Darmstädter Tagblatt 1887


22. November 1887

[  ][ ]

Abennementspreis
viertelhkihrſid 1 Mark 5o Pf. hd.
Sringerlohn Lrzwürt werden von
allen Poſtumtern Beſtellungen end=
gengenommen
zu 1 Mart 50 Pf.
ww Quartal inc. Poſtauffchlaz

150. Fazrgang.

Mit der Somtags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Juſerate
vedenangenommen nDernſtadt
von der Expedition Retnſtr. RB.
mBeſſungen von Friedr Boßez.
Holzſtraße Nr. 12. ſawie auſwlru
von allen Annoncen=Epeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 22. November.
Ne 228.
1807.

Geſunden: 1 braun lackirtes Körbchen lin einem Laden ſtehen geblieben). 1 dunkelblauer Kinderhandſchuh. 1Peitſche. 1 Granat=
broſche
. 1 größeres Paket, gez. H. F. und Cie. 1 alter brauner Pferdeteppich mit rother Borde 1 eiſerne Kuͤrbel mit Holzgriff.
1 kleiner Fächerk. 2 Nadelnk. 3 Armbänderk 2 Kämmchenk 1 Opernglasfutterals. 1 Schleiſchenk 1Theil eines Opernglaſes. 1 Stockk.
1 Taſchentuchk. 1 Regenſchirms. -1 Opernglask.-1 Handſchuhk 1 Seil. 1 braun und blau carrirtes Halstüchelchen.-1 Bäckerwanne.
1 aoldener Trauring gez. B. B. 25. Apl. 86. 1 Paar braunwoll. Kinderhandſchuhe mit rothen Streifen. 1 hölzerner Köcher mit Inhalt.
1 Geldtäſchchen von brauner Wolle. 1 Taſchenmeſſer mit 2 Klingen. 1 evang. Geſangbuch. 1 Gummiſchuh.
Vertoren: 1 Taſchenmeſſer mit 5 Klingen ꝛc. gez. E. P. 1 Corallenarmband mit gold. Schloß. 1 Arbeitstäſchchen enth. ein
Strickzeug und ſilb. Stricknadel. 1 lederne Pferdedecke.
Zugekaufen: 1 kleiner ſchwarzer Pinſcher. 1 großer ſchwarzer Hund.
Lnilauſen: 1 ſchwarzer Dachshund mit braunen Vorderpfoten und brauner Bruſt. 1 ſchwarzer Spizhund mit Marke 5524.
NB. Die mit i bez. Gegenſtände ſind im Großb. Hoftheater gefunden worden und daſelbſt in Verwahr.
Darmſtadt, 17. November 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.

Zu publiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 43:
Bekanntmachung, betreffend Beſtimmungen zur Ausführung des Geſetzes über den Verkehr mit Erſatzmitteln für Butter.

Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an
den unter der Rechtswohlthat des Inven=
tars
angetretenen Nachlaß der Jakob
Kumpf L. Wittwe, Eliſe genannt Luiſe,
geb. Maurer von Beſſungen ſind bei
Meidung der Nichtberückſichtigung binnen
14 Tagen hier anzumelden.
Darmſtadt, den 12. November 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (11800
Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den Nachlaß der Philipp Friedrich
Wittwe von Darmſtadt ſind, ſofern dies
nicht ſchon geſchehen iſt, binnen 8 Tagen
bei uns anzumelden, andernfalls ſie bei
Auseinanderſetzung des Nachlaſſes nicht/
berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 19. November 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Schäfer.
[11910

Bekanntmachung.
Am Donnerstag den 24. Nobbr. er.,
Vormittags 9 Uhr,
wird das ausgelagerte Stroh aus circa
1250 Lagerſtellen, ſowie eine Partie aus=

rangirter Utenſilien und altes Eiſen
meiſibietend verſteigert.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 17. November 1887.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
[1911
Steckbrief.
J. 3700-87.
Gegen den unten beſchriebenen Aus
laufer und Sattler Carl Klug, geboren
am 19. Januar 1862 in Offenbach, wel=
ſcher
flüchtig iſt, iſt die Unterſuchungshaft
wegen wiederholter Urkundenfälſchung
verhängt.
Es wird erſucht, denſelben zu ver=
haften
und die Unterzeichnete von der er=
folgten
Feſtnahme unverzüglich in Kennt=
niß
zu ſetzen.
Frankfurt a. M., den 17. Novbr. 1887.
Königl. Staatsanwaltſchaft. 11912
Beſchreibung.
Alter: 25 Jahre, Statur: ſchlank,
Größe: 165 Mt., Haare: ſchwarz, Stirn.
gewöhnlich, Augenbraunen: ſchwarz, Naſe:
gewöhnlich, Zähne: vollſtändig, Sprache:
deutſch, Kleidung: Heller Sackanzug und
ſchwarzen ſteifen Filzhut, Bart: ſchwar=
zer
Schnurkart, Augen: ſchwarz. Mund:
gewöhnlich, Kinn: gewöhnlich, Geſichts=
arbe
: blaß.

Steckbrief.
J. 383587.
Gegen den unten beſchriebenen Schloſſer
Johann Reiſer von Mainz,. geb. am
29. November 1859, welcher flüchtig iſt,
iſt die Unterſuchungshaft wegen wider=
natürlicher
Unzucht verhängt.
Es wird erſucht, denſelben zu ver=
haften
und von der erfolgten Feſtnahme
unverzüglich Nachricht hierher zu geben.
Frankfurt a. M., den 17. Nobbr. 1887.
Königl. Staatsanwaltſchaft. (11913
Beſchreibung.
Alter: 29 Jahre, Größe: über mittel=
groß
, Haare: blond, Geſicht: ſchmal,
Kleidung: grauer Anzug und ſchwarzer
weicher Filzhut, Bart: blonder Schnur=
bart
, Geſichtsfarbe: blaß.
N. 83987. Ueber den Aufenthalt des
Hausburſchen David Thuillard, geboren
am 16. März 1868 zu Troidville (Schweiz)
und hier Buchgaſſe 10 wohnhaft geweſen,
wird Auskunft begehrt.
Derſelbe wird als Zeuge geſucht.
21296 B. O. 23897. Ueber den Auf=
enthalt
des Bäckers Jacob Glöckner,
geboren am 18. Auguſt 1858 zu Frei=
mersheim
, wird Auskunft begehrt.
6966 D. - M. 105587. Ueber den
Aufenthalt des Mechaniker=Lehrlings
790

[ ][  ][ ]

3014
Wilh. Karl Fleiſchmann, geb. 30. De=
zember
1869 in Hoboken, wird Auskunft
begehrt.
19969 B. - J. 246987. Ueber den
Aufenthalt des Athleten Eduard Woll=
mann
von Mühlhauſen i. Th. wird Aus=
kunft
begehrt.
21383 B. - N. 1220 87. Ueber den
Aufenthalt des Schuhmachers Ostar
Doskot von Kreutzburg wird Auskunft
begehrt.
21147 A. - J. 386937. Ueber den
Aufenthalt des Schuhmachers Ferdinand,
Hartmann von Gersfeld wird Auskunft
begehrt.
21354 B. J. 2858ſ86. Das am 14.
November 1887 gegen die Dienſtmagd
Wilhelmine Hähnlein aus Schopfloch
erlaſſene Ausſchreiben iſt erledigt.
Frankfurt a. M., 18. November 1887.
K. Staatsanwaltſchaft. 11914

Grar

E
1 Ru
8.
C. Naumanns
Kohlen= und Holzhandlung,
Comptoir: Carlsſtraße 45,
Lager: Heſſ. Ludwigs=Bahn,
liefert:
La. Ruhr. Fettſchrot, Stückkohlen,
Nußkohlen Lu. II, Schmiedekohlen,
Coaks, Anthracitkohlen und
Briquettes,
Buchen-, TLannen- und
Abfallholz. (11765

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Verbeſſerte Theerſeife
aus der Königl. Hofparfümeriefabrik,
C. v. Nunderlich. Nürnberg.
Seit 24 Jahren mit größtem Erfolg
eingeführt, und von Aerzten empfohlen,
gegen Hautausſchläge jeder Art, insbe=
ſondere
gegen Hautjucken, Flechten, Grind,
Kopf= und Bartſchuppen, Froſtbeulen,
Schweißfüße 35 Pfg.
Theor-Sehmofolsoiko
50 Pfg. Alleinverkauf in Darm=
ſtadt
bei Herrn E. Scharmanu,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2. (9545
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ungewöhnlich billig. 11834
J. A. Loopprit.

Nr. 228.

Alte Ekten, Briefe und
Bücher
werden unte Garantie des Einſtampfens
zu kaufen geſucht.
8Offerten beliebe man an die Exped.
unter K. V. abzugeben.
[11710

Bekanntmuchung.

Die zum Nachlaß der Fräulein Margaretha Götz dahier gehörigen Mobilien be=
ſtehend
in Kleidern, Weißzeug, Bettwerk, Möbel und allerlei ſonſtigem Hausrath
ſollen nächſten
Mittwoch, den 23. November d. J., Vormittags 9 Uhr,
in deren Wohnung, Roßdörferſtraße Nr. 8, gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 17. November 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Harres.
[1805
erkeigerungg-Anzeigr.
Mittwoch den 23. November 1887, Vormittags 10 Uhr,
werden im Saale der Ritſertichen Brauerei zum Schützenhof= dahier:
1 große Partie diverſe Liqueure, 3 gepolſterte Seſſel, 1 Bettſtelle,
1 Conſol, 11 Einſatzfenſter, 1 Seegras= und 1 Federkiſſen, 1 Fahnen=
ſtange
, 1 Koffer, 1 Partie Rouleaurſtangen ꝛc ꝛc.; ferner: 1 Kommode,
Tiſch, 1 Regulator und 1 großer Pfeilerſpiegel,
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Die Verſteigerung der fettgedruckten Sachen findet unwiderruflich ſtatt.
Darmſtadt, den 21. November 1887.
[1916

Wittich, Gerichtsvpllzieher.

.

Prämiirt,
1861.

ſC llOEbidaz- Ulll buuhur ddr on 1
9
GestGhöt Elbawos

ll

Prämlirt,
1876.

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Entöltes Cacao-Pulver
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Nr. I.
2. 80,
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1) Durch vollkommene Reinheit, 2) Reichthum an nahrhaften Subſtanzen,
3) delikaten Geſchmack, 4) Bequemlichkeit im Gebrauch und Schnelligkeit in der
Bereitung, 5) Ergiebigkeit, wodurch es billiger als alle andern zu ſtehen kommt.
Probe=Packete 25 und 30 Pfg.
(11347


Bis

u
10.

1

E3 iſt meinem Bemühen gelungen, für die von verſchiedenen hieſigen Deli=
kateß
=Handlungen ſeit langen Jahren geführten, in ihrer Eigenart von keinem an=
deren
Fabrikat erreichten

ivD.
vax 1rduſtut lui drMouot
der anerkannt leiſtungsfähigſten Wurſtſabrik der Herren
Stroh & Müller, Frankfurt a. M.
den W Allein=Verkauf - en gros a en détail zu erhalten und werde
ich dieſe Würſtchen von jetzt ab in verſchiedenen Größen bei täglich friſch ein=
treffenden
Sendungen ausſchließlich führen.
(11666
G. L. Hrieg,
Nr. 17 Ecke der Rhein= und Grafenſtraße Nr. 17.

[ ][  ][ ]

Nr. 228

H. W
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STABAETUU. M 52
F= PreisListe. C
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7 53
D, Schwarze Glacs, Damen, 2 Knopflänge, M. 1. 80.
H
14 Schwarze Glacé, Damen, 3 Knopflänge, 2. 40. O
1 5½ Schwarze Glacs, Damen, 4 Knopflänge, 3. 50. S
1⁄₈ 3 8. Schwarze Glacs, Damen, 6 Enopflänge, 3. 50.
3= Woisse Glacs, Damen, 2 Knopflänge, 1. 40. 53
S 8 Woisse Glacs, Damen, 4 Knopflänge, 1. 80.
H. Woisse Glacé, Damen, 6 Knopflänge, 2. 75. ſ. Parbige Glacs, Damen, 3 Knopflänge, 1. 50.
d Farbige Glacs, Damen, 4 Knopflänge, 1. 90. Parbige Castor, Damen, 3 Knopflänge, 1. 50. S. 8 Carbige Castor, Herren, 1.50. Parbige Wildleder, Herren, 2. 40. 20 fl. Parbige Glacé, Herren, 2. 40. Schwarze Gacé, Herren, 2. 40 Woisse Glacs, Herren, 2.. Voruügl Prämiirtes Fabrikat. 4
7 S.

3015.

H.STAUACTUU.

[11696

Georg.
Wirthwein, Hofſpengler,
4 Wilhelminenſtraße 4.

11917

Strußburger Gänſe,
Straßburger
Gänſebrüſte,
Straßburger
Günſeleberpaſteten,
Straßburger Günſeleberwürſte.
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[11918
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Gloria, Perfectom, Halbſeide, Zanella. Kinder=
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an jedem Tag. Von 6 M. an hat jeder Schirm
Patent=Hohlgeſtell, bei Kinderſchirmen v. 4 M. an.

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[1910

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Mandelbruch.
40 Pfg. per Pfd. 11920
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Deutſches Reichs=Patent Nr. 40337.
Auf jedem Rundbrenner zu gebrauchen, ſchneeweiſe Leuchtflamme, daher
50% mehr Licht als mit dem ſeitherigen Kniffeylinder. Vollſtändig geruchloſe Ver=
brennung
. Kein Zerſpringen auf der Flamme. Jede nur bei mir gekaufte Lampe
wird mit ſolchem Cylinder verſehen.

Filgstisſoln, Sohnhen
ud Panlofeln.
Eisschuhe 2 Il.
empfehle in bekannter beſter Waare zu
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H. Höhm,
Kürſchner,
Marktſtraße 5. I1921
Jofortige Lioforung.
Rohlen joder Corto
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und Export=Geſchäft von
Helurich Droste,
Recklinghauſen, Weſtſ. (1922
Türkische
Auelsohen
vorzügl. Qualitäten
per Pfund 18, 20, 25, 30 und
35 Pfo.
Bei 10 Pfund billiger.
C. Hammanh,
Caſinoſtraße 23. 11923

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reiner Züchtung, 2 Jahre alt, vorzüglich
wachſam u. treu, iſt preiswürdig zu ver=
[11924
kaufen. Carlsſtraße 41.

[ ][  ][ ]

3016

Nr. 228

Anſere Weihnachts-Ausſtellung

in

Spielmaaren und Puppen,
Galanterie=, Kurz= E; Portefeuille=Waaren,
Hinderwagen & Puppenvagem,
ſowie Bieyeles & Trieyeles

für Erwachſene und Kinder
iſt vollendet und erlauben wir uns hiermit ergebenſt zu deren Beſuche
einzuladen.
Wie ſtets, ſeit dem nun 30jährigen Beſtehen unſeres Geſchäftes.
waren wir auch diesmal beſtrebt unſer Lager von den geringſten bis zu
den feinſten Gegenſtänden in allen Preislagen auf das Sorgfältigſte
zu completiren, ſo daß Jedermann Entſprechendes bei uns finden kann.
Es dürfte im eigenen Intereſſe unſerer verehrten Kunden gelegen
ſein ihre Einkäufe bei uns recht frühzeitig zu bewerkſtelligen, da
ſpäkerhin unſer Lager unmöglich noch ſo vollſtändig aſſortirt ſein kann
wie jetzt und wir auch in den letzten Tagen vor Weihnachten beim
beſten Willen nicht im Stande ſind, die geehrten Herrſchaften mit der
von uns gewünſchten Aufmerkſamkeit zu bedienen, da um dieſe Zeit
der Andrang zu ſtark iſt.
Gekaufte Gegenſtände können bis zum Feſte bei uns ſtehen bleiben.
Illuſtrirte Preis=Courante gratis und franco. 11668

D. Fair&a- Söhue,

Grossher-ogl. Hoſisferanten.
NB. Reparaturen, ſowie Waſchen und Schminken der Puppen
werden nur noch während des laufenden Monats übernommen.

Prima neue
Dampfäpfel

eingetroffen.

Carl Watunger,

Wilhelminenſtraße 11.111925

Bei mir iſt vorräthig:
Hommet zul mir!

13 Bilder aus dem Leben Jeſu
von

Heinrich Hofmann.
Preis in eleganter Mappe M. 25.
Es iſt dieſes Werk womöglich noch
ſchöner als das Gedenke meinr desſelben
Künſtlers.
[11926
J0nS. Galtz.

Ausverkauſt

Täglich friſche
Güssrahm Tafolbuttor,
täglich friſche
Hilch, süssen, sauren und
Sohlagrahm
bringe in empfehlende Erinnerung.

Wilh. Wobor Hachf.,

wegen Geſchäftsaufgabe.
Die Reſtbeſtände meines Cigarren=
und Tabaklagers in nur reellen Quali=
täten
, ſowie mein Lager in ächten Meer=
ſchaumſpitzen
, Weichſelſpitzen, Pfeifen
und Cigarren=Etuis verkaufe zu und
unter Selbſtkoſtenpreiſen aus, und bietet
ſich hiermit Jedermann Gelegenheit, ſeinen
Weihnachtsbedarf billigſt zu decken.
Vean Hirsch,
Obergaſſe I. 1192s

Hoflieferant,
[0452
16 Hlisabethenstr. 16.

Frische Jannelskellen
und Rücken (Cotolettes)
prima Qualität, 9½ Pfund frco. gegen
Nachnahme M. 4. 50 bis 4. 75.
S. de Beer, Emdon
(Oſtfriesland). (11927

Das Geſchäft befindet ſich nicht
mehr in dem ſeither innegehabten
Lokale, ſondern gerade nebenan
und bitte ich genau auf Nummer
und Firma achten zu wollen.

Das beliebte Hildebrand'ſche
Kaffeebrod
iſt immer friſch zu haben bei
var1
Watzinger.
Wilhelminenſtraße 1hisr;

Feinste Chocolade.
leichtlöslicher Cacao,
in ½ und ½⁄ Pfd.=Büchſen,
Nürnberger Lebkuchen und
Makronenplätzchen,
Vanille & Marzipan,
Lebkuchen in Carton
in beſten Qualuäten zu billigen Preiſen.
H. Böttimger.
Ernſt=Ludwigsſtr. 1. 11929

Ein guterhaltenes Schiedmayer'ſches
Harmomium

4
Loi-
[19
do⁄

mit 14 Regiſtern iſt wegen Platzmangels
zu verkaufen.
Wos ſagt die Expedilion. (1159

[ ][  ][ ]

Wegen vollſindigen Umbaues und bedeutender Vergrösserung meines
Ladens werden

meines ſehr großen Lagers zu bedentend herabgesetzten Preisen
ausverkauft.
Brnst=Induigsstrasse

Damen- Mäntel Fabrik.

Nr. 22,

3017

ulle Artikel
in friſcher Waare und ausgeſuchter, beſter Qualität.
FTEGaIh SGhadte
Großherzogl. Hoflieferant. 11896
Eine großartige Auswahl
bietet mein
L.ager in Euglischem
4
SGIOLnangOh,
weiss und orsmeſarbig, abgepasst und meterweise.
In Folge bedeutender Einkäufe ſind die Preiſe außerge=
wöhnlich
billig.
1
BEREENIOI1

aller Formen und Arten, wobei bemerke,
daß auch das Pflanzen derſelben auf
Verlangen übernommen wird, empfiehlt
in reichſter Auswahl
Heimr. Nonek,
[11446
Beſſungen.

11U6IIIb,

Ernst Anduigsstrasse 22. nahe dem Lndwigsplatz.

I1818

Mlünchener Hofbräu husschaub

U151
Bahnhoſ Restauramt.

Erfurter Heller-Llusen,
Ungarischo PorlBohnon,
Grüne Agier=Erbsen.
Gelbe Vietoria-Erbsen,
danze GoldErbsen
ſempfiehlt in nur beſten, gutkochenden
Qualitäten zu billigſten Concurrenzpreiſen
Hammann,
l.
Caſinoſtraße 23.- 11930
Weſtphäliſcher;
Pumpernickel
in 1 und 2 Pfund=Laibchen.
[11831
M. Röttinger.
Ernſt=Ludwigsſtraße 10.
(Pin gebrauchter zweirädriger Hand=
C karren zu kaufen geſucht Schützen=
(11847
ſtraße 6, parterre.
791

[ ][  ][ ]

3018

Nr. 228

Loelumds Diätetische Mittol.

Loeflunds echtes Malz=Extrakt iſt bei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh, Aſthma, Bruſt= und Halsleiden ſeit 20 Jahren
bewährt, ebenſo ſind Loeflunds Malz=Extrakt=Bonbous als Huſtenbonbons ſehr beliebt. Das Malz=Extrakt mit Eiſen
wird bei Bleichſucht und Blutarmuth, das mit Kalk bei engliſcher Krankheit, das Malz=Extrakt mit Leberthran für
ſchwächliche Kinder empfohlen, die es gerne nehmen. - In allen Apotheken, wobei ausdrücklich zu verlangen: von Ed.
[10567
Loeflund in Stuttgart.

Extrafeinen
Esparsette.
Sohlender Honig

in Gläſern und offen
empfiehlt billigſt
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Wilhelminenſtr. H. 11676

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gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen
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vorzügliche Qualitäten,
per Pfund M. 2., 2.40, 3.
und M. 4. in Packeten und looſe gewogen
L. Hammanh,
Caſinoſtraße 23. 11933

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on heute an verkaufe ich nur
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per Pfd. 50 Pf.,
Prima Qual. Kalbfleiſch
per Pfd. 50 Pf.,
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Saalbauſtr. 28. (11934

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E, geſucht. Zu erfragen Ernſt= Ludwigs=
ſtraße
19.
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11941) Rheinſtraße 5 ein Laden
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zu beziehen.
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11055) Louiſenplatz 4 zwei möbl.
Zimmer zu vermiethen.
11356) Niederramſtädterſtr. 3 ein
möbl. und ein unmöbl. Zimmer ſofort.
11461) Steinſtr. 8 ein hübſch möbl.
Zimmer im Seitenbau ſofort zu verm.
11640) Rheinſtr. 28, 2 St. rechts,
ein möblirtes Zimmer zu verm.
11776) Schloßgr. 3, 2 St., ein gr.
möbl. 3. an einen Herrn ſofort; daſelbſt
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11777) Wilhelminenſtraße 13 zwei
möblirte Zimmer.
11863) Martinſtraße 17, gut möbl.
Zimmer, ſofort beziehbar. Preis 9. M.
11865) Martinſtraße 17, part., zwei
fein möhl. Zimmer, ſep. Eingang.,
11942) Eliſabethenſtr. 40, 1. St.,
großes, elegant möbl. Zimmer zu verm.
Daſelbſt ein amerik. Fullofen, mittelgr.,
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9191) Neckarſtr. 18 möbl. Zimmer.
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605
80
295
lI0

3

20)

1½) 909
öl. 21
449)

22
5
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F.. bio
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VorUhor Awomupodt

Abonnement

erscheint t ä g11ch (vöchentich 6 wa.


- A 1uAThi-

pro

Die Berliner Abendposti ist ohne politischen Parteistandpunkt
eine Beitung der Thatsnchen.- Rasche, sachliche Bericht-
erstaltung
auf allen Gebieten des täglichen Lebens - Handels- und
Börsenberichte. - Die preuss. Lotterielisten am Tage der Elehung.
Im Feuilleton beginnt am 1. Dez..Der Ape. von Erioh v. Lippo.
Dieser Roman bietet in fesselnder Sprache ein echtes Lebensbild
bäuerlicher und aristokratischer Kreise.
Probe-Abonnomont
34 Pfemmigo.
für don Honat Donomhor
Nur bei Postanstalten zu abonniren.
Berlin SW. Verlag der Berliner Abendposte (11949
Winter-Mäntel und Begen-Mäntel
[11664
verkaufe, um damit zu räumen, unter Koſtenpreis.
hshmayn-Simon, Markt 4.

Für Taube u. Schuerhörigo.
Eine Perſon, welche durch ein einſaches Mittel von einer 23jährigen Taubheit
geheilt wurde, iſt bereit eine Beſchreibung deſſelben in deutſcher Sprache allen An=
ſuchern
gratis zu überſenden. Adr.: Dr. Hlaholson, 4 rue Dronot, Paris. (1947
gestauration zur alten Posti

Bürgorliches Brauhausbier München.

direkt vom Faß.
Anstich: Mittwoch den 23. November, Nachmittags 5 Uhr.
Franz Lingelbach. 11o4s
Ausstellung der Gevhume
der Veihnachls-Verlosung
des Darmstädter Gewerbehallevereins e. G.
geöffnet jeden Tag von Morgens bis Abends.
Eintritt für Jedermann frei.
[11950
D Urmst-Lmduigsstrasso D.
Großherzogliches Hoftheater.
Die Einſendung der noch rückſtändigen Koſtenrechnungen über Leiſtungen und
Lieferungen für das Großherzogliche Hoftheater und die Hofmuſik wird bis zum
30. November 1887 erbeten.
Für jede Rubrik ſind die in doppelter Ausfertigung einzureichenden Koſten=
rechnungen
getreunt aufzuſtellen. Die bezüglichen Beſtellſcheine müſſen beigefügt
werden.
Darmſtadt, den 19. November 1887.
(11876
Großherzogliche Hoftheater= und Hofmuſik=Direction.

3019

Eine tüchtige Näherin
empfiehlt ſich im Kleidermachen u. Weiß=
zeugnähen
in und außer dem Hauſe.
Näh. große Caplaneigaſſe 16. 1. 110895
11951) Ein brabes Mädchen ſucht
Stelle. Eintritt ſogleich. Stellenbureau
Röſe, Schützenſtr. 14 part.
11952) Eine Wartfrau nimmt ſofort
Stelle an, auch Kochen und häusliche
Arbeit. Heinheimerſtr. 42.
Ein kräftiger, junger Mann
ſucht Stelle als Hausdiener od. Haus=
burſche
. Näheres Expedition. (1953

11954) Ein jüngerer, tüchtiger Koch,
owie Herrſchaftskutſcher und Herr=
ſchaftsdiener
mit guten Empfehlungen
ſowie Hausburſchen ſuchen Stelle.
Becks Stellenbureau, Mathildenplatz 11.
11955) Ich ſuche für meinen Sohn,
20 Jahre alt, eine beſſere Beſchäftigung
in einem Geſchäfte in der Stadt gegen
freie Station. Zu erfr. bei der Exped.

AAAllAAhh4u1,

11883) Prave Mädchen, d. 9. kochen
können, erh. ſogleich und auf Weihnachten
gute Stellen. Stellenbureau Frau E.
Bauer, Ludwigsplatz 3. 1 St.
Ein tüchtiger Heizer
[1956
geſucht
Wilhelm Rummel,
Brauerei zur Eiſenbahnv.
11956a) Ein Schloſſerlehrling ge=
ſucht
. Neue Kiesſtraße 55.

Pa. Ochson- & Rindſloiseh
per halb Kilo 50 Pf.,
Kalbfleiſch 50 Pf.
B. May.,
Ecke der Holzſtraße und Bachgaſſe,
zunächſt der Stadtkirche. (11957
200 Harlz
gegen hohe Zinſen und gute Sicherheit zu
leihen geſucht. Offerten unter X. an
die Expedition.
[11958
Mehrere Herren erhalten
Koſt und Logis.
G. Bersch, Metzger,
gegenüber d. Pädagog. 11656

Dr. Karl Habicht,
hat ſeine Praxis wieder übernommen.
Wohnung: Marktplatz Nr. 2 im
Gaydoul'ſchen Hauſe. Eingang von der
(11897
Marktpaſſage.

[ ][  ][ ]

3020

Nr. 228

Fæklärung.

Nach Verlauf des Sühneverfahrens erkläre ich, daß der von mir in Nr. 220 des
Darmſtädter Tagblatts inſerirte Artikel: In Folge Erſparniſſe ꝛc., ſich nicht
auf die Firma Marie Weber bezieht und daß ſich die Behauptungen in meinem
Artikel Zur Aufklärung ꝛc.1 in Nr. 267 der Neuen Heſſ. Volksblätter; als auf Irr=
thum
beruhend, herausgeſtellt haben, ſo daß ich keinen Anſtand finde, ſolche hiermit
wieder zurückzunehmen.
Darmſtadt, den 19. November 1887.

Aeg. Sehurab.

[1959

Voroin für Vorbreitung von Volksbildung.
Vortrag
des Augenarztes Herrn Dr. med. Arthur Brückner hier,
über:
Auge und Elick.
Donnerstag den 24. November, Abends 8 Uhr, im großen Saale
der Turngemeinde (Woogsplatz).
Eintritt frei für Jedermann.
(1960

Zu beziehen bei allen Buchhandlungen:
1) Pasilingua contra Volapuk ete, von einem Freunde
der Vaſilingua. Preis 30 Pfg.
2) Zwei Weltſprachſyſteme ꝛc. von P. Steiner. Preis
20 Pfg.
(11871

AA UTTTA

fein blam Java, großbohnig und edel, zu dem
ſtaunenswerth billigen Preiſe von
I.20 per ½ Ho.
COT zeaz C CO..
Maffee-Import.
11961
MozurL Aerein.
Samstag den 26. November, Abends 8 Uhr:
H. COSCERI Im Saalbam

mit darauffolgendem Ball.
Der Vorstand.

Dwei Herren können Koft und Logis
2) erhalten gr. Ochſengaſſe 5. B., 3 St.
11963) Gemeinnützig iſt gegenwärtig der
Hinweis auf das LederconſervirmittelSchuh=
fett
Marke Büffelhaut= Naß gewordene
Stiefel, damit eingefettet, bleiben geſchmeidig
und können ſchon nach wenigen Stunden wie=
der
glänzend gewichst werden. Wöchentlich 1 2mal damit eingefettete Stiefel bleiben
ſtets waſſerdicht und weich, ſo daß ſich die
kleine Auslage ſchnell bezahlt macht. Doſe:
25 und 50 Pf. Zu haben bei: Carl Watzinger,
Wilhelminenſtraße II. W. Manck, Ballonplatz.
A. Cellarius, Bleichſtraße 53. Ph. Greinert,
Carlsſtraße 26. Cl. Behle, Markt. J. V.
Haenzel, Rheinſtr. 37. Carl Löhr, Promenade=
ſtraße
2. V. Hebermehl, Eliſabethenſtr. 53.
Frau S. Endner, Soderſtr. 52, und bei Carl
Mahr, Traiſa.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 22. November.
4. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
Glaue Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Lydia.
Plauderei in 1 Akt von Otto Franz Genſichen.
Verſonen:
Lydia
Frl. Cramer.
Horaz
Herr Edward.
Calais
Herr Hacker.
Ein Selave
Herr Wagner.
Hierauf - zum erſten Male:
Der zündende Funke.
Luſtſpiel in 1 Akt von Eduard Pailleron.
Verſonen:
Raoul von Geran
Herr Hacker.
Frl. Ethel.
Leonie von Renat.
Antoinette
Frau Kläger.
Zum Schluß - neu einſtudiert:
Der zerbrochene Krug.
Luſtſpiel in 1 Akt von Heinrich v. Kleiſt.
Perſonen:

11962

Walter, Gerichtsrat . . Herr Mickler.
Adam, Dorfrichter
Licht, Schreiber,
Frau Marthe Rull.
Eve, ihre Tochter
Veit Tümpel, ein Bauer, Herr Leib.
Ruprecht, ſein Sohn
Frau Brigitte
Grete.) Mägde
Lieſe,
Der Büttel
Ein Bedienter
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.

Herr Werner.
Herr Wagner.
Frl. Schütky.
Frau Kläger.
Herr Sachs.
Frl. Berl.
Frl. Bernhard.
Frau Kilian.
Herr Krüger.
Herr Hartig.

[ ][  ][ ]

20

25

30

Nr. 228
Allgemeine Renten-Avstalt Stuttgart.
Unter Aufſicht der Königl. Staatsregierung. Gegründet 1833.
Einfache Lebensverſicherung:
Lebensalter beim Eintritt z. B.
Für je 1000 M. nach Ableben zahlbar beträgt die Jahresprämie M. 15.70 17.90 21.30 25.50
Dividendengenuß ſchon nach 3 Jahren. Die Prämie beträgt daher
nach dieſer Zeit bei 28pCt. Dividende nur noch
M. 11.31
12.89
15.34
18. 36
Abgekürzte Lebensverſicherung:
Lebensalter beim Eintritt z. B.
20
30
25
Für je 1000 M. nach Ableben oder in einem beſtimmten Lebensjahr
zahlbare Verſicherungsſumme beträgt, abgekürzt z. B. auf das
50te 55te
60te
65te
die Jahresprämie
M. 24.80 25.70 27.70 30.40
Nach 3 Juhren durch Genuß der Dividende bei 28pCt. laus der
einfachen Lebensverſicherung) nur noch
M. 20.41
20.69 21.74
23.26.
(Die Zahlung der Prämien kann in ½ jährl. Naten ſtatthaben.)

3021

35 Jahre

35 Jahre
Jahr, 8

10628)

Die General=Agentur Darmſtadt: Waldstrasse L.

Polisiſche usberßiaz.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am 19. Vormit=
tags
den Beſuch des Prinzen Wilhelm, ſpäter den des ruſſiſchen
Botſchafters Schuwalow und nahm um 12½ Uhr den Vortrag
Albedylls entgegen. Am 20. empfing der Kaiſer den Oberhofmar=
ſchall
Grafen Verponcher, ſpäter den Staatsminiſter von Bötticher
und den zum Gouverneur von Mainz ernannten General von Winter=
feld
. Um 4 Uhr empfing der Kaiſer den Reichskanzler zum Vortrag.
Die Galatafel bei dem Kaiſer Wilhelm aus Anlaß des Beſuchs
des ruſſiſchen Kaiſerpaares beſtand aus 98 Gedecken. An derſelben
nahmen neben dem Reichskanzler auch die Fürſtin Bismarck und
Graf Herbert Bismarck teil. Sehr bemerkt wurde, daß bei der
Tafel Kaiſer Alexander dem Fürſten Bismarck, welcher etwas ent=
fernt
ſaß und den er daher beſonders darauf aufmerkſam machen
ließ, ſehr freundlich zutrank. Wegen Ausfalls der Galaoper er=
folgte
die Abreiſe der ruſſiſchen Gäſte bereits um halb 10 Uhr;
die Prinzen Wilhelm, Heinrich, Albrecht, Leopold gaben denſelben
bis zum Potsdamer Bahnhof das Geleite, wo die zum Ehrendienſt
befohlenen Perſonen, ferner die geſamte Generalität, die General=
und Flügeladjutanten des Kaiſers Wilhelm zur Verabſchiedung an=
weſend
waren. Reichskanzler Fürſt Bismarck begab ſich, nachdem
er vorher den Generaladjutanten des Kaiſers, Tſcherewin, empfangen
hatte, am Freitag um 3½ Uhr Uhr zum Kaiſer Alexander, mit wel=
chem
er eine faſt einſtündige Unterredung hatte. Der Großfürſt=
Thronfolger beſuchte den Fürſten Bismarck. Dem ruſſiſchen Bot=
ſchafter
, Grafen Schuwalow, wurde auf Antrag des Fürſten Bis=
marck
noch am 18. abends der ſchwarze Adlerorden verliehen.
Am Samstag vormittag beſuchte Prinz Wilhelm den Fürſten
Bismarck.
Prinz Wilhelm wird mit ſeiner geſamten Familie und ſeinem
geſamten Hofſtaate in der allernächſten Zeit von Potsdam nach
Berlin überſiedeln und ſeine Wohnung zunächſt für den Winter im
Berliner Schloſſe nehmen, da er für dieſe Zeit die Vertretung des
Kaiſers bei allen größeren und anſtrengenden Feſtlichkeiten des Hofes
wird zu übernehmen haben.
Die Nordd. Allg. 8tg. ſchreibt: Ein Telegramm derN. Fr.
P.' aus San Remo kommentiert die vor einigen Tagen gemeldete
Eiterentleerung in nicht günſtigem Sinne, doch kann die fragliche
Mitteilung auch nur auf Hypotheſen ärztlicher Korreſpondenten
beruhen. Uebereinſtimmend konſtatieren dagegen alle anderen Privat=
meldungen
das fortdauernde günſtige Allgemeinbefinden, welches aus
einer höchſt ſelten vorkommenden, merkwürdig guten Konſtitution
reſultiere.
Der Reichskanzler präſidierte am Sonnabend einer Sitzung des
preußiſchen Staatsminiſteriums. Die Meldung, Fürſt Bismarck ge=
denke
in dringenden Staatsangelegenheiten nach San Remo züm
Kronprinzen zu reiſen, dürfte zum Mindeſten verfrüht erſcheinen,
da der Kanzler ſpäteſtens am Montag von Berlin nach Friedrichs=
ruh
zurückzureiſen beabſichtigte
Die N. A. 8. ſagt: Nachdem in der Preſſe Oeſterreich=
Ungarns Zeitungen aller Parteiſchattierungen mit herzlicher Sym=
pathie
über die ſchwere Heimſuchung ſich geäußert, von welcher das
Deutſche Reich in der Erkrankung unſeres teuren Kronprinzen be=
troffen
worden iſt, ſind nun auch an viel bedeutſamerer und er=
habenerer
Stelle, in der Reichsvertretung der benachbarten Monarchie,
in den Delegationen, Kundgebungen der wärmſten Teilnahme an
dem Ergehen unſeres Kronprinzen in feierlichſter Weiſe zum Aus=
druck
gelangt. Mit gerührter Dankbarkeit wird allenthalben im
Deutſchen Reiche dieſe beredte Bethätigung freundnachbarlicher
Teilnahme empfunden worden ſein, welche in der gemeinſamen Ver=
ehrung
und Liebe für den erlauchten Kronprinzen eine neue Be=
feſtigung
jener innigen und herzlichen Beziehungen erkennen läßt,

die unſer Deutſches Reich zu allgemeiner Genugthuung mit dem
Habsburgiſchen Kaiſerreiche Perbinden.-
Die Nordd. Allg. 8tg." tritt entſchieden der Behauptung der
Times' entgegen Deutſchland habe als Vorbedingung zur Wieder=
änbahnung
eines freundſchaftlicheren Verhältniſſes zu Rußland ge=
fordert
, däß der ruſſiſche Finanzminiſter Wiſchnegradski zurücktrete
und daß Pobedonoszew, ſowie Tolſtoi aufhörten, die Revanchepolitik
Frankreichs zu unterſtützen. Die inneren Einrichtungen Rußlands,
meint die N. A. 3. könnten nie Gegenſtand eines Abkommens mit
Deutſchland oder Oeſierreich ſein. Die Schwierigkeiten auf wirt=
ſchaftlichem
Gebiete könnten befreundeten Nationen keinen Anlaß
zur Verſtimmung bieten. Die wirtſchaftlichen Differenzen Deutſch=
lands
und Rußlands hätten ohne Rückwirkung auf das politiſche
Einvernehmen ſchlimmere Phaſen durchgemacht.
Bezüglich des Grenz=Zwiſchenfalls von Raou=ſur=Plaine kann
die Allg. 3tg.- mitteilen,. daß entgegen den Behauptungen der
franzöſiſchen Preſſe, alle von deutſcher Seite von anfang an ge=
brachten
Erklärungen über den Thatort Beſtätigung erfahren haben.
Die Nachſteuer für Branntwein hat 24 Millionen Mark einge=
bracht
.

Franſtreich. Die Demiſſion des Miniſteriums Rouvier iſt nun
doch erfolgt. Den direkten Anlaß hierzu boten die Vorgänge in der
Sonnabendsſitzung der Deputiertenkammer. Die äußerſte Linke
hatte eine Interpellation in betreff der Konverſionsfrage eingebracht,
Miniſterpräſident Rouvier beantragte indeſſen die Vertagung der
Angelegenheit und ſtellte er die Vertrauensfrage. Clemenceau
meinte, die Kammer könne auf die Vertagung nicht eingehen, die
Kriſis dürfe nicht länger hinausgeſchoben werden; es gebe keine Re=
gierung
mehr, das Miniſterium vermöge nicht, eine republikaniſche
Regierung zu leiten; das Parlament befinde ſich in den Händen
der Rechten. Gerichte und Polizei bekämpften einander und ſei die.
Unordnung in der Verwaltung eine vollſtändige. Hierauf lehnte
die Kammer mit 328gegen 242 Stimmen die Vertagung ab, worauf
Rouvier die Demiſſion des Kabinetts anzeigte. Wie verſichert
wird, äußerte Rouvier beim Verlaſſen der Kammer zu Clemenceau:
Sie haben mich von einer ſchweren Bürde befreit; ich werde Grevy
raten, Sie zu berufen.: Grevy ſelbſt nahm die Demiſſion der
Miniſter an, beauftragte dieſelben aber, die laufenden Geſchäfte
periodiſch fortzuführen. Im Laufe des Sonnabend konferierte
Grevy mit Freyeinet und einigen anderen hervorragenden politiſchen
Verſönlichkeiten.
Die Republique françaiſer teilt mit: Grevy beſprach ſich lange
mit Freyeinet, ohne demſelben die Miſſion zur Kabinettsbildung
anzubieten. Grevy erklärte, keine Mühe zu ſcheuen, um ein Kabi=
nett
zu konſtituieren; er ſei aber entſchloſſen, keinem verfaſſungs=
widrigen
Zwange nachzugeben und nicht zu demiſſionieren. Anderen
Mitteilungen zufolge hat Freyeinet bereits dem Präſidenten Grevy
zugeſagt, die Neubildung eines Kabinetts zu verſuchen. De ver=
breiteten
Gerüchte, Boulanger könne wieder Miniſter werden, ſind
abſolut unbegründet.
Das Joural des Debats' ſagt, Grevy hätte im Verlaufe eines
Geſpräches mit verſchiedenen politiſchen Perſönlichkeiten die unwei=
gerliche
Abſicht kundgegeben, auf ſeinem Poſten zu verbleiben; er
würde niemals geſtatten, daß Mitgli=der des Parlaments durch
Ausübung eines Druckes die Abdankung des Präſidenten der Repu=
blik
herbeiführten. Es würde dies gradezu eine Vernichtung der
Verfaſſung ſein welche die Regierungsgewalt des Staatsoberhaup=
tes
auf ſieben Jahre feſtſetze und dasſelbe während dieſer Heit den
Kämpfen der Parteien entziehe. Wenn der Präſident heute zurück=
träte
, würde ein ſehr bedenklicher Präzedenzfall geſchaffen; die Stel=
lung
des Präſidenten würde hierdurch beinahe eine jederzeit wider=
rufliche
werden, wodurch jeder Nachfolger ſich gezwungen ſehe, immer
792

[ ][  ][ ]

3022

Nr. 238

dann abzudanken, wenn entweder eine angenblickliche Strömung
gegen ihn oder zu gunſten einer andern Verſönlichkeit vorherrſche.
Die Behörden haben umfaſſende Vorſichtsmaßregeln getroffen,
die Poſten im Innern von Paris ſind verdoppelt worden, alle
Volizeiagenten ſind aufgeboten und in mehreren Kaſernen ſtehen die
Truppen zum Eingreifen bereit.
Wilſon wurde am 18. ds. von dem Unterſuchungsrichter Athalin
vernommen, ohne daß weſentlich neues zutage gefördert wurde.
Wilſon ſagte nur aus, er werde ſpäter ausführlichere Aufklärungen
abgeben.
Bekgien. Eine hochofficiöſe Note des BrüſſelerNordu erklärt,
der Beſuch des Zaren in Berlin bedeute eine perſönliche Sympathie=
bezeigung
des Zaren gegenüber dem Kaiſer Wilhelm angeſichts der
traurigen Vorgänge im Hauſe Hohenzollern.
Italten. In der Deputiertenkammer richtete Präſident Bian=
cheri
bei Uebernahme der Geſchäfte eine Anſprache an die Kammer,
wobei er mit anerkennenden Worten der italieniſchen Truppen in
Afrika, ſowie des verſtorbenen Miniſterpcäſidenten Depretis gedachte.
Miniſterpräſident Crispi erklärte, daß unter dem Veriſtyl des Denk=
mals
für den König Victor Emanuel in Rom ſowohl für Depretis
als auch für die übrigen Mitarbeiter an der nationalen Einigung
Italiens Statuen errichtet werden ſollten. Der Witwe Depretis
ſoll das Beileid der Kammer ausgeſprochen werden.
Auzkand. Das Journal de St. Petersbourg! vom 20. ſagt,
daß die überaus freundlichen traditionellen Beziehungen beider Mo=
narchen
ſich in der Begegnung wiedergeſpiegelt haben und betont
die rührende Sorgfalt des Kaiſers Wilhelm. Angeſichts der Krank=
heit
des erhabenen Kronprinzen habe man das Ceremoniell ge=
ſchmälert
und den Verkehr zu einem Familien=Charakter tragenden
gemacht. Möge dieſe Freundſchaft ſich in den Beziehungen beider
Nationen wiederſpiegeln.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 22 November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generallieutenant v. Wissmann, Kommandeur der Großh. (25.)
Diviſion, den Sekondlieutenant Hoos vom 2. Großh. Jaf.=Regt.
Großherzog) Nr. 116, den Sekondlieutenant v. Plönnies von dem=
ſelben
Regt., den Königl. Preußiſchen außerordentlichen Geſandten
am Großh. Badiſchen Hofe Herrn v. Eiſendecher, den Oberſtlieute=
nant
a. D. v. Derſchau aus Auerbach a. d. B., den Kaiſerl. Tele=
graphen
=Direktor Kuß von Flensburg; zum Vortrag den Staats=
miniſter
Finger, den Geheimerat Dr. Becker.
- Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen trafen Sams=
tag
abend 9 Uhr 20 Minuten, von Berlin kommend, hier ein, ſtiegen
im Großh. Schloſſe ab und ſetzten um 10 Uhr 22 Minnten die
Reiſe nach San Remo fort, um dortſelbſt der Feier des Geburtstags
Ihrer Königl. Hoheit der Frau Kronprinzeſſin anzuwohnen.
Militärdienſtnachrichten. v. Winterfeld L., Generallieutenant
und Kommandeur der Garde=Kavallerie=Diviſion, zum Gouverneur
von Mainz ernannt; v. Wissmann, Generalmajor, beauftragt
mit der Führung der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion, unter Beförderung
zum Generallieutenant, zum Kommandeur dieſer Diviſion ernannt;
v. Alvensleben, Oberſtlieutenant und Kommandeur des 2. Großh.
Heſſ. Drag.=Regts. (Leib.=Drag.=Regts.) Nr. 24. zum Oberſt- be=
fördert
; Mache, Major vom 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. ( Groß=
herzog
) Nr. 116, unter Beförderung zum Oberſtlieutenant als etats=
mäßiger
Stabsoffizier in das Inf.=Regt. Nr. 136, Röther, Major
vom 1. Oberſchl. Inf.=Regt. Nr. 22, als Bataillons=Kommandeur
in das 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. (Großherzog) Nr. 116 verſetzt;
v. Grolman, Sekondelieutenant vom 2. Großh. Heſſ. Dragoner
(Leib=Drag.) Regt. Nr. 24. mit Beförderung zum Vremierlieutenant
und Stellung la suite des Regts. als Adjutant zur 29. Kavallerie-
Brigade kommandiert, Zahn, Premierlieutenant von demſelben
Regt., zum überzähligen Rittmeiſter befördert; v. Hagen, Premier=
lieutenant
von der Luftſchiffer=Abt. in das 3. Großh. Heſſ. Inf.=
Regt. (Leib=Reat.) Nr. 117 verſetzt. v. Lyncker, Hauptmann 1a
guite des 2. Rhein. Inf.=Regts. Nr. 78. unter Entbindung von
dem Kommando als Adjutant bei der 49. Inf.=Brigade (I. Großh.
Heſſ.) als Kompagniechef in das Regt. einrangiert; v. Winckler,
Vremierlieutenant vom Lauenburg. Jägerbataillon Nr. 9, unter
Stellung la guite des Bataillons, als Adjutant zur 49. Inf.=Brig.
kommandiert, v. Hanneken, Hauptmann und Kompagniechef vom
4. Großh. Inf.=Regt. (rinz Karl) Nr. 118. in das 6. Thüring.
Inf.=Regt. Nr. 95 verſetzt. v. Grävemeyer, Premierlieutenant
vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt (Prinz Karl) Nr. 118,. zum Haupt=
mann
und Kompagniechef befördert; Küchler, Premierlieutenant
vom 4. Oſtpreuß. Grenadier=Regt. Nr. 5, in das 4. Großh. Heſſ.
Inf=Regt. Nr. 118 verſetzt. Goldmann, Premierlieutenant vom
2. Großh. Heſſ. Inf=Regt. (Großherzog) Nr. 116, zum Hauptmann,
Vampe Sek.=Lt. von demſelben Regiment zum Premierlt., Deter,
Premierlt. vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. (Leib=Regt.) Nr. 117.
zum Hauptmann, v. Oppen, Hauptmann und Batteriechef vom
Großh. Heſſ. Feld=Art=Regt. Nr. 25 (Großh. Artillerie=Corps) zum
überzähligen Major - befördert. Melior, Sek.=Lt. von demſelben
Regt., in das 2. Bad. Feld=Art.=Regt. Nr. 30 verſetzt; Lotheißen,

Unteroffizier vom 1. Großh. Heſſ. Inf= (Ceibgarde=) Regt. Nr. 115.
v. d. Oſten, charakteriſ. Vort.=Fähnrich von demſelben Regiment,
v. Haas, Sommer, Unteroffiziere von demſelben Regiment,
v. Köckritz, charakteriſ. Port.=Fähnr. von demſ. Regt., Reinicke,
charakteriſ. Port.=Fähnr. vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Reat. (Leib=Regt.)
Nr. 117. Frhr. v. Schäffer=Bernſtein, Frhr. v. Nordeck zur
Rabenau, Unteroffiziere vom 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. (Garde=
Drag.=Regt.) Nr. 23, - zu Port.=Fähnrichs, - Hecker, Vicewacht=
meiſter
vom 2. Bat. (Prenzlau) 8. Brandenburg. Landw.=Regts.
Nr. 64, zum Sek.=Lt. der Reſ. des 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regts.
Garde=Drag.=Reats.) Nr. 23. Göbel, Viceſeldwebel vom 1. Bat.
(Weſel) 5. Weſtfäl. Landw.=Regts. Nr. 53. zum Sek.=Lt. der Reſ.
des 1. Großh. Heſſ. Inf= (eibg.) Regts. Nr. 115, Schaub, Vice=
feldwebel
vom 1. Bat (Gießen) 2. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr.
116, zum Sek.=Lt. der Reſ. des 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. ( Groß=
herzog
) Nr. 116, Schmitz, Vicefeldwebel vom Ober=Elſäſſ. Rey.=
Landw.=Bat. (Mühlhauſen i. E.) Nr. 99, zum Sek.=Lt. der Reſ. des
3. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. (Leib=Reats.) Nr. 117, Kaden, Jung,
Vicefeldwebel vom 1. Bat. (Mainz) 4. Großh. Heſſ. Landw.=Regts.
Nr. 118, zu Sek. Lts. der Reſ. des Naſſau. Feld=Art.=Reats. Nr. 27,
Michel, Vicefeldwebel vom 1. Bat. (Mainz) 4. Großh. Heſſ. Landw.
Regts. Nr. 118. zum Sek.=Lt. der Reſ. des Brandenb. Fuß=Art.=
Reats. Nr. 3 (General=Feldzeugmeiſter) - befördert; Amelung,
Sek. Lt. vom 3. Großh. Heſſ. Inf=Regt. (Leib=Regt.) Nr. 117, der
Abſchied bewilligt: Alter, Pr.=Lt. vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Prinz Karl) Nr. 118. als halbinvalide mit Penſion ausgeſchieden
und zu den Offizieren der Landw.=Inf. übergetreten; v. Peters=
dorff
, Oberſt a. D. zuletzt Oberſtlt. und etatsmäßiger Stabs=
offizier
des 3. Großh. Heſſ. Inf=Regts. (Leib=Regts.) Nr. 117 mit
ſeiner Penſion zur Dispoſition geſtellt und zum Bezirks=Kommandeur
des 2. Bat. (Weilburg) 2. Naſſau. Landw.=Regts. Nr. 88 ernannt;
Noack, Sek.=Lt. von der Inf. des 1. Bats. (Gießen) 2. Großh. Heſſ.
Landw.=Regts. Nr. 116, Hofheinz, Hauptmann von der Inf. des
2. Bats. (Worms) 4. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 118, mit
Penſion und ſeiner bisherigen Uniform der Abſchied bewilligt.
- Ordensverleihung. Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem
Generallieutenant Weſterweller v. Anthoni, Generaladjutanten
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs, die Erlaubnis zur Anlegung
der aus Anlaß des 50jährigen Regierungs=Jubiläums Ihrer Majeſtät
der Köniain von Großbritannien und Irland ihm verliehenen
ſilbernen Medaille erteilt.
Am Samstag, dem Jahrestag der Schlacht von Sliwnitza=
wurde
Sr. Hoh. dem Fürſten Alexander von der Kapelle des 2. Großh.
Drag.=Regts. Nr. 24 eine Morgenmuſik dargebracht.
In der Sitzung der Stadtverordneten am Freitag wurde der
Kontroleur der ſtädtiſchen Sparkaſſe, Herr E. Ekert, auf ſein Nach=
ſuchen
in den Ruheſtand verſetzt. An deſſen Stelle wurde der ſeit=
herige
Sparkaſſe=Buchhalter Herr G. Paul zum Kontroleur, ſowie
Herr Finanz=Aſpirant W. Netz zum Buchhalter der ſtädtiſchen Spar=
kaſſe
ernannt.
1 In ihrer letzten Sitzung verhandelte die Straflammer in einer
Anklage wegen Gefährdung eines Eiſenbahntransportes und zwar
waren Lokomitivführer Dotſch und Zugführer Beringer, beide aus
Mainz, beſchuldigt, daß ſie am 19. März d. J. einen der von Mainz
kommenden Frühzüge in den hieſigen Bahnhof hereingefahren
haben, ohne das auf Halt; geſtellte Einfahrtsſingnal gehörig zu
beachten. Der Zug fuhr, wie die Angeklagten ſelbſt zugeben, eine
ziemliche Strecke über das Signal hinaus, wodurch nach der An=
klage
die Gefahr eines Zuſammenſtoßes mit dem zur Ausfahrt nach
Worms paraten Güterzug entſtanden iſt. Ein Unglücksfall wurde
durch rechtzeitiges Eingreifen eines Weichenwärters verhütet. Die
Angeklagten, welche ſich keiner Schuld bewußt fühlten, berufen ſich
auf das ſchlechte Wetter, was ſie verhindert habe, das Halteſignal
rechtzeitig zu bemerken. Sie wurden, da ſich der Gerichtshof von
einer Schuld der Angeklagten durch Pflichtvernachläſſigung nicht
überzeugen konnte, von Strafe und Koſten freigeſprochen.
Das am vorigen Samstag im Morgengottesdienſt der hieſigen
Hauptſynagoge von dem Landesrabbiner Herrn Dr. Landsberger
geſprochene ergreifende Gebet für den deutſchen Kronprinzen wird in
allen Shnagogen des Großherzogtums jeden Samstag verleſen
werden. Dasſelbe lautet: Herr und Vaterl Hart geprüft hat
Dein unerforſchlicher Ratſchluß unſer großes deutſches Vaterland,
denn mit ſchwerer Krankheit haſt Du den Sohn unſers deutſchen
Kaiſers, den Kronprinzen des deutſchen Reiches, heimgeſucht, und
kummervoll blicken nicht nur die hohen Verwandten des Kranken,
ſondern das ganze deutſche Volk zu Dir empor, dem Herrn über
Leben und Tod. Deine Wege, o Herr, ſind unergründlich und Dein
Walten, wir verehren es in ſtiller Demut. Aber des Menſchen
Herz iſt ſchwach und ſeine Wünſche legt es Dir dar in kindlichem
Vertrauen. Wo die Kunſt des Menſchen von zweifelhaftem Erfolge,
da iſt Deine Hilfe noch nicht fern; denn Du verwundeſt und heileſt
wieder, Du töteſt und belebeſt wieders.
- O Herr, möge es Dein
Wille ſein, dem Hohen Kranken Linderung, Geneſung zu ſchenken.
Sende Ihm Deine Erquickung, auf daß Er Sich wieder aufrichte
und in frohem Danke Deine Gnade preiſe, verlängere Seine Lebens=
dauer
, auf daß er zur Freude Seiner erhabenen Familie, und zum

[ ][  ][ ]

Nr.
Heile unſers Vaterlandes und unſers Volkes noch viele Jahre lebe
und wirke. Amen.
Die zweite Verſammlung des Lokal=Gewerbvereins Darmſtadt
fand letzten Freitag abend in der Reſtauration Textor ſtatt und
war ſowohl von Mitgliedern, als auch von Damen außerordentlich
ſtark beſucht. Der Vorſitzende, Herr Bergrat Tecklenburg, gab zu=
nächſt
davon Kenntnis daß an Stelle des ausgefallenen Vortrags
von Prof. Dr. v. Weiſenbach, Herr Hauptmann gernin die Freund=
lichkeit
gehabt, die entſtandene Lücke auszufüllen und ſich hierzu das
Thema gewählt habe: Ein Charakterbild von Kronprinz Friedrich
Wilhelm von Preußen. In jetziger hoch ernſter Zeit, in welcher
das Leben unſers Kronprinzen in ſo großer Gefahr ſchwebt, war
das Thema wohl geeignet, auch im kleinen Kreiſe des Gewerb=
vereins
behandelt zu werden. Herr Hauptmann Zernin verſtand
es, in einem faſt 1½ ſtündigen wohldurchdachten Vortrage den
hervorragenden Charakter und die vorzüglichen Eigenſchaften unſers
Kronprinzen zu ſchildern. Am Schluſſe der anziehenden Schil=
derungen
dankte der Vorſitzende, Herr Bergrat Tecklenburg, dem
Vortragenden, welchem Dank die Verſammlung ſich durch Er=
heben
von den Sitzen anſchloß. Herr Tecklenburg gab alsdann
noch eine Reihe von Fällen zur Kenntnis, in welchen er Gelegenheit
hatte. mit dem Kronprinzen zu verkehren, wobei er wiederholt
der Leutſeligkeit und des dem Kronprinzen eigenen Humors ge=
dachte
. Die Verſammlung hat kurz nach 10 Uhr ihr Ende erreicht.
E. Der unter Leitung des Herrn Hofmuſikers Dern ſtehende
Zither=Klub erfreute am Samstag abend im Saal zur Traube
ein ziemlich zahlreiches Publikum mit einem Konzert, deſſen Pro=
gramm
Umſicht und Geſchmack verriet. Für das Zitherſpiel hatte
man wohlweislich ſolche Vortragsſtücke ausgeſucht, welche der Klang=
farbe
des Inſtruments am meiſten zuſagen, wie z. B. die Gruber'ſchen
Sachen: Seelenverwandt (Lied ohne Worte) und: die Falkenſteiner
(Ländler). Das Zuſammenſpiel ließ an Präziſion und Ausdruck
nichts vermiſſen. Als ein Meiſter des Inſtruments gab ſich Herr
Dern in dem Vortrage des Schablaß'ſchen Solo Reiſebilder aus
Ungarn'. Für die nötige Abwechſelung im Konzert ſorgten die
Geſangs= und Violinvorträge des Fräulein Jungk und des Herrn
Riller. Die warme Stimme, die klare Phraſierung und der gute
Vortrag, über welchen erſtere verfügt, machen ihr Auftreten auch
im Konzertſaale zu einem gern geſehenen. Herr Hofmuſiker Kugler,
deſſen Irenen=Walzer die Dame nebſt drei anderen Stücken vortrug,
hatte freundlichſt die Klavierbegleitung übernommen. Herr Riller,
verdankt es ſeinem raſtloſen Streben, mit dem ein bedeutendes,
urſprüngliches Talent Hand in Hand geht, daß man ſeinem Spiel
ſtets mit lebhaftem Intereſſe folgt; die Wiedergabe des Wieniaws=
ky'ſchen
Violinſolo (ySouvenir de Hoscouc erfreute ſich und mit
Recht eines ſehr ſtürmiſchen Applauſes.
Die Göttinger Beitung: vom 17 d. M. ſchreibt über das
am 15. ſtattgehabte 3. Konzert des Göttinger Philharmoniſchen
Vereins: Die Soliſtin des Abends, Frl. Finkelſtein vom Großh.
Hoftheater in Darmſtadt, verfügt über einen großen, in allen Re=
giſtern
ausgeglichenen Mezzo=Sopran von edelſter Klangfarbe; ihre
Intonation iſt glockenrein, die Tonbildung vornehm, die Technik in
engerem Sinne vorzüglich ausgebildet, die Ausſprache, auch der
Konſonanten, von muſterhafter Deutlichkeit, der Vortrag echt muſi=
kaliſch
und dabei warm belebt; lebendiges Empfinden vereint ſich
mit ungewöhnlicher Ausdrucksfähigkeit, künſtleriſche Phantaſie mit
Verſtändnis und Geſchmack. Das Publikum hat in Frl. Finkelſtein
eine exquiſite Liederſängerin kennen gelernt. Der Vortrag der Lieder
von Brahms und Kafka war ſchlechthin vollendet; als Zugabe ſpendete
die Sängerin Schubert's Haideröslein, welches, mit einer reichen,
vielleicht zu reichen Fülle von Nuancen ausgeſtattet, die Zuhörer
zu ſtürmiſchem Beifall hinriß.
Das kgl. preußiſche Landesökonomie=Kollegium hat in ſeiner
jüngſten Sitzung den Herrn Landwirtſchaftsminiſter Dr. Lucius er=
ſucht
, daß für die Löſung der landwirtſchaftlichen wichtigen Düngungs=
fragen
nach der von Profeſſor Wagner daher mit ſo großem Er=
ſolge
ausgebildeten Methode die entſprechenden Einrichtungen an
den landwirtſchaftlichen Lehranſtalten Preußens getroffen werden
möchten.
M. A.
Wie die N. H. B.u hören, beabſichtigt das Komite des
Karneval=Zug=Vereins in anbetracht der betrübenden Nachrichten über
den Geſundheitszuſtand unſeres allverehrten Kronprinzen vorerſt
alle Vorarbeiten für den kommenden Karneval einzuſtellen und ſoll
demnächſt eine Verſammlung einberufen werden, um den Mitgliedern
den Vorſchlag zu machen, von größeren Veranſtaltungen in dieſem
Jahre abzuſehen.
1 Der am 20. ds. von Mitgliedern der Alpenvereinsſektion Darm=
ſtadt
ausgeführte Ausflug von Weinheim nach Schriesheimerhof,
Weißen Stein, Oelberg iſt unſtreitig eine der lohnendſten Tagestouren
im Odenwald. Bietet ſchon der bald auf namhafte Höhe führende,
beſtändig oben bleibende Weg ſelbſt eine Reihe mannigfaltigſter
ſchönſter Landſchaftsbilder, ſo gewährt der mit zu den höchſten Er=
hebungen
des Odenwaldes zählende, jetzt von einem Ausſichts=
Pavillon gekrönte Weiße Stein, einen geradezu großartigen Blick auf
Höhen und tiefeingeſchnittene Thäler des heimiſchen Gebirges und
die Rheinebene bis zur Haardt. Für diesmal war hier die Aus=

228
3023
ſicht leider verſagt - ein Bild grau in grau - während ſie von
dem benachbarten Oelberg verhältnismäßig günſtig war. Der Oel=
berg
wird augenſcheinlich, aber mit Unrecht, wenig beſucht; die
Anbringung von Wegweiſern, an denen auf der anderen Seite,
Weinheim-Heidelberg, kein Mangel iſt, wäre hier, vom Weißen Stein
ab, erwünſcht. Der Rückweg ging über die höchſte Ruine Strahlen=
burg
, Schriesheim, Weinheim.
5 Kleine Mitteilungen. Am Mittwoch nachmittag logierte ſich
ein angeblicher Kaufmann bei einer Frau in der Saalbauſtraße
ein, ließ ſich am nächſten Morgen den Kaffee ſervieren und ent=
fernte
ſich dann, den Zimmer= und Thorſchlüſſel mitnehmend. Der
Burſche iſt bis jetzt in ſeine Wohnung noch nicht zurückgekehrt und
hat man es hier wohl mit einem Schwindler zu thun. Einem
Trödler in der kleinen Ochſengaſſe wurden am Freitag nachmittag
aus ſeinem Geſchäftslokal 3 Uhren entwendet. Ein Kaufmann
in der Heinrichſtraße machte vor einigen Tagen die unangenehme
Entdeckung, daß ihm aus ſeinem Weinkeller etwa 8 Flaſchen
Liebfrauenmilch, ſowie einige Flaſchen Cognac entwendet worden
waren. Als des Diebſtahls verdächtig erſchien ſeine Lauffrau und
wurde dieſelbe auch auf der That ertappt. Sonntag nacht gegen
1 Uhr entſtand in dem Seitenbau des Hauſes Waldſtraße Nr. 20
ein Wechſelbrand, der durch die Hausbewohner alsbald gelöſcht
wurde. Ein mit den Strafgeſetzen ſchon oft in Konflikt geratener
Burſche verübte Nachts auf der Straße Ruheſtörung, ſchimpfte
den Ruhegebietenden Schutzmann und verſuchte denſelben auch zu
ſchlagen. Der Burſche wurde in Volizeigewahrſam genommen.
Wegen Bettelns und Landſtreicherei wurden fünf Perſonen in
das Polizeigefänanis eingeliefert.
Traiſa, 20. November. Die goldene Hochzeit feierten heute
die Eheleute Georg Leißler dahier. Das Jubelpaar erfreut ſich
noch rüſtiger Geſundheit.
4 Mainz, 19. November. Das in dieſem Jahre hier gefeierte
Gutenbergsjubiläum hat einen Ueberſchuß von 874 Mark er=
geben
. Aus den Zinſenerträgen dieſes Ueberſchuſſes ſoll das hieſige
Gutenbergsmonument alljährlich am Johannistag geſchmückt werden.
Zur Uebernahme der Direktion für das hieſige Stadttheater
haben ſich 17 Bewerber gemeldet. Von denſelben werden indeß,
wie man hört, nur drei in Betracht kommen und zwar der der=
malige
Direktor unſeres Theaters Herr Preymaier und die Herren
Schirmer und Rahn. Beſonders dem letztgenannten Herrn, der
längere Zeit Theaterdirektor in Elberfeld war, geht der Ruf eines
trefflichen Bühnenleiters voran.
Für die Waſſerverſorgung von Mainz ſind jetzt zu den
zwei in Betracht kommenden Projekten die vergleichenden Koſten=
voranſchläge
ausgearbeitet worden. Demnach würde die Ausführung
des Projektes der Herleitung des Grundwaſſers von Raunheim=
Kelſterbach für die erſte Anlage bei 8400 Kubikmeter täglicher Waſſer=
förderung
2460000 M. erfordern und ſich die jährliche Betriebs=
ausgabe
zu 203 600 M. und der Selbſtkoſtenpreis des Waſſers zu
6⁸⁄ Pf. per Kubikmeter berechnen.
Die Erwerbung und Er=
weiterung
des bereits hier beſtehenden Dr. Rautert'ſchen Waſſer=
werks
würden ſich in der erſten Anlage bei einer Tagesleiſtung
von 8400 Kubikmeter auf 1422000 M. beziffern, der jährliche Be=
triebsaufwand
149 320 M. erfordern und ſich der Selbſtkoſtenpreis
des Waſſers auf 49 Pf. berechnen. In der nächſten Stadtverord=
netenſitzung
wird die Entſcheidung getroffen werden, welches der
beiden Projekte die Stadt ſich zu eigen macht.
Biſchof Dr. Haffner nahm am 20. die Konſekration des
Weihbiſchofs Feiten von Trier vor.
Die Unterſuchsanſtalt von Dr. Friedrich Jourdan dahier hat
ſoeben eine neue Methode der Verbeſſerung des Weines er=
mittelt
, welche beſonders für Rheinheſſen von großem Vorteil ſein
dürfte. Dr. Jourdan iſt es nämlich gelungen, ein Mittel ausfindig
zu machen, durch welches man ohne dem Wein fremde Stoffe ein=
zuverleiben
, den abnormalen meiſt ſchädlichen Säuregehalt auf ein
entſprechendes Maß zurückführen kann. Das von Dr. Jourdan
angeordnete Verfahren iſt weſentlich verſchieden von den ſeither
ſchon bekannten Entſäuerungsmethoden.
J. Alzey, 18. November. Die Stadtverordneten haben in ihrer
geſtrigen Sitzung einſtimmig beſchloſſen, zu dem Bau der Neben=
vahn
Alzey=Odernheim nach dem Rhein, das erforderliche Gelände
unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen.
Frankfurt a. M. 19. November. Der um 6 Uhr 40 Min.
früh hier fällige Berliner Schnellzug iſt erſt um 11 Uhr eingetroffen.
Die Verſpätung wurde durch eine nunmehr beſeitigte Betriebs=
ſtörung
vor dem Bahnhof Marburg veranlaßt, indem ein heute
nacht 3 Uhr von Kaſſel kommender Güterzug ſich kurz vor Mar=
burg
trennte und die abgelöſten Wagen mit aller Wucht auf die
vorangegangenen Wagen ſtießen, infolge deſſen zwei Güterwagen
entgleiſten und 5 bis 6 andere Güterwagen ſtarke Beſchädigungen
erlitten. Von dem Zugperſonal wurde niemand verletzt.
Frankfurt a. M., 19. November. Die Verhandlung wegen der
Homburger Gewerbebank wurde nachmittags 61, Uhr be=
endet
. Direktor Trenkner und Kaſſierer Schmehler der Gewerbe=
bank
wurden des betrügeriſchen Bankerotts, der Untreue, Ver=
ſchleierung
und Unterſchlagung, der frühere Direktor der Homburger

[ ][  ]

3024
Nr.
Farbenfabrik Peter Bange der Beihülfe dazu ſchuldig geſprochen,
ſämtlich ohne mildernde Umſtände. Trenkner und Schmehler wurden
zu je 5, Bange zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Berliu, 19. November. Zu den glücklichſten Menſchen in Berlin
werden heute der Polizeipräſident v. Richthofen und der Polizei=
oberſt
Herquet gehören. Die Verantwortung, die auf ihnen während
der Anweſenheit der ruſſiſchen Herrſchaften laſtete, war eine ſchwere.
Ein ſolches Aufgebot der Schutzmannſchaft, eine ſolche ſtrenge Ab=
ſperrung
der wichtigſten Verkehrsader der Reichshauptſtadt, hat
wohl bisher noch nicht ſtattgefunden; dabei war ein ganzes Heer
ruſſiſcher Geheimpoliziſten hier eingetroffen, die ſich unter das
Publikum miſchten und an ihren nicht gerade ſchönen flawiſchen
Geſichtszügen leicht erkannt werden konnten. Eine ſeltſame Er=
ſcheinung
war auch, daß bei der Vorüberfahrt des Zaren die ſpalier=
bildenden
Schutzleute auf ruſſiſchen Wunſch hin nicht vor dem Kaiſe=
Front machten, wie das ſonſt zu geſchehen hat, ſondern vor dem=
ſelben
Kehrt machten, damit ſie die Haltung des Publikums während
der Vorüberfahrt um ſo ſchärfer beobachten konnten. Um ſo wun=
derbarer
iſt, daß trotz der ſcharfen Abſperrung es an zwei ver=
ſchiedenen
Stellen Ruſſen gelungen iſt, die Kette der Schutzleute zu
durchbrechen und bis zum Wagen des Zaren zu gelangen, um ihm
Bittſchreiben zu überreichen.
Ansbach, 19. November. Von dem mittags 1¼ Uhr einfahren=
den
Würzburger Poſtzuge wurde der auf ſeinem Poſten ſtehende
Wechſelwärter Schwarz vom Lokomotivehlinder gegen die Stirn
geſtoßen. Der Tod erfolgte ſofort.
Bern, 19. November. Der Soldat Hürſt, der am 7. Oktober bei
einer Felddienſtübung im Feuer mit Kugelpatronen geſchoſſen und
einen Soldaten der gegenüberſtehenden Kompagnie getötet hat, iſt
heute vom Militärgericht des Totſchlags ſchuldig erkannt und zu
25 Jahren Zuchthaus verurteilt worden.
Brüſſel, 20. November. Der berühmte Maler Gallait iſt
geſtorben.
London, 17. November. Das Mauſoleum, welches die Ex=
kaiſerin
Eugenie in Farnborough für die Aufnahme der ſterb=
lichen
Ueberreſte des Kaiſers Napoleon III. und des kaiſerlichen
Prinzen bauen ließ, wird am 27. ds. feierlich eingeweiht werden
und anfangs Dezember ſollen die Leichen von der Gruft in der
Marienkirche in Chislehurſt dahin übergeführt werden. Die Ueber=
führung
wird nicht per Eiſenbahn erfolgen, ſondern der Leichenzug
wird die Landſtraße wählen. Man erwartet, die Königin und der
Prinz von Wales werden ſich an der Feierlichkeit beteiligen. Es
iſt auch von militäriſchen Ehrenbezeugungen die Rede.
Dover, 20. November. Vergangene Nacht um 11 Uhr fand ein
Zuſammenſtoß zwiſchen dem DampferScholten von Rotterdam
und einem unbekannten Dampfer ſtatt, infolge deſſen der Dampfer
Scholten' geſunken iſt. 200 Perſonen ſollen, wie verlautet, um=
gekommen
ſein. Genauere Feſtſtellungen liegen noch nicht vor, 50
Perſonen wurden durch den Dampfer Edro= gerettet und hierher
gelandet.
New=York, 18. November. Der Anarchiſt Johann Moſt wurde
heute dem Polizeirichter vorgeführt; Moſt erklärte, er ſei nicht
ſchuldig; er wurde gegen Hinterlegung einer Bürgſchaft freigelaſſen.
Die Schlußverhandlung gegen denſelben iſt auf den 22. ds. an=
beraumt
worden.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 20. November.
Der Prophet.
B. M. Kaum ſind die unſterblichen Weiſen Mozarts verklungen
und ſchon muß das Ohr ſich an eine muſikaliſche Sprache gewöhnen,
welche im denkbar ſchroffſten Gegenſatz zur Mozart'ſchen Empfind=
ung
ſteht! Es iſt eben die Pflicht der Bühne, einem Jeden gerecht
zu werden und die heterogenſten Stile zu pflegen. Bei den herr=
lichen
Melodien der Zauberflöte; konnten wir ſo recht die Wahr=
heit
eines auf; den Meiſter ſich beziehenden Dichterwortes fühlen:
Wenn die Andern uns ergreifen mit der Quelle vollem Schwall,
läſſeſt du ein Tröpfchen träufen, - und es ſpiegelte das All1 Der
Quelle voller Schwall wird uns im Propheten ſo hörbar
wie vielleicht in keiner anderen Oper Meyerbeers, aber mit der
Wiederipiegelung des All= hat es gute Wegel Dazu war Meyer=
beer
, trotz der ihm zu Gebote ſtehenden reichen Ausdrucksmittel, viel
zu einſeitig; ſein Können galt vorzugsweiſe der Schilderung des
Gemütslebens nach Seiten des leidenſchaftlich=pathetiſchen Moments.
Und dabei kommt es ihm ſchließlich auch weniger auf die Stim=
mung
des Einzelnen, als auf das Geſamtgefühl an. Wo es ſich
darum handelt Maſſen in Bewegung zu ſetzen, da beginnt ſein
Reich. Im Propheten; hat dasſelbe zwar eine bei weitem ge=
ringere
Ausdehnung als in den dreizehn Jahre früher geſchriebenen
Hugenotten; dennoch fehlt es auch in dieſer Oper nicht an Zügen
welche des Komponiſten Geſtaltungskraft nach dieſer Richtung hin
bekunden, wennſchon es ſich unmöglich in Abrede ſtellen läßt, daß
der Komponiſt der verſiegenden Produktion durch das Aufgebot
des geſammten techniſchen Apparats, den ihm eine langjährige Er=
fahrung
an die Hand gegeben hatte, zu Hilfe zu kommen ſuchte.

228
Für ein Theater von dem Range des unſrigen kann der
Prophet; vorausſichtlich noch auf lange zugkräftiges Repertoireſtück
bleiben, denn die pompeuſe Inſeeneſetzung, welche die Oper verlangt,
ſtößt bei uns auf keine äußeren Schwierigkeiten. Wir brillant
machte ſich z. B. wiederum heute der durch Exploſion bewirkte Zu=
ſammenſturz
des Feſtſaalesl Dieſer Triumph der Maſchinenkunſt
trug Herrn Kranich einen Hervorruf ein. Wir erwähnen dies in
unſerer Beſprechung deshalb, weil das Aeußere, die Ausſtattung,
in den Meyerbeer'ſchen Opern ein viel zu wichtiger Faktor iſt, als
daß man leicht darüber hinweggehen könnte. Selbſtverſtändlich ge=
bricht
es uns auch nicht an tüchtigen Einzelkräften, welche dem
Werk in Rückſicht ſeines muſikaliſchen Gehalts das nötige Relief
verleihen können; die drei Hauptpartien liegen in den Händen von
Sängern, welche ſtimmliche Mittel, Geſchmack und Erfahrung hin=
länglich
beſitzen, um ihre Aufgaben mit Glanz durchzuführen. Frl.
Finkelſtein als Fides gewann ſich wie immer die Zuſtimmung
der Hörer im hohen Grade; dieſelbe gab ſich gleich im 2. Akt zu
erkennen nach dem Segen, welchen Fides auf das Haupt ihres
Sohnes herabfleht. Weitere Veranlaſſung zu lebhaften Beifalls=
bezeugungen
boten das Duett mit Bertha und die große Wiederſehens=
ſcene
im Dome (4. Akt). Fräul. Roth führte die an Schwierig=
keiten
reiche Partie der Bertha mit Sicherheit und Geſchmack durch;
namentlich in dem Duett mit Fides entfaltete die Stimme der
Sängerin ihren alten, ſieggewohnten Zauber. Als Träger der Titel=
rolle
befand ſich Herr Bär hauptſächlich in den arioſomäßig an=
gelegten
Stellen ganz auf der Höhe ſeiner Aufgabe. In dem Trio
der Wiedertäufer, gebildet von den Herren Eilers, Hofmüller
und Riechmann, verſtanden ſich die beiden erſten hauptſächlich auf
die erforderliche muſikaliſche Charakteriſtik.
Erwähnt ſei noch, daß ſich der bei der Krönungsfeierlichkeit
verwendete Knabenchor von guter Schulung erwies; er leierte den
Hymnus auf den Propheten nicht wie anderswo üblich mechaniſch
herunter, ſondern ſang denſelben mit verſtändigem Ausdruck.

Odes=Axrzeige.

[11964

Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht,
daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſern lieben
Vaier, Schwiegervater und Großvater
Heinrich Hartmann
h nach langem, ſchwerem Leiden in ein beſſeres Jenſeils
A abzurufen.
Darmſtadt, den 23. November 1887.
Im Namen,
der trauernden Hinterbliebenen.
Joan Poth.
6 Die Beerdigung findet Dienstag den 22. November, Nach=
mittags
3 Uhr, ſtatt.

Darrkſagutrig.

[11965

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei der
Beerdigung unſerer lieben Gattin und Mutter
Anna Wagner.
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden, für die troſtreiche
Grabrede des Herrn Pfarrer Strack und für den Geſang des
Vereins Sängerluſt ſagen wir unſern innigſten Dank.
Lukas Wagner und Tochter,
Eliſabethe Wagner.

Darrkſagatrrg.

[11966

Für die in ſo reichem Maße bewieſene Theilnahme bei
dem Begräbniß unſeres unvergeßlichen Gatten und Vaters
ſagen wir hiermit unſern aufrichtigſten innigſten Dank.
Darmſtadt, den 19. November 1887.
Die traueznde Familie Appfel.

Tageskalender.
Donnerstag. 24. November: Vortrag des Augenarztes Dr. med
Arthur Brückner hier im Verein für Verbreitung von Volksbil=
dung
(Turngemeinde Woogsplatz).
Samstag, 26. November: Konzert des Mozart=Vereins im Saalbau.

Zruc und Verloz: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.
Verantwortlich für die Redaction- Carl Wittich.