SabbuiſuvetstLbuth, 
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            entgegengenom=
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ncd Poſtaufichlag und Beſtellgebühr.
Mit der Samtags=Beilage:
 Sferate 
vedmengenommer nOanhen 
don der Expedition. Rheinkr. Rr. 2. 
mBeſſungen von Friedr Böher 
Holzſtraße Nr. 18, Ewie ain 
von ele ſolden Uramen-Eur. 
ditionz.
 142. Jahrgang. 
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, ſowie des Großh. Pollizelamtz Parmſtadt.
„2.
Di en s t a g de n 16. Dezember.
157D.
 Zu publiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 36: 
Uebereinkunft mit Belgien und mit Luxemburg wegen Zulaſſung der beiderſeiligen Staatsangehörigen 
zum Armenrecht.
 B e k a n n t m a ch u n g. 
In der Sitzung des Kreistags des Kreiſes Darmſtadt am 8. d. Mts. wurde: 
1) dem Antrag, den Credit der Rubrik 26 „Kreisunterſtützungen: des Voranſchlags der Kreiskaſſe für 1879 von 21300 M. 
auf 26206 M. zu erhöhen und zu dieſem Zwecke bis zum Jahr 1881 ein Kapital im Betrage von 4900 M. aufzunehmen, die 
Genehmigung ertheilt; 
2) beſchloſſen, den von dem Kreistagsabgeordneten Oberbürgermeiſter Ohly dahier eingehrachten Antrag, 
„daß eine Abänderung des Geſetzes vom 14. Juli 1871 in der Richtung zu veranlaſſen ſein möchte, daß die 
Functionen der Landarmenverbände auf den Staat, event. auf die Provinzen übertragen werden," 
an Großh. Miniſterium des Innern und der Juſliz zu richten; 
3) an die Stelle des aus dem Kreisausſchuß ausgeſchiedenen Herrn. Oberfinanzraths Hofmann Herr Rechtsanwalt 
Lindt dahier zum Mitglied des Kreis=Ausſchuſſes gewählt. 
Darmſtadt, am 11. Dezember 1879. 
Der Kreis=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt. 
Spamer, Regierungsrath. 
B e k a n n t m a ch u n g. 
Laut Bekanntmachung der Königlich Bayeriſchen Regierung von Mittelfranken, Kammer des Innern, d. d. Ansbach den 
5. l. Mts. ſind auf Grund des 8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. Ottober v. Js. gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der 
Socialdemokratie die nachſtehenden Druckſchriften verboten: 
1) „Der Zeitgeiſt.n Eine Stlizgze von E. K. 2. Auflage. Fürich 1876. Verlag der Vollsbuchhandlung, ein 
            unver=
änderter Abdruck der am 23. Oktober 1878 von Königlichem Polizeipräſidium zu Berlin verbotenen Druckſchrift: Der Zeitgeiſt. 
Eine Skizze von E. K. Chicago 1873. Verlag und Druck von Charles Ahrens in Chicago. 
2) Eine mit der Aufſchrift; „An die Partei= und Geſinnungsgenoſſen von Nürnberg und Umgegend= und den 
            Unter=
ſchriften „C. Grillenberger, J. Scherü' erſchienenes, in der Genoſſenſchaftsbuchdruckerei Nürnberg gedrucktes, ſocialdemokratiſches 
Flugblatt ohne Datum. 
Dies wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. 
Darmſtadt, den 11. Dezember 1879. 
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt. 
Haas. 
B e k a n n t m a ch u n g. 
In Nachſtehendem werden die bezüglichen der Straßenreinigung zur Winterszeit geltenden Beſtimmungen des Polizei= 
Reglements vom 8. November 1856 unter Hinweis auf die Strafvorſchrift in 8 166 pos. 10 des Reichsſtrafgeſetzes in 
Erinnerung gebracht. 
Insbeſondere wird darauf hingewieſen, daß das Streuen von Aſche oder Sand nicht allein bei wirklichem Glatteis, 
ſondern auch bei Winterglätte u. Schnee ſtatthaben muß, ſowie, daß die Straßen nach Weggang des Eiſes ſofort zu reinigen ſind, 
und als Streumittel Sägeſpäne unter keinen Umſtänden zur Verwendung gelangen dürfen. 
8 7. Zur Winterszeit gelten noch weiter folgende Beſtimmungen: 
a) Sobald Glatteis entſteht, muß jeder Hausbeſitzer, ſoweit ſeine Hofraithe, mit Einſchluß der Höfe und Gärten, an der 
            Straß=
oder an öffentlichen Plätzen liegt, auf dem Banquet einen 4 Fuß breiten Pfad mit Aſche oder Sand beſtreuen. An 
            Kreaz=
ſtraßen müſſen die Uebergänge über die Fahrbahn in der angegebenen Breite von den anſtoßenden Hausbeſitzern, denen die 
Pflicht der Reinigung der Fahrbahn ſchon im Allgemeinen obliegt, ebenfalls beſtreut werden.
653
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 M 245 
Hinſichtlich der öffentlichen Plätze und der darüber gehenden Wege liegt die nümliche Verbindlichkeit derjenigen Behorde ob, 
welche außerdem für die Reinigung dieſer Plätze zu ſorgen hat. 
Entſteht das Glatteis zwiſchen 7 Uhr Morgens und 9 Uhr Abends, ſo muß ſogleich, lüngſtens mit Ablauf der erſten 
halben Stunde nachher, entſteht es aber in der Nacht, in der erſten halben Stunde nach Tagesanbruch geſtreut ſein. 
b) An den auf die Straße gehenden Dachkandeln, Goßſteinen und ſonſtigen Ableitungen des Waſſers nach der Straße müſſen die 
Hausbeſitzer das auf den Seitenpflaſtern angeſetzte Eis ſofort aufhauen und wegſchaffen laſſen. 
c) Außerdem haben die Hauseigenthümer dafür zu ſorgen, daß das etwa im Innern der Hofraithen ausgeſchüttete Waſſer nicht 
durch die Floßrinne auf die Straße laufen kann. 
4) Diejenigen Behoͤrden, welche für die Unterhalung der öffentlichen Brunnen zu ſorgen haben, ſind verpflichtet, ſo oft als nöthig 
vor denſelben aufeiſen und mit Aſche oder Sand ſtreuen zu laſſen. 
0) Bei eintretendem Thauwetter haben die Hauseigenthümer das Eis in den Floßrinnen aufhauen und neben den Floßrinnen auf 
Haufen bringen zu laſſen. In Anſehung der an öffentlichen Plätzen herziehenden Flöſſer haben dies Diejenigen thun zu laſſen 
welchen die Sorge für die Reinigung der Plütze im Allgemeinen obliegt. 
9) Das Fahren mit kleinen Schlitten und das Schleifen iſt auf den öffentlichen Plätzen und auf den Seitenpflaſtern unterſagt. 
Die Eltern werden aufgefordert, ihre Kinder deshalb gehörig zu verwarnen. 
Wenn dem vorerwähnten Verbot zuwider dennoch Schleifen auf den Seitenpflaſtern entſtehen, ſo ſind die Hauseigenthümer 
verbunden, ſolche entweder ſogleich mit Sand oder Aſche tüchtig beſtreuen, oder aufhauen zu laſſen. 
8) Bei Schneefall hat jeder Hausbeſitzer, ſoweit ſeine Hofraithe, mit Einſchluß der Höfe und Gärten, an der Straße oder an 
öffentlichen Plätzen liegt, das ganze Banquet bis über die Floßrinne, oder wenn, wie in manchen Straßen der Altſtadt, kein 
Banquet vorhanden iſt, einen 4 Fuß breiten Pfad ſauber kehren und dies bei fortdauerndem Schneewetter ſo oft als nöthig 
wiederholen zu laſſen. In Anſehung der öffentlichen Plätze hat die betreffende Behörde hierfür zu ſorgen. 
Au Kreuzſtraßen muß dieſer Pfad von den anſtoßenden Hausbeſitzern in der Banquetbreite auch über die Fahrbahn 
            fer=
geführt werden. 
b) Aus dem Innern der Hofraithen darf kein Schne und Eis auf die Straße getragen werden, es ſei denn, daß für das augen 
blickliche Wegfahren geſorgt iſt. 
5) Häuft ſich der Schnee auf den nach der Straße gehenden Dächern ſo an, daß er heruntergeworfen werden muß, ſo darf dies 
nur dann geſchehen, wenn Jemand zur Warnung der Vorübergehenden hingeſtellt, oder das gewöhnliche Zeichen der Dachdecker 
ausgeſteckt worden iſt. Den herabgeworfenen Schnee muß der Hauseigenthümer alsbald wegfahren laſſen. 
8 8. Für das Wegfahren des auf den Straßen zuſammengekehrten Koths, ſodann das Wegſchaffen des Eiſes und 
Schnees bei eintretendem Thauwetter, oder wenn dies aus ſonſtigen Rückſichten von der Polizeibehörde für nothwendig erkannt 
wird, hat die ſtädtiſche Behörde Sorge zu tragen. 
8 12. Wenn im Winter bei eintretendem Thauwetter die Floßrinnen aufgeiſt werden, haben die Fuhrleute in den von 
ihnen übernommenen Diſtricten die Eishaufen ſogleich wegzuſchaffen, und es iſt damit ohne Unterbrechung bis zur gänzlichen 
            Be=
ſeitigung der Eishaufen fortzufahren. 
Das vor den öffentlichen Brunnen und an den Schlitzſteinen der Kanäle ſtehende Eis haben die Fuhrleute, wenn es auf. 
gehauen iſt, jedesmal am Reinigungstage mitzunehmen. 
Die Fuhrleute ſind außerdem verbunden, auch dann, gleichviel, ob Thauwetter eingetreten oder nicht, den in den Straßen 
angehäuften Schnee oder Eis wegzuſchaffen, wenn dies der Paſſage halber nöthig erſcheinen und von der Polizeibehörde angeordnet 
werden ſollte. 
Nachläſſigkeiten haben, außer der Beſtrafung, zur Folge, daß in ſolchen Füllen auf Koſten der betreffenden Fuhrleute 
            an=
dere Fuhrleute angenommen werden. 
8 14. Zuwiderhandlungen unterliegen der im Art. 114 des Polizeiſtrafgeſetzes angedrohten Strafe. Außerdem haben die 
Zuwiderhandelnden, wenn die von ihnen veranlaßten Mißſtände auf Anordnung der Polizeibehörde durch andere Perſonen beſeitigt 
werden, die hierdurch entſtehenden Koſten zu tragen. 
Darmſtadt, den 13. November 1879. 
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt. 
Haas.
 Brod=Lieferung. 
Die Lieferung des Brods für die 
            Ge=
fangenen in dem Großh. Gefängniſſe 
            da=
hier für das 1. Semeſter 1580 ſoll im 
Wege der Soumiſſion vergeben werden. 
Diejenigen, welche dieſe Lieferung zu 
übernehmen wünſchen, werden daher 
            einge=
laden, die Lieferungsbedingungen auf dem 
Bureau der Großh. Gefängnißverwaltung 
dahier einzuſehen, ihre ſchriftlichen 
            Sou=
miſſionen, welche auf Laibe zu 3 Pfund 
mit feſtem vom Ladenpreiſe 
            unab=
hängigen Preiſe zu richten ſind, bis zum 
22. d. Mts., ſpäteſtens um 11½ Uhr 
Vormittags, verſiegelt in den daſelbſt 
            auf=
geſtellten, von uns verſchloſſenen Kaſten 
einzuleger und
 Montag den 22. d. Mts. 
Mittags 12 Uhr, 
in dem genannten Bureau der Eröffnung 
der eingelaufenen Soumiſſionen beizuwohnen. 
Darmſtadt, den 12. Dezember 1879. 
Großherzogliche Provinzial=Direction 
Starkenburg. 
10749) 
Küchler. 
Faſſeleber=Verſteigerung. 
Donnerstag den 18. d. Mts., 
            Bor=
mittags halb1 Uhr, wird ein zur Zucht 
untauglich gewordener, gut gehaltener Faſſel= 
Eber an Ort und Stelle öffentlich 
            meiſt=
bietend verſteigert. 
Eſchollbrücken, den 13. Dezember 1879. 
Großherzogl. Bürgermeiſterei Eſchollbrücken. 
10750) 
Kiſtinger.
 Brennholz=Verſteigerung. 
Mittwoch den 17. d. M. von 
            Vor=
mittags 9 Uhr an, werden im 
            Gemeinde=
hauſe zu Beſſungen, aus den Waldungen 
des Großherzoglichen Hauſes und des 
            Landes=
hospitals (Diſtrict Baſſintheil, Burgwald, 
Eichbaumeck, Kroppenſtück ꝛc.) verſteigert: 
Scheiter. Knüppel. Stöcke. Reiſer. 
Rmtr. Rimr. Rtmr. Wellen. 
Buchen 
1800 
Eichen 
5 
3 2000 
Kiefern 3 
190 62 8406 
Darmſtadt, den 11. Dezember 1879 
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen. 
10693) 
Muhl.
 ſ4) 
nſer 
ſin
Bekanntmachung.
R24
 Die auf Freitag den 19. Dezember d. J. anberaumte Mobiliar= 
Verſteigerung in der Dieburgerſtraße findet nicht ſtatt. 
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt. 
1075 
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
 Donnerstag den 18. Dezember d. J, Nachmittags 21 Uhr, 
werden Klappacher Weg Nr. 66: 
1 Fuhrpferd, braune Stute, 1 Waſſerapparat mit vollſtändigem, 
Zubehör, zur Bereitung von künſtlichem Mineralwaſſer, 1 
            Senf=
mühle mit Zubehör, zur Senffabrikation, 
an den Meiſtbietenden gegen baare Zahlung verſteigert. 
Beſſungen, den 12. Dezember 1879. 
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen. 
10633) 
Weimar. 
Liqueur= und Wein=Verſteigerung. 
Mittwoch den 17. Dezember, Vörmittags 9 Uhr, 
wrden aus dem Nachlaſſe des Herrn Jacob Fulda, Rheinſtraße Nr. 12, 
im Gartenſaale nachverzeichnete Liqueure, als: 
100 Flaſchen alter franzöſiſcher Cognac, 100 Flaſchen Jamaica= 
Rum, 70 Flaſchen Arac de Batavia, 24 Flaſchen Whisky (
            ſämmt=
lich Originalwaare), 140 Flaſchen Sedan=Bitter, 70 Flaſchen 
Hamburger Tropfen, 90 Flaſchen Pfeffermünze, 60 Flaſchen 
            Cu=
ragao, 60 Flaſchen Gilka, 8 Flaſchen Kirſchwaſſer, 60 Flaſchen 
ganz alter Zwetſchen=Branntwein, 40 Krüge alter Nordhäuſer, 60 
Flaſchen Madeira, 100 Flaſchen Aßmannshäuſer 187her, 
gegen baare Zahlung verſteigert. 
M. Neuſtadt, HofTarator. 
10634
 Zwangs=Verſteigerung. 
Mittwoch den 17. d. Mts., 
            Vor=
mittags 11 Uhr, 
werden Feldbergſtraße 43 nachſtehende 
            Ge=
genſtände gegen baare Zahlung verſteigert: 
2 Kleiderſchränke, 1 Commode, 
            Eis=
ſchrank, 1 Küchenſchrank, 1 Tiſch, 
Petroleumkanne, 1 Brückenwaage, 1 
Decimalwaage, 1 Bierkarren, 130 
Päckchen Tabak. 
Engel, 
10752) Großh. Gerichtsvollzieher.
 Feilgebotenes. 
Hispel Verkaul. 
Im Großherzoglichen Hof=Orangeriegarten 
werden Mispeln verkauft. 
Beſſungen, den 13. Dezember 1879. 
10753) 
M. Noack. 
10516) Ein ſehr eleganter Schlitten 
preiswürdig zu verkaufen. 
B. Breitwieſer, Rheinſtraße 37.
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 2456 
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Näheres in der Expedition.
 R245 
2456
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in eleganten Einbänden halte ich auch wieder für dieſe Weihnachten in großer 
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Goethe's Auswahl, 16 Bde. in 4 geb. 
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Schiller's ſämmtliche Werke, 12 Bde. in 4 geb. 
6— 
Shakespeare's Werke, 12 Bde. in 3 geb. 
4 20 
Lessing's Werke, 6 Bde. in 2 geb. 
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Hauſf's Werke, 5 Bde. in 2 geb. 
6 
Ryron's ſämmtliche Werke in 3 elegant. Bänden 
50 
Mörner's ſämmtliche Werke, in 1 Band geb. 
4 20 
Molidre's ſämmtliche Werke, in 2 Bde. geb. 
20 
Goethe's Gedichte in Goldſchnitt geb. 
1 
Schiller's Gedichte in Goldſchnitt geb. 
25 50 
Fritz Reuter's ſämmtl. Werke, fein geb. in 7 Bde. 
18 
Heine's jämmtliche Werke, 12 Bde. in 4 geb. 
16 50 
Weber's Demokrit ſämmtliche 12 Bde. in 6 geb.
 Beſtellungen für Außerhalb verſende gegen Nachnahme oder Franco=
            Ein=
ſendung des Betrags. 
Harl Hess, Buchhandlung, 
Darmſtadt, Carlsſtraße 29. 
10232)
 Wpaedrich 
Schaeſer 
14
Ludwigsplatz,
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Citronen, ſchöne, große Frucht, 
Anis, beleſen und großkörnig, 
Mandeln, neue, ausgeleſen, 
Pottasche, chem. rein, 
Ammonium, do. 
Sandel, 
ſeinſt alkoholiſirt, 
Volus,
 bekannler, beſter Waare 
Citronate, 
Orangeate, ſaftig und friſch, 
Aimmt, China, Java, Ceylon, feinſt 
geſtoßen, 
Relken, feinſt geſtoßen, 
Vanillerueker, ächt, kein Vanillin. 
Houig, 
Streuzucker, 
Rosinen, Corinthen.
 Aucker und ſämmtliche Gewürze ſind bei mir pulveriſirt und wird für 
deren Reinheit garantirt. 
1 Vormen werden ausgeliehen. -M 
9595)
Il.
J.
 R245 
L. 
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Auis, beleſen. Sehr ſchönen Honig. 
Sämmlliche Gewürze, ganz und geſtoßen. 
Raffinade und Gewürze, ſelbſt geſtoßen und garantirt rein. 
Blech- und Holzſormen werden ausgeliehen. 
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2457
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Großes Ritterſpiel. 
Eine ſehr angenehme Unterhaltung für, 
die Jugend. Mit 30 großen, höchſt 
brillanten Abbildungen von Rittern und 
ſonſtigen Figuren aus der Ritterzeit, 
Helmen ꝛc. ſowie mit 2 Würfeln. In 
eleg. Carton. Preis 2 Mark. 
Neues Flaggenſpiel. 
Ein intereſſantes Geſellſchaftsſpiel für 
Jung und Alt. Mit 36 Flaggen ver 
ſchiedener Nationen und 6 bunten 
            Auf=
ſtellſcheiben, ſowie 18 Anſagekarten. In 
eleg. Carton. Preis 2 Mark. 
W.Die bunten Flaggen werden im 
Laufe des Spieles nach und nach 
            ſämmt=
lich in den Aufſtellſcheiben aufgerichtet, 
wodurch der reichbeflaugte Spieltiſch 
einen reizeuden Anblick bietet. 
Außerdem ſind noch eine reiche 
            Aus=
wahl anderer unterhaltender und lehr. 
reicher Spiele von Moritz Ruhl in 
Leipzig vorräthig, und ſtehen 
            Verzeich=
niſſe darüber jederzeit zu. Dienſten in 
der Buchhandlung von Joh. Waitz 
10755) 
in Darmſtadt.
 Orangen=Punsch-Esaenz 
per 1 Fl. M. 2.26, per ¼ Fl 1.20, 
Ananas-Punsch-Easenz 
per ¼. Fl. M. 250, per ½ Fl. 1.40 
empfiehlt
 Apotheker, 
F. Soriba, Lirchſtraße. 
Kiederlage bei Hrn. G9. Lerch, Ludwigsplaz.
 8151) Dr. Wander'sVermatoliy (neueſtes 
Lederbl) erweicht ſelbſt das härteſte und älteſte 
Leder, macht daſſelbe dehnbar, geſchmeidig 
und waſſerdicht. Von Jägern ſpeciell 
            ge=
ſchätzt. Beſtes Schmiermittel für Schuhe, 
Stiefel, Pferdehufen, 
            Pferde=
geſchirre, Reitzeuge, 
            Chaiſen=
bedachungen. - Zu haben bei 
Julins Köhler.
 10756) Als paſſende Weihnachts= 
Geſchenke empfehlen wir unſere 
Aquariom. 
Gebrüder Becker, 
Rheinſtraße 3.
 R 245 
Zum Ankauf von Weihnachtsgeſchenken 
10157) 
empfiehlt ſich die 
dewerbehalle, Rheinſtraße 16. 
Grohe Freud zur Weihnachtszen! 
Die ſchönſten und billigſten 
Jugendſchriften und Bilderbücher 
bei 
Harl Hess, 
10758) 
Carlsſtraße 20. 
Paſſend für Weihnachtsgeſchenke. 
10513) 
Speclalltät. 
Auszieh= und Sophatiſche, 
polirte, viereckige Klapptiſche und Kindertiſchchen, in großer 
Auswahl zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen und nur gute Arbeit. 
E. Schmidt, Tiſchlermeiſter. 
Alexanderſtraße 6. 
hil. 
o OSOaOI, 
Darmſtädter Carlsſtraße 29, 
empfiehlt als 
paſſende Weihnachts= Geſchenke. 
Kinder=Kleidchen, geſtrickt und gehäkelt, von 2 M. 20 Pf. an. Etwas 
            Hoch=
feines in Tugkleidchen, die ich als Muſter gekauft und deßhalb ſehr billig erlaſſen 
kann. Damen= und Kinder=Weſten, Lama, Filz=, Lüſtre=, Moirse= und 
            ge=
ſteppte Röcke. Wollene, gewebte und Lama=Hoſen. Große und kleine 
            Unter=
jacken von 1 M. 30 Pf. an. Strümpfe, Beinlängen und Gamaſchen zu jedem 
Preis. Große Eiswolltücher von 1 M. 60 Pf. an, kleinere 70 Pf. Gefütterte 
Winter=Handſchuhe von 50 Pf. an. Köper=Hemden, vollſtändig groß, von 2 M. 
an Warme Schuhe von 1 M. 15 Pf. an. In Damen Hemden führe die 
guten Sorten in Lederleinen, ganz Leinen, Baumwolltuch und Madapolam. Kinder= 
Hemdchen von 50 Pf. an. Große Auswahl in Kragen, Manſchetten, Krauſen, 
Barben und Vorſtecker. Glatte, moderne Kragen von 20 Pf. an. Ebenſo für 
Kinder angefangene und ausgefüllte Schuhe und Träger. Kleine Buntſtickereien 
in Stramin, welche ich nicht mehr führen will, unter dem Preis. 
Zu zahlreichem Beſuch ladet ergebenſt ein
2459
Philipp Versbaoh.
 Gutes und billiges Brandholz. 
Die Bolz-Handlung von H. Gr i m m 
in Eberstadt 
liefert frei ins Haus: 
Mark. Pfg. 
Ein R.=Mtr. Buchen=Scheitholz Ir Klaſſe zu 
11 50 
9 
Ein „ Tannen=Scheitholz 
in 3. 4. 5 und 6 Schnitt geſchnitten und geſpalten 2 Mark mehr. Sehr gute 
Buchen=Werkholzabfälle, die ſich zum ſchnellen Kochen den Herren Gaſtwirthen und 
            Re=
ſtaurateuren, zum Kaffeebrennen den Herren Kaufleuten, und als Porzellanofenbrand 
Jedermann beſtens empfehlen laſſen. Für raſche und reelle Bedienung bin ich ſtets 
beſorgt und ſehe werthen Beſtellungen entgegen. 
[10583
Zurückgeſetzte
 H1oluvidionb 
verkaufe, um möglichſt damit zu 
räumen, zu den billigſten 
Preiſen. 
P. Borbenich, 
10760) Ludwigsſtraße 17.
IO1,
 1Gubllb 
in reichſter Auswahl, von 
den billigſten bis zu 
den feinſten Sorten. 
Nur reelle Waare. 
Feſte Preiſe. 
v- OGIBGhOU, 
10761) Ludwigsſtraße I7.
in
 Tuoh, 
Rips, Gobelin. 
Nichtvorräthiges wird in 2-3 
Tagen nach Wunſch angefertigt. 
bOIDGudd, 
10762) Ludwigsſtraße 17.
 R245 
Für Weihnachts=Geſchenke
 2460 
erlaube mir neben meinem reichhaltigen 
Lager im Silber-Waaren 
mein großes Lager in 
Waaen 
G0lEd versilbertem 
beſtens zu empfehlen. Ich habe eine Weihnachts=Ausſtellung dieſer Waaren arrangirt, 
und bittet der Unterzeichnete, ſich von der Schönheit und Preiswürdigkeit derſelben 
            ge=
fälligſt überzeugen zu wollen. 
A1A bClod.
10763)
 Lampenschirmie zum Ausſtechen. 
16 
Hodellircarton. 
ind 
Parbenkasten, 
Bilder=LP. 
bogen, 
mit Malheften. 
4) 
Papier. 
Bilderbücher, 
Aeltere Bilderbücher, 
Puppen. 
ſchö 
bedeutend im Preiſe zurückgeſetzt, empfiehlt 
9„ 
Reurien zert, 
19 
10764) 25 Ernſt=Ludwigsſtraße 25.
 10765) 
Zu Weihnachts=Geſchenken. 
Rölmisches Nasser 
von Joh. Chr. Fochienberger in Heilbronn, 
welches amtlich geprüft, zur Stürkung und Heilung der Augen, ſeines überaus 
feinen Aromas wegen als Toilette=Mittel gleich empfehlenswerth, in Flacons 35 und 
65 Pfg. — Alleinige Niederlage für Darmſtadt bei 
Chart. Hoppé, Grafenſtraße 25.
 10674) Friſch gebrannte 
lava-Caftes's 
hochfeine kräftige Qualitäten, per Pfund 
1 M. 40 Pf., 1 M.60 Pf. u. 1 M. 80 Pf. 
empfiehlt 
J. P. Polh. 
Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
 10766) Gute Oberheſſiſche Handkäſe 
fortwährend bei 
Werner, 
Ballonplatz 4.
 10767) Getragene Damen=und 
            Herrn=
kleider zu verkaufen (billig). Wo? ſagt 
die Expedition.
 Frische Austern 
ſempfiehlt billigſt. 
WilL. Neber, 
10768) 
Eliſabethenſtraße 14.
 10769) Größere Kiſten u. Poſtkiſtchen 
zu verkaufen bei A. Anton, 
Ecke der Eliſabethen.u. Wilhelminenſtraße. 
10770) 
Stets friſche 
Kunſthefe 
beſter Qualität empfiehlt 
Jacob Schleuning, 
Bleichſtraße 25.
 Empfehle in größter Auswahl: 
omm) Geflügel, 
als: ſeinſt gemäſtete Gänse, Enten, 
Welsche, Capaunen, Hahnen. 
Wildpret: 
Reule, 
Reh-Rücken, 
von 5 M. per St. von 4 M. per St. 
bis 8 M. 
bis 14 M. 
Mirsch-Rücken, Keule, 
per ¼ Kilo 70 Pf. per ¼ Kilo 65 Pf. 
Ragout, 
Bug, 
per 1 Kilo 60 Pf. per ½ Kilo 45 Pf. 
Schwarzwild, per ½ Kilo 65 Pf. 
CiNL. ohrich, 
Großherzogl. Geſlügelhof. 
Bergſträßer Tafelobſt. 
10772) Ff. Birnen: Beurre 
            dHardem-
pont, Doyenne d’Alençon ſind zu verkaufen 
per Ctr. 14 M., per Pfund 15 Pfg. 
Weinheimi. B. Waſſeracker. 
10773) 1. Qualität Lohkäſe 
per 1000 zu M. 10., per 100 zu M. 1.20 
frei in's Haus geliefert. 
Beſtellungen nehmen an: 
Gaſtwirth Simmermacher, Heinrichſtraße, 
„ C. Molter, Waldſtraße.
 Fettes Rindfleiſch 
das ¼ Kilo 50 Pfg.
long
 Arac de Batavia, 
Rum de Jamaica, 
Ananas. 
Punsch-Easenz von 
Arac- 
Joſ. Selner in Düſſeldorf, 
in bekannter, vorzüglicher 
Rum- 
Qualität, 
Burgunder 
empfiehlt 
Carl Cattés, 
vorm. Chriſt. Höhn, 
Mathildenplatz 1. 
10775)
 R. Hahn. 
48 Beſſunger Carlsſtuaße 48
2461
 ICal. Haramem, 
große, geſunde Frucht; 
Ral. Lasolnüsse 
billigſt bei 
Hmianuel Fulld, 
Kirchſtraße 1. 
10776) 
10777) Endivien, Salatkartoffeln 
und Buchen=Aſche. Hochſtraße 8. 
10778) 
Die 
geltkateyen Handlun, 
von 
1hvil, „ o0or, 
Eliſabethenſtr. 14, 
empfiehlt: 
Frische Trauben, 
Tafelrosinen (feinſte Marke), 
Tafelmandeh (a la Princesse), 
Tafelleigen. 
Kuseat-Datteln, 
Haselnüsse, 
vessert, 
orangen, friſche Sendung 
            er=
wartend. 
N1sgeoaſtenes 
70 Pfa. ½ Kilo. 
Darmstädter, 
Langegaſſe 16. 
10779)
 Vermiethungen. 
2721) Rheinſtraße 8 eine freundliche 
Wohnung im Vorderhaus, drei Treppen 
hoch mit allem Zubehör. 
5318) Obere Hügelftr. 30 Zimmer u. 
Cabinet, möblirt. Nüheres bei 
B. L. Trier, Ludwigsſtraße 10. 
7505) Eliſabethenſtraße 44, möblirte 
Zimmer bel Etage, nach der Straße, 
            ſofor=
zu vermiethen. 
8159) Mathildenplatz 5 iſt der dritte 
Stock, 4 Zimmer, 2 Kabinette mit allen 
Bequemlichkeiten, Anfangs Nov zu bez 
8927) Schützenſtraße 9 ein möblirtes 
Zimmer zu vermiethen, eine Stiege hoch. 
9352) Grafenſtraße 19 Hinterbau, 
1 Treppe hoch, 1 unmöbl. Zimmer per 
1. Dezember zu beziehen. 
9357) Sandſtraße 32 drei große 
Zimmer, nach derStraße, nebſt Küche, 
Manſardenzimmer und ſonſtigem Zubehör 
alsbald zu vermiethen. 
9383) Beſſ. Heidelbergerſtr. 57 iſt 
n meinem neu erbauten Hauſe der mittlere 
und untere Stock zu vermiethen und ſofor, 
Chriſtian Eß. 
zu beziehen.
 M 245 
9423) Eliſabethenſtraße 1 im 
            Hinter=
haus ein Logis, ſowie Magazinsräume u. 
Comptoir alsbald zu vermiethen. 
9512) Saalbauſtraße 7 iſt der zweite 
Stock von 5 großen Zimmern und allen 
ſonſtigen Bequemlichkeiten, ſofort beziehbar. 
9813) Bleichſtraße 47, 3. Stock, ein 
chönes möbl. Zimmer gleich zu beziehen. 
9816) Stiftſtraße Nr. 65 3. Stock, 
ganz neu hergerichtet, 3 Zimmer, 2 Kam 
mern, nebſt allen Bequemlichkeiten, für 240 fl. 
10003) 
Kirchſtraße 5 
ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen. 
10012) Eliſabethenſtraße 8 iſt der 
dritte Stock, 5 Zimmer, Küche, Magd= u. 
Bodenkammer ꝛc., an eine ruhige Familie 
zu vermiethen. 
10164) Aliceſtraße 8 iſt der 3. Stock 
ammt allen Bequemlichkeiten zu vermiethen 
und alsbald zu beziehen. 
10173) Ludwigsſtraße iſt der 
zweite Stock meines Hauſes zu 
            ver=
miethen und per 25. März 1880 zu 
beziehen. 
Ferdinand Mann. 
10246) Schützenſtraße 20 ein ſchönes 
Manſardenzimmer an ein lediges 
            Frauen=
zimmer per 1. Januar billigſt zu verm. 
10780) Grafenſtraße 19 ein möblirtes 
Parterrezimmer zu vermiethen. 
10781) Kiesſtraße Nr. 3 iſt ein Logis 
zu vermiethen. 
10782) Beſſ. Wittmannsſtraße 18. 
eine Stube mit Cabinet an einen Herrn 
oder Dame ſofort zu vermiethen.
Vermiſchte Nachßichten.
 terzeichneter wohnt Wilhelms= 
5 Uſraße Nr. 20. Sprechſtunde 
von 2-3 Uhr Nachmittags. 
Beſtellungen werden auch in der Hirſch= 
Apotheke entgegen genommen. 
E. Weichel, Dr. med.
 (en verehrten Frauen in Beſſungen 
mache ich hiermit die ergebenſte An= 
8 
zeige, daß ich den Hebammen=Curſus 
n Gießen mit Erfolg beſtanden und in Folge 
deſſen mich in Beſſungen als Hebamme 
iedergelaſſen habe. Ich verfehle nicht, mich 
denſelben beſtens zu empfehlen. 
Meine Wohnung iſt Kirchſtraße 25. 
Beſſungen, den 9. Dezember 1879. 
Eva Fiſcher, Hebamme.
 10598) Alte und neue Puppenköpfe 
werden auffriſirt. 
Müllerſtraße 16. H. Spohr.
 10599) Man empfiehlt Th. Spanier's 
Friſeurgeſchäft, ſeperat. Cabinet, 
f. Bedienung durch einen Friſeur aus Wien. 
Ecke der Eliſabethen= u. Saalbauſtraße.
 auf Werthpapiere und, alle 
Geld Werthgegenſtände. Dieburger= 
10411) 
ſtraße 14, Hinterbau parterre.
 10730) Eine gute eiſerne Kettenwaage 
wird Neckarſtraße 28 zu kaufen geſucht,
 S 
5
 Spesialarzt Dr. Red. Keyer, 
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch 
grieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen= 
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den 
            hart=
näckigſter Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem, 
Erfolge. 
(534 
9654) 
Ge ſu ch t 
ein mit guten Schulkenntniſſen verſehener 
unger Mann als Lehrling in ein hieſiges 
Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition 
10529) 
Kinderfrau. 
Zum Eintritt auf Weihnachten wird in 
Worms eine Kinderfrau, die waſchen und 
bügeln kann, geſucht. — Näheres in der 
Expedition d. Bl.
 10304) Wir ſuchen für ein zweites 
            Ge=
chäft in Larmſtadt, in guter Lage, einen 
geräumigen Laden mit geeigneten 
            Lager=
räumen, und reflectiren insbeſondere auf ein 
Haus mit Thorfahrt, welches event. zu 
kaufen iſt. 
Hublitz & Co.
 10626) Auf Weihnachten wird zu 
einem kleinen Kinde eine erfahrene 
            Kinder=
rau geſucht, welche zugleich häusliche 
            Ar=
beit zu verrichten im Stande iſt. 
Anmeldungen Wilhelmsſtraße Nr. 16, 
1. Stock.
 10728) Ein braves ordentliches 
            Mäd=
chen ſucht auf Weihnachten Stelle. 
            Nähe=
res Wendelſtadtſtraße 29, 2 Treppen. 
10735) Heinrichſtraße 50 bel Etage 
wird auf Weihnachten ein Dienſtmädchen 
geſucht, welches gut kochen kann. Nur ſolche 
wollen ſich melden, denen vorzügliche 
            Zeug=
niſſe zur Seite ſtehen.
 10783) 
Verloren: 
Ein Korallenkreuz in der Richtung der 
Georg= Rhein=, Kirch= und Soderſtraße, 
oder großen Wooge. Der redliche Finder 
wird gebeten, dasſelbe gegen gute Belohnung 
Georgſtraße 11, im Seitenbau, abzugeben. 
10784) Eine, tüchtige 
            Damen=
ſchneiderin wünſcht Arbeit in oder außer 
dem Hauſe, bei billigſter und prompteſter 
Bedienung. 
Waldſtraße 30, Hinterhaus.
 10785) Mitleſer zur R. Frankfurter 
Preſſe, Liebigſtraße GBlumenthalviertel und 
Umgegend geſucht. Nüh. i. d. Exped. d. Bl.
 10786) Ein junges Mädchen ſucht 
unter beſcheidenen Anſprüchen ſofort Stelle 
in einem Laden. Zu erfragen Rheinſtraße 
Nr. 16 im Laden.
  
22,000 Mark auf 
Geſucht: erſte Hypothek bei 
doppelt gerichtlicher Sicherheit auf Neujahr. 
Offerten unter EB10787 beſorgt die Exp. 
655
ArthuturtAhduo”
 für ſümmtliche Zeitungen Deutſchlands und des 
            Aus=
landes zu gleichen Preiſen wie bei den Zeitungs=Expeditionen 
ſelbſt ohne Porto und Speſen. Bei größeren Aufträgen 
entſprechende Rabattgewährung. 
1735)
Annoneen-Expedition
von
in der
RGG uaoddu.
 General=Agent J. Cg. Schröder, DRhsraVI, 
Karlsſtraße 12
 Frachtbriefe 
der Main=Neckarbahn, ſowie der Heſſiſchen Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma 
M. 7 per Tauſend. 
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
 10233) 
Ausverhaauf. 
von 
Rronſeuchtern, 
Hange= Wand 
und Ciſchſampen 
Lür PetrOle um. 
Da ich keine Petroleumlampen mehr führe, beabſichtige ich, die Beſtände aus 
meinem früheren Ladengeſchäft, beſtehend aus einigen Hundert Hänge=, Wand= und 
Tiſchlampen, zu bedeutend ermäßigten Preiſen abzugeben. 
P. Graof, 
Fabrik und Lager: Aliceſtraße 5.
 10627) 
Hiſſiſche Ludwigs=Bahn. 
Wir bringen hierdurch zur Kenntniß, daß von jetzt ab im Localverkehr der 
Stationen Mannheim=Neckarvorſtadt und Waldhof auch Eiſenbahnpackete zur 
Beförderung aufgegeben werden können. 
Mainz, den 9. Dezember 1879. 
In Vollmacht des Verwaltungsrathes: 
Die Special=Direction. 
er Ausſchuß der Suppen=Anſtalt beſchloß zur Bequemlichkeit 
            Verkaufs=
ſtellen für Suppenkarten bei den Herren A. Weinmann, A. 
            Mar=
burg, Karl Lindt, ſowie Forſtmeiſterſtraße Nr. 10, zu errichten, und 
ſind daſelbſt Karten 5 Pfg. erhältlich. 
Die Ausgabe der Suppe beginnt um 11 Uhr, und wird der 
            Reihen=
folge nach abgegeben, ſo daß die zuerſt Kommenden zuerſt erhalten, ſo lange der 
Vorrath reicht. 
Beſſungen, den 15. Dezember 1879. 
[078.
 H ä u ſ e r. 
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit 
            ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen. 
Alexander= 
H. Neustadt, 
ſtrate.
 Für die Oberſchleſter ſind eingegangen: Von Geh. Oberſteuerrath Welcker 10 M., 
            Ober=
ſteuerrath Baur 5 M. Hauptſtaatskaſſe=Director Michell 5 M., S. Breidenbach 3 M., Frau 
M. K. 2 M., Major Schenck 10 M. R. W. 10 M., Louis Zöppritz 50 M. Zuſammen 95 M. 
Weitere Beifräge nimmt. entgegen 
Die Expedition des Tagblatts.
 10789) Berloren 
ſeine Uhr. Dem Finder entſprechende 
            Be=
lohnung. Näheres bei der Expedition. 
10790) Ein halber Theaterplatz 
Parterre abzugeben. Näh in d Exp. 
1079) Zwei ſehr gute Parquetlogen 
Vorderplätze), ſind von jetzt bis Ende 
Februar abzugeben. 
Näheres in der Expeditlon. 
10747) Von Gießen zurückgekehrt und 
mit den beſten Zeugniſſen verſehen, beehre 
ich mich den geehrten Damen als Hebamme 
beſtens zu empfehlen. 
Minna Jacobi, 
Waldſtraße 20.
 Für die Waſſerbeſchädigten in Spanien 
ſind mit den im Samstagsblatte angezeigten 43 M. 
im Ganzen nunmehr 266 M. eingegangen, welche 
an den k. ſpaniſchen Viceconſul Herrn Preetorius 
zu Mainz als Ergebniß der hieſigen Sammlung 
abgeſchickt worden ſind und wird unter 
            Dank=
ſagung die Sammlung hiermit geſchloſſen. 
Darmſtadt den 11. December 1879. 
Hahn. 
Pfaltz.
 Großherzogliches Hoftheater. 
Dienstag 16. December. 
6. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung. 
B a m p a, 
oder: 
D i e Marmorb rant. 
Oper in 3 Akten von Herold. 
Perſonen: 
Graf Lugano 
Hr. Nötel. 
Camilla, ſeine Tochter 
Hr. Mayr=Olbrich 
Alphons von Monza. 
Hr. Bölhoff. 
Zampa, Korſar. 
Hr. Kraze. 
Daniel Capuzzi. 
Hr. Ziehmann. 
Ritta 
 
Frau Pichon. 
Dandolo. 
Hr. Reichhardt. 
Erſter 
Hr. Leib 
Korſar 
Zweiter 
Hr. Hedrich. 
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
 Vermiſchte Mittheilungen. 
Darmſtadt, 16. December. 
- Am Sonntag Nachmittag fand in dem Hoſpital in der lagen mit 3707623 M. 
Mauerſtraße aus Anlaß der Aufſtellung der Büſte der höchſtſeligen 
Großherzogin Alice an ihrem Todestage eine einfache, aber ſehr würdige 
und erhebende Feier ſtatt, an welcher auch Se. Königl. Hoheit der 
Großherzog mit der Großh. Familie, ſowie J. K. H. prau Prinzeſſin 
karl Theil nahmen. Eine Rede des Herrn Pfarrer Sell, ſowie ein 
Gebet, von Herrn Mitprediger Keil ergreifend geſprochen, und Geſänge 
einer Anzahl Mitglieder des evang. Kirchengeſangvereins gaben den 
Gefühlen der Anweſenden Ausdruck. Von J. M. der deutſchen Kaiſerin 
war ein längeres Telegramm eingetrofſen, ſowie ein Schreiben von 
J. K. H. der Großherzogin von Baden. Beide hohe Damen hatten dem 
Andenken der Verſtorbenen prachtvolle Kränze gewidmet, welche an der 
Büſte niedergelegt wurden. 
- Schwurgerichtsſitzung vom 12. Dezember. 7 Die heutige 
Eitzung iſt wohl eine derjenigen, die das Intereſſe in dieſer Saiſon am 
meiſten in Anſpruch nehmen. Auf der Anklagebank ſitzt Wilhelm Clautz, 
Bergmann von Freiendietz, angeklagt der Körperverletzung mit tödtlichem 
Erfolg. Der Vorgang iſt folgender: Der Angeklagte kam 30. 
            Septem=
ber d. J3. des Abends mit dem Joſeph Karl Albert von Hirſchhorn, 
ſeinem Reiſecollegen, in die Wirthſchaft des Peter Marzellin Kopp II. von 
Klein=Krotzenburg, wo er mit demſelben eine Quantität Branntwein trank. 
Albert forderte von dem Angeklagten ſeine Papiere, die 
            letzte=
rer nicht beſaß, ſie kamen aneinander und nach kurzem Ringen ſtach der 
Angeklagte den Albert in den Unterleib, und zwar durchſtach er die linke 
Schenkelader unter dem Bein ſo, daß ſofort Verblutung eintrat. Der 
Angeklagte iſt geſtändig und macht im Ganzen einen guten Eindruck, 
wozu indeſſen ſeine Kleidung nichts beiträgt. Der Vertheidiger 
            Rechts=
anwalt Metz L. bot alle ihm eigne Beredſamkeit für ſeinen Clienten auf, 
um die Freiſprechung deſſelben zu erwirken, wofür er ſogar den 
            ausge=
ſprochenen Beifall des Staatsanwalts erndtete, und wurde ſchließlich 
der Angeklagte in eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten 
            ver=
urtheilt. 
R Schwurgerichtsſitzung vom 13. Dezember. Heute wurde 
die Unterſuchungsſache gegen den Bäcker Franz Seel von Klein=Gerau 
wegen Meineids verhandelt. Der der Unterſuchung zu Grunde liegende 
Vorgang iſt folgender: In der Nacht vom 8. auf den 9. Juni d. J3. 
wurde dem Peter Bender von Klein=Gerau auf ſeinem Acker ein 
            Zwetſchen=
baum durch Herunterreißen von Aeſten ſtark beſchädigt. Dieſe 
            Sachbe=
ſchädigung wurde bei dem vormaligen Bezirksſtrafgerichte Darmſtadt 
verhandelt, und wurde der Angeklagte zur Verhandlung als Zeuge 
            ge=
laden. Im Intereſſe der Vollſtändigkeit des Berichts wollen wir 
            be=
merken, daß der angeklagte Franz Seel in der vom Gr. Landgerichte 
Groß=Gerau geführten Vorunterſuchung nicht beeidigt worden war. In 
der Verhandlung vor Gr. Bezirksſtrafgericht wurde er beeidigt, und gab 
ſodann eine von ſeinen früheren Ausſagen ſo abweichende Erklärung ab, 
daß dieſelbe dem geſammten Richterperſonal auffiel, er wiederholt 
            auf=
merkſam gemacht und verwarnt wurde, und erſt auf die dringendſten 
Vorſtellungen hin gab er der Ausſage eine ſolche Wendung, wie ſie, den 
Thatſachen entſprechend, auch von den übrigen dabei betheiligten Perſonen 
als richtig anerkannt wurde. Wegen dieſes Vorgangs vor dem Gr. 
            Be=
zirksſtrafgerichte wurde der Angeklagte wegen Meineids in Unterſuchung 
genommen, gegen Caution auf freien Fuß geſetzt und ſitzt heute auf der 
Anklagebank. Er macht den Eindruck eines unbeholfenen Menſchen und 
iſt übrigens gut beleumundet. Die Geſchwornen bejahten beide an ſie 
geſtellten Fragen mit 7 gegen 5 Stimmen, worauf Freiſprechung des 
Angeklagten erfolgen mußte, da, um ihn verurtheilen zu können, zwei 
Drittheile (8) der Stimmen die Schuldfrage hätten bejahen müſſen. 
- Der Bericht über die Ergebniſſe der ſtädtiſchen 
            Ver=
waltung im Jahre 1878 gibt im Eingang einige ſtatiſtiſche 
            Nach=
richten über die Veränderungen in der Bevölkerung Darmſtadt's 
durch Geburten und Sterbefalle. In dem betr. Jahre wurden 1199 
            Kin=
der gegen 1192 in 1877 geboren. Verſtorben ſind 1878 864 Perſonen 
(gegen 1022 in 1877) und waren hiervon 83 im Alter von 71 bis 80 
31 Männer, 52 Frauen), 22 im Alter von 81-90 (8 Männer, 14 
Zu dem ſtädtiſchen 
Frauen), und 2 (Frauen) über 90 Jahre. 
Finanzweſen ubergehend, haben die ordentlichen Einnahmen den 
            Vor=
anſchlag um ca. 12000 M., die ordentlichen Ausgaben derſelben um ca. 
6000 M. überſtiegen. Die ordentlichen Einnahmen betrugen im Ganzen 
528724 M. 19 Pf., die ordentlichen Ausgaben dagegen 852,692 M. 
99 Pf., gegen das vorhergehende Jahr in beiden Rubriken ein Mehr von 
ca. 22000 M. An Communalſteuern wurden im Jahre 1878-40,465 Pf. 
auf den Gulden Communalſteuercapital ausgeſchlagen, während der 
bezügl. Coefficient 1877. = 39.963 Pf. betrug. Die Schulden der 
Stadt betrugen Ende 1878 3629,061 M. 80 Pf. gegen 3070865 M. 
55 Pf. Ende 1877; das Vermögen der Stadt betrug Ende 1878 
7451,161 M. 58 Pf. gegen 6,684,220 M. 94 Pf. Ende 1877, welche 
Vermögenszunahme durch die neuen ſtädtiſchen Schulen und höhere 
Taxation der vorhandenen Gebäude erklärt wird. Es ergibt ſich ſonach 
per Ende 1878 ein Vermögens=Ueberſchuß von 3822,099 M. 78 Pf. 
Die Einnahme aus Octroi hat nicht die nach der Erhöhung 
            verſchiede=
ner Poſitionen erwarteten Mehreinnahmen ergeben; dieſelben ſind ſogar 
relatwv um 13001 M. 8 Pf. zurückgeblieben, was ſich hauptſächlich durch 
den in Folge der gedrückten Verhältniſſe geringeren Verbrauch von Wein 
und Bier, ſowie durch Abnahme des Fleiſchconſums erklärt. Ueber die
 R 245 
ſtädtiſchen Schulen, 
friedigender Weiſe, aus. 
1878 - 11230 Einlagen
 2463 
ſpricht ſich der Bericht in äußerſt be= 
In der Sparkaſſe beſtanden Ende 
mit 3916671 M. 60 Pf., gegen 10.650 Ein= 
35 Pf. Ende 1877 und haben ſich die neuen
 Einlagen um 24351 M. 53 Pf. erhöht, die Rückzahlungen dagegen um 
33452 M. 17 Pf. verringert, aus welchen Zahlen eine erfreuliche 
            Beſſe=
rung in den Verhältniſſen des die ſtädtiſche Sparkaſſe benutzenden Theils 
der Einwohnerſchaft conſtatirt wird. Die öffentliche Armenpflege 
weiſt ein abermaliges beträchtliches Steigen der Ausgaben nach, welche 
von 129285 M. 15 Pf. in 1877 ſich auf 141,996 M. 52 Pf. in 1878 
vermehrten. Der Thätigkeit des Vereins gegen Verarmung und Bettelei, 
welcher die ſtädtiſche Armenpflege in wirkſamſter Weiſe unterſtützt, wird in 
anerkennender Weiſe gedacht. Auch das ſtädtiſche Hoſpital wird mit 
jedem Jahre ſtärker benutzt, und zwar nicht blos von Kranken, welche auf dem 
Armenwege dahin gewieſen worden, ſondern auch von ſolchen, die im 
Vertrauen auf die vorzügliche Einrichtung und weit über das Weichbild 
unſerer Stadt anerkannte ärztliche Leitung desſelben ſich auf eigene Koſten 
zur Herſtellung ihrer Geſundheit in der Anſtalt aufnehmen laſſen. Im 
Jahre 1878 wurden inel. des Hausperſonals 1660 Köpfe mit 66,352 
Tagen verpflegt. Bezüglich der 
            Waſſerverſorgungsangelegen=
heit wird geſagt, daß die nunmehrigen Waſſerentnahmeſtellen im 
            Eich=
wäldchen vorzügliches Trinkwaſſer in genügender Menge ergeben, ſo daß 
dem weiteren Verlaufe der Angelegenheit mit Ruhe entgegengeſehen 
            wer=
den könne und die Inbetriebſetzung des Werks bis zum Herbſte k. J. 
            er=
wartet werden dürfe. Ebenſo wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß 
die Gasbeleuchtungsfrage zu einer alle Intereſſen befriedigenden 
Löſung führen werde. 
0 Seit dem Jahr 1870 iſt das Geſammtſteuerkapital 
            hieſi=
ger Stadt um 3143 pCt. gewachſen. Die ſtärkſte Steigerung fand in den 
Jahren 1872 74 ſtatt und betrug 1938 pCt. 
— Nächſten Donnerstag findet im Volksbildungs=Verein 
ein Vortrag von Herrn Profeſſor Dr. L. Büchner ſtatt über Erkältung 
und Erhitzung. 
- Von dem Kaiſ. Poſtamte DarmſtadtL empfangen wir 
            nach=
folgende Zuſchrift: Im Darmſtädter Tageblatt vom 10. d. M. iſt von 
Ihrem 2 Correſpondenten behauptet worden: „daß der außen an der 
Lreppe des Poſtgebäudes hängende Briefkaſten Abends oft ſo überfüllt 
ſei, daß faſt nichts mehr hinein gehe. Perſonen mit ſchmalen dünnen 
Händen ſei es leicht, Briefe heraus zu nehmen.: Hierzu erlaubt ſich das 
Poſtamt Nachſtehendes zu bemerken: „Aehnliche Behauptungen ſind zwar 
bereits früher aufgeſtellt worden, es iſt den betr. Beſchwerdeführern 
            in=
deſſen nicht gelungen, den Beweis für die Richtigkeit ihrer Angaben zu 
erbringen. Wenn in ganz ſeltenen Fällen eine ſcheinbare Uererfüllung 
ſtattgefunden hat, ſo iſt dies darauf zurückzuführen geweſen, daß 
            un=
förmlich große, zum Einlegen in den Briefkaſten überhaupt nicht geeignete 
Sendungen in letzteren eingezwängt worden ſind, welche die Oeffnung 
verſtopft oder durch ihre Querlage das Innere des Raumes verſperrt 
haben. Im Uebrigen iſt der Briefkaſten ſo geräumig und findet die 
Leerung ſo oft — 38 Mal im Laufe jedes Tages - ſtatt, daß das 
            Be=
dürfniß hinlänglich befriedigt erſcheint. Um indeſſen den Wünſchen des 
Publikums ſoweit als thunlich entgegen zu kommen, iſt einer der beiden 
bisher in der Schalterhalle aufgeſtellten Briefkaſten von dort entfernt 
und in der Nähe des angeblich öfter überfüllt geweſenen Briefkaſtens an 
der Treppe des Poſthauſes befeſtigt worden. Dem Publikum ſtehen 
            mit=
hin jetzt während der Schalterdienſtſtunden drei, während des Schluſſes 
der Schalter aber zwei Briefkaſten - der eine für Briefe und Poſtkarten, 
der andere für Druckſachen und Waarenproben beſtimmt - zur 
            Ver=
fügung. Es wird nunmehr erwartet werden dürfen, daß dieſe Einrichtung 
auch den weitgehendſten Anſprüchen des Publikums ſo lange genüge, bis 
nach Fertigſtellung des Poſthausneubaues vollkommenere Einrichtungen 
ins Leben treten können. 
1 Wie uns mitgetheilt wird, ſoll am 29. dſs. im Saalbau eine 
            mu=
ſikaliſch=theatraliſche Aufführung zum Beſten bedürftiger 
            Fa=
milien und der Pfleglinge des Alice=Frauen=Vereins, Abtheilung für 
Waiſenpflege, ſtattfinden. Die Auswahl der Stücke und die leitenden 
und mitwirkenden Kräfte dürften für einen unterhaltenden angenehmen 
Abend bürgen. (Im Intereſſe des edlen Zweckes machen wir auf das 
Unternehmen aufmerkſam mit dem Bemerken, daß eine 
            Subſcriptions=
liſte circuliren wird und außerdem Billets demnächſt bei Herrn 
            Buch=
händler Bergſträßer und im Saalbau zu beziehen ſind. 
- Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 9. bis 
13. Dezember: Ein Kumpf Kartoffeln 50) Pf., Schafnaſen 100 Kilo 
10 M., im Kumpf 65 Pf., Kohläpfel 12 M., im Kumpf 75 Pf., 
Graue Reinetten 12 M. 50 Pf., im Kumpf 80 bis 90 Pf., 
            Gold=
reinetten 14 Mark, im Kumpf 1 Mark, Borsdorfer 17 bis 18 M., 
im Kumpf 1 M. 20 Pf., Betzelbirnen 100 Kilo 12 M., im Kumpf 80 Pf., 
Dorbirnen 10 bis 11 M., im Kumpf 60 Pf., Butter per ½ Kilo 1 M. 
10 Pf., in größeren Parthien billiger, Käſe per Stück 3 bis 5 Pf., 
Bauernkäſe 6 bis 10 Pf Schmierkäſe per ¼ Liter 18 Pf., Deutſche 
Eier 100 Stück 7 M., 1 Stück 9 Pf., Kalkeier 100 Stück 6 M., 
1 St. 6-7 Pf., Italieniſche 9 M., 1 Stück 9 Pf., Weißkraut 1 Stück 
9 bis 15 Pf. Rothkraut 1 St. 8 bis 25 Pf., Blumenkohl 1 Stück 
15 bis 35 Pf., Italieniſcher Häupterſalat 1 Stück 25 Pf., Endivie 
1 Stück 3-6 Pf., Sellerie 1 Stück 3 bis 15 Pf., Zwiebeln 100 Kilo 
16 bis 20 M., ein Stück 1 bis 4 Pf., Meerrettig 100 Stangen 1. Sorte 
15 M., 1 Stange 12 bis 20 Pf., 2. Sorte 10 M., 1 Stange 6 bis
 No 
2464 
10 Pf., Kaſtanien per ½3 Kilo 20 Pf., Nüſſe per Hundert 25 30 bis 
35 Pf., Rehziemer 7-12 M., Keule 5 bis 8 M. Bug 1 M. 50 Pf. 
bis 2 M., Kopf und Hals 86 Pf. bis 1 M. 50 Pf., Haſen 1 Stück 3 
bis 5 M., kleinere 1 3 M., Gänſe perSt. 4-6 M., im ½ Kilo 60 
bis 65 Pf., Enten 1 Stück 1-2 M., Hahnen per St. 1-2 M., 
Hühner per Stück 1 bis 2 M., Feldhühner 1-2 M., Hechte per 
„ Kilo 60 bis 80 Pf., Karpfen 80 Pf. bis 1 M., Schellfiſch 25 Pf., 
Bräſſen 25 Pf., Weißfiſche 20 bis 25 Pf. 
D. Beſſungen. Sitzung des Gemeinderaths vom 12. Decbr. 
Zur vortheilhafteren Einrichtung und wohlfeileren Einzäunung des 
            Waaſen=
platzes ſoll ein angrenzendes Stück Gelände zu 45 Pf. per ⬜ Klafter 
angekauft werden. — Nach einer von dem Schulvorſtande mitgetheilten 
Verfügung der Kreisſchulcommiſſion wird die Wiederbeſetzung der Stelle 
einer Lehrerin für weibliche Handarbeiten nicht ausgeſchrieben werden, 
vielmehr ſteht die Beſetzung dieſer Stelle durch jene Behörde zu erwarten, 
während dem Gemeinderath nur die Höhe der zu verwilligenden Beſoldung 
zu beſtimmen bleibt. Demgemäß verwilligt der Gemeinderath 400 M. 
und ſpricht den Wunſch aus, daß dieſe Stelle durch eine ortsangehörige 
Lehrerin beſetzt werde. — Wegen Wiederbeſetzung der Stelle einer Lehrerin 
in der Kleinkinderſchule ſind von dem Vorſtande Verhandlungen mit dem 
Gemeinderath angeknüpft worden, welche hoffentlich zu einer allgemein 
befriedigenden Erledigung führen werden.- Bezüglich des dem Herrn 
Herz Mayer in Darmſtadt gehörigen, in die Wittmannsſtraße fallenden 
Geländeſtuͤcks wird das Expropriationsverfahren bis zur Erwerbung des 
im Hüter'ſchen Beſitzthum gelegenen Straßengeländes verſchoben werden. 
Beſſungen, 15. Dec. Verfloſſenen Freitag fand die Eröffnung 
der hieſigen Suppenanſtalt ſtatt, welche Ihre Königliche Hoheit die 
Frau Prinzeſſin Carl mit Höchſtihrer Gegenwart beehrte. Der Andrang 
der Holenden war ſo bedeutend, daß nicht Alle befriedigt werden konnten. 
Samstag wurde mehr als das doppelte Quantum vorgeſehen, was 
            je=
doch wieder nicht genügte, ſo daß geſtern, als Sonntag, ein weiterer 
Zuſatz gemacht wurde, der dann vohlſtändig ausreichte. In allen 
            Schich=
ten der hieſigen Bevölkerung iſt man von der Nothwendigkeit dieſer 
wohlthätigen Anſtalt überzeugt, was durch die allgemeine Theilnahme, 
ſowie die vielen und reichen Gaben ſeine Begründung finden dürfte Die 
Elnzeichnungsliſten ſind noch nicht alle beim Rechner des Vereins 
            ein=
gegangen und wird nach dem Eintreffen die Veröffentlichung derſelben 
ſtattfinden. 
L. Beſſungen 13. Decbr. Die geſtern eröffnete Suppenanſtalt 
hat ſich ſtarken Zuſpruchs zu erfreuen, geſtern wurden über 200 und 
heute nahe an 300 Portionen ausgegeben. 
— Die bis jetzt noch nicht abgeholten Gewinne aus der 
            Landes=
gewerbe=Ausſtellung in Offenbach werden nun noch, damit den 
Iutereſſenten Gelegenheit geboten iſt, ihr Eigenthum in Empfang zu 
nehmen, bis zum 18. c. aufbewahrt. Im Falle jedoch nach dieſem 
            Ter=
min noch Gegenſtände reſtiren, werden dieſe am 22. c. zur Verſteigerung 
kommen. Dem Vernehmen nach ſoll die Ausſtellung einen Ueberſchuß 
von ca. 60,000 M. ergeben haben. 
— Der „Frankf. General=Anzeiger; bringt nachfolgende 
            Mitthei=
lung: Die officielle Gewinnliſte der Verlooſung der heiſiſchen 
            Landes=
gewerbe=Ausſtellung iſt noch immer fehlerhaft. Es fehlen darin die 
Gewinn=Rummern 407, 961, 1188, 1537, 1490. Doppelt vorhanden ſind 
1534, 400, 960, 1181, 169. 
— Nach dem Vorbilde von Darmſtadt ſoll nun auch in Worms 
ein „Verein gegen Verarmung und Bettelei= gegründet werden. 
In Gleßen nehmen die Erkrankungen än Recurrensfieber 
zu und beträgt die Zahl der Erkrankten nunmehr 41. Am Samstag 
fand im Hofgerichtsgebäude bereits der 2. Todesfall an dieſer 
            Krank=
heit Latt.- 
G. el.
 Großherzogliches Hoftheater. 
Freitag 12. December. Eine Novität, „Grin goi re: Charakterbild 
in 1 Akt von Theodore de Vanville, Deutſch von A. Winter, bildete 
mit Suppe's =Flotte Burſche; das Programm einer genußreichen 
Vorſtellung. Durch Aufnahme des genannten Einakters hat das 
            Reper=
toire eine intereſſante Bereicherung erhalten. Der Verfaſſer hat eine 
Epiſode aus dem Leben des tyranniſchen Ludwig Xl. von Frankreich 
herausgegriffen und - ob mit ſtreng hiſtoriſcher Treue, oder mehr mit 
poetiſcher Freiheit bleibt ſich gleich - jedenfalls ſehr geſchickt und 
wirkungsvoll dramatiſch behandelt. Der Kern des Stückchens iſt bald 
erzählt. Der arme, halbverhungerte Poet Gringoire hat ein großes 
Aufſehen erregendes Gedicht, „Die Gehängten” verfaßt, worin er die 
Grauſamkeit des Königs mit ſarkaſtiſcher Schärfe geißelt. Dieſes iſt die 
Veranlaſſung. daß er dem Tyrannen in einem Privathauſe, dem des 
reichen Kaufmanns Fourniez, des Königs Gevattermann, woſelbſt ſich 
erſterer zu Tiſche geladen, „um einmal von den Sorgen der Regierung 
auszuruhen und zu vergeſſen, daß er König ſeis, vorgeführt wird. 
Durch die Machinationen des berüchtigten Olivier le Daim, des Königs 
Vertrauten, wird Gringoire dahin gebracht, dieſes verhängnißvolle 
Gedicht der ihm unbekannten Geſellſchaft vorzutragen als Bezahlung für 
ein Mittagsmahl, zu dem er glaubt eingeladen worden zu ſein, und 
ſchließlich ſich auch noch als den Verfaſſer jenes ſtrafbaren Opus zu 
            be=
kennen. Der König, deſſen Zorn durch den beißenden Sarkasmus des 
eben angehörten Vortrags aufs äußerſte gereizt iſt, kündigt Gringoire
 245 
das gleiche Schickſal der von ihm Beſungenen an. Vergeblich fleht der 
Arme reumüthig um Vergebung für ſein Vergehen, und nur der klugen 
Einſprache der Frau Gevatterin gelingt es, den Zorn des beleidigten 
Monarchen in ſo weit zu beſänftigen, daß derſelbe die Alternative ſtellt, 
entweder binnen einer Stunde Friſt ſich die Zuneigung und damit die 
Hand eines jungen hübſchen Mädchens, des Königs Pathchen Louiſe oder 
Louiſon, nebſt ſeiner Verzeihung zu erwerben, oder aber zu ſterben. 
Der mehr hinterliſtig als großmuthig ausgedachte Plan des Königs wird 
jedoch vereitelt, indem es Gringoire gelingt, trotz mangelnder äußerer 
Liebenswür igkeit, dennoch die Sympathie der verwandten Mädchenſeele 
zu gewinnen, ſo wie durch ſelbſtverleugnende, opferwillige Entſagung im 
entſcheidenden Momente deren Bewunderung und Liebe. Und da der 
König durch Erhaltung einer für ihn erfreulichen Nachricht auch wieder 
guter Laune geworden iſt, ſo läßt er ſich beſtimmen, die ſchon einmal 
ausgeſprochene Begnadigung auſrecht zu erhalten, und ſo findet das Stück 
in der Vereinigung der Liebenden ſeinen befriedigenden Abſchluß.- 
Gehen wir nun zur Darſtellung über. Die Hauptfigur, die aus dem 
engen Rahmen prominent hervortritt, iſt ſelbſtverſtändlich die Titel=Rolle. 
In der Darſtellung derſelben hatte Herr Wagner, ein junger Anfänger, 
zum erſten Male Gelegenheit, in einer bedeutenderen Rolle vor das 
Publikum zu treten und, fügen wir ſogleich hinzu, ſein entſchiedenes 
ſchauſpieleriſches Talent zu bewähren. Die Rolle war für dieſen Zweck 
ſehr glücklich gewählt Die Erſcheinung war charakteriſtiſch und ſymphatiſch, 
Declamation und Spiel befriedigend und zeugten von richtiger 
            Auf=
faſſung und klarem Verſtändniß der zu löſenden nicht leichten Aufgabe; 
wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß namentlich in den Geſten 
noch der Mangel an Bühnenroutine unverkennbar war. Wir wollen als 
Beleg nur Eins hervorheben: nämlich das ſtereotype Anlehnen 
der 'linken Hand an die Hüfte. Die ganze Darſtellung der 
Rolle hat übrigens einen ſehr günſtigen Eindruck gemacht und 
haben wir aus dieſer, ſowie aus einer früheren Probe 
            heraus=
gefühlt, daß Herrn Wagner'3 eigenartige Anlagen ihn auf das Gebiet 
der Charakterdarſtellung hinzuweiſen ſcheinen In „Gringoire” glauben 
wir die Keime zu einem künftigen, Narziß” entdeckt zu haben. Die nächſt 
Gringoire zumeiſt in den Vordergrund tretende Figur iſt die des Königs 
Ludwig XL. Derſelbe wurde von Hrn. Werner mit bewährter Meiſterſchaft 
in Maske und Darſtellung zur Anſchauung gebracht und hat dieſe Leiſtung 
des Künſtlers uns den Wunſch eingeflößt, ihn bald in dem großen Drama 
gleichen Namens von Delavigne ſehen zu können. Die bekannte Figur 
des „Olivier le Daim' wurde von Herrn Mendel gut charakteriſirt 
und wirkungsvoll dargeſtellt, Das Pathchen des Königs, „Louiſe oder 
Louiſon; — die ſonderbarer Weiſe auf dem Theaterzettel gar nicht 
            er=
ſchien, wurde von Frau Haſemann=Kläger in ſehr anmuthiger Weiſe 
zur Geltung gebracht und hat die Künſtlerin damit bewieſen, daß ſie neben 
dem Tone neckiſcher Schalkhaftigkeit die Accorde tieferen Gefühls richtig 
anzuſchlagen verſteht. Das Ehepaar „Fourniezs war durch Frl. Berl 
und Herrn Mickler würdig vertreten. 
Die ſtets willkommenen „Flotten Burſchen” wurden recht flott 
aufgeführt. Frln. Ethel als „Brand= und Frln. Schütky als Frinke” 
wetteiferten um den Preis, und es iſt ſchwer zu ſagen, wem derſelbe 
            zu=
zuerkennen wäre. Wenn die erſtere als Maler durch den ſchönen 
            Vor=
trag einer italieniſchen Arie überraſchte, ſo wirkte letztere in der 
            Verklei=
dung als Engländer ebenſo erheiternd, trefflich unterſtützt von dem 
draſtiſch angelegten Stiefelputzer „Flecku des Herrn Franke. Herr 
Mendel verſtand es, mit geſchickter Anwendung des oberbayeriſchen 
Dialectes, ſeine wenig bedeutende Rolle als„Wirth' recht amüſant zu 
machen. Herr Butterweck zeichnete den alten Geizhals „Hieronimus 
Geyer” mit ſcharf markirten Zügen und mit ſolch naturwahren Farben, 
wie es nur ein Meiſter der Genre=Malerei verſteht. Der 
            Handwerks=
burſche Anton' und ſein Schätzchen „Lieschen” fanden in Herrn 
            Böl=
hoff und Frln. Czerwenka treffliche Repräſentanten. Nicht unerwähnt 
darf das maleriſch ſchöne ſceniſche Arrangement bleiben, welches, 
            unter=
ſtützt durch eine herrliche Decoration (Reſtaurationsgarten, umgeben von 
reizender Landſchaft mit der Fernſicht auf die Ruinen des Heidelberger 
Schloſſes) der Scenerie ein naturwahres Leben verlieh. Solche Vor= 
A. H. 
ſtellungen bieten einen heiteren ungetrübten Genuß. 
Samſtag, 13. December. Figaro's Hochzeit. Unter den neun 
Opern Mozart's iſt die Hochzeit des Figaro mit ihrem entzückenden 
Melodienreichthum diejenige, die der unſterbliche Tondichter zwar im 
            ita=
lieniſchen Style componirt, aber zugleich mit der reichen Fülle und Tiefe 
ſeines ächt deutſchen Gemüthes durchgeiſtigt ausgeſtattet hat. Die 
            be=
ſtrickenden Klänge derſelben bleiben daher ewig jung und friſch, und 
man wird nie müde, denſelben zu lauſchen, beſonders wenn ein 
            Or=
cheſter wie das hieſige und Sänger wie die unſeren deren Interpreten 
ſind. — Die B ſetzung, eine ganz vorzügliche, war die frühere, die 
            Auf=
führung eine muſtergiltige. Ueber die Einzelleiſtungen könnten wir nur 
früher Geſagtes wiederholen, daher glauben wir unſerer Pflicht als 
            Be=
richterſtatter und Kritiker zu genügen, wenn wir conſtatiren, daß die 
Vertreter der Hauptpartien:„Graf Almaviva' Herr Kraze, „Gräfin= 
Frln. Schrötter, „Cherubin= Frln. Czerwenka, „Figaror Herr 
Hofmann, „Suſannel Frau Mayr=Olbrich, ſich verdienter Maͤßen 
in die Ehre des Abends theilten. Aber auch die Vertreter der 
            Neben=
partien trugen alle das Jhrige zum Erfolg der Vorſtellung bei. L.X)
Der
 Hierzu für Nicht=Poſtabonnenten eine Beilage von Karl Köhler's Verlag, betreffend Kochbuch. 
heutigen Rummer iſt weiter der neue illuſtrirte Proſpekt über Singer's Original=Nähmaſchinen von der Firma 
G. Neidlinger, Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 9 hierſelbſt, beigegeben.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.