147.
1473.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag.
(Jrag= und Anzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen inDarmſtadi
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Bllßzer
Holzſtraße Nr. 86, ſowie. auzwärtz
von allen Annoncen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
255.
Mittwoch den 31. December.
Gefunden: Verſchiedene einzelne Schlüſſel und Drücker. 1 Paar Handſchuhek. 1 Abreißkalender= 1 Regenſchirm=
1 Tuchs. 1 Schleiers. 1 ſchwarzer Kragen. 1 Taſchenmeſſer mit zwei Klingen und weißem Stiel. 1 desgl.
mit grauem Stiel. 1 Portemonnaie mit einigen Pfennigen Inhalt. 1 dunkle Knabenmütze. 1 ſchwarzer
Handſchuh. 1 do. 1 neues Hundehalsband mit Schellchen. 1 brauner Handſchuh. 1 weißes Taſchentuch mit
rothen Streifen am Rande. 1 weißes Taſchentuch gez. 1 Decke. 1 ſilbernes Armband. 1 goldenes
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band. 1 Reiſetaſche mit Eßwaaren. 1 Packet mit Cotillonorden. 1 Regenſchirm.
Verloren: 1 goldene Kette mit goldenem Bleiſtiftchen. 1 goldenes Armband mit Granaten. 1 Sparkaſſebuch mit
Nr. 60825 oder 60823.
Ingelaufen: 1 junger Hund, ſchwarz mit gelben Beinen.
Darmſtadt, den 29. December 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
MB. Die mit 1 bezeichneten Gegenſtände ſind im Großh. Hoftheater gefunden=worden und daſelbſt im Verwahr.
Betreffend: Prämiirung von Obſtbaum=Neupflanzungen und Obſtbaumſchulen.
Darmſtadt, am 27. Dezember 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf nachſtehendes, früher ſchon veröffentlichtes Preisausſchreiben, von welchem wir Ihnen beſondere
Abdrücke durch die Poſt zuſenden werden, empfehlen wir Ihnen, dem Gegenſtand Ihre beſondere Aufmerkſamkeit zu widmen
und den Inhalt nicht nur in Ihren Gemeinden zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, ſondern auch ſolche Perſonen, von
welchen anzunehmen iſt, daß ſie um die ausgeſetzten Preiſe bei der im Sommer 1885 ſtattfindenden Prämirung ſich bewerben
könnten, hierauf noch beſonders aufmerkſam zu machen.
Wir verweiſen Sie namentlich auf die unter Poſ. xl. für Beſitzer kleinerer Obſtbaumanlagen getroffenen Beſtimmungen.
v. Marquard.
Erweitertes auch auf Pflanzungen einer geringeren Anzahl von Obſtbäumen ausgedehntes Preis=
Ausſchreiben für Neupflanzungen von Obſtbäumen und Anlegung von Baumſchulen in der Provinz
Starkenburg.
Durch unſere Concurrenz=Ausſchreiben vom 15. Januar der Jahre und Pflege entſcheidend ſeien, und Kernobſt=Allen den Vorzug verdienen
1880 und 1881 haben wir bereits die nachſtehenden, gelegentlich des im ſollen:
Jahre 1885 zu feiernden Feſtes des fünfzigjährigen Beſtehens des hieſigen
2 goldene und 5 ſilberne Medaillen nebſt entſprechenden Diplomen=
Gartenbauvereins zu vertheilenden Geldpreiſe, Medaillen und Diplome
IV. Für Neuanlagen von größeren Kreis= oder Gemeinde=
Obſt=
zur Bewerbung ausgeſetzt:
baumſchulen auf paſſenden Grund und Boden und Bepflanzung mit
1. Für Neupflanzungen in der Zeit von Anfang 1880 bis Ende vorzugsweiſe für die betreffende Gegend geigneten Obſtſorten:
1883. von mindeſtens 100 Kernobſt= oder 200 Steinobſt=Hochſtämmen
2 goldene und 5 ſilberne Medaillen mit entſprechenden Diplomen.
auf eigenem Grund und Boden, bei deren Begutachtung ſachkundige
V. Für neue größere Anlagen von Zwergobſtbäumen auf eigenem
Pflanzungen und Wahl richtig benannter für Clima und Boden paſſen= Boden in guten Tafelſorten, wobei diejenigen, deren Früchte
vorzugs=
der Sorten entſcheidend iſt, — neben entſprechenden Diplomen: als
weiſe für den Handel beſtimmt ſind, den Vorzug erhalten, neben
ent=
ſprechenden Diplomen: als
1. Preis: eine goldene Medaille und 200 Mk.,
„ eine goldene Medaille und 150 Mk.,
1. Preis: eine goldene Medaille und 100 Mr.,
„ eine ſilberne Medaille und 100 Mk.,
2. „ je eine ſilberne Medaille und 50 M., für die zwei
nächſt=
beſten Anlagen
„ eine ſilberne Medaille und 50 Mk.,
5. „ je eine ſilberne Medalle für jede der 3 nächſtſtehenden
3. „ je eine ſilberne Medaille für die drei dieſen zunächſt=
Pflanzungen.
ſtehenden Pflanzungen.
11. Für ebenſolche Neupflanzungen von 50 Kernobſt=oder 100
V1. Für ſönſtige hervorragende Förderung des Obſtbaues durch
Steinobſt=Hochſtämmen aus derſelben Pflanzeit,
neben entſprechen= Hülfe zur Ausbildung von Baumwärtern, ſachverſtändige Pflege von
den Diplomen: als
Obſtbäumen in größeren Bezirken u. a. m.
1. Preis: eine goldene Medaille und 100 Mr
1 goldene und 10 ſilberne Medaillen beſtimmt.3
2. „ je eine ſilberne Medaille und 50 Mk. für die zwei nächſt=
Wenn in einer dieſer 6Abtheilungen keine oder nicht genügende
beſten Pflanzungen
preiswürdige Bewerbungen auftreten, ſo können die betreffenden Preiſe
3. „ je eine ſilberne Medaille für die drei dieſen zunächſt ganz oder theilweiſe in einer der anderen Concurrenzen verwendet werden.
ſtehenden Pflanzungen.
VI1. Für eine Obſtbaumſchule, welche ſich durch rationellen Be=
111. Für Neupflanzungen von Obſtbaum=Alleen an Straßen und trieb auszeichnet, ſeit ſpäteſtens 1852 beſteht, und jährlich wenigſtens
Wegen, welche von Anfang 1850 bis Ende 1883 geſchehen ſein müſſen, 6000 tadelloſe Obſtbäume der verſchiedenen Formen, Arten und Sorten
und bei deren Beurtheilung richtige Wahl der Sorten, gute Pflanzung
bei Obſtbaum=Hochſtämmen vorzugsweiſe in den von der Commiſſion
845
[ ← ][ ][ → ]K255
3202
des landw. Vereins der Provinz Starkenburg für Obſt=und Weinbau
und der Obſtbau=Sektion des Gartenbauvereins dahier empfohlenen
Sorten - erzieht: 500 M.
vII. Fuͤr eine ebenſölche Baumſchule bei jährlich 40 Stämmen:
250 Mr.
14. Für eine ſolche bei jährlich 3000 Staͤmmen: 200 Mk.
K. Für eine gleiche bei jährlichen 2000 Stämmen: 100 Mk. angeſetzt.
Ausſchreibung dieſer Concurrenzen und Prüfung der Leiſtungen
erfolgen durch eine Commiſſion von 7 Mitgliedern des Gartenbauvereins
dahier, worunter mindeſtens 3 Mitglieder der Obſtbau=Section desſelben
ſich befinden müſſen. Auf Grund der Vorſchläge dieſer Commiſſion
werden die Preiſe vom Gartenbauverein zuerkannt.
Um nun auch noch diejenigen Grundbeſitzer, welche nicht in der
Lage ſind, an den vorſtehend bekannt gegebenen Preisbewerbungen Theil
nehmen zu können, zur Anpflanzung von Obſtbäumen zu ermuntern,
werden wir noch
x1. Für Anpflanzung von je 20 bis 50 Obſtbaum=Hochſtämmen
beſter Qualität, und zwar, was Kernobſt betrifft, in den vom deuiſchen
Pomologen=Vereine und der Obſtbau=Section des hieſigen
Gartenbau=
vereins empfohlenen, dem betreffenden Boden und Klima zuſagenden
Sorten, welche in den Jahren 1882 und 1883 angepflanzt ſein müſſen,
Darmſtadt, am 23. Februar 1883.
im Jahre 1885 für die einzelnen Kreiſe der Provinz Starkenburg je
5 Preiſe zu 20 Mk. und je 10 Preiſe zu 10 Me. zur Vertheilung durch
die betreffenden landw. Bezirksvereine kommen laſſen.
Die unterzeichnete Commiſſion ladet daher alle Gemeindevorſtände
und Grundbeſitzer der Provinz Starkenburg auf das Freundlichſte und
Dringendſte zur Bewerbung um die ausgeſetzten Preiſe und alsbaldigen
Anpflanzung von entſprechenden Obſtbäumen, ſoweit ſolche noch im Lauſe
dieſes Jahres zur Concurrenz befähigt, hiermit ein.
Der Obſtbau bildet erfahrungsmäßig jetzt die höchſte Bodenrente,
deren Ertrag mit der Ausdehnung und beſſeren Benutzung des
Eiſen=
bahnverkehrs noch jährlich ſteigen wird. Es gilt alſo, durch richtige
Wähl paſſender Sorten und ſächkundige Pflanzung und Pflege nicht
nur die ſeither ſo maſſenhaften Abgänge an Obſtbäumen zu erſetzen,
ſondern auch die Obſtproduction ſo zu erhöhen, daß ſie zu einer reichen
Einnahmeguelle unſeres Landes wird, welches ſich in den meiſten ſeiner
Lagen hierzu vortrefflich eignet.
Die Commiſſion wird zu gekommener Zeit eine öffentliche
Auffor=
derung zur Anmeldung der Bewerbungen erlaſſen, und erſucht die
Großh. Kreisämter, landw. Bezirksvereine und Gemeindevorſtände, ſowie
alle Freunde des Obſtbaues, dieſem erneuten und erweiterten Aufrufe
die möglichſte Verbreitung angedeihen laſſen zu wollen.
Die von dem Gartenbau=Vereine zu Darmſtadt für die Prämiirung neuer Obſtbaum=Pflanzungen und
[3452
Obſtbaumſchulen in der Provinz Starkenburg beſtellte Commiſſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die am 5. bezw. 10. Dezember 1884 für die Victoriaftraße und Sandſtraße angeordnete Sperre wird hiermit
aufgehoben.
Darmſtadt, den 29. Dezember 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
[3453
Bekanntmachung.
In unbeſchränkter Submiſſion ſoll
die Lieferung von 200000 Stück Torf
an den Wenigſtnehmenden vergeben
wer=
den. Die Bedingungen liegen auf dem
Büreau der unterzeichneten Verwaltung
offen und ſind die ſchriftlichen Angebote
bis längſtens
Montag den 5. Januar 1885,
Vormittags 1 Uhr,
verſchloſſen und mit der entſprechenden
Aufſchrift verſehen, daſelbſt einzureichen.
Die Eröffnung der eingelaufenen Offerten
wird zu genannter Zeit ſtattfinden.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1884.
Großherzogl. Arreſthaus Verwaltung
Darmſtadt.
[3454
Bekanntmachung.
Am Dienstag den 6. Januar 1885,
Vormittags 9 Uhr,
ſollen in unſeren Rauhfourage=
Maga=
ginen Heu= und Strohabfälle, ſowie
Vor=
mittags 10 Uhr im diesſeitigen Büreau,
Fußmehl, Haſerfegekaff, Coke und 2
aus=
rangirte hoͤlzerne Backbeuten, öffentlich
an den Meiſtbietenden gegen ſofortige
Bezahlung verkauft werden.
Darmſtadt, den 29. Dezember 1884.
Großh. Proviant=Amt. (3455
Bekanntmachung.
Montag den 6. Januar 1885,
Vor=
mittags 10 Uhr anfangend,
werden im hieſigen Rathhausſaale aus
den hieſigen Gemeinde= und
Pfarrwal=
dungen, Diſtrikt Todenberge,
Leonhards=
tanne und Täubcheshöhle verſteigert:
241 Rm. Kiefern=Scheiter,
180 „ Kiefern=Knüppel,
3250 Kiefern=Wellen,
64 Rm. Kiefern=Stöcke.
Wegen vorheriger Einſicht des Holzes
wolle man ſich an Forſtwart Schmitt
dahier wenden, welcher jede weitere
Aus=
kunft geben wird.
Arheilgen, den 29. Dezember 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
(13456
Frey.
Holz=Verſteigerung
in dem Gemeindewald zu
Eber=
ſtadt.
Montag den 5. Januar 1885, von
Vormittags 9 Uhr an,
werden in dem Gemeindewald zu
Eber=
ſtadt, Diſtrikt Premſter
131 Nm. Buchen=Scheit=, 15 Am.
Kie=
fern=Scheit=, 29 Rm. Buchen=Knüppel=,
8 Rm. Kiefern=Knüppel=, 31 Rm.
Buchen=Stockholz, 1089 Buchen=Reiſig=
Wellen, 3050 Stück desgleichen
Durch=
forſtungs=Wellen, 19 Stück Buchen=
Stammholz verſteigt.
Die Zuſammenkunft findet auf der
Kreisſtraße nach Nieder=Beerbach an der
vormaligen Frankenbergers Mühle ſtatt.
Eberſtadt, den 29. Dezember 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
(13457
Müller.
Fetragene Kleider, Schuhe, Stiefel,
2 Uniformsſtücke, Bettwerk u. ſ. w.,
werden fortwährend angekauft.
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ſchnitt per Pfd. M. 1..,
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Lothringer „ „ 40 „
Neufchateler „ 20
Port du Salut,
Carre la Tour,
Silton,
Chester,
Roquekort,
Strassburger Schachtel,
Hohenburger Rahm,
Edamer ſchön weich,
Gouda
Emmenthaler, vollſaftig,
Rommadoux, franzöſ.,
Limburger (Alpenwaare),
Handköso.
Tafol- und Jandhbuttor,
Frische und italionische Vior
billigſt.
Fhilpp Weber.
Carlsſtraße 24. (3465
⁄₈
8)
940
1120
22⁷
129
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Conditor, (3466
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Stückkohlen, kleingemachtes Buchen= und
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[13118
Preiſen
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Beſſunger Carlsſtr. 6.
L
859
940
1120
122⁄₈
pfun
Die
Zahlen.
ſon
gl.
3205
R 255
urdhu Aldrohou.
in ſämmtlichen
Hanntaatur. ud
Hodsvuaren
wird bis zu meinem Umzuge
fortgeſetzt und verkaufe ich, um
mit ſämmtlichen Winterartikeln
zu räumen, unter
Koſten=
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Feine wollene Eleiderstofle,
Hodernste Vintermäntel,
Lama & Flanelle aller Art,
Chäles & Halstücher,
Buokskins & Palalotstofte,
Fertige wollene und Weisse
Berrenhender,
Läuferzenge elo. sto. 113467
Eia. J. MeVok.
Ludwigſtraße 6.
Houssirende
nnGh-Noins
BuD, A1a0
empfiehl,
D. EISCadk,
Conditor,
(13468
Louisenplatz. 4.
[13469
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SUSATAAIION
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har ſeither per Pfund M. 1. 50.
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ſrindweiſe
„ „ „ 1. 35
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Prima Nusskohlen,
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28
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In meinem Hauſe
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E. Friedr. Mahr.
ziehen.
13385) Frankfurterſtraße 50 im
Seitenbau, 2. Stock, ſchöne Wohnung:
4 Zimmer, Waſſerleitung, Boden und
Kellerraum, Bleichplatz ꝛc., für 300 M.
13424) Mühlſtr. 56 (Kapellplatz,
iſt der dritte Stock mit 5 Zimmern und
Zubehör per 1. April zu vermiethen.
Näheres daſelbſt.
13426) Soderſtraße 9 iſt eine kleine
Wohnung an eine ruhige Familie zu verm.
H. Weinmann.
13427) Martinſtraße I7 Beletage,
enth. 5 Zimmer nebſt allem Zubehör, per
1. April zu vermiethen.
Näheres Beſſunger Carlsſtraße 16 I.
13474) Heidelbergerstrasso,
gegenüber Heinrichſtraße,
meh=
rere Wohnungen von 3, 5
und 6 Piecen, Parterre und
Beletagen, mit allem Comfort
eingerichtet, per alsbald, bzw.
per 1. April k. J. Näheres
Nr. 23, Beletage.
15f15) Mlhelstrasse N
Schöne Mohnung, 6 Zimmer (ovont. 8),
Masserleitung, s0fort zu boziehen.
13476) Louiſenſtraße 8 Wohnung,
2 Stiegen hoch, 5 event. 6 Zimmer nebſt
Zubehör, neuhergerichtet, alsbald zu verm.
13477) Stiftſtraße 56 iſt der dritte
Stock zu 200 M. ſofort wegzugshalber
zu vermiethen.
Läd0n, Haguue 8l0.
7650a) Ein Lagerraum, verbunden
mit Schienengeleiſe, zu vermiethen.
Näheres bei J. Spengler, Grafenſtr. 33.
10239) Ein Laden,
eine Wohnung per ſofort zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigspl. 4. Wilh. Schwab.
11398) Kirchſtraße 10 ein Laden
mit Wohnung ſofort zu vermiethen.
Jä 255
8166) Roßdörferſtraße 32, 3. Stock,
ein ſchönes möblirtes Zimmer, mit allem
Comfort eingerichtet und ſorgfältiger
Be=
dienung zu vermiethen.
11271) Landwehrſtr. 1 möbl. Manſ=Z.
11401) Steinſtraße 37 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet zu vermiethen.
11784) Stiftſtraße 46, zwei Treppen
hoch, ein möbl. Zimmer zu vermiethen und
ofort zu beziehen.
11952) Martinſtr. 24 Zimmer und
Cabinet, hübſch möblirt, zu 16 M. monatl.
12429) Zwei bis drei möblirte
Zim=
mer in feiner Lage zu vermiethen.
Näheres Expedition.
12474) Niederramſtädterſtraße 26
ob. Stock ein möbl. Zimmer für 8 M.
12663) Marienplatz 11, oberſter Stock,
ein kleines möbl. Zimmer zu vermiethen.
12516) Schützenſtraße8, im II. Stock
rechts, ein möbl. Zimmer an einen ſoliden
Herrn vom 1. Januar an zu verm.
12818) Schulſtraße 7 möblirtes
gimmer per 1. Januar 1885.
12868) Grüner Weg3, 2. St., zwei
unmöbl. Zimmer, zuſammen od. getrennt.
13258) Marienplatz 11 parterre
zwei ſchön möblirte Zimmer (Wohn= und
Schlafzimmer) mit Ausſicht nach der
Straße und ſeparatem Eingang, vom
21. December ab beziehbar.
12430) Heinrichſtraße Nr. 60 zwei,
möblirte Zimmer zu vermiethen.
13478) Carlsſtraße 44 ein gut möbl.
Zimmer mit und ohne Cabinet.
Abonnements
8auf alle in= und ausländiſche
3 Journale und Leitschriſton e
8 werden prompt beſorgt von
G. v. Aigner,
Buch= und Kunſthandlung,
Eliſabethenſtr. 17. (134340
ooooeo=
Abhanden gekommenes Spar
kaſſe=Büchlein.
Das angeblich abhanden gekommene
Einlage=Büchlein Nr. 53519 der hieſigen
ſtädtiſchen Sparkaſſe wird gemäß 8 11
der Statuten, als ungültig betrachtet,
wenn dasſelbe innerhalb 8 Wochen von
heute an bei der Kaſſe nicht vorgezeigt
wird.
Darmſtadt, den 29. Dezember 1884.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen
Sparkaſſe.
[13479
Bu ch n e r.
Haus,
mittlerer Größe, mit etwas Hofraum,
mög=
lichſt Mitte der Stadt, zu kaufen geſucht.
10788) Carlsſtr. 33, 1 St., ein gut Gefl. Offerten unter K. 12 an Rudolf
möbl. Zimmer mit Garderobe gleich zu bez. Moſſe, Darmſtadt.
[13480
Herrsohafishauls.
In feinſter Lage Darmſtadts
ein prachtvolles Herrſchaftshaus
für den Preis von 68,000 M. zu
verkaufen. Das ganze Haus iſt
parquetirt, Gas, kalte und warme
Waſſerleitung, mit, anſtoßendem
Winter= und hübſchem Ziergarten.
Näheres durch
Ph. Thüringer,
Schulſtraße 5.
Wilhelminenstrasse
iſt ein Herrſchaftshaus mit
pracht=
vollem großem Ziergarten, Stallung
u. ſ. w. preiswürdig zu verkaufen
durch Ph. Thüringer.
In erster ſeschäfislagt
iſt ein 3ſtöckiges Haus mit Manſ.,
2 Läden enth., Seitengebäude mit
Souterrain, für jedes Geſchäft
ge=
eignet, durch Wegzug unter
annehm=
baren Zahlungsbedingungen durch
den Unterzeichneten zu verkaufen.
P. Thüringer.
Zum Alleinbevohnen.
In feiner Lage iſt ein kleineres
Haus, freiſtehend, 9 Zimmer,
Ka=
binette und Zubehör enthaltend, mit
Einfahrt, Hof und ſehr hübſchem
Ziergarten, preiswürdig zu
verkau=
ſen durch
P. Thüringer,
Schulſtraße 5. (3481
Tür Damem.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß am
5. Januar ein neuer 6wöchentl. Curſus
im Zuſchneiden und Anfertigen von
Damenkleidern beginnt. - Anmeldungen
werden jederzeit entgegengenommen.
Anne Scheneh,
Mühlſtraße 20. (3431
Jur. goſl. Boachtung.
Unterzeichneter beehrt ſich hiermit einem
geehrten Publikum ergebenſt anzuzeigen,
daß er während dem 1., 3. und 4. Jan.
die von ihm conſtruirte elektriſche Bahn
Maaßſtab: ca. 1120 der natürl. Größe,
Flächenraum 2 Meter im Quadrat) mit
2 completten Wagen in der Reſtauration
„zur Poſt: Ernſt=Ludwigſtraße, zur
An=
ſicht ausſtellen wird und ladet zu recht
zahlreichem Beſuche höflichſt ein.
Hochachtungsvoll.
Emil Theiß
Entrée 25 Pf. Geöffnet von 2 bis
7 Uhr Nachmittags. (3482
R 25
Hoyyahrs-Fouor.
Saalbal Darmstadt.
Donnerstag den 1. Januar 1885, Abends 7 Uhr:
4
AmGOT-TASImO.
(Conrerk und Tanz).
Eintrittskarten für 1 Perſon zu 1 Mark und für Familien
h 3 Perſonen zu 2 Mk. ſind bei den Herren W. Pfeil, D. Faix
E Söhne, Saalbauinſpector Velten, ſowie bei den Hausmeiſtern
ber Veroinigten Gesellschakt, Gesellschakt Eintracht,
Bür-
ger. und Kaufmännischer Voroin zu haben.
Am Feſtabend werden für Einzelkarten Mk. 125 und für Fa=
[13345
fnilten 3 Perſonen Mk. 2.50 erhoben.
Fur Eltern und Vormünder.
Trotzdem in jedem Jahre eine nicht geringe Anzahl Kindergärtnerinnen in
meiner Anſtalt ausgebildet werden, kann doch die immer zunehmende Nachfrage
nach ſolchen bei weitem nicht befriedigt werden. Dieſes zur Kenntniß allen Eltern
und Vormündern, welche ihren Töchtern und Pflegebefohlenen durch Erlernung der
Kindergärtnerei zu einem geachteten und lohnenden Berufe verhelfen wollen.
3207
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 29. d.
Mts. iſt genehmigt und können die
Bürgſcheine auf unſerem Büreau errichtet
werden.
Erſter Abfuhrtag: Montag den
6. Januar 1885.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.
Hickler, Beigeordneter. (3490
Th. Schultz.,
Waldſtraße 24.
[13483
GAUUU-
Die nächſte Probe iſt
Montag den 5. Januar, Abends 8 Uhr.
Der Vorstand. (13484
D
Geſchäftsempfehlung.
Da ich als Zuſchneider in einem hieſigen Damen=
Confections=
geſchäft ausgetreten bin, mache ich meinen früheren Kunden, ſowie den
geehrten Damen und Herrſchaften bekannt, daß ich vom 1. Januar
an mein Geſchäft wieder für mich betreibe.
Hochachtungsvoll
Th. Volh, Damenſchneider,
[3485
Ballonplatz. Nr. D.
Lebend:
Friſch:
Rheinſalm,
Auſtern,
MTurbot,
Hummer,
HSeezungen, Aal,
Lachsforellen, Hechte,
Bander,
Karpfen,
ASchollen,
Schellfiſche,
friſch gewäſſerten Stockfiſch
und Labberdan.
10
Gobr. Hösingor,
4
Hoflieferanten. (3486
144
Ein halber Logenplatz,
1. Nang, abzugeben. Näh. Exp. (13487
Dhas Kehren vor Privathäuſern wird
T übernommen.
l3488
Große Caplaneigaſſe 19.
Tanzverguigen
am Neujahrstage
(13489
bei
Cornelas Cuntum
in Bessungen
(Gaſthaus „zum Ochſen;
1
13491) Monatsſtellen werden
an=
genommen große Caplaneigaſſe Nr. 19.
13492) Eine Frau ſucht Monats=od.
Aushilfsſtelle. Große Ochſengaſſe 35 part.
13493) Ein Monatsdienſt wird
an=
genommen. Frau Jonas, Langegaſſe 47.
13494) Ein Mädchen, in Küche und
Hausarbeit bewandert, ſucht Aushülſtelle.
Beck, Stellenbüreau, Mathildenplatz 1I.
13495) Eine perfekte Köchin, welche
gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht ſofort Stelle.
Frau Landau, Hochſtraße 10.
13496) Eine Wartfrau, welche ſof.
eintreten kann, ſucht Beſchäftigung;
die=
ſelbe geht auch auswärts. Zu erfragen
Schützenſtraße Nr. 6.
13497) Ordentliche Dienſtmädchen
mit guten Zeugniſſen erhalten ſofort gute
Stellen durch Frau Neßling,Louiſenſtr 30.
13498) Ein tüchtiges, williges
Mäd=
chen gegen hohen Lohn ſofort geſucht. Zu
erfragen in der Expeditiou d. Bl.
13123) Mehrere im Nähen geübte
junge Frauen finden dauernde Beſch=ä
tigung. Näheres Karlsſtraße 12, Hinterfa
(ür ein Kurz=, Weiß= und Modewaaren=
Tß geſchäft wird eine gewandte
Verkäuferin, (3354
geſucht, welche ſchon längere Zeit in dieſer
Branche am hieſigen Platze thätig. Off.
unter Chiffre A. H. an die Exped. d. Bl.
13499) Es wird nach Bingen ein
braves, tüchtiges Mädchen geſucht,
wel=
ſches gut bürgerlich kochen kann, zum 15.
Januar in eine kleine Familie gegen guten
Lohn. Nur ſolche, welche gute Zeugniſſe
beſitzen, wollen ſich melden. Steinſtr. 36,
2. Stock.
(Fin zweirädriger Stoßwagen, auf Fe=
E, dern ruhend, iſt zu verkaufen.
Näheres Expedition.
(13500
Weihnachtsgaben für Hähnlein.
Fräu=
lein P. Leydhecker 3 M. Herr Kaufmann
Diefen=
bach 2 Dutzend Taſchentücher. Herr Kaufmann
Ph. Schneider 6 Paar wollene Socken und
6 Paar Handſchuhe. Herr Kaufmann Pröſcher
3 M.
R 255
3208
Wegen der conventionellen Neujahrsbeſuche haben ſich durch Abnahme von Karten
zu Gunſten der Kleinkinderſchule zu Darmſtadt entſchuldigt (bei den mit k bezeichneten
Namen gilt die Entſchuldigung auch bezüglich der Nichtüberſendung von Neujahrskarten):
Anton, A. Ackermann, Rechnungsrath. Achenbach, Regierungsrath. Amend, Bezirksingenieur. Anſchutz, Oberſt. A. Ackermann, Kaufmann.
Gymnaſiallehrer Dr. Blaſe. Forſtaſſeſſor Bücking. Braun, G., Rentner. Bauer, F., Kammermuſikus. Dr. Brückner. Dr. Becker. Dr.
Birn=
baum. Bauſch, A., Kaufmann. Bödenheimer S. Kaufmann. Frau S. Bodenheimer. Bodenheimer, H., Kaufmann. Frau H. Bodenheimer.
Boſe, Oberforſtdirector. Böttinger, Brauereibeſitzer. Frau Böttinger. Berchelmann, Oberpoſtcommiſſär. Berntheiſel, Ortsgerichtsvorſteher. Br.
Barthel, Oberſtlieutenant. Braden, Stadtbaumeiſter. Beſt. Oberbuchhalter. Dr. Buxmann, Geh. Ober=Medicinalrath. Bögel, Hofſänger.k Bär,
Hofſänger.: Butterweck, Hoftheater=Regiſſeur. Frau Maſchinendirector Brandt.* Fräul. Berl, Hofſchauſpielerin.* Frau Hofweißbinder Beſt Awe.
Architect Dybward aus Chriſtiania. Kaufmann Dember. Diehl, Reallehrer. Fräul. Eliſe Dittmann, Hofballetmeiſterin. Dingeldey, Stadtpfarrer.
Diefenbach, J., Stadtverordn. Daub, Finanzaſſiſtent. G. Diefenbach, Kaufmann. W. Diefenbach, Rentner. Fräul. Davidſohn, Inſtitutsvorſteherin.
Dalmonics Hoftheater=Regiſſeur.k Dr. Eigenbrodt, Geh. Medicinalrath. Ebert, Stadtverordneter. Elbert, Finanzaſſiſtent. Frl. Katharina Eckſtein
Dr. med. Draudt. Fräulein Ethel, Hofſchauſpielerin.* Frau Eppert, Hofſchauſpielerin.* Edward, Hofſchauſpieler.* Eilers, Kammerſänger:
Fräul. Marie Formhals. Fehr, Kammerdirector. Frau Fehr. Fräul. Mathilde Fehr. Fuld. Em., Käufmann. Fiſcher=Wrede. E. G. Frank,
Hofweißbinder. S. Fulda. Fiſcher, Hotelbeſitzer. Frau Fiſcher. Fertſch. Feßler, Kammerjänger= Fräulein Finkelſtein, Hofſängerin.* Fink,
Reſtaurateur. Gerhardt, Oberconſ.=Buchhalter. Göbel, Hauptſteueramtsaſiſtent. Gerhardt, Canzleiinſpector. Fräul. Louiſe Grimm. Fräulein
Auguſte Grimm. Gerlach, Oberſt. Gräf, Ph., Maſchinenfabrikant. Gräff, Georg, Pelzwaarenhändler. L. Gütlich. Gans, Rentner. Gervinus,
Rechtsanwalt. Goldmann Exc., Oberconſ.=Präſident. Gros, Juſtizrath. Gros, Apotheker. Gros, Regierungsrath. Grein, Hofprediger. Fräul.
Amalie Grein, Inſtitutsvorſteherin. Gaydoul, F. Kaufm. Frau General Gräcmann Exc. Reg.=Baumeiſter L. Hoffmann, z. 3. in München. Dr. med.
Arthur Hoffmann. Frau Lina Hoffmann, geb. Walz. v. Heſſe, Oberlandesger.=Rath. Harres, Baumeiſter. Major Herpel. Hirſch, Bankdirector.
Habermehl, Oberſtlieuͤtenant. Fräul. Henriette Heydte. Habicht, Oberconſ.=Rath. Dr. Habicht. Frau Eliſe Hager. Harres, Eduard. Hahn,
Rech=
nungsrath. Hemmerde, Carl, ſen. Hemmerde, Carl, jun. Harres, Wilh. Rentner. Hornmann, Carl, Kaufm. Hornmann, Heinrich, Kaufm. Hauß,
Oberſtlieutenant. Heß= Apotheker. Heißner, L. v. H. Hügel, Adolf. Frl. F. Hügel. Oberſteuerdirector Hügel Hickler, Beigeordneter. Hof, G.,
Kaufmann. Auguſt Hochſtätter und Frau. Hechler, Landverſ. Secretär. Hörr, Finanzrath. Hechler, Quärtiermieiſter. L. Hieb. Hofferberth,
Turnlehrer. Heumann, Rechtsanwalt. de Haan, Hofkapellmeiſter.* Hanſen, Hofſchauſpieler. Frau Hieb, Garderobeverwalterin.; Hacker.
Hof=
ſchauſpieler.; Hofmüller, Hofſänger* Fräul. Haacke, Hofſchauſpielerin.* Hehl, J., Rentner. Höhn, C., Rentner. Fräul. Jordis. G. Jordis.
F. Jordis. Jacobi, A., Rentner. Jaup, Miniſterialrath. Jungmann, Brüder. Jäger, Rechnungsrath. Fräul. L. Jonghaus. Fräul. A.
Jong=
haus. Ihm, Finanzrath, und Frau. Köhler, Landger.=Director. Frau Eliſe Kleber. Kaiſer, G., Kaufmann. Karp, Uhrmacher. Ed. Kühnſt.
C. Kleber ſen. Dr. Küchler. Dr. Kolb. Krug, Oberfinanzrath. Koch, Otto, Kaufmann. Fräul. S. v. Knöpfler. Kröll, Finanzſecretär. Kr.
Krauſe, Rentner. Knispel, Hofſchauſpieler.* Kranich, Hoftheatermaſchinenmeiſter.k Keiſer, Muſikdirector.k Fräul. Kaſt. Kalbfuß, Kaufmann.
Hofbibliothekſecretär Dr. Lennert. Bankier Lehmann. Lorbacher, Oberrechnungsrath. Ludwig. Emil. Rentner. v. Lepel, Major. Lehr, Stadtverordn.
Dr. med. Leydhecker. Oberconſiſtorialrath Linß. Miniſterialſecretär Linß. Leinberger, Buchdruckereiheſitzer. Dr. Friedr. Maurer. Frau A. Maurer,
geb. Schmidt. Müller, Oberlandesger.=Präſident. G. Müller, Rentner. Moldenhauer, Dr. Auguſt. Mendel, Kanzleirath. Maurer, Fritz. Maurer,
Ober=
landesger.=Rath. Michell, Hauptſtaatsk=Director. Maurer, Rentner. Muhl, Forſtmeiſter. Mangold, Apotheker. Frau Marie Merck. Melior, Geh.=Rath.
Dr. Wilh. Mer ck. Maurer, Fr., Hauptm. a. D. Mann, Rechnungsrath. W. Möſer, Kaufmann. Meyer, A. Wittwe. Mayr Hofopernregiſſeur
Müller, Hofth.=Tapezier.k Meißner, Beleucht.=Inſpector.k Mickler, Hofſchauſpieler¾ Manck, W., Kaufm. Müller, L., Rentner. Müller, L., Bäckermſtr.
Niederhof, Hofconcertmeiſter. N. N. Namiendorf, Stallmeiſter. Dr. Reidhart, Med.=Rath. Frau Emilie Nick. N. N. N. N. Nick, Miniſt.=Canzliſt.
Dr. Orth II. Ohly, Oberbürgermeiſter. Piſtor, Oberlandesger.=Rath. Pfersdorf, Hofoptikus. Praſſel, M. W. Petſch, Rechnungsrath. Pfaltz,
Ober=
poſtmeiſter. Petſch, Rentner. Frau Petſch, geb. v. Knöpfler. Pfarrer, Kreisbaumeiſter. Pfersdorf, Hausverwalter.* Bankier H. Reichenbach. Peerrot,
Rittmeiſter. v. Rabenau, Oberſtallme iſter. Riedel, Major. Ritjert, Stadtpfarrer. v. Rotsmann, Hauptm. Reuling, Dr. Diviſionsgen.=Arzt. Reuling,
Hofgerichts=Rath. Frau Miniſt.=Rath Reuling. Dr. Rebentiſch, Generalarzt. Riedlinger, Beigeordneter. Römer, Rentner. Roth. Buchhalter.
Reinhardt, Hofängerk. Frl. Roth, Hoffängerins. Frau Roths: Frl. Ruzika, Hofſängerins. Roll, M., Kaufmann. Kaufmann Aug. Schmidt.
Amtsrichter Schäfer. Seemüller, Hospitakmeiſter. v. Sanders, Oberſtlieutenant. Selzam, Hauptmann. Strack, Diviſionspfarrer. Starke,
Hofconditor. v. Schenk, Haus=und Staatsarchivar. Gottfr. Schwab L. Schorlemmer=Hartmann. Schneider, G., Rentner. Schneider, Ludwig.
Schneider, Theodor. Schwab, Louiſe. C. A. Schmidt, Hofſchloſſer. Frl. Antonie Stoltz. Dr. Schäffer, Reallehrer. C. Stempel. Dr. Stimmel.
Dr. Schäfer, Oberſtabsarzt. Siebert, Oberrechnungsrath. Schwab, Wilh. II. Kaufmann. Frau Anna Schwab. Frau Adelh. Schwab Wwe.
Frl. Johanna Schwab. Frl. Marie Schwab. Wilhelm Schwab sen. Schmidt, Hofjuwelier. Frau Hofjuwelier Schmidt Wwe. Schenck. Frau
Johanna Schloſſer. Schmehl, Armenverw.=Secretär. Spamer, Reviſor. Frhr. v. Stolzenberg, Hauptmänn. Stamm, Inſtitutsvorſteher. Freifrau
v. Schenk zu Hermannſtein. C. Stimmel, Secretär. Strein, Domänenrath. Frl. W. Schaffnit. Miniſt=Protocolliſt Schaffnit. Frl. Streb.
Schmidt, Canzlei=Inſpector. Schneider, Hauptkaſſierk. Frl. Schütky, Hofſchauſpielerink Steude, Hoftheater=Regiſſeurk Frl. Simony, Hofjängerink.
Schuchmann, Wittwe des Maurers. Schnitzſpahn, Hofjuwelier. Trier, B. L. Trier, Adolf, Kaufmann. Trier, Theodor. Kaufmann. Frau
Theodor Trier. Dr. Thiel, Prof. Frau Prof. Thiel. C. Uebelshäußer. Vietor, Hofſilberwaarenfabrikant. Vom Stein. Frau Vietor, Wittwe
des Hofſilberwaarenfabrikanten. Vogel, Stadtverordneter. Frl. Wider. Frau Mi Walz geb. Spiegel. Frl. Philippine Walz. Kaufm. Carl Will.
Wondra, Hofjuwelier. Weſt, Esg. Weiler. G., Juſtrumentenmacher. Heinrich Wolfskehl, Commerzienrath, Frankfurt. A. Wunderlich. Wieſſell
Kreisbaumeiſter. Weyland, Landgerichts=Director. Winter, Geheimerath. Frau Geheimerath Winter. v. Weſterweller, Exc., Hofmarſchall.
Weidenhammer, Generaͤlſecretär. Waitz, Buchhändler. Weller, Juſtizrath. Wagner, Profeſſor, Wagner, Schulrath. Waldmann, Paul. Dr. Richard.
Wulkow, Schuldirektor. Oberſt von Willich. Geheimerath v. Willich. Weigel, Steuerrath. Wittich, Ferdinand. C. Watzinger. Wittich, Rudolph.
Frl. Wooge, Hofſängerin.k Wagner, Hofſchauſpieler.k Winter, Hofth=Sekretär.* Wörner, Metzgermeiſter. Wagner, C. Hofſteinmetz. Wisthaler,
Hofſchauſpieler. Zuͤckmayer, Miniſt=Protocolliſt.
Zum Jahreswechſel.
Das alte Jahr - wie bald iſtr's nun entſchwunden,
Verſunken in den ew'gen Strom der Zeit;
Es zählet kaum ſein Daſein noch nach Stunden
Und bald gehörks allein der Ewigkeit!
Schon rauſchen nah des neuen Jahres Schwingen,
Obgleich es noch verſchleiert unſer'm Blick,
Und bangend fragen wir: Was wird es bringen-
Ob ſchwere Sorgen oder reines Glück?
Wird's uns wohl ſtets ein lächelnd Antlitz weiſen,
Erſchließen uns des Glückes ebne Bahn
Wird's uns wohl über Klippen wandeln heißen,
Sich uns mit Trübſal nur und Kummer nahn?
O Thorheit iſt's und müſſiges Beſtreben
— Nie ward es einem Sterblichen erfüllt
Mit kecker Hand den Schleier wegzuheben,
Der unſer künftig Schickſal dicht verhüllk:
Doch kecker Muth nicht, auch nicht banges Zagen
Beherrſch uns an des Jahres letztem Tag:
Mit gläubigem Vertrauen gilrs zu tragen,
Was uns die Zukunft je auch bringen mag.
Vertrauen, Hoffnung mögen uns begleiten'
Im neuen Jahr, mit Gläuben im Verein-
Mit dieſer Loſung laßt uns vorwärts ſchreiten
Der Höchſte wird uns ſeinen Beiſtand leihn!
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 31. Dezember.
Deuiſches Reich. Gegenüber einem Artikel der=Daily
News=
über die angeblichen Gründe, welche die Mächte, namentlich Deutſchland,
abhielten, Englands egyptiſche Vorſchläge zu beantworten, ſchreibt die
„Nordd. Allg. 3tg.": Bie kontinentalen Mächte hätten an ihren
Be=
ziehungen zu einander ein wichtigeres Intereſſe als än ihren Beziehungen
zu Egypten. Für jede ſei die Frage viel wichtiger, ob ſie mit ihren
kontinentalen Nachbarmächten in Frieden und gutem Einvernehmen
lebe, als was aus Egypten werde. Die Mächte wuͤrden alſo die
egpp=
tiſche Frage in erſter Linie aus dem Geſichtspunkte auffaſſen, ob ſie,
wenn ſie auf die engliſchen Vorſchläge eingehen, die Beziehungen zu den
übrigen Mächten verſchlechtern oder gar gefährden werden. Nächſt
Eng=
land ſei Frankreich am meiſten bei der egyptiſchen Frage intereſſiert.
Wenn England und Frankreich über die eghotiſche Fraͤge einig würden
werde wahrſcheinlich auch mit den übrigen Mächten eine Verſtaͤndigung
unſchwer zu erreichen ſein. So lange eine ſolche Verſtändigung fehle,
könne es wohl im Intereſſe Englands liegen, Deutſchland dafür zu
ge=
winnen, daß es zuerſt die engliſchen Vorſchläge annehmen, um dann
die franzöſiſche Regierung unter die diplomatiſche Preſſion des
deutſch=
engliſchen Einverſtändniſſes zu bringen. Aber das Intereſſe
Deutſch=
lands an einem guten Einvernehmen mit Frankreich ſei zu groß, um
wahrſcheinlich zu machen, daß die deutſche Politik ſich dazu hergebe, die
engliſch=egyptiſchen Kaſtanien aus dem franzöſiſchen Feuer zu holen. Die
deutſche Politik lege einen zu hohen Wert darauf, ſich die gute Meinung
Englands zu erhalten, um lediglich aus Mutwillen oder perſönlichen
A. 255
Verſtimmungen ungefällig gegen engliſche Wünſche zu ſein, nur müſſen Politik Millionen erſpart, die ſonſt auf Mobilmachungen aufgegangen
Intereſſen zu ſchädigen und lediglich, um den Intereſſen Englands einen wenigen Tauſend Mark, deren er notwendig bedarf. Wie werden alle
Dienſt zu erweiſen, ſeine ſeit dem Kriege Frankreich gegenüber beobach=l Feinde des Deutſchen Reiches - und deren giebt es gar nicht ſo wenig
tete vorſichtige und friedliebende Politik aufgeben ſolle. Die Erzielung
Urteil der übrigen Mächte durch Annahme oder Ablehnung der eng= Monarchen ſich von den ſogenannten Vertretern des durch jein Genie,
liſchen Vorſchläge vorgreife.
weniger als 144 Adreſſen und Telegramme zugegangen; die Kundge= „Moskauer Zeilung:,
bungen dauern noch in ſteigendem Maße fort.
machten, diejenige in Greiz, iſt nun auch vollzogen worden. Dieſelbe iſt Ergebenheitsadreſſe an den Reichskanzler Fürſten Bismarck.
zu Gunſten der Sozialdemokraten, welche den Wahlkreis allerdings ſchon
ſeit dem Jahre 1878 beſitzen, ausgefallen, indem der ſozialiſtiſche
Kan=
didat, Kaufmann Wiener in Nürnberg, mil 3848 Stimmen über ſeinen
conſervativen Gegenkandidaten, Landgerichtsdirektor Liebmann in Greiz,
ſiegte, welcher nur 2953 Stimmen erhielt. Das zweite Dutzend der
ſozialdemokratiſchen Abgeordneten im Reichstage iſt ſonach mit dieſer l Rat im Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Forſt= und Kameral=
Wahl voll geworden.
Die Haͤndelskammer für Aachen und Burtlſcheid hat in einer Reſo= Oberdomänenrat verliehen.
lution ſich dahin ausgeſprochen, daß die Subvention der
Poſtdampfer=
linie von Seiten des Reichstags im ganzen Umfange der Regierungs= für das Großherzogtum Heſſen' war der wichtigſte Funkt der
Tages=
vorlage bewilligt werden möge.
Oeſterreich=Ungarn. In Tarvis und Umgegend fanden, wie aus vativen Vertrauensmännern aus unſern drei Provinzen, insbeſondere
Klagenfurt berichtet wird, in der Nacht vom Samstag heftige Erdſtöße aus Oberheſſen und Starkenburg zahlreich beſuchten Verſammlung. Die
ſtatt, insbeſondere wurden drei Stöße von großer Stärke wahrgenom= Konſtituierung wurde beſchloſſen unter Zugrundlegung des Progrämms
men Die Mauern der Häuſer zeigen vielfach Sprünge und Riſſe.
Ein in Brünn eingetrofſenes Telegramm des Handelsminiſters an= Aenderungen von untergeordneter Bedeutung. An der Spitze des
nulliert, wie bereits migeteilt, die ſtättgehabten Haͤndelskammerwahlen Landesvereins ſteht ein bereits gewählter Ausſchuß von 7 Mitgliedern
und ordnet ſofortige Neuwahlen an. Als Grund der Annulierung
wird angegeben, daß die Wähler nicht rechtzeitig von der Auffaſſung der ſammlung des Vereins gegen Verarmung und Bettelei abge=
Regierung über das paſſive Wahlrecht in Kenntnis geſetzt waren. Die halten. Nach dem von dem Vorſitzenden, Herrn Miniſterialrat Jaup
Regierung hält alſo an der von dem Wahlkommiſſar in Brünn
vertre=
tenen Auffaſſung feſt, daß das paſſive Wahlrecht zur Handelskammer erſtatteten Bericht über die Thätigkeit des Bereins im abgelaufenen
Fah=
mit dem aktiven zuſammenfalle. Der deutſchen Partei wird es nun= 20769 M. an Beiträgen gezahlt wurden. An Unterſtützungen wurder
mer ſicher nicht ſchwer jallen, eine den Anforderungen der Regierung 16132 M. gegen 15 210 M. im Vorjahr verwendet und waren die Unter
entſprechende Kandidatenliſte aufzuſtellen und durchzubringen, denn der ſtützungen im allgemeinen reichlicher als früher bemeſſen. Die Zahl der
in Böhmen allerdings übermächtige Einfluß der Czechen hat es nicht Unterſtützungsfälle bettug 818 und kamen mehr als die Hälſte
de=
vermocht, auch in Mähren, wo Handel und Gewerbe faſt ganz in deut= Unterſtützungen an Wittwen; berückſichtigt wurde hauptſächlich die Be
ſchen Händen ſind, feſten Fuß zu faſſen.
Frankreich. Die Abgeordnetenkammer genehmigte am 29. d. M. verwaltung durch thätige Mitwirkung und die gegebenen Auskünfte dei
mit 351 gegen 127 Stimmen den Kredit von einer Milliarde für die Danr des Vereins. Außer den erwähnten Gaben wurden noch 760 M
Ausgaben des 1. Quartals und nahm das Einnahmebudget debattelos als Darlehen bewilligt. Das Vermögen des Vereins beträgt gegen
nach den Beſchlüſſen des Senats an.
Der Senat genehmigte am nämlichen Tage gleichfalls mit 192 gegen 37864 M., die Ausgaben 35508 M.
3 Stimmen den von der Kammer votierten Kredit von einer Milliarde
für das erſte Quartal 1885. Dauphin legte den Bericht über das Aus= Pfennigſparkaſſen wurde die Anſicht ausgeſprochen, daß beide An
gabebudget vor, und wurde hierauf die Seſſion geſchloſſen.
England. Die Regierung macht gegenwärtig den Verſuch, ihr Nachdem ein Mitglied des Vereins ein in jehr mißlichem Zuſtande bi
Verhalten gegenüber der deutſchen Kolonialpolitik in den Augen der findliches Haus in der Langgaſſe angekauft und den rechnungsmäßigs
Engländer zu rechtfertigen. Eine im Blaubuch mitgeteilte Depeſche Lord! Beweis geliefert hatte, daß in ſehr vielen Fällen auch nach gründliche,
Derbys beginnt mit der Verſicherung, daß das Londoner Kabinet bis 1 Reinigung und Herſiellung geſunder, heller Räume immer noch eiy
vor kurzem nicht geglaubt habe, daß Deutſchland irgend welche Annexio= mäßige Rente zu erzielen iſt, ſoll mit dem Erwerb weiterer, in ihr'
nen beabſichtige, wie jetzt aus Pleſſens Note hervorgehe. Lord Derby jetzigen Zuſtande ungeſunder Häuſer vorgegangen und dieſelben den
A=
ſagt, er habe ſtets geglaubt, daß die Gründung von Kolonien oder von forderungen der Salubrität entſprechend hergeſiellt werden. Dem unb
politiſchen Protektoraten nicht die Abſicht der deutſchen nationalen Politik 1 kannten Mitgliede des Vereins, welcher das oben erwähnte Haus der
ſei. Hiermit will der Lord ſeine erſte Antwort entſchuldigen, dab Eng= Verein zum Geſchenk gemacht hatte, wurde der Dank der Verſammlun
land keine Souveränetätsrechte jenſeits des Oraniefluſſes beanſpruche, durch Erhebung von den Sitzen dargebracht.
noch zu beanſpruchen gedenke. Erſt als Fürſt Bismarck neuerlich drängend
anfragte, erfolgte dann die bekannte Antwort Derbys und die Replik wiedergewählt und außerdem noch die Beſtimmung getroffen, daß, ſta
des Reichskanzlers. In einer langen Depeſche entſchuldigt Granville wie ſeither, der aus 24 Mitgliedern beſtehende Vorſland für die Folg
Derbys Schweigen, indem er ſagt, er habe nicht gewußt, daß Deutſch= der Vorſitzende reſp. deſſen Stellvertreter befugt ſein ſoll, den
Verei=
land dränge und er bedauere, daß Graf Münſter nicht erfahren habe, gerichtlich und außergerichtlich zu vertreten.
wie lange ſchon die engliſche Reaierung ſich mit der Angelegenheit
be=
ſchäftige und hierüber mit der Regierüng der Kapkolonie korreſpondiere. ein geſchätztes Mitglied des Kölner Stadtheaters, ein Gaſtſpiel al
Jedenfalls werden dieſe Auslaſſungen des Londoner auswärtigen Amtes hieſigen Hoftheater als Gräfin Rutland in LaubesGraf Eſſers, de,
in England ſelbſt kaum einen dem Kabinet Gladſton=beſonders günſtigen am Freifag die Porzia im „Kaufmann von Venedig= folgt.
Eindruck machen.
Spauien. Amf Montag den 29. d. M. fanden im Süden von Anzeige gebracht. — Montaa mittag wurde in der Reckarſtraße e
Spanien neue ſehr heftige Erderſchütterungen ſtatt. Viele Häuſer ſtürzten Velociped=Reiter von einem Fuhrwerk überfahren. — Ein unbekannt
ein oder erhielten Riſſe. Die Einwohner flüchteten ſich auf das freie Frauenzimmer ſchwindelte bei einem Kaufmann in der Ludwigsſtra
Feld. Durch den vorhergegangenen Erdſtoß ſind amtlich bereits 266 auf den Namen eines hieſigen Reſtaurateurs mehrere wollene Umſte=
Perſonen als getötet feſtgeſtellt worden, ein großer Teil der Stadt Al= tücher von etwa 31 M. Wert aus.
hama iſt zerſtört. Die Vorderſeite der Kathedrale von Granada hat ſich
etwas geſenkt. Die Kathedrale in Sevilla und der Giralda ſind be= welche bis jetzt ſchon 186 Unterſchriften trägt, wird demnächſt
de=
ſchädigt.
Rußland. Die =Petersburger Zeitung= ſchreibt aus Anlaß der ſelbe Abſtellung eines ſchon ſeit Erbauung der Main=Neckar=Bahn b
Ablehnung der von Bismarck geforderten Virektorſtelle im Auswärtigen ſtehenden Uebelſtandes und zwar die Ueberbrückung des alten Pfun
Amte: „E3 iſt ſchwer zu ſagen, ob man ſich über die Kleinlichkeit, die ſtädter Wegs, welche, den heutigen Verkehrsverhältniſſen nach, e
nörgelnde Schadenfreude dieſer Majorität, die den Anlaß beim Schopfe dringendes Bedürfnis iſt. Führt doch nur ein Weg, und zwar der 1
ergreift, dem unerreichbar großen Meiſter der Politik einen Tort in der hieſigen Station vorbei, in das Niederfeld und den Wald.
D=
ſeinem eigenſten Beruf anzuthun, mehr wundern oder mehr ärgern ſoll. ſeither ſchon oft Verkehrsſtockungen durch Schließung der Barriere vo
Fürſt Bismarck weiſt nach, daß er durch ſeine Führung der deutſchen gekömmen ſind, wird niemand bezweifeln, und zu verwundern iſt nu
3209
dieſe Wünſche nichk ſoweit gehen, daß Deutſchland, ohne die eigenen wären - und die Vertretung des deutſchen Volkes verweigert ihm die
ſich ins Fäuſichen lachen, wenn ſie dieſen neuen Genieſtreich der
un=
einer Uebereinſtimmung der Mächte auf dem Wege der ſchriſtlichen deutſchen deutſchen Volksvertretung leſen! — Der Opfermut des Fürſten
Korreſpondenz durch diplomatiſche Noten ſei überhaupt nicht wahrſchein= Bismarck, der gegenüber der Undankbarkeit und jämmerlichen Bosheit
lich; keine kontinentale Macht werde die erſte ſein wollen, welche dem ſeiner Gegner nicht müde wird, aus Liebe und Verehrung für ſeinen
ſeine Energie und Thatkrafk groß und mächtig daſtehenden deutſchen Volkes
An den beiden Weihnachtsfeiertagen ſind dem Reichskanzler Fürſten mit vergifteten Nadelſtichen das Leben verderben zu laſſen, iſt wahrhaft
Bismarck aus Anlaß des Reichstagsbeſchluſſes vom 15. Dezember nicht bewunderungswert. - Aehnlich äußern ſich der „Herold= und die
Eine am 20. d. M. in Petersburg ſtattgehabte Verſammlung von
Die letzte der fünf Nachwahlen, die ſich zum Reichstage nötig deutſchen Reichsangehörigen beſchloß einſtimmig die Abſendung einer
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem vortragenden
Verwaltung. Oberdomänenrat Fr. Schenck den Charakter als Geheimer
Die „Gründung eines konſervativen Landesvereins
ordnung einer am 29. d. M. zu Frankfurt in der Roͤſenau von
konſer=
der „Darmſtädter konſervativen Vereinigüng= vorbehaltlich einiger
- Am Montag den 29. d. Mr. wurde im Saalbau die
Generalver=
iſt die Mitgliederzahl von 1210 auf 1180 zurückgegangen, von welcher
ſchaffung von Wintervorräten und erwarb ſich die ſtädtiſche Armen
wärtig 20445 M. Die Einnahmen im abgelaufenen Jahr betrüge=
Bezüglich der Einwirkung der beabſichtigten Poſtſparkaſſen auf di
ſtalten ſehr wohl nebeneinander beſtehen und ſich ergänzen könntey
Die Reviſionskommiſſion, ebenſo der ſeitherige Vorſtand wurde
- Künftigen Dienstag beginnt Fräulein Agnes Wisthale,
L Wgen Mißhandlung ſeiner Ehefrau wurde ein Taglöhner zu
2⁄ Beſſungen, 28. Dezember. Eine in Cirkulation geſetzte Eingab
Gemeinderat zur Beſchlußfaſſung unterbreitet werden. Es betrifft di
847
3210
R255
daß noch kein Unglück entſtanden iſt. Sollte die Bahn z. B. von einem
mit Bauholz beladenen Fuhrwerke paſſiert werden und es ſtürze ein
Pferd, ſo wäre ein Unglück, zumal die Bahn nördlich und ſüdlich Kurven
hal und der Führer des Zugs das Hindernis nicht rechtzeitig bemerken
könnte, nicht wohl zu vermeiden. Es liegt alſo eine Ueberbrückung der
Bahn ſowohl im Intereſſe der Landwirte als des Staates, und
wünſchen wir recht ſehr, daß von maßgebender Seite keine
Schwierig=
keiten erhoben werden.
Offenbach, 29. Dezember. Das neuerrichtete Poſt= und
Tele=
graphengebäude wurde geſtern dem Verkehr übergeben. Eine
ent=
ſprechende größere Feier konnte beſonderer Umſtände halber nicht
ſtatt=
finden. In einem erſten Telegramm an die Kaiſerl. Ober=Poſtdirektion
in Darmſtadt wurde von dem ſtattgefundenen Beginn des
Dienſtbe=
triebes in dem neuen Poſthauſe Mitteilung gemacht. In einem zweiten
Telegramm an den Kaiſerl. Ober=Poſtdirektor Hagemann in Darmſtadt
wurde demſelben der Dank der Beamten und Unterbeamten des
Poſt=
amts ausgeſprochen für das während der Errichtung des neuen Hauſes
demſelben ſtets entgegengebrachte warme Intereſſe. Hierauf wurde von
dem Herrn Ober=Poſtdirektor Hagemann den Beamten telegraphiſch ein
herzliches „Glückaufu zum Umzuge aus den alten in die neuen Räume
mit dem Wunſche übermittelt, daß die lichten und weiten Räume des
neuen Poſthauſes Jedem zum Wohle und der Stadt Offenbach zur
wirk=
ſamen Förderung ihres mächtigen Aufſchwunges gereichen möge.
Mainz. 30. Dezember. Da die, durch die Bahnverlegung
be=
dingten Veränderungen an der Rheinſtraße ꝛc. bis zum Jahr 1886 kaum
be=
endigt ſein dürften, durch welche der geplanten heſſiſchen Landes gewerbe=
Ausſtellung ein weſentlich beſſeres Terrain zur Verfügung geſtellt
werden könnte, ſpricht man davon die Ausſtellung bis zum Jahre 1887
zu verſchieben.
Der Widerſpänſtigen Zähmung.
Eine komiſche Oper von Hermann Götz.
In wenigen Tagen wird dieſe Oper hier aufgeführt und wenn ich
verſuchen möchte, mit einigen Worten auf dieſelbe hinzuweiſen, ſo
ge=
ſchieht es, weil das Werk ſeitens der Zuhörer ein gewiſſes
Entgegen=
kommen verlangt, ohne welches es Gefahr läuft, mißverſtanden zu
werden, außerdem, weil ich es für das Bedeutendſte halte, was die
jüngere Generation auf dem Gebiete der „deutſchen= Oper geleiſtet hat.
Schon die Benennung „komiſche Oper” erregt in der Regel andere
Vorſtellungen, jals ſie gerade mit dem Charakter eben dieſer Oper vereinbar
ſind, doch möchte ich nicht behaupten, daß nicht genug des wirklich
Ko=
miſchen vorhanden wäre, um die Benennung zu rechtfertigen. Nur iſt
manches etwas gemildert und in Vergleich zu Shakeſpeare's gleichnamigem
Luſtſpiel ſo zu ſagen vertieſt, wie es dem Weſen der Muſik recht
eigent=
lich entſpricht. So ſehen wir in dem Kampfe zwiſchen Petruchio und
Katharina nicht nur ein tolles, verwegenes Spiel, nein, Beiden iſt es
vom erſten Augenblick an voller Ernſt. Zwei bedeutende, trotzig=kräftige
Naturen ſtehen einander gegenüber, doch ſchon bei der erſten Begegnung
ſpürt die ſonſt ſo unbändige Katharina, daß ſie an Petruchio ihren
Meiſter gefunden hat. Sie fühlt ſich, wenn auch heftig wiederſtrebend,
zu ihm hingezogen und muß ſich eingeſtehen: „Er iſt der erſte Mann,
den je ich ſah, die Andern alle ſind nur Knaben! Eine tiefe Leidenſchaft
keimte in ihr, doch äußerlich geberdet ſie ſich wie früher, ja durch ein
noch unbändigeres Weſen, durch noch tollere Einfälle ſucht ſie ſich zu
wehren, allein Petruchio, der ſeinerſeits die heftigſte Zuneigung zu ihr
fühlt, überbietet ſie, bis nach langem Ringen das liebende Weib, des
Kampfes müde, dem Geliebten in ſeliger Entzückung an die Bruſt ſinkt.
Daß dieſe pſychologiſch tiefere Auffaſſung auch ein etwas anderes
Licht auf die übrigen Perſonen wirft, iſt ſelbſtverſtändlich, doch haben
die Meiſten ihre Aehnlichkeit mit den Shakeſpeare'ſchen Originale
beibe=
halten, wie denn auch das Textbuch mit Ausnahme des Schluſſes ſich
ziemlich eng an das Luſtſpiel anlehnt. Die Aenderung des Schluſſes
ging aus der oben erwähnten Auffaſſung hervor, die in der Verſöhnung
der beiden Hauptperſonen den Schluß erblickte, und nun ein ſanftes
Ausklingen für das Geeignetſte hielt.
Läßt nun die glückliche Wahl des Textbuches und die Anlage
der=
ſelben einen Muſiker ahnen, der die Bühne kennt und mit dem Weſen
der Muſik und ihren eigentlichen Bedingungen aufs innigſte vertraut
iſt, wieviel mehr noch überzeugt uns ein Blick in die Partitur, daß wir
es mit einem ungewöhnlich begabten Menſchen zu thun haben. Hermann
Götz, 1840 in Königsberg geboren, genoß erſt in ſpäteren Jahren eine
muſikaliſch=wiſſenſchaftliche Ausbildung. Anfänglich thätig in ſeiner
Vaterſtadt, ſpäter Leiter des muſikaliſchen Lebens in Winterthur,
körper=
lich leidend, aber raſtlos thätig, kämpfend um die Not des Daſeins,
ſtrebt er nach ſeinem Ideale bis der Tod ihn aus dem Kreiſe der Seinigen
im noch nicht vollendeten 36. Lebensjahre hinweggerafft, gerade als er
anfing die Früchte ſeines Schaffens zu ernten.
Ein rührendes Bild eines Künſtlerlebens!
Er ſtarb, doch ſeine Werke lebten fort und unter dieſen in
aller=
erſter Linie die in Rede ſtehende Oper, welche ſeinen Namen in. glänzender
Siegeslaufbahn durch die Welt trug. Das Verdienſt, ſie zuerſt
aufge=
führt zu haben, gebührt Mannheim, dann folgt Wien und bald darauf
alle namhaften Bühnen Deutſchlands, und faſt überall, wo ſie einzog,
blieb ſie auf dem Repertoire und eroberte die Herzen der Zuhörer. Sie
wurde vielfach beſprochen und erhielt, je nach dem Standpunkte der
Beurteiler, neben begeiſtertem Lob auch wohl Tadel, aber Alle erkannten
ohne Ausnahme den edlen Charakter der Muſik und der hohen
Künſtler=
ſchaft des Autors an. Freute ſich der Wagnerianer, daß der Einfluß
ſeines großen „Meiſters” nicht ſpurlos an dem Komponiſten
vorüber=
gegangen war, ſo erbaute ſich der objektivere Muſiker an dem feinen
muſikaliſchen Sinn und an dem Bedürfnis; nach Formenſchönheit,
welches der Komponiſt in jeder Scene bekundete. Und jedenfalls iſt es
nicht gering anzuſchlagen, daß heutzutage ein Komponiſt neben ſo vielem
eminent dramatiſchem nie vergißt, daß er „Muſiker” iſt. Keine
ſoge=
nannten Leitmotive halten ſein Werk äußerlich zuſammen, wenn er es
auch nicht verſchmäht, obgleich ganz vereinzelt, ein Mottv aus einer
früheren Scene anzuwenden. Der Zuſammenhang iſt ein durchaus
innerlicher und tief begründet in dem einheitlichen Styl ſeiner Muſik.
Dieſer Styl iſt zugleich höchſt originell, und wenn man ihn oft mit
Wagner verglichen hat, ſo kann ſich ein ſolcher Vergleich doch nur auf
jene Scenen beziehen, wo der Converſations=Ton vorherrſcht und freilich
dann die ſorgfältig ausgeführte Orcheſterbehandlung gegenüber der
Deklamation der Sänger ganz entfernt an Aehnliches in dem „
Meiſter=
ſinger= erinnert. Im übrigen giebt es nirgends direkte Anklänge und
unbeirrt geht der Komponiſt ſeinen Weg.
Perlen von großer muſikaliſcher Schönheit weiſt die Partitur lin
Fülle auf und zwar gleich von Anfang an. Wie reizend iſt Lucentios
Ständchen mit dem ſpäter ſich daran ſchließenden Duett von ihm und
Bianca. Die Sänger ſingen und zwar in des Wortes wirklicher
Be=
deutung, während das Orcheſter mit den feinſten, lieblichſten Figuren
die Melodien umſpielt. Hier iſt alles Duft und Poeſiel Drollig kontraſtiert
damit die Begegnung der beiden Freier und die Dazwiſchenkunft des
alten Baptiſta. Auch der Auftritt Petruchios iſt höchſt bedeutend. Von
gewaltiger Leidenſchaft iſt ferner das große Duett zwiſchen Letzterem und
Katharina im zweiten Akt, voller Grazie die Lehrſtunde der beiden
ver=
kleideten Freier und Bianca im dritten, und geradezu wundervoll die
Arie der Katharina und das Duett im vierten Akt. Doch wollte ich
auf alle Schönheiten hinweiſen, es würde mich zu weit führen. Der
Zuhörer möge bei aufmerkſamem Anhören ſelber urteilen, der muſikaliſch
entwickelte Laie ſich den Klavierauszug anſehn, er wird ſich bald gefeſſelt
fühlen, um unaufhörlich neue Schönheiten zu entdecken. So viel iſt
ſicher, daß die Welt an Götz einen ihrer begabteſten Künſtler verloren hat.
Für uns Lebende aber iſt es Pflicht, ein ſolches Werk richtig
er=
faſſen zu lernen. Gerade wo auf dem Gebiete der Oper ſo viel
Ober=
flachliches geliefert wird, iſt eine ſolche Erſcheinung ſo unendlich
wohl=
thuend. Ohne Sucht nach Effekthaſcherei, jedes falſche Mittel verſchmähend,
ſich auf Koſten der Wahrheit einen Weg zu bahnen, ſteht es da, ein
deutſches Kunſtwerk im edelſten Sinne des Wortes!
Willem de Haan.
Litterariſches.
- „Aus Herz und Welt= Allerlei neue Humore von Emil
Peſchkau (Verlaa von A. G. Liebeskind, Leipzig 1885). Trotz der
Ueberproduktion auf allen geiſtigen Gebieten giebt es in der neueren
Belletriſtik doch nur wenige Erſcheinungen, welche in dem knappen
Rahmen der Skizze die ſchroffen Gegenſätze des modernen Kulturlebens
mit einem wohlwollenden Humor geißeln und in plaſtiſch gezeichneten
Geſtalten Züge aus der ſozialen Geſchichte unſerer Zeit verkörpern. Es
gehört der rege Sinn des Forſchers, das ſcharfblickende Auge des Dichters
dazu, um all die kleinen Steinchen, die ſtillen und lauten Farben
auf=
zuſinden, aus denen ſich das Leben und Streben, das bunte Bild
uu=
ſerer Gegenwart zuſammenſetzt. Zu dieſen Leiſtungen launigen und
gemütvollen Humors, welche zugleich ein ganz eigenartiges
Schilderungs=
talent, philoſophiſches Eingehungsvermögen und die genaueſte Kenntnis
des menſchlichen Herzens verraten, gehort das oben genannte, ſoeben
erſchienene Bändchen von Emil Peſchkau. Skizzen wie die herzerquickende
anmutige Geſchichte aus dem Kinderleben „Wauwauu, deren
Gegen=
ſtand der ebenſo originelle als treuherzige Einfall eines kleinen
Mäd=
chens iſt, Charakterbilder wie dasjenige der „Lini Tant der
äußer=
lich häßlichen und dabei mit ſeltener Seelenſchönheit begabten Wiener
Vorſtadtfigur, verraten neben der gedankenreichen Träumerei „Meine
Freunde: den fermvollendeten, immer von einer bedentſamen Jdee
ge=
fragenen Novellen und Novelletten „Sphinx= „Der Baſilisk”
„Waldheimat, „Umkehr” „Enthronts und dem ergreifenden
Genrebilde „Achtzig Jahre' nicht nur einen den Geiſt und das Herz
erquickenden Humor, ſondern auch ein Talent, welches mit kräftiger
Hand in das wirkliche Leben hineingreift und das Menſchliche überall,
im behaglichen Hauſe, in einſamer Waldheimat und im ſtillen dunklen
Winkel beleuchtet. Mit dem unerſchrockenen Sinne des Naturforſchers
ſpürt Peſchkau auch in ſeinem letzten Werke „Herz und Welt” wieder
allen Erſcheinungen des Lebens und des Menſchenweſens in ihrer
Ver=
ſchiedenheit nach, aber er macht es nicht wie einige franzöſiſche
Humo=
riſten der Gegenwart, welche nur am Sarkasmus ihre Freude haben
und mit einer gewiſſen Erbarmungsloſigkeit den Schleier von den
Myſterien des Daſeins ziehen, er weiß - um mit Goethe zu
reden-
der tiefſten Caite einen reinen hellen Ton zu entlocken und den trübſten
Gegenſtand durch einen Strahl ſonnigen Humors zu verklären. M.
Tageskalender.
Mittwoch, 31. Dezember: Ball in der Vereinigten Geſellſchaft.
Donnerstag, 1. Januar: Winter=Caſine (Saalbau).
Druck und Ferlag: L. 6. Mittio ſde Sofbucdruderl. - Derantwortlich fur die Redaetion: Harl Mitta.
[ ← ][ ]Beilage zum „Darmſtudker Jagbſatk.
P. P.
Hermit erlanben Mir uns, Sio zun Abonmnenent auf das von 1. Januar 1885 an herangegeben
verdende Wochen-Finanzblatt
6
„Der Kapikaliſk=
höflicbst einznladen.
Derselbe erscheint Joden Samstax mindestens 8 Seiten gtark, und macht es zich zur Anfgabe,
alle Nachrichten, welche den Besitzern von Werthpapieren ervlnscht sind, so reichhaltig wie nur möglich
zu bringeh.
Insbesondere wird ,Der Kapitalist regolmäsdig Original Börzenborichte von Frankfurt a. M.
und BorUin, nebst einem ausfhrlichen Coursblatt veröſſentlichen.
A1le Begebenheiten, welche den kleinen wie den grossen Kapitalisten interessiren
können, werden raschmöglichst im „Kapitalist verzoichnet sein. Ferner werden die Auszahlungen von
Dividenden, die EisenbahnEinnahmon, die stattfindenden Goneralversammlungen ete. einen
Stän-
digen Platz in unserer Wochenschrift finden.
Anch verden wir Allem Hr. den Laien Wisgenanerthen der verschiedenen Vrsicherngsbranchen
unsexe stete Aufmerkeamkeit schenken.
Um den „Kapitalist: in jeder Hinsicht zu einem vollständigen Rathgeber unserer werthen
Abon-
nenten zu machen, werden wir regelmässig eine
Anntlicher an den Aeutsehen Börgen eingeAhrtan oder noch einrethrt verdinden Werthpaviere Obliga.
tionen, Pfandbriefe, Prioritäten, Actien, Loose ete.) in grösster Vollständigkeit bringen.
Weiter wird darauf Bedacht genommen, die rahlreichen Restanten, unter wolchen beiden
Loosen mancher hohe Preffer noch nnerhoben ist, im „Kapitalist' erscheinen zu lassen.
Der Abonnementepreis beträgt pro Viertoljahr frei ins Haus geliefert nur 1 M. 25 Pk.
Nach allem Diesem dürfte es im ganzon Deutschen Reiche keine zweite dsrartige
Wochen-
schrikt geben, welche bei so reielbaltigem Inhalt fur den goringen Betrag von 1 Mlk. 25 Pi. pro Viertel.
jahr zu haben ist.
Indem vir bitten, von untenstehendem Bestellschein Gebrauch machen zu vollon, zeiehnon
Darmatadt, im December 1884.
Verlooſungs=Liſte
hochachtugovoll
Die Redaction ≈ Expedition des ,Mapitalists.
Hermit bestelle ich bei der Mpedition Waldstrase 50) der Wochenknanzschilt.
„ORR TATITAL1ST
Exemplar pro L. Quartal 1885.
Wohnort, Stravo md Hansnunner.
Untersehriſt.
Bar in 1 1rſndineer 5. Mnduadkr.