Abonnementspreis
Nernteljſährtlich 1 Markr 50 Pf. und.
Brtngerlohn. Auswärtz werden von
allen Voſtämtern Beſtellungen
ent=
eegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quarial ind. Poſtaufſchlag
A.
150. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Zuſerate
vrdemangenommen: in Darmſtadt
von der Expeditton Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärd
von allen Aunonen-Expeditionen.
Amtliches Organ
ſür die Bekannkmachungen des Grnzh. Kreigamls. des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
1887.
Mittwoch den 8. Juni.
Ne 109.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Die nachſtehende Zeiteintheilung für die Schießübungen der 11. Feld=Artillerie=Brigade auf dem Artillerie=Schießplatz
bei Griesheim bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 6. Juni 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(5502
v. Marquard.
Zeiteintheilung
für die Schießübungen der Regimenter der 11. Feld=Artillerie=Brigade pro 1887.
des Regiments Nr. 25. I. kriegsm. Schießen in den Abtheilgn. Freitag 17. 2. kriegsm. Schießen in den Abtheilgn. 1. Unterrichtsſchießen nach Abſchießen
des Regiments Nr. 25. Samstag 18. p.
2. Unterrichtsſchießen. Sonntag 19. Ruhe. Ruhe. Ruhe. Montag 20. 2. Unterrichtsſchießen. Dienstag 21. 3. Unterrichtsſchießen. Mittwoch 22. — 3. Unterrichtsſchießen. Donnerstag 23. 4. Unterrichtsſchießen Freitag. 24. 4. Unterrichtsſchießen. Samstag 26. 5. Unterrichtsſchießen. — Sonntag 26. Ruhe.
Ruhe. Ruhe. Montag 27. 5. Unterrichtsſchießen. Dienstag ⁄ 1. kriegsm. Schießen in den Batterien. — Mittwoch 38. 1. kriegsm. Schießen in den Batterien. Donnerstag 30.
Juli 2. kriegsm. Schießen in den Batterien. —
Freitag 2. kriegsm. Schießen in den Vatterien. Samstag 1. kriegsm. Schießen in den Abtheilgn. Sonntag 3. Ruhe.
Ruhe. Ruh. Montag.
1. kriegsm. Schießen in den Abtheilgn. Dienstag 2⁄₈ 2. kriegsm. Schießen in den Abtheilgn. Mittwoch 2. kriegsm. Schießen in den Abtheilgn. Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Montag 4. Vorbereitung zur Beſichtigung.
Beſichtigung durch Se. Excellenz den Vorbereitung zur Beſichtigung.
Herrn General=Inſpekteur. Vorbereitung zur Beſichtigung. Dienstag 12. Preisſchießen nach Abſchießen des
Regiments Nr. 27. Preisſchießen von 7 Uhr ab. Mittwoch 13. Abmarſch in die Garniſonen. Preisſchießen. Abmarſch in die Garniſonen.
373 [ ← ][ ][ → ]
1418
Nr. 109
Gefunden: 1 Zehnpfennigſtück. 1 weißes Taſchentuch ohne Zeichen. 2 eiſerne Kloben. 1 Rotizbuch in ſchwarze
Leinwand gebunden. 1 buntes baumwollenes Taſchentuch.
Kaſtenſporn. 1 Paar Hoſenträger, roth, weiß und blau.
1 neues evangeliſches Geſangbuch. 1 Stück Weißzeug. 1 Kinderkragen, durchbrochen. 2 ſchwarze ſeidene Quaſten.
Verloren: 1 kleines ſilbernes Armbandſchlößchen.
Zugelaufen: 1 kleiner weißer Hund mit gelben Ohren. 1 großer ſchwarzweißer Hund.
Darmſtadt, den 6. Juni 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Behanntmnchung.
Betreffend: Die Abgabe der Kapitalrentenſteuer=Erklärungen behufs,
der Veranlagung für das Steuerjahr 188889.
Nach Art. 14 des Geſetzes, die Einführung einer Kapitalrentenſteuer betreffend,
vom 8. Juli 1884 erfolgt die Heranziehung zu dieſer Steuer auf Grund einer
Er=
klärung, welche jeder nach den einſchlägigen Beſtimmungen Steuerpflichtige über
den Jahresbetrag ſeiner Zinſen, ſowie der etwa zum Abzug geeigneten Laſten bei
der hierzu berufenen Einſchätzungs=Commiſſion ſchriftlich abzugeben hat. Zu dieſen
Erklärungen iſt das von Großherzoglichem Miniſterium der Finanzen feſtgeſetzte
Formular zu verwenden und ſind dieſelben, je nach der Wahl des Steuerpflichtigen
offen oder verſchloſſen, jährlich ſpäteſtens bis zum 1. Juli, ohne daß der Pflichtige
deshalb eine beſondere Aufforderung abzuwarten hat, bei der Bürgermeiſterei des
Wohnorts abzuliefern.
Von der Verpflichtung zur Steuererklärung ſind nach Art. 15 des Geſetzes,
inſofern nicht im einzelnen Fall beſondere Aufforderung der Einſchätzungs=Commiſſion
ergeht, diejenigen Steuerpflichtigen entbunden, welche im unmittelbar
vorausge=
gangenen Steuerjahr bereits zur Kapitalrentenſteuer zugezogen waren, auch
in=
zwiſchen ihren Wohnſitz nicht gewechſelt und keine dem Betrag von 100 Mk. jähr.
lich erreichende Einkommensverbeſſerung aus Kapitalzinſen erlangt haben.
Inhaltlich des Artikels 16 des genannten Geſetzes haben die
Kapitalrenten=
ſteuererklärung abzugeben:
für minderjährige, vermißte oder unter Vormundſchaft geſtellte Perſonen
deren geſetzliche Vertreter;
2) für moraliſche Perſonen (Gemeinden, Körperſchaften, Stiftungen, An=/
ſtalten), ferner für Geſellſchaften, Genoſſenſchaften, Gantmaſſen, Erbmaſſen,
ſoweit eine Steuerpflicht hier überhaupt in Betracht kommt, die beſtellten
Vorſtände oder Verwalter;
3) in allen andern Fällen der Steuerpflichtige ſelbſt, und zwar hinſichtlich
des geſammten Zinſenbezugs, welcher, ſei es aus eigenem Vermögen oder
aus dem Vermögen ſeiner nicht ſelbſtſtändig zur Kapitalrentenſteuer
ge=
zogenen Angehörigen, ihm in Steueranſatz zu kommen hat.
Unter Bezugnahme auf die obigen Beſtimmungen richten wir an die hiernach
zur Einreichung von Kapitalrentenſteuerklärungen verpflichteten Bewohner unſerer
Bezirke hiermit die Aufforderung, ihre Erklärungen unfehlbar bis zum genannten
1. Juli d. J3. an die betreffenden Großherzoglichen Bürgermeiſtereien gelangen
zu laſſen, von wo dieſelben, und zwar wenn ſie verſchloſſen und mit entſprechender
Aufſchriſt verſehen ſind, uneröffnet an die Vorſitzenden der betreffenden Einſchätzungs=
Commiſſionen überſendet werden.
Das Formular zu den Kapitalrentenſteuererklärungen, welchem ein Auszug
aus dem Geſetz und eine nähere Anweiſung beigefügt iſt, hat der Steuerpflichtige
von der Bürgermeiſterei ſeines Wohnortes zu beziehen.
Bekannt gemacht, 7. Juni 1887.
(5508
Die Großherzoglichen Steuercommiſſariate
Groß=Gerau,
Darmſtadt,
Langen, Zwingenberg,
Schweisgut.
Rau.
Naumann.
Boeckmann.
Bekanntmachung.
Die Weißbinder= Spengler= und
Schloſſerarbeit bei Herſtellung des äußeren,
Verputzes am Pfarrhaus in der
Hügel=
ſtraße ſoll im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 11. Juni l. J8.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 33
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben,
ſind.
Darmſtadt, am 7. Juni 1887.
Großherzogliche Bllrgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (5504
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 23.
Mai 1887 ſoll die Hofraithe des Schmied=
meiſters Ewald Chriſtian Werner
zu Darmſtadt und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
IV. 432¾ 327 Hofraithe
Löffel=
gaſſe,
Montag den 13. Juni d. Js.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
verſteigert und ohne Rückſicht auf die
Taxation der Zuſchlag ertheilt werden.
Darmſtadt, den 3. Juni 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[5338
Harres.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Reutners Theodor
Haape zu Beſſungen gehörigen
Immo=
bilien, als:
Flur. Nr. ⬜7 Mtr.
II. 50¾ 194 Grabgarten
Eich=
bergſtraße,
II. 50½ 418 Hofraithe daſelbſt,
II. 50¾ 71 Grabgarten
da=
elbſt,
Donnerstag den 16. Juni d. 33.,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus nochmals mit
un=
bedingtem Zuſchlag öffentlich
meiſtbie=
tend verſteigert.
Beſſungen, den 6. Juni 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(5505
Weimar.
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1419
Nr. 109
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4869) Marienplatz 7 parterre ein
ſchönes möbl. Zimmer nach d. Straße gel.
4957) Roßdörferſtraße 26 2
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blirte Zim., zuſammen oder auch einzeln.
5083) Hofſtallſtraße 10 ein gul
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5181) Bleichſtraße 24 im oberen
Stock 2 Zimmer mit Möbel an einen
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5247) Carlsſtr. 33 ein gut möbl.
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5285) Carlsſtraße 21 ein freundlich
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5390) Hölgesſtr. 13 ein großes möbl
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5301) Caſinoſtraße 16 ein ſchönes
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5392) Wieſenſtr. 6 möbl.
Zimme=
mit Kabinet zu vermiethen.
1421
5393) Woogsplatz 6 möbl.
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zimmer mit ſep. Eingang.
5394) Obergaſſe 5 ein möbl.
Zim=
mer zu vermiethen und gleich beziehbar.
5395) N.=Namſtädterſtr. 61 möbl. 3.
5398) Liebigſt. 7. 2. St., 2 möbl. Z.
5400) Marienplatz 7 ein möblirtes
Zimmer zu verm. Preis 12 M. monatl.
5401) Roßdörferſtr. 33 3. St. ein
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5519) Neckarſtr. 11 Seitenbau ein
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5520) Eliſabethenſtr. 1, 2. Stock,
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Bei ungünſtiger Witterung im Saal.
Die Vergnügungs=Commiſſion.
Volitiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der „Reichsanzeiger' ſchreibt: Der Kaiſer
hat ſich auf der Reiſe nach Kiel einen Erkältungszuſtand zugezogen,
welcher zwar nicht von erregten Erſcheinungen begleitet iſt, jedoch
den Kaiſer nötigt, das Zimmer zu hüten.
Der Kaiſer hat ſich, wahrſcheinlich bei der Fahrt auf der
„Pommerania” die er trotz allen vorherigen Abratens nicht hatte
im Stich laſſen wollen, um die auf der Flotte befindlichen
Mann=
ſchaften nicht zu enttäuſchen, eine leichte Erkältung zugezogen und
Montag morgen das Bett gehütet. Er konnte deshalb am 6. beim
Aufziehen der Wache nicht am Fenſter erſcheinen, zur Enttäuſchung
der Menſchenmenge, die ſich dort auf die Nachricht vom Unterbleiben
der Reiſe nach Liegnitz weit zahlreicher als an den ſonſtigen Tagen
verſammelt hatte. Zufällig fuhr um dieſelbe Zeit der Kronprinz
im offenen Wagen am Palais vorüber. Die Menge drängte ſich
dicht zu ſeinem Wagen und brachte ihm wiederholt Hochruſe aus.
Zu irgend welchen ernſten Bedenken giebt der Erkältungszuſtand
des Kaiſers keinen Anlaß.
Der Kronprinz kam am 6. von Potsdam in Berlin an und
beſuchte die Großherzogin von Baden.
Wie jetzt verlautet, ſoll der Kronprinz mit Familie am Sonntag
abend nach England abreiſen.
Die neue ärztliche Prüſung über die Entwicklung des
Kehlkopf=
leidens des Kronprinzen ſeit der letzten gemeinſamen Unterſuchung
am 23. Mai, wird am 7. ſtattfinden. Dr. Mackenzie wird gemäß
der vorherigen Abrede zu derſelben Dienstag oder Mittwoch in
Berlin eintreffen.
Dem Bundesrate iſt der Entwurf eines Geſetzes, betr. die
Anwendung der abgeänderten Reichsgeſetze auf die landesgeſetzlichen
Angelegenheiten Elſaß=Lothringens zugegangen, deſſen einziger
Artikel folgendermaßen lautet: Durch kaiſerliche Verordnung kann
mit Zuſtimmung des Bundesrats angeordnet werden, daß eine
durch Reichsgeſetz erfolgte Abänderung reichsgeſetzlicher Vorſchriften,
welche in Elſaß=Lothringen als Landesrecht gelten, für Elſaß=
Lothringen landesrechtliche Anwendung finden ſoll. In der Ver=
ordnung iſt zugleich der Zeitpunkt feſtzuſetzen, von dem ab die
Ab=
änderung in Wirkſamkeit tritt.
Die Zuckerſteuer=Kommiſſion beaann am 6. ihre Arbeiten, von
einer Generaldiskuſſion wurde auf Vorſchlag des Vorſitzenden
ab=
geſehen. Die Diskuſſion und Abſtimmung über den Paragraphen 1
wurde ausgeſetzt und ſofort die Paragraphen 2, 3 und 6, betr. die
Erhebung der Zuckerſteuer und die Steuervergütung, diskutiert.
Staatsſekretär Jacobi verteidigt die Regierungsvorlage. Die
Kom=
miſſion vertagte ſchließlich die Vebatte ohne Beſchlußfaſſung bis
zum 7. abends. Durch die neueſtens eingebrachten Anträge zur
Zuckerſteuer dürfte die Beratung des Geſetzes erheblich verzögert
werden.
Ueber die ſignaliſierte Abreiſe des Reichskanzlers nach
Friedrichs=
ruhe iſt noch nichts bekannt geworden, vielmehr heißt es, daß ihn
die gichtiſchen Schmerzen zum Teil noch immer ans Bett feſſeln.
Es iſt daher auch an eine Teilnahme des Kanzlers an den Reichs
tagsverhandlungen nicht zu denken.
Zu der Timesmeldung vom angeblichen Rücktritt des Fürſten
Hohenlohe bemerkt die „Straßb. Poſt'. „Für jeden, der die hieſigen
Verhältniſſe kennt, bedarf es kaum noch der beſonderen Erwähnung,
daß dieſe Nachricht vollſtändig aus der Luft gegriffen iſt. Es iſt
nichts vorgekommen, das zu ſolcher Nachricht Anlaß gegeben haben
könnte, und der Fürſt denkt grade unter den jetzigen ſchwierigen
Verhältniſſen nicht daran, den Poſten zu verlaſſen, auf welchen des
Kaiſers Vertrauen ihn berufen hat.
Die „ Germania: beſtätigt jetzt die früher von ihr beſtrittene
Meldung, daß der Herzog Paul von Mecklenburg zum
Katholizis=
mus übergetreten ſei. Herzog Paul iſt augenblicklich ſchwer erkrankt.
Schweiz. Die eidgenöſſiſchen Räthe ſind am 6. in Vern
zuſam=
mengetreten. Zum Präſidenten des National= wie des Städte=
Raths wurden Ultramontane, zu Vicepräſidenten der beiden Räthe
Radikale gewählt.
Franſtreich. Die Pariſer Abendblätter vom 6. veröffentlichen
einen Brief Wilſon's, Schwiegerſohn des Präſidenten Grevy, worin
erſterer die von gewiſſen Zeitungen über ihn verbreiteten
verleum=
deriſchen Behauptungen, betr. Börſenſpekulationen, formell für un=
1431
Nr. 109
begründet bezeichnet und ein Schreiben des Syndikus des Agents de
Change mitteilt, worin dieſer in Beantwortung eines von Wilſon
an ihn gerichteten Briefes die bezüglichen Behauptungen wiederholt
für unbegründet bezeichnet und hinzufügt, er werde bemüht ſein,
dieſen Verleumdungen mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln
entgegenzutreten.
England. Im Unterhauſe kündigte am 6. bei der
Einzelbera=
tung des Etats der Civilverwaltung Generalpoſtmeiſter Raikes die
baldige Wiedereinführung der poſtmäßigen Probeſendungen in
Eng=
land an.
Lord Churchill's Angriffe auf die Armee= und
Marineverwal=
lung bilden das Thema des Tages. Die „Times' meint, Lord
Ran=
dolph Churchill's Kritik würde viel eindrucksvoller geweſen ſein,
wenn ſich der Ex=Schatzkanzler größerer Mäßigung befleißigt und
Uebertreibungen vermieden hätte. Die vorbandenen Mißſtände
leugnet das Blatt jedoch nicht und ſchreibt: „Das Syſtem, welches
in der Admiralität und im Kriegsminiſterium herrſcht, iſt eine
Schande für das Land und jeden in den beiden Departements
an=
geſtellten Beamten. Lord Randolph hat vollkommen recht, wenn er
es nicht bei Angriffen lediglich auf das Syſtem bewenden läßt.
Velgien. Die „Agence Havas' iſt in der Lage, wiederholt und
nachdrücklichſt die Angaben des „Soleil” zu dementieren, wonach ein
Austauſch von Mitteilungen zwiſchen der belgiſchen Regierung und
den auswärtigen Mächten, betreffend die belgiſchen Streikes,
ſtatt=
gefunden habe. Niemand ſei zu irgendwelcher Miſſion beauftragt,
die an die Streikes, welche übrigens als vollſtändig beendigt
anzu=
ſehen ſeien, oder an irgend einen anderen Gegenſtand anknüpfte.
Dänemarſt. Dem Unternehmen des Nord=Oſtſee=Kanals wird
in Dänemark ein beſonderes Intereſſe entgegengebracht. Es begreift
ſich dies auch, denn alle Schiffe, welche, aus der Oſtſee oder aus
der Nordſee kommend, den Sund paſſieren, legen in Kopenhagen
an, was nach Vollendung des Nord=Oſtſee=Kanals natürlich
weg=
fallen wird, denn wer würde dann noch den beſchwerlichen und
ge=
fährlichen Umweg um die Nordſpitze Jütlands machen? Nicht zu
läugnen iſt daher, daß der Kanal eine Schädigung der materiellen
Intereſſe Dänemarks bedeutet und man erörtert in allen Kreiſen
daſelbſt die Frage, ob es nicht geraten ſei, Kopenhagen zum
Frei=
hafen zu erklären, um durch die hiermit verbundenen Vorteile für
die Schiffahrt den Durchgangshandel der däniſchen Hauptſtadt zu
erhalten. Bis jetzt handelt es ſich jedoch erſt um ein Projekt und
ob deſſen Verwirklichung in der That den in den däniſchen
Handels=
kreiſen gewünſchten Erfolg haben würde, muß noch ſehr dahingeſtellt
bleiben.
Italien. In die Feier des italieniſchen Nationalfeſttages, dos
5. Juni, klang diesmal die ernſte Erinnerung an das Waffenunglück
der Italiener bei Saati und Dogali hinein. In der Hauptſtadt
Rom bildete die Enthüllung des Denkmales für die in dieſen
Kämpfen gefallenen Soldaten, das auf dem Bahnhofsplatze errichtet
worden iſt, den Mittelpunkt der Feier. Der König. die Königin
und der Kronprinz waren zugegen, von der Volksmenge immer
wieder ſtürmiſch begrüßt. Neben dem Denkmal ſtanden die bei
Saati und Dogali Verwundeten. Nach der Enthüllung unterhielt
ſich der König mit Kapitän Michelini, dem einzigen jenem Gemetzel
entronnenen Offizier und verſchiedenen verwundet geweſenen
Sol=
daten. Am Montag empfing der Monarch die ſämtlichen
Verwun=
deten aus den Kämpfen mit den Abhſſiniern im Garten des Quirinals.
Außkand. Wie beſtimmt verlautet, werden Saburow, einſt
ruſ=
ſiſcher Botſchafter am Berliner Hofe und Tatiſchew wegen der gegen
Deutſchland gerichteten Veröffentlichung geheimer diplomatiſcher
Aktenſtücke aus dem Staatsdienſt ſcheiden. Saburow iſt Senator,
Tatiſchew zählt dem Namen nach zu einem Miniſterium. Katkow
hat einen ſtrengen Verweis erhalten, weil er die Enthüllungen in
einer Moskauer Zeitung veröffentlicht hatte und iſt bei ſeiner
letz=
ten Anweſenheit nicht in Gatſchina empfangen worden. Die
Ver=
abſchiedung des Generals Bogdanowiſch iſt ausſchließlich auf deſſen
eigenmächtige politiſche Thätigkeit in Paris zurückzuführen. Die
franzöſiſche Kriſis, welche die Haltloſigkeit der franzöſiſchen Zuſtände
klar aus Licht brachte, hat in den leitenden Petersburger Kreiſen
den übelſien Nachgeſchmack hinterlaſſen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 8. Juni.
V7 - Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
ſtellvertreten=
den Vorſitzenden des Lokalgewerbvereins zu Worms Jakob Worret,
das Ritterkrenz 2. Kl. des Verdienſt=Ordens Philipps des
Groß=
mütigen verliehen.
Se. Hoheit Fürſt Alexander iſt am Montag zum
Kurge=
brauch nach Kiſſingen abgereiſt.
Geſtern vormittag fand auf dem Schießplatz bei
Gries=
heim vor Sr. Kaiſerl. Hoheit dem Großfürſten Sergius von
Rußland ein Vorexerzieren des I. Bataillons 1. Großh. Heſſ.
Inf.=Regts. Nr. 115 ſtatt. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
und Se. Großh. Hoheit der Prinz Heinrich wohnten dem
Vor=
exerzieren bei. Se. Königl. Hoheit, der Erbgroßherzog waren
in die Leib=Lompagnie eingetreten. Auch Ihre Kaiſerl. Hoheit
die Großfürſtin Eliſabeth und Ihre Großh. Hoheit die
Prin=
zeſſin Irene hatten ſich zu Wagen auf den Exerzierplatz begeben.
Nachdem das Bataillon eine Gefechtsübung im Feuer
ausge=
führt hatte, erfolgte ein einmaliger Parademarſch in
Kompagnie=
front. Hierauf begaben ſich Se. Königl. Hoheit, der
Groß=
herzog mit dem Großfürſten Sergius und dem Prinzen Heinrich
nach dem Barackenlager, um die dortigen militäriſchen
Einrich=
tungen zu beſichtigen.
Die erſte Kammer iſt geſtern vormittag zu mehreren Sitzungen
zuſammengetreten, deren jede eine äußerſt umfangreiche
Tagesord=
nung haben wird. Von wichtigeren Beſchlüſſen der geſtrigen Sitzung
ſind die Erledigung der in der letzten Seſſion der zweiten Kammer
in Beratung geweſenen umfangreichen Geſetze über das
Damm=
bauweſen und das Waſſerrecht in den Gebieten des Rhein,
Main und Neckar und des nicht ſchiffbaren Teils der Lahn, ferner
das Feldbereinigungsgeſetz und das Geſetz über die
Landes=
kulturgenoſſenſchaften beſonders hervorzuheben. Das
Damm=
baugeſetz wurde vollſtändig konform mit der von der zweiten Kammer
beſchloſſenen Faſſung acceptiert, die übrigen Geſetze ihrem
weſent=
lichen Inhalt nach, wenn auch hier und da bei den einzelnen Artikeln
Abweichungen zum Beſchluß erhoben wurden. Auf der
Tagesord=
nung ſtanden ferner eine Reihe von Rückäußerungen der zweiten
Kammer bezügl. vorhandener Diſſenzen, zu denen das Haus
Be=
harren auf den früheren Abſtimmungen beſchloß, während es den
Beſchlüſſen zweiter Kammer zu dem Antrage Küchler=Ohlh die
Konzeſſionierung von Gaſt= und Schankwirtſchaften und dem
Klein=
handel mit Branntwein und Spiritus betr. und die damit
zuſammen=
hängenden Eingaben; ferner bezüglich der Offenbacher
Gymnaſiums=
frage, den diverſen Anträgen wegen Unterſtützung höherer
Bürger=
ſchulen durch den Staat, ſowie den Anträgen wegen Regulierung
des Schulweſens im Lande und der Koſtenfragen für dieſelben
bei=
trat. Ebenſo ſtimmte das Haus den Beſchlüſſen zweiter Kammer
bezüglich des Antrages Schönberger, Haas und Genoſſen auf
Er=
höhung der im Staatsbudget 1885188 vorgeſehenen Beitrags zur
Erbauung von Kreisſtraßen und auch bezüglich der Ueberſichten
über die Einnahmen und Ausgaben des Vieinalwegbaufonds der
Provinz Rheinheſſen für die Jahre 188183 zu. Dagegen beſchloß
die Kammer einſtimmig entgegen der Haltung zweiter Kammer auch
für die Folge die Selbſtändigkeit des ſogenannten „Mainzer
Univerſitätsfonds:
th. Trotz der ungünſtigen Witterung hatten ſich zu der
geſelli=
gen Vereinigung des Mozart=Vereins am Camstag abend eine größere
Anzahl Mitglieder und deren Angehörige auf dem heiligen
Kreuz=
berg zuſammengefunden, um in zwangloſer Unterhaltung einige
Stunden dem in neuerer Zeit beſonders gepflegten geſellſchaftlichen
Verkehr zu widmen. Gut gewählte Chöre, Quartette und
Solo=
vorträge wechſelten mit Deklamationen, Reden und Toaſten ab und
ließen die wenigen Stunden raſch entſchwinden. Von 11 Uhr ab
wurde der zahlreich vertretenen tanzluſtigen Jugend das Feld
ge=
räumt. Wir zweifeln nicht, daß derartige Veranſtaltungen
inner=
halb des Vereins ſtets ein dankbares Publikum finden und dem
Mozart=Verein neue Freunde zuführen werden.
* Kleine Mitteilungen. Ein wegen lüderlichen Umhertreibens
verſloſſene Nacht von der Schutzmannſchaft in Beſſungen
aufge=
griffenes Frauenzimmer machte im dorligen Arreſtlokal einen ſolchen
Skandal durch Feuerrufen ꝛc., daß die Nachbarſchaft empfindlich in
ihrer Ruhe geſtört wurde.-
Seit Montag mittag wird dahier ein
11 Jahre alter Knabe vermißt. Da ſeit deſſen Verſchwinden auch
etwa 46 M. Geld ſowie eine neue Damenuhr fehlen, kommt man
zu der Vermutung, daß der Junge das Fehlende ſich angeeignet und
eine Vergnügungstour angetreten hat.
Ein Schreinergeſelle von
auswärts entwendete dahier ſeiner Logisgeberin 10 Mark und machte
ſich damit aus dem Staube.
h. Das Preisſchießen der hieſigen Schützengeſellſchoft am letzten
Sonntag nahm einen ſehr hübſchen Verlauf. Die Beteiligung war
eine lebhafte; auch aus unſeren Nachbarſtädten hatten viele Schützen
der Einladung Folge geleiſtet. Trohdem wurden die Schußkarten
nicht vollſtändig vergriffen und wird nächſten Sonntag eine
Fort=
ſetzung des Preisſchießens erfolgen. Bis jetzt beſitzen die beſten
Karten auf der Standſcheibe die Herren: Emmel, Anton, Grünig
Nieder=Ramſtadt), Heß und Mayer; auf der Feldſcheibe die Herren:
Anton, Baumbach, Heß und Weicker. Bei dem (nicht offiziellen)
Schießen am Jagdſtand ſchoſſen die Herren Eckert 1. und Hickler
die höchſten Punkte.
Außer dem günſtigen Wetter trugen die Neuherrichtung der
Schießhallen und Stände, die Juſtandſetzung des ganzes Platzes, die
gute Bedienung ſeitens des Wirtes ihr Anteil zur Erhöhung der
feſtlichen Stimmung bei. Ein ausgezeichnetes Waldhornquartett
ließ muntere Weiſen ertönen.
Bei der nach Schluß des Schießens abgehaltenen
General=
verſammlung erteilte der Oberſchützenmeiſter Hickler zunächſt dem
älteſten Mitglied der Geſellſchaft, Herrn Eckert 1., das Wort, welcher
Herrn Hofſchloſſermeiſter Emmel, der gerade vor 25 Jahren dem
Verein beitrat und ſeit 20 Jahren ununterbrochen dem Vorſtand
angehört, den Dank ausſprach und demſelben im Namen der
Geſell=
ſchaft eine ſehr wertvolle goldene Remontoir=Uhr mit entſprechender
1425
Nr. 109
Widmung als Andenken überreichte. In der Verſammlung wurde
das Frankfurter Schützenfeſt beſprochen und beſchloſſen, einen der
Stadt Darmſtadt würdigen Ehrenpreis zu ſtiften. Die
Geſell=
ſchaft rechnet dabei auf allſeitige Unterſtützung und ergab die in der
Sitzung vorgenommene Sammlung bereits an 200 M. Da
anzu=
nehmen iſt, daß noch große Beiträge gezeichnet werden - gewiß
auch von der Stadt ſelbſt, wie dies ja früher in ſolchen Fällen
ſtets geſchah - ſo wird wohl ein Preis nach Frankfurt geſandt werden
können, mit dem unſere Vaterſtadt Ehre einlegt!
⬜ Die Klage des Theaterdirektors Herrn Pollini in Hamburg
gegen den Opernſänger Herrn Siegmund Krauß wegen
Nichterfül=
lung eines zwiſchen beiden Herren angeblich abgeſchloſſenen
Engage=
mentvertrages auf Herauszahlung einer Konventionalſtrafe von
40000 M. wurde am Montag von der erſten Civilkammer des
hieſigen Landgerichtes abgewieſen.
Wie uns mitgeteilt wird, finden regelmäßig Mittwoch
nach=
mittags bei günſtiger Witterung Kaſeekonzerte auf dem Karlshof ſtatt.
Daß das alte und gute Renomée in Bezugauf Kaffee und Kuchen ꝛc.
auf dem Karlshof auch bei dieſer Gelegenheit ſeine Anziehungskraft
nicht verfehlen wird, darf erwartet werden.
— Das Waſſerhäuschen auf dem Ernſt=Ludwigsplatz iſt nun
mehr entfernt worden.
— Arbeiter=Kolonie in Neu=Ulrichſtein. Ultimo Mai waren in
der Kolonie arbeits=, reſp. ſtellenlos insgeſamt 48. Hiervon waren
landw. Arbeiter ꝛc. 9, Bäcker 2, Bergleute 2, Brauer 1,
Buchbin=
der 1. Dachdecker 3 Former 1, Gärtner 1, Gerber 1, Kaufleute 2,
Maurer5, Marmorſchleifer 1, Schloſſer 2, Schmiede 1, Schneider 3,
Schuhmacher 2, Scheerenſchleifer 1, Schreiber 5, Schirmmacher 1,
Weber 1, Zimmerleute 2, Portefeuille=Arbeiter 2. Den Staaten
nach kommen auf: Großherzoatum Heſſen 12, Naſſau 5,
Thürin=
gen 1. Baden 1. Bahern 1, Sachſen 1. Von Preußen die
Pro=
vinzen: Brandenburg 2, Hannover 1, Heſſen (Kaſſel) 5, Schleſien 4,
Sachſen 4, Rheinland 6, Weſtfalen 1, Elſaß Lothringen 1, Lübeck 1,
Oeſterreich 1. Transvaal=Rep. 1. Abgegangen ſind im Laufe des
Morats Mai 44. Davon gingen auf eigenen Wunſch 31, durch
die Kolonie in Stellung 9, durch eigenes Bemühen ꝛc. 1, durch
Entlaſſung 3. Im ganzen wurden ſeit Eröffnung der Anſtalt
auf=
genommen 623 Koloniſten. Im Monat Mai wurden die laufenden
landwirtſchaftlichen Arbeiten beſorgt. Es wurden 1685
Verpflegungs=
tage geleiſtet und 192 Tage gegen fremde Bezahlung gearbeitet.
Der Geſundheitszuſtand iſt ein ſehr guter.
Frankfurt, 7. Juni. Sonntag den 10. Juni findet das
Feld=
bergfeſt in der althergebrachten Weiſe ſtatt.
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3512. Homburg 1392. Kiſſingen 2034. Kreuznach 688. Münſter a. St.
247. Nauheim 1048. Schlangenbad 119. Schwalbach 427. Soden i. T.
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Deutſchnationa=
len Kunſtgewerbe=Ausſtellung hierſelbſt für das Jahr 1888
iſt nunmehr auch finanziell geſichert. Der Garantiefonds iſt faſt
komplet.
Breslau, 6. Juni. Am Samstag Nachmittag fand in der
hie=
ſigen Salvatorkirche die Trauung des Malers Lenlbach mit Gräfin
Magdalene v. Moltke ſtatt. Feldmarſchall Graf Moltke und
Ober=
hofmarſchall Graf Verponcher waren Trauzeugen.
Trieſt, 6. Juni. Der öſterreichiſche Lloyddampfer=
Achille=
iſt in der Nacht vom 4. zum 5. Juni bei Brindiſi geſcheitert. Ob
das Schiff verloren iſt, läßt ſich noch nicht überſehen; bis jetzt ſind
alle Verſuche, dasſelbe wieder flott zu machen, mißlungen;
Men=
ſchenleben ſcheinen glücklicherweiſe nicht verloren gegangen zu ſein.
Die Feſtfahrt auf dem Rhein.
Mainz. 7. Juni 1887.
Der „Vater Rhein', der herrliche Strom, zeigte ſich geſtern von
ſeiner ſchönſten Seite, er hatte gleichſam ein Feſtgewand angelegt
und zwar ein Gewand von grünem glänzendem Stoffe, wie er
es nur bei ganz außergewöhnlichen Gelegenheiten zu tragen pflegt,
und die Sonne vergoldete das Gewand mit ihren ſunkelnden
Strahlen, ſo daß es in eitel Pracht und Herrlichkeit getaucht war.
Wer von den Feſtteilnehmern wird den Augenblick vergeſſen, in
welchem auf dem glänzenden Waſſerſpiegel zwiſchen den beiden
Brücken die ganze Feſtflotille aus nahezu 50 größeren und kleineren
prächtig geſchmückten, theilweiſe ſogar, wie der Diſch'ſche Dampfer
mit lebenden Dekorationen ausgeſtatteten Schiffen beſtehend und
ohne Ausnahme viele tauſende fröhliche Menſchen enthaltend,
vor=
beipaſſirte, - auf das lebhafteſte begrüßt von einer unabſehbaren
gleichfreudigen, wenn auch weniger bevorzugten Menſchenmenge.
Durch die Liebenswürdigkeit des erſten Beigeordneten Herrn
Dr. Gaßner, wurden der Preſſe auf dem Salonboot „
Niederwald=
das die Großherzogliche Familie und den größeren Teil der
Ehren=
gäſte trug, Plätze eingeräumt.
Unter den Klängen der Muſik und dröhnenden Böllerſchüſſen
verließ genanntes Schiff präcis 12 Uhr den Hafen, ihm folgte das
Salonboot „Hanſau mit dem Reſt der Gäſte und hieran ſchloßen
ſich, nachdem die beiden Booten vorbeigefahren, die weiteren Dampfer
in kurzen Abſtänden.
Beim paſſieren des=Niederwald' ſalutierten ſämmtliche Schiffe
und es entſtand dadurch eine Kanonade, die einer kleinen Seeſchlacht
vergleichbar war.
Oberhalb der Eiſenbahnbrücke drehte Niederwald= und
über=
nahm wiederum die Führung des Feſtgeſchwaders, das alsbald
ſeinen Kurs bis Walluf fortſetzte und um 13 Uhr wieder hierher
zurückkehrte.
Ueberall, in Biebrich, Budenheim und Walluf, hatten ſich die
Bewohner der Ortſchaften an den Ufern geſammelt und aufgeſtellt
und begrüßten die Feſtſchiffe mit Jubel und Salutſchüſſen, die von
den Schiffen ebenſo lebhaft erwiedert wurden.
Das Tücherſchwenken nahm gar kein Ende und manchem der
Feſtgenoſſen wird wohl durch dieſe anſtrengende Arbeit der Arm
etwas ſchwer geworden ſein, manchem vielleicht auch der Kopf, denn
es war auch für die notwendige innere Erwärmung aufs ausgiebigſte
geſorgt. Auch das im Salon hergerichtete kalte Büffett hatte ſich
nicht wegen Zurückſetzung zu beklagen, es war fortwährend umlagert
und ſorgten eine Anzahl Stadtverordneter mit hilfsbereiter
Liebens=
würdigkeit für die leiblichen Bedürfniſſe ihrer Gäſte.
Für Se. Kgl. Hoh. den Großherzog ſelbſt war in der Mitte
des Schiffes ein Pavillon errichtet, in welchem Er mit dem
Erbgroß=
herzog, den Prinzeſſinnen Irene und Alix, den Prinzen Heinrich
und Wilhelm, dem Großfürſten Sergius nebſt Gemahlin, ſowie
einigen Mitgliedern des Gefolges, dem Bürgermeiſter und
Beige=
ordneten und den Damen derſelben das Frühſtück einnahm.
Der Verkehr auf dem Schiff war ein außerordentlich
unge=
zwungener. Die größten und kleinſten Herrſchaften verkehrten ſo
cordial miteinander, als ob ſie intimſte Bekannte wären; Herren
mit einem Dutzend ſtrahlender Sterne auf der Bruſt unterhielten
ſich freundſchaftlichſt mit Herren, deren Bruſt nicht einmal Militär=
Medaille oder eine Denkmünze für Rettung aus Waſſergefahr zierte.
Unter den Gäſten wurden viel begrüßt: der Ehrenbürger unſerer
Stadt, der frühere Gouverneur v. Woyna, und Biſchoff Haffner, welcher
ſich mit ungenirter Leutſeligkeit bewegte und für deſſen geſunden
Humor es zeugt, daß er, als ihm ein Mitglied der Finanzkommiſſion
vorgeſtellt wurde, demſelben draſtiſch bemerkte: die Feſtreden über
den Hafenbau waren recht ſchön, aber von den Schulden ſei gar
nichts darin vorgekommen.
Ferner waren anweſend: Staatsminiſter Finger Excellenz,
Miniſterialpräſident Weber, die Mitglieder der Großherzoglichen
Miniſterien, der preußiſche Geſandte Le Maiſtre,
Regierungspräſi=
dent von Wurmb u. ſ. w. Von Regierungsräthen, Direktoren,
Bürgermeiſtern, höheren Militärchargen u. ſ. w. wimmelte es
förm=
lich; es iſt mir nicht möglich die Namen der ca. 200 illuſtren
Per=
ſönlichkeiten alle einzeln aufzuführen.
Um halb drei Uhr hatte die Feſtfahrt ihr Ende erreicht und
man kann dieſelbe als die Perle in dem goldenen Reif der
Hafen=
feſtlichkeiten bezeichnen.
Von den Dampfern begaben ſich die meiſten Gäſte nach der
„Stadthalle; wo um 3 Uhr in Anweſenheit Sr. Kgl. Hoh. des
Großherzogs und des Erbgroßherzogs das Feſtbanket ſtattfand, an dem
etwa 1000 Perſonen, darunter die oben erwähnten Miniſter, Biſcho=
Haffner und die ſonſtigen Ehrengäſte an einer an der Langſeite der
Halle placirten Tafel teilnahmen. Den erſten Toaſt brachte
Bürger=
meiſter Dr. Oechsner aus, der, mit warmen Worten der
Großher=
zoglichen Familie gedenkend, auf Seine Königliche Hoheit toaſtierte.
Sichtlich gerührt erwiderte der Landesfürſt ſofort mit folgenden
Worten: „Die Stadt Mainz hat ſich durch Errichtung dieſes Hafens
und der Lagerhäuſer einen Namen gemacht und großen Gemeinſinn
bewieſen. Den Vertretern der Stadt gebührt für dieſes Werk
An=
erkennung und Dank und ich ſpreche dieſen mit vollem Herzen aus.
In unſeren Tagen, in welchen der Verkehr, die Induſtrie und der
Handel ein ſo großes Wort im Leben der Völker ſprechen, bedarf
es der Anſpannung aller Kräfte, um im Wettſtreit aller Nationen
ſiegreich beſtehen zu können. Dem Handels= und Gewerbeſtand ſind
in neuen Bauten Mittel gegeben, um ſich dankbar der Stadt zu
zeigen und für Blüte und ferneres Gedeihen zu wirken. Möchten
alle Wünſche, die ſich an das neue Werk knüpfen in Erfüllung gehen,
möchte es der getreuen Stadt Mainz, der ich ſtets von Herzen
ge=
wogen bin, zum Heil und Segen werden. Laſſen Sie uns dieſe
Wünſche zuſammenfaſſen in dem Ruſe: Die Stadt Mainz. das
goldene Mainz lebe hoch! Gegen halb 6 Uhr erhoben ſich die
hohen Gäſte und verließ der Großherzog von lebhaftem Beifall
begleitet mit ſeinem Gefolge den Saal und bald darauf auch unſre
Stadt.
Die Ueberſchwemmung in Ungarn.
Die weite Niederung zwiſchen Alpen und Karpathen wird ſeit
drei Wochen von ſtarken Regengüſſen betroffen. Wir meldeten
bereits, daß die Maros, der Hauptfluß von Siebenbürgen, das
ganze Oberland überſchwemmt und ſeine Fluten bis in die
Theiß=
gegend gewälzt habe. Jetzt kommt auch die Nachricht, daß die
Theiß aus den nördlichen Karpathen große Waſſermaſſen bringt.
Die beiden Flüſſe kommen bei Szegedin zuſammen, d. h. die Stadt
375
1426
Nr.
Szegedin iſt an deren Mündung angelegt, weil ſie die Schiffahrt
von Oſten, Norden und Süden empfängt und dadurch eine
bedeutender Handelsplatz wird. Während aber z. B. Mainz, der
Mündung des Main gegenüber, am Fuß eines Hügels vor der
Zerſtörung geſichert, iſt Szegedin in der platten Niederung der
Gefahr ausgeſetzt, von den Fluten überſchwemmt und - wie im
Jahr 1879
geſchah-
fortgeriſſen zu werden. Die Gefahr iſt heute
ſo groß, daß nicht weniger als damals zu fürchten iſt.
Die Theiß durchbrach am 1. Juni mittags zwiſchen Tape und
Algyö die Kis=Tiſſa=Schleuſe im Norden von Szegedin in einer
Breite von 30-40 Metern. Das Perſonal des Strom=Ingenieur=
Amtes eilte an Ort und Stelle zur Verſtopfung des Riſſes. Die
Anſtrengung von 4000 Menſchen blieb jedoch bis morgens 2 Uhr
gänzlich erfolglos. Man verſuchte durch Verſenken mit Erde und
Steinen beladener Schiffe den Riß zu verſtopfen. Die Hochflut
inundierte zunächſt die Vaſarhelyer Felder und erreichte gegen
Mitternacht den Damm an der Gemarkung Hod=Medzö=
Vaſar=
helys. Circa 8000 Joch (32000 Morgen) der tiefer liegenden Teile
kamen unter Waſſer, viele Gebäude ſind eingeſtürzt, ein Kind wurde
hierbei erdrückt. Der Waſſerſtand, über die Einbruchsſtelle ſteigend,
beträgt 6- Meter.
Aber bald auch zeigt ſich dieſer Verſuch als vergeblich, das
neue für zehntauſend Gulden gekaufte Schiff zerbarſtbeim erſten Wogen=
Anprall. Zwanzigtauſend Joch durchaus bebautes Primafeld
wur=
den überſchwemmt, die Hochflut drang in einem gewaltigem Wirbel
durch den Dammbruch, über das verſenkte Schiff, unterwühlte den
Damm und wälzte ſich unaufhaltſam gegen Hodmezö=Vaſarhely
Algyö, Mako, Földeak und die Tapeer Felder hin. Am 2. Juni
nachmittags ſind abermals 10 Sandſchiffe zur Verſenkung an Ort
und Stelle abgegangen, auch dieſe Schiffe wurden erfolglos in den
Strudel verſenkt. Vaſarhely, 5 Meilen nördlich von Szegedin, im
Oſten der Theiß, und Mako, 5 Meilen öſtlich von Szegedin, an der
Maros, ſind überflutet und die ganze Ebene in dem Dreieck
Vaſar=
hely=Maros=Szegedin ſind mehrere Meter hoch unter Waſſer
geſetzt. Die Bauern aus den Dörfern flüchten in die Städte, mehrere
tauſend Tiere wurden auf die Dämme gebracht. Die Stadtbewohner,
bis jetzt noch durch gepflaſterte Dämme vor dem Einbruch geſchützt,
ſehen mit Schrecken dem Wachſen der Flut entgegen. Die neuen
Regenfluten, die vom atlantiſchen Ocean kommen und bereits ſeit
zwei Tagen den Rhein überſchritten, werden die Waſſermaſſen noch
vermehren. Welches Unheil die nächſten Stunden uns können
melden, iſt kaum zu ahnen.
Man fängt in Ungarn bereits an - wie es bei allen großen
Nöten geſchieht - gegen die Theiß=, Marosthaler=
Damm=
baugeſellſchaft zu agitieren. Man habe dieſer zehn Millionen
Gulden gegeben, dieſe aber habe die Dämme ſchlecht gebaut. Es
iſt aber ein Irrtum gegen die Geſellſchaft zu kämpfen, anſtatt gegen
das Dammbau=Syſtem.
Die große Theiß=Ebene iſt etwa 120 Stunden lang und 60
Stunden breit (zwölf mal ſo groß wie die Rhein=Ebene). In dieſe
läuft alles Waſſer aus den Alpen und Karpathen aus einem Cirkel
von 8-9000 Quadrat=Meilen Größe zuſammen. Das eiſerne Thor
bei Orſowa ſtaut all dieſe Waſſer auf; das flache Niederland der
Wallachei könnte ſie auch kaum ſchneller fortbringen. Hier könnte
nur Eines helfen: der Flußlauf müßte verlangſamt, im Oberlauf
müßten Teiche und Seen angelegt und damit das Waſſer künſtlich
zurückgehalten werden Man hat aber den umgekehrten Weg
be=
ſchritten und die Flußläufe durch Kanäle geſtreckt. Jetzt zeigen ſich
die Folgen des unrichtigen Syſtems. Schon einmal wurde die
furchtbare Lehre gegeben - im Jahre 1879, als ganz Szegedin,
eine Stadt wie Frankfurt, von der Erde gefegt wurde, es ſcheint
aber, die Geißel des Himmels muß noch oft geſchwungen werden,
bis die Menſchheit erkennt, was ihr dienlich iſt.
Vom 1. bis 4. Juni arbeiteten die Ingenieure mit ihrer
Mann=
ſchaft (über 4000 Perſonen) Tag und Nacht an dem Dammbruch
der Theiß bei Vaſarhely ſetwa8 Stunden im Norden von Szegedin).
Der Sturm jagt über die Waſſer=Fluten und treibt mit Gehenl und
Getöſe das Gewäſſer wider die Dämme.
Er peitſcht die Wogen
über die Dammkronen und gefährdet die Arbeiter, die in finſterer
Nacht beim Schein von Fackeln den ſchweren Kampf um ihr und
anderer Menſchen Leben führen.
Vier große Theiß=Schiffe waren verſenkt, mit Steinen und Erde
beladen, um die 60 Meter weite Lücke zu ſperren. Sie wurden aber
von der Flut zerſchellt und in Trümmern davon getrieben. Man
hatte verſucht einen Damm in 10 Meter Entfernung von der
Flut=
gaſſe im Halbkreis um die Lücke zu ziehen, aber vergeblich. Der
Strom riß alle Palliſaden und Steine davon. Jetzt iſt es geglückt,
vier große Pontons über die Lücke zu ſpannen und an beiden
Dammenden zu befeſtigen. Von den Pontons, die eine Schiffbrücke
bilden, werden Pfähle in die Tiefe der Flut getrieben. Mit dieſen
hofft man in einigen Tagen einen Notdamm herzuſtellen.
In ähnlicher Weiſe ſucht man bei Maks (5-6 Stunden im
Oſten von Szegedin) an der Maros den Ringdamm um die Stadt
109
zu befeſtigen. Auch bei Voraanh, 2 Stunden oberhalb Szegedin
wird ein Schutzdamm zur Sicherung der bedrohten Schleuſe
auf=
geführt. Szegedin ſelber iſt noch nicht direkt gefährdet.
Bis zum 4. Juni ſtrömten die Fluten der Theiß unaufhaltſam
durch die auf 60 Meter erweiterte Dammlücke bei Vaſarhely auf
die hinter liegenden Felder. Von dieſen ſind bereits 45000 Joch
(180000 Morgen) Getreidefelder völlig überſchwemmt und verwüſtet.
Die Bäume ſtehen bis an die Kronen, die Häuſer bis an das Dach
unter Waſſer. Mehr als tauſend Häuſer ſind bereits zerſtört. Heute
ſchon wird der Schaden auf mehr als 4 Millionen öſterr. Gulden
berechnet.
Auch die Donau iſt infolge der Regengüſſe im nördlichen
Ungarn gewachſen. In Peſt war der Waſſerſtand am 4. Juni bereits
3 Meter hoch geſtiegen. Bei Temesvar haben Temes und Beja
die weite Niederung ſchon ſeit mehreren Wochen unter Waſſer
geſetzt.
Der Wetterbericht vom 4. Juni meldete tiefen
Barometer=
ſtand und Regen aus allen Teilen des ungariſchen Landes.
Weſt=
liche Winde wehen ſehr ſtark, zuweilen als Sturm über die weite
Ebene und ſchleudern den Regen in die ſchon weit gedehnten
Waſſer=
flächen. Vielfach brachen Gewitter aus, in Arad an der Maros
ein Hagelwetter; ſie erſchrecken noch mehr das ſchon geängſtigte Volk.
Aus Oeſterreich und ganz Süddeutſchland werden Gewitter und
Regengüſſe gemeldet, die - wie wir oben berichteten - vom Oeean
über den Rhein zogen und ihren Flug nach Ungarn nahmen.
Die ungariſchen Miniſter und Regierungs=Kommiſſare bereiſen
die bedrohten Städte und ſuchen die Bevölkerung zu beruhigen.
Ihr erſter Akt iſt die Ankündigung einer Disciplinar=Unterſuchung
gegen den Direktor und den Ober=Ingenieur der Theiß=Maros=
Regulierungsgeſellſchaft. Leider aber zeigt ſich wieder die Wahrheit
des Spruches, den Fürſt Bismarck im Jahre 1871 an den
franzöſiſchen Miniſter Jules Favre telegraphierte: „Man muß nicht
blos anordnen, ſondern auch nachſehen, ob der Befehl ausgeführt
wurde. Dies ſcheinen die Regierungskommiſſare nicht gethan zu
haben: jetzt kommt ihre Anklage - die ſie gegen ſich ſelber erheben
ſollten - zu ſpät.
H. B.
Vermiſchtes.
— Der Bau des Nord=Oſtſee=Kanals iſt den Herren Regierungsrat
Löwe und Regierungs= und Baurat Fülſcher übertragen und wird
mit den Arbeiten nach Erledigung der Grunderwerbungen noch im
Herbſte d. J. begonnen werden können. Die Länge des Kanals wird
99 Kilometer betragen, gegenüber 160 Kilometer beim Suezkanal
und 73 Kilometer beim Panamakanal. Die Tiefe des Kanals iſt
8⁄ Meter, die Breite an der Sohle 26 Mter, diejenige an dem
Waſſerſpiegel 60 Meter. Auszuſchachten ſind 64 Millionen
Kubik=
meter Erde; zur Verwendung kommen 8-10000 Arbeiter. Die
größte Höhe über dem Meeresſpiegel erreicht das Terrain bei
Grön=
del, wo bis zur Sohle der Kanal 30 Meter tief eingeſchnitten
wer=
den muß. Der Kanal wird an einem Tage leicht durchfahren
wer=
den können, und da elektriſche Beleuchtung vorgeſehen iſt, auch bei
Nachtzeit. Zwölf Schleppdampfer ſollen den Verkehr der
Segel=
ſchiffe vermitteln. Die Koſten des Kanals ſind zu 156 Millionen
Mark veranſchlagt, die Eröffnung wird in 8 bis 9 Jahren, vielleicht
alſo ſchon im Sommer 1895 ſtattfinden.
Alles fürs Geld. Der „Bayeriſche Kurierz veröffentlichte
vor einiger Zeit in ſeinem redaktionellen Teil einen ſehr heftigen
Ausfall gegen die Bonner Fahnenfabrik in Bonn. Darauf von der
angegriffenen Firma zur Rede geſtellt, gab die Redaktion die ſehr
naive Antwort, „daß der betreffende Artikel von einem
württem=
bergiſchen Konkurrenten der Bonner Fabrik mit 200 M. bezahlt
worden ſei.
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