Darmstädter Tagblatt 1880


15. Juni 1880

[  ][ ]

143.
Juhrgang

ATUTEUUAzT TLUIIe

143.
hon

Wonnementzreis
vlertelührlich 1 Mark 50 Pf. undk.
ringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vwo Onartal uck. Poſtauſſchlag

Grag= und Anzeigebſaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
m Beſſungen von Friedr. Bößer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auswärts
von allen Aunoneen=Gpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N I14.

Dionstag den 15. Juni.

1830

Im Namen des Großherzogs!
In der Strafſache
gegen
den Auguſt Heldmann, Dienſtknecht,
bei Oekonom Völker in Werſau,
wegen Verkaufs verfälſchter Milch, hat das
Großherzogl. Schöffengericht zu Darmſtadt
(Amtsgericht l.) in der Sitzung vom 23. März
1820, an welcher Theil genommen haben:
1. Großherzogl. Oberamtsrichter Heß
als Vorſitzender,
2. Kaufmann Karl Fahr,
3. Bierbrauer Louis Heß,
als Schöffen,
Großherzogl. Amtsanwalt Dr. Meiſel
als Beamter der Staatsanwaltſchaft,
Großherzogl. Gerichts=Acceſſiſt Hill
als Gerichtsſchreiber,
auf gepflogene öffentliche Verhandlung nach
Anhörung des Großh. Amtsanwalts, wel=
cher
beantragte: Den Angeklagten in eine
Geldſtrafe von 60 Mark und in die Koſten:
zu verurtheilen, ſowie anzuordnen, daß das
Urtheil öffentlich bekannt gemacht werde-
auf
Koſten des Angeklagten; nach Anhörung
des Angeklagten, welcher Freiſprechung be=
antragte
;
in Ewägung, daß der Angeklagte durch
theilweiſes Geſtändniß, durch die Aus=
ſagen
der vernommenen Zeugen und
das Gutachten des zugezogenen Sach=
verſtändigen
überführt erſcheint, am
26. November und 16. Dezember v. J.
in hieſiger Stadt wiſſentlich Nahrungs=
mittel
, welche verfälſcht waren, nämlich
Milch, welcher Waſſer zugeſetzt war,
unter Verſchweigung dieſes Umſtandes
verkauft zu haben-
in
Erwägung, daß zwei=Fälle zur Be=
ſtrafung
vorliegen, in welchen auf eine
Geldſtrafe zu erkennen und die letztere
daher nach 8 78 des St. G. B. für
jeden der beiden Fülle in ihrem ganzen
Umfange auszuſprechen iſt;
in Erwägung, daß der Angeklagte die
Milch nicht auf eigene Rechnung, ſon=
dern
für ſeinen Dienſtherrn verkaufte;
nach Anſicht der 88 10 u. 16 des Geſetzes

vom 14. Mai 1879, 78 St. G. B., 75 G.
durch
Urtheil
zu Recht erkannt:
daß der Angeklagte Auguſt Heldmann
wegen der ihm zur Laſt gelegten Vergehen
ſchuldig zu ſprechen und für jedes derſelben
in eine Geldſtrafe von 15 Mark - zu=
ſammen
30 Mark - welche im Falle der
Uneinbringlichkeit in eine Gefängnißſtrafe
von 6 Tagen zu verwandeln ſind, ſowie in
die Koſten zu verurtheilen iſt. Zugleich wird
die Veröffentlichung des Urtheils auf Koſten
des Angeklagten angeordnet.
V. R. W.
lgez.) Heß.
Für die Ausfertigung:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
5551)

Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen an den Nachlaß des zu
Darmſtadt verſtorbenen Flaſchenbierhändlers
Heinrich Metz ſind bei Meidung der
Nichtberückſichtigung bei Ordnung des Nach=
laſſes

binnen 14 Tagen
bei uns anzumelden.
Zugleich werden alle Schuldner des Ver=
lebten
auf dieſem Wege aufgefordert, ihre
Verbindlichkeiten an den Nachlaß binnen
der gleichen Friſt an den beſtellten Vormund
und Curator, Herrn Kaufmann Jean Kühn
dahier, zu entrichten, gegenfalls ſie ſich zu
gewärtigen haben, daß Zahlbefehl gegen ſie
genommen, bezw. Klage erhoben werden
wird.
Darmſtadt, den 7. Juni 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
Bartha.
5412)
Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an
den Nachlaß des zu Darmſtadt verſtorbenen
Großherzoglichen Mundkochs Johannes
Schwalb ſind binnen 14 Tagen, vom
erſten Erſcheinen dieſer Aufforderung in den

öffentlichen Blättern an gerechnet, bei uns
anzumelden und zu begründen, als ſie ſonſt
bei Regulirung des Nachlaſſes keine Berück=
ſichtigung
finden würden.
Darmſtadt, den 7. Juni 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
5552)
Bartha.

Bekanntmachung
und Gläubiger=Aufforderung.
Georg Vincenz Laue von Darm=
ſtadt
iſt für einen Verſchwender erklärt und
als Curatoren für ihn
Herr Diſtrikts=Einnehmer Seitz von
Zwingenberg und
Herr Bantkaſſier Balſer von Darmſtadt
beſtellt worden, Erſterer, als geſchäfts=
führender
, Letzterer als aufſehender Curator,
Beide befugt, Proceſſe jeder für ſich ſelbſt=
ſtändig
zu führen und Anwälte zu beſtellen.
Forderungen jeglicher Art an den Ent=
mündigten
ſind binnen vier Wochen
bei unterzeichnetem Gerichte anzumelden,
widrigenfalls ſie bei der Vermoͤgensregulirung
nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 10. Juni 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Heß.
5553)
Kümmel.
Konkursverfahren.
Das Kopkursverfahren über das Ver=
mögen
der Karl Philipp Hummelig
Wittwe zu Darmſtadt wird nach erfolgter
Abhaltung des Schlußtermins hierdurch
l aufgehoben.
Darmſtadt, den 10. Juni 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
5554) Großh. Gerichtsſchreiber.
Gläubiger=Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an
den entmündigten Valentin Ganßmann
von Darmſtadt ſind binnen 14 Tagen bei
unterzelchnetem Amtsgerichte anzumelden,
302

[ ][  ][ ]

1132
anſonſt ſie bei Regulirung der Vermögens=
Verhältniſſe nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 10. Juni 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Heß.
Kümmel.
5555)
Bekanntmachung.
Mittwoch den 16. Juni 1880, Vor=
mittags
11 Uhr, werden auf dem Bureau
des unterzeichneten Proviant=Amts die für
daſſelbe zu leiſtenden Fuhren im Sub=
miſſionswege
vergeben. Die Bedingungen
können an den Wochentagen, Vormittags
von 8 bis 12 und Nachmittags von 2½
bis 6 Uhr, auf dem genannten Bureau
eingeſehen werden.
Großherzogliches Proviant=Amt
Darmſtadt.
5431)
Lieferung von Leder
für die ſtädtiſche Armen=Verwaltung.
Der ſich bei der ſtädtiſchen Armen Ver=
waltung
von jetzt an bis Ende Mürz 1881
ergebende Bedarf an ſchwarzem Kalb=
leder
La., deutſchen Raupen, rhein.
Sohlleder und braunem Schaafleder
ſoll alsbald zur Lieferung vergeben werden.
Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre be=
züglichen
Offerten bis längſtens Freitag.
den 18. d. Mts., Vormittags 12 Uhr,
in den vor unſerem Bureau aufgehängten
Submiſſionskaſten einzulegen.
Die näheren Bedingungen können auf
unſerem Bureau eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 10. Juni 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
5556)
Ohly.

Bekanntmachung.
Die Lieferung von 35 Arbeits=Blouſen,
24 Gürteln, 12 kurzen Schlauchſchlingen
und 30 Meter gummirten Hanfſchläuchen
für die hieſige Turner=Feuerwehr ſoll im
Weg der Submiſſion vergeben werden.
Hierauf bezügliche Offerten ſind bis zum
17. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, wo=
ſelbſt
auch die Submiſſions=Formulare für
die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 7. Juni 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
5557) Riedlinger, Beigeordneter.
Heugras=Verſteigerung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben
des Großh. Beigeordneten Georg Appfel
laſſen dieſelben 40 Morgen Gras
nächſten Freitag den 18. Juni d. Js.,
Nachmittags 4 Uhr,
loosweiſe an Ort und Stelle gegen Baar=
zahlung
verſteigern.
Buſammenkunft am Gräfenhäuſer Weg
nächſt dem Darmbach.
Darmſtadt, den 11. Juni 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
5437)
Berntheiſel.

E 14
Aufforderung der Pfandſchuldner
und

hn
Pſanver=-erſteigerung.
Die Schuldner des hieſigen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten October, November; December 1879, ſowie Januar, Febeuar,
März 1880 fällig waren, werden hierdurch aufgefordert, ſolchez'his zum
10. Juli d. Js. einzulöſen, oder die Pfandſcheine prolongiren zu laſſen,

widrigenfalls dieſe Pfänder
A.
Montag den 16. Auguſt d. 3s., Nachmittags 2 Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder,
welche weder ausgelöſt noch prolongirt worden ſind, vor dem Verſteigerungs=
Termin umverſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die
Umverſetzung nicht mehr Statt finden kann.
Darmſtadt, den 15. Juni 1880.
Die Pfandhaus=Verwaltung.

5558)
Ollweiler. Leißler.

2½

Bekanntmachung.

Die zum Nachlaß des Kaufmanns Heinrich Metz gehörigen Mobilien,
als: Gold und Silber, Kleider, Weißzeug, Bettwerk, Möbel, insbe=
ſondere
1 Sopha mit 6 Stühlen, 1 Schreibſecretär, Kleiderſchränke,
Glasſchrank und dergl.; ferner Küchengeräthſchaften, alles in gutem Zu=
ſtande
, ſollen
Mittwoch den 16. d. Mts., Vormittags 9 Uhr,
in deſſen Wohnung, Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 5, gegen Baarzahluing ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, den 11. Juni 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
5432)
Berntheiſel.

[51.
ss
81,
1-
121
13.
35.
5
63.
93
10:

5559)

Mobiliar=Verſteigerung.

Donnerstag den 17. Juni l. J., Vormittags 8 Uhr. anfangend, ſollen im
Hauſe des Hrn. Spenglermeiſter L. Stühlinger in Reinheim verſchiedene gut erhaltene
Möbel, wie mehrere vollſtändige Betten, Sopha's, Secretär, Standuhr, Schränke
11 Glasſchrank), polirte Tiſche, Küchengeräthe, Porzellan= und Glasſachen, Herren== und
Damenkleider, etwas feinſten Wein, ausgeſtopfte Vögel ꝛc. öffentlich, gegen Baarzahlung

verſteigert werden.
NB. Die Möbel eignen ſich für Haushaltungen beſſeren Standes.
Reinheim, im Juni 1880.
Großherzogliches Ortsgericht, Reinheim.

5560)
Widerruf.
Die auf den 15. Juni er. anberaumte
Verſteigerung in der Nähe der Windmühle
findet nicht ſtatt.
Darmſtadt, den 13. Juni 1880.
Reibſtein,
Großh. Gerichtsvollzieher.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 17. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr, werden im Pfand=
lokal
zu Beſſungen (im Rathhaus daſelbſt)
die nachſtehenden Gegenſtände, als: 1 Com=
mode
, 1 Kleiderſchrank, 1 Wanduhr, ſowie
hierauf eine Verkaufsbude mit Ofen an

Ort und Stelle (Eingang der Wilhelminen=
ſtraße
) öffentlich gegen= Baarzahlung= ver=
ſteigt
.
rid ½ fes
Beſſungen, den 14. Juhi 1880
.
Großherzogliches Ortsgericht. Beſſungenz
5561)
Weimar.,

Feilgebotenes.
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Beſſungen.

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Stelnmetz.

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111,
1252
150
25
53
65
74
830
10
113

2
5s

640
859
922
1115
125
150
25.
535
655
740
830
1105
1130
Die

[ ][  ][ ]

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Zimmer zu vermiethen.
5077) Schützenſtraße 8 ein Laden mit
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5358) Rückertſtraße 9 eine Manſarde,
für 1 auch 2 Perſonen zu vermiethen
5386) Alexanderſtraße'18 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.

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11 4
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6

942
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61
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52=

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R.
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hüge.
18

5381) Schloßgartenſtraße 55 ein
freundliches Logis, beſtehend aus 1 Zimmer
mit Kabinet u. Küche, ſogleich zu zbeziehen.
5477) Arheilgerſtraße 37.ein kleines
Logis zu verm. und bald zu beziehen.
5478) Wilheluinenſtraße 9 imzweiter
Stock eine größere Wohnung mit Zubehör
alsbald beziehbar.
5494) Stiftsſtraße 46 ein möblirtes
Parterre Zimmer zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
5500) Mathlldenplatz 7, Hinterbau,
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
5971) Untere Heinrichſtraße 130
elegante Hochparterre=Wohnung, Salon
mit Parquetboden u. 5 Zimmer enth.,
nebſt Manſarde ꝛc., im Septbr. zu verm.
Gas= und Waſſerleitung im Hauſe.
Zu erfragen im oberen Stock.
volz) Herrmaunſtraße 36 ein hübſch
möblirtes Parterezimmer.
5573) Eliſabethenſtraße Nr. 4 eine
Wohnung im Hinterbau baldigſt zu beziehen.
5574) Rheinſtraße 47eine kl. Wohnung
für 100 M. und 1 unmöblirtes Zimmer.
5575) Pankratiusſtraße 24. iſt ein
Logis zu vermiethen.
5576) Obergaſſe 40 zwei kleine Lo=
gis
, eins ſofort, eins ſpäter beziehb, zu verm.

Vermiſchte Nachrichten.
R
Rottz!
Pflanzennahrung mit geringen Theilen
thieriſcher Nahrung verbunden, heilt durch
richtigen Ernährungsprozeß die an
gehende Schwindſucht, ebenſo Aſthma, Epi
lepſie, Geiſtesſtörung, Zuckerruhr, Darm=
Magen=,Nieren=, Nerven= und Hautleiden,
desgl. Gicht; Rheumatismus, angehend=
Lähmungen u. ſ. w. Iſt der Körper nock
fähig, ein geſundes Blut zu erzeugen, dann
iſt. die Heilung auch ſicher. Zur perſön=
lichen
Behandlung obiger Leiden halte ich
mich beſtensempfohlen, indem Individualitäl
und Verlauf der Krankheit die Behandlune
vielſeitig ändert.
TERAmM,
Caſinoſtraße 21.

5174) Clavier= u. Violin=Unterricht
wird durch Unterzeichneten (Hölgesſtraße 13)
ertheilt. Bickerle, Gr. Hofmuſiker.
5162) Handſchuhe werden ſchön ge=
waſchen
das Paar zu 15 Pfg.
Hügelſtraße Nr. 20 Parterre.
Apoalalarzt Dr. ued. Heyor,
Gerlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt aud
bxieflichMagen=, Unterleibs=, Frauen=
und Heutkrankheiten, ſelbſt in den hart
nöckigſten Füllen, ſtets ſchnell. mit beſten
Erſolge.
6534

4a 114
5592) Ein vorzüglich erhaltenes Planins
iſt preiswerth zu verkaufen. Näh. in der Exp
1
C
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J. Smon, Kirchſtraße 8.
Beſtellungen erbitte per Poſt.

1

geſchloſſenen Wagen
vermittelſt der Bahn und in hieſiger Stad=
beſorgt
pünktlich und unter Garantie billigſt

519

EUIL EE6T,
37 Saalbauſtraße 37.

Fortwährender Ankauf
von getragenen Kleidern, Schuhen und
Stiefeln, Bettwerk, Möbeln, Uni=
formsſtücken
ꝛc. zum höchſten Preis.
29
gr. Ochſen=
W. Eurioh, gaſſe 31.
2

G.(Fetragene Herren= und Frauen=
2 kleider Schuhe, Stiefel, Uni=
8
formsſtücke, Silber= u. Goldborden, Betten
und Möbel, ſowie im Haushalt Vacantes
kauft zu reellem Preis
Friedrich Bauer,
Langegaſſe 49.
Beſtellung erbitte per Poſt.

Eine Wohnung, bel Etage oder Parterre,
6 Zimmer, Benutzung des Gartens, in
Nähe der Rhein=, Neckar=oder Wilhelminen=
ſtraße
bis Herbſt d. J. zu miethen geſucht
J. Mückert,
durch
4234) Logis=Nachweiſungsbureau.

1135

Spracharnt Gerdts, Bingen,
heilt
5395) Stotternde.

Billschrikten

werden angefertigt Beſſ. Carlsſtraße 8
(Darmſtädter Grenze) eine Tieppe hoch.

5.
2
30

5
Hhere.

Hehlumg,

garantire Allen, die an Krank=
heiten
der Blaſe: (insbeſ.
Belln., ſchmerzh Arin, Stein ꝛc.)
der Haut: (Flechten, unreiner
Teint, ſowie alle Ausſchläge),
des Blutes: (Blutarmuth,
Schärfe, Schwäche ꝛc.) ſelbſt
in den ſchlimmſten und ver=
alieiſten
Fällen leiden.
Verfahren ohne Berufsſtörung
und mit wenigen Koſten ver=
bunen
. Unbemittelte, finden
Berückſichtigung. Brieflich zu
weyden an
F. C. Bauer,
Srecizliſt, Wertheim a. M.

5

25
⁵⁄₈
3
2

3994) 4300 Mark ſind=gegen erſte
Hypothek vom 1. Juli ab auszuleihen.
Wo? ſagt die Expedition.

5334) Einen Lehrling ſucht
G. Hauptmann, Handſchuhfabrik,
Eliſabethenſtraße 6.
C.
W=

5364) Wir ſuchen zum, ſoſortigen Ein=
tritt
einen tüchtigen jungen Mann in die
kaufmänniſche Lehre.
J. G. Kahlert. & Söhme.

5426) Zu kaufen geſucht:
Ein eleganter Ausstellungsschrank, wenn
möglich von 4 Seiten verglast, oder ein
ſolcher mit Nückwand von 2 Mtr. Länge
und ¼ Meter Tiefe. Näh. in der Exped.
5366) Ein junger militärfreier Kaufmann,
welcher der dopp. u. einf. Buchführung, ſowie
Correſpondenz vollkommen mächtig iſt, ſucht
unter beſcheid. Anſprüchen Placement. Offerten
erbeten unter L 5 32 an die Exp. d: Bl.

5401) Auf Johanni wird ein anſtändiges
Hausmädchen gegen hohen Lohn geſucht.
Daſſelb; muß im Nähen geübt ſein, bei
Tiſch ſerviren können und gute Zeug=
niſſe
beſitzen.
Zu erfragen Heinrichſtraße Nr. 110.
5303

[ ][  ][ ]

R. 14
1136
Wemanid. Versicherungs LAetien-Gesellschaft in Cölm.
Reichswark 3,000,000.
Grundhapital
5578)
630780.
Reserven Ende 1879

135652l.
Prämien-Einuahme in 1870
Dio Gesollschakt übernimmt zu festen Prämien und liberalen Bedingungen:
Versicherungen gegen die Geſahren des Transportes von Gütern, auch Geld und Werth.
papieren, zur See, auf Flüssen und Binnengewüsdern, per-Post, Eisenbahn und Fuhre.

Unſall-Versicherungen und zwar Versicherung der Arbeitgeber gegen die Poſgen der Haſt-
pllichtgesetze
und über die Grenzen der Haftpflicht hinaus; Versicherung Einzelner, gegen die Folgen von-
Unſällen überhaupt, sovie Reise-Unſall-Versicherungen, letzere mit Verzichtleistung auf den
Regress an die Eisenbahnen.
Die Prämien sind Ausserdt billig gestellt und bei den Herren Vertretern jederzeit zu erfahren.

Wegen Vebernahme von Ageuturen an Oeten, wo die Gesellschafi noch nicht vertreten, beliebs man dichi unter
Angabe von Referenzen an die Direction in Cöln, Klisenstrasde 22, zu wenden.
Die Direction.
Cölm, im Mai 1880.
Ait Berugnabme auf vorstehende Bekanntmachung empfehlen sich zu Versicherungs Abschlüsgen für die Trani-
Part--und Unfall-Versicherungs-Gesellschaft Rhenania in Cöln.

Corl Gaué, General-Agent in Darmstadt.


H. Bacharach in Rensheim.
Wilh. Brauer in Pürth.
Helur; Glenz in Mllehelstadt.

W. Guntermann in Kirchbromhach.
P. Fey I1L. in Pfungstadt.
Jean Hahm in oſſenbach.
H. Sturm in Jugenhelm a. d. B.
A. v. Jungenſeld in Clessen.

H. Oawald IIL. in Heppenheim.
F. C. Martenstein in Worms.
Carl Kalbſteisch in Vorms.
Adam Schwarz in Awingenberg.
Dr. Seifert, Apotheker in Asſeld.
Joh. Vrbach in Iiehlos.
G. C. Volkmar in lauterhach.
Geometer Waldschmidt in Oppenheim.

Heſſiſche Ludwigsbahn.
Ausstehung im Düsseldorſ.

Vom 15. Junl ab werden an jedem Dienstag zu dem von Frankfurt um
525 früh, von Darmſtadt 5½2 früh abgehenden Schnellzug für L., II. und III. Wagen=
klaſſe
in Frankfurt, Darmſtadt und Mainz Retourbillete nach=Düſſeldorf mit 50 pCt.
Rabatt ausgegeben.
Die Billete ſind 4 Tage gültig und berechtigen auf der Rückahrt zu jedem
Zuge mit entſprechender Wagenklaſſe.
In Vollmacht des Verwaltungsraths:
Mainz, 12. Juni 1880.
Die Specialdirection.
5525) Für eine ältere Dame wird ein R
Mädchen,
Müdchen geſetzten Alters für Küche und 8
Hausarbeit geſucht. Näheres Neckarſtraße 1I. flink und geſetzt, werden in unſerer Choco=
ladenfabrik
als Arbeiterinnen angenommen.
1 Stiege hoch.

5528) Ein geräumiger Weinkeller zu
miethen geſucht.
P. Paſſet.
5536) Eine anſtändige, junge, kinderloſe
Wittwe von angenehmem Aeußern wünſcht
eine Stelle, als Haushälterin zu einem
ülteren Herrn.

5537) Ein tüchtiges Hausmädchen ſucht
Stellung. Gefl. Offerten unter M. 5537
poftlagernd Darmſtadt.
5643) Wohnung geſucht!
per 1. Otober, 5 Zimmer, in der Sand=,
Hügel= oder Steinſtraße.
Offerten unter C. S. Nr. 25 durch die
Expedition erbeten.

5579) Eine geulhte Kleidermacherin
wünſcht; noch einige Tage in der Woche
Beſchäftlgung. Langegaſſe 31, 3 St. hoch.
5580) Eine reinl. Frau ſucht Laufdienſt
oder im Feld Arbeit. Näh. gr. Ochſeng. 31.

5681) Eine Frau ſucht für den Nachmittag
Laufdienſt oder Garten=Arbeit. Gr. Bachg. 6.

5582) Eine reinl. Frau ſucht Laufdienſt.
Zu erfragen kl. Ochſengaſſe Nr. 10.

Wehner & Fahr,
Holzhof=Allee.

5584) Ein junges Mädchen vom Lande,
das ſich willig jeder Hausarbeit unterzieht,
ſucht auf Johanni paſſende Stelle.
Näheres Kiesſtraße Nr. 70.

5585) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Sackgaſſe 8.
Walter.

5586) Ein Kranken=Fahrſtuhl wird
zu kaufen geſucht. Adreſſen unter F F 56
an die Exp. d. Bl.

5587) Ein möbl. Zimmer mit Penſion
bei einer feinen Familie geſucht=
Gefl. Offerten unter B 5587 an die
Expedition d. Bl. zu richten.

A8
gOſſene Lehrlingsſtelle.
Ich ſuche für mein Leinen= und Aus=
ſtattungs
=Geſchäft einen braven jungen
Mann in die Lehre.
Alexander Ackermann.

5589) Lauteſchlägerſtraße 34
Wäſche gebleicht werden.

kann

Todes=Anzeige.

Verwandten, Freunden und Be=
kannten
ſtatt jeder weiteren Anzeige
die traurige Mittheilung, daß meine
liebe Frau
Juſtine Molter, geb. Schäfer,
geſtern Nacht nach langem-ſchweren:
Leiden in ein beſſeres: Jenſeits tab=
berufen
wurde.
Darmſtadt, den 14. Juni 1880.
Um ſtille Theilnahme bittet
Der trauernde Gatte, Schwieger=
Eltern und Geſchwiſter.
Die Beerdigung findet Dienstag
den 15. Juli, Nachmittags 5 Uhr,
ſtatt.

[ ][  ][ ]

113*

114


können jetzt ſchon bei mir eingereicht und der Betrag der Coupons ſogleich erhoben werden.
Ebenſo werden alle per 1. Juli er. fälligen und auf Markwährung lautenden Coupons ohne
jeden Abzug und alle ausländiſchen genau nach dem Tagescours ausbezahlt.

Hermann

Darmotaat.

Promenadeſtraße 35.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Juni.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben Sich heute
Vormittag 11 Uhr 22 Min. in Begleitung der Herren Hofmarſchall Weſter=
weller
v. Anthony, Flügeladjutant Major v. Herff und Major Freiherrn
v. Nordeck zur Rabenau nach Wien begeben, um dem kaiſerlichen Hof
einen mehrtägigen Beſuch abzuſtatten. Se. Königl. Hoheit wird am
16. Morgens in Wien eintreffen und in der Hofburg abſteigen. Dem
Vernehmen nach wird ſich Höchſtderſelbe auch dem Ihm von dem Kaiſer
von Oeſterreich verliehenen Regiment als Chef vorſtellen.
- Von Großherzogl. Cabinets=Schulden=Tilgungskaſſe=Direktion iſt
dieſer Tage eine Liſte über die aus= der 86ten bis 44ten und letzten
Ziehung 11871 bis 1879) bis zum 15. Mai 1880 noch nicht zur Ein=
löſung
gelangten Großh. Prämien=Scheine vom 15. October 1834 25 fl.
veröffentlicht worden. Es dürfte von Intereſſe ſein zu verneh=
men
, daß den Großh. Rentämtern und Diſtricts=Einnehmereien
Exemplare dieſer Liſten mitgetheilt worden ſind, wodurch den Inhabern
auf dem Lande Gelegenheit geboten iſt, bei den bezeichneten Dienſtſtellen
Näheres über derartige rückſtändige; Looſe in Erfahrung, auch ſolche
dort, wie bisher ſchon theilweiſe geſchehen, zur Erhebung zu bringen.
(D. 8.)
Schöffengericht bei Großh. Amtsgerichte Darmſtadt I vom
11. Juni., Heute wurden folgende Sachen abgeurtheilt: 1½= Gaſtwirth
Nikolaus Scoralik von Beſſungen hat gegen einen Strafbefehl=wegen
Nichtbeobachtung der Beſtimmungen über die Feierabendſtunde Einſpruch
erhoben. Der Einſpruch wurde verworfen und er in eine Geldſtrafe=
von
fünf Mark verurtheilt, indem man annahm, daß der Wirth nicht
erſt von dem Momente an ſtrafbar ſei, zwo den Gäſten Feierabend ge=
boten
wird, ſondern ſchon nach Eintritt der geſetzlich beſtimmten Feier=
abendſtunde
. 2) Der Einſpruch des Bäckermeiſters Georg Müller von
hier, des Maurers Georg Klöppinger II. von Ober=Ramſtadt und des
Heinrich Zehfuß von hier wegen Uebertretung der Bauordnung wurde
verworfen und Müller und Zehfuß in je eine Geldbuße von 40 Mark
und Klöppinger in eine ſolche von 20 Mark und in die Koſten verur=
theilt
. - 3) Die des Diebſtahls beſchuldigte Anna Maria Heeb aus
Bensheim iſt ausgeblieben und ſoll dieſelbe zum nächſten Termin vor=
geführt
werden. - 4) Henriette Dickhaut, Ehefrau des Sattlers Adam
Dickhaut von Beſſungen, welche in der Oſterrath'ſchen Wirthſchaft ein
Bierglas entwendet haben ſoll, wird freigeſprochen, und werden die
Koſten der Staatskaſſe zur Laſt gelegt. - 5) Karl Düball, ledig. von
Beſſungen, welcher auf den wegen Ruheſtörung gegen ihn erlaſſenen
Strafbefehl Einſpruch erhoben hatte, iſt ausgeblieben. Sein Einſpruch
wird verworfen und wird er in die Koſten verurtheilt.
E. Strafkammer I. Sitzung vom 14. Juni. Heute wurden
folgende Fälle verhandelt: 1) Die Berufungsſache, Unterſuchung gegen
Abraham= Reinheimer von Eberſtadt wegen Verkaufs verdorbener Nah=
rungsmittel
, wird auf Grund des Art. 245 der Strafprozeßordnung aus=
geſetzt
, da der Vertheidiger, Rechtsantwalt Metz III., neue Zeugen be=
nannt
hatte.2) Unterſuchnng gegen Jakob Stümmler von Bensheim
wegen Urkundenfälſchung. Der Angeklagte hat unter falſchem Namen
einen Brief geſchrieben und ſich dadurch rechtswidrig 10 M. verſchafft.
Er wird in eine Gefängnißſtrafe von 4 Wochen und in die Unterſuchungs=
koſten
; verurtheilt.3) PhilippSchäker von Griesheim hat auf dem
Schießplatz=Kugeln geſucht; er iſt erſt 13. Jahre alt und wird wegen
ſtrafbaren Eigennutzes. in eine Gefängnißſtrafe von einem Tage und in
die Koſten veruͤrtheilt.4) Wegen Körperverletzung des Leonhard Gerbig:
von Worfelden ſtehen Heinrich und= Johann Müller von Worfelden vor
Gericht.: Beide ſind durch Urtheil Großh. Schöffengerichts Groß=Gerau
vom 6. April 1880 wegen Körperverletzung des ꝛc. Gerbig in je 2 Monate
Gefängniß und in die Koſten verurtheilt worden. Sie haben rechtzeitig
das Rechtsmittek der Berüfung eingelegt und werden durch den Rechts=
anwalt
Dr. Seibert von hier vertheidigt. Die Verhandlung wird wegen

zweier neuaufgefundener Zeugen vertagt. 5) Nikolaus Engel II. von
Viernheim iſt durch Urtheil Großh. Schöffengerichts Lorſch in eine Ge=
fängnißſtrafe
von 8 Tagen wegen Beleidigung der Baurezeßcommiſſion
verurtheilt worden. Er hat rechtzeitig das Rechtsmittel der Berufung
angezeigt und wurde heute durch den Rechtsanwalt Buchner vertheidigk.
Die Berufung wurde verworfen. 6) In Unterſuchungsſachen gegen
Guſtav Müller, Heinrichs Sohn, und Georg Weppler, Michael's Sohn,
beide von Geinsheim, wegen Diebſtahls und Sachbeſchädigung iſt Guſtav
Müller beſchuldigt: 1) daß er am 17. oder 18. März d. J. aus dem
Wohnhaus des Gg. Hch. Dörr von Geinsheim ein Portemonnaie mit
ca. 70 Pf., zwei ſilberne Ringe vier ſeidene Halstucher, eine ſeidene
Schürze ein Wollhalstuch, eine Wurſt und ein Paar Hoſen, dem Gg.
Hch. Dorr gehörig, ein Paar Schaftſtiefel, eine Pfeife und einen Uhr=
ſchlüſſel
, deſſen Knecht gehörig, demſelben in der Abſicht rechtswidriger
Zueignung weggenommen habe; 2) daß er am 17. oder 18. März d. J.
den Entſchluß, Geld des Jſaak Goldſchmidt in Geinsheim in der Abſicht rechts=
widriger
Zueignung wegzunehmen, durch Handlungen, welche einen An=
fang
der Ausführung dieſes Vergehens enthalten, bethätigte, indem er
ſich am Abend in die Wohnung des Goldſchmidt eingeſchlichen und ſich
daſelbſt verborgen hat; 3) daß er am 7. März d. J3. zur Nachtzeit
aus einem Gebäude, dem Wohnhauſe des Mayer May von
Geinsheim, in das er ſich mittelſt Einbruchs, Einſchlagens einer
Scheibe und Einſteigens durch das ſo geöffnete Fenſter in die=
biſcher
Abſicht eingeſchlichen hatte, einen Pack Hoſenzeug, eine ſilberne
Cylinderuhr und ein Turnjäckchen, dem Mayer May gehörig, in der Ab=
ſicht
rechtswidriger Zueignung weggenommen hat; 4) daß er im Auguſt
v. J. vorſätzlich und rechtswidrig einen dem Adam Becker in Geinsheim
gehörigen Haufen Streußel zerſtört, indem er denſelben angezündet hat.
Georg Weppler iſt angeſchuldigt, daß er dem Guſtav Müller zur Be=
gehung
dieſer Sachbeſchädigung durch Rath und That wiſſentlich Hülfe
geleiſtet ihm das Streichhölzchen hierzu gegeben und Wache gehalten
habe. Beide Angeklagte ſind angeſchuldigt, daß ſie im Herbſte v. J3.
in gemeinſchaftlicher Ausführung der That vorſätzlich und rechtswidrig
fremde Sachen beſchädigt oder zerſtört, und zwar: 1) ca. 911 Stück
Dickwurz, 190 Stuck Kraut, 200 Stöcke Bohnen auf dem Acker des Adam
Becker in Geinsheim ausgerupft; 2) den Pflug des Georg Krug von
Geinsheim, welcher auf deſſen Acker in der Oberau ſtand, in Stücke
zerlegt und in den Rhein geworfen; 3) auf dem Acker des Georg Krug
vier Obſtbäume abgebrochen und an einem größeren die Rinde abge=
ſchält
haben. Müller iſt geſtändig, Weppler leugnet, was ihm jedoch
nichts hilft. Der Gerichtshof verurtheilt: a) den Guſtay Müller in
eine Strafe von 1 Jahr Gefängniß und ⁄₈ Koſten, b) den Ga.-Weppler in
eine Strafe von 3 Monaten Gefängniß und ¹⁄₈ der Koſten. Schluß
1½ Uhr.

Mittwoch den 16. dieſes Monats findet ein Ausflug des.
hiſtoriſchen Vereins für das Großherzogthum Heſſen
nach Rüſſelsheim a. M. ſtatt. Das Programm lautet: Abfahrt
von Darmſtadt 12 Uhr 27 Minuten Nachmittags. Ankunft in Biſchofs=
heim
1 Uhr 9 Minuten Nachmittags. Von Biſchofsheim Gang. der Theil=
nehmer
auf dem Maindamm uber die Stätte des 1534, vernichteten
Dorfes Seilfurt nach Rüſſelsheim. (Diejenigen Herren, welche ſich nicht
anſchließen wollen, fahren mit der Bahn von Biſchofsheim um 2 Uhr
13 Minuten nach Rüſſelsheim ). In Rüſſelsheim: Beſichtigung der Feſtung
und der anderen Sehenswürdigkeiten: Geſellige Zuſammenkunft im
Mainzer Hofu. Abfahrt von Rüſſelsheim 7 Uhr 45 Minuten Abends.
Ankunft in Darmſtadt 8 Uhr 32 Minuten Abends.-
Von den Mitgliedern unſeres Hoͤftheaters Fräuleini Ezerw e n k a,
Frau Reger und Herr Kraze wurde Ende voriger Woche zu=Bad
Nauheim ein Vocal= und Inſtrumental=Concert veranſtaltet, welches ſehr
zahlreich beſucht war und den erwähnten Künſtlern lebhafte Beifalls=
ſpenden
ſeitens des gewählten Publikums eintrug.
Die Extra=Badezüge der heſſiſchen Ludwigbahn nach Gerns=
heim
haben heute wieder begonnen.

[ ][  ][ ]

114
1138
Im Locale der Knabenarbeitsanſtalt fand Ende voriger Wöche
jeitens der Gartenbauvereins, wie alljährlich, die Vertheilung von
Blumen an Arbeiter=Familien zur Pflege ſtatt. Die Betheili=
ein
Erhebliches jene des verfloſſenen Jahres.
ſind im Monat Mai wiederum 98 neue Mitglieder - größtentheils aus 202 Feuermännern und der 513 Köpfe zählenden Spritzenmannſchaft. Fur
Oberheſſen - zugegangen.
1867 am 10. Juni, 1868 am 27. Mai, 1869 am 4. Juni, 1870 am wurden verbraucht 2743213 Liter, im Ganzen war die Feuerwehr über
5. Juni, 1871 am 19. Juni, 1872 am 16. Juni, 1873 am 19. Juni, 625 Stunden thätig. Körperliche Verletzungen erfolgten 44, darunter nur 6
Rüdiger, Kranichſteinerſtr. Nr. 43, Darmſtadt, um bald gefälligſte Mitthei= gultig bezeichnen.
lung über etwa ihnen aus eigener Anſchauung bekannt gewordene auß er=
gewöhnliche
Niſtſtätten, vorzugsweiſe in Häuſern, Höfen und reichſte Herr Mackey, ein Irländer von Geburt. Vor 30 Jahren beſaß
Gärten, ſowie über den jedesmaligen Brutverlauf in den einzelnen
Fällen.
In der Beſſunger Steinackerſtraße ſtürzte vorgeſtern,
wohl in Folge der anhaltenden heftigen Regengüſſe, ein Herrn Schloſſer= von 25½ Millionen Pfund Sterling abwerfen. Ihin zunächſt ſteht das
Sonntags keine Arbeiter an dem Bau beſchäftigt waren, ſo kam glück=1 Millionen Pfd. Sterl. Dann kommt Senator Jones von Revada mit
licherweiſe kein Menſchenleben in Gefahr.
- Auf dem Griesheimer Schießplatz verunglückte am Sterl. (nur 16 Millionen Mark jährlich) angewieſen iſt.
Samstag früh ein Württembergiſcher Canonier, welcher, gegen den aus=
drücklichen
Befehl. zu weit ſich in die Schuß=Linie vorgewagt hatte und
dem ſeine Unvorſichtigkeit das Leben koſtete.
- Getreide= und Fettviehpreiſe im Großherzogthum
Heſſenin der Woche vom 1. bis 7. Juni: Weizen: hierländiſcher 1 geben von Dr. G. Schaefer enthält: Zur Nachricht. Der Viviſektions=
pro
100 Kilo M. 25.50 bis 26, ruſſiſcher M. 25.25 bis 25.75, kampf und die Thierſchutz=Vereine. Von Dr. Schaefer. Die naturliche
amerikaniſcher M. 25 bis 26.50. -Roggen: hierländiſcher M. 2050 bis Sanitätspolizei in Feld und Wald. Von Haſſelbach in Pitſchen. - Was
22., ruſſiſcher M. 20.50 bis 21. - Gerſte: M. 1950 bis 22.- Hafer Herr v. Weber dem engliſchen Publikum vom deutſchen Thierſchutz erzühlt.
M. 14.50 bis 16.50. - Ochſen 1. Qual. M. 67 bis 68, 2. Qual.
M. 60 bis 64. - Kühe 1. Qual. M. 56 bis 58, 2 Qual. M. 45 Prof. Schuberg in Karlsruhe. (Schluß.) - VIII. internationaler Thierſchutz=
bis
50 pro 50 Kilo. - Kälber: 1. Qual. 50 bis 55 Pf., 2. Qual. Kongreß in Bruſſel. - Gebt den Hunden Waſſer. Von Dr. Schaefer.-
48 bis 50 Pf. - Hämmel: 1. Qual. 56 bis 61 Pf., 2. Qual. Zum Vogelſchutz. Von Peter in Caſſel. Aus dem Leben der Schwalben.
44 bis 50 Pf. - Schweine 60 bis 64 Pf. per ½ Kilo.
(Zeitſchrift f. d. landw. V. d. G. H.)
Frankfurt a. M., 10. Juni. Eine hieſige Geſellſchaft ſpielte eine in Worms. - Ausſchreiben des Frankfurter Thierſchutz=Vereins. - Literari=
ziemlich
große Anzahl Pferdelooſe, welche einem beſtimmten Mitgliede! ſches: Die Biviſektion vom Standpunkte des ſittlichen Gefuhls, von Steiger=
zur
Aufbewahrung übergeben waren. Das Glück ſchien den Looſebeſitzern Jeandrevin in Bern. Der Wellenſittich von Dr. K. Ruß.
nicht günſtig zu ſein, denn der Bewahrer publicirte: nichts gewonnen'. theilungen: Eine grauſame Wettfahrt. Ein beachtenswerther Fall geſchickt
Inzwiſchen erfuhr man, daß letzterer ein Pferd gewonnen und ſolches ausgeführter Tödtung. - Aus den Vereinen: Umſchau im Vereinsleben im
zu einem hohen Preiſe verkauft habe. Es wurden nun über dieſe auf= Jahre 1879. Auszeichnung. Thierſchutz=Verein in Langen=Schwalbach.
fällige Erſcheinung Ermittelungen angeſtellt, und ergab ſich, daß von den Mittheilung aus Hamburg. L. Vereinsnachrichten: Thierſchuß=Verein für das
gemeinſchaftlich gekauften Looſen eines fehlte und zwar dazjenige, wel= Großherzogthum Heſſen: Zur Notiz für die Sammelſtellen und Vertreter.
ches gewonnen hatte, an deſſen Stelle war eine Niete gelegt. Die Sache Neubeigetretene Mitglieder. Eingegangene Beiträge. Thierſchutz=Verein in
iſt dem Gerichte übergeben.
Abgedrehte Reichsgoldmünzen kommen jetzt öfter in den der Brücke. Programm der bei Gelegenheit der Kreisthierſchau und Wander=
Verkehr, und zwar iſt die Abdrehung ſo künſtlich erfolgt, daß die Stücke verſammlung bayer. Landwirthe (6. -9. Junih ſtattfinden Ausſtellung ꝛc. der Umſchrift am Rande=Gott mit unzo entbehren, und nur mitj Anzeigen.
der größten Aufmerkſamkeit von den vollwichtigen Münzen zu unter=
ſcheiden
ſind. Die durch die Manipulation vorgenommene Entwerthung
iſt indeſſen nach der Voſſ. 3tg.- eine erhebliche, deun ſie beträgt beim hieibeſprochene Werk Bekamerone vom Burgtheater, von welchem
Zehnmarkſtück 180 Pf., beim Zwanzigmarkflück 220 Pf.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. Se. Exc. Freiherr v. Schlottheim, General der die 25 erſten Kräfte des Hofſchauſpieles in Wien, mit der Feder in der
Infanterie und Commandeur des XI. Armecorps. Freiherr v. der Goltz, Hand, irgend eines ihrer bald ernſten, bald dem Humor zuneigenden Erleb=
Rittmeiſter und Adjutant, v. Pychelberg, General=Major und Inſpector der niſſe erzählen und das A. Hartlebens Verlaß in Wien reizend aus=
X1. Feld=Artillerie=Brigade, Muller, Sec=Lieut. und Adjutant, jämmtlich geſtattet und mit den Portraͤts aller Beitragenden geſchmückt hat, war ein ſo
von Caſſel. Baron E. v. Oppenheim, Banquier und Dagobert Oppenheimi, reges, daß z. B. allein in Wien am Tage der Ausgabe über tauſend
Geh. Reg.=Rath von Cöln. Dieterich von Mainz und Koeniger von Cöln, Exemplare verkauft wurden, während die Beſtellungen von auswärts, ſo weit
Geh. Commercienräthe. Stein, Banquier von Cöln. Kierulf, Oberappellations; die deutſche Zunge klingt, in Stößen hereinflatterten, Poſt und Telegraph in
Gerichts Präſident von Lubeck. J. Bultmann und Familie nebſt Bedienung Verleger aus der Hand geriſſen, ein wahrer Sturm auf dieſelben gelaufen
von Porto=Rico, F. H. Bultmann von Bremen, A. Barsdorf und Ge=
mahlin
von Bradford, Kaufleute. Dr. Hofmann, Rentner von Berlin. und troßdem die erſte Büchbinderei Wiens. mit einem halben Hundert Ge=
Janſen, Inſpector von Cöln. Freifrau v. Magnus und Frl. Tochter nebſt l hilfen, ununterbrochen die durch das Einfügen der Porträts Kͤußerſt zeit=
Bedienung von Schloß Amalienberg. Vankerkhoven und Gemahlin, Apotheker raubende Arbeit des Heftens und Bindens zu bewältigen ſuchte, gelang es
von Cöln. Mrs. John Hert und Bedienung aus England. L. Oppenheim nicht, den anſtlrmenden Bedarf zu decken. Oſt und Weſt, Nah ünd Fern,
von Bremen, Schmidt von Berlin, Frau Holzer von Ehrenbreitſtein, Ens= bethätigten ihre Theilnahme an den Exzählungen des Dekamerone vom
heimer von Ulm, Otto Schäffer von Leipzig. F. Pore von Rathenow, G. Burgtheater, deren Schöpfer ſich einer uubeſrittenen Beliebtheit in den
Brandt von Kettwig, Reif und J. Rothſchild von Stuttgart, Kaufleute. weiteſten Kreiſen erfreuen; nach Verlin und München, wo die Wiener Hof=
Höſer und=Gemahlin, Pfarrer von Altweilnau. A. Kreiß von Hauau, R. ſchauſpieler öfters gaſtiren, ſind z. B. ganze Ballen des Dekamerone vom
Kurz von Heilbronn, Mohrſtedt von Richenbach, Gruenthal von Hamburg, Burgtheater' gegangen. So kam es denn, daß das Büch innerhalb acht
A. Sierentz von Greiz, G. Klang von Elberfeld, Abrahamſohn und R. Tagen bis zum letzten Exemplare vergriffen war. Der Unterſtützungsverein
Rothen von Cöln, G. Wornberger von Hamburg, R. Kind und Walter Schröder= und die ſchriftſtellernden Schauſpleler können ſich des materiellen,
Sturm von Berlin, A. Riges von Lauben, Langenbach von Elberfeld, wie moraliſchen Erfolges freuen, und nachdem der Verleger mehrere Druckereien
Huner von Erfurt, F. Wurt von Hannover, Kaufleute. Kullmann, Oeconom Tag und Nacht gleichzeitig an der Herſtellung der zweiten Auflage arbeiten
von Altenburg. C. Weetlander und Gemahlin, K. preuß. Amtsrichter von läßt wird dieſe innerhalb kurzer Friſt vollendet und damit auch zu be=
Bittburg. Müuller von Leipzig, A. Faber von Stuttgart, J. Leicher von friedigen ſein die allgemeine Theilnahme an dem - Dekamerone vom
Caſſel, Paul Kander von Berlin, Kaufleute.

Vermiſchtes.

Dem Magiſtratsbericht pro 1879 von Berkin entnehmen wir Uber
gung war eine ſehr rege und überſchritten die Anmeldungen wieder um die dortige Feuerwehr folgende intereſſante Notizen: Das Corps der Reichs=
hauptſtadt
beſteht gegenwärtig aus dem Director, dem Brandinſpector,
- Dem Thierſchutzverein für das Großherzogthum Heſſen! 5 Brandmeiſtern, 6 Feldwebeln, 49 Oberfeuermännern, 4 Maſchinenmeiſtern,
ſeine Bewegung werden 92 Pferde mit 46 Kutſchern gehalten. Die geſammte
Mannſchafk iſt in 5 Compagnien eingetheilt. An Fahrzeugen waren vor=
In einem Garten der Rheinſtraße trat die Rebenblüthe, handen 2 Dampflpritzen nebſt 2 dazu gehöͤrigen Schlauchwagen, 22 große
während des Zeitraums der letzten 2 Jahrzehnte an folgenden Tagen 5Handſpritzen mit ſ6 Shlauchwagen, 13 Waſſerwagen, 33 zweiradrige Waſſer=
ein
: 1861 am 15. Juni, 1862 am 16. Mai, 1863 am 12. Juni, wagen und 4 Utenſilienwagen. Allarmirungen fanden 1635 ſtatt, darunter
1864 am 8. Juni, 1865 am 24. Mai, 1866 am 10. Juni, 28 zu großem, 52 zu Mittel= und 1390 zu kleinem Feuer. An Waſſer
1814 am 8. Juni, 1815 am 2. Juni, 1876 am 15. Juni, 1877 am erhebliche. Verunglückt oder in Lebensgefahr waren 113 Perſonen, von denen
16. Juni, 1818 am 6. Juni, 1879 am 22. Juni, 1880 am 11. Juni.1 43 durch die Feuerwehr gerettet wurden. Zieht man die Ausdehnung von
Natur= und Vogelfreunde bittet Schriftſteller Gduard Verlin in Betracht, ſo Ruß man die Leiſtungen dieſes Corps als müſter=
Von den vier reichſten Menſchen, die jetzt leben, iſt der
er keinen Heller, vor 16 Jahren machte er Bankerott, heute beſitzt er die
ergiebigſten Silbergruben der Erde, die ihm ein jährliches Einkommen
meiſter Wenz gehöriger Neubau theilweiſe zuſammen. Da wegen des Haupt des Hauſes Rothſchild mit einem Jahreseinkommen von zwei
jährlich einer Million Pfd. Sterl. und, als vierter in der Reihe, der
Herzog von Weſtminſter, der auf eine armſelige Rente von 800,000 Pfd.

Literatur.
Nr. 6 der Allgemeinen Thierſchutz=Zeitchrift herausge=
Ueber den Reichsgeſetzentwurf, beir. den Schutz nützlicher Vögel. Von
Mitgetheilt von Lehrer Pabſt in Höchſt i. O. Ueber Saumlungen. Von
Reallehrer Heußlein iu Michelſtadt. Der Nutzen der Kröten. Von F. Holl
Kleine Mit=
Würzburg: Oeffentliche Ausſchußſitzung am 4. Mai. Das Vorſpannpferd an
Einen in der deutſchen Literatur ſeltenen Erfolg erzielte das in
voriger Woche zum Beſten des Unterſtutzungs=VereinsSchröder= erſchienene,
innerhalb 8 Tagen die ganze erſte Auflage von dreitauſend Exemplaren
ausverkauft wurde. Das Intereſſe an dieſem Buche, in welchem bekanntlich
ununterbrochener Bewegung waren. Halb naß, wurden die Exemplare dem
Burgtheaters.

Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten betr.: Rechenſchaftsbericht des Vorſtandes des Vereins gegen Verarmung u. Betteleiv.

Redaction

Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

[ ][  ][ ]

Beilage zum -Darmſtädter Tagblatt.




eiecen,aafts-Yeriat


des

dey llgemeinen Vereins gegen Verarmung und gettelei
zu
Darmſtadt,
für das Jaßr 1879.
Erſtattet in der Generalverſammlung vom 31. Mai 1886.

Einleitung.
Das Jahr 1879, über deſſen Ergebniſſe der Vor=
ſtand
des allgemeinen Vereins gegen Verarmung und
Bettelei innerhalb deſſen Geſchäftsbereichs durch dieſen
Bericht Rechenſchaft abzulegen im Begriffe iſt, war
ganz vorzugsweiſe geeignet, die Nothwendigkeit der
Exiſtenz unſeres Vereins nachzuweiſen und ſeine
Exiſtenzfähigkeit darzuthun. Schon der Winter 1878ſ79
hatte bis weit in das Frühjahr hinein auf die Er=
werbsverhältniſſe
ungünſtig eingewirkt; auch in der
beſſeren Jahreszeit bot ſich, abgeſehen von einzelnen
öffentlichen Arbeiten, Verdienſt für die ärmeren Klaſſen
der Bevölkerung nicht in früher gewohntem Maaße dar;
beſſer ſituirte Kreiſe glaubten fortwährend ihre Aus=
gaben
beſchränken zu müſſen; im Herbſt trat völlige
Arbeitseinſtellung eines größeren induſtriellen Etabliſſe=
ments
ein, von dem bisher eine Bevölkerung von
mehreren Hundert Köpfen gelebt hatte, und endlich
machte ein ungewöhnlich früher und überaus harter
Winter vielem ſonſt im Spätherbſt noch möglichen Ver=
dienſt
ein unvorhergeſehenes Ende und rief unabweisbare
Bedürfniſſe hervor, zu deren Befriedigung den Armen
die Mittel fehlten. Ohne die Hülfe unſeres Vereins-
wir
können dies conſtatiren, ohne uns der Selbſtüber=
hebung
ſchuldig zu machen - würden viele Familien
völliger Verarmung verfallen ſein und die Folgen der
Verdienſtloſigkeit und die Unbilden des Winters weit
härter empfunden haben. Die fortdauernde Theilnahme
aber der Mitglieder des Vereins hat es uns möglich ge=
macht
, allen an uns herantretenden Anſprüchen, ſo weit
wir ſie irgend als begründet zu erkennen vermochten,
gerecht zu werden. Wenn wir auch beinahe die ganze
Summe, die uns aus regelmäßigen Beiträgen zur Ver=

fügung ſtand, in dem abgelaufenen Jahre zu Unter=
ſtützungen
verwenden mußten, ſo gaben uns die Ueber=
ſchüſſe
aus früheren Jahren die Möglichkeit, mit dem=
ſelben
Maaße zu meſſen, wie bisher. Die Beihülfe, die
uns zur Förderung unſerer Ziele in nicht genug zu
verdankender Höhe aus dem Beſtehen der Suppenanſtalt
erwuchs, und die reichlich zuſtrömenden außerordent=
lichen
Beiträge und Geſchenke, die uns wurden, als wir
uns veranlaßt ſahen, größere Mengen von Steinkohlen
zu vertheilen, gaben uns die Zuverſicht, daß wir auch
zu Zeiten länger dauernden Nothſtandes erfolgreich den
Mangel zu lindern und der Verarmung zu wehren im
Stande ſein würden. Dank darum zunächſt allen Denen,
die uns, ſei es durch dauernde oder einmalige Gaben,
ſei es durch perſönliche Thätigkeit, in die Lage geſetzt
haben, der Löſung unſerer Aufgaben uns zu nähern.
=
Grganiſakion des Vereins.

Dem, was in dieſer Beziehung in den früheren
Jahresberichten geſagt iſt, wüßten wir Weſentliches nicht
beizufügen, da eine Aenderung der organiſchen Beſtim=
mungen
oder ihrer Ausführung ſich nirgend als angezeigt
erwieſen hat. Die ſogenannten Tagescommiſſionen ſind,
wie ſchon früher angedeutet, allmälig ganz in Wegfall
gekommen, und konnte dies umſoweniger empfunden werden,
als wir zu Beginn des eigentlichen Winters unſere
Helfer und Helferinnen alle ermächtigt haben, jedem
Mangel an Brennmaterial ſofort bis zu einer gewiſſen
Höhe Abhülfe zu ſchaffen. Auch im abgelaufenen Jahre
hat eine zahlreich beſuchte Verſammlung der Organe des
Vereins ſtattgefunden, in der uns insbeſondere Gelegen=
heit
geboten war, unſere Grundſätze bezüglich derjenigen
Perſonen näher zu begründen, die den Unterſtützungs=
wohnſitz
hier nicht erworben haben, denen wir daher

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
5557) Riedlinger, Beigeordneter.

Schwingmehl, Weißbrod ein kleinen
Brödchen), Schwarzbrod I. u. 2. Sorte.
Die näheren Bedingungen können In=

Großherzogiche Burgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
5593)
Hickler, Beigeordneter.
304

[ ][  ][ ]

2

alle und jede Hülfe ſo lange verweigern mllſſen, bis ſie
ſich entſchloſſen, haben, daneben: auch die Hülfe der
öffentlichen Armenpflege nicht zu verſchmähen. wekio
¾n e hhs
Verhältniß zur öffenklichen Armenpflege und zu anderen.
Vereinen.
Gerade das Feſthalten an dem ausgedrückten Grund=
ſatz
hat unſere Beziehungen zu der öffentlichen Armen=
verwaltung
in derſelben ungetrübten Harmonie erhalten,
in der ſie ſich früher ſchon befunden, und wir können
mit Befriedigung darauf ſehen, daß in dem Entwurf
des Voranſchlags für die Stadt Darmſtadt für 188081
die ſegensreichen Bemühungen unſeres Vereins anerkennende
Erwähnung gefunden haben.
Auch unſere Beziehungen zu anderen hieſigen wohl=
thätigen
Vereinen ſind die gleichen guten geblieben und
haben durch gegenſeitiges Aneinandergewöhnen nament=
lich
im Verkehr mit den im vorigen Jahresbericht
ſpeciell genannten Vereinen ſich noch günſtiger geſtaltet.
Aber nicht blos mit hier beſtehenden Vereinen hat unſer
Verein in regem Verkehr geſtanden, ſondern auch mit
vielen anderen auswärtigen Vereinen ſind Beziehungen
angeknüpft. Dem im vorigen Jahr erſchienenen Schriftchen
unſeres Mitgliedes Herrn W. Schwab: Urſachen der
Verarmung und Mittel zur Abhülfe; hat der Verfaſſer
einen Abdruck unſeres Rechenſchaftsberichtes für 1878
beigefügt; hierdurch wurden die Organiſation unſeres
Vereines und die Ergebniſſe ſeiner Thätigkeit auch in
weiteren Kreiſen bekannt. Aus einer ganzen Reihe von
Städten des engeren und des weiteren Vaterlandes gingen
uns in Folge deſſen brieflich und perſönlich vorgebrachte
Erſuchen um nähere Mittheilungen über Einzelheiten,
über Erfahrungen über die Wirkſamkeit organiſcher Be=
ſtimmungen
und anderer Einrichtungen zu, die wir ein=
gehend
zu beantworten uns beſtrebten, ſo daß wir uns
wohl der Hoffnung hingeben dürfen, daß unſere Er=
fahrungen
auch in weiteren Kreiſen die Bildung ähn=
licher
Vereine gefoͤrdert und die Erreichung gleicher Ziele
auch an anderen Orten erleichtert haben. Wenn auch
ſelbſtredend dieſer Verkehr mit auswärtigen Vereinen die
Erreichung unſerer Zwecke nicht unmittelbar gefördert
hat, ſo kann ſeine Fortſetzung doch nur in hohem Grade
geeignet ſein, auch die auswärts gemachten Erfahrungen
uns nutzbringend zu machen und Einrichtungen, die ſich
anderwärts bewährt haben, auf unſeren Boden zu über=
tragen
.

1
Milglieder und Beiträge.

Die Zahl der Mitglieder, die ſich Ende 1878 auf
1170 belief, ſtieg bis Ende 1879 auf 1209. So er=
freulich
auch nach dieſer Zahl die rege Theilnahme der
Vewohner unſerer Stadt an den Bemühungen des
Vereins erſcheint, ſo hält ſich doch leider noch eine nicht
ganz unbedeutende Zahl von Einwohnern unſerem Ver=
eine
fern, und eine an viele derſelben vor Kurzem ge=
richtete
ſpecielle Einladung zum Beitritt hat große Re=
ſultate
nicht gehabt. Wenn auch Manche ſich davon
durch ihre Anſichten über die Nothwendigkeit anderer
nebung der Wohlthätigkeit abhalten laſſen mögen,

Andere auch meinen, ſich des perſonlichen Almioſengebens
nichr entſchlagen zu können,iſo iſt dochjauch unzweifel=
häft
die' Zahl Derjenigen nicht= geringjudie aus Theil=
nähmldſigkeit
den Beſtrebungen des: Vereins nichts näher
getreten' ſind und ſie deßhalb nicht zurwürdigen gelernt
häben=Die Aufgabe der thätigen Mitglieder'des Vereins
und Aller, die ſeine Thätigkeit=mit Intereſſe verfolgen,
muß es nun ſein, auch in ſolchen Kreiſen Theilnahme
für denſelben zu erwirken und neue Mitglieder und neue
Mittel ihm zuzuführen. . h, h viimn uſ=
Die Beiträge einſchließlich der von den Allerhoͤchſten
und Höchſten Herrſchaften gewährten Beträgel beliefen
ſich auf 21,981 M. gegen 21,699 M. 50 Pf. m1878,
mithin trat eine der Erhöhung der Zahl der Mitglieder
ziemlich entſprechende Erhöhung derſelben ein=
An einmaligen Geſchenken erhielten wir die Summe
von 980 M. 72 Pf. in Einzelbeträgen zwiſchen 3 M.
und 400 M.; die meiſten derſelben kamen von Mit=
gliedern
des Vereins her, die dadurch je nach ihren
Mitteln oder nach den größeren Aufgaben des Vereins
Ae
denſelben kräftigen wollten.
Da keiner der Geber die Intention ausgeſprochen,
unſer geringes Kapitalvermögen durch ſeine Gabe ver=
mehren
zu wollen, wurden dieſe einmaligen Zuwendungen

zu laufenden Ausgaben verwendet.

Verwendung der Mittel.

a) Im Allgemeinen
Außer den zuſammen 22,861 M. 72 Pf. betragenden
Beiträgen und einzelnen Gaben ſtanden uns an Zinſen
aus den jeweils bei der Volksbank deponirten Beiträgen
und aus dem 3200 M. betragenden Reſervefond 641 M.
68 Pf. zur Verfügung, der in 1879 übergegangene
Kaſſenvorrath betrug 7354 M. 60 Pf., endlich wurden
auf Darlehen 519 M. zurückgezahlt, ſo daß die Ge=
ſammteinnahme
einſchließlich eines zufälligen Poſtens
von 12 M. 95 Pf. ſich auf 31389 M. 95 Pf. be=
rechnete
.
Ge.
Hiervon nahmen die Verwaltungskoſten: 1903 M.
38 Pf. in Anſpruch, an Unterſtützungen wurden 20,780 M.
88 Pf., an Darlehen 486 M. verausgabt, ſo daß ein
Kaſſevorrath von 8219 M. 69 Pf. in die Rechnung für
1880 überging.
Gucd
Für Unterſtützungen und Darlehen wurden mithin
3192 M. 38 Pf. nehr verwendet, als im vorhergehenden
G

Jahre.
Hier muß noch erwähnt werden, daß Ihre Majeſtät
die Kaiſerin von Rußland bei ihrem letztjährigen
Aufenthalt in Jugenheim uns den Betrag von 630 M.
Allergnädigſt zuſtellen ließ, um denſelben durch unſere
Organe an von Allerhöchſt Ihr beſtimmte Einwohner
von Darmſtadt vertheilen zu laſſen. Da, wie geſagt,
die Empfänger im Voraus beſtimmt waren, haben wir
davon abſehen zu dürfen geglaubt, dieſe Summe durch
unſere Rechnung laufen zu laſſen, haben aber den Nach=
weis
ihrer Verwendung wie verlangt erbracht. " ½
Vorgreifend kann ferner noch die Mittheilung= ge=
macht
werden, daß ein unbekannter Menſchenfreund uns

Sturm von Verlin, A. Miges von Lauben -Pangenbach von Elberfeld,
Huner von Erfurt, F. Wurt von Hannover, Kaufleute. Kullmann, Oeconom
von Altenburg. C. Weetlander und Gemahlin, K. preuß. Amtsrichter von
Vittburg. Müller von Leipzig, A. Faber von Stuttgart, J. Leicher von
Caſſel, Paul Kander von Berlin, Kaufleute.

er mnotnthe. Scirper frneri urc .
Tag und Nacht gleichzeittg an der Herſtellung der zweiten Auflage arbeiten
läßt wird dieſe innerhalb kurzer Friſt vollendet und damit auch zu be=
riedigen
ſein die allgemeine Theilnahme an dem - Dekamerone vom
Burgkheaters.

Hierzu eine Beilage für Aicht=Boſtabonnenten. beirz: Rechenſchaftsbericht des Vorſtandes des Vereins gegen Verarmung u. Betteleili.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

[ ][  ][ ]

3

in denv erſten=Monaten,des Jahres. 1880 den Betrag=
von
11000 Minzur=Verfügung=ſtellte, um, daraus= arme.
Kinder mit warmen,Kleidern und Schuhen zu verſehens
Auch: dieſen Betrag= iſts nicht, nin, der Rechnung, vereinz.
nahmt, die Verwendung=vielmehr anderweit nachgewieſen,
worden; zwir=glaubten= aber durch dieſe Erwähnung, dem=
edlen
Geber mochmalsj unſern Dank ausſprechen zu, ſollen,

Im Laufe des Jahres 1879 wurden in 856 Fällen
Unterſtützungensverabreicht, in: 8 Fällen Darlehen ge=
währt
, während. die entſprechenden Zahlen, in, 1878.
680 und 13 waren: Die meiſten, der Fälle, kamen im
December vor; nämlich 154, die wenigſten im Auguſt,
nämlich 39. Der Monat December allein erforderte
3061 M. 77 Pf., September mit 42 Fällen 1031 M.
Im Durchſchnitt wurden in jeder der 51 Sitzungen des
Vorſtands 17 Unterſtützungsgeſuche berückſichtigt. Unter
den 856 Füllen, in denen Unterſtützung gewährt wurde,
befinden ſich 230, in denen eine zwei= oder mehrmalige
Unterſtützung eintrat. Auch jetzt war wieder die Zahl
der Gaben bis zu 20. M. die größte, nämlich 460: in
333 Füllen wurden Gaben von 21- 40 M., in 56
ſolche von 41-60 M., in 5 von 61-80 und in 2
von über 80 M. gewährt. Die Höhe der Darlehen
bewegte ſich zwiſchen 26 und 100 M. Bezüglich der
Gewährung der letzteren mußten wir auch im abgelaufenen
Jahre möglichſte Zurückhaltung bewahren, da eine große
Anzahl derſelben nicht wieder zurückbezahlt werden konnte
und es vielen der um ein Darlehen Nachſuchenden von
vornherein klar ſein mußte, daß ſie- nie in die Lage
kommen würden, auch nur einen Theil ihrer Schuld
abzutragen. Uebrigens beweiſt doch die Thatſache, daß
ein nicht ganz unbedeutender Theil von Darlehen zurück=
bezahlt
worden, daß die Gewährung von Unterſtützung
in dieſer Form nicht wohl entbehrt werden kann. Iſt
doch keine andere Form gleich geeignet, um dem Hülfe=
ſuchenden
wieder Vertrauen auf die eigene Kraft und
Hoffnung auf demnächſtige Selbſtſtändigkeit einzuflößen!
Die Urſachen, aus denen unſere Hülfe in Anſpruch
genommen wurde, waren im Weſentlichen dieſelben, wie
wir ſie in vorderen Jahresberichten 'ſchon erwähnt haben.
Nur. daß im abgelaufenen Jahr wohl noch in mehr
Fällen als früher Verdienſtloſigkeit, die Unmöglichkeit,
lohnenden Erwerb, zu finden, hervortraten. Dieſer ge=
ſteigerten
Noth= gegenüber konnte denn auch von unſerer
Seite durch Nachweis von Arbeit nicht weſentlich ge=
ſteuert
werden, da natürlich Arbeit nur in ſehr be=
ſchränktem
Maaß begehrt wurde. Außerdem hat die
früh eintretende ſtrenge Kälte manche Opfer von uns
gefordert. Um dem Bedürfniß an Brennmaterial bei
ärmeren Einwohnern einigermaßen abzuhelfen, haben wir,
wie oben ſchon angedeutet, im December beſtimmt, daß
alle Helfer und Helferinnen, ohne deßhalb dem Vorſtand
oder auch nur der Bezirksverſammlung Vorlage zu
machen, ermächtigt ſeien, Bedürftigen ſofort Steinkohlen,
für den Einzelnen allerdings. nur bis zu 5 Centnern,
auf=Koſten=des Vereins verabfolgen zu laſſen. Es war
dies eine durch die Ungunſt der Witterung veranlaßte

Maßregel, durch die gllein. aber möglich war den Armen
ſofort, das ſo dringend erforderliche Brennnaterial zu
verſchaffen.Da, dieſe Einrichtung auch noch durch einige
Monate des Jahres 1880 beſtand, die deßfallſigen
Leiſtungen=des-Vereins- aber wohl; nur, im Zuſammen=
hang
des ganzen Winters= dargeſtellt werden können,
behalten, wir. uns Näherez auf. den nächſten Jahres=
bericht
, vor.
12
Im letzten Jahresbericht haben wir des Projects
erwähnt, unter Leitung und Verantwortlichkeit des Ver=
eins
. Einrichtungen herbeizuführen, durch die es der
ärmeren Klaſſe, ermöglicht würde, auch ganz kleine Er=
ſparniſſe
zinstragend anzulegen. Wir geben jetzt im
Anhang einen von einem unſerer Mitglieder ausgearbeiteten
vollſtändigen Plan zur Gründung einer Pfennigſparkaſſe,
in der Hoffnung. daß die Grundzüge deſſelben ſich all=
gemeiner
Zuſtimmung erfreuen möchten und wir dadurch
recht bald in den Stand geſetzt würden, dieſe Einrichtung
in das Leben zu führen.
Gar manchmal wurden wir, wie namentlich wieder=
holk
im letzten Jahre, wahrhaft erſchreckt durch Fälle,
in denen zwei ganz junge Leute geheirathet hatten und
ſchon bei der Geburt des erſten Kindes bei der Einbe=
rufung
des Mannes zu Reſerve= oder Landwehrübungen
unſere Hülfe in Anſpruch nahmen, oder wo ein ganz
junger Mann ein um 15 Jahre älteres Mädchen ge=
heirathet
hatte und nach Verbrauch der wenigen Spar=
pfennige
, die die Frau wahrſcheinlich mitgebracht hatte,
bas Ehepaar um Unterſtützung bat. Grade in ſolchen
Fällen haben wir mit verdoppelter Gewiſſenhaftigkeit
alle näheren Umſtände geprüft und, wenn überhaupt,
nur mit dem ganz unbedingt Nothwendigen geholfen
da wir uns nicht entſchließen konnten, das Eingehen
ſolch leichtſinniger oder unnatürlicher Ehen durch Ausſicht
auf Hülfe durch uns bei dem Eintreten von Noth zu
foͤrdern, doch aber auch da unſere Hülfe nicht verſagen
konnten, wo durch ſie den Leuten vielleicht das Bewußtſein
ihrer Verantwortlichkeit beigebracht werden konnte.
Eine nicht hoch genug zu ſchätzende Hülfe wurde
uns im vorigen Jahr durch die hieſige Suppenanſtalt
zu Theil; ohne dieſelbe würden noch Hunderte unſere
Mittel in Anſpruch genommen, ohne ſie würden wir
Hunderte oder Tauſende von Mark mehr aufzuwenden
gehabt haben, um den Bedürfniſſen unſerer Pfleglinge
zu genügen. Wie wir im letzten Bericht erwähnt, hat
das Comits dieſer Anſtalt uns den Ankauf von Karten
freigeſtellt, um dadurch die richtige Verwendung der von
uns zur Verabreichung von Suppe beſtimmten Mittel
in allen Fällen zu ſichern. Nachdem wir im Winter
1878ſ79 bis Ende 1878 1934 Suppenkarten vertheilt,
ſtieg dieſe Zahl bis Mitte März 1879 um 8712, ſo daß
wir in dem bezeichneten Winter 10646 Karten ver=
wendet
haben. Im Winter 187980 haben wir bis
Ende December 6980 Karten, von da bis zum Schluß
der Anſtalt aber 8538, ſonach im Ganzen 15518 ver=
wendet
. Die Karten waren uns auch jetzt wieder zu
5 Pf., als dem Preis, zu dem die Portion gegen
Baar abgegeben. wurde, zur Verfügung geſtellt. Da
indeſſen zu Beginn des Winters es ungewiß erſchien,

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:

5557) Riedlinger, Beigeordneter.

Schwingmehl, Weißbrod lin kleinen
Brödchen), Schwarzbrod 1. u. 2. Sorte.
Die näheren Bedingungen können In=

Großyerzogliche Burgermeiſterer Darmſtaot.
J. V. d. B.:
5593) Hickler, Beigeordneter.

304

[ ][  ][ ]

4

ob die Suppenanſtalt, der die Herſtellung einer Portion
auf ungefähr 9 Pf. zu ſtehen kam, mit den ihr zur
Dispoſition ſtehenden Mitteln würde auskommen können,
wurde beſchloſſen, der Suppenanſtalt für die an uns
abgegebenen Karten die Differenz zwiſchen dem Verkaufs=
preis
und dem Selbſtkoſtenpreis für jede Portion mit
4 Pf. zu erſetzen, und iſt denn auch der betreffende
Betrag für die im November und December v. J. be=
zogenen
Karten in der Rechnung verausgabt. Nachdem
ſich aber alsbald nach Jahresſchluß herausgeſtellt hatte,
daß die Suppenanſtalt, Dank der ihr in ſo reichlichem
Maaß gewährten Beiträge, einer ſolchen Beihülfe nicht
bedürfen würde, wurde Seitens ihres Comitss die Rück=
zahlung
jenes Betrags an unſere Kaſſe verfügt, ſo daß
für die an unſeren Verein abgegebenen Karten nicht mehr
bezahlt worden iſt, als für die gegen Baar gekauften
Portionen.
Noch niemals mag die Zahl der arbeitsloſen
Fremden, ſogenannten Handwerksburſchen, eine ſo große
geweſen ſein, wie im vergangenen Winter. Wir können,
wie früher ſchon dargelegt, uns mit einer directen
Unterſtützung dieſer Leute nicht befaſſen, da wir nicht
in, der Lage ſind, ihre Würdigkeit und Bedürftigkeit,
ihr aufrichtiges Beſtreben, Arbeit zu erhalten, zu prüfen.
Wir haben daher auch im vergangenen Jahr der Polizei=
behörde
Mittel zur Unterſtützung ſolcher Perſonen zur
Verfügung geſtellt. Nachdem wir zu Anfang des Jahres
200 M. hierzu an das Polizeiamt abgegeben, haben.
wir demſelben im December weitere 300 M. überwieſen,
nach deren raſchem Verbrauch wir im Frühjahr dieſes
Jahres nochmals 500 M. in gleicher Weiſe verwendet
haben. In Berückſichtigung der Höhe dieſer Beträge,
in Berückſichtigung der notoriſchen Thatſache, daß unter
dieſen Reiſenden ſich eine ganze Meuge ſolcher Leute
befindet, denen es gar nicht um Arbeit zu thun iſt,
kann man uns nicht hartherzig finden, wenn wir auf
das Dringendſte mahnen, nicht noch durch weitere Unter=
ſtützungen
den Zuzug ſolcher Reiſenden zu vermehren.
Perſönliches.
In der Generalverſammlung vom 28. Mai v. J.
ſind die damals aus dem Vorſtand ausgeſchiedenen
Mitglieder ſämmtlich wieder erwählt worden. Jetzt
haben nach der durch die Statuten gegebenen Ordnung
aus dem Vorſtand auszuſcheiden Frau von Heſſe, Frau
Selzam, die Herren Ganß, Krug, Frhr. von Rotsmann;
außerdem haben wir zu unſerem aufrichtigſten Bedauern

durch den Tod verloren Frau Gauls, und haben die
Herren Ackermann, Harres, Planz und Kirchenrath
Ritſert, theilweiſe mit Rückſicht auf ihren Geſundheits=
zuſtand
, das Amt eines Mitglieds des Vorſtandes nieder=
gelegt
. Die heutige Generalverſammlung wird daher im
Ganzen zehn Vorſtandsmitglieder zu wählen haben.
Mit den beſonderen Functionen innerhalb des
Vorſtandes waren dieſelben Mitglieder betraut, wie
vörher.
Aus der Reihe der Bezirkshelfer haben wir zu
unſerem lebhaften Leidweſen Herrn Hofweißbindermeiſter
Beſt durch den Tod verloren, der mit größter Hingabe
und Pflichttreue gewirkt hat; weiter, iſt Herr von Kopp
ausgeſchieden; in die erledigten Stellen ſind die Herren
Mitprediger Ritſert und Oberrechnungsprobator Weber
getreten.
Zu Helfern und Helferinnen haben wir gar manche
tüchtige Kraft gewonnen, aber immer noch bietet ſich
für Damen und Herren, die ſelbſtthätig im Sinne unſeres
Vereins wirken wollen, reiche Gelegenheit, durch Ueber=
nahme
des Helferamts dieſe ſchönſte und dankbarſte
Thätigkeit zu üben.


Schluh.
Stattdes dienſtlich verhinderten Herrn Oberrechnungs=
probators
Scharmann hat Herr Rechnungsrath i. P.
Schenck die Güte gehabt, die Rechnung für 1879 calcula=
toriſch
zu prüfen. Dieſe Prüfung hat zu Beanſtandungen
keinen Anlaß ergeben. Ueber die ſtatutenmäßige Ver=
wendung
der Mittel des Vereins durch deſſen Vorſtand
wird die Reviſionscommiſſion der heutigen Verſammlung
Bericht erſtatten.


Wir ſchließen mit der herzlichen Bitte an alle
Mitglieder und Freunde des Vereins, demſelben ihre
Theilnahme auch fernerhin erhalten zu wollen, damit
derſelbe noch in erhöhtem Maaße in die Lage verſetzt
wird, dem unheilvollen Bettel zu ſteuern, der Verarmung
vorzubeugen, dem würdigen Armen nach ſeinem Bedürfniß
zu helfen und ihn wieder auf eigne Füße zu ſtellen,
und durch Hebung der Wohlfahrt des Einzelnen die
Wohlfahrt des ganzen Gemeinweſens zu fördern.

Darmſtadt, im Mai 1880,

Für den Vorſtand des Vereins.
Der Vorſitzende:
Der Schriftfuhrer:
Jaup, Miniſterialrath.
Petſch.

Sturm von Verliln, A. Miges von Lauven- Langenvach von Eiverſeld,
Huner von Erfurt, F. Wurt von Hannover, Kaufleute. Kullmann, Oeconom
von Altenburg. C. Weetlander und Gemahlin, K. preuß. Amtsrichter von
Bittburg. Müller von Leipzig, A. Faber von Stuttgart, J. Leicher von
Caſſel, Paul Kander von Berlin, Kaufleute.

Dr. mr.ne.e. -rrcro.
Tag und Raͤcht gleicheinig an der Herſellung der zweiten Auflage arbeiten
läßt wird dieſe innerhalb kurzer Friſk vollendet und damit auch zu be=
friedigen
ſein die allgemeine Theilnahme an dem
Dekamerone vom
Burgtheaters.

Hierzu eine Beilage für Aicht=Poſtabonnenten. beirz; Rehenſchaftsbericht des Vorſtandes des Vereing gegen Verarmung u. Betteleili.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

[ ][  ][ ]

Uinensthnss
. SB. e. ie.
Bno
e veſiee.

D

Ur Gorterttzpickelatrrg

des

Allgemeinen Vereins gegen Verarmung und Bettelei.

Der Allgemeine Verein hat im nun verfloſſenen,
durch ſtrenge Kälte und ungewöhnliche Verdienſtloſigkeit
verderblichen Winter bewieſen, daß er durch umſichtige
Verwendung der ihm anvertrauten reichen Geldmittel,
durch die Thätigkeit ſeiner von Menſchenliebe und Pflicht=
treue
erfüllten Helferinnen und Helfer und durch ſeine
Verbindung mit den anderen Vereinen hieſiger Stadt
vollſtändig im Stande iſt, der vorhandenen Noth, auch
wenn ſie in ſolcher furchtbaren Größe herantritt, aus=
reichende
Hülfe zu bringen.
Weniger befriedigend iſt ein Rückblick auf die Er=
folge
bezüglich der Verhütung der Verarmung. Bei
genauer Prüfung muß man zugeſtehen, daß, wenn auch
bei Unglücksfällen oder ſonſt unverſchuldeter Noth die
augenblickliche Bedrängniß durch die Hülfe unſeres
Vereines oder ſeiner Verbündeten vollſtändig beſeitigt
wurde, wenn auch die in Noth Gerathenen vorher be=
theuert
hatten, ſie würden ſich nun künftig ſelbſt fort=
helfen
können, doch in gar manchen Fällen dieſelben
Leute und Familien bald wieder hülfsbedürftig erſchienen.
Es liegt eben in jeder fremden Unterſtützung eine
Schwächung der eigenen Thatkraft in dem Maaße, daß
man mit Recht behaupten kann: Wer Jemandem etwas
ſchenkt, das er ſich ſelbſt erwerben könnte, wer Jemandem
aus einer Noth hilft, aus der er ſich ſelbſt helfen könnte,
der ſchadet ihm, anſtatt ihm wohlzuthun.
Wie unſeren Helferinnen und Helfern alſo einer=
ſeits
die wichtige Aufgabe zufällt, vor allen Dingen die
vorhandenen Arbeitskräfte zu prüfen, zu wecken, zu er=
muthigen
und zur Verwendung anzuleiten, ſo iſt es die
Aufgabe des Vereins, Mittel zu finden, um der Ver=
armung
vorzubeugen, ohne die eigene Thatkraft und
Selbſtſtändigkeit der in Noth Gerathenen, ohne ihr Ehr=
gefühl
zu ſchwächen. Von größter Wichtigkeit wäre in
dieſer Hinſicht eine wohlorganiſirte Stelle für Arbeits=
nachweis
. Wir haben bereits einen Anfang darin ge=
macht
, der aber, um recht nützlich ſich zu erweiſen, der
Erweiterung und Verbeſſerung vielfach fähig und be=
dürftig
iſt. Außer Namen, Wohnung, Alter und Be=
fähigung
der Arbeitsſuchenden müßte auch nachgewieſen
werden können, welche Perſonen oder Zeugniſſe über ſie

Auskunft geben. Sodann müßte eine Einſchreibgebühr
von Arbeitgebern wie von Arbeitſuchenden erlegt werden.
Dem Arbeitſuchenden würde die bezahlte Gebühr
zur Hälfte zurückvergütet, wenn er Arbeit gefunden, und
ganz zurückvergütet, wenn der Nachweis ohne Erfolg
war. Das Büreau würde auf dieſe Weiſe ſtets wiſſen,
wer von den Arbeitſuchenden Stelle gefunden, und wer
noch ohne Arbeit iſt; ohne Klarheit hierüber iſt ein
regelmäßig guter Erfolg der Bemühungen aber nicht
möglich. Ueber die Art, wie anderwärts auf dieſe
Weiſe die Aufgaben einer Stelle für Arbeitsnachweis
mit gutem Erfolge gelöſt wurden, ſind die Materialien
vollſtändig geſammelt, ſo daß es nur der Ausführung
nach einem bewährten praktiſchen Vorbilde bedarf.
Man hört oft gegen die Errichtung von Arbeits=
nachweiſeſtellen
einwenden, daß, wer keine Arbeit habe,
ja ſelbſt genug Zeit beſitze, um Arbeit zu ſuchen. Dieſe
Anſicht iſt inſoweit ganz richtig, daß es nicht ſchwer
hält, Arbeit zu ſuchen; dagegen iſt es ungemein ſchwer,
paſſende Arbeit zu finden. Und welche Menge von koſt=
barer
Zeit geht bei dem Arbeitſuchen verloren, wenn der
Suchende nicht nebenbei noch in ſchlechte Geſellſchaft
geräth, oder den Muth wie die Luſt zur Arbeit über=
haupt
verliert.
Möglichſt raſcher und zuverläſſiger Nachweis von
Arbeit bewahrt am beſten die Solidität, hat aber außer=

dem auch eine hochwichtige finanzielle Seite.
Es iſt mir in dieſem traurigen Winter gelungen,
einem wackeren Manne eine dauernde Stelle mit etwa
3 Mark pro Tag, und zwei Anderen ſolche Stellen mit
etwa 2 Mark pro Tag zu verſchaffen. Mehreren anderen
Männern und Frauen konnte ich wenigſtens während
des Winters täglichen Verdienſt beſchaffen. Der Arbeits=
verdienſt
nur dieſer drei erſteren Perſonen beträgt aber
jährlich etwa 2200 Mark; drängt ſich da nicht die
Frage auf: welcher Verein könnte denn mit ſolchen
Summen helfen, wie ſie die nachgewieſene Arbeit bringt?
Und dieſe Arbeit kann die Leute zugleich vorwärts, zu
Wohlſtand und Zufriedenheit bringen.
Ich ſage, die Arbeit kann die Leute vorwärts
bringen zu. Wohlſtand und Zufriedenheit, denn ſie wird

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
5557) Riedlinger, Beigeordneter.

Schwingmehl, Weißbrod (in kleinen
Brödchen, Schwarzbrod I. u. 2. Sorte.
Die näheren Bedingungen können In=

Großherzogiche Burgermeineret Darmſadt.
J. V. d. B.:
5593) Hickler, Beigeordneter.

304

[ ][  ][ ]

es hür thun, weün zum Fleiß, welcher eEwirbk, ſich
die Sparſamkeit. geſellt, welche erhält, und damit=
kömmen
wir zu dem zweiten, noch ungleich wichtigeren
Mittel, welches wir finden= und auf jede-Weiſe fördern
müſſen, um der Verarmung. vorzubeugen, nämlich= Fül=
Nr.
der Forderung der Sparſamkeit.
Die Sparſamkeit bewahrt uns in ſſchlimmen Tagen
vor Hunger und Elend, vor der Roth, welche unſeren
Beſitz in die Hände der Pfandleiher und Wucherer
liefert, welche zum Betteln und oft zu Verbrechen führt;
die Sparſamkeit macht uns fähig, in der Roth uns
ſelbſt zu helfen, und damit macht ſie uns zu wahrhaft
unabhängigen Menſchen.
Die Sparſamkeit wird aber auch überaus reich be=
lohnt
, nicht nur durch das wachſende Kapital, ſondern
auch durch das wachſende Anſehen des Sparſamen, durch
das öffentliche Vertrauen, welches ſich ihm zuwendet.
Die beſſeren Stellen, der höhere Verdienſt fallen ihm
zuerſt zu, weil man ihm vertraut, weil die Erfahrung
lehrt, daß der Sparſame Gewalt über ſich ſelbſt hat,
daß er müäßig und ehrlich iſt, daß er nichts thun wird,
was ſeinen guten Namen, ſeine Zukunft ſchädigen könnte.
Der Sparſame wird für dieſe beſſere Zukunft auch von
Tag zu Tag befähigter; denn er kann z. B., wo es
Roth thut, beſſeres Werkzeug anſchaffen, eine kleine
Caution ſtellen oder ſich beſſer kleiden.
So wird aus dem Sparſamen meiſtens der wohl=
ſtehende
angeſehene Mann, in deſſen Familie Ordnungs=
liebe
, Ehrenhaftigkeit und alle Tugenden erblich werden,
zum Segen der Gemeinde und des Landes, welche ſolche
Bürger beſitzen.
Aber dieſe uns im Leben ſchützende und beglückende
Tugend der Sparſamkeit iſt nicht leicht; der erſte Ent=
ſchluß
, ſich eine Ausgabe zu verſagen, um zu ſparen, iſt
unendlich ſchwer, beſonders wo die Einnahmen gering,
und die Bedürfniſſe oder die Verlockung zum Vergnügen
groß ſind.
Das Letztere gilt namentlich von den jungen Männern,
bei welchen Sparſamkeit am wenigſten zu finden iſt.
Für ſie, die mehr außer dem Hauſe leben als Mädchen
und Frauen, iſt die Verführung und der Einfluß ſchlechter
Geſellſchaft weit ſchlimmer, und ſo lehrt leider die Er=
fahrung
, daß in die leichtfertig geſchloſſenen Ehen in der
Regel der junge Mann ohne jedes Einbringen von Geld
und Geldeswerth tritt, während die Frau ſallein einige
Erſparniſſe mithringt, welche dann in kürzeſter Friſt
verlebt werden.
Der erſte Entſchluß zum Sparen muß deßhalb
namentlich den jungen Männern erleichtert werden durch
möglichſt bequeme Gelegenheit, von dem erhaltenen
Arbeitslohne ſogleich etwas der ſicheren Sparkaſſe anzu=
vertrauen
.
In die ſtädtiſche Sparkaſſe kann als kleinſte Ein=
lage
Eine Mark eingelegt werden; bei geringen Ein=
nahmen
kann aber das Sparen meiſtens nicht mit
Mark, es muß mit Pfennigen angefangen werden.
Der erſte Entſchluß zum Sparen muß alſo weiter
erleichtert werden durch Einrichtung von Sparkaſſen für
kleinſte Beträge.

ms Die Eiltwohnetſchafk Darmſtadts hak in ihrer Vers
einigung diesKraft gefunden, die ventſittlichenderBettelei=
abzuſchaffen
, die vorhandene ärbeitsunfähige Noth= zu
unterſtützen; und vielfach= zu: verhindern,,daß aug Un=
glücksfällen
dauernde Verarmung=entſtehe; ſolchenſegenss
reiche=Erfolge können uns-mur dazu ermüthigenzinuns,
auch, zu= der beinahe noch wichtigeren Aufgabe, zu ver=
binden
, die freiwillige Sparſamkeit und ldamih die:
moraliſche- und wirthſchaftlicheSelbſtſtändigkeik=unter
unſeren Mitbürgern zu fördern. 3.½5öb- niiſtlluſ=
. Wir wollen deshalb an verſchiedenen=Punkten, der:
Stadt Pfennigſparkaſſen errichten, in welche, an jedem=
Samstag Abend Erwachſene ſowohl als Kinder Exſpar=
niſſe
von 5 Pfennigen an einlegen können.
G.
Wie ſich die Sparpfennige vermehren, ergibt folgende
ſummariſche Berechnung.
.
Wöchentliche Einlagen betragen mit den erwachſen=
den
Zinſen, das Jahr nur zu 48 Wocheneinlagen ge=

rechnet:
in 8 Jahren: in 10 Jahren: in 15 Jahren: in 20 Jahren:
von 5 Pfennigen: M. 1306 M. 28.92 M. 4818 M. 7168,
26.24 5816 97. - 144.20,
10
5261 11658 1844 289.16,
20

50 13208 29276 48824 72608.
Wir ſehen hieraus, wie raſch mit den Zinſen die
Erſparniſſe wachſen, und wie leicht es iſt, für die eigene
Zukunft, für Nothfälle, und für Confirmation, Lehrzeit
und Ausſtattung der Kinder durch kleine wöchentliche
Erſparniſſe vorzuſorgen.

Geſchäftsbetrieb der Pfennigſparkaſſen.
DiePfennigſparkaſſen nehmen Beträge von 5 Pfennigen
an in Empfang, ertheilen darüber unentgeltlich Quittungs=
büchlein
und ſchreiben die Einlagen in ein Tagebuch,
aus welchem dieſelben in das Hauptbuch auf den Namen
des Einlegers eingetragen werden.
Die Geſammteinnahme jedes Zahltages wird im
Tagebuch addirt, von dem Beamten der Pfennigſparkaſſe
unterſchrieben, der Betrag an die ſtädtiſche Sparkaſſe
als Einlage der betr. Sparſtatiön eingezahlt und dort
G.

quittirt.
Sobald die Einlagen eines= Pfennigſparbüchleins
1 Mark erreichen, wird dieſer Betrag in der ſtädtiſchen
Sparkaſſe auf den Namen des Einlegers eingetragen= und
verzinſt. Ein Büchlein der ſtädtiſchen Sparkaſſe wird
dem Einleger behändigt, welcher alſo die richtige Ein=
ſchreibung
ſeiner Einlagen ſtets ſelbſt überwachen kann.
Die Pfennigſparkaſſen leiſten keine Rückzahlungen, wohl
aber die ſtädtiſche Sparkaſſe; ſoll alſo eine Pfennig=
einlage
zurückgenommen werden, ſo hat der Einleger
oder deſſen Erben die Einlage bis zu 1 Mark zu ver=
vollſtändigen
, dann wird ſie in die ſtädtiſche Sparkaſſe
eingelegt und kann von dort zurückgenommen werden.
Zur Sicherſtellung aller Pfennigeinlagen unter dem
Betrag von 1 Mark wird bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe
eine Einlage von Eintauſend Mark gemacht, aus welcher,
ſowie aus den erwachſenden Zinſen, alle Verluſte, welche
durch Verſchulden der Beamten der Pfennigſparkaſſen
entſtehen ſollten, den Einlegern erſetzt werden müſſen.

Sturm von Verlin, A. Riges von Lauben - Langenbach von Eiverſeld,
Huner von Erfurt, F. Wurt von Hannover, Kaufleute. Kullmann, Oeconom
von Altenburg. C. Weetlander und Gemahlin, K. preuß. Amtsrichter von
Bittburg. Müller von Leipzig, A. Faber von Stuttgart, J. Leicher von
Caſſel, Paul Kander von Berlin, Kaufleute.

Tag und Nächt gleicheitlg an der Herſtellung der zweiten Auflage arbeiten
läßk wird dieſe innerhalb kurzer Friſt vollendet und damit auch zu be=
friedigen
ſein die allgemeine Theilnahme an dem - Dekamerone vom
Burgtheater

Hierzu eine Beilage für Aicht=Poſtabonnenten, betrz; Rechenſchaftsbericht des Vorſtandes des Vereins gegen Berarmung u. Betteleii.

[ ][  ][ ]

7.

Dieſe Cautionsſumme, von4999, M.,wird, von2 dem
Allgemeinen, Verein, gegen=Vexarmung und Bettelei, ſtets,
vollzählig exhalten, werden. vssnnso-; ſochinſoo
11 Der Vorſtand=des- Allgemeinen Vereinshügegen,
Verarmungl-und=Bettelei/ ernennt= zur. Oberleitung=derg
Pfennigſparkaſſen; ein Curatorium von' drei Petſonen,
deren eine=Mitglied des Vorſtandes der ſtädtiſchen Spar=
kaſſe ſein=ſoll"½ ½½.
u c
b
Wir'fanden: bei den Beamten der Sparkaſſeldas.
erfreulichſte Verſtändniß für die Wichtigkeit des Unter=
nehmens
und, das. freundlichſte Entgegenkommen. bei
Verabredung= der Geſchäftsordnung. ½½.
1Die Anlehnung der Pfennigſparkaſſen an die ſtädtiſche
Sparkaſſe gewährt beiden Theilen große Vortheile, weil
von den Pfennigſparkaſſen weder eigentliche Bureaux
noch Caſſe geführt zu werden brauchen, und durch die
Verwaltung der Sparkaſſe wie durch die Garantie der
Stadt den Einlegern größtmögliche Sicherheit geleiſtet
wird, während die ſtädtiſche Sparkaſſe ihren höchſten
Zweck, die Sparſamkeit immer allgemeiner zu machen,
und hierdurch den Wohlſtand der Einwohnerſchaft zu
heben, ohne große Vermehrung ihrer Arbeit, durch die
reiwillige Hülfe der Bürger weit vollſtändiger als bis=
her
erreichen wird.
Die Koſten der erſten Einrichtung der Sparſtationen
und der Büchlein für Pfennigeinlagen ſind uns bereits
zur Verfügung geſtellt, und ebenſo liegt die Summe
von 1000 M., welche zur Sicherheit der Pfennigeinlagen
beſtimmt iſt, ein Geſchenk eines Mitgliedes des Allgemeinen
Vereins, bereits in der ſtädtiſchen Sparkaſſe, und das
betreffende Büchlein in den Händen des Vorſtandes des
Allgemeinen Vereins welcher ſomit nur in ſpäterer Zeit
die neuen Büchlein wird anzuſchaffen haben.
Auch die wichtige Frage der Errichtung der einzelnen
Stationen in den verſchiedenen Bezirken der Stadt darf
als gelöſt betrachtet werden trotz ihrer Schwierigkeiten.
Die Ehrenämter der Sparſtationen müſſen nämlich,
wenn ſie für die Dauer keine Beläſtigung werden ſollen,
von Perſonen verwaltet werden, welche ohnedies die
Samstagabende zu Hauſe zubringen; die Locale ſollen
leicht zugänglich ſein, und in denſelben kein Verkauf
von ſolchen Waaren. ſtattfinden, welche zum Geldaus=
geben
anſtatt zum Sparen verlocken könnten. Dabei
iſt es nothwendig, in jedem Stadtbezirke eine Spar=
ſtation
zu errichten, theils zu möglichſter Bequemlichkeit
der Einleger, theils um die einzelnen Stationen vor

jeder Ueberlaſtung ymit Arbeit, und Vexantwartlichkeit
zu, bewahren.
)
m Schon haben, ſich aher hochgeächtete Männer bereit
exklärt, ſolche=Sparſtationen, zu übernehmen, ſo daß dem
Beginn,der Thätigkeit. der Pfennigſparkaſſen keinerlei
Schwierigkeiten mehr im Wege ſtehen: derſelbe wurde
nur, auf, den He iſt, 1880 verſchoben mit Rückſicht auf
die gegenwärtig ungemein ſchwere Zeit für Arbeit und
Verdienſt, und ſo dürfen wir zuverſichtlich hoffen, dem=
nächſt
ein Inſtitut zu begründen, welches unſerer Stadt
ſum. größten, Segen werden wird.
Daß eine ſtets wachſende Zahl der beſten Einwohner
veranlaßt wird, ſich mit perſönlicher Arbeit um die
Beſſerung der Lage ihrer Mitbürger zu bemühen, dürfen
wir für einen wichtigen Fortſchritt gegenüber früheren,
Zuſtänden halten, für einen werthvollen Gewinn der
Menſchenliebe. Aber die Theilnahme an den Beſtrebungen
zur Verbeſſerung der Armenpflege und zur Verhütung
der Verarmung iſt nicht mehr vorzugsweiſe ein Gebot
der Religion und der Humanität, ſondern ſie iſt durch
die Roth der Zeit, durch zunehmenden Leichtſinn und
durch die Geſetze über die Freizügigkeit eine gemeinſame
dringende bürgerliche Pflicht für Alle geworden.
Nur einer ſolchen Vereimigung Aller zu gemeinſamem
Wirken kann es gelingen, jede wirkliche Noth nach ihrem
Bedürfniß und ihrer Dauer zu unterſtützen, während.
vereinzelte Beſtrebungen nur dazu führen können, es
hieſigen wie von außen zuziehenden Perſonen zu er=
leichtern
, anſtatt ihre Arbeitskräfte für das eigene wie
das Gemeinwohl anzuſtrengen, ſich auf. Koſten Anderer
ernähren zu laſſen. So wollen wir denn hoffen,
daß die gleiche Einmüthigkeit, welche uns zu ſo be=
friedigenden
Erfolgen auf dem Gebiete der freiwilligen
Armenpflege führte, auch die Beſtrebungen zur Verhütung
von Verarmung, durch Nachweis von Arbeit und Hebung
der Sparſamkeit, unterſtützen möge, und daß unſere
Mitbürger von dieſen neuen Einrichtungen recht eifrigen
Gebrauch machen. Wir ſind überzeugt, daß insbeſondere
die Pfennigſparkaſſen den Zweck erfüllen, wozu ſie er=
richtet
werden; recht Vielen die Bahn zum Vorwärts=
kommen
im Leben, zu Wohlhabenheit und Zufriedenheit
zu eröffnen, recht Viele durch kleinen Anfang zu Menſchen
zu machen, welche ſich ſelbſt beherrſchen können und
dadurch wahrhaft ſelbſtſtändig. frer und glücklich werden.
Darmſtadt, im April 1880.


Bm. Schwaß ſen.
½

L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
5557) Riedlinger, Beigeordneter.

Schwingmehl, Weißbrod (in kleinen
Brödchen), Schwarzbrod 1. n. 2. Sorte.
Die näheren Bedingungen können In=

Gropyerzogliche Burgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
5593) Hickler, Beigeordneter.

304

[ ][  ]