Darmstädter Tagblatt 1935


28. November 1935

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Tit
R4
Türttr

ArT
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
7maligem Erſcheinen monatilich Mk. 2.30

i61. Botenlohn und Transportloſten. Ab=
poſtbezugspreis Mk. 2.40 einſchl. Poſi=
Labühr und ausſchlleßlich Poſizuſtellgeld.
h einzelner Nummern infolge höherer
higt den Bezieber nicht zur Kürzung des
Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
u obne Verbindlichkeit für uns.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 327 Donnerstag, den 28. November 1935 197. Jahrgang

Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell 1 mm boch.
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Textteil 1 mm
boch 80 Pfennig. Platzauiſchlag nach vorheriger Ven=
einbarung
) für Unterbringung unter Text oder an be=
ſtimmter
Stelle 25% Nachlaß nach Staffel C. Kleine An=
zeiger
(nur von Privaperionen) d ie 22 mm breite
Zeile, 1 mm hoch, 5 Pfg. Famillen= Anzeigen die
22 mm breite Zeile, 1 mm boch, 6 Pfg. Zur Zeit iſt
Preisliſte Nr. 3 gültig.
poſiſcheckonto: Franffurt a. M. 9694 Banllonie
Darmſtädter und Nationalbani. Fernſprecher 4. .

Mand wird fortfahren, den Kommunismus mit den Waſſen zu bekämpfen, die der Kommunismus
ſelbſt anwendel.
würde bei Invaſionen von ſolchem für die Vereinigten Staaten
vielleicht kleinen Ausmaße in ſeinem Lebensnerv getroffen ſein.
Unkerredung des Führers
Schließlich fragte Mr. Baillie den Führer und Reichskanzler
noch, ob Deutſchland die Wiedergewinnung von Kolonien anſtrebe.
m Praſidenken der United Preß Baillie. Der Führer und Reichskanzler antwortete, daß Deutſchland ſeine

htviehar
eſen und
Bi

ſſen herbeizuführen.

DNB. Berlin, 27. November.
Führer und Reichskanzler empfing vor einigen Tagen
uten amerikaniſchen Journaliſten Mr. Baillie, den
hen der United Preß, und gewährte ihm eine Unter=
uderen
Beginn der Führer erklärte:
ſchland iſt das Bollwerk des Weſtens gegen den Bol=
s
und wird bei deſſen Abwehr Propaganda mit Pro=
Terror mit Terror und Gewalt mit Gewalt bekämpfen."
Frage nach den Gründen der Judengeſetz=
von
Nürnberg erwiderte der Führer und Reichs=
Die Notwendigkeit der Bekämpfung des Bolſchewismus
der Hauptgründe für die Judengeſetzgebung in Deutſch=
Vee Geſetzgebung iſt nicht anti =jüdiſch, ſondern pro=
die
Rechte der Deutſchen ſollen gegen deſtruktive jüdiſche
geſchützt werden.
ſihrer und Reichskanzler wies dann darauf hin, daß faſt
bewiſtiſchen Agitatoren in Deutſchland Juden geweſen
bie darauf, daß Deutſchland nur durch wenige Meilen
betrußland getrennt ſei, ſo daß es ſtändiger wirkſamer
ſußnahmen bedürfe, um Deutſchland gegen die Umtriebe
jüdiſchen Agenten des Bolſchewismus zu ſchützen.
veiteren Verlauf der Unterredung ſagte der Führer,
mber 193ßlen Zehntauſenden von Offizieren, die nach dem Kriege
hourden, eine Art intellektuellen Proletariats entſtanden
viele von dieſen, obwohl akademiſch gebildet, als
ſhrer, Autofahrer und in ähnlichen Berufen Arbeit an=
hußten
, um ihr Leben zu friſten. Auf der anderen Seite

Juden, die weniger als ein Prozent der Bevölkerung
hu, verſucht, die kulturelle Führung an ſich zu reißen

itellektuellen Berufe, wie z. B. die Jurisprudenz, Medi=
überſchwemmt
. Der Einfluß dieſes intellektuellen Ju=
in
Deutſchland habe ſich überall zerſetzend bemerkbar
Aus dieſem Grunde war es nötig, ſagte der Führer,
dnen zu ergreifen, um dieſer Zerſetzung einen Riegel
ſien und eine klare und reinliche Scheidung zwiſchen den

Grundprinzip, nach dem dieſe Frage in Deutſchland be=
berde
, ſei, daß

dem Deutſchen gegeben werden ſoll.
was dem Deukſchen zuſtehe.

Juden, was dieſem zuſtehe. Er betonte, daß dies auch
EAz der Juden diene, und ein Beweis hierfür ſei, daß ſeit
Pränkenden Maßnahmen die antijüdiſche Stimmung im
ſ. gemildert habe.
ie Frage Mr. Baillies, ob weitere geſetzgebe=
Blaßnahmen in dieſer Frage zu erwarten
hwortete der Führer, daß die Reichsregierung von den
I geleitet ſei, der Selbſthilfe des Volkes, die ſich unter
Ar in gefährlichen Exploſionen entladen könnte, durch ge=
Unhe Maßnahmen vorzubeugen, um auf dieſe Weiſe wie
Ruhe und Frieden in Deutſchland zu wahren. Auf dem
Aſindamm in Berlin ſeien ebenſoviele jüdiſche Geſchäfte
Alw York und anderen Hauptſtädten, und der Augenſchein
Hder Betrieb dieſer Geſchäfte abſolut ungeſtört vor ſich
We glaube, daß durch die Nürnberger Geſetze neue Span=
ielleicht verhindert würden. Sollten dieſe allerdings
ſo würden unter Umſtänden weitere geſetzliche Maß=
Aiotwendig werden.
MFrage des Bolſchewismus erklärte der Führer und
iler, daß Deutſchland das Bollwerk ſei, das
ſten vor der Ausbreitung des Bolſchewis=
hon
Sowjetrußland aus ſchütze. In den Ver=
oStaaten
, die geographiſch weit entfernt von Sowjetruß=
ſcen
, dürfte, ſo bemerkte der Führer weiter, das Ver=
Wſierfür nicht überall vorhanden ſein. Dagegen ſei dieſer
Mh ang jedem ohne weiteres verſtändlich, der die Lage von
id aus betrachte einem Lande, das nur wenige Flug=
nd
Schnellzugsſtunden von Rußland entfernt ſei.
Ahland, wiederholte der Führer, wird fortfah=
u
Kommunismus mit den Waffen zu be=
, die der Kommunismus ſelbſt an=
em

Aufbau der deutſchen Armee
Außerte der Führer: Der Zweck der Wiederherſtellung der
Wehrmacht iſt, Deutſchland gegen Angriffe fremder
Diſchützen. Deutſchland iſt eine Großmacht erſter Ordnung
inr Recht darauf, eine erſtklaſſige Armee zu beſitzen.
die Frage nach dem Verhältnis der heutigen deutſchen
Dht zu der Stärke des Heeres von 1914 meinte der Führer,
Aionenarmee, wie ſie Deutſchland 1914 aufgeſtellt hätte,
un unter dem Druck der Erforderniſſe eines neuen Krieges
eines neuen Krieges, vor dem Gott, wie er zuverſicht=
Ne. Deutſchland und die kommenden Generationen be=
werde
.
Führer wies im übrigen auf ſeine früheren Vorſchläge
ihrliſierung der europäiſchen Heeresſtärken auf 200000
g Mann hin. Dieſe Vorſchläge ſeien ſeinerzeit ſämtlich
worden.
Betrachtung der deutſchen Heeresſtärke müſſe man im
die geographiſche Lage Deutſchlands berückſichtigen. Wenn
ſia ein Landſtreifen von 100 Kilometer Tiefe von einem
beſetzt werde, ſo ſei dies kaum mehr als eine kleine
N die Amerika leicht ertragen könne. Deutſchland dagegen

kolonialen Anſprüche niemals aufgeben würde.
Zwei Jahre Kraft durch Freude‟.
Der Führer bei Kd5.
Berlin, 27. November.
Im feſtlich geſchmückten Theater des Volkes feierte die NS.=
Gemeinſchaft Kraft durch Freude am Mittwoch abend in An=
weſenheit
des Führers und der Spitzen aller Gliederungen der
Partei, der führenden Männer aus Reich und Staat, Wehrmacht,
Kunſt und Wiſſenſchaft den 2. Jahrestag ihrer Gründung. Lange
vor Beginn war der Rieſenraum bis auf den letzten Platz von
einer feſtlich geſtimmten Menge erfüllt. Fanfaren verkündeten
die Ankunft des Führers, der, geleitet von Reichsorganiſations=
leiter
Dr. Ley, dem Berliner Gauleiter Dr. Goebbels und dem
Amtsleiter der NS.=Gemeinſchaft K.d.F., Dreßler=Andres, mit
ſeiner ſtändigen Begleitung das Theater betrat. Der Führer be=
glückwünſchte
den in der erſten Reihe ſitzenden Reichsſchatzmeiſter
Schwarz, der an dieſem Tage ſeinen 60. Geburtstag begeht. Von
allen Seiten des Hauſes donnern ihm Heilrufe entgegen, die erſt
verſtummen, als Generalmuſikdirektor Hans Pfitzner mit dem
Landesſinfonieorcheſter des Gaues Großberlin als feſtlichen Auf=
takt
die Ouvertüre zu Karl Maria v. Webers Oberon beginnt.
Nach der mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Anſprache
des Reichspropagandaleiters Dr. Goebbels verlas der Amtsleiter
der NSG. K.d.F., Miniſterialrat Dreßler=Andres, den Leiſtungs=
bericht
des Reichsorganiſationsleiters der NSDAP., Dr. Ley.
Die eindrucksvollen Ziffern des Geleiſteten und die Ueber=
raſchungen
des neuen Jahresplans löſten begeiſterte Zuſtimmung
aus. Als aber der Brief einer rheiniſchen Mutter verleſen wurde,
die den Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in einfachſten, aber
aus vollem Herzen kommenden Worten bat, für alles Schöne,
das ihr durch K.d.F., geſchenkt wurde, dem Führer Dank zu ſagen,
ſchloß ſich das Haus dieſem Dank durch minutenlange Heilrufe
und Händeklatſchen an.
Mit dem Lied der Werkſcharen Flieg, deutſche Fahne, flieg!
ſchloß der erſte Teil der Kundgebung. Nach der Pauſe nahm das
mit großer Spannung erwartete Feſtſpiel Mit K.d.F. ins Welt=
all
ſeinen Anfang.
Regelung der Arbeitszeit
zu Weihnachken 1935.
DNB. Berlin, 27. November.
Der Reichs= und Preußiſche Arbeitsminiſter und der Reichs=
und Preußiſche Wirtſchaftsminiſter teilen mit:
Die Lage der Weihnachtsfeiertage und des Jahresendes
bringt es mit ſich, daß viele Betriebe die Arbeit in der Weih=
nachtswoche
ganz oder teilweiſe ausfallen laſſen. Um dem da=
durch
entſtehenden Verdienſtausfall der Beſchäftigten zu begegnen,
hat der Reichs= und Preußiſche Arbeitsminiſter für das Land
Preußen und für das Saarland genehmigt, daß die in der Zeit
vom 23. bis 31. Dezember d. J. etwa ausfallenden werktäg=
lichen
Arbeitsſtunden und ein weiterer Arbeitstag als Erſatz
für den durch die Weihnachtsfeiertage eintretenden Verdienſtaus=
fall
in den Monaten Dezember 1935 und Januar 1936 vorgear=
beitet
oder nachgeholt werden dürfen. Der Reichs= und Preußiſche
Wirtſchaftsminiſter hat die gleiche Regelung für die geſamte
Faſerſtoffinduſtrie genehmigt. Vorausſetzung iſt, daß nicht in
anderer Weiſe für Erſatz des entſtehenden Verdienſtausfalles
geſorgt iſt. Unter der gleichen Vorausſetzung darf bei einer
regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von nur 30 Stunden oder
weniger ein weiterer Arbeitstag vor oder nachgearbeitet werden.
Eine geſetzliche Verpflichtung zur Zahlung eines Mehrarbeits=
zuſchlages
für die durch die Ausnahmeregelung herbeigeführte
Verſchiebung der Arbeitszeit beſteht nicht. Die übrigen Landes=
regierungen
ſind erſucht worden, für ihr Gebiet die gleiche Rege=
lung
zu treffen.
Der Führer an den Reichsſchahmeiſter der NSDAP.
Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichsſchatzmeiſter
der NSDAP. zu ſeinem 60. Geburtstage folgendes Glückwunſch=
telegramm
gerichtet:
Herrn Reichsſchatzmeiſter Franz Xaver Schwarz, München.
Mein lieber Parteigenoſſe Schwarz! Zu ihrem heutigen
60 Geburtstage ſende ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche.
Ich verbinde ſie mit dem aufrichtigſten Dank für die durch alle
die langen Jahre geleiſtete große Arbeit im Dienſte der Bewegung
und damit an der Wiederaufrichtung unſeres neuen Deutſchen
Reiches. In der Hoffnung, daß Sie mir und der Partei wie in
der Vergangenheit ſo auch in der Zukunft in alter Schaffenskraft
erhalten bleiben mögen, bin ich in herzlichſter Freundſchaft
Ihr Adolf Hitler.
*
Der frühere Reichsminiſter des Aeußern und langjährige
Botſchafter, Wirkl. Geheimer Rat Dr. phil. Friedrich Roſen, iſt
am Mittwoch früh an den Folgen eines vor 14 Tagen erlittenen
Beinbruches im Alter von 79 Jahren im deutſchen Krankenhaus
zu Peiping geſtorben. Dr. Roſen war zum Beſuch ſeines Soh=
nes
, der der deutſchen Botſchaft in China angehört und augen=
blicklich
vertretungsweiſe die Geſchäfte des deutſchen Konſuls
in Mukden wahrnimmt, nach Peiping gekommen.

Abeſſiniſche Verkeidigung
an der Ogaden=Fronk.
Arbeiket die Zeit für Abeſſinien?
Addis Abeba, Mitte November 1935.
Ich hatte dieſer Tage Gelegenheit, mit einem vorübergehend
in Addis Abeba weilenden Unterführer zu ſprechen, der vom
Kaiſer mit dem Kommando über einen wichtigen Frontabſchnitt
in der Ogaden=Provinz betraut worden iſt. Dieſer Offizier ge=
hört
zu jenem Typ abeſſiniſcher Führer, die mit dem Lande,
in dem ſie jetzt kämpfen ſollen, derart verwachſen ſind, daß ſie
ein inſtinktives Gefühl beſitzen für die ſtrategiſchen und taktiſchen
Möglichkeiten, die ſich in einem Wüſtengelände wie dem der
Ogaden=Provinz bieten.
Die Abeſſinier ſehen mit äußerſter Zuverſicht den Ereigniſſen
an der Ogaden=Front entgegen. Mein Gewährsmann äußerte ſich
darüber u. a. wie folgt: Die Berechnungen der Italiener über
ihre Operationen in dem Ogaden haben ſich bereits jetzt als
falſch herausgeſtellt. Die Italiener haben ſich mehr durch ihr
Temperament und ihren Enthuſiasmus leiten laſſen und die
Schwierigkeiten nicht genügend in Rechnung geſtellt, mit denen
ſie gerade in Ogaden zu kämpfen haben werden. Sie glaubten
hier ſchneller vorwärts zu kommen als an der Front in Nord=
Abeſſinien. Sie meinten hier in dem flachen Gelände von
Ogaden ihre motoriſierten Truppen und modernen Trans=
portmittel
mit voller Wucht einſetzen zu können: 20 000 Mann
italieniſche weiße Truppen und weitere 20000 Askaris farbige
Kolonialtruppen hielten ſie für genügend, um die abeſſiniſchen
Streitkräfte bis Harrar oder Diredaua zurückzutreiben. Dann
hätten ſie das Spiel in der Hauptſache gewonnen gehabt. Die
Verbindung Abeſſiniens mit der Außenwelt über Zeila, Dſchi=
buti
oder jeden anderen Seehafen, von dem Abeſſinien Waffen
und Munition beziehen kann, wäre dann unterbrochen geweſen.
Die Verbindung der italieniſchen Streitkräfte im Norden von
der Eritreg=Front mit den Streitkräften aus dem Süden vom
Somaliland wäre dann hergeſtellt geweſen und einem Vormarſch
alf Addis Abeba hätte ſich nichts mehr entgegengeſtellt.
Die Italiener haben indeſſen die geographiſchen Verhältniſſe
dieſes Teils Abeſſiniens nicht genügend in Rechnung geſtellt, das
ſie als Sprungbrett für ihre weiteren Operationen beuutzen woll=
ten
, ſo fuhr mein Gewährsmann fort. Wenn wir die Karte
Abeſſiniens betrachten, ſo ſehen wir, daß dieſer Teil des Landes
ein dürres, ſandiges Wüſtengebiet iſt und daß es das ſchlechteſte
Klima hat, das man überhaupt auf der Welt finden känn. Hier
handelt es ſich nicht um kurze Entfernungen, ſondern um
Hunderte und aber Hunderte von Kilometern. Auch den Verluſt
von Gorahai nehmen die Abeſſinier nicht tragiſch; ſie verweiſen
immer wieder darauf, daß die abeſſiniſchen Streitkräfte den
Italienern das weitere Vordringen bis jetzt im großen und
ganzen doch verwehrt haben und daß ſie ſogar in der Vertei=
digung
eine Reihe von Teilerfolgen, Eroberung feindlicher Tanks
uſw., zu verzeichnen haben. Von vornherein ſei doch die
Situation ſo geweſen, daß der Negus bei der Zuſpitzung der
Beziehungen zu Italien vor Ausbruch des Konflikts die Räu=
mung
des Grenzgebietes in einer Tiefe bis zu 30 Kilometern
anbefohlen habe. Die dem General Graziani für ſeinen Vor=
marſch
in den Flußtälern des Webi Schebeli und des Tugfan
zur Verfügung ſtehenden Streitkräfte hält mein Gewährsmann
für viel zu gering. Mit dieſen Streitkräften die Abeſſinier aus
ihren Stellungen zu werfen, die ſich an hervorragend günſtig
gelegenen ſtrategiſchen Punkten an den Abhängen der im Ober=
lauf
der erwähnten Flüſſe beginnenden Gebirge befinden, hält
mein Gewährsmann für völlig ausgeſchloſſen. Einen anderen
Weg als durch dieſe Flußtäler gibt es aber überhaupt nicht, um
die abeſſiniſchen Schlüſſelſtellungen anzugreifen, die Harrar
Dſchidſchiga und Diredaua verteidigen.
Wenn die Italiener bisher nicht weitergekommen ſeien, ſo
liege das daran, daß ſie verſucht hätten, auf anderen Wegen
an ihr Ziel heranzukommen und gleichzeitig größere Verluſte zu
vermeiden. Bis jetzt hätten ſie mit dieſer Taktik keine Erfolge
gehabt. Außerdem wüßten die Italiener genau, daß dort noch
andere Hinderniſſe gegen ſie aufgerichtet ſeien, an denen ſie ſich
noch nicht verſucht hätten.
Die wirtſchaftlichen Sanktionen, die der Völkerbund gegen
Italien ergriffen hat, werden ſich nach Meinung meines Ge=
währsmannes
gerade in Somaliland bzw. an der Ogadenfront
ſchwerer als auf den anderen Kriegsſchauplätzen gegen die
italieniſche Armee auswirken. Italieniſch=Somaliland iſt, ſo wird
zur Begründung dieſer Anſicht geſagt, ein unfruchtbares Gebiet,
das aus ſich ſelbſt heraus nicht imſtande iſt, die dorthin geſandte
Expeditionsarmee zu ernähren. Für einen wirkſamen Vormarſch
durch das Tal des Webi Schebeli, die einzig mögliche Vormarſch=
ſtraße
, bräuchte Italien aber noch 50 000 weitere Soldaten. Selbſt
wenn Italien eine ſolche Streitmacht nach Somaliland entſenden
würde, ſo würde die Verpflegung dieſer Streitkräfte in dem er=
wähnten
Gebiet ein ungeheuer ſchwieriges, wenn nicht unlös=
bares
Problem darſtellen. Der Plan der Italiener ging daher ur=
ſprünglich
auf einen Vormarſch im Eiltempo, um möglichſt bald
in die höher liegenden fruchtbaren Gebiete zu gelangen, wo die
Truppe ſich aus dem Land ſelbſt verpflegen könnte. Das iſt bis
jetzt nicht Wirklichkeit geworden.
Wie alle anderen Abeſſinier neigt auch mein Gewährsmann
dazu, den Einfluß der Tätigkeit der italieniſchen Flugwaffe auf
die Operationen nach Möglichkeit zu verkleinern. Beſondere Ge=
nugtuung
herrſcht natürlich darüber, daß bis jetzt die Eiſenbahn=
verbindung
und beſonders die Hauaſch=Brücke noch nicht zer=
ſtört
iſt. Dieſe Tatſache wird ſelbſtverſtändlich als ein abeſſiniſcher
Erfolg in dem Sinne ausgelegt, daß durch die abeſſiniſche Luft=
abwehr
den Flugzeugen der Italiener die Durchführung eines
wirkfamen Angriffs auf dieſe Ziele nicht möglich geweſen ſei.
Auch Dſchidſchiga, das Hauptquartier der abeſſiniſchen Süd=
armee
, habe aus denſelben Gründen einen Luftangriff noch nicht
mitzumachen gehabt. Wenn Italien alſo zu Erfolgen an der
Ogaden=Front kommen wolle, dann müſſe es ſein ganzes Heer,
und nicht nur einzelne Waffengattungen einſetzen. Aber auch
dieſes Heer ſei in ſeiner jetzigen Stärke nicht genügend, um
etwas gegen die von den Abeſſiniern beſetzten ſtrategiſchen Punkte
auszurichten. In demſelben Maße aber wie die Zeit an der
Somalifront gegen Italien arbeitet, arbeite ſie für Abeſſinien.

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 28. Novembe

Der Langtentsoerich. M. ys

über die Leiſtungen der NS-Gemeinſchaft
Kraft durch Freude‟.

Bei der Feier des zweiten Jahrestages der NS.= Gemein=
ſchaft
Kraft durch Freude im Theater des Volkes verlas Mini=
ſterialrat
Pg. Dreßler=Andreß den Tätigkeitsbericht des
Reichsorganiſationsleiters der NSDAP. über die Leiſtungen der
NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟.
In dem Bericht führt Dr. Ley einleitend eine Reihe von
ausländiſchen Stimmen an, in denen die Bedeutung der Kraft
durch Freude=Arbeit gewürdigt wird. Unter Hinweis auf dieſe
Aeußerungen wird in dem Bericht dann erklärt, es ſei richtig
geweſen, auch Auslandsfahrten zu machen und man werde
auf dem beſchrittenen Wege fortfahren, im nächſten Frühjahr
würden mit ſechs großen Dampfern Fahrten über den Atlantik
nach Liſſabon und Madeira gemacht werden und dann ſollten in
jedem Frühjahr und jedem Herbſt ſolche Reiſen in den Süden
ſtattfinden. Die Erfahrungen ſeien gut geweſen niemand könne
das neue Deutſchland beſſer vertreten als der deutſche Arbeiter,
der mit Kraft durch Freude reiſe.
Der Bericht beſchäftigt ſich dann ausführlich mit der bisher
geleiſteten Arbeit und entwickelt im einzelnen die Pläne für die
kommenden Jahre.
Von den K.d.F.=Urlaubern der Jahre 1934 und 1935, deren
Zahl über 5 Millionen betrage, ſeien rund 3 Millionen
in die Grenzlandgebiete gereiſt, ſie hätten dort
einen lebendigen Wall des deutſchen Sozialismus aufgerichtet.
Um dieſen Beſuch der Grenzlandgebiete noch weiter auszubauen,
ſeien, wie in Nürnberg angekündigt, die K.d.F.=Preiſe um etwa
30 v. H. herabgeſetzt worden. Das bedeute, daß der deutſche Ar=
beiter
für 12, 15 oder 16 Mark einſchließlich Fahrgeld, Verpfle=
gung
, Unterkunft und Veranſtaltungen eine ganze Woche in Ur=
laub
fahren könne. Dr. Ley kündigt in dem Bericht dann wei=
ter
an, daß in der Winter= und Uebergangszeit die K.d.F.=Flotte
für Fahrten von Auslandsdeutſchen nach Deutſchland eingeſetzt
werden würde, um den Deutſchen im Auslande Gelegenheit zu
geben, Deutſchland im Winter zu erleben.
Ueber die Zuſammenſetzung der K. d. F.= Reiſen=
den
wird in dem Bericht erklärt, daß nicht weniger als
50 v. H. ausgeſprochene Induſtriearbeiter geweſen
ſeien. Zwei Drittel der Urlauber hätten nur ein Einkommen
unter 150 Mark im Monat gehabt. Nach einem Hinweis auf
den Ausbau des bisher ſchon erfolgreichen Geſellenwanderns
und der Ankündigung von einer geſetzlichen Regelung der Ur=
laubsfrage
wird als das endgültige Ziel bezeichnet, in der Lage
zu ſein, bei dem heutigen Stande der Bevölkerung jährlich 14
Millionen Werktätige 12 bis 14 Tage auf Erholungsreiſen
ſchicken zu können. In den nächſten drei Jahren ſeien für 100
Millionen Neubauten von Ulnterkunftgelegenheiten und Schiffen
vorgeſehen. So werde zwiſchen Binz und Saßnitz ein Seebad mit
20 000 Betten errichtet werden, außerdem plane man den Bau
von zwei 15 000=Tonnen=Schiffen mit kleineren Kabinen für 1500
Paſſagiere. Außerdem ſolle auch innerhalb dieſer drei Jahre die
Zahl der Betten in den Erholungsheimen auf 30000 erhöht
werden.
Weiter gibt der Bericht Dr. Leys einen Ueberblick über
die Tätigkeit des Sportamtes, an deſſen Kurſen im
vergangenen Jahre über 3 Millionen Beſucher teilgenommen
hätten, ſowie über die Abteilung Schulungs= und Volksbildung,
die es erreicht habe, daß die Kulturgüter der Nation nicht mehr.
länger das Vorrecht der Beſitzenden ſeien. Die Geſamtbeſucher=
zahl
von insgeſamt 60 000 Veranſtaltungen Konzerte, Schau=
ſpielen
, Opern, Varietés, Filmvorführungen, Muſeumsfüh=
rungen
, Ausſtellungen und anderen Veranſtaltungen belaufe
ſich auf 25 Millionen Menſchen. Von der Tätigkeit des Amtes
Schönheit der Arbeit ſeien bis jetzt rund 17 000 Betriebe erfaßt
worden. Auch der Aufbau der Werkſcharen in den Betrieben
ſchreite ſehr ſchnell vorwärts.
Am Schluß des Berichtes gibt Dr. Ley einen kurzen Ueber=
blick
über die Organiſation der NSG. Kraft
durch Freude‟. Sie gliedert ſich in 32 Gaue mit 771 Kreiſen,
15 051 Ortsgruppen und ebenſo viel Ortsgruppenwarten. Dazu
kommen je in den Betrieben tätigen Betriebswarte mit einer
Geſamtzahl von 56 806. Alle dieſe rund 75 000 Mitarbeiter ar=
beiten
ehrenamtlich. An feſtbeſoldeten Angeſtellten beſchäftigt
die NSG. Kraft durch Freude insgeſamt nur 2547. Der Zu=
ſchuß
, den die Deutſche Arbeitsfront im erſten Jahre geben mußte,
betrug 24 Millionen, im Berichtsjahre waren es nur noch 17
Millionen und im kommenden Jahr iſt zu hoffen, daß ſich dieſes
gigantiſche Werk ſelbſt tragen wird. Vielleicht iſt dieſe Tatſache
die bemerkenswerteſte und intereſſanteſte, vor allem wenn man
bedenkt, daß die durch Kraft durch Freude mobiliſierten und
in Umlauf geſetzten Gelder über eine Milliarde betragen, daß
das italieniſche Dopolavoro auch nicht annähernd dieſen Umfang
erreicht hat, daß die amerikaniſche Freizeit= und Feierabend=

Vom Tage.

Der Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg traf
am Mittwoch vormittag in Dortmund ein, von wo er in Kraft=
wagen
die Fahrt nach Iſerlohn und Lüdenſcheid zur Beſichtigung
der dortigen Standorte antrat. Generaloberſt von Blomberg wird
abends nach Dortmund zurückkehren und hier Privatquartier
nehmen. Am Donnerstag beſichtigt der Reichskriegsminiſter
Hamm, Soeſt und Arnsberg. Der Beſuch des Standortes Dort=
mund
erfolgt am Freitag.
Der Agramer Polizei gelang es, den geheimen Zentralaus=
ſchuß
der in Jugoſlawien verbotenen Kommuniſtiſchen Partei zu
verhaften und deſſen Druckerei auszuheben. Dabei wurden große
Mengen kommuniſtiſcher Propagandaſchriften und anderes auf=
ſehenerregendes
Material beſchlagnahmt.
Von Mittwoch ab iſt die Einfuhr der Lira=Banknoten im
Betrage von 500 und 1000 Lira, ſowie aller Lira=Schecks nach
Italien verboten, nachdem ſchon ihre Ausfuhr ſeit einiger Zeit
unterſagt war. Uebertretungen dieſes Verbotes ziehen Beſchlag=
nahme
des Geldes und Beſtrafung gemäß den Beſtimmungen des
Deviſengeſetzes nach ſich. Die italieniſche Lira wird ſchon ſeit
einigen Tagen an den Börſen in London, Paris und New York
nicht mehr notiert.
Miniſterpräſident Laval hatte am Mittwoch vormittag eine
neue Unterredung mit dem engliſchen Botſchafter Sir George
Clerk. Die beiden Staatsmänner haben ſich über das Datum des
Zuſammentritts des Achtzehner=Ausſchuſſes beſprochen, der bekannt=
lich
auf Anregung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten verſchoben
worden iſt. In den Nachmittagsblättern wird beſtätigt, daß dieſer
Ausſchuß nunmehr am 5. oder 6. Dezember zuſammentreten ſoll.
Die in der amerikaniſchen Preſſe verbreiteten Gerüchte, daß
die Regierung ihren Druck auf die Oelexporteure verringert habe.
weil in Genf der Zeitpunkt für die Boykottbeſchlüſſe verſchoben
worden ſei, haben im amerikaniſchen Staatsdepartement ein nach=
drückliches
Dementi hervorgerufen.
Nach engliſchen Preſſeberichten griff der kommuniſtiſche Auf=
ruhr
, von dem bisher nur Nordbraſilien heimgeſucht war, am
Mittwoch auch auf die Hauptſtadt Rio de Janeiro über.

organiſation mit ganz erheblichem Zuſchuß arbeitet, daß alle
marxiſtiſchen Verſuche ob im früheren Deutſchland oder im
bolſchewiſtiſchen Rußland oder in den weſtlichen Induſtrieländern
völlig geſcheitert ſind.
Ich glaube, ſo ſchließt Dr. Ley ſeinen Bericht, der Tatſachen=
bericht
hat überzeugend bewieſen: der Nationalſozialismus iſt
auf dem richtigen Weg.

Lavals Hoffnung.

Es ſcheint wirklich, als ob es Laval gelungen iſt, um die
Schwierigkeiten herumzukommen, die ſich ihm mit dem Wieder=
beginn
der Kammerverhandlungen entgegenſetzen. Zum minde=
ſten
haben ſich ſeine Ausſichten innerhalb der letzten 48 Stun=
den
ganz erheblich gebeſſert. Vor allem aus dem negativen Grund,
weil niemand daran denkt, ſein ſchweres Erbe anzutreten und weil
innerhalb der Volksfront über die Neubildung einer Regierung
nach der ſachlichen und perſonellen Seite hin große Meinungsver=
ſchiedenheiten
beſtehen.
Die Erhöhung des Diskontſatzes um ein weiteres Prozent
hat zudem viele Leute nachdenklich geſtimmt. Der Diskontſatz hat
wieder ſeine Kriſenhöhe erreicht. Gerade bei den Radikalſozia=
liſten
wächſt doch die Ueberlegung, welche gefährlichen Folgen ſich
für die franzöſiſche Politik und Wirtſchaft innen= und außenpoli=
tiſch
aus einer Regierungskriſe im Augenblick ergeben müßten.
Man wird alſo damit rechnen können, daß ein Teil der Radikal=
ſozialiſten
bei der Stellung der Vertrauensfrage für Laval ſtim=
men
oder ſich der Stimme enhalten wird, ſo daß die Mehrheit
für den Miniſterpräſidenten geſichert ſein würde.
Damit hätte Laval Zeit gewonnen, allerdings nicht allzu=
viel
erreicht. Die Haushaltungsberatung würde allerdings vor=
dringlich
behandelt und der nächſte Stoß würde erſt bei
der Entſcheidung über das Schickſal der Ver=
bände
zuerwarten und der wird noch gefährlicher ſein, falls
es Laval inzwiſchen nicht gelingt, die Meinung zu verbreiten, daß
im Augenblick ein Wechſel in der Regierung für Frankreich nicht
tragbar iſt. Aber der geringſte Zufall kann die augen=
blickliche
Situation wieder über den Haufen werfen und Frank=
reich
in eine Kriſe treiben, deren Ende ſich nur
ſchwer überſehen läßt.

Keine ägypkiſche Einheitsfronk gegen England.

EP. Kairo, 27. November.
Die Verhandlungen zwiſchen dem Wafd und den übrigen
politiſchen Parteien zur Bildung einer Einheitsfront gegen Eng=
land
ſind endgültig zuſammengebrochen. Der Wafd hat eine Pro=
klamation
veröffentlicht, wonach die Liberalen ſich geweigert
haben, auf ſeine Bedingungen einzugehen. Eine der Haupt=
bedingungen
war die ſofortige Wiedereinführung der Verfaſſung
vom Jahre 1923.

Neuer unfreiwilliger Zeppelin=R
119 Skunden in der Lufl.

DNB. Berlin, 27. N
Auf ſeiner 500. Fahrt ſtellte das Luftſchiff Graf
der Deutſchen Zeppelinreederei unfreiwillig einen neue
rekord für das Luftſchiff auf. Infolge der Unruhen in
war das Luftſchiff, das auf einer ſeiner Poſtfahrten von
nach Pernambuco begriffen war, an ſeiner Landung in
buco verhindert und mußte von Montag früh bis Mitm
mittag vor der braſilianiſchen Küſte kreuzen. Am Mit=
17 Uhr Rio=Zeit (21 Uhr MEZ.) wird es endlich in
buco landen können. Es wird damit etwa 119 Stund
Luft geblieben ſein.
Damit iſt der bisherige Dauerrekord des Luftſchiff
auf ſeiner erſten Fahrt nach Skordamerika vom 11. bis
1928 mit 111 Stunden 44 Minuten aufſtellte, um rund
überboten worden.

Budogtid.
EP. London, 27. No
Nach einer Meldung des Daily Telegraph ſieht
zugsplan des neuen italieniſchen Oberſtkommandierende
afrika, Marſchall Badoglio, auch einen italieniſch
marſch in der Richtung auf den Tana=See
ſolcher Vormarſch, der in der äußerſten Weſtecke von
beginnen und an der Grenze zwiſchen dem Sudan und
entlangführen würde, wäre vom rein militäriſch=ſtrateg
ſichtspunkte aus verhältnismäßig einfach. Im Daily 7
wird betont, daß nach Anſicht militäriſcher Sachverſtän
Italiener zwei bis drei Wochen nach Beginn dieſer Off
Tana=See erreichen könnnten. Die italieniſche

leitung habe bisher von einem ſolchen P

ſtand genommen; um einem Konflikt m
land auszuweichen. Dieſe Erwägunge
aber nunmehr im Hinblick auf die Not
keit, einen ſchnellen militäriſchen Erfo
zielen, in den Hintergrund getreten, e
Blatt. Die italieniſche Heeresleitung ſei entſchloſſen,
Tana=See zu marſchieren, ehe die Sanktionen Itali
Knie zwingen.

Zurückziehung der weißen ikalieniſchen Tn
aus Makalle.

Von der Nordfront wird abeſſiniſchen Quellen zufol
det, daß ein Teil der bei Makalle zuſammengezogenen in
Truppen nach Adigrat zurückgenommen werde; dabei
ſich anſcheinend um weiße Truppen. Jedenfalls beha=
Abeſſinier, daß Makalle nur noch von Askaris unter Fin
italieniſchen Offizieren verteidigt werde und daß das

manöver einen Erfolg für die Tätigkeit der abeſſiniſche
kriegsbanden hinter der Front darſtelle. Hier wird in

behauptet, daß auch im Norden die Deſertionen
den farbigen italieniſchen Truppen größ
fang annähmen.

Einbruch in Ikalieniſch=Somaliland.

Vom Sonderberichterſtatter der
Edw. Beattie.

Unite)

Addis Abeba, 27, No

Nach abeſſiniſcher Darſtellung iſt vor einigen Tagen

Mann ſtarke italieniſche Abteilung, die v
an der Grenze von Ital.=Somali=Land aus nordwär/
das Ganale=Doria=Tal vorgeſtoßen iſt,
Abeſſiniern in eine Falle gelockt wurde.
hätten ſich die Abeſſinier anderthalb Tage lang zurückge
zu einer Stelle, wo eine andere abeſſiniſche Kolonn
einen überraſchenden Flankenangriff auf die Italiener
men habe. Die Italiener ſeien in zwei Teile zerſpren
Die vordere italieniſche Abteilung hätten die Abeſſ)
mehrſtündigem heftigem Kampf völlig aufgerieben; vu

ſo gut wie nichts übrig geblieben. In geſchloſſener Kg

nur die italieniſche Nachhut vom Schlachtfeld
ſie habe ſich nach Dolo zurückgezogen. Die V)
Italiener ſeien ſehr ſchwer geweſen.
Einer anderen Meldung zufolge hat eine abeſſinin
lung die Grenze von Italieniſch=Somali=Land überſchn
befindet ſich auf dem Vormarſch gegen Lugh (ſüdöſtlich 1

Heſſiſches Landestheater.

Feſtakk zum 2. Jahreskag der NS-Gemeinſchaft
Kraft durch Freude‟ Gau Heſſen=Naſſau.

Das Große Haus des Heſſiſchen Landes=
theaters
hatte geſtern zum zweiten Jahrestag der
NS=Gemeinſchaft Kraft durch Freude. Gau
Heſſen=Naſſau feſtlichen Schmuck erhalten: Zwiſchen den
Säulen des Portals wehten rieſige Fahnen der NSG. Kraft
durch Freude mit den geflügelten Rädern im leuchtenden Rot.
Auch der Zuſchauerraum bot voll beſetzt einen feſtlichen
Anblick, und als ſich dann der Vorhang hob, wurde auf der
Bühne ein eindrucksvolles Bild frei: Abordnungen aller Gliede=
rungen
der Partei hatten mit ihren Fahnen Aufſtellung genom=
men
vor dunkelſamtenem Hintergrund, auf welchem mächtige
Hakenkreutzfahnen leuchteten.
Dann trat der Gaureferent für Reiſen, Wandern und Ur=
laub
, Pg. Wambach, an die Rampe und richtete kurze Worte
der Begrüßung an die Erſchienenen. Im Auftrag des Gauwarts
der NSG. Kraft durch Freude, der eben mit dem Reichsſtatt=
halter
und Gauleiter in Berlin weilt, dankte er für das zahl=
reiche
Erſcheinen, das enge Verbundenheit mit der NS.= Gemein=
ſchaft
Kraft durch Freude bekunde. Sein beſonderer Gruß galt
daun dem Vertreter des Gauleiters und dem Kreisleiter und
Oberbürgermeiſter Wamboldt, den Vertretern der Parteigliede=
rungen
, der Wehrmacht und Polizei, der Verwaltung und Wirt=
ſchaft
. Der Redner drückte dann den Dank aus an alle, die
während der zwei Jahre gewaltigen Aufſchwungs die Arbeit der
NSG. Kraft durch Freude durch ihre Mitarbeit unterſtützten,
brſonders die Amtswalter. Er verband damit die Bitte, im
nächſten Jahr ebenſo kräftig mitzuarbeiten, damit das Werk den
Umfang annehme, den ihm der Führer geſetzt hat. Dieſe Arbeit
iſt Dienſt an der Volksgemeinſchaft!
Nachdem dann das Lied Volk ans Gewehr verklungen
war, lauſchte das Haus der Uebertragung des Leiſtungsberichts
des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley, der von dem Amtsleiter
der NSG. Kraft durch Freude, Miniſterialrat Dreßler=
Andres, verleſen wurde.
Dann folgte unter Leitung von Generalmuſikdirektor Fride=
rich
der 2. Akt des Fliegenden Holländer, der vor
allem wieder durch das wunderbar verinnerlichte und von ſtärk=
ſter
ſeeliſcher Spannung erfüllte Zuſammenſpiel der beiden
Hauptdarſteller Liſelott Ammermann und Heinrich Blaſel
gefangen nahm. Den Erik ſang geſtern Heinz Janſſen, ſtimm=
lich
und darſtelleriſch ſehr friſch und ſicher und mit freier Natür=
lichkeit
im Zuſammenwirken von Geſte und Geſang. In den ande=

ren Rollen bewährten ſich wieder Martha Liebel und Heinrich
Schlüter.
Einen glänzenden Abſchluß des Abends bildete dann der
Tviumphakt aus Aida bei welchem die überaus temperament=
volle
, großzügige Führung Dr. Bitters alle Mitwirkenden,
voran die Träger der Hauptrollen, die Damen Ammermann
und Blatter, und die Herren Blaſel, Sattler, Schlüter
und Wieter , zu ſtarker Leiſtung mitriß. Der Beifall war
nach beiden Akten ſehr lebhaft und herzlich!
A. H.

Einer bauk einen Dom.

Ein Chorzyklus nach Worten von Carl Maria Holzapfel.
Muſik von Hansheinrich Dransmann.
Zur Aufführung am 29. November im Landestheater wird uns
vom Muſikverein geſchrieben: Das Werk gliedert ſich in dreizehn
Abſchnitte, beginnend mit der Botſchaft an den Führer, durch
eine unſichtbare Stimme (Baritonſolo): Aufwachen ſoll von Dei=
nem
Ruf das Volk zu neuem Glauben an ein neues Reich.
Dann folgt. Die Berufung (Sprecher und Sprechchöre);: Komm,
rette Dein Volk. Dieſer Abſchnitt iſt melodramatiſch begleitet.
III. Teil: Befreiung . Nach einleitendem Baritonſolo ſetzt der
Chor uniſono ein: Es folgt dem Rufe, der ihn auserkor. Nun
kommt der Chor: Dem Führer, Teil IV: Wärſt Du nicht rein,
wärſt Du nicht licht. In wuchtiger Polyphonie erfolgt der erſte
Anruf der ſich wieder zu einfacher Stimmführung verdichtet bei
den Worten: Wärſt Du nicht Flamme, wie wollteſt Du zunden?
In ruhigen Halbnoten führt der Chortenor und ſpäter der Baß
die Betrachtung weiter: Wären wir nicht wie frühlingerwarten=
des
Land, nie würden goldene Aehren wir. In verbreiterten
Halben nimmt nun der ganze Chor die Fortführung auf, wobei
die einzelnen Stimmen verſchiedene Texte ſingen, und die Themen
von der empfangenden Erde und der lichterſehnenden Kerze‟
fugenartig vermiſcht ſind. Nach kurzem Tenorſolo folgt die Zu=
ſammenfaſſung
aller Gedanken durch den Chor: Nur Du biſt
furchtlos, nur Du kannſt die Fahne tragen. Ein Sprechchor:
Die Stimme, Teil V: Gib Sonne Kraft, gib Erde Saft
leitet über zum VI. Teil: Der Ruf, für Baritonſolo: Es ſchwillt
der Sang, es wächſt der Schwur . Ein Wiegenlied in ſchwerer
Zeit (FII. Teil) für Altſolo erzählt zu ſanfter Triolenbegleitung
in elegiſchem Ton von dem Volk ohne Arbeit und Brot, von Ket=
ten
und Sklaverei. Dann in beſchleunigtem Tempo wie eine Vi=
ſion
: Horch auf, es brauſt ein Sturm durchs Land. In hartem,
kurzen Rufen ſetzt der Chor ein: Herbei, hervor, wir ſuchen des
Herzen zuckenden Schlag: Wir bauen des neuen Reiches Dom
Aber wieder verkündet die Altſtimme: Weit iſt die Freiheit, meit
iſt die Ehr. Ein kurzer Appell des Soloſprechers an die Mit=
helfer
, Teil /III, dann folgt ein ſchöner, von myſtiſchem Dunkel
umwobener Chor: Den Toten . Teil IK. Die vielverſchlungene
Stimmführung löſt ſich in tröſtendes Dur auf. Die Wiederholung
der ſchwermütigen Einleitung gemahnt nochmals daran, daß Das
Geheimnis der Blüte, die Ouelle unſeres Werde im dunkelen
Schoß der Erde ruht. In kraftvollen Oktavengängen, ſehr ge=
meſſen
, im ernſten Ausdruck, ſchließt der K. Teil: Das Verbot

an. Der Sprechchor beginnt: Unſere Liebe iſt größer
maßloſes Quälen. Feierlich und kraftvoll wiederholt
uniſono die gleichen Worte am Schluß des Satzes, in de
ein ſchönes Baritonſolo aufklingt: Trotziger ſteht das
Rot unſerer Fahne . Teil Xl: Der Tambour (S
Noch einmal hämmert in die Hirne den Schwur. Im
tönen dazu Landsknechttrommeln und Bläſerfanfaren
XII. Teil Aufbruch ſchildert eine ſtürmiſche Orcheſter il
aus der ſich ſpäter ein Baritonſolo: Nach des Gewitters
dem Werk.. und ein hymniſcher Geſang für Baritoni
norſolo entwickelt: Aus deutſchen Tiefen bricht es auf
Nacht zum Licht. Den Abſchluß (Teil XIII) bildet dann!
angelegte, mächtig aufgebaute Chor. Einer baut einnn
Das Orcheſter beginnt mit dem volkstümlichen Hauptt/
ſteigert die Viſion des Domes in weit ausgeſponnenem
choralartigen Zwiſchengliedern und archaiſierenden 2
zum Einſatz des Chores, der die Weiſe kraftvoll aufn

überzeugend durchführt: Einer baut einen Dom aus 1
ſtrom lebendiger Herzen. Alle Widerſtände müſſen weigde
Toren, ihr bringt den Dom nicht zu Fall. Zum Choral
ſchließt dieſer Chor das ganze Werk feierlich ab.
Das von Carl Maria Holzapfel aus dem Geiſt une
geſchaffene Dichtwerk iſt in eindringlicher, ungeſuchte

gehalten und von großer poetiſcher Schönheit. Die Mu

manns paßt ſich vorzüglich an. Ihr monumentaler Stil
und überzeugend; entſprechend den wuchtigen GrundgeO
Dichtung iſt die Muſik klar und mit kraftvoller Baßfü
ſtaltet. In den Chören iſt viel uniſono verwendet. Auch
phonen Teile ſind durchſichtig und trotz vieler Quarten
nem Reiz. Vorzüglich iſt der Aufbau des Werkes, für E
orcheſtrale Mittel eingeſetzt ſind. Inſofern iſt es unmitte
ſam und verſtändlich. Zum Ruhm des Führers geſchaffem!
Aufführung dieſes weltlichen Oratoriums, das die Haup;

der werdenden Bewegung auch nach der ethiſchen und
Seite ſinnvoll klarlegt, von keinem Nationalſozialiſten

werden!

W. Kleinſch

* Noch einmal: Meyer aus Weſtfalen
Wir brachten vorgeſtern unter dieſer Ueberſchr
kleinen Aufſatz über einen jungen Mann namens Mehe
Jahr 1824 Goethe beſucht und durch ſeine Gedichte 2
Perſönlichkeit dem Olympier ſtärkſten Eindruck gemacht
aber trotz ſo günſtiger Vorzeichen nicht in die Literatuc
eingegangen iſt. Vielleicht iſt etwas anderes Beacht. 4
Meyer geworden ſchloß unſer Aufſatz, und dieſe Verml-
ſich
inzwiſchen als richtig erwieſen, wie wir der Zuſche
Leſers entnehmen, der uns folgende Daten mitteilt:
Friedrich Adolph Karl Meyer iſt 1805 geboren und
Legationsrat geſtorben.
Er war von Kuebel am 17. Juli 1823 an Goethe ei

Seine Gedichte an Goethe ſind mit einer Würdln

Goethe betreffenden Arbeiten abgedruckt von Gaedert. De
zu Gaſte, Leipzig 1900. Seite 6694.

[ ][  ][ ]

e ganze Südfront in Bewegung
uingelungsmanöver Ras Deſtas. Fliegende italieniſche Kolonne in eine Falle gegangen.
Einbruch in Ikalieniſch=Somaliland. Bedrohung der italieniſchen Verbindungslinien.
Makalle von europäiſchen Truppen geräumk.

g. 28. November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 327 Seite 3
Vormarſch eine Anzahl von Laſtkraftwagen auf=
gefunden
hätten, die mit toten italieniſchen Sol=
daten
beladen geweſen ſeien. Die Gefallenen ſeien Opfer
des lebhaften Maſchinengewehrfeuers, mit dem die Abeſſinier die
Italiener überfallen hätten.
Ra5 Deſtas Operakionen.
Abeſiniſche Verſtärkungen für Gorahai
und Gerlogubi.

ſnig von Rom, der Sohn Napoleons

ehr als hundert Jahren, 1832, ſtarb in Schönbrunn
Uhin junger Prinz, 21 jährig, noch ehe er etwas leiſten,
Aeſchichte ihn kennen lernen konnte. Kann dieſer arme
Mog von Reichſtadt uns heute noch feſſeln, ſein Geſchick
Rewegen? Es iſt ſo, und die Gründe dazu ſind zwie=
nd
menſchliche und geſchichtliche Gründe. Jünglings=
iie
dieſe, feurig ſtrebend, aber hinweggerafft, ehe der
y der Wirklichkeit ihre Erſcheinung trübt, ſind endlich
Wie reinſten Spiegel, in denen ſich eine Zeit anſchaut,
ireitenden Kräfte zu erkennen, die noch nicht von
REverbogen ſind. Die junge Seele ſteht leidend und Ver=
Biſtrebend dazwiſchen, und ihr geiſtiges Leid wird er=
wenn
es zugleich das ganz konkrete Leiden unter der
Müt einer berechnenden Umwelt iſt.
ur das Geſchick dieſes öſterreichiſchen Prinzen, der
Wut nach ſtatt eines Herzogs von Reichſtadt Kaiſer von
Fhätte ſein können; er, der Sohn Napoleons. Wann
h je ſo hohe Hoffnungen auf ein Kind, ſchon vor
ut! Er wurde erwartet nicht nur wie der Thronerbe
Warchie: durch ihn ſollte des Kaiſers Macht erſt den
Ageſicherten Ordnung finden, ſollte in Frankreich wieder
Wtlein lebendig werden, daß Gott ſeine Geſchicke durch
Dynaſtie ohne Willkür lenke. Doch mehr noch; dieſes
die neue, gewaltig aufrüttelnde Kraft Napoleons mit
berlieferten Feſtigkeit des übrigen Europa verbinden.
einne Berufung in dieſer Welt. Und das iſt auch immer
e Strahlpunkt ſeiner Exiſtenz geblieben, der wir heute
md nachſinnen: was wäre geworden, hätte er wirklich
Mächte verſchmolzen darſtellen dürfen, die neue als
oleons, die alte als Sohn Marie Luiſens von Oeſter=
änndiger
der Revolution und Eroberer Europas, der
2t, war der zärtlichſte Vater. Er hatte den tiefen
ſinr des Korſen und die Uinmittelbarkeit einer echten
den Kontakt zu der kindlichen Seele ſofort ſindet.
Mihm ſeinen ſchönen kleinen Sohn brachte, ſtrahlten
er und Kind. Als er ganz klein war, ſchnitt der
ſem Söhnchen, daß er König von Rom genannt
Wige Fratzen vor dem Spiegel, daß der Kleine vor
rauchzte. Als er ſchon laufen und plaudern konnte,
oleon ſich zu dem Kind auf den Boden und ſpielte
der er hielt ihn auf dem Schoß, während er arbeitete.
helte, wenn es ſeinen Kronprinzen erblickte, der mit
den Locken wie ein Engel ausſah. Und das begabte
oſame Kind ahnte mit ſeinen dreieinhalb Jahren

ſchon etwas von Glanz und etwas von Verpflichtung, vergötterte
ſeinen Vater, war ſtolz und anmutig zugleich.
Dann plötzlich, welch ein Umſchwung! Der Kaiſer dankt ab,
Marie Luiſe, die ſchwache, gedankenloſe, gibt ſich mit ihrem Kind
in Oeſterreichs Hand, ſucht Schutz bei Franz I., ihrem Vater,
aber liefert ſich damit in die Netze Metternichs. Nach dem
kurzen Aufblitzen der Hundert Tage wird Napoleon nach St.
Helena deportiert, und er ſieht ſein Kind nie wieder. Ja, er
hört nichts mehr von ihm, man läßt keine Nachricht von dem
enterbten Kind zu dem gefangenen Vater dringen. Der Kaiſer
ſtarrt Tag für Tag, ſechs Jahre lang, das Bild ſeines Sohnes
mit ſchmerzendem Herzen an, ſieht in die Zukunft, denlt an
die Aufgabe ſeines kleinen Königs von Rom in der Welt und
ſchreibt für ihn ſeine Memoiren und ſein Teſtament.
Auch der Knabe hört von ſeinem Vater nichts mehr. Er ſoll
nun ein öſterreichiſcher Prinz werden und ſeine napoleoniſche
Herkunft vergeſſen. Es iſt ein grauſamer Kampf gegen die Zärt=
lichkeit
eines vierjährigen Kindes. Man nimmt ihm nach und
nach ſeine liebevolle franzöſiſche Erzieherin, ſeine franzöſiſchen
Pflegerinnen und Bedienten, man lenkt Marie Luiſens vergeß=
liches
Herz auf andere Dinge, ſo daß ſie ihren kleinen Sohn faſt
ganz allein läßt, man nimmt ihm die franzöſiſche Sprache und
ſehließlich auch ſeinen Namen Napoleon. Nun heißt er Franz. und
ſtatt eines Königs von Rom iſt er ein Herzog ohne Herzogtum,
Herzog von Reichſtadt.
Die Lehrer halten ihn oft für eigenſinnig und intereſſelos;
ſehr begabt wohl, aber ohne Ernſt und Ausdauer. In Wahrheit
leidet der Knabe nur unter dem Mangel an Wärme, der ihn
nicht zu Begeiſterung entflammen läßt. Marie Luiſe lebt in
Parma, mit ihrem Geliebten, dem Grafen Neipperg, von deſſen
Beziehung zu ſeiner Mutter der Kuabe nichts weiß.
Dann geſchieht das Seltſame, daß der Prinz in der Biblio=
thek
von Schönbrunn, wo er immer im Sommer lebt, auf einem
der oberſten Regale eines Tages die Memoiren Napoleons, das
Memorial de Ste Hölene entdeckt. Hat Metternich, der doch
zicht die geringſte Kleinigkeit überſieht, dies vergeſſen, daß man
dem Sohn die Berichte von dem Martyrium auf St. Heleua
fernhalten müſſe, wenn nicht die Liebe zu dem vergeſſenen Vater
mit glühendſter Gewalt wieder auflodern ſollte?
Für den Herzog von Reichſtadt war dies das Erwachen aus
einer unfrohen Uebergangszeit, in der ihn eine Art Langeweile
und Ueberdruß matt und unbeſtändig gemacht hatte. Nun glühte
in ihm der Wunſch auf, des Vaters würdig zu werden. Er wußte
nicht, wie; aber er begann nun, ſeinen Geiſt auf ein leidenſchaft=
liches
Studium der Geſchichte zu richten, und ſeine erſtaunliche
Begabung für militäriſch=ſtrategiſche Fragen fiel ſeinen Lehrern
bald auf. Er war herangewachſen, lang und ſchlank und körper=
lich
zart, da er von ſeiner Mutter die ſchwachen Lungen geerbt
hatte. Nun verzehrte er ſich in Studien und Plänen, tobte ſeinen
Jugenddrang dann wieder in wilden Ritten aus und brannte

Siege zum Ausſuchen.

esnachrichten der Abeſſinier dauern fort, die Italiener
hitlich an der Südfront aus allen wichtigen Stellungen
ſorden ſein und ſich unter Zurücklaſſung von Kriegs=
rückziehen
, bis in die Nähe der Ausgangsſtellungen,
ren Vormarſch in den
oer=Tagen begannen.
ze ernſthafte Offenſiv=
großen
Stils hört
dgs aus abeſſiniſchem
h nichts. Umgekehrt
taliener nicht nur die
Meldungen aufs
hmentiert, und auch
iegesmeldungen ver=
baß
ſich der unpartei=
ſter
aus der Fülle der
was herausſuchen kann.
ha glaubwürdigſten er=

daß Italien offiziell in London von einer bevorſtehenden Offen=
ſive
gegen den Tana=See Kenntnis gegeben habe. Dieſe
Informationen klingen im Augenblick wenig glaubhaft, denn die
Italiener haben vorerſt andere Sorgen als ſich mit dem Gedanken
einer Offenſive in dieſer Richtung zu beſchäftigen, die ihre Nord=
front
unerhört verlängern und damit den Abeſſiniern unzählige
Angriffspunkte geben muß. Man wird wohl weiterhin verſuchen,

Eeſſinier benutzen ihre
pungen natürlich, um
ſöegeiſterung auf der
Ren, aber von den Ita=
ſte
man erwarten, daß
Awwas klarer ausdrück=
inal
mitteilen, wie die
in Ogaden verläuft,
ſzentlich geſpielt wird.
ſiter dieſen Um=
VerEindruck ent=
miß
, daß die Ita=
In verſchiedenen
bihre Truppen
ſit zurückgenom=
ſen
, dannzeichnet
ie italieniſche
ſeitung verant=
Wir haben volles
dafür, daß ſie die ge=
hdorte
ihrer Truppen=
ſEden
nicht in die Welt
daß dus ſrrg, aber die Abeſſinier

bererſeits doch ſehr gut
ein und genau wiſſen,
onen die Kräfte ſind, die
ſt in Ogaden bilden,
ſedings richtig zu ſein.
ſlbeſſinier, die aber ebenfalls nur abteilungsweiſe
kürften verſchiedene italieniſche Kolonnen
hürt haben, die nun in ſcharfem Kleinkrieg
lnſchluß an Nachbarabteilungen zu gewinnen. Daß ſie
gen Tanſlnde aufgeben, iſt vielleicht unvermeidlich, und hier
die Voxlusgangspunkt für die Siegesmeldungen der Abeſſinier
nordwätöi weil die Italiener in verſchiedenen Kolonnen kämp=

Italieniſche Tanks im abeſſiniſchen Gebirge.
heils gegenüberſtehen. Neuer Bildbericht von den Kämpfen in Abeſſinien. Man ſieht eine italieniſche Tankabteilung
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
keine zuſammenhän= beim Ueberſchreiten einer Furt.

erſt einmal den Korridor zwiſchen Erytrea und Somali=Land her=
zuſtellen
, um dann Addis Abeba zu nehmen. Denn gerade das
Tana=See=Gebiet gehört zur engliſchen Intereſſenſphäre. Würden
die Italiener dieſe Zone betreten, dann würde der Abeſſinienkon=
flikt
zwiſchen England und Italien nur noch ſchärfere Formen an=
nehmen
, die wieder den oſtafrikaniſchen Feldzug recht ungünſtig
beeinfluſſen müßten,

wund
g zurt

ßen iſt Ppvielfach Abeſſinier im Rücken ihres Gegners und um=
neral
Graziani hat in der letzten Zeit einige Divi=
EItalien zur Unterſtützung erhalten, die nun allmählich
Kolo Eſint eintreffen, und man wird zunächſt abwar=
ſen
, welche Pläne Graziani im Süden
ſhmen wird.
ſigen hört man bei dieſer Gelegenheit zum erſten Male
mSüdtirolern, die in großer Zahl in abeſſiniſche Gefan=
Praten ſeien und nun für ihr neues Vaterland, das ſie
be liebreich behandelt hat, einem ungewiſſen Schickſal
en.
r Nordfront gehen die örtlichen Ausein=
ſtzungen
weiter. General Badoglio iſt bei der Truppe
. Von ſeinen Entſchlüſſen hängt der weitere Gang der
ahlungen ab. Die engliſche Preſſe behauptet allerdings,

Von dem Sonderberichterſtatter der United Preß
Edw. Beattie.
Addis Abeba, 27. November.
Offiziell wurde mitgeteilt, daß die Abeſſinier zur=
zeit
dabei ſeien, von neuem von Gorahai und Gerlo=
gubi
Beſitz zuergreifen. Die beiden Städte ſeien bereits
als ein Ergebnis heftiger abeſſiniſcher Angriffe von den Italie=
nern
geräumt worden. Ein von der Südfront kommender Kurier
berichtet, daß der Angriff der Abeſſinier völlig
überraſchend für die Italiener erfolgt ſei und daß
die abeſſiniſchen Teruppen auf ihrem ſiegreichen

EP. Addis Abeba, 27. November.
Nach den hier aus Harrar eintreffenden Meldungen ſetzen
die abeſſiniſchen Streitkräfte im Süden ihren Vormarſch fort.
Das Hauptintereſſe wendet ſich dabei den Operationen von
Nas Deſta Damptu zu. Angeblich ſollen ſeine Vorhuten
bereits bei Iſcha Baidoa, einem wichtigen Knotenpunkt zwiſchen
Dolo und dem italieniſchen Haupthafen von Somaliland, Moga=
diſcho
, ſtehen. Die Hauptarmee ſteht noch nordweſtlich von
dieſem Punkt, ſtellt aber ſchon jetzt eine ſehr ernſthafte
Vedrohung der italieniſchen Verbindungs=
linien
dar. Es heißt, daß Ras Deſta ohne Rückſicht auf die
einpfindlichen Verluſte, die er bis jetzt zweifellos erlitten hat,
ſeine Truppen ſtändig zu immer neuen Gewaltleiſtungen an=
fenere
; gleichzeitig heißt es aber auch, daß ihm von allen Seiten
immer neue irreguläre Streitkräfte zuſtörmen.
Ueber die Wirkungen der Bewegung des Ras Deſta auf die
Italiener werden hier ausführliche Darſtellungen verbreitet, die
ſich naturgemäß von hier aus nicht im einzelnen nachprüfen
laſſen. Danach heißt es u. a., das abeſſiniſche Vor=
gehen
zwinge den General Graziani, ſeine ge=
ſamten
Streitkräfte auf den Schutz von Moga=
diſcho
zukonzentrieren.
Gleichzeitig gehen aus Harrar ſtändige Verſtärkun=
gen
nach Gorahai und Gerlogubi ab. Anſcheinend
läuft der abeſſiniſche Plan darauf hinaus, die italieniſchen
Streitkräfte bei Ual=Ual und Wardere zu überrennen und ſie
dem Ras Deſta in die Arme zu treiben. Jedenfalls iſt die ge=
ſamte
Südfront in Bewegung, und es darf ange=
nommen
werden, daß die Italiener zur Zeit in der
Defenſiven ſind. Ihre Luftſtreitkräfte ſind jedoch immer noch
ſehr tätig, und der abeſſiniſche Heeresbericht ſpricht von einem
erneuten Luftangriff auf Dagaburrh, bei dem
jedoch kein Schaden angerichtet worden ſein ſoll.
Ikalieniſch=abeſſiniſches Gefecht nördlich von Dolo.
EP. Im 56. italieniſchen Heeresbericht wird u. a. gemeldet:
An der Front des Erſten Armeekorps haben unſere von Dolo ab=
gegangenen
Abteilungen die Dörfer Amentilla und Sechet beſetzt,
wobei ſie an den öſtlichen Rand der Hochebene gegen das Gebiet
der Galla Uoggerat gelangen.
Dazu weiß der Sonderberichterſtatter des Exchange Tele=
graph
aus dem italieniſchen Hauptquartier noch zu berichten:
Von der Südfront wird ein von den Truppen des Generals Gra=
ziani
bei Lamma Schilindi, 80 Kilometer nördlich von Dolo, er=
zielter
Erfolg beſtätigt. Gleichzeitig wird betont, daß mit die=
ſem
Erfolg die Pläne der abeſſiniſchen Heeresleitung für einen
Einbruch in Italieniſch=Somaliland weſtlich des Webi Schebeli
zunichte gemacht worden ſeien. Bei einem in dem Gefecht bei
Lamma Schilindi gefallenen abeſſiniſchen Offizier wurde ein
Plan für die abeſſiniſchen Operationen gefun=
den
. Hiernach ſollte die bei Lamma Schilinda geſchlagene Vor=
hut
des Ras Deſta Dolo beſetzen und ſich dann über die Ebene
des Jubalandes zerſtreuen. Gleichzeitig ſollten die Hauptſtreit=
kräfte
des Ras Deſta nach Oſten marſchieren und damit die Ita=
liener
zwingen, zur Verſtärkung ihrer Streitkräfte Truppen aus
dem Ogaden zurückzuziehen. Als Treffpunkt für die Truppen von
Ras Deſta und Ras Naſibu waren Gallafo und Gheledi am Webi
Schebeli vorgeſehen. Der Beſuch des Kaiſers in Harrar und
Dſchidſchiga war nach dieſem Schriftſtück nur ein Manöver, um
die Aufmerkſamkeit der Italiener von den Truppen des Ras
Deſta abzulenken.
Von abeſſiniſcher Seite verlautet jedoch, daß trotz dieſer Nie=
derlage
die Abeſſinier unter Ras Deſta ihre einmal gefaßten
Pläne, auf die die bei dem getöteten Offizier gefundenen Papiere
ein intereſſantes Licht werfen, weiterverfolgen konnten. Auf je=
den
Fall würden die abeſſiniſchen Abteilungen, die von Addis
Abeba aus als bei Iſcha Baidoa ſtehend gemeldet werden, ſich
etwa 250 Kilometer ſüdöſtlich von Dolo hinter den italieniſchen
Linien befinden.

innerlich in Einſamkeit und Träumen. Die Melancholie der
Jugend quälte ihn oft;dann wieder bezauberte er den Wiener
Hof durch ſeinen Geiſt und Witz und durch ſeine lichte Schönheit.
Man konnte ihm nun die Geſtalt ſeines Vaters nicht mehr
verhüllen, und man redete zu ihm von Napoleon als von dem
genialen Feldherrn, dem jedoch ſeine Maßloſigkeit zum Ver=
hängnis
geworden war, Verhängnis für ihn ſelbſt und für
Frankreich. Der Prinz aber ſah die Sternenbahn des Vaters
längſt geläutert durch die Leidensjahre auf der grauſamen Felſen=
inſel
St. Helena.
Er träumte von Frankreich: ob Frankreich noch an ihn
dachte? Ob es auf ihn wartete? Immer wieder ſuchten Fran=
zoſen
oder auch die napoleoniſche Verwandtſchaft, zu ihm vor=
zu
dringen, aber man ließ niemanden an ihn heran, und er
fühlte ſich im Dunkeln gehalten. Allmählich wurde er ſich jener
von Geburt an vorbeſtimmten Aufgabe bewußt, die die ſeine
im Leben ſein mußte: Frankreich zu leiten, aber in Freundſchaft
mit Oeſterreich. Nie würde er zu Oeſterreichs Schaden handeln,
nie Habsburg entgegen ſein, denn er liebte ſeine habsburgiſche
Familie herzlich. Es konnte für Habsburg keine beſſere Garantie
für das Einvernehmen zwiſchen Oeſterreich und Frankreich
geben, als den Sohn Marie Luiſens dort an der Spitze zu
haben. Für Frankreich, ſein Vaterland, aber würde er den Glanz
des Kaiſerreichs wiederbringen.
Im Sommer 1832 ging es mit dem Prinzen zu Ende. Außer
der jungen Erzherzogin Sophie, die er liebte, war niemand
ihm nahe in dieſen langſam hinſchwindenden Monaten. Marie
Luiſe war in Parma, und niemand rief ſie, bevor die letzten
Tage da waren. Prokeſch war auf Reiſen geſandt worden, der
Kaiſer weilte fern. Napoleons Sohn wurde in dieſer letzten
Kraukheit in Schönbrunn in die Zimmer einlogiert, in denen
Napoleon als Sieger von Auſterlitz und von Wagram einſt auf
dem Gipfel ſeiner Macht gewohnt hatte. Und dort ſtarb der
Prinz am 21. Juli 1832. Er nahm ſein doppeltes Erbe, ſeine
großen Gaben, ſeine Verſöhnungsaufgabe mit ins Grab hinab,
und die Stunde, das Alte und das Neue zu vereinen, ging
einmial wieder ungenutzt vorüber.
Lange kannte die Nachwelt nur ein entſtelltes Bild von
ihm, da man in ſein perſönliches Leben keinen Einblick hatte.
Seit in den letzten Jahren die öſterreichiſchen Archive ſich ge=
öffnet
haben, kamen nach und nach auch zahlreiche Dokumente
aus Licht, die ſeine Geſtalt erhellen, Tagebücher und Briefe.
lind ſo hat endlich der König von Rom ſeinen Geſchichts=
ſchreiber
gefunden: Oetave Aubry, deſſen zugleich ſachlich
klare und glänzende Darſtellung der geſchichtlichen Stunde nach
Napoleons Sturz von einer tief menſchlichen Teilnahme für dies
tragiſche Jünglingsſchickſal durchglüht wird. Dieſes Buch iſt jetzt
in einer ſchönen Ueberſetzung im Eugen Reutſch Verlag Erlen=
bach
=Zürich und Leipzig in deutſcher Sprache erſchienen. L. S.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 28. Rovemh

Aus der NSDAP.

NS.

Kreisleitung Darmſtadt.
Frauenſchaft Darmſtadt.

Den Frauenſchaftsleiterinnen Darmſtadt=Stadt und Land
Kenntnis, daß am Donnerstag, 28. Nov., mit dem Aufbau
Weihnachtsmeſſe im Saalbau begonnen werden kann.

zur
zur

NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Freitag, 29. Nov., ſind unſere Kameraden und Kamera=
denfrauen
von dem Altbürgerdank Frankfurt eingeladen. Der
Fahrpreis, einſchließlich Theatervorſtellung und Omnibus, beträgt
von Darmſtadt bis Frankfurt und zurück 1.50 RM. Anmeldungen
werden auf der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe, Rheinſtr. 22, 1. St.,
entgegengenommen. Letzte Friſt zur Einzeichnung am Donners=
tag
, 28. Nov., 5 Uhr. Abfahrt wird in der Geſchäftsſtelle der Orts=
gruppe
bekanntgegeben.
BDM. und Jungmädel über 14 Jabre!
Am Sonntag, 1. Dez., wird der 25=Kilometer=Marſch für das
Leiſtungsabzeichen wiederholt. Wir treten pünktlich um 8 Uhr
am Adolf=Hitler=Platz an.
Kreisleitung Bensbeim.
NS. Lehrerbund.
Arbeitsgemeinſchaft Werkunterricht. Freitag, 29. Nov., um
16.45 Uhr, im Schulhaus, Rodenſteinſtraße, Bensheim.
Kreisleitung Dieburg.
Ortsgruppe Babenhauſen.
Freitag, 29. November, abends 8.30 Uhr findet im Partei=
lokal
Adler ein Schulungsabend für die Mitglieder der NSDAP.
ſtatt. Es werden verſchiedene weltanſchauliche Themen aus dem
Buche des Führers Mein Kampf behandelt werden.

Die Deutſche Rrbeitsfront

ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht.
Achtung Ortsgruppenwalter! Stimmungsberichte.
Von folgenden Ortsgruppen müſſen die Tätigkeits= und
Stimmungsberichte mit Anlagen bis zum 28. November abgelie=
fert
werden: Die Ortsgruppen Stadtmitte, Arheilgen, Gries=
heim
, Hahn, Ober=Ramſtadt und Weiterſtadt. Folgende Orts=
gruppen
teilen zum gleichen Termin mit, ob das Fehlen der ge=
nannten
Anlagen als Fehlmeldung zu betrachten iſt: Ortsgruppe
Rheintor: 3 und 4, Ortsgruppe Schloßgarten: 3, 5 und 6, Ortsgr.
Gräfenhauſen: 2, 4, 5 und 6.

Abteilung für Arbeitsführung und Berufserziehung Reichs=
betriebsgemeinſchaft
Handel.
Fachſchaft Textil=Einzelhandel. Freitag, 29. Nov., 20.30 Uhr,
Rheinſtr. 14, 2. St. (Ecke Grafenſtr.)) Saal 1: Die Kunſtſeide im
Verkauf. Vortragender: Betriebsführer S. Schneider, Darm=
ſtadt
.
Reichsbetriebsgemeinſchaften 118.

Ober=Ing. Föttinger.

Fachſchaft für das Schuh= und Dienſtgebrauchshunde=
weſen
E. V.

Fachgruppe Darmſtadt.

Die Jahreshauptverſammlung der Fachſchaft war befried gend
beſucht. Die Verſammlung wurde von dem Obmann, Herrn Seng.
mit dem deutſchen Gruß eröffnet. Nach Verleſung und Geneh=
migung
der Protokolle durch den Schriftführer, Herrn Meh=
ring
. gab Herr Seng mit kurzen, aber treffenden Worten den
Jahresbericht bekannt. Insbeſondere ſtreifte er die ſportlichen
Veranſtaltungen und erwähnte die muſtergültige Durchführung
der Ausſcheidungskämpfe zur Gauſiegerprüfung. Der Kaſſenwart,
Herr Hahn. berichtete über die Kaſſengeſchäfte des verfloſſenen
Jahres und gab gleichzeitig den Koſtenvoranſchlag für das Jahr
1936 bekannt. Bei ſeinen kurzen Ausführungen erwähnte er, daß
nur bei der größten Sparſamkeit mit dem jetzigen Jahresbeitrag
auszukommen ſei. Nach kurzem Bericht eines Rechnungsprüfers
wurde dem Kaſſenwart Entlaſtung erteilt. Herr Seng dankte
alsdann ſeinen Mitarbeitern und bat, von einer Wiederwahl Ah=
ſtand
zu nehmen und ſtellte ſomit mit Rückſicht auf ſeinen Geſund=
heitszuſtand
ſein Amt als Obmann zur Verfügung. Herr Jäger
wurde hierauf zum Verſammlungsleiter beſtimmt, derſelbe dankte
Herrn Seng mit warmen Worten für ſeine rührige Tätigkeit im
Aufbau der Fachgruppe und für die gute Leitung im verfloſſenen
Jahr. Er ermahnte die Mitglieder, bei der Wahl des Obmannes
vorſichtig zu ſein und gab Aufſchluß über die Verantwortung und
Pflichten, die ein Obmann zu übernehmen hat. Hierauf wurde
Herr Hahn als Fachgruppenobmann in Vorſchlag gebracht und,
da weitere Vorſchläge nicht mehr vorlagen, durch Zuruf gewählt.
Herr Hahn dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen,
verpflichtete ſich, nach beſtem Können die Fachgruppe ſo zu füh=
ren
, daß ſie nur Fortſchritte zu verzeichnen habe. Er bat die Mit=
glieder
, ihn mit Rat und Tat zu unterſtützen und ernannte Herrn
Jäger zu ſeinem Stellvertreter. Als Rechnungsprüfer wurden
geheim die Herren Strohmenger und Holl gewählt. Den
Kaſſenwartpoſten verſieht Herr Hahn vorerſt mit, ein Hilfskaſſen=
wart
wird demnächſt ernannt, Oberdreſſurwart wurde Herr Meh=
ring
, Stellvertreter Herr Hild, ſonſtige Dreſſurleiter die Herren
Huve, Kolb. Weitzel und Kaiſer, Schriftführer die Herren Meh=
ring
und Weitzel. Zum Vorſtandsbeirat wurden die Herren Seng.
Hupe. Dr. Schenck, Dr. Rohde und Körber berufen.
Nach einer kurzen Pauſe teilte Herr Hahn der Verſammlung
mit, daß die Räumung des Platzes, wie ſchon lange vorauszuſehen
war, bis zum Ablauf dieſes Jahres bedingt ſei. Den Bemübun=
gen
iſt es gelungen, einen neuen Platz in der Nähe der keramiſchen
Werke Heidelberger Straße, zu bekommen, wo die Dreſſurtätig=
keit
ab Januar 1936 beginnen wird. Sämtliche Anweſenden der
Verſammlung ſtellten ihre Arbeitskraft in jeder freien Minute
zur Verfügung, um recht bald ihren Lieblingen einen ſchönen,
ideal gelegenen Dreſſurplätz zu bieten. Herrn Hahn wurde in
jeder Beziehung Verhandlungsvollmacht erteilt.

Omnibus DarmſtadtMeſſel. Vielfachen Wünſchen ent=
ſprechend
, wird ab 26. November auch der Ort Urberach von
dem Reichsbahn=Omnibus der Linie DarmſtadtMeſſel verſuchs=
weiſe
mitbedient, jedoch nur an zwei Tagen in der Woche, nämlich
am Dienstag und Freitag.

Bereins= und lotale Beranſtaltungen.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)

Biochemiſcher Verein Darmſtadt. Am Freitag,
29. Nov. 35, abends 8 Uhr, ſpricht der Redner des Biochemiſchen
Bundes Deutſchlands, Herr Piller=Berlin über Die Erhal=
tung
und Förderung der Geſundheit und Bekämpfung von Krank=
heiten
durch Dr. med. Schüßlers Biochemie! Der Vortrag mit
Lichtbildern findet ſtatt im Fürſtenſaal bei Chriſt, Gra=
fenſtraße
. Der Biochemiſche Verein Darmſtadt, Rheinſtr. 22,
bietet mit dieſem Vortrag ſeinen Gäſten. Mitgliedern, Freunden
und Anhängern einen volkstümlich gehaltenen Vortrag über die
Volksheillehre Biochemie‟! Daß die Biochemie, bekannt als
Mineralſtofflehre im Leben des Geſunden wie des Kranken
einen ungeahnt wichtigen Faktor darſtellt, iſt im ganzen Deut=
ſchen
Reich an Tauſenden von Volksgenoſſen erwieſen, daß ſie
ganz beſonders in unſerer heutigen Zeit eine Grundlage zur Er=
haltung
der Volksgeſundheit bedeutet, ſoll der kommende Vor=
trag
zum Ausdruck bringen.

Ortsgruppe Beſſungen=Steinberg.
Der Heimabend der Hausgebilfinnen findet am Donnerstag,
28. Nov., um 20.30 Uhr, im Kneipſaal der Beſſunger Turnhalle

Was die Lichtſpieltheaker bringen.

Union=Theater: Das Mädchen vom Moorhof

Selma Lagerlöffs Novelle vom Liebesleid und =Glück der
kleinen Jungmagd Helga iſt viel geleſen worden. Selten wohl hat
ein Roman eine ſo ausgezeichnete Verlebendigung durch den Film
gefunden, wie in dieſer ſchlicht=eindringlichen, unbedingt natur=
und landſchaftgebundenen Filmarbeit des Drehbuchdichters Lothar
M. Mayring und des Regiſſeurs Detlef Sierck der Herſtel=
lungsgruppe
Peter Paul Brauer. Wundervolle kernhafte Menſchen
treten auf und wenn je von einem Film oder Buch mit Recht ge=
ſugt
werden kann, er atmet den Geruch der Scholle, blutwarmen
Lebens, dann iſt es hier der Fall. Selten wurde eine bei aller
Schlichtheit ſo ſaubere und treffſichere, bei jedem Verzicht auf
Sentimentalität ſo packende Arbeit geleiſtet, die ganz große
Kunſt wurde, weil ſie in keiner Phaſe des Ablaufs der Spiel=

Hanſi Knoteck und Kurt Fiſcher=Fehling
im Ufa=Tonfilm Das Mädchen vom Moorhof

Herſtellungsgruppe Pete

aul Brauer. Spielltg. Detlev Sierck.

(Photo: Ufa.)

handlung gekünſtelt iſt. Und mit dem Drehbuch, dem Regiſſeur
und der Darſtellung hält die fabelhafte Bildtechnik beſtens Schritt,

weil auch ſie auf jegliche Spitzfindigkeit durch Photomontage
u. dal. bewußt verzichtet, weil ſie den Szenen des Spiels, das gar
kein Spiel iſt, ſondern eben Leben, den Rahmen gibt, der ihm
einzig und reſtlos angepaßt iſt. Der etwas windſchiefe, arme und
kleine Bauernhof der Moorleute ſteht ebenſo ſicher in der Land=
ſchaft
, wie der große und reiche des Amtmanns. Und die ſchüch=
terne
kleine Helga paßt in den erſteren und in dem des Karſten
Dittmar ebenſo naturhaft, wie die Gertrud in den ihren. Sie iſt
übrigens von einer wundervoll naiven Unſchuld, dieſe kleine
Helga der Hanſi Knoteck, trotz ihres unehelichen Kindes, das
ihr ja ſchließlich auch kein Hinderungsgrund wird, Bäuerin des
Karſten Dittmar zu werden, wachdem die reiche Gertrud ſelbſt
eingeſehen, daß ihr dieſer Platz und dieſe Liebe gebührt. Und
Kurt Fiſcher=Fehling iſt ein ebenſo biderber wie ſchmucker
und männlicher Karſten. Dann die Prachtgeſtalten der breit= be=
häbigen
Bauern Friedrich Kayßlers und E. v. Winter=
ſteins
! Wie ſtehen dieſe zwei ſo verſchiedenen mit beiden Bei=
nen
auf dem Boden der Scholle. Und Jeanne Bethge als Mut=
ter
Dittmar und Ellen Frank als Gertrud. Noch viele andere

Typen wären erwähnenswert. Aber man ſehe ſelbſt!

* Belida: Vielleicht wars nur ein Traum.

Eine romantiſche Komödie nennt der Untertitel dieſen Film;
und es iſt ja in der Tat eine ſehr romantiſche Angelegenheit,
wenn ein reicher junger Mann die ihm von früheſter Kindheit an
vorbeſtimmte Braut erſt einmal incognito als Landſtreicher
kennen lernen will. Florian, der junge Verlagsbeſitzer macht ſich
alſo auf den Weg und findet bald Kameraden auf ſeiner ſonder=
baren
Wanderung: einen Buben, der wegen eines verdorbenen
Sonntagsanzuges ausgekniffen iſt, und einen prächtigen großen
Bernhardiner. Die drei ziehen nun zuſammen los und haben ihre
kleinen Abenteuer und Erlebniſſe miteinander. Dies iſt wohl der
liebenswürdigſte und am beſten gelungene Teil des Films, hier
hat der Regiſſeur A. M. Rabenalt ſehr fein eine Atmoſphäre
heiter gelöſter Unbeſchwertheit und Ungebundenheit geſchaffen.
Der bunte Luftballon, der hier eine ſo große Rolle ſpielt. iſt
wenn man ſo will das Ueberſchriftzeichen für dieſen Teil des
Films. Wenn dann dieſer Luftballon mit dem angehängten
Notenzettel ſich von ungefähr in der Angelſchnur einer jungen
Dame füngt und nun zum Anſtifter einer Liebesgeſchichte wird,
lenkt der Film wieder mehr in konventionelle Bahnen ein und
läßt uns dann dieſe Liebesgeſchichte mit mannigfaltigen, oft nicht
gerade originellen, Verwicklungen bis zum glücklichen Schluß er=
leben
. Victor de Kowa, der kleine Waldemar Müller,
und der Bernhardiner Eros vom Jägerhof ſind das nette

Vagabundentrio. Annemarie Sörenſen iſt eine recht bläßliche
Baroneſſe, da iſt die Zofe Agnes (Fita Benkhoff) doch bedeu=

tend handfeſter ausgefallen. Der Journaliſt Sperber (Günther
Lüders) iſt mal wieder eine traurige Figur, er wäre ja
ſonſt auch der erſte Journaliſt im Film geweſen, der Aehnlichkeit
mit einem wirklichen Journaliſten von heute hätte! a

Techniher und Müsiker beide sagen
Körting-Radio

Das Union=Theater zeigt nur noch zwei Tage einen dra=
matiſchen
Film mit heiteren Lichtern, dem die ſchwermütige,
ſchöne Landſchaft der deutſchen Heide den ſtimmungsvollen Rah=
men
gibt. Das Mädchen vom Moorhof mit Hanſi Knoteck, Kurt

Fiſcher=Fehling. Friedr. Kayßler, Theod. Loos und Ellen Frank.
Helia=Lichtſpiele: Mazurka nur noch heute. Beeilen Sie
ſich es bietet ſich heute die letzte Gelegenheit, dieſes einzig=
artige
Filmwerk zu bewundern. In den Hauptrollen: Pola Negri,
Albrecht Schoenhals. Ingeborg Theek und Paul Hartmann.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen einen franz. Spitzenfilm über
ein ſpannendes und heikles Thema von ſtarker Eindringlichkeit:
Liebe", mit Jeanne Boitel, Jean Galland.
Belida zeigt heute und folgende Tage Vielleicht war’s
nur ein Traum mit Viktor de Kowa, Annemarie Sörenſen und
Vita Benkhoff
Reſi=Theater zeigt die weltberühmte Operette Der Vogel=
händler
mit Wolf. Albach Retty, Maria Andergaſt, Lil Da=
gover
, Max Gülſtorff und Georg Alexander. Jugendliche haben
Zutritt.

Verkehrsunfall. Auf der Kreuzung Arheilger= und Lieb=
frauenſtraße
kam es am Mittwoch zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen
einem Laſtkraftwagen V S 15148 und dem Lieferwagen der Pe=
ters
=Brotfabrik Offenbach VS 20261. Der Laſtkraftwagen fuhr
durch die Arheilger Straße in nördlicher Richtung, der Liefer=
wagen
kam durch die Liebfrauenſtraße in öſtlicher Richtung. An
der Straßenkreuzung ereignete ſich der Zuſammenſtoß, wobei der
Lieferwagen herumgeſchleudert wurde und mit dem Vorderteil auf
dem nordweſtlichen Bürgerſteig der Arheilger Straße zu ſtehen
kam. An dieſer Stelle ſtand ein Dreirad eines Griesheimer Metz=
germeiſters
, das umgeworfen wurde. Alle drei Fahrzeuge wurden
leicht beſchädigt, der Führer des Lieferwagens kam mit Verletzun=
gen
ins Städt. Krankenhaus.

Kundgebung des Kolonialbund

** Der Kolonialvortrag in der Krone bei den
diger Weiſe von Deutſch=Südweſtafrika geſprochen wurd
ſich eines ſehr ſtarken Beſuchs auch der Jugend. BDM
Wimpeln ſtanden neben der Rednertribüne, der Saal nn
Fahnen des neuen Deutſchlands und friſchem Grün ged
Exz. v. Oidtman ſprach herzliche Begrüßung=
Namen der Deutſchen Koloniglgeſellſchaft, des Deutſch
Kreuzes, des Frauenvereins für Ueberſee und des Fra
der deutſchen Kolonialgeſellſchaft. Er gab ſeiner beſonde
über das große Intereſſe Ausdruck und wies kurz auf
tung des Vortrages und auf die Perſönlichkeit des
als guten Kenner des deutſchen Vaterlandes und un
nien hin. Gerade Südweſt iſt das Land, in dem deutſ4
tereigenſchaften bei ſeinen Bewohnern lebendig geblieb
Pg. Kurt Bütow aus Windhuk (Deutſch=Süd
gab zunächſt eine kurze Begründung über den Sinn
tvagsreiſe. In Deutſchland wiſſe bedauerlicherweiſe
Jugend recht wenig von den deutſchen Kolonien. Und
der deutſchen Jugend komme der Appell an den Refer/
die ehemaligen Kolonien Aufklärung zu ſchaffen. U
Schätze liegen noch in den Kolonien brach. Was es heißt
ſein, wird dem deutſchen Volksgenoſſen gerade erſt
der Welt klar. Der Referent ſchilderte in eindringl ich
die Stellung der Auslandsdeutſchen als das Mutter
niederlag in Ohnmacht und die Regierungen der
machtlos waren und der Nation keine Geltung zu verſd
mochten. Und heute können die Auslandsdeutſchen wiede
kennen: Wir ſind ſtolz darauf, Deutſche zu ſein. All das
ſpielsweiſe der engliſchen Jugend möglich iſt, ſich im
politiſch und geiſtig zu ſchulen, müſſe auch der deutſchn
möglich gemacht werden. Wir ſollten dieſe Möglichkeite
nem Kolonialland haben. Er erinnerte dann an die
deutſchen Kolonialkriege und an die Hiſſung der deutſch
1884 in Deutſch=Südweſtafrika und im Zuſammenhang
den wirtſchaftlichen Aufſchwung Deutſch=Südweſtafrikag
großen Erfolge der Koloniſation, die ſich beſonders a
glänzend zeigten. Er erinnerte weiter an die furchtbare
Auslandsdeutſchen während des Krieges. In dieſer Zeit=
ſchon
, wer guter Deutſcher war. 60 000 Mann wurde
gegen 6000 Deutſche von der Südafrikaniſchen Union
macht. Er betonte, daß man es heute in Südweſtafrika
ſcher, nicht mit engliſcher Unterdrückung zu tun habe.
Die Beſitzergreifung Deutſch=Südweſtafrikas war
der Deutſchen. Als ſeiner Zeit 7000 Deutſche aus Süd
widerrechtlich ausgewieſen wurden, ohne daß man ſich
land darüber aufregte, da ſtempelte man 1924 die deutſch
genoſſen einfach engliſch, ſo daß die Deutſchen dort heute
engliſche Kriegsdienſte leiſten müſſen. Die wirtſchaft
Lage Deutſch=Südweſt=Afrikas ſei heute geradezu grauen
Südafrika habe kein Intereſſe daran, die wirtſchaftliche
ehemaligen deutſchen Kolonie zu beſſern. Es fehle an d
der Südafrikaniſchen Union. In warmen Worten ſpre
dem heiligen Gefühl der ehemaligen deutſchen Kolonia!
Deutſchland, das ſie kaum kennen und ſchilderte das
deutſchen Jugend auf den großen Farmen in Südweſte
Erziehung in den privaten oder Staatsſchulen und die Er
der Jugend. Er gedachte mit Dankbarkeit der Hilfe de
Frauenverbände für die Auslandsdeutſchen und beſc
Deutſchtumsvorpoſten in Deutſch=Südweſtafrika. We
Referent über die ſchwarze Bevölkerung in Süd=Weſt /
Eingeborenenbehandlung. Die Juden in Südweſtafrike
ſelben unerfreulichen Erſcheinungen wie überall. Die raſſi
heit in Deutſch=Südweſt=Afrika wird in jeder Beziehung
Redner zeichnet dann die Taten der Regierung für
landsdeutſchen und ſtellte hierbei die Uebertragungen
Sendungen ins Ausland durch den Afrikarückſtrahle
Stelle. Möge der koloniale Wille Volksgut werden. D
Jugend müſſe Träger des kolonialen Gedankens werden
Kolonialdeutſchen zu uns hielten, ſo mögen wir auch
halten.
Exz. General v. Oidtman gab in einem Schluſytüährige Pete
lebhaften Beifall für die friſchen Worte, die den Hörern/Er kam bald
Herzen geſprochen waren, nochmals beredten Ausdruck. Meb=
ältere
und junge Generation den kolonialen Gedanken inſiteren Umg
ſamen Streben weitertragen.
Die annähernd zweiſtündigen Ausführungen des Mei nannt
hinterließen einen ſichtlich tiefen Eindruck.

Vom Deutſchen Rolen Kreuz.

Das Wohltätigkeitsfeſt der Rotkreuzvereinigunger
ſtudts, das wie üblich als Nikolausfeſt am Samch aus=
7. Dezember, im Städtiſchen Saalbau, hier, ſtattfindet,
Aufmerkſamkeit weiterer Kreiſe wieder einmal auf das
Rote Kreuz und deſſen bedeutungsvolle Aufgaben, die 1
dem Willen des Führers und den Anordnungen der Re)) nicht vur
rung zugewieſen ſind. Sind doch in der Nachkriegszei=lſondern auch
gegangene oder entzogene Arbeitsgebiete dank der M0vohl ſie kei,
nationalſozialiſtiſche Regierung getroffenen Anordnungerſokamen. So
Rote Kreuz wiedergewonnen und erweitert worden. Ha.: /Nater in einer

beſondere der Bereitſchaftsdienſt des Roten Kreuzes ei ſenium, dan
Umgeſtaltung der Sanitätskolonnen und die Ausbi ſohren zu erle
Samariterinnen und Helferinnen notwendig gemacht, chMe
Mitwirkung die zahlreichen Maſſenveranſtaltungen de /ahnial

jatut

1o

denſten Art kaum noch zu denken ſind. Heute mag aus. Uf. guf
Nikolausfeſtes des Roten Kreuzes nur einmal ein Teilzhoß ſein
Rotkreuztätigkeit vom Geſichtsfeld des Darmſtädters
werden, das jedem Volksgenoſſen nahe liegt, obwohl / ſchließ
Umfang desſelben ſich die wenigſten Gedanken machen.
eben als ſelbſtverſtändlich hingenommen, daß die
kolonne zu jeder Tages= und Nachtzeit einſatz= und hilf!
und die ſtändige Sanitätswache der Sanitätskolonne 1
vie ſie für Darmſtadt eine Notwendigkeit iſt, ſtets auchl
an Zahl und Ausrüſtung genügendes Perſonal und f
Krankentransportwagen verfügt. Daß es nicht leicht
Anforderungen zu entſprechen, nachdem die früher
ſtädtiſche Rettungswache aufgehoben wurde, ergibt ſich
den zahlenmäßigen Nachweiſen über die Inanſpruchn
Sanitätswache. Geht aus dieſen doch hervor, daß die
vache durchſchnittlich mindeſtens 10 Krankentransporte
ausführen muß und kaum ein Tag vergeht, ohne daß
ines Verkehrsunfalls ausrücken muß. Dabei ſind die El
der Sanitätswache aus Gebühren naturgemäß beſchränkt!
nen nicht willkürlich erhöht werden. So iſt es wohl ve
daß die Sanitätskolonne ohne namhafte Zuſchüſſe vo
Seite unmöglich auch nur die Koſten der Krankenk
finanzieren kann. Denke darum jeder Volksgenoſſe, daß
den Beſuch des Nikolausfeſtes am 7. Dezember zu ſeinem
zur Erhaltung einer für den Sanitätsdienſt in Darmſ/
vendigen Einrichtung beiträgt, da die ganze Reineinmt
Feſtes bekanntlich reſtlos den Einrichtungen des Roten
zugute kommt.

ich um ihre
Drozent der
ohen 1ö

en, daß er
zer als zehn
geringſten
von dem
iſtlätze und
), mit wen
ſtete ihm kein
die ihm bere

Zur Regelung der Karkoffelpreiſe
teilt das Kreisamt Darmſtadt mit:
Es iſt in den letzten Tagen wiederholt die Feſtſtel
macht worden, daß Erzeuger bei der Lieferung von Sp()M
feln für den Winterbedarf an den Verbraucher nicht Die
ſchriebenen Höchſtpreiſe eingehalten haben. Zum Teil
auch verſucht, zwar der Lieferung den zuläſſigen Höch/u
grunde zu legen, aber für die Anfuhr und für die Abtz
den Keller noch einen beſonderen Zuſchlag zu nehmen.

Es wird daher nochmals auf die beſtehenden Höchſtp
gewieſen und dabei bemerkt, daß Zuſätze zu dieſen Pre
für die Anfuhr und Abtragung nicht genommen werde
Bei Zuwiderhandlungen wird ſtrenge Beſtrafung erfolge

Weihnachtsmärchen im Rundfunk. Unſere Leſer T
intereſſieren, daß der Reichsſender Frankfurt heute MO
in der Kinderſtunde (3 Uhr) aus dem Weihnachtsma u
Darmſtädter Dichterin Luiſe Büchner leſen läßt.

[ ][  ][ ]

jag, 28. November 1935

Aus dem Gerichtsſaal.
irmſtädker Wildererprozeß vor dem Reichs=
gericht
.
Jagdpächter Sittig durfte ſchießen!
(Nachdruck verboten!)
ſdem für die Frage der Wildererbekämpfung als grund=
ſezeichnenden
Darmſtädter Wildererprozeß gegen den
Auguſt Sittig aus Frankfurt=Sindlingen wurde
mn 1. Strafſenatdes Reichsgerichts mit dem
herhandelt, daß das wegen fahrläſſiger Tötung auf zehn
ſſüängnis lautende Urteil des Schwurgerichts Darmſtadt
nuar d. J. aufgehoben und zugunſten des Angeklagten
ſVerhandlung angeordnet wurde, die vor dem Land=
inz
ſtattfinden wird.
tgeklagte Sittig, ein ausgezeichneter Schütze und erprob=
enn
, hatte am 21. Juli 1934 beim Anſitz in ſeinem Re=
lſterbach
zuſammen mit einem Jagdfrund zwei Wil=
. Einer von ihnen, der ſpäter getötete Gumpart, nahm
ben des Jagdpächters Sittig eine Haltung ein, die auf
be kommende Entfernung von 120 Metern ſo ausgelegt
hute, als ob er mit einem Gewehr auf Sittig in An=
Dieſe Annahme lag für den Jagdpächter um ſo näher,
ſvor im Revier ein Schuß gefallen war, den nur die
igefeuert haben konnten. Da bei der Begegnung mit
Wilderern bekanntlich die größere Schnelligkeit ent=
Sittig ſein Gewehr hoch und feuerte. Gumpart brach
bffen zuſammen.
Grund dieſes Sachverhalts anfänglich wegen eines viel
Tatbeſtandes gegen den Jagdpächter Sittig erhobene
bete vor dem Schwurgericht Darmſtadt zunächſt mit der
fihnten Verurteilung wegen fahrläſſiger Tötung, indem
Uingeklagten zur Laſt legte, er habe fahrläſſigerweiſe ange=

einer Notwehrhandlung berechtigt zu ſein, denn tat=
ße
der ſpäter Getötete keine Schußwaffe bei ſich geführt
luch nicht in Anſchlag gegangen.
Ausführungen bekämpfte der verurteilte Jagdpächter vor
Gericht mit dem Hinweis darauf, daß die ganze dama=
ge
ihn an einen gefährlichen Angriff des Wilderers
N8. Der Vertreter des Oberreichsanwalts hielt dieſe
g des Jagdpächters für durchaus glaubhaft. Bei Be=
voon
Förſtern, Jagdpächtern und ſonſtigen auf die Aus=

agdſchutzes ſehenden Perſonen mit ſchießenden Wilde=
de
es ſich erfahrungsgemäß immer nur um Bruchteile
den, die über das Schickſal des einen oder des anderen
Es komme in ſolchen Lagen darauf an, wer der ſchnel=
ſei
. Davon müſſe man ausgehen und dem Angeklag=
halten
daß er glaubte, einen bewaffneten, im nächſten
auf ihn ſchießenden Wilderer vor ſich zu haben. Bei
ge kommenden Entfernung von 120 Metern ſei es auch
ſicht ausgeſchloſſen, daß der Jagdpächter eine beſtimmte
bes ſpäter Getöteten als ein Anſchlagen des Gewehres
Nätte. Gehe man davon aus, dann ſei aber bisher kei=
sreichend
feſtgeſtellt, inwiefern der ſich bedroht füh=
ſächter
unter derartigen Umſtänden noch warten und
ſichten mußte, ehe er ſchoß. In der Abgabe des tödlich
lochuſſes ſei nach alledem wohl kaum eine Fahrläſſigkeit
Das Gericht in Mainz werde nunmehr unter Berück=
ieſer
Ausführungen erneut in die Verhandlung des
Aintreten müſſen.
ſkennende 1. Strafſenat des Reichsgerichts hielt dieſe
hen des Vertreters des Oberreichsanwalts in allen
Punkten zutreffend und fällte das eingangs er=
zugunſten
des Jagdpächters auswirkende Urteil.
ſhtsbriefe. (1D 411/35. Urteil des RG. vom
Lber 1935.)
Die Praktiken eines Betrügers.
Vertrauensſeligen nehmen kein Ende. Davon war
ſjährige Peter Thomas aus Jugenheim a. d. B.
Er kam bald dahinter, daß es für ihn ein recht ein=
druck
/ebengeſchäft bildete, ſeinen Mitmenſchen in der nähe=
biteren
Umgebung den Verkehr mit den Behörden ab=
ich
um ihre Steuer=, Renten= und anderen Sorgen zu
Er nannte ſich Rechtskonſulent verſicherte, daß er
Prozent der Angelegenheiten 90 Prozent durch ener=
gehen
löſe und verſtand es ſeine Klienten davon
gen, daß er viel billiger als ein Advokat ſei, dabei
ier als zehn Rechtsanwälte‟. In Wirklichkeit beſaß
e geringſten juriſtiſchen Kenntniſſe und hatte kaum
ug von dem Verkehr mit den Behörden, was er durch
hiftſätze und ſeine guten Beziehungen zum Miniſte=
m
Socus auszugleichen ſuchte. Einige von ſeinen Kunden
utfinde hed, mit wem ſie es zu tun hatten, und dieſer Brief=
auf
dshritete ihm keine reine Freude mehr. Anders ſtand es
ben, di Xdie ihm bereitwillig Vollmachten gaben, Geld anver=
der
ſewo nicht nur ſeine grundſätzliche Vorſchußforderung be=
süt
ſondern auch die Zwiſchenabrechnungen pünktlich be=
dei
wvobl ſie keinen tatſächlichen Erfolg ſeiner Tätigkeit
nun rll ekamen. So verrechnete er beiſpielsweiſe einer Frau
den hühVater in einer Scheidungsſache die er zunächſt über
zes ibſſerium, dann über die Reichskanzlei, ſchließlich im
Aush 2ſühren zu erledigen verſprach! in buntem Durch=
ſicht
hizollmachts,ſtempel, Zeugengebührenſtempel Zeitver=
Zahnfahrten, Briefe, Schreibmaterialien uſw. und kam
IM auf über 100 RM. Als man ungeduldig wurde, er=
Taß ſeine Abrechnung vom Landgericht für gut befun=
ſei
, daß er nunmehr den Tarif zugrunde legen
ſchließlich drohte er mit Anzeigen und Andeutungen
her Natur.
ſroße Strafkammer verurteilte ihn geſtern zu
öefängnis wovon 4 Monate 3 Wochen durch die Un=
caft
verbüßt ſind. Außerdem wurden ihm die bürger=
Mnrechte auf 3 Jahre aberkannt. Strafverſchärfend
ei, daß er in den meiſten Fällen arme Volksgenoſſen
tatte. Zu ſeinen Gunſten ſprach andererſeits die Tat=
ihm
ſeine Betrugshandlungen ſehr leicht gemacht

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus Heſſen.
Vor Fertigſtellung der Ungehungsſtraße
bei Büttelbom.
LPD. Büttelborn, 26. Nov. Die Herſtellung der Umgehungs=
ſtraße
im Zuge der Provinzialſtraße MainzDarmſtadt iſt ſoweit
fortgeſchritten, daß ſie demnächſt dem Verkehr übergeben werden
kann. Mit der Fertigſtellung dieſer Straße, die kurz vor der Ein=
fahrt
nach Büttelborn abbiegt und in ſchnurgerader Richtung
hinter dem

Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. Nov Gemeinderatsbericht.
Der Bürgermeiſter erſtattet zunächſt Bericht über den Stand der
Waſſerverſorgungsangelegenheit Klein und gibt Kenntnis davon,
daß mit der Herausnahme der Leitung bereits begonnen wurde.
Zwei Baugeſuche des Johs. Weiſe und Ernſt Langsdorf= Darm=
ſtadt
über zu errichtend
ien im Villenviertel
Trautheim finden die Zuſtimmung der Gemeinderäte. Der bis=
her
als Hilfsfeldſchütze während der Sommermonate beſchäftigte
J. Wolf wird ab 1. Dezember nunmehr das ganze Jahr hindurch
beſchäftigt, ſoweit notwendig, auch auf anderen Gebieten, gegen
die bisherige Vergütung. Einige Anträge auf Erwerb von
gemeindeeigenen Wohnhäuſern werden abſchlägig beſchieden, da
zunächſt kein Verkauf ins Auge gefaßt iſt. Der Beitritt der
Gemeinde zur Kriegsgräberfürſorge als korporatives Mitglied
mit einem Jahresbeitrag von 30 Mk. wird beſchloſſen.

Mon knrut sinans-
und Dr. Onddar8 Kaklin
Brruugs tni gone bansrrun
aab undnd!

Pmskwmnmn Ein, Saucen meſt Hrwdtehn.
Luchnorm6 20 Au.
Dn. cgust Ootker Gielefeld.

Dd. Traiſa, 28. November. NS=Gemeinſchaft Kraft
durch Freude‟. Am Donnerstag gaſtieren die drei fröhlichen
Darmſtädter Hi=Ba=Bos von der NS=Gemeinſchaft Kraft durch
Freude im Kronenſaal (Scherer).
G. Ober=Ramſtadt, 27. Nov. Beginn der Holzhauerei.
Die Holzhauerei iſt im hieſigen Gemeindewald in dieſen Tagen
aufgenommen worden. Dabei finden eine Anzahl Arbeiter für
einige Zeit Beſchäftigung.
Pb. Groß=Zimmern, 27. Nov. Beerdigung. Im Alter
von 23 Jahren wurde der in Sylfeld bei Hannover tödlich ver=
unglückte
Heinrich Dieterich von hier feierlich beigeſetzt. Welch
großer Beliebtheit und Achtung ſich der Verſtorbene allſeits er=
freute
, bewies das außerordentlich zahlreiche Trauergefolge. Der
Männer=Geſangverein ehrte ihn durch Grabgeſang und Kranz=
niederlegung
. Ferner legten noch Kränze nieder die SA., DAF.,
ſeine Schulkameraden, die Betriebsleitung ſowie Arbeitskame=
raden
.
Es. Fürth i. Odw., 27. Nov. NS. Beratungsſtelle.
Die hieſige Ortsgruppe der NSDAP. hat eine Beratungsſtelle
eingerichtet. Mit der Leitung beauftragt wurde Regierungsrat
Pg. Gieß. Sprechſtunden ſind Dienstags und Donnerstags von
1819 Uhr im Sprechzimmer des Pg. Gieß im Finanzamtsgebäude
Fürth. Die erſte Sprechſtunde findet am Donnerstag, 28. Noo.,
ſtatt. Die NS Beratungsſtelle will den Parteigenoſſen wie je=
dem
Volksgenoſſen in allen Fragen des täglichen Lebens bera=
tend
zur Seite ſtehen. Zur NS. Beratungsſtelle Fürth gehören
folgende Gemeinden: Furth, Fahrenbach. Lörzenbach, Steinbach,
Krumbach, Kröckelbach, Brombach und Weſchnitz; außerdem der
Stützpunkt Mitlechtern mit den Gemeinden Mitlechtern, Lauten=
weſchnitz
und Wald=Erlenbach.
Em. Heppenheim a. d. B., 27. Nov. Die vorgeſchriebene
Pflichtprüfung für die Jagdgebrauchshunde im
Kreisjägerbezirk Heppenheim fand, in Anweſenheit des Herrn
Kreisjägermeiſters Forſtmeiſter Klump=Waldmichelbach an zwei
Tagen in der Heppenheimer Feldmark und an einem Tag im Hep=
penheimer
Stadtwald ſtatt. Die Prüfungen leitete der Sachver=
ſtändige
und Vertreter des Reichsverbands für das deutſche Hunde=
weſen
, Herr Carl Werlé=Heppenheim, dem die Herren Jagdauf=
ſeher
Bund und Umhauer als Richter zur Seite ſtanden. Sämt=
liche
vorgeführte Hunde beſtanden die Prüfung und wurden als
jagdlich brauchbar befunden.

Nr. 327 Seite 7
u. Aus dem Kreis Groß=Gerau. Rüſſelsheim. Bürger=
meiſter
Müller als Obmann des Deutſchen Gemeinderats hat alle
Bürgermeiſter des Kreiſes zu einer Verſammlung in das Büttel=
borner
Rathaus eingeladen. Anſchließend ſoll das neuhergerich=
tete
hiſtoriſche Rathaus beſichtigt werden. Bauſchheim.
Bürgermeiſter P. Lieſenberg wurde zum Ortsgerichtsmang beſtellt
und vom Kreisamt vereidigt. Die Gendarmerie nahm bei einer
Familie Hausſuchung vor und beſchlagnahmte Möbel, die ent=
liehen
und nicht zurückgegeben worden waren. Groß=Gerau.
An Stelle der alten und morſchen Apfelbachbrücke, die vom Frei=
willigen
Arbeitsdienſt niedergelegt iſt, ſoll jetzt ein moderner
Uebergang erſtellt werden Büttelborn. Landwirt Jakob
Hirſch ſtürzte vom Scheunengerüſt herab, wobei er ſich ſehr ſchwere
Rippenquetſchungen zuzog. Raunheim. Ortspfarrer Grieß=
mer
und Rektor Ihring ſind zu Vertrauensleuten des Denkmal=
pflegers
ernannt und verpflichtet worden. Braunshardt.
Man plant die Zuſammenlegung der Gemeinden Braunshardt und
Weiterſtadt. In der letzten Ratsſitzung wurde beſchloſſen, in die=
ſer
Sache bei den zuſtändigen Behörden Verhandlungen in die
Wege zu leiten.
n. Bauſchheim, 27. Nov. Ratsſitzung. Nach Anhören
des Gemeinderates verfügte der Bürgermeiſter Lieſenberg die
Befürwortung eines Baugeſuches von Adam Gimbel zwecks Er=
weiterung
ſeiner Gärtnerei und Erbauung eines Wohnhauſes.
Die Genehmigung erfolgt vorbehaltlich der Zuſtimmung ſeitens
der Feldbereinigungskommiſſion. Für die Bürgermeiſterei ſoll
ein Stahlſchrank angeſchafft werden. Die Lieferung von Futter=
mitteln
für den Faſelſtall wurde, da ſich heimiſche Lieferanten
nicht beworben hatten, an einen Aſtheimer Lieferanten vergeben.
Gegen den Umbau eines Wohnhauſes am Rüſſelsheimer Weg
zwecks Vermietung an eine kinderreiche Familie war nichts ein=
zuwenden
. Beraten wurde die Gemeinderechnung für das Haus=
haltsjahr
1934. Da ſich Beanſtandungen nicht ergaben, wurde
die Rechnung genehmigt. Der Bürgermeiſter machte noch davon
Mitteilung, daß die Verwaltung jetzt die Bezeichnung Bürger=
meiſterei
Aſtheim=Bauſchheim führt und Bauſchheim Verwal=
tungsſitz
bleibt. Die Einwohnerzahl iſt geſtiegen und beträgt
in Bauſchheim jetzt 922 Perſonen.
Gernsheim, 27. November. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 26. d. M. 0.07 Meter, am 27. d. M. 0,15 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn 27. November. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 26. d. M. 1.48 Meter, am 27. d. M. 1,48 Meter
jeweils morgens 5.30 Uhr.

Aus Oberheſſen.

LPD. Gießen, 26. Nov. Eine verhängnisvolle Ohr=
feige
. In der Schule von Deckenbach bei Homberg a. d. Ohm
ereignete ſich am Freitag ein tragiſcher Vorfall, deſſen Folgen
noch nicht abzuſehen ſind. Der 9 Jahre alte Schüler Wilhelm
Dörr ſollte von ſeinem Lehrer mit einer Ohrfeige beſtraft wer=
den
. Der Junge hielt abwehrend die rechte Hand, in der er noch
ſeinen Schreibgriffel hielt, vors Geſicht. Durch den Klaps drang
dem Jungen das Griffelende über dem rechten Auge durch die
Augenhöhle in den Kopf. Es entſtand eine ſchwere innere Ent=
zündung
, die derartige Formen annahm, daß der Junge heute
bewußtlos in ſehr bedenklichem Zuſtand in die Chirurgiſche Kli=
nik
nach Gießen gebracht werden mußte.
LPD. Lich, 26. Nov. Die Diphtherie=Epidemie, die
ſeit einiger Zeit in der Stadt Lich herrſcht, hat jetzt ihr erſtes
Todesopfer gefordert. Am Montag ſtarb der 1½ Jahre alte Horſt
Georg Erhardt an den Folgen der heimtückiſchen Krankheit.
Im Kalender der Deutſchen Arbeit ſprechen die Führer
der Bewegung zu dir, deutſcher Arbeiter.

Briefkaſten.

Jeder Anſrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
L. 3. 100. Wenn der Handlungsagent mit mehreren Firmen
in Geſchaftsverbindung ſteht, kein feſtes Gehalt, ſondern nur Um=
ſatzproviſion
bezieht, die ſich je nach der Höhe der von ihm ver=
mittelten
Aufträge richtet, ſo liegt ein Arbeits= und Dienſtver=
hältnis
, das den Pfändungsſchutz nach dem Geſetz vom 24. Okt. 1934
genießt, nicht vor. Wird der Vertreter dagegen nicht für eine
andere Firma als ſeine Auftraggeberin tätig und darf es auch
nicht ſein, hat er einen beſtimmten Kundenkreis, der ihm von der
Firma vorgeſchrieben iſt, zu beſuchen, über ſeine Tätigkeit in be=
ſtimmten
zeitlichen Abſtänden zu berichten und zu feſtgeſetzten Ter=
minen
Informationen ſeines Auftraggebers einzuholen, ſo genießt
der Arbeitnehmer den Pfändungsſchutz nach § 850h der Zivil=
prozeßordnung
. Bei wöchentlicher Auszahlung iſt der Arbeits= und
Dienſtlohn bis zum Betrag von 35 RM. wöchentlich und ſoweit er
dieſen Betrag überſteigt, bis zu einem Drittel des Mehrbetrags
der Pfändung nicht unterworfen.
Nach H. Wenn der andere Teil tätig miteingegriffen hat, wird
dies, wenn es bewieſen werden kann (Zeugen ärztliches
Zeugnis) einen Scheidungsgrund gegen ihn abgeben können.
B. Zwiſchen Eltern und Kindern beſteht Unterhaltspflicht.
Auf Grund dieſer letzteren kann die Stadt F. von dem Unterhalts=
pflichtigen
die Erſtattung der geleiſteten Wohlfahrtsunterſtützung
verlangen, wenn derſelbe, ohne daß ſein eigener ſtan=
desgemäßer
Uuterhalt gefährdet würde, zur
Zahlung in der Lage wäre. Eine feſte Norm beſteht hier nicht,
ſondern es kommt auf den Einzelfall an. Den Beweis der Un=
fähigkeit
hätte der Vater im ordentlichen Prozeßverfahren vor dem
für ihn zuſtändigen Amtsgericht zu führen.
PKD. 1. Der jederzeit ſtatthafte Widerruf erfolgt durch
Teſtament, mithin kann derſelbe auch durch formgerechtes,
eigenhändiges Teſtament erfolgen. Deshalb 2. Nein.
3. Wir würden empfehlen, den bei Lebzeiten betätigten Schen=
kungswillen
ſchriftlich dem Beſchenkten mitzuteilen und im
eigenhändigen Teſtament darauf zu verweiſen. 4. iſt zu allge=
mein
gehalten, um beantwortet zu werden.

Dertikindsm

Einfach 1 Eßlöffel voll in / Liter kochendem Wasser auflösen und man erhält sofort
kräftige wohlschmeckende Fleischbrühe

Lit,
Egene
ht
eb. u
dsc
Bulein
ſaus=

thalbe
Tage
tagel,
S
werl.

iſtig.
vorm.
achm.

ſch.

ſofort
geſucht.
Woogsplatz 6.
Moſeie Fra
oder Mädchen,
ſolid. zuverläſſ.,
zum 1. Jan. in
angen. Dauer=
ſtellung
von ält.
Ehepaar geſucht.
Ang. unt. S 23
beſchſt.

Tüchtig. Allein=
mädch
., i. Koch. u.
Hausarb. erf., n.
unter 35 J. zu
Ehepaar geſucht.
Pet.=Gemeinder=
Straße 9, I.

Männlich.

Für
Bokengänge
nachmittags
kräftiger Schul=
junge
geſucht.
Thiele u.
Boettinger,
Heidelb.=Str. 11.

Generalvertrerer
mit Kolonnen zum Vertrieb un=
übertroffener
regulierbarer Spar=
kochplatten
g eſucht. Nur ca
Mk. 1000. erforderlich für Waren=
vorrat
. Anfr. u. V P 127Geſchſt. (*

Für den
Kantinenbetriel
einer größeren Maschinen-
fabrik
in Darmstadt geeign.
Dersönlichkeit
gesucht. Ang. u. V. P 126
an die Geschäftsstelle ds. Bl.

Beſſere
Lakerna-
Magika
Proj.=Apparat
zu kauf. geſucht.
Ang. S 28 Gſch.

Kaufe
getrag. Kleider,
Schuhe, ſowie
Flaſchen, Papier
u. Bodenkram.
Sauz
Kl. Bachgaſſe 8.
Deutſch. Geſchäft.

Speiſezimmer
Eiche m. Nußb.
(neu) Büf 160,
1 Küchenbüfett
nat., 160 (neu),
1 gebr. Küchen=
ſchrank
, 1 Schlaf=
zimmer
, mappa=
maſ
. imit., ſehr
billig abzugeben
Möbelhs, Klohe
Mackenſenſtr. 34

Wegzugshalber
bill. abzugeben:
Küchen=
Einrichtung
und Kautſch.
Sandſtr. 40.

Gebrauchte.
Fahrräder
u. Nähmaſch.
finden Sie im=
mer
zu ſehr bil=
ligen
Preiſ. bei

Mege

Halten Sie sich
gesund
durch regelmäßige
Bestrahlungen mit
der Künstlichen
Höhensonne"
Original Hanau-
Sie stärken das
Herz, beruhigen
die Newven und bräunen die Haut.
Kompl. Apparate von 98.-bis 241.20RM.
Verlangen Sie kostenl. Prospektevon
Elektro-Brand
Grafenstraße 26 Ruf 2221

Gut erhalt. Hr.. Mädch.=Fahr
rad bill. abzug.
Eliſabethenſtr. 35

Verſchiedene
Einmachtöpfe
woll. Stoff zum
Ueberziehen von
Möb. etc., 1 grß.
maſſiv. Kinder=
Kaufladen, ein
Spinnradabzug.
Renz. Heinrich=
ſtraße
18. (*ds

Gut erhaltener
Marengo=Palet.
u. dunkl. Anzug
f. mittl. Figur
breisw. zu verk.
Wienerſtr. 60,
parterre. (*ds

Vollſtändige
SffAnsrüſt.
mit Anzug
zu verkaufen
Eliſab.=Str. 52.
parterre. (*dg

Rheinſtraße 28

Tafelbestecke
100 gr. Silberauflage
36teilige Garnitur RM. Ru.
Langjährige schriftliche Garantie
Ratenzahlung. Katalog kostenlos
E. Schmldthals, Solingen 2
(1656
Postfach 33

1 Geldſchrank
(klein.m. Holz=
unterteil
),
1 Welle mit 2
Riemenſcheib.
(Kugellager.)
Waſſerleitungs=
rohre
verſchied
Stärke,
elekt. Heizplatte
(220 Volt). .
Skunkspelz mit
Mufftaſche
zu verkaufen
Landwehrſtr. 31
uergebäude.

L.=Paletot
ſchwarz, neu. Gr.
48. f. 30 N z. vk.
Heinrichſtr. 76.
parterre. (*md

Schuſter=
nähmaſchine

bill. zu verkauf
Näh. Geſchſt.

Paſſende Weih=
nachts
=Geſchenke
Seſſel, Couchs.
ſehr bill, desgl.
gebr. Divan.
Tap=Werkſtatt
Ott, Schützenſt. 9.

Sehr gute
Garienhütte
30
2X2,50.
zu verkaufen.
Karlſtraße 62.

2 gut erhaltene
Puppenwagen,
Puppenküche,
Zimmer, Kauf=
laden
, Kinder=
ſpielt
. m. Schub=
lade
bill. z. vl
H. Schäfer.
Jakobiſtr. 32, I.

Puppenküche u.
P.=Bett bill. zu
verk. Eckhardt=
ſtr
. 29, pt., r. *

Rinderwagen
bill. zu verk
Fuhrmannſt. 8, II.

Möbel-Verkauf.
Aus beſſeren Haushaltungen ſteh.
zur Zeit in meinem Lokale
Nr. 1 Bleichſtraße Nr. 1.
nachſtehende Möbel z. freihändig.
Verkauf: Schlaf=, Fremden= und
Speiſezimmer, Büfetts, Küchen=
ſchränke
und Anrichten. Schreib=
tiſche
, Sekretäre, Vitrinen. 1= u.
2türige Kleiderſchränke, Waren=
ſchränke
und Glasaufſätze, Kom=
moden
, Waſchkommoden u. Nacht=
ſchränke
, gl. vollſt. Betten, ein=
zelne
gute Betten, Roßhaarma=
tratzen
u. Federzeug, Tiſche und
Stühle, Lederſofa. Diwane, Stand=
uhren
, Nähmaſchinen und Näh=
tiſche
Biedermeierkommoden und
Stühle, Barockkommode, Oelgem.,
Spiegel, Kleinmöb. u. v. Ungen.
Heinrich Krummeck.
konzeſſ. Verſteigerer u. Abſchätzer.
Telefon 4133 Telefon 4133
Annahme v. Verſteig. u. Schätzg=

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 28. Novel

Bildkelegramm von der Rückehr Georgs II. nach Griechenland

König Georg II. von Griechenland wurde in ſeiner Heimat mit ungeheurer Begeiſterung begrüßt.
In der Hauptſtadt ſtürmte die jubelnde Menge auf den völlig überrumpelten König, hob ihn auf
die Schultern und trug ihn durch die Straßen. Erſt ein energiſcher Befehl rettete den König aus
dem lebensgefährlichen Gedränge. Dieſes Bildtelegramm zeigt den König bei ſeiner Ankunft im
Hafen von Athen, als er in Begleitung des bisherigen Regenten, des Generals Kondylis, die
(Weltbild=M.)
Reihen der Offiziere abſchritt.

Reich und Ausland.

Ausfahrt des Flugzeugſtühpunkkes
Weſtſalen.

Berlin. Die Deutſche Lufthanſa teilt mit,
daß, nachdem die für Südamerika beſtimmte Poſt
am Montag in Maceio vom Luftſchiff Graf Zep=
pelin
an das Flugzeug abgegeben wurde, dieſe
bereits an den verſchiedenen Beſtimmungsorten
eingetroffen iſt. Das heute in Chile abgehende
deutſche Poſtflugzeug nimmt ſeinen Weg wie üb=
lich
über Argentinien, Uruguay und Braſilien, um
dann in Pernambuco am Freitag planmäßig die
Europapoſt dem Luftſchiff zu übergeben. Auch der
nächſte Flug nach Südamerika wird dement=
ſprechend
durchgeführt. Das Lufthanſa=Flugzeug
mit der Südamerikapoſt an Bord verläßt wie üb=
lich
am Donnerstag früh Stuttgart.
Der ſchwimmende Flugſtützpunkt der Deutſchen
Lufthanſa Weſtfalen, der ſich zur Ueberholung
einige Zeit in Deutſchland befand, iſt bereit aus
Bremen ausgelaufen und befindet ſich jetzt auf der
Fahrt zum Südatlantik, um ſeinen Dienſt an der
afrikaniſchen Küſte wieder aufzunehmen. Die
Lufthanſa wird dann den Atlantik=Luftpoſtdienſt
wieder allein durchführen, nachdem das Luftſchiff
ſeine drei planmäßigen Aushilfsfahrten zwiſchen
Bathurſt und Pernambuco erledigt hat.

Chronik des Tages.
Die einzige Werkpilotin Deutſchlands, Luiſe
Hoffmann, die auf dem Rückweg von ihrem Bal=
kanflug
am 2. November 1935 bei Starein in der
Nähe von Horn bei Wien im Nebel abgeſtürzt war
und dabei ſchwere Verbrennungen erlitten hatte,
iſt in der Nacht zum Mittwoch im Krankenhaus
von Horn ihren Verletzungen erlegen.
Durch die ungewöhnlich heftigen Stürme in
der Oſtſee iſt der ſchmale Streifen der Halbinſel
Hela in der Danziger Bucht von den Fluten voll=
ſtändig
überſchwemmt worden. In dem Oſtſeebad
Jurata ſind die Wellen bis zu den Strandvillen
vorgedrungen und haben ſchweren Schaden ange=
richtet
. Um die Halbinſel in Zukunft vor ähnlichen
Ueberſchwemmungen zu ſchützen, ſoll demnächſt mit
der Errichtung eines Dammes begonnen werden.
Bei dem franzöſiſchen Textilkonzern Union
Textile in Lodz iſt man rieſigen Schwindeleien
auf die Spur gekommen, die bereits einige Jahre
andauern dürften. Von Angeſtellten des Konzerns
waren ſyſtematiſch große Diebſtähle an auslän=
diſcher
Baumwolle begangen worden. Der Schaden
wird auf vier Millionen Zloty geſchätzt.

Die Mukkerkreue ſiegte.

Eine vergeſſene Heldenkal.

Southampton. Vor ein paar Tagen iſt in
Southampton ein gewiſſer James Watts ver=
ſtorben
. Er war zuletzt kleiner Beamten. Aber in
ſein Grab gab man ihm eine der höchſten Aus=
zeichnungen
mit, die die engliſche Armee zu ver=
leihen
hat.
Im Jahre 1900 beim Boxeraufſtand vollbrachte
er nämlich eine erſtaunliche Leiſtung, die man als
den zweiten Marathonlauf bezeichnete. Er befand
ſich mit anderen Truppen in Tientſin und erhielt
nun den Auftrag, nach Taku zu laufen, um dort
Verbindung mit dem britiſchen Schiff Algerine‟
aufzunehmen. Er legte wirklich dieſen Weg in
einer faſt ſagenhaft ſchnellen Zeit zurück. Dabei
waren es immerhin 65 Kilometer, die er zu über=
winden
hatte.
Er erreichte nicht nur das genannte britiſche
Schiff, ſondern führte anſchließend auch noch die
Hilfstruppen nach Tientſin zurück. Nur dank ſeiner
Geſchicklichkeit und ſeiner faſt übermenſchlichen
Ausdauer gelang es damals, für die eingeſchloſ=
ſene
Truppen ernſteres Unheil abzuwenden. Watts
wurde ausgezeichnet und ſchien für die militäriſche
Laufbahn große Ausſichten zu haben. Doch ſpäter
vernahm man nichts mehr von dieſem Helden von
Taku, bis man jetzt von ſeinem ſtillen Begräbnis
in Southampton hört.

Ein Penſionär, der es nicht wußte.
(ku) Leeds. Vor 33 Jahren verließ der alte
Erneſt Beale die britiſche Armee. Er hatte vorher
in Südafrika im Krieg ſeinen Mann geſtanden.
Jetzt ging es ihm ſchlecht. Als man ſich ſeintewegen
erkundigte, erfuhr man mit Erſtaunen, daß er
eigentlich Bezieher einer Militärpenſion ſein
müſſe. Die Nachforſchungen ergaben, daß er wirk=
lich
eine ſolche Penſion zu beanſpruchen hatte, und
es nur vergaß. Heute iſt er über Nacht ein rei=
cher
Mann geworden, denn die ganze Penſion aus
33 Jahren wird ihm nachgezahlt.

Schlangenjagd durch Paſiliskenbl

Naturgeheimniſſe nicht für Europäer Auf Schlangenjagd am Amaz
Hypnotiſierie Schlangen als Wurſſpeer. Der Schlangenfänger
Henrico Perforce berichtet.

Riode Janeiro, im November.
Ein ſüdamerikaniſcher Schlangenfänger
berichtete bei ſeiner Rückkehr von einer
Amazonasfahrt den Behörden von einem
furchtbaren Erlebnis, das er mit einem
Indianer weitab von jeder menſchlichen
Siedlung hatte. Dieſer Indianer war der
in den Fachkreiſen der Schlangenfarmen be=
kannte
Mann mit dem Baſiliskenblick.

Giftſchlangen dringend geſucht!
Seit man in Europa und Amerika mit dem
Gift zahlreicher Schlangen zur Bekämpfung be=
ſtimmter
Krankheiten arbeitet, wurde die Nach=
frage
nach lebendigen großen Exemplaren der ge=
fährlichſten
grünlichen Arten immer größer. Selbſt
in Santos hatte man deren nicht mehr genug, ob=
wohl
doch dieſe Schlangenfarm die größte und er=
tragreichſte
der Erde iſt.
Henrico Perforce, der von einem amerikaniſchen
Inſtitut einen größeren Auftrag zur Lieferung be=
ſtimmter
gefährlicher Schlangenſorten erhielt,
mußte ſich alſo wohl oder übel ſelbſt auf den Weg
machen, um im Dſchungel ſeine Beute zu ſuchen.
Man verwies ihn an Tuliwankaza, einen reinblü=
tigen
ſüdamerikaniſchen Indianer, der von den
Schlangenfarmen immer zu Rate gezogen wurde,
wenn hier oder dort eine Frage gar nicht zu klären
war.

Auf gefährlicher Jagd.
Henrico Perforce traf einen ſtillen, faſt ſtum=
men
Menſchen, der nur durch ein Paar ſeltſamer
Augen auffiel, die an jene der Giftſchlangen er=
innerten
, die Henrico Perforce zu jagen gedachte,
Man einigte ſich über den Jagdpreis und ſetzte den
Aufbruchstermin feſt. Doch der Indianer ſtellte
eine Bedingung: Er wollte ſeine Schweſter mit in
den Dſchungel nehmen.
Einen Grund gab er nicht an. Aber Henrico
Perforce dachte ſich, daß es wegen der Verpfle=
gung
ſei, ſo unangenehm ihm auch der Gedanke
war, eine Frau auf dieſe gefährlichſte aller Jag=
den
mitzunehmen.

Das große Mißtrauen.
Die Schweſter des Tuliwankaza war ein jun=
ges
, ſehr hübſches Indianermädchen. Sie ging nach
Stammesſitte immer ein paar Schritte hinter den
voraufwandernden Männern, die raſch vorwärts=
kamen
, nachdem ſie die letzten Flußboote verlaſſen
hatten. Henrico Perforce kam die Behandlung die=
ſes
jungen Indianermädchens unmenſchlich vor.
Deshalb richtete er ab und zu ein freundliches
Wort an ſie oder verſuchte, ihr einmal etwas von
der Laſt abzunehmen, als der Weg gar zu ſchwierig
wurde.
Doch das Mädchen winkte erſchreckt ab. Henrico
Perforce aber merkte, daß von dieſem Augenblick
an der Indianer wie verwandelt war. Als er
eines Abends für einige Sekunden vom Lager=
feuer
gegangen war, flüſterte das Mädchen dem
Weißen zu, daß er ſich hüten möge, denn Tuli=
wankaza
fühle ſich berufen, über ſie zu wachen
und werde an jedem bittere Rache nehmen, der
ſich ihr nähere.

Herr über 1000 Schlangen.
Dem weißen Schlangenfänger wurde die ganze
Expedition immer unheimlicher. Aber er wollte
nicht zurück, ohne ſeine Aufgabe erledigt zu haben.
Der Indianer blieb ſeit jener erwähnten Stunde
unnahbar und antwortete kaum auf die Fragen,
die Perforce an ihn richtete.
Endlich ſchien man an den Platz gekommen zu
ſein, den der Indianer geſucht hatte. Hier war
wirklich ein unheimliches Schlangenparadies, wo
man auf Schritt und Tritt die größten und ge=
fährlichſten
Arten in voller Natürlichkeit beob=
achten
konnte. Hier erlebte Henrico Perforce, wie

der Indianer mit ſeinem Baſiliskenbli
zu bannen ſchien, aber auch, wie er ſ
gen wenigen Strichen mit ſeinen Händ.
die Berührung eines beſtimmten P
ihrem Rücken in einen Starrzuſte
ſetzen vermochte, ſo daß ſie ſteif und
wie ein Stück Holz, wie ein Stab.

Gibt es kein Entrinnen?
Am nächſten Tag wollte man die
ten Säcke mit Schlangen füllen und

nigſt den Rückweg antreten. Aber in d0
Nacht verlangte plötzlich Tuliwankazouf
ſprache mit Henrico Perforce. Er ſta,
mit dem Rücken gegen den Ausgand
Perforce auf ſeiner Hängematte lac)
dianer richtete ſeinen Baſiliskenblick au
ßen und verlangte von ihm das Geſtch
er die Schweſter des Indianers entfü
daß er ſie liebe. Perforce verneinte. A
dianer wurde immer erregter.
Plötzlich griff er nach rückwärts un
dem Dunkel drei jener Giftſchlangen
er durch ſeinen Zaubergriff zu Holz
Holzkeulen verwandelt hatte. Sie ſchl
auf Perforce. Dieſer wußte, daß dieſd

Flug aufwachten und ihm den tödliche

ſetzen würden.
Es gelang Perforce, ſeine Waffe /
und den Indianer durch einen Schuf
Hals tödlich zu verletzen. Eine der Sch

fing ſich im Moskitonetz, die zweite v9

der Hängematte. Die dritte war durch
griff des Indianer noch ſo betäubt,

eine Sekunde ſtarr blieb nach dem 9

Sekunde genügte, um ſie zu töten.
Den Rückweg trat Perforce allein a
der Indianerin fand er keine Spur md

Schreckensfzene bei der He
von Miß Bukareſt

A.S. Die rumäniſche Schönheitsh
Jahres 1933, die Tochter eines Magiſtrl
in der Bukareſter Vorſtadt Volticenil
kürzlich verlobt; die Hochzeit war aufv
Sonntag feſtgeſetzt. Dem Freier war e
eine Reihe von anderen Bewerbern au=
zu
ſchlagen. Denn die Miß Bukareſtl
ihren 22 Jahren war wirklich ein bildse
vielfach angebetetes Mädchen. So hatl
Hochzeitstag auch mit zahlreichen Ver
derte von Neugierigen vor dem Eltenl
gefunden, um ihre Teilnahme zu zeigen
den Zeugen einer grauſigen Szene. P)
ein mit Blumen und Girlanden reich
Kraftwagen vor: das beſtellte Auto, Aon

Brautpaar zum Rathaus fahren wolfi, u

Braut am Arm ihres Bruders die Hd
laſſen hatte und gerade an den Wagel
angetreten war, öffnete ſich dieſer.
Mann in ſchwarzer Kleidung, deſſen
Antlitz die Qualen eines Todeskam

ſtürzte buchſtäblich in die Arme der By
einem furchtbaren Schrei neben dem
hinſank. Der unheimliche Inſaſſe des
ein junger Mann, einer der in Miß
raſend verliebten und nunmehr beiſeſt
nen Verehrer, der ohne die Schönheit
leben zu können glaubte. Er hatte ſich
kali vergiftet und ſich ſeine letzten Aul
ausgedacht, wie ſie ſich wirklich abit
wollte tot vor der unglücklich GelielAuß d
ſinken. Wie der Selbſtmörder in Wn ſeine
Hochzeitsauto hineingekommen war, Wyſt mit
aufgeklärt werden. Der Chauffeur bei) und die
Unſchuld. Miß Bukareſts Hochzeit a!0 s waren
weilen abgeſagt.

Von der feierlichen Beiſetzung Jellicoes in London.

vim

hellen

(th) New York. Seltene und unermüdliche
Geduld, Ausdauer, Treue, oder wie man es nen=
nen
will, beſitzt die 82jährige Witwe Doß in Ock=
mulgee
(Oklahoma). Seit 21 Jahren liegt ſie dem
Gouverneur des Staates unaufhörlich in den
Ohren, ihren Sohn William, der im Staatszucht=
haus
ſitzt, wenn vielleicht auch nicht zu begnadigen,
ſo doch auf Ehrenwort freizulaſſen. Seit der Ver=
urteilung
ihres William wohnt ſie in einem ärm=
lichen
Miethauſe dem Zuchthaus gerade gegenüber
und hat weit über tauſend Briefe und Geſuche an
den Gouverneur wie auch an den Präſidenten der
Vereinigten Staaten geſchrieben.
Denen ſcheint es jetzt doch zuviel geworden zu
ſein, denn ſie haben William, der lebenslänglich
verurteilt war, auf das Ehrenwort, die Stadt Ock=
mulgee
nicht zu verlaſſen, endlich freigegeben.
Beim Wiederſehen ihres Sohnes, den ſie am Tor
der Strafanſtalt erwartete, fiel die Greiſin vor
Erregung in Ohnmacht.
Ihr auf Ehrenwort entlaſſener Sohn, der heute
54 Jahre alt iſt, hat im Jahre 1914, als er Be=
weiſe
dafür in der Hand zu haben glaubte, daß
ſeine junge Frau ihn mit einem Farmer betrüge,
dieſe auf dem Heimweg von ſeiner Arbeitsſtätte
durch das offene Fenſter ſeiner Wohnung erſchoſ=
ſen
. Seine Frau ſaß gerade am Küchentiſch und
hielt aus der Familienbibel eine Privatandacht
ab. In der Verhandlung vor dem Strafgericht
ſtellte ſich damals einwandfrei heraus, daß Wil=
liam
ſeine Frau völlig zu Unrecht im Verdacht der
ebelichen Untreue gehabt hatte.

Leitung des
i der ſämtli
B ine Anzahlr
ſten im liebenk

Unter allgemeiner Anteilnahme der Londoner Bevölkerung wurde die Leiche des verſtorbenen Großadmirals Jellicoe in der St.= Pauls=
der
Seite des größten Seehelden Englands, Lord Nelſons, beigeſetzt. Zehn Admirale trugen den Sarg in die St.=Pauls=Kathedrale, und
durch die Stadt zogen Matroſen des Kriegsſchiffes Pembroke die Geſchützlafette mit dem Sarg. Große Anerkennung fand es in Engl
Vertreter der deutſchen Kriegsmarine Vizeadmiral Foerſter an der Beiſetzung teilnahm und mit den anderen Admiralen den Sarg trug.
gibt einen Ueberblick von der feierlichen Ehrung, die England ſeinem Großadmiral aus dem Weltkrieg zuteil werden ließ. (Scherl=Bil

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt?
Ralauiten
Matt

VON ERWIN HESS

nteuerliche Schickſale beſſiſcher Bauern im braſilianiſchen Urwald
Huf
Mutntutuututnteltuntutttant

er Weche Bueser geslenst, beslia et Im Brasilien!

(Erſte Fortſetzung.)
Ein Schiff voller Hoffnung.
sommer kommt. Ein Schiff liegt im Hafen. Die Santa
hus Vera Cruz. In acht Tagen wird ſie abſegeln, über
Jamaika, nach Para. Die Verlockung iſt groß, achtzig
ſnüren ihr beſcheidenes Bündel und ſchiffen ſich ein.
hundert wollen einen Monat ſpäter folgen. Die Stra=
Seereiſe ſind groß. Was weiß Thomas Köhler vom
m Karibiſchen Meer. Er hat ſchon ein wenig Spaniſch
Engliſch kann er auch. Er hat für gutes Geld anſtän=
Fafſtätten und gutes Eſſen erhandelt, und jetzt, zwei
ben von der Küſte entfernt, gibt es Streit. Das Eſſen
M, die Schlafſtätten wimmeln von Ratten und Unge=
Hitze iſt unerträglich. Zwiſchen den Auswanderern
Mannſchaft des Schiffes Bravos aus allen Welt=
gibt es bald wüſte Szenen. Die ſpaniſchen Matroſen
ſort zu, das Deck wird zum Kampfplatz, Köhler gelingt es,
beines Gemetzel zu verhindern. Am Abend feiert man
ſng, und die Gefallenen werden feierlich dem Meere
F. Drei heſſiſche Bauern und ein ſpaniſcher Matroſe.
Ine machen die Auswanderer mit der Seekrankheit be=
ſicht
, Finſternis Erbrechen, Ruhr, und dann der erſte
Fieber. Jeden Abend wird ein Mann, eingehüllt in ein
Feltuch, den Wellen übergeben.
as Köhlers Geſundheit ſcheint unerſchütterlich. Wenn
im Meer verſinkt, ſteht er an der Reeling, eine
öel in der Hand, lieſt Pſalmen und betet mit ſeinen
hn. Streit und Unzufriedenheit kam auf. Man iſt für
n Köhler. Ein Zurück gibt es nicht, man iſt ein Ge=
Die deutſchen Bauern ertragen dieſe furchtbare Sonne
verfluchen den Süden. Ihnen fehlt der Gleichmut der
Matroſen.
Abends gibt es ein furchtbares Schauſpiel. Ein junger
Matroſe, der ſchon zwei Tage fiebert, erſcheint plötzlich
Ausgemergelt und ſchwach ſetzt er ſich auf die Reeling.
boſen und die Auswanderer umdrängen ihn. Hört,
mir kann niemand helfen. Es hat keinen Sinn, wenn
em Proviant eſſe, der ſchon ſo knapp wird, und von
ier trinke, das uns allen ſo fehlt. Ich werde meine
ie wiederſehen. Adios, Camerados!
ſteß ſich ein Meſſer in das Herz und fiel kopfüber ins
ſe Auswanderer fahen, wie die Haifiſche dem Schiffe
Ind den Körper des jungen Menſchen zerriſſen. Das
ſirbte ſich rot.
ſe Bauern werfen ſich zu Boden, beten und ſchreien.
ſehen ganz ſtill vor Entſetzen, unfähig, ſich zu rühren,
ſen laufen über ihre Wangen.
has Köhler richtet ſie auf und ſpricht ihnen Mut zu.
er ſind elaſtiſch. Am nächſten Morgen ſind ſie gefaßt
. Bald wird man landen, das Paradies iſt nahe. Sie
von dieſem Paradies, wenn die aufgehende Sonne das
Bt, und wenn des Nachts die unzähligen Sterne des
die HhHimmels ſcheinen.

I.
Der Urwald ſordert Tribul.
Als man Para erreicht, betreten 49 Auswanderer, den Boden
Braſiliens. 31 fielen dem Meer, dem Fieber und dem Streit
zum Opfer. Was blieb, iſt geſund, aber verhungert und ſchwach.
Die Behörden von Para ſehen Einwanderer gern. Die Spanier
ſchätzen die Tollköpfe, die in den Urwald ziehen, Bäume fällen,
Wälder roden und zugrunde gehen. Dieſe Tollköpfe ſind die
Opfer, der Tribut, den der Urwald verlangt. Die dem Tode
geweihte Vorhut der Ziviliſation. Wer nach ihr kommt, hat es
leicht. Er findet ein gemachtes Bett.
Ja, die Spanier ſehen ſie gern, dieſe Tollköpfe. Und auch
die Kirche ſympathiſiert mit den Koloniſten, denn die Indianer
haben Angſt vor Menſchen mit blondem Haar. Sie halten ſie
für Söhne der Sonnengötter, und was ein Sonnengott=Sohn
ſagt, iſt nicht gelogen. Die ſpaniſchen Jeſuiten ſchätzen blonde
Propagandiſten im Urwald. Die erſte Schlacht iſt ſomit ge=
wonnen
. Man baut eine große Laubhütte außerhalb der Stadt,
trinkt guten ſpaniſchen Wein, fiſcht und erholt ſich. Bald kommen
die Kameraden, und dann beginnt der Marſch ins Paradies.
So hofft man.
Inzwiſchen haben drei Schiffe den Hafen von Tampa ver=
laſſen
, jedes trägt 50 Auswanderer der Küſte Braſiliens zu.
Erſt wollten nur hundert fahren, dann immer mehr. Drei
Schiffe ſind für den Transport der Auswanderer notwendig.
Bei ſtrahlendem Sonnenſchein ſtachen die Schiffe in See,
ſegelten die Küſte Floridas entlang, erreichten ohne Zwiſchen=
fall
Havanna, nahmen dort friſches Waſſer auf, und, begleitet
von günſtigen Winden, erreicht man Jamaika und legt in Mon=
tego
an. Nun gilt es, das Karibiſche Meer zu durchſchiffen.
Die Brüder in Braſilien warten. Sie warten und bereiten den
Marſch in das Innere des Landes vor.
Spaniſche Händler ſchwätzen ihnen Waren auf, die dieſe
Fremden, die vom Urwald ſo wenig wiſſen, willig kaufen. Oft
für das letzte Geld. Man ſchreibt ſchon Oktober, als man
eines Tages zwei Schiffe in die Enge von Para einlaufen ſieht.
In der Freude des Wiederſehens, im allgemeinen Taumel ver=
gißt
man, nach dem dritten Schiff zu fragen. Es wird bald
kommen, vielleicht morgen, vielleicht in einer Woche. Man
feiert ein Feſt, man trinkt. Das mühſam erworbene Geld der
Siedler wird knapp, man muß mit der Arbeit beginnen.
Am 2. November ſoll der Aufbruch ſtattfinden. Am Vor=
abend
dieſes Tages läuft eine Barke in Para ein. Elf Mann
und der Kapitän. Man fragt nach dem Verbleib des dritten
Schiffes. Ich habe, ſagt der Kapitän, die Gracias a Dios
auf der Höhe von Bajo Nuevo ſinken ſehen. Es war uns
unmöglich, den Schiffbrüchigen zu Hilfe zu eilen, wir ſelbſt
mußten unſere ganze Fracht über Bord werfen, um uns gegen
die Gewalt des Unwetters behaupten zu können. Fünfzig Mann
fanden ihr Grab im Karibiſchen Meer. In ſechs Stunden wird
die Sonne aufgehen, und die reſtlichen 140 werden den erſten
Schritt tun in das wunderbare Land der grenzenloſen Frucht=
barkeit
und des unermeßlichen Reichtums.

Vor dem Schlafengehen lieſt Thomas Köhler aus der Bibel
vor. Klopfet, und es wird euch aufgetan werden; ſuchet,
und ihr werdet finden.
Pater Joſé, der die Geſchichte dieſer Koloniſten nach den
Erzählungen des letzten Ueberlebenden aufzeichnete, bemerkt:
So ſehr wir alle von Gottes Hilfe abhängen und unſer Schick=
ſal
uns aus ſeiner Gnade wird, ſo darf man dennoch behaupten,
daß es Gott wohlgefälliger geweſen wäre, gute Karten zu
ſtudieren, als fromme Sprüchlein aufzufagen.
Um 3 Uhr morgens bewegte ſich ein Zug von 149 Männern
dem Süden zu. Sie haben Maultiere mit, die das Gepäck tragen,
und zehn Meſtizen, die ſich ihnen angeſchloſſen haben. Es ſind
Jäger und Pfadfinder. Die Sonne, die über den Bergen auf=
geht
, ſieht den Zug im Buſch verſchwinden.

Ein Bauernſohn führt.

Wer war Thomas Köhler? Dieſe Frage iſt nie ganz gelöſt
worden. Er war ein Bauernkind, ſtammte aus dem Knüll=
gebirge
, verſtand ſich aufs Barbieren, Aderlaſſen und war im
Krieg gegen die Amerikaner Gehilfe des Feldſchers geweſen.
Gewiß iſt, daß er von allen der Einzige war, der zu leſen und
zu ſchreiben verſtand, mit dem Kompaß und der Landkarte
umgehen konnte und, wenigſtens teilweiſe, von der Größe ſeiner
Aufgabe ein klares Bild hatte. Unter anderen Vorausſetzungen
hätten ſeine übrigen Qualitäten Mut, Feſtigkeit, Ausdauer
den Erfolg gewiß gemacht.
Der Zug erreichte am Abend des erſten Tages den Rand des
Urwaldes. Die Leute waren von dem Marſch durch den
Dſchungel ſo erſchöpft, daß ſie ſofort einſchliefen, ohne abzukochen
und ohne ihre Zelte aufzuſtellen. Die Meſtizen hielten Wache.
Der nächſte Morgen war voller Ueberraſchungen. Die
Bauern hatten erwartet, eine Gegend vorzufinden voll Ueppig=
keit
und Lieblichkeit. Was ſie ſahen, waren rieſige Bäume,
dorniges Geſtrüpp, verwachſen mit Lianen, undurchdringlich und
feindſelig.
Dier Mann fehlen!
Immer wieder forderten die Meſtizen eine beſtimmte Marſch=
ordnung
, die ſie auf tauſend Zügen durch den Urwald erprobt
hatten: eine Vorhut von 12 Mann ohne Gepäck, in den Händen
ſchwere Faſchinmeſſer, ſchlägt den Weg durch den Dſchungel,
die anderen folgen. Alle zwei Stunden werden dieſe Pioniere
abgelöſt. Die ſpaniſchen Eroberer haben in langjähriger Er=
fahrung
dieſe Marſchordnung als die einzig mögliche erkannt,
und ſie hat ſich immer bewährt. Die deutſchen Bauern finden
das lächerlich. Auch Thomas Köhler iſt von der Notwendigkeit
dieſer Maßnahme nicht ganz überzeugt. So tappen denn die
Leute durch den Buſch, keiner hört auf den anderen, jeder weiß
alles beſſer, der Zug löſt ſich auf, einige bleiben zurück, und zu
Mittag ſchon ſtellt man feſt: vier Mann fehlen.
Man geht zurück, man ſucht ſie alles umſonſt. Stunden
ſpäter findet man den Hut des einen am Rande eines kleinen
Sumpfes. Die Leute ſind niedergeſchlagen. Vier Tote am erſten
Tag. Man kocht ab, und die hungrigen Männer ſtürzen ſich auf
das Eſſen. Die Meſtizen warnen: Nur eine Schnitte Fleiſch,
Senors. Nur eine Schnitte, oder Sie werden nicht mehr gehen
können."
Doch dieſe Warnung ſchlägt man in den Wind. Nach dem
Eſſen ſind alle müde und ſchlafen. Zwei Stunden ſpäter will
man den Marſch fortſetzen. Alles geht gut, bis ſich zeigt, daß
die Miſchlinge recht behalten hatten. Die marſchgewohnten alten
Soldaten können plötzlich nicht weiter, Erbrechen, Krämpfe
quälen ſie, der Tag iſt verloren. Man ſchlägt das Nachtlager
auf, entzündet Feuer und ſpricht von der Zukunft. Die Stim=
mung
iſt gedrückt, da beginnt zu allem Unglück ein junger Bauer
zu ſtöhnen, fällt vornüber und rührt ſich nicht mehr. Die
Meſtizen ſtellen feſt: Schlangenbiß. Man glaubt ihnen nicht.
Nirgends iſt eine Bißwunde zu ſehen, und als man endlich dem
Toten die Schuhe von den Beinen zieht, finden ſich am Riſt des
rechten Fußes zwei kleine rote Pünktchen. Das Fleiſch bis hin=
auf
zum Knöchel iſt violett gefärbt.
(Fortſetzung folgt.)

EO MeTAeA

Kriminal-Foman
von Josef Kohlhofer
Copy. by Prometheus=Verlag Gröbenzell b. Münch.

urch ein Wunder war Gerſon unverletzt geblieben. An
Eraßenenden tauchten nun Polizeiautos auf. Dem Füh=
Amouſine gelang es nicht mehr, in die Querſtraße einzu=
An einen Zuſammenſtoß zu vermeiden mußte er ſo ſtark
daß der Wagen ins Schleudern geriet; er drehte ſich
Am ſeine eigene Achſe, ſchlitterte nach rechts und prallte
war khunft mit einem Ueberfallwagen der Polizei zuſammen.
eur ſither und die zwei Inſaſſen riſſen die Türen auf, um zu
zeit WEs waren Schwarzbärte, die ſich einige Minuten ſpäter,
bſchellen am Körper, in einem Polizeitransportwagen

Leitung des Kommiſſars begann nun eine Razzia ein=
ſei
der ſämtliche umliegenden Häuſer erfaßt wurden.
ſ, eine Anzahl verdächtiger Männer feſtzunehmen. Die
ſhen im 2(ebenhaus wehrten ſi) verzweifelt. Sie konn=
berwältigt
werden, nachdem einige Beamte am Dache
s eingeſtiegen waren und ſo von oben in den Kampf
der ſich zu ſeinem Chef begeben hatte, ſchilderte in
Hgen den Vorgang im Keller.
wimmelt es von Schwarzbärten, Captain! Dieſer
hat ſicherlich auch viele Wolle unter dem Kinn!
n hörte ihm nachdenklich zu.
neine, Chef, das iſt eine große Sache, und Sie werden
nachen, das iſt klar. Aber, der Sergeant druckte und
un den nachfolgenden Worten, . . . es iſt für Sie".
Captain, Sie ſollten ſich ſehr in acht nehmen. Die
Därte wiſſen jetzt, wer den Fall in der Hand hat, und
en was paſſieren würde, Chef, dann gehe ich auf Mord
mete erleichtert auf, als er das geſagt hatte.
Ein, der wußte, daß der Sergeant ſehr an ihm hing und
urchs Feuer ging, klopfte ihm lächelnd auf die Schulter.
ſt gut, Gibbs! Wir beide wiſſen, wie wir zueinan=
Ich brauche Sie auch jetzt zu einer Aufgabe, die für
WLeben bedeutet. Ich weiß, ich kann mich auf Sie ver=
d
das iſt recht ſo. Wir ſprechen noch darüber.
III.
oune Wellington verließ das Büro der Firma Milton
ſäter als ſonſt. Der Chef hatte ihr noch zwei Briefe
Sie verzichtete deshalb auf den täglichen Spaziergang
hſington Garden und beſchloß, mit der Untergrundbahn
ie zu fahren. Als ſie auf die Straße trat, begrüßte ſie
durch höfliches Lüften des Hutes.
en Tag, Fräulein Johanne! beeilte er ſich auf ihre ab=
MMiene zu ſagen. Es iſt kein Zufall, daß ich Sie hier
auben Sie mir, ich warte ſchon eine gute halbe Stunde
Gerade wollte ich gehen.
Sprecher neſtelte verlegen an ſeiner Krawatte. Er kam
r ſehr unbeholfen vor, wenn er die Augen des Mäd=
ſich
gerichtet ſah.
en entzückenden Pelzmantel tragen Sie, ſtellte er feſt.
ſen Sie, Gerſon! Ich möchte das nicht mehr erleben,
hier auf mich warten. Johanne meinte es ernſt mit
Arten.
höre es, Fräulein Johanne! Wir können uns auch
es treffen, vielleicht bei einer Kirche, das macht einen
ndruck!"

(9
Johanne ſtampfte zornig mit dem Fuße.
Sie ſind unausſtehlich, Gerſon. Ich werde mich nie mit
Ihnen verabreden. Sie ſind kein Kavalier, ſonſt würden Sie
jetzt den Hut abnehmen und ſich verabſchieden!
Es iſt noch zu früh dazu, die Uhr zeigt erſt die fünfte Nach=
mittagsſtunde
an. Fräulein Johanne, ich will Sie nicht der Un=
wahrheit
zeihen, aber warten Sie ab, ob wir beide nicht noch
große Heimlichkeiten miteinander haben werden. Ich ließ mir
heute die Karten ſchlagen und erfuhr, daß mir ein dunkelblondes
Mädchen mit herrlichen blauen Augen einen Kuß ſchenken wird
und ſich mit mir zum Standesamt verabredet!
In Johannes, Antlitz ſchlug eine flammende Röte. Sie
wandte ſich kurz um und ſchritt davon.
Fräulein Johanne! klang es ihr nach. Fräulein Jo=
hanne
! Seine Stimme kam näher, Gerſon ſchritt tapfer an ihrer
Seite. Geben Sie etwas auf treue, ehrliche Kameradſchaft?
Unwillkürlich blieb ſie ſtehen.
In ſeiner Stimme lag etwas, das zu ihrem Herzen ſprach.
Sie konnte Will Gerſon gut leiden, und wenn er von ehrlicher
Freundſchaft redete, ſo wußte ſie, daß er es auch ſo meinte.

Schlecht gelaunt, nervös?
. .. auf Kaftee Hag umstellen!
Sehen Sie, Fräulein Johanne, einen Menſchen muß man
doch haben, den man höher einſchätzt als die anderen, und wer
wie ich ſeit Jahren allein durch das Leben wandert, der muß
zum Spötter werden, um ſein wahres Innere zu verbergen. Fin=
den
Sie nicht auch?"
Wenn Sie das ſo meinen, Gerſon, will ich Ihnen gerne
verzeihen!
Sie bot ihm kameradſchaftlich die Hand. Er ſchlug freudig
ein, vergaß aber, die Hand wieder freizugeben. Ihren mißbilli=
genden
Blick überſah er angelegentlich.
Nun möchte ich Sie gerne zum Eſſen einladen, Fräulein
Johanne. Es ſoll ſozuſagen ein Feſteſſen für das ſoeben beſiegelte
Bündnis werden!
Johanne, die ihre Hand freigemacht hatte, ſchüttelte ver=
neinend
den Kopf.
Cadogan=Hotel! Royal=Palaſt=Hotel! Barleys Hotel oder
Alexandra=Hotel! ſchlug er in einem Atemzug vor. Nicht?
Dann vielleicht ein Gaſthof in der City?
Gehen wir in das Cadogan=Hotel! entſchied Johanne, von
ſeinem Eifer beſiegt. Ich nehme Ihre Einladung an, aber den=
ken
Sie dabei nichts, was Sie ſpäter enttäuſchen würde!
Will lächelte ſtill vor ſich hin.
Warum lachen Sie jetzt, Will? Johanne bereute ſofort,
ihn beim Vornamen genannt zu haben, es war gegen ihren
Willen geſchehen.
Ich ſehe, daß ich doch recht dachte, antwortete er argliſtig.
Bitte, ſagen Sie noch einmal Will zu mir, bat er, ohne auf
ihre Frage einzugehen. Ich fühle mich dabei wie im Himmel!"
Warum haben Sie gelacht? wiederholte Johanne mit der
dem weiblichen Geſchlecht eigenen Beharrlichkeit ihre Frage.

Ich dachte an die Prophezeiung der Kartenſchlägerin! Und
nun ſagen Sie noch einmal Will zu mir, es paßt ſo ſchön dazu!
Einmal müſſen Sie ja doch den Anfang machen!"
Johanne ſchwieg trotz aller Verſuche Gerſons beharrlich, bis
ſie im Hotel ſaßen.
Sie ſtumm.
Will beſtellte noch einen Hock. Hock iſt die gebräuchliche Ab=
kürzung
für Hochheimer oder Rheinwein überhaupt. Er nahm
einen tiefſinnigen Schluck, bevor er zu ſprechen anfing.
Fräulein Johanne! Ich bin von Natur aus neugierig‟,
begann er, und wenn ich Sie jetzt einiges frage, ſo iſt das darauf
zurückzuführen. Ich möchte vermeiden, mich in Ihre Familien=
verhältniſſe
einzumengen, es wird aber nicht immer möglich ſein,
das zu umgehen.
Mir geht die Sache mit Wringel unausgeſetzt durch den
Kopf, und wenn mir etwas durch den Kopf geht, dann muß ich
es ergründen. Ich bin in dieſer Beziehung ſchlimmer als ein
Waſchweib, glauben Sie mir. Fräulein Johanne, können Sie
mir etwas von Ihrem Vater erzählen?
Johannes Geſicht wurde ſchneebleich.
Wenn es etwas gibt, was ich Ihnen nie, gar nie ſagen
kann, dann iſt es das, was Sie ſoeben fragten. Erwähnen Sie
meinen Vater nie mehr, Gerſon; bei Gott, wenn Sie das nicht
tun, ſtehe ich auf und gehe. Und von dieſem Augenblick an kenne
ich Sie nicht mehr, ſagte ſie mit zuckenden Lippen. Dies iſt
auch der Grund, warum ich nie heiraten werde, ſetzte ſie tonlos
hinzu.
Gerſon hatte dieſe Antwort erwartet. Er faßte zart nach
ihrer Hand.
Seien Sie verſichert, entgegnete er mit rauher Stimme,
daß ich Ihren Wunſch achten werde. Sie ſind ein tapferes Mäd=
chen
, und wenn Sie einmal einen Menſchen benötigen, der ſchnell
für Sie ſterben ſoll, dann denken Sie an mich!"
Um Johannes Lippen irrte ein armes Lächeln.
Sie drückte wortlos ſeine Hand und wandte jäh den Kopf
zur Seite, um die Tränen zu verbergen, die ihr in den Augen
ſtanden. Rückſichtsvoll ließ Will einige Minuten verſtreichen; er
ſah ſtarr geradeaus, um ihr und ſich ſelbſt die Verlegenheit zu
erſparen. Erſt als ihn der Hals zu ſchmerzen begann, nahm er
ſeine frühere Haltung wieder ein.
Gerſon, Ihre Krawatte ſitzt ſchon wieder ſchief! mahnte das
Mädchen tadelnd.
Ach ja, die Krawatte!
Er wollte die Hände heben, aber Johanne kam ihm zuvor.
Will ſchloß unwillkürlich die Augen, als ihre feinen Hände den
Hals berührten. Sie beugte ſich dabei etwas vor, ſo daß er den
Duft ihrer Haare ſpürte.
Jetzt iſt es gut, ſagte ſie und ſah ihn mit ihren tiefblauen
Augen herzlich an.
Hoffentlich ſitzt die Krawatte bald wieder ſchief, murmelte
Gerſon frivol, doch klugerweiſe ſo unverſtändlich, daß ſie nichts
davon verſtehen konnte.
Denken Sie, daß mein Onkel noch lebt.
Dieſe Frage riß ihn in die unromantiſche Wirklichkeit zurück.
Ich glaube. Fräulein Johanne, Sie haben doch ſicherlich
noch alte Briefe von ihm zu Hauſe. Mich intereſſieren alte Hand=
ſchriften
ungeheuer. Darf ich ſie einmal ſehen?
Gewiß! Es iſt ein Päckchen Briefe vorhanden, aber ich
muß erſt nachſehen, denn einige ſind dabei, die ich nicht vorzeigen
möchte.
Geben Sie mir die Erlaubnis, nach Ihrem Onkel zu for=
ſchen
, bat er. Ich würde in Kürze etwas erfahren. Ich habe
Verbindungen, um in Deutſchland nach ihm ſuchen zu laſſen, ganz
abgeſehen davon, daß Wringel auf jeden Fall Näheres mitteilen
kann.
Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Diee
Sport.

* Der Fußball am Sonntag.
Spachbrücken wird ſtark genug ſein, in Lützel=Wiebelsbach die
Punkte zu holen.
Waunigafpieie oont Broratang.
Die Tabelle nach dem 24. November 1935.

Am kommenden Sonntag, dem letzten Fußballſpieltag vor
dem großen Länderkampf gegen England, lenken noch einmal im
alten Jahre die Meiſterſchaftsſpiele der ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Gaue die Aufmerkſamkeit der Fußballfreunde auf ſich. Es wird
zwar in den einzelnen Gauen nicht mit vollen Kräften gekämpft
werden können, da diejenigen Vereine, die Spieler zum Eng=
land
=Kurs abgeſtellt haben, nicht antreten müſſen, doch ſind die
zum Austrag gelangenden Spiele von großer Bedeutung und
Wichtigkeit. Das Ende der erſten Runde iſt nicht mehr fern
in Bayern wird ſogar ſchon die zweite Runde mit zwei Begeg=
nungen
geſtartet und da beginnen die gewonnenen bzw. ver=
lorenen
Punkte immer gewichtiger zu werden.

Die Gauliga Hüdweſt
ſieht nur eine Begegnung auf dem Programm:
Pirmaſens Kickers Offenbach,
und wenn man auch die letzten Leiſtungen der Kickers wohl=

wollend berückſichtigt, ſo ſollte es doch den Pfälzern
beide Punkte zu Hauſe zu verteidigen.

gelingen,

Die Bezirksklaſſe Südheſſen
ſieht ebenfalls eine verkürzte Liſte, denn wegen der Abſtellung
von Spielern nach Heilbronn fallen, die Treffen, von SV. 98
Darmſtadt und Jahn Worms aus. Der Reſt ſteht folgen=

dermaßen:
Polizei Darmſtadt SV. Münſter,
Egelsbach Haſſia Dieburg.
VfR. Bürſtadt Olympia Lorſch,
Olympia Lampertheim Germania Pfungſtadt.
Kurz und ſchmerzlos möchte man ſagen: Vier Spiele und
vier Heimſiege.
Daß Polizei Darmſtadt gegen den Neuling Münſter
beſtehen muß und kann, darüber herrſcht kein Zweifel, wenn auch
die Gäſte, mit der Serie ihrer Auswärtsſpiele beginnend, be=
ſtimmt
nichts verſchenken werden.
Der Tabellenführer Egelsbach hat mit der Nachbarin
Haſſia noch eine kleine Revanche auszuhandeln, und darum glau=
ben
wir, daß die Punkte in Egelsbach bleiben werden.
Bürſtadts Raſenſpieler haben auch am Vorſonntag Gutes
geleiſtet, und dieſes Ried=Derby ſollte die Elf vom Waldſport=
platz
ſiegreich ſehen.
Lampertheim wird, gegen die Pfungſtädter Germanen
auf einen Gegner ſtoßen, der nicht gewillt iſt, noch Punkte kampf=
los
zu verſchenken. Aber wir möchten nach den Leiſtungen der
beiden Mannſchaften in den letzten Spielen allerhöchſtens auf eine
Punkteteilung ſchließen, ein Sieg der Platzmannſchaft dürfte das
Naheliegendſte ſein.

Die Kreisklaſſen.

Kreisklaſſe I, Gruppe 1, Ried.
Diesmal werden die am 13. Oktober ausgefallenen Spiele
nachgeholt, wobei ſich folgende Mannſchaften gegenüberſtehen:
FV. 1919 Biblis F.V. Hofheim.
FC. Bensheim Alemannia Groß=Rohrheim.
Starkenburgia Heppenheim T. u. Spp. Biebesheim.
Stockſtadt Concordia Gernsheim.
Der Tabellenführer empfängt auf eigenem Platze die erſatz=
geſchwächte
Hofheimer Elf. Bei entſprechendem Einſatz müßte es
zu einem klaren Sieg reichen, wennſchon ſich die Hofheimer erſt
am letzten Sonntag in Bensheim recht annehmbar präſentierten.
An der Bergſtraße wird es beſtimmt einen hartnäckigen Kampf
geben. Es wäre nicht allzu verwunderlich, wenn die Bensheimer
mit Groß=Rohrheim die Punkte teilen müßten. Ein Spiel von gro=
ßer
Bedeutung ſteigt in Heppenheim. Beide Vereine liegen ſehr
günſtig im Rennen und da beide ſehr guten Fußball demonſtrieren,
wird es zweifellos zu einem offenen Großlampf kommen.
In Stockſtadt wird ſicherlich auch ſehr ſcharf um die Punkte
geſtritten werden. Es ſtehen ſich dort Routine und junger Kampf=
geiſt
gegenüber und wir ſind geſpannt, wem Fortung die Hand
zum glucklichen Siege reicht.
Gruppe II, Darmſtadt.
In dieſer Gruppe ſind alle Mannſchaften mit Nachtragſpielen
beſchäftigt:
Groß=Gerau Jahn 75.
Griesheim Arheilgen.
Alsbach T. S.G. 46.
Eberſtadt Merck.
Wolfskehlen Wixhauſen.
Der Tabellenführer wird den in den letzten Wochen ſtark nach
unten zielenden 75ern wohl nicht die geringſte Gelegenheit geben.
auf ſeinem eigenen Gelände etwas zu holen.
Dagegen haben die Leute vom Mühlchen trotz der Formver=
beſſerung
der Viktorianer bei dem Treffen in Griesheim einige
Ausſichten.
Die 46er fahren zum Tabellenletzten und eigentlich müßte ihr
Können ausreichen, auch dort die Punkte zu holen. Allerdings iſt
es kein Spaziergang.
Am Frankenſtein erwarten die Germanen die ſpielſtarken
Chemiker. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Gäſte abermals einen
Punkt aus Eberſtadt mitbringen.
Wixhauſen hat in Wolfskehlen anzutreten, und trotzdem die
Elf in letzter Zeit ſtark vom Pech verfolgt iſt, glauben wir an
einen Gäſteſieg.
Gruppe 3, Odenwald.
Beerfelden Groß=Zimmern.
Erbach Babenhauſen.
Höchſt Lengfeld.
Ober=Ramſtadt Michelſtadt.
Groß=Umſtadt Roßdorf.
In Beerfelden iſt Groß=Zimmern zu Gaſt und es nimmt nicht
Wunder, wenn die Gäſte die Heimreiſe ausgepunktet antreten
müſſen. Erbach erſcheint uns nach ſeinem lettzen Erfolg ſtark
genug, auch den Babenhäuſern das Nachſehen zu geben. Ob
Lengfeld kampflos zu den Höchſter Punkten kommt, muß abge=
wartet
werden, da erſt in den nächſten Tagen die Entſcheidung
des Klaſſenleiters folgt Michelſtadt geht einen wichtigen Gang
nach Ober=Ramſtadt. Der Sieger aus dieſem Treffen wird als
Tabellenführer in die Rückrunde gehen. Wir laſſen den Ausgang
offen. Roßdorf ſcheint wieder erwacht zu ſein, aber dennoch
glauben wir nicht, daß es der Mannſchaft in Umſtadt gelingt, den
Gaſtgeber zu ſchlagen.
Kreisklaſſe II.
Gruppe 3: TSG. Erzhauſen Weiterſtadt.
Gräfenhauſen Beſſungen.
Meſſel Reichsbahn Darmſtadt.
In dieſer Gruppe finden auch dieſen Sonntag nur drei Spiele
ſtatt. In Erzhauſen wird man wohl Weiterſtadt als Sieger er=
warten
können, während man das Treffen in Gräfenhauſen offen=
laſſen
muß. Eine klare Sache dagegen iſt für den Gaſtgeber das
Antreten der Reichsbahn in Meſſel.
Gruppe 5: Kleeſtadt Heubach, Kl.=Zimmern Georgenhauſen.
Neuſtadt Oberklingen, Rimhorn König.
Ueberau Sandbach, Lütz.=Wiebelsbach Spach=
brücken
.

Die Ergebniſſe vom 24. 11. waren: Heubach Klein=
Zimmern 2:1. Georgenhauſen Kleeſtadt 4:2, Neuſtadt Rim=
hern
1:3, Spachbrücken Sandbach 0:0, König Oberklingen
2:3, Ueberau Lützel=Wiebelsbach 4:0.
Dieſe Gruppe hat abermals ein volles Programm aufzu=
weiſen
. In Kleeſtadt und Klein=Zimmern iſt vielleicht der Vor=
teil
des eigenen Platzes ausſchlaggebend für die Siege, während
Neuſtadt und Rimhorn wohl ſchon etwas ſicherer als Favoriten
gelten. Offen dagegen muß man den Ausgang in Ueberau laſſen.

Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Ueberau . 33:9 15 Sandbach . 31:1 14 Rimhorn .. 19:13 10 Spachbrücken. 21:15 Oberklingen . 22:35 Heubach 15:22 Neuſtadt 11:18 Georgenhauſen 16:27 Lützel=Wiebelsbach 5:4 Kleeſtadt 12:21 König 11:22 Klein=Zimmern 10:19

Kreisklaſſe II, Gruppe 1.
Eſchollbrücken Hambach; Nordheim Zwingenberg;
Bobſtadt Seeheim; Hähnlein Hahn.
Die beiden erſten Begegnungen werden zweifellos Eſcholl=
brücken
und Zwingenberg als Sieger hervorbringen, da=
gegen
erſcheint es uns nicht ausgeſchloſſen, wenn man in Bob=
ſtadt
ſowohl als auch in Hähnlein die Punkte teilen wird.
In Gruppe III iſt nur ein Spiel fällig:
Nauheim Dornheim.
Es ſteht wohl außer Zweifel, daß bei dieſer Begegnung die
Platzbeſitzer das beſſere Ende für ſich behalten.

Wie ſpielen ſie am Sonnkag
Die kleine Preisfrage für Zußballer.,

Heute folgt wieder die kleine Preisfrage für Fußl
iſt nur der Sieger bzw. Unentſchieden der einzn
gegnungen anzugeben. Die Einſendungen unſerer Fußſl
erbitten wir Poſtkarte genügt bis Samstag
18 Uhr an die Schriftleitung des Darmſtädter
Darmſtadt, Rheinſtraße 23, 1. Stock.

Die Preisträger für die beſten Einſendungen

in der Montagsausgabe, die angibt, wer den
1. Preis: 5. RM. in bar.
2. Preis: zweimonatiger Freibezug des D. T.
3. Preis: einmonatiger Freibezug des D. T.,
errungen hat. Und nun auf zu fröhlichem Raten!

Wie ſpielen ſie am Sonntag?

FC. Pirmaſens Kickers Offenbach
Polizei Darmſtadt Spv. Münſter
Egelsbach Haſſia Dieburg
V. f. R. Bürſtadt Olympia Lorſch
Oly. Lampertheim Germ. Pfungſtadt
Tv. Alsbach TSG. 46 Darmſtadt
Griesheim Arheilgen
Eberſtadt Merck Darmſtadt
Groß=Gerau Jahn 75 Darmſt.
Ober=Ramſtadt Michelſtadt
Heppenheim Biebesheim
Stockſtadt Gernsheim

Vier neue Motorrad=Rekorde für Auto=Anion OK
Geiß und Winkler ſchufen auf der Reichsaukobahn bei Frankfurk a. M. neue Beſtleiſtungen.
Slarkenburgs Zußballer opfern 21007
Weikere Verſuche wegen Schneekreiben
für das WHW.
Wie wir von amtlicher Stelle hören, erbrachten die
auf ſpäter verſchoben.
hilfsſpiele der Fußballvereine im Kreis Starkenburg

Von unſerem Sonderberichterſtatter.
* Frankfurt a. M., 27. November.
Genau ſo ſtill und doch wohlvorbereitet, wie vor genau zwei
Monaten der Münchener Ernſt Henne mit ſeiner BMW. auf der
Reichsautobahn bei Frankfurt a. M. erſchienen war, um auf An=
hieb
den von ihm ſelbſt gehaltenen abſoluten Weltrekord für Mo=
torräder
auf 256 04 Stundenkilometer emporzuſchrauben, waren
heute die DKW.=Leute der Auto=Union am ſelben Ort erſchienen,
um die Klaſſenrekorde der Kategorie A bis 250 ccm anzugreifen.
Im Juni dieſes Jahres hatte dieſe Beſtleiſtungen über den Kilo=
meter
und die Meile mit ſtehendem und fliegendem Start der
Italiener Alberti auf einer Benelli=Maſchine unſerem DKW.=
Rennfahrer Geiß abgenommen.
Oberingenieur Prüſſing von der Auto=Union hatte für den
heutigen Verſuch wiederum Arthur Geiß und ſeinen Stallgefährten
Walfried Winkler eingeſetzt und ihnen zwei Neukonſtruktionen
geſchaffen, die bei den erſchienenen Fachleuten berechtigtes Auf=
ſehen
erregten. Auch der 12fache Weltrekordmann Joſef Möritz=
München war mit ſeinem 500 ccm DKW.=Kleinwagen eigener
Konſtruktion zur Stelle, um ſich an den Rekordverſuchen für dieſe
Kleinwagengruppe zu beteiligen.
Schon in der erſten Dämmerung rollte der Werkwagen der
Auto=Union mit den beiden Viertellitermaſchinen auf der Auto=
bahn
an, die ab 9 Uhr auf der für die Rekordverſuche ausgewähl=
ten
Strecke einſchließlich der nötigen An= und Ausläufe durch
Bahn= und Landespolizei abgeſperrt war. Während die offiziellen
Zeitnehmer Schneider (DDAC.), Berlin, und Wägerle (DDAC.),
Stuttgart, zum letzten Male das Zeitnahmegerät prüften, das auf
elektriſchem Wege bis auf einhundertſtel Sekunden genaue Meſ=
ſungen
ermöglicht und die Landespolizei die Telephonverbindun=
gen
zwiſchen Start und Ziel durchprobierte wurden die Neukon=
ſtruktionen
ausgeladen, getankt und ſtartfertig gemacht. Dann
ließen die Fahrer in einigen Probegalopps die Motoren anwär=
men
, machten die notwendigen Kerzen= und Düſen=Wahl=Verſuche
und waren ſchließlich gegen 10.30 Uhr ſo weit, daß mit den erſten
offiziellen Verſuchsfahrten begonnen werden konnte.
Trotzdem ein äußerſt böiger Seitenwind ſich denkbar unan=
genehm
bemerkbar machte und bereits um dieſe Zeit verſchiedent=
lich
leichter Sprühregen niederging, gelangen die von Geiß und
Winkler unternommenen Rekordverſuche über Kilometer und
Meile mit ſtehendem Start ganz ausgezeichnet: Winkler durch=
fuhr
den Kilometer einmal mit 28,10 Sekunden, dann auf der
Rückfahrt, die ja innerhalb 10 Minuten erfolgen muß, mit 27,88
Sekunden, das entſpricht einem Mittel von 27,99 Sekunden, gleich
einem Durchſchnitt von 128,617 Stundenkilometer. Und hiermit
war der entſprechende, von Alberti aufgeſtellte Rekord um mehr
als 6 Stundenkilometer überboten. Noch ſchneller war Arthur
Geiß über die Meile mit ſtehendem Start; er benötigte für die
Hinfahrt 39,59 Sekunden, für die Rückfahrt 41,31 Sekunden, das
ergab ein Mittel von 40,45 Sekunden und einen Durchſchnitt von
143.227 Stundenkilometer. Damit war Albertis gleichklaſſiger
Rekord um rund 10 Stundenkilometer verbeſſert. Da aber beide
Rekordzeiten auch die Klaſſen=Beſtzeiten der 350 ccm=Gruppe über=
trafen
, die bis jetzt ein Engländer in Beſitz hatte, ſind mit beiden
Fahrten von den DKW.=Leuten gleich vier neue internationale
Klaſſenrekorde geſchafft worden.
Zweiſellos hätte es auch gut gereicht, die entſprechenden Re=
korde
bei fliegendem Start zu überbieten, die auf 181,77 bzw.
179,75 Stundenkilometer ſtehen. Aber das Wetter wurde zuſehends
ſchlechter: der Wind blies immer böiger, und aus grauen Wolken
rieſelten Schneeſchauer gegen 12 Uhr ſo dicht hernieder, daß die
Bahn naß wurde. Schweren Herzens entſchloß ſich Ingenieur
Prüſſing, die weiteren Verſuchsfahrten abzubrechen, und auch
Möritz, der nur einige Probegalopps abſolviert und Ueberſetzun=
gen
, Kerzen und Düſen hatte ausprobieren müſſen, gab ſein Vor=
haben
unfreiwillig für diesmal auf. Immerhin war Geiß bei einer
letzten Verſuchsfahrt in einer Richtung die natürlich nicht ge=
wertet
werden darf. auf einen Durchſchnitt von 184 Stundenkilo=
metern
gekommen. Und damit hat ja eigentlich die neue DKW.
eine wunderbar ſtromlinienförmig verkleidete Maſchine die
bei 5500 Touren mit ihren 250 ccm rund 29 PS an der Bremſe
leiſtet, bewieſen, daß ſie rekordreif iſt auch für die Beſtleiſtungen
über den fliegenden Kilometer und die fliegende Meile. In=
genieur
Prüſſing hat hier zur Erzielung eines möglichſt geringen
Luftwiderſtandes auf den üblichen Lamellen=Waſſerkühler am
vorderen Rahmenteil verzichtet und das ganze Kühlſyſtem un=
mittelbar
um den Zylinder herumgelegt. Der Zylinder beſitzt alſo
einen tropfenförmig mit Kühlrippen verſehenen Waſſermantel
auf ſeinem Kopf.
Jedenfalls können wir mit den heute bereits erreichten vier
neuen internationalen Beſtleiſtungen ſehr zufrieden ſein: deutſche
Contireifen und Boſchkerzen halfen ſie neben der genialen Neu=
ſchöpfung
der Auto=Union und dem unentwegten Sportgeiſt un=
ſerer
deutſchen Rennfahrer Geiß und Winkler miterringen unter
Witterungsverhältniſſen, die jeden anderen von vornherein ver=
anlaßt
hätten, ein ſolches Unternehmen als ausſichtslos zu be=
Alex Büttner.
zeichnen!

Polizei=SV. Jugendabteilung.
Die erſte Fußball=Jugend ſpielt am Sonntag, 1. Dezember,
gegen die Jugend Turngeſellſchaft Beſſungen. Beginn 10 Uhr:
Polizeiſtadion; Treffpunkt halb 10 Uhr. Benachrichtigungen
finden nicht mehr ſtatt.

ſchönen Betrag von rund 2100 RM., der an die örtliche
des WHW. abgeliefert wurde.

Schwerathletik.
Reichs=Jugend=Wettkämpfe in Bonn.
Bei den am Samstag und Sonntag in Bonn ausd
Reichsjugendwettkämpfen, die eine Beteiligung aus al
Deutſchlands zu verzeichnen hatten, hat ſich auch das
glied der TSG. 46 Heinrich Rühl im Gewichtheben
beteiligt. Der erſt 14jährige Rühl errang im Dreika

armig Reißen, beidarmig Reißen und Stoßen) in der
120 Pfd. Körpergewicht mit einem Geſamtgewicht von

den 4. Preis. Mit nur 20 Gramm weniger Körpergerſ.
er den 3. Preis errungen, der mit der gleichen Leiſtunl

Wir wünſchen dem überaus befähigten Jugendſtemme!
Zukunft alles Gute.
Tennisabteilung der TSG. 46.

Auf die am Freitag, 29 11., im grünen Zimmer A und

hauſes Woogsplatz ſtattfindende Monatsverſa
wird hiermit nochmals hingewieſen. Beginn pünktlich
Wir bitten um zahlreichen Beſuch.

Reichsſender Frankfurf

Frankfurt: Donnerstag, 28. November
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Kail
tern: Frühkonzert. In der Pauſe 7:00: Zeit, Nacl
8.00: Waſſerſtand. 8. 15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8. 4
ernfunk. 9.00: Nur Trier u. Koblenz: Werbel
9.15: Nur Trier u. Koblenz: Muſik am Morgen.
Pauſe: Meines Großvaters Hände, Kleinbäuerlickehſ
rakterbild. 10.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert./
Stuttgart: Schulfunk: Volksliedſingen. 10.45: Sen
11.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 11.20: Nu=

furt: Gaunachrichten. 11.35: Meldg. 11.45: Sosd
12.00: München: Mittagskonzert. Dazw. 13.00: Zei.

14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſchll
der: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00: Wi.
bericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.15: Kinderfunk
Woche kommt. der Nikolaus.
16.00: Aus Operetten und Volksmuſik. 17.00: K5n
Nachmittagskonzert. 18.30: Launiger Leitfaden für
freunde. 18.40: Das aktuelle Buch. Der Gefallen
Von Hein Kruſe. 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert. Kapelle, Franz Hauck

Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachrichten. 20.10:
Zyklus. Ltg.: Rosbaud. 21.00: Bunte Stunde vi
Leopold, dem Jodler und der Kapelle Frans
22.00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Nachr., Wetter
22. 20: München: Weltpolitiſcher Monatsbericht. V.
Dr. Karl Haushofer. 22. 40: Kaſſel: Abendſtändcher.
Kaſſel: Der Sängerknabe des Landgrafen. Heinri)
am Hofe des Landgrafen Moritz v. Heſſen=Kaſſel
Stuttgart: Nachtkonzert (Wachswiedergabe).

ia
. 9 Prute
ſchir

Pro=
Neru

hein=Ma
ferw

OMisten baudäsmnn

Frankfurt

Donnerstag, 28. November
20.10: Mozart=Zyklus.

Deutſchlandſender: 20.15: Jean Sibelius E‟
fonie=Konzert mit Werken des großen finniſche
poniſten.
Leipzig: 21.00: Tänze und Lieder der Nationen
Wien: 19.20: Wiener Weiſen.
Sottens: 20.00: Italieniſche u. franzöſiſche Kom4

Mailand: 20.50: Klaſſiſche Muſik.
London: 22.10: Tanzkapelle Henry Hall.
Laibach: 22.15: Ungariſche Tänze von Brahms
Budapeſt: 23.30: Zigeunerweiſen.

Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfust T.
Bei hohem Luftdruck im Mittelmeergebiet und bei de
verſtärkt ſich in Weſteuropa wieder die Zufuhr feuchtwa.
der Meeresluft. Vorausſichtlich wird am Donnerstag 2.
neigung zunehmen und die warme Luft ſich bis zum 2
durchſetzen.
Ausſichten für Donnerstag: Anfangs vielfach neblig ode
ſpäter bei auffriſchenden milden Südweſtwinden
Regenfälle.
Ausſichten für Freitag: Unbeſtändig, zeitweiſe Regenſck!
legentliches Aufreißen der Bewölkung, vorerſt milde

[ ][  ][ ]

Mer 327

Donnerstag, 28. November

jatte

Der Spielwaren=Einzelhandel.
Geburtenzahl für die Beurteilung der künftigen Entwicklung des
Spielwarenhandels in Betracht ziehen.
. des geſamken Jahresumſahes
Recht intereſſant ſind die Ausführungen der Forſchungsſtelle
über die Lieferanten des Spielwarenhandels, d.h.
über die Herkunft unſeres Spielzeuges, denn es zeigt ſich, daß die
iin Bezemort.
Bezugsquellen der verſchiedenen Betriebstypen dieſes Handels=

ſorſchungsſtelle für den Handel hat gerade
Vorweihnachtszeit eine intereſſante Unterſuchung über
buandel mit Spielwaren angeſtellt. Es werden durch=
u
0 40 v. H. des geſamten Jahresumſatzes,
ielwarenfachgeſchäft hat. im Dezember getätigt;
Fällen ſteigt dieſer Anteil des Weihnachtsmonats
0 v.H. Dieſer Umſtand iſt dann auch entſcheidend für
ir dieſes Handelszweiges: es gibt in Deutſch=
ſi
etwa 5060 ausgeſprochene Spezial=
die
das ganze Jahr über ausſchließlich und in voll=
Sortiment Spielwaren vertreiben. (Unter dem Begriff
uges faßt die Forſchungsſtelle alle Beſchäftigungsmit=
Kleinkind, für heranwachſende Kinder und einen Teil
ſultungsmittel für Erwachſene zuſammen.) Dieſe Struk=
ges
mit ſich, daß von dem Geſamtumſatz an Spielwaren
0 v.H. auf die Fachgeſchäfte, rund 14 v. H.
ſirenhäuſer, etwa 1215 v. H. auf Einheits=
ſchäfte
und die übrigen 5055 v. H. auf ſonſti=
Einzelhandel der Spielwaren in Zuſam=
nit
Hausratartikeln, Papierwaren, Bijouterie uſw.
m das ganze Jahr hindurch einen Ausgleich zu haben
fhäuſer, Verſandgeſchäfte, Konſumpereine, ambulanten
ſeihnachtsmärkte!) uſw. entfallen.
Vielgeſtaltigkeit der Abſatzwege entſpricht auch eine
ung der Qualitäten. Hochwertiges Spiel=
ſd
vorwiegend von den Spezialgeſchäf=
ſrieben
, z. T. auch von den Warenhäuſern und Kauf=
ſearend
die Einheitspreisgeſchäfte ihr Spiel=
int
wie bei allen anderen von ihnen geführten Wa=
Lgangbare und billige Artikel beſchränken.
uim ſatz an Spielwaren ſchätzt die Forſchungsſtelle
nadgend auf rund 100 Millionen RM., und bemerkt
ie Fachgeſchäfte auf die ſich die Unterſuchung im
ſtützt 1934 gegenüber dem Vorjahr eine Umſatz=
4100üſſeg. von 17,7 v. H. erzielt haben, die ſtärker ſei als im
des geſamten Einzelhandels (12,4 v. H.). In dieſer
Een Steigerung zeigt ſich nach Meinung der Forſchungs=
eit
1933 veränderte Einkommenshöhe, welche zahl=
brachten
diſtbrauchern wieder Käufe des nicht lebensnotwendigen
rkenbun aubte. Man muß vielleicht ferner die ſteigende Zahl
die örtlichſiendsgründungen und die demzufolge ebenfalls ſteigende

uf 1493 (149½); andere chemiſche Werte lagen ruhig.
ſchaft waren zu 107½ (106½) geſucht, aber ohne An=

Rentenmarkt war angeſichts der leichten Geldmarkt=
ein
feſter und verzeichnete etwas größeres Geſchäft.
ſi herrſchte allgemein Geſchäftsſtille. JG. Farben 149½.
hitien notierten bis 1 Proz, höher. Von Stadtanleihen
prozent. Darmſtadt von 1926 90½ (89½).
Abendbörſe fanden nur kleine Umſätze ſtatt, wo=
Murſe gegen den Mittagsverkehr kaum verändert haben.

iner und Rhein=Main=Börſe.

rliner Börſe eröffnete in kursmäßig wenig ver=
uch
das Indeſſen freundlicher Haltung. Ueber ¼ Prozent hin=
ſchtheben
b Schwankungen nach beiden Seiten gehörten bereits
Dreiaxenheiten. Der freundliche Grundton findet eine gute
in der euerdings wieder vorliegenden günſtigen Wirtſchafts=
vicht
v im insbeſondere einigen Induſtrieabſchlüſſen, wobei man
Körperuyſſie in Ausſicht geſtellte Dividendenerhöhung bei der
m Leiſtue ſchaft und die in der Generalverſammlung von Muag
Ausführungen verweiſt. Montane waren als einzi=
hüberwiegend
ſchwächer. Von chemiſchen Werten ſetzten
ſia ¼ Prozent höher. Am Rentenmarkt herrſchte wieder
ſachfrage für die zertifizierten Dollarbonds, insbeſon=
und 6½prozent. Preußen. Die Umſchuldungsanleihe
½ Prozent höher notiert. Im Verlauf traten kaum
verungen von Belang ein.
ſein=Mainiſche Börſe brachte bei ſehr kleinen
verwiegend leichte Befeſtigungen. Von der Kundſchaft
ſe Kaufaufträge vor, auch die Kuliſſe ſchritt verſchie=
Deckungen. Die Börſe erhielt etwas Anregung von
Mteilungen aus der Wirtſchaft. Die in Ausſicht geſtellte
gerhöhung um 1 Prozent auf 5 Prozent bei der Metall=
regte
etwas an. Am Aktienmarkt überwogen meiſt
von ¼½ Prozent. Elektroaktien waren durchweg
im höher. Montanwerte lagen etwas uneinheitlich und
uchteile eines Prozentes verändert. JG. Farben zogen

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Kälferen i Senen ichd Fendchrechiſhei Fence=
Eſtnehmungen 31 923 Haftpflichtſchäden und 13 843 Kasko=
memeldet
worden. Dies bedeutet gegenüber dem Sep=
bderum
eine Zunahme von ungefähr 10 Prozent und
hem Oktober 1934 eine Steigerung von etwa 35 Prozent
der deutſchen Rauchtabakfabrikanten in Heidelberg.
rag tagte in Heidelberg das Kartell Deutſcher Rauch=
Atnten. Dabei wurde eine Reihe von Beſchlüſſen über
tugen gefaßt. Um die Stimmung über die Frage der
ang des in fünf Monaten ablaufenden Kartells zu
We darüber abgeſtimmt. Dabei ergab ſich, daß die Ver=
Edes Kartells mit mehr als 90 Prozent der anweſenden
orgeſchlagen wurde. Anſchließend fand eine Beſpre=
die
Einkäufe aus der diesjährigen Tabakernte ſtatt.
AA einer Fachuntergruppe Maſchinenverſicherung in der
Mgruppe Privatverſicherung. Innerhalb der Fachgruppe 2
haftsgruppe Privatverſicherung, die die Transport=,
Maſchinen= und Einheitsverſicherung umfaßt, iſt eine
fachuntergruppe Maſchinenverſicherung egebildet wor=
ieſer
Fachuntergruppe ſind die Maſchinenverſicherung,
Eigeverſicherung und die Maſchinengarantieverſicherung
Pfaßt. Zum Leiter der neuen Fachuntergruppe wurde
Berlin, beſtellt.

Produkkenmärkke.

utter Getreidemarkt vom 27. November. Der Getreide=
ilag
allgemein ſtill. Brotgetreide blieb ausreichend an=
ingegen
konnte die ſtarke Nachfrage nach Futtergerſte
kuchafer nicht befriedigt werden. Am Futtermittelmarkt
uteilungen der R.fG. für ölhaltige Artikel und Trok=
weiter
, Kleie bleibt ſehr knapp, die Nachfrage kann
at werden. Am Mehlmarkt verzeichnete Weizenmehl
onatsende ziemlich lebhaftes Geſchäft, dagegen blieben
tule weiter ruhig. Von Mühlennachfabrikaten werden
e gefragt, während Nachmehle weiterhin ſchwieriges
Alben. Es notierten (Getreide je To., alles übrige je
Aun RM.: Weizen W 13 203, W 16 206, W 19 210 W20
en R12 166, R15 169, R18 173. R19 175. Futter=
eommergerſte
für Brauzwecke 220225 Hafer , Wei=
713 27,95, W16 28,20. W19 28.20. W 20 28.,55: Rog=
12 22,45. R15 22.80. R 18 23.30, R19 23,50 plus
Frachtausgleich; Weizennachmehl 17.1017,25. Wei=
ehl
13,50, Weizenkleie W13 10,65. W16 10.80 W19
1r10- Roggenkleie R 12 9.95, R15 10.15, R 18 10.40,
(Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation); Soyaſchrot mit
ſchlag 16.20. Palmkuchen m. M. 16,80, Erdnußkuchen
Treber Trockenſchnitzel 8,80, Großhandelspreiſe
Ntation: Heu 3,003.50, Weizen= und Roggenſtroh draht=
3,40, desgl. gebündelt 3,003,20.

zweiges ebenſo vielgeſtaltig wie die Abſatzwege ſind. Die reinen
Spielwarenſpezialgeſchäfte und die größeren Fachgeſchäfte, die in
nennenswertem Umfange neben anderen Waren auch Spielwaren
verkaufen, bevorzugen vielfach den direkten Einkauf von
der Fabrik. Die Warenhäuſer, Kaufhäuſer und Einheitspreis=
geſchäfte
faſſen vielfach durch Konzerneinkauf den Bedarf
zahlreicher Verkaufsſtellen, zuſammen und unterhalten häufig
eigene Einkaufsbüros an den Produktionsſtätten der
Spielwareninduſtrie (d. h. in Thüringen, im Erzgebirge und in
Franken). Der Bezug von der Induſtrie unter Ausſchaltung des
Großhandels ſcheint in den Orten auch bei den kleineren Einzel=
händlern
üblich zu ſein, die in der Nähe der Spielwarenzentren
ihren Sitz haben; überhaupt gibt es in Deutſchland nur ſehr
wenige Großhändler, die ausſchließlich mit
Spielwaren handeln; in der Regel betreiben ſie neben dem
Abſatz auf dem Binnenmarkt auch noch den Export und Import.
Auch die Herſtellung der Spielwaren iſt ſehr ver=
ſchieden
. Im Nürnberg=Fürther Bezirk iſt häufig
der Kommiſſionär anzutreffen, der der Fabrik gegenüber zahl=
reiche
Handelsfunktionen übernimmt und manchmal faſt als
Eigenhändler auftritt. Den typiſchen Verleger finden wir
am Sitz der thüringiſchen und erzgebirgiſchen Spiel=
warenproduktion
; er ſtellt den Heimarbeitern Rohſtoffe, unter
Umſtänden ſogar auch das ſonſtige Arbeitsmaterial zur Herſtel=
lung
der Spielwaren zur Verfügung. Die Heimarbeiter führen
dann ſeine Aufträge gegen Lohn aus. Teilweiſe iſt es auch ſo,
daß ſich der Hausgewerbetreibende ſeine Arbeitsmaterialien ſelbſt
beſchafft und die fertigen Erzeugniſſe an den Verleger, der damit
ſchon wieder dem Kommiſſionär ähnlich wird, verkauft. Erſt der
Verleger ſtellt die ihm abgelieferten Waren der Heimarbeiter zu
Warenſortimenten zuſammen.
Als ein weiterer Lieferant treten dann ſchließlich noch das
Kunſtgewerbe und einige wenige Handwerkszweige
hinzu, deren Hauptabnehmer jedoch faſt ausſchließlich die Spezial=
geſchäfte
ſind.
Die ſtarken Saiſonſchwankungen, d. h. die übermäßige Be=
ſchäftigung
zu Weihnachten und der außerordentlich ruhige Ge=
ſchäftsverlauf
während, des übrigen Jahres bringen es mit ſich,
daß auch ſtarke Beſchäftigungsſchwankungen auf=
treten
Gerade für dieſen Handelszweig dürfte alſo die von allen
zuſtändigen Stellen auch in dieſem Jahre ausgegebene Parole
Kauft rechtzeitig! von erheblichem Wert ſein, um
wenigſtens einen Teil der ſtarken Ueberlaſtung auszugleichen.

Induſtrielle Produkkion und Außenhandel
in Griechenland.
Der Oberſte Wirtſchaftsrat von Griechenland hat eine Unter=
ſuchung
der induſtriellen Produktion und des griechiſchen Außen=
handels
im Jahre 1935 vorgenommen, die im Vergleich zu 1934
eine nicht unbeachtliche Steigerung der Erzeugung und der Ein=
fuhr
, dagegen nur eine geringe Zunahme der Ausfuhr induſtriel=
ler
Erzeugniſſe aufweiſt. Die amtliche Veröffentlichung hierüber
iſt in indexmäßiger Form gehälten, wobei der Stand vom Jahre
1928 gleich 100 eingeſetzt iſt. Die Unterſuchung der induſtriellen
Produktion im erſten Halbjahr 1935 im Vergleich zum erſten
Halbjahr 1934 erſtreckte ſich auf 91 große Unternehmungen, die
77 Prozent der geſamten induſtriellen Erzeugung Griechenlands
umfaſſen. Die Indexziffer iſt in den beiden Berichtshalbjahren
von 124,60 auf 138,53, alſo um 11.18 Prozent, geſtiegen.
Der Index der Einfuhr induſtrieller Fertigwaren iſt für die
erſten 5 Monate des Jahres 1935 unterſucht worden und weiſt
mit Ausnahme bei Chemikalien, deren Einfuhr erheblich zuge=
nommen
hat, gegenüber dem Index vom Jahre 1928 durchweg
Rückgänge auf; jedoch ſtieg die Indexziffer gegenüber der Vor=
jahrszeit
von 56,48 auf 66,33. Der Index der Ausfuhr indu=
ſtrieller
Produkte Griechenlands betrug, an dem Jahre 1928 ge=
meſſen
, in den erſten fünf Monaten des Jahres 1935: 106,02 gegen
104,01 in dem gleichen Zeitraum des Jahres 1934. Die leichte
Steigerung um 1.93 Prozent entfällt hauptſächlich auf Treſteröle.

Mokorenfabrik Darmſtadt AG.
Umſahſteigerung und Dividendenerhöhung.
Die Geſamtumſatzſteigerung 1934/35 (30. Juni)
betrug 23 Prozent, Ruſſenabſchlüſſe erfolgten nicht; der Auslands=
umſatz
ſtieg um 25 Prozent. Es beſtehe berechtigte Ausſicht auf
weitere günſtige Exportentwicklung. Die Werkſtätten waren das
ganze Jahr voll beſchäftigt. Die Vorräte ſtiegen durch die Fabri=
kationsaufnahme
neuer Typen. Der Betriebsertrag ſtieg
um 0.97 (0,75), die ao. Erträge auf 0 066 (0,043 ſonſtige Erträge).
Andererſeits erforderten Perſonenaufwendungen 0.47 (0,38), ſon=
ſtige
Aufwendungen 0,35 (0.27). Nach RM. 90 742 (65 906) An=
lageabſchreibungen
und RM. 20 000 (0,0) anderen verbleiben:
einſchließlich RM. 9622 (12 892) Vortrag RM. 47 081 (36 382)
Reingewinn, woraus die angekündigte Dividende von 5 (4) Pro=
zent
verteilt und wieder RM. 5000 für ſoziale Zwecke verwendet
werden. Vorgetragen werden RM. 15 001.
Die Bilanz kennzeichnet die ſtärkere Geſchäftsausdehnung
und innere Kräftigung. Bei 0,54 (0,54) Grundkapital und 0,059
(0,059) Reſerve und Rücklagen ſowie 0.041 (0,040) Rückſtellungen
und Wertberichtigung haben ſich die Verbindlichkeiten auf 0,67
(0,78) vermindert, wobei die Darlehensſchulden um 0.045, die
Hypotheken bei einem Umſchuldungsgewinn von RM. 31 000 um
rd. 60 000 RM. zurückgingen: Warenſchulden mit 0,34 (0,31) hier=
unter
faſt unverändert. Auf der anderen Seite bei rd. 0.11 (0.07)
Zugängen bei Maſchinen und Werkzeugen blieb das Anlagever=
mögen
mit 0.41 (0,40) faſt unverändert, das Umlaufsvermögen
beträgt 0,94 (1,05), hierunter erhöhte Vorräte mit 0,44 (0.39),
aber verminderte Außenſtände von 0.29 (0.33) und Wechſel 0.17
(0,25). Der Aufſichtsrat (5) erhielt 3000 RM. (3250) der Vor=
ſtand
(1) 29 000 RM. (29 000) Vergütung. Zu Beginn des
neuen Geſchäftsjahres lagen genügend Beſtellungen vor, ſo daß
auch in deſſen erſten Monaten voll gearbeitet wurde. Haupt=
verſammlung
am 28. November.
Jahrbuch des Deutſchen Genoſſenſchafts=
verbandes
E. P. für 1934.
Das diesjährige Jahrbuch des Deutſchen Genoſſenſchaftsver=
bandes
E. V. legt in erhöhtem Umfange ſtatiſtiſches und wirt=
ſchaftsſtatiſtiſches
Material, vor und ſtellt, ein für Praxis und
Wiſſenſchaft gleich wertvolles Nachſchlagewerk über das geſamte
deutſche Genoſſenſchaftsweſen dar.
Das Jahrbuch geht in ſeinem erſten Teil auf die Darſtellung
der allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe, unter beſonderer
Berückſichtigung des deutſchen Genoſſenſchaftsweſens, ein. Es
wird hervorgehoben, daß ſowohl die Kreditgenoſſenſchaften als auch
die Warengenoſſenſchaften eine aufwärtsſteigende Ent=
wicklung
zu verzeichnen haben.
Der zweite Teil des Jahrbuches unterrichtet über die genoſſen=
ſchaftliche
Geſamtentwicklung. Als Endergebnis der ziffernmäßi=
gen
Entwicklung im ſtädtiſchen Genoſſenſchaftsweſen, wird feſt=
geſtellt
, daß hinſichtlich, der Kreditgenoſſenſchaften bei erheb=
lichen
Kontenbewegungen im Eingang und Ausgang in
allen Fällen die Einlagen zugenommen haben und daß
bei einer ebenſolchen Umſatzbewegung auf den Kreditkonten eine
Erhöhung der Ausleihungen ſtattgefunden hat. Berück=
ſichtigt
man, daß rund 1,5 Milliarden Kredite der deutſchen Klein=
und Mittelwirtſchaft zur Verfügung geſtellt worden ſind, und daß
dieſe Kredite ſich auf mehr als 900 000 Einzelfälle erſtrecken, ſo
erkennt man hieraus die großen wirtſchaftlichen und ſozialen Auf=
gaben
der kreditgenoſſenſchaftlichen Inſtitute.
Die Entwicklung der 15 genoſſenſchaftlichen Kreditzen=
tralen
läßt 1934 eine Ausdehnung ihrer Bilanzſumme auf
249,2 (242,2) Millionen und ihres Umſatzes auf 8,8 (7,3) Milliar=
den
RM. erkennen.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Kauptſchriftleiter: Max Streee.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Feutlleton: Dr. Herbert Netie;
für Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; ſür Reich und Ausland: Dr. E. 6. Quetichi
für den Handel: Or. C. H. Quetſchi für den Sport: Karl Böhmann; Anzeigen=
ſeiter
: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. T. 35.über 19000. Pl. 5. Truck und
Verlag: Darmſtädter Tagblat, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei
Darmſtadt Nheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernowmen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 27. November 1935

Deviſenmarkt
vom 27. November 1935

Berl. Handels-Geſ.,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. C. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont, Gasl!
Deutſche Erdöl

Ni
84.
84.
15.
16.50
35.75
118.
102.375
82.
108.50
56.
126.50
103.25

Mieie ee
J. 6. Farben
Geſ.f.elektr. untern
darpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

D
1149.625
121.25
105.25
82.875
87.
81.
113.625
79.125
68.875

Drenſtein & Koppel
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Beſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalt
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtſ=
Wanderer=Werke

Vif
1112125
186.75
26.
76.25
120.25
90.
9.
112.
60.
124.25
123.50
137.

Agypten
Argentinien
Belgien.
Brafſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
3sland

Währung
1ägypt. 2
1 Pap. Peſo
00 Belga
1 Milkreis
100 Leva
1 canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
00 eſtl. Kr. ſe
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
00 isl. Kr.

R
12.365
0.e83
42.00
D.139
3.047
2.4e0
54.77
46.30
2.263
67.93
5.40s
16.36
2.353
188 03
55.C0

D
1o.40 Türro
2.35 ngarn
1e8.37 Uruguag
55.121 V .. etaaten

12.595 Italien
0.687 Japan
42.09 Jugoflawien
J.7a1 Letland.
3.053/ Norwegen
2.4641 Oeſterreich
54.87 Portugal.
46.90 Schweden
12.2e5! Schweiz
88.07 Spanien
5.415/ Tſchechoflouug

Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
10 Tſch.=Kr.
1 ürk.
00 Pengö
Goldpeſo
1 Dollar

GeldBrief

0.715
5. 6341
s0.22
Si.59
48.35
11.13

20.13 ſ20.17
H 0.717
5. e46
ei.(8
61.71
42.65
11. 5

63.24 63.26
60.28 0.74
93,62 33.78
10 3e5 10.275

1.378

1.124
2.4e6

1.20

1. 9s
2.480

Zurmnſtäuter uno Hationarbane Sutiſtadt, Fillan drt Srescher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 27. November 1935.

D
Gr. II p. 1934
1935
1936
1987
1938
Gruppe l. ..
5% Dtſch. Reichsan
Lis
5½%Intern.,v. 30
4½%Baden, v.27
4½%Bayern v.27
414½Heſſen b. 28
4½% D. 29
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½ %Thüringen 27
4½% Dt. Reichsb.,
Schäßze ,.b. 34
4½% Dt. Reichsp.=
Schätze ...b.34
4½% ..... b.3,
Dtſch. Anl. Ausl.
42ſ. Ablöſung.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe

4½ %Bdd.=Bad. 26
JaBerlin, v. 241
20 Darmſtadt 28
25 Dresden v. 26
41%Frankfurt 28
6 Heibelberg20
41,2Mginz.
1 %Mannheims?
41= %Münchenb. 29
4½ %Wiesbaden2s
2Heſſ. Landesb
1. %o Goldobl.
5½% Heſſ. Landes.
hyp.=Bk. Liquid.

103,
107,
110
108.7
1081,
107-.
100-,
950.
102.75
95.75
98
98
97.5
105
961,
95.5
99.8
100,
100
112:1.

94.5
89
91.5
88.5
92
92
94
91
96.25
93.,
100.5

42% beſ. Sdshnp.)
Liqu.=Kom.=Obl.
4½% Prß. 2d8.:
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½%0 Landeskom
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R.11
4½2 desgl. N. 12
4½%0 Kaff. Landes=
kreditk
. Goldpfb.
4½% Naſſ.Landes.
banr Goldpfb.
5½% Lig.=Cbl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser. I
4Ausl. Ser.I1
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
2o Irkft. Hypz. B.
Lig.=Pfbr
Goldoblig.
2, Frrſt. Pfb. 9.
Lig.=Pfbr.
ZMeln. Hup.B.
2a Lig.=Vfbr.
2% Pfälz. Hup. B
Lig=Pfbr.
4½ BR.Hup.Bk.
Lig.=Pf.
41% Boldobl.
4½ % Südd. Boden=
(red.=Bonk
5½%0 Lig. Pfbr.
1a% Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz.
62 Dt. Linol. Werke
6%Klöcknerwverke.

98.5

34.75

93
94

96.25

96.25
100.85

113.25
129.25
18.75
95
101:.
96.25
100-,
93
96.25
100".
96.5
161
97.5
161
96.25
100.
94
98.25

18%Mainkrw. b. 26
8%Mitteld. Stahl.
5%Neckar A. G. v. 23
5%Rhein=Main=
Donau .....
16% SalzmanncCo.
62Ver. Stahlwerke
RM.=Ank.
72
4½%
6% Polat & Häffner!
J. G. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
L. Inveſt.
5SBulg. Tab. p. 021
4½%Oſt. Schätze
42g Oſt. Goldrente.
5 %vereinh. Rumän
4½½
4½Türk. I. Bagdad
470 w II.Bagdad
4½%ungarn. 1913
4½ 1914
Goldr.
420
1910
420
4½=Budapeſt Stadt
42 Lifſabon.
42 Stockholin.
Aktien.
Accumulat.-Fabrik
Allg.Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn!
Aſchaffbg. Brauereil
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Baher. Motorenwk.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.

Nae
103.25

96.75
99.5
102,

91.75
101-.
126".
10.75
10.25
8.75
38
28
5.75
81,
4.85

8it
8.7
55.25
111

35.5
123
121
n4,
139
118.5
102

Oe
Cement Heibelberg
Karlſtadt.
F. G. Chemie Baſell
Chem.WerteAlbert
Chade (9.=C)
Contin. Gummin.
Contin.=Linoleum. I
Dainler=Benz4...!
Dt. Atl. Telegr. I.
Erdöl ....... /1
Gold=u. Silber.
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Duckerhoffé Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieſerg.-Ge
Licht u. Kraft
Enzinger Union .!!
EſchweilerBergwerk!
Eßling. Maſchinen
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder.
J. B.Farbeninduſtr.
Feinmech. (Zetter)
Feltck Guilleaume /1
Frankfurter Hof...
Geſ.f.elektr. Untern. 1
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger
Oafenmühle Frkfit.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerte Füſſen.
Harpener Bergbaul
Henninger, Keupf
HilpertArmaturen.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Hoeſch=Köln=Neueſſ

94.5
115
129
142.15
1031,
291
128.5
80.25
106.25
163
212.5
94.5
95
110.75
133.25
277
16o
b7
149.5
74
1021,
42.5
122
101
189
99
125

1115

ee
Zlſe Bergb. Stamm
enil
funghans.
Aalt=Chemie.
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöchnerwverfe ....!.
Knorr C. o.......
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte.
Lech, Augsburg.
Lindes Eismaſchin
Loromf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Göchſt.
Mainz=Akt.,Br
Mannesm.=Röhre,
Mansfeld, Berab.
Metaligef. Frankf.
Migg, Mühlenbau.
Moenus
MotorenDa
Meckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein
Park= u. Bürgerbr.
Nh. Braunkohlen
Eteltr. Stamm
Stahlwerke
Rh.=Weſtfäl.=Elektr
Riebeck Montan...
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali:
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind. 1
Schramit, Lackfabr
Schuckert, Eleftr. 1
Schwartz, Storchent
Siemens e Halske. 11
Neinigerwerke

86.5
160
126
76.5
126,75
81
81
186
69.25
20.5
95
124.75
97
87.75
79.5
118
107.5
79
1o8
114,

103.25
100
100.75
112

Miie Mſche

Tellus Bergbau ..!:
Thür. Liefer.=Geſ.
unterfranken .....!"
Ber, Stahlwerte,
Ver, Ultramarin
Beſidte. Kaufhof.
Weſteregeln Kalt
Zellſtoff Waldhof.
Mtlg. Dt. Crebitauft.
Badiſche Bonk
Bk. f. Brauinduſt
Bauer, Hunp. u. W
Berl. Handelsgeſ. /=
Comm. u. Privatb
Di. Baufk u. Diäe.
Dt. Eff. u. Wechiel
Dresdner Bauk:
Franff. Bank....
Gup.=Ban
Mein. Knp.,Ban!
Pfdlz. Gyp.=Bank,
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hyp.=Bani.
Vereinsb. Hambur
Bürtt Notenbank.

A.W. f. Vertehrsiv.
Aiig. Lofalb. Kraftw/417
72, Dt. Reichsb Vzg./1:3
Hapag.
Lübeck Büchſner
Nordd, Lloyd=
Südd Eiſenb.=Gef./ 77
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung.
Verein. Vert.
Frankeng Mück=u. Ml1zc.5
Mannh. Verſich.
Otavi Minen.
1e.25
Schantung Handel=

102
125
119
128.25
26.25
121
C8.25
113.5
48.5
110.5
*a.25
84
83.5
74
160
92
94.5
2.
178
3
111,5
1c0

15
(2 25

[ ][  ]

Donnerstag, 28. Nov

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nur noch 2 Tage
Ein neuer Ufa-Film, dessen
Bilder, Menschen u. Schick-
sale
zum unvergeßlichen
Erlebnis werden.

HOTEL
DARMSTADTER HOR
BIS EINSCHLIESSLICH 1. DEZEMBER
1934er Nierst. Domtal . . "/Ltr. 23 Pfg.
Galgenberg 27 Pfy.
1934er
27 Pfg.
Rotwein
1934er
SPEZIALIFÄT
Gesp. Reh-Keule Gesp. Reh-Rücken
nach Darmstädter-Hof-Art.

HansiKnoteck, K. Fischer- Feh-
ling
, Friedrich Kayssler, Ellen
Frank, Theodor Lo0s.

Heute letzter Tag!
Rund 7000 Darmstädter
sahen diesen einzigartigen
Film, Wollen Sie ihn ver-
säumen
?

Eröplnung: 29. Nou, 1

ORPHEUM

Unter grischer Führung und mit
bewährten Kräſten des seitherigen
sonals wird die Weiterführung un
Firma in keiner Weise geänderk!
vorbildlicher Art werden wir allf
Ansprüchen gerecht werden. Der
Ruf unseres Hauses bietet Ihnen A.
jede Sicherheit.
Wir bitten Sie, das uns seither
schenkte Vertrauen auch weiterhin

Samstag, 30. Mov., 8½ Uhr
Große Gala-

Pola Negri, Albrecht Schoenhals,
Ingeborg Theek, Paul Hartmann

Ein Filmwerk bleibender
Eindrücke

mit der
Weltstadt-Sensation
Familie

Jeanne Boitel Jan Galland

Einmallg!
Einzlgartig!!
Eigenes großes

Tanzunkerricht
Ein neuer Kursus für Anfänger beginnt
am Freitag, den 6. Dezember, abends
8 Uhr. Einzelunterricht jederzeit.
Tanzschule Bäulke
Ruf 3151
Sandstraße 10

Kelnem Kinde sollte
nan diese Freude vor-
enthalten
, die besten
Clowns der Welt
sehen zu dürfen!!

AingSen.

Carl Jhürmann &
Inhaber: Rurt Köplner

Eßzimmer, kom=
vlett
, ſchw. eich.
Friedensarbeit,
g. gt. Motorrad.
Angebote unter
S 25 Geſchſt.
Suche gutes

reise abends-902.50
Nachm -.401.50 Kart
Verk.-Büro u. H. d Waal

tetst Deutsches Geschäft

Gebe fabrikneu
Radium=Trink=

Biochemiſcher Verein Darmſtadt
Rheinſtr. 22, II., Telefon 3435.

ſpp. oder Rad.
Compreſſe
in Tauſch. Zu
chr. S 29 Gſch

Wilhelminenstraße 22 / Telefon 697
) Vorführung unverbindlich

LANDESTHEATER

Donnerstag

Oeffentlicher Vortrag
mit Lichtbildern
am Freitag, den 29. Novemb.,
20 Uhr, im Fürſtenſaal,
Grafenſtr., mit dem Thema:
Die Erhaltung und Förderung
der Geſundheit u. Bekämpfung
v. Krankheiten durch Dr. med.
Schüßler’s Biochemie!
Redner: Herr A. Piller,
Berlin, Redner des Bio=
Bundes Deutſchlands.
Mitglieder und Gäſte will=
kommen
! Eintritt frei! Saal=
öffnung
19.30 Uhr.
Der Vereinsleiter

Novembe

Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung

6 Wochen ausverkaufte Vorstellungen

KLEINES Nov. 193
HAUS
Anfang 20, Ende 22 Uhr
Außer Miete
Uraufführung
Der Herr Boriemaaster
Komödie von H. Holzamer
Dargeſtellt durch die Heſſiſche
Spielgemeinſchaft
Spielleitung: Göbel
Preiſe: 0.50, 1.00 und 1.50 Mk.

n BERLIN

Samstag, 30. Nov., Kl. Haus
Neuinſzenierung
Was Ihr wollt
Luſtſpiel von Shakeſpeare
Sonntag, 1. Dez., Gr. Haus
Neuinſzenierung
Die Boheme
Oper von Puccini
Der Vorverkauf hat begonnen!

Freitag

eREMIERE

Abends 8 Uhrim Sad
der Schule gegenübel ubsſperre in
HallenschwimmbackPit worden
deschluß für die neiAweiterung e
fängerkurse in DeiNan beſtehen,
Kurzschrift undBaller Aeinſt betrack
für die Kurse im Mas=Kuſein die
schreiben. Kursge Ralt zu durch
30 Pfg. die Std. ZaiA fkraft der
erleichterungen. HAffen ſo ge
Wiederholgs.-,Redestldes abeſ
und Diktatkurse zu
gerung der Fertis
er en
Deutiche Stenoaralend uit getei
Wals Krie
Ortsgruppe von
in politiſchen
früher Ballonsch
ung der Sank
Beis halten es
Du einen Schr
ſtung der Sankt

Alle sollen
Skilaufen lernen!
Die einmalig billige und gute
K.dF. Skiausrüstung
RM. 35.00
nur bis 10. Dezember gültig!
Jagd u.
Robert Hübner Sport
Ernst-Ludwigstr. 11, Ruf 2194

am Samstag, den 30. November und Sonntag
den 1. Dezember 1935 in Darmſtadt

Rur noch kurze Zeit! Handanalysen
Charakterkunde
seel. Berat., Diagn., Berufsber
FRAU ULLA HANSEL
Schül. v. E. IBberner-Haldane
Sprechz. 11-1 u 3-7 Uhr, Samet.
10-1 Uhr. Friedrichstr. 22, pt.

Samstag, 30. November
14.30 Uhr: Beginn der Straßenſammlung der Beamten,
Meiſter, Geſellen und Lehrlinge des Handwerks.
1817.30 Uhr Adolf=Hitler=Platz: Standkonzert des
Spielmannszuges und Muſikkorps der Landespolizei=
gruppe
Darmſtadt, unter Leitung von Obermuſik=
meiſter
Buslau.
Ab 20 Uhr: Sammlung der Führerſchaft des Handwerks
und der Beamten in ſämtlichen Lokalen.
Sonntag, 1. Dezember
11 Uhr Adolf=Hitler=Platz: Konzert des Spielmanns=
zuges
und des Muſikkorps der Landespolizeigruppe
Darmſtadt, unter Leitung von Obermuſikm. Buslau.
11 Uhr Marktplatz: Standmuſik des Spielmanns= und
Muſikzuges der NSKK Motorſtandarte 50 unter
Leitung von Sturmführer Pg. Greilich.
11 Uhr Paradeplatz: Chöre der Metzger= u. Bäckerinnung.
13.15 Uhr Marienplatz: Antreten der Innungen und
Fachſchaften.
13.30 Uhr: Abmarſch des Feſtzuges durch die Neckarſtraße,
Rheinſtraße, Peter=Gemeinder=Straße, Eliſabethen=
ſtraße
, Schulſtraße, Kapellſtraße, Nieder=Ramſtädter
Straße zum Hochſchulſtadion.
14.30 Uhr Hochſchulſtadion: Anſprache, anſchließend

* Unterredung
Larutti, die heut
EINen franzöſf
iſte

Works-Vertretung

Leonharc
Inhaber Malchus -
Rheinstraße 22yT

=Unterricht
in Kurſen und
Einzelſtunden. (a
Käthe Frank.
Heidelbergerſtr.
Nr. 28. Tel. 1717

große Auswahl im
Radio-Vertrieb Grafenstr. 16
Teilzahlung.
Rur 4350.

Darmstadt
Rheinstr. 7

Damen-Hüte
Große Auswahl
Filzstr. v. 2.90an
Filz . . v. 3.90 an
Haar v. 8.50an
Velour v. 9.75an

Klingen und
singen bekannt.
Operetten-
Arikdlkk Melodien!
ECHTE HEITERKEIT
FRÖHLICHE MENSCHEN
das bringt:

Lieferung durch die Facr/

Nachſtehende Darmſtädter Fiſchſpezialgeſchäfte:
Markt 4 (Telefon
Fiſchhaus Fertig auowigſtr.18/ 941
Nd.=Ramſtädter=Str. 59
Enkirch & Rühl gelefon 2599
Reitinger & Blechſchmidt
Fiſchhalle Eufabethenſtr. 19. Telefon 543

A2
Schrlder)
Gravierungen
Rheinstr. 23
be
Kare)

Erstaufführ
Viktor de

Schornſteinfeger gegen Bäcker
vorher Bächer gegen Metzger.
Eintritt 25 Pfg., für Zugteilnehmer Eintritt frei.
Abends 20 Uhr: Kameradſchaftsabend der Handwerker
und Beamten zuſammen mit eingeladenen Gäſten
aus dem Kreiſe der Hilfsbedürftigen in nachſtehenden
Lokalen: Konkordiaſaal, Krone, Motorhaus,
Rummelbräu, Turnhalle am Woogsplatz.
Konzert, Tanz, Vorträge.
Eintritt 20 Pfg., für Zugteilnehmer Eintritt frei.

Broßer Fiſchverkauf! Billige Preiſe!

Aus ſtets friſchen Zufuhren empfehlen:
Prachtvollerblütenwß. Schellfiſch Pfd. v. 65H an
Füchenfertiges Fiſchfilet Pfd. von 50Han
Prachtvoll. Kabeljau i. Ausſchn. Pfd. von 50 Han
Seelachs i. Schn. Pfd.456 Goldbarſch Pfd. 408
Blütenweißer gewäſſerter Stockſiſch Pfd. 458

WOLF ALBACH
RETTY
MARIA
ANDERGAST
Lil Dagover
Max Gülstorft
Georg Alexander
Beginn: 3.00 5.30 -9.15
Jugendl. zugelassen

Dieſe Woche beſonders empfehlenswert:
Prachtvoller Heilbutt im Ausſchnitt Pfd. 1.25

Konſum=Kabeliau o
nur abLadenPfo 40=
Grüne Heringe (Pfd.
Schöne Backſiſche / 20=

Lebd. Karpfen, Schleien
Zander, Flußhechte
Broße BreſemPfd. 70,60
Flußbackfiſche Pfd. 358
Seezungen. Rotzungen

Darmſtädter zeigt durch Eueren Beſuch die Ver=
bundenheit
mit Handwerk und Beamtenſchaft und
unſeren hilfsbedürftigen Volksgenoſſen.


und hoſter nur

Ein lustiger T
entzückenden

Gebackene Fiſche Pf. 60
Ia Süßbücklinge

Deutſche Fettheringe

Rheinstraße 39