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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 335
Freitag, den 6. Dezember 1935
197. Jahrgang
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Freisliſte Nr. 3 gältig
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M. 9694 Banflonte
Darmſtädter und Nationalbanl. Fernſprecher 4.
ſn neuer Vermittlungs=Vorſchlag
Mickziehung engliſcher Kriegsſchiffe aus dem Mikkelmeer. — Gerüchke über eine Zuſammenkunft
Hoares mit Muſſolini.
ten. Jedenfalls ſcheint der Eindruck vorzuherrſchen, daß
Muſſolini heute eher zu einem Entgegenkommen
Ner plan der Sachverſtändigen.
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Geheimnis über den neuen Vermittlungsvorſchlag, den
ſchen und franzöſiſchen Sachverſtändigen in Paris
aus=
enschen ſ haben ſollen, beginnt ſich langſam zu lichten.
Verſchie=
geungen wiſſen nähere Einzelheiten zu berichten, die ſich
ſeinigen Punkten widerſprechen, aber in der Hauptſache
rutlich das Richtige treffen.
„Plan läuft im weſentlichen auf die Arbeit hinaus, die
br=Ausſchuß in Genf fertiggeſtellt hatte, nur daß jetzt der
emacht wird, den italieniſchen Wünſchen etwas weiter
ſukommen. Er ſieht vor, daß Abeſſinien den Hafen Aſſab
üiſch=Erytrea erhalten ſoll, und zwar mit Einſchluß eines
Dafür tritt Abeſſinien im nördlichen Teil die Provinz
Weerdings ohne die heilige Stadt Akſum, an Italien ab
üden das geſamte Gebiet der Provinz Ogaden, das ſüd=
Breitengrades liegt. Wie weit die Grenzziehung nach
ſehen ſoll, darüber haben ſich die Sachverſtändigen noch
EAcnnen können. Die Engländer haben es nicht gerne, wenn
hinter4 Ehlner gar zu nahe an den Tana=See kommen, und wollen
ur bis zum 40. Längengrad gehen, während die
Fran=
wzügiger ſind und bis zum 38. Längengrad gehen wollen.
ſoll der Negus behalten, um nach der einen Lesart
voll=
inabhängig zu ſein, nach der anderen Lesart, um mit
ſerbund einen Vertrag zu ſchließen, der Italien die
Ver=
des Landes etwa nach dem Vorbild Marokkos in die
„Fn würde.
Vorſchläge ſind bereits an Muſſolini weitergeleitet und
WPoeten worden, umgehend darauf zu antworten, ſpäteſtens
nkunft des engliſchen Außenminiſters Hoare in Paris.
lien iſt das Entſcheidende, daß es die von ihm
ihyte Verbindung ſeiner beiden Kolonien
ha und Somaliland um die franzöſiſche und
Ae ihe Kolonie herum nicht bekommt. Es würde
zin=Zay)/ kritorial ſehr günſtig abſchneiden, aber das bittere
Muſſolinis, daß er kein Sammler von
biei, trifft doch im Grunde auch auf dieſen
ag zu, ganz abgeſehen davon, daß der Negus ſich zu
ugeſtändniſſen, angeſichts der militäriſchen Lage kaum
ſen dürfte.
filett, Eſtem iſt man in Paris recht zuverſichtlich, ſehr
ſtger aber in London. Muſſolinis Antwort wird
ver=
weſentlichen dadurch bedingt, wie er die allgemeine
kLage ſieht, und das richtet ſich danach, inwieweit der
„AMdruck jetzt oder für abſehbare Zeit Italien in der
Frei=
ſir Entſchließungen einengt. Unverkennbar
be=
ſich die Engländer darum, eine für die
gung der Verſtändigungsbemühungen
here Atmoſphäre zuſchaffen. Dadurch gewinnt
atſendung von zwei britiſchen Kreuzern
Mittelmeer — angeblich zu einer Erholung der
ſſaten — einen tieferen Sinn. Denn dadurch wird der
Forderung nach einer Verminderung der engliſchen
Mittelmeer entſprochen, zwar nicht der Form, aber
Sache nach, da gleichzeitig angekündigt wird, daß die
hiffe nach ihrer Rückkehr durch andere abgelöſt würden,
alſo die Kampfkraft der engliſchen Flotte herabgeſetzt
vielleicht auch mehr als eine Vermutung, wenn
be=
tzt von der Möglichkeit geſprochen wird,
rend des Erholungsurlaubs, den der
Außenminiſter Hoare in der Schweiz
will, eine Beſprechung mit Muſſolini
lieniſchem Boden in Ausſicht
genom=
fiagliſche Flokkenbewegungen
EP. London, 5. Dezember.
nkündigung der engliſchen Admiralität, wonac, die
bei=
ſchen Großkampfſchiffe „Hood” und „Renown” ſowie
ſtörer vorübergehend Gibraltar verlaſſen werden, wird
in Anzeichen der Entſpannung gewertet. Die
hrt am Donnerstag nach Madeira und die „Renown”
er, während die Zerſtörer nach Huelva an der Weſtküſte
in See gehen. Nach der Rückkehr dieſer Kriegsſchiffe
tlkar wird eine Anzahl anderer engliſcher Kriegsſchiffe
end dieſen Flottenſtützpunkt verlaſſen. — Die offizielle
für dieſe Flottenbewegungen iſt die, daß dieſe Kreuz=
FeR1 Intereſſe der Mannſchaften notwendig ſeien.
Awenkunft Hoares mit Muſſolini?
e Hoffnungen auf größere Verhandlungs
bereilſchaft Muſſolinis.
uſammenhang mit den engliſch=franzöſiſchen
Verhand=
er die abeſſiniſche Frage ſprechen die engliſchen Blätter
der Möglichkeit eines
Zuſammentref=
ſ chen dem engliſchen Außenminiſter Sir
Hoare und Moſſolini, wobei man darauf
hin=
dieſe Möglichkeit an Wahrſcheinlichkeit dadurch
ge=
der engliſche Außenminiſter demnächſt zur Erholung
Schweiz reiſt. Gleichzeitig wird jedoch erklärt, daß die
o rausſetzungen für ein ſolches Zuſammentreffen zurzeit
vorhanden ſeieen, aber immerhin die Möglichkeit
be=
die weitere Entwicklung der Dinge ſie ſchaffen könn=
bereit iſt als vor einigen Wochen. Einige Blätter
ſprechen auch bereits von der Möglichkeit von
Waffen=
ſtillſtandsverhandlungen zu Beginn des
näch=
ſten Jahres. Die Schwierigkeiten ſcheinen jedoch
noch immer ſehr groß zu ſein, zumal Italien die
Einleitung von Friedensverhandlungen von
der Einſtellung der Sanktionen abhängig macht.
Vielleicht bringt die für heute angekündigte Unterhausrede
Sir Samuel Hoares bereits Aufklärung über die Lage.
Wahr=
ſcheinlicher iſt jedoch, daß vor der für Ende der Woche erwarteten
Unterredung zwiſchen Hoare und Laval keinerlei Entſcheidungen
fallen werden.
Sir Samuel Hoares Erholungsurlaub.
Die Meldungen, wonach der engliſche Außenminiſter Sir
Sa=
muel Hoare am Ende ſeines Erholungsurlaubs u. U. mit
Muſſo=
linie zuſammentreffen werde, werden von unterrichteten Kreiſen
in Abrede geſtellt. Der Außenminiſter wird vorausſichtlich am
Freitagabend nach Paris abfahren und am Samstagabend nach
der Schweiz weiterreiſen, nachdem er vorher mit Laval geſprochen
hat. Er habe nicht die Abſicht, wie erklärt wird, ſeine Ferien zu
unterbrechen, um mit Muſſolini zuſammenzutreffen.
Dagegen wird zugegeben, daß Bemühungen im Gange ſeien,
um Muſſolini vor dem Inkraftreten der Oelſperre dazu zu
be=
wegen, ſeine Bedingungen für Friedensverhandlungen in Oſtafrika
bekanntzugeben. Die Unterredung zwiſchen Laval und Hoare
dürfte ſich hauptſächlich um die für dieſe Friedensverhandlungen
von dem franzöſiſchen und engliſchen Sachverſtändigen
ausgearbei=
teten Vorſchläge drehen.
Verſkändigungsbemühungen.
* London, 5. Dez. (United Preß).
Die Unterredung zwiſchen Sir Samuel Hoare
und Laval am kommenden Samstag wird in hieſigen
poli=
tiſchen Kreiſen als der erſte wirklich ernſthafte
Schritt zur Wiederherſtellung des Friedens
an=
geſehen. Die Miniſter werden ohne Zweifel verſuchen, eine
Löſung zu finden auf Grund der Vorarbeiten der
Sachver=
ſtändigen Frankreichs und Englands. Angeſichts der Tatſache,
daß Muſſolini es abgelehnt hat, von ſich aus irgendwelche
Vorſchläge zu machen, glauben einige engliſche Diplomaten, daß
Hoare den britiſchen Geſandten in Addis Abeba, Barton,
auf=
fordern wird, dem Negusnahezulegen, von ſichaus
Kompromißvorſchläge zu machen. In unterrichteten
Kreiſen iſt man nämlich der Anſicht, daß Muſſolini dann eher
bereit wäre, auf Friedensverhandlungen einzugehen, da ihm
dabei die Gelegenheit geboten wäre, ſein Geſicht zu wahren.
Falls der Negus ſich zuſtimmend verhielte, glaubt man in
politiſchen Kreiſen, daß Hoare dann möglicherweiſe den Verſuch
machen werde, Muſſolini perſönlich zu treffen und auf die
Er=
öſfnung von Friedensverhandlungen zu drängen.
Friedenswünſche des Negus?
Rom, 5. Dez. (United Preß).
Preſſemeldungen aus Kairo erklären, daß eine hohe
Per=
ſönlichkeit der koptiſchen Kirche verſichert habe, der Negus
wünſche eine Beilegung des italieniſch=
abeſ=
ſiniſchen Krieges durch direkte Verhandlungen mit
Italien herbeizuführen. Der Negus habe den Wunſch geäußert,
der Patriarch von Kairo möge beim italieniſchen Geſandten in
Kairo ſondieren, ob es Möglichkeiten zur Beilegung gäbe. —
Nachfragen im Büro des Patriarchen haben jedoch für dieſe
Be=
hauptungen keine Beſtätigung gebracht.
Ikalieniſche Erklärung zu den Pariſer Beſprechungen
DNB. Rom, 5. Dezember.
Die im Auslande umgehenden Meldungen über einen von
Ita=
lien zu gewährenden Waffenſtillſtand und eine von Italien
erwo=
gene Gegenforderung auf Einſtellung der Sanktionsmaßnahmen
werden, wie auch andere ähnliche Gerüchte von zuſtändiger
italie=
niſcher Seite als gänzlich unbegründet und als reine Luftſchlöſſer
bezeichnet.
In den gleichen Kreiſen wird allerdings jede Stellungnahme
zu der Frage vermieden, wie man ſich auf italieniſcher Seite im
gegenwärtigen Stadium der internationalen Lage eine Löſung der
abeſſiniſchen Frage vorſtelle.
An amtlichen Kreiſen wird am Donnerstagabend mit größtem
Nachdruck erklärt, daß der ſtarke Optimismus, der in einem Teil
der Auslandspreſſe zu beobachten iſt, in Rom bis jetzt in keiner
Weiſe geteilt werden könne. Insbeſondere ſehe man in Italien
in Bezug auf die gegenſeitig in Paris geführten
Sachverſtändigen=
verhandlungen über eine Löſung der abeſſiniſchen Frage keinen
Grund für dieſen Optimismus. Es handele ſich in Paris weder
um politiſche Verhandlungen, noch ſei Italien überhaupt daran
be=
teiligt. Italien ſei ſogar ohne jede amtliche Mitteilung über die
Pariſer Beratungen. Was jedoch darüber aus der franzöſiſchen
oder engliſchen Preſſe bekannt geworden ſei, erſcheine nach
hie=
ſigem Urteil für die plötzlich wieder auftretende optimiſtiſche Welle
nicht ausreichend.
Mit der gleichen Beſtimmtheit wird in amtlichen italieniſchen
Kreiſen der zeitweiligen Entfernung der beiden engliſchen
Groß=
kampfſchiffe „Hood” und „Renown” und einiger engliſcher
Zer=
ſtörer aus dem Mittelmeer jede politiſche Bedeutung abgeſprochen.
Dieſe Maßnahme ſei aus techniſchen Gründen angeordnet worden
und könne auch nur nach techniſchen Geſichtspunkten bewertet
werden.
* Neuerungen in der Zivilrechtspflege.
Von Rechtsanwalt Dr. E. E. Hoffmann II., Darmſtadt.
Die Zivilrechtspflege hat einen ſchweren Stand in
der Bevölkerung.
Bei einem Prozeß ſind in der Regel beide Teile überzeugt,
daß ſie im Rechte ſind. Der Richter kann in ſeinem Urteil nur
einer Partei recht geben. Er muß hierbei das Ergebnis der
Beweisaufnahme ſeinem Urteil zu Grunde legen, da er ſelbſt bei
den ſtreitigen Vorgängen nicht zugegen war. Die unterliegende
Partei wird dann mit dem Urteil unzufrieden ſein und —
Miß=
trauen gegen die Rechtspflege haben.
Kommt es nicht zum Urteil, ſondern ſchließen die Parteien
ſtattdeſſen einen Vergleich, ſo ſind hinterher häufig beide
Par=
teien unzufrieden, zumal wenn die unverantwortlichen Ratgeber
in der Familie oder am Stammtiſch ihre durch keine
Sachkennt=
nis getrübten Anſichten geäußert haben. Das Urteil hat vor dem
Vergleich immer noch den Vorzug, daß es den Parteien die
Gründe der richterlichen Entſcheidung mitteilt und überdies in
vielen Fällen die Möglichkeit der Berufung offen läßt.
Neben dieſer in der Zivilrechtspflege ruhenden Schwierigkeit
war es vielfach die lange Dauer der Rechtsſtreite, die
der Bevölkerung Grund zur Beſchwerde gab. Nur ſuchte man oft
den falſchen Sündenbock; ſo wurde in früheren Jahren gern die
Geſchichte von dem alten Juſtizrat erzählt, der auf dem
Sterbe=
bett ſeinem Sohn einen Prozeß übergab mit der Erklärung, von
dieſem Prozeß habe er ſieben Jahre gelebt, und nun ſolle der
Sohn ſieben weitere Jahre davon leben. Hierbei wurde nur die
Tatſache überſehen, daß ſowohl die Gerichtskoſten wie die
Anwalts=
koſten ſich nicht nach der Dauer des Prozeſſes und der Zahl der
Termine, ſondern in erſter Linie nach der Höhe der ſtreitigen
Summe berechnen. Vom ſelbſtſüchtigen Standpunkt aus könnten
Gericht und Anwalt nur ein Intereſſe an der möglichſt raſchen
Beendigung des Rechtsſtreits haben. Wenn Prozeſſe längere Zeit
dauerten, ſo lag dies früher oft an der individualiſtiſchen
Auf=
faſſung in der Ausübung der Rechte der einzelnen Parteien und
an formaliſtiſchem Verfahren.
Die Reichsregierung kämpft ſeit der Machtübernahme
tatkräftig für Verbeſſerung und Beſchleunigung der Rechtspflege.
„Eine volkstümliche Rechtspflege iſt nur in
einem Verfahren möglich, das dem Volk
ver=
ſtändlich iſt und einen ebenſo ſicher wie ſchleunig
wirkenden Rechtsſchutz verbürgt.”
Dieſer Vorſpruch iſt dem Geſetz zur Aenderung des
Verfah=
rens in bürgerlichen Rechtsſtreiten vom 27. Oktober 1933
voran=
geſtellt. Er zeigt die Ziele, die der Staat bei der Neugeſtaltung
des Rechtsganges verfolgt. Durch Ausſchreiben, Anweiſungen und
Statiſtiken wirkt das Reichsjuſtizminiſterium
unermüd=
lich auf Durchführung dieſes Zieles hin, ſo in jüngſter Zeit durch
ein umfangreiches Ausſchreiben vom 11. 11. 1935.
Die Termine in Zivilklagen ſollen möglichſt binnen 24
Stunden nach Einreichung der Klageſchrift anberaumt werden.
In dieſer Richtung dürfte es übrigens der Beſchleunigung dienen,
wenn von der Möglichkeit, den Termin ſchon vor Zahlung des
die Klagepartei belaſtenden Gerichtskoſten=Vorſchuſſes
anzuberau=
men, möglichſt weitgehend Gebrauch gemacht würde.
Die mündliche Verhandlung iſt der Kern des
Ver=
fahrens. Sie ſoll von allen Beteiligten gründlich vorbereitet
werden.
Die Vernehmung der Zeugen und Sachverſtändigen, die
ſeit=
her vielfach einem Einzelrichter übertragen wurde, ſoll möglichſt
vor dem vollbeſetzten Gericht, alſo an Landgericht und
Oberlan=
desgericht vor drei Richtern erfolgen, damit ſämtliche Richter ein
unmittelbares und lebendiges Bild von dem Streitſtoff
bekommen.
Vertagungen ſollen vermieden werden. Das
Reichs=
juſtizminiſterium weiſt erneut darauf hin, daß eine Vertagung
nur aus erheblichen Gründen zuläſſiy iſt.
Es iſt in dieſer Richtung bereits eine bedeutende Beſſerung
eingetreten. Wie ſich aus einer von Miniſterialrat E. Staud
veröffentlichten Statiſtik ergibt, betrug im erſten Halbjahr 1935
der Reichsdurchſchnitt der Vertagungen bei den
Oberlandesgerich=
ten 5,8 v. H., bei den Landgerichten 12,6 v. H. und bei den
Amts=
gerichten 11 v. H. der anſtehenden Termine. Selbſtverſtändlich
laſſen ſich Vertagungen nicht vollſtändig vermeiden, da die
Auf=
klärung der Sachlage, Erkrankungen von Zeugen und Parteien
u. a. unter Umſtänden eine Vertagung nötig machen. Die
Zu=
verläſſigkeit und Sicherheit der deutſchen Rechtspflege darf nicht
unter dem Streben nach Schnelligkeit leiden.
Das Urteil ſoll möglichſt unmittelbar im Anſchluß an die
Verhandlung oder längſtens binnen einer Woche verkündet
werden.
Das Urteil iſt in guter deutſcher Sprache zu verkünden. „
Ju=
riſten=Deutſch gibt es nicht. Richter und Volk ſprechen eine
gemein=
ſame Sprache, die deutſche Mutter ſprache, in der ſie
verbunden ſind und einander verſtehen”, betont das
Reichsjuſtiz=
miniſterium mit Recht in ſeinem jüngſten Erlaß.
Die Beobachtung zeigt, daß dieſe Grundſätze ſchon weitgehend
bei den Gerichten Eingang gefunden haben.
Es iſt daher zu hoffen, daß ſich das Verſtändnis der
Bevölke=
rung für die Urteile der Gerichte immer mehr erſchließt und daß
ein volles Vertrauen zu der deutſchen Rechtspflege wieder Platz
greift.
Seite 2 — Nr. 335
Englanos außenpolikiiche blianz.
Sir Samuel Hoare vor dem Unkerhaus.
EP. London, 5. Dezember.
Im Rahmen der Ausſprache über die engliſche Thronrede
hielt Außenminiſter Sir Samuel Hoare am Donnerstag abend
die mit großer Spannung erwartete außenpolitiſche Rede, die
jedoch nur wenig Neues brachte. Einleitend betonte der
Außen=
miniſter, daß er ſich nicht als Vertreter einer politiſchen Partei
ſondern als Sprecher der ganzen Nation fühle. Er unterſtrich
noch einmal Englands Bereitwilligkeit zu Verhandlungen über
die koloniale Rohſtoff=Frage, betonte aber zugleich, daß
der=
artige Verhandlungen in einer ruhigen und abgeklärten
At=
moſphäre ſtattfinden müßten und die Frage keineswegs im
Schatten eines Krieges erörtert werden könnte.
Zum oſtafrikaniſchen Konflikt übergehend, wiederholte der
Außenminiſter, daß jede Löſung für alle drei an dem
Konflikt beteiligten Parteien, den
Völker=
bund, Italien und Abeſſinien tragbar ſein
müſſe und beſtritt ſehr entſchieden, daß Frankreich und
Eng=
land verſuchten, hinter dem Rücken des Völkerbundes
Abeſ=
ſinien andere Bedingungen aufzuzwingen.
Zu den gegen Italien verhängten wirtſchaftlichen
Sühne=
maßnahmen erklärte der Außenminiſter, daß die
Völkerbunds=
maſchinerie reibungslos arbeite und die meiſten Mitgliedſtaaten
ihre Pflicht täten. Was die Oelſperre betreffe, ſo ſei die
eng=
liſche Regierung bereit, ebenfalls ihr Teil zu tun. Der
Völker=
bund habe ſich bereits im Prinzip mit der Oelſperre
einver=
ſtanden erklärt.
Weiter beſchäftigte ſich Hoare mit der Abrüſtungsfrage, wobei
er den Standpunkt vertrat, daß ein Luftpakt, verbunden mit
einer Beſchränkung der Luftrüſtungen, heute nötiger denn je
iſt. Wir werden keine Möglichkeit verpaſſen, um die Erörterungen
hierüber wieder aufzunehmen und ſie hoffentlich zu einem
Poſitiven Ende zu führen."
Der Außenminiſter beſchäftigte ſich dann eingehend mit der
chineſiſchen Frage. Er führte u. a. aus, daß nach engliſcher
Auf=
faſſung eine Beſeitigung der China drohenden Schwierigkeiten
ohne die freundſchaftliche Zuſammenarbeit ſämtlicher beteiligten
Mächte mit Einſchluß Chinas ſelbſt unmöglich ſei. Die
eng=
liſche Regierung habe daher ihren führenden
Wirtſchaftsfach=
verſtändigen, Sir Frederick Leith=Roß, nach China entſandt, um
die Lage eingehend zu prüfen. Leider ſeien die übrigen
Re=
gierungen auf den Vorſchlag Englands, ſich an dieſer Prüfung
zu beteiligen, nicht eingegangen. Während Sir Frederik Leith=
Roß noch in Schanghai verhandelte, habe ſich die chineſiſche
Regierung plötzlich in einer Währungskriſe befunden und ſich
gezwungen geſehen, Maßnahmen zur Reform der Währung zu
treffen. Sir Frederick Leith=Roß habe mit dieſen Maßnahmen
nichts zu tun gehabt. Alle vorliegenden Meldungen deuteten
daraufhin, daß dieſe Maßnahmen eine gute Aufnahme
ge=
funden hätten, und ſich auch als zweckmäßig erwieſen haben.
Dennoch, erklärte Sir Samuel Hoare weiter, gebe es am
chineſiſchen Horizont eine dunkle Wolke, nämlich
die ſogenannte Autonomie=Bewegung in
Nord=
china, verbunden mit den Gerüchten über japaniſche
Truppen=
bewegungen zur Unterſtützung der Separatiſten. Dieſe Berichte
hätten der Regierung große Beſorgnis eingeflößt und ſie
ſchließ=
lich veranlaßt, die japaniſche Regierung um eine eindeutige
Er=
klärung über ihre Abſichten zu bitten. Die Lage ſei noch
völlig undurchſichtig, aber er hoffe, daß die
Verhand=
lungen zwiſchen der japaniſchen und der chineſiſchen Regierung zu
einer Verſtändigung führen würden.
Zur abeſſiniſchen Frage ſagte der Außenminiſter, daß
England und Frankreich nicht nur weiter verſuchten, eine
fried=
liche Beilegung des oſtafrikaniſchen Krieges herbeizuführen,
ſon=
dern daß ſie dieſe Verſuche nunmehr noch verdoppeln würden.
Die Welt habe den Frieden bitter nötig, und die
engliſche und die franzöſiſche Regierung hätten im Auftrag des
Völkerbundes und im Geiſte des Völkerbundes beſchloſſen, einen
neuen Verſuch zur Herbeiführung des Friedens
zu machen. Sie hätten keineswegs die Abſicht, Italien zu
demü=
tigen oder zu ſchwächen. Sie legten vielmehr größten Wert au
ein ſtarkes Italien. „Ich möchte noch einmal Muſſolini und ſeine
Landsleute bitten, ſich von dem Verdacht freizumachen, daß
un=
ſere Unterſtützung des Völkerbundes von hinterhältigen Motiven
hedingt ſei, oder daß England einen Keil zwiſchen Frankreich und
Italien treiben möchte. Wir wünſchen, daß Italien und
Frank=
reich die allerbeſten Freunde ſind. Muſſolini und ſeine
Lands=
leute müſſen ſich auch weiter von dem Verdacht freimachen, daß
wir Muſſolinis Stellung unterminieren oder das fasciſtiſche
Re=
gime zerſtören wollen. Wenn ich noch einmal dieſen Appell zum
Frieden ergehen laſſe, dann iſt das kein Zeichen der Schwäche, es
iſt lediglich ein Beweis für unſeren Wunſch, ſobald wie möglich
einen Konflikt zu beenden, der die ganze Welt erbittert.”
Hoare beſchäftigte ſich ſodann mit der Anſchuldigung, daß
eng=
liſche Petroleumgeſellſchaften die Lage ausbeuteten. Er ſagte, daß
zwar im letzten Vierteljahr die Einfuhr von Oel nach Italien ſich
erhöht habe, daß dieſe Erhöhung jedoch nicht aus engliſchen
Quel=
len ſtamme. Hoare verwies hierbei auf das Beiſpiel der Anglo=
Zu ſeinem 50. Geburtstage am 6. Dezember.
Von Dr. Johannes Günther.
Wir ſehen in ein ſeltſames Geſicht: Güte und
Verſchlagen=
heit, Entſagung und Genießertum, Mönchiſches und Teufliſches
ſind da beieinander — ein Geſicht, vor dem wir uns
zurück=
ziehen möchten und das doch unwiderſtehlich einnimmt.
Albrecht Schäffer! Ein Vielfaltiger — wenn man ſein
ganzes Schaffen überſieht und doch ein Einfacher, wenn wir bei
ſeinen ſchönſten Gebilden haltmachen. Sein Vater war Architekt,
die Ahnen mütterlicherſeits ſind Muſiker geweſen — einer von
ihnen iſt in England nach unermüdlichem Forſcherleben ein
hochbedeutender Aſtronom geworden. Drei Berufe, die Albrecht
Schäffer, der Dichter und Denker, nun in ſich vereinigt ſieht.
„Aufbau” und „Ordnung”: das iſt das Formvollendende in
Kunſt und Wiſſenſchaft ſeiner Eltern und Voreltern, das trägt
auch ſeine Poeſie. Mit der Deutungsandacht alter Myſtiker hat
Albrecht Schäffer in ſeiner (vergriffenen) Broſchüre „Kritiſches
Pro Domo” dieſen Zuſammenhängen nachgeſpürt, hat dabe
auch das Raſſiſche nicht unerwähnt gelaſſen; die Familie ſeiner
Mutter war urſprünglich tſchechiſch — die Miſchung mit
deut=
ſchem Blut gibt ihm mancherlei zu denken.
Ein gärendes Werk — ſo ſcheint es jedenfalls — iſt ſein
erſtes großes Romanwerk. „Joſef Montfort” (1918); die
Lebens=
geſchichte eines dämoniſchen Problematikers, eines unheilvoll
Ge=
arteteu, der, in der Sehnſucht, ein Bruder der Menſchen zu
werden, ihr Zerſtörer wird. Es würde nicht ſo nachhaltig auf
uns wirken und es würde nach tief einfühlendem Leſen nicht
ſo geſchloſſen und faſt klar vor uns ſtehen, wenn der
Schrift=
ſteller Schäffer nicht überlegenen Abſtand gehabt und mit
er=
ſtaunlicher Folgerichtigkeit den Geſetzen dieſes verborgenen
Seelenlebens nachgegangen wäre. — Wie ein Labſal mutet es
uns au, wenn Schäffer aus Schwierigkeiten und Wirrniſſen hie
und da ein ureinfaches Lied aufſteigen läßt, etwa dies:
Kinder, die im Abend ſpielen
Auf den Straßen, weiß und lang,
Wo die erſten Aepfel fielen,
Drehen ſich zum Zwiegeſang.
Ihre Lieder werden leiſe,
Wie das Dunkel auf der Flur,
Und ſie gehen ſacht im Kreiſe,
Alle ahnen eines nur:
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Miniſterpräſident General Göring trifft am Freitag
vor=
mittag zu einem Staatsbeſuch in Hamburg ein.
General a. D. von Open iſt am 3. Dezember im 75.
Lebens=
jahre in Hirſchhorn, wo er ſeinen Ruheſitz hatte, geſtorben.
Am 27. November 1935 iſt aus den Kreiſen der
Rundfunk=
induſtrie eine Geſellſchaft zum Schutze des Marktes gegründet
worden. Damit ſind Befürchtungen, daß der Markt mit Schleuder
ware überſchwemmt wird, gegenſtandslos geworden
Die Warſchauer Polizei verhaftete in der letzten Nacht nach
zahlreichen Hausſuchungen dreißig Mitglieder der „
Gewerkſchafts=
zentrale” der Kommuniſtiſchen Partei Polens.
Der Führer der Schwarzen Front, Otto Straſſer, wurde am
Donnerstag vom Prager Strafgericht wegen Vergehens gegen das
Telegraphie=Geſetz zu fünf Monaten ſtrengen Arreſtes unbedingt
verurteilt.
Der Wochenausweis der Bank von Frankreich weiſt einen
Goldverluſt von etwa 3 Milliarden Franken auf.
Ein neues Geſetz über die engliſche Zivil=Luftfahrt, auf Grund
deſſen das Luftfahrtsminiſterium ermächtigt wird, langjährige
Unterſtützungsverträge mit Luftverkehrsunternehmungen
abzu=
ſchließen, wird in Kürze dem Unterhaus unterbreitet werden. Die
Unterſtützungen ſollen bis zu anderthalb Millionen Pfund
Ster=
ling jährlich betragen und in Verträge gekleidet werden, die ſich
bis zum Jahre 1953 erſtrecken.
Der Prinz von Wales ſtattete am Mittwochnachmittag dem
Herzog von Sachſen=Koburg und Gotha, der in ſeiner Eigenſchaft
als Präſident der Deutſch=Engliſchen Geſellſchaft zurzeit in London
weilt, einen Beſuch ab.
Zwiſchen der Bank von England und dem italieniſchen
Aus=
landswährungsinſtitut iſt ein Abkommen abgeſchloſſen worden, das
eine Fortſetzung der Zahlungen zwiſchen Italien und
Großbritan=
nien gemäß dem italieniſch=britiſchen Zahlungsabkommen vorſieht.
Die Zahlungen ſollen ſolange fortgeſetzt werden, bis, das
Pfund=
konto in London aufgebraucht iſt.
Perſhian Oil Cy. Di. von dieſer Geſellſchaft, an der die
eng=
liſche Regierung beteiligt iſt, in den erſten elf Monaten des
Jah=
res nach Italien verſchifften Mengen ſeien ſehr viel niedriger
geweſen als in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dieſer
Rückgang ſei beſonders bemerkenswert für die Monate Auguſt bis
Oktober.
Hierauf kam der Außenminiſter auf die ägyptiſche
Frage zu ſprechen, wobei er nochmals auf ſeine Rede
gelegent=
lich des Londoner Oberbürgermeiſter=Banketts einging. Dieſe
Rede, die den Anſtoß zu den Unruhen in Aegypten gegeben hatte,
ſei in Aegypten völlig mißverſtanden worden. Es ſei ſehr
be=
dauerlich, daß die zwiſchen der Themſe und dem Nil liegende
Entfernung zu der Auffaſſung geführt habe, als ob ſich England
den Beſtrebungen des ägyptiſchen Volkes für immer widerſetze,
Die engliſche Regierung hoffe vielmehr auf eine für beide Länder
befriedigende endgültige Regelung ihrer Beziehungen. Die ganze
Frage werde von England fortlaufend geprüft, und die engliſche
Regierung ſuche ſtändig nach Mitteln und Wegen, um ihr Ziel zu
erreichen und eine Wiederholung der Mißerfolge der
Vergangen=
heit zu vermeiden.
Keine zweckloſen Ankräge!
Das Deutſche Nachrichtenbüro teilt mit:
Bei dem Reichs= und Preußiſchen Miniſterium des Innern
gehen ebenſo wie bei vielen anderen Behörden Anträge ein, die
Befreiungen von § 3 des Blutſchutzgeſetzes und § 12 der erſten
Ausführungsverordnung erſtreben, wonach Juden keine
weib=
lichen Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blutes
unter 45 Jahren neu einſtellen und unter 35 Jahren weiter
be=
ſchäftigen dürfen.
Viele dieſer Anträge beruhen auf irriger Auslegung der
Vorſchriften. Ein Haushalt iſt nur dann jüdiſch im Sinne der
Vorſchriften, wenn ein jüdiſcher Mann Haushaltungsvorſtand
iſt oder der Hausgemeinſchaft angehört. Als Mann in dieſem
Sinne iſt nur anzuſehen, wer über 16 Jahre alt iſt; ein
Haus=
halt, in dem nur Frauen oder Kinder jüdiſch ſind, fällt alſo
nicht unter das Geſetz. Weibliche Staatsangehörige deutſchen
oder artverwandten Blutes, die am 16. September 1935 in einem
jüdiſchen Haushalt beſchäftigt waren, können in dieſem
Haus=
halt bleiben, wenn ſie bis zum Jahresſchluß das 35.
Lebens=
jahr vollendet haben werden; ſie dürfen aber nicht in einem
anderen jüdiſchen Haushalt angeſtellt werden.
Anträge auf Befreiung von dieſen Vorſchriften haben
grund=
ſätzlich keine Ausſicht auf Erfolg und ſind daher zwecklos, ſofern
nicht ganz außergewöhnliche Umſtände vorliegen. Etwaige
An=
träge ſind zu richten an die untere Verwaltungsbehörde, in
deren Bezirk der jüdiſche Haushalt ſich befindet.
Soweit Anträge bereits bei anderen Behörden eingegangen
ſind, werden ſie mit größter Beſchleunigung den zuſtändigen
Behörden zugeleitet. Wer bereits einen Antrag bei einer
an=
deren als der zuſtändigen Behörde eingereicht hat, braucht ihn
demnach nicht zu wiederholen.
Daß ſie bald in ihren Betten
Müde, ſtill und einfach ſind;
Engel, die das Kiſſen glätten,
Schreiten ſchon im Abendwind.
Aber eins entläuft den andern,
Steht im Zwielicht klein und fern,
Sieht die roſigen Wolken wandern
Und erkennt den Abendſtern.
Eine kindliche Stille und rührende Unangefochtenheit ſpricht aus
dem ganzen Gedicht, und doch: welche künſtleriſche Zucht regiert
jedes Wortgefüge! Schäffer, der Lyriker, kennt Schlegels Satz:
„In einem guten Gedicht muß alles Abſicht und alles Inſtinkt
ſein.”
Nach der Anſtrengung, ſich durch die Nacht des Okkulten zu
taſten, iſt Schäffers dreiteiliger Roman „Helianth” („Bilder
aus dem Leben zweier Menſchen von heute, aus der
nord=
deutſchen Tiefebene”) gewiſſermaßen die Gegenwirkung: auch hier
drängen Leidenſchaften, und Entwicklungen müſſen nachſichtslos
durchgemacht werden, aber es iſt doch alles zart und licht; ich
möchte ſagen, es hat den Grundton mittelalterlicher Epik.
Erſt von dieſem Werk aus, das 1920 vorlag und „Gudula”
und „Elli” vergeſſen ließ, iſt eine Sicht möglich auf das Wirken
der weiteren fünfzehn Jahre. In dieſer Zeitſpanne wiederum
erſcheinen die Romane, die Versepen und vollends die Dramen
(die Ueberſetzungen müßten beſonders beurteilt werden) faſt
als Beiwerk, als Uebergang, als unperſönliche Ausdrucksform.
Sein dichteriſches Charakteriſtikum machen die Novellen aus.
Eine Novelle iſt nicht etwa ein kurzer Roman, Nein, ein
Roman iſt die umfaſſende Entwicklung eines Schickſals,
mög=
lichſt ein Lebensablauf oder ein vollendeter wichtiger
Lebens=
abſchnitt. Eine Novelle iſt, wie der Name zunächſt ſagt, eine
Neuigkeit, ein bemerkenswertes Ereignis, eine entſcheidende
Begebenheit. Dieſe Tatſache bringt es mit ſich, daß ein Romar
meiſtens umfangreich, eine Novelle meiſtens kurz iſt. Aber der
Sache nach wäre ein Roman denkbar, der „ſo kurz” wäre wie
eine Novelle, oder eine Novelle, die „ein förmlicher Roman”
wäre.
Schäffer iſt ein berufener Novellendichter; er weiß das
be=
merkenswerte Ereignis, die entſcheidende Begebenheit
eindring=
lich darzuſtellen. Freilich iſt er auch berechtigt, ſeine Begabung
überlegen anzuwenden. Eine ſeiner ergreifendſten Novellen z. B.
iſt „Regula Kreuzfeind‟. Da könnte nach der Lektüre nun
jemand fragen; iſt denn dieſe Geſchichte noch eine Novelle? Sie
behandelt doch ein ganzes Leben — freilich ein Leben, das früh
endete, aber doch ein ganzes Leben! Dieſen Frager müßten
DNB. Saarbrücken, 5. D
Matdd
Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Mitth
mittag die zur feſtlichen Eröffnung des
Reichsſend=
brücken dort zuſammengekommenen Intendanten ſämil
ſchen Sender, um ihnen auf Grund von Erfahrungen
achtungen in den letzten Wochen und Monaten ſeine
über die Geſtaltung des Rundfunkprog
Meſit
mitzuteilen und ihnen gleichzeitig in gewiſſen grund
Fragen Richtlinien für die künftige Arbeit zu gel
Der Miniſter verwies eingangs auf die Schwien
A Sunde
Geſtaltung des Rundfunkprogramms, die ſich durck)
griegsloge.
men 9
ordernis ergebe, Millionen von Hörern nach Mögl
frieden zu ſtellen. Der Rundfunk ſei ja ein Volksinſt
uter finder
Hörer ſich aus allen Kreiſen des Volkes für jede ar
Hif in Seiht
kleine Sendung zuſammenſetzten. Es werde immer
unmehr.
lingen, möglichſt weite Kreiſe zu erfaſſen, wenn man
einſtelle, ſtets und ſtändig die Verbindung mit dem ganwV.
W
aufrecht zu erhalten.
ſch aus
In der letzten Zeit hätten nun verſchiedene Send
Abſicht, das Programm politiſch zu geſtalten, den Nundfuf/.
ach noch
und mehr mit den ſogenannten „Stunden”=Darbiet
zweitet, db
verſchiedenſten Art regelrecht atomiſiert. Sie hofften,
ue geſäubert
Volk „politiſieren” zu können. Das ſei aber nicht d
ſe beriſchiede
Methode.
Der Nationalſozialismus z. B. habe in den Zuwf M7 M Olct
Kampfes trotz des unvermeidlichen Eingehens auf Einw W Ogollse9.
ſig die Sü
und Einzelgebiete das Volk dadurch wirklich politiſie
an das Volk als Ganzes appelliert habe. Man dun z Siechen Qo
Fragen nicht vom Standpunkt des ſpeziell intereſſiertapl. ) ol.
ſtandes aus behandeln, ſondern man müſſe ſie dem Faueim Allöslte
nis des ganzen Volkes nahebringen. Es ſei auch du=
Rätſelraten, ob
Beweis für die politiſche Haltung eines Senders
jeden Tag zwei oder drei ſogenannte „politiſche Vorträu/oſt noße.
ürfte wohl
Was man nämlich dabei unter „politiſchen Vortre
ſcher O
tali
ſtehe, das ſeien in den meiſten Fällen Ausarbeitun
Spezialfragen, ſo z. B. auf dem Gebiet der Wirzch Geſihlche.
Sozialpolitik und ſo weiter. Es werde bei allen dieſaff ale angegriſſe
um eben zu beweiſen, daß der Vortrag politiſchen Krid nur voſl
habe, mit Weltanſchauung gearbeitet, willkürlich und iß zu der Lihie
lich und ob das am Platze ſei oder nicht.
Das ſchließe ſelbſtverſtändlich nicht aus, daß groß Meiſt Laldlell
Vorgänge, die das Volk am tiefſten bewegen und in
wie z. B. die Veranſtaltung des 1. Mai, der Par
Erntedanktag, alle Reden des Führers weiterhin eineß vn abeſſiniſch
en Beſprech
politiſche Angelegenheit des Rundfunks ſeien.
Dr. Goebbels ſetzte dann ausführlich auseinanderſer ſoll beabſich
beſſiniſchen 2
Rundfunk primär der Auflockerung des Alltags zu di
iglich, daß ſi
Er habe die große Aufgabe, den von Sorgen bedrüt
r an die
ſchen nach den Mühen des Tages Ausſpannung zu bickt
nur ſchwere Konzertwerke unſerer Meiſter hören wol alen Fronten
gut daran tun, die Einrichtung der Konzertfäle zu Apn Flieger gem
Mit der edlen Unterhaltung des Hörers im beſten eſn Meldungen
Wortes werde der Rundfunk ſeiner wichtigen Aufgabl=e von Tembien
an der allgemeinen, inneren Aufrichtung des Volſe/ubeſtätigten Gerü
arbeiten. Er müſſe dazu beitragen, die politiſche Emſſiere Schlacht ent
des Volkes zu wecken.
Es gelte dabei, den Mittelweg zu finden, in der
auch der geiſtig Verwöhnte noch intereſſiert werde,
der abeſſ
der weniger Anſpruchsvolle eben noch mitkomme. T
der Rundfunk auch tatſächlich das ganze Volk erfaſſenMſim Sonderk
Der Miniſter warnte ferner noch an Hand von
Pre
plaſtiſchen Beiſpielen vor der mißbräuchlichen Verwe
Begriffen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauur/;) möricht vom
keinen Fall abgegriffen werden dürften. Man
dauernd im Sonntagsſtaat einhergehen. Im übrigen Wl dr Gegend des
er an die gewiſſenhafte Beachtung des ſprachbildnerſpch von Makalle
ments im Rundfunk. Als ein Kind der Zeit müſſe / bfür an, daß dil
Stellungen in d
tente Dr. Goebbels abſchließend, mit der Zeit gehen Neugum mu bedro
und modern ſein.
ufzuhalten.
zuverläſſiger O=
Neue Mitglieder des Reichsverkehrsrad Audhen gegenl
Der am 17. Dezember zuſammentretende Reichs Aiit friſchen.
beſteht jetzt auf der Seite der Verkehrsträger aus bylluen Waffen
der Reichsverkehrsgruppen und den Vertretern der gri/a Mannlicher= un
lichen Verkehrsmittel ſowie dem Generalinſpektor /ügſche Gewehre
deutſche Straßenweſen. Die neuernannten Verkeh Anſchen Offiziere
leiter Direktor Wilhelm Benninghoff als
öſt man hier a
Reichsverkehrsgruppe Kraftfahrgewerbe und Direktor Litieitkräfte
wig Doeberl, München, als Leiter der Reichsverk 9 Kaſſas und des
Spedition und Lagerei treten kraft Verordnung muhlld zur offen
Reichsverkehrsrat ein. Korpsführer Hühnlein u Buſit zur bisberi
Ohlendorf bleiben als vom Reichsverkehrsminiſter
Scharmützel
(G Me
berufene Perſonen Mitglieder des Reichsverkehrsrats
ihrer neue
hat der Reichsverkehrsminiſter den Leiter des Reichs 1c0l7 z haben.
Betriebsverbandes Dr.=Ing. Scholz in den ReicAlic im Norden
rat berufen,
r mit
Speeren
wir darauf hinweiſen, daß das entſcheidende, beängſ1e
lebnis, das die fünfjährige Regula angeſichts des AIh0
hat, ihrem Leben das Siegel aufdrückt; all das, we.
von ihrem weiteren. Daſein berichtet, iſt in einer MAein=
Beiſpielen — bis hin zur letzten Szene, gleichſam ein
in der Novelle — alles nur Auswirkung jenes eim
Erlebniſſe. — In den Bänden „Prisma” und „Mitteni
Schäffers Novellen aus den Jahren 1918 bis 1928 meſ er geſtrigen Aut
Hinzukam 1934 noch die einzelne Novelle „Heimgang,” Aurt Ingo R;
Der Novelliſt Schäffer iſt aber mit ſeinem neu ſtwe etnſtimmung ne
dem kleinen Werk „Der General” zu einer ganz friſ. uch nicht in
der Erzählung offenbar berechtigt. Das iſt keine F M Buß noch mit
Lebensgeſchichte, durchaus kein Roman, ſondern Plaup ”inſtellen.
ein Leben, mit eingeſtreuten Novellen: die ſind neſ
ſchönſten Teile des Buches. Aber es iſt nicht etwa ſ N 200 und 7
das Uebrige „in Kauf” nähme. Nein, die ſorgloſe Ecß AAusdrucks
Uebrigen” hat ihren beſonderen Reiz; ſie iſt, gleich N.S hnr auch d
Schäffers, „inſtinktiv” und „abſichts”voll zugleich. ſT lag, vermie
licher Sprache weiß uns Schäffer mit dieſer Plau=)., dei Riege
liebens= und verehrungswürdigen alten Soldaten nahr-//7 uigen wa
der abgeklärt aus der alten in die neue Zeit hineinre//cenden
aller Rauheit ein Freund der Jungen iſt.
Die Preiskräger im Wektbewerb um die E
der Frankfurker Univerſikätsbibliolhs
de
Der Wettbewerb um die Geſtaltung des
Haup=
de
gebäudes der Frankfurter Univerſität iſt in ein neue
getreten. Nachdem auf die erſte Ausſchreibung über 200
eingegangen waren, aus denen vom Preisrichterkollegik
beſten Löſungen ausgeſiebt wurden, haben ſich nun
Preisträger erneut mit der Löſung des Problems S
er
dieſem zweiten Wettbewerb erhielten der Architekt De
Berlin=Wilmersdorf, den erſten Preis (1500 RM.) und
furter Architekt Ernſt Balſer den zweiten Preis (1000
geſprochen. Außerdem wurden die ſieben Entwürfe der,
Junghans=Düſſeldorf, Troll=Frankfurk=
München, Weber=Krag=Frankfurt, Peter=9
Flerus und Konert, Dortmund, und Gutſchow:?
für je 500 Mark angekauft.
Nach welchem Plan und unter welchen eventuellen ”
gen der Bau des Bibliothekgebäudes praktiſch ausſel.
ſteht noch nicht feſt. Die Entſcheidung darüber jau.
Deunk
bürgermeiſter Dr. Krebs nach eingehender Beraugſ”
Preisgericht.
8.
6. Dezember 1935
An
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Die Kriegslage in Abeſſinien.
Marfte Pakrouillenkäligkeit im Abſchnitt 2olo-Makalle. — Jkalieniſcher Bombenangriff auf Davark.
Gefechte am Takazze.
nierte, ausgebildete Truppen mit moderner Bewaffnung erſetzt.
* Abeſſiniſche Offenſive?
Die Waffen ſtammen aus den letzten Lieferungen europäiſcher
mehr als mageren italieniſchen Kriegsbericht vom
iſt 24 Stunden ſpäter eine etwas umfaſſendere
Dar=
der Kriegslage gefolgt, in der ſeit längerer Zeit auch
Ortsnamen genannt werden, die man auf den abeſ=
Karten finden kann. So erfährt man über die Aktion
liener im Tembien=Gebirge, daß ſich das
Eingeborenen=
ros nunmehr in der Zone von Cacciamo befindet. Es
ſerdings nicht hinzugefügt, ob dieſer Ort, der am
Schnitt=
ehrere Karawanenſtraßen liegt, bereits beſetzt iſt.
Ueber=
ibt ſich aus dieſer Ortsangabe, daß der Schlauch weſt=
Uh Makalle, der in das noch nicht reſtlos eroberte Gebiet
higt, doch noch ziemlich tief und auch recht breit iſt. Es
ch weiter daß das Tembien=Gebiet noch längſt nicht in
iafange geſäubert iſt, wie man das noch vor Wochen auf
hder verſchiedenen italieniſchen Berichte hätte annehmen
Aber die Italiener ſchieben ſich mit größter Hartnäckig=
Iboen Ghevafluß heran, der gemeinſam mit dem
Takazze=
ſpläufig die Südfront bilden ſoll, während der Takazze
enr Stellen von italieniſchen Kolonnen überſchritten wor=
Iſ vie auf der anderen Seite die Abeſſinier in ihren
ſie mkhunkeln aufzuſtöbern ſuchen, um ſie zum Kampfe
heraus=
iſP Rätſelraten, ob die Abeſſinier bereit ſein werden, die
nſboigte große Offenſive im Norden zur Entfaltung zu
dürfte wohl vorläufig noch fortgeſetzt werden, wenn
ihs italieniſcher Quelle verlautet, daß bei Makalle gut
be=
der Wich abeſſiniſche Kerntruppen die italieniſchen Stellungen
allen dubKalle angegriffen hätten. Im italieniſchen Heeresbericht
ſoird nur von einer lebhaften abeſſiniſchen
Patrouillen=
vor der Linie von Dolo—Makalle geſprochen.
ſttke Täkigkeik an der abeſſiniſchen Nordfronk.
DNB. Addis Abeba, 5. Dezember.
terhin 7 ß von abeſſiniſcher Seite verlautet, nehmen die
mili=
en Beſprechungen in Deſſie ihren Fortgang.
iſer ſoll beabſichtigen, bereits in nächſter Zeit die
Haupt=
liags zIner abeſſiniſchen Truppen an der Nordfront zu beſuchen.
ſegen bedibxmöglich, daß ſich in ſeiner Begleitung einige
Preſſe=
ung / Eſtſtatter an die Front begeben werden.
allen Fronten wird eine verſtärkte Tätigkeit der
zertſält / bitzen Flieger gemeldet. Nach den von abeſſiniſcher Seite
im beſten ſan Meldungen nehmen die erbitterten Kämpfe in der
igen Auf hne von Tembien und im Gheralta=Gebiet ihren
Fort=
inbeſtätigten Gerüchten zufolge ſoll ſich am Takazze=Fluß
ſitiſche EFußere Schlacht entwickeln.
Der abefſiniſche Vormarſch.
ind Direl
Reiczn
veind
Frsmint
verlehtft
des Neic
oll erfaſt l hdem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, R. Packard.
Asmara, 5. Dezember.
MNachricht vom Vorrücken größerer abeſſiniſcher
Abtei=
der Gegend des Takazzefluſſes und von Vorpoſtengefech=
„chbicmPAich von Makalle deutet man hier allgemein als ein
ſhr dafür an, daß die Abeſſinier verſuchen wollen, die italie=
Stellungen in dem Makalle=Dolo=Abſchnitt durch eine
Beit RA bwvewegung zu bedrohen, um den weiteren italieniſchen
Vor=
ufzuhalten.
zuverläſſiger Quelle erfährt man, daß die jetzt den Italie=
R/1 Rorden gegenüberſtehenden abeſſiniſchen
Trup=
unde Rütt iit friſchen, aus Europa eingeführten
jger guz nen Waffen ausgerüſtet ſind, unter denen ſich
Mannlicher= und Hotchekiß=aMſchinengewehre und zahl=
„ elgiſche Gewehre und Handgranaten befinden, während
en Vetleſc iniſchen Offiziere mit Maſchinenpiſtolen bewaffnet ſind.
f: au Mtößt man hier auf die Meinung, daß die abeſſini=
Uhötreitkräfte, die in erſter Linie aus den Abteilun=
Kaſſas und des Kriegsminiſters Moulugueta beſtehen,
1d zur offenen Schlacht ſtellen werden
rodil Efent atz zur bisherigen abeſſiniſchen Taktik, dem Feinde nur
da Scharmützel zu liefern.
EErmit ihrer neuen Strategie auch einigermaßen Ausſicht
Eolg zu haben, hat die abeſſiniſche Heeresleitung die
huützlich im Norden, kämpfenden, ſchlecht ausgerüſteten und
Pftzur mit Speeren bewaffneten Krieger durch wohldiſzipli=
Waffenfabriken an Abeſſinien, die nach Informationen aus
abeſſiniſcher Quelle 7500 belgiſche Gewehre, 3,5 Millionen
Gewehr=
patronen, 150 Mannlicher= und 35 Hotchekiß=Maſchinengewehre
umfaſſen. Außerdem ſollen auch weittragende moderne
Flugzeugabwehrgeſchütze in der letzten Zeit nach
Abeſ=
ſinien geliefert und in Addis Abeba aufgeſtellt worden
ſein.
Schweres Bombardemenk über Davark.
* Addis Abeba, 5. Dez. (United Preß.)
Die nördlich des Tana=Sees, unmittelbar weſtlich des Siemen=
Gebirges gelegene nordabeſſiniſche Stadt Davark iſt am Mittwoch
nachmittag das Ziel eines ſehr ſchweren italieniſchen
Bomben=
angriffs geweſen. Sechzehn dreimotorige italieniſche
Bombenflug=
zeuge kreiſten lange Zeit über der Stadt und warfen viele
Bom=
ben ab, die ſchweren Schaden anrichteten.
Die Nachricht von dieſem Luftangriff wurde durch den
ameri=
kaniſchen Negerflieger Robinſon aus Chicago, der in der kleinen
abeſſiniſchen Luftflotte Dienſt tut, nach Addis Abeba gebracht.
Robinſon befand ſich zur Zeit des italieniſchen Bombardements
an Bord eines Beobachtungsflugzeuges des Negus in der Nähe
von Davark und konnte daher den Luftangriff von Anfang zu
Ende beobachten. Schließlich wurde er von den italieniſchen
Flie=
gern geſichtet, die ſofort zu ſeiner Verfolgung anſetzten. Doch
gelang es ihm, über Gondar nach Addis Abeba zu entkommen.
Robinſon nimmt an, daß die italieniſchen Bombenflugzeuge die
Aufgabe hatten, Truppenkonzentrationen des Ras Kaſſa in und
um Davark zu zerſtreuen.
DieKominkern fälſcht Sowiekwerkpapiere
der Höhepunkt bolſchewiſtiſcher Verbrechen.
EP. Paris, 5. Dezember.
Nach einer Meldung des „Jour” iſt in Paris ein
umfang=
reicher Schwindel mit Sowjet=Tratten aufgedeckt worden. Eine
Pariſer Bank habe im vergangenen Februar einem bedeutenden
ſchweizeriſchen Bankier namens Emden ſieben Tratten im Werte
von einer Million Franken diskontiert, die auf die
ſowjet=
ruſſiſche Handelsvertretung in Mailand bezogen waren. Beim
Vorzeigen der Papiere habe die Handelsdelegation die Zahlung
verweigert mit der Erklärung, die Tratten ſeien gefälſcht. Auf
die Klage der Handelsdelegation ſei in Paris eine Unterſuchung
eingeleitet worden. Es habe ſich herausgeſtellt, daß der Bankier
Emden die ſieben Tratten von einem Polen namens Uriewitſch
gekauft hatte. Insgeſamt habe Emden von dem Polen Tratten
im Wert von rund 300 Millionen Franken übernommen.
Uriewitſch wurde in Zürich, wo er angeblich ein internationales
Büro für Sowjetpropaganda geleitet haben ſoll, verhaftet und
nach Paris gebracht. Bei der Vernehmung durch den
Unter=
ſuchungsrichter habe er ausgeſagt, er ſelbſt habe die Tratten
von einem Dritten erhalten, hinter dem man in Paris einen
bekannten, zu der Komintern in Beziehungen ſtehenden Ruſſen
vermute. Es liege, ſo behauptet der „Jour”, alſo Grund zu der
Annahme vor, daß es ſich um ein vorbedachtes
Zuſammen=
arbeiten der Sowjets handele, um ſich für ihre verbrecheriſche
Propaganda in Paris und in den Kolonien mehrere hundert
Millionen zu beſchaffen. Falls ſich die Angaben des Polen
Uriewitſch als richitg herausſtellten, könne dadurch dem
fran=
zöſiſch=ſowjetruſſiſchen Pakt, der vom Parlament noch nicht
rati=
fiziert worden iſt, der Todesſtoß verſetzt werden.
Lärmſzenen im ungariſchen Abgeordnetenhaus.
EP. Budapeſt, 5. Dezember.
Zu Lärmſzenen und heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen der
Re=
gierungspartei und der Opoſition kam es am Mittwochabend in
dem ungariſchen Abgeordnetenhaus, als der der Regierungspartei
angehörende Abgeordnete Barczay eine Interpellation über eine
legitimiſtiſche Druckſchrift begründete. Dieſe Broſchüre war vor
einigen Tagen in Steinamanger erſchienen. Sie befaßte ſich mit
dem Freiheitskampf des Jahres 1848 und bezeichnete dieſen
Frei=
heitskampf gegen die Habsburger als Aufruhr und Hochverrat. Die
Ausführungen des Abgeordneten riefen auf den Bänken der
legiti=
miſtiſchen Oppoſitionsparteien Widerſpruch hervor. Als der
Red=
ner von Erzherzog Otto zu ſprechen begann, riefen die legitimiſti=
ſchen Abgeordneten ſtürmiſch, es könne nicht von einem Erzherzog
Otto, ſondern nur von einem König Otto geſprochen werden. In
die Debatte griff ſchließlich auch der Innenminiſter Kosma ein,
der betonte, daß die beanſtandete Druckſchrift bereits beſchlagnahmt
worden ſei. Ungarn ſei ein Königreich und wolle es auch bleiben.
Wenn einmal die Zeit gekommen ſein werde, wieder den Thron zu
beſetzen, dann werde der künftige König nur ein König aller
Un=
garn ſein können. Es ſei jedoch eine irreführende Behauptung zu
ſagen, die Möglichkeit einer Reſtauration beſtehe ſchon im
gegen=
wärtigen Augenblick. Die Einſtellung der Regierung zu dieſer
Frage habe ſich nicht geändert.
Deutſch=lekkiſches Warenabkommen
unkerzeichnek.
DNB. Berlin, 5. Dezember.
Am Mittwoch wurde das am 20. November d. J. in Riga
paraphierte deutſch=lettiſche Abkommen über den gegenſeitigen
Warenverkehr von den Vertretern der beiden Regierungen
unter=
zeichnet. — Das Abkommen iſt eine Ergänzung des
zwiſchen beiden Regierungen am 19. November 1926
ab=
geſchloſſenen Meiſtbegünſtigungsvertrages und
regelt den geſamten Warenverkehr zwiſchen
beiden Länder; es ſieht zugleich eine Erhöhung der
Waren=
umſätze unter Berückſichtigung der beiderſeitigen wirtſchaftlichen
Notwendigkeiten vor. Das neue Abkommen tritt nach erfolgter
Ratifikation am 1. Januar 1936 in Kraft und gilt zunächſt für
ein Jahr. Alsdann läuft es jeweils von Jahr zu Jahr weiter,
ſofern es nicht bis zum 30. November des laufenden Jahres
gekündigt wird.
Die Zahlungen für den gegenſeitigen Warenverkehr werden
wie bisher auf dem Verrechnungswege auf Grund eines bereits
vor mehreren Jahren geſchloſſenen und bisher gut
funktionieren=
den Zahlungsabkommens zwiſchen den beiderſeitigen
Staats=
banken abgewickelt.
Um die reibungsloſe Durchführung des vereinbarten
Ab=
kommens ſicherzuſtellen, werden von beiden Seiten
Regierungs=
ausſchüſſe eingeſetzt, die in ſtändiger enger Fühlungnahme
mit=
einander alle Fragen der praktiſchen Durchführung regeln
werden.
Zugleich mit dem Warenabkommen ſind eine Reihe anderer
Fragen geregelt worden, die ein Veterinärabkommen, die
Aufenthalts= und Arbeitserlaubnis der beiderſeitigen
Staats=
angehörigen in beiden Ländern, ſowie insbeſondere die
Stel=
lung der reichsdeutſchen Firmen und Perſonen und der
Ver=
tretungen deutſcher Firmen in Lettland betreffen.
Der likauiſche Schulreferenk Simaitis
vom Memel=Direkforium abgeſekzt.
DNB. Memel, 5. Dezember.
Das Direktorium hat den Schulreferenten Simaitis ſeines
Amtes enthoben. Simaitis, der nach Abſetzung des
Direk=
toriums Böttcher zum Landespräſidenten ernannt worden war,
iſt bekanntlich nach der Beſeitigung des Direktoriums Schreiber
von dem widerrechtlich eingeſetzten Direktorium Reisgys als
Schulreferent für das Memelgebiet berufen worden. Er hat vor
allem zu dem Erlaß der bekannten Schulverordnung beigetragen,
durch die in 220 von 222 memelländiſchen Volksſchulen die
litauiſche Sprache als Unterrichtsſprache eingeführt wurde.
Diſziplinarverfahren gegen Biſchof Zänker.
DNB. Berlin, 5. Dezember.
Biſchof Zänker in Breslau hat entgegen einer ausdrücklichen
Anordnung des Landeskirchenausſchuſſes der Evangeliſchen
Kirche der altpreußiſchen Union und entgegen einem
gleich=
lautenden Erſuchen des Reichs= und preußiſchen Miniſters für
die kirchlichen Angelegenheiten am 3. Dezember 1935 eine
theo=
logiſche Prüfung abgehalten. Der Reichs= und preußiſche
Miniſter für die kirchlichen Angelegenheiten hat, weil dieſes
Verhalten des Biſchofs Zänker eine unverantwortliche Störung
des kirchlichen Ordnungswerkes darſtellt, den Evangeliſchen
Oberkirchenrat erſucht, im Einvernehmen mit dem
Landeskirchen=
ausſchuß das Diſziplinarverfahren gegen den Biſchof Zänker zu
eröffnen. Gleichzeitig hat der Miniſter die Einſtellung der
Zah=
lung derjenigen Staatsmittel verfügt, die zur Beſoldung des
Biſchofs Zänker verwendet werden.
Marſchall de Bono traf am Donnerstagabend, aus Eritrea
kommend, in Rom ein. Er wird am Freitag von Muſſolini zur
Berichterſtattung empfangen werden.
In Sao Paulo (Braſilien) verhaftete die Polizei den
Sowjet=
ruſſen Igor Dolgoruki, der als Verbindungsmann zwiſchen
Komin=
tern und dem Aufſtändiſchenführer Preſtes arbeitete. Er hatte den
Auftrag, nach erfolgreichem Verlauf des Aufſtandes im Namen der
Komintern die Tätigkeit der geplanten braſilianiſchen
Sowjetre=
gierung zu kontrollieren.
Heſſiſches Landestheater.
kleines Haus. — Donnerstag, 5. Dezember.
„Der Waffenſchmied‟
er geſtrigen Aufführung des „Waffenſchmied” ſang
Kurt Ingo Rieger den Grafen Liebenau. Die
natür=
eiſige P Wereinſtimmung von muſikaliſcher und darſtelleriſcher
Lei=
m ietr noch nicht in allen Szenen durchweg vorhanden, wird
gewiß noch mit zunehmender Sicherheit der Beherrſchung
einſtellen. Am ſchönſten klang die Stimme an den
äßigen Ruhepunkten der Handlung, ſo in der Arie „Gern
Glanz und Reichtum hin”, der der Künſtler wirkliche
des Ausdrucks verlieh; bei der Wiederholung in der
letz=
e war auch die Gefahr des Schleppens, die beim erſten
ſahe lag, vermieden. In die verſchiedenen Enſembles
Herr Rieger recht ſicher und glücklich ein.
übrigen war der Aufführung durch die friſche Spiellaune
„sführenden der Erfolg bei den Zuhörern wieder einmal
A. H.
Drikker Beekhoven=Abend
des Schnurrbuſch=Quarkekts.
ABeginn des dritten Abends — Montag, den 9. Dezember
t Paul Schnurrbuſch mit ſeinen Quartettgenoſſen das
rtett aus Opus 18 in D=Dur zu Gehör. Angeblich
erſte Streichquartett, das der Meiſter mit ſeinen fünf
n.der erſten Quartettgruppe in den Jahren 1798—1801
dieſem erſten Werk zeigt ſich Beethoven ſchon als der
eiſter des Quartettſtils, der er bis zu ſeinen letzten Wer=
Steht es auch noch unter dem Einfluß Joſeph Haydn’s,
aſcht es durch die meiſterhafte Konzeption und
Ungezwun=
der Entwicklung. Es gibt den Ausführenden wie dem Hörer
robleme zu löſen, unbeſchwert fließen die leicht
verſtänd=
hemen dahin, Behaglichkeit iſt die Stimmung des erſten,
beiterkeit des dritten und ausgelaſſene Lebensfreudigkeit
letzten Satzes. Im zweiten Satz, dem wundervollen
von ergreifender Schönheit, erfreuen wir uns an dem
der vier Inſtrumente, der Sehnſucht nach Frieden, Hoff=
ℳdr auch Zweifel und Gram in herrlichen Tönen zum Aus=
Ngt. Echt Beethovenſcher Humor leuchtet aus dem drit=
ten Satz, dem mit Allegro bezeichneten Scherzo hervor. Steht
das Trio auch in Moll und führt uns auf kurze Zeit aus der Helle
des Anfangs in eine mit Wolken umſchattete Welt, ſo teilt ſich bald
wieder das Gewölk und beſchert uns für den Reſt des Satzes
leuch=
tenden Sonnenſchein. Wie eine übermütige Tarantelle rauſcht das
Finale — Preſto — an uns vorüber und zeigt uns Beethoven
auch als Meiſter des yirtuoſen und brillanten Quartettſtils. Zu
dem allerbedeutendſten, was je für Kammermuſik geſchrieben wurde,
zählen die fünf letzten Quartette Beethovens. Das in Es=Dur
Opus 127, das am Montag an zweiter Stelle ſteht, hält ſich
äußerlich im Rahmen der klaſſiſchen vierſätzigen Form. Es iſt den
ihm folgenden Quartetten gegenüber einfacher und leichter zu
ver=
ſtehen.
Ein monumentales Präludium — Maeſtoſo — von nur
ſechs Takten gibt uns gleich die Grundſtimmung des erſten Satzes,
ja des ganzen Quartetts an: Unbeſiegbare Willensſtärke! In
an=
mutiger Bewegung fließen die Themen des
Allegrotenera=
mente dahin, zweimal unterbrochen von dem wiederkehrenden
Eingangs=Maeſtoſo. Nicht laut und feſtlich, wie man es vielleicht
erwartet, iſt der Abſchluß des erſten Satzes, ſondern ein leiſes
Verklingen, wie ein Gewölk, das langſam ſich auflöſt. Ein
himm=
liſch ſchöner Geſang iſt das Thema des zweiten Satzes—
Adagio, ma non troppo e molto cantabile —,
mei=
ſterhaft die Variationen, von denen jede ein Muſikſtück von
über=
irdiſcher Schönheit iſt. Im weichen As=Dur ſchließt der herrliche
Satz. Aus dieſem beſeligenden Schluſſe werden wir jäh
herausge=
riſſen durch den Beginn des dritten Satzes, den ſcharfen
Pizzikati der vier Inſtrumente. Beſtimmt und entſchloſſen erklingen
Tonika und Dominante der Grundtonart. Im Violoncello beginnt
nun das Hauptthema, das vier Takte ſpäter die Bratſche in der
Umkehrung übernimmt und nun entwickelt ſich ein Scherzo von
rhythmiſcher Kraft, von Humor und Energie. Der letzte Satz
— Finale — ſetzt dieſe Entwicklung fort und führt in ein
Allegro con moto ?/s. In C=Dur beginnend, hebt nun eine
großartige Schlußſteigerung an, die bald wieder in die
Grundton=
art Es=Dur zurückkehrt und in feſtlich freudiger Stimmung das
Quartett beſchließt.
Zum Abſchluß des Abends hören wir dann noch das
Quar=
tett Opus 59, Nr. 2. E=Moll, das zweite der ſogenannten
Raſoumoffſky=Quartette. Wie im voraufgegangenen E=Dur=
Quar=
tett Opus 59, Nr. 1 verwendet Beethoven auch in dieſem Quartett
eine ruſſiſche Volksweiſe, dort im Finale, hier im Trio des Scherzo.
Der erſte Satz — Allegro — iſt durch ſeine reiche Figuration
einer der knifflichſten Quartettſätze Beethovens. Etwas
verſchlei=
erndes liegt über dem Beginn des erſten Satzes, es iſt, als ringen
Mutloſigkeit und Energie mit einander, bis letzten Endes dieſe doch
Siegerin bleibt. Feierlich, weihevoll ſchreitet das in breiten
hal=
ben Noten notierte Hauptthema des zweiten Satzes —
Molto Adagio — einher, ein ausdrucksvoller Geſang im
lieb=
lichen E=Dur. Rhythmiſch außerordentlich intereſſant iſt das
Allegretto — dritter Satz. Das Trio iſt ein kunſtvoll
gebautes Fugato über ein ruſſiſches Volkslied.
Eigentümlicher=
weiſe begint das Finale — Preſto — nicht in der
Grundton=
art, ſondern in C=Dur, doch in wenigen Takten iſt dieſe erreicht.
Iſt die Grundſtimmung des dritten Satzes eine heitere
Lebens=
freude, ſo ſteigert ſich das Finale zum fanatiſchen
Kraftbewußt=
ſein. Das wie aus einem Guß geformte Werk ſchließt nicht in
der gleichnamigen Dur=Tonart, nein, Beethoven hält an dem
ker=
nigen E=Moll feſt und gibt dem Schluſſe dadurch eine Herbheit
und Beſtimmtheit von eindringlichſter Kraft.
Friedrich Brückmann.
Hans Helfritz: „Geheimnis um Schobua”. Unter ſüdarabiſchen
Beduinen ins Land der Sabäer, 68 Seiten, 52 Abbildungen.
Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Berlin 1935. In Leinen 4 RM.
Der Verfaſſer gibt uns einen kurzen Bericht von ſeiner dritten
Reiſe durch Südarabien, bei der er ſich die Erforſchung
verſcholle=
ner Ruinenſtädte und das Auffinden alter aufſchlußreicher
In=
ſchriften zur Aufgabe geſetzt hat. Es gelingt ihm nach höchſt
aben=
teuerlicher Reiſe auch in Schobua, wahrſcheinlich dem bibliſchen
Saba, einzudringen, eine Reihe Aufnahmen zu machen und
feſtzu=
ſtellen, daß hier eine ausgedehnte Stadt geweſen ſein muß. Nach
einigen Stunden muß er aber fluchtartig die Beduinenſiedlung
verlaſſen. Ob die anſtrengenden wochenlangen Ritte durch die
Wüſte auf Kamelrücken ſich verlohnten, kann wohl erſt die
Entziffe=
rung der gefundenen Inſchriften zeigen. Die Fahrt iſt ſpannend
erzählt. Leider ſind die Bilder nicht ſo gut wiedergegeben, wie
man es von den früheren Bänden des Verfaſſers gewohnt iſt.
Dr. W.
* Ein Deutſcher ohne Deutſche. Friedrich Liſt — Roman von
Wal=
ter von Molo. Verlag Holle u. Co., Berlin.
Der Roman Walter von Molos iſt zweifellos intereſſant und
zeitnahe, denn das abenteuerliche Leben des großen
National=
ökonomen Friedrich Liſt, der unverſtanden und bekämpft, ſich für
die Schaffung des Deutſchen Zollvereins und des einheitlichen
deut=
ſchen Eiſenbahnnetzes einſetzte, iſt auch heute beſonderer
Betrach=
tung wert. Den Wert des Buches mindert der Umſtand, daß die
Schilderung des Lebens Liſts, der ein zweiter Michael Kohlhaas
war, und der Zeit zu ſehr in ſchwarz=weiß Manier gehalten iſt.
Die Gegenſätze wirken zu kraß, gut und böſe ſind ohne
Abſchattie=
rungen verteilt. Im Ganzen ein nachdenklicher Rückblick in eine
Periode, in der ein Metternich und ſeine Schranzen „deutſche‟
HI. W. W.
Politik machten.
Seite 4 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Dezen
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Geſtorbene.
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Die glückliche Geburt eines geſunden
Töchterchens zeigen hocherfreut an
Darmſtadt: Schneider, Maria, geb. Schrickel,
Ehefrau des Kaufmanns, 34 Jahre.
Schnepper, Margaretha geb. Hopp. Witwe
des Handelsmannes, 69 Jahre.
zeibert, Anna, geb. Haffner, Witwe des
Schloſſers. 73 Jahre.
Heppenheim: Wohlfahrt, Aug., Oberſtadtſekr,
verheiratet, 47 Jahre.
Groß=Zimmern: Kopp, Anna Maria, o. B.,
le=
dig, 31 Jahre.
Wallerſtädten: Kreim, Gg., 1 Jahr.
Dipl. Ing. Ludwig Hunecke
und Frau Elſe, geb. Orio
z. Zt. Privatklinik Dr. Walter, Lagerhausſtraße
Darmſfadt, den 3. Dezember 1935.
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Am Samstag abend entſchlief nach kurzem Leiden unſere liebe Großmutter,
Urgroßmutter, Tante und Großtante
Frau Emma Müller, geb. Zeler
Witwe von Prof. Hermann Müller, Direktor i. R. a. d. Adolf=Hitler=Schule.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Ludwigshafen a. Rh., München, Nieder=Ramſtadt b. Darmſtadt, Frankfurt a. M.,
Oſterode a. Harz, Höchſt a. M., Mainz.
Darmſiadt, Dezember 1935.
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6. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 6. Dezember 1935
* Nikolaustag.
ſich wie über eine breite Treppe ſteigt der Dezember als
r zwölf Brüder zu ſeinem Feſt und ſeiner Krönung am
ag hinan. Auf der erſten Stufe macht er einen kurzen
Shnen die Glocken zu ſeinem Empfang und tragen die
Anbruch der Weihnachtszeit über das Land hin und in
en und harrenden Herzen, aus den Kirchen dringt es
nmel den Gerechten” und in den Stuben hängen die
Tannengrün unter Tür oder Lampe und tragen die
die den vier Adventstagen leuchten ſollen. Noch erſt
Grannt, etwas kleiner ſteht ſie nun ihren Schweſtern
nit ſchiefgehaltenem ſchwarzem Köpfchen, da ſteigt der
re zweite Stufe hinan und lädt die Kinder zum Feſt
Folaus.
ende, ſchwerfällige Gehilfe des Chriſtkindes iſt ein
gut=
ell. Pünktlich hält er ſeinen Tag ein und kommt da
htzen her” mit ſeinem großen Sack auf dem Rücken, in
guten Sachen und hie und da auch einen böſen Buben
Denn anſcheinend ſind immer nur die Buben bös, die
r — ach! — ſo brav! Aber wenn es nicht ſo unheim=
Auohin er einen am Ende bringt, dann möchte man auch
G ein böſer Bub ſein und in dem Sack ſtecken, wo die
mi nur ſo haufenweiſe beieinanderliegen.
des da, was können die Kinder auf einmal ſo lieb und
brav und verträglich ſein, ſobald die Stunde kommt,
Nikolaus zu erwarten iſt! Der kleine Hans, der noch
ſurgen hat: „Da kommt der große Nikolaus, was will er
AInlx? Ich pack ihn an der Zipfelmütz und werf ihn vor
r ſteht nun da, wagt kaum die Augen zu heben, guckt
ſchmutzigen hohen Stiefel und hat in ſeinem Schreck
vergeſſen, was ihm die Mutter an Gebetchen und
Lie=
abzlich beigebracht hat. Und die Lieſe macht den ſchönſten
e vor lauter Aufregung ins Wanken bringt, aber dann
Volt, et
8, Sonde
2n Könner
dernes-
Jeusie
22‟
29
16‟
olle u.
125
7n
und das Gebetchen kommt wie aus einem gutgeölten
daß ſie mit Stimme und Atem wahrhaftig noch über
Worte hinausſchießt.
har, wie gut er die Kinder alle kennt, der Nikolaus,
genau weiß, daß der Georg gar nicht gerne an ſeine
geht, wie das Gretchen immer Zucker naſcht, der Philipp
velt bei Tiſch, der Kaſpar keine Suppe eſſen will, der
ie Tiere quält, das Paulinchen kein Zündholz liegen
ohne gleich eines anzuzünden, der Konrad immer an
lutſcht und der Robert am liebſten durch die tiefſten
ſcht. Oh doch, er weiß das alles, aber weil er ein wirk=
Kerl iſt läßt er es diesmal noch bei einer ſtrengen
Er=
hund erlöſt alle die kleinen Sünder aus ihrer ſcheuen
einen herzhaften Griff in ſeinen unergründlichen Sack.
Mäulchen, die ſtillgeſtanden haben, als er in der
die werden nach ſeinem Abſchied plötzlich wieder
mun=
ſaunen aus, daß „ſie gar keine Angſt gehabt haben‟. Die
aber denkt eine Weile nach, ſie beſinnt ſich, und dann
er Nikolaus habe beinah genau ſo eine Stimme gehabt
ikel Karl. Aber wie der Onkel Karl nun gleich darauf
ins Zimmer kommt, erſtaunt, daß der Nikolaus ſchon
wird die Elſe erſt ganz ſchweigſam, dieweil ſie jetzt
ſich ſehr viel und angeſtrengt über die ſonderbaren
Zu=
dieſes Lebens nachzudenken hat.
ſtig ſchreitet der Dezember hinan, und in wenigen Tagen
en Fuß auf die dritte Stufe ſtellen und über das Land
ßeiten Adventstag verkünden.
5090zbeichsſtatthalter in Heſſen. Perſonalnachrichten. Ernannt
Obertelegrapheninſpektor Heinrich Bernius zu
Arm 1a zum Rechnungsrat bei der Zentralabteilung der Heſſ.
50 4. berung mit Wirkung vom 9. Oktober 1935: der
Kanzlei=
uſt Göbel in Darmſtadt zum Kanzleiaſſiſtenten im
undesdienſt mit Wirkung vom 1. November 1935; der
Theodor Schönberger in Bensheim zum
Forſt=
im heſſiſchen Landesdienſt mit Wirkung vom 1.
No=
am 26. November 1935: der Verſorgungsanwärter
ppel zum Kanzleiaſſiſtenten im heſſiſchen Landes=
Berufung in das Beamtenverhältnis.
iſt: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
ſchule in Spachbrücken, Kreis Dieburg. Dienſtwohnung
und frei. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens acht
Jah=
ſung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von min=
Jahren zurückgelegt haben.
upielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. Hauptmiete E.
Vorſtellung. „Die Boheme”. Oper von Giacomo
Puccini.
Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete D 9.
Vorſtell. „Die Räuber”. Trauerſpiel von Friedr.
Schiller.
Anfang 19
6. Vorſtellung.
nde 23.00 Uhr. NS=Kulturgem. O.
„Aida”. Oper von Giuſeppe Verdi.
KLEINES HAUS.
Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr. Volksmiete
Vorſtellung. „Die Gärtnerin aus
Gruppe
Liebe”. Komiſche Oper von Wolfgang A. Mozart.
Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. Außer Miete. „Der
Odenwälder Komödie von
Herr Borjemaaſter”
Hans Holzamer, aufgeführt durch die Heſſ.
Spiel=
gemeinſchaft.
Anfang 16.00, Ende nach 18.30 Uhr. Zum erſten
Male: „Dornröschen” Ein fröhliches
Weihnachts=
ſpiel mit Muſik von Curt Elwenſpoeck.
Sonntag im Kleinen Haus vorgeſehene Modenſchau
werbeſchule Offenbach wird um 8 Tage, auf den 15.
rlegt.
Rſches Landestheater. Im Großen Haus kommt heute
oße erfolgreiche Neuinſzenierung von Schillers „
Räu=
lleitung Generalintendant Franz Everth) wieder zur
In den Hauptrollen ſind Ruth Trumpp und die
9. Lohkamp Marcks; Nemetz, Poelzig, Raddatz, Weſter=
Im Kleinen Haus geht Mozarts
Pkandry beſchäftigt.
nausLiebe” in Szene. — Am kommenden
Sonn=
ſiachmittags 16 Uhr die Erſtaufführung des fröhlichen
ſpiels „Dornröschen” von Curt Elwenſpoek ſtatt,
erſte von den drei öffentlichen Vorſtellungen, die für
überhaupt angeſetzt ſind. Das Weihnachtsſpiel, das
Landestheater wie alljährlich, ſo auch diesmal vor
Kinder einſtudiert, iſt trotz ſeines ſchlichten Titels
rwachſene Theaterfreunde nicht „zu einfach‟. Es
ge=
hönen Märchenſtoff vom „Dornröschen” durch
mancher=
aus anderen Märchen aus und fügt, ſogar als eine der
handelnden Perſonen die alte deutſche Figur des
Auch techniſch ſtellt das Werk, deſſen Verfaſſer
darch ſeine Hörſpiele am deutſchen Rundfunk bekannt
nicht geringe Anforderungen. Es wird für das
Heſ=
ſiheater von Reinhard Lehmann und Elli Büttner
in=
von Hanns Avril (dem Komponiſten der
Bühnen=
gertens „Tollem Chriſtian”) geſchriebene Muſik wird
dirigieren. Außer den Damen Bergmann, Gothe, Hall
und den Herren Ausfelder, Bittler, Heck, Linkmann,
ſgel, Pfeifer, Raddatz, Stelzer, Weſtermann als
Trä=
otrollen wird die geſamte Tanzgruppe mitwirken; die
von Ballettmeiſterin Alice Zickler einſtudiert. Der
ur die Vorſtellung am Sonntag, die zu ſehr kleinen
ſſtndet, hat bereits ſehr lebhaft eingeſetzt.
Deutſche Volksgenoſſen!
Der Tag der Nationalen Solidarität ſoll auch dieſes Jahr ein
erneutes Bekenntnis des geſamten Volkes zur Volksgemeinſchaft
ſein. Jeder, der im Dienſt des Winterhilfswerks ſteht, hilft dem
Führer am Aufbau des Dritten Reiches..
Der Tag ſoll neue Mittel dem Winterhilfswerk bringen und
zeigen, daß keiner ſich zu hoch und zu vornehm dünkt, um es nicht
dem ehrenamtlichen Sammler des Winterhilfswerks gleichzutun.
Jeder Volksgenoſſe hat in den für ihn beſtimmten Straßen
zu ſammeln, es kommt nicht darauf an, wer am meiſten ſammelt,
die Bereitſchaft, dort ſeinen Mann zu ſtellen, wohin ihn der
Ein=
ſatz ruft, iſt das Weſentliche
Folgt den Weiſungen der Ortsgruppen. Sammler, die andere
Plätze und Straßen als ihnen zugewieſen begehen, werden von dem
Streifendienſt zurückgewieſen. Uebt daher Diſziplin und
Kamerad=
ſchaft
Den Dank für den Einſatz und die Opferbereitſchaft gibt Euch
das Bewußtſein, als Soldaten Adolf Hitlers Eure Pflicht getan
zu haben. Wir leben und ſchaffen für Deutſchland und den
Führer.
Heil Hitler!
Haug,
Gaubeauftragter des Winterhilfswerkes
des deutſchen Volkes 1935/36.
Morgen: Tag der nakionalen Solidarität
Im Rahmen des deutſchen Winterhilfswerkes findet morgen
zum zweiten Male in ganz Deutſchland der Tag der nationalen
Solidarität ſtatt. Wie im vergangenen Jahr, werden auch dies
mal wieder zahlloſe Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens, das
Führerkorps des Staates und der Partei, die Vertreter der
Kunſt, der Wirtſchaft, der Wiſſenſchaft, aller Berufe und Stände
ſich in den Dienſt des großen Werkes ſtellen und mit den
Sam=
melbüchſen durch die Straßen gehen. Sie übernehmen morgen das
Amt der Tauſende von unbekannten Sammlern des
Winterhilfs=
werkes, um damit etwas Selbſtverſtändliches zu dokumentieren:
Die Gemeinſchaft des Volkes verpflichtet alle, ausnahmslos, und
an der Spitze der zwar durch kein Geſetz feſtgelegten, aber
unlös=
bar ethiſch und moraliſch verankerten Verpflichtungen ſteht jene,
den bedürftigen Volksgenoſſen beizuſtehen Es iſt nicht mit der
materiellen Hilfe allein getan; die in Not befindlichen
Volks=
genoſſen ſollen wiſſen, daß im neuen Deutſchland kein Rang zu
hoch, kein Name zu klangvoll iſt, als daß er irgend jemanden
daran hindern könnte, ſich für den Kampf gegen Hunger und Kälte
einmal mit ſeiner ganzen Perſon einzuſetzen, ſelbſt die
Ehren=
pflicht des Sammelns zu erfüllen. Der Tag der nationalen
Solidarität hat auf der Welt kein Vorbild. Er ruft alle
Deut=
ſchen auf, ſei es als Sammler, ſei es als Geber, ihre Solidarität
im Dienſte des Führers und ſeines großen Hilfswerkes unter
Be=
weis zu ſtellen.
In Darmſtadt ſammeln:
Der ſtellv. Gauleiter Regierungsrat Reiner: vor der Traube;
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt: am Faix=Eck:
Gaubeauftragter des WHW. Bürgermeiſter Haug: am
Land=
tagsgebäude;
Gauamtsleiter Verw.=Direktor Löwer: Rheinſtraße, am Union=
Theater;
Landesbauernführer Dr. Wagner: am Verkehrsbüro;
ler: am Marktplatz, Höhe Fiſchhaus Fertig:
der Führer der SA=Standarte R/115. Oberſturmbannführer
Bohnſack: am Marktplatz, Ecke Ernſt=Ludwigs=Platz;
der Führer des SS=Sturmbannes 1/33, Sturmbannführer
Mar=
in: Rheinſtraße, Ecke Grafenſtraße (Hugo de Waal);
der Führer des NSKK., Motor=Brigade 50, Standartenführer
Zeith: am Ludwigsplatz (Bismarckdenkmal)
der Führer des NSKK., Motor=Standarte 50, Oberſtaffelführer
Schäfer: Marktplatz, Ecke Ludwigſtraße
der ſtellv. Führer der Reichsarbeitsdienſtgruppe 254,
Oberfeld=
eiſter Peltzer: Rheinſtraße, Ecke Grafenſtraße (Haas &
Bernhardt);
der Führer der HJ., Bann 115, Unterbannführer Steubing:
Manfred=von=Richthofen=Platz;
der Führer des DJV., Jungbann 115, Stammführer
Koſche=
mann: Ecke Karls= und Schulſtraße
die Kreis=Frauenſchaftsleiterin Frau Krauth: Peter=
Gemein=
der=Straße, Ecke Eliſabethenſtraße:
die Führerin des Untergaues des 2
dM. 115. Grete Born:
Peter=Gemeinder=Straße, Ecke Mackenſenſtraße;
der Verwaltungsdirektor, des Heſſ. Landestheaters, Waldeck,
mit ſeinen Künſtlern: Manfred=von=Richthofen=Platz;
der ſtellv. Rektor der Techniſchen Hochſchule, Prof, Dr. Voigt,
mit den Dozenten: an der Techniſchen Hochſchule,
der Rektor der Hochſchule führ Lehrerbildung, Prof. Dr.
Zieg=
ler, mit dem Lehrkörper der Hochſchule: auf dem Ballonplatz.
Oeffentliche Plakzkonzerte
am „Tag der nakionalen Solidaritkät”
in der Zeit von 16—17 Uhr und 18—19.30 Uhr.
Adolf=Hitler=Platz: Muſikkorps der Landespolizeigruppe
Darmſtadt.
Marktplatz: Spielmanns= und Muſikzug der SA=Standarte
115, Darmſtadt.
Ludwigsplatz: Spielmanns= und Muſikzug des NSKK,
Motor=
ſtandarte 50.
Manfred=von=Richthofen=Platz: Spielmanns= und Muſikzug der
Hitler=Jugend, Bann 115
Ecke Karls= und Schulſtraße: Fanfaren= und Muſikzug des
Deutſchen Jungvolkes, Jungbann 115.
Ernſt=Ludwigs=Platz: Muſikzug der Firma E. Merck.
Das Nikolausfeſt des Roten Kreuzes.
Die Vorbereitungen zum diesjährigen großen
Wohltätigkeits=
feſt des Roten Kreuzes ſind abgeſchloſſen und verſprechen den
Be=
ſuchern des am Samstag, den 7. Dezember, abends 7 Uhr,
beginnenden Feſtes genußreiche Stunden. Für diejenigen, die die
Plakate überſehen haben ſollten, ſei nochmals geſagt, daß die
Ver=
anſtaltung ſowohl für Kinder wie für Erwachſene gedacht iſt, und
die den Abend einleitenden Aufführungen, wie nicht anders zu
er=
warten, wieder von beſonderem künſtleriſchem Wert ſind. Zur
Ein=
leitung hat Annemarie Borngäſſer ein reizendes Kindermärchen
„Der Schneeköſiigin Erwachen” erdacht und geſtaltet, in
dem Sterne, Schneeflocken, Zwerge, Eiszapfen und Wurzelweibchen
zuſammen mit dem Mond in buntem Tanzſpiel die Schneekönigin
erwecken. Dann wird zur großen Freude der hoffentlich in recht
großer Zahl erſchienenen Kinder der Nikolaus erſcheinen und ſeine
Gaben austeilen. Nach kurzer Pauſe folgt, für Darmſtadt
zum erſten Mal, von Glucks Schäferſpiel „Die
Maien=
königin”, für das ſich die Städt. Akademie für Tonkunſt mit
ihren Schülern der Opernſchule, dem Chor und Orcheſter in
dan=
kenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt hat. Regie und
muſika=
liſche Leitung liegt in den bewährten Händen der Herren Heinrich
Kuhn und Kapellmeiſter Hoeglauer. Die ſich den Aufführungen
an=
chließende geſellige Vereinigung wird den Beſuchern durch
preis=
werte Bewirtung, Tanz in zwei Sälen und nicht zu vergeſſen, die
übliche Verloſung noch manche Ueberraſchung bereiten. Zur
Ver=
loſung ſind von Freunden und Gönnern des Roten Kreuzes wieder
wertvolle Gewinne geſtiftet, unter denen nur Freifahrten nach
Helgoland, Wochenendgutſcheine, Freikarten zum Beſuch von
The=
ater, Kino und Varieté, aber auch praktiſche Gegenſtände, wie
Gas=
herde, elektriſche Apparate, Fahrrad und vieles andere erwähnt
ei. Da der Kartenverkauf wieder ſehr ſtark eingeſetzt hat,
emp=
iehlt es ſich, ſich Eintrittskarten im Vorverkauf bei
Leuthner am weißen Turm umgehend zu ſichern.
Nr. 335 — Seite 5.
Dir unechen eintopr!
„Spartaniſcher Sonntag” hat man neuerdings den
Eintopf=
ſonntag genannt. Ein Ehrenname ſoll dieſe Bezeichnung ſein,
denn nur an ein Volk, das gegen ſich ſelbſt hart iſt, kann auch
das Schickſal die größten Forderungen ſtellen.
Vor dem Weltkrieg war unſer Volk äußerlich reich und
wohl=
habend, aber innerlich arm, denn es fehlte ihm der Wille zur
Ge=
meinſchaft, heute aber fehlen uns zwar materielle Güter, aber
wir ſtehen geſchloſſen in der Volksgemeiniſchaft, die uns das
Opfer leicht macht.
So werden am Gemeinſchaftseſſen des Winterhilfswerks am
kommenden Sonntag allein in Darmſtadt Tauſende Mark
geſam=
melt werden. Doch nicht allein der Geldeswert fällt ins Gewicht.
ſondern die Tatſache, daß ein ganzes Volk, ob arm, ob reich, ob
Mann, ob Frau, die Not gemeinſam trägt.
Eine Feſtmahlzeit ſoll daher das Eintopfgericht werden, das
am Sonntag unſere Volksgenoſſen aus den 25 Feldküchen des
WHW. einnehmen. Buntes Leben und Treiben wird ſich in den
Mittagſtunden an den 6 Ausgabeſtellen entwickeln. 25 dampfende
Feldküchen und blumengeſchmückte Tiſche laden zum gemeinſamen
Eſſen bei den Klängen der Muſik ein. Führer der Partei und
Spitzen der Behörden nehmen an der Tafel teil. Künſtlerinnen
und Künſtler in weißer Schürze bedienen mit Helferinnen der
Frauenſchaft, der NSV. und des BDM. die Gäſte.
Sie alle beweiſen an dieſem Sonntag, daß das Wort „Einer
für alle, alle für einen zur Tat geworden iſt.
Anmeldung für die freiwillige Ableiſtung des
Reichsarbeitsdienſtes oder des aktiven Wehrdienſtes
Männliche Reichsangehörige der Jahrgänge 1914 und
älter, ſowie 1915 und jünger die freiwillig zum
Reichs=
arbeitsdienſt oder aktiven Wehrdienſt eintreten wollen und in
Darmſtadt wohnen oder ſich aufhalten, haben ſich perſönlich beim
Einwohnermeldeamt der Polizeidirektion, Wilhelm=Gläſſing=
Straße Nr. 21/23, unter Vorlage der nachſtehenden
Perſonal=
papiere anzumelden:
a) den Geburtsſchein (Familienſtammbuch)
b) Nachweiſe über die Abſtammung, ſoweit ſie im Beſitze des
Dienſtpflichtigen oder ſeiner Angehörigen ſind;
c) die Schulzeugniſſe und Nachweiſe über die Berufsausbildung
(Lehrlings= und Geſellenprüfung)
d)
lusweiſe über Zugehörigkeit zur HJ. (Marine=HJ.), zur
SA. (Marine=SA.), zur SS., zum NSKK., zum DLV. (
Deut=
her Luftſport=Verband), zum DASD (Deutſcher Amateur=
Sende= u. Empfangsdienſt), zur Freiwilligen Sanitätskolonne
(Rotes Kreuz);
e) den Nachweis über Teilnahme am Wehrſport (
Waſſerwehr=
port)
I) den Nachweis über geleiſteten Arbeitsdienſt (Arbeitspaß,
Arbeitsdienſtpaß. Dienſt=Ausweis und Pflichtenheft der
Studentenſchaft)
s) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der
Wehr=
macht oder Landespolizei
h) den Nachweis über den Beſuch von Seefahrtſchulen und über
Seefahrtzeiten
1), den Nachweis über den Beſitz des Reichsſportabzeichens oder
des SA.=Sportabzeichens:
k) den Führerſchein für Kraftfahrzeuge, Flugzeuge oder des
Deutſchen Seglerverbandes.
Freiwillige, die in den Reichsarbeitsdienſt eintreten
wollen, müſſen bis zum Zeitpunkt des beabſichtigten Eintritts das
17. Lebensjahr vollendet haben.
Freiwillige, die in den aktiven Wehrdienſt eintreten
wollen, müſſen bis zum Zeitpunkt des beabſichtigten Eintritts
das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Die Anmeldung erfolgt in der Zeit vom 9. Dezember bis
17. Dezember 1935 in der Buchſtabenfolge des Familiennamens,
und zwar:
am Montag, dem 9. Dez. 1935, um 8 Uhr, A und B.
am Dienstag, dem 10. Dez. 1935, um 8 Uhr, C. D und E.
am Mittwoch, dem 11. Dez. 1935, um 8 Uhr, F und G.
am Donnerstag, dem 12. Dez. 1935, um 8 Uhr, H und J
am Freitag, dem 13. Dez. 1935. um 8 Uhr, K. L. und M.
am Samstag, dem 14. Dez. 1935, um 8 Uhr. N. O. P. Q und R,
am Montag, dem 16. Dez. 1935, um 8 Uhr, S. Sch. Sp. S
am Dienstag, dem 17. Dez. 1935, um 8 Uhr, T. U. V. W. X,
Y und Z.
Die Bekanntmachung über die perſönliche Anmeldung der
Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 beim
Ein=
wohnermeldeamt erfolgt ſpäter.
Perſonenſtandsaufnahme zu Zwecken des Luftſchußes
Die Polizeidirektion teilt mit, daß am Samstag, dem
7. Dezember, nachmittags, von der Hitlerjugend und dem
Jung=
volk die Liſten zur Perſonenſtandsaufnahme ausgetragen
wer=
den. Um eine ſachgemäße und gewiſſenhafte Ausfüllung der
Liſten zu gewährleiſten, ſtellt der Reichsluftſchutzbund ſeine
Amts=
trägerorganiſation zur Verfügung. Die Bevölkerung wird daher
erſucht, den Amtsträgern des Reichsluftſchutzbundes bei ihrem
Beſuch Einblick in die Liſten zu gewähren oder mit ihrer
Unter=
ſtützung die Liſten auszufüllen. Die Amtsträger weiſen ſich durch
Vollmachtsſchreiben aus.
Anmeldung der Hausſchlächter.
Wie der Vorſitzende des Schlachtviehverwertungsverbandes
Heſſen=Naſſau bekannt gibt, haben ſämtliche Hausſchlächter im
Bereich des Schlachtviehverwertungsverbandes Heſſen=Naſſau (
Re=
gierungsbezirk Wiesbaden und Gebiet der Landesregierung
Heſ=
ſen) ihren Betrieb bis zum 15. Dezember d. J. bei dem
genann=
en Verband, Frankfurt a. M., Bockenheimer Landſtraße 55,
ſchriftlich anzumelden. Die Anmeldung hat den Vor= und
Zu=
namen, Wohnort, Straße und Hausnummer zu enthalten.
Fer=
ner iſt anzugeben, ob die Meiſter= oder Geſellenprüfung abgelegt
worden iſt.
Die Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand im
Landes=
muſeum, veranſtaltet vom Landſchaftsbund Volkstum und Heimat
in Gemeinſchaft mit der NS.=Kulturgemeinde, Kreisdienſtſtelle
Darmſtadt, erfreut ſich eines außerordentlich guten Beſuches. Die
Leitung hat ſich deshalb veranlaßt geſehen, die Beſuchszeiten zu
verlängern. Dieſe ſind wie folgt feſtgeſetzt: Wochentags von
11—13 und 16—19 Uhr. Mittwochs von 14—19 Uhr,
Sonn=
tags von 10—13 und 16—19 Uhr.
Der Reichsbund der Körperbehinderten. Ortsgrunne
Darm=
ſtadt, veranſtaltet am Samstag, um 20 Uhr, in der Reſtauration
zum Schwimmbad (Mühlſtraße) einen Verſammlungsabend, zu dem
jedeh von Geburt, durch Krankheit oder Verletzung körperlich
Be=
hinderte eingeladen iſt
Provinzialausſchuß. Am Samstag, den 7. Dezember 1935,
vormittags 9.15 Uhr, findet im Regierungsgebäude, Darmſtadt,
Neckarſtraße 3. Zimmer 17, eine öffentliche Sitzung des
Provin=
zial=Ausſchuſſes der Provinz Starkenburg ſtatt.
Herrn Heinrich Blank 5., Dieburg, Römerſtraße, zu ſeinem
85. Geburtstag.
Fräulein Helene Kaiſer zu ihrem 25jährigen
Dienſtjubi=
läum bei der Firma Johann Jöſt, Darmſtadt, Marktplatz 10.
Fräulein Eliſabeth Simmermacher in Griesheim
Sterngaſſe 5, zu ihrem 84. Geburtstag, den ſie in körperlicher und
geiſtiger Friſche feiern konnte.
Seite 6 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. De=
Aus der Hasug.
Kreisleitung Darmſtadt.
Amt für Technik.
Der NSBDT. gemeinſam mit den RTA.=Verbänden veran
talten am 7. 12. 35 des Abends 20 Uhr pünktlich im neuen Hör=
Dr. Reutlinger von der T. H. an Hand von Lichtbildern
und Experimenten das Thema „Anwendung praktiſcher
Geophy=
ſik zur Erkundung von Bodenſchätzen, insbeſondere im Rhein=
Main=Gebiet”, behandeln wird=
„ der Gaudienſtſtellenleiter des NSBDT., Gau Heſſen=Naſſau,
Pg. Dr. Scholz, einen Vortrag hält über das Thema „Der
Tech=
niker im Dritten Reich”. Im Anſchluß daran findet eine
geſchloſ=
ſene Mitgliederverſammlung ſtatt.
NS.=Lehrerbund Darmſtadt, Stadt= und Landkreis.
an den Volks= und höheren Schulen für die Pflege des
Handball=
ſpieles bezwecken ſoll. Es wird erwartet, daß ſich alle Mitglieder
der Arbeitsgemeinſchaft an dieſem Lehrgang beteiligen. (
Sport=
kleidung, Waſchgelegenheit!) Die Uebungszeiten liegen am
Frei=
tag von 14.30 bis 16.30 Uhr, am Samstag von 9 bis 12.30 Uhr.
Arbeitsdank.
Mitgliedſchaft Beſſungen. Am Freitag, 6. Dezember, 20.30
Uhr, findet im Reſt. „Hitlereck‟. Donnersbergring, Ecke Ahaſtraße,
ein Kameradſchaftsabend ſtatt. Erſcheinen der
Arbeitsdankkame=
raden iſt Pflicht.
Die deutſche Arbeitsfront
RBG. Handel.
Bei der Ablieferung der Fragebogen für die RBG. Handel
ſtellt ſich heraus, daß in der Beantwortung einzelner Fragen
Mängel beſtehen. Wir bitten, um Rückfragen zu vermeiden, die
einzelnen Fragen genau zu beantworten, da ſie zu ſtatiſtiſchen
Zwecken unbedingt erforderlich ſind.
Für die Fachgruppe Großhandel in der RBG. Handel des
Kreiſes Darmſtadt ſind folgende Spartenwalter ernannt: 1. Nah=
rungsmittel und Gemiſchtwaren: W. Hubel, Wienerſtr. 76: 2.
Tex=
tilien: H. Rettig, Frankfurter Str. 16; 3. Kohle und
Kohlenwert=
ſtoffe: H. Welzbacher, Blumenthalſtr. 73; 4. Technik. Mechanik,
Fahrzeu
und St
Duttweiler, Kittlerſtr. 31: 7. Elektrotechnik und Inſtallation:
Jul. Crummenauer, Karlsſtr. 41: 8. Edelmetalle, Schmuck,
Bijou=
terie= und Galanteriewaren: P. Münſter, Eliſabethenſtraße 20;
9. Optik, mech. Artikel, Muſikwaren; K. Weingarten, Rheinſtr. 5;
10. Baumaterialien: K. L. Wieſer, Mühlſtr. 22: 11. Häute, Leder,
Rauchwaren. Schuhe, Gummi: H. Heinmüller, Otto=
Wolfskehl=
ſtraße 25: 12. Papier, verwandte Artikel, Schreibwaren: K. Kock
Roßdörfer Str. 123: 13. Holz, Holzwaren, verw. Artikel,
Ge=
lechte: J. Gentil, Heidenreichſtr. 25; 14. Getreide. Mehl, Saaten,
Futtermittel, Hopfen: W. Ulbrich, Landgraf=Georg=Str. 64; 15.
Tabak: Fr. Ganßmann, Mühlſtraße 18.
Ortsgruppe Rheintor.
Am Freitag, 6. Dez., findet um 20.30 Uhr, im Konkordiaſaal,
Mackenſenſtraße 33, ein Mitglieder=Appell ſämtlicher der
Orts=
gruppe Rheintor angehörenden DAF.=Mitglieder ſtatt. Die
Ver=
anſtaltung wird durch Muſik= und Chorvorträge umrahmt.
Fah=
nen ſind mitzubringen. Anſchließend kameradſchaftliches
Zuſam=
menſein.
Berufserziehung der Deutſchen Arbeitsfronk.
In der Stadt Darmſtadt ſind die Vorbereitungen für die
be=
rufserzieheriſchen Maßnahmen in vollem Gange.
Die Lehrgänge für anorganiſche Chemie und für die Fachſchaft
Drogiſten haben bereits begonnen. Ungefähr 25 weitere
Lehr=
gänge, Vortragsreihen und Arbeitsgemeinſchaften, werden in den
erſten Januartagen beginnen. Damit haben noch alle
Arbeitskame=
raden, insbeſondere die kaufmänniſchen Angeſtellten, welche
ge=
willt ſind in ihrem Berufe wirklich vorwärts zu ſtreben, noch
reichlich Gelegenheit, ihre Anmeldung in den nächſten Tagen
vor=
zunehmen. Sie kann täglich bei der Abteilung für Berufserziehung
oder bei den Kreisbetriebsgemeinſchaften im Haus der Arbeit,
Bismarckſtraße 19, erfolgen.
Um allen Kameraden einen Einblick in unſere Arbeit in
die=
ſem Winter zu geben, laſſen wir einige unſerer allgemeinen
Lehr=
gänge nachſtehend folgen:
Nr. 27:
Nr. 29
Nr. 30:
Nr. 31:
Allgemeine Lehrgänge:
Deutſch und Handelsbriefwechſel (Dienstags, 18 Abende)
Geb. 5 RM.
Buchhaltung (Montags, 22 Abende, Geb. 6 RM.).
Ein=
fache u. doppelte Buchführung; Durchſchreibebuchführung;
kurze Geſchäftsgänge ital., deutſch und amerikan. Buch
führung; Inventur= und Bilanz=Arbeiten mit Abſchluß.
Nr. 32
Nr. 33:
Nr. 35:
Nr. 36
Nr. 37:
Nr. 38:
Nr. 39:
Nr. 4
Nr. 42:
Kurzſchrift für Anfänger (Mittwoch, 20 Abende).
Kurzſchrift für Fortgeſchrittene (18 Abende; Mindeſtſilben
zahl 60)
Kurzſchrift für Fortgeſchrittene (18 Abende;
Mindeſtſilben=
zahl 120).
Kurzſchrift für Fortgeſchrittene (18 Abende;
Mindeſtſilben=
zahl 150).
Maſchinenſchreiben (10=Finger=Griffmethode; Montags,
20 Abende, Geb. 14 RM.).
Kaufmänniſches Rechnen für Anfänger (Dienstags, 18
Abende, Geb. 5 RM.). Rechenvorteile und Kontrollen bei
den Grundrechnungsarten; Bruch=Rechnung;
Sortenver=
wandlung; Drei=Satz; Ketten=Satz; Fracht=Berechnungen;
Zinsrechnung, Prozent= und Zinsrechnung bei
Waren=
rechnungen; Diskont im Warenverkehr; Wechſel=Diskont,
Diskontierung mehrerer Wechſel.
Kaufmänniſches Rechnen für Fortgeſchrittene (Freitags,
20 Abende, Geb. 5 RM.). Warenkalkulation;
Kontokor=
rentrechnung; Staffel=Methode; Deviſenrechnung;
Kurs=
umrechnung: Effekten=Rechnung; Ver= und Einkauf von
Wertpapieren; Ausländiſche Wertpapiere;
Lombardrech=
nung: Münz=, Gold= und Silber=Arbitrage.
Engliſch für Anfänger (Donnerstags, 20 Abende, 6 RM.).
Engliſch für Fortgeſchrittene (Donnerstags, 18 Abende,
RM.)
Spaniſch für Anfänger (Donnerstags, 20 Abende, 6 RM.)
Plakat= und Kunſtſchrift (Montags oder Freitags, je 12
Abende, je 6 RM.).
Vortragsreihen:
Nr. 49: Bilanztechnik und Bilanzkritik (Dienstags und
Donners=
ags, 6 Abende, Geb. 5 RM.). Weſen und Bedeutung der
Bilanz; Bilanz und Reviſion: Die Rechnungslegung: Die
Reſerven; Die Abſchreibungen; Allgemeine
Bewertungs=
grundſätze nach Handels= und Steuerrecht: Die
Bilanz=
gliederung: Die Aktiva und Paſſiva und ihre Bewertung;
GGewinn= und Verluſtrechnung
Bilanzwahrheit:
Bilanz=
klarheit; Bilanzkontinuität: Die verſchiedenen Arten der
Bilanzdelikte; Zwiſchenbilanzen in Handels= und
In=
duſtrieunternehmungen: Handels= und Steuerbilanz;
Um=
gründungsbilanz; Sanierungsbilanz; Fuſionsbilanz;
Li=
quidationsbilanz; Auseinanderſetzungbilanz: Der Status;
Die Konkurs=Bilanz; Monatsbilanzen der Banken;
Bi=
lanz der Hypothekenbanken; Bilanzen der privaten
Ver=
ſicherungsunternehmen.
Bilanz=Kritik: Beurteilung der Paſſiv= und Aktiv=
Poſten; Beziehungen der Aktiva und Paſſiva zueinander;
Prüfung der Ertragsrechnung und des Geſchäftsberichtes;
Prüfung der volkswirtſchaftlichen Leiſtungen; Praktiſche
Uebung zur Bilanzkritik.
Nr. 50: Wechſel= und Scheck=Verkehr (Freitags, 8 Abende, Geb.
6 RM.). Geſchichte des Wechſels: Wirtſchaftliche
Bedeu=
tung des Wechſels; Wechſelfähigkeit; Wechſelerforderniſſe;
Wechſelausſtellung; Annahme: Indoſſament;
Wechſelzah=
lung; Regreß, Invention, Verjährung, Proteſt, Begriff,
Weſen und Bedeutung des Schecks; Scheckfähigkeit;
Ein=
löſung und Rückgriff.
Nr. 54: Einführung in das Steuerrecht (Freitags, 10 Abende,
Geb. 5 RM.).
Lehrgänge für Techniker, Werkmeiſter und Geſellen.
Nr. 62: Mathematik (Mittwochs, 20 Abende. Geb. 6 RM.
Nr. 63: Statik und Feſtigkeitslehre (Mittwochs, 20 Abende. Geb.
RM.).
Nr. 64: Refa=Kurs (Dienstags, 20 Abende, 8 RM.)
Nr. 65: Induſtrielles Rechnungsweſen (Dienstags und Freitags.
5 Abende, Geb. 2 RM.).
H. H.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Arheilgen. Am Samstag, den 7. Dezember, abends 8.30 Uhr
veranſtaltet die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude im Saale
„Zum Schwanen” einen frohen Samstagabend mit den drei „Hi=
Ba=Bos”. Nachmittags um 3.30 Uhr findet im gleichen Lokal ein
Kindernachmittag mit den gleichen Künſtlern ſtatt.
Gräfenhauſen. Hier findet am Sonntag, den 8. Dezember,
bends 8.30 Uhr, im „Löwen” eine frohe Abendunterhaltung der
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” ſtatt. Die drei
Darm=
ſtädter „Hi=Ba=Bo” bringen Frohſinn, Heiterkeit und Lachen.
Nachmittags 3.30 Uhr findet eine Kindervorſtellung ſtatt, für die
gleichfalls der Saal des „Löwen” vorgeſehen iſt.
KdF.=Sportprogramm des Tages.
Heute Freitag finden ſtatt: Allge eine
Körper=
ſchule, für Männer und Frauen, Schillerſchule, Müllerſtr. 11
von 20—21 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele, für
Frauen, Mornewegſchule, Karlſtraße von 20—21 Uhr.
Schwim=
men, für Anfänger und Fortgeſchrittene, a) für Frauen von
19.30—20.30 Uhr, kleine Halle, b) für Männer und Frauen von
20.30—21.30 Uhr, große Halle.
Erwerbt die Jahresſportkarte. Treibt Leibesübung mit
„Kraft durch Freude. Meldet euch bei Sportamtsſtützpunkt,
Bis=
marckſtraße 19, Ruf 2683.
Wieder beginnen neue Hallentenniskurſe.
Der Sportamtsſtützpunkt Darmſtadt der NSG. „Kraft durch
Freude” macht ſeine Teilnehmer und alle Intereſſenten auf fol
gende neuen Hallentenniskurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene
aufmerkſam.
Hallentennis für Männer, Frauen und Jugendliche
Beginn: Samstag, den 7. 12. 35, von 14—15.30 Uhr, Sonntag,
den 8. 12. 35, von 10.30—12 Uhr. Ort: Städt. Feſthalle,
Rhein=
ſtraße 96. Schläger und Bälle werden koſtenlos geſtellt.
Beteiligen kann ſich jeder deutſche
Volksge=
noſſe! Hallentennis iſt das beſte Wintertraining für den
An=
fänger wie für den Meiſter des weißen Sportes. Wer ſich im
Winter in Form bringt oder hält, hat im Sommer viel gewonnen.
Dank ihrer außergewöhnlich günſtigen Bedingungen bieten
die Tenniskurſe der NSG. „Kraft durch Freude” endlich allen
Volksgenoſſen die Möglichkeit, dieſen herrlichen Kampf= und
Lauf=
ſport unter beſter Anleitung zu erlernen oder ſich darin zu
ver=
vollkommnen. Anmeldungen und Auskunft: Sportamtsſtützpunkt
„Kraft durch Freude, Bismarckſtraße 19 (Ruf 2683).
Aus Bratenſoße eine
Senffoße, wie ſie ſein ſoll!
Die Soße zu gekochtem Fiſch,
Rinöfleiſch oder gekochten Eiern:
1 Knorr Bratenſoßwürfel
zer=
drücken, glattrühren, in //x Liter
Waſſer unter Umrühren 3
Minu=
ten kochen. Unter die fertige Soße
1 Eßlöffel Senf (mit Waſſer ver=
Hünnt), 1 Teelöffel Butter und
1 Priſe Zucker rühren. Alles
noch=
mals kurz aufkochen. Fertig! So
ſchnell geht’s mit der
kochferti=
gen Bratenſoße! Darum immer
din won
nse
1 Würfel Faott Bratenſoße:½4 Liter• 10Pfg.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Palaſt=Lichtſpiele.
„Der Pampas=Reiter.”
Das iſt ein herrlicher Wild=Weſt=Film. Szenen von
atemrau=
bender Spannung bringt er und ebenſoviele voll köſtlichen Humors.
In Werner Baxter erwächſt Tom Mix ein ſcharfer Konkurrent.
Von Douglas Fairbanks und Harry Piel ſteckt etwas in dieſem
ſympathiſchen Wild=Weſt=Reiter, und der Vorwurf der Handlung
iſt einmal anders und auch die ſzeniſche und Spieldurchführung
unterſcheidet ſich weſentlich von den bisher gewohnten Filmen
die=
ſer Art. Freilich, die wilden, tollkühnen Reiterkunſtſtückchen,
Boxe=
reien und Fänge mit dem Laſſo, Sprünge vom galoppierenden
Pferd ins Auto und ähnliche Scherze bringt auch er. Sie ſind nun
einmal unentbehrlich drüben in Wild=Weſt, und ſie ſind es ja auch
die die Atmoſphäre mit dynamiſcher Spannung füllen. Aber
da=
neben führt die Filmhandlung nach Buenos Aires, in das köſtliche
Café Gaucho, und in die vornehmſten Großſtadt=Hotels und
Tanz=
bars. Soweit nämlich muß der Held den vornehmen Gauner
ver=
folgen, der ihm ſein Pferd geſtohlen hat, ſeine „Lindo”. —
Pracht=
volle Kerle ſind das, dieſe Gauchos in den weiten und wilden
Pampas Südamerikas. Burſchen, die Tod und Teufel nicht
fürch=
ten die aber jedes kleine, ſüße Mädel (in Amerika=Filmen gibt es
dieſen Typ noch immer!) um die Finger wickeln kann. Auch Cäſar
der König der Pampas, iſt ſo ein Burſche, und er fängt ſo leicht
Feuer und ſo oft, daß die Wand über ſeiner Lagerſtadt ſchon mit
Dutzenden von Namen bemalt iſt. Bis eines Tages im beſten
Sinne des Wortes ein anderer, ſein letzter und endgültiger Engel
vom Himmel fällt. Mitten in der einſamen Pampa muß ein
Flug=
zeug notlanden, und unter den Fluggäſten iſt eine Sängerin.
Na=
türlich verknallt ſich Cäſar, der ſie vor ſich im Sattel zur nächſten
Hazienda bringt, ſofort in dieſen Engel. Ihr Begleiter aber, ihr
Manager, iſt ein Gauner, der Cäſar ſein Pferd ſtehlen läßt und
damit viel Geld auf Rennbahnen verdient. Wie er den Dieb
ver=
folgt und was er alles erlebt in den ungewohnt vornehmen Hotels
bis der Gaucho ſeine „Lindo” wiederfindet, wie ſeine Getreuen
faſt den ganzen Rennſtall leeren auf der Suche nach „Lindo” und
wie Cäſar ſchließlich und natürlich auch die Braut heimführt, das
mögen ſich die Freunde des Wild=Weſt=Films im Palaſt anſehen.
Sie werden beſtimmt auf ihre Koſten kommen.
Im Beiprogramm läuft u. a. ein ſehr intereſſanter Film, der
Einblick gibt in die Gewinnung und Bedeutung der Schafwolle und
damit in den Wert und die Notwendigkeit des Ausbaues der
deut=
ſchen Schafzucht.
*
— Das Union=Theater zeigt heute zum letzten Male den
auf=
regenden Kriminalfilm „Ich war Jack Mortimer” mit
Adolf Wohlbrück, Sybille Schmitz, Mariel iſe Claudius, Eugen
Klöpfer. Hilde Hildebrand
Die Helia=Lichtſpiele ſtarten heute in Erſtaufführung ein
Filmwerk nach Knut Hamſuns weltbekanntem Roman „
oria” mit Luiſe Ullrich und Mathias Wieman. Jugendliche
ab 14 Jahren zugelaſſen
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen einen ſpannenden Wildweſt=
Film in deutſcher Sprache „Pampasreiter”
Belida zeigt nur noch drei Tage in Neuaufführung „Di
Fahrt in die Jugend” mit Liane Haid, Hermann Thimig,
Leo Slezak und Hans Moſer
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig das „göttliche” Ufa=
Luſt=
ſpiel Amphitryon
mit Willy Fritſch, Käthe Gold, Paul
Kemp, Fita Benkhoff, Adele Sandrodk
Kunſtverein für Heſſen.
— Die Leitung des Kunſtvereins ſchreibt uns: D
Kunſthalle am Rheintor gezeigte Geſamtſchau unſe
heſſiſchen Künſtlerin Vala Lamberger hat nich
Preſſe lobende Anerkennung gefunden ſie wird au
zahlreichen Beſuchern ſehr beifällig aufgenommen.
Seite ſind auch bereits aus der Abteilung „Deutſch
Arbeiten „Wormſer Dom und „Mainzer Dom mi
angekauft worden. Auch der Kunſtverein hat von der
zeichnungen auf Japanpapier „Schichtwechſel” und
Dom", ſowie, Bensheim a. d. B., Mittelbrücke” erw
von der Künſtlerin angeſetzten Preiſe ſehr erſchwing
zu hoffen, daß ſich noch ſo mancher der Darmſtädter
eine der ausgeſtellten künſtleriſchen Schöpfungen
nachtstiſch ausſucht. Auch an dieſer Stelle ſei
nochmal=
reichen im ſüdlichen Kabinett gebrachten gerahmtax/70
Aquarelle und graphiſchen Arbeiten hingewieſen. E
Gewinne der diesjährigen Weihnachtsverloſung, an de
glied ohne weiteres teilnimmt.
W
u P
PA
g
Deulſche Hausmuſik.
Feier in der Eliſabethenſchule. — Donnerstag. 5. D
Tänze, Lieder und Inſtrumentalſätze des 16.—
Jahrhunderts wurden lebendig in der Hausmuſikfe
der Eliſabethenſchule im gut beſuchten Saalbau abge.
Nach herzlicher Begrüßung durch die Schulleiterin E
und einleitenden Worten von Hanna Ramsbott
des Abends, die Einſtudierung und die zielbewußt
Leitung zu danken waren, entwickelte ſich in bunte
Muſizieren von ſolcher Schönheit, Hingebung und Vo
Ausführung, daß man ſeine helle Freude daran I
Nicht die Leiſtungen an ſich nur ſind ſo hoch zu bewei oßs.
ihre Einordnung in die Schularbeit, die auf dieſe We
ſes pilich
gen mannigfaltigſter Art übermittelt und das Muſi.
und in ſeiner
ahmen der Kulturgeſchichte einfügt.
Beginnen wir mit dem von Hanna Ramsbot
Mädchenchor, ſo erfreute er durch ſehr ſchöne, leichte
große Tonreinheit, gute Ausſprache und ſchlichten.
uis mit
Ausdruck. Es wurde alles auswendig geſungen, und
ghald er ein an.
ohne Inſtrumente, überall hielt ſich die Tonhöhe ſehr dreder
V
Meie
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unger, Mi.
ha
es aus den früheren Jahrhunderten ausnahmslos Te
geſungen wurden, ſo kamen aus dem 18. Jahrhundert?
charakteriſtiſche Geſellſchaftslieder aus dem „Augsb /9ödchen nu
konfekt” zu Gehör, Dazwiſchen ſpielte ein kleines Ord Yon ja
Reihe von Märſchen und Tänzen, die in der älter
Teil noch der Kirchenmuſik nahe ſtehen, wie die feierühen hatte
von Valentin Otto.
Sehr fein und graziös wurden die Tänze aus
denen die älteren Anregungen benutzten, die in verſch ieſtrte, gab ihr,
und ſehr genauen und ausführlichen Tanzlehren entſnd nur nod
aber auch heutigem Bewegungsempfinden Raum ließte für ſich
iſt es in der älteren Zeit der Gegenſatz zwiſchen de
diem
noch faſt kultiſchen, oder wenigſtens höfiſchen Schl
Ge
we
ſeinen gemeſſenen Bewegungen und dem raſchen, fröhl
tanz, dem alten deutſchen Hupfauf, der ſich an
volkstü=
fung eingelegt
anlehnt. Reihen= und Springtanz, Pavane und Gaillot, das Mädche
mande und Courante zeigen aus verſchiedenen Zeiten Mrdere das zwei=
N
Gegenſatz, Sarabande und Menuett gehören beide der
i dier
gruppe an Sowohl die von größerer Gruppe getanzt
16. Jahrhunderts als auch die den Damen Elsbeth hwegründet, ja es
Wilma Hofmann, Bertl Roth und Marianne
jeilei Vegt
vorbehaltenen Barocktänze erfreuten durch die ſorg
V.
arbeitung, die künſtleriſche Grazie und die geſchmackvoleßndelns habe, müſſe
Sie mußten großenteils wiederholt werden.
rgiſch beigebr
Die alte choriſche Inſtrumentalmuſik wird allmäh
Der fo
des 17. Jahrhunderts mehr und mehr von ſoliſtiſcher Kf
zurückgedrängt, und wir hörten gegen Ende des Abe
Mainz. Die
dene Flötenſoli mit Cembalobegleitung und ſchließlick Flichgel Stroh aus
von Telemann und Mozart. Die Violine ſpielte in ihn
ber
Ge
hnhei
Kramer=Büche, deren Kunſt wir ſchon bei
RM. Geldſtra
legenheit hervorgehoben haben, und die nicht nur
Miet.
ſondern vor allem mit beſter Einfühlung in den S
muſizierte. Die Baßſtimme ſpielte Gerhard Weckerlihiſtein gänzl
nit ſeine
baden auf einer ſehr ſchön klingenden Tenorgeige, 3
und ha
großen Raum etwas tonſchwache Cembalo mit beſte,
Gottfried Geiß. Der ſehr erfolgreiche und wertvolle 990. In der jetzi
in gleicher Weiſe Hanna Ramsbott, ihre begeiſte Laſt gelegt, b
ſpielte ei
rinnen und die Schule.
V
nd ließ ſich
ennen, daß ſ
9.
* Eine Seilbahn im Arbeitsgebiet der Sekkt
*
4
ltſ.
ſtadt des 9. 3. A.5.
ei das Fahrrad
p. Wie wir dem „Liechtenſteiner Volksblatt” entne!n
lechnung des K
die Vorarbeiten zum Bau auf den Südgipfel des
ber ſogleich
vorwärts. Die von St. Anton a. A. ausgehende Bahr/beiſe kauft
er
dem Syſtem Bleichert=Zuegg erbaut und ſoll ganzjähr
dar, Pferdegeſ
ſonentransport auf den 2185 Meter hohen Ausſichtsbe
uſte.
Lich
Die Talſtation kommt in die Nähe des Bahnhofes (
an
Mde
ſtehen. Bei einer Länge von 2600 Metern überwinde.
einen Höhenunterſchied von 780 Metern; die dur hM ſchloß und Rie
Steigung beträgt 31 Prozent. Der Antrieb erfolgt
Elektromotoren: ein Reſerveölmotor iſt vorgeſehen.
2y6
Weihnachtsfeier der Kleinkinderſchule der Bo.
Schweſtern Darmſtadt, Beſſunger Straße 115. So
Bel
12. 35, nachmittags 4 Uhr. findet in der Beſſunger T ibschniltz mit
Heidelberger Straße 131, eine Weihnachtsfeier der O00 (er Auslosppe
ten Kinderſchule ſtatt. Wie alljährlich, ſo gelangen
Ne Galang
Jahr wieder einige Weihnachtsſpiele zur Aufführung.
Eehaldenkas
. B. in einem Spielchen der Allerkleinſten „Im
Verzldsnng
derhimmel” Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren
ſich für einige Stunden an Kinderſpiel= =ſingen uſw. ern, de Post zue
dem wird empfohlen, dieſe Weihnachtsfeier zu beſu=
69
Eintrittspreiſe ſind ſo gering, daß jeder dieſe Feier be
zumal es für einen guten Zweck iſt. Eintrittskarten ſü) M93
Barmherzigen Schweſtern, Beſſunger Straße 115, un)
05
tag nachmittag an der Kaſſe zu haben. Eine Kinde=
49 48
findet am Samstag, dem 7. 12. 35, nachmittags 3 UN+
Orpheum. Charlie Rivels, der unnachahml
liche Clown, nebſt ſeiner vielſeitigen, auf artiſtiſchem C
ſeltener Höhe ſtehenden Familie, ſetzt mit wachſendem
Darmſtädter Gaſtſpiel im Rahmen eines glänzenden Vc
gramms heute und die folgenden Tage fort. Es ſins
dere die Leiſtungen der Kinder Rivels, welche es verd
beſonders hervorgehoben zu werden; ſie ernten den 1
Beifall der zahlreichen Zuſchauer. Man kann wohl
herzlich hat man ſchon lange nicht mehr gelacht, es iſt
ungetrübter Freude, den man im Orpheum erlebt.
R2 71
50 4
00
M
1G
W65
ſchon darauf hingewieſen, daß am nächſten Sonntag=—
eine beſondere Kinder= und Jugendvorſtellung ſtattf
dem ungekürzten Abendprogramm.
Vereins= und lokale Beranſtalkungert
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Darmſtädter Turn= und Sportge
1846 weiſt darauf hin, daß am kommenden Sonntag.
ein Nachmittagsſpäziergang in Darmſtadts Umgebung
zu dem die Mitglieder hiermit herzlichſt eingeladen wr‟
Marſchzeit beträgt 2½ bis 3 Stunden. Der Abmarſch
Uhr am Tierbrunnen feſtgeſetzt.
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde
ner 23. Hauptgruppe Darmſtadt. Es wi
., 20.30 Uhr.
Monatsverſammlung Samstag, den 7. d.
einslokal erinnert. Aeußerſt wichtige Mitteilungen, 9
zähliges Erſcheinen erwünſcht.
Reichsverband Deutſcher Offiziere G—=
Landespolizeigruppe Darmſtadt hat den RDO. zur Telt.
hrer am 8. Dezember 1935, 20 Uhr. im Städtiſchen Saſ.
findenden Winterhilfsveranſtaltung aufgefordert. Eiſt
50 Pf. Zahlreiche Beteiligung erwünſcht.
Kriegerkameradſchaft Germania. Die
den werden auf unſeren Kompagnieappell am Samle"
7. d. M., um 20.30 Uhr, im Vereinslokal aufmerkſan.
und wird gleichzeitig nochmals an das Opferſchießen."
ag vormittag ab 9 Uhr am Karlshof erinnert. Da De
ßen Pflicht aller Mitglieder iſt, haben die Kamerad
Der Kameradſchafts
anzutreten.
ei;
[ ← ][ ][ → ]Mig, 6. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 335 — Seite 7.
Ms den Gericlsfal.
Das Schöffengericht verhandelte am Mittwoch eine
ſondere kleine Sache. Waren da zwei junge Leute aus
ah angeklagt wegen verſuchter Erpreſſung. Der
beiden Angeklagten gehörte zu, en Leuten, die ſich hier
Umgegend ſchon ſeit Jahren um eine amerikaniſche
Erb=
ſteiten, von der niemand wirklich Poſitives weiß. Dieſer
hol ann nun hatte ſich eingebildet, ein Geſchäftsmann, mit
ſich mal darüber unterhalten hatte, wolle ihm helfen, und
gerade entrüſtet, als er merkte, daß der Geſchäftsmann
daran dachte. So reifte in ihm der Gedanke, den
an=
gozu zu zwingen, ihm zu helfen, und er ſchrieb ihm einen
worin er ihm Anzeige wegen irgendwelcher Verbrechen
an=
wenn er ihm nicht ſofort das „verſprochene Geld” gebe. Das
ſt auch der Auffaſſung, daß der junge Mann, der ſchwer
ſeidend iſt, geradezu krankhaft verrannt ſei in dieſe Erb=
9kliche, ſo daß überhaupt nichts anderes mehr Platz findet
ien Gedanken, und er jedes Mittel für recht hält. Es
ver=
ihn zu einer Gefängnisſtrafe von zwei
Mona=
benſo den jungen Mann, der ihm den Brief beförderte,
uer den Inhalt kannte. Es wird beiden die nahezu
zwei=
ze Unterſuchungshaft voll angerechnet und der Haftbefehl
u Akben.
des 10.
Bücherreviſor und Steuerberater, der im Verlaufe einer
ehent
uin vertretenen Erbſchaftsſache mit den Beamten des
Binge=
ſſtanzamtes uneins geworden war, ſchrieb in dieſem
Som=
leitern” Eien Brief an den Präſidenten des Finanzamtes, in dem
Sbot /ſin den übelſten Beſchimpfungen über die Bingener
Beam=
ng. In Anbetracht ſeiner bis dahin einwandfreien
Füh=
in huhhelt das Gericht noch einmal von einer Freiheitsſtrafe ab.
hund
Augs41
leines in
der äüf
der doch eine entſprechend hohe Geldſtrafe von 3000 Mark
A und
dar
wedingt erforderlich, die gegebenenfalls mit drei Monaten
mis zu verbüßen iſt. Es gehe nicht an, ſo führte der Vor=
M4
aus, daß jedermann einen Beamten, der lediglich die
Be=
da Mätſles Staates pflichtgemäß vertrete, derartig mit Schmutz
und in ſeiner Ehre ſo perſönlich angreife.
Namsſu0 Große Strafkammer verhandelte unter anderem
inen jungen Mann von hier wegen Heiratsſchwindeleien.
der Angeklagte verheiratet war, hatte er nebenher noch
hältnis mit einem gerade eben 16jährigen Mädchen, das
ſobald er ein anderes Mädchen fand, das ihm beſſer
ge=
eder abſetzte. Mit dieſem zweiten Mädchen verlobte er
derr ganz offiziell; es lag ihm aber gar nichts daran, die
nach kurzer Zeit wieder aufzulöſen, um ſich mit einem
Mädchen nun wirklich zu verheiraten. Man hätte dem
Mann ja trotzdem nicht viel anhaben können, wenn er
die ſetsſltbei das Geld ſeiner Bräute mit durchgebracht hätte. Ueber
uik hatte ihm die Zweite anvertraut, Geld, das ſie ſich
kelanger, mühevoller Arbeit zur Errichtung eines ſchönen
Tänr Angerſpart hatte. Als ſie von ihrer Reiſe in die Heimat
e in beiſtellyrte, gab ihr der Angeklagte, wie ſchon geſagt, den
Ab=
d nur noch die Hälfte ihres Geldes zurück. Das übrige
für ſich verbraucht und teilweiſe in einem luſtigen Tag
ſchen d
mer jetzigen Frau in Frankfurt durchgebracht. Der
Ange=
ichen Etz par im September vom Schöffengericht zu acht Monaten
den frül
nis verurteilt worden. Er hatte jedoch gegen dieſes
Ur=
mn vo
rufung eingelegt mit der Behauptung, er habe ja auch
abt, das Mädchen zu heiraten, und überhaupt habe ihm
ndere das zweite Mädchen verſichert, was mein iſt, iſt auch
ſeide
* habe alſo ein Recht gehabt, ihr Geld zu verbrauchen.
ve getmf
ſiütricht verwirft die Berufung des Angeklagten als vollkom=
El=
begründet, ja es verurteilt ihn heute zu einer Gefäng=
Uu6
afe von neun Monaten. Da er ja anſcheinend
die
nerlei Begriff für das Unmoraliſche und Unſoziale
ſei=
zndelns habe, müſſe ihm das eben durch eine erhöhte Strafe
gergiſch beigebracht werden.
K=
hon bei
cht nur
den SI
ine
wertafl
re begei
fel ?
berbi
20N
Der falſche Hochzeitsbitter.
Mainz. Die Große Strafkammer verurteilte den 41
jäh=
jelte in ſtK ſichael Stroh aus Mamheim, z. Zt. in Haft, als unver=
Gewohnheitsverbrecher zu zwei Jahren Zuchthaus
FM RM. Geldſtrafe. Ferner wurde Sicherungsverwahrung
nnet.
14iſt ein gänzlich haltloſer Menſch, mit ſeinen Eltern längſt
ſr und mit ſeiner Ehe in Bruch. Er ſteht nun zum 16. Male
m Gericht und hat bereits zehn Jahre an Freiheitsſtrafen
ſin. In der jetzigen Verhandlung wurden ihm
Betrüge=
hur Laſt gelegt, bei denen er ſich als Ochſenverkäufer
aus=
ann ſpielte er in kleinen Orten Süddeutſchlands den
Hoch=
ſiter und ließ ſich Geſchenke geben. Die Geladenen mußten
urkennen, daß ſie betrogen worden waren. Während eines
altes in einem Krankenhaus verrichtete er nach ſeiner
ung Botengänge, wobei es immer Differenzen gab; einem
ar der Anſtalt ſchwindelte er 15 RM. ab. Schließlich
ver=
er das Fahrrad der Anſtalt. Damit nicht genug, kaufte
Rechnung des Krankenhauſes zwei neue Fahrräder,
ver=
ſie aber ſogleich wieder für „eigene Rechnung”. In
der=
nVeiſe kaufte er ſpäter für einen Bauern, bei dem er
be=
war, Pferdegeſchirre, die er ebenfalls teilweiſe wieder
verkaufte. So reihte ſich eine größere oder kleinere
Be=
an die andere. St. bildet eine ernſtliche Gefahr für die
he Sicherheit, ſo daß es Zeit war, dieſen Volksſchädling
Schloß und Riegel zu bringen.
der Polteleriſl.
Wer hat den Täter beobachtet? In der Nacht zum 1. 12. 1935.
in der Zeit von 0.13 bis 1.15 Uhr, wurde auf dem Parkplatz am
Ludwigsplatz von einem Opel=Lieferwagen die Kühlerſchutzhaube
entwendet. In Frage kommt Opel=Fabrikat mit der Aufſchrift
„Opel”. Die Haube iſt aus ſchwarzem, gefüttertem
Wachstuch=
leder, mit Klappe und 2 Riemen verſehen. Sachdienliche
Mittei=
lungen ſind an das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
Hügel=
ſtraße 31—33, Zimmer 30, zu richten.
Kleintierdiebſtähle. In letzter Zeit mehren ſich wieder die
Kleintierdiebſtähle. So wurden in der Nacht zum Sonntag, den
1. Dezember 1935, aus einem Garten der Stadtrandſiedlung am
Heinſtätteweg zwei Stallhaſen geſtohlen.
In der gleichen Nacht wurden einem Bewohner der ehem.
Trainkaſerne in der Eſchollbrücker Straße ebenfalls zwei
Stall=
haſen (ſogenannte Wiener Schlappohren) entwendet.
In beiden Fällen wurden die Ställe erbrochen. Sachdienliche
Mitteilungen, auch die geringſten Wahrnehmungen, werden
ent=
gegengenommen bei dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
Hügelſtraße 31—33, Zimmer 12.
Der Hau-Crome
Jür jedlon Zioeck
Sachbeſchädigung. In der Nacht von Dienstag (19.) auf
Mitt=
woch (20. 11. 35) wurden vor dem Muſeum eine größere Anzahl
Aſtern aus den Beeten geriſſen und in das Becken geworfen. Bei
der Ausführung dieſes Unfugs ſcheinen mehrere Perſonen
betei=
ligt geweſen zu ſein. Wer kann hierzu nähere Angaben machen?
Sachdienliche Mitteilungen erbittet das
Landeskriminalpolizei=
amt Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 12.
Wer hat den Täter beobachtet? In der Nacht zum 30. 11. 35
wurde aus dem Gartenhaus des Grundſtückes Beſſunger Str. 114.
von einem Damenfahrrad der Dynamo mit Blende, die Bereifung
des Vorderrades und die Sattelhalteſchrauben abmontiert und
entwendet., Sachdienliche Mitteilungen ſind an das
Landeskrimi=
nalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 30, zu
richten.
Am Montag, den 25. 11. 1935, in den Abendſtunden, wurde
aus dem Hofe des Hauſes Arheilger Str. 53, von einer
Wäſche=
leine ein Herrenoberhemd, Größe 41, geſtohlen. Es handelt ſich
hierbei um ein blaues Sporthemd, und war faſt neu. Perſonen,
die über den Täter ſachdienliche Angaben machen können, werden
gebeten, bei dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt.
Hügel=
ſtraße 31—33, Zimmer 29, vorzuſprechen.
Fahrraddiebſtähle in Darmſtadt. Am 3. 11. 35 ein
Herren=
rad. Marke Rixe, Fabr.=Nr. unbekannt, vor der Wirtſchaft Odeon
in der Saalbauſtraße; am 4. 11. 35 ein Damenrad. Marke und
Fabr.=Nr. unbekannt, aus dem Hofe des Hauſes Langgaſſe 41;
am 4. 11. 35 ein Herrenrad, Marke Falter, Fabr.=Nr. 297 579,
aus der Torhalle Heinrichſtr. 46: am 9. 11. 35 ein Herrenrad,
Marke Monument. Fabr.=Nr. 622 478, aus dem Hofe der
Turn=
halle des Gymnaſiums Soderſtr. 30; am 16. 11. 35 ein
Herren=
rad. Marke und Fabr=Nr. unbekannt. aus dem Hofe
Riedeſel=
ſtraße 35 am 17. 11. 35 ein Herrenrad Marke Hochland, Fabr.=
35 ein
Nr. unbekannt, vor dem Hauſe Herdweg 56; am 19. 1
Damenrad. Marke Original=Saalburg, Fabr.=Nr. 998 868, aus
dem Hausflur Ernſt=Ludwigſtr. 18; am 19. 11. 35 ein Herrenrad,
Marke Expreß, Fabr.=Nr. 43 041—0, vor dem Hauſe Ernſt=
Lud=
wigsſtr. 5; am 23. 11. 35 ein Herrenrad, Marke und Fabr.=Nr.
unbekannt. Ecke Holzſtr. und Schuſtergaſſe; am 23. 11. 35 ein
Her=
renrad, Marke Panzer (Badenia), Fabr=Nr. 809 637, aus dem
Hofe des Städt. Saalbaues; am 23. 11. 35 ein Herrenrad, Marke
Wanderer, Fabr.=Nr. 551 662, aus dem Hofe Teichhausſtr. 55; am
25. 11. 35 ein Herrenrad, Marke Meiſterwerke (Bielefeld) Fabr.=
Nr. 573 149, in der Ludwigsſtraße vor dem Schuhhaus
Salaman=
der; am 25. 11. 35 ein Herrenrad, Marke Viktoria=Aſtral, Fabr.=
Nr. 937 778, vor dem Hauſe Rheinſtr. 1: am 23. 11. 35 ein
Her=
renrad. Marke Miele, Fabr.=Nr. 338 085, aus der Torhalle der
Wirtſchaft Brauſtübl; am 25. 11. 35 ein Herrenrad. Marke Rex,
Fabr.=Nr. unbekannt, aus der Lagerhalle, Otto=Wolfskehl=Str 7;
am 22. 11. 35 ein Herrenrad, Marke Viktoria=Aſtral, Fabr.=N=
973 107, vor der Fliegerkantine, Flughafen Darmſtadt; am 28. 11.
35 ein Herrenrad. Marke Schladitz, Fabr.=Nr. 1587 454, vor dem
Hauſe Rheinſtr. 22: und am 29. 11. 35 ein Herrenrad. Marke
Rixe=Landgraf. Fabr.=Nr. 426 191, vor dem Hauſe Frankfurter
Straße 58; a
Kennzeichen Vs.411in Moer.dd MNarke DKWl, vol.
Fahrgeſtell=Nr. 311 907, Motor=Nr.
5. 14647,
551 960, vor dem Reſtaurant Fürſtenſagl in der Grafenſtraße.
Aus Heſſen.
J. Griesheim, 4. Dez. Seit einer Woche ſind hier plötzlich die
Maſern beſonders umfangreich aufgetreten. Die Fälle ſind bis
jetzt durchweg leichter Natur. Anzeichen von Maſern ſind
Unbe=
hagen, plötzlich hohes Fieber, Bronchialkatarrh und
Augenentzün=
dung. Stellen ſich bei Kindern derartige Anzeichen ein, ſo ziehe
man ſofort den Arzt zu Rate, damit die Krankheit nicht ſchwerere
Folgen haben kann.
J. Griesheim, 5. Dez. Pflichtappell der NSDAP. Die
hieſige Ortsgruppe der N
DAP. hielt im Soale „Zum
Darm=
ſtädter Hof” den Pflichtappell für den Monat Dezember ab. Nach
dem Lied „Volk ans Gewehr” verpflichtete Ortsgruppenleiter
Sei=
bert die neu ernannten Zellen= und Blockleiter und wies in
ein=
dringlichen Worten auf ihre Verpflichtung innerhalb der Partei
und des Volkes hin. Dann ergriff der Gemeindegruppenführer
des Reichsluftſchutzbundes. Pg. Pabſt, das Wort, um FpoKl” u
einem
dreiviertelſtündigen Vortrag Zweck und Aufgabe des 7
erläutern. Er forderte alle Parteigenoſſen zur tätigen Mithilfe
im RLB. und zum Beſuch der Lehrgänge der hieſigen
Gemeinde=
gruppe auf. Reicher Beifall lohnte die lehrreichen Ausführungen
des Vortragenden. Anſchließend gah Ortsgruppenleiter Seibert
mehrere Verfügungen bekannt: 1. Die nächſte Eintopfſammlung
wird durch die Parteigenoſſen der Zelle 3 durchgeführt: 2. die
Beiträge werden ab Dezember von den Blockleitern erhoben: 3. am
7. Dezember findet ein Werbeabend des ROB. und am 14.
Dezem=
ber ein Schulungsabend durch Pg. Dr. Schnabel, am 21. Dezember
die Weihnachtsfeier des Winterhilfswerks ſtatt. Den Pg, iſt es
zur Pflicht gemacht, dieſe Veranſtaltungen zu beſuchen. Mit einem
Sieg=Heil auf Führer und Vaterland ſchloß der Pflichtappell.
Cp. Braunshardt, 3. Dez. Die Bezirksſparkaſſe Groß=
Gerau hat die Gemeinde Braunshardt, die ſeither zum Bereich
der Bezirksſparkaſſe Langen gehörte, als Mitgliedsgemeinde
auf=
genommen.
Ar. Eberſtadt, 5. Dez. Kreis=Geflügelausſtellung.
Am Sagstag, 7. und Sonntag. 8. Dezember findet im Gaſthaus
„Zur Eiſenbahn” die 3. Kreis=Geflügelausſtellung der
Kreisfach=
gruppe Darmſtadt (Reichsfachgruppe Ausſtellungs=Geflügelzüchter
e V.) ſtatt. Der hieſige Geflügelzuchtverein hat ſich bei den
Vor=
bereitungsarbeiten zu genannter Schau von dem Beſtreben leiten
laſſen, Beſuchern wie Züchtern zu bieten, was nur möglich iſt.
In dieſem Beſtreben wurde der Verein von dem
Kreisvorſitzen=
den, Herrn Mags=Darmſtadt, in anerkennenswerter Weiſe
be=
raten und weitgehendſt unterſtützt. Gerade auf dem Gebiete der
Erzeugungsſchlacht des deutſchen Volkes hat derſelbe ſeine
Kreis=
vereine zu einem ſogenannten Hilfskorps erzogen, was der
Aus=
ſtellung einen Erfolg garantiert. Die ausſtellenden Züchter
wol=
len Zeugnis ablegen von ihrem Streben und Schaffen und
Be=
weiſe liefern von ihren erreichten Zielen; wie Schönheit der
Tiere Steigerung der Produktenleiſtung wie Eier, Fleiſch und
der Federlieferung.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 5. Dez. Reichsluftſchutz. In
die=
ſen Tagen gelangen die Haushaltungsliſten für die
Perſonen=
ſtandsaufnahme zu Zwecken des Luftſchutzes zur Ausgobe. Auf
Grund der geſetzlichen Beſtimmungen ſind die
Haushaltungsvor=
ſtände verpflichtet, die Liſten ſorgfältig und genau auszufüllen.
Der Zweck der Erhebung iſt der, dem Reichsluftſchutzbund einen
genauen Ueberblick über die ihm anvertrauten Volksgenoſſen zu
verſchaffen.
Steuerkartenausgabe für das Jahr 1936.
Am nächſten Montag werden auf dem Rathaus zu Nieder=
Ram=
ſtadt die Steuerkarten für das Jahr 1936 ausgegeben. In dieſem
Jahre hat ein jeder Arbeitnehmer ſeine Steuerkarte ſelbſt oder
durch einen Beauftragten abholen zu laſſen. Die betriebsweiſe
Zuſendung, wie in den Vorjahren, findet nicht mehr ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 5. Dez. Sitzung des
Gemeinde=
rats. Der zum 2. Beigeordneten der Gemeinde Ober=Ramſtadt
ernannte Pg. Syndikus Dr. Friedr. Chr. Stroh wurde vom
Bür=
germeiſter eidlich verpflichtet und in ſein Amt eingeführt. Mit
dem Tauſch eines am Steinbruch gelegenen Grundſtücks der
Wil=
helm Klein Witwe, gegen das von ihr gepachtete
Gemeindegrund=
ſtück am Holzpfad, erklärt ſich der Gemeinderat einverſtanden. In
Verbindung mit dieſem Tauſch ſoll dem Zimmermeiſter Kehr das
für ſeinen Betrieb noch erforderliche Gelände am Holzpfad
käuf=
lich abgegeben werden. — Der Ankauf des von Frau Jakeb
Ehr=
hardt 4. Witwe angebotenen Grundſtücks wird abgelehnt. — Zum
Baugeſuch des Hermann Lode wird Befreiung von der Vorſchrift
des 8 2 der Ortsbauſatzung erteilt. — Das Grundſtück des Georg
Philipp Gunkel. am Holzpfad, ſoll gegen das Gemeindegrundſtück
oben der Langbeune (ſeither Garten May) eingetauſcht werden.
Wenn die dafür notwendigen Mittel aufgebracht werden können,
ſoll auch der reſtliche Teil der Bahnhoftraße, gegen die Nieder=
Ramſtädter Straße zu, verbreitert und die erforderliche
Stütz=
mauer errichtet werden. Dieſe Arbeiten ſollen dann beſonders
ausgeſchrieben und vergeben werden. — Nach Kenntnisnahme
von einem Schreiben der Hegemag wird die Uebernahme der
Hälfte der von der Gemeinde verbürgten Summe, mit 7500 RM.,
und der Zinsrückſtände aus Anlaß der ſchwebenden Sanierung
beſchloſſen. — In Abänderung des Beſchluſſes vom 16. November
d. J. wird der Ankauf des Grundſtücks des Peter
Frankenber=
ger 4. zum Preiſe von 450 RM. beſchloſſen. — Der Allgemeinen
Ortskrankenkaſſe für die Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt
ſoll im neuen Rathaus ein Raum für ihre zu errichtende Melde=
und Zahlſtelle zum monatlichen Mietpreis von 25 RM.
4. — ohne
Fernſprechbenutzung — zur Verfügung geſtellt werden.
ſitags
(4
Zwölfte Ziehung der Auslosungsrechte der Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reichs.
Bei der am 2. Dezember 1935 ertolgten öffentlichen Ziehung der Auslosungsrechte wurden tolgende Nummem gezogen. Die Nummern gelten für alle druppen jedes
Wert-
abschnltts mit Ausnahme der Auslosungsrechte, die wegen des Bezugs einer Vorzugs- oder Wohlfahrtsrente oder infolge eines Verzichts gemaß 5 24 des Anleiheablösungsgesetzes nicht an
der Auslosung teilnehmen. Bei der Einlösung werden gezahlt für je 100.— RM. Nennwert der Auslosungsrechte 500,— RMl., dazu 41a5 Zinsen für 101½4 Jahre — 230,625 Rll., zusammen 730,625 RMl.
Die Lahlung ertolgt gegen Quittung und Rückgabe der Auslosungsscheine und eines gleichen Nennbetrages in Schuldverschreibungen der Anleiheablösungsschuld des Reichs bei der
Reichs-
schuldenkasse in Berlin SWl 38, Oranienstraße 106/10, oder auch bei allen Reichsbankanstalten mit Ausnahme der Reichshauptbank Berlin. Mit dem Ablanf des 31. März 1936 hört die
Verzlnsung des Einlösungsbetrags aut. Die Einlösungsbeträge für die gesogenen Auslosungsrechte, die im Reichsschuldbuch eingetragen sind, werden den Gläubigern ohne ihr Zutun durch
die Post zugesand:, 80 daß Schuldbuchslaubiger dieserhalb nichts zu veranlassen haben.
64 93 179 244 255 289 290 366 476 482 485 511 558 586
671 803 805 929 935 961 978 1035 200 242 330 400 402 429
525 575 832 967 985 2030 073 119 172 194 259 264 321 388
449 468 675 795 798 817 968 3018 142 232 283 467 482 752
780 838 895 4051 145 177 215 254 310 316 527 596 621 640
752 771 892 939 5097 320 364 422 423 433 468 483 515 547
559 653 734 753 760 800 813 817 827 933 997 6004 014 123
160 186 243 272 362 383 438 515 562 618 671 685 744 746
797 855 886 895 7025 131 146 292 394 486 929 998 8007
008 087 116 166 197 248 251 353 396 404 430 454 512 513
703 851 905 926 943 972 988 9023 081 139 188 210 393 465
516 573 704 713 775 807 868
10057 068 089 162 191 282 393 442 488 498 565 695
791 870 916 953 11037 073 232 239 305 356 387 476 536
580 615 656 676 690 792 867 946 980 983 12121 177 224
484 636 640 712 13157 216 237 297 310 349 420 470 496
569 582 706 709 723 755 817 827 888 945 14006 014 051
053 226 232 240 316 352 384 507 752 768 875 911 998 15017
U76 224 333 468 500 520 666 760 765 768 769 801 851 935
965 16009 071 130 214 224 250 280 297 352 421 549 660
669 803 809 832 939 13013 018 042 058 078 121 150 190
272 284 298 364 496 499 543 574 647 800 848 18020 110
115 121 322 430 457 509 512 519 564 570 649 718 733 955
972 993 19012 068 079 108 124 129 176 183 216 224 228
520 532 547 668 682 693 791 833 858 893 925
20035 040 134 165 190 312 409 414 460 491 633 975
994 21055 143 161 325 410 604 614 615 628 737 799 813
820 851 918 22093 107 126 205 275 321 432 630 662 732
780 852 906 23017 042 067 126 129 186 194 202 251 256
258 272 331 438 507 525 613 619 654 656 811 840 943 96:
979 2 1061 069 097 112 158 366 584 591 649 686 718 792
884 25030 049 051 114 122 204 400 406 546 569 570 583
675 684 685 749 767 786 807 940 974 26203 326 331 368
394 397 406 408 417 424 545 646 658 670 671 705 943
7181 245 252 285 321 385 418 468 481 517 607 610 608
640 798 878 983 984 28006 031 035 074 078 347 357 412
446 471 492 592 614 626 640 674 676 894 844 851 866 895
894 951 29037 137 141 142 180 230 263 323 459 661 701 765
30020 091 099 174 185 220 263 294 426 451 495 602
647 913 31007 021 031 113 302 513 532 619 721 736 759
781 829 952 966 977 985 32102 117 121 122 177 188 408
501 553 556 568 636 656 674 857 923 980 33101 106 110
240 395 430 495 599 626 632 704 717 757 823 845 896
32
945 958 34016 073 082 110 158 220 261 314 358 395 577
675 787 816 820 834 866 35068 073 080 140 164 213 271
431 483 508 518 580 769 779 798 818 947 955 967 36027
17 244 251 262 294 307 328 368 455 476 608 692 713 728
803 839 924 937 951 37038 090 139 164 166 176 193 205
211 231 264 290 358 378 471 721 832 846 857 862 891 931
957 38167 178 272 335 379 418 425 469 486 586 709 749
810 819 906 908 950 989 39154 159 239 257 278 301 538
575 649 689 735 815 866
40072 122 133 135 229 287 298 462 491 501 606 755
768 803 809 855 862 878 41005 289 297 311 348 393 608
674 715 803 821 909 994 42110 116 349 436 472 542 559
733 840 842 870 878 904 905 43039 045 050 108 167 169
247 292 363 439 460 513 574 718 734 820 846 862 930 945
44070 076 170 196 251 289 396 417 467 586 595 596 647
777 900 913 45035 060 325 355 368 461 515 554 578 617
3 683 758 761 825 854 915 949 986 46089 100 147 197
67
234 289 343 350 367 368 391 462 512 534 588 686 692
773 774 921 47157 262 318 337 339 366 393 460 511 532
591 633 688 743 804 856 904 943 48011 028 088 115 161
339 452 529 567 599 725 772 773 857 984 49027 101 189
184 204 215 217 231 257 273 319 335 389 418 461 511 513
534 536 574 689 748 864 904
50003 018 042 119 218 225 277 278 291 530 621 630 642
735 741 934 51143 220 222 296 349 459 611 633 659 698
894 52061 102 121 219 283 284 347 404 527 555 635 866
875 53012 029 065 190 281 333 416 495 196 520 559 646
667 754 904 962 54073 076 128 238 254 309 382 133 512
538 629 728 923 928 55096 253 270 329 339 410 457 516
543 551 571 580 648 687 732 784 56000 081 150 336 660
750 836 914 915 980 57239 240 372 399 412 413 369 622
684 846 888 890 58070 255 442 416 477 479 303 379 602
624 634 679 877 923 59143 155 166 307 364 392 477 590
595 624 625 633 667 709 720 745 820 837 874 909 914 943 980
60000 085 133 207 474 475 519 521 532 618 656 683
B1 61050 091 125 275 327 375 381 493 508 542 563 617
640 733 756 794 813 833 854 907 935 955 984 62007 032
084 070 098 118 128 143 199 297 454 492 572 586 590 657
678 770 771 908 910 943 947 63080 089 147 160 259 267
274 289 369 406 666 668 720 721 734 801 806 906 960 982
64126 207 245 302 394 398 410. 516 556 580 631 679 735
812 905 997 65155 175 181 279 337 400 502 505 544 597
692 720 825 826 933 934 66015 140 181 197 244 419 496
656 707 819 918 975 63001 037 093 194 208 275 458 658
667 687 752 760 853 874 905 68020 057 246 248 268 B1
316 334 345 364 419 480 615 623 634 702 778 795 800 894
914 971 69019 124 151 278 392 403 412 437 451 460 472
482 491 642 648 744 777 832 B2
20128 151 616 639 724 732 784 798 899 71054 056
163 249 330 528 592 665 849 894 943 984 72082 110 127
252 273 305 332 411 492 686 693 712 887 843 872 889 913
939 952
73008 138 195 321 449 466 518 522 707 742 792
895 988 74001 041 097 147 226 B6 404 450 457 497 530
534 547 662 758 818 849 861 929 75030 087 094 189 268
300 317 364 459 517 331 341 679 718 728 812 822 975 76058
109 113 175 179 210 239 360 489 511 527 536 570 595 750
7 8.
817
7195 B34 254 269 370 396 539 620 712 894 855
872 8
7 907 90 28051 177 313 357 360 412 192 494 541
686 760 811 836 875 914 979 79020 035 128 263 393 398
443 572 597 670 711 748 750 762 929
80051 156 199 231 240 256 291 486 624 680 767 806
940 81081 138 139 151 158 219 260 290 340 354 430 586
608 625 731. 292 804 814 820 848 896 901 911 928 82058
149 2
32 394 367 374 455 475 495 307 566 612 618 638 675
681 807 82
2 819 931 973 980 997 83032 088 158 184 217
330 593 603 679 724 810 863 944 84006 G76 082 120 124
243 260 291 322 372 118 484 353 651 752 795 80 837 889
974 85138 294 302 368 430 132 471 474 504 361 842 851
890 941 947 86054 159 177 283 296 362 632 681 770 83010
031 050 071 143 214 327 356 363 108 522 591 652 694 732
803 839 870 872 88003 121 183 430 517 545 558 570 633
696 707 720 740 957 89141 138 178 244 265 322 387 416
452 538 560 641 666 745 812 831 865 980
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Seite — Nr. 335
G. Ober=Ramſtadt, 5. Dez. Verbreiterungder
Bahn=
hofsſtraße. Die Arbeiten zur Errichtung einer Stützmauer
in der Bahnhofsſtraße ſind voll im Gange. Allerdings iſt man, was
ja erwartet werden mußte, bei dem Grundabhub bald auf
um=
fangreiche Felſenlager geſtoßen, die jetzt im großen und ganzen
freigelegt ſind. Ein Teil dieſer Felſen wird wohl mittelſt „aus
keilen” entfernt werden können, während die größeren Felsmaſſive
nur durch Sprengungen zu beſeitigen ſind. Hierbei fällt viel
Steinmaterial an, das bei der neu zu errichtenden Stützmauer
wieder Verwendung finden wird. Um bei dieſem Projekt, durch
das die Bahnhofſtraße an der genannten Stelle eine weſentliche
Verbreiterung erfährt, gleich ganze Arbeit auf lange Sicht zu
leiſten, wird z. Zt. erwogen, die neu zu errichtende Stützmauer
noch gegen die Nieder=Ramſtädter Straße zu, und zwar bis zu dem
Knickpunkt im Garten Breitwieſer, zu verlängern. Damit würde
den Verkehrsverhältniſſen in dieſer immerhin ſtark befahrenen
Straße auch für die Zukunft weitgehend Rechnung getragen.
k. Dieburg, 5. Dez. Schachklub. In der im „Weißen Roß”
abgehaltenen Generalverſammlung erſtattete der Vorſitzende
Sahm den Jahresbericht. Aus ihm war zu erſehen, daß der
Klub durch fleißiges Ueben im Spiel in verſchiedenen Wettſpielen
aihtunggebietend abgeſchnitten hat. Der Kaſſenbericht verzeichnete
einen kleinen Ueberſchuß, was bei der Mitgliederzahl von etwa
30 ſehr erfreulich iſt. Die Neuwahl des Vorſitzenden brachte keine
Aenderung, auch ſeine ſeitherigen Mitarbeiter blieben dieſelben,
nur der unbeſetzte Schriftführerpoſten wurde dem Mitglied Franz
Preißmann übertragen. Eine ſehr rege Ausſprache gab Zeugnis
von dem lebendigen Geiſt, der alle Mitglieder beherrſcht und iſt
Garant für weiteres Vorwärtsſchreiten, dem geſteckten Ziel
ent=
gegen.
Cs. Reinheim, 5. Dez. Am geſtrigen Vormittag ab 10 Uhr
fand im Saale des Darmſtädter Hofes für die Schneiderinnen
des Bezirks Reinheim ein Fortbildungslehrkurſus ſtatt, in dem
neue Schnitte erklärt und Modelle gezeigt wurden. Außerdem
wurden die neueren verbeſſerten Vevarbeitungsverfahren erläu=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
tert und kleine Vorteile bei der Arbeit gezeigt. — Im
Gemeinde=
ſaal veranſtaltete die Ev. Frauenhilfe am geſtrigen Abend
eine Adventsfeier, zu welcher etwa 60 Frauen erſchienen waren.
Mit Tannengrün und Adventskränzen war der Saal ſinnig
aus=
geſchmückt. Mit einem kl. Gedicht, das Schweſter Eliſabeth vortrug,
leitete ſich das Programm ein, welches aus Liedervortragen,
Vor=
trag von Teilen aus den Pſalmen, Gedichten beſtand. Außerdem
ſangen Frau Kilian, Frau Haas und Schweſter Eliſabeth,
er=
greifend in ſeinem dreiſtimmigen Chorſatz das Lied: Ein Ahner
und Hoffen und ſelig Bereiten . . . Pfarrer Dr. Meiſinger hielt
eine kurze Anſprache.
Bm. Lindenfels 5. Dez. V. D. A. Die Ortsgruppe des
Ver=
eins für das Deutſchtum im Auslande in Lindenfels
veranſtal=
tete im „Heſſiſchen Haus” eine Kundgebung unter Beteiligung
der NS.=Formationen. Der Vorſitzende der Ortsgruppe, Pg.
Leh=
rer Schmidt, eröffnete den Abend. Danach ergriff der Kreisführer
des V.D.A. für den Kreis Bensheim, Pg. Oberſtudienrat Kilian
das Wort zu einer Anſprache, in welcher er kurz die Ziele des
V.D.A. darlegte und über ſeine Entwicklung ſprach. Als
Haupt=
redner des Abends ſprach ein Sudetendeutſcher, Herr Schricker
der mit erſchütternden Worten, die Not der Deutſchen in der
Tſchechoſlowakei, beſonders der Sudetendeutſchen, ſchilderte. Einige
neue Mitglieder konnten geworben werden, die NS.=Frauenſchaft
trat geſchloſſen bei. Der intereſſante Abend hätte eine ſtärkere
Beteiligung verdient.
Em. Heppenheim a. d. B., 5. Dez. Schachgroßmeiſter
Bogoljubow in Heppenheim. Di: „Schachfreunde
Hep=
penheim” veranſtalteten in Gemeinſchaft mit der Bezirksleitung
im „Starkenburger Hof” einen großen Schachwerbetag. Der
Vor=
mittag galt der Ermittelung des Bezirksmeiſters. Der Heppen
heimer Schachmeiſter Paul Hofmann ging im Endkampf gegen
den Waldmichelbacher Meiſter, Lehrer Heinrich Feurer, als
Sie=
ger hervor. Nachmittags traf Reichstr iner und Schach=
Groß=
meiſter Bogoljubow ein und ſpielte in Gegenwart von
Vertre=
tern des Landesverbandes Mittelrhein und zahlreichen Zuſchauern
Freitag, 6. Dezembe=
gegen 40 Spieler ſimultan. Der Großkampf endete mit 9
wie vorauszuſehen war, mit einem eindrucksvollen Siege
jubows. Nur eine einzige Partie ging für ihn verloren, u
fiel dieſer Sieg an Walter Kraſtel=Heppenheim, der de
meiſter durch ein Ueberraſchungsmatt bezwang. Fünf
wurden mit remis beendet. In dieſe Erfolge teilten ſi
Kriz=Heppenheim, der, nach Angabe Bogoljubows die P
gar hätte gewinnen müſſen, der Schüler Dubois=Benshein
Beger und Herr Krehbiel=Bensheim und Herr Eich
Darmſtadt. — Familienabend des Sanitäts
Bei gutem Beſuch fand im „Goldenen Anker” ein Familie
des Sanitätszuges ſtatt, auf dem Kolonnenführer Kai
der Begrüßung die Verpflichtung mehrerer neuer Mitglie
nahm und den Kolonnenbeirat, der ſich aus Mitgliedern
nitätszüge Heppenheim, Birkenau und Viernheim zuſan
berief. Kolonnenarzt Dr. Berg hielt unvorbereitet ein
volle Rede, in der ſich die gute Stimmung widerſpiegelte,
Abend auszeichnete.
Ag. Aus dem Kreis Groß=Gerau, 5. Dez. Rüſſel
Nachdem bei der Anweſenheit von Reichsleiter Dr. Ley ſo
eine Ehrung der Werksangehörigen, die über 40 Jahre
der Firma Opel tätig ſind, ſtattgefunden hatte, wurden
rigen Mittwochabend die Jubilare, welche auf eine
Tätigkeit zurückblicken können, von der Werksleitung im
einer gemeinſamen Jubelfeier gebührend ausgezeich
Raunheim. Der älteſte Einwohner, Guſtav Alexande
iſt am Mittwoch abend im hohen Alter von 91 Jahren ve
Er war Kriegsteilnehmer von 1866, 1870/71 und erhiel
lich ſeines 90. Geburtstages das Bild des Führers mi
ſchrift. Seine größte Freude war es, noch den Wiederauff
—
Groß=
deutſchen Wehrmacht miterlebt zu haben.
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NSKK., Motorſtandarte Darmſtadt.
Viktoriaſchule (Hochſchule): Spielmannszug und
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Fürſtenauer Hof (Roßdörferplatz): Spielmannszug und
Muſikzug der SA.=Standarte 115.
Riegerplatz (Geſchäftsräume der NSV.): Fanfarenzug
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Konkordiaſaal (Mackenſenſtraße): Muſikzug der Firma
E. Merck, Darmſtadt.
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Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Jar Kalessſtett
VON ERWIN HESS
dr Verlag Presse-Tagesdienst, Berlin W35.
im Brasilien!
eitung
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jahren
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Wiederg
ie Niu
euerliche Schickſale beſſiſcher Bauern im braſilianiſchen Urwald
nröche
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chelbrag
3.95
Frage
Musten
4,75
750.
(Fünfte Fortſetzung.)
itiſchen Einwanderer werden tun”, ſagte er, „was ſie
Haben. Sie werden die Indios ſchlachten, um ihnen
Geräte nehmen zu können. Die Indios werden
neg gegen die Weißen beginnen, unſere Kolonie wird
hn, und wenn uns Gott nicht Hilfe ſchickt, iſt alles
ſerin du mußt wiſſen, daß die Indios von ihren
Ur=
ene Geräte, Schilde und Hausrat geerbt haben, den
ſoch ſchätzen, noch verkaufen. Ja, ſogar ganze
Gold=
n Vorratskammern, angepfropft mit Schätzen, ſoll
ud bergen. Alle Spanier ſind verrückt nach Gold, und
davon hören, greifen ſie ſchon nach Säbel und
dieſe braven Bauern werden nicht mehr arbeiten
oldwut wird ſie erfaſſen, ſie werden wie Mäuſe das
Fühlen, verzaubert von der Gier nach Reichtum. Uno
hr werden gegen uns aufſtehen, wir werden keine
wgen Schlafes haben, unſer Vieh nicht warten und
r nicht beſtellen können. Darum höre, was ich dir
Ich kenne nur ein verzweifeltes Mittel, der
drohen=
öerr zu werden. Du mußt die Spanierin und ihren
ſche vor, unglücklich zu werden, aber ich will meine
mit Blut beſudeln.‟ Dieſe Antwort zeigt die Größe
ſhlers, ſein reines menſchliches Empfinden, aber ſie
ſch die unzulängliche Vorſtellung, unzulänglich und
nan hierher in dieſes Hügelland gefunden hatte, wo
hpffieber und faſt keine Schlangen gab, war ein
Zu=
ſe Indianerſtämme in der Umgegend miteinander in
hn und die Koloniſten dieſer Art in keinen Krieg
ver=
ſen, war gleichfalls ein Zufall, daß der Marſch durch
ierhaupt gelungen war, ein weiterer Zufall. Gewiß,
hieit, Ausdauer und Fleiß waren Vorausſetzung für
ſien der Kolonie. Aber das waren nicht alle
Voraus=
nicht die wichtigſten. Denn es ſollte ſich zeigen, daß
ſen nichts vermögen, wenn die Natur ihre Waffen
edler erhebt und die Stämme das Land mit Krieg
Und endlich, war es nicht ein Zufall geweſen, daß
Kaufmann von den goldenen Bechern erfahren hatte?
von dem jetzt Glück und Leben der Koloniſten ab=
G von Fort Heſſen nach Para betrug 600 Kilometer.
deing durch den Buſch, 600 Kilometer weit, wäre für
unzend ausgerüſtete Kolonialtruppen eine
außer=
ilitäriſche Leiſtung. Für die landfremden deutſchen
es eine Großtat ohnegleichen, die einzig in der
Ge=
ſtt. Der Aufbau einer Kolonie im Urwald war eine
iung, die ein Jahrhundert ſpäter oft genug
wieder=
end nur allzu häufig fehlſchlug. Aber das alles, dieſe
flihen und Gefahren waren nichts gegen die Zukunft,
der Fort Heſſen und ſeine Leute entgegengingen, ein Nichts gegen
die Leiden und Kämpfe, die ſie erwarteten. Und erſt im Unglück
zeigten die ſchlichten Bauern eine Größe und einen Heroismus,
die ohne Beiſpiel ſind in der Geſchichte. Der Niedergang kam
langſam. Er kam nicht, wie das Unglück kommt, mit ſchwerem
Schritt. Er kroch heran wie eine Schlange.
Seeräuber und Banditen.
Der ſpaniſche Kaufmann ſuchte unter den =Matroſen Paras,
unter den Meſtizen und Seeräubern der Küſte die übelſten
Ele=
mente zuſammen. Raufbolde und Taugenichſe aus allen
Him=
melsrichtungen, entlaufene Sträflinge, Straßenräuber und
Wege=
lagerer, bewandert in der Handhabung der Waffen, verzehrt von
Gier nach Geld und zum äußerſten entſchloſſen, wenn ſich ein
Vor=
teil bot. Der Teufel ſchickte dieſem Kaufmann einen Mann,
André Cartara, Seeräuber von Beruf, ſpäter Sklavenhändler.
Einen Mann, der den Mut eines Löwen und das Herz eines
Wolfes beſaß. Ihm übertrug er das Kommando über die
Ban=
ditenarmee, und nachdem er die Regenzeit abgewartet hatte und
die Sonne wieder warm herniederſchien, brach man auf.
Stromaufwärts am Paraupeba.
Zehn Tagemärſche von Fort Heſſen entfernt, bog die Armee
nach dem Weſten ab, in die Gebiete jener Stämme, deren
Ober=
haupt Sao=Sao, der „Sehr Schnelle”, war. Die Spanier ſchickten
Späher voraus, die von den Indianern freundlich aufgenommen
und bewirtet wurden. Ohne Tücke und voll Vertrauen kamen
die Indios den Weißen entgegen, die ſie für ebenſo gutmütige
und tapfere Männer hielten, wie es jene deutſchen Bauern waren.
die zeigten ihnen koſtbare Geräte aus Gold, in welchen ſie Mais
verwahrten, ſchwere Schilde, gleichfalls aus Gold gefertigt, die
unbenutzt an den Wänden ihrer Hütten hingen, ſie ſchenkten den
Spaniern koſtbare Steine und entließen ſie mit den beſten
Wün=
ſchen und liebevollen Worten.
Drei Tage ſpäter wurde die Siedlung der Indios im
Mor=
gendämmern von den Spaniern überfallen. Sie töteten alle
Krieger, ſchlachteten Frauen, Greiſe und Kinder, verbrannten die
Hütten und beluden ihre Maultiere mit den koſtbaren Geräten,
um, wie ſie meinten, als reiche Männer nach Para zurückzukehren.
Hinter ſich ließen ſie eine Brandſtätte, Trümmer und Leichen
zurück. Von dem ganzen Stamm hatte ſich niemand retten
kön=
nen, als das Mädchen Ni=ran, welche ausgegangen war, um in
der Morgendämmerung wundertätige Kräuter zu pflücken.
Un=
bewaffnet, verzweifelt und hungrig flüchtete ſie in den Buſch, wo
ſie acht Tage ſpäter die deutſchen Koloniſten fanden. Sie erzählte
die Geſchichte von der Vernichtung ihres Stammes. Man nahm
ſie in Fort Heſſen auf, pflegte ſie und entriß ſie mit Mühe den
Armen des Todes.
Thomas Köhler berief eine Ratsſitzung ein, in der Rovera als erſter
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Nr. 335 — Seite 9
das Wort ergriff. „Ich ſehe”, ſagte er, „eine einzige Möglichkeit,
um euch vor der Feindſchaft der Indöaner zu retten. Eilt den
Spaniern nach, ſchlagt ſie, nehmt ihnen ihre Beute ab, gebr ſie
den Stammesangehörigen zurück, helft ihnen beim Wiederaufbau
ihrer Hütten, und ihr ſeid der ewigen Freundſchaft der Indios
ſicher.”
Alles ſtimmte ihm zu. Die ſpaniſchen Greueltaten haben das
Gerechtigkeitsgefühl der Siedler verletzt und dieſe einfachen
Men=
ſchen zutiefſt empört. Nachdem ſich die erſte Begeiſterung gelegr
hat, ergreift ein alter Soldat das Wort. „Wenn wir dieſe
ſpani=
ſchen Räuber töten,” ſagt er, „wird der Kau mann, der ſie auf die
Indios hetzte, in ganz Para erzählen, wir hätten die Spanier
be=
raubt und getötet. Die Spanier werden unſere Kolonien
vernich=
ten, und Spanier werden auf dem Boden ernten, den wir beſtellt
haben.‟ Daran hat niemand gedacht. In dem Schweigen, das
die=
ſen Worten folgt, liegt ſchon etwas von jener Hoffnungsloſigkeit
und Verzweiflung, die ſpäter nicht mehr von der Seite dieſer
Un=
glücklichen wichen.
Ja, es war ſchwer, zu einem Entſchluß zu kommen. Rovera
mußte zugeben, daß es ebenſo gefährlich ſei, mit den Spaniern in
einen Krieg verwickelt zu werden, wie die Feindſchaft der Indios
heraufzubeſchwören oder ihrem Entſtehen nicht entgegenzuwirken.
Aber ſchließlich, man hatte mit einigem Glück ſo viele Gefahren
beſtanden, vielleicht ſollte man auch diesmal dem Glück vertrauen
und alles auf eine Karte ſetzen. Wenngleich noch kein Entſchluß
ge=
faßt wurde, ließ Thomas Köhler dennoch für alle Fälle die
Waf=
fen inſtandſetzen.
Der Tag verging mit endloſen Beratungen, und endlich war
alles, wofür man ſich entſcheiden konnte, dies: ſchlafen zu gehen
und morgen mit ausgeruhtem Körper und klarem Kopf noch
ein=
mal alle Chancen zu erwägen.
Rachekriegszug gegen die Räuberkompagnie.
Der Morgen brach an, ſtrahlend und ſchön wie jeder in dieſem
paradieſiſchen Hochland. Er brachte Ueberraſchungen. Ein Zug
ſpa=
niſcher Soldaten näherte ſich, kaum daß die Sonne ſich über den
Baumwipfeln erhoben hatte, dem Fort. War man erſt beſtürzt, ſo
ſah man bald aus den freudigen Zurufen der Spanier, daß es hier
nicht um kriegeriſche, ſondern um durchaus friedliche Dinge ging.
Die ſpaniſchen Soldaten brachten ſieben Frauen mit und waren
aus Para. Die Leute, die das Holz an die Küſte gebracht hatten,
waren mit den Frauen bekannt geworden, die ſich nun
entſchloſ=
ſen hatten, unter dem Schutz der ſpaniſchen Soldaten die Reiſe
durch den Urwald zu wagen. Jubel und Wiederſehensfreude, die
durch die Ankunft von Fremden ſchon an ſich gehobene Stimmung,
das alles mag die Koloniſten beeinflußt haben, ihrem Glück zu
trauen, auch wenn ſie es diesmal in der Anwendung der Waffen
ſuchen mußten.
Umgeben von dem feſtlichen Lärm eines raſch gerüſteten
Mah=
les, ſtellt Thomas Köhler eine kleine Armee zuſammen. Die beſten
Schützen und die erprobteſten Soldaten, Meſtizen, begleiten ſie.
Köhler kommandiert, Rovera iſt ſein Adjutant. Köhler, der
be=
müht iſt, von den ſpaniſchen Soldaten etwas über die
Räuber=
bande zu erfahren, erhält nur unklare Auskünfte. Man habe
ein=
mal, ſo ſagt ihm ein Soldat, in der letzten Nacht der Wanderung
in einiger Entfernung ein Lagerfeuer bemerkt, habe aber von dem
Weg nicht abweichen wollen und wiſſe daher nichts Genaues über
jene, an denen man, ohne ihnen Beachtung zu ſchenken,
vorbei=
gezogen ſei. Rovera, der wohl auch ein wenig diplomatiſches
Ta=
lent beſaß, bietet, den ſpaniſchen Soldaten die Gaſtfreundſchaft des
Fort Heſſen an. Der ſpaniſche Hauptmann nimmt an, ja er iſt
ge=
radezu dankbar, nach dem langen und beſchwerlichen Marſch einige
Zeit unter einem ordentlichen Dach ſchlafen zu können und
ſorg=
fältig bereitete Speiſen zu eſſen.
(Fortſetzung folgt.)
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Aunn
Seite 10 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Deze u
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
Kriegsauszeichnungen für ikalieniſche Fliegeroffiziere.
Wie die Deutſche Seewarte mitteilt, iſt das
Luftſchiff „Graf Zeppelin” am Mittwoch, um
21.30 Uhr, in Rio de Janeiro zu ſeiner Rückfahrt
nach Pernambuco aufgeſtiegen und befand, ſich
Donnerstag, um 7 Uhr MEZ., 210 Seemeilen
ſüd=
lich von Bahia.
In der Nacht zum Donnerstag fuhr ein
Schnei=
demühler Kraftwagen, der aus der Richtung
Deutſch=Krone kam, auf der ſchlüpfrigen
Land=
ſtraße in einer gefährlichen Kurve in der Nähe
von Lebehnke aus noch unbekannter Urſache gegen
einen Baum. Dabei wurden zwei Perſonen
ge=
tötet und zwei verletzt.
Die franzöſiſche Fliegerei hatte am Mittwoch
einen ſchwärzen Tag. Nachdem, wie bereits
ge=
meldet, ein Verkehrsflugzeug und zwei
Militär=
flugzeuge bei Uebungsflügen abgeſtürzt waren,
wird noch ein vierter Unfall aus Lyon berichtet.
Bei der 12 Kilometer von Lyon entfernten
Ort=
ſchaft Genau im Rhonetal ſtürzte nachmittags ein
weiteres Militärflugzeug ab. Der Pilot wurde
getötet. Der Beobachter war bei dem Abſturz aus
dem Flugzeug gefallen und verdankt ſeine
Ret=
tung dem ſich automatiſch öffnenden Fallſchirm.
Das Radiumbergwerk von Joachimsthal hat
dieſer Tage das 100. Gramm Radium aus dem
Uranerz des Betriebes gewonnen. Jährlich
wer=
den im Durchſchnitt in Joachimsthal 8 Gramm
Radium erzeugt.
5. 9.5. der Helgoländer Hummer.
Was für Halberſtadt die Würſtchen und für
Nürnberg der Lebkuchen, was für Lübeck das
Mar=
zipan und für München das Bier iſt, das iſt und
bleibt für Helgoland der Hummer! Das weiß
je=
des Kind. Die Hummerfiſcherei gehört von jeher
zu den Haupterwerbszweigen der Helgoländer,
und andererſeits kann man eben nur auf
Helgo=
land dieſe ebenſo impoſanten wie ſchmackhaften
Tiere ſtets friſch und preiswert eſſen. Und ſo
haben ſich die Helgoländer Hummer auch eine recht
große „Gemeinde” verſchafft, die Nachfrage hielt
nicht nur an, ſondern erhöhte ſich dauernd. Aber
da kam das Unglück. Die Fangergebniſſe wurden
immer ſchmaler, und die Helgoländer
Hummer=
fiſcher ſehen recht beſorgt in die Zukunft. So
ha=
ben ſie einen S.O.S.=Ruf ausgeſandt, der auch
nichk ungehört verhallt iſt. Die wiſſenſchaftliche
Welt hat ſich der Hummerfrage auf ihre Art
an=
genommen. Auf Grund der Ergebniſſe der
In=
ſtitute ſind heute feſtbegrenzte Schonzeiten und
Mindeſtmaße für die vom Ausſterben bedrohten
Hummer bekannt gegeben, in erſter Linie für die
Weibchen. Im Biologiſchen Inſtitut hat man
zu=
dem mit der Züchtung eiertragender Weibchen
be=
gonnen und auch ſchon recht erfreuliche Ergebniſſe
erzielt. Die junge, aus den Eiern geſchlüpfte
Brut der Inſtituts=Hummer wird dann zu
gege=
bener Zeit wieder im Meer ausgeſetzt. Und hier
haben ſie unter den natürlichen
Lebensbedin=
gungen die einzige Aufgabe, ſich recht wohl zu
füh=
len und ſich im Intereſſe der Helgoländer
Hum=
merfiſcherei mit Fleiß fortzupflanzen.
Vor ſeiner Abreiſe aus dem Kriegsgebiet zeichnete der bisherige Oberbefehlshaber der italieniſchen
Streitkräfte in Oſtafrika, Marſchall de Bono, verſchiedene italieniſche Fliegeroffiziere aus, die ſich
bei den Aktionen der Luftwaffe beſonders hervorgetan hatten. Auch dem Propagandaminiſter Graf
Ciano, dem Schwiegerſohn Muſſolinis, der eine Flugzeugſtaffel führt, heftete der Marſchall für
ſeine wertvollen Aufklärungsdienſte eine ſilberne Medaille an. Unſer Bild hat dieſen feierlichen
(Preſſe=Photo G. m. b. H.=M.)
Akt feſtgehalten.
Der fürſtliche Poſamenkier.
Ein Blick ins Auge genügk.
Graf von Monte Chriſto — 1935.
MAleſter (USA.). Der Graf von Monte
Chriſto mit ſeiner Flucht aus dem Turm hat jetzt
einen Nachahmer gefunden. Da hatten die
Sträf=
linge des Staatsgefängniſſes von Oklahoma eine
große neue Mauer aufzubauen. Auf Grund einer
myſteriöſen Verabredung ließen ſie jedoch in
die=
ſer Mauer eine Höhlung.
Einen Tag ſpäter war der Sträfling 101, ein
berüchtigter Geſelle, ſpurlos verſchwunden. Man
ſuchte und fand ihn nicht. Aber als einen Tag
ſpäter einer der Wachtbeamten in der Nähe der
neuen Mauer ſpäzieren ging, vernahm er
plötz=
lich eine pochendes Geräuſch.
Auf einmal brach ein Stück der Mauer nieder,
und aus der Höhlung — kroch der Sträfling 101
hervor. Die anderen Gefängnisinſaſſen hatten ihn
eingemauert und ihm die notwendigen Geräte
zurückgelaſſen, um ſich den Weg in die Freiheit zu
bahnen, wenn nach menſchlicher Berechnung die
Luft rein ſei.
London. Prinz Arthur von Connaught, der
Verwandte des engliſchen Königshauſes, iſt dieſer
Tage in einer feierlichen Sitzung zum Meiſter im
„Berufsverband der engliſchen
Schnittwarenhänd=
ler befördert worden, denn den Rang eines
Ge=
hilfen bekleidete er ſchon ſeit mehreren Jahren.
Er folgt darin den Fußſtapfen ſeines Vaters, des
Herzogs von Connaught, der ſchon im Jahre 1873
zum ehrenamtlichen „Aſſiſtenten” des Verbandes
ernant worden war.
Man ſoll ſich nun allerdings nicht vorſtellen,
der Prinz und auch ſein Vater hätten jemals
hin=
ter dem Ladentiſch geſtanden und ihrer
Kund=
ſchaft Poſamentierwaren verkauft. Ihre
Ehren=
ſtellen verdanken ſie lediglich der Tatſache, daß der
Berufsverband der Schnittwarenhändler jährlich
von der Familie Connaught eine gewiſſe
Unter=
ſtützungsſumme erhält. Immerhin jedoch ſind in
dem Meiſterbrief, der dem Prinzen überreicht
worden iſt, verſchiedene uralte Rechte verzeichnet,
die mit der Meiſterwürde verbunden ſind und
wo=
nach der Prinz, wann und wo es ihn danach
ge=
lüſtet, innerhalb der Vereinigten Königreiche die
Geſchäfte aller Mitglieder des Verbandes und
ſo=
gar ihre Privatwohnungen unangemeldet
betre=
ten und die Waren daraufhin unterſuchen darf,
ob ſie den Vorſchriften entſprechen, ob die Preiſe
richtig ausgezeichnet ſind und ſich kein Schund
darunter befindet.
Ob er davon Gebrauch machen wird?
New York. Zwar hat man ſchon die
ver=
ſchiedenſten Methoden entwickelt, um einen
geſuch=
ten Verbrecher einwandfrei identifizieren zu
können. Aber leider pflegen die Uebeltäter auch
mit der Technik ſelbſt zu wachſen. So läßt man
ſich in den Verbrecherkreiſen Amerikas heute die
Fingerſpitzen verändern und die Geſichtszüge
an=
ders geſtalten.
Mancher Gangſter glaubt auf dieſe Art und
Weiſe wirklich den Ermittlungen der Polizei
ent=
zogen zu ſein. Aber nun haben zwei amerikaniſche
Aerzte einen intereſſanten Weg gefunden, der
auch mit der raffinierteſten chirurgiſchen Technik
nicht zu beſeitigen iſt. Sie können nämlich jetzt die
Netzhaut im Innern des Auges photographieren.
Dieſe Netzhaut iſt in ihren vielgeſtaltigen
Ver=
äſtelungen bei jedem Menſchen anders gebaut. Ein
geſuchter Verbrecher könnte ſich dieſem
Identifizie=
rungsverfahren nur dadurch entziehen, daß er ſich
beide Augen verätzen ließe und damit blind
würde. Man will ſchon in Kürze mit der
Einfüh=
rung dieſes Syſtems bei den gefährlichſten der
amerikaniſchen Verbrecher beginnen. Der Erfolg
muß ſich dann bald zeigen.
Kid Tiger, der GangſterB.
* Vor einem Wiener Gericht hatte
kier und Finanzier Al Capones, de
Gangſterbankier Kid Tiger, wege
kleinen Paßvergehens (!) zu verant=
Verhandlung vor dem Gericht verlie
regt. Kid Tiger, einſt ein Komplize
ſpäter einer ſeiner eingeſchworenſter
heute noch Herr über ein paar Dutze
lionen Dollars. Kid Tiger, alias A
wird von den Vereinigten Staaten
verfolgt. Doch die Wiener Schöffe
nur mit dem Fall zu befaſſen, daß KAAM Mk
einem gefälſchten Paß nach Oeſterre
war. Kid Tiger erhielt immerhiu
Kerker und Landesverweiſung.
Der Angeklagte gab im Verlauf de
UAeieN
lung eine ſehr bewegte Schilderung
bahn”. Als ſechsjähriger Junge iſt e
Elternhaus in Radomſk fortgelaufe
Ad
blinder Paſſagier nach New York gut
als Stiefelputzer begonnen hat. Al
ſchmuggler iſt er dann in Kanada zu W ſecgengliſche L
Me oie
geheuren Reichtum gekommen. 1934 ru
a de Deite
aus den Staaten nach Spanien flücht
ſie zudem
gen Steuerhinterziehung in eine S.
deutſ
niſch
Millionen Dollars genommen war.
Naiſte
heute fünf Jahren zum erſtenmal nag
U M
kommen ſei, habe er noch eine perſö
nchts zu tunl.
Heimat v
wache von 100 Mann gehabt. Das Wriß
wie Kid Tiger berichtet, ſonſt wäre eſll w wird das woll
Feinden „beſeitigt” worden. In Mon
ſpielte er damals nicht weniger als
lars und in Zoppot etwa 50 000 D
Paß will er von ſeinem Anwalt im
kommen haben, ohne zu wiſſen, daß
ſei. Tatſächlich iſt der vielfache Mil
Tiger reiner Analphabeth.
Räuberbraut im Laſtaut
Englands Geheimagenten löſen
Bagdad. Seit längerer Zeit
man, daß in den mittleren arabiſcl
immer wieder Karawanen überfaller/
man nicht nur reſtlos ausraubte, ſ
Mitglieder auch außerdem ermordet
alle Spuren zu verwiſchen. Beſonders
jene Wüſtenräuber hinter Waffen Eu
nen auch über gute Informationsgu
fügen, die ihnen verrieten, wann ein
fenkarawane in das Innere des Le
wegs war.
Trotz angeſpannter
Aufmerkſamk=
den normalen Polizeikräften nicht, 1
bande auf die Spur zu kommen. Sc
ſichtete eines der britiſchen Polizeif!
Karawane genau in dem Augenb
Ueberfall ausgeführt wurde. Jetzt e
daß die Räuber ſich nicht etwa der üb
oder Kamele bedienten, ſondern ein
des Laſtauto zur Verfügung hatten.
Vierzehn Tage ſpäter glückte es
Araberſtamm zu ermitteln, der ein
in ſeinem Beſitz hatte. Die Anführen
räuberiſchen Ueberfällen war inte
die Tochter eines Araberſcheichs, der
ſriſt verſtorben war und ſterbend
zur Anführerin des Stammes ernan
Die
nien Bildtelegrar
tei ihnen Schieds)
„üiei Nane Or. 4.O, D. 4.y
lund als eine 9.
auch heute, daß
icht auf einen Erfe
Jue hätten erzi
iur entſcheidenden A
Lalgemein bedauer
rentor
te
Statien
Muß er noch ſitzen?
Kingston (Ontario). Dieſer alte Sträfling
hatte ohne jeden Zweifel einen ſchweren
Magen=
krebs und nur noch ein paar Wochen zu leben.
Deshalb ließ man ihn frei, damit er nicht im
Ge=
fängnis ſterbe. Kaum aus dem Kittchen entlaſſen,
ging er zu einem der erſten Krebsſpezialiſten und
ließ von dieſem ein ſehr gewagtes Experiment an
ſich vollziehen. Das Ergebnis iſt, daß der alte
Zuchthäusler nicht am Krebs geſtorben iſt,
ſon=
dern friſch und fröhlich ſeine Tage verbringt. Die
Behörden aber zerbrechen ſich nun den Kopf
dar=
über, ob er die ihm noch „zuſtehenden” 5 Jahre
befängnis nachträglich abbrummen” muß oder nicht.
Die letzte Botſchaft Lincoln Ellsworth. -Wird „Wyatt Earp” ihn finden?-Ad
bleibt hoffnungsfreudig. — Der Weg der Rettungs=Expeditionen.
Mi geden ſint
ſie deutſche Vert
Schwerk und Zepker bei der Einweihung eines U=Bahnhofs.
In London wurde eine neue Untergrundbahnlinie eingeweiht. Die Eröffnung nahm der
Bürger=
meiſter von London (zweite Reihe Mitte) vor, dem der Schwert= und der Zepterträger mit den
Zeichen ſeiner Würde vorangingen. Stadtoberhaupt und Gefolge trugen die überlieferte Amts=
kleidung, die in einem ungewohnten, aber wirkungsvollen Gegenſatz zu der Umgebung ſtand.
(Preſſe=Bild=Zentrale=M.)
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Wellington (Neuſeeland), im Dezember.
Das Schiff des amerikaniſchen
Polar=
forſchers Lincoln Ellsworth, der in
Nor=
wegen erſtandene Eiskutter „Wyatt
Earp”, hat den feſten Standort bei
Dundee Island verlaſſen, um ſich auf die
Suche nach dem vermißten Forſcher zu
begeben. Man hat nunmehr ſeit vielen
Tagen nicht mehr die geringſte Nachricht
des verwegenen Südpolfliegers
vor=
liegen.
Strategen des Südpols.
Wie die Strategen hatten Lincoln Ellsworth,
ſein Freund Sir Hubert Wilkins und der
eng=
liſche Pilot Herbert Hollock=Kenyon das zu
über=
fliegende und zu erobernde Gebiet der Antarktis
aufgeteilt. Von Dundee Island im Weddell=
Meer, ſüdlich von Kap Horn, waren es genau
2140 Meilen nach Little America, auf der
an=
deren Seite des antarktiſchen Kontinents,
hin=
weg über einen großen Teil eisbedeckter,
uner=
forſchter Zonen.
Es war ferner vorgeſehen, daß die Flieger in
der Whales=Bucht landen ſollten, um von dort aus
das Schiff „Wyatt Earp” herbeizurufen. Das
Schiff würde für dieſe Fahrt von mehr als 3000
Meilen etwa fünf Wochen benötigen. Während
dieſer Zeit war nach dem Programm Ellsworth
gezwungen, von Schokolade und Pemmican zu
le=
ben. Gar zu oft hatte Ellsworth erzählt, daß
die=
ſer Flug ſein letzter ſein ſollte. Er kleidet ſeine
Abſichten in jene klaſſiſch gewordene
Formulie=
rung: „Noch einmal zum Südpol und dann zu den
Kühen!‟ Damit meinte er ſeine ſchöne Farm in
Kalifornien, für die er bislang noch keine Zeit
hatte.
Funkverbindung bis 3.48 Uhr.
Enthüllung des antarktiſchen Kontinents,
Feſt=
ſtellung unbekannter Gebirgszüge, die
Ergrün=
dung des weiteren Verlaufs der großen
Anden=
kette — das waren ſtreng wiſſenſchaftliche Ziele
abſeits jeder Rekordſucht.
Man ſtartete mit ſorgſamſten Vorbereitungen,
blieb mit dem Schiff „Wyatt Eearp” in ſtändiger
Funkverbindung und berichtete — genau wie bei
den beiden vorhergegangenen mißglückten
Ver=
ſuchen in den letzten Tagen vor dieſem
entſcheiden=
den Start — über alle Beobachtungen, teilte aber
auch mit, daß an der Radiobatterie etwas nicht
in Ordnung ſei. Doch immer wieder kam das
be=
ruhigende: „Alles in Ordnung, o. k.” — bis dann
ſchließlich um 3.48 Uhr nachmittags an jenem
tra=
giſchen Start=Tag die letzte Standortmeldung
auf=
gefangen wurde, ſchwach und kaum vernehmbar:
ſtn.
der der
ſen
zu kommen,
e nehmen, daß
die Blät
it.
NAliſch=i
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„Die
ie nach jühre
U) weil
* fußb
Weioien
Lanei gemach
Nien imn 1
länzend
Erſt
„Hier Nähe Br. 75. L. 79. Wette
Verteidigung
Wind”. — Und dann kam das große
Jako
Admiral Byrd iſt hoffnungsfaß ziſte Stevan als
Seit jener Stunde wurde das Scu. Iher deutſchen
E
mehr unterbrochen. „Wyatt Earp”
mit der engliſchen Station auf Grahen
terſtützt von den ſüdamerikaniſchen u. 392— usländiſchen
niſchen Radioſendern, Frage über 70 TEoland beſuchte
Aether hinausgeſchickt und keine A/ſim
erhalten. Jetzt iſt man unruhig.
Man hat Admiral Byrd, den altel/!n
Südpolfahrer, nach ſeiner Meinung
hat ſeine Anſicht darin zuſammengei
„Ich denke, Ellsworth iſt lediglich
dioverbindung abgeſchnitten. Dafür
Menge Urſachen. Ich glaube dennoch,
ſeinen Beſtimmungsort erreicht hat 1.
nicht imſtande iſt, die Vollendung ſei
Welt mitzuteilen.”
Aber wenn es anders wät 7 Meiltionale
Uin
De Bruſt
Sollte er aber ſeine Baſis nicht en
dann hat Ellsworth, dieſer Forſcher
Dus Sie
der ſeine Millionen der Forſchung
ie Derl
Notlandung irgendwo auf dem Eis
eitien
müſſen. Man weiß, daß er in letzter
für drei Wochen Pemmican und Sa‟) W auch ni
De u
Zuſatzproviant in die Maſchine nahr
mindeſtens acht Wochen mit jener
Sp=
nur herunterſchlingen kann, wenn
iſt bis zum Aeußerſten, auszukomiie-
Man würde ihn mit Flugzeugen ſu!
„Wyatt Earp” würde von Little Am-
Lande eine Suchexpedition ſtarten.
genau vorher über die Wege geeinl
an Hand der Gradmeſſungen einzul
einzuhalten vermag. Doch ob man
retten kann? Ob man ihm
irgend-
weißen Einſamkeit begegnet? Auch *
Land=Expedition würde unverzüglich.
werden.
Die draußen blieben. . . —
Es ſcheint ein böſes Wetter zu herk-
Forſcher. Die Tragödien liegen oft e
der Luft. Schließlich ſucht man in 2.
und Stunden auch nach jenem Fliegen”
Smith, der freilich an ganz anderer ?
indiſchen Küſte, verſchollen iſt.
Die Pole aber haben im Süden 1—
den genug Opfer für ſich gebucht. A
wegenen Balloniſten André fing es
nicht geretteten Hälfte der Nobile=Ech‟
dem bei dieſer Gelegenheit gleichfals
menen Amundſen ſetzte ſich die Selle
Hoffen wir, daß dem wagemutl.
Lincoln Ellsworth ein beſſeres Los V-*
6. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 335 — Seite 11
Ooel. Ohiee und anneit=
70
„Sus Chlet Wut ooronokak!
aige Preſe Echo zum eänderkampf gegen Deutſchland. — Lob und Anerkennung für die ſporliche
Halkung der Deutſchen.
Organiſationen Vorſchriften machen wollen, ſollten ſie in ihrem
eigenen Haus Ordnung ſchaffen.”
es Trefſen wird uns noch jahrelang
Wie der ganze geſtrige Tag, ſo geſtaltete ſich auch die
(
Zuſammenkunft der beiden Mannſchaften
im Gedächknis bleiben..."
EP. London.
ſeieutſch=engliſche Ländertreffen und alles, was damit
zu=
hgt, iſt ein voller Erfolg geweſen und dürfte ſehr viel
ſieſung der deutſch=engliſchen Beziehungen beigetragen
haß die zudem noch durch den weichen und ſchweren
hinderte deutſche Amateurmannſchaft einer engliſchen
lermannſchaft unterlag, hat mit dem Erfolg des Tages
ſchen, pſychologiſchen und auch vom ſportlichen
Stand=
nichts zu tun. Die engliſche Nationalmannſchaft iſt
ihrer Heimat von einem ausländiſchen Gegner beſiegt
no wird das wohl auch nie werden, ſolange der Fuß=
am Mittwoch abend zu einem uneingeſchränkten Erfolg. Namens
der Deutſchen ſprach Reichsſportführer von Tſchammer und
Oſten, und der Trinkſpruch auf den Führer wurde unmittelbar
im Anſchluß an den Trinkſpruch auf den engliſchen König
aus=
gebracht.
Die Rückfahrt der nach London gekommenen deutſchen
Schlach=
tenbummler ging ohne Schwierigkeiten von ſtatten. Ueberall
herrſchte muſtergültige Ordnung und die gleiche
Zuvorkommen=
heit, die den Beſuch der Deutſchen ausgezeichnet hat. Wie geſtern
ſchon in der Abendpreſſe wird auch heute wieder von den
Mor=
genblättern einſtimmig betont, daß die deutſchen Beſucher ſich in
England muſterhaft verhalten hätten.
der
nürzt
var 1u
heicts
Die erſten Bildtelegramme von dem großen Länderkampf Deutſchland — England.
inken Bildtelegramm ſieht m
die Mannſchaftsführer Szepan (rechts) und Hapgood bei der Begrüßung vor dem
ſater ihnen Schiedsrichter Olsſon. Rechts ein intereſſantes Spielmoment vor dem deutſchen Tor: Jakob hat gerade einen
Ball gefauſtet.
(Weltbild= und Scherl=Bilderdienſt=M.)
Ufgland als eine Kunſt gepflegt wird. Die Blätter be=
10 000 Deutſche, ſo ſchreibt eine große Zeitung, kamen nach
ſteihed üen auch heute, daß die deutſche Elf von Anfang an nur London und eroberten die engliſche Hauptſtadt im Stuxm. Ueberall
mes eiu Gllicht auf einen Erfolg gehabt habe, und die Engländer, ſah man begeiſterte Szenen, wie ſich Engländer und Deutſche auf
Tore hätten erzielen können, wenn ihr Sturm nicht der Straße verbrüderten.
entſcheidenden Augenblicken verſagt hätte. Anderer=
„Preß Aſſociation” hebt das freundſchaftliche
Verhält=
allgemein bedauert, daß es der deutſchen Mannſchaft nis der Spieler hervor. Dieſes Freundſchaftsfeſt griff auch auf
den!
A
das Ehrentor zu erzielen. Die Gelegenheit dazu
ie Sportkritiken hervorheben, verſchiedene Male
vor=
rſeits geben ſämtliche Sportblätter zu, daß
die deutſche Verteidigung hervorragend
und glänzend gearbeitet habe. Wenn die engliſchen
ur dreimal zu Erfolgen gekommen ſind, ſo iſt dies nach
Sportberichterſtatter vor allem auf die ſichere Arbeit
ſen Verteidigung, insbeſondere des Torhüters Jakob,
fiten.
Jakob iſt nach engliſcher Auffaſſung einer der
Eiler der deutſchen Mannſchaft geweſen, während von
erreihe Szepan als der Beſte angeſehen wird.
s der deutſchen Mannſchaft auch nicht vergönnt war,
letar zu kommen, ſo dürfte ſie doch die Ueberzeugung
auſe nehmen, daß ſie
hun ausländiſchen Mannſchaften, die in den letzten
England beſuchten, am fairſten geſpielt haben.
ſtern, wie die Blätter hervorheben, nicht eine einzige
nſportlichkeit. Einige Blätter vergleichen dieſes Län=
Anit dem engliſch=italieniſchen Länderkampf im
vergan=
in dem einige der engliſchen Fußballſpieler mit
ſchwe=
ungen vom Platz getragen werden mußten, und
be=
geſtern auf beiden Seiten in der allerfairſten Weiſe
urden ſei. „Dieſes Treffen”, ſchreibt der „Daily
Ex=
uns noch jahrelang im Gedächtnis bleiben, aber
weil es fußballtechniſch eine Höchſtleiſtung war,
es diejenigen enttäuſchte, die daraus am liebſten
Kampf gemacht hätten, und auch diejenigen, die
hNittel ſahen, um zwiſchen den beiden Nationen
Zwie=
mernationale Fußballſpiel zwiſchen Deutſchland und
in der Bruſt der Gewerkſchaftsführer eine ſo große
ausgelöſt hatte, iſt vorüber”, ſchreibt der „Daily
Das Schlimmſte, was paſſiert iſt, war eine durch
Autobuſſe verurſachte Verkehrsſtörung. Aber in
ſelbſt herrſchten abſolute Ruhe, Ordnung und Vor=
ben auch nie etwas anderes erwartet. Wir haben
wir uns auf die Höflichkeit unſerer Beſucher und
gegenkommen der Londoner verlaſſen können. Das
jeder Beziehung vorbildlich und ſtand in ſcharfem
Mede Beiſendufd di ur Sehund der Frendſchit
bzuſchaffen. Der Geiſt des geſtrigen Spiels war be=
Und wenn England auch mit 3:0 gewonnen hat,
die Menge über, ſo heißt es in dem Bericht weiter, und als die
Spieler zum Teil Arm in Arm den Platz verließen, brach die
Menge immer wieder in Beifallsſtürme aus. Auf allen Seiten
hörte man einſtimmiges Lob über die deutſche Mannſchaft die
nicht nur dank ihrer fußballeriſchen Leiſtungen, ſondern auch durch
ihr ſportliches Verhalten Eindruck gemacht hat.
Evening Standard” brachte einen vollſtändigen
Spiel=
bericht in deutſcher Sprache heraus, der auf großen; ebenfalls in
Deutſch gehaltenen Plakaten angekündigt wurde und überall
reißende Abnahme fand.
„Evening News” beſchäftigt ſich in längeren
Ausfüh=
rungen auch mit den Unruheſtiftern und erwähnen dabei, daß
dieſe eine ſchwere Enttäuſchung erlebten, als ſie die Begeiſterung
der Maſſen auf dem Fußballplatz ſahen. Die Deutſchen ſelbſt
trugen am meiſten dazu bei, um irgendwelche Demonſtrationen
zu verhüten. Die meiſten Beſucher des Spieles zerriſſen die vor
dem Platz verteilten kommuniſtiſchen Flugblätter und warfen ſie
in den Schmutz, ſo ſchreibt das Blatt wörtlich.
Der Polizeibericht ſpricht von der Verhaftung von
ſieben Perſonen, die Flaggen mit deutſchfeindlichen Aufſchriften
trugen und ſchon am Donnerstag deshalb vor ein Gericht geſtellt
werden ſollen. Im übrigen wird darauf hingewieſen, daß es zu
keinerlei ernſten Ruheſtörungen gekommen iſt. Schon um 20 Uhr
verließen die erſten Sonderzüge London. Ebenſo wie die
An=
kunft wickelte ſich die Abfahrt dank der hervorragenden
Organiſa=
tion der Londoner Polizei und der Bahnhofsbehörden
reibungs=
los ab.
Oetsgruppe Darmstadt desR/e.
An die Skiſportintereſſenten!
Am kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr, läuft
im Helia=Lichtſpiel=Theater der zweite diesjährige
Ski=
film. Zur Aufführung kommt der Film: „Und wenn na die
Brettle ſo renna”.
Wir empfehlen allen Turnern und Sportlern, insbeſondere
den Skiſportintereſſenten, den Beſuch dieſer Veranſtaltung, die
auch im Intereſſe der Olympia=Sportwerbung gelegen iſt.
gez. Löwer.
Handball.
Landespolzei Darmſtadt - 35b. Franfurk a. N.
Die Handball=Liga der Landespolizei empfängt in ihren
wei=
teren Verbandsſpielen am kommenden Sonntag den bekannten
Fußballſportverein Frankfurt a. M. auf eigenem Platze, und zwar
beginnt das Spiel um 14.30 Uhr.
Die Frankfurter Mannſchaft iſt zwar Neuling in der
Gau=
klaſſe, hat ſich aber bis jetzt einen guten Mittelplatz erkämpft.
Dies iſt für Eingeweihte keine Ueberraſchung, gilt doch der
Fuß=
ballſportverein von jeher ſchon als eine harte Kampfmannſchaft,
und mußte dies ſchon mancher Verein ſpüren. Auch die
Landes=
polizei hatte in früheren Jahren mit der Frankfurter
Mann=
ſchaft ſchwer zu kämpfen und mußte damals Niederlagen
hin=
nehmen, und ſo wird es am kommenden Sonntag beſtimmt zu
einem raſſigen und ſpannenden Kampfe kommen, für den ſichjeder
Beſuch lohnen wird.
Für die Mannſchaft der Landespolizei gilt es die
Erfah=
rungen, die ſie aus den früheren Spielen mit dem
Fußballſport=
verein Frankfurt a. M. gewonnen hat, hier in Anwendung zu
bringen und ſofort nach Spielbeginn mit dem nötigen Eifer und
Kampfeswillen das Spiel zu beſtreiten, denn die Landespolizei
darf kein Spiel verlieren, um immer bei der Spitzengruppe zu
bleiben.
Vorher ſpielt auf dem Uebungsfeld die Liga=Reſerve gegen
Arheilgen. Dieſes Spiel beginnt um 13.45 Uhr.
Der Fußball am Sonntag.
äfcäid de eile er en eiete
letzteren immer die beſten Erfolgsausſichten.
Trotz=
mateur
(Def Nerdl 9 DMkgnNen Nind
anderen Blättern immer wieder unterſtrichenen
Gewerkſchaftsdemonſtration gegen das
ganzen
gnis und die den Gewerkſchaften durch die
Ent=
irden auch von dem Vorſitzenden des
Abfuhr
„Schalke” und „Glub”.
kämpfen um den Fußball=Vereinspokal.
Vier Tage nach dem großen Länderſpiel gegen England ſteht
die deutſche Fußballgemeinde ſchon wieder im Banne eines
über=
ragenden Kampfes, deſſen Gegner zwei ſo berühmte Mannſchaften
wie der zweimalige deutſche Fußballmeiſter FC. Schalke 04 und
der fünffache Altmeiſter 1. FC. Nürnberg ſein werden. Dieſe
bei=
den repräſentativſten deutſchen Fußballvereine kämpfen am
kom=
menden Sonntag im Düſſeldorfer Rheinſtadion um den Deutſchen
Fußball=Vereinsvokal. Sie tragen das Endſpiel um dieſen
neu=
geſchaffenen deutſchen „Cup” aus, der Sieger kann ſich alſo mit
dem ſtolzen Titel „Deutſcher Vereins=Pokalmeiſter
1935” ſchmücken.
Die beiden Mannſchaften haben ſich ſchon einmal ein Spiel
um einen ähnlich erſtrebenswerten Titel geliefert: 1934 in
Ber=
lin, als die „Knappen” den „Club” vor 50 000 Zuſchauern in
letz=
ter Minute durch ein Tor Szepans mit 2:1, beſiegten und damit
zum erſten Male „Deutſcher Fußballmeiſter” wurden.
Seit dieſem denkwürdigen Kampf ſind faſt zwei Jahre
ver=
gangen. Schalke behauptete ſeine damals errungene
Vormacht=
ſtellung im deutſchen Fußballſport, die „Knappen” wurden auch
1935 deutſcher Meiſter. Der „Club” dagegen errang nicht einmal
die bayeriſche Gaumeiſterſchaft, die er der Sppgg. Fürth
über=
laſſen mußte, fehlte alſo bei den Meiſterſchafts=Endrunden. Heuer
jedoch haben ſich die Nürnberger wieder nach vorne gearbeitet.
Sie ſtehen in der Gaumeiſterſchaft an erſter Stelle, erledigten
außerdem die Pokalſpiele in ſicherer Manier. Die Situation
beim Pokalendſpiel dürfte daher nicht viel anders gelagert ſein
als 1934 vor dem Kampf um die deutſche Meiſterſchaft.
Allgemein wird Schalke als „unbedingt ſicherer” Favorit für
den Pokalſieg angeſprochen. Dieſe Meinung iſt zu verſtehen, wir
können uns ihr jedoch nicht ganz anſchlie en, wenn wir auch
zu=
geben, daß die Möglichkeit eines Sieges der „Knappen” näher
liegt. Für ſie ſpricht vor allem die Tatſache, daß der Kampf
einen „Katzenſprung” entfernt von der Heimat der Schalker
aus=
getragen wird. Die „Knappen” werden zu ihrer Unterſtützung
ſicher Tauſende von Anhängern mitbringen, während der „Club”
allerhöchſtens ein paar Hundert Getreue, um ſich verſammeln
kann. Ferner iſt auch nicht zu überſehen, daß die Nürnberger eine
ziemlich weite und anſtrengende Reiſe zum Austragungsort
machen müſſen.
Trotzdem aber iſt die Chance des 1. FC. Nürnberg, den
Kampf zu gewinnen, nicht klein. Der „Club” iſt vor allem in
der Hintermannſchaft ſehr ſtark, ſo ſtark, daß die Schalker ihr
kreiſelndes Kombinationsſpiel ſchon ungemei durchſchlagskräftig
geſtalten müſſen, wenn ſie einige Tore auf ihr Konto bringen
wollen. Andererſeits iſt aber auch der Nürnberger Sturm
wenn er einmal ſeinen guten Tag hat — nicht von Pappe. Und
ſchließlich ſtellen die Norisleute eine Kampfmaunſchaft allerbeſten
Formats, die außerdem noch von dem Willen beſeelt iſt. Revanche
für Berlin 1934 zu nehmen, Schalke wird alſo in
größ=
ter Form ſpielen müſſen, wenn es mit Technit
und Taktik die Kampfkraft des 1. FC. Nürnberg
brechen will.
Mellage
Schalke 04:
Schweißfurth
Bornemann
Szepan
Nattkämper
Tibulſki
Urban
Kalwitzki. Gelleſch Pörtgen Kuzorra
Eiberger
Friedel
Gußner
Spieß Schmitt
Luber
Carolin
Oehm
Billmann
Munkert
Köhl
1. FC. Nürnberg:
Gauliga Südweſt holt nach.
Der Tabellenführer Boruſſia Neunkirchen empfängt
die Frankfurter Eintracht zum Rückſpiel. Der
Vorrun=
denkampf in Frankfurt endete mit einem klaren 3:1=Erfolg der
Eintracht. Diesmal wird der Ausgang vorausſichtlich etwas
knapper ſein. Ein Unentſchieden dürfte am eheſten möglich ſein.
Der FSV. Frankfurt ſpielt am „Bornheimer Hang” gegen
den Neuling Opel Rüſſelsheim, der bisher zwar noch
kei=
nen Sieg erringen konnte, ſich aber mit fürf Unentſchieden
trotz=
dem recht gut gehalten hat. Auch der Vorkampf zwiſchen den
ſonntäglichen Gegnern ergab ein Unentſchieden, und zwar mit
2. Diesmal liegen die Siegesausſichten mehr auf Seiten der
Bornheimer, die denn auch einen knappen Erfolg davontragen
ſollten. Union Niederrad hat den Meiſterſchaftsanwärter
K. Pirmaſens zum Gegner, der im Vorkampf mit 3:2 knapp
ſiegreich bleiben konnte. In Niederrad iſt der Ausgang der
Be=
gegnung offen, Wormatia Worms konnte den FV.
Saar=
brücken ſchon im Vortreffen, das in der Saarmetropole
ſtatt=
fand, mit 4:1 beſiegen. Da die Saarländer immer noch ohne
Conen ſpielen müſſen, ſtehen ihre Chancen auch diesmal wieder
nicht beſonders günſtig.
Die Bezirksklaſſe Hidheſſen
meldet folgenden Spielplan:
Olympia Lorſch — Polizei Darmſtadt;
98 Darmſtadt — Olympia Lampertheim;
—
FV. Bobenheim
V. f. R. Bürſtadti
SV. Münſter — Jahn Worms;
Die Darmſtädter Landespoliziſten haben, am
Sonntag Gelegenheit, in Lorſch ihre Poſition gegenüber
Egels=
bach weiter zu verbeſſern. Gewiß wollen wir die Mannen um
Lorbacher nicht unterſchätzen, aber die „Grünen” wiſſen, daß ſie
keine Punkte verſchenken dürfen, und ſo rechnen wir mit einem,
wenn auch knappen Sieg der Darmſtädter.
Am Böllenfalltor empfangen die 98er die
Lam=
pertheimer Olympen. Die Gäſte ſtehen mit einem Spiel
mehr nur um 2 Verluſtpunkte mehr hinter den Darmſtädtern,
aber das Pluskonto der Torzahlen iſt bei den Lilien=Trägern
jetzt das drittbeſte hinter Egelsbach und Polizei in Südheſſen.
obwohl der blaue Sturm zu Beginn der neuen Runde ſehr dünne
Ziffern aufwies. Allerdings glauben wir kaum, daß es den 9er
gelingen wird, gegen die in ihren letzten Spielen recht tapfer
kämpfenden Olympen wieder zu ihrem langſam verwöhnenden
5:1= Haus”=Sieg reichen wird. Warten wir das Treffen ab.
Bobenheim ſollten die Bürſtädter
Raſen=
ſpieler Gelegenheit erhalten, ihr Punktekonto um ein Geringes
zu erhöhen.
Egelsbach. Dieburg und Pfungſtadt (das gegen Pfiffligheim
ſpielen ſollte) ſetzen aus.
Die Kreisklafſen am 8. Dezember.
Während die Rückrunde in den beiden Kreisklaſſen bereits
ſchon am 15. Dezember beginnt, wird der kommende Sonntag noch
allgemein dazu benützt, nachzuholende Spiele zu erledigen.
Gruppe 2 — Darmſtadt.
SV. Groß=Gerau — Jahn 75 Darmſtadt.
TV. Alsbach TSG. 46 Darmſtadt (13.00 Uhr).
Dieſe Begegnungen haben wir bereits vor 8 Tagen näher
beleuchtet, und wir glauben kaum, daß es anders wird. Wir er=
Seite 12 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Dezeu
warten Groß=Gerau und 46 Darmſtadt als Sieger. Am
Vor=
ſonntag ſiegte Wixhauſen 1:0 in Wolfskehlen.
Neu angeſetzt wurde noch das Treffen Wolfskehlen—
04 Arheilgen, in das die Leute vom Mühlchen mit
Sieges=
ausſichten gehen ſollten.
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Gruppe 3 — Odenwald.
Roßdorf — Beerfelden; Babenhauſen — Groß=Umſtadt.
In dieſer Gruppe iſt der Abſteigende bereits mit Höchſt ermittelt,
da dieſe Mannſchaft nach dem Urteil von den weiteren
Verbands=
ſpielen ausgeſchaltet wurde. Von den rückſtändigen Spielen ſind
bis heute nur zwei Begegnungen erneut angeſetzt, wonach
Roß=
dorf zu Hauſe ſeinen Anhängern endlich wieder einmal mit einem
Sieg imponieren könnte. Bei der zweiten Begegnung in
Baben=
hauſen iſt man geneigt, eine Teilung der Punkte vorauszuſehen
Kreisklaſſe 2.
Gruppe 3: Weiterſtadt — SV. Erzhauſen, Nieder=Ramſtadt —
Gräfenhauſen.
Terminmäßig ſind nur dieſe Spiele angeſetzt, es iſt aber zu
er=
warten, daß im Laufe dieſer Woche noch von den ausgefallenen
Spielen des letzten Sonntags bekannt gegeben werden. In
Wei=
terſtadt werden die Gäſte aus Erzhauſen kaum zu einem Erfolg
kommen, denn der Gaſtgeber will ſeine Führung halten. Auch in
Nieder=Ramſtadt ſieht es ganz nach einem, allerdings knappen,
Heimſieg aus.
Gruppe 5: Georgenhauſen — Heubach, Kleeſtadt — Klein=
Zim=
mern, König — Neuſtadt, Ober=Klingen —
Rimhorn.
Spach=
brücken — Ueberau, Sandbach — Lützelbach.
Die Vorrunde in dieſer Gruppe geht terminmäßig erſt am 15.
De=
zember zu Ende, allerdings ſtehen jetzt noch die am letzten
Sonn=
tag ausgefallenen Spiele offen. Da nun die Rückrunde am 22.
Dezember beginnt, iſt zu erwarten, daß die reſtlichen Treffen erſt
am Schluſſe ausgetragen werden. Der kommende Sonntag bringt
wie immer ein volles Programm.
In Georgenhauſen, Kleeſtadt und König iſt man gewogen, an
knappe Platzſiege zu glauben, während Rimhorn wohl das Zeug
dazu hat, auch in Ober=Klingen knapp zu gewinnen. Das
ſpan=
nendſte Treffen wird es wohl in Spachbrücken geben. Wenn ſich
die Gäſte durchſetzen, haben ſie ſchon etwas erreicht. Auch in
Sandbach glaubt man im eigenen Lager an den Gewinn der
bei=
den Punkte. Aber abwarten:
TSG. 46 (Fußballabteilung).
Das Spiel der 46er in Alsbach, das nun ſchon zweimal
aus=
fallen mußte, wurde für den kommenden Sonntag angeſetzt. Das
Spiel wurde auf Wunſch der 46er, die ihre Handballkameraden
bei dem ſchweren Spiel in Pfungſtadt durch ihre Anweſenheit
unterſtützen wollen, bereits auf 13 Uhr vorverlegt
Abfahrt der Fußballer iſt abermals pünktlich 11.30 Uhr bei
Mit=
glied Löffler, Mackenſenſtraße. Eine Anzahl Intereſſenten für die
beiden Spiele können mitgenommen werden. Der Omnibus fährt
nach dem Spiel in Alsbach direkt auf den Pfungſtädter
Germania=
platz. — Die Reſerven ſpielen vormittags 10 Uhr auf dem Stadion
gegen SV. 98.
Jugend und Schüler. Spiele am Sonntag, 8. Dez.:
A=Jugend—SV. 98, 10 Uhr (Böllenfalltor); B=Jugend—
Pfung=
ſtadt, 10 Uhr (Pfungſtadt) 1. Schüler—Merck, 1 Uhr (Rheinallee);
2. Schüler—Griesheim, 1 Uhr (Griesheim).
ſeute, Freitag, abends 7 Uhr, findet eine Verſammlung für
ſämtliche Schüler im blauen Zimmer in der Turnhalle am
Woogs=
platz ſtatt. Die Mannſchaftsführer haben dafür zu ſorgen, daß
jeder Spieler hiervon Kenntnis erhält. Das Hallentraining fällt
daher heute aus.
Jahn 1875 Darmſtadt — Akad. SC. Darmſtadt.
Morgen, Samstagnachmittag 2½ Uhr treffen ſich beide
Mannſchaften zum Freundſchaftsſpiel auf dem Platze am
Ziegel=
buſch (Kranichſteinerſtraße). A. S.C., bekannt als eine anſtändige
und gute Elf, wird den 75ern in ſtärkſter Vertretung
gegenüber=
treten. Die Platzelf wird in dieſem Spiel eine neue Aufſtellung
riskieren. Ein Beſuch dieſes Treffens iſt zu empfehlen.
Am Sonntag begeben ſich die 1875er mit zwei
Mannſchaf=
ten nach Gr.=Gerau zum fälligen Meiſterſchaftsſpiel. Groß=Gevau
als Tabellenführer iſt für die 1875er ein ſchwer zu nehmender
Gegner. Schon jedes Jahr konnten die ehem. Eintrachtler ein gutes
Reſultat von Gr.=Gerau mitbringen. Dies ſollte auch dieſes Jahr
möglich ſein, wenn jeder Spieler mit dem nötigen Ehrgeiz bei der
Sache iſt. — Vorher 2. Mannſchaften.
Abfahrt 11.30 Uhr mit Autobus ab Paradeplatz. Spieler wie
Anhänger treffen ſich pünktlich vorm Muſeum. Es iſt Pflicht, daß
jeder Spieler heute abend, 8.30 Uhr, zur Pflichtſitzung im
Vereinshaus erſcheint. Entſchuldigungen werden nicht angenommen
Kreisklaſſe I, Gruppe 1 und 2 und Juniorenrunde.
Die nachſtehenden, am 1. 12. 35 ausgefallenen Spiele werden
wie folgt neu angeſetzt:
1. Mannſchaften.
8. 12. 35: Groß=Gerau — 75 Darmſtadt, Sch.=R. Keilmann,
Bür=
tadt: Alsbach — 46 Darmſtadt, 13 Uhr. Sch.=R.
Hamm. Bürſtadt.
15. 12. 35: Biblis — Hofheim, Sch.=R. Keilmann, Bürſtadt:
Stock=
ſtadt — Gernsheim, Sch.=R. Schulmeyer 1., Mörfelden.
2. Mannſchaften.
8. 12. 35: Groß=Gerau — 75 Darmſtadt, Sch.=R. Wilhelm,
Lee=
heim; 98 Darmſtadt — 46 Darmſtadt. 10 Uhr, Sch.=R
Heib, Arheilgen.
15. 12. 35: Stockſtadt — Gernsheim, Sch.=R. Raiß, Groß=Gerau.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen, ſoweit nicht beſonders angegeben, um 12.45
Uhr bzw. 14.30 Uhr.
Spiel 2. M. 75 Darmſtadt — Eberſtadt am 8. 12. 35 fällt aus.
Spiel 3. M. Groß=Gerau — Arheilgen am 8. 12. 35 beginnt
Schäfer, Kreisſportwart.
um 10 Uhr.
Auf die nachſtehend feſtgeſetzten Jugendleiter=
Sitzun=
gen wird nochmals hingewieſen: a) am Samstag, dem 7. Dez.
in Darmſtadt im Vereinshaus der TSG. 46: Beginn: 17.30 Uhr;
b) am Sonntag, dem 8. Dez., in Sprendlingen im Lobal des F.V.
„Zur Sporthalle”, Seilerſtraße 9, Beginn 10 Uhr.
Dr. Rechel, Kreisjugendwart.
TG. Beſſungen 1865 — Reichsbahn Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Pflichtſpiele erwarten die
Beſſun=
ger am Sonntag 11 Uhr, auf der Rennbahn ihren
Lokalgegner Reichsbahn. Die Gäſte hatten bis jetzt noch keinen
zuten Start und nehmen ſo einen hoffnungsloſen Tabellenplatz
ein. Da Lokaltreffen immer von einer beſonderen Note getragen
werden, darf man auch hier wieder damit rechnen, daß die Gäſte
alles aufbieten werden, um ehrenvoll die Rennbahn zu verlaſſen.
Die Leute um Bähr haben gerade gegen Beſſungen ſchon immer
beſondere Leiſtungen gezeigt und werden auch am Sonntag voll
bei der Sache ſein. Anders iſt es bei Beſſungen. Es geht um
alles. Ein Sieg wird den Platz an der Tabellenſpitze weiter
feſti=
gen, eine Niederlage dagegen alles zerſchellen. Die Elf mit
Aßmuth: Noller, Dick; Maurer, Dony. Noller; Ott, Schmidt,
Hinze, Berth. Helm hat beſtimmt das Zeug in ſich, ihre
Anhän=
ger nicht zu enttäuſchen und ſo einen weiteren Schritt nach vorn
zu tun.
2. Mannſchaften 9.15 Uhr. Juniorenmannſchaft — 3.
Mann=
ſchaft TSG. 46, 10 Uhr, Rheinallee.
Sportverein 1910, Weiterſtadt.
Am kommenden Sonntag ſtehen ſämtliche Mannſchaften in
Verbandsſpielen. Die 1. Mannſchaft empfängt den SV.
Erz=
hauſen. Die Gäſte werden bei dieſem Spiel alles daranſetzen,
um ihre derzeitige gute Stellung in der Tabelle weiterhin zu
be=
ſitzen. Die Weiterſtädter, zumal auf eigenem Platz, wiſſen, um
was es hier geht. Nach der langen Spielpauſe, die beſtimmt
nicht dazu angetan iſt, die Spielweiſe einer Mannſchaft zu
ver=
beſſern, darf man geſpannt ſein, wie ſich die Mannſchaft
zuſam=
menfindet. Die Mannſchaft ſteht wie folgt:
Gg. Keim; W. Miſchlich, W. Menzer; L. Hahn. A. Hamm,
H. Beißwenger; W. Köppel, P. Hirſch, A. Schäfer, Ph. Schwarz,
2. Mannſchaft 12.30 Uhr.
Phil. Hamm. Spielbeginn 2.30 Uhr. —
Jugend muß in Griesheim vorm. 10 Uhr antreten. 1. Schüler
trägt in Weiterſtadt ein Verbandsſpiel um 1 Uhr aus.
Hoffen wir, daß am kommenden Sonntag der Wettergott
mehr Einſehn hat als am vergangenen Sonntag, und daß man
ſchöne und ſpannende Spiele zu ſehen bekommt.
SV. 35 Nieder=Ramſtadt—Gräfenhauſen.
Am kommenden Sonntag empfängt Nied.=Ramſtadt den SV.
Gräfenhauſen; es iſt hier mit einem ſpannenden Spiele zu rechnen.
Es iſt daher jedem Sportfreunde und Anhänger zu empfehlen
ſich dieſes Spiel anzuſehen. Es wird beſonders darauf hingewieſen,
daß das Spiel umſtändehalber auf dem „Traiſaer Sportplatz”
ſtattfinden muß. Spielbeginn: 2.30 Uhr. — Heute, Freitag abend,
Spielerſitzung bei O. Pullmann.
Reichsſender Frankfur
35
Frankfurt: Freitag, 6. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30:
konzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: V
Zeit, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.
pauſe. 9.00: Nur Freiburg; Werbekonzert u.
9.15: Nur Freiburg: Freiburger Sängerwettſtr
Nur Frankfurt: Werbekonzert. 10.15: Leipzig:
Einſt Lokomotivenſcheu — jetzt 4000 PS. Hörfo
Prakt. Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00:
furt: Werbekonzert. 11.20: Nur Trier u. Koble
11.35: Meldg. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Dazw. 13.00: Zeit, Nachr
Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſchlandſe
lerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00: Wirtſchk
Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.15: Weihnachtsmarkt
furter Künſtler. 15.25: Ph. v. Trotha: Ueber
des Nordiſchen. 15.40: Die andere Welt. Ein D
Leningrad
16.00: Konzert. 1. Lieder mit Klavierbegleitung.
Sonate für Violine und Klavier. 17.00: Leipzig:
Kaleidoſkop. Buntes muſikaliſches Farbenſpiel
1. Prof. Sittig: Der Himmel im Dezember. Wohe
die Meteorite? — 2. Wilh. Bickendorf: Auf
Landesplanung. 18.55: Meldungen
19.00: Kaſſel: Unterhaltungskonzert. Durch fern
19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr. 20.1
berg: Reichsſendung: Stunde der Nation. Ger zunianign
mann: Händel=Variationen. 20.45: Der Held. H100
15: Kunterbunt 3.
ſpiel von W. G. Klucke. 2
ſtund 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., Wetteg” he Lichl.
Zeihnachtsbaum. 22.:A0
22.20: Dein Buch unterm T
ſchau der Woche. 23.00: Vom Deutſchlandſender
von Geczy ſpielt zum Tanz. 24.00: Stuttga
konzert. (Wachswiedergabe).
OMestten dausannnn
Freitag, 6. Dezember
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation;
onen und Gigue über ein Thema von Händel,
von Georg Schumann.
Leipzig: 17.00: Leipziger Kaleidoſkop. Burt
kaliſches Farbenſpiel.
München: 20.45: Aus Nürnberg; Urſendung
Geher. Hörſpiel um den Bauernkrieg.
Köln: 20.45: Muſikaliſche Reiſeberichte.
Prag: 19.30: Der Waffenſchmied, Oper von Xmdie wirtſe
ihr.
Bukareſt: 19.35: Uebertragung aus der E
Brüſſel=fl.: 20.00: Orcheſter und Geſang.
London: 20.00: Klaſſiſche Muſik.
Kopenhagen: 20.10: Italieniſche Violinmuſi
Sottens: 20.30: Der Don Koſaken=Chor.
Rom: 20.50: Walzerabend.
Wien: 21.00: Werke von Mozart und Beethove=
am Ludwigspl4
Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt
PS
Das Aufheiterungsgebiet wird ſich von Südwe
raſch nord= und oſtwarts ausdehnen. Auch wird ſich
ſteigenden Luftdrucks vorerſt freundliches und im
auch trockenes Wetter behaupten können. Allerdin
durch nächtliche Ausſtrahlungen und die damit verbund/ ehei ſeien
lung vielerorts zu Froſt und Nebelbildungen kommer
Ausſichten für Freitag: Abgeſehen von
Nebelbil=
aufheiternd und meiſt trocken, nachts vielerorts
liche bis nördliche Winde.
Ausſichten für Samstag: Vielfach neblig, ſonſt zeitt
und meiſt trocken, nachts Froſt.
AA
MAUIALA
Kriminal-Roman
von Josef Kohlhofer
Copy. by Prometheus=Verlag Gröbenzellb. Münch.
17)
Gibbs befolgte dieſen Rat augenblicklich und kam faſt mit
ſeinem Vorgeſetzten nieder.
Sie ſahen, wie eine leichte, durchſichtige Wolke über den Tiſch
ſchwebte. Sie wurde von dem Zugwind erfaßt, ſtückweiſe abgeriſſen
und durch das Fenſter ins Freie geblaſen.
Unwillkürlich war Gerſon bleich geworden.
„Es iſt ein japaniſches Pulver, der Name fällt mir gerade
nicht ein. Von unendlicher Feinheit und unerhört ſtarker Wirkung,
dringt es in die feinſten Gewebe der Lunge und verätzt in kurzer
Zeit alle Schleimhäute und Bronchien. Der Polizeichemiker wird
es analyſieren und mir ſagen können, welch teufliſches Gift es
ent=
hält. Vielleicht wird er es auch nicht ſagen können.
Die gefährliche Wolke war inzwiſchen aus dem Zimmer
ver=
ſchwunden. Trotzdem ſetzte der Kommiſſar die Lüftung noch längere
Zeit fort, bis er es wagte, ſich dem Tiſch zu nähern. Es gelang
ihm mit unendlicher Vorſicht, den Brief mittels eines
Klebeſtrei=
fens zu verſchließen. Damit war auch der darinſteckende Giftbeutel
abgedichtet.
„Diesmal hat mich eine Lüge gerettet. Heute gab es Scherben,
und es wäre gelogen, würde man ſagen, das hätte nichts zu
be=
deuten gehabt!‟ Er ſprach dieſe Worte mehr zu ſich als zu dem
Sergeanten. „Der Graue tut nichts Halbes”, fuhr er grübleriſch
fort, „er wird nicht raſten, bis er ſeine Drohung wahr gemacht
hat. Zwei Möglichkeiten gibt es, die einen Erfolg nicht
ausſchlie=
ßen: ihm zuvorzukommen iſt die eine, und einen größeren Schlag
gegen ſeine Leute zu führen iſt die zweite. Sogar eine dritte iſt
noch denkbar, aber ſie muß mein Geheimnis bleiben.”
Er ſah auf die Uhr.
„Die polizeiliche Vorladung für Archibald Wringel iſt doch
ordnungsgemäß hinausgegangen. Nun haben wir bereits eine
halbe Stunde über die Zeit. Wringel erweckt in mir nicht den
Eindruck eines unpünktlichen Menſchen!“
„Es iſt nur gut, Chef, daß ich Bobby und Molly in die Ecke
ylaciert habe, ſonſt hätte ſie jetzt der Graue auf dem Gewiſſen. Und
was Wringel betrifft, denke ich, daß er abgehalten wurde. Ich
weiß das von mir; plötzlich kommt etwas daher, und ſchon iſt es
nichts mit der Verabredung. Mary will das nie glauben”,
er=
wähnte der Sergeant gleichmütig. Die gefährlichen Minuten, die
hinter ihm lagen, hatte er bereits abgetan; daß aber ſeine Worte
eine Prophezeiung von unerhört grauſiger Bedeutung waren, das
zu glauben, hätte er nie gewagt. Er hatte kaum ausgeſprochen, als
Inſpektor Hull ſchnellen Schrittes hereinkam. Er vergaß zu klopfen,
und das war beſtimmt ein Zeichen von großer Eile.
Kurz und dienſtlich meldete er:
„Mordalarm, Captain! — Brookſtreet — Archibald Wringel!”
Gerſons Fauſt ſchlug krachend auf den Tiſch.
Das Polizeiauto brachte Gerſon, Inſpektor Hull und den
Ser=
geanten in ſauſender Fahrt zur Brookſtreet. Mit ihnen kam die
Mordkommiſſion und nahm ihre übliche Tätigkeit auf.
Wringel lag auf dem Rücken.
Ein Schuß aus nächſter Nähe mußte ihn augenblicklich getötet
haben. Der Polizeiarzt ſtellte feſt, daß die Einſchußſtelle im Rücken
lag, und zwar direkt über dem Herzen. Die Kugel hatte das lebens=
wichtige Organ durchbohrt; der Tod war demnach unerwartet an
den Mann herangetreten. Im Zimmer hingen die Schubladen aus
den Möbeln, der Inhalt lag verſtreut am Boden. Geld und
Geldes=
wert wurden vorgefunden, es beſtand aber die Möglichkeit, daß
eine größere Summe geraubt wurde, da die Vermögensverhältniſſe
des Toten erſt geklärt werden mußten.
Wringels Wirtſchaft führte ſeine Schweſter, die ſeinerzeit
Jo=
hanne und Gerſon die Tür geöffnet hatte. Wie eine Nachbarin
er=
klärte, befand ſie ſich in der Stadt, um Leder einzukaufen. Die
Wohnung des Schuhmachers war die einzige, die im Erdgeſchoß
lag, und man konnte ungeſehen bei ihm ein und aus gehen,
wes=
halb die Ermittlungen ſehr erſchwert wurden. Von den
Hausein=
wohnern hatte niemand die Schüſſe vernommen. Inſpektor Hull
löſte zwei Kugeln aus der gegenüberliegenden Wand und bewies,
daß die Täter zweimal ſchoſſen. Nach Gerſons Anſicht war eine
Schalldämpferpiſtole verwendet worden. Finderabdrücke ſuchte man
vergeblich, wie auch ſonſtige Spuren von den Tätern verwiſcht
wor=
den waren. Der Vorgang mußte ſich ſchnell und nach genau
voraus=
gegangener Vereinbarung abgeſpielt haben. Die Tat entdeckte eine
ältere Frau, die im erſten Stock wohnte. Sie hatte die Schuhe ihrer
Tochter bei Wringel in Reparatur gegeben, wobei ihr der Meiſter
die Fertigſtellung bis anderntags mittag verſprochen hatte.
Trotz=
dem war ſie etwas ſpäter zur Abholung gekommen, um nicht
war=
ten zu müſſen, erhielt jedoch auf wiederholtes Läuten keinen
Ein=
laß. Nun ging ſie in den Hof und klopfte dort mit einem Stock an
das Fenſter. Sie wußte Wringel um dieſe Zeit ſtets bei der Arbeit,
und aus dieſem Grunde erſchien ihr die Stille in der Wohnung
verdächtig. Mit Hilfe einer Kiſte gelang es ihr, ſo hoch zu kommen,
daß ſie ihr Geſicht an die Fenſterſcheibe preſſen konnte. Sie ſah
durch den Spalt der Vorhänge den Schuhmacher bewegungslos am
Boden liegen und verſtändigte ſofort die Polizei.
Der intellektuelle Urheber der Tat war Gerſon ſchon bekannt,
ehe er das Mordzimmer betreten hatte.
Es war der Graue!
Durch Nachforſchungen in den umliegenden Geſchäften und
Wohnungen gelang es im gegenüberliegenden Haus eine Auskunft
zu erhalten, die wenigſtens die Anzahl der Täter mit Sicherheit
feſtſtellen ließ.
Ein Penſioniſt, der tagsüber am Fenſter ſaß, gab an, um die
Mittagszeit zwei Männer geſehen zu haben, die das Haus
betra=
ten. Der eine davon kam ſpäter wieder heraus und ſchritt in der
Nähe auf und ab; er vereinigte ſich nach dem Verlauf einer
Vier=
telſtunde wieder mit ſeinem Begleiter. Beide verſchwanden in öſt
licher Richtung der Straße, Leider konnte der alte Mann, der den
Vorgang beobachtet hatte, nur eine mangelhafte
Perſonalbeſchrei=
bung geben. Sie wurde ſofort an die entſprechenden Dienſtſtellen
weitergegeben.
Die Arbeit am Tatort, die Vernehmungen und Ermittlungen
erforderten eine geraume Zeit. Als die Schweſter Wringels
zurück=
kehrte, bedurfte es großer Geduld, die Frau auf das ſchreckliche
Er=
eignis vorzubereiten, denn ſie war taubſtumm. Gerſon bediente ſich
der ſchriftlichen Verſtändigung. Ihre Angaben waren unweſentlich.
Ueber die Beziehung ihres Bruders zu Major Cheſter konnte ſie
keine Auskunft geben. Der Tod ihres Mannes hatte ſie veranlaßt,
zu Wringel zu ziehen, und ſie wußte nicht einmal an
eine größere Barſumme im Hauſe war. Ihr Aufent
Brookſtreet währte erſt ein Jahr; ſie kümmerte ſich .P ondes fand, dei
Hauswirtſchaft, andere Sachen intereſſierten ſie nicht
zitterte am ganzen Körper, und der Kommiſſar kürzte Mden
Verhör weſentlich ab. Die Leiche war ſchon vor dem
der Schweſter des Toten aus dem Hauſe gebracht wor
nlung ger
auf der
Bevor Gerſon ging, betrachtete er nachdenklich des
nAskonto
Majors an der Wand. Ihm ſchien es, als blicke der
littag tagt
einem leichten, mokanten Lächeln auf ihn herab, und er
ptgeno
wenn die gemalten Lippen ſprechen könnten, würden ſ7
ſit
Worte der Geringſchätzung für ihn finden. Der Fall
tellte
zugleich der Fall Kelley und Bennett und Wringel. 2
dieſe vier Fälle addieren, aber das Ergebnis war dann
ſondern eins; es ergab den Fall Graumann.
Gunſe
Gewaltſam ſchüttelte der Kommiſſar die grübler
4=
Unter
mung ab.
10
„Gibbs, nehmen Sie dieſes Bild von der Wand
1ie
packen Sie es ſorgfältig; es kommt auf Zimmer Sieb
M
nete er an.
„Jetzt werden wir aber hochherrſchaftlich, Chef!
der k
Luxusteppich und nun in Porträt mit Goldrahmen”,
„Das Bild iſt ein Geſchenk des Grauen. Er verge) iſ Rüſtho
nehmen zu laſſen, und das war ein Fehler von ihm
der Ar
ihn Gerſon.
R5=
„In der geſamten Korreſpondenz ſind weder 94s(zuhänder ein
Deutſchland noch Feldbriefe zu finden”, meldete Inſp
„Das habe ich erwartet, Inſpektor! — Nehmen
Bild — Gibbs, geben Sie es ihm —, und laſſen Sie de.
photographiſche Abzüge mächen. Es wird zwar wenig
ſich der Major ſicherlich verändert hat; aber der Vo
gemacht werden. Die näheren Angaben dazu habe ich
Nächt
aufnotiert. Wir müſſen den Aufenthalt Major Cheſten;
Durten
nigt ermitteln, und das wird bei der Anmeldepflicht
land nicht ſchwer ſein. Ich werde vom Internationale
dienſt aus noch geſondert nach Berlin kabeln. Das
Po=
gen Sie nach der Aufnahme auf Zimmer Siebzehn, eb 0
Abzüge davon. Iſt Ihnen alles klar?”
„Jawohl, Captain!
„Das Zimmer hier bleibt verſiegelt, die Frau wird!
Mr
von einer Nachbarin aufgenommen. Machen Sie Ihre
Norten
Inſpektor. Sie dürfen dafür die Leitung der nächſt
She
Razzia übernehmen; vielleicht morgen, vielleicht in er
gen, ſo genau weiß ich das ſelbſt noch nicht.
Gegenüber der ſüdlichen Seite des Grand=Suprey=
Deptford lag ein niedriges Haus. Der typiſche rote, 12
chene Ziegelbau zeigte eine einfache, ſparſame Bauweil
ſchmuckloſe Architektur gab dem Auge des Beſchauers
ſehen. Da es vereinzelt ſtand, ließen es die dahinter
ſich weit ausbreitenden Grünflächen größer erſcheine
war. Nicht weit davon begann die Recordſtreet, welc
mit dem Kanal läuft und mit wenig Häuſern beſetzt iſt
Es mochte ungefähr eine Stunde nach Mitternach”
näherte ſich dem Hauſe auf leichten Sohlen ein Mann.
kelheit wurde durch das ſpärliche Mondlicht kaum verdr.
ſo gelang es ihm, da eine andere Beleuchtung fehlte.
ren Wege ungehindert zu gehen. Er pirſchte ſich kahel
die Haustür heran, ein leichtes Kratzen, dann ein Schl
Geſtalt wurde förmlich verſchluckt, und die ſpäter vorheil.
Polizeipatrouille fand alles ordnungsgemäß verſchloſſe.
(Fortſetzung folgt.)
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Freitag, 6. Dezember
Die Aufgaben der Wirtſchaftskammer.
Gruppen und die öffentlich=rechtlichen Vertretungen der
gewerb=
lichen Wirtſchaft. Die Leitung und Geſchäftsführung iſt die Wirt=
Eine Rede Dr. Schachks.
Auf der geſtrigen Tagung des Beirates der
Wirt=
haftskammer für Berlin, Brandenburg und Grenzmark
elt Reichsbankpräſident und Beauftragter Reichswirt=
haftsminiſter Dr. Schacht eine Rede über die
guben der Wirtſchaftskammern.
Auf=
ſchacht begann mit einem kurzen Ueberblick über die Ent=
Wer. Po.Ges gewerblichen Verbandsweſens in den letzten 2 Jahren
dorf: Arßuugelte die Ueberorganiſation, die hier und da
ſinung getreten ſei. Im
Rahmen der
Wirt=
ſeſundung und der Wirtſchaftspflichten
tionalſozialismus ſolle der einzelne
ſo weit wie möglich ſelbſtändig
arbei=
verantwortlich ſein, nicht aber von Dutzenden
bel bänden betreut und gegängelt werden. Der Mann im
wichtiger als der Verbandsfunktionär. Jede Ueber=
Weit=ſorr führe leicht dahin, die Unternehmerperſönlichkeit zum
um. 2. Fden zu bringen. Gerade wer um das Wohl und Wehe
dſender Rtuiebes und ſeiner Gefolgſchaft redlich bemüht iſt, könne
Stuter
dieſer Inanſpruchnahme nicht auch noch in zahlloſen
ionen betätigen, er müſſe ſich auf wenige
Verbands=
chränken. Die Rückſicht gegenüber dem Betrieb müſſe ſich
auf ſeine geldliche Belaſtung erſtrecken. „Ich werde
ſgen und rufe Sie alle dabei zur Unterſtützung auf, daß
M
Geſchäftsbereich die Organiſation ſo einfach,
billig wie möglich geſtaltet werde‟.
zchacht fuhr dann fort: „Die Wirtſchaftskammern, die in
dtim
hen in ganz Deutſchland in 18 Bezirken ihre Tätigkeit
werden bei dieſer Arbeit wirkſame Hilfe leiſten
kön=
ſindet ſich doch in ihnen die fachliche und regionale Ord=
Fachgruppen haben die Aufgabe, die ihnen
angeſchloſ=
nebe fachlich in ihrem ſpeziellen Gewerbe zu betreuen.
trie= und Handelskammern aber und die Handwerks=
Fäind dazu beſtimmt, die Intereſſen der Geſamtwirtſchaft
ke wahrzunehmen. In der Bezirkswirtſchaftskammer
ſachliche und regionale Arbeit zuſammengefaßt. Es
nit die wirtſchaftliche Geſamtvertretung
bes in ihr zum Ausdruck. Hier vollzieht ſich in freier
waltung der erſte Ausgleich der verſchiedenen Inter=
Wirtſchaftslebens. Ihre Mitglieder ſind die bezirklichen
ſchaftskammer, mit der von mir als Vorort beſtimmten Induſtrie=
und Handelskammer verbunden. Auch die nachbarliche
Zuſam=
menarbeit mit der Landwirtſchaft und den Gemeinden iſt
ge=
ſichert. Organiſatoriſch iſt damit ein Gebilde geſchaffen worden,
das ohne große Koſten nützliche Arbeit für die Geſamtwirtſchaft
des Bezirkes leiſten kann”.
Dr. Schacht ſtellte anſchließend feſt, daß die Zuſammenarbeit
der Kammer ſich vielfach ſchon gut eingeſpielt habe, während die
Zuſammenarbeit in den bezirklichen Vertretungen, der
gewerb=
lichen Wirtſchaft noch ausbaufähig zu ſein ſcheine. Hier erinnerte
der Reichsminiſter an die auf Grund der
Durchführungsverord=
nung gegebene Möglichkeit, die Bezirksgruppen und
Reichsgrup=
pen und die Bezirksgruppen einer Bezirksorganiſation mit der
Induſtrie= und Handelskammer zu verbinden, die die Geſchäfte
der Wirtſchaftskammer führt. Für die Vertretungen der
Reichs=
gruppen und der Wirtſchaftsgruppen könne ſich aus einer
Zuſam=
menarbeit im Rahmen der Wirtſchaftskammer die wichtige und
lohnende Aufgabe ergeben, Mittler zu ſein zwiſchen den
öffent=
fachlichen Spitzenvertretungen und de
lich=rechtlichen Organen der gewerblichen Wirtſchaft.
Zum Schluß ſeiner Ausführungen wies Dr. Schacht darauf
hin, daß die Wirtſchaftskammer durch die Leipziger Vereinbarung
mit der DAF. zu einer der wichtigſten Plattformen für die
Zu=
ſammenarbeit mit der Deutſchen Arbeitsfront
eworden ſei. Zuſammen mit dem bezirklichen Führerkorps der
DAF., das in der Arbeitskammer vertreten iſt, ſolle die
Wirt=
ſchaftskammer die gemeinſamen Wirtſchafts= und Arbeitskammern
bilden, deren Hauptaufgabe die Erörterung gemeinſamer
wirt=
ſchaftlicher und ſozialpolitiſcher Fragen, die Verbindung von
Sozial= und Wirtſchaftspolitik ſowie die Herſtellung
vertrauens=
voller Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Organiſationen ſein
ſolle. Die partikulariſtiſchen Einrichtungen des vergangenen
Rei=
ches ſeien heute glücklich beſeitigt. Um ſo ſtärker müſſe neben den
kulturellen Beſonderheiten unſerer verſchiedenen Gebietsteile auch
die wirtſchaftliche und ſoziale Eigenart der neuen
Wirtſchafts=
bzirke zum Ausdruck gelangen. Deshalb müßten die
Bezirks=
organiſationen von eigenem Leben erfüllt ſein. Sie ſollten nicht
nur Befehlsempfänger ſein, ſondern ſelbſtverantwortliche
Mit=
arbeiter an dem großen Aufbauwerk, das uns allen am Herzen
liege.
Kkagung des Ländlichen
Genoſſen=
aftsverbandes Heſſen=Raſſau.
2400 Genoſſenſchaftler aus dem Gebiet der
Landesbauern=
udwigsp
en=Naſſau hatten ſich in Frankfurt zum diesjährigen
Ver=
eingefunden. Dr.
Hillemann ſprach die
Erwar=
daß in den Ausführungsbeſtimmungen zum Reichskredit=
Notwendigkeiten der Genoſſenſchaften Rechnung getra=
und bemerkte zu der Frage der Erbhofkredite, daß es
Frankim
Genoſſenſchaftsverband kein Problelm gebe; bei Kre=
Sünfclkeit des Antragſtellers ſeien, kurzfriſtige Erhofkredite
wird ſt Findlich. Die Aenderung des Genoſſenſchaftsgeſetzes habe
im =ionsverbänden größere Rechte und damit auch größere
geben; für die im Amt befindlichen Rechner und Vor=
Verdirg
glieder ſeien neue Schulungskurſe unbedingt nötig,
*
aber müſſe auf die ſorgſame Ausbildung des
Nach=
rößter Wert gelegt werden. Ein Verbandsbeirat von
9xh enſchaftsmitgliedern und ein Rechnungsprüfungsaus=
Eh fünf Mitgliedern wurde eingeſetzt. Der Präſident der
fhaftlichen Hauptvereinigung, Trumpf, ſtellte feſt, daß
ſonſt erhaft und Genoſſenſchaft feſt miteinander verbunden ſeien
gerade die nationalſozialiſtiſche Agrargeſetzgebung den
haften neue Arbeitsgebiete eröffnet habe. Präſident
bezeichnete die enge Verbindung zwiſchen Haupt= und
nmel EAßenoſſenſchaft als unbedingt notwendig.
7 AuſFrinſchluß an dieſen Verbandstag des Ländlichen
Genoſſen=
dandes fand die Hauptverſammlung der
Landes=
kalſe Rhein=Main=Neckar ſtatt, die mit 1193
r kürt ! Mirn über ein Geſchäftsguthaben von 3,313. Mill. RM. und
Haftſumme von 23,840 Mill. RM. verfügen kann. Die
lammlung genehmigte den Vorſchlag des Vorſtandes,
gewinn auf den Reſerpefonds, die Betriebsrücklage und
tellungskonto zu verteilen.
ſachmittag tagte die Hauptverſammlung der
Bäuer=
hauptgenoſſenſchaft Rhein=Main=Neckar
Vorſitz von Bauer Schult. Der Vorſitzende des
Auf=
ſtellte feſt, daß die Zuſammenlegung der früher in
und Frankfurt befindlichen Genoſſenſchaften zur
Bäuer=
tgenoſſenſchaft Rhein=Main=Neckar ſich außerordentlich
z war dau
ahrt habe. Direktor Strasburger ſprach über die
Genoſſenſchaft. Er ſtellte eine eindeutige
Vorwärtsent=
des Unternehmens feſt und machte gleichzeitig darauf
jie güte
m. daß die Mitglieder beſtrebt ſein müßten, alte
Schul=
lockern, damit die Hauptgenoſſenſchaft ihre eigene
Lebens=
ulten könne. Wenn ſich einerſeits Rentabilität und
etwas verringert hätten, ſo ſei doch die Wirtſchaftlich=
UInternehmens geſtiegen. Ueber das laufende Geſchäfts=
Redner bekannt, daß bis zum 30. September ds. Js.
zrückgang feſtzuſtellen geweſen ſei, daß aber im Monat
ieſer Rückgang in vollem Umfang aufgeholt wurde. Im
und aller Arbeit ſtehe die Erfaſſung aller
landwirtſchaft=
eugniſſe, dabei habe die Hauptgenoſſenſchaft in vielen
Treuhänder einſpringen können. Wenn die
Genoſſen=
leberzeugung habe, alle Bauern im kommenden Winter
twendigſten Futtermitteln zu verſorgen, ſo ſei doch in
uſammenhang daran zu erinnern, daß die Vermehrung
chaftseigenen Futters für jeden Betrieb unumgänglich
ſtor Fleinert wies dann u. a. auf den erhöhten
Ver=
künſtlichem Dünger hin und machte darauf
aufmerk=
für die nächſte Zukunft auf dieſem Gebiet keine
Ver=
zu erwarten ſind. Ein Mitglied des Prüfungsaus=
Alug dann die Gewinnverteilung vor die von der
Ver=
gebilligt wurde. Als Höchſtgrenze des Paſſivkredites
Summe von 18 Mill. RM. vorgeſchlagen und
angenom=
irgermeiſter Wenrauch und Bauer Walter 1. in Lengfeld
purden in die Verwaltung berufen.
rte ſic
Wirkſchaftliche Rundſchau.
4 Kartelle in Polen aufgelöſt. Der polniſche Han=
* hat bisher auf Grund des geänderten Kartellgeſetzes
verträge zwangsweiſe aufgelöſt, vorwiegend in der
etall=, Papier=, Petroleum= und Bauſtoffinduſtrie.
Ertrag der 1935er Weinernte. Während bisher Fach=
Ertrag der 1935er Weinernte auf etwa 3,6 bis 3,7
uliter ſchätzten, zeigt die Ueberſicht bei den zuſtändigen
gniſatoriſchen Stellen, daß die Weinernte von dieſem
noch ſtärker an das Ergebnis des letzten Jahres her=
Der Ertrag 1935 wird mit 4 Mill. Hektoliter, alſo mit
der vorjährigen Rekordweinernte von 4,7 Mill, Hekto=
Informationen des Fwd. beziffert.
Hauprſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Eaupl ſchriſtleiter: Max Streeſe.
für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
r.Herbert Nette
Eileclen Teil: Mar Streeſe” für Feutleoni PrGh.Quctig
gr.Chrdr Nei”i ürrich und Ausland
Quetſch; für den Spor;; Kar/ Bohmann; Unzeigen=
Kuhle ſämtlich in Darmſtadi. D. A. Tl. 35.über 19000. Pl.5. Trug un
Flädter Tagblatt Eliiabeth Wilt ich, Zeitungsverlag u. =Druckerei,
Darmſtadt Nheinſtr. 33
eangte Peiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
der Schriſtleitung Vormittags 12—1 Uhr, nachmitjags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Die Obſternke im Jahre 1935.
Das Statiſtiſche Reichsamt gibt, nachdem die Ergebniſſe der
Kirſchenernte 1935 bereits veröffentlicht ſind die
Ertragsermitt=
lung für die weiteren Obſtarten bekannt. Der Geſamtertrag an
Aepfeln ſtellte ſich im Erntejahr 1935 auf 17,51 Mill.
Zent=
ner, das entſpricht einem Ertrag von 33 Pfund je Baum, und der
Geſamtertrag an Birnen auf 8,36 Mill. Zentner bzw. 38 Pfd.
je Baum. Der Ernteertrag an Pflaumen und Zwetſchen.
Pfund je Baum), an
betrug insgeſamt 6.14 Mill. Zentner (2.
Mirabellen und Reineclauden 0.29 Mill. Zentner (21
Pfund je Baum). an Aprikoſen 0,018 Mill. Zentner (7 Pfd.
e Baum) an Pfirſichen 0.23 Mill. Zentner (12 Pfund je
Baum) und an Walnüſſen 0.13 Mill. Ztr. (11 Pfd. je Baum).
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe eröffnete in überwiegend feſterer
Haltung, da der berufsmäßige Börſenhandel unter dem Einfluß
der Rede Dr. Schachts vor dem Schulungskurs der DAF.
Neu=
anſchaffungen bzw. Deckungskäufe vornahm. Einige
Sonder=
bewegungen waren ebenfalls dazu angetan, die Tendenz günſtig
zu beeinfluſſen. Das Publikum hält ſich indeſſen dem Markte
weiter fern, ſo daß die Umſätze nach wie vor einen beſcheidenen
Umfang haben. Montane waren gut erholt. In
Braunkohlen=
werten blieben die Umſätze gering. Am chemiſchen Markt
be=
feſtigten ſich Farben auf 150. Lebhaftere Umſätze wurden in
Schuckert und Siemens getätigt. Am Rentenmarkt blieb es ſtill.
Sonderbewegungen in Auslandsrenten und Dollar=Bonds blieben
aus. Im Verlaufe machte die Aufwärtsbewegung an den
Aktien=
märkten meiſt weitere leichte Fortſchritte. Farben indeſſen 149½.
Die Rhein=Mainiſche Börſe verzeichnete bei Eröffnung
ein ziemlich lebhaftes Geſchäft am Aktienmarkt. Die erſten
No=
tierungen lagen zumeiſt von ½ bis 1 Prozent über vorgeſtern
abend, ſpäter war die Haltung etwas unſicher, und die höchſten
Kurſe vermochten ſich nicht immer zu behaupten. Lebhaftes
Ge=
ſchäft hatten vor allem Elektroaktien. JG. Farben zunächſt 150
eis 150½, dann etwas leichter 150, Scheideanſtalt ſtiegen auf
218½. Montanwerte lagen nicht ganz einheitlich, ſehr feſt jedoch
Buderus und Rheinſtahl. Zellſtoffaktien waren weiter feſt.
Deutſche Renten lagen uneinheitlich, das Geſchäft war klein. Matt
lagen Altbeſitz mit 111½. Am Auslandsrentenmarkt ging das
Intereſſe für Mexikaner weiter zurück, die Kurſe bröckelten ab.
Im Verlaufe war die Haltung unter kleinen Schwankungen
wie=
der feſter. Das Geſchäft war jedoch ruhiger. Kommunal=
Um=
ſchuldung ſchließlich unverändert 88,50.
Auf feſte Meldungen aus Paris entwickelte ſich an der
Abend=
börſe wieder lebhaftes Geſchäft in mexikaniſchen Anleihen bei
erneut ſtärker erhöhten Kurſen. Der Aktienmarkt blieb im
Grundton feſt, nennenswerte Umſätze fanden aber kaum ſtatt.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 5. Dezember. Aufgetrieben
waren 142 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 62—70. b) 57
bis 61, c) 51—56, d) 41—50 Pfg. pro Pfund. Es wurden
ver=
kauft in der Klaſſe a) 21, b) 22, c) 45, d) 35 Stück. Marktverlauf
ſchleppend.
Mannheimer Viehmarkt vom 5. Dezember. Auftrieb: 26
Käl=
ber, 57 Schafe, 71 Schweine, 227 Ferkel und 500 Läufer.
Markt=
verlauf: Ferkel und Läufer ruhig. Ferkel bis 6 Wochen 9—13
RM.. dito über 6 Wochen 14—22 RM. und Läufer 23—28 RM.
pro Stück.
Frankfurter Viehmarkt vom 5. Dezember. Auftrieb: Rinder
50 (gegen 91 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 5 Ochſen,
Bulle, 41 Kühe, 3 Färſen; zum Schlachthof direkt: 3 Kühe.
Kälber 773 (1012), Schafe 401 (304), Schweine 450 (464). Notiert
wurden pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.:
Kälber andere
a) 73—76 (am 28. November 70—74), b) 66—72 (63—69), c) 5
bis 65 (55—62), d) 46—57 (45—54); Lämmer und Hammel b2) 48
(47—48), c) 47—48 (45—46), d) 4
—46 (12—44): Schafe e) 43
bis 47 (40—41).
37—41 (34—39), g) 32—35
Schweine
a1) 57 (57), a2) 57 (
53 (53), d) 51 (51),
). b) 55 (55),
— (51); Sauen g1) 57 (57),
g2) 57 (57). Marktverlauf:
Kälber mittelmäßig, ausverkauft; Hammel und Schafe lebhaft,
in Schafen 10 Stück Ueberſtand; Schweine wurden zugeteilt.
Berliner Kursbericht
vom 5. Dezember 1935
k und Disconto=
Deviſenmarkt
vom 5. Oezember 1935
Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
zueg
83.75
84.—
15.25
17.—
B6.125
117.50
100.75
84.—
109.25
159.—
124.125
103.50
Mieie Hece
F. G. Farben.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
ooeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil, Holzmann
Kali Aſchersleben
alöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nife
149.875
124.125
102.25
81.875
—
88.—
126.—
80.50
114.50
79.50
70.875
Meenke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Beſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht/1
Wanderer=Werke
Dufe
112.875
188.2!
25.875
75.375
119.25
90.25
10.125
113.625
67.—
126.—
127.—
138.—
Aghpten
Argentinien
elgien
gſilien
garien
Canada
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Mie
nt.
Peſo
1o0 Belga
Nilrei
100 Leva
1 canad. Doll
00 Krone
100 Gulden
1 S.Stg.
100 eſtl. gr
0 finn.T
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100 Drach
zulden
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100 isl. Kr.
Geld Brielf
12.565
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0.68.
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12.265
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Ka
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Italien
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Jugoſlawien
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Oeſterreich
Bortuge
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Schweiz
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Ver. Staaten 1
Währung
100 Lire
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100 Dinar
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8.
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ſch.=Kr.
8
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peſo
1 Dolla,
GeldBrief
20.13 20.17
o.7141 0.71
5. 644/ 5.656
22 181.04
(e1.70
/48.25 42.05
125 11. 46
63 23 63.35
160.48 e0.
33.25 34.I
85 10.20
129
1.136
1.53
2.486 2.490
0
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, sügle der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 5. Oezember 1935.
Steuergutſcheine
5% Dtſch. Reichsanl.
Scaea
Bayern v.27
438
½s %beſſen v. 28
v. 29
½.½ Preuß. v. 2
Sachſen v. 2
41a%Thüringen 2
½% Dt. Reichsb.
Schätze .. v. 35
4½% Dt. Reichsp
„....b.35
*
I. Ausl.
Dtſch.
1i. Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
Aff Rn 2.
41.
Zerlin
Darmſtadt 2
4½Dresden
Frankfurt 2.
Heidelberg2é
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Goldobl.
8 Heſſ. Landes,
zp.=Bk. Liguit
17o Kom.=Sbl.
20 Prß. Ld8.=
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Mrett 83
Boldoblig.
8 Landeskom.
Bk. Girozentr.
Gldobl. R.11
42
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Landes=
43
kredit
Goldpfb./ 96.25
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bank Goldpfb.
5½%0 n Lig.=-Cbl. /100‟,
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser.
Ausl. Ser.,II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitzl.
4½
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R 92.75
94 94.2 89.25 B96.25 96.25 93.5 93 100.5 100.5 96.25 96.25 97 97 94,75 94.75 91.75 93.25 93.5 94.25 96.25 96.25 10125 1413.25 1131, 129 18.75 18.75 95.25 95 1017, 1 101,
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7½ 125 zu. — 18.5 171 [ ← ][ ]
Seite 14 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Dezei
OR
Heute letzter Tag!
Ich war Jack
Mortimer
A. Wohlbrück, Spbille Schmitz,
Marieluise Claudius, E. Klöpfer.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Ab heute ein aufwühlendes
Erlebnis für jeden!
Graue ftaare
20
E42
Ein spannender
Wildwest-
film in deutscher Sprache
Der
Pampasreiter
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Laag
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ORPHEUM
Nur noch wenige Abende 8½ Uhr
WDie Weltsensation! (
Eharlie
Rivel’s
Familie im Rahmen
ein. Weltstadtprogramms
hat Darmstadt
noch nie
3O" geſacht. 47
Sonntag, nachm. 4 Uhr
letzte lugend-Vorstllg.
u. H. de Wagl. Tel. 389 *
W
Nach KNUT HAMSUNS weltberühmtem Roman.
In den Hauptrollen:
LUISE ULLRICH
MATHIAS WIEMANN
In den Bergen und Fiorden Norwegens, in der
Küsten-
stadt Bergen spielt diese gewaltige Liebestragödie, die
als Buch die Welt eroberte und den Ruhm des großen
norwegischen Dichters begründen half. Im Filnt, der in
der gleichen Landschaft gedreht wurde, gestalten die
beiden Hauptdarsteller das Schicksal der tiefen Liebe
zweier Menschen, denen die Erfüllung versagt ist, zu
einem menschlichen und künstlerischen Erlebnis.
HELIA
Jugendliche ab 14I. zugelassen.
Beginn: 5.45, 6.00, 8.20 Uhr.
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Inſzenierung: Everth=Fritzſche
Hauptrollen: Trumpp,
Gaugl, Lohkamp, Marcks,
Nemetz, Poelzig, Raddatz,
Weſtermann, Xandry.
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Inizenierg.: Hofmülle
Hauptpart.: Blatter,
Harre, Welz, Köther
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