„2
BEERSL SLL
(Frag= und Anzeigeskatt.)
Abonnementspreis
jährlich 6 Mark inck Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſi=
ämtern Beſſellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
incl. Poſtaufichlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
149. Jahrgang.
Ieoate
werdenanganoman u0aomſtadt
von der Expedition, Rhamſtr. Nr. 23.
in Beſſunger von Fridr. Bllßer,
Holzſtraße N. 18, oote auswärts
von ellen blden AnnonuanZwpe=
Manat.
Amtliches Grgan für die Behanntmachungen des Großh. Arekgumtz, ſauſie des Großh Poteiamt Darmſtadt.
W6G.
Donn er s tae den o. Janz al
Edictalladung.
Nachdem wider den Sergeanten Georg Wilhelm Rudloff der 10. Compagnie 4. Großherzoglich Heſſiſchen Inſanterie=
Regiments (Prinz Carl) Nr. 118, geboren am 26. December 1352 zu Kirchberg, im Kreiſe Fritzlar, der förmliche
Deſertions-
prozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 28. Mai 1879, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 28. December 1878.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
ſKoſtkinderweſen.) Die Beſtimmungen des Geſetzes vom 10. September 1878, betreffend den Schutz der in fremde
Verpflegung gegebenen Kinder unter 6 Jahren werden, wie wahrgenommen wurde, von den Betheiligten vielfach unbeachtet
ge=
laſſen, weßhalb wir den weſentlichen Inhalt dieſes Geſetzes durch Abdruck in Erinnerung bringen.
Artikel 1. Wenn ein Kind, außer im Wege der öffentlichen Armenpflege, vor vollendetem ſechſten Lebensjahre bei
Leb=
zeiten entweder der beiden Eltern oder eines Elterntheils, oder - falls das Kind unehelich geboren - ſeiner Mutter, außerhalb
der elterlichen Wohnung gegen Entgelt in Verpflegung gegeben werden ſoll, ſo bedarf es hierzu der vorgängigen Genehmigung der
Ortspolizeibehörde des Wohnorts desjenigen Elterntheils, welcher das Kind in Pflege geben will.
Art. 2 ꝛc. Die Genehmigung muß zurückzezogen werden, wenn ſich dieſe Erwartung nicht beſtütigt. In dieſem Falle,
ſowie in dem Falle, wenn das Kind ohne polizeiliche Erlaubniß in Pflege gegeben war, muß daſſelbe auf pollzeiliche Anordnung
alsbald aus der betreffenden Pflege zurückgenommen werden.
Art. 3. Wird ein Kind eatgegen der Vorſchrift des Art. 1 in Pflege gegeben, oder der Vorſchrift des Art. 2
Schluß=
ſatz, zuwider nicht aus der Pflege zurückgenommen, ſo trifft die Eltern, ſowie die etwaige Mittelsperſon, welche das Kind in
die Pflege gegeben hat, eine Geldſtrafe von 40 bis 150 Mark ꝛc.
Auch iſt die nach Art. 1 dieſes Geſetzes zur Ertheilung der Genehmigung zuſtändige Ortspolizeibehorde befugt, in ſolchem
Falle das Kind, bis für anderweite Pflege ordnungsmüßig geſorgt iſt, zu den Eltern zurück, oder auch auf deren Koſten
einſi=
weilen in eine ſonſt geeignete Pflege verbringen zu laſſen.
Art. 4. Diejenigen Perſonen, welche ein fremdes Kind unter 6 Jahren gegen Entgelt in Pflege genommen haben, ſind
verpflichtet, ihrer Ortspolizeibehörde, ſowie den von dieſer beauftragten oder durch amtliche Inſtruktion hierzu berufenen Perſonen
jederzeit Einblick in die Art der Verpflegung und den Zuſtand des Pflegekindes zu gewähren und jede geforderte Auskunft zu
ertheilen.
Im Weigerungsfalle trifft ſie eine Geldſtrafe von 40 bis 150 Mark.
Art. 5. Sobald ein Kind unter 6 Jahren in eine fremde Gemeinde in entgeltliche Pflege gegeben wird, haben die Eltern
außerdem von dem wirklichen Wegzuge deſſelben ihrer Ortspolizeibehörde binnen 24 Stunden perſönlich oder ſchriftlich die Anzeige
zu machen.
Wer irgend ein ortsfremdes Kind im Alter unter 6 Jahren in Pflege bei ſich aufnimmt, hat binnen gleicher Friſt und
in gleicher Weiſe daſſelbe bei ſeiner Ortspolizeibehörde ſowohl anzumelden, als auch bei Beendigung der Pflege oder zeitweiliger
Unterbrechung derſelben, unter Angabe, wohin das Kind verbracht wird, abzumelden, beziehungsweiſe den Tod anzuzeigen.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften unterliegen einer Geldſtrafe von 2 bis 30 Mark.
Die Anträge auf die nach den vorſtehenden Beſtimmungen vorgeſehene Genehmigung, ſowie die Anmeldungen ſind bei dem
Polizeirevier=Commiſſaͤr desjenigen Reviers anzubringen, in welchem die Wohnung der Eltern oder des Elterntheils
beziehungs=
weiſe der Pfleger belegen iſt.
Die Executivbeamten ſind angewieſen, die genaue Beachtung dieſer Beſtimmungen ſtrengſteus zu controliren.
Darmſtadt, den 1. Januar 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
12
[ ← ][ ][ → ]44
R6 6
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Gemeinde Beſſungen wird demnächſt ihre Polizei reorganiſiren und zu Folge
hoher Genehmigung das Inſtitut der Schutzmannſchaft einführen.
Dazu werden noch drei geeignete Leute als Schutzmänner angenommen,
Luſttragende gediente Soldaten, welche die nöthigen Qualificationen beſitzen, wollen
hre ſelbſtgeſchriebene Anmeldung unter Beiſchluß ihrer Zeugniſſe auf der
Großherzog=
ichen Bürgermeiſterei abgeben.
Beſſungen, am 6. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohlch
193)
Bekanntmachung.
Die zum Concurs des Reſtaurateurs Heinrich Klein dahier
ge=
örige Hofraithe:
Flur 1 Nr. 1083 ⬜Mtr. 371 Hofraithe Kirchſtraße,
179 Garten daſelbſt,
„ 1084
„
ie altrenommirte Weinwirthſchaft, zurBockshaut
oll Montag den 27. Januar d. J., Vormittags 10 Uhr,
um Letztenmale und mit unbedingtem Zuſchlag an den
Neiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 6. Januar 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
94)
Brennholz=Verſteigerung.
Freitag den 10. Januar, Vormittags 10 Uhr,
erden Kahlertſtraße lgegenüber der alten Eiſenſchmelze) 100 Meter Brennholz
fentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
3
K. Strauß, Taxator.
1 Bitterwaſſer
Hunyadi Janos), pro Flaſche 50 Pfg,
aus der Fabrik künſtlicher Mineralwaſſer
von Rud, Sehneſer,
Martinſtraße 14.
3117)
Niederlagen in den Apotheken der Herren
Merck, Scriba u. Lauer, ſowie bei den
Herren Friedr. Schaefer, Fr. Ebert,
Fuhrmannsſtraße.
O4,
De
ZEusGT asUey.
aus den festen Bestandtheilen des
Emser Wasiers unter Leitung der
Administration der König-
Wil-
helms Feisenquellen bereitet, von
bewährter Heilkraft gegen dei
Leiden der Respirations- u.
Ver-
dauungs-Organe, in plombirten
Schachteln mit, Controllstreifen
vorräthig in Darmstadt bei
Apotheker E. Calmberg und bei
Dr. A. Tenner's Adler-Apotheke.
Engros=Versandt: Magazin der
Emser Felsenquellen in Cöln.
Mngin
1)
Wniunaruni
10703) Klopſtocks ſämmtl. Werke
18Bde. 1823-30)ſind ſehr billig abzugeben
Näheres in der Exp.
Bau=, Werk= und Nutzholz=
Verſteigerung
Montag den 13. d. Mts., Vormit=
9s 9 Uhr anfangend, ſollen auf dem
eſigen Rathhauſe aus dem Gemeindewald
chverzeichnete Holzſortimente aus
ver=
liedenen Diſtricten verſteigert werden:
7 Kiefern=Stümme von 5 38 Cbm. Inh,
13 Rm. Kiefern=Scheiter, 240 Rm.
Kie=
n=Knüppel, 120 Eichen=Wellen, 2740
efern=Wellen, 57. Rm. Kiefern=Stöcke.
Ferner aus den Diſtricten Saufang
Eichbaumeck: 628 Rm. Kiefern=Scheiter,
Rm. Kiefern=Knüppel, 8430
Kiefern=
ellen, 96 Rm. Kiefern=Stöcke.
Dienstag den 14. d. Mts.,
Vormit=
g8 9 Uhr anfangend, an Ort u. Stelle:
218 Stück Kiefern=Stämme von 14950
Cbm. Inhalt.
Zur näheren Auskunfts=Ertheilung iſt
rſtwart Vollhardt beauftragt.
Die Zuſammenkunft der Steigliebhaber;
das Stammholz iſt am Eingang des
aldes Beſſunger Weg.
Beſſungen, den 4. Januar 1879.
oßherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. V. d. B.
4)
Berth, Beigeordneter.
Holz=Verſteigerung
Donnerstag den 16. Januar l. J.,
Vormittags 9 Uhr, werden aus den
Waldungen des Großherzoglichen Hauſes
in der Oberförſterei Jägersburg:
114 Rmtr. Eichenz=Scheitholz 1. Cl.,
1½ Meter lang, zu Küfer= und
Glaſerholz ſehr geeignet,
öͤffentlich verſteigt.
Zuſammenkunft an der Rundehaus= und
Bildſtock=Schneiſe.
Steigliebhaber wollen das Holz vorher
einſehen.
Jägersburg, den 7. Januar 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Jägersburg.
196)
Neuſchäfer.
Feilgebotenes.
8
18
Ruhrkohlen
prima Qualität zu den billigſten Preiſen.
G. Stamimler,
Waldſtraße 17.
43) Zwei ganz junge Grauvapageien
(Jako), ſowie mehrere andere Vögel billig
zu verkaufen. Adreſſe im Verlag.
44) Mehrere Hundert Centner
Dick=
wurz zu verkaufen. Zu erfahren
Diebur=
gerſtraße 41.
Friedrich Petri.
Hunyad Janos
Ofener Bilterwaſſer,
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Flaſche 70 Pfa.
Philipp Weber,
197)
Carlsſtraße 24.
198) 2 auch 4 Einlegſchweine, einige
Wagen Miſt zu verkaufen. Obergaſſe 10½.
Rheinſalm, Seezungen,
Turbots,
Hechte
empfehlen in friſcheſter Waare
Gobr. Nösingor.
200) Täglich friſche Kuhmilch.
Pankratiusſtraße Nr. 21.
201) Gedörrte Zwetſchen und
Aepfelſchnitzen, Zwetſchenlatwerge,
Eſſiggurken und eingemachte Bohnen
ompfiehlt
J. Hissel.
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45
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in allen Façons.
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M. o50. - M. 5.
v. E. Aahler!
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d0U8.
Hanschetten-
und
Hendenknöpte.
Hosenträger
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M. 1. 50. - M. 5.
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preiswürdigen Qualitäten.
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5 pCt. Sconto bei
Baarzahlung.
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Sohweizer fesund.
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nach Maaß.
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Leiſtungsjählgkeit bis zu 2000 Pfund pro Stunde.
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Osbar Kropff in Hordhausen a. Harz.
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turr. Zwetſchen,
Bordeaux=Pflaumen, ganze franz.
Aepfel, amerik. Apfelſchnitzen, franz.
Birnen, Kirſchen, Mirabellen,
Bru=
nellen, Feigen, Datteln ꝛc.
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Phuppp woeber,
Carlsſtraße 24.
Vermiethungen.
4007) Roßdörferſtr. 9 iſt eine ſchöne
Manſarde von 4 Piecen ſofort zu vermiethen.
8343) Beſſ. Carlsſtr. 3 ein möbl.
Zimmer in der Manſarde zu 9 M.
9472) Soderſtraße 59 ein Logis, 4
Zimmer nebſt Zubehör gleich beziehbar. Zu
rfragen bei Volz, Metzger, Markt.
[11082) Beſſ. Carlſtr. 4 ein möblirtes
Zimmer mit Penſion zu vermiethen.
72) Soderſtraße 9 iſt ein kleines
Logis an eine ruhige Familie zu verm.
81) Ludwigsſtraße 4 zwei möblirt=
Zimmer.
88) Kapellplatz 56 iſt in der Man
arde ein Zimmer mit Kabinet mit oder
ohne Möbel zu vermiethen. Näheres part.
i
uua.
8
RAAATxxxTTTLAAAaAX7
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142) Wilhelminenſtr. 18
„
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iſt die aus Salon, 5 Zimmern
u. Cabinet beſtehende Parterre= d
54
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P4 zu vermiethen und am 1. Juni z.
4 zu beziehen. Zu erfragen Kirch= „
P ſtraße 6.
Manſarde per 1. April und daſelbſt im
mittl. Stock 2 unmöblirte ineinandergehende
Zimmer mit Bedg. ſofort zu verm.
144) Annaſtraße 10 iſt der 2. Stock
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
145) Löffelgaſſe 18 ein Logis ſofert
zu vermiethen.
174) Ein möblirtes Zimmer.
Volz, Metzger, Markt.
203) Caſinoſtraße 20 iſt die Wohnung
des Hrn. Secretär Schwarz durch deſſen
Wegzug per I. April zu vermiethen.
Heichelheim.
204, Stiftſtraße 46 ein kleines Logis
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
205) Hochſtraße 26 ein möbl. Zimmer,
monatl. 10 M., zu vermiethen.
O
8 Hugelſtraße 61
1. Stock zwei ineinandergehende möblirte
Zimmer ſind ſofort zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
10704) Abſchriften, auch
wiſſenſchaft=
licher Arbeiten werden geliefert. Näheres
in der Exp.
11) Vom 1. Januar ab wohne ich nicht
mehr Karlsſtraße Nr. 12, ſondern
Mauer=
traße Nr. 10.
Löb Löb.
121) Ein tüchtiges Mädchen empfiehlt
ſich zur Aushülfe oder Monatſtelle. Näheres
bei Kaufmann Miſchler, Langgaſſe 26.
152) Ein kleines Zimmer (möglichſt
im unteren Stadttheil) zum Aufbewahren
von Möbeln wird baldigſt zu miethen
ge=
ſucht. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
„1
sdes Lheaterplatzes
Gallerie noble Nr. 4 vordere Reihe) iſt
vom 5. Abonnement an abzugeben.
Zu erfragen Promenadeſtraße 39.
207) Zum Detail= wie Engros=Verkaufe
ſelbſtgezogener reiner Weiß= und
Roth=
weine ſucht ein Produzent gegen gute
Pro=
viſionsvergütung einen paſſenden Bertreter.
Guter Keller erforderlich. Reflectanten
wollen Offerten unter O. W. 207 an die
Exp. d. Bl. richten.
208) Ein ſolides feineres Hausmädchen,
welches im Feinbügeln und Nähen
voll=
kommen geübt iſt und gute Zeugniſſe
auf=
zuweiſen hat, wird geſucht.
Rheinſtraße Nr. 53.
209) Ein anſtänd. zuverläſſ. Mädchen
wünſcht Monatdienſt. Heinheimſtr. 4, Seitenb.
210) Ein junger Mann mit guten
Zeug=
niſſen ſucht Stelle als Portier od. Diener.
Gefl. Offerten unter GJ210 bef. d. Exped.
155)
Warnung.
Ich warne hiermit Jedermann, auf
meinen Namen etwas zu leihen oder zu
borgen, indem ich für nichts einſtehe.
Ch. Haury.
Loßalgewerbverein Darmſtadt.
hFreitag den 10. Januar 1879, Abeads 8 Uhr, im Gaſthof zur Poſt dahier:
hte Verſammlung der Mitglieder.
Lagesordnung: Vortrag des Herrn Techniker L. W. Möſer dahier über die
heriſer Welt=Ausſtellung 1878.
ie Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet, die neueren techniſchen Zeitſchriften ſind
in aufgelegt und der Fragekaſten iſt am Eingang aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 8. Januar 1879.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
Darustadt.
SaalbOU
213) Wir beingen hiermit unſere
Damenſchneiderei in empfehlende
Er=
innerung in und außer dem Hauſe.
Rückertſtraße Nr. 10.
214)
Pa ck füſſer
ſaubere und gut erhaltene kauft
J. Dingeldey.
215) Die Aeußerung gegen Louis Heiner
nehme ich hiermit zurück.
Ich denke ewig ſeiner in Ehrfurcht.
G. Schmidt.
Die
Samſtag den 11. Januar 1879.
ereigtes Pinler=Caſino
veranſtaltet für die Mitglieder
or Vereinigten geſellſchaft, des Bürgervereins, der geſellſchaft
yntracht, des Mozart=Vereins, des Muſik=Vereins, des
aufmänniſchen Vereins, des Ofſizier=Corps, die Herren
Pro=
ſoren, Veamten und Studirenden der lechniſchen Hochſchuſe
und die Actionäre der Saaſbau=geſellſchaft.
Zur Theilnahme ſind berechtigt:
1) Die Mitglieder der Vereinigten Geſellſchaft, des Bürgervereins und der
Geſellſchaft Eintracht. — Die Eintrittskarten ſind durch die betreffenden
Hausverwalter und die unten genannten Verkaufsſtellen zu beziehen.
2) Die Mitglieder des Mozart=Vereins. — Eintrittskarten bittet man von
Herrn Pfeil jun. (Eliſabethenſtraße 5) zu entnehmen.
; 3) Die Mitglieder des Muſik=Vereins. - Eiutrittskarten bittet man von Hrn.
„
Hofgerichtsadv. Dr. Wenck (Rheinſtraße 31) zu beziehen.
4) Die Mitglieder des Kaufmänniſchen Vereins. — Eintrittskarten ſind bei
Hrn. M. Anſpach, Ernſt=Ludwigsplatz 1, zu haben.
5) Die Herren Ofiziere der Garniſon Darmſtadt und Beſſungen.-
Eintritts=
karten ſind von dem Inſpector im Saalbau zu beziehen
6) Die Herren Profeſſoren, Beamten und Studirenden der techniſchen
Hoch=
ſchule. — Eintrittskarten ſind von dem Pedellen, ſowie bei dem Inſpector
im Saalbau zu haben.
7) Die Actionäre der Saalbau=Geſellſchaft und beſonders Eingeladene. —
Ein=
trittskarten ſind bei den Herren: P. Berbenich, G. Hickler, D. Faix,
C. Kleber und W. Pfeil, ſowie bei dem Inſpector im Saalbau zu
haben.
Der Eintrittspreis iſt feſtgeſetzt:
„
a) für Einzelkarten auf 1 Mark,
b) für Familienkarten 3 Perſonen auf 2 Mark,
Das Caſino beginnt Abends 7 Uhr.
n Feſtabend werden Einzelkarten nur zu 1 Mark 50 pfg. ausgegeben.
Das Comits für gesellige Vereinigung im Saalbau.
(6
geſellſchaft
Eintrachl
Samstag den 18. Januar, Abends 8 Uhr:
4EuOn mt 1an½
in den oberen Räumen des Geſellſchaftslokales.
Das Nähere wird den verehrlichen Mitgliedern durch das Programm bekannt
nacht werden.
2)
Die Vergnügungs Commiſſion.
AMudtnteottut,
von
AREUAIEN
für alle hieſigen und auswärtigen Zeitungen
befindet ſich bei
KEGO aO88
Trankfurt a. A.
gegenüber
gegenüber
der Hauptpoſt. 1811 45 der Hauptpoſt.
u Gleiche Preiſe wie bei den
Zeitungsexpeditionen ſelbſt. - Bei größeren
Aufträgen hiervon noch entſpres ende Rabatt
bewilligung. Vertreter in Darmſtadt:
Herr. W. A. Gärtner.
Für die Hinterbliebenen des am 25. Dezember
vorigen Jahres verſtorbenen Briefträgers
Form=
hals in Beſſungen ſind bei dem Unterzeichneten
bis jetzt eingegangen: von Oberlehrer Glock
1 M. Frau Oberſtlieutenant von Heſſert 1 M.
50 Pf. Frau Dr. Wolf und Frau
Oberſtlieute=
nant Stamm 4 M. Hofphotograph Thomas
2 M. Major Behrmann 3 M. Apotheker Lauer
2 M. Kaufmann Marburg 2 M. Steuerrath
Rau 1 M. Kaufmann Funck 1 M. Frau Mohr
2 M. Frau Hermann 3 M. Frau L. Schenck
3 M. Reviſor Frenz 1 M. A. Schmidt 1 M.
Agent Koehler 1 M. Gärtnerz Henkel 1 M.
Gärtner Schulz 50 Pf. Ungenannt 20 Pf.
Un=
genannt 20 Pf. Ungenannt 50 Pf. Ungenannt
30 Pf. Ungenannt 1 M. Ungenannt 30 Pf.
Ungenannt 80 Pf. Dr. Schäfer 5 M. Herr
Fiſcher 3 M. Obermedicinalrath Dr. Hallwachs
1 M. Kaſſier Krebs 1 M. E. Lettermann 3 M.
Herr Achenbach 1 M. 50 Pf. Herr Baumbach
1 M. Hausverwalter Winther 2 M.
Unge=
nannt 1 M. Ungenannt 1 M. Frau Geh.
Rath Maurer und Oberſchulrath Becker 7 M.
Apotheker E. Scriba 2 M. Freifrau von
Fol=
lenius geb. von Kopp 2 M. Major Freiherr
von Follenius 1 M. Freifrau von Follenius
1 Kleidchen und Backwerk. Herr Louis
Hoff=
mann 4 M. Bürgermeiſter Nohl 2 M.
Stabs=
quartiermeiſter Metzler 1 M. Bing 50 Pf.
Pfarrer Schoenfeld 3 M. Freifrau von du Thil
3 M. Durch Fabrikant Nau 10 M. Michael
Fauſt 1 M. Profeſſor Lips 2 M. Frau Dr.
Stellwagen 1 M. Frl. Dietz 1 M. Frl. Gerch
1 M. Frau Schmidt geb. Kauß 3 M.
Rech=
nungsrath Schröder 2 M. Stabsarzt Zimmer
1 M. Frl. Schenck 1 M. Zuſammen 101 M.
30 Pf.
Allen edlen Gebern herzlich dankend, iſt zur
Empfangnahme weiterer Gaben gerne bereit
Beſſungen.
L. Kolbe.
45
Eiſenbahnfrachtbriefe,
per 100 Stück 1 M. (im Tauſend entſprechende Ermüßigung) ſind ſtets vorräthig in
der Expedition dieſes Blattes.
Friſche Amſterdamer Schellfiſche.
216
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße
„
74)
1706
GidRitiAUIEARGAARTTGIGND
4.
4 20)
4.
CATIGhOk.
123
„.
Täglich friſche Kreppel.
Pr4l.
24*
44NAN)
11
8N
Fas
E=GashiiushhsGiduAtdAuand NrTAAioishheo”
Jsraelitiſcher Gottesdienſt
(Haupt=Synagoge).
Symätag den 11. Januar: Vorabendgattesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienn um 8½ Uhr:
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. - Gahlathausgang um 5 Uhr 5 M
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat November 1878 ſind eingegangen:
1. Legate des Heinrich Grünewald II. von
Nieder=Klingen 50 M., der Gertrude Juſtine
Rühl von Jugenheim a. d. B. 8 M. 57 Pf., der
Ehefrau des Jakob Rauch II. von Ober=Klingen
17 M. 14 Pf.
II. In dem Opferſtock vor dem Waiſenhauſe
23 M. 65 Pf. theilweiſe mit folgenden
In=
ſchriften:
1) Ihr lieben Waiſen betet zu Gott, daß er
mich aus ſo ſchwerer Roth errettete 20 Pf. - 2)
Ihr lieben Waiſen betet, daß meine Wünſche iu
Erfüllung gehen. G. S. 3 Pf. - 3) Ihr lieben
Waiſen bittet den lieben Gott, daß er bei uns
alles zum Beſten wende und Friede und Segen
für unſer Haus beſcheere. B P. - 4 Betet
um Erfüllung meiner Bitte 10 Pf.
5) Ihr.
lieben Waiſen bittet, daß ich einen guten Platz
bekomme. 5 Pf. M. J. -6) F. und A. K. 5 M.
7) Den lieben Waiſen verſprochen 1 M.
8) Den armen Waiſen 40 Pf. Gott erfülle
mei=
nen heißeſten Wunſch!— 9) Den Waiſen 2 M.
V.
10) Ihr lieben Waiſen bittet Gott, daß
er unſere lieben Kinder in ſeinen Schutz nehme
1 M. A. und J. M. - 11) Den Waiſen
ver=
ſprochen 3 M. V. A.
12) Der Herr habe
Dank und ſei uns ferner gnädig L. 30 Pf.
13) Gott iſt mein Hortl für die armen Waiſen
3 M. L. H.
14) Den armen Waiſen 50 Pf.
Ihr lieben Waiſen danket Gott, daß er mich von
meinem ſo ſchweren Leiden befreit hat und betet
zu ihm, daß er mich auch fernerhin befreien
möge S. L. - 15) 2 M. Ihr armen Waiſen
betet zu Gott, Hdaß) er mich erhöre. damit ich
Tages=Kalender.
Donnerstag 9. Januar: Fünfter Vortrag im
Volksbildungsverein.
Freitag 10. Januar: Achte Verſammlung des
Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 11. Januar: Vereinigtes Winter=Caſino
im Saalbau.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 9. Januar.
10. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Der Maurer und der Schloſſer.
Oper in 3 Aufzügen von Auber.
Leon de Merinville.
Irma, eine junge Griechin
Roger, ein Maurer
Baptiſte, ein Schloſſer;
Henriette, Roger'3 Frau .
Madame Bertrand.
Zobeide, Irma's Geſpielin
Usbeck!
Rica
Sclaven
Hr. Berg.
Hrl. Czerwenka.
Hr. Scheidweiler.
Hr. Ziehmann.
Frl. Schütky.
Frau Pichon.
Frl. Krickſer.
Hr. Leib.
Hr. Bögel.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
Freitag 10. Januar.
11. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Zum Erſtenmale:
D i e Neu v ermä hlten.
Schauſpiel in 2 Aufzügen von Biörnſtierne
Bjornſon.
Hierauf:
Mozart u. Schikaneder,
oder:
Der Schauſpieldirektor.
Komiſche Oper in 1 Akt von Mozart.
Anfang halb 1 Uhr.-Ende nach 2 Uhr.
meinen Feinden nicht zum Spott werde u. ſ. w.
- 16) Ihr lieben Waiſen bittet zu Gott, daß
er unſere gute Großmutter wieder geſund
wer=
den laſſe. S. M. 20 Pf. - 17) Ihr lieben
Wai=
ſen bittet Gott, daß er mir Arbeit gebe und aus
großer Noth helfe, denn an Gottes Segen iſt
Alles gelegen. Friedrich M. 5 Pf. - 18) Ihr
lieben Waiſen betet zu Gott dem Herrn, daß er
unſere Kinder in Schutz nehme 50 Pf. A. M.
19) Guter Gott hilf uns armen Waiſen
20 Pf. L. - 20) 1 M. den armen Waiſen. Danket,
Gott für Erfüllung meines Wunſches und bittet
ihn um ferneren Beiſtand E. M. R.
21)
Man ſoll es doch den Waiſen geben und nicht
einem Wucherer 20 Pf.
Darmſtadt den 10. Dezember 1878.
Wagner.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 9. Januar.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog haben den ord. Profeſſor an
der juriſtiſchen Facultät der Landes=Univerſität Gießen, Dr. H. Seuffert,
auf deſſen Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April von ſeiner Stelle
ent=
laſſen und den Fürſtl. Hatzfeld'ſchen Forſtmeiſter H. Stötzer zu
Schön=
ſtein zum außerord. Profeſſor bei der philoſophiſchen Facultät und zum
2. Lehrer der Forſtwiſſenſchaft, ſowie den außerord. Profeſſor an der
Univerſität Leipzig, Dr. A. Harnack, zum ord. Profeſſor an der evang.
theol. Facultät der Landes=Univerſität ernannt.
Die Leiche der Gemahlin Sr. Gr. H. des Prinzen Heinrich,
Freifrau von Nidda, traf geſtern Nachmittag nach 1 Uhr per
Extrazug aus Trier hier ein und wurde in einem 4ſpännigen
reich=
bekränzten Leichenwagen auf den Friedhof gebracht, woſelbſt die Beiſetzung
in dem Erbbegräbniß der Familie von Willich erfolgte. S. Königl.
Hoheit der Großherzog waren bei Ankunft der Leiche am Bahnhof.
Der Gemahl der Verſtorbenen, S. Gr. H. Prinz Heinrich, ſowie S. Gr. H.
Prinz Wilhelm, die Hofchargen und eine große Zahl Offiziere und ſonſtige
Leidtragende wohnten der Beerdigung bei.
Verzeichniß der der im 1. Quartal 1879 vor dem Schwurgericht
der Provinz Starkenburg zur Verhandlung kommenden Anklageſachen:
Montag 6. Jan. Anklage gegen Joſeph Unger von Weſchnitz, wegen
Diebſtahl; Anklage gegen Eliſabethe Stahl, Dienſtmädchen von
Bräunges=
hain, wegen Kindesmordes. Dienſtag 7. Jan., Anklage gegen Magdalena
Gruber von der Thomashütte bei Eppertshauſen, wegen Kindesmordes;
Anklage gegen Heinrich Meiſel, Schloſſer von Gräfenhauſen, wegen
Dieb=
ſtahls; Anklage gegen Auguſt Wilhelm Bruchheld, Kaufmann zu
Beſ=
ſungen, wegen Urkundenfälſchung reſp. Betrug. Mittwoch 8. Jan.,
An=
klage gegen Friedrich Wilh. Pringsauf, Cigarrenmacher von Wimpfen,
wegen Diebſtahls und Philipp Pfiſter von Reichelsheim, wegen Hehlerei;
Anklage gegen Karl Bauer, Müllerburſche von Jugenheim a. d. B.,
wegen Diebſtahls; Anklage gegen Nikolaus van Steht, Dienſtknecht von
Morlenbach, wegen Urkundenfalſchung und Betrugs. Donnerstag 9. Jan.,
Anklage gegen Louis Riecker, Metzgergeſelle von Wimpſen und Wilhelm
Hofmann, Ackersmann von da, wegen Tödtung. Freitag 10. Jan.,
An=
klage gegen Peter Biſchof 11. Ehefrau von Weiskirchen, wegen
Urkunden=
fälſchung: Anklage gegen Ludwig Kraft, Taglöhner von Griesheim, wegen
Verbrechens wider die Sittlichkeit. Samstag 11. Jan., Anklage gegen
Peter Kick, Scribent von Romrod, Katharina, Georg Bindewalds
Ehe=
frau von Darmſtadt und Marie Sturmfels, Tochter des Vorigen, wegen
Diebſtahls, Begünſtigung und Hehlerei. Montag 13. Jan., Anklage
gegen Karl Otto Kaul, Gürtler von Dohms und Philipp Kuhn, Pfläſterer
von Ober=Roden wegen Meuterei, Mordverſuch, Kürperverletzung und
Sachbeſchädigung. Dienstag 14. Jan., Anklage gegen Guſtav Becker von
Beſſungen, wegen Verſuch des Diebſtahls; Anklage gegen Eliſabetha
Keller, Fabrikarbeiterin von Alsbach, wegen Diebſtahls; Anklage gegen
Jakob Schäfer, Maurer von Eberſtadt, wegen Verbrechens wider die
Sittlichkeit und Körperverletzung. Mittwoch 15. Jan., Anklage gegen
Jakob Baumann, Spengler von Groß=Rohrheim, wegen Meineids;
An=
klage gegen Heinrich Schuhmacher von Kaſtel und Michael Dilſer,
Tag=
löhner von Erzhauſen, wegen Urkundenfälſchung und Unterſchlagung.
(Fortſetzung folgt.
— Die ſtatutengemäß im Herbſt jeden Jahres abzuhaltende
Gene=
ralverſammlung des Vereins für die Klein=
Kinder=
ſchule dahier konnte mehrfacher Hinderniſſe wegen erſt am 31.
Dezem=
ber des abgelaufenen Jahres ſtattfinden. Die erſte Anſprache vor dem
ſEintritt in die Tagesordnung bildete ein ſchmerzlicher Rückblick auf den
unerſetzlichen Verluſt, welcher die Anſtalt erſt wenige Tage vorher durch
das höchſt bedauerliche Ableben Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin
Alice, der hohen Protectorin der Klein=Kinderſchule, betroffen hatte, und
es wurde mit wehmüthigem Danke der reichen Beweiſe von Huld und
8
Na
üte gebacht, welche die hohe Beſchützerin in der nur ſo kurz bemeſſenen
eit ihres Protectorats über die Anſtalt dieſer hatte zu Theil werden
Unter den Nummern der Tagesordnung bildete neben dem
ſſen.
egelmäßigen Jahresbericht (für das Jahr 1877) und den erforderlichen
Bahlen eine von dem Vorſtande beantragte Statutenänderung
hen Hauptgegenſtand der Berathung. Die im Jahre 1848 letztmals
zeit=
gemätz erneuerten Statuten des Vereins für die Klein=Kinderſchule hatten
Lch nämlich, nach Ablauf von 30 Jahren,; dem vielfach geänderten Zu=
Tande der Anſtalt und manchen wünſchenswerthen Verbeſſerungen
gegen=
hiber nicht mehr entſprechend erwieſen, was den Vorſtand veranlaßte
die=
i elben einer eingehenden Reviſion zu unterziehen. Die gemachten
Vor=
ichläge fanden denn faſt ausnahmslos in der vorgeſchlagenen Faſſung
ne einſtimmige Billigung der Verſammlung. Auch die neuen Statuten,
vie die früheren, bezeichnen als den Zweck der Klein=Kinderſchule: den=
(enigen Einwohnern Darmſtadts, welche durch ihr Geſchäft in der Regel
der häufig von ihren Wohnungen entfernt gehalten und dadurch
ver=
hindert werden, ihren noch nicht ſchulpflichtigen Kindern die erforderliche
Sorgfalt zu widmen, inſoweit ihnen ſonſtige Mittel hierzu fehlen, die
Gelegenheit zu verſchaffen, ſolche Kinder während ihrer Abweſenheit von
Hauſe unter ſichere und zügleich auf die körperliche und geiſtige Natur
derſelben wohlthätig einwirkende Aufſicht zu ſtellen und dadurch zugleich
die Eltern in den Stand zu ſetzen, ihrer Beſchäftigung mit voller
Thä=
actigkeit nachzugehen. Zur Aufnahme in die Klein=Kinderſchule iſt jedes
Kind nach gehörig vollzogener Impfung und ſobald es laufen und ohne
fremde Hülfe eſſen kann, bis zum Ende des 6. Lebensjahres zuläſſig,
wobei ſelbſtverſtändlich ſolche Kinder ausgeſchoſſen bleiben müſſen, welche
wegen Schwäche des Geiſtes oder Körpers beſonderer Hülfe bedürfen,
wie auch ſolche, welche an Krankheiten leiden, die ihre Aufnahme unter
Aus dem
eine größere Kinderſchaar als ungeeignet erſcheinen laſſen. von dem Vorſtande erſtatteten Jahresbericht für 1877 entnehmen
(wir, daß des verewigten Großherzogs Kgl. Hoheit der Klein=Kinderſchule
1 unterm 28. April 1877 Corporationsrechte zu verleihen geruht haben.
VIn dem Perſonale der Anſtalt hat während des Jahres 1877 eine
wich=
ſtige Aenderung dadurch ſtattgefunden, daß mit Ende Juni Frl. Gütlich,
nachdem ſie das ſchwierige Amt der Aufſeherin und Hausverwalterin
ſüber 20 Jahre lang mit Eifer, Treue und Hingebung verwaltet hatte,
aus ihrer Stelle ausſchied, welche durch Frl. Kratz neu beſetzt wurde.
8 Die Schule war im Jahre 1877 an 291 Tagen geöffnet und wurde im
Durchſchnitt täglich von 109 Kindern beſucht; während die Frequenz in
den erſten Monaten des Jahres in Folge herrſchender Kinderkrankheiten
zeitweilig unter 40 herabgeſunken war, hat ſie gegen Ende des Jahres
an mehreren Tagen über 180 betragen. — Aus der von dem Ausſchuß
des Vereins geprüften und richtig befundenen Rechnung für 1877 geht
hervor, daß die Geſammt=Einahme 11,330 M. 99 Pf., die Geſammt=
Ausgabe 11,011 M. 14 Pf. betrug, woraus ſich ein Einnahme=
Ueber=
e ſchuß von 319 M. 85 M. ergiebt. Unter den Einnahmen befinden ſich
folgende hauptſächliche Poſten: Beiträge zur Unterhaltung der Anſtalt
von allerhöchſten Herrſchaften 293 M. von der Stadt Darmſtadt 914 M.
5 29 Pf. von Privaten 1612 M. 23 Pf., Beiträge der Kinder zu ihrer
Verköſtigung: 1903 M. 20 Pf., Zinſen von ausgeliehenen Kapitalien
1255 M. 59 Pf., Vermächtniſſe und beſondere Geſchenke 1444 M. 93 Pf.
Unter den Ausgaben erforderten die Rubriken: Oeffentliche Laſten
102 M. 71 Pf., Verköſtigung der Kinder 4199 M. 62 Pf., Reinigung der
Kinder 546 M. 85 Pf., Unterhaltung der Gebäude 438 M. 66 Pf.,
Hausgeräthſchaften 206 M. 66 Pf., Brennmaterialien 314 M. 38 Pf.,
Gehalte der Angeſtellten 1604 M. 68 Pf. u. a. m. - Wie in den
vor=
deren Jahren, ſo hat auch im Jahre 1877 die Verköſtigung, Bekleidung
und Reinigung der Kinder ſehr beträchtliche Summen in Anſpruch
ge=
nommen, für welche die Anſtalt in den ſeitens der Kinder zu leiſtenden
Beiträgen noch nicht zur Hälfte Erſatz findet; es wurde daher bei der
lebhaften Benutzung der Anſtalt die voranſchlägige Summe für
Verpfle=
gung um mehr als 400 M. überſchritten. Dem gegenüber haben die
Beiträge der Privaten, die ſich durch Todesfälle und Wegzug
naturge=
mäß ſtets vermindern, durch Eintritt neuer Mitglieder ſich gegenüber
dem Vorjahr nur wenig gehoben, während die beſonderen Geſchenke und
Vermächtniſſe, welche im Vorjahr bereits um nahezu 1200 Mark geſunken
waren, ſich im Jahre 1877 noch um weitere 300 Mark verminderten.
Laſſen nun auch die in letzterer Beziehung bisher, im Laufe des Jahres
1878, gemachten Erfahrungen eine erfreuliche Beſſerung verſpüren, ſo
erſcheint doch angeſichts der vorerwähnten Zahlen und der ſtets
geſteiger=
ten Anſprüche an die Klein=Kinderſchule die von dem Vorſtande wieder=
9 holt ausgeſprochene Bitte: daß namentlich neu hierher gezogene oder
neubegründete Familien mit einem beliebigen Jahresbeitrag dem Verein
für die Klein=Kinderſchule beitreten, und daß die Einwohnerſchaft
Darm=
ſtadts bei ſich ergebender Gelegenheit der Anſtalt nach wie vor
mildthä=
tig gedenken möchte, gewiß gerechtfertigt.
Der zweite Kammermuſik=Abend, welcher Montag den
6. Januar im Saal zur Traube abgehalten wurde, brachte uns zum
erſten Male eine anſprechende Sonate in C=dur für Pianoforte und
Violine von Herrn W. de Haan. Da der Componiſt ſelbſt ſein Opus
vortrug, unter der künſtleriſch bewährten Begleitung des Herrn Hof=
Concertmeiſter Weber, dem reichliche Gelegenheit zur Entfaltung ſeines
hervorragenden Talentes gegeben war, ſo waren die denkbar günſtigſten
Bedingungen für die Aufführung erfüllt. Den Glanzpunkt des Abends
bildete das Beethoven'ſche Quartett in Es=dur Op. 74, welchem noch
einige liebliche neue Compoſitionen vov Niels Wilhelm Gade zu
Kopen=
hagen, einem hervorragenden däniſchen Componiſten der Neuzeit folgten.
Wir ſprechen den mitwirkenden Herren de Haan, Weber, Bauer, Petr
und Reiz unſeren Dank aus für die fleißige Ausführung und bemerken
noch, daß ſich der Zimmermann'ſche Flügel durch Wärme und Fülle des
Tons auszeichnete.
H. Einſender dieſes erlaubt ſich, aufmerkſam gemacht durch den
Artikel in Nr. 1 des „Darmſtädter Tagblatts;, auch ſeine Anſicht
bezüg=
lich der Kaſtanien=Allee nach der Ludwigshöhe auszuſprechen. Es
wurde der Vorſchlag gemacht, die mittlere Reihe Bäume im Stamm auf
1 Meter Höhe abzuhauen, um dieſelben als Abweiſer für den Fußpfad
zu benutzen. Abgeſehen davon, daß die durch das Abhauen eintretende
Saftſtockung die Fäulniß der Stöcke ſehr raſch bedingt und das weiche
Kaſtanienholz in kurzer Zeit vollſtändig abgefault iſt, läßt ſich nicht
leugnen, daß eine Reihe ſolcher Baumſtummeln nicht ſchön genannt
wer=
den kann. Wollte man wirklich eine praktiſche Veränderung vornehmen
und den Fußgängern am Nachmittag einen ſchattigen Weg ſchaffen, ſo
wäre es jedenfalls das Beſte, die mittlere Reihe Bäume ganz
herauszu=
nehmen und den Fußpfad auf die öſtliche Seiie des Weges zu verlegen.
Als Schutz gegen das Ueberfahren des Fußpfades könnte man paſſende,
größere Granitſteine, wie deren genug in der Gemarkung ſind, in
geeig=
neten Entfernungen eingraben und vielleicht auch eine ſchmale Rinne
pflaſtern, damit bei ſtarkem Regen der Fußpfad nicht immer zerriſſen
wird. Der Erlös des Holzes wurde die Ausgaben jedenfalls mehr als
decken. Was die Anlagen von Obſtbaum=Alleen betrifft, ſo wird im
Prinzip an geeigneten Wegen wahrſcheinlich Niemand etwas dagegen
einzuwenden haben, im Gegentheil wird man darauf ſehen, daß man,
wo irgend' thunlich, ſolche pflanzt und hat die Gemeinde Beſſungen dazu
noch viel Platz, aber eine Allee mit Bäumen, die im beſten Alter ſtehen
und jährlich Tauſende von Menſchen erfreuen, wird man denn doch nicht
ſo ohne Weiteres wegnehmen um ſie durch andere zu erſetzen, welche
vielleicht in 10-15 und mehr Jahren bei jedoch beſſerer Pflege und
mehr Aufmerkſamkeit beim Bearbeiten der Grundſtücke von Seiten der
Angrenzer, als im Klappacher Weg etwas Schatten bieten könnte.
Fer=
ner macht es gerade den Angrenzern im Ludwigsweg, die mit wenig
Aus=
nahmen, nur mit ſchmalen Parzellen anſtoßen, ſo viel nicht aus und
werden dieſelben wohl das geringe Opfer bringen können, ohne dadurch
ärmer zu werden. Die Anerkennung des Publikums iſt ihnen ſicher.
1 1 In Folge der durch Schneefall und Froſt eingetretenen Glätte
der Straßen und Bankette ſind wieder mehrfache Unfalle vorgekommen.
Unter Anderm mußte ein Herr in Folge eines Falles nach Hauſe
ge=
fahren und ſofort ärztliche Hülfe requirirt werden, während eine
gleich=
jalls geſtürzte Frau nur mit großer Mühe nach ihrer Wohnung geleitet
verden konnte.
(Eingeſandt.) Die Bewohner des Blumenthalviertels
ſind ſchon wiederholt in der Lage geweſen, über die unregelmäßige und
verſpatete Ausgabe der Briefe und Zeitungen=Beſchwerde zu führen.
Troßzdem haben ſich die Verhältniſſe in dieſer Beziehung in keiner
Weiſe gebeſſert, ſtnd vielmehr eher noch ſchlimmer geworden. Während
ſelbſt in den entlegenſten Stadttheilen die Briefe und Zeitungen ſpäteſtens
Morgens um 9 Uhr ausgegeben werden, kommen dieſelben den Bewohnern
des Blumenthalviertels früheſtens 9¾ ja um 10 Uhr zu Handen,
wäh=
rend die Nachmittagspoſt mcht vor 8½ Uhr ausgetragen wird. Sollte
es der Poſtbehörde nicht möglich ſein, einem ſo fatalen Uebelſtande
end=
lich abzuhelfen und die betreffenden Briefträger, an denen wohl
haupt=
ſächlich die Schuld dieſer Verzögerung liegen dürfte, veranlaſſen, ſich
eines raſcheren Tempo's zu befleißigen.
Beſſuſgen, 8. Januar. Vorgeſtern wurde ein hier wohnhafter
Schloſſergeſelle, welcher ſchon längere Zeit arbeitslos iſt, wegen Verdachts
mehrere ausgezeichnete Diebſtähle veruͤbt zu haben, verhaftet.
Der=
ſelbe iſt Familienvater und ſehen ſeine Frau und Kinder einer recht
troſt=
loſen Zukunft entgegen.
Nach dem nunmehr vorliegenden Bericht der Tabaksenquete=
Commiſſion erklärte die Commiſſion den Tabakverbrauch einſtimmig
(mit allen 11 Stimmen) für einen geeigneten Gegenſtand hoher
Beſteue=
rung und erachtete dieſelbe mit einer neuen Belaſtung von 2 Mark per
Kopf oder einen Steuerbrutto von 80 bis 85 Millionen für
durchführ=
bar. Die Commiſſion hielt vorläufig mit allen gegen eine Stimme nur
eine Steuer von 50-70 Millionen fur eine zweckmäßige. Bei der
Ab=
ſtimmung über die Principienfrage, welche Steuerform nach Deutſchlands
wirthſchaftlichen Verhältniſſen überhaupt ausführbar ſei, erklärten ſich
ſämmtliche Mitglieder für die Möglichkeit einer Beſteuerung nach dem
Gewicht des Rohtabaks, jedoch mit der Erhebung der Steuer von dem
fermentirten inländiſchen Tabak. Kein anderes Syſtem erhielt die
Stimmenmehrheit. Auch bei der concreten Frage nach dem zweckmäßigſten
Steuerſyſtem unter Vorausſetzung einer beſtimmten Ertragsſumme und
der Möglichkeit einer ſpäteren Steigerung ergab ſich nur für ein gemiſchtes
Syſtem Stimmenmehrheit. Auch für den nach der Anſicht der Commiſſion
jetzt noch nicht in Ausſicht zu nehmenden Nettoſteuerertrag von 80 Mill.
erhielt ein gemiſchtes Syſtem relativ die meiſten Stimmen. Die
Com=
miſſion empfiehlt daher die gedachte Steuerform als zweckentſprechend.
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Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.