999a) Junges Mädchen von 14 bis
15 Jahren für Hausarbeit geſucht,
das=
ſelbe kann auch zu Hauſe ſchlafen.
Mühlſtraße 19, Vdh., 1 Tr.
Fiedemanns
Kernstein-Kussboden-Glanzlack,
Kilo Mk. 2.40 und Mk. 2.- in bekannten ſchönen Farben.
Franz Christophs
Tussvodem GlamAlOt,
in bekannten Farben, Kilo M. 2.40.
Sohaeſers Fussboden-Glanzlack,
ſchön gelbbraun und mahagonibraun, Kilo Mk. 2.-
W. Die Fußboden=Lacke ſind unter allen Umſtänden zuverläſig
und das beſte, was es gibt.
Strichfertige Oalkarben,
ſchnell trocknend, mit ſchönem Glanz, in ſchönen modernen Farben.
ſchnell und hart trocknendes Fußbodenöl, für Zimmer,
BAALTOI, die ſtark benutzt werden, Küchen, Treppen, Vorplätze,
Schulen, Läden, Wirtslokale, Bureaux u. ſ. w.
Emaille-Lacke in ſchönſten Farben für feine Geſchirre, Fahrräder ꝛc.
Leinöl, Leinölſirnis, Pinsel,
Parkettwachs, Linoleumwachs,
Stahlspähne beſter Qualität
(6764a
offeriert
Friedrich Schaoker,
Ludwigsplatz 7.
in gro680r Alonahl
M hilliggton Proigon
empfichlt,
7811a) Ein einzelner Herr ſucht ein
durchaus zuverläſſiges Mädchen,
welches kochen kann und ſich allen
Hausarbeiten gerne unterzieht. Nur
mit ſehr guten Zeuguiſſen verſehene
Reflektantinnen wollen ſich ſehr bald
melden.
Stiftſtr. 23. 1. Stock.
9 Inh. Gg. Lossler,
6691
Marktstrasse 5.
8127at) Ein junges Mädchen mit
guter Handſchrift für Lotteriegeſchäft
zur Aushilfe jofort geſucht.
Näheres Expedition.
Spogialmarke var Gtücks 2 Pfa.. 100 6tülck Mk. 6.50.
L. F. Chnucker, Darmstadt, Inanigstrasse I. C68775
[ ← ][ ][ → ] Eberstadt.
(8149
Telephon 20.
Miltagslsch von 12 Ahr an
5 H. 1.50.
Sonntag. den 3. Mai=
Royalsuppo.
Lendsnschnitten,
Stangonsvargel, Kartoſkolv.
Kapaunen,
Kopfealat und Kompott.
Herinques mit. Schlagrahm.
Cn Eberſtadt 2ſtöck. Haus mit gr.
29 Garten zu verkaufen. Offerten u.
D35 beförd. die Expedition. (6860
Salatpfanzen
u. alle Sorten Gemüſepflanzen 3. hab. b.
C. Arheilger, Soderſtr. 29. (6920a
Kin noch gut erhaltener Kinderwagen
E zu verkauſen. Näh. Exp. (6580ts
Luterhaltenes Tafelklavier wegzugs=
E halber äußerſt billig abzugeben. 76
Engel, Kiesſtr. 19, 2. St. (6963tsoi
Ampfehle mich zur Ausführung aller
4. Die kleinen Kützchen produzieren ſich als Gymnaſtiker, Seiltänger,
E
G Arten von Stiekerelen.
Kugelläufer, Flaſcherkünhiler, Fenerreiſſpringer ꝛc. ꝛc. worunter das
Ch. Krempel, Stickerin,
Kützchen =Auquſt= als Clown die Zwiſchenpauſen durch ſeine tollen Kapriolen
Soderſtr. 50. H. E6solik
ausfüllen wird, ſowie
Vorführung des Wunderhundes,Maroé=
Eine gebrauchte Bolle
mit ca. 60 Itnr. Tragfähigkeit wird zu ſals Gedankeuleſer, Rechenkünſtler und Kartenſpirler. In jeder Vorſtellung
kauſen geſucht. Offerten unter D 3019000 Vorführung der „Sprechenden Hunde. O000
(E6874
befördert die Expedition.
Der kleine Kohn und ſeine Frau.
Die Tiere ſind vollſtändig koſtümiert, mit kaſchierten Menſchenköpfen verſehen, und
Eine Eeigbreghe
werden ſich in humoriſtiſcher Weiſe mit ihrem Dreſſeur unterhalten.
mit Holzmeſſer, ſowie ein Mehlkaſten
Zu dieſen neuen und intereſſanten Vorſtellungen ladet freundlichſt ein
zu kaufen geſucht.
Die Direktion.
Bleichſtraße 43 parterre. (8132ks
Täglich von nachmittags 8 Uhr an Vorſtellungen. - (8t72k0
Darmſtadt. Zur MeſſeL Zeben dem Hanpflarnſel.
Bas ſeueste vom ſeuen:
G6EL SLOON
Für ein Bureau ſucht man einen
ein= oder beſſer mehrſitziges
Schroibpmlt.
Derſelbe muß jedoch noch gut erhalten
ſein. Offerten D 40 Exped. (6872
Eusschramla
geſucht.
E8163
Off. poſtlag. Beſſungen.
METSStofwäsche,
ſiese Handolsmarke
aus dor Fabrik der ügl. Sächs. u. Egl. Rumän. Hollioleranten
E.
REL&aELIOH,
Billig ä; praktisch,
von Leinenwüsche kaum
H. sae sue.
zu anterscheiden.
elegant,
IBIE.PIAGIIII.
Telephon 329.
Direktion: H. Fahrenkampf.
Neues Frogramm.
Das ſorgfältig zuſammengeſtellte
Programm gaſtiert vom
1.-15. Mai.
Mdm. Ernesto,
3 Elefanten, urkomiſche
paro=
diſtiſche Hundedreſſur.
Frl. Glare Morré,
Koſtüm=Soubrette.
Ballett Exoelsior.
Marks Freye,
Charakterdarſtellerin.
Senior & Salfo,
gymnaſtiſche Studien.
Eug. Sassen,
Geſangshumoriſt mit ſeinem
durchſchlagenden Repertoir.
Emmy Susse,
Vortragsſängerin.
Tup & Sare Clj,
urkomiſche Excentrique und
Boxers.
(8181
Froupe Sarbarino,
Charakter=Tänzerinnen.
Gesmeht
für 2 Monate CJuni, Juli) wegen
Geſchäftswechſel
Wobnung( Zimmer).
Gefl. Offerten mit Preisangabe unter
D 48 an die Expedition. E6902fs0
Parterre=Wohnung
von 3-5 Zimmern,
Frankfurterſtraße oder deren Nähe,
per bald oder 1. Juli geſucht.
Offerten mit Preis unter D 28 an
(6841df
die Expedition.
„W— Vereins=Lokal u4
(3671Amko
zu vergeben.
Ecke Innere Ring= u. Schwanenſtr.
Scmilor
erhalten WE- gründlichen
Nachhilfe=
unterricht. - Gefl. Anfragen unter
G 68 an die Exped. erbeten. EE6594omk
Lut bürgerl. Mittagstiſch für 50 Pf.
E Eliſabethenſtr. 37. H. 1. St. 14618a
Vorrätg in DARusraOx bei. L. A. Burckhardt,
Rheinstrasse 4; H. Nau & Sohn, Holastrase 6; Herz
Hachen-
burger Sohn, Rheinstrasse 1; C. A. Stein, Marktstrasse 7;
Augusta Graulich, Kirchstrasse 27; Papierhans Elbert,
Ernst=Ludwigstrasse 9; Adolf Geiger, Ludwigstrasse 19; Heiur.
Meister, Grosse Ochsengasse 24; W. Heckmann, Nieder
Ram-
städterstrasse 17; J. F. Becker, Ecke Mühl- und Nieder-Ramstädter.
strasse; Georg Hof ſInhaber Edgar Wetastein) Hofpapierhandlung;
L. & M. Fuld, Ludwigstrasse und Markt-Ecke; J. C. Schmidt,
Kirchstrasse; Peter Lung, Kasinostrasse 25; Aug. Schwab,
Ludwigstrasse 18; Peter Heil, Pankratiusstrasse 26; Aug. Hein,
Grosse Ochsengasse; Wih. Bauch, Oborgasse 3.
(53690
Man hülte sich vor Nachahmungen, welche mit Ahnlichen Eh.
getten, in ähnlichen verpackungen ſind ’ grösstenteils anch unter
den-
gelbenBenennungen angeboten werden, u. fordere beim Bant ausdrüeklleh
Galate Wäsche von Rey & Edlich.
14
EEIE8L0
Hieſiges Doppelquartett ſucht guten
zweiten Tenor. Reflektanten belieben
ihre Adreſſe unter D 40 in der Exped.
[81802
ds. Bl. niederzulegen.
Dür einen Lehrling wird eine geeignete
28 Pflegeſtelle geſucht, in welcher
Schlafſtelle, Verköſtigung nebſt
Unter=
haltung der Kleidung und Wäſche
ge=
boten wird. Nähere Auskunft wird im
Stadthaus, Rheinſtr. 18. Zimmer Nr. 9.
(80730k
exteilt.
Vereinigte Chrifl. Gewerkſchaften
Darmſtadts.
Jamskag, den 2. Mai, abends punkt 9 Uhr:
flrogse Christl. Arbeiterversammlung.
im Evangel. Arbeiter= und Handwerkerverein,
42 Stiftſtraße 45.
Referent: Kollege Usamer aus Frankfurt a. M.
Da die zu behandelnden Gegenſtände für jeden chriſtl. Arbeiter von höchſter
Wichtigkeit ſind, wird vollzähliges Erſcheinen erwartet.
(6s68
Der Einbernfer.
Alkoholreie Siere von Lapp, Leipzig.
Alkohoifreie Weine von Lampe & Co., WVorms.
Mittagstisch, 90, 70u. 60 Pf. im Abonn.
Abendtisch, 60 Pf. im Abonnement.
HAlaaos
garantiert rein, loſe ausgewogen,
Pfd. 1.20. 1.60, 2.00, 2.40. 2.80.
A. Roichard.
Ecke Bleich= und Kaſinoſtraße.
Restauration zu jeder Tageszeit. - Rauchfreie Räume.
Thalysia, Reform Restaurant.
(7389
Alexanderstrasse 4, I. Stock.
Holid. Fräuln. icy. möbl. Zimmer,
S mittl. Größe mit Penſion bei nur
reinl. achtbaren Leuten. Offerten mit
Preis unter D 43 an die Exp. *686.
Möſche zun Waſchen u. Vüyeln w
24 angen. Arheilgerſtr. 8.
p. 3687.
man gut und billig;
Wologieré Im Gaſthaus
„Jar Stadt Manmheinzé;
bei I. Blome, Schloßgaſſe 27. (446a
pffer u. Eaſchen, gebr., bill. zu verk.
8 Mep. bill. Sattler, Kkarlſtr. 16. ('6885)
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 1. Mai.
Abonnement G39.
155. Abonnements=Vorſtellung.
Zum erſten Male wiederholt:
Das große Licht.
Schauſpiel in 4 Alfzüigen von J. Philippi.
In Szene geſetzt von Herrn Oberregiſſeur
Valdek.
Lorenz Ferleitner,
Bau=
meiſter des Münſters Herr Hacker.
Fritz Rasmuſſen, Maler. Herr Loehr.
Frau Rasmuſſen,ſ. Mutter F. Möbius=Kuhn.
Charlotte Eggers, d. Nichte Frl. Eichelsheim.
Dr. Sellnitz,
Oberbürger=
meiſter.
Herr Friedrich.
Stiftsherr Burghaber: Herr Knispel
Prof. Marquard, Lehrer
an der Kunſtakademie, Herr Viebeg.
Engelbrecht,
Kommerzien=
rat
Herr Seidler.
General a. D. v. Schoͤnherr Herr Kothes.
Habermann, Direktor einer
Verlicherungsgeſellſchaft Herr Marlow.
Rittergutsbeſither Baron
v. Rohrbruck:
Herr Conradi.
Geheimer Sanitätsrat Dr.
. Wallenberg
Dr. Rößler, Juſtigrat und
Juſtitiar
Fabrikbeſitzer Mielentz. Herr Ungibauer.
Kentier Falk
Oberlandesgerichtsrat
Sänger
Herr Sandrock.
Goldner, Organiſt und
Chordirigenk
Herr Wagner.
Dittrich, Sekretär bei Dr.
Sellnitz.
Herr Gräffner.
Krauſe, Rathausdiener . Herr Gränitz.
Vieweg, Oberſteinmetz. Herr Mickler.
Rötheß Glockengießer . . Herr Schulze.
Trau Heddermann.
Frl. Wisthaler.
Ein Dienſtmädchen bei
Frau Rasmuſſen:
Frl. Piefke.
Der Türmer des Münſters Herr Indorf.
Ein Arbeiter.
Herr Feder.
Nach dem 2. Aufzuge findet eine längere
Pauſe ſtatt.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Kartenverkauf vön 11-1 Uhr u. v. 6 Uhr an.
Samstag, 2. Mai. Außer Abonnement.
Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen. „
Lumpa=
civagabundus; Anfang 7 Uhr. -
Sonn=
tag. 3. Mai. 156. Ab.=Vorſt. D39. „Götz vol
Verlichingen:. Große Preiſe. Anfang ¹⁄57 Uhr.
— Dienstag, 5. Mai. Aüßer Abonnement.
Zum Beſten der Genoſſeſiſchaft deutſcher
Bühnen=Angehöriger: „Fortuitios Lied==
Operette von Offenbach. Hierauf: „Das
Volkslied; Ein Gedicht mit Liedern von
Moſenthal. Muſikarrangemient von Doppler.
Mit neun lebenden Bildern.) Große Preiſe.
Anfang Ihr. - Mittwoch. 6. Mai.
(Keine Vorſtellung.) - Donnerstag, 7. Mai.
157. Ab.=Hoͤrſtuß o. Das große Lichts.
Große Preiſe Anſang 3 Uhr.
Herr Klotz.
Hr. Kreidemann.
Herr Schulz.
Nummer 101.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.
Seite 10.
GOObooO9
WTA Ludwigstrasse IA. w9
Eſngang grosssr Posten
AllhS-EOSGhMC, - OISuad, G8M8Ul, elds
ud Virlschaſlsarlko
im mur bestem bewährten Gmalitätom.
AaGrD-Praise)
Aehmgud
6 Pk.
Speiseleller, glatt
Speiseteller, gorippt
8 „
Oberlasse, gross, woiss
„
Oberkasse, gross, bunt
„
Oberlasse mit Untertasse Du.l „
Einderbecher
„
Tonnen, blau Imiohol
40 „
43 „
Salz- und Hehlionnen
38 „
Hachtiöpie
Orzellam
1
1 Pk.
Speiseieller, Schwor massin
(reguläre aualitäd)
B. 4. 60½
Baffeskannen
Hafleesorvice
mit schönem Dekor
M. 2.45. 3.25. 3.35.
1AS
4
3.7 8
Nassergläser
Becher, d.3 Mtr., Schmore qualität 9
Stangengläser, 05 r., Sehn. qual. 12
Bierseidel, gerippt, ¹, 03, 05ltr. 15,20
Weingläser
Auckersahalen mit Fuss 6 u. 10
N, 30, 37
Bulterdosen
3 5, 8
Teller
Weingläser, Römor
Weingläser, Römer, 6 2 Hkr. 40
Pk.
„
„
„
„
„
29
„
Imaillle
36, 55, 65 Pl.
Fleischlöpfe
ſans einem Stück gestanzt)
52, 60, 80 „
Teigschüssehn
Gemüseschüsseh 16, 20, 28. 32
frund)
Waschbecken, rund nit dapf 75, 90 „
Nachllöpfe
Baffeekannen
Essenträger
Milchtöpfe
Eimer
Nasserkessel
Teller
Einderbecher, bunt
Löfkel
Obertassen
4,56 „
55, 80 „
40, 50 „
25, 33, 40 „
87, 105
90, U5, 128
18 „
18
18, 22
(815₈
Wiverse Wirtschaſtsartilaoh;
30 Pk.
42, 60, 75 Pl. 4 Heiderhaller
Hirtschalſsmagen 185, 250 Ul. ½ Bierschränke
Kafieemühlen
Servierbrelter
Brotkasten
Waschständer
Waschlische
Volleſekasten
Spiriluskocher
Besieckkörbe
Lonsolen
Hackmesser
110, 125, 145
12 20, 30, 40 r.
200, 250 Alb.
72 Pf., 128 „
325. 475 „
18 Pf.
35, 45 „
30, 45
30, 35, 50
Kaſſee- U. Auckerdosen 20, 28
Aermelbretter mit Bonug 110 Ulk.
Bügelbrelter mit Bonug 375
Ainkeimer, Schnoro qual. 43. 57. 75 Pl.
18, 30, 45 „
Bastlaschen
266, 3.50 Ulh.
Bauerntische
6 Pf.
Feuerzenghaller
Wandlampen 23, 30, 35, 40
„
Brieſkasten
Bücherelagére 165, 200, 300 Ulk.
225 „
Bücheretagére,
ſelegant geSchnitt und bemalth
0.90 110, 135
Papierkörbe
Paneelbretter 060, 100, 150
45, 66 P.
Sohwammständer
20, 35, 50
Brolkörhe
Wäscheklammern p. 60 Gtück 15
Sohenerbürsten 10, 23. 35
45 2 Handleger, gurant. reino aro 38
75 „ * Einderstühle
Wür Wittom unm Wenehtuug umserer Schauſenster!
76 10t.
Freitag, den 1. Mai.
1903.
GuAbertroden
10t
G6
9UhIAN
EEAG Ub C
4
gchwarz
braum
bordeaux
bAr.
„ H.
Vouon dud Kifth. Hr Uhuſitdu4 Uuu DbAldt. xz Udluuhlt.
Ach bitte meine Auslagen zu beachten.
CAf lAATTAAaua4S 1AEAAad EllAGAuhi
Tolophon 125.
Eisabethenstrasse, Ecke Luisenstrasse.
68154
und Rom.
Geſtern, Donnerstag, iſt in Bückeburg die
mar mit der Prinzeſſin Karoline von Reuß,
ä. L. vollzogen worden. Die Eltern der fürſtlichen
Braut ſind bereits beide aus dem Leben geſchieden;
der Mutter des regierenden Fürſten von Schaum= beim Quirinal mit drei Perſonen ſeines Gefolges in
burg=Lippe, in Buckeburg ſtatt. Prinzeſſin Karoline
vollendet erſt am 13. Juli das neunzehnte
Lebens=
jahr. Großherzog Wilhelm Ernſt von Sachſen iſt
26 Jahre alt und folgte, nachdem ſein Vater ſchon
Alexander am 5. Januar 1901 auf den Thron.
Eine glänzende Fürſtenſchar wohnte mit dem Kaiſer mit dem Hoſenbandorden angelegt hatte, durch die
der Feier in Bückeburg bei. Der Kaiſer traf am inneren Höfe in den Hof San Damaſo, wo die
Mittwoch abend gegen 6 Uhr in Bückeburg ein und Valaſtgarden mit Fahne aufgeſtellt waren. Der
wurde auf dem Bahnhof vom Fürſten Georg und
ſämtlichen in Bückeburg anweſenden Mitgliedern des
grüßung erfolgte unter begeiſterten Zurufen der die Schweizergarden geleiteten Zuge nach der Sala
der Fürſtin=Mutter ein Familiendiner und darauf militäriſchen Ehren erwieſen. Sodann begab ſich der
Oranien=Naſſau=Ordens trug, die Königin Wilhelmine gegen und beide betraten allein das Kabinett des
Souper eingenommen.
der bisher den Rang eines Oberſten bekleidete, zum folge herein, das der König dem Papſt vorſtellte.
General.
giments trug, allen bayeriſchen Prinzen, dem
Mini=
ſterpräſidenten, dem Kriegsminiſter und den
Ver=
tretern der Staats= und Stadtbehörden empfangen
ſich aufs herzlichſte, ſchritten die Front der Ehren= ſchloß. Die öffentlichen Gebäude waren abends
feſt=
lompagnie ab und fuhren, von einer dichtgedrängten
Volismenge mit begeiſterten Hochrufen begrüßt, unter
der Eskorke von ſchweren Reitern durch die feſtlich
geſchmückten Straßen nach der Reſidenz, wo ſämtliche
Prinzeſſinnen des königlichen Hauſes den König
be=
grütßten. Abends ſand im Schloß zu Ehren des 3. Mai, feſtgeſetzt. An dieſem Tage wird der Kaiſer
Königs von Sachſen ein Familienſouper des baye= vorausſichtlich in der Botſchaftskapelle dem Gottes=
Prinzeſſin Ferdinand von Bourbon, Prinz Ernſt von
Sachſen=Meiningen, Herzog Adolf Friedrich von hahn das Frühſtück einzunehmen. Von der Geſandt=
Mecklenburg und Prinz und Prinzeiſin Friedrich von
Hohenzollern teilnahmen. Gleichzeitig fand Mar= des Papſtes und kehrt von dort wieder in die Ge=
Fürſtenbeſuche in Bückeburg, München in Dresden und der ſächſiſche Geſandte in München
geladen waren.
Der Prinzregent ernannte den König von
Vermählung des Großherzogs von Wei= Sachſen zum Inhaber des 15. bayeriſchen
Infanterie=
regiments, deſſen früherer Inhaber König Albert von
1 Sachſen war.
Der König von England fuhr am
Mitt=
ſo fand die Vermählungsfeier bei ihrer Großzmutter, woch nachmittag 4 Uhr von der engliſchen Botſchaft
zwei geſchloſſenen Wagen nach dem Vatikan und
kraf um halb 5 Uhr nachmittags vor dem Vatikan
ein. Auf der Fahrt dahin wurde der König von der
Volksmenge lebhaft begrüßt, auch wurden die
mili=
im Jahre 1894 geſtorben, ſeinem Großvater Karl täriſchen Ehren erwieſen. Nach der Einfahrt in den
Vatikan fuhr der König, der Feldmarſchallsuniform
König wurde nach Verlaſſen des Wagens von dem
Majordomus und anderen päpſtlichen Wurdenträgern
fürſtlichen Hauſes empfangen. Nach herzlichſter Be= empfangen und begab ſich in ſeierlichem, von
Straßen einſäumenden Menſchenmenge die Fahrt Clementina, wo ihn der Oberſtkämmerer, Monſignor
zum Reſidenzſchloß. Im Schloßhofe war das 7. Bisleti, mit den Würdenträgern im geheimen Vor=
Jägerbataillon aufgeſtellt. Später fand im Palais zimmer erwarteten und zwölf Nobelgardiſten die
im Reſidenzſchloß ein Hofkonzert ſtatt. Bei dem= König mit Gefolge nach der Privatwohnung des
ſelben führte der Kaiſer, welcher das Band des Papſtes. Hier kam der Papſt dem König
ent=
der Niederlande. Nach dem Konzert wurde das Papſtes, wo zwei gleichartige Seſſel aufgeſtellt
waren. Die Unterredung dauerte 25 Minuten.
Der Kaiſer ernannte den Großherzog von Sachſen, Dann führte der Oberſtkämmerer das engliſche Ge=
Darauf gab der Papſt dem König bis an die Tür
Der König von Sachſen iſt am Mittwoch des geheimen Vorzimmers das Geleite. Hier
ver=
abend gegen 5 Uhr in München eingetroffen und abſchiedete ſich der König und verließ unter
den=
auf dem feſtlich geſchmückten Bahnhofe von dem ſelben Förmlichkeiten wie bei der Ankunft den Vati=
Prinzregenten, der die Uniform ſeines ſächſiſchen Re= kan. Er fuhr von dort um 5 Uhr direkt
nach dem Quirinal, wo er nach halb 6 Uhr
eintraf. Auf der engliſchen Botſchaft fand abends
zu Ehren des Königs Eduard ein Feſtmahl ſtatt,
worden. Der König und der Prinzregent begrüßten l an das ſich ein Empfang der engliſchen Kolonie
an=
lich beleuchtet.
Am Mittwoch früh ſind in Rom die Wagen und
Pferde Kaiſer Wilhelms, welche dieſer zu dem
Beſuch beim Vatikan benützen will, mittelſt
Extra=
zuges eingetroffen. Dieſer Beſuch iſt auf Sonntag,
riſchen Königshauſes ſtatt, an dem auch Prinz und dienſt beiwohnen und von da ſich in die preußiſche
Geſandtſchaft begeben, um beim Geſandten
Rothen=
ſchaft aus fährt der Kaiſer zum Vatikan zum Beſuch
ſchalltafel ſtatt, zu der auch der bayeriſche Geſandte ſandtſchaft zurück. Montag ſoll u. 0. der Empfang
des deutſchen Künſtlervereins und der deutſchen
Kolonie in der Botſchaft ſtattfinden, während
Diens=
tag. 5. Mai, der Ausflug nach der Benediktiner=
Abtei und Monte Caſſind vorgeſehen iſt. An
dem=
ſelben Tage findet abends feierlicher Empfang auf
dem Kapitol durch die Stadt Rom ſtatt. Die Abreiſe
des Kaiſers iſt nach den bisherigen Beſtimmungen
auf den 6. Mai feſtgeſetzt.
Deutſches Reich.
- Bei dem 8 42 der
Krankenkaſſen=
novelle, der am Mittwoch wegen
Beſchlußunfähig=
keit unerledigt geblieben iſt, handelt es ſich, wie ſchon
kurz erwähnk, um die Amtsenthebung der
Vorſtands=
mitglieder, Rechnungs= und Kaſſenführer durch die
Aufſichtsbehörde in Füllen einer gerichtlichen
Be=
ſchränkung der Vermögensverfügung oder des
Ver=
luſtes der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter
oder der bürgerlichen Ehrenrechte und ebenſo in dem
Falle, daß Tatſachen bekannt werden, die ſich als
grobe Pflichtverletzung darſtellen. Der Abgeordnete
Lenzmann hatte einen Antrag eingebracht, die
end=
gültige bezw. vorläufige Amtsenthebung der
Vor=
ſtandsmitglieder nur in die Befugnis, ſtatt in die
Verpflichtung der Aufſichtsbehörde zu ſtellen. Die
Sozialdemokraten beantragten, die geſamten neuen
Beſtimmungen des 8 42 zu ſtreichen, eventuell der
Generalverſammlung die nachträgliche Entſcheidung
zu geben. Staatsſekretär Graf Poſadowsky
äußerte ſich zu dem Paragraphen ſolgendermaßen:
1Ich beſtreite entſchieden, daß die verbündeten
Regie=
rungen mit dieſem Paragraphen irgendwie politiſche
Zwecke verfolgen. Der Zweck iſt lediglich der, eine
geord=
nete Kaſſenführung zu gewährleiſten. Unbeſtritten kommen
auch bei der Staaksverwaltung vielfach Unterſchlagungen
vorz da können die Beamten ſofort entfernt werden. Die
Krankenkaſſen ſind auch öffentliche Einrichtungen, und in
dem beſtehenden Geſetz ſteht nichts von einer ſolchen
Amtsenthebung. Ich glalbe deshalb. daß die
Beſtim=
mung durchaus berechtigt iſt. Damit iſt das ganze Haus
einverſtanden, auch wohl die Sozialdemokrafen, daß die
Möglichkeit gegeben ſein muß. wenn die Rotwenshekeik
vorhanden iſt, ein Kaſſenmitglied wegen grober
Pflicht=
verletzung zu entfernen. Ver AUnterſchäes der Auffaffung
iſt doch nuͤr der, was wird unter gröber Pflichtverletzung
verſtanden. Wenn ein Beſchwerdeverfahren gegeben iſt.
bei dem die Inſtanz kollegialiſch entſcheidet, öffentlich,
wo das Für und Wider vollkommen erörtert wird, wo
der Beteiligte ſeine Gründe angeben kann, Zeugen
ver=
nommen werden können, da glaube ich, iſt die beſte
Ge=
währ geboten, daß die Beſtimmung über die grobe
Pflichtverletzung nicht zu Zwecken verwendek werder
kann die der Geſetzentwurf. wie ich mit Entſchiedenheit
behaupte, nicht hat. Ich kann im Intereiſe der Sache
nluͤr dringend warnen, dieſe Beſtimmung zu ſtreichen.
Mit dem Antrag Lenzmann werden ſich die verbündeten
Regierungen einverſtanden erklaren können.
Der Antrag auf namentliche Abſtimmung wurde
von dem Abg. Singer geſtellt und die Annahme des
Paragraphen dadurch verhindert. Wie die
Morger=
blätter vom Donnerstag mitteilen, wäre der Konflikt.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.
Nummer 101.
der den Reichstag beſchlußunfähig machte, und das
Geſetz als geſcheitert erſcheinen ließ, durch ein
Ueber=
einkommen zwiſchen den Sozialdemokraten und dem
Zentrum beigelegt worden, ſo daß die zweite Leſung
raſch beendigt ſein werde, dann nach einer kurzen
Zwiſchenpauſe in einer neuen Sitzung, wie man
an=
nimmt, die dritte Leſung vorgenommen und die
Tagung geſchloſſen werde.
Ausland.
- Im unguriſchen Abgeordnetenhauſe wies
im Laufe der Debatte über die Indemnitätsvorlage
der Ackerbauminiſter auf die Folgen hin, die ſich aus
der Obſtruktion ergeben würden, und betonte,
daß auswärtige Staaten Verhandlungen über den
Abſchluß der Handelsverträge begannen,
nur mit Oeſterreich=Ungarn werde nicht verhandelt,
weil die Obſtruktion die Erledigung des Zolltarifs
verhindert habe. Der Miniſter bedauerte, daß in
letzter Zeit im Hauſe gegenüber der Krone
Aeuße=
rungen gefallen ſeien, die der Tradition des Hauſes
und den Gefühlen der Nation ſchroff widerſprechen.
Das Ausland müſſe wiſſen, daß nirgends in Curopa
dynaſtiſche Gefühle tiefere Wurzeln geſchlagen hätten,
als in Ungarn.
— Die aus zehn Abgeordneten beſtehende
repub=
likaniſche Gruppe der italieniſcheu Kammer brachte
einen Antrag ein, der die Regierung auffordert,
mit=
zuteilen, welches die Bedingungen und Grundſätze
ſeien, mit denen ſie ſich nach der erfolgten
Erneue=
rung des Dreibundes für die
Handelsvertrags=
verhandlungen mit den Zentralmüchten rüſte.
— Das engliſche Unterhaus nahm die zweite
Leſung der Vorlage betreffend das
Unterrichts=
weſen in London mit 300 gegen 163 Stimmen an.
— Die Königin von Holland hat zu
Schieds=
richtern in der Kommiſſion zur Prüfung der
An=
ſprüche der Gläubiger Venezuelas auf Wunſch
Amerikas und Venezuelas den früheren Gouverneur
von Curacao, Barge, und auf Wunſch Frankreichs
und Velgiens den ehemaligen Präſidenten des Oberſten
Gerichtshofes in Niederländiſch=Indien, Filz, ernannt.
- Das Staatsdepartement in Waſhington hat
eine Depeſche von dem amerikaniſchen
Bot=
ſchafter in St. Petersburg erhalten, in
welcher dieſer mitteilt, Graf Lambsdorff habe ihm
die Verſicherung gegeben, daß die Veröffentlichungen
über die von Rußland China vorgeſchlagene
Kon=
vention vollſtändig unrichtig ſeien. Es entſpreche
nicht den Tatſachen, daß Rußland China
auf=
gefordert habe, Geſuche anderer Mächte um
Ueber=
laſſung von Vertragshäfen und Errichtung von
Kon=
ſulaten in der Mandſchurei zurückzuweiſen.
Ruß=
land denke nicht daran, andere Müchte der Vorteile
zu berauben, die dieſe in der Mandſchurei beſäßen,
oder irgend welche Vergünſtigungen ausſchließlich
Ruſſen zu gewähren. Auch werde nichts geſchehen,
Um die z. Zt. dem Handel geöffneten Häfen zu
ſchließen. Graf Lambsdorff verſicherte dem
Bot=
ſchafter, daß Rußland gerade den Handel und das
Lapital der Amerikaner heranzuziehen wünſche.
Petersburg, 28. April. Die Petersburger
Univerſität iſt noch immer geſchloſſen und wird
wohl auch bis zum Herbſt nicht wieder geöffnet werden,
was die Vorleſungen betrifft, während die Prüfungen
abgehalten werden. In letzter Zeit wurden wieder
maſſenhaft Proklamationen revolutionären Inhalts in
der Reſidenz verſendet, untergeichnet „Die vereinigten
Komitees des Studenten=Klubs. Sie fordern auf, regen,
ununterbrochenen Anteil an der revolutionären Bewegung
zu nehmen und nicht zu bedauern, daß. dadurch die
Studienzeit leidet. Die Proklamationen ſind ſorgfältig
in Kouverts verpackt und werden durch die Poſt
expe=
diert, und zwar in bedeutender Anzahl auch an
Perſön=
lichkeiten. die bereits früher ſeit langer Zeit die
Univer=
ſität abſolviert haben. Früher wurden derartige Aufrufe
auf einfachem Papier in grobem Druck hergeſtellt, jetzt
ſind ſie ſauber, teilweiſe mit Schreibmaſchine ausgeführt.
Neuerdings wurde eine Kanzlei zur Herſtellung ſolcher
Schriften in der Galernſtraße von der Polizei ausfindig
gemacht und aufgehoben. Trotz ſtrengſter Aufſicht gelingt
es auch, viele Proklamationen in coldatenkreiſe
einzu=
chmuggeln.
1 Paris, 29. April. Die Austreibung der
Mönche aus der großen Kartauſe bei St.
Laurent=du=Pont hat heute in aller Frühe ſtattgefunden
und nahm mehrere Stunden in Anſpruch. Um
Mitter=
nacht waren die zur Kartauſe führenden Wege durch
Militär geſperrt worden. Troßdem fand man gegen
1500 Männer und Weiber vor dem Kloſtergebäude. Um
2½ Ur trafen dort ein: 1 Bataillon des 140. Infanterie=
Regiments. 6 Pioniere und 1 Schwadron Dragoner
unter der Führung des Infanterie=Oberſtleutnants
d Hauteville. Bei dem Erſcheinen der Truppen ſtimmte
die Menge die Marſeillaiſe an und brachte Hochrufe auf
das Heer aus. Etwa 200 Perſonen hielten das
Hauptein=
gangstor beſetzt und leiſteten den vordringenden Gendarmen
und Soldaten Widerſtand. der mit Gewalt gebrochen
wurde. Dabei wurden ein Gendarmeriehauptmann und
ein Mann verletzt. Um 4 Uhr war das Tor frei. Der
Staatsanwalt und der Unterſuchungsrichter forderten
vergebens Einlaß. Ein Pionier ſprengte das Tor mit
der Axt, und die Beamten. mehrere Gendarmen und
eine Sektion Infanterie drangen ein. Es mußten noch
ſechs Türen gewaltſam geſprengt werden, eye man zur
Kapelle gelangte. wo 23 Mönche und der Abgeordnete
Pichat ſich hinter einem 5 Meter hohen Eiſengitter
auf=
hielten. Die Mönche wurden von den Gendarmen
einzeln abgeführt und ſodann verhört. Sie erklärten, zu
Fuß nach St. Laurent=du=Pont gehen zu wollen, um
von hier die Weiterreiſe nach Pignerol anzutreten.
Vor dem Kapuzinerkloſter in Marſeille iſt es ruhiger
geworden. Die Mönche ſchrieben dem Präfekten, ſie
hätten ihre Freunde gebeten, den Widerſtand aufzugeben,
amit Blutvergießen vermieden würde. Sie ſelbſt
würden indeſſen nur der Gewalt weichen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Georg Lamberth in Gießen zum Lehrſchmied bei dem
Tierſpital der Landes=Univerſität ernannt.
Die Gräflich Erbach=Schönbergiſchen
Herr=
ſchaften haben am Mittwoch Darmſtadt verlaſſen und
ſich nach Schloß Schönberg zurückbegeben.
- Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 11,
enthält; 1) Ueberſicht der von Großherzoglichem
Mi=
niſterium des Innern für das Etatsjahr 1903ſ04 genehmigten
Umlagen der Kommunalbedürfniſſe in der Stadt
Offen=
bach. 2) Ueberſicht der von Großherzoglichem Miniſterium
des Innern für das Etatsjahr 1903,04 genehmigten
Um=
lagen zur Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in den
Gemeinden des Kreiſes Heppenheim. 3)
Dienſtnach=
richten. 4 Charaktererteilungen. 5)
Ruheſtandsver=
ſetzungen.
Militärdienſtnachricht. Rudolph Oberlt. a. D.,
zuletzt im 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117. vom
1 April ab eine etatsmäßige Oberleutnantsſtelle im
In=
validenhauſe Berlin verliehen.
Eiſenbahndienſtnachrichten aus dem Bezirk der
Königlich Preußiſchen und Großherzoglich Heſſiſchen
Eiſenbahndirektion Mainz. Der Großherzoglich Heſſiſche
Eaurat Dittmar in Darmſtadt iſt zum Regierungs=
und Baurat ernannt und ihm die etatsmäßige Stelle
des Vorſtandes der Betriebsinſpektion Darmſtadt 3
ver=
liehen worden. Ferner iſt der Großherzoglich Heſſiſche
Baurat Simon Vorſtand der Betriebsinſpektion in
Worms. zum Regierungs=und Baurat ernannt und dem
Großherzoglich Heſſiſchen Regierungsbaumeiſter Prieſter
in Darmſtadt, unter Ernennung zum Eiſenbahn=
Bauinſpektor die etatsmäßige Stelle des Vorſtandes der
Werkſtätteninſpektion Darmſtadt 2 verliehen worden.
Der Königliche Eiſenbahn=Bauinſpektor Nelleßen in
Berlin iſt zur Vertretung des erkrankten Vorſtandes der
Maſchineninſpektion in Darmſtadt nach Darmſtadt
abge=
ordnet worden.
Zu den Reichstagswahlen in Heſſen. Der von
den Nationalliberalen als Kandidat auserſehene Herr
Theodor Boehm in Offenbach hat die ihm angetragene
Kandidatur für den Wahlkreis Offenbach=
Dieburg aus Gründen perſönlicher, geſchäftlicher und
volitiſcher Natur definitiv abgelehnt. - Im
Wahl=
kreis Gießen fanden, nachdem die beiden
bürger=
lichen Parteien (Freiſinnige und Nationalliberale) bei den
Kommunal= und Landtagswahlen gemeinſam
vorge=
gangen ſind. dem „Gieß. Anz.” zufolge, zwiſchen den
Führern beider Parteien wiederholt Verhandlungen über
die bevorſtehenden Reichstagswahlen ſtatt; dieſelben
hatten das Ergebnis, daß man beiderſeits ernſtlich
ge=
willt iſt, in den Wahlkampf einzutreten. Von den
Nationalliberalen war Herrn Rechtsanwalt Windecker in
Friedberg die Kandidatur angetragen worden, die
Ver=
handlungen haben ſich jedoch zerſchlagen; die
beider=
ſeitigen Vorſtände ſind eifrig bei der Arbeit und es
wird in den erſten Lagen der Name des in Auslicht ge=
nommenen Kandidaten, der keiner Partei angehört,
veröffentlicht werden.
Der Finanzausſchuß der Zweiten
Kammer hat ſich, hieſigen Blättern zufolge, am
Mitt=
woch mit der Vorlage, betreffend den Hoftheaterumbau,
beſchäftigt. Trotz warmer Befürwortung durch den
Finanzminiſter hätten aber nur zwei Ausſchußmitglieder
zuſtimmende Erklärungen abgegeben. Nachmittags fand
unter Führung der Regierungsvertreter eine eingehende
Beſichtigung des Hoftheaters ſtatt, und habe ſich hier
die Mehrzahl der Mitglieder der Ueberzeugung nicht
ver=
ſchließen können, daß der baldige Umbau eine
Not=
wendigkeit ſei. Troßdem habe die Mehrheit des
Aus=
ſchuſſes einen ablehnenden Standpunkt eingenommen.
Inzwiſchen habe der Finanzminiſter die Erklärung
abge=
geben, daß Verhandlungen mit der Stadt
Darm=
ſtadt im Gange ſeien, damit dieſelbe als erſter
In=
tereſſent ſich zu weiteren Verbindlichkeiten herbeilaſe.
Dieſe Verhandlungen, welche nicht ganz ausſichtslos
ſeien, dürften vielleicht zu dem Reſultat führen, daß die
Stadt Darmſtadt für die Zinſen des noch aufzuwendenden
Kapitals aufkomme. Sollte dieſe Frage eine befriedigende
Löſung finden, dann würde der Ausſchuß wohl
ein=
ſtimmig für den Umbau eintreten, da der Staat alsdann
weitere Opfer nicht habe. Somit hätte alſo die Stadt
Darmſtadt, die im Landtag gegenwärtig nicht vertreten
iſt, jetzt das Wort.
⬜ Von der Künſtlerkolonie. Dem Ausſchuß
für Vermittelung kunſtgewerblicher, von
Mitgliedern der Künſtlerkolonie angefertigten
Entwürfe, welcher Ende Januar dieſes Jahres ſeine
Tätigkeit begonnen hat, iſt bereits Gelegenheit geworden,
dem heſſiſchen Kunſtgewerbe auf den
ver=
ſchiedenſten Gebieten Anregungen zu geben. Derſelbe hat
3. B. Entwürfe beſchafft für Zimmereinrichtungen,
Kunſt=
ſchmiedearbeiten. Stickereien, Lederarbeiten, keramiſche
Arbeiten, Juwelierarbeiten, Luxusartikel in Porzellan,
Bilderrahmen und Korbflechtereien. Neue Anträge
liegen vor für Entwürfe zu Gefäßen und ſonſtigen
Gegenſtänden der Gold= und Silberſchmiedekunſt, zu
Servicen in Porzellan und Glas, zu Zimmeruhren,
keramiſchen Arbeiten ꝛc. Anträge auf Lieferung von
Ent=
würfen ſind an die Großh. Kabinetts=Direktion zu richten.-
Der Maler Johann Vincenz Ciſſars aus
Dres=
den iſt laut geſtern mit der Großh. Kabinetts=Direktion
ahgeſchloſſenen Vertrages in die Darmſtädter
Künſtler=Kolonie eingetreten. Seine
Ueber=
ſiedelung hierher wird im Laufe des Sommers erfolgen.
Herr Ciſſarz wird in der Künſtter=Kolonie das Gebiet
der Flächenkunſt (Buchſchmuck, Plakatkunſt, detorative
Malerei, Entwürfe, für Stickerei, Weberei,
Leder=
arbeiten ꝛc.) vertreten. Beſonders die von ihm
her=
rührenden ausgezeichneten Buchſchmuckarbeiten und
vor=
trefflichen Plakate haben Ciſſarz, der übrigens auch auf
dem Gebiet frei künſtleriſchen Schaffens berechtiges
An=
ſehen genießt, den Namen eines hochbegabten Künſtlers
verſchafft. Im Sommer oder Herbſt d. J. wird, im
Ernſt=Ludwigs=Haus eine Ausſtellung Ciſſarzſcher
Ar=
beiten ſtattfinden.
Geſtern begann vor dem Verwaltungsgerichtshof
unter dem Vorſihe des Oberlandesgerichtsrats Forch dic
auf vier Tage berechnete Verhandlung gegen den
Bei=
geordneten Wolf von Offenbach, der von
ſeinem Amte ſuspendiert iſt. Die Verhandlungen werden
von Oberlandesgerichtsrat Dr. Hangen geleitet. Die
An=
klage vertritt Miniſterialrat Beſt. Es ſind bisher zirka
36 Zeugen geladen. Die Verichterſtatter werden
zuge=
laſſen, im übrigen iſt die Oeſſentlichkeit ausgeſchloſſen.
Der Angeklagte wird durch Nechtsanwalt Dr. Jäger
vertreten.
E. Nach dem Repertoir=Entwurf des
Groß=
herzoglichen Hoftheaters werden in der nächſten Woche
hier zwei Venefigvorſtellungen ſtattfinden: am Dienstag,
5. Mai, die zum Beſten der Genoſſenſchaft Deutſcher
Bühnenangehörigen l„Fortunios Lied von Offenbach
und „Das Volksliedl von Moſenthah und am Freitag.
8. Mai, zum Vorteil des Hoftheater= und Hofmuſik=
Penſionsfonds Donigettis „Regimentstochter: worin
Frau Kernic von der Frankfurter Oper die Titelrolle
ſingen wird. Ferner ſind für nächſte Woche vorgeſehen:
Für Donnerstag die dritte Aufführung von Philippis
Schauſpiel „Das große Licht; ſals letzte
Abonnements=
vorſtellung für den Buchſtaben O). für Samstag Meyer=
Förſters „Alt=Heidelberg; (zum erſtenmale zu ermäßigten
Preiſen) und für Sonntag. 10. Mai, die vierte
Vor=
ſtellung von Goldmarks „Götz von Berlichingen; ſals
letzte Abonnementsvorſtellung für den Buchſtaben 4).
Zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der
Groß=
herzoglichen Hofmuſik, ſoll am Dienstag. 12. Mai,
Wagners „Fliegender Holländerl gegeben werden. Die
Abonnementsvorſtellungen des Buchſtaben B werden am
13. Mai mit Maeterlincks„Monna Vannal, die des
Buchſtaben C am 14. Mai mit Maillarts „
Glöck=
chen des Eremiten= ſchließen, worin Fräulein
Alma Saccur ihr dreiahendliches Gaſtſpiel auf unſrer
Hofbühne als „Roſe Friquet= beginnt. Die beiden
anderen Gaſtdarſtellungen der Künſtlerin in Meſſagers
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
1 Mainz, 29. April. Es iſt jetzt das dritte Jahr,
daß das Kaimorcheſter auf Einladung der Mainzer
Licdertafel und des Damengeſangvereins alljährlich
im Frühjahre in Mainz 4 Konzerte feſtlichen Charakters
gibt und es ſcheint ſo, als werde ſich dieſe ſchöne
Ge=
wöhnung zur ſtändigen Inſtitution auswachſen. Stand
vor zwei Jahren nur ein Name auf dem Programm;
„Beethoven; und waren im vorigen Jahre die drei
großen Modernen Berlios. Lisst und Wagner zu Gehör
gekommen, ſo brachte das diesjährige Feſt gewiſſermaßen
eine Darſtellung der Entwickelung der Muſik bis zu
Beethovens Tod. Dementſprechend enthielt das erſte
Kongert Kompoſitionen von Bach, Händel, Gluck, Ph.
Em. Bach und Haydn, das zweite war Mogart, das
dritte den Nomantikern Weber und Schubert gewidmet,
und das letzte geigte Beethoven auf der Höhe ſeines
Schaffens. Die Programme legten, wie man aus dieſen
lurgen Andeutungen vielleicht ſchon erſieht, was
Aus=
wahl und Zuſammenſtellung der Stücke betrifft, Jeugnis
ab von einem fein abwägenden Kunſtverſtändnis und
großer auf die Sache verwandter Sorgſalt. Daß die
Ausführung der Orcheſterſtücke über alles Lob erhaben
war, verſteht ſich beim Kaimorcheſter und ſeinem
Diri=
genten Felir Weingartner eigentlich ſchon von ſelbſt.
Aber auch die Soliſten leiſteten Vorzügliches, beſonders
Reiſenauer, der Webers Konzertſtück und Beethovens
Klavier=Konzert Be-dur ſpielte. So war es alſo wieder
einmal ein gelungenes Feſt, das ſich den vorangegangenen
würdig anreiht. Den Darmſtädter, der die
Unbequem=
lichkeit nicht ſcheut, zu den Konzerten nach Mainz zu
fahren - und es waren deren viele - befällt nur immer
auf der Rückreiſe eine gewiſſe Wehmut: Warum iſt das
bei uns nicht möglich 2
Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten
dem Konzerte bei und wurden bei der Ankunft um 7 Uhr
von den Herren Provinzialdirektor v. Gagern,
Ober=
bürgermeiſter Dr. Gaßner und Geh. Kommerzienrat
Dr. Strecker, dem Präſidenten der Liedertafel, empfangen,
Als der hohe Landesherr die Loge betrat, brachte der
Vigepräſident der Liedertafel, Herr Dr. Oppenheim, ein
dreimaliges Hoch auf Seine Königliche Hoheit aus, in
das die Anweſenden lebhaft einſtimmten, worauf von
dem Kaim=Orcheſter die Nationalhymne geſpielt wurde.
= „Frühlingsgauber das Tanzvoem von
B. v. Uechtritz. Muſik vom Prinzen Joachim
Albrecht von Preußen, zweiten Sohn, des
Regenten von Braunſchweig, hatte bei der Aufführung
n Lübeck am 24. April einen ſehr bedeutenden Erfolg.
Es bildete die Hauptnummer eines Feſtprogramms
gelegentlich einer Wohltätigkeitsvorſtellung, die das
Lübecker Komitee des Schiller=Frauenverbandes
ver=
anſtaltete. Auch in Verlin wird eine neue Kompoſition
des kunſtbegabten Prinzen demnächſt aufgeführt werden.
Es handelt, ſich um eine Pantomime mit Muſik,
„Viſionnachdem Balle die dem Liederſpielhaus
im Neuen kgl. Operntheater zur Verfügung geſtellt
wurde. Erſtgenanntes Werk wurde auch am Hoftheater
zu Braunſchweig aufgeführt.
Ein Enkel des „alten Deſſauers” In
Deſſau ſtarb unlängſt der herzoglich anhaltiſche
Ober=
ſtallmeiſter und Generalmajor a. D. Adolf v. Berenhorſt,
ein Enkel des nalten Deſſauerst, im 83. Lebensjahre.
Der Vater des Verſtorbenen, der ein natürlicher Sohn
des Fürſten Leopold von Anhalt=Deſſau geweſen iſt,
war ein ausgegeichneter Kriegsſchriftſteller. der als
Adjutant Friedrichs des Großen deſſen Feldzüge
mit=
gemacht hatte. — Der „alte Leſſauer war 1676 geboren.
War der jetzt verſtorbene Herr v. Verenhorſt wirklich ſein
Eyilel ſund nicht vielleicht ſein Urenkeh, ſo würden dieſe
drei Generetionen 237 Jahre umfaſſen und als
durch=
ſchnitrliches Menſchenalter die Dauer von faſt 80 Jahren
aufweiſen, während man ſonſt das „Menſchenalter= zu
33 Jahren anſetzt.
Die Große Berliner Kunſtausſtellung
1903 wird am 2. Mai, mittags 12 Uhr, ohne beſondere
Anſprachen eröffnet. Die Jury hat dem Vernehmen nach
über 1000 Arbeiten zurückgewieſen.
In dem Verzeichnis der Vorleſungen, die von der
Oberſchulbehörde in Hamburg im Sommer 1903
veran=
ſtaltet werden, kündigt Dr. Pfeffer, Kuſtos des
Natur=
hiſtoriſchen Muſeums. „Ausflüge zum Studium
der Vogelſtimmenz an.
Kleines Feuilleton.
Vom Kaffectrinken. Tas
Reichsgeſundheits=
amt, deſſen Aufgabe in erſter Linie es iſt, durch neue
wiſſenſchaftliche Unterſuchungen die hygieniſche
Wiſſen=
ſchaft zu fördern, verſchmäht es in dankenswerter Weiſe
nicht, von Zeit zu Zeit durch popuiäre Veröffentlichungen
über wichtige Fragen der Geſundheitspflege aufklärend
auf die Bevölkerung zu wirken. So hat es ſoeben eine
gemeinfaßliche Darſtellung über den Kaffee erſcheinen
laſſen. Es iſt nun von großem Intereſſe, zu erfahren,
wie unſere oberſte Geſundheitsbehörde die ſo viel geübte
und auch ſo viel verläſterte Sitte des Naffeetrinkens
beurteilt. Auf das Gehirn wirkt der Kaffee derart, daß
er die Auffaſſung önßerer Eindrücke und die
gewohnheits=
mäßige Verarbeitung derſelben erleichtert. Die
Stei=
gerung der Geſchwindigkeit und Ticherheit in der
Auf=
nahme, und Verarbeitung geiſtiger Vorgänge unter
Naffeegebrauch macht ſich beſonders bei beſtehender
geiſtiger Ermüdung bemerkbar. Der wirkſame Stoff des
Naffees, das Coffein, iſt bekanntlich ein Arzneimittel, in
größeren Mengen genoſſen ſogar ein Gift. Die größte
Einzelgabe desſelben nach dem deutſchen Arzneibuch iſt
Gramm, die größte Tagesgabe ½½ Gramm. Da in
einer mit 15 Gramm Kafſce bereiteten Taſſe Kaffee ſich
Nummer 101.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.
Seite 13.
„Kleinen Michus- und Audrans Puppe= werden am
15. und 17. Mai, und zwar außer Abonnement,
ſtatt=
finden; „Die kleinen Michus” ſollen zu ermäßigten
Preiſen gegeben werden. Vom 19. bis 24. Mai wird
dann Wagners „Ring des Nibelungen; im 3yklus in
Sgene gehen und am Sonntag vor Pfingſten die
ergebnis=
reiche Theaterſaiſon 1902,0s würdig beſchließen.
— Nachdem in der Vertrauensmännerverſammlung
vom 26. d. Mts. Herr Rechtsanwalt Dr. Stein ſeitens
der nationalliberalen Partei zum Kandidaten
prokla=
miert worden iſt, wird er ſich den Wählern Darmſtadts
in einer öffentlichen Verſammlung vorſtellen;
dieſelbe findet Montag, den 4. Mai Abends½9 Uhr im
großen Saale des Schützenhofes ſtatt. Alle Wähler
haben zu dieſer Verſammlung Zutritt.
O Wie wir zuverläſſig hören, hat Herr Hofapotheker
Gros das Haus Ballonplatz 11 von den Grafſchen
Erben angekauft und dürfte die Verlegung der
Hof=
apotheke dorthin nach erfolgtem Umbau bevorſtehen.
Durch dieſe Verlegung würde den Wünſchen der Bewohner
der öſtlichen Stadtteile, eine Apotheke in möglichſter Nähe
zu haben. weſentlich entgegengekommen.
2 Die homöopathiſchen Aerzte Heſſens haben
ſoeben unter dem Titel „Zur Aufklärung und
Abwehr=
ein zweites Flugblatt veröffentlicht, das eine
Er=
widerung auf die von Herrn Apotheker Dr. Vogt aus
Butzbach unterzeichnete Veröffentlichung enthält und ſich
mit dem Verhalten der Apotheker den homöopathiſchen
Rezepten gegenüber befaßt.
0 Nächſten Dienstag beginnt die Frühjahrsmeſſe.
Schau= und Schießbuden, Karuſſells u. ſ. w. dürfen
her=
gebrachter Weiſe ſchon am Sonntag mit ihrer Tätigkeit
anfangen, ſo daß die Errichtung der Juxplätze bereits im
Gange iſt. Während vor einigen Jahrzehnten noch nur
der Ernſt=Ludwigsplatz dem Schaubedürfnis während
der Meſſe diente, iſt ſpäter der Ludwigsplatz und nach
Verlegung des Schlachthofes aus der Altſtadt auch der
dadurch frei gewordene Platz noch hinzugekommen. Jetzt
tritt als vierter Platz der durch Niederlegung der
Schloß=
freiheitshäuſer gewonnene Platz hinzu, der wohl jetzt
infolge ſeiner günſtigen Lage der Hauptplatz für die
Sehenswürdigkeiten der Meſſe werden wird. Der Ernſt=
Ludwigsplatz kommt nur noch für einige Waffel= und
Zuckerwarenbuden am Schloßgraben in Betracht, auch
auf dem Ludwigsplatz wird wohl noch ein Karuſſell,
ſowie eine Schieß= und Zuckerwarenbude, dagegen der
elektriſchen Straßenbahn wegen keine Schaubude mehr
Platz finden.
— Der Chriſtliche Verein junger Männer (
eckar=
ſtraße 22) veranſtaltet am nächſten Sonntag im Saale
des „Feierabend: einen Familienabend, der inſonderheit
für Neukonfirmierte und ihre Eltern beſtimmt iſt. Der
Eintritt iſt frei. Wir machen auch auf dieſe
Veranſtal=
tung beſonders aufmerkſam. Es wäre zu wünſchen, daß
recht viele Jünglinge an dem Abend ſich einfänden und
ſich dem ſegensreich wirkenden Vereine als aktive
Mit=
glieder anſchlöſſen.
( Während des verfloſſenen Monats März wurde
die Hülfe der hieſigen Naturalverpflegungsſtation von
641 mittelloſen Durchreiſenden in Anſpruch genommen
und ſind hierdurch 607 Mark Verpflegungskoſten
ent=
ſtanden.
1 Soeben iſt der Nachtrag zum Adreßbuch
er=
ſchienen, welcher vie Berichtigungen enthält, die während
und nach Abſchluß des Druckes bis 31. Januar 1903
durch Wohnungsveränderungen, Zu= und Wegzüge ꝛc.
entſtanden ſind.
- Die Vorbereitungen zu den großen internationalen
Radrennen, welche nächſten Sonntag den 3. Mai auf
der Radrenbahn an der Heidelbergerſtraße
ſtatt=
finden. ſind nahezu vollendet. Alle Sportzeitungen
weiſen auf die goldene Armbinde von Heſſen hin und
bezeichnen ſie als ein ſportliches Ereignis, höchſter
Bedeutſamkeit. Die Rennbahn iſt in tadelloſem Zuſtande
und herrſcht dort bereits ein reges Leben. Rütt und
Vandenboorn ſind bereits eingetroffen, während Ellegaard
heute erwartet wird. Das Ehrenpreisrichterkollegium
ſetzt ſich aus den erſten Kreiſen der Ariſtokratie zuſammen;
an ſeiner Spitze ſtehen Se. Erlaucht Graf Adalbert zu
Erbach=Fürſtenau ſowie die Exzellenzen Generalleutnant
Freiherr von Gall und Oberſtallmeiſter Freiherr von
Niedeſel zu Eiſenbach. Wir glauben, daß angeſichts des
herrlichen Sportes die neue Direktion, ungeachtet der
er=
höhten Eintrittspreiſe, welche durch die enormen Speſen
bedingt ſind, einen Maſſenbeſuch erzielen wird. Freitag
und Tamstag Nachmittag findet auf der Rennbahn
großes Training ſtatt.
2 Die Firma H. Nau&m; Cohn verläßt ihre ſeit zirka
35 Jahren innegehabten Lokalitäten, um ihre der Neugeit
entſprechend umgebauten neuen Geſchäftsräume
Schuſtergaſſe 16 zu beziehen. Durch dieſen Umbau hat
die Altſtadt eine weſentliche Verſchönerung erfahren.
Ausgeführt wurde derſelbe durch Maurermeiſter Georg
Möſer I. Die Eröffnung findet Samstag. 2. Mai
Vor=
mittag 9 Uhr ſtatt.
Groß=Zimmern, 29. April. Die Arbeiten für den
Neubau einer katholiſchen Kirche in hieſiger
Hemeinde ſind nunmehr ausgeſchrieben. Mit der Leitung
des Baues iſt Herr Architekt A. Greifzu zu Mainz
be=
auftragt. Die Geſamtkoſten des Rohbaues belaufen ſich
auf annähernd 100000 Mk.
Mainz. 29. April. Eine hier tagende ſehr zahlreich
beſuchte Verſammlung der
Eiſenbahndirek=
toren und höheren Eiſenbahnbeamten des deutſchen
Neiches nahm geſtern eine Beſichtigung der Bauarbeiten
für die ſtrategiſche Bahn bei Mombach und der
Eiſen=
bahnbrücke Mainz=Wiesbaden vor. Außerdem wurden
auf einem Dampfer die Arbeiten der neuen Mainbrücke,
über welche die Eiſenbahnlinie nach Viſchofsheim führt.
beſichtigt. Auch die Koſtheimer Schleuſe wurde in
Augenſchein genommen. - Infolge des bedeutenden
Ausſtandes der Arbeiter der Schuhfabriken in Pirmaſens
haben bereits viele derſelben den Wanderſtab ergriffen
und ſehen ſich um Arbeit in anderen Städten um. Auch in
hieſigen Schuhfabriken haben mehrere von den Ausſtändigen
Um Arbeit nachgeſucht, doch wurden ſie als
Aus=
ſtändige des Pirmaſenſer Streikes nicht
ein=
geſtellt. M. Tgbl.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 29. April. Wegen
Ankauf eines Terrains für ein Jagdſchloß des
Kaiſers ſind Verhandlungen mit dem Beſitzer des
Gutes Damsmühle bei Oranienburg im Gange; 2 Mill.
Mark werden für das Gut gefordert. — Der
Zu=
ſammenbruch der Pommerſchen,
Hypo=
thekenbank wird nunmehr die 7. Strafkammer des
Landgerichts L vom 1. Mai ab mehrere Wochen, wenn
nicht Monate hindurch, beſchäftigen. Angeklagt ſind die
Direktoren: Kommerzienrat Wilhelm Schultz und Friedrich
Romeick wegen Betrugs, Untreue, Bilanzfälſchung und
Bilanzverſchleierung, ferner die langjährigen Taxatoren
der Bank, Baurat Hermann Bohl und Stadthauinſpektor
a. D. Arnold Hanel wegen Beihilfe zur Untreue. Die
beiden Erſtgenannten ſind bereits ſeit dem 18. Mai 1901,
alſo ſchon faſt zwei Jahre, in Unterſuchungshaft. - Wie
berichtet wird, iſt in Berlin eine Geſellſchaft in
Bildung begriffen, die alle Speiſe= oder
Küchen=
abfälle ſammeln und als Schweinefntter verwerten
will. Die Speiſereſte werden, nachdem Knochen und
Zitronenſchalen herausgeleſen ſind, über eine Reißwalze
gelaſſen und kommen dann in einen Dampftopf, der
unter Ueberdruck arbeitet. Zu 600 Liter Speiſeabfällen
werden noch 5 Zentner Abfallmehl genommen und
mit=
gekocht. Es ſoll ſich gezeigt haben, daß 75 Haushaltungen
leicht und ſicher ſo viel Küchenabfälle regelmäßig liefern
können, daß ein Schwein damit gefüttert und täglich
12 Pfund an Lebendgewicht zunehmen kann.
Bonn, 29. April. Hofbaurat Ihne, der Hofarchitekt
des Kaiſers, weilte in der vergangenen Woche einige Tage
lang in der rheiniſchen Univerſitätsſtadt. Es handelt ſich
hierbei um den Neubau des Korpshauſes der
Bonner Boruſſen, deſſen Anlage und Räume nicht
mehr ſo ganz den modernen Anſprüchen genügen.
Be=
kanntlich haben der Kaiſer und ſeine beiden älteren Söhne
als Studenten dieſem Korps angehört, und es verlautet
in Bonner akademiſchen Kreiſen, daß es der Kaiſer ſelbſt
ſei, der yſeinem' Korps das neue Heim ſtiften wolle und
daß er als Vorbereitung hierzu ſeinen Hofbaumeiſter
nach Bonn e tſandt habe.
Wilhelmshaven, 29. April. Der Marinefiskus
hat in der Nähe der Stadt nördlich des oldenburgiſchen
Dorfes Heppens 27½ Hektar Ländereien zum Preiſe von
rund 800000 Mark angekauft. Das Gebiet ſoll, wie
ver=
lautet, zu marinetechniſchen Zwecken für die kaiſerliche
Werft Verwendung finden.
Torgan, 29. April. Im hieſigen Garniſon=Arreſt
hauſe wurde der Hausinſpektor, Sergeant Redell mit
einem jungen Mädchen vergiftet aufgefunden; Grund
zur Tat ſind Hinderniſſe, die ſich der Ehelichung der
beiden entgegenſtellten.
Lemberg, 30. April. Ein nachts in Putintynce
aus=
gebrochener Brand äſcherte 227 Wohnhäuſer ein.
Die vom Brande im Schlaf überraſchten Einwohner
konnten nur das nackte Leben retten. Zwei Kinder
kamen in den Flammen um, zehn Perſonen erlitten
ſchwere Brandwunden.
T.W. Nom, 30. April. Vor den Turiner Gerichten
beginnt am 4. Mai der Prozeß gegen die
Direk=
toren der Diskontobank. Dieſes Inſtitut hat
be=
kanntlich im Vorjahr ſeine Zahlungen eingeſtellt, wodurch
viele, hauptſächlich kleinere Kapitaliſten an den Bettelſtab
gebracht worden ſind. Die Sache beſitzt ein weiteres
Intereſſe, weil, wie es heißt, die Freunde des verhafteten
Direktors ſenſationelle Enthüllungen dabei machen wollen,
wodurch hervorragende politiſche Verſönlichkeiten aufs
Aergſte kompromittiert werden würden. Dies betrifft
je=
doch nicht lediglich Italiener, ſondern auch Franzoſen und
unter anderen den früheren franzöſiſchen Miniſter Flourens,
der eigentlich immer nur dadurch eine Rolle ſpielte, daß
er einen Deutſchenhaß zur Schau trug und mit den
un=
glaublichſten und albernſten ſogenannten Enthüllungen,
bei denen natürlich Deutſchland immer ſehr ſchlecht
wog=
kam, paradierte.
ein Zehntel Gramm Coffein befindet, ſo ergibt ſich daraus,
daß ein Höchſtverbrauch von 5 Taſſen Kaffee für die
Mahlzeit und von 15 für den ganzen Tag zuläſſig wäre.
Allerdings darf aber der Kaffee. da er nicht als
Heil=
mittel, ſondern nur als Genußmittel verwendet wird,
nicht in denſelben Mengen wie ein Arzneimittel genoſſen
werden. Ein Getränk, welches einen arzneilich wirkſamen
Stoff in ſo großen Mengen enthält, kann nun nach
An=
ſicht des Reichsgeſundheitsamts nicht in allen Fällen als
harmlos bezeichnet werden. Wie bei allen Reismitteln,
läßt auch beim Kaffee die Wirkung allmählich etwas
nach, die tagtägliche Anreigung des Nervenſyſtems kann
aber nicht ohne gleichzeitige Abnutzung des Gehirns
gedacht werden. Der Kaffee eignet ſich daher nicht zum
Genuſſe für Kinder, nervöſe und herzkranke Perſonen.
Erwachſene ſollen ihn nur als Anregungsmittel genießen
und nie vergeſſen, daß ihm jeglicher Nährwert abgeht.
In den breiten Maſſen der Bevölkerung iſt der Kaffee
jedoch nicht als Anregungsmittel im Gebrauch; hier
ſpielt er vielmehr in ſehr verdünntem Aufguß überwiegend
die Rolle eines Vermittlers für die Aufnahme von Waſſer
in ſchmackhafter Form und von Nährſtoffen. Von dieſem
Geſichtspunkt aus iſt die Gewohnheit, den Kaffee mit
Milch oder Sahne zu verſetzen oder mit Zucker zu
ver=
ſüßen, zweckmäßig. Der Kaffee ermöglicht auch die
Auf=
nahme der zur Ernährung notwendigen Mengen trockener
Koſt und iſt für Arbeiter, namentlich ſolche, die in der
Hitze beſchäftigt ſind, das vorzüglichſte
Durſtlöſchungs=
mittel.
Der Rehbock in der Schule. Dieſer Tage
ſtattete in Wachtendonk im Kreiſe Geldern ein ſtattlicher
Rehbock, der, wahrſcheinlich von Wiſſensdrang
durch=
drungen, ſich einmal unter den Menſchen umſehen wollte,
er Unterklaſſe der dortigen Volksſchule einen Beſuch ab.
In frohen Sprüngen eilte er durch die Gaſſen des Ortes,
ſprang durch das geöffnete Fenſter in das mit Kindern
gefüllte Schullkokal und betrachtete ſich vom Katheder
aus die erſtaunte und erfreute Schülerſchar. Indes fühlte
er ſich auf dem Sitz des Lehrers nicht lange heimiſch
und kurz entſchloſſen ſuchte er auf demſelben Wege, wie
er die Schule betreten, wieder das Weite.
( Das zerriſſene Teſtament. Vor kurzem
tarb im zweiten Wiener Bezirke ein bekannter Cafstier.
Nach ſeinem Tode produzierte die Nichte des Cafstiers
ein Teſtament, in dem ihr der Cafstier eine in die
Tauſende gehende Summe vermachte, „welche ihr gleich
nach ſeinem Ableben ohne jeden Abzug ausbezahlt
wer=
den ſollte.: Demgegenüber erklärt die Witwe, der Gatte,
mit dem ſie wiederholt im Scheidungsverfahren geweſen
war, habe ihr gelegentlich der letzten „Verſöhnungl von
einem Leſtamente geſprochen, in dem er ſie zur
Umiverſal=
erbin einſetzte. Das Teſtament fand ſich auch vor, allein
als die Witwe es ihrem Advokaten Dr. Loe Ehrenteil
brachte, war es in zahlloſe Stückchen zerfetzt. Die Frau
ſagte, ſie habe während des Suchens nebſt vielen anderen
Papieren auch dieſes zerriſſen, dann aber zu ſpät bemerkt,
daß es das Teſtament des Gatten geweſen. Die Nichte
vertritt die Annahme, der Verſtorbene habe das
Teſta=
ment ſelbſt zerriſſen, um es ungültig zu machen. Falls
nun kein Ausgleich zuſtande kommt, wird das Gericht
die Entſcheidung darüber zu fällen haben, ob die Witwe
oder die Nichte Anſpruch auf das Erbe hai.
1 Veim Zahnarzt. Ein Herr kam zu einem
Zahnarzt, um ſeine Zähne unterſuchen zu laſſen. „
Groß=
artig! Großartiglu rief der Argt nach der Unterſuchung
alls. - „Sie finden alſo nichts zu behandeln Zu fragte der
Patient. - „Was? Nichts zu behandeln? Vier müſſen
gezogen werden. drei müſſen eingeſeht und ſechs müſſen
plombiert werden.”
Paris, 29. April. Baron Henri de Rothſchild,
wurde geſtern in zweiter Inſtanz zu einem Tage
Gefängnis und gehn Franken Geldſtrafe verurteilt,
weil er mit ſeinem Automobil in unerlaubtem Tempo
Neuilly durchfahren und Poliziſten, die ihm anzuhalten
befohlen, eine grobe Antwort gegeben hatte. Das Pariſe=
Beiſpiel verdient Nachahmung.
London, 29. April. Der Richter des Bowſtree
Polizeigerichts verfügte heute die Auslieferung
de=
aus Berlin geflüchteten Kurpfuſchers Nardenkötter
New=York, 29. April. Heute früh 4 Uhr 30 Min
wurde in Frank, einer kleinen, bergbautreibenden Stad.
in der Nähe des Felſengebirges am Albertaterritoriun
(Kanada) an der Grenze der Vereinigten Staaten eir
Erdſtoß verſpürt. Gleich darauf erfolgte auf den
Turtleberg, welcher die Stadt überragt, vermutlich
ei=
vulkaniſcher Ausbruch. Millionen Tonnen vo=
Geſtein wurden niedergeſchleudert und verſperrten die
Grubenzugänge. Einzelne Gebäude ſind hundert Fuſ
tief begraben. Der Berg wirft noch immer Geſtein aus
Nach einer Meldung aus Mac Leod. 60 Meilen öſtlich
von Frank, ſind 83 Familien unter den Felſen
begraben. Das ganze Land rings um den Turtleberg
iſt im Umkreiſe von 20 Meilen mit Lava und Schlacke
bedeckt. Der Fluß iſt über die Ufer getreten, weil das
Flußbett mit Lava ausgefüllt iſt.
Handel und Verkehr.
= Adler Heſſiſche Verſicherungsbank a. G. im
Darmſtadt. Die Weiterentwicklung des Geſchäftes in
abgelaufenen Geſchäftsjahre ergibt ſich aus folgenden
Zahlen; Insgeſamt waren zu erledigen 777 Anträge über
1087550 M. wovon 618 Anträge über 686900 M.
an=
genommen wurden. Es erhöhten ſich der
Verſicherungs=
beſtand von 1201 800 M. pro ultimo 1901 auf 1597200
Mark Verſicherungsſumme; die Prämieneinnahme
ſab=
züglich der geſtundeten Prämien des Vorjahres) von
5552794 M. pro ultimo 1901 auf 6193366 M. die
Prämienreſeroe von 34267,10 M. pro ultimo 1901 auf
73385,40 M.; der Garantiefonds von 137400 Mark pro
Ultimo 1901 auf 223 200 M.; die Geſamt=Aktiva von
17912438 M. pro ultimo 1901 auf 30913717 M. Die
Erhöhung des Garantiefonds auf 300000 M. iſt im
Februar dieſes Jahres erfolgt. Im verfloſſenen Jahre
hat ſich der Neuzugang erheblich günſtiger entwickelt, wie
in der gleichen Zeit des Vorjahres. Es wurden im
1. Quartal er. insgeſamt neu beantragt 256 400 Mark,
gegen 130 200 M. in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Literariſches.
— Das Militär=Wochenblatt hat zum 30. April ein
Beiheft herausgegeben, welches eine Biographie des
Grafen Albrecht v. Roon, Königlich Preußiſchen
General=Feldmarſchalls. von v. Goßler, ſ. 3t. Major
im Kriegsminiſterium jetzt General der Infanterie, Staats=
und Kriegsminiſter, enthält.
- Das 16. Heft des 9. Jahrganges der
weitver=
breiteten illuſtrierten Zeitſchrift „Für Alle Welt=
Deutſches Verlagshaus Bong & Co. Verlin W. 57.
Preis des Vierzehntagsheftes 40 Pf.) enthält in Wort
und Bild höchſt intereſſante Mitteilungen über den jüngſten
Fortſchritt des Telephonbaues. Auch die ebenfalls mit
zahlreichen Abbildungen geſchmückten fachmänniſchen
Dar=
legungen in derſelben Nummer über Prof. Artemieffs
neuen Schutzanzug gegen die Gefahren der Elektrizität
ſind für die weiteſten Kreiſe höchſt lehrreich. Viel
Be=
merkenswertes bietet auch ſonſt die Rubrik der neueſten
Erfindungen und Entdeckungen; das gleiche gilt von der
originellen Abteilung des Wiſſenswerten aus allen
Ländern: Zwei prachtige Illuſtrationen mit
erläutern=
dem Text behandeln den Fortgang der Arbeiten auf dem
Weltausſtellungsterrain in St. Louis. Beiträge
hiſto=
riſchen, volkswirtſchaftlichen, ſportlichen und zeitgenöſſiſchen
Inhalts erhöhen die Mannigfaltigkeit des Heftes. Für
ſpannende Unterhaltung ſorgen die Romane.
Letzte Nachrichten.
WB.L Berlin, 30. April. Reichstag. Das Haus
iſt gut beſucht. Die Abgeordneten ſind gruppenweiſe in
lebhafter Unterhaltung begriffen. Abg. Trimborn (3tr.)
zur Geſchäftsordnung: Ich habe namens meiner Freunde
die Erklärung abzugeben, daß wir bei der dritten
Leſung der Krankenkaſſennovelle einen Antrag
einbringen werden, der die Erledigung der heutigen
Tagesordnung weſentlich erleichtert. Wir werden
be=
antragen, die Worte „grobe Pflichtverletzung' zu erſetzen
durch „grobe Verletzung der Amtspflicht in Bezug auf
die Kaſſenführung= Ich habe weiter zu erklären, daß
wir für den Fall, daß von irgend einer Seite die
Streichung des Abſatzes 7 der Kommiſſionsvorlage
DDienſtordnung der Krankenkaſſen) beantragt werden
ſollte, keinem ſolchem Antrage zuſtimmen werden.-
Abg. Richter (freiſ. Vpt.): Ich verkenne nicht die
wohl=
meinende Abſicht des Vorredners, möchte mich aber für
die Zukunft dagegen verwahren, daß mitten in der
Ab=
ſtimmung eine ſolche Erklärung abgegeben wird. (Sehr
richtig.) - Präſident Graf Balleftrem: Es ſtellte ſich
eſtern bei der namentlichen Abſtimmung über den
ganzen Paragraphen die Beſchlußunfähigkeit des
Reichs=
tags heraus. Wir befinden uns daher im Stadium vor
dem Beginn der namentlichen Abſtimmung. - Abg.
Singer (So3.): Ich ziehe meinen Antrag auf namentliche
Abſtimmung zurück. Für den Fall aber, daß der vom
Abg. Trimborn angekündigte Antrag nicht angenommen
werden ſollte, behalten wir uns alles Weitere vor.
Präſident Graf Balleſtrer : Da die namentliche
Abſtim=
mung noch nicht begonnen hat, ſo trage ich keine
Ve=
denken, die Zurückziehung des Antrags für zuläſſig zu
erklären. Hierauf wird in einfacher Abſtimmung der
Paragraph 42 im ganzen angenommen. - Abg.
Albrecht (Sos.) bittet, ſämtliche noch vorliegenden
ſogial=
demokratiſchen Anträge gemeinſam begründen zu dürfen.
Redner tut dies, da ſich das Hausdamiteinverſtanden erklärt.
Staatsſekretär Graf Poſadowsfy iſt inzwiſchen erſchienen.
Der Reſt des Geſezes wird in zweiter Beratung
unter Ablehnung der ſogialdemokratiſchen Anträge, die
auf größere Zentraliſation der Krankenkaſſen hinzielen,
nach den Beſchlüſſen der Kommiſſion angenommen.
Die Kommiſſion empfiehlt folgende Reſolution zur
Annahme: Die verbündeten Regierungen um die
Vor=
lage eines Geſetzentwurfes zu erſuchen, durch den die
reichsgeſetzliche Krankenverſicherungspflicht auf die
Haus=
induſtrie, auf alle Handlungsgehilfen und =Lehrlinge, auf
die land= und forſtwirtſchaftlichen Arbeiter und auf die
Dienſtboten ausgedehnt wird, ferner a. dem
Reichs=
tage, wenn möglich in der nächſten Seſſion, einen
Geſetzentwurf, zwecks eingehender, gründlicher
Reform, des Krankenverſicherungsgeſetzes vorzulegen.
b. den Vorſtänden der Krankenkaſſen, des
Aerzte=
ſtandes und Apothekerſtandes Gelegenheit zur
Geltend=
machung ihrer Anſchauungen und Wünſche zu geben,
0. insbeſondere zu erwägen, ob ſich nicht die Bildung einer
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Mai 1903.
Nummer 101.
ſtändigen Kommiſſion empfiehlt, welcher die Regelung
der ärztlichen Behändlung, der Argneiverjorgung und des
Tarifs für die Honorierung obliegt. Ferner empfiehlt
Abg. v. Savigny eine Rejolution zum Erſatz für den
nunmehr geſtrichenen. ſeinerzeit auf ſeinen Antrag von
der Kommiſſion eingefügten Abſat7 des Paragraphen 42.
in dem unter A. geforderten Geſetzentwurf zur
gründ=
lichen Reform des Krankenverſicherungsgeſezes
Beſtim=
mungen aufzunehmen, welche eine feſte Regelung der
Anſtellungs= und Dienſtverhältniſſe der Angeſtellten den
Krankenkaſſen zur Pflicht (machen. Die 'Abſtimmung
über die Reſolukion P und die Reſolution Savigny wirs
bis zur dritten Leſung ausgeſetzt. Die übrigen
Reſo=
lutionen werden angenommen. Damit iſt die zweite
Beratung der Novelle beender.
Graf Balleſtrem ſetzt die nächſte Sitzung auf 2½ Uhr
an. Nach Eröffnung Lerſelben kritt das Haus in die
dritte Veratung der Krankenverſicherungs=
Noͤvelle ein. Abg. Trimborn (3tr.): Entſcheidend für
die Stellung des Zentrums zur Növelle ſet der
be=
deutende Fortſchritt, den dieſelbe auf dem Gebiete der
Krankenverſicherung biete, deren größte Ausdehnung die
Krankenunterſtützung auf 26 Wochen ſei. Das Zentrum
wünſche Unicht Zie Auslegung des Ausdrucks „grober
Pflichtverletzung; zu politiſchen Zwecken. Den Abſatz?
des 5 42 ſei das Zentrum bereit, angeſichts der
Geſchäfts=
lage preiszugeben. Ein Scheitern der Vorlage glauben
wir im Intereſſe der großen deutſchen Arbeikerſchaft
nicht verantworten zu können. Der Kompromiß iſt ein
Ausfluß unſerer politiſchen Klugheit und Erfahrung
ſHeiterkeit. Wir unterliegen dem - Abſentismus
und der Diätenloſigkeit. Weifall im Zentrum.-
Abg. Arendt Mpt.) ſtimmt dem Vorredner zu und
er=
kennt gleichfalls den hohen materiellen Wert der Vorlage
für die arbeitenden Klaſſen an. Die Sozialdemokratie
hat aber geſtern, um den 542 in der Faſſung Saviany
zu beſeitigen, das ganze Geſetz in Frage geſtelt. „ärm
links.) Den Kotau des Zentrums vor der
Sogialdemo=
kratie machen wir nicht mit. (achen im Zentrum.) Daß
die Vorlage zu Stande kommt iſt weſentlich düs Ver
dienſt der Kommiſſion. Wir könnten ſie jetzt noch zu
Falle bringen. (Gelächter im Zentrum Und linrsJ'Ge
wiß, wir ſſnd auch nicht beſchlußfähig, fordern Sie nicht
die Probe heraus! Gelächter bei den Sozialdemokraken)
Wir hätten gewünſcht, daß das Ceſetz durch Sie lzu den
Sozialdemokraten) geſcheitert wäre, dann hätten die
Ar=
beiker verſtanden, daß Ihnen die Agitakionsintereſſen
höher ſtehen, als die Arbeiterintereſſen. Das Zentrum
hat Sie aus der Patſche gezogen. Wir müſſen den
Kampf gegen die Sozialdemokratie zur Haupkaufgabe
unſeres inneren politiſchen Lebens machen. Vroniſche
Bravos bei den Sozialdemokraten.) Die Regierung hat
durch die angekündigte Aufhebung des 8 2 des
Jeſuiten=
geſetzes einen Keil in die Parteien getrieben, die im Kampfe
gegen die völkerverderbende Sozialdemokratie (achen
bei den Sozialdemokraten) zuſammenſtehen ſollten.
Wenn wir auch noch ausdrücklich erklären, den Kotau
vor der Sogialdemokratie nicht mitmachen zu wollen,
wollen wir doch auch betonen daß uns daran liegk den
Arbeitern wenigſtens die Vorteile des Geſetzes'nicht
länger vorzuenthalten. - Abg. Röſicke=Deſſau Freiſ. Va.)
freüt ſich, daß die Beſtimmung des 8 42. welche die
Zuͤſtimmüng zu dem Geſetz. wenn auch nicht
un=
möglich gemacht. ſo doch ſehr erſchwert hat,
ge=
fallen ſes - Staatsſekretär Graf Poſadowsky' führt
auz: Wenn 5 42- jett angenommen wird, wird
damit lediglich die Regierungsvorlage angenommen,
denn die Zuſätze, welche heülte zurückgezogen
ſins=
ſind ledialich an die Kommiſſion gemacht und niemals
von der Regierung vertreten woͤrden. Den Zolltarif habe
der Abg. Arendt hier nicht erwähnen ſollen Die Frage
iſt viel zu ernſt und akut, um bei dieſer Gelegenheit
darüber zu ſprechen. Das iſt jetzt Sache der Exekutive.
Wir werden uns Ratſchläge von keiner Partei erteilen
laſſen über das, was wir zu tun haben. - Abg. Stötzel
ſentr) legt nochmals den Standvunkt des Zentrums
dar und bleibt im einzelnen unverſtändlich. - Abg.
Stadt=
hagen (Soz) polemiſiert gegen Arendt. Nach
Bemerk=
ungen des Abg. Savigny wird die Generaldiskuſſion
ge=
ſchloͤſſen. In der Spezialdiskuſſion wird die Vorlage
in der Faſſung der zweiken
Leſungange=
nommen. In der Geſamtabſtimmung ſtimmen gegen
die Vorlage nur die Sozialdemokraten und einige
Mit=
glieder der Reichspartei.
Hierauf gibt Graf Balleſtrem die übliche Geſchäfts=
Uberſicht. Abg. Norman ſkonſ) ſpricht dem Präfidenten
höchlte Anerkennung und Danrbarkeit für ſeine
Unpar=
keiiſche Geſchäftsführung aus. Präſident Graf Balleſtrem
dankt dem Vorredner und Allen, die ihm zugeſtimmt
haben. Nunmehr verlieſt der Reichskanzler Graf Bülow
eine kaiſerliche Botſchaft, durch welche der
Reichstag geſchloſſen wird.Der Präſident
ſchlietzt mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf
den Kaiſer die Sitzung um 4 Uhr 26 Minuten.
W.B. Bückeburg, 30. April. Die
ſtandesamt=
liche Vermählüng des Großherzogs von
Sachſen=Weimar mit der Prinzeſſin'
Karo=
line von Reuß fand heute vormittag zwiſchen 11 und
13 Uhr im Palais der Fürſtin=Mutter zu Schaumburg=
Lippe ſtatt. Den Akt vollzog der weimariſche
Staats=
miniſter Rothe. Unter den zahlreich eingetroffenen
Hoch=
zeitsgeſchenken befindet ſich auch als Geſchenk des Kaiſers
ein koſtbares Porzellanſervice. Die Königin von Hollaͤns
ſchenkte verſchiedene Gegenſtände aus chineſiſchem
Por=
zellan
i. B. Krobnitz (Oberlauſitzl, 30. April. Anläßlich der
hunderkjährigen Wieserkehr des Geburts:
kages des Grafen Noon fand heute Vormittag in
der über deſſen Ruheſtätte erbauten Kapelle eine
Gedenkfeier ſtakt der außer den Kindern,
Schwieger=
kindern und Enkeln, ſowie verſchiedenen anderen
Ver=
wandten die Geiſtlichen der Nachbarorte, die dortigen
Kriegervereine und andere Teilnehmer beiwohnken.
Seminariſten aus Neichenbach führten die liturgiſchen
Gejänge aus Die Gedächtnisrede hielt der Schwager
des Feldmarſchalls, Hofprediger Rogge=Potsdam.
CGumbinnen, 30. April. Die Feier des 100.
Ge=
burtskages des Gräfen Koon wurde heute
morgen eingeleitet durch ein großes Wecken der Kapelle
und des Trommlerkorps des Füſilierregiments Nr. 33.
Der kommandierende General Freiherr von der Goltz
nahm vormittags eine Parade über das Regiment ab.
der eine ſchwediſche Offiziersdeputation und viel
Publi=
kum beiwohnke!
C. Mom, 30. April. Der König von England
iſt am Vormittag nach Paris abgereiſt. König Viktor
Emanuel gab ihm das Geleit auf den Bahnhof und
ver=
abſchiedete ſich von ihm in herzlichſter Weiſe. Zur
Ver=
abſchiedung waren auch Minifterpräſident Zanardelli mit
den Miniſtern und Staatsſekretären, ſowie die Präſidenten
des Senats und der Kanimer erſchienen. König Eduard
verabſchiedete; ſich in Uherzlicher -Weiſe vom Miniſter=
prälidenten Zanardelli und den übrigen Anweſenden,
ebenſo König Viktor Emanuel von dem Gefolge des
Königs von England. König Eduard blieb am Fenſter
ſeines-Wagens'ſtehen und unterhielt ſich mit dem
König Viktor Emanuel, bis ſich der Zug in Bewegung
ſetzte.
ſv.Bs Nom, 30. April. Der Papſt empfing heute
den Erzbiſchof von Freibur=- die Biſchöfe von Fulda,
Limburg, Rottenburg und Mainz.
1 Näney, 30. April. Biſchöf Turingz, der in
einem benachbarten Orte die Einſegnungsfeier leitete.
wies auf die gegenwärtige Lage hin ünd erklärte, er ſei
zu allem bereit und hoffe, daß ſeine Aufopferung die
Katho=
liken zu einer energiſchen Haltung veranlaſe.
Grenoble, 30. April. Die ausgewieſenen 23
Kar=
täuſer wurden nach dem Verhör vor dem
Unter=
ſuchungsrichter freigelaſſen. Sie begzaben ſich nach
Cham=
bery ünd von dort nach Pignersl. Auf dem ganzen
Wege wurden ihnen Sympathie=Kundgebungen zu ten."
2 Marſeille, 29. April. Abends begaben ſich 2000
Manifeſtanten, darunter mehrere Dockarbeiter, zum
Kapu=
zinerkroſter. Die= Polizei ſchritt ein undvtrieb die
Ruheſtörer zurück. 15 Perſonen, darunter mehrere
Polizei=
beamte wurden leicht verſetzkn
4 St. Laurent, 30. April. Ein Mitarbeiter des
Matin”, der in ſeinem Blatte die Haltung der Kartäuſer
wiederholt abfällig beurteilte, wurde bei der geſtrigen
Ausweiſung der Mönche von der Menge Umringt
und durch Stockhiebe ſchwer verletzs ſodaß er in das
Krankenhaus gebracht werden müßte Der
Staatsan=
walt leitete die Unterſuchung ein. Ein Pfarrer, der den
Berichterſtatter kannte, ſoll die Menge mit den Worten
aufgereigt haben: „Das iſt der Renegat.”
2 Chambery, 30. April. Die beiden Rittmeiſter des
4. Drag.=Regiments, welche die zur Ausweiſung der
Karkäuſer ausgeſandten zwei Schwadronen geſtern
befehligten, ſuchten ſofort nach ihrer Nückkehr ihre
Ent=
laſſung nach
s'Bukareſt, 30. April. Aus Anlaß der kürgzlich
ſtattgehabten Grundſteinlegung des Mauſö'
eumsin Plewna zum Gedächtnis der dort auf dem
Schlachtfelde gefallenen ruſſiſchen und rumäniſchen
Offi=
ziere richtete der Fürſt von Bulgarien an König Carol
ein Telegramm, in dem er nochmals die zwiſchen den
beiden Herrſchern und Völkern beſtehenden Beziehungen
betont, die neuerdings bei der Reiſe König Carols nach
Bulgarien ſo warm zum Ausdruck gelangten und die
Gefühle der Dankbarkeit ausſpricht; welche das
bul=
gariſche Volk gegenüber den verbundeten Armeen, die bei
Plewna kämpfken, und ihren erlauchten Fuhrern empfinde.
C½. Moskau. 30. April. Der Kalſer und die
Kaiſerin ſins geſtern abend mit den Kindern nach
Zarskoje Sſelo abgereiſt.
W6. Konſtantinöpel, 30. April. Die Nachrichten
über das militäriſche Vorgehen der Pforte gegen die
aufrühreriſchen Albanefen des Vilajets Ueskueb ſind
ſehr widerſprechend.- Ein Zuſammenſtoß ſcheint noch
nicht ſtattgefunden zu haben. Man glaubt auch in
diplomatiſchen Kreiſen, daß ein ſolcher unterbleiben
wird. da Befehl ergaͤngen iſt, möglichſt jedes
Blutver=
gießzen zu vermeiden. Die Gerüchte von großen türkiſchen
Rüſtungen werden als ſtaͤrk uͤbertrieben bezeichnet. Die
zum Beweiſe für ſolche angeführten Beſtellungen von
Zwieback ſeien keineswegs größ' ſie ſeien unbedingt
not=
wendig. da bei der ſchnellen Vorwärtsbewegung friſches
Brot nicht überall zu haben iſt. Sicher ſei dagegen, daß
die Pforke gegen das Bandenunweſen energiſchere und
umfaͤſſendere militäriſche Maßnahmen vorbereite als
bis=
her. Zu dieſem Zwecke ſollen die einzelnen Gebiete in
Zonen eingeteilt und ſelbſtändigen Kommandeuren
Unterſtellt werden.
Konſtantinopel, 30. April. Nach hier vorliegenden
Nachrichten ſind geſtern abend in Saloniki mehrere
bul=
nariſche Oynamit=Attentate verübt worden.
Auch ſoll es zu bewaffneten Angriffen gekommen und
die Filiale der Ottomanbank verbrännt ſein. Zahlreiche
Perſonen ſollen dabei getötet oder verwundet ſein- Mar
glaubt hier, daß die Anſtiftung zu dieſen Vorfällen darauf
berechnet iſt. kürkiſche Maſſacres hervorzurufen.
e9 Taliger, 30. April.-Mehrere Perſonen, die von
Arzila hier ankamen, melden, daß dieſe Stadt geſtern
morgen von den Riffkäbylen unter Raiſuli, dem Führer
der Beniares, angegriffen wurde, wöbei auf beiden
Seiten mehrere Perſonen getötet wurden. Die Stadt
habe ſich gut verteidigt, doch fehlten ihr Munition und
Lebensmittel. Der Paſcha von Tanger ſandte 200 Mann.
20000 Patronen und Lebensmittek nach Argila. Die
Flüchtlinge ſind ſehr erregt, daher iſt es möglich, daß die
Lage nicht ſo ernſt iſt, wie berichtet wird.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg. 30. April. Ruhiges, teilweiſe heiteres
Wetter ohne erhebliche Niederſchläge wahrſcheinlich.
Unterfertigter erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ſeine E. A. A. H. I. H. L. A. I.4.
von dem Ableben ſeines hochverehrten Ehren=
[8175
mitgliedes
Herrn Georg Mrausser,
Großherzoglich Heſſ. Gbermedizinalrat,
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Der Aleadem. Pharmaz. Verein Darmstadt,
J. A.:
Ensgratet. 1½
Die Beerdigung findet am Freitag, den 1. Mai,
vormittags 11 Uhr, vom Sterbehaus aus ſtatt.
Todes-Anzeige.
Den Mitgliedern und Freunden des Alice=
Frauenvereins widmen wir die ſchmerzliche
3 Mitteilung von dem heute erfolgten
Hin=
ſcheiden unſerer Pflegerin
(8167
Frida Rossnaæel.
Wir werden der Entſchlafenen, die mit
4 Pflichttreue und Opferwilligkeit ihren Beruf
4 ausübte, ein treues Andenken bewahren.
Darmſtadt, den 29. April 1903.
5 Das Zentral=Komitee des Alite=Frauenvereing
für die Frauhenpflege im Großherzogkum Heſſen.
Die Beerdigung findet Samstag, nachmittags
4 Uhr, vom Alice=Hoſpitak aus ſtatt.-
Codes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die ſchmerzliche Mitteilung, daß unſer
einziges, inniggeliebtes Kind
(6893
Johanza.
heute vormittag in noch nicht vollendetem
fünften Lebensjahre nach achttägigem, ſchwerem
Krankſein dem Herrn janſt entſchlafen iſt.
Die tieftrauernden Eltern:
Miniſterialkanzliſt Schukmacher
und Frau.
Die Beerdigung findet Sonntag, nachmittags
4 Uhr, vom Sterbehaus, Wenckſtr. 51, aus ſtatt.
Lodes-Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Be=
3 kannten die ſchmerzliche Mitteilung, daß meine
4 liebe Gattin, unſere gute Mutter, Großmutter,
5 Schweſter, Schwägerin und Tante (8159
Frau Eva hauf
geb. Bernd
5 heute morgen 7 Uhr nach 2tägigem, ſchwerem
Krankenlager ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Sonntag, 3. Mai,
nachmitkags 5 Uhr, vom Portal des
Friedhofs aus ſtatt.
Danklagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem ſchmerzlichen Verluſte, den wir
er=
litten, ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
(8095
innigſten Dank.
Friedr. Schneider und Frau.
Darmſtadt, den 29. April 1903.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Das große Licht
Vorſtellung um 8 Uhr im -Jppheumt
Patriz Hüber=Ausſtellung Neckarftraße 3: geöffnet
von 1021 Und 3-5 Uhr.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Verſteigernngskalender.
Samstag, 2. Mai.
Matratzenſtreu=Verſtekgerung um 10½ Uhr in
der neuen Kavallerie=Kaſerne.
Zahlſtunden bei der Stadtkaſſe für den Monat
Mai von 8 Uhr morgens bis 121 Uhr mittags.
Beſtellungen
auf das
„Darmſtädter
Tagblatt=
pro Monat 50 Pig.
werden in der Expedition, jowie von allen
Poſtanſtalten entgegengenommen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaition: D. O Maldassel, für den Inſeratenkeil: F. Kroſt ſämtlich in Darmſtadt.