Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 345
Montag, den 16. Oezember 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalbanl. Fernprecher 1.
Italieniſche Feſtſtellungen.
Mhung über den Pariſer Friedensplan. — „Jlallens Sorderungen nicht genügend Rechnung gekragen.”
Verſtimmung in Genſ.
de ikalieniſche Preſſe lehnk ab.
EP. Mailand, 15. Dezember.
etalieniſchen Preſſekommentare ſtellen heute die große
ſäſchung in den Vordergrund, welche die franzöſiſch=
Vorſchläge beim italieniſchen Volk ausgelöſt hätten.
bie zwar den Entſcheidungen Muſſolinis nicht vorgreifen,
ü die Feſtſtellung gemacht werden, daß die negativen Ele=
„igenüber den poſitiven weitaus überwiegend ſeien. Ueber=
„puund wird betont, daß das Sicherheitsproblem
äſtlieniſchen Kolonien in keiner Weiſe
ge=
woede. Der Negus würde durch Gewährung eines Zuganges
die in die Lage verſetzt werden, ſich immer ſtärker mit Waf=
Juſorgen. — Die Turniner „Stampa” fordert als Mi=
Aſy für die Sicherheit die Schaffung einer
„Mzmäßigen Verbindung zwiſchen Eritrea
Jahrtel ſömmaliland. Das wirtſchaftliche Vordringen Italiens
Dez ukzagebotenen Einflußzone im Süden Abeſſiniens ſei dadurch
lums, )ſatg geſtellt, daß das Land unter der Herrſchaft des Negus
fin Vorausſetzung für eine ſolche wirtſchaftliche
Ausbeu=
ſſidaß ſie unter militäriſchem Schutz vor ſich gehen
Ihr Italien überhaupt nicht zugeſtanden werde.
ir Abtretung des Hafens Aſſab, wo vor Jahr=
14uerſt an der Küſte des Roten Meeres die italieniſche
Tri=
izißt wurde, ſei nicht zu denken. Zugeſtändniſſe über
ſualafenprojekt des Vertrages von 1928 hinaus könne Italien
aen. Die Vorſchläge bewegten ſich zwar in der Richtung
Epeiterung des italieniſchen Gebietes, zwecks Aufnahme des
eengsüberſchuſſes Italiens, aber den Forderungen
UIas ſei nicht genüge nd Rechnung getragen
ſetz,vas in der öffentlichen Meinung Italiens eine berechtigte
ſuung ausgelöſt habe.
armſtimmung in Frankreich.
„Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. Dezember.
Ausdem engliſch=franzöſiſchen Friedensvorſchlag iſt auch in
Eſteh eine innenpolitiſche Angelegenheit geworden. Die
ſciſte Linke iſt erbittert wegen den Friedensvorſchlägen, wie
hx brund einiger Indiskretionen — man kennt die
Ent=
ſchi arüber in London — bekannt wurden.
DeRechte erhebt gegen die Linksparteien und die Links=
MW Beſchuldigung, daß ſie die Friedensverhandlungen
ſabo=
nd wchten.
F2AArgumente, die man links hört, ſind einfach. Man ſagt,
englſch=franzöſiſche Friedensvorſchlag belohne den Angreifer
dilskeditiere damit den Völkerbund endgültig. Daß Italien
Aneifer und Abeſſinien formal=juriſtiſch im Rechte iſt, das
mabar. Aber damit iſt noch nicht alles geſagt. Es wäre
I erſte Fall, daß der Völkerbund den „jus fortissimi”
Rolz Und er beſteht dennoch. Außerdem würden die Sühne=
Enahen, die man anwandte, zum erſten und wahrſcheinlich
äich letzten Male angewandt. Gegen ein Land, das nicht ſo
nRohſtoffen ſei wie Italien, könnte man ſie überhaupt
t wenden.
Di Rechte behauptet, der Feldzug gegen die
Friedensvor=
higs ſi von Moskau inſpiriert. Sie behauptet offen, daß die
mat Volksfront von Moskau dirigiert werde. Und Moskau
RAMMFureſſe daran haben, den Krieg in Abeſſinien in die Länge
jetzn.
HMn droht, Laval wegen ſeiner Untreue an dem Geiſt des
Feie ke lndes zu ſtürzen. In Regierungskreiſen iſt man wegen
der lrohung nicht übertrieben erſchreckt. Und die Angriffe
„am engliſch=franzöſiſchen Friedensvorſchlag haben auch einen
ſtetlſie ſtimmen Italien nachdenklicher.
Tiintranſigenten Pazifiſten, die den Krieg um des
Frie=
iien fortſetzen möchten, brauchen aber auch nichts zu fürch=
Gwiſſe Sachverſtändige äußern ſich ſchon in vertraulichen
Prütn, daß ſelbſt im Falle eines Friedensſchluſ=
1/Krieg in Abeſſinien munter weitergehen
r70 Der Weg von den diplomatiſchen Kanzleien Europas
öm in kriegeriſchen Stämmen Abeſſiniens ſoll ſehr lange ſein.
B+fortwährenden Manöver der Parteien, die ſcheinbaren
* ieſtgemeinten Verſuche, Laval zu ſtürzen, haben aber, ſo
kauch ausgeklügelt ſein mögen, einen großen Nachteil.
nkſch lebt in einer Atmoſphäre der Unſicherheit, der Angſt
InZukunft. Die Wirtſchafts= und Finanzkreiſe, wenigſtens
heis en, die produzieren und nicht ſpekulieren möchten, leiden
Melzar viel darunter. Jede Kriſennachricht, jede Debatte über
*Ealvierung macht ihre Lage ſchwieriger; es iſt eben
unmög=
ſeiner Atmoſphäre der dauernden Alarmſtimmung zu
ar=
ſtem
14
MPariſer Preſſe befaßt ſich nach wie vor ausführlich mit
4!4yandlungen um die Beilegung des italieniſch=abeſſiniſchen
Feſu und mit dem engliſchen Weißbuch. Der „Matin” rechnet
eehr Zunahme des Widerſtandes im Völkerbund, ſowie im
hneſähen und engliſchen Abgeordnetenhaus gegen den
Vor=
ag yn Laval und Hoare. Das „Echo de Paris” iſt der An=
WR. I6 die engliſch=franzöſiſchen Vorſchläge in ihrer jetzigen
Ruhu in Genf allgemein abgelehnt werden würden.
M Linkspreſſe lehnt nach wie vor den Vorſchlag Laval—
hoaich harf ab. Das radikalſozialiſtiſche „Oeupre” bringt einen
GiA Leitartikel unter der Ueberſchrift „Die Freundſchaften
ragauichs in Gefahr”, in dem die Außenpolitik Lavals einer
eitng Kritik unterzogen wird.
* Genf, 15. Dezember. (United Preß.)
Die jetzt veröffentlichten engliſch=franzöſiſchen
Friedensvor=
ſchläge haben auf die Völkerbundskreiſe einen noch ungünſtigeren
Eindruck gemacht, als man erwartet hatte. Die Delegierten der
kleinen Mächte ſehen den Friedensvorſchlag als ein
Friedenskom=
plott an. Viele der Delegierten lehnen es ab, zu glauben, der
Plan ſei jemals als Grundlage zur Beilegung des Konflikts
be=
trachtet worden. Man vertritt demgegenüber in manchen Kreiſen
hier die Anſicht, der Plan ſei von Hoare und Laval entworfen
worden, um das Vertrauen zum Völkerbund zu untergraben. Die
Delegierten argumentieren damit, daß der Plan beabſichtigt habe:
1. das Erdölembargo zu vereiteln, 2. das Vertrauen zu
unter=
graben, das notwendig ſei zur ſtrikten Durchführung der
beſtehen=
den Sanktionen; 3. den Weg vorzubereiten für die Beendigung
oder allmähliche Beſeitigung der Völkerbundsmaßnahmen um auf
dieſe Weiſe den Konflikt zwiſchen Italien und Abeſſinien aus
einem Völkerbundskrieg gegen Italien zu einem bloßen
Kolonial=
krieg abzuſchwächen, und ſo die großen Mächte in die Lage zu
ver=
ſetzen, ihre Aufmerkſamkeit ungeteilt auf Europa konzentrieren zu
können. Die Haltung des Negus habe die Verantwortung auf den
Völkerbund geſchoben, der den vielkritiſierten Vorſchlag nun
er=
ledigen müſſe.
06409!
Die Friedensvorſchläge für Oſtafrika.
Das Generalſekretariat des Völkerbundes hat die franzöſiſch=
eng=
liſchen Vorſchläge für eine Beilegung des Krieges in Oſtafrika
veröffentlicht. Unſere Karte zeigt die Aufteilung, die auf Grund
des engliſch=franzöſiſchen Planes vorgeſchlagen wurde. Mit
ſenk=
rechten Strichen iſt das von den Italienern beſetzte Gebiet
gekenn=
zeichnet, mit waagerechten das Gebiet, das außerdem den
Italie=
nern zugeſprochen werden ſoll. (Das jetzt beſetzte Gebiet von
Akſum bekommt Abeſſinien zurück.) Die punktierten Gebiete ſtellen
die Siedlungszone dar, in der ſich Italien wirtſchaftlich
aus=
dehnen kann und ein Monopol für die Ausbeutung der Minen
und Wälder erhalten ſoll. (Scherl=M.)
Forkdauer der englandfeindlichen Kundgebungen
in Kairo.
DNB. Kairo, 15. Dezember.
Die Straßenkundgebungen in Kairo dauerten auch am
Sams=
tag weiter an, ohne daß es zu ernſteren Zwiſchenfällen gekommen
wäre. Studenten und Arbeiter durchzogen bis in die ſpäte Nacht
unter Vorantragen der Nationalflagge die Straßen des
Europäer=
viertels unter unabläſſigen Hochrufen auf den Führer der Wafd=
Partei, Nahas Paſcha, ſowie den Forderungen zum ſofortigen
Ab=
ſchluß eines Vertrages mit England.
Wie erſt am Sonntag bekannt wurde, iſt es am Samstag zu
einem ſchweren Zwiſchenfall gekommen, als ſich eine Gruppe von
Kundgebern gegen engliſche Soldaten wandte. Daraufhin wurden
ſofort alle in der Stadt befindlichen Soldaten in ihre Kaſernen
beordert und durch Vorſtellungen bei dem Miniſterpräſidenten
Schutzmaßnahmen für die engliſchen Soldaten und die Ausländer
gefordert.
Am Sonntag früh begannen jedoch die Kundgebungen von
neuem, und es ſind, falls die Polizei ernſthaft einſchreiten ſollte,
Zuſammenſtöße zu erwarten.
Ueberfall auf einen Hiklerjungen.
Durch Meſſerſtiche verleht.
LPD. Frankfurt a. M., 15. Dezember.
Das Gaupreſſeamt Heſſen=Naſſau teilt mit:
Der Führer der HJ. in Lorch a. Rh., Friedrich Bergles
wollte am Samstag abend gegen 20 Uhr mit dem Abendzug nach
Rüdesheim zum HJ=Dienſt fahren. Auf dem Wege zum Bahnhof
wurde er plötzlich auf der Rheinuferſtraße in Lorch von einigen
Perſonen überfallen und, ohne daß irgendein Streit
vorangegan=
gen war, durch einen drei Zentimeter tiefen Stich in die
Herz=
gegend ſchwer verletzt. Der Verletzte wurde ſofort in das
Kran=
kenhaus in Rüdesheim verbracht. Die Staatspolizei nahm zwei
Verhaftungen vor, die jedoch noch keine Klärung brachten.
Die Polizei iſt bemüht, dieſen unerhörten Ueberfall raſcheſtens
aufzuklären und die Verbrecher feſtzuſtellen.
Die Flokkenkonferenz arbeiket.
Von den Vorgängen auf der Flottenkonferenz hört man nicht
allzu viel. Nach der feierlichen Einweihungsſitzung iſt die
Oeffent=
lichkeit ausgeſchloſſen, um zu verhindern, daß Reden zum Fenſter
hinaus gehalten werden. Damit iſt auf der einen Seite erreicht,
daß die einzelnen Delegationen mehr aus ſich herausgehen
kön=
nen, ohne befürchten zu müſſen, daß ſie auf jedes einzelne Wort
gleich feſtgenagelt werden; auf der anderen Seite iſt auch die
Gefahr behoben, daß die großen politiſchen Probleme um den
Stillen Ozean, die ſelbſtverſtändlich auch jede Flottenrüſtung
überſchatten, in den Mittelpunkt der Erörterungen gezogen
wer=
den. So konnte die Konferenz verhältnismäßig raſch zu ihrem
eigentlichen Thema kommen. Die Geheimhaltung hat allerdings
den Nachteil, daß nur mittelbare Informationen zur Verfügung
ſtehen, die, da die Konferenz in London tagt, vor allem aus
eng=
liſchen Quellen ſtammen, alſo die ganzen Dinge unter engliſchen
Augen ſehen. Die Bewertung der Berichte muß alſo ſehr
vor=
ſichtig erfolgen, um nicht unter Umſtänden falſche Schlüſſe zu
ziehen. Soviel ſcheint aber feſtzuſtehen, daß ſich unter engliſcher
Führung eine Einheitsfront gegen die Japaner bei
ihrer Forderung nach tatſächlicher Parität herausgebildet hat.
Die Japaner wollen die Schlüſſelzahl von 5:5:3, die bisher
für die engliſche, für die amerikaniſche und die japaniſche Flotte
galt, nicht anerkennen; ſie wollen das Recht haben, ebenſo viel
Schiffe zu bauen, wie die anderen Staaten. Dabei ſind ſie nicht
nur auf den Widerſtand der Vereinigten Staaten und England
geſtoßen, ſondern merkwürdigerweiſe auch auf die Ablehnung
Frankreichs und Italiens, obwohl dieſe beiden Länder mit der
ihnen zugebilligten Schlüſſelzähl ebenfalls nicht einverſtanden
ſind. Nun iſt es aber ganz zweifellos, daß die Japaner die
Kon=
ferenz eher ſcheitern laſſen werden, als daß ſie von ihrer
Forde=
rung dem Buchſtaben nach etwas aufgeben, und die logiſche Folge
würde ſein, daß dann von 1937 ab ein uferloſes Aufrüſten
be=
ginnen müßte. Darauf wollen es aber die Japaner auch nicht
ankommen laſſen; ſie haben deshalb ihre Forderung dahin
aus=
gelegt, daß ſie ſich wohl mit der prinzipiellen Anerkennung ihrer
Forderung auf Gleichberechtigung zufriedengeben wollen,
gleich=
zeitig aber bereit ſind, einem Gentlemenagreement zuzuſtimmen,
in dem feſtgelegt wird, daß die in einem künftigen Abkommen
feſtgelegte Höchſtgrenze nicht erreicht zu werden braucht. Darin
könnte die Löſungsmöglichkeit enthalten ſein, daß theoretiſch den
Japanern das Recht auf die gleiche Flottenſtärke zuerkannt wird.
daß ſie ſich aber gleichzeitig verpflichten, davon keinen Gebrauch
zu machen, daß alſo praktiſch das Uebergewicht der engliſchen und
amerikaniſchen Flotte beſtehen blieb.
Jedenfalls iſt zunächſt die Schwierigkeit der ſchlüſſelmäßigen
Verteilung in den Hintergrund gerückt. Dafür ſcheint eine ſtarke
Annäherung der Meinungen bei der Frage der Großkampfſchiffe
erreicht zu ſein. Auch die Amerikaner ſind offenbar jetzt bereit,
nicht über 35 000 Tonnen hinaus zu bauen, ſogar noch Abſtriche
vorzunehmen. Damit ſind auch die anderen Mächte
einverſtan=
den, ſo daß hier eine tatſächliche Annäherung erfolgt iſt. Bei
den Unterſeebooten ſind dagegen die Gegenſätze noch die
gleichen geblieben. Englands Wunſch auf Abſchaffung dieſer für
die engliſche Verteidigung ſehr gefährlichen Waffe hat bei
Frank=
reich und Italien keine Gegenliebe gefunden; er wird ſich alſo
nicht durchſetzen laſſen. Im Gegenteil, die Franzoſen haben eine
erhebliche Vermehrung ihrer Unterſeeboottonnage verlangt und
wollen auf weit über 120 000 Tonnen insgeſamt abkommen,
ob=
wohl nach den eigenen franzöſiſchen Angaben die
Unterſeeboot=
flotte zur Zeit mit den in Bau befindlichen Booten erſt auf 95 000
Tonnen angekommen iſt. Das Beſte alſo was die Engländer
erreichen können, wäre hier eine ſtarke Reduktion der
franzöſi=
ſchen Forderungen und eine Beſchränkung der Tonnage, womit
wohl auch Japan einverſtanden wäre. Aber eine
Abſchaf=
fung läßt ſich nicht erzwingen. Hier iſt alſo der erſte
unüberbrückbare Differenzpunkt, der, wenn er von
England in den Mittelpunkt geſchoben würde, das Scheitern der
Konferenz bedeuten müßte. Einſtweilen wird aber das Problem
mehr dilatoriſch behandelt, um auch die übrigen Fragen erſt
ein=
mal durchzuſprechen und einen Geſamtüberblick über etwaige
Kompenſationsobjekte zu gewinnen. Es will deshalb auch jetzt
noch nicht allzu viel ſagen, wenn die engliſche Preſſe auf einen
recht peſſimiſtiſchen Ton geſtimmt iſt. Denn im letzten Augenblick
werden alle Staaten noch Zugeſtändniſſe machen, eben um das
uferloſe Wettrüſten zu verhindern.
Vom Tage.
Die Koburger Staatsanwaltſchaft hat gegen die ſich in
Schutz=
haft befindlichen Fabrikanten Ernſt Langbein, Inhaber der Firma
Langbein und Sohn in Neuſtadt bei Koburg, und deſſen Direktor
W. Sauerbrey, das Ermittelungsverfahren wegen Betruges und
Leiſtungswuchers eingeleitet. Die beiden haben bei der Herſtellung
von Anſteckplaketten für den Straßenverkauf am Roten=Kreuz=Tag
1935 bei einem Auftrag in Höhe von 350 000 RM., wie
Nachprü=
fungen ergeben haben, einen Reingewinn von 156 000 RM.
her=
ausgeſchlagen. Dies war ihnen dadurch gelungen, daß ſie entgegen
ihrer Zuſage, möglichſt viele Heimarbeiter zu beſchäftigen,
zuſätz=
lich Maſchinen aufſtellten, um Arbeitskräfte zu ſparen. Durch dieſe
Maßnahme der Fabrikanten ergab ſich gegenüber einem großen
Reingewinn der verhältnismäßig niedrige Lohnaufwand von nur
50 000 RM. und ein Reinverdienſt von etwa 45 v. H.
Korpsführer Hühnlein übergab am Samstag die NSKK.=
Motorſportſchule Regensburg feierlich ihrer Beſtimmung.
Die Griechiſche Nationalverſammlung iſt auf Grund der von
Tſaldaris eingeleiteten Unterſchriftenſammlung auf Mittwoch,
den 18. Dezember, einberufen worden. Die Haltung der Regierung
gegenüber dieſem Schritt iſt noch ungeklärt.
Seite 2 — Nr. 345
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 16. Dezemberx
Aus der Landeshauptſtadi
Darmſtadt, 16. Dezember 1933
Der „Silberne Sonntag”.
Silbern in der Stadt, ſchneeweiß auf den Bergen — ſo hat
diesmal der Silberne Sonntag drinnen und draußen ſeinem
Na=
uien alle Ehre gemacht. Der Zuſtrom nach der Stadt war ſchon in
den frühen Nachmittagsſtunden des Sonntags ſehr lebhaft. Die
Jüge aus den ländlichen Bezirken um die größeren Städte waren
vollbeſetzt, ſo daß ſich ein ſtarker Beſucherſtrom vom Lande in die
Stadt ergoß. Und hier war man beſtens gerüſtet. Die Geſchäfte
wieſen am Silbernen Sonntag einen ſehr ſtarken Beſuch auf.
Be=
ſchränkte man ſich am Kupfernen Sonntag doch mehr auf das
Schauen und Ausſuchen, ſo wären die Geſchäftsleute am Silbernen
Sonntag mit dem Ergebnis allgemein recht zufrieden.
Umgekehrt ging aber auch ein ſtarker Strom von
Winter=
ſrortlern und Ausflüglern in die umliegenden Ortſchaften.
Be=
ſonders die bekannten Ausgangspunkte für den Winterſport im
Taunus wieſen ſtarken Beſuch auf.
* Muſikaliſche Feierſtunde
in der Weihnachksmeſſe der ſchaffenden Hand.
Auch der Silberne Sonntag verging nicht ohne eine
muſika=
liſche Feierſtunde in der Weihnachtsſchau des Landesmuſeums,
Geſtern ſtand, mit Ausnahme einer Sonate für Violine und
Kla=
vier von Telemann, J. S. Bach auf dem Programm. Es war
bei der in der Halle herrſchenden Unruhe und dem Gedränge der
hin= und hergehenden Beſucher leider faſt unmöglich, ſich auf die
Muſik zu konzentrieren. Man beneidete ordentlich die Künſtler,
die oben auf ihrer Empore der Unruhe etwas entrückt waren
und ſich mit einer Liebe und Hingabe in ihre Werke vertieften,
die einer beſſeren Aufmerkſamkeit wert geweſen wären! Zwei
Arien von Bach — eine aus dem Weihnachtsoratorium, eine aus
der Kantate „Liebſter Jeſu, mein Verlangen — ſang Elfriede
Buck mit Wärme des Stimmklangs und des Ausdrucks. Der
ſchone, ſeidige Ton von Frau Cramer=Büches Geige
er=
freute uns in der Telemann=Sonate und einem Sonatenſatz von
Bach und vereinigte ſich dann aufs ſchönſte mit der Geige Heini
Müllers in dem Largo aus dem Konzert für 2 Violinen von
Bach. Dies Largo war in ſeinem edlen Ausdruck das Feinſte,
was wir geſtern hörten. Unentbehrlich ſicherer Begleiter am
Kla=
vier, trotz ſeiner Zurückhaltung und Rückſichtnahme doch nie
un=
verſönlich und farblos wirkend, war wiederum Kapellmeiſter
Hoeglauer. Heute, fanden wir, war eine Anſchlagsſtärke
ge=
troffen, die verhältnismäßig vorteilhafter als das letzte Mal
wirkte.
Der Heſſiſche Singkreis wiederholte dann noch unter
Leitung von Herrn Matthes das Abendſingen, das wir
vori=
gen Sonntag mit viel Freude hörten.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Julius Klaas
Sin=
fonie in A=Dur, Op. 47, wurde in Annaberg durch das
Grenzlandorcheſter unter Leitung von Herrn Kapellmeiſter Karl
Potanſky aufgeführt. Die Kritik ſchreibt u. a.: Den Beſchluß des
Abends bildete die Sinfonie A=Dur, Op. 47 von Julius Klaas.
Der Geſamteindruck, den die Schöpfung vermittelte, war ſtark und
wurde ſogar im vierten Satz mit ſeinem heroiſchen Ausklang
mit=
reißend, ſo daß man den Eindruck mit davon nahm daß hier ein
großer Könner am Werk iſt. Wenn in unſerer Vorbeſprechung
die Rede davon war, daß für Klaas der Schwerpunkt im abſolut
Muſikaliſchen und formal ſcharf Umriſſenen liegt, ſo beſtätigte
dies die Uraufführung am Samstag voll und ganz. Mit
beton=
ter Eigenwilligkeit iſt Klaas in dieſer Sinfonie am Schaffen. —
Klaas iſt einer jener Muſiker, die man zur Zeit der
November=
regierungen totgeſchwiegen hat. Fern jeder Originalitätsſucht,
abſeits aller atonalen Beſtrebungen entwickelt ſich hier ein
ſin=
foniſches Talent, das zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigt.
Klaas beherrſcht die Technik des Orcheſterſatzes, darüber hinaus
aber feſſelt er durch die Schönheit ſeiner Themen, durch die
ein=
fallsreiche Art der Durchführung ſeiner Gedanken und durch
ab=
wechſlungsreiche Rhythmik. Seine Muſik entſpringt einer ſtarken
Muſikantennatur. .. feſſelte das faſt einſtündige
Werk den Hörer vom erſten bis zum letzten Takt
beſonders durch ſeine edle und deutſche
Grund=
haltung.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landesthealers.
GROSSES HAUS.
Montag.
16. Dez.
Anfang 16 Uhr, Ende 19 Uhr. NS. Kulturgemeinde
Jugendring I (geſchloſſene Vorſtellung): „Die
Räu=
ber, Trauerſpiel von Friedrich Schiller.
Dienstag
17. Dez.
Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete 4
10. Vorſtellung: „Die Boheme‟, Oper von Giacomo
Puccini.
KLEINES HAUS.
Montag, 16. Dezember: Keine Vorſtellung.
Dienstag,
17. Dez.
Anfang 20 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. NS
Kultur=
gemeinde M 5. Vorſtellung: „Was ihr wollt”,
Luſt=
piel von William Shakeſpeare.
Modeſchau der Offenbacher Kunſigewerbeſchule.
Mal herhören!
Die Modeklaſſe der Kunſtgewerbeſchule Offen
bach (Leitung: Prof. Jſolde Zobel) gab geſtern morgen im
Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
einen Ueberblick über ihre Leiſtungen im letzten Jahr. Naturgemäß
wirkt die Modeklaſſe in engſter Zuſammenarbeit mit anderen
Fach=
klaſſen der Schule, ſo der Leder= und Metallklaſſe und der
Textil=
klaſſe (Leitung Prof. M. Steudel), die die ſelbſtgeſponnenen
und handgewebten Stoffe hergeſtellt hatte, aus denen einige
Mo=
delle angefertigt waren.
Breiter Raum war in der Schau, die von der Kapelle Reitz
muſikaliſch untermalt wurde, einfacher ſportlicher und
Arbeitsklei=
dung gegeben. Daß auch ſolche Arbeitskleidung, um gleich bei der
letzteren zu bleiben, recht intereſſant ausfallen kann, bewieſen die
vorgeführten Modelle. Bei dem „Leinenkittel mit Reißverſchluß”
wurde im Publikum nicht ganz mit Unrecht die Bemerkung „Typ
Abeſſinien” gemacht. War ſchon bei der Arbeitskleidung die Form
der Hoſe oder des hoſenartigen Rockes gewählt, ſo begegneten wir
dann bei der ſportlichen Kleidung faſt ausſchließlich dem Hoſenrock.
Immer wieder und in allen möglichen Variationen ſah man bei
dieſen Modellen Motive, die von ſoldatiſcher Uniform entlehnt
waren. Die Abwandlungen dieſer Motive waren oft ſehr originell.
Sehr gut wirkten immer, auch bei den Nachmittagskleidern und
den Röcken zu den Jumpern die handgewebten Stoffe. Unter den
Jumpern waren einige aus handgeſponnener Wolle, mit welcher
recht eigenartige Wirkungen erzielt waren. Sehr hübſch fanden
wir ein Trachtenmotiv in dem erſten grün=roten Pullover
abge=
wandelt. Die Koſtüme wieſen faſt durchweg in der einen oder
an=
deren Form Capes auf; auch hier wieder handgeſponnene,
hand=
gewebte Skoffe, die nicht nur ſehr „mollig”, ſondern durch die
Un=
regelmäßigkeiten der Oberfläche auch beſonders intereſſant
wirk=
ten. Immer erbielt der Anzug durch eine fein dazu abgeſtimmte
Taſche letzte Vollendung. Die als „kleine Abendkleider”
heraus=
geſtellten Modelle wirkten zum Teil doch ſchon recht „groß”, und
anſpruchsvoll, durchweg ſehr vornehm durch den wohldurchdachten,
nicht übermäßig komplizierten Schnitt, der — wie immer in
die=
ſem Winter — die Rückenlinie beſonders betonte. Welche
Jahr=
hunderte da bei den Entwürfen zu den Kleidern Pate geſtanden
hatten, war recht intereſſant zu beobachten!
Als Ganzes bewies die Schau eine erſprießliche
Zuſammen=
arbeit von Lehrern und Schülerinnen in der Modeklaſſe, mit dem
Leitgedanken der Schaffung einer von allem undeutſchem Beiwerk
-A-.
freien Mode.
Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus — unde
mal nehmen dieſe Schatten die Form von roten Zetteln an
man in den letzten Tagen hier in Darmſtadt überall
hh=
konnte. Der eine oder andere wird ſie ia wohl nicht ohne
fortgeworfen, ſondern geleſen haben. Infolgedeſſen darf m
einigermaßen bekannt vorausgeſetzt werden — zumal es
aus Zeitungsankündigungen genügſam hervorgeht
Kreisführung Darmſtadt des WHW. am 17. Dez
alſo morgen, im Saalbau einen Großen B
Abend mit Tanz veranſtaltet.
Man ſtelle ſich vor — ein abwechſelungsreiches
Pr=
mit viel Humor und Tanz! Für nur 50 Pfennige! — Ur,
der dieſes im Vergleich zu dem Gebotenen wenige Geld
trägt dadurch ſeinen Teil bei zum Gelingen des Winternle
kes. — Wer nDchte da zurückſtehen?
Leitſähe für Unkernehmer (Arbeitgeber).
die Arbeitsbuch=Inhaber beſchäftigen.
A. Der Unternehmer (Arbeitgeber) hat die Arbeitsbücher ſeiner
Betriebsangehörigen geſammelt aufzubewahren. Iſt
ein Arbeitnehmer gleichzeitig für mehrere Unternehmer (
Ar=
beitgeber) tätig, ſo iſt derjenige zur Aufbewahrung des
Ar=
beitsbuches verpflichtet, bei dem der Arbeitnehmer zuerſt die
Arbeit aufgenommen hat. Das Arbeitsbuch iſt dem
Arbeit=
nehmer bei Beendigung des Beſchäftigungsverhältniſſes
aus=
zuhändigen. Ein Zurückbehaltungsrecht ſteht dem
Unterneh=
mer (Arbeitgeber) nicht zu.
B. Der Unternehmer (Arbeitgeber) iſt zu folgenden
Eintra=
gungen im Arbeitsbuch verpflichtet:
1. Er hat den Tag des Beginns und den Tag der Beendigung
ſowie die Art der Beſchäftigung im Arbeitsbuch auf Seite
6ff. genau einzutragen. Nicht einzutragen ſind gelegentliche
Dienſtleiſtungen oder Beſchäftigungen gegen geringfügiges
Entgelt, die der Krankenverſicherungspflicht nicht
unter=
liegen.
2. Er hat Aenderungen in der Art der Beſchäftigung im
Ar=
beitsbuch Seite 6 ff. einzutragen, wenn die neue
Arbeits=
verrichtung eine weſentlich andere iſt als die bisherige
(z. B. Wechſel von ungelernter zu angelernter oder
gelern=
ter Tätigkeit, Wechſel vom Lehrling zum Geſellen).
3. Er hat eine Aenderung der Wohnung des Arbeitnehmers
im Arbeitsbuch auf Seite 2 zu vermerken und die
Aende=
rung zu beſcheinigen.
Andere als die unter Ziffer 1—3 genannten Eintragungen
darf der Unternehmer (Arbeitgeber) im Arbeitsbuch nicht
vornehmen.
C. Der Unternehmer (Arbeitgeber) hat dem Arbeitsamt fol=
gende Anzeigen zu machen:
1. Den Beginn und die Beendigung der Beſchäftigung (ſiehe
oben Ziffer 1).
Iſt die Zuweiſung der Arbeitskraft vom Arbeitsamt
er=
folgt, ſo gilt die Mitteilung des Unternehmers (
Arbeit=
gebers) über die erfolgte Einſtellung als Anzeige über
den Beginn der Beſchäftigung.
Die Aenderung der Beſchäftigungsart (ſiehe oben Ziffer 2).
3. Die Aenderung der Wohnung (ſiehe oben Ziffer 3).
Hierbei ſind die vorgeſchriebenen Formulare zu verwenden,
die im freien Handel zu haben ſind. Die Anzeige muß Vor=
und Zunamen, Geburtsdatum und Wohnung des
Arbeit=
nehmers ſowie die Nummer ſeines Arbeitsbuches enthalten.
Die Anzeigen ſind an das für den Unternehmer (
Ar=
beitgeber) zuſtändige Arbeitsamt zu richten.
D. Schließung von Arbeitsbüchern:
Iſt ein Arbeitsbuch vollſtändig ausgefüllt, unbrauchbar
ge=
worden oder ſcheidet der Arbeitsbuchinhaber aus dem Kreis
der Perſonen, für die ein Arbeitsbuch auszuſtellen iſt,
vor=
ausſichtlich für dauernd aus, ſo wird das Arbeitsbuch durch
amtlichen Vermerk geſchloſſen. Zur Anbringung des
Schlie=
ßungsvermerks iſt das Arbeitsbuch bei dem zuſtändigen
Ar=
beitsamt einzureichen. — Im Falle des Todes eines
Arbeits=
buchinhabers iſt das Arbeitsbuch dem Arbeitsamt
zurückzu=
geben.-
Der Verluſt eines Arbeitsbuches iſt dem zuſtändigen
Ar=
beitsamt ſofort anzuzeigen.
Arbeitsamt Darmſtadt.
— Perſonalnachrichten der Reichsbahndirektion Maß
gang: Reichsbahnrat Mengewein beim Reichsbahnr
amt 2 Darmſtadt ab 1. 1. 1936 nach Weißenfels als Vorß
Reichsbahnbetriebsamtes. Zugang: Reichsbahnrat K
1. 1. 1936 von Stettin nach Darmſtadt als Vorſtand des
bahnbetriebsamtes 2 Befördert: Reichsbahnrat Ki.
der Reichsbahndirektion Mainz zum Reichsbahnoberrat.
* Weihnachtsbäume für Alle ſind auch in dieſem
der Stadt wieder aufgeſtellt worden. Mit ihrem Lichterſ
breiten die ſtattlichen Tannenbäume rechte Weihnachtsſu,
Neben dem großen Baum, der auf dem Marktplatz ſteht,
ders zu erwähnen, daß man auch auf dem Platz vor der
bahnhof einen prächtigen Lichterbaum aufgeſtellt hat, d
der aus dem Bahnhof tritt, erfreut. Auch auf ſonſtigem
ſo auf dem Marienplatz, ſind Weihnachtsbäume aufgeſte.
Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am kom
Dienstag, dem 17. Dezember, nachmittags 4 Uhr. finde
eine Frauen=Bibelſtunde durch Frau Miſſiom;
mann=Lindenfels ſtatt, zu der herzlich eingeladen wird.
Steuerkarten 1936. Auf die in der heutigen Nurm
ſeres Blattes enthaltene Bekanntmachung des Herrn Ob al
meiſters der Stadt Darmſtadt, betreffend: die Steuerko
1936, weiſen wir beſonders hin.
butſche
Morgen Großer Bunker Abend mit
für Dds Dhu un Mudt. Jautok
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
dwe
Kickers
a haden: V
rlsruher
fürttember
zeigt einen durchſchlagenden
erfolg mit Karin Hardt, Paul Hörbiger, Sybille Schn+ Kider
Wüſt, Willy Schaeffers in „Der Kraft=Mayr”. Jugemlcer 60, S
an
14 Jahre zugelaſſen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch zwei Tage ek.iehzu
aus dem Künſtlerleben „Künſtlerliebe” mit Inge Schmiſ), havern;
gang Liebeneiner, Olga Tſchechowa.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute den
den Ufa=Film „Einer zuviel an Bord” mit Albrecht Sce
Lida Baarova, René Deltgen.
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den deutſch)e
Senſationsfilm „Polizeiauto 99” vom Kampf amerſi”” ſordheſſen
Radiopolizei gegen Gangſter.
— Belida zeigt nur 3 Tage den ſenſationellen Af .M14,0 Kaſ
„Boſambo” nach dem gleichnamigen Buch von Edgar Aallaburg
If Mittelrheit
04. ViR
Bereins= und lokale Beranſtaltungen.
ßib entſche 7
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
er Cf.
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaik.
Profeſſor Dr. L. Grote=Dresden, der leitende Arzt Liy
ziniſchen Klinik des Rudolf=Heß=Krankenhauſes in Dresdml
heute Montag, 20 Uhr, im Feſtſaal Sandſtraße 10
hochintereſſante Fragengebiet von Naturheilkundel
Schulmedizin und insbeſondere über die Einigu 90 Oſtpreußen;
bungen auf dem Gebiete der Heilkunde. Karten bei Qc‟, York In
ung Bergſträßer und Abendkaſſe.
Verein der Vogelfreunde. Wir weiſen unel NSV.
glieder und alle Vogelfreunde auf die am Mittwoch, dem VB. T
zember, 20.30 Uhr, im weißen Saal der Gaſtſtätte Chriſt Abug. Allen
ſtraße, ſtattfindende Verſammlung mit Lichtbildervor1gindanzie
Gäſte willkommen.
Hindeil 1:2.
Herrn Johannes Waldhaus in Arheilgen,
Hundsgaſſe, zu ſeinem 75. Geburtstag.
1.0. Pfeil
15 Blüt
wu Brandenbu
Niverv
Herrn Franz Löb in Michelſtadt zu ſeinem 85.
tag, den er in ſeltener Rüſtigkeit feiern konnte.
Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. — Samstag, den 14. Dezember 1935.
Engelberk Humperdinck: „Die Königskinder”
Generalmuſikdirektor Karl Friderich leitete die
Auffüh=
rung. Er ſchöpfte die prachtvolle Muſik mit beſonderer Liebe aus,
ließ die drei Vorſpiele in ſinfoniſcher Würde erklingen und gab
der geſamten Aufführung Spannung und Empfindungstiefe. Im
erſten Akt ſchien uns das Orcheſter durchſchnittlich zu laut, es mußie
beſſer möglich ſein, die Gänſemagd, die Hexe und den
Spiel=
mann zu verſtehen, und von mehreren Inſzenierungen, die wir
uns von früherer Zeit aus Darmſtadt und Berlin erinnern,
wiſſen wir, daß die Expoſition klarer wurde. Der zweite Akt
iſt vom Komponiſten ſchon ſo behandelt, daß die Singſtimmen
nicht in den Hintergrund geraten, und im dritten Akt war die
dynamiſche Abtönung ganz ausgezeichnet. Das
Landestheater=
orcheſter ſpielte mit Hingabe und Freude an dem ſchönen Werk,
Soli einzelner Inſtrumente, beſonders der Violine, ſpielen eine
große Rolle und wurden vorzüglich ausgeführt. Die Chöre
klangen recht friſch, und wurden auch der Schwierigkeiten gut
Herr, genauen Einſatz mit Beweglichkeit im Spiel zu verbinden.
Die Hauptrollen ſangen Joachim Sattler und Hildegard
Kleiber. Bei Sattler bewunderten wir, wie er ſein heldiſch
erſtrahlendes Organ zu zügeln wußte, wie gut ihm leichteres
Parlando und Lyriſches gelang, wie ſchön ſeine Stimme oft im
Piano wirkte, und wie gut er ſich dem Kind, dem
Beſenbinders=
töchterchen anpaßte. Man ſah an dem ſehr guten Gelingen
wie=
der, wie vielſeitig und künſtleriſch in jeder Beziehung
zuver=
läſſig Herr Sattler iſt. Entzückend war Hildegard Kleiber als
Gänſemagd. Ihre für manche dramatiſche Partie reichlich zarte
Stimme eignete ſich hier hervorragend, und mit der vorzüglichen
Geſangskunſt paarte ſich ein ſehr natürlich wirkendes, fein
durch=
dachtes Spiel, das alle Szenen, in denen ſie auf der Bühne war,
zu beſonderer Bedeutung erhob. Karl Köther war als
Spiel=
mann ſehr gut am Platze, Humperdinck hat ſich dieſe Rolle ganz
Ipriſch gedacht, und gerade die noch zu des Komponiſten
Leb=
zeiten ſtattfindenden Aufführungen hoben dieſe Rolle ſtark
her=
vor. Allerdings ging Köthers Stimme im erſten Akt unter den
Klangwogen etwas unter, und wir hatten bis zu einem
g=
wiſſen Grad das Empfinden, als ob dies auch an etwvas vorſich=
tiger, nicht ganz konzentrierter Tonbildung lag, während im
letz=
ten Akt die Stimme ſehr ſchön klang. Schauſpieleriſch ſchöpfte
Köther die Rolle ſtark aus. Anna Jacobs ſang die Hexe wie
früher. Es iſt ja das Schickſal der Altiſtinnen, daß ſie
haupt=
ſächlich für ſolche nicht gerade ſehr ſympathiſchen Partien
aus=
genutzt werden, und daher auch bei ſolcher Aufgabe richtig in
ihrem Element ſind. Man hätte von ihr träumen können, ſo
grauslich ſah ſie aus, und ſo keifend ſang ſie. Wichtig iſt das
edle Paar, der Holzhacker und der Beſenbinder, das an wichtigen
Stellen in die Handlung eingreift, und von Heinrich Kuhn
und Eugen Vogt im Stile von Figuren von Brower und
Oſtade gegeben wurde. Es muß tbohl wegen des Gegenſatzes ſein,
daß dieſe beiden Burſchen ſchon im erſten Akt beim Auftreten
tüchtig karikiert werden, für unſer Empfinden war es hier ein
Zuviel, während im zweiten und dritten Akt die Art der
Dar=
ſtellung ausgezeichnet derb und brutal getroffen wurde.
Humperdinck wagt es, einem Kind eine gar nicht kleine und
höchſt wichtige Rolle zu geben, und die kleine Liſelotte Deckart
machte ihre Sache ſehr gut, verſtand ſich auch mit dem Dirigenten
ſo gut, daß ſie mit den Einſätzen immer richtig kam, wenn ſich
auch das Mündchen manchmal ſchon einen Takt früher öffnen
wollte. Auch mimiſch wird dem Kind viel zugemutet, und man
freut ſich, wenn alles klappt. Auf das Publikum macht eine ſolche
Kinderleiſtung immer ganz beſonderen Eindruck, und es iſt kein
Zufall, wenn das Mädelchen einen, und zwar den einzigen
Sonderbeifall erhielt. Hoffentlich ſteigt er ihr nicht in den Kopf.
Heinrich Schlüter war ein derber, ſehr deutlich und klangvoll
ſingender Wirt, Regina Harre fang mit der ihr eigenen
Selbſtverſtändlichkeit des Gelingens die Wirtstochter. Kleinere
Nollen ſind der gebrechliche Ratsälteſte von Kurt Ingo Rieger,
die etwas zu ſehr in den Vordergrund tretende Stallmagd von
Lotte Heyer, der Schneider von Hans Berghaus und die
beiden Torwächter von Wilhelm Wegerich und Karl Wieſt.
Die Spielleitung von Bruno Heyn iſt ſehr gut und
ge=
wandt im Sinne des Herkommens. Wie ſchon angedeutet, erſchien
uns der zweite und dritte Akt einheitlicher und enger mit der
Muſik in Verbindung zu ſtehen als der erſte. Sehr lebendig waren
die Volksſzenen. Die Bühnenbilder von Elli Büttner trafen
den Stil der Oper ſehr glücklich. Wir entſinnen uns noch genau der
erſten Aufführungen in Berlin und Darmſtadt. Damals war
der Teppich, der wie wirklicher Raſen ausſieht, etwas ganz
Neues, und daß lebendige Gänſe auf der Bühne herumliefen,
war ebenfalls ein Ereignis, das manche anzog, die ſonſt kaum ins
Theater gingen. Humperdinck wünſchte alſo ein recht
haftes und doch wirklich wirkendes Bild. So war der
wald wohl ganz in ſeinem Sinn, und der projizierte Wal
ſich ſehr ſchön. Auch das Stadtbild mit dem Tor war nd
voll, nur ſchien der Königsſohn in der Botanik ſchwad
dert, daß er den Baum links für eine Linde hielt.
Die Aufführung war gut beſucht und erhielt
Beifall.
Großes Haus. — Sonntag, den 15. Dezember 1935
Giacomo Puccini: „Die Boheme‟
Gaſtſpiel Kammerſänger Helge Roswaenge,
Eine wundervolle Stimme, leicht und ſelbſtverſtän?
mend, mächtig ausladend im dramatiſchen Impuls, ii
Höhe, weiches, prachtvoll anſprechendes piano und deutli0
ſprache. Dazu ein liebenswürdiger Künſtler, der trotz
gewöhnlichen Könnens in keiner Weiſe den Star=Allüren
iſt. Warmes Spiel, voll Rückſicht auf die anderen Mitrn
die er im Enſemble nie niederſingt, ſondern ſich bewunde
einpaßt. Dazu eine feine Künſtlerſchaft, die den für
charakteriſtiſchen Stil ohne die Uebertreibungen, die dem
Hörer unſympathiſch ſind, glänzend beherrſcht. Prachtvol
klare rhythmiſche Geſtaltung, bei aller Freiheit im Aust
melodiſchen Höhepunkte, die Behandlung der Synkopen ia
Bild. Es war eine Meiſterleiſtung aus einem Guß, die
erſten Bild ſo lebhaften Beifall hervorrief, daß Kax
Bitter anſcheinend die Szene wiederholen wollte, währen!
Bühne weitergeſungen wurde, was eine kleine Pauſe
legenheit hervorrief. Die Hörer wären für Bitters A1/
dankbar geweſen. Durch die ungewöhnliche Leiſtung d‟
wurden die hieſigen Künſtler zu einem edlen Wettkamp
gefordert, der großenteils das Allerbeſte aus ihnen herf
War anfangs im Orcheſter einiges etwas matt und nich
der gewohnten rhythmiſchen Genauigkeit, ſo ſcheint uns
der faſt ununterbrochenen Folge von täglichen Opernaufk
und den ſo ſtark geſteigerten Neueinſtudierungen zuſe
hängen, denen gegenüber im Orcheſter nicht genügend
keiten zum Abwechſeln beſtehen. Die Müdigkeit war be
wunden, denn die geſanglichen Leiſtungen riſſen raſch .
Außer Miete am dritten Advent war gefährlich, gelang E
lich gut. Der Beifall war begeiſtert.
16. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 345
Tapontt un Ondernent Somag.
ſie Zußball=Ergebniſſe.
Süfdeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gu Südweſt: Eintracht Frankfurt —
ſchurtia Worms 3:1, FK. Pirmaſens — FSV.
ſrotrurt 5:2, FV. Saarbrücken — Phönis
Lud=
iſtpiuskfen 3:1, Opel Rüſſelsheim — Union Nie=
Aſenu 0:1, Kickers Offenbach — Boruſſia Neun=
60:1.
ſſa Baden: V. f. R. Mannheim — V. f. L
kuru 0:3, Amicitia Viernheim — SV. Wald=
Karlsruher FV. — Freiburger FC. 3:0.
Württemberg: 1. SSV. Ulm — Stutt=
Kickers 5:1, Spfr. Eßlingen — FV.
Zuf=
en 6:0, SC. Stuttgart — Ulmer FV. 94
ovg. Cannſtatt — V. f. B. Stuttgart 3:3,
1:5tuttgart — SV. Feuerbach 2:0.
Gr Bayern: FC. München — Spvg. Fürth
Sayern München — BC. Augsburg 2:1,
ayreuth — 1860 München 1:2. FC.
unfurt 05 — Wacker München 1:0. ASV.
tg — 1. FC. Nürnberg 0:1.
Ga Nordheſſen: Heſſen Bad Hersfeld — 1.
anau 93 2:3, VfB. Friedberg — Kurheſſen
ſſe 1:2, 03 Kaſſel — Germ. Fulda 1:0,
Kur=
kaMtarburg — SV. Bad=Nauheim 1:0.
Ga Mittelrhein: Köln=Sülz 07 — Kölner
490:1, VfR. Köln — T.u. S. Neuendorf 5:1.
Mdeutſche Freundſchaftsſpiele.
Ɨner CfR. — Blau=Weiß Köln 3:5, Weſtm.
Trier=Süd 5:0.
Fußball im Reich.
61 Oſtpreußen: Vikt. Allenſtein — Maſovia
2 York Inſterburg — Pol. Tilſit 7:1,
Til=
zuC. — Preußen Gumbinnen 6:3, VfB. Oſte=
RSV. Ortelsburg 3:1, Preußen Inſter=
ᛋ- VfB. Tilſit 2:4, RSV. Raſtenburg —
ute Crſi tarburg Allenſtein 0:3, Vikt. Elbing —
rkeen Danzig 1:2, Asco Königsberg — RSV.
enbeil 1:2.
5u Pommern: Preußen Stettin — VfL.
4hr 1:0. Pfeil Lauenburg — Hubertus
Kol=
zu5. Blücher Gollnow — Stettiner SC. 1:2.
5u Brandenburg: Vikt. 89 Blau=Weiß
44 7inerva 93 — Spandauer SV. 6:0, Ber=
R=V. 92 — Wacker 04 1:1, Tennis Boruſſia
41wawes 03 2:0, VfB. Pankow — Hertha=
R1:0.
5u Schleſien: Deichſel Hindenburg — Rati=
1 3:2. VfB. Gleiwitz — Beuthen 09 3:0,
u 06 — Vorwärts=Raſenſp. Gleiwitz 1:4,
„zu 02 — Vorwärts Breslau 7:1.
zu Sachſen: Dresdenſia Dresden — VfB.
An 0:0, Dresdener SC. — DSV. Saaz (Geſ.=
W0. Meißen 08 — Guts Muths Dresden
Sp.) 0:3. SC. Pirna — BC. Hartha (Geſ.=
7, VfL. Zwickau — SC. Planitz (Geſ.=
5u Mitte: Wacker Halle — SV. 99 Mer=
(Geſ.=Sp.) 1:4, 1. SV. Jena — Cricket=
M4Magdeburg 2:1.
ſu Nordmark: Union Altona — Eimsbüt=
2, Hamburger SV. — Polizei Lübeck 4:2,
Hamburg — Altona 93 2:1, Holſtein
(ie-Sperber Hamburg 5:0.
5u Niederſachſen: Werder Bremen — Han=
KW5 1:0, Hildesheim 06 — Eintr. Braun=
Eer 3:1, VfL. Osnabrück — Raſenſp. Har=
F1.
M Weſtfalen: T.u. S. Bochum — FC. Schalke
I, Hamborn 07 — SV. Höntrop (Geſ.=Sp.)
Auru Düſſeldorf — Germ. Bochum (Geſ.=
5u Niederrhein: VfL. Benrath — VfL.
en Krefeld 3:3, Boruſſia Gladbach — For=
MLuſſeldorf 0:3, Rot=Weiß Oberhauſen —
Hamborn 4:0.
Bezirksklaſſen=Fußball
im Gau Südweſt.
euppe Südheſſen: Polizei Darm=
— VfR. 1910 Bürſtadt 6:0, FC. 03 Egels=
— Spp. 1919 Münſter 0:2, Jahn/Schwarz=
Worms — SV. 98 Darmſtadt 2:2, Olympia
eitheim — Germ. Pfungſtadt 2:0, SG. 1913
Aheim — Olympia Lorſch 2:2, Norm. Pfiff=
Bu — Haſſia Dieburg 1:1.
ſuppe Nordmain: Alemannia Nied
bahn Rot=Weiß Frankfurt a. M. 3.1, Spfr.
Afurt — FC. 02=Wacker Rödelheim 3:2,
1910 Bergen — Spvg. 03 Fechenheim 3:2,
Germania, Frankfurt — Sppg. 02 Gries=
3.1, Vikt.=1912 Eckenheim — Poſt=Merkur
Mütrt 2:1, VfL. 03 Neu=Iſenburg — SV. 07
Arnheim 4:0.
ſuppe Südmain: Teutonia Hauſen — Alem.
=Auheim 7:1. FSV. 06 Heuſenſtamm —
N Dietzenbach, 5:1. 1. FC. 03 Langen —
anria Bieber 0:2, FV. 06 Sprendlingen —
Entſcheidung in Süd=Weſt weiter offen!
erſchienen waren und nur ein Erſatzmann: die
Reiſe mitgemacht hatte. Unter dieſen Umſtän=
Einkrachk rück auf!
den war an dem Sieg der Pfälzer, die ohnedies
Leichker als erwarkel.
Eintracht Frankfurt — Wormatia Worms
3:1 (2:0).
Da Leis=Eintracht und Winkler=Worms
wie=
der freigegeben waren, konnten beide
Mannſchaf=
ten zu dieſem Treffen komplett antreten. Der
Publikumserfolg blieb allerdings aus, denn es
hatten ſich am „Silbernen Sonntag” nur 2000
Zuſchauer am Riederwald eingefunden. Die erſte
Halbzeit ſtand ganz im Zeichen der Eintracht,
während ſich Worms ſchwer zurechtfand. In der
erſten Viertelſtunde hatten die Gäſte überhaupt
nichts zu beſtellen. Der erſte Treffer fiel in der
15. Minute durch Möbs nach einem Strafſtoß
von Gramlich. Dann waren die Wormſer eine
Zeitlang recht gut. Leis verſchuldete an Lehr
einen Elfmeter, Winkler ſchoß aber den Ball an
den Pfoſten. Die Frankfurter gingen nun voll
aus ſich heraus und drei Minuten vor der Pauſe
fiel durch Möbs der zweite Treffer, das ſchönſte
Tor des Tages. Nach Wiederbeginn wurde der
Kampf härter und ausgeglichener. Sofort zu
Be=
ginn erzielte Möbs den dritten Treffer nach
einer unglücklichen Fußabwehr von Ebert. Dann
löſten ſich beide Mannſchaften in kleinen
Drang=
perioden ab; Winkler kam wiederholt gut durch
und ſchoß in der 6. Minute, nachdem er mehrere
Gegner umſpielt hatte, den Ehrentreffer. Zehn
Minuten vor Schluß wurde der Wormſer
Zim=
mermann vom Felde geſtellt. Bei Eintracht
wa=
ren Möbs, Schmidt, Gramlich und Konrad ſehr
gut. Gramlich hatte ſeinen Kameraden aus der
Nationalelf, Fath, faſt vollkommen kaltgeſtellt.
Bei Worms überragten Winkler und Cloſet,
Schiedsrichter Schehl=Pirmaſens war gut.
25 Eckbälle blieben erſolglos..."
Kickers Offenbach — Boruſſia Neunkirchen
0:1 (0:1).
3000 Zuſchauer erlebten auf dem Bieberer
Berg eine unangenehme Ueberraſchung. Die
einheimiſchen „Kickers” ſpielten zwar, faſt die
ganze Spielzeit auf das Tor der Saarländer,
einen Torſchuß brachte aber keiner der Stürmer
an. 25 Eckbälle blieben erfolgslos, als nach der
Pauſe der Boruſſia=Stürmer Petry verletzt
aus=
ſchied, wußten auch 10 Neunkirchener den
Offen=
bacher Angriffen zu trotzen, und zum Schluß
wurde ſchließlich noch ein Elfmeter verſchoſſen.
Unter dieſen Umſtänden muß man den Sieg der
Neunkirchener noch als verdient bezeichnen, da
ſie es wenigſtens verſtanden, eine ihrer ganz
wenigen Gelegenheiten auszunutzen. Der
ent=
ſcheidende Treffer fiel kurz vor der Pauſe durch
den einmal durchgebrochenen Stürmer Petry,
der kurz nach der Pauſe verletzt ausſchied. Kurz
vor Schluß verſchuldet Neunkirchens Tormann
Müller einen Elfmeter, aber ſelbſt dieſe
Gele=
genheit ließen die Offenbacher aus; Kühnle
ſchoß den Ball daneben. Die beſten Leute bei
Neunkirchen waren der ausgezeichnete Tormann
Müller, Mittelläufer Welſch und der
Rechts=
außen Jung. Bei den Offenbachern gefiel nur
Tormann Eigenbrodt, der allerdings ſelten
be=
ſchäftigt wurde, dann aber gut arbeitete. Am
einzigen Tore des Tages war er, nicht ſchuld.
Schiedsrichter Wittmann (Frankfurt=Rödelheim)
war nur teilweiſe gut.
F5V. Frankfurk nur mit zehn Mann.
FK. Pirmaſens — FSV. Frankfurt 5:2 (4:0).
Die Frankfurter traten zu dieſem Kampfe
nur mit zehn Mann an, da die Gebrüder
Schweinhardt aus unbekannten Gründen nicht
wieder mit einer guten Leiſtung aufwarteten,
nicht zu zweifeln. Sie waren ihrem Gaſt klar
überlegen und hatten keinen ſchwachen Punkt.
Hätte Frankfurts Tormann Kerſten in der
er=
ſten Halbzeit nicht ſo ausgezeichnet gehalten,
wäre die Niederlage höher ausgefallen. Nach
der Pauſe wurden die Frankfurter mit ihren 4
Stürmern beſſer, zumal die einheimiſchen
Stür=
mer Flohr und Maier durch Verletzungen
beein=
trächtigt waren. Pirmaſens erzielte vor der
Pauſe durch Weilhammer (4. Minute), Brill
(18. und 22. Minute) und Lutz (42. Min.) vier
Tore. Nach der Pauſe verbeſſerte Sommer in
der 4. Minute auf 4:1, erhöhte in der 26.
Mi=
nute auf 5:1, und Heldmann ſchoß in
der 39. Minute den 2. Treffer. Siegling=
Saar=
brücken leitete vor 3000 Zuſchauern korrekt.
Der Gaumeiſter vor dem Abſtieg?
FSV. Saarbrücken — Phönix Ludwigshafen
3:1 (1:1).
2000 Zuſchauer ſahen einen in der erſten
Halb=
zeit ausgeglichenen, und harten Kampf, bei dem
der Gaumeiſter ſchließlich den Kürzeren zog. Die
Pfälzer zeigten gutes Stellungsſpiel und große
Schnelligkeit und hatten in Klett, Neumüller,
Degen und Hörnle ihre beſten Leute. Mitte der
zweiten Halbzeit wurden die Saarbrücker dann
überlegen, ihre Ueberlegenheit ſteigerte ſich
ſchließlich ſo, daß der Sieg nicht mehr ausbleiben
konnte. Saarbrücken hatte in Sold den beſten
Mann. Der rechtsaußen ſtürmende frühere
Läu=
fer Müller führte ſich ausgezeichnet auf dieſem
Poſten ein, etwas ſchwach war in der ganzen
Mannſchaft nur Gelff. Beide Mannſchaften
be=
gannen nervös. Saarbrücken führte in der
fünf=
ten Minute durch Wilms 1:0. Degen glich in der
32. Minute aus. Nach der Pauſe wurde
Saar=
brücken überlegen, der zweite Treffer fiel aber
erſt in der 38. Minute durch Müller und in der
43. Minute ſtellte Wilms den Sieg ſicher. Rock=
Pirmaſens war in der erſten Halbzeit ſchwach,
nach der Pauſe recht gut.
Opel Rüſſelsheim — Union Niederrad 0:1 (0:0.
Die Rüſſelsheimer hatten ihre Mannſchaft
ſehr zum Nachteil umgebaut. Die Zurücknahme
einiger guter Stürmer in die Läuferreihe hatte
die Deckung und Abwehr verſtärkt, den Sturm
aber geſchwächt. Schucker war als Mittelläufer
aufgeſtellt worden, und da außerdem die
Innen=
ſtürmer noch defenſiv ſpielten, waren meiſt nur
drei Mann vorne. In der erſten Halbzeit waren
die Niederräder, vom Wind begünſtigt,
über=
legen, nach der Pauſe war es umgekehrt.
Den=
noch fiel der Niederräder Siegestreffer erſt in
der 33. Minute der zweiten Halbzeit durch Kirſch,
auf Zuſpiel Roſenbergs. Bei dieſem Stand
ſtellte Opel um und ſpielte wieder in der
ge=
wohnten Aufſtellung. Niederrad verſtärkte aber
die Verteidigung und hielt das Ergebnis bis
zum Schluß. Niederrad hatte Leichter und
Kol=
ter erſetzt, bei Rüſſelsheim fehlte Kraus.
Mül=
ler, Frankfurt=Griesheim, leitete vor 1500
Zu=
ſchauern korrekt.
Gau Südweſt.
SV. 02 Offenbach 1:3. Germ. Schwanheim —
Blau=Weiß Bürgel, 3:1, Kick.=Vikt. Mühlheim
— SV. 1911 Neu=Iſenburg 3:1.
Gruppe Rheinheſſen: SV. Wiesbaden — SV.
1912 Koſtheim 4:1, Haſſia Bingen — Vikt.
Wall=
dorf 2:1, Sppg. 1910 Weiſenau — 1. FSV. 05
Mainz 0:1. Tura 1886/06 Kaſtel — FV. 02
Biebrich 4:1, SV. 09 Mörfelden — SV. 09
Flörs=
heim 1:0, FVgg. 03 Mombach — Germania
Okriftel 3:0.
In den ſüddeutſchen Fußballgauen brachte
der Silberne Sonr tag intereſſante Pgarungen
und eine Reihe von Ueberraſchungen. Die Zahl
der noch unbeſiegten Mannſchaften hat ſich jetzt
auf eine reduziert, da Nordheſſens Tabellen=
führer Heſſen Hersfeld auf eigenem Platze vom
vorjährigen Gaumeiſter Hanau 93 3:2
geſchla=
gen wurde. Einzig ungeſchlagen iſt noch der
deutſche Pokalmeiſter 1 FC. Nürnberg, der
allerdings gegen den ASV. Nürnberg zu einem
recht knappen 1:0=Sieg kam. Im Gau
Süd=
weſt führt Boruſſia Neunkirchen weiter vor
Pirmaſens, während ſich die Frankfurter
Ein=
tracht auf den dritten Platz vorgeſchoben hat,
ſo daß ein ſpannender Endkampf zu erwarten
iſt. Die Neunkirchener hatten allerdings viel
Glück in Offenbach. Die Kickers ſtürmten foſt
90 Minuten lang vergeblich, erzielten 25
Eck=
bälle und verſchoſſen zuguterletzt noch einen
Elf=
meter, während Neunkirchen einer der wenigen
Gelegenheiten zum Sieg ausnutzte und 1:0
der kleinen Spork=Preisfrage.
Ein Fußball=Sonntag mit recht unerwarteten
Ergebniſſen! Kein Wunder, daß die richtigen
Tips für die kleine Sportpreisfrage diesmal viel
weniger zahlreich waren als ſonſt. So tippte ein
Einziger unter den Hunderten auf Münſter!
(Aber es langte trotzdem nicht zu einem Preis.)
Auch mit Siegen von Biebesheim und Lengfeld
wurde nicht gerechnet, ebenſo gab man Jahn
Worms die beſſeren Chancen. Das Spiel Jahn
75 gegen Wolfskehlen fiel aus. Da das Spiel
Neunkirchen gegen Offenbach entgegen unſerer
Ankündigung in Offenbach ſtattfand, haben wir
es für die kleine Sportpreisfrage nicht gewertet.
Sieger der Preisfrage (5.— RM. bar) wurde
Fritz Rock, Darmſtadt, Holzſtraße 24, mit 7
richtigen Ergebniſſen.
Unter den zwölf mit 6 Punkten gleichen
nächſtbeſten Einſendern (ſämtlich in Darmſtadt)
ergab das Los:
2. Preis: Zweimonatiger Freibezug des DT.
Herm. Zintel, Darmſtadt, Schlageterſtr. 103.
3. Preis: Einmonatiger Freibezug des DT.
Ludwig Lorenz, Schulzengaſſe 7,
vor Heinz Abel, Kleine Bachgaſſe; Ludwig
Appel, Nieder=Ramſtädter Straße; Ludwig
Dietz, Mühlſtraße; Ludwig Ebner,
Lieb=
frauenſtraße; Karl Ehrhardt, Neckarſtraße;
Guſtav Fiſcher, Gr. Bachgaſſe; S. Schmelz,
Neckarſtraße; Wachtm. E. Thierſch, 5. (LP.)
Hdtſchaft); Ludwig Wiegand, Große
Ochſen=
gaſſe; Philipp Wolf, Stiftſtraße.
45 Sportfreunde und =freundinnen hatten 5
richtige Spielausgänge vorausgeſagt.
Die nächſte kleine Preisfrage am kommenden
Donnerstag.
(1:0) gewann. Pirmaſens hatte es gegen die
nur mit 10 Mann antretenden Frankſurter vom
FSV. nicht ſchwer, 5:2 (4:0) zu gewinnen.
Auf=
fallend gut und ſicher ſpielte die Frankfurter
Eintracht, die gegen Wormatia Worms 3:1
(2:0) gewann und an dritte Stelle vorrückte.
Neunkirchen führt mit 16:6 Punkten vor
Pir=
maſens (15:5), Eintracht (12:6), FSV.
Frank=
furt (12:10) und Union Niederrad (11:7). Die
Niederräder danken die Verbeſſerung ihrer
Stellung ihrem 1:0=(0:0)=Sieg in Rüſſelsheim.
Im letzten Spiel ſiegte der FV. Saarbrücken
3:1 (1:1) über den Gaumeiſter Phönix
Lud=
wigshafen, der damit endgültig der erſten
Klaſſe verloren ſein ſollte. Im Gau Baden
war der führende FC. Pforzheim frei. Der
bis=
herige Zweite Waldhof erreichte beim Neuling
Viernheim nur ein 1:1 (1:1), und der an
drit=
ter Stelle geſtandene Meiſter VfR. Mannheim
verlor zu Hauſe gegen Neckarau 0:3 (0:2).
Da=
durch kam der Karlsruher FV., der den FFC.
3:0 (0:0) ſchlug, auf den zweiten Platz. In
Württemberg verteidigte der Stuttgarter
Sport=Club die Spitze durch einen Sieg mit
4:1 (0:0) über Ulm 94. Die Kickers teilen jetzt
den 2. Platz mit den Stuttgarter
Sportfreun=
den, die den SV. Feuerbach 2:0 ſchlugen,
wäh=
rend die Kickers beim Vorletzten SSV. in
Ulm mit 5:1 (3:1) eine kaum glaubliche
Nieder=
lage bezogen. Erwähnt ſei noch, daß der
Gau=
meiſter und Endſpielteilnehmer VfB.
Stutt=
gart ſeinen zehnten Punkt einbüßte, da er beim
Neuling Cannſtatt nur 3:3 ſpielte. In
Bayern gewannen die punktgleichen
Tabel=
lenführer ihre Spiele. Die Fürther ſiegten in
München über den dortigen Neuling FC. 2:1
(2:1) und die Münchener „Bahern” ſchlugen zu
Hauſe den BC. Augsburg mit 2:1 (1:1). Beide
führen mit 16:4 Punkten vor dem deutſchen
Pokalmeiſter 1. FC. Nürnberg, der mit 15:2
Punkten zurzeit an dritter Stelle folgt. Die
Nürnberger gewannen nur knapp, bei ihrem
Lokalgegner ASV. mit 1:0 (1:0). Nicht ganz
erwartet kommt der 2:1=Sieg der Münchener
„Löwen” in Bahreuth. In Nordheſſen
trafen ſich im ſpannendſten Spiel der
unge=
ſchlagene Tabellenführer Heſſen Bad Hersfeld
und der Gaumeiſter Hanau 93. Die Hanauer
ſiegten mit 3:2 (1:1) und brachten Hersfeld die
erſte Niederlage bei. Beide ſtehen nun
punkt=
gleich an der Spitze. Germania Fulda, bisher
zwiſchen Hersfeld und Hanau ſtehend, iſt durch
eine 1:0=Niederlage bei Kaſſel 03 zurückgefallen.
Am Mittelrhein gab es nur zwei
Meiſter=
ſchaftsſpiele ohne beſondere Bedeutung, da die
Spitzenvereine ſpielfrei waren. Erwähnt ſei der
5:1=Sieg des Gaumeiſters VfR. Köln über den
Neuling Neuendorf.
Nr. 345
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 16. Dezember 1.
Nur Landespolizei in Südheſſen unbeſiegt
brachten es auf dem gefürchteten Egelsbacher
Gelände fertig, dem Spitzenreiter eine 2:0=Nie=
Die bezierstiane BudheHet berlage beigbringen. Danit dürſten ſe den
wies am geſtrigen dritten Adventsſonntag
wie=
der ein volles Programm auf und lieferte auch
die ſchon längſt fällige Senſation, wie aus den
Spielausgängen hervorgeht:
Polizei Darmſtadt — VfR. Bürſtadt 6:0 (0:0)
Jahn Worms — SV. 98 Darmſtadt 2:2 (0:2)
Egelsbach — SV. Münſter 0:2 (0:2)!!
Norm. Pfiffligheim — Haſſia Dieburg 1:1 (0:1)
FV. Bobenheim — Olympia Lorſch 2:2 (1:0)
Olymp. Lamperh. — Germ. Pfungſt. 3:0 (1:0)
Daß der Favorit, Landespolizei Darmſtadt,
die Bürſtädter Gäſte aus dem Ried ſicher
nie=
derkantern würde, ſtand von vornherein ſchon
feſt. Immerhin hielten aber die Riedleute
ihrem Gaſtgeber bis zum Seitenwechſel mit 0:0
die Stange. Nachher fielen ſie natürlich dem
verſtärkten Druck der Grünen zum Opfer und
bekamen eine Halbdutzendpackung mit nach
Hauſe.
Unſer zweiter heimiſcher Vertreter hatte einen
ſchweren Gang nach Worms zu unternehmen,
und es iſt für die Leute vom Böllenfalltor ein
Erfolg, auf dem gefährlichen Wormſer Gelände
ein Unentſchieden und damit einen wertvollen
Punkt herausgeholt zu haben.
Die größte Ueberraſchung leiſtete ſich der
Ta=
bellenführer FC. Egelsbach. Wohl alle
Ein=
geweihten hatten damit gerechnet, daß
Egels=
bach ſeine nicht zu begreifende
Vorſpielnieder=
lage in Münſter, die mit 5:0 recht hoch
ausge=
fallen war, diesmal auf eigenem Platze
glatt=
bügeln würde. Aber die benachbarten. Gäſte
Darmſtädter Landespoliziſten die
Gruppenmei=
ſterſchaft geebnet haben.
Daß ſich in Pfiffligheim die Gäſte aus
Die=
burg anſtrengten, um vom Ende der Tabelle
wegzukommen, geht aus dem 1:1=Reſultat her=
Gemäß unſerer Vorſchau ging auch der FV.
Bobenheim weiter auf die Punkteſammlung aus,
man ſpielte gegen Lorſch 2:2 und behielt einen
teuren Punkt zurück.
Dem weiteren Leidtragenden, Germania
Pfungſtadt, reichte es auch geſtern gegen
Lam=
pertheim nicht, mit 3:0 mußten die Leute aus
der Bierſtadt die Punkte im Ried laſſen.
Die Tabelle nach dem 15. Dezember:
Pfiffligheim — Landespolizei Darmſtadt.
Bo=
benheim — 98 Darmſtadt, Lorſch — Jahn
Worms, Bürſtadt — Egelsbach, Lampertheim
Dieburg, Pfungſtadt — Münſter.
6 Tore der Faporiten in 45 Min.
keine Tore durch den „eingefrorenen” Sturm.
Mit heißem Tee aufgetaut, war der Angriff der
Landespolizei Darmſtadt
Platzelf nach der Pauſe wie ausgewechſelt. Da
Dfh. Barftadt B.o W.of.
Die zweite klare Riederlage
in Darmſtadt
holten ſich die Bürſtädter Raſenſpieler am „
Sil=
bernen Sonntag” bei den Darmſtädter
Landes=
poliziſten. In der erſten Halbzeit konnten die
Schwarzweiß=Geſtreiften zwar die Partie
ausge=
glichen, ſtreckenweiſe ſogar überlegen geſtalten,
indem ſie mit ungeheurem Eifer jedem Ball
nach=
ſetzten, ſchnell abſpielten, zumal ihre ſtramme
Läuferreihe den Sturm prächtig nach vorne
auf=
baute und der Angriff recht ſchöne
Torgelegen=
heiten herausarbeitete, aber zu weich und meiſt
zu ſpät ſchoß. Nach dem Wechſel war die
Mann=
ſchaft in der Läuferreihe und im Sturm ein
Opfer des vorangegangenen Tempos geworden.
Jetzt kam die Fünferreihe der Gäſte kaum ein
halbes Dutzendmal über die Mittellinie; alles
Geſchehen rollte im VfR.=Raum ab. Damit war
ihre Niederlage beſiegelt, ſie iſt zahlenmäßig
etwas zu hoch ausgefallen, das Ehrentor wäre
verdient geweſen.
Bürſtadt mußte ſeinen guten Rechtsaußen,
der keinen Urlaub bekam, erſetzen, ſtand jedoch
ſonſt komplett. Sehr brav ſchlug ſich das
Schluß=
trio; der Hüter hielt, was er konnte und man
kann ihm keinen Vorwurf machen. Die alten
Haudegen Guggemus=Gotha im Verein
mit dem hervorragenden Mittelläufer Schmidt
waren ein ſtarkes Bollwerk. Die Außenläufer
Stakmann und Ruh vor der Pauſe voll auf
der Höhe, dann nachlaſſend. Im Angriff gefiel
der Flügel Kratz=Emig beſſer als die andere
Seite Haßliger=Hartmann. Das
Innen=
trio mit Debus kombinierte im Strafraum
noch und noch, anſtatt ſcharf zu ſchießen, wie die
Gegenſeite.
Zwei grundverſchiedene Halbzeiten
führten die „Grünen” vor. Vor dem Wechſel
kam der Angriff nur ſelten zu klaren Torchancen,
zumal die Halbſtürmer ſehr weit zurück das
Leder halten mußten, da die Läuferreihe, mehr
defenſiv ſpielte. So hielten die „Gränen” zwar
ihren eigenen Laden ſauber, aber es fielen auch
rollte der Ball plötzlich fußgerecht durch das
Quintett, ſo daß dem Gegner einfach die Puſte
ausging und in kaum 20 Minuten 4 Tore, eines
ſchöner als das andere, heranreiften. Harter
und Göbel gelang der „hat=trick”, wobei
aller=
dings von Keck und Pfeiffer hervorragend
vorgearbeitet worden war; während
Arheil=
ger an dieſe überlegte Spielweiſe nicht
heran=
kam. Die Läuferreihe Kaufmann=Dumont=
Kaſpar defenſiv ſehr gut, in der Unterſtützung
des Sturmes mit verwertbaren Varlagen erſt in
der zweiten Halbzeit voll in Form. Balſer=
Muth und der wenig beſchäftigte Sauer im
Tor ohne Tadel.
Die 90 Minuken Spiel
in ſcharfer Kälte zerfielen, wie geſagt, in die
torloſe, ziemlich ausgeglichene erſte Hälfte und
die von den Landespoliziſten diktierte zweite
Halbzeit. Auf beiden Seiten gab es recht
ſpan=
nende Situationen mit 4:2 Ecken für Polizei.
Ein von Stakmann veranlaßter Elfmeter,
von Keck getreten, wird vom Gäſtehüter
gehalten, der einige weitere Proben ſeines
Könnens ablegen kann.
Nach dem Wechſel fällt die 5. Ecke für Polizei
und in der 3. Minute durch Göbel, aus vollem
Lauf abgefeuert, das 1. Tor. Der abgefangene
Anſtoß der Gäſte bringt die 6. Ecke und aus
ihrem Gedränge durch Harter den 2. Erfolg.
In der 7. Minute feuert Pfeiffer auf den Kaſten,
der Ball wird zwar abgeſchlagen, doch Göbel
iſt herangeſpurtet und vollendet das 3. Tor. Der
deprimierte Raſenſpieler=Sturm verliert ſofort
das Leder, der grüne Angriff ſtößt durch,
er=
ringt die 7. Ecke und nach zweimaliger Abwehr
findet der Ball von Harters Fuß den Weg
zum 4. Mal ins Tor. Die 8. Ecke für
Landes=
polizei holt ſich der Hüter, ebenſo kurz darauf
einen von der Torlatte gefährlich abſpringenden
Schuß Harters. Göbel trifft noch einmal den
Hüter und 8 Minuten vor Schluß knallt
Har=
ter aus dem Lauf ſcharf zum 5:0 ein. Nochmals
verſucht es Keck, ſein Schuß wird abgelenkt, doch
Göbel holt den Ball gerade vor der Auslinie
und über dem am Boden liegenden Torwächter
klingelt es zum 6. Mal. Eine 9. Ecke für Grün
wird abgewehrt und ſchon pfeift der SR. ab, mit
dem die 250 Zuſchauer und 22 Spieler reſtlos
einverſtanden ſein konnten.
In der Pauſe hatte man den Wormſern
den Marſch geblaſen,
und jetzt wurden ſie beſſer. Trotzdem blieben
die 98er eine Viertelſtunde tonangebend, und es
ſah ganz danach aus, als ob ſie verdient Sieger
bleiben ſollten.
In der 17. Min. wehrt, Ruppel einen
Ctraf=
ſtoß ganz groß ab, er mußte allerdings in der
32. Min. einen für Worms glücklichen Treffer
durch den Linksaußen Hundt hinnehmen.
Die Darmſtädter verſtanden es nicht, den
Vor=
ſprung zu halten und 3 Min. ſpäter ſchoß der
Mittelſtürmer Riedmann aus einem Gewühl
das Ausgleichstor. Die Gäſte verſuchten zwar
erneut, zum Siegestreffer zu kommen, mußten
ſich aber ſchließlich mit der Punkteteilung
be=
gnügen.
Worms hatte vor der Pauſe nur 2 Spieler,
die gleich von Anfang an überzeugen konnten,
nämlich Kern und Götz. Nachher wurden noch
Pohle und Wandersleben, ſowie Riedmann und
Gumbinger beſſer.
Bei den Darmſtädtern waren Hofmann
und Sänger weitaus die beſten Leute. Dieſer
Darmſtädter Mittelſtürmer löſte mit ſeinen
Ak=
tionen bei den Wormſern großes Erſtaunen
aus. Nach ihm muß Kohlmann genannt
wer=
den, der oft wunderbar wie ein D=Zug an der
Außenlinie entlang brauſte. Sehr ſchön ſpielte
auch Mahr im Angriff, und Hebeiſen entpuppte
ſich als ein ebenſo nützlicher wie ideenreicher
Aufbauſpieler in richtiger Erfaſſung des W=
Sy=
ſtems. Leichtlein war der ſchwächſte Darmſtädter
Spieler. Lobenswerte Erwähnung verdient die
geſamte Läuferreiye, die ſehr gut ihren Mann
ſtellte. Eßlinger war gut, ohne allerdings an
die großartige Leiſtung ſeines
Vereinskamera=
den Sänger heranzukomm n. Ruppel ſtand wie
immer als ſicherer Schlußmann im Tor. H. H.
Der Tabellenführer vom
Neuling wieder geſchlagen.
FC. 03 Egelsbach — 5B. Münſter
0:2 (0:0).
Es häten 2 Punkte für 98 ſein können.
Jaun Worms — 9u. 90
Darmſtadt 2:2 10:2).
Dieſes Spiel vor 400 Zuſchauern im Wormſer
Stadtpark war für das Dutzend Darmſtädter
Schlachtenbummler keine kleine Nervenprobe.
Wer hätte aber auch geglaubt, daß die
Lilien=
träger in Worms auch nur einen Punkt
er=
zielen würden. Hinzu kommt noch, daß die
Darmſtädter bei ganz erſtklaſſigen Leiſtungen
vor der Pauſe 2:0 in Führung lagen und durch
ebenſo kluge Taktik wie techniſch hervorragendes
Spiel mit etwas mehr Glück einen haushohen
Sieg hätten landen müſſen.
Sie ſpielten ihren Gaſtgeber vor dem Wechſel
bei glänzenden Leiſtungen ihres Mittelſtürmers
Hoffmann in Grund und Boden. Wenn es aus
der fortgeſetzten Ueberlegenheit der Lilien vor
der Pauſe nur 2 Zähler ſtatt 4 wurden, ſo kam
das daher, daß die Wormſer enormes Glück
hat=
ten. Nach der Pauſe waren die Darmſtädter
erneut eine Viertelſtunde tonangebend, und erſt
als die Wormſer mit ungeſtümer Kraft zu
Gegentoren drängten, verfielen die 98er auf die
verkehrte Taktik, zu defenſiv zu ſpielen, ſtatt,
wie ſeither, ſchon im Angriff zu verteidigen.
Nur durch einen Zufallstreffer aus einem
un=
überſichtlichen Gewühl heraus mußten die
Darmſtädter jenen Punkt abgeben, den ſie ſich
vor der Pauſe endgültig hätten ſichern können.
Dem nicht immer gefallenden Schiedsrichter
ſtellten ſich die Mannſchaften:
SV. 98 Darmſtadt: Ruppel; Sänger,
Eßlinger; Geyer, Schnägelsberger, Müller;
Kohlberg, Hebeiſen, Hofmann, Leichtlein, Mahr.
Worms: Schwindt; Kern, Wandersleben;=
Feil, Hautz, Sander; Hundt, Gumbinger,
Ried=
mann, Götz, Pohle.
Die erſte Halbzeit
begann ſofort mit flotten Angriffen des von
Worms unterſchätzten Geguers, wobei der
Darmſtädter Mittelſtürmer großartige
Leiſtun=
gen bot. Außerdem verſtanden es die
Darm=
ſtädter, durch geſunde Geiſtesblitze aus dieſem
Spiel etwas zu machen, während die Wormſer
mit einer unbegreiflichen, nicht zuletzt
ſtaunens=
werten Lethargie dieſes Spiel beſtreiten
muß=
ten, weil eben ihr Gegner nichts anderes
zu=
ließ. So konnte es auch nicht fehlen, daß
be=
reits in der 7. Minute das erſte Tor für
Darm=
ſtadt fiel. Wieder einm war der gute
Hoff=
mann gut durchgegangen, ungeahnt ſchnell
wechſelte er nach links, lief wie ein
Sonnen=
ſtrahl durch die Deckung der Einheimiſchen, gab
im geeigneten Augenblick geſchickt nach rechts,
von wo Mahr leicht einſchieben konnte. Die
Wormſer erwachten darob noch lange nicht;
Hoffmann hatte in der 12. Minute eine weitere
Gelegenheit, ein Tor vorzulegen. Die
Worm=
ſer konnten ſich mit ihrem Gegner tec niſch und
taktiſch keineswegs meſſen. So blieb es
wäh=
rend der ganzen erſten Halbzeit, und niemand
hätte für die Einheimiſchen noch einen
Pfiffer=
ling gegeben, als Kern in der 40. Minute ein
Foul an Hofmann beging und der
Elf=
meter im Netz lande
Die mit geringen Siegesausſichten nach
Egelsbach gekommenen Münſterer Gäſte
ent=
puppten ſich auch beim Rückſpiel als eine
äußerſt flinke und ausgeglichene Mannſchaft.
Sie verſtand es, durch eine taktiſch
ausgezeich=
nete Abwehrleiſtung, den Egelsbacher Sturm
derart zu irritieren, daß er trotz drückender
Ueberlegenheit während 80 Minuten nicht ein
einziges Mal zum Zuge kommen konnte.
Daran trug allerdings auch ein Hauptanteil
Schuld die abſolute Unzulänglichkeit einzelner
Egelsbacher Stürmer, die mit dazu beitrugen,
daß die an ſich nicht ſchlechte Feldarbeit der
Egelsbacher Mannſchaft zur Fruchtloſigkeit
ver=
dammt wurde. Es kann mit keinen Worten
entſchuldigt werden, wenn man 80 Minuten
gegen ein Tor ſpielt, ohne einen einzigen
Treffer zu erzielen. So gelang es Münſter,
allerdings erſt nach der Pauſe, durch zwei
blitz=
ſchnelle Durchbrüche 2 Tore zu erzielen, die den
Sieg ſicher ſtellten und die beiden Punkte nach
Münſter entführten. Schon in den Spielen
gegen Polizei und Dieburg hatte es ſich
heraus=
geſtellt, daß der Egelsbacher Sturm durch die
berufliche Verhinderung der 2 guten Spieler
Schlapp und Knös gewaltig geſchwächt iſt. Den
Eingeweihten ſchien der Tag auch nicht mehr
allzufern, an dem eins oder 2 Tore des
Geg=
ners genügen würden, die beiden Punkte zu
entführen. Geſtern iſt dieſer Tag zur Tatſache
geworden. Es nutzte Egelsbach nichts, daß
Ewald Volz, der diesmal auf Linksaußen
ſtürmte, die herrlichſten Flanken in den
Straf=
raum gab. Es nutzte auch nichts, daß aus der
Läuferreihe ſchöne Steilvorlagen in den Sturm
gingen. Das Egelsbacher Innentrio wußte mit
dieſen abſolut verwertbaren Bällen nichts
an=
zufangen und ſo vollzog ſich denn das Schickſal
der Egelsbacher. Es muß noch geſagt werden,
daß die Münſterer eine äußerſt eifrige
Mann=
ſchaft in’s Feld ſtellten und in ihrem
Vertei=
diger Werner und ihrem Tormann 2 ganz
über=
ragende Kräfte beſaß. Die Mannſchaft wuchs
an ihren beiden Erfolgen in ihren
Abwehrmaß=
nahmen über ſich ſelbſt hinaus und ließ ihrem
Gegner keine Zeit, ſich überhaupt
zurechtzu=
finden. Mit dieſer Feſtſtellung iſt wohl auch
das Urteil über den Sturm der Platzherren
geſprochen. Es nutzte hier auch nichts, daß in
den letzten 20 Minuten die beiden Verteidiger
mit den 2 ſchwächſten Stürmern die Plätze
tauſchten. Auch ſie konnten die Niederlage nicht
mehr aufhalten. Zuſchauer etwa 200,
Schieds=
richter Girot, Frankfurt a. M., zufriedenſtellend.
—ſch.
Reſerven 4:2 für Egelsbach.
Dieburg überraſchk angenehm
Norm. Pfiffligheim — Haſſia Dieburg
1:1 (0:1).
Eine ſchöne Ueberraſchung lieferten diesmal
wieder die Dieburger, die in Pfiffligheim
un=
verdient einen Punkt laſſen mußten. Es war
ſtaunenswert, wie dieſe Mannſchaft mit
Platzbeſitzern umſprang und neben ihrem Ri
eifer ein in jeder Beziehung gefallendes 6
hinlegten.
Jedenfalls waren die trotz ſchneidenden
des erſchienenen 250 Zuſchauer verblüfft,
Gäſtemannſchaft vom Tabellenende ſpielen
ſehen. Allſeits war man darüber verwund
daß dieſe Elf nicht höher in der Tabelle ran.
Der Platz war hart gefroren und ließ ein
naue Ballkontrolle nicht zu. Ueberraſchend
den ſich die Gäſte ſchon nach 10 Minuten Ie
zurecht und ſorgten dafür, daß die einheirn
Deckung bald nicht mehr zu frieren braucht
der 15. Minute war es auch Fromm, der
ſchön den Führungstreffer erzielen konnte.
tere Möglichkeiten zur Vergrößerung ihres
ſprunges lagen vor der Pauſe noch meſn
Male in der Luft, während die Pfifflighsin
Angriffe meiſt ſchon vor dem Dieburger Siy
raum abgewieſen wurden. Nach der Pauſe
gen die Einheimiſchen energiſcher ins Zeug,
die ſehr gute Dieburger Mannſchaft, in der
nehmlich der Tormann Suſam ganz groß
ſpielte, wußte alle Angriffe der einſt ſo geFſ
teten gelben Gefahr Pfiffligheims abzubl
In der 16. Minute gab es einen Elfer, troz
die Zuſchauer wie die Spieler eigentlich
wußten, warum er gegen Dieburg
verb=
wurde. Jedenfalls war der keineswegs übe
gende Schiedsrichter Semmel=Wiesbaden der
ſicht, daß ein Pfiffligheimer beim Kampf um
Ball von einem Dieburger zu hart angegau
worden ſei. Trumpfheller verwandelte den 6
zum Ausgleich. Es hätte nicht viel gefehlt,
Dieburg wäre erneut in Führung gegangen,
ſchließlich war Pfiffligheim gegen Schluß er
überlegen, doch die ſtarke Dieburger Deckung
einfach nicht zu überwinden. Zweifellos
iſt=
errungene Punkt hoch zu bewerten, da Pfifſ
heim in ſtärkſter Beſetzung angetreten war.
F9. Bobenheim — Olympia Lorſc
2:2 (1:0).
Die an ſich recht guten Leiſtungen be
Mannſchaften wurden etwas getrübt durch
harte Gangart, die vom Schiedsrichter Sat/ var.
Frankfurt leider zugelaſſen wurde. Es war Ɨc4l in Führ
daß beide Mannſchaften ſo hart wie möglich ſſte, die auf
len würden. Aber etwas weniger Energie wühhätten zuſt
von den 250 Zuſchauern ſicherlich auch gebi li Einnt werde
worden. Die von dem ehemaligen Woxmatſlunger Kreis
Scheithe gut dirigierten Bobenheimer gingen Huſer geſchl
der 18. Minute in Führung. Nach der Paß Bensheim
verſchoß der Mittelſtürmer Graber einen Fuſſ halbzeit
elfer, währenddem Lorſch bald darauf dundr Pauſe
Gärtner ausgleichen konnte. Wenige Minntſplich ſchon v
Alympia Lampertheim — Germaniutkzinmen
Pfungſtadt 3:0 (1:0).
ſpäter gingen die Gäſte durch ihren guten MMt Fahrt u
telſtürmer Gärtner in Führung und bald kenkleultat,
ten die ſehr eifrigen Platzbeſitzer durch Vete
mann wenigſtens wieder gleichziehen und dan
einen Punkt retten.
Mlden
Eiſtadt —
Mri — Ober
In Lampertheim gab es vor 600 Zuſchau Mi, Beerſelde
einen weniger ſpannenden als ſeltſarnenl, vom Glüd
Kampf, weil der etatsmäßige Spielle Auch Hauſe
Spengler, Worms, unverſtändlicherweiſe anMuſe 2 Tre
geblieben war. Daher mußte der Lampaxn zu, ſo daß
heimer Spielleiter Oberfeld einſpringen. Zme) ſvielenden
fellos waren die Gäſte nicht immer ſeiner Weſſ konnten.
nung und kurz vor Schluß des Spieles munMic Erbach i
ſogar der Pfungſtädter Läufer Crößmann ſchinn, hatten
einer Meinungsverſchiedenheit, mit ihm maß ſie Niederle
Spielfeld verlaſſen. Beide Mannſchaften m” hätten
ten erſatzgeſchwächt antreten, wobei hauptſchk ich die Mar
lich die Gäſte von vornherein im Nachuſumachen?
waren. Zu allem hatten ſie Pech, als Baeſin dem M
in der 17. Min. einen Strafſtoß ſchön vor ElAungſchung g
Pfungſtädter Tor gab, wo ihn Darmſtädter /Rn aus de
kurz abwehrte, ſodaß der Lampertheimer StürmtAlappe Niede
Jenner einſchießen konnte. Im übrigen au, die den
dies einer der wenigen Lichtblicke vor PM— unge
Pauſe. Bei Pfungſtadt verſtand es lediglich RiMl Tabellen
lange Haſſenzahl einige Mal die Lampertheikd glatt u
mer Deckung zu beunruhigen. In der 2. SpE1A=Ramſtadt
hälfte erhöhten die Platzbeſitzer in der 8. M. uNzu bleiben.
durch Baier ihren Vorſprung auf 2:0. NyAuwas meb
gingen die Pfungſtädter beſſer aus ſich hera 20 Tabell
und waren vor dem Lampertheimer Tor va/Pſamſtadt
ſchiedentlich gefährlich. Außer 2 Eckbällen kom: Aild
ten ſie aber nichts erreichen. Im Gegenſatz OAſtadt
zu ſchoß Jenner 10 Minuten vor Schluß d-E0n
3. Tor, Trotz dieſer glatten Niederlage und Eißhauſe
Dezimierung durch den Platzverweis CrS/PUnſtadt
manns kämpften die Pfungſtädter tapfer ESNinf
zum Schluß durch und ergaben ſich erſt dann „Küden
ihr Schickſal. Obwohl die Pfungſtädter her Fſzim
nicht viel zeigen konnten, iſt man im Ried O‟
von überzeugt, daß ſie noch manchem Vere
die Punkte abtrotzen werden. So viel Könn.M M 4ber
und ſo viel Geſchicklichkeit in der Spielauffc.
ſung traut man den Pfungſtädtern zu, daß
zu Hauſe die nötigen Punkte zum Verbleib
der Bezirksklaſſe erhalten werden. Sehr g.
war das Schlußtrio mit Darmſtädter, Nich
und Voß, während die Läuferreihe und deß
Sturm ſchwächer waren. Allerdings muß mel
bedenken, daß der Sieg von einer Lampen;
heimer Mannſchaft errungen wurde, die in
le=
ter Zeit ſtark aufgekommen iſt und guch die
mal ſehr gut war.
Aus den Kreisklaſſen.
Kreisklaſſe 1
Gruppe 2— Darmſtadt.
SV. Merck — TSG. 46 Darmſtadt 0:3 (0:1),
Union Wixhauſen — 04 Arheilgen 2:1 (1:0),
Alsbach — Eberſtadt
0:2 (:),
SV, Groß=Gerau — Griesheim
1:1 (:),
Jahn 75 Darmſtadt — Wolfskehlen ausgefallen.
überließ den Gäſten mit einem glatten Eis”
beide Punkte.
In Wixhauſen lief ein ſtrammer Kampf vo
Stapel, der einige hundert Zuſchauer angeloss
hatte. Bis zur Pauſe hatte der Gaſtgeber e*
Tor vorgelegt, welches die Arheilger erſt n.
dem Wechſel ausgleichen konnten. Die Leiſtum
gen beider Mannſchaften waren, im ganzen e
trachtet, ziemlich gleichwertig, und doch holte ſie
Wixhauſen in den Schlußminuten durch ein”
Strafſtoß von Traſer den Sieg
In der zweiten Gruppe der erſten Kreisklaſſe
brachte der erſte Sonntag der Rückrunde teils
erwartete, aber auch unerwartete Reſultate.
Der Neuling an der Maulbeerallee brackte
es nicht fertig auf ſeinem Platz, die
aufſtreben=
den 46er in ihrem Siegeszug aufzuhalten, und
Die Eberſtädter Germanen mußten mit eine-
ſtark geſchwächten Mannſchaft in Alsbach an
treten, konnten aber trotzdem mit einem aule
dings knappen Siege die Heimreiſe antreten.
Die Kunde in Form einer Ueberraſchunt.
wird uns aus Groß=Gerau gemeldet, wo. Di.
noch — wir betonen bis heute noch — puntk
brtag, 16. Dezember 1935
ſichen Gäſte aus Griesheim dem
Tabellen=
ei ein Unentſchieden abtrotzten.
as Treffen am Ziegelbuſch, wo Wolfskehle:
ien ſollte, wurde auf Wunſch beider
Ver=
von der Behörde abgeſetzt.
ſie Tabelle ſieht nach dem 15. Dezember
ermaßen aus:
Gerau
10
24:7 16
bazuſen
10
26:6 15
46 Darmſt. 10
26:9 15
ſt=Heilgen
18:8 12
Eberſtadt
19:10 11
Darmſtadt
24:12 10
75 Darmſt,
13:29
skehlen
11:25
uia Griesheim 9
19:32
Alsbach
9
1
9:42
Gruppe 1 —Ried.
— Hofheim
8:1 (2:1),
Rohrheim — Biebesheim 1:3 (0:2),
ſſtadt — Gernsheim
1:1 (0:0),
heim — Lampertheim
3:1 (0:0).
ſie Bibliſer waren diesmal, hauptſächlich in
veiten Halbzeit, ganz groß in Form und
ten ihren Gegner, der allerdings
erſatz=
oächt war, mit nicht weniger als 8:1 Toren
Sor der Pauſe war es allerdings manchmal
orenzlich, und die Hofheimer verſtanden es
ſtauf Grund ihrer guten Taktik das
Reſul=
berhältnismäßig erträglich zu geſtalten.
Groß=Rohrheim gab es eine große
Ueber=
ſung, wo die Biebesheimer, die in letzter
eigentlich nicht beſtändig waren, einen
bn Sieg herausholten. Damit haben ſie
AScharten wieder ausgewetzt und bleiben
ſirhin in der Spitzengruppe, die ſie zweifel=
Foch mit großem Erfolg in bezug auf die
ſterſchaft verteidigen werden. Groß=Rohr=
Awar an ſich ſehr gut, aber die
Biebeshei=
hMannſchaft ſpielte mit Eifer, der die Elf
wiedererkennen ließ.
ine Ueberraſchung gab es auch in
Stock=
wo der alte Kreisklaſſenvertreter
Gerns=
gaſtierte. Vor der Halbzeit gab es nicht
inziges Tor, obwohl Gernsheim eigentlich
war. Nach der Pauſe ging jede Partei
mil in Führung, und ſo teilte man ſich die
mte, die auf Grund der Leiſtungen
Gerns=
iuhätten zufallen müſſen. Erneut muß aber
tuannt werden, daß der Neuling Stockſtadt
Funger Kreisligavertreter ſich bis jetzt
im=
wapfer geſchlagen hat.
Bensheim war Lampertheim nur in der
Halbzeit fähig, keine Tore zuzulaſſen.
der Pauſe war dann Bensheim, das
pitlich ſchon vorher drückend überlegen war,
un Fahrt und erzielte auch, das verdiente
ſteſultat.
Gruppe 3 — Odenwald.
elden — Babenhauſen
1:2 (0:2),
en Zimmern — Erbach
3:1 (:),
Aſitlſtadt — Lengfeld
1:2 (:),
worf — Ober=Ramſtadt
0:5 (: ).
7 Beerfelden weilte Babenhauſen und
Kre, vom Glück begünſtigt, Sieg und Punkte
Arach Hauſe nehmen. Die Gäſte legten bis
Wauſe 2 Treffer vor und machten dann den
in zu, ſo daß die, nach dem Wechſel
über=
ſpielenden Beerfelder nur einen Treffer
im konnten.
uß Erbach in Groß=Zimmern ſchon verlie=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 345
ann, hatten wir in Betracht gezogen, aber
die Niederlage ſo ganz glatt ausfallen
üute, hätten wir, doch nicht erwartet. Oder
ſich die Mannſchaft des Altmeiſters wieder
Ausmachen?
on dem Michelſtädter Stadion wird eine
Vuraſchung gemeldet, und zwar hat dort der
er aus der Nachbarſtadt dem Gaſtgeber
iunappe Niederlage zurückgelaſſen! Das ſind
Aue, die den Michelſtädtern am Ende leicht
Ma — umgekehrt Lengfeld nützen können.
1er Tabellenführer ſiegte in Roßdorf
über=
änd glatt und hoch. Es ſcheint doch, daß
Ramſtadt ernſtlich bemüht iſt, an der
bt zu bleiben, während man den Roßdörfern
ſEhn etwas mehr Gegenwehr zugetraut hätte.
te Tabelle nach dem 15. Dezember:
Ramſtadt
neld
Pülſtadt
Sunhauſen
EUmſtadt
Worf
ielden
FZimmern
Die 46er drängen nach oben!
23:9 13 20:14 11 23:15 10 27:10 19:18 12:22 13:26 13:25 11:23 eba. Ih der Maulbeerallee erwartete der Neu=
Merck ſeinen Lokalgeguer TSG. 46 zum
WSpiel der Rückrunde. An der Rheinallee
des den Chemikern damals geglückt, einen
u mitzunehmen, weshalb man dem
Aus=
ndes heutigen Kampfes mit Spannung
ſigen ſah. Wir wollen gleich vorausſchicken,
eiuling mußte ſich der beſſeren Spielkultur
Eläſte beugen und hatte während des ganzen
lufes nicht die geringſten Chancen, der
gn Niederlage Einhalt zu bieten. Trotz der
„F” kalten Witterung hatten ſich zahlreiche
3tauter eingefunden, die ihr Kommen jedoch
1Abereuten, denn auf Seiten der Gäſte ſah
Aeinen ganz gefälligen Fußball.
Die Mannſchaften:
4e Mercker haben ſchon öfters gezeigt,
hiniges Können in ihren Reihen zu finden
das die Mannſchaft aber heute zu Wege
Nate, war, alles zuſammen genommen, herz=
Avenig. Lediglich das Abwehrtrio und der
ülläufer Bernhard konnten den Anſprüchen
elctt werden. In kommender Zeit muß die
nehr zeigen, ſonſt iſt der gute Platz in der
Blüle bald flöten.
lie 46er ſchlagen zurzeit wieder, trotz
Der Erfatzleute, eine ganz gute Klinge, ohne
man jedoch von einer Höchſtform ſprechen
Ne. In der Hauptſache iſt die geſamte
urmmannſchaft in vorzüglicher Verfaſſung,
Gend die Fünferreihe allerdings ueben
M „Spielen” noch mehr kämpfen und vor
noch mehr ſchießen müßte. Trotz allem
ſte man auch heute wieder eine zute Ge=
Meiftung feſtſtellen.
Der Beginn
brachte in den erſten Minuten auf beiden
Sei=
ten einen Kampf der Abwehr. Die 46er haben
ſich bald gefunden und diktieren den Verlauf.
Die Angriffe der Platzmannſchaft verpuffen
kraftlos an der ſchnellen Abwehr der Gäſte. Auf
gutes Zuſpiel des Rechtsaußen kann
Vogel=
mann bald für die 46 die Führung holen.
Schon kurze Zeit ſpäter ſcheint das Spiel
be=
reits eutſchieden, aber Müller 1 kann den Elfer
nicht anbringen. Die Gäſte ſetzen unaufhaltbar
das Tor der Mercker unter Druck, doch deſſen
Abwehr hält ſtand, ſo daß an dem Reſuitat
vor der Pauſe nichts mehr geändert wird.
Nach dem Wechſel wird die Ueberlegenheit
der Gäſte noch ſtärker, ohne zu vergeſſen, daß
Merck einige Minuten einen guten
Zwiſchen=
ſpurt, allerdings erfolglos, anſetzte. Doch die
46er waren bald wieder Herr der Lage, hatten
aber bei ihren Aktionen nur wenig Erfolg,
zu=
mal der Gaſtgeber ſeine Abwehr verſtärkte.
Gndlich brach Schupp den Bann mit einem
ſtrammen Schuß, der für den Merckhüter
un=
haltbar war. Die Gäſte haben das Spiel bis
zum Schlußpfiff in der Hand, und Müller, Gg.,
ſtellt das Reſultat durch ſchnelles
Dazwiſchen=
fahren mit dem dritten Treffer ſicher.
Bei dem Spiel der Reſerben vorher gaben
auch hier die 46er mit einem 4:0=Ergebnis
ihrer beſſeren Spielweiſe Ausdruck. —eba—
Untere Mannſchaften der TSG. 46: A=Jgd.
Pfungſtadt 3:1; B=Jugend — Roßdorf 6:0;
1. Schüler—Arheilgen 5:2; 2. Schüler—
Weiter=
ſtadt (Gegner ausgeblieben).
TSG. 46 (Schülerabteilung).
Das Hallentraining der Fußballſchüler
fin=
det heute abend 7 Uhr im kleinen Saal der
Woogsturnhalle ſtatt. Alle Schüler haben zu
erſcheinen.
Knapper Gäſte-Sieg an der Bergftraße
TV. Alsbach 1. — Germania Eberſtadt 1.
0:2 (0:2).
Das Spiel, das ſich beide Mannſchaften an
der Bergſtraße lieferten, war wirklich keine
Of=
fenbarung. Man ſah beiderſeits keine beonderen
Leiſtungen. Vornehmlich die Gäſte vom
Franken=
ſtein enttäuſchten. Die Erſatzleute blieben nur
Erſatzleute. Ihre Angriffsreihe fand ſich nie zu
einer einheitlichen Aktion zuſammen. Sie hatte
auch die meiſten Verſager aufzuweiſen. Nur Roß
und Kriſchbaum in der Läuferreihe ſowie beide
Verteidiger einſchließlich Werner im Tor
ent=
ſprachen einigermaßen den Erwartungen; der
Reſt blieb ſchwach. Der Kampf ſelbſt konnte nie
recht begeiſtern. Der ſteinhart gefrorene Boden
ſtellte an beide Mannſchaften ſehr große
Anfor=
derungen. Die flinken Bergſträßer fanden ſich
beſ=
ſer und ſchneller damit ab. Aber die gute und
aufmerkſame Gäſteverteidigung ließ ihren Sturm
nie recht zur Entfaltung kommen. In der 13.
Minute kamen die Gäſte zu ihrem erſten Treffer.
Von rechts herein kam der Ball zu Größmann,
der Tormann geht aus dem Tor, aber ſchon hat
Größmann ins verlaſſene Tor eingeſchoſſen. Sechs
Minuten ſpäter hieß es ſchon 2:0 aus einem
Strafſtoß, den Kriſchbaum tadellos vors Tor
tritt, wo ihn Wittmann direkt verwandelt. Nach
dem Wechſel wurde das Spiel härter. Bei einem
Angriff wird der freiſtehende Göttmann
buch=
ſtäblich zuſammengetreten. Der Elfmeter blieb
aus, aber Göttmann kann nicht mehr ſpielen.
Gleich darauf wird der durchbrechende
Größ=
mann von dem rechten Verteidiger unſair
ange=
ſprungen: Er ſtürzt dabei ſo unglücklich, daß er
bewußtlos vom Feld getragen wird. Das Spiel
iſt in der Folge nicht mehr ſchön und man war
froh, als Schader=VfR. Bürſtadt, der eine
ſchwache Leiſtung bot, den Kampf beendete.
2. Mannſch. — SV. 98 0:1.
Won den Saobafeldert,
In der Gauklaſſe Südweſt
traten alle 8 Vereine, zum Teil auf völlig
ver=
eiſten Spielfeldern, an. Es gab folgende
Re=
ſultate:
SV. 98 Darmſt.—Ingob. St. Ingbert 10:6 (6:4)
VfR. Kaiſersl. — Pol. Darmſtadt 3:14
FSV. Frankfurt — SV. Wiesbaden 5:6
TSV. Herrnsheim — TV. Haßloch 6:3
Die Lilienträger hatten am Böllenfalltor
Gäſte aus dem Saargebiet zu Beſuch. Auf dem
glatten, vereiſten Spielfeld konnte kein allzu
ſchönes Spiel aufkommen, zumal ein dem Spiel
in keiner Beziehung ge dachſener Spielleiter
vorſtand. Abwechſelnd kamen beide
Mannſchaf=
ten in knappe Führung. Leider mußte der gute
Gäeſttorhüter beim Stande von 4:4 verletzt
aus=
ſcheiden. Zwar erſchien er nach der Pauſe
zu=
nächſt wieder, mußte aber dann endgültig die
Kabine aufſuchen.
Die Poliziſten waren in der Pfalz am
Vor=
mittag tätig und gewannen gegen den VfR.
Kaiſerslautern wiederum hoch mit 14:3 Toren.
Damit haben ſich die „8‟=Träger auf den
zwei=
ten Platz in der Tabelle vorgeſchoben hinter
Herrnsheim und vor St. Ingbert und SV. 98
Darmſtadt.
Wiesbaden befleißigte ſich geſtern, von der
Tabellenſchlußgruppe weg=ukommen. Durch den
knappen 6:5=Sieg gegen den FSV. Frankfurt
rücken die Kurſtädter auf den 5. Platz vor. Der
DT.=Altmeiſter und derzeitige Tabellenführer
Herrnsheim punktete die Haßlocher Turner mit
G:3 aus und führt zunächſt weiterhin die
Ta=
belle an.
Die Tabelle nach dem 15. Dezember:
Eine
eindeutige Angelegenheit!
VſR. Kaiſerslaukern — Landespolizei
Darmſtadt 3:14 (2:10).
Mit dieſem klaren Sieg konnte auch diesmal
wieder die Polizei den Platz des Gegners als
einwandfreier Sieger verlaſſen. Die
Ueber=
legenheit der Poliziſten wäre vielleicht noch
ein=
deutiger zum Ausdruck gekommen, wenn der
Platz nicht mit hohem Schnee bedeckt geweſen
wäre. So aber mac ten dieſer Umſtand und
die außerordentliche Kälte beiden Mannſchaften
große Schwierigkeiten. Die Zuſchauer, es waren
derer nicht viele, zogen es unter dieſen
Umſtän=
den wahrſcheinlich auch lieber vor, das Reſultat
zwiſchen ihren vier Wänden zu erfahren. Schade,
denn diejenigen, die das Spiel miterlebten,
waren reſtlos zufrieden. Was die Spielkultur
und nicht zuletzt die Anſtändigkeit des Spieles
anbelangt, ſo muß man ſagen: erſtklaſſig.
Jeden=
falls hatten die Lauterer von vornherein ſchon
mit einer Niederlage gerechnet; anders läßt ſich
nun einmal das ſang= und klangloſe
Kapitulie=
ren nicht erklären. Schon der Halbzeitſtand
be=
weiſt, daß die Poliziſten eine ganz große erſte
Halbzeit hatten. Der Ball lief wie am
Schnür=
chen, und die Lauterer hatten ihre liebe Not,
den torhungrigen Polizeiſturm zu halten.
Be=
zeichnend iſt, daß erſt beim 7. Tor der
Torwäch=
ter den erſten Ball halten konnte. In der 2.
Halbzeit ſpielten die Poliziſten offenſichtlich
ver=
halten, da ſie am Nachmittag im Rahmen des
Winterhilfswerkes noch ein Winterhilfsſpiel
gegen eine neu erſtandene Landespolizeielf in
Worms auszutragen hatten. Die
Kaiſerslaute=
rer, als Mannſchaftsganzes geſehen, beſitzen
keine hervorragenden Zönner. Es iſt guter
Durchſchnitt, in dem Hochſtetter etwas
heraus=
ſticht. Ueder die Polizeielf iſt nur eines zu
ſagen: Sie ſpielte wie aus einem Guß. Den
einen hervorheben, hieße den anderen
zurück=
ſetzen.
Zum Spiel: Schon in der 2. und 5. Min.
heißt es durch Spalt (Feldtor und Strafwurf)
2:0. Eine kurze Weile ſpäter verwandelt
Stahl=
ecker einen abgegebenen Strafwurf zum 3:0. In
der 10. Min. jagt Hochſtetter Keimig eine
Bombe ins Netz, 3:1. Poſtwendend knallt Spalt
das 4. und gleich darauf das 5. Tor zwiſchen
die Pfoſten. In der 15. und 17. Min. fallen
durch Stahlecker und einen Strafwurf
Leon=
hards zwei weitere Treffer. Zwei Minuten
ſpüter beendet Stahlecker einen wunderbaren
Angriff mit dem 8. Tor. Ein Strafwurf Spalts
und ein Feldtor Leonhards ergeben dann das
10:1. In der 28. Min. gelingt es abermals
Hochſtetter, durch Weitwurf einen Treffer
auf=
zuholen. Ohne Pauſe geht es in die zweite
Halbzeit, denn es iſt grimmig kalt. Die
Poli=
zei ſchien nun ihren Torhunger geſtillt zu haben.
Auf und ab geht das Spiel, das keinen
Augen=
blick ſeinen anſtändigen Charakter verliert, ohne
daß etwas Zählbares erreicht wird. In der
39. Min. aber fällt durch Stühlinger infolge
eines abgegebenen Strafwurfes der 11. Treffer.
Im Gegenzug, ebenfalls durch Strafwurf, wird
das 3. Gegentor erzielt. Sommer ſchießt einige
Jeit ſpäter das 12. und nach ſchöner Täuſchung
das 13. Tor. In der 57. Min. gibt Spalt dem
Tormann noch einmal das Nachſehen. Es ſteht
14:3. Noch drei Minuten ſind zu ſpielen, dann
ertönt die Pfeife des Schiedsrichters. Mit dem
Schlußpfiff hat ein wirklich ſchönes Spiel ſein
Ende gefunden.
Schiedsrichter Schwab=Ludwigshafen war
etwas kleinlich, aber ſonſt gut.
Nach kurzem Aufenthalt ging es dann gegen
Worms, um das bereits oben erwähnte
Win=
terhilfsſpiel auszutragen. Leider erfüllte dieſe
Veranſtaltung nicht ganz ihren Zweck, da nur
etwa 200 Zuſchauer beim Spielbeginn den Platz
umſäumten. Obwohl die neugegründete
Lan=
despolizeielf Worms nur Kreisklaſſe ſpielt, gab
ſie doch einen ganz achtbaren Gegner ab. Was
ihr an Technik abging, erſetzte ſie durch
rieſen=
haften Eifer und Härte. Sie wird beſtimmt
auch in höheren Klaſſen keine ſchlechte Rolle
ſpielen. Hauptſächlich der Torwächter zeigte
einige ſehr ſchöne Paraden. Die Polizei
Darm=
ſtadt ſah ihre Hauptaufgabe darin, ein ſchönes
Handballſpiel zu zeigen. Und das dürfte ihr
auch gelungen ſein.
Landespolizei Worms — Landespolizei
Darm=
ſtadt 4:13 (2:4).
Die Mannſchaften:
L.=Polizei Darmſtadt trat mit
Aus=
nahme des Rechtsaußen Stahlecker, für den
Hu=
ber ſpielte, in der gleichen Aufſtellung an wie
am Vormittag, nämlich mit: Keimig; Pfeiffer,
Blank; Stahl, Daſcher, Unmacht; Huber,
Som=
mer, Leonhard, Spalt, Stühlinger.
L.=Polizei Worms; Trauſch; Notnagel,
Götz: Dieter, Hartmann, Niebergall; Meſſing,
Bern, Friedrich, Füller, Keck.
Kurzer Spielverlauf: Worms blieb
es vorbehalten, in der 6. Min. durch Meſſing
in Führung zu gehen. Gleich darauf hat aber
Leonhard den Gleichſtand erzielt und mit einem
weiteren Tor die Führung an die grünen
Far=
ben geriſſen. Spalt ſorgt in der 8. Min. für
das 3:1. Dann fallen eine ganze Zeitlang keine
Tore. In der 21. Min. verringert Keck durch
ein weiteres Tor die Differenz. Stühlinger aber
und Sommer ſorgen für den Halbzeitſtand von
4:2. Kurz nach dem Wechſel ſchießt Sommer
das 5. und Meſſing auf der Gegenſeite das 3.
Tor. Durch Spalt zweimal, Spalt und zweimal
Sommer fallen dann bis zur 45. Minute 5
weitere Treffer. Nun folgt wieder ein
Gegen=
treffer durch Bern, und es ſteht 10:4. Spalt
ſchließt in der 51. Min. einen ſchönen Angriff
mit dem 11. Tor ab. In den reſtlichen Minuten
gelingt es dem Läufer Stahl, den Torwächter
noch zweimal zu überliſten, ſo das Reſultat auf
13:4 ſtellend.
Der Schidesrichter, Gündling=Bürſtadt,
war trotz ſeines leichten Amtes nicht im Bilde.
Seine Regeltechnik läßt zu wünſchen übrig. Hü.
Geglückte 98er Revanche.
5V. 98 — Ingoherkia Si. Ingbert
10:6 (6:4).
Vor zirka 500 Zuſchauern ſtanden ſich beide
Mannſchaften zum fälligen Rückſpiel in der
Ver=
bandsrunde gegenüber. Der ſtark gefrorene und
vereiſte Boden ſtellte große Anforderungen an
alle Spieler. Der Sieg des Sportvereins iſt
voll=
auf verdient. Die Lilien jedoch mußten mit
ganzem Einſatz kämpfen, denn St. Ingbert
dachte gar nicht daran, den 98ern beide Punkte
zu überlaſſen. Erfreulich iſt auf alle Fälle, das
bewies das heutige Spiel, daß die Mannſchaft
des Sportvereins von Sonntag zu Sonntag ſich
wieder beſſer verſteht. Hier iſt es vor allen
Dingen die Hintermannſchaft. Henß im Tor
lie=
ferte zuſammen mit Fuchs und Rothenburger
ſaubere Arbeit, jedoch ſollte ſich letzterer
ange=
wöhnen, früher anzugreifen und nicht zu warten,
bis die gegneriſchen Stürmer am Strafraum ſind.
Die Läuferreihe hatte ein großes Arbeitspenſum
zu erledigen, wurde ihrer Aufgaben aber gerecht,
in der Abwehr wie im Aufbau, ſo daß ſich der
Sturm über Vorlagen nicht beſchweren konnte.
Die linke Sturmreihe iſt eben die Hauptwaffe
des Sportvereins; Kaltenbach und Merz
ver=
ſtehen ſich gut, Freund, der für Fendt den
Mit=
telſtürmerpoſten inne hatte, machte mit den
bei=
den obengenannten der Hintermannſchaft von
St. Ingbert das Leben recht ſauer. Fiedler fiel
etwas ab; als alter Spieler dürfte er auch
wiſ=
ſen, daß man bei dieſer Fahreszeit ohne Stollen
auf den Schuhen, auf einem glatten Boden ſelbſt
bei beſtem Willen nicht in der Lage iſt, ſein
vol=
les Können unter Beweis zu ſtellen. Bethke
ſpielte erſt halbrechts, vertauſchte ſpäter mit
Fiedler die Rollen und bewieß, daß rechtsaußen
ſein Platz iſt. Leider war er an der Hand
ver=
letzt, doch dürfte er hier auf dem richtigen Platz
ſtehen.
St. Ingbert brachte eine ſchnelle und
ausdau=
ernde Mannſchaft mit. Der Torwächter war nicht
ſo groß im Können wie ſein Gegenüber, jedoch
verſtand es der Sportvereinsſturm nicht, dieſe
Chance auszunutzen. Bei flachen Bällen wäre
das Reſultat beſtimmt höher ausgefallen. Die
Verteidigung und Läuferreihe iſt gut, aber nicht
überragend. Im Sturm ſind die beiden Außen
die ſchwächſten Spieler.
Leonhardt iſt der gefährlichſte von allen im
Durchreißen und Schießen, während de Roi ein
ausgeſprochener Strafwurfſpezialiſt iſt. Amann
ergänzt das Innentrio.
Die Mannſchaften ſtellten ſich wie folgt dem
Schiedsrichter:
Sportverein 98: Henß; Fuchs,
Ro=
thenburger; Kehr, Delp. Dittmar; Fiedler,
Bethke, Freund, Merz, Kaltenbach.
St. Ingbert: Schanné; Wendel,
Wag=
ner; Beſt, Kinzer, Haas; Hofmann, Amann,
de Roi, Leonhardt, Riemann.
Schon in der 2. Minute erzielte Freund durch
ein ſchönes Feldtor die Führung. Ein
Straf=
ſtoß von de Roi wehrt Henß gut ab, ſchon hat
aber de Roi wieder den Ball, gibt an Leonhardt,
der in der 6. Min. für St. Ingbert den
Aus=
gleich ſchießt. In der 8. Minute erhält Leonhardt
den Ball, läuft nach links, das 2:1 iſt fertig.
Wieder ein Strafſtoß von de Roi, Henß wehrt
gut ab, eine Steilvorlage, der Ball kommt zu
Kaltenbach, der im Alleingang den Ausgleich
er=
zielt. Merz ſchießt einen Strafſtoß an die Latte,
auf der anderen Seite zeigt de Roi, wie man
Strafſtöße verwandelt; in der 14. Min. geht St.
Ingbert abermals durch de Roi=Strafſtoß in
Füh=
rung 2:3. Bald darauf iſt es wieder de Roi,
der durch Strafſtoß den Vorſprung von St.
Ing=
bert auf 2:4 ſtellt. Sofort nach Anſpiel kann
Freund durch Strafſtoß ein Tor aufholen.
Ditt=
mar hat es in der Hand, den Ausgleich zu
er=
zielen, doch das Tor iſt zu klein für ſeinen
Wurf, aber Merz ſtellt das Ergebnis durch
Strafwurf auf 4:4. Schanns verletzt ſich bei einer
Robinſonade. Riemann hütet das Tor. Der
Sturm der 98er braucht lange, bis es ihm klar
wird, hier iſt die Möglichkeit, Tore zu ſchießen.
Endlich bringt Freund ſeiner Mannſchaft die
Führung, die die Blauen nicht mehr aus der
Hand geben. 1 Minute vor Schluß ſtellt Fiedler
durch Strafſtoß das Halbzeit=Ergebnis
auf6: 4.
Sofort nach Wiederanſtoß hat St. Ingbert
drei Strafſtöße, aber de Roi hat kein Glück. In
der 12. Minute gibt Delp an Kaltenbach deſſen
Schuß, den Schanni, der jetzt wieder dabei iſt,
nicht halten kann. Nach ſchönem Feldſpiel Delp.
Merz, Fiedler, Freund erhöht letzter in der 17.
Minute das Ergebnis auf 8:4. St. Ingbert gibt
ſich noch nicht geſchlagen, da ſchießt de Roi
wie=
der einen Strafſtoß, der geht an Dittmars Hand
und ſpringt in die andere Ecke. Henß kann nichts
machen und holt verdutzt das Leder aus dem
Kaſten, das war halt Pech. Merz ſchießt frei
vor dem Tore hoch drüber, jedoch den
darauffol=
genden Strafſtoß verwandelt Freund in der
25. Minute zum 9:5. Schanné glaubte beſtimmt,
der Ball ginge ins Aus.
Eine Minute vor Schluß gibt Dittmar
wei=
vor, Merz nimmt den Ball auf und ſchießt das
10. Tor für die Blauen. Sofort nach Anſtoß
er=
hält St. Ingbert einen Strafſtoß, Leonhardt
ſchießt unhaltbar zum 10:6.
Schiedsrichter Scheuermann, Frankfurt a. M.,
hatte keine leichte Aufgabe, war aber gerecht.
Wie wenig das Publikum mit den Regeln des
handballſpieles vertraut iſt, konnte man hier
ieder feſtſtellen. Man ſollte doch das dauernde
Reklamieren laſſer
Nr. 345
Bandonn iin Miels Ginttenoaig.
Es hagelte Ueberraſchungen.
Bezirksklaſſe, Staffel 5:
Viktoria Griesheim—Tv. Pfungſtadt 3:3 (1:1)
Nieder=Liebersbach-Lorſch 2:7 (0:3)
Bickenbach —46 Darmſtadt 4:6 (2:3)
Germania Pfungſtadt—Birkenau 15:4 (5:3)
Staffel 6: Tv. Arheilgen—04 Arheilg. 3:2 (0:0)
Mörfelden-Nauheim 5:0 (kampflos)
Worfelden-Braunshardt 2:3 (1:1)
Merck—Egelsbach 2:4 (1:1)
Staffel 7: König—Nieder=Klingen 4:0 (1:0)
Erbach—Momart 7:7 (2:3)
Kreisklaſſe I, Nord:
Urberach-Dreieichenhain 10:4 (3:1)
Walldorf—TSV. Langen 5:8 (2:2)
Tgde Sprendlingen—Jahn 75 ohne Schiedsr.
Süd: Nieder=Ramſtadt—Auerbach 7:9 (3:4)
Heppenheim-Hahn 5:9 (4:5)
Bensheim—Germania Eberſtadt 7:7 (3:2)
Weſt: Vorw. Langen—Wallerſtädten 8:6 (2:4)
Tſchft. Griesheim—Groß=Gerau 6:6 (4:2)
Königſtädten-Büttelborn 6:3 (3:1)
Kreisklaſſe II, Süd:
Wolfskehlen—Tv. Eberſtadt 1:7 (1:3)
Erfelden—Weiterſtadt 5:0 (kampflos)
Seeheim—Goddelau 8:4 (3:1)
Crumſtadt ſpielfrei.
Weſt: Roßdorf—FV. Sprendlingen ausgefallen.
Beſſungen—Ober=Ramſtadt 23:4 (10:4)
Nieder=Modau—Götzenhain 7:6 (2:4).
Wo es hoch herging
In Griesheim holten ſich die
Pfung=
ſtädter Turner dreierlei: Erſtens einen Punkt,
zweitens Achtungserfolg und drittens Renommé
für den Lokalkampf am nächſten Sonntag auf
eigenem Platze gegen Germania.
In Erbach, wo Momart einen Punkt holte,
von niemand erwartet, aber Fürſprecher zur
eigenen Spielſtärke.
In Groß=Zimmern, wo ſich der
Tabel=
lenführer nur mit Glück gegen Groß=Umſtadt
halten konnte.
In Urberach, wo die Platzelf in
herr=
lichem Zuge den Rivalen Dreieichenhain
nieder=
kanterte.
In Walldorf gab es lange Geſichter und
Rutſch vom erſten auf den dritten Platz.
Beſſungen iſt erwacht.
Zur neuen Lage.
Bezirksklaſſe: 46 Darmſtadt und Germania
Pfungſtadt fuhren weiter. TV. Pfungſtadt muß
noch harte Proben beſtehen, wenn er den dritten
Platz halten will. Abſtiegsfrage noch ungelöſt
— Braunshardt kann jetzt nach dem Worfelder
Treffen als Meiſter angeſprochen werden. Unter
04 Arheilgen, TV. Arheilgen, Merck und
Mör=
felden wird ein Abſteiger geſucht. — Im
Oden=
wald kann ſich jetzt Groß=Zimmern wieder eine
Niederlage leiſten und iſt doch nicht mehr zu
holen. Beachtlich das Ringen Momarts um den
Verbleib in der Klaſſe.
Kreisklaſſe l: Völlig neues Bild. TSV.
Langen hat ſich an die Spitze geſetzt und bedankt
ſich bei Urberach, das Dreieichenhain niederhielt.
— An der Bergſtraße hängen die Möglichkeiten
vom Ausgange Germania Eberſtadt—Hahn und
Hahn—Auerbach ab. — Wie mag ſich die Tſchft.
Griesheim geärgert haben über den Punkt, den
Groß=Gerau mitnahm, zumal Vorwärts Langen
doch den Gefallen tat und Wallerſtädten beſiegte.
Nun bleibt nur eine Hoffnung, daß
König=
ſtädten auch gewinnt. Wir ſchätzen dieſe Ausſicht
ſehr gering.
Kreisklaſſe II: Wenn auch die
Reichs=
bahn in ihrer derzeitigen Spielſtärke nicht mehr
zu holen ſein wird, läßt doch Beſſungen durch
ſein Wiedererſtarken von ſich hören. Es kann
ſogar zum zweiten Platze reichen. In der
Süd=
ſtaffel erwarten wir Seeheim doch als Meiſter.
Beachtlich das 7:1 der Eberſtädter Turner in
Wolfskehlen.
Großkämpfe der Bezirksklaſſe am kommenden
Sonntag:
TV. Pfungſtadt—Germania Pfungſtadt,
Bir=
kenau—46 Darmſtadt, Egelsbach-Braunshardt,
04 Arheilgen—Merck, TV. Arheilgen-
Mörfel=
den, König — Groß=Zimmern, Momart — Rein=
heim.
Der Arheilger Lokalkampf.
Turnverein — Sportvereinigung 04 3:2 (0:0).
Es ſpielten allerlei Begleitumſtände mit, der
Fußballkampf in Wixhauſen u. a. m., daß nur
gut hundert Zuſchauer gekommen waren —
er=
ſtaunlich wenig für die Bedeutung des Treffens
— die ſich muſtergültig verhielten. Der
Schieds=
richter Bauer=Biebrich war auch der gegebene
Mann. Er ließ ſich auf nichts ein und zögerte
nicht, Hahn (Sppgg. 04) wegen öfteren
Rekla=
mierens vom Platz zu ſtellen. Die Turner
ſpiel=
ten ohne Braun, wodurch der Aufbau des
An=
griffs litt und die Sturmmitte den Außen zu
we=
nig Bälle zukommen ließ. Die Platzelf hatte
be=
ſtimmt Vorteile, aber Anthes im Gäſtetor war
glänzend aufgelegt und hatte außerdem Glück.
So verlief die erſte Hälfte torlos. Dann ſtürmte
Spengler aus der Läuferreihe hervor, kam zum
Schuß — 1:0 —. Der Bann war gebrochen.
Gim=
bel hängte einen Strafwurf zum 1:1. Götz brachte
die Turner durch ſchönes Feldtor abermals in
Führung und erhöhte durch prächtigen Fernſchuß
auf 3:1. Es gab Verlängerung von einer
Mi=
nute, die Hahn für ein weiteres Tor der Gäſte
ausnützte. — Tv. Reſ. 14:3, Jugend 14:1.
Der Worfelder Großkampf 2:3 (1:1)
für Braunshardt.
Wenn die Zuſchauer nicht nur aus beiden
Lagern zahlreich vertreten waren, ſondern aus
der ganzen Umgebung Handballfreunde angelockt
wurden, ſo ſei dies ein Zeichen dafür, daß man
den Worfeldern ſchon eine Ueberraſchung
zu=
traute, die auch faſt eingetroffen wäre.
Brauns=
hardts Abwehr mußte ſich mächtig ſtrecken, um
ſich der zahlreichen Worfelder Angriffe zu
erweh=
ren. Auch die zweite Hälfte des Spieles konnte
ſehr gefallen. Der Sieg fiel mit 3:2 knapp und
glücklich an die Gäſte.
Merck — Egelsbach 2:4 (1:1).
der Torer, die Verteidigung und die
Halbſtür=
mer als beſonders unermüdlich genannt werden.
Die zweiten Mannſchaften trennten ſich mit 8:5
(6:1) für Darmſtadt.
Germania Pfungſtadt Jugend — TSG. 46
Jugend 7:8 (2:3).
Die Merckſportler waren ſichtlich vom Pech
verfolgt. Bald nach Beginn mußte Brücher
in=
folge unglücklichen Sturzes verletzt ausſcheiden,
wodurch der Sturm merklich an ſeiner
Durch=
ſchlagskraft einbüßte. Egelsbach legte koloſſalen
Eifer an den Tag, gewillt, ſeinen Siegeszug
fort=
zuſetzen. Wenn es diesmal gelang, ſo war ihnen
das Glück mehr als hold, denn Merck knallte 4
Strafwürfe und mindeſtens ebenſoviel Schüſſe
aus dem Feld an die Latte. Halbzeit noch 1:1,
gelang der Platzelf der Siegestreffer 2:1. Doch
die Freude währte nur kurz. Noch ein Mercker
ſchied verletzt aus, ſo daß die Niederlage mit 2:4
nicht mehr aufzuhalten war. Die eifrigen Gäſte
verdienten ſich ein Lob.
Viktoria Griesheim — Tv. Pfungſtadt 3:3 (1:1).
Die wenigſten ahnten, daß Pfungſtadts
Tur=
ner in Griesheim ein ganz großes Spiel hinlegen
würden. Schon die erſten Minuten ſahen recht
gefährlich für die Platzelf aus. Dann verſchaffte
ſich Viktoria etwas Luft und erzielte das erſte
Tor. Ein ſtrategiſcher Zug der Gäſte,
Mittel=
läufer Gräff ſtürmte mit und erhielt den Ball
zum Ausgleichstreffer. Dann folgte eine
Drang=
periode der Gäſte, der die Griesheimer Abwehr
nicht gewachſen war. Aber Blumenſchein,
Kra=
mer und Frankenberger knallten daneben. Nach
der Pauſe war Pfungſtadt nochmals
ton=
angebend. Blumenſchein holte mit abgeſpieltem
Strafwurf den 2:1 Vorſprung Griesheims
wie=
der ein. Ein grobes Foul von Müller, begangen
an Blumenſchein, gab 13 Meter, den Liebig zum
2:3 für die Gäſte verwandelte. Ein Strafwurf
egaliſierte zum 3:3 und dabei blieb es.
Bemer=
kenswert iſt noch, daß Viktoria ohne Sauerwein
ſpielte.
Tv. Bensheim — Germania Eberſtadt 7:7 (3:2).
Wenn Bensheim in ſeiner Vorſchau einen
Großkampf anſagte, ſo hatte es damit das
Rich=
tige getroffen. Denn der Kampf mit dem
Tabellenführer Germania Eberſtadt geſtaltete ſich
zu einem Spiel, wie man es an der
Meerbach=
ſtraße lange nicht mehr geſehen hat. Hierzu trug
die neue Beſetzung der Flügelſtürmer viel bei,
von denen der eine ſtark an Sommers große Tage
im Tv. Bensheim erinnerte. Ein reſtlos
feſſeln=
der Kampf unter ganzem Einſatz, wobei um
jeden Vorteil ſchwer gerungen wurde. Aber
ver=
träglich! Was beſonders herausgeſtellt ſei. Die
Spannung konnte auch gar nicht nachlaſſen, weil
Bensheim ſtets mit einem Tor in Führung lag,
das von Eberſtadt jeweils egaliſiert wurde. So
kamen die letzten Minuten heran, 6:6. Eine
Wendung! Die Gäſte führten 6:7. „Zeit”=Rufe
aus dem Publikum ertönten. Noch ein
Straf=
wurf für Bensheim, verbauende Mauer der
Eberſtädter, der „Neue” wirft — gehalten —
nein, der Ball ſpritzt abgeſchlagen, doch noch ins
Toreck. 7:7, Aufatmen und Schluß. Ein gerechtes
Ergebnis.
Turngemeinde Beſſungen — TSC. Ob.=Ramſtadt
23:4 (10:4).
Das Spiel war, wie aus dem Reſultat zu
er=
ſehen iſt, eine einſeitige Sache für die Beſſunger
Elf. In der erſten Hälfte des Spiels kamen die
Beſſunger nicht einmal in den richtigen Schwung,
wie man es in der letzten Zeit von ihnen
ge=
wöhnt iſt, auf der anderen Seite ſchlugen ſich die
Ober=Ramſtädter auch trotz ihrer neun Mann
recht tapfer. Nachdem man mit dem Ergebnis
von 10:4 die Seiten gewechſelt hatte, ging die
heimiſche Mannſchaft auf ſtärkeres Tempo über,
worauf natürlich die Gäſte ganz abfielen. Und
ſo wurden in regelmäßigen Abſtänden die
wei=
teren 13 Tore trotz vieler Lattenſchüſſe erzielt.
Die Beſſunger Mannſchaft, die zur Zeit eine
recht ſtarke Elf darſtellt, wird beſtimmt bei der
Form, die ſie in den letzten Spielen an den Tag
legte, in den kommenden Verbandsſpielen von
ſich hören laſſen.
46 ſchaffts in Bickenbach.
Tv. Bickenbach — TSG. 46 Darmſtadt 4:6 (2:3).
Nur wenig Zuſchauer hatten ſich auf dem
Waldſportplatz Bickenbach eingefunden, die aber
durch ein gutes Spiel entſchädigt wurden. Wohl
hatten die Platzbeſitzer einige unnötige Härten
mit ins Spiel gebracht, die von dem
Unpartei=
iſchen Kreider (Jahn Worms) nicht immer
zei=
tig unterbunden wurden, ſo daß dem an ſich
ſchönen Spiel ein unſchöner Nachklang nicht
er=
ſpart blieb. Im ganzen geſehen konnte man mit
den Leiſtungen beiderſeits zufrieden ſein. Die
Gaſtgeber überboten ſich in der erſten
Spiel=
hälfte mit Unfertigkeiten, ſo daß Darmſtadt ohne
große Mühe die 3:0=Führung ſchaffen konnte. Die
46er Elf brachte eine geſchloſſenere Leiſtung auf
und hat auch weit mehr vom Spiel gehabt als
die Platzherren. Auch Darmſtadt verfällt in
un=
verbeſſerliche Fehler (zu viel Innenſpiel) und
gab ſo den Bickenbachern Gelegenheit, kurz vor
der Pauſe noch zwei Treffer aufzuholen. Auch
nach der Pauſe hat nicht nur Bickenbach Glück,
ſondern auch Pech. Einmal kann Zeißler ſeine
Strafwürfe gut anbringen und andererſeits
ret=
tet auch der Pfoſten für Darmſtadt einiges. Mit
dem Eifer von Bickenbach müſſen auch noch
an=
dere Vereine der Gruppe rechnen und auch mit
Zeißler, dem Strafwurfſpezialiſten. Gerade die
Gruppe 5 wird in den letzten Spielen der Runde
noch manche Ueberraſchung bringen.
Das Spiel: Ein ſcharfes Tempo legen
gleich beide Mannſchaften vor, das durch den
harten Sandboden ermöglicht wuvde. Erſt in der
6. Minute hat Witzleb auf rechts das Loch
ge=
funden, 0:1. 15 Minuten kein Tor, dann hat
Schmitt im Alleingang das 0:2 gefertigt. Zwei
Minuten ſpäter iſt Witzleb auf 3:0 gekommen,
kurz vor Halbzeit kann Zeißler mit 2
Strafwür=
fen auf 2:3 aufholen. Schmitt iſt von Hufnagel
gut freigeſtellt zum 2:4 gekommen, dann aber
leiſtet Bickenbach harten Widerſtand, des öfteren
über die erlaubten Grenzen. Zeißler ſchickt einen
Strafwurf zum 3:4 in die Maſchen in der 20.
Minute, dann hat Witzleb eine Vorlage von
Hufnagel aufgenommen zum 3:5, auch das 3:6
iſt eine Leiſtung von ihm durch guten Einſatz.
Zeißler kommt nochmals kurz vor Schluß mit
Strafwurf auf 4:6 heran. In Bickenbachs Elf
ſtachen Bauer im Tor, Nikoley und Zeißler
be=
ſonders hervor. Bei Darmſtadt darf ebenfalls
Der Pfungſtädter Geräte-Wekkkampf.
TV. „Vorwärts” Langen ſiegte mit 364 Punkten
vor TV. Arheilgen mit 3425 Punkten und TV.
Pfungſtadt mit 324,5 Punkten.
Vereinsführer Grünig begrüßte mit Freude
ein vollbeſetztes Haus und betonte in ſeiner
An=
ſprache, daß die Turner ſich glücklich ſchätzen
dürften, der Jahnſchen Idee endlich
unangefoch=
ten zum Siege zu verhelfen. Nämlich der
Wehr=
haftmachung des Volkes und der
Volksgemein=
ſchaft. Wir Verfechter der Turnerideale haben
allen Grund, treu zum Führer Adolf Hitler zu
ſtehen, der unſere Ziele zu den ſeinen gemacht
hat. Wir ſind uns deſſen bewußt und gehen an
die Arbeit, unſerem Vaterlande treu zu dienen.
Möge das Gebotene dazu angetan ſein, ſo recht
für deutſches Turnen zu werben, und das um ſo
mehr, da uns das olympiſche Jahr bevorſteht.
— Ein herrliches Bild boten die in ſtrammer
Haltung aufmarſchierten Kampfmannſchaften. —
Zunächſt eine Vorbemerkung für den Wettkampf.
Der TV. Pfungſtadt kämpfte unter einem
un=
glücklichen Stern inſofern, als er ſeine beſte
Sechs nicht ſtellen konnte. Trotzdem war der
Wettkampf wertvoll, da der Handball=Torhüter
Grünig ſeine Fertigkeiten auch an den Geräten
zeigte. Weiterhin iſt es ſehr beachtlich, daß der
Turner Wilhelm Fey mit ſeinen 36 Jahren die
Konkurrenz der jungen Turner noch nicht
fürch=
tete. Einen Vorteil hatte die Jugend aber doch.
Es ſtritten: TV. Pfungſtadt: Grünig, Becker,
Arnold, Fey, Kramer, Klöppinger; TV.
Ar=
heilgen: Ludwig Brücher 1, Hahn, Vikari,
Weigand, Ludwig Brücher 2. Heinrich Anthes.
„Vorwärts” Langen: Becker, Karl
Schicke=
danz, Stroh, Mühlſchwein, Philipp Schickedanz,
Winkler.
Als erſtes Gerät war der Barren gewählt
worden. Lange ging ſofort in Führung.
Brü=
cher=Arheilgen und Stroh=Langen erhielten die
höchſte Bewertung, mit je 17,5 Punkten. Bei
der folgenden Pferdübung erzielte Schickedanz=
Langen mit 19 die höchſte Punktzahl. Hier ſtand
der Kampf bereits 173:181:194,5. Die
Frei=
übung zeigte faſt gleiche Leiſtungen, und an den
Ringen hatte Pfungſtadt durch Kramer mit
18,5 Punkten einen kleinen Vorteil. Die Krone
der Geräte, das Reck, zeigte bei Arheilgen und
Langen kaum eine Uebung ohne Rieſenfelge und
Sturzwelle. Den einzigen Saltoabgang (für
dieſe Bühnenverhältniſſe ein Glanzſtück) zeigte
Stroh=Langen und erhielt 19,5 Punkte. An
Schwierigkeit ſtand ihm Anthes=Arh. nicht nach
und erhielt die gleiche Wertung. Damit war
der Kampf beendet. Als Richter fungierten:
Schneider und Kunz von Jahn 75 Darmſtadt.
Sie hatten teils ein ſchweres Amt durch
aus=
gefeilte Leiſtungen, wurden ihm aber gerecht,
Bei Pfungſtadt hätte man für die Feinheiten
Klöppingers hie und da gerné einen Punkt
mehr geſehen.
Umrahmt war der Kampf von Darbietungen
der Turnerinnen, die auch beifällig
aufgenom=
men wurden, ſo daß das dreiſtündige Programm
bis zum Schluſſe in Spannung hielt. Der Dank,
den Tb. Grünig den Ausübenden darbrachte,
war jedem aus dem Herzen geſprochen. EI.
Das amkliche Abzeichen für die
II. Olympiade.
Das Organiſationskomitee für die 11.
Olym=
piade Berlin 1936 hat durch einen Wettbewerb
unter einer Reihe von Künſtlern Muſter und
Modelle für das amtliche Abzeichen, für eine
Er=
innerungs=Plakette und für die Ehrenurkunde
(Sieger=Diplom) für die Olympiſchen Spiele
er=
halten. Das Abzeichen und die Erinnerungs=
Plakette werden allen Perſonen gegeben, die in
amtlicher Eigenſchaft an den Spielen
teilneh=
men; das Abzeichen wird dabei durch wechſelnde
Inſchrift und durch verſchiedene Geſtaltung und
Farbigkeit der Bänder die Eigenſchaft des
Ab=
zeichenträgers als aktiven Sportlers,
Preſſever=
treters oder Amtswalters („Offizieller”)
kenn=
zeichnen. Der hier abgebildete preisgekrönte
Entwurf für das Abzeichen ſtammt von Profeſſor
Waldemar Raemiſch, Berlin. Der Gewinner des
Wettbewerbes um die Erinnerungs=Plakette iſt
der Bildhauer Otto Placzek, Berlin, der des
Wettbewerbes um die Ehrenurkunde Profeſſor
Ernſt Böhm, Berlin.
Das Abzeichen von Raemiſch wird in etwas
abgeänderter Kompoſition auch als allgemeines
Feſtabzeichen für alle Beſucher der Olympiſchen
Spiele hergeſtellt werden. Hierbei ſteht das
Brandenburger Tor über den fünf Ringen. Von
dieſer Ausführung wird auch eine große
Auto=
plakette zum Verkauf geſtellt weden.
Vorwärts 05 Groß-Zimmen
Polizei Darmſtadt 14:2
Beim „Berliner Sportpreſſefeſt,
das am Samstag im Beiſein einer großen
Zu=
ſchauermenge in der Deutſchlandhalle
durchge=
führt wurde, ſtellte Rudi Ismayr im
beidarmi=
gen Drücken mit 220 Pfund einen neuen
Welt=
rekord der Halbſchwergewichtsklaſſe auf.
Wohl einer der ſchönſten und einwand
Kämpfe der diesjährigen Meiſterſchafts
fand am vergangenen Sonntag auf der
Zimmerer Matte ſtatt. Obwohl wenig
für einen Sieg der Polizei beſtand, ſo
Ergebnis doch wohl einigermaßen üb
Allerdings iſt zu bemerken, daß ſich d
wärtsmannſchaft auch reichlich ſpät end
ihr Können beſonnen hat. Mancher Fd
aus den verfloſſenen Kämpfen wäre
bar geweſen. Trotz dem dürfte Groß=Z
immer noch die beſten Ausſichten auf de
en Platz haben. Die Polizei war ohne
angetreten, der ſchließlich bei der nachſt
Aufſtellung noch 3 Punkte für ſeine
ſchaft hätte retten können, ohne daß das
ergebnis anders, ausgefallen wäre, gal
Mühe, ſo günſtig wie möglich abzuſch
Es ſtellten ſich daher ſchöne Kämpfe ein
iſt nur bedauerlich, daß die Veranſtalt
ſchlecht beſucht war. Lotz=Dieburg, de
Kampf einwandfrei leitete, hatte leichte
was beſonders dem fairen Verhalten
Mannſchaften zu verdanken war. Die W
im Bantam und Federgewicht, wo Poth
auf Schnauber=P., und Wörtge auf
trafen, verliefen ausgeglichen und
unentſchieden. Im Leicht=, Welter= und 20
gewicht ſiegten, Ohl, über Quick, Weyei
Neumer, und Reinhardt über Fiedler e
dend. Der Gang im Halbſchwergewich
aus und wurde nicht gewertet. Im
ewicht entging Reuter=Pol. gegen
Danz=
durch Aufgabe in der 11. Min. einer Sc
tiederlage.
K5V. Darmſtadt 1910 — SpBgg.
Arheilgen 12:6.
Nach zäheſtem Widerſtand der Gäſte
die Darmſtädter mit demſelben Reſulta
beim Vorkampf in Arheilgen, auch dern
kampf am Samstag abend an ſich bringa!
der Gleichwertigkeit beider Mannſchaften
es vorauszuſehen, daß es zu einer harten
einanderſetzung kommen mußte. Leider
ber dieſe Erwartungen auf Koſten des 4
bildes in Erfüllung. Hier kann man
Gäſten den Vorwurf nicht erſparen, di
Teil ihrer Mannſchaft hieran Schuld trug
Ausnahme ihrer Leute im Bantam=, M
und Schwergewicht verlegte man ſich au
u kraſſe Abwehr, die menſchlich zwar ve
lich, ſportlich aber nicht am Platze war.
kamerad Rau=TSG. 1846, als Kampf
amtierte etwas weich. Seine Entſchei
waren aber, trotz Einſpruch einiger
wiſſer, einwandfrei.
Der Verlauf der einzelnen Kämpfe!
Im Bantamgewicht kam Schunk=A.
Schuchmann=D. nach lebhaftem Stand
zum Schulterſieg. Im Federgewicht, Bonl
Darmſt. gegen Göbel=A., ſcheiterten dieſt
mühungen des Darmſtädter an der mattenn
tigen Abwehr ſeines Gegners. Nach 1
Bodenkampf mußte Letzterer den Kün
ziehen. Die Leichtgewichtler Schnauber=D)
Rückerich=A. lieferten ſich in allen Lagen
lebhaften Kampf, den der Darmſtädter
beſſeren Angriff und einiger Vorteilel
Punkten für ſich entſchied. Die Begeg
im Weltergewicht zwiſchen Daum=D.
Anthes=A. war die ſchönſte des Abends,
Darmſtädter, an Körpergewicht, Stärke
Größe ſeinem Gegner unterlegen, ſchafft
dieſen gefährliche Situationen, die Anthe)
meiſtens, dank ſeiner körperlichen Vortei!
ſich auswerten konnte. Der ſympathiſche
ringer wurde demgemäß knapper Punkt7
Im Mittelgewicht gab es zwiſchen Kohlkn
Darmſt. und Weber=A. nach völlig ausge
nem Kampf ein Unentſchieden. Eine kurzl
gelegenheit war der Gang im Halbſchtn
wicht zwiſchen Zapf=D. und Beck=A. De
geſtümen Angriffsweiſe des Darmſtiſl
konnte der Arheilger nicht lange ſtandEi
und ſo hieß es nach 2minutigem Stand
Schulterſieger Zapf. Der Schlußkamp
Schwergewicht, Walther=D. gegen Steigl
brachte wieder eine lebhafte Auseinc
ſetzung, bei der der Darmſtädter immen
Oberhand behielt und in der 11. Minu /
Entſcheidung erzwang.
Mainzer HC.—TSG. 46 Darmſt. 1. Hr. 0:0
Mainzer HC.—TSG. 46 Darmſt. 2. Hr. 1:2 0
Mainzer HC.—TSG. 46 Darmſt. 1. Da. 3:1 II
Die Hockey=Abteilung der TSG. 46 21
ſtadt war am Sonntag mit drei Mannſcka
beim Mainzer Hockey=Club und brachte die
erfreuliche Reſultate mit nach Hauſe. Der M
gefrorene Boden ſtellte an die Spieler eil
liche Anforderungen, und das techniſch reffe d
auch harte Spiel aller Mainzer Mannſck!
forderte von den Darmſtädtern reſtloſen E
Das Spiel der 1. Herren endete nach
regendem Kampfe unentſchieden mit 0:0.
iſt beſonders die geſchloſſene Mannſchaftsle it
und der große Eifer der geſamten TSC
lobend zu erwähnen. Mainz hatte mit er
ſolchen Widerſtand nicht gerechnet. Das 0—
deutet für die Darmſtädter Hockeyſpieler
ſchönen Erfolg.
Im Spiel der 2. Herren dominierte die 2d
46 von Anfang des Spieles bis zu Ende
konnte mit 2:1 als verdienter Sieger heil
gehen."
Gegen die ſpielreiferen Damen des Ma=
HC. konnten die Darmſtädter Mädels k.*
Sieg landen. Sie haben ſich tapfer geſch.1
und hielten das Spiel jederzeit offen. Bei en
Halbzeitſtand von 2:0 für Mainz kommer!
46er Damen beſſer ins Spiel und konnten
ſchöner Flanke von Rechtsaußen durch ihre 2
linke auf 2:1 verbeſſern. Im Endſpurt erre‟
Mainz dann noch 3:1.
Bei der ſtändigen Formverbeſſerung
Damen=Elf iſt damit zu rechnen, daß Darm.-”
auch im Damen=Hockey in der TSG. 40
eine gute Vertretung gefunden hat. *
v. Klage des Buyelm Daichek uno anverer in Kettenheim
z einbeſeu) wegen Heranzieyung zu Bawreinigungskoſten.
Repiſtousktägerin iſt die Gemeinde Rellengeim, die
anwalt=
vertrelen iſt. — Gegenſruno des Srreites iſt der durch
Kellen=
m lugrende Bach. Schon lange veſteht mit der Michelsmüste
Machtluh der Bücreinigung Srreit. Bei hoherem Waſſerſtand
aden Keuer üverſtüte?. Der Gemeinde wurde vom Kreisamt
Reinigung nach Art. 94 des Bacgeſetes vom 30. Sept. 1339
„eionnen. Der Gemeinderat beſchloß indeſſen, daß die
Be=
der zu Quoten heranzuziehen ſeien und nur den Reſt der
Rei=
ngstöſrken die Gemeinde trage. Gegen dieſe Art der
Heran=
ing wurden Einwendungen erhoben, und es kam zum
Ver=
ſarungsſtreirperfayren.
Der Kreisausſchuß des Kreiſes Alzey entſchied am 25. 1.34, daß
Gemeinderätsoeſchruß beäuglich der Koſtenausſchlagung
auf=
npen ſei; es ſeien die Gemeinde und die Muylenbeſitzer Michel
Meyer zu den Koſten heranzuziehen. Dagegen verfolgten die
meinde und Michet und Geſchwiſrer Meyer Berufung. Der
owinzialausſchuß Rheinheſſen entſchied am 11. Dezember 1934
Verwallungsgerichtshof.
ur Ablehnung der geſteuten Beweisanträge: Das
Kreisaus=
huurteil wiro aufgehoben, evenſo der Beſchluß des
Gemeinde=
h hinſichtlich der Koſtenausſchlagung: die Gemeinde have 85
ſoent der Koſten. Wilhelm Michel 10 Prozent. Geſchwiſter
beier 5 Prozent derſelben zu tragen; die Doylenbeſitzer ſeien
zu den Koſten heranzuziehen.
Das Gericht 2. Inſtanz erwog, der Bach ſei ein natürlicher
hſſertauf nach Art. 94 des Bachgeſetzes, die Gemeinde im
öffent=
den Intereſſe zur Reinigung verpflichtet; ein Titel der
Ge=
urde gegen Michel, ihn privatrechtlich zu den Koſten
ſeanzuziehen, beſtehe nicht, auch kein dahingehendes
Gewoyn=
ſts recht. Die Muhlenbeſitzer hätten nur den
Mühlen=
inal zu reinigen, nicht aber den Mutterbach; auch eine
Ser=
nach „Code civil” beſtehe nicht.
Eine vergleichsweiſe Regelung, die der Vorſitzende des
Ver=
ltungsgerichtshofes anregen mochte, iſt, da die Mühlenbeſitzer
ſichel und Geſchwiſter Meyer nicht im Termin anweſend und
vertreten ſind, nicht möglich. Für die Gemeinde ſind der
ſrgermeiſter und der Beigeordnete erſchienen.
GGelegentlich der Aenderung der Verhältniſſe grundlegender
iſt in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts wie der
ureter der Gemeinde ausführt, eine Vereinbarung zwiſchen
heinde und den beiden Mühlenbeſitzern getroffen worden, wo=
Letzteren die Reinigung an ihrer Bachſtrecke obliege. Immer
ſich die Gemeinde auf dieſe Vereinbarung berufen, bis das
ſteisamt ſie darauf aufmerkſam machte, daß ſie zur Reinigung
ſpflichtet ſei. Die Gemeinde behauptet, Art. 104 des
Bach=
ſetzes ſei verletzt, da eine künſtliche Anlage vorliege und die
ſitzer derſelben zu den Koſten heranzuziehen ſeien. Das
ange=
hiene Urteil enthalte in dieſer Beziehung keine hinreichenden
hächlichen Feſtſtellungen. Der Gemeinderatsbeſchluß vom 21.
1889 enthalte hierüber wichtige Anhaltspunkte. Damals
eine Tieferlegung des Bachbettes vorgenommen worden; das
ſfälle ſei, wie das Kulturbauamt angegeben habe, bedeutend
imindert worden. Von dieſen Maßnahmen ſei im Urteil des
ſobinzialausſchuſſes ſehr wenig die Rede. Hier liege ein
for=
iler Verſtoß vor, der die Zurückverweiſung bedinge, zumal
hier=
verſchiedene Beweisantrage geſtellt und eine Ortsbeſichtigung
ſintragt worden ſeien. Ein Augenſchein hätte dann ein ganz
ueres Urteil gezeitigt.
Die Gemeinde ſtütze aber die Reinigungspflicht auch auf Art.
Abſ. 3 des Bachgeſetzes, da privatrechtlich die Müller zur
Rei=
fung verpflichtet ſeien. Allerdings ſei der privatrechtliche Titel
ht der Gemeinderatsbeſchluß vom 21. Juli 1889, aber er ſei
wichtiges Beweismittel, was die zweite Inſtanz nicht
ge=
ſrdigt habe, denn es ſeien damals Verhandlungen mit den
üllern über die Bachreinigung gepflogen worden. Dieſem
Ge=
hinderatsbeſchluß ſei auch tatſächlich nachgelebt worden. Die
üiller hätten jahrelang bis nach dem Krieg die Reinigung auf
ſene Koſten vorgenommen. Der privatrechtliche Titel müſſe
dt immer gerade eine Urkunde ſein. Die Gemeinde betone
ſiter auch ein Gewohnheitsrecht. Auch hier liege ein
Verfah=
smangel der Vorinſtanz vor, und der Provinzialausſchuß habe
Unrecht die bezüglichen Beweisanträge der Gemeinde
abge=
unt. Zwei Bauſachverſtändige könnten hier nichts Weſentliches
ſunden. Zum Beweiſe für das Beſtehen des Gewohnheitsrechts
von der Gemeinde der unbeteiligte Müller Boos als Zeuge
bannt worden.
Ein Rechtsirrtum des Vorderrichters liege ſchließlich auch in
Nichtanwendung des Art. 102 des Bachgeſetzes und ebenſo
Art. 103 hinſichtlich der Heranziehung der Stauberechtigten.
dieſer Strecke ſei das Gefälle doch ganz bedeutend herabgedrückt
den. Die Gemeinde fordere die ſtärkere Heranziehung der
überechtigten Müller, durch Vorſchußleiſtung nach Art 103.
il die Stauung vorhanden ſei, ſeien gerade die
Reinigungs=
hen auf 1200 Mark angewachſen. Auch die Dohlenbeſitzer
müß=
ſchließlich zu den Koſten herangezogen werden, weil ſie ein
dßes perſönliches Intereſſe an der Reinigung hätten, und zwar
dh den Angaben des Kulturbauamts. — Der Vertreter des
hatsintereſſes bedauert, daß eine gutliche Regelung in zweiter
Ptanz nicht erfolgt ſei; die Veränderungen an der Bachſtrecke
hen nicht als künſtliche Anlage im Sinne des Bachgeſetzes
an=
borechen: die Gemeinde habe die Koſten zu tragen und könne
nur die Beteiligten dazu heranziehen. Das Beſtehen eines
Ge=
wohnheitsrechts feſtzuſtellen, möge der Gerichtshof ablehnen. Den
Beweisanträgen hätte die 2. Inſtanz ſtattgeben ſollen, da die
Ortsbeſichtigung doch ein anderes Bild gewährt haben würde.
Es werde im übrigen doch noch zur Vernehmung von
Sachver=
ſtändigen kommen müſſen. Von Stellung beſonderer Anträge will
der Vertreter des Staatsintereſſes abſehen.
Das Urteil weiſt die Reviſion inſoweit
zu=
rück, als ſie die Heranziehung der Dohlenbeſitzer
betrifft, im übrigen erfolgt Aufhebung des
Provin=
zialausſchuß=Urteils und Zurückverweiſung der
Sache in die Vorinſtanz.
Nech erei Tage!
HJ ſammell. — Helft der Jugend Hitlers
helſen! 19. bis 22. Dezember.
Die Rechtsberakungsſtellen im November 1935.
Auch der Berichtsmonat November beweiſt, wie das
Ver=
trouen der Rechtsberatungsſtellen ſowohl bei Betriebsführer wie
auch bei Gefolgsmann gewachſen iſt. Denn die Zahl der Beſucher
hat mit 16 454 um mehr als 10 Prozent zugenommen, während die
erteilten Auskünfte (11 532) ungefähr gleich geblieben ſind.
Die arbeitsrechtlichen Streitfälle beliefen ſich auf 2091. Die
Zahl der Güteverhandlungen iſt mit 1460 um ein Geringes
zurück=
gegangen, ebenſo, hierdurch bedingt, die eußergerichtlichen
Ver=
gleiche (844). Andererſeits iſt der ziffernmäßige Wert dieſer
Ver=
gleiche in Höhe von 102 476,26 unverhältnismäßig hoch, ein
Be=
weis für die tatkräftige und erfolgreiche Arbeit der
Rechts=
beratungsſtellen einerſeits, das wachſende ſoziale Verſtändnis der
Betriebsführer andererſeits. Hierauf iſt es auch zurückzuführen,
daß ſich die erhobenen Klagen auf 377 vermindert haben;
berück=
ſichtigt man, daß ein großer Teil nur zur Friſtwahrung erhobene,
vorſorgliche Klagen ſind, ſo kommt man zwangsläufig zu dem
Er=
gebnis, daß auch dieſes Moment die Arbeit der
Rechtsberatungs=
ſtellen ols eine in jeder Hinſicht erfolgreiche erſcheinen läßt.
Dementſprechend iſt die Zahl der vor Gericht geſchloſſenen
Vergleiche (136) höher als im Vormonat, während die der
er=
gangenen Urteile abgenommen hat (125), ebenſo die der
wahrge=
nommenen Termine. (562).
Die Bearbeitung der Sozialverſicherungsverfahren hat um
mehr als 33½ zugenommen. Dies iſt vor allem in den bereits
angefangenen Vorarbeiten für die ab 1. Januar 1936 zu
betreu=
enden Arbeits= und Kriegsopfer begründet.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Frende‟
„KdF.*=Sportprogramm des Tages.
Heute, Montag, finden letztmalig im alten Jahr ſtatt:
Allgemeine Körperſchule für Männer und Frauen,
Goetheſchule, Viktoriaſtraße 31, von 20—21 Uhr. — Fröhliche
Gymnaſtik für Frauen und Mädchen, Eliſabethenſchule,
Sand=
ſtraße 12, von 20—21 Uhr. — Schwimmen für Männer und
Frauen, Städt. Hallenbad (kleine Halle), von 20.30—21.30 Uhr. —
Wir machen alle Kurſusteilnehmer darauf aufmerkſam, daß vom
23. 12. 1935 bis 2. 1. 1936 jeder Uebungsbetrieb ruht. Das neue
Sortprogramm Januar—März wird allen Jahresſportkarten=
In=
habern rechtzeitig zugeſtellt. Es bringt alles was man über die
neuen Sportkurſe des neuen Jahres wiſſen muß. Der
Sportamts=
ſtützpunkt wünſcht allen Teilnehmern frohe Weihnacht, ein geſundes
neues Jahr und dann: Auf zu neuen Taten!
Brleſkaſten.
Ider Anfrage iſt die letzte Bezugsanittung beizufügen. Anenyme Anfragen Di
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkei:
B. in G. Ein Enkel erbt in der 2. Klaſſe. Am Tarif hat
das neue Erbſchaftsſteuergeſetz vom 16. Oktober 1934 an dem
Ge=
ſetz vom 22. Auguſt 1925 nichts geändert. Bis einſchließlich 30000
RM. ſind in der 2. Steuerklaſſe 6 Prozent, bis zu 40 000 RM.
einſchließlich 7 Prozent zu entrichten. Steuerfrei bleibt in der
Klaſſe 2: der Erwerb, ſo weit er 10 000 RM. nicht überſteigt.
Ueberſteigt jedoch der Wert des Erwerbs den
Freibetrag, ſo iſt nur der überſteigende Betrag
ſteuerpflichtig, das wäre im Fragefall wohl 20 000 RM.
Die Steuer bis 20 000 RM. einſchließlich beträgt in der 2. Klaſſe
5 Prozent.
G. H. Oſtern 1922 war am 16. April.
1001. Das iſt eine Frage, die nur endgültig die
Aufſichts=
behörde entſcheiden kann. Es dürfte ſich empfehlen, daß Sie
unter Bezugnahme auf die aus den beim Hochbauamt in B.
ein=
gereichten Plänen erſichtliche Lage perſönlich Rückſprache mit dem
Herrn Sachbearbeiter bei der Landesregierung in Heſſen Abt. 10.
Bauverwaltung, hier, Mathildenplatz 20, nehmen.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 15. Dez. Krieger= und
Soldaten=
kameradſchaft. Im Gaſthaus „Zur Sonne” hielt die
Kame=
radſchaft Arheilgen des Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” geſtern
abend eine gutbeſuchte Verſammlung ab. Kameradſchaftsführer
Heinrich Traſer begrüßte in kurzen Worten die Kameraden
und verlas eine wichtige Verfügung, welche ſich mit einer
Ver=
änderung in der Organiſation der SAL. befaßt. Eine Aenderung in
der Zahlung der Mitgliedsbeiträge tritt allerdings dadurch nicht
ein. Ebenſo werden die ſeitherigen Funktionen in gleicher Weiſe
weiterlaufen. Weiterhin ſprach der Kameradſchaftsführer über
den Verlauf des von der Kameradſchaft im Auftrage des
Reichs=
kriegerbundes ausgerichteten Opferſchießens, wodurch der
Winter=
hilfe ein ſchöner Betrag überwieſen werden konnte. An der am
2. ds. Mts ſeitens der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP.
ſtatt=
findenden Veranſtaltung ſollen die Kameraden teilnehmen. Die
Jahreshauptverſammlung wurde auf den 19 Januar 1936
feſt=
gelegt. — Erfolgreiche Züchter. Nachdem der hieſige
Geflügel= und Kaninchenzuchtverein eine umfangreiche lokale
Schau veranſtaltet hatte, mit der eine Prämiierung verbunden
war und bei der eine große Anzahl der ausgeſtellten Tiere
preis=
gekrönt werden konnte, beteiligte ſich der Verein nunmehr an
der Kreisgeflügelſchau in Eberſtadt. Auch hierbei zeigte ſich
wie=
der einmal, daß der Verein über ausgezeichnetes Material
ver=
fügt. Konnten doch die Mitglieder Heinrich Eißler auf Plymouth=
Rocks und Rhodeländer Zwerge, Karl Schäfer auf Rote
Reichs=
hühner und Hamburger Goldſprenkel. Otto Heib auf
Rhodelän=
der, Franz Frank auf Minorka und Weiße Zwergwyandottes,
Georg Fleck ſowie Ludwig Schmitt auf rebhuhnfarbige Italiener,
Heinrich Heilmann auf weiße Leghorn. Ludwig Göbel auf Indiſche
Laufenten, Heinrich Gimbel auf Rhodeländer Zwerge, Ferdinand
Hergert auf Italieniſche Zwerge, Richard Flach auf Sebright=
Silber und Heinrich Benz auf Schönheitsbrieftauben nicht weniger
als 8 Ehrenpreiſe, 8 erſte Siege ſowie zahlreiche zweite und
wei=
tere Siege neben verſchiedenen Begutachtungen erringen.
Ek. Pfungſtadt, 14. Dez. Adventsfeier der NS=
Frauenſchaft. In ſchlichtem Rahmen veranſtaltete geſtern
abend die hieſige Ortsgruppe der NS=Frauenſchaft eine interne
Adventsfeier, die in allen Darbietungen recht eindrucksvoll
ver=
lief. Frau Trübendörfer begrüßte die zahlreich Erſchienenen und
gedachte der größten derzeitigen Aufgabe, des Winterhilfswerkes,
das zum Erfolg geführt werden muß. Darbietende waren teils
auch Kinder, die ihre Sache recht gut machten, namentlich das
Theaterſtückchen. Gedichtvorträge, Ernſtes und Heiteres — ein
harmoniſcher Abend.
Werſau i. Odw., 15. Dez. Geſtern gegen Abend fanden
Ar=
beiter, die auf dem Grundſtück des Landwirts und
Dreſchmaſchi=
nenbeſitzers Jakob Lautenſchläger in der Schulſtraße ein
Fun=
dament ausgraben, das Grab eines Menſchen. Dasſelbe liegt
ungefährt ½ Meter tief in dem bisher als Garten benutzten
Grundſtück und iſt mit Steinen bedeckt. Bis jetzt iſt nur der Kopf.
der beim Ausgraben in Stücke ging, und ein Oberarmknochen
frei=
gelegt. Die Zähne ſind noch ſehr gut erhalten. Da das Haus
des Beſitzers im Jahre 1618 erbaut wurde, nimmt man an, daß
das Grab aus dem 30jährigen Kriege ſtammt.
Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die fortgeſetzten und in letzter Zeit verſtärkten Angriffe auf
den ſich nördlich von uns hinziehenden Hochdruckrucken haben zu
vollem Erfolg geführt. Dabei konnte ein neuer Atlantikwribel
jetzt feuchtmilde Meeresluft auf das Feſtland verfrachten, die an
der hier vorgelagerten Kaltluft zum Aufgleiten kommt und ſeit
Sonntag früh zum Auftreten verbreiteter Niederſchläge Anlaß
gibt. Während ſie bei uns aus Schnee beſtehen, jällt bis nach
Mittelfrankreich hin bereits Regen. Da ſich über Nordoſteuropa
ein kräftiges Hochdruckgebiet aufgebaut hat, iſt ein
durchgreifen=
der Witterungsumſchlag zu mildem Weſtwetter für uns vorerſt
noch nicht wahrſcheinlich.
Vorherſage für Montag: Unbeſtändiges Wetter mit Neigung zu
Niederſchlägen (teilweiſe Regen nicht ausgeſchloſſen),
Tem=
peraturen um 0 Grad, Winde meiſt aus Süden.
Ausſichten für Dienstag: Veränderliches, doch überwiegend
be=
wölktes Wetter mit Niederſchlagsneigung, nachts Froſt.
Hauptſchriftleiter: Rudolt Mauve.
Stellvertx. Haup ſchriftleiter: Max Streeſe.
Veran wortlich ſür Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer: für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Literatur, Kunſt und Wiſſenſchaft:
Dr. Herbert Nette; jür die „Gegenwart‟: Dr. Herber: Ner;e; für „Neich und
Ausland‟: Dr. C. H. Quetich ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport:
Karl Böhmann; Anzeigen eiter Willy Kuhle, jämtlich in Darmſadt. D. A, XI. 35.
über 19000. Pl. 5. Drur und Verlag. Darmſtädter Tagblatt Eltſabeth Wirtich,
Zeitungsverlag und =Druckerei; Darmſtadt, Rheinſtr. 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Edenet
Ka 4
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe Frau, unſere gute Muiter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter
Schwägerin und Tante
geb. Neidhardt
heute vormittag in ein beſſeres Jenſeits
abzurufen. Die trauernden ginterbllebenen
Georg Lautenbach.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1935.
Frankfurterſtr. 122½.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den
17. Dezember, nachm. 3 Uhr, auf dem
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Seite 8 — Nr. 345
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 16. Dezember
DAO NAeAeAA
Kriminal-Eoman
von Josef Kohlhofer
Copy. by Prometheus=Verlag Gröbenzell b. Münch.
27)
Da die Landſtraße, namentlich in den Kurven ſtellenweiſe
noch Schnee trug, beſtand die Möglichkeit, durch Reifenſpuren
einen ſicheren Anhalt gewinnen zu können. Der Kommiſſar
be=
fahl daher den Streifern, in dieſe Kurven nicht einzufahren.
Er ging daran, die Straßenabzweigungen und Kreuzungen im
Lichte ſtarker Scheinwerfer auf etwaige Spuren hin zu
unter=
ſuchen. Es war ein zeitraubendes Verfahren, und die
Meinun=
gen, ob es ſich in einigen Fällen um alte oder friſche
Reifen=
eindrücke handelte, gingen weit auseinander. Das bisherige
Er=
gebnis war nicht beſonders ermutigend, aber Gerſon blieb mit
verbiſſenem Grimm bei dieſer Arbeit, die durch verhältnismäßig
wenig Abzweigungen auf einer immerhin beträchtlichen Strecke
eine Erleichterung erfuhr.
Bei einer faſt rechtwinkelig abgehenden Seitenſtraße fand
er eine ſtark ausgeprägte Spur, ein Zeichen, daß hier ein Wagen
langſam eingebogen war. Gibbs mußte mit ſeinem Wagen
un=
mittelbar neben dieſer Spur einſchwenken. Die dadurch
hervor=
gerufenen Abdrücke unterſchieden ſich in keiner Weiſe von den
bereits vorhandenen, mithin ſtand feſt, daß vor nicht allzulanger
Zeit hier ein Auto eingefahren war.
Entſchloſſen ſetzte ſich Gerſon auf dieſe Spur. Ein Beamter
dirigierte, auf dem vorderen Kotflügel des Ueberfallwagens
ſitzend, den Scheinwerfer zur Erde. Langſam rückte man nach.
Da die Straße weder gepflaſtert noch geteert war, boten ſich dem
Auge immer wieder Anhaltspunkte, ſo daß die Fährte nicht
ver=
lorengehen konnte.
Die Straße ſtieg nun ſanft an; zu beiden Seiten tauchten
Bäume und Sträucher auf, und nun zweigte links ein nicht allzu
breiter Weg ab, der auf eine Anhöhe führte. Hier konnte man
infolge des weichen Bodens die Eindrücke ſo deutlich
wahr=
nehmen, daß ſogar das Muſter des Pneumatiks erkenntlich
wurde.
„Licht aus!” befahl der Kommiſſar.
Der Gruppe hatten ſich im letzten Dorf einige Ortspoliziſten
angeſchloſſen. An dieſe wandte ſich Gerſon und erkundigte ſich,
wohin der Weg führte.
„Die Anhöhe iſt unbedeutend und führt in einen Wald”
unterrichtete ihn einer der Leute. „Vor Jahren gehörte dieſes
Terrain einem Londoner Sportklub, der in der Waldlichtung
eine Halle errichten ließ. Ich hörte ſeinerzeit ſo etwas von
Frei=
kultur, aber der Betrieb iſt ſchon lange eingeſtellt, und ſeit dieſer
Zeit kümmert ſich kein Menſch mehr um den abgelegenen Bau,
höchſtens Pennbrüder, wenn ſie billig und ſicher ſchlafen wollen.
Der Weg mündet direkt in den früheren Sportplatzwald ein!“
„Wir werden dort etwas Polizeigymnaſtik ſpielen”, bemerkte
Gerſon trocken. „Inſpektor, teilen Sie Ihre Leute in eine
Schwarmlinie ein, ſie ſollen rechts neben dem Weg vordringen.
Die anderen” er meinte damit die Streifer, „taſten ſich links des
Weges vor. Wie weit iſt es bis zu dem Gebäude?"
„Zu gehen eine knappe Viertelſtunde!”
„Der Weg ſelbſt wird nicht betreten. Ueberfallwagen und
Motorräder bleiben unter Bewachung abſeits der Straße ſtehen.
Sobald das Haus auf Rufweite erreicht iſt — über die Lichtung
hinaus darf ſelbſtverſtändlich nicht gegangen werden —, ſchließen
Sie einen Kreis. Gibbs und Rollins kommen mit mir. Jede
Gruppe nimmt einen Scheinwerfer mit. Die Hunde führen Sie,
Inſpektor. Machen Sie ſich alle ſchußfertig. Sollten Sie auf einen
Wachtpoſten ſtoßen, dann geräuſchlos zu Boden mit ihm. Ich gehe
mit meinen Leuten voraus, in drei Minuten folgt alles nach.
Noch eine Frage? — Nicht! — Jede Aktion über meinen Befehl
hinaus unterbleibt, ſofern nicht beſondere Umſtände gegeben
ſind. Licht darf auf keinen Fall gemacht werden, denn wir haben
es mit gefährlichen und mißtrauiſchen Burſchen zu tun. Ihr
Anführer iſt der Graue!”
„Ich werde ihn blau machen, wenn er mir unter die Hände
gerät”, knurrte Sergeant Gibbs. Schade, daß man ſeine klobigen
Fäuſte in der Finſternis nicht ſehen konnte.
Gerſon ging ſeinen Begleitern etwas voraus. Die ganze
Aktion konnte auch ein Fehlſchlag werden, denn die Reifenſpur,
der ſie folgten, brauchte keineswegs von dem verfolgten Auto
herzurühren, ſie war vielleicht die Hinterlaſſenſchaft eines harm=
loſen Kraftfahrers. Aber irgendein Gefühl in ſeinem
beſtärkte ihn in der Vermutung, auf der richtigen Spur zu
Der Kommiſſar ſtieß einen leiſen Fluch aus, ſein Fuff
an einen Stein geſtoßen. Er hörte Gibbs hinter ſich veil
kichern und bezog das auf ſein Mißgeſchick. Der Sergeant
aber aus einem anderen Grund, er hatte ſo ſeine eigene
danken für die nächſte Viertelſtunde, und er dachte eben
welches Material ſeine Taſche barg, um ſeine Pläne in
umzuſetzen.
Langſam ging es die Anhöhe hinauf. Sie ſchritten üb
höckerige Wieſe, knickten da und dort in ein Erdloch und
gezwungen, in der Dunkelheit ſich ſchneckengleich in dem
kannten Gelände vorwärts zu bewegen, da ſie den We
nicht benützten. Jetzt ſtieg eine gewaltige, ſchwarze Maſſ
ihnen auf, der vorhin angedeutete Wald, ein Hindernis
da ſeine Stämme ziemlich dicht beiſammenſtanden und die
ſten Prellböcke für unvorſichtige Menſchen bildeten. Nun
Gibbs, der wiederholt mit den nicht ausweichenden Bäum
Karambolage kam; er ſchimpfte, wie eben ein engliſcher. Po
ſergeant ſchimpfen kann, nannte ſich ein nachtblindes Pr
auge, alles wohlweislich nur mit innerer Stimme, und
in doppelten Zorn, wenn ſeine vorgeſtreckten Hände an
einer harzigen Baumſtelle kleben blieben
Es mochte faſt eine halbe Stunde verfloſſen ſein, d
die Lichtung erreichten und nicht weit von ſich die ſchattenk
Umriſſe eines größeren Gebäudes wahrnehmen konnten P
hatte ſich nichts Verdächtiges bemerkbar gemacht. Ungehie
und ohne auffallende Geräuſche zu hören, waren ſie vorgeu
gen, und jetzt galt es, unbeobachtet in das Haus einzudrie
Bei dieſem Unternehmen hieß es doppelt vorſichtig ſein,
wenn hier wirklich ein Schlupfwinkel der Schwarzbärtem
durfte man beſtimmt damit rechnen, auf Alarmanlagen
Wächter zu ſtoßen.
„Captain”, flüſterte Gibbs, neben dem Rollins ſtand,
möchte gern ſo ine kleine Extratour unternehmen. Es iſtal
deshalb, wenn wir zu dritt zuſammenlosgehen, erforder
Rekognoſzierung mehr Zeit als für eine Einzelperſon, diſt
viel leichter verbergen und durchwinden kann. Anders
wenn jeder von uns eine Seite dieſes Geſpenſterhauſes ind
griff nimmt!"
(Fortſetzung folgt.)
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morgen Dienstag, den 17. Dezember 1935, abends 8.15 Uhr, im
Städt. Saalbau Darmſtadt — veranſtaltet von der Kreisführung
Darmſtadt — unter Mitwirkung des Muſikkorps der
Landes=
polizeigruppe Darmſtadt unter perſönlicher Stabführung des
Herrn Obermuſikmeiſter Buslau.
Am Flügel: Herr Lamm von der Heſſiſchen Landespolizei.
Künſtleriſche Leitung: Ernſt H. R. Lies.
Darbietungs=Folge:
Ab morgen:
Das reizende Lustspie
Heinrich
Arnold
Magda Schneider — Hans
Söhnker—— Heinz Rühmann.
Pianos
Roßdörferſtr. 60
Fernſpr. 4272.
Tilly Amelung, Opernſängerin von der Deutſchen Muſikbühne
Berlin, erfreut durch Opern=Arien und ſingt aus Operetten.
Hanni Sacher, die ausgezeichnete bayriſche Parodiſtin, erregt
im=
mer wieder ſchallende Heiterkeit in ihren unübertrefflichen
Dirndl=Darbietungen.
Portunelli, der Kaskadeur am Malbrett, iſt „Type” im heiterſten
Sinne des Wortes — gäbe es einen „Nobelpreis für ſtumme
Komik”, er käme infolge ſeiner Komik ernſthaft dafür
in Frage!
Karl Bleek, der beliebte Operetten=Tenor, iſt ein hervorragender
Vertreter ſeines Faches.
Die Schuhplattler=Abteilung des Bayern=Vereins Darmſtadt von
1891, die ſich auch hier wieder in vorbildlicher Weiſe in den
Dienſt der guten Sache ſtellt, bietet mit ihren Tänzen
ur=
wüchſiges bayeriſches Brauchtum.
Jakob Erbe, der Komiker. — Er naht ſich uns nicht geſchniegelt
und gebügelt — o nein. — Trotzdem — die Aermel ſeines
Jäckchens ſind nicht etwa zu kurz — mit nichten: Seine Arme
ſind zu lang! Dafür iſt aber der Hut zu klein. Und unter
dieſem Hut ein — Geſicht: Köſtlich in ſeiner überwältigenden
Ausdrucksfähigkeit.
2 Senffertitz, komiſcher Jongleurakt — ſie reihen ſich in jeder
Weiſe würdig ein und bieten Beſtes.
Mia Armin, bringt Moritaten — ſie ſingt ſie nicht!
Ernſt H. R. Lies ſagt an und bringt — Manches.
Die Steuerkarten für 1936 ſind, den
Arbeit=
nehmern — ſoweit dieſe die Haushaltsliſten nach
dem Stande am 10. X. 1935 beſtimmungsgemäß
ausfüllten und ablieferten — inzwiſchen zugeſtellt
worden. Sollten Arbeitnehmer eine Steuerkarte
nicht erhalten haben, ſo iſt dies im Zimmer 22 des
Stadthauſes. Rheinſtraße 16/18, Erdgeſchoß links
(Fernſprecher 3500), zu beantragen. Bei der
glei=
chen Stelle ſind auch die zweiten und weiteren
Steuerkarten anzufordern. Sprechſtunden täglich
von 8—12 Uhr vormittags.
Wir weiſen beſonders darauf hin, daß in
fol=
genden Fallen Lohnſteuer=Ermaßigungen eintreten
können:
a) für volljährige Kinder, die am 10. K. 1935 das
25. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten und
auf Koſten des Arbeitnehmers für einen
Be=
ruf ausgebildet wurden
b) für verwitwete oder geſchiedene Arbeitnehmer,
aus deren früherer Ehe ein Kind
hervorge=
gangen iſt, das auf der Steuerkarte nicht
ver=
merkt wurde, weil z. B. keine Kinderermäßigung
mehr gewährt wird oder das Kind
verſtor=
ben iſt
c) für Vollwaiſen, die am 10. Oktober 1935 das
25 Lebensjahr noch nicht vollendet hatten und
ſich in der Berufsausbildung befinden:
d) für kinderlos verheiratete Arbeitnehmer, die
dauernd getrennt leben und auf deren
Steuer=
karte für 1936 weder der Ehegatte, noch
Kin=
der vermerkt ſind:
e) für verwitwete oder geſchiedene Arbeitnehmer,
die am 10. K. 1935 das 55. Lebensjahr
voll=
endet hatten und auf deren Steuerkarte für
1936 keine Kinder vermerkt ſind, weil aus der
früheren Ehe keine Kinder hervorgegangen
ſind.
Die Anträge zu a—e ſind ſchriftlich bei dem
Oberbürgermeiſter oder mündlich im Zimmer 22
des Stadthauſes, Rheinſtraße 16/18. Erdgeſchoß
links, zu ſtellen. Den ſchriftlichen und mündlichen
Anträgen iſt beizufügen in den Fällen zu
a) eine Beſcheinigung der Hochſchule, Lehranſtalt,
des Lehrherrn uſw., daß das Kind ſich in
Berufsausbildung auf Koſten des
Arbeit=
nehmers befindet:
b) eine amtliche Beſcheinigung (Geburtsurkunde),
daß aus der früheren Ehe ein Kind
hervor=
gegangen iſt:
c) eine amtliche Beſcheinigung, daß der
Betref=
fende Vollwaiſe iſt und ſich in der Ausbildung
für einen Beruf befindet:
d) eine polizeiliche Beſcheinigung, daß die Ehe
noch beſteht:
e) eine amtliche Beſcheinigung (Heiratsurkunde).
daß die Betreffenden verheiratet geweſen ſind.
Die Anträge auf Berückſichtigung von
Haus=
gehilfinnen auf der Steuerkarte 1936 ſind nicht an
den Oberbürgermeiſter, ſondern an das Finanzamt
Darmſtadt=Stadt, Lindenhofſtraße 15. zu richten.
Sprechſtunden: Dienstags, Donnerstags,
Sams=
tags von 8—12 Uhr vormittags.
Den Anträgen iſt die Steuerkarte des
Arbeit=
gebers und die Quittung der Allgemeinen
Orts=
krankenkaſſe beizufügen.
Sämtliche die Ausſtellung und Aenderung von
Steuerkarten ſowie die Bürgerſteuer betreffenden
Arbeiten werden — ſoweit hierfür der
Oberbür=
germeiſter zuſtändig iſt —in den oben
angegebe=
nen Dienſtſtunden im Stadthaus, Rheinſtr. 16/18,
Zimmer 22. Erdgeſchoß links, erledigt.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1935.
Der Oberbürgermeiſter.
Du lieber Wei
nachtsmann,
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einen schönen Gruß
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Eintritt 50 Pfennig.
Eintritt 50 Pfennig.
Vorverkaufsſtellen: Kreisamtsleitung der NSV.,
Wil=
helminenſtraße 34, Geſchäftsſtellen der NSV., Ortsgruppen
Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts, Rheinſtraße 23,
Konzert=Arnold am Weißen Turm, Verkehrsbüro, Hugo
de Waal, Rheinſtraße, Buchdruckerei und Papierhandlung
G. L. Künzel, Beſſungerſtraße 59.
Gemeinde=Hundeſteuer
für das Kalenderjahr 1936.
Für das Kalenderjahr 1936 wird die gemeindliche
Hundeſteuer — wie folgt — erhoben:
a) 30.— RM., wenn der Hundebeſitz vor dem
1. Juli 1936 beſtand oder beginnt und
) 15.— RM., wenn der Hundeb ſitz nach dem
1. Juli 1936 beginnt.
Wer im Laufe des Jahres 1935 ſeinen Hund
ab=
geſchafft, aber noch nicht abgemeldet hat, wird
auf=
gefordert, dieſe Abmeldung noch vor Jahresſchluß
im Stadthaus, Zimmer Nr. 20, vorzunehmen, weil
andernfalls der Hund auch noch für das Jahr 1936
verſteuert merdin muß.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1935.
Der Oberbürgermeiſter,
Wamboldt.
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Schau pieler und.
Sänger Paul Robes !
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