Darmstädter Tagblatt 1881


06. September 1881

[  ][ ]

Monnementoprels
vlerteljährlich 1 Mar 50 Pf. icl
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quarial mnek Voſtaufichlag

Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2lhſlerlp Aultthürtungvolir.

144.
Jhrgang.

Inſerate
werden angenommen: iDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auzwürn
von allen Annonen=Expeditlonen.

Amtliches Organ
fur die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 6. Sepiember.
R 173.
1881.

Darmſtadt, am 1. September 1881.
Betreſſend: Die Herbſtübungen der Großherzoglichen 25. Diviſion pro 1881, insbeſondere Quartier= und Naturalleiſtungen
für die Truppen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes, mit Ausnahme von Darmſtadt.
Wir weiſen Diejenigen von Ihnen, in deren Orten im laufenden Jahr und insbeſondere bei den Herbſtübungen der Groß=
herzoglichen
25. Diviſion Truppen einquartiert waren, oder in deren Gemeinden Vorſpann geleiſtet und Fourage geliefert wurde,
an, die deßfallſigen Liquidationen, und zwar die Servis= und Vorſpann=Liquidationen in dreifacher, die Liquidationen für verab=
reichte
Marſchſourage in vierfacher Ausfertigung alsbald aufzuſtellen und ſpäteſtens bis zum 20. l. Mts. hier vorzulegen.
Wir verweiſen Sie dabei auf das Geſetz vom 3. Auguſt 1878, betr. die Reviſion des Servistarifs und der Klaſſen=
eintheilung
der Orte (R. G. Bi. Nr. 27 von 1818), ſowie der unterm 11. Juli 1878 ergangenen Abänderungen und Ergänzungen
der Inſtruction vom 2. September 1875 zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im
Frieden vom 13. Februar 1875 (R.=G. Bl. Nr. 26 von 1878).
Im Uebrigen wird es ſich empfehlen, die Intereſſenten auf ortsübliche Weiſe zur ſofortigen Geltendmachung ihrer Anſprüche
bei Ihnen zu veranlaſſen, damit nachträgliche Anforderungen, wie ſolche im vergangenen Jahre geſtellt worden ſind, vermieden
werden.
Küchler.

B e k a n n t m a ch u n g,
Laut Bekanntmachung des Königlichen Polizei=Präſidenten von Verlin vom 26. Auguſt 1881 iſt auf Grund des 8 12 des
Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das im Druck und Verlag
zu Hottingen Zürich erſchienene Flugblatt mit der Ueberſchrift:An die Wähler des 4. Verliner Reichstagswahlkreiſes! Arbeiter!
Bürger'' und der Unterſchriſt: Die Berliner Socialdemokraten! verboten worden.
Darmſtadt, den 3. September 188l.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen eines ſchweren Erkrankungsfalles wird die Beſſunger Sandſtraße bis auf Weiteres für Fuhrwerke geſperrt.
Darmſtadt, den 5. September 188I.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 25. Auguſt bis 1. September 1881.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 25. Korn per Sack
100 Kilo M. 19.75. Gerſte per Sack 100 Kilo M. 19.50.
Hafer per Sack 100 Kilo M. 1650.
Darmſtadt, den 3. September 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſländen vom 24. bis 31. Auguſt 1881.
Butter per ¼ Kilo 1.17 M., ditto in Partien 100 Kilo
M. 1.10. Eier per Stück 6 Pfg., ditto per 25 Stück Ml. 1.25.
Kartoffeln per 100 Kilo Mk. 8.25, ditto per 25 Kilo Mk. 2.6.
Kornſtroh per 50 Kilo Mk. 3.75. Heu per 50 Kilo Ml. 4.62.
Darmſtadt, den 3. September 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

470

[ ][  ][ ]

1750
R1¾
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Hebregiſter über Ablöſung der Grundrenten liegt von heute ab 3 Tage
lang zu Jedermanns Einſicht auf unſerem Büreau offen.
Darmſtadt, den 6. September 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7841
Ohly.

Grummetgras=Verſteigerung.
Donnerstag den 8. Septbr. I. J.,
Nachmittags 2 Uhr, ſoll in dem Groß=
herzoglichen
Herrngarten die Grummet=
gras
=Ernte meiſtbietend öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 3. September 1881.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
[7842
Mau, Hofſecretär.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 14. d. Mts., Vor=
mittags
9 Uhr, wird in dem Hofe des
hieſigen Poſtgebäudes der Inhalt unbeſtell=
barer
Poſtſendungen, heſtehend aus Büchern
und Kleidungsſtücken, gegen gleich baare
Zahlung öffentlich verſteigert werden.
Gleichzeitig gelangen alte Ledertaſchen,
Möbel ꝛc. zum Verkauf.
Darmſtadt, den 1. September 1881.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
In Vertretung:
Heyſe.
(7843
Lieferung eines Tollkäfigs.
Die Lieferung eines Tollkäfigs von
Eiſen, zum Einſperren der Tollwuth ver=
dächtiger
Hunde, ſoll im Submiſſionsweg
vergeben werden.
Voranſchlag nebſt Skizze ſind täglich
von 11-12 Uhr Vormittags in unſerer
Regiſtratur, Hügelſtraße Nr. 31-33.
Zimmer Nr. 4, zur Einſicht offen gelegt,
woſelbſt auch bis
Mittwoch den 6. September d. Js.,
Mittags,
die Offerten abzugeben ſind.
Darmſtadt, den 1. September 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[731
Haas.
Gras=Verſteigerung.
Donnerstag den 8. September er.,
Vormittags 10 Uhr, ſoll die diesjährige
Grasnutzung auf dem Hofe des Train=
Depots, Holzhof=Allee 13 hier, öffentlich
an den Meiſtbietenden gegen Baarzahlung
verkauft werden.
Darmſtadt, den 3. September 1881.
[7844
Train=Depot,
der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion.
Obſt=Verſteigerung.
Donnerstag den 8. l. Mts., Nach=
mittags
5 Uhr,
wird auf dem Herdweg von dem früher
Mainzer'ſchen Acker das Obſt, beſtehend
in Aepfeln, Birnen, Zwetſchen und
7815
Nüſſen öffentlich verſteigert.

Bekanntmachung.
Dienstag den 13. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr, werden vier Carouſſel=
plätze
(zwei von je 11 und 2 von je 9 Meter
Durchmeſſer) für die am 28. Septbr. l. J.
beginnende achttägige Herbſtmeſſe auf un=
ſerem
Bureau öffentlich verſteigert.
Die Bedingungen liegen daſelbſt zur Ein=
ſicht
offen.
Darmſtadt, am 1. September 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1846
Ohly.

Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Verwaltung ſollen
13 gewöhnliche Kaſernen=Oefen,
34 Regulirfüllöfen,
2 Mantelöfen,
8 Centner Ofenrohre,
49 Brennmaterialienkaſten von Gußeiſen,
49 Kohlenlöffel und
49 Feuerhaken
im Wege der öffentlichen Submiſſion be=
ſchafft
werden.
Verſiegelte, portofreie Offerten ſind bis
zu dem auf
Dannerstag den 15. September er.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Bureau auf dem Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt angeſetzten Ter=
min
, woſelbſt auch die Bedingungen von
Vormittags 11 bis Nachmittags 4 Uhr
ausliegen und event. vor dem Termin zu
unterzeichnen ſind, einzureichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 1. September 1881.
Großherzogliche Garniſon=
[7742
Verwaltung.

Steinkohlen=Lieferung.
Montag den 19. d. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe die Anlieferung
400 Ctr. Nußkohlen und
von
400 Fettſchrot,
durch Submiſſion vergeben. Bedingungen
liegen zur Einſicht offen und ſind die
Offerten bis zum bezeichneten Termin bei
uns einzureichen.
Beſſungen, den 3. September 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[7847
Nohl.

Fourage=Vergebung.
Donnerstag den 15. d. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe dahier der Be=
darf
an Fourage für das Faſſelvieh, als:

50 Ctr. Hafer,
36 Korn= und
6 Gerſtenſtroh
durch Submiſſion vergeben.
Die Bedingungen liegen bis zum Ter=
min
offen.
Schriftliche Offerten ſind verſiegelt bei
uns einzureichen.
Beſſungen, den 3. September 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[7848
Nohl.

Feilgebotenes.
Von dem ſo beliebten
Burgunder-Essig
wurde mir auch für dieſes Jahr der Allein=
verkauf
übertragen.
Friedriob Sohaster,
Ludwigsplatz.
[564]

Prima ſlückreiche
Ruhrkohlen,
ſowie Stück= und gewaſchene Nuss-
Rohlen, treffen nunmehr in regelmäßigen
friſchen Sendungen für mich ein und er=
laube
ich mir meine verehrlichen Abnehmer
zur baldgefälligen Aufgabe ihrer Beſtel=
lungen
unter Zuſicherung billigſt geſtellter
Preiſe hiermit ergebenſt einzuladen. ſ6812
Georg Sohneider,
Holz= und Steinkohleu=Handlung
ſin gut erhaltener breiter Ladentiſch billig
L. zu verkaufen. Saalbauſtraße 1. (5781
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Leche Bruchstrasse
lefert vorzügliche Fettkohlen.
Ganze Waggons zum Zechenpreis.
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Vertreter
Hax REmm,
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Hügelſtraße I.

Trockene Zimmerſpähne.
Magdalenenſtraße 7. (7601

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Firnisse, Leinöl &
Terpentinsl
liefert zu billigſten Preiſen in La. Qual.
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. (7324

Ganz friſchen Bienenhonig.
A. Gärtner, Schießhaus. (7639

[ ][  ][ ]

175.

R 173

Hark 6,80 nekto
empfehle einen ſchönen Damen-Tugstiefel mit Blat
und hohem Abſatze.
Georg Scbiissler
[770.
14 Ludwigſtraße 14.
O000000000Io00000000e
Hobz Ke Melallſarglager3
J. GlEchert,
Bleichſtraße 29
D
empfiehlt bei vorkommenden Sterbefällen ſeinen Vorrath von
17365

CSuyerior)
im Anbruch, ſowie in Original=Packungen;
Holländ. Sardelen
empfehle zu den billigſten Preiſen. (7753
Emanuel Fuld.

Prima Rindfleiſch, pr. Pfund 45 Pf.,
35
2. Qual. do.
liefert frei in's Haus
Metzger Simon in Noßdorf.
Beſtellungen werden angenommen Ernſt=
[7758
Ludwigsſtraße 1½, 2 Stiegen.
Die

von

8 in allen Arten und Größen, und werden alle hierbei nöthigen =
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Carlsſtraße 24,
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frei ins Haus. Für Reinheit wird garantirt.
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Frankfurt a. H.
& Co.,
F. C. Strubbare
Kaiſerſtraße6, im Beſthorn'ſchen Hauſe.
(7850
L. S. Eine Partie Krauſen, Reſte, zu ſehr billigen Preiſen.
Mrima ſtückreiches Fettſchrot, Stück=
kohlen
, ſowie gewaſchene Nuß=
Thee

Rheinsalm,
Engl. Salm,
Lachsforellen,
Turbots,
8oles,
Sohellfische,

Hechte,
Larpien,
Aale,
Sohleie,
Bräsem,
Oder-Trebse,

neuer Ernte, vorzügliche Qualitäten,

mpfiehlt

Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. (7665

Prima ſtückreiches Fettschrot,
orzüglich im Brand, Huss- und
Stückkohlen zu den, billigſten
Preiſen.
E. Stammuler.
Waldſtraße 17. (7604

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empfehlen
[234
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L. Wolfk Söhne.

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Frauen=, Männer= und Kinderſtiefel in
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mühle
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Pädagoggaſſe Nr. 6.
[7688

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geräucherten, gebratenen,
Marinirten und gesalzenen
Fischen.
(7851
GrOAEsch2
per Stück 20 bis 50 Pfg.
Mein
Thes-hager
neueſter Ernte
bringe in empfehlende Erinnerung. (7712
Emanuel Fuld.
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C= fach goth. Styl, von dem erſten Kunſt=
tiſchler
Nürnbergs gefertigt, zu verkaufen.
[7853
Mühlſtraße 68 I.

[ ][  ][ ]

1752

R 173

Feinen holländischen
66
TARA I
M

E
Oldenhott Heur. Loon & Co.

der Eirma

te Amsterdam,
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Canaster
Haryland en lava Feinschnitt 80
Suporſine Varinas sehr tein 145
Half Canaster. Grobschnitt 90
Holl Rollcanaster Mittelschn. 145
Feinschnitt 95
Feinschpitt 170
100
do
Varinas I.
Grobschnitt 100
sehr fein 190
Bahia Erüll
Feinschnitt 10,
Varinas 0. Mittelschnitt 210
Cuba Canaster, sehr fein 250
Hufll Hutti, . sehr fein 105
Grobschnitt 120
Haracaibo , Feinschnitt 250.
sehr fein 300
Feinschnitt 120
Venezuela
sehr fein 120
Curaçao Mittelschnitt 320
(7854
Varinas en Portorico Fnschn. 130

L. Loort
ve lagor
TLoort
B. Loort,
H. Loort
H. Loort
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Preiſen, bei Partien zu Fabrikpreiſen.
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Conditorei
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Alters des Beſitzers zu verkaufen.
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Turt a. M.
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[7857
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vitzweverich Boubons.

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Victor Schmidt Söhne, Wien,
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Heiſerkeit'ſchon 15-20 Stückden Patienten
vom Uebel befreien, ſind in Darmſtadt
nur bei Carl Watzinger zu haben.

Brodpreiſe'sss
vom 1. September 1881.
Gemiſchtes Brod 2½ Kilo 74 Pfg.
do.
1½ 37
Noggenbrod
2 54
Sämmtliche Bücker.

(Fin noch guter, ſchön broncirter Mantel=
C= ofen, ſowie ein Küchenheerd billig
zu verkaufen. Wo? ſagt die Exped. (7859

Vermiethungen.
5849) Schulſtraße 15 ein mbl. Zimmer
4002) Carlsſtreße 12 ein Logis vo=
3 Zimmern ſofort zu bez. L. Bertrand
5869) Neckarſtraße 1 Seitenbau kleine
Wohnung an ruhige, kinderloſe Familie zu
vermiethen. Näh. Vorderhaus, 3. Stock.
5949) Marktplatz 5 ein Logis im
Vorderhaus mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen. Zu
erfragen bei J. Poth, Hofmetzger.
6060) Kirchſtraße 8 ein Logis, enth.
4 Zimmer mit Waſſerleitung und allem
Zubehör, per 1. Oct. zu verm. J. Simon
6134) Niedeſelſtraße eine ſehr ſchöne
Wohnung in der Beletage mit 8 Zimmern,
Küche mit Waſſerleitung ꝛc., ſowie alles
Zubehör per 1. October zu vermiethen.
Näheres zu erfragen Schützenſtraße 17.
6233) Promenadeſtraße Nr. 28.
eine St. h, zwei möbl. Zimmer zu verm.
6455) Eliſabethenſtraße 16, erſter
Stock, eine freundliche Wohnung, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche ꝛc., zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.

6895) Rheinſtraße 23
ſind 2 Läden mit Comptoir zu
vermiethen und demnächſt zu beziehen.
6403) Rheinſtraße 12 Weſtſeite iſt
1 kleineres Logis mit Glasabſchluß zu verm.
6463) Grafenſtraße 39 Parterre
ein freundlich möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
und ſofort zu beziehen.
6505) Wendelſtadtſtraße 29 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer enthaltend, bis
1. Sept. zu verm.
Gebr. Nover.

6642) 1 Laden mit Comptoir,
1 größere Wohnung,
1 kleinere Wohnung
bis zum 1. October d. Js. zu beziehen.
Näheres bei
Georg Lerch,
Ludwigsplatz.

6696) Aliceſtraße 6 iſt die Beletage
zu vermiethen und Mitte Sept. zu beziehen.
Zu erfragen Aliceſtraße 8.

7982)
Boislage
Rheinſtraße Nr. 47, event. mit
Stallung und
Memiſe,
zu vermiethen. Näheres Rhein=
ſtraße
49, 3. Stock rechts.

6565) Ecke der Noßdörfer=
und Teichhausſtraße 4 iſt die
Beletage, neu hergerichtet, 5 Zimmer,
Waſſerleitung, Regeneiſterne, Mit=
gebrauch
der Waſchküche u. des Bleich=
platzes
, ſofort zu beziehen.
7079) Ecke der Rhein= u. Grafen=
ſtraße
der mittlere Stock per 1. Octbr.
G. L. Kriegk.
zu vermiethen.
7195) Markt. Schön möbl. Zimmer.
J. Volz, Markt.
7265) Beſſ. Carlsſtraße 42 ein möbl.
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
Passresdavdragres Sareze Secadeaersraezeed2ns
3 7381) Eliſabethenſtraße 5, zwei 3
5 Treppen, ſchöne Wohnung (5 Zim=
2 meru. Zubeh., binnen Kurzem beziehbar.
BsAirAr raiaan anrdanganecsad2es
7398) Schirmgaſſez2 ein ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar zu vermiethen bei
Lederhändler Nathan.

7476) Victoriaſtraße 48. Beletage
elegante Wohnung von 5- 6 Zimmern
mit Balkon und allem Zubehör.
Näheres Parterre.

7557) Woogsplatz 13 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.

Du=
ankoh
.
ab=
Bah=

5⁄₈
4
D. V. 1510 864 816 1055 l2is N. 131 358 5 2 636 935 10 4 Von 8 Von 5⁵⁄ H. 146 640) V. 85¾ 922 115 1252 N. 155 252 532 630 740 830 105 JV 51180 121 2 ße 5 640 V. 853 922 1115 1 1252 N. 155 252 532 630 790 830 105 1130 Die ml Zahlen be [ ][  ][ ]

M 173

1753

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322
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10½
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ch

3n 2
ſm
5 65 840 3 102 39 1130 25 l2s= 3. 327 ½ 5- 42 74 35 826 10 1010, ⁄₈ [13. weh henen ch lzüge.

7569) Waldſtraße 34 ein Manſarde=
zimmer
zu vermiethen.
7610) Soderſtraße 61 die Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer, Waſſerleitung, Bleich=
platz
und Gartenantheil ꝛc., au eine ruhige
Familie zu verm. u. bis 1. Oct. zu bez.

7611) Waldſtraße 21 Hinterbau eine
Tr. hoch 1 gut möblirtes Zimmer.

Ein ſchön möbl. Zimmer
nebſt Kabinet per Anfang October zu ver=
miethen
. Näheres untere Rheinſtraße 49,
[7692
2. Etage rechts.
7696) Eliſabethenſtraße 22 2 ſchöne
möbl. Zimmer per (5. Septbr. beziehbar.
7763) Zeughausſtraße7, dem Officier=
Caſino gegenüber, iſt Zimmer u. Kabinet,
elegant möblirt, ſogleich zu vermiethen.
7778) Kapellplatz 64 die Parterre=
Wohnung, 6 Zimmer, Küche, Speiſekammer,
Waſſerleitung und Zubehör, für 650 M.
an eine ruhige Familie zu verm. und bis
1. Oct. zu bez. Näh. Parterrewohnung daſ.
ſowie bei P. Thüringer, Schulſtraße 5.
1780) Stadt=Allee 1 iſt eine ſchöne,
mit allen Bequemlichkeiten verſehene 2. Etage,
6 Zimmer ꝛc. enthaltend, zu vermiethen.
J. Conr. Mahr, Zimmermeiſter.
7787) Schloßgartenſtraße 55 ein
freundliches Logis an eine ruhige Familie
ſofort zu vermiethen. Näheres daſelbſt
Vorderhaus, I. Stock.
7795) Alexanderſtraße 17 zunächſt
der Infanterie=Kaſerne ſind zwei ineinander=
gehende
gut möblirte, ſowie ein einzelnes
möblirtes Zimmer per 1. Octbr. zu verm.

7860) Beſſ. Eichbergſtraße 27 die Man=
ſarde
, 5 Piecen enthaltend, billig per Mitte
November zu vermiethen. Näheres im Hauſe
oder Ludwigſtraße 8 in Darmſtadt.

7861) Ein Logis und Werkſtätte
mit Lackirofen bis zum 1. Oct. zu beziehen.
Zu erfahren bei der Expedition.
7862) Stiftſtraße 63 ein Logis von
3 Zimmern mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen u. ſofort zu bez. Preis 110 fl.
7863) Caſerneſtraße 64 iſt eine freund=
liche
Manſarde, 3 Piecen, Waſſer ꝛc., an
2 ruhige Leute zu vermiethen.
7864) Mühlſtraße 68, der Realſchule
gegenüber, eleg. möbl. Zimmer, auf Wunſch
mit Küche, zu vermiethen.
7865) Ecke der Eliſabethen= und
Caſerneſtraße 72 ein möblirtes Zimmer
zu vermiethen, ſehr geeignet für Einjährig=
Freiwilligen=Dragoner.
7866 Marienplatz 7. 2. St., 2 in=
einandergehende
Zimmer 18 M. zu verm.
7867) Beſſunger Carlsſtraße 60 der
mittlere Stock bis 1. October zu beziehen.

Mein Bankgeſchüf,
befindet ſich von heute ab im Hauſe der L. C. Wittich'ſchen Hof=
Buchdruckerei
Rheinstrasse 23.
Zum Au= und Verkauf von Staatspapieren, Looſen ꝛc. halte
mich beſtens empfohlen.
GTRU RUmGUaUh,
(7808
23 Rheinſtraße 23.

Vierapparate mit Waſſerdruck.
Umänderungen beſtehender Pressionen nach Beſtimmungen prompt.
gr. Ochſengaſſe
E. Ronek, Nr. 10.
Turner=Feuerwehr Beſſungen. M
Mittwoch den 7. Septbr. d. J., Abends 8½ Uhr: 4, 4
E-
Ulebung der ganzen Mannſchaft.
.
4
Nach der Probe Hauptverſammlung.
AL
Die ObmannschaIt. (7869

7it Beginn des Winterſemeſters haben
Ar die Unterzeichneten das Juſtitut
von Frln. Lamz übernommen. Der Unter=
richt
beginnt Dienstag den 20. September,
und werden Kinder von 6 Jahren an auf=
genommen
. Anmeldungen nehmen die Vor=
ſteherinnen
zu jeder Zeit in ihrer Wohnung,
Sandſtraße 20, entgegen.
[7618
E. B. & H. Kirschbaum. Witto;
Ein ſolider und unbeſcholtener Familien=
vater
, welcher unverſchuldet durch Schickſals=
ſchläge
und beinahe jahrelange Krankheit
mit ſeiner Familie augenblicklich in den
drückendſten Verhältniſſen lebt und wodurch
deſſen fernere Exiſtenz ſehr in Frage ge=
ſtellt
, bittet einen wohlthätigen Men=
ſchen
dringend um ein Darlehen von
600 Mk. gegen übliche Zinſen und ge=
richtliche
Verpfändung ſeines Mobiliars.
Gefl. Anerbieten bitte an die Expedition
zu richten unter J. V.
[7701 Alle Haararbeitens
C. Hermes, Hoftheaterfriſ., Zeughausſtr. 8. Hin cand. philol. ertheit Privatſtunden
C. in Griech., Lat., Franz, Deutſch ꝛc.
gegen mäßiges Honorar. Näheres zu erfr.
auf der Expedition.
[7456 Specialarzt Dr. med. Heyer, Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem Erfolge.
(6899
5)ffene Lehrlingsſtelle für einen jungen
L Mann mit guten Schulkenntniſſen bei
Georg Hol,Hofpapierhandlung. (4326
Fin Lehrling mit guter Schulbildung
S= kann eintreten bei
(7239
L. B. Müller, Papierhandlung.
ſFin Schüler findet freundliche Aufnahme
- in der Nähe der Realſchule. Näheres in der Expedition.
(7527

[ ][  ][ ]

1754
R 173
Proise Dilllgst.

Pünlathichste Bediemume

11oose
der
Frankfurter Patent= u. Muſterſchutz=
Ausſtellung
ſind 1 Mark in der Exp. d. Bl.
zu haben.
Hauptgewinn im Werthe von
30,000 Mk. ꝛc. in in den Comptoir=Arbeiten be=
E wanderter junger Mann mit guter
Handſchrift ſucht Stelle. Prima Zeugniſſe.
Gefl. Offerten unter H K 20 an
die Expedition d. Bl.
[7874 Fin braves Mädchen, das gründliche
C Hausarbeit verſteht, ſucht Stelle für
Stellenbureau Röse,
gleich.
Friedrichſtraße 14½. (787. ( Jur Bedienung eines einzelnen Herrn a) empfiehlt ſich ein zuverläſſiger, ge=
wandter
Mann für einige Stunden des
Tages. Näh. Bleichſtr. 5 bei Beck. (7871
(Fin ordentliches evang. Zimmermädchen C von 20 Jahren findel zu Michaelis
in ſtillem Privathaushalte in Bonn am
Rhein bei 180 Mk. Lohn, gute Stelle.
Gutes Zeugniß, kräftige Geſundheit und
angenehmes Aeußere wird verlangt. Näh.
durch Frau Frank, Caſinoſtraße 2. (7872
(Fine herrſchaftliche Köchin ſucht Stelle!
C zu Michaeli. Gefl. Offerten unter A V 724 poſtlagernd Darmſtadt. (7873
Für Familien und
ſ. OLIIos N
Abonnements=Preis viertel;
Exped

Abgelegte Fräcke,
ſowie alle Arten andere Kleider, Stiefel,
Schuhwerk u. ſ. w., kauft
(7881
C. Minkler, Langegaſſe Nr. 28.
(Fin anſtändiges Mädchen, welches ein
L paar Jahre als beſſeres Mädchen in
einer Stelle war, gut Bügeln und Nähen
kann und die beſten Zeugniſſe beſitzt, ſucht
Stelle. Auch Mädchen vom Lande, welche
ſchon gedient haben und gute Zeugniſſe be=
ſitzen
, kann ich den geehrten Herrſchaften
empfehlen. Vermiethbüreau Frau Neßling,
Louiſenſtraße 30. (7882
Fin feineres Müdchen wird zu zwei
C= Kindern von 4-5 Jahren zum ſo=
fortigen
Eintritt geſucht Ernſt= Ludwigs=
platz
4, 2 Treppen.
[7883
(Eine reinliche Frau wünſcht Laufdienſt,
L= ein anſtändiges Mädchen kann Schlaf=
ſtelle
erhalten Langegaſſe Nr. 21. (7884
wei ſehr gute Parketlogen=Vorderplätze
2) ſind abzugeben. Näheres Rheinſtr. 23
erſte Etage.
(7885
Fin halber Sperrſitz abzugeben.
C Näheres in der Expedition. (7886

ſFin drittel Sperrſitz iſt abzugeben.
C, Ballonplatz 5 parterre.
(7887

[ ][  ][ ]

kadt
ende
ade
ige.

=
3 =
H5.
4 6= 385 35¾₈ 228 k 7 115
½ 1C ſ hn 2 73 1028 1212
24. 4 9 71 113 1 65
5 n H. 740 940 139 721 108 ſ O 22 942 214 36 59 1040
= ⁄₈ 6 3
S a= d⁄ 85 112 35¼ 45 40 109½ zell Heub. ve henen 5ch lzüge.

N
Standesamtliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Geborene:
Am 27. Juli: Dem Sergeant Auguſt Bode ein S., Auguſt Friedrich
Emil. Am 29.: Dem Kaufmann Philipp Joos ein S., Philipp Karl
Ferdinand. Am 31.: Dem Trompeter Johann Auguſt Friedrich Horcher
eine T., Eliſab. Marg. Am 6. Aug.: Dem Buchhändler Guſtav Fried=
rich
Wilhelm Lamge eine T., Katharine Eliſabethe Mathilde. Am 7.:
Dem Gaſtwirth Heinrich Schneider 1. ein S., Heinrich Wilhelm. Am
8.: Dem Trompeter Johann Stephan Subke ein S., Joſeph Hermann.
Dem Schuhmacher Peter Lautenſchläger ein S., Friedrich. Dem Maler
Ernſt Friedland eine T., Anna. Am 16.: Dem Taglöhner Juſtus Seibert
ein S., Wilhelm. Am 22.. Dem Steindrucker Johann Valentin Ludwig
Engel ein S., Jakob. Am 23.: Dem Werkſtättearbeiter Wilhelm Schuch=
mann
ein S., Heinrich. Am 25.: Dem Hofkutſcher Johann Philipp

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich in Begleitung
des Flügeladjutanten Major von Herff, am Samstag früh von Wolfs=
garten
Cangen) per Bahn nach Gießen und von da zu Wagen nach Grünberg.
Um den Detachementsübungen der 29. Inſanterie=Brigade anzuwohnen.
Nachmittags fuhren Se. Königl. Hoheit nach Wolfsgarten zurück, wo die
Ankunft um 5 Uhr erfolgte. Die Abreiſe Sr. Königl. Hoheit des Groß=
herzogs
nach Friedberg wird am Mittwoch den 7. d. M. erfolgen.
Se. Königl. Hoheit werden mit der Großherzoglichen Familie, wie be=
reits
berichtet, dort einen mehrtägigen Aufenthalt nehmen, und den
Uebungen der Diviſion anwohnen. Die Audienzen ihier in Darmſtadt
fallen ſonach bis auf Weiteres aus.
8

Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den außerordent=
lichen
Profeſſor an der Univerſität Breslau Dr. E. Dorn, zum ordent=
lichen
Profeſſor der Phyſik und Vorſtand des phyſikaliſchen Laboratoriums
an der techniſchen Hochſchule mit Wirkung vom 16. September a. c.
ernannt.
Staatsminiſter Freiherr von Starck Exc. trat am Samstag
eine mehrwöchige Urlaubsreiſe an.
Von Sr. Maj. dem Kaiſer ſind der Großh. Kammerherr Karl
Freiherr v. Schenck z. S. und der Lieutenant a. D. Georg Freiherr
Riedeſel zu Eiſenbach zu Ehrenrittern des Johanniter=Ordens ernannt
werden.
Militärdienſtnachrichten. Dr. Doerinckel, Aſſiſtenz
Arzt 2. Kl. der Reſerve vom 1. Bat. (Darmſtadt 1) 1. Großherzogl.
Landwehr=Regiments Nr. 115 zum Aſſiſtenz=Arzt 1. Kl. der Reſerve;
Dr. Schmidt, Unterarzt der Reſerve vom 1. Bat. (Mainz) 4. Großh.
Landw.=Regts. Nr. 118 zum Aſſiſtenz=Arzt 2. Kl. der Reſerve befördert;
Kaſernen=Inſpector Frenz von Mainz nach Karlsruhe verſetzt.
Poſt=Perſonalnachrichten. Verſetzt: Poſtverwalter
Zöller von Schlitz nach Laubach und Poſtaſſiſtent Flies von Cöln
nach Schlitz behufs Uebernahme der dortigen Poſtverwalterſtelle.
Sedanfeier. Für Nachmittags von 5-6½ Uhr war an dem
Landes=Denkmal ein Concert vorgeſehen, das leider in Wegfall kom=
men
mußte, da wegen der Manöver von Militärkapellen nur noch die=
ſenige
des 3. Brandenburgiſchen Fuß=Artillerie=Regiments verfügbar
war und auch dieſe nur durch die Bemühungen des Herrn P. Berbenich
für den Lampionzug am Abend gewonnen werden konnte. Die Be=
theiligung
an Letzterem war eine recht erfreuliche und bemerkten wir
darin die freiwillige Turner=Feuerwehr, die beiden Turn= und Krieger=
Vereine, ſowie die Mehrzahl der hieſigen Geſangvereine mit ihren Fahnen.
Das Publicum hatte ſich in ungewöhnlich großer Zahl eingefunden und
war namentlich der Paradeplatz von Menſchen angefüllt. Nach der An=
kunft
des Zuges am Landes=Denkmal wurde das Lied Deutſchland,
Deutſchland über Alles= geſungen und hielt hierauf Herr Stadtverord=
neter
Bergſträßer eine Anſprache, welche mit einem Hoch auf Kaiſer
und Reich= ſchloß, in welches die Anweſenden begeiſtert einſtimmten
und worauf eine Strophe der Nationalhymne folgte. Während
des von Herrn Pfersdorf hergeſtellten Feuerwerks, das diesmal
von beſonderer Schönheit war, ſpielte die Artillerie=Muſik, und nachdem
noch zum Schluß des Feuerwerks das eiſerne Kreuz in brillanteſter Be=
leuchtung
unter dem Geſang der Wacht am Rhein' erſchienen war,
ging der Zug durch die dichtgedrängten Straßen nach dem Saalbau,
wo eine geſellige Vereinigung der Feſttheilnehmer, nahe an 1000 Per=
ſonen
, ſtattfand. Von den ausgebrachten Toaſten war der erſte der des
Herrn Rechtsanwalts A. Buchner auf Se. Majeſtät den Kaiſer, wel=
chem
Herr Hauptmann Maurer mit einem Hoch auf Seine Königliche
Hoheit den Großherzog folgte. Ein weiterer Toaſt wurde von Herrn
Kanzliſt Meyer auf die deutſche Armee ausgebracht, worauf von ſämmt=
lichen
Geſangvereinen der Chor Dir möcht ich dieſe Lieder weihen:
vorgetragen wurde. Herr Miniſterialrath Fink gedachte der deutſchen

1755
173
Haun ein S., Ludwig. Am 28.: Dem Eiſengießer Hermann Weiß=
mantel
eine T., Anna Maria.
Eheſchließungen:
Am 7. Auguſt: Der Wagner Joh. Peter Weicker in Darmſtadt, mit
Carolina Katharina Lauber geb. Lauchard zu Beſſungen.
Geſtorbene:
Am 1. Auguſt: Der Schuhmachermeiſter Peter Hölzel, ein Wittwer,
78 J. 8 M. Am 8.: Die Ehefrau des Großh. Oberſtlieutenants z. D.
von Sanders Annie Higgs geb. Keeton, 45 J. 5 M. Am 13.: Weißbinder
Philipp Herrmann, 30 J. 5 M. Am 17.: Ottilie Fett, 28 T. Am
18.: Helene Fritz, 32 J. 2 M. Am 23.: Dorothea Jäger, 20 J. 9 M.
Carolina Magdalena Römer geb. Wurtz, Ehefrau des Chemikers Eduard
Römer in Arnheim in Holland, 68 J. 10 M. Metzgermeiſter Ludwig
Wiemer ein Wittwer, 70 J. 7 M. Am 28.: Felix Wolf, 1 M. 10 T.
Am 29.: Maurer Nicolaus Zulauf, ein Wittwer, 82 J. Am 31.: Dem
Spenglermeiſter Georg Wilhelm Roth ein S., Adam, 3 J. 6 M.

Frauen und Jungfrauen, welche in dem Feldzuge von 1870-71 die
Armee durch ihre aufopfernde Hingebung unterſtützt haben, und Herr
Reallehrer Nodnagel des Fürſten Bismarck, der neben Kaiſer Wilhelm
der Begründer des Deutſchen Reiches ſei, an welchen man in Dank=
barkeit
feſthalten ſolle. Zwiſchen den verſchiedenen Trinkſprüchen wechſelten
Vorträge der einzelnen Geſangvereine und des Muſikcorps des 3. Branden=
burgiſchen
Feld=Artillerie=Regiments, welche ſämmtlich lebhaften Beifall
fanden. Der Capellmeiſter des erwähnten Muſikcorps, Herr Hilger,
trug auf dem Piſton verſchiedene Piecen vor, die von ſeiner Begabung
glänzendes Zeugniß ablegten. Das Feſt verlief auf das Befriedigendſte
und haben Diejenigen, welche durch ihre thätige Theilnahme daran zum
Gelingen beitrugen, ſowie das Comits für ſeine mühevolle Thätigkeit, ſich
Anſpruch auf den Dank aller Freunde der nationalen Sache erworben.
Auch Herr Reſtaurateur Schäfer hatte das Seinige durch prompte Be=
dienung
gethan. - Herr Stadtverordneter Berbenich machte während
des Feſtes noch die Mittheilung, das Comits habe beſchloſſen, daß nach
dem Vorgang anderer Städte vom nächſten Jahre ab der Sedantag mit
einem Jugendfeſt verbunden werden ſolle, und wird hoffentlich hierfür
die Unterſtützung nicht fehlen.
* Das Central=Comite für die im Jahre 1882 zu Berlin ſtatt=
findende
allgemeine deutſche Ausſtellung auf dem Ge=
biete
der Hygisne und des Rettungsweſens hat in ſeiner
Sitzung vom 30. Auguſt als letzten Termin für die Anmeldung den
15. November 1881 feſtgeſtellt und hiermit die Anmeldefriſt, die
urſprünglich auf den 1. September d. J. beſtimmt war, um ein be=
trächtliches
verlängert. Gewerbtreibende und Fabrikanten, Behörden,
Verwaltungen, Vereine, Anſtalten und Geſellſchaften, welche ihre Er=
zeugniſſe
, Einrichtungen und Anordnungen zur Ausſtellung bringen
wollen, ſowie auch diejenigen, welche in literariſchen Erzeugniſſen die
Wiſſenſchaft, Geſetzgebung, den Unterricht in der Geſundheitslehre, Ge=
ſundheitspflege
, Geſundheitstechnik, die amtliche und Vereins= Wohlthätig=
keit
und das Rettungsweſen behandeln, machen wir auf die Verlängerung
der Anmeldefriſt aufmerkſam. Das ausführliche Programm für die
Ausſtellung kann ſowohl von dem oben bezeichneten Central=Comite,
als auch durch das für das Großherzogthum gebildete Local=Comite be=
zogen
werden; im Auftrage des letzteren iſt Obermedicinalrath Dr.
Pfeiffer dahier zu der gewünſchten Auskunftsertheilung bereit.
Herr Julius Fi ala eröffnet Mittwoch den 7. ein längeres Gaſt=
ſpiel
am Oſtend=Theater in Berlin, derſelbe verfolgt keine Engagements=
ſondern
lediglich Gaſtſpielzwecke, wie wir aus beſtimmter Quelle mit=
theilen
können.
Dem uns zugeſandten Jahres= und Rechnungsbericht pro 1880
des in Leipzig beſtehenden Hülfsvereins für Angehörige des
Großherzogthums Heſſen entnehmen wir, daß derſelbe am
Schluſſe genannten Jahres aus 32 Mitgliedern beſtand. Der Verein ver=
fügte
im Jahr 1880 über eine Einnahme von 895 M. 85 Pf., während
die Ausgaben ſich auf 539 M. 55 Pf. beliefen, wovon für 6 Freitiſche
90 M. für Unterſtützung an 30 durchreiſende Landsleute 116 M. 50 Pf.
zur Verwendung kamen. Unter den Mitgliedern des Vereins befinden
ſich eine größere Anzahl auch hier bekannter Namen.
D. Mainz, 4. September. Am Geſtrigen fand zu Ehren des vor
kurzem von hier nach Darmſtadt verſetzten Herrn Miniſterial=
ſecretär
Dr. Breidert in Hechtsheim ein feierliches Abſchiedseſſen
ſtatt, welchem faſt ausnahmslos die Bürgermeiſter, Adjuncten, Ge=
meinderechner
ꝛc. der Landgemeinden des Kreiſes beiwohnten. Auch die
Beamten der Großherzogl. Provinzialdirection und des Großherzogl.
Kreisamtes hatten ſich eingefunden. Herr Dr. Breidert war ſeit 7 Jahren
als Kreisaſſeſſor hier thätig und hatte es in hohem Grade durch ſein
freundliches und entgegenkommendes Verhalten verſtanden, ſich die
Sympathien der Kreiseingeſeſſenen zu erwerben. Mit Bedauern ſah
man deßhalb allgemein dieſen tüchtigen und beliebten Verwaltungs=
beamten
von hier ſcheiden. Bei dem Hechtsheimer Feſtmahle gab Herr
Bürgermeiſter und Landtagsabgeordneter Möhn dieſen Gefühlen Aus=
druck
und betonte, daß Herr Dr. Breidert ſtets ein Rathgeber und Freund

[ ][  ]

1756
N6
der Bezirksangehörigen geweſen ſei. Das Andenken des vor kurzem
dahingeſchiedenen Provinzialdirectors, Freiherrn von Röder, wurde durch
Erheben von den Sitzen geehrt und, neben den wiederholt auf Herrn
Miniſterialſecretär Breidert ausgebrachten, von der herzlichen Liebe und
Anhänglichkeit der Kreisbewohner Zeugniß gebenden Toaſten, ſolche auf
den derzeitigen Leiter der Großh. Provinzialdirection Herrn Regierungs=
rath
Heß und den in der ganzen Provinz allgemein verehrten früheren
Provinzialdirector und jetzigen Oberconſiſtorialpräſidenten Dr. Gold=
mann
ausgebracht, während der anweſende Nachfolger des Herrn
Dr. Breidert, Herr Kreisaſſeſſor Dr. von Wedekind, herzlich begrüßt
wurde. Es war ein vergnügtes Zuſammenſein, dem einige vortreffliche
geſangliche Vorträge, ſowie ein in dem Garten des Herrn Braunwarth,
deſſen Küche und Keller die lebhafteſte Anerkennung fanden, abgebranntes
Feuerwerk beſondere Würze verliehen.
Nach einer den N. H. V. gewordenen Mittheilung hat es in
voriger Nacht in Seeheim ſtark gebrannt und ſollen 3 Wohnhäuſer
und 4 Scheuern in Aſche gelegt worden ſein.
O
Dieſer Tage hatte ein junger Waidmann von hier das Unglück,
auf der Gundernhäuſer Jagd eine Frau durch einen Schrotſchuß
zu verletzen. Glücklicherweiſe ſoll jedoch die Wunde in keiner Weiſe ge=
fährlich
ſein.
Fran kfurt, 4. September. In der Unterſuchungsſache gegen den
Feuerwerker J. Dünges zu Coblenz wegen der Kataſtrophe auf dem
Turnfeſtplatz im Sommer vorigen Jahres hat die Ferienkammer 11 kgl.
Landgerichts Frankfurt durch Beſchluß vom 31. Auguſt das Hauptver=
fahren
gegen den Angeſchuldigten wegen fahrläſſiger Tödtung eröffnet.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. S. E. Graf Iſenburg=Philippseich. Klein, Director
von Wetzlar. Aleb und Gemahlin von Arnheim. Benzinger und Familie
von Cheaux de Fonds. Bruquing von Amſterdam. Avenarius und Frau
von Rheinböllen. Mr. und Mrs. Jagan von Dublin. F. A. Fanelt von
England. E. Th. Schmitz von Mainz. Carl Gail, Commereienrath von
Gießen. E. Tüchen und Sohn von Trier. Stengel, Banquier und Frau,
von Sachſen. Moſer, Schenk und Sachs von Berlin, Krauß von Hannover,
Wachenheimer von Straßburg, C. Matis von Paris, Chr. Stauffer von
Ludwigshafen, Eller von Worms, Faßmann und Heydorn von Cöln, E. Greiß
von Eßlingen, Wiedemann und Fudickar von Elberfeld, Braechter von
Rothenburg, Richter von Nürnberg, Diepger und Daubenſpock von Aachen,
Gail von Wien Neuenburg von Elberfeld, Ullmann von Stuttgart,
Broelſch von Neuß, Ebel von Mannheim, Giebel von Buhl, Kaufleute.

Feuerſicherheit in den Theatern.
Die grauenhafte Kataſtrophe des Theaterbrandes zu Nizza hat die Auf=
merkſamkeit
von Neuem auf die Frage gelenkt, wie das Verhängniß, welches
nach allgemein bekannten ſtatiſtiſchen Regeln früher oder ſpäter jedem Theater=
gebäude
droht, wenigſtens in ſeinen unmittelbaren Folgen für das Menſchen=
leben
beſeitigt oder doch eingeſchränkt werden könnte. Eine kürzlich ergangene
Anordnung unter dem Titel: Allgemeine ortspolizeiliche Vorſchriften für die
Feuerpolizei in den Theatern Berlin'su enthält, wie die National=Zeitung
mittheilt, zunächſt einige allgemeine Beſtimmungen, demnächſt beſondere An=
ordnungen
in Betreff der Erleuchtung und Heizung, weitere Vorſchriften für
das Buhnenhaus und zuletzt für das Zuſchauerhaus, die wir wegen der
Wichtigkeit dieſes Gegenſtandes unſeren Leſern nicht vorenthalten wollen.
Hervorzuheben iſt vor Allem, daß jedes Theater ꝛc. mit der nächſten Feuer=
wehrſtation
durch einen elektriſchen Feuermelder verbunden werden muß, die
nach Bewandtniß der beſonderen Verhältniſſe auch an mehreren Stellen an=
zubringen
ſind. Im Buhnenraum, in den Garderoben, Magazinen, im Maler=
ſaal
und den ſonſtigen Werkſtätten dürfen nur unbewegliche Gasarme ver=
wendet
werden. Sämmtliche Flammen ſind durch Drahtkörbe zu ſchützen.
Zur weiteren Verhütung der durch die Gasflammen möglich werdenden Ge=
fahr
der Entzündung ſind detaillirte Vorſchriften gegeben. Außer der ge=
wöhnlichen
Gasbeleuchtung iſt in ſämmtlichen Gängen, auf den Treppen,
insbeſondere bei den Treppenwendungen Fettölbeleuchtung in der Weiſe an=
zubringen
, daß die, für die Zuſchauer und das Theaterperſonal beſtimmten
Wege zum Verlaſſen des Gebäudes auch bei einem Verſagen der Gasbe=
leuchtung
mäßig erhelll bleiben. Das Hantiern mit offenem Licht, brennen=
den
Kohlen, die Verwendung von Zundhölzern oder offen brennenden Wachs=
ſtöcken
iſt verboten; für geſonderte Zuleitung des Gaſes zum Bühnenraum
wie zum Zuſchauerraum iſt Sorge zu tragen, dergeſtalt, daß jede für ſich
außerhalb des Theatergebäudes abgeſperrt werden kann.
In Betreff des Buhnenhauſes iſt beſtimmt, daß dasſelbe von maſſiven,
feuerſicheren Wänden mit Ausnahme der Proſzeniumsöffnung umſchloſſen
fein müſſe. Die Proſzeniumsöffnung ſelbſt muß durch einen Metallvorhang
geſchloſſen werden können, welcher nur während der Vorſtellung und der
Proben, ſoweit es zu dieſem Zweck erforderlich, aufgezogen werden darf.
Sämmtliche Thür= oder ſonſtige Oeffnungen, welche das Bühnenhaus mit
den ſonſtigen Näumen des Theaters verbinden, ſind feuerſicher zu verſchließen:
dieſe Verſchlüſſe dürfen ſich nur nach außen öffnen und müſſen von ſelbſt
zufallen. In Betreff des Zuſchauerhauſes iſt u. A. beſtimmt, daß während
der Vorſtellung und bei Schluß derſelben alle Ausgänge einſchließlich der
Nothausgänge unverſchloſſen zu halten ſeien und daß dem Publikum ge=

ſtattet werden müſſe, bei dem gewöhnlichen Verlaſſen des Theaters nach
Schluß der Vorſtellung auch die Nothausgänge zu benutzen. Alle als Aus=
gänge
benutzten Korridore, Gänge, Treppen, Thüren ꝛc. ſind von jeder Be=
hinderung
frei zu erhalten; die Treppen ſind auch an der Wandſeite mit
feſtem Geländer zu verſehen. Alle Thüren müſſen nach außen aufſchlagen.
Etwaige Nothausgänge ſind mit deutlicher Schrift als ſolche zu bezeichnen.
Der Verſchluß derſelben darf nur in einem einzigen oberen Schubriegel be=
ſtehen
, welcher an der Innenſeite der Thür in bequemer Höhe anzubringen
iſt. Für die Garderobe des Publikums ſind beſondere Räume zu beſtimmen,
welche die Verkehrswege in keiner Weiſe hindern. Im Theaterraum dürfen
in den Gängen bewegliche Sitze oder Stühle, an den Parquetwänden Klapp=
ſitze
nicht angebracht werden. Entſprechend dieſen allgemeinen Anordnungen
haben eingehende Reviſionen der Theater= ꝛc. Gebäude ſtattgefunden, und es
ſind die erforderlichen Anweiſungen an die betreffenden Eigenthümer ergangen,
den genügten Uebelſtänden binnen einer Durchſchnittsfriſt von 3-4 Monaten
abzuhelfen und die fehlenden Einrichtungen zu treffen, Beiden unter An=
drohung
der eventuellen Schließung.

Literariſches.
14 Ferdinand Freiligrath. Ein Dichterleben in Briefen. Von
Wilhelm Buchner. Dritte Lieferung. (Lahr, Moritz Schauenburg.,
Wir haben ſchon beim Erſcheinen der beiden erſten Lieferungen
dieſem lobenswerthen Unternehmen, einem der hervorragendſten und po=
pulärſten
deutſchen Dichter ein literarhiſtoriſches Denkmal in ſeinen
Briefen zu ſetzen, unſere volle Anerkennung entgegengebracht. Die
Sammlung ſchreitet raſch vorwärts. Die uns vorliegende dritte Lie=
ſerung
reicht bis zum Jahre 1837, bezw. 39 und enthält den Brief=
wechſel
des Dichters mit Chamiſſo, G. Schwab, Immermann,
E. M. Arndt u. A., ein bedeutungsvolles Material, an dem die künf=
tigen
Literaturgeſchichtsſchreiber nicht vorüber gehen werden dürfen. Was
wir bei den erſten Lieferungen rühmend hervorheben konnten: eine ſach=
kundige
Zuſammenſtellung und Gliederung, und die Kunſt behutſamer
Zwiſchenbemerkungen und Verbindungen, welche das Verſtändniß för=
dert
, das können wir auch von dieſer dritten Lieferung ſagen. Wir
geben aus der Zeit, die der Diener der Muſen und Merkurs in Amſter=
dam
zubrachte, das Zeugniß, mit welchem ſein Chef Jacob Sigriſt den
jungen Mann entließ:
Dem Herrn Ferdinand Freiligrath von Detmold, der vom
Jahr 1832 bis 1836 während beinahe fünf Jahren auf meinem Hand=
lungsbureau
gearbeitet hat, gebe ich mit Vergnügen das Zeugniß, daß
derſelbe ſtets zu meiner Zufriedenheit nicht allein ſeine Pflicht erfüllte,
ſondern mit ungewöhnlichem Fleiß und beſonders freundſchaftlicher An=
hänglichkeit
die ſchwierigſten Arbeiten vollführte, die ihm vermöge des
vollen Vertrauens, das ich in ihn ſetzte und das derſelbe ſtets recht=
fertigte
, aufgetragen wurden. Da durch dieſes Vertrauen dem Herrn
Freiligrath alles offen lag. ſo fehlte es ihm auch nicht an Gelegenheit,
ſeine kaufmänniſchen Kenntniſſe ſo auszubilden, daß er in dieſem Fache
in jede Stelle zu empfehlen iſt, und hat es mir ſehr leid gethan, den
Herrn Freiligrath nicht bewegen zu können, bei mir zu bleiben. Das
moraliſche Betragen des Herrn Freiligrath iſt ſo allgemein bekannt, daß
ich es für überflüſſig finde, etwas Weiteres zu ſeinem Lobe beizufügen.
Amſterdam, den 17. Mai 1839. (2)
Jakob Sigriſt
Dieſes Zeugniß hat für den Biografen eine tiefere Bedeutung als
blos die Documentirung ſeiner kaufmänniſchen Gewiſſenhaftigkeit und
Befähigung. Es zeigt uns, wie der junge Mann, den die glühende
Dichterphantaſie über Meer und Wüſte dahinführt, deſſen Namen be=
reits
durch ganz Deutſchland gefeiert iſt, dem Männer wie Chamiſſo,
Uhland und Schwab mit warmer Freundſchaft und ungeheuchelter An=
erkennung
nahetreten, daß dieſer ſelbe junge Mann die ihm aufgetragene
Comptoirarbeit, ſo beſchwerliche Feſſeln ſie ſeinem aufſtrebenden Geiſte
anlegt, mit jener Selbſtverleugnung ausführt, welche er auch weiterhin
in ſeinem Leben auf's Bewunderungswürdigſte bekunden ſollte; daß der=
ſelbe
Dichter, den der Genius unwiderſtehlich fortreißt, zugleich den
Leitſtern der Pflicht unwandelbar im Auge hält.

Vermiſchtes.
- Das Schweizer Blatt der Eidgenoſſe= brachte kürzlich folgende
Aufforderung: Letzten Sommer veranſtalteten die Offiziere, Unteroffiziere und
Soldaten, welche im Sommer 1870 die Grenzbeſetzung mitzumachen hatten,
eine zehnjährige Erinnerungsfeier. Es wird doch auch am Platze ſein, wenn
ſich das ehemalige Bataillon Nr. 24, das im Winter 1871 volle neun
Wochen genannte Grenzbeſetzung zu beſtehen hatte, ſich zu einer Erinnerungs=
feier
zuſammenfinden würde. Alſo, Ihr Herren Offiziere, vorwärts!
Ein Unteroffizier.
Aus der Schule. In der Geographieſtunde examinirt der Lehrer
Uber die deutſchen Gebirge. Ein Schüler führt dieſelben der Reihe nach
auf, überſieht aber das Glatzer Bergland. Der Lehrer macht ihn darauf
aufmerkſam und will ihn dadurch auf den Namen des Gebirges bringen, daß
er auf ſein ziemlich kahles Haupt deutet. Der Schüler glaubte dieſen Wink
zu verſtehen und antwortet friſchweg: Die Lauſitz.

Volizei=Bericht vom 4. September.
In verfloſſener Nacht wurde aus einem Laden mittelſt Nachſchlüſſels
die nicht unerhebliche Summe von ca. 1500 M. entwendet.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.