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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 331
Montag, den 2. Dezember 1935
197. Jahrgang
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1.edrodels dor demn keihsgreffeing.
Meinung, daß das Gerede von der Eintönigkeit der deutſchen
Preſſe verſtummen müſſe, denn die deutſche Preſſe iſt nicht eintönig.
Die Preſſe
Mitkler in der deukſchen Polikik.
DNB. Köln, 30. November.
ſeinier Rede auf der preſſepolitiſchen Kundgebung des
iſſetages zu Köln warf Reichsminiſter Dr. Goebbels
ſenen Rückblick auf die Zuſtände in der deutſchen Preſſe,
Yrationalſozialismus die Macht übernahm. Zu ihrem
hi erwiegenden Teil habe damals die deutſche Preſſe dem
ſützialismus feindlich gegenübergeſtanden. „Die Preſſe
nehr das Sprachrohr der Oeffentlichkeit und es ſtand
ſo= uns die Frage, ob wir der Preſſe überhaupt ihre
Bedeutung nehmen wollten oder ob wir noch die
Mög=
ſten, ſie in ein loyales Verhältnis zum Staat zu bringen.
den zweiten Standpunkt vertreten, und zwar war ich mit
„hyir der Meinung, daß es nun an der Zeit wäre, den
hu. aus ſeiner ſozialen, wirtſchaftlichen und
geſellſchaft=
usictwverwertigkeit herauszunehmen, und ich möchte faſt ſagen,
ſentliches Dienſtverhältnis zum Staat ſelbſt zu ſtellen.”
Peberwindung der Uebergangsſchwierigkeiten könne man
Tallgemeinen ſagen, daß die deutſche Preſſe ein deutſches
fägt.
ſe Preſſe iſt heute Mittler in der deutſchen Politik
im beſten und weiteſten Sinne des Wortes.”
M iniſter ſtellte mit Befriedigung feſt, daß ſich die Preſſe
m vergangenen Jahre geſtellten Aufgaben gewachſen
ge=
te. Sie habe in den großen außenpolitiſchen Problemen
ſin geſtanden und ſich damit um das Vaterland verdient
IIch ſtehe nicht an,” ſo betonte Dr. Goebbels, „ihr dafür
Oeffentlichkeit den Dank des Führers und der
iſſierung zum Ausdruck zu bringen.”
ſeien die Schriftleiter ein Berufsſtand mit öffentlichen
Auch die letzten Reſte der Intereſſenpolitik im
Preſſe=
ſtten zum Verſchwinden gebracht werden müſſen. Denn
hualſozialiſtiſche Programm habe ſchon immer verkündet,
Pieſſe ausſchließlich öffentlichen Aufgaben zu dienen habe,
Acht angängig ſei, daß die Preſſe in privatkapitaliſtiſchem
nen 9ächeſſionellem oder ſonſtwie privatem Intereſſe wirken dürfe.
Miniſter kam dann auf die Reinigung des Be=
Mudes der Schriftleiter zu ſprechen und erwähnte, daß
ſſtadtiſche Preſſe vor der Machtübernahme faſt zu 90 v. H.
m. geführt worden ſei, ſo daß man nicht von einer
deut=
hllichen Meinung habe reden können.
können heute mit Stolz und Zufriedenheit ſagen: die
reſſe wird wieder von Deutſchen geſchrieben. Sie iſt
ſrichrohr der öffentlichen Meinung des deutſchen Volkes
(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.)
lchriftleiterberuf ſei in den nationalſozialiſtiſchen Staat
9 und müſſe ein inneres Tempo in ſich tragen, das ſich
ſe nach der Bürokratie des alten, ſondern nach der
Vita=
neuen Staates. Damit ſei die Preſſe wirklich eine freie
des Volkes, damit habe Deutſchland wirklich die mo=
Preſſe der Welt und mit Stolz und Befriedigung könne
daß in Bezug auf die deutſche Preſſe das national=
Uh: Parteiprogramm erfüllt ſei.
striniſter Dr. Goebbels wies dann darauf hin, daß man
Ausland allmählich anfange, einzuſehen, daß man
Aurus einer unbeſchränkten Freiheit der Meinung für je=
Aien nicht mehr leiſten könne. Ein Volk könne
durchgrei=
ßei nur handeln, wenn es von einer inneren
Gläu=
erfüllt ſei. Dieſe innere Gläubigkeit zu zerſtören, ſei
echen am Volk. Was heiße denn ſchon Freiheit der Mei=
Freiheit des Geiſtes? Wann und wo habe es denn
S Recht der freien Meinungsäußerung gegeben? Der
ſter habe ſich immer nur im Dienſte einer beſtimmten
Gruppe oder einer Bankengruppe oder einer
Unterneh=
ſeuſw. befunden. Was ſei denn anſtändiger und für einen
der leichter zu ertragen: ſeine Meinung zu proklamieren
einer Intereſſentengruppe oder im Dienſte der ganzen
md des Volkes? „Wir haben den Schriftleiter aus der
uden und entwürdigenden Abhängigkeit von Parteien und
Msgruppen herausgehoben und haben ihn damit in eine
und loyale Abhängigkeit vom Staate gebracht.
wir ſehen die Freiheit des deutſchen Mannes nicht in
Liokeit, zu tun und zu laſſen, was man will, ſondern in
ichkeit, ſich freiwillig und verantwortungsvoll in die
9eſetze und die höheren ſittlichen Gebote eines Staates
Miniſter kam dann auf die Kunſtkritik zu ſprechen.
ſche Kunſtkritik habe ihre eigentliche Aufgabe noch nicht
h) erkannt. Es müſſe auch für die Kunſtkritik beſtimmte
m. Sie habe nicht das Recht, jede künſtleriſche Regung,
ur nicht in den Geſchmack paſſe, abzutöten. Die
Kunſt=
e nicht nur jenes primitive Maß von Ehrfurcht vor der
undern auch vor dem anſtändigen Wollen haben. Der
erdürfe nicht von vornherein alles zerſchlagen und ſeine
icht in der ſyſtematiſchen Entmutigung des jungen Ta=
) ſondern vielmehr in der Ermutigung dieſes Talents.
be Kritik müſſe ſich in Formen bewegen, die das Poſi=
Rund das Negatipe wegläßt.
Neniſter wandte ſich dann dagegen, daß die deutſche Preſſe
Diktatur des Annoncengeſchäfts geſtellt werde.
” deutſche Preſſe ſei nur dem Staate verpflichtet,
Eaus habe ſie keine Verpflichtungen. Im Rahmen
die=
ſichtung habe ſie jede Freiheit. Sie habe ſich nur davor
dem Staate oder dem öffentlichen Intereſſe Schaden zu
Guebbels kam dann auf das Thema der angeblichen Ein=
Der deutſchen Preſſe zu ſprechen und ſagte: „Ich bin der
Mit beſonderer Betonung wies der Miniſter darauf hin, daß
ſich die Preſſe gegen alle Anſprüche, die
unbe=
rechtigterweiſe geſtellt würden, energiſch zur
Wehr ſetzen müſſe. Es könne ſich kein Journaliſtenſtand
her=
ausbilden, wenn man ihm nicht eine eigene Verantwortung gibt.
Die deutſche Preſſe ſei heute die Repräſentantin der deutſchen
Oeffentlichkeit und habe eine viel größere Macht, als es jemals
vorher der Fall war. Wenn die deutſche Preſſe zu einem Thema
Stellung nehme, ſo übernehme ſie damit auch ein großes Maß von
Verantwortung. Die Preſſe müſſe die Probleme behandeln, die
dem Leſer ſozuſagen unter den Nägeln brennen, und ſie werde nur
dann wirklich Willensgeſtalterin ſein, wenn ſie den Menſchen
un=
entbehrlich wird. Dann werde das Volk zum Leitartikel greifen,
weil es wiſſe, daß dort die Probleme ſo behandelt werden, daß es
durch die Zeitung aufgeklärt und von Zweifeln befreit wird.
Der Miniſter wandte ſich im weiteren Verlauf ſeiner Rede
dagegen, daß in der deutſchen Preſſe dem Auslande Ratſchläge
erteilt werden und ſagte:
„Wir wollen dem Ausland keine Ratſchläge erteilen, aber
ebenſo werden wir uns dagegen wehren, daß man uns
bevormundet.
Wir wollen dem Ausland gegenüber von der größtmöglichen
Zu=
rückhaltung ſein und wir wollen auch nicht die Dinge des
Auslan=
des unter dem Geſichtswinkel der Verhältniſſe des Dritten Reiches
ſehen. Das Ausland iſt nicht nationalſozialiſtiſch. Es iſt keine
Phraſe von uns, wenn wir ſagen, daß der Nationalſozialismus
keine Exportware iſt. Wenn es nach uns ginge, würde er unter
Patent= und Muſterſchutz geſtellt werden.”
Ueber die Nachwuchsfrage ſagte Dr. Goebbels, der Staat
müſſe darauf bedacht ſein, daß diejenigen, die das Volk durch die
Preſſe aufklären und erziehen, die hierfür notwendige Vorbildung
haben. Die deutſche Preſſe trage auch für die Geſtaltung der
deutſchen Sprache die größte Verantwortung.
Bei all unſerer Tagesarbeit müſſen wir das ganze deutſche
Volk in ſeiner vielfältigen Geſtalt vor uns ſehen.= Wir müſſen vor
unſeren Augen haben die deutſche Jugend, die deutſche Familie,
die einzelnen Berufsſtände in all ihren Eigenarten und
Lebens=
notwendigkeiten und damit die ganze Nation.
Wenn wir uns dieſe Richlinien zu eigen machen, dann
wer=
den wir Journaliſten in des Wortes beſter Bedeutung ſein. Dann
werden auch die Geſetze, die ſonſt immer tot bleiben müſſen, mit
blutvollem Leben erfüllt werden und ihren wahren Sinn
bekom=
men. Wir müſſen immer wieder erkennen, daß ſich unſere Arbeit
im Dienſt an Volk und Vaterland erſchöpfen muß, daß wir nicht in
dumpfer Schreibſtube ſitzen, ſondern am ſurrenden Webſtuhl des
Zeit. (Anhaltender, ſtürmiſcher Beifall.)
Beamke und Handwerker im Kampf für das WHW.
DNB. Berlin, 1. Dezember.
Der erſte Adventsſonntag hatte im ganzen Reich einen neuen
Beweis von der Solidarität und dem Opferſinn des deutſchen
Volkes gebracht: Die deutſche Beamtenſchaft und das deutſche
Handwerk haben dem Winterhilfswerk und damit den noch
not=
leidenden deutſchen Volksgenoſſen in einer zweiten
Reichs=
ſtraßenſammlung in gemeinſamer Aktion ihre ganzen Kräfte zur
Verfügung geſtellt. In Stadt und Land iſt die geſamte deutſche
Beamtenſchaft vom Miniſter bis zum jüngſten Staatsdiener in
dieſem einheitlichen Willen auf den Plan getreten, und mit
ihnen haben ſich die deutſchen Handwerksmeiſter mit ihren
Ge=
ſellen und Lehrlingen für die in Not geratenen Volksgenoſſen
voll eingeſetzt.
Vom Tage.
Der Reichs= und Preußiſche Verkehrsminiſter hat in einem
Erlaß, der demnächſt im Reichs=Verkehrsblatt, Ausgabe B,
ver=
öffentlicht wird, zur Erleichterung der Benutzung von
Kraftfahr=
zeuganhängern angeordnet, daß die Kennzeichen an
Kraft=
fahrzeuganhängern nicht mehr amtlich
abzu=
ſtempeln ſind.
Die Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefange=
ner im Kyffhäuſerbund, Gau Südweſtdeutſchland, hielt in
Frank=
furt a. M. ihre 15. Heimkehrgedenkfeier ab. Die ſchon Tradition
gewordene alljährliche Heimkehrfeier hatte diesmal unter
Betei=
ligung von Ehrengäſten der Partei und zahlreicher Verbände
eine ganz beſondere Note erhalten durch die Anweſenheit des
Bundesführers Frhr. Wilhelm v. Lersner.
Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt
übergab in der Braunſchweiger Brunsviga=Halle die
Ausſtel=
lung „Die Straße” feierlich der Oeffentlichkeit.
Wie das Bundesminiſterium mitteilt, wird das Kommando
der „Freiwilligen Miliz — Oeſterreichiſcher
Hei=
matſchutz” (Zuſammenfaſſung aller bisherigen Wehrverbände)
mit dem 2. Dezember aufgeſtellt werden. Zum Stabschef der
Miliz wurde der Oberſt Ingenieur Oskar Kubitza, bisher
Gene=
ralſtabschef der 1. Diviſion, beſtellt.
In Straßburg wurde eine Verſammlung der
Fran=
ciſten, in der deren Führer, Marcel Bucard, ſprechen ſollte,
von der Polizei gewaltſam verhindert. 500 Perſonen wurden
verhaftet.
In Kowel entdeckte eine Polizeiſtreife die zwei ſeit mehreren
Monaten geſuchten Mitglieder einer ukrainiſchen
Terrororgani=
ſation, Nikitiuk und Sylluk, die im Sommer drei
Polizei=
beamte und einen Prieſter ermordet hatten. Da die Mörder ſich
mit der Waffe in der Hand der Verhaftung widerſetzten, machten
die Poliziſten von der Schußwaffe Gebrauch und erſchoſſen
die beiden Terroriſten.
Das griechiſche Amneſtiegeſetz iſt am Sonntag unterzeichnet
worden. Von der Amneſtie werden etwa 750 Perſonen betroffen,
davon leben etwa 200 im Auslande.
Nach einer Meldung des Corriere della Sera” haben zwei
engliſche Dampfer im perſiſchen Golf umfangreiches
Kriegsmaterial, darunter auch Tanks und Geſchütze,
aus=
geſchifft. Dieſes Kriegsmaterial ſei für die Moderniſierung des
verſiſchen Heeres beſtimmt.
Blukige Kämpfe
hinker der italieniſchen Nordfronk?
DNB. Addis Abeba, 1. Dezember.
Nach abeſſiniſchen Meldungen finden am Abaro=Paß, der 65
Kilometer nördlich von Makalle — alſo hinter den italieniſchen
Linien — liegt, ſchwere Kämpfe ſtatt, die ſchon ſeit Tagen mit
unverminderter Heftigkeit andauern ſollen. Die Abeſſinier
ver=
ſuchen nach dieſen Berichten, den Nachſchub von Truppen,
Kriegs=
material und Lebensmitteln auf der Straße von Makalle nach
Adua abzufangen. Die Kämpfe ſollen für die Italiener, die ſich
nach den Behauptungen der Abeſſinier bereits auf dem Rückzug
nach Adua befinden ſollen, äußerſt verluſtreich ſein.
An der Südfront hat im Abſchnitt von Dolo bei der
Heeres=
gruppe des Ras Deſta erhöhte Gefechtstätigkeit eingeſetzt. Der
Sterndeuter des Kaiſers hat vorausgeſagt, daß ſich in dieſem
Ab=
ſchnitt im Dezember an einem Donnerstag eine große Schlacht
entwickeln werde, die vier Tage dauern und für die Abeſſinier
glücklich verlaufen werde.
Erbeukeke ikalieniſche Geſchühe im Kaiſerpalaſt
von Addis Abeba.
Kaiſer Haile Selaſſie iſt beſonders ſtolz auf einige erbeutete
ita=
lieniſche Geſchütze, die bei Adua ſeinen Truppen in die Hände
fielen. Er ließ ſie im Hofe des Kaiſerpalaſtes von Addis Abeba.
aufſtellen und dort ſtreng bewachen. Das Bild wurde durch
Son=
derflugzeuge von Addis Abeba nach Europa geſchafft. (Weltb.=M.)
Schwierige Säuberung des Tembien=Gebirges.
EP. Mailand, 1. Dezember.
Der Sonderberichterſtatter der „Stampa” an der Nordfront
will erfahren haben, daß der italieniſche Vormarſch nach dem
Süden erſt dann einſetzen werde, wenn das Eingeborenen=
Armee=
korps das Tembien=Gebirge von den abeſſiniſchen Banden
geſäu=
bert und in Beſitz genommen habe. Dieſe Säuberungsaktion ſei
notwendig, um vor etwaigen Flankenangriffen durch Ras Seyum
geſichert zu ſein.
Im italieniſchen Hauptquartier wird darauf hingewieſen, daß
das unwegſame, gebirgige Gelände den Abeſſiniern gut geſicherte
Verſtecke bietet, von denen aus ſie ihre Ueberfälle auf italieniſche
Abteilungen ausführen können. Dieſe Ueberfälle bildeten eine
dauernde Beunruhigung und eine Gefährdung des Nachſchubs.
Es wird darauf hingewieſen, daß die größeren Operationen im
nördlichen Kampfabſchnitt durch dieſen Kleinkrieg zwar nicht
un=
möglich gemacht, aber immerhin beeinträchtigt werden.
Den Berichten, der italieniſchen Erkundungsflieger zufolge
wimmelt es jetzt an den Abhängen des Amba Alatſchi von
abeſ=
ſiniſchen Kriegern, die noch Verteidigungsſtellungen ausbauen,
obwohl dieſer Felsblock an ſich ſchon ein natürliches Bollwerk
bildet.
Drei iriſche Aerzte ſind heute aus London nach Oſtafrika
ab=
gereiſt, um ſich der abeſſiniſchen Rot=Kreuz=Organiſation
anzu=
ſchließen. Sie werden wahrſcheinlich unmittelbar nach ihrer
Ankunft in Abeſſinien an die Front geſandt werden.
Seite 2 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 2. Dezemh
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 2. Dezember 1935
Auf unbeſtimmte Zeit verſchoben
werden mußte infolge des ſchlechten Wetters auch die im Rahmen
der Winterhilfe für Sonntag vorgeſehene Veranſtaltung auf dem
Hochſchulſtadion. „Schwarz gegen Weiß” werden alſo ſpäter ihre
Kräfte meſſen.
Wie groß der Erfolg der diesmaligen Straßenſammlung für
das WHW. war, ergab ſich ſchon aus der Tatſache, daß bereits am
Samstag abend die 41000 Abzeichen für Darmſtadt ausverkauft
waren.
Die in den verſchiedenen Lokalen durchgeführten
kamerad=
ſchaftlichen Innungs=Abende erfreuten ſich eines ſtarken Beſuches
und verliefen durchweg in ſchönſter Harmonie und Fröhlichkeit.
Eröffnung der Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand
Krippe, Weihnachtsſtern und Tannengrün gaben der Halle
des Landesmuſeums das rechte weihnachtliche Ausſehen bei der
ſchlichten Feierſtunde, mit welcher geſtern nachmittag die
Weih=
nachtsſchau der ſchaffenden Hand eröffnet wurde. Dicht gedrängt
lauſchten die zahlreich erſchienenen Beſucher der Muſik, die von der
Höhe des Treppenabſatzes erklang und die Feierſtunde
ſtimmungs=
voll einleitete. Kapellmeiſter Hoeglauer (am Flügel), Otfried
Nies (Violine) und Hans Andrä (Violoncello) vereinten ſich
in feinem Zuſammenſpiel zu einem Largo von Beethoven (aus
dem Trio Opus 1, Nr. 2). Dann ſang Frau Maſer=
Schil=
ling warmklingend und ausdrucksvoll einen der Ernſten Geſänge
von Brahms und drei Cornelius=Weihnachtslieder.
Miniſterialrat Ringshauſen führte in ſeiner
Eröff=
nungsrede etwa folgendes aus: Nur wenige Wochen trennen uns
von einem Feſt, das uns alljährlich neuen Glauben, neue Kraft
und Hoffnung bringt. Die Menſchen ſtehen ſtill an dieſem Feſte,
es kommt ihnen zum Bewußtſein, wie ihr Leben doch nur ein
Stück der gewaltigen Ewigkeit iſt. Darüber vergeſſen ſie dann alles
Kleinlich=Irdiſche und bedenken den Sinn dieſes Lebens. Sie
ſchauen zurück in die Vergangenheit, ſuchen zu verſtehen, was
un=
ſeren Vorfahren Kraft und Glauben im Lebenskampf gab. In
ſichtbarer Form haben unſere Vorfahren uns die Kräfte
überlie=
fert, aus ihren Werken können auch wir Kraft ſchöpfen zur
Ge=
ſtaltung unſerer Zukunft. Das iſt der tiefere Grund, weshalb wir
die Vergangenheit lebendig werden zu laſſen ſuchen. —
Miniſte=
rialrat Ringshauſen übermittelte dann die Grüße und Wünſche
des Oberbürgermeiſters und Kreisleiters Wamboldt und ſprach
allen, die beim Zuſtandekommen der Ausſtellung mitwirkten,
herz=
lichen Dank aus. Der Landſchaftsbund Volkstum und Heimat,
Landſchaft Rheinfranken-Naſſau-Heſſen, und NS.
Kulturge=
meinde Darmſtadt haben in Zuſammenarbeit die Schau vorbereitet.
Miniſterialrat Ringshauſen eröffnete dann die Ausſtellung mit
dem Wunſche, daß ſie dem Führer zur Ehre, unſerem Volk und
Vaterland zum Segen gereichen möge!
Die Ausſtellung, von der wir noch ausführlicher berichten
werden, fand gleich nach der Eröffnung das lebhafteſte Intereſſe
der Beſucher.
Das volksdeutſche Weihnachtslicht 1935.
Handgeſchnitzte Kerzenhalter für die blaue Weihnachtskerze.
Zum dritten Male wird das volksdeutſche Weihnachtslicht,
die blaue Kerze am Lichterbaum, vom VDA. angekündigt. Sie
iſt in ihrer ſchlichten Sinngebung aus der deutſchen Weihnacht
nicht mehr wegzudenken. Denn gerade zur Zeit der
Winter=
ſonnenwende und des Jahresſchluſſes empfindet das deutſche Volk
ein Gedenkzeichen an die Volksgenoſſen jenſeits der Grenzen und
ein Bekenntnis zu ihnen und ihrer Treue als ein
Herzensbedürf=
nis. Bald wird die blaue Weihnachtskerze wieder in jeder
Fa=
milie im Reich an die Deutſchen draußen erinnern und draußen
bis in die fernſten Zonen, wo Deutſche leben, davon Zeugnis
ablegen, daß im wiedergeborenen Reich die
Volksverbunden=
heit Gewiſſenspflicht iſt. Im Kampf an der Saar half das blaue
Weihnachtslicht als Zeichen der Volkstreue die deutſche
Bewäh=
rung mit herbeiführen, bei den Sudetendeutſchen hat es ſich tief
eingebürgert, bei den Alpendeutſchen hat es ſtärkſten Anklang
gefunden, und ſelbſt in Ueberſee iſt es Ausdruck volksdeutſcher
Geſinnung geworden.
Die blaue Weihnachtskerze hat in dieſem Jahre künſtleriſch
ſchöne und wertvolle Begleiter bekommen, holzgeſchnitzte
Kerzen=
halter in verſchiedener Ausführung, Handarbeit aus deutſchem
Grenzland, das deutſches Notland iſt. Dieſe Kerzenhalter
ermög=
lichen es blaue Kerzen ſchon in der Adventszeit aufzuſtellen, in
jener Zeit der Erwartung, in der die Herzen beſonders
aufge=
ſchloſſen ſind für den Gedanken der opferbereiten Liebe. Das
er=
ſtarkte Gemeinſchaftsbewußtſein des neuen Deutſchen Reiches, das
durch das ganze Volk geht und ſich in immer neuen Taten
be=
währt, findet ſo in feſtlichen Stunden ſeinen leuchtenden
Aus=
druck. Das Gedenken aller an alle bindet uns über den Kreis
der Familie zur Einheit unſeres Volkes, zur grenzenloſen
Ge=
meinſchaft von Blut und Geiſt.
An den Weihnachts-Berkaufsſonnkagen
verſtärkte Reichsbahn=Omnibusverbindung Darmſtadt—Meſſel—
Urberach.
Vielfachen Wünſchen entſprechend, verkehrt an den
Verkehrs=
ſonntagen zur Tätigung von Weihnachtseinkäufen am 8., 15. und
22. Dezember 1935 der Omnibus von Urberach und Meſſel nach
Darmſtadt und umgekehrt nach folgendem Fahrplan:
Darmſtadt ab 13,13 Uhr, Meſſel ab 13,40 Uhr, Urberach an 13,54.
Urberach ab 13,57 Uhr, Meſſel ab 14,10 Uhr, Darmſtadt (Schloß)
an 14,35 Uhr.
Darmſtadt (alter Bahnhof) ab 18,45 Uhr, Darmſtadt (Schloß) ab
18,48 Uhr, Meſſel an 19,13 Uhr, Urberach an 19.27 Uhr.
Urberach ab 19,30 Uhr Meſſel ab 19.45 Uhr, Darmſtadt an 20.10
Uhr. — Die verbilligten Rückfahrkarten haben für dieſe
Fahr=
ten Gültigkeit.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
2. Dez. Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. 3. Miet=Konzert.
3. Sinfonie=Konzert. Gaſtdirigent: Siegmund von
Hauſegger. Dienstag.
3. Dez. Anfang 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr. Hauptmiete
A. 9. Vorſtellung. „Othello”. Oper von Giuſeppe
Verdi. 4. Dez. Mittwoch. Anfang 20.00. Ende gegen 22.30 Uhr. Hauptmiete
B 8. Vorſtellung. „Die Pfingſtorgel‟. Eine baye=
riſche Moritat von Alois Johannes Lippl. KLEINES HAUS. Montag.
2. Dez. Anfang 20.15 Ende nach 22,00 Uhr. Außer Miete.
Die Medau=Gruppe zeigt deutſche Gymnaſtik. Dienstag.
3. Dez. Anfang 20.00, Ende 22.45 Uhr. Zuſatzmiete V.
6. Vorſtellung. „Was ihr wollt”. Luſtſpiel von
William Shakeſpeare. Mittwoch.
4. Dez. In Worms
4. Gaſtſpiel: „Der fliegende Holländer”.
In Vorbereitung:
Engelbert Humperdinck: „Die Königskinder”.
Johann Strauß: „Die Fledermaus”.
Heſſiſches Landestheater. Das 3. Sinfoniekonzert
des Heſſiſchen Landestheater=Orcheſters, das heute abend im
Großen Haus ſtattfindet, ſteht unter der Leitung von
Sig=
mund von Hausegger. Die Vortragsfolge bringt
Bruck=
ners „Ouvertüre in G=Moll” und Liſzts „Fauſtſinfonie‟. In dem
letztgenannten Werk wirken der Chor des Mozartvereins und der
Herrenchor des Heſſiſchen Landestheaters, ſowie Hermann Schmid=
Berikoven mit. — Im Kleinen Haus gibt heute abend die
Berliner Medau=Schule eine einmalige Vorführung ihrer „
Deut=
ſchen Gymnaſtik”.
Bunter Abend bei den Darmſtädter Ru
Die Ortsgruppe Darmſtadt der Ruſſiſchen
Nationalſozialiſti=
ſchen Bewegung in Deutſchland hatte zu einem höchſt intereſſanten
Bunten Abend in die Räume der Tanzſchule Bäulke geladen. So
zahlreich war der Einladung Folge geleiſtet worden, daß ſich die
beiden Säle als viel zu klein erwieſen. Neben prominenten
Ver=
tretern der Bewegung und der Stadtverwaltung waren aus allen
Kreiſen der Volksgemeinſchaft Gäſte erſchienen, die alle
Darbie=
tungen des Abends mit herzlichem Beifall quittierten und die ſich
ſo glänzend amüſierten, daß lange nach Mitternacht noch kein
Leerwerden der Feſträume zu merken war. Es hätte wirklich der
einſchränkenden, um milde Beurteilung des Gebotenen bittenden
Bemerkung des Bezirksleiters der RNSB. von Kamarenkoff nicht
bedurft. Alles war vorzüglich. Beſte bunte Kleinkunſt von echt
ruſſiſchem Temperament geboten. Beſonders Muſik und Geſang,
welche Volkskunſt, wie der Bezirksgruppenleiter mit Recht
aus=
führte, eindringlichſt von der ruſſiſchen Seele zeugt. (Die wenigen
deutſchen Künſtler paßten ſich dem Rahmen des Ganzen vorzüglich
ein.) Herr v. K. entbot herzlichſte Willkommengrüße den Gäſten
zum erſten Abend der jungen Ortsgruppe, beſonders den
Kame=
raden von der Partei und ihren Gliederungen. Wir ſind eine
noch junge Bewegung, ſagte er, und wir bitten, uns als jungen
Bruder zu betrachten und uns zu helfen ſoweit es möglich iſt.
Seien Sie überzeugt, daß das, was wir wollen, tiefen Sinn hat
und feſten Fuß. Wenn Sie bisher noch nichts von uns hörten,
iſt das darin begründet, daß unſere Führung ſachlich und
ziel=
bewußt iſt. Im Kleinen ſich feſtigen und ſo zum großen Endziel
marſchieren, iſt unſer Grundſatz. Das dünkt uns beſſer als im
Kleinen viel Lärm machen und dann vielleicht ſchweigen müſſen.
Wir dürfen der Geſelligkeit nicht enraten, auch nicht, da wir
wiſſen, wie ſchwer unſere Schweſtern und Brüder in der Heimat
zu leiden haben. Solche Feſte ſollen Stunden der Entſpannung
und Freude bringen und uns lehren, Kameradſchaft zu pflegen.
Wir ſind überzeugt, daß es eines Tages gelingen muß, den
ruſſi=
ſchen Bolſchewismus zu beſiegen, der unſer Volk zerſtört.
Wer=
den Sie Mitglied bei uns und helfen Sie uns an dieſem Ziel zu
arbeiten, ſchloß der Redner.
Dann trat als Anſager Herr Aſſiſtent Buſchbaum in
Tätigkeit. In ernſter und heiterer Form kündete er das
Pro=
gramm des Bunten Abends an und verſtand es ausgezeichnet, eine
Brücke zu ſchlagen, die vom Zuſchauerraum zur Bühne ging, ſo
daß bald jede Fremdheit ſchwand und das ſchöne Feſt ganz familiär
wurde. Auch mit Solovorträgen wartete der Anſager auf und
bewährte ſich ſonſt noch in der Leitung des Feſtes.
leikamuſik und Tanz füllten, das künſtleriſche Pro
Abends. Ganz Ausgezeichnetes bot der unter Leitun
genten Rolf Meybom ſtehende gemiſchte Chor,
klaſſiges Stimmaterial, vorzüglich geſchult, ſich entfan
In erſter Linie ſang der Chor ruſſiſche Volkslieder, dieſ
gemäß auch am beſten lagen, obwohl auch die Kompol
Schadowſkaja und Tſchaikowſky „Niwa” und „Legende)
dernswerter Reinheit und Innigkeit zu Gehör kamen
klaſſige Geſangskunſt bot der ſchöne, ſonore, tragende 2f
Rolf Meybom. Er brachte u. a. Richard Strauß
Der Prophet” von Korſſakoff und das heitere „Der
Muſſorgſky. Der Dritte im Bunde war Frl. Elfriedeſt
berger, deren weiche, warme Altſtimme man leide
im Konzertſaal gehört hat. Sie iſt ſehr gut geſchul
weichen Timbre der Stimme lagen Caro mio ben ve
und aus „Sadko” von Korſſakoff beſonders gut.
berger ſang weiter noch „Der rote Sarafan” von Titon)
ſich — wie übrigens faſt alle Mitwirkende — zu Zu4
ſtehen. Am meiſten gefiel natürlich das Spezialinſtu
ruſſiſchen Volksmuſik. die Balaleika. Das Orcheſter we
groß, aber techniſch ganz brillant. Beſonders ſein S=
Rewenkoff wurde ſehr herzlich gefeiert. Neben 9
ſpielte das Balaleika=Orcheſter Kompoſitionen von
u. a. — Die Tanzkunſt fand eine überraſchend gute Feu
in Frl. Sonja Korty=Antwerpen. Eine ganz hem
Spitzentänzerin, die ihre Kunſt allerdings auf der hrſ
Bühne nicht voll entfalten konnte.
Nach dem Programm wurde der Feſtſaal geräu,
ſämtlichen Räumen entwickelte ſich ein fröhliches Feſtteille
friſchungsſtände und Verkaufsbuden mit Dingen, die die
lieben, die aber allen Feſtgäſten trefflich zu munden ſcen
Tombolaloſe waren im Augenblick vergriffen. Die ſo
allgemeinen Tanz wurden immer wieder ausgefüllt m
und Tanzdarbietungen der ruſſiſchen Feſtgeber, die n
waren in Darbietungen für ihre Gäſte und denen mn
eigene Freude anmerkte, mit der ſie ſie den Gäſten u
ſchönſten war’s allerdings gegen den Schluß des Abens.
noch wenig Gäſte anweſend waren und die Ruſſen ſich i
tänzen und Geſängen offenſichtlich ganz in ihre ferne
ſetzten. — Es war ein ſehr ſchönes Feſt.
Der Tag der Hausmuſik in der Kyritzſchule.
Im großen Gemeindeſaal der Martinsgemeinde beging am
28. d. M. die Kyritzſchule ihren diesjährigen Tag der Hausmuſik,
nachmittags 4 Uhr vor den Schülerinnen der Anſtalt und abends
8 Uhr vor der zahlreich erſchienenen Elternſchaft. Um die
glück=
liche und erfolgreiche Abwicklung eines reichhaltigen Programms
hatten ſich bewährteſte Kräfte verdient gemacht, die ſämtlich der
Reichsmuſikkammer als Mitglieder angehören: Frau Muſikdirektor
Vogel, Frl. Gr. Karpp und E. Geiger (am Flügel), ſowie
die Herren Fr. Vogt (Violine) und Steinmann (Geſang).
Wir wagen es nicht, die Einzelleiſtungen in Vergleich zu ſtellen;
denn der reiche Beifall, der am Schluß jeder Programmnummer
von einem unverbildeten und darum um ſo dankbareren Publikum
geſpendet wurde, bewies zu deutlich, daß ſämtliche Mitwirkende
ihr Beſtes gegeben hatten und ihrer Anreger und Vorbilder
wür=
dig geblieben waren; ſie verdeutlichten dies in Mozarts „Thema
mit Variationen” (Frl. Geiger und Karpp), in Mozarts „Sonate
G=Dur für Violine und Klavier”, ſowie Menuetten von Schubert
und Mozart (wir nennen beſonders Herrn Vogt), in drei Stücken
aus den „Hausmärchen” von Haas (Frl. Karpp) und ſchließlich
dem „Wiener Walzer” für Klavier zu vier Händen, von R. Haas
(Frl. Gr. Karpp und E. Geiger). Herrn Steinmanns kräftiger
Bariton, wohltuend ſicher und Seeliſches und Klangfülle
interpre=
tierend erfreute mit vier Schubertliedern (An die Muſik. Die Poſt,
Ständchen, Aufenthalt).
Der zweite Teil des Abends brachte auf dem „erwartungsvoll
aufgeſpannten” Lichtbildvorhang Scherenſchnitte von Frl. Thea
Köbrich (Mitglied der Reichskammer für bildende Künſte),
Er=
faßt vom Sinn und Geiſt des Hausmuſik=Abends ſangen die
An=
weſenden die zu den ganz reizenden Scherenſchnitten Thea
Köb=
richs paſſenden Volkslieder mit. ( Ihr Kinderlein, kommet”,
Weißt du, wieviel Sternlein ſtehen?‟) Gerne hätte man wohl
länger die Bilder beſchaut, die ſo zart und ſinnig ins holde Land
der eigenen Kinderzeit wieſen. Der Schluß des Abends bot einen
ſehr beifällig aufgenommenen Film, der Siebenbürgens kernige
Schwabenleute auf deutſcher Wacht im Oſten zeigte. — Sicher hat
der wohlgelungene Abend neue Luſt und Liebe zu trauter
Häus=
lichkeit und zur Frau Muſika als treuer Hausgenoſſin gewirkt. W.
Alke Tänze und alte Muſik.
Im Rahmen der Hausmuſikveranſtaltung der
Eliſabethen=
ſchule am Donnerstag, dem 5. Dezember, abends 8 Uhr, im
Saal=
bau. zeigen Elsbeth Müller, Wilma Hofmann. Berte Roth und
Marianne Hofmann Tänze aus dem 16.—18. Jahrhundert. Das
Programm bringt altdeutſche Reihen= und Springtanzformen, die
zum Teil noch beute im Volkstanz erhalten ſind. Danach folgen
Tänze, wie ſie bei höfiſchen Feſten und öffentlichen Anläſſen
üblich waren. — Die Tänze ſind nach hiſtoriſchen
Ueberlieferun=
gen frei geſtaltet. Werke wie Czeroinſki, Böhm u. a. geben
ge=
naue Vorſchriften für Stellung und Schrittformen. Sie betonen
aber auch, daß ſchon damals der Phantaſie des Tänzers volle
Freiheit gelaſſen war in Armführung, Raumgeſtaltung und
An=
ordnung der tanzenden Paare. — Das Programm des Abends
läßt klar die damalige Einheit von Geſang, Tanz und
Inſtru=
mentenſpiel erkennen, die zum Teil Grundlage wurde für viele
muſikaliſche Formen und für die Entwicklung der
Inſtrumental=
muſik überhaupt.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Sonntag, den 1. Dezember.
Giacomo Puccini: „Die Bohéme‟.
Für unſer Empfinden iſt trotz Butterfly und Toska die
Boheme Puccinis Meiſterwerk. Wie es ihm gelingt, zu den
gegenſatzreichen Bildern von Murgers Roman eine Muſik zu
finden, die der zarteſten Romantik, dem überſchwänglichſten
Empfinden und der großen Buntheit der Situationen gerecht
wird und doch eine ſtiliſtiſche Einheitlichkeit wahrt, die kraſſe
veriſtiſche Effekte mit ſüßeſter italieniſcher Melodik verſchmelzen
läßt, das iſt in ſeiner Art einmalig. So kann ich, trotzdem uns
die heutige Zeit von dieſer faſt überromantiſchen, äußerſt
individualiſtiſchen Kunſt weit entfernt hat, nicht finden, daß das
Werk irgendwie veraltet iſt, und dies iſt ein Zeichen für ſeinen
Wert und Reichtum. Die vier prägnanten und ſcharf
gezeich=
neten Bilder hatten durch die Bühnenbilder von Fritz Riedl
eine ausgezeichnete Umrahmung erhalten, und der Reiz des
Pariſer Straßenbildes um 1830 war beſonders gut und echt
getroffen. Dazu kam die Lebendigkeit der Spielleitung von Max
Hofmüller. In meiner Erinnerung leben noch gut
Vorkriegs=
inſzenierungen verſchiedener Bühnen, und an ihnen gemeſſen,
iſt es geradezu erſtaunlich, wie ſich der Stil der Aufführungen
geändert hat. Es gelang Hofmüller hervoragend, die
Aus=
gelaſſenheit der jungen Leute im Atelier, das bunte Leben auf
der Straße richtig durcheinanderwirbeln zu laſſen, und dazu im
Gegenſatz die Liebesſzene im erſten Bild, die Szene an der
Tor=
wache und die Sterbeſzene ſo ruhig, unübertrieben und edel zu
halten, daß hier ſtarke Akzente völlig fern blieben. Dazu kommt,
daß unſere Künſtler mit Hofmüllers Art und Ideen ſchon ſo
vertraut ſind, daß ſie ihre eigne Künſtlerſchaft bereitwillig in
dieſen gegebenen Rahmen hineinzuſtellen ſcheinen, und daß auch
Chor und Statiſten in ſtarker Verantwortung ſchauſpieleriſch
herangezogen werden.
Werner Bitter leitete die Aufführung. Schienen uns auch im
erſten Akt manche Partien des Orcheſters zu derb
heraus=
gearbeitet, ſo ſpürten wir ſpäter, daß ſich ſeine Auffaſſung mit
der des Spielleiters ſtark deckte, und daß er vieles im dritten
Was die Lichlſpieltheater bringen
* Helia: Der moderne Skilauf.
Im Helia lief geſtern in einer Morgenveranſtaltug
„Der moderne Skilauf”, der ſicherlich bei allene
und ſolchen, die es noch werden wollen, das lebhafteſ
gefunden hat. Die herrliche Bergwelt im Winterkled
Rahmen zu dem Film, ohne daß durch allzu viel
aufnahmen der Film unnötig gedehnt worden wäre. Jenſt
ſächlich kam es hier ja darauf an, die Technik des moer
laufs vom ABC an zu demonſtrieren. Und das geſahl
ganz ausgezeichneter Weiſe ſtraff, klar, und gelegentlh
Humor. Die Zeitlupe half vor allem, die einzelnen
Bogen und Schwünge und ſpäter auch der Sprünge
lichen. Bevor man aber ſoweit war, hatte man auch ſe
ſten Dinge — Lauf in der Ebene verſchiedene Arte
gens und Wendens — in exakteſter Form geſehen U
kamen die Pflug= und Stemmbögen, die Stemmkriſtan
Tempoſchwünge und Telemarks, alle bis ins kleinſte dm
ſo lebhaft anſchaulich, daß auch der Nicht=Skiläufer ſichell
Augenblich gelangweilt war. Dem Skiläufer aber mutel ſ
das Herz im Leibe lachen, wenn dann zum Schluß dei
ſtrationen die einzelnen Schwünge von Meiſterläufen
bildlicher Form, ſchneidig und geradezu elegant vorgüll
den. Im weiteren Verlauf des Films ſah man dann ud
fabelhafte Sachen, die verſchiedenſten Geländeſprüngeu
dem Fortgeſchrittenen=Kurſus”. Eine herrliche lane
durch ſtäubenden Pulverſchnee, Anton Selos voran,
Film, der dem weißen Sport ſicherlich wieder neue gell
wonnen hat.
*
— Das Union=Theater bringt einen Kriminalfiln
ner Spannung: „Ich war Jack Mortimer” mit Adolf!M
Marieluiſe Claudius, Sybille Schmitz, Eugen Klöüer
Hildebrand.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen ein entzückendes .
deutſcher Sprache mit Clark Gable, Claudette Colbn
geſchah in einer Nacht”.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch wenige
Spiel um Franz Liſzts „Liebesträume” mit Olga Zietz
Söhnker, Erika Dannhoff.
— Belida zeigt nur drei Tage Viktor de Kowa, 7ä
Nagy in dem Luſtſpiel der Ufa „Der junge Baru
haus”, mit Chriſtl Mardayn und Hans Moſer.
Herrn Heinrich Stephan, Eiſenbahn=Ingenieur'
Hopfengarten 19, zu ſeinem 70. Geburtstag.
und vierten Bild weit mehr dynamiſch zurückhielt, 8
von früher uns erinnern. So habe ich in dem ſo
poetiſchen Bild an der Torwache ſelten ſo viel vom?
ſtanden wie bei dieſer Aufführung. Das Orcheſtern
willig ſeinen künſtleriſchen Abſichten an.
Von den ſoliſtiſchen Leiſtungen nennen wir u
Rudolf von Hermann Schmid=Berikoven. Wir hörten M
Sänger zum erſten Mal in einer ausgeſprochenen
lyriſchen Partie, und fanden beſtätigt, daß dieſe Eil
ſchade für das Fach des Buffotenors iſt. In der And
Szene ſchien uns das rezitativiſche Singen noch etw
dynamiſch akzentuiert, dann aber begann die Stimm
und natürlich zu ſtrömen, und klang bis auf das ich
zaghafte hohe C ſehr ſchön. Auch die ſchauſpieleriſchM
blieb nicht zurück und bewies die ſtarken künſtleriſe
ſchritte, deren Grenze bis jetzt glücklicherweiſe nog
ſehen iſt. Wundervoll beherrſchte Karl Köther als Dnd
italieniſchen Stil und ſeine Rolle. Wir haben ſeit de.W
keine ſo meiſterhafte Leiſtung von ihm gehört. Die 2
Erna von Georgi ſehr ſchön, und wenn ſie auch im
etwas farblos in ihrer Leiſtung blieb, ſo war die ard
im dritten Bild wundervoll geſtaltet und durchemp fuen
wir wiſſen ihr beſonders dafür Dank, daß ſie die 2
ſo edel, ſchlicht und frei von jeder Kraßheit in der M
der Schwindſüchtigen darſtellte. Die Muſette von Read
war aus einem Guß, würdig der vorzüglichen Säu=
Schauſpielerin. Von den kleineren Rollen war der
von Georg Wieter am vollkommenſten. Kurt Ingo
darſtelleriſch noch nicht ganz frei, und es iſt für ihn 9
daß ſeine Stimme am ſchönſten klang, als er in
ohne Schatten” den nicht ſichtbaren Wächter ſang, im 9
hang mit der ſchauſpieleriſchen Leiſtung ſcheinen no.
Hemmungen vorhanden zu ſein, die der junge Kün
überwinden muß. Rudolf Buchner ſtellte den ſpießg.
wirt recht gut dar. Eugen Vogt war höchſt di
Alcindor. Auch die Chöre klangen gut, und ihre klein)
einſätze klappten trefflich.
Die Hörer folgten der Aufführung mit größten
und geſteigerter Ergriffenheit und ſpendeten herzliche
2. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331
Von unſerem
zu viel unſerberichterſtatter B. C.
wäre. 9
hik des mahſ Kein Maßſtab.
das ge
gelegenticlihr wiſſen wollt, was die Briten
wirk=
einzelnen 9 können, dann müßt ihr zur Saiſon
Sprünge Rrnal fahren.‟ Der Satz iſt oft genug
man auch Yy orden, nämlich jedesmal dann, wenn
dene Arte Fu ßballmannſchaften auf ihren „
Kon=
geſehen ai bsreiſen”, die allzu Erwartungs=
Mtiuſchten. Es beſteht denn auch in
äufer ſichein außerordentlicher Unterſchied
zwi=
aber mihläußball, den die abgekämpften briti=
Schluß dunſchaften bei ihren ſommerlichen
Be=
eiſterläufen dem Kontinent zeigten und dem, den
gant vrgid ihrer guten Zeit, d. h. in den
Mona=
m dam ſſeiſterſchafts= und Pokalkämpfe auf
ſprünge tarlichen Plätzen zu ſpielen fähig ſind.
voran hſche und tſchechiſche, italieniſche,
der neue Gud franzöſiſche Auswahlmannſchaften
Briten im Frühſommer ſchon günſtige
ſadgerungen, in Spanien wurde
Eng=
ingfilntanalelf ſogar einmal geſchlagen. Aber
mit Wdol keu die Rückſpiele auf britiſchem
Bo=
ugen Klüöhnien kam mit 1:7 buchſtäblich unter
die Franzoſen behandelte man noch
ſckendes Men glimpflich: 4:1, der „Weltmeiſter”.
ette Colhzels die Niederlage lediglich mit
äußer=
tlichen Einſatz bei 2:3 knapp. Am beſten
ſoh die Oeſtrreicher ab. Die „Wiener
ga Tſtunſchaft” war damals auf dem Gipfel=
6 ſtrahlenden Könnens, ſie begeiſterte
ſelbſt die Engländer, und wenig hätte
Baiſwäre aus der 3:4=Niederlage ein Sieg
emm
lleinſte
liche lau
14
Wir fahren gegen Engelland...
N
große Probe für unſere Nationalelf!
ſpielen und wenn ſie verlieren, ſo muß das auch
mit Anſtand geſchehen. Das iſt alles, was wir
Deit Mür es der DMüret erwarten.
gebrachk?
beungen
kilaut. Der deutſche Beſuch
Ri Aen Mißball= Lehrmeiſter England.
hr aber dabei, daß die auf dem Kon=
„elten Ergebniſſe keinen Maßſtab für
ſprobe auf Englands herbſtlichen
Fuß=
abgeben. Im Frühſommer 1931
er=
ſtarke deutſche Nationalmannſchaft in
ſgem England ein Unentſchieden von
rewiß ſchöne und ruhmvolle Reſultat
In mit der kommenden
Auseinander=
is zu tun, es gibt keine Vergleichs=
Londoner „Milieu”.
hinen kein anderes Fußballland, deſſen
fen ſo große Vorteile aus dem
heimat=
er ziehen könnten, wie es die Eng=
Da iſt nicht nur der ſo oft zitierte,
bei nicht weniger gefährliche „Londoner
hr wollen auch nicht an die gewaltigen
der engliſchen Plätze denken, die den
ein ſchon beklemmen können. Der
hmsboden iſt tief und für uns
unge=
ſch g, gewiß, — aber das ſind doch noch
kiährlichſten Dinge. Weit ſchwerer
wie=
ſochologiſchen Einflüſſe. Die
kontinen=
hüler des engliſchen Fußball=
Lehr=
lumen meiſt ſchon mit einem
morali=
hieap nach drüben. Und ſelbſt, wenn ſie
Eſerfahrt alle
Minderwertigkeitskom=
hn Kanal werfen würden, — es bleibt
hderes: Was auf dem Kontinent
vor=
eliert die Briten wenig. Sie nehmen
euultate nicht ernſt, die von engliſchen
er im Ausland erzielt werden. Aber
atch auf der Inſel ſteigt, dann müſ=
)s heran, dann will man von ihnen
u dann wollen ſie ſelbſt etwas zeigen.
lurdoner Milieu” gibt den engliſchen
Vorſprung von einigen Toren.
Pland kann keinen Sieg erwarten!“
ſelchen Umſtänden wird nur der
erwarten, unſere junge deutſche
könne drüben zu einem Sieg kom=
” kann keinen Sieg erwarten!”, das
erk letzten Tagen auch engliſche Blät=
Und es iſt ja nicht ſo, als wären die
er überheblich. Sie wiſſen genau, was
Mannſchaft kann und ſie betrachten
Match durchaus nüchtern und
ge=
oder Niederlage — darauf kommt es
Swiel für uns auch gar nicht an. Es
eBriten ſchlimm genug, wenn ſie
a eure nicht ſchlagen könnten.
Gleich=
wie das Reſultat ausſehen mag:
”e müſſen einen anſtändigen Fußball
Ein politiſches Lied.. .?
Nicht durch unſere Schuld hat das
deutſch=
engliſche Zuſammentreffen einen politiſchen
Hin=
tergrund erhalten. Die deutſchen Sportsleute
wollen drüben einen Beſuch erwidern, ſie wollen
in London ein Fußballſpiel austragen. Irgend=
Für Deutſchland: Jakob; Münzenberg, Haringer;
Janes, Goldbrunner, Gramlich; „Lehner,
Szepan, Hohmann, Raſſelnberg, Fath. (Erſatz:
Buchloh, Zielinſki, Siffling.)
Für England: Hibbs: Male, Hapgood (Kapitän);
Crayſton, Barker, Bray; Birkett, Carter,
Cam=
ſell, Weſtwood, Baſtin.
Schiedsrichter iſt der Schwede Ollſſon.
Die elf Briten ſtehen durchweg im Alter von
24 bis 30 Jahren, es ſind kräftige, durchtrainierte
und wohlvorbereitete Athleten, eiſenhart in der
Abwehr, gradlinig und doch kunſtvoll in ihrer
„idealen Angriffslinie‟. Die drei Innenſtürmer
Sie ſpielen gegen England.
Das ſind die deutſchen Fußballſpieler gegen England.
Unſer Bild zeigt die Mannſchaft. Obere Reihe von links nach rechts; Haringer=München
(Verteidiger), Jacob=Regensburg (Tor), Münzenberg=Aachen (Verteidiger). In der
zwei=
ten Reihe von links nach rechts die Läufer: Gramlich=Frankfurt a. M., Goldbrunner=
München, Janes=Düſſeldorf. Untere Reihe von links nach rechts die Stürmer: Lehner=
Augsburg, Szepan=Schalke, Hohmann=Düſſeldorf, Raſſelnberg=Düſſeldorf und Fath=
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Worms.
welche politiſchen Abſichten liegen unſerem Beſuch
völlig fern. Es müßte überflüſſig ſein, auf die
Hetzereien jener Elemente einzugehen, die aus
unſerem Gegenbeſuch eine „Nazi=Demonſtration”
machen wollen. Wir vertrauen denn auch dem
vielgerühmten und oft bewährten ſportlichen
Sinn der engliſchen Maſſen. Die deutſche
Natio=
nalelf hat im letzten Jahr in Paris und
Amſter=
dam, in Skandinavien, in Polen und auf dem
Balkan geſpielt. Faſt überall waren vorher auch
„Störungen”, angekündigt, geſchehen iſt nie
etwas. Allenthalben fanden unſere Leute gute
Gaſtfreundſchaft und objektive Zuſchauermaſſen
vor. Warum ſollte es ausgerechnet in London
anders ſein, in einem Land alſo, deſſen
Sports=
leute oft und gern geſehene Gäſte des deutſchen
Sports ſind
Noch einmal die Mannſchaften.
Wir wollen noch einmal die Mannſchaften
nennen, die am Mittwoch nachmittag 14.30 Uhr
deutſcher Zeit auf dem Gelände der Tottenham
Hotſpurs das „Spiel des Jahre” aufnehmen
wer=
den. Es ſpielen:
haben einen „Star=Ruf”. Bemerkenswert bleibt
noch das prachtvolle Kopfſpiel, in dem ſie auch
von den Südländern nicht erreicht werden. Bei
den Briten iſt unfgires Spiel ſtreng vervönt,
aber ſie haben eine Art des „erlaubten
Rem=
pelns”, die kontinentalen Mannſchaften leicht
ſchlecht bekommt.
Trotzdem wir Conen nicht ſtellen können und
den indisponierten Siffling nur in der Reſerve
ſtehen haben, bringen wir doch eine „Mannſchaft
des Vertrauens” nach London. Die elf Mann
werden wiſſen, was man von ihnen erwartet.
Keine Wunderdinge, aber treue und anſtändige
Pflichterfüllung.
Die taktiſche Schule iſt heute bei Lehrmeiſter
und Schüler ſehr verwandt, dennoch iſt
anzuneh=
men, daß die Engländer im allgemeinen
offen=
ſiver als die Deutſchen ſpielen werden. Aber an
eine völlig „einſeitige Angelegenheit” glauben
wir dennoch nicht, wir erwaeten vielmehr, daß
aus der Verteidigung heraus auch bei den
Deut=
ſchen gute, gefährliche und vielleicht ſogar
erfolg=
reiche Angriffe vorfluten werden.
Die kleine Spork=Preisfrage
konnte heute zum erſten Male nicht gewertet
werden, da höhere Gewalt eingriff und die
Spiele dem Unwetter zum Opfer fielen.
Die nächſte Kleine Preisfrage wieder
am Donnerstag.
Die deutſche Mannſchaft
M Londoi.
Geſpräch mit Rudolf Gramlich
vor der Abreiſe.
Die deutſche Fußball=
Nationalmann=
ſchaft hat am Montag morgen, 8 Uhr,
den Flughafen Berlin=Tempelhof mit
einem Sonderflugzeug verlaſſen. Vier
Stunden ſpäter erreicht ſie bereits den
Londoner Flugplatz Croydon. Vor der
Abreiſe hatte unſer Sonderberichterſtatter
noch ein Geſpräch mit dem Frankfurter
Nationalſpieler Rudolf Gramlich.
Am Wochenende wurde im „Berliner Lager”
das Training für den Kampf in England
ab=
geſchloſſen. Die nichtaufgeſtellten Spieler reiſten
in ihre Heimat ab, die Londonfahrer ſiedelten
in das „Bundeshotel” Ruſſiſcher Hof über.
Dort verbrachten ſie noch einen ruhigen
Sonn=
tag. Der Regen peitſchte auch durch die
Ber=
liner Straßen, er ließ den Aufenthalt unter
einem ſchützenden Dach als das beſte Vergnügen
erſcheinen.
Wir trafen Rudolf Gramlich bei den letzten
Reiſevorbereitungen. „Ich werde alſo doch
linker Läufer ſpielen”, ſagte er gleich, denn
über dieſes Thema hatten wir uns zuletzt
unterhalten. „Lieber wäre mir allerdings mein
gewohnter Poſten auf der anderen Seite
ge=
weſen. Rechts ſtehen nun Janes als Läufer
und Haringer als Verteidiger, hinter mir ſpielt
Münzenberg. Nerz glaubt, daß damit die
bei=
den Abwehrſeiten ziemlich ausgeglichen ſind.”
„Die für London aufgeſtellte Mannſchaft
war unter den gegebenen Umſtänden tatſächlich
die beſte Löſung. Alle Kameraden ſind in der
beſten Form, ſie ſind auch zuverſichtlich. Wir
treffen gewiß auf einen ſtarken Gegner und
wir bilden uns nicht ein, daß wir ihn ſchlagen
werden. Aber eins wollen wir: zeigen, daß
wir auch Fußball ſpielen können. Als wir
gegen Spanien ſpielten, war unſere Stimmung
unſicherer als jetzt, denn von den Spaniern
wußten wir wenig, die Engländer können wir
klarer einſchätzen. Nerz war vor einiger Zeit
noch drüben und von ihm wiſſen wir, woran
wir mit dieſem Gegner ſind.”
„Wir werden in London im Hotel Metropol
wohnen. Am Montag nachmittag und am
Dienstag trainieren wir noch einmal auf dem
Arſenal=Platz. Natürlich wird nur ganz leicht
trainiert, wir wollen lediglich die Form
bei=
behalten. Am Dienstag morgen werden wir
auch den Tottenham=Platz, auf dem daun am
Mittwoch der große Kampf ſtattfindet,
be=
ſichtigen. Das Tagesprogramm für London
ſieht im übrigen wie folgt aus: 8 Uhr morgens
Wecken, 10 Uhr abends „Zapfenſtreich”. Ju der
Zwiſchenzeit wird man uns hoffentlich
mög=
lichſt unſere Ruhe laſſen. Unſere Rückkehr
er=
folgt am Donnerstag, wir fliegen mittags von
London ab und ſind gegen 4 Uhr nachmittags
auf dem Flugplatz in Hannover. Von dort aus
fährt dann jeder Spieler in ſeine Heimatſtadt.”
„Vor den vielgenannten Londoner
Schwie=
rigkeiten brauchen wir uns wohl nicht zu
fürch=
ten. Trübes, nebeliges und regueriſches Wetter
haben wir in den letzten Tagen hier auch zur
Genüge kennen gelernt, und der Raſen auf
dem Tottenham=Platz kann kaum feuchter und
rutſchiger ſein als der, auf dem wir in dieſer
Woche trainierten.”
Rundfunk-Ueberkragung
des Länderſpiels England-Deutſchland
Wie die Reichsſendeleitung mitteilt, findet
keine direkte Uebertragung des
Län=
derſpiels ſtatt, da am 4. Dezember der Tag des
Grenzlandſenders Saarbrücken durchgeführt wird.
Der geſamte Spielverlauf, Sprecher Dr. Laven=
Frankfurt a. M. — wird vom
Deutſchland=
ſender von 19.00—20.40 übertragen,
während von 19. 45 Uhr ab alle
deut=
ſchen Sender angeſchloſſen ſind:
Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 2. Deze
Bisher fünfmal Deutſchland-England.
R. F. Die deutſch=engliſchen Fußball=
Be=
ziehungen gehören zu den älteſten in der
Ge=
ſchichte des deutſchen Fußballſports. Schon im
Jahre 1899 fand der erſte — allerdings noch
in=
offizielle — Länderkampf zwiſchen den beiden
Nationen ſtatt. Eine „Alldeutſche Mannſchaft”
ſpielte in Berlin auf der alten Radrennbahn am
Kurfürſtendamm gegen eine engliſche
Auswahl=
elf und verlor mit 2:10 Toren. Nach dieſem
erſten Anfang dauerte es jedoch faſt zehn Jahre,
bis der erſte offizielle Länderkampf zum Abſchluß
kam. Am 20. April 1908 ſiegte eine engliſche
Amateurmannſchaft in Berlin vor 8000
Zu=
ſchauern mit 5:1 Toren. Schon ein Jahr ſpäter
ſtieg in Oxford dann das Rückſpiel, zu dem die
Engländer wieder Amateure ſtellten und
über=
legen mit 9:0 gewannen. Den erſten Erfolg für
Deutſchland gab es zwei Jahre darauf, am
14. April 1911 in Berlin. Vor 10 000 Zuſchauern
holten die Deutſchen ein 2:2 Unentſchieden
her=
aus, einen Erfolg alſo, mit dem niemand zu
rechnen gewagt hatte. Die vierte offizielle
Be=
gegnung, die England ebenfalls wieder mit
Amateuren beſtritt, fand am 15. März 1913 in
Berlin ſtatt. Vor 12 000 Zuſchauern endete der
Kampf mit 3:0 für die Briten. Dann kam der
Krieg. Die ſportlichen Beziehungen wurden jäh
unterbrochen und es dauerte auch nach dem
Frie=
densſchluß noch lange Zeit, bis ſie ſoweit wieder
gefeſtigt waren, daß man an einen neuen
Län=
derkampf gehen konnte. Am 10. Mai 1930 kam
England wieder nach Deutſchland, und zwar mit
einer aus ſeinen beſten Profis
zuſammengeſtell=
ten Mannſchaft. 50 000 Zuſchauer erlebten im
Deutſchen Stadion zu Berlin jenen denkwürdigen
Kampf, bei dem Richard Hofmann drei Tore
ſchoß und damit ein 3:3 Unentſchieden für
Deutſchland erzwang.
Das iſt kurz die Geſchichte der deutſch=
eng=
liſchen Fußball=Länderſpiele. Drei Niederlagen
und zwei Unentſchieden (den erſten inoffiziellen
Kampf nicht mitgerechnet) bilden die Bilanz für
Deutſchland. 23:6 lautet das Torverhältnis
zu=
gunſten Englands.
Der engliſche Innenminiſter
wird deutlich.
Die engliſche Regierung hat die Verwahrung
der Gewerkſchaftstagung gegen die Abhaltung
des deutſch=engliſchen Fußballwettkampfes am
kommenden Mittwoch abgewieſen.
Innenminiſter Sir John Simon erklärt ſich
in ſeiner ſchriftlichen Antwort an den
General=
ſekretär der Gewerkſchaftstagung, Sir Walter
Citrine, zwar bereit, falls man es wünſchen
ſollte, eine Abordnung des Gewerkſchaftsrates
zu empfangen, aber er laſſe ſchon ſofort wiſſen,
daß ſeiner Anſicht nach eine Einmiſchung der
Re=
gierung nicht erforderlich ſei. In dem
Schrei=
ben heißt es dann: Das Spiel wurde vom
Eng=
liſchen Fußballverband auf dem üblichen Wege
feſtgeſetzt. Es wird durchgeführt in einer Reihe
anderer internationaler Spiele, die von Zeit zu
Zeit in London und in verſchiedenen anderen
Hauptſtädten ſtattgefunden haben und denen
große Zuſchauermengen aus dem Lande der
Gaſtmannſchaft beiwohnten. Eine Zuſtimmung
der Regierung war weder nachgeſucht worden,
noch war ſolche erforderlich. Das Hineinbringen
politiſcher Gefühle in einen Kampf, der eine
rein ſportliche Angelegenheit ſein ſollte, iſt höchſt
unerwünſcht. Ich bin der Ueberzeugung, daß der
Gewerkſchaftsrat dieſe Anſicht teilt.
Ihr Brief, ſo ſagt Simon weiter, gibt mir
Gelegenheit zu der Mitteilung, daß der
Wett=
kampf am nächſten Mittwoch von keinerlei
poli=
tiſcher Bedeutung iſt und auch nicht die Anſicht
einer der beiden Regierungen über die Politik
oder Einrichtungen der anderen Regierung
aus=
drückt. Es iſt ein Fußballſpiel, dem niemand
beizuwohnen braucht, wenn er es nicht wünſcht.
Ich hoffe, daß alle, die ſich irgendwie dafür
in=
tereſſieren, ihr Aeußerſtes tun werden, um die
Idee zu beſeitigen, daß ein Sportereignis in
dieſem Lande irgendeine politiſche Bedeutung
hat.
Empfang beim Franzöſiſchen
Olympiſchen Komikee.
Das Franzöſiſche Olympiſche Komitee gab am
Samstagnachmittag zu Ehren des zur Zeit in
Paris weilenden deutſchen Reichsſportführers v.
Tſchammer und Oſten und ſeiner Begleitung
einen Empfang. Der Präſident des Franzöſiſchen
Olympiſchen Komitees, Maſſard, begrüßte die
deutſchen Gäſte herzlichſt und hob die Bedeutung
der ſportlichen Zuſammenarbeit hervor. Der
Reichsſportführer dankte für die freundliche
Auf=
nahme in der franzöſiſchen Hauptſtadt, den er als
Ausdruck der guten Beziehungen auffaſſe, die den
franzöſiſchen und deutſchen Sport miteinander
verbänden. Außer der Tatſache des
gemeinſa=
men ſportlichen Kampfes, wirke aber noch etwas
anderes dabei mit: die Kultur und das
gemein=
ſame Ideal, ſowie die Hoffnung, daß der Sport
ein untrennbares Band zwiſchen den beiden
Nachbarvölkern knüpfen werde. Der
Reichsſport=
führer betonte, daß er, obwohl er Paris zum
er=
ſten Male beſuche, ſich dort ſofort heimiſch
ge=
fühlt habe, denn die Leiter des Sportes bildeten
eine große Familie in der Welt, die von
Kampf=
geiſt beſeelt ſei. Jedes Glied diene der Ehre
ſeines Vaterlandes und der Treue der Idee der
Olympiſchen Spiele. Unter dieſen Umſtänden ſei
es leicht, noch einmal die Einladung an die
fran=
zöſiſche Sportjugend zu wiederholen und den
Wunſch auszudrücken, alle Anweſenden und eine
ſtarke franzöſiſche Mannſchaft in Garmiſch und
Berlin begrüßen zu können.
Die Worte des Reichsſportführers wurden
mit großem Beifall aufgenommen. Den Abſchluß
der Veranſtaltung bildete ein Vortrag von
Gene=
ralſekretär Dr. Diehm an Hand von
Lichtbil=
dern, die die Vorbereitungen für die
Olympi=
ſchen Spiele wirkungsvoll veranſchaulichten.
Unter den zahlreichen Anweſenden ſah man
auch den franzöſiſchen Kriegsmarineminiſter
Piétri, der ſelbſt aktiver Sportler iſt, den
deut=
ſchen Botſchafter und die führenden
Perſönlich=
keiten der franzöſiſchen Sportverbände.
Zahlreiche Spielausfälle.
Die Saudan ergeoninſe.
Auswahlſpiele.
In Heilbronn:
Württemberg — Südweſt (Nachw.) 4:2 (3:2).
In Straßburg:
Elſaß — Württemberg 3:1.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: FK. Pirmaſens — Kickers
Offenbach: ausgef.
Alle Bezirksklaſſen in Südweſt
mel=
den Spielausfälle.
Gau Baden: V. f. R. Mannheim — V. f. L.
Neckarau: ausgef. Amicitia Viernheim — SV.
Waldhof: ausgef. Karlsruher FV. —
Freibur=
ger FC.: ausgef.
Gau Württemberg: SV. Feuerbach — Spvg.
Cannſtatt 3:4; SC. Stuttgart — 1. SSV. Ulm
2:1.
Gau Bayern: FC. München — 1. FC.
Nürn=
berg 0:1; Wacker München — 1. FC. Bayreuth
2:1; Spvg. Fürth — BC. Augsburg 2:0; ASV.
Nürnberg — FC. 05 Schweinfurt 1:1.
Gau Nordheſſen: 03 Kaſſel — Boruſſia Fulda
2:2: SV. Bad=Nauheim — Spielv. Kaſſel 1:1;
Zurheſſen Marburg — Kurheſſen Kaſſel 4:1.
Gau Mittelrhein: Bonner FV. — Eintracht
Trier 3:1.
Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: Spfr.
Eß=
lingen — Germ. Brötzingen 1:1: Hanſa München
Bayern München 2:1; VfB. Stuttgart=
SC. Salamander Kornweſtheim 2:0.
Fußball im Reich.
Gau Oſtpreußen: Asco — VfB. Königsberg
2:2; RSV. Braunsberg — Raſenſp. Pr.
Kö=
nigsberg 4:3; RSV. Heiligenbeil — Pruſſia
Samland 1:2; Tilſiter SC. — Yorckſv. Boyen
0:3: Preußen Gumbinnen — VfB. Tilſit 4:2;
Preußen Inſterburg — Pol. Tilſit 2:2; RSV.
Ortelsburg — Hindenburg Allenſtein 0:2;
RSV. Raſtenburg — Maſovia Lyck 4:0; B. u.
EV. Danzig — Gedania Danzig 3:1: Preußen
Danzig — Vikt. Elbing 5:0; Pol. Danzig—
1919 Neufahrwaſſer 2:4.
Gau Pommern: Greifswalder SC. —
Stet=
iner SC. 2:2; Blücher Gollnow — Preußen
Stettin 4:1; Pol. Stettin — VfB. Stettin 4:6;
Vikt. Stolp — Hertha Schneidemühl 4:1.
Gau Brandenburg: Blau=Weiß — Hertha=
BSC. 3:0; Wacker 04 — Minerva 93 2:2;
VfB. Pankow — Berliner SV. 92 0:4;
Nowa=
wes 03 — Tennis Boruſſia 4:2; Spandauer SV.
— Vikt. 89 0:3.
Gau Schleſien: Preußen Hindenburg —
Vor=
wärts Breslau 6:1; Vorw. Raſenſp. Gleiwitz
— VfB. Breslau 2:0; Beuthen 09 — VfB.
Glei=
witz 2:1; Breslau 02 — Ratibor 03 3:1;
Bres=
lau 06 — Deichſel Hindenburg 1:1.
Gau Sachſen: Spfr. 01 Dresden — Polizei
Chemnitz 2:3; Wacker Leipzig — Eintr. Leipzig
(Geſ.) 0:2; Budiſſa Bautzen — Dresdener SC.
(Geſ.) 0:0; SC. Planitz — SC. Zwickau (Geſ.)
3:1; BC. Hartha — Rieſaer SV. (Geſ.) 3:2.
Gau Mitte: SC. Erfurt — Gotha (Geſ.=Sp.)
3:4; Wacker Halle — SV. 08 Steinach 6:1; SC.
Deſſau — 1. SV. Jena 1:1.
Gau Nordmark: Vikt. Hamburg — Union
Altona 4:1; Hamburger SV. — Phönix Lübeck
3:1: Pol. Lübeck — MSV. Hanſa 6:1.
Gau Niederſachſen: Komet Bremen —
Han=
nover 96 3:3; Arminia Hannover — Werder
Bremen 2:2 abgebr.; Eintr. Braunſchweig —
Bor. Harburg 2:3.
Gau Weſtfalen: Preußen Münſter — Germ.
Bochum 0:3.
Gau Niederrhein: Bor. Gladbach — Fort.
Düſſeldorf: ausgef.: Duisburger FV. 08 — V.
f. L. Preußen Krefeld: ausgef.; Turu
Düſſel=
dorf — Jeuneſſe Eſch (Geſ.) 5:2: Hamborn 07
— Weſtmark Trier (Geſ.=Sp.) 3:0; Schwarz=
Weiß Eſſen — Spvg. Herten 3:1.
In den ſüdweſtdeutſchen Fußball=Gauen
er=
fuhr der Fußball=Meiſterſchaftsbetrieb am erſten
Dezember=Sonntag eine unfreiwillige
Unter=
brechung durch ungewöhnlich ſtarke Regenfälle,
die die meiſten Sportplätze unbeſpielbar machten.
Im Gau Südweſt und in Baden konnte
überhaupt keines der vorgeſehenen Treffen
durchgeführt werden. In Südweſt fiel
Pir=
maſens — Offenbach aus und in Baden
fan=
den VfR. Mannheim — VfL. Neckarau,
Amicitia Viernheim — SV. Waldhof und
Karlsruher FV. — Freiburger FC. nicht ſtatt.
In Württemberg holte der Neuling
Spogg. Cannſtatt beim SV. Feuerbach einen
knappen 4:3=Sieg heraus. Die Lage der
Feuer=
bacher wird nun allmählich unhaltbar. Der
1. SSV. Ulm, der ſich auch ſtark in
Abſtiegs=
gefahr befindet, leiſtete dem SC. Stuttgart in
der württembergiſchen Hauptſtadt großen
Wider=
ſtand, und ließ ſich ſchließlich nur mit 2:1
ſchlagen.
Im Gau Bayern war das Wetter etwas
beſſer, ſo daß alle vier geplanten Treffen
aus=
geſpielt werden konnten. Wie erwartet,
ver=
loren die Münchener Bayern, die gegen Hanſa
München ein Privatſpiel austrugen und 2:1
gewannen, ihre Tabellenführung an „Club”
und „Spielvereinigung‟. Die beiden Vereine
der ehemaligen Hochburg Nürnberg=Fürth
hol=
ten ſich, wenn auch nur mit knappen Siegen,
die Punkte. Der 1. FC. Nürnberg blieb beim
FC. München mit 1:0 erfolgreich, die Sppgg.
Fürth fertigte den BC. Augsburg zu Hauſe
mit 2:0 ab. Wacker München gelang gegen den
1. FC. Bayreuth ein 2:1=Erfolg, ASV.
Nürn=
berg und Schweinfurt 05, die ſich innerhalb
von acht Tagen Vor= und Rückſpiel lieferten,
trennten ſich 1:1=Unentſchieden.
Im Gau Nordheſſen büßte Boruſſia
Fulda bei Kaſſel 03 mit 2:2 einen weiteren
Punkt ein. Bad=Nauheim der hoffnungslos am
Tabellenende ſtehende Neuling, knöpfte dem
Spielverein Kaſſel mit 1:1 einen Zähler ab
und die Marburger Kurheſſen ſchlugen ihre
Namensvettern aus Kaſſel ſicher mit 4:1.
Am Mittelrhein konnte nur ein Spiel
ſtattfinden. Eintracht Trier war Gaſt beim
Bonner FV. und verlor erwartungsgemäß mit
3:1 Toren. Ausfielen die Begegnungen VfR.
Köln — TuS. Neuendorf und Köln=Sülz 07—
Kölner SC. 99.
Von den ziemlich zahlreich geplant geweſenen
Freundſchaftsſpielen fielen natürlich
die meiſten ebenfalls „ins Waſſer”. Außer
Bayern — Hanſa München fanden noch Spfr.
Eßlingen — Germania Brötzingen und VfB.
Stuttgart — Salamander Kornweſtheim ſtatt.
Die Stuttgarter ſchlugen die „Schuh=Mannſchaft”
trotz zahlreichen Erſatzes mit 2:0, Eßlingen
und Brötzingen ſpielten 1:1=Unentſchieden. Der
Gau Württemberg hatte zwei Auswahlſpiele
auf dem Programm ſtehen. Die Mannſchaft
des württembergiſchen Bezirkes I (Heilbronn)
gewann gegen eine Nachwuchsmannſchaft des
Gaues Südweſt mit 4:2, dagegen wurde die
erſte Garnitur Württembergs in Straßburg
durch Elſaß mit 3:1 beſiegt.
ſind auch ſämtliche Spiele der Bezirksklaſſe
Süd=
heſſen — wo man zwar in Darmſtadt auf dem
Exert eine Viertelſtunde verſuchsweiſe ſpielte
und die Platzelf 1:0 in Front lag — und der
Kreisklaſſen.
In Groß=Umſtadt, wo Roßdorf antreten
ſollte, erklärte der SR. den Platz für ſpielfähig,
pfiff das Treffen an und ſofort wieder ab, da
die Gäſte nicht erſchienen waren.
Landespolizei Darmſtadt
D. Münſtet 1.0 abgebt.
Während „Regentropfen an dein Fenſter
klopfen” führten der Meiſter und der Neuling
eine Viertelſtunde lang Krieg um die Punkte.
Daß der Schiedsrichter nach 15 Minuten
Spiel=
zeit die Begegnung abpfiff und die vollkommen
durchnäßten Spieler in die Kabine ſchickte, war
meines Erachtens fehl am Platze, denn das
Kampffeld war abſolut ſpielfähig und der SR.
hätte dann auch die Verantwortung übernehmen
können. Es gab zwei Möglichkeiten, entweder
das Treffen überhaupt nicht beginnen zu laſſen
oder aber das nun einmal geſtartete Spiel auch
durchzuführen.
In den 15 Minuten
ließen die Landespoliziſten ihr techniſch weiter
gereiftes Können, in hellſtem Lichte ſtrahlen.
Wie an der Schnur gezogen, kamen die bei
die=
ſem glatten Boden einzig richtigen kurzen
Vor=
lagen immer zu dem dafür beſtimmten Mann,
und auch die Stürmer ließen in Tornähe einiges
von ihren Fähigkeiten verſpüren. Die
Mün=
ſterer waren dabei in der kurzen Spanne des
Spielgeſchehens ein äußerſt tapferer Gegner und
verſuchten ſelbſt durch feine Durchlagen der
Darmſtädter Deckung zu Leibe zu rücken.
Das einzige Tor
erzielte der Mittelſtürmer Keck 6 Minuten nach
Spielbeginn durch ſcharf getretenen, aber nicht
unhaltbaren Strafſtoß.
Den beiden Mannſchaften wird alſo nichts
anderes übrig bleiben, als nochmals in die
Schranken des Polizeiplatzes zu treten.
Die dezember=Termine der
Bezirks=
klaſſe Südheſſen.
8. 12.: Bobenheim — Bürſtadt (Schiedsrichter
Haliſch=Oppau); Lorſch — Polizei (
Her=
mann=Ludwigshafen); Münſter—Jahn)
Schwarz=Weiß (Jung=Weiterſtadt);
Pfungſtadt — Pfiffligheim (Kunze=
Offenbach); 1898 Darmſtadt —
Lampert=
heim (Mothes=Offenbach).
15. 12.: Polizei-Bürſtadt (Schiedsrichter Wolf=
Hauſen); Egelsbach—Münſter (Piroth=
Frankfurt); Jahn/Schwarz=Weiß
1898 Darmſtadt (Störner=Frankfurt);
Pfiffligheim—Dieburg (Semmel=
Wies=
baden); Bobenheim — Lorſch (Sattler=
Frankfurt).
22. 12.: Lorſch — Jahn/Schwarz=Weiß (
Schieds=
richter Schmidt=Frankfurt);
Pfifflig=
heim — Polizei (Fink=Seckbach);
Bür=
ſtadt — Egelsbach (Weingärtner=
Frank=
furt); Bobenheim — 1898 Darmſtadt
(Nagel=Schifferſtadt); Lampertheim —
Dieburg (Dr. Storch=Ludwigshafen);
Pfungſtadt — Münſter (Volk=
Wies=
baden).
29. 12.: Jahn/Schwarz=Weiß — Lampertheim
(Schiedsrichter Beck=Wiesbaden);
Pfiff=
ligheim — Bobenheim (Regenauer=
Neu=
hofen); Lorſch — Bürſtadt (Groß=
Mundenheim): Dieburg — Polizei
(Freitag=Mainz); 1898 Darmſtadt
Münſter (Keßler=Mainz); Egelsbach —
Pfungſtadt (Störner=Frankfurt).
Das Urteil zum Spiel Höchſt — Ober=
Ramſtadt vom 10. Nov. 1935.
Der Sportverein 1920 Höchſt i. O.
wird in ſeiner Geſamtheit bis zum
1. Mai 1936 von jeglichem
Spiel=
verkehr ausgeſchloſſen. Er ſcheidet
ſomit auch aus der Bundesſpielrunde mit ſeiner
1. und 2. Mannſchaft aus. Die von Höchſt bis
jetzt ausgetragenen Spiele werden für nichtig
erklärt; falls ein Verein Anſpruch auf ein
Rück=
ſpiel erheben will, kann er dieſen nach Ablauf
der Sperre geltend machen. Die Spieler des
SpV. Höchſt, Heinrich Eidmann und Heinrich
Trautmann, werden bis 1. Jan. 1937
ge=
ſperrt; außerdem wird für beide Antrag auf
Ausſchluß geſtellt. SpV. Höchſt hat an
Schieds=
richter Enzler=Darmſtadt bis zum 1. Jan=
1936 einen Schadenerſatz in Höhe von 80 RM.
zu leiſten. Koſten zu Laſten des SpV. Höchft;
ſie werden durch den Gau mitgeteilt. (gez.) Dr.
Grünewald, Kreisführer und Klaſſenleiter.
Der erſte. Handball=Länderkam
Deutſchland und Luxemburg, der
Sonntag in Luxemburg ſtattfinden
ſchlechten Witterung zum Opfer.
ſtarken Dauerregen wurde der Spor
geweicht, daß er nicht mehr beſpielb
außerdem keine Zuſchauer erſchiene
das Spiel aber in erſter Linie Pron
den Handballſport in Luxemburg m
— entſchloß man ſich, den Kampf
laſſen.
Süddeutſche Meiſterſchaft
Gau Südweſt: SV. Wiesban,
Kaiſerslautern: ausgef.: SV. 98 Dn
FSV. Frankfurt: abgeſetzt.
Gau Baden: Tgd. Ketſch — TV./
ausgef.
Gau Württemberg: Eßlinger T
Göppingen 7:2; Stuttgarter TV.
ter Kickers 3:5; Tgſ. Stuttgart —
ſtadt 1:5: TV. Cannſtatt — Tgd. Eß
TSV. Süſſen — Tgd. Schwenningen
Gau Bayern: 1860 München —
8:5: Pol. Nürnberg — TV. Milber
1. FC. Nürnberg — Bamberger R
TV. Leonhard=Sündersbühl — Pol
10:6; BC. Augsburg — Bamberger
Handball im Kreis Starken
Auch im Kreis Starkenburg ſind
geſetzten Pflichtſpiele der Bezirksklaſſe
wetter zum Opfer gefallen. Tv. Lo=
Darmſtadt gar nicht an, ob TSG. 4
die Punkte ohne weiteres zufallen
Sportbehörde erſt noch entſcheiden. J
wurde die Begegnung gegen Mörfel
tragen, die Platzelf lag gegen
kämpfenden Gäſte bei Halbzeit, knd
Führung, dann aber drehten die Ei
auf und erhöhten ihren Vorſprum
Mörfelden war nur noch einmal er
daß man 8:2 den Platz verließ.
Der Spielplan ſieht für kommend
wieder volle Beſetzung vor mit dem
in Pfungſtadt: Germania 46 Darmt
Süddeutſche Hockey=Freundſch
Frauen: JG.=SV. Frankfurt — 9
THC. 1:4; Wiesbadener THC.
Aſchaffenburg 4:1: Limburger HC.
Frankfurt 0:3; VfR. Mannheim —
HC. 2:1.
Tag der Waſſerbal
Samstag, 7. Dez., im Städt. Hallenſchn Neiſterk
Bezirkswaſſerballtag der StadtmanA a der Kam
von Frankfurt, Mainz=Wiesbaden
und Darmſtadt.
Um den Waſſerballſport in unſer
auch während der langen Wintermong
dern, veranſtaltet am kommenden
20 Uhr, im Städtiſchen Hallenſchwi
Darmſtadt der Bezirk 3/XIII einen
Waſſerballer”, an dem die Stadtmalk hugen konnt
von Frankfurt, Mainz=Wiesbaden, AF00 Pferd quer,
Darmſtadt teilnehmen. Dieſe Veranſta/k Oiſſte er es wiel
einen neuen Verſuch des Bezirks da /M es ihm
nich=
ſerballſport, der bekanntlich im WitK?u erhalten,
zu kurz kommt, zu beleben. Es wird): 10 Punkten
dieſem Abend nur Waſſerballſpiele e/.,” ſ. Sieger
denen das Hauptintereſſe das Spiel de
mannſchaften von Frankfurt und Dar
anſpruchen wird. Die B=Mannſchaſtlle, ſoße Turner
Städte ſpielen ferner in einem Turnih
Mannſchaften von Mainz=Wiesbaden u
Geräten,
n an den
en die
Trainingsgemeinſchaf
der Darmſtädter Waſſerbl
Im Hinblick auf den Waſſerballtel
menden Samstag finden im Laufe d‟
noch zwei Trainingsſpiele der Trainii/
ſchaft ſtatt, und zwar am Dienstag in
abend des Schwimmklubs Jung=Deu 10
20.30 Uhr und am Donnerstag um 20
Uebungsabend der TSG. 46 und des
1875. Zu dieſen Spielen haben ſi)
Spieler einzufinden:
Von Jung=Deutſchland: Köllner, Ke
Schüßler, Richter, Dr. Göth, Maye
Brandis, Heyne.
Von TSG. 1846: Schmidt, Kaffen!
gel, Gerhard. Reſch, Roßkopf.
Vom Turnerbund Jahn 1875: Leer
Langjahr.
Die genannten Spieler haben ſich ri.
den Trainingsſpielen einzufinden urd
Verhinderungsfalle beim Fachamts
Schwimmen zu entſchuldigen. Wer une‟
fehlt, kommt für ein Aufſtellung in
mannſchaft A oder B nicht in Frage.
gültige Aufſtellung der beiden Stadt
ten erfolgt auf Grund der beiden
ſpiele.
Darmſtädter Schwimmklub „Jung=De‟
Am Mittwochabend findet in eine!
beſtimmenden Saal eine Verſammlung?!
kampfmannſchaft ſtatt, zu der die geſam
ſchaft (Erwachſene und Jugend) zu
hat. Näheres folgt.
Richter und Scherens trafen wiede
auf der Brüſſeler Winterbahn au
Wie ſchon in Antwerpen, ſo konnl.”
auch diesmal mit Punkten Sieger his”
Scherens auf den zweiten Platz verſe
In Paris fand ein Fußball=Sin
zwiſchen Paris und Budapeſt ſtall,
Budapeſter mit 5:3 für ſich entſcheidele
„Monderbericht des „D. T.‟
„Samstag und Sonntag fanden in der
ſuiter Feſthalle die Gerätemeiſterſchaften
EM
ſſt innerer Spannung wurden die
einzel=
lbungen verfolgt, und die vielen Freunde
Aekteturnens kargten nicht mit Beifall.
Samstag brachte das Turnen der Pflicht=
In. und zwar der Olympiaklaſſe und der
kaſſe. Bereits hier ſah man ein
Tur=
ſus in allen Teilen vollauf befriedigen
Sonntag vormittag wurde zum
Kürtur=
getreten, zahlreich hatten ſich die
Be=
tingefunden und waren Zeuge einer
Lei=
ſeigerung, wie man ſie nicht erwartet
Durch das gleichzeitige Turnen an allen
„hnvermochte man oft nicht all dem zu
fol=
lis am Schluß einer Uebung mit Beifall
„bi wurde. In der Olympiaklaſſe waren
Beſten vom Vortage nicht mit dabei,
grag, 2. Dezember 1935
Die Mumfſtätiier ſaclel ihe Melfter.
ad Frey=-Bad Kreuznach zum zweiken Male Deutſcher Meiſter mit 237,1 von 240 möglichen Punkken. — Zweiter
Skeffens=
en vor E. Winker=Frankfurk a. M., Schwarzmann=Fürkh und Beckerk Neuſtadl. — In der Meiſterklaſſe ſiegk Leuſchel=
Thalheim (214,5 Punkke) vor Stiegler=Mainz (212,6 Punkke) und Reuther Oppau (212,4 Punkke).
ao0 Zuſchauer
ſind begeiftert.
N. ſtatt. 12 000 Menſchen füllten das
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331
traten aber aus den 32 weiteren
r diejenigen hervor, die nicht minder
ſer Leiſtung der 15 ſtehen. Hier ragte
rs der Münchener Stangl hervor. So
ſ ſich für eine wundervolle Barrenübung
0 und ſpäter beim Turnen am
Quer=
ür ſeine im D=Zug=Tempo geturnte
wiederum 19.7, und ſelbſt an den
Rin=
bihte er es auf 19,6. Zu erwähnen iſt
ᛋ der frühere Groß=Gerauer Seligmann,
Düſſeldorf, der am Hochreck mit ſeinem
lalto auf 18,5 kam, dagegen brachte es
linchener Stangl auf volle 20 Punkte.
lundervoller Salto, einwandfrei und mit
Eter Sicherheit durchgeführt, war dies
bett. Zu erwähnen in dieſer Klaſſe iſt
lüch=Düſſeldorfer Turnverein. Auch er
Ufimals beſtechende Uebungsverbindungen
Geräten, am Barren ſchaffte er 19.7,
ſeo er an den Ringen nur 16. Punkte
ſug. Ruhig und immer ſicher zeigte ſich
MNl. Pnburg=Ruhla, ſeine fabelhafte Reckübung
(t 19,6 nicht zu hoch bemeſſen.
er Meiſterklaſſe mit 91
Teilneh=
uar der Kampf nicht minder hart, ſtets
„bdig gingen die Punkte auf und ab, dort
Ih einer wieder über 19, und am
ande=
brät verunglückte ein Abgang, Punkte=
Uund die Stellung in der Rangliſte war
eine andere.
„ieſer Klaſſe kämpfte auch der
Darm=
r Heinrich Fiedler (TSG. 46).
Ringen konnte er 15 Punkte
heraus=
am Pferd quer, wo der Abgang verun=
„Eſchaffte er es wiederum auf 15, auch am
war es ihm nicht vergönnt, eine höhere
„hl zu erhalten, mit einer
Geſamtpunkt=
hu 190 Punkten (zum Sieg berechtigen
er 56. Sieger bei den Meiſterſchaften
Nin.
Nachmittag folgte dann
(as große Turnen der 15 Beſten,
Ebr Turner, die mit ihren Pflichtübungen
R5. Stelle lagen. In Wirklichkeit haben
E5 eine größere Zahl von Könnern, die
kat auch an dieſe heranreichen. — Bis
kletzten Platz war die Halle beſetzt — in
ſung der Delikateſſe, die da kommen ſollte.
uſprecher verkündet — Einmarſch der
.. Hände erheben ſich zum Gruß ...
C.Banner . . . das Hakenkreuzbanner. ..
ſmfahne mit den 4 b... und die Fahne
5 Ringen . .. die Olympiafahne —
Auf die Bühne .. . Martin Schneider
Ven 15 beſten Turnern folgt. Der Reichs=
Ewleiter des Fachamts I Oberturnwart
begrüßt, dankt der Stadt Frankfurt
wunderbare, Ausgeſtaltung, und das
nimmt ſeinen Anfang.
Wcheinwerferlicht turnen nun die
Kön=
ie Anwärter für die Kernmannſchaft
AT. bei den Olympiſchen Spielen. Der
Barren iſt das erſte Gerät.
Mir von dieſen 15 gezeigt wurde, war be=
WEuft glaubte man nicht an eine Steige=
Aber immer wieder holte einer mehr
ails ſein Vorgänger, Frey=Kreuznach
er=
er den einzigen 20er Uebungsverbin=
Bzeigten ſich den Fachmännern, lockten
uerkennendes „A—h” durch die Reihen.
And auf einem Arm, abgrätſchen. Luft=
Ekwärts und vorwärts in den Handſtand
Am Pferd zeigten Steffens=Bremen
Nert=Neuſtadt (Schww.) eine fabelhafte
beederrſchung, es war ein Wandern, ein
Den, das nur ſo flutſchte, ſie brachten es
Abzw. 19,8.
ſeine Sache war das Turnen an den
Ringen.
das den Beweis erbrachte, daß unſere
ſich ſchon ganz gut mit dieſem Gerät
Temacht haben. Hier waren es Frey=
10 und Volz=Schwabach, die beide die
uktzahl erhielten. Oftmals ſtockte der
vie hier Handſtand, Stütz, Kreuzhang
Abgänge mit einer
Selbſtverſtändlich=
en. — Der Reichsvehrſoldat Schwarz=
Ahrelt für ſeine fabelhafte Uebung 19,6.
ſer vorragend die Freiübungen!
Der Meiſter.
Frey=Kreuznach am Barren.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Nicht in der Form, wie man ſie früher zeigte,
nein, ein Turnen, das oft Akrobatik war. Hand=”
ſtände in jeder Form, Salto vor= und
rück=
wärts, Standwaage in jeder beliebigen Art,
Formen, die faſt unglaublich ſich anſahen. Frey,
Friedrich, Schwarzmann, alle drei wurden mit
einem 20er und oft rauſchendem Beifall belohnt.
Der Lautſprecher verkündet das letzte Gerät,
„König der Geräte — Reck”.
Vollauf berechtigt dieſer Aufruf, denn hier war
der Gipfel der Höchſtleiſtung bei allen erreicht.
Wenn auch die Kampfrichter nicht immer mit
den Punkten ſo mitkamen, ſo legte ein jeder
Turner ſein letztes in die Waggſchale, um
ehren=
voll vor den 12000 ſeinen Abſchied zu nehmen
— Stille liegt über dem weiten Rund — ein
Turner turnt am Reck, ruhig zieht er ſeine
Kreiſe um die Stange, dreht ſich — wendet und
greift um . . . dreht ſich rückwärts . . . greift
wieder um . . . dreht ſich vorwärts, immer im
gleichen Rhythmus .., immer mit der gleichen
Sicherheit, als wäre es auf dem flachen Boden
.. noch einmal . . . und zum Abſchluß ein
Salto . . ja Winter=Frankfurt ſchließt mit
dem Doppelſalto ab. Und ſo iſt jedes Bild,
immer mit der gleichen Sicherheit, immer mit
anderen Verbindungen treten die Männer auf,
dort ein einfacher Salto, dort der Ueberſchlag
mit einer halben Drehung, und hier
Schwarz=
mann mit dem wundervollen Rieſenabgrätſchen.
Toſenden Beifall zollt man dieſen Könnern,
Kampfrichter belohnen dieſe Leiſtungen dreimal
mit 20 Punkten, ein Beweis, daß auch ſie in
dieſer Leiſtung die vollendete Uebung erblickten.
Und der Abſchluß . . ."
die großen Lichter erlöſchen . . . Tauſende von
Glühbirnen, tauchen im Dunkel an der Kuppel
auf . . . ein feſtlich beleuchtetes Haus. Die
Sie=
ger mit den Fahnen marſchieren ein . .. an der
Spitze die drei erſten der Großveranſtaltung:
Frey, Steffens Winter, DT.=Männernturnwart
Schneider dankt der Feſtſtadt, dankt den
Kämpfern, und nicht zuletzt allen den Beſuchern.
Er betont, daß nicht alle Teilnehmer beim
Olympia ſein könnten, aber ſo, wie wir 8 ſtellen
könnten, wären wir auch in der Lage, noch eine
größere Zahl zu nennen. Dies hätten heute
unſere Geräteturner bewieſen, ſtets einſatzbereit,
ſtets ſich bewußt, daß ſie Kämpfer und Streiter
für Adolf Hitler ſind.
Der Vertreter der Feſtſtadt,
Oberbürgermei=
ſter Dr. Krebs. ergriff das Wort und hob
in begeiſterten Worten die hohe Kunſt an den
Geräten hervor, aber auch ſeine volle
Befriedi=
gung ſprach er über die völtiſche Ausſprache
aus. Und wenn er weiter betonte, daß dieſes
Gebotene nicht nur ein Genuß, ſondern ein
Er=
lebnis geweſen wäre, ſo würdigte er in feiner
Weiſe die Verdienſte der Turner. Nicht
Selbſt=
zweck ſoll es ſein, ſondern ein Mittel zur
Er=
reichung eines höheren Zieles. — Begeiſtert
ſtimmten alle in das „Sieg=Heil” ein, und
wuch=
tig ſchallten die Lieder der Deutſchen durch den
großen Raum.
Und nun der Gau 13.
Glänzend hielten ſich die Teilnehmer der
Olympia=Klaſſe. Zuerſt glaubte man nicht an
eine beſondere Leiſtung, aber Winter=Frankfurt
kam auf den 3. Platz, Göbig=Mainz=Mombach
zeigte eine feine Durchſchnittsleiſtung, und auch
Hörnis=Niederrad ſtand ihn, nicht viel nach.
Jedenfalls fiel die Sache beſſer aus, als Gau=
Männerturnwart Gebharot erwartete. Auch in
der Meiſterklaſſe dürfte Reuther als erſter
Sieger ſeine fab lhafte Verfaſſung bewieſen
haben.
Die Sieger.
Konrad Frey hatte zum zweiten Male den
ſtolzen Titel eines Deutſchen Kunſtturn=
Mei=
ſters errungen. Sein Sieg war unbedingt
ver=
dient. Mit bewunderswerter Gleichmäßigkeit
und vorbildlicher Haltung turnte er jede
ein=
zelne Uebung; fünfmal erhielt er die
Höchſt=
punktzahl. nicht eine einzige Uebung wurde
un=
ter 19,2 bewertet. Seine Geſamtpunktzahl 237,1
von 240 möglichen Punkten darf mit Fug und
Recht als einzigarlige Leiſtung angeſprochen
werden. Der Kreuznacher, von Beruf Schloſſer,
entſtammt einer alten Turnerfamilie. Schon mit
16 Jahren — er iſt jetzt 26 Jahre alt — turnte
er. 1932 machte er dann erſtmals von ſich reden,
als er, ein unbekannter Mann, Deutſcher
Mei=
ſter im Kunſtturnen wurde. 1934 kam er nur
auf den 10. Platz, aber vor wenigen Wochen
erſt war er beim Länderkampf Finnland —
Deutſchland der beſte Deutſche.
Auch Walter Steffens=Bremen iſt ein
bekannter Turner. In härteſtem Kampf
holt=
er nach den Pflichtübungen Punkt um Punkt
auf, als den „Ewigen Zweiten‟ Ernſt Winter
die Nerven verließen, kam der Bremer durch
gleichmäßig gute Leiſtungen ſicher auf den
zwei=
ten Platz.
Ernſt Winter=Frankfurt hatte einige
Verſager. Seine Reck=Pflichtübung brachte ihm
überraſchend nur 17,4 Punkte, am Querpferd
wurde ſeine Kürübung gar nur mit 17 Punkten
bewertet. Auch am Barren blieb er mit 18,5
und 18,4 Punkten unter ſeiner Normal=Leiſtung.
Aehnlich ging es dem Fürther Alfred
Schwarzmann, dem die Pflichtübungen am
Barren (15,6) und Querpferd (172 Pkt.)
miß=
langen. Bei der Klaſſe der Mitbewerber waren
natürlich ſolche Punktverluſte nicht mehr
ein=
zuholen.
Auch Beckert=Neuſtadt hatte bei den
Pflichtübungen Pech. Bei den Kürübungen hatte
er keine Wertung unter 19 Punkten, die
Pflicht=
übung am Reck dagegen, die er als Erſter ſeiner
am Reck beginnenden Riege turnen mußte, war
mit 12,2 Punkten ein ganz kraſſer Fehlſchlag.
Trotzdem rang er ſich unentwegt und zäh noch
auf den fünften Platz durch.
Der Schlußſtand:
Olympia=Klaſſe:
1. Konrad Frey=Bad Kreuznach 237,1 Punkte;
2. Walter Steffens=Bremen 231,1; 3. Ernſt
Winter=Frankfurt a. M. 229,4: 4. Alfred
Schwarzmann=Fürth 226,5; 5. Franz Beckert=
Neuſtadt (Schw.) 224,4; 6. Heinz Sandrock=
Immigrath 223,0; 7. Matthias Volz=Schwabach
221 5: 8. Hans Friedrich=München 218,7;
9. Stangl=München 216,0: 10. Schmelcher=
Mün=
chen 2117: 11. Göbig=Mainz=Mombach 2104:
12. W. Stadel=Konſtanz 2102: 13. Mock=Berlin
209,6: 14. Limburg=Ruhla 209,0: 15. Pludra=
Forſt 208,1; 16. Hörnis=Frankfurt=Niederrad
206,8: 17. Hauſtein=Leipzig 206,2; 18. Popp=
Schleiz 205,5, Kindermann=München 205,5: 19.
Kleine=Leuna 205,4: 20. Bezler=Göggingen
204,8: 21. Lorenz=Hannover 2041; 22.
Lüttin=
ger=Ludwigshafen a. Rh. 203,4: 23. Sich=
Düſ=
ſeldorf 203,0; 24. Streicher=Kiel 202,8: 25.
Mün=
der Göggingen 202.4: 26. Schneider=Haſten
201,3; 27. Geiſtbeck=München 200,8: 28 Kanis=
Zoppot 200,4: 29. Werler=Mühlau (Vogtland)
200,0; 30. Weichedel=Stuttgart 199,7 Punkte.
Meiſter=Klaſſe:
1. Leuſchel=Thalheim 214,5 Punkte (Reck
35,6, Barren 37,7. Querpferd 37.2, Längspferd
30,2, Ringe 33,1, Freiübungen 32,7): 2.
Stieg=
ler=Mainz 212,6 Punkte (32, 36,7 38.1 35,
36,5, 34,3); 3. Reuther=Oppau 212,4 Punkte
(37,1, 33,8, 38,3, 37,2, 28,5, 37,5: 4. Tretner=
Al=
tenburg, 207,1 Punkte: 5. Neubert=Hohndorf
206,8: 6. Haßler=Bitterfeld 205,8: 7. W.
Kip=
pert=Villingen 205,2; 8. Hecker=Pirmaſens 204,9;
9. Winkler=Schmölln, 204,3, Struck=Waldenburg
204,3: 10. Renner=Geislingen 203,9; 15.
Herr=
mann=Frankfurt=Bockenheim, 202,3: 16. Sixt=
Frankfurt a. M. 202,2; 18. Müller=Mainz 201,9;
30. Eſchwei=Weinheim 196,6: 33. Schöffmann=
Wieſeck 194,7: 36. Koßmann=Kreuznach 193,0,
39. Neumann=Mainz 192,3; 56. Fiedler=
Darm=
ſtadt 185,7 Punkte.
Neun neue Welirekorde
der Auto=Union.
Auf der Reichsautobahn Fraukfurt —
Darm=
ſtadt wurden am Freitag nach dem
bekanut=
gegebenen „Abbruch” der Nekordverſuche von
der Auto=Union in aller Heimlichkeit noch
weitere Verſuche unternommen, bei denen es
vier weitere Rekorde gab, fo daß die
Geſamt=
ausbeute der dreitägigen Fahrten neun
Ne=
korde beträgt.
W. Winkler verbeſſerte auf der 175=Gcm=
OKW.=Maſchine den ſtehenden Kilometer auf
121.293 Stdkm. und den fliegenden Kilomerer
auf 162.198 Stokm. Geiß fuhr in der 175er=
Klaſſe mit 161.110 Stdtm. einen neuen Rekord
für die fliegende Meile heraus. Möritz=
München erreichte auf ſeinem Cycle=Car mit
einem 600-cam=DKW.=Motor mit 116,64 Stdkm.
einen neuen Weltrekord für den ſtehen
Kilo=
meter.
Deutſche Tenniskermine 1936
Der Deutſche Tennis=Verband gibt bekannt,
daß die Internationalen Tennis=Meiſterſchaften
von Deutſchland im Olympia=Jahr bereits im
Juli zur Durchführung gelangen, und zwar iſt
die Veranſtaltung für die Tage vom 18. bis 26.
Juli anberaumt worden. Sehr vorteilhaft iſt
dieſer Termin natürlich nicht, da die deutſchen
Meiſterſchaften zeitlich mit den entſcheidenden
Kämpfen um den Davispokal, an denen unſere
Spitzenſpieler möglicherweiſe beteiligt ſind,
zu=
ſammenfallen (Interzonenfinale vom 18. — 21.
Juli und Herausforderungsrunde vom 25.—28.
Juli). Eine andere Wahl blieb jedoch nicht
übrig, da mit Rückſicht auf die Olympiſchen
Spiele vom 27. Juli bis 16. Auguſt keine anderen
Großveranſtaltungen genehmigt werden.
Weiter=
hin ſind auch ſchon die Termine für die
Meden=
ſpiele 1936 feſtgelegt worden. Die beiden erſten
Runden um die Mannſchaftsmeiſterſchaft im
Tennis werden am 23. und 24. Mai ausgetragen,
Vorſchluß= und Schlußrunde ſteigen am 19. und
20. September. Die Vereine ſind angewieſen,
bei Anſetzung ihrer Termine die oben
erwähn=
ten Großveranſtaltungen zu berückſichtigen.
Deutſchland verlor den Hallentennis=
Länder=
kampf gegen Schweden mit 2:3, da am
Schluß=
tag in Hamburg Henkel wohl Oeſtberg mit
6:3. 3:6, 6:2, 6:2 ſchlug, anſchließend aber von
Cramm gegen Schröder mit 5:7, 7:5, 0:6, 12:14
verlor.
Die Internationalen Tennis=Meiſterſchaften
von Deutſchland werden im Jahre 1936 ſchon
an den Tagen vom 18.—26. Juli ſtattfinden.
Dieſer Termin, der mit Rückſichr auf die
Olym=
piſchen Spiele gewählt wurde, liegt nicht ſehr
günſtig, da in dieſe Zeit die entſcheidenden
Spiele um den Davispokal fallen.
46er Bor Sieg in Aſchaffenburg.
Am Samstag, dem 30. November, weilte die
Kampfſtaffel der Box=Abteilung der TSG. 1846
bei dem 1. Aſchaffenburger Boxklub 1928 zum
fälligen Rückkampf. Vor vollbeſetztem. Hauſe
(über 1000 Perſonen) fanden Kämpfe ſtatt, wie
ſie jeder Anhänger des Boxſports zu ſehen
wünſcht.
Im Einleitungskampf trafen ſich 2 Schüler,
und zwar Schäfer (A.) gegen Horn (D.). In
Anbetracht der Jugendlichkeit der beiden ein
ſehr ſchöner Kampf, der unentſchieden endete. 1:1.
In einem Jugendkampf ſtanden ſich Pommer
(A.) und Lenzer (D.) gegenüber. Die erſte
Runde war ausgeglichen. In der zweiten und
dritten Runde ſicherte ſich Lenzer, durch
An=
griffsgeiſt und ſauberen Kampfſtil den Punkt=
13.
ſieg.
Die Hauptkämpfe.
Fliegengewicht: In dieſer Gewichtsklaſſe
ſtehen ſich Fath (A.) und Kühn (D.) in einem
Sech=Runden=Kampf gegenüber. Durch zu
offe=
nes Kämpfen von Kuhn in den beiden erſten
Runden ſammelt Fath Punkte. Kuhn, der große
Ringerfahrung beſitzt, holt in der dritten und
vierten Runde auf. Die 5. Runde iſt
ausgegli=
chen. Die 6. Runde geht knapp an Kuhn, und
es reicht dem Aſchaffenburger zu einem
ſchmei=
chelhaften Unentſchieden. Es iſt zu erwähnen,
daß in zwei zurückliegenden Kämpfen Kuhn
überlegener Punktſieger über Fath wurde, 2:4.
Bantamgewicht: Steigerwald (A.) gegen
Hindrichs (D.) Schlechte Deckung des
Darm=
ſtädters und größere Reichweite Steigerwalds
brachten dem Aſchaffenburger in drei Runden
4:4.
den Punktſieg.
Federgewicht: Gollas (A.), der ſeinen
Geg=
ner Brehm (D.) um faſt zwei Haupteslängen
überragt, gibt nach einem forſchen Angriff Br.
ſchon in der 1. Runde auf. Sieger Brehm. 4:6.
Leichtgewicht: Deboy (A.) gegen Gröbel (D.).
Gröbel, der mit Rechtsauslage boxt, wird durch
gut ſitzende Aufwärtshaken in drei Runden
4:8.
überlegener Punktſieger.
Es folgt ein Jugendkampf, der Rauh (A.)
und Lenk (D.) zuſammenbringt. Lenk hält ſich
ſehr gut, muß aber dem ringerfahrenen Rauh
den Punktſieg überlaſſen.
6:8.
Den techniſch hervorragendſten und das
Pu=
blikum mitreißenden Kampf des Abends
liefer=
ten ſich im Weltergewicht der internationale Leo
Schlachter (Kickers Würzburg), der im
Län=
derkampf den ungariſchen Landesmeiſter
über=
legen ſchlagen konnte, und unſer Fritz Staudt
(D.) in einem Sechs=Runden=Kampf. Die erſte
Runde zeigt den Würzburger knapp überlegen,
er kann einige gute Magenſchläge anbringen,
die aber bei Staudt wenig Wirkung zeigten.
Auch die zweite Runde ging mit einem kleinen
Plus an Schlachter. Die dritte Runde ſchon iſt
ausgeglichen, und in der vierten iſt Staudt
überlegen. Die fünfte und ſechſte Runde ſind
reiederum ausgeglichen, und Schlachter erhält
einen ſchmeichelhaften Punktſieg zugeſprochen.
8:8.
Im letzten Kampf des Abends trafen ſich im
Halbſchwergewicht Oeſterlein (A.) und
Köhler (D.). Köhler übernahm ſofort die
Führung und kann die erſte Runde klar für ſich
buchen. Auch in der zweiten Runde iſt Köhler
vollſtändig überlegen und zwingt ſeinen Gegner
infolge einer Augenverletzung zur Aufgabe.
Sie=
ger Köhler.
8:10.
Wir können feſtſtellen, daß die Boxabteilung
der TSG. 1840 im letzten Halbjahr einen ſchönen
Aufſchwung genommen hat und eine ganz
be=
trächtliche Verbeſſerung der Kämpfer
feſtzu=
ſtellen iſt.
R. St.
Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 2. Dezember
Anſer Leichtathleik=Fahrplan 1930.
Termine beachten!
Wir veröffentlichen bereits heute die ſchon
feſtgelegten Termine der Veranſtaltungen 1936
und machen zugleich alle Vereine des Kreiſes
darauf aufmerkſam, daß ſie umgehend zur
Genehmigung diejenigen Veranſtaltungen bei
dem Kreisfachamtsleiter Heinz Lindner=
Darm=
ſtadt, Mollerſtraße 21, anmelden müſſen, die ſie
ſelbſt 1936 durchzuführen beabſichtigen.
Ter=
min für dieſe Meldung iſt der 12.
Dezember 1935! Vereine, die nicht
um=
gehend melden, müſſen damit rechnen, daß ſie
keine Durchführungsgenehmigung erhalten!
29. 3. 1936: Frühjahrs=Waldläufe in Darmſtadt,
Langen, im Odenwald, im Ried.
12. 4. 1936: Orientierungslauf nach Karten in
Darmſtadt.
16. 5. 1936: 1. Bahnſtaffeltag in Darmſtadt —
Beginn der Kämpfe um die Deutſchen
Ver=
einsmeiſterſchaften 1936.
31. 5. 1936: Stadtſtaffelläufe in Darmſtadt,
Langen, Bensheim.
14. 6. 1936: Kreis=Bahnmeiſterſchaften in
Darm=
ſtadt.
20. 6. 1936: Meldeſchluß für allgemeine. Liſte
der olympiſchen Spiele.
21. 6. 1936: Deutſche Juniorenmeiſterſchaften in
Stuttgart. — Nationale Wettkämpfe in
Saarbrücken.
28. 6. 1936: Gau=Bahnmeiſterſchaften Gau 13 in
Darmſtadt.
12. 7. 1936: Deutſche Meiſterſchaften in Berlin.
18. 7. 1936: Namentliche Veröffentlichung
unſe=
rer Olympia=Kämpfer.
2.—9. 8. 1936: Olympiſche Leichtathletik=Woche
in Berlin. (Olympiſche Spiele vom 1.—16.
8. 1936.)
30. 8. 1936: Nationale Jugend= und
Junioren=
kämpfe des SV. Darmſtadt 1898 e. V.
11. 10. 1936: Letzter Termin für die Deutſchen
Vereinsmeiſterſchaften.
18. 10. 1936: Kreis=Waldlaufmeiſterſchaften 1936.
25. 10. 1936: Gau=Waldlaufmeiſterſchaften in der
Pfalz.
15. 11. 1936: Orientierungsläufe in Darmſtadt.
Die Vereinsbeiträge 1935 der Vereine
mit Leichtathletikabteilung
werden für 1935 letztmalig vor der Neuordnung
des Reichsbundes und ſeiner Finanzgebarung
erhoben. Sie betragen für die Vereine der
Son=
derklaſſe 100 RM., die 4=Vereine 50 RM., die
B=Vereine 20 RM. und die C= bzw. D=Vereine
10 bzw. 5 RM. Dieſe Beiträge ſind umgehend
auf Poſtſcheckkonto Frankfurt 69 000 des
Reichs=
bundes für Leibesübungen, Fachamt für
Leicht=
athletik. Gau 13 Südweſt, zu überweiſen. Die
Erledigung iſt dem Kreisfachamt leiter
Lind=
ner bis ſpäteſtens 31. 12. 1935 zu melden. Ihm
ſind auch Geſuche um Erlaß bzw. Ermäßigung
vorzulegen.
Reichsſportlehrer Waitzer in Frankfurt a. M.
Am 21./22. 12. 1935 verſammelt der
Reichs=
ſportlehrer Waitzer in Frankfurt die
Uebungs=
leiter der Vereine in Frankfurt zu einem
Lehr=
kurſus für Winterarbeit. An dieſem Kurſus
können koſtenlos alle Uebungsleiter der
Reichsbundvereine des Kreiſes Starkenburg
teilnehmen. Meldungen ſofort an den
Kreis=
fachamtsleiter. Fahrt und Verpflegungskoſten
müſſen ſelbſt getragen werden. Wer billig zu
übernachten wünſcht, muß dies bei Abgabe der
Meldung mitteilen.
Die Diplome für die Veranſtaltungen
des Jahres 1935
ſind ab 15. 12. fertiggeſtellt und können von den
Vereinen bei dem Kreisfachamtsleiter abgeholt
werden. Ausgabe alſo ab Sonntag, den 15. 12.
1935.
Die Gau=Beſtenliſte der Männer und der
Jugend 1935
läßt erkennen, daß unſer einheimiſcher
Leicht=
athletikpionier, der SV. 98 Darmſtadt, gemeſſen
an der Anzahl der beſten Leiſtungen im Gau 13
Südweſt bei den Männern der erfolgreichſte
Verein des Jahres war, und daß ſeine Jung=
Leichtathleten hinter denen des JG.=
Sportver=
eins Frankfurt, der vielleicht Beſter in der
Reichsliſte 1935 iſt, im Gau 13 an 2. Stelle
ſtehen. Die weitere Tatſache aber, daß außer
den Beſtleiſtungen noch viele Lilienträger in den
Beſtenliſten weitere Plätze belebt haben,
unter=
ſtreicht nachhaltig die Breitenarbeit, die der
SV. 98 auf dem Gebiete der Leichtathletik ſeit
Jahren leiſtet. Mit insgeſamt 128
Leichtathle=
ten beſitzt er zurzeit im ganzen Gau 13 und
darüber hinaus eine auch rein zahlenmäßig
be=
achtliche Abteilung.
Das Reichsfachamt für Leichtathletik
hat den Leiter der Olympla=Trainings=
Gemein=
ſchaft Darmſtadt, Heinz Lindner, der
be=
kanntlich auch Abteilungs= und Uebungsleiter
im SV. 98 iſt, eingeladen nach Wittenberg, um
dort während einer Woche im Verein mit ſeinen
beſten Kameraden und den erſtklaſſigen
Witten=
berger Mittel= und Langſtrecklern und
zuſam=
men mit deren Trainer Arthur Lambert einen
Austauſch der Erfahrunsen für Vorbereitung
und Leiſtungsſteigerung zu ermöglichen.
Wit=
tenberg und Darmſtadt haben ſich in dieſem
Jahre als die beſten Zentren ausgezeichneter
Mittel= und Langſtreckler herausgeſtellt.
Von der „Enke” zur „Himmelslaus”
* Wir haben kürzlich bereits auf die neue
franzöſiſche Kleinflugzeug=Bewegung
hingewie=
ſen, die durch Henry Mignets „Himmelslaus”
ausgelöſt worden iſt. Im ſoeben
herausgekom=
menen November=Heft des „Deutſchen
Sport=
fliegers” plaudert deſſen Hauptſchriftleiter Ing.
Karl Seybot über ſeinen mehrtägigen
Aufent=
halt bei Henry Mignet in Paris und das erſte
Treffen der „Himmelslaus”=Beſitzer in Orly.
Intereſſant ſind aus der Entwicklung dieſes
Mo=
dells — das ſein Erfinder ſerienmäßig für 1600
RM. rechnet herſtellen zu können —, daß es aus
der deutſchen Focke=Wulf=„Ente”, abgeleitet
wurde. Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter
Gene=
ral Denain hat ſich der „Himmelsläuſe”
ange=
nommen, und Mignet wurde der Orden der
Ehrenlegion überreicht. — Recht aufſchlußreich
iſt der Bericht über die Luftmanöver bei
Warne=
münde. Genannt ſeien noch Aufſätze über die
Internationale Luftfahrt=Ausſtellung in
Mai=
land, Kleinflugmotoren des Auslandes und den
Reichs=Motor=Modellwettbewerb in
Borken=
berge. Reichhaltig ſind die „Luftfahrt=
Patent=
ſchau”, „Induſtrie und Technik”. „Was gibt es
Neues?” Nahezug 150 Aufnahmen ergänzen die
Berichte und Aufſätze. (Verlag Edgar Herfurth
u. Co., Leipzig C 1. Erhältlich an den Kiosken,
—ö
im Buchhandel oder durch die Poſt.)
Die Eishockey=Mannſchaften von England
und Frankreich ſtanden ſich in Brighton
gegen=
über. Frankreich ſiegte mit 7:4 (6:2, 0:0 1:2)
Treffern. Auf beiden Seiten wirkten
haupt=
ſächlich Amerikaner und Kanadier mit,
„Aympiſche Spiele 1936
* Soeben iſt Heft 6 der „Olympiſchen
1936”, das offizielle Organ der 11. Oly
Spiele 1936, erſchienen und ſein Inhal
prachtvolle Ausſtattung ſetzen den gu
fort, deſſen ſich die Monatsſchrift in Deu
und im Ausland in ſteigendem Maße
Aus dem Inhalt nennen wir u. a. „Sege
auf der Olympiade” — über den von Del
als Vorführungsort ausgewählten Segel
zählt der bekannte Segelflieger Werner
berg —, „Handball, jüngſter olympiſcher
von Hermann Ulbrich, in der Reihe „O
Vorbereitungen — Olympia=Hoffnungen
ten diesmal M. van den Berge=Haarle
die holländiſchen und Witold von Horg
die polniſchen Vorbereitungen. Oberregi
rat Runge, einer der älteſten Leichtathlet
dert über die 3. Olympiade in St. Louis,
Timmy Olympia=Anekdoten beiſteuert.
Buch= und Tiefdruck G. m. b. H., Berlin
ſalemer Straße 46.)
Die deutſche Olympia=Skimannſchaf
in den Tagen vom 2. bis 5. Januar
Kandidaten Starterlaubnis erhalten.
Im Berliner Spichernring ſchlug im
treffen der Berufsboxkämpfe der
Weltergewichtler Alfred Katter den 2
Kurt Stary nach Punkten. Im Halb
gewicht boxten Bölck=Hamburg und
Berlin unentſchieden, während
Pürſch=
gegen Sabottke=Berlin nach Punkten
Bei Berufs=Boxkämpfen am Sonntag
in Köüln ſchlug Europameiſter Guſta
ſeinen italieniſchen Gegner Piazza
4. Runde k. v. — Hans Schönrath und
Selle trennten ſich nach einem wenig
Schwergewichtskampf unentſchieden.
Berliner Rugby=Gäſte weilten am
ende in Frankfurt a. M. Am Sams
wann die Univerſität Berlin gegen die
ten=Mannſchaft der Frankfurter Hochſcht
33:13, dagegen verlor der Berliner R
Sonntag gegen den SC. 1880 Frankfurt
ſtadt im Schwarzwald aus Anlaß de
ſtattfindenden Schwarzwald=Meiſter
einer Kampfſchulung unterzogen werden
Das Eröffnungsſpringen auf der O
Schanze in Garmiſch=Partenkirchen iſt
1. Januar angeſetzt worden. Für diel
anſtaltung haben die öſterreichiſchen Ol
Phöbus Apollon entzündet das Olympiſche Zeuer für Berlin.
Von Olympias geweihker Skäfke
durch Europa nach Berlin.
Bekanntlich wird das Feuer, das während der kommenden
Olympiſchen Spiele brennen ſoll aus Olympia in
Grie=
chenland geholt und durch eine Staffel bis Berlin gebracht.
Die Sonne wird das Olympiſche Feuer in Griechenland
ent=
fachen (mit Hilfe eines ſtarken Brennglaſes). Phöbus Apollon
liefert alſo das Olympiſche Feuer 1936 ..
Die Fackeln, die vom Organiſationskomitee in Berlin für
den Fackel=Staffellauf entwickelt, worden ſind, beſtehen in der
Hauptſache aus Magneſium und ſind von einem Zinkmantel
um=
geben. Sie verlöſchen auch bei ärgſtem Unwetter nicht. Sie
haben die Form einer langen Kerze. Zum bequemen und ſicheren
Tragen wird die Fackel in einen nichtroſtenden Krupp=Leuchter
eingefügt, der eine breite Schutzſcheibe, für die Hand hat. Sie
verbleiben den Läufern als Dank und Andenken.
Die Regierungen faſt aller beteiligten Staaten haben ſich
be=
reit erklärt, zollfreie Einfuhr der Fackeln für den
Olympia=Fackel=Staffellauf zuzulaſſen.
In Bulgarien führt das Olympiſche Komitee noch
be=
ſondere Stern=Fackelläufe durch, die die Aufmerkſamkeit
des ganzen Landes auf den Hauptlauf lenken werden. Dieſe
Sternläufe werden am Abend der Weiheſtunde in Sofia vom
Stadion aus ſtarten. Der Hauptlauf wird auch hier von Autos
begleitet werden; das gleiche gilt für Jugoſlawien.
In Jugoſlawien reihen ſich erlauchte Perſönlichheiten
in die Reihe der Fackelläufer ein; der junge König Peter
iſt als Mitglied des Sokolverbandes gebeten worden, das Feuer
eine Strecke weiterzutragen. Er wird gegebenenfalls zur Gruft
ſeines Vaters laufen und dort eine beſondere Ampel
entzünden, von der nach einer kurzen Andachtspauſe das
Feuer weitergetragen wird.
In Ungarn werden für die Durchführung des Laufes nicht
nur die Sportvereine eingeſetzt, ſondern auch die ſtaatliche
Jugend=
organiſation, die „Levente”, insbeſondere auf ſolchen Strecken, wo
die Sportvereine zu dünn geſät ſind. Die einzige Olympiſche
Weiheſtunde auf ungariſchem Gebiet ſoll vor dem
Grab=
mal des Unbekannten Soldaten in Budapeſt in
großzügigſter Weiſe abgehalten werden.
In Oeſterreich wird der Lauf dadurch zu einer
Angelegen=
heit des ganzen Landes gemacht, daß in Wien von Stadtgrenze
zu Stadtgrenze ausgeſuchte Läufer aus allen
öſter=
reichiſchen Bundesländern eingeſetzt und von der
Olym=
piſchen Flagge und den Flaggen der Bundesländer begleitet
werden.
Auftſchechoſlowakiſchem Gebiet findet eine
Weihe=
ſtunde auf dem ob ſeiner Schönheit vielgerühmten
Markt=
platz von Prag ſtatt. Der ankommende Läufer entzündet um
23 Uhr den Flammenaltar, und der Oberbürgermeiſter der Stadt,
Dr. Karl Baxa, wird die Weiherede hälten.
Wenn am 1. Auguſt 1936, 13 Uhr, das Feuer im Luſtgarten
zu Berlin eintrifft werden die Mitglieder des
Inter=
nationalen Olympiſchen Komitees dieſem Ereignis beiwohnen.
Was lehrken uns die USA.-Schwimmer?
Seit etwa vier Wochen weilen die drei amerikaniſchen
Schwim=
mer Kiefer, Highland und Brydenthal auf dem Kontinent. Die
meiſten ihrer Wettkämpfe hat die Mannſchaft des Lake Shore AC.=
Chicago in deutſchen Hallenbädern ausgetragen. Unſere
Schwim=
mer hatten alſo reichlich Gelegenheit, von dem Können der
Ameri=
kaner zu lernen. Das iſt ja ſchließlich auch der eigentliche Zweck
dieſer Gaſtſpielreiſe, die das Fachamt Schwimmen in
dankenswer=
ter Weiſe eingerichtet hat.
In techniſcher Hinſicht weiſen alle drei eine erſtaunliche Reife
auf. Im beſonderen iſt es die Wendetechnik, die, bis zur
Vollkom=
menheit ausgebildet, jedesmal in Erſtaunen ſetzt. Hier klafft noch
ein himmelweiter Unterſchied zwiſchen den deutſchen und
amerika=
niſchen Schwimmern. Der Trainer der Amerikaner hat alſo ſchon
recht, wenn er ſagt, daß Deutſchland über ausgezeichnetes
Schwim=
mermaterial verfügt, dem jedoch die techniſchen Feinheiten fehlen.
Hier gilt es alſo, die Hebel anzuſetzen, denn auch die Amerikaner
haben dieſes rationelle Wenden erſt lernen müſſen, und zwar in
recht mühſeliger Arbeit. Dieſer Teil der ſchwimmeriſchen
Ausbil=
dung muß natürlich unzählige Male wiederholt werden, ehe er in
Fleiſch und Blut übergegangen iſt. Es gehört eine reichliche Doſis
Geduld und Aufmerkſamkeit dazu. Daran mangelt es leider
viel=
fach beim Training unſerer Aktiven, die jedoch erſt dann zu den
erhofften großen Erfolgen kommen werden, wenn ſie auch etwas
für viele von ihnen bisher ſcheinbar Nebenſächliches künftig unver=
droſſen üben. Immer wieder, bei jedem neuen Start der
Ameri=
kaner konnte man die Wahrnehmung machen, daß ſie an den
Wen=
den für den entſcheidenden Vorſprung ſorgten.
Daß daneben auch der Stil unſerer Schwimmer noch verbeſſert
werden kann, zeigten uns vor allem der ſo hervorragende
Rücken=
ſchwimmer Adolf Kiefer, während gerade derjenige der drei
Ameri=
kaner, von dem man etwas Beſonderes erhoffte, in gewiſſer
Hin=
ſicht enttäuſchte. Es iſt dies der Bruſtſchwimmer Brydenthal, dem
ein großer Ruf als Spezialiſt des Schmetterlingsſtiles vorausging.
Doch haben die vielen Wettkämpfe des Amerikaners in Deutſchland
bewieſen, daß er dieſen Stil auch nicht beſſer beherrſcht als unſere
Olympiakandidaten. Dieſe Art des Bruſtſchwimmens iſt eben zu
ſehr Kraftverbrauch, als daß man ſie auf längere Strecken
anwen=
den könnte. Brydenthal benutzt den Schmetterlingsſtil bis zu 50
Meter und ſchwimmt dann den alten deutſchen Schlag weiter. Die
Fachleute haben alſo genau gewußt, weshalb ſie auch beim Olympia
den Schmetterlingsſtil zuließen. Es, wird nämlich im olympiſchen
Wettkampf auf der 200 Meter Bruſtſtrecke keinen Schwimmer geben,
der dieſen Stil durchhält.
Anni Stolke ſchwamm Jahresbeſtzeik.
Bei den Rahmenkämpfen zu den deutſch=holländiſchen
Waſſerball=
ſpielen in Düſſeldorf traten die beſten deutſchen
Rückenſchwimme=
rinnen Anni Stolte (rechts) und Chriſtl Rupke (links) über
100 Meter an. Anni Stolte gewann mit der Jahresbeſtzeit von
1:22,2 Minuten.
(Schirner=M.)
((.
„Zund Oenieh and iehten Mur ... .
Ausverkauft! Ausverkauft!
Die Kartenſtelle des Organiſations=Komitees für die 1 1.
Olympiſchen Spiele in Berlin meldet wieder den
Aus=
verkauf einen neuen Kartenart. Es handelt ſich diesmal um den
Schlußtag der reitſpörtlichen Wettbewerbe und die anſchließende
Schlußfeier. In keiner Platzklaſſe ſind mehr Eintrittskarten
hier=
für zu haben.
Bisher ſind folgende Kartenarten ausverkauft:
Olympia=Stadion=Päſſe in allen drei
Platz=
arten. Dauerkarten für Leichtathletik in allen drei
Platzarten, Einzelkarten für Eröffnungsfeier in
allen drei Platzarten. Einzelkarten für Schlußfeier in allen
drei Platzarten, Doppelkarten zur Eröffnungsfeier
und Feſtſpiel ebenſo in allen drei Platzarten ſowie
Einzek=
karten für den Schlußtag der reitſportlichen
Wett=
bewerbe in allen drei Platzarten, ferner Dauerkarten
für Schwimmen zweiter Platz
Es hat keinen Sinn, für die ſieben genannten Kartenarten
noch Beſtellungen abzugeben oder dafür Beträge zu überweiſen.
Hieraus ergeben ſich für die Beſteller nur unnötige Unkoſten.
Der Verkauf für das große Feſtſpiel am Eröffnungstage und
von Dauerkarten für Fußball (4 Tage im Olympia=Stadion)
wird immer lebhafter, ſo daß hierfür Beſtellungen
recht=
zeitig notwendig erſcheinen
Schwedens Skiläufer ausgewählt.
Auf ſeiner Jahresverſammlung in Stockholm hat de
diſche Ski=Verband ſeine Mannſchaft für die Olympiſchen 9
ſpiele in Garmiſch=Partenkirchen bereits beſtimmt. Einſt
der Erſatzleute wurden 29 Nennungen abgegeben, und zu
folgt.
18 Kilometer und 50 Kilometer: Lars Back. John
Hjalmar Bergſtröm, Nils Englund, Torſten Guſtafſſon, Ptben
Häddblad, Lars Th. Johnſſon, Allan Karlſſon, Erik Larſſo
Lif, Karl Lindberg. Ivan Lindgren, Martin Matsbo, Ell
lund, Axel Wikſtröm.
Zuſammengeſetzter Lang= und Sprunglauf: Harald Hed
Sven Karlſſon, Holger Lundgren, Jonas Weſtman.
Zuſammengeſetzter Abfahrts= und Slalomlauf: Sven
Harald Hedjerſſon, Guſtaf Larſſon, Bertil Perſſon, Sture
blom.
Sonderſprunglauf: Sven Erikſſon. Nils Hjelmſtröm Anſ
Johanſſon, Olle Wiken.
Außerdem wird die 4 mal 10 Kilometer=Staffel mit de
Langläufern beſetzt. Schwedens Streitmacht iſt überaus)
ſtark. Sven Erikſſon iſt der Kombinations=FJS=Sieger 198
Zweiter des Holmekol=Sprunglaufes 1935. Nils Englund
1933 den FJS=Langlauf und 1935 den FJS=Dauerlauf.
ſiegte 1934 im FJS=Dauerlauf. Mannſchaftsführer iſt 2
bandsvorſitzende Sixtus Janſſon, der von dem Sekretär
M
Stolpe, dem früheren Olympiaſieger Erik Hedlund ſowi
Bergmann begleitet wird. Als ſchwediſcher Sprungricht / Aochend
Ture Akerlund nach Garmiſch=Partenkirchen. Die Abreſſieſ
Garmiſch wurde auf 15. Januar feſtgeſetzt.
Auflöſung der Schühenverbände.
Die drei deutſchen Schützenverbände, der Deutſche Cch
bund, das Deutſche Kartell für Sportſchießen und der Ra
band deutſcher Kleinkaliber=Schützen, haben ſich nach An
des Reichsſportführers am 1. Januar 1936 aufzulöſen. Tc,
bandsleitungen bleiben bis 31. Dezember 1936 Abwicklung
ihrer früheren Verbände. Das Fachamt Schießen im 2
Reichsbund für Leibesübungen vertritt der Deutſche Schi4
band mit dem Fachamtsleiter Major a. D. von Clep)
der Auflöſung werden die beſtehenden Vereine nicht berü)
der Sportbetrieb wird unverändert weitergeführt und al
her gepflegten Schießarten ſollen weiterentwickelt werdeilt
Erfüllung der Aufgaben, die dem Deutſchen Schützenverbik
vorſtehen, ſind Kommiſſionen zur Beratung der organiſa ob
und verwaltungstechniſchen Aufgaben ſowie für die ſpal.
Fragen eingeſetzt worden. Zu den Kommiſſionen, die ihre
im Dezember 1935 aufnehmen, entſenden die drei Verbi
zwei Mitglieder.
Was ſoll ich zum Weihnachtsfeſt kaufen und ſchenkeil.
Weihnachtsgabentiſch des Kraftfahrers kann ſich nicht ver
er wird immer teilweiſe auf das Auto oder Motorrad abe
ſein; man kann ja ſo vielerlei an Ausrüſtungsgegenſtäſds!
ken, dann immer wieder werden neue Sachen auf den M‟
bracht.
„Motor und Sport” Nr. 48 kommt ſeinen Leſe u
weihnachtlich und will jene angenehme Weihnachtsvorfreude
ſchenkekaufens erzeugen. Eine Kunſtdruckeinlage bringt
lei Anregungen für Weihnachtsgeſchenke, die Freude EN
Und weil es vorkommt (noch nicht einmal ſelten), daß 70
zu Weihnachten ein Kraftfahrzeug ſchenkt, behandelt ein Eil
artikel den Kraftfahrzeugkauf. — Was drüben über den A
Teich modern iſt, ſowohl äußerlich als auch in techniſche!
zelheiten, ſagt der Bericht über die New Yorker Autoſc
Von manchem Kraftfahrer, der zugleich auch Photoama u
wird das neue Heft mit beſonderer Spannung erwartet ae
denn es enthält die preisgekrönten Bilder der Teilnehre!
Motor= und Sport=Photopreisausſchreiben: Photos werk
das Kraftfahren. Die ausführliche Kritik der beſten Bik?
deutet eine lehrreiche Auswertung nicht nur für die Beiel
ſondern für alle Leſer. („Motor und Sport” erhältlich ann?
im Buchhandel oder vom Vogel=Verlag. Pößneck i. Thür.)
Aſton Villa hat wieder einen Spieler gekauft. E
delt ſich um den Rechtsaußen J. J. Williams von Hudde=”
Town. Der reiche Birminghamer Klub hat damit in
weniger Wochen vier Spieler erworben, für die zum Tei!
liche Transferſummen gezahlt werden mußten.
Ungarns Fußball=Länderſpiel=Pro9
ſieht zwei weitere wichtige Begegnungen vor. Am 17.
Me=
wird in Budapeſt gegen Italien geſpielt, am 11. April auf
zeriſchem Boden gegen die Schweiz.
10 „Verkehr und öffentliche Betriebe‟” (Teilgruppe),
ig, den 2. Dezember: 17.30 Uhr Beginn.
gemeinſchaft 5
16 „Eiſen und Metall” (Teilgruppe), Dienstag, den 3.
De=
i: 17.30 Uhr Beginn.
sgemeinſchaft 2
2 und 3 „Textil und Bekleidung”, Mittwoch, den 4. De=
: 17.30 Uhr Beginn.
usgemeinſchaft 16
17 „Handel” (Teilgruppe), Donnerstag, den 5. Dezem=
2 Uhr Beginn.
gsgemeinſchaft 9
8 und 9 „Druck und Papier” (Teilgruppe), Freitag, den
ember: 17.30 Uhr Beginn.
vsgemeinſchaft 1
1 „Nahrung und Genuß”, Montag, den 9. Dezember;
Uhr Beginn.
usgemeinſchaft 10
3 und 9 „Druck und Papier” (Teilgruppe), Dienstag, den
eiember: 17.30 Uhr Beginn.
usgemeinſchaft 12
10 „Verkehr und öffentliche Betriebe” (Teilgruppe),
voch, den 11. Dezember: 17.30 Uhr Beginn.
usgemeinſchaft 17
17 „Handel” (Teilgruppe), Donnerstag, den 12. Dezem=
920 Uhr Beginn.
usgemeinſchaft 14
12 „Banken und Verſicherungen”, Freitag, den 13.
De=
r: 17.30 Uhr Beginn.
her Schulungsgemeinſchaft die einzelnen Betriebe
zuge=
iſt aus den ſeinerzeit erſtmalig ergangenen
Einladungs=
an die Betriebsführer gerichtet, zu erſehen. Um
pünkt=
ſcheinen der Betriebsführer mit ihrem Vertrauensrat ein=
Stellvertreter wird gebeten.
ter
Pia
die DeutſcheArbeitsfront
e gemeinſchaft 11
2. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 7
Kreisſchule 10 der DAF.
agsraum „Haus der Arbeit”, kleiner Saal, Hof links.
Vertrauensratsſchulung im Dezember 1935.
Kreiswaltung Darmſtadt.
bteilung für Arbeitsfragen und Berufserziehung.
sbetriebsgemeinſchaft Banken und Verſicherungen.
Fach=
erſicherung. Montag, den 9. 12. 35, 20,30 Uhr, Rhein=
II. (Ecke Grafenſtr.) Saal 1: „Geſchichte und Weſen der
ung”. Vortragender: Dr. Schäfer, Darmſtadt.
sbetriebsgemeinſchaft Druck und Papier. Fachſchaft
Druk=
önrath un W Zeitungsgewerbe. Mittwoch, den 4. 12. 35, 20.30
em weni P iniſtr. 14, II. (Ecke Grafenſtr.), Saal 1: „Falſche Wörter,
Sätze”, (Eine Sprachplauderei über Zeitungsdeutſch,
eoch. ſutſch und Kaufmannsdeutſch). Vortragender:
Schrift=
öhmert, Darmſtadt.
sbetriebsgemeinſchaft Handel. Fachſchaft Textil=Einzel=
Freitag, den 6. 12. 35, 20.30 Uhr, Rheinſtr. 14, II.
hafenſtr.), Saal 1: „Die Kunſtſeide im Verkauf.” (2.
Vor=
rtragender: Betriebsführer S. Schneider, Darmſtadt.
ſerliner Rpechaft Lebensmittel=Einzelhandel. Montag, den2. 12.
Frankfun 9 Uhr, Rheinſtr. 14, II. (Ecke Grafenſtr.), Saal 1:
Licht=
brtrag: „Vom deutſchen Kaufmann”. „Die Bedeutung des
es” Vortragender: Dr. Hummel, Darmſtadt.
ſichaft Haushaltung= und Eiſenwaren=Einzelhandel.
hoch den 4. Dezember 35, 20,30 Uhr. Rheinſtr. 14, II.
ſifenſtr.), Saal 4: „Das Haushaltungsgerät, ſein
Werde=
ſeine Verwendung”. Vortvagender: Betriebsführer
Darmſtadt.
gisbetriebsgemeinſchaft „Freie Berufe”. Fachſchaft
Volks=
men. Mittwoch, den 4. 12. 35, 18.45 Uhr, Rhein=
II. (Ecke Grafenſtr.), Saal 1: „Geſundheitsfürſorge, der
tſicherungsträger”. Vortragender: Dr. Dreſcher,
erſicherungsanſtalt, Darmſtadt.
bsbetriebsgemeinſchaft 1—18. Gruppe Techniker, Fach=
Rſchinenbau. Donnerstag, den 5. 12., 20.30 Uhr,
14, II. (Ecke Grafenſtr.), Saal 1: „Konſtruiere ich meine
gießereitechniſch richtig?” Leiter: Ober=Ing. Simon
oeder A.=G., Darmſtadt).
inſtalter, Vereine und Gaſtwirte werden nochmals darauf
m gemacht, daß nur die mit Ausweis oder
Auftrittsbe=
der Reichsfachſchaft Artiſtik verſehenen Volksgenoſſen
dürfen.
ſenſtſtelle: Reichsfachſchaft Artiſtik, Frankfurt a. M.,
Hindenburgplatz 10, 5. Stock, Zimmer 513.
Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 1. 12. bis 7. 12. 1935.
4rſonenſtandsaufnahme zu Zwecken des Luftſchutzes.
EBezirksgruppe Starkenburg des RLB. führt im
Beneh=
ſiden örtlichen Polizeidienſtſtellen eine Perſonenſtandsauf=
Wr Bevölkerung zu Zwecken des Luftſchutzes in der Zeit
1. bis 7. 12. 35 durch. — Die Blockwarte und
Blockwarte=
ſiter der Ortsgruppe Darmſtadt des RLB. müſſen in dieſer
Volksgenoſſen in ihren Blocks bei dem Ausfüllen behilf=
Damit eine ordnungsgemäße Durchführung dieſer
Per=
saufnahme gewährleiſtet iſt, erhalten die Blockwarte in
*d verzeichneten Reviergruppen=Appells noch genaue
An=
uppe 1 (Müller) und Reviergruppe 3 (Mahr):
Mitt=
den 4. 12. 35. Ort: Handelshof, Ludwigsplatz, Zeit:
hr.
Euuppe 2 (Mühlum) und Reviergruppe 4 (Berg):
Diens=
en 3. 12. 35. Ort: Badiſcher Hof, Ecke Blumenthalſtraße
tendelſtadtſtraße. Zeit: 20.30 Uhr.
uppe 5 (Flach): Mittwoch, den 4. 12. 35. Ort: Reſtau=
MPreuſch, Karlſtraße 104. Zeit: 20.15 Uhr.
Tuppe 6 (Dieter): Dienstag, den 3. 12. 35. Ort:
Re=
uon Rehberger, Ecke Kies= und Niederramſtädterſtraße.
030 Uhr.
aliche Blockwarte und Stellvertreter haben zu dieſen
n vorbezeichneten Lokalen anzutreten.
Angruppe Darmſtadt: Der Schulungsabend für die
Revier=
u= und Untergruppenführer am Donnerstag, den 5. 12. 35,
us. Dafür treten die vorgenannten Amtsträger am
ſu den 7. 12. 35, pünktlich um 19.42 Uhr zur Abfahrt nach
En zur Teilnahme an der großen Werbeveranſtaltung der
Hgruppe Griesheim auf dem Adolf=Hitler=
Der Ortsgruppenführer:
z. :) Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleiter.
Aus der AS9ap.
Kreisleitung Darmſtadt.
Kreisſchulungsamt.
Die am 4. Dez. angeſetzte Arbeitsgemeinſchaft findet im
Sitzungsſaal der Kreisleitung pünktlich 20 Uhr ſtatt. Die
Teil=
nehmer der bisherigen Lehrgänge der Kreisſchule werden auf
dieſe Arbeitsgemeinſchaft hingewieſen und zahlreicher Beſuch
empfohlen.
Ortsgruppe Darmſtadt=Gervinus.
Heute Montag, abends 8.30 Uhr, im Lokal „Feierabend”
Ecke Landgraf=Georgs= und Stiftsſtraße, Mitgliederappell
Dezember. Redner: Pg. Schuſter=Frankfurt a. M. Erſcheinen für
alle Parteigenoſſen dringende Pflicht. Die Pol. Leiter
tre=
ten um 8 Uhr im Dienſtanzug vor der Geſchäftsſtelle an.
Ortsgruppe Darmſtadt=Gutenberg.
Heute Montag, abends 8.30 Uhr, bei Pg. Tod im Wiener
Kronenbräukeller, Dieburger Straße 97, öffentliche
Verſamm=
lung. Es ſpricht Pg. Erban=Frankfurt a. M. Die
Partei=
genoſſen werden erſucht, vollzählig zu erſcheinen, da eine große
Anzahl neuer Mitgliedsbücher (Jahrgang 1935)
ausge=
geben wird. Die roten Ausweiskarten ſind zum Umtauſch
mit=
zubringen. Gäſte willkommen.
Ortsgruppe Maintor.
Heute Montag, abends 8.15 Uhr, im Konkordiaſaal,
Mackenſen=
ſtraße 33. Mitgliederverſammlung. Es ſpricht Pg.
Madre=Eberſtadt. Wir erwarten, daß alle Pg. erſcheinen.
Ortsgruppe Darmſtadt=Mitte.
Heute Montag, 20.30 Uhr,
Mitgliederverſamm=
lung im „Apoſtelhof” (früher Perkeo), Alexanderſtraße.
Er=
ſcheinen iſt Pflicht.
Ortsgruppe Rheintor.
Heute Montag, abends 8 Uhr,
Mitgliederverſamm=
lung im Fürſtenſaal, Grafenſtraße. Es werden die neuen
Mit=
gliedsbücher ausgegeben. Es ſpricht Pg. Dr. Brauns=
Darm=
ſtadt.
Ortsgruppe Steinberg.
Pflichtmitgliederverſammlung Dezember heute
Montag, abends 8.30 Uhr. in der „Krone‟ Es ſpricht Pg.
Standartenführer Jürka. Es gelangt eine größere Anzahl
Mitgliedsbücher zur Ausgabe. Es iſt notwendig, daß die Pg.
reſt=
los erſcheinen.
Arbeitsdank, Mitgliedſchaft 7, Darmſtadt=Gutenberg.
Einladung an alle ehemaligen Arbeitsdienſtmänner der
Ortsgruppe Darmſtadt=Gutenberg! Am Mittwoch, dem 4. Dez.,
findet im Lokal Tod. Dieburger Str., ein
Kameradſchafts=
abend der Mitgliedſchaft Gutenberg ſtatt. Es kommt zum
Vor=
trag: Vom Arbeitsdienſt — zum Arbeitsdank. Es iſt Pflicht
jedes ehemaligen Arbeitsdienſtmannes zu dieſem Abend zu er=
Mager Mitgliedſchaftsführer.
ſcheinen.
Stadt Darmſtadt.
Lebensmittelopferring (Pfundſammlung).
Von heute Montag bis einſchließlich Donnerstag, 5. Dez.,
werden in ſämtlichen Ortsgruppen des Amtes für Volkswohlfahrt
Darmſtadt=Stadt die Naturalbeiträge des
Lebensmittelopferrin=
ges (Pfundſammlung) eingezogen. Die Mitglieder werden
ge=
beten, den Beitrag zur Abholung bereitzuhalten.
Tag der deutſchen Hausmuſik in der Schillerſchule.
Am Mittwoch, den 27. d. M., beging die Schillerſchule den
Tag der Deutſchen Hausmuſik in ihrer mit Grün und Blumen
wirkungsvoll geſchmückten Turnhalle. Von der Bühne herab wehte
die Fahne des Dritten Reiches, unter deren Zeichen erſt die
Deutſche Hausmuſik wieder zu Ehren kam. Der Abend bewies allen
Zuhörern, daß wir auf dem rechten Wege ſind, wieder zur Pflege
dieſer hehren Kunſt zurückzufinden.
Wie in den beiden letzten Jahren ſtellten ſich in dankenswerter
Weiſe wieder bewährte Kräfte von der Städtiſchen
Akade=
mie für Tonkunſt uneigennützig in den Dienſt der Sache.
Der Abend wurde eröffnet durch zwei Sprechchöre der 2. Klaſſe
und erfriſchend vorgetragene Volkslieder des Schulchores. So wie
die Sprechchöre den Geiſt einer neuen Zeit, den Ausdruck eines
gemeinſamen Wollens und Schaffens zeigten, ſo bewies auch der
Chor, daß er es mit den ihm geſtellten Aufgaben ernſt meint.
Als beſondere Ueberrgſchung hatte diesmal Frl. Lu Metté gar
ein ganzes Schülerorcheſter mitgebracht. Für die feine Leiſtung
ihrer Schüler und Schülerinnen erntete die junge Künſtlerin
rei=
chen Beifall. Ganz meiſterlich, ſpielte ſich Frl. Hildegard
Menges mit Tänzen von Beethoven und einigen Humoresken
in die Herzen ihrer Zuhörer, Frl. Elſe Nagel begeiſterte mit
Liedern von Brahms, Fr. Schubert und R. Schumann. Nicht
ver=
geſſen ſei auch Kurt Mohr, Schüler von Frl. Lu Metté, der
mit zwei Stücken alter Meiſter für Violine aufwartete. Neben den
Darbietungen dieſer Künſtler erfreuten die Anweſenden noch zwei
ganz Kleine mit der Mundharmonika und ein neunjähriger
Zitherſpieler. Zum Schluß des Abends erweckte ein kleiner
Mei=
ſter der Handharmonika große Begeiſterung.
In ſeiner Begrüßungsanſprache wies Herr Rektor Dr. Claß
mit warmen und eindringlichen Worten auf die Bedeutung des
Tages hin. Die Muſik, ſo betonte der Redner, begleitet den
Men=
ſchen von der Wiege bis zum Tode. Sie iſt aber nur dann für den
Einzelnen von beſonderem Wert, wenn er ſie nicht nur in ſich
auf=
nimmt, ſondern ſelbſt dieſe ſchöne Kunſt ausübt und pflegt. Das iſt
der Sinn des Tages der Deutſchen Hausmuſik. Das deutſche Volk
iſt noch geſund, es liebt und ehrt ſeine unvergeßlichen deutſchen
Meiſter. Zum Schluſſe dankte der Schulleiter allen großen und
kleinen Künſtlern für die ſchönen Stunden, die ſie am Vormittag
den Schülern und am Abend den Eltern ſchenkten. Ein kleines
Eintrittsgeld, das zur Deckung der Unkoſten erhoben wurde,
er=
gab einen kleinen Ueberſchuß, der dem Winterhilfswerk
überwieſen werden konnte.
Die Zentralabteilung der Heſſiſchen Landesregierung teilt
mit: Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die
Unter=
nehmer und Spediteure von Fernstransporten mit
Kraftwagen nach wie vor verpflichtet ſind, bei Feſtſetzung
des Beförderungspreiſes den
Reichskraftwagen=
tarif nicht zu unterſchreiten. Zuwiderhandlungen ſind
ſtrafbar. Unternehmer und Spediteure, die nachweislich ſich
Ver=
ſtöße in dieſer Beziehung zuſchulden kommen laſſen, werden als
unzuverläſſig im Sinne des § 7 des Geſetzes über
Güterfernver=
kehr vom 26. 6. 35 angeſehen und haben damit zu rechnen, daß ſie
ihre bisherige Genehmigung zum Güterfernverkehr mit dem
1. 4. 36 verlieren.
Charlie Rivels im Orpheum.
Das gegenwärtige Gaſtſpiel Charlie Rivels im „Orpheum”,
bedeutet mehr als nur das erſtmalige Auftreten eines
berühm=
ten Artiſten in Darmſtadt. Es findet weit über die
Landes=
hauptſtadt hinaus ein ſehr begreifliches Intereſſe. Die drei
Brüder Rivels haben ſich bekanntlich vor einigen Wochen in
Frankfurt getrennt, nachdem ſie viele Jahre lang gemeinſam
ge=
arbeitet hatten. Es ſollte nun die Frage Beantwortung finden,
ob es Charlie gelungen iſt, mit neuen Partnern eine der beſten
Artiſtennummern der Welt, — genau genommen eine
Doppel=
nummer, den Trapezakt und die „Brücke” —, dem Varieté zu
erhalten. Dieſe Frage iſt durchaus zu bejahen. Daß es eine
reſtlos getreue Nachahmung werden würde, war nicht zu
erwar=
ten; aber die Rivels=Nummer hat nicht das mindeſte von ihrer
großen Schlagkraft eingebüßt, wie auch die ſchallende Heiterkeit
und der ſtürmiſche Beifall im „Orpheum” bewieſen. Wenn man
berückſichtigt, daß nur ganz wenige Tage Charlie zur
Ver=
fügung ſtanden, ſeine neuen Mitarbeiter mit den zahlloſen
Ein=
zelheiten und Feinheiten ihres Parts vertraut zu machen, ſo darf
man hier von einer ungewöhnlichen Leiſtung ſprechen, die wohl
nur ein Fachmann gebührend würdigen kann.
Die Schlußnummer des Programms „Wir bauen eine Brücke‟,
dauerte über eine halbe Stunde, und pauſenlos folgen einander
die herrlichſten Clownerien, ein Frontalangriff auf die
Lach=
muskeln der Zuſchauer. Das wäre kein Clown, der nicht auch
mit derben Späßen käme; die zahlloſen Delikateſſen aber zeigen
Charlie als einen ganz ausgekochten Publikumspſychologen. Er
iſt in vielen köſtlichen, nur angedeuteten Masken, wie ſie gerade
der Augenblick erfordert, auf der Bühne, aber immer trägt er
ſein langes, rotes Hemd, ziert ſich mit verſchämten Bewegungen,
ſtampft — jetzt gerade! — zornig mit ſeinen Rieſenlatſchen auf,
haucht begeiſtert für kindliche Dinge ſein „Schööön” und muß ſo
häufig herzzerbrechend weinen — ein fabelhafter Clown. Der
Italiener Alfredino läßt René, den er nun vertritt, kaum
ver=
miſſen. Der Schwede Pauli bringt eine etwas andere Note in
die Nummer, er iſt lebendiger, maſſiver als Polo und kann
ver=
dienten Sonderbeifall — ſo für ein ſehr originelles „
Violin=
ſolo” — in Empfang nehmen.
Was für ein ausgezeichneter Akrobat Charlie iſt, beweiſt er
als angeheiterter Gentleman auf dem fliegenden Tvapez, eine
Darbietung, die ein Höchſtmaß an Ausdauer und Geſchicklich eit
verlangt und die ſich unter einer ſehr wirkungsvollen ſcherzhaften
Maske verbirgt. Seine Partner ſind die Cuvanos; der „Flieger”
ſchien am Eröffnungsabend etwas Lampenfieber zu haben und
kam ſo leider nicht recht zur Entfaltung ſeines wahren Könnens.
Eine Ueberraſchung — Charlies vier Kinder! Deshalb eine
Ueberraſchung, weil das Auftreten von Kindern auf der
Varieté=
bühne häufig eine recht fragwürdige Angelegenheit iſt. Hier
aber iſt es ein reines Vergnügen! Sie werden nicht als „
Wunder=
kind” herausgebracht, ſie ſind reizende, begabte Artiſtenkinder,
die glänzend und vielſeitig geſchult werden und die famos
tan=
zen können. Ihr Auftritt iſt ſehr geſchickt gemacht, — ſehr viel
und ſehr herzlicher Beifall!.
Um dieſe drei hervorragenden Programmnummern eine
Reihe anderer durchweg guter Darbietungen: Ein Jongleur,
Vevafina Jvanoff, „Lehrling von Raſtelli”, der weſentlich mehr
kann, und ſicherer iſt als mancher groß aufgezogener Raſtelli=
Nachfolger: Roherta, ein erſtaunlich geſchmeidiger Kontorſionsakt:
Waldor und Vigor, „verhinderte” Akrobaten, die gleichmütig
einige prachtvolle Balance= und Kraftleiſtungen hinlegen: Jukito.
ein ſehr geſchickter Zauberer und treffſicherer Bogenſchütze. Dr. G.
wirklicht, verſäumen.
Alice Frauen=Verein vom Roten Kreuz. Am 28. November
fand in Aſſenheim die Prüfung von 15 Frauen und Mädchen
ſtatt, die in fleißiger Arbeit durch Herrn Dr. Hedrich=Aſſenheim
ausgebildet worden waren. Sämtliche Prüflinge wieſen ſehr
gute Kenntniſſe nach, und die Landesvorſitzende des
Bereitſchafts=
dienſtes, Erbgroßherzogin Cäcilie von Heſſen, konnte 3
Helferin=
nen und 12 Samariterinnen die Broſche des Roten Kreuzes
über=
reichen. Als Vertreter des Kreismännervereins Friedberg ſprach
Dr. Nebel allen den Dank für ihre Tätigkeit aus, beſonders auch
dem ausbildenden Arzt und der Ortsgruppenleiterin, Gräfin
Solms=Rödelheim, die zur Abhaltung des Kurſes eifrig
mitge=
holfen und zur Prüfung und der ſtimmungsvollen Nachfeier die
herrlichen Räume des Schloſſes zur Verfügung geſtellt hatte.
Perſonalveränderungen in der Reichsjuſtizverwaltung
(Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt). Die Juſtizpreſſeſtelle
Darmſtadt gibt bekannt: Ernannt wurde: am 7. Novemher 1935
der Kanzleigehilfe beim Amtsgericht Worms Max
Mann=
teufel zum Kanzliſten mit Wirkung vom 1. Dezember 1935,
unter Berufung in das Beamtenverhältnis; am 22. November
1935 der Amts= und Landrichter Werner Keil in Königſtein
i. T. zum Landgerichtsrat beim Landgericht Mainz.
Verſetzt wurde: am 23. November 1935 der Amtsgerichtsrat
beim Amtsgericht Bensheim Dr. Adolf Brauns als
Land=
gerichtsrat an das Landgericht Darmſtadt, mit Wirkung vom
1. Januar 1936.
Aus der Reichsjuſtizverwaltung ausgeſchieden iſt der
Amts=
anwalt Karl Wagner in Lauterbach infolge ſeiner
Ueber=
nahme in den Heeresdienſt, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1935.
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
In der ſehr kräftig ausgebildeten Weſt=Oſt=Bewegung der
Wettervorgänge hat ſich in der Nacht zum Sonntag ein
Sturm=
wirbel über der Nordſee ausgebildet, der am Sonntag kräftigen
Landregen über ganz Weſt= und Mitteleuropa ausgelöſt hat. Von
weſtlichen Kanalausgang zieht mit großer Geſchwindigkeit ein
zweites Störungszentrum heran, an deſſen Rückſeite am Montag
jedoch ſchon mehr wechſelnd bewölktes Schauerwetter mit etwas
niedrigeren Temperaturen eintreten wird.
Vorherſage für Montag: Nach langanhaltenden Regenfällen
noch überwiegend bewölktes Wetter mit Schauern, zunächſt noch
recht mild, ſpäter etwas Abkühlung, lebhafte weſtliche Winde.
Ausſichten für Dienstag: Weiterhin unbeſtändiges Wetter
mit Niederſchlägen, Winde aus weſtlicher Richtung.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Feuilleton: Dr. Herbert Nette;
für Gegenwart‟: Or Herbert Nette; für „Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Sport: Karl Böhmann:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. X. 35. über 19000. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt. Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummex hat 8 Seiten.
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Seite 8 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 2. Dezembe
AA MerAUA
Kriminal-Eoman
von Tosef Kohlhofer
Copy. by Prometheus=Verlag Gröbenzell b. Münch.
(13
Gerſon holte ein Telegrammformular aus der Schublade,
beſchrieb es, faltete es zuſammen und verſah es mit der Adreſſe.
Er reichte das Papier dem Sergeanten.
„Dieſes Telegramm geben Sie an dem Tag auf, an dem
Sie erfahren, daß mich der Graue umgelegt hat. Alles Weitere
warten Sie dann ab."
„Ich werde dieſes Telegramm beſtimmt einmal meinen
Kin=
dern als Andenken vorlegen, Chef!”
„Und noch etwas, Sergeant!‟ Der Kommiſſar gab ihm einen
Zettel. „Leſen Sie dieſe Anſchrift, im gleichen Stockwerk, wo
dieſes Mädchen wohnt, iſt ein Zimmer frei. Mieten Sie es! —
Sie müſſen längere Zeit darin wohnen. Warum und ſo, das
er=
fahren Sie ſpäter zur rechten Zeit!”
Gibbs wollte darauf antworten, das Klingeln des Telephons
hinderte ihn daran. Da er dem Apparat näher ſaß als der
Kommiſſar, nahm er das Geſpräch ab.
„Kommiſſar, denken Sie daran, in ſieben Tagen ſind Sie ein
toter Mann. Ich bin der Graue!” näſelte es am anderen Ende
der Leitung.
Als Gibbs den Hörer auf die Gabel legte, hatte ſich ſein
Geſicht in eine mörderiſche Fratze verwandelt.
„Wer hat angerufen?” fragte Gerſon.
„Es war falſch verbunden, Chef!“
Der Kommiſſar lehnte ſich zurück und legte bedächtig die
Finger ineinander.
„Ich weiß Beſcheid!” ſagte er.
IV.
Epſom, bekannt durch ſeine Pferderennen — das berühmteſte
Pferderennen der Welt findet dort jeweils am 1. Juni ſtatt—
iſt etwa zwanzig Kilometer von London entfernt, eine Strecke,
die für ein Auto eine Kleinigkeit bedeutet. Für Sergeant Gibbs
war es eine kleine Spritztour, und man konnte ſagen, er machte
ſie im Schlaf, ohne dabei zu vergeſſen, ſchneller zu fahren als
die anderen; dies geſchah ſowohl im Intereſſe ſeines Chefs, der
im Wagen ſaß, als auch im Intereſſe der Polizei. —
Schnellig=
keit und Polizei ſind zwei untrennbare Begriffe, und für Gibbs
war es eine Selbſtverſtändlichkeit, zu zeigen, daß er das wußte.
Saß er am Steuer, dann betrachtete er ſeinen
Straßen=
ſchlucker — dieſen Namen hatte er ſeinem Wagen in einer
be=
geiſterten Stunde gegeben — als Kauonenkugel, die eben
ab=
geſchoſſen worden war. Kanonenkugeln entfalten bekanntlich eine
außerordentliche Geſchwindigkeit.
Er erreichte Epſom in einer Rekordzeit, und es bereitete ihm
keine Schwierigkeit, die Villa aufzufinden, die das Ziel der Fahrt
bildete. Der Kommiſſar bedeutete ihm, den Wagen zu wenden
und zu warten. Auf ſein Läuten öffnete ihm ein Mädchen.
Er überreichte ſeine Karte, und es dauerte kaum eine Minute,
ſo wurde er vorgelaſſen und von dem Herrn des Hauſes
höf=
lich begrüßt und gebeten, Platz zu nehmen.
Seine Haltung verriet den ehemaligen Soldaten. In ſeinen
Zügen las man leichtes Erſtaunen über den Beſuch.
Der Kommiſſar ſteuerte ſofort auf den Zweck ſeines
Be=
ſuches zu.
„Herr Hauptmann, ich komme zu Ihnen, weil ich Sie um
Beantwortung einiger Fragen bitten möchte. Die Polizei iſt mit
der Aufklärung eines Falles beſchäftigt, und es beſteht die
Wahr=
ſcheinlichkeit, daß Sie über gewiſſe Dinge Auskunft geben können.
Sie ſehen mich überraſcht an! — Unſer Beruf bringt es mit ſich,
daß wir oft mehr Ueberraſchung hervorrufen, als uns lieb iſt.
Sie waren während des Krieges beim 124.
Feldartillerie=
regiment an der Front?”
Der Hausherr hatte ſich ihm gegenüber niedergelaſſen. Er
war den Worten des Beſuchers aufmerkſam gefolgt, und es glitt
wie ein plötzliches Verſtehen über ſein Geſicht.
„Ich nehme an, daß Ihre Frage mit dem ſeltſamen Tod
meines ehemaligen Kameraden Bennett zuſammenhängt. Die
Zeitungen brachten ja eine große Artikelſerie darüber, und als
ich das las, konnte ich mir nicht denken, warum an Bennett ein
Verbrechen begangen worden ſein ſollte.”
Der Kommiſſar reichte ihm eine Photogvaphie.
„Kennen Sie dieſen Offizier?” fragte er.
Jones blikte ſinnend auf das Bild.
„Das iſt Leutnant Smith, jetzt erkenne ich ihn. Wir nannten
ihn immer der engliſchen Rockefeller, denn ſeine
Vermögens=
verhältniſſe naren ſo glänzend, daß man ihn zu den Millionären
des Britiſchen Reiches zählen durfte. Smith machte abe
großen Gebrauch davon; er war ein Sonderling tro
geſunden dreißig Jahre und ſehr unglücklich verheirat
„Hat er einen Beruf? — Ich meine damit, iſt er a
Geſchäften beteiligt und ſo?‟
„Er hatte keinen Beruf! — Seine Beſtimmung
ſeinen König und ſein Vaterland zu ſterben. Er fiel
Felde der Ehre!” ſagte Jones feierlich.
Gerſon würdigte dieſe Mitteilung mit kurzem St
„Waren Sie bis Kriegsende beim Regiment?” erku
ſich weiter.
„Jawohl!”
„Können Sie ſich an Major Georg Cheſter erinne
Hauptmann?”
Die Antwort kam raſch.
„Aber natürlich — Major Cheſter führte die dr
teilung, der ich angehörte.”
Der Kommiſſar konnte ſeine Befriedigung kaum
„Dann wiſſen Sie auch, ob Leutnant Bennett
Cheſter in freundſchaftlichem Verhältnis ſtand; ich
ſtimmten Grund, dies anzunehmen.”
„Ganz und gar nicht”, erwiderte lebhaft der Gefrag
Verhältnis zu dem Major war ein kameradſchaftliches,
über hinaus haben ſich die beiden nicht zuſammer
Etwas anderes war dies mit Leutnant Smith. D
Major Cheſter waren Freunde, obwohl ſie im Charn
Temperament keine Ergänzung bildeten. Es muß da ſid
anderes mitgeſpielt haben, und ich glaube auch zu wiſſe
Hauptmann Jones: Gedanken wanderten weitab, als
fuhr: „Wir ſtanden damals vor einer großen Schlae
deutſche Artilleriefeuer wurde mit einer Präziſion und 9
unterhälten, daß wir nicht ſicher waren, das Schickſal um
Batterien zu teilen. Wir hatten aus nächſter Nähe
Volltreffer mit anſehen müſſen; es waren keine Stt
ſondern ausgeſprochenes Zielfeuer. Eine ſchlimme Na
uns bevor, die Geſchütze brüllten wie hungrige Lön
mancher Granatſplitter verbiß ſich vor unſeren Auger
haßerfüllte Erde. Die Deutſchen kämpften beiſpiellos!“
Gerſon nickte zuſtimmend.
„Sie waren tapfere Gegner und zäh und draufgin
Ich hatte mich damals freiwillig zur Fliegertruppe geme
muß ſagen, ſie haben manchen meiner Kameraden n
Kühnheit herabgeholt, die uns alle Achtung abnötigt
er ein.
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