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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 339
Dienstag, den 10. Oezember 1935 197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalbanl. Fernſprecher 1.
im „letzter Vorſchlag an Muſſolini
gund Laval einigen ſich in Paris auf einen gemeinſamen Friedensplan. — Aufkeilung Abeſſiniens.
Zurückhalkung Ikaliens. — Addis Abeba erklärt „Anannehmbar”
Der neue Plan.
* Paris, 9. Dezember (United Preß).
oem noch am Samstag von offiziöſer franzöſiſcher Seite
orden war, in den Beſprechungen zwiſchen Laval und
zpe es überhaupt nicht um einen ausdrücklichen
Friedens=
ſteht nunmehr feſt, daß doch ein ziemlich feſt
ſiener Friedensplan von den beiden
Staats=
ſausgearbeitet worden iſt, der im Namen des Völker=
K eine Art Ultimatum an die italieniſche
ung gerichtet werden ſoll, von ihr fordernd, entweder
ᛋrundlage der vorgeſchlagenen Bedingungen die
Feind=
ir einzuſtellen, oder ſich dem Erdöl=Embargo und neuen
mwirtſchaftlichen Sanktionsmaßnahmen von mehr als
greosſtaaten des Völkerbundes auszuſetzen.
Ah ſchwebt ein geheimnisvoller Schleier um die
Einzel=
ſor Vorſchläge, die England und Frankreich Muſſolini
ollen. Aber im großen und ganzen iſt man doch durch
ſcheinlich beabſichtigte Indiskretion im Bilde, und es
6 dieſes Angebot weit über das hinausgeht, was der
ürferausſchuß ausgearbeitet hatte. Muſſolini hat mit
ſam Spott früher einmal geſagt, er ſei „kein Sammler
Eent”. Auch in dem Gebiet, das ihm jetzt zugewieſen
l, gibt es viel Wüſten. Aber es iſt daneben mindeſtens
fruchtbarſtes Land. Abeſſinien wirdbeinahe
1 (400 000 von 900 000 Quadratkilometer ſoll Italien
Was ihm genommen werden ſoll, ſind nicht nur die
die Menelik zu dem eigentlichen amhariſchen
Kern=
uerobert hatte. Nein, jetzt werden auch aus dem
ſnd ſelbſt beträchtliche Stücke
heraus=
iten, und die Schätzungen, daß mindeſtens eine
Mil=
ſuener ſich in der zukünftig erweiterten Kolonie unter
uäer tragbaren Bedingungen anſiedeln können, ſind
ge=
zu hoch gegriffen. Dazu noch das Recht auf
ge=
ne koloniale Siedlungen in weiteren
eiAbeſſiniens.
ings — die Forderungen Mufſolinis
n vollem Umfange bei weitem nicht
er=
r muß, wenn er dieſem Vorſchlag zuſtimmt, auf die
ndung zwiſchen Erytrea und Somaliland verzichten.
ich außerdem damit abfinden, daß Abeſſinien ſeinen
Fiafen bekommt, und daß dieſer Hafen Abeſſiniens zum
nicht böllig unter italieniſchen Einfluß gerät. Er hat
n ſeiner letzten Kammerrede darauf feſtgelegt, daß die
gelöſt werden könne, wenn Italiens Rechte und
ſüſen in Afrika voll anerkannt würden.
Dar=
üer bisher ein Protektorat verſtanden,
eer Form, wie es Frankreich über Marokko ausübt.
u die Engländer auch jetzt wieder — vornehmlich wohl
het Intereſſen am Tana=See — abgelehnt. Aber auf der
eite gehen die Vorſchläge doch weit über das hinaus,
Engländer früher zugeſtehen wollten. Er erhält alſo
ſiiches Entgegenkommen, von dem freilich nur Muſſolini
Ven kann, ob es den italieniſchen Lebensnotwendigkeiten
Standpunkt ſeiner bisherigen Haltung aus hat
Eng=
denfalls eine in dieſer Form überraſchende
ſtung vorgenommen, deren Urſachen noch
erkennen ſind. Denn wenn auch England und
kein Mandat des Völkerbundes hatten, wenn es ſich
Wrhand um einen einfachen Vorſchlag handelt, ſo iſt doch
felhaft, daß ihr Einfluß ſtark genug ſein wird, um die
de, die ſich bei kleineren Staaten ganz gewiß gegen die
Ang Abeſſiniens, geltend machen werden, mühelos zu
n. In Genf würde alſo eine ſolche Regelung wohl glatt
Bühne gehen, ganz ohne Rückſicht darauf, ob der
Ne=
der nein ſagt, der ja überhaupt der Leidtragende
ing wäre, und mit der Möglichkeit innerer Unruhen zu
Kitte, wenn er ſich freiwillig zu derartigen
Zugeſtänd=
keit erklären würde. Ganz abgeſehen, daß es ja etwas
berührt, wenn die vom Völkerbund gewährte Kollek=
1 ſich in der Aufteilung des machtpolitiſch ſchwächeren
Bwirkt. Der unbeteiligte Zuſchauer wird ſich im
Gegen=
daß dann doch Muſſolini recht behalten hat, wenn er
ſatz zum Völkerbund ſeine Truppen marſchieren ließ,
Nionspolitik hat ſich unter dieſem Geſichtspunkt für Ita=
Aunt. Wenn England ſich alſo bereit erklärt,
lolchen Preis zu zahlen, dann muß es da=
Politik verfolgen, in der Abeſſinien
eRolle eines Bauern auf dem Schachbrett
Ethat. Möglich, daß die Schwierigkeiten im Fernen
mitgeſpielt haben, möglich aber auch, daß die
Flot=
ihre Schatten vorauswarf.
ſtäheliegender — und nach vorſichtigen Andeutungen
ſer Preſſe auch wahrſcheinlicher — iſt doch, daß
Eng=
ür zweckmäßig gehalten hat, die
Fran=
ieder feſter an ſich zufeſſeln, damit Laval
künf=
mehr als Vermittler, ſondern als
Ver=
er Englands auftreten muß. Das wäre dann
lehr zur Entente Cordiale, nur vielleicht mit
chiebung des Schwergewichts von Paris nach London,
mit einem unmittelbaren Ausblick auf Europa. In
die=
menhang wird in der Pariſer Preſſe auch ſchon davon
daß anfangs nächſten Jahres
Abrüſtungs=
ungen mit Deutſchland beginnen ſollen.
In=
ſeiche Abſichten wirklich beſtehen, wiſſen wir nicht. Aber
uns doch rechtzeitig gegen alle Kombinationen
wah=
ankreich und England auch über die europäiſche
Rü=
ſimmte Pläne ausarbeiten, die den übrigen Mächten
ur Unterſchrift vorgelegt werden ſollen.
Der Inhall des engliſch=franzöſiſchen Vorſchlages.
EP. Paris, 9. Dezember.
Die Außenpolitikerin des „Oeuvre”, Frau Tabouis, will über
den Inhalt des engliſch=franzöſiſchen Planes zur friedlichen
Bei=
legung des italieniſch=abeſſiniſchen Streitfalles folgende
Mitteilun=
gen machen können:
1. Die Grundlage des Planes ſei nach wie vor ein
Gebietsaustauſch zwiſchen Abeſſinien und
Ita=
lien. Einerſeits ſoll Abeſſinien den Hafen Aſſab an der
Küſte von Italieniſch=Eritrea erhalten mit einem
Kor=
ridor, der dieſen Hafen mit Addis Abeba verbinde, jedoch habe die
engliſche Regierung beſonders bemerkt, daß ſie, falls Italien
dieſes Zugeſtändnis ablehne, bereit ſei, den Hafen
3985 676,23 Reichsmark
das Geſamkergebnis des Tages der Nakionalen
DNB. Berlin, 9. Dezember.
Der Reichsbeauftragte für das WHW. teilt mit:
Das Samelergebnis des diesjährigen Tages der Nationalen
Solidarität beträgt für das Reich 3985 676,23 RM. Damit iſt
das vorläufige Ergebnis des Tages der Nationalen Solidarität
1934, das 3 700 000 RM. betrug, bereits um 285 000 RM.
über=
ſchritten worden
Zu dieſem Ergebnis veröffentlicht Reichsminiſter Dr.
Goeb=
bels folgendes Telegramm:
„Zu der ſo erfolgreichen Durchführung des diesjährigen
Tages der Nationalen Solidarität ſpreche ich auf dieſem Wege
den vielen tauſend Sammlern und den ungezählten Millionen
Spendern im ganzen Reich herzlichſten Dank aus. Die Sammler,
ob „prominent” ob „nichtprominent” haben ſich opferbereit für
einen Tag in die Front der ungezählten Helfer des
Winter=
hilfswerks geſtellt, die monatelang dieſes ſchwere und manchmal
auch undankbare Werk mit Freuden für die Aermſten der
Armen tun. Sie haben damit in wirkſamer Weiſe ihre
Ver=
bundenheit und Bewunderung zum Ausdruck gebracht, die
Mil=
lionen Spender aber haben durch eine beiſpielloſe
Gebefreudig=
keit wieder einmal der ganzen Welt bewieſen, daß das deutſche
Volk ſich in ſeinem ſozialen Pflichtgefühl und in ſeinem
natio=
nalen Solidarismus von keinem Volk der Erde übertreffen läßt.”
von Zeila im Norden von Britiſch=Somali=Land
an Abeſſinien abzutreten. Miniſterpräſident Laval habe dem
zu=
geſtimmt ohne Rückſicht darauf, daß dadurch der franzöſiſche Somali=
Hafen Dſchibuti geſchädigt werden könnte. — 2. Die Provinz
Tigre werde vollſtändig, aber mit Ausſchluß der
Hei=
ligen Stadt Akſum, an Italien abgetreten. — 3. Itlaien
würde noch die Provinzen Ogaden im Süden des Landes
und Danakil im Nordoſten mit vollen Souveränitätsrechten
er=
halten. — 4. Italien würde ein umfangreiches
Ko=
loniſationsgebiet erhalten, in dem eineinhalb
Millionen italieniſche Siedler Platz finden
könnten. Dieſes Gebiet würde im Norden vom 8. Breitengrad
und im Weſten vom 36. Längengrad begrenzt werden. Davon habe
England bisher nichts wiſſen wollen. — 5. Der Negus werde
auf=
gefordert werden, für das amhariſche Kernland Abeſſiniens den
Schutz des Völkerbundes zu beantragen, der in der Entſendung
techniſcher Ratgeber, unter welchen ſich auch Italiener befinden
würden, beſtehen würde.
Londoner Kabineiksberalung über die
Einigungs=
ſormel.
EP. London, 9. Dezember.
Die in Paris ausgearbeitete Friedensformel bildete am
Montag den Gegenſtand längerer Beratungen zwiſchen dem
Mi=
niſterpräſidenten Baldwin, dem geſchäftsführenden Außenminiſter
Eden und dem Sachverſtändigen des Foreign Office für
Abeſſi=
nien, Peterſon. Letzterer, der an der in Paris erfolgten
Aus=
arbeitung dieſer Formel einen führenden Anteil genommen hatte,
war am Montag vormittag, aus Paris kommend, in London
ein=
getroffen.
Im Laufe des Nachmittags trat das Kabinett dann im
Unter=
haus zu einer Sitzung zuſammen, um ſich erneut mit dieſer
For=
mel zu beſchäftigen. Nach längerer Ausſprache, in der, wie
ver=
lautet, von mehreren Seiten Bedenken geäußert wurden, wurde
die Formel ſchließlich genehmigt.
Anſcheinend im Zuſammenhang mit der neuen
Friedensfor=
mel hatte der in Abweſenheit des auf einer Erholungsreiſe
be=
findlichen Außenminiſters die Geſchäfte führende
Völkerbunds=
miniſter Eden am Montagnachmittag eine Audienz beim König,
die über eine halbe Stunde dauerte.
Enkkäuſchung in Addis Abeba über die Pariſer Pläne
EP. Addis Abeba, 9. Dezember.
Die Meldungen über die franzöſiſch=engliſche
Einigungs=
formel haben hier tiefſte Enttäuſchung hervorgerufen. Die
Mel=
dungen ſind ſofort an den Negus weitergeleitet worden.
Unter=
richtete Kreiſe laſſen jedoch keinen Zweifel darüber, daß der
Kaiſer die neuen Bedingungen als unannehmbar
ab=
lehnen wird
Der Bolſchewiſkenputſch in Brafilien.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
HI. B. Rio de Janeiro, 28. November.
(Durch Luftpoſt.)
Eine Fronie des Schickſals: Am 20. November 1935 nahm
das braſilianiſche Bundesparlament — wenn auch nur mit der
geringen Mehrheit von 80 gegen 73 Stimmen — eine
Ent=
ſchließung an, in der es der Regierung das Verbot der
fas=
ciſtiſchen Integraliſtiſchen Aktion vorſchlug unter Hinweis auf
„gefährliche Pläne einer gewaltſamen Machtergreifung”. Eine
halbe Woche ſpäter, am Sonntag, dem 24. November, erfüllte
ſich bereits die Prognoſe des braſilianiſchen Parlaments von
Verſuchen einer gewaltſamen Umwälzung. Nur hatte man ſich in der
Adreſſe geirrt: In Recife und in Natal brachen kommuniſtiſche
Putſchverſuche aus. Nicht die verſchrieene „fasciſtiſche Diktatur”
bedrohte Braſilien, ſondern der Verſuch einer Errichtung
bol=
ſchewiſtiſcher Schreckensherrſchaft!
Die Komintern, die die Bolſchewiſierung Südamerikas
be=
reits zweimal durch großangelegte Aktionen in Braſilien
ein=
leiten wollte, hatte zum dritten Schlag ausgeholt. Es iſt ſehr
intereſſant, die Wandlungen der kommaniſtiſchen Tacktik zu
beobachten, die mit außerordentlicher Wendigkeit und
Rückſichts=
loſigkeit immer wieder neue Wege der Revolutionierung ſucht,
ſobald eine ihrer Hetzaktionen geſcheitert iſt. Der
Kommunis=
mus wurde für Braſilien, wo er früher nur eine literariſche
Modeerſcheinung war, erſt in den letzten Jahren mit einer
ſyſtematiſchen Zufuhr von Agenten der Komintern und mit
einem Erſtarken der Arbeiterbewegung eine akute Gefahr. Die
nach der Revolution von 1930 ans Ruder gelangte braſilianiſche
Regierung hatte dem Land eine Sozialgeſetzgebung gegeben, die
ſich in vielem an das Muſter europäiſcher ſozialdemokratiſcher
Regierungen anlehnt. Beſonders wurde der Ausbau der
Ge=
werkſchaften, der „Arbeiterſyndikate”, gefördert, die eine Art
„amtlichen Charakters erhielten. Man ſchuf damit ein Gerüſt,
das ſich nicht recht mit dem noch ſtark feudaliſtiſchen Aufbau des
braſilianiſchen Wirtſchaftsgefüges vertragen konnte.
Infolge=
deſſen mußte der Ausbau des ſozialpolitiſchen Gebäudes ſtecken
bleiben; die Arbeiterſyndikate waren zwar da, es fehlte ihnen
aber der konſtruktive Inhalt, den gaben ihnen dann anſtelle
der Regierung — die kommuniſtiſchen Agitatoren. Es gelang
ihnen, in einer Reihe führender Syndihate ausſchlaggebenden
Einfluß zu bekommen, da ſich ſonſt niemand um dieſen
Ein=
fluß recht bekümmerte. Auf dieſer Grundlage baute der erſte
Einbruchsverſuch der Komintern in Braſilien auf. Sie benutzte
die Gewerkſchaftsbewegung, um ganz im Stil, wie es ihre
Taktik in europäiſchen Induſtrieſtaaten verſucht, die
Revolutio=
nierung der Maſſen durch eine ununterbrochene Kette von
Streiks zu erreichen. Immer wieder wurde verſucht, dem
Lohn=
programm dieſer Streils auch politiſche Forderungen
kom=
muniſtiſchen Charakters anzuhängen. Schließlich, als man die
Streikwelle auf einen gewiſſen Höhepunkt getrieben hatte, erging
die Parole des Generalſtreiks. Freilich hatten die Agenten der
Komintern in ihrer Eile, einen Streik nach dem anderen
an=
zuzetteln, ſich ſo wenig um deren praktiſche Erfolge für die
Arbeiterſchaft gekümmert, daß dieſe anſtatt revolutioniert zu
werden, nur reichlich krachmüde wurde und die
Genevalſtreik=
parolen infolgedeſſen überhaupt nicht mehr beachtete. Auf dieſe
Weiſe ſtand der kommuniſtiſche Einfluß in der Arbeiterkſchaft
ernſtlich in Frage. Für einige Zeit hörte und ſah man dann
plötzlich nichts mehr von kommuniſtiſcher Agitation in
Braſilien.
Inzwiſchen aber wurde zum zweiten Schlag ausgeholt.
Die Komintern ſah ein, daß die Taktik des politiſchen
Maſſen=
ſtreiks in einem wirtſchaftlich gerade erſt der Kolonialzeit
ent=
wachſenen Land wie Braſilien ſcheitern muß. Sie bemerkte
gleichzeitig, wie das erwachende Nationalbewußtſein in Braſilien
die nationaliſtiſche Bewegung des Integralismus vorwärts trug.
Infolgedeſſen ſchwenkte ſie zu der Taktik um, die ſie in früheren
Jahren in kolonialen und halbkolonialen Ländern wie Indien
und China ſchon oft mit „Erfolg” angewandt hatte: Sie
be=
gann unter dem Deckmantel eines entſchiedenen „Nationalismus”
zu arbeiten. Alle irgendwie linksſtehenden Elemente der
braſi=
lianiſchen Intelligenz wurden in der „Nationalen Befreiungs=
Allianz” unter der Parole „Für die Befreiung Braſiliens vom
Joch des ausländiſchen Imperialismus und ſeiner
Helfers=
helfer” geſammelt. Die Allianz erhielt einen unerhörten
Zu=
lauf, ſie konnte ſogar dem Integralismus ernſtlich Abbruch tun,
da in ihrem Programm kein Wort von Kommunismus ſtand
und jeder Angriff auf Religion, Familie und Vaterland
ängſt=
lich vermieden war. Nicht einmal ihre offiziellen Leiter konnten
als Kommuniſten angeſprochen werden. Ihr Machtbereich wurde
binnen wenigen Monaten außerordentlich umfaſſend. Immer
offener propagierte ſie die Machtübernahme durch eine
revolutio=
näre „Volksregierung” unter der Leitung des Hauptmann Luiz
Carlos Preſtes, der ihr Ehrenpräſident war. Es war zwar
allgemein bekannt, daß Preſtes, der ſeit 1924 im Ausland ſaß,
Mitglied der Komintern, ja ſogar ihres Exekutipkomitees iſt,
doch genoß Preſtes als „Held der revolutionären Erhebungen
gegen die Regierungen vor 1930” in Braſilien eine ſo
ſchwär=
meriſche Verehrung bei der intellektuellen Jugend und dem
unteren Offizierskorps, daß er als Perſönlichkeit und nicht als
Kommuniſt gewertet wurde. Im letzten Augenblick gelang es
der braſilianiſchen Bundespolizei, eine entſcheidende Aktion der
Allianz zu verhindern. Ihr fielen Dokumente in die Hand die
einwandfrei nachwieſen, daß die Allianz im direkten Auftrag
der Komintern gegründet und von ihr finanziert worden war,
daß außerdem für den bewaffneten Aufſtand durch die Allianz
bereits die Zeit bis Herbſt 1935 feſtſtand. Nach
Veröffent=
lichung dieſer Dokumente ſchloß die Regierung ſämliche Sitze
der Allianz und beantragte ihr gerichtliches Verbot. Die
kom=
muniſtiſchen Hintermänner glaubten nun ihre Stunde gekommen
und forderten die Anhänger der Allianz auf. mit dem
General=
ſtreik zu antworten. Die Enthüllungen über den wahren
Charak=
ter der Allianz waren jedoch klar genug. Niemand folgte mehr
der Parole, die Sitze des pſeudonationaliſtiſchen Bundes
wur=
den ſang= und klanglos verſiegelt.
Die zweite Niederlage hatte aber gleichfalls nur eine
Wen=
dung in der kommuniſtiſchen Taktik zur Folge. Weder durch
Revolutionierung der Arbeiterſchaft, noch durch Aufwiegelung
der Intellektuellen war es gelungen, Braſilien in ein bolſche=
Seite 2 — Nr. 339
wiſtiſches Abenteuer zu ſtürzen. Alle Kräfte der kommuniſtiſchen
Zerſetzung wurden jetzt auf die in einem halbfeudalen Land
wie Braſilien einzig ausſchlaggebende Macht vereinigt, auf das
Heer. Ein erbitterter unterirdiſcher Kampf ſetzte ein zwiſchen
den raffinierten Methoden der kommuniſtiſchen Heereszerſetzung
und dem verantwortungsbewußten braſilianiſchen Kriegsminiſter,
General Gomes. Trotz aller Vorkehrungen gelang es dem
Kommunismus, nicht nur bei den Mannſchaften, ſondern in
erſter Linie auch unter den Sergeanten feſten Fuß zu faſſen.
In der Garniſon der Bundeshauptſtadt ſelbſt breitete ſich die
kommuniſtiſche Agitation ſogar in größerem Umfang im höheren
Offizierkorps aus. Als die politiſche Lage der Bundesregierung
einigermaßen ſchwach erſcheinen mußte, weil zwiſchen ihr und der
Regierung von Rio Grande do Sul ernſthafte Streitigkeiten um
die Präſidentenwahl im Staate Rio entſtanden waren, konnte die
Kommune zu einem entſcheidenden Schlag ausholen. Welchen
Um=
fang die Aktion erhalten hätte, wenn nicht der Gegenſchlag ſo
außerordentlich raſch und entſcheidend durchgeführt worden wäre,
kann man nicht ermeſſen! Ein Bild davon geben die Umſturzpläne,
die in manchen Staaten wie Para und Alagoas kurz vor Ausbruch
der Revolten in Recife und Natal entdeckt wurden, geben weiter
die anhaltenden Gerüchte, die von einem Aufenthalt Luiz Carlos
Preſtes’ in Braſilien wiſſen wollen und in ihm nicht nur das
gei=
ſtige Haupt, ſondern auch den praktiſchen Organiſator der
Um=
ſturzbewegung ſehen. Dieſen Gerüchten gegenüber iſt amtlicherſeits
alle Zurückhaltung gewahrt worden, doch wurde ebenſo ausdrücklich
betont, daß die Regierung Beweiſe in Händen hat, aus denen der
ausſchließlich kommuniſtiſche Charakter der Revolten und die
Exiſtenz eines Umſturzplanes für alle wichtigen Zentren des
Lan=
des hervorgehen.
Die Aktion ſelbſt lag überall da wo die Revolten tatſächlich
zum Ausbruch kamen, in Händen von Militärs. In Recife und
Natal revoltierten die dort liegenden Jägerbataillone, die zunächſt
einmal ihre Offiziere gefangen ſetzten. Erſt ſpäter ſchloſſen ſich
ihnen Zivilelemente an, worunter ſich in erſter Linie Angehörige
der Räuberbanden befunden haben ſollen, die eine der großen
Plagen des braſilianiſchen Nordoſtens darſtellen. In Rio
be=
ſchränkte ſich die Revolte ausſchließlich auf das Militär. Etwa 500
Mann der Fliegerſchule und etwa 1500 Mann des 3.
Infanterie=
regiments erhoben ſich dort, allerdings im Unterſchied zum Norden
nicht nur unter Führung von Sergeanten, ſondern auch unter dem
Kommando verſchiedener Hauptleute. Die Arbeiterſchaft Rios
blieb gegenüber den Vorgängen völlig teilnahmslos. Keinerlei
Kundgebung zugunſten der Revoltierenden wurde laut, keinerlei
Sympathieſtreikverſuche erfolgten. Im Gegenteil: mehrere
Arbeiter=
ſyndikate überſandten dem Bundespolizeichef ausdrückliche
Solida=
ritätserklärungen.
Wirkliche Volksmaſſen konnte der Kommunismus bei ſeinem
neuen Schlag alſo nicht in Bewegung ſetzen. Allerdings zeigten die
Aufſtandsverſuche einen wirklich beſorgniserregenden Einfluß der
Moskauer Agenten in der Truppe.
Das energiſche Vorgehen der braſilianiſchen Regierung in
Re=
cife ermöglichte die Wiederherſtellung der Ordnung in Natal ohne
alle Opfer. Auch in Rio hat der rückſichtsloſe Gegenangriff gegen
die Rebellen ohne Zweifel viel Opfer erſpart. Die Regierung
zögerte nicht, ſofort nach Bekanntwerden des Aufſtandes in der
Fliegerſchule deren Bombardierung mit ſchweren Geſchützen
anzu=
ordnen. Gebäude, Flughallen, Flugmaterial und Benzindepots
wurden bedenkenlos geopfert, um die Rebellion im Keim zu
er=
ſticken. Obwohl gegen die Aufrührer in der Kaſerne des 3.
In=
fanterieregiments nicht ſo ſchonungslos vorgegangen werden
konnte, da ſich in der Kaſerne ja auch regierungstreue Truppen
befanden, hat auch dort ſchwerer Artillerieeinſatz nachhaltig
ge=
wirkt.
Dieſe raſche Entſchloſſenheit der braſilianiſchen Regierung hat
bewieſen, daß der Kern des braſilianiſchen Heeres geſund iſt. In
den einzelnen Quartieren haben ſich zunächſt ſchon die Offiziere
unter Einſatz ihres Lebens gegen eine Ausbreitung der Revolte
zur Wehr geſetzt, und damit den beſten Traditionen des
braſiliani=
ſchen Heeres Ehre gemacht. Verſchiedene Offiziere haben ihre
mutige Tat mit dem Leben bezahlt. Auch die von der Regierung
eingeſetzten Truppen haben mit einem Elan und einer
Durch=
ſchlagskraft gekämpft, die zeigte, daß ſich die braſilianiſche
Regie=
rung im Kampf gegen die bolſchewiſtiſche Zerſetzung immer noch
auf die Mehrheit der Truppenteile abſolut verlaſſen kann.
Be=
ſondere Beweiſe perſönlichen Mutes gaben der Truppe auch der
Kriegsminiſter General Gomes und der Bundespräſident Getulio
Vargas ſelbſt, die ſich auf den Kampfplätzen dem Kugelregen
aus=
ſetzten.
Für die Schärfe der Bekämpfung aller kommuniſtiſchen
Putſch=
verſuche, die noch durch eine ausdrücklich vom Bundespräſidenten
angekündigte Säuberung des Landes von allen zerſetzenden
Ele=
menten des Kommunismus ergänzt werden ſoll, kann die geſamte
Kulturwelt nur dankbar ſein.
Die Komintern glaubte ſich in Braſilien das Einfalltor für
den Bolſchewismus in Südamerika öffnen zu können. Wenn ihr
jetzt dieſes Tor mit aller Energie vor der Naſe zugeſchlagen wird,
iſt damit ein wichtiger Schritt vorwärts in der Bekämpfung des
Weltkommunismus getan.
Wie Dihmpia ausfag.
Von Prof. Dr. E. Waldmann.
Herakles, Vater der olympiſchen Spiele.
Die Landſchaft wirkt wie Thüringen. Im Winkel von zwei,
in der heißen Zeit allerdings meiſt ausgetrockneten Flüſſen, dem
Alpheos und ſeinem hier einmündenden Nebenfluſſe Kladeos
erhebt ſich ein kiefernbeſtandener grüner Hügel. An ſeinem
Süd=
abhang, nach dem Alpheosbett zu, haben die Hellenen, wann weiß
man nicht, einen heiligen Hain angelegt, Altis genannt (äoliſch
für alſos, der Hain). Eine uralte Orakelſtätte des Zeus ſtand
hier, mit einem Altar, aber auch mit Altären andrer Gottheiten.
Herakles ward hochverehrt, anfangs jener idäiſche Herakles,
der bei der Geburt des Zeus zugegen geweſen war, ſpäter
dann, in olympiſcher Phantaſie zuſammengeworfen mit jenem
wegen ſeiner zwölf Taten ſo berühmten Heros, dem Mann mit
Löwenhelm und Keule. Olympias Bedeutung als Feſtort geht
auf ihn zurück. Ihm ſchreibt man die erſte Neuordnung der
Kampfſpiele zu, die dem Pelops zu Ehren abgehalten wurde,
ihm die Feſtlegung der Ausdehnung des heiligen Haines, den
er mit ſeinen gewaltigen Schritten abmaß, ihm auch die
Be=
ſorgung des Kampfpreiſes, eines Olivenzweiges. Den hatte er
von der ferneren Donau geholt.
Sagen, hinter denen Geſchichte ſteckt.
Mag dies alles auch Sage und Mythos ſein, ein Kern
ge=
ſchichtlicher Vorgänge ſteckt dahinter Auch wohl in der Geſchichte
mit dem Siege des Pelops. Der ehemalige Herr dieſer Gegend,
Linomaos, „König” von Piſa, wollte ſeine ſchöne Tochter
Hippo=
dameia nur einem Bewerber zur Frau geben, der ihn, den
König, beim Wettrennen mit dem Viergeſpann beſiegte. Wer
ihn nicht beſiegte, mußte ſterben. Als ſchon zwölf Verliebte
be=
graben waren, kam ein Lyder, aus Kleinaſien, Pelops. Der
beſtach den Wagenlenker des Königs, Myrtilos, ein Stück Eiſen
am Rad des Königswagens zu erſetzen durch ein Stück Wachs.
Dinomaos wurde Zweiter bei der Wettfahrt, Pelops erſtach ihn
und führte die Braut heim.
Einem aſiatiſchen Betrüger alſo, ſo liſtenreich wie Odyſſeus,
erwieſen die Hellenen dann nachher faſt göttliche Ehren wegen
eines Wagenſieges. So hoch ſtand, wahrſcheinlich ſchon in den
Zeiten der doriſchen Wanderung der Fahrſport im Anſehen
und die Stätte dieſer Legenden ward nach der Zerſtörung Piſas
den Göttern geweiht.,
Rätſel um das urſprüngliche Olympia.
Eine Stadt war Olympia nie. Nur ein heiliger Ort mit
Altären und Tempeln. Niemand wohnte jemals dort, außer
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Miniſterpräſident Hermann Göring hat dem Ehren=
Reichs=
führer des Reichsbundes der Inhaber der Rettungsmedaille,
Bür=
germeiſter Dr. Maretzky, durch den Staatsſekretär des Preußiſchen
Staatsminiſteriums mitteilen laſſen, daß er in dankbarer
Ane=
kennung der höchſten Einſatzbereitſchaft, die die Träger der
Ret=
tungsmedaille bewieſen haben, bereit iſt, die Schirmherrſchaft
über den Reichsbund anzunehmen.
Da der Landesbauernführer von Bayern wegen der ſehr
um=
fangreichen Landesbauernſchaft infolge Arbeitsüberlaſtung
er=
krankt iſt, hat der Reichsbauernführer die Landesbauernſchaft
Bayern dem Reichsobmann des Reichsnährſtandes, Wilhelm
Meinberg, unmittelbar unterſtellt. Der Reichsobmann erhielt
den beſonderen Auftrag, eine Unterſuchung über die
zweckmäßi=
gere Einrichtung der Landesbauernſchaft anzuſtellen.
Auf Grund des Sonderauftrags, durch den der
Reichsbauern=
führer den Reichsobmann Wilhelm Meinberg mit der Führung
der Landesbauernſchaft Bayern betraut hat, wurde der dem
Reichsobmann für die Führung der Landesbauernſchaft
Oſtpreu=
ßen erteilte Sonderauftrag zurückgezogen. Mit ſofortiger
Wir=
kung hat der Reichsbauernführer den bisherigen Landesobmann
der Landesbauernſchaft Oſtpreußen, Bauer Erich Spieckſchen. zum
Landesbauernführer von Oſtpreußen ernannt.
Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich
betrug am 1. Dezember 1935 6 990 741 gegenüber 6 816 509 am
1. November 1935. Im Laufe des Monats November iſt mithin
eine Zunahme von 174 232 Teilnehmern (2,56 v. H.) eingetreten.
Unter der Geſamtzahl vom 1. Dezember befanden ſich 487 479
ge=
bührenfreie Anlagen.
Das Direktorium des Memelgebietes hat eine Reihe der von
dem Direktorium Reisgys ſeinerzeit widerrechtlich vorgenommenen
Beamtenentlaſſungen und widerrechtlichen Neubeſetzungen wieder
rückgängig gemacht.
Das „Echo de Paris” iſt wegen Verbreitung von
Lügenmel=
dungen für das geſamte Reichsgebiet verboten worden.
Der engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare iſt am
Mon=
tag nachmittag in dem Dorf Zuoz in Oberengadin eingetroffen,
wo er zwei Wochen zu verweilen gedenkt.
Die ſpaniſche Regieruna iſt am Montag vormittag
zurückge=
treten. Miniſterpräſident Chapaprieta hat dem Präſidenten der
Revublik, Alcala Zamora, ſein Rücktrittsgeſuch überreicht, das
dieſer angenommen hat.
Mehrere tauſend chineſiſche Studenten veranſtalteten am
Montag in den Straßen Peivings eine Kundgebung gegen die
Schaffung eines beſonderen nordchineſiſchen Verwaltungskörpers.
Weitere Tauſende von Studenten wurden durch Schließung der
Tore an der Teilnahme an der Kundgebung gehindert. Erſt das
Eingreifen der Feuerwehr zerſtreute die Kundgeber.
Eine ertiarang Maffonnts.
Verkeidigung der Inkereſſen Ikaliens
bis zum Aenßerſten.
EP. Rom, 9. Dezember.
Der italieniſche Senat genehmigte in ſeiner heutigen Sitzung,
der außer dem Kronprinzen fünf Prinzen des Königshauſes
bei=
wohnten, ein Dekret über die Ausgaben für den oſtafrikaniſchen
Feldzug. Nach dem Senatspräſidenten Federzoni und dem
Groß=
odmiral Traom di Revel ergriff Muſſolini das Wort zu einer
kurzen Rede, in der er dem Senat für die einſtimmige Annahme
des Dekrets ſeinen Dank ausſprach. Der Duce ſchloß ſeine
An=
ſprache mit den Worten:
„Noch einmal hat der Senat gezeigt, daß er auf der Höhe
der Aufgaben ſteht, die der fortſchreitenden italieniſchen Nation
von der Geſchichte zugewieſen worden ſind. Der Senat kann ſicher
ſein, daß die Intereſſen Italiens in Afrika und in Europa bis
zum äußerſten verteidigt werden."
In Rom von neuen Vorſchlägen noch nichks bekannk.
In italieniſchen Regierungskreiſen wird erklärt, daß in Rom
bis jetzt noch keine neuen Vorſchläge für eine Beilegung des
ita=
lieniſch=abeſſiniſchen Streitfalles eingetroffen ſeien. Die
italie=
niſche Regierung könne daher auch zu den aus Paris verbreiteten
Nachrichten über gemeinſame engliſch=fvanzöſiſche Vorſchläge nicht
Stellung nehmen. Es laſſe ſich jedoch bei allen beteiligten Kreiſen
der gute Wille feſtſtellen, zu einer Löſung des Konfliktes zu
ge=
langen. Sollten die in Vorbereitung befindlichen Vorſchläge den
italieniſchen Mindeſtforderungen entſprechen, dann werde Italien
ſie einer eingehenden Prüfung unterziehen.
Ikalieniſches Einfuhrverbok für engliſche Zeitungen.
Italien hat als Antwort auf die Sanktionsmaßnahmen die
Einfuhr engliſcher Zeitungen nach Italien verboten.
Ausgenom=
men ſind wegen ihrer italienfreundlichen Haltung die „Morning
Poſt”, die „Daily Mail” und der „Obſerver”.
den Prieſtern. Schon im neunten vorchriſtlichen Jahrhundert
mußten die zu Ehren der Götter und Heroen abgehaltenen
Wett=
ſpiele einmal wieder neu geordnet werden. Auf Geheiß des
delphiſchen Orakels nahm ſich der Geſetzgeber Spartas, Lykurg,
dieſer nun ſchon eine geſchichtliche Perſönlichkeit, der Sache an,
zuſammen mit Iphitos, einem Mann aus Elis. Und ſpäter
gehört dann Olympia den Eleaten.
Wie dieſer ſagenumwobene Ort in alter Zeit ausgeſehen hat
wiſſen wir nicht. Er iſt immer und zu allen Zeiten wieder
über=
baut worden. Was die deutſchen Ausgrabungen, 1876—1881,
aus dem Schutt zu Tage förderten, gibt uns eine Vorſtellung
nur davon, wie ſich in klaſſiſchen, dem fünften vorchriſtlichen
Jahrhundert, die Stätte den Beſuchern darbot, und von dem,
was ſpätere Zeiten, die der Makedonier und die der Römer,
hinzugefügt haben. Alles Aeltere war wohl, ſoweit es nicht in
die Grundmauern des Neueren erbaut war, bei einem
gewal=
tigen Erdbeben im Jahre 551 v. Chr. zugrunde gegangen.
Die drei Tempel des klaſſiſchen Bezirks.
In der klaſſiſchen helleniſchen Zeit war die Altis ein
ver=
hältnismäßig kleiner Bezirk. Annähernd ein Rechteck hatte
Herakles abgeſchritten und mit Mauern eingefriedigt, etwa 200
Meter die Langſeiten, etwa 175 Meter die Schmalſeiten. Auf
dieſem ſchmalen Raum drängte ſich die ganze Herrlichkeit
zu=
ſammen. Drei Tempel mindeſtens: Im Nordweſten der
Hera=
tempel, am Fuße eines Vorſprungs des Kronehügels gelegen,
ſehr alt, aber ſchon mit Säulen darum herum, ſehr
unregel=
mäßig in der Anlage. Urſprünglich war das ein Holzbau
ge=
weſen und noch in römiſcher Kaiſerzeit ſah man in der Reihe
der Steinſäulen noch zwei Säulen aus Holz, und immer erſt
wenn die hölzernen völlig vermorſcht waren, erſetzte man ſie
durch ſteinerne. Hier war wohl der durch Alter geheiligte Platz;
auch an der Stelle des nahen Altars fand man ſehr alte Dinge,
ganz primitive Weihgeſchenke.
Von den beachbarten kleineren, aber auch ſchon mit
Säulen=
hallen umgebenen Tempel der Muttergottheit, dem Metroon,
fand man nur noch wenige Bauſtücke in einer ſpäteren
byzan=
tiniſchen Mauer. Auch dieſes Heiligtum muß uralt geweſen ſein.
Zeus wohnte im Südweſten des heiligen Haines. Ihm
wurde von einem ſonſt nicht bekannten Baumeiſter namens
Libon aus Elis ein Menſchenalter nach den Perſerkriegen ein
herrliches Haus gebaut, 64 Meter lang und 27½ Meter breit,
die Säulen, genau wie dann am Parthenon in Athen, 10½
Meter hoch. Beſter und großartigſter und würdigſter doriſcher
Stil. Waren die anderen Gotteshäuſer alle nur aus
Muſchel=
kalk errichtet, ſo trat hier am Zeustempel der Marmor,
wenig=
ſtens als Bildhauerarbeit in ſeine Rechte: Die mit den
Relief=
bildern der Herakleſtaten verzierten Platten zwiſchen den
Balkenköpfen waren aus Marmor und ebenſo der unendlich
EP. Genf, 9. T
Wie am Montag abend bekannt wird, hat der amtisn
ſident des Völkerbundsrats auf Erſuchen des Vorſis
Ratsausſchuſſes für die Anſiedlung der aſſyriſchen Flüc.
em Irak den Völkerbundsrat für den 17. Dezember
vormittags zu einer privaten Sitzung (der laufenden T
berufen.
Zur Einberufung des Völkerbundsrats wird vom V
ſekretariat amtlich erklärt, daß irgend ein Zuſammenhu
der Ratstagung und dem italieniſch=abeſſiniſchen Stre
tehe. Vielmehr werde die Tagung ausſchließlich der Frag
ſiedlung der Aſſyrier aus dem Irak gewidmet ſein.
Dieſe offizielle Verlautbarung findet bei den inten
Journaliſten wenig Glauben. Man iſt allgemein der
daß die Ratstagung Einigungsbemühungen im
Ab=
dienen wird. Die Einberufung der Ratstagung iſt denn
Ausgangspunkt zahlloſer Gerüchte. Es wird u. a. behu
die Einberufung des Rats einen „würdigen Rahmen fü
densverhandlungen mit Italien ſchaffen ſolle”. Weite,
klärt, der Rat werde ſich mit der durch einen angeblich
der Ausdehnung der Sanktionen auf Treibſtoffe ber
Austritt Italiens geſchaffenen Lage zu beſchäftigen he
überwiegend iſt man hier der Anſicht, daß ſich der Rat.
noffiziell, mit dem italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt
wird, d. h. daß wenigſtens einige prominente Ratsmit
ſer der Kuliſſe der Ratstagung über dieſe Angelegen.
Beſprechungen führen werden.
Kleinkrieg an der Nordfron
Lebhafte Pakrouillen- und Fliegerkäkial
EP. Asmara, 9. D
An der Takazze=Front bei Addi Entaco ſtieß eine
italieniſcher Askaris auf abeſſiniſche Streitkräfte, d
Widerſtand leiſteten. Nach einem kurzen Handgemer
die Abeſſinier in die Flucht geſchlagen; ſie ließen me
auf dem Kampfplatz zurück. Außerdem wurden e
ſiniſche Krieger gefangengenommen.
Nach dem 66. Heeresbericht telegraphiert Marſchall
„Auf der ganzen Front hält die Aktivität der Eſ
patrouillen an. Unſere eritreiſchen Flugzeuge
weiteres abeſſiniſches Heerlager im Norden von
findig gemacht und bombardiert. Die Flugzeuge an Oiu
Front haben große Truppenſammelpunkte des Gegne /
Filtu und Negelli, zwiſchen dem Ganale Doria= und
Parma=Fluß, überflogen. Der Feind richtete ſtan
gegen die Flugzeuge. Verluſt auf unſerer Seite ein
Unſere Flieger haben das feindliche Lager mit Bomo
und ſind alle ohne Schaden nach dem Flugplatz zu
General Graziani, der Befehlshaber der italieniſch
in Somaliland, iſt zum Armeekommandanten beförde.
Er bleibt auch als Armeekorpskommandant weiterh
afrika.
M
der Wiener Aſphaltpreſſe gegen Deutſch
DNB. Berlin, 9. 2d
In letzter Zeit führt ein Teil der Auslandspreſſe
mal einen ſyſtematiſchen Lügenfeldzug gegen Deutſchd
offenſichtlich zu dem Zweck, um angeſichts der ſtarken me
ſchen Spannungen ein Ablenkungsmanöver zu inſzeniex
wieder einmal das nationalſozialiſtiſche Deutſchlande
muß. Am unverſchämteſten gebärdet ſich hierbei cleung
Aſphaltpreſſe. Der Wiener „Telegraph” geht ſogar ſrucn
dungen eines engliſchen Nachrichtenbüros in der grö M
zu fälſchen. Das Wiener Blatt behauptet, daß dieſes 2
büro von Maſſenhinrichtungen und Brutalitäten in dei
fängniſſen berichtet habe. Wie feſtgeſtellt wurde, hat de
Büro ſolche Tartarennachrichten nicht verbreitet und
von derartigen üblen Machenſchaften energiſch ab.
Es iſt an der Zeit, daß die anſtändige und ſeriöſe
dieſer politiſchen Brunnenvergiftung entgegentritt,
jederzeit in der Lage iſt, auf Grund von authentiſchen
tionen ſich davon zu überzeugen, daß von den ganzen
dungen über angebliche innerpolitiſche Auseinanderſ=
Deutſchland kein wahres Wort iſt.
reiche Statuenſchmuck der Giebelfelder, die Pelopsge
einen, Kentaurenkampf des Theſeus in andren Gel
ſchönſten Werke aus der blühenden Epoche des Frühſon
ganzen griechiſchen Kunſt.
Unordnung und ſtrahlende Herrlichkeit.
Wenn aber die andren Tempel noch gar keinen
hatten, ſo darf man nicht denken, daß ſie mit ihrem
ſo unſcheinbar ausſahen wie heute die Trümmer. Di
Pores, wurde überall ſorgſam mit Gips überzogen u.
blendend weiß, und alle Schmuckteile, Gebälk um
Säulenkapitell und ſonſtige Glieder waren bemalt, blau
in ſchönen geometriſchen Muſtern und oft auch noch
Es war eine ſehr bunte, leuchtende Herrlichkeit, die
das Smaragdgrün der Bäume und das Blau des H..
den Feſttagen ſtrahlte. Denn Olympia wurde immer in
gefeiert, beim erſten Vollmond nach der Sommerſor
Zwiſchen den Gotteshäufern ſtanden nun, dicht
andre Heiligtümer, Altäre, große und kleine, Heroenk=
Haus des Oinomaos, Opferſtätten, und dazwiſchen
ganzer Wald von Kunſtwerken aus Marmor und B—
Siegesgöttin, herabſchwebend, auf einem neun M=
Dreieckpfeiler, das Meiſterwerk des Bildhauers Paion
eine berühmte rieſige Stierfigur und Hunderte
Hunderte von Weihgeſchenken und Siegesſtatuen, 1
Durcheinander, nie geordnet, nie in der Achſe zu irg.
Man ſtellte die Dinge hin wo Platz war und es
bald kein Platz mehr vorhanden geweſen ſein, ſo
heutige Augen müßte im erſten Augenblick dieſe ganze‟
Kunſt fürchterlich ausgeſehen haben. Schon im füng
hundert war für die dort wegen der griechiſchen Ru.
nötigen Schatzhäuſer, kleine Tempelchen, kein Raum
der Altis. Sie baute man kurzentſchloſſen an den A
Kronoshügels. Da wurden ſie auch beſſer geſehen.
Das Stadion.
Dieſer den Göttern heilige Bezirk war auch für
ſtreng geſchieden von den Sportplätzen.
Säulengeſchme-
delhallen umgaben ihn und wer von den Tempeln zu d.
bahnen wollte, mußte an der Nordoſtecke des Haich
einem kaum auffallenden gewölbten Torweg hindlle
Da lag dann unter dem Hügelabhang der Sportplaß, ?
ahn, das „Stadion”.
Wir dürfen bei dieſem Wort nicht an die ſpäter
vollen Anlagen denken, mit ſteinernen Sitzreihen übe
etwa. Davon war in guter Zeit keine Rede, die Zuſcha.
ich an den Hügelabhang, alle 40 000 Männer, die mälle
ſammelt waren. Frauen waren nicht zugelaſſen. Mal
daß ſich durch ihren anfeuernden Beifall für dieſen
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
pehinin vei Lonvoner Hionenronfereng.
ud für Abſchaffung der U-Booke. — Amerika für Erneuerung der Flokkenverträge. — Frankreich will
ſich nicht binden. — Japan ſordert Flokkengleichheil.
Die Eröffnungsſihung.
DNB. London, 9. Dezember.
Flottenkonferenz wurde am Montag vormittag durch
ſitz ſchen Miniſterpräſidenten Baldwin feierlich eröffnet.
hütz ſind die fünf Mächte, die Unterzeichner der
Flotten=
von Waſhington und London ſind.
v engliſche Miniſterpräſident wies zuerſt auf die
Vor=
ſurigen hin, die in den letzten beiden Jahren zur
Vor=
g. der heutigen Konferenz auf Betreiben Englands
ſtatt=
zu haben. In großen Zügen ſkizzierte dann Baldwin den
engliſchen Skandpunkk.
heits in einer Mitteilung an die Abrüſtungskonferenz in
f. Jahre 1932 niedergelegt worden ſei. Auch heute ſei er
mau ſo in Geltung. Heute wie damals ſei die eng=
Regierung bereit, die Grundſätze der
ſüüngtoner und Londoner Flottenverträge
ſtlängern unter Berückſichtigung der
Aen=
ſigen und Berichtigungen, die ſich aus
ver=
ſeten internationalen Umſtänden und den
ſe niſſen der einzelnen Mächte ergeben
britiſche Regierung lege grüßtes Gewicht darauf, daß
Zukunft eine Begrenzung ſowohl in gütemäßiger als
zahlenmäßiger Hinſicht beſtehen bleibe. England wolle
hen eine Verminderung des Umfanges aller größeren
fohpen und ebenſo eine Herabſetzung der Beſtückung. Nach
trete die engliſche Regierung nachdrücklichſt für die
Ab=
hr des Unterſeebootes ein Ein dahingehendes inter=
Uues Abkommen würde zweifellos zu großen Erſparniſſen
Y Flottenbauten der geſamten Welt führen.
Hauptſache ſei, daß man ſich auf dieſer Konferenz auf
MBegrenzungen einige, die ſo viel Spielraum gewähren,
her Staat vernünftigerweiſe zur Erfüllung ſeiner eigenen
edürfniſſe beanſpruchen könne, gleichzeitig aber die Welt
m Drohen eines allgemeinen Wettrüſtens befreien.
* Miniſterpräſident fuhr fort: „Wenn es ſich als
unmög=
ſeeift, eine Vereinbarung für die Abſchaffung der
boote zu erzielen, dann iſt es von ſehr großer Wichtig=
Abkommen zu erreichen, das ihren Mißbrauch ver=
Teil IV des Londoner Flottenvertrages enthält Regeln
ü Behandlung von Handelsſchiffen durch U=Boote in
giten. Dieſe Regeln ſind bereits in Kraft zwiſchen den
ſuten Staaten, Japan und den Mitgliedern des britiſchen
ſtet bandes.
ich jedoch als Ergebnis der Vorbeſprechungen mit
Nationen zu meiner Freude mitteilen kann, ſind die
ſſäſche und die italieniſche Regierung, die den Londoner
ieertrag nicht als Ganzes ratifiziert haben, in der Lage,
ſieſe Regeln in ein Vertragsinſtrument außerhalb des
ieertrages eingebaut werden, einem ſolchen Vertragswerk
ſumen. Wir hoffen, daß dies das Zeichen für die
An=
dieſer Regeln durch alle Flottenmächte der Welt ſein
hud daß durch dieſes Mittel ein unbeſchränkter U=Boots=
FZukunft verhindert werden kann.
ſadwin ſchloß mit den Worten: „Ich bin überzeugt, daß,
ce hier verſammelten Mächte zum Wohle der Allgemein=
1ü wenig von ihren Höchſtforderungen opfern, ein
Ab=
m zwiſchen uns möglich ſein ſollte, das nicht nur eine
Hzung in den Geſamttonnagen der ganzen Welt geſtattet,
nauch zu dem allgemeinen Gefühl der Weltſicherheit bei=
Kürd."
E amerikaniſche Vertreter Davis verlas zunächſt den
n dem Präſident Rooſevelt vor 14 Monaten die grund=
Fellungnahme der Bereinigken Staaken
zur Flokkenfrage.
kulegt hat. Darin wird eine weitere Herabſetzung der
Be=
ti der Flotten gefordert und im einzelnen von England
wan eine Verminderung der Geſamttonnage um 20 v.H.
gegenüber der beſtehenden Vertragstonnage verlangt oder, falls
dies nicht möglich ſein ſollte, eine Herabſetzung um 15. 10 oder
5 v.H. Nur wenn alle dieſe Vorſchläge ſcheitern ſollten, dann
müſſe nach Anſicht Amerikas eine Vereinbarung über die
Auf=
rechterhaltung und Verlängerung der beſtehenden Verträge
er=
zielt werden. Davis erklärte, dieſe Stellungnahme Rooſevelts
bilde noch immer das Hochziel der amerikaniſchen Flottenpolitik.
Seit der Abfaſſung des Schreibens habe jedoch Japan den
Wa=
ſhingtoner Flottenvertrag gekündigt. Die Erzielung einer
um=
faſſenden Flottenbegrenzung ſei dadurch ſchwieriger geworden.
Der amerikaniſche Standpunkt gehe dahin, daß die gegenſeitigen
Vorteile der Londoner und Waſhingtoner Flottenverträge nicht
aufgegeben werden ſollten. Keine Nation wünſche, in ein
Rüſtungswettrennen einzutreten. Eine Möglichkeit beſtehe darin,
die Flottenverträge zu erneuern, und zwar mit Abänderungen,
wie ſie die Umſtände erforderten. Sollte dies undurchführbar
ſein, dann müßten wenigſtens alle Bemühungen gemacht werden,
um neue Wege für eine Verſtändigung zu finden, die ein neues
Flottenwettrüſten verhindern, eine Störung des Gleichgewichts
vermeiden und damit den Weg für einen umfaſſenderen Vertrag
ebnen würden.
Davis erklärte: „Unſer Ziel muß es ſein, in den
bevorſtehen=
den ſchwierigen Jahren das lebenswichtige Gleichgewicht zwiſchen
unſeren Flotten, das ſich als wertvolle Friedensgarantie erwieſen
hat, aufrecht zu erhalten, und zwar lieber durch eine gegenſeitige
Vereinbarung als durch ein teures und gefährliches Wettbauen,
das allen nur ſchaden kann. Im Namen der Vereinigten Staaten
erkläre ich mit Nachdruck, daß Amerika nicht ein Wettrüſten
be=
ginnen wird. Wir wollen nicht eine Flottenverſtärkung, wir
wollen Begrenzung und Abrüſtung.”
Für Indien ſprach Unterſtaatsſekretär Butler, der auf die
Verbundenheit der engliſchen und der indiſchen Flotte verwies.
Der Vertreter Kanadas, Vincent Maſſey, hofft, daß die
Kon=
ferenz die bei früheren Gelegenheiten angenommenen Grundſätze
beſtätigen und erweitern werde und daß ſie hierdurch einen
Bei=
trag zum internationalen Frieden liefere.
Der Vertreter des Iriſchen Freiſtaates erklärte, Irland
be=
ſitze keine Flotte. Der Bau von Kriegsfahrzeugen ſei von der
Freiſtaatsregierung auch nicht beabſichtigt. Die Erfüllung der
1930 übernommenen Verpflichtungen und nicht irgendein
Sonder=
intereſſe ſei es, das Irland veranlaßt habe, auf der Konferenz
vertreten zu ſein.
Frankreichs Hallung.
In der Eröffnungsſitzung der Flottenkonferenz führte der
franzöſiſche Abordnungsführer, Botſchafter Corbin, u. a. aus:
Frankreich habe niemals aufgehört, eine gegenſeitige Abmachung
für die Begrenzung aller Rüſtungen zu begünſtigen. Seine
Ab=
ordnung werde daher auch weiterhin ehrlich mitarbeiten. In
Uebereinſtimmung mit dem mehrfach ausgedrückten Wunſch des
franzöſiſchen Parlaments müſſe ſeine Abordnung jedoch die
Ver=
pflichtungen voll in Rechnung ziehen, die infolge der überſeeiſchen
Verantwortungen in allen Teilen der Welt auf Frankreich
ruh=
ten und die ſich auf eine außerordentlich ausgedehnte Seeküſte
erſtreckten, Frankreich befürworte nach wie vor die Annahme
er=
heblicher Begrenzungen oder ſogar großer Herabſetzungen der
Höchſttonnage und Geſchützkaliber, die vertraglich feſtgelegt ſeien.
Bedeutend ſchwieriger als die Frage der wertmäßigen
Be=
grenzung ſei die Frage der mengenmäßigen Begrenzung der
Flot=
tenrüſtungen. Infolge des von Frankreich ſtets aufrecht
erhal=
tenen Grundſatzes der gegenſeitigen Abhängigkeit könne dieſe
Frage nicht geprüft werden, ohne die allgemeine Frage der drei
Waffengattungen aufzuwerfen. Eine Löſung erfordere die
Auf=
rechterhaltung des gegenſeitigen Vertrauens, das die erſte
Be=
dingung der allgemeinen Sicherheit ſei. Es ſei notwendig, neue
Faktoren in Rechnung zu ziehen, die die gegenwärtigen Umſtände
ſehr verſchieden von denen zur Zeit der früheren Flottenkonferenz
geſtalteten und die Frankreich daran hinderten, ſich für eine
län=
gere Zeit zu binden.
Corbin erinnerte in dieſem Zuſammenhang an die
franzö=
ſiſchen Vorſchläge in Genf, die u. a. eine Veröffentlichung der
jährlichen Bauprogramme und einen Meinungsaustauſch über
neue Kiellegungen vorſahen. Die franzöſiſche Abordnung werde
alle Vorſchläge unterſtützen, die darauf hinausliefen, die
See=
kriegsführung menſchlicher zu geſtalten. Er beſtätigte hierauf die
Mitteilung Baldwins, daß Frankreich ſich einem Protokoll an=
Nr. 339 — Seite 3
ſchließen werde, in das die in Teil II des Londoner
Flottenver=
trages enthaltenen Beſtimmungen für Benutzung von U.=Booten
in Kriegszeiten aufgenommen werden ſollen.
Der italieniſche Standpunkk.
Im Auftrage der italieniſchen Regierung ſprach Botſchafter
Grandi, der ſich zunächſt für die engliſche Gaſtfreundſchaft
be=
dankte. Seine Regierung ſei ſtets von der Notwendigkeit
über=
zeugt geweſen, daß eine Rückkehr zum unbeſchränkten
Rüſtungswettbewerb vermieden werden müſſe.
Ein ſolcher Wettbewerb würde allgemeines Mißtrauen erwecken,
das die Wurzel zu den ſchlimmſten Kriſen in der Welt lege. Sie
werden verſtehen, ſo erklärte Grandi, daß meine Regierung
ge=
zwungen iſt, ſorgfältig die gegenwärtige Lage zu prüfen und zu
berückſichtigen, die durch die Haltung vieler dem Völkerbund
ange=
hörenden Staaten bezüglich meines Landes geſchaffen worden iſt.
Nichtsdeſtoweniger ſeien italieniſcherſeits alle Beſtrebungen auf
dem Gebiete der Abrüſtung gefördert und unterſtützt worden, und
Italien nehme an dieſer Konferenz in dem gleichen Geiſte teil, der
ſie ſo viele Jahre hindurch beſeelt habe. Italien habe die
Rüſtungs=
möglichkeiten, die ihm der Waſhingtoner Vertrag gegeben habe,
nicht voll ausgenutzt. Italien habe ſtets die Anſicht vertreten, daß
die Flottenabrüſtungsfrage eine Löſung verlange, die ſo
vollſtän=
dig wie möglich ſei. Sein Land ſei ſich aber bewußt, daß es
ange=
ſichts der ſchnellen Entwicklung des Flottenbaues nicht leicht ſein
würde, eine feſtumſchriebene Löſung auf längere Zeit im voraus
feſtzulegen. Es werde vielleicht notwendig ſein, beim Studium der
ins Auge zu faſſenden Löſungen Schritt zu halten mit den jeweilig
neu auftauchenden Fragen, um ſchließlich eine Begrenzung der
Flottengrößen für alle annehmbar zu machen.
Italiens Hauptziel ſei die Vermeidung
eines Rüſtungswettrennens, ein Ziel, das Italien
unter gar keinen Umſtänden aufgeben könne.
Der japaniſche Verkreker Admiral Nagano
erklärte, daß die japaniſche Regierung ſtets die Politik verfolgt
habe, den Frieden aufrechtzuerhalten und ihn international zu
fördern. Japan wünſche, auf dieſer Konferenz ein gerechtes
Ab=
kommen in allen Rüſtungsfragen zu erreichen, das jedem Land
eine angemeſſene nationale Verteidigung ſichere,
das Gewicht vermindere, das auf den Völkern laſte, und zu
glei=
cher Zeit den Frieden und den guten Willen zwiſchen den Völkern
fördere. Das Ziel dieſer Konferenz ſei, ſo wie Japan die Dinge
verſtehe, daß ein neuer umfaſſender Vertrag über die Seeabrüſtung
abgeſchloſſen werden ſolle in der Abſicht, die Flottenſtärke vom
Jahre 1937 ab zu regeln.
Solch ein neuer Vertrag müſſe auf der Grundlage aufgebaut
werden, daß zwiſchen den großen Flottenmächten der Welt eine
gemeinſame Grenze für die Seerüſtungen feſtgelegt werde, die ſo
niedrig wie möglich feſtzuſetzen ſei und nicht überſchritten werden
dürfe. Gleichzeitig damit müſſen die Angriffskräfte erheblich
ver=
mindert und Verteidigungskräfte in reichem Maße vorgeſehen
werden. Die japaniſche Regierung halte dies für den beſten Weg,
um zum dauernden Frieden beizutragen.
Der Oberkommiſſar von Neuſeeland erklärte, daß ſeine
Regierung mit der Erklärung Baldwins einig gehe.
Nachdem auch noch der ſüdafrikaniſche und der
auſtra=
liſche Vertreter geſprochen hatten, ſchlug der Vorſitzende Lord
Monſell die Einſetzung eines aus allen Flottenabordnungen
be=
ſtehenden Ausſchuſſes vor, der als Erſter Ausſchuß bezeichnet
wer=
den ſoll. Er wird am Dienstag vormittag zum erſten Male
zu=
ſammentreten.
Die nächſte Sitzung der Flottenkonferenz findet unter
Aus=
ſchluß der Oeffentlichkeit im Clarence=Houſe ſtatt, wobei ſich die
Vollkonferenz als ihr eigener Hauptausſchuß konſtituieren und
mehrere Unterausſchüſſe einſetzen wird.
Der heutige Auftakt zu den Verhandlungen der
Flotten=
konferenz wird in politiſchen Kreiſen mit großer Zurückhaltung
kommentiert. Soweit er eine Ueberraſchung gebracht hat, war
es die verſöhnliche Rede des italieniſchen Delegierten. Darüber
hinaus wird die Gemeinſamkeit der Auffaſſungen der
Ver=
einigten Staaten und Englands unterſtrichen.
Rückrift des Oberbürgermeiſters von Berlin.
Oberbürgermeiſter Dr. Sahm hat dem Reichs= und
Preußi=
ſchen Miniſter des Innern, Dr. Frick, ſeinen Rücktritt angeboten;
bis zur endgültigen Genehmigung ſeines Antrages auf Verſetzung
in den Ruheſtand hat gleichzeitig Dr. Sahm um ſofortige
Beur=
laubung vom Amte gebeten. Mit dieſen Anträgen ſoll für die
Durchführung des angekündigten Geſetzes über die Neuregelung
der Verfaſſung der Reichshauptſtadt, wodurch der beſtehende
Dua=
lismus in der Berliner Verwaltung beſeitigt werden ſoll, freie
Bahn geſchaffen werden. Reichsminiſter Dr. Frick hat dieſen
An=
trägen ſtattgegeben und mit Zuſtimmung des Führers und
Reichs=
kanzlers die weitere Verwendung Dr. Sahms im Reichsdienſt in
Ausſicht geſtellt.
iskuswerfer ein unſachlicher Beweggrund in die ernſte
thgeiſterung einſchleichen möchte. Man lagerte ſich, wie
ar, und die einzige Baukunſt an der Kampfbahn war
tinerne Schwelle, die diente zur Richtſchnur, von wo ab
udee Erdmaſſen des Hügels nachher wieder aufſchütten
5kvenn alles zertreten oder abgerutſcht war.
Kampfbahn lag vertieft, alle ſollten alles gut ſehen
ENur der Startplatz für die Läufer war noch aus Stein:
nach hinten aufgerichtet, mit Rinnen verſehene Platten
MFüße. „Boden machen” beim Start konnte man nicht.
ſolcher Ablaufſtellen, durch Pfoſten voneinander
ge=
hWagen nebeneinander. Jeder Läufer hatte faſt anderthalb
ſeiciblatz für Armſchlenkern. Aber meiſtens liefen nur immer
lnnn zugleich, damit die Kenner, und das waren alle
Ar, die Einzelheiten des Laufes gut beobachten konnten.
Ar iſt vom Stadion nicht gefunden. Es war wohl ſonſt
hr aus Erde, vielleicht manches aus Holz. Nur noch die
eitkutten der Zielſchranken ſind vorhanden. Ihr Abſtand
kärtplatz beträgt genau 192 Meter 27 Zentimeter, das in
lann helleniſchen Welt dann bekannte Maß des „olym=
Stadions” 600 olympiſche Fuß. Sportärzte unſerer Zeit
ſtgeſtellt, daß dieſe Strecke von 192½ Metern gerade die
Kiſt, in der ein Läufer ſeine Energie zur Höchſtleiſtung
Mlann.
Die Rennbahn.
dem ſüdlich dem Stadion parallel liegenden
Hippo=
er Rennbahn für Wagenrennen und Pferderennen, die
*Mitte des ſiebten Jahrhunderts ſchon üblich war, haben
grabungen gar nichts mehr zu tage gefördert.
Ueber=
ungen des Alpheios haben die ganze Anlage weggeriſſen
In ſieht nur noch an einer ſchwachen Senkung des alten
Hies, nach dem Hügel von Piſa zu, wo die Stätte war,
von Hufſchlag und Rädergeraſſel dröhnte. Zeitweiſe
üt Wagenrennen die beim Publikum beliebteſte Sportart.
Drilker Abend im Beethoven=Zyklus
des Schnurrbuſch=Quarkekts.
Montag, den 9. Dezember — Kleines Haus.
unverminderter Spannkraft und Konzentration brachten
ſtler drei umfangreiche Werke zu Gehör; mit Andacht und
ſtung folgten und dankten die zahlreichen Hörer. Die
Art der Führung, die Paul Schnurrbuſch eigen iſt,
ſtarken Zuſammenhalt. Ganz beſonders edel im Klang
langſamen Sätze, ausgezeichnet die rhythmiſche Friſche
ier Allegrothematik, ſehr klar die Geſtaltung ſynkozierter
Die gerade in den Quartetten dieſes Abends reichlich vor=
kamen. Alfred Fillſack waltet mit äußerſter Sorgfalt ſeines
entſagungsvollen Amtes an der zweiten Violine. Große
Rückſicht=
nahme auf den führenden Spfeler, dann aber klangvolles, und
doch nie aufdringliches Spiel an den polyphonen Stellen zeichnen
ihn aus. Willy Horn beſitzt ein ſehr klangvolles Inſtrument
und ſpielt ſehr temperamentvoll. Gerade in dieſem Konzert hatte
er oftmals Gelegenheit, mit dem Cello in Klangfülle zu
wett=
eifern. In Hans Andrä endlich beſitzt das Quartett einen
außergewöhnlich griffſicheren und muſikaliſchen Spieler. Wie oft
erlebt man es beiſpielsweiſe im Rundfunk, daß der Celliſt
ver=
hältnismäßig am wenigſten rein intoniert, und dadurch beſonders
die raſchen Sätze in ihrer Klarheit beeinträchtigt. Andrä dagegen
iſt von verblüffender Genauigkeit der Intonation, und gerade bei
kühneren Modulationen fällt dies ſtark ins Gewicht.
Die Künſtler begannen mit dem heiteren D=Dur=Quartett
aus Op. 18, das mit großem Impuls und entſprechend der
Früh=
zeit des Meiſters mit jugendlich feurigen Steigerungen in der
Durchführung des erſten und kurz vor dem Schluß des letzten
Satzes geſpielt wurde. Vorzüglich war dann die völlig geänderte
ſtiliſtiſche Einſtellung im Es=Dur=Quartett Op. 127. Sein
wunder=
voller langſamer Satz, der ſowohl im Gegenſatz ſeiner
themati=
ſchen Gedanken wie auch in den wundervollen Variationen, die
jede Wiederkehr der Themen beleben, von allen ſpäten
Quartett=
ſätzen am meiſten an die Neunte erinnert, war für unſer
Empfin=
den der Höhepunkt des Abends, der würdig durch den klangſatten
erſten Satz eingeleitet wurde. Zuletzt hörten wir das zweite der
Quartette aus Op. 59 in e=Moll, das in ſeiner überaus
folge=
richtigen thematiſchen Arbeit und der kraftvollen
Zuſammenge=
faßtheit der Sätze die Nähe der großen Klavierſonaten (
Wald=
ſtein und Appaſionata) und der mittleren Sinfonien verrät. Das
ſynkopiſche Scherzo und die Derbheit ſeines Trios nimmt faſt
künſtleriſche Gedanken der Paſtoralſinfonie voraus. Es war
wie=
der ein ſehr ſchöner und für die Künſtler erfolgreicher Abend.
F. N.
Geiſtliche Abendmuſik in der Schloßkirche.
Madrigalvereinigung und
Martinskirchen=
chor ſangen am Sonntag unter Leitung von Prof. Dr. Friedrich
Noack in der Schloßkirche bei einer abendlichen Advents=
Feierſtunde, deren liturgiſchen Teil Pfarrer Wintermann
hielt. Lieſel Jäger leitete den Abend mit einem Orgelvortrag
von Buxtehude ein und ſpielte ſpäter Präludium und Fuge in
B=Dur von J S. Bach; ſehr ſchön beſonders die Herausarbeitung
der kräftigen Beharrlichkeit im Thema der Fuge!
Die vereinigten beiden Chöre begannen mit Schütz
„Jauchzet dem Herrn”, das ſeinen Höhepunkt in der freudigen
Bewegtheit der Stelle „kommt vor ſein Angeſicht mit Frohlocken”
hatte. Bei dem folgenden Werk von Schütz: „Herr, wenn ich Dich
nur habe”, das uns immer wieder durch die ganz verinnerlichte
Frömmigkeit der Muſik ergreift, konnte der Madrigalchor nach
einem etwas mißglückten Einſatz erſt im weiteren Verlauf ſeine
gewohnte Sicherheit gewinnen und das Werk zu einem
ein=
drucksvollen Abſchluß führen. Das „Vaterunſer” von Schütz,
bei dem zu den beiden Chören auch Orgel und Inſtrumente
hin=
zukommen, wirkte auf uns geſtern mehr in den Einzelſchönheiten
der verſchiedenen Bitten als im großen Zuſammenhang des
Ganzen. Beſonders gut das Tenorſolo „Denn Dein iſt das
Reich” (Heinrich Landzettel) in der Ueberzeugungskraft des
Vortrags. Fein abgerundet waren die beiden alten
Advents=
lieder, von denen eines der Martinskirchenchor, das andere der
Madrigalchor ſang. Gerade durch die natürliche Schlichtheit
des Vortrags, bei welchem es ſo gar nicht darauf angelegt war,
beſonders „intereſſante” Wirkungen herauszuholen, wirkten die
beiden Lieder ſo eindringlich.
A. H.
* Deutſcher Sport in Bild und Wort. Dieſer in Ausſtattung,
Bildmaterial und Text wie in drucktechniſcher Hinſicht ganz
aus=
gezeichnete Deutſche Pferdeſport=Kalender iſt auch
für 1936 ſo rechtzeitig erſchienen, daß er noch unter die Gabentiſche
des Weihnachtsfeſtes kommen kann. Es iſt in der Tat für alle
Liebhaber des edlen Pferdeſports und auch der =Zucht ein
wun=
derhübſches Geſchenk, dieſer reichbebilderte Abreißkalender. Ein
kleines drucktechniſches Handwerks=Kunſtwerk. — Wie immer ſind
die einzelnen Blätter (Kunſtdruckpapier!) neben dem Kalendarium
für Notizen nicht nur mit Bildern, die alle wichtigen Ereigniſſe
des Jahres aus den Gebieten Pferdeſport und Pferdezucht
feſt=
halten, ſondern auch mit kurzen intereſſanten und prägnanten
Textbeiträgen aus berufener Feder verſehen. Viele
Sonderblät=
ter, auf Karton gedruckt, liefern gleichzeitig hübſche
Anſichtspoſt=
karten, wenn das Blatt als Kalender ſeine Schuldigkeit getan
hat. — Herausgeber des Kalenders iſt der Deutſche
Sportphoto=
graph Ed. Zinſel=Darmſtadt; den Druck beſorgte wie immer
der Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
Präſident Hugo Grimme: Der Reichsluftſchutzbund. Schriften der
Deutſchen Hochſchule für Politik. Junker und Dünnhaupt
Ver=
lag, Berlin.
Die raſtloſe Arbeit des Reichsluftſchutzbundes hat bald 7
Mil=
lionen Volksgenoſſen dem Gedanken des Luftſchutzes und vor allem
des Selbſtſchutzes der Zivilbevölkerung gewonnen. Die
Aufmerk=
ſamkeit richtet ſich in zunehmendem Maße auf die zielbewußte
Arbeit des Bundes. Wenn der Präſident desſelben,
Generalleut=
nant a. D. Grimme, nun eine Schrift verlegt, kann ſie des
Inter=
eſſes weiterer Volkskreiſe gewiß ſein. Der Verfaſſer gibt zunächſt
eine gedrängte Ueberſicht über Sinn und Aufgabe des Luftſchutzes.
behandelt dann nach einem kurzen Rückblick auf die
Luftſchutzbe=
ſtrebungen vor dem Siege des Nationalſozialismus das Wirken
des R9B ſeit 1933 und ſchließt die ſehr handliche Broſchüre mit
einer Zuſammenfaſſung der wichtigſten Beſtimmungen des
Luft=
ſchutzgeſetzes vom 26. Juni 1935. Die graphiſchen Darſtellungen
über die Organiſation des ROB. werden von den Leſern begrüßt
werden. Es iſt eine Schrift, die jeder kennen muß.
Seite 4 — Nr. 339
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Es ſei nicht gleich, wo es erſcheint!
Und mein Onkel hat recht. Das leuchtet auch mir
ein. Denn — ſchließlich lieſt man „Seine Zeitung”,
ja nicht ausſchließlich der Inſerate wegen, die darin
ſtehen, ſondern muß auch ſonſt ſchon „etwas” für
ſie übrig haben — und da wirkt eben alles, was
ſie bringt, beſonders anziehend! Deshalb haben die
Inſerate in unſerem Blatt eben den Erfolg!
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Mathilze
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Anzuſeher
ſchen 1
Uhr nack.
Liköre und Südweine
Friedrich Schaefer
ustag, 10. Dezember 1935
us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 10. Dezember 1935
* Die Weihnachksbäume ſind da!
Ganze Waggonladungen rollen nach Darmſtadt.
h.i erſten Dezembertage bringen in das winterliche Weiß und
ſzer Straßen und Plätze eine Ueberraſchung für das Auge.
) dort an einer Mauer oder Hauswand wird plötzlich der
5 ton von fern durch eine grüne Oaſe gebannt: Die
Weih=
hrume ſind da! Ihr Grün leuchtet hoffnungsvoll durch den
in die Herzen. Es kündet: Weihnachten iſt nicht mehr
ſtrge der Ausſpannung und Zufriedenheit. Tage des Glückes
ſſenzes für die Kinder ſtehen uns bevor. Zärtlich ſchauen wir
ſſas Gewirr der grünen Zweige, aus denen die Spitzen in
ſihem Rhythmus emporragen. Verſonnen ſtehen wir eine
vor den Reihen der ſchlanken Bäume und nehmen den har=
„Luft auf, den ſie ausſtrömen, den Odem des deutſchen
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 339 — Seite 5
ſtider letzten Novemberwoche ſchlugen überall, wo ſchöne
Fich=
d Tannen wachſen, im heimiſchen Odenwald, im Taunus und
r” und droben im Vogelsberg die Aexte in die dünnen
ſachen. Ganze Parzellen fielen, denn jede deutſche Familie
inren Weihnachtsbaum. Die bis zu 20 Meter hohen Tannen
ſien, dicknadeligen Kronen, für die Kirchen und Säle
be=
h kommen vielfach aus dem Schwarzwald. Sie ſind 30 bis
Gdie alt, während die Hausbäumchen ein Alter von 10 bis
ören haben. Auf Laſtwagen und Güterwagen rollen die
La=
m in die Stadt. Hier werden die Bäume noch „
zurechtge=
von dürrem Geäſt unten ausgeputzt, denn nicht alle ſind
is. Bei manchen ſind nur der Mittelteil und die Spitze
vorr. Sind die Tannen verkaufsfertig, dann beginnt erſt das
Nt. Die Preiſe ſind die gleichen wie im Vorjahr. In
Darm=
ſorden meiſt kleine und mittlere Bäume gekauft in der
Giage zwiſchen 50 Pfg. und 2.50 RM.
ſaiß zum Chriſtfeſt ein lichtergeſchmückter Tannenbaum das
r ziert iſt uns ſelbſtverſtändlich und erſcheint uns als
alt=
ru. Erſtaunt erfahren wir darum die geſchichtliche Tatſache.
ſie erſte Kunde von einem Chriſtbaum aus dem Jahr 1605
m. Sie lautet: „Auf Weihnachten richtet man Tannenbäume
Fasburg in den Stuben auf, daran henket man Roſen aus
ſhrgem Papier geſchnitten, Aepfel. Oblaten, Ziſchgold und
: Von Lichtern, die uns ſo weſentlich erſcheinen, wußte man
Enoch nicht. Erſt 1708 ſchreibt „Liſelotte von der Pfalz” von
m auf dem Bäumchen des Gabentiſches; merkwürdigerweiſe
tes ein, Buchsbäumchen”, von dem ſie das berichtet. Von
beiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ab ſind dann viele
Zeug=
ir die Lichtertanne zum Chriſtfeſt vorhanden. Seitdem iſt
ſſriſtbaum eine deutſche Sitte, an der das ganze Volk mit
faſern ſeines Herzens hängt. Auch im Ausland, wo
Nadel=
fehlen, ſucht der Deutſche mit dem erdenklichſten Eifer ein
Nähnliches Gewächs, um es zum Feſt zu ſchmücken und in
Kerzenſchimmer die alten Lieder zu ſingen.
Die neuen Weihnachksteller und Becher
des Winkerhilfswerks.
e Zeit der Weihnachtseinkäufe iſt gekommen, man merkt
ſnden Hauptverkehrsſtunden, wo die Menſchen ſich in den
hin und Läden drängen! Jeder will für ſeine Angehörigen
erecht Schönes erſtehen, um es ihm unter den
Weihnachts=
zu legen. Wie wäre es nun, wenn wir einmal an einem
liden Verkaufsſtände des Winterhilfswerks vorbeigingen
is die hübſchen Teller und Becher anſähen, die es dort
Wir werden ſicher nicht weitergehen, ohne eingekauft zu
entweder den praktiſchen Becher mit dem geſchmückten
ſtaum in blauer Malerei oder einen der Teller, die man
hmuck aufſtellen oder auch zum täglichen Gebrauch nehmen
Es gibt da zweierlei Teller: der eine zeigt den Nikolaus
ſck und Rute auf dem Eſel und wird Kindern beſonders
An; der andere zeigt ein Haus in winterlicher Landſchaft,
ainen vollbeladenen Schlitten, alles in friſchen blauen
Mauf weißem Grund. Nur 50 Pfennig koſten die Teller,
cher nur 30 Pfennig, und wir helfen damit dem WHW.,
mr Weihnachten noch viel zu tun und zu ſorgen hat! Alſo
en wir bei unſerem nächſten Gang durch die Stadt nicht:
Fe Verkaufsſtand iſt vor der „Traube”, der andere vor dem
ir dem von Prof. Albinmüller umgeſtalteten Opfertempel!
Zwei Wochen Weihnachksferien.
e Weihnachtsferien in Heſſen beginnen einheitlich für
Als= und höheren Schulen in Stadt und Land am Montag,
Dezember, und dauern bis Montag, den 6. Januar
ein=
hich. Sie dauern alſo genau zwei Wochen.
Die Entſchädigung für Taxis.
e Preſſeſtelle des Polizeipräſidiums teilt mit:
die aus der Preſſe ſchon vor Tagen zu entnehmen war, wird
Erehmern von Kraftdroſchken, die bis zum 30. September
ntſchädigung für freiwilliges Ausſcheiden beantragt und
lund des Antrags den Entſchädigungsbetrag (für Frankfurt
Nark) erhalten haben, ein weiterer Betrag von
MMark nachgezahlt. Den gleichen Geſamtbetrag (4000
erhalten auch die Kraftdroſchkenunternehmer denen die
emgung für die nach dem 30. September erforderliche
Ge=
ung mangels Bedürfniſſes verſagt worden iſt, wenn ſie
uteſtens 15. Dezember erklären, daß ſie freiwillig
aus=
den. Wird dieſe Erklärung nicht abgegeben, können
r 3000 Mark erhalten.
iternehmern von Kraftverkehr, denen mangels Bedürfniſſes
enehmigung für einen Teil der bis 30. September in
o geweſenen Kraftdroſchken verſagt worden iſt, kann für
außer Betrieb geſetzte Kraftdroſchke eine Entſchädigung von
ark gewährt werden. Das gleiche gilt für Unternehmer,
die Genehmigung deshalb verſagt wurde, weil ſie
Per=
erkehr mit Kraftwagen im Linienverkehr, auf
Ueber=
ugen. Ausflugwagen oder im Mietwagen betrieben haben.
Emſchädigung iſt bis zur Höhe von 1000 Mark der Pfändung
titerworfen. Anträge ſind rechtzeitig an das Frankfurter
ipräſidium zu ſtellen.
hchenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
GROSSES HAUS.
De,
Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.15 Uhr. NS=
Kultur=
gemeinde II. 5. Vorſtellung. Herz über Bord.
Operette von Eduard Künnecke
Det.
Anfang 19.00 Uhr, Ende gegen 23.15 Uhr.
Haupt=
miete B, 9 Vorſtellung. Die Frau ohne Schatten.
Oper von Richard Strauß.
rstag.
A. Dez.
Dez.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete C,
10. Vorſtellung. Die Räuber. Trauerſpiel von
Friedrich Schiller.
KLEINES HAUS.
Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.00 Uhr NS=
Kulturgemeinde K. 7. Vorſtellung. Zuſatzmiete Xl.
Der Fall Wunderlich. Schauſpiel von Renate Uhl.
Stgg.
2. Dez.
Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr.
Volks=
miete Gruppe III, 3. Vorſtellung. Die Gärtnerin
aus Liebe. Komiſche Oper von W. A. Mozart.
Darmſtädter SA
mit dem Ehrenpreis der Wehrmacht ausgezeichnet.
Für den Reichswettkampf der SA, der in den Monaten Juli
und Auguſt 1935 im ganzen Reich durchgeführt wurde, hatten der
Führer, der Stellvertreter des Führers, der
Reichspropaganda=
miniſter, der Reichskriegsminiſter, Reichsluftfahrtminiſter.
Stabs=
chef Lutze und andere Perſönlichkeiten Ehrenpreiſe geſtiftet für
die Siegerſtürme, die in der Reichswertung an der Spitze
geſtan=
den oder ſich durch beſondere Leiſtungen ausgezeichnet hatten.
Der SA=Standarte 115 iſt die beſondere Ehre zuteil
gewor=
den, daß einer ihrer Einheiten, dem Sturm 2/115, der Preis
des Reichskriegsminiſters v. Blomberg zugeſprochen
wurde. Im Bereich der Gruppe Kurpfalz ſtellte die Standarte
115 mit den Stürmen 2/115, 1/115, 7/115 und 14/115 den 2., 4.. 6.
und 10. Gruppenſieger. Die vorerwähnten Stürme waren
zu=
gleich die 4 beſten innerhalb der SA=Brigade 50 (Starkenburg),
Die Leiſtungen der Darmſtädter SA ſind ſeinerzeit in der
Tages=
preſſe beſonders beſprochen und gewürdigt worden. Es hatte ſich
im Verlaufe der Kämpfe gezeigt, daß jene Grundelemente, die
das Weſen der SA des Führers ausmachen. Kampfgeiſt und
Glau=
bensſtärke, ſtraffe Zucht, opferfreudige Dienſtbereitſchaft,
ſol=
datiſche und kameradſchaftliche Haltung gerade bei der SA.
beſon=
ders gut ausgeprägt ſind. Wenn die Darmſtädter SA und zugleich
damit die SA=Männer im Bereich der Brigade 50 und der Gruppe
Kurpfalz der hohen Auszeichnung teilhaftig wurden, ſo wird das
für ſie Anerkennung und Anſporn zugleich ſein. Die Stadt
Darm=
ſtadt und ihre Einwohner können ſtolz darauf ſein, zu wiſſen, daß
in ihren Mauern Männer leben, die ſtill und unermüdlich ihren
Dienſt verſehen, der gekennzeichnet iſt durch reſtloſe Hingabe an
die Idee des Führers und durch nie erlahmenden Einſatzwillen
für Volk und Vaterland. Der Preis der Wehrmacht, die Büſte
eines Kriegers mit Stahlhelm und mit der Aufſchrift
„Preis der Wehrmacht für den Reichswettkampf
der SA1935” wurde dem Sturm 2/115 am 26. November 1935
durch den Vertreter unſerer neuerſtandenen Wehrmacht, Major
Boeſe, in Anweſenheit von zwei weiteren Offizieren des
Reichs=
heeres und des Führers der SA=Brigade 50, Brigadeführer Frhr.
v. Lindenfels, in feierlicher Weiſe überreicht.
Brigadeführer Frhr. v. Lindenfels führte in ſeiner
Be=
grüßungsanſprache u. a. aus, daß er nicht nur dem Sturm 2/115,
ſondern allen Stürmen der Brigade ſeine volle Anerkennung für
die erreichten Leiſtungen ausſpreche. Die Ehrung durch Erhalt
des Ehrenpreiſes, gelte nicht nur dem Sturm, der ihn heute in
Empfang nehme, ſondern der geſamten SA. Aufgabe der SA ſei,
die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung und den
unerſchütter=
lichen Glauben an dieſe und den Führer in das Volk
hineinzu=
tragen. Der SA=Mann erlerne die nationalſozialiſtiſche Welt=
anſchauung und müſſe dies durch äußere und inner Haltung
be=
weiſen. Als Endziel, das die SA. als Glaubensträger vor Augen
hat, ſoll im deutſchen Volk der Sinn der nationalſozialiſtiſchen
Weltanſchauung, mit der Diſziplin, Gehorſam und
Opferbereit=
ſchaft auf das engſte verbunden iſt, ſo tief verwurzelt werden, daß
niemals mehr einem deutſchen Feldherrn der Sieg durch den
Dolchſtoß gemeiner politiſcher Verbrecher entriſſen werden kann.
Wie ein Feldherr das unbedingte Vertrauen zu ſeinen Führern
und Soldaten haben muß, ſo ſoll er auch wiſſen, daß das geſamte
Volk bereit iſt, für den endgültigen Sieg jedes Opfer zu tragen.
Der Vertreter der Wehrmacht richtete an die verſammelten
SA.=Männer etwa folgende Worte: „Die Wehrmacht hat mit
großem Intereſſe den Verlauf der Wettkämpfe der SA. verfolgt.
Das liegt in der Natur der Wehrmacht. Wenn wir auch andere
Aufgaben zu erfüllen haben, ſo laufen doch die Aufgaben der
Wehrmacht und der SA. zuſammen in dem gemeinſamen höchſten
Ziel der Einſatzbereitſchaft für unſer Vaterland. Dieſe
Einſatz=
bereitſchaft erfordert höchſte Leiſtungsfähigkeit und reſtloſe
Hin=
gabe. Aus dieſem Grunde hat auch der Oberbefehlshaber der
Wehrmacht für die Wettkämpfe der SA. dieſen Ehrenpreis des
Heeres erſtmalig geſtiftet. Ich bin beauftragt, im Namen des
Wehrkreiskommandeurs Generalleutn Dollmann, dieſen
Ehren=
preis zu überreichen. Der Sturm 2/115 darf auf ſeine Leiſtungen
im Reichswettkampf außergewöhnlich ſtolz ſein. Die Wehrmacht
verbindet mit der Uebergabe des Preiſes den Wunſch und die
Hoffnung, daß er Symbol ſein und bleiben möge für die innere
Verbundenheit von SA. und Wehrmacht. Möge der Sturm und
die geſamte SA. im hieſigen Bereich weiter beſtrebt ſein, in der
Ertüchtigung des deutſchen Mannes alles dafür einzuſetzen, daß
ſich der Führer, und das deutſche Volk in allen Stunden auf ſie
verlaſſen kann.
Sturmführer Scola übernahm aus den Händen des
Ver=
treters der Wehrmacht den Preis und dankte mit einem
Treue=
gelöbnis, indem er ſagte: Wir wollen in unſerem Herzen immer
die Treue zu Führer, Volk und Vaterland bewahren und uas
reſtlos, wenn es ſein muß auch mit dem Leben, dafür einſetzen.
Wir werden weiter an uns arbeiten, um den anderen
Volksgenoſ=
ſen Vorbild ſein zu können. Wir werden beſtrebt ſein, unſere
Leiſtungen ſo zu vervollkommnen, daß wir ſtets unſeren Dienſt
ausführen können, wie es von einem SA.=Mann verlangt wird.
Mit einem Sieg=Heil auf den Führer klang die erhebende
Feier aus, an die ſich zuſammen mit den Gäſten ein
wohlgelun=
gener Kameradſchaftsabend anſchloß.
Scharführer Luley, Preſſereferent der Standarte 115.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus geht heute
Künneckes neue Operette „Herz über Bord” wieder
* Weihnachks-Aufführung
bei den Barmherzigen Schweſtern.
Weihnachten, das Feſt der Liebe, rückt immer näher und ſo
beginnen hier und da ſchon die Weihnachtsfeiern. In die Gedanken=
und Vorſtellungswelt der Allerkleinſten führte eine ſchlichte und
erhebende Weihnachtsfeier, die am Sonntagnachmittag in der
Beſſunger Turnhalle von der Kleinkinderſchule (
Kinder=
garten) der Barmherzigen Schweſtern in Beſſungen
veranſtaltet wurde. Eine erwartungsvolle Menge, Kleine und
Große, hielt den Saal bis auf den letzten Platz beſetzt und folgte
mit Andacht und Freude den kindlichen Darbietungen, die — wie
ein putzig kleines, aber ſehr ſicheres Mädelchen im roſa Kleidchen
als Prolog ankündigte — auch auf den Humor abgeſtimmt waren,
der ſo friſch und ungezwungen in den Kleinen und Kleinſten liegt.
Ein Jungmädchen=Chor begleitete, ſoweit erforderlich, die
Dar=
bietungen auf der Bühne. Ein allerliebſtes Spiel war „Im
Klein=
kinderhimmel”, aufgeführt von den Allerkleinſten. Natürlich und
einfach, wirkungsvoll und maleriſch zeigte dieſes Spiel zugleich die
Möglichkeiten, wie unter verſtändnisvoller und liebevoller
Anlei=
tung und Führung unſere Kleinſten in feſtlichen Aufführungen uns
und ſich erfreuen können. Ein „Weihnachts=Idyll” (O Heil dem
Haus, in das du kehrſt. — Wer ein Kind in meinem Namen
auf=
nimmt, der nimmt mich auf) brachte die Einkehr des Chriſtkindes
bei einem kleinen Geſchwiſterpaar und legte Zeugnis ab für das
eindringliche, ſchlichte Spiel der kleinen Künſtler. Herr Kaplan
Witzelrichtete an die Erſchienenen in Vertretung des erkrankten
Pfarrers von Liebfrauen einige Worte und verband mit dem Dank
für die zahlreiche Teilnahme an der ſchönen und friedlichen
Weih=
nachtsfeier den beſonderen — und ehrlich verdienten — Dank an
die Beſſunger Schweſtern. — In dem Spiel „Des kleinen Mädchens
Wunſch und Traum” kamen ſogar der Weihnachtsmann, die
Sand=
männlein und allerliebſte kleine, lebende Püppchen auf die Bühne.
Weitere Weihnachtsbilder und ein Dankgedicht gaben der
wunder=
ſchönen Feierſtunde einen erhebenden Abſchluß.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Des Jahres letzte
Wanderung — das gab der Wanderung am vergangenen Sonntag
die eigenartige Note, faſt möchte man ſagen; eine beſondere
Weihe. Mit Bedacht war davon abgeſehen worden, ſie zu einer
g:aßeren Wanderleiſtung auszugeſtalten. Dies hätte nicht
zuſam=
mengeklungen mit der Stimmung der Tage der Erwartung vor
unſerem ſchönſten Feſte. Um ſo mehr kam das zum Ausdruck, dem
wir auch unſere beſondere Pflege widmen: die ſeeliſche
Verbun=
denheit der Wanderfreunde. Dies bewies ſchon die
außerordent=
lich große Zahl von Klubgenoſſen, die ſich an der Eſchollbrücker
Straße eingefunden hatten. Von hier gings an der
Heimſtätten=
ſiedlung vorüber zu dem prächtigen Wald, deſſen Kiefern aufragen
über den Dünen und dem Boden des alten Meeces, das einſt hier
wogte. Zur Mittagszeit trafen die Wanderer in Pfungſtadt ein,
um nach längerer Raſt den Weg nach der Bergſtraße einzuſchlagen.
Ein eindrucksvolles Bild bot ſich beim Austritt aus dem Wald in
der Nähe von Malchen: die Bergſtraße vom Frankenſtein bis zum
Melibokus im Reiz des erſten winterlichen Gewandes. In
See=
heim fand die Wanderung ihren rechten Abſchluß. Die ganze
Trau=
lichkeit eines echten Familienkreiſes beherrſchte die Stunden,
da=
zwiſchen erklangen die Weiſen unſerer ſchönen Odenwaldlieder, um
deren muſikaliſche Begleitung ſich Klubgenoſſe Direktor H. Schäfer
verdient machte. Er dankte auch im Namen der Wanderer den
bei=
den Führern des Tages, den Klubgenoſſen Hofmann und
Wüſten=
berg für die gute Vorbereitung und Durchführung der Wanderung,
und da mit ihr das Wanderjahr ſchloß, fand er auch warme
Worte der Anerkennung und des Dankes für die erſprießliche
Ar=
beit des Wanderausſchuſſes und ſeines Vorſitzenden, Klubgenoſſen
Prof. Wentzel. — Ein gemütvoller Abſchluß war es den das
Wan=
derjahr fand; er eröffnet einen hoffnungsreichen Ausblick auf das
kommende Jahr. Für die Klubgenoſſen wird es beſonderes
Ver=
gnügen ſein, einmal mit einem Wandergebiet von ganz beſonderer
Eigenart bekannt zu werden. Die Gelegenheit hierzu, die kein
Klubgenoſſe verſäumen ſollte, bietet ſich Freitag, den 13. d. M., zur
üblichen Zeit im Klublokal durch den Lichtbildervortrag „
Nord=
landfahrt” von Herrn Direktor Seip.
— Heimabend im V.D.A. Der nächſte Heimabend der
Frauen=
gruppe des VDA. am Dienstag, den 10. Dezember, im Feſtſaal
der „Krone” hineingeſtellt in die Adventszeit, iſt beſonders
ge=
eignet, aufzurufen zur Beſinnung auf die Verbundenheit aller
Deutſchen in der Welt. Die Stimmung des Abends erhöhen Wort
und Lied, die der Weihnachtszeit gedenken, und die aufrüttelnde
Rede hat ein bewährter Vorkämpfer, der Bundesredner Petzold,
übernommen. Sein Thema heißt: „Brennende Greuzen.” Alle
Mitglieder des VDA. alle Frauenverbände und andere Frauen
und Mädchen, denen die Volkstumsarbeit am Herzen liegt, ſind
eingeladen. Eintritt frei.
— Schleſier=Verein. Die Frauenortsgruppe des V. D. A.
ver=
anſtaltet am Dienstag, 10. Dez., 20 Uhr, im Feſtſaal der „Krone‟
im Rahmen ihres Heimabends einen Vortrag des Pg. Erich
Petzold über das Thema; Brennende Grenze”.
Un=
ſere Mitglieder machen wir hierauf beſonders aufmerkſam und
bitten unm rege Beteiligung.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei, Pädagogſtr. 1.
(Auswahl).
Oeffnungszeiten: Montags und Donnerstags von 11—12.30 und
16—19 Uhr: Dienstags und Freitags von 11—18 Uhr;
Mittwochs und Samstags von 11—12.30 Uhr.
W. Andreas und W. v. Scholz: Die Großen Deutſchen.
Neue deutſche Biographie. 2 Bde. 1935. 1 Bd. 2/3. Hugo Adolf
Bernatzik: Der dunkle Erdteil Afrika. Landſchaft, Volksleben.
1930. 155 Cz 10. Georg Bier: Der Zimmererlehrling. Praktiſcher
Ratgeber für die Lehrzeit nebſt Anleitung zur Geſellen=Prüfung.
10 Eg 1560. A. Walter Bode: Aufbau und Abzeichen der
deut=
ſchen Wehrmacht. Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe. 1935. 60 Bk 7.
Hans Bogner: Die verwirklichte Demokratie. Die Lehren der
Antike. 1930. 25 Fp 10. Friedr. Burgdörfer: Sterben die
weißen Völker? Die Zukunft der weißen und farbigen Völker im
Lichte der biologiſchen Statiſtik. 1934. 80 Fp. 24. Friedrich v.
Co=
chenhauſen: Schöpfer und Geſtalter der Wehrkraft. 1935. 1 Bk.
36. Friedr. A. Cornelſen: Deutſche Siedlung im Oſten 125
Bd 50. Walter Dobbertin: Die Soldaten Lettow=Vorbecks.
Ein Buch von deutſchem Wehrwillen und deutſcher Waffenehre.
70 Bk 16. Auguſt Ehrhard: Fürſt Pückler. Das abenteuerreiche
Leben eines Künſtlers und Edelmannes. 1935. 5 L 5826.
Her=
bert Erb: Die Entwicklung des Arbeitsdienſtes. 60 Fp 55.
Her=
bert Erb: Der Arbeitsdienſt. Ein Bildberichtbuch. 1935. 60 Fp 54.
Das Erſte Garderegiment zu Fuß im Weltkrieg
1914—1918. 1934. 45 Bk 69. F. M. Feldhaus: Der Weg
in die Technik. Ein Buch zum Schauen und Denken. 1934. 10 E 32.
Kurt Floericke: Der deutſche Wald und ſeine Vögel. 1935.
30 Dz. 1049. Ernſt Forſthoff: Deutſche Geſchichte ſeit 1918 in
Dokumenten. 1935. 90 Bd 210. Otto Henſchel: Freizeitratgeber
für Arbeitsdienſtlager. 1933. 60 Fp 83. Ernſt Rudolf Huber:
Weſen und Inhalt der politiſchen Verfaſſung 1935. 30 Fp 300.
Karl Koch: Das ABC der Fachkunde für Maler in Wort und
Bild. 10 Eg 1528. Robert Kohlrauſch: Deutſchee Heldentum
in Italien. Kriegs=, kultur= und kunſtgeſchichtliche Wanderungen
auf den Spuren der Goten, Langobarden und Hohenſtaufen. 1935.
20 Bd 328. G. Krauß und C v. Schweinichen: Disputation
über den Rechtsſtaat. 1935. 1 Fp 290. Kühlwein: Felddienſt=
ABC. für den Schützen. Handbuch für Lehrer und Schüler. 1935.
2 Bk 60. Rudolf Odebrecht: Gefühl und Ganzheit. Der
Ideen=
gehalt der Pſychologie Felix Kruegers. 1929. 6 Pſ 142., Bernhard
Pier: Raſſenbiologiſche Betrachtungsweiſe der Geſchichte
Eng=
lands. 1935. 80 Dh 177. Bernhard Pier: Raſſenbiologiſche
Be=
trachtungsweiſe der Geſchichte Frankreichs. 1935. 80 Dh 178.
Rai=
ner Schlöſſer: Politik und Drama. Zeitgeſchichte. 8 Kt 30.
Gertrud Scholtz=Klink: Aufbau des Deutſchen
Frauenarbeits=
dienſtes. 60 Fp 118. Rupert von Schumacher: Der Raum als
Waffe. Verſuch einer raumpolitiſchen Strategie. 1935. 10 Fp. 358.
H. Thurn: Der funktelegraphiſche Wetter= und Zeitzeichendienſt.
1923. Er 440. Otto Wehſarg: Wieſenunkräuter. 1935. 1 Db 410.
Edwin Zellweker: Goethe in der Anekdote. 1935. 55 Kl 180.
* Advenksſingen in der Weihnachtsſchau
der ſchaffenden Hand.
Zu einer ſtimmungsvollen und beſinnlichen Stunde inmitten
des vorweihnachtlichen Betriebes wurde am Sonntag das
Ad=
ventsſingen, das der Heſſ. Singkreis unter Leitung von
L. Matthes=Arheilgen in der Weihnachtsſchau der
ſchaffenden Hand veranſtaltete. In der Halle des
Lan=
desmuſeums lauſchten die zahlreichen Beſucher der Ausſtellung
der Muſik die von der Höhe des Treppenabſatzes erklang und ſo
fein in den Rahmen dieſer Umgebung paßte! Ganz ſchlicht und
herzlich=innig im Ausdruck wurden all die ſchönen alten Advents=
und Weihnachtslieder vom Chor geſungen; hin und wieder traten
—wie bei dem Chor „Ihr Kinderlein kommet” — ein paar
Streicher zum Chor hinzu, oder drei Blockflöten muſizierten ohne
Begleitung miteinander, wie bei der kleinen Serenade von Fux.
In einer Sonate von Segrenzi traten die Streicher allein hervor.
Immer wieder freute man ſich an der guten Akuſtik der Halle, die
den reinen ſchönen Chorklang voll zur Geltung kommen ließ.
Sicherlich war keiner unter den Zuhörern, der nicht bei dieſem
ſchlichten Muſizieren von echter Weihnachtsſtimmung angerührt
wurde!
Frau Anna Lehrmund, Kahlertſtraße 43, II, zu
80. Geburtstag.
Seite 6 — Nr. 339
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der NSDAP.
Kreisleitung Darmſtadt.
NS.=Frauenſchaft, Abt. Volkswirtſchaft — Hauswirtſchaft Darmſt.
Dienstag, 10. Dezember, nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr,
findet im „Fürſtenſaal”, Grafenſtraße, von Pgn. König ein
Vor=
trag über Weihnachtsgebäck (butterloſe Rezepte) ſtatt. Koſtproben
und Rezepte werden abgegeben. Der Eintritt iſt frei. Zutritt für
jedermann geſtattet. Unſere Frauenſchaftsmitglieder bitten wir,
möglichſt den Nachmitags=Vortrag zu beſuchen.
NSVB., Fachgruppe Muſik.
Mittwoch, 11. Dezember, nachmittags 2.30 Uhr in Bensheim
in der Volksſchule (Kaiſer=Wilhelm=Straße): „Liebe alte
Weih=
nachtslieder”. Unter allen Umſtänden Inſtrumente mitbringen;
wer gerne ſingt, kommt. (gez.) Brückmann, Kreisleiter.
Ortsgruppe Wixhauſen.
Im Gaſthaus „Zur Traube” in Wixhauſen findet Dienstag,
den 10. Dezember, ein Schulungskurſus ſtatt. Redner: Pg. Oldigs.
Thema: „Zur heutigen Lage”. Für Parteigenoſſen und Politiſche
Leiter iſt Erſcheinen Pflicht. Alle NS.=Gliederungen ſind
einge=
laden. (Opferring.) Beginn pünktlich 20.30 Uhr.
Die deutſcheArbeitsfront
Kreisſchule 10 der DAF.
Schulungsraum, Haus der Arbeit, Kleiner Saal, Hof links.
Vertrauensratsſchulung im Dezember 1935.
Schulungsgemeinſchaft 10, RBG. 8 u. 9. „Druck u. Papier”
(Teilgr.): Dienstag, 10 Dez., Beginn 17.30 Uhr. —
Schulungsge=
meinſch. 12. RBG. 10, „Verkehr u. öffentl. Betriebe‟ (Teilgr.)
Mitt=
woch. 11. Dez., Beginn 17.30 Uhr. — Schulungsgemeinſchaft 17,
RBG. 17. „Handel” (Teilgruppe): Donnerstag, 12. Dez., Beginn
20 Uhr. — Schulungsgemeinſchaft 14, RBG. 12. „Banken u.
Ver=
ſicherungen”: Freitag, 13. Dez., Beginn 17.30 Uhr. — Um
pünkt=
liches Erſcheinen der Betriebsführer mit ihrem Vertrauensrat,
einſchließlich Stellvertreter, wird gebeten.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Tanzabend der „K.d.F.”=Urlauber, =Wanderer und =Sportler.
Am 14. Dezember führt die NSG. „Kraft durch Freude‟, Kreis
Darmſtadt, im Rahmen eines Tanzabends ein Treffen aller
„K.d.F.”=Urlauber, =Wanderer und =Sportler in den Räumen der
Gaſtſtätte „Heilig Kreuz” durch. Beginn der Veranſtaltung 20 Uhr.
Eintrittspreis 40 Pfg., einſchl. Tanz. — Die Kapelle Schlupp ſpielt
zum Tanz auf. — Zu dieſer Veranſtaltung finden ſich alle
Urlau=
ber, Wanderer und Sportler zu einem Kameradſchaftstreffen ein.
Eintrittskarten ſind bereits heute ſchon im Vorverkauf auf der
Kreisdienſtſtelle und bei allen Orts= und Betriebswarten
er=
hältlich.
15. Dezember: Kreis Darmſtadt.
Fußwanderung durch den Darmſtädter Oberwald nach dem
Oberwaldhaus. Albertsbrunner, Dietersbrunnen, Küchlereiche,
Bernhardsbrunnen, Oberwaldhaus. — Marſchzeit: 4—5 Stunden.
Teilnehmerkoſten keine (Ruckſackverpflegung). Treffpunkt: 9.30 Uhr.
Botaniſcher Garten. Führung: Kreiswanderwart Pg. Prager.
„K.d.F.”=Sportprogramm des Tages.
Heute, Dienstag, finden ſtatt:
Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: nur für Frauen. Goetheſchule
(Viktoriaſtraße 31), von 20—21 Uhr.
Leibesübungen für Aeltere: für Frauen. Eliſabethenſtraße (
Sand=
ſtraße 12) von 20—21 Uhr.
Leichtes Geräteturnen: für Männer und Frauen. Hausw.
Berufs=
ſchule (Lagerhausſtraße 7), von 20—21 Uhr.
Ski=Gymnaſtik: für Männer und Frauen. Turnhalle Soderſtr. 30,
von 19.30—20.30 Uhr.
Deutſcher Volksgenoſſe! Jeder kann ſich an den Sportkurſen
der NSG. „Kraft durch Freude” beteiligen. Darum komm' auch
du in einen der fröhlichen Sportkurſe. Auskunft beim
Sport=
amtsſtützpunkt, Bismarckſtraße 19 (Ruf 2683).
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟. Die Theaterkarten
der Volksmiete, Gruppe 3, für die Vorſtellung am Donnerstag,
den 12. Dezember 1935. Gärtnerin aus Liebe” im Landestheater,
können heute bis 5.30 Uhr abgeholt werden.
* Verſammlung des Sparerbundes.
Am Samstag nachmittag hielt die Ortsgruppe Darmſtadt des
Sparerbundes für das Deutſche Reich, e. V., im Kaiſerſaal, eine
ſehr gut beſuchte Verſammlung ab. Oberlandesgerichtspräſident
i. R. Dr. Beſt ſprach über die Probleme der Hauszinsſteuer,
Er ging von dem im deutſchen Recht ſtets vertretenen Grund atz
der Gleichwertigkeit von Leiſtung und Gegenleiſtung im
Wirt=
ſchaftsleben aus, der nicht irgendeinen Namen — Taler, Mark. —
für das Entſcheidende betrachtet, ſondern ausſchließlich den einer
Forderung zugrunde liegenden tatſächlichen Wert. Im Gegenſatz
hierzu vertrat der Nominalismus nach der deutſchen Inflation
ſeine Theſe: Mark iſt gleich Mark. und erſt der bekannten
Ent=
ſcheidung des Oberlandesgerichts Darmſtadt unter Dr. Beſt von
1924 gelang es dieſes Prinzip zu durchbrechen; das Reichsgericht
ſchloß ſich der Entſcheidung an. Die Regierung geſtand aber nur
eine teilweiſe Aufwertung zu und ſtellte beim Hausbeſitz feſt, daß
der Schuldner zwar nicht an den Gläubiger, aber in Form der
Hauszinsſteuer an den Staat zahlen müſſe. Die Notverordnung
vom Dezember 1931 ſchreibt ſtufenweiſen Abbau dieſer Steuer vor,
ſie ſoll bis 1940 beſeitigt ſein. Der Vertragende erörterte
aus=
führlich die aus dieſer Neugeſtaltung für den Hypothekengläubiger
der Vorinflationszeit ſich ergebenden Fragen. Miniſterpräſident i.
R. Prof. Dr. Werner gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, dem
Vortragenden den herzlichſten Dank für ſein Erſcheinen abſtatten
zu können, legte dann die Aufgaben des Sparerbundes dar und
be=
tonte die Notwendigkeit der Organiſation. — Juſtizrat Lindt
der die Verſammlung leitete, ſtellte feſt, daß der Sparerbund ſich
nicht auf Aufwertungsfragen beſchränke, würdigte den großen
Fortſchritt, den das Rentnerhilfsgeſetz vom 1. September 1934
brachte und beſchäftigte ſich abſchließend mit einigen Einzel=
N
fragen.
Was die Lichtſpielthealer bringen.
Union=Theater.
Gar viele brave Kinder ſaßen mit ihren Eltern und
Geſchwiſtern im Union=Theater, um hier den Geſtiefelten
Kater, von dem ſie ſo oft erzählt bekamen, einmal auf der
Lein=
wand zu ſehen. Und des Staunens war kein Ende, als der
geſtie=
felte Kater durch die herrlichen Felder und Auen vor dem Wagen
des Königs lief und erklärte, alles gehöre ſeinem Herrn, mitſamt
den Flüſſen, Dörfern und Schlöſſern. Er machte ſeine Sache ſo
geſchickt, daß der junge Prinz und die Prinzeſſin ſich heiraten
durf=
ten, der geſtiefelte Kater aber blieb hoch in Ehren bis an ſein
Le=
bensende auf dem Königsſchloß. Der Märchen=Groß=Tonfilm
neueſter Produktion, der zum erſten Male in Darmſtadt gezeigt
wurde, iſt ſo geſchickt mit allem filmiſchen Aufwand, mit der
Märchenpracht aufgebaut, die die Kinder beſonders feſſelt und die
ſie ſich nach den Erzählungen erträumen. Auch die Figuren
ent=
ſprachen ganz der kindlichen Vorſtellung. So war es kein Wunder,
daß die vielen Kleinen geſpannt nach der Leinwand ſchauten,
drol=
lige Zwiſchenfragen ſtellten und nach der Vorſtellung alle der einen
Anſicht waren: „Es war wunderſchön!”
Belida zeigt nur noch heute und morgen Jarmila
No=
potna, Jvan Petrovich und Gerda Maurus in dem ſenſationellen
Spionagefilm „Der Koſak und die Nachtigall”,
— Das Union=Theater zeigt nur noch wenige Tage eine
Film=
operette, deren Erfolg noch größer iſt, als das Bühnenſtück „Im
weißen Rößl”, mit Chriſtl Mardayn, Herm. Thimig, Theo Lingen.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen ein ergreifendes Filmwerk
von der unerfüllten Liebe zweier jungen „Menſchen mit Luiſe
Allrich und Mathias Wiemann: „Viktoria.” Jugendliche ab 14
Jahre zugelaſſen.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute letztmalig einen
ſpan=
nenden Senſationsfilm: „Der Pampasreiter.”
— Reſi=Theater zeigt den großen ſpannenden Spionagefilm
„Lockſpitzel Aſew” mit Fritz Raſp, Olga Tſchechowa, Wolfgang
Liebeneiner, Ellen Frank.
Allerlei aus der Heimarbeit im Odenwald
„Alk=Darmſtadt”.
Vereinigung für Ortsgeſchichke und Heimakkunde.
477. Veranſtaltung.
Weihnachten iſt nicht mehr fern. Vor den Schaufenſtern der
Spielwarenläden ſtehen in froher Erwartung die Kleinen mit
großen Augen und klopfenden Herzen. Aber auch die Großen
gucken immer noch gern in dieſe bunte Herrlichkeit hinein und
können ſich mit den Kindern freuen, wenn ſie ihrer eigenen
Kind=
heit ſich erinnern. Ob aber jemand weiß, wieviel Armut und
Not dieſe Puppen, dieſe Pferdchen, dieſer farbige, glitzernde
Chriſt=
baumſchmuck geſehen haben, als ſie unter den fleißigen Händen der
Heimarbeiter da und dort im deutſchen Land entſtanden ſind?
Heimarbeit — eine wichtige Frage im ſozialen Leben eines Volkes!
Alt=Darmſtadts erſter Vorſitzender Lehrer Heinrich
Eid=
mann, erzählte „Allerlei aus der Heimarbeit im
Odenwald‟. Heimarbeit geht uns alle etwas an. Heimarbeit
— ein trauliches Wort, aber wieviel Leid und Elend ſtecken
dahinter! Die Wirtſchaftswiſſenſchaft erklärt Heimarbeit als
Arbeit im Heim eines wirtſchaftlich Schwachen für einen
Groſſi=
ſten oder Verleger”. Während der Handwerker ſeine Kundſchaft
hat und ſeine Waren unmittelbar an dieſe verkauft, hat der
Heim=
arbeiter keine Kundſchaft, er weiß überhaupt nicht, wohin die
Arbeit ſeiner Hände kommt.
Das Erbhofrecht, das im Odenwald ſchon ſeit Jahrhunderten
gilt, zwingt die zweiten und folgenden Kinder eines Bauern, ſich
ſelbſt ihr Hausweſen zu gründen. Bei der großen Kinderzahl war
das oft ſehr ſchwer. Der Boden konnte ſie nicht alle ernähren.
Deshalb ſuchten ſich viele noch eine Nebenbeſchäftigung. So war
einſt das Kohlenbrennen im Odenwald weit verbreitet, und die
Odenwälder Holzkohlen waren überall geſucht. Aus dem Holz des
Waldes machte man ſich ſchon früh Geräte zum eigenen Gebrauch
in Küche und Haus. Als die Waldenſer in die Dörfer um
Lich=
tenberg die Strumpfweberei brachten, begann man um 1800 jene
Holzgeräte in Menge anzufertigen und zu verkaufen. Wellhölzer,
Löffel und allerlei Spielzeug entſtand und wurde im
Hauſierhan=
del auf und ab im Odenwald verkauft. Auch die Meſſen zu Hanau
und Frankfurt a. M. wurden beſucht. Auf einer Meſſe ſah einer
der Heimarbeiter ein Holzpferdchen, das er ſich erſtand und daheim
nachzubilden verſuchte. Es gelang, und ſeitdem gibt es die
wälder „Gailcher” und ihre Herſteller, die „Gailchesdreher”
die Kunſt des Federhalterdrehens brachte einer von d.
heim, und ſeit 1890 dreht man im ſchönen Fiſchbachtal in u
und Werkſtätten Federhalter.
Die wirtſchaftliche Bedeutung der Heimarbeit offenbsu
deutlichſten die Elfenbeinſchnitzerei im Gebiet der ehem
Grafſchaft Erbach. Als in der zweiten Hälfte des 18. Jal
derts Graf Franz die Regierung antrat, war ſein Land ſtat
ſchuldet. Durch tiefgreifende Verordnungen hat er Baue
Handwerkern beſſere Lebensbedingungen und damit ſeinem
die Grundlage neuen Wohlſtands geſchaffen. Die Begru
der Elfenbeinſchnitzerei gab Arbeit und Aufträge, junge
hatten einen neuen Erwerbszweig gefunden, Künſtler arb
mit den Schnitzern zuſammen, und Handwerker, fertigten
nötige Werkzeug an. So hat ſich das Land aus eigener Kro
der Schuldenlaſt befreit, und heute noch wird jenes Gewer
vielen Odenwäldern mit Geſchick ausgeübt.
Die Heimarbeit im Odenwald iſt hauptſächlich Zuſat
zur Landwirtſchaft. Der Boden iſt gut und gibt dem Heima
Brot. Deshalb iſt die wirtſchaftliche Not hier nicht ſo gre
z. B. in den armen Dörfern des Thüringer Waldes. To
aber muß auch der Odenwälder durch raſtloſe Arbeit oft de
zen Familie ſeinen Lohn verdienen. Die Preiſe ſind ih
günſtiger, als ſie es noch vor dem Kriege waren. Herr (
berichtete von einer gemeinſamen Unternehmung mit Pl
Sutter=Lichtenberg, die den Drehern neue künſtleriſche
Vo=
gab und ihnen beſſeren Verdienſt ſchaffen wollte. Leider iF.
Plan geſcheitert. In einer großen Reihe ausgezeichneten
bilder führte ſchließlich Herr Eidmann die genannten und
Odenwälder Heimarbeiten vor. Man ſah Beſenbinder und
flechter, Kohlenbrenner und Hanfzubereitung und tat eine
in die Lebkuchenbäckerei, wo jenes altbewährte Odenwälde/
bäck „aus Mehl und Honigſeim” hergeſtellt wird
Herr Eidmann hat ſelbſt einige Jahre in einem Heima
dorf gelebt und hat Anteil genommen an den Sorgen und
der Heimarbeiter. Aus einem warmen Herzen heraus hat
ihnen erzählt und damit die Herzen geöffnet für dieſe Volk/
ſen, die jetzt wieder tätig ſind in Chriſtkindleins Werkſtatt.
ihnen guter Lohn werden!
Herr Rechnungsdirektor Enders dankte in herzlich
bewegten Worten für dieſen Vortrag, den alle Zuhörer hi
aufgenommen hatten.
Sekkion Darmſtadt des 2. u. 9e. Alpenvereins.
Mm7
kommen
Einen hochintereſſanten Vortrag hielt in der letzten
Monats=
verſammlung Herr Profeſſor Dr. Stocker über Reiſen in
Hin=
ter=Indien. Von Buitenzerg auf Java, mit dem weltberühmten
botaniſchen Garten, woſelbſt der Forſcher längere Zeit weilte,
wurden die verſchiedenen Ausflüge und Reiſen ausgeführt. Nach
kurzer Einleitung über die klimatiſchen Verhältniſſe der Tropen
folgten vollendete Aufnahmen von Stranpartien der Inſeln des
Archipels, wie der Philippinen mit Wäldern von Kokospalmen,
die bis an die See heranreichen. Undurchdringlich iſt an anderen
Stellen die grüne Mauer der Mangrove. Neben den ſeltenſten
Pflanzengebilden finden ſich Fiſche, die teils auf dem Lande
leben, Sümpfe, in denen die giftigen Seeſchlangen gedeihen neben
dem gefürchteten Krokodil, der Schrecken des gefangenen
Flücht=
lings der Verbrecherinſel, auf deren Südſeite die ſtarke
Bran=
dung des Ozeans ein Entrinnen unmöglich macht. Faſt unmöglich
iſt es, in das Dickicht des Urwaldes mit ſeiner artenreichen,
üppi=
gen Flora, in deren Grün man zu ertrinken wähnt, einzudringen.
Palmen, deren Blattrippen in ſtachelbewehrte Ranken auslaufen,
ſowie Lianen ſperren den Weg. Ficusarten ſehen wir, die ihren
Wirtsbaum erdrücken, Bäume mit Epiphyten, die teils ſelbſt
wie=
der Schmarotzer tragen, finden ſich in mannigfachſter Menge. In
höheren Lagen gelangt man in den Regenwald, deſſen ſchwüle
Feuchtigkeit und Unwegſamkeit dem Vorwärtskommen unendliche
Hinderniſſe entgegenſetzt und in deſſen Schluchten die
Waſſer=
maſſen der regelmäßigen nachmittäglichen Gewitter dem
Berg=
ſteiger Gefahr bringen. Schilderungen der Vulkane folgen, an
denen die Inſeln reich ſind und die oft zu einer Höhe bis über
3000 Meter emporragen, und deren fruchtbare Lava größtenteils
eine üppige Flora trägt, von welcher das javaniſche Edelweiß
und hohe Ericaceenſträucher beſonders bemerkenswert ſind. Die
Krater zeigen einen Durchmeſſer bis 20 Kilometer, bei dem Pa=
hanggrahan iſt ein Tal, das Todestal, in welchem
Schwefelwaſſer=
ſtoff und Kohlendioxyddämpfe dem Erdboden entſtrömen.
Ein=
gehend wird eine botaniſche Exkurſion geſchildert, welche der
be=
rühmten Raffleſia, der größten Blüte der Erde, mit einem
Durch=
meſſer von etwa einem Meter galt und in Begleitung einiger
Kopfjäger ausgeführt wurde. Eingeborener, die keine Frau
be=
kommen können, wenn ſie der Geliebten nicht einige
Menſchen=
köpfe zu Füßen legen können. Von der Bevölkerung erzählte
der Redner, die teilweiſe noch in Pfahlbauten in der Nähe des
Ufers leben, wo die Malaria beſonders herrſcht, weiter von den
Kulturen, bei denen der Anbau von Reis eine große Rolle ſpielt.
Eingehend wurde die Wunderinſel Bali beſprochen, deren
Bevöl=
kerung ariſcher Abſtammung iſt. Wohlgelungene Bilder zeigten
das Volk, ſeine Tempelbauten ſowie Tempeltänzerinnen mit ihrer
ausdrucksvollen Mimik, wie auch den Pomp, der bei den
Leichen=
verbrennungen entfaltet wird. Den Schluß der reichen
Ausfüh=
rungen bildete die Schilderung des großen Buddhatempels, 30
Kilometer von Diokia der noch nicht lange ausgegraben wurde
und den Gipfel eines Berges krönt. Er ſtellt die Verherrlichung
Buddhas in über 1000 Statuen und Reliefs dar, aus dem Leben
des großen Heiligen, und gerade dieſe Reliefs gemahnen uns
wieder an die altgriechiſche Kunſt. Lebhafter Beifall der
zahl=
reichen Verſammlung lohnte den Redner für ſeine außerordentlich
vielſeitigen Ausführungen.
Barbara-Feier der Arkilleriſten.
* In althergebrachter Weiſe begingen die Artilleriſten
Darm=
ſtadts den Namenstag der Schutzheiligen der Artillerie, das
Barbarafeſt. Die Kameraden mit ihren Angehörigen waren ſehr
zahlreich zu ihrem Feſt erſchienen, ſo daß der hübſch geſchmückte
große Saal der Woogsturnhalle bald ſtark beſetzt war. Aus meiſt
eigenen Kräften war ein abwechſlungsreiches, vielſeitiges
Pro=
gramm zuſammengeſtellt, das Schlag auf Schlag, wie es bei der
Artillerie ſo üblich iſt, abgewickelt wurde. Schmiſſige Muſik
um=
rahmte den Abend, der bei allen Kameraden in beſter
Erinne=
rung bleiben wird und auch bei allen erſchienenen Frauen und
Freunden Beifall fand, der ſchönſte Dank für die Mühen und
Ar=
beiten des Feſtausſchuſſes und der Mitwirkenden, die all ihre
Kräfte zum Gelingen des Feſtes einſetzten. Nach dem Einzug der
St. Barbara in höchſteigener Perſon und einem ſinnigen Prolog
richtete der Bundesführer des Artillerie=Bundes,
Oberſtudien=
direktor Lautenſchläger, herzliche Begrüßungsworte an alle
erſchienenen Gäſte und beſonders an die Kameraden der
Feld=
artillerie und der Fußartillerie, die zum erſten Male die
Bar=
barafeier, mit ihren Kameraden, in Darmſtadt gemeinſam
be=
gingen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Band der
Kame=
radſchaft immer enger geſchloſſen werde. Er wies dann kurz auf
die Bedeutung des Barbarafeſtes hin und wünſchte einen ſchönen
Verlauf des Abends. Die Kameraden Lotter und Volz
ver=
laſen humoriſtiſche Protokolle der 6ler und 25er, ſie erſchienen in
der Uniform, ihrer alten Regimenter vor einem
erinnerungs=
frohen Kaſernenhof=Hintergrund.
Dann begann der bunte Teil des Abends. Ein gewandter
Anſager kündigte die einzelnen Nummern an. Heitere Lieder,
Jodler, Tänze, ein Küchenmädchenduett, ein unterhaltſames
Sol=
datenſtückchen und muſikaliſche Einlagen wechſelten, in raſcher
Folge. Wir wollen von der Nennung einzelner Nummern
ab=
ſehen, denn alle Mitwirkenden verdienen Anerkennung, jeder gab
ſein Beſtes, ſo konnten alle für ihre ſehr guten Darbietungen
herzlichen Beifall ernten.
Den Abſchluß des Abends bildete der Schwank „Das ſüße
Mädel‟. Dies launige Theaterſtückchen voll ſprühenden Humors
mit ſeiner Situationskomik wurde von den Laiendarſtellern Elſe
Meyer, Lina Volz. Aenne Weigand und von den Kameraden Max
Diehl, Fritz Minkler, Adolf Volz und Fritz Geißler mit
erſtaun=
licher Routine geſpielt. Mimik und Darſtellung verhalfen dem
luſtigen Einakter zu vollem Erfolg. Anſchließend blieb man bei
Tanz und angeregter Unterhaltung bis in die frühen Stunden
des neuen Tages in alter Kameradſchaft zuſammen.
bend der
— Kriegsgefangen nennt ſich eine Lichtbild=Serie,
im Verkehrslokal der Ortsgruppe Darmſtadt der Reichsverei, / Shoſeh
ehem. Kriegsgefangener, e. V., ihre Uraufführung erlebte
kleiner Kreis von Gäſten, darunter Vertreter von Behörd / äitnerei
beitsdank uſw. waren anweſend. Die Zuſchauer und Gäſte ſmee,
ſich ſehr anerkennend aus. Die Lichtbildſerie brachte nid
weſentlich Neues, ſondern gab auch jedem Fernſtehenden einn
Machleßend
guten Ueberblick über das Leben und Treiben in den Gefau=
Mrd wirdigte
lagern, Frankreichs, Englands Rußlands Sibiriens, S
Amerikas, Japans, Marokkos uſw. Mit dieſer Lichtbildſeiß auerſtanoes
aber nicht nur etwas bis jetzt in der Oeffentlichkeit noch ni eelung als
ſehenes gezeigt werden, ſondern er will durch ſeine Eigen weiwe di.
ſure der ai
unſer Volk und beſonders unſere Jugend erzieheriſch
smitglie
Außerdem ſoll unſerer Jugend gezeigt werden, wie der ehc
HMm Ry
deutſche Kriegsgefangene als deutſcher Soldat, wenn auch N mar
lich wehrlos, den dagegen ſehr ſtark bewaffneten Gegnern 2
nR
tung vor dem Deutſchen abzwang. Die Ortsgruppe Darmſt
ſich bereit erklärt, im Intereſſe deutſcher Aufbauarbeit in
loſer Weiſe die Lichtbildſerie überall da vorzuführen, wo „u ßünther
durch die Geſchäftsſtelle, Nieder=Ramſtädter Straße 54, I.Nnz ich träu
fordert.
Der Polizeibericht meldel:
Mder glun
Ads Sonnt
Therſtadt, 9.
Reiſender Betrüger! Der Kaufmann Ernſt Schun ſnkamerg
30. 3. 91, zu Mülheim, reiſt ſeit einem Jahr umher und Mkzeudn. 37
Betrügereien. Er ſucht Perſonen der Lederbranche oder ſoly usreichem
Maſchinen der Lederbranche herſtellen oder vertreiben, ai ſamonie‟
macht Beſtellungen für ſeine angebliche Lederfabrik in M.Mutr der an
die aber längſt in andere Hände übergegangen iſt. Untrlhelt der Abe
Vorwand, in Geldverlegenheit zu ſein, nimmt er Darlekuh tonden auf
und ſtellt, um den Geldgeber in Sicherheit zu wiegen, einerkud der Tend
eine höhere Summe lautenden Wechſel aus. Als Akzeptan ellfil. Das
zeichnet er ſtets M. Winkler. Godesberg, der nicht auffind chei ihrer A
Ferner beſucht er bekannte Familien und nimmt unter den 10 her zeigte
wand, nach Hauſe, reiſen zu müſſen, ein Darlehen auf. Als AAmſuion
heit gibt er zeitweiſe Wechſel mit Akzeptanten M. Winkler, 59” die
Darbiet=
berg. Soweit bekannt, iſt Schunk bisher in Berlin, Dresd —ſtot a d. B
furt, Kaſſel, Frankfurt a. M., Osnabrück, Diepholz und Du 4
e Söhne.
aufgetreten und hat erhebliche Beträge erſchwindelt. Er reſtee der Firma
Frau Elſe Roggendorfer, Berlin=Charlottenburg, die er al /iin Walter ob
Frau ausgibt.
Wer hat den Schmierfinken geſehen? In der Nach / ie Begrüßu
1. 12. 1935 wurde der neu angeſtrichene Briefkaſten des Mwolle Darbi
Mathildenhöhweg Nr. 5 von einem Unbekannten mit ſchoß enein
Lackfarbe beſchmiert. Perſonen, welche diesbezüglich Wahrn Murcht und
gen gemacht haben, werden gebeten, bei dem Landeskrimimnk den ſeit
zeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 12, vorzuſuiM der Weri=
Wer kennt den Unhold? Am 27. 11. 1935 gegen 16.2 , Dmn
Röme=
wurde Ecke Dieburger= und Aeußere Ringſtraße eine Fraſls
einem Mann in unſittlicher Weiſe beläſtigt. Bei dem Täte
delt es ſich um einen älteren, großen, kräftigen Mann. Dit
trug einen Mantel. In einem weiteren Falle wurde am
1935, gegen 18 Uhr, in der Heinrich=Fuhr=Straße zwiſche
und Schloſſerſtraße, ein 12jähriges Mädchen von einem und
ten Manne angeſprochen und in ſittlicher Hinſicht beläſtis
betreffende Mann iſt etwa 30—35 Jahre alt und von krät
Körperbau. Er trug eine Brille oder Zwicker hatte blondes
ohne Schnurrbart, war bekleidet mit dunkelblauem Regenzd
Miavelle, hielt
keine Kopfbedeckung. Wer in beiden Fällen Wahrnehmuns!
macht hat oder über die Täter Angaben machen kann, wird sll
beim Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31—33, Zim:
vorzuſprechen.
Sechsjährige Junge ſteck eine Scheune in Br.
E Am Montag abend kurz nach 8½ Uhr brach in Ou
Heu und Stroh gefüllten Scheune des Wagnermeiſters ON
Becker in Rüſſelsheim Feuer aus. Bis die Femr
erſchien, ſtand bereits die ganze Scheune in hellen Flammell
nur dem energiſchen Eingreifen der Feuerwehr iſt es zu
daß die Flammen bei der alten und engen Bauweiſe nicht
um ſich gegriffen haben. Von vornherein ſtand Brandſtiftu /
die kriminalpolizeilichen Ermittelungen ergaben, daß eim
jähriger Junge aus Rüſſelsheim die Scheune in Brand geſe!
Der Junge war von zu Hauſe weggeſchickt worden,
Leben=
zu holen. Er ſteckte ſich Streichhölzer ein, um, wie er angil.
Feuerchen zu machen”. Als er an der Scheune Beckers
ging, ſteckte er dieſe in Brand. Der Schaden iſt beträchtlicd
Es wird an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß
hölzer und Feuerzeug im Haushalt ſo aufzubewahren ſiw;
Kinder ſie nicht erreichen können.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Schwurgericht. Angeklagt war der 42jährige
Tſchitſchulin aus Dieburg wegen gewerbsmäßiger Abtre‟
Tſchitſchulin iſt von Geburt Ruſſe, war während des Krie
deutſche Gefangenſchaft geraten und hatte dann in Deut
eine Frau gefunden, ſo daß er die deutſche Staatsangehö
annahm und hierblieb. Mitangeklagt iſt der um ein Jahr
Ludwig Rücker aus Main=Aſchaff wegen Anſtiftung zu de
treibungen. Rücker war befreundet mit Tſchitſchulin, und we.
ſeinem Mädchen zu ihm gekommen. Das Gericht kam nach
au=
licher Verhandlung, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
fand, zu der Auffaſſung, daß eine gewerbsmäßige Abtreibung.
anzunehmen ſei und verurteilte Tſchitſchulin wegen einfache.
treibung in zwei Fällen zu einer Gefängnisſtrafe von 10
naten. Rücker erhält wegen Anſtiftung in zwei Fällen ein.
fängnisſtrafe von einem Jahr und zwei Monaten, da er de
heber der ganzen Sache war, und Tſchitſchulin es ihm zu Ge
getan hatte. Je zwei Monate Unterſuchungshaft werdel.
gerechnet.
10. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 339 — Seite 7
Aus Heſſen.
Arheilgen, 8. Dez. NS=Gemeinſchaft „Kraft
reude. Im Schwanenſaale veranſtaltete geſtern
NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” einen Heiteren
eſfen Ausgeſtaltung die drei bekannten Darmſtädter
Bo” übernommen hatten. Daß es dieſes humorvolle
zerſteht, einen wirklich heiteren Abend aufzuziehen und
Intereſſantes und Schönes zu bieten, davon konnten
ſiwer nicht in großer Zahl erſchienenen Beſucher
über=
herr Richard Hinz, der auch das Amt des Anſagers
em hatte und in gewitzter Weiſe bald den richtigen Kon=
„dir Bühne zu den Beſuchern herzuſtellen verſtand, ſang
1 flotter Weiſe Lieder zur Laute, während Herr
Bac=
muls Zauberkünſtler mit ſeinen erſtaunlichen Tricks und
die Beſucher immer wieder verblüffte. „Ganz
Er=
leiſtete auch Herr Walkenhorſt als Muſikalclown
Verbunden mit heiterem Geplauder, brachte er alle
und unmöglichen Dinge zum Vorſchein und verſtand
„niſtern. Beſonders den primitiven Muſikinſtrumenten
hr die herrlichſten Töne zu entlocken. So verſtanden es
ie mit ſtarkem Beifall dankenden Zuhörer zu feſſeln und
Echt gehobene Stimmung zu verſetzen, was ja der Zweck
war. — Odenwald=Verein Bei Mitglied
Colf fand geſtern abend eine Verſammlung ſtatt.
Zu=
ßte man ſich mit der Durchführung der am 22. Dezember
den Weihnachtsfeier. Auch in dieſem Jahre wieder
Kinder der Mitglieder beſchenkt werden. Die
pro=
ſiche Ausgeſtaltung der Feier wurde beſprochen. u. a.
dr kurze Theaterſtücke aufgeführt werden. Die
Mitglie=
un und Schmidt wurden zu Kaſſenprüfern berufen. Die
ſsſammlung findet am Sonntag, dem 19. Januar 1936,
mim 12. Januar eine Vorſtandsſitzung bei Mitglied
Wil=
vorausgeht.
rheilgen, 9. Dez. Geſangverein „Frohſinn”
gn des Vereins hatten zu einem unterhaltenden Abend
„uus der Arbeit” eingeladen Zahlreich hatten die Mit=
Vereinsfreunde der Einladung Folge geleiſtet. Einem
un Muſikſtuck folgte ein Prolog. Dann hielt Mitglied
b. der auch „anſagte” eine kurze Begrüßungsanſprache.
ur Folge wechſelten Sologeſänge, gemeinſame Lieder,
ind anderes mehr mit flotten Tänzen von Frl. Helene
Herrn Ernſt Maurer ſowie den netten
Theaterauffüh=
der Strickowend” und „De Vatter macht’s”. In der
ſoden die Frauen mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Am
es ſtimmungsvoll verlaufenen Abends hielt Vorſitzer
eieine Anſprache, in der er allen Mitwirkenden dankte.
ann kurz auf das 60jährige Vereinsjubiläum ein, das
ſu im kommenden Jahre in feſtlicher Weiſe begehen
Bixhauſen, 9. Dez. Betriebs= und
Gefolg=
dend der Ortsbauernſchaft.
Ortsbauernfüh=
ſärtner eröffnete den gutbeſuchten Abend im Saale
Insbeſondere begrüßte er den Bezirksbauernführer
M(ieder=Beerbach) und wies auf Sinn und Zweck
die=
ſtoraltung hin, welche die erſte ihrer Art im Gau Naſſau=
Anſchließend nahm Bezirksbauernführer Bernhard
urrd würdigte in einem kurzen Vortrag die
Verbunden=
auernſtandes mit Blut und Boden ſowie ſeine
über=
ttellung als Keimzelle des Volkes. Ortsbauernführer
Fankte dem Redner, und mit einem Sieg=Heil auf den
urde der offizielle Teil geſchloſſen. Nachdem nun die
htsmitglieder mit Kaffee und Kuchen bewirtet waren,
zu dem gemütlichen Teil über, der ſchön und ſauber
zut war. Der BDM. erfreute mit alten Volkstänzen
ſen Reigen. Gedichtvorträge von Frl. Anna Lotz („Das
undel”) und Frau Pfaff. ( Die vier
Gefolgſchafts=
aßten ausgezeichnet in den Rahmen dieſer
Veranſtal=
ru Günther erntete mit ihrem Vortrag „Weißt du,
as ich träumt hab”” ſtarken Beifall. Eine wirkliche
ſo Stimmung war aufgekommen, und bei Geſang und
ſen der gelungene Kameradſchaftsabend erſt in den
Mor=
ſe des Sonntags ſein Ende.
Gerſtadt, 9. Dez. Kameradſchaftsabend der
inkameradſchaft. Nach der Begrüßung durch
Ka=
geordn. Dächert entwickelte ſich ein Programm von
zigsreichem Inhalt. Durch die Mitwirkung des
Geſang=
harmonie” ſowie der hier gut eingeführten „Mälcher
nter der anerkennenswerten Leitung von Lehrer
Berg=
ehielt der Abend eine beſondere Note. Sämtliche
Dar=
iſtanden auf einem Niveau, wie es dem heutigen
Zeit=
uch der Tendenz des Vereins entſpricht, und ernteten
Atzey//kifall. Das Theaterſtück „Das Teſtament” zeigte die
reter ihrer Aufgabe gewachſen. Kunſtfahrer Helmut
nim hier zeigte mit ſeinen Fahrkünſten auf dem Hoch= und
benſationelle Darbietungen. Die Kapelle des Abends
, die Darbietungen muſikaliſch zu umrahmen.
4Irſtadt a. d. B., 8. Dez. Adventsfeier der Fa.
r Söhne. Der neugegründete Werkschor und die
ſile der Firma J. Pleſer Söhne hielten eine
Advents=
ritz Walter ab. Nach dem Eröffnungsſtück, geſpielt von
„uapelle, hielt der Betriebswart K.d.F., Otto
Kalt=
die Begrüßungsanſprache. Soliſten und Humoriſten
Ezvolle Darbietungen. Die Freude war groß, als
wäh=
seeinſchaftlichen Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht”
precht und St. Nikolaus erſchienen, und die durch
nam=
ſueden ſeitens der Firma und Angeſtellten ermöglichte
tu der Werksangehörigen vornahmen. Dann ſprach der
armann Römer und appellierte an die Anweſenden, die
Aueksgemeinſchaft im Betrieb ſowie im Werkschor und in
Mavelle zu pflegen und zu fördern. Nach dem Lied
gachen”, geſungen von dem Werkschor, richtete Herr
Rißleſer an ſeine Gefolgſchaft herzliche Worte des Dankes,
ſſeh Anerkennung für die in ſo kurzer Zeit geleiſtete
Ar=
rd forderte auf, das begonnene Werk und die
Kamerad=
zu flegen. Anſchließend ſprach der Betriebswart d. KdF.
batſ und dankte den Werkskameraden. Die Feier zeigte die
undenheit zwiſchen Betriebsführer und Gefolgſchaft im
eFührers.
ſoß=Zimmern, 9. Dez. Im Gaſthaus „Zur Linde” fand
der Kriegerkameradſchaft ſtatt. Kamerad
älderte ſeine Erlebniſſe in der ruſſiſchen Gefangenſchaft
ſucht mit 17 anderen Kameraden. Durch den Kamerad=
Er wurden die neuen Satzungen des Reichskriegerbundes
ben und die Kameraden Karl Günther Joſ. Pfeffer
ard Kern als Rechnungsprüfer beſtimmt. Bei dem
en konnte der Betrag von 19,25 RM. dem
Winterhilfs=
hührt werden. Das Kriegerdenkmal findet nun
end=
ſie Aufſtellung am Marktplatz. Im Januar wird ein
Zameradſchaftsabend abgehalten, verbunden mit der
kurg, 9. Dez. Odenwaldklub=
Hauptverſamm=
er Vorſitzende der Ortsgruppe, Herr Amtsgerichtsrat
veranlaßte nach der Begrüßung der Erſchienenen die
46 verſtorbenen Mitglieds Bauinſpektor Wolfenſtätter in
ihr Form. In ſeinem Bericht bedauerte der Vorſitzende
bs ſtarken Rückgang der Mitgliederzahl. die von 180 vor
mhren auf 80 geſunken iſt. Der Rechner, Herr
Steuer=
ſchmitt, erſtattete die Ablage der Rechnung. Es
MFeſtſetzung des Wanderplanes für das neue
Wander=
ur einigen Ausflügen in die nähere Umgebung wurde
hung an der Sternwanderung nach Darmſtadt im März,
Inmelfahrts=Sternwanderung des Verbandes der Deut=
9s= und Wandervereine, an der Rheinfahrt des Oden=
Mainz im Juni, an der Hauptverſammlung des Klubs
h und an der Sternwanderung des Nordkreiſes im
Ok=
ſbenhauſen) ſowie einige Wanderungen in die Berg=
Odenwald und Speſſart beſchloſſen.
ſichſt. 8. Dez. Unter Leitung des Kreisdietwartes A.
ſroß=Umſtadt, fand eine Tagung der Dietwarte der
Be des Kreiſes 17 (Odenwald) ſtatt. Der Kreisdietwart
die Eingliederung der Deutſchen Turnerſchaft in den
für Leibesübungen und die Aufgaben, die ſich daraus
letwarte ergeben. Dietwart Haas, Kirch=Brombach,
be=
ſeine Erlebniſſe und Erfahrungen, die er als
Kampf=
die völkiſche Ausſprache beim Gaufeſt in Saarbrücken
t. Dietwart Keil, Langſtodt, über die Winteranbeit
Orbe. Kreisſchulungsleiter Weber, Affhöllerbach,
verbrei=
n längeren Ausführungen über nationalſozialiſtiſche
unng. Turnbruder Gegel, Hummetroth, ſprach über
Slehre.
ᛋigen, 9 Dez. Geſchäftsiubiläum. Die Buch=
H. Kühn kann in dieſen Tagen ihr 50jähriges
Ge=
äuum begehen. Ihr Gründer, Buchdrucker Carl
Hein=
hat ſeit 1919 das Geſchäft ſeinem Sohn Georg Kühn
Ländliche Geflügel= und Kleintierſchauen.
3. Kreis=Geflügelſchau in Eberſtadt.
Ar. Eberſtadt, 8. Dez. In der Erzeugungsſchlacht des deutſchen
Volkes iſt die Kleintierhaltung von beſonderer Bedeutung. Daher
iſt auch jede Kleintierſchau zu unterſtützen. So hielt die
Kreisfach=
gruppe Darmſtadt (Reichsfachgruppe Ausſtellungs=Geflügelzüchter.
e. V.) am Samstag, 7., und Sonntag, 8. Dezember, im Gaſthaus
„Zur Eiſenbahn” eine Kleintierſchau ab, welche vom hieſigen
Ge=
flügelzuchtverein betreut wurde. Zahlreiche Ehrenpreiſe von
Be=
hörden und privater Seite, u. a. auch von der hieſigen
Gemeinde=
verwaltung, zeugten von dem großen Wert und der richtigen
Auf=
faſſung der Kleintierzucht. Die Ausſtellung wurde durch den
Kreis=
vorſitzenden Maas=Darmſtadt eröffnet. Ausſtellungsleiter und
Vorſitzender Karl Wolf begrüßte im Namen des hieſigen
Geflü=
gelzuchtvereins die Erſchienenen und dankte dem Kreis für die
ver=
trauensvolle Uebertragung der Schau. Kreisführer Mags=
Darm=
ſtadt überbrachte die Grüße der Reichs= und Landesfachgruppe und
des Kreisamtes Darmſtadt ſowie von Kreisleiter Pg. Wamboldt
die beſten Wünſche zum guten Gelingen der Ausſtellung. Er dankte
dem Geflügelzuchtverein Eberſtadt beſonders dem Vorſitzenden
Karl Wolf, wie auch den übrigen Mitgliedern, die an dem
muſter=
gültigen Aufbau der Ausſtellung beteiligt waren. Die Ausſtellung
ſolle allen denjenigen, die der Geflügelzucht noch fernſtehen, ihre
Bedeutung vor Augen führen. Bis zur Reichsſchau im kommenden
Jahre mögen gute Fortſchritte erzielt werden. Ortsgruppenleiter
Beigeordneter Marguardt gab in ſeiner Begrüßung ſeitens
der Gemeinde ſeiner Freude Ausdruck über das Zuſtandekommen
der ſchönen Ausſtellung. Von der Landesfachgruppe Heſſen=Naſſau
erklärte Steffan=Lampertheim, daß in bezug auf die
Erzeu=
gungsſchlacht jedes Stück Land genützt werden müſſe, um die
Er=
nährungsfrage des deutſchen Volkes zu löſen. Nach einigen
wei=
teren Ausführungen des Kreisvorſitzenden Mags wurde die
Aus=
ſtellung eröffnet. Ueberſichtlicher Aufbau, zahlreiches und
wert=
volles Tiermaterial, dazu gute Prämierungsergebniſſe zeugten von
dem Wert der Ausſtellung. Unter den 326 Ausſtellungsnummern
waren auch die hieſigen Geflügelhalter zahlreich vertreten, die mit
Ehrenpreiſen und guten Bewerbungen für das ausgeſtellte
Mate=
rial bedacht werden konnten. Die 3. Kreis=Geflügelſchau wird
dazu beitragen, das verſtändnisvolle und zielbewußte
Zuſammen=
arbeiten aller Geflügelhalter zu fördern und die noch
Fernſtehen=
den zur Mitarbeit als Dienſt am deutſchen Volk zu erfaſſen.
Geflügelausſtellung in Ober=Ramſtadt.
G. Ober=Ramſtadt, 9. Dez. Die Vereinsausſtellung des
Ver=
eins für Vogel= und Geflügelzucht Ober=Ramſtadt bedeutet, wie
der Ausſtellungsleiter ausführte, für die Ausſteller einen vollen
Erfolg, denn von 115 ausgeſtellten Tieren konnten 75 Stück. alſo
64,5 Prozent, mit „ſehr gut” und 35 Stück mit „gut” bewertet
werden. Der Preisrichter, mit deſſen Arbeit man voll und ganz
zufrieden war, gab den Ausſtellern lehrreiche Anweiſungen zur
weiteren Zucht. Die Ausſtellung war eine Werbeſchau um der
Geflügelzucht neue Freunde zu gewinnen. Die Ausſteller ſollen
durch das Urteil des Preisrichters neue Anregungen zu immer
weiterer Verbeſſerung ihrer Tierbeſtände bekommen. Der Bauer,
Siedler und Kleintierhalter hat auf dieſem Gebiet eine ebenſo
erfolgverſprechende wie fruchtbare Tätigkeit vor ſich, denn je
mehr er ſich der Haltung ſeines Geflügels und ſeiner Erzeugung
widmet, um ſo mehr dient er der Volkswirtſchaft in
ernährungs=
politiſcher Beziehung. In dieſem Sinne hielt auch der 1.
Beige=
ordnete und Ortsbauernführer Pg. Muhl an die Beteiligten eine
Anſprache, wobei er verſprach, jetzt noch mehr als ſeither in
bäuerlichen Kreiſen, für die Geflügelzucht, zu werben, denn auch
ſie ſei ein ſehr beachtenswerter Faktor im Rahmen der
Erzeu=
gungsſchlacht.
Kreis=Kaninchen= und Pelz=Ausſkellung
in Groß=Zimmern.
Fo. Am Samstag und Sonntag fand im „Kaiſerſaal” die 1.
Kreisſchau des Groß=Kreiſes Starkenburg ſtatt. Ausgeſtellt waren
von 247 Züchtern 700 Kaninchen aller Raſſen. Die Ausſtellung
wurde durch eine Anſprache des Groß=Kreisleiters Edinger=
Darmſtadt eröffnet. Er dankte beſonders den Vertretern der
Ge=
meindebehörde, Bürgermeiſter Bauer für ſeine tatkräftige
Unter=
ſtützung und den Züchtern, die die Ausſtellung mit ihren Tieren
beſchickten. Alsdann ſprach Landesvorſitzender Eckert=
Frank=
furt a. M. und überbrachte die Grüße und guten Wünſche des
Lan=
desbauernführers. Mit kurzen Worten führte der Redner aus,
daß die Kleintierzuchtvereine heute auch dem Reichsnährſtand
an=
geſchloſſen ſind der in jeder Weiſe die Kleintierzucht voll und ganz
unterſtützt. Wie wichtig heute neben der Hühnerzucht die
Kanin=
chenzucht in bezug auf Felle iſt, beweiſt die bedauerliche Tatſache,
daß wir heute noch jährlich für 30 Millionen RM. Felle von dem
Ausland beziehen. Es gilt, mit allen Kräften mitzuhelfen die
Einfuhr von Fellen auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken. Auch
auf dem Gebiet der Fleiſchverſorgung ſpielt die Kaninchenzucht
eine große Rolle. „Tatſache iſt, daß ſeit zwei Jahren Deutſchland
an erſter Stelle ſteht mit der Zucht von Kaninchen bzw. von
Edel=
kanin. — Nachdem die Ausſtellung dem öffentlichen Beſuch
über=
geben war, herrſchte bald reges Leben an den vielen Ställen der
Kaninchen.
Großes Intereſſe fand auch die Pelz=Ausſtellung, hier
konnte man, von den einfachſten Bettvorlagen angefangen, den
ſchönſten Pelzmantel ſehen.
Ehrenpreiſe erzielten folgende Züchter mit ihren
Tie=
ren: Belgier Rieſen: Pfeifer=Dieburg, Lemſtern=Darmſtadt,
Kilian 8.=Bürſtadt. Weiße Rieſen: Klag=Gernsheim (2).
Deutſche Widder: Cordoni=Darmſtadt. Frz. Silber:
Dietrich=Groß=Zimmern BB.=Ehrenpreis, Schilger=Georgenhauſen
BB=Ehrenpr.: Schwaab=Birkenau. Groß=Chinchilla;
Wal=
ter=Offenbach Hechler=Groß=Zimmern BB.=Ehrenpreis. Blaue
Wiener: Enders=Lorſch, Grießling=Groß=Zimmern BB.=
Ehren=
preis Wittmann=Darmſtadt Z=Ehrenpreis. Weiße Wiener;
Krauß=Darmſtadt, Wick=Dieburg (2) mit BB.=Ehrenpreis. Reitz=
Klein=Auheim (2), Kleber=Lampertheim (2), Lautenbach=Groß=
nels. Eie ide Lechig Berenuleis. de eberſtcht 5=
Wachtel=Bürſtadt. Lux=Kanin: Lang=Offenbach. Klein=
Chinchilla: Schacker=Gundernhauſen (3), Weidenmauer=
Lam=
pertheim (2), 1 BB=Ehrenpreis Dude=Groß=Zimmern. Klein=
Silber (gelb): Gebhard=Bürſtadt, Gutſchalk=Lampertheim,
Stumpf=Groß=Zimmern. Holländer: Luſt=Groß=Zimmern (2),
Padenſchneider=Pfungſtadt. Schwarzloh: Opper=Rüſſelsheim
(2), Steiger=Klein=Auheim (4). Dietz=Langen. Hüter=Neu=
Iſen=
burg B=Ehrenpreis, Gräff=Heppenheim (3). Hermelin=
Kanin: Engelhard 3.=Pfungſtadt, Como=Klein=Auheim. Heinz=
Lorſch, Hirſch=Groß=Gerau (3) und B=Ehrenpreis Angora:
Krapp=Kleeſtadt, Reinhard=Offenbach und B=Ehrenpreis. Weiße
Rex: Gutjahr=Heppenheim, Eckert=Steinbach Engliſche
Schecke: Mühlum=Pfungſtadt. Marburger Feh: Dietz=
See=
heim B=Ehrenpreis Math=Darmſtadt und B=Ehrenpreis, Klein=
Silber (ſchwarz); Hubeler=Neu=Iſenburg B=Ehrenpreis,
Kel=
ler=Jügesheim, Boll=Griesheim b. D. Marder=Kanin:
Mag=
ſam=Groß=Umſtadt. Jungtierklaſſe — Belg. Rieſen:
Schäfer=Syrendlingen. Frz. Silber: Wannemacher=
Gundern=
hauſen. Weiße Rieſen: Dotter=Dieburg. Angora: Krapp=
Kleeſtadt. Weiter wurden 175 erſte, 172 zweite und 88 dritte
Preiſe ausgegeben.
3. Kreis=Geflügelausſtellung des Kreiſes Dieburg.
Le. Groß=Umſtadt, 7. Dez. Die in den Sälen „Zum weißen
Roß” „Zum Lamm” und „Zum Ochſen” untergebrachte 3.
Kreis=
geflügel=Ausſtellung des Kreiſes Dieburg, welche 864 Nummern
auſzuweiſen hat, wurde durch den Vorſitzenden der
Kreisfach=
gruppe, Valentin Willand von Babenhauſen, feierlich eröffnet.
Landesgruppenführer Eckhardt von Frankfurt a. M. überbrachte
Grüße des am Erſcheinen verhinderten Landesbauernführers Dr.
Wagner und Fachgruppenführers Ackermann; er teilte mit, daß
am heutigen Tage außerdem noch 8 Geflügel=Ausſtellungen im
Bezirk Heſſen=Naſſau ſtattfänden. Die Ausſtellung in Groß=
Um=
ſtadt ſei mit ganz hervorragendem, erſtklaſſigem Zuchtmaterial
be=
ſchickt und habe den Vogel abgeſchoſſen. Hierauf verbreitete ſich der
Redner über den Zweck und die Bedeutung der Schauen,
inſonder=
heit zur Hebung der Volkswirtſchaft; er erwähnte, daß der
Wert=
faktor des Geflügels in Deutſchland 1.1 Milliarde betrage und
daß für 700 Millionen Mark Eier in Deutſchland erzeugt
wür=
den, daß andererſeits aber imm hin noh für 80 Millionen Mark
Eier aus dem Auslande eingeführt würden. Hier richtete er eine
Mahnung an die Landwirtſchaft, deren Pflicht es ſei, hier Abhilfe
zu ſchaffen und mehr wie ſeither, rationelle Geflügelzucht zu
trei=
ben, da dieſelbe zu 80 Prozent in Händen der Landwirtſchaft
liege. — Beiſpielsweiſe kommen bei den Züchtern durchſchnittlich
auf ein Huhn jährlich 130 bis 140 Eier, dagegen bei den Hühnern
der Bauern auf ein Huhn nur 80 bis 90 Eier.
Bürgermeiſter Magſaam überbrachte herzliche Grüße
namens der Stadtverwaltung, dankte, daß man Groß=Umſtadt als
Ausſtellungsort gewählt habe, woſelbſt ſchon immer die
Geflügel=
zucht gepflegt worden ſei und immer in hohem Anſehen geſtanden
habe; zum Schluſſe gratulierte er noch dem hieſigen Ortsverein
zu ſeinem 40jährigen Jubiläum.
Die Ausſtellung iſt u. a. von 19 Kreisvereinen beſchickt.
Erſt=
klaſſiges Ausſtellungswaterial aller Sorten und Raſſen von
Ge=
flügel iſt zur Schau geſtellt. Die acht Preisrichter waren vor eine
ſchwere Aufgabe geſtellt. Der vom Kleintierzuchtverein Groß=
Um=
ſtadt für höchſte Nummernzahl eines Ausſtellers geſtiftete Pokal
wurde dem Johann Georg Eidmann 2., der mit 70 Tieren
ver=
treten war, zuerkannt; weiterhin erhielt derſelbe je einen
Leiſtungspreis auf Zwerg=Wyandottes und Schönheitsbrieftauben.
Einen weiteren Leiſtungspreis erhielt Georg Leonhard
Eid=
mann auf Gold=Wyandottes. — Der Geflügelzuchtverein
Frän=
kiſch=Crumbach erhielt ein Diplom für höchſte Nummernzahl
aus=
geſtellter Tiere (79). Groß=Umſtadt mit 358 Tieren blieb außer
Konkurrenz. —
Abends fand im Lokal von Georg Leonhard Eidmann ein
Kameradſchaftsabend ſtatt, der ſehr gut beſucht war. Der
Vor=
ſitzende Joh. Georg Eidmann eröffnete den Abend mit herzlicher
Begrüßung der zahlreich Erſchienenen. Kreisfachgruppenleiter
Willand überreichte nachſtehenden Herren Ehrenurkunden, und
zwar für 40jährige Mitgliedſchaft: Ludwig Ganſt, Georg
Hein=
rich Martin Hax, Auguſt Holzapfel, Martin Haußner und Auguſt
Schütz, für 25jährige Mitgliedſchaft: Wilhelm Drach, Johann
Eberhard, Joh. Georg Eidmann 1. Ludwig Freund, Martin
Frieß 4., Georg Frieß 9., Georg Frieß 11., Georg Adam Fleck,
Richard Kleberger und Geora Spalt. Außerdem erhielt. Georg
Leonhard Eidmann eine große Metall=Plakette mit dem Bildnis
des Führers als Anerkennung für beſte Geſamtleiſtung auf
Wy=
andottes.
Kreis=Geflügelſchau in Erbach.
As. Erbach, 8. Dez. Der Geflügelzuchtverein Erbach veranſtaltete
am 7. und 8. Dezember in der Städt. Feſthalle zu Erbach unter
der Schirmherrſchaft des Ortsgruppenleiters Wilhelm Heim
eine große Geflügelſchau, die aus allen Teilen des Kreisgebietes
überaus gut beſchickt war. Das ausgeſtellte Material war
durch=
weg erſtklaſſig, und ſo hatten die beiden Preisrichter, die Herren
Georg Ludwig, Nieder=Modau, und Heinrich Simon, Hofheim im
Taunus, keine leichte Arbeit. Die Ausſteller wurden für ihre
Mühewaltung reichlich belohnt, denn es ſtanden eine große
An=
zahl wertvoller Preiſe zur Verfügung. Ehren= und Zuſchlagspreiſe
wurden geſtiftet von der Reichsfachſchaft, von der Landesfachſchaft,
von der Kreisfachſchaft, von der Landesbauernſchaft, vom
Kreis=
amt Erbach und von der Bürgermeiſterei der Stadt Erbach,
fer=
ner von vielen Privatverſonen und von den verſchiedenen
Ge=
flügelzuchtvereinen des Kreiſes.
Die Ausſtellung wurde am Samstag nachmittag in
Gegen=
wart geladener Gäſte eröffnet. Der Ausſtellungsleiter Wilhelm
Heim 3., der Vorſitzende des Erbacher Geflügelzuchtvereins,
be=
grüßte insbeſondere den Ortsaruppenleiter Heim=Erbach, den
Kreisfachſchaftsleiter Treuſch=Bockenrod und den
Ortsbauernfüh=
rer Löb. Erlenbach. In ſeinen weiteren Ausführungen wies Herr
Heim auf die großen Schwierigkeiten hin, die mit der
Durchfüh=
rung der Ausſtellung verbunden waren, da die Vorarbeiten in
verhältnismäßig kurzer Zeit geleiſtet werden mußten. Die
Aus=
ſtellung, die genau nach den Beſtimmungen der Reichsfachſchaft
aufgebaut und durchgeführt wird, ſoll mehr ſein als eine bloße
Schau, ſie ſoll die Bevölkerung von den hohen züchteriſchen
Leiſtungen überzeugen und das nötige Intereſſe wecken.
Ortsgruppenleiter Heim gab ſeiner Freude darüber
Aus=
druck, daß es dem Erbacher Geflügelzuchtverein gelungen ſei, die
Kreisgeflügelſchau in dieſer Weiſe aufzuziehen. Er gab das
Ver=
ſprechen, auch weiterhin die Beſtrebungen des Vereins zu fördern.
Herr Treuſch=Bockenrod, der Leiter der Kreisfachſchaft 1,
wies darauf hin, daß die Geflügelzüchter berufen ſeien, auch an
ihrem Teil in der Erzeugungsſchlacht mitzuwirken. Durch eine
Steigerung der Leiſtungen müſſen wir in der Eierverſorgung
Deutſchlands vom Ausland unabhängig werden.
Ergebniſſe der Prämiierung:
Leonhard Joſt, Reichelsheim, Reichsfachſchafts=Ehrenpreis
(ſchwarze Rheinländer), Ludwig Trautmann, Erbach,
Landesfach=
ſchafts=Ehrenpreis (gelbe Orpington), Geora Bernges, Steinbach,
Landesbauernſchafts=Ehrenpreis (weiße Wyandottes), Johann
Kiefer, Erbach. Landesbauernſchafts=Ehrenpreis (rebhuhnfarbige
Italiener), Georg Schott, Erbach, Kreisfachſchafts=Ehrenpreis
(weißes Reichshuhn), Wilhelm Heim 3., Erbach, Ehrenpreis (
ge=
ſtreifte Italiener), Jakob Treuſch, Bockenrod, Ehrenpreis (Heſſiſche
Kröpfer).
* Appell der Kreisjägerſchaft Erbach
mit Trophäenſchau.
Ci. Erbach, 9. Dez. Selten wohl noch war die Jägerſchaft des
Kreiſes Erbach ſo zahlreich und geſchloſſen zu einer Tagung
er=
ſchienen, wie zu ihrem jetzigen Appell, der im „Anker” zu
Stock=
heim ſtattfand und gleichzeitig mit einer Trophäenſchau
verbun=
den war. Die Anordnung der Gehörne gab eine klare Sicht über
die Jahresbeute und die verſchiedenen Jagdreviere, zeugte aber
auch von vorausgegangener fleißiger, ſorgfältiger Arbeit der
Ver=
anſtalter und von der Liebe unſerer Jägerſchaft zu unſerer
Hei=
matflur und ihrem Wildbeſtand. Kreisjägermeiſter Forſtdirektor
Weſternacher=Beerfelden entbot allen herzlichen Willkomm
und grüßte beſonders die erſchienenen Gäſte den Vertreter des
Landesjägermeiſters, Oberforſtmeiſter Schlich. Gaujägermeiſter
Oberforſtrat Maul ſowie den Vertreter der
Staatsforſtverwal=
tung, Oberforſtrat Eckhardt, denen bei ihrem Erſcheinen
ſchmetternde Hornſignale entgegenhallten. Die Veranſtaltung
brachte eine Reihe äußerſt wertvoller Vorträge über das weite
Gebiet der Jagd. Zunächſt ſprach Hegeringleiter Dr.
Reins=
hagen über „Altersſchätzung des Rehwildes und
Altersmerk=
male beim lebenden Bock‟ Die Ausführungen zeugten von reicher
Sachkenntnis und viel praktiſcher Erfahrung. Einen völlig
zuver=
läſſigen Gradmeſſer der Altersbeſtimmung gibt es kaum;
zuſam=
menkommen müſſen die Kenntnis der allgemein anerkannten
Merkmale und vor allem die jahrelang ſorgfältig durchgeführte
eigene Beobachtung. Die Ehrengäſte übermittelten die Grüße
ihrer Behörden und des Landesjägermeiſters und
Kreisjäger=
meiſter Weſternacher berichtete über den Abſchuß der beiden
letzten Jahre, wobei er vorgekommene Mängel und Fehler neben
weidgerechte Arbeit ſtellte, und ſo fruchtbare Kritik übte. In
längeren Darlegungen beſchäftigte ſich Gaujägermeiſter
Oberforſt=
rat Maul mit den von der Jägerſchaft einzuhaltenden
Richt=
linien, die für Wild und Wald, für Waffe und Jagdhund gelten.
Beſonders eindringlich mahnte er zur Pflege und Förderung
alten jagdlichen Brauchtums; ſein Gruß galt dem oberſten Führer
der Jagd, Reichsjägermeiſter Göring. Anſchließend beſprach
Hege=
ringleiter Förſter Reuling bei Jäger und Jagd vorgekommene
Fehler. Der Trophäenſchau war noch eine Ausſtellung von
Jagd=
ausrüſtungsſtücken des hieſigen Kaufhauſes Schneider
angeglie=
dert. Mit herzlichen Dankesworten, an Gäſte und Jäger und
einem Treugelöbnis für Volk, Vaterland und Führer ſchloß der
Kreisjägermeiſter die an Arbeit und Anregungen reiche
Veran=
ſtaltung ab. Ein geſelliges Zuſammenſein, das ſich der Tagung
anreihte brachte den Teilnehmern noch reiche Freude und Pflege
treuer Kameradſchaft.
Aus Oberheſſen.
Lpd. Gießen, 8. Dez. Profeſſor Jeſionek in Gießen
geſtorben. Nach kurzer ſchwerer Krankheit iſt in der letzten
Nacht der langjährige Direktor der Gießener Univerſitätsklinik
für Haut= und Geſchlechtskrankheiten und zugleich Leiter der
Lupus=Heilſtätte des Heſſiſchen Heilſtätten=Vereins in Gießen,
Profeſſor Dr. Jeſionek, im Alter von 65 Jahren geſtorben. Prof.
Jeſionek wirkte ſeit April 1906 an der Hautklinik in Gießen, deren
Leitung er von jenem Tage an inne hatte. Daneben entfaltete er
auch als Leiter der Lupus=Heilſtätte eine außerordentlich
ſegens=
reiche und in vielfocher Beziehung wiſſenſchaftlich bahnbrechende
Tätigkeit. Durch feine wiſſenſchaftlichen und kliniſchen Arbeiten
wurde er in den Kreiſen der Fachwelt weithin bekannt und in
hohem Maße geſchätzt. U. a. wurde er für ſeine großen
wiſſen=
ſchaftlichen Verdienſte zum Ehrenmitglied des Aerztlichen Vereins
in München ernannt und mit der Bollinger=Plakette ausgezeichnet.
Dienstag, 10. Dezember.
Darmſtädter Tagblatt ? Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Srite 8 — Nr. 339
zu den Hamburger Werftarbeikern.
Am Freitag ſtattete Miniſterpräſident General der Flieger Hermann Göring der Stadt Hamburg
einen Staatsbeſuch ab. Bei dieſer Gelegenheit beſichtigte er auch die Werft von Blohm & Voß und
ſprach im Anſchluß daran in der großen Montagehalle zu den Hamburger Werftarbeitern, die ihm
(Atlantik=M.)
begeiſtert zujubelten.
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
Am 8. Dezember beging Generalmajor a. D.
Graf Rüdiger v. der Goltz ſeinen 70. Geburstag.
Die Kriminalpolizei teilt entgegen anderen
verbreiteten Nachrichten mit: Die Kriminalpolizei
verfolgt z. Zt. in der Angelegenheit der Bluttat
in der Quinckeſtraße eine neue Spur, die vielleicht
eine Aufklärung der Angelegenheit bringen kann.
Ob es aber gelingt, dieſe Spur bis zu ihrem Ende
zu verfolgen, und ob dadurch der Täter wirklich
ermittelt wird, ſteht heute noch nicht feſt.
Nach zweitätiger Verhandlung verurteilte das
Limburger Schwurgericht den 22jährigen Emil
Nickel aus Waldhauſen (Oberlahnkreis), wegen
Mordverſuchs an ſeiner 15jährigen Kuſine Erna
Lehn zu neun Jahren Zuchthaus und zehn Jahren
Ehrverluſt an Stelle der vom Staatsanwalt
be=
antragten Höchſtſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus.
Gegen Mitternacht brach in der
Aluminium=
fabrik in Fiſchbach (Röhn) ein Großfeuer aus,
durch das das an der Feldaſtraße gelegene große
Fabrikgebäude und die Lagerräume zum Teil
ver=
nichtet wurden. Der Sachſchaden iſt groß. So iſt
das Lager für Fertigwaren völlig vernichtet
wor=
den. Die Maſchinenanlage dürfte weniger ſtark
beſchädigt worden ſein.
Infolge der bereits ſeit zwei Wochen
ununter=
brochen andauernden Regenfälle ſind alle Zuflüſſe
des Skutari=Sees ſowohl auf der jugoſlawiſchen
wie auch auf der ablaniſchen Seite ſtark
ange=
ſchwollen und über die Ufer getreten. Auf
jugo=
ſlawiſchem Gebiet wurden zehn Dörfer unter
Waſ=
ſer geſetzt. Auch auf albaniſcher Seite iſt durch das
Hochwaſſer großer Sachſchaden angerichtet worden.
Oſtaſien=Schnelldampfer „Gueiſenan”
Der der Pafeſchf.
Lebensgefährliche Fracht — ſelbſt für Schlangen=
Spezialiſten.
London. Vor ein paar Tagen ſind im
Lon=
doner Zoo zwei Kiſten angekommen, die
ſorgſa=
mer behandelt wurden, als wenn ſie chineſiſches
Porzellan enthielten. Ein Begleitſchreiben beſagte
nämlich, daß die Kiſten einige jener berühmten
und berüchtigten Tempel=Vipern beherbergten.
Dieſe Tempel=Vivern ſtammen aus den Dſchungeln
der Malaiſchen Inſeln und werden ſeit 3000
Jah=
ren aus Furcht vor ihrem unbedingt tödlichen und
bisher durch kein Serum zu bekämpfenden Gift
in Tempeln wie heilige Tiere verehrt. Mit langen
Zangen und Gummihandſchuhen, Lederſtulven und
Geſichtsmasken ging man an jene tödlichen
Schlangen heran und verſchloß haſtig das
Terra=
rium, in dem ſie — hinter einer Glaswand — den
Beſuchern das Gruſeln beibringen ſollen.
Am 15. Dezember wird der auf der Deutſchen
Schiff= und Maſchinenbau=A.=G. „Weſer” in
Bre=
men für den Oſtaſien=Schnelldienſt des
Nord=
deutſchen Lloyd erbaute etwa 18 200 Brutto=Reg.=
Tonnen große Dampfer „Gneiſenau” nach
Bremer=
haven übergeführt werden. Hieran wird ſich eine
kurze Werft=Probefahrt anſchließen. (Weltb.=M.)
Bei Yukopor auf der Halbinſel Kola am
Wei=
ßen Meer wurden mehrere Häuſer durch
nieder=
gehende Lawinen verſchüttet und zerſtört. Die
meiſten Bewohner kamen ums Leben, obwohl 2000
Arbeiter zu ihrer Rettung aufgeboten waren.
Bis=
her wurden 85 Leichen geborgen. Außerdem ſind
drei Schwerverletzte geſtorben. Etwa 50 Perſonen
wurden verletzt.
Nach einer Meldung aus Bahia iſt auf dem
Sao Francisco ein Flußdampfer infolge
Keſſel=
exploſion geſunken. 20 Fahrgäſte ſind ertrunken.
Einzelheiten liegen noch nicht vor.
Vor 50 fahren erste Autolahrt:
Wir tankten aus dem Fläſchche
Der erſie Automobiliſi der Welt erinnert ſich. — Ein Mann mit der roten Fal
warnte Neugierige. — Von den erſten „Herrenfahrern, lebt nur noch einer-
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Das Jubiläum der Eiſenbahn weckt auch
Kindheitserinnerungen an das Automobil.
Bekanntlich wurde im vorigen Jahr der 100.
Geburtstag Gottlieb Daimlers gefeiert — und bei
dieſer Gelegenheit daran erinnert, daß 1933 gerade
10 Jahre ſeit der Erfindung des erſten
ſchnellau=
fenden Motors vergangen waren. Von ihm zum
erſten Kraftwagen jedoch war noch ein weiter
Schritt. Die Entwicklung vollzog ſich nicht etwa
wie ſpäter die des Autos in voller Oeffentlichkeit;
im Gegenteil: Gottlieb Daimler tat alles, um ſie
möglichſt wenig von ſeinen Arbeiten erfahren zu
laſſen. Selbſt die Zeitungen nahmen kaum davon
Notiz; ja ſogar, als ihm am 29. Auguſt 1885 das
zweite Patent hierin zuerkannt wurde, das „für
Fahrzeuge mit Gas= bzw. Petroleum=
Kraftma=
ſchinen (Motorrad, Schlitten, Kutſche und dergl.
einſchließlich Motore für Luftfahrzeuge)”, ahnte
von den Außenſtehenden niemand ſo recht deſſen
ungeheure Bedeutung. Wann aber eigentlich die
erſte Verſuchsfahrt war, weiß man nicht mehr ganz
genau; ſelbſt der einzige, der von den damaligen
„Automobiliſten” noch lebt — es iſt der Sohn
Gottlieb Daimlers, Paul Daimler, der des Vaters
Werk anfänglich mit ſeinem Bruder Adolf und
nach deſſen Tode allein fortführte und
weiterent=
wickelte — vermag zwar noch recht viel aus dieſer
Zeit zu erzählen, doch dies nicht. Aber an die erſte
öffentliche Fahrt — dieſes Primat gebührt ihm —
erinnert er ſich noch ganz genau.
Die „Falſchmünzer”.
Gottlieb. Daimler ſcheute die Oeffentlichkeit
nicht zu unrecht, denn noch viele Jahre ſtand ſie der
neuen Erfindung höchſt mißtrauiſch gegenüber.
Einer ſeiner älteſten Angeſtellten, der Meiſter
Anton Welt, hat einmal ſeinen Kampf dagegen in
die Worte zuſammengefaßt: „Es gab Zeiten, wo
es ſchien, als hätten ſich alle Mächte gegen das
Gelingen verſchworen, wo jeder mißmutig war
und nur einer den Kopf hochhielt: Gottlieb
Daim=
ler.” Und man entſinnt ſich vielleicht der
Ge=
ſchichte, als, bevor dieſe Erfindung bekannt wurde,
eines Nachts an die Tür ſeiner Werkſtätte geklopft
wurde und eine Stimme rief: „Im Namen des
Geſetzes! Oeffnen!” Man hatte Daimler
verdäch=
tigt, daß er ... Falſchmünzerei betreibe; doch der
Kommiſſar — er und ſeine Leute waren übrigens
die erſten Fremden, die die Werkſtatt betraten.
war einſichtig genug, um ſofort das Sinnloſe
die=
ſes Vorwurfes zu erkennen.
Die erſte „Fahrt in die Welt”.
Gottlieb Daimler lag daher begreiflicherweiſe
nichts daran, daß die Allgemeinheit zu viel davon
erfuhr; er erprobte ſein Fahrzeug in aller
Heim=
lichkeit. Während der Nacht fuhr er auf den Wegen
ſeines ausgedehnten Beſitztums in Cannſtatt
um=
her. 1885 hatte Gottlieb Daimler, unterſtützt von
ſeinen beiden Söhnen und einigen Arbeitern, hier
reichlich Muße, ſeinen Wagen auszuprobieren —
bis es endlich am 10. November 1885 zum erſten
Mal hinaus auf die Straße ging. Am Steuer ſaß,
wie meiſt, Paul Daimler: er iſt damit ver erſte
Herrenfahrer, ja überhaupt der erſte Automobiliſt
der Welt geweſen!
Für die Beteiligten war die „Fahrt in die
Welt” nicht etwas ſo Ungewöhnliches, wie man ſie
ſich heute vorſtellen mag. Es war für ſie eine Fahrt
mehr, genau ſo wie die anderen, „im Hauſe”
vor=
hergegangenen. Für die Menſchheit bedeutete ſie
jedoch ſozuſagen die Geburtsſtunde des Autos.
Zu=
erſt ging es die Taubenheimſtraße entlang, an der
als Nr. 13 das Daimlerſche Grundſtück lag, dann
weiter in Richtung Stuttgart. Die Leute ſtaunten
nicht ſchlecht; es waren jedoch nicht allzu viele,
denn man hatte abſichtlich eine Stunde gewählt,
wo — es wurde ja früh ſchon dunkel — nur wenige
unterwegs waren. Man fuhr über Kopfpflaſter,
keine große Annehmlichkeit. Der Motor tat ſeine
Dienſte, überfahren wurde niemand.
Zuſammen=
ſtöße erfolgten nicht, Fehler im Motor traten auch
ſpäter nur ſelten auf, Reifenpannen kannte man
nicht, weil es ja. .. noch keine Gummireifen gab.
Es wurde einfach ein gewöhnlicher Kutſchwagen
dazu verwendet, die Deichſel entfernt und ſtatt
deſſen eben der Motor eingebaut. Trotzdem fuhr
der Wagen immerhin eine Geſchwindigkeit von
30 bis 40 Kilometern.
Vorher ging ein Mann mit der roten Fr
Ein ungewöhnlicher Anblick; heute
leicht der eine oder andere darüber lach
er das Fahrzeug, wenigſtens im Bild, fi:
mals bekamen manche jedoch einen nich
Schreck, als ſie das Fahrzeug auf ſich
ſahen. Und es war durchaus nichts Sel.
Kutſcher und Bauern ihre Wagen und
beim Anblick dieſes „Ungeheuers” im S
und davonliefen, im Glauben, der Teunü
Und auch die Polizei ſah die neue Erſim
ſehr gern; ſie ſchritt zwar nicht dagegem
Daimler hatte immer das Gefühl, als —
nur auf die Gelegenheit zu einem Verbt
das Glück oder vielmehr die Güte ſein
Aber dennoch war die Angſt davor b.
und als 1890, zu gleicher Zeit wie in 2
das Auto in England eingeführt wurde,
eine Parlamentsverordnung, daß vor del
ein Mann mit einer roten Fahne herge ehlKüet
um die übrigen Wegbenutzer zu warnem Ain bral.
ſich anfangs nur ſolche Leute einen Wag=iſche
deren Grundbeſitz groß genug zum MFarch
fahren war. ..
„Doch wie tanken?"
Die „Tankfrage” bereitete Daimlen)
ringe Sorgen. Bei ſich zu Hauſe hatte
größeren Benzinvorrat, ähnlich wie es
gemacht wird, mit Zement in den Bo.=A Mitemacht
laſſen, womit er alſo die erſte Tankſtells4 Pazendämn
beſaß. Und auch die erſte, heute noch giß du bieſe B
Garage nannte er ſein eigen: ſie wurde ſſch vir den
nen Plänen gebaut und hatte Schiebeilſimn ausroten
beiden Seiten, damit man durchfahren uun uch Mitte
ter wenden konnte.
Aber auswärts war es ſchon ſchwiei
dung half ihm: es ereignete ſich kein 2
kanntlich hat Daimler den Motor bald 9
Boote nutzbar zu machen verſtanden et
erſt ſpäter wieder zum Wagen zurückget
war einfacher, weil der Motar nur in
eingebaut zu werden brauchte. Einig
auf dem Bodenſee ſcheiterten jedoch, wel
triebsſtoff ausging. Man konnte ihn näu
in größeren Mengen beſorgen, ſondern
flaſchenweiſe in den umliegenden Avot=*
einkaufen; viel kam auf dieſe Weiſe
n=
men, und einmal mußte jemand ſogar
fahren, bloß um dort welchen aufzutreiutz
Kindheitserinnerungen an das Autw.luſt
eine ſchwere Zeit durchzumachen — aberite
konnte doch bereits nach 10 Jahren ſchouf!n
biläum des 1000. Motors gefeiert wer PM 1
Eile
duis F mlignen Kausgenti”
P
(afp) Als der Maharadſcha von Patä), die Eul
diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten I
weilte, ſah er ſich nach einem Maler ur
ihm ein repräſentatives Gemälde
könnte. Er entſchloß ſich ſchließlich für
doner Künſtler Frank O. Salisbury,
mälde „Die Schweſtern Sen” ihn bege /A
den Auftrag, den er Salisbury erteilte
aber die Bedingung an, daß der Künſt:0
ſem Zweck nach Indien reiſen müſſe. T/4 khermom
radſcha wünſcht nämlich, in ſeinem Sta ſtzſe m Ja
gemalt zu werden. Und dieſes Gewand
bar, daß ſein Transport nach Europa v.0
ſpielig und gefährlich ſein würde. Das
Gewand iſt mit unzähligen Juwelen, di
jahrhundertealten Familienbeſitz darſtelun
Seinen Turban allein krönt ein Schmuck?
hunderttauſend Mark wert iſt. Das Sta
iſt mit allem Zubehör rund 75 Millio=d
wert. Es werden recht eigenartige Sitzut
den, die der Maler in der Reſidenz des
ſchas mit ſeinem Modell abhält. Denn
tracht des ungeheuren Wertes des Sta.9
des wird der Maler während ſeiner Tät
von der Leibgarde des Maharadſchas
werden. Man kann dem Künſtler
nur=
daß das Honorar, das er erhält, dem
Objekt angemeſſen ſein wird.
burde, Ueber
umſten bpr
er haite
daß dies g
ie Welin
5 Ceſs.
7u4
aul Don
Deriallen au
A und im geſg
iter den Bau zi
Mit zwei
Wienlich dunk
bemerkte w
Aürt Schritt
en Ob
Große Parade am Wiegenfeſi der deutſchen Eiſenbahn.
der 100. Geburtstag der deutſchen Eiſenbahn wurde am Samstag und Sonntag in Nürnberg feſtlich begangen, wo am 7. Dezember 1835 die erſte Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Nürnberg und 94
genommen worden war. Bei den feſtlichen Veranſtaltungen ſah man auch eine große Parade der Eiſenbahn, die die hundertjährige überwältigende Entwicklung klar vor Augen führte, 1. 0.
zehn der ſchwerſten und ſchnellſten Einheits=Schnellzuglokomotiven (links) und eine wahrheitsgetreue Nachbildung des „Adler”, der erſten Lokomotive, die auf deutſchem Boden verkehrte
„ 10. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kalatet
1
by Verlag Presse-Tagesdienst, Berlin W 35.
teuerliche Schickſale beſſiſcher Bauern im braſilianiſchen Urwald
(Sechſte Fortſetzung.)
Thomas Köhler wenigſtens die Beruhigung, hundert
nobte ſpaniſche Kolonialſoldaten innerhalb der Paliſaden
mHeſſen zu wiſſen. Er muß bei dem Gedanken an einen.
Ueberfall der Indianer nicht mehr zittern und von
erfüllt, marſchiert er ab. Den Spaniern ſagt man,
ſch um einen Jagdausflug handle, von welchem man in
ſi gen zurückkehren wolle.
m hat man das Fort aus den Augen verloren, ſo verſucht
inäilmärſchen, die ſpaniſchen Räuber einzuholen. Jetzt erſt
nthomas Köhler, wie gut es geweſen iſt, daß er die
Me=
n ymgenommen, deren ſcharfe Sinne und untrüglicher Inſtinkt
hiol die Spuren der ſpaniſchen Bande entdeckten. Man ver=
Imer ſchneller zu marſchieren, die alte Kampfesluſt erwacht,
feſuch, nach drei Tagen voll unerhörter Anſtregungen, ſieht
Tüſner Dämmerung auf einem fernen Hügel ein Feuer.
So=
uhu Köhler ſeine Leute zum Angriff führen, aber Rovera
ſrtt in daran. „Bedenke doch”, ſagt er, „daß dieſe Leute dort
ſeikute Muskeln und einen vollen Magen haben und unſere
bek urch die Anſtrengungen der letzten drei Tage geſchwächt
ſeundet ſind.” Thomas Köhler ſieht dies ein, er läßt ſich von
ern gar dazu beſtimmen, auf das Kommando zu verzichten,
ſwülg nimmt er die Vorſchläge an, die der Spanier ihm
Im Brasilien!
Sieg!!
Mitternacht wird man aufbrechen, das Lager einkreiſen
„ſorgendämmern den erſten Angriff wagen. „Es iſt ſehr
ich auß du dieſe Banditen töteſt. Du mußt daher alles ſo
ein=
uß wir den Feind andauernd verfolgen und bis auf den
milunn ausrotten können.” Köhler iſt mit allem einverſtan=
Ku nach Mitternacht beginnt der Vormarſch gegen den
Wbüſam arbeitet man ſich in der Dunkelheit vorwärts. Das
orſußichLagerfeuer glimmt nur mehr, es iſt kaum zu ſehen, und
ſande btlirt man es ganz aus den Augen. Endlich, um 3 Uhr mor=
„F iſtſer kleine Hügel von einer dichten Schützenkette umſtellt.
ſbrengsgemäß wird man im Süden im gegebenen Augen=
Berliehenden Feind durchlaſſen, dem dann nur der Weg zum
ſupeg offen bliebe. Dieſer Fluß, der jetzt nach der Regenzeit
hu reißend iſt, würde die Bewegungen des Feindes
teil=
ſendern, und man könnte, den Fliehenden immer langſam
ms ſieſe ganz vernichten. Alles iſt wohl durchdacht. In weni=
Mhinten muß es hell werden. Man hat ſich dem Lager ſo weit
hun daß man die Geſtalten der Spanier ausnehmen kann,
int ſre Ponchos gehüllt, auf dem Boden liegen und ſchlafen.
ſei=Leute ſind glänzend ausgerüſtet, jeder hat drei
doppel=
jg4 ſiſtolen im Gürtel und einen guten amerikaniſchen Kara=
1de ſpaniſchen Banditen haben eine Wache aufgeſtellt, einen
ſgznNann. Er ſitzt an einen Baum gelehnt das Gewehr auf
ſert rRini, und ſchläft. So rückt man immer näher, ſoweit es das
Aund die ſchützenden Büſche ermöglichen. Dann tritt eine
klle ein. Man wartet, bis Rovera im Oſten mit ſeinen
ierankommt. Ein dreimaliger Eulenruf wird das Signal
Fmriff geben. Gebannt ſehen die Leute auf die Spanier,
Ive ſich ihre atmenden Körper unter der Decke bewegen.
— die Eule ruft. — Ein raſendes Gewehrfeuer, Geſchrei,
Flüche. Die Spanier taumeln empor, greifen nach ihren Waffen,
Köhlers Leute ziehen die Piſtolen. Faſt jeder Schuß trifft. Die
Ge=
wehre der Banditen töten niemand, nur zwei heſſiſche Bauern
werden verwundet. Der Ring ſchließt ſich wie eine Schlinge um die
Räuber, und bald hat der letzte ſein Leben ausgehaucht. Sieg!
Erhitzt, geſchwärzt vom Pulverdampf, jubelt man ſich begeiſtert zu.
Rovera, immer beſonnen, ruft Köhler beiſeite. „Es ſind nicht alle‟,
ſagt er. „Wir haben umſonſt gekämpft.”
Man beſichtigt die Walſtatt. Wirklich, man hatte wenigſtens
hundert Räuber vor ſich zu ſehen erwartet, aber nur 46 Leichen
bedecken den Kampfplatz. Rovera geht, Flüche murmelnd, von
einem zum anderen. Endlich findet er einen jungen, kaum
zwanzig=
jährigen Meſtizen, der leiſe ſtöhnt. Man flößt dem
Schwerverletz=
ten Branntwein ein, verbindet ſeine Wunde, und ebenſo ſehr, wie
man früher begehrte, die Räuber in die Hölle zu ſchicken, wünſcht
man jetzt, dieſen einen am Leben zu erhalten, um ſo zu erfahren,
was aus den übrigen geworden. Man gibt ſich jede erdenkliche
Mühe. Ein Trapper ſucht Kräuter und kocht nach uraltem, von
In=
dianern ererbtem Rézept einen Heiltrunk. Man darf keine Zeit
verlieren, dieſer Mann muß zu ſich kommen und muß ſprechen.
Stunden vergehen. Der Räuber, der zwei Kugeln in der Bruſt
hat, öffnet wohl einmal die Augen, aber gleich ſinken die ſchweren
Lider wieder herab. Er atmet, er lebt, aber er kann nicht ſprechen.
Die Sonne ſteht ſchon ſehr hoch, und noch immer iſt keine
Wendung im Befinden des Kranken eingetreten. Die Maultiere
der Räuber, die, erſchreckt vom Kampfgeſchrei, ſich in den Buſch
verlaufen haben, hat man zuſammengefangen, das Gepäck der
Spa=
nier iſt durchſucht. Man findet wohl einige goldene Geräte, aber
— deſſen wird man ſich ſofort bewußt — das kann nicht alles ſein,
was die Räuber den Indios abgenommen.
Die Toten werden beſtattet, der Nachmittag vergeht, und die
Nacht beginnt. Nach indianiſchem Brauch legen die Meſtizen den
Kranken ſo, daß das Mondlicht ſeine Augen treffen muß. Er atmet
ſchwer und röchelnd. Sein Geſicht iſt mit Schweiß bedeckt und im
Mondlicht weiß wie Kalk. Da — endlich beginnt er mit faſt
bre=
chender Stimme zu beten. Rovera kniet neben ihm nieder und
beugt ſich über ihn. „Alle deine Sünden werden dir vergeben
wer=
den, wir wollen für dich beten, aber ſage uns, wo ſich deine
Kame=
raden verſteckt haben. Du könnteſt ſo noch ein gutes Werk tun und
verhindern, daß die Indios uns alle töten.”
Der Kranke, ſichtlich bewegt durch dieſe Worte, beginnt mit
zitternder Stimme und von Huſten unterbrochen, zu berichten:
Vor zwei Tagen war zwiſchen dem ſpaniſchen Kaufmann und
André Cartara ein Streit ausgebrochen, an dem ſich die
Mann=
ſchaft beteiligte. Cartara und ein Teil der Räuber hatten den
Hauptteil der Beute für ſich verlangt, aus dem Streit war ein
regelrechter Kampf entſtanden, in deſſen Verlauf man den
ſpani=
ſchen Kaufmann getötet und alle, die ſeine Partei ergriffen hatten,
niedergemetzelt oder in die Flucht geſchlagen worden waren. Jene,
welche heute morgen den Kugeln der Siedler zum Opfer, gefallen
waren — ſo ſagte der Sterbende — ſeien eigentlich die Beſſeren
und Redlicheren geweſen, welche den Kaufmann, der die
Expedi=
tion ja ausgerüſtet habe, nicht hätten um ſeinen Anteil bringen
wollen. Die anderen aber, die jetzt wohl ſchon zwei Tagemärſche
entfernt ſein müßten, ſeien ſelbſt unter den Räubern unehrliche
Leute, welche ſich weder an Verträge noch an Abmachungen
hiel=
ten. „Mich”, ſagte der Sterbende kläglich, „hat die Sucht nach dem
AU UAAOA
Hriminal-Koman
von Josef Kohlhofer
Copn. by Prometheus-Verlag Gröbenzellb. Münch.
VI.
ſ D½Thermometer zeigte fünf Grad über Null, eine
Tem=
ſtuct ſie im Januar als freundliche Geſte des Winters
emp=
ſent wrde. Ueber London lag ein wolkenloſer Himmel, und
ge /Otimiſten ſprachen ſogar von wärmenden Sonnenſtrahlen.
üiter hatte plötzlich umgeſchlagen, und es war doppelt
fuht daß dies an einem Sonntag geſchah.
Sohnne Wellington befand ſich auf dem Weg zur
Woh=
hes Chefs. Sie benützte die Untergrundbahn und hatte
ſin einige Minuten zu gehen. Das Stadtviertel, in das
lart, vies wenig vornehme Bauten auf, und als ſie das
ein=
ige ſuus betrat, das Milton gehörte, dachte ſie nicht
beſon=
rnktvoll von dem Schönheitsſinn ihres Brotherrn. Es ſah
„Kunverfallen aus; an manchen Stellen bröckelte der
Mauer=
urg o, und im geſamten abgeſchätzt ergab ſich das Urteil, daß
sſer den Bau ziemlich vernachläſſigte.
„SFehritt zwei ſteinerne Stufen empor und trat ein. Der
Eyh” ziemlich dunkel und die Türen an der Seite verſchloſſen.
hande bemerkte weiter rückwärts eine Treppe. Ein Läufer
ſpiße hre Schritte ab, als ſie hinaufging, ſo daß ſie faſt
ge=
ſchläcden Oberſtock erreichte.
Siedar faſt eine halbe Stunde zu früh daran, aber ſie hatte
mgt herſon verabredet und kam ſich ſehr wankelmütig vor,
ſie im das Stelldichein gewährte. Doch im Hinblick deſſen,
en ſnblick in die Briefe ihres Onkels nehmen wollte, fand
ſhnk kapitulation hinreichend entſchuldigt. Johanne gedachte,
unAAlton zu bitten, ſie vor der Zeit gehen zu laſſen, deshalb
ſüenich früher gekommen.
De(Stille des Hauſes bedrückte ſie. Das Mädchen lenkte
* itte zögernd zu einer Tür, an der höchſt primitiv eine
Meiſate befeſtigt war. „Harry Milton”, las ſie, und da keine
haeß ſrhanden war und ihr beſcheidenes Klopfen nicht gehört
iideß dückte ſie entſchloſſen die Klinke nieder.
Siſ’am in ein mittelgroßes, behaglich eingerichtetes Zim=
T. 1s einem anſchließenden Raum ſchlugen die Stimmen
ſien länner an ihr Ohr. Sie näherte ſich der Tür, die zu die=
3 mer führte, und hörte, daß es Milton und Beſt waren,
mgtiander ſprachen. Johanne fühlte ſich durch die Anweſen=
1mMänner beruhigt und krümmte ſchon den Finger, um
üuckihen, aber ihre Hand blieb, wie von unſichtbarer Gewalt
Auc ſteif vorgeſtreckt. Herr Beſt, der es verſtanden hatte,
Etſchätzung im Sturm zu erringen, und dem ſie in weni=
Men ebenſo vertraute wie anderen Menſchen in Jahren,
ſen in kalten, nüchternen Worten wie über eine ſchlechte
m ihr. Sie vernahm eine entſetzliche Unterhaltung und
ch Mühe geben, aufrecht ſtehen zu bleiben; ihre Beine
Ederart, daß ſie die Wand als Stütze benötigte, um nicht
Uen.
öörte jetzt Milton reden.
Awird ihr Wort halten, Beſt, und niemand etwas ſagen.
Awie ſie haben einen unerhörten Charakter. Wenn ſie
Achwindet, ahnt kein Menſch das geringſte. Ihr Tod wird
Dekzloſer ſein, und ich werde dafür ſorgen, daß ſie nicht
wird beſtimmt nicht ſchreien”, antwortete nun Beſt.
urden die Leiche nachts außer Haus bringen und in die
Fyerfen. Beſſer wär es ja, ſie würde ganz verſchwinden,
aber ihr Tod muß öffentlich und amtlich feſtgeſtellt werden
können!“
Johanne kämpfte mit einer Ohnmacht.
Hundert Schritte nur, und ſie befand ſich in Sicherheit.
Hun=
dert armſelige Schritte nur! — Sie nahm ihre ganze Kraft
zu=
ſammen, und es koſtete ſie große Anſtrengung, nicht
zuſammen=
zuknicken. Mit grenzenloſer Erleichterung fühlte ſie, wie die
Läh=
mung ihres Körpers allmählich nachließ. Plötzlich weiteten ſich
entſetzt ihre Augen; abwehrend ſtreckte ſie die Hände vor, aber
kein Ton kam aus ihrer Kehle.
Die Tür hatte ſich geöffnet. Vor ihr ſtand Beſt, der ſie mit
lauernden Blicken betrachtete. Als er ihre Abwehr gewahrte,
wußte er ſofort, daß ſie gelauſcht hatte. Ein böſes Lächeln lag
um ſeinen Mund, als er an ſie herantrat.
Johanne ſchwankte und fiel ohnmächtig in ſeine Arme.
Miltons Ueberraſchung war groß, als Beſt mit dem Mädchen
in den Armen hereinkam und ſeine Laſt auf das Sofa legte.
„Sie hat gehorcht! — Wir können von Glück ſagen, daß ſie
nicht weglief. Es war aber an der Zeit, daß ich nachſah, ſie wollte
gerade davon. Geben Sie ihr die Spritze, wir müſſen ſchnelle
Ar=
beit machen, ich will inzwiſchen unten abſperren.”
Milton war ein Feigling. Er nahm mit fahrigen Händen
aus einer Ledertaſche eine Nickelſpritze, die mit einer trüben,
gelblichen Flüſſigkeit gefüllt war, und ſchritt auf das Mädchen
zu. Er ſtreifte ihr Mantel und Kleid in die Höhe, um eine Stelle
für den Einſtich freizubekommen.
„Milton!”
Er wandte ſich jäh um.
Vor ihm ſtand der Graue. Er ſteckte in einem weiten, bis zu
den Füßen reichenden, dunklen Radmantel. Das Geſicht verhüllte
ein dichter, grauer Schleier, in dem ſich Augenſchlitze, die mit
Glimmer ausgefüllt waren, befanden. Den Hut hatte er tief in
die Stirne gedrückt.
„Milton”, näſelte der Graue, „töten Sie das Mädchen nicht!
Schaffen Sie es bis Mitternacht in den Schuppen C, und gehen
Sie dann ſo ſchnell nach Hauſe, als wenn Ihnen die Peſt auf den
Ferſen wäre!“
„Beſt ſagte mir aber, das Mädchen müßte ohne Umſtände
erledigt werden!” ſtotterte Milton bleich hervor.
„Beſt ſagte es, weil ich es ſo befahl. Nunmehr habe ich es
mir anders überlegt. Tun Sie, was ich Ihnen befahl!”
„Ich werde das Mädel pünktlich bringen!“
„Und noch etwas, Milton! — Wenn Sie dem Mädchen im
übrigen zu nahe kommen, ſind Sie morgen nicht mehr in der Lage
zu ſprechen; Tote können nicht mehr ſprechen!“
Der Graue näſelte dieſe Worte monoton hervor.
Milton wagte es nicht, ihn anzuſehen, er fühlte den Tod in
ſeiner Nähe. „Ich werde es mir merken”, erwiderte er heiſer.
„Drehen Sie ſich um, und bleiben Sie in der Stellung, bis
Beſt zurückkommt!” befahl der Graue. Er verſchwand lautlos.
Es vergingen einige Minuten, bis Beſt wieder erſchien.
„Der Graue war auch bei Ihnen, Milton, er hat auf der
Treppe mit mir geſprochen. Er iſt wie eine Katze, und ich wußte
nicht, woher er kam, ſo geräuſchlos tauchte er auf”, rief er
ſo=
gleich.
Erleichtert wandte ſich Milton um. Beſt zündete ſich erregt
eine Zigarette an. „Verdammt, ich habe es ſatt, in den Händen
dieſes Mannes auf immer und ewig eine Puppe zu ſein. Ich trug
Nr. 339 — Seite 9
Gold ins Unglück geſtürzt. Ich werde hier ſterben und meine
Hei=
mat nicht wiederſehen. Darum bitte ich euch, verzeiht mir meine
Taten, die ich aufrichtig bereue, und betet mit mir."
Rovera beginnt ſpaniſch das Vaterunſer zu ſprechen, die
Sied=
ler beten deutſch mit. Der Sterbende hat noch Kraft genug, um
Amen zu ſagen. Dann fällt ſein Kiefer herab. Er hört auf zu
atmen. Man begräbt ihn und berät, was nun geſchehen ſoll. Aus
den unklaren Worten des Sterbenden war weder die Richtung zu
entnehmen, die die Räuber eingeſchlagen, noch etwas darüber zu
erfahren, ob ſie überhaupt nach Para zurückzukehren beabſichtigten.
Es war nichts zu machen. Weder konnte man im Urwald nach
ihnen zu ſuchen beginnen, noch irgendeiner beſtimmten Spur
fol=
gen. Köhler beſchloß, die Beute, die man den Räubern abgejagt,
an die Indios zurückzuerſtatten, ebenſo auch die Waffen und
Maul=
tiere der ſpaniſchen Räuber. Vielleicht, daß es ſo gelang, die
In=
dios zu beſchwichtigen und das Unheil eines drohenden Krieges
abzuwenden. Die beiden verwundeten Heſſen befanden ſich
verhält=
nismäßig wohl, die Kugeln hatten zwar das Fleiſch, aber keine
Knochen verletzt. Einige Siedler begeben ſich auf die Jagd und
er=
beuten einen Jaguar und ſeltene Vögel. Das iſt gut ſo, wegen der
in Fort Heſſen zurückgebliebenen Spanier. Man geht zeitig
ſchla=
fen und bricht im Morgengrauen auf. Der Rückmarſch beginnt.
Den Weg, den man in drei Tagen zurückgelegt hatte, teilt Rovera
in viereinhalb Tagmärſche ein. Trotz der vorangegangenen
Er=
holung fällt es den Leuten ſchwer, in dieſer Zeit die rieſige Strecke
zu bewältigen. Daraus iſt zu erſehen, welche Anforderungen der
dreitägige Gewaltmarſch an die Koloniſten geſtellt haben mag.
Am vierten Tage erreicht man Fort Heſſen. Die Sonne ſteht
ſchon ſehr tief. Raſch bringt man die erbeuteten Maultiere in die
Pferche, verbirgt die zurückeroberten Geſchirre und läßt die
Spa=
nier nur die Decke des Jaguars bewundern. Die Spanier bleiben
noch einen Tag. Der Abſchied iſt herzlich, der Hauptmann ſchenkt
Köhler zwei Piſtolen mit koſtbar verſilbertem Schaft.
Ni-rans Bolſchaft.
Indes hat ſich das Mädchen Ni=ran erholt. Man zeigt ihr die
Beute, erzählt ihr von dem Gefecht und bittet ſie, Sao=Sao, den
Häuptling der Silbervogelleute, aufzuſuchen, um ihm zu berichten,
daß man die Greueltaten der Räuber gerächt, und ihn zu erſuchen.
ſich abzuholen, was man von den Beſitztümern der gemordeten
Indios noch hatte retten können.
Man hofft ſo, alles zu einem guten Ende zu führen, die
In=
dianer zu beſchwichtigen und die Spanier in jener
freundſchaft=
lichen Haltung zu beſtärken, die ſie bisher an den Tag gelegt. Das
Mädchen Ni=ran, welches bei den Indianern den Ruf genoß,
ſelt=
ſame Gaben zu beſitzen, welche die Natur anderen verwehrt, und
die man außerdem für einen Liebling der Götter hielt, weil es
ihr als Kind beſchieden geweſen war, ohne fremde Hilfe aus einem
Sumpf herauszufinden, in den ſie ſich verirrt hatte — dieſes
Mäd=
chen Ni=ran, das überdies noch die Rettung ſeines Lebens den
Weißen verdankte, war ſicher der geeignete Botſchafter.
Sao=Sao ließ Folgendes beſtellen: Die Siedler mögen ſeines
Dankes ſicher ſein, da ſie das Unrecht, welches man ſeinen Leuten
zugefügt, gerächt und ſich des Mädchens Ni=ran angenommen
hat=
ten. Im übrigen bitte er, ja er beſchwöre ſeine Freunde, alles,
was ſie den Spaniern an goldenen Geräten abgenommen, ebenſo
wie jene Gefäße, die er ſelbſt ihnen zum Geſchenk gemacht, am
Rande eines Sumpfes zu verſenken. Ort und Stelle würde der
Ueberbringer ſeiner Botſchaft, das Mädchen Ni=ran, genau
be=
zeichnen.
Köhler war hocherfreut, und er ließ augenblicklich alle Geräte
und Geſchirre zuſammenpacken, in Felle vernähen und verſenken,
ſo wie ihn Sao=Sao erſucht hatte. Ja, es ſchien, als ſollte mit
die=
ſer geradezu ſymboliſchen Geſte der Anlaß eines Unglücks wirklich
in den Sümpfen verſunken ſein. Die zungen Männer waren mit
ihren Frauen beſchäftigt, es galt, neue Landſtriche zu roden.
Nie=
mand dachte an Krieg, jedermann war froh, ſeiner Beſchäftigung
in Ruhe nachgehen und ſeinen Unterhalt verdienen zu können. In
den Speichern ſammelten ſich Vorräte, Felle und Früchte und
neuer Hausrat, den geſchickte Hände gezimmert hatten.
(Fortſetzung folgt.)
mich ſchon wiederholt mit dem Gedanken, ihn niederzuſchießen,
aber er iſt ein vorſichtiger Teufel!”
„Sie ſind verrückt, ſo zu ſprechen! Wenn er Sie hört, haben
Sie ausgeſpielt”, warnte ihn nervös Milton. „Ich möchte nicht
gegen ihn ſtehen! Das Gefühl, ſtändig an mein Grab denken zu
müſſen, würde mich aufreiben!“
Beſt zog verächtlich die Mundwinkel nach unten.
Der Graue iſt auch nur ein Menſch, denke ich, und wenn wir
zuſammenſtänden, ließe ſich ein gutes Geſchäſt machen. Die
ameri=
kaniſche Polizei hat eine Belohnung von 50 000 Dollar ausgeſetzt,
England bezahlt 5000 Pfund für ſeine Feſtnahme und wird den
Betrag noch erhöhen, ganz abgeſehen von einigen anderen
Staa=
ten, die ebenfalls nicht zu verachtende Prämien hingeben. Sie ſind
ein Haſenfuß!"
„Erzählen Sie das anderen Leuten, ich möchte damit nichts
zu tun haben. Ich fühle mich im beſten Alter, und meine Luſt,
noch recht lange zu leben, iſt größer, als ein Vermögen zu
bekom=
men und dafür ſterben zu müſſen,” erwiderte Milton ängſtlich.
Beſt ſtand auf und trat zu dem Mädchen. Er griff nach ihrem
Puls.
„Sie wird bald erwachen! — Geben Sie ihr einen Teil der
Spritze, es wird bis morgen genügen. Sie ſoll vorher nicht zu
Be=
wußtſein kommen!“
Johanne ſtieß einen tiefen Seufzer aus. In ihr Geſicht kehrte
allmählich die Farbe zurück.
Milton, der die Spritze bis auf einen kleinen Reſt auf den
Boden entleert hatte, beugte ſich über das Mädchen. Er ſetzte die
Nadel an und wollte eben mit einem leichten Druck die Haut
durchſtechen, da klingelte das Telephon. Auf eine Handbewegung
Beſts hielt er inne.
„Hier Milton!” rief dieſer in den Apparat.
„Dann bin ich richtig verbunden!” ſprach eine ſonore Stimme.
„Hier iſt Kommiſſar Will Gerſon von Scotland=Yard. Sagen Sie
doch bitte Fräulein Johanne Wellington, ich würde unten auf ſie
warten. Einige gute Freunde von mir möchten ſie ebenfalls
be=
grüßen und haben ſich um das Haus verteilt, damit wir ſie nicht
verfehlen. Dauert das Diktat noch lange? — Es iſt nur, weil wir
ihr vielleicht ein kleines Ständchen darbringen wollen. Ich glaube
nämlich, ſie feiert heute Geburtstag!"
Beſts unbewegliche Miene hatte ſich langſam verändert. Er
ſah plötzlich grau und verfallen aus und ſchien um Jahre gealtert.
Seine Stimme ſank um einen Ton tiefer, als er anwortete.
„Ich werde es Fräulein Wellington beſtellen, Herr Kommiſſar,
oder ſoll ich ſie herrufen? — Ich würde das gerne tun. Sie iſt
ein geſchicktes Mädchen, und wir ſind froh, ſo eine brauchbaro Kraft
entdeckt zu haben. Einige Minuten wird es immerhin noch dauern,
bis ſie kommen kann."
„Danke, nicht notwendig, wir können ſchon warten. Wiſſen
Sie, Herr Milton, ich hatte Angſt, daß ihr etwas zuſtößt. Ich
träumte geſtern nacht von zwei Schlangen und einer Taube, und
das iſt immer ein ſchlechter Traum. Iſt Herr Beſt auch bei ihr?”
fragte Gerſon neugierig.
„Beſt heiße ich, mein Kompagnon diktiert ſoeben!“
„Soſo — ſcheint ein fleißiger Menſch zu ſein. Fräulein
Jo=
hanne hat mir nur Gutes und Schönes von ihm erzählt, und ich
würde mich freuen, ihn einmal kennenzulernen. Vielleicht beſucht
er mich einmal im Yard. — Entſchuldigen Sie vielmals, daß ich
ſo geſchwätzig bin, aber ſo eine Zertrümmerung der Atome, wie
ſie Herr Milton vorhat, muß doch eine ſchwere Arbeit ſein,
wenig=
ſtens denke ich mir das!“
„Ich kann darüber leider keine Auskunft geben, das muß
vor=
läufig geheim bleiben”, antwortete Beſt mit belegter Stimme.
Fortſetzung
Masgbaſt l
25 Jahre Darmſkädter Kraftſporkverein.
Die Feier, die der Kraftſportverein Darmſtadt 1910 anläßlich
ſeines 25jährigen Beſtehens in den Sälen des Apoſtelhofes abhielt,
war ein würdiger Abſchluß eines erfolgreichen
Vierteljahrhun=
derts in ſportlicher und jugenderzieheriſcher Arbeit, aber auch ein
würderoller Auftakt zu neuen Taten. Der Saal war mit den
Reichsflaggen und Pflanzenſchmuck aufs ſchönſte geſchmückt und
trug von vornherein zu einer frohen Feſtſtimmung bei. Das
Pro=
gramm bot auf ſportlichem und unterhaltendem Gebiet viel Neues
und dabei auch Schönes. Schon der Einmarſch der verſchiedenen
Abteilungen gab den zahlreichen, den letzten Platz beſetzt
halten=
den Freunden der „Zehner” einen Einblick in die Vielſeitigkeit
ſeines Witkens. Während draußen der erſte Schnee fiel, ſaßen alle
miteinander: die Ringer und Gewichtheber, die Tauzieher; an
allen Tiſchen begrüßte man Bekannte und freute ſich des
Wieder=
ſehens.
Nach einem von Sportkamerad Willy Klöß verfaßten und
von der Schülerin Ria Korwall ſehr ſchön und
temperament=
voll vorgetragenen Prolog, erfolgte der Aufmarſch der „Aktiven”,
ſoweit das die Bühnenverhältniſſe zuließen.
Vereinsführer Hans Sölch gedachte nach erfolgter
Be=
grüßung der zehn im Weltkriege gefallenen Vereinsbamevaden,
bei deren Namensaufruf ſich die Fahnen ſenkten und während
alles in gedankenvollem Schweigen verharrte, intonierte die
Kapelle das Lied vom guten Kameraden. Bei dem nun folgenden
Rückblick über den Werdegang des Vereins wurde manche alte
Erinnerung wachgerufen und die kleine „Ria” dankte dafur durch
ein prächtiges Blumengebinde.
Kreisführer Willy Klöß überbrachte die Glückwünſche der
Sportbehörde, dabei auf den Sport im neuen Deutſchland
ein=
gehend, ausklingend mit dem Dank und Sieg=Heil auf den Führer,
in das die Feſtgäſte begeiſtert einſtimmten. Nach dem Ausmarſch
der Aktiven ſetzte der unterhaltende Teil ein, den der dafür
ver=
antwortliche Ludwig Hildenbrandt eröffnete und der ſich
auch für die Folge auf allen Gebieten zu Hauſe zeigte, ſei es als
Zauberkünſtler, Humoriſt oder Anſager. Das ganze Programm
war ein einziger Reigen, der beſſer als beredte Zungen von der
Kameradſchaft innerhalb des Vereins zeugte So erfreuten uns
Herr und Frau Schuchmann in Gemeinſchaft mit Herrn
Haräus, mit einem gut gelungenen Sketch, der wahre
Lach=
ſtürme hervorrief, Herr Kriechbaum ſang mit guter Stimme
Lieder aus dem „Land des Lächelns” u. a., Frau
Hilden=
brandt tanzte Serpentinen, nicht zuletzt ſei des ſich allen Lagen
anpaſſenden Pianiſten Fred Janſen mit ſeinen Muſikern
ge=
dacht. Am Ende des erſten Teiles kam die lang erſehnte
Preis=
verteilung der ausgetragenen Vereinsmeiſterſchaften.
Wert=
volle Preiſe konnten den Siegern, die wir in Nachſtehendem
brin=
gen, überreicht werden. So wurden im
Ringen
in der Klaſſe Leichte Schüler: Jakob Scheib 1. und Max
Höwel=
warn 2. Sieger, Schwere Schulerklaſſe: Ludwig Naas 1. und
Paul Winkel 2. Sieger. Jugend (Leicht) Ph. Naas 1. und Adam
Röder 2. Sieger, Jugend (Mittel) Otto Schütz 1. und Hch. Scheib
2. Sieger, Jugend (Halbſchwer) Fr. Hoffmann 1. und Fritz
Lem=
ſter 2. Sieger. Jugend (Schwer) Georg Winkel 1. und Erwin
Huſſeck 2. Sieger.
Aktive: Bantamgewicht: 1 Franz Borowſki. Federgewicht:
Hans Schuchmann, 2. Paul Schwarz, Leichtgewicht: 1. Georg
Schnauber, 2. Peter Winkel, Weltergewicht: 1. E. Kohlbacher,
2. Heinrich Zapf. Mittelgewicht: 1. Johannes Zapf.
Haubſchwer=
gewicht: 1. Georg Veith, 2. Ludwig Walter. Schwergewicht:
1. Hans Zimmermann, 2. Willy Metz.
Gewichtheben: Federgew.: 1. Paul Schwarz. 2. L. Kurr,
Leichtgew.: 1. Peter Winkel, 2. Georg Lorz, Mittelgewicht: 1 Fr.
Scheffel, 2. K. Kroll, Halbſchwergewicht: 1. W. Haack. 2. Georg
Veith.
Eine beſondere Auszeichnung wurde Vereins= und
Geſchäfts=
führer Herrn Sölch und Herrn Klöß zuteil, denen die Aktiven
durch ihren Sportwart Hans Fröba ſehr ſchöne Andenken
über=
reichen ließen. Spät am Abend war es, als ſich der zweite Teil des
Programms abgewickelt hatte. Es war ein bißchen lang, aber
wunderſchön, und das iſt ſchließlich die Hauptſache.
m.
Vorwärts Groß=Zimmern ſiegt 10:8 in Büdesheim.
In Büdesheim holten ſich die Vorwärtsringet einen 10:8
Sieg, wobei ſie allerdings auch etwas Glück hatten. Büdesheim
mit zwei Erſatzleuten verlor im Leichtgewicht durch Uebergewicht
3 Punkte, wofür Groß=Zimmern den Gäſten 3 Punkte ſchenkte für
den nicht gewerteten Kampf im Mittelgewicht, da ſich der „
etat=
mäßige” H. Eckweiler=B. gegenwärtig beim Olympia=Kurs
be=
findet.
Die Ergebniſſe; Bantam: Hammer=B. — Poth=G.=3.
verdient unentſchieden. Feder: Dehm=B. — Wörthge=Gr.=3.:
un=
entſchieden, wobei der 16jährige Vorwärtswann eine prächtige
Partie gegen den erfahrenen Mattenfuchs zeigte. Leicht: Im
Freundſchaftskampf ſiegte Ohl=Gr.=3. durch Nackenhebel in der
5. Min. Welter: Matthes=B — Weyer=Gr.=3.: Sieger M. durch
Hüftzug in der 14. Min. Mittel: Wendelin Heinz=B. —
Anger=
meyer=Gr.=Z.: Sieger A. durch Halbnelſon in der 5. Min.
Halb=
ſchwer: Eckert=B. — Reinhardt=Gr.=3.: Sieger Reinh. in der 9.
Minute durch Doppelnelſon, Schwer: Anton Heinz=B. — Danz=
Gr.=Z.: Punktſieger D. — SR.: Kraft=Biſchofsheim gut.
Athl.=Spgg. Mainz 88 Bezirksmeiſter im Mannſchafts=Ringen.”
Der Kampf zwiſchen dem Tabellenführer Athl.=Spgg. Mainz 88
und dem Tabellenzweiten Ffm.=Eckenheim brachte den Mainzer
Gäſten einen hart erkämpften 10:5 Sieg und damit die
Bezirks=
meiſterſchaft Main=Heſſen. Die Härte des Kampfes geht daraus
hervor, daß es 6 Punkteentſcheidungen und nur 1 Schulterſieg
gab. der Guthmann=Mainz über M. Schmitt=E. in der zweiten
Bodenrunde durch Kopfhüftzug gelang.
Ein Appell zum ſporklichen Anſtand.
Ein Aufruf des 25B.-Gauführers im Gau 13
zur Rückrunde.
Mit Rückſicht auf die zahlreichen Vorkommniſſe im Laufe der
Vorrunde der Fußball=Meiſterſchaftsſpiele im Gau Südweſt hat
ſich Gauführer Dr. Raßbach=Wiesbaden jetzt zu Beginn der
Rück=
runde in einem Aufruf an Spieler, Schiedsrichter, Amtswalter,
Vereine und Zuſchauer gewandt und für die zweite Runde in allen
Fällen eines Verſtoßes gegen die Geſetze des ſportlichen Anſtandes
ſtrenge Strafen angekündigt. U. a. heißt es:
Um die Spiele der Rückrunde von vornherein in dem
not=
wendigen ſportlichen Rahmen zu halten, ſehe ich mich gezwungen,
folgende Maßnahmen zu ergreifen:
1. Begeht ein Spieler eine Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter, ſo
wird je nach Schwere des Falles es den urteilsfällenden
Amts=
waltern überlaſſen, nicht nur den Spieler, ſondern auch die
ge=
ſamte Mannſchaft zu ſperren. Platzſperre kann natürlich
außer=
dem verhängt werden.
Bei Uebergriffen der Anhänger eines Vereins, die nicht immer
Mitglied ſein müſſen, verlange ich von den Amtswaltern, daß
ſie auch in dieſem Falle vor Platzſperren nicht zurückſchrecken.
Für Unſportlichkeiten der Spieler und der Zuſchauer haftet in
erſter Linie der Platzverein oder der Gaſtverein, je nach Lage
des Falles.
Vor dem Spiele haben die Platzvereine dem Schiedsrichter ihren
Ordnungsdienſt vorzuſtellen, damit dieſer die Weiſungen des
Schiedsrichter entgegennimmt.
Begnadigungen wegen Tätlichkeiten irgendwelcher Art werden
überhaupt nicht mehr ausgeſprochen. Derartige Geſuche haben
in Zukunft zu unterbleiben. Auch iſt es den Vereinen verboten.
andere als die in den neuen Ordnungen des DFB.
bekannt=
gegebenen Inſtanzen in Anſpruch zu nehmen.
Rückſtändige Splele der Vorrunde.
Kreisklaſſe II, Gruppe 5 (Odenwald).
22. 12. 35: Rimhorn — Lützel=Wiebelsbach (SchR. Karl
Klein=
ſteuber=Erbach): Spachbrücken — Kleeſtadt (Schmidt=
Darmſtadt); König — Klein=Zimmern (Selzer=
Klee=
ſtadt).
Rückrunde.
Spielbeginn bis auf weiteres 14.30 Uhr.
29. 12. 35: Georgenhauſen — Oberklingen (SchR. Schulz=Ober=
Ramſtadt); Rimhorn — Heubach (Joh. Kleinſteuber=
Erbach); König — Sandbach (Friedrich=Michelſtadt);
Kleeſtadt — Spachbrücken (Kemmerer=Seligenſtadt);
Neuſtadt — Ueberau (Querdam=Erbach); Lützel=
Wie=
belsbach — Klein=Zimmern (Funk=Seligenſtadt).
12. 1. 36: Spachbrücken — Georgenhauſen (SchR. Kraus=
Die=
burg); Rimhorn — Sandbach (Mohr=Lauerbach);
Oberklingen — Klein=Zimmern (Spieß=Dieburg);
Neuſtadt — Heubach (Friedrich=Michelſtadt); Kleeſtadt
Ueberau (Catta=Dieburg); König — Lützel=
Wiebels=
bach (Riefling=Erbach).
26. 1. 36: König — Georgenhauſen (SchR. Bender=Rimhorn);
Sandbach — Neuſtadt (Karl=Kleinſteuber=Erbach);
Spachbrücken — Heubach (Wick=Dieburg); Oberklingen
mern
— Kleeſtadt (Krauß=Dieburg); Ueberau — Kl.=Zim=
(Catta=Dieburg); Lützel=Wiebelsbach — Rim=
horn (Mohr=Lauerbach).
2. 2. 36: Georgenhauſen — Rimhorn (SchR. Münkler=Roßdorf):
Heubach — Oberklingen (Riefling=Erbach); Sandbach
Kl.=Zimmern (Friedrich=Michelſtadt); Spachbrücken—
Neuſtadt (Jans=Urberach); Ueberau — König (Wick=
Dieburg); Kleeſtadt — Lützel=Wiebelsbach (
Kemme=
rer=Seligenſtadt).
9. 2. 36: König — Heubach (SchR. Bauer=Erbach); Rimhorn —
Kleeſtadt (Karl Kleinſteuber=Erbach); Spachbrücken —
Kl.=Zimmern (Seidel=Eppertshauſen); Oberklingen —
Sandbach (Wick=Dieburg); Ueberau —
Georgenhau=
ſen: Neuſtadt — Lützel=Wiebelsbach (Friedrich=
Michel=
ſtadt).
16. 2. 36: Klein=Zimmern — Neuſtadt (SchR. Schleimkofer=
Oberroden); König — Kleeſtadt (Mohr=Lauerbach);
Sandbach — Georgenhauſen (Funk=Seligenſtadt);
Oberklingen — Spachbrücken (Weiland=Niederroden);
Rimhorn — Ueberau (Friedrich=Michelſtadt); Lützel=
Wiebelsbach — Heubach (Winter=Zellhauſen).
23. 2. 36: Klein=Zimmern — König (SchR. Euler=
Eppertshau=
ſen); Neuſtadt — Kleeſtadt (Mohr=Lauerbach);
Heu=
bach — Sandbach (Joh. Kleinſteuber=Erbach);
Spach=
brücken — Rimhorn (Schleimkofer=Oberroden);
Ueberau — Oberklingen (Jans=Urberach);
Georgen=
hauſen — Lützel=Wiebelsbach (Spieß=Dieburg).
1. 3. 36: Klein=Zimmern — Heubach (SchE. Euler=Eppertshau=
Kleeſtadt — Georgenhauſen (Catta=Dieburg);
Rim=
horn — Neuſtadt (Riefling=Erbach); Sandbach —
Spachbrücken (Kern=Klein=Auheim); Oberklingen —
König (Reiſert=Oberroden); Lützel=Wiebelsbach
Ueberau (Hain=Seligenſtadt).
8. 3. 36: Heubach — Kleeſtadt (SchR. Bender=Rimhorn); Geor=
genhauſen — Klein=Zimmern (Schulz=Ober=Ramſtadt);
Oberklingen — Neuſtadt (Spieß=Dieburg); König —
Rimhorn (Karl Kleinſteuber=Erbach); Sandbach
Ueberau (Krämer=Arheilgen); Lützel=Wiebelsbach
Spachbrücken (Alban=Seligenſtadt).
15. 3. 36: Heubach — Georgenhauſen (SchR. Euler=Dieburg);
Klein=Zimmern — Kleeſtadt (Enders=Dieburg);
Neu=
ſtadt — König (Mohr=Lauerbach); Rimhorn —
Ober=
klingen (Friederich=Michelſtadt); Spachbrücken
Ueberau (Wick=Dieburg); Lützel=Wiebelsbach —
Sand=
bach (Funk=Seligenſtadt).
22. 3. 36: Georgenhauſen — Neuſtadt (SchR. Reiſert=
Ober=
roden); Sandbach — Kleeſtadt (Rech=Klein=
Krotzen=
burg); Klein=Zimmern — Rimhorn (Spieß=Dieburg);
Spachbrücken — König (Seidel=Oberroden); Heubach
—Ueberau (Mohr=Lauerbach); Oberklingen — Lützel=
Wiebelsbach (Schleimkofer=Oberroden).
gez. Dr. Grünewald, Kreisführer.
Rückrunde=Termine.
Kreisklaſſe I, Gruppe 1.
1. Mannſchaften.
29. 12. 35: Biebesheim — Lampertheim, Sch.=R. Enzler,
Darm=
ſtadt; Stockſtadt — Klein=Hauſen, Sch.=R. Lerch,
Eber=
ſtadt; Gernsheim — Heppenheim Sch.=R. Wollenhaupt,
Mainz; Biblis — Bensheim, Sch.=R. Beckerle Worms;
Groß=Rohrheim — Hofheim, Sch.=R. Bohn, Worms.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen um 14.30 Uhr.
Kreisklaſſe I, Gruppe 2.
1. Mannſchaften.
15. 12. 35: Merck — 46 Darmſtadt, Sch.=R. Streb, Sprendlingen;
Groß=Gerau — Griesheim, Sch.=R. Raab, Weiſenau;
75 Darmſtadt — Wolfskehlen, 11 Uhr, Sch.=R.
Leiter=
mann. Sprendlingen: Alsbach — Eberſtadt, Sch.=R.
Schader, Bürſtadt; Wixhauſen — Arheilgen, Sch.=R.
Dracker, Sprendlingen.
29. 12. 35: Arheilgen( — 46 Darmſtadt, Sch.=R. Wolff, Hauſen;
Griesheim — Wixhauſen, Sch.=R. Allmannsdörfer,
Kaſtel; Wolfskehlen — Groß=Gerau, Sch.=R. Meyer,
Bretzenheim; Eberſtadt — 75 Darmſtadt Sch.=R.
Sat=
tig, Dieburg; Merck — Alsbach, Sch.=R. Steinmeyer,
Sprendlingen.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen um 14.30 Uhr, ſoweit nicht beſonders
ange=
geben. — Die weiteren Termine folgen ſpäter.
Schäfer, Kreisſportwart.
SV. 35 Nieder=Ramſtadt — Gräfenhauſen 5:0 (2:0).
Am Sonntag hatte Nieder=Ramſtadt Gräfenhauſen zum
fälli=
gen Verbandsſpiel zu Gaſt. Gräfenhauſen, das ſchon von
vornher=
ein wenig Ausſichten hatte, mußte ſich auch mit 5:0 geſchlagen
be=
kennen. Halbzeit 2:0. Der Sieg hätte leicht noch höher ausfallen
können, doch blieben durch großes Schußpech weitere Erfolge aus.
Gerätewettkampf.
Gräfenhauſen 459,5, Urberach 501, Wixhauſen 392,5 Punkte.
Ae. Am Samstag fand im Gaſthaus „Zur Krone” in
Gräfen=
hauſen ein Gerätemannſchaftskampf ſtatt. Die beiden
Bruderver=
eine Urberach und Wixhauſen hatten ſich als Gegner verpflichtet.
Vereinsführer Bormet, erteitle nach kurzer Begrüßung dem
Vertreter vom Gau 18. Turnbruder Matthes=Darmſtadt, das
Wort. Nach dem Aufmarſch der Turner folgte das Turnen am
Barren und Pferd. In der Pauſe tanzten die Turnerinnen der
Tgeſ. Gräfenhauſen einen wohlgelungenen Reigen, der allgemeinen
Beifall fand. Nach der Pauſe wurde der Wettkampf mit den
Frei=
übungen fortgeſetzt. Reichen Beifall löſten die gebotenen
Leiſtun=
gen am Reck aus. Der Turnoerein Urberach ging mit 501
Punk=
ten als Sieger aus dem Mannſchaftskampf hervor, vor Turngeſ.
Gräfenhauſen (459,5 P.) und TV. Wixhauſen (392,5 P.). Die
meiſten Punkte erreichte Groh=Urberach mit 109 Punkten vor
ſei=
nem Vereinskameraden Wildhirt mit 104. und Roth=Gräfenhauſen
mit 100 Punkten. Turnbruder Matthes=Darmſtadt richtete Worte
der Anerkennung und des Dankes an die Turner. In echt
kame=
radſchaftlicher Weiſe blieben die Turner und Turnfreunde noch
einige Stunden in fröhlicher Unterhaltung beiſammen. Ein voller
Erfolg für die Turngeſellſchaft Gräfenhauſen.
Der Große Radball=Preis von Norddeutſchland, der
in Hannover ausgeſpielt wurde, fiel im Geſamtergebnis an
Mül=
ler=Ehlers (Taube=Hannover) mit 10 Punkten vor Schefter=
Ho=
grefe (RV. Hemelingen) und Schulze=Haaſe (Diamant Chemnitz).
Darmſtädter Kegelſpork im Die
Des Wyw.
Dem Aufruf des Reichsſportführers von Tſchammer
folgend, veranſtaltete auch der Darmſtädter Kegelſport=
Winterhilfskegeln. Insgeſamt wurden 211,40 RM.
abge=
bei hervorgehoben werden muß, daß dieſer Betrag am
von Startgeldern der Sportler aufgebracht wurde. Be=
Sonntag, den 15. Dezember d. J., im Kegelſporthaus Ein
den Kameradſchaftsabend, verbunden mit Sieger=
Ehruu=
ten nechſtehende Kegelbrüder und =Schweſtern als außst
kennung für die erzielten Ergebniſſe Ehrenurkunden.
Die Ergebniſſe im
Kegelſporthaus, linke Bahn: Klaſſe 1: Ringler
Bugt 114, Thümmel 112. Rößler 112. Daab. 111, Son
Becher 110, Arnolt 109, Wagner 108, Jakob 108, Mohr
mann 108: — Klaſſe 2: Tänzer 118 Holz, Volz 115, F
115, L. Schmidt 112, Noll 110. Wenger 107, Thomas 10
106, Heß 105, Schembs 105, Hermann 104, Hanſel 10
102, Thomanns 102, Schäfer 102. Monnard 102, Zeä/
Nt
Klaſſe 3: Kiſſner 110 Holz, Elsner 109. Wink 103. —
Welzbacher 114 Holz, Armbruſt 110, Wilbert 108. — Reictlier dem 90.
Klaſſe 1: Berg 118 Holz, Arnolt 107, Sommer 106, Wagkier hilt weit
Rößler 104, Daab 103:—— Klaſſe 2: Thomas 111 Hols Ee Schuhi
berger 102, Mertens 100, Tänzer, 100: — Klaſſe 3: Kiſſ-Pkwu der Auf
Woogsturnhalle: Klaſſe 1: Buge 128 Holz, Sattler 1—,Frud dageg
108, Dcab 105, Schinnerl 102, Kern 101: — Klaſſe 2: Wau
121 Holz, Sallwey 119, Leuthner 117. Reichenberger 118 Knielend 1u0
Willenbücher 108 Holz. — Damen: Hübner 106 MMelel
Conkordiaſaal: Klaſſe 1: Belz 118 Holz, Kern 112, —
Luttermann 106 Holz, Roth 102, — Klaſſe 3: Merkel 17 20
Geisner 104. — Damen: Merkel 113 Holz.
Ausſcheidungs=Kegeln 1935/36.
Am Samstag und Sonntag wurde der vierte La
beendet. Die erzielten Ergebniſſe haben an der Tabellln
nichts geändert. Bei den Senioren iſt es Kegelbrude
ne gu
wieder gelungen, den Meiſtertitel zu erringen. Bei da
führt weiter Frau Wilbert. Am gleichen Tage
wurd=
letzten Lauf, dem 200=Kugel=Kampf, begonnen. Nachfoglk
Fu nich ruhig
Ergebniſſe der beiden Kampftage:
dingtes
4. Lauf: Reichert 507 Holz, Ringler 504 Holz. Senicelſ
522 Holz, Damen: Frau Wilbert 555 Holz, Fpau Thü-nMn
Holz, Frau Baum 522 Holz, Frau Feldmann 514 Holz, Sm Der Eing0
bruſt 501 Holz. — Geſamtergebniſſe der Seniore „Itechin beitt
2099 Holz, Kern 2081 Holz, Schinnerl 2076 Holz, Horn —)ade Edel
5. Lauf (200 Kugeln): Sommer 1061 Holz. Ar-cſht Beſſerun
Berg 1048. Mayer 1039, Lutz 1038. Thomas 1037, Staud
Daab 1014, Dahlem 1014, Belz 1008. L, Schmidt 1000.
Wir machen nochmals auf den am 15. Dezember Feſeen
Kegelſporthaus ſtattfindenden Kameradſchaftsabe
Sieger=Ehrung aufmerkſam. Wir bitten alle Kegelbnu
=Schweſtern mit Familie um recht zahlreiches Erſcheiner,
Ein Amateurboxländerkampf fand
zwiß=
wegen und England in Oslo ſtatt. Obwohl bei den Ei
fünf Landesmeiſter mitwirkten, ſiegte Norwegen mit 1
Zum 9. Male gewann der bekannte Geher Arthzu
das Berliner Wintergehen über 15 Km. In 1:14:162 Schmab den Leipziger
zweiten Platz.
R. Modes (1:16:30,4 Std.
Reichsſender Frankfurg
Frankfurt: Dienstag, 10. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Kölnu
konzert. — In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſfit.
Zeit, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45: 2c
funk. 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.15:
Nu=
burg: Romantiſche Geſangs= und Klaviermuſif
Nur Frankfurt: Werbekonzert. 10.15: Breslau: Schu.
Altvaterland. 10.45: Sendepauſe. 11.00: Nur F5 ſuhismong
Werbekonzert. 11.20: Nur Freiburg: Nachr, 11.3.
frhi
dungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Dresden: Mittagskonzert. — Dazw.: 13.00
Nachr. 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom
landfender: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00
ſchaftsbericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 15.15: D4
ſche Lied.
16.00: Von Freiburg: Konzert. 17.00: Hamburg:
Muſik am Nachmittag. 18.30: 1. Kleine Kulturgiſ
der Weihnachtsbäckerei. — 2. Razzia in der Bodenkin
M vorge
Ne Neuzu
Wab. Ins
Euä um ei
den Verke
gent
Kuſtr
umaſ
18.55: Meldungen.
a9.00: Unterhaltungskonzert. 19.50: Tagesſpiegel.*
Zeit, Nachr. 20.10: Eine bunte Folge Wiener
22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sport.
Der Wormſer Wonnegau. Funkbogen. 23.00: S
deutſche Volkstänze und Märſche. 24.00:
Stuttgart-
konzert. (Wachswiedergabe).
ullerter Get
Heie war
And. Futterg
lua nicht
gen
daissteenn Unssaamen
Dienstag. 10. Dezember
Leipzig: 18.55: Der geſungene Tanz in deutſchen
durch ſieben Jahrhunderte.
Deutſchlandſender: 19.00: Reichsparteitag d—
beit. Was wir in ſieben Tagen in Nürnberg erlebte
Hörfolge der Reichsſendeleitung.
Köln: 21.00: Abendfeier mit Eichendorff.
Prag: 19.25: Militärmuſik.
Sottens: 20.00: Italieniſche Muſik.
Wien: 20.05: Orcheſter u. Soliſten.
Beromünſter: 20.20: Liedervorträge.
Rom: 20.50: Klaviermuſik berühmter Komponiſten.
Brüfſel=fl.: 21.00: Frohe Klänge.
Kopenbagen: 23.00: Tanzmuſik.
Bo8l
RABIO am Ludwigsplatz
Welterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfust a.
Im Gegenſatz zur vorigen Woche ſpielt ſich für unſe
wirkſame Wirbeltätigkeit zur Zeit nur noch im
Mittelm-
ab, während in ungewöhnlich großer Ausdehnung Nord
europa von ſehr hohem Luftdruck überlagert ſind. Die Fol
iſt für Deutſchland eine öſtliche Luftſtrömung. Sie führt
nismäßig feuchte aus dem Schwarzen Meer=Gebiet ſte
Luftmaſſen, heran, ſo daß ſtarke Fröſte zunächſt nur in 2
rungsgebieten, und zwar vornehmlich in ſolchen mit Schl
zu erwarten ſind und immer noch eine Neigung zu leichten
ſchlägen zu erwarten bleibt. Die Geſamtentwicklung ſten
auf allgemeine kältere Witterung hin.
Ausſichten für Dienstag: Nur zeitweilig aufheiternd, imer
Neigung zu leichten Niederſchlägen, nachts verbreietetoe,
Tagestemperaturen bei Null Grad, nördliche und
Winde.
Ausſichten für Mittwoch: Häufig aufheiternd und meiſt ttbe
nördlichen und öſtlichen Winden Froſtzunahme.
Schneebericht — Klein Walſertal bei Oberſtdorf: Pulo=
Schneehöhe im Tal 50 cm., auf der Höhe 70 cm, 0.*
Ski ſehr gut. Wetter heiter.
e rhein=mainiſche Wirtſchaft im November
Ganzen befriedigende Enkwicklung.
Berichte der einzelnen Induſtriezweige des rhein=
maini=
ſmbirtſchaftsgebietes über die Lage im November laſſen eine
ſte ils befriedigende Entwicklung erkennen. Dem teilweiſe
odingten Beſchäftigungsrückgang einzelner Induſtrien
ſeundere Wirtſchaftszweige gegenüber, die über eine erhöhte
üstätigkeit berichten.”
Automobilgeſchäft zeigte der Auftragseingang in
en Monatshälfte eine recht befriedigende Entwicklung, ſo
ᛋrErgebnis des Vormonats bei weitem übertroffen werden
Das Exportgeſchäft weiſt eine ſtabile Entwicklung auf.
9 Berichte aus der chemiſchen Induſtrie lauten nicht
ſub eſich. Auf der einen Seite wird ein ſaiſonbedingter
Rück=
unh’s Umſatzes feſtgeſtellt, während andererſeits über
Gefolg=
halltz und Umſatzerhöhungen berichtet wird
(3der Scheideinduſtrie ergab ſich im Goldgeſchäft
gezuer dem Vormonat keine Veränderung; die Verknappung
ehler hält weiter an.
9 Schuhinduſtrie kann keine Beſſerung feſtſtellen,
ſerlſvar der Auftragseingang in der Lederinduſtrie
un=
ſirkigend, dagegen war die Lederwareninduſtrie noch
ſirkenſtellend für Weihnachtsaufträge beſchäftigt.
(5 der elektrotechniſchen Induſtrie hat ſich der
bfkuseingang für Oktober in den letzten Tagen aoch geſtei=
*die Auslandsaufträge waren etwas höher als im Vor=
Betriebs= und Abſatzlage im Bergbau erfuhr
gegen=
im bisherigen Stand keine Veränderung
E zelne Zweige der Induſtrie der Steine und Erden
inen Rückgang des Beſchäftigungsgrades feſt, während
aa=
ider eine gute Beſchäftigung berichten können.
0 Auftragseingang im Maſchinenbau zeigte im Ver=
18 Monats eine befriedigende Entwicklung, während er zu
ſatn noch ruhig war. Im landwirtſchaftlichen Maſchinenbau
tyſtonbedingtes Abſinken des Auftragseinganges ein,
immer=
üien die Umſätze noch über denen des gleichen
Vorjahres=
niu Der Eingang von Exportaufträgen in Gerbereimaſchinen
frivterhin befriedigend.
luder Edelmetallinduſtrie trat — ſaiſonbedingt —
etühte Beſſerung ein.
eiſſenſkeinbergbau an Lahn, Dill und in Oberheſſen
im November.
17123 To. im Monat September mit der gleichen Zahl von
btitagen. Die Belegſchaft iſt gegenüber dem Oktober um 50
tnieſtiegen auf 3150 Mann. Auch im November wurden id.
M00 1. mehr verſandt als gefördert, d. h. den Haldenbeſtänden
mtmen. — Bohrungen und Aufſchlußarbeiten gehen rüſtig
ſitßr auch im November wurden, wie in den letzten Monaten,
0 Bohrmeter niedergebracht.
die Neuzulaſſungen von Kraftfahrzeugen
im November.
ſür vorgeſchrittenen Jahreszeit entſprechend nah=
FAie Neuzulaſſungen von Kraftfahrzeugen im November 35
ur ab. Insgeſamt lagen aber die Zulaſſungsziffern
im=
doch um ein Drittel höher als im gleichen
hrsmonat. Im November 1935 kamen insgeſamt
Traftfahrzeuge, gegenüber dem Vormonat 25 Proz,
weni=
lü den Verkehr. Davon waren 11235 Perſonenkraftwagen
Uſuzent weniger), 3671 Laſtkraftwagen (21 Proz. weniger),
kafträder (43 Prozent weniger), 71 Kraftomnibuſſe und
iumaſchinen.
InNovember iſt die arbeitstägliche Förderung
ſttmlig wieder über 3000 To geſtiegen. Abſolut
Förderung im November mit 25 Arbeitstagen gegenüber
mit 27 Arbeitstagen etwas gefallen. Es wurden
geför=
f371 To. und verſandt 83 118 To. gegenüber 72 969 To.
lhnkfurter Getreidemarkt vom 9. Dezbr. Das Angebot in
ſo greide war nicht groß, aber für die Nachfrage der Mühlen
iend. Futtergerſte und Futterhafer blieben ſehr gefragt.
akle lag nicht vor. Am Futtermittelmarkt erwartet man die
ſietingen der Dezemberrate für ölhaltige Artikel, Miſchfutter
ualtigen Trägern waren geſucht, aber nur knapp ange=
In Kleie erfolgten Zuteilungen ab Frankfurter und
dutzr Mühlen. Am Mehlmarkt war Weizenmehl weiter gut
ſſräu Roggenmehl kag ruhig. Für Braugerſte zog der Preis
eittz an auf 225—230 (220—225); ferner erhöhten ſich am
luczuttermarkt Heu auf 8,50—9.,00 (8—8,50) und gebündeltes
troſhuf 3,50—3,70 (3.20—3.40), während drahtgepreßtes nicht
hen wurde. Es notierten (Getreide ie To., alles übrige je
o) in RM.: Weizen W13 205, W 16 208. W19 212. W20
loggen R12 168. R15 171. R18 175. R19 177: Futter=
Braugerſte 225— 230, Hafer —, Weizenmehl W 13 28,05,
830, W19 28,30. W 20 28,65: Roggenmehl R12 22,45,
480, R 18 23,30. R 19 23.50 — alles plus 0,50 RM. Fracht=
SAſch. Weizennachmehl 17.10—17,25. Weizenfuttermehl 13,50,
ſeichikleie W13 10,65 W16 10.,80 W19 11.00 W 20 11.10;
Logtkleie R12 9.25. R15 10.15. R 18 10.40, R 19 10,50:
Soya=
lek iit Monopolzuſchlag 16,20. Palmkuchen m. M. 16.,80.
Erd=
ichen m. M. 18,30, Treber —, Trockenſchnitzel 8,80. Heu 8,50
. Weizen= und Roggenſtroh gebündelt 3,50—3.70.
Kartof=
es hieſiger Gegend); Induſtrie 3,10, gelbfleiſchige 2,90—
eiß=, rot= und blauſchalige 2,70 RM. pro Zentner bei
Wabezug Frachtverrechnung Frankfurt a. M.
Viehmärkke.
Nmſtädter Viehmarkt vom 9. Dezbr. Aufgetrieben waren
Zweine. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 57, b) 55,
d) 51 Pfg. Es wurden verkauft in Kl. a) 15. b) 72,
d) 194 Stück. Marktverlauf: Schweine wurden zugeteilt.
Annheimer Viehmarkt vom 9. Dezbr. Auftrieb: 32 Ochſen,
Men, 529 Kühe, 55 Färſen, 706 Kälber, 47 Schafe, 1660
Eie und 2 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht:
21 43, b) 42: Bullen a) 43, b) 42: Kühe a) 42. b) 37—
28—36. d) 20—27: Färſen a) 43, b) 42: Kälber a) 75
b) 67—74, c) 56—66. d) 48—55: Schweine a) 2. 57,
) 53, d) 51: Sauen geſtrichen. 20 Arbeitspferde zu 550—
M. und 40 Schlachtpferde zu 40—160 RM. verkauft.
Ver=
linder und Kälber lebhaft. Bullen und Schweine zugeteilt;
Aruhig; bei Kälbern geringere Tiere vernachläſſigt.
ſtnkfurter Viehmarkt vom 9. Dezbr. Auftrieb: Rinder 1041
820 am letzten Montagsmarkt), darunter 212 Ochſen 57
941 Kühe, 131 Färſen; zum Schlachthof direkt: 1 Ochſe,
Auslandsrinder (Oeſterreicher) 143. Kälber 419 (318),
60 (128), Schweine 2222 (1938). Notiert wurde pro ein
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 43 (am 2. Dez 43),
48 (43), c) 41—42 (42—43), d) 38—40 (36—41); Bullen
Zund c) 43 (43), d) 42—43 (41—42); Kühe a) 43 (43),
742 (40—43), c) 29—36 (32—39). d) 22—98 (25—31):
a), b) und c) 43 (43), d) 40—43 (41—43); Kälber a) 70
1—76), b) 64—69 (64—70), c) 55—63. (57—63), d) 43
47—56); Lämmer und Hammel b) 2. 49 (48), c) 46—48
d) 42—45 (42—45); Schafe geſtrichen: Schweine a) 1.
(57), b) 55 (55) c) 53 (53), d) 51 (51). e) 51 (51);
1. und 2. 57 (57) Marktverlauf: Rinder guter Qual.
bhaft, geringe Qualitäten vernachläſſigt und Ueberſtand.
ruhig, ausverkauft. Hammel und Schafe mittelmäßig,
and: „Schweine wurden zugeteilt. Ueberſtand: 169
Rin=
ſrunter 37 Ochſen, 1 Bulle, 131 Kühe, ferner 14 Schafe.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Der Mangel von Aufträgen der Bankenkundſchaft ließ auch
beim berufsmäßigen Börſenhandel keine Unternehmungsluſt
auf=
kommen, ſo daß ſich die Umſatztätigkeit an der Berliner Börſe
zum Wochenbeginn wiederum auf ein Mindeſtmaß beſchränkte.
Eine klare Tendenz vermochte ſich unter dieſen Umſtänden nicht
herauszubilden. Die Grundſtimmung war aber nicht
unfreund=
lich. Waren die Umſätze in den ſogenannten ſchweren Werten
ſchon gering, ſo blieben ſie an den übrigen Märkten meiſt nur auf
Mindeſtabſchlüſſe beſchränkt. Kaliwerte, Metall=, Bau= und
Brau=
ereiaktien blieben zum Teil geſtrichen. Farben eröffneten 1 Proz.
niedriger. Im weiteren Verlauf ſetzte auf allen Aktienmärkten
infolge der Geſchäftsſtille ein Abbröckelungsprozeß ein. Am
Kaſſa=
rentenmarkt beſtand etwas Kaufintereſſe für einige
Hypotheken=
pfandbriefe.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag zum Wochenbeginn
ſehr ſtill. Wirtſchaftliche Anregungen fehlten, ſo daß allgemein
ſtärkſte Zurückhaltung herrſchte. Angeſichts der Geſchäftsſtille
bröckelten die Kurſe nahezu allgemein leicht ab, da
verſchiedent=
lich etwas Angebot an die Märkte kam, dem keine ausreichende
Aufnahme gegenüberſtand. Am Aktienmarkt ergaben ſich
Rück=
gänge von ½—1 Prozent. JG. Farben ſetzten mit 148 ein.
Elek=
troaktien lagen meiſt ziemlich behauptet. Tarifwerte lagen voll
behauptet. Zellſtoff= und Papierwerte notierten unregelmäßig.
Am Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls ſehr klein.
Alt=
beſitz erhöhten ſich leicht auf 111½ dagegen ermäßigten ſich
Kom=
munal=Umſchuldung auf 88.30, Zinsvergütungsſcheine auf 90½.
In der zweiten Börſenſtunde war die Tendenz ſchwächer. Es
kam weiteres Angebot heraus und die Aktienkurſe ließen
über=
wiegend ½—1 Prozent nach, insbeſondere am
Montanaktien=
markt. JG. Farben 147½. Am Rentenmarkt bröckelten Altbeſitz
auf etwa 111½ Prozent ab. Schwach lagen zertifiz. Dollarbonds.
Gleich der Mittagsbörſe herrſchte auch geſtern, abend
ſtarke Geſchäftsſtille. Trotzdem war die Haltung widerſtandsfährg,
umſomehr, als kein Angebot mehr vorlag.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Keine Weizenausgleichsabgabe bei Exportvermahlung. Die
Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft teilt mit:
Nach der Bekanntmachung der HV., der deutſchen
Getreidewirt=
ſchaft vom 26. Nooember 1935 — RNBbl. S 721 — wird die für
die Verarbeitung von Weizen feſtgeſetzte Ausgleichsabgabe für
den zu Exportzwecken vermahlenen Weizen nicht erhoben.
Vor=
ausſetzung für dieſe Befreiung iſt der Nachweis der Ausfuhr des
aus dem vermahlenen Weizen hergeſtellten Mehles in das
Aus=
land. Der hiernach erforderliche Nachweis iſt durch Vorlegung
des Ausfuhrſcheines zu erbringen. Anſtelle des Ausfuhrſcheines
genügt die Vorlage einer Zollbeſcheinigung zur zollfreien
Wieder=
einfuhr einer der ausgeführten Mehlmenge entſprechenden Menge
Getreide.
Der Stickſtoffmarkt im November. Der Bezug der
Stickſtoff=
düngemittel für den Frühjahrsbedarf hat ſich im November gut
entwickelt. Er überſchreitet mengenmäßig denjenigen des Monats
November 1934. Dementſprechend iſt der Abſatz in den Monaten
Juli— November größer als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs.
Neben den aus der laufenden Erzeugung angebotenen Sorten
wird aus größeren Lagerbeſtänden noch Nitrophoska JG. 0 (
kalk=
haltig) geliefert. — Der letzte Tag für den Abruf gekaufter
Men=
gen iſt im Dezember der 15. des Monats.
Gebrüder Adt AG., Wächtersbach. Das Geſchäftsjahr 1934/35
ſchließt unter Berückſichtigung des Gewinnvortrags von 1933/34
von 21 152 (13 881) RM. mit einem Gewinn von 36 078 (21 152)
RM. ab. Der Hauptverſammlung am 9. Januar wird
vorgeſchla=
gen, dieſen Gewinn wieder auf neue Rechnung vorzutragen.
Gebrüder Junghans AG. Uhrenfabriken, Schramberg. Das
mit dem 30. 6. 1935 beendete Geſchäftsjahr war durch eine weitere
Steigerung der Geſchäftstätigkeit gekennzeichnet. Die
Gefolg=
ſchaftszahl konnte um weitere 700 Mitarbeiter erhöht werden.
Der Bruttoüberſchuß iſt auf 11.47 (9.71) Mill. RM. geſtiegen. Es
wurde ein Reingewinn von 322 759 (304 498) RM. erzielt, der
ſich um den Gewinnvortrag auf 473 665 RM. erhöht. Der
Haupt=
verſammlung am 20. Dezember wird vorgeſchlagen, hieraus
400 000 (153 592) RM. der geſetzlichen Reſerve zuzuführen und
den Reſt vorzutragen. — Im abgelaufenen Geſchäftsjahre erfuhr
der Umſatz insbeſondere im Inland eine erfreuliche Zunahme,
auch der Auslandsabſatz iſt mengenmäßig beträchtlich geſtiegen.
Allerdings ſind die Auslandspreiſe weiter geſunken.
Erlaß eines Spinnſtoffgeſehes.
Die Reichsregierung hat ein Spinnſtoffgeſetz erlaſſen. Es
er=
ſetzt und erweitert die Beſtimmungen der Faſerſtoffverordnung
vom 19. Juli 1934. Die Bezeichnung Spinnſtoffe ſtatt
Faſerſtoffe iſt im Zuge auch anderer Aenderungen von
Be=
zeichnungen gewählt worden, ſo wird z. B. Zellwolle ſtatt
Kunſt=
ſpinnfaſer, Reißwolle ſtatt Kunſtwolle geſagt. Da als Faſerſtoffe
auch die Rohſtoffe der Bürſten= und Beſeninduſtrie bezeichnet
werden, für die Textilinduſtrie aber die Verſpinnbarkeit das
weſentliche Merkmal iſt, iſt nunmehr das Wort Spinnſtoff
feſt=
gelegt und erläutert worden.
Für die Herſtellung, die Be= und Verarbeitung von
Geſpin=
ſten und den Handel mit ſolchen findet, ſich die Vorſchrift, vom
Jahre 1936 ab Lagerbücher zu führen. Es wird ferner
vor=
geſchrieben, durch Koſtenrechnungen (Kalkulationen) ſich
ein Bild von den Möglichkeiten der Preisgeſtaltung zu machen.
Dieſe Koſtenrechnungen ſind fünf Jahre lang aufzubewahren. Die
bisher geltende Arbeitszeitbeſchränkung fällt vom 1.1.
1936 ab fort und wird durch eine Regelung der
Ver=
arbeitungsmenge erſetzt. Praktiſch fällt dieſe Aenderung
für die Wirtſchaft nicht erheblich ins Gewicht; ſie bedeutet nur
eine verwaltungsmäßige Erleichterung. In der Frage der
Mehrſchichten iſt unter Beibehaltung der bisher geltenden
Beſchränkungen die Arbeit in drei Schichten von der
Einwilli=
gung der Ueberwachungsſtelle im Einvernehmen mit dem
Regie=
rungspräſidenten oder der Landesregierung abhängig gemacht
worden; ferner ſind die Vorſchriften über die Mehrſchichten auf
die Strumpfwirkerei ohne Rückſicht auf den zu verarbeitenden
Rohſtoff ausgedehnt worden. Durch eine neue Beſtimmung iſt die
Entlaſſung von Arbeitern erſchwert worden. Das
Verbot, ſtilliegende Maſchinen in Betrieb zu nehmen, iſt faſt
ganz aufgehoben worden: die Beſchränkungen für die Aufſtellung
neuer Maſchinen ſind für Hilfsmaſchinen gefallen. Ein beſonderer
Abſatz iſt dem Liefervorbehalt gewidmet. Er iſt ſo
ge=
regelt worden, daß ſich der Abnehmer nach Ablauf einer dem
Lieferer geſetzten angemeſſenen Friſt von ſeiner Abnahmepflicht
löſen kann. Das Geſetz tritt ſofort in Kraft mit Ausnahme der
Beſtimmungen über das Lagerbuch und die Koſtenrechnungen, die
Regelung der Verarbeitungsmeng= und der veränderten
Sperr=
vorſchriften. Dieſe treten erſt am 1. Januar 1936 in Kraft.
Die Boden= und Kommunalkredikinſtikuke im Okkober
Der Geſamtumlauf an Pfandbriefen, Kommunalobligationen
und ähnlichen Schuldverſchreibungen hat ſich im Oktober von
14 111,5 Mill. RM. auf 14 112,8 Mill. RM erhöht. Jedoch iſt
ebenſo wie im Vormonat die Zunahme ausſchließlich darauf
zu=
rückzuführen, daß 15.7 Mill. RM. Umſchuldungsanleihe und 10,6
Mill. RM. Oſthilfe=Entſchuldungsbriefe neu begeben worden ſind.
In der rein marktmäßigen Bewegung dagegen ſind die Rückflüſſe
erneut, und zwar um 22,2 Mill. RM. größer als die Neuausgabe
von Pfandbriefen und Kommunalobligationen. Außerdem ſind 2,8
Millionen RM. Auslandsanleihen zurückgefloſſen,
Im Aktivgeſchäft der Boden= und Kommunalkreditinſtitute
hat ſich der Geſamtbetrag an ſtädtiſchen Hypotheken um 14,2 Mill.
RM. erhöht. Insbeſondere ſind in Höhe von 11,4 Mill. RM.
Wohnungsneubauten neu beliehen worden. Die
Beleihungstätig=
keit im ſtädtiſchen Hypothekengeſchäft geht noch über die
genann=
ten Beträge hinaus, da Rückflüſſe aus dem Aufwertungsgeſchäft
laufend im Neugeſchäft angelegt werden. Auch die
Arbeitsbeſchaf=
fungs= und ſonſtigen Meliorationsdarlehen haben ſich erneut um
3,0 Mill. RM. erhöht. Dagegen gehen im landwirtſchaftlichea
Hypothekengeſchäft und im Kommunalgeſchäft die Rückflüſſe um
3,5 Mill. RM. und 7.9 Mill. RM. über die Neuausleihungen
hin=
aus. Die Geſamtſumme der begebenen Hypotheken,
Kommunal=
darlehen und ſonſtigen Darlehen beläuft ſich auf 16 502,3 Mill.
RM. Ende Oktober gegenüber 16 483,7 Mill. RM. am Ende des
Vormonats.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Haup ſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich, für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe: für Feuilleton: Dr. Herbert Nette;
ür Gegenwart‟ Tr. Herber: Ner e; für „Reich und Ausland”: Dr. C. 6. Quetſch:
ür den Handel: Or. C. 6. Quetſch: für den Spor; Karl Böhmann;
Unzeigen=
eiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. Xl. 35.über 19000 Pl. 5. Trug und
Verlag. Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wiſtich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt Rheinſtr. 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 9. Oezember 1935
Deviſenmarkt
vom 9. Dezember 1935
Berl. Handels=Geſ.1
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motor
C. P. Bemberg.
Bergmann=Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Ne
83.50
84.—
15.—
16.50
35.375
zu8.—
100.—
81.50
109-
156.—
3123.
10425
Mit eeche
F. G. Farben
Geſ.felektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Masce
147.375
123.25
101.25
80.375
150.50
87.50
126.50
79.125
112.875
78—
70.
Orenſtein & Koppel
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Naffe
112.375
188.—
25.25
73.125
117.75
89.—
9.75
67.—
125.125
125.50
138.—
Agypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Jsland
D
tagypt. 2
1 Pap. Peio
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. Kr. e
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 is1 Kr.
Gelt
2.54
0.881
11.05
1.139
3.047
2.457
54.67
46.30
12.24
67.93
5.395
16.39
2.353
168 38
54.91
Brieff
72.57
U.S9s
41.95
J.Jat
3.053
2.461
54.77
46.50
12.,27
68.05
S.40s
1o.48
„355
168.72
s50il
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Sponien
Tſchechoſlowak.
Türken
ungar”
quah
Ver. Staaten
Mice
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 gronen
100 Schilline
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
00 Tſch.=Kr.
türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
Dollar
GeldBriei
19.98
u.7ial
5.6441 5.c56
80.99
61.47
45.35 4s.05
11.105
63.12
Bo.si
8400
1o 28
1.959
0.09
(.*is
61.08
6i.59
11. 25
63.24
0.67
34.06
10.30
1.283
1.124 1. 728
2.406 2.490
Durmſtädter und Katienaloant Buriftast, Flliate drr Stesoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 9. Dezember 1935.
Kene
„ Gr.IIp. 1934
„ 1935
„ 1936
1987
„ 1938
Gruppel. ..
5% Dtſch. Reichsan!
„
5½%Intern.,v. 30
4½%Baden. v. 27
4½%Bahern v. 27
4½= %Heſſen v. 28
(1% „ v. 29
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
4½% Dt. Reichsb.=
Schätze ....v.34
4½ % Dt. Reichsp.=
Schätze . ...v.34
4½% „ ..... v.35
Dtſch. Anl. Ausl.
4: Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
s %Bad.=Bad. 26
LBerlin, v. 241
20Darmſtadt 28
BDresden v.28
Frankfurt 26
% Heidelberg2s
2Mainz.
LMannheim2?
41.3Münchenv. 29
4½ %Wiesbadenss
4½ %Heſſ. Landesbl
4½% „ Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid.
103‟,
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93
100.
474.% beſt.Sbshhp.!
Li gu.=Kom.=Obl.
4½% Prß. 2ds.-
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ.Gldobl. R. 11
4½% desgl. R. 12
4½%0 Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
ban! Goldpfb.
5½%0 n Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
tAusl. Ser.II
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „Lig.=Pfbr. .
4½,% Frkft. Hyp. B.
5½% „ Lig.=Pfbr.
4½% Golboblig
4½.% Frkft. Pfb. B.
%0 „Lig.=Pfbr.
4½ %Mein,bnp.9.
„ Lig.=Pfbr.
51
4½% Pfälz. Hhp.B.
g „ Lig.=Pfbr.
41. 2Rh.Hyp.=Bl.
5½% — Lig.=Pfr.
4½% Boldobl.
4½ % Südd. Boden=
Cred.=Bank ..
½%0 Lig. Pfbr,
41a% Würt. Hyp.
6% Daimler=Benz
62Dt. Linol. Werke
6%Klöcknerwerke.
96.25
347s
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113.25
A
951),
102
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100%.
98.25
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102
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Man 3ch
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5%Neckard. G.v. 23
5%Rhein=Main=
Donau .....
6%SalzmanncCo.
6%Ver. Stahlwerke
„ RM.=Ank.
4232
4½%
62 Voiat & Häffner! !
J. G. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4 ½.%Oſt. Schätze:
420 Oſt. Goldrente.
5 vereinh. Rumän!
½%
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49
II.Bagdadl
4½%ungarn. 1913
1914
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42Liſſabon.
47 Stockholm.
Aktien.
Accumulat. Fahri!
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G..
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei!
Zellſioff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bayer Motorenwk.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.
Je
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5.9
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9.
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Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G.Chemie. Baſel
Chem.WerkeAlbert
Chade (A.C) ....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl ......."
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoffe Widm.!=
Eichbaum=Werger:
Elektr. Lieferg.=Geſſ=
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union ..!
EſchweilerBergwerl
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabril.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder..
J. 3. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Feltck Guillegume
Frankfurter Hof.. .
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahſer..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempt
HilpertArmaturen.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!1
Hoeſch=Köln=Neu
9
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128
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102,
283
183
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104.5
216
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93
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282
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46.5
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102
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49.5
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghans ...."
Kali=Chemie. . ..
Aſchersleben
glein, Schanzlin
Klöcknerwerke.
Knorr C. H...
Konſerven Braun=
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ....
Lech, Augsburg ..."
Lindes Eismaſchin
Loromſ.KraußcCo.
Löwenbr Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.= Röhren!
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. F.all.
Miag, u enbau=
Moen
Motoren Darmſtadt
Reckarwer! Eßling
Ooenw. Hartſtein.
Park= u. Bürgerbr.
Nh Braun johlen..
Elettr. Stamm
Stahlwerke ...
Rh.Weſtfäl.=Elektr.
Riebeck Montan. /100
Roeder. Gebr
Rütgerswerfe ....
Salzdetfurth Kalt.
Salzw. Heilbronn. !
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfabr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen!.
Siemens & Halske.
Reinigerwerkel
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125
126.5
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78:1,
189
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129.75
101
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Ma
119
166.5
Hit Mie
Tellus Bergbau 62
Thür. Liefer.=Geſ. /125
unterfranken .....
Ver. Stahlwerle .
Ver Ultromarin..
Beſtdte. Kaufhof.
Beſteregeln Kali.:
Zeliſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanf
Vadiſche Bant ...
Br. f. Brauinduſtr
Bayer, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgei.
Comm. u. Privatbi.
Dt Bank u. Disc,
Tt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Ban!
Franki Banl....!
Hyp.=Ban!
Mein. Hhp.=Ban
Pfälz. Hyp.=Ban1,
Reichsbanf=Ant.
Rhein. Hyp.=Bant.
Vereinsb. Hamburg!:
Württ Notenban). 1
A..G.t. Veriehrsw
Allg. Lolalb. Kraftn
72, Dt. Reichsb Vzo.
Gapag
Lübec Büchner
Nordd. Llond.
Südd Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttc.
Verſicherung
„ Verein Verſ.
Franiona Rück=u.M=
Mannh. Verſich.
Otavi Minen ..!
Schantung Handelt
118.5
K5
128
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68
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83.5
83
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93
83
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133
111
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85.5
117.5
123
68.5
75
Im weißen Rössi
Christl Mardavn, H. Thimig,
Theo Lingen.
ergreifende Erzählung von
der unerFüllten Liebe
zweier junger Menschen
VIKTORIA
Luise Ullrich
Mathias Wiemann.
Jugendl. ab 14Jahre zugelassen
Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr
N. S. Kulturgem. H, 5. Vorſt.
Herz über Bord
Operette von Künnecke
Leit.: Herburger=Heyn=Zickler
Ausſtattung: Fritzſche
Kauptpartien: von Georgi
Harre, Janſſen, Marcks.
Preiſe: 0.70—5.50 RM.
Der „Völkiſche Beobachter”
(Nordd. Ausgabe) ſchreibt:
„Wenn heſtere
Unter=
haltung der Zweck der
Operette iſt, ſo hat ihn
Künnecke auch mit ſeinem
. . . neuen Stück „Herz
über Bord” erreicht.
Heute letzter Tag
des spannenden Wildwest-
Filmes:
Der Pampasreiter
inn: 3.45, 6. 00, 8.20 Uhr
Nikolausfeſt
des Deutſchen Roten Kreuzes.
Aus der Tombola ſind noch einige Gewinne
nicht abgeholt worden. Sie können auf der
Geſchäftsſtelle des Roten Kreuzes, Rheinſtr. 10,
gegen Rückgabe der Loſe bis zum 20. ds Mts.
in der Zeit von 8 bis 4 Uhr in Empfang
genommen werden. Die am 21. ds. Mis.
nicht abgeholten Gewinne werden der
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Verſammlung
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13. Dezbr. 1935.
nachmitt. 4 Uhr,
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Saal. Zim. 40).
Tagesordnung:
Ueberführung
d. Vereins in
eine neue
Or=
ganiſation.
Darmſtadt.
7. Dez. 1935.
Der 1. Vorſitz.:
D Peterſen.
Geh.
Oberkon=
ſiſtorial=Rat.
IBEL & LOTZ
Reinlgungs-Inst
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