4 
SxuösLtEt SLLOI 
(Frag= und Anzeigeß(att)
 Abonnemen ſsprels 
ſEhilich 6 Mark inel Bringerlohn 
Auswärts werden von allen 
            Poſt=
ämtern Beſtellungen 
            entgegengenom=
men zu 1 Marl 50 Pf. pro Quartal 
incl. Poſiauſichlag und Beſiellgeblhr.
Mit der Sonntags=Beilage:
 Inſerate 
werden angenommem in Darmſtadt 
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23. 
m Beſſungen von Friedr. Blößer, 
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auzwärts 
von allen ſoliden Annonen=
            Erpe=
dittonen.
 142. Jahrgang. 
Amtliches Grgan für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Polizelamts Darmſtadt. 
1I1S. 
Freitag den 20. Juni. 
167D.
 Bekanntmachung. 
Im Termin: 
Donnerſtag den 26. Juni 1879, 
Nachmittags 3 Uhr, 
werden auf dem Büreau des unterzeichneten 
Gerichts, Neckarſtraße 3, die zur 
            Concurs=
maſſe des J. Georg Darmſtäͤdter II. von 
Eberſtadt gehörigen Steigſchillinge im Ge=, 
ſammtbetrage von M. 15,000 gegen 
            Baar=
zahlung öffentlich meiſtbietend verſteigert, 
wozu Steigliebhaber eingeladen werden. 
Darmſtadt, den 16. Juni 1879. 
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt. 
J. V. d. L.: 
5236) Bauer, Landgerichts=Aſſeſſor. 
Holz=Verſteigerung 
in den Waldungen des Großherzoglichen 
Hauſes der Oberförſterei Meſſel. 
Es werden öffentlich verſleigert, jedesmal 
von Morgens 9 Uhr an: 
Mittwoch den 25. d. Mts. aus den 
Domanialwald=Diſtricten Kleineiche und 
Schmellenbruch: 
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
 Donnerſtag den 26. d. Mts. aus 
den Domanialwald=Diſtricten Rindentheil 
und Grenztheil: 
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke. 
Rm. 
Rm. 100W. Rm. 
26 
75,6 
282 
4 
Buchen 
 
66 0,8 
Eichen 
115 249 
Nadelholz 
Das Nadelholz wird bei der Verſteigerung 
nicht vorgezeigt. Wegen deſſen vorheriger 
Beſichtigung wende man ſich an Großh. 
Forſtwart Germann zu Meſſel. 
Zuſammenkunft: am 25. d. Mts. auf 
der Kreuzung der Thomashütten= u. 
            Wal=
zenbornſchneiſe, am 26. d. Mts. auf der 
Kreuzung der Höllwieſen= und Koſacken=/ 
ſchneiſe. 
Meſſeler Forſthaus, 16. Juni 1879. 
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel. 
5237) 
Heinemann.
 M.½Hlthableiterl Mk. 5. 
Saceo's in Leinen, Lüſtre und Cachemire in allen Größen von 
1rABTAO U. 
5238) 
V.G.KablertsSöhne.
5166)
 Börsen-Comptoir, Frankfurt a. H., 
Börsen-Speculationen, Anlehens-Loose, Serien Loose, 
Coupons-Verwechslung. Prospecte gratis. RB. Kauf 
von Madrider Loosen, Troffern und Coupons.
 Generat-Auraiger 
der Vtadt Frankfurt a. A. 
W 16,000 bonnenten. 
Erſcheint täglich und wird in den entfernteſten Orten des deutſchen Reiches 
Morgens mit der erſten Poſt ausgegeben. 
Inhalt: Eine ſämmtliche Tagesereigniſſe enthaltende politiſche Ueberſicht, die neueſten 
Depeſchen, die letzten Courſe und Berichte der Franktfurter Vörſe, erſchöpfende 
Nachrichten über Lokalbegebenheiten in Frankfurt und Umgebung, ein 
            reich=
haltiges Feuilleton, ſpannende Original=Romane in ununterbrochenen, großen 
Fortſetzungen und eingehende Berichte über die Frankfurter Theaterverhältniſſe, 
ſowie zahlreiche vermiſchte Nachrichten enthaltend u. ſ. w. 
Abonnement pro Quartal: 
Eex; mur Mh. 1.50 Pie. 
Beſtellungen auf den General=Anzeiger werden von allen Poſtanſtalten 
            an=
genommen. 
Bei der großen Verbreitung unſeres Blattes ſind Iuſerate ſelbſtverſtändlich von 
bedeutender Wirkung; wir berechnen pro Petitzeile 20 Pfennige und werden 
            In=
ſertions=Anfträge von allen Annoncen=Expeditionen für uns angenommen. 
Frankfurt a. M., im Juni 1879. 
Die Expedition. 
5239)
294
[ ← ][ ][ → ]B 118
 1136 
5240) Bekanntmachung. 
Den Concurs über das 
Vermögen des Georg Heß 
in Eſchollbrücken betr. 
Dienſtag den 24. Juni l. J3., 
Vormittags 11 Uhr, 
werden in rubricirter Sache Immobilien= 
Kaufſchillinge im Betrage von mehreren 
tauſend Mark auf unſerem Büreau 
            verſtei=
gert werden. 
Darmſtadt, den 9. Jur i 1879. 
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt. 
J. V. d. L.: 
Bauer, Landgerichts=Aſſeſſor. 
Bekanntmachung. 
Die Lieferung verſchiedener Kaſernen= 
Utenſilien von Holz und Gußeiſen (Oefen, 
zur Ausſtattung des neu erbauten 
            Kaſerne=
ments für die Großherzogliche Train=
            Com=
pagnie ſoll 
am Dienſtag den 8. Juli er., 
früh 9 Uhr, 
im Büreau der untengenannten Verwaltung, 
Riedeſelſtraße Nr. 60, unter den daſelbſt 
ausgelegten Bedingungen vergeben werden. 
Hierauf bezügliche Offerten ſind vor dem 
Termin portofrei mit Adreſſe und 
            entſpre=
chender Bezeichnung der zu liefernden Gattung 
der Utenſilien - Holz, Gußeiſen - 
            ein=
zureichen. 
Die Bedingungen können Vormittags 
von 9-12 Uhr und Nachmittags von 
3-6 Uhr im diesſeitigen Büreau 
            einge=
ſehen werden. 
Darmſtadt, den 18. Juni 1879. 
Großherzogliche Garniſon= 
Verwaltung. 
5241)
B ur.
empfehle:
 Kammhaſten, Reiſerollen, 
            Schwamm=
bentel, Buchsbüchſen für Pommaden 
und Haaröle ꝛc., Zeiſen= u. Puder= 
Boſen, Hand. und Caſchenſpiegel, 
Kämme, Haar=, Bahn=, Nagel= und 
Kleiderbürſten, Schwaͤmme, Frottir= 
Handſchuhe ꝛc. zu billigſten Preiſen. 
W. vonalet, 
Herren= und Damen=Friſeur, 
4800) Wilhelminenſtraße 21. 
4932) Eine Gas=Einrichtung mit 
Lüſtre und Lampen iſt umzugshalber 
billigſt abzugeben. Näheres 
            Wilhelminen=
ſtraße 3 parterre rechts. 
Bauarbeiten 
gegen Uebernahme eines Bauplatzes zu 
            ver=
geben. Näheres in der Expedition. 
5242) Eine Badewanne iſt billig 
            ab=
zugeben. Rheinſtraße 16, 2. Stock. 
5243) Ein Tafelklavier für 70 Mark 
zu verkaufen. Zu erfahren in der Exped.
 2 
4
Für Haurleidemde.
 Unstreitig gehört zu einer der schönsten Lierden, welche der gütige 
Schöpfer dem Menschengeschlechte verliehen, das Haar; als solche wird es mit 
Recht von fast allen Völkern des Weltalls betrachtet und die Cultur desselben 
wird mit grosser Umsicht und Sorgfalt gepflegt, ohne dass jeder Monsch eine 
Renntniss davon hat, welch hohen Werth das Haar in hygiäischer Beziehung 
auf den Gesammtorganismus ausübt. Wie nun gelbst ein nicht vielsagendes 
Gesicht durch einen schönen Haarwuchs und dessen geschmackvolle Anordnung 
einen besseren Ausdruck gewinnt, s0 wird selbst ein schönes Gesicht, wenn 
das Haupthaar gänzlich mangelt, oder wenn es sonst hässlich und verkümmert, 
ist, verunstaltet. Mein Heilverfahren ist nicht das, was sich viele Menschen 
darunter vorstellen, nämlich auf gänzlich haarlosen Köpfen neues Haar 
            hervor-
zubringen, sondern nur speciell gegen Kravkheiten des Haares und der Kopf. 
haut, 2. B. Ausfallen, Absterben, Ergrauen, Schuppen- oder Pilabildung 
            be-
stimmt. Es ist mir so wenig, wie irgend einem Anderen möglich, neues Haar 
ſauf vollständig kahlen Köpfen wieder herzustellen, und übernehme ich nie eine 
Kur, wenn mich die Loupe von dieser vollständigen Unmöglichkeit überzeugte. 
So lange indess nocb, wenn auch nur ganz schwache Wollhärchen auf den 
Eahlen Stellen vorhanden sind, so lange ist eine Heilung des Leidens nicht 
ausgeschlossen. Den mit Misstrauen und Lweifel befangenen Patienten empfehle 
ich, sich meine Broschüre 
BDer Haarschwunde -a 
über Haarkrankheiten und Haarpflege, welche in deutscher und französischer 
Sprache bereits in 84er Auflage seit 10 Jahren bei mir erschienen ist, kommen 
zu lassen dieselbe wird auf Wunsch gratis und franco gegen Freimarke von 
meiner Expedition in Leipzig versandt, doch auch im Hotel während meines 
hiesigen Aufenthaltes abgegeben. Dieses Werk enthält, ausser den wichtigsten 
Aufschlüssen über obige Krankheiten, hunderte Anerkennungsschreiben geheilter 
Patienten; ausserdem aber ist darin durch pharmaceutische und medicinische 
Autoritäten der Jetatzeit zur Genüge constatirt, dass meine rationelle 
            Behand-
lung wirklich heilbringend bei jeglichen Haar- und Kopfhautleiden wirkt. 
Leipzig, Lessingstrasse 15o. 
Edmund Bühligen, Director der Poliklinik für Haarleidende. 
B- Auf Wunsch vieler meiner hlesiger Patienten nach DRllsTADT beschieden, habe leh 
E; mich entschlossen, auch anderen Haarleidenden dratisconsultationen zu erthellen, 
E; und bin zu diesem zwecke für Damen und Herren Sonntag den 22. Junl im Hotel 
W,Darmstädtor Hof von früb 10 bls 5 Uhr Hachmittags zu sprechon. Bübligen i. V. 
Anerkennungsſchreiben: 
(Zeugniß Nr. 9731.) Ich beſcheinige hiermit, daß ich im Februar d. J3. das 
Haarheilverfahren des Hrn. Edmund Bühligen in Leipzig mit vollſtändig kahlem 
Kopfe begann und mich jetzt nach 8 monatlichem Gebrauche der Kur wieder im 
            Voll=
beſitze meines Haares befinde, ſo daß ich die Perrücke, welche ich zu tragen genöthigt 
war, vollkommen entbehren kann, und kann ich ſomit die Kur des Hrn. Bühligen allen 
Haarleidenden aufs Dringendſte empfehlen. 
Fiſchbach i. Schl., 19. 9. 72. 
Heinr. Ilgner, Pfarrer. 
(Zeugniß Nr. 11022) Im October 1871 litt meine Frau ſtark am 
            Haaraus=
gehen; ich nahm Gelegenheit an Sie zu ſchreihen, worauf Ste uns bald das Nöthige 
ſendeten, was auch ſofortige Hülfe ſchaffte, was ich mit größtem Dank anerkenne. 
Pirna, 4. 2. 1873. 
E. M. Böhme. 
(Zeugniß Nr. 15026.) Ich geſtatte mir Ihnen hierdurch meinen verbindlichſten 
Dank für das meiner Frau gütigſt überſandte vortreffliche Mittel gegen Haarleiden 
auszuſprechen. Nach mehrmaligem Gebrauch Ihrer Präparate war meine Frau von 
ihrem jahrelangen Leiden gänzlich befreit. 
Konnin b. Pinne, l. 5. 1873. Wittig, Oberinſpector u. Lieutenant a. D. 
(Zeugniß Nr. 19009.) Ich ſage Ihnen meinen verbindlichſten Dank für den 
guten Erfolg ihres Heilverfahrens. Ihr Verſprechen, welches Sie mir ſ. Z. gaben, iſt für 
mich in erfreulicher Weiſe in Erfüllung gegangen; trotz meines Alters (58 Jahre) habe 
ich mein vollſtändiges dichtes Haar wieder erhalten, auch die nämliche ſchwarze Farbe 
wie das frühere Haar. Nochmals meinen Dank für den guten Erfolg. 
Schweinfurt, 19. 4. 74. 
Herm. Schlund. 
(Zeugniß Nr. 19250.) Das Ergrauen meiner Haare iſt jetzt völlig beſeitigt, 
doch möchte ich Ihren Balſam auch ferner als angenehmes Cosmeticum gebrauchen. Der 
ausgezeichnete Erfolg, welche ich in ſo kurzer Zeit erzielte, hat mir die Vortrefflichkeit 
deſſelben bewieſen, und wäre nur zu wünſchen, daß auch gegen andere Leiden eben ſo 
wirkſame Mittel erfunden würden, die nicht nur Heilung verſprechen, ſondern auch 
            ge=
währen. Indem ich Ihnen meinen beſten Dank ausſpreche ꝛc. 
Titz bei Fülich, 18. 10. 74. 
H. J. Joppen, Geometer. 
Weitere Zeugniſſe in meiner Broſchüre „Der Haarſchwundn.
Sommer-Bulishzim
 nur in ſolider und preiswürdiger Waare. 
Ludwigſtraße 17.
P Berbemch.
vauk I Aaude ud mallstrI8.
 Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß die Aetienzinſen 4 pCt. für 
den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni d. J. gegen den Coupon Nr. 19 
mit 8 Mark 57 Pfg. 
vom kommenden 1. Juli ab bis 31. Juli incl. erhoben werden können: 
bei unſeren Kaſſen dahier und in Berlin (Schinkelplatz 3), 
„ unſerer Filiale in Frankfurt a. M., 
ſowie bei den ſonſt bekannt gegebenen Stellen. 
Die Coupons bitten wir in Begleitung arithmetiſch geordneter Nummern= 
Verzeichniſſe, zu welchen an den vorgenannten Stellen Formulare zu erhalten ſind, 
            ein=
zureichen. 
Nach dem 31. Juli wird der Coupon nur bei unſeren Kaſſen in 
            Darm=
ſtadt, Berlin und Frankfurt a. M. ausbezahlt. 
Darmſtadt, 18. Juni 1879. 
5245) 
Die Direcfion.
 5249) M e u e 
Bohnen, Gurken, Blumenkohl, Kohlrabi, 
Erbſen in vorzüglicher ſelbſtgezogener Waare, 
Bouquets in allen Formen, auf Wunſch 
von lauter Roſen zu billigſten Preiſen, 
alles vorräthig in meinem Blumenladen: 
Marktpaſſage. 
H. Henß, Handelsgärtner.
 5250) Starke Leiter von 14 Sproſſen, 
eine Parthie Tannenbord u. 
            Tapeten=
thüre, 33½ und 86½ Em., einzeln zu 
verkaufen. C. Köhler's Buchhandlung, 
Rheinſtraße 49.
Vermiethungen
 Schreiblehrer Cander aus Mainz 
M4) 
 Montag den 23. Juni einen dritten und vorletzten 
Heum 
=TEA Cyclus von 12 Lehrſtunden ſeiner Schreib=Methode, vermöge 
welcher Herren ſowie Damen eine ſchwungvoll ſchöne, für's 
praktiſche Leben entſprechende Handſchrift beigebracht wird, und ſieht baldgefl. 
            An=
meldungen (Mathildenplatz 3) entgegen. 
[5246 
BAAUAI M DAMStAdI. 
Samſtag den 21., Abends halb 8 Uhr, und Sonntag den 22. Juni, 
Nachmittags 6 Uhr: 
Ewel ausserordentiche
 ſich auf einer Kunſtreiſe durch Deutſchland und Holland befindenden 
            be=
rühmten, auf der Pariſer Weltausſtellung preisgekrönten, aus 
48 Mann beſtehenden 
Kapelle des 1. Badiſchen Leib=Grenadier=Regiments 
Nr. 109, in Galla=Uniform, aus Carlsruhe, 
unter Leitung des Königl. Muſikdirectors Hrn. A. Boettge. 
Beethoven-Nagner-AVeber-Abend
 y= 
Puzupu. 
pvx. 
„0 
eci LAAAaAA AArTrzX2l 
2369) Schirmgaſſe 4 ein Logis, 
2 4 Zimmer und Cabinet nebſt Zube 
5 hör zu vermiethen. Sal. Joſeph.
 P41) Frankfurterſtraße dr. Nan 
Parterre=Logis. 6-7 Zimmer, Küche ꝛc. 
Mitgebrauch der Waſchküche und des 
            Bleich=
platzes, alsbald beziehbar, an eine ruhige 
Familie zu vermiethen. Auf Wunſch kann 
auch Gartenantheil dazu gegeben werden. 
Auskunft bel Etage daſelbſt. 
4378) Schirmgaſſe2 2 Zimmer, Küche 
und Zubehör im Vorderhauſe zu vermiethen. 
Zimmer im Hinterhauſe mit Speicher. 
4413) Saalbauſtraße 73 iſt eine herr 
ſchaftliche Wohnung mit Badeſtube, Gas= 
und Waſſerleitung ꝛc. zum 15. Auguſt zu 
vermiethen. Nüheres bei Prof. König 
täglich von 4 bis 5 Uhr 
4937) Eine eleg. möbl. Wohnung von 
4 Zimmern u. eine desgl. von 6 Zimmern mit 
nöth. Betten, eingericht. Küche u. hübſch. 
            Gar=
ten ſofort zu verm. Näh. in der Exped. 
4978) Ludwigſtraße 2 ein ſchönes 
möblirtes Zimmer per 1. Juli zu ver= 
Leopold Wolf. 
miethen. 
6251) Kiesſtraße 30 ein kleines Logis 
zu vermiethen. 
5252) Rundethurmſtraße 1 ein Stall 
zu vermiethen.
 Kaſſapreis: 75 Pfennige Perſon. 
60 Pfg. ſind vorher in der Buchhandlung von Herrn Thles, 
Billets Eliſabethenſtraße 26, ſowie im Saalbau zu haben. 
W- Bei ungünſtiger Witterung finden die Concerte im großen Saale ſtatt. 
Alles Nühere besagen die Flakato. 
5247) 
1½ 
WCſangverenn ,angeruuſt: 
Sonntag den 22. Juni 
5248) 
Waldparthie auf den Herrgottsberg 
Abmarſch um 2 Uhr an der Stadtkapelle.
 Speclalarzt Dr. med. Heyer, 
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch 
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen= 
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den 
            hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem 
[634 
Erfolge. 
S5 
N 
Offene Lehrſtelle 
„. 
für einen jungen Mann mit guten 
            Schul=
kenntniſſen unter günſtigen Bedingungen bei 
C. C. Hebor.
 1138 
5022)
R 18
 Garten=Möbel. 
Wir veckaufen unſeren Vorrath eleganter Garten=Möbel zu ſehr reduzirten Preiſen 
im Ausverkauf. 
GebrAder Tpier, 
Detail=Lager: Marktplatz Nr. 4.
Heſſiſche Ludwigsbahn.
5253)
 Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß die im Sommerfahrplan vorgeſehenen 
Badezüge zwiſchen Darmſtadt und Gernsheim - Zug Nr. 166, ab in 
            Darm=
ſtadt 511 an in Gernsheim 6½, und Zug Nr. 165, ab in Gernsheim 72, an in 
Darmſtadt 815 Nachm. - vom 23. Junt d. J. ab gefahren werden. 
            Abonnements=
karten für Badefahrten werden durch unſere Schalterkaſſe ausgegeben. 
Mainz, den 17. Juni 1879. 
In Vollmacht des Verwaltungsrathes: 
Die Special=Directiou. 
 
ggrantſurter 
zournal. 
Unabhängiges, freiſinniges Organ. 
Täglich in 3 Ausgaben erſcheinend. 
Durch einen umfangreichen telegraphiſchen Specialdienſt mit Berlin 
            kön=
nen wir alle Nachrichten von Werth auf die raſcheſte Weiſe nah Süddeutſchland 
verbreiten. 
Der unterhaltende Theil, die 
„Didaskalias 
bringt Erzühlungen hervorragender Autoren und ein reichhaltiges Feuilleton. 
Den Handels=Iutereſſen widmen wir eine ganz beſondere Berückſichtigung; 
die Frankfurter Börſe und ihre Bewegungen werden auf Grund der beſten Quellen; 
in Original=Berichten und mit völlig unabhängiger Kritik beſprochen. Von der Berliner 
Börſe erhalten wir täglich umfangreiche telegraphiſche Coursberichte. Sämmtliche 
europüiſche Börſenplätze finden die ihnen gebührende Beachtung. Der Waarenhandel, 
beſonders Colonialwaaren, Getreide= und Landesproductenbranche, Montan= und Textil= 
Induſtrie haben ſtehende Referate. 
Eive umfaſſende Verlooſungs=Beilage wird wöchentlich und zu Beginn jedes 
Jahres ein Verlooſungs=Kalender mit Serien=Verzeichniß beigegeben. 
Der Preis des vierteljährigen Abonnements beträgt wie ſeither 6 Mark in 
Frankfurt ſohne Trägerlohn) 6 Mark 25 Pf., auswärts (ohne Beſtellgebühr). 
finden bekanntermaßen die weiteſte Verbreitung. Der In= 
Anzeigen ertionspreis beträgt für die ſechsſpaltige Bett=Zeile oder 
deren Raum W25 Pf. — An hervorragender Stelle (unter dem 
            poli=
tiſchen Theil) die Petit=Zeile 60 Pf. 
Neu eintretende Abonnenten erhalten das Blatt vom Tage der Beſtellung an 
bis zum 30. Juni unentgeltlich. Beſtellungen auf das mit dem 1. Juli beginnende 
3. Quartal wolle man rechtzeitig bei unſerer dortigen Agentur Hrn. L. 
            Vogels=
berger, Ludwigsplatz 6, aufgeben. 
Frankfurt a. M., im Juni 1879. 
6254) 
De Admlnistrallon.
 4557) Ein junger Mann mit guten 
Schulkenntniſſen kann unter günſtigen 
            Be=
dingungen in eine Colonialwaaren= und 
Delikateſſen=Handlung eintreten. Nähere 
Auskunft bei der Exp. d. Bl.
 5213) Ein Mädchen, welches nähen u. 
bügeln kann u. gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht 
Stelle als Hausmädchen. - Zu erfragen 
bei Frau Eliſe Rühl, Berdingerin, 
gr. Ochſengaſſe 3.
 5244) Ein kleiner Porzellanofen wird 
zu kaufen geſucht. Heerdwegſtraße 56.
 5212) In die Jdioten=Anſtalt wird eine 
Wärterin geſetzten Alters und ein 
            unver=
heiratheter Schneider geſucht.
 5255) Müdchen vom Lande, welche ſchon 
gedienl haben und gute Zeugniſſe beſitzen, 
kann ich den geehrten Herrſchaften empfehlen. 
Vermiethbüreau: Frau Neßling, 
Louiſenſtraße 30.
 5256) 7000 Mark gegen doppelte 
gerichtliche Sicherheit zu mäßigen Zinſen/ 
zu leihen geſucht. Gefl. Offerten sub HB 
Nr. 5256 beſorgt die Expedition.
 der Oppenheimer Katharinen= 
1 Kirche=Lotterie ſind 3 Mark 
in der Expedition d. Bl. zu 
haben. 
Puauuuamm, 
Amerikan. Glanz=Bügeln 
lehre ich in einer Stunde mit jedem 
            Bügel=
eiſen. Honorar 3 Mark. 
Anna Mohr. 
Gefällige Anmeldungen werden 
            Wald=
ſtraße Nr. 2 entgegen genommen. (5257
e7=
Erklärung.
 Icherſuche den G. M-ch, ſeine Schwätzereien 
zu unterlaſſen, und bitte diejenigen Leute, 
welche mit ihm verkehren demſelben kein 
Gehör zu ſchenken, da Alles unwahr iſt, 
andernfalls ich weitere Schritte einleiten 
werde. 
Lorenz Chriſtoph.
 5259) Sonntag den 23. Juni 
4 
Preiskegein 
in der Wirthſchaft zur „Kanoner, 
            gegen=
über der Artillerie=Kaſerne. 
F. Fieger.
8 Lunonoen iſtirende
 für ſämmtliche 
Zeitungen der Welt befördert zu den 
günſtigſten Bedingungen die Central= 
Annuoncen=Exped. von G. L. Daube 
&am Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße=30.
 5260) Eingeſandt. Die Krankheiten 
des Haares und der Kopfhaut, ſowie die 
rationelle Pflege des geſunden und kranken 
Haares ſind bisher noch nie in ſo 
            ſachver=
ſtändiger, eingehend klarer Weiſe behandelt worden, 
als in dem Original=Meiſterwerke „Der 
            Haar=
ſchwund” verfaßt und herausgegeben in deutſcher 
und franzoͤſiſcher Sprache von Herrn Edmund 
Bühligen in Leipzig, Leſſingſtraße 15c., welcher 
ſeit vielen Jahren als Autoritaͤt in dieſen 
            Special=
füchern gilt. Das Werk ſelbſt iſt mit großer 
Fachkenntniß ſo hochintereſſant und belehrend 
            ge=
ſchrieben, daß wir nur jedem Menſchen, welcher 
ein derartiges Leiden beſitzt oder zu beſitzen 
glaubt, anrathen können, ſich daſſelbe vom 
            Ver=
faſſer kommen zu laſſen, zumal das Werk, in 
coulanteſter Weiſe auf franco Verlangen gegen 
Retourmarke nach allen Welttheilen gratis und 
franco verſandt wird.
Vermiſchte Mittheilungen.
 Darmſtadt, 20. Juni. 
- Am Mittwoch Abend 8 Uhr fand im Großherzoglichen 
            Reſidenz=
garien ſtatt. 
Darmſt. 3tg.: publicirt die durch die Ausführung der veränderten tärcapellen in Paris Theil und trug hier, wenn wir nicht irren, einen 
der Großherzog haben hiernach ernannt: 
Bei dem Oberlandesgerichte. 
Zum Präſidenten: den Miniſteriatpräſidenten i. P. wirkl. 
            Ge=
heimerath G. Kempff, Exc. zu Darmſtadt.- Zum Senatspräſidenten. 
den Obergerichtsrath J. Goͤrz zu Mainz. - Zu Räthen: die 
            Oberappel=
lations= und Caſſatiönsgerichtsräthe Dr. H. Müller, C. Eckſtein und 
A. Bötticher zu Darmſtadt, den Stadtrichter F. Königer zu Darmſtadt, 
die Hofgerichtsräthe Dr. v. Heſſe und C. Frhr. v. Lepel zu Darmſtadt, 
den Obergerichtsrath Dr. J. Creizenach zu Mainz, die Hofgerichtsräthe 
Dr. E. Franck und E. Frhr. v. Ricou zu Darmſtadt, den 
            Obergerichts=
rath J. Clement zu Mainz. - Zum Ober=Staatsanwalt: den 
Hofgerichtsrath O. Becker zu Darmſtadt. - Zum Gerichtsſchreiber: 
den Miniſterialſekreiär 1. Kl. Juſtizrath C. v. Kreß zu Darmſtadt. 
Bei dem Landgerichte der Provinz Starkenburg. 
Zum Präſidenten: den 1. Direktor des Hofgerichts der Provinz 
Starkenburg. Geheime Rath Dr. H. Stüber. - Zu Direktoren: die 
Hofgerichtsräthe L. Machenhauer zu Darmſtadt, C. Herf zu Gießen und 
B. Köhler zu Darmſtadt. 
- Zu Räthen: die Hofgerichtsräthe Wilh. 
Maurer zu Darmſtadt, Chr. Weyland zu Gießen W. Heinzerling zu 
Darmſtadt. Dr. Fr. Kritzler und O. Piſtor zu Giezen, den 
            Bezirksſtraf=
richter Juſtizrath Dr. Meiſel, die Hofgerichtsräthe C. Bonhard, G. Scriba 
und Th. Schulz zu Darmſtadt, den Bezirksſtrafrichter Juſtizrath W. von 
Grolman, den Staatsanwalt A. Baur, die Bezirksſtrafrichter E. Rohde 
und W. Walther, ſämmtlich zu Darmſtadt. - Zum 1. 
            Staatsau=
walte: den Staatsanwalt bei dem Bezirksſtrafgerichte Gießen E. Wolff. 
Zu Staatsanwälten: den Stadtgerichtsaſſeſſor W. Hallwachs und 
den Staatsanwaltsſubſtituten A. Haller zu Darmſtadt, den 
            Landgerichts=
aſſeſſor Dr. L. Rüſter zu Lorſch. - Zum Gerichtsſchreiber: den 
Hofgerichtsſekretär A. Scharmann zu Gießen. 
Bei dem Amtsgericht Darmſtadt I. 
Zum Oberamtsrichter: den Landrichter J. Heß zu Gernsheim. Zu 
Amtsrichtern: den Landgerichtsaſſeſſor K. Beisler zu Reinheim, den 
Stadtgerichtsaſſeſſor H. Schäfer zu Darmſtadt, die Landgerichtsaſſeſſoren 
K. Küchler zu Offenbach und L. Seibert zu Zwingenberg. 
Bei dem Amtsgericht Darmſtadt II. 
Zum Oberamtsrichter: den Landgerichtsaſſeſſor B. Freih. v. Diemar 
zu Michelſtadt, zu Amtsrichtern: den Staatsanwaltſubſtitut Th. Lauer 
und den Landgerichtsaſſeſſor Ch. Arnold zu Darmſtadt. 
Von Darmſtadt wurden verſetzt reſp. weiter ernannt: Hofgerichts= 
Rath L. Knorr zum Präſidenten des Landgerichts der Provinz 
            Ober=
heſſen; zu Räthen bei dieſem Gerichte: Staatsanwalt A. Steinberger, 
Bezirksſtrafrichter G. Hofmann und Stadtgerichtsaſſeſſor J. 
            Holz=
apfel. Landgerichtsaſſeſſor Bauer wurde zum Oberamtsrichter bei 
dem Amtsgericht Beerfelden, Landgerichtsaſſeſſor L. Roos zum 
            Ober=
amtsrichter bei dem Amtsgericht Hirſchhorn, Stadtgerichtsaſſeſſor A. 
Klingelhöffer zum Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Höchſt, 
Staatsanwaltſubſtitut L. Purgold zum Amtsrichter bei dem 
            Amts=
gericht Langen, Landgerichtsaſſeſſor Dr. C. Riedel zum Amtsrichter bei 
dem Amtsgericht Offenbach, Stadtgerichtsaſeſſor O. Joſt zum 
            Ober=
amtsrichter bei dem Amtsgericht'Wimpfen, Hofgerichtsſekretär E. 
Scriba zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Zwingenberg und 
            Ge=
richtsacceſſiſt Dr. E. Werle zum Amtsrichter äm Amtsgericht 
Urichſtein. 
— Dein Vernehmen nach wird Se. Königl. Hoheit der 
            Großher=
zog die Landesausſtellung in Offenbach am 2. Juli mit einem Beſuche 
beehren. 
— Nachdem das in ſeinen Grundzügen bereits durch uns 
            veröffent=
ichte Feſt=Programm für die Enthüllung des Landes=Denkmals am 
18. Auguſt nunmehr die Genehmigung Seiner Königl. Hoheit des 
            Groß=
herzogs erhalten, iſt ſeitens des geſchäftsführenden Ausſchuſſes 
            Einla=
dung zur definitiven Conſtituirung des Feſt=Comites (auf Montag 
den 23. dſs. Abends 8 Uhr in dem Saalbau=Reſtaurationszimmer) 
ergangen. 
Dem Großh. Polizeiamt ſind als Ehrengabe für die hieſige 
            frei=
willige Turnerfeuerwehr weiter durch Herrn Generalagenten 
Schröder von der Berlin=Cölniſchen Feuerverſicherungs=Geſellſchaft 
            ein=
hundert Mark übermittelt worden. Dank der wohlwollenden Geberin! 
Der ſeitherige Archivſecretär zu Marburg, Dr. Arthur Wyß, 
von welchem demnächſt ein Urkundenbuch der deutſchen Ordensballei 
Heſſen 1207- 99 erſcheint, wird vom 1. Auguſt ab als zweiter Haus= 
und Staatsarchivar in Darmſtadt eintreten. Derſelbe iſt eben mit der 
Herſtellung einer guten Ausgabe der ſo intereſſanten Limburger Chronik 
beſchäftigt.
 R 18 
1135 
Wir machen Freunde einer guten Militaͤrmuſik darauf 
            aufmerk=
ſam, daß nächſten Samstag den 21. Juni im Saalbalu ein Infanterie= 
Muſikcorps ein Concert veranſtalten wird, dem der beſte Ruf 
            voraus=
geht. E3 iſt dies die Capelle des 1. Großh. Badiſchen Leib= 
Grenadier=Regiments Nr. 109 (Capellmeiſter A. Böttge), 
ſchloſſe Hoftafel zu Ehren Sr. Hoheit des Fürſten von Bul= welche auf einer Kuͤnſtreiſe durch Rheinland und Weſtphalen beariffen 
iſt und auch Darmſtadt berührt. Das etwa 50 Köpfe ſtarke Muſikcorps 
— Die am Donnerſtag Abend zur Ausgabe gelangte Rummer der nahm im Jahre 1867 an dem großen Wettkampf der europäiſchen Mili= 
Gerichts organiſation veranlaßten Ernennungen, und bringen Preis davon. Während des Feldzugs 1866 ließ ſich das Muſikcorps auch 
wir dieſelben, ſoweit ſie ſich auf die Provinz Starkenburg beziehen, in= in Darmſtadt hören und erregte'ſchon damals Aufmerkſamkeit. Wer 
dem wir uns Weiteres auf Morgen vorbehalten. Se. Königliche Hoheit ſich alſo für eine gute Janitſcharenmuſik intereſirt, dürfte am nächſten 
Samstag im Saalbau wohl ſeine Rechnung finden.
 Literariſches. 
- Urſachen der Verarmungund Mittel zur 
            Abhülfe=
alſo betikelt ſich eine ſoeben im Verlage der G. Jonghaus'ſchen 
            Hofbuch=
handlung dahier erſchienene Broſchüre, deren in hohem Graͤde 
            intereſſan=
ter und beherzigenswerther Inhalt die weiteſte Verbreitung verdient. 
Der anonyme Verfaſſer (derſelbe welchem die gediegene Abhandlung 
über die Reform der Armenpflege in Städten zu verdanken iſt) widmer 
ſeine Schrift den Vorſtänden deutſcher Städte, welche denn auch vor Allem 
berufen ſein dürften für das mehr und mehr in den Vordergrund 
tretende Kapitel der Armenpflege Nuͤtzen daraus zu ziehen. In klarer 
überzeugender Sprache ſchildert der von geläuterter Humanität erfüllte 
Verfaſſer die Schäden der Gegenwart und deren nur zu häufiges 
            Reſul=
tat: die Verarmung. Als eines der Haupt=Mittel zur Abhülfe erſcheint 
ihm mit Recht die Sparſamkeit und können wir uns nicht verſagen hier 
anzuführen was der Verfaſſer über den Werth des Sparens jagk. 
„Es gibt ein anderes, weit wirkſameres Mittel, dem Wucher 
            ent=
gegen zu arbeiten und die Quellen der Armuth zu verſtopfen. 
Die Urſache nämlich, welche, abgeſehen von ſchweren 
            Unglücks=
fällen, beſtändig Menſchen aus allen Klaſſen der Bevölkerung der 
Verarmung zufuͤhrt, liegt darin, daß ihnen die drei Hauptwurzeln 
wirthſchaftlicher Wöhlfahrt: Fleiß, Genügſamkeit und insbeſondere 
Sparſamkeit, geſchwunden ſind. Ich ſage: aus allen Klaſſen der 
            Be=
völkerung, denn hinter ſchimmernder Außenſeite verbergen ſich gar oft 
Noth und Entbehrung, die Folgen von Mangel an Sparſamkeit und 
Ordnung, und gleich einer ſchweren Kette hemmen und verbittern 
Schulden manchen vielbeneideten Lebensweg. 
Auch bei Unglücksfällen hören unſere Pfleger ſo oft die Klagen: 
Mit einer ſo kleinen Summe wäre uns vollſtändig geholfen, äber 
Niemand will ſie uns geben1 Dieſe kleinen Gummen aber, und noch 
weir mehrr hätten in guten Zeiten durch Genügſamkeit und Sparſam 
keit leicht zurückgelegt werden können. Die Mehrzahl dieſer Fälle hätte 
alſo bei Sparſamkeik nicht zur Verarmung geführt. 
E5 iſt daher eine für Jedermann intereſſante, wichtige und 
            nütz=
liche Aufgabe, nachzudenken über: 
den Werth der Sparſamkeit in wirthſchaftlicher und ſittlicher 
Hinſicht. 
2) über die vorhandenen Förderungsmittel der Sparſamkeit, 
3) über ſolche Verbeſſerungen und Einrichtungen, welche geeignet 
ſein möchten die Sparſamkeit in den weiteſten Kreiſen zu fördern. 
Es möchte vielleicht Manchem für Erörterungen über den Werth 
der Sparſamkeit eine Zeit ſchlecht gewählt ſcheinen, in welcher Handel 
und Gewerbe ſtocken, und jeder Verdienſt, jedes Einkommen 
            geſchmä=
lert iſt; ich glaube äber im Gegentheil, daß gerade ſolche Zeit der 
            Er=
nüchterung geeignet iſt, Allen klar zu machen, daß ein großer Theil 
der Urſachen des wirthſchaftlichen Elends, welches über uns gekommen, 
darin liegt, daß in den vorhergegangenen Jahren, in welchen Handel, 
Gewerbe und Arbeit guten Verdienſt brachten, wilde Genußſucht und 
Speculation herrſchten, und jede Art von Beſitz, von Credit und 
            Ar=
beitskraft in ſchwindelhaftem Traume in ihrem Werth wie in ihrer 
Dauer überſchätzt wurde. 
Gerade die jetzige verdienſtloſe Zeit iſt geeignet, es Jedem klar 
zu machen, daß ein beſſerer Zuſtand nur herbeigeführt, und die 
            Be=
ſtändigkeit unſerer wirthſchaftlichen Wohlfahrt nur geſichert werden kann 
dadurch, daß wir verſtändigen Fleiß, Genügſamkeit und Sparſamkeit 
in die ihnen gebührenden Ehren wieder einſetzen, welche ſie in den 
Augen ſo Vieler verloren hatten. 
Wir müſſen durch unſeren Fleiß etwas verdienen, durch 
            Genüg=
ſamkeit etwas erübrigen, und dieſes Erübrigte in die Hände der 
Sparſamkeit legen, damit ſie gleich einem Schutzgeiſt für unſere 
            Zu=
kunft ſorge. 
Erſpaͤrniſſe ſind die bereiten Helfer in allen ſchlimmen Tagen. 
Wenn der Verdienſt fehlt, wenn Krankheit und andere Unglücksfälle 
hereinbrechen und der Nichtſparſame hülflos daſteht, bittend ſich an 
die Mildthätigkeit, oft vergeblich, wenden muß, an Wucherer ſeine Habe 
verliert und ſo oft im Elend untergeht, greift der Sparſame nach dem 
Zurückgelegten, das ihm nicht nur raͤſche und deßhalb doppelt 
            wirk=
ſame Hülfe gewährt, ſondern auch die Selbſtſtändigkeit, die perſönliche 
Würde erhält." 
Möge dem verdienſtlichen Schriftchen (welches auch in anſprechendem 
äußeren Gewande auftritth im vollſtem Maaße die Forderung der edlen 
Zwecken beſchieden ſein, welche es ins Leben gerufen haben. 
25
1140
M 118
 Der „Reichsanzeiger! veröffentlicht das Nachſtehende: 
Auf den Bericht vom 19. März d. Js. will Ich der 
„Kaiſer Wilhelms=Spende, Allgemeinen Deutſchen Stiſtung für 
Alters=Renten= und Kapital=Verſicherung, auf Grund des von 
Sr. Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen des 
Deutſchen Reiches und von Preußen, unter Uebernahme des 
Protectorats über die Stiftung, am 21. März d. Js. 
            voll=
zogenen Statuts hiermit Meine landesherrliche Genehmigung 
ertheilen. 
Berlin, den 22. März 1879. 
Wilhelm. 
Otto, Graf zu Stolberg. Leonhardt. Graf Eulenburg. 
Maybach. 
An den Reichskanzler, den Juſtiz=Miniſter, den Miniſter des 
Innern und den Miniſter für Handel, Gewerbe und 
            öffent=
liche Arbeiten. 
Aus Veranlaſſung der am 11. Mai und 2. Juni 1878 
durch Gottes Gnade von Sr. Majeſtät dem Kaiſer und König 
glücklich abgewendeten Lebensgefahr iſt im Deutſchen Volke eine 
Sammlung veranſtaltet worden, um der Liebe und Verehrung 
des Volkes für ſeinen Kaiſer einen möglichſt allgemeinen 
            Aus=
druck zu verleihen. Die Sammlung, welche bei einer Zahl von 
11523,972 Beiſteuernden in 75.576 Gemeinden die Summe 
von nahezu 1,740,000 Mark ergeben hat, iſt Mir unter der 
Bezeichnung „Kaiſer Wilhelms=Spende” mit der Bitte 
            über=
geben worden, den Ertrag zur Verwendung für einen allgemein 
wohlthätigen Zweck zu beſtimmen. 
Dieſe Spende widme ich hierdurch zu einer Stiftung, über 
welche Ich das Protectorat übernehme, und welche den Zweck 
haben ſoll, die Grundlage einer Alters=Renten= und Kapital= 
Verſicherungs=Anſtalt für die gering bemittelten Klaſſen des 
Deutſchen Volkes, insbeſondere für die arbeitende Bevölkerung 
zu bilden, in Verbindung mit einer Einrichtung zur Gewährung 
von Auskunft und Beirath an genoſſenſchaftliche Alterverſorgungs= 
Anſtalten für einzelne Berufskreiſe. 
Ueber die Organiſation, ſowie die Verwaltungsgrundſätze 
dieſer Anſtalt und die Regeln der Betheiligung an derſelben iſt 
das anliegende Statut beſchloſſen worden, welchem Ich hiermit, 
vorbehaltlich der Allerhöchſten landesherrlichen Beſtätigung, Meine 
Genehmigung ertheile. 
Berlin, den 21. März 1879. 
Friedrich Wilhelm, Kronprinz. 
An den Reichskanzler, die Miniſter der Juſtiz, 
des Innern und für Handel, Gewerbe und 
öffentliche Arbeiten. 
Statut 
der 
Kaiſer=Wilhelms=Spende. 
Allgemeinen deutſchen Stiftung 
füx 
Alters=Renten= und Kapital=Verſicherung. 
Titel I. 
Allgemeine Beſtimmungen. 
Rechte, Sitz und Name. 
Die Stiftung ſteht unter dem Protectorate Sr. Kaiſerlichen und 
Königlichen Hoheit des Kronprinzen des Deutſchen Reiches und von 
Preußen. 
Sie hat die Rechte einer juriſtiſchen Perſon und in der Stadt 
Berlin ihren Sitz und Gerichtsſtand. 
Sie führt den Namen: Kaiſer Wilhelms=Spende, Allgemeine Deutſche 
Stiftung für Alters=Renten= und Kapital=Verſicherung. 
8 2. 
Zweck und Aufgabe. 
Die mittelſt der Stiftung begründete Anſtalt hat den Zweck: 
) den gering bemittelten Klaſſen des deutſchen Volkes, namentlich dem 
Arbeiterſtande Gelegenheit zu geben für die Zeit des Alters Renten 
oder Kapital (88 21, 22) zu verſichern und
 2) genoſſenſchaftliche Alterverſorgungs=Anſtalten für einzelne 
            Berufs=
kreiſe durch Beſchaffung der nothwendigen ſtatiſtiſchen und 
            Rech=
nungsgrundlagen, ſowie durch Betrath bei Redaction der Statuten 
und bei der ſonſtigen Einrichtung ihrer Verwaltung zu 
            unter=
ſtützen. (8 28.) 
83. 
Mitgliedſchaft. 
Mitglied der Anſtalt iſt Jeder, auf deſſen Namen und Leben die 
Verſicherung einer Rente oder eines Kapitals auf Grund dieſes Statuts 
abgeſchloſſen worden iſt. 
Mitglied kann nur werden, wer zu den gering bemittelten Klaſſen 
gehört und zur Zeit des Verſicherungsantrags ſeinen Wohnſitz innerhalb 
des Deutſchen Reiches hat. Deutſche, welche ſich nur zeitweiſe im 
            Aus=
lande aufhalten, können zur Mitgliedſchaft zugelaſſen werden. 
Während der Lebensdauer des Mitgliedes erliſcht die Mitgliedſchaft 
nur in Folge einer in den Formen des 8 25 vollzogenen oder auf Grund 
des 8 26 eingetretenen Kündigung. 
8 4. 
Einzahler ohne Mitgliedſchaft. 
Zu Gunſten eines Aufnahmefähigen kann jeder Andere eine Rente 
oder ein Kapital verſichern. Ein ſolcher Einzahler wird nicht Mitglied 
der Anſtalt, hat aber das Recht: 
1) ſich ſelbſt oder ſeinen Rechtsnachfolgern die Rückgewähr ſeiner 
            Ein=
lage vorzubehalten (8 24), 
2) die Kündigung (5 25) und Beleihung (8 26) ſeiner Einlage 
            aus-
zuſchließen, 
3) zu beſtimmen, daß ſeine Einlage nur einen Anſpruch auf Rente, 
nicht aber auch auf Kapital begründen ſoll. 
Der Einzahler und ſeine Rechtsnachfolger können auf dieſe Vorbehalte 
und Beſchränkungen jederzeit verzichten. 
8 5. 
Garantiefonds. 
Der Garantiefonds der Anſtalt beſteht aus dem derſelben 
            über=
wieſenen Ertrage der Kaiſer Wilhelms=Spende. Seine Zinſen dienen 
zunachſt zur Beſtreitung der Verwaltungskoſten. 
Sollte die Subſtanz des Garantiefonds für die Koſten der 
            Ver=
waltung oder zur Ausgleichung von Ausfällen in Anſpruch genommen 
werden, ſo iſt der dazu verwendete Betrag aus ſpäteren Ueberſchüſſen 
zunächſt zu erſetzen. 
8 6. 
Gegenſeitigkert der Mitglieder. 
Kein Mitglied (5 3) und kein Einzahler (8 4) iſt zur Gewährung 
von Nachſchüſſen irgend einer Art verpflichtet. 
Die Anſtalt beruht auf der Grundlage, daß alles Dasjenige, was 
ſie ihren Mitgliedern und den Rückgewähr=Berechtigten vertragsmäßig 
zu leiſten hat, durch die Einlagen und deren Zinſen aufgebracht 
            wer=
den muß. Sollten dieſe hierzu einmal unerwarteter Weiſe nicht 
            aus=
reichen, ſo können die bezüglichen Leiſtungen in dem nothwendigen Maße 
gekürzt werden. 
7. 
Rechnungsgrundlagen. 
Der Berechnung der Tarife für die im 8 2 Nr. 1 bezeichneten 
            Ver=
ſicherungen werden der Zinsfuß von 4 Procent und die in der Anlage 4 
beigefügte Sterblichkeitstafel - vorbehaltlich ihrer Reviſion auf dem in 
8 34 bezeichneten Wege - zu Grunde gelegt. 
8 8. 
Tarife, Geſchäftspläne Inſtructionen und 
            Ver=
ſicherungsbedingungen. 
Die Tarife, Geſchäftspläne und Verſicherungsbedingungen, ſowie die 
Geſchäftsordnungen und Inſtructionen, welche zur Regelung des 
            Ge=
ſchäftsbetriebes der Anſtalt erforderlich ſind, werden durch den 
            Aufſichts=
rath (8 14) feſtgeſetzt. 
8 9. 
Sammelkaſſe. 
Um Perſonen, welche nicht im Stande ſind, ſofort eine volle Einlage 
nach 8 21 zu machen, Gelegenheit zur Anſammlung des erforderlichen 
Betrages zu geben, kann die Direction auch kleinere Beträge annehmen, 
und bis zu ihrer Verwendung mit s'ſ mittelſt Gutſchrift verzinſen. Dieſe 
            Be=
träge können nicht zurückgezogen oder gekündigt, ſondern müſſen, 
            ſo=
bald ſie mit den Zinſen und Zinſeszinſen den Betrag von 5 Mark 
erreicht haben, ohne Weiteres als Einlage zu einer Verſicherung nach 
8 21 verwendet werden. 
Titel II. 
Verwaltungsorganiſation. 
8 10. 
Oberaufſicht, Verwaltung und Vertretung. 
Die ſtaatliche Oberaufſicht über die Anſtalt wird von dem preußiſchen 
Miniſter des Innern wahrgenommen. 
Die zur Verwaltung und Vertretung der Anſtalt berufenen 
            Or=
gane ſind die Direction (85 11 bis 13) und der Aufſichtsrath 
(58 14 bis 17). 
(Fortſetzung folgt.)
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.