Monnementoprels
vlerteljährlich 1 Mar 50 Pf. icl
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quarial mnek Voſtaufichlag
Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2lhſlerlp Aultthürtungvolir.
144.
Jhrgang.
Inſerate
werden angenommen: iDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auzwürn
von allen Annonen=Expeditlonen.
Amtliches Organ
fur die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 6. Sepiember.
R 173.
1881.
Darmſtadt, am 1. September 1881.
Betreſſend: Die Herbſtübungen der Großherzoglichen 25. Diviſion pro 1881, insbeſondere Quartier= und Naturalleiſtungen
für die Truppen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes, mit Ausnahme von Darmſtadt.
Wir weiſen Diejenigen von Ihnen, in deren Orten im laufenden Jahr und insbeſondere bei den Herbſtübungen der
Groß=
herzoglichen 25. Diviſion Truppen einquartiert waren, oder in deren Gemeinden Vorſpann geleiſtet und Fourage geliefert wurde,
an, die deßfallſigen Liquidationen, und zwar die Servis= und Vorſpann=Liquidationen in dreifacher, die Liquidationen für
verab=
reichte Marſchſourage in vierfacher Ausfertigung alsbald aufzuſtellen und ſpäteſtens bis zum 20. l. Mts. hier vorzulegen.
Wir verweiſen Sie dabei auf das Geſetz vom 3. Auguſt 1878, betr. die Reviſion des Servistarifs und der
Klaſſen=
eintheilung der Orte (R. G. Bi. Nr. 27 von 1818), ſowie der unterm 11. Juli 1878 ergangenen Abänderungen und Ergänzungen
der Inſtruction vom 2. September 1875 zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im
Frieden vom 13. Februar 1875 (R.=G. Bl. Nr. 26 von 1878).
Im Uebrigen wird es ſich empfehlen, die Intereſſenten auf ortsübliche Weiſe zur ſofortigen Geltendmachung ihrer Anſprüche
bei Ihnen zu veranlaſſen, damit nachträgliche Anforderungen, wie ſolche im vergangenen Jahre geſtellt worden ſind, vermieden
werden.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g,
Laut Bekanntmachung des Königlichen Polizei=Präſidenten von Verlin vom 26. Auguſt 1881 iſt auf Grund des 8 12 des
Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das im Druck und Verlag
zu Hottingen Zürich erſchienene Flugblatt mit der Ueberſchrift:„An die Wähler des 4. Verliner Reichstagswahlkreiſes! Arbeiter!
Bürger'' und der Unterſchriſt: Die Berliner Socialdemokraten! verboten worden.
Darmſtadt, den 3. September 188l.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen eines ſchweren Erkrankungsfalles wird die Beſſunger Sandſtraße bis auf Weiteres für Fuhrwerke geſperrt.
Darmſtadt, den 5. September 188I.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 25. Auguſt bis 1. September 1881.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 25. Korn per Sack
100 Kilo M. 19.75. Gerſte per Sack 100 Kilo M. 19.50.
Hafer per Sack 100 Kilo M. 1650.
Darmſtadt, den 3. September 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſländen vom 24. bis 31. Auguſt 1881.
Butter per ¼ Kilo 1.17 M., ditto in Partien 100 Kilo
M. 1.10. Eier per Stück 6 Pfg., ditto per 25 Stück Ml. 1.25.
Kartoffeln per 100 Kilo Mk. 8.25, ditto per 25 Kilo Mk. 2.6.
Kornſtroh per 50 Kilo Mk. 3.75. Heu per 50 Kilo Ml. 4.62.
Darmſtadt, den 3. September 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
470
[ ← ][ ][ → ] 1750
R1¾
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Hebregiſter über Ablöſung der Grundrenten liegt von heute ab 3 Tage
lang zu Jedermanns Einſicht auf unſerem Büreau offen.
Darmſtadt, den 6. September 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7841
Ohly.
Grummetgras=Verſteigerung.
Donnerstag den 8. Septbr. I. J.,
Nachmittags 2 Uhr, ſoll in dem
Groß=
herzoglichen Herrngarten die
Grummet=
gras=Ernte meiſtbietend öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 3. September 1881.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
[7842
Mau, Hofſecretär.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 14. d. Mts.,
Vor=
mittags 9 Uhr, wird in dem Hofe des
hieſigen Poſtgebäudes der Inhalt
unbeſtell=
barer Poſtſendungen, heſtehend aus Büchern
und Kleidungsſtücken, gegen gleich baare
Zahlung öffentlich verſteigert werden.
Gleichzeitig gelangen alte Ledertaſchen,
Möbel ꝛc. zum Verkauf.
Darmſtadt, den 1. September 1881.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
In Vertretung:
Heyſe.
(7843
Lieferung eines Tollkäfigs.
Die Lieferung eines Tollkäfigs von
Eiſen, zum Einſperren der Tollwuth
ver=
dächtiger Hunde, ſoll im Submiſſionsweg
vergeben werden.
Voranſchlag nebſt Skizze ſind täglich
von 11-12 Uhr Vormittags in unſerer
Regiſtratur, Hügelſtraße Nr. 31-33.
Zimmer Nr. 4, zur Einſicht offen gelegt,
woſelbſt auch bis
Mittwoch den 6. September d. Js.,
Mittags,
die Offerten abzugeben ſind.
Darmſtadt, den 1. September 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[731
Haas.
Gras=Verſteigerung.
Donnerstag den 8. September er.,
Vormittags 10 Uhr, ſoll die diesjährige
Grasnutzung auf dem Hofe des Train=
Depots, Holzhof=Allee 13 hier, öffentlich
an den Meiſtbietenden gegen Baarzahlung
verkauft werden.
Darmſtadt, den 3. September 1881.
[7844
Train=Depot,
der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion.
Obſt=Verſteigerung.
Donnerstag den 8. l. Mts.,
Nach=
mittags 5 Uhr,
wird auf dem Herdweg von dem früher
Mainzer'ſchen Acker das Obſt, beſtehend
in Aepfeln, Birnen, Zwetſchen und
7815
Nüſſen öffentlich verſteigert.
Bekanntmachung.
Dienstag den 13. d. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr, werden vier
Carouſſel=
plätze (zwei von je 11 und 2 von je 9 Meter
Durchmeſſer) für die am 28. Septbr. l. J.
beginnende achttägige Herbſtmeſſe auf
un=
ſerem Bureau öffentlich verſteigert.
Die Bedingungen liegen daſelbſt zur
Ein=
ſicht offen.
Darmſtadt, am 1. September 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1846
Ohly.
Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Verwaltung ſollen
13 gewöhnliche Kaſernen=Oefen,
34 Regulirfüllöfen,
2 Mantelöfen,
8 Centner Ofenrohre,
49 Brennmaterialienkaſten von Gußeiſen,
49 Kohlenlöffel und
49 Feuerhaken
im Wege der öffentlichen Submiſſion
be=
ſchafft werden.
Verſiegelte, portofreie Offerten ſind bis
zu dem auf
Dannerstag den 15. September er.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Bureau auf dem Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt angeſetzten
Ter=
min, woſelbſt auch die Bedingungen von
Vormittags 11 bis Nachmittags 4 Uhr
ausliegen und event. vor dem Termin zu
unterzeichnen ſind, einzureichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 1. September 1881.
Großherzogliche Garniſon=
[7742
Verwaltung.
Steinkohlen=Lieferung.
Montag den 19. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe die Anlieferung
400 Ctr. Nußkohlen und
von
400 „ Fettſchrot,
durch Submiſſion vergeben. Bedingungen
liegen zur Einſicht offen und ſind die
Offerten bis zum bezeichneten Termin bei
uns einzureichen.
Beſſungen, den 3. September 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[7847
Nohl.
Fourage=Vergebung.
Donnerstag den 15. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe dahier der
Be=
darf an Fourage für das Faſſelvieh, als:
50 Ctr. Hafer,
36 „ Korn= und
6 „ Gerſtenſtroh
durch Submiſſion vergeben.
Die Bedingungen liegen bis zum
Ter=
min offen.
Schriftliche Offerten ſind verſiegelt bei
uns einzureichen.
Beſſungen, den 3. September 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[7848
Nohl.
Feilgebotenes.
Von dem ſo beliebten
Burgunder-Essig
wurde mir auch für dieſes Jahr der
Allein=
verkauf übertragen.
Friedriob Sohaster,
Ludwigsplatz.
[564]
Prima ſlückreiche
Ruhrkohlen,
ſowie Stück= und gewaſchene Nuss-
Rohlen, treffen nunmehr in regelmäßigen
friſchen Sendungen für mich ein und
er=
laube ich mir meine verehrlichen Abnehmer
zur baldgefälligen Aufgabe ihrer
Beſtel=
lungen unter Zuſicherung billigſt geſtellter
Preiſe hiermit ergebenſt einzuladen. ſ6812
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Ludwigsplatz 7. (7324
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Georg Scbiissler
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J. GlEchert,
Bleichſtraße 29
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kohlen, ſowie gewaſchene Nuß=
Thee
Rheinsalm,
Engl. Salm,
Lachsforellen,
Turbots,
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Sohellfische,
Hechte,
Larpien,
Aale,
Sohleie,
Bräsem,
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Ludwigsplatz 7. (7665
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Feinschnitt 95
Feinschpitt 170
100
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Grobschnitt 100
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Feinschnitt 10,
Varinas 0. Mittelschnitt 210
Cuba Canaster, sehr fein 250 „
Hufll Hutti, . sehr fein 105
Grobschnitt 120
Haracaibo , Feinschnitt 250.
sehr fein 300
Feinschnitt 120
Venezuela „
sehr fein 120
Curaçao „ Mittelschnitt 320
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B. Loort,
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Brodpreiſe'sss
vom 1. September 1881.
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1½ „ 37 „
Noggenbrod
2 „ 54 „
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C= ofen, ſowie ein Küchenheerd billig
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Vermiethungen.
5849) Schulſtraße 15 ein mbl. Zimmer
4002) Carlsſtreße 12 ein Logis vo=
3 Zimmern ſofort zu bez. L. Bertrand
5869) Neckarſtraße 1 Seitenbau kleine
Wohnung an ruhige, kinderloſe Familie zu
vermiethen. Näh. Vorderhaus, 3. Stock.
5949) Marktplatz 5 ein Logis im
Vorderhaus mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen. Zu
erfragen bei J. Poth, Hofmetzger.
6060) Kirchſtraße 8 ein Logis, enth.
4 Zimmer mit Waſſerleitung und allem
Zubehör, per 1. Oct. zu verm. J. Simon
6134) Niedeſelſtraße eine ſehr ſchöne
Wohnung in der Beletage mit 8 Zimmern,
Küche mit Waſſerleitung ꝛc., ſowie alles
Zubehör per 1. October zu vermiethen.
Näheres zu erfragen Schützenſtraße 17.
6233) Promenadeſtraße Nr. 28.
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6455) Eliſabethenſtraße 16, erſter
Stock, eine freundliche Wohnung, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche ꝛc., zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.
6895) Rheinſtraße 23
ſind 2 Läden mit Comptoir zu
vermiethen und demnächſt zu beziehen.
6403) Rheinſtraße 12 Weſtſeite iſt
1 kleineres Logis mit Glasabſchluß zu verm.
6463) Grafenſtraße 39 Parterre
ein freundlich möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen und ſofort zu beziehen.
6505) Wendelſtadtſtraße 29 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer enthaltend, bis
1. Sept. zu verm.
Gebr. Nover.
6642) 1 Laden mit Comptoir,
1 größere Wohnung,
1 kleinere Wohnung
bis zum 1. October d. Js. zu beziehen.
Näheres bei
Georg Lerch,
Ludwigsplatz.
6696) Aliceſtraße 6 iſt die Beletage
zu vermiethen und Mitte Sept. zu beziehen.
Zu erfragen Aliceſtraße 8.
7982)
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Rheinſtraße Nr. 47, event. mit
Stallung und
Memiſe,
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Rhein=
ſtraße 49, 3. Stock rechts.
6565) Ecke der Noßdörfer=
und Teichhausſtraße 4 iſt die
Beletage, neu hergerichtet, 5 Zimmer,
Waſſerleitung, Regeneiſterne,
Mit=
gebrauch der Waſchküche u. des
Bleich=
platzes, ſofort zu beziehen.
7079) Ecke der Rhein= u.
Grafen=
ſtraße der mittlere Stock per 1. Octbr.
G. L. Kriegk.
zu vermiethen.
7195) Markt. Schön möbl. Zimmer.
J. Volz, Markt.
7265) Beſſ. Carlsſtraße 42 ein möbl.
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
Passresdavdragres Sareze Secadeaersraezeed2ns
3 7381) Eliſabethenſtraße 5, zwei 3
5 Treppen, ſchöne Wohnung (5 Zim=
2 meru. Zubeh., binnen Kurzem beziehbar.
BsAirAr raiaan anrdanganecsad2es
7398) Schirmgaſſez2 ein ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar zu vermiethen bei
Lederhändler Nathan.
7476) Victoriaſtraße 48. Beletage
elegante Wohnung von 5- 6 Zimmern
mit Balkon und allem Zubehör.
Näheres Parterre.
7557) Woogsplatz 13 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
Du=
ankoh.
ab=
Bah=
4
D. V. 1510 864 816 1055 l2is N. 131 358 5 2 636 935 10 4 Von 8 Von 5⁵⁄ H. 146 640) V. 85¾ 922 115 1252 N. 155 252 532 630 740 830 105 JV 51180 „ 121 2 ße 5 640 V. 853 922 1115 1 1252 N. 155 252 532 630 790 830 105 1130 Die ml Zahlen be [ ← ][ ][ → ]
M 173
1753
adt
kof nde
ubs de
Lah ge.
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8l
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V.
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215
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1030
1042
er9
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1
Te
8
838
1018
1130
1215
256
322
455
73.
81
10½
13=
ch
3n 2 „ſm „
5 65 840 3 102 39 1130 25 l2s= 3. 327 ½ 5- 42 74 35 826 — 10 1010, ⁄₈ [13. weh henen ch lzüge.
7569) Waldſtraße 34 ein
Manſarde=
zimmer zu vermiethen.
7610) Soderſtraße 61 die Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer, Waſſerleitung,
Bleich=
platz und Gartenantheil ꝛc., au eine ruhige
Familie zu verm. u. bis 1. Oct. zu bez.
7611) Waldſtraße 21 Hinterbau eine
Tr. hoch 1 gut möblirtes Zimmer.
Ein ſchön möbl. Zimmer
nebſt Kabinet per Anfang October zu
ver=
miethen. Näheres untere Rheinſtraße 49,
[7692
2. Etage rechts.
7696) Eliſabethenſtraße 22 2 ſchöne
möbl. Zimmer per (5. Septbr. beziehbar.
7763) Zeughausſtraße7, dem Officier=
Caſino gegenüber, iſt Zimmer u. Kabinet,
elegant möblirt, ſogleich zu vermiethen.
7778) Kapellplatz 64 die Parterre=
Wohnung, 6 Zimmer, Küche, Speiſekammer,
Waſſerleitung und Zubehör, für 650 M.
an eine ruhige Familie zu verm. und bis
1. Oct. zu bez. Näh. Parterrewohnung daſ.
ſowie bei P. Thüringer, Schulſtraße 5.
1780) Stadt=Allee 1 iſt eine ſchöne,
mit allen Bequemlichkeiten verſehene 2. Etage,
6 Zimmer ꝛc. enthaltend, zu vermiethen.
J. Conr. Mahr, Zimmermeiſter.
7787) Schloßgartenſtraße 55 ein
freundliches Logis an eine ruhige Familie
ſofort zu vermiethen. Näheres daſelbſt
Vorderhaus, I. Stock.
7795) Alexanderſtraße 17 zunächſt
der Infanterie=Kaſerne ſind zwei
ineinander=
gehende gut möblirte, ſowie ein einzelnes
möblirtes Zimmer per 1. Octbr. zu verm.
7860) Beſſ. Eichbergſtraße 27 die
Man=
ſarde, 5 Piecen enthaltend, billig per Mitte
November zu vermiethen. Näheres im Hauſe
oder Ludwigſtraße 8 in Darmſtadt.
7861) Ein Logis und Werkſtätte
mit Lackirofen bis zum 1. Oct. zu beziehen.
Zu erfahren bei der Expedition.
7862) Stiftſtraße 63 ein Logis von
3 Zimmern mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen u. ſofort zu bez. Preis 110 fl.
7863) Caſerneſtraße 64 iſt eine
freund=
liche Manſarde, 3 Piecen, Waſſer ꝛc., an
2 ruhige Leute zu vermiethen.
7864) Mühlſtraße 68, der Realſchule
gegenüber, eleg. möbl. Zimmer, auf Wunſch
mit Küche, zu vermiethen.
7865) Ecke der Eliſabethen= und
Caſerneſtraße 72 ein möblirtes Zimmer
zu vermiethen, ſehr geeignet für Einjährig=
Freiwilligen=Dragoner.
7866 Marienplatz 7. 2. St., 2
in=
einandergehende Zimmer 18 M. zu verm.
7867) Beſſunger Carlsſtraße 60 der
mittlere Stock bis 1. October zu beziehen.
Mein Bankgeſchüf,
befindet ſich von heute ab im Hauſe der L. C. Wittich'ſchen Hof=
Buchdruckerei
Rheinstrasse 23.
Zum Au= und Verkauf von Staatspapieren, Looſen ꝛc. halte
mich beſtens empfohlen.
GTRU RUmGUaUh,
(7808
23 Rheinſtraße 23.
Vierapparate mit Waſſerdruck.
Umänderungen beſtehender Pressionen nach Beſtimmungen prompt.
gr. Ochſengaſſe
E. Ronek, Nr. 10.
Turner=Feuerwehr Beſſungen. M
Mittwoch den 7. Septbr. d. J., Abends 8½ Uhr: 4, 4
E-
Ulebung der ganzen Mannſchaft.
.
4
Nach der Probe Hauptverſammlung.
AL
Die ObmannschaIt. (7869
Ar die Unterzeichneten das Juſtitut
von Frln. Lamz übernommen. Der Unter=
richt beginnt Dienstag den 20. September,
und werden Kinder von 6 Jahren an auf=
genommen. Anmeldungen nehmen die Vor=
ſteherinnen zu jeder Zeit in ihrer Wohnung,
Sandſtraße 20, entgegen.
[7618
E. B. & H. Kirschbaum. Witto;
Ein ſolider und unbeſcholtener Familien=
vater, welcher unverſchuldet durch Schickſals=
ſchläge und beinahe jahrelange Krankheit
mit ſeiner Familie augenblicklich in den
drückendſten Verhältniſſen lebt und wodurch
deſſen fernere Exiſtenz ſehr in Frage ge=
ſtellt, bittet einen wohlthätigen Men=
ſchen dringend um ein Darlehen von
600 Mk. gegen übliche Zinſen und ge=
richtliche Verpfändung ſeines Mobiliars.
Gefl. Anerbieten bitte an die Expedition
zu richten unter J. V.
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näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem Erfolge.
(6899
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(7239
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- in der Nähe der Realſchule. Näheres in der Expedition.
(7527 [ ← ][ ][ → ]
1754
R 173
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11ooseder
Frankfurter Patent= u. Muſterſchutz=
Ausſtellung
ſind 1 Mark in der Exp. d. Bl.
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einer Stelle war, gut Bügeln und Nähen
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Ludwigs=
platz 4, 2 Treppen.
[7883
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L= ein anſtändiges Mädchen kann
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wei ſehr gute Parketlogen=Vorderplätze
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erſte Etage.
(7885
Fin halber Sperrſitz abzugeben.
C Näheres in der Expedition. (7886
ſFin drittel Sperrſitz iſt abzugeben.
C, Ballonplatz 5 parterre.
(7887
kadt
ende
ade
ige.
3 =
H5.
4 6= 385 35¾₈ 228 k 7 115⁄
½ 1C ſ hn 2 73 1028 1212
24. 4 9 71 113 1 65
5 n H. 740 940 139 721 108 ſ O 22 942 214 36 59 1040
= ⁄₈ 6 3
S a= d⁄ 85 112 35¼ 45 40 109½ zell Heub. ve henen 5ch lzüge.
N
Standesamtliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Geborene:
Am 27. Juli: Dem Sergeant Auguſt Bode ein S., Auguſt Friedrich
Emil. Am 29.: Dem Kaufmann Philipp Joos ein S., Philipp Karl
Ferdinand. Am 31.: Dem Trompeter Johann Auguſt Friedrich Horcher
eine T., Eliſab. Marg. Am 6. Aug.: Dem Buchhändler Guſtav
Fried=
rich Wilhelm Lamge eine T., Katharine Eliſabethe Mathilde. Am 7.:
Dem Gaſtwirth Heinrich Schneider 1. ein S., Heinrich Wilhelm. Am
8.: Dem Trompeter Johann Stephan Subke ein S., Joſeph Hermann.
Dem Schuhmacher Peter Lautenſchläger ein S., Friedrich. Dem Maler
Ernſt Friedland eine T., Anna. Am 16.: Dem Taglöhner Juſtus Seibert
ein S., Wilhelm. Am 22.. Dem Steindrucker Johann Valentin Ludwig
Engel ein S., Jakob. Am 23.: Dem Werkſtättearbeiter Wilhelm
Schuch=
mann ein S., Heinrich. Am 25.: Dem Hofkutſcher Johann Philipp
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich in Begleitung
des Flügeladjutanten Major von Herff, am Samstag früh von
Wolfs=
garten Cangen) per Bahn nach Gießen und von da zu Wagen nach Grünberg.
Um den Detachementsübungen der 29. Inſanterie=Brigade anzuwohnen.
Nachmittags fuhren Se. Königl. Hoheit nach Wolfsgarten zurück, wo die
Ankunft um 5 Uhr erfolgte. Die Abreiſe Sr. Königl. Hoheit des
Groß=
herzogs nach Friedberg wird am Mittwoch den 7. d. M. erfolgen.
Se. Königl. Hoheit werden mit der Großherzoglichen Familie, wie
be=
reits berichtet, dort einen mehrtägigen Aufenthalt nehmen, und den
Uebungen der Diviſion anwohnen. Die Audienzen ihier in Darmſtadt
fallen ſonach bis auf Weiteres aus.
8
—
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
außerordent=
lichen Profeſſor an der Univerſität Breslau Dr. E. Dorn, zum
ordent=
lichen Profeſſor der Phyſik und Vorſtand des phyſikaliſchen Laboratoriums
an der techniſchen Hochſchule mit Wirkung vom 16. September a. c.
ernannt.
— Staatsminiſter Freiherr von Starck Exc. trat am Samstag
eine mehrwöchige Urlaubsreiſe an.
Von Sr. Maj. dem Kaiſer ſind der Großh. Kammerherr Karl
Freiherr v. Schenck z. S. und der Lieutenant a. D. Georg Freiherr
Riedeſel zu Eiſenbach zu Ehrenrittern des Johanniter=Ordens ernannt
werden.
— Militärdienſtnachrichten. Dr. Doerinckel, Aſſiſtenz
Arzt 2. Kl. der Reſerve vom 1. Bat. (Darmſtadt 1) 1. Großherzogl.
Landwehr=Regiments Nr. 115 zum Aſſiſtenz=Arzt 1. Kl. der Reſerve;
Dr. Schmidt, Unterarzt der Reſerve vom 1. Bat. (Mainz) 4. Großh.
Landw.=Regts. Nr. 118 zum Aſſiſtenz=Arzt 2. Kl. der Reſerve befördert;
Kaſernen=Inſpector Frenz von Mainz nach Karlsruhe verſetzt.
— Poſt=Perſonalnachrichten. Verſetzt: Poſtverwalter
Zöller von Schlitz nach Laubach und Poſtaſſiſtent Flies von Cöln
nach Schlitz behufs Uebernahme der dortigen Poſtverwalterſtelle.
— Sedanfeier. Für Nachmittags von 5-6½ Uhr war an dem
Landes=Denkmal ein Concert vorgeſehen, das leider in Wegfall
kom=
men mußte, da wegen der Manöver von Militärkapellen nur noch
die=
ſenige des 3. Brandenburgiſchen Fuß=Artillerie=Regiments verfügbar
war und auch dieſe nur durch die Bemühungen des Herrn P. Berbenich
für den Lampionzug am Abend gewonnen werden konnte. Die
Be=
theiligung an Letzterem war eine recht erfreuliche und bemerkten wir
darin die freiwillige Turner=Feuerwehr, die beiden Turn= und Krieger=
Vereine, ſowie die Mehrzahl der hieſigen Geſangvereine mit ihren Fahnen.
Das Publicum hatte ſich in ungewöhnlich großer Zahl eingefunden und
war namentlich der Paradeplatz von Menſchen angefüllt. Nach der
An=
kunft des Zuges am Landes=Denkmal wurde das Lied „Deutſchland,
Deutſchland über Alles= geſungen und hielt hierauf Herr
Stadtverord=
neter Bergſträßer eine Anſprache, welche mit einem Hoch auf „Kaiſer
und Reich= ſchloß, in welches die Anweſenden begeiſtert einſtimmten
und worauf eine Strophe der Nationalhymne folgte. Während
des von Herrn Pfersdorf hergeſtellten Feuerwerks, das diesmal
von beſonderer Schönheit war, ſpielte die Artillerie=Muſik, und nachdem
noch zum Schluß des Feuerwerks das eiſerne Kreuz in brillanteſter
Be=
leuchtung unter dem Geſang der „Wacht am Rhein' erſchienen war,
ging der Zug durch die dichtgedrängten Straßen nach dem Saalbau,
wo eine geſellige Vereinigung der Feſttheilnehmer, nahe an 1000
Per=
ſonen, ſtattfand. Von den ausgebrachten Toaſten war der erſte der des
Herrn Rechtsanwalts A. Buchner auf Se. Majeſtät den Kaiſer,
wel=
chem Herr Hauptmann Maurer mit einem Hoch auf Seine Königliche
Hoheit den Großherzog folgte. Ein weiterer Toaſt wurde von Herrn
Kanzliſt Meyer auf die deutſche Armee ausgebracht, worauf von
ſämmt=
lichen Geſangvereinen der Chor „Dir möcht ich dieſe Lieder weihen:
vorgetragen wurde. Herr Miniſterialrath Fink gedachte der deutſchen
1755
173
Haun ein S., Ludwig. Am 28.: Dem Eiſengießer Hermann
Weiß=
mantel eine T., Anna Maria.
Eheſchließungen:
Am 7. Auguſt: Der Wagner Joh. Peter Weicker in Darmſtadt, mit
Carolina Katharina Lauber geb. Lauchard zu Beſſungen.
Geſtorbene:
Am 1. Auguſt: Der Schuhmachermeiſter Peter Hölzel, ein Wittwer,
78 J. 8 M. Am 8.: Die Ehefrau des Großh. Oberſtlieutenants z. D.
von Sanders Annie Higgs geb. Keeton, 45 J. 5 M. Am 13.: Weißbinder
Philipp Herrmann, 30 J. 5 M. Am 17.: Ottilie Fett, 28 T. Am
18.: Helene Fritz, 32 J. 2 M. Am 23.: Dorothea Jäger, 20 J. 9 M.
Carolina Magdalena Römer geb. Wurtz, Ehefrau des Chemikers Eduard
Römer in Arnheim in Holland, 68 J. 10 M. Metzgermeiſter Ludwig
Wiemer ein Wittwer, 70 J. 7 M. Am 28.: Felix Wolf, 1 M. 10 T.
Am 29.: Maurer Nicolaus Zulauf, ein Wittwer, 82 J. Am 31.: Dem
Spenglermeiſter Georg Wilhelm Roth ein S., Adam, 3 J. 6 M.
Frauen und Jungfrauen, welche in dem Feldzuge von 1870-71 die
Armee durch ihre aufopfernde Hingebung unterſtützt haben, und Herr
Reallehrer Nodnagel des Fürſten Bismarck, der neben Kaiſer Wilhelm
der Begründer des Deutſchen Reiches ſei, an welchen man in
Dank=
barkeit feſthalten ſolle. Zwiſchen den verſchiedenen Trinkſprüchen wechſelten
Vorträge der einzelnen Geſangvereine und des Muſikcorps des 3.
Branden=
burgiſchen Feld=Artillerie=Regiments, welche ſämmtlich lebhaften Beifall
fanden. Der Capellmeiſter des erwähnten Muſikcorps, Herr Hilger,
trug auf dem Piſton verſchiedene Piecen vor, die von ſeiner Begabung
glänzendes Zeugniß ablegten.— Das Feſt verlief auf das Befriedigendſte
und haben Diejenigen, welche durch ihre thätige Theilnahme daran zum
Gelingen beitrugen, ſowie das Comits für ſeine mühevolle Thätigkeit, ſich
Anſpruch auf den Dank aller Freunde der nationalen Sache erworben.
Auch Herr Reſtaurateur Schäfer hatte das Seinige durch prompte
Be=
dienung gethan. - Herr Stadtverordneter Berbenich machte während
des Feſtes noch die Mittheilung, das Comits habe beſchloſſen, daß nach
dem Vorgang anderer Städte vom nächſten Jahre ab der Sedantag mit
einem Jugendfeſt verbunden werden ſolle, und wird hoffentlich hierfür
die Unterſtützung nicht fehlen.
* Das Central=Comite für die im Jahre 1882 zu Berlin
ſtatt=
findende allgemeine deutſche Ausſtellung auf dem
Ge=
biete der Hygisne und des Rettungsweſens hat in ſeiner
Sitzung vom 30. Auguſt als letzten Termin für die Anmeldung den
15. November 1881 feſtgeſtellt und hiermit die Anmeldefriſt, die
urſprünglich auf den 1. September d. J. beſtimmt war, um ein
be=
trächtliches verlängert. Gewerbtreibende und Fabrikanten, Behörden,
Verwaltungen, Vereine, Anſtalten und Geſellſchaften, welche ihre
Er=
zeugniſſe, Einrichtungen und Anordnungen zur Ausſtellung bringen
wollen, ſowie auch diejenigen, welche in literariſchen Erzeugniſſen die
Wiſſenſchaft, Geſetzgebung, den Unterricht in der Geſundheitslehre,
Ge=
ſundheitspflege, Geſundheitstechnik, die amtliche und Vereins=
Wohlthätig=
keit und das Rettungsweſen behandeln, machen wir auf die Verlängerung
der Anmeldefriſt aufmerkſam. Das ausführliche Programm für die
Ausſtellung kann ſowohl von dem oben bezeichneten Central=Comite,
als auch durch das für das Großherzogthum gebildete Local=Comite
be=
zogen werden; im Auftrage des letzteren iſt Obermedicinalrath Dr.
Pfeiffer dahier zu der gewünſchten Auskunftsertheilung bereit.
Herr Julius Fi ala eröffnet Mittwoch den 7. ein längeres
Gaſt=
ſpiel am Oſtend=Theater in Berlin, derſelbe verfolgt keine
Engagements=
ſondern lediglich Gaſtſpielzwecke, wie wir aus beſtimmter Quelle
mit=
theilen können.
Dem uns zugeſandten Jahres= und Rechnungsbericht pro 1880
des in Leipzig beſtehenden Hülfsvereins für Angehörige des
Großherzogthums Heſſen entnehmen wir, daß derſelbe am
Schluſſe genannten Jahres aus 32 Mitgliedern beſtand. Der Verein
ver=
fügte im Jahr 1880 über eine Einnahme von 895 M. 85 Pf., während
die Ausgaben ſich auf 539 M. 55 Pf. beliefen, wovon für 6 Freitiſche
90 M. für Unterſtützung an 30 durchreiſende Landsleute 116 M. 50 Pf.
zur Verwendung kamen. Unter den Mitgliedern des Vereins befinden
ſich eine größere Anzahl auch hier bekannter Namen.
D. Mainz, 4. September. Am Geſtrigen fand zu Ehren des vor
kurzem von hier nach Darmſtadt verſetzten Herrn
Miniſterial=
ſecretär Dr. Breidert in Hechtsheim ein feierliches Abſchiedseſſen
ſtatt, welchem faſt ausnahmslos die Bürgermeiſter, Adjuncten,
Ge=
meinderechner ꝛc. der Landgemeinden des Kreiſes beiwohnten. Auch die
Beamten der Großherzogl. Provinzialdirection und des Großherzogl.
Kreisamtes hatten ſich eingefunden. Herr Dr. Breidert war ſeit 7 Jahren
als Kreisaſſeſſor hier thätig und hatte es in hohem Grade durch ſein
freundliches und entgegenkommendes Verhalten verſtanden, ſich die
Sympathien der Kreiseingeſeſſenen zu erwerben. Mit Bedauern ſah
man deßhalb allgemein dieſen tüchtigen und beliebten
Verwaltungs=
beamten von hier ſcheiden. Bei dem Hechtsheimer Feſtmahle gab Herr
Bürgermeiſter und Landtagsabgeordneter Möhn dieſen Gefühlen
Aus=
druck und betonte, daß Herr Dr. Breidert ſtets ein Rathgeber und Freund
1756
N6
der Bezirksangehörigen geweſen ſei. Das Andenken des vor kurzem
dahingeſchiedenen Provinzialdirectors, Freiherrn von Röder, wurde durch
Erheben von den Sitzen geehrt und, neben den wiederholt auf Herrn
Miniſterialſecretär Breidert ausgebrachten, von der herzlichen Liebe und
Anhänglichkeit der Kreisbewohner Zeugniß gebenden Toaſten, ſolche auf
den derzeitigen Leiter der Großh. Provinzialdirection Herrn
Regierungs=
rath Heß und den in der ganzen Provinz allgemein verehrten früheren
Provinzialdirector und jetzigen Oberconſiſtorialpräſidenten Dr.
Gold=
mann ausgebracht, während der anweſende Nachfolger des Herrn
Dr. Breidert, Herr Kreisaſſeſſor Dr. von Wedekind, herzlich begrüßt
wurde. Es war ein vergnügtes Zuſammenſein, dem einige vortreffliche
geſangliche Vorträge, ſowie ein in dem Garten des Herrn Braunwarth,
deſſen Küche und Keller die lebhafteſte Anerkennung fanden, abgebranntes
Feuerwerk beſondere Würze verliehen.
Nach einer den „N. H. V. gewordenen Mittheilung hat es in
voriger Nacht in Seeheim ſtark gebrannt und ſollen 3 Wohnhäuſer
und 4 Scheuern in Aſche gelegt worden ſein.
O
Dieſer Tage hatte ein junger Waidmann von hier das Unglück,
auf der Gundernhäuſer Jagd eine Frau durch einen Schrotſchuß
zu verletzen. Glücklicherweiſe ſoll jedoch die Wunde in keiner Weiſe
ge=
fährlich ſein.
Fran kfurt, 4. September. In der Unterſuchungsſache gegen den
Feuerwerker J. Dünges zu Coblenz wegen der Kataſtrophe auf dem
Turnfeſtplatz im Sommer vorigen Jahres hat die Ferienkammer 11 kgl.
Landgerichts Frankfurt durch Beſchluß vom 31. Auguſt das
Hauptver=
fahren gegen den Angeſchuldigten wegen fahrläſſiger Tödtung eröffnet.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. S. E. Graf Iſenburg=Philippseich. Klein, Director
von Wetzlar. Aleb und Gemahlin von Arnheim. Benzinger und Familie
von Cheaux de Fonds. Bruquing von Amſterdam. Avenarius und Frau
von Rheinböllen. Mr. und Mrs. Jagan von Dublin. F. A. Fanelt von
England. E. Th. Schmitz von Mainz. Carl Gail, Commereienrath von
Gießen. E. Tüchen und Sohn von Trier. Stengel, Banquier und Frau,
von Sachſen. Moſer, Schenk und Sachs von Berlin, Krauß von Hannover,
Wachenheimer von Straßburg, C. Matis von Paris, Chr. Stauffer von
Ludwigshafen, Eller von Worms, Faßmann und Heydorn von Cöln, E. Greiß
von Eßlingen, Wiedemann und Fudickar von Elberfeld, Braechter von
Rothenburg, Richter von Nürnberg, Diepger und Daubenſpock von Aachen,
Gail von Wien Neuenburg von Elberfeld, Ullmann von Stuttgart,
Broelſch von Neuß, Ebel von Mannheim, Giebel von Buhl, Kaufleute.
Feuerſicherheit in den Theatern.
Die grauenhafte Kataſtrophe des Theaterbrandes zu Nizza hat die
Auf=
merkſamkeit von Neuem auf die Frage gelenkt, wie das Verhängniß, welches
nach allgemein bekannten ſtatiſtiſchen Regeln früher oder ſpäter jedem
Theater=
gebäude droht, wenigſtens in ſeinen unmittelbaren Folgen für das
Menſchen=
leben beſeitigt oder doch eingeſchränkt werden könnte. Eine kürzlich ergangene
Anordnung unter dem Titel: „Allgemeine ortspolizeiliche Vorſchriften für die
Feuerpolizei in den Theatern Berlin'su enthält, wie die National=Zeitung
mittheilt, zunächſt einige allgemeine Beſtimmungen, demnächſt beſondere
An=
ordnungen in Betreff der Erleuchtung und Heizung, weitere Vorſchriften für
das Buhnenhaus und zuletzt für das Zuſchauerhaus, die wir wegen der
Wichtigkeit dieſes Gegenſtandes unſeren Leſern nicht vorenthalten wollen.
Hervorzuheben iſt vor Allem, daß jedes Theater ꝛc. mit der nächſten
Feuer=
wehrſtation durch einen elektriſchen Feuermelder verbunden werden muß, die
nach Bewandtniß der beſonderen Verhältniſſe auch an mehreren Stellen
an=
zubringen ſind. Im Buhnenraum, in den Garderoben, Magazinen, im
Maler=
ſaal und den ſonſtigen Werkſtätten dürfen nur unbewegliche Gasarme
ver=
wendet werden. Sämmtliche Flammen ſind durch Drahtkörbe zu ſchützen.
Zur weiteren Verhütung der durch die Gasflammen möglich werdenden
Ge=
fahr der Entzündung ſind detaillirte Vorſchriften gegeben. Außer der
ge=
wöhnlichen Gasbeleuchtung iſt in ſämmtlichen Gängen, auf den Treppen,
insbeſondere bei den Treppenwendungen Fettölbeleuchtung in der Weiſe
an=
zubringen, daß die, für die Zuſchauer und das Theaterperſonal beſtimmten
Wege zum Verlaſſen des Gebäudes auch bei einem Verſagen der
Gasbe=
leuchtung mäßig erhelll bleiben. Das Hantiern mit offenem Licht,
brennen=
den Kohlen, die Verwendung von Zundhölzern oder offen brennenden
Wachs=
ſtöcken iſt verboten; für geſonderte Zuleitung des Gaſes zum Bühnenraum
wie zum Zuſchauerraum iſt Sorge zu tragen, dergeſtalt, daß jede für ſich
außerhalb des Theatergebäudes abgeſperrt werden kann.
In Betreff des Buhnenhauſes iſt beſtimmt, daß dasſelbe von maſſiven,
feuerſicheren Wänden mit Ausnahme der Proſzeniumsöffnung umſchloſſen
fein müſſe. Die Proſzeniumsöffnung ſelbſt muß durch einen Metallvorhang
geſchloſſen werden können, welcher nur während der Vorſtellung und der
Proben, ſoweit es zu dieſem Zweck erforderlich, aufgezogen werden darf.
Sämmtliche Thür= oder ſonſtige Oeffnungen, welche das Bühnenhaus mit
den ſonſtigen Näumen des Theaters verbinden, ſind feuerſicher zu verſchließen:
dieſe Verſchlüſſe dürfen ſich nur nach außen öffnen und müſſen von ſelbſt
zufallen. In Betreff des Zuſchauerhauſes iſt u. A. beſtimmt, daß während
der Vorſtellung und bei Schluß derſelben alle Ausgänge einſchließlich der
Nothausgänge unverſchloſſen zu halten ſeien und daß dem Publikum ge=
ſtattet werden müſſe, bei dem gewöhnlichen Verlaſſen des Theaters nach
Schluß der Vorſtellung auch die Nothausgänge zu benutzen. Alle als
Aus=
gänge benutzten Korridore, Gänge, Treppen, Thüren ꝛc. ſind von jeder
Be=
hinderung frei zu erhalten; die Treppen ſind auch an der Wandſeite mit
feſtem Geländer zu verſehen. Alle Thüren müſſen nach außen aufſchlagen.
Etwaige Nothausgänge ſind mit deutlicher Schrift als ſolche zu bezeichnen.
Der Verſchluß derſelben darf nur in einem einzigen oberen Schubriegel
be=
ſtehen, welcher an der Innenſeite der Thür in bequemer Höhe anzubringen
iſt. Für die Garderobe des Publikums ſind beſondere Räume zu beſtimmen,
welche die Verkehrswege in keiner Weiſe hindern. Im Theaterraum dürfen
in den Gängen bewegliche Sitze oder Stühle, an den Parquetwänden
Klapp=
ſitze nicht angebracht werden. Entſprechend dieſen allgemeinen Anordnungen
haben eingehende Reviſionen der Theater= ꝛc. Gebäude ſtattgefunden, und es
ſind die erforderlichen Anweiſungen an die betreffenden Eigenthümer ergangen,
den genügten Uebelſtänden binnen einer Durchſchnittsfriſt von 3-4 Monaten
abzuhelfen und die fehlenden Einrichtungen zu treffen, Beiden unter
An=
drohung der eventuellen Schließung.
Literariſches.
14 Ferdinand Freiligrath. Ein Dichterleben in Briefen. Von
Wilhelm Buchner. Dritte Lieferung. (Lahr, Moritz Schauenburg.,
Wir haben ſchon beim Erſcheinen der beiden erſten Lieferungen
dieſem lobenswerthen Unternehmen, einem der hervorragendſten und
po=
pulärſten deutſchen Dichter ein literarhiſtoriſches Denkmal in ſeinen
Briefen zu ſetzen, unſere volle Anerkennung entgegengebracht. Die
Sammlung ſchreitet raſch vorwärts. Die uns vorliegende dritte
Lie=
ſerung reicht bis zum Jahre 1837, bezw. 39 und enthält den
Brief=
wechſel des Dichters mit Chamiſſo, G. Schwab, Immermann,
E. M. Arndt u. A., ein bedeutungsvolles Material, an dem die
künf=
tigen Literaturgeſchichtsſchreiber nicht vorüber gehen werden dürfen. Was
wir bei den erſten Lieferungen rühmend hervorheben konnten: eine
ſach=
kundige Zuſammenſtellung und Gliederung, und die Kunſt behutſamer
Zwiſchenbemerkungen und Verbindungen, welche das Verſtändniß
för=
dert, das können wir auch von dieſer dritten Lieferung ſagen. Wir
geben aus der Zeit, die der Diener der Muſen und Merkurs in
Amſter=
dam zubrachte, das Zeugniß, mit welchem ſein Chef Jacob Sigriſt den
jungen Mann entließ:
„Dem Herrn Ferdinand Freiligrath von Detmold, der vom
Jahr 1832 bis 1836 während beinahe fünf Jahren auf meinem
Hand=
lungsbureau gearbeitet hat, gebe ich mit Vergnügen das Zeugniß, daß
derſelbe ſtets zu meiner Zufriedenheit nicht allein ſeine Pflicht erfüllte,
ſondern mit ungewöhnlichem Fleiß und beſonders freundſchaftlicher
An=
hänglichkeit die ſchwierigſten Arbeiten vollführte, die ihm vermöge des
vollen Vertrauens, das ich in ihn ſetzte und das derſelbe ſtets
recht=
fertigte, aufgetragen wurden. Da durch dieſes Vertrauen dem Herrn
Freiligrath alles offen lag. ſo fehlte es ihm auch nicht an Gelegenheit,
ſeine kaufmänniſchen Kenntniſſe ſo auszubilden, daß er in dieſem Fache
in jede Stelle zu empfehlen iſt, und hat es mir ſehr leid gethan, den
Herrn Freiligrath nicht bewegen zu können, bei mir zu bleiben. Das
moraliſche Betragen des Herrn Freiligrath iſt ſo allgemein bekannt, daß
ich es für überflüſſig finde, etwas Weiteres zu ſeinem Lobe beizufügen.
Amſterdam, den 17. Mai 1839. (2)
Jakob Sigriſt
Dieſes Zeugniß hat für den Biografen eine tiefere Bedeutung als
blos die Documentirung ſeiner kaufmänniſchen Gewiſſenhaftigkeit und
Befähigung. Es zeigt uns, wie der junge Mann, den die glühende
Dichterphantaſie über Meer und Wüſte dahinführt, deſſen Namen
be=
reits durch ganz Deutſchland gefeiert iſt, dem Männer wie Chamiſſo,
Uhland und Schwab mit warmer Freundſchaft und ungeheuchelter
An=
erkennung nahetreten, daß dieſer ſelbe junge Mann die ihm aufgetragene
Comptoirarbeit, ſo beſchwerliche Feſſeln ſie ſeinem aufſtrebenden Geiſte
anlegt, mit jener Selbſtverleugnung ausführt, welche er auch weiterhin
in ſeinem Leben auf's Bewunderungswürdigſte bekunden ſollte; daß
der=
ſelbe Dichter, den der Genius unwiderſtehlich fortreißt, zugleich den
Leitſtern der Pflicht unwandelbar im Auge hält.
Vermiſchtes.
- Das Schweizer Blatt „der Eidgenoſſe= brachte kürzlich folgende
Aufforderung: Letzten Sommer veranſtalteten die Offiziere, Unteroffiziere und
Soldaten, welche im Sommer 1870 die Grenzbeſetzung mitzumachen hatten,
eine zehnjährige Erinnerungsfeier. Es wird doch auch am Platze ſein, wenn
ſich das ehemalige Bataillon Nr. 24, das im Winter 1871 volle neun
Wochen genannte Grenzbeſetzung zu beſtehen hatte, ſich zu einer
Erinnerungs=
feier zuſammenfinden würde. Alſo, Ihr Herren Offiziere, vorwärts!
Ein Unteroffizier.
Aus der Schule. In der Geographieſtunde examinirt der Lehrer
Uber die deutſchen Gebirge. Ein Schüler führt dieſelben der Reihe nach
auf, überſieht aber das Glatzer Bergland. Der Lehrer macht ihn darauf
aufmerkſam und will ihn dadurch auf den Namen des Gebirges bringen, daß
er auf ſein ziemlich kahles Haupt deutet. Der Schüler glaubte dieſen Wink
zu verſtehen und antwortet friſchweg: „Die Lauſitz”.
Volizei=Bericht vom 4. September.
In verfloſſener Nacht wurde aus einem Laden mittelſt Nachſchlüſſels
die nicht unerhebliche Summe von ca. 1500 M. entwendet.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.