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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 354
Freitag, den 27. Dezember 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Natonalbani. Fernſprecher 4.
Ein Pariſer Weihnachtsgeſchenk!
Mnitär=Debakten in der franzöſiſchen Kammer. — 1.7 Milliarden anußerordenklicher Kredik zum Ausbau der
franzöſiſchen Lufkwaffe bewilligk. — „Frankreich muß mit jedem Rekruken rechnen!”
Fabrys Zeugnis:
„e franzöſiſche Arnee haf ſich gauf enkwickelt!”
EP. Paris, 26. Dezember.
In der Kammer begann am Donnerstag nachmittag die
Aufs rache über das neue Rekrutierungsgeſetz der Armee. Es
handlt ſich dabei um das Geſetz über die Erhöhung der
Mäiltärdienſtzeit des Rekrutenkontingents für 1935 von
2ruf 18 Monate und der kommenden Kontingente bis zum
Jaf 1940 von 18 Monaten auf zwei Jahre. Das Geſetz ſelbſt
iſt hreits durch Dekret in Kraft geſetzt worden, muß jedoch
noih vom Parlament ratifiziert werden.
gegründet wird dieſe Erhöhung der Militärdienſtzeit mit
demm Sinken der Rekrutierungskontingente und den dadurch
ver=
urnuten Lücken.
Im Verlauf der Kammerausſprache ergriff
Kriegs=
m ſnſter Fabry das Wort. Er empfahl der Kammer, den
vom Heeresausſchuß gebilligten Wortlaut unverändert
anzu=
neltnn.
zur Begründung hielt er eine Rede, in der er, wie er das
ſchenals Abgeordneter im Heeresausſchuß der Kammer zu tun
pflnge, den Kammermitgliedern mit übertriebenen
Schil=
derugen der deutſchen Rüſtung Angſt zu machen verſuchte.
A." ührte er aus, daß die vorübergehende Dienſtzeitverlängerung
erfſirierlich ſei, nicht nur, um den Ausfall der rekrutenarmen
Jact zu decken, ſondern auch „wegen der intenſiven Aufrüſtung
Dezuſhlands, die öffentlich von der deutſchen Regierung
ein=
geſttiden ſei‟. Die Lage habe ſich ſeit den im März von der
Regitung Flandin getroffenen Maßnahmen nicht geändert. Auch
das kicherheitsſyſtem habe nicht an Feſtigkeit gewonnen. Zu den
Bexoyniſſen, von denen die Regierung Flandin ſich habe leiten
lafffey ſeien noch neue hinzugekommen. Gegenüber den 800000
Mam, die Deutſchland unter den Waffen habe, verfüge
Frank=
reiſch m Mutterlande über höchſtens 400 000 Mann. Man könne
diere Beſtand nur aufrechterhalten, in dem man allmählich das
wecyflichtige Alter herabſetze, ohne dabei das 20. Lebensjahr
zu mterſchreiten. Die Regierung werde daher alle
Zuſatz=
anttße ablehnen, die darauf abzielten, dieſen Effektivbeſtand zu
vewrigern.
4geſehen von der Frage des Effektivbeſtandes ſeines Heeres
könm Frankreich mit dem Stande ſeiner Verteidigung zufrieden
ſeir!. In dieſem Zuſammenhang äußerte ſich der Kriegsminiſter
lobnp über die motoriſierten Einheiten. Seit dem Jahre 1918
haledie franzöſiſche Armee ſich gut entwickelt. Ihr materieller
uni noraliſcher Zuſtand ſei ſehr befriedigend.
ler kommuniſtiſche Abgeordnete Dewez ſang ein Loblied
auf de Bündnispolitik mit Sowjetrußland. Er behauptete, daß
in m franzöſiſchen Kaſernen fasciſtiſche Zellen beſtünden, was
Krreßminiſter Fabry in einer heftigen Entgegnung als Lüge
bezinete. Fabry erklärte weiter, ihm ſei nur die Bildung
ge=
wifſe kommuniſtiſcher Zellen in den Kaſernen bekannt; er werde
ſichs nergiſch gegen jede ausländiſche Einmiſchung und gegen
diee irſetzende antinationale, revolutionäre Propaganda in der
Arm zur Wehr ſetzen.
ler Kriegsminiſter forderte ſchließlich die Kammer auf, den
vomſgenden Geſetzentwurf, der die nationale Verteidigung
an=
gekb einſtimmig zu billigen. — Als einige Abgeordnete
Aus=
nallmn für Familien mit mehreren Kindern forderten, erklärte
Faun, er könne dieſe Forderung nicht erfüllen, weil er mit
jedan Mann rechnen müſſe, er könne auf die dabei in Betracht
kommenden 16 000 Mann nicht verzichten.
la verſchiedene Abgeordnete jedoch auf ihrer Forderung
be=
hamin, ſtellte der Kriegsminiſter ſchließlich die
Ver=
tr iſensfrage. Im Hauſe entſtand darauf eine ſtarke
Be=
werſug, und ſchließlich nahm die Regierung einen Vorſchlag des
Be=üaterſtatters an, wonach dieſe Forderungen in Form eines
Zuratantrages an den Ausſchuß zur Prüfung überwieſen
wer=
dern bllen.
Kiniſterpräſident Laval verſprach daß die Regierung
woeſtbollend alle Möglichkeiten einer Entlaſtung der
kinder=
reithe Familien prüfen werde.
ſine Abſtimmung fand daher nicht ſtatt, die Artikel der
Voöllge wurden ohne größere Ausſprache angenommen. Die
Ab inmung über die geſamte Vorlage wird erſt nach Prüfung
dem huſatzanträge ſtattfinden.
echließlich nahm die Kammer noch einen außerordentlichen
Kr:ct in Höhe von 1,7 Milliarden Franken für den weiteren
Aurzu der franzöſiſchen Luftſtreitkräfte im Jahre 1936 an.
Enkkäuſchke Hoffnung des Papſtes.
EP. Rom, 26. Dezember.
i Erwiderung der Weihnachtsglückwünſche des
Kardinals=
kolleuums hielt Pius XI. eine Anſprache, in der er auf die in
dem ltzten Zeit gefahrvoll gewordene Weltlage verwies und ſich
gegen die Stimmen der Gottloſen wandte. Indeſſen habe die
Ge=
vchſtdie Kraft des Geiſtes nicht beſiegen können. Der Papſt
er=
klä) weiter, er habe einen Beitrag zur
Ueberwin=
dun der jüngſten Beſorgniſſe leiſten wollen,
dwghabe ſich ſeine Hoffnung nicht erfüllt. Er habe
jelo noch nicht jede Hoffnung aufgegeben, denn die Hoffnung
ſei e Bedürfnis und eine Pflicht des Chriſtenlebens.
der Papſt ſprach alsdann von ſeinen Bemühungen bezüglich
derr ſorbereitung zum Prieſteramt und teilte mit, er habe eine
E=chklika über das Prieſteramt an das Episkopat der
garm Welt gerichtet, wobei das Weſen und die Würde des
Prie=
ſtesimtes, die Pflichten und Tugenden der Geiſtlichen ſowie die
Aushldung des Klerus uſw. behandelt würden.
Abeſſiniſche Truppenkonzenkrakionen
dauern noch an.
Der Negus reiſt nach dem Makalle=Abſchnitt.
EP. Addis Abeba, 26. Dezember.
Nach hier umlaufenden Gerüchten ſteht die ſeit langem
an=
gekündigte abeſſiniſche Offenſive nunmehr unmittelbar bevor.
Angeblich hat der Negus bereits Deſſie verlaſſen und ſein
Quar=
tier nach dem Makalle=Sektor verlegt.
Ein italieniſches Flugzeug ſoll Donnerstag morgen
an abeſſiniſche Hände gefallen ſein. Der Bericht
be=
ſagt, daß zwei italieniſche Flugzeuge über Dagabur geſichtet
wor=
den ſeien, die jedoch keine Bomben abgeworfen hätten. Eines
der Flugzeuge habe wenige Kilometer ſüdlich von Dagabur,
offenbar infolge erheblicher Beſchädigungen durch das Feuer der
Flugabwehrgeſchütze, auf abeſſiniſcher Seite zur Notlandung
nie=
dergehen müſſen. Die Inſaſſen des Flugzeuges ſeien gefangen
genommen, das Flugzeug ſei ſichergeſtellt worden.
Ras Deſta nähert ſich Dolo.
Vom Sonderberichterſtatter des Exchange
Tele=
graph im italieniſchen Hauptquartier.
EP. Asmara, 26. Dezember.
An der Südfront hat ſich die ſchätzungsweiſe 50 000 Mann
umfaſſende Armee des Ras Deſta den italieniſchen Stellungen
nördlich und nordweſtlich von Dolo weiter genähert. Die
abeſ=
ſiniſche Vorhut ſteht nur noch 40 Kilometer vor den
italieniſchen Linien, und man rechnet für die nächſten
Tage mit größeren Gefechtshandlungen.
An der Nordfront haben die italieniſchen Streitkräfte
bei Addi Abi weiter konſolidiert. Die zur Verfolgung der
flie=
henden Abeſſinier eingeſetzten Abteilungen ſind bisher nirgends
auf ernſten Wderſtand geſtoßen.
An der Oſtfront wurde eine aus 200 Kamelen beſtehende
abeſſiniſche Karawane von einer Abteilung irregulärer
Danakil=
ſtreitkräfte angegriffen und aufgerieben. Von der aus 150
abeſſiniſchen Soldaten beſtehenden Deckungsmannſchaft ſind die
meiſten entkommen, während die Kamele zum größten Teil
ge=
tötet wurden. Nach Angabe der bei dem Zuſammenſtoß
gemach=
ten Gefangenen, die in Aſſab verhört wurden, war die
Kara=
wane nach der Salzwüſte unterwegs, um Salz nach Abeſſinien zu
transportieren und diente keinen kriegeriſchen Zwecken.
Vom Tage.
Der Stabschef der SA., Viktor Lutze, begeht am 28.
Dezember ſeinen 45. Geburtstag.
Der Bund der Reichsdeutſchen in Wien hatte für
ſeine Mitglieder und deren Kinder eine Weihnachtsfeier
vorbereitet, die am zweiten Weihnachtsfeiertag ſtattfinden ſollte.
Die Feier war bereits am 12. Dezember ordnungsmäßig bei den
Behörden angemeldet worden. Trotz aller Bemühungen bei den
maßgebenden öſterreichiſchen Stellen wurde die Weihnachtsfeier
ſchließlich doch nicht zugelaſſen.
Die Bank von Frankreich hat ihre Jahres=
Nettodivi=
dende auf 215 Franken feſtgeſetzt; 1934 belief ſie ſich auf 207 Fr.,
1932 und 1933 auf je 200 Fr.
Aus der Gegend von Skutari werden ſchwere
Ueber=
ſchwemmungen gemeldet. Nach den bisher vorliegenden
Meldungen ſind 50 Perſonen ums Leben gekommen. Der
Sach=
ſchaden geht in die Millionen.
Der bisherige japaniſche Botſchaftsſekretär in Paris,
Ta=
daska Seſuki, reiſte von Djibuti nach Addis Abeba ab,
um dort, wie ſchon vor längerer Zeit angekündigt, eine
japani=
ſche Geſandtſchaft zueröffnen.
Das amerikaniſche Kriegsamt hat zwei
Bauauf=
träge für insgeſamt 103 Flugzeuge vergeben. Bei der
Dou=
glas Air Craft Co. wurden 90 zweimotorige Bombenflugzeuge
zum Preiſe von 6,498 Millionen und bei der Boeing Co. 13
vier=
motorige Bombenflugzeuge zu 2.5 Millionen Dollar beſtellt.
Aus Panama wird gemeldet, daß ſechs
Strafgefan=
gene, die nach dem Gefängnis auf der Inſel Coiba
transpor=
tiert werden ſollten, ſich während des Transports ins Waſſer
war=
fen, um zu flüchten. Fünf Flüchtlinge wurden von Haifiſchen
aufgefreſſen, während der ſechſte mit dem Schrecken
davon=
kam und wieder eingefangen werden konnte.
Der frühere ſtellvertretende Außenminiſter und jetzige
ſtell=
vertretende Verkehrsminiſter der Nanking=Regierung, Tangyujen,
wurde am Donnerstag nachmittag in ſeiner in der franzöſiſchen
Niederlaſſung gelegenen Wohnung ermordet.
Angeſichts der anhaltenden Straßenkundgebungen der
Stu=
denten gegen die nordchineſiſche Separatiſtenbewegungen haben
die chineſiſchen Behörden in Schanghai und in Nanking
den Ausnahmezuſtand verhängt. Der Nordbahnhof iſt noch
immer im Beſitz der Studenten, die nunmehr mit Gewalt
vertrie=
ben werden ſollen.
Bei der Fahrt des Mikado zu Eröffnung des Parlaments
in Tokio ereignete ſich ein Zwiſchenfall, der zunächſt Anlaß
zu Gerüchten über einen Mordverſuch gab, ſich aber ſpäter als
völlig harmlos herausſtellte. Als der Kaiſer, begleitet von einer
Kavallerie=Eskorde, durch einen von Menſchen dicht bevölkerte
Straße fuhr, drängte ſich durch die Menge ein Mann, der etwas
in der Hand hielt und ſofort von der Begleiteskorde
niedergerit=
ten wurde. Die Vernehmung des Mannes ergab ſpäter, daß es
ſich um einen Einwohner aus Sachalin handelte, der dem Kaiſer
eine Bittſchrift überreichen wollte. In dieſer Bittſchrift wird
ausgeführt, daß die Entfernung der japaniſchen Garniſon aus
Sa=
chalin den dortigen Fiſchmarkt ruiniert habe. Der Kaiſer wurde
im Hinblick darauf gebeten, wieder Truppen nach Sachalin zu
legen.
Schweres Eiſenbahnunglück
in Thüringen.
Bisher 33 Toke.
DNB. Erfurt, 26. Dezember.
Die Reichsbahndirektion Erfurt teilt mit: Am 24. Dezember
um 19 Uhr ſtieß der D=Zug 44 Berlin—Baſel bei der Einfahrt in
den Bahnhof Groß=Heringen auf den ausfahrenden
Perſonen=
zug 825 Erfurt-Leipzig. Perſonenzug 825 wird planmäßig in
Groß=Heringen von dem FD 111 überholt und muß bei
der Ausfahrt das Gleis der Gegenrichtung Halle—Erfurt
kreuzen. D 44 überfuhr das auf Halt ſtehende Vor= und
Haupt=
einfahrtſignal des Bahnhofes Groß=Heringen und damit dem durch
dieſe Signalſtellung einwandfrei geſicherten ausfahrenden
Per=
ſonenzug 825 in die Flanke. Durch die Abhängigkeit der
Stellwerks=
anlagen iſt feſtgeſtellt, daß bei der Ausfahrt dieſes Zuges das
Ein=
fahrtsſignal nicht auf Fahrt gezogen werden kann.
Bei dem Zuſammenſtoß wurden ſieben Wagen des
Perſonen=
zuges zertrümmert. Einer fiel dabei in die Saale. Durch den
Un=
fall wurden 33 Perſonen getötet, zehn ſchwer= und ſieben
mittel=
ſchwer, außerdem zehn leicht verletzt. Die Verletzten wurden von
der Univerſitätsklinik Jena, den Krankenhäuſern Apolda und
Naumburg aufgenommen.
Durch den Krach des Zuſammenſtoßes ſind ſofort SA.=
Abtei=
lungen, Sanitätsabteilungen und die Polizei und Einwohner des
Ortes Unter=Neuſulz herbeigeeilt. Kurz darauf erſchienen die vom
Bahnhof Groß=Heringen angeforderten Sanitätsabteilungen und
Aerzte. Bald darauf traf Reichsſtatthalter Sauckel ein und
über=
nahm die Leitung und veranlaßte das Erforderliche zur Bergung
der Verletzten und Toten außerhalb des Bahngebietes. Von der
Reichsbahn wurden Hilfszüge von Weimar und Halle nach der
Unfallſtelle geleitet und die Beſeitigung der ſieben beſchädigten
Wagen und der zwei beſchädigten Lokomotiven des D 44 und des
Perſonenzuges 825 ſowie die Bergung der Verwundeten und Toten
in den Perſonenwagen durchgeführt. Der Präſident der
Reichs=
bahndirektion Erfurt, Lamertz, begab ſich ſofort nach
Bekanntwer=
den des Unfalls an die Unfallſtelle. Der Generaldirektor der
Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, traf in derſelben Nacht um 3 Uhr
mit mehreren anderen Herren an der Unfallſtelle ein. Dr.
Dorp=
müller und Präſident Lamertz beſuchten am 25. Dezember früh die
Schwerverletzten in den Krankenhäuſern. Im Einvernehmen mit
dem Reichsſtatthalter Sauckel und dem Präſidenten der
Reichsbahn=
direktion Erfurt wurde eine Pionierabteilung aus Rieſa an die
Unfallſtelle gerufen zur Bergung der Toten und des beſchädigten
Wagens aus dem Saalebett. Das Gleis Erfurt-Halle und das
Gleis Halle—Erfurt waren um 19,30 Uhr wieder befahrbar.
Das Unglück nahm vor allem deshalb ſo ſchwere Formen an,
weil
der Zuſammenſtoß ſeine höckſte Wucht gerade auf der
Saale=
brücke erreichte.
So ſtürzte ein Wagen des Perſonenzuges in den Fluß, der an
die=
ſer Stelle etwa drei Meter tief iſt. Die dort geborgenen Toten
wer=
den, ſoweit ſie nicht durch den Sturz getötet wurden, zum größten
Teil ertrunken ſein. Mehrere Wagen des Perſonenzuges wurden
ineinandergeſchoben. Die Oberteile der Wagen löſten ſich von den
Fahrgeſtellen, die zu einer mit Holzteilen vermengten unförmigen
Maſſe von eiſernen Schienen, Stangen und Rohren
zuſammen=
gedrückt wurden.
Ein Mann, der in dem Perſonenzug ſaß, wurde bei dem
Zu=
ſammenprall durch das Wagendach hindurchgeſchleudert und fiel
auf das Geländer der Brücke. Dort hielt er ſich etwa 20 Minuten
feſt. Man konnte jedoch durch das Eiſengewirr nicht an ihn
heran=
kommen, ſo daß er ſich ſchließlich in die Saale
hinunter=
fallen ließ. Der Sturz blieb für ihn wunderbarer Weiſe ohne
Folgen, ſo daß er ſchwimmend das Ufer erreichen konnte. Er
be=
teiligte ſich dann noch an den Rettungsarbeiten, vor allem um
ſeine Frau zu ſuchen, die aber leider zu den Toten zählte.
Zur Schuldfrage
werden ſelbſtverſtändlich bereits eingehende Ermittlungen
ange=
ſtellt. Es herrſchte am Dienstag abend ein überaus ſtarker
Feier=
tagsverkehr. Der D=Zug 44 verkehrte in drei Teilen. Der erſte
Teil war bereits planmäßig durch. Der zweite Teil, der das
Un=
glück verurſachte, kam mit 20 Minuten Verſpätung. Anſcheinend
hat der Lokomotivführer dieſe Verſpätung einholen wollen und
hat es dadurch an Aufmerkſamkeit fehlen laſſen. Er hat, wie die
bisherigen Ermittlungen ergeben haben, das Halteſignal
ſo=
wie das davor ſtehende Vorſignal nicht beachtet, die beide
einwandfrei auf Halt ſtanden. Dieſer Tatbeſtand wird von dem
Lokomotivführer Kurt Dechant, der ſchwer
ver=
letzt im Naumburger Krankenhaus liegt, zugegeben.
Die Toten ſind im Leichenſchauhaus des Groß=Heringer
Fried=
hofes würdig aufgebahrt. Die Ortsgruppe der NSDAP. hat dafür
geſorgt, daß Tannengrün und Blumen ihre letzte Lagerſtätte
ſchmücken.
Der zuſtändige Gauamtsleiter der NSV., Thomas ſtellte
ſo=
fort 10 000 RM. für die Linderung der erſten Not zur Verfügung.
Das Beileid des Führers.
Der Führer, dem noch am Heiligen Abend von dem ſchweren
Eiſenbahnunglück bei Groß=Heringen Mitteilung gemacht worden
war, hat ſofort an Reichsſtatthalter Sauckel in Weimar folgendes
Telegramm gerichtet:
„Tief erſchüttert durch die Nachricht von dem ſchweren
Eiſen=
bahnunglück bei Groß=Heringen am Weihnachtsabend bitte ich
Sie, den Hinterbliebenen der Todesopfer meine herzlichſte
An=
teilnahme und den Verletzten meine aufrichtigen Wünſche für
ihre Geneſung zu übermitteln. Adolf Hitler.”
Der Führer ließ ſich ferner über den weiteren Gang der
Ret=
tungsarbeiten laufend Bericht erſtatten.
Ein von Tientſin kommender Schnellzug ſtieß wenige
Kilometer nordöſtlich von Hſütſchau mit einem Güterzug in
vol=
ler Fahrt zuſammen. Mehrere Wagen des Schnellzugs ſtürzten
über die Böſchung hinab. Drei Perſonen wurden getötet, ſieben
ſchwer verletzt. Der Bahnverkehr war auf mehrere Stunden
unterbrochen.
Seite 2 — Nr. 354
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 27. Dezember 1935
* Am Weihnachtsmorgen.
Faſt nie im Leben erwacht man ſo befriedigt und glückſelig
wie am Weihnachtsmorgen. Alle heißen Wünſche wurden erfüllt,
die fiebernde Erwartung endlich geſtillt — Kinder und große Leuta
haben ſich ſatt gefreut. All der Lichterglanz, all der weihnachtliche
Duft, all der Sang und Klang ſind tief in die Seele eingedrungen.
Man wurde ſo warm, reich und froh, wie man überhaupt nur ſein
konnte.
Müde ſanken die Kinder ins Bett, aber irgend einen Schatz
nahmen ſie mit, vielleicht die neue Weihnachtspuppe, vielleicht eine
Lokomotive, ein Pferdchen, einen Bären . irgendetwas, was ſie
noch im Einſchlummern daran erinnerte, daß nicht alles bloß ein
holder Traum war.
Durch die Träume geiſterten allerlei bunte Geſchehniſſe: da
tanzten die Puppen um den Weihnachtsbaum, der Schofför hielt
vor dem Puppenhauſe und holte die Puppenfamilie zu einer
Spa=
zierfahrt ab. Das iſt ſo ſchön und luſtig, wie eine Puppe immer
auf dem Schoß der andern ſitzen muß — noch im Schlaf glitt ein
Lächeln über das Kindergeſicht.
Und dann am Weihnachtsmorgen das Erwachſen. Zaghaft
öff=
neten ſich die Lider: heute iſt ja Weihnachten .. . ja, iſt es
wirk=
lich wahr? Iſt da im Wohnzimmer wirklich der Weihnachtsbaum
mit all den vielen Kerzen, und der Gabentiſch mit den
unausdenk=
baren Herrlichkeiten? Raſch heben ſich die Köpfe von den Kiſſen,
und wenn es ſonſt am Wintermorgen ſchwer hält, aus dem Bett
zu finden, ſo ging es jetzt tapp, tapp, auf bloßen Füßen, im
Nacht=
hemdchen hinüber nach der Weihnachtsſtube. Wirklich, wirklich, es
war kein Traum .. . geſtern war Weihnachtsabend — da ſteht der
Tannenbaum und glitzert und duftet, da ſind all die Geſchenke, und
alles iſt noch genau, wie man es am heiligen Abend verlaſſen hatte.
Und lachend ſteht die Mutter in der Tür und blickt auf die
Schar von Hemdenmätzen, die ſich da vergnügen, und ihr fällt ein
altes Liedchen ein, das daheim immer am Weihnachtsmorgen
ge=
ſungen wurde:
„Unſere Mutter hat die Gänſe abgerupft,
Nackend ſind ſie in der Stube rumgehupft..
Es paßt heute wie damals.
In jedem Jahre wiederholt ſich das liebe Spiel, größer
werden die Kinder und älter, ein neues Geſchlecht wächſt heran,
andere Kindergeſichter ſtrahlen das Weihnachtsglück zurück — aber
das kindliche Freuen, das bleibt das gleiche. Und mögen auch die
Spielſachen ſich wandeln, und aus der beſcheidenen Stoffpuppe
längſt ein herrlich bewegliches Geſchöpf geworden ſein, mag ſtatt
des ungelenken kleinen hölzernen Wagens heut die herrlichſte
Eiſenbahn die blinkenden Schienen entlangrattern — es kommt
nicht auf das Was an, hier beim Weihnachtsfeſt noch viel weniger
als ſonſt im Leben, denn hier entſcheiden einzig und allein die
Wärme und Liebe, mit der die Kinder die Geſchenke und
Spiel=
ſachen umfaſſen, und dieſes Kinderglück bleibt ewig jung.
Stiller als ſonſt irgendein Tag im Jahre iſt der
Weihnachts=
morgen. Es iſt, als ruhte alles aus, als hätte ſich ein tiefer,
inni=
ger Friede über die Welt gebreitet, nur die Glocken von den
Kirchen beginnen zu klingen . . ."
Süßer die Glocken nie klingen
Als zu der Weihnachtszeit.
s iſt, als ob Engelein ſingen
Wieder von Frieden und Freud.."
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen,
Freundinnen=
heim, Sandſtvaße 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15 bis 10 Uhr:
Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat:
Nähen und Zuſchneiden. — Weihnachtsferien bis
Don=
nerstag, den 9. Januar 1936. Die gemeinnützige
Stellenver=
mittlung des Vereins iſt bis Montag, den 6. Januar 1936
ge=
ſchloſſen. Sprechſtunden: Montags, Mittwochs und Freitags
vor=
mittags, und Mittwochs von 16—18 Uhr. Nähabende: Beginn
8. Januar, 8 Uhr. Nähkurſus: Beginn 8. Januar, 3 Uhr.
— Orpheum. Heute, Freitag, 27. Dezember, und folgende Tage
bis einſchließlich Silveſterabend, die herrliche Norland=Revue in
20 Bildern. Fröhliche Stunden erwarten den Beſucher bei dieſer
luſtigen Fahrt ins Blaue mit dem Ueberraſchungsſchiff. Wer
möchte dieſe herrliche Reiſe verſäumen?
— Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen das große
Luſt=
ſpiel „Großreinemachen” Anny Ondra, Wolf Albach=
Retty und Hans Richter produzieren Lachſalven am laufenden
Band.
Belida zeigt heute zum letzten Male Paula Weſſely und
Karl Ludwig Diehl in dem Großfilm der NDLS. „Epiſode” mit
Otto Treßler.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
27. Dez Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22.15 Uhr. Haupt=
1. Vorſtellung), Kinderreiche Mütter
miete
(Nr. 1—150). Othello. Oper von Giuſeppe Verdi. Samstag. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Volksmiete,
Gruppe 2 (4. Vorſtellung) Die Räuber. Trauer=
De6. ſpiel von Friedrich Schiller. KLEINES HAUS. freitag Anjfang 19.30 Uhr. Ende 21.45 Uhr. Zuſatzmiete I.
7. Vorſtellung. Krach im Hinterhaus. Komödie von
Marimilian Böttcher Samstag Anfang 15.00 Uhr, Ende nach 17.30 Uhr. NS= Kul=
turgemeinde, Jugendring II (geſchloſſ. Vorſtellung).
Dornröschen. Weihnachtsſpiel mit Muſik von Curt
Elwenſpoeck.
Was die Eichtſpieltheater bringen.
* Helia: Der Ammenkönig.
Das iſt ein ſehr heiteres, liebenswürdiges Rokokoſpiel, aber
ein etwas heikles, pikantes Thema. Wenngleich eigentlich das
immer irgendwie im heiteren Spiel herumſpukende „Unſittliche‟
gar nicht paſſiert. Oder wenigſtens man weiß nicht, ob es
paſ=
iert. Zwar der Ammenkönig, dieſer baumſtarke, prachtvoll
gewach=
ene Dorfſchmied von Neubronn, der vorübergehend in die
mark=
gräfliche Schloßwache geſteckt wird und ſo halb wider Willen in
Mater: Europa-Film
Jung und glücklich
ſind der Ammenkönig (Guſtav Knuth) und ſeine
Lisbeth (Marieluiſe Claudius), bis der ſpitzfindige
Sittenkommiſſar (Theo Lingen) der geſunden
Sinnen= und Lebensfreude im Tal des Lebens
nachſchnüffelt. „Der Ammenkönig‟ (Das Tal
des Lebens) iſt eine Hans Steinhoff=Inſzenierung
der K. J. Fritzſche=Produktion der Tobis=Europa.
ein liebenswürdiges Schäferſpiel verwickelt wird, der ſcheint ſo
etwas zu ahnen, wie aus ſeinem gelegentlichen liſtigen
Augen=
zwinkern hervorzugehen ſcheint. Aber die Einzige, die wirklich
etwas wiſſen muß, die bildhübſche junge Landgräfin, die
gelegent=
lich die Entdeckung macht, daß ſie und der Ammenkönig=
Schloß=
gardiſt die einzig Jungen im ganzen Schloßbereich von
Hein=
richsburg ſind, dieſe junge Landgräfin, die in vierjähriger Ehe
nicht weiß, was verheiratet iſt, die ſagt ganz beſtimmt nichts.
Schließlich war es ja auch nur eine Theaterprobe, und ſie hatte
vorher vom Markgräflichen Gemahl Generalvollmacht. Und ſo
konnte es kommen, daß ganz Heinrichsburg eine große und
un=
getrübte Freude über die Geburt des Thronfolgers empfand,
einſchließlich der eiferſüchtigen Ammenkönigsbraut, deren holdes,
wenn auch in punkto Weib etwas leichtſinniges Ehegeſpons (das
iſt kein Widerſpruch, denn die Frauen von Neubronn waren aus
Gründen des Streiks gegen die Eheſteuer alle Bräute) hat ihr
ſicherlich nichts von der beſagten Theaterprobe verraten. So
geht ſchließlich alles gut aus in dem entzückenden Spiel, ſogar
der Sittlichkeitskommiſſar und die intrigante markgräfliche
Schweſter tröſten ſich, und die Theaterbeſucher ſchmunzeln noch,
wenn ſie aus dem lecker warmen Helia auf die unfreundlich
naß=
kalte Straße hinaustreten. Es wird ganz ausgezeichnet geſpielt
in dieſem bildreichen, glänzend inſzenierten Film. Vor allem
von Käthe Gold, die eine ganz entzückende Markgräfin iſt und
von der temperamentvollen bildhübſchen Marieluiſe
Clau=
dius — Lisbeth und der Markgraf konnte kaum beſſer geſpielt
werden als von Richard Romanowſky. Theo Lingen und
Erika von Tellheim ſehr gut als Vertreter der
entgegen=
geſetzten Moral. Köſtlich friſch die Grupve der Ammen und
Säuglinge unter Führung der Oberamme Fita Benkhoff
Sehr gut das Enſembleſpiel und meiſterhaft die Bidtechnik.
* *
— Union=Theater bringt den 9. Tag verlängert den neuen
Hans=Albers=Großfilm „Henker, Frauen und Soldaten”, der in
Darmſtadt über die Feſttage einen ungewöhnlich ſtarken Beſuch
zu verzeichnen hatte. Die Hauptrollen ſpielen: Hans Albers,
Charlotte Suſa, Jack Trevor, Ernſt Dumcke, Aribert Wäſcher.
— Helia zeigt ein Meiſterſtück des Luſtſpielfilmes „Der
Am=
menkönig” mit Käthe Gold, R. Romanowſky, Hans Knuth, Theo
Lingen.
— Palaſt zeigt nur noch heute das Luſtſpiel „Knox und die
luſtigen Vagabunden” mit Pat und Patachon.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Donnerstag, den 26. Dezember
Engelbert Humperdinck: „Die Königskinder”
Die Feſttagsaufführung von Humperdincks Märchenoper
leitete Heinz Hoeglauer. Die Aufführung zeigte gegenüber der
Erſtaufführung darin ein anderes Geſicht, als in den für das
Verſtändnis der Handlung beſonders wichtigen Szene das
Orcheſter bedeutend zurückgehalten wurde. Wir zweifeln nicht,
daß dies ſchon in den letzten Aufführungen der Fall war, denn
bei der Erſtaufführung eines neueinſtudierten Werkes kommt es
dft vor, daß das Orcheſter klangſchwelgeriſch behandelt wird.
Hoeglauer beherrſchte ſeine Aufgabe mit großer Sicherheit und
brachte die Aufführung zu gutem Gelingen. Sind auch beim
Nachdirigieren einer gut einſtudierten Oper keine beſonderen
Lorbeeren zu erringen, ſo ſtelle man ſich die Aufgabe doch
leines=
wegs leicht. Es gehört auch hierzu vollſte Beherrſchung der
Partitur und Geſtaltungskraft, um gerade bei Wiederholungen
die Spannung zu erhalten und die Verbindung zwiſchen
Singen=
den und Orcheſter zu ſchaffen. Die Aufführung machte einen
jeſtlichen Eindruck. Statt Joachim Sattler ſang Franz Nentwig
aus Karlsruhe den Königsſohn. Die ſympatiſche Stimme iſt im
Forti nicht ſehr ergiebig, im Piano um ſo ſchöner, und die
Sprachbehandlung fanden wir ausgezeichnet. Auch das Spiel
des Gaſtes war lebendig und empfunden, und er fügte ſich mit
großem Geſchick in das Enſemble ein. Die kleine Rolle des
Wirtes ſang Rudolf Buchner zwar nicht ſo ſtimmgewaltig und
ſcharf zeichnend wie Herr Schlüter, aber durchaus mit gutem
Gelingen. Die anderen Rollen waren beſetzt wie in der
Erſt=
aufführung. Die Aufführung war ausverkauft und fand
leb=
haften Beifall.
F. N.
Mufik an den Weihnachtsfeierkagen.
Langjährigem Brauch gemäß ſangen in den verſchiedenen
Kirchen Darmſtadts gemiſchte Chöre und Kinderchöre in den
Gottesdienſten des Heiligen Abends und am erſten Feiertag,
und wenn je, ſo iſt an Weihnachten auch das Singen von
Solo=
ſtimmen im Gottesdienſt möglich, denn die vielen ſchönen alten
Kindelwiegenlieder geben ſo recht dem Ausdruck, was das
Weih=
nachtsfeſt zu dem großen religiöſen Familienſeſt macht. Von
größeren Aufführungen wäre die verhältnismäßig gut beſuchte
kirchenmuſikaliſche Feier in der Pauluskirche zu nennen, in der
außer dem gut geſchulten Chor Anni Delp als Geigerin und
Suſanne Horn=Stoll als immer wieder gern gehörte Sängerin
Freitag, 27. Dezember 1937
Beſcherabend der Landespolizei.
Am Heiligen Abend verſammelten die ſich nicht in
befindlichen Offiziere der Landespolizei Darmſtadt und
rückgebliebenen Mannſchaften in dem im weihnachtlichen L5
glanz erſtrahlenden Speiſeſaal der Kaſerne, um den täglich
den Spenden der Offiziere und Mannſchaften verpflegten m
ſtützungsbedürftigen Kindern eine Weihnachtsfreude zu ber
Auch die im Standort beſchäftigten Frauen waren der Einlg
gefolgt. Das Muſikkorps der Landespolizeigruppe Darm
unter der Stabführung von Obermuſikmeiſter Buslau
den Abend mit dem Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige
eingeleitet. Die erwartungsvoll ſtrahlenden Augen der
und der aus dem Herzen kommende Geſang der Weihnachtsz
gaben dem weihevollen Abend das beſondere Gepräge.
Der Kommandeur der Landespolizeigruppe Darmſtadt, O
Maderholz. richtete herzliche Worte an die dienſthabs
Offiziere und Wachtmeiſter. Er ſprach von Pflichterfüllun
merdar, wo es auch ſei. Wie die Familie draußen, ſo ſamml
auch die Landespolizei um den ſtrahlenden Lichterbaum. Er
die Kinder, die bei der Landespolizei nicht mehr unbekannn
und denen der Abend galt, beſonders herzlich willkommen,
Eltern ſollen wiſſen, daß ſich ihre Kinder einer von Herzer
menden Fürſorge erfreuen können. Mit dem Wunſche, daß
den Buben einſt ſtramme Soldaten und aus den Mädels deu
Frauen werden mögen, gab der Kommandeur dem Weihnah
mann den Weg frei, der nach dem gemeinſamen Lied „O Tan
baum”, auch erſchien.
Da ging eine Aufregung durch die Kinderſchar, frohe
hoffnungsvolle Blicke wechſelten mit bangen Geſichtchen
beim-
blick der großen Rute. Der Weihnachtsmann lobte und ta
bei der Verteilung der Geſchenke. Einige Weihnachtsgene
trugen die Kleinen voller Begeiſterung vor. Manch banges
ſichtchen zeigte ſtrahlende Freude bei Austeilung der Gaber
Auch für die im Standort beſchäftigten Frauen hatte der Si
laus ein kleines Geſchenk als Anerkennung.
Nach der Beſcherung ſcharte man ſich um den ſeit einigem
gen allabendlich im Kaſernenhof durch ſeinen Lichterglans
Weihnachten erinnernden Chriſtbaum, um in Andacht das
Muſikkorps geſpielte alte Weihnachtslied „O du fröhliche,
ſelige, gnadenbringende Weihnachtszeit”, mitzuſingen.
Freudigen Herzens gingen die Kinder nach Hauſe; nicht
der freudig bewegt begaben ſich die Anweſenden zum Dienſt
in den trauten Kreis der ihrer harrenden Familie.
Brieſkaſten.
Meiſterſd
Beio, Kaſſel
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugéqulitung beizufügen. Anonyme Anfragen
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
„Erbfolge”. Ueber die Schrift, in welcher das eigenhänüg gezember:
formgerechte Teſtament geſchrieben wird, iſt keine Vorſchrift M Feanfurt
Geſetz ſelbſt gegeben; es darf natürlich nicht mit der Schmt
maſchine hergeſtellt ſein, weil es ſich hier um eine Art Druck I/ Satorugel
delt. Auch ſpätere eigenhändige Zuſätze und Aenderungemg Mürnberg
demſelben ſind möglich und beeinträchtigen nicht das Teſtarm 0 3:2;
in ſeiner Gültigkeit. Siegelung iſt nicht erforderlich, —u Eſen 2:4
natürlich nicht ſchädlich. Im Einzelfalle kann es wohl zweifell u he 3,6.
ſein, ob der abgeänderte Inhalt ſich als Teſtament darſtellt.
ſich der Inhalt widerſpricht und was nun als letztwillige güllu dezember:
Willenserklärung anzuſehen iſt, wäre im Prozeßwege uℳGau Nordh
den Erbintereſſenten gegebenenfalls zu entſcheiden. Das NaZzur Ludwi
laßgericht hat nur die Eröffnung vorzunehmen und etw g
Erklärungen der Geladenen entgegenzunehmen. Daß das Tau/ Aumclens
ment offen zu Hauſe lag, iſt an ſich ohne Belang. Die Erbim ſürth —
eſſenten ſollten um eine genau beglaubigte Abſchrif-Worme
des vollſtändigen Teſtaments beim Nachlaßgericht nachſuchen. T Münch.
W. K., Beſſungen. Aufwertungshypotheken werden du/ Meiß Eſſen
das am 13. Dezember 1935 verabſchiedete Geſetz nicht berin, Böckingen
Sie können alſo zu Ende März 1936 gekündigt werden u... Em
es muß dem Schuldner die Kündigung ſpäteſtens am 4. Jam
1936 zugegangen ſein.
B. Für laufende Inſtandſetzungskoſten ſind 17 Prozu
A
für große 8 Prozent anzunehmen. Die Sondergebäudeſteuemi
Heſſen (Hauszinsſteuer) wird nach dem Gemeindegrurn
ſteuerwert erhoben, wie er für das Rechnungsjahr 1914—ſzppe Südn
geſetzt wurde oder bei inzwiſchen neuentſtandenen Gebäuden ce fV. Spre
Gebaudeteilen feſtgeſetzt worden wäre, wenn ſie damals beſtaf.) hwe Südl
ſtätten.
Si
Den Eheleuten Reichsbahnſekretär Heinrich Schmitt ul
Frau in Arheilgen=Kranichſtein, nachträglich zum Feſt
Silbernen Hochzeit.
Zur Goldenen Hochzeit den Eheleuten Konnu;
Klöppinger und Eliſabeth, geb. Bohland, in Pfungſtar
Jahnſtraße 11.
35
Zur Silberhochzeit den Eheleuten. Adam Darri
ſtädter 4., ferner Philipp Seibel 7. und Ludwig Kraftz/ Sichen:
in Pfungſtadt.
mitwirkten. Zu gleicher Zeit hatte ſich in der Martinskirne
ein großer Chor der Aufgabe gewidmet, die neu aufgefundone. Weſtialer
Weihnachtsmotette von Heinrich Schütz zu muſizieren. Alitcken
ſchätzen an dieſer meiſt doppelchörigen, überaus friſchen Maddſia
von Schütz ganz beſonders, daß ſie nicht ſo ſentimental iſt, aye.
die meiſten neueren Weihnachtsmuſiken, ſondern daß in ihr L00 Niederrhei
Weihnachtsjubel kraftvoll und in herber Größe kundgetan wi.0 ſal
Leider war die Veranſtaltung in der Martinskirche ſchlecht 12hönt
ſucht, in der dann Kirchenchor und Madrigal=Vereinigung Ro
wechſelnd Weihnachtslieder ſangen, und zuletzt die breit e En
gelegte Weihnachtskantate von Friedrich Noack zu würdig‟
Wirkung gebracht wurde durch beide Chöre, Heinrich Landzel1
als ſtilſicheren Evangeliſten, Betty Aßmuth als Maria und Lnle
wig Herwig als Simeon. Violine, Violoncello und Orgel /I
ſoliſtiſch tätig und waren gut beſetzt.
Am zweiten Feiertag, an dem Arnold Mendelsſohn ſeinmeſe
80. Geburtstag gefeiert hätte, fand eine würdige Gedächinlen
feier für den Meiſter ſtatt, dem die Deutſche Muſik ſo viel De‟
dankt. War er doch bahnbrechend in dem Beſtreben, der ehn
geliſchen Kirchenmuſik die Bahn zu weiſen, wie ſie abkommn..
könnte von der weich=ſentimentalen Bahn, die durch die Roman I. 2
üblich geworden war. Mendelsſohn war von Jugend auf w. /echleſien;
geiſtert für die großen Meiſter der evangeliſchen Kirchenmilſ e Mitt
und während Bach ſchon zu ſeinen Zeiten den ihm gebührendet Weſier
Platz im Muſikleben erhalten hatte, belebte er vor allem Ae
Heinrich=Schütz=Pflege, ſchuf zahlreiche praktiſche Ausgaben 4
Werke des Altmeiſters, und ließ ſich in ſeinen vielen eigenn. n
Werken durch die beiden genannten Komponiſten ſtark anrege?
In der Feier erklangen als Uraufführung fünf
Klavierſl=
aus Opus 112, einem nachgelaſſenen Werk, das den Meſſck*
zwar in den Bahnen der Romantik zeigt, ihm aber einen ſe4
ſtändigen und würdigen Platz in der Nähe von Brahms u
Reger gibt. Auch das in Darmſtadt ſchon mehrfach gehon.
Streichquartett in D=Dur Opus 67 iſt für Arnold Mendelslo."
überaus charakteriſtiſch. Denn neben der Fähigkeit, in we
geſchwungenem Bogen ſeine Gedanken auszuführen, zeigt I.
der Geiſt, der tiefes und typiſch norddeutſch verhaltenes Ei*
finden mit einem ſchalkhaften und doch olympiſchen Humol 2
vereinen weiß. Der Schluß des dritten Satzes, des Walze. LM
iſt da eben ſo überraſchend wie der des dritten der Klayl
ſtücke. Außerdem wurden noch fünf der wertvollen Lieder.!
ſungen, denn Arnold Mendelsſohn iſt einer der wichtigſten 2
toner Goetheſcher Dichtungen, und zuletzt das herrliche Lſle
unſer für Singſtimme mit obligater Geige. Das Anni=TEh
Quartett und Clara Reifenrath=Herber ſetzten ihre reiſe.!
bedeutende Kunſt für die Werke des Meiſters ein, der Au.*
denen, die ihm und ſeinem lauteren Schaffen nahen dürl."
unvergeſſen bleibt.
Eimmacflofborti Scner und Sctaniiiit
die Sußball=Ergebniſſe.
Meiſterſchaftsſpiel: Gau Nordheſſen:
4ſlv. Kaſſel — Kurheſſen Marburg (26.) 2:3.
Süddeutſche Freundſchaftsſpiele.
Ah. dezember: Poſt=Merkur Frankfurt — Eintr.
frankfurt 1:3: FV. Saarbrücken — Saar 05
Haarbrücken 3:1; SV. Waldhof — 1. FC.
ſürnberg 0:0: VfB. Stuttgart — Hamborn
ſ 3:2: VfB. Ingolſtadt — Schwarz=Weiß
eſſen 2:4; FV. Daxlanden — Phönix
Karls=
uhe 3:6.
Zſ. dezember: Auswahlſpiel in Hanau:
bau Nordheſſen — Gau Südweſt. . 3:2 (1:1.
Plhnix Ludwigshafen — Hamborn 07 0:2: FK.
Virmaſens — Karlsruher FV. 3:6: Sppgg.
fürth — Hamburger SV. 1:2: VfL. Neuſtadt
Wormatia Worms 3:11; Hanſa München
T Münch. 1860 4:77: Jahn Regensb. — Sch.=
Veiß Eſſen 1:3; 1. FC. Pforzheim — Union
höckingen 3:5: Boruſſia Fulda — Gotha 01
:1: Spp. Reutlingen — Germania
Brötzin=
en 5:1.
Bezirksklaſſe in Gau Südweſt.
(Meiſterſchaftsſpiele.)
Geope Südmain: Spp. 1911 Neu=Iſenburg —
(V. Sprendlingen 06 0:4.
Gäppe Südheſſen: Jahn=Schwarzweiß Worms
C. Egelsbach 3:1; Polizei Darmſtadt — SV.
8 Darmſtadt 2:0; Germania Pfungſtadt —
korm Pfiffligheim 5.3.
Geuope Rheinheſſen: Tura 1886/06 Kaſtel — 1.
(SpV. 05 Mainz 4:1.
Jußball im Reich
En Brandenburg: Tasmania — Küſtriner Sp.=
1gg. (25.) 4:1; Spandauer SV. — ABC.=
Co=
umbia (25.) 3:4; Wilmersdorfer SC. —
Hal=
ty Concordia (25.) 5:4; Berliner SV. 92 —
CC. Schalke 04 (26.) 2:1; 1. FC. Neukölln
L Stettiner SC. (26.) 4.:6: VfB. Pankow —
derliner SC. (26.) 4:4; Wedding — Corſo
26.5) 2:1.
Gnl Sachſen: Fortuna Leipzig — VfB. Leipzig
E6.) 4:1.
Gu Niederſachſen. Auswahlſpiel in Hannover:
liederſachſen — Brandenburg (26.) 4:1 (1:1).
Gu Weſtfalen: VfB. Bielefeld — Union Sport
zuremburg (25.) 5:1; Germania Bochum —
lnion Sport Luremburg (26.) 5:2: Hüſten 09
Köln=Sülz 07 (26.) 3:0.
Erl Niederrhein: Bor. M.=Gladbach —
Weſt=
llia Herne (25.) 1:1; Rheydter SV. — SV.
köntrop (26.) 3:2; Grün=Weiß Vierſen —
lotweiß Oberhauſen (26.) 0:2: Rheingold
immerich — Fort. Düſſeldorf (26.) 0:2: Sp.. Barmen — VfL. Benrath (26.) 4:5;
ſuru Düſſeldorf — VfB. Ruhrort (26.) 2:3.
Grl Mittelrhein: Bonner FV. — FC. 06 Beuel
(6.) 45: Mülheimer SV. — Köln=Nord
16.) 0:4: Viktoria Köln — Kölner CfR.
(6.) 5:2; TuS. Neuendorf — Spra
Luxem=
lurg 5:2.
Gil Pommern: Viktoria Stolp — Najacha
Dir=
hau 3:1; Germania Stolp — Najacha
Dir=
hau 3:0.
GilSchleſien: in Hindenburg: Oberſchleſien
Mittelſchleſien 5:2: in Breslau:
Mittel=
bleſien — Oberſchleſien 2:1.
Weihnachts=Fußball im Ausland.
Siette Genf — Ferenczvaros Budapeſt 4:7;
ſraßhoppers Zürich — Firſt Vienna Wien
14: FC. Baſel=Nordſtern komb. — Hungaria
ludapeſt 2:6: Stadtelf Winterthur — Young
ſellows Zürich 1:7: Racing Straßburg
C. Sete 4:0; US. Valenciennes — FC. Metz
11: Racing Paris — FC. Sochaux 1:1: Ex=
(lſior Roubaix — Red Star=Olymp. Paxis
4: HVS. Haag — Bocskai Debreczin 0:3.
las einzige Meiſterſchaftsſpiel in den
ſüd=
deuſchen Gauen gab es im Gau
Nordheſ=
ſ//1 wo der Spielverein Kaſſel auf eigenem
Plue dem Neuling Kurheſſen Marburg mit
2 3(1:1) unterlag. Da beide Mannſchaften
n:ch zu den Spitzenmannſchaften gehören, hatte
dusErgebnis auf den Tabellenſtand keinen
be=
ſadren Einfluß.
ſin weiteres Gauſpiel führte in Hannover
vun 4000 Zuſchauern die Gaue
Niederſach=
ſ (und Brandenburg zuſammen. Der
Kapf endete mit 4:1 (1:1) zugunſten der
Nie=
duſchſen.
Der Bezirks=Meiſterſchaft entgegen.
Im Lokalkampf ſiegt Landespolizei 2:0 (0:0) über SV. 98. — 3000 Zuſchauer wohnen dem Kampf im „Moorbad”
auf dem Exerk bei.
Größere Körperkraft
und geſchloſſener Angriff
enlſchieden den Sieg der „Gkünen”.
Das mit ſo großer Spannung erwartete erſte
„Lokalderby”, diesmal als Vorſpiel auf dem
„Exert”, hatte faſt 3000 Zuſchauer angelockt. Sie
wateten auf dem ſonſt ſo ſandigen Boden nach
dem Polizeiſportplatz und waren erſtaunt, wie
das faſt immer paſſable Spielfeld heute ausah:
Pfützen, Moraſt und Schlamm, bei jedem Schritt
ſpritzte das Schneewaſſer empor, denn der
ge=
frorene Untergrund ließ das Waſſer nicht
ab=
ſickern. Schon am Vormittag hatten die
Hand=
baller — die 9:1 über SV. Wiesbaden
erfolg=
reich blieben — dieſes Schlammbad „
aufgelok=
kert‟. Der Platz war mehr als „echt engliſcher
Fußball=Grund” und ſchien unbeſpielbar, aber
dieſe Anſicht teilte SR. Gehring=Ludwigshafen
nicht und gab den beiden Mannſchaften das
„Vergnügen”, frei.
Bald ſahen denn auch die meiſten der 22
Ak=
teure aus wie Neger, ſchlammbedeckt von Kopf
bis Fuß, naß klatſchten die Jerſeys, mit
geſchloſ=
ſenen Augen gingen die Torhüter tiefen Bällen
entgegen.
Kein gewöhnlicher Maßſtab
ſoll daher an die einzelnen Spieler gelegt
wer=
den. Sie fanden ſich mehr oder weniger gut mit
den Bodenverhältniſſen ab; — es gab zum
Gau=
dium der Anhänger der „feindlichen Parteien”
zahlreiche Rutſchpartien.
Die Hälfte der Freiſtöße kann auf die
Boden=
verhältniſſe zurückgeführt werden. Die andere
Hälfte freilich baſierte auf Regelverſtößen. Es
wurde hart und verbiſſen gekämpft,
gegen Schluß etwas härter als
eigentlich notwendig war. Sonſt aber
hatte SR. Gehring ſtets die Zügel in der Hand
und konnte mit einigen Verwarnungen das
Spiel gut unter Dach und Fach bringen.
Ledig=
lich der 98er Mittelſtürmer Hofmann mußte in
der zweiten Halbzeit einmal vorübergehend
aus=
ſetzen. Einige „Unverbeſſerliche” um das
Spiel=
feld kamen daher nicht auf „ihre Koſten”
hof=
fentlich iſt das im Rückſpiel ebenſo.
Der Sieg des Favoriken
iſt eingetroffen und dem ganzen Spielverlauf
entſprechend auch verdient, mußte aber mit dem
Einſatz aller Kraft erfochten werden. Aber in
Punkto Körperkraft beſitzt die Elf der
Landes=
polizei eben ein Plus, dem geſtern der Gegner
ſelbſt mit vielleicht größerer Technik oder Eifer
nicht hätte beikommen können, denn erſtens
be=
ſaß er das im Sturm nur auf einem Poſten —
Leichtlein — und zum andern half der Eifer der
98er Hintermannſchaft gegen den ſtändigen
Druck des grünen Angriffs nichts, einmal mußte
eine brüchige Stelle gefunden werden, und ſo
kam es auch, vor allem, weil die 98er an ihrer
gewohnten Spielweiſe feſthielten, ſelbſt als ſie
längſt empfunden haben mußten, daß damit auf
dieſem Boden nichts auszurichten ſei.
75 Minuten hielten die Gäſte ihr Tor rein.
Sie hatten ihre Taktik eine ganze Halbzeit lang
auf verſtärkte Abwehr eingerichtet und durch
dieſe vielen Beine flitzte das Leder nicht
hin=
durch, zumal der Ball natürlich dauernd im
tie=
fen Moraſt ſtecken blieb. Die „Grünen” hatten
dementſprechend mehr vom Spiel, ihr Angriff
war ſtets zu ſchnellen und gefährlichen Beſuchen
unterwegs, während lediglich Leichtlein im
„blauen” Sturm wie ein Berſerker ſchaffte, aber
meiſt war beim folgenden oder übernächſten Paß
der Ball wieder bei einem „Grünen” am Fuß.
Nach dem Wechſel kamen die Gäſte
vorüber=
gehend etwas beſſer auf, aber Mitte der
zwei=
ten Hälfte wurden ſie in dieſer Rolle wieder
abgelöſt. Polizei ſtand diesmal auf dem „
ſchwe=
ren Geläuf” ſehr gut und nutzte dieſe
Ueber=
legenheit aus.
Gewiß verlief das Treffen durchweg
ſpan=
nend, aber an techniſche Feinheiten und
blitz=
ſchnellen Kombinationszügen war bei dieſem
Bo=
den nicht zu denken.
2 Tore und 14 Eckbälle
in 90 Minuten ſagen ſchon, daß es an aufregen=
den Momenten vor beiden Toren nicht fehlte.
5:9 Eckbälle für Grün war der Schlußſtand.
Eine gefährliche Situation
war es, als der 98er Hofmann durchbrach und
gerade noch abgeſtoppt werden konnte, worauf
Kolberg den Strafſtoß hör= und ſichtbar gegen die
Torlatte der „Grünen” knallte;
als Ruppel eine haarſcharfe Flanke Pfeiffers
im ſpitzenWinkel zur Ecke hinausbugſieren konnte;
als Ruppel einen Eckball ſchlecht abſchlug und
den ſaftigen Nachſchuß von Harter gerade unter
ſich beerdigen konnte:
als Sauer auf der Gegenſeite einen Schuß von
Mahr noch zur Ecke zu befördern wußte;
als wieder Ruppel einen Strafſtoß zur Ecke
hinausſchlagen und dieſe Hereingabe dann einem
ſeiner Vorderleute vor den Fuß boren konnte:
als Hofmann—Mahr durchgebrochen waren,
ſich aber gegenſeitig in die Beine liefen, ſo daß
Kaufmann den grünen Strafraum zu bereinigen
vermochte;
als Sauer einen Schuß von Hofmann zur Ecke
lenkte und Muth die Hereingabe Mahrs „gerade
noch” erwiſchte, um ſie unſchädlich zu machen:
als nach dem Wechſel der durchgeſpurtete
Pfeiffer von Schnägelberger noch geſtoppt und
der Ball neben dem 98er Tor zur Ecke bugſiert
wurde;
als plötzlich Göbel wieder ſeinem Bewacher
enteilt iſt, frei vor dem Torwart ſteht, aber
vor=
bei knallt und auch Pfeiffers Nachſchuß um
we=
nige Zentimeter neben den Torpfoſten ziſcht;
als ſich vor dem 98er Tor in der 30. Minute
nach dem Seitenwechſel, als die fahle
Dezember=
ſonne über dieſem „Moor” untergehen wollte, ein
Gedränge entwickelte, und Pfeiffer den Ball
über die Torlinie beförderte, denn Ruppel
rutſchte das Leder durch die Beine:
als kurz darauf Göbel und Pfeiffer eine
ſaubere Torgelegenheit herausarbeiteten, aber
Ruppel mit „Geiſterhänden” den Ball an ſich
reißt:
als der angreifende 98er Mittelſtürmer
Hof=
mann umgelegt und vom Platz getragen wird,
den er allerdings humpelnd nach zehn Minuten
wieder betreten kann;
als Kolberg einen Strafſtoß ſchön vor das
Polizeitor jagt und der Ball gerade noch zur Ecke
abgelenkt wird;
als Keck von der Strafraumgrenze einen
Strafſtoß um Haaresbreite am Pfoſten vorbei
ins Aus feuert:
und als der Genannte wenige Sekunden
vor Schluß einen Strafſtoß mit dem Kopf
unhaltbar ins blaue Tor lenkt.
Von einer Einzelkrilik
der Mannſchaften, Polizei: Sauer;
Muth, Balſer; Balſer, Dumont. Kaufmann;
Göbel. Harter, Keck, Arheilger, Pfeiffer; SV.
98: Ruppel: Eßlinger, Sänger; Müller,
Schnä=
gelberger, Geyer; Mahr, Leichtlein, Hofmann,
Hebeiſen, Kolberg, darf man in Anbetracht der
außergewöhnlichen Bodenverhältniſſe abſehen.
Die Elfder Landespolizei ſpielte im
Angriff mit breiten Vorſtößen und ſetzte
nament=
lich den fein in Form befindlichen Göbel immer
wieder ein, ſo daß die gefährlichſten Situationen
von rechts her eingeleitet wurden. Pfeiffer auf
dem linken Flügel ſtand ihm nicht nach, während
es das Innentrio viel ſchwerer hatte.
Läufer=
reihe und die Verteidigung arbeiteten ſehr
auf=
merkſam und dicht am Mann waren auch
keines=
wegs zimperlich im Geben und Nehmen. Sauer
im Tor nicht allzu beſchäftigt.
Bei SV. 98 war der Sturm als
Mann=
ſchaftsteil ausgeſprochen ſchwach. Ein Lichtblick
war nur Leichtlein, der ſich als der kleinſte Mann
auf dem Platz auch vor dem größten Gegner nicht
forcht und vorbildlich einſetzte. Die rückwärtigen
Reihen gaben ſich die größte Mühe und
vertei=
digten, wie das Ergebnis ſagt, auch recht
anſtän=
dig ihren guten Ruf. Die Unterſtützung des
Sturmes, deſſen Halbſtürmer meiſt in der
Läufer=
reihe aushalfen, litt heute erheblich, aber das
entſchuldigte nicht, daß man im Angriff
ſtrecken=
weiſe höchſt pomadig das Leder an einen „
ande=
ren” weiterleitete und ſo wenig variiert zu
kämpfen verſuchte.
Das Spiel der Reſerven war mit Rückſicht auf
den Platz für die Begegnung der „Erſten”
aus=
gefallen.
Wie ſpielen ſie am Sonntag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer.
Heute folgt wieder die kleine Preisfrage für
Fußballer. Es iſt nur der Sieger bzw.
Un=
entſchieden der einzelnen Begegnungen
an=
zugeben. Die Einſendungen unſerer
Fußball=
freunde erbitten wird — Poſtkarte genügt —
bis Samstag abend 18.0 Uhr an die
Schriftleitung des „Darmſtädter Tagblatt” in
Darmſtadt, Rheinſtraße 23, 1. Stock.
Die Preisträger für die beſten
Einſen=
dungen finden Sie in der Montags=Ausgabe,
die angibt, wer den
1. Preis: 5,00 RM. in bar,
2. Preis: 2monatiger Freibezug des „D.T.‟,
3. Preis: Zmonatiger Freibezug des „D.T.”
errungen hat. Und nun auf zu fröhlichem Raten!
Haſſia Dieburg—Landespol. Darmſt.
SV. 98 — SV. Münſter
Egelsbach — Pfungſtadt .
......
Jahn Worms — Oly. Lampertheim . . . ."
Lorſch — Bürſtadt .
.
Pfiffligheim — Bobenheim . . . ....
04 Arheilgen — TSG. 46 Darmſtadt
Eberſtadt — Jahn 75 Darmſtadt .
Groß=Zimmern — Ober=Ramſtadt
Michelſtadt — Roßdorf
..
FV. Biblis — 07 Bensheim.
Conc. Gernsheim—Stkb. Heppenheim.
Im Beziek Südheſſen
Landespolizei klar vor dem Zweilen.
Landespolizei Darmſtadt — SV. 98
Darmſtadt 2:0 (0:0),
Jahn Worms — FV. Egelsbach 3:1 (1:0),
Germania Pfungſtadt — Normannia
Pfiffligheim 5:3 (4:1).
Der Favorit der Bezirksklaſſe Südheſſen, die
Landespoliziſten Darmſtadt, behielt am 2.
Weih=
nachtsfeiertag im „Lokalderby” gegen die
Rivalen vom Böllenfalltor, SV. 98, die
Ober=
hand. Nachdem ſich die Gäſte durch verſtärkte
Defenſive auf dem faſt ſpielunfähigen Platz bis
Mitte der zweiten Halbzeit gehalten hatten,
gingen dann die Platzherren in Front und
konnten kurz vor Schluß mit einem 2. Treffer
den Sieg ſicherſtellen.
Damit hat der Spitzenreiter ſeine Poſition
faſt unangreifbar gefeſtigt, da der Zweite, FV.
Egelsbach, nun auch in Worms unterlag
und bereits 6 Minuspunkte mehr beſitzt als der
Vordermann. Ja der 2. Platz könnte den
Egels=
bachern noch entwiſchen, denn der Dritte, Jahn
Worms, iſt bis auf 1 Punkt herangeſtoßen.
Im dritten Treffen, zu dem der beſtellte
Schiedsrichter nicht erſchien, gab es einen Sieg
der Pfungſtädter Germanen gegen die
ſich tapfer wehrenden zehn Pfiffligheimer
Normannen. Aber Pfungſtadt ſieht ſich vor
dem Abgrund und iſt nicht gewillt, beſtimmt
nicht zu Hauſe, Punkte kampflos zu vergeben.
Die Tabelle nach dem 26. Dezember:
Germania Pfungſtadt — Normannig
Mſcei ReS 4t:I
Die Schiedsrichtergeſtellung in der
Bezirks=
klaſſe funktioniert nicht reſtlos; ſo war der Etats=
Nr. 354
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
mäßige diesmal in Pfungſtadt ausgeblieben.
El=
lenlange Verhandlungen, Spielfähigkeit des
Platzes — endlich, mit halbſtündiger Verſpätung
pfiff Eberhardt=Pfungſtadt das Treffen an.
Germania hatte Müller durch Scheuermann
erſetzt. Die Gäſte nur mit 10 Mann und
Erſatz für vier geſperrte Spieler, ohne Raquet,
da wußte man ſofort, daß es einen irregulären
Kampf geben mußte, beſonders mit Rückſicht auf
das glitſchige Spielfeld. Und ſo kam es auch.
Germania diktierte 80 Min. Reſtloſer
Ein=
ſatz der Spieler vor der Pauſe verſchaffte ein
Uebergewicht, ſo daß ſich das meiſte Geſchehen in
der Gäſtehälfte abſpielte. Pfiffligheims Hüter
brauchte über Beſchäftigung wahrlich nicht zu
klagen, während Darmſtädter ein paar Bälle nur
in die Finger bekam. Kaum begonnen,
verwan=
delte V. Haſſenzahl eine präziſe Vorlage des
Mittelläufers Crößmann zum 1:0. Es folgte
dann eine Viertelſtunde mit kitzlichen Sachen,
doch das feine Stellungsſpiel des Gäſtehüters
vereitelte weitere Erfolge. Aber dann machte er
den Fehler, einen Ball außerhalb des
Straf=
raumes mit den Händen aufzunebmen und mußte
dies mit einem Tor bezahlen. Scheuermann hatte
den Ball ſcharf aufs Tor gebracht, der Hüter fing
ihn ſchlecht, viele Beine in Bewegung — Tor
und 2:0.
Anſtoß, es kamen die Gäſte angeſauſt, dasſelbe
Geſtutzel vor Darmſtädters Kaſten — Tor und
2:1. Germania ließ nicht locker und zog ihre
An=
griffe gut in die Breite, ſodaß die Mitte durch
Scheuermann und Haſſenzahl II auf 4:1 erhöhen
konnte.
Ohne Pauſe wurden die Seiten gewechſelt.
Schon winkte der nächſte Erfolg durch einen
Hände=Elfmeter, den Voß auf den Mann knallte,
Gleich darauf köpfte Scheuermann einen Eckball
zum 5:1. Wird es kataſtrophal für die „Gelben”
— ſo hörte man allerwärts fragen. Kein
Ge=
danke. Denn 40 Minuten verliefen in planloſem
Gekicke — der rutſchige Boden ließ viel Beſſeres
auch nicht zu. Germania gab ſich keine Mühe
mehr. Als Eichmann verletzt ausgeſchieden war,
nützten die Gäſte unreine Abſchläge der
Ger=
mania=Abwehr aus und holten in den letzten
Minuten zwei Tore auf zum 5:3. Der Abpfiff
war eine Erlöſung für die durchnäßten Spieler.
Zur Kritik:
Ueberall war man mit Recht geſpannt auf
das Abſchneiden der Gäſte in Pfungſtadt.
Konn=
ten ſie doch 1:1 gegen die Polizei erzielen
Unver=
kennbar trat ihr Syſtem zutage: Blitzſchneller
Durchbruch des Innentrios. Diesmal machte der
Boden einen Strich durch dieſe Rechnung. Zudem
fehlte der elfte Mann, ein Vorteil des Gegners.
Germania: Scheuermann an Stelle von
Müller in den Sturm zu nehmen, war eine
Maß=
nahme, die den Verbleib in der Klaſſe ſichern
wird. Jetzt iſt der Angriff vollſtändig.
Pracht=
leiſtungen von ihm waren das Feld= und
Kopf=
balltor. Haſſenzahl II kam endlich auch zur
Gel=
tung. Sehr gefährlich die Flügelſtürmer. Mit
Spannung darf man den nächſten Spielen
ent=
gegenſehen, da der Innenſturm zur Verwertung
der Flanken keine Mühe ſcheuen wird.
Ueber=
ragend hat ſich jetzt der junge Mittelläufer
Cröß=
mann eingeführt. Eichmanns Einſatz war kaum
noch zu überbieten. Steinmetz war ein ſchwacher
Punkt in der Elf. Abwehrtrio gut, aber zum
Schluſſe leichtſinnig.
Als Schiedsrichter „vom Verein” hatte Eber=
—.
hardt keinen ſchweren Stand.
Egelsbach unterliegt auch in Worms.
Zwei Elfmeker entſcheiden
UA9 3.r u.0).
Faſt 1000 Zuſchauer
hatten ſich im Wormſer Stadtpark eingefunden,
als der etwas kleinliche, aber ſonſt recht gut
leitende SR. Becker=Ludwigshafen den Ball
freigab und trotz des moraſtigen Bodens, der
teilweiſe noch gefroren war, ſahen die
An=
weſenden ein mitunter recht ſpannendes
Tref=
fen. Es war erſtaunlich, wie ſich die beiden
Parteien in dem Moorbad abmühten, jeder
Spieler bald von Sohle bis Scheitel naß und
ſchmutzig durch den Ball oder Rutſchpartien.
Egelsbach, mit ſehr viel Erſatz (
hauptſäch=
lich im Sturm), hatte wieder Ewald Volz zur
Stelle, aber das Glück war nun einmal auf
der Wormſer Seite, ſonſt wäre, vor allem bei
normalen Bodenverhältniſſen wohl ſicher ein
Punkt aus Worms entführt worden.
Egels=
bach hatte Schuch; Anthes 1., Volz 1: Haller,
Knöß 1, Schlapp; Graf, Anthes 2., Knöß 2.,
Ewald Volz, Keil zur Stelle, denen Jahn
Worms ſeine bekannte Elf mit Schwindt;
Wandesleben, Kern; Pfeil, Hautz, Herbert;
Pohle, Götz, Riedmann, Gumbinger, Hundt
entgegenſtellte.
Der meiſt angreifende Teil
war nach Spielbeginn Egelsbach, deſſen
Deckung durch den aus Frankreich auf
Weih=
nachtsurlaub befindlichen Schlapp und
außer=
dem durch Haller ſehr gut verſtärkt war. Der
Ball lief aber nicht, ſondern blieb meiſt im
Moraſt ſtecken, ſo daß die Führung den Gäſten
verſagt blieb. Die Wormſer dagegen waren
glücklicher. In der 29. Min. erwiſchte der
Wormſer Rechtsaußen Pohle den Ball und
ſchoß unverhofft und erfolgreich. 5 Minuten
ſpäter zählte man für Egelbach einen
Pfoſten=
treffer und weitere 5 Minuten ſpäter hatte
Worms noch einmal das gleiche Glück.
Daß Egelsbach auch noch zum Zuge
kommen würde,
das bezweifelte wohl niemand, denn die Gäſte
waren für einen torloſen Verlauf viel zu gut.
In der 10. Min. nach der Pauſe gab Ewald
Volz bei einem Durchbruch eine ſchöne Flanke
nach Rechts, dort köpfte Graf fein zu Anthes,
der den Ball unhaltbar „einnickte‟.
Das Pech klebte aber an den Gäſten trotz
ihres recht guten Spieles. Als in der 16. Min.
der Wormſer Linksaußen ſchön durchkam,
be=
drängte ihn der E. Verteidiger Volz im
Straf=
raum in anbetracht der Bodenverhältniſſe nicht
einmal unfair, doch der SR. verhängte einen —
beſtimmt zu harten — Elfmeter, den Pohle
verwandelte.
Bereits 7 Min. ſpäter wurde der Kampf
entſchieden. Der allerdings abſeits ſtehende
Wormſer Linksaußen Hundt ging mit einer
Steilvorlage durch, der Egelsbacher Torhüter
ſpurtete ihm entgegen, ſtoppte ihn faſt ab, trat
aber im Strafraum noch einwal nach und
Pohle verwandelte den dafür verhängten
Foul=Elfmeter zum entſcheidenden 3. Tor.
Was nützte es, daß Egelsbach nach wie vor
ſehr eifrig das Tor der Einheimiſchen
be=
rannte, Sie hatten Pech, die Gäſte, Ewald
Volz ſchoß zweimal ausſichtsreich den Torhüter
an, ſtatt daneben ins Schwarze zu treffen. Die
Einheimiſchen verteidigten, wenn es notwendig
wurde, ſehr geſchickt und Schwindt hatte mehr
als einmal Glück beim Herausgehen. So blieb
es bei dem 3:1.
Kritiſch geſehen
war das Egelsbacher Schlußtrio ſehr gut.
Mittelläufer Knöß ſchaffte und auch die
Außen=
läufer verſtärkten die Deckung ſehr wirkſam.
Im Sturm war E. Volz die treibende Kraft.
Alle anderen, von dem ſehr guten Anthes
ab=
geſehen, waren doch zuviel Erſatz für dieſes
wichtige und harte Spiel in Worms, wenn
die Mannſchaft als ſolche in Worms gefiel.
Die Wormſer Jahn=Elf war ſehr
eifrig beim Zeug. Hervorgehoben ſeien das
Schlußdreieck, Mittelläufer Hautz. Der Sturm
konnte mit Pohle als Rechtsaußen gefallen,
ſonſt wäre über dieſes Spiel herzlich wenig
II. II
noch zu ja
Aenderung bei den Knaben=
Pflicht=
ſpielen, Gruppe 1, 2, 3 und 4.
In Anbetracht der ſchlechten Witterung und
auf vielſeitigen Wunſch der Landvereine werden
die Knaben=Pflichtſpiele der Gruppen 1, 3
und 4 bis 15. Februar abgeſetzt.
Die Spiele der Gruppe 2 werden vorerſt
wei=
tergeführt, da in dieſer faſt keine Spielausfälle
zu verzeichnen ſind.
Spiele, die am 22. 12. 35 nicht ausgetragen
wurden, werden neu angeſetzt.
Knopf, Jugendſpielleiter.
TSG. 46 (Raſenſportabteilung).
Umſtändehalber findet die Vorſtandsſitzung
der Raſenſportabteilung heute Freitag, abends
8 Uhr, bei unſerem Mitglied Löffler „Zum
Sporteck”, Mackenſenſtraße, ſtatt. Vollzähliges
Erſcheinen erbeten.
Die Spielerverſammlung der Fußballer findet
ebenfalls dort, 8.30 Uhr, ſtatt. Alle Aktiven
müſſen anweſend ſein.
Jgd.: SpVgg. 04 Arheilgen — 02 Griesheim am
Main 7:2 (2:2).
Aus dieſem Freundſchaftstreffen am 1.
Feier=
tage ging die Jugend vom „Mühlchen” als
verdienter Sieger hervor, was ihr die
zahlrei=
chen Zuſchauer mit ſtarkem Beifall dankten.
Hüdweſt=Zußballer geſchlagen
Gau Nordheſſen ſiegk in Hanau
mit 3:2 11:1).
Vor etwa 3000 Zuſchauern kam am zweiten
Weihnachtsfeiertage in Hanau bei recht
ſchlech=
ten Wetter= und Bodenverhältniſſen ein
Fuß=
ballkampf zwiſchen den Gauen Nordheſſen und
Südweſt zum Austrag. Hatte der Gau
Nord=
heſſen eine recht ſtarke, meiſt aus Hanauer
Spielern zuſammengeſtellte Elf aufgeboten, ſo
trat der Gau Südweſt nicht mit ſeiner erſten
Garnitur an. Es fehlten davon u. a. die
Nationalſpieler Tiefel, Gramlich, Fath. Im
Hinblick auf das am 5. Januar in Augsburg
ſtattfindenden Pokalſpiel, gegen Bayern konnten
aus dem Hanauer Weihnachtsſpiel keine
Schlüſſe gezogen werden. Die Nordheſſen boten
die kampfkräftigere und kampffreudigere
Mann=
ſchaft auf, während die Vertreter des Gaues 13
in der erſten Halbzeit die ſpieleriſch beſſeren
Leiſtungen zeigten und nach der Pauſe
teil=
weiſe ſtark nachließen.
Nordheſſen brachte die größere
kämpfe=
riſche Leiſtung auf. Sehr gute Leiſtungen boten
Tormann Sonnrein, der Verteidiger Lippert
und die ganze Hanauer Läuferreihe. Im
An=
griff führte ſich Schultheiß recht vielverſprechend
ein, ſonſt gefiel im Angriff noch der
Links=
außen Gleim. Einen ausgeſprochenen ſchwachen
Punkt hatte die Mannſchaft nicht.
Südweſt hatte eine gute erſte Halbzeit,
ließ aber nach der Pauſe ſtark nach. Ittel war
recht gut. Die Verteidiger Zache und Welſch
waren in der erſten Halbzeit ſehr gut, ließen
aber nachher ſtark nach. Auch Dietſchs Leiſtung
war nach der Pauſe ſchwächer als vorher. Gut
arbeitete in der Läuferreihe Theobald. Im
Angriff ſchoſſen Pflug und Lindemann recht
viel, der Wormſer Eckert war durch
Weißen=
born faſt kaltgeſtellt und Marker bot eine
ſchwache Leiſtung.
Der deutſche Meiſter Schalke 04
gaſtierte vor 10 000 Zuſchauern beim Berliner
SV. 92 und wurde 2:1 (2:1) geſchlagen. Das
Fußballprogramm brachte ferner noch zahlreiche
Freundſchaftsſpiele in allen Gauen.
Hervorzu=
heben ſind das torloſe Treffen zwiſchen
Wald=
hof und dem 1. FC. Nürnberg, das in
Mann=
heim 18 000 Zuſchauer angelockt hatte, und der
2:1=Sieg des HSV. über die „Kleeblättler” in
Fürth.
der deuiſche Pokalmeiſter
in Mannheim.
SV. Waldhof — 1. FC. Nürnberg 0:0.
Die Verpflichtung des deutſchen
Pokalmei=
ſters für die Weihnachtsfeiertage nach
Mann=
heim wurde zu einem großen ſportlichen Ereig=
nis, dem über 20000 Zuſchauer beiwohnten.
Der SV. Waldhof befand ſich in ausgezeichneter
Verfaſſung, und da auch der 1. FC. ſich von der
beſten Seite zeigte, gab es ein Spiel, wie es
die Mannheimer ſchon lange nicht mehr geſehen
hatten. Obwohl zwar keine Tore fielen, war
die Begegnung voller Spannung und Schönheit
und begeiſterte die erſchienenen Fußballfreunde
reſtlos. Bei alledem muß bemerkt werden, daß
die Bodenverhältniſſe nicht gerade ideal waren.
Wenn Waldhof auch nicht eine Revanche für die
in der Pokalſchlußrunde in Nürnberg erlittene
knappe Niederlage gelang, ſo kann geſagt
wer=
den, daß es diesmal die beſſere Geſamtleiſtung
bot. Und wenn letzten Endes ein zählbarer
Erfolg ausblieb, ſo lag dies einmal an dem
nicht geiſtesgegenwärtig genug ſpielenden
Mit=
telſtürmer und auf der anderen Seite an dem
glänzenden Abwehrſpiel des Nürnberger
Tor=
hüters Köhl, der zuweilen Sachen meiſterte, die
einfach verblüfften. Zu erwähnen hierbei wäre
nur ein Fünf=Meter=Schuß Bielmeiers und kurz
vor Schluß ein unhaltbar ſcheinender Flachſchuß
Sifflings, die Köhl ſicher ablenkte. Oehm war
der beſte Spieler auf dem Feld und neben ihm
zeichnete ſich vor allem Munkert aus. Etwas
aus dem Rahmen des guten Mannheimer Spiels
fielen lediglich Schneider und Weidinger,
da=
gegen war die Abwehr und vor allem Siffling
im Sturm ausgezeichnet. Erwähnt man noch
kurz den Spielverlauf, ſo muß bemerkt werden,
daß Waldhof die beſſeren Chancen hatte, die
aber ebenſo unausgenutzt blieben wie die ſich
auch oft bietenden Gelegenheiten der
Nürn=
berger. — Schiedsrichter Keller=Karlsruhe
lei=
tete ſehr ſicher.
SpVgg. Fürth — Hamburger SV. 1:2 (0:1).
Am zweiten Feiertage kam in Fürth ein
Freundſchaftsſpiel zwiſchen der Spielvereinigung
und dem Hamburger SV. zum Austrag, das
einen ziemlich überraſchenden Ausgang nahm,
denn die Gäſte erzielten einen nicht
unverdien=
ten Sieg. Vor etwa 3000 Zuſchauern gab es ein
ſehr ſchnelles, abwechſlungsreiches und ſchönes
Spiel, in dem ſich die Hamburger als ein
ge=
fährlicher Gegner entpuppten. In bezug auf
das Zuſammenſpiel und Kampfgeiſt waren ſie
den Fürthern weit voraus. Insbeſondere der
mit Doerffel II und Noack beſetzte linke Flügel
gefiel außerordentlich gut. Vergeblich verſuchte
Fürth, die ungeſtümen Angriffe des Gegners
im Keime zu erſticken. In der 30. Minute fiel
dann auch der längſt verdiente Führungstreffer
für Hamburg, den der Mittelſtürmer Heßmann
erzielte. In der zweiten Halbzeit drehte Fürth
den Spieß um und drängte zeitweiſe
beängſti=
gend. Nach einem Eckenverhältnis von 14:4
ge=
lang ſchließlich Popp der Ausgleich. In den
reſt=
lichen 10 Spielminuten rechnete man allgemein
noch mit einem Siege der Platzherren; Hamburg
kam aber mit einem verhältnismäßig ſeltenen
Treffer zum Siegestor, als der Rechtsaußen
einen Eckball trat, der zur allgemeinen
Ueber=
raſchung direkt im Fürther Tor landete.
Schiedsrichter Riechel=Fürth leitete gut.
Berliner SV. 92 — Schalke 04 2:1 (2:1).
10 000 Zuſchauer erlebten am zweiten
Weih=
nachtstage in Berlin eine Rieſenüberraſchung.
Dem Berliner SV. 92 gelang es nämlich, im
Freundſchaftskampf den Deutſchen Meiſter
Schalke 04 verdient mit 2:1 (2:1) zu beſiegen.
Die Schalker waren zwar die techniſch beſſere
Mannſchaft, übertrieben aber ihr „Kreiſelſpiel”
ſo ſtark, daß die eifrig kämpfenden
Reichshaupt=
ſtädter nicht nur, den von Urban erzielten
Führungstreffer aufzuholen, ſondern ſogar den
kurz vor der Pauſe von Hewerer 2
geſchoſſe=
nen eigenen Führungstreffer bis zum
Spiel=
ſchluß zu halten vermochten. Der Schneeboden
behinderte beide Mannſchaften in gleicher
Weiſe.
Sportklub Bikkoria Griesheim.
Spiele am 29. Dezember:
Fußball: 1. Mſch.—Union Wixhauſen hier, 2.30,
2. Mſch.—Union Wixhauſen hier, 12.45 Uhr.
Handball: 1. Mſch.—Tv. Birkenau hier, 11 Uhr,
2. Mſch. — Tv. Birkenau hier, 9.45 Uhr.
Zum erſten Rückſpiel auf eigenem Gelände
empfangen die Fußballer den
Meiſterſchaftsan=
wärter Union Wixhauſen. Im Vorſpiel konnte
W. den Griesheimern eine ſaftige Niederlage
beibringen, diesmal wird es weſentlich anders
werden. Denn die Viktorianer ſind nicht
ge=
willt, weiterhin am Ende der Tabelle hängen
zu bleiben und werden ihren ganzen Ehrgeiz
dreinſetzen, um günſtig abzuſchneiden. Iſt es
ſchon gelungen, beim Tabellenführer einen
Punkt zu holen, warum ſoll dies dann nicht zu
Hauſe möglich ſein? Wixhauſen weiß, daß mit
dieſem Spiel ſeine Ausſichten auf die
Meiſter=
ſchaft ſteigen oder fallen werden; ſie werden mit
ſtärkſtem Geſchütz auffahren und mit einem
zahlreichen Anhang nach hier kommen. In
die=
ſem Zuſammenhang muß erwähnt werden, daß
Vorkommniſſe wie früher bei Spielen der beiden
Gegner nicht mehr am Platze ſind. Beide
Ver=
eine verbinden freundſchaftliche Beziehungen.
Die Spieler auf dem Spielfeld tragen ihren
Kampf aus, für Verfehlungen iſt der
Schieds=
richter da. Hoffen wir, daß ein guter
Pfeife=
mann zur Stelle iſt, und dann wird auch dieſes
Spiel, wie die übrigen, einen einwandfreien
Verlauf nehmen.
Die Handballer ſpielen bereits am Vormittag
gegen ihren Bezwinger im Vorſpiel, den
Turn=
verein Birkenau. Die Gäſte haben eine ſehr
gute Mannſchaft, die äußerſt ſchnell iſt. Auch
dieſes Spiel iſt von großer Bedeutung, haben
doch alle Mannſchaften, mit Ausnahme von 46
Darmſtadt und Germania Pfungſtadt, noch
Aus=
ſicht auf den zweitletzten Platz, und dies
be=
deutet Abſtig. Es wird keiner da ſein, der ohne
weiteres die Segel ſtreicht. Ein ſpannender
Kampf iſt deshalb zu erwarten, bei dem die
Viktorianer nicht vergeſſen dürfen, daß nur die
beſte Leiſtung zu einem Siege führen wird.
Frankfurts Fußball= Derby
zwi=
ſchen Eintracht und Fußballſportverein am 24.
November wird laut Urteil des DFB.=
Gaufüh=
rers im Gau Südweſt nicht wiederholt, da das
Treffen vom Schiedsrichter regulär durchgeführt
wurde und es ſich beim ſtrittigen Tor um eine
unumſtößliche Tatſachenentſcheidung des
Schieds=
richters handelt. Der vom Platz geſtellte FSV.=
Spieler Schuchardt wurde bis 23. Januar
ge=
ſperrt, der Nationalſpieler Tiefel (Eintracht)
erhielt einen Verweis.
Freitag, 27. Dezember 1935
Schiedsrichter und Plätze für die Vorſchk/
runde um den DFB.=Pokal am 5. Januar w.
den jetzt eingeteilt. Den Augsburger Kan,
zwiſchen Bayern und Südweſt auf dem Schno
ben=Platz leitet Dölker=Stuttgart, in
Chem-
wird das auf dem Polizei=Platz ſtattfinde
Treffen zwiſchen Sachſen und Brandenburg xu
Winkler=Hannover geleitet.
Der Schweizer Jaccard, der W
telläufer der Fußball=Nationalmannſchaft
Eidgenoſſen, iſt von Montreux=Sports zum s
Baſel übergetreten.
Bayerns Fußball=Gauelf für
Kampf gegen Südweſt in der DFB.=Pokal=B0
ſchlußrunde am 5. Januar in Augsburg ſtn
wie folgt: „Jakob=Regensburg; Bader=Bay=0
München, Haringer=Wacker München; „Reitzn
FC. München, Goldbrunner=Bayern Münckn.
Kitzinger I=Schweinfurt; Lehner=Augsburg, (i
berger=1. FC. Nürnberg, Marquardt=BC. Aus!
burg, Krumm, Simetsreiter (beide Bay
München).
Bayern und Branden burg haben
den 23. Februar, einen Fußball=Freundſchaß ucht nur d
kampf abgeſchloſſen, der in der Reichshauptſt=oſn der Spe
ausgetragen wird.
Im Winkerſpork
ſtanden eine Reihe großer Sprungveranſtaltr //uh-SL.
gen auf dem Programm. Am 1. Tage wurde ande, Katlsl
Hausberg bei Garmiſch=Partenkirchen geſpruu=ſüſchen un
gen. Sieger wurde hier Toni Bader vor derend heid
Einheimiſchen Haſelwandter. Außer Konkurrezun man
ſprang auch der Norweger Birger Ruud, rüliten der
ſchaffte mit 43 Metern einen neuen Schanze=. Am 2. Feſttag war die kleine Olympä= HühlA
ſchanze in Garmiſch=Partenkirchen Schauplo
eines Springens, das der Thüringer Haz/ Nie Franlſt
Mar=Oberhof gewann. Auch im Eishockeyſpo usſichten a
gab es eine Reihe von Veranſtaltungen. De Riedern
Turnier um den „Ritter v. Halt=Pokal” wund mait am
mit dem Treffen Rieſſerſee — Zehlendorf, wache Leiſt
„Weſpen” eingeleitet, das die Bayern mit 4 uen hat.
gewannen.
intracht nie
nmen ſie
Birger Ruud, der bekannte norwegiſche Sk. ſcht herum.
von 31 und 37 Metern.
Studenten=Ski=Weltmeiſterſchaften.
ſpringer, erreichte beim Weihnachts=Skiſprings” zunffurter
am Hausberg bei Garmiſch=Partenkirchen einss in die 24
neuen Schanzenrekord. Jei ſeinem letzten Sprumn
umer
kam der Norweger auf 43 Meter. Sieger d2 ſch dies
nur von deutſchen Skiſpringern
beſtrittene=
ſtand lei
Wettbewerbs wurde Toni Bader mit Sprüngs=” nn den Sch
chm gelit
icher
Kicker=
irmaſenſer
Die Akademiſchen Skiwettkämpfe aller Lär aiſe, die i
der, die gut als Weltmeiſterſchaften der Studen, / befallen
den angeſprochen werden können, werden vo unden habe
der Schweiz in Mürren durchgeführt. Zi zücken und
ſagen liegen jetzt bereits aus Deutſchland, Eng garbrücken
land, Frankreich, Oeſterreich, Japan und natür ſt einem
lich der Schweiz vor. Die Japaner werden wahrt / ſich m.
ſcheinlich mit ihrer Olympiamannſchaft ſtartem kittel
die ja zumeiſt aus Studenten beſteht.
Fripiel ei
Hans Marr=Oberhof gewann an 2
Feſttag das Weihnachts=Skiſpringen auf der kei
nen Olympiaſchanze mit der Note 217,4 unn ame I.
Sprüngen von 42 und 51 Metern vor dem Mün
chener Dietl und dem Einheimiſchen Haſel!
wanter.
Schwarzwald=Skimeiſterſchaften. Vom 2. bis‟
5. Januar 1936 werden in Neuſtadt (Schwarz= igeſ
wald) die Schwarzwald=Skimeiſterſchaften aus: SB. 98—
getragen. Aus dieſem Anlaß werden von allen! /Haſſie
Bahnhöfen des Reichsbahndirektionsbezirks 7R
Mainz Sonntagsrückfahrkarten (auck) Jahn 9
Blankokarten) nach Neuſtadt (Schwarzw.) mitze
folgender Geltungsdauer ausgegeben: zur Hins” pplis
fahrt vom Freitag, 3. Januar, 12 Uhr, biss /.0
Montag, 6. Januar; zur Rückfahrt vonm
Samstag, 4. Januar, 12 Uhr, bis Dienstag., iuh
7. Januar, 12 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rücks 19,
nem glatt
fahrt).
Iid, ſo dar
Norwegens Großſchanze eröffnet.
*g be
Die in Rena bei Hamar errichtete größtee In Dar
norwegiſche Skiſprungſchanze wurde mit einens ſt „Neu
Probeſpringen ihrer Beſtimmung übergeben— foll umd
Durch den in der Nacht niedergegangenen Schnees fund
war die Bahn ſchwer geworden, ſo daß die erd
zielten Weiten hinter den Erwartungen zurücker ſt 98
blieben. Den weiteſten Sprung zeigte Kaare?
Wahlberg mit 67,5 Metern, nachdem er
vor=
her 59,5, 62,5 und 65 Meter erreicht hatte. I73
Stil und Haltung war jedoch Sigmund!
Ruud der Beſte, der Sprünge von 56,5, 630
63 und 61,5 Metern ausführte. Alf Anderſen=ſun
kam auf 56,5, 63,5 und 63 Meter, Sverre Lisle= Pff
gaard, einer der Beſten des Nachwuchſes, aul Sſpringe
60,5, 61, 66 und 59 Meter. T. Gunderſen kam" Offe
auf 61,5, 63, 62,5 und 64 Meter.
3
Eishockenkurnier
in Garmiſch=Parkenkirchen.
SC. Rieſſerſee — Zehlendorſer Weſpel
4:2.
In Anweſenheit des Reichsſportführers von
Tſchammer und Oſten nahm am zweiten
Weihnachtsfeiertag auf dem Rieſſerſee das
Eis=
hockeyturnier um den Dr.=Ritter=von”
Halt=Wanderpreis vor 2000 Zuſchauern
ſeinen Anfang. Der deutſche Meiſter SC.
Rieſſel=
ſee konnte hier in einem harten Kampf ſich den
erſten Sieg gegen die Zehlendorfer Weſpen ml=
4:2 (1:0, 2:2, 1:0) Toren ſichern.
Im erſten Drittel konnte von Bethmann=Hol”
weg mit viel Glück für die Bayern einſendel
Ein Alleingang Dr. Strobels im zweiten
Spiel=
abſchnitt brachte den deutſchen Meiſter 2:0.!"
Führung, aber eine Kombination der beide‟
Kanadier Brand und Bedford führte zum erſten
Gegentreffer der Weſpen. Dr. Strobl ſchoß nac
einem wundervollen Durchbruch Schenks
drittes Tor für Rieſſerſee, doch bald darauf wr
Brand noch einmal für die Berliner erfolgrsich
Im letzten Drittel drängten die Gäſte ſtat
aber die Awehr der Bayern hielt ſtand. Schel”
konnte nach einer Kombination mit Lang O0"
Ergebnis ſogar noch auf 4:2 verbeſſern.
Jolles Fußball=Programm
um lehten Sonnkag 1935.
ſach der weihnachtlichen Ruhe im
Meiſter=
ſaftsbetrieb geht der Kampf um die Punkte
a letzten Sonntag des Jahres 1935 mit faſt
olen Kräften weiter. In allen ſechs ſüd= und
ſüweſtdeutſchen Fußball=Gauen mißt man den
ageſetzten Spielen große Bedeutung zu.
ge=
hien ſie doch mit ihren intereſſanten
Gegner=
ſſäften faſt ausſchließlich bereits der Rückrunde
m Der Jahres=Kehraus 1935 im ſüd= und
ſüd=
wtdeutſchen Meiſterſchafts=Fußball wird alſo
nüt nur der Anzahl, ſondern auch der
Quali=
zü der Spiele nach den bedeutungsvollen
Ab=
chuß eines Jahres bilden, das einmal in der
Gchichte des deutſchen Fußballſports als eines
ſeſtier erfolgreichſten verzeichnet ſein wird.
Von den Spielen des kommenden Sonntags
ſid beſonders die Begegnungen VfB.
Mühl=
ug—SV. Waldhof, Stuttgarter Kickers—Sp.. Karlsruhe, 1. FC. Nürnberg — Bayern
Nnchen und Eintracht Frankfurt—Union
Nie=
drad hervorzuheben. Von dieſen Spielen
an man eine weitere Klärung in den oberen
öüften der Tabellen erwarten.
Führungswechſel in Südweſt?
de Frankfurter Eintracht, die noch glänzende
lsſichten auf die Meiſterſchaft hat, empfängt
in Riederwald Union Niederrad, deren
Mann=
chft am Goldenen Sonntag eine erſchreckend
cache Leiſtung gegen Wormatia Worms
ge=
ſoen hat. Wenn die Niederräder gegen die
Eitracht nicht in einer beſſeren Form antreten,
ſomen ſie um eine neue deutliche Niederlage
uſt herum. Es iſt aber anzunehmen, daß die
funkfurter Vorſtädter, die ſich bei Spielen
ge=
die Lokalgegner Eintracht und FSV. ſchon
iner zu beſonderen Leiſtungen aufrafften,
ſch diesmal der Eintracht wieder harten
Wi=
ſeſſtand leiſten werden. Der FK. Pirmaſens
ſain den Schritt zur Tabellenführung tun, wenn
ihm gelingt, auf eigenem Platz die
Offen=
ſaher Kickers zu ſchlagen. Die Ausſichten der
Eimaſenſer ſind nicht ſchlecht, da die Kickers die
Ktſe, die ihre Mannſchaft zu Beginn der
Sai=
o befallen hat, immer noch nicht ganz
über=
wnden haben. Die beiden Neulinge FV.
Saar=
ſucken und Opel Rüſſelsheim ſtehen ſich in
Surbrücken gegenüber. Bei dieſem Spiel iſt
nt einem Erfolg der Saarbrücker zu rechnen,
1i ſich nun allmählich an den Ausfall ihres
Nttelſtürmers Conen gewöhnt und ihr
Stür=
neſpiel entſprechend eingerichtet haben.
Ule 12 Südheſſen=Vereine
im Kampf.
Im 29. Dezember ſind folgende Paarungen
lweſetzt:
SV. 98 — SV. Münſter,
Haſſia Dieburg — Landespolizei Darmſtadt,
FV. Egelsbach — Germania Pfungſtadt,
Jahn Worms — Lampertheim,
Pfiffligheim — Bobenheim,
Lorſch — Bürſtadt.
Eine reichhaltige Speiſenkarte: Der
Tabel=
iführer gaſtiert beim „Schlußlicht‟
Die=
irg, und wenn man auch gefühlsmäßig mit
inem glatten Erfolg der Hauptſtädter rechnen
vid, ſo darf man doch die Kräfte der vom
Ab=
lig bedrohten Gegner niemals unterſchätzen.
in Darmſtadt erſcheint am Böllenfalltor
2ei „Neuling” Münſter, der punktgleich im
Sll und Haben mit dem Gaſtverein rangiert.
bund genug für die „Lilien”, den Gegner nicht
uunterſchätzen und auf der Hut zu ſein. Wenn
W 98er Sturm allerdings auf normalem Bo=
A ſpielen kann, dann ſollten die Punkte in
Drmſtadt bleiben.
(Egelsbach wird vor einheimiſchen
Zu=
chuern beſtimmt nicht noch einmal eine
Nie=
deſlage einſtecken wollen, und das dürfte gegen
Aungſtadt möglich ſein. Auch in Worms
i Pfiffligheim ſollte ein Heimſieg
her=
iſpringen.
dffen ſcheint die Begegnung in Lorſch, denn
di Bürſtädter Raſenſpieler ſtehen, nach
Verluſtpunkten geſehen, recht gut da. Vielleicht
reint man ſich auch in dieſem Ried=Derby wie=
19 mit geteilten Punkten.
Die Skarkenburger
Der letzte Spielſonntag des alten Jahres
biigt in den Kreisklaſſen nochmals recht
ſinnende — ja in manchen Gruppen ſogar
ſchn vorentſcheidende Begegnungen.
Kreisklaſſe I.
Gruppe I — Nied:
Stockſtadt — Kleinhauſen; Biblis —
Bens=
ſeim; Biebesheim — Lampertheim; Groß=
Rohrheim — Hofheim; „Gernsheim
Heppenheim.
In Stockſtadt erwartet man Kleinhauſen;
di ſchon das Vorſpiel damals einen ganz
ihren Sieg der Stockſtädter brachte, kann
mn neuerdings einen ſolchen auf eignem
Patze abermals erwarten.
Der derzeitige Tabellenführer empfängt zu
Huſe Gäſte von der Bergſtraße. Es iſt zu
ewarten, daß ſich die Bensheimer nicht ſo
ohnie weiteres auspunkten laſſen, aber
trotz=
dan wird für ſie nicht beſonders viel in Biblis
zu holen ſein. Der Spielweise beider
Mann=
ſtaften nach zu urteilen, wird die Zuſchauer
e raſſiger undxpannender Kampf erwarten,
Lampertheim hat in Biebesheim anzutreten,
und wird dort auf einen Gegner ſtoßen, der
nicht gewillt iſt, auch nur die Hälfte der zu
vergebenden Punkte abzugeben. Mit einem
Sieg der Biebesheimer iſt beſtimmt zu rechnen.
Groß=Rohrheim hat am Sonntag das Glück,
Hofheim noch erſatzgeſchwächt zu erwarten.
Zwar werden ſich die Gäſte mit verzweifeltem
Mute zu wehren verſuchen, aber es ſollte bei
dem Verſuch bleiben.
Einen recht ſchweren Gang haben die
Heppenheimer nach Gernsheim zu gehen. Beide
Mannſchaften liegen noch gut im Rennen um
die Meiſterſchaft und die Gäſte müſſen auf
der Hut ſein, um dem Siegeswillen der
Gerns=
heimer nicht zu unterliegen. Für Heppenheim
würde auf jeden Fall ein Sieg dort ſehr viel
bedeuten.
Gruppe II — Darmſtadt:
Griesheim — Wixhauſen; Arheilgen —
TSG. 46; Wolfskehlen — Groß=Gerau;
Eberſtadt — Jahn 75: Merck — Alsbach.
Wixhauſen muß in Griesheim ſchon alle
Regiſter ſeines Könnens ziehen, um einer
Niederlage aus dem Wege zu gehen, denn der
Gaſtgeber hat die Punkte noch „zu brauchen”
um der Abſtiegsgefahr zu entgehen.
Immer=
hin kann es zu einem knappen Gäſteſieg langen.
Den ſchwerſten Gang geht wohl die TSG. 46
nach dem Mühlchen. Arheilgen muß beide
Punkte holen um weiter im Rennen zu bleiben.
Trotzdem die 46er der Spielſtärke des
Gaſt=
gebers nichts nachgeben, iſt dennoch ein knapper
Sieg der Arheilger zu erwarten.
Der Tabellenführer müßte eigentlich in
Wolfskehlen glatt gewinnen, ohne natürlich
den eifrigen Gaſtgeber unterſchätzen zu wollen.
Jedenfalls darf ſich Gerau in dieſem Spiel
keinen Verkuſtpunkt erlauben, ſonſt könnte es
um die Führung leicht geſchehen ſein.
Am Frankenſtein gibts für die Darmſtädter
75er wohl nichts zu holen, zumal die
Darm=
ſtädter nur eine geſchwächte Mannſchaft mit in
den Kampf bringen. Ein Sieg der Germanen
iſt demnach zu erwarten.
Die beiden Neulinge treffen ſich an der
Maulbeerallee, und hier wird der Beſſere —
es ſind ohne Zweifel die Platzbeſitzer — den
Alsbachern eine klare Niederlage mit nach
Hauſe geben. Alles andere wäre eine
Ueber=
raſchung!
Gruppe III — Odenwald:
Michelſtadt — Roßdorf; Babenhauſen —
Lengfeld; Groß=Umſtadt — Beerfelden;
Groß=Zimmern — Ober=Ramſtadt: Erbach
ſpielfrei.
Auf dem Michelſtädter Stadion hat
Roß=
dorf anzutreten, und nach dem ſchlechten
Ab=
ſchneiden im letzten Heimſpiel, werden die
Michelſtädter beſtimmt diesmal vorſichtiger
ſein, um nicht abermals eine Ueberraſchung zu
erleben. Unter dieſen Umſtänden wird alſo für
die Gäſte nicht viel zu erwarten ſein.
Die Lengfelder, die ſich immer mehr in den
Vordergrund drängen, werden in Babenhauſen
wiederum den Verſuch anſtrengen, ihren
Sieges=
zug fortzuſetzen. Ob es aber diesmal wieder
gelingt, bleibt abzuwarten, denn Babenhauſen
will zu Hauſe geſchlagen ſein.
Beerfelden, das in verſchiedenen Spielen
recht unglücklich kämpfte, fährt als Gaſt nach
Groß=Umſtadt, und es kann leicht ſein, daß die
Mannſchaft abermals ausgepunktet wird, denn
die Umſtädter rechnen allgemein auf die Punkte
aus den Heimſpielen.
Der Tabellenführer ſteht in Groß=Zimmern
abermals vor keiner leichten Aufgabe, denn
auch hier wird man verſuchen ihm ein Bein
zu ſtellen. Trotzdem glauben wir, daß es den
Blauen gelingt, auch dieſe Hürde zu nehmen.
Kreisklaſſe II.
Die Gruppe 3 — Darmſtadt meldet
den Beginn ihrer Rückrunde für den
12. Januar 1936 an, aber es iſt zu
er=
warten, daß bis zu dieſem Termin noch das
eine oder andere rückſtändige Spiel angeſetzt
wird. Solche für den 29. Dezember ſind bis
heute noch nicht bekannt.
Gruppe 5 — Odenwald:
Die Rückrunde beginnt!
Georgenhauſen — Ober=Klingen; Rimhorn
— Heubach; König — Sandbach; Kleeſtadt —
Spachbrücken; Neuſtadt — Ueberau; Lützel=
Wie=
belsbach — Klein=Zimmern.
Nach der Papierform müßte Oberklingen in
Georgenhauſen, wenn auch nur knapp, ſo aber
doch gewinnen. Aber es kann auch leicht anders
kommen. — In Rimhorn gibts für die
Heu=
bacher Gäſte nicht ſonderlich viel zu holen,
zu=
mal man dort noch höhere Ziele verfolgt, aber
trotzdem leicht wird dem Gaſtgeber der Sieg
nicht werden. — Sandbach wird in König wohl
auf harten Widerſtand ſtoßen, müßte aber
den=
noch dort gewinnen können. — Auch in
Klee=
ſtadt, wo Spachbrücken zu Gaſt iſt, kann man
mit einem knappen Sieg der Gäſte rechnen. —
Ein ſchweres Hindernis hat der Tabellenführer
in Neuſtadt zu nehmen, was ihm jedoch mit
gan=
zem Einſatz gelingen ſollte. — Das Spiel in
Wiebelsbach dürfte eine klare Sache für den
Gaſtgeber ſein, alles andere wäre eine
Ueber=
raſchung.
Und weiter
Hockey.
Indiſche Hockeyſpieler, und zwar eine
Mann=
ſchaft von in England ſtudierenden Indern,
trägt zum Jahreswechſel einige Spiele gegen
gute deutſche Mannſchaften aus. Am Samstag,
28. Dezember, kämpfen die Gäſte in Hamburg,
wo ſie auf einen ſtarken Gegner treffen werden.
In Süddeutſchland iſt die Zahl der üblichen
Freundſchaftsſpiele infolge der ſtarken
Winter=
ſport=Konkurrenz ſehr beſchränkt.
Boxen.
Lediglich in Zürich finden am Wochenende
Boxkämpfe ſtatt. Aus dem geplanten Start des
Bonners Adolf Heuſer iſt nichts geworden, ſo
daß Ambroz=Tſchechoſlowakei und Livan=Italien
den Hauptkampf beſtreiten werden.
Radſport.
Auch im Radſport, der ſonſt einen
weſent=
lichen Beſtandteil des Wochenend=
Sportpro=
gramms bildet, iſt diesmal nicht allzuviel los.
Von deutſchen Bahnen veranſtaltet lediglich
Münſter am Sonntag; der ausländiſche Sport
iſt auf die üblichen Pariſer Winterbahn=Rennen
beſchränkt.
Winterſport.
Die Schneefälle der letzten Tage haben in
allen deutſchen Winterſportgebieten beſte
Sport=
möglichkeiten geſchaffen, die denn auch nach
Kräften zu Wettbewerben aller Art
ausgewer=
tet werden. Ski=Konkurrenzen gibt es
beiſpiels=
weiſe in Schonach (Schwarzwald) und in
Ober=
ammergau; Braunlage, Hahnenklee und Schierke
führen Winterſportwochen durch, bei denen alle
einſchlägigen Sportarten zu ihrem Recht
kom=
men. Eishockey iſt dank der neuen Kunſtbahnen
in Deutſchland jetzt ja auch nicht mehr unbedingt
auf das Zufrieren der bayeriſchen und
oſtpreu=
ßiſchen Seen angewieſen. In Garmiſch iſt das
Olympia=Eisſtadion Schauplatz eines
internatio=
nalen „Ritter=v.=Halt=Turniers” in Düſſeldorf
kämpft eine norddeutſche Auswahl=Mannſchaft
gegen den ſtarken Londoner Queens Club. In
Bayern finden außerdem Spiele um die
Eis=
hockey=Gaumeiſterſchaft ſtatt, während am
be=
kannten und traditionsreichen Spengler=Pokal=
Wettbewerb in Davos diesmal deutſche
Mann=
ſchaften nicht teilnehmen.
Verſchiedenes.
In Gelſenkirchen werden am Wochenende die
Deutſchen Meiſterſchaften im Tiſchtennis
durch=
geführt, zu denen alle Spieler und Spielerinnen
gemeldet haben, die irgend zur Spitzenklaſſe
ge=
hören. Es iſt alſo mit intereſſanten Kämpfen
zu rechnen.
Im Lager der Boxer
Pürſch — Hein Domgörgen
unentſchieden.
Im Mittelpunkt der Weihnachtsboxkämpfe in
der ausverkauften Hamburger „Flora” ſtand
die Begegnung zwiſchen Altmeiſter Hein
Dom=
görgen und einem unſerer beſten
Halbſchwer=
gewichtler der Nachwuchsklaſſe. Willi Pürſch=
Berlin. Der Berliner, der vor einigen
Mona=
ten durch Aufgabe entſcheidend verlor, kam auch
diesmal trotz eines Gewichtsvorteils von zehn
Pfund nicht über ein Unentſchieden hinaus; zu
Beginn des Kampfs hatte er ſogar einige bange
Augenblicke zu überſtehen, als ihn Domgörgen
zweimal links abfing. Später ging Pürſch zum
Angriff über und holte nach und nach den
Vor=
ſprung ſeines Gegners auf. — Einen verbiſſenen
Kampf lieferten ſich Müller=Gera und von der
Reydt=Krefeld, den Müller nur ganz knapp
nach Punkten gewann. Cunow= Hamburg
ſchlug, obwohl er nicht ganz auf dem Poſten
war, den Kölner Engles ſicher nach Punkten,
und mit dem gleichen Ergebnis war Maier
Singen dank ſeiner beſſeren Technik über Nico
Droog=Krefeld erfolgreich.
Kurt Rappſilber, der Deutſche Meiſter
im Bantamgewicht, wird an den Berliner
Olym=
pia=Prüfungskämpfen am 13. Januar nicht
teilnehmen, da er ſich kürzlich einer Operation
unterziehen mußte und erſt zu Ende Januar
wieder mit dem Training beginnen kann.
Im Radſpork
gab es eine Reihe von Bahnveranſtaltungen,
die vornehmlich am 2. Feiertag ſtattfanden. In
der Dortmunder Weſtfalenhalle gab es Dauer=
und Fliegerrennen. In den Dauerrennen
ge=
wann der Franzoſe Paillard ein Zeitfahren, in
die beiden 20=Kilometer=Läufe teilten ſich
Loh=
mann und der Franzoſe Lacquehay. In Baſel
gingen die alten Rivalen Richter und Scherens
in einem Fliegerkampf an den Start. Beide
wurden aber in einen Sturz verwickelt, wo=
durch der Schweizer Dinkelkamp zum Stege
kam. In der Berliner Deutſchlandhalle gab es
zwei Dauerrennen. Den „Großen
Weihnachts=
preis” gewann der Franzoſe Lemoine, im „
klei=
nen” Preis ſiegte der Dresdener Schindler. Bei
den Fliegern war Weltmeiſter Merkens nicht
zu ſchlagen.
Der Deutſche Radfahrer=Verband
hat jetzt die Olympia=Kernmannſchaften der
Bahn= und Straßenfahrer zuſammengeſtellt. Die
Mannſchaft der Bahnfahrer beſteht aus 17, die
der Straßenfahrer aus 13 Fahrern. Die beiden
Mannſchaften werden ſich am 5. Januar in der
Dortmunder Weſtfalenhalle treffen.
Einen deutſchen Radſieg gab es bei den
Weih=
nachtsrennen in Charleroi durch die
Straßen=
fahrer Roth/Kolvenbach, die ein
Verfolgungs=
rennen gegen die Belgier Smets/Haegelſtens
gewannen. Im Mannſchaftsrennen belegten die
Deutſchen den vierten Platz.
Das Pariſer Weihnachtsſchwimmen, das
all=
jährlich in der Seine zwiſchen der Concorde=
und Alexanderbrücke ausgetragen wird, gewann
in dieſem Jahre der bekannte franzöſ.
Rekord=
ſchwimmer Cartonnet in 2:23,4 Minuten vor
ſeinen Landsleuten Maloubier und Charpentier.
Ausſcheidungsſchießen zum Skädte=
kampf.
Verſchiedene Anfragen veranbaſſen uns,
nochmals auf das Ausſcheidungsſchießen für
Städtekampf Frankfurt — Darmſtadt
hinzu=
weiſen. Den am Sonntag, 29. Dez.,
verhinder=
ten Kameraden wird Gelegenheit geboten, ſchon
am Samstag nachmittag ab 2 Uhr ihre erſte
Serie zu ſchießen. Am Sonntag, 29. Dez.,
kann ab 9 Uhr vorm. geſchoſſen werden. Die
Reihenfolge geht nach der Anmeldung. Bis
zur Leiſtung der Schußſerie iſt den Kameraden
Gelegenheit geboten, ſich im gut geheizten
Vereinszimmer des SSK. Windmühle
auf=
zuhalten, woſelbſt auch die Anmeldung erfolgt.
Den Mitgliedern des SSK. Windmühle
wird zur Pflicht, ſich an dieſem Tage reſtlos
zur Verfügung zu ſtellen. Nach Schluß des
Ausſcheidungsſchießen findet im Vereinszimmer
die Siegerehrung des
Vereinsmeiſterſchafts=
ſchießens ſtatt, wozu auch die Familien
herz=
lichſt eingeladen ſind.
Darmſtädker Schwimmklub Jung=
Deutſchland.
Wir geben unſeren Mitgliedern hiermit
be=
kannt, daß heute Freitag abend um 19.30 Uhr,
der letzte Schwimmabend in dieſem Jahre
durch=
geführt wird, und zwar, für alle Abteilungen
gemeinſam (Männer=, Frauen=, Ruder= und
Jugendabteilung).
Berdienke Anerkennung.
Die Goldene Ehrennadel der DSB. für
Heinz Lindner=Darmſtadt.
Der Reichsleiter des Fachamtes
Leicht=
athletik (DSB.), Dr. Karl Ritter von Halt,
hat dem Gaujugendwart und Fachamtsleiter
des Kreiſes Starkenburg, Heinz Lindner=
Darmſtadt, die große Goldene Ehrennadel der
DSB. „mit dem Ausdruck des Dankes für
ſeine bisherige Arbeit und treue Gefolgſchaft”
überreicht.
Oberlt. v. Both, der in dieſem Jahre ſchon
zum dritten Male hintereinander das
Champio=
nat der Amateur=Rennreiter errang, erhielt
vom Oberbefehlshaber des Heeres, General der
Artillerie Frhr. v. Fritſch, eine Anerkennung
für ſeine großartigen Erfolge im Sattel, welche
folgenden Wortlaut hat:
Joſef Straßberger, der deutſche
Schwer=
gewichts=Exmeiſter im Gewichtheben, ſtellte bei
einer Veranſtaltung in München einen neuen
Weltrekord im beidarmigen
Drük=
ken mit 271 Pfund auf. Bisheriger
Rekordhalter war Manger=Freiſing mit 267
Pfund.
Ob es ihnen gelingt?
Dieſe Sportmädel haben in der Uebungspauſe einen luſtigen Puſte=Wettkampf veranſtaltet und
verſuchen, den Handball wegzublaſen,
(Schirner=M.)
Nr. 354
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 27. Dezember 1935
Landespolizei ſammelt Punkte.
Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt — SV.
Wies=
baden (26.) 9:1; Ingobertia St. Ingbert —
TSV. Herrnsheim (26.) ausgefallen.
Städteſpiele: Leipzig — Halle 8:3 (5:1);
Stet=
tin — Kolberg 2:1.
Die Tabelle nach dem 26. Dezember:
Landespolizei Darmſtadt 8
83:42 14:2
70:42 13:3
TSV. Herrnsheim
66:60 11:7
St. Ingbert
70:72 8:12
Turnverein Haßloy
48:51
SV. 98 Darmſtadt
7:7
33:40 7:9
Sportverein Wiesbaden
41:50 6:10
FSV. Frankfurt
35:84 0:16
V.f. R. Kaiſerslautern
Mit dieſem Spiel konnte der
Meiſterſchafts=
anwärter zwei weitere Pluspunkte für ſich
buchen. Die „Grünen” haben nun auch dieſe
Klippe in beſtechender Weiſe hinter ſich gelaſſen
und ohne Zweifel einen großen Schritt nach
vorne gedan.
Der nächſte Sonntag wird wohl eine
Klä=
rung in der Tabelle bringen. Tv.
Herrns=
heim tritt an dieſem Tage auf dem
Landes=
polizeiſtadion an. Mit dem Ausgang dieſes
Treffens dürfte wohl eine gewiſſe
Vorentſchei=
dung fallen.
Obwohl die Landespoliziſten geſtern ohne
Sommer antraten, der infolge eines Todesfalles
verhindert war, ſtand der Sieg nie in Frage.
Schon der Halbzeitſtand ſpiegelt die
Ueberlegen=
heit der Poliziſten wider.
Die Kurſtädter waren gegen ſonſt nicht
wieder zu erkennen. Sie konnten froh ſein, mit
dieſer glimpflichen Abreibung davongekommen
zu ſein. Obwohl der aufgeweichte Platz der
Flüſſigkeit des Spieles großen Abbruch tat,
konnte man im großen und ganzen mit dem
Ge=
botenen zufrieden ſein. Die Wiesbadener
Mann=
ſchaft, die durchweg aus großen, kräftigen
Ge=
ſtalten beſtand, konnte einfach mit dem Boden
nicht fertig werden. Die kleineren Stürmer der
Polizei dagegen konnten ſich eher mit dieſen
Widerwärtigkeiten abfinden. Trotzdem aber kam
es zu zahlreichen Rutſchpartien, die die etwa
300 erſchienenen Zuſchauer außerordentlich
be=
luſtigten.
Die Platzelf hatte ihren erfolgreichſten
Spieler in Stühlinger, der drei pfundige Tore
auf ſein Konto brachte. Auch Huber, der für
Sommer ſpielte, konnte ſehr gut gefallen; er
ſchoß zwei Tore. Die reſtlichen Tore erzielten
Leonhard, Stahlecker, Spalt und Daſcher.
Leon=
hards Torwürfe müſſen noch genauer werden.
Die übrigen Mannſchaften waren, wie immer,
in ſehr guter Verfaſſung. Keimig konnte den
kurz vor Schluß fallenden Ehrentreffer nicht
ver=
hindern.
Sp. V. Wiesbaden war in dieſer
gezeig=
ten Form nicht die Mannſchaft, um die Polizei
abzuſtoppen. Wie ſchon erwähnt, hatten die
Wiesbadener große Mühe, die Tücken des Platzes
zu überwinden. Dieſem Umſtand mag es auch
zuzuſchreiben ſein, daß die Kurſtädter nicht an
ihre ſonſtige Form anknüpften. Die Mannſchaft
als Einheit betrachtet, ſtellt eine ſympathiſche
Elf dar, die zu verlieren weiß. Spielkulturell
betrachtet zeigt die Mannſchaft manchmal ganz
gute Anſätze; aber bis zur Vollendung iſt es
ein weiter Weg. Bormann, ſonſt der
gefährlich=
ſten einer, konnte ſich auch nicht mit dem Boden
abfinden.
Als Schiedsrichter Schauermann=Frankfurt
zum Spiel pfiff, traten
die Gegner
in folgenden Aufſtellungen an:
Landespolizei: Keimig, Pfeiffer, Blank, Stahl,
Daſcher, Unmacht, Huber, Stahlecker,
Leon=
hard, Spalt und Stühlinger.
SV. Wiesbaden: Mund, Haußer, Mandel,
Kol=
berg, Krämer 1, Bader, Endres, Krämer 2,
Karn, Bormann und Bimberg.
Im Spiegel der Tore:
Lpol. hat Anwurf und diktiert von der erſten
Minute an das Spiel. Wiesbaden kommt nur
ſchwer ins Spiel und hat große Mühe, Erfolge
zu verhindern. In der 4. Min. aber raſſelt es
zum erſtenmal im Netz. Huber war der Schütze.
Auf der Gegenſeite ziſcht ein Strafwurf knapp
am Netz vorbei. Im Gegenzug knallt Spalt einen
Strafwurf zwiſchen die Pfoſten, es iſt aber kein
Zähler, da Spalt nicht ſtehen blieb. Leonhard
ſchießt jedoch als Schlußpunkt eines wunderbaren
Angriffes das zweite Tor. Auch Pfeiffer taucht
manchmal im Sturm auf, um ſich im
Torewer=
fen zu üben. Er hat aber kein Glück. Die „
Grü=
nen” ſind meiſtens im Beſitze des Balles, aber
es wollen keine Tore fallen. Endlich, es mögen
ſchon über 20 Minuten geſpielt ſein, klingelt es
wieder im Wiesbadener Kaſten. Stühlinger hat
mit hartem Wurf das 3. Tor erzielt. Gleich
darauf hinterläßt ein ſtrammer Spalt=Schuß an
der Torlatte einen häßlichen Fleck. Stühlinger
trifft dann bis zur 27. Minute noch zweimal ins
Schwarze, ſo, daß es nun 5:0 ſteht. Dann kurz
vor Halbzeit noch ein flacher Wurf Hubers, und
das 6. Tor iſt fertig.
Gleich nach dem Wechſel hat es den Anſchein,
als ob Wiesbaden haushoch verlieren würde;
leider aber traf dies nicht zu. Obwohl die
Poli=
ziſten den Gegner völlig einſchnürten, konnten
ſie nicht mehr als 3 Tore erzielen. Die
Wies=
badener hatten ihre Verteidigung verſtärkt, um
einer allzu hohen Niederlage zu entgehen. Der
Neid muß es ihnen geſtehen, daß ſie dieſe Art
des Spielens recht gut verſtanden. In dieſem
Spielabſchnitt merkte man doch das Fehlen
Som=
mers. Trotzdem aber wurde noch dreimal eine
Lücke in der dichten Abwehrreihe des Gegners
gefunden. Einmal war es Stahlecker, der kurz
nach der erſten Halbzeit das 7. Tor warf, ein
andermal war es Spalt, der einen abgegebenen
Strafwurf zum 8. Tor verwandelte, und in der
50. Minute jagte Daſcher den Ball zum 9. und
letzten Male ins gegneriſche Netz. Bei dieſem
Stand kommt Wiesbaden, in der 53. Minute
zum Ehrentor. Bormann war der glückliche
Schütze geweſen. Die reſtlichen Minuten
ver=
rinnen, ohne daß ſich etwas Nennenswertes
er=
eignet. Mit dem Schlußpfiff ſind beide
Mann=
ſchaften froh, nunmehr den Moorbädern, die ſie
unfreiwillig nehmen mußten, den Rücken kehren
zu können.
Der Schiedsrichter hatte bei der anſtändigen
Spielweiſe kein ſchweres Amt. Mit ſeinen
Re=
gelauslegungen konnte man ſehr zufrieden ſein.
Hü.
Am kommenden Sonntag ſteigt nun auf dem
Exert die Vorentſcheidung: Landespolizei
emp=
fängt den Tabellenzweiten TV. Herrnsheim,
der nur einen Punkt hinter den Darmſtädtern
liegt, und in deſſen Reihen die bekannten
reprä=
ſentativen Spieler Embach I und Worms ſtehen.
Polizei wird ſich alſo auf einen Großkampf
ge=
faßt machen müſſen. Geht ſie als Sieger hervor,
dann iſt ihr die Gaumeiſterſchaft wohl ſchon
ſicher.
Auf die übrigen Kämpfe: Haßloch—SV. 87,
FSV. Frankfurt — VfR. Kaiſerslautern,
Wies=
baden — St. Ingbert, haben wir in der
Vor=
ſchau (vgl. Weihnachtsnummer) bereits
hinge=
wieſen.
im Neis Hartenoutg.
Bezirksklaſſe.
Staffel 5: Lorſch — TV. Pfungſtadt, 46
Darm=
ſtadt — Nieder=Liebersbach, Germ.
Pfung=
ſtadt — Bickenbach, Viktoria Griesheim —
Birkenau.
Staffel 6: Worfelden — TV. Arheilgen,
Mör=
felden — Merck, Braunshardt — 04
Ar=
heilgen.
Staffel 7: Reinheim — Gr.=Zimmern, Momart
— König, Groß=Umſtadt — Nieder=Klingen.
Vor wichtigen Entſcheidungen.
46 Darmſtadt nimmt beſtimmt die
Gelegen=
heit wahr, Nieder=Liebersbach zweiſtellig zu
überfahren, um vor Germania Pfungſtadt in
der Tabelle zu rangieren. Allerdings muß
be=
merkt werden, daß das Torverhältnis nicht
ent=
ſcheidet, ſondern ein Enrſcheidungsſpiel bei
Punktgleichheit den Meiſter ermittelt.
Bicken=
bach wird ſich in Pfungſtadt verzweifelt zur
Wehr ſetzen, um wenigſten einen Punkt
holen. Germania kann aber dieſen nicht
büßen. Ein ſtrammes Spiel iſt daher zu erw
ten. — Lorſch gegen TV. Pfungſtadt iſt
kitzelige Sache. Die Platzelf hat eine Kriſe üll
wunden, und die Gäſte ſind ebenfalls in Fo
ſo daß der Ausgang ungewiß iſt. Viktoria Gr
heim hat eine Schlappe wettzumachen. So o
weiteres wird ſich Birkenau aber nicht un
kriegen laſſen, da die Leiſtungen vom letz
Sonntag gegen 46 Darmſtadt ſehr beacht
waren.
Drüben an der Arheilger Kante u
gereiſt. 04 Arheilgen nach Braunshardt
letzten Spiele, und wir können uns denken,
die Gäſte zur letzten Chance die erdenklich
Mühe walten laſſen. Der Turnverein beſt
einen langjährigen Bekannten, nämlich W
felden. Im Elſee hieß es 2:3. Jetzt umgekel
wäre es keine Ueberraſchung. Merck reiſt ebe „u
falls und weiß, daß es in Mörfelden um
größte Gelegenheit zur Erhaltung der Bezirß wo ihr
klaſſe geht.
Im Odenwald richtet ſich aller Blick n
Reinheim, wo die Meiſterfrage geklärt werd
kann, falls der Platzelf ein Sieg nicht glüd
Momarts Chancen ſchätzen wir höher ein
die von König. Gewinnt auch Groß=Umſto
gegen Nieder=Klingen, dann ſteht König
dem vorletzten Platz.
Jahres=Rückſchau mit „Motor und Sport”
Wenn ein Jahr zu Ende geht, iſt es an
Zeit, beſinnliche Rückſchau zu halten auf
was war, und den Blick zu richten auf de
was kommen kann und kommen wird
Auf motortechniſchem und mororſportlicket
Geviete ſind ſolche Betrachtungen beſonde
intereſſant, weil der (edanke der Alotoriſierug
und des Kraftfahrſportes heute ſchon beinm
um der
das ganze deutſche Volk erfaßt hat.
Im letzten Heft des alten Jahres ſchrei
der Hauptſchriftleiter von „Motor und SpON durien
einen Leitartikel „Man blickt zurück und b) unntlich
wärts”, in dem er u. a. auch wichtige Konſtry nach de
tionsforderungen, an die deutſche Kraftfahrzeu Feſt geke
induſtrie ſtellt. Die Entwicklung darf ni nz zu
ſtehen bleiben, immer müſſen Kräfte am Wei Nachfrei
ſein, die ſie vorwärtstreiben. — Der aus
gelaſſenen Silveſterſtimmung wird Raum A anch das
geben, und ſo nehmen die Leſer teil an
Silveſter=Benzinbowle des Auto=Clubs „Reh
auf”, die toll beginnt und infernaliſch end)
Eine Reihe von Illuſtrationen vermittelt eirw
Eindruck von den Dingen, die da geſchehen, 4 0ſſc
Die techniſchen Tabellen werden fortgeſetzt
beachtenswert iſt auch die techniſche Plaude) ſhlägen.
über das Leiſtungsgewicht. Intereſſe fin ? Polizeidit
wohl die Veröfſentlichung über den beſ: as 75
Vorſchlag, wie man diſziplinloſe Radfahrer ad Kilogran
ſicherſten zur Ordnung erziehen kann. A9 Die
einer rieſigen Anzahl von Zuſchriften wur/ Feuert
dieſer Vorſchlag mit dem angekündigten Preſſ legenen,
von 100 RM. ausgezeichnet.
*Die Rennbahn.
Rikker
zu Pferde und auf Pferdeſtärken.
Wenn einer früher von der Rennbahn ſprach, dachte er an
graue Zylinder, Feldſtecher, Vorſtarter, Florentinerhüte und
vielleicht auch an Pferde. Es war der Turf, der grün und weit
wie ein engliſcher Parkraſen die Herzen erregte, der Totaliſator
und die hochſchnellende Startmaſchine. Wenn die Glocke
bim=
melte und die bunten Jockeys, über ihre raſſigen Pferde gebückt,
über die Hecken und Gräben jagten, verſtummte das Gemurmel
der Tauſende auf den Tribünen, und nur dumpfe Pferdehufe auf
nachgiebigem Grasboden ſangen eine monotone, eindringliche
Melodie, von der ſo viel abhing. Hundert Sieg auf „Cäſar” und
fünfzig Platz auf „Shocking boy” — wie oft wurde ein Schickſal
von den nichtsahnenden ſchonen Tieren beſiegelt. Ganze Vermögen
wurden verwettet, Häuſer und feſte Aktien, glückliche Ehen gingen
zugrunde, und mancher Revolverknall und manche Auswanderung
nach USA. beſiegelten den Irrtum, auf dem Turf ein reicher
Mann werden zu können.
Es hat ſich vieles geändert. Krieg, Inflation und
Wirt=
ſchaftskriſe reduzierten die Vermögen und zogen dem Leichtſinn
gewaltige Hemmſchuhe über. Die Gilde der Berufswetter
ſchrumpfte zuſammen, und die die ſo nur zum „Spaß” wetteten,
riskierten nicht mehr viel. Aber immer noch galoppieren Pferde
um die Bahn, das Derby in Hamburg=Horn lockt nach wie vor
Tauſende an und wird ſtets ein geſellſchaftliches Ereignis
blei=
ben. Jedoch hat ſich das Bild verſchoben und der Turf ſeine
frü=
here einzigartige Anziehungskraft eingebüßt. Die federleichten
hageren Jockeys wurden von ledernen zähen Rennfahrern
ver=
drängt, den Pferden folgten donnernde Maſchinen, dem grünen,
heiteren Turf eine graue, aſphaltierte Bahn. Es roch nicht mehr
nach Chypre, Uralt=Lavendel, tauigem Raſen und ſchweißigen,
nervöſen Huntern, ſondern ſtank nach verbranntem Rizinusöl,
naſſem Leder und Benzin. Dieſe Entwicklung, dieſer Übergang war
nicht aufzuhalten, und die Zeit verlangte ohne Rückſicht auf
Tra=
dition ihre Rechte.
Wenn einer heute von der Rennbahn ſpricht, ſo denkt er an
Gashebel, Kompreſſoren, Rekorde und Stundenmittel. Was
frü=
her ein Stall Oppenheim war, iſt heute Mercedes=Benz. Otto
Schmidts Bedeutung iſt noch groß, aber die Caracciolas größer.
Ob zu Recht oder zu Unrecht iſt imponderabel und nicht zu
beant=
worten. Man kennt das Drum und Dran, die Wirkung — ſo ſei
denn dieſe herausgegriffen.
Die Mikrophone und Sportzeitungen haben die Autorennen
bekannt gemacht. Die „Singende Sage” iſt zu einem feſten
Be=
griff geworden, volkstümlicher als das Muſikinſtrument, von dem
die Bezeichnung ſtammt. Jeder weiß, daß der ſingende, helle Ton
des neuen Mercedes=Kompreſſors gemeint iſt, jeder kennt das
brummige Heulen des P=Wagens, man weiß von der
Fuchs=
röhre”, vom Adenauer Forſt, von der Nordſchleife. Die Nürburg
iſt zum Schauplatz grandioſer Spiele mit Leben und Tod
gewor=
den, hier wirkt ein eigenes, ausgeprägtes Geſchlecht. Nerven wie
Seile? Nein, wie Eiſentaue wie Stahlröhren — wenn ſich die
Startflagge ſenkt, nimmt die Rennbahn, Fahrer, Hunderttauſende
von Zuſchauern und Rundfunkhörern gefangen, verzaubert ſie zu
vibrierenden Teilen heulender Maſchinen, erzeugt heroiſche Taten
am Steuer und tief ſchmerzende Wunſchträume der
motorbeſeſſe=
nen Jugend. Stoppuhren werden zu Verkündern unglaublicher
Geſchwindigkeiten, hell ſingen die Pneus über die Bahn, man
brüllt und feuert an. Zehntelſekunden werden zum Schickſal. Es
iſt eine gigantiſche, wunderliche Welt, erregend und packend
ein=
malig, unfaßlich. Man könnte von einem Mythos der Maſchinen
ſchreiben, von Sturz und Untergang, von Glück und Sieg und
Befreiung Es iſt ein altes Lied der Welt, das auf der Avus,
auf dem Nürburgring geſungen wird, ein Song von
Todesverach=
tung und Freude an der Gefahr. Ich ſah Auguſt Weiß in
Frank=
furt durch die Luft ſauſen und in einen Staketenzaun raſen, wo
er verblutete; ich war dabei, als der Münchener Gſchwilm nach
ſeinem Sieg beim Eibſeerennen auf einen feſtgefrorenen
Lan=
dungspfahl rannte und das Genick brach — und vor uns
mar=
ſchiert eine lange, lange Reihe lederner ſtummer Geſtalten,
Renn=
fahrer, die heroiſch kämpften und ſtarben. von Morgen, jung und
ſtählern. Keller, alt und zäh. Gringolf. Leiſter, Hannewald Es
iſt eine endloſe, erſchütternde Liſte gefallener Ritter der Motoren.
Skeptiker und Sicherheitsfanatiker mögen fragen: „Wozu?‟
Ja, wozu? Sollte es ein Phantom ſein dem die Menſchen am
Steuer und an der Lenkſtange nachjagen? Aber dann iſt unſere
ganze moderne ſportliche Zeit ein Phantom und entbehrt der
Wirklichkeit‟. Dies darf und kann man jedoch nicht annehmen;
Begriffe wie Heldentum, letzter Einſatz, Drang nach Sieg und
Be=
freiung ſind heilig und unantaſtbar. Und ſo können wir uns
ein=
geſtehen, daß ſich im Grunde an den „Werten” nichts geändert hat
und ſomit auch unſere Zeit ihre Berechtigung erhält. Die
For=
men werden anders, der Inhalt, der Kampf und das Spiel ſind
geblieben. Auf dem Turf ſtürzten die Jockeys vielleicht zu Tode,
auf der Auto= und Motorradrennbahn droht den Fahrern das
gleiche. Gewiß, der Einſatz, die Gefahren ſind größer geworden,
aber auch der ſeeliſche Gewinn. Zieht man eine Bilanz und bucht
Gewinn= und Verluſtkonto, ſo ſtellt ſich heraus, daß im Prinzip
alles gleich blieb. So mag es wohl ſein: inhaltlich hat ſich nichts
geändert.
Das Rennbahnfieber greift langſam um ſich Der graue
Aſphalt lockt immer mehr Menſchen an, immer mehr Tauſende
hören auf der Nürburg, auf der Avus den Geſang der Motoren.
Autorennen ſind ſchon heute gleichſam zu einer nationalen Frage
geworden, das Volk zittert und ſauſt in Gedanken mit den
Fah=
rern über die Rundſtrecke. Es weint die Tränen mit, die von
Brauchitſch nach dem knapp entgangenen Sieg vergießt, es flucht
mit „Karratſch”, wenn ſein Wagen ſauer wird, es freut ſich
jubelnd mit Hans Stuck, wenn er dreckverſchmiert als Sieger durch
das Ziel raſt. So wird die Rennbahn zum Symbol und faſt ſchon
zum Lebensnerv einer ganzen Nation.
Jan Herchenröder.
kehrte aber vor drei Jahren mit ſeinen Eltern wieder nach Am
rika zurück. Als gewandter und erfolgreicher Skiſpringer wid
er als Vertreter ſeines Landes an der Winter=Olympiade ia)e0 en
nur
teilnehmen, wobei ihm ſeine Kenntnis der Garmiſcher
Verhä=
niſſe zuſtatten kommen wird.
Die deutſche Heeres=Skipakrouille.
Zurzeit obliegt die deutſche Patrouille, die zur Beſtreitung
des 25=Kilometer=Patrouillenlaufes anläßlich der Olympiſchen
Winterſpiele in Garmiſch=Partenkirchen auserſehen iſt, einem
gründlichen Training in Oberſtaufen. In dem Norweger Lingſom
hat ſie einen Lehrmeiſter, wie ſie ihn ſich beſſer kaum wünſchen
könnte.
Gegenwärtig ſind es noch 15 Teilnehmer, aus denen ſich die
endgültige deutſche Vertretung von einem Offizier, einem
Unter=
offizier und zwei Mann formen ſoll. Alle ſind ſie natürlich von
dem gleichen Ehrgeiz beſeelt, von dem Verlangen, gegen die ſtarke
Streitmacht des Auslandes die heimiſchen Farben auf dem Boden
olympiſcher Wettkämpfe tragen zu dürfen. Die Wahl des
Pa=
trouillenführers liegt zwiſchen Oberlt. Bader und Fähnrich
Leupold, einem unſerer tüchtigſten Aktiven. Wer als
Unter=
offizier in die Mannſchaft des Reichsheeres kommt, wird zwiſchen
den Oberjägern Hieble, Merz, Holzner. Seeweg und
Gſchwendt=
ner entſchieden. Die beiden weiteren Mitglieder der deutſchen
Vertretung werden unter den Gefreiten Eisgruber, Lochbichler,
Höhne, Wörndle, Kirchmann, Heinle, Prinzing und Datzmann
ausgewählt.
Nicht nur den Laufübungen wird bei dem Training ein
brei=
ter Raum gewidmet, es gilt, die Mannſchaft auch im Schießen
gleichmäßig gut auszubilden. Nach den Beſtimmungen des
Wett=
kampfes iſt verboten, daß nun der beſte der drei Schützen (der
Patrouillenführer ſchießt nicht mit) die in der Schießübung
vor=
geſehenen drei Ballons wegputzt. Jeder Schütze muß ſeinen Ballon
mit den zur Verfügung ſtehenden fünf Schuß auf 150 Meter
Ent=
fernung ſelbſt treffen. Bei der vorbildlich aufgebauten und
durch=
geführten Vorbereitungsarbeit darf man damit rechnen daß
Deutſchlands Militär=Skivatrouille in Garmiſch=Partenkirchen in
jeder Beziehung ihren Mann ſtehen wird.
Neue ſchwediſche Ski=Hoffnung.
Einige ſchwediſche Skiläufer und =Springer ſind zurzeit zum
Olympiatraining in Särna verſammelt. Zu ihnen geſellten ſich
auch einige dort beheimatete Läufer, von denen Lars Back durch
geradezu verblüffende Leiſtungen im Langlauf auffiel. In einem
18=Kilometer=Lauf war er allen ſeinen Mitbewerbern weit
über=
legen und man hofft, ihn bis zum Olympia als Hauptwaffe für
den 50=Kilometer=Lauf herausbringen zu können.
Der erſte Olympia=Skiläufer iſt ſchon eingetroffen.
Es iſt der junge Amerikaner Richard Durrance, der in Bayern
nicht unbekannt iſt, gehörte er doch bis vor einigen Jahren dem
Sportklub Garmiſch an. Er wuchs in Garmiſch=Partenkirchen auf,
Jeder Junge wird ſich einmal mit dem Holzſchwert gürten
und ausziehen, um Diſteln zu köpfen. Wenn wir Menſchen
Leibesübungen treiben, ſo reizt es uns ſchon von Natur aus,
die Sicherheit von Auge und Hand, die Kraft, Ausdauer und
Gewandtheit des Armes zu proben. Im Fechten können wik
das in hohem Maße, hier haben wir den Kampf Mann gegen
Mann, ein eindeutiges klares Spiel der Kräfte und Klingen.
Wie nirgendwo gilt hier der unerbittliche Grundſatz: Auge
um Auge, Zahn um Zahn. Beim Fechten wird einem nichts
geſchenkt.
Für den uneingeweihten olympiſchen Zuſchauer wird es
nicht einfach ſein, durch die vielen Waffen, mit denen in
Berlin gefochten wird, hindurchzufinden, oder ſich gar in der
Fülle der Ahnen dieſer Waffen auszukennen. Man muß ſich
ſchon, will man durch den blitzſchnellen Ablauf eines
ge=
ſchauten Säbel= Degen= oder Florettgefechts etwas vom
Techniſchen erfaſſen, ein bißchen gründlicher in das Gebiel
des Fechtens vertiefen. Die Feinheiten des Angriffs und der
Verteidigung, die Geſchichte des langen und kurzen
Schwel=
tes, des Zweihänders, des Duſſaks, des Stichdegens und was
es ſonſt gibt, erläutert eingehend in Text und auserleſenen
Bildern das Olympiaheft Nr. 14. Die 26 Olympiahefte, in
deren Reihe auch dieſes Heft erſcheint, legen Rechenſchaft ad
von der planmäßigen Olympia=Werbung, die das Amt für
Sportwerbung in Gemeinſchaft mit dem Reichsſportführer in
der breiten Maſſe des Volkes betreibt. Jedes dieſer Hefte iſt
für nur 10 Pf. in allen NS.=Gliederungen, Vereinen und
Arbeitsſtätten erhältlich.
Tor
[ ← ][ ][ → ] An ſolchen Feiertagen iſt es „der Menſch an ſich”, der da
Fir Rahmen ſeiner Häuslichkeit zur Geltung kommt. Hinter
Fenſtern, Vorhängen und Läden verſchwindet draußen die Welt
nit ihrem Wirren und Haſten, und mit dem Aufſtrahlen des
Peihnachtsbaumes kommen auch die Eltern wieder zu jener
ſuhe, die ihnen bei den Vorbereitungen zum Feſt mehr oder
veniger verloren ſchien. Zwar iſt es — wo Kinder ſind — eine
nuhe, die in ein anregendes Durcheinander von Spielzeug,
Büchern, Bauen, Planen, Muſik und Motorgeſumm eingehüllt
Iſt, aber bei einer guten Zigarre oder Zigarette, bei einer Taſſe
Laffee und Roſinenkuchen läßt ſich’s dabei als Vater und Mutter
Fdeunoch recht behaglich ſein; denn zufriedene Häuslichkeit, das
uar es ja, worauf ſich die großen und kleinen Herzen vor dem
Feſt ſtill und unausgeſprochen freuten.
Zwar hatte die Mutter, die ſchon lange vor Tag ihre
Trabanten und den Herrn Papa zum Frühgottesdienſt weckte,
ier einen Schuh binden helfen, dort ein Schleifchen zurecht=
Freitag, 27. Dezember 1935
Kuuy den Zeieelngen.
nachen, dann wieder dem väterlichen Feſttagsrock die letzte
Politur geben mußte, auch am Weihnachtsfeſt ihre liebe Laſt
ind ihre Arbeit, aber ſo alle um ſich zu haben und in dem
Leſtlichen Gotteshaus einträchtlich das Lied von der „Stillen
„Nacht” ſingen zu hören, das war denn doch ihre beſondere
„Freude, die ſie für die getane und die noch wartende Arbeit
Geichlich belohnte. Ja, auch zu Hauſe wartete ihrer noch manche
(Arbeit. Drückte ſie auch gerne ein Auge zu im weihnachtlichen
„Durcheinander, ſo mußte doch im großen und ganzen immer
bvieder für Ordnung geſorgt werden. „Man kann doch nie
viſſen, wer vielleicht heute zu uns kommt” Und wirklich, am
Nachmittag, da kamen die Mama und die Schwiegermama, da
am der Großpapa und kamen der Onkel und die Tante mit
zhrer munteren Schar hoffnungstoller Sprößlinge, um ſich „die
uf „ Zeſcherung” anzuſehen. Bis dahin aber mußte das Geſchirr beiſeite,
nußte ein wenig ausgefegt und ein guter Kaffee bereit ſein.
„Man will’s doch auch ein bißchen gemütlich haben.” — Und
wiſchendurch das Mittageſſen und dann wieder das
Abend=
brot wahrhaftig, für die arme geplagte Familienmutter
nüßte es nach den Feiertagen gut und gern noch zwei Tage
Extra=Erholungsurlaub geben.
Na, und jetzt ſind ſie alſo mal wieder vorbei, die ſehnlichſt
rwarteten Weihnachtstage. Die Geſchäftsleute, denen die zwei
Tage Ruhe ſo grade zur Not den Atem wieder gegeben haben,
dürfen ſich wohl auf einen neuen Anſturm rüſten, denn
be=
anntlich — wie einmal ein witziger Mann geſagt hat — wird
rach dem Weihnachtsfeſt mehr umgetauſcht, als vor dem
Feſt gekauft wurde. Alſo auf zum Umtauſch, wer noch nicht
janz zufrieden iſt mit dem Geſchenk. Das gibt ſo eine kleine
Nachfreude, die immerhin auch nicht zu verachten iſt, da ſie ja
venig oder garnichts koſtet. Aber bis zum neuen Jahr wird
auch das hoffentlich alles in Ordnung ſein, und dann — ja,
dann fangen wir wieder langſam an zu ſparen für das nächſte
Veihnachtsfeſt.
Vorſchrifken über den Verkehr mit Feuerwerkskörpern
Der Handel mit Feuerwerkskörpern (
Kanonen=
chlägen, Fröſchen, Schwärmern, Zündblättchen uſw.) iſt der
Polizeidirektion anzuzeigen. Im Ladengeſchäft dürfen nicht mehr
als 7,5 Kilogramm brutto und im Hauſe nicht mehr als 30
Kilogramm brutto vorrätig gehalten werden.
Die Aufbewahrung größerer Mengen von
Feuerwerkskörpern hat in einem auf dem Dachboden
ge=
egenen, mit keinem Schornſtein in Verbindung ſtehenden geſon=
erten Raum zu erfolgen, der beſtändig verſchloſſen gehalten und
unter keinen Umſtäden mit Licht zu betreten iſt. Die
Aufbewah=
rungsbehälter (Blechbehälter) müſſen den Beſtimmungen der
Ver=
ordnung über den Verkehr mit Sprengſtoffen entſprechend und
mit feſtverſchließbaren Deckeln verſehen ſein. In Ladengeſchäften
türfen Feuerwerkskörper nur in verſchloſſenen Kiſten aufbewahrt
der nur unter Glas gelegt werden. Es iſt verboten,
Kanonen=
ſhläge und Feuerwerkskörper mit beſonderen
Abſchußvorrichtun=
gen im Laden aufzubewahren.
Die Abgabe von Feuerwerkskörpern an
Per=
lonen, von denen ein Mißbrauch zu befürchten iſt, vor allem an
Perſonen unter 16 Jahren, iſt verboten. Dies gilt hauptſächlich
für Feuerwerkskörper, bei deren Verwendung eine erhebliche
Ge=
fahr für Perſonen und Eigentum verbunden iſt (Kanonenſchläge,
Fröſche, Schwärmer uſw.).
Dagegen darf der Verkauf von
Feuerwerks=
and Knallkörpern und von pyrotechniſchen Scherzartikeln
ehne Einſchränkung auch im Einzelhandel erfolgen, wenn die
Feuerwerkskörper nur einen Inhalt von nicht mehr als 3 Gramm
brennbarer Maſſe haben. Der Anteil an reinem Schwarzpulver
binſchließlich etwaiger Leuchtſätze darf nicht mehr als 2 Gramm
betragen. Auch dann können Feuerwerkskörper an Jugendliche
berkauft werden, wenn ſie mit der Aufſchrift: „Verkauf an
Per=
lonen unter 16 Jahren erlaubt. — Nicht im Zimmer verwenden”,
verſehen ſind.
Knallkorken dürfen im Inland nur in Schachteln von 20 Stück
vertrieben werden. Der Verkauf darf nur an Perſonen über 16
Jahre erfolgen. Einzelne Knallkorken dürfen nicht verkauft
wer=
ſen. Jede Schachtel muß die deutlich lesbare Aufſchrift: „Vorſicht!
4nallkorken!” tragen. Knallkorken, die mehr als 7,5 Gramm
Sprengmiſchung enthalten, ſind nicht mehr als Spielware
anzu=
ehen und in den Verkehr zu bringen. Das Feilhalten von
phos=
horhaltigen Sprengſtoffen (Radaukörpern, Krachern uſw.) iſt
verboten.
Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern an
bewohnten oder von Menſchen beſuchten Orten iſt ſtrafbar und
wird verfolgt.
Wer den vorſtehenden Vorſchriften zuwiderhandelt, wird
be=
kraft. Auch Eltern, Vormünder oder andere Perſonen, deren
Ob=
zut Kinder unter 14 Jahren oder ſonſtige unzurechnungsfähige
Verſonen anvertraut ſind, machen ſich ſtrafbar, wenn ſie es an der
brforderlichen Aufmerkſamkeit fehlen laſſen und die ihnen
anver=
rauten Perſonen in der unbeaufſichtigten Zeit gegen die obigen
Beſtimmungen verſtoßen.
Zehn Geboie bei Feuersgefahr.
Eine alte Erfahrung lehrt, daß viele Leute bei Feuersgefahr
en Kopf verlieren und gerade das Gegenteil von dem tun, was
m einer derartigen Lage richtig iſt. Es iſt daher recht nützlich,
ſich folgende Gebote vor Augen zu halten:
1. Ruhe bewahren, vernünftig handeln
Feuerwehr ſofort alarmieren
3. Brennende Räume dicht abſchließen;
4. Bringe zwiſchen dich und den Brandherd möglichſt
geſchloſ=
ſene Türen;
Die Türen nach der Treppe immer geſchloſſen halten;
Iſt der Weg über die Treppe unbenutzbar, zurückbleiben:
7. Auf dieſe Weiſe gefährdete Perſonen zeigen ſich der
Feuer=
wehr am Fenſter:
8. Niemals auf einen Zuruf des Publikums herabſpringen,
ſondern nur den Anordnungen der Feuerwehr folgen;
9. In verqualmten Räumen auf den Fußboden kriechen,
naſſes Tuch vor Mund und Naſe:
10. Brennende Perſonen am Fortlaufen hindern, zu Boden
werfen und wälzen. Ihre Kleider nicht abreißen, ſondern
mit fremden Kleidern oder Decken feſt umhüllen, dann
erſt begießen. Umgehend den Arzt rufen.
Tot auf den Schienen aufgefunden. In der Nähe der
Ham=
nelstrift, auf der Bahnſtrecke Darmſtadt—Goddelau, wurde der
8 Jahre alte Kaufmannslehrling Heinz Mann aus Wolfskehlen
auf den Schienen tot aufgefunden. Der junge Mann hatte zuletzt
in Kino in Darmſtadt beſucht. Ob es ſich um Selbſtmord oder
einen Unfall handelt, konnte bisher noch nicht ermittelt werden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 354 — Seite 7
Beinnacisfeiern aaf deint sanve.
Feierſtunde der NSDAP. und des WHW.
J. Griesheim, 26. Dezember. Ein überfüllter Saal, brennende
Weihnachtsbäume, fröhliche freudige Augen, das war es, was am
Sonntag abend die Beſucher der Weihnachtsfeier der NSDAP.
und des WHW. feſtſtellten. Es war im wahren Sinne eine Feier=
ſtunde, die man erleben durfte. Nach dem Fahneneinmarſch der
Stürme, HJ., JV. und BdM. eröffnete ein Sprechchor des BdM.
„Zum Licht geboren” und ein Vorſpruch „Deutſche Weihnacht” den
Abend. Alsdann ergriff Ortsgruppenamtsleiter Pg. Groß das
Wort zur Begrüßung der verſammelten Volksgenoſſen. Er führte
u. a. aus: Heute iſt es allen klar geworden, daß des Volkes
Auf=
gabe in dem Lindern der Not der armen Volksgenoſſen, um die
ſich früher kein Menſch kümmerte, zu ſuchen iſt. Aus dieſem Grunde
ſchuf der Führer das Winterhilfswerk. Groß ſind die Leiſtungen,
die in unſerer Heimatgemeinde allein im Monat Dezember getä=
tigt wurden. Zur Ausgabe gelangten: 20 Zentner Mehl, 6,5
Zent=
ner Zucker, 6,75 Zentner Nudeln, 2,5 Zentner Reis, 80 Pfund
Gelee, 2 Zentner Grünkern, 4 Zentner Fiſche 846 Zentner Kohlen
u. Briketts, 400 Ztr. Kartoffeln, ferner 75 Paar Schuhe, weitere
kommne noch zur Ausgabe 30 P.Unterhoſen,. 30 Hemden, 30
Frauen=
ſchlüpfer, 30 Frauenhemden, 30 Knabenhemden, 3 Hoſen 10 kompl.
Bettwäſche, 1 Kinderbett, 1 großes Bett, 20 Paar Strümpfe,
10 Herrenhoſen, 2 Anzüge, 8 Arbeitsanzüge, 1 Mantel, 3
Frauen=
kleider, 1 Schulranzen u. a. m. Mit einem Dank an die Geber
und an ſeine Mitarbeiter ſchloß Amtsleiter Groß ſeine
Ausfüh=
rungen. Drei Lieder des Frauenchors der NS. Frauenſchaft und
ein Volkstanz erfreuten Ohr und Auge der Anweſenden. — Nun
ſprach Ortsgruppenleiter Pg. Seibert zu den Anweſenden.
Wenn wir heute Weihnachten feiern können, ſo
verdan=
ken wir dies allein unſerem Führer Adolf Hitler.
Anſchließend dankte Ortsgruppenleiter Seibert dem
Amts=
leiter der NSV., Pg. Groß, und ſeinen unermüdlichen Helfern
für die geleiſtete Arbeit und ſchloß mit dem Wunſch, daß wir noch
oft ſolch ſchöne Weihnachtsfeiern erleben dürfen. Ein Sieg=Heil.
dem Führer, das Deutſchlandlied und Horſt=Weſſel=Lied klangen
als Dank durch den Saal dem Maye, der Deutſchland vom
Ab=
grund zurückriß und dem Volk den wahren Sozialismus gab.
An=
ſchließend überreichte Ortsgruppenamtsleiter, Pg. Groß, vier
Volksgenoſſen, und zwar Pg. Opper, Pg. Klippel. Pg. Haun und
Pg. Schmenger als Dank für fleißige Werbung für die NSV. das
Werk des Führers „Mein Kampf” mit Widmung des
Gauamts=
leiters Pg. Haug. Leiſe klangen die vertrauten Weihnachtslieder
auf und man ſchritt zur Verteilung der Weibnachtspakete. Wie
ſah man dankbare Augen leuchten! Eine Feierſtunde war es, die
Griesheims Volksgenoſſen vereinte und jedem zeigte, was
Sozia=
lismus der Tat iſt.
Kirchenmuſikaliſche Weihnachtsfeier in der Landesheil= u.
Pflege=
anſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau.
Wie alljährlich, ſo fand auch diesmal wieder eine muſikaliſche
Weihnachtsfeier ſtatt. Die Feier wurde eingeleitet mit einem
innig zarten Orgelvorſpiel von Rinck. Hierauf das Lied „Es iſt
ein Ros entſprungen‟ Die Anſtaltskapelle ſpielte dann das
Weih=
nachtslied „Vom Himmel hoch”. Schweſter Elſe ſang mit inniger
Hingabe zwei hübſche Weihnachtsmelodien. Maria Wiegenlied‟
und „Leiſe rieſelt der Schnee”, Frl. Höghy=Crumſtadt ſtellte ſich
in den Dienſt der Sache und ſpielte auf der Violine das Largo
von Händel.: Auf der Orgel wurden geſpielt die
Weihnachtspaſto=
rate von Merkel und das nicht allzu ausladende Präludium und
der Fuge in G=Moll von J. S. Bach. Herr Pfarrer Höghy=
Crum=
ſtadt hielt eine dem Feſt entſprechende Anſprache. Nach Gebet
und Segen folgte als Schlußgeſang das Lied „Odufröhliche, o du
ſelige‟. Die muſikaliſche Leitung lag in den Händen des
Orga=
niſten Herrn Georg Peter Kaffenberger=Darmſtadt. Erwähnt ſei
noch die von einem Patienten gearbeitete aufgeſtellte Krippe, die
einer Beſichtigung wert iſt.
Weihnachten im Arbeitsdanklager Gernsheim a. Rh.
Nachdem der größte Teil des über 200 Mann ſtarken
Ar=
beisdanklagers Gernsheim am Rhein, in die Weihnachts= und
Neujahrsferien gegangen iſt, iſt ein kleiner Teil von ca. 25 Mann
im Lager verblieben. Es handelt ſich um ſolche Kameraden, die
elternlos ſind oder eine entferntere Heimat haben. Um auch
dieſen Kameraden eine Freude zu bereiten und „Deutſche
Weih=
nachten” feiern zu können, hatte Abteilungsführer Schönig ſie am
Beſcherabend um 17 Uhr im Speiſeſaal des Arbeitsdanklagers
um ſich verſammelt und ihnen beim hell erleuchteten
Weihnachts=
baum nach einem vorherigen kurzen Hinweis auf das Feſt der
Liebe nützliche Gebrauchsgegenſtände wie Unterwäſche, Strümpfe
uſw. beſchert. Mit dankbarer Freude haben dieſe Männer ihre
Geſchenke entgegengenommen und daraus erſehen, daß auch ſie bei
dem Feſt der Liebe nicht vergeſſen worden ſind. Bei Kaffee und
Kuchen, der anſchließend gegeben wurde, blieb. man in echter
Kameradſchaft noch einige Zeit beiſammen und tauſchte
Weih=
nachtserinnerungen aus. Daß dieſe Beſcherung zuſtandekommen
konnte, ſei in erſter Linie Dank der Landesregierung, Abt. Ie,
der NSV=Kreisleitung Groß=Gerau und der Ortsgruppe
Gerns=
heim a. Rh. ſowie den Lagerärzten und der Apotheke Gernsheim.
Nor Kal
S
gegen sprode Haut
Dg. Arheilgen, 26. Dez. Die evangeliſche Gemeinde
beging das Weihnachtsfeſt mit mehreren Gottesdienſten an
beiden Feiertagen in der Kirche, die durch die Mitwirkung des
Kirchenchors ſowie des Poſaunenchors beſonders ſchön geſtaltet
wurden. Die Weihnachtsfeiern des Kindergottesdienſtes und der
Gemeinſchaft fanden ebenfalls in der Kirche ſtatt, während die
Weihnachtsfeier der Kinderſchule ſchon am Sonntag
voraus=
gegangen war. — Nach altem Brauche fanden ſich die
Ver=
eine auch in dieſem Jahre wieder in den Vereinslokalen
zu=
ſammen, um im Kreiſe der Mitglieder und deren Angehörigen
einige frohe Stunden im Rahmen ſchöner Feiern zu verleben.
Geſangs= und Muſikvorträge, Theateraufführungen und vieles
andere mehr, die alle auf das Weihnachtsfeſt abgeſtimmt waren,
unterhielten die zahlreichen Beſucher auf das beſte. So feierte
der Geſangverein „Frohſinn” im „Haus der Arbeit”
die Schützengeſellſchaft Hammelstrift” im
Gaſt=
haus „Zur Hammelstrift” der Geſangverein „
Sänger=
luſt” im „Schwanen”, der Männergeſangverein „
Ein=
tracht im „Schwanen‟ Der Turnverein veranſtaltete in der
Turnhalle zwei Feiern, am 1. Weihnachtstage für die Mitglieder
und ihre Angehörigen, am 2. Weihnachtsfeiertage folgte eine
Feier für die Kinder des Vereins. Die Kinder=Beſcherung des
Oberheſſen=Vereins fand am 1. Weihnachtsfeiertag im
Gaſthaus „Zur Sonne” ſtatt. Alle Feiern waren gut beſucht und
nahmen einen harmoniſchen Verlauf. Im Gaſthof „Zum weißen
Schwanen” ſowie im „Haus der Arbeit” wurden am 2.
Feier=
tag Tanzabende veranſtaltet, wozu ſich beſonders die Jugend
ein=
gefunden hatte und eifrig das Tanzbein ſchwang.
Dg. Arheilgen, 26. Dez. Vom Poſtamt. Die Auszahlung
der Militärverſorgungsgebührniſſe erfolgt am 28. Dezember in
der Zeit von 8—12 Uhr, die der Invaliden= und Unfallrenten
am Montag, dem 30. Dezember, in der Zeit von 8—12 Uhr und
15—18 Uhr.
Bf. Brensbach, 23. Dez. Am Samstaa abend hielt der SA.=
Sturm 8/115 Niedernhauſen im Saale Lohnes zu Werſau ſeinen
Kameradſchaftsabend ab (Niedernhauſen, Groß=Bieberau und
Brensbach). Sturmführer Schwebel begrüßte die Erſchienenen
und eröffnete die Feier mit einer Anſprache. Die SA.=Kapelle
Kohlbacher wirkte mit. Den arbeitsloſen SA.=Männern wurde
eine Weihnachtsgabe verabreicht. Auch der Sturmbannführer war
auf kurze Zeit zugegen.
Zu dem großen Schadenfeuer in Skeinbach i. 9.
teilt das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt noch mit;
In der Nacht zum 24. 12. 1935 wurde die Feldbahnfabrik der
Gebr. Mühlhäuſer in Steinbach i. O. von einem großen
Schaden=
feuer heimgeſucht. Aus noch unermittelter Urſache brach in der
Schreinerei bzw. Holzſchneiderei ein Brand aus, der mit
raſen=
der Schnelligkeit um ſich griff und alsbald das ganze Gebaude
einäſcherte. Durch die vorhandenen Holzvorräte fand das Feuer
reiche Nahrung. Mit großer Mühe konnte die Feuerwehr eine
Ausbreitung des Brandes auf die angebaute Montagehalle ver=
hüten. Der entſtandene Schaden iſt ſehr bedeutend, da faſt alle
Maſchinen in dem niedergebrannten Gebäude unbrauchbar wur=
den. Der Brand wurde zuerſt von einem auf Urlaub befindlichen
Reichswehrſoldaten wahrgenommen.
LPD. Groß=Gerau, 26. Dez. Ja, wer hat die Gans
ge=
ſtohlen? Ein unliebſames Mißgeſchick paſſierte dem Landwirt
Ludwia Bender 2. in Braunshardt. In der Nacht zum Mittwoch
wurden ihm ſeine mit ſoviel Liebe großgezogenen beiden
Weih=
nachtsgänſe geſtohlen. Die Tiere waren in einem Pferch zwiſchen
Futterküche und Garten untergebracht. Die Diebe holten ihre
Beute und verſchwanden über ein Nachbargrundſtück. Die
Gen=
darmerie ſucht, alsbald nach den Gänſedieben, aber vergeblich.
Lpd.=Offenbach, 26. Dez. Unglücksfall oder
Verbre=
chen? Am Sonntag, dem 22. Dezember wurde in der Nähe der
Offenbacher Fähre die ſechs Jahre alte Annelieſe Kaiſer aus
Offenbach als Leiche aus dem Main geländet. Ob ein
Unglücks=
fall oder ein Verſchulden dritter Perſonen vorliegt, ſteht zur Zeit
noch nicht feſt. Die kriminalpolizeilichen Ermittelungen ſind noch
im Gange.
Gießen, 26. Dez. Der Gießener Eiſenbahnräuber
gefaßt. Wie gemeldet, wurden am 15. Dezember auf dem
Gie=
ßener Bahnhof 26 Eiſenbahnwagen erbrochen und teilweiſe
ge=
plündert. Den eifrigen Nachforſchungen der Gießener Polizei
ge=
lang es geſtern, im ſtädtiſchen Obdachloſenaſyl den 29 Jahre alten
Anaſtaſius Caplewſki aus Stargard in Pommern unter dem
Ver=
dacht der Täterſchaft feſtzunehmen. Trotzdem bei Caplewſki ein
großer Teil der geſtohlenen Sachen gefunden wurde, leugnete er
bisher hartnäckig, den ſchweren Einbruch verübt zu haben; die
Be=
weiſe ſind aber derart erdrückend, daß nur er als Täter in Frage
kommen kann.
Lpd. Gießen, 26. Dez. Wieder eine Kohlenoxydgas=
Vergiftung. In den letzten Wochen haben ſich in Gießen
und näherer Umgebung ſchon mehrere ſchwere
Kohlenoxydgasver=
giftungen durch ſchadhafte oder unſachgemäß behandelte Oefen
er=
eignet, bei denen faſt immer ein Todesopfer zu beklagen iſt. So
wurde auch am Morgen des zweiten Feiertags eine im Aſterweg
wohnende Lehrerin mit einer ſchweren Kohlenoxydgasvergiftung
aufgefunden. Sie mußte in die mediziniſche Klinik gebracht
wer=
den; ihr Zuſtand iſt noch ernſt.
Lpd. Gießen, 26. Dez. Wenn Betrunkene am Steuer
ſitzen. Auf der Straße von Kleinlinden nach Dutenhofen
er=
eignete ſich am zweiten Feiertag um 18 Uhr ein ſchwerer
Auto=
unfall. Ein Kraftwagen mit vier Männern aus Lützellinden,
die alle ziemlich betrunken waren, rannte in einer Kurve gegen
einen Telegraphenmaſt und wurde auf der rechten Seite
vollkom=
men eingedrückt. Alle vier Inſaſſen erlitten erhebliche
Kopfver=
letzungen und Prellungen und mußten in die Chirurgiſche Klinik
nach Gießen gebracht werden. Der Fahrer Hermann Weber
ſchwebt in Lebensgefahr.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 27. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Königsberg:
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00:
Waſſer=
ſtand, Zeit, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45:
Sendepauſe. 9.00: Nur Trier u. Koblenz: Werbekonzert.
9.15: Nur Trier und Koblenz: 1. (9.15): Moderne
Klavier=
muſik. 2. (9.30): Weihnachtslieder. 3. (9.45): Konzert F=
Moll Nr. 2 von J. F. Hummel. 10.00, Nur Trieer und
Koblenz: Nachr. 10.15: Sendepauſe. 11.00: Nur
Frank=
furt: Werbekonzert. 11.35: Meldg. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Dazw. 13.00: Zeit, Nachr. 14.00:
Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſchlandſender:
Al=
lerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00: Wirtſchaftsbericht,
15.15: Bekenntniſſe zwiſchen den Jahren.
16.00: Konzert. 17.00: Dresden: Nachmittagskonzert. 18.30:
Rufe ins Volk: Dietrich Eckart! 18.55: Meldungen.
19.00: Die Landſchaft ſpricht: Die Rhön.
Gemeinſchafts=
ſendung Leipzig—Frankfurt: Funkbogen aus einem
mittel=
deutſchen Bergland. 19.45: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit u.
Nachrichten. 20.10: Unterhaltungskonzert. 22.00: Zeit u.
Nachrichten. 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.25:
Sport=
ſchau der Woche. 23.00: Karlsruhe: Unterhaltungskonzert.
24.00: Opernkonzert (Wiedergabe).
Freitag, 27. Dezember
Leipzig: 19.00: Gemeinſchaftsſendung Leipzig—
Frank=
furt: Die Landſchaft ſpricht: Die Rhön.
Köln: 20.10: Großer Volksmuſikabend.
Deutſchlandſender: 20.10: Dittersdorf — Mozart.
Ein Sinfoniekonzert. Ltg.: Hermann Stange,
Warſchau: 20.10: Operettenmelodien.
Budapeſt: 20.35: Unbekannte Werke von Liſzt.
Wien: 21.00: Richard Wagner=Stunde.
Beromünſter: 21.10: Orcheſterkonzert, anſchl. nordiſche
Volksmärchen.
Brüſſel=fl.: 21.15: Leichte Muſik.
Rom: 21.30: Soliſtenkonzert.
Laibach: 22.15: Bauernmuſik.
Straßburg: 22.45: Nachtkonzert aus Paris.
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Ein über Weſteuropa liegender kräftiger Wirbel mit dem
Zentrum bei Irland überflutet den Kontinent mit ſubtropiſcher
Warmluft. Unter ihrem Einfluß iſt vor allem in der Höhe ſtarke
Erwärmung eingetreten, ſo daß die Niederſchläge durchweg als
Regen fallen. Mit böigen Südweſtwinden wurde zunächſt am
Don=
nerstag die Warmluftzufuhr noch verſtärkt. Anſchließend kann in
größere Höhe mit neuer Abkühlung gerechnet werden, der
Witte=
rungscharakter bleibt aber weiterhi unbeſtändig und für die
Jah=
reszeit zu mild.
Witterungsausſichten für Freitag: Wechſelnd Bewölkung und
zeit=
weiliger Niederſchlag, teilweiſe in Schauerform, bei
anfäng=
lich noch kräftigen ſüdweſtlichen Winden noch milder.
Witterungsausſichten für Samstag: Fortdauer der unbeſtändigen.
für die Jahreszeit zu milden Witterung, Niederſchlagsneigung
vorausſichtlich ſich wieder verſtärkend.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich ſür Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Literatur, Kunſt und Wiſſenſchaft:
Dr. Herbert Nette; für die „Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für „Reich und
Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch: für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: ſür den Sport:
Karl Böhmann; Anzeigenleiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. XI. 35.
über 19000. Pl. 5. Druck und Verlag: Darmſtädter Tagblatt Eliſabeth Wittich,
Zeitungsverlag und=Druckerei; Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
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Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 1I — Nr. 354
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 27. Dezember 1935
DAD UAeAA
Kriminal-Koman
von Tosef Kohlhofer
Copy. by Prometheus=Verlag Gröbenzell b. Münch.
86)
„Was weder Salz noch Pfeffer iſt ! — London und
Chelms=
ford liegen nicht ſo nahe beiſammen, daß man mit einem
Sprung die Entfernung überwindet. Der Graue hat flinkere
Beine als Sie. Gegen ihn ſind Sie eine lahme Schnecke. Warum
kamen Sie nicht zu mir, als Sie den Brief erhielten?”
„Weil das nicht in Ihr Reſſort gehörte!”
„Allerdings, wenn Sie damit die groben Fehler meinen,
die in Ihrem Reſſort gemacht werden, muß ich Ihnen
beiſtim=
men” bemerkte Gerſon anzüglich.
„Bis jetzt iſt es noch nicht erwieſen, daß dem Mann
Ge=
fahr droht. Wenn man jedem anonymen Brief ſo große
Bedeu=
tung beimeſſen würde, hätten wir viel zu tun!” gab Blowden
gereizt zurück.
Gerſon griff nervös nach ſeiner Krawatte.
„Ich ſage Ihnen, wenn das Telephon läutet, wird es eine
Totenglocke ſein”, er richtete ſich auf und legte ſchwer die Hand
auf den Tiſch, „und wenn Sie ſich zur Ruhe begeben, wird
Ihr Kiſſen nicht ſanft ſein, denn Sie werden mit ſchlechtem
Gewiſſen darauf träumen.”
„Ich bin keine hyſteriſche Jungfrau, die mit ſchlimmen
Ahnungen und einer ſchwarzen Zukunftsvorſchau zum Gruſeln
geht und andere Leute erbleichen und erröten läßt. Das iſt
alles Mumpitz!” entgegnete verächtlich Blowden.
„Orwell hatte ſeinen Wohnſitz in London, als ich ihn
da=
mals nach dem Tode Bennets aufſuchte. Er wollte nach
Schott=
land verreiſen, und nun hat er ſich in Chelmsford anſäſſig
ge=
macht. Sonderbar das!” ſagte der Kommiſſar, ohne auf die
Aeußerung des Captains einzugehen.
„Er hat dort eine hübſche Villa, zwar etwas abſeits liegend,
aber fabelhaft eingerichtet. Wie er mir mitteilte, zog er die
ruhige Lage dem Lärm der Großſtadt vor. Daß er ſich gerade
in Chelmsford niederließ, hat ſeinen Grund darin, daß er dort
einige Bekannte traf und ſogleich Anſchluß fand”, meinte dieſer.
Die Telephonklingel ertönte.
Gerſon nahm mit einem bedeutungsvollen Blick auf
Blow=
den den Hörer ab. Nachdem er ſich gemeldet hatte, führte er
ein längeres Geſpräch — der Anruf kam von Chelmsford —, und
ſeine Fragen ließen die Männer im Zimmer nicht im Zweifel,
daß es ſich um eine ernſte Sache handelte. Der Kommiſſar gab
verſchiedene Anordnungen und hängte dann ein.
„Orwell ſtarb vor zwei Stunden auf dem Poſtamt inmitten
vieler Menſchen eines ſonderbaren Todes. Er fiel plötzlich, wie
vom Blitz getroffen, zu Boden, und als man ſich ſeiner
an=
nehmen wollte, war er bereits tot. Der Arzt ſtellte Vergiftung
durch Blauſäure feſt. Es iſt der gleiche Fall wie bei Bennett.
Das Gift muß ihm längere Zeit vorher gereicht worden ſein,
denn er hielt ſich im Poſtamt mindeſtens zwanzig Minuten
auf. Er unterhielt ſich dort mit einem bekannten Amtsrichter
und brach mit einemmal vor deſſen Augen zuſammen. Dem
widerſpricht aber, daß die Wirkung der Blauſäure eine
augen=
blickliche iſt. Ich habe mir darüber ſchon den Kopf zerbrochen,
allmählich komme ich aber zu einer Vermutung, die nicht von
der Hand zu weiſen iſt. Nun, Blowden, hatte ich recht mit
meinen Befürchtungen?”
„Leider!” gab dieſer zu. „Hätte ich das gewußt, wäre ich
dem Mann nicht von der Seite gewichen!“
„Ich kann mir auch denken, wer den Brief ſchrieb. Der
Graue hat auch Mißliebige unter ſeinen Leuten. Ich möchte
faſt behaupten, es war eine Frau, denn die kriminaliſtiſche
Er=
fahrung lehrt, daß gerade das weibliche Geſchlecht eine
be=
ſondere Vorliebe für anonyme Schreiben hegt. Ich werde ſelbſt
nach Chelmsford fahren und nachſehen. Wichtig iſt feſtzuſtellen
doch das gehört nicht hierher. Was wollten Sie eigentlich
von mir, Blowden?”
„Ich kam wegen der roten Nelke. Heute morgen ſah ich ſie
in der City in erregtem Geſpräch mit Tom Wardsfield, und
als ſie mich gewahrte, kam ſie auf mich zu und ſprach:
Sie ſind doch auch ſo ein Polizeimenſch. Sagen Sie
Kom=
miſſar Gerſon, ich werde vielleicht einmal bei ihm vorſprechen.
— Das ſagte ſie leiſe, daß Wardsfield nichts vernehmen konnte.”
„Danke, Captain! — Iſt das alles?” Gerſon ſah Blowden
forſchend an. „Dann benötige ich Sie nicht mehr. Wollen Sie
in zehn Minuten noch einmal zu mir kommen? Sie können mir
dann über Chelmsford ausführlicher berichten.”
Blowden verabſchiedete ſich in ſchlechteſter Laune.
Der Kommiſſar ſah auf die Uhr.
„Ich werde in einer halben Stunde wegfahren, Gibbs.
Die=
ſer Mord wirft für heute mein ganzes Programm über den
Haufen. Was ich Sie noch fragen wollte: Würden Sie den
Mann wiedererkennen, der Fräulein Johanne im Waldhaus
an=
griff und von Ihnen zu Boden geſtreckt wurde?"
„Er ſtand hinter der Karbidlaterne, ſein Geſicht war im
Halbdunkel ſchlecht zu ſehen, und als er am Boden lag, waren
nur die Körperumriſſe ſichtbar. Mit dem Wiedererkennen wird
es alſo ſchlecht ausſehen, Chef! — Dann hatte ich auch Eile;
ich konnte nicht lange umherleuchten und nachſehen. Das einzige,
ſpäter noch ſichtbare Kennzeichen werden einige Zahnlücken ſein,
die ihm meine Liebkoſung eintrug. Wenn ihn Fraulein
Welling=
ton nicht kennt, wird es ſchwer ſein, ihn zu faſſen!“
„Allerdings!”
„Wiſſen Sie, Captain, was mir nicht aus dem Sinn gehen
will? Ich habe nämlich ſo ein Ding, das ausſieht wie eine
Ahnung, und das läßt mir keine Ruhe. Inſpektor Hull hat doch
von der Hausſuchung bei Grimsbay zwei niedliche Schlüſſel
mitgebracht!“
„Und . . .?"
„Ich denke dabei an Poblo!” bemerkte der Sergeant.
Gerſon pfiff leiſe durch die Zähne.
„In der Tat, das könnte möglich ſein. Sie haben es
wirk=
lich fauſtdick hinter den Ohren!“
„Genau dasſelbe ſagt meine Mary auch immer, Captain!”
erklärte der Belobte ſtolz.
NM.*
Miern
Ar
A
Im Südweſten Londons, in Chelſea, zweigt vom Kingsroad
die Manorſtreet ab und führt dort zum Chelſea=Embankment.
In dieſe Gegend war Johanne Wellington, deren Wohnung
früher in der Nähe des Viktoria=Bahnhofs lag, gezogen. Sie
hatte in der Manorſtreet drei freundliche Räume bei einer
älteren Frau, einer Witwe, gemietet. Eine kleine Küche, ein
Salon und ein Schlafzimmer bildeten ihre neue Wohnung. 1M
Johanne fand den Rauminhalt für ihre beſcheidenen
Bedürf=
niſſe ausreichend. Die Zimmer lagen im erſten Stock. Johanne MübAM
lebte zurückgezogen und ſuchte keinerlei Anſchluß. Ihre Wirtin,
Frau Braun, trug dem voll und ganz Rechnung; ſelten betrat
ſie die Räume ihrer Mieterin. Sie freute ſich, eine wirkliche
Dame bei ſich zu haben. Die ſtille und feine Art Johannes
imponierte ihr, wie auch ihr freundliches Weſen viel dazu
bei=
trug, das Verhältnis zwiſchen Mieter und Vermieterin ſehr er=
Gleichzei
träglich zu geſtalten.
Mtau, Nar
(Fortſetzung folgt.)
Polizei
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