ſ.
Abonnemenlspreis
vierteljährlich1 Mart 50 Pf.
halb=
jährlich 7 Mark imel. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pi. vro
Quartal incl. Poſtauiſichtag.
159. Jabrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:
Iueehhithſhsvitli.
Iuſerale
ür das
wöchentl. Gmal erſcheinende Jaabalt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Mheinſtr. Mr -,
in Beſjungen von Friedr Vſöher,
Schießhausſtraße 14. jowie auswaͤrls
von allen Annoncen=Eppedit onn.
Amtliches Orgau
für die Lekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
489s.
Honnadrgian ven 26. Lebruir
5 N43.
Darmſtadt, am 11. Februar 1896.
Betreſſend: Das Muſterungsgeſchäſt im Kreiſe Darmſtadt pro 1896, hier Zugänge Militaͤrpflichtiger.
Der Civil=Vorſihende der Großherzoglichen Erſat=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Falls in Ihren Gemeinden Militärpflichtige der Jahrgänge 1894 und 1895 zugegangen ſind und bezw. noch zugehen,
12 jehe ich ſofort Ihrer berichtlichen Anzeige hierüber und zwar für jeden Mann getrennt, unter Vorlage des Looſungs=
2 ſcheins entgegen.
Dr. Kayſer, Regierungsrath.
(300½
„
Brennholz=Verſteigerung.
2 Dienstag den 25. l. Mts.,
Vor=
mittags 9 Uhr beginnend.
8 werden in dem oberen Lokal der Turn=
G yemeinde, Woogsplatz Nr. 5. nachſtehende
o Holzſortimente aus dem Diſtrikt
Dieter=
ſchlag (zwiſchen der Erbacherſtraße und
dem Diſtrikt Spieß gelegen) des ſjeither.
Beſſunger Laubwaldes öffentlich meiſt=
Evietend verſteigert und zwar:
5 148 Buchen=, 2 Rm. Eichen= und:
Rm. Nadel=Scheiter; 277 Rm. Buchen=,
4 Rm. Eichen= und 1 Am. Nadel=
Knüppel; 2470 Hdrt. Buchen=, 060
an
Hdrt. Eichen= und 060 Hdrt. Nadel=
Wellen; 83 Rm. Buchen=. 3 Rm.
Eichen= und Nadelholz=Stöcke.
Die blau gezeichneten Buchen=Wellen
7, und Stöcke gelangen nicht zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 18. Februar 1896.
. 7 Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(3309=
1½
17013
b.
Brennholz=Verſteigerung.
Die am 11. und 12. lſd. Mts.,
ſtatt=
gehabte Verſteigerung von Brennholz aus
ſo. E der ſtädtiſchen Tanne iſt genehmigt.
i
Die Abfuhrſcheine können bei der
2 Stadtkaſſe in Empfang genommen werden.
11
Erſter Abfuhrtag und Ueberweiſung,
[12 des Holzes:.
b. 1a
Freitag den 21. Februar l. Js.
Darmſtadt, den 17. Februar 1896.
Froßherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(33102
Lieferung von Beſſunger Kies.
Die Lieferung von Beſſunger Kies
zu den ſtädtiſchen Straßenbauarbeiten
und für die Stadtgärtnerei ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Angebote ſind bis
Samstag den 22. Februar 1896,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 2. zur
ſEinſicht offen, bei welchem auch die
For=
mulare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 17. Februar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V.:
33112
Niedlinger, Beigeordneter.
Vergebung von Fuhrleiſtungen.
Das Abfahren der im Jahre 189697
für die ſtädtiſchen Straßen erforderlichen
Deckſteine ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 24. Februar,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Tieſbauamt, Zimmer Nr. 2,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 17. Februar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.
(35122
Riedlinger, Beigeordneter
Die Holzverſteigerung
in der Oberförſterei Nieder=Ramſtadt vom
10. und 11. d. Mts. wird hiermit
ge=
nehmigt. Empfangnahme der
Abfuhr=
ſcheine bei Großh. Rentamt Darmſtadt
vom 3. März an. Ueberweiſung und
Beginn der Holzabfuhr: Mittwoch den
4. März. Morgens um 8 Uhr.
Ober=Ramſtadt, am 18. Februar 1896.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Stumpf.
[3313
Corsets.
neu, gutsitzend, haltbar, billig —
wer sie einmal getragen, kauft
ferner nur bei (3314b
N. Stade & Beer Nachf.
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(8b
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. die oir 4e Vo.
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[ ← ][ ][ → ] 64¼
Nr. 42
Holzuerſteigerung
Dienstag den 25. Februar l. J., von Vormittags 10 Uhr au,
werden in dem Germann'ſchen Saale zu Meſſel aus dem Meſſeler
Gemeinde=
wald, Diſtrikt Haderwald, Kandelsfloß, Karcherhügel, Streitlach und Neurott
ver=
ſteigert:
4 Lärchenſtämme O68 Feſtm., 2 Fichtenſtämme 113 Feſtm, 1
Kieſern=
ſtamm o37 Feſtm., 36 Fichten=Derbſtangen 160 Feſtm., 55 Fichten=/
Reisſtangen 036 Feſtm.; 24 Rm. Kiefern=Nutzknüppel (2 Meter lang);
90 Rm. Kiefern=Scheiter, 924 Rm. Knüppel, 16080 Stück Kiefern=Wellen,
15 Rm. Kiefern=Stöcke.
Nähere Auskunft ertheilt der Großherzogliche Förſter Germann zu Meſſel.
Meſſel, den 18. Februar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
Hickler.
(331
tamm- und
Lrennholz Yerſteigerung.
Nächſten Freitag den 21. d. Mts., von Vormittags 9 Uhr
anfangend,
werden in dem Gemeindewald zu Waſchenbach an Ort und Stelle verſteigert:
89 Eichen=Stämme, von 5-11 Met. lang und 14-33 Ctm. Durchmeſſer,
8 Kiefern=Stämme, von 9-13 Met. lang und 29-34 Ctm. Durchmeſſer,
50 Rm. Buchen=, 14 Rm. Kiefern=Scheiter,
16 „ Eichen, 18 Rm. Kiefern=Knüppel,
27 „
„
12
Stöcke,
38 „
12 Hundert Buchen=, 4 Hundert Eichen=, 12 Hundert Kiefern=Wellen.
Die Zuſammenkunft iſt in Waſchenbach.
Nieder=Ramſtadt, 15. Februar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt-Waſchenbach.
(3250
Schneider.
ück Pesigre hervorheben:
Barſonh, tief ſchwarzbr. Stute, Ungar, v. Revolver a. d. Fehervary.
Rothbrauner Wallach, Ungar. v. Norrius a. d. Furioſa,
Trakehner Rapp, Stute v. Venezuela a. d. Brunette,
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für deutſche und franzöſ. Correſpondenz.
Offerten unter 8. 8 28 an die Exped.
3296) Für ſofort ein ſauberes
Mäd=
chen, welches Küche u. Hausarbeit
ver=
ſteht, geſucht. Caſinoſtr. 18 parterre.
Buchhalter.
3215) Wir ſuchen e. ält. erf.
Buch=
halter. Off mit Zeugn. u Anſpr. erb.
I. Stade ≈ Boer Nachk.
263b) Tehrmädchen, welches das
Putzmachen gründlich erlernen will,
geſucht. Näheres Expedition.
33512) Zwei tüchtige
Schneider=
gehülfen können ſofort eintreten bei
Schneidermeiſter Rosskopf, Rheinſt. 1.
2943b) Einen tüchtigen Schloſſer
ſucht K. Koch, Eliſabethenſtraße 49.
33522) Tapezier=Lehrling geſucht
Heinr. Bender, Kranichſteinerſtr. 28
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20165) Ein junger Mann mit guter
Schulbildung Gerechtigung zum
Einjäh=
rigen) kann jetzt oder zum Schluß des
Schuljahres bei mir eintreten.
Johs. Waltz.
Buch= und Kunſthandlung,
Eliſabethenſtraße 16.
18196) Einen Lehrling ſucht ſofort
J. Hachenburger ir.
3231) Lehrling für Comptoir per
ſofort oder Oſtern gegen ſofortige
Ver=
gütung geſucht. Näh. Exvedition d. Bl.
3230b) Kräftige jugendliche Arbeiter
ſucht F. Heissner.
246310) Lehrling aus guter Fam.
für ein beſſeres Colonialwaaren= u.
De=
likateſſen=Detailgeſchäft Mannheims zum
baldigen Eintritt u. günſt. Bedingungen
geſucht. Koſt und Wohnung im Hauſe
Näheres in der Expedition.
31283) Lehrling geſucht,
zu Oſtern oder ſpäter auf hieſige größere
General=Agentur. Nur Söhne
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barer Eltern und mit ſchöner Handſchrift,
ſowie gediegenen Schulkenntniſſen wollen
ſich melden unter G. T. 23 a. d. Exped.
33539) Junger Mann mit beſſerer
Schulbildung, welcher Luſt hat die
Pho=
tographie in allen Zweigen gründlich
zu erlernen, kann bei uns eintreten.
kugo Thieſe & Carl Bolz,
Wilhelminenſtraße 6.
Nr. 13
General=Verſammlung
des Katholikenvereins zu Darmſtadt
Sonntag den 23. Februar l. J., Nachmittags 4 Uhr.
Tages Ordnung in Gemäßheit 5 37 der Statuten
Der Vereins=Präſident:
Frhr. von Röth. (335)
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Aamt Abrt zuoo,
beſter Erſatz für Anthracit-Nußkohlen.
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Darmstadt und Bechtheim (Rheinhessen).
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0.90.
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Proben zu Diensten.
17871₈s
33552) Lehrling geſucht. M.
Peter=
mann, Wagnermeiſter, Schwanenſtr. 9.
20140b) Einen Lehrling mit guter
Schulzeugniſſen ſucht
M. W. Prassel.
Nußſchalen=Extract
ſaus der königl. bayer. Hof=Parfümerie
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Preisgekrönt Bayr. Landes=Ausſtellung
Nürnberg 1882 und 1890.
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Zu haben in Darmſtadt bei
A. Walchuer vorm. E. Scharmann.
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Lorderungeu der Welt beigetrieben
durch das
Da r mſtadt,
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Büreau Hood, Schulſtr. 11. 1150te,
28 iſt 1 ſeid. Schirm u. 1 Muf
I inmeinem Ladenſtehen geblieben
und kann gegen die Einrückungs=
(3356,
gebühr abgeholt werden.
Michael Schmidt, Louiſenplatz 4.
[1045b
Eckplatz
an die Soderſtraße u Beckſtraße grenzend
iſt zu verkaufen. Näheres Soderſtr. 84
3357) Durch den Umzug der Firma
Siegbert Freudenberger (erren= und
Knaben Garderobe) nach Ludwigsſtraße 6 iſt
Darmſtadt um ein Etabliſſement bereichert
worden, deſſen ſich keine Großſtadt zu ſchämen
braucht. Unwillkürlich ziehen die großen,
geſchmackvoll dekorirten Erker, von denen
ſich 3 im Parterre und 6 im 1. Stock
be=
finden, den Blick der Paſſanten auf ſich.
Das Lokal ſelbſt iſt aufs Zweckmäßgiſte
eingerichtet und iſt das Parterrelokal, das
die Abtheilungen Herrengarderobe und
Stoff=
lager birgt, durch eine bequeme Holztreppe
mit dem 1. Stock verbunden, der neben der
eigenen Werkſtätte zur Anfertigung nach
Maß, ausſchließlich zur Aufnahme des
Specialartikels Knabengar derobe dient. Der
Firma, die es in der verhältnißmäßig Lurzen.
heit zu ſchönen Erfolgen gebracht hat, wird
auch in ihren neuen Lokalitäten der beſte
Erſolg nicht ſehlen.
.
3
40
8
9
14
ſöl.
46)
7⁄₈
O4.
114
Iu=
44.
55
82
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5
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7
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Lendo
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der. u. F.
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1. L.
126
I. De
r .cie.
8⁄ ₈. es l
N. vol.
55₈ rente.
Nr. 43
64
Claviorstimmor
W.omnus, Hoſmuſiher, Franichſteinerſr. II.
Gefl. Beſtellungen, auch durch die
KittlitzSchott'ſche Muſikalien=Handlg.,
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Brown & Volſon's Mondamin
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ſtellen. Dasſelbe beſitzt einen eigenen
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geſchmack und fördert durch ſeine Entölung
bedeutend die Verdaulichkeit der Speiſen.
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den Mondamin=Packeten, zu haben 60,
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Beſtehen dieſer weltbekannten, ſchottiſchen
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ſGzroßherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 20. Februar.
6. Vorſtellung i. d. 2Abonnements=Abtheilung.
Rothe Karten gültig.
Das Glück im Winkel.
Schauſpiel in 3 Akten von H. Sudermann.
Regie: Herr Valdek.
Wiedemann, Rektor einer
Gemeinde Mittelſchule, Herr Edward.
Eliſabeth, ſ. zweite Frau. Frl. Cxamer.
Frl. Göbel.
Helene,
ſeine Kinder au=
Frl. Wehn,
Fritz.
Emil,
Freiherr von Röcknitz auf
Herr Hacker.
Witzlingen
Frl. Eichelsheim.
Bettina, ſeine Frau
Dr. Orb. Kreisſchulinſpektor Herr Wagner.
Frau Orb
Frl. Denkhauſen.
Dangel, zweiter Lehrer Hr. Kreidemann
Fräulein Göhre, Lehrerin Frl. Bernhard.
Roſa, Dienſtmädchen bei.
Wiedemann.
Frl. Wisthaler.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Freitag. 21. Februar.
Blauc Karten gültig.
Die weiße Dam e.
George. Herr Dr. Walter.
erſter Ehe, Anna Lippert.
Sonnlag. 23. Februar.
Außer Abonnement.
Lohengrin.
Lohengrin . Herr Dr. Walter.
Voraelitiſcher Gottesdienſl.
Haupt=Synagoge.)
Samſtag den 22. Februar.
Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 20 Min.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang 6 Uhr 40 Min.
Gotteodienſt in der Synagoge der igr.
Religionsgeſellſchaſt.
Samſtag den 22. Februar.
Vorabend 5 Uhr 25 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr.
Sabbathausgang 6 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag. 23. Febr. an:
Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachmittags 5 Uhr 30 Min.
WB. Donnerstag den 27. Februar: Faſttag
Taanis Esther.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag ſetzte am Dienstag die
Veratung der Anträge Auer und Ancker, betr. das Vereins=
und Verſammlungsweſen, fort. Aba. Rickert (reiſ. Vo.
hält den jetzigen Zuſtand auf dem Gebiet des Vereins= und
Verſammlungsrechts mit dem allgemeinen direkten Wahlrecht
nicht ſür vereinbar, macht der Regierung den Vorwurf, daß ſie
in der Ausſührung des Artikels 4 der Verfaſſung, ſoweit fich
dieſer auf das Vereins= und Verſammlungsrecht bezieht, läſſig
aeweſen ſei, und beantragt, die Anträge einer Kommiſſion von
21 Mitaliedern zu überweiſen. - Staatsminiſter v. Bötticher
führt aus, daß der Artikel 4 der Verfaſſung nicht ſo aufzufaſſen
ſei, als ob er den verbündeten Regierungen die
Verpflich=
tung auferlegte, die dort angezogenen Materien geſetzgeberiſch
auszugeſtalten; er bezeichne vielmehr nur diejenigen Gegenſtände.
auf welche ſich die Kompetenz des Reichs beziehe, die alſo vom
Reich in Angriff genommen werden könnten. Der Vorwurf des
Abg. Rickert ſei indeſſen auch materiell unbegründet, denn eine
Anzahl Regierungen ſei mit dem in ihren Ländern herrſchenden
Vereins= und Verſammiungsrechte ganz zufrieden und ſehne gar
keine Aenderung herkei. Taher ſei die Beſorgnis gerechtfertigt,
daß. wenn dieſe Materie in Angriff genommen würde, ein
Ueber=
einkommen ſchwerlich zu erzielen wäre und es ſei auch fraglich,
ob überall beſſeres Recht geſchaffen würde. Gegen den Verſuch
einer Kommiſſionsberatung ſei nichts zu erinnern, aber die
Kom=
miſſion müſſe dann den verbündeten Regierungen die
Ueber=
z(ugung verſchaffen, daß ſie wirklich etwas Brauchbares zu Stand:
gebracht habe. - Abg. Fihr. v. Stumm (Reichsp.) iſt gegen die
Anträge und gegen deren Kommiſſionsberatung, weil ein
Ein=
verſtändnis der gegenwärtigen Reichstagsmehrheit mit dem
Bundesrat in dieſer Frage nicht zu erzielen ſei. - Aba. v.
Mar=
guardſen (natl.) meint, daß die gegenwärtige Seſſion ſo ſehr
mit überaus wichtigen Arbeiten belaſtet ſei, daß es ſich nicht
empfehle, das Arbeitsmaterial noch zu vermehren.- Preußiſche:
Miniſter des Innern Frhr. von der Recke betont, daß der
Deutſche ein beionderes Verlangen habe, ſich mit ſeinen
Mit=
bürgern zu verſammeln und Vereine zu bilden. Er ſei weit
ent=
fernt, die Bedeutung dieſes Grundrechts zu unterſchätzen, der
Deutſche gehe aber darin zu weit. und dies führe zu
unerfreu=
lichen Erſcheinungen im Leben des deutſchen Volkes. Thatſache
ſei, daß. ſobald von einem Attentat auf das Vereins= und
Ver=
ammlungsrecht geſprochen werde, der Deutſche nervös werde.
Daher wäre es wünſchenswert geweſen, daß das Thema in einer
Seit, wo ſchon ohnehin Zündſtoff genug vorhanden ſei, nicht ſo
aus führlich behandelt worden wäre. Die Antragſteller ſeien ja
wohl ſelbit kaum der Meinung, daß auf Grund ihrer Anträge
etwas Annehmbares zu Stande kommen würde. Gegen den im
Laufe der Debatte erhobenen Vorwurf, als handelte die vreußiſche
Regierung bei der Handhabung des Vereins= und Verſammlunzs
rechts in willkürlicher Weiſe, müſſe er laat und energiſch
Wider=
ſpruch erheben. Daß einzelnz Verſtöße vorkämen, leugne er
nicht; ſolche Einzelfälle warden aber ſtets gründlich unterſucht
und etwa vorkommende Unzukömmlichkeiten korrigiert. Indeſſen,
die Verſtöße kämn nach ſeinen amtlichen Erfahrungen im Ver
hältnis zu den Tauſenden von Verſammlungen, die im vreusiſchen
Staate ſtattfänden, doch nur in verſchwindend kleiner Anzahl vor.
Daraus den Vorwurf einer tendenziöſen Handhabung des Vereins:
und Verſammlungsrechts herzuleiten, ſei ungerecht und unklug=
Die preußiſche Regierung handhabe ſo wie die Regierungen der
anderen Bundesſtaaten das Vereins= und Verſammlungsrecht
ebenſo lohal als feſt.
Abg. Grillenberger (Soz.) wünſcht
nicht nur angeſichts des allgemeinen Wahlrechts, ſondern auch
angeſichts der Gewerbeordnung ein einheitliches und freies
Vereins= und Verſammlungsrecht. - Abg. Lenzmann(freiſ. Vp.)
iſt der Anſicht, daß die Reichsregierung auf Grund der Verfaſſung
zur einheitlichen Regelung der Materie verpflichtet ſei.— Darauf
werden die Anträge einer Kommiſſion von 21 Mitgliedern
über=
wieſen. — Nächſte Sitzung Mittwoch 1 Uhr: Militär=Etat.
Frankreich. Miniſterpräſident Bourgeois erklärte beim
Empfange einer Abordnung von Deputierten der äußerſten Linken,
er wünſche am Donnerstag in der Ktammer nicht intervelliert
zu werden. Er ziehe es vor, die Entſchließung des Senates
ab=
zuwarten. Ein Miniſterrat im Eliſée beſprach die politiſche Lage
und erledigte die laufenden Geſchäfte.
England. Im Unterhauſe apvellierte der erſte Lord
des Schatzamies, Balfour, an das Haus, die Benezuelafrage nicht
weiter zu erörtern. Redner hofft beſtimmt, das Haus werde
an=
geſichts der großen auf dem Spiele ſtehenden Fragen die bisher
beſolgte oder in Zukunft zu befolgende Politik nicht zu früh
er=
örtern. Wedderburn beantragt ein Amendement, das die
Be=
ſetzung Tſchitrals bedauert. Der Staatsſekretär für Indien,
Lord Hamilton. bringt demgegenüber in Erinnerung, daß das
Haus in ſeiner vorjährigen Tagung dieſe Bejetzung mit
über=
wältigender Mehrheit gebilligt habe. Uebrigens ſeien ſelbſt die
weitgehenden Hoffnungen, die ſich an die Beſetzung Tſchitrals
knüpften, mehr als verwirklicht worden. Darauf wurde das
Amendement mit 193 gegen 79 Stimmen abgelehnt. Der
Unter=
ſtaatsſekretär des Auswärtigen, Curzon, erwiderte auf eine
An=
frage, es ſei nicht beabſichtigt, die Schriftſtücke und den
Schrift=
wechſel über das jüngſte zwiſchen Siam und Frankreich getroffene
Abkommen vorzulegen.
Nordamerika. Präſident Cleveland hat dem Kongreß den
Notenwechſel mit der deutſchen Regierung über die
Aus=
ſchließung der amecrkaniſchen Verſicherungsgeſellſchaften
vorge=
legt. Aus den Aktenſtücken geht hervor, daß Deutſchland
einwil=
ligt, die Frage von neuem zu prüfen.
Stadt und Land.
Darmſtadt. 20. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Varrer Eckſtein von Allendorf a. d. Lumda, den Kreisdirektor
Kammerherrn Freiherrn v. Gagern von Saargemünd. den
Re=
gierungsrat Baron Touſſaint von Bern, den Lehrer Jäger und
den Pfarrer Weber von Lich; zum Vortrag den Kabinettsrat
Römheld. den Hoftheaterdirektor Werner.
1 Die Zweite Lammer der Stände, welcher geſtern
Abg. Wolfskehl peäſidierte, nahm zuerſt die Antwort der
Regie=
rung auf die Int=rpellation Schnit,, betreffend die bedingte
Verurteilung entgegen, welch; Staatsminiſter Finner Erz.
erteile ſſ. unten). - Aog. Waſerbucg hit weyen der
Zu=
ſtände an der Vorortbahn Manz-Finthen ein=
An=
frage an die Regierung gerichtet. Miniſt=riatrat Michell
anz=
wor ete darauf, daß der zar Sprach: gebrachte Vorfall Anlaß
zum Einſchreiten gegeben habe und daß Verfügung dahin er=
650
Nr.
gangen ſei, bei der Anſtellung von Beanten umſichtig zu
ver=
fahren. Bei der Beſprechung führten die Abaa. Waſſerburg.
Jöſt und Schmitt lebhafte Klagen über die Zuſtände bei der
Bachſteinſchen Vorortbahn und insbeſondere das unzureichende
Verſonal und Material. Oberbaurat Mayer nahm dagegen die
Bahnverwaltung, ins beſondere was die Stellenbeſetzung angeht,
in Schutz. Aba. Metz (Darmſtadt) hat die Rücknahme der
Ver=
ordnung. betreffend den Betrieb von Wirtſchaften und den
Kleinbandel mit Branntwein, welche die
Konzeſſions=
erteilung an den Bedürfnisnachweis knüpft. beantragt. Der
Ausſchuß beantragt, keine Folge zu geben. Abg. Metz (
Darm=
ſtadt) führte als den wahren Grund der ungerechtfertigten
Ver=
rehrsbeſchränkung einen gewiſſen frömmelnden Sinn an. Die
Verordnung ſei ungerecht und wirke ungleich, ſie ſchaffe für
Manche eine Art Gerechtſame. In Darmſtadt und Offenbach
bätten die mit den Verhältniſſen ſicher beſtens vertrauten
Stadt=
verordneten die Verordnung abgeſchafft. Geheimerat Emmerlirg
verteidigte den Bedürfnisnachweis als im allgemeinen Intereſſe
gelegen. Je mehrr Gelegenheit da ſei. deſto mehr werde getrunken.
Eine ungleiche Behandlung werde ſich vermeiden laſſen, wenn
alle Organe auf dem Boden ver Verordnung ſtünden. Die
Zu=
nahme der Wirtſchaften in den Städten, in welchen der
Be=
dürfnisnachweis nicht verlangt werde, ſei eine zur Vermehrung
der Bevölkerung in keinem Verhältnis ſtehende. Bei der
Ab=
ſtimmung wurde der Ausſchußantrag mit 23 gegen 16 Stimmen
abgelehnt und der Antrag Metz (Darmſtadt) auf Aufhebung der
Verordnung angenommen.
In der Erklärung des Herrn Staatsminiſters
Finger Exz. in der Zweiten Kammer zur Anfrage des
Ab=
geordneten Dr. Schmitt, die bedingte Verurteilung auf
dem Verwaltungswege betreffend, heißt esu. a.: Schon ſeit einer
Reibe von Jahren werden im Großherzogtum Heſſen Straferlaſſe
in vielen Fällen an die Bedingung geknüpft, daß die Verurteilten
ſich innerhalb eines mehrjährigen Zeitraums - gewöhnlich
5 Jahre - keines Verbrechens oder Vergehens ſchuldig machen
Im Jahre 1891 wurde die allgemeine Anordnung getroffen, daß
bei allen in dem Landes=Zuchthauſe, ſowie in den Gefängniſſen
aufgenommenen Sträflingen nach Verbüßung von drei Vierteilen
der zuerkannten Strafe die Frage, ob denſelben der Strafreſt,
bedingt oder unbedingt, im Gnadenwege zu erlaſſen ſei, von
amtswegen geprüft werde. Ermutigt durch die im allgemeinen
günſtigen Erfahrungen, welche mit der bedingten Begnadigung
gemacht worden ſind, hat die oberſte Juſtizverwaltungsbehörde
im Anſchluſſe an die über die bedingte Begnadigung bereits
erlaſſenen Vorſchriften unterm 29. Juni v. J. angewieſen, die
bedingte Ausſetzung der Strafvollſtreckung in den bierzu
geeigneten Fällen mit gutächtlichem Berichte auch dann zu
bean=
tragen, wenn mit dem Strafvollzuge noch nicht begonnen worden
iſt. Als beſonders hierzu geeignete Fälle wurden hierbei den
Behörden ſolche bezeichnet, in denen es ſich um jugendliche. d. h.
ſolche Perſonen handelt, die zur Leit der Begehung der That
zwar das zwölfte aber noch nicht das achtzehnte Lebensjahr
vollendet harten oder in denen die mit dem Strafvollzuge
ver=
bundenen Nachteile ſchwerer wiegen, als die Bedeutung der
Strafthat. Beſondre Erfahrungen über die Erſolge cieſes
weitergehenden Schritts konnten der Kürze der Zeit wegen noch
nicht gemacht werden. Nach dem Vorgetragenen beſteht für die
Großh. Regierung, der übrigens die von dem Königlich Sächſiſchen
Miniſterium der Juſtiz erlaſſenen Beſtimmungen über bedingten
Auſſchub der Strafvollſtreckung und bezw. der Straſverfolgung
bekannt ſind, zur Leit keine Veranlaſſung, weitere Verſuche in
dieſer Richtung anzuſtellen.
Die Geſamtſterblichkeit inden 247 deutſchen Städten
und Orten mit 15000 und mehr Einwohnern hat nach den unterm
5. ds. Mts. herausgegebenen Veröffentlichungen des Kaiſerlichen
Geſundheitsamtes zu Berlin während des Monats Dezember
1895 — auf je 1000 Einwohner auf den Zeitraum eines Jahres
berechnet - betragen: weniger als 150 bis 94 in 41 Städten,
unter dieſen auch Darmſtadt mit 141; zwiſchen 150 und 200
in 107 Städten, darunter auch Mainz mit 175, Offenbach mit
176. Gießen mit 180 und Worms mit 180; zwiſchen 20,1 und
250 in 73 Städten; zwiſchen 251 und 300 in 18 Städen; zwiſchen
301 und 350 in 6 Städten; mehr als 35,0 bis 379 in zwei
Städten.
1 Während des Faſtnachtszuges am Montag iſt einer Frau
das Portemonnaie mit etwa 17 M. Inhalt aus der
Kleider=
taſche geſtohlen worden.
A. Büttelborn, 17. Febr. Zwecks Erbauung einer
Kreisſtraße von Büttelborn nach Griesheim
haben in den letzten Tagen die Ortsvorſtände der beiden
Ge=
meinden Eingaben bei den Kreisämtern eingereicht. Außer den
in Nr. 21 dieſes Blattes erwähnten Vorteilen der Straße für
den Durchgangs=Verkehr iſt ihre Anlage für die Griesheimer
Verhältniſſe von beſonderer Bedeutung. Dieſe Gem inde iſt
nämlich infolge ihrer früheren Zugehöriakeit zu dem
Verwaltungs=
bezirk Groß Gerau noch verſchiedenen Behörden zugeteilt, de in
Groß Gerau und Dornberg ihren Sitz haben, ſo Steuer=
kommiſſariat, Rentamt, Oberförſterei, Diſtrilis Einnehmerei und
Bezirksſparkaſſe. Freilich, die Kurzſichtigkeit einer früheren
Gemeindevertrelung in Griesheim tragt daran die Schud, daß
bei Aulage der Bahn Darmſtadt-Mainz die Verkehrsverhältniſſe
für die beiden Orte keine Erleichterung erfahren konnten. Denn
hätte dieſe Vertretung damals die Bahn nicht abgelehnt, ſo wärer
Büttelborn und Griesheim Stationen der Mainzer Linie
ge=
worden.
D. Zell bei Bensheim, 18. Febr. Ein herber
Schickſals=
ſchlag hat geſtern nachmittag eine Familie dahier getroffen.
Der in den 50er Jahren ſtehende Landwirt Joh. Steinbacher
war mittags gegen 4 Uhr auf ſeinen Acker am Krähberg gegangen
um dort am Fuße eines ſteilen Raines eine Sammelgrube für
Regenwaſſer zu ſchaffen und dadurch ſein Feld vor den ſchädigen
den Regengüſſen zu ſchützen. Als es Nacht geworden war und
der Mann nicht nach Hauſe kam, beunruhigten ſich die
Familien=
angehörigen ſehr und eilten hinaus an die Arbeitsſtelle, wo ein
ſchreckliches Unglück geſchehen war. Bei der Arbeit war eine
gewaltige Erdmaſſe des Raines herabgeſtürzt, welche den
Be=
dauernswerten begraben hatte. Das obere Ende vom Stiel der
Schippe, mit welcher Steinbacher gearbeitet, ſah aus der Erd
maſſe hervor. Steinbacher wurde als Leiche herausgegraben
Der Schmerz der Hinterbliebenen iſt ſehr groß und findet vie
Teilnahme.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 18. Febr. Nach Melduna der
„Nat. 8tg. ſandte der Kaiſer an den Abgeordneten v. Benda
zum 80. Geburtstag ein Glückwunſch=Telegramm und ließ ihm
den Roten Adlerorden 2. Klaſſe überreichen. - Die Generalver.
ſammlung des Bundes der Landwirte wurde heute
Mit=
tag im Cirkus Buſch mit einer Rede des Herrn v. Plötz eröffnet.
Heute abend fanden zum Konfektionsſtreike 13 von
zu=
ſammen etwa 20000 Perſonen beſuchte Verſammlungen ſtatt, die
ſämtlich überfüllt waren. Die Zahl der Ausſtändigen ſoll 59000,
der ausgegebenen Streikkarten 10000, der Unterſtützungsſonds
13000 Mt. betragen. —- Das Reichsgericht verwarf die Reviſion
der Redakteure Dierl und Raudtmann gegen das U teil des
Land=
gerichts zu Berlin vom 29. Oktober 1895, durch welches dieſelben
auf Grund mehrerer ürtikel im „Vorwärts: wegen Majeſtäts
beleidigung zu Gefängnisſtrafen verurteilt wurden.
Heute abend brach abermals ein Dachſtuhlbrand in Moabi
aus. Es liegt zweifellos Brandſtiſtung vor.
München, 18. Febr. Auf einen Raubmord iſt. wie bereits
gemeldet, das Ableben der Miniſterialrats Witwe v. Roos. deren
Tochter und Köchin zurückzuführen. Die ſchreckliche That hal
hier große Aufregung hervorgeruſen. Das Ergebnis der Sektion.
läßt nämlich keinen Zweiſel darüber, daß ſie erdroſſelt wurden
Die Entdeckung der drei Leichen geſchah auf folgende Weiſe. An
Samstag vormittag gegen 10 Uhr wollte ein Hausdiener Frau
v. Roos aufſuchen und verſtändigte, als ihm gegen die Gepflogen
heit nicht geöffnet wurde, die Gendarmerie. Ein Gendarmerie=
Stationskommandant ließ hierauf die Wohnung öffnen.
Hierb=
wurden ſämtliche Wohnungsinſaſſen, das iſt: Frau v. Roos. deren
Tochter und die Köchin Marie Grabel, tot geſunden. In der
Küche, woſelbſt die ganze Familie zu ſpeiſen pflegte, war das
Mittageſſen für den Freitag zum Anrichten fertig noch auf der
Herdplatte. Die Köchin hatte eben ein Ei, wie es ſcheint, zum
Frikaſſieren der Suppe, aufgeſchlagen. Der Tod der Tochter
ſcheint etwas ſpäter eingetreten zu ſein, als der der Mutter und
Köchin. Alle drei waren in ärztlicher Behandlung geſtander
In der Wohnung fanden ſich zahlreiche Medikamente und Med=
„9
zinfläſchchen, hierunter auch ein ſolches mit der Aufſchrift=Alſenik”
2
Alle Medikamente, die vorgefundenen Speiſen und Küchenvorräte
10
wurden beſchlagnahmt. Eine nähere Nachforſchung in der Woh
nung ergab, die Annahme eines Raubmordes weſentlich ſtützend,
das Fehlen von ca. 800 M. Baargeld und einer Anzahl von,,
Pfandbriefen der Hypotheken= und Wechſelbank im Wert von ca.
2
2500 M.
Wien, 18. Febr. Unter großem Pomp fand heute das
3
Leichenbegängnis des Prinzen Hohenlohe ſtatt. Der
Einſegnung in der Karmeliterkirche wohnten der Kaiſer und dieſeg=
Erzherzoge bei; im Leichenzuge gingen die Verwandten, darunter
der deutſche Reichskanzler Fürſt Hohenlohe, ferner Hof= und
6.
Staatswürdenträger und die Generalität zu Fuß bis zur Votiv=,
kirche. Die Beſtattung erfolgte auf dem Währinger Friedhof=
1⁄8
Die geſpendeten Kränze wurden auf acht Wagen geführt. In
den Straßen war großes Gedränge.
Kleine Chronik. Zur Vorſicht beim Gebrauch des
110
Telephons mahnt, wenn es ſich in der That jo verhält, ein
Fall von Erkrankung, den, wie die „Freiſ. 3tg. mitteilt, kürzlich
in der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft beſprochen wurde. Es
handelte ſich um ein 21jähriges Dienſtmädchen, das bei Benutzung
des Fernſprechers einen elektriſchen Schlag erhiett. Für
Privat=
zwecke ſind an den Telephonen öfters ſogenannte Umſchalter
an=
gebracht, die den Strom nach einem entfernt gelegenen Läute=
urd
Beilage zu Nr. 43 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 20. Februar 1896.
apparat leiten. Einen jolchen Umſchalter benutzte das Mädchen,
als es plötzlich einen heitigen Schlag erhielt und bewußtlos um
ſank. Der Apparat beſaß nur einen kleinen iſolierenden
Hand=
griff, den das Mädchen mit der vom Schenern noch feuchten Hand
ergriff, während beim Abklingeln ein Strom hindurchgeführt
würde. Infolge der Feuchtigkeit der Hand nahm der Strom den
Weg durch den Körper des Mädchens, es iſt alſo dringend davor
zu warnen, ſolche Umſchalter mit feuchtea Händen zu berühren.
Im Theater in Baden= Baden wurde dieſer Tage während der
Vorſtellung eine vlötzliche Panik des Publikums dadurch
hervor=
gernſen, daß der ciſerne Vorhang vor dem vorletzten Akte
nieder=
ging. Man glaubte, es ſei auf dem Bühnenraume Feuer
aus=
gebrochen, und es entſtand im Parterre eine Panik, die zu
ſchlim=
men Folgen bätte jühren können, wenn es nicht einem beherzten
Manne gelungen wäre, das Publikum zu beſchwichtigen. Es
ergab ſich nachträglich, daß der eiſerne Vorhaug durch den Miß
griff eines Maſchiniſien herabgelaſſen wurdeJ--
In Chiengo
hat man die nnangenehme Entdedung gemacht, daß zahlreiche
der unter den Nanien Himmelſtürmer', „Wolkenkraher; u. ſ. w.
bekannten 20 bis 23 Stockwerke hohen Rieſengebäude ſich
bedenklich ſenken. Urſache dieſer Erſcheinung iſt das ungeheure
Gewicht der Bauten, das den hauptſächlich aus Thon beſtehenden
Uutergrund zur Nachgiebigkeit zwingt. Das Gebäude der
Han=
delstammer hat ſich in einigen Teilen innerhalb der letzten 6
ahre um ( Zoll, in andern Teilen um 8i Zoll geſenlt, wodurch
boie Riſſe in dem Mauerwerk hervorgeruſen wurden.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 18. Februar.
Die Fledermaus.
WV.I. Die Karnevalsſlimmung, die ſich heute infolge des ſo
glücklich inſzenierten und ſchön verlaufenen Karnevals=Feſtzugs
ſtärker denn ie der Gemüter aller bemächtigt hatte, jand auch
im Hoſtheater ihren Widerhall. Alljährlich pflegt die Krone
aller Operetten die auch den eingeſchworenſten Feind dieſes
muſikaliſchen Genres bekehren muß. die geniale Straußſche
Overette „Die Fledermaus; über unſere Bühne zu gehen
und mit ihren prickelnden, einſchmeichelnden und faszinierenden
Weiſen und ihrem genialen Leichtſinn auf ein durch die
Faſchings=
ſcherze ſchon in die beſte und aufnahmefähigſte Stimmung
ver=
ſeptes dankbares Publikum zu ſtoßen. Dieſe Stimmung wurde
auch der heutigen, trefflich verlaufenen Aufführung
entgegen=
gebracht. Neben den liebenswürdigen Vertretern des v.
Eiſen=
ſteinſchen Paares, Herrn Weber und Frau Pfeiſfer=
Riß=
mann, der ſchneidigen „Adelel des Fräulein Jungk und dem
ſtimmfriſchen unwiderſtehlichen Geſangslehrer des Herrn Thate
erſchien der „Prinz Orlofskhu durch Fräulein Grohé neu und
zwar paſſend und ſehr anſprechend beſetzt. Herr Fredy als
Geſänanisdirektor vermied zum Vorteile der Rolle alle
Ueber=
treibungen und wußte den Charakter derſelben in den
ver=
ſchiedenſten Situationen gut zu wahren. Herr Kreidemann
als „Dr. Falke; entſprach ebenfalls allen Anforderungen und
auch Herr Groſſer als Wärter des „fidelen Gefängniſſes;
beſaß die nötige Doſis trockenen Humors und komiſcher
Dar=
ſtellungsgabe mit denen er das Publikum fortgeſetzt in
ani=
mierteſter Stimmung erhielt.
Der ſchön inſzenierte Maskenball des Prinzen Orloſsky war
durch einzelne neue Maskenkoſtüme bereichert worden, die wir
ſtber als eine Verbeſſerung nicht bezeichnen können. Das weite
Baby=Gewand. unter dem die nackten Füße herausgucken, kann
Anſpruch auf guten Geſchmack nicht gerade erheben und die wie
der Struwelpeter in der „Luvpenfee; närriſch herumſpringenden
Herrenmasken legten zwär ein glänzendes Zeugnis von ihrer
Glieder=Gelenkigkeit ab, in den Rahmen des Ganzen paßten ſie
aber nicht hinein. — Das Haus war gut beſucht.
Schillers Lied von der =Glocke;,
komponiert von Mar Bruch.
Das nächſte Konzert des Muſik=Vereins tam 24. d. M.
wird das obige Werk hier wieder zur Auführung bringen.
Schillers „Glocke; - wer kennt die nicht: Wer hat ſie nicht
ſchon ganz oder teilweiſe auswendig gelernt; Keine andere
Dichtung hat eine ſo allgemeine Verbreitung gefunden, keine
ge=
nießt eine ſolche Verehrung wie dieſes Werk Schillers. Die
„ Glocke; iſt zu einem Gemeingut des dutichen Volkes geworden,
ſie nimmt in dem geiſtigen Geſamtbeſitz Deutſchlands eine ganz
hervorragende Stelle ein. Andere Völker haben nichts Aehnliches;
bei keinem findet ſich eine Dichtung ähnlicher Art von gleicher
Volkstümlichkeit. Dieſe „Glocke' erſcheint nun vor uns in
muſika=
liſchem Gewande. genauer geſagt: in einem neuen muſikaliſchen
Gewande. Denn. wem wäre nicht bekannt, daß ſchon Andreas
Romberg dieſes Gedicht ſeiner Heit in Muſik gejetzt hat; Seine
Lomvoſition lebt noch im Andenken vieler, die ſie jehr hoch
ſchäben. Doch iſt nicht zu verkennen, daß die deutſche Muſik,
ins beſondere die deutſche Oratorien Muſik in den letzten 50 Jahren
gauz bedeutende Wandlungen durchgemacht hat. Es iſt deshalb
nicht zu verwundern, daß es jemand aufs Neue unternommen
hat, eine Muſik zur „Glocke; zu ſchreiben. M. Bruch hat es
ge=
wagt, und der Erfolg iſt ſeinem Unternehmen günſtig geweſen,
denn ſein Werk hat ſeit ſeinem Beſtehen (erſchienen 1878) in den
bedeutendſten Städten große Triumphe gefeiert. In Köln, in
Aachen (beim Muſikfeſte im Jahre 1830, in Berlin, in
Frank=
furt a. M., in Mannheim, in Stuttaart iſt Bruchs „Glocke;
auf=
geführt worden und hat überall reichen Beiſall geerntet. Dem
hieſigen Pablikum iſt ſchon früher Gelegenheit geboten worden
lin den Jahren 1880, 1851 und 1886), ſich eine eigene Meinung
in dieſer Sache zu bilden und es wird bei der nächſten
Auffüh=
rung wieder in den Stand geſetzt werden, ſein Urteil zu beſeſtigen.
Vielen jedoch wird das Werk ganz neu und ſchon deshalb eine
willkommene Gabe ſein.
Der Verſuch Nombergs. Schillers=Glocke; in Muſik zu ſetzen
iſt ſchon vor einem halben Jahrhundert gemacht worden: ſeit
jener Zeit hat ſich, außer Bernhard Scholz. kein anderer Muſiker
an dieſe Aufgabe gewaat als Mar Bruch (im Jahre 1878
nach=
dem er den =Odhſſeus; und den „Frithjof= und andere ähnliche
Werke bereits geſchaffen hatte. Wie Romberg hat auch Bruch
die Meiſter Strephe beſonders ausgezeichnet, indem er ſie von
einer Stimme (Baß) allein ſingen läßt. Die Betrachtungen hat
er jedoch in einzelne Stücke aufgelöſt und jedes Stück in beſonderer
Form, bald dem Solo, bald dem Chor zugeteilt: die Sinaweiſe
iſt gemiſcht, bald eine recitativiſche. bald eine arioſe.
In einer eingehenden Würdigung des Werkes und einer früheren
Aufführung heißt es ſehr richtig: „Bruch hat das Banale ſtets
vermieden; er ſucht das Beſondere, von der Regel abweichende.
In den Arien und arioſen Enſemble=Stücken des ganzen Werkes,
hat der Komponiſt den Aufbau oft in überraſchender Weiſe
ge=
ſtaltet, wie den Rhythmus gut durchgeführt. Das Arioſo im
4. Zwiſchenſtück (-Lieblich in der Bräute Locken” und die Arie
im 6. Zwiſchenſtück (Ach, die Gattin iſts. die teurer) ſind beide
in graziöſem %Tatt durchaeführt. Dann iſt ein Terzett im
7. Zwiſchenſtück („Holder Friede'), das durch Schönheit der
Beich=
nung und Korrektheit im Rhythmus, wie Anmut und Süßigkeit
der Weiſe den Laien wie den kritiſchen Hörer erfreut. Das
3. Zwiſchenſtück („Denn mit der Freuder) iſt in eigenartigem
Rhythmus gehalten, ähnlich den älteren Meiſtern; ebenſo iſt ein
Quartett mit Chor l„O zarte Sehnſucht') am Schluß des 3.
Zwi=
ſchenſtückes mit ſchöner Weiſe erfund n und ebenmäßig ausgebaut.
In dem 4. Zwiſchenſtück (aDer Mann muß hinaus;) beginnt er
mit energiſchem o=Rhythmus; nach zwei Zeilen wirſt er dann
1 Talt herein, den er kurz darauf wieder mit der erſten
Bewe=
gung vertauſcht. An allen Stücken erſieht man, daß Bruch an
Schillers Rhythmus ſich nicht immer hielt. vielmehr ſeine eigenen
Wege ging.
Was uns außer den einzelnen Chören und Arioſen von dem
Werke anzieht, iſt nicht nur der Aufbau, die Zeichnung der
ein=
zelnen Stücke, ſondern es ſind vor allem die Klänge, durch die
es ſich hervorthut. Hier hat der Komponiſt oſt wunderbare
Farbenpracht entwickelt und, was man ſonſt ſelten vernimmt,
zum öffentlichen Verſtändnis gebracht. Man mußte 3. B. die
Arie: „Lieblich in der Bräute Locken' von der glockenhellen
Stimme des Fräulein Knispel lim Jahre 1880) hören, im
Verein mit der buntſchillernden Muſik, aus welcher Oboe und
Horn die Schalmeien und Glockentöre erklingen ließen, um die
Schönheit dieſes Stückes zu ermeſſen. Dann mußte man die
Arie in dem 6. Zwiſchenſtück vernehmen: „Ach, die Gattin iſt's.
die teures, um die ſchwere, lange Trauer zu fühlen, die aus den
„ ſchwarzen Schatten' herauf ſich drängt. zagott= und Clarinett=
Löne mit Celli= und Bratſchen=Lauten ſind es, welche die tiefere,
düſtere Schwermut malen. Wie ein elegiſcher Clarinetten=Ton,
gleich der antiken Tragödien=Flöte, ſo tönte der wunderbare
Ge=
jarg von Fräulein Hermine Spieß, welche dieſe Arie mit
tragiſchem Pathos vortrug. Wie hehrer Weihnachtsklang. boch
aus des Aethers Höhen, ſo tönte aus dem 1. Zwiſchenſtück das
Terzett „Holder Friede von Frl. Kuispel, Spieß und Herrn
Gum in der ebenmäßigſten Harmonie geſungen und von dem
Orcheſter aufs reizendſte ausgemalt. Ebenſo bei den Chören
war die Ausmalung wirkungsvoll. Beim Sturm=(Feuer=) Chor
hat der Komponiſt ein Gemälde voller Großartigkeit geſchaffen.
Der Muſik=Verein gab es mit einer ſoerſchütternden
Wahr=
heit, daß der ganze Saal in ſtaunende Erregung verſetzt ward.
Der Lomponiſt hat in dieſem Werke Kunſtgebilde hervorgebracht,
die ihn als bedeutenden Künſtler erkennen laſſen; er hat viele
ſchöne und wenig beachtete Züge von der „Glockel durch ſeine
treffliche Malerei zur beſſeren Erkenntnis gebracht.: Als
beſon=
ders bemerkenswert heben wir aus der Tondichtung noch hervor:
im 2. Teil Szene 21 Baß Solo. mit anſchließendem Inſtrumental=
Marſch und Chor). Von dem Terzett: „Holder Friede: bis zum
Nevolutions-Chor: „Gejährlich iſts den Leu zu wecken:
diſrch=
läuſt die Kompoſition die ganze Stufenleiter mienſchlicher Empfin=
98
Nr. 13
5572
dung und Leidenſchaft. Markerſchütternd erklingen die Aecorde ſo Vorzügliches geleiſtet wurde, hat ſich das Breisrichter=Komile
des Marſches Allegro ferocce. Zu großartigem Abſchluſſe wird zu einem weiteren Preiſe entſchloſſen. Es ſei hier noch bemerkt,
„ lind dies ſei fortan ihr Berufs woran ſich der
Schlußgeſan=
reiht: Freude dieſer Stadt bereite! Friede ſei ihr erſt Geläute is
Die mitwirkenden Soliſten ſind an anderer Stelle ſchon mit= können.
geteilt worden; ſie ſind teils durch frühere Kunſtleiſtungen dem
hieſigen Publikum bereits lieb und wert geworden, teils ſind beſchloß geſtern abend die Reihe der glänzend verlauſenen
ſie durch ihr Auftreten in anderen Städten aufs beſte empfohlen.
Und ſo wird der Muſik=Verein das Werk unter der bewährten
Leitung des Herrn Hofkapellmeiſter W. de Haan und unter
Mitwirkung der hieſigen Hofkavelle gewitz auch diesmal in der
höchſten künſtleriſchen Vollendung zur Aufführung bringen. K.
Zehnjährige Zubelfeier der Darmſtädter „Narrhalla”
W. Die karnevaliſtiſchen Verauſtaltungen des Faſtnachtstages
fanden in dem großen Maskenball im ſtädtiſchen Saalbau
einen der Feſtſtimmung des Tages entſprechenden, glanzvoſlen
Ab=
ſchluß. Auch in zahlreichen Reſtaurationen fanden abends
karne=
baliſtiſche Konserte ꝛc ſtatt, bei denen es ſehr luſtig zuging.
Der Maskenball im Saalbau hatte eine enorme Beteiligung
ge=
funden: es kam dazu, daß der weitaus größte Teil der
Zugteil=
nehmer zu demſelben ebenfalls in ihren Koſtümen erſchienen
waren. Auch Prinz Karneval traf gegen 10 Uhr, jubelnd
eni=
pfangen, ein. Sehr beifällige Aufuahme fand eine recht chie
ausgeführte Matroſen=Luadrille. Den Preis für die
originell=
ſchönſte Damenmaske goldene Damenuhr) erhielt Frl. Funk,
die ein weiß=ſilbernes Koſtüm mit Pelzbeſatz, Eiskönigin;
dar=
ſtellend, gewählt hatte: den Preis für die originell'ſchönſts
Herren=
maske erhielt Herr Friſeur Naus Kraft, der dauit zum vierten
Male in den Beſitz eines jolchen Preiſes gelangte: die Maske
ſtellte „Das Ende vom Lieds dar, nämlich das Deſizit, verkörpert
durch eine Figur mit leerem Vortemonnaie, Steuerzetteln und
unbeglichenen Wechſeln, die auf ihrem Rücken den Jubilar, die
„ Narrhallab trug. während auf dieſem ein Ghigerl, ein
Herzen=
brecher ritt und als Abſchluß des Ganzen oben der gratulierende
Amor thronte. Wie man uns erzählt, wäre die Stimmung auf
dem Maskenballe eine jehr fröhliche geweſen.
Die geſtrige Kappenfahrt war ebenfalls von ſchönſtem
Frühlingswetter begünſtigt und hatte eine ſehr ſtarke Beteiligung
geſunden - wir zählten gegen 60 Wagen, daruuter 2
Muſik=
tapellen. Auf den Zugoroͤner in einem reizenden Einſpänner
folate die Kavelle und gleich darauf der Prins Karneval mit dem
Präſidenten der „Narrhalla' in ſeiner ſchön geſchmückten. von
1 Rapven gezogenen Galaequipage und weiker die ſchönſten
Gruppen aus dem Feſtzuge. Die lange Reihe der Wagen, teils Ein=,
teils Zweiſpänner. machte einen impoſanten Eindruck. Die
Wagen waren entweder mit Fahnenſtoff in verſchiedenſten Farben
drapiert oder jonſtwie mit friſchen Arrangements, Blumen ꝛc.
geſchmückt. Am Schluſſe des Zuges fuhr in einem eleganten,
von vier feſtlich geſchmückten Pierden gezogenen Equipage der
frühere Prinz Karneval. Der Zug wurde überall freudig
be=
grußt. Aus den Fenſtern wurde den Kindern Konfekt zugeworſen,
Um das ſie ſich hitzig balgten. Die Teilnehmer der
Kappen=
fahrt warſen den Vamen' aus dem Publikum kleine
Blumen=
bouquets zu, die nicht minder freudig entgegengenommen wurden.
Beſonders bemerkt wurden in dem Huge auch die hübſchen und
eleganten Privatequipagen mit teilweiſe prächtigen Pferden. Die
Kavvenfahrt ſchloß ſich ſomit dem voraufgegangenen
Jubiläums=
zug würdig an.
Zur Ergänzung unſeres geſtrigen Berichtes über den
Jubi=
läums zug teilen wir hier noch die Vereine und
Geſell=
ſchaften mit, welche ſich an den einzelnen Gruppen ſo
erfolg=
reich beleiligt hatten. Es hatten geſtellt: Den Geſandtſchafts.
wagen: die Engliſche Geſellſchaft, die Orpheumswagen:
das Orpheum, das Mainzer Warenhaus: der
Geſang=
verein Harmonie, die Gruppe „Heſſiſche Ludwigsbahn:
der Geſangverein Liederzweig, die „Villa Krautheim':
der Geſangverein Liedertafel, die Tandem=Gruppe:
der Radfahrer=Verein Darmſtadt, die „Privat=
Stadt=
voſi': die Turngemeinde Beſſungen, die Grußbe ,8ur
Frauenbewegung': Die Turngemeinde Darmſtadt, das
Städtiſche Volksbad:: der Männergeſangverein. Daß
die ſtattliche, ſchneidige Brinzengarde von der Freiwilligen
Feuerwehr geſtellt war, iſt bereits erwähnt worden.
Ueber die ſeitens der Darmſtädter Carnevals=Geſell,
ſchaft ausgeſeßten Preiſe für die ſchönſten reſp. originellſten
öruppen bei dem Jubilänmszug hat das Preisgericht ſofort nach
Beendigung des Zuges entſchieden und ſind folgenden Gruppen
je ein Preis von '76 Mk. zuerkannt worden; „Darmſtädter
Volksbad; „Tarmſtäder Brodfabrik= „
Privatbriefbe=
förderungr (Kanalrohrpoſt, „Frauen=Emancipationz. An
jänglich waren nur 3 Preiſe ausgeſett, angeſichts deſſen jedoch,
daß auf dem Gebiete des wirklich Originellen und Lokalci
das ganze Werk geführt durch den Chor mit Quarteik Nr. 26. daß die Beträge gegen entſprechende Legitintation ſeitens der
Vereine bezw. Korpokationen bei dem Komitec=Mitgliede Herrn
Hojuhrmacher Ga. Karp, Ludwigſtraße, ſofort erhöben werden
Eine große Faſchings=Vorſtellung im Orpheum
karnevaliſiſchen Jubiläumsfeſte.
Litterariſches.
„Häuslicher Ratgeber. Praktiſches Wochenblatt
für alle deutſchen Hausfrauen. mit den Gratisbeilagen: Mode
und Handarbeit und der illuſitrierten Kinderzeitung Für unſere
Kleinen. Preis vierteljährlich mit Schnittmuſterbogen1 M. 40 Pf.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Voſtanſtalten. „Leicht
faßliche Anleitung zum Selbſtanfertigen von Wäſchegenenſtänden=
- welcher ſparſamen Hausfrau wäre eine ſolche nicht willkommen!
Gegeben wird gegenwärtig dieſe Anleitung. illuſtriert durch äußerſt
klare Abbildungen, in den Handarbeitsnmmmern des „Häuslichen
Ratgebers: deſſen Nc. 1 uns ſoeben zugegangen iſt. Das Heſt
bewährt auch in ſeinem übrigen Inhalt den alten guten Ruf des
genannten Frauenblattes aufs beſte. Die= Verlagshandlung
(Robert Schneeweiß in Breslau) ſendet übrigens, wie ſie urs
mitteilt, in dieſem Quartal jeder neu eintretenden Abonnemin
gegen Einſendung der Abonnementsauittung ein Exemplar des
„ Deutſchen Hausfrauen=Kalenders für 1806 köſtenlos zu.
Todes=Anzeige.
(3360
Heute Nachmittag 5 Uhr entſchlief ſanft nach
ſchwerem Leiden mein geliebter Gatte, unſer lieber
Vater, Schwiegervaler, Großvater, Bruder, Onkel und
Schwager
Herr Christian Reuter
im 68. Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
die frauernden Hinterbliebeuen.
Bad Ems, den 18. Februar 1896.
Dankſagung.
(3361
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſerer guten Gattin
und Mutter
Marie Alberth,
geb. Lang,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden und dem Herrn
Pfarrer für die troſtreiche Grabrede ſagen Allen unſeren
innigſten Dank.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Alberth.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anſang 7 Uhr: „Das Glück im Winkel
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum'.
Verſteigerunggtalender.
Freitag. 21. Februar.
Verſteigerung um 10 Uhr Rundeturmſtraße I6.
Bau= und Brennholz=Verſteigerung um 10 Uhr
Heerd=
weg 66.
Holzverſteigerung von 110 Uhr ab in Forſtwartei Koberſtadt.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Diſtrikt Neuer Schlag bei
Rohrbach.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Gemeindewald zu
Waſchen=
bach.
Holsverſteigerung um 10 Uhr im Germann'ſchen Wirlshaus
zu Meſſel.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.