monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Mk.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtast
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blözer Veſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N 12.
Donnerstag, den 15. Januar.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1903, hier die Zurückſtellung der mit dem
Berechtigungsſchein zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt
ver=
ſehenen Militärpflichtigen.
Diejenigen im Jahre 1883 geborenen Militärpflichtigen, welche ſich im -
Beſitz des Berechtigungsſcheines zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt
beſiuden und im Kreis Darmſtadt dauernden Aufeuthalt haben, werden
dakauf hingewieſen, daß ſie gemäß 8 93. 2 der Wehr=Ordn. ihre Zurückſtellung
beantragen müſſen und daher aufgefordert, ihre Berechtigungsſcheine alsbald hier,
Neckarſtraße 3. 3. Stock - Bureau für Militärangelegenheiten - vorzulegen,
damit in denſelben der erforderliche Zurückſtellungsvermerk eingetragen werden kann.
Es wird noch ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Abſicht, ſich am
1. April oder 1. Oktober l. J3. zum Dienſtäntritt melden zu wollen, von der
Verpflichtung die Zurückſtellung zu beantragen, nicht entbindet.
Darmſtadt, den 2. Januar 1903.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
Dr. v. Leonhardi.
[443a
B e k au ntm a ch u n g.
Betreffend: Erlaß einer Friedhofs=und Begräbnisordnung für die Gemeinde Malchen. laufs neue zur Beerdigung benutzt werden. In Ausnahmefällen iſt die Genehmigung
Nachſtehende Friedhofs= und Begräbnisordnung für die Gemeinde Malchen/
nebſt Gebührenordnung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, am 7. Januar 1903.
Großherzogl. Kreisamt Darmſtadt.
von Graney.
Friedhofsordnung für die Gemeinde Malchen.
48 IV'3 der Kreis= und Provinzialordnung wird auf Beſchluß des Gemeinderats und
nach Vernehmung der Dokalpolizeibehörde, nach Anhsrung -des Kreisausſchuſſes mit
Genehmigung Großgerzoglichen Miniſteriums des Innern zu Nr. M. d. J.x 3433s werden
vom 2. Bezember 1305 für den Friedhöf der Gemeinde Malchen nachſtehende
Friedhofs=
ordnung mik Gebührenoͤrdnung erlaſſen.
81. Für den Friedhof iſt ein Lageplan im Maßſtabe von 1.250 anzulegen, auf
welchein außer den Haupt= und Rebenwegen die einzelnen Begraͤbnisſtellen durch in 1
den Abteilunden fortlaufende Nummern kenntlich gemächt ſind.
8 2. Auf dem Gelände des Friedhofs ſind beitimmte Abteilungen, einerſeits fürſ:
Eingelgraͤber GReihengräber Und Zuar getrennt für Erwachſene und für Kinder ünter
10 Jabren, andererſekts für Erb=Familienbegräbniſſe vorzuſehen.-
Für die letzteren bleibt der in dem Lageplan näher angegebene Teil des
Fried=
hofs beſtimmt.
Für die Anlegung der Einzel=Reihendgräber iſt der gleichfalls im Lageplan an=!
gegebene ubrige Teil des Friedhofs beſtimmk. Der Gemeinderat beſchliezt. welcher Teil
Zur Beerdigung Erwachſener und welcher zur Beerdigung von Kindern unter 10 Jahren
benutzt werden ſolt.-
1⁄.
8 3. Menſchliche Früchte. die nach dem Urteil eines Argtes oder einer Hebamme
den 6. Fruchtmonat noch nicht überſchritten haben, ſind auf den Friedhof zu verbringen
und auf einer beſonderen dafür beſtimimten Stelle in einer o8 m tiefen Grube alsbald
ſorgfältig zu begraben.
34. Keim Grab darf mehr als eine Leiche aufnehmen. Von dieſer Beſtimmung!:
kann mit Genehmigung der Großherzoglichen Bürgermieiſterei mir abgeſehen werden beiſ
Beerdigung verſtorbener Mutter mit ihren neugebornen oder nicht 1 Jahr alten
gleich=
zeitig verſtorbenen Kindern oder bei Beerdigung nicht über 5 Jahre alter gleichzeitig Elternteils beerdigt zu werden.
verſtorbener Geſchwiſter, wenn die Beerdigung in einem gemeinſchaftlichen Sarge erkolgk.
85. Die Gräber für Erwachſene 'ſollen in einer Länge von 2 m, einer Breite
von 080 m und einer Tiefe von-780 m die Gräber für Kinder unter 10 Jahren in
einer Länge von 150 m, einer Breite von 050 m und einer Tiefe von 150 m angelegt!
werden.
521⁄
Die Entfernung der Gräber von einander ſollen an der Längsſeite o30 m, bei
Kindergräbern 625 m betragen während zwiſchen Kopf= und Fußzende der einzelnen!
Gräber möglichſt ein Abſtand von o50 m vorzuſehen iſt.
Sämtliche Gräber ſind unter ſorgfältigſter Schonung der Nachbargräber,
An=
pflanzungen ꝛc. herzuſtellen.
8 6. Hauptverbindungswege ſind in einer Breite von 3 m anzulegen und ſollen
ſich im rechten Winkel kreugen.
87. Zur Beſtattung eines jeden in der Gemarkung Verſtorbenen muß auf
Ver=
langen ein Reihenbegräbnisplatz von der Gemeinde unentgeltlich überlaſſen werden
3 8. Die Gräber dürfen ſeitens der Angehörigen der Verſtorbelten durch
Denk=
mäler Grabſteine). Blumen und niodrige begenſtände geziert werden. vorausgeſetzt, daß
dieſelben nicht über den Grabesrand hmauskagen
Die Grabeinfaſungen der Reihengräber müſſen nach Schnur und Winkel geſetzt
werden und dürfen nicht über den Grabesrand hindusgegen.
C Hochſtaͤmmige Vierpflanzen und Bäume dürfen dalf den Reihengräbern nur in
Ausnahmefällen gepflanzt werden. Die Erlaubnis dazu erteilt der Gerſeinderat.
39. -Wenn durch uberragende Baumäſte oder Geſträucher oder in anderer Weiſe
die Deſrmäler oder Anlagen einer Nachbargrabſtätte beeinträchtigt werden. ſo kann auf
erhobene Beſchwerde der Beſitzer von der Bürgermeiſterei zur Beſeitigung binnen
be=
ſtimmter Friſt angehalten werden.- Nach fruchkloſem Ablaüf der Friſt veranläßr die
Bürgermeiſterei die Beſeitigung des Mißſtändigen auf Koſten des Schuldigen.
310. Die Herſtellüng und Unkerhaltüng der Begräbnisplätze, Benrmäler ꝛe.
liegt dem jeweiligen Beſitzer öb. er kann hiermit dritte, auch ſolche, welche ein Gewerbe
daraus machen, beauftragen.
Wer mir der Unterhaltung eines Grabes beauftragt iſt, hat dies dem
Friedhof=
ſ aufſeher anzuzeigen.
3 11- Däs Ausmauern und Ueberwölben der Gräber iſt verboten.
3 12. Für Reihenbegräbniſſe durfen ur Särge aus weichem Holz verwendet
werden. Die Benutzung von Metallfärgen, vergipſten Särgen und Zementjärgen iſt
verboten.
8113. Die Grabſtätten können in der Regel erſt nach Ablauf von 30 Jahren
des Großherzoglichen Kreisanites einzuholen.
Die bei der Aushebung neuer Gräber bei der Wiederbenutzung eines Friedhofteils
gefundenen Knochen, Bargteſle: Kleiderreſte und dergleichen ſind ſofort Unter der Söhle
des Grabes zu vergrabenWerden außerdem hierbei nicht völlig verweſte Leichenreſte
gefunden. ſo iſt das Grab ſofort wieder zuzuwerfen.
81 47. Die Genehmigung zur Erwerbung eines Erbbegräbnisplatzes erteilt der
Gemeinderat. In dem diesbezüglichen Geſuche ſt die Größe des Gerände= oͤder die
Zahl der beanſpruchten Einzelgräbſtätten anzugeben. Im Falle der Willfaͤhrung des
In Gemäßheit des Artikels 8 der Landgemeindeordnung und der Artikel 78 und Geſuchs iſt der Begräbnisvlätz auf Koſten des Erwerbers durch einen Sachverſtändigen
abzuſtecken und in den Lageplan einzutragen.
Weniger als Zwei nebeneinander liegende Begräbnisſtätten ſollen nicht abgegeben
Für jede einzelne Begräbnisſtätte, lei es die eines Erwachſenen oder eines Kindes.
iſt der Betrag von'6 Mark für den gm Fläche an die Gemeindekaſſe zu entrichten.
Die Ueberweiſung des Platzes an den Erwerber erfolgt nach Zahlung des
Kauf=
preiſes durch Einhändigüng einer von der Bürgermeiſterei auszuſtellenden Erwerbsurkunde.
8 15. Durch die Ueberweiſung des Erbbegräbnisplatzes erwirbt der Käufer nicht
das Eigenkum, ſondern nur das vererbliche und veräußerliche Recht, ſelbſt auf dem
Ers=
begräbnis beſtattet zu werder er erwirbt ferser, unbeſchadet des im 8 17 gewiſſen
Verſonen eingeräuͤmten Rechts. das Recht allein über die Benutzung des Erbbegräbniſſes
zü Beerdigunger zu verfügen. das Erbbegräbnis gärtneriſch anzulegen, es mit Einfaſſung
und Gitter zü verſehen und Denkmäler ꝛc auf demſelben zu errichten. Zur oronungs
mäßigen Unkerhaltling des Erbbegräbnisplatzes iſt der Beſitzer verpflichtet. Teilung der
Erbbegräbnisſtätte it verboten.
3 16. Die Verfügung über einen Erbbegräbnisplatz durch Rechtsgeſchäft unter
Lebenden bedarf der ſchriftlichen Form, ſowie der Genehmigung des Gemeinderats.
8 17. Unterließ es der Berechtigte in rechtsgültiger Weiſe unter Lebenden oder
von toreswegen über den Erbbegräbnisplatz zu verjügen, ſo folgt ihm in jeinem Rechte
der nächſte geſetzliche Inteſtaterbe-Zwiſchen Gleichnahen entſcheidet das Geſchlecht in
der Weiſe, daß dem Mannezſtamme der Vorgzug eingeräumt iſt, im Falle des Hewerbs
mehrerer gewährt das höhere Lehensalter den Vorzug. Fur den zuletzt verſtorbenen
Ehegatten beſteht das Recht auf dem Erbbegräbnisplatz des Verſtoroenen beerdigt zu
werden, ebenſo ſteht den Kindern das Recht zu, auf dem Erbbegräbnisplatz eines ſeden
Iit die Famille gänzlich ausgeſtorben oder kümmert ſich niemand mehr um die
Inſtandhaltuͤng der Erbbegräbnisſtätte, ſo ſteht der Bürgermeiſterei das Recht zu. nach
Ablauf von 38 Jahren nach der letzten daraulf geſchehenen Beerdigung Juk Geitens
machung von Rechten auf den erbbegräbnisplatz und zu deſſen Inſtaͤndſetzung und
Unterhältung durch eine im Kreisblakt zu veröffentlichende Bekanntmachung
aufzu=
fordern, mik dem Rechtsnachteil, daß= wenn binnen 3 Monaten berechtigte Anſprüche
nicht geltend gemacht werden und die Vernachläiſigung fortdauert, die Gemeinde zu
9 Anmerkung. Falls in einer Friedhofsordnung die Anlage von
Erbbegräbnis=
plätzen nicht vorgeſehen werden ſollz empie gft ſich die Aufnahme einer Beſtimmung.
wonach ein Grab' nach Ablauf des in 5 13 beſtimmten Zeitraums durch Zahlung einer
Gebühr auf die Dauer weiterer 30 Jahre der Wiederbenutzung entzogen werden kann.
Außerhalb der Schranken.
Roman von B. M. Croker.
52)
Nachdruck verboten)
Wenigſtens mußt Du mir geſtatten, daß ich Dir
entgegenkomme, drängte Denis. Jetzt iſt es drei Uhr;
wann wollen wir uns treffen?;
Rein, neinl Auch das geht nicht. Es iſt möglich,
daß ich bis zum Dunkelwerden zurückgehalten werde
oder noch länger. Natürlich warte ich, bis Alles zu
Ende iſt, ſetzte ie leiſe hinzu. Aber morgen kannſt
Du nach Rennhill kommen, ſchon ganz früh. um halb
elf oder elf Uhr.
Das heiße ich nicht ganz früh, murrte er, und
trotz Frau Sheas mißbilligendem Brummen blieb
er ſtehen und umfaßte Geraldines Häude, ihr feſt
und innig in die Augen blickend.
Aber da brach Katty los: Na, Miß Geraldine,
dieſe Tändelei verurſacht ganz unnützen Aufenthalt.
Sie müſſen eilen, und zwar ſchnelll Sie wiſſen recht
gut, daß jeder Atemzug den alten Tim der anderen
Welt näher bringt.
Sie waren jetzt an den niedrigen Zaun gelangt,
hinter dem ein Fußpfad über die Felder führte.
Kommen Sie nicht weiter mit, Herr, wenn ich
bitten darfl rief Katth wieder. Sie halten ſie nur
von einem frommen Werke zurück. Sie werden
Miß OBierne ja von jetzt an in alle Ewigkeit für
ſſich haben!
Und Katty Shea kletterte, zwar nicht anmutig,
aber mit überraſchender Schnelligkeit über den
nies=
rigen Zaun und begann den Berg hinanzuſteigen.
Ja, Denis, Deine Eltern haben noch kaum ein
Wort mit Dir geſprochen. Wir dürfen nicht
ſelbſt=
ſüchtig ſein. Komme nicht weiter mit; morgen haben
wir uns ja ganz und ungeſtört.
Sie blickte ihn liebevoll an, ihr Geſicht ſtrahlte
vor Gluckſeligkeit. mit ſcheuer Zärtlichkeit legte ſie
für einen Augenblick ihre Hand auf ſeinen Arm und
rief: Lebe wohl, Liebſterl Leicht ſtieg ſie über den
Zaun und lief Katty nach, die mit Anſpannung aller
Kräfte verzweifelt gegen den Sturm ankämpfte.
Denis blieb regungslos ſtehen und ſchaute ihnen
ſehnſüchtig nach. Rur langſam kamen ſie weiter.
Geraldine wandte ſich noch einmal um. Ihre Wangen
waren vom Winde gerstet, eine Flechte ihres langen,
dunklen Haares harte ſich gelöſt. Mit der einen
Hand hielt ſie den Hut, mit der anderen winkte ſie
ihm einen Abſchiedsgruß zu.
Das ſchöne, glückſtrahlende Antlitz, die ſchlanke,
ſchmiegſame Geſtalt, die ſich vom Berge abhob,
konnten das Auge eines Künſtlers entzücken - mehr
noch das eines ſehnſuchtsvollen Liebhabers.
Eifrig winkte Denis ihr mit ſeiner Mütze eine
Antwort äuf ihren Gruß, und der wilde Weſtſturm
brachte ihm auf ſeinen ſtarken Flügeln nur ein
ein=
ziges. hoffnungsvolles, kleines Wort zurück, das
Wörtchen: „Morgen!
14)
Es war kaum zehn Uhr, als Denis, geſtiefelt
und geſpornt, ungeduldig ſein Pferd erwartete. Da
ſah er zu ſeinem Erſtäunen die wohlbekannte
ge=
ſchloſſene Kutſche Pat Mooneys die Alle heran
ſchaukeln.
Als das Gefährt die Rampe hinauffuhr, erkannte
er an dem Fenſter das ſchmale, bleiche Geſicht Miß
Narciſſas und lief die Stufen hinunter, um ſie zu
begrüßen. Ja, und Miß Lucy ſaß neben ihr. warm
in eine Menge alter Mäntel gehüllt. Der Morgen
war klar, aber außerordentlich kalt — allerdings
nicht kälter als das Benehmen der Miß Diwyer,
welche, nachdem ſie ihre zartere Schweſter
ſorg=
fältig aus ihren Hüllen befreit hatte, ſich Umwandte,
Denis die äußerſte Spitze ihres ſchwarzwollenen
Handſchuhes hinhielt und eher von oben herab
ſagte:
Beſten Dank, mein junger Freund. Sie würden
mich verbinden, wenn Sie mich zu Ihrem Vater
führen wollten. Ich möchte möglichſt raſch einige
Worte mit ihm ſprechen.
Gewiß, gewiß, Miß Dwyer, gernl Ich weiß,
daß er über Ihren Beſuch ſehr Pfreut ſein wird.
Er geleitete ſie die Stufen hinſuf.
Hm. Das möchte ich bezweifeln. Es freut
mich, Sie hier zu ſehen; Sie ſind auch nur mit
knapper Not dem Gefänguiſſe entronnen. Es war
ein Glück, daß Geraldine O Bierne Ihre Unſchuld
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. Januar 1903.
Rummer 12.
Eingiehung des Platzes und Weitervergebung desſelben ſchreiten werde. Nach
frucht=
loſem Ablauf der Friſt iſt die Gemeinde befugt, anderweit über den Platz zu verfügen.
8 18. Die Erbbegräbnisplätze unterliegen in Bezug auf Leichenbeſtattung
ſämt=
lichen für Reihengräber getroffenen Beſtimmungen. Insbeſondere iſt der Beſitzer den
polizeilichen und allen ſonſtigen Anordnungen über Benutzung und Inſtandhaltung der
Begräbnisplätze unterworfen, inſoweit dieſelben nicht ausdrücklich auf Reihengräber
be=
ſchränkt ſind.
Bei Erbbegräbniſſen iſt jedoch geſtattet, Leichen auch ſchon vor Ablauf von
39 Jahren übereinander zu beerdigen, wenn die ältere Leiche ſo tief gelegt wird, daß
die höher gelegene noch vorſchriftsmäßig tief liegt.
8 19. Ueber alle Beerdigungen iſt von der Bürgermeiſterei ein genaues
Begräbnis=
regiſter zu führen. Dasſelbe hat zu enthalten:
1. die mit dem Lageplan übereinſtimmende Rummer jedes Grabes,
2. Vor= und Zuname, ſowie Alter des Beerdigten,
3. die Stunde und den Tag der erfolgten Beerdigung.
8 20. In der Leichenhalle können nach Maßgabe des vorhandenen Raumes die
auf dem Friedhof zur Beiſetzung gelangenden Leichen unentgeltlich Aufnahme finden.
Zur Aufnahme bedarf es der Anmeldung bei Großherzoglicher Bürgermeiſterei.
Auch kann ſeitens der Bürgermeiſterei die Verbringung einer Leiche in die
Leichen=
halle angeordnet werden, wenn auf Grund eines ärztlichen Gutachtens die ſofortige
Entfernung derſelben aus dem Sterbehauſe aus geſundheitlichen Rücklichten geboten iſt,
oder aus ſonſtigen Gründen erforderlich erſcheint.
Die Aufnahme einer Leiche in die Leichenhalle darf nur dann erfolgen, wem
durch einen approbierten Arzt der Eintritt des Todes beſcheinigt iſt.
Das Betreten der Leichenhalle iſt nur mit beſonderer Erlaubnis des
Friedhof=
aufſehers geſtattet.
8 21. Die Verwaltung der Friedhofgangelegenheiten liegt dem Gemeinderat ob.
Derſelbe kann ſie einer beſonderen nach 8 50 der Landgemeindeordnung gebildeten
Kom=
miſſion übertragen.
Die Handhabung der Polizei auf dem Friedhof liegt der Bürgermeiſterei und
unter deren Aufſicht dem Friedhofaufſeher ob.
8 22. Der Friedhofaufſeher, dem zugleich das Amt eines Totengräbers
über=
tragen werden kann, wird vom Gemeinderat ernannt und auf den Polizeiſchutz
ver=
pflichtet. Derſelbe iſt für die vorſchriftsmäßige Anfertigung der Gräber verantwortlich.
Er hat bei Unterbringung einer Leiche in dem Leichenhauſe (8 20 mehrmals täglich
nach derſelben zu ſehen und für Ordnung, Reinlichkeit, Lüftung und regelmäßigen
Ver=
ſchluß des Leichenhauſes zu ſorgen, außerdem hat derſelbe die ſämtlichen Wege
regel=
recht in Ordnung zu halten, und den Schlüſſel des Friedhofs in Verwahr zu nehmen.
8 23. Außer dem Friedhofsaufſeher können von dem Gemeinderat noch ein oder
mehrere Lotengräber angeſtellt werden. Dieſelben haben bei der Anlage der Gräber
ſtrenge darauf zu ſehen, daß Beſchädigungen der Nachbargräber vermieden werden.
8 24. Der Friedhof wird in der Regel geſchloſſen gehalten, jedoch eine Stunde
vor jeder Beerdigung und in den außerdem von dem Gemeinderat beſtimmten Zeiten
geöffnet.
Wünſcht jemand den Friedhof außer dieſer Zeit zu beſuchen. ſo hat er ſich den
Schlüſſel bei dem Friedhofsaufſeher zu holen und bleibt für die Rückgabe desſelben,
ſowie für allen Schaden, den er innerhalb des Friedhofes verurſachen ſollte, oder der
durch ſein Verſchulden herbeigeführt wird, haftbar.
8 25. Jeder Beſucher des Friedhofs iſt verpflichtet, den dienſtlichen
Aufforde=
rungen und Anweiſungen des Friedhofaufſehers Folge zu leiſten.
8 26. Kinder unter 12 Jahren dürfen nur unter Auflicht Erwachſener den Friedhof
betreten.
8 27. Das Mitbringen von Hunden und das Tabakrauchen in dem Friedhof iſt
verboten. Mit Zugtieren beſpannte Fuhrwerke werden nur mit der Erlaubnis der
Großherzoglichen Bürgermeiſterei in den Friedhof eingelaſſen. Handkarren und
Hand=
wagen dürfen nur dann auf den Friedhof verbracht werden, wenn dies für zuläſſige
Arbeiten, die dann ſofort vorgenommen werden müſſen, erforderlich iſt.
8 28. Die auf den Begräbnisplätzen ſich ergebeuden Abfälle, alte Kreuge und
dergleichen ſind unmittelbar in die dafür beſtimmte Grube zu verbringen.
8 29. Die Pfade und Wege dürfen durch keinerlei Gegenſtände verſperrt werden.
8 30. Verfehlungen gegen die Vorſchriften dieſer Friedhofsordnung werden,
ſoweit nicht die Beſtimmungen des Reichs= oder des Polizeiſtrafgeſetzes in Anwendung,
kommen, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark beſtraft.
5 31. Alle Anſtände hinſichtlich der Friedhofsordnung entſcheidet unter
Aus=
ſchluß des Rechtswegs der Gemeinderat.
Bei Beſchwerden gegen Beſchlüſſe des Gemeinderats behält es bei den dieſerhalb
beſtehenden Beſtimmungen ſein Bewenden.
8 32. Die vorſtehende Friedhofsordnung tritt mit dem Tag ihrer Publikation
in dem Darmſtädter Tagblatt in Kraft.
Gebührenordnung.
6 M.
1. Für Ueberlaſſung von Erbbegräbnisplätzen der am Fläche.
5
2. Für Erwerbung eines Reihenbegräbnisplatzes für Auswartige
3. Für Erwerbung eines Grabes auf weitere 30 Jahre,
10 „
4. Bei Ueberſchreibung für jeden Beſitzwechſel einſchließlich der Urkunde 65 14 Abſ.4
. 1
der Friedhofsordnung
Darmſtadt, den 18. Dezember 1902.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Granch.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend die Neubelegung von Reihengrabſtätten im Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße.
Die Reihengräber in den nachſtehend bezeichneten Bezirken:
Abtheilung I. Buchſtabe F, weſtlich des Hauptwegs gelegen, in
Be=
nutzung geweſen für erwachſene Perſonen in den Jahren 1868 bis
1872, und
Abtheilung I, Buchſtabe B. öſtlich des Hauptwegs gelegen, in
Be=
nutzung geweſen für erwachſene Perſonen in den Jahren 1870 bis 1872
ſollen gemäß 8 17 der Friedhofsordnung aufs neue zur Beerdigung benutzt
werden.
Nach 8 18 der Friedhofsordnung können Grabſtätten gegen Entrichtung
der tarifmäßigen Gebühr von 25 Mark und unter Uebernahme der Verpflichtung
zur ſteten anſtändigen Unterhaltung der Plätze der erneuten Benutzung zur
Be=
erdigung für die Dauer von 25 Jahren entzogen werden.
Gemäß 8 19 der Friedhofsordnung laden wir diejenigen, welche von
vor=
ſtehendem Rechte Gebrauch machen wollen, hiermit ein, bis zum 1. Februar
kommenden Jahres, bei Meidung der Annahme des Verzichts, auf unſerem
Bureau für Friedhofsangelegenheiten, Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 5, bezüglichen
Antrag zu ſtellen.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1902.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Dr. Gläſſing.
(20008a
Brennholz=Verſteigerung.
Dienstag, den 20. lſd. Mts. vormittags 9 Uhr beginnend,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5, die
fol=
genden Holzſortimente aus den Diſtrikten „Rücksbrünnchen und Kühlaches des
ſtädtiſchen Oberwaldes öffentlich meiſtbietend verſteigert und zwar:
Scheiter. Knüppel. Reiſigknüppel. Stöcke.
Rm.
Rm.
Buchen 53
266
Eichen 6
34
Nadelholz 15
38
Rm.
192
Rm.
59) klein=
8) geſpalten
Das Holz ſitzt teils an der Oppermannswieſenſchneiſe und teils an dem
Brunners= und Scheftheimerweg, ſodaß die Abfuhr leicht erfolgen kann.
Beſonders machen wir auf das Reiſigknüppel= und das kleingeſpaltene
Stockholz aufmerkſam.
Darmſtadt, den 13. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Jaeger, Beigeordneter.
(13280s0
Blädtiſche Lpurhaſſe.
Die Zinſen von Einlagen des abgelaufenen Jahres können im Monat
Januar 1903 an unſerer Kaſſe erhoben werden.
Die im Monat Januar nicht erhobenen Zinſen werden dem Kapital
zu=
geſchrieben.
Das Beiſchreiben der Zinſen erfolgt vom 1. Februar an. Wenn
hier=
durch der Betrag von M. 3000 beziehungsweiſe M. 6000 überſchritten wird,
dann findet der ſtatutengemäß geringere Zinsfuß (30 oder 2½) Anwendung.
Die Zahlſtunden für den Monat Januar ſind:
vom 2. bis einſchließlich 15. Januar, vormittags von 8-12 Uhr
und nachmittags von ½3-5 Uhr.
Samstags nachmittags iſt die Kaſſe geſchloſſen.
Vom 16. Januar an ſind die Zahlſtunden wieder Vormittags von 8-12 Uhr.
Es wird bemerkt, daß die Auszahlung der Jahres=Zinſen von Einlagen vom
2. bis 15. Januar wegen des großen Andranges nur nachmittags
ſtatt=
finden kann.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1902.
Der Verwaltungsrat der ſtädtiſchen Sparkaſſe:
Purgold, Direktor.
20798ogkd
beweiſen konnte. Man kann nicht wiſſen, was hätte
geſchehen können, wenn Sie allein geweſen wären;
nach meinem Dafürhalten war es eine höchſt
bedenk=
liche Sachel
Mittlerweile hatten ſie die Türe der Vorhalle
erreicht, die ein Diener weit geöffnet hielt. Sie
wandte ſich noch einmal um und ſagte zu Pat Mooney:
Du wirſt hier warten, Paddyl Laß es Dir nicht
einfallen, auf den Hof zu gehen und Waſſer für
das Pferd zu holen. Ich kenne ſchon Deine Schlichel
Aber Miß Narciſſal Sie müßten doch ebenſo
gut wie ich wiſſen, daß das arme Tier an einem
ſo eiſigen Morgen kein Verlangen nach kaltem
Waſſer hatl Der Braune hat ein Glas Porter
gerade ſo gern, wie ich; und er nieſt, auch
nicht, wenn er Whisky ſchmeckt.
Schäme Dich, Paddy. das arme, unſchuldige
Vieh ſo ſchlecht zu machenl Rühre Dich nicht von
der Stelle, bis ich zurückkommel Miteiner gebieteriſchen
Schwenkung ihrer fünf dickbehandſchuhten Finger
wandte ſie ſich um und trat in die Vorhalle. Paddy
nickte dem Diener vielſagend zu und ging zu ihm
heran.
Was iſt los, Paddy2 fragte William.
Da fragſt Du mehr, als ich Dir ſagen kann;
aber jedenfalls iſt es etwas mit Eurem Herrn. Miß
Narciſſa ſchreitet auf dem Kriegspfade,wie Du ſiehſt.
Sie war über einen Brief, den ſie geſtern Abend
erhielt, furchtbar aufgebracht. Der Junge hat etwas
beſehen, der ihn brachtel Denn er war anſtatt nach
Creeſhe zuerſt nach der Polizeiwache gelaufen, zur
Gerichtsverhandlung. Na, ich möchte das Kind dafür
auch nicht ſchelten.
Nun und was weiter?
Miß Narceiſſa ſchickte ſchon heute Morgen um
acht Uhr Nanny zu mir. Nennſt Du das eine
ſchickliche Zeits fragte Paddy mit gehobener Stimme.
Natürlich war ich noch nicht angezogen; ich mußte
mich doch erſt Hals über Lopf raſieren und ſein
machen! Sie ſchickte einen Boten nach dem andern;
ich habe mich in meinem Leben nicht ſo gehetzt!
Nun ſind wir hierl Ich möchte wetten, daß ſie
etwas gegen Euern Governor im Sinn hat, und
wenn es auch kalt iſt — er ſchlug die Arme vor
der Bruſt kräftig übereinander - bin ich doch lieber
hier unten, als dort an ſeiner Stelle.
Ja, Du haſt Recht, Paddy! Und unter uns
geſagt: ich denke, es muß wegen Miß OBierne ſein,
flüſterte William vorſichtig.
Na, natürlichl Wegen Miß OBierne und
Euerm jungen Herrn. Paddy lachte laut. Er iſt
ein ſchöner Mann und ein kühner Reiter, und
ſchrecklich reich iſt er auch. Aber, alles in allem:
Miß OBierne ſteht doch hoch über ihm! Was ſind
denn die Moneys Großes, was in aller Welt2 Kannſt
Du mir das ſagen?
William ſchüttelte verdrießlich das Haupt: er
konnte die Frage nicht beantworten. Wie ſollte er
den Stammbaum der Moneys kennen?
Als Paddy keine Antwort erhielt, ging er langſam
die Stufen hinunter und murmelte vor ſich hin:
Ganz gemeine Leute ſind ſie, weiter nichtsl Das iſt
meine Meinung!
Er zog einen von Miß Lucys großen Shawls
heraus, faltete ihn ſorgfältig zuſammen, deckte ihn
über den Braunen und führte den in eine geſchützte
Ecke. Dann kletterte er in den Wagen, rollte ſich
in Miß Nareiſſas beſte Decke und legte ſich zum
Schlafen zurecht.
Unterdeſſen ſaßen Herr und Frau Money
be=
haglich in der Bibliothek, oder vielmehr ſie ſaß und
er ſtand mit dem Rücken gegen den Kamin gelehnt.
Sie waren in lebhafter Unterhaltung über Denis,
über häusliche und Vermögensangelegenheiten begriffen.
Frau Money fühlte ſich nach einer guten Nachtruhe
wieder erfriſcht und neu belebt; ſie hatte ſich
unend=
lich gefreut, als Denis ihr am Frühſtückstiſche wieder
gegenüber ſaß und ſich die Mahlzeit gut ſchmecken
ließ. Daß ſie ihre Einwilligung wieder zurückziehen
könnte, ſtand außer Frage - aber in den tiefſten
Tiefen ihres Herzens begann ſie Reue zu fühlen.
Natürlich - jetzt war es zu ſpät, das Programm
mußte durchgeführt, die Verlobung veröffentlicht und
das Mädchen empfangen werden. Aber, war es
nicht eine großartige Partie für Jerry OBierne?
War ſie und waren Denis und auch Anthony ſich
voll bewußt, was für einen unermeßlichen Umſchwung
dieſe letzten Stunden für das Mädchen brachtens
Julie, war entſchloſſen, dieſe Tatſache in ihrem
ganzen ungeheueren Umfange dem glücklichen jungen
Mädchen recht vor Augen zu führen, es ihr eindringlich
vorzuhalten, bis zu welcher ſchwindelnden Höhe ſie
emporſtieg - aus den Ställen von Rennhill zu den
Empfangszimmern von Carrig! Das war ein Sprung!
Sie konnte es nicht leugnen, geſtern war die Miß
auch ihr ſympathiſch und hübſch erſchienen: ſie hatte
ſelbſt etwas von der ihr eigenen, ſeltſamen Anziehung
empfunden, womit ſie ihre Herren gewonnen hatte.
Das Mädchen hatte wunderbare Augen, ſie war
auf=
fallend hübſch und wirklich anmutig. Wenn ſie eine
gute Jungfer und moderne Kleider hätte, würde ſie
noch ganz anders ausſehen. Aber ſie mußte verſuchen,
Alles zu ihren Gunſten zu wenden; man ſollte
all=
gemein ihren Edelmut, ihre Selbſtloſigkeit und
Un=
eigennützigkeit bewundern.
Sie ſtrickte eifrig, und goß gelegentlich kleine
kalte Douchen über ihren ahnungsloſen Gatten.
Das blaue Zimmer 2 Unſinn, mein Lieberl Ich
werde ſie vorläuſig zwei Treppen hoch unterbringen.
Du mußt nicht vergeſſen, daß ſie in ihrem Leben
noch nie in einem Herrenhauſe gewohnt hat.
Und Du mußt nicht vergeſſen, daß ſie hier
ge=
boren iſt.
Das war allerdings richtig. Julia errötete.
Sie würde dieſe Tatſache nicht ſo leichthin vergeſſen.
Es war unnötig, daß man ſie daran erinnerte.
Am Ende wird ſie hier Beſuche erhalten? fragte
ſie nachdenklich.
Gewiß, natürlich werden Alle gern die
Gelegen=
heit ergreifen.
Gott im Himmell rief ſie, als ſie Stimmen
hörte ich glaube faſt, ſchon jetzt kommt jemand.
In dieſem Augenblick öffnete Denis die Türe
und führte die Miſſes Diyer ein.
Ich hoffe, Sie werden entſchuldigen, daß wir
zu ſo unpaſſender Zeit kommen, Mrs. Money?
ſagte Narciſſa, indem ſie eintrat. Ungewöhnlich
ernſt und bleich ſah ſie aus, am Arme trug ſie einen
ſchwarzen Atlasbeutel.
(Fortſetzung folgt.)
werden mit
ausverkauft.
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am weißen Turm.
Ruttiner 12.
Darmſtudter Tayotatt, Donnerstag, den 15. Januar 1703.
Auf Erſuchen der Großherzoglichen Bezirkskaſſe Darmſtadt 1 bringen wir
hiermit das Nachſtehende zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 13. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Bureau der Großherzoglichen Bezirkskaſſe Darmſtadt 1 (Ecke der Sand=
und Saalbauſtraße) iſt in der Zeit von Montag, den 19. Januar 1903 bis
einſchließlich Samstag, den 24. Januar 1903 zu nachbezeichneter Tageszeit für
das ſteuerzahlende Publikum geöffnet:
Montag, den 19. Januar bis einſchließlich Freitag, den 23. Februar 1903:
vormittags von 8-1 Uhr und nachmittags von 3-5 Uhr.
Samstag, den 24. Januar 1903: vormittags von 8-12 Uhr.
Darmſtadt, den 8. Januar 1903.
(323at
Großherzogliche Bezirkskaſſe Darmſtadt I.
Behanntmuchung.
Freitag, den 16. Januar, vormittags 10 Uhr, wird ein Waggon
Tuskohlen (15000 b8) in Darmſtadt, Oſtbahnhof, öffentlich gegen
Bar=
zahlung verſteigert.
(321
Güterabfertigung.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, den 16. Januar, vormittags 10 Uhr,
werden im Saale=Schöſferhofé Alexanderſtraße 14:
500 Plaschen Bordenuxweine,
5 Mille Aigarren beſter Marken
gegen Barzahlung verſteigert.
(1346
J. A.:
H. Strauss, Hoftaxator.
Seite 3.
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läßt Unterzeichneter wegen teilweiſer Aufgabe ſeiner Oekonomie verſteigern:
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Mutterkalb und 1 zuchttauglichen Foſelochs, rein Simmenthaler
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und Buffet, 1 Zweiſpänuer=Wagen mit Leitern, mehrere Pflüge
darunter 1 Selbſtgänger (Kleepflug) und 1 noch neuer böhmiſcher, gut
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(1322
Goddelau, den 15. Januar 1903.
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Rummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. Januar 1903.
Seite 7.
Die hauptſächlichſten Fehler beim Schneiden
der Obſtbäume.
Von Richard Lorentz, Obſtbautechniker für den Kreis
Darmſtadt.
Die meiſten Fehler beim Schneiden der Obſtbäume
werden deswegen gemacht, weil die ganze Arbeit ohne
Ueberlegung nur mechaniſch ausgeführt wird. lediglich
nach Schablone. Viele Baumſchneider haben nicht einmal
das Bild der Baumform im Kopfe, welche ſie
hervor=
bringen wollen, ſchneiden infolge deſſen in der ſinnloſeſten
Weiſe darauf los. Einige ſchneiden die Krone des
Hoch=
ſtammes jedes Jahr wieder bis auf fünf Augen zurück
und erzielen dadurch eine wahre Beſenkrone, die jeden
Baumfreund, der nur einigermaßen Verſtändnis für eine
ſchöne und zweckmäßige Baumform hat, mit Zorn über
ſolche Unvernunft erſüllen kann. Andere wieder ſchneiden
die Leittriebe einigermaßen richtig, aber jeden Nebentrieb
auf drei Augen und erzielen dadurch noch ebenfalls einen
ſolchen Wirrwarr in der Krone, daß man ohne Säge
dieſelbe nach einigen Jahren nicht mehr in Ordnung halten
kann. Dieſe Art von Baumſchneidern denkt keinen
Augen=
blick daran, daß die Seitenzweige verſchieden kräftig im
Wuchſe ſind, ja daß die ſogenannten Nebenleittriebe
nie=
mals ſich in Fruchtholz umbilden, ſondern ſtets etwa halb
50 ſtarke Aeſte bilden wie die Leitäſte ſelbſt. Entweder
wachſen einige dieſer halbſtarken Aeſte mitten in die
Krone hinein oder faſt horizontal nach außen.
Gabe=
lungen dieſer Art bildet kein vernünftiger Baumſchneider,
denn beide Arten Aeſte müſſen nach wenigen Jahren
ſchon wieder entfernt werden; richtige Gabelungen werden
nur ſeitlich gebildet. Der Ausgangspunkt derſelben
muß vom Hauptleittrieb, alſo der Verlängerung des
Stammes in der unterſten Etage mindeſtens 80-100 em
entfernt ſein, bei der zweiten Etage 20-25 em weniger
und bei der dritten nochmals 20-25 em weniger. Viele
machen dann noch den Fehler, die nächſten Etagen ſchon
Früher zu bilden, ehe die untere genügend erſtarkt iſt.
Die untere muß mindeſtens daumenſtark ſein, ſonſt drängt
der Saft zu ſehr in die oberen Partien und ernährt die
untere Etage nicht mehr genügend. Viele machen auch
den Fehler, die Etagen zu eng zu machen und ebenſo die
eingelnen Vergabelungsäſte unter ſich. 50 em iſt das
mindeſte Maß der Entfernung der einzelnen Aeſte von
einander. Beim Zwergobſt wird natürlich noch viel mehr
geſündigt. In geradezu unheimlicher Weiſe werden die
Bäume verſchnitten, ganz gleich, ob es ſich um eine
auf=
rechte oder wagrechte Form handelt. Der eine ſchneidet
eine Pyramide ſo kurz wie eine Spindel und der andere
umgekehrt eine Spindel ſo lang wie eine Pyramide und
bekommt dadurch lauter kahle Stellen. Am ſchlimmſten ergeht
es aber Spalieren mit wagrechten Aeſten und den
wag=
rechten Kordons. Alle Jahre werden ſämtliche
Seiten=
triebe auf drei Augen eingekürzt, bringen dann womöglich
drei kräftige Holztriebe, aver um alles in der Welt
natür=
lich keine Fruchtorgane, auch trotz allem Pinzieren, Drehen
und Brechen nicht. Immer größer wird der Urwald,
dieſer in unſinnigſter Weiſe hervorgerufenen Seitentriebe,
bis dem Baumbeſitzer die Sache zu bunt wird und er
den miſerablen Baumſchneider zum Teufel jagt. Dann
erſt, wenn der Baum gänzlich ſich ſelbſt überlaſſen ſich
auswachſen darf, aber auch formlos zum Obſtbuſch
ver=
wildert, rritt nach einigen Jahren die Fruchtbarkeit ein.
Und wie einfach war die Umbildung der Seitentriebe in
Fruchthols, wenn nur ſeitliche, aber nicht ſenkrecht hoch
wachſende genommen wurdenl Wie leicht war die
Um=
bildung der Seitentriebe in Fruchthols. wenn man
an=
ſtatt auf drei Augen auf fünf ſchnitt. Ich kann nur aus
innerſter Ueberzeugung ausſprechen, daß derjenige, der
den Schnitt auf drei Augen eingeführt hat, uns um viele
hunderte von Millionen Mark geſchädigt hat, und daß
ſeine Nachbeter uns noch heute darum ſchädigen. Mag
man- in Baumſchulen auf 1-3 Augen ſchneiden, am
Standbaum muß man das Seitenholz durchaus auf fünf
Augen, ja beim Hochſtamm lieber auf ſechs oder ſieben
Augen ſchneiden, denn abſchneiden kann man ſchon, aber
ankleben geht nicht. Glücklicher Weiſe werden ja heute
an den Lehranſtalten auch die Baumwarte ſo ausgebildet,
daß man dieſelben Privaten zu allen einſchlägigen
Ar=
beiten mit gutem Gewiſſen empfehlen kann; wenigſtens
ſtehen im Kreis Darmſtadt dieſen Winter den
Baum=
beſitzern genügend zu gebote und werden vom Schreiber
dieſes koſtenlos nachgewieſen.
Vermiſchtes.
Die königliche Sammlung alter
Muſik=
inſtrumente in Berlin, die ein Studienmaterial
beſitzt, wie es in dieſer Art nicht zum zweitenmal
vor=
handen iſt, hat in der Hochſchule für Muſik ein neues
erweitertes Heim erhalten. Die Räume ſind freilich nicht
groß genug, um die etwa 3000 Nummern enthaltenden
Schätze alle zu faſſen. So liegen noch gegen 80 Klaviere
und Orgeln auf dem Boden. Immerhin kommt die
Sammlung in den neuen ſchönen Räumen doch zur vollen
Wirkung. Vorläufig iſt das Muſeum noch nicht
allge=
mein zugänglich. Für einen Beſuch der Kaiſerin wurde
einſtweilen eine Anordnung geſchaffen. und in dieſer
Form iſt zu wohltätigem Zweck die Cammlung einem
weiteren Kreiſe erſchloſſen worden, der zugleich den
Vor=
gug hatte, von dem verdienſtvollen Direktor Prof. Dr.
Fleiſcher durch ein Privatiſſimum nähere Mitteilungen
uͤber die Schäßze zu erhalten. Die Sammlung ward 1888
mit 242 Inſtrumenten eröffnet. Das Muſeum umfaßt,
Inſtrumente jeder Art und Form. Beſonders läßt ſich
die Entwickelung der Klaviere von den erſten Anfängen
an verfolgen. Urſprünglich ſpielte dieſes Inſtrument nicht
die Nolle wie heute; die jungen Herren und Damen des
16. und 17. Jahrhunderts bevorzugten die Laute. Das
Klavier hatte damals die Form eines Käſtchens, das
man bequem unter den Arm nehmen konnte. Dieälteſte
Art war die des Klavichordes, das bis zum Anfang des
19. Jahrhunderts gebaut wurde und ſich für Lernende
noch jetzt empfiehlt, ſchon damit die lieben Mitmenſchen
nicht ſo gequält werden, wie bei der Benutzung lauter
moderner Klaviere. Prof. Fleiſcher ſpielte vor ſeinen
Zu=
hörern auf einem Klavichord aus dem 17. Jahrhundert,
das einen zwar dünnen, aber ganz hübſchen Klang hatte.
Bach und Händel haben ſich mit Vorliebe dieſes
In=
ſtrumentes bedient und dafür geſchrieben. Daneben hatte
man noch das Spinettoder das Klavigymbel (in
Flügel=
form). Die Saiten werden hier nicht angeſchlagen,
ſon=
dern mit einer Federſpule angeriſſen. Man kann da nicht
korte und piano ſpielen - das kommt erſt bei den
ſpä=
teren „Fortepianos; - ſondern half ſich durch aufſtellen
des Inſtrumentes auf ein größeres ſſtellte hier alſo ein
Doppelklavier her). Das führte zu hübſchen Erfindungen.
So wurden u. a. auch die beiden Inſtrumente gleich
zu=
ſammengebaut. In der Sammlung alter Klavierzymbeln
ſind die Deckel meiſt mit prächtigen Gemälden verziert,
wie man überhaupt in der individuellen Ausſtattung von
den alten Inſtrumenten viel lernen könnte. Als eines
der ſchönſten Stücke in bezug auf Klangwirkung zeigte
Prof. Fleiſcher dasjenige, welches Sebaſtian Bach
ſeinem Sohne Philipp Emanuel auf den Weg gab. Es
war in gans Europa berühmt und hat zwei Klaviaturen
übereinander, für korte und für piano. Die dritte Art
der Klaviere iſt erſt mit dem Anfang des 18. Jahrhunderts
aufgekommen. Hier wird die Saite durch einen Hammer
angeſchlagen, der entweder direkt an der Taſte befeſtigt
iſt (Wiener Konſtruktion oder an einer Leiſte lengliſche=
Konſtruktion, aber made in Germany). Mozart führte
dieſe modeme Art in die Kongerte ein. Die königliche
Sammlung beſitzt auch u. a. emen Flügel von Marie
Antoinette 1787. der für 10000 Mark angekauft
wurde, das kleine Reiſeklavier von Mogart, das
ſich in der Poſtkutſche mitnehmen ließ. dann den vom
Sohn des Komponiſten dem König von Preußen geſchenkten
Flügel von Karl Maria von Weber ſetwa 1810
ge=
bauth der bereits einen vollen ſchönen Ton aufweiſt.
Uebrigens beſitzt die Sammlung auch die Guitarre des
Tondichters, ein Geſchenk der Enkelin Frau von
Wilden=
bruch. Da iſt ferner ein Flügel, auf dem Liszt und
Thal=
berg geſpielt haben, der von Mendelsſohn (den Pierre
Erard in London 1832 -comme souvenir d’amitise
ver=
ehrt hath, der von Meyerbeer. Es folgen Inſtrumente
von merkwürdigen Formen, deren Flügel aufrecht ſtehen.
Der Reiſeflügel Friedrichs des Großen, den der König
mit in den Feldzug nahm, hat die Form eines Koffers,
ein kleines Klavier wieder die eines Nähtiſchchens. Von
anderen Inſtrumenten iſt unſer modernes
Sinfonie=
orcheſter nur eine Ausleſe; früher war man viel reicher
an Inſtrumenten. Das hat Richard Wagner erkannt
und hier und dort ein Inſtrument neu eingefügt. Prof.
Fleiſcher ſchlug vor, die alten Ideen in neuer Form
wieder herzuſtellen und verloren gegangene Klangfarben
wieder aufzugreifen. Wundervolle Tone entlockte der
Vortragende einem Tafelklavier von 1791, bei dem Zither,
Harfe und Orgel mit dem Klavier vereinigt ſind.
Leb=
haft feſſelte auch die Glasharmonika, ein rotierendes
In=
ſtrument von abgeſtimmten Glasglocken, bei dem man
die Töne durch Reiben an den Wänden der Gläſer
er=
zeugt. Gluck war Meiſter auf dieſem Inſtrument;
Mozart ſpielte es als Junge von 8 Jahren und hat dafür
auch komponiert; in der Zeit von Goethe und Jean Paul
wurde es durch Lobgedichte verherrlicht. Auch der
Augen=
arzt v. Graefe ſpielte es mit Vorliebe. Es wurden
be=
ſondere Glasöfen dafür gebaut. Prof. Fleiſcher iſt der
einzige, der ſich neuerdings der Glasharmonika wieder
angenommen hat; es iſt ſchwer darauf zu ſpielen; der
Klang iſt rein und klar. Den Schlutz des Vortrages
bildete die Vorführung einer kleinen Taſchenorgel aus
dem Anfang des 16. Jahrhunderts; ſie hat die äußere
Form einer Bibel und iſt ein Ahne unſeres Harmoniums.
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F durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter
4 Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden wie:
Magenkatarrh, Magenkraupf.
8 Magenſchmerzen, ſchwere Verdauung oder Verſchleimung
z zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Halsmittel empiohlen, deſſen
5 vorzügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind.
Es iſt dies das bekannte
Verdauungs= und Blutreinigungsmittel, der
E Mubert Dirich'sche Kriuter-Wein.
4 Dieser Kränter-Wein ist ans vorzüglieben, heilkräilig befundenen Kräuiern
K mit gulem Wein bereitel, u. stär Et u. belebt den ganzen Verdauungsorganis-
A mus des Renschen ohne ein Abführmittel zu sein. Kräuter-Wein be-
⁵ seitigt alle Störungen lu den B utgeſässen, reinigt das Blut von allen
verdorbenen Erankmachenden Stofen und wirkt ſördarnd auf die
Reu-
bildung gesunden Blutes.
Durch rechtzeitigen Gebkauͤch des Kräuter=Weines werden
Magen=
ö übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine
4 Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden
4 Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie Kopfſchmerzen, Auf=
4 ſtoßen, Sodbrennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die
bei chrouiſchen (veralteten) Mageuleiden um ſo heitiger auſtreten,
werden oft nach einigen Mal Trinken beſeitigt.
und deren ünangenehme Folgen, wie;
Ikuhluerſtopfung Betlemmung Kolitſchmerzen,
4 Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtanungen in Leber, Milz u.
4 Pjortaderiyſtem (Hämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter=Wein raſch
und gelind beſeitigt. Kräuter=Wein behebt jedwede Unverdaulichkeit,
G verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entſernt durch
4 einen leichten Stuhl alle untanglichen Stoffe aus dem Magen u. Gedärmen.
Hageres bleicheg Auslehen, Blutmangel,
Enk=
ſind meiſt die Folge ſchlechter Verdauung. mangelhafter
kräflung Blutbildung und eines kranthaften Zuſtandes der Leber.
f Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter nervöſer Abſpannung und
4 Gemütsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen
4 Nächten, ſiechen oft ſolche Kranke langſam dahin. Fu- Kräuter=Wein
5 giebt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. W-Kräuter=
4 Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt
den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung,
beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranken neue Kräfte, u.
4 nenes Leben. Zahlreiche Anerkennungen u. Dankſchreiben beweiſen dies.
Kräuter=Wein iſt zu haben in Flaſchen M. 125 und 175 in
8 den Apotheken von: Darmſtadt, Groß=Gerau, Griesheim, Langen, Neu=
4 Iſenburg, Rüſſelsheim, Babenhauſen. Dieburg. Groß=Uuiſtadt, Reinheim,;
4 Pfungſtadt, Crumſtadt, Scligenſtadt, Steinheim, Offenbach, Gernsheim,
4 Lorſch, Biblis, Zwingenberg, Oppeuheim, Guntersblum, Wörrſtadt, Odern=
F heim, Oſthofen, Ober=Ingelheim, Niederolm, Kaſtel, Mainz. Wiesbaden,
4 Hochheim, Hofheim, Bensheim, Hanau, Urberach, Sprendlingen, Höchſt i. O.,
5 König, Reichelsheim, Michelſtadt, Erbach, Fürth, Rimbach, Beerfelden,
4 Waldmichelbach, Weinheim, Bingen, Alzey, Worms. Ober=Namſtadt, Frauk=
4 furt a. M. u. ſ. w., ſowie in den Apotheken aller größeren u. kleineren;
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstzag, den 15. Januar 1903.
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B. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
N612.
Donnerstag, den 15. Januar.
1903.
Verſteigerung von Autz= und Brennholz.
Verſchiedene Obſt= und Wildbäume ſollen an den nachbenannten Terminen
und Orten und unter den bei der Verſteigerung bekannt gemacht werdenden
Be=
dingungen auf dem Stamm an den Meiſtbietenden verſteigert werden, und zwar:
Samstag. den 12. Januar. vormittags halb 10 Uhr: Akazien an der
Straße Darmſtadt-Mainz. beginnend an der Abzweigung (Halteſtelle
„Uebungsplaßz: der Straßenbahn);
Montag, den 19. Januar, nachmittags 3 Uhr: Birnbäume an der Straße,
Hahn-Gernsheim, beginnend bei Hahn;
Dienstag. den 20. Januar, nachmittags halb 4 Uhr: Pappeln und
Apfelbäume an der Straße Ober=Aamſtadt-Nieder=Modau, beginnend
bei Ober=Ramſtadt.
(1351
Darmſtadt, den 12. Januar 1903.
Der Großh. Kreisbauinſpektor.
Allgemeiner deutſcher Schulverein.
(Männerortsgruppe Darmſtadt.)
General=Verſammlung
am E Freitag, den 16. Januar 1903, abends 6 Uhr,
im „Kaiſerſaalt.
Lagesordnung:
1) Ueberſicht über das Vereinsjahr 1902.
2) Rechnungsablage.
3) Neuiwahl des Vorſtandes.
2) Verſchiedene Mitteilungen.
(1380
Der Vorſtand.
Aünchner Löwenhof,
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Heute Donuerstag und morgen Freitag:
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6 Uhr. -- Dienstag. 20. Jan. 92. Ab=Vorſt.
623. Zum erſtenmale: „Die Gerechtigkeik”
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21. Jan. 93. Ab.=Vorſt. v24. Die
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Gänſelebewaſtete. Trüffeln, Hummer Mayonnaiſe,
Rheinſalm. Wildpret. Plumpudding ſind ſchwer
verdau=
liche Speiſen, die aber der ſchwächſte Magen brillant
verträgt, wenn er nach Tiſch regelmäßig ein oläschen
Sänlisc von Dr. W. Knechi &a' Co. in
Franlt-
furt a. H. zu ſich nimmt. Säniis iſt nämlich ein
ärzt=
lich anerkannter, ausgezeichneter Maxénbitier von
vor=
züglichem Geſchmack. der die Verdauung in hohem Maße
fördert und erleichtert.
„Wollen Sie gut verdauen - trinken Sie Sänttszu
Probeflaſche M. L-, große Flaſche Mk. 250. Ueberall
exhältlich.
ſ3s4r
1355u
Marokko.k
I.
Der Aufltand in dem nordafrlkaniſchen Maurenreich
Marokko lenkt naturgemäh auch die Aufmerkſamkeit der
europäiſchen Mächte auf ſich. denn es ſcheint ſich nicht
um einen bloßen Aufſtaͤns gegen den gegenwärtigen
Herrſcher zu handeln. Wie bekannt, hat ein Prätendent.
Bu=Hamara. der ſich Ahmed Ben Mohammed nenntz,
einen Aufruhr gegen den jetzt regierenden jungen Sultan
Mulay Abdül Aziz angezettelt, die revolutionäre
Be=
wegung machte ſolche Förtſchritte. daß der Sultan zur
Flucht gezwungen wurde und alle Zeichen deuten darauf
hin. daß in allernächſter Zeit ein Schlag fällt, der des
Sultans Schickſal entſcheidet. Nun haf aber der
Prä=
tendent offen erklärt. Jaß er durchauls nicht nach dem
marokkaniſchen Thröne ſtrebe, ſondern daß er einen
„Dſchihadl einen heiligen Krieg gegen die Chriſten führe
und den Sultan und deſſen Regierung wegen ſeiner
europafreumdlichen Geſinnung ſtuͤrzen wolle, Um dann
aus einer der atten Scherß=Familien einen Sultar zu
ernennen, der ſich verpflichtet, den Krieg gegen die
Chriſten' fortzuſetzen.- Eine Belehrüng über das auch
ſonit interefante Land Marokko dürfte daher doppelt
wilikommen ſein.
Dag' im äützerſten Nordweſten Afrikas gelegene
un=
abhängige Sultanat Marokko: das Mashreb el=
Akſa, das Land des äußerſten Weſtens, wie es der
1 Nachdruck verboten.
Araber neunt. das einſtige Mauritanien der alten Römer,
iſt eine abſolute Monarchie, die im Jahre 740 von
Arabern begründet wurde.Seine Verfaſſung iſt rein
deſpotiſch. Der Titel des Herrſchers. den die Europäer
gewöhnlich Kaiſer, die Mauren Sultan nennen, iſt Emir
Ll=Mumenin. d. h. Fürit der Gläubigen. Der
gegen=
wärtige Sultan Abdul Aziz iſt ein noch junger Mann
von 24 Jahren und folgte einem Bater Mulay el=Haſſan
nach deſſen Tode im Jahre 1894 auf dem Throne- Die
Größe des marokkaniſchen Gebiets-mit den Tuat=Oaſen
in der Wüſte Sahara kann auf rund 810000
Quadrat=
kilomieter berechnet werden, ſeine Bevölterung beträgt
m=
gejähr 3 Millionen Einwohner. die ihrer Nationalität
nach Araber, Berber Mauren, Neger, Juden und
Miſch=
linge ſind.— Der Religion nach'iſt die überwiegende
Mehrzahl mohammiedaniſch. Juden gibt es ungefähr
200 000. Chriſten. unter denen ſich auch deutſche
Staats=
angehörige befinden, etwa 2000.- Die Berber bewohnen
das Atlasgebirge und die von dieſem abzweigenden
Ge=
birgszüge. die Araber die Ebenen. die übrige Bevölkerung
die Stä. e. Die Juden ſind die großen Staatsbankiers,
ſowie Hindler und Handwerker, ſind aber verachtet und
werden deſtändig verfolgt. Der Sultan, der bald in Fez.
bald in Marokks reiidiert, iſt unbeſchränkter Herr uͤber
Leben und Tod. Das einzig anerkannie Geſepbuch iſt
der Koran. Da aber das Zeügnis eines Chriſten oder
Juden gegenüber einem Nohammedaner ungültig iſt,
müſſen die remden Konſuln, die, wie auch die
euro=
päiſchen Gejandten. in Tanger wöhnen, die Streitigkeiten
zwiſchen ihren Schußzbeföhlenen und den Eingeborenen
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. Januar 1903.
Rummer 12.
Stammeshäuptlinge unmöglich gemacht. Das Heer ſoll
Marokos war früher bedeutend, und die marokkaniſchen mehrere Tage () in Anſpruch nehmen dürfte, wird,
europüiſchen Seemüchten, beſonders aber Spanien,
furcht=
bar. Heutzutage beſitzt Marokko weder eine Kriegsflotte
noch eine Handelsflotte, nur der Sultan hat noch einige
Unbedeutende Schiffe. Ueber die Staatseinkünfte ſind
keine zuverläſſigen Angaben vorhanden; die Zolleinnahmen
auf 5 Millionen Mark geſchätzt.
Die erſte Reſiden; des Sultans und
Haupt=
ſtadt des Reichs, Marokko ſarabiſch Marrakeſch. d. h.
wohner, iſt aber nur noch ein Schatten früherer Größe, derlich. Bei derſelben wurde Jaurss mit 209
Stim=
obwohl ihr Umfang immer noch ein ſehr bedeutender iſt,
gehen, braucht man nahezu zwei Stunden. Marokko iſt
Ganzen ein ſtattliches, impoſantes Ausſehen verleihen.
Zur Seite glänzen die Kuppeln des Kaiſerpalaſtes und
Kuppeln auf dem Kuppeldache der dem Palaſte Zunächſt
gelegenen Moſchee ſtrahlen leuchtend und hell in der
Sonne. Der mächtige Rieſenminarett, die Hauptzierde
der Stadt Marokko, beherrſcht weit das Häuſermeer;
die Tore heben ſich ſtols und kühn in die Höhe. Aber
und noch mehr Ruinen, innerhalb der weiten Mauer
be=
findet ſich kaum die Hälfte bewohnbarer Häuſer, ſo daß
die Stadt wie eine gefallene Königin erſcheint. Marokko
haben die Araber nicht mit Unrecht das „Damaskus des
Weſtens” genannt, denn wie jene Perle des Orients
liegt es in grünender, lachender Talebene am Fuße
ſteiler Höhen, deren Kontraſt gegen ſeine blühenden
Ge=
filde es nur deſto lieblicher erſcheinen läßt. Unmittelbar
am Fuße von Marokkos Mauern rieſelt der kleine 13d
es Sits oder Oelbach vorbei, und Uöd en Nefes bewäſſert
im Südweſten die fruchtbare Ebene. (Schluß folgt.)
Deutſches Reich.
Im Reichstag iſt, wie man hört, der
Beginn der erſten Etatsberatung für Montag nächſter
Woche in Ausſicht genommen.
- Bei der Reichstagserſatzwahl im
Wahlkreiſe Danzig Stadt erhielten Mommſen
(freiſinnige Vereinigung) 6170. v. Heydebreck Ckonſ.)
4282. Bartel (Sozialdemokrat) 5568, Wolßlegier
(Pole) 329 Stimmen. 28 Stimmen waren
zer=
ſplittert, 102 ungültig. GBei der letzten Wahl
er=
hielt der freiſinnige Kandidat 7231, der konſervative
2986, der ſozialdemokratiſche 3822 Stimmen.)
-— Wie aus dem dem Reichstage bereits
vor=
liegenden Etat für das Reichsheer
hervor=
geht, beabſichtigt die Militärverwaltung, den
wieder=
holt und dringend ausgeſprochenen Wünſchen auf
eine Verbeſſerung der Einkommensverhältniſſe der
Oberſtleutnants der Infanterie jetzt
Rechnung zu tragen. Durch den Vorſchlag, das
Gehalt der 180 älteſten Oberſtleutnants auf 7200
Mark. alſo um 1350 Mark, zu erhöhen. In einer
Denlſchrift wird dieſe Forderung damit begründet,
daß die ungünſtige Stellung der Oberſtleutnants bei
der Infanterie den Andrang zu den anderen
Truppen=
gattungen ſteigere, bei der Infanterie aber in
bedenk=
licher Weiſe vermindere.
— An der Thronrede, mit welcher der
preußi=
ſche Landtag eröffnet wurde, fällt das Fehlen
jeder Mitteilung über die Kanalvorlage auf.
— Die Heiratsaffäre des früheren Poſener Provinzial=
ſchlichten. Eine geordnete Regierung in Marokko wird ſteuerdirektors. Geheimen Finanzrat Löhning
durch die häufigen Empörungen der faſt unabhängigen wird bei der erſten Leſung des Etats im
Abge=
mit allen Aufgeboten eine Stärke von 300000 Mann, ordnetenhauſe zur Sprache gebracht werden. In
größtenteils Reiter. erreichen können. Das Sceweſen dieſe Debatte, von der man annimmt, daß ſie
Piraten machten ſich im 16. und 17. Jahrhundert allen wie verlautet, auch die polniſche Landtagsfraktion
eingreifen.
Ausland.
— Nach Eröffnung der neuen Tagung wühlte
werden auf 7—10 Millionen, das Budget des Sultans die franzöſiſche Kammer am Dienstag ihren
bis=
herigen Präſidenten Bourgeois mit 336 von 414
ab=
gegebenen Stimmen wieder. Zu Vizepräſidenten
die Geſchmückte), iſt ſchön zwiſchen Palmenhainen in wurden gewählt Etienne, Lockroy und Villain, für
einer fruchtbaren Ebene am Fuße des hohen Atlas ge= den Poſten des vierten Vigepräſidenten war
Stich=
legen. Sie iſt eine alte Stadt und hat etwa 50000 Ein= wahl zwiſchen Jaurss und Renault=Molidre
erfor=
der auf die frühere Größe ſchließen läßt: um ſie zu um= men gewählt. Auf Renault=Molisre (Progreſſiſt)
entfielen 196 Stimmen. - Laſies benachrichtigte den
von einer mittelalterlichen Feſtungsmauer umgeben. von Kriegsminiſter, daß er beabſichtige, ihn über die
der zahlreiche Türme und Turmchen emporragen, die dem Maßnahmen zu interpellieren, die er (der
Kriegs=
miniſter) zu ergreifen gedenke, um die gegen die
die hundert Minaretts der Moſcheen. Die drei goldenen Nationaliſten laut werdenden Drohungen in der
Armee zu unterdrücken. Im Senat wurde
Präſi=
dent Fallisres ohne Gegenkandidaten wiedergewählt.
- Die Beſprechungen, welche Chamberlain
mit führenden Perſönlichkeiten in Johannesburg
inmitten dieſes Häuſermeeres zeigen ſich zahlreiche Lücken hatte, verſprechen Erfolg. Bezüglich der Abmachungen
lauten die Gerüchte verſchieden. Im allgemeinen
wird berichtet, es ſei eine garantierte
Reichsan=
leihe von dreißig Millionen Pfund für
reproduktive Anlagen beabſichtigt. Bezüglich des
Bei=
trages der Kolonien zu den Kriegskoſten glaubt man,
derſelbe werde ſich auf dreißig Millionen Pfund
be=
ziffern, die Zahlung auf drei Jahre verteilt.
— Das ruſſiſche Reichsbudget für 1903 bietet,
nach dem Berichte des Finanzmintſters, ebenſo wie
in den Vorjahren einen günſtigen Abſchluß dar.
Trotßz der ziemlich erheblichen Steigerung der
ordent=
lichen Ausgaben, heißt es in dem Berichte, würden
dieſelben von den ordentlichen Einnahmen
über=
troffen. Der Ueberſchuß ſolle zur Deckung einesteils
der bevorſtehenden außerordentlichen Ausgaben
ver=
wendet werden. Die allgemeinen Bedingungen, unter
denen die ruſſiſche Volkswirtſchaft lebe, weiſen
augen=
ſcheinliche Anzeichen einer Wendung zum Beſſeren
auf. Ueber die Entwickelung des Geldmarktes
be=
merkt der Budgetbericht: Wenn auch das
Gleichge=
wicht zwiſchen Kapitalangebot und Nachfrage noch
nicht wiederhergeſtellt ſei, ſo ſei doch für das Jahr
1902 ſowohl in Rußland wie im übrigen Europa
in dieſer Hinſicht eine wirkliche Beſſerung feſtzuſtellen.
Der Geldverkehr auf dem ruſſiſchen Inneumarkt ſei
bedeutend liquider geworden. Wenn der
Finanz=
miniſter auch auf die unzweifelhaft günſtigere
Ge=
ſtaltung des Geldmarktes in Rußland im
Zuſammen=
hange mit der Beſſerung der Lage auf dem
Welt=
markte hinweiſe, ſei er doch weit entfernt davon,
dieſer günſtigen Erſcheinung übertriebene Bedeut=ng
beizumeſſen. Eine ſehr erhebliche Beſſerung ſei 1902
auch bezüglich des ruſſiſchen Außenhandels erzielt.
Der Wert der ausgeführten Waren hat den der
Ein=
fuhr um 300 Millionen Rubel, alſo um einen höheren
Betrag, als in irgend einem Jahre des
vorhergehen=
den Jahrzehnts überſtiegen. Der Finanzminiſter hält
es aber für ſeine Pflicht, auch eine ungünſtige
Er=
ſcheinung ins Auge zu faſſen, nämlich die fortdauernd
ſchwierige Lage einiger Induſtriezweige. Für das zu
Ende gehende Jahr iſt auf dieſem Gebiete keine Beſſe=
rung zu konſtatieren, im Gegenteil, der Druck iſt
ſo=
gar ſtärker.
Zur Lage in Marokko meldet „Daily
Mail; aus Tanger: Der Sultan und der Prätendent
konzentrieren ihre Truppen im Hinblick auf den
be=
vorſtehenden Entſcheidungskampf. Die letzten
Nach=
richten melden. daß die Lage in Fez ſich
verſchlim=
mert habe. Der Zuſammenſtoß beider Heere wird
wahrſcheinlich 18 Kilometer vor der Stadt
ſtatt=
finden. Das Schickſal der Europäer iſt unbekannt.
Die Mauren verbreiten Gerüchte, daß die Engländer
heimlich Truppen an der Oſtküſte gelandet hätten und
ſchüren dadurch das Mißtrauen gegen die Fremden.
4
4
= Leipzig. 13. Jan. Dem „Leipziger Tageblatt”
wird aus Dresden geſchrieben: Die Gerüchte, die ſich hier
neuerdings über den unmittelbaren Anlaß zur Flucht
der Kronprinzeſſin gebildet haben, ſind, wie wir
zuverläſſig erfahren, unzutreffend. Die Oberhofmeiſterin
hat nicht, wie erklärt wurde, die Kronprinzeſſin und Giron
bei einer ſtürmiſchen Liebkoſung= überraſcht, ſondern aus
anderen Thatſachen den Verdacht geſchöpft, daß zwiſchen
der Kronprinzeſſin und Giron ein unlauterer Verkehr
be=
ſtand. Sie hat dann eine Ausſprache mit der
Kronprin=
zeſſin herbeigeführt und von dieſer weitere Zugeſtändniſſe
erhalten. Hätte nun die Oberhofmeiſterin, was ſie in
Erfahrung gebracht, für ſich behalten wollen, ſo hätte ſie
inkorrekt gehandelt. Es war ihre Pflicht, und das wußte
natürlich auch die Kronprinzeſſin, dem Könige von dem
Vorgefallenen ſofort Mitteilung zu machen, was denn
auch geſchehen iſt. Daß die Kronprinzeſſin nach der
Ent=
deckung des Liebesverhältniſſes in ſteter Sorge vor
Kloſter und Irrenhaus: geweſen ſei, iſt nicht anzunehmen,
da ſie nach früheren Vorgängen ganz genau wiſſen mußte,
daß man ſie mit der größten Rückſicht behandeln werde,
zumal ſie ſich in geſegneten Umſtänden befindet.
Wien, 13. Jan. In der heutigen
Gemeinde=
rats=Sitzüng kamen die letzten
Arbeitsloſen=
demonſtratiönen in einer an den Bürgermeiſter
geſtellten Anfrage zur Sprache. Hierbei antwortete Dr.
Lueger mit einer längeren Rede, in der er den
Sozial=
demokraten vorwarf, daß ſie die Exceſſe angeſtiftet hätten.
Dem ſogialdemokratiſchen Gemeinderat Reumann, der
dem Bürgermeiſter anworten wollte, wurde infolge
leb=
hafter Proteſte das Wort nicht erteilt, weshalb er dem
Bürgermeiſter beleidigende Worte zurief. Es kam zwiſchen
der Mehrheit und der Oppoſition zu lebhaften Szenen,
ſodaß die Sitzung unterbrochen werden mußte. Nach
Wiederaufnahme der Sitzung wurde der
Disziplinaraus=
ſchuß berufen, der den Sogialdemokraten Reumann von
der heutigen und den nächſtfolgenden drei Sitzungen
ausſchloß. Der Reſt der Sißung verlief ruhig.
T.W. Rom, 12. Jan. Das Kabinett Zanardelli=
Giolitti will den Kampfumdas Eheſcheidungs
geſetz unter allen Umſtänden aufnehmen und denkt nicht
daran, wie es vor einigen Tagen hieß, den Geſetzentwurf
zurückzuziehen. Die Miniſter ſind ſich vielmehr
voll=
ſtändig einig darüber, das Geſetz ſo früh wie möglich der
Kammer vorzulegen und ſie rechnen dabei auf ein der
Vorlage günſtiges Votum mit einer Majorität von 15
Stimmen. Daraus geht hervor, daß die Stellung der
Parteien ſich infolge der verſchiedenen„Bearbeitungen”
durch einzelne Konzeſſionen geändert hat= und man wird
nicht fehl gehen in der Annahme, daß die heftige
Agi=
tation der Klerikalen und ihre zum Teil über das Ziel
hinausgegangenen Angrifſe dazu beigetragen haben, dem
Geſetze neue Anhänger zu werben. Ferner ſteht es feſt.
datz die Regierung Zuſagen betreffs beſtimmter ſozialer
Reformen gemacht hat, über die man Näheres im
Ver=
laufe der Parlamentsverhandlungen erfahren wird.
Petersburg, 9. Jan. Neuerdings ſind vielfach
im Ausland Gerüchte über den
Geſundheits=
zuſtand der Kaiſerin Alexandra verbreitet
worden, die von einer tiefen Gemütsbedrückung ſprachen.
Wie man aus zuverläſiger Quelle erfährt, ſind dieſe
Nach=
richten falſch. Augenzeügen erzählen, daß die Jarin in
Livadia wohl anfangs und vorübergehend leidend
ge=
weſen iſt, ſich aber bald vollſtändig erholt und mit ihrem
Gatten und ihren munteren Kindern den Aufenthalt in
dem herrlichen Landſitz vollauf genoſſen hat. Das
Kaiſerpaar gab ſich voll dem Vergnügen hin, der Haupt=
Vorträge.
2N. Die Frage: „3ſt der neue Stil der
rechte zu behandelte Herr Profeſſor Dr. Rée vom
Kgl. Bayer. Kunſtgewerbe=Muſeum zu Nürnberg am
Dienstag mit geiſtvoller Beredſamkeit im Verein zur
Verbreitung von Volksbildung. Im
Zwie=
geſpräch, ähnlich wie in ſeiner bekannten apologetiſchen
Studie,Modern” zeigte der geſchätzte Herr Redner den
Zwieſpalt zwiſchen der antikiſierenden Richtung und der
Modernen. dem ſogar die durch ſonſt nichts zü trübende
Harmonie eines Brautpaares zum Opfer fällt: Hier der
Bräutigam mit ſeinem Wunſche nach künſtleriſcher.
ſtil=
voller Einrichtung Menaiſſance für Eß= und Herren=
Zimmer, Louis XV. für Salon und Schlafzimmer), dort
die Braut, die, in entſchiedener Abneigung gegen
Muſeumsſtimmung, ihr Heim mit geringen Mitteſn
ge=
ſchmackvoll, elegant, gemütlich, praͤktiſch und ſauber
ebenſo wie die Tracht - ſich einrichten möchte.
Selbſtverſtändlich erſcheint es, daß eine
Zimmerein=
richtung des 19. Jahrhunderts in deſſen Geſchmack, nicht
in dem eines früheren ausgeführt ſein muß: offen bleibt
die Frage, wie ſie beſchaffen ſein muß, damit ſie dieſem!
Geſchmacke genüge. Im Sinne Winkelmanns glaubte
das 19. Jahrhundert in der Nachahmung der Alten den
einzig richtigen Weg gefunden zu haben. ohne aber im
Durchprobieren aller Stile das erſtrebte Ziel zu erreichen.
Der Stil als Ausdruck eines beſtimmten Zeitgefühls
kann nicht übertragen werden, wir dürfen nicht unſeren
Wohnungen und Gebrauchsgegenſtänden einen Charakter
geben wollen, den wir ſelbſt nicht haben, es muß
viel=
mehr für das neue Kulturleben die entſprechende Kunſt
gefunden werden, die Kunſtfrage muß hinter die
Kultur=
frage zurücktreten; das empfanden Goethe, Semper,
König Max II. u a, das iſt das Ziel unſerer modernen
Meiſter.
Dieſe Grundgedanken wurden durch Vorführung von
charakteriſtiſchen Lichtbildern erläutert, in Rückſicht auf
den engen Rahmen des Vortrags auf Innen=Einrichtungen
beſchränkt.
Die Renaiſſance, die in ihren Prachtſchöpfungen
(Seidenhof zu Zürich, Frodenhagenſches Zimmer in
Lübeckh üns in reizvollen einfachen Wohnräumen
vorge=
führt wird, kann ſelbſt in den meiſterhaften
Nach=
ſchöpfungen eines Gabriel Seidl oder des genialen Gedon
nicht in Einklang mit unſerer lebendigen Gegenwart
ge=
bracht werden, das künſtleriſche Intereſſe drängt das
kulturelle zurück; gleiche Erfahrungen ergeben ſich aus
dem ſpäter verſuchten Barock=, Rokoko=, Empire=,
Bieder=
meier=Stil.
Befreiend wirkte, nach den Mahnungen Ed. v.
Hart=
manns, zu Beginn der 90er Jahre das Auftreten eines
neuen Künſtlergeſchlechtes, das allen alten Stilen den
Krieg erklärte und neue Formen ſchuf; „modern” wurde
nun Schlagwort im Gegenſatze zu antiquariſchem
Schaffen.
Der zuerſt emporſchießende Jugendſtil. das Zerrbild
der Modernen. der Neuheit und Eigenart durch
Preis=
gabe des Künſtleriſchen erkaufte, hat mit Kunſt nichts
gemein. Weitab von ihm hielt ſich die kleine Gruppe
von Künſtlern. die uns überzeugen, daß ſie auch ohne
hiſtoriſche Strenge künſtleriſches zu ſchaffen imſtande iſt.
Wir könnten das Damenzimmer im Hauſe Behrens für
alt halten nach ſeiner künſtleriſchen Wirkung, können
es aber keiner Stilperiode einreihen; aus beidem
zu=
ſammengenommen ergibt ſich ſein Charakter als modern.
Weitere Belece für die Berechtigung der Modernen geben
uns die wohlbekannten Schöpfungen des leider zu früh
der Kunſt enzriſſenen Patriz Huber, der am beſten den
volkstümlichen Ton zu treffen wußte, ferner von Olbrich,
van de Velde. Riemerſchmidt, Bruno Paul und die
billigere Einrichtung der auf der Düſeldorfer
Aus=
ſtellung gezeigten Kruppſchen Arbeiterwohnung.
Auf Grund ſolcher Leiſtungen, nachdem es auf der
Mathildenhöhe zuerſt zum Ausdrück gekommen iſt, daß
wir wieder einen geſunden Handwerksſtil haben, ſind wir
berechtigt, den neuen Stil für den rechten zu halten, denn
er iſt künſtleriſch und in ſeiner Einfachheit ein Ergebnis
unſererer Kulturforderungen.
Mit der Mahnung. den modernen Stil in ſeiner
An=
ſpruchsloſigkeit und Schlichtheit zu hegen und zu pflegen,
damit wir erleben, daß aus dem Geächteten und
Ge=
ſchmähten, daß aus dem armen Entelein der königliche
Schwan in ſtrahlendem Gefieder ſich erhebe, ſchloſſen die
intereſſanten Ausführungen, für die die zahlreichen Hörer
lauten Dank darbrachten. Herr Profeſſor Lerch faßte
dieſen in Worte, die in dem zuſtimmend aufgenommenen
Wunſche ausklangen, daß Herr Profeſſor Dr. Rée bald
wiederkehren möge.
Bei dem letzten Vereinsabend der Freien
literariſch=künſtleriſchen Geſellſchaft kamen
durch Frau Luiſe Hacker Dichtungen von Gertrud
Franke=Schievelbein und Clara Blüthgen iEyſell
Kill=
burger) zum Vortrag, und zwar, wie wir einem Berichte
der „N. H. Volköbl.u entnehmen, von erſterer ein
ſtimmungsvolles Gedicht „Göttlichkeit: das menſchliches
Können, Wiſſen und Nichtwiſſen den Gewalten der
Natur vackend, faſt dramatiſch gegenüberſtellt und ſehr
gefiel. Die ſymboliſtiſchen Gedichte „Klänge aus einem
Jenſeits' von Clara Blüthgen, ſo ergreifend ſie wirkten
und ſo ſehr man Form und Phantaſie bewunderte,
ſtießen zum Teil auf Widerſpruch. während die fein
be=bachtete und humorvolle Novelle „Sturm von
der=
ſelben Verfaſſerin allgemeinen, lauten Beifall fand. Frau
Luiſe Hacker bewährte als Vorleſerin aufs neue ihre
hohe Künſt und gab in der ihr eigenen impulſiven Art
alle Nuancen der verſchiedenen Dichtungen aufs
eindrucks=
vollſte wieder.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Babel und Bibel. Im Anſchluß an einen im
vorigen Jahre um dieſe Zeit gehaltenen viel erörterten
Vortrag über das Thema„Vabel und Bibel= hielt Prof.
F. Delitzſch am Montag abend in der Singakademie
zu Berlin einen zweiten Vortrag über dasſelbe Thema.
Der Vortrag. der etwa 11 Stuniden in Anſpruch nahm,
fand in Gegenwart des Kaiſers und der Kaiſerin
ſowie einer zahlreichen glänzenden Verſammlung ſtatt,
die aus Gelehrten und aus Mitgliedern der
Geſellſchaf=
beſtand. Neben dem Reichskanzler waren die Miniſter
Studt und v. Rheinbaben anweſend. Der Redner, der
ſeine Worte durch Vorführung von Lichtbildern erläuterte,
wies zuerſt auf die Schwierigkeiten hin, die dogmatiſche
Rückſichten den reichen Ergebniſſen bereiteten, die uns
die Erforſchung der altbabyloniſchen Kultur lieferte.
Man halte für das Alte Teſtament an dem Begriffe de=
Uroffenbarung feſt, obwohl dieſer Begriff ſehr ſtritti,
ſei. Es ſei auf die Sprache des Alten Teſtaments gerad
durch die Keilſchriftforſchung vielfach erſt ein neues Lich
gefallen. Als Beiſpiele nannte der Redner die Stad
No=aum, deren Zerſtörung ähnlich wie die des äopptiſche:
Thebens im Alten Teſtament erzählt werde, und die bi
jetzt vollkommen rätſelhaft geblieben ſei, das gehnſeitig
Tonprisma Aſſurbanipals, das von dieſer Stadt ſpra=
und das man aufgefunden habe, habe das Rätſel gelö
Nach den Erzählungen der babyloniſchen Keilſchrifte:
müſſen wir viele unſerer herkömmlichen, bibliſche
Legenden nachprüfen; die Erzählung 3. B. von den
Wahnſinn Nebukadnezars findet ſich ſchon in einer alte:
chaldäiſchen Sage und ſie wird darin als eine vorzeitige
Prophezeung des Königs von dem einſtigen Untergang
ſeines Reiches durch Perſer berichtet. Die babyloniſch.
aſſyriſche Litteratur iſt der altteſtamentlichen am nächſten
verwandt und zeigt in vielen Einzelheiten, die der
Rummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. Januar 1903.
Scile 15.
ſtadt und den Verpflichtungen des Hofes entzogen zu
ſein und ſeinen Kindern leben zu können. Nach ſeiner
Rückkehr konnte man in Petersburg bei den Feſtlichkeiten,
die zum Jubiläum des Pagencorps ſtattfanden, mit
Freude das geſunde Ausſehen der Kaiſerin bemerken.
Der Zar war friſch und munter, ſprach mit kräftiger
lauter und feſter Stimme, als er die Pagen in längeren
Reden begrüßte. Auch der Thronfolger Michael
Alexandro=
witſch ſtrafte durch ſein Ausſehen die Gerüchte von ſeiner
Krankheit Lüge. Militäriſch ſtraff tat er
Flügeladjutanten=
dienſt bei ſeinem Bruder, dem Zaren. Er iſt ein großer
Liebhaber des edlen Weidwerks und liegt ihm bei Wind
und Wetter ob. So kann er ſich auch an der Bärenjagd
beteiligen, die zu den Feſtlichkeiten gehört, die bei der
Anweſenheit des deutſchen Kronprinzen abgehalten werden
ſollen. (Köln. 3tg.)
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Januar.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Oberlehrer
an dem Realgymnaſium und der Oberrealſchule zu
Mainz Profeſſor Dr. Aloys Denk auf ſein Nachſuchen
unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte.
Ernannt wurde der Lehramtsaſſeſſor Markus
Simon zu Bingen zum Oberlehrer an der Realſchule
und dem Progymnaſium zu Bingen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 2 enthält:
1) Verordnung, das Inkrafttreten der Geſeßze, die
Landes=
kreditkaſſe betreffend. vom 6. Auguſt 1902 und die
Woh=
nungsfürſorge für Minderbemittelte betreffend. vom
7. Auguſt 1902. 2) Bekanntmachung, den
Vorbereitungs=
dienſt und die Prüfung der Gerichtsſchreiber und
Ge=
richtsvollzieher betreffend.
E. Der Repertoire=Entwurf des
Groß=
herzoglichen Hoftheaters ſieht für nächſten Sonntag
Richard Wagners „Lohengrin; worin die Titelpartie
mit Herrn Spemann, die „Ortrudz mit Frau Tolli neu
beſetzt erſcheinen. für Dienstag die Premisre von Otto
Ernſts Luſtſpiel „Die Gerechtigkeit= und für Samstag
nächſter Woche als nächſte Schüler= und Volksvorſtellung
Schillers „Don Carlosr vor. Außerdem ſind für die
nächſte Zeit Wiederholungen der neuen Stücke „Im
bunten Rock= und „Monna Vannal ſowie von
Meyer=
beers „Hugenotten' und Mozarts „Hochzeit des
Figaro=
in Ausſicht genommen. Zur Feier von Kaiſers
Ge=
burtstag ſoll am 27. Januar Mogarts Don Juan' in
Szene gehen, worin ebenfalls mehrere Partien neu
be=
ſetzt ſind. Die nächſten Novitäten werden dann die
Oper „Die Zwillingel von Karl Weis und das Drama
„die rote Robel von Brieux ſein. Für Faſtnachts=
Sonntag wird Johann Sttauß „Zigeunerbaron” für
Faſtnachts=Montag, als Kindervorſtellung Görners
Sneewittchen' neu einſtudiert. Außerdem ſtehen auf
dem Repertoire,Der Prophet=,„Hoffmanns Erzühlungen!
„Die Jüdin: Der Bettelſtudente, „Siegfried= „Ein
toller Einfalls, „ülltimo= und „Ein Sommernachistraum”
— Der „Burgwart' ſchreibt: „Die Großh. Heſſ.
Re=
gierung hat im November vorigen Jahres eine Bereiſung
einer Reihe von Burgen, u. a. der Ruinen Hirſchhorn,
Hinterburg und Schwalbenneſt am Neckar, der
Starken=
burg und des Auerbacher Schloſſes an der Bergſtraße
unter Zugiehung von Sachverſtändigen der Großh.
Staats=
bauverwaltung veranſtaltet, wozu als Gutachter der
Architekt Bodo Ebhardt aus Grunewald=Berlin geladen
war. Es handelte ſich darum, an Ort und Stelle
feſt=
guſtellen, was am beſten zur Erhaltung der Ruinen
zu geſchehen habe, und allgemeine Grundlagen für die
Behandlung ähnlicher Fragen im ganzen Großherzogtum
Heſſen zu ſchaffen. Eine einheitliche Regelung der Frage
der Erhaltung der Ruinen deutſcher Burgen iſt unſeres
Wiſſens noch in keinem deutſchen Bundesſtaate erfolgt,
das Vorgehen der Großh. Heſſ. Regierung iſt daher
mit großer Freude zu begrüßen und wird hoffentlich
auch an anderer Stelle Anregung zu gleichem Verfahren
geben.
2 Am Freitag. den 23. d. Mts. wird auf
Ver=
anlaſſung der Sektion Darmſtadt des
Deut=
ſchen und Oeſterr. Alpenvereins der
Nord=
polfahrer Dr. v. Payer einen Vortrag über
Aben=
teuer und Beſchwerden aus der Polarwelt (
Selbſt=
erlebtesſu im „Kaiſerſaal; halten. Herr v. Payer hat ſich
nicht nur als Alpiniſt und Maler einen bedeutenden
Namen erworben, ſondern vor allem durch ſeine drei
Nordpolexpeditionen, die zur Entdeckung des Franz
Joſephs=Landes führten, und die zum Teil in
Gemein=
ſchaft mit unſerem engeren Landsmann Weyprecht
unternommen wurden. Der Vortragende ſcheint
dem=
nach wie kein zweiter berufen zu ſein, über das
an=
gekündigte Thema zu ſprechen. Da der Vortrag, der
nicht nur erlebte Abenteuer und die Gefahren der
Polarwelt, ſondern auch die Natur der hocharktiſchen
Region ſchildern, ſowie auf Andrses vermutliches Schickſal
eingehen wird, vorausſichtlich das Intereſſe weiterer Kreiſe
erregen dürfte, ſo ſei'ſchon an dieſer Stelle darauf
hin=
gewieſen. daß der Vortrag öffentlich iſt. Das Nähere
über den Verkauf der Karten wird im Anzeigeteil dieſes
Blattes bekanntgegeben werden.
2 Verſpätet eingegangen.) Vergangenen Sonntag
feierte der Verein der Württemberger im „
Konkordia=
ſaaler ſein alljährliches Neujahrsfeſt, mit Geſangs= und
humoriſtiſchen Vorträgen, ſowie einem Theaterſtück;
an=
ſchließend hieran war Ball. Das Programm war
vor=
züglich zuſammengeſtellt und wurde ſehr gut durchgeführt.
Hauptſächlich verdient um das gute Gelingen desſelben
machten ſich die Damen Frau Bindewald, Fräul. Von der
Schmitt und Fräul. Petri, ſowie die Herren Zenkert,
Ruder, Heinicke, Hahn, Heilig, Hirſching, Straub und
nicht zuletzt Herr Pianiſt Reiß. Der Zugug an
Lands=
leuten, Freunden und Gönnern des Vereins war ſehr
groß; auch ließen es ſich einige auswärtige Brudervereine
nicht nehmen, an dem Feſte teilzunehmen. Es wäre ſehr
erfreulich. wenn ſich noch mehr der hier ſo zahlreich
an=
ſäſſigen Württemberger dem Verein anſchließen würden.
- Wie uns mitgeteilt wird, zählt der nene
Ora=
torienverein bereits über 70 Mitglieder. (Siehe Anzeige
d. heutigen Nummer.)
- Die diesjährige Hauptverſammlung des „
Allge=
meinen Deutſchen Schulvereins” (Männerortsgruppe
Darmſtadt) findet am 16. Januar, abends um 6 Uhr, im
„Kaiſerſaals ſtatt. Die verehrlichen Mitglieder werden
zu zahlreicher Beteiligung eingeladen.
4 Der Wettbewerb zwiſchen Elektrizität und
Dampfkraft trat geſtern nachmittag zwiſchen 5 und 6
Uhr in der Rheinſtraße praktiſch in die Erſcheinung,
wo=
bei die Dampfkraft Siegerin blieb. An der Ecke der
Grafenſtraße, war ein Wagen der elektriſchen
Straßenbahn aus unbekannten Gründen plötzlich
ſtehen geblieben und konnte nicht vorwärts. Da um
die=
ſelbe Zeit die Trambahn von Eberſtadt her kam und
dasſelbe Geleiſe benutzen mußte, wurde die
Lokomo=
tive losgemacht und ſchob unter allgemeiner Heiterkeit
des Publikums den Wagen der Elektriſchen bis zum
Monument, ihn dort ſeinem Schickſal überlaſſend, und
dampfte dann majeſtätiſch und im ſtolzen Vewußtſein
ihrer Ueberlegenheit auf dem freigewordenen Geleiſe
wie=
der zu ihren Wagen zurück.
2 Die wunderſchönen Anſichten, welche dieſe Woche
das Welt=Panorama (Soderſtraße 2. Kapellplatz) zeigt,
finden allgemeinen Beifall. Ein großer Teil der
Sächſi=
ſchen Schweiz zieht in naturgetreuer Farbenpracht am
Auge des Beſchauers vorüber. Nach einer großartigen
Partie in der Edmundsklamm bewundern wir die Wehr
in derſelben und gelangen dann nach Herrnskretſchen und
der Elbe. auf welcher wir auch eine Bootfahrt machen.
Alsdann führt es uns zu dem Marienfelſen und
Falken=
ſtein bei Dittersbach, dem Loſtfelſen und der ſchwarzen
Teufe im Kannitzgrund. Nach dieſer Strecke erſcheint
Bodenbach mit ſeiner himmelhohen Schöffenwand und
der Kettenbrücke, Schandau mit der Schloßbaſtei, das wir
auch mit ſeiner herrlichen Umgebung in einer Reihe von
Anſichten dargeſtellt ſehen.
2 In der Ludwigshalle findet heute abend große
Damen= und Herren=Kappen=Sitzung mit
großem karnevaliſtiſchen Konzert der „neuen Hauskapelle
und Auftreten der Damen=Kapelle des Prinzen Karneval
ſtatt. Näheres wolle man aus der Anzeige in heutiger
Nummer entnehmen.
2 Im Burgbräu findet am Freitag abend große
närriſche Kappenſitzung mit karnevaliſtiſchem
Kon=
zert ſtatt. Näheres möge man aus der Anzeige erſehen.
- Egelsbach. 13. Jan. In demſelben Augenblicke,
da am letzten Sonntag nachmittag die hieſige Freiwillige
Feuerwehr zur Beratung von Vereinsangelegenheiten
ſich verſammeln wollte, erſcholl in unſerer Gemeinde
plötzlich der Ruf Feuer. Es brannte im Gehöft des
Landwirts Chr. Vollhardt. Trohdem die ſchon
ange=
tretene Feuerwehr alsbald zur Stelle war und tatkräftig
eingriff, konnte das Anweſen nicht gerettet werden.
Scheune, Stallung und Wohnhaus brannten völlig
nieder. Das Vieh konnte mit knapper Not gerettet
werden. Nachträglich ſtellte ſich heraus, daß bei dem
Brande auch der Beſitzer des Anweſens, Herr Chr.
Voll=
hardt mitverbrannt iſt. Vollhardt, zeigte ſeit
längerer Zeit Spuren von Jrrſinn und dürfte das
Feuer=
im Wahne ſelbſt angezündet haben. Der bedauernswerte
Mann wurde geſtern morgen unter den Trümmern der
Scheune tot aufgefunden.
Aus dem Odenwald, 12. Jan. Unter Anleitung
des allgemeinen Verbandes der deutſchen
landwirtſchaf=
lichen Genoſſenſchaften haben die ländlichen Spar= uni
Darlehenskaſſen, welche jetzt in den meiſten Gemeinden
unſeres Gebirges beſtehen, eine Einrichtung getroffen,
welche den Sparſinn auch in die minder bemittelten
Be=
völkerungskreiſe und beſonders auch in unſere Jugend
einbürgert. Es iſt dies die Sparkarteneinrichtung.
Ver=
ſchiedenfarbige Karten von 10, 20, 50 Pfennig, 1 Marl
und 2 Mark werden allwöchentlich Sonntags durch einen
von der Sparkaſſe beſtellten Kartenverkäufer dem
Publi=
kum zum Kaufe angeboten. In der letzten Woche jedes
Halbjahres, einem ſogenannten Kartentage, bringen die
Inhaber ihre Karten zum Rechner. Der betreffende
Sparbetrag wird in ein Sparkaſſenbuch eingetragen und
zu 4 Prozent verzinſt. Dieſes Kartenſyſtem hat ſich
Uberall bewährt. So ſind 3. B. in der
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaft Groß=Umſtadt ſeit vier Jahren für
40 000 Mark Sparkarten verkauft und als Spareinlagen
gutgeſchrieben worden. Solche Erfolge ſind in
wirt=
ſchaftlicher und ethiſcher Beziehung um ſo höher
anzu=
ſchlagen, als die Sparer überwiegend den wirtſchaftlich
ſchwächeren Kreiſen der Bevölkerung angehören. Möge
die ſegensreiche Einrichtung auch auswärts Eingang
finden. (W. 3tg.)
Vingen, 13. Jan. In dieſen Tagen iſt auf
Ver=
anlaſſung des Wiesbadener und des Rheiniſchen
Fiſcherei=
vereins in den Oberrhein eine größere Menge laichreifer
Regenbogen=Forellen zu Verſuchszwecken
ein=
geſetzt worden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 13. Jan. Wie uns aus
Deſſau gedrahtet wird, hat die verſtorbene Baronin
Cohn dem Kaiſer zwei Millionen Mark vermacht, der
Stadt Deſſau und der dortigen iſraelitiſchen Gemeinde je
drei Millionen. Die Verwandten erhielten eine Million
Mark. — Berlins älteſte Bürgerin, die verwitwete
Frau Sanitätsrat Schmidt, iſt, nachdem ſie vor kurzer
Zeit das 102. Lebensjahr vollendet hat, geſtorben. Am
16. Degember v. Js. hatte ſie in Geiſtesfriſche und
Ge=
ſundheit den letzten Geburtstag gefeiert. Den Gatten, der
als Kreisphyſikus in Zielenzig wirkte, hatte ſie im Jahre
1854 durch den Tod verloren. Bald nach des Mannes
Tode war ſie nach Berlin gezogen, wo die kinderloſe Frau
in ſtiller Zurückgezogenheit lebte. — Einen neuen Kniff
wenden zwei Taſchendiebe an, die nach den Anzeigen
bei der Kriminalpoligei ſchon wiederholt Erfolg damit
gehabt haben. Der Eine iſt ein Mann von 50, der Andere
ein Jüngling von 15-16 Jahren. Wenn ſie Beide auf
der Straße ſpazieren gehen, ſo weiß der Jüngling es ſo
einzurichten, daß er einer Dame, bei der er wohl ein gut
gefülltes Portemonnaie vermuten darf, „unverſeheng” auf
das Kleid tritt. Der alte Herr ſieht das, ſchimpft ſeinen
Jungen einen Tölpel über den anderen und weiſt ihn an,
unverzüglich das Kleid zu ſäubern, während er ſich für
ſeinen ungeſchickten Bengel tauſendmal entſchuldigt. Zu
ſpät bemerkt die Dame, daß ſie einem Gaunertrick ein
Opfer gebracht hat. Beim Putzen des Kleides weiß der
Junge mit großer Geſchicklichkeit das Portemonnaie aus
der Taſche zu ſtehlen. — Eine gefährliche Hochſtaplerin
hat in Berlin ihrem Leben ein Ende gemacht. In vielen
Großſtädten trat eine junge Dame auf, die ſich bald Frau
v. Sanden oder Geheimrätin v. Stein, bald Geheimrätin
v. Suls=Bodenburg und zuletzt Frau v. Borcke nannte.
Ihr Mann war hier Rittergutsbeſitzer, dort Rittmeiſtera. D.
und ſchließlich Ingenieur. Ihr gewandtes Auftreten und
der adlige Name verſchafften ihr überall Zutritt und in
Hotels und großen Geſchäften einen ausgedehnten Kredit,
ihr hübſches Aeußeres auch viele Verehrer. So blühte ihr
Schwindel und ſie lebte einen guten Tag, auch dann noch,
als ſie in Holland, in der Schweis und in andern Ländern
chon als Hochſtaplerin, die Buchhalterin Jeanette
Mar=
chand, die Tochter eines Handelsmannes aus Neviges im
Kreiſe Mettmann, entlarvt war. Nachdem ſie vorher in
Zürich und Hamburg beſtraft worden war, wurde ſie
Redner nachwies, auffallende Gleichklänge. Die
Feuer=
ſäule, die Gott den Iſraeliten in der Wüſte den Weg
zeigen ließ, wird auch von der babyloniſchen Göttin
Iſtar berichtet, es ſei demnach ein gewaltiger Irrtum,
die Ueberreſte der althebäiſchen Litteratur, wie ſie im
alten Teſtament enthalten ſeien, für einen bindenden
religiöſen Kanon zu halten. Wie ſei dies auch möglich,
da 3. B. das Buch Hiob ganz blasphemiſch, andere Teile
- wie das Hohe Lied - ganz weltlich ſeien? Zudem
finde ſich eine Fülle von Widerſprüchen in den
Er=
zählungen des Alten Teſtaments. In dem babyloniſchen
Geſezbuch. das König Hamurakis aus der Hand des
höchſten Geſetzgebers Samas empfing, und das, auf
einen Dioritblock eingegraben, neuerdings aufgefunden
worden iſt, erinnere vieles an die Art und Weiſe des
moſaiſchen Geſetzes; nachweisbar ſei die Einrichtung des
Sabbattages, deſſen Urſprung die Juden ſelbſt nicht
mehr kannten, aus Babylonien, wo er Schabachu hielt. Wir
wiſſen, daß es mehr als einen Text der 10 Gebote gibt,
und zwar Texte, die zeitlich wett auseinander liegen.
In Wirklichkeit ſteht es um die 10 Gebote ſo: Von
Alters her waren Bräuche und Geſetze ausgebildet, es
gab Normen für das Handeln in Haus und Gemeinſchaft,
den Mitmenſchen und der Gottheit gegenüber. Alle dieſe
Normen wurden zuſammengelegt und Moſes
zu=
geſchrieben, ſo daß er in der Ueberlieferung als der
geiſtige Urheber von alledem erſcheint, was in den
moſaiſchen Geſetzen enthalten iſt. Anhaltbar ſei ferner
die Theorie von dem Monotheismus und der
über=
ragenden ſittlichen Kraft des Judentums. Der Name
Jahve oder Jahu als der eines einzigen Gottes ſei
bereits 2000 Jahre vor Chriſtus von ſemitiſch nBeduinen
angerufen worden, Heberreſte der babyloniſchen Götter
anſchauung finden ſich bei dem Propheten Habakuk, der
von dem Gott mit den Stierhörnern ſpricht; der
Stie=
war den Babyloniern Sinnbild der Kraft. Iſrael ſtand
aber auch durchans nicht auf höherem ſittlichen
Stand=
punkte als Babylonien, ſeine Kriege zur Eroberung
Kanaans waren äußerſt blutig. ſeine Könige oft
un=
gerecht und gewalttätig; die Stellung der Frau war eine
ganz niedrige. In ſeinem Monotheismus lag zudem
in ſtarker Eigennutz. der alle anderen Völker unbeachtet
ließ, daher konnte eine wahrhaft neue Vewegung durch
die Velt gehen, als Poulus Chriſti Evangelium
ver=
breitete. Das alte Teſtament behält ſeine hohe
Be=
deutung als einziges Dentmal eines gewaltigen
religions=
zeſchichklichen Vorzanges, aber eiſte Offenberung iſt es
nicht. Man ſolle daher nicht an veralteten Lehren feſt=
halten, alles Irdiſche ſei im Fluſſe und Stillſtand ſei
Tod. Auch die Reformation ſei nur eine Stufe auf dem
Wege der Erkenntnis. das Ziel aber, dem zuzuſtreben
und das allen geſteckt ſei, wäre die Weiterbildung der
Religion. Nach Beendigung des Vortrags wurde
Pro=
feſſor Delitzſch in die Kaiſerliche Loge gerufen, wo der
Kaiſer ſich mit ihm unterhielt.
Hedwig Niemann=Naabe in Verlin hat
ſich eine neue eigenartige Aufgabe geſtellt. Angeregt
durch die dichteriſchen und dramatiſchen Schönheiten der
Wagnerſchen Operntexte, wird ſie zuſammen mit Rudolf
Chriſtians demnächſt den erſten Akt der „Walküre”
öffentlich vorleſen. Eine ähnliche Vorleſung hat
übrigens Poſſart bereits vor einigen Monaten
veran=
ſtaltet; er regitierte in München unter großem Beifall
den ganzen „Nibelungen=Ring: Wagners.
( Am Donnerstag ſtarb in Neu=Ulm die Wittwe
des Dichters Eduard Mörike, Margarete geb. v. Speth.
Ihre Vermählung fand im Herbſt 1851 ſtatt. Die Ehe
war erſt ſehr glücklich; im Jahre 1873 brachten aber
widrige Familienumſtände einen Riß, der zur Trennung
der Gatten führte. Margarete 30g nach Mergentheim,
Mörike blieb in Stuttgart, wo er am 4. Juni 1875 ſtarb=
Städtiſche Vibliothekarinnen! Die
Verwendung weiblicher Arbeitskräſte iſt jetzt auf einem
Gebiet geplant, das den Frauen bisher faſt völlig
ver=
ſchloſſen war. Es beſteht beim Berliner Magiſtrat die
Abſicht, künftig in der ſtädtiſchen Vibliotheks=Verwaltung
Damen anzuſtellen, die als Aſſiſtentinnen der
Biblio=
thekare zu fungieren hätten. Die Vorausſetzung für die
Anſtellungsfähigkeit wäre eine ausreichende höhere
Vor=
bildung, auch in den alten Sprachen, ſo daß Damen,
die ſich die Reife für die Univerſität erworben haben
und dann eine Zeit lang akademiſche Studien getrieben,
für die Vibliotheken Verwendung finden könnten. Die
Angelegenheit iſt praktiſch ſo weit gediehen, daß ſie ſich
in dem erſten Stadium der Erörterungen befindet. Es
wird aber weiter für die Hilfsarbeit bei der Verwaltung
der Volksbibliotheken und Leſehallen die Verwendung
ſolcher Damen ins Auge gefaßt, die eine höhere
wiſſen=
ſchaftliche Bildung nicht erfahren haben.
Kleines Zeniſleton.
- Wiehates geſchmeckt? Die Antworten auf
die Fragebogen, welche der Berliner Tierſchutz=Verein
aleichzeitig mit der Speiſenkarte zu dem großen Noßfleiſch=
Probeeſſen verausgabt hatte, ſind nunmehr vollſtändig
eingegangen. Von 342 Antworten ſind alle bis auf eine
im Sinne der Gaſtgeber ausgefallen. Angehörige der
verſchiedenen Stände, Männer und Frauen, bekünden
übereinſtimmend, daß die Probe geglückt ſei. Wie
be=
merkt ſein mag. hat das Probeeſſen nicht weniger als
1200 Mk. gekoſtet, und zwar wurde dabei noch das
Fleiſch von den Roßſchlächtern gratis geliefert. Ein kleiner
Erfolg iſt jetzt ſchon zu verzeichnen. Die Rotßſchlächtereien
berichten zum großen Teile, daß die Nachfrage in den
letzten Tagen bereits geſtiegen iſt, und zwar berufen ſich
nicht wenige der neuen Kunden ausdrücklich auf ihre
Er=
fahrungen bei dem Probeeſſen am 8. Januar. Voll des
Lobes ſind die Berliner Stadtverordneten, die in
erheb=
licher Zahl vertreten waren. Gewiſſermaßen als
Sach=
verſtändige ſind die Gaſtwirte anzuſehen. Deren
Ver=
treter erklären auf ihren Karten: Geſchmack großartig!
Mit einem Wort: Alles gut! u. ſ. w. Ein Chemiker
be=
ſtätigt das inſofern, als er hervorhebt, daß bei Zubereitung
der Speiſen keinerlei Raffinement zu beobachten war.
Ein Witzbold ſchrieb: Beim Pferd fährt man jederzeit
am beſten - auch beim Eſſen!
Die Erbindes Holzkönigs. Die Londoner
Daily Mail' berichtet aus New=York: Der Holgköni=
Bradley, der ein Vermögen von 200 Millionen
Dollar=
beſaß, iſt in dieſen Tagen geſtorben. Vor ſeinem Tode
ließ er eine junge Bureauangeſtellte, Fräulein Meyer,
der er früher die Ehe verſprochen hatte, an ſein Lage
kommen und ſich mit ihr trauen. Da kein
Teſtamen=
vorhanden iſt, erbt die junge Gattin ſein ganzes
Ver=
mögen. Die Verwandten Bradleys werden hiergegen
einen Prozeß anſtrengen.
Dieelegante Taſchendiebin. Auf
Anzeig=
eines hohen Militärs, dem auf der Fahrt von
Peters=
burg nach Moskau in einem Kupee 1. Klaſſe ein
Vorte=
feuille mit 17000 Rubel entwendet wurde, iſt auf der
Moskauer Zentralbahnhof eine überaus elegante
Dam=
angehalten worden, welche ſich als Fürſtin
Tſchetwertinsk=
ausgab. von den Agenten der Geheimpolizei jedoch au,
Grund der vorliegenden Photographien als die
ungemei=
elegante internationale Taſchendiebin Leokadia Krall
erkannt wurde. Dieſelbe iſt eine geborene Warſchauerin.
befindet ſich aber immer auf Reiſen, wobei ſie als
elegante Dame ſtets nur in Kurierzügen, in Kupee
1. Klaſſe fährt und ſich als hohe Ariſtokratin gerier
Ihre manuelle Geſchicklichkeit als Taſchendiebin ſoll
ei=
fabelhafte ſein, und in den Archiven der euroväiſche
Poligeibehörden gilt ſie als die geſchickteſte unter alle:
jetzt lebenden Taſchendiehinnen.
Seite 10.
zuletzt in Berlin im Jahre 1901 zu einer längeren
Ge=
jängnisſtrafe verurteilt. In der letzten Zeit erhielt die
Kriminalpoligei wieder Anzeigen von Schwindeleien,
deren ganze Art auf Frau v. Sanden u. ſ. w. hindeutete.
Eine Dame prellte Liebhaber, Gaſtwirte und
Geſchäfts=
männer unter der Vorſpiegelung, daß ſie von ihrer
Mutter aus Zürich eine Rente von 700 Mk. erhalte.
Durch eine gefälſchte Urkunde wußte ſie dieſe Behauptung
glaubhaft Zu machen. Ein Kriminalbeamter kraf die
Hochſtaplerin, die er von früher her kannte, vorgeſtern in
Moabit. Ihre Erzählung. daß ſie zu einem Termin
ge=
laden ſei, erwies ſich als unrichtig. Da außerdem
ver=
ſchiedene Anzeigen vorlagen, ſo nähm der Beamte die
Schwindlerin feſt. Sie ſah nun voraus. daß ihr das
Zuchthaus ſicher ſei, und machte daher ihrem Leben ein
Ende, indem ſie ſich im Gewahrſam mit ihrem
Nock=
gurt erhängte.
Karlsruhe, 13. Jan. Seit dem 10. d. Mts. iſt der
Großherzog durch Erkältung genötigt, das Zimmer
zu hüten, und muß wegen katarrhaliſcher Affektion des
Kehlkopfes und der Bronchien das Sprechen vermeiden.
Die für Mittwoch beſtimmten Audienzen wurden
ab=
geſagt.
Koburg, 11. Jan. Geſtern erfolgte die
Ueber=
ſiedelung des Hofes nach Gotha. Die Herzogin=
Witwe Marie und ihre Tochter, Prinzeſſin Beatrice und
die Großherzogin von Heſſen werden dort vorausſichtlich
bis Anfang März verbleiben und ſich dann nach Nisza
begeben.
Dortmund, 13. Jan. Im Theaterbureau des
Stadt=
theaters, welches ſich in einem alten morſchen
Neben=
gebäude des letzteren befand, brach heute Feuer aus,
das bald auf die Bühne und den Zuſchauerraum
über=
ſprang. Das Bühnenhaus iſt vollſtändig abgebrannt.
Sämtliche Requiſiten ſind ein Raub des Feuers
gewor=
den ebenſo iſt das Mobiliar des Zuſchauerraums zum
größten Teil zerſtört.
Bautzen, 13. Jan. Die hieſige Strafkammer
ver=
urteilte den Augenarzt Dr. Neumann wegen
fahr=
räſſiger Tötung ſeines Kollegen Dr. Jahn zu
8 Monaten Gefäugnis. Dr. Neumann hatte vor einigen
Monaten, wie mitgeteilt wurde, ſeinen Freund Jahn im
Uebermut durch einen ſcherzhaft jein ſollenddi Stos mit
einem Stilet tötlich verwundet.
Madrid, 13. Jan. Die feierliche Beiſetzung
Sagaſtas in der San Franciscokirche fand in
Gegen=
wart des Königs, der königlichen Familie, der Miniſter
und des diplomatiſchen Korps und vieler hervorragender
politiſcher Verſönlichkeiten ſtatt.-
Letzte Nachrichten.
6 Klein=Zimmern, 14. Jan. Unſere Gemeinde
wurde geſtern nachmittag von einer ſehr'ſchweren
Brandkataſtrophe heimgeſucht. Auf eine bis jetzt
unaligeklarte-Weiſe entſtand' geſtern nachmittag um
½3 Uhr in dem Oekonomiegebäude der Biſchöfl. Knaben=
Erziehungsanſtalt Feuer, däs ſich bei der herrſchenden
Windrichkung ſehr raſch über die vorhandenen trockenen
Holzvorräte und die benachbarten Häuſer ausbreitete. Trotz
dlsbaldigen Eingreifens der hieſigen Pflichtfeuerwehr und
der freiwilligen Wehren von Dieburg und Groß=
Zimmern griff das verheerende Element immer weiter
um ſich und legte in kurzer Zeit 2 Wohnhäuſer nebſt
Stallungen und 3 Scheunen in Aſche. Dank der
ener=
giſchen Arbeit der wackeren Feuerwehrleute wurde ein
weiteres Umſichgreifen des Feuers verhütet. Immerhin
iſt der angerichtete Schaden ſehr hoch. Zum Glücke ſind
alle Leute verſichert. Bei dem Feuer verbrannte
eine Kuh.
- W.B. Berlin, 14. Jan. Der Reichstag beriet
heute die zweite der von der Zolltarifkommiſſion
beſchloſſenen Reſolutionen, in der die verbündeten
Regierungen aufgefordert werden, zu erwägen, ob nicht
durch Einführung verſchiedener Zollſätze für rohes und
gereinigtes Petroleum die Schaffung einer inländiſchen
Raffinerie=Induſtrie möglich ſei. - Abg. Wurm ſö3.)
wendet ſich gegen die Reſolution, welche die Erhöhung
des Petroleunpreiſes bezwecke, um dadurch den
Brenn=
ſpiritus gegenüber dem Petroleum konkurrenzfähig zu
machen. - Abg. v. Heyl zu Herrnsheim führt aus: Die
Mahnahmen des Nockefeller=Monovols ſind bekannt.
Rocke=
jeller iſt billig, ſo lange es gilt, die Konkürrenz zu beſeitigen,
iſt dieſe erdrückt, ſo läßt er die Preiſe ſofort in die
Höhe ſchnellen. Mein Antrag ſollte gerade die
unerträg=
liche Herrſchaft des Rockefellermonopo's bekämpfen,
welche jede Gewerbefreiheit aufhebt. Dieſem Kampfe
war; ja auch ſ. 3t. Staatsſekretär Graf v.
Poſa=
dowsky näher getreten. Wir hatten die Hoffnung,
durch Errichtung von Raifinerien in Deutſchlans
den Rohölen aus Rußland, Oeſterreich und Rumänien
eine geſunde Konkurrens zu ermöglichen. Es wäre ganz
töricht, derartige Pläne aufgeben zu wollen, bloß weil
wir mit den Rohprodukten vom Auslande abhängig
hleiben, werden. - Unterſtaatsſekretär - Fiſcher
lauf der Tribüne ſchwer verſtändlichh, erklärt,
in allen Staaten hätte man die ſchwerwiegendſten
Bedenken gegen die Differenzierung des Vetroleums
eltend gemacht, vor allem darf man die zolltechniſchen
Schwierigkeiten nicht unterſchätzen. die kaum zu
über=
winden ſein werden, es wäre auch Abhängigkeit vom
Ausland zu befürchten; ich kann daher nur bitten der
Neſolution nicht Folge zu geben. - Abg. Freſe ifrſ. Vgo.)
Hlärt. die freiſinnige Vereinigung lehne die Reſolution ab.
(ine Differenzierung des Petroleums würde nur den
breis des gereinigten Petroleums ſteigern. Die
Petro=
cumpreiſe find ſeit Veſtehen der Standard Oil Companie
jjedriger geworden. — Paaſche ſnatl.) bittet um Annahme
der Reſolution. die gar keine Zollerhöhung wolle, ſondern
r zu Erwägungen auffordere. Dafür könne jeder
immen. würde eine Differenzierung des Petroleums
eſchloſſen, ſo würde Aba. Heyl zu Herrnsheim und er
ogar eine erhebliche Zolihrrabſetzung des Petroleums
eantragen. der ſogar die Sozialdemokraten zuſtimmen
müßten. Selbſt freiſinnige Blätterbekämpften ſeit Jahren
die rückſichtsloſe Ausbeutung durch den Nockefeller=Ring.
Eine Vergleichung unſerer Petroleumpreiſe mit denen
anderer Länder zeige, daß das Nockefeller=
Mono=
vol dem deutſchen Völke 50 Millionen gekoſtet habe.
- Gothein ſrſ. Vog.) bemerkt, den deutſchen
Petroleum=
raffinerien würde es gehen, wie den in Frankreich
be=
tehenden 24. welche ſämtlich unter der Kontrolle
Rocke=
ſellers ſiehen. weil ſie ihr Nohpetroleum von ihm
be=
ziehen. Mit Bakuöl und galiziſchem Oel könne man eben
reine Geſchäfte machen. Es folgen Bemerkungen der Abgg.
Wurm u. Paaſche. Graf Kanißz bemerkt gegenüber Gothein,
er habe im Landeseiſenbahnrat allerdings gegen die
Tarifierung des galiziſchen Petroleums geſtimmt, aber
nicht Uum die Konkurrens gegen den Spiritus
fernzuhal=
ten, ſondern weil Petroleum ein ganz außerordentlich
wichtiges Kompenſationsobiekt für die bevorſtehenden
Hanvelsverträge ſei. Gothein entgegnet, es ſcheine ja,
vaß Kaniß für Handelsverträge eimrete Nach weiterer
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. Jannar 1903.
Rummer 12.
7 Debatte wird die Petroleumreſolution mit 152
gegen 70 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen
ange=
n ömmen.
Es ſoigt die Beratung der Reſolution Heyl=
Kanitz=Kardorff, welche wünſcht, daß vor der
Er=
neuerung der beſtehenden Tariſverträge das
Meiſt=
begünſtigungsverhältnis zu allen Ländern gelöſt wird,
die nicht volle Reziprozität gewähren. Zugleich wird
eine Reſolution Speck beraten, welche verlangt, daß
reine Meiſtbegünſtigungsverträge mit ſolchen Ländern
nicht mehr abgeſchloſſen werden. bei welchen die
Er=
fahrung gezeigt habe. daß die Meiſtbegünſtigung den
deutſchen Intereſſen nachteilig iſt. Heyk und Speck
be=
gründen ihre Reſolutionen. - Staatsſekretär Graf
Poſa=
dowsky bemerkt: Der gegenwärtige Zeitpunkt iſt der
un=
glücklichſte Augenblick, um ſich über die handelsvolitiſche
Zukunft zu äußern. Man hat Deutſchland in Vergleich
mit der Schweiz geſtellt. Ja. wenn Deutſchland ein
kleiner Staat wäre und keine größeren Handelsintereſſen
hätte: Die Meiſtbegünſtigung bringt ſchwere Nachteile,
aber wir müſſen an hr feſthalten: ob und welche
Meiſt=
begünſtigung wir einem Staate gewähren, hängt davon
ab. welche Waren von dort importiert und nach dort
exportiert werden. Was Amerika betrifft, ſo iſt es jetzt
nicht mehr meiſtbegünſtigt, früher haben wir allerdings
die alten preüßiſchen Verträge im Sinne der
Meiſtbe=
günſtigung aufgefaßt, aber ſpäter hat ſich Amerika auf
einen anderen Standpunkt geſtellt und für jede
Be=
günſtigung einen Gegenwert verlangt. Bewegung.
Wir ſtehen tatſächlich nicht in einem
Meiſtbegünſtigungs=
verhältnis zu Amerika, aber wir haben Lin anderes
Abkommen, das beiderſeits auf 3 Monate gekündigt
werden kann. Ich halte es-nicht mehr für tnnlich.
die Verhältniſſe hier zu erörtern, die uns ſelbſt
vielleicht nicht günſtig ſind. Die Frage der
Meiſtbegün=
ſtigung wird natürlich im Vordergrund der Beratungen
ſtehen. Hierauf wird die Sitzung abgebrochen. Nächſte
Sitzune morgen 1 Uhr.
2 Verlin 14. Jan. Im Landtag wurde das
bis=
herige Präſidium v. Kröcher ſkonf.). Treiherr v.
Heeremann (Ctr.) und Krauſe ſntl.) wiedergewählt. Dann
ergriff Finanzminiſter v. Rheinbaben das Wort zur
Einbringung des Etats. Das Defizit des Etatsjahres
1901, das er im vorigen Jahre auf 40 Millionen geſchätzt
habe, ſtelle ſich tatſächlich auf 37. Millionen. Die
Haupturſache liege in dem Rückgange der Eiſenbahn=
Einnahmen, der rund 58 Millionen betrage und ſich aus
Mindereinnahmen von 82 Millionen und
Minderaus=
gaben von 24 Millionen zuſammenjeze. Andere
Betriebs=
verwaltungen haben günſtiger abgeſchnitten und ergeben
ein Plus von 27. Millionen. Das Defigit von 1902
ſchätze er auf 35 Millionen, was wiederum die Folge
des Rückganges der Eiſenbahneinnahmen ſei. Der
Fehl=
detrag bei den Eiſenbahnen dürfte 43½ Mill. erreichen.
Was das Jahr 1303 anlangt, ſo ſei er der Anſicht. daß
man im großen und ganzen keine Veranlaſſung habe.
trübe in die Zukunft zu blicken. Aber die Kriſis ſei noch
nicht überwunden. In der Induſtrie herrſche zum Teil
eine rege Tätigkeit. Aber die Lage der Eiſeninduſtrie
ſei nach wie vor höchſt unſicher. Man rechne mit einem
Minderüberſchuß von 37 Millionen bei den Eiſenbahnen
und mit einem Geſamtdefizit von 72 Millonen. Unter
ſolchen Verhältniſſen ſei die Finanzverwaltung in
ſchwieriger Lage.
Berlin. 14. Jan. Im Prozetz Geyger=
Klinger erkannte der Gerichtshof daß dem
Ange=
klagten Klinger der Beweis der Wahrheit im
all=
gemeinen gelungen ſei, daß nämlich Profeſſor Geyger
nicht berechtigt geweſen ſei. die Zuwendungen der Frau
Dr. Meyer als ſein Eigentum zu betrachten. Der
Ge=
richtshof hat dem Angeklagten auch den Schutz des 8 193
zugeſprochen, aber angenommen. daß er oußer der edlen
und lauteren Abſicht Auch die verfolgte. den Prioaffläger
zu beleidigen. Das Urteil lautete äuf 50 Mart
Geld=
ſtrafe.
N.B. München,. 14. Jan. Die „Korreſp. Hoffmann”
ſchreibt: Der Profeſſor der Zivilbaukunde an der Kgl.
Techniſchen Hochſchule, Karl Hocheder, hat von der
Stadt Frankfurt a. M. den ehrenvollen Antrag
er=
halten. die Leitung des Hochbauweſens hes
Stadtbau=
amts unter ſehr günſtigen Gehaltsverhältniſſen zu
über=
nehmen. Erfreulicherweiſe iſt es dem Kuſtüsminiſterium
gelungen, den hochgeſchätzten Architekten Bayern und der
Hochſchile zu erhalten.
W.B. Dresden, 14. Jan. Die Beſſerung in dem
Beſinden des Königs ſchreitet unverkennbar fort.
W.B. Swinemünde, 14. Jan. Auf dein der Neederei
Kunſtmann gehörigen Dampfer „Hiſpaniai, welcher
geſtern abend von Stettin nach Spanien in See ging.
ſtürzte in der Nähe von Swinemünde en Teil des zür
Bedienung des Ankers gehörigen Danpfkrahnes
herab ünd traf den erſten Offigier Huke und den
Matroſen Lange. Erſterer wurde am Kopf und an der
Naſe verwundet, konnte aber die Reiſe fortſetzen, während
Lange eine ſchwere Verletzung am Schädel erlitt und in
das hieſige Krankenhaus gebracht wurde.
Paris, 14. Jan. Der„Matinu meld=t aus Caracas
vom 13. Janlar: Die venesolaniſche Regierung,
die 2½ Millionen Bolivares brauche, berief alle
hervor=
ragenden Handelsleute auf die Präfektu: in Caracas,
um die Summe durch eine beſondere Be iteuerung der
reichſten Bürger zu erlangen. Die Fan ilie Guzmann
Blanco ſoll ällein mit 200 060 Bolivares be jeuert werden.
- In Cumana hat der engliſche Blockadekreuzer jämtliche
venezolaniſchen Boote weggenommen und ſortgeſchafft.
W.B. London. 14. Jan. Premierminiſ er Balfour,
verbrachte die Nacht ruhig. Die Kraulheit verläuit
günſtig.
WBe Petersburg, 14. Jan. Der Kaſſer und die
Kaiſerin ſind aus Zarskoie=Sſelo nach dem
Winter=
palais überaeſiedelt.
W. B. Petersburg. 14. Jan. In Carbin gab ein
Entlaſſener auf den Chef des Trans=An ür=Gebietes.
General Dietrich, drei Schüſſe ab, ang=blich wegen
ſchlechter Behandlung.
( Waſhington, 14. Jan. Der Geſande der
Ver=
einigten Staaten in Peking ſagt in einem Verichte über
die Erklärung Chinas, unter den gegenwirtigen
Um=
ſtänden zurs Zahlung der
Eniſchäligungs=
ſummeauf der Goldbaſis gänzlich a ißer ſtaͤnde
zu ſein, China habe darum erſucht, wenn die Nächte auf
ihrem Verlangen beitehen wollen, die Einſ(hrzölle in
Gold erheben zu dürfen und ſo in Wirklichkeit jeine
Ein=
nahmen zu verdoppeln. Staatsſekretär Hay erwiderte,
daß die Vereinigten Staaten ihrerſeits der Anuahme der
Silberbaſis für die Zahlung der Entſchädigungsſumme
zuſtimmten und daher Chinäs Vorſchlag. der e ſe ſchwere
Schädigung des amerikaniſchen Ausfuührhandels zur Folge
haben würde. für ſie nicht in Betracht kummen könne.
Die Vertreter der übrigen Mächte brachten vſſchiedene
andere Vorſchlägz zur Geltung. England tritt f ir
Herab=
ſetzung der Höhe der einzelnen Zählungen de Entſchä=
digungsſumme durch beträchtliche Ausdehnung des
gegen=
wärtig für die Zahlung feſtgeſetzten Zeitraüms von 40
Jahren ein.
uſſis: Cargcas, 14. Jan. 1100 Aufſtändiſche
rüickten am 6. Januar in Cumana ein, das durch 500
Mann Regierungstruppen verteidigt wurde. Nach einem
7ftündigen Gefechte. das von dem britiſchen Kreuzer.
„Tribune: beobachtet wurde, zogen ſich die Aufſtändiſchen
zurück.
- W.Be Willemſtad, 14. Jan. Trotz der Blockade
wird für die Aufſtändiſchen täglich Munition
fort=
geſchafft.
Tanger, 14. Jan. Heute iſt aus Fez ein
Eilbot=
hier eingetroffen. Man verſichert, daß die von demſelben
überbrachten Nachrichten beruhigend; lauten. Von
der Niederlage des Sultans und dem Rückzuge desſelben
in weſtlicher Richtung. worüber auswärtige Blätter
be=
richteten, iſt hier nichks bekannt.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Nachricht.)
Geſtern abend wurde meine liebe,
unver=
geßliche Frau, unſere gute Mutter, Tochter,
Schweſter, Tante und Nichte, E1349
Frau Anna Heddäus,
geb. Hedikus,
im 43. Lebensjahre durch einen ſanften Tod
von ihrem langen Leiden erlöſt.
Im Aamen der Hinterbliebenen:
Prok. L. Heddäus.
Darmſtadt, den 14. Januar 1903.
Die Beerdigung findet Freitag, den 16. Jan.,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Darmſtädter
Friedhofe ſtatt.
Es wird gebeten, von Blumenſpenden, als
nicht dem Sinne der Verſtorbenen
ent=
ſprechend, abzuſehen.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe, gute, unvergeßliche Mutter
2lise Graulich,
gob. Lissel,
im Alter von 66 Jahren geſtern abend
8¼ Uhr nach langem, ſchwerem Leiden in
ein beſſeres Jenſeits abzurufen. (715
Darmſtadt, den 14. Januar 1903.
In tiefer Trauer:
Die Hinlerbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 15. Jan.„
nachmittags 3 Uhr. vom Portal des
Fried=
hofs aus ſtatt.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 14. Jan. In Deutſchland herrſcht bei
meiſt ſchwachen nordöſtlichen Winden ſtrenger Froſt.
Fortdauer wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Alt=Heidelbergs.
Vorſtellung um 8 Uhr im „Orpheum
Konzert um 8 Uhr in der „Ludwigshalle”
Generalverſammlung des Fechtvereins Waiſenſchutz
um 8½ Uhr im Reſtalrant Zum Gutenberg”
Verſammlung bezüglich Aüfführung einer Quadrille
im Bürgerverein und Eintracht um iß9 Uhr im Saale
der Geſellſchaft Eintracht.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 16. Januar.
Wein= und Zigarreſi=Verſteigerung um 10 Uhr
im „Schöfferhof
Brennhölz=Verſteigerung um 9 Uhr Beſſungerſtr. 28.
Rußkohlen=Verſteigerung um 10 Uhr im
Oſt=
bahnhof.
Golleodienſt der igraclitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 16. Januar.
Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min.
Samstag. den 17. Januar.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.- Predigt 9 Uhr
15 Min.
Sabbatausgang 5 Uhr 40 Min.
Gollesdienſt in der Zynagoge der israelitiſchen
Religions-
geſellſchaſt.
Samstag, den 15. Januar.
Vorabend 4 Uhr 25 Min. Morgens 8 Uhr - Min.
Nachmittags 3 Uhr 30 Min. Sabbatausgang 5 Uhr
45 in.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 18. Jan. an:
Morgens 7 Uhr-Min. Nachniittags 4 Uhr 30 Min.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeitel, beide in Darmſtadt.