„2 
BEERSL SLL 
(Frag= und Anzeigeskatt.)
 Abonnementspreis 
jährlich 6 Mark inck Bringerlohn. 
Auswärts werden von allen 
            Poſi=
ämtern Beſſellungen 
            entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal 
incl. Poſtaufichlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
149. Jahrgang.
 Ieoate 
werdenanganoman u0aomſtadt 
von der Expedition, Rhamſtr. Nr. 23. 
in Beſſunger von Fridr. Bllßer, 
Holzſtraße N. 18, oote auswärts 
von ellen blden AnnonuanZwpe= 
Manat.
Amtliches Grgan für die Behanntmachungen des Großh. Arekgumtz, ſauſie des Großh Poteiamt Darmſtadt.
W6G.
Donn er s tae den o. Janz al
 Edictalladung. 
Nachdem wider den Sergeanten Georg Wilhelm Rudloff der 10. Compagnie 4. Großherzoglich Heſſiſchen Inſanterie= 
Regiments (Prinz Carl) Nr. 118, geboren am 26. December 1352 zu Kirchberg, im Kreiſe Fritzlar, der förmliche 
            Deſertions-
prozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf 
Montag den 28. Mai 1879, Vormittags 10 Uhr, 
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung 
            ge=
ſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird. 
Darmſtadt, den 28. December 1878. 
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 25.) Diviſion.
 B e k a n n t m a ch u n g. 
ſKoſtkinderweſen.) Die Beſtimmungen des Geſetzes vom 10. September 1878, betreffend den Schutz der in fremde 
Verpflegung gegebenen Kinder unter 6 Jahren werden, wie wahrgenommen wurde, von den Betheiligten vielfach unbeachtet 
            ge=
laſſen, weßhalb wir den weſentlichen Inhalt dieſes Geſetzes durch Abdruck in Erinnerung bringen. 
Artikel 1. Wenn ein Kind, außer im Wege der öffentlichen Armenpflege, vor vollendetem ſechſten Lebensjahre bei 
            Leb=
zeiten entweder der beiden Eltern oder eines Elterntheils, oder - falls das Kind unehelich geboren - ſeiner Mutter, außerhalb 
der elterlichen Wohnung gegen Entgelt in Verpflegung gegeben werden ſoll, ſo bedarf es hierzu der vorgängigen Genehmigung der 
Ortspolizeibehörde des Wohnorts desjenigen Elterntheils, welcher das Kind in Pflege geben will. 
Art. 2 ꝛc. Die Genehmigung muß zurückzezogen werden, wenn ſich dieſe Erwartung nicht beſtütigt. In dieſem Falle, 
ſowie in dem Falle, wenn das Kind ohne polizeiliche Erlaubniß in Pflege gegeben war, muß daſſelbe auf pollzeiliche Anordnung 
alsbald aus der betreffenden Pflege zurückgenommen werden. 
Art. 3. Wird ein Kind eatgegen der Vorſchrift des Art. 1 in Pflege gegeben, oder der Vorſchrift des Art. 2 
            Schluß=
ſatz, zuwider nicht aus der Pflege zurückgenommen, ſo trifft die Eltern, ſowie die etwaige Mittelsperſon, welche das Kind in 
die Pflege gegeben hat, eine Geldſtrafe von 40 bis 150 Mark ꝛc. 
Auch iſt die nach Art. 1 dieſes Geſetzes zur Ertheilung der Genehmigung zuſtändige Ortspolizeibehorde befugt, in ſolchem 
Falle das Kind, bis für anderweite Pflege ordnungsmüßig geſorgt iſt, zu den Eltern zurück, oder auch auf deren Koſten 
            einſi=
weilen in eine ſonſt geeignete Pflege verbringen zu laſſen. 
Art. 4. Diejenigen Perſonen, welche ein fremdes Kind unter 6 Jahren gegen Entgelt in Pflege genommen haben, ſind 
verpflichtet, ihrer Ortspolizeibehörde, ſowie den von dieſer beauftragten oder durch amtliche Inſtruktion hierzu berufenen Perſonen 
jederzeit Einblick in die Art der Verpflegung und den Zuſtand des Pflegekindes zu gewähren und jede geforderte Auskunft zu 
ertheilen. 
Im Weigerungsfalle trifft ſie eine Geldſtrafe von 40 bis 150 Mark. 
Art. 5. Sobald ein Kind unter 6 Jahren in eine fremde Gemeinde in entgeltliche Pflege gegeben wird, haben die Eltern 
außerdem von dem wirklichen Wegzuge deſſelben ihrer Ortspolizeibehörde binnen 24 Stunden perſönlich oder ſchriftlich die Anzeige 
zu machen. 
Wer irgend ein ortsfremdes Kind im Alter unter 6 Jahren in Pflege bei ſich aufnimmt, hat binnen gleicher Friſt und 
in gleicher Weiſe daſſelbe bei ſeiner Ortspolizeibehörde ſowohl anzumelden, als auch bei Beendigung der Pflege oder zeitweiliger 
Unterbrechung derſelben, unter Angabe, wohin das Kind verbracht wird, abzumelden, beziehungsweiſe den Tod anzuzeigen. 
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften unterliegen einer Geldſtrafe von 2 bis 30 Mark. 
Die Anträge auf die nach den vorſtehenden Beſtimmungen vorgeſehene Genehmigung, ſowie die Anmeldungen ſind bei dem 
Polizeirevier=Commiſſaͤr desjenigen Reviers anzubringen, in welchem die Wohnung der Eltern oder des Elterntheils 
            beziehungs=
weiſe der Pfleger belegen iſt. 
Die Executivbeamten ſind angewieſen, die genaue Beachtung dieſer Beſtimmungen ſtrengſteus zu controliren. 
Darmſtadt, den 1. Januar 1879. 
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt. 
Haas.
12
[ ← ][ ][ → ]44
R6 6
 B e k a n n t m a ch u n g. 
Die Gemeinde Beſſungen wird demnächſt ihre Polizei reorganiſiren und zu Folge 
hoher Genehmigung das Inſtitut der Schutzmannſchaft einführen. 
Dazu werden noch drei geeignete Leute als Schutzmänner angenommen, 
Luſttragende gediente Soldaten, welche die nöthigen Qualificationen beſitzen, wollen 
hre ſelbſtgeſchriebene Anmeldung unter Beiſchluß ihrer Zeugniſſe auf der 
            Großherzog=
ichen Bürgermeiſterei abgeben. 
Beſſungen, am 6. Januar 1879. 
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen. 
Nohlch 
193)
Bekanntmachung.
 Die zum Concurs des Reſtaurateurs Heinrich Klein dahier 
            ge=
örige Hofraithe: 
Flur 1 Nr. 1083 ⬜Mtr. 371 Hofraithe Kirchſtraße, 
179 Garten daſelbſt, 
„ 1084 
„ 
ie altrenommirte Weinwirthſchaft, zurBockshaut 
oll Montag den 27. Januar d. J., Vormittags 10 Uhr, 
um Letztenmale und mit unbedingtem Zuſchlag an den 
Neiſtbietenden verſteigert werden. 
Darmſtadt, den 6. Januar 1879. 
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt. 
Berntheiſel. 
94) 
Brennholz=Verſteigerung. 
Freitag den 10. Januar, Vormittags 10 Uhr, 
erden Kahlertſtraße lgegenüber der alten Eiſenſchmelze) 100 Meter Brennholz 
fentlich gegen Baarzahlung verſteigert. 
3 
K. Strauß, Taxator.
1 Bitterwaſſer
 Hunyadi Janos), pro Flaſche 50 Pfg, 
aus der Fabrik künſtlicher Mineralwaſſer 
von Rud, Sehneſer, 
Martinſtraße 14. 
3117) 
Niederlagen in den Apotheken der Herren 
Merck, Scriba u. Lauer, ſowie bei den 
Herren Friedr. Schaefer, Fr. Ebert, 
Fuhrmannsſtraße.
 O4, 
De 
ZEusGT asUey. 
aus den festen Bestandtheilen des 
Emser Wasiers unter Leitung der 
Administration der König-
            Wil-
helms Feisenquellen bereitet, von 
bewährter Heilkraft gegen dei 
Leiden der Respirations- u. 
            Ver-
dauungs-Organe, in plombirten 
Schachteln mit, Controllstreifen 
vorräthig in Darmstadt bei 
Apotheker E. Calmberg und bei 
Dr. A. Tenner's Adler-Apotheke. 
Engros=Versandt: Magazin der 
Emser Felsenquellen in Cöln. 
Mngin 
1) 
Wniunaruni
 10703) Klopſtocks ſämmtl. Werke 
18Bde. 1823-30)ſind ſehr billig abzugeben 
Näheres in der Exp.
 Bau=, Werk= und Nutzholz= 
Verſteigerung 
Montag den 13. d. Mts., Vormit= 
9s 9 Uhr anfangend, ſollen auf dem 
eſigen Rathhauſe aus dem Gemeindewald 
chverzeichnete Holzſortimente aus 
            ver=
liedenen Diſtricten verſteigert werden: 
7 Kiefern=Stümme von 5 38 Cbm. Inh, 
13 Rm. Kiefern=Scheiter, 240 Rm. 
            Kie=
n=Knüppel, 120 Eichen=Wellen, 2740 
efern=Wellen, 57. Rm. Kiefern=Stöcke. 
Ferner aus den Diſtricten Saufang 
Eichbaumeck: 628 Rm. Kiefern=Scheiter, 
Rm. Kiefern=Knüppel, 8430 
            Kiefern=
ellen, 96 Rm. Kiefern=Stöcke. 
Dienstag den 14. d. Mts., 
            Vormit=
g8 9 Uhr anfangend, an Ort u. Stelle: 
218 Stück Kiefern=Stämme von 14950 
Cbm. Inhalt. 
Zur näheren Auskunfts=Ertheilung iſt 
rſtwart Vollhardt beauftragt. 
Die Zuſammenkunft der Steigliebhaber; 
das Stammholz iſt am Eingang des 
aldes Beſſunger Weg. 
Beſſungen, den 4. Januar 1879. 
oßherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen. 
J. V. d. B. 
4) 
Berth, Beigeordneter.
 Holz=Verſteigerung 
Donnerstag den 16. Januar l. J., 
Vormittags 9 Uhr, werden aus den 
Waldungen des Großherzoglichen Hauſes 
in der Oberförſterei Jägersburg: 
114 Rmtr. Eichenz=Scheitholz 1. Cl., 
1½ Meter lang, zu Küfer= und 
Glaſerholz ſehr geeignet, 
öͤffentlich verſteigt. 
Zuſammenkunft an der Rundehaus= und 
Bildſtock=Schneiſe. 
Steigliebhaber wollen das Holz vorher 
einſehen. 
Jägersburg, den 7. Januar 1879. 
Großherzogliche Oberförſterei Jägersburg. 
196) 
Neuſchäfer.
 Feilgebotenes. 
8 
18 
Ruhrkohlen 
prima Qualität zu den billigſten Preiſen. 
G. Stamimler, 
Waldſtraße 17.
 43) Zwei ganz junge Grauvapageien 
(Jako), ſowie mehrere andere Vögel billig 
zu verkaufen. Adreſſe im Verlag.
 44) Mehrere Hundert Centner 
            Dick=
wurz zu verkaufen. Zu erfahren 
            Diebur=
gerſtraße 41. 
Friedrich Petri.
 Hunyad Janos 
Ofener Bilterwaſſer, 
in ſtets friſcher Füllung per ganze 
Flaſche 70 Pfa. 
Philipp Weber, 
197) 
Carlsſtraße 24. 
198) 2 auch 4 Einlegſchweine, einige 
Wagen Miſt zu verkaufen. Obergaſſe 10½.
 Rheinſalm, Seezungen, 
Turbots, 
Hechte 
empfehlen in friſcheſter Waare 
Gobr. Nösingor.
 200) Täglich friſche Kuhmilch. 
Pankratiusſtraße Nr. 21.
 201) Gedörrte Zwetſchen und 
Aepfelſchnitzen, Zwetſchenlatwerge, 
Eſſiggurken und eingemachte Bohnen 
ompfiehlt 
J. Hissel.
No. 6
45
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d0U8.
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M. 1. 50. - M. 5. 
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 5 pCt. Sconto bei 
Baarzahlung.
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7175
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Osbar Kropff in Hordhausen a. Harz. 
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 A e ch 1 
turr. Zwetſchen, 
Bordeaux=Pflaumen, ganze franz. 
Aepfel, amerik. Apfelſchnitzen, franz. 
Birnen, Kirſchen, Mirabellen, 
            Bru=
nellen, Feigen, Datteln ꝛc.
202)
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Carlsſtraße 24.
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Manſarde von 4 Piecen ſofort zu vermiethen. 
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Zimmer in der Manſarde zu 9 M. 
9472) Soderſtraße 59 ein Logis, 4 
Zimmer nebſt Zubehör gleich beziehbar. Zu 
rfragen bei Volz, Metzger, Markt. 
[11082) Beſſ. Carlſtr. 4 ein möblirtes 
Zimmer mit Penſion zu vermiethen.
 72) Soderſtraße 9 iſt ein kleines 
Logis an eine ruhige Familie zu verm. 
81) Ludwigsſtraße 4 zwei möblirt= 
Zimmer. 
88) Kapellplatz 56 iſt in der Man 
arde ein Zimmer mit Kabinet mit oder 
ohne Möbel zu vermiethen. Näheres part. 
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142) Wilhelminenſtr. 18 
„ 
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u. Cabinet beſtehende Parterre= d 
54 
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 Manſarde per 1. April und daſelbſt im 
mittl. Stock 2 unmöblirte ineinandergehende 
Zimmer mit Bedg. ſofort zu verm. 
144) Annaſtraße 10 iſt der 2. Stock 
zu vermiethen und gleich zu beziehen. 
145) Löffelgaſſe 18 ein Logis ſofert 
zu vermiethen.
 174) Ein möblirtes Zimmer. 
Volz, Metzger, Markt. 
203) Caſinoſtraße 20 iſt die Wohnung 
des Hrn. Secretär Schwarz durch deſſen 
Wegzug per I. April zu vermiethen. 
Heichelheim. 
204, Stiftſtraße 46 ein kleines Logis 
zu vermiethen und gleich zu beziehen. 
205) Hochſtraße 26 ein möbl. Zimmer, 
monatl. 10 M., zu vermiethen. 
O 
8 Hugelſtraße 61 
1. Stock zwei ineinandergehende möblirte 
Zimmer ſind ſofort zu vermiethen.
 Vermiſchte Nachrichten. 
10704) Abſchriften, auch 
            wiſſenſchaft=
licher Arbeiten werden geliefert. Näheres 
in der Exp.
 11) Vom 1. Januar ab wohne ich nicht 
mehr Karlsſtraße Nr. 12, ſondern 
            Mauer=
traße Nr. 10. 
Löb Löb.
 121) Ein tüchtiges Mädchen empfiehlt 
ſich zur Aushülfe oder Monatſtelle. Näheres 
bei Kaufmann Miſchler, Langgaſſe 26.
 152) Ein kleines Zimmer (möglichſt 
im unteren Stadttheil) zum Aufbewahren 
von Möbeln wird baldigſt zu miethen 
            ge=
ſucht. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
 „1 
sdes Lheaterplatzes 
Gallerie noble Nr. 4 vordere Reihe) iſt 
vom 5. Abonnement an abzugeben. 
Zu erfragen Promenadeſtraße 39.
 207) Zum Detail= wie Engros=Verkaufe 
ſelbſtgezogener reiner Weiß= und 
            Roth=
weine ſucht ein Produzent gegen gute 
            Pro=
viſionsvergütung einen paſſenden Bertreter. 
Guter Keller erforderlich. Reflectanten 
wollen Offerten unter O. W. 207 an die 
Exp. d. Bl. richten.
 208) Ein ſolides feineres Hausmädchen, 
welches im Feinbügeln und Nähen 
            voll=
kommen geübt iſt und gute Zeugniſſe 
            auf=
zuweiſen hat, wird geſucht. 
Rheinſtraße Nr. 53. 
209) Ein anſtänd. zuverläſſ. Mädchen 
wünſcht Monatdienſt. Heinheimſtr. 4, Seitenb. 
210) Ein junger Mann mit guten 
            Zeug=
niſſen ſucht Stelle als Portier od. Diener. 
Gefl. Offerten unter GJ210 bef. d. Exped. 
155) 
Warnung. 
Ich warne hiermit Jedermann, auf 
meinen Namen etwas zu leihen oder zu 
borgen, indem ich für nichts einſtehe. 
Ch. Haury.
 Loßalgewerbverein Darmſtadt. 
hFreitag den 10. Januar 1879, Abeads 8 Uhr, im Gaſthof zur Poſt dahier: 
hte Verſammlung der Mitglieder. 
Lagesordnung: Vortrag des Herrn Techniker L. W. Möſer dahier über die 
heriſer Welt=Ausſtellung 1878. 
ie Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet, die neueren techniſchen Zeitſchriften ſind 
in aufgelegt und der Fragekaſten iſt am Eingang aufgeſtellt. 
Darmſtadt, den 8. Januar 1879. 
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt. 
Buſch. 
Darustadt. 
SaalbOU
 213) Wir beingen hiermit unſere 
Damenſchneiderei in empfehlende 
            Er=
innerung in und außer dem Hauſe. 
Rückertſtraße Nr. 10. 
214) 
Pa ck füſſer 
ſaubere und gut erhaltene kauft 
J. Dingeldey. 
215) Die Aeußerung gegen Louis Heiner 
nehme ich hiermit zurück. 
Ich denke ewig ſeiner in Ehrfurcht. 
G. Schmidt. 
Die
 Samſtag den 11. Januar 1879. 
ereigtes Pinler=Caſino
veranſtaltet für die Mitglieder
 or Vereinigten geſellſchaft, des Bürgervereins, der geſellſchaft 
yntracht, des Mozart=Vereins, des Muſik=Vereins, des 
aufmänniſchen Vereins, des Ofſizier=Corps, die Herren 
            Pro=
ſoren, Veamten und Studirenden der lechniſchen Hochſchuſe 
und die Actionäre der Saaſbau=geſellſchaft.
 Zur Theilnahme ſind berechtigt: 
1) Die Mitglieder der Vereinigten Geſellſchaft, des Bürgervereins und der 
Geſellſchaft Eintracht. — Die Eintrittskarten ſind durch die betreffenden 
Hausverwalter und die unten genannten Verkaufsſtellen zu beziehen. 
2) Die Mitglieder des Mozart=Vereins. — Eintrittskarten bittet man von 
Herrn Pfeil jun. (Eliſabethenſtraße 5) zu entnehmen. 
; 3) Die Mitglieder des Muſik=Vereins. - Eiutrittskarten bittet man von Hrn. 
„ 
Hofgerichtsadv. Dr. Wenck (Rheinſtraße 31) zu beziehen. 
4) Die Mitglieder des Kaufmänniſchen Vereins. — Eintrittskarten ſind bei 
Hrn. M. Anſpach, Ernſt=Ludwigsplatz 1, zu haben. 
5) Die Herren Ofiziere der Garniſon Darmſtadt und Beſſungen.- 
            Eintritts=
karten ſind von dem Inſpector im Saalbau zu beziehen 
6) Die Herren Profeſſoren, Beamten und Studirenden der techniſchen 
            Hoch=
ſchule. — Eintrittskarten ſind von dem Pedellen, ſowie bei dem Inſpector 
im Saalbau zu haben. 
7) Die Actionäre der Saalbau=Geſellſchaft und beſonders Eingeladene. — 
            Ein=
trittskarten ſind bei den Herren: P. Berbenich, G. Hickler, D. Faix, 
C. Kleber und W. Pfeil, ſowie bei dem Inſpector im Saalbau zu 
haben. 
Der Eintrittspreis iſt feſtgeſetzt: 
„ 
a) für Einzelkarten auf 1 Mark, 
b) für Familienkarten 3 Perſonen auf 2 Mark, 
Das Caſino beginnt Abends 7 Uhr. 
n Feſtabend werden Einzelkarten nur zu 1 Mark 50 pfg. ausgegeben. 
Das Comits für gesellige Vereinigung im Saalbau.
 (6 
geſellſchaft 
Eintrachl 
Samstag den 18. Januar, Abends 8 Uhr: 
4EuOn mt 1an½ 
in den oberen Räumen des Geſellſchaftslokales. 
Das Nähere wird den verehrlichen Mitgliedern durch das Programm bekannt 
nacht werden. 
2) 
Die Vergnügungs Commiſſion.
 AMudtnteottut, 
von 
AREUAIEN 
für alle hieſigen und auswärtigen Zeitungen 
befindet ſich bei 
KEGO aO88 
Trankfurt a. A. 
gegenüber 
gegenüber 
der Hauptpoſt. 1811 45 der Hauptpoſt. 
u Gleiche Preiſe wie bei den 
Zeitungsexpeditionen ſelbſt. - Bei größeren 
Aufträgen hiervon noch entſpres ende Rabatt 
bewilligung. Vertreter in Darmſtadt: 
Herr. W. A. Gärtner. 
 Für die Hinterbliebenen des am 25. Dezember 
vorigen Jahres verſtorbenen Briefträgers 
            Form=
hals in Beſſungen ſind bei dem Unterzeichneten 
bis jetzt eingegangen: von Oberlehrer Glock 
1 M. Frau Oberſtlieutenant von Heſſert 1 M. 
50 Pf. Frau Dr. Wolf und Frau 
            Oberſtlieute=
nant Stamm 4 M. Hofphotograph Thomas 
2 M. Major Behrmann 3 M. Apotheker Lauer 
2 M. Kaufmann Marburg 2 M. Steuerrath 
Rau 1 M. Kaufmann Funck 1 M. Frau Mohr 
2 M. Frau Hermann 3 M. Frau L. Schenck 
3 M. Reviſor Frenz 1 M. A. Schmidt 1 M. 
Agent Koehler 1 M. Gärtnerz Henkel 1 M. 
Gärtner Schulz 50 Pf. Ungenannt 20 Pf. 
            Un=
genannt 20 Pf. Ungenannt 50 Pf. Ungenannt 
30 Pf. Ungenannt 1 M. Ungenannt 30 Pf. 
Ungenannt 80 Pf. Dr. Schäfer 5 M. Herr 
Fiſcher 3 M. Obermedicinalrath Dr. Hallwachs 
1 M. Kaſſier Krebs 1 M. E. Lettermann 3 M. 
Herr Achenbach 1 M. 50 Pf. Herr Baumbach 
1 M. Hausverwalter Winther 2 M. 
            Unge=
nannt 1 M. Ungenannt 1 M. Frau Geh. 
Rath Maurer und Oberſchulrath Becker 7 M. 
Apotheker E. Scriba 2 M. Freifrau von 
            Fol=
lenius geb. von Kopp 2 M. Major Freiherr 
von Follenius 1 M. Freifrau von Follenius 
1 Kleidchen und Backwerk. Herr Louis 
            Hoff=
mann 4 M. Bürgermeiſter Nohl 2 M. 
            Stabs=
quartiermeiſter Metzler 1 M. Bing 50 Pf. 
Pfarrer Schoenfeld 3 M. Freifrau von du Thil 
3 M. Durch Fabrikant Nau 10 M. Michael 
Fauſt 1 M. Profeſſor Lips 2 M. Frau Dr. 
Stellwagen 1 M. Frl. Dietz 1 M. Frl. Gerch 
1 M. Frau Schmidt geb. Kauß 3 M. 
            Rech=
nungsrath Schröder 2 M. Stabsarzt Zimmer 
1 M. Frl. Schenck 1 M. Zuſammen 101 M. 
30 Pf. 
Allen edlen Gebern herzlich dankend, iſt zur 
Empfangnahme weiterer Gaben gerne bereit 
Beſſungen. 
L. Kolbe.
45
 Eiſenbahnfrachtbriefe, 
per 100 Stück 1 M. (im Tauſend entſprechende Ermüßigung) ſind ſtets vorräthig in 
der Expedition dieſes Blattes.
Friſche Amſterdamer Schellfiſche.
216
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße
 „ 
74) 
1706 
GidRitiAUIEARGAARTTGIGND 
4. 
4 20) 
4. 
CATIGhOk. 
123 
„. 
Täglich friſche Kreppel. 
Pr4l. 
24* 
44NAN) 
11 
8N 
Fas 
E=GashiiushhsGiduAtdAuand NrTAAioishheo”
 Jsraelitiſcher Gottesdienſt 
(Haupt=Synagoge). 
Symätag den 11. Januar: Vorabendgattesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienn um 8½ Uhr: 
Predigt um 9½ Uhr. 
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. - Gahlathausgang um 5 Uhr 5 M
 Waiſenhaus=Nachrichten. 
Im Monat November 1878 ſind eingegangen: 
1. Legate des Heinrich Grünewald II. von 
Nieder=Klingen 50 M., der Gertrude Juſtine 
Rühl von Jugenheim a. d. B. 8 M. 57 Pf., der 
Ehefrau des Jakob Rauch II. von Ober=Klingen 
17 M. 14 Pf. 
II. In dem Opferſtock vor dem Waiſenhauſe 
23 M. 65 Pf. theilweiſe mit folgenden 
            In=
ſchriften: 
1) Ihr lieben Waiſen betet zu Gott, daß er 
mich aus ſo ſchwerer Roth errettete 20 Pf. - 2) 
Ihr lieben Waiſen betet, daß meine Wünſche iu 
Erfüllung gehen. G. S. 3 Pf. - 3) Ihr lieben 
Waiſen bittet den lieben Gott, daß er bei uns 
alles zum Beſten wende und Friede und Segen 
für unſer Haus beſcheere. B P. - 4 Betet
 um Erfüllung meiner Bitte 10 Pf. 
5) Ihr. 
lieben Waiſen bittet, daß ich einen guten Platz 
bekomme. 5 Pf. M. J. -6) F. und A. K. 5 M. 
7) Den lieben Waiſen verſprochen 1 M. 
8) Den armen Waiſen 40 Pf. Gott erfülle 
            mei=
nen heißeſten Wunſch!— 9) Den Waiſen 2 M. 
V. 
10) Ihr lieben Waiſen bittet Gott, daß 
er unſere lieben Kinder in ſeinen Schutz nehme 
1 M. A. und J. M. - 11) Den Waiſen 
            ver=
ſprochen 3 M. V. A. 
12) Der Herr habe 
Dank und ſei uns ferner gnädig L. 30 Pf. 
13) Gott iſt mein Hortl für die armen Waiſen 
3 M. L. H. 
14) Den armen Waiſen 50 Pf. 
Ihr lieben Waiſen danket Gott, daß er mich von 
meinem ſo ſchweren Leiden befreit hat und betet 
zu ihm, daß er mich auch fernerhin befreien 
möge S. L. - 15) 2 M. Ihr armen Waiſen 
betet zu Gott, Hdaß) er mich erhöre. damit ich
 Tages=Kalender. 
Donnerstag 9. Januar: Fünfter Vortrag im 
Volksbildungsverein. 
Freitag 10. Januar: Achte Verſammlung des 
Lokalgewerbvereins Darmſtadt. 
Samstag 11. Januar: Vereinigtes Winter=Caſino 
im Saalbau.
 Großherzogliches Hoftheater. 
Donnerstag 9. Januar. 
10. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung. 
Der Maurer und der Schloſſer. 
Oper in 3 Aufzügen von Auber.
 Leon de Merinville. 
Irma, eine junge Griechin 
Roger, ein Maurer 
Baptiſte, ein Schloſſer; 
Henriette, Roger'3 Frau . 
Madame Bertrand. 
Zobeide, Irma's Geſpielin 
Usbeck!
Rica
Sclaven
 Hr. Berg. 
Hrl. Czerwenka. 
Hr. Scheidweiler. 
Hr. Ziehmann. 
Frl. Schütky. 
Frau Pichon. 
Frl. Krickſer. 
Hr. Leib. 
Hr. Bögel.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
 Freitag 10. Januar. 
11. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung. 
Zum Erſtenmale: 
D i e Neu v ermä hlten. 
Schauſpiel in 2 Aufzügen von Biörnſtierne 
Bjornſon. 
Hierauf: 
Mozart u. Schikaneder, 
oder: 
Der Schauſpieldirektor. 
Komiſche Oper in 1 Akt von Mozart. 
Anfang halb 1 Uhr.-Ende nach 2 Uhr.
 meinen Feinden nicht zum Spott werde u. ſ. w. 
- 16) Ihr lieben Waiſen bittet zu Gott, daß 
er unſere gute Großmutter wieder geſund 
            wer=
den laſſe. S. M. 20 Pf. - 17) Ihr lieben 
            Wai=
ſen bittet Gott, daß er mir Arbeit gebe und aus 
großer Noth helfe, denn an Gottes Segen iſt 
Alles gelegen. Friedrich M. 5 Pf. - 18) Ihr 
lieben Waiſen betet zu Gott dem Herrn, daß er 
unſere Kinder in Schutz nehme 50 Pf. A. M. 
19) Guter Gott hilf uns armen Waiſen 
20 Pf. L. - 20) 1 M. den armen Waiſen. Danket, 
Gott für Erfüllung meines Wunſches und bittet 
ihn um ferneren Beiſtand E. M. R. 
21) 
Man ſoll es doch den Waiſen geben und nicht 
einem Wucherer 20 Pf. 
Darmſtadt den 10. Dezember 1878. 
Wagner.
 Vermiſchte Mittheilungen. 
Darmſtadt, 9. Januar. 
- S. Königl. Hoheit der Großherzog haben den ord. Profeſſor an 
der juriſtiſchen Facultät der Landes=Univerſität Gießen, Dr. H. Seuffert, 
auf deſſen Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April von ſeiner Stelle 
            ent=
laſſen und den Fürſtl. Hatzfeld'ſchen Forſtmeiſter H. Stötzer zu 
            Schön=
ſtein zum außerord. Profeſſor bei der philoſophiſchen Facultät und zum 
2. Lehrer der Forſtwiſſenſchaft, ſowie den außerord. Profeſſor an der 
Univerſität Leipzig, Dr. A. Harnack, zum ord. Profeſſor an der evang. 
theol. Facultät der Landes=Univerſität ernannt. 
Die Leiche der Gemahlin Sr. Gr. H. des Prinzen Heinrich, 
Freifrau von Nidda, traf geſtern Nachmittag nach 1 Uhr per 
Extrazug aus Trier hier ein und wurde in einem 4ſpännigen 
            reich=
bekränzten Leichenwagen auf den Friedhof gebracht, woſelbſt die Beiſetzung 
in dem Erbbegräbniß der Familie von Willich erfolgte. S. Königl. 
Hoheit der Großherzog waren bei Ankunft der Leiche am Bahnhof. 
Der Gemahl der Verſtorbenen, S. Gr. H. Prinz Heinrich, ſowie S. Gr. H. 
Prinz Wilhelm, die Hofchargen und eine große Zahl Offiziere und ſonſtige 
Leidtragende wohnten der Beerdigung bei. 
Verzeichniß der der im 1. Quartal 1879 vor dem Schwurgericht 
der Provinz Starkenburg zur Verhandlung kommenden Anklageſachen: 
Montag 6. Jan. Anklage gegen Joſeph Unger von Weſchnitz, wegen 
Diebſtahl; Anklage gegen Eliſabethe Stahl, Dienſtmädchen von 
            Bräunges=
hain, wegen Kindesmordes. Dienſtag 7. Jan., Anklage gegen Magdalena 
Gruber von der Thomashütte bei Eppertshauſen, wegen Kindesmordes; 
Anklage gegen Heinrich Meiſel, Schloſſer von Gräfenhauſen, wegen 
            Dieb=
ſtahls; Anklage gegen Auguſt Wilhelm Bruchheld, Kaufmann zu 
            Beſ=
ſungen, wegen Urkundenfälſchung reſp. Betrug. Mittwoch 8. Jan., 
            An=
klage gegen Friedrich Wilh. Pringsauf, Cigarrenmacher von Wimpfen, 
wegen Diebſtahls und Philipp Pfiſter von Reichelsheim, wegen Hehlerei;
 Anklage gegen Karl Bauer, Müllerburſche von Jugenheim a. d. B., 
wegen Diebſtahls; Anklage gegen Nikolaus van Steht, Dienſtknecht von 
Morlenbach, wegen Urkundenfalſchung und Betrugs. Donnerstag 9. Jan., 
Anklage gegen Louis Riecker, Metzgergeſelle von Wimpſen und Wilhelm 
Hofmann, Ackersmann von da, wegen Tödtung. Freitag 10. Jan., 
            An=
klage gegen Peter Biſchof 11. Ehefrau von Weiskirchen, wegen 
            Urkunden=
fälſchung: Anklage gegen Ludwig Kraft, Taglöhner von Griesheim, wegen 
Verbrechens wider die Sittlichkeit. Samstag 11. Jan., Anklage gegen 
Peter Kick, Scribent von Romrod, Katharina, Georg Bindewalds 
            Ehe=
frau von Darmſtadt und Marie Sturmfels, Tochter des Vorigen, wegen 
Diebſtahls, Begünſtigung und Hehlerei. Montag 13. Jan., Anklage 
gegen Karl Otto Kaul, Gürtler von Dohms und Philipp Kuhn, Pfläſterer 
von Ober=Roden wegen Meuterei, Mordverſuch, Kürperverletzung und 
Sachbeſchädigung. Dienstag 14. Jan., Anklage gegen Guſtav Becker von 
Beſſungen, wegen Verſuch des Diebſtahls; Anklage gegen Eliſabetha 
Keller, Fabrikarbeiterin von Alsbach, wegen Diebſtahls; Anklage gegen 
Jakob Schäfer, Maurer von Eberſtadt, wegen Verbrechens wider die 
Sittlichkeit und Körperverletzung. Mittwoch 15. Jan., Anklage gegen 
Jakob Baumann, Spengler von Groß=Rohrheim, wegen Meineids; 
            An=
klage gegen Heinrich Schuhmacher von Kaſtel und Michael Dilſer, 
            Tag=
löhner von Erzhauſen, wegen Urkundenfälſchung und Unterſchlagung. 
(Fortſetzung folgt. 
— Die ſtatutengemäß im Herbſt jeden Jahres abzuhaltende 
            Gene=
ralverſammlung des Vereins für die Klein=
            Kinder=
ſchule dahier konnte mehrfacher Hinderniſſe wegen erſt am 31. 
            Dezem=
ber des abgelaufenen Jahres ſtattfinden. Die erſte Anſprache vor dem 
ſEintritt in die Tagesordnung bildete ein ſchmerzlicher Rückblick auf den 
unerſetzlichen Verluſt, welcher die Anſtalt erſt wenige Tage vorher durch 
das höchſt bedauerliche Ableben Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin 
Alice, der hohen Protectorin der Klein=Kinderſchule, betroffen hatte, und 
es wurde mit wehmüthigem Danke der reichen Beweiſe von Huld und
 8 
Na 
üte gebacht, welche die hohe Beſchützerin in der nur ſo kurz bemeſſenen 
eit ihres Protectorats über die Anſtalt dieſer hatte zu Theil werden 
Unter den Nummern der Tagesordnung bildete neben dem 
ſſen. 
egelmäßigen Jahresbericht (für das Jahr 1877) und den erforderlichen 
Bahlen eine von dem Vorſtande beantragte Statutenänderung 
hen Hauptgegenſtand der Berathung. Die im Jahre 1848 letztmals 
            zeit=
gemätz erneuerten Statuten des Vereins für die Klein=Kinderſchule hatten 
Lch nämlich, nach Ablauf von 30 Jahren,; dem vielfach geänderten Zu= 
Tande der Anſtalt und manchen wünſchenswerthen Verbeſſerungen 
            gegen=
hiber nicht mehr entſprechend erwieſen, was den Vorſtand veranlaßte 
            die=
i elben einer eingehenden Reviſion zu unterziehen. Die gemachten 
            Vor=
ichläge fanden denn faſt ausnahmslos in der vorgeſchlagenen Faſſung 
ne einſtimmige Billigung der Verſammlung. Auch die neuen Statuten, 
vie die früheren, bezeichnen als den Zweck der Klein=Kinderſchule: den= 
(enigen Einwohnern Darmſtadts, welche durch ihr Geſchäft in der Regel 
der häufig von ihren Wohnungen entfernt gehalten und dadurch 
            ver=
hindert werden, ihren noch nicht ſchulpflichtigen Kindern die erforderliche 
Sorgfalt zu widmen, inſoweit ihnen ſonſtige Mittel hierzu fehlen, die 
Gelegenheit zu verſchaffen, ſolche Kinder während ihrer Abweſenheit von 
Hauſe unter ſichere und zügleich auf die körperliche und geiſtige Natur 
derſelben wohlthätig einwirkende Aufſicht zu ſtellen und dadurch zugleich 
die Eltern in den Stand zu ſetzen, ihrer Beſchäftigung mit voller 
            Thä=
actigkeit nachzugehen. Zur Aufnahme in die Klein=Kinderſchule iſt jedes 
Kind nach gehörig vollzogener Impfung und ſobald es laufen und ohne 
fremde Hülfe eſſen kann, bis zum Ende des 6. Lebensjahres zuläſſig, 
wobei ſelbſtverſtändlich ſolche Kinder ausgeſchoſſen bleiben müſſen, welche 
wegen Schwäche des Geiſtes oder Körpers beſonderer Hülfe bedürfen, 
wie auch ſolche, welche an Krankheiten leiden, die ihre Aufnahme unter 
Aus dem 
eine größere Kinderſchaar als ungeeignet erſcheinen laſſen. von dem Vorſtande erſtatteten Jahresbericht für 1877 entnehmen 
(wir, daß des verewigten Großherzogs Kgl. Hoheit der Klein=Kinderſchule 
1 unterm 28. April 1877 Corporationsrechte zu verleihen geruht haben. 
VIn dem Perſonale der Anſtalt hat während des Jahres 1877 eine 
            wich=
ſtige Aenderung dadurch ſtattgefunden, daß mit Ende Juni Frl. Gütlich, 
nachdem ſie das ſchwierige Amt der Aufſeherin und Hausverwalterin 
ſüber 20 Jahre lang mit Eifer, Treue und Hingebung verwaltet hatte, 
aus ihrer Stelle ausſchied, welche durch Frl. Kratz neu beſetzt wurde. 
8 Die Schule war im Jahre 1877 an 291 Tagen geöffnet und wurde im 
Durchſchnitt täglich von 109 Kindern beſucht; während die Frequenz in 
den erſten Monaten des Jahres in Folge herrſchender Kinderkrankheiten 
zeitweilig unter 40 herabgeſunken war, hat ſie gegen Ende des Jahres 
an mehreren Tagen über 180 betragen. — Aus der von dem Ausſchuß 
des Vereins geprüften und richtig befundenen Rechnung für 1877 geht 
hervor, daß die Geſammt=Einahme 11,330 M. 99 Pf., die Geſammt= 
Ausgabe 11,011 M. 14 Pf. betrug, woraus ſich ein Einnahme=
            Ueber=
e ſchuß von 319 M. 85 M. ergiebt. Unter den Einnahmen befinden ſich 
folgende hauptſächliche Poſten: Beiträge zur Unterhaltung der Anſtalt 
von allerhöchſten Herrſchaften 293 M. von der Stadt Darmſtadt 914 M. 
5 29 Pf. von Privaten 1612 M. 23 Pf., Beiträge der Kinder zu ihrer 
Verköſtigung: 1903 M. 20 Pf., Zinſen von ausgeliehenen Kapitalien 
1255 M. 59 Pf., Vermächtniſſe und beſondere Geſchenke 1444 M. 93 Pf. 
Unter den Ausgaben erforderten die Rubriken: Oeffentliche Laſten 
102 M. 71 Pf., Verköſtigung der Kinder 4199 M. 62 Pf., Reinigung der 
Kinder 546 M. 85 Pf., Unterhaltung der Gebäude 438 M. 66 Pf., 
Hausgeräthſchaften 206 M. 66 Pf., Brennmaterialien 314 M. 38 Pf., 
Gehalte der Angeſtellten 1604 M. 68 Pf. u. a. m. - Wie in den 
            vor=
deren Jahren, ſo hat auch im Jahre 1877 die Verköſtigung, Bekleidung 
und Reinigung der Kinder ſehr beträchtliche Summen in Anſpruch 
            ge=
nommen, für welche die Anſtalt in den ſeitens der Kinder zu leiſtenden 
Beiträgen noch nicht zur Hälfte Erſatz findet; es wurde daher bei der 
lebhaften Benutzung der Anſtalt die voranſchlägige Summe für 
            Verpfle=
gung um mehr als 400 M. überſchritten. Dem gegenüber haben die 
Beiträge der Privaten, die ſich durch Todesfälle und Wegzug 
            naturge=
mäß ſtets vermindern, durch Eintritt neuer Mitglieder ſich gegenüber 
dem Vorjahr nur wenig gehoben, während die beſonderen Geſchenke und 
Vermächtniſſe, welche im Vorjahr bereits um nahezu 1200 Mark geſunken 
waren, ſich im Jahre 1877 noch um weitere 300 Mark verminderten. 
Laſſen nun auch die in letzterer Beziehung bisher, im Laufe des Jahres 
1878, gemachten Erfahrungen eine erfreuliche Beſſerung verſpüren, ſo 
erſcheint doch angeſichts der vorerwähnten Zahlen und der ſtets 
            geſteiger=
ten Anſprüche an die Klein=Kinderſchule die von dem Vorſtande wieder= 
9 holt ausgeſprochene Bitte: daß namentlich neu hierher gezogene oder 
neubegründete Familien mit einem beliebigen Jahresbeitrag dem Verein 
für die Klein=Kinderſchule beitreten, und daß die Einwohnerſchaft 
            Darm=
ſtadts bei ſich ergebender Gelegenheit der Anſtalt nach wie vor 
            mildthä=
tig gedenken möchte, gewiß gerechtfertigt. 
Der zweite Kammermuſik=Abend, welcher Montag den 
6. Januar im Saal zur Traube abgehalten wurde, brachte uns zum 
erſten Male eine anſprechende Sonate in C=dur für Pianoforte und 
Violine von Herrn W. de Haan. Da der Componiſt ſelbſt ſein Opus 
vortrug, unter der künſtleriſch bewährten Begleitung des Herrn Hof= 
Concertmeiſter Weber, dem reichliche Gelegenheit zur Entfaltung ſeines 
hervorragenden Talentes gegeben war, ſo waren die denkbar günſtigſten 
Bedingungen für die Aufführung erfüllt. Den Glanzpunkt des Abends
 bildete das Beethoven'ſche Quartett in Es=dur Op. 74, welchem noch 
einige liebliche neue Compoſitionen vov Niels Wilhelm Gade zu 
            Kopen=
hagen, einem hervorragenden däniſchen Componiſten der Neuzeit folgten. 
Wir ſprechen den mitwirkenden Herren de Haan, Weber, Bauer, Petr 
und Reiz unſeren Dank aus für die fleißige Ausführung und bemerken 
noch, daß ſich der Zimmermann'ſche Flügel durch Wärme und Fülle des 
Tons auszeichnete. 
H. Einſender dieſes erlaubt ſich, aufmerkſam gemacht durch den 
Artikel in Nr. 1 des „Darmſtädter Tagblatts;, auch ſeine Anſicht 
            bezüg=
lich der Kaſtanien=Allee nach der Ludwigshöhe auszuſprechen. Es 
wurde der Vorſchlag gemacht, die mittlere Reihe Bäume im Stamm auf 
1 Meter Höhe abzuhauen, um dieſelben als Abweiſer für den Fußpfad 
zu benutzen. Abgeſehen davon, daß die durch das Abhauen eintretende 
Saftſtockung die Fäulniß der Stöcke ſehr raſch bedingt und das weiche 
Kaſtanienholz in kurzer Zeit vollſtändig abgefault iſt, läßt ſich nicht 
leugnen, daß eine Reihe ſolcher Baumſtummeln nicht ſchön genannt 
            wer=
den kann. Wollte man wirklich eine praktiſche Veränderung vornehmen 
und den Fußgängern am Nachmittag einen ſchattigen Weg ſchaffen, ſo 
wäre es jedenfalls das Beſte, die mittlere Reihe Bäume ganz 
            herauszu=
nehmen und den Fußpfad auf die öſtliche Seiie des Weges zu verlegen. 
Als Schutz gegen das Ueberfahren des Fußpfades könnte man paſſende, 
größere Granitſteine, wie deren genug in der Gemarkung ſind, in 
            geeig=
neten Entfernungen eingraben und vielleicht auch eine ſchmale Rinne 
pflaſtern, damit bei ſtarkem Regen der Fußpfad nicht immer zerriſſen 
wird. Der Erlös des Holzes wurde die Ausgaben jedenfalls mehr als 
decken. Was die Anlagen von Obſtbaum=Alleen betrifft, ſo wird im 
Prinzip an geeigneten Wegen wahrſcheinlich Niemand etwas dagegen 
einzuwenden haben, im Gegentheil wird man darauf ſehen, daß man, 
wo irgend' thunlich, ſolche pflanzt und hat die Gemeinde Beſſungen dazu 
noch viel Platz, aber eine Allee mit Bäumen, die im beſten Alter ſtehen 
und jährlich Tauſende von Menſchen erfreuen, wird man denn doch nicht 
ſo ohne Weiteres wegnehmen um ſie durch andere zu erſetzen, welche 
vielleicht in 10-15 und mehr Jahren bei jedoch beſſerer Pflege und 
mehr Aufmerkſamkeit beim Bearbeiten der Grundſtücke von Seiten der 
Angrenzer, als im Klappacher Weg etwas Schatten bieten könnte. 
            Fer=
ner macht es gerade den Angrenzern im Ludwigsweg, die mit wenig 
            Aus=
nahmen, nur mit ſchmalen Parzellen anſtoßen, ſo viel nicht aus und 
werden dieſelben wohl das geringe Opfer bringen können, ohne dadurch 
ärmer zu werden. Die Anerkennung des Publikums iſt ihnen ſicher. 
1 1 In Folge der durch Schneefall und Froſt eingetretenen Glätte 
der Straßen und Bankette ſind wieder mehrfache Unfalle vorgekommen. 
Unter Anderm mußte ein Herr in Folge eines Falles nach Hauſe 
            ge=
fahren und ſofort ärztliche Hülfe requirirt werden, während eine 
            gleich=
jalls geſtürzte Frau nur mit großer Mühe nach ihrer Wohnung geleitet 
verden konnte. 
(Eingeſandt.) Die Bewohner des Blumenthalviertels 
ſind ſchon wiederholt in der Lage geweſen, über die unregelmäßige und 
verſpatete Ausgabe der Briefe und Zeitungen=Beſchwerde zu führen. 
Troßzdem haben ſich die Verhältniſſe in dieſer Beziehung in keiner 
Weiſe gebeſſert, ſtnd vielmehr eher noch ſchlimmer geworden. Während 
ſelbſt in den entlegenſten Stadttheilen die Briefe und Zeitungen ſpäteſtens 
Morgens um 9 Uhr ausgegeben werden, kommen dieſelben den Bewohnern 
des Blumenthalviertels früheſtens 9¾ ja um 10 Uhr zu Handen, 
            wäh=
rend die Nachmittagspoſt mcht vor 8½ Uhr ausgetragen wird. Sollte 
es der Poſtbehörde nicht möglich ſein, einem ſo fatalen Uebelſtande 
            end=
lich abzuhelfen und die betreffenden Briefträger, an denen wohl 
            haupt=
ſächlich die Schuld dieſer Verzögerung liegen dürfte, veranlaſſen, ſich 
eines raſcheren Tempo's zu befleißigen. 
Beſſuſgen, 8. Januar. Vorgeſtern wurde ein hier wohnhafter 
Schloſſergeſelle, welcher ſchon längere Zeit arbeitslos iſt, wegen Verdachts 
mehrere ausgezeichnete Diebſtähle veruͤbt zu haben, verhaftet. 
            Der=
ſelbe iſt Familienvater und ſehen ſeine Frau und Kinder einer recht 
            troſt=
loſen Zukunft entgegen. 
Nach dem nunmehr vorliegenden Bericht der Tabaksenquete= 
Commiſſion erklärte die Commiſſion den Tabakverbrauch einſtimmig 
(mit allen 11 Stimmen) für einen geeigneten Gegenſtand hoher 
            Beſteue=
rung und erachtete dieſelbe mit einer neuen Belaſtung von 2 Mark per 
Kopf oder einen Steuerbrutto von 80 bis 85 Millionen für 
            durchführ=
bar. Die Commiſſion hielt vorläufig mit allen gegen eine Stimme nur 
eine Steuer von 50-70 Millionen fur eine zweckmäßige. Bei der 
            Ab=
ſtimmung über die Principienfrage, welche Steuerform nach Deutſchlands 
wirthſchaftlichen Verhältniſſen überhaupt ausführbar ſei, erklärten ſich 
ſämmtliche Mitglieder für die Möglichkeit einer Beſteuerung nach dem 
Gewicht des Rohtabaks, jedoch mit der Erhebung der Steuer von dem 
fermentirten inländiſchen Tabak. Kein anderes Syſtem erhielt die 
Stimmenmehrheit. Auch bei der concreten Frage nach dem zweckmäßigſten 
Steuerſyſtem unter Vorausſetzung einer beſtimmten Ertragsſumme und 
der Möglichkeit einer ſpäteren Steigerung ergab ſich nur für ein gemiſchtes 
Syſtem Stimmenmehrheit. Auch für den nach der Anſicht der Commiſſion 
jetzt noch nicht in Ausſicht zu nehmenden Nettoſteuerertrag von 80 Mill. 
erhielt ein gemiſchtes Syſtem relativ die meiſten Stimmen. Die 
            Com=
miſſion empfiehlt daher die gedachte Steuerform als zweckentſprechend.
2
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.