GEEUIOyN
ſer 80d
6
T.
5 Ooodos
(Frag= und Anzeigeblatt)
Monnementprei
hrlid 6 Mark inck. Belngelohn
Audwürt werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 30 Pf. pro Quaral
mel Vohtaufſchlag und Beſtellgebuh.
Mit der Sonntags=Beilage:
141. Jahrgang.
O79ate
tanr hanha
du Aemen Hauft. E2.
udijjangen zgiar ohe
fra R. l suu at
da hina tunzDpr
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Bolizeiamts Darmſtadt.
R224.
Freitag den E. November.
1878
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Errichtung einer Suppenanſtalt.
Diejenigen Damen und Herren, welche den Betrieb der in Ausſicht genommenen
Suppenanſtalt durch perſönliche Thätigkeit unterſtützen wollen, lade ich zu einer
Be=
ſprechung auf
Samstag den 16. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr,
in den oberen Rathhhausſaal ergebenſt ein. Die Mitwirklung derjenigen verehrten
Damen und Herren, welche ſchon in früheren Jahren der Suppenanſtalt ihre
Thätig=
keit gewidmet haben, würde mit beſonderem Dank begrüßt werden.
Etwaige Geldbeiträge bitte ich an Großh. Bürgermeiſterei einzuſenden.
Darmſtadt, den 14. November 1878.
9621)
Ohly, Ober=Bürgermeiſter.
7514) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen jeder Art an den früheren
Verwalter der Actienziegelei zu Darmſtadt,
Guſtav Müller, dermalen in Frankfurt
a. M. über deſſen Vermögen formeller
Concurs erkannt iſt, ſind mit ihren etwaigen
Vorzugsrechten
Montag den 25. November l. J.,
Vormittags 9 Uhr, Zimmer 14,
unter dem Rechtsnachtheil des ſtillſchweigend,
eintretenden Ausſchluſſes von der
Concurs=
maſſe bei unterzeichnetem Gerichte
anzu=
melden. Von den weder perſönlich
erſchei=
nenden, noch durch Bevollmüchtigte vertretenen
Gläubigern wird ſtillſchweigender Beitritt zu
den Beſchlüſſen der Mehrheit der erſchienenen
Gläubiger auch bezüglich eines etwaigen
Arrangements unterſtellt werden.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Holzapfel,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
6928) Oeffentliche Aufforderung.
Georg Nickel I. von Meſſel will die
nachbeſchriebenen, nach Flur und Nummer
bezeichneteu Liegenſchaften, als alleinigen
Erben derjenigen Perſonen, welche im
Grund=
buche ohne Erwerbtitel als Beſitzer
ange=
geben ſiud, im Erbgange erworben haben
und hat um Ausfertigung einer
Erwerbs=
urkunde und um Eintrag in das Mutations=
Verzeichniß gebeten. Eigenthumsnachweis
fehlt. Anſprüche an dieſe Immobilien ſind
um ſo gewiſſer binnen ſechs Wochen dahier
ſlanzumelden, als ſonſt dem Antrage des
Georg Nickel II. ſtattgegeben werden wird.
Gemarkung Meſſel.
Dem Georg Reitz ll. zugeſchrieben:
Flur l. Nr. 2 53 54 100 122 374 383
519 541 552 603 651⁄⁄ 793
795 832 944 985 1154 1245
1285.
Flur II. Nr. 35 267 289 328 365 370
443 504 510 524 566.
Flur II. Nr. 62 103 364 252.
Flur IV. Nr. 387 499 707 23 36 71
252 261 262 276 286 377.
Flur V. Nr. 145 152 356 523 557.
Flur V. Nr. 82¾ 142 211 270 375
461 470 491 596 635 686
703¾⁄ 802.
Flur VII. Nr. 90 190 206 424b 516
595 610 708 750 892 901.
Flur VIl. Nr. 41 273 329¾₀ 354 99
115 414 439 479 566 642.
Flur W. Nr. 16 23 196 268 282 313
390 521 563 605.
Flur L. Nr. 44 61 149 179 336 341
438.
Flur XV. Nr. 100 119 275.
Flur XVI. Nr. 21 133 170 183 243
311 362.
Flur VII. Nr. 133.
Flur I. Nr. 113.
Gemarkung Arheilgen:
Flur 2XXV. Nr. 60 dem Georg Reitz l.
in Meſſel.
Flur XI. Nr. 99 dem Jacob Nickel
in Meſſel,
Flur XL. Nr. 101 desgl.,
„ XLl. Nr. 53 der Anna Katharine
Hohenſtein in Meſſel
ugeſchrieben.
Darmſtadt, 28. October 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch.
Lieferung von Gerüſten für
Ausrüſtungs=Kammern.
Montag den 18. d. Mts.,
Vormit=
tags 10 Uhr, ſoll im Büreau des
unter=
zeichneten Artillerie=Depots die Lieſerung
von 4 Gerülſten und 2 Treppenleitern für
Ausrüſtungs=Kammern durch Submiſſion
öffentlich vergeben werden.
Die Bedingungen können täglich
Vor=
mittags von 8 bis 12 Uhr und
Nachmit=
tags von 3 bis 6 Uhr im genannten Büreau
eingeſehen, auch gegen Bezahlung der
Co=
pialien abſchriftlich bezogen werden.
Offerten ſind verſiegelt und mit der
Auf=
ſchrift: „Lieferung von Gerüſtenu verſehen,
bis zu genanntem Termin hierher
einzu=
reichen.
Darmſtadt, den 11. November 1878.
9529)
Artillerie=Depot.
Feilgebotenes.
Chocolade-Fabrik
8752)
von.
Briedr. Wchaefer.
Ludwigsplatz 7.
Iſte. Gewürze, Banille= u. Geſundheits=
Chocoladen
in eleganter Packung von ½. u. 1 Pfund.
Cacoigna, ſcharf entölt, in ½. und
½. Pfd. Schachteln und offen.
Reiscontent, vorzügl. Nährmittel.
Für vollſtändige Reinheit und feinſte
Qualität wird garantirt.
1561
2058
Orangen-Punschesson
per ¼ Fl. M. 2.20, per ½ Fl. M. 1.20.
Ananas-Punschossonz
per ¼ Fl. M. 2.50, per ¼ Fl. M. 1.40
empfiehlt F. Seriba, Apotheker.
Niederlage bei Herrn Gg. Lercok,
9206
Ludwigsplatz.
8259)
Dr. Pattison's
Gishtwutte
beſtes Heilmittel gegen
Gicht und Rheumatismen
aller Art, als; Geſichts=, Bruſt=, Hals= u.
Zahnſchmerzen, Kopf=, Hand= u. Fußgicht,
Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Packeten zu 1 Mark und halbe zu
1 64500
60 Pfg. bei
G. Liebig Sohn, Louiſenſtr 10.
Gummi-Brust-Pastillen
mit Altthee
per Schachtel 40 Pf.
empfiehlt
Carl Walzingor,
Louiſenplatz 4.
9298)
Hof=Apotheker Borberger's
3 Hühneraugen=Pflaſter
fertig geſtrichen, beſeitigt ſicher Schmerz u.
Hühnerauge. Pr. Etui 50 Pf.
Zu haben in den bekannten Apotheken.
O0
8 Nicht zu überſehen!
Von heute ab verkaufen wir außer
un=
ſeren ſeitherigen Waaren auch noch eine
im Laden
kleine C.
Sorte Dammelfleiſch abgeholt
⁵⁄₄ Kilo 50 Pfg.
Gg. Egner, Schirmgaſſe 12.
LouisHein, Schuſterg.19. gegenüb. d. Krone
Obſt= u. Allerbäume,
ſowie Zierſträucher und Nadelhölzer in
reicher Auswahl (Kataloge darüber gratis)
empfiehlt
Heinrich Joach,
9177) Handelsgärtner in Beſſungen.
Talmigold-Taschen Uhren,
die beſten und billigſten der Welt.
Unſere als ſtreng ſolid u. leiſtungsfähig
bekannte Firma verſendet geg Poſtvorſchuß
od. vorher. Geldeinſendung für nur 12 Mk.
eine hochfeine, echt engl. patentirte
Talmi=
gold-Cylinder=Uhr mit beſtem
Präziſions=
werk und ſchwerem eleganten Talmigold=
Gehäuſe. Für das richtige und gute Gehen
einer jeden Uhr wird garantirt.- Gratis
geben wir zu jeder Uhr eine eleg.
Talmi=
gold=Uhrkette mit Medaillon, moderner und
neueſter Façon.
[9622
Adrese: Elau & Hann,
Uhren=Exporthaus in Wien.
En gros-Verkäufer erhalten Rabatt.
M 224.
2 mit und ohne Lederſohlen in
Filzschuh=
kannt vorzüglichem dauerhaft
elegant gearbeitetem Fabrikat offeriren nebſt
aner=
und
von Filz, Roß=
GesumdhertssohleI har, Stroh u.
Kork mit oder ohne Flanell in großer Auswahl zubilligſten Preiſen
Gebr Gelßus,
9407
Hutfabrik.
KaGarhenlaose
(Ziehung am 10. Dezember 1878)
3 Mark. wobei jedes Loos gewinnt, ſind noch vorräthig in der Expedition d. Bl.
7115)
Feinen holländischen Tabak der Firma
te Austerdami
ſempfehlen Willh. Weber gowieJacob Schleuving,
Bleichstr.25, alleinige Depots für Darmstadt.
T Loort
H Loort,
M Loort
Eyne Chag
Varinas en Portorico
Kanaster I.
Halkkanaster . pro Pfd. 70Pfg.
80 „
„
100
100
100
110
120
Superfive Varinas pro Pfd.
Varinas 1
„
Bahia Krüll.
„
Varinas O
„
Maracaibo Kanaster „
Cuba Canaster
Curaçao Canaster
125Pig.
160 „
175 „
200 „
350 „
250 „
300
242)
Ochſenfleiſch 78 Pfg. per ½ Kilo.
Kalbfleiſch
66 „ „ „
Hammelfleiſch 48 „ „ „
empfiehlt
9555a
Moritz Mai,
Kirchſtraße 8.
Rheinſalm, Forellen,
Turbots,
Hechte,
Seezungen,
Karpfen,
empfehlen in friſcher und lebender Waare
Gebr. Nöſinger.
9623) Friſch gewäſſerten
L a b e r d a n
bei
L. Brüchweh,
Ernſt=Ludwigſtr. 17.
Hof=Lieferant.
Stearin-Lichter
9)
bekannter Quatitäten, von verſchiedenen der
beſten Fabrtken, in allen Größen.
Bei Abnahme von 10 Pfund ermäßigte
Preiſe.
G. P. Poth,
9624) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
Vermiethungen.
7720) Karlsſtraße 14 iſt die Parterre
Wohnung nebſt Laden zu vermiethen,
be=
ziehbar Mitte Dezember, auf Wunſch auch
früher. Näheres zu erfahren ebendaſelbſt
im erſten Stock.
9276) Steinftraße 36 zwei Zimmer
mit oder ohne Möbel und Penſion an eine
Dame zu vermiethen. Näh. daſelbſt Nachm.
zwiſchen 2-3 Uhr.
G. Kayſer.
9336) Lindenhofſtraße 3 iſt der
mitt=
lere Stock in meinem Hauſe anderweit zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
F. Beſt II., Hofweißbinder.
Vermiſchte Nachrichten.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berli, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.
9420) Ein Müdchen, mit der Glanz.
büglerei ſauch außer dem Hauſe) geübt,
wünſcht noch einige Kunden anzunehmen.
Kiesſtraße 11 eine Stiege hoch.
9625) Eine reinl. Frau ſucht Laufdienſt
oder Handarbeit. Langegaſſe 30 parterre.
224
C.e.
.
„
TaUptOirhiRtAUidor
Pe.
H 4
für das Johr 1879 ſind aufgezogen zu 20 Pfg. und unaufgezogen zu
5 Pfg. per Exemplar in der Expedition dieſes Blattes zu haben.
erSs
g6ufasieuiaysigiaanpureim.
AadnsireidDrAAltli-uraistzusdaataz')
E.
REOs
4
ESORTTTTARAAN
43
OPas zweite Concert zum geſten des Wittwen-8.
6)
18
H
und Waiſenfonds der Großherzoglichen
Hofmuſik
findet Montag den 18. Novbr. im Saalbau ſtatt. Aufang 7 Uhr. 83
H.
4)
4.¾
Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer, 83
6 Klingelhöffer Rheinſtraße 15, ſowie in der Muſikalienhandlung des Hrn. 43
A Thies zu haben.
43
Darmſtadt, im November 1878.
C.
E
9572)
Der Ausſchuß.
6
raaush r.
40AGauene.
GOUGAILLEEEGiuuuriditii,e
Turngemeinde Darmſtadt.
Aböndumt-rhaltung
der Turnerſingmannſchaft
unter Leilung ihres Dirigenten Hofmuſiker H. Reilz
Samstag de n 16. Novembee 1878, Abends 8 Uhr,
in der Turnhalle am Woogsplatz,
unter güliger Mitwirkung von Frlu. Emilie dlock, Herren Hoſſänger
Bögel und Reichardt, Hofſchauſpieler Edward, Kapellmeiſter Aokermann
und Hofmuſiker Adolk Eugler.
Der Eintritt iſt frei und bittet man Karten, welche nur auf den ausgeſtellten
Namen gültig, bei den Turnern G. L. Kriegk, Rheinſtraße, Louis Kuhn,
Schul=
ſtraße, Carl Juſtus, Mühlſtraße, und bei Hausverwalter Müller in Empfang zu,
nehmen. — Einführung von Nichtmitgliedern iſt nicht geſtattet.
Die Obmannſchaft.
9626)
H ö u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkauſen
Alexander=
H. Baustadt,, ſtraze.
9582) Ein im Kleidermachen u.
Weiß=
zeugnähen bewanderte; Mädchen wünſchtnoch
einige Kunden anzunehmen in u. außer dem
Hauſe. Zu erfragen Pankratiusſtraße 53.
9388) Feine Waſche, ſowie alle Sorten
Spitzen (Cugny Valenciennes ete.)
wer=
den wie neu hergeſtellt.
Näheres Beſſunger Carlsſtraße 12.
Für die Brandbeſchädigten in Lengsfeld gingen bei Hrn. Dr. Röll weiter ein: A.
Kraſtel 2 M. Franziska Berbenich 1 Packet Kleidungsſtuͤcke. Bornhäuſer 1 deßgl. Dr. Schüler
1 deßgl. Ungenannt 1 deßgl. ſowie 3 M. Turninſpektor Marx 1 M. El. Bäumer und Aug.
Müller 1 M. Frl. Wieder 1 Packet Kleidungsſtücke und 2 M. Baurath Kraus 1 Packet
Klei=
dungsſtücke. Eine Dame 1 deßgl. W. und E. M. 1 deßgl. mit der Aufſchrift: wenig, aber von
Herzen. C. D. Schwan 1 Packet Kleidungsſtücke. E. und M. Weidenbuſch 1 deßgl. und 1 M.
Ungenannt 1 Packet Kleidungsſtücke. A. Heß 50 Pf. Aus der 4. Klaſſe der höheren
Mädchen=
ſchule ferner 11 M. 50 Pf. Ungenannt 1 Packet Kleidungsſtücke. Ungenannt 1 deßgl. und 1 Hut.
Frau Pfarrer R. 1 Packet Kleidungsſtücke. J. Jäger 1 deßgl. u. 1 M. Frau Oberſtudiendirektor
Preidenbach 3 M. Frau Fr. Metzler 1 Packet Kleidungsſtücke. Hofgerichtsadvokat Oſann 3 M.
2059
Wetkerauerſänse
9627)
bei
H. Helsheimier.
Wilhelminenſtraße 31
Metzelſupp
Samstag den 16. November,
wozu freundlichſt einladet
S
Jug. Graß.
Grisgiieoiruer.
TAAAALAAan AAAl.äAAr4ä
4
⁵⁄
Metzllſuppe
½
Samstag den 16. d.
19628)
in der
Brauerei zum Lindenhof.
=xun
r
44N
F1
AAAkTAATXPAAAAhah.
J.
Sltuerlge,uh.
Ein tüchtiger junger Mann, welcher vor
ſeiner Militär=Dienſtzeit auf einem Comptoir
beſchäftigt war, ſucht ſofort Stelle. Gefl.
Offerten sub Chiffre R 1093 befördert
die Annoncen=Expedition von Radess
Hosse ſarl Rah) Dieburs.
9629) Ein Fauteuilplatz iſt zur Hälfte
abzugeben. Zu erfragen bei der Expedition.
9630) Für ein hieſiges
Manufactur=
waaren=Geſchäft wird ein Lehrling geſucht.
Näheres in der Exp. d. Bl.
Tages=Kaleuhtt.
Freitag 15. November: Zweite Verſammlung des
Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 16. Novembec: Ball der Vereinigten
Geſellſchaft. — Abendunterhaltung mit Tanz
des Geſangvereins Sängerluſt.- Concert mit
Tanz der Geſellſchaft Eintracht. -
Abend=
unterhaltung der Turnerſingmannſchaſt.
Montag 18. November: Zweites Concert zum
Beſten des Wittwen und Waiſenfonds der
Großherzoglichen Hofmuſik.
Mittwoch 20. November: Außerordentliche
Gene=
ralverſammlung der Darmſtädter Aetien=
Geſell=
ſchaft für Gasbeleuchtung.
Concert mit
Theater des Alicen=Frauen=Vereins zum Beſten
der Waiſen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 15. November.
11. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung
Die Tochter Belial's.
Concurrenz=Preis=Luſtſpiel in 5 Aufzügen von
Rudolf Kneiſel.
Perſonen:
Freiherr von Koſiau,
Guts=
beſitzer
Herr Werner.
Dorothea von Vernack.
Joſeph Weyland, Candidal
der Theologie
Ferdinand von Warnberg
Clara Wallfried, Sängerin
Gallapfel
Fritz, Diener des Freihern
Töffel, Bauernburſche aus
Hans
Dorf Koſtau
Peter
Hann=
Liſe Bauernmädchen
Trine
Anfang halb 7 Uhr.
Frl. Berl.
Herr Edward.
Herr Fiala.
FrReubke=Beilhac
Hr. Butterweck.
Herr Hartig.
Hr. Mendel.
Herr Franke.
Hr. Schimmer.
Frl. Ethel.
Frl. Schütky.
Frl. Bernhard.
Ende 9 Uhr.
2069
4.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 15. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Herrn Heinrich Sauſſure, Schriftſteller aus Genf, in Audienz.
Die Beſſerung bei J. Gr. H. der Prinzeſſin Vietoriaſchreitet
voran. Bei JJ. G. HH. den Prinzeſſinnen Marie und Irene iſt
der Krankheitsproceß noch im Fortſchreiten begriffen. Bei J. Gr. H.
der Prinzeſſin Alix iſt eine leichte Beſſerung zu bemerken. Geſtern iſt
auch Se. K. H. der Erbgroßherzog Ernſt Ludwig an Diphtherie
erkrankt.
— Das Großherzogl. Regierungsblatt, Beilage Nr. 28 vom
14. November enthält: 1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That.
2) Ueberſicht der für 1879 von Großh. Miniſterium des Innern
genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von Communalbedürfniſſen in den
isxaelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Gießen.- 3) Ernennungen
5)
Namens=
in Beziehung auf den Landtag.
4) Ordensverleihung.-
6) Dienſtnachrichten. - 7) Characterertheilung.
veränderungen.
8) Dienſtentlaſſungen.
9) Ruheſtandsverſetzungen.-10)
Concurrenz=
eröffnungen. - 11) Sterbefälle.
Kommenden Montag den 18. d. Mts. findet das zweite
Con=
cert der Großh. Hofmuſik im Saalbau ſtatt und theilen wir unſern
Leſern nachſtehend das gutgewählte Programm mit. Erſte Abtheilung:
Brahms 2. Symphonie (Ddur). Zweite Abtheilung: Concert von
Men=
delsſohn, Romanze von Bruch, Barcarole von Spohr, Scherzino von
Sauret, vorgetragen von dem Violinvirtuoſen Herrn Emile Sauret,
aus Paris. Arie aus „Schöpfung' von Haydn, Nachtſtunde von
Schu=
bert, Frühlingslied von Mendelsſohn, geſungen von dem Großh.
Hof=
ſänger Herrn J. Hofmann. Ueber Herrn Sauret leſen wir in einem
Prager Blatt Nachſtehendes: Emile Sauret, ein triumphirender König
im Reiche der Muſik, erobert jetzt mit ſeiner bezaubernden Violine
nicht umſonſt Königin der Inſtrumente genannt - im Fluge die Welt.
E3 iſt ſchwer zu ſagen, was bei Erſterem mehr zu bewundern iſt: der
gefühlvolle, in den feinſten Nuancen ſich bewegende, von dem bloßen
Hauche eines Pianiſſinio bis zum brauſenden Sturme eines Fortiſſimo
ſich ſteigernde Vortrag, oder die Bravour in der ſpielenden Ueberwindung
der für einen Laien kaum faßlichen techniſchen Schwierigkeiten, oder die
Eleganz und Leichtigkeit der Bogenführung; alles das gipfelt in einem
Momente zu einem unwiderſtehlichen Effekt.
— Die am Mittwoch Abend im großen Saale des Saalbaues von
der Geſellſchaft des „Frankfurter Victoria=Theaters” aufgeführte Operette
„Die Fledermauss war nicht ſo zahlreich beſucht wie man bei der
Neuheit derartiger Aufführungen in unſerer Stadt vorausſetzen konnte.
Immerhin waren die beſſeren Plätze vollſtändig beſetzt, wie denn auch
das Publikum, worunter wir Se. Großh. Hoheit den Prinzen Alexander
und die hieſigen Geſandtſchaften ꝛc. bemerkten, ein gewähltes war. Es
liegt hierin das Anerkenntniß, daß derartige Aufführungen den
Empfin=
dungen des Darmſtädter Publikums nicht widerſtreben und glauben wir
ſogar der Ueberzeugung Ausdruck geben zu dürfen, daß Herr Direktor
Jantſch bei öfterem Auftreten mit ſeiner Geſellſchaft an hieſigem Platze
und bei einigermaßen den hieſigen Verhältniſſen angepaßten Preiſen, ein
ganz gutes Geſchäft machen wurde. Die Aufführung an und für ſich
war, obwohl beeinträchtigt durch die nicht ſehr vortheilhafte Akuſtik, eine
recht anſprechende; der muſikaliſche Theil jedoch, welcher in dieſem Stücke
von beſonderem Reize iſt, ließ Vieles zu wünſchen übrig und wurde
da=
durch die Geſammtwirkung der Aufführung bedeutend benachtheiligt.
Mit dem Beginn des Einheizens werden wieder zahlreiche
Fälle von Erſtickung durch Kohlenorydgas berichtet, welche durch Schließen
der Ofenklappen herbeigefuͤhrt wurden. In einem dieſer Fälle wurden
nicht weniger als 14 Perſonen betäubt und rur durch einen glücklichen
Zufall gerettet. Auch der kürzlich erfolgte Tod eines jungen
hoffnungs=
vollen Offiziers iſt auf das zu frühzeitige Schließen einer Klappe
zuruck=
zuführen und ſwäre es am Beſten dieſelben ganz abzuſchaffen, da ſie
ohnedem durch feſten Verſchluß der Ofenthüre zu erſetzen ſind.
In jüngſter Zeit geht man, beſonders in Bayern, gegen die
Bierpreſſionen vor. Man denkt und ſpricht im Publikum über
dieſe Maßregel ſo verſchiedenartig, daß es von Intereſſe ſein dürfte, die
in Nr. 1 des Gewerbeblattes für das Großherzogthum Heſſen von 1878
über dieſen Gegenſtand gebrachte Mittheilung hier zu reproduciren. Es
heißt daſelbſt; „ Ueber Luftdruck=Apparate (Preſſionspumpen) zum
Ver=
zapfen des Bieres. Dieſe Apparate ſind für den Bierausſchank gewiß
recht nützliche und bequeme Vorrichtungen und deßhalb findet man ſie
dort, wo das Bier einen ſtärkeren Abſatz hat, ſehr häufig in Gebrauch.
Durch dieſelben wird zwar das Entweichen der Kohlenſaure aus dem
Bier nicht vollſtändig verhindert, und je mehr die Menge des Bieres im
Faſſe abnimmt und jene der Luft zunimmt, deſto mehr ſchwindet auch
der Kohlenſäuregehalt des Bieres. Wenn jedoch der Verzapf nicht
allzu=
lang dauert, ſo kann der letzte Reſt noch gut mouſſiren und das Bier
hat nur wenig an ſeiner Qualität verloren. Indem wir die Conſtruktion
der Bierdruckapparate als bekannt vorausſetzen, wollen wir nach dem
„ Muſterbrauhaus” über die Behandlung derſelben Einiges bemerken, da
die Nichtbeachtung gewiſſer Maßregeln nicht nur dem Wirth, ſondern
auch dem Brauer einen empfindlichen Schaden zufügen kann. Sollen
die Bierdruckapparate ihrem Zweck entſprechen, ſo muß der Reinhaltung
224.
aller Theile derſelben eine beſondere Sorgfalt zugewendet werden. Wie
bekannt, iſt das Bier eine ſubtile, äußerſt empfindliche Flüſſigkeit, welche
durch Unachtſamkeit und eine rohe Behandlung ſehr bald dem Verderben
zugeführt wird. Wenn das Bier eine längere Zeit mit Metallen in
Be=
rührung iſt, ſo wird dadurch das Aroma und der Geſchmack deſſelben
erheblich alterirt, deßhalb ſollen die Leitungsröhren für das Bier ſtets
rein gehalten und nicht geduldet werden, daß das Bier über Nacht in
den Röhren bleibt. Die Reinigung der Röhren ſoll mindeſtens alle 8
Tage gründlich vorgenommen werden. Zu dieſem Behuf verwendet man
ein feſtes Gefäß von circa 40-50 L. Rauminhalt, welches mit warmem
Waſſer angefüllt iſt, dem man 40-50 Gr. Soda hinzugeſetzt hat.
Nach=
dem das Bier aus den Röhren abgelaſſen worden iſt, werden dieſelben
mit dem Faß verbunden und der Hahn geöffnet, damit die comprimirte
Luft in die Röhren und das Faß eindringen kann. Nach einer Weile
wird auch oben der Bierhahn geöffnet und nachdem etwas Flüſſigkeit
abgelaſſen iſt, wieder geſchloſſen, damit ſich die in den Röhren enthaltene
Unreinlichkeit beſſer auflöſen kann. Dieſe Manipulation wird nun ſo
oft wiederholt, ſo lange das Waſſer nicht vollkommen rein abfließt. Iſt
dies der Fall, ſo werden die Röhren noch mit kaltem reinem Waſſer
reichlich durchſpült. Deßgleichen ſollen auch alle Meſſinghähne ſtets rein
gehalten werden. Bezüglich der ſogenannten=Luftkeſſel; iſt zu bedauern,
daß die Reinhaltung derſelben bisher am wenigſten beachtet wurde. Die
meiſten Windkeſſel laſſen eine bequeme und gründliche Reinigung gar
nicht zu und doch iſt dieſelbe ebenſo nöthig wie jene der Leitungsröhren
und der anderen Beſtandtheile der Bierdruckapparate. Wird nämlich
ein ſehr kohlenſäurehaltiges, ſtark mouſſirendes Bier bei einem geringen
Druck unter die Preſſionspumpe gebracht, ſo ereignet ſich öfter, daß nicht
nur der Schaum des Bieres, ſondern das Bier ſelbſt durch die Luftröhre
emporgetrieben wird und ſich in dem Luftkeſſel anſammelt. Dieſe im
Luftreſervoir angeſammelten Bierreſte gehen zunächſt in Eſſiggährung
und dann in Fäulniß über, wodurch die hineingepreßte Luft, wenn ſie
urſprünglich noch ſo rein geweſen, in einem hohen Grade verdorben wird.
Der „Schwäbiſche Bierbrauer” theilt einen Fall mit, wo in einer
Reſtau=
ration ein von der Brauerei aus völlig tadelloſes Bier ſtets einen
ekel=
erregenden Geſchmack zeigte, nachdem es einige Zeit angeſtochen war. Es
wurden alle möglichen Vermuthungen über die Urſache aufgeſtellt und
ſchließlich auch eine Schraube des Luftkeſſels losgelöſt. Da aus der
da=
durch entſtandenen Oeffnung ein höchſt ekelhafter Geſtank ausſtrömte, ſo
erkannte man ſofort die wahre Urſache der Bierverderbniß, ſuchte den
Keſſel mit großer Mühe durch heißes Waſſer zu ſäubern und hatte die
Genugthuung, daß das Bier nun wieder bis zum letzten Glaſe ſeinen
guten Geſchmack bewahrte. Aus dem Geſagten erhellt zur Genüge, welche
Unannehmlichkeiten nicht nur für den Wirth ſondern auch für den Brauer
erwachſen können, wenn dem Luftreſervoir nicht die nöthige
Aufmerkſam=
keit zugewendet wird. Der Luftkeſſel ſollte demnach ſtets mit einem ſog.
Mannloch verſehen ſein, um deſſen Reinigung bequem und öfter
vor=
nehmen zu können. Ein jeder Windkeſſel ſollte endlich auch ein
Sicher=
heitsventil beſitzen, damit man vor einer Exploſion des Keſſels geſchützt
ſei.” — Vielleicht ließen ſich dieſen Ausführungen gegenüber, die zunachſt
die Brauer und Wirthe berühren, vom Standpunkt des Bier trinkenden
Publikums noch manche andere Bedenken geltend machen, wenn nicht
eine kleine Revolution mit den Beſitzern ſolcher Einrichtungen zu
erwar=
ten ſtünde. Doch dürfte uns die heit dereinſt lehren, daß das „
Bier=
mutterlands Bayern Recht hatte, ſo zu verfahren, und gewiß werden
viele Verehrer des Gambrinus uns zuſtimmen, wenn wir in dieſer
Be=
ziehung die „gute alte Zeit” wo vom Faß gezapft wurde,
zurück=
wünſchen.
(W. 3.)
Vor einiger Zeit wurde hier eine Köchin verhaftet, welcher zur
Laſt gelegt war, ihrer Herrſchaft ein Betttuch geſtohlen zu haben. Die
Polizei ermittelte das corpus delicti auf dem Leibe des Fräuleins,
wel=
ches in Ermangelung eines Hemdes in das Tuch 3 Löcher geſchnitten
hatte, und durch dieſelben mit Kopf und Armen geſchlüpft war. Die
Zipfel des Tuches waren aber zu lang, ſahen unter dem Kleid:hervor
und wurden ſo zu Verräthern.
(T. A.)
Die eingeleitete Unterſuchung gegen den Stiefvater des vor einigen
Tagen in Pfungſtadt verbrannt aufgefundenen ca. 10jährigen
Mad=
chens hat dem Vernehmen nach nichts Gravirendes ergeben. Derſelbe
ſoll auch bereits aus der Haft entlaſſen worden ſein.
Offenbach, 12. Nov. Heute wurde hier ein Stromer wegen
Bettelns zur Haft gebracht, der nicht weniger als 600 Mark in Gold
und eine nicht unerhebliche Summe in italieniſchen Coupons bei ſich
führte.
Vor dem Frankſurter Stadtgerichte ſchweben eben einige fette
Bauprozeſſe, indem in mehreren neugebauten Häuſern in der nobelſten
Lage, wahrſcheinlich durch Verwendung von Windbruchholz, von unten
bis oben der Schwamm ausgebrochen iſt. Da es gegen denſelben kein
ſicheres Mittel giebt, müſſen die kranken Theile ſämmtlich herausgeriſſen
werden.
0 Unlängſt in preußiſchen Grubenwerken ſtattgehabte, ſehr
ein=
gehende Verſuche über die Anwendung von Zink als Mittel gegen den
Keſſelſtein haben ergeben, daß die Einführung von Zinkabfällen in
die Dampfkeſſel die Bildung eines feſten Keſſelſteinanſatzes an den
Keſſel=
wänden zwar erheblich vermindern, aber keineswegs abſolut
ver=
hindern kann.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei,