4.
Abonnementsprei=
vlerteljährlich 1 Mart 50 Pf., bald.
5 jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswaͤrts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Marl 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.
159. Faßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
für das
oͤhenn Gnal erſcheinende Tagblalt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
don allen Annonten=Expeditionen.
Lod-
Amtliches Orgau
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.
W129.
499s.
Donnerstag den 4. Juni.
Gefunden: 1 Hundemaulkorb. 1 ſchwarzledernes Vortemonnaie mit Inhalt. 1 Anhänger an eine Uhrkette. 1 Handtaſche.
1 Paar gelbe baumwollene Handſchuhe. 1Brille mit Futteral. 1 Hausſchild für elektriſche Klingel. 2Zwicker. 2 Brochen. 1
grün=
ledernes Vortemonnaie mit Inhalt.
Verloren: 1 goldenes Armband. 1 Portemonnaie mit 4 Mark Inhalt. 1 goldener Zwicker.
( emaillirte goldene Platte mit Stein.- Zugeſlogen: 2 Kanarienvögel.
Darmſtadt, den 2. Juni 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Maul= und Klauenſeuche: erloſchen in Bürgel; Gehöft= und Gemarkungsſperre iſt aufgehoben.
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Wahl eines beſoldeten
Beigeordneten.
Die Stelle eines beſoldeten
Beige=
ordneten der Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt iſt zu beſetzen.
Die Wahl erfolgt auf mindeſtens 6
ſund höchſtens 12 Jahre. Mit der Stelle
iſt ein penſionsfähiger Gehalt von
5000 Mk. bis 7000 Mk. verbunden. Die
ſeſoldeten Beigeordneten ſind berechtigt
ſund verpflichtet, ſofern ſie bei ihrer
Wahl das 50. Lebensjahr noch nicht
ſüberſchritten haben, der Wittwen= und
Waiſenanſtalt der Angeſtellten der Stadt
Darmſtadt beizutreten.
Bewerber, welche die Befähigung zum
höheren Staatsdienſt eines deutſchen
Bundesſtaates im Baufach oder
Bauingenieurfach,
nachzu=
ſweiſen vermögen, ſind eingeladen, ihre
Eingaben mit Lebenslauf und
beglau=
lbigten Zeugnißabſchriften bis längſtens
zum 1. Juli l. Js. an uns
einzu=
freichen.
Darmſtadt, den 2. Juni 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg. (10452-
Vergebung von Waldwegbau=
Arbeiten.
Die bei Herſtellung der
Bernhards=
ackerſchneiſe, vom Bernhardsbrünnchen
lbis zum Grenzweg, vorkommenden
Hand=
ſarbeiten und Fuhrleiſtungen ſollen auf
dem Verdingungswege vergeben werden.
Angebote ſind bis längſtens
Samstag den 6. Ufd. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und mit entſprechender
Auf=
ſchriſt verſehen, bei uns einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf unſerem Büreau, Stadthaus,
Zim=
mer Nr. 13, zur Einſicht offen
Darmſtadt, den 1. Juni 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
104532
Herſtellung der Pflaſter=
Arbeiten.
Die Neupflaſterung der Fahrbahn
ſlauf der Oſtſeite des Wilhelminenplatzes
ſoll im Wege der Verdingung vergeben
werden.
Angebote ſind bis
Montag den 8. Juni d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 2. zur
Einſicht offen, bei welchem auch die
For=
mulare für die Angebote zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 1. Juni 1896.
Großherzogl Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg. (104542
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 70 Stück Dienſt=
Filzhüten für die Arbeiter der
Straßen=
reinigungs=Anſtalt ſoll im Wege der
Ver=
dingung vergeben werden.
Angebote ſind bis
Montag den 8. Juni,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Bedingungen und ein Muſterhut!
liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer
Ne. 4. zur Einſicht offen, bei welchem
ſ auch die Formulare für die Angebote zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 1. Juni 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg. (o455-
Bekanntmachung.
An dem Bauplan für die älteren
bezw. ſüdlichen Quartiere des Beſſunger
Stadttheils zwiſchen der Main=Neckar=
Bahn und der Kreisſtraße nach Nieder=
Ramſtadt einerſeits, ſowie zwiſchen
Her=
manns= und Landskronſtraße andererſeits,
ſind durch Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſammlung vom 7. Mai d. Js.
ver=
ſchiedene, Aenderungen vorgenommen
worden. Wir bringen dies mit dem
An=
fügen zur öffentlichen Kenntniß, daß der
abgeänderte Plan in der Zeit vom 28.
Mai bis 12. Juni d. Js. einſchließlich
während der üblichen Dienſtſtunden auf
unſerem Büreau, Stadthaus.
Rhein=
ſtraße 18. Zimmer Nr. 25. offen liegt.
Einwendungen ſind während dieſer Friſt
bei Vermeidung des Ausſchluſſes
münd=
lich zu Protokoll oder ſchriftlich dort
vor=
zubringen.
— Darmſtadt, 22. Mai 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
109222
Morneweg.
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F. Fohr, Kiesſtraße 13.
315
2202
Nr. 129
B e ka n n t m a ch u n g.
Auf Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 21. Mai l. J., nach
Anhörung des Kreisausſchuſes und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des
Innern und der Juſtiz. vom 29. desſ. Mts. zu Nr. M. J. 15791, wird, in
Gemäß=
heit des, durch Geſetz vom 26. Mai 1894 geänderten, Artikel 29 der Städte=Ordnung,
unter Aufhebung des Ortsſtatuts vom 3. Auguſt 1894, hiermit beſtimmt:
Einziger Paragraph.
Die Zahl der Beigeordneten für die Stadt Darmſtadt wird hiermit auf
vier, nämlich zwei beſoldete und zwei unbeſoldete, feſtgeſetzt.
Darmſtadt, den 2. Juni 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
10466
Morneweg.
Kaſſer's Kaſſes
iſt der befte und billigfte, warum??2 Weil derſelbe direkt in Java,
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Heiur
Viehl Wittwe dahier gehörigen J
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ljetzt Hochſtraße;
2. II. 801 1389 Grabgarten daſel
3. II. 802 21¾⁄₁₀ ¼ Eingang daſell
ſollen
Montag, 8. Juni 1896,
Vormittags 9 Uhr,
in unſerem Büreau, nochmals öffe
lich verſteigert werden.
Darmſtadt. 2. Juni 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt
Müller.
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verkauft wird.
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4
92
9=
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M. Kamufk, Kapellplatz; in
Eber=
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Winkel tragen und dadurch
D0
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Moriz Landau Nachf; in
Pfung=
ſtadt: Ach. Schulz.
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erge=
benſte Mittheilung, daß ich Mittwoch den 3. Juni meine
Schweinemetzgerer,
große Bachgaſſe Nr. 14, eröffnen werde.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein. durch nur gute Waaren und reelle
Bedienung mir die Zufriedenheit meiner verehrten Abnehmer zu erwerben und
dau=
ernd zu erhalten.
Mit aller Hochachtung zeichnet
Wilhelm Frech,
Schweinemetzger.
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die ergebene Mittheilung, daß ich meine
Eier=und Gemiſe=Handlung
von Victoriaſtraße 73 nach der
Dullusmieſenſtruße 41,
Ecke Liebigſtraße,
verlegt hake. Ich bitte meine werthen Abnehmer das mir bisher
entgegenge=
brachte Vertrauen auch auf mein neues Geſchäftslokal übertragen zu wollen,
in=
dem ich beſtrebt ſein werde meine werthen Kunden wie bisher mit nur
ausgezeich=
neter und ſtets friſcher Waare bei den billigſten Preiſen aufmerkſam zu
bedienen.
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Konferenz für Innere Miſſion in den
Tagen des 10. und 11. Juni werden
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Familien bereit finden möchten,
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reundſchaft zu beweiſen. Anmeldungen
nehmen bis zum 8. Juni die Herren
Buchhändler Waitz, Eliſabethenſtraße
und Pfarrer Wenck, Stiftsſtraße 11
dankbar entgegen.
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Küchler, Landgerichtsrath Kolb,
Pfarrer Kellner, Gymnaſiallehrer Dr.
Lindt, Buchhändler Waitz, Pfarrer
Wenek.
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Stelle. Zu erfragen Vormittags bis 11
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Kindermädchen, das auch nähen kann,
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ſchrank, div. Tiſche und Mobilien, ſowie 1 große Parthie Kleider u
Weißzeug ꝛc.
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Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Untorricht im Klaviorspiel Golo- und Busemblespiel, sonie in
der Musik-Theorie.
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Prospekte sind in der Hof=Musikalienhandlung des Herrn Thies
und in der Musikalienhandlung der Herren v. Rittlitz-Schott & Co.
au haben.
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zu leihen geſucht. - Gefl. Anerbieten
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Erſte Beilage zu Nr. 129 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 4. Juni 1896.
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längere Zeit in größerem Putz= u.
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Zeuguiſſe ſtehen zu Dienſten. Gefällige
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Mädchen für tagsüber geſucht. Näh.
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worunter welche nähen u bügeln k., ſuch.
St. a. Ziel. Frau Roth, Alexanderſtr. 6
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mit g. Zeugn., ſ. ſof. St, 3 Mädch., 18 bis
29 Jahre, ſuchen ſofort Stelle, auswärts,
eine wünſcht ins Ausland. Mehrere,
tüchtige, fleißige Mädchen, gute
Zeug=
niſſe, ſuchen aufs Ziel Stelle, darunter/
3 confirmirte Mädchen.
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Porimaner ſtunden zu
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ſtheilen. Näheres in d. Exped. (0514
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Donnerstag, den 4. Juni,
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Der arme Jonathan.
Operette in 3 Akten von Carl Millöcker.
Anfang 8 Uhr.
Freitag, den 5. Juni,
Familie Löffelmann,
A-Strahlen.
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10045b) Einen braven Jungen ſucht
gegen Lohn Inſtallationsgeſchäft d. Rühl.
gibt es nach den
Für Kinder urtheilen
bekann=
ter tüchtiger Kinderärzte keine beſſere und
der zarten empfindlichen Haut zuträglichere
Seife als die Patent=Myrrholin=Seife. Man
überzeuge ſich beim Einkauf, daß jedes Stück
die Patentnummer 63592 trägt und nehme
kein minderwerthiges Fabrikat. Die Vatent=
Myrrholin=Seiſe iſt überall, auch in den
Apotheken. das Stück zu 50 Pf. erhältlich.
ebenſo in ſeinen Cartons mit 3 Stuck zu
1. M. 50 Pf. welche zu Geſchenken ſehr ge=
[10516
eianet.
Hocca,
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Odol vertreibt üblen Hundgeruch (0517
Joraelitiſcher Gottesdienſt.
ſHaupt=Synagoge.)
Samſtag, den 6. Juni.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgana 9 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der ior.
Religionsgeſellſchaft.
Samſtag, den 6. Juni.
Vorabend 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min
Nachmittags 5 Uhr - Min.
Sabbathausgang 9 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, 7. Junian:
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr 15 Min.
WB. Donnerstag, den 11. und Freitag den
12. Juni: Rausch Chaudesch Tamus.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag nahm am Dienstag
ſeine Arbeiten wieder auf und erledigte in erſter Leſung den
Nachtrag zum Reichshaushaltsetat in Verbindung mit
der erſten Beratung des Nachtrags zum Haushalt der
Schutz=
gebiete, ſowie des Geſetzentwurfs weaen Aufnahme einer Anleihe
für Zwecke der Verwaltungen des Reichsheeres und des
Aus=
wärtigen Amtes, ſowie der Poſt= und Telegraphen=Verwaltung.
Der Direktor der Kolonialabteilung Kahſer hebt hervor, daß die
Neuguinea=Geſellſchaft unter den jetzigen Verhältniſſen keine
erſprießliche kulturelle Thätigkeit mehr ausüben könne, wenn ſie
die Hoheitsrechte behalte. Auch die oſt= und ſüdweſtafrikaniſchen
Geſellſchaften hätten ſich nach kurzen Erfahrungen ihrer
Hoheits=
rechte wieder entäußert. Sei das Reich im Beſitze der
Hoheits=
rechte, ſo könne es viel leichter geordnete Zuſtände herbeiführen.
Bezüglich des Vertrages mit der Neuguinea Geſellſchaft weiſe er
darauf hin, daß dieſe Geſellſchaft große Summen im öffentlichen
Intereſſe verwendet habe. Es handle ſich hier um ein Gebiet,
von dem thatſächlich noch Großes zu erwarten ſei. Abg. Graf
zu Limburg Stirum Ckonſ.) tritt für die Kolonialpolitik im
allge=
meinen ein. erklärt aber hinſichtlich des Vertrages mit der
Neuquinea=Geſellſchaft. daß die Sache nicht klar ſei, ſie müſſe
daher bis zum Herbſt vertagt werden. Infolge der Beſorgnis
des Redners. daß man für die Repräſentation des Reichs bei der
Moskauer Krönungsfeier noch mit einer Nachforderung kommen
könnte, weiſt der Staatsminiſter Frhr. v. Marſchall darauf hin,
daß früher derartige Ausgaben dem Reichstage ſtets zu
nach=
träglicher Genehmigung unterbreitet worden ſeien; das wäre
auch diesmal geſchehen, wenn nicht gerade aus anderweitigen
Gründen ein Nachtragsetat erſorderlich geweſen wäre. Direktor
Kayſer bemerkt auf eine Aeußerung des Abg. Beckh ſſüdd. Vy.),
daß im Kolonialdienſt norddeutſche Beamte den ſüddeutſchen nicht
vorgezogen wurden. Der Nachtragsetat wird ſodann mit den
Anlagen der Budgetkommiſſion überwieſen.
Italien. Die „Agenzia Stefani' veröffentlicht eine Note,
nach welcher es vollſtändig unbegründet iſt, daß der
Miniſter=
präſident di Rudini dem König die Entlaſſung des Kabinetts
eingereicht und die Auflöſung der Kammer infolge der
Abſtim=
mung vom 30. v. Mts. von der Krone verlangt habe. Im
Gegen=
teil habe Rudini dem König erklärt, daß die parlamentariſche
Lage infolge dieſer Abſtimmung ſich durchaus nicht geändert habe.
Belgien. Dem in Brüſſel eingetroffenen Herzog von
Orléans wurde ſeitens der Regierung bedeutet, daß ein größeres
rohaliſtiſches Konventikel dort nicht geduldet werde. Der Herzog
wird deshalb bald nach London reiſen.
Nach einer Meldung der Agenzia Stefanil vom 2. Juni
beſſert ſich die Lage in Kreta. Auf dem Lande dauert die
Beunruhigung fort. Bei den letzten Ausſchreitungen wurden in
Canea 23 Chriſten getötet und 9 verwundet. Von Muſelmanen
wurden 6 gelötet und 7 verwundet. 18 Läden in der Stadt
wurden geplündert. In den Städten auf Kreta herrſcht Ruhe.
In der Umgebung von Rethhmo beginnen die Türken Plünderung,
die Behörden verſtärken die Garniſon. Nach Berichten aus
türkiſchen Quellen fielen bei Aufhebung der Belagerung Bamos
75 Türken und 40 Chriſten. Die Unterdrückung der Unruhen
durch türkiſches Militär iſt wahrſcheinlich. Bisher ſind 6 Bataillone
in Kreta angekommen, 4 Bataillone gehen noch dorthin ab. Die
Mächte ſind darin einig. der griechiſchen Regierung die
Ver=
pflichtung aufzuerlegen, dem kretenſichen Komitee Ratſchläge zur
Klugheit und Mäßiaung zu erteilen. In Santorni haben ſich
150 Kretenſer nach Athen eingeſchifft. Die griechiſche Regierung
hat die Aufmerkſamkeit der Mächte auf die Entſendung türkiſcher
Truppen nach Canea gelenkt, und dabei erklärt, es ſei unmöglich,
die berechtigte Erregung, welche die gefährliche Lage auf Kreta
in Griechenland hervorgerufen, einzudämmen. Die Sprache der
Preſſe iſt eine ſehr eneraiſche, und ſelbſt die miniſteriellen Blätter
ſind gezwungen, der Strömung der öffentlichen Meinung zu
folgen.
Stadt und Land.
Darmſtadt. 4. Juni.
Aus Moskau, 2. Juni, wird der Darmſt. 8a: gemeldet:
Geſtern vormittag waren die Großherzoglichen
Herr=
ſchaften mit den Kaiſerlichen Majeſtäten zur Meſſe im Kloſter
Tſchudow. Abends wohnten Allerhöchſtdieſelben dem glänzenden
Ballſeſt des Generalgouverneurs Großfürſten Sergius bei. Heute
iſt herrlichſtes Wetter. Bei Petrowski findet Parade und abends
Ball der Adelsgeſellſchaft ſtatt.
1. Die Zweite Kammerder Stände erledigte geſtern
eine Reihe Rückäußerungen des anderen Hauſes. Wir erwähnen
davon den Antrag Waſſerburg und Genoſſen wegen Ein=
316
2210
Nr. 129
führung direkter Landtagswahlen. Abaa.
Waſſer=
burg und Ulrich empfahlen ein Beharren bei dem früheren
Be=
ſchluſſe, während Abg. Oſann keinen neuen Grund gegen das
be=
ſtehende Wahlſyſtem gehört hat und deshalb für dieſes ſtimmen
wird. Abg. Schröder ſchloß ſich dieſer Anſicht an, ebenſo
Be=
richterſtatter Hechler unter Hinweis auf die jüngſt in Baden
ſtattgehabten Verhandlungen. Mit 20 gegen 12 Stimmen wurde
ſchließlich dem anderen Hauſe beigepflichtet. Zum Antrag Haas
Offenbach) und Genoſſen wegen Aufhebung des Geſetzes, die
Beſteuerungdes Weins betreffend, wurde mit 13 gegen
13 Stimmen auf dem früheren zuſtimmenden Beſchluß beharrt,
das andere Haus war nicht beigetreten. Lie Geſuche um
Er=
bauung einer Nebenbahn Lindenfels-Bensheim,
Lindenfels-Ober=Ramſtadt-Oppenheimer Fahrt
Kornſand). Darmſtadt und Oppenheimer Fahrt-
Groß=Gerau waren der Regierung zur Prüfung und
Vor=
lage überwieſen worden. während die Erſte Kammer ſolche
ab=
lehnte. Der Ausſchuß beantragte, bei den früheren Beſchlüſſen
zu beharren. Abg. Schröder erinnerte daran, daß der Beſchluß
wegen der Bahn von Darmſtadt nach dem Rhein einſtimmig
ge=
faßt wurde. Die Mittel, um die Vermeſſungen vorzunehmen,
und die erforderlichen Techtiker ſeien da, für die Bahn ſelbſt ſei
ein lebhaftes Bedürfnis zweifellos. Der Beſchluß der Erſten
Kammer ſei um ſo auffallender, als in derſelben Sitzung die
Bahn Weinheim-Lampertheim bewilligt wurde, für die noch
gar keine Vorarbeiten da ſeien. Miniſterialrat Michell teilte
mit, daß für die Bahn von Darmſtadt nach dem Rhein die
Vorarbeiten, bereits, in Angriff genommen ſeien. Abg.
Haas (Offenbach) tritt auch für die Strecke Pfungſtadt-
Gerns=
heim ein. Abg. Hechler iſt von der Erklärung der Regierung
ſehr befriedigt und hat ſich ſelbſt überzeugt, daß keine erheblichen
Schwierigkeiten da ſeien. Er bat, ſowohl die Linie
Darm=
ſtadt-Oppenheim wie auch diejenige Groß=Gerau-Oppenheim
zu bauen. Miniſterialrat Michell antwortet, daß vorerſt nur die
erſtgenannte Strecke bearbeitet werde. Bei der Abſtimmung
beharrte das Haus einſtimmig auf den früheren Beſchlüſſen. Auf
die Eingabe des Bundes deutſcher Frauenvereine um
An=
ſtellung weiblicher Gewerbeinſpektoren hat die
Kammer die Beſtellung weiblicher Aſſiſtenten angeregt. die Erſte
Kammer ſprach ſich ſ. 3. für weibliche Gewerbeinipektoren aus.
Man beharrte einſtimmig auf dem früheren Beſchluſſe, nachdem
Geheimerat Emmerling erklärt hatte, daß im nächſten
Haupt=
voranſchlag die Mittel für 2 Aſiſtentinnen vorgeſehen ſeien. Eine
lange Debatte rief die Regierungsvorlage, betreffend die
Herab=
ſetzung des Zinsſußes bei Darlehen aus der
Landes=
kreditkaſſe, bervor. Früher war der Zinsſuß auf 3¼ pCt., die
Tilgungsquote auf ½ pCt. und die Beleihungsgrenze auf 2 des
Wertes der landwirtſchaftlichen Grundſtücke feſtgeſetzt worden.
Die Erſte Kammer hatte ſtatt deſſen 3¼ pCt. Zinsfuß, 1 pCt.
Tilgungsquote beſtimmt und die Grenze der Beleihung auf 50pCt.
des Wertes feſtgeſetzt. In namentlicher Abſtimmung wurde
ſchließlich im Einverſtändnis mit der Regierung mit 20 gegen 17
Stimmen der Hinsfuß auf 3½ und die Tilgungsguote auf vCt.
und mit 21 gegen 16 Stimmen die Beleihungsgrenze auf 50 pCt.
des Wertes beſtimmt.- Wegen des Fronleichnamsfeſtes fällt die
Donnerstagsſitzung aus und findet die nächſte am Freitag ſtatt.
Militärdienſtnachrichten. Dr. Sickinger, Aſſiſt.=
Arzt 2. Kl. der Reſ. vom Landw.=Bezirk Mainz. Dr. Toepfer,
Dr. Walther, Aſſiſt. Aerzte 2. Kl. der Reſ. vom Landw.=Bezirk
Gießen, zu Aſſiſt.=Aerzten 1. Kl., Henſay, Unterarzt der Reſ.
vom Landw.=Bezirk Mainz. zum Aſſiſt.=Arzt 2. Kl. befördert.
Dr. Huesker, Ober=Stabsarzt 2. Kl. und Regts.=Arzt vom
Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115, der Charakter als Ober=
Stabsarzt 1. Kl. verliehen. Dr. Koch, Dr. Frank, Aſſiſt.=Aerzte
Kl. der Landw. 1. Aufgebots vom Landw.=Bezirk Mainz, der
Abſchied bewilligt.
L. Die geſtrige Schwurgerichtsverhandlung war
gegen den Maſchinenbauer Peter Heinrich Burkhard aus Groß=
Steinheim wegen Meineids gerichtet. Im Auguſt v. J. hatte
der Angeklagte in Klein=Auheim an einer Dreſchmaſchine
ge=
arbeitet, bei der auch ein Mann namens Müller thätig war.
Da letzterer als Maſchinenſührer thätig war, hätte er ſtets da
ſein müſſen, was jedoch, wie eine Reviſion durch die Gendarmerie
ergab, nicht der Fall war. Müller wurde daher angezeigt und
erhielt einen Strafbefehl wegen Uebertretung. Gegen dieſen
erhob Müller Widerſpruch. worauf ſich das Schöffengericht
Seligenſtadt mit der Sache zu beſchäftigen hatte. Vor dieſer
Behörde beſchwor nun am 23. Januar der Augeklagte
Burk=
hard. daß Müller ſtets bei der Maſchine geweſen ſei, was dieſer
ſelbſt gar nicht ſo ſtreng behauptet. Die Geſchworenen ſprechen
den Angeklagten des fahrläſſigen Falſcheides ſchuldig. worauf
das Urteil dahin erging, daß derſelbe 10 Monate Gefänanis
davontrug. wovon 1 Monat bereits verbüßt und eine in Hanau
ausgeſprochene Strafe wegen Körperverletzung mitenthalten iſt.
Die mündliche Vrüfung für diejemgen Herren, die ſich
kürzlich dem ſpeziellen Finanzexamen l. Kategorie unterzogen
haben, nahezu 70 an der Zahl, findet nächſten Samstag in zwei
Abteilungen ſtatt. Damit iſt die Prüſung beendet und
dürſ=
dann den Examinanden das Reſultat in der nächſten Zeit
zug=
fertigt werden.
Ueber Otto Noquettes poetiſchen Nachlaß ſchreil
Dr. Richard Wulckow im „Wiesb. Tagbl.: Bekanntlich hat di
Schweſter des heimgegangenen Dichters den dichteriſchen Nachla
desſelben an Ludwig zulda übertragen. Im neueſten Heft vo
„Vom Fels zum Meer teilt nun derſelbe vier Gedichte mit, dere
erſtes im klaſſiſchen Hexameter mit feiner Jronie die Denk= un
Lebensweiſe eines „Biedermannes; darſtellt, der nur an ſich un
ſein Wohlbehagen denkt und dem Leid und Freude der Andere
eine völlig gleichgültige Sache iſt. Die anderen drei von Fuld
mitgeteilten Gedichte ſind echt lyriſchen Charakters und zeige
die unverminderte künſtleriſche Beherrſchung der Form und de
vewährten ausgereiften Geſchmack. Das „Frühlingsglückr iſt ein
wahre Perle echter Lyrik, die den beſten Jugendgedichte
Roquettes völlig ebenbürtig iſt. Es iſt bezeichnend, daß de
Dichter im Alter, wo er „nur noch für ſeinen Nachlaß arbeitete
immer wieder zu ſeiner eigentlichen dichteriſchen Heimat, de
Lyrik, zurückgekehrt iſt. Manche auf dem Gebiete der Dramati
erlebte getäuſchte Hoffnung hat er hier ſiegreich überwunden un
zu neuem Schaffen friſche Kraft geſammelt. Es läßt ſich nich
aus den kurzen Mitteilungen Fuldas überſehen, ob wir au
bedeutſame Gaben aus dem Nachlaß noch zu hoffen haben, abe
bei der Schaffensfreude des Dichters läßt es ſich vermuten, daſ
ſeit dem Jahre 1880, wo ſeine geſammelte Lyrik zum letzte:
Male erſchien, noch ſo manches Lied entſtaͤnden iſt, das uns da=
Andenken an „die ſchönen Tage der Roſen: wieder vor die Seel
führt und ſein Dichterbild in unſerem Andenken erneuert.
Die Schweſter Roquettes wird ihren Wohnſitz nicht i
Darmſtadt beibehalten, ſondern zu ihrem Neffen nach
Weima=
überſiedeln. Ihre Zukunft iſt durch eine reichliche Ehrengab
aus der Schillerſtiftung und durch den überraſchend großen Erfol,
der zu einer Ehrengabe für die Hinterbliebenen beſtimmter
Sammlung völlig ſichergeſtellt. Es iſt in unſerer ſo viel
g=
ſcholtenen Zeit eine erfreuliche Erſcheinung, daß die Liebe un
Verehrung eines Freundes auch über das Grab hinaus ſich i
einer ſo opferfreudigen und werkthätigen Weiſe bewährt hat.
O In dem geſtern morgen infolge einer akuten
Krankhei=
unerwartet ſchnell aus dem Leben geſchiedenen Großh. Ober
landesgerichtsrat Heinzerling haben wir nicht nur eine
Zierd=
des heſſiſchen Richterſtandes, ſondern auch einen Mann verloren
der außer in ſeinem Berufe noch auf einer Reihe von Gebieten,
des öffentlichen, religiöſen und wiſſenſchaftlichen Lebens in erfolg
reichſter Weiſe, getragen von dem edelſten Streben, thätig war
Der Verſtorbene hatte das 67. Lebensjahr zurückgelegt, den
oberſten Gerichtshofe gehörte er ſeit dem 29. Oktober 1884 an
Neben ſeiner Berufsthätigkeit fand der arbeitskräftige und ar
beitsfreudige Mann noch Leit, als Dozent an der Techniſchen
Hochſchule und während vieler Jahre als Landtagsabgeordneter
zu wirken, in welch letzterer Eigenſchaft er bis zum Jahre 189 Wahlkreis Zwingenberg vertreten hat. Auch ſeiner eifrigen
Thätigkeit in den Angelegenheiten unſrer evangliſchen Landes
kirche ſoll hier gedacht ſein. Möge ihm die Erde leicht ſein!
2 Heute Donnerstag, den 4. Juni, abends 8 Uhr, wird in
der Stadtkapelle der deutſche Pfarrer der Gemeinde zu
Varis, La Villette, einen Vortrag halten über Paris und
die deutſchen evangeliſchen Gemeinden daſelbſt. Bis zum Jahre
1870 haben die evangeliſchen Deutſchen in Paris ihre
Gottes=
dienſte gaſtweiſe in den franzöſiſchen Kirchen Augsburgiſcher
Konfeſſion feiern dürfen. Nach dem Kriege ſahen ſich die Deutſchen
genötigt, ſich einen Raum zu mieten, das aber mit großen
Schwierigkeiten und mancherlei Unzuträglichkeiten verbunden war.
Sie faßten deshalb den Plan, ſich eine eigene Kirche in Paris zu
bauen. Für die armen, meiſt oberheſſiſchen Arbeiter in der
Vor=
ſtadt La Villette waren ſchon 1859 von Paſtor v. Bodelſchwingh
Kirche und Schule gebaut, dieſelben beſtehen noch heute und
wirken in großem Segen. Sobald der Plan eines Kirchenbaues
in der Stadt feſt ins Auge gefaßt war, brachten die in Paris
wohnenden Deutſchen mit großen und kleinen Beiträgen bald
40000 Frs. auf, und im Vaterlande fehlte es an willigen Gebern
nicht. So konnte am 2. Advent, den 9. Dezember 1894, das
vollendete Gotteshaus dem Gebrauch der Gemeinde feierlich
über=
geben werden. Von dieſer Stätte geht nun die Leitung des
geſamten deutſchen kirchlichen Werkes aus, die Auſſicht über die
beiden deutſchen Schulen in La Villette und St. Marcel, die
Für=
ſorge für das Erzieherinnen= und Mägdeheim, vor allem für die
Kirche und Gemeinde La Villette, die nicht für ihre kirchlichen
Bedürfniſſe aufkommen kann, da ſie faſt nur aus armen Arbeitern
veſteht. Die deutſche Kolonie in Varis iſt natürlich allein nicht
im Stande. das weitverzweigte Werk aufrecht zu erhalten, ſie
hofft deshalb auf eine Beihilfe von Deutſchland, und wir
möchten den Wunſch ausſprechen, daß auch in Darmſtadt dies
Werk eine freundliche Unterſtützung finde, das dort eine ſo große
kirchliche und nationale Bedeutung hat.
3.x. (Sommertheater.) Wie bekannt, wurde der in
voriger Sommerſpielzeit im Sommertheater aufgetretene jugend=
r.
che Künſtler Carl Suckfüll vom Herbſt dieſes Jahres ab für
as Hoſtheater verpflichtet. Herr Suckfüll hat inzwiſchen in
ver=
angener Winterſaiſon bei der Direktion Steng Krauß vielſache
eſchäftigung gefunden und ſich mehr und mehr in das ihm
ächſtliegende Fach des Tenorbuffo eingeſpielt. Heute nun werden
ir Gelegenheit baben, ihn in einer hervorragenden Partie dieſes
jenres zu ſehen und dürſte dies ein Grund mehr ſein, dem
Armen Jonathan' ein volles Haus zu ſichern. — Der Frei=
19 iſt dem Schwank gewidmet; ein ſolcher von Roſen, betitelt
Familie Löffelmann; und ein Einakter neueſten Datums
ommen zur Aufführung. Letzterer behandelt nichts geringeres
l3 die in letzter Zeit vielgenannten X Strahlen, hat, alſo
ktuelles Intereſſe.
TG.B. Die Turngemeinde Beſſungen wird
gelegent=
ich der Jubelfeier der Turngemeinde Darmſtadt derſelben ein
hrendiplom überreichen. Die künſtleriſche Ausführung iſt eine
anz vorzügliche. Für Intereſſenten möge erwähnt werden, daß
as Diplom einige Tage im Erker des Herrn Bender in der
eſſungerſtraße ausgeſtellt iſt.
k. Für das Kaiſer Wilhelm=Denkmal auf dem
hffhäuſer ſind inzwiſchen wieder 13832 M. eingegangen,
„ daß die Geſamtſumme nunmehr 938476 M. 14 Pf. beträgt.
E. Nach Erfüllung der ſatzungsmäßigen Pflichten iſt der
rieger=Soldatenverein Vendersheim mit 21 Mitaliedern in
en Landesverband der Kriegerkameradſchaft „Haſſiar
auf=
enommen und dem Bezirk Alzey zugeteilt worden.
0 Darmſtadt hat wieder eines ſeiner Originale verloren,
ndem der in der ganzen Stadt wohlbekannte Hauſirer Friedrick
Biegler in der Nacht von Montag auf Dienstag im ſtädtiſchen
rankenhaus geſtorben iſt. Unter dieſem ſeinem bürgerlichen
lamen mochte er freilich nur wenig Leuten bekannt ſein, aber
en „Ambos” kannte Jung und Alt. Eine ihm vor einigen Jahren
ugefallene nicht unbedeutende Erbſchaft ermöglichte ihm ein nicht
nbehagliches Leben. Er war ein ungemein ſtarker Eſſer und hat
hn dieſe Neigung wohl auch einem vorzeitigen Tode zugeführt
enn die Urſache ſeines Todes war ein ſtark entwickeltes Fett.
erz. Sein Körpergewicht betrug zuletzt über 3 Centner. Bis
uletzt war er in dem Hauſirergeſchäft thätig und iſt er vom
Be=
uſe hinweg am Montag abend dem Krankenhaus zugeführt
yorden, in welchem er nur noch wenige Stunden gelebt hat.
2 Wir ſind in der Lage. wieder von der Eröffnung eines
euen Geſchäftslokals zu berichten, das ſich durch ſeine
ſübſche Ausſtattung auszeichnet und die Aufmerkſamkeit der
Jaſſanten auf ſich 3ieht. Es iſt dies der neue Laden der Firma
yeorg Karp, Ludwigſtraße 20, deſſen Beſuch auch
Nicht=
äufern aufs bereitwilligſte geſtaltet wird.
Berichtigung. In dem geſtrigen Berichte über die
General=
erſammlung der Centralanſtalt, für Arbeits= und
Vohnungsnachweis war Z. 30 v. u. bez. Verlegung der
Jureauſtunden zu leſen 5-8 Uhr (anſtatt 3-5 Uhr).
D. Bensheim, 2. Juni. Von ſchwerem Unglück wurde
eute morgen eine hieſige Familie heimgeſucht. Der
Fuhrunter=
ehmer H. Weikel fuhr mit ſeinem zweiſpännigen Gefährt in den
diſtrikt Höllenberg, in der Nähe des Hohenſteins bei Reichenbach.
m Stammholz zu holen. Als man damit beſchäftigt war, einen
nächtigen Buchenſtamm an abſchüſſiger Waldesſtelle zur
Ver=
adung aus ſeiner Lage zu heben, rollte derſelbe ſort. Der
unter=
alb des Stammes ſtehende 22jährige Sohn des Fuhrmanns
uchte zu entweichen, blieb aber an einem Holzpflock hängen,
ürzte rückwärts zu Boden und wurde von dem dahinwälzenden
3tamme erdrückt. Die Buche blieb auf der Bruſt des
Unglück=
ichen liegen. Der Tod trat ſoſort ein.
Bingen, 1. Juni. Die 4. ordentliche
General=
lerſammlung der freien Vereinigung der Krankenkaſſen
m Großherzogthum Heſſen fand am 31. Mai in Bingen
m Hotel „Zum Weißen Roß ſtatt. Von den der Vereinigung
ngehörenden 53 Orts=, Betriebs= und Innungskrankenkaſſen
varen 29 Kaſſen mit 76 Vertretern erſchienen. Außerdem waren
uf beſondere Einladung hin anweſend Hr. Kreisamtmann Dr.
3teeg zu Bingen, Hr. Burgermeiſter Neff zu Bingen, ſowie
Ver=
reter der Städte Mainz und Offenbach. Nach einer kurzen
Be=
rüßung der Verſammlung durch Hrn. Kreisanitmann Dr. Steeg
lamens des Kreiſes und Hrn. Bürgermeiſter namens der Stadt
dingen wurde zur Tagesordnung geſchritten. Der Vorſitzende,
dr. Theyer=Mainz. erſtattete Bericht über das abgelaufene Jahr.
leber Punkt 2 der Tagesordnung: Stellungnahme gegen die
luslegung des zweiten Sazes des 8 54a des Kr. V. G. in
Hin=
icht auf die Entſcheidung des Königl Sächſiſchen Miniſteriuns
om 29. Auguſt 1895 referierte Hr. Oſtermaher=Worms und es
vurde daraufhin beſchloſſen, eine Eingabe an den Bundesrat zu
nachen, ſowie auch den erſten Fall, welcher bei einer Kaſſe des
Verbandes zutrifft, mit vorheriger Genehmigung des Ausſchuſſes
er freien Vereinigung gerichtlich auf Koſten des letzteren zum
lustrag zu bringen. Punkt 3 der Tagesordnung: Ergänzune
es 8 8 der Satzungen des Verbandes wurde von Hrn. Zörus=
Nainz vor der Verhandlung zurückgezogen. Zu Punkt 4 der
Lagesordnung empfahl Hr. Oſtermayer=Worms den kleineren
129
2211
Kaſſen, ſich durch entſprechende Verträge mit den Aerzten gegen
die Nachteile, welche die Beſtimmungen des 5 57a des Kr. V. G.
oft im Geſolge haben, zu ſichern. Zu Punkt der Tagesordnung
empfahl Hr. Göbel den Beitritt der Ortskrankenkaſſen der
Ver=
einigung zum Centralverband der Ortskrankenkaſſen im Deutſchen
Reiche, da die Vereinigung als ſolche nicht beitreten kann, weil
dieſe auch Belriebs= und Innungskrankenkaſſen als Mitglieder
hat. Zu Punkt 6 der Tagesordnung: Berechnung der
Kranken=
hauspflegetage durch die Armen=Verbände bei Verpflegung
or=
werbsloſer Unterſtützungsberechtigter reſerierte Hr. Oſtermeher=
Worms und empfahl den Kaſſen, in allen Fällen, bei denen die
Armenverbände den Ein= und Austrittstag als je einen Tag
be=
rechneten, die Entſcheidung im Verwaltungsſtreitverfahren
herbei=
zuführen. Zu Punkt 7 der Tagesordnung: Abänderung des 8 2 Kr. V. G. referierte Hr. Duleius=Bingen und es wurde
be=
ſchloſſen, eine Petition an den Bundesrat abzuſenden, worin
beantragt wird, den 8 27 in dem Sinne, wie Hr. Duleins
vor=
geſchlagen, abzuändern. Nachdem noch über Punkt 8 belreffs
Uebernahme der Koſten der Reviſion der örtlichen Invaliditäts=
und Altersverſicherungsſtellen durch die Verſicherungsanſtalt
ver=
handelt und der Ausſchuß beauftragt war, mit Hrn.
Regierungs=
rat Dr. Dietz wegen dieſer Sache in Unterhandlung zu treten,
wurden noch einige Angelegenheiten aus der Mitte der
Ver=
ſammlung beſprochen. Der letzte Punkt der Tagesordnung:
Wahl des Ausſchuſſes und des Octes der nächſten Verſammlung.
fand dadurch ſeine Erledigung. daß der Sitz der Vereinigung
nach Worms verlegt und Herr Münch Worms als Vorſitzender
des Ausſchuſſes der Vereinigung und Bad Nauheim als Ort der
nächſten Verſammlung gewählt wurde.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 2. Juni. Der Kaiſer ſandte
ſofort nach Empfang der Unglücksnachrichten aus Moskau ein
Beileidstelegramm an den Zaren.
Der Kaiſer beabſichtigt,
morgen in der Gewerbeausſtellung die Marineſchauſpiele zu
be=
ſuchen, eventuell auch einem Vortrage im Chemiegebäude
bei=
zuwohnen. - Zur Einweihung des Kaiſer Wilhelm=
Denk=
mals auf dem Kyffhäuſer am 17. Juni begeben ſich 350
Mit=
glieder der Berliner Kriegervereine. Nach der Enthüllungsfeier
halten die Berliner Kameraden einen kurzen Frühſchoppen ant
Fuße des Kyffhäuſers. Am 19. Juni erfolgt die Beſichtigung des
Denkmals. — Der Kaſſenabſchluß der Gewerbe=
Ausſtel=
lung an verkauften Billets pro Monat Mai ergiebt ein
erfreuliches Reſultat. Es ſind in dieſem Monat verkauft
wor=
den: 1) An den Kaſſen der Ausſtellung, der Eiſenbahnen und
Dampfſchiffe Billets für ca. 510000 M.; 2) an Dauerkarten ꝛc. für
ca. 90000 M. zuſammen ca. 600000 M. Dieſe Zahl reicht nahe
an diejenige heran, die bei der Etatsberechnung als erforderlich
zur Balanzierung des Etats vorgeſehen wurde. — Gelegentlich
des Jubiläums von Lortzings „Waffenſchmied; erfahren
hie=
ſige Blätter, daß ein Sohn des in Not dahingeſchiedenen Meiſters
in Berlin lebt. Er wohnt in einer primitiven Nebenſtraße des
Centrums und hat an das Fenſter ſeines Heims ein
Pappſchild=
chen gehängt, auf dem zu leſen iſt „Galvaniſche Verſilberungi.
Es geht dem Sohne pekuniär offenbar nicht beſſer als dem Vater,
der für ſeinen „Waffenſchmied: 30 Thaler Honorar bezogen haben
ſoll, wovon 25 Thaler für das Abſchreiben der Partitur in
Ab=
zug kamen.
Frankfurt, 2. Juni. Großherzog Friedrich Franz
von Mecklenburg=Schwerin iſt heute nachmittag 2 Uhr
12 Min. mit Gefolge, von Paris kommend, hier eingetroffen und
im,Frankfurter Hof= abgeſtiegen, wo der Großherzog übernachtete.
München, 2. Juni. Das Hofbräuhaus wird nun
end=
gültig einer Erweiterung und baulichen Umgeſtaltung
unter=
zogen, nachdem der Landtag die dazu nötigen Mittel, ſowie die
Pläne genebmigt bat
Königsberg, 3. Juni. Die Krankheit des Grafen Wilhelm,
Bismarck iſt nicht ſehr gefährlich. aber mit vielen Schmerzen,
verbunden. Sie begann mit Gallenſtein, wozu ſich ein heftiger
Gichtanfall geſellte. In den letzten Tagen iſt eine kleine Beſſerung
eingetreten.
Kiel, 2. Juni. Ein hübſches Geſchichtchen von ſeinem
letzten hieſigen Aufenthalt hat der Kaiſer dieſer Tage im Kreiſe
ſeiner Marineoffiziere ſelbſt erzählt. Der Monarch hatte
be-
ſchloſſen, der Frau Profeſſor v. Esmarch. die als geborene
Prin=
zeſſin Henriette zu Schleswig Holſtein=Sonderburg=Auguſtenburg
bekanntlich eine leibliche Tante der Kaiſerin iſt, einen Beſuch
ab=
zuſtatien. Allein und zu Fuß, in Zivil gekleidet, ging der Kaiſer
in das Wohnhaus des berühmten Kieler Chirurgen. Auf ſein
Klingeln erſchien ein Hausmädchen und fragte nach dem Begehr
des Fremden. „Melden Sie mich, bitte, ich bin der Kaiſer. Sei
es nun, daß das Mädchen dem bürgerlich gekleideten Herrn nicht
dieſen excevtionellen „Beruf' glaubte, ſei es. daß die Gewißheit,
vor der höchſten Verſon des Landes zu ſtehen, ſie aus der Faſſung
brachte - mit einem lauten „Aufkreiſchen; warf ſie vor dem
deutſchen Kaiſer die Thür klirrend ins Schloß. Kurge Zeit darauf
2212
Nr.
ſoll dann die Frau Proſeſſorin ſelbſt die Thür geöffnet haben und
ſehr froh geweſen ſein, daß ihr bober Beſuch die Sache ſcherzhaft
genommen und der zugeklappten Pſorte noch nicht den Rücken
gekehrt hatte.
Bern, 2. Juni. Das Dorf Kienholz bei Brienz iſt noch
immer bedroht. Der verheerende Schlammſtrom hat eine Breite
von 200 Meter erreicht. Zwei Mitglieder der Berner Regierung
leiten an Ort und Stelle Abgrabungsarbeiten.
Moskau, 2. Juni. Die vielfach auftauchende Behauptung,
dem Kaiſer ſei der Schreckensvorgang auf dem
Cho=
donskyfelde möglichſt lange verheimlicht worden, iſt falſch.
Der Kaiſer erhielt in den Frühſtunden Meldung darüber und
wollte, aufs tieſſte erſchüttert, die Feſtlichkeiten einſtellen und vor
allem ſein Erſcheinen am Abend auf dem franzöſiſchen Ballfeſt
abſagen laſſen. Hohe Würdenträger legten ſich aber ins Mittel.
Wie verlautet, erklärte ſchließlich der Miniſter des Auswärtigen
den Beſuch des franzöſiſchen Balles aus politiſchen Gründen für
notwendig, und ſo vollzog ſich denn auch mittags um 2 Uhr der
Beſuch des Volksfeſtes auf dem Chodynskyfelde durch die
Maje=
ſtäten. Die vielen Tauſende des ſtädtiſchen eleganten Publikums,
das dazu hinausgekommen war, die Tribünen füllte und in den
allgemeinen Jubel einſtimmte, wußte entweder noch gar nichts
von der Kataſtrophe, oder aber hielt die umlaufenden Gerüchte
für Klatſch und unerhörte Uebertreibung. Wohl waren viele von
ihnen ſchon beim Herausfahren großen Feuerwehrwagen
begeg=
net, welche ſonderbare Laſten führten: nämlich Menſchenleiber,
erkennbar an einzelnen unter der übergebreiteten Laſtdecke
her=
vorragenden, mit allem möglichen Schuhwerk bekleideten Füßen,
ſie freuten ſich der Sorgſamkeit, mit welcher die früh„
Betrunke=
nen' zum Ausſchlafen ihres Rauſches ſofort zur Stadt gefahren
würden. Seit Sonntag wurden plötzlich die ausländiſchen
De=
peſchen unter Cenſur geſtellt, ohne daß den Korreſpondenten
davon etwas geſagt worden wäre. Das Telegraphenamt teilte das
erſt auf bezügliche Anfrage mit, und zwar erfolgt die Cenſierung
in Petersburg. nicht hier. Nur einige Bureaudepeſchen gehen
ohne Cenſur. Damit ſind ſämtliche, ſicher nicht „gefärbtel tele
graphiſche Berichte über di= Kataſrophe unmöglich gemacht. In
Petersburg exiſtiert ein einziger Cenſor, durch deſſen Hand
ſämt=
lichl, jetzt oſt viele Tauſend Worte lange Depeſchen gehen. Hoch
wie niedrig war am Sonnag nachmittag ſchon bekannt, daß die
Zahl der Opfer mehrere Tauſend ſ27o0 betrug.
Nichtsdeſtoweniger gaben die höchſten Behörden bis 7 Uhr abends
nur 365 Tote, plötzlich nach 7 Uhr „offiziell' 1100 an. (K. 3.)
Kleine Chronik. Aus Thüringen. 30. Mai, ſchreibt man:
In der rudolſtädtiſchen Erbfolgefrage wird der Name des
Vrinzen Sizzo von Leutenberg wieder öffentlich vor
gans Deutſchland genannt. Zuletzt war dies vor nan 31 Jahren
der Fall, als Fürſt Friedrich Günther von Schwarzburg=
Rudol=
ſtadt (1867 auf dem Frankenhäuſer Schloſſe Hof hielt. Damals
verſuchte ein dortiger praktiſcher Arzt Dr. Weiſe den 5jährigen
Sohn des Fürſten aus deſſen zweiter Ehe mit der lieblichen
Gräfin Helene v. Reina, Prinzeſſin von Anhalt, eben den Prinzen
Sizzo von Leutenberg, aus dem Schloſſe zu entführen, um ſich
für vermeintliche Unbilden zu rächen, die er ſich in ſeinem
fort=
währenden Streite mit der Staatsgewalt zugezogen hatte. Der
Prinz ſollte zunächſt in einer zwiſchen Frankenhauſen und
Rott=
leben am Südfuße des Kyffhäuſergebirges gelegenen Givsſchlotte,
die hiervon noch heute den Namen „Prinzenhohle führt, dann
bei einem Verirauten in Hackpfüffel untergebracht und nur gegen
20000 Thaler Löſegeld und Zuſicherung völliger Strafloſigkeit
wieder freigegeben werden. Der Anſchlag mißlang jedoch infolge
der Schwatzhaftigkeit einer ins Vertrauen gezogenen dritten
Perſon. Weiſe wurde verhaftet, aber mit der Bedingung der
Auswanderung nach Amerika vom Fürſten Friedrich Günther
be=
gnadigt. Von Dr. Weiſe hat man ſeitdem nie wieder etwas
vernommen. - Das Reitpferd, welches der 8ar bei ſeinem
ſeierlichen Einzug in Moskau benutzte, iſt eine aus Hannover
importierte Stute engliſcher Raſſe, NamensNormar; das Tier
iſt hellgrau gefärbt. Es iſt das Lieblingspferd des Kaiſers, er
hat es bereits als Thronſolger geritten. Am Einzugstage war
„Norma; mit ſilbernen Hufeiſen beſchlagen. „Norma” ſoll
ferner=
hin nicht mehr geritten werden, ſondern das Gnadenbrot in den
kaiſerlichen Ställen hinfort genießen.
Die Krönungsfeierlichkeiten in Moskau.
Von Paul Lindenberg.
Nachdruck verboten.)
Der Empſang der Deputationen.- Courball
im Kreml=Palais.
Moskau, 29. Mai.
Glück und ein bischen Zuverſicht zum eigenen guten Stern
muß man haben - das ſollte ſich, wie am Einzugs= und
Krö=
nungstage, auch geſtern wieder vewähren. Auf dem offiziellen
Preßbureau hieß es ſeitens der dort mit den journaliſtiſchen
An=
gelegenheiten betrauten Vetersburger Hofbeamten, daß Niemand,
dem Empfange der ihre Glückwünſche darbringenden Deputationen
129
durch das Kaiſerpaar beiwohnen könnte, und eine Stunde ſpät
ſchritten Ludwig Vietſch und der Schreiber dieſes in liebenswü
diger militäriſcher Begleitung die große rotausgeſchlagene. v=
Lorbeerbüſchen und blühenden ſüdlichen Pflanzen eingeſäumte u
von kaiſerlichen Dienern in ihren aoldbetretten, ſcharlachrot
Livreen beſetzte Paradetrevpe zum Großen Kreml Valais emy=
und konnten ſtundenlang im Thronſaale in unmittelbarer Nä
der Majeſtäten der Cour und dem erwähnten Empfange
b=
wohnen.
Und wahrlich, es waren intereſſante Stunden! Nachde
wir den kleinen Vorſaal, in welchem eine Ehrenwache des Pre
baſhenskyſchen Garde=Regiments ſtand. paſſiert, gelangten wir
den Georgenſaal, in dem, wie in dem links liegenden Wladimi
ſaal, die Deputationen verſammelt waren, zugleich mit ein
dichten Fülle von hunderten Offizieren aller Grade und Waffe
gattungen, die den Vetersburger, den Warſchauer und Moskau
Regimentern angebörten. und einer nicht minder großen Za
von in. wie ausländiſchen Hofbeamten und Würdenträgern
ihren mehrfach beſchriebenen goldſtarrenden, ordensüberſäet
Uniformen, hier die ruſſiſchen, aus allen Hauptſtädten hergeeilt
Botſchafter. ihre am Petersburger Hofe beglaubigten fremd
Kollegen, die ruſſiſchen Miniſter, die Chefs der Miniſterien, d
Adelsmarſchälle, die Seremonienmeiſter, Kammerherren u
Kammerjunker, die Herren aus der Gefolgſchaft der fremd=
Fürſtlichkeiten und ſo ſort. Es war wieder ein ſchimmerndes
u=
flimmerndes, in Folge der durch die hohen Fenſter von zu
Seiten hereinfallenden goldigen Sonnenſtrahlen noch mehr b
lebtes Durcheinander. an das ſich im Verlaufe dieſer Krönung
tage die Blicke ſchon allgemach cewöbnt.
Zwiſchen dieſen wohl tauſend und mehr Köpfe zählend=
Vertretern des europäiſchen Hoflebens, des Luxus und
Rei=
tums, ſtanden in langen Linien wie einzelnen Gruppen die
v=
nah und fern aus dem gewaltigen Reiche herbeigeeilten
Det=
tationen, welche dieſen feſtlichen Krönungsveranſtaltungen
Abſonderliches und Fremdartiges, ihr reizvoll Charakteriſtiſche
was eben in keinem anderen Lande und bei keiner anderen G
legenheit zu finden iſt, verleihen. Hier wußten die Augen nid
wohin ſie ſich zuerſt richten ſollten, um all die merkwürdigen
u=
phantaſtiſchen Einzelheiten aufzunehmen. Da weilten die E
meindeälteſten aus den inneren ruſſiſchen Gouvernements
ihren am Halſe eng zugeknöpften und bis über die Kaie reiche
den dunkten Röcken, die Hoſen in die hohen Schaftſtiefelngeſtec
in der Hand die breite, ſchwarze Mütze. neben ihnen die Abe
ſandten aus den Donſchen Koſakengebieten, als Zeichen ih,
Würde den langen dicken Stab mit der großen ſilbernen, n
Inſchriften und kleinen goldenen kaiſerlichen Adlern verſehen
Kugel, dann die Polen in ihren weißen Röcken mit rotem, gol
geſtickten Ueberwurf und den Pfauenfedern wie blau=weißrot
Schleiſchen an der roten Czapka, da wieder die, wie man
ſich kurz zu nenner gewöhnt. „Aſiaten;; all jene verſchiede
artigen, maleriſchen Erſcheinungen in ihren ſeidenen, ſammetne
brokatenen, buntſcheckigen Koſtümen und uniformartigen Gewa
dungen, in ihren ſackartigen Röcken. ihren Kaftans, Mäntel
Joppen, mit ihren Pelzkragen und Pelzmützen, ihren Turban=
und edelſtein= wie goldgeſtickten Kappen, ihren unförmigen Kor
tüchern und Baſchliks. ihren teils ganz einfachen, teils koſtbar=
Waffen in den dicht gewundenen ſeidenen und wollenen, um d=
Leib geſchlungenen Schärpen oder an den metallenen Gehange
mit ihren gelben und braunen, oft faſt ſchwarzen Geſichtern, n
ihren Mienen voll Liſt, Mut und ſtoiſcher Ruhe, ihren
geſchlitzt=
mongoliſchen und ihren großen, bald feurigen, bald ſchmermütig=
Augen, die voll ernſter Gelaſſenheit dreinſchauen — Kirgiſen u
Kurden, Tataren und Oſtjaken, Bucharer und Khiwaner, unt
ihnen auch ein buddhiſtiſcher Prieſter in gelber Seide mit
blaue=
grell beſticktem Ueberwurfe, mit einer tempelförmigen Mütze. d
an ihren einzelnen Ausſchnitten wie an ihren gewaltigen Ohre
klappen gleichenden, ſteif abſtehenden Seitenteilen das Bild d
ſitzenden Budhas zeigte.
Dieſem Bilde aber ahmten ſo manche der fremden
Geſell=
nach. die, müde vom langen Stehen, ſich auf dem glatten
Parqu=
boden hockend niedergelaſſen hatten in komiſcheſten und verdät
tigſten Stellungen, während andere wieder, namentlich im Wl
dimirſaale, wo dieſe Gäſte aus Aſien mehr unter ſich ware
lang die Füße von ſich ſtreckten, als ob ſie nicht in einem Kaiſe
palaſte, ſondern in ihrem heimiſchen Felte oder ihrer Hüt
weilten. Zu imponieren ſchien dieſen Söhnen der Steppe
nicht=
weder in ihren Augen noch in ihren Mienen war auch nicht
di=
geringſte von Verwunderung und Erſtaunen über das Gedrän,
um ſie herum und die Pracht der Räume zu merken, man konn
faſt meinen, ſie wären hier die Herren, ſo ruhig und unzugän
lich gaben ſie die Blicke zurück, ſo garkeiner Beachtung
würdigt=
ſie die Säle in ihrer wundervollen, vornehm=luxuriöſen Ausſtattun
Rechts neben dieſem Georgenſaal liegt der Alexanderſa=
Durch dieſen zog ſich die goldglänzende Kette der Oifiziere u=
Beamten, die von hier aus in den Andreas=Thronſaal trate
deſſen ſchmale. von breiten Marmorpfeilern unterbrochene Wan
flächen mit lichtblauer Seite beſpannt ſind. An ſeiner dem E
Zweite Beilage zu Nr. 129 des „Darmſtädter Tagblattr, vom 4. Juni 1896.
gang gegenüberliegenden Schmalwand erhebt ſich der ſaſt bis
zur goldornamentierten und von freiſtehenden, goldweißen Säulen
attragenen Decke reichende Thronhimmel, außen goldbrökat, innen
hermelingefüttert, ſein flaches goldenes Dach von goldenen Kronen
beſetzt, auf ſeinem Vodeſt drei goldbrokatene Thronſeſſel mit dem
geſtickten ſchwarzen Reichsadler auf der Vorderlehne.
Unten vor dieſem Podeſt ſtand der Kaiſer in der
Preo=
baſhenskyſchen Uniform mit dem blauen Bande des Andreas=
Ordens, links von ihm die Kaiſerin, in ſilbergewebtem Kleide
mit hellblauem, auf das reichſte mit ſchweren Silberſtickereien
verſehenen ſammetnen, in langer Courſchleppe endenden
Ober=
kleide, auf dem lieblichen, anmutreichen Haupte die weißſeidene
verlenbeſtickte Kakoſchnick, um den Hals eine ſprühende
Diamanten=
kette, über der Bruſt das gleiche Ordensband wie ihr Gemahl,
die rechte Handentblößt, die linke bis zum Oberarm mit langem
weißem Handſchuh bedeckt. Rechts und links von der Kaiſerin
hatten je ein Herold in der goldbrokatenen, adlerbeſtickten
alter=
tümlichen Tracht und hinter dieſem mehrere Pagen in den vorn
goldbordierten dunklen Uniformen, weißen Lederhoſen und hohen
Reiterſtiefeln Auſſtellung genommen. Seitlich der Kaiſerin
be=
bemerkte man die Gruppe der Großfürſtinnen in ihren ruſſiſchen,
verſchiedenfarbigen ſammetnen und ſeidenen, koſibar beſtickten
Toiletten, ſeitlich des Kaiſers jene der Großfülſten, überwiegend
hohe, ſchlanke Erſcheinungen, zu denen ſich als einzige deutſche
Fürſten der Großherzog von Heſſen in ſeiner ruſſiſchen
Oragoner=Uniform und der Erbprinz von Sachſen=Coburg=Gotha
in derjenigen des preußiſchen erſten Garde=Regiments zu Fuß
geſellt. An der Längswand rechts vom Throne lagen auf Tiſchen
ausgebreitet die kaiſerlichen Regalien unter ihnen die große
ſunkelnde Kaiſerkrone, Szepter und Reichsapſel und die beiden
Krönungsmäntel. Kaiſerliche Diener in ihren anfangs erwähnten
Livreen und mit federwaller den, quer aufgeſetzten
dreimaſter=
artigen Hüten und mehrere Leib=Mohren mit weißen Turbanen, mit
golddurchwirkten Jacken, in einem Kaſchmir=Shawl endend, und roten
Bumphoſen ſtanden an den Wänden. während vor den
rechts=
ſeitigen Säulen Palaſt=Grenadiere mit ihren mächtigen
Bären=
mützen, das Gewehr bei Fuß, die Ehrenwache hielten.
An der gegenüberliegenden Seite. vorbei an den Großfürſten
und Regalien, zogen die Offiziere und Beamter, ſich tief vor dem
Kaiſer verneigend, der huldvoll grüßte, und dann ihre
ehrer=
bietige Verbeugung vor der Kaiſerin wiederholend, die jedem
mit freundlichem Lächeln die rechte Hand zum Kuſſe reichte,
hierauf ſich noch einmal vor den Großfürſtinnen verneigend und
dann durch einen ſeitlichen Ausgang den Saal verlaſſend. Den
Hügen des Kaiſers wie ſeiner Gemahlin merkte man keinerlei
Ermüdung von den Strapazen der vorhergehenden Tage und
dieſes Vormittags an, aber dennoch mochte auch ihnen die Pauſe
willkommen ſein, die um zwölf Uhr eintrat und eine Stunde
etwa währte. Wir benutzten dieſelbe, um uns in dem Valais des
weiteren umzuſehen, bis das Ende der Pauſe uns wieder in den
Andreas=Thronſaal zurückrief. wo die Empfänge fortgeſetzt
wur=
den. Ein anderer Zug bewegte ſich jetzt an Stelle der Offiziere
und Beamten durch die Säle, die Deputationen der Donſchen
Koſaken, der Aſiaten, der Bürger und Bauern kamen an die
Reihe, mit ihren Beglückwünſchüngen die Ueberreichung von
Brod und Salz verbindend, beides auf den ſchon in einem früheren
Bericht hervorgehobenen großen Schüſſeln aus Gold, Silber und
Emaille von meiſt ausgeſuchter künſtleriſcher Arbeit ruhend.
Hunderte dieſer Teller, die uns die ruſſiſche Goldſchmiedekunſt in
ihrer höchſten Vollendung zeigen und die immer wieder Staunen,
und Bewunderung erwecken, lagen bereits auf mehreren großen
Tiſchen ausgebreiket, und zu ihnen geſellten ſich die zahlloſen
neuen, unter ihnen als der originellſten einer, ein ein rundes
Kirgiſenzelt nachahmender, deſſen mattglänzendes Silber das
Leder des Zeltes täuſchend darſtellte. Auf dieſen Tellern ruhten
die braunen, runden Kuchenbrote und auf ihnen wieder die
Salz=
gefäße, auch dieſe aus dem gleichen edlen Metall wie die Teller
gefertigt, nur daß ſie in noch viel verſchiedeneren Formen
er=
ſchienen, als Adler beiſpielsweiſe, als Thronſeſſel, als von
Kameelen gezogener Steppenwagen, als Koſaken=Wachtturm, als
Troika, Kirgiſengruppe, Kaiſerkrone, und ſo fort. Andere
Depu=
tationen wieder erſchienen mit großen und kleinen
Heiligenbil=
dern in ſchönen, häufig goldenen Umrahmungen, mit ſeidenen
und feinſten linnenen Stoffen, mit Stickereien, Spitzen, Shawls,
dies alles für die Kaiſerin beſtimmt.
Ernſt und würdevoll nahten dem Kaiſerpaare die Aſiaten,
ſich die Arme dabei über der Bruſt kreuzend, tief verbeugend,
dann gemeſſenen Schrittes ſich nur in ſeltenen Fällen noch um
die Großfürſtinnen kümmernd. dem Ausgang zuſteuernd; in
mili=
läriſch=ſtrammer Haltung erſchienen die Repräſentanten der
Ko=
ſaten und Tſcherkeſſen=Stämme, zaghaft meiſt die der Bauern
und Bürger, die ſich bemühten, mit ihren nägelbeſchlagenen Sohlen
leiſe aufzutreten und die oſt in der Verwirrung verſäumten. die
ihnen dargebotene Hand der Kaiſerin zu ergreiſen und zu küſſen.
Mancher dieſer graubärtigen Männer wiſchte ſich die Thränen
aus den Augen, andere vermochten nicht ihre tieſe Bewegung zu
unterdrücken, von der ihre ganze Geſtalt erfaßt war, noch andere
bekreuzigten ſich fromm, als ob ſie in der Kirche weilten.
Stundenlang währte dieſer Empfang, und man konnte nicht
genug die Ausdauer der Majeſtäten bewundern, die ſich mit
gleicher Freundlichkeit tauſend= und abertauſendmal verneigten,
wie feſtgebannt auf demſelben Platze ſtehend.
Und der Abend brachte für ſie neue Strapazen, nicht minder
ermüdend und anſtrengend wie die des Vor= und Nachmittags.
War doch für den geſtrigen Abend Courball im Kreml=
Palais angeſagt, welchem Ziele ſchon um die achte Stunde
lange Wagenketten zuſtrebten. Die Säle, die man am Mittage
im bellen Sonnenlicht durchſchritten, erſtrahlten nun im
blenden=
den Schein Tauſender von elektriſchen Flammen, die aus den
Kerzen der Kronleuchter und Wandarme züngelten. Und in dieſen
glänzenden Rahmen fügte ſich ebenſo glänzend der wohl
zwei=
tauſend Verſonen umfaſſende Kreis der Geladenen ein, der aus
der höchſten Hofgeſellſchaft, der Diplomatie, den erſten
Beamten=
klaſſen und Offizierscorps der Garderegimenter, den
Gefolg=
ſchaften der fremden Fürſtlichkeiten u. ſ. w. beſtand.
Ein überaus reicher Dämenflor mit entzückend
jugendlich=
ſchönen Erſcheinungen, aus deren Augen ſo viel Lebensluſt und
Feſtfreudigkeit ſprachen machte das farbenreiche Durcheinander
der Uniformen noch abwechslungsvoller - Himmel, welche
Ge=
ſchmeide blitzten da vor einem auf, Diamanten und Perlen von
einer Größe und Schönheit, einem ſo ſprühenden Feuer und ſo
weichen Schmelz. wie man ſie ſelten zu ſehen bekommt. Hier
aber in ſaſt beängſtigender Fülle waren ſie an den Hälſen,
Schultern, Armen und Köpfen der Damen zu bemerken, und
damit nicht genug, ſie ſchimmerten in Form glitzender Stickereien
an den einzelnen Teilen der Gewänder, die mit wenigen
Aus=
nahmen den ruſſiſchen Schnitt aufwieſen, das Oberkleid mit loſe
von den Schultern herabfallenden, die Arme freilaſſenden breiten
Aermeln und dem langſchlepvigen Unterkleide, dieſes vorn
ebenſo wie die ärmelartigen Ueberhänge mit den kunſtvollſten
goldenen und ſilbernen Stickereien bedeckt, dazu der mannigfaltig
geformte Kakoſchnick. aus Diademen oder auch ganzen Perlen=
und Brillantengeflechten beſtehend, mit dem zarten weißen
Schleier. Faſt alle Koſtüme zeugten von vornehmſten Geſchmack,
die koſtbaren ſeidenen und ſammetnem Stoffe wieſen meiſt hellere
Farben auf, aber auch das ſatte Rot, das man wiederum an den
Sarafans der Hoſdamen bemerkte, fehlte nicht.
Hin und her ſtrömte das Gewoge durch die Säle, bis es ſich
kurz vor der zehnten Stunde mehr und mehr ſtaute und ſich in
ihm eine ſchmale Gaſſe bildete, welche Zeremonienmeiſter, jedoch
meiſt vergeblich, zu verbreitern trachteten. Fanfaren, von den
rot uniformierten Hofmuſikern geblaſen, verkündeten das Nahen
des Kaiſerpaares und der übrigen Fürſtlichkeiten, denen
wiederum Herolde und der Troß der Kammerherrn voranſchritt.
Der Kaiſer im ſcharlachroten Rock der Gardechevaliers führte
ſeine Gemahlin die gleichfalls das ruſſiſche Koſtüm aus
gold=
gewebtem Stoff mit ſilbergeſtickten Blumen, Blättern, Ranken,
die ſich auch auf der von vier Pagen getragenen Schleppe
fort=
ſetzten, trug; das edle Haupt mit den feingeiſtigen, liebenswürdigen.
zart geröteten Zügen ſchmückte ein kronenartiges Diadem, deſſen
Silberfaſſung mit Diamanten beſetzt war, deſſen Lacken aus
großen weitzen Perlen beſtanden. während ſich zwiſchen dieſen
Hacken große ſchwarze Perlen befanden.
Hinter dem Kaiſerpaare ſchritten die übrigen Fürſtlichkeiten
mit ihren Damen, der Großherzog von Heſſen mit ſeiner
Gemahlin, der Großherzog von Sachſen=Weimar, Prinz
Heinrich in ruſſiſcher Dragoner=Uniform, der Herzog von Sachſen=
Coburg=Gotha mit Gemahlin und ſeinem Sohne, Prinz Ludwig
von Bayern, älteſter Sohn des Prinzregenten, Erbgroßherzog
Friedrich von Baden, Prinz Ferdinand von Rumänien in ſeiner
ſchmucken roten, rumäniſchen Kavallerie=Uniform, die ſämtlich
fürſtliche Damen führten und denen ſich ein langer Trupp von
„damenloſen: Fürſten und Prinzen, unter ihnen auch Fürſt
Ferdinand von Bulgarien, anſchloß.
Nicht weniger wie an zwanzigmal durchſchritt unter
feſt=
lichen Marſchklängen der glänzende Zug. von dem ſich nach dem
erſten Umgang die „damenloſen: Fürſtlichkeiten getrennt hatten,
um ſich ihm bei der letzten Wanderung wieder anzuſchließen, die
ſämtlichen Säle, und zwar ſo oft, bis jeder der Fürſten und der
fremden Botſchäfter der Ehre teilhaftig geworden, die Kaiſerin
zu führen. Daß der fürſtliche Beruf nicht bloß Annehmlichkeiten
bietet, zeigte dieſe anderthalbſtündige Wanderung durch die
drückend heißen. menſchenüberfüllten Räume, immer wieder und
wieder an den ſich tief verneigenden, eng aneinander gedrängten
Damen und Herren vorüber, immer wieder und wieder grüßend.
mit derſelben Freundlichkeit und mit dem Ausdruck in den
Mienen, als ob dieſe Volonaiſe das höchſte Veranügen wäre!
Da hatten wir andren, nicht in dem berühmten „
Purpur=
bette; geborenen Sterblichen es doch beſſer, wir konnten uns
bald hier= und dorthin bewegen, ſoweit dies überhaupt in dem
Gewoge möalich war, konnten uns in dem Thronſaale an dem
ſprühenden Feuer der kaiſerlichen Regalien oder an den präch=
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Nr. 125
tigen Gaben der Deputationen erfreuen und konnten vor allem
auf der ſich außerhalb der Säle entlang ziehenden breiten. von
Damen und Herren ſtark belebten Teraſſe die friſche Nachtluft
einatmen und voll tiefer Begeiſterung das zauberhafte Bild vor
uns genießen, denn es war ja der letzte Abend der Illumination,
und in ſeinem ſtrahlenden Feuerſchein lagen die Hinnen und
Türme des Kremls und die herrlich erleuchtete Stadt jenſeits der
Moskwa unter uns und machten uns den Abſchied ſchwer, ſehr
ſchwer, als mit dem letzten Rundgana der Majeſtäten und ihrer
Gäſte das Feſt etwas vor Mitternacht ſein Ende fand.
Briefkaſten.
Anonymus. Krönunasfeſtlichkeiten. Sie glauben wohl ſelbſt
nicht an die Stichhaltigkeit Ihrer aeiſtvollen Gedanken, da Sie
durch die Nennung Ihres Namens ſich bloßzuſtellen fürchten.
Litterariſches.
4 Im Verlage von Ed. Zernin=Darmſtadt iſt eine Broſchire:
Die Verſtaatlichung der Heſſiſchen Ludwigsbahn,
ein ernſt=freundliches Mahnwort an alle Teile, mit dem Motto:
„Sine ira et studio-, erſchienen. (Preis 80 Pf.) In derſelben wird,
nach einigen einleitenden Worten in ſachlicher Weiſe über das
Verſtaatlichungs=Angebot der heſſiſchen und preußiſchen Regierung
berichtet, ſodann, nachl einem Rückhlick auf die Geſchichte der
Heſſiſchen Ludwigsbahn, über den Stand der Aktien, das
Re=
aierungs=Angebok, de Abfindungsſumme der Regierung, die
Stellung des Verwaltungsrats, das gemeinſame Vorgehen der
heſſiſchen und preußiſchen Regierung und die gegenwärtige Lage
der Aktionäre gehandelt. Zum Schluſſe nimmt der lungenannte)
Verfaſſer Stellung zu der Frage und jagt: Wir ſehen äuf keiner
Seite ein Heil aus dem Entſchluſſe hervorgehen, die Angelegenheit
auf die Spitze zu treiben und einen Austrag der ſtreitigen Frage
auf dem Rechtswege zu ſuchen. Der Rechtsfall, an und für ſich
ſchon verwickelt genug, würde eine heute ganz unabſehbare Zeit
zu ſeinem Austrag erfordern und für beide Teile ſicher nichts
Freudiges. wohl aber vieles Uuangenehme und Veinliche im
Ge=
ſolge haben. Verfaſſer iſt für einen Ausgleich und hofft, daß der
Verwaltungsrat der Ludwigsbahu das ihm gemachte
Verſtaat=
lichungs=Angebot als eine geeignete Grundlage für ſernere
Unter=
handlungen zwiſchen beiden Teilen anſehen werde, während es
der heſſiſchen Regierung wohl auſtehen möchte, eine ſolche
Aus=
legung ihrer Erklärungen folgen zu laſſen, welche eine etwas
angemeſſenere Ausgleichung der Entſchädigungs=Anſpruche als ſie
bisher angeboten iſt, in Ausſicht ſtellt. Verfaſſer ſchlägt die
Er=
höhung der angebotenen 3 prozentigen Reute auf eine 3½ bis
Aprozentige als einen möglichen Weg zur Ausgleichung vor und
iſt der Anſicht, daß die Regierung eine derartige Aufbeſſerung
ihres Angebotes eintreten laſſen könne, weil ſie im Hinblick auf
die Zukunft wohl imſtande ſei, dieſes Mehr zu zahlen, ſelbſt in
dem Falle, daß es nach ihrer Auſicht etwas zu hoch gegriffen ſein
ſollte. Die Broſchüre iſt mit Sachkenntnis und unter Wahrung
eines möglichſt obiektiven, unvarteiiſchen Standpunktes geſchrieben.
Lerte Nachrichten.
2 Mainz. 3. Juni. (el) Die außerordentliche
Ge=
neralverſammlung der Heſſiſchen Ludwigsbahn
nahm einſtimmig eine Reſolution von Walter=Berlin an.
dahin=
gehend. daß das Reoierungsangebot, als vollſtändig
unzureichend zu erachten und man feſt entſchloſſen ſei, dasſelbe
abzulehnen. Gleichzeitig wurde die Verwaltung aufgefordert,
ein höheres Gebot zu erwirken. Zeitweiſe war der Verlauf der
Verſammlung ein ſehr ſtürmiſcher.
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch die
traurige Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen
ge=
fallen hat, unſeren lieben Gatten und Vater
Philipp Pullmann
Dienstag Vormittag 6½ Uhr nach ſchwerem, mit Geduld
ertragenen Leiden durch einen ſanften Tod zu erlöſen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 3. Juni 1896.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 4. Juni,
Nach=
mittags 5 Uhr, vom Sterbehauſe -Soderſtraße 83 ſtatt.
Todes-Anzeige.
Heute Nacht 3 Uhr entschlief sankt nach 14
tägi-
gom Krankeulager in Folge einer Herzlähmung im
68. Lebensjahre unser inniggeliebter Gatte, Vater,
Grossvater, Bruder und Schwager
Wilhelm Heinzerling,
Oberlandosgerichtsrath.
m Namen
der trauernden hinterbliebenen:
Sophie Hoinzerling,
geb. Wagner.
mit Eindern und Enkeln.
Darmstadt, den 3. Juni 1896.
[10519
Die Beerdigung ſindet Samstag den 6. Jnni, Vorm.
10 Uhr, vom Sterbshause, Annastr 36, aus 8tatt.
Todes-Anzeige.
Heute frühl entschlief sanft nach langen
Leiden unsere liebe Mutter, Grossmutter
und Schwester
Frau Emilie Hickler,
geb. Römer,
im 68. Lebensjahre.
Darmstadt, 3. Juni 1896.
lm hamen der Hinterbliebenen:
Gustav Hickler.
Die Beerdigung findet statt: Preitag, den 5. Jnni,
um 5½ Uhr Vachmittags. (10520
Todes-Anzeige.
Gestern verschied nach langem, Schweren Leiden
meine treue Mitarbeiterin
fräulein Marie Stork.
Während ihrer nahezu 23jährigen Thätigkeit in
meinem Geschäfte hat sie sich durch seltene
Hin-
gabe und Pflichttreue meine unauslöschliche
Dank-
barkeit, bei Allen, die sie in ihrem Berufe kennen
lernten, Liebe und Achtung erworben.
Ihr Andenken wird bei mir stets in Ehren
bleiben.
Darmstadt, 3. Juni 1896.
[10521
Hichael Schmidt.
Tageskalender.
Sommertheater, Anfang 8 Uhr: Der arme Jonathan;
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum'.
Konzert im Katholiken=Verein um 5 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag. v. Juni.
Nachlaß=Verſteigerung Um 2 Uhr Ballonplatz II.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.