Abonnemenl=
prei=
vierteljährlich 1 Marl 50 Pf.
halb=
jährlich 3 Marl icl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen
Poſi=
ämtern Beſſellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Marl 50 Pi. pro
Quartal incl. Poſtauſchlag.
159. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghullſteltrep Umetlhierahovlhir.
Inſerate
für das
pöchentl. Gmal ericheinende Tasblatt
werden angenommen: in Dahmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. r. 2n,
in Bejſungen von Friedr Biößer,
Schießhausſtraße 1, ſowie answürts
von allen Annoncen=Expeditonen.
Amtliches Orgau
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Lehörden.
18 44.
Freitag den 21. Februar.
l89.
„72½.
Hé
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Maul= und Klauenſeuche: erloſchen in Niedernhauſen und Erlau.
Be k a u n tma ch u ng.
Wir bringen zur Kenntniß der Betheiligten, daß zum gewerbsmäßigen Ausſchank von geiſtigen Getränken (Vier,
Wein, Branntwein ꝛc.) für den alsbaldigen Genuß an Ort und Stelle nur derjenige befugt iſt, welcher die Konzeiſion
um Wirthſchaftsbetrieb beſitzt und dieſes Gewerbe verſteuert. Es iſt nicht ecforderlich, daß die Getränke in einem
eſonders hierfür beſtimmten Raum (Wirthſchaftszimmer) verabreicht und genoſſen werden. Als Wirthſchaftsbetrieb iſt
viel=
nehr auch der gewerbmäßige Ausſchank von geiſtigen Getränken zum alsbaldigen Genuſſe in einem zum Betrieb
ſon=
tiger Gewerbe benutzten Lokale, oder in einem Privatzimmer anzuſehen. Ob die Konſumenten in dem betreffenden Okale
zängere Zeit verweilen, ſich niederlaſſen, oder ob dieſelben ſeitens des Verkäufers Gläſer zum Umgießen des in Flaſchen ꝛc.
erabreichten Bieres, Branntweins und dergl. erhalten oder nicht, iſt ohne Belang.
Diejenigen Gewerbetreibenden (Spezereihändler ꝛc) welche die Konzeſſion zum Kleinhandel mit Branutwein
n. H6 ein (Likör, Cognac u. dgl.) ſowohl in Flaſchen als offen zugemeſſen, in jeder beliebigen Menge über die Straße zu
156
erkaufen, nicht aber zum alsbaldigen Genuß im Geſchäftslokal oder einem anderen, mit demſelben mittelbar oder
⁄.
Inmittelben im Zuſammenhang ſtehenden Raum gegen Entgelt zu verabreichen.
Wir bemerken noch, daß die unbefugte Ausübung des Schankgewerbes, welche in der ohne Wirthſchafts=Konzeſſion er=
87)lgenden Verabreichung von geiſtigen Getränken zum alsbaldigen Genuß an Ort und Stelle gegen Entgelt zu erblicken iſt,
ſ h6 en Thatbeſtand eines mit Geldſtrafe bis zu 300 Mk. und im Unvermögensfall mit Haft bedrohten Vergehens bildet und
aß die ſtattgehabte Verurtheilung in Gemäßheit der 58 33 und 53 der Gewerbeordnung die Zurücknahme der Konzeſſion
ſe luiss
3 um Kleinhandel mit Branntwein wegen Mißbrauchs zur Folge haben wird.
Das Aufſichtsperſonal iſt mit Ueberwachung beauftragt.
ſen
Darmſtadt, den 11. Februar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
(2880
hem 1
„ unr2haes
n u. kae.
nü=
bluß
152
tah=
Frdr.
½ar.
kh. i ram
eiw.
bieben. der.
r.
aun re.
Ar
ieferung von Beſſunger Kies.
Die Lieferung von Beſſunger Kies
den ſtädtiſchen Straßenbauarbeiten
nd für die Stadtgärtnerei ſoll im Wege
r Submiſſion vergeben werden.
Angebote ſind bis
Lamstag den 22. Februar 1896.
Vormittags 10 Uhr,
i unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
m Tiefbauamt, Zimmer Nr. 2, zur
inſicht offen, bei welchem auch die
For=
ulare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 17. Februar 1896.
roßherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V.:
12½½
Riedlinger, Beigeordneter.
LLSSTUI8
empfiehlt
Kunſt= u. Handels=
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Wittmannsſtr. 55. 3525a
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[2
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Ernſt=Ludwigsſtr. 18. (33½2
Seidenhnus Davic. oline Conturrenn.
9)
654
Nr. 44
Handels= und
Hewerbe=Adreßbuch
des
Großherzogthum Leſſen und der
Provinz Heſſen=Naſſau.
Land und Leute in einem, bisher in keinem Land der Welt
bekannten Umfange mitgetheilt.
Das Material durchweg amtlich. - Erſcheint etwa Mai 1896.
4n
W Proſpekte, Auerkennungen von höchſten
Staatsbehör=
den, ſowie kaufmänniſche Referenzen gratis u. franco zu Dienſten.
Zur gefl. Zeachlung!
Die Acquiſition in der Großherzoglichen Reſidenzſtadt
Darmſtadt iſt beendet und bittet der unterzeichnete Heraus=
geber alle diejenigen Reflektanten, welche verſehentlich nicht
beſucht, welche nicht angetroffen wurden, ſich gefl. direkt an
ihn zu wenden.
12983
Willh Ziesentſial, Redacteur
Haunover.
Letzter Vortrag
von Frl. Dr. Ela Mensch:
„Heurik Ibsen'"
Samstag den 22. Februar, Alieeſchule Friedrichsſtraße,
Abends präciſe 6 Uhr.
Tageskarten 1,50 Mke., in den Buchhandlungen von Bergsträsser,
Klingelhöffer, v. Putlitz und an der Kasse.
[336
Hapro.
Ap
1
Ei.lsgeuerbvereinpar uskadt.;
VH. Wimterversammlung
am Freitag den 21. Februar d. Js., Abends 8½ Uhr, im
oberen Saal der Reſtauration „zur Stadt Pfungſtadt”
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Sekretär Jutzi: „Ueber die
Orga=
niſation des Handwerks:
Zu dieſer Verlammlung ſind alle Handwerker und Gewverbtreibende von
Darmſtadt freundlichſt eingeladen.
Techniſche Zeitſchriften liegen von
48 Uhr im Lokal offen und iſt der
Fragekaſten aufgeſtellt.
3364
Der Vorstand.
G. Ph. Jung, Iumelier,
und
Schützenſtraße.
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[19294₀
[ ← ][ ][ → ]555
on
2000b
m
ri
m
9I.
n.
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22
222
„0
10
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[3390
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Kreiſen ſo ſchnell beliebt gewordene
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Mäd=
chen, welches Küche u. Hausarbeit
ver=
ſteht, geſucht. Caſinoſtr. 18 parterre.
Ein zunger Mann
mit guter Schulbildung kann in die
Lehre eintreten bei
Carl Watzinger,
Thee= und Droquen=Handlung.
Wilhelminenſtr. 11. (3376
33512) Zwei tüchtige
Schneider=
gehülfen können ſofort eintreten kei
Schneidermeiſter Rosskopf, Rheinſt. 1.
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ſo=
wie ein Ackerknecht geſucht. Stellen=
Büreau Beck, Eliſabethenſtraße 31.
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in der Nähe des Marktplatzes per ſofort
zu miethen geſucht. - Gefl. Offerten
mit Preisang. bittet man u. W. S. 46
in der Exped. d. Bl. abzugeben. (3378
Zu vermiethen.
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Ludwigsſtraße 10.
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656₈
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Stoine; Porlon;
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gekauft in dem
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Gold=
u. Silber=Geſchäft
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Be=
dienung iſt Bedingung. Gefl. Aner
bietungen mit Preisangabe unter S. R.
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Wirth=
ſchaft mit Metzgerladen wird ein
tüchtiger, eautionsfähiger Wirtl
geſucht per 1. April d. J. Offerten an
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Zu kaufen geſucht
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be=
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ſtraße.
Zu erfragen Magdalenen.
[3336b
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in jedem Quantum wird abgegeben.
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Zinſen prima Garantie übernommen wird:
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(3382
die Expedition d Bl.
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reihig). - Gegen Belohnung abzugeben
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C Hypothek per 1. April auszuleihen
[3384
Näheres in der Exped. d. Bl.
Die neu wird Zeder
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Seife gewaſchene Stoffe jeden
Ge=
webes u. Farbe, vorräthig in 1 Pfd=
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iſerner Thorflügel, ſolid gear
E beitet, 112 Etm. breit, 230 Etm.
hoch. Fr. Koch, Grafenſtraße 27.3389.
3385a) Für das Comptoir eines
hie=
ſigen Fabrikgeſchäftes wird zum Eintritt
nach Oſtern ein Lehrling geſucht, der
zute Schulbildung nachweiſen kann. Offert
unter L. 51 beförd. die Exped. (3385b
auarienweibchen (1895), prima
zur Zucht, gebe ab M. 150.
22136) F Subl, Ballonplatz 5
3386) Es iſt allgemein bekannt, daß Fett
ei=
vortrefflicher Wärmehalter iſt und iſt auch
darauf die alte Gewohnheit zurückzuführen
daß man bei Erkältungen Wolle, die mit
Fett eingerieben iſt. auf die erkälteten Stellen
legt. Von fachwiſſenſchaftlicher Seite hören
wir nun, daß Einreibungen der Füße mit
Lanolin ein vortreffliches Schutzmittel geger
die Kälte iſt. Die Wirkung des Lanolin
in dieſem Falle erklärt ſich daraus, daß
e=
mit dem natürlichen Hautſett identiſch iſt,
welch letzteres der Haut zur Wärmehaltung
und Wärmeregulierung dient. Es ſei
des=
halb jedem empfohlen, ſeine Füße mit der
im Handel als=Lanolin=Toilette=Cream,
Lanoliu' in Zinntuben und Blechdoſen
mit Schutzmarke: „Vfeilring: befindlichen
Subſtanz, die in jeder Apotheke u. Droguerie
zu billigem Preiſe zu haben iſt, einzureiben
ger beſte Maßſtab für die Cualitä.
eines Fabrikates iſt deſſen Abſatz. Wenn,
dieſer ſtetig ſteigt, ſo iſt die Güte des Vro
duktes erwieſen. Bei Kathreiners
Malz=
kaffee iſt dies der Fall. Dieſes wirkliche
Kaffee=Erſatzmittel und vorzügliche
Kaffee=
zuſatzmittel hat nickt nur in ganz
Deutſch=
land, ſondern weit über deſſen Grenzen
hinaus Verbreitung gefunden. Kathreiner=
Malzkaffee iſt dadurch einzig in ſeiner Art
daß er nach patentiertem Verfahren mittelſt
eines Extraktes aus dem Fleiſche der Kaffee
frucht imprägnirt wird. Dies verleiht dem
Malze einen Kaffeeähnlichen Geruch und
Geſchmack und zwar in ſo hohem Grade.
daß Kathreiners Malzkaffee für ſich allein
unvermiſcht, getrunken werden kann. Den
Bohnenkaffee beigemengt, macht Kathreiners
Malzkaffee deſſen Geſchmack voller und an
genehmer, das Getränke bekömmlicher und
geſunder. — Kathreiners Malzlaffee komm
niemals loſe, ſondern nur in plombirte:
Vacketen mit der Firma: „Kathreiners Malz=
(3397
kaffee=Fabriken' in den Handel.
19773b) J. Spengler's Sanitäts= und
Taſelzwieback iſt das feinſte zum Thee,
l auch für Kranke und beſonders als Kinder
Nahrungsmittel ärztlich empſohlen.
Feinbäckerei Gg. Schwab, Grafenſtr. 33.
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Januar 1896 ſind aus
dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus 33 M
9 Pf. eingegangen, teilweiſe mit folgenden
Inſchriften:
1 10 M.1 Pf. Christo radi! 2) Zum neuen
Jahr 2 M. den a. W. 3) Ihr l. W. bittet
Gott für mein unglückliches Kind. 2 M.
Ihr l. W. betet für mich, daß ich in der
Schule immer recht fleißig bin. K. K. 1 M.
20 Pf. Erlös aus meinem Kaufladen in
den Weihnachtsfeiertagen. 5) Für die a.
W. zum Dank für die Geneſung unſeres
Kindes. 1 M. 6) Aus Dankbarkeit für die
l. W. 1 M. Dſidt. 30.l. 96. K. 7) Ihr
W. bittet den l. Gott, daß alles gut
vor=
übergeht 1 M. 8 Ihr a. W. danket dem
l. Gott mit uns, daß Er die Operation
unſerer Mama gut verlaufen ließ. Bittel
Ihn um baldige Geſundbeit. 4 Jan. 1896.
A. a H. 50 Pf. 9) Den l. W. 50 Pf. Darmſt
den 30.112. 95. K. 10) Ach Gott verlaß mid
nicht. 50 Pf. 11) Dſtdt. 18. Jan. 96. Ihr
l. W. bittet mit mir den l. Gott, daß Er.
mir meinen heißen Wunſch in Erfüllun,
gehen laſſe. M. K. 20 Pf. 12) Nimm ih,
erner in Deinen Schutz. 20 Pf. 13) Ihr
W. bittet zu Gott um Geneſung 20 P,
A. R. 14) Ihr l. W. bittet den l. Gott.
daß unſer Wunſch in Erfüllung geht und
unſer Vorhaben gelingt ꝛc. 15 Pf. 15)
Ge=
wonnenes Spielgeld A. W. und M. J. 10 Pf.
16) Wegen Unglaube 5 Pf. K. W.
Darmſtadt. 1. Februar 1896
Großh. Landes=Waiſenkaſſe.
Weizel.
3388) MainzersSchlüchterner Kornbrod.
iſt kräſtig und delikat. Zu haben Bleichſtr. 13
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 21. Februar.
7. Vorſtellung i. d. 7.Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Erſte Gaſtdarſtellung des Königl. Bayeriſchen
Kammerſängers
Herrn Dr. Raoul Walter.
Neu einſtudirt:
D ie weiße Dame.
Komiſche Oper in 3 Akten von Scribe,
über=
ſetzt von Friederike Elmenreich. Muſik
von Boyeldieu.
Dirigent: Herr Kapellmeiſter Rehbock
Regie: Herr Valdek
Gaveſton
Herr Groſſer.
Anna, ſeine Mündel
Frau Pfeiffer=
Rißmann.
George, e. enaliſch. Offizier
Dickſon, Pächter
Herr Meffert.
ennh, ſeine Frau
Frl. Jungk.
Margarethe.
Frl. Neumeyer.
Gabriel, Knecht auf
Dick=
ons Meierei
Herr Mickler
Mac=Irton. Friedensrichter Herr Klotz.
Ein Pächter
Herr Müller.
George
Herr Dr. Walter.
Unpäßlich: Herr Riechmann.
Anſang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Sonntag, 23. Februar.
Außer Abonnement.
Lohengrin.
Lohengrin. Herr Dr. Walter.
Die Abonnenten, welche ihre Plätz=
E.
zu dieſer Vorſtellung zu behalten wünſchen,
wollen die Karten am Samstag, den,
22. Februar, Vormittags von 10-12 Uhr,
gegen Vorzeigung der rothen bezw. gelbe=
Abonnementskarten an der Tageskaſſe im!
Großh. Hoftheater in Empfang nehmen.
Gotteodienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkapelle:
Freitaa den 21. Feb uar Abends um 6 Uhr:
Paſſionsandacht: Pfarrvikar Waldeck.
Eliſabethenſtift:
Samstag den 22. Februar nachm. um 3 Uhr:
Beichtvesper für das am Sonntag darauk,
zu feiemde hl. Abendmahl.
Politiſche Ueberſicht.
ſes ſei ſonſt üblich. die Regierung von den Beſchwerden vorber die Patenſchaft zu übe nehmen.
in Kenntnis zu ſetzen; dieſe ſei dann in den Stand geſetzt, bei der
ſöffentlichen Verhandlung über die vorgebrachten Fälle Auskunſt
ſgeben zu können; freilich entbehre dann der betreffende
Abgeord=
nete des Triumphes. augenblicklich als Sieger dazuſtehen.
Er
bedaure daß der Abg. Bebel die ſonſt übliche Praxis nicht
be=
jolge. Die vom Abg. Bebel angeregte Frage der Einſtellung von
Soldaten in die Arbeiterabteilung könne nicht ſo kurzer Hand.
wie Bebel glaube, erledigt werden: er behalte ſich vor, darauf
im nächſten Jahre in der Budgetkommiſſion zurückzukommen.
Abg. Lenzmann (ireiſ. Vp) meint, daß die auf dem Wege
der Disziplin erfolgte Einſtellung eines Soldaten in die
Arbeiter=
ſabteilung. worüber der Abg. Bebel ſich beſchwert habe, ſeiner
juriſiiſchen Auffaſſung nach nicht gerechtfertigt ſei. - Abg. Gröber
Centr) macht dem gegenüber geltend, daß die Sache doch nicht
o einfach liege; nach Maßgabe der juriſtiſchen Litteratur über
ie einſchlägige Materie ſei wohl die Diszivlinarordnung neben
dem Militärſtrafrecht als geltend anzuſehen, und es ginae doch
vohl nicht an, ſo ohne weiteres an alten, bewährten
Einrich=
tungen zu rütteln. - Bei dem Titel „Artillerie= und
Waffen=
veſen tommt der Abg. Bebel (Soz.) darauf zu ſprechen, daß
ſich unter den Pulverfabrikanten ein Ring gebildet habe, welcher
der Militärverwaltung zu hohe Preiſe abfordere. - General.
mnajor Frhr. v. Falkenhauſen erwidert, daß von einer
Ueber=
vorteilung der Militärverwaltung durch die Privatfabriken nicht
die Rede ſei. - Abg. Schall (onſ.) fragt an, wie es mit dem
in Ausſicht aeſtellten Geſetz ſtehe, durch das die
Kommunalſteuer=
pflicht des Reichsſiskus feſtgeſtellt werden ſolle. — Staatsſekretär
Braf Poſadowsky teilt mit, daß dieſe Vorlage in der
laufen=
den Seſſion, die ohnehin mit Arbeiten ſehr belaſtet ſei, nicht zu
erwarten wäre. Fortſetzung Donnerstag 1 Uhr.
Frankreich. In dem Prozeß gegen die „Francel wegen
der Liſte der 104 Deputierten wurden verurteilt der
Jour=
naliſt Aubey zu 1 Monat, der Redakteur Benneterie zu 14tägigem,
der Vicomte Colleville zu Stägigem, Labou zu Imonatigem,
Pas=
al zu 14tägigem Gefängnis. Außerdem haben die Angellagten
Nr. 44
657
aller Hinderniſſe dem Wunſche des Zaren Folge zu leiſten. Die
Reiſe nach Nom hatte lediglich den Zweck, den Papſt von ſeinem
Deutſches Reich. Der Reichstag ſetzle am Mittwoch unwiderruflichen: Entſchluſſe zu benachrichtigen und ihn zu
die Veratung des Etats der Heeresverwaltung fort. bitten, die ſchwierige Loge, in weſcher ſich der Fürſt befindet, zu
Abg. Bebel (Soz; bringt nochmals Beſchwerden über angeb= berückſichtigen. Fürſt Ferdinand erachtete dies für ſeine Pflicht,
liche Vorkommniſſe in der Armee vor, worauf der Kriegsminiſier in Roni aber gebärdete man ſich bei dieſer Gelegenheit in einer
Bronſart von Schellendorff erwidert, daß er über ein= Weiſe. die es dem Fürſten erkennen ließ, daß er auf„den Weſten'
zelne der vorgebrachten Fälle keine Auskunſt geben könne, da ſie keinerlei Rückſicht zu rehmen brauche. Man hat ihm im
Vati=
zum Reſſort der Kommandos gehörten; man könne aber auch kan verſichert, daß ſich die Ruſſen,bloß einen Scherz machten'
nicht verlangen, daß er auf jeden von den Sozialdemokraten und daß man ihn und Boris unnittelbar nach dem Uebertritt
angeführten Fall, den dieſe in den Heitungen geleſen und hier vor die Thür ſetzen werde. Dieſes Anſinnen bewog nun den
agilatorich ausbeuten wollten, Rede und Antwort ſiehen ſolle. Fürſten, den Haren zu bitten, er möge die Vatenſchaſt übernehmen.
Wenn die Sozialdemokraten mit Uebertreibungen und obiektiv Bis dahin war dies keireswegs vereinbart geweſen. Man wollte
unwahren Behauptungen kämen, ſo müſſe er es dem Hauſe über= die Sache denn doch nicht ſo ſchnell machen Erſt als der Artikel
laſſen, daraus die Schlußfolgerungen zu ziehen. Der Miniſter der „Voce della Veritä- erſchien, in welchem behauptet wurde,
geht nunmehr auf eine Anzahl von Beſchwerdeſällen ein und die ruſſiſche Orthodorie ſei im Beariffe, des Fürſten Haus zu
ſweiſt deren Haltloſigkeit nach. - Abg. Lieber (Centr.) betont, vernichten, nachdem ſie es entehrt habe, entſchloß ſich der Kaiſer,
olidariſch A000 Frares Schadenerſatßz an den Deputierten
Bau=
quier zu zahlen.
England. Der Staatsſekretär für die Kolonien. Cham=
2verlain. hat einem Mitarbeiter der „Weſtminſter=Gazette;
er=
lärt, er habe von dem Präſidenten Krüger noch keine Antwort
2uuf die an denſelben abgegangene Einladung. nach England zu
ommen, erhalten. Es könne daher noch nicht geſagt werden,
daß Krüger die Einladung abgelehnt oder angenommen habe.
die Frage. unter welchen Bedingungen Krüger nach England
ommen würde, ſei noch nicht aufgeworſen worden.
Schweden. In der Zweiten Kammer fragte Hedin bei
er Budgetberatung des Miniſteriums des Aeußern, warum der
Miniſter des Aeußern die anhaltend auftretenden Gerüchte über
en Anſchluß Schwedens an den Dreibund nicht dementiere.
Der Miniſter des Aeußern betonte die neutrale Politik
Schwe=
ens=Norwegens und erklärte, es ſei ſchwer, in ausländiſchen
zeitungen ein Dementi veröffentlicht zu bekommen.
Bülgarien. Aus Konſtantinopel wird gemeldet, die
Zuſtim=
nung aller Mäckte zur Anerkennung des FürſtenFer=
G inänd ſei der Pforte jetzt zugegangen. - Ueber die Vorge=
4½ bichte der Anerkennung des Fürſten, wird der Köln. 8tg.- noch
eſchrieben: Mehr als alles andere hat die Ernennung des Fürſten
obanow zum Miniſter des Aeußern die Entſcheidung beſchleunigt.
Obanow war ſeit jeher der Anſicht, daß auch Rußland in
Bul=
arien netwas gut zu machen; habe, und die ihn kannten, wußten
N leich. daß er den bisherigen ſtarren Standpunkt der ruſſiſchen
2 Lolitik aufgeben werde. So erhielt denn die Kranzabordnung
ur Antwort, daß Ruß and den „Uebertritt des Prinzen Boris
2 Um vtthodoxen Glauben als den erſten Schritt des bulgariſchen
9ézolkes und des Fürſten zur Wiederherſtellung normaler
Be=
ges. 11 ehungen betrachten wolle: Der Fürſt hatte ofort ſeinen
Ent=
hluß gefaßt, ſließ aber auf den bekannten Widerſpruch ſeiner
emahlin und deren Eltern. Seither hat der arme Mann
onatelang zu kämpfen gebabt, bis er ſich endlich entſchloß. trotz
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben geſtern
nach=
mittag den von Sr. Majeſtät dem Kaiſer zum außeLordentlichen
Geſandten und bevollmächtigten Miniſter am hieſigen Hofe
er=
nannten Grafen von der Goltz behufs Entgegennahme jeines
Beglaubigungsſchreibens in beſonderer Audienz empfangen. Zu
Ehren desſelben ſand nachmittags im Weißen Saale des Großh.
Schloſſes Galatafel ſtatt.
L. In der Bweiten Kammer der Stände lanate geſtern
eine Anfrage ein, ob die Regierung der Frage der Errichtung
einer detachierten Strafkammer in Offenbach näher zu
tieten beabſichtige oder ob und welche Gründe etwa
entgegen=
ſtünden. Sodann beantwortete Staatminiſter Finger Exz. eine
Intervellation des Abg. Uirich wegen dem Andreas
Hering aus Bayern verweigerter Aufnahme in den heſſiſchen
Staatsverband dahin. daß dabei in jeder Beziehung geſetzlich
verfahren worden ſei. Abg. Ufrich bemerkte dazu. daß dem
Geſuch des Hering hätte willfahrt werden können. da er einen
guten Ruf beſitze und ſeine Familie ſtets ernährie. Hinſichtlich
der Interpellation Vogt und Genoſſen wegen der Erhaltung
der Sonntagshandwerkerſchulen unſeres Landes war
der Miniſter in der Lage, die beruhigendſten Erklärungen
abzu=
geben. Gepflogene Verhandlungen haben faſt überall zu einer
Vereinbarung geführt, die den Fortbeſtand ſichert. Auf die
An=
frage des Abg. Metz (Darmſtadt) hat vie Regierung, wie
Staats=
miniſter Finger Exz. darlegt, die erforderlichen Schritte zur
Rückverlegung des Wohnſitzes der Generalagenten der
Ver=
ſicherungsgeſellſchaften innerhalb des Großherzogtums
gethan. Die geſchäftliche Behandlung des Austritts aus
einer Kirche oder Religionsgemeinſchaft in eine andere haben
Abgg. Ulrich und Genoſſen zur Sprache gebracht. Staatsminiſter
Finger Exz. bemerkte dazu. daß es zuläſſig ſei, für ſich und
Kinder unter 14 Jahren eine einzige Erklärung abzugeben, im
übrigen bedürſe es für jedes weitere Kind über 14 Jahren einer
weiteren Erklärung. Der Vorſtand des Vereins Mainzer
Kauf=
leute und die Handelskammer in Gießen haben die
Offen=
haltung der Schaujenſter der Ladengeſchäfte
dn Sonn=Land Feſttagen angeregt. Der Ausſchuß beantragt keine
Folge zu geben. Aba Schmitt beantragt, die Eingabe der Regierung
zu überweiſen und dieſe zu erſuchen, ein gleiches Verfahren wie in
den benachbarten Regierungsbezirken wo möglich herbeizuführen.
Letzteres ſei beſonders für Mainz nötig, welchem Wiesbaden
ſeit Jahren wachſende Konkurrenz mache. Dort ſeien an
Sönn=
tagen die Läden offen, daß man die Waren ſich anſehen könne.
Geheimerat Emmerling hat gegen das Erſuchen nichts
einzu=
wenden. da die Regierung den beſtehenden Gewohnheitsrechten
und den Huſtänden in den Nachbarländern Rechnung trage. Die
Beſtimmungen hinſichtlich der Sonntagsruhe ſeien in deſſen aber
milder wie in Preußen. Bei der Abſtimmung wurde der
Aus=
ſchußantrag gegen 10 Stimmen und der Antrag Schmitt
ein=
ſtimmig angenommen. Der Geſetzentwurf, welcher den Handel
mit kleineren als den planmäßigen Anteilen und Abſchnitten von
Loſen zu Lotterien und Ausſpielungen unter Straſe ſtellt,
wurde ohne Debatte genehmigt. Eine Anzahl Einwohner von
Trebur haben die Ueberſetzung des israelitiſchen
Re=
ligionsbuchs Schulchan aruch auf Staatskoſten beantragt.
Nach kurzer Verhandlung, an der ſich die Abgg. Köhler, Wolfskehl,
Friedrich und Bergſträßer beteiligen. wird der Antrag gegen
2 Stimmen abgelehnt. Eine zum Teil lebhafte
Auseinander=
ſetzung veranlaßte nach einer Pauſe der Antrag Waſſerburg und
Genoſſen wegen Einführung direkter' Wahlensfür
den Landtag. Abg. Waſſerburg beſtreitet, daß jetzt das
heiſiſche Volk im Landtage vertreten ſei. In Würtkemberg. in
Sachſen beſtehe das direkte Wahlrecht zum Landtage, in Bäden
ei die Regierung nicht abgeneigt dagegen. Ein weſentlicher
Mißſtand der indirekten Wahlen jei die Teilnahmeloſigkeit
658
Nr.
des Volkes. Saatsminiſter Finger Exz. iſt der Meinung. daß
eine früher angeregte Vermehruna der Zahl der Abgeordneten
der Städte wohl zu erwägen ſei. Das aus dem Jahre 1872
ſtammende, reiflich erwogene Wahlaeſetz laſſe eine Aenderung
noch nicht als geboten erſcheinen. Weder lieae dafür ein
Veti=
tionsſturm vor, noch habe ſich gezeigt. daß in der heſſiſchen
Kammer ein Zuſammenarbeiten bis jetzt nicht möglich geweſen.
Das Volk ſcheine zufrieden zu ſein, hoffentlich auch die Kammer,
die Regierung ſei es auch. Abg. Oann würde in dem
all=
gemeinen Verlangen nach direkten Wahlen einen Schritt ins
Ungewiſſe ſehen. Ehe man das Wahlgeſetz aufgebe. müſſe zuerſt
eine Verſtändigung erzielt ſein. Keine Autorität habe bis jetzt
erklärt, daß das direkte Wahlrecht beſſere Früchte als ſeither
zeitigen werde. Abg. Ulrich und Metz (Gießen) hoffen. daß das
direkte Wahlrecht die Intereſſenloſigkeit beſeitige. Abg. Schmitt
meint, was ſür den Reichstag recht ſei. ſei hier billig
Bericht=
erſtatter Hechler bearündet den Ausſchußantria und bezweifelt.
daß erhebliche Mißſtände bisher bei uns zu Tage traten. Bei
der namentlichen Abſtimmung wurde unter Bewegung mit 23
gegen 20 Stimmen der Antrag Waſſerburg
ange=
nommen.
Militärdienſtnachrichten. v. Bock u. Volach,
Oberſt und Chef des Generalſtabes des 11. Armeecorps. zum
Kommandeur des Großh. Mecklenburg. Grenadier=Reats. Nr. 89
ernannt. v. Fabeck, Oberſtlt. und Bats=Kommandeur vom
Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm II. (1. Schleſ.) Nr. 10. unter
Verſetzung in den Generalſtab der Armee, mit Wahrnehmung
der Geſchäfte des Chefs des Generalſtabes des 11. Armeecorps
beauftragt. Frhr. v. Bülow Hauptmann vom Inf.=Reat. Herzog
von Holſtein (Holſtein.) Nr. 85, unter Entbindung von dem
Kom=
mando als Adjutant bei dem Gouvernement von Mainz als
Komp.=Chef in das Füſ.=Reat. Fürſt Karl Anton von Hohenzollern
Hohenzollern.) Nr. 40 verſetzt. v. Leyſer Vr.= Lt. vom 2. Hanſeat.
Inf. Reat. Nr. 76, als Adjutant zum Gouvernement von Mainz
kommandiert. v. Lepel, Hauptm. vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=
Regt. Nr. 115, zum Komv=Chef ernannt Sommer, Sek.=Lt.
von demſelben Regt. zum Vr. Lt. beſördert. Wilhelmi, Pr.=Lt.
vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117. als Inſp.=Offizier zur
Kriegsſchule in Metz kommandiert. Melior, Hauptm. und
Battr=Chef vom Großh. Heſſ. Feld Art. Re t. Nr. 25. in das Feld=
Art.=Regt. von Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8. Graf v. Schwerin.
Hauptm. und Flügeladjutant des Großheriogs von Mecklenburg=
Schwerin Könial. Hoheit, nach erfolgtem Ausſcheiden aus dieſer
Stellung als Battr. Chef in das Großh. Heſſ. Feld=Art=Regt.
Nr. 25 verſetzt. Krauſe Major von der 3. Ingen.=Inſv., zum
Ingen.=Offizier vom Platz in Mainz ernannt. Bargen, Hauptm.
und erſter Offigier des Train Devots der Großh. Heſſ. (25.) Div.,
in gleicher Eigenſchaft zum Train Devot des Gardecorps, Weber,
Hauptm. und erſter Ofizier des Train=Devots des 8. Armeecorvs.
in gleicher Eigenſchaft zum Train=Depot der Großh. Heſſ. (25.)
Diviſion verſetzt. Frhr. v. Nordeck zur Rabenau, Unteroff
vom 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116. zum Vort.=Fähnr. befördert.
Kettenbach, Sek. Lt. vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Reat. Nr. 117.
la suite des Regts. geſtellt. Frhr. v. Schlotheim, Hauptm.
und Komv.=Chef vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Reat. Nr. 115, mit
Venſion nebſt Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt, Fellbaum
Major von der 3. Ingen.=Inſp. und Ingen.=Offzier vom Vlatz
in Mainz. mit Penſion nebſt Ausſicht auf Anſtellung im
Civil=
dienſt und ſeiner bisherigen Uniform, der Abſchied bewilliat.
1. Die geſtrige Stadtverordneten=Verſammlung
eröffnete der Oberbürgermeiſter mit der Mitteilung eines
Schreibens der Großh. Kabinettsdirektion worin
dieſe Behörde darlegt, daß ſie von dem Beſchluſſe der
Stadt=
verordneten. von der Spielzeit 1896-97 an den Preis des
elektriſchen Stroms ſür das Hoftheater um die Hälfte, jedoch
nicht über 10000 M, berabzuſetzen, dem Großherzog Kenntnis
gegeben habe. Derſelbe ſei über das Intereſſe der Stadt an
dem Hoftheater und ins beſondere über die Einſtimmigkeit des
gefaßten Beſchluſſes hocherfreut geweſen und habe Auftrag
er=
teilt, der Stadtvertretung ſeinen Dank auszuſvrechen.
Mehrere Baugeſuche wurden ohne Debatte im Sinne
der Kommiſſionsanträge erledigt. - Für die Feier vom
18. Januar iſt ein Kredit von 1000 M. bewilligt worden,
dazu kommen 284 M. Eintrittsgeld, welches am Abend einaina.
Da aber die Koſten 1367 M. betrugen. ſind noch 83 M.
Fehl=
betrag zu decken. Dazu kommen noch 700 M. welche der Feſttag
durch Schmückung des Kriegerdenkmals ꝛc erforderie, für welche
noch nichts vorgeſehen iſt. Die Verſammlung bewilligte die
er=
forderlichen Mittel. — Mit der Firma Spamer in Aachen beſtand
bis jetzt ein Vertrag. wonach dieſe die Unterhaltunader
Waſſermeſſer gegen Vergütung von 2pCt. des
Anſchaffungs=
wertes beſorgte. Da in neuerer Zeit mehrere Mechaniker
ange=
nommen ſind, welche dieſe Arbeiten beſtens beſorgen, ſind
Ver=
handlungen wegen Aufhebung des mit der Firma beſtehenden
Vertrags eingeleitet worden. Die Firma iſt damit einverſtanden,
auch die Verſammlung pflichtet bei. — Gegen ein Geſuch um
weitere Kanaliſierung der inneren Ringſtraße
zwiſchen Arheilger=und Pankratiusſtraße hat ſich die Baubehör
ausgeſprochen. Die Kommiſſion ſchloß ſich dieſer
Anſi=
an. Stadtv. Lehr trat für das Geſuch ein, genehmi
man dieſelbe, wirke man zur Erbauung kleiner leicht
vermi=
barer Wohnungen mit. Stadtv. J. H. Möſer bat dringend, d
Geſuch zu willfahren. Stadv. Heß ſprach mit Rückſicht auf
neuen Geſichtspunkte für eine Zurückverweiſung in die Kommiſſic
Berichterſtatter Harres beharrte bei dem Kommiſſionsantrag.
den Verhältniſſen Rechnung trage. Stadtv. Schupp wünſchte, d
der Kanal, wie nachgeſucht, bergeſtellt werde, während Stad=,
Mahr umer Hinweis auf Erfahrungen, die man in der Gervinu
ſtraße machte. davor warnte. Der Oberbürgermeiſter empfa
den Kommiſſionsantrag ebenfalls, ein gegenteiliger
Beſchl=
würde von nachteiligen Folgen ſein. Die Verſammlung trat de
Kommiſſionsantrag bei.
Ein Vorſchlag über die künſtige B
nutzung des Mayſchen Stiftungsgebäudes wurde oh=
Debatte genehmigt, insbeſondere wurde gut geheißen, daß de
Haus zu Schulzwecken nicht mehr verwendet weiden ſoll.— De
Geſuch des Bezirksvereins Beſſungen um Verlängerun
der Orangerieſtraße bis zur Landeskronſtraße wurſ
entſprochen. Für die Bumpſtation des Waſſerwerks iſt ei=
Kohlenwage nötig und bereits angeſchafft worden. Dieſel
wurde freihändig von dem Fabrikanten Schenck bezogen un
koſtete 440 Mark. Die nachträgliche Genehmigung wurde erteil
Das Vermeſſungsamt hat für Private viele Meßbrie
zu fertiger. Infolgedeſſen muß ein Gebührenſatz feſtgeſetzt we
den, derſelbe bemißt ſich für auswärtige Geſchäfte auf 9 und fü
Zimmerarbeit auf 750 Mark. Sowohl das Realoymnaſiumal
auch die Realſchule, die wohl in das bisherige Polytechniku
kommt, ſollen an das Elektrizitätswerk angeſchloſſen werden. Di
dafür erforderlichen 1921 und 907 M. wurden bewilligt. Stadt
Schupp bat, den Umzug der Realſchule möglichſt raſch vor
zubereiten. Der Voranſchlag der Realſchule für die Finanz
periode 1897-1900 bewegt ſich, wie der Berichterſtatter Berg
ſträßer ausführte, in dem gewöhnlichen Rahmen und giebt zu
keinen Bemerkungen Anlaß. Der Spezialvoranſchlag für 1896-9
ſieht in Einnahmen und Ausgaben 72674 M. vor, der Zuſchul
aus der Stadtkaſſe beträgt 18210, derjenige aus der Staatska=
17735 Mark. An Schulgeld ſieht man 32230 M. vor. Einen
Geſuch des Verſchönerungsvereins um koſtenloſe
Ab=
gabe von 30 Wagen Kompoſt für die Anlagen der Keaſtruhe
wurde entſprochen. - Die öffentliche Sitzung war damil
zu Ende
Herr Hermann Butterweck das Ehrenmitglied unſers
Hoftheaters. der allen Theaterbeſuchern aus früheren Jahien
noch in ſo lebhafter und angenehmer Erinnerung ſteht,
feiert=
geſtern unter großr Anteilnahme von nah und fern und in
körperlicher und in geiſtiger Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtsta.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog ließ ihm am Vormittag durch
Herrn Kabinettsrat Römheld Allerhöchſtſein Porträt in
pracht=
vollem Rahmen. begleitet von einem huldvollen eigenhändt
unterzeichneten Glückwunſchſchreiben überreichen. Die Direttion
des Hoftheaters beglückwünſchte ihn durch ſolgendes Schreiben:
„Hochverehrteſter Herr Butterweck! Es iſt Ihnen am heutigen
Tage das hohe und ſeltene Glück zuteil geworden, Ihren 80.
Ge=
burtstag feiern zu können. Wenigen Sterblichen iſt es vergönnt,
eine ſo lange Zeit auf Gottes Erde wandeln zu dürfen und ir
verhältnismäßig guter Geſundheit ſich des hohen Alters zu er
freuen. Nicht nur, daß Sie zu dieſen wenigen und ſeltenen Aus
erwählten zählen, es iſt Ihnen auch weiter die freudige Genug
thuung beſchieden, auf ein thaten= und ruhmreiches Leben, vol
Arbeit und Mühe, aber auch voll Ehre und Anerkennung mit
Stolz zurückblicken zu können, getragen von dem Bewußtſein,
daß Sie Ihre Erfolge hauptſächlich der eigenen Kraft und dem
eigenen Fleiße verdanken. In freudiger Erinnerung deſſen
be=
grüßen wir Sie an Ihrem heutigen Feſttage und geben uns die
Ehre, Ihnen unſere beſten, herzlichſten Glückwünſche aus zudrücken
unter Anſügung der Hoffnung, daß Ihnen ein gütiges Schickfal
noch eine recht lange Reihe von Lebenzjahren der ſchon erreichten
hohen Zahl hinzuſügen möge. Mit ausgezeichneter Hochachtunt
lgez.) Werner. Ihre Durchl. die Gräfin Erbach=Schönberg.
ſandte ein Glückwunſch=Telegramm, Herr Oberbürgermeiſter
Morneweg überbrachte dem Geburtetaaskind Glückwünſche im
Namen der Stadt. Ueberaus zahlreich liefen die Glückwünſche
von nah und fern ein; außerdem wurde der greiſe Herr durc
Blumenſpenden, Gedichte, Geſchenke, Geburtstagskuchen und andere
ſinnige Aufmerkſamkeiten geehrt. Durch eine Deputation lieſ
das Hoftheater ſeinem 80jährigen Ehrenmitglied ein prachtvolle,
Blumenarragement überreichen, deſſen Schleifen die Widmun,
tragen: „Dem hochverehrten Meiſter ſeiner Kunſt, dem
Ehren=
mitglied der Darmſtädter Hofbühne, Herrn Hermann Butterweck,
zum 80. Geburtstage am 20. Februar 1806. — Direktion, Beamter
und Mitglieder des Hoſtheaters. Kammerſänger Eilers beglück
wünſchte ſeinen früheren Kollegen außerdem mit einem ſelbſtver
faßten Gedicht.
Möge dem allverehrten greiſen Herrn noch eine Reihe froh=
und heiterer Jahre beſchieden ſein!
Nr.
— Die Reichs=Poſtverwaltung beabſichtigt für
Deutſch=
ſtafrika neue Briefmarken herſtellen zu laſſen. Dieſe
be=
ehen gegenwärtig aus unſeren deutſchen Reichspoſtmarken mit
em in Schwarz ausgeführten Aufdruck des deren Werte ent
rechenden Betrages der in Oſtafrika geltenden Rupienwährung
zu hieſem Aufdruck ſoll nun auf den Marken der neuen
Veraus=
bling außerdem noch der weitere Aufdrück „Teutſch=Oſtaſrika
nzukommen.
6 Die mündliche Prüfung für die Aſpirantinnen des
öheren Lehrfachs wird Montag den 16. und Dienstag den
Mär; im Vebäude der Viktoriaſchule dahier ſtattfinden.
0 Wie wir hören, iſt ſeit Anfang dieſes Monats der
ſeit=
rige Friedhofsinſpektor Herr Stapel aus Cottbus als Ober.
rtner in ſtädtiſche Dienſte getreten. Bekanntlich hat die
al tverordnetenverſammlung vor einiger Zeit verſchiedenen
An=
ägen der ſtädtiſchen Anlagekommiiſion. dis ſich auf Hebung des
ſandes unſerer öffentlichen Anlagen beziehen, zugeſtimmt und
ht die gemeldete Bernſung mit den desfallſigen Beſchlüſſen in
bindung.
2 Tas Hofmänniſche Inſtitut ſhöhere Privat=
Mädchen=
ule, Vorſteherin Frl. v. Szezevaͤnski) vorbleibt in den ge
ohnten Räunten im Hauſe Neckarſtraße 5, während das
orderhaus für die Büreaus der Eiſenbahngeſellſchaft
einge=
htet wird
Am Mittwoch, ½ März. wird der faſt erblindete Pianiſt,
rr Moriy Adler aus Frankfurt, im Saale des Hotels ,Hur
caube; in Gemeinſchaft mit der Sängerin Fräulein Emilie
öfling aus Frankſurt ein Konzert veranſtalten, auf das
r heute ſchon hinzuweiſen nicht unterlaſſen wollen. Dem
Pia=
ten, der ein großes Repectoire aus dem Gebiete kaſſiſcher
d moderner Klavierlitteratur beher=ſcht, geht ein guter
künſt=
riſcher Ruf vorauf. In zahlreichen Konzerten, die er in großen
ädten veranſtaltet hat, bat er einen nennenswerten Erſolg zu
rzeichnen gehabt.
nn. In der heute, Freitag. ſtattſindenden 6.
Winterver=
mmlung des Gewerbevereins wird Herr Sekretär
1bi einen Vortrag über „die Organiſation des Handwerks
lten. In anbetracht der außerordentlichen Wichtiakeit, welche
ſer Gegenſtand nicht nur für die Mitglieder des
Ortsgewerbe=
reins, ſondern für jeden Handwerker und Gewerbetreibenden
1 ſind auch Nichtmitglieder zu dieſer Verſammlung eingeladen.
Der Karnevalsfeſtzug vom Dienstag und ſeinſchöner
clauf iſt auch von auswärtigen Blättern - ein Mainzer Blatt
sgenommen, das nicht die Fähigkeit beſitzt. Darmſtädter
Ver=
niſſe obiektio zu beurteilen und deshalb nicht in Betracht
umt - anerkennend beſprochen worden unter Hervorhebun;
Thatſache, daß im Verhaltnis zu den zu Gebote ſtehenden
tteln ſehr viel geleiſtet worden ſei.
2. Gewiſſermaßen den Beſchluß der
Faſchingsver=
ügungen bildete die Jubiläums=Feſtvorſtellung
Orpbeum am Mittwoch. Se. Närriſche Hoheit Prinz
rneval nebſt Gefolge erſchien zu derſelben kurz nab 8 Uhr
er den Klängen des Darmſtädter Karnevalsmarſchs und war
genſtand lebhafter Ovationen. Herr Studioſus Meck bielt
e Begrüßungs=Anſprache und ließ auf Se. Närriſche Hoheit
Vrinzen Karneval einen Salamander reiben. Weitere mit
mor gewürzte Anſprachen hielten noch die Herren Mar Anſpach
Alfred Burkhardt, wodurch die ſchon ſehr animierte Stimmung
h bedeuten) gehoben wurde.
Das neue Artiſten=Enſemble
eht wieder aus 1üchtigen Kräften und müſſen die Leiſtungen
Mr. Braſelli, Cquilibriſten auf der Verpendiculairleiter, und
Geſchwiſter Franklin als ſolche allererſten Ranges bezeichnet
rden. Die vorzüglichen Excentrie=Akts von Miß Luzy Foreſt,
Will King erregten viel Heiterkeit; auch verdienen die
Vor=
rungen des Clown Richards als Schnell= und Karrikaturen,
hner. ſowie als Gänſe=Dreſſeur und diejenigen der Frl. Lylli
toletti als Verwandlungskünſtlerin alle Unerkennung. Die
nglichen und bumoriſtiſchen Nummern ſind durch Frl. Tony
nhardi und Herrn Ga. Cordes gut vertreten. Neben den
tungen der Hauskapelle, unter der bewährten Leitung des
rn Kavelmeiſters Fleißner, wollen wir u. a. auch noch des zum
ſchank gelangten vorzüglichen „Stoffes; gedenten. Die
ektion des Orpheums hat ſich mit der Veranſtaltung dieſec
ſtellung wiederum das Wohlwoblen weiterer Kreiſe erworber.
Von einem Radfahrer wurde am Mittwoch vormittag in
Erbacherſtraße ein Kind überfahren, welches aber
Te Verletzungen erlitten hat. - Am Mittwoch mittag entfernte
während der Kappenfahrt ein Kaufmann kurze Zeit au;
em Laden und benutzte dies ein Stromer, um aus der nicht
chloſſenen Ladenkaſſe einen Geldbetrag zu entwenden
2 Thäter wurde bei der That erwiſcht und ihm das Geld
1. der abgenommen.
D. Bensheim, 10. Febr. Die billigen Schweinefleiſch=
Eiſe. das Vjund zu 46 und 48 Pf. dauern bis jetzt noch fort
1 haben infolaedeſſen die hieſigen Metzger einen ganz enormen
Tan zu verzeichnen. Maſſenhaft kommen die Privaten von
44
659
auswärts, gar von Darmſtadt und Worms, und kaufen größeres
Quantum Fleiſch zum Einſalzen und Räuchern.
Gießen, 10. Febr. Ihre Kal. Hoheit die Großherzogin
haben am 15. v. Mts. geruht, das Protektorat über den Vereinzur
Erhaltung oberheſſiſcher weiblicher Volkstracten,
deſſen Gründung bekanntlich gelegentlich des Landwirtſchaftlichen
Feſtes angeregt wurde, zu übernehmen. Nach den von einer
Verſammlung der Ortsgeiſtlichen und Bürgermeiſter derjenigen
Gemeinden des Kreiſes Gießen, in welchen die weibliche alte
Tracht noch hauptſächlich vertreten iſt, feſtgenellten Satzungen
iſt der Zweck des Vereins: Erhaltung und Veredelung der alten
Volkstrachten in Oberheſſen, ſowie züchtiger heimiſcher Sitten=
und Gebräuche, und damit der Liebe zur Heimat und zum
Vater=
lande. Erreicht werden ſoll der Zweck vorzugsweiſe durch
Be=
lehrung und Aufmunterung zur Beibehaltung der Volkstrachten,
durch jährliche Verleihung von Preiſen und
Ausſtattungsbei=
hürfen an beſonders brave und geſittete, ordentliche
Vereinsmit=
glieder, durch Unterſtützung von Konfirmandinnen, ſowie durch
Förderung der den Vereinszwecken dienenden Induſtrien.
Ordentliches Mitglied kann jede Frau und jedes Mädchen in der
Provinz Oberheſſen werden, welches das 16. Lebensjahr erreicht
hat, einen unbeſcholtenen Lebenswandel ſührt und ſich verpflichtet,
mindeſtens bei feierlichen Auläſſen und Feſtlichkeiten in Ortstracht
zu erſcheinen. Ordentliche Mitglieder haben einen Jahresbeitrag
von mindeſtens 20 Pfa. zu entrichten. Als außerordentliche
Mit=
glieder können imerhalb und außerhalb der Vereinsbezirke
woh=
nende Freund= und Freundinnen der Sache aufgenommen
wer=
den; dieſelben haben einen Jahresbetrag von mindeſtens 1 Mk.
zu entrichten: durch einmaligen Beitrag von 10 Mark wird die
Mitgliedſchaft auf Lebensgeit erworben. Der aus den
Ortsgeiſt=
lichen und Bürgermeiſtern derjenigen Gemeinden, welchen
minde=
ſtens 25 Mitglieder angehören, beſtehen e Vorſtand beſchließt
u. a. über de Preiſe und Ausſtattungsbeihülfen, die jährlich bei
einer gegebenen Feſtlichkeit, event. bei einer Hochzeit oder eineni
Kirchweihjeſte in einer der beteiligten Gemeinden zu vergeben
ſind. Bei größerer Ausbreitung des Vereins bleibt ſeine
Gliede=
rung in Kreis= oder Zweigvereine vorbehalten. Gieß. Anz.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 19. Febr. Der
Seniorenkon=
vent des Reichstages ſtellt morgen die Einzelheiten des
Gedenk=
feſtes am 21. März feſt. Der „Poſt; zufolge iſt vereinbart
worden, daß das Hoch auf den Kaiſer Bräſident v Buol, das auf
das deutſche Reich Vizepräſident Schnidt und das auf den Fürſten
Bismarck der Abgeordnete v. Levetow ausbringt. Alſo bekommt
Fürſt Bismarck doch ein Hochl — Pofeſſor Koſer in Bonn
nahm die Beruſung zum Direktor der preupiſchen Staatsarchive
als Nachfolger Sybeis an. - In ſportlichen Kreiſen trägt man
ſich mit der Abſicht, im Laufe des Sommers während der
Ber=
liner Gewerbe Ausſtellung, einen großen Sporttaa nach
Berlin zu berufen. Es ſoll namentlich die Stellung des Sports
zum Turnen vom ſportlichen Standpunkt aus erörtert werden.
- Das Einigungsamt des Gewerbegerichts ſetzte heute abend
die Verhandlungen zur Beilegung des Ausſtandes in der Herren=
Konfektions branche fort. Nach längeren Verhandlungen
wurden die Vergleichs=Vorſchläge angenommen, darunter eine
12½prozentige Lohnerhöhung. Die Arbeit wird ſofort wieder
aufgenommen.
20. Febr. Wie die „Volkszeitung; meldet, hat der Präſident
des Landgerichts L dem Geſuch des Vereins der„Berliner
Preſſe=
um Beſtellung gerichtlicher Sachverſtändigen in
Preßange=
legenheiten entſprochen. Kriminalkommiſſar Schöne
ver=
haftete zwei Buchbinder und einen Hausdener der Buchbinderei
Kämmerer, wo die Druckſachen der Firma Mittler u. Sohn
ge=
bunden werden, die am 16. Januar das „Armee=
Verordnungs=
blatt; mit dem Amneſtie=Erlaß vom 18. Januar an den
„Vorwärts! überbrachten. Die Verhaiteten geſtanden den
Dieb=
ſtahl ein. Geſtern Abend wurde der Redakteur des,Vorwärts:
Kunert in der Redaktion verhaftet und nach dem Volizeipräſidium
gebracht, wo er einem Manne mit der Frage gegenübergeſtellt
wurde, ob er denſelben kenne oder ſchon geſehen have. Es wurde
ihm bedeutet, daß der Vorgeſtellte derjenige ſei, der dem „
Vor=
wärts: den letzten Gnadenerlaß des Kaiſers übermitielt habe.
Kunert, der ſich auf ſeine damalige Ausſage berief, wurde dann
wieder entlaſſen. Später wurde Redakteur Braun verhaſtet.
München, 19. Febr. Das Verfahren. welches gegen Peof.
Dr. Quidde eingeleitet wird, hängt mit der Verſammlung
zu=
ſammen, in welcher Dr. Quidde im Münchener Kindlſaal die
Verſon des deutſchen Kaiſers und insbeſondere die Stiftung des
Wilhelmordens zum Gegenſtand ſehr abfalliger Bemerkungen
gemacht hat. — Die „Allgemeine 3tg” ſchreibt oſſigiös zur
Cr=
mordung der drei Frauen: Wie wir verſichern können, ſind
nunmehr jeſte Anhaltspunkte gegeben, die ſchon in den nächſten
Tagen eine Aufklärung erwarten laſſen.
Lißſabon, 19. Febr. Im Künſtlerklub in Santarem, Prooinz
Eſtremadura, brach während eines Muskenballes Fener ans,
660
Nr. 44
das ſich mit großer Schnelligkeit verbreitete. Viele Männer,
Feouen und Kinder ſtürzten ſich aus den Fenſtern auf die Straße.
54 Leichen ſins bereits geborgen; weitere befinden ſich noch unter
den Trümmern.
Newybrk, 18. Febr. In einer Wäſchefabrik in Troy bei
Newyork entſtand geſtern ein Feuer. Unter den 300 dort
be=
ſchäftigten Frauen brach eine furchtbare Panik aus. Viele
ſprangen aus dem 5. Stockwerk herab. Einige wurd.n getötet.
20 bis 30 werden vermißt.
Denver Kolorado). 18. Febr. In der Kohlengrube,Bulcan”
Bezirk Neweaſile, fand eine Gasexploſion ſtatt, wobei 55
Gru=
benarbeter getötet wurden.
Johannesburg, 20. Febr. Eine ſchreckliche Dynamit=
Ex=
ploſion erfolgt heute in Viedendrop, einec ärmlichen Vorſtadt
Johannesburgs. Der ganze. aus etwa 100 Häuſern beſtehende
Stadtteil iſt in Trümmer gelegt. Der Verluſt an Menſchenleben
iſt vorausſichtlich ſehr beträchtlich. Ein ſtarkes Volizeiaufgebot
und die Bewohner Johannesburgs ſind eifrig beſchäftigt, die
Leichen zu bergen.
Kleine Chronik. Einen viel belachten Carnevalsſcher;
haben die Studenten des Quartier Latin in Paris geliefert.
Während in den Straßen alles ſich der harmloſen Faſchingsfreude
ergab, entſtand plötzlich im fünften Stockwerk eines Hauſes ein
fürchterlicher Lärm; bald auch erſchienen am Fenſter Studenten,
die ſich änſcheinend wütend katzbalgten. Die Polizei eilte die
Stiegen hinauf, aber ehe ſie auf dem Schauplatze des Zwiſtes
anlangte. ſtürzte unter dem lauten Angſtrufe der Menge einer
der Raufbolde, ohne Zweiſel von den übrigen hinausgeworfen,
aus dem Fenſter auf die Straße. Alles drängte ſich um den
Verunglückten; dann aber löſte ſich das Eniſetzen in tolles Lachen
auf: der Geſtürzte war eine bloße weich ausgeſtopfte Puppe.
Aus Nimes (Gard Departement) wird das Rutſcheneines
Berges. des „Puits du Gouffre; gemeldet. Dieſe ungeheure,
gegen 10 Millionen Kubikmeter betragende Erdmaſſe ſamt den
Felſen und den Fichtenſtämmen reißt alle ihr im Wege ſtehenden
Hinderniſſe mit ſich fort. Dieſe Erſcheinung iſt eine ſchreckliche
Landplage für die bergbautreibende Bevölkerung in Grand=Combe,
wo mehrere Grubenſchächte ſich befinden. In einem Leitraume
van drei Tagen iſt der Rutſch bereits um eine Strecke von
1.20 Meter vörgeſchritten. Eine Stützmauer, deren Grundfläche
5 Meter dick iſt. hat große Riſſe bekommen. 300 Arbeiter ſind
damit beſchäftigt, das Schienengeleiſe der von Alais nach Paris
führenden Eiſenbahn zu verlegen; das Ausſieigen der Reiſenden
erfolgt 500 Meter vor dem Berge. Alle Beamten für Straßen=
und Grubenbauten in dieſem Bezirk ſind im Orte anweſend. Die
Verſuche, den Felſen, der den Bahnkörper bedrohe, zum Fallen
zu bringen, ſind geſcheitert. — Die Stadt Balaklava in der Krim
hat neulich einen Kontrakt mit einem Unternehmer abgeſchloſſen,
welcher beabſichtigt, die während des Krimkrieges im ſchwarzen
Meere verſenkten Schiffe nach einem von ihm erſundenen
Syhſtem zu heben, beziehungsweiſe die unten liegenden
Gegen=
ſtände von Wert zu Tage zu fördern. Die Stadt Balaklava
er=
hält laut Kontrakt den hundertſten Teil der zu findenden
Schiffs=
materialien und vier Prozent an Gold und Wertſachen, welche
der Unternehmer mit ſeiner Maſchine zu finden hofft.
Litterariſches.
Es hat ſich der Mangel eines Werkes über Bäder,
Kurorte und Sommerſriſchen in dem herrlichen
Bayeriſchen Hochland und dem Algäu ſühlbar gemacht und wird
aus dieſem Grunde im Frühjahr im Verlag von Ph. L. Jung
in München ein ſolches Werk erſcheinen mit dem Wunſche, es
möchte weit über die Grenzen unſeres Bayernlandes von den
eigenartigen Schönheiten des Bayeriſchen Hochlandes Kunde
bringen und zum regſten Beſuche aller ſeiner Gauen beitragen.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 20. Febr Die Wahlprüſungskommiſſion des
Reichs=
tages erklärte die Wahl des Abg. Alexander Meyer=Halle
(freiſ. Va.) für ungültig.
Johannesburg. 20. Febr. Durck die ſchreckliche Dynamit=
Exploſion iſt Viedendrov. die Vorſtadt von Johannesburg.
die aus etwa 100 Häuſer beſteht, ganz in Trümmer gelegt. Das
Dynamit, welches die furchtbare Exploſion hervorrief, füllte
8 Güterwagen, die im Augenblick der Exploſion gerade
rangiert wurden. Durch die Exploſion wurde ein großes
Loch von ungefähr 30 Fuß Tiefe in die Erde geriſſen. Alle
Häuſer im Umkreiſe von einer halben Meile wurden dem
Erd=
boden gleich gemacht. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot und die
Be=
wohner von Johannesburg ſind eiſrig beſchäftigt, die Leichen zu
bergen. Bis jetzt wurden 40 Leich n aufgefunden, die
größten=
teils entſetzliche Verſtümmelungen aufweiſen. Das Durchſuchen
der Trümmer hat eben erſt begonnen. 200 Schwerverwundete
wurden in das Hoſpital gebracht, wo ſchon mehrere ihren
Ver=
letzungen erlegen ſind. Wie man glaubt, beſinden ſich nur wenig
Weiße unter den Getöteten. Die Fenſter ſämtlicher Häuſer von
Johannesburg ſind zertrümmert.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Tiefbetrübt bringen wir hierdurch die ſchmerzliche
Nachricht, daß es unſerm himmliſchen Vater gefallen
hat, unſere liebe gute Gattin, Mutter, Schwiegermutter
und Schweſter
Susanna Herbert,
geb. Brückner,
im Alter von 53 Jahren geſtern früh um 5 Uhr zu
ſich zu nehmen.
Um ſtille Theilnahmen bitten
die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 20. Februar 1896.
Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 2½ Uhr
vom Sterbehauſe, Hermannsſtraße 9, aus auf dem
Beſſunger Friedhofe ſtatt.
(3391
Todes=Anzeige.
(3392
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten und Freunden die traurige
Mitthei=
lung, daß unſere gute Schweſter, Schwägerin und Tante
Lräulein Auguste Horst
Mittwoch, den 19. d Mts, Nachmittags 4½ Uhr, von
langen und ſchweren Leiden erlöſt wurde.
Für die krauernden Hinterbliebenen:
Custav Horst.
München und Darmſtadt, 20. Februar 1896.
Die Beerdigung findet Freitag den 21. d., Nachmittags
3 Uhr, vom ſtädtiſchen Krankenhauſe aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten und Bekannten die Mittheilung, daß
heute ½12 Uhr nach kurzem Leiden unſere geliebte
Schweſter, Schwägerin und Tante
Cavoline Louise Euler
ſanft verſchieden iſt.
Im Namen der Trauernden:
Amalie Buch,
geborne Euler.
Beſſungen, 19. Februar 1896.
Blumenſpenden ſind dankend verbeten.
[3393
Tageskaleuder.
Großh. Hoftheater, Anſang 7 Uhr: „Die weiße Damel.
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum=
Verſammlung des Ortsgewerbevereins abends 8½ Uhr in
„Stadt Pfungſtadts.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 22. Februar.
Verſteigerung um 11 Uhr vor der Garniſons=Bäckerei.
Holzverſteigerung um „ Uhr im Diſtrikt Neuer Schlag
Rohrbach.
der
beil=
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hojbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.