REERSLLvLEL bIO
„
Abonnementspreis
jährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
incl. Poſtaufichlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeßkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=Expe=
Mionen.
142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Polhzeiamt Darmſtndt.
WAl.
Donnerstag den 13.Februat.
437O
Darmſtadt, am 12. Februar 1879.
Betreffend: Die Ernennung des Pfandmeiſters Kezler zu Darmſtadt zum Pfandmeiſter bei Großherzoglicher Ober=Einnehmerei
Oppenheim.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir ſetzen Sie hiermit davon in Kenntniß, daß bis auf Weiteres die Beitreibungsgeſchäfte ing der Diſtricts=Einnehmerei
Darmſtadt dem Pfandmeiſter Steinbrecher, diejenigen in der Diſtricts=Einnehmerei Beſſungen dagegen dem Pfandmeiſter=Aſſiſtent
Hörner übertragen worden ſind.
J. Verh. d. Kr.:
Spamer, Regierungsrath.
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche ihren directen Steuerzetel für das erſte, Ulblll OI1terwaſſek
Quartal 1879 noch nicht erhalten haben, wollen zur Vermeidung nachtheiliger Folgen Hunyadi Janos), pro Flaſche 50 Pfg,
innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=Bureau Anzeige davon machen.
ſaus der Fabrik künſtlicher Mineralwaſſer
Darmſtadt, am 7. Februar 1879.
von Eud, Schoeſer,
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3117)
Martinſtraße 14.
J. V. d. B.:
Niederlagen in den Apotheken der Herren
1002)
Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Ein ausgemuſterter, ſehr leichter
vier=
ſitziger Perſonenpoſtwagen wird
Mon=
tag den 17. d. M. Vormittags 11½ Uhr
in dem hieſigen Poſthofe an den
Meiſt=
bietenden öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1879.
Kaiſerliches Poſtamt I.
962)
Pfaltz.
380) Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
dem Adam Schwarz zu Beſſungen
zu=
ſtehenden Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
II 254 276 Hofraithe im Herdweg,
II 255 267 Grabgarten daſelbſt,
Donnerstag den 27. Februar d. J.,
Nachmittags 5 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſtbietend
verſteigt.
Beſſungen, den 14. Januar 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher: Weimar.
Bekanntmachung.
Die am 3. d. Mts. abgehaltene Holz=
Verſteigerung aus den Diſtricten
Pfarr=
winkelfleck und Hintererlen iſt genehmigt u.
können die Abfuhrſcheine gegen die
vor=
ſchriftsmäßigen Bedingungen auf der Bür=
germeiſterei hierſelbſt in Empfang
genom=
men werden. Erſter Zahl= und Fahrtag:
Montag den 17. Februar d. J.
Beſſungen, den 11. Februar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. V. d. B.:
178a) Berth, Beigeordneter.
Holz=Verſteigerung
Weiterstadt.
Nächſten Dienſtag den 18. und
Mitt=
woch den 19. Februar 1879,
jedesmal Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſol=
len im hieſigen Gemeindewald, Diſtrict
Täubcheshöhle:
1) 201 Rmtr. kiefern Scheitholz,
2) 250
Knüppelholz,
3) 680 Stck.
Wellen,
„
4) 197 Rmtr. „ Stöcke,
5) 184 Stck. „ Bauſtämme von
22-41 Emtr. Durchmeſſer und 8 bis
18 Meter Länge, 144 Cbmtr. enthaltend,
verſteigert werden und kommt das
Brand=
holz den erſten und die Stämme den
zwei=
ten Tag zum Ausgebot.
Die Fuſammenkunft iſt jeden Tag am
Eingang des Waldes nächſt der
Gräfen=
häuſer Straße auf der Benſenwieſenſchneiſe.
Weiterſtadt, am 11. Februar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
1178)
Schuchmann.
Merck, Scriba u. Lauer, ſowie bei den
Herren Friedr. Schaefer, Fr. Ebert,
Fuhrmannsſtraße.
90).
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Emser Wassers unter Leitung der
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Man=
ſarde, Hintergeb., großer Garten. Näh. Ep.
289
K 59
Maſchinenfabrik zu verkaufen.
In Folge der Liquidation unſerer Geſellſchaft kommen demnächſt zum Verkauf:
1) Das ſeither als Maſchinenfabrik mit Keſſelſchmiede und Gießerei betriebene, nächſt den Bahnhöfen der Heſſiſchen Ludwigs=
und Main=Neckar=Bahn gelegene, gegen die Stadtſeite durch die Blumenthalſtraße begrenzte und mit den Bahnen durch
ein Schienengeleiſe in Verbindung ſtehende Fabrik=Etabliſſement.
Die Fabrik hat einen Flächeninhalt von 25,000 ⬜Meter und wurden deren Werkſtätten, in welchen ſeither die
Fabri=
kation von Locomotiven, Locomobilen, Dampfmaſchinen aller Art, Werkzeug= und andere Maſchinen, ſowie Keſſelfabrikation
und Gießerei für fremden und eigenen Bedarf betrieben wurde, in den letzten Jahren durch Neubauten weſentlich
ver=
größert und im Innern mit neuen Einrichtungen verſehen.
Die Lage der Fabril, in welcher 5 bis 600 Arbeiter beſchäftigt werden können, iſt durch die ſich hier von 6
Rich=
tungen her kreuzenden Eiſenbahnlinien der Main=Neckar= und Heſſiſchen Ludwigs=Bahn eine ſehr günſtige.
Wenn auch einem Verkauf des ganzen Etabliſſements en bloc mit allem feſten und loſen Inventar an Maſchinen
und Geräthen nebſt den werthvollen Modellvorräthen, der Vorzug gegeben, und zu dieſem Zweck die Fabrik in allen ihren Theilen
bis auf Weiteres im Betrieb erhalten wird, iſt doch eine Theilung nach den Haupt=Fabrikationsbrauchen nicht
ausge=
ſchloſſen und um ſo leichter ausführbar, als Maſchinenfabrik, Keſſelſchmiede und Gießerei nicht unter einander
zuſammen=
hängen und jede einzelne mit beſonderer Einfahrt und Antheil an den beiden Schienengeleiſen verſehen werden kann.
2) Die an der Staatsſtraße nach Frankfurt a. M. gelegene, durch Ueberſiedelung ſämmtlicher Werkſtätten in das vorbenannte
neue Etabliſſement ſtille gelegte ältere Fabrik mit zweiſtöckigem geräumigem Wohnhaus, ſowie mit der noch an Ort und
Stelle befindlichen Dampfmaſchinenanlage und Transmiſion und einem Drehtrahn von 400 Ctr. Tragkraft in dem
Montirſaal.
Das Terrain enthält 11,300 ⬜Meter Flächeninhalt, wovon nur circa ein Drittel für die Werkſtätten, in welchen 159
bis 160 Arbeiter beſchäftigt wurden, in Anſpruch genommen ſind, während der Reſt des ein abgeſchloſſenes Ganze bildende,
von allen vier Seiten von Straßen umgebenen Terrains, entweder zu Erweiterungen der Werkſtätten verwendet, oder beſſer
durch Parzellirung als Baugelände verwerthet werden kann.
3) Unſer reichhaltiges Lager von ſchmalſpurigen Tenderlocomotiven, Locomobilen, Centrifugalpumpn, Dampf, Werkzeug= u. a.
Maſchinen nebſt Dampfkeſſeln, ſowie eine große Auswahl von Transmiſſionstheilen.
Nähere Auskunft ertheilt die
Maſchinenfabrik und Eiſengießerei Darmſtadt in Liquidation.
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Anfang Juni zu vermiethen.
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Näh. Eckladen.
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Wohnung mit Balkon, auf Wunſch möblirt.
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terbau ein unmöbl. Zimmer zu vermiethen.
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E
EDte Trunkſucht,-
„
der Glücksſtörer unzähliger Familien, iſt
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des Leidenden leicht ausführbare Kur dau
ernd zu beſeitigen. Tauſende ſchon
ge=
heilt. Vertrauensvoll wende man ſich an
Reinhold Petzlafk,
577)
Fabrikbeſitzer in Dresden.
1082) Ein verheiratheter Mann,
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tionsfähig, im Rechnen und Schreiben
be=
wandert, ſucht Stellung als Verwalter,
Magazinier, auch als Auslaufer am liebſten
in einem Bankgeſchäfte. Näheres im Verlag.
260
M 31
O
5
Proteſtanten=Vexein zu Darmſtadt.
Herr Profeſſor Dr. Holſten von Heidelberg wird Donnerstag den 20.
Februar, Abends präcis 7½ Uhr, im großen Saale des Darmſtädter
Hofes dahier einen Vortrag über das Thema:
„Der Apoſtel Paulus und ſeine
Gegner=
oder:
„Der Kampf des Geiſtes mit der Tradition:
halten. - Der Eintritt iſt für Herrn und Damen frei.
Der Vorſtand.
HEh Iul.
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DER ABTEIIV TECAUx
der beste aller Liqueure, vortrefflich stärkendes
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mittel. Lum Schutze gegen Fälschungen trägt jede Flasche
ausser den Schutzmarken dieUnterschrift des General. Directors
10949)
rratt vam vinknrm
Beuis en Franco et Erager.
Eua --
In haben bei:
Friedr. Hiehberg Hofl.) Rheinstrasse.
49
Friedr. Schaeſer.
L AAuruuztrAddATARbOII-
Samſtag den 22. Februar 1879.
findet im
Saalbau ein Maskenball ſtatt.
Eintrittskarten ſind: für Actionäre zu 2 M. 50 pfg.,
für Nichtactionäre zu 3 M. 25 pfg.
bei den Herren P. Berbenich (Ludwigsſtraße), D. Fair & Söhne (Ernſt=
Ludwigs=
platz), G. Ph. Nieder (heinſtraße), W. Pfeil (Eliſabethenſtraße), L. W. Rühl/
(Alexanderſtraße) und bei dem Inſpektor im Saalbau zu haben.- Am Ballabend
werden nur Karten 4 Mark abgegeben.
Saalöffnung 7 Uhr. - Beginn des Maskenfeſtes 8 Uhr.
Nähereszbeſagen die Plakate.
1190)
befindet ſich nicht mehr in Nr. 52, ſondern
Eliſabethenſtraße Nr. 30.
Brurs Hahn.
1104) Geſuch.
Eine in der Haushaltungsbranche
erfahrene, in der Feder geübte, kinderloſe
Beamtenwittwe, wünſcht Stellung in 91tem
Hauſe. Kenntniß der engl. und franzöſ.
Sprache.
Gefl. frankirte Offerten übermittelt die
Expedition unter N. N. 15. 1029) Zwei Möbelwagenzu. mehrere
Stoßkarren ſind zu verkaufen.
J. Finger
Eck der großen u. kleinen Caplaneigaſſe. 1035) Oberer Heerdweg ſind 454
Klafter Ackerland mit Obſtbäumen zu
verpachten. Zu erfragen Martinſtraße 14
zweiter Stock. 1169) Ein junger Mann, welcher
der doppelten Buchführung völlig müchtig
iſt und flott correſpondirt, wird per Mitte
März geſucht. Offerten an die Expedition
ds. Blattes unter J 4.
1170) Ein junger Mann, der die
Berechtigung zum Einjährigen beſitzt, kann
bei mir als Lehrling eintreten.
l. A. Loeppritz.
Bekanntmachung.
Die Voranſchläge der israelitiſchen
Religionsgemeinde und der
Landjuden=
ſchaftskaſſe für 1879 liegen vom 13.
d. Mts. an acht Tage lang auf unſerer
Gemeindeſtube zur Einſicht offen,
Darmſtadt, den 10. Februar 1879.
Der Vorſtand der israel. Religionsgemeinde
1193) und der Landjudenſchaft.
Ausverkauf
von neuen gut gearbeiteten
Caſſaſchränken
bei äußerſt billigen Preiſen.
C. Sehuabel,
438)
Artillerieſtraße 2.
1194) Clavier=Unterricht
wird zu ſehr billigem Preiſe Anfängerinnen
ertheilt. Näheres bei der Exp. d. Bl.
1195)
Empfehlung.
Eine junge Frau nimmt noch einige
Damen zum Frifiren in monatl.
Abonne=
ment an; auch hält ſich dieſelbe bei Bällenzu.
Concerteu beſtens empfohlen. Frau Seibert.
Beſtellungen für mich nimmt entgegen:
Aug. Schmidt, Coiffeur, im Darmſt. Hof.
536) ſedos Loos oln Trefor!
Zur letzten Ziehung
der k. k.
öſterr.
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mit Treffer gezogen werden müſſen,
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Viertel dto.
„ 105
Eehntel dto.
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Ewanzigstel dto.
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630,000 Rm.
Nieten exiſtiren bei dieſen Looſen nicht,
gedes Loos muß einen Treffer machen,
ſund gelangen auch die kleinſten Trefferl
ſohne jeden Abzug zur Auszahlung.
Unſer Wiener Haus, deſſen
Augen=
lmerk jetzt allein auf den Umſatz dieſer
Looſe gerichtet iſt, befindet ſich dadurchf
lin der günſtigen Lage, Ganze u. Fünftel
Original=Looſe auch für Bankiers billigſ.
berechnen zu können.
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Wion und Budapest,
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beſte Lage der Stadt, kann unter
angeneh=
men Bedingungen vermiethet reſp. käuflich
erworben werden. Reflectanten belieben ihre
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Exp. d. Bl. abzugeben.
1197
R 31
Coßalgewerbverein Darmſtladl.
Dreizehnte Verſammlung der Mitglieder Freitag den 14. Februar,
Abends präcis 8 Uhr beginnend, wird das Vereinsmitglied Hr. Mechanikus Auguſt
Wilk dahier einen Vortrag halten über die electriſche Beleuchtung und denſelben
mit Verſuchen verbinden. Der Vortrag findet in einem Fabriklokale des Herrn
Commerzienrath Schuchard ſtatt, welches derſelbe mit der zu den Verſuchen
er=
forderlichen Dampfkraft freundlichſt zur Verfügung geſtellt hat. Eingang durch das
Hofthor Louiſenſtraße 38. — Wegen Begrenzung der Vorarbeiten muß mit dem
Vor=
trag präcis 8 Uhr begonnen werden, weßhalb wir um pünktliches Erſcheinen erſuchen.
Nach Beendigung des Vortrags (gegen 9 Uhr) ſoll eine Discuſſion über den
fraglichen Gegenſtand im Gaſthof zur Poſt ſtattfinden.
Darmſtadt, den 12. Februar 1879.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
7175
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Wo? ſagt die Expedition.
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ſchlafen kann, wird (zu 2 kleinen Kindern
geſucht.=Nur Solche mit beſten Empfehlungen
wollen ſich melden. Näh. bei d. Exp. d. Bl.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt
HHaupt=Synagoge).
Samstag den 15. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr. Morgengotesdienſt um 8½ Uhr:
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 8½ Uhr. - Zabbathausang um 6 Uhr.
261
5 Schottisches Haſermehl
(Scotsh Catmeal.)
Für Säuglinge, Ammen, Kinder, Kranken
überhaupt für alle Zwecke, wo Haferſchleim
verwendet wird, iſt dieſe Hafergrütze als
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Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 13. Februar.
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Indra.
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Herr Hedrich.
Fernand, Begleiter) Königs Hr. Leib.
Dom Luiz de Camoens
Herr Becker.
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Pedro, Offizier
Joze Wirth
Hr. Reichhardt.
Fr. Mayr=Olbrich.
Zigaretta, ſeine Frau
Kudru
grau Roßmann.
Frl. Czerwenka.
Indra, ihre Sclavin
Herr Mendel.
Dom Duar.
Ein Zietherſchläger
Herr Lang.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Freitag 14. Februar.
6. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Ein Sommernachtstraum.
Phantaſtiſches Luſtſpiel in 4 Abtheilungen von
Shakespeare. Muſik von Mendelsſohn=Barholdy.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Wochen=Repertoire=Entwurf.
Sonntag 16. Februar: Der Freiſchütz von
C. M. v. Weber.
Dienstag 18. Februar: Haus Heiling von
Marſchner. (Heiling, Herr Kraze als Gaſt.)
Mittwoch 19. Februar: Die Verſucherin
Luſtſpiel in 1 Akt, und Spielt nicht mit dem
Feuer, Luſtſpiel in 3 Akten.
Donnerstag 20. Februar: Das Nachtlager
in Granada von Conradin Kreuzer (Ein Jager,
Herr Kraze als Gaſt).
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 13. Februar.
O Nach ſehr eingehender vierſtündiger Verhandlung beſchloß die
zweite Kammer geſtern mit 33 gegen 13 Stimmen die Beſtimmung
des Geſetzentwurfs, die Rechtsverhältniſſe der Richter betr., wonach die
Collegialrichter, welche den Eintritt in die neue Gerichtsorganiſation
aus=
ſchlagen, wozu ſie ein geſetzliches Recht haben, mit ihrem vollen Gehalt
in den Ruheſtand treten, abzulehnen. — Die Mehrheit des
Finanzaus=
ſchuſſes - 5 gegen 2 Stimmen - beantragt den Antrag des Abg.
George wegen Aufhebung der Weinſteuer und Uebernahme der
Pro=
vinzialſtraßenbauſchuld Oberheſſens auf den Staat abzulehnen, nachdem
die Staatsregierung erklärt hat, daß die finanzielle Lage den Fortbeſtand
der Weinſteuer bedinge.
— Die heſſiſche Diviſion und die deutſche Armee haben den Verluſt
eines ausgezeichneten Offiziers zu beklagen. Herr Oberſt von Necker,
Commandeur des Großh. 1. Infanterie=(Leibgarde=Regiments Nr. 115
iſt einem Schlaganfall erlegen, welcher ihn geſtern früh betroffen.
Kame=
raden wie Untergebene des Dahingeſchiedenen betrauern tief deſſen
uner=
warteten Heimgang.
— Der Entwurf des Voranſchlags für den ſtädtiſchen
Haushalt während des Jahres 1879 - nebſt Erläuterungen und den
Specialvoranſchlägen der Armen= und Hoſpitalverwaltung
iſt der
Stadtverordnetenverſammlung zur Prüfung und Beſchlußfaſſung
vorge=
legt und von Herrn Oberburgermeiſter Ohly wie folgt erläutert
worden:
Die allgemein ungünſtigen Zeitverhältniſſe, die ſchwierige Lage, in
der ſich Handel und Induſtrie befinden, können nicht verfehlen, ihren
Ein=
fluß auf die ſtädtiſche Verwaltung in hohem Maße geltend zu machen.
In Bezug auf die Einnahmen iſt es ihrer Einwirkung zuzuſchreiben, daß
trotz der nachweislich geſtiegenen Bevölkerung die Octroi=Abgaben kein
Mehr gegen das Vorjahr aufweiſen, wie dies in früheren Jahren der
Fall war, ſondern daß dieſelben etwas geringer veranſchlagt werden
mußten. Ebenſo konnte auch der Ertrag der Waldungen nur auf Grund
des ermäßigten neuen Tarifs mit einer niedrigeren Summe als ſeither
eingeſtellt werden, während die ſonſtigen Einnahmen ſich ziemlich gleich
bleiben und nur zwei Rubriken (Miethe von Marktplätzen ſowie
Schul=
geld) erheblich höhere Veranſchlagung erfahren durften.
Machen ſich jene Verhältniſſe ſchon bei Bemeſſung der zu
erwarten=
den Einnahmen geltend, ſo iſt dies noch mehr bei den Ausgaben der
Fall. Die Rubrik „Unterſtützung der Armen” weißt ein Mehr von
28500 M. auf, nicht etwa veranlaßt durch ein höheres Maß von
Unter=
ſtützungen, ſondern lediglich durch Zunahme der Zahl der Unterſtützten.
Ebenſo beziffert ſich die Rubrik,Beiträge zur Kreiskaſſe; um 5400 M.
höher als im Vorjahr. Daß auf dieſes erſchreckende Steigen der
frag=
lichen Ausgaben auch die beſtehende Geſetzgebung über Freizügigkeit und
Unterſtützungswohnſitz von erheblichem Einfluß iſt, läßt ſich nicht verkennen,
und es erhellt aus dieſer Thatſache wiederholt, wie berechtigt das
Vor=
gehen des auf Anregung des Unterzeichneten zu Anfang vorigen Jahres
aus dieſem Anlaß dahier zuſammengetretenen Städtetages geweſen iſt.
An weiteren bedeutenderen Mehrausgaben ſolcher Rubriken, deren
Feſtſtellung von der ſtädtiſchen Verwaltung nicht abhängt, iſt der
Zu=
ſchuß der Stadt zu den Koſten der Realſchule mit ca 6000 M. und die
Ausgabe an Befoldungen der Schullehrer zu verzeichnen, welche theils in
Folge von Neu=Anſtellungen und Vorrückens in höhere
Beſoldungs=
klaſſen, hauptſächlich aber aus Anlaß der durch Geſetz vom 9. März v. J.
vorgeſchriebenen neuen Regulirung der Gehalte und Wohnungs=
Ent=
ſchädigungen ein Mehr von ca. 19400 M. erfordert.
Unter dieſen Umſtänden war es nur durch äußerſt ſparſame
Veran=
ſchlagung der übrigen Ausgaben möglich, den Voranſchlags=Entwurf zu
einem Abſchluß zu bringen, welcher eine Erhöhung der 1879r Umlagen
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nicht nöthig erſcheinen läßt. Um aber dieſes Reſultat zu erreichen und
eine unter den dermaligen mißlichen Verhältniſſen doppelt drückende Steuer=
Erhöhung zu vermeiden, mußten auch recht dringende Herſtellungen vorerſt
ausgeſetzt werden, deren Verſchiebung ſich dauernd nicht rechtfertigen laſſen
wird. Es erſcheint deßhalb dringend geboten, auf Erſchließung neuer
Einnahmequellen Bedacht zu nehmen, wenn nicht über kurz oder lang
zu einer, ſei es auch nur mäßigen Steuer=Erhöhung geſchritten werden
ſoll, der ſich auch andere, vielleicht die meiſten größeren Städte in Folge
der Geſetzgebung über Freizügigkeit und Unterſtützungswohnſitz nicht zu
entſchlagen vermögen. - In jener Beziehung wird auf das Projekt einer
Erweiterung der ſtädtiſchen Pallaswieſe mittelſt angrenzenden ſtädtiſchen
Waldgeländes Bezug genommen.
Schließlich wird noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die
nach=
ſtehenden, zur einſtweiligen Verausgabung und demnächſtigen Aufnahme
in den Voranſchlag pro 1879 bereits genehmigten Poſten:
1) für Einfriedigung und Läden an die Octroi=Erheberwohnung am
1200 M.
Tagerhaus
2) für Anlegung von Floßrinnen und Uebergängen auf der
850 „
Straße Darmſtadt=Mainz
3) für Anlegung eines Goſſenpflaſters in der Heidelberger
Straße.
1422 „
1200 „
4) für Chauſſirung des alten Griesheimer Wegs.
nach den bis jetzt vorliegenden Ergebniſſen der Verwaltung des Jahres
1878 aus den Ueberſchüſſen dieſes Jahres beſtritten werden können.
Dieſes Jahr wird die Darmſtädter Gemeindejagd wieder
leihfällig. Die Verpachtung wird in der Kürze ſtattfinden. Deren
rei=
cher Reh=, Hühner= und Haſenſtand wird hoffentlich einen tüchtigen
Pacht=
ertrag liefern.
Dr. B. Zur Klarſtellung der verſchiedenen falſchen Gerüchte über
Diphtherie in der „Heilanſtalt Mauerſtraße 170 ſei hier darauf
aufmerkſam gemacht, daß daſelbſt ſeit 2 Jahren kein Diphtherie=Fall
vor=
gekommen iſt und daß bei den im abgeſonderten Hauſe wohnenden
Pfle=
gerinnen des Alice=Frauenvereins, trotz der zahlreichen Pflegen bei
Diphtherie=Kranken am Großh. Hofe und in hieſiger Stadt, nur ein
leichter Fall mit der Dauer von 3 Tagen vorkam. Selbſtverſtändlich
dürfen die Pflegerinnen nie in die Heilanſtalt ſelbſt, ſo lange ſie bei
an=
ſteckenden Kranken pflegen.
1 Aufl Veranlaſſung dess hieſigen, Proteſtanten=Vereins
werden demnächſt einige Vorträge über reltgiös=kirchlich wichtige Fragen
der Gegenwart abgehalten werden. Profeſſor Dr. Holſten von
Heidel=
berg wird am 20. Februar über „den Apoſtel Paulus und ſeine
Gegner=
oder „den Kampf des Geiſtes mit der Tradition” (ſiehe= Annonce)
ſprechen; am 6. März vorausſichtlich findet eine Beſprechung über „das
Recht der Gemeinden auf Mitwirkung bei Beſetzung der Pfarrſtellen”
tatt; am 27. März wird Profeſſor Dr. Pfleiderer von Berlin einen
Vortrag über „Chriſtenthum und Naturwiſſenſchaft' halten.- Der
Be=
ſuch dieſer Vorträge iſt für Jedermann frei.
- Sterblichkeitsſtatiſtik. In der Woche vom 26. Januar bis
1. Februar verſtarben in Mainz mit Caſtel 37, in Darmſtadt mit
Beſſungen 26, in Offenbach 12, in Worms 8 und in Gießen 6
Per=
ſonen. Hiervon verſtarben an Maſern 1 (in Mainz), an Scharlach
4 (3 in Darmſtadt, 1 in Gießen), an Diphteritis 5 (2 in Darmſtadt,
1 in Worms, 2 in Gießen), an Keuchhuſten 2 (1 in Darmſtadt, 1 in
Worms), an Unterleibstyphus 2 (1 in Mainz, 1 in Darmſtadt), an
Diarrhöe und Brechdurchfall 1 (in Offenbach), an Wochenbettkrankheiten
2 (1 in Mainz, 1 in Darmſtadt), an Lungenſchwindſucht 14 (7 in Mainz,
2 in Darmſtadt, 4 in Offenbach, 1 in Worms), an entzündl.
Krank=
heiten der Athmungsorgane 17(11 in Mainz, 4 in Darmſtadt, 2 in
Offen=
bach), durch Schlagfluß 3 (1 in Darmſtadt, 2 in Gießen), durch
gewalt=
ſamen Tod 1 (in Worms).
Gießen, 11. Februar. Ein Gang durch die Löwengaſſe,
Reichen=
ſand ꝛc., nota bene wenn ein ſolcher möglich, gibt dem Paſſanten eine
Jdee, wie es ſich zu Zeiten der Pfahlbauten gelebt und gewandelt haben
muß. Die ganzen Straßenſtrecken ſind mit Floßbalken und Feuerleitern
belegt, auf welchen ſich Bohlen und Bretter befinden, um ſo nothdürftig
die Paſſage zu vermitteln. Gießen bot geſtern Nachmittag faſt den
An=
blick einer Völkerwanderung. Tauſende ſtrömten nach der Lahn und
Wieſeck, um den ſchaurigen Anblick des Hochwaſſers zu genießen. Ein
paar bange Tage und Nächte müſſen die vom Waſſer eingeſchloſſenen
Leute verleben und was die kommenden Tage noch bringen werden, iſt
nicht tröſtlich. In der Stadt ſelbſt ſind wohl die meiſten Keller mit
Waſſer verſorgt. Wenn die Waſſerleitung im Stadtwalde nur den
tau=
ſendſten Theil der Waſſermenge ſpenden könnte, dann wären wir glücklich
zu nennen; ſo werden durch die Wegſchaffung des Eiſes aus der Stadt
und die momentan nothwendig gewordenen Pontonierarbeiten unſere
Com=
munalſteuerzettel nicht mager werden.
(G. A.)
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 11. Februar: Zum Erſtenmale: Auf eigenen
Füßzen Geſangspoſſe in 3 Akten und 6 Bildern von E. Pohl und
B. Wilken, Muſik von R. Conradi (In Seene geſetzt von Regiſſeur
Butterweck.)
Ein durch und durch heiteres, an komiſchen Situationen und witzigen
Einfällen reiches, in allen Theilen von dramatiſchem Leben bewegtes
Stück. Das deutſche Studententhum brauſt ſich hier in wilder Roman=
tik aus, nimmt von dieſer zauberiſchen Märchenwelt einen
wehmuths=
vollen Abſchied, collidirt bei dem Eintritt in's=Philiſterium” mit den
An=
forderungen des bürgerlichen Lebens, büßt für ſeine Schuld durch
Be=
ſchämung, Sorgen und Armuth, iſt aber in ſeinem Kerne geſund
geblie=
ben, ſchlägt, nachdem es den mitleiderregenden Anblick einesſ kahlen
Stammes geboten hat, in friſche Blätter aus und gedeiht. Doch ſind
die aus der Vernachläſſigung des Studiums erwachſenen Folgen in der
Regel nicht völlig wieder auszugleichen, und mancher ſonſt,brave Burſche”
hat es eben ſich ſelber beizumeſſen, wenn er auf eine hinter ſeinen
Geiſtesgaben und Lebensgewohnheiten zurückbleibende Exiſtenz beſchränkt
wird. Zu den theuerſten Errungenſchaften, die der Muſenſohn aus dem
akademiſchen Sturm und Drang in das burgerliche Leben hinüberrettet,
gehört die treue Freundſchaft, deren Feuerbeſtändigkeit aus mancher
ſchönen, ergreifenden Stelle dieſer burlesken Dichtung hervorleuchtete.
Aber auch die Liebe iſt von dieſem friſchen Leben und doch ernſten Bilde
nicht ausgeſchloſſen; ſie waltet im Lebenshintergrunde des jungen Mannes,
der als der eigentliche Held des Stückes betrachtet werden ſoll, wie eine
im Verborgenen thätige Gottheit, die ſeine Lauterung und ſein Glück
mit Ausdauer und Weisheit herbeiführt und ihn zuletzt aus dem
Füll=
horn ihrer Segnungen überſchüttet. Die Vorſtellung war trefflich
ange=
ordnet und wurde im Allgemeinen ſehr befriedigend ausgeführt.
Fräu=
lein Schütky gab die Rolle des Lieschen ſpröde mit reizender
Naivi=
tät, mit ebenſo liebenswürdiger Schalkhaftigkeit als unwiderſtehlicher
Herzengüte; ſie war in Geſang und Deklamation, in Minen,
Ge=
berden und Bewegungen durchaus ſchön und anſprechend.
Fräu=
lein Ethel feſſelte als Agnes durch Innigkeit und Grazie und bot in
dem vorzüglich ausgeführten Schluß=Tableau eine prachtvolle Erſcheinung.
Mit lobenswerther Aufmerkſamkeit und Gewandtheit und mit einem
an=
ſprechenden Zuge deutſcher Gemüthlichkeit ſpielte Herr Siebenhoff den
Hermann Pfannſchmidt, doch vermißten wir öfter die Eingebungen der
ſugendlichen Laune. Dagegen leerte Herr Butterweck, der
Vielgeſtal=
tige, Unverwüſtliche, ohne ſich über die Grenzlinien der künſtleriſchen
Schönheit zu verirren, den Kelch des Humors bis auf die Neige. Auch
Herr Franke war ganz und gar in ſeinem Elemente; mit ſichtlicher
Unbehaglichkeit lieferte er ſeinen Beitrag zu der Aufgabe des Stückes,
die Welt ganz und gar auf den Kopf zu ſtellen und dadurch ihre
Selbſt=
beſinnung herbeizuführen. Herr Mendel gab im Juſtizrath Lobedenz
eine brillante Karikatur. Chor und Orcheſter entſprachen auch diesmal
G. L.
ihrem ausgezeichneten Rufe.
Polizei=Bericht.
In dem großen Wooge wurde eine weibliche Leiche geländet.
Ver=
haftet wurden 1 Obdachloſer und 14 Bettler.
Tages=Kalender.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß, geöffnet Sonntags
von 11-1 Uhr, Dienſtag, Mittwoch, Donnerſtag und Freitag von
11-12 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet täglich von 9-12 Uhr
Vormittags und (außer Samſtags) von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem Jägerthor (
Ma=
thildenhöhe) iſt dem Publikum jeden Tag, der Beſſunger Hofgarten jeden
Donnerſtag geöffnet.
Permanente Kunſt=Ansſtellung in der Saalbauſtraße 73, täglich von
10 Uhr bis zum Abend.
Techniſche Muſterſammlung des Landesgewerbvereins. Täglich von
11-1 Uhr. Eintritt für Jedermann frei.
Sparkaſſe. Zahltag an jedem Werktage von 9-12 Uhr Vormittags,
Die Büchlein werden ſogleich ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage
be=
trägt 1 Mark.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt:
Gewerbeſtreit=
lachen: Montag, Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags
von 10-11 Uhr. Schulangelegenheiten: Donnerſtag und
Sams=
tags von 11-12 Uhr. Octroiangelegenheiten: Täglich
Vormit=
tags von 11-12 Uhr.
Darmſtädter Volksbank (eingetragene Genoſſenſchaft) verbunden mit
Sparkaſſe. Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr,
Nach=
mittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr Nachmittags. Sparkaſſe=
Büchelchen werden ſogleich bei der Einlage ausgefertigt.
Armenverein: Louiſenſtraße Nr. 26, geöffnet täglich von 2-6 Uhr
Nachmittags.
Donnerstag 13. Februar: Dritter carnevaliſtiſcher Club=Abend im
Ska=
ting=Rink. — Siebenter Vortrag im Volksbildungs=Verein.
Freitag 14. Februar: Dreizehnte Verſammlung des Lokalgewerbvereins
Darmſtadt.
Samstag 15. Februar: Feſt=Ball des Geſangvereins Liedertafel.
Sonntag 16. Februar: Generalverſammlung des Darmſtädter
Kranken=
kaſſe=Vereins. — Generalverſammlung des Katholiken=Vereins.
Montag 17. Februar: Ordentliche General=Verſammlung der
Darm=
tädter Volksbank.
Donnerstag 20. Februar: Vortrag im Proteſtanten=Verein.
Samstag 22. Februar: Ball des Geſangvereins Liederzweig. -
Mas=
ken=Ball im Saalbau.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.