149.
Jahrgulg
1.45).
Allzrſtällg
Whonnementspreis
iertellährlich 1 Mark 50 Pf. incd.
Eringerlohn. Auswärts werden von
alen Poſtämtern Beſtellungen
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zegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
(Jrag= und Anzeigeb(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: mDarnhadt
von der Expedition, Rheinir Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr Mößer,
Holzſtraße Nr. 30, ſowie auzwirts
von allen Annoncen=Egoeditlonen
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamits, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Zehärden.
N6 225.
Donnerstag den 18. November.
Bekanntmachung.
Im Laufe der nächſten Tage wird wegen ſtattfindender Spülung des
Rohr=
netzes die Abgabe von Waſſer aus dem Waſſerwerke ſtraßenweiſe auf kurze Zeit
unterbrochen. Es empfiehlt ſich deshalb, einen angemeſſenen Vorrath von Waſſer
in Gefäßen zu halten und während der Unterbrechung den Verſchluß der
Hähne ſorgfältig zu überwachen.
Darmſtadt, den 17. November 1886.
[11696
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Friſch omgetroßen:
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Man-
doln, italien. Haselnüsse,
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abgegeben. — Alle noch vorräthigen Gegenſtände eignen ſich zu Feſtgeſchenken
und iſt hier wohl die beſte Gelegenheit zur Anſchaffung nur gediegener Artikel
zu verhältnißmäßig ſehr geringen Preiſen.
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lichst frühzeitig aufgebon zu wollen, da os trotz ausgedehnter maschineller
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Einrichtung unmöglich ist grössere, noch in den lotaten Tagen vor
Woih-
nachten eintreffende Ankträge, in der von ihr gewünschten Woise zu effectuiren.
Bestellungen auk Löfkel, überhaupt auf Bestecke in eigenen Mustern wer-
6 den meist umgehend, nach fremden Mustern in ca. 6-8 Tagen erledigt.
[1712
Darmstadt, im Hovember 1886.
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von 85 Pf. an.
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H
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d. Bl. zu haben.
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Zimmer=Parfüm,
in Flacon 25 Pf., 50 Pf. u. M.
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fehler=
frei, L= und 2ſpännig in Chaiſe, Rolle,
und Acker gefahren, aus Großh. Marſtalle:
ſtammend, zu verkaufen. Näheres unter=
E. in der Exped. d. Bl.
[11621
Hafee-Assemy,
in Doſen
von Pleiſſor & Diller,
ein hochfeines, ſehr ausgiebiges
Kaffee=
zuſatzmittel, nach einem neuen beſonderen
Verfahren zubereitet, empfiehlt, (1359
Moriz Land au.
B 225
2843
14 W9
41
44
174
AAAkTAVOTAhNN
GAGAS-AnzaAudn
Wegen fortgeſetzt milder Witterung halte von heute au einen
4.
F.
4
Läntel.
50.
9
erlaubt ſich auf eine ganz neue Sendung:
schwarzer Panama-, Cachemire- & Aflas=Sehürzen,
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röche, Corsets, Spitzen, Rüschen. Barben, Schleier.
Handschuhe in Glacé, Seide u. Tricot ꝛc., Tischdecken, Herren-
Shlipse, Sehirme La. Gloria, ſowie auf eine reiche Auswahl in
GChmueksach en,
beſonders in ſchwarz, und ſämmtliche ſeither geführte Parfümerien und
Seiton aufmerkſam zu machen.
[11276
Friſche
eingetroffen.
Wilh. Wober Hachſ.,
Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße 14. (1716
von
in Stuttgart,
Hormal-Homdon, Homdhosen, Untorjackon, Untorbeinkleidor.
ſind fortwähreud bei mir zu haben.
Auf die Originalpreiſe gewähre ich 10 pCt. Rabatt.
[11715
1
Hierdurch beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich mein photographiſches
Geſchäft in mein Haus
gegenüber dem Großh. Palaisgarten, nächſt dem Marienplatz,
verlegt habe.
Mein daſelbſt nach dem neueſten Syſtem erbautes Aielier, ausgeſtattet mit
den beſten Inſtrumenten, ſetzt mich in den Stand allen Anforderungen auf das
Vollkommenſte zu genügen. Ich werde es an keinen Anſtrengungen fehlen laſſen,
um mir in jeder Beziehung die Zufriedenheit meiner geehrten Kunden und Gönner
auch ferner zu erwerben.
Hochachtungsvoll
[1162]
M.
Ti0tArhrnd:
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i. Schnitt pr. Pfd. 3 M. Hummern,
Turbot,
Aal,
Seezungen, Hechte,
Zander,
Karpfen,
Catliau,
Bärſche,
Schellfiſche
Backfiſche.
pr. Pfd. 25 u. 30 Pfg.
Bchullen
zum Backen und Sieden.
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dosgl. aulsgoſogen
per Pfund 60 Pfo.
Hebr. Röſinger,
Hoflieferanten. "177
741
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Vorhanggallerien und Roſetten
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Kirchſtraße 21. 19995
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Zimmer, 2 Treppen hoch.
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11723) Schuſtergaſſe 13 zwei ſchön
möblirte Zimmer ſofort zu vermiethen.
11724) Grafenſtr. 41 Hinterb. part.
ein freundlich möblirtes Zimmer zu verm.
11725) Stiftſtraße 50 1. Stock ein
möblirtes Zimmer ſofort zu vermiethen.
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Hebamme Chriſten, Obergaſſe 36.
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kochen, ſowie alle Hausarbeit kann, ſucht
ſofort St. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
11728) Ein Mädchen ſucht Stelle
oder Aushülfe. Zu erfragen bei Frau
Zulauf, Eliſabethenſtraße 64.
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köchin, die auch Hausarbeit übernimmt,
ſucht Stelle. — Auch ein beſſeres junges
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11730) Ein tüchtiges Küchenmädchen,
das auch Hausarbeit verſteht, ſucht ſofort
Stelle durch Frau Fiſcher, kl. Caplaneig. 3.
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köchin ſucht per ſofort Stelle.
Frank's Stellenbureau, Caſinoſtr. 2.
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auf ſofort Stelle. Beck'3 Stellenbureau,
Mathildenplatz 11.
11733) Ein verheir. Kutſcher ſucht
Stelle. Näheres bei Sebaſtian Braun,
Beſſunger Weinbergſtraße 11.
11682) Ein Mädchen für Hausarb.
und zum Austragen von Mänteln ſofort
geſucht. Ernſt=Ludwigsplatz 4.
11683) Gewandte Arbeiterinnen
für Confection geſucht. Kiesſtr. 32.
11734) Ein gebildetes Mädchen, das
in beſſeren Häuſern war, gute
Zeugniſſ=
beſitzt, wird als Jungfer nach
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geſucht. Becks Stellenb., Mathildenpl. 11
11630) Auf Weihnachten wird ein
braves reinliches Dienſtmädchen gegen
guten Lohn geſucht, welches ſelbſtſtändig
kochen kann und die Hausarbeit mit zu,
verſehen hat. Näheres Expedition.
11632) Ein fleißiges Mädchen, das
etwas kochen kann, geſucht.
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Na. 225
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Carnoval-Gesollschaft.
41
41
2=
A.A.
4½
Hauptverſammlung.
Donnerstag den 18. November, Abends 8½ Uhr, im Damenſalon
des Saalbaues.
T a g e s o r d nu n g:
1) Rechenſchaftsbericht über den diesjährigen Carneval.
2) Wahl des Comite's für 1887.
3) Abſtimmung über die mit dem Carneval=Zugs=Comitt getroffene
Per=
einbarung.
Um zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder wird gebeten.
[1637
Das Comité.
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Einem geehrten Publikum zeige hiermit ergebenſt an, daß ich unter Heutigem
mein Geſchäft am hieſigen Platze unter der Firma
Louis Hempſk.,
chirurg. Inſtrumentenmacher, Verfertiger künſtlicher Glieder,
ortho=
pädiſcher Maſchinen, Bandagen ꝛc.,
eröffnet habe. Langjährige Thätigkeit in den erſten Geſchäften des In= und
Aus=
landes ſetzt mich in den Stand allen Anforderungen zu entſprechen.
Mein Unternehmen den verehrlichen Intereſſenten beſtens empfehlend zeichne
Hochachtungsvoll
Louis Hempft, 4 Markt 4.
Gelegemheit.
Die noch vorräthigen garuirten Modell=Hüte werden nunmehr
zul sehr billigen Freisen
verkauft. Bier Stück Pariſer hochfeine Modellhüte M. 20..
Darmſtadt, 18. November 1886.
u1738
L. Stade E Beer.
2854
ie mir nicht erinnerliche Perſon,
der ich den 1. Band von Klinger'3
D Werken (Ausgabe von 1815)
ge=
liehen habe, bitte ich um gefällige
Rückgabe.
(11740
Dr. Rieger.
d ine perfekte Büglerin nimmt noch
18 Kunden an. Daſelbſt wird Wäſche
zum Waſchen und Bügeln angenommen.
Näheres in der Exped. d. Bl. (11465
(Fine geülbte Büglerin nimmt noch Kun=
E den an. Näheres Exped. (11741
11633) Ein junges ehrl. Mädchen,
welches zu Hauſe ſchlafen kann, wird
ge=
ſucht Frankfurterſtraße 3 eine Treppe hoch.
[11742
Verlorem
ein ſchwarzes Chenillentuch von d. Ernſt=
Ludwigsſtraße nach dem Ludwigsplatz.-
Abzug. gegen Belohn. Hügelſtr. 63, 3. St.
Seinrichſtraße 109 iſt eine
L zweiſitzige Schulbank
und eine Schaukel zu verkaufen. (11743
Nus Privathand ein guterhalz. Pianino
c4 billig zu miethen geſucht. Offerten
unter L. L. an die Expedition. (11744
Ein halber Sperrſitz
abzugeben. (Links, rothe Karte.)
Grüner Weg 7, 2. Stock.
[11745
A
ditleſer zum „Frankf. Journal"
geſucht. Soderſtraße 51. (11746
bosendtEé-MOanIng URd EMPGhIII8.
Einem geehrten Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich am hieſigen
Platze, Bchuatergange 10, eine
Schweinemetzgerei
errichtet habe. — Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein durch gute Waare, reelle
und prompte Bedienung mir baldigſt das Zutrauen und Wohlwollen eines geehrten/
Publikums zu erwerben.
Hochachtungsvoll
[11635
Indwig Fuchs, Schweinemotngor.
Lokalgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 19. November l. J3., Abends 8 Uhr: Verſammlung
der Mitglieder im großen Saal der Brauerei Diſchinger (Textor) in der
Saalbauſtraße.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Ingenieurs Brockmann von
Offen=
bach über das Syſtem Monier Verbindung von Cement und Eiſen) und ſeine
Anwendung für Induſtrie und Gewerbe mit praktiſchen Demonſtrationen.
Eröffung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 16. November 1886.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Tecklenburg.
(1739
CLBld.
Central-Annoncen-Expedltion
der dontsoh. und ausl. Aeltungen.
Central-Buroan: Frank furt a. H.
Porner: Berlin. Gln. Dreoden.
Hamburg. Hannover. Loipzig. London
Hllnohen. Paris. Stuttgart. Wien.
Prompte Bofordorung allor Art
Auzoigon.
Bokannto Iborale Bodingungon
Bel grdoseren Aufträgen
Auenahmepreise.
EAnnoneen-Monopol aer
Abedentendston Journale dos
Auslandes.
(3620
pt.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Shnagoge).
Samstag den 20. November.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 15 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr — Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
i3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 20. Nov.: Vorabend 8 Uhr 55 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Nachmittags3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 2. Nov. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr - Min.
h. 225
2846
ſ66
OTTARTURRERRUIE „oLrRA1
für Handlungs=, Apotheker=Gehilfen und Lehrlinge.
0
EEASTAGSAUU
Freitag den 3. Dezember 1886, Abends 8½ Uhr, im hinteren Saale
der Brauerei Hess, Kirchſtraße.
Tagesordnung:
1) Neuwahl des Vorſtandes.
2) Wahl des Ausſchuſſes zur Prüfung der Rechnung.
Um zahlreiches Erſcheinen bittet
(11747
Der Vorstand.
Bein orthopädisches und electro-
therapeu-
tisches Institut befindet ſich jetzt
(1748
„Eichbergſtraße 8” dahier.
0 P
Darmſtadt.
Dr. mod. W. Limmermann.
Dte für die Samstags=Nummer beſtimmten
grö=
ßeren Inſerate bitten wir ſo frühzeitig wie möglich
14
gefl. aufgeben zu wollen.
Expedition des Tagblatts.
Frachtbriefe
der Main=Neckar=Gahn, jowie der Heſſ.
Ludwigsbahu, auf Wunſch mit Firme.
M.7 per Lauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbnchdinckerei
Eine Frau empfiehlt ſich im (10951
Aus=u. Ankleiden von Todten.
Mühlſtr. 28, Seitenbau rechts, 1 Tr.
GttEterereenrered.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 18. November.
13. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Die Regimentstochter.
Komiſche Oper 2 in Akten von Donizetti.
Anfang 1 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Freitag, 19. November.
14. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabtheilung.
(Blaue Karten gültig.)
Das Hliftungsfeſt.
Schwank in 3 Autzügen v. G. von Moſer.
Hierauf folgt der zweite Akt des Ballets:
Giſella, oder: Zie Witts.
Muſik von Adam.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 18. Rovember.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer leidet infolge einer
Er=
kältung an einer leichten Heiſerkeit, wie ſie ſich bei ihm öfter zeigt.
In dem
Er hat ſich infolge deſſen einige Schonung auferlegt.
letzten Miniſterrat ſind, wie es heißt, umfaſſende Feſtſetzungen
be=
züglich des Reichstages wie des Landtages erfolat. Es wird
be=
richtet, daß die Reichstagseröffnung im Weißen Saale des
könig=
lichen Schloſſes erfolgen ſoll. Ob durch den Kaiſer in Perſon oder
durch den Staatsſekretär des Innern, v. Bötticher, hängt von der
Geſundheit des Kaiſers ab.
Prinz Leopold von Preußen iſt am 16. mit Gefolge
wohlbe=
halten in Bamberg angekommen und nahm Wohnung bei dem
Gouverneur.
Den in dieſen Tagen in Berlin ſtattgehabten Konferenzen von
Mitgliedern der Subkommiſſion für Errichtung einer überſeeiſchen
Bank, welcher u. a. die Herren Ruſſel, Mendelsſohn, Hardt und
Dülberg aus Berlin und Hinrichſen aus Hamburg angehören,
wohnten ſeitens der Reichsämter Staatsſekretär Jakobi und die
Ge=
heimräte Schraut und Schroder bei.
Der Entwurf eines neuen kirchenpolitiſchen Geſetzes für Preutzen
ſoll in den nächſten Tagen der römiſchen Kardinals=Kongregation
für kirchenpolitiſche Angelegenheiten zugehen. In dem Entwurfe
wird dem Vernehmen nach die Jeſuitenfrage nicht berührt.
Am Dienstag hat in Schwerin die Vermählung des Majors
Prinz Heinrich Reuß XVIII., Flügeladjutant unſeres Kaiſers, mit
der Herzogin Charlotte von Mecklenburg=Schwerin ſtattgefunden.
Unter den Hochzeitsgäſten befanden ſich der deutſche Kronprinz,
Prinz Heinrich von Preußen, Großfürſt Wladimir von Rußland
und Gemahlin, Prinz und Prinzeſſin Albrecht von Preußen, der
Erbprinz und die Erbprinzeſſin von Meiningen und andere
fürſt=
liche Perſönlichkeiten.
In Berlin verſchied am Montag Abend der württembergiſche
Geſandte und Bundesratsbevollmächtigte v. Bauer=Breitenfeld nach
nur kurzem Krankenlager.
Schweiz. Der Kantonsrath von Bürich hat am 15. den Antrag
auf Freigebung der ärztlichen Praxis einſtimmig verworfen.
Heſterreich=Angarn. Der Budgetausſchuß der öſterreichiſchen
Delegation hat das Ordinarium des Heeresbudgets angenommen.
Bei der Beratung erklärte der Kriegsminiſter, aus der in jedem
Jahre ſtattfindenden Durchführung der Mobilmachung auf dem
Papier ergebe ſich. daß dieſelbe nach dem beſtehenden
Lerritorial=
geſetze in der Hälfte der Zeit erfolgen könne, die dieſelbe früher in
Anſpruch genommen habe. Bei der Kavallerie habe er eine Probe=
Mobilmachung vornehmen laſſen; die bei derſelben
wahrgenom=
menen Mängel hätten ſofortige Berückſichtigung gefunden.
Bei der Erörterung über den Vortrag des Miniſters des
Aus=
wärtigen in dem Ausſchuß der ungariſchen Delegation erklärte
Graf Andraſſy, er glaube auch heute noch, daß den Frieden Europas
nichts ſo ſehr verbürge, als das Bündnis mit Deutſchland, weil
die Intereſſen Deutſchlands und Oeſterreich=Ungarns in keiner
Weiſe ſich durchkreuzen. Sobald aber der Ausgangspunkt der aus=
würtigen Politik der Monarchie dahin gerichtet ſei, daß in der
orientaliſchen Frage auch Rußland beſonders berückſichtigt werden
müſſe, ſo werde die Lage eine veränderte. Das Doppelbündnis mit
Deutſchland und mit Rußland ſei für Oeſterreich=Ungarn nicht
mehr das, was es früher geweſen. Bei dem von Tisza aufgeſtellter
Programm ſei der Beiſtand Deutſchlands unter allen Bedingungen
Oeſterreich=Ungarn geſichert. In Bulgarien herrſchen legale Ver
hältniſſe, nur die Union mit Oſtrumelien müſſe noch näher geordne
werden. Rußland beſitze Bulgarien gegenüber keinerlei Vorrechte.
Tisza äußerte bei dem Empfange der Delegierten am 15., daf
er ſich mit der Politik Kalnoky's vollſtändig ſolidariſch erkläre und
mit ihm ſtehen und fallen werde. Nach einer Aeußerung Kalnoky';
haben die Beziehungen Oeſterreichs zu dem Deutſchen Reiche durch
die Annäherung Englands nur an Feſtigkeit gewonnen.
In Wien hofft man, daß Rußland darauf verzichten werde
den Bulgaren in der Perſon des Dadian von Mingrelien einen
ruſſiſchen Unterthan als Fürſten aufzudrängen.
Regierungsrat
Friedmann wird an Stelle des verſtorbenen Baron Heine
Chef=
redakteur des „Fremdenblattes”
Vierzig Höglinge des Prieſterſeminars in Leitmeritz haben eine
Beſchwerde an den Biſchof Schöbel gerichtet, in welcher ſie über
die Feindſeligkeit ihrer ezechiſchen Genoſſen klagen.
Franktreich. Die jüngſte Rede Loulangers im Hippodrom
hatte vorher Freyeinet vorgelegen und war von ihm gutgeheißen
worden. Man hält dieſelbe zugleich für einen Abſagebrief an die
öffentliche und perſönliche Agitation und behauptet, der Miniſter
werde ſich fortan, wie es ihm zukommt, nur mit rein militäriſchel
Angelegenheiten beſchäftigen.
Der Kriegsminiſter beſchloß die Bildung eines
Sappeurcorp=
für die Kavallerie.
Aus einem Bericht über die Geſundheitsverhältniſſe in Tonking
geht hervor, daß die algeriſchen Truppen, wie die Turkos und
namentlich die Fremdenlegion ganz beſonders unter dem Klima zu
leiden haben und viel mehr Leute verlieren, als die eigentlichen
fran=
zöſiſchen Truppen. Die größten Verluſte hatte die Fremdenlegion,
deren 200 Mann ſtarke Bataillone binnen Jahresfriſt auf ungefähr,
35 Mann verringert wurden.
Der Temps' ſchreibt: „Unſere Berichte aus Petersburg
be=
tonen die Verſtimmung, welche in den amtlichen Kreiſen über die
Rede Salisburhs und die Erklärung Kalnokhs herrſche. Es werde
fortwährend verſichert, Rußland habe nicht die Abſicht, Bulgarien
zu beſetzen, man befürchte jedoch, daß es durch Ereigniſſe dazu
ge=
bracht werde.
Das Journal des Debats' führt aus, die Abreiſe Bismarck;
beweiſe, daß man die Rede Kalnokys entſchieden friedlich inter
pretieren dürfe.
Die franzöſiſche Deputiertenkammer hat am Montag die lang
ausgedehnte Generaldebatte über das Budget beendet und am
Dienstag die Spezialberatung begonnen. Die Generaldebatte zeigte
in ihrem Verlauf, daß zwiſchen der Budgetkommiſſion und dem
Finanzminiſter Sidi Carnot ernſte Meinungsverſchiedenheiten über
den Etatsentwurf beſtehen und iſt nicht ausg ſchloſſen, daß dieſelben
im weiteren Fortgang der Etatsberatung zu einer abermaligen
Kriſis im Kabinet Freyeinet führen.
England. Den „Times' wird aus Petersburg berichtet, die
Rede Kalnoky's habe dort bewirkt, daß die Abberufung des General
Kaulbars, welche binnen Kurzem ohnehin hätte erfolgen ſollen,
ver=
ſchoben worden ſei, um den Anſchein zu vermeiden, als geſchähe
dies in Folge der öſterreichiſchen Drohungen.
Die Londoner Sozialiſten treffen bereits ihre Vorbereitungen zu
dem für den 21. angekündigten Meeting.
Beſglen. In der Abgeordnetenkammer wurde arz 16. der
Ge=
ſetzentwurf betreffend die Umwandlung der belgiſchen Schuld von
4 pCt. auf 3½ pCt. vom Finanzminiſter eingebracht. Die
Er=
widerungsadreſſe auf die Thronrede wurde alsdann gegen die
Stimmen der Linken angenommen.
Am 14. abends wurde die Königin, als ſie j1 einem Ponhwagen
ins Schloß Laeken zurückkehrte, von zwei aus einer Schenke betrunken
heraustaumelnden Sozialiſten mit dem Rufez „4 bas la reinel Vive
t amnestiek angeſchrieen. Beide Kerle wurden ſofort feſtgenommen
und der Polizer überliefert.
Herbien. Der ſerbiſche Miniſterpräſident Garaſchanin tritt
dem=
nächſt einen ſechswöchentlichen Urlaub, wahrſcheinlich nach Nizza,
ſan. An Stelle Danitſchs, der eine wichtige Sendung nach Sofia
erhielt, wird Milan Chriſtic zum leitenden Sektionsſchef des
neu=
errichteten Miniſteriums des Auswärtigen in Belgrad ernannt werden.
Bulgarien. Aus Tirnowa wird gemeldet, Kaulbars verlange
die Abſetzung Mutkuroffs. Die Regierung will dieſe Note nicht
be=
antworten. Viele Arretierungen fanden in den Kaſernen ſtatt. Nach
Meldungen aus Sofia dürften die neueſten, zum Teil noch unerfüllten
Forderungen des Generals Kaulbars zumeiſt abgelehnt werden,
ſwodurch die Lage wieder bedenklicher werden könnte.
Aus Stadt und Lanb.
Darmſtadt, 18. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Major v. Zülow vom Inf.=Regt. Nr. 94, den Major 3. D. Weygand,
den Hauptmann Frhrn. v. Stoltzenberg vom 1. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 115, den Rittmeiſter v. Rothkirch=Panthen vom 1. Großh
Drag.=Regt. Nr. 23, den Sekondlieutenant v. Bothmer II. vom
Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, den Bürgermeiſterei=Beigeordneten
Dr. Gaßner, den Fabrikanten Dr. Rautert, den Kommerzienrat
Arnoldi von Mainz. den Baurat Schöneck von Groß=Gerau, den
Domänenrat Klietſch von Zwingenberg, den Dekan Fitting von Alzey,
den Geh. Oberkonſiſtorialrat Buchner, den Kammerherrn Frhrn.
v. Rodenſtein, den Miniſterialſekretär Roßler, den Geh.
Kom=
merzienrat Michel von Mainz, den Geheimerat v. Preuſchen, den
Forſtinſpektor Eikemeyer von Mainz, den Kreisrat Klietſch von
Büdingen, den Kreisrat Heß von Dieburg, den Amtmann v. Hom
bergk aus Worms, den Dr. Schneider von Worms, den
Hoftheater=
lageskaſſier Göbel; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Miniſterialpräſidenten Weber, den Geheimerat Dr. Becker, den
Hof=
ſigermeiſter v. Werner.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Muſik=
direktor Friedrich Gernsheim aus Worms, dermalen in
Rotter=
dam, das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Verdienſt=Ordens Philipps des
Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Telegraphen=
Ihſpektor bei den Oberheſſiſchen Eiſenbahnen Auguſt Samm auf
ſein Nachſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit und
den Betriebskontrolleur bei den Oberheſſiſchen Eiſenbahnen
Fried=
rich Otto zu Gießen auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
Ordensverleihung. Der „Reichs=Anz.- veröffentlicht
die durch Se. Maj. den Kaiſer dem Hauptmann Cramolini
vom 7. Weſtfäl. Inſ.=Regt. Nr. 56 erteilte Erlaubnis zur Anlegung
des Ritterkreuzes 1. Kl. des Großh. Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen.
Das Großh. Miniſterium der Finanzen hat an die
zweite Kammer der Stände eine Vorlage gelangen laſſen betr.
Be=
willigung einer Summe von 8400 M. zur Herſtellung der
Vorrich=
tungen für Reinigung und Desinfektion der Viehwagen (gemäß den
Vorſchriften des Bundesrates) und der damit in Verbindung zu
bringenden Erbauung von Waſchküchen auf den Stationen der Ober
heſſiſchen Bahnen. Die angeforderte Summe ſoll den Ueberſchüſſen
der laufenden Finanzperiode entnommen werden.
Bei der geſtern ſtattgehabten Auslooſung der Geſchworenen
für das IV. Quartal 1886 wurden folgende 30 Herren gezogen:
Weidenbuſch, Adolf, Kaufmann, Darmſtadt. Pfeiffer II., Peter,
Beigeordneter, Eberſtadt. Reitz, Dr. Johann, Kaufmann, Darmſtadt.
Rückert, Peter, Landwirt, Klei=Welzheim. Wambold, Eduard,
Kaufmann, Darmſtadt. Locher, Karl, Rentner, Darmſtadt. Erb II.,
Wilhelm, Landwirt, Dudenhofen. Michel, Sebaſtian, Landwirt,
Wald=Michelbach. Schaffner 1., Ludwig, Gemeinderat, Goddelau.
Marxſohn, Baruch, Brauereibeſitzer, Groß=Gerau. Stahl L., Philipp,
Müller, Ginsheim. Aſtheimer 1., Wilhelm, Maurer, Biſchofsheim.
Kauth, Jac., Rentner, Gernsheim. Backes, Franz, Juwelier,
Darm=
ſtadt. Zimmer II., Ceorg, Landwirt, Götzenhain. v. Klipſtein,
Karl, Major a. D. Darmſtadt. Appel II., Georg, Müller,
Ar=
heilgen. Daum X., Philipp, Bürgermeiſter, Bauſchheim. Lulay,
R 225
2847
Daniel, Landwirt, Leeheim. Beſt, Heinrich, Hofweißbinder,
Darm=
ſtadt. Ludwig, Emil, Rentner, Darmſtadt. Kolb, Adam, Maler,
Dieburg. Zaun, Friedr., Bankier, Darmſtadt. Gascard, Alfred,
Fabrikant, Nieder=Ramſtadt. Bodenheimer II, Salomon, Biblis.
Seip II., Joh. Adam, Bürgermeiſter, Hetzbach. Oeſer, Phil. Jac.,
Landwirt, Kelſterbach. Weidig, Hartmann, Rentner, Dieburg.
Helfrich, Peter, Landwirt, Lützel=Rimbach. Wagner IV., Johannes,
Landwirt, Lengfeld.
Aus Anlaß des Jahrestags der Schlacht von Sliwnitza
wurde geſtern morgen Sr. Hoheit dem Fürſten Alexander durch
die Kapelle des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115 ein Ständchen
dargebracht.
Repertoire=Entwurf des Großherzoglichen Hoftheaters.
Sonntag, 2l. Nov. „Der Trompeter von Säkkingen.” Dienstag,
23. Nov. (Schillereyklus, 3. Abth. 2. Vorſt.): „Die Jungfrau von
Orleans. — Donnerstag, 25. Nov. (zum erſten Male). „Siegfried=
Freitag, 26. Nov. (Schillereyklus, 3. Abth., 3. Vorſt.: „Die Braut
von Meſſina.
G Der Beſuch des „Schiller=Cyklusi hat ſich dermaßen
geſteigert, daß der Billettverkauf zu Maria Stuart; bereits
vor=
mittags geſchloſſen werden mußte.
5 Dienſtag abend fand vor dem Stadthauſe aus Anlaß der
Wiederwahl des Herrn Ohly zum Oberbürgermeiſter der Stadt eine
Serenade mit Fackelzug ſtatt, an dem ſich ca. 100 Mitglieder
verſchiedener Geſang=Vereine mit Lampions und die Turner=
Feuer=
wehr mit Fackeln beteiligte. Nach Abſingung zweier Lieder hielt
Herr Netz eine Anſprache und forderte das zahlreich herbeigeſtrömte
Publikum zu einem Hoch auf Herrn Ohly auf, das lebhaften
Wieder=
hall fand. Herr Ohly dankte in längerer Rede, die mit einem Hoch
auf die Stadt Darmſtadt endete. Nach Abſingung eines weiteren
Liedes begaben ſich die Zugteilnehmer und viele andere Bewohner
der Stadt in das Ritſert'ſche Lokal, wo unter Reden und Geſang
raſch die Stunden verflogen.
Die durch das Arbeiterkrankenverſicherungsgeſetz
gebotenen Organiſationen dürfen für unſere Stadt nunmehr als
vorläufig abgeſchloſſen betrachtet werden, nachdem am 1. d. M. die
beiden Ortskrankenkaſſen für,Bauhandwerker= und für „
ver=
ſchiedene Gewerbe; in 3 Leben getreten ſind. Außer dieſen beiden
beſtehen noch 7 Ortskrankenkaſſen, in welchen immer gleiche oder
verwandte Berufsarten zuſammengefaßt ſind, nämlich „für Kaufleute
„ Nahrungsmittelgewerbe; „weibliche Beſchäftigungen;, „
Fabrik=
arbeiter; „Metallarbeiter= und „Holzarbeiter!. Soweit dieſe
Orts=
krankenkaſſen, in welchen rund 3100 Perſonen verſichert ſind, nicht
ſchon am 1. Dezember 1884, als das Eingangs erwähnte Geſetz in
Kraft trat, organiſiert waren, ſind ſie allmählich gebildet worden,
wodurch eine fortſchreitende Entlaſtung der eigentlichen
Gemeinde=
krankenverſicherung eintrat. Letztere, welche alle
verſicherungspflich=
tigen Perſonen, ſoweit ſie nicht in einer anderen Kaſſe
unterge=
bracht ſind, umfaſſen muß, hat am 1. Dezemher 1884 mit einem
Beſtand von rund 2000 Perſonen begonnen; derſelbe iſt
gegenwär=
tig auf 180 herabgeſunken. Außerdem ſind noch ſechs
Betriebs=
krankenkaſſen thätig, diejenigen der heſſiſchen Ludwigs= und der
Main=Neckar=Bahn, der Merck'ſchen, Schurchard'ſchen und Gebr.
Seck'ſchen Fabrik und die ſtädtiſche Betriebskrankenkaſſe. Die
Ge=
ſamtzahl aller nach dem erwähnten Geſetz gegen Krankheit
ver=
ſicherten Perſonen dürfte für Darmſtadt etwa 5000 betragen,
wozu noch diejenigen kommen, die ihrer Verſicherungspflicht durch
Eintritt in eine der geſetzlich zugelaſſenen freien Hilfskaſſen
genügt haben und deren Zahl man mit etwa 1500 wohl annähernd
richtig ſchätzt.
Der Darmſtädter Biehele=Klub hält ſeine regelmäßigen
Fahrabende jeden Dienstag von 8 Uhr an im großen Saale des
Saalbaues ab und ſind Freunde des Radfahrerſports ſtets
willkom=
men. Der Verein, der bei den Bazarfeſtlichkeiten im Februar d. J.
bewieſen hat, daß er ſowohl im Quadrillen= als auch im
Kunſt=
jahren hervorragendes zu leiſten im Stande iſt, beabſichtigt Anfang
des nächſten Jahres eine große Velocipedaufführung im Saalbau
Dem
ſtreb=
zu Gunſten einer Wohlthätigkeitsanſtalt abzuhalten.
amen Klub iſt zu ſeinem anerkennenswerten Vorhaben der beſte
Erfolg zu wünſchen.
D. Beſſungen. Heute, Donnerstag, nachmittags 5 Uhr,
findet Gemeinderatsſitzung mit nachfolgender Tagesordnung
ſtatt: 1) Mitteilungen; 2) Ankauf von Geläude in der
Hermann=
ſtraße: 3) desgl. in der Eichbergſtraße; 4) Abtretung von
Gemeinde=
gelände in der Karlsſtraße lam Wolfskehl'ſchen Garten;; 5) Wahl
zweier Beiſitzer zur Gemeinderatswahl; 6) Anſtellung eines zweiten
Lehrers für die Handwerkerſchule; 7) Prüfung der Rechnung für
1885,86; 8) Geheime Sitzung: a. die Ernennung eines Dieners bei
Großh. Ortsgericht, b. Geſuche, e. Medikamentenrechnung.
Arheilgen, 16. November. Dem Vernehmen nach iſt
be=
reits ſeitens des Konſortiums Bachſtein-Berlin und Bank für Handel
und Induſtrie in Darmſtadt der hieſigen Bürgermeiſterei die
Mittei=
lung geworden, daß infolge der von hieſigem Ortsvorſtand gemachten
Offerte demnächſt mit den Vorarbeiten zur Erbauung einer
Straßen=
bahn von Darmſtadt nach Arheilgen begonnen werde; alſo
immer ſchon ein kleiner Schritt vorwärts.
742
2848
. 225
Heute wurde der letzte noch von der vor 10 Tagen
ſtattgefun=
denen Vorkirchweihe übrig gebliebene „Kerbgaſt' in Geſtalt eines
Soldaten durch hieſige Polizei nach Darmſtadt abgeführt. 10 Tage
ſind freilich des Guten zu viel.
Es vergeht hier kaum ein kirchliches Feſt, bei dem nicht der
Gottesdienſt durch beſondere Geſangsvorträge verherrlicht wird.
Nachdem am letzten Sonntag der hieſige Kirchengeſangverein und
der Poſaunenchor entſprechend zur Feier des Erntedankfeſtes
bei=
trugen, wird bei dem nächſten Sonntag ſtattfindenden Totenfeſte ſich
unſere Chorſchule, wie ſchon mehrmals, hören laſſen. Es findet
dieſer Chor der „Kleinen' hier beſondere Sympathie; denn ſchon ſind
Gaben geſpendet worden, um dieſen Schülern bei ihrer Konfirmation
für ihre Mühe eine kleine Anerkennung in geeigneter Weiſe
zukom=
men zu laſſen.
Mainz. I7. Nov. Der Reichstagsabgeordnete Windthorſt
war geſtern hier und ſtattete einigen hervorragenden Mitgliedern der
katholiſchen Volkspartei Beſuche ab.
Die heſſ. Ludwigsbahn hat von dem Reichseiſenbahnamte
die Auflage erhalten, ihrem geſamten Perſonal
wie bei den
preußiſchen Staatsbahnen - an jedem zweiten Sonntag zum
Be=
ſuch des Gottesdienſtes Gelegenheit zu geben.
Kaſtel, 17. Nov. Den Schweſtern von der göttlichen
Vorſehung in Mainz wurde vom Großh. Miniſterium die
Er=
laubnis erteilt hier eine Niederlaſſung behufs Ausübung der
Kranken=
pflege zu errichten.
Frankfurt, 16. November. Wie das Journal mitteilt erſchien
vorgeſtern mittag ein Stromer bei einem hieſigen Anwalt. Auf
die Frage, was er eigentlich wollte, erklärte er: „Sehen Sie, Herr
Doctor, ich muß extra zu Ihnen kommen und mich bedanken, Sie
ſind der einzige Meuſch, der bis jetzt geſagt hat, daß ich beſſer ſei
als mein Ruf. und daß Sie von meiner Ehrlichkeit derart überzeugt
ſeien, daß Sie ſich nicht ſcheuen würden, mit mir an einem Tiſche zu
ſpeiſen. Sie erinnern ſich doch wohl, Herr Doctor, dieſer Worte;
denn Sie haben mich vor 1½ Jahren, als ich wegen Diebſtahls zu
1½ Jahren Gefängnis verurteilt wurde, verteidigt. Ich möchte Sie
nun nach Verbüßung meiner Strafe bitten, Ihr Wort einzulöſen
und mit mir einmal gemütlich zu ſpeiſen.: Der Burſche wurde nach
Beendigung ſeiner Rede an die Luft geſetzt.
Karlsruhe, 15. Novbr. Am 22. und 23. d. M. wird die
300jährige Jubelfeier des hieſigen Gymnaſiums feſtlich
be=
gangen.
Der famoſe General Kaulbars findet jetzt auch
außer=
halb Bulgariens entſprechende Verwendung. Der Direktion des
Theaters in der Joſephſtadt in Wien wurde eine dreiaktige Poſſe
unter dem Titel „General Kaulbars kommt vorgelegt, welche
vor=
trefflich befunden, aber als„zu gefährlich: dem Autor zurückgegeben
wurde. In Berlin wird Kaulbars bereits als Tintenwiſcher mit
einem fürchterlichen Borſtenkopf, als Nußknacker mit ungeheurem
Maul und als Hampelmann feilgeboten.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 16. November.
E. Vor ausverkauftem Hauſe ging heuteMaria
Stuart=
in Scene, die Tragödie, weche uns, im Unterſchied zur Wallenſtein=
Trilogie, raſchen Schritts mit einem Mal ans Ziel der
Hand=
lung reißt. Wir ſtehen eigentlich ſchon am Ziel, als der Vorhang
aufgeht, die 5 Akte ſind der letzte Akt des hiſtoriſchen
Trauer=
ſpiels. Nicht der bunte geſchichtliche Hintergrund nicht das
viel=
geſtaltige, politiſche Leben jener Zeit, es iſt die Perſönlichkeit
der Heldin, wie ſolche im Geiſte des Dichters erſtanden iſt, welche
dieſem Werke ſeinen eigenartigen Charakter aufdrückt. Es ließ ſich
erwarten, daß Frl. Cramer diejenigen Stellen der Titelrolle, welche
einen gewaltigen Stimmenaufwand erfordern, nur andeutungsweiſe
bringen würde, da der Wirkung ihres Oraans beſtimmte Grenzen
geſetzt ſind, innerhalb welcher ſich aber auch ſelbſt im heroiſchen Fachenoch
immer bedeutendes leiſten läßt, zumal gerade jener Mangel die Künſtlerin
davor bewahrt, ihre Leiſtung auf die Kraft äußerer Mittel aufzubauen
und ſie zu einer geiſtigeren Verarbeitung des Stoffes nötigen ſollte.
Was dieſen letzten Punkt anlangt, ſo geſtehen wir, daß wir gerade
darin von der Stuart des Frl. Cramer mehr erhofft haben,
nament=
lich im 1. und 3. Akt. Wenn ſie auch in der Scene mit Burleigh,
der einzigen, in welcher Schiller die Königin herausſtellt, die
hoheitsvolle Ueberlegenheit nicht durchgängig feſtzuhalten wußte, ſo
yätte ſie ſich doch vor dem theatraliſchen Abgange hüten müſſen.
Was uns am meiſten in Erſtaunen ſetzte, waren die vielen falſchen
Betonungen; bis jetzt haben wir es noch nicht gewußt, daß die
durchaus klaren Sätze der Stuart=Partie ſolch grundverkehrter
Auf=
faſſung unterworfen ſein können. In der Scene mit Burleigh
wurde namentlich viel darin geſündigt. Es iſt z. B. ſehr überflüſſig
in den mit „Ich ſehe; anfangenden Sätzen (Ich ſehe dieſen hohen
Adel Englands) einen ſo ganz beſonderen Ton auf „Ich ſehe' zu
legen, - oder in der bekannten Apoſtrophe an die Wolken „Wer
mit euch wanderte, mit euch ſchiffte; das Wörtchen „mit'
hervor=
zuheben, oder in dem Satze; „Nicht um alle Länder, die das Meer,
umfaßt; auf „Meer' eine Fermate zu legen, oder gar an der Stelle:
„das Aergſte weiß die Welt von mir= ſtatt „Welt', „mirz zu
betonen, was ſchließlich noch einen ganz anderen Sinn ergiebt!
Wir meinen, das ſind Dinge, an die ſich eine Künſtlerin vom Schlage
des Frl. Cramer nicht erſt erinnern laſſen ſollte. Ihre Haltung
im 5. Akt machte zwar vieles wieder gut, und wir können derſelben
um ſo bereitwilliger Anerkennung zollen, als wir uns zu den
Leiſt=
ungen des 1. und 3. Aktes halb und halb ablehnend verhalten müſſen.
Dieſe letzten Scenen, bei welchen es einem warm ums Herz wird
und die Thräne ſich ins Auge ſtiehlt, wurden von Frl. Cramer mit
ebenſoviel Würde als Innigkeit gegeben, ſo daß der ergreifende
Akt zu ſeiner volien Wirkung kam.
Die Vorzüge uind Mängel der Eliſabeth des Frl. Berl haben
wir oft genug berührt; was die letzteren betrifft, ſo hat es nicht im
Willen der Künſtlerin gelegen, unſere wohlgemeinten Vorſtellungen
zu beachten und an Abhilfe zu denken, wir kommen heute mit keinem
Worte darauf zurück und wollen einfach nur beſtätigen, daß ihre
Eliſabeth gegen früher nichts gewonnen, aber auch nichts verloren
hat, und daß die Leiſtung der Dame im 4. Akte gipfelt. Der heutige
Theaterabend lieferte keine Muſtervorſtellung, weder was die
Haupt=
perſonen, noch was die übrigen Figuren des Stücks anlangt.
Be=
onders haperte es im Zuſammenſpiel: da fiel bald einer zu früh,
bald zu ſpät ein, ganze Sätze wurden dem Mitſpieler vom Munde
abgeſchnitten, gar nicht zu gedenken ſo und ſo vieler Auslaſſungen
und Irrtümer. So kommt - um nur ein Beiſpiel anzuführen
im 3. Akt vor dem Eintreffen der Königin — Paulet zur Maria
mit den Worten „Nun hab' ich's endlich recht gemacht, Mylady?”
Das Wort„Mylady: blieb heute fort, und als dann Graf
Schrews=
bury erſcheint, unterläßt Maria ihm gegenüber die Anrede, und er
ſeinerſeits vergißt in ſeinem Satze das Wort „Königin”
Einzelne Streichungen mußten uns außerordentlich befremden7
bei einer ſind wir ſogar noch im Zweifel, ob ſie nicht auf Rechnung
einer Unachtſamkeit der Maria=Stuart=Vertreterin zu ſetzen iſt,
wir-
meinen den fortgebliebenen Satz im 1. Akt 7. Auftritt. „Eben darunn
mißtraut Euch edler Lord, daß nicht der Nutzen des Staats
Euck=
als Gerechtigkeit erſchiene.
Dieſe Stelle darf um des
Zu=
ſammenhangs willen nicht fehlen. Ganz unbarmherzig iſt die
Roll=
der Kennedy zuſammengeſtrichen. Hätte man ihr nicht den au
Melvil gegebenen Bericht laſſen können: „Nicht vor dem Tode, von
dem Befreier zitterte Maria.
„„2
Bezüglich der Einzelleiſtungen ſind noch zu erwähnen Her=
Werner, der den ehernen Politiker Burleigh in Ton und
Haltun=
vortrefflich giebt, Herr Edward, deſſen Leiceſter ganz der ehr
geizige und dabei ſchwache Höfling iſt, und Herr Hacker, an deſſes
Mortimer vorzüglich der Zug unheimlichen Fanatismus, zu lobe
iſt. Als Talbot hatte Herr Dalmonico einige recht gute Momente
Ein tüchtiger Vertreter des Paulet war Herr Mickler. De
Staatsſekretär Davidſon, dies unſelige Opfer einer heimtückiſchel
Staatskunſt, ſpielte Herr Knispel ſehr glaubwürdig. Das treuc
ſchlichte Weſen der Hanna Kennedy iſt durch Frau Eppert gi
vertreten. Das Beſtreben, auch die kleinſten Rollen mit
Schar=
ſpielern zu beſetzen, welche ein paar Sätze ſprechen können ohne de
ernſten Charakter der Situation in Gefahr zu bringen, erweiſt ſic
als äußerſt zweckdienlich. Die kleine Partie des Okelly z. B. wurd
denn diesmal auch von Herrn Göbel, der ſchon über eine ziemlich=
Gewandtheit verfügt, dargeſtellt.
Dodes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
(11749
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mitteilung,
daß unſer lieber unvergeßlicher Gatte, Vater, Onkel und
Großvater
Rontnor Wilhelm Pfell
heute Mittag 2 Uhr nach 5tägigem Krankenlager infolge
einer Lungenentzündung im Alter von 70 Jahren ſanft
verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 16. November 1886.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachm. 3 Uhr ſtatt.
Tageskalender.
Donnerstag. 18. Nov.: Vortrag des Herrn Telegraphen=Direkh
Kuß in Darmſtadt im Verein für Verbreitung von Volksbildu:
im großen Saale der Turngemeinde. - Hauptverſammlung
Darmſtädter Karneval=Geſellſchaft im Saalbau.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.