Darmstädter Tagblatt 1879


08. Januar 1879

[  ][ ]

Abonnementspreis
Rhrlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtg werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
imel. Poſlauſichlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeigeßſalt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
p4=

Inſerake
werden angenomuem inDarmſtadt
von der Gxpedition, Rheinftr. Nr. 28.
nBeſjungen von Feidr. Blößer,
Holzäraße Nr. 18 ſowie auswärts
von allen hlden Annonen= Erpe=
dEiona
.

142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekauntmachungen des Froßh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtudt.

Bis i5

Mittwochder s. Januaz.

Gefunden: 1 ſchwarze Lorgnette, 1 Brillenſuteral, 1 gr. Schlüſſel, 1 kl. Hohlſchlüſſel, 2 kl. do. in einer Kordel, 1 Portemounaie
mit Inhalt, 1 desgl., 1 ſchwarzes Medaillon an einem ſchwarzen Band, 1 ſchwarzer Glaceehandſchuh, 1 wollener
Handſchuh, 1 do. Kinderhandſchuh, 1 Notizbuch, 1 Bindkette, 3 kl. Schlüſſel in einem Kettchen,
gr. Schlüſſel,
1 weißes Taſchentuch gez., 1 Regenſchirm und 2 Spazierſtöcke letztere Gegenſtände am Poſtſchalter ſtehen geblieben).
Zugelaufen: 1 junger grau und ſchwarz gefleckter Hund
Berloren: 1 Geſangbuch mit Namen Marie Schenck, 1 ſchwarzled. Portemonnaie, enth. 1 Zehnmarkſtück und mehrere Einzel=
Markſtücke, 1 gelbledernes Portemonnaie mit etwas Inhalt, 1 Hundertmarlſchein nebſt Miethbuch, 1 Scheere mit
rothem Halter.
Entlaufen: 1 braunes Hündchen mit weißer Kehle, 1 weiß=ſchwarzer Pudel, 1 ſchwarzer Neufundländer Hund.
Darmſtadt, den 7. Januar 1879.

Darmſtadt, am 3. Januar 1879.
Betreffend: Die Ausführung der Gewerbeordnung über Arbeitsbücher, Arbeitskarten und die Beſchäftigung von Arbeiterinnen,
ſowie jugendlicher Arbeiler in den Fabriken.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche unſerem Ausſchreiben vom 23. v. Mts. noch nicht nachgekommen ſind, ezinnern wir an
In Verh. d. Kr.:
deſſen Erledigung.
Spamer, Regierunggrath.
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter Bezugnahme auf die am 18. December v. J. erlaſſene Bekanntmachung Großherzoglichen Polizeiamts, wonach der
interzeichnete mit Abwickelung der Geſchäfte des hieſigen Zweigvereins der aufgelöſten Schneidergewerkſchaft (allgemeiner deutſcher
Schneiderverein) betraut worden iſt, werden alle Diejenigen, welche Anſprüche an das Vermögen des gedachten Vereins zu haben
glauben, hierdurch aufgefordert, ſolche bis zum 15. d. Mts. in dem Zimmer Nr. 7 des Amtshauſes, Hügelſtraße 3133, an=
zumelden
. Spätere Forderungen bleiben unberückſichtigt.
Darmſtadt, den 6. Januar 1879.
WBichmann, Polizel=Commiſſir.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf Grund des 8 11 des Reichsgeſetzes gegen die gemeingefähr=
lichen
Beſtrebungen der Socialdemokratie vom 21. Oktober l. Js. von der Königlichen Kreishauptmannſchaft Leipzig folgende nicht
periodiſche Druckſchriften lt. Publikation im Reichsanzeiger verboten worden ſind:
1) Kulturkampf und Volksſchule in Preußen." Eine Stigze vom Verfaſſer der Schrift: Die Vollsſchule und die Lage
ihrer Lehrer in der Provinz Preußen. Leipzig 1876. Druck und Verlag der Genoſſenſchafts=Buchdruckerei.
2) Der Bürgerkrieg in Frankreich= Adreſſe des Generalrathes des Internationalen Arbeiter=Aſſociation an alle Mit=
glieder
in Europa und den Vereinigten Staaten. Neuer Abdruck. Leipzig. Druck und Verlag der Genoſſenſchafts=Buchdruckerei.
3) Die Parteipreſſe', ihre Bedeutung und Organiſatlon. Von Carl Hir ch. Leipzig 1876. Druck und Verlag der
Genoſſenſchafts=Buchdruckerei.
4 Die religiöſe Frage und das arbeitende Volkn Motto: Die Arbeiter ſind der Fels auf den die Kirche der Gegen
wart gebaut werden ſoll. F. Laſſalle. Leipzig. Commiſſonsverlag von R. C. Höhme.
5) Der arme Conrad. Illuſtrirter Kalender für das Volk für 1878. Dritter Jahrgang. Verlag der Genoſſenſchafts=
Buchdruckerei zu Leipzig. Druck der Allgemeinen Deutſchen Aſſociations=Buchdruckerei (E G.) zu Berlin.
6) Allgemeine Statuten und Verwaltungsverordnungen der Internationalen Arbeiteraſſociation.: Amtliche deutſche Aus=
gabe
. revidirt durch den Generalrath. Leipzig, Verlag des Volksſtaats. Druck von F. Thiele.
7) Uuſere Ruſſiſchen Aogelegenheiten.: Antwort auf den Attikel des Herrn Herzen: Die Ordnung herrſcht' (Kolokol
Nr. 233) von A. Serno=Solowiewitſch. Aus dem Ruſſiſchen überſetzt von S. L. Bortheim. Leipzig. Verlag der Expedition
des Voltsſtaat 1871.
8) Die poltiſche demimonde von Adolph Hepner. Erſtes Heſt: Das Leipziger Tageblatt: Zugleich eine allge=
10

[ ][  ][ ]

d6 5
36
meine Darſtellung des Zuſammenhangs Bonapartes mit der Bourgeoiſie. Leipzig 1870. Druck und Commiſſionsverlag vol
F. Thiele.
9) Prakliſche Emancipationswinke." Ein Wort zur Förderung der Genoſſenſchaften von Carl Hillmann. Leipzig. Ver=
lag
der Geloſſenſchafts=Buchdruckerei 1873.
10) Die Backuniſten an der Arbeit" Denlſchriſt über den letzen Aufſtand in Spanien von Friedrich Engels. Sepa=
ratabdruck
aus dem Volksſtaats. Druck und Verlag der Genoſſenſchafts=Buchdruckerei. Leipzig.
11) Das deutſche Reich und ſeine Geſetzgebung.: Materialien für die ſocialiſtiſche Agitation. Von Bruno Geiſer.
Leipzig. Commiſſionsverlag von R. C. Höhme.
12) Der Normalarbeitstag! von Aug. Geib. Leipzig. Druck und Verlag der Genoſſenſchaftsbuchdruckerei 1876.
13) Zu Trutz und Schutzl. Feſtrede, gehalten zum Stiſtungsfeſte des Crimmitſchauer Vollsvereins am 22. Okt. 1871
von W. Liebknecht. Bierte vermehrte Auflage. Leiptig 1874. Verlag der Genoſſenſchaftsbuchdruckerei.
14) Ueber die politiſche Stellung der Socialdemokratie," insbeſondere mit Bezug auf den Reichstag. Ein Vortrag, ge=
halten
in einer öffentlicheu Verſammlung des demokratiſchen Arbeitervereins zu Berlin am 31. Mai 1869, von Wilh. Liebknecht.
Dritte unveränderte Auflage. Leipzig 1874. Druck und Verlag der Genoſſenſchaftsbuchdruckerei.
15) Wiſſen iſt Macht Macht iſt Wiſſen Vortrag, gehalten zum Stiftungsfeſte des Leipziger Arbeiter= Bildungs=
vereins
am 24. Februar 1872 von W. Liebknecht. Zweite Auflage. Leipzig 1875. Verlag der Genoſſenſchaftsbuchdruckerei.
16) Zur Grund= und Bodenfrage von Wilhelm Liebknecht. Zweite vervollſtändigte Auflage I. Leipzig 1876. Druck
und Verlag der Genoſſenſchaftsbuchdruckerei.
Darmſtadt, den 3. Januar 1879.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1879 hier Aufſtellung der Rekrutirungs=Stammrolle für Beſſungen.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Anmeldungen der Militärpflichtigen zur Stammrolle vom 15. Ja=
nuar
bis 1. Februar l. 38. unter Vorlage der Geburtsſcheine der betreffenden Pflichtigen auf unſerem Büreau entgegen ge=
nommen
werden.
Zur Anmeldung ſind verpflichtet:
a) Alle im Jahr 1859 dahier geborenen und domicilirten Militärpflichtige
b) Militärpflichtige hier wohnende Studenten, Gymnaſiaſten und Höglinge anderer Lehranſtalten.
c) Miltärpflichtige ſich hier aufhaltende Dienſtboten, Haus= und Wirthſchaftsbeamte, Handlungsdiener und Lehrlinge, Hand=
werksgeſellen
und Lehrburſchen, Fabrikarbeiter und andere mit dieſen in einem ähnlichen Verhältniſſe ſtehenden Militärpflichtigen,
Die unter a genannten Militärpflichtigen ſind von der Verpflichtung zur Vorlage eines Geburtsſcheines entbunden.
Außerdem haben ſich:
4) auch diejenigen Militärpflichtigen zu melden, welche bereits das 20. Lebensjahr überſchritten haben und weder einem
Truppentheil überwieſen worden ſind, noch einen Ausmuſterungsſchein oder eine Ausſtandsbewilligung erhalten haben, ſowie die=
jenigen
, welche zurückgeſtellt worden ſind.
Bezüglich derjenigen Militaͤrpflichtigen, welche zeitweiſe abweſend ſind, liegt deren Eltern, Vormündern, Lehr=, Brod= oder
Fabrikherrn die Anmeldung ob.
Gleichzeitig machen wir noch ganz beſonders darauf aufmerkam, daß diejerigen, welche es unterlaſſen, ſich zur Stammrolle
zu melden, mit Geldſtrafe bis zu 50 Mark oder mit Haſt bis zu 3 Tagen beſtraft werden.
Beſſungen, am 3. Januar 1879.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
109)
Nohl.

159) Bekanntmachung.
Die auf Mittwoch den 8. Jannar 1879
anberaumte Verſteigerung von 26 Faß
Petroleum wird au dieſem Tage nicht ab=
gehalten
und ſoll nächſten
Freitag den 10. Januar 1879, Nach=
mittags
3 Uhr,
vorgenommen werden; bemerkt wird hier
bei, daß ſich der Petroleumkeller der Firma
A. Mainzer nicht wie bemerkt, nächſt der
Röder'ſchen Heerdfabrik, ſondern am Land=
wehrweg
neben der Eiſengießerei der Gebr.
Reuling befindet.
Darmſtadt, den 7. Januar 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
Holzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hanſes der Oberförſterei Nieder Ram=
ſtadt
.
In dem Diſtrict Fichtengarten bei
Wemach werden

Donnerstag den 16. Januar l. J.,
verſteigert:
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knüppel
, 2950 Wellen Nadel=Reiſer,
60 Rm. Nadel=Stöcke.
Das Holz lagert 15 Kmtr. von der
nach Ober=Ramſtadt und Reinheim füh=
renden
Chauſſee, 5.5 Km. von den Eiſen=
Stationen Ober=Ramſtadt und Reinheim.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr im
Holzſchlag.
Nieder=Ramſtadt, am 3. Januar 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=
Ramſtadt.
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1 M. 50 Pfg.; pro Vierteljahr 3 M.; pro Halbjahr 6 M.; pro Jahr 10 M.
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nat
2 Mrk. 25 Pfg.; pro Vierteljahr 4 Mrk. 50 Pfa.; pro Halbjahr 9 Vrk.; pro
Jahr 16 Mrk.
c) Abonnement mit Prämie, berechtigt zur Entnahme von 12 Heften und er=
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die Abonnenten ¼⁄ des eingezahlten Betrags Muſikalien nach eigener Auswahl
oder für ½ des Betrags Netto=Artikel, billige Ausgabe von Breitkopf und Härtel,
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Halbjahr 18 Mrk.; pro Jahr 30 Mrk.
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Stock, 7 Zimmer, 2 Küchen und allen
übrigen Bequemlichkeiten zuſammen, auch
getheilt zu vermiethen.
4705) Die beiden Etagen des dermaleu
als ſtädtiſches Schullokal benutzten am
Eck der Frankfurter= und Kahlert=
Straße gelegenen Wohnhauſes Nr. 50
jede Etage aus 7 Zimmern und Küche be=
ſtehend
mit geräumigen Kellern u. Speicher=
räumen
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten
nebſt großem Vorgarten, ſind vom 1. Sept.
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4714) Bleichſtraße 11 im mittleren
Ttock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.

4923) Waldſtraße 54 der mittlere
Stock, 3 Zimmer, Küche mit allem Zube=
hör
, alsbald zu beziehen.
6474) Marktplatz 12 zwei große Zim=
mer
elegant möblirt zu vermiethen.
5996) Soderſtraße 33 iſt die bel
Etage, 3 Zimmer mit allen ſonſtigen Be=
quemlichkeiten
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6669) Wilhelmsſtraße 10 Hoch=
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7067) Eliſabethenſtr. 33 1-2möbl.
Zimmer. Zu erfragen 1. Stock.
7068) Eliſabethenſtraße 12 in dem
Hauſe der Geſellſchaft Eintrachtu iſt das
größere Logis im 3. Stock, beſtehend aus
5 Zimmern nebſt Küche und Zubehör, per
ſofort zu vermiethen. Nähere Aus=
kunft
wird von dem Hausmeiſter ertheilt.
7263) Schulſtraße 4 iſt ein ſchönes
Logis von 3 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Näheres im Laden daſelbſt.
7448) Wilhelminenſtraße Nr. 31
möblirtes Zimnmer mit Penſion.
7528) Niedeſelſtraße 68 parterre ein
oder zwei möblirte Zimmer.
47847) Kirchſtraße 25 iſt ein Logis,
beſtehend aus 3 Zimmern, Kabinet, Küche
und ſonſtigen Bequemlichkeiten, zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen.
Paul Störger Sohn.
7980) Neckarſtraße 15 bel Etage 4 bis
5 Zimmer, Kämmerchen, Küche, Bleichplatz ꝛc.
Näheres oben.
7981) Soderſtraße 21 in der Nähe
der Realſchule iſt der mittlere Stock, beſtehend
aus 2 Zimmern mit Kabinet, zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.
8089) Brandgaſſe 4 ein kleines Logis.
8094) 47 Wienersſtraße 47
Eine Parterre=Wohnung, beſtehend aus
4 oder 5 Zimmern mit allem Zubehör, zu
verm. und ſofort zu beziehen. 4 Zimmer
200 fl, 5 Zimmer 250 fl. Ad. Abreſch.
8203) Wendelſtadtſtraße I, 2 möbl.
Manſardenzimmer zu vermiethen.
8206) Liebigſtraße 6 eine Wohnung
im 3. Stock, 5 Piecen mit allem Zubehör,
auch Garten, ſogleich zu vermiethen.
8329) Nieder=Namſtädterſtraße 54
der 2. Stock, 5 Zimmer mit allem Zube=
hör
, mit oder ohne Gartenantheil.
4
Wuuiurazt
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4 8309) Möblirte Wohnnng. Zu
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minenſtraße
oder Eichbergſtraße 24.
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8342) Eck der Hügel= und Saal=
bauſtraße
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4 Zimmern, Küche, Glasabſchluß und ſon=
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8835) Caſerneſtraße50 iſt die
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d4 Georgſtraße 11.
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Eingang zu vermiethen. Daſelbſt im Gar=
tenbau
eine Wohnung, enth. 5 Zimmer mit
Zugehör, alsbald beziehbar.
9149) Bleichſtr. 28.2 möbl. Zimm. zu v.
9156) Waldſtraße 24 ein großes heiz=
bares
Magazin oder auch als große
Werkſtätte verwendbar, nebſt Comptoir
zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt eine Parterre=Wohnung
von 5-6 Zimmern, Küche, Magdkammer
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
9475) Friedrichſtraße 16 iſt die Par=
terre
=Wohnung, Februar beziehbar, an eine
ruhige Familie f. 500 M. zu verm. Emil Reis.
9902) Wendelſtadtſtraße 15 iſt die
Parterrewohnung von 6 Zimmern, Küche,
mit oder ohne Stallung zu vermiethen, bis
April zu beziehen. Georg Hinkel Wwe.
110043) Beſſunger Karlsſtraße 47 der
mittlere Stock von drei Zimmern und Zu=
behör
ſofort zu vermiethen.
10232) Saalbauſtraße 12 iſt der 3.
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und bis
1. Januar zu beziehen.
1uN
Cun Paap mr Tri.
TXTAAAxAAiTrTAL.Aach.
10422) Ein ſchön, geſund und ds
A neu hergerichtetes Logis 11. Stock) )
d4 mit allem Zubehör, 7 Zimmer, Glas= F
abſchluß, Röhrwaſſer ꝛc. ꝛc. gleich
H.
beziehbar. Auch kann auf Wunſch
4 Stallung für Pferde hergerichtet
6
d werden. Näheres bei Herrn B. L.
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b Trier und Karlſtr. Nr. 40.
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TAnAzAnA nen
ArXAA a.
10419) Karlsſtraße Nr. 40
eine
geräumige Manſardenwohnung mit ſchöner
Ausſicht zu vermiethen und auf Wunſch
ſogleich zu beziehen.
10547) Beſſ. Carlsſtraße Nr. 16
die Manſarde mit oder ohne Möbel, eben=
daſelbſt
zwei Logis im Seitenbau zu
vermiethen.
10814) Bleichſtraße 38 Hochparterre
5 heizbare Zimmer und ſonſtiges Zubehör
1. April beziehbar
10905) Rheinſtraße 47. Stock, ein
großes Magazin nebſt Comptoir event. auck
Wohnung per. 1. April.
10907) Kiesſtraße 26 ein kleines
Logis zu vermiethen.
10916) Dieburgerſtraße 20 iſt ein
möbl. Zimmer zu vermiethen
6) Louiſenplatz 4 iſt in meinem
Hauſe der Eckladen und der dicht am Stände=
haus
anſtoßende Laden ſofort zu vermiethen.
Michael Schmidt, Louiſenplatz 4.
7) Soderſtraße 55 bel Etage 4 Zim
mer, geräumiger Alkoven, abgeſchloſſener
Vorplatz nebſt allen Bequemlichkeiten
Anfangs März beziehbar.

N 5
8) Blumenthalſtraße, nahe den Bahn=
höfen
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miethen
und ſofort zu beziehen. Näheres
in Nr. 43 daſelbſt parterre.
55) Rheinſtraße 49, elegante Wohnung
Hochparterre, 7 oder 10 Zimmer, Küche
Keller, Waſchküche, Bodenkammer per 1. April.
Näheres Nr. 47 erſter Stock.
WTIVVOB. Byrrvin.
p5
TAAAA AAAA AAAtAnAAAdF.
5 58) Promenadeſtraße6 bel Etage z
4 eine Wohnung von 5 Piecen mit allem d

Zubehör an eine kleine Familie ſo=
4
gleich zu vermiethen.
wt,
Fyrrr.
warn.
LTTALz-ALAkAAAAAAch.
60) Cannoſtraße 26 ein möbl. Zim=
mer
zu vermiethen.
61) Rheinſtraße 47 bel Etage 5ſchöne
große Zimmer, Küche, Keller, Bleichplatz
und allem Zubehör per 1. April.
64) Gr. Bachgaſſe1 ein Logis ſofor.
beziehbar an eine ſtille Familie.
4.66) Caſtnoſtraße 17 iſt der halbe dritte
Stock zu vermiethen. Preis 344 Mark.
78) Grafenſtraße 35 ſind im oberen
Stock 5 Zimmer nebſt allem Zubehör zu
vermiethen und ſofort beziehbar.
86) Rückertſtraße 8 eine Parterre=
Wohnung nebſt Zubehör bis den 1. April
zu vermiethen.
Faruian he.
r. arg.ar.
TTTAAAAAAtAA.AxAtAnt;
91)
Durch Verſetzung des Herrn H=
4.
54 Secretär Metzner iſt der mittlere =
9 Stock Beſſ. Karlsſtr. 60 ander= ¾
½
weitig zu verm. und bis 15. März
V zu beziehen. Daniel Schulz Wwe. be
Luori.
uaniuui.
.
.
At. AXxAAAAAAAL. AAAzh4.
[68)
Wilhelmnenſtraße 27
der erſte Stock, beſtehend aus 2 Zimmern
2 Kabinetten, Küche, Holzſtall, Keller und
Bodenkammer, iſt zu vermiethen. Einzu=
ſehen
Mittags von 1-3 Uhr. Näheres im
Laden daſelbſt.
169) Obere Kiesſtraße 67 iſt der
untere Stock zu vermiethen und bis zum
1. Februar zu beziehen. Näheres bei
H. Keller, Zimmermſtr., Erbacherſtr. 6.
170) Stiftſtraße 50 iſt der mittlere
Htock, beſtehend aus 5 Zimmern, 2 Kam=
mern
, Küche, 2 Kellerräumen, Waſchküche,
Bleichplatz, Anfangs Februar zu vermiethen.
und ſofort zu beziehen.
171) Nieder=Ramſtädterſtraße 26
obſt. Stock ein möbl. Zimmer mit oder
ohne Kabinet.
172) Louiſenſtraße 14 ein möbl. Zim=
mer
zu vermiethen.
173) Karlsſtraße 14 iſt eine kleine
Manſardenwohnung an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
174) Ein möblirtes Zimmer.
Volz, Metzger, Markt.
175) Ecke der Schloßgarten= u. Lau=
tenſchlägerſtraße
iſt ein freundl. Logis im
mittl. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern nebſt
Zubehör, am 1. April beziehb. Preis 189 fl.
176)
L. a d e n
nebſt anſtoßenden Zimmern, bisher von
Friſeur Götz bewohnt, per Mitte Februar
zu verm. Heinr. Jochheim, Hügelſtr. 1.
Ebendaſelbſt iſt eine Manſarde, Mitte
Februar beziehbar, zu vermiethen.

39
Verciſchte Nachrichten.
147) Frau Tonola aus Frankfurt,
welche mit ihrem ital. Unterricht beginnen
wird, iſt Mittwoch den 8. d. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr, Rheinſtraße 16 zu ſprechen.
Zu erfragen bei Frau Eichberg.

11) Vom 1. Januar ab wohne ich nicht
mehr Karlsſtraße Nr. 12, ſondern Mauer=
ſtraße
Nr. 10.
Löb Löb.

10187) Eine Lehrlingsſtelle für einen
jungen Mann aus guter Familie offen bei
J. G. Keller,
Material= und Farbwaarenhandlung.

103) Eine Wittwe, die im Weißzeug=
nähen
und Ausbeſſern geübt iſt, wünſcht
noch einige Tage beſetzt zu haben. Große
Kaplaneigaſſe 27.

im Aus=
3 Ein Müdchen beſſern
und Bügeln geübt, wünſcht noch einige
Kunden anzunehmen in und auzer dem
Hauſe. Gardiſtenſtraße 16, Hinterbau.
123) In Beſſungen oder Darmſtadt
wird ein kleines Haus mit Garten oder
Feld zu kaufen oder zu miethen geſucht.
Offerten mit Preisangabe unter H. D.
befördert die Expedition d. Blattes.

ed.
De=
X.XXXXL AAA L. X. LAA. A. LATua,
151) Für eine ruhige Familie von
H.
de 3 Perſonen ſucht man per 1. April k
ein hübſches Logis von 4-5 Zim= bi
3
mern am Kapellplatz oder in deſſen 73
P nächſter Umgebung.
4
Nüheres in der Exv. d. Bl.
A.. vr. ee.
LA Ab.d. Ar. A TaaA. A LX. AAu aTATAA,
177) Damen oder Herren finden gegen
mäßiges Honorar in einer gebildeten Fa=
milie
Penſion. Nähere Auskunft in der Exp.
AaAAAAAAtAAzauAzAaui
A
Looſe d. Ludwigshafener.
Kirchenbau=Lotterie.
5 Geld=Prämiencollecte, genehmigt durch
allerhöchſten Erlaß vom 13. Aug. 1878.
Zahl der Looſe 160,000 Stück, mit
8080 Geld=Gewinnen im Betrage
von M. 5.406.
Haupttreffer M. 30,000.
Preis des Looses Hark 2.
Zu beziehen durch das General=Debit
A. C. Voltz oder Jul. Goldschmidl,
178) in Ludwigshafen u. Rh.

8

Allen denjenigen Verwandten, Freunden
und Bekannten, welche meiner lieben un=
vergeßlichen
Frau die letzte Ehre erwieſen
und ſie zur Ruheſtätte begleiteten, ſowie dem
Geſangverein Liedertafel unſeren herzlich=
ten
Dank.
Die trauernde Familie:
Hermann Dilliug.

[ ][  ][ ]

40

Eiſenbahnfrachtbriefe,
per 100 Stück 1 M. (im Tauſend entſprechende Ermäßigung) ſind ſtets vorräthig in
der Expedition dieſes Blattes.

180)

Voſßsbildungs=Verein.

Fünfter Vortrag im Winter 1878-79:
Donnerstag den 9. Januar 1879, präcis 8 Uhr Abends, im unteren
Lokale der Turngemeinde (am Woogsplatz).
Herr Profeſſor Dr. L. Büchner über: Auſteckende Krankheitenv.
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.
Am Eingange des Saales iſt ein Fragekaſten aufgeſtellt, und werden geeignete
Fragen in einer demächſtigen Verſammlung zur Beſprechung bringen.
Der Vorſtand.

Reine, unverfälschte Cöfébohne
mit concentrirtem, haltbarem
Th. Hartn & Co's
Aroma
ConsarverCafé
erhöhte Ausgie=
bigkeit
durch eigenes Röſtverfahren
ohne Verluſt von Aroma.

Th. Martin & Cos Café des Gourmets,
eine extraff. Mokkamiſchung f. Feinſchmecker, in je ½ ½ ¼ Pfd.=Packeten, M. 1.60,
1.80, 2 u. 2.40, bei G. L. Kriegk, Wilh. Manck, Wilh. Weber, Gg. Darm=
ſtädter
, F. Pröſcher, C. Reinemer, G. P. Poth. Vertreter G. Laux,
Frankfurt a. M.
9525)

H ä u f g r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenaulagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander.
H. Neustodt,
Traße.

gl. Preuss. 159. Staatslotterio.
Hauptziehung vom 1. dies bis 2 Fohr.
i8l Hierzu gebe Anthellloose aus:
. Ml. 292 Ml. 37½ ½ M.10¼
2. n n 146 en 18¾ Isn 51
l 73 geg. Vorschuss od. Einsendung.
Max Heyer, Bank- u. Wechsel-Gesch.
Berhn 8Wl., Friedrichstrasse 204.
Erst. u. ält. Lotterieg. Pros. gegr. 1855.
Alberts Loose Lich. 30. c. 5 Mark.
⁄e-

e
1)
FWriii.
244)
tiazratitnzta
4

8

Entlaufen.

Ein weißer kurzhaariger Spitzhund.
Abzugeben auf dem 3. Polizeirevier.
Vor Ankauf wird gewarnt.
Eine geſunde Schenkamme
ſucht Stelle. Näheres bei Jacob Kalbfuß
in Griesheim.
[183

2 Wärmſteine, Brief=
von
Auer-
beſchwerer
ꝛc. bacher
Harmor ſind ind. Gewerbhalle zu haben.

185) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Eck der Soder= und Mühlſtraße 5.
186) Eine Frau ſucht Laufdienſt oder
Aushülfſtelle. Schloßgaſſe 30.

157) Stiſtſtraße 48 Parterre=Wohnung
oder erſter Stock, beſtehend aus 5 Zimmern
nebſt allen Bequemlichkeiten, zu vermiethen
und per April zu beziehen. Näheres zu
erfragen im 1. Stock.

8 LanonOGh, eriſtirende

C
für ſämmtliche
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
E Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30.

191) Vor meiner Abreiſe allen Ver=
wandten
, Freunden und Bekannten nochmals
ein herzlich
Lebewohl
Ferdinand Sänger.

189) Eine reinl. Frau ſucht Laufdienſt
oder Waſchen u. Putzen. Gr. Ochſengaſſe 31.

Ladeneinrichtung

für Specereigeſchäft geſucht.
Offerten unter M8 190 an die Exped.


fs Lodes=Anzeige.
4
Freunden u. Bekannten hiermit die
traurige Nachricht von demgeſtern Abend
nach langem Leiden erfolgten Heimgang
unſerer lieben Tochter Margaretha
in nahezu vollendetem 13. Lebensjahre.
Die trauernde Familie:
Ph. Vogel.
Die Beerdigung findet Donnerstag
9 Januar Nachm. 3 Uhr von unſerer
4 Wohnung Arheilgerſtraße aus ſtatt.

W
4

Für die Wittwe des Briefträgers Formhals
gingen weiter ein: Von L. F. 1 M. Gertrud,
und Heino 1 M. 50 Pf. M. J. 2 M. Frl. B.
4 M. Ungenannt 3 M. v. St. 20 M. Hof=
gerichtsrath
von Bechtold 1 M. Frau K. Jacobi
2 M. Zuſammen 34 M. 50 Pf. Hierzu die
früheren eingegangenen 55 M. 11 Pf. Cumma
89 M. 61 Pf. Weitere Beiträge nimmt entgegen
Die Red. des Tagbl.


Tages=Kalender.
Donnerstag 9. Januar: Fünfter Vortrag im
Volksbildungsverein.
Camstag 11. Januar: Vereinigtes Winter=Caſino
im Saalbau.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch 8. Januar.
9. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Die Waiſe aus Lowood.
Schauſpiel in 2 Abtheilungen und 4 Aten von
Charlotte Birch=Pfeiffer.
J a n e.
Erſte Abtheilung in einem Akt.
Miſtreß Sarah Reed, eine
reiche Wittwe.
Frau Steck.
ohn, ihr Sohn
Frl. Ethel.
Kapitän Henry Wyiſteld, ihr
Bruder
Herr Mendel
Dr. Blakhorſt, Vorſteher einer
Waiſenſtiftung
Hr. Butterweck.
Jane Eyre, eine Waiſe
hrReubke=Beilhac
Beſſie, Bonne im Hauſe der
Miſtreß Reed
Frl. Limbach.
Rocheſter.
Zweite Abtheilung. Charaktergemälde in
3 Akten.
Lord Rowland Rocheſter
Herr Fiala.
Francis Steenworth, Baronei Herr Wisthaler.
Edward Harder, Esquire
Herr Franke.
Miſtreß Reed.
Frau Steck.
Lady Georgine Clarens
Frl. Berl.
Kapitän Henry Wytfild
Hr. Mendel.
Lord Clawdon
Hr. Schimmer.
Lady Clawdon
Frau Kugler.
Clariſſe, beider Tochter
Frl. Bernhard.
Miſtreß Judilh Harleigh
Frau Eppert.
Jane Eyre.
Fr.=Reubke=Beilhae
Adele

Frl. Krickſer.

Gratia Poole
Sam, Diener
Patrik, Reitknecht
Anfang halb 7

Uhr.

Frau Leiſt.
Herr Nötel.
Hr. Leib.
Ende nach 9 Uhr.

[ ][  ][ ]

R6

Großherzogin Atice.
Alice Maud Mary, Prinzeſſin von Großbritannien und
Irland, Herzogin zu Sachſen, Tochter Ihrer Majeſtät der Königin
Victoria und des Prinz=Gemahls Albert, Herzogs von Sachſen=
Coburg, wurde zu Windſor am 25. April 1843 geboren.
Die reichen und edeln Geiſtes= und Herzensanlagen der
Prinzeſſin entfalteten ſich in der milden Sonnenwärme eines reinen
und glücklichen Familienlebens. Die hohen Eltern gewährten dem
Hauſe und der Nation ein leuchtendes Vorbild ehelicher Liebe und
Treue, und derſelbe Geiſt umſchlang mit unauflöslichen Banden
die Eltern, Kinder und Geſchwiſter in ihrem gegenſeitigen Ver=
hältniſſe
. Die jugendliche Prinzeſſin fand ſich überall von den
Eindrücken ſtrenger Sittlichkeit, feiner Bildung und idealen Sinnes
umgeben. Eine übermäßige, ungeſunde Anſtrengung durch Lernen
aus Büchern paßte nicht in den Plan ihrer Erziehung; dagegen
wirkte die ganze das Haus durchwehende Luft vielſeitig anregend
auf ihr Geiſtesleben ein, und zugleich wurde ſie zu einer trefflichen
Hausfrau vorgebildet. Wohin ihr ſinnendes Ange ſiel, traten ihr
Schätze der Kunſt entgegen, die der hohe Vater mit dem feinſten
Kennerblicke ausgewählt und geordnet, und es blieb nicht beim
oberflächlichen Anſehen und Bewundern: Prinz Albert ſuchte den
Geſchmack ſeiner Tochter auszubilden und zu veredeln und wurde
hierbei durch ihr ungewoͤhnliches Mal= und Zeichnentalent unter=
ſtültzt
. Sowohl in der praktiſchen Uebung dieſes Talentes als
in dem Urtheil über die Werke der bildenden Kunſt gelangte fie
zu einer hohen Stufe der Entwickelung. Ebenſo reich war ſie für
die Muſik befähigt und brachte es in ihr zur Virtuoſität. Auch
in weiblichen Arbeiten erwarb ſie ſich eine ausgezeichnete Geſchick=
lichkeit
. Die körperlichen Uebungen wurden in ihrer Erziehung
nichts weniger als vernachläſſigt; eine vortreffliche Reiterin durch=
ſtreifte
fie mit ihrem Vater die Inſel Wight, die ſchottiſchen Ge=
birge
und die lieblichen Parks ihrer Heimath, und für den Eis=
lauf
hegte ſie eine leidenſchaftliche Vorliebe. In weitere geſell=
ſchaftliche
Kreiſe trat ſie nach engliſchen Begriffen ungewöhnlich
früh ein. Das Verhältniß, in dem ſie zu ihrem Vater ſtand,
wurde nach der frühzeitigen Vermählung der Kronprinzeſſin Victoria
noch inniger. Prinzeſſin Alice war in mancher Hinſicht des
Vaters Ebenbild, vor allem in dem philoſophiſchen Grundzuge
ſeines Denkens, in der vollen Geiſtesfreiheit, die er ſich bewahrte,
in der Selbſtändigkeit, womit er das Vorhandene prüfte, in der
logiſchen Correktheit, womit er das Falſche und Unklare zu be=
ſeitigen
oder zu berichtigen nicht aufhörte, in dem raſtloſen Streben
nach Erkenntniß der Wahrheit. Die Prinzeſſin Alice und ihre
Geſchwiſter empfingen von ihm ſelbſt den erſten Religionsunter=
richt
, der wohl den Geiſt eines milden, thatkräftigen Rationalis=
mus
athmete. Daneben trat jedoch der imponirende Eindruck des
engliſchen Kirchenthumes. Wenn der kritiſche Geiſt die Prinzeſſin
Alice auch in der Folge mit lebhaftem Intereſſe für die wiſſen=
ſchaftlichen
Unterſuchungen eines David Strauß erfüllte, ſo blieb
doch auf dem Grund ihres Herzens ein kindlicher Glaube zurück,
der ſie dem Uebergange dieſes kühnen Denkers in die materialiſtiſche
Weltanſchauung entfremden mußte.
Wir geſtatten uns, hier den Evangeliſchen Blättern' einige
betreffende Andeutungen zu entlehnen:
Die erſte ſchwere Prüfung ihres häuslichen Lebens, der jähe Tod
des zweiten Prinzen machte ſie religiöſen Eindrücken zugänglicher. Sie
ſuchte und fand Beruhigung in der Lectüre der Bibel, beſonders der
Pfalmen, und die regelmäßigen Beſuche in England, die Berührung mit
den Spitzen der freiſinnigen Parthei der engliſchen Staatskirche führten
ſie zu eingehender Beſchäftigung mit theologiſcher Literatur. Großartige
Erſcheinungen der Frauenwelt von tief chriſtlicher Grundlage flößten ihr
die größte Bewunderung ein, und immer mehr erkannte ſie, wie die
ausdauerndſte Quelle wirklicher Nächſtenliebe der Glaube an Gottes
barmherzige Liebe iſt.- Die Erziehung ihrer Kinder, die vorwiegend
in den Händen engliſcher Lehrerinnen lag, ſollte durchaus religiös ſein.
Sie verlangte von ihnen genaue Kenntniß der Bibel, Würdigung ihres
ethiſch unermeßlichen Gehaltes, klare und beſtimmte dogmatiſche Begriffe
ohne Orthodoxie. Das religiöſe Moment des geſchichtlichen Unterrichtes
wünſchte ſie beſonders gepflegt, ebenſo wie das äſthetiſche des natur=
wiſſenſchaftlichen
. Bei zunehmender Vertiefung ihres religiöſen Bedürf=

5
41
niſſes ſchloß ſie ſich mehr der evangeliſchen Gemeinde der Reſidenz an."
Die Belebung des evangeliſchen Kirchengeſangs, die Herſtellung eines
beſſeren Geſangbuchs, die Einführung von Kindergottesdienſten lagen ihr
am Herzen. In dem Maße, als ihr das Chriſtenthum als die Kraft
erſchien, große, edle, reine, heilige Charaktere zu ſchaffen, trat ſie ihm
näher und von dieſer Seite aus ſuchte ſie auch die Perſon des Heilandes
zu verſtehen. Er war ihr das große göttliche Wunder einer heiligen
Liebesgeſtalt in der ſündigen Welt.= Die neuern und neueſten Prüfungen
vertieften ihr religtöſes Leben, und ſo wurde ſie hinweggenommen als
eine wahrhaft und edel ſuch en de Seele, die nun gefunden haben wird."
Am 30. November 1860 verlobte ſich die Prinzeſſin Alice
mit dem Prinzen Ludwig von Heſſen, unſerem Großherzoge. Durch
drei Todesfälle wurde die Vermählung hinausgeſchoben.
Prinzeſſin Alice übte mit unerſchöpflicher Hingebung das
Werk der Krankenpflege an dem Lager der Herzogin von Kent,
ihrer innigſt geliebten Großmutter, und ihres unausſprechlich
theuern Vaters: die Herzogin ſtarb im März, der Prinz=Gemahl
am 14. Dezember 1861.
Und am 25. Mai des folgenden Jahres wurde auch eine
köſtliche Perle der Frauen, die Großherzogin Mathilde zur Beute
des Todes.
Unter ſolchen Eindrücken feierten am 1. Juli Prinz Ludwig
und Prinzeſſin Alice ihre Vermählung in der Stille, und ſtille
war der Einzug, den ſie am 12. deſſelben Monats in die
Reſidenz hielten.
An dem Heerde des jungen Fürſtenpaares entwickelte ſich ein
heiteres, inniges Familienleben, eine liebenswürdige Gaſtfreund=
ſchaft
und eine anregende, ungezwungene Geſelligkeit. Dabei
waltete die ſorgfältigſte Hausordnung. Die Prinzeſſin und nach=
herige
Großherzogin Alice wurde im Sinne ihrer Eltern das ſchöne
Vorbild einer liebevollen, treuen Gattin und Mutter und erwarb
ſich um die Erziehung ihrer Kinder nicht genug zu ſchätzende Ver=
dienſte
. Aber ſie behielt trotz der eifrigſten Erfüllung ihres häus=
lichen
Berufes noch einen reichen Schatz menſchenfreundlicher That=
kraft
übrig, um an die Beſeitigung mannichfaltiger Nothſtände
in der Geſellſchaft Hand anzulegen, in Hütten der Armuth und
in Krankenhäuſer Troſt und Hülfe zu bringen, die Geiſtes= und
Herzensbildung der Jugend anzuregen und zu fordern, und hier=
bei
wandte ſie ihre treue Fürſorge in erſter Linie dem weiblichen
Geſchlechte zu.
Die wohlthätigen, gemeinnützigen Schöpfungen, die aus ihrem
erfinderiſchen, ſcharfblickenden, ſchnell das Richtige treffenden Geiſte
und aus ihrer nie ruhenden Menſchenliebe entſprangen, und für
deren Ausbau ſie durch perſönlichen Zauber viele zu gewinnen
und anzufeuern wußte, fallen größtentheils in die Zeit nach dem
Kriege von 1866.
Die hohe Frau beſchloß nun, den weiblichen Beruf der
Krankenpflege, der eine ſo glänzende Probe im Kriege beſtanden
hatte, auch in den Zeiten des Friedens, und zwar ohne confeſſionelle
Beimiſchung, fortzubilden, dadurch auf weitere Kreiſe geſundheits=
ördernd
einzuwirken und zugleich den Frauen und Mädchen eine
Quelle des Erwerbes zu öffnen; ſie beſchloß ferner, noch andere
Bahnen der weiblichen Induſtrie aufzuſchließen. Ueberhaupt ver=
ſolgte
ſie den großen Plan, der Bildung ihres Geſchlechtes einen
höheren Schwung und eine weitere Ausdehnung zu geben.
So entſtanden zwei Frauenvereine, die beide von der Prinzeſſin
mit unermüdlichſtem Eifer geleitet wurden: der Aliceverein für
Krankenpflege und der Aliceverein für Frauenbildung und Erwerb.
Der Aliceverein für Krankenpflege dehnt ſeine Zweige über das
ganze Großherzogthum aus; im Kriege 1870ſ71 wirkte er mit
einer Fülle von Segen, und er hat bereits eine größere Anzahl
tüchtiger Pflegerinnen ausgebildet und ſich zu dieſem Zwecke mit
einem Hospitale verbunden. Ein beſonderes Comits dieſes Ver=
eins
beaufſichtigt mit Uebereinſtimmung der Staatsbehörde die
aus öffentlichen Mitteln in Privatpflege untergebrachten Waiſen=
kinder
.
Der Aliceverein für Frauenbildung und Erwerb gründete
den Alice=Bazar, eine permanente Verkaufs= und Vermittlungsſtelle
und zugleich eine Muſteranſtalt für weibliche Handarbeit. Der
Verein legte die im Bazar gemachten Erfahrungen einer dieſem

[ ][  ]

42

N6 5
Unterrichtsgegenſtande in den hieſigen ſtädtiſchen Mädchenſchulen
gewidmeten Reform zu Grunde, und ihm hauptſächlich verdanken
wir die obligatoriſche Einführung dieſes Unterrichtes in die
weibliche Volksſchule. Er gründete das Alice=Lheeum, in welchem
fortlaufende Wintervorträge über allgemeinwiſſenſchaftliche Gegen=
ſtände
für ältere und jungere Frauen und Müdchen gehalten wurden.
Das Kriegsjahr 1870f71 eröffnete der Prinzeſſin Alice für
die Bethätigung ihrer Menſchenliebe ein reiches Feld in dem
Hilfsvereine, der in ihrem Palais den Hauptſitz aufſchlug. Die
Prinzeſſin war hier der alles Uberſehende und lenkende Geiſt einer
ungeheueren Wirkſamkeit.
Sie war die Erſte in den Spitälern und beim Empfange
der Verwundeten, die von der Eiſenbahn gebracht wurden. Auch
die übrigen Lagarethe des Großherzogthums erfreuten ſich ihrer die Cufes waren Abzweigungen der mohamedaniſchen Schitten oder
wachenden Fürſorge.
Um von dieſen Stürmen, die auch an ihrer kräftigen Ge=
ſundheit
nicht wirkungslos vorllbergehen konnten, ſich zu erholen,
reiſte ſie gegen Herbſt mit allen Kindern in ein Seebad, von da
nach England und in die ſchottiſchen Hochgebirge. Sie erwartete
Weihnachtsfeſte abzuholen gedachte, als ihr Bruder, der Prinz von
Wales am Thphus erkrankte. Sie pflegte ihn mit der treueſten
Schweſterliebe und richtete, indem ſie den eigenen Schmerz nieder=
kämpfte
, mächtigen Geiſtes die Schwägerin und die Mutter auf.
Nach der Wiederherſtellung des Bruders kehrte ſie im Januar 1872
nach Darmſtadt zurück.
Was die erhabene Frau ſeitdem in unſerer Mitte Freudiges
und Schmerzliches erlebt (das Schmerzlichſte war im nächſten Weltanſchauung des tiefſinnigen Denkers und genialen Lyrikers vor und
Jahre der Tod ihres dreijährigen Sohnes Friedrich Wilhelm), belebte dieſelbe noch mehr durch den Vortrag zahlreicher Rubajars
was ſie fort und fort geräuſchlos durch unermüdliche, auf die
edelſten Ziele gerichtete Thätigkeit und durch ihr perſönliches Vor= gedichtet.
bild Segensreiches gewirkt, lebt noch in unſerer friſcheſten Er=
innerung
, und noch bluten unſere Herzen um die ſchweren Prüfungen,
durch welche Sie, das geſammte Fürſtenhaus und das ganze Land
heimgeſucht wurden.
Der Todestag ihres unvergeßlichen Vaters, der 14. Degzember,
war auch der Jhrige. In Mitten einer reichen umfaſſenden Wirk=
ſamkeit
wurde Sie uns entriſſen in den Jahren beſter Jugendkraft
und wird darum Ihr Bild auch in Jugendfriſche in unſerem Ge=
dächtniſſe
fortleben.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 8. Januar.
- Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander haben ſich mit Gemah=
lin
zu einem mehrwoͤchentlichen Aufenthaͤlt nach Wiesbaden begeben.
Freifrau Caroline zu Nidda, Gemahlin Sr. Großh. Hoheit
des Prinzen Heinrich, iſt am Montag in Trier verſchieden.-
Während der kurzen Zeit, welche es der Entſchlafenen vergönnt war, an
der Seite ihres hohen Gatten in Trier zu weilen, hatte dieſelbe es ver=
ſtanden
durch die Liebenswürdigkeit ihres Auftretens ſich die allgemeinen
Sympathien in hohem Grade zu erwerben, und wird deßhalb dort ihr
frühes Hinſcheiden nicht minder lebhaft bedauert wie hier an der Stätte
ihrer Geburk.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Dezember 106 Kranke mit 2344 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
14 Vorläufige Ueberſicht der ſtädtiſchen Sparkaſſe aus
dem Geſchäftsjahr 1878. Baar=Einlagen: 941676 M. 49 Pf. in
12477 Poſten gegen 917324 M. 96 Pf. mit 11526 Poſten im Vorjahr.
Rückzahlungen: 827277 M. 32 Pf. in 5545 Poſten gegen 860,729 M.
64 Pf. mit 5347 Poſten in 77. Neue Einleger: 1979 gegen 1818 in 77.
Neu ausgeliehene Kapitalien: 528888 M. 3 Pf. gegen 363410 M. 67 Pf.
in 77. Zuruckempfangene Kapitalien: 22604 M. 14 Pf. gegen
216969 M. 41 Pf. 2as Geſchäftsjahr 1878 weiſt hiernach eine Zu=
nahme
der Einlagen gegen 77 von 24351 M. 53 Pf. mit 951 Einlage=
Poſten mehr auf; auch die Zahl der neuen Einleger hat gegen das Vor=
jahr
um 161 zugenommen. Dagegen haben die Rückzahlungen von Ein=
lagen
um 33452 M. 32 Pf. gegen 1877 abgenommen. Es konnten auch
165.477 M. 36 Pf. Kapitalien mehr ausgeliehen werden, wie in 1877.
Aus allem dieſem geht hervor, daß, troß der ſehr ſchlechten Zeitverhält=

niſſe, die Sparkaſſe an Frequenz nicht abgenommen hat und bei dem
Publikum ein großes Vertrauen genießt.
Am Montag den 6. Januar hielt im Kaufmänniſchen Verein der
berühmte Dichter und Gelehrte Profeſſor Dr. Friedrich von Boden=
ſtedit
einen Vortrag über drei merkwürdige Männer des elften
Jahrhunderts, über Abdul Kaſim, Haſſan Saba und Omar
Chajan. Sie ſtudirten gleichzeitig auf der perſiſchen Hochſchule Niſcha=
pur
, wo ſie beſonders von dem großen Lehrer Movafik unterrichtet wur=
den
. Ihre Lebenspfade gingen in der Folge weit auseinander. Abdul
Kaſim zeichnete ſich ebenſowohl durch ſtaatsmänniſche Weisheit als durch
Charaktertüchtigkeit aus und ſchwang ſich in Bagdad zum Reichskanzler
(Niſam al Mulk) empor. Sein gefährlicher Nebenbuhler und endlich
ſein Mörder wurde Haſſan Saba, der in dem gottloſen Geheimbunde
der Ismaeliten die entſetzliche Bande der Haſchiſch=Eſſer (Aſſaſinen) ſtif=
tete
und durch ihre Tolche von der Feſtung Alamut (Geier=Neſt) aus,
der erſte Alte vom Berge: die Welt einſchuchterte. Die Ismaeliten und
Ketzer. Während aber die Ismaeliten den Volksglauben zum Werkzeug
ihrer ſelbſtlüchtigen, gewiſſenloſen Pläne erniedrigten, verſenkten ſich die
Sufi's, erfüllt von den Traditionen des Parſismus und geſchult an den
ſyriſchen Uebertragungen des Platon und Ariſtoteles, mit der ganzen
Innigkeit des religiöſen Gemüthes und mit einer ſchwungvollen, glühen=
den
Phantaſie in den Koran, um den Buchſtaben deſſelben zu über=
in
Windſor die Ankunft ihres hohen Gemahls, der ſie zum ( winden und die Anbetung Gottes im Geiſt und der Wahrheit heraus=
zubilden
. Sie laſſen ſich in mancher Beziehung den deutſchen Myſtikern
an die Seite ſtellen. Aus dem Sufismus, dieſer großen Reaction des
Parſismus gegen den orthodoren Mohamedanismus, entſprang die per=
ſiſche
Gedankenlyrik, eine der großartigſten literariſchen Erſcheinungen.
Zu ihren erſten Vertretern gehören Tſchelaleddin Rumi, Hafiz und Omar
Chajan, der in der Nähe Bagdads ein beſchauliches Leben führte. Seit
Jahrhunderten ſtand dieſer Mann im Auf eines großen Aſtronomen;
aber ſeine ganz außerordentliche Bedeutung auf dem Poetiſchen und philo=
ſophiſchen
Gebiete hat erſt neuerdings Herr Prof. von Bodenſtedt ans
Licht gezogen. In einer ſehr intereſſanten Ueberſicht führte er uns die
(Spruchlieder), die er dem Perſer mit bekannter Congenialität nach=
Beſſungen. 1. Sitzung des Gemeinderaths am 2. Ja=
nuar
unter dem Vorſitz des Großh. Bürgermeiſters C. Nohl. Die Koſten
für die Bepflanzung u. ſ. w. von 350 L.=M. Gelände mit 1400 Stück
feineren und Korbweideſtecklingen werden genehmigt. Ein Geſuch um
Bauerlaubniß an der Roßdörfer Straße ſoll beſonders deßhalb nicht be=
fürwortet
werden, weil dieſe abgelegene Gegend außer aller Ortsver=
bindung
mit den im Ausbau begriffenen Quartieren ſteht. Die mäßige
Forderung des Handelsgärtners H. Noack für abzutretendes Gelänse
an der Schulſtraße, Einfriedigung u. ſ. w. wird gutgeheißen. In Ver=
anlaſſung
eines vom Großh. Turninſpektor än das Großh. Mi=
niſterium
des Innern erſtatteten Berichts, wird feſtgeſtellt, daß die innere
Ausſtattung des ohne Decke conſtruirten Daches bedeutende Koſten ver=
anlaßt
habe und mindeſtens ebenſoviele, als eine Decke gefordert haben
würde. Mit Rückſicht hierauf, ſowie auf die bedeuſenden, durch Schul=
und Turnhausbau entſtandenen Koſten, ſoll nachgeſucht werden, vorläu=
fig
und ſo lange keine Aenderung eintreten zu laſſen, bis weitere Erfah=
ruͤngen
ſolche unabweisbar nachen. Die Mittheilung ſtattgehabter Ver=
handlungen
wegen Anlage eines neuen Friedhofs von Seiten einer i8=
Laelikiſchen Religionsgeſellſchaft zu Darmſtadt war
bis in die neueſte Zeit von der Bürgermeiſterei dem Gemeinderath gegen=
über
geheim gehalten, einem Mitgliede desſelben, auf mehrmalige An=
frage
, die Sache ſogar in Abrede geſtellt worden. Auf beſonderen An=
trag
wurden dann endlich heute die Akten vorgelegt, aus welchen eine
Erklärung des Beigeordneten hervorgeht, daß hierorts gegen dieſe Anlage
kein gegentheiliges Bedenken öbwalte.* Bürgermeiſter und Gemeinderath
ſind nün durchaus entgegengeſetzter Anſicht und werden aus ſehr ge=
wichtigen
Gründen Alles daran ſetzen, daß ein Friedhof für die is raeki=
tiſche
Religionsgeſellſchaft zu Darmſtadt nicht die Zahl
der in unſerer Gemarkung befindlichen Friedhöfe noch weiter vermehre.
Der große Darmſtädter Friedhof, der beſtehende israelitiſche, ſowie der
Gemeindefriedhof, ſämmtlich auf unſerer Oſtſeite den Bauplan berührend,
ſind für eine Gemarkung gewiß eine ausreichende Beläſtung, die Nei=
gung
einer beſonderen und gar noch auswärtigen Geſellſchaft für An=
lage
eines Privatfriedhofs möchte denn doch mindeſtens an die eher u=
ſtändige
Adreſſe des betreffenden Wohnorts zu verweiſen ſein. - Ein
angeſonnener Beitrag zu den Bureaukoſten des Polizejamts Darm=
ſtadt
wird gegen 3 Stimmen abgelehnt zund weiter, ebenfalls gegen
3 Stimmen, eine Petition an S. K. H. den Großherzog um Belaſ=
ſung
der Polizei unter der Bürgermeiſterei beſchloſſen. Die Minorität
gab die Begründung ihrer Abſtimmung zu Protokoll.

Der Rhein hatte am 6. dſs. Mts. bei Kehl eine Höhe von
447 ew., bei Worms eine ſolche von 463, bei Mainz von 4,2 erreicht
und wurde noch weiteres Steigen erwaͤrtet. Das Waſſer iſt theilweiſe
über die Ufer getreten und hat ſchon vielfachen Schaden angerichtet. Die
Dampfſchifffahrt iſt eingeſtellt.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.