Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Nadten Knn Hnee
IM. Botenlohn und Transporttoſten. Ab=
Poftbezugspreis Mk. 2.40 einſchl.
Pofte=
elühr und ausſchlleßlich Poftzuftellgeld.
Singelner Nummern mfolge höberer
Utt den Bezieber nicht mr Kürzung des
Beſtellungen und Abbeftellungen derch
ohne Verdindſichtet für und
Morgenzeitung der Landeshauptſtad
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und elgenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtatte.
Nummer 326
Mittwoch, 27. November 1935
197. Jahrgang
Imm bog
eit 1 mm
iger
Ven=
er an
be=
leine An=
Mom breite
MZeigen die
7Zu Zei iſt
Mer
tſcheidende Tage in Frankreich.
uak in Paris. — Lavals Bedingungen für die Kammer=Ausſprache. — Erſt Billigung der
Zinanz=
polikik der Regierung, dann erſt Inkerpellakionsdebatte.
vill die Verkrauensfrage ſtellen.
* Moskaus Hand in Frankreich.
EP. Paris, 26. November.
urige Miniſterrat beſchäftigte ſich in der Hauptſache
gen annten fasciſtiſchen Verbänden, deren Auflöſung von
uefordert wird und um die in der am Donnerstag
Kammerſitzung ein heißer Kampf zwiſchen der
Re=
d der Oppoſition entbrennen wird. Juſtizminiſter
Innenminiſter Paganon erſtatteten Bericht über
bniſſe der Unterſuchung der blutigen
hnſtöße, die ſich vor einer Woche in Limoges
Feuerkreuzlern und Mitgliedern der
ſiſchen Volksfront abgeſpielt haben.
ep räſident Laval erklärte, er ſei bereit, auf
geſetzgebe=
e neue wirkſame Maßnahmen zur Aufrechterhaltung
Ahen Ordnung und vor allem gegen den Gebrauch von
ſe bei öffentlichen Kundgebungen zu ergreifen. Er
ür ab, in eine Ausſprache über die Interpellationen zu
ſtnfällen von Limoges und über die Auflöſung der
kun den Gegnern der Regierung eingebracht worden
beten, bevor die Kammer die Finanzpolitik der
Regie=
ſt und gutgeheißen habe. Er ſei der Anſicht, daß ſeine
or ſechs Monaten vom Parlament mit der Rettung der
en und der franzöſiſchen Währung beauftragt worden
Feerlange, daß die von ihr geleiſtete Arbeit auf dieſem
mParlament beurteilt werde. Daher werde er ſich der
u- Gcblia
boſition verlangten ſofortigen Diskuſſion der
Interpel=
üir die fasciſtiſchen Verbände widerſetzen und dagegen
Heringe
die Vertrauensfrage ſtellen.
ſilet Pd., Ay Miniſter — auch der Führer der Radikalen, Staats=
Nwot —, erklärten ſich mit der Auffaſſung Lavals und
eingeſchlagenen Taktik einverſtanden.
um Vortrag des Finanzminiſters Régnier über die
gbeſchloß, die Regierung, an den Patriotismus der
ſappellieren, damit ſie ſofort in die Beratung der
eintrete.
m der Radikalſozialiſten in der Finanzfrage
ökalſozialiſtiſche Kammergruppe hat ſich in einer
Dienstag mit der bevorzugten Behandlung der
hik der Regierung in der Kammer einverſtanden
er=
dur Bedingung, daß ſich daran unmittelbar die Be=
Berichts über die Kampfbünde anſchließt. Die
W Partei und der Abordnung der Linken haben den
ſetalten, in der Mittwoch=Sitzung unter den
Abgeord=
nken eine Verſtändigungsformel herbeizuführen.
ialtung der Radikalſozialiſten hat nach Anſicht
par=
er Kreiſe die Ausſichten der Regierung Laval zunächſt
elich gebeſſert. Man rechnet damit, daß die Kammer=
Donnerstag in der von der Regierung gewünſchten
hüuen wird. Die Ausſprache über die Kampfbünde
nicht vor Mitte Januar zu erwarten ſein.
bietztell
Gerüchke.
DNB. Paris, 26. November.
ILüpre” kündigt — allerdings mit einem Fragezeichen
leiaatsſtreich der Feuerkreuzler für
Don=
w Tag des Kammerzuſammentritts an. Der Führer
eAus=Bewegung de la Rocque, der oft genug auf die
9cu Stunde der Entſcheidung hingewieſen habe, könne
orſcheinlich das Drängen ſeiner Anhängerſchaft,
be=
uns Teiles der Unterführer, nicht mehr bremſen. Der
Ehn”e gliedere ſich in: Erſtürmung des
Parla=
er Verwaltungszentren, der
Miniſte=
ühder Gebäude der großen
republikani=
szeitungen. In den erſten Stunden des
Ge=
ſec bereits würden zahlreiche Hinrichtungen vollzogen
Viele Namen würden bereits genannt. So ſtänden
mi Une ehemaligen radikalſozialiſtiſchen Miniſter auf
Wrgen Liſten, ebenſo gewiſſe höhere Beamte der
deut Miniſterien und der Polizei.
bieriſatz dazu ſtehen die Ausführungen des
rechts=
ſour” der behauptet, daß in ſämtlichen um Paris
Em brorten und Gemeinden, d. h. in dem ſogenann=
Ne Gürtel, unter dem Vorwand, die demokratiſche
Yperteidigen, überall bewaffnete Selbſtſchutz=
Agen, der Roten Volksfront gebildet
, die in den Bürgermeiſtereien oder in den Ge=
Mir Bereitſchaft liegen ſollen. Auch die ſogenannte
Eſheuchr habe perſönliche Einberufungen erhalten und
Fſtigung der Bürgermeiſter. Ueberall ſeien die
Sire=
ſibnenſchläge bereit, die die „Verteidiger der
Repu=
ſ”yne trufen ſollen.
e Auzöſiſche Abordnung für die Londoner
Flokienkonferenz.
Fſchlag des Kriegsmarineminiſters Piétri ernannte
irt die Abordnung, die Frankreich auf der am 6.
Tondon beginnenden Flottenkonferenz vertreten
Abordnung beſteht aus dem franzöſiſchen Botſchaf=
D. Corbin, dem Generalinſpekteur der Mittelmeer=
A itglied des Oberſten Marinerates, Vizeadmiral
dem Ehren=Generalgouverneur für die Kolonien,
Wordnung ſind beigegeben der Bevollmächtigte und
Kandoner Botſchaft, Cambon, und der Konteradmiral
Bigrineſtab. Falls es die Regierung für notwendig
werden vom Marineminiſterium und vom
Marine=
e Vertreter beſtimmt werden, um an einzelnen
7 Konferenz teilzunehmen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 26. November.
Das deutſch=franzöſiſche Problem wurde in dieſen Tagen in
Paris in einer beſonders fieberhaften Atmoſphäre aufgerollt. Die
Audienz des franzöſiſchen Botſchafters beim Führer und
Reichs=
kanzler erregte die Aufmerkſamkeit in allen Ländern, weil man
überall fühlt und weiß, daß die Frage des deutſch=franzöſiſchen
Verhältniſſes die Frage Europas iſt.
Wenn man der franzöſiſchen Darſtellung Glauben ſchenken
will, dann wurde man nicht nur in Moskau unruhig, ſondern
auch in London. Man zitiert, um das zu beweiſen, eine einzige
Londoner Preſſeſtimme.
In Paris hält man es für ſelbſtverſtändlich, daß eine
deutſch=
franzöſiſche Annäherung parallel mit einer weiteren deutſch=
eng=
liſchen gehen würde. Man beeilt ſich aber, Argumente gegen
eine deutſch=franzöſiſche Annäherung zu ſchaffen — vielleicht
nur, — um die eigene taktiſche Poſition, die nicht gerade glänzend
iſt, zu beſſern.
Bei den Kommuniſten und in den Kreiſen, die mehr oder
weniger unbewußt unter ihrem Einfluß ſtehen, überwiegt die
Sorge, das gute Verhältnis zu Moskau nicht zu gefährden.
Vielerorts hält man ganz beſonders auf dieſes gute Verhältnis
auch darum, weil man vor den Wahlen der kommuniſtiſchen
Freundſchaft nicht zu entraten wagt. Nach den Wahlen wird man
vielleicht eine andere Sprache führen. Das wäre nicht die erſte
Enttäuſchung der Sowjetdiplomatie in Paris ..
Die ärgſten Feinde Lavals, die Kommuniſten, tun alles,
um eine Regierungskrife zu provozieren, auch mit Rückſicht
auf=
die Außenpolitik. Sie haben vielleicht etwas zu viel des guten
getan, denn die Auffaſſung verbreitet ſich hier immer mehr, daß
das Ausland, vor allem Moskau, die franzöſiſche Regierung
ſtürzen möchte. Pſychologiſch iſt das für die Regierung aber eher
günſtig. Die bürgerliche Linke hegt auch Bedenken, denn ſie
muß einſehen, daß es keinen Sinn hat, eine Kriſe
heraufzube=
ſchwören, wenn man nicht die Wertherabſetzung der
franzöſiſchen Währung wünſcht.
„Dieſe innenpolitiſche Konſtellation iſt recht intereſſant”
werden dabei alle Freunde einer deutſch=franzöſiſchen
Verſtän=
digung ſagen — „aber wo bleiben dabei die außenpolitiſchen
Nealitäten?”
In Paris bekommt man auf dieſe Frage keine Antwort.
Man überſchätzt hier die Wichtigkeit der eigenen Parteikonflikte
und operiert nur zu gerne mit dem hohlen Schlagwort, daß
die Verſtändigung mit Berlin im Rahmen der allgemeinen
Or=
ganiſation des Friedens „des unteilbaren Friedens” ſtattfinden
ſollte. In demſelben Augenblick wehrt ſich aber die franzöſiſche
Diplomatie aus allen Kräften gegen die allgemeine Organiſation
des „unteilbaren” Friedens und ſie muß das tun, wenn ſie den
Krieg gegen Italien nicht will. Die franzöſiſchen Maſſen ſehen
die Dinge realiſtiſcher als die Parteien. Wenn ſie ſchon nicht
gegen Italien um Abeſſinien willen Stellung nehmen wollen, ſo
iſt es ſchon gar nicht fraglich, wie ſie auf die Propoſition
reagieren werden, wenn Frankreich für irgendein entferntes
Land Krieg führen ſoll.
Wenn die Organiſation des Friedens und der Völkerbund
erhalten bleiben ſollen, ſo ſind tiefgreifende Reformen notwendig.
Um dieſe Reformen ermöglichen zu können, unterzieht ſich jetzt
Frankreich der ſchwierigen Arbeit, über ſeine eigenen
Prin=
zipien ſich Klarheit zu verſchaffen.
Keine Aenderung der engliſchen Polikik
im ikalieniſch=abeſſiniſchen Konflikk.
Ueber den Beſuch des engliſchen Botſchafters in Rom, Sir
Eric Drummond, bei Muſſolini am vergangenen Samstag
verlau=
tet noch aus gut unterrichteten Kreiſen, daß der Botſchafter in
dieſer Unterredung ein Schreiben Baldwins verleſen habe, in dem
der Duce aufgefordert werde, ſeine Bedingungen für einen
Frie=
densſchluß in Oſtafrika bekannt zu geben. Im Zuſammenhang
hier=
mit wird jedoch betont, daß dieſe Aufforderung keine Schwenkung
der engliſchen Politik bedeute, da England nach wie vor immer
nur einem Friedensſchluß zuſtimmen würde, der nicht nur für
Italien, ſondern auch für Abeſſinien und den Völkerbund tragbar
ſei. Allerdings ſcheint hier die, wenn vorläufig auch noch geringe,
Hoffnung zu beſtehen, daß Italien auf Baldwins Anregung
ein=
gehen und in der bis zur Einführung der Oelſanktionen
verblei=
benden Atempauſe gewiſſe Vorſchläge machen wird, die ſich von
ſeinen bisher veröffentlichten Kriegszielen weſentlich
unterſchei=
den. Sollte das nicht der Fall ſein, dann wird die engliſche
Regie=
rung die Sanktionsſchraube weiter anziehen.
Jedenfalls wird in Regierungskreiſen betont, daß der
Auf=
ſchub der Verhandlungen über die Oelſanktionen an ſich keine
Aenderung der engliſchen Politik bedeute und daß der Achtzehner=
Ausſchuß vorausſichtlich ſchon in der nächſten Woche wieder
zu=
ſammentreten dürfte.
Das Kabinett dürfte ſich auf ſeiner nächſten Sitzung am
Mitt=
woch, der erſten nach den Wahlen, ebenfalls mit der Frage einer
Ausdehnung der Sanktionen befaſſen.
Das neugewählte engliſche Unterhaus iſt am Dienstag
nach=
mittag zum erſten Male zuſammengetreten. Der einzige Punkt auf
der Tagesordnung war die Wahl des Sprechers. Der bisherige
Sprecher Fitz Roy wurde einſtimmig wiedergewählt. Das
Unter=
haus vertagte ſich dann auf Mittwoch.
Im Londoner Marineminiſterium wurde am Dienstag eine
Beſprechung der Vertreter der an der bevorſtehenden
Flottenkon=
ferenz beteiligten fünf Mächte abgehalten. Die Beſprechung hatte
jedoch nur rein techniſchen Charakter und diente vornehmlich der
Erörterung der von England getroffenen Vorbereitungen.
* Der Kampf um die Pazifikküſte.
Sowjetrußlands Rüſtungen im Fernen Oſten.
Moskau, Ende November 1935.
Noch vor dem Auftauchen der erſten Gerüchte über die
be=
vorſtehende Unabhängigkeitserklärung Nordchinas und über den
angeblichen Abſchluß eines ſowjetruſſiſch=chineſiſchen
Beiſtands=
paktes brachten einige Sowjetblätter gleichzeitig mit der
Ver=
öffentlichung des ſowjetruſſiſch=japaniſchen Notenwechſels über
die andauernden Zwiſchenfälle an der Mandſchurei=Grenze eine
Nachricht, die gerade im Hinblick auf die durch den letzten
Noten=
wechſel dokumentierte neuerliche Verſteifung der
ſowjetruſſiſch=
japaniſchen Beziehungen eine beſondere Aufmerkſamkeit verdient.
Dieſe Nachricht enthielt die Meldung über den Bauabſchluß
einer 850 Km. langen Kraftwagenſtraße zwiſchen dem Sitz des
Hauptquartiers der Fernöſtlichen Roten Armee Chabarowſk und
der wichtigſten Hafenſtadt des Fernoſtgebietes Wladiwoſtok,
deren Inangriffnahme zwar im zweiten Fünfjahresplan
vorge=
ſehen war, deren Vollendung aber nach einer ungemein kurzen
Bauzeit von 18 Monaten einigermaßen überraſchend kommt und
im Zuſammenhang mit der gegenwärtigen militärpolitiſchen
Lage in der Mandſchurei und Nordchina eine beſondere
Bedeu=
tung gewinnt.
Die beſchleunigte Fertigſtellung der neuen Straße verrät
nämlich, daß hinter dem dichten Schleier, der ſich über die
ge=
ſamte militärwirtſchaftliche Entwicklung des ſowjetruſſiſchen
Fernoſtgebietes ausbreitet, ein fieberhafter Ausbau der
militäri=
ſchen und verkehrstechniſchen Poſitionen der Fernöſtlichen Roten
Armee vor ſich geht, der in erſter Linie einer Verſtärkung dieſer
Poſitionen in den ſogenannten Küſtenprovinzen gilt. Dieſe drei
zwiſchen den Flüſſen Amur und Uſſuri einerſeits und dem
Stillen Ozean andererſeits eingeſchloſſenen Provinzen mit dem
Hafen Wladiwoſtok ſtellen den äußerſten Wachstumszipfel der
Sowjetunion im Fernen Oſten dar. Ihre einzige Verbindung
mit dem Hinterlande beſtand bisher nach dem Verluſt der
Oſt=
chineſiſchen Bahn in der eingleiſigen, längs der mandſchuriſchen
Grenze verlegten Uſſuri=Bahn von Chabarowſk nach
Wladi=
woſtok, deren Verwundbarkeit und mangelhafte Leiſtung die
Quelle ſtändiger Sorgen für die Führung der Fernöſtlichen
Roten Armee bildeten.
Die Maßnahmen zur Steigerung der Leiſtung der Uſſuri=
Bahn bzw. ihrer Anſchlußlinie im Weſten — der Amur=Bahn —
wurden ſchon vor einigen Jahren ergriffen, als man die
Ver=
legung der zweiten Gleiſe auf dem bis dahin eingleiſigen über
3000 Km. langen Bahnabſchnitt Kaxymſkaja—Wladiwoſtok begann.
Faſt gleichzeitig mit dieſem heute im großen und ganzen bereits
beendeten Arbeiten nahm man auch den Bau der ſogenannten
Baikal—Amur=Bahn in Augriff, die bei Tajſchet (nordweſtlich
von Irkutſk) beginnend, den Baikalſee von Norden umgehen
und die Amur=Bahn bei Mogotſcha erreichen ſoll, womit die
Verbindung der fernöſtlichen Pazifikküſte mit den Mittelpunkten
der weſtſibiriſchen Rüſtungsinduſtrie um mehr als 1000 Km.
verkürzt wird; der Bau einer Verlängerung dieſer Bahn bis
zur Pazifikküſte ſowie einiger Querverbindungsbahnen und eines
leiſtungsfähigen Straßennetzes wurde ebenfalls eingeleitet, um
die Gefahr etwaiger Unterbrechungen der innerhalb der engeren
Grenzzone verlaufenden Abſchnitte der Amur= und Uſſuri=
Bahnen herabzumindern.
Alle dieſe Neubauten ſollten planmäßig in den Jahren
1938/39 beendet werden. Wenn jetzt die Kraftwagenſtraße
Chaba=
rowſk—Wladiwoſtok, als erſtes Objekt des geſamten
Bauvor=
habens drei Jahre vor dem urſprünglich in Ausſicht
genom=
menen Termin dem Verkehr übergeben wird, ſo kann mit
Sicher=
heit gefolgert werden, daß der Bau auch anderer Teile des
Ge=
ſamtvorhabens in den fernöſtlichen Küſtenprovinzen mit
der=
ſelben Beſchleunigung forciert wird, wie der eben fertiggeſtellte
Straßenbau. Dies würde aber andererſeits bedeuten, daß die
Sowjetunion dieſen Provinzen gerade jetzt eine beſondere Rolle
in ihrer Oſtaſien=Politik zuweiſt.
Die gegenwärtige politiſche Lage im Fernen Oſten läßt keine
Zweifel darüber zu, daß die Aufgabe der Küſtenprovinzen vor
allem in einer möglichſt aktiven Bedrohung der rückwärtigen
Verbindungen des japaniſchen Vorſtoßes in Nordchina und der
Mongolei beſtehen muß, der ſeinerſeits zum Ziel hat, eine
Reihe von Vaſallenſtaaten nach dem Beiſpiel von Mandſchukuo
zwiſchen China und Sowjetrußland zu legen, um auf dieſe
Weiſe die Bildung eines chineſiſch=ſowjetruſſiſchen antijapaniſchen
Blocks zu verhindern. Eine Gegenwirkung gegen einen ſolchen
Vorſtoß muß erklärlicherweiſe am wirkſamſten ſein, wenn ſie
imſtande iſt, dieſen gewiſſermaßen an ſeiner Wurzel, d. h. in der
Nachſchubbaſis, zu treffen, und dazu eignen ſich die
ſowjet=
ruſſiſchen Küſtenprovinzen im Fernen Oſten, deren Eutfernung
von den Mittelpunkten der japaniſchen Rüſtungsinduſtrie nur
1300 Km. in der Luftlinie beträgt, am beſten. In Erkenntnis
dieſer Sachlage konzentrierte die Sowjetregierung in der letzten
Zeit immer größere Flugzeugmaſſen bei Wladiwoſtok, wo
neuer=
dings allem Anſchein nach auch bedeutende leichte Seeſtreitkräfte
(U=Boote, kleine Torpedo=Schnellboote uſw.) zuſammengezogen
werden.
Wenn auch die von der angelſächſiſchen Preſſe manchmal
ver=
tretene Anſicht, die Flugzeuggeſchwader in Wladiwoſtok bedeuten
„eine Piſtole an der Bruſt Japans”, gewiß ſtark übertrieben iſt,
ſo laſſen ſich die ſowjetruſſiſchen militäriſchen Maßnahmen im
Fernen Oſten nicht mehr überſehen. Dieſer Umſtand iſt nicht nur
von militär=politiſcher, ſondern auch von außenpolitiſcher
Bedeu=
tung, zumal er die Rolle der Sowjetunion als eines
machtpoli=
tiſchen Faktors im Fernen Oſten ſtark erhöht. Manche Anzeichen
der internationalen Politik, wie z. B. auch das unerwartete
Einlenken Japans in der Frage der nordchineſiſchen
Autonomie=
bewegung, laſſen darauf ſchließen, daß dieſe beſondere Bedeutung
von verſchiedenen Mächten immer mehr und mehr erkannt wird.
Ob allerdings die franzöſiſchen Vermutungen, daß auch das
neuer=
dings größere Entgegenkommen Englands in der Frage der
Placierung einer ruſſiſchen Anleihe in London auf das engliſche
Intereſſe an der Einbeziehung der Sowjetunion in eine
anti=
japaniſche Abwehrfront in Oſtaſien wirklich berechtigt ſind,
er=
ſcheint fraglich. Jedenfalls unterliegt es keinem Zweifel, daß
die Sowjetunion, in Erkenntnis der internationalen Bedeutung
ihrer Rüſtungen in Fernöſtlichen Küſtenprovinzen, ſich endgültig
entſchloſſen hat, dieſe noch vor einigen Jahren als verloren
an=
geſehene Poſition unter allen Umſtänden zu verteidigen
Seite 2 — Nr. 326
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 27. Novem
Baldwins Brief.
* Der engliſche Miniſterpräſident hat einen neuen Verſuch
zur Beilegung des Konfliktes mit Italien unternommen. Er hat
einen Brief geſchrieben, deſſen Empfänger allerdings nicht ganz
genau feſtſteht. Entweder iſt es der engliſche Botſchafter in Rom
geweſen, der den Auftrag hatte, den Inhalt des Schreibens
Muſſo=
lini zur Kenntnis zu bringen, oder der Brief war direkt an
Muſſolini gerichtet und wurde nur durch den Botſchafter
über=
bracht.
Sein Inhalt iſt offenbar im weſentlichen der geweſen, daß
Muſſolini aufgefordert wurde, die
Bedingun=
gen, unter denen er einen Frieden mit
Abeſſi=
nien für möglich hielt, genauer mitzuteilen.
Baldwins Schritt hat verſchiedenenorts Ueberraſchung ausgelöſt.
Im Grunde mit Unrecht. Denn es war ſchon ſeit langem davon
geſprochen worden, daß die engliſche Regierung nach den Wahlen,
wenn ſie ſich freier fühlte, noch einmal
einenAusgleichs=
verſuch probieren wollte. Eine Vermittlung war alſo fällig. Es
ſcheint, daß Muſſolini reichlich kühl den engliſchen
Vorſchlag abgelehnt hat, ſchon weil man ihm nichts
weiter zugeſtehen wollte als die nach italieniſcher Auffaſſung
un=
genügenden Angebote des Fünfer=Ausſchuſſes.
Der diplomatiſche Verkehr iſt aber ſo rege, daß England
ver=
mutlich ſeine Bemühungen fortſetzen wird, ſchon weil es weiß,
daß es mit den Sanktionen auf einem gefährlichen Weg iſt und
die äußerſte Konſequenz vermeiden möchte.
Einigermaßen nervösiſt man über den Brief
Baldwins in Paris geworden, zum Teil vielleicht,
weil dadurch das Gefühl entſtanden iſt, als ob England an
Frank=
reich vorbei die Beziehungen zu Italien enger geſtalten wollte.
Frankreich alſo aus ſeiner Vermittler=Rolle hinaus zu
manövrie=
ren ſuche. Und in dem Punkte ſind die Franzoſen äußerſt
empfind=
lich, denn hierin liegt die einzige Stärke ihrer taktiſchen Lage.
Frankreich hatte ſich aber auch — ſoweit es im Augenblick vor den
inneren Sorgen und den Möglichkeiten eines Regierungsſturzes
den Kopf für außenpolitiſche Dinge noch frei hat — die
Entwicke=
lung weſentlich anders vorgeſtellt. Die innere Kriſe war ja nur
ein Vorwand zur Vertagung der Beſchlußfaſſung über die
Oel=
ſperre. Tatſächlich ſteht daahinter der Verſuch, um dieſen
unbe=
quemen Teil der Sanktionen herumzukommen. Die Franzoſen
glaubten ausrechnen zu können, daß nun der Ausſchuß in Genf
früheſtens im Januar zuſammentreten würde, daß dann wieder
einige Zeit vergehen würde, bis auch Amerika gewonnen wäre.
Und inzwiſchen wäre ſo langſam der Zeitpunkt gekommen, wo der
Wiederbeginn der Regenperiode die Fortſetzung der Kämpfe in
Abeſſinien ohnebin unmöglich machen würde. Frankreich
wollte alſo für ſich das Verdienſt ſichern den
Italienern gleich mehrere Monate Schonzeit zur
Beſiegelung ihrer militäriſchen Erfolge
ge=
wonnen zu haben. Aber damit wird es nun nichts, denn
die Engländer werden jetzt das Tempo wieder beſchleunigen. Sie
ſprechen bereits davon, daß die Genfer Beratungen
höchſtens um eine Woche hinausgeſchoben ſeien und
glauben außerdem der Unterſtützung Amerikas ſoweit ſicher zu
ſein, daß die Oelſperre ſpäteſtens Mitte
Dezem=
ber in Kraft treten kann. Es ſcheint aber nicht, als ob dieſe
Ausſicht die Italiener ſchreckt. Im Gegenteil, ſie leiten
eine neue diplomatiſche Offenſive ein, da ſie nicht
aus dem Völkerbund austreten wollen, weil ſie bei nächſter
Ge=
legenheit das Problem der Mandate anſchneiden wollen. Niemand
beſtreitet ja, daß für Italien die Notwendigkeit der Vergrößerung
ſeines Siedlungsgebietes beſteht. „Wenn man uns Abeſſinien
nicht geben will”, ſo ſchlußfolgert man in Rom, „dann ſoll man
uns anderswo Raum ſchaffen”, womit das Thema der Kolonien
angeſchnitten wäre, das für die Engländer und Franzoſen, als die
alleinigen Beſitzenden mindeſtens ebenſo unbequem iſt. Die beiden
Länder haben Kolonien genug, um die italieniſchen Anſprüche
mehr als hinreichend befriedigen zu können. Aber ſie denken nicht
daran, auch nur einen Quadratmeter abzugeben. Durch dieſen
italieniſchen Gegenſtoß würde die innere Unehrlichkeit des ganzen
Kampfes wirkungsvoll ans Tageslicht geſtellt.
Scharfe Maßnahmen der Ranking=Reglerung.
DNB. Nanking, 26. November.
Das Reichsvollzugsamt der Nankingregierung hat ſich am
Dienstag zu ſcharfen Maßnahmen gegen die nordchineſiſche
Selb=
ſtändigkeitsbewegung entſchloſſen. So wurde die Auflöſung des
Peipinger Militärrates verfügt und der Kriegsminiſter
Hojing=
tſchin zum oberſten Verwaltungskommiſſar von Peiping ernannt.
Das Haupt der Selbſtändigkeitsbewegung, der Verwaltungschef der
entmilitariſierten Zone von Oſt=Hopei, Jinjukenk, wurde abgeſetzt,
Gegen ihn wird ein Strafverfahren eingeleitet werden. Der
Gar=
niſonskommandeur von Peiping und Tientſin, General
Sungtſche=
juan, erhielt das Amt eines „Befriedungskommiſſars”, mit der
Aufgabe, die Selbſtändigkeitsbewegungy in Tſchachar und Hopei
mit allen Mitteln zu unterdrücken.
Von Otto Corbach.
Es war ſchon immer ein grober Irrtum zu glauben, ein
„moderner” Chineſe oder Japaner habe mit der Uebernahme
abendländiſcher Verfahrungsweiſen und Lebensformen auch ſein
inneres Weſen entſprechend gewandelt. Der Oſtaſiate betrachtete
die techniſche Ueberlegenheit des „Weſtens” in Wirklichkeit als
einen nachzuholenden Vorſprung in der Aneignung von
Er=
rungenſchaften nebenſächlicher Bedeutung; er fühlte ſich — ob
mit Recht oder Unrecht, ſei dahingeſtellt — im eigentlichen
kulturellen Sinne nach wie vor dem „fremden Teufel” überlegen.
Ein Neuling aus Europa oder Amerika mochte in Japan lange
Zeit von vielen Japanern, die er kennen lernte, den Eindruck
behalten, daß ſie alle japaniſche Urſprünglichkeit verloren hätten.
Eines Tages aber kam er wohl dahinter, daß etwa ein
ſchein=
bar aufs äußerſte europäiſierter oder gar amerikaniſierter
jepaniſcher Geſchäftsmann ſeinen Tag regelmäßig damit zu
be=
ginnen pflegte, eine halbe Stunde lang mit gekreuzten Beinen
aufrecht ſitzend, die Hände auf den Knien, die Augen halb
ge=
öffnet, wie eine Bildſäule zu verharren, um den Atem zu
regulieren und die rechte Geiſteshaltung zu gewinnen. Abends
vor dem Schlafengehen mochte derſelbe Mann, noch ſo ermüdet
und abgehetzt, gewöhnt ſein, ein halbes Dutzend Gedichte aus
dem 12. Jahrhundert zu leſen, um für die Nacht den Kopf von
geſchäftlichen Dingen frei zu bekommen.
Immerhin mußte die Pflege überkommener kultureller
Eigen=
art unter dem Leiſtungsaufwand leiden, den eine freie
An=
paſſung an neuartige ſoziale Lebensbedingungen erforderte, die
aus der zwangsläufigen Einbeziehung in einen von fremden
Mächten beherrſchten Weltverkehr hervorgingen. In der Jugend
zumal konnte die Maſſe aufzunehmenden fremden Wiſſens leicht
die Empfänglichkeit für überkommene Lebensweisheit lähmen.
In China, wo, anders wie in Japan, die von der Küſte her
in das Innere eindringenden fremden Einflüſſe eine
jahr=
tauſende alte Staatsordnung völlig zu zerſetzen vermochten, kam
es nach der Revolution von 1911 vorübergehend zu einer
all=
gemeinen Abwendung führender politiſcher Kreiſe von aller
Ueberlieferung und einer zügelloſen Verherrlichung fremder
radikaler Ideen und Ideale. Der konfuzianiſche Ahnenkultus
wurde als „Tyrannei der Toten” verſchrien, und man ſchwelgte
Vom Tage.
Nachdem in den letzten Wochen Reichsminiſter Pg. Dr.
Goeb=
bels, der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, der Reichsführer
SS. Himmler und Reichskriegsminiſter Generaloberſt v.
Blom=
berg im Hauptamt für Volkswohlfahrt die Abteilungen des WHW.
und NSV. beſichtigt hatten, traf am Dienstag eine Reihe führender
Perſönlichkeiten des Diplomatiſchen Korps im Hauptamt ein. um
ebenfalls mit Intereſſe das deutſche Winterhilfswerk kennen zu
lernen.
Am 27. November begeht der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP.,
Reichsleiter, SA.= und SS.=Obergruppenführer Franz Xaver
Schwarz ſeinen 60. Geburtstag.
Der am 30. Juli d. J. vom Volksgerichtshof wegen Verrats
militäriſcher Geheimniſſe zum Tode und zum dauernden Verluſt
der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte 29 Jahre alte Albrecht
Spieß aus Berlin iſt Dienstag früh in Berlin hingerichtet worden.
In Bückeburg fand in Anweſenheit führender Männer aus
Partei, Wehrmacht, Staat und Kunſtleben die feierliche
Ein=
weihung der erſten Militärmuſikſchule Deutſchlands ſtatt, die in
dem Gebäude der ehemals Fürſtlichen Muſikſchule untergebracht iſt.
Der Danziger Volkstag iſt einberufen worden. Auf der
Tages=
ordnung ſtehen u. a. die Beratung eines Geſetzentwurfeg über die
Gewährung von Straffreiheit, eine Erklärung des Finanzſenators
zu den Haushaltsplänen ſowie eine Regierungserklärung des
Prä=
ſidenten des Senats Greiſer zur politiſchen Lage.
Zwiſchen der deutſchen Regierung und der ſchweizeriſchen
Re=
gierung iſt eine grundſätzliche Einigung über die Verlängerung
des vorläufigen Reiſeverkehrsabkommens vom 27. September bis
zum 15. Dezember zuſtande gekommen.
Die Studenten der franzöſiſchen Univerſität Clermont=
Fer=
rand ſind am geſtrigen Montag in den Streik getreten, um gegen
die Erhöhung der Einſchreibegebühr zu proteſtieren.
Georg Bratianu, der Führer der abgeſplitterten Gruppe der
rumäniſchen Liberalen, iſt am Dienstag bei dem Außenminiſter
neuerdings wegen der Frage eines ſowjetruſſiſchen Beiſtandspaktes
unter Gewährung von Durchmarſchrechten an Sowjetrußland
vor=
ſtellig geworden. Er wandte ſich nochmals kategoriſch gegen jede
Möglichkeit einer Gewährung von Einmarſchrechten für die
ſowjet=
ruſſiſche Armee, die trotz aller gutnachbarlichen Beziehungen die
Gefahr des ruſſiſchen Imperialismus und des Kommunisums mit
ſich bringen müßte.
Dr. Goebbels übergibt den Arbeitern
an den Reichsaukobahnen Büchereien.
DNB. Berlin, 26. November.
Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Dienstäg 30
Ar=
beiter an der Reichsautobahn aus allen Teilen Deutſchlands,
um ihnen 30 Wanderbüchereien zu übergeben, die auf ſeine
Veranlaſſung von der Reichsſchrifttumsſtelle zuſammengeſtellt
wurden und nun in 30 beſonders abgelegenen Lagern der
Reichs=
autobahnen umlaufen ſollen.
In einer Anſprache wies der Miniſter darauf hin, daß all die
Schwierigkeiten, die bei der Inangriffnahme des ganz neuartigen
und großartigen Unternehmens des Baues der Reichsautobahnen
ſich herausſtellen mußten, nicht von Anfang an zu überſehen
geweſen ſeien.
Der nationalſozialiſtiſche Staat habe ſich verpflichtet gefühlt,
nachdem ihm gewiſſe Mängel in der Unterbringung und
Ver=
pflegung zu Ohren gekommen ſeien, für die Erſtellung würdiger
Arbeitslager und für auskömmliche und gute Verpflegung zu
ſorgen und darüber hinaus durch Aufſtellung von Rundfunkgeraten,
Vermittlung von Varietés, Theatern und Filmen auch den
kul=
turellen Bedürfniſſen zu genügen. Aber auch als Einzelmenſchen
hätten die Arbeiter das Recht auf geiſtige Anſprüche, und dazu
ſollten die Büchereien dienen, die er ihnen hiermit übergebe.
Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr.
Todt, dankte Dr. Goebbels namens der Arbeiter für alle Hilfe
und gab dem Wunſche der Arbeiter Ausdruck, daß der Miniſter
ſie gelegentlich einer Aufführung der von ihm ins Leben
ge=
rufenen Wandertheater für die Arbeitslager beſuchen würde. Dr.
Goebbels ſagte einen ſolchen Beſuch noch für dieſen Winter zu.
Die Arbeiter, die am Montag nachmittag in Berlin
ange=
kommen waren und als Gäſte von Dr. Goebbels abends die
Volksbühne am Horſt=Weſſel=Platz beſucht hatten, ſollten
ur=
ſprünglich am Dienstag nachmittag wieder abreiſen. Auf ihre
Bitte, ob ſie, die meiſt zum erſten Mal in ihrem Leben in
der Reichshauptſtadt weilten, ſich nicht Berlin noch etwas näher
anſehen dürften, veranlaßte Dr. Goebbels, daß die Rückreiſe
auf Mittwoch vormittag verſchoben wurde und lud die Arbeiter,
denen er für den Nachmittag einen allgemeinen Urlaub erwirkte,
zum Abend nochmals ins Theater, und zwar diesmal in das
Theater am Nollendorfplatz, ein.
Nach einer kurzen Beſichtigung der Büchereien, die in
prak=
tiſchen kleinen Holzkäſten untergebracht ſind und ſämtlich das
Standardwerk der Bewegung, des Führers „Mein Kampf” im
übrigen aber vorwiegend gute Unterhaltungsliteratur enthalten,
verabſchiedete ſich Dr. Goebbels von den Arbeitern.
in Vorſtellungen von einer rein vationaliſtiſchen Geſtaltung
per=
ſönlicher wie ſozialer Lebensformen.
Nach Ausbruch des Weltkrieges begannen ſich moderniſierte
Japaner wie Chineſen von jeder Ueberſchätzung weſtländiſcher
Kulturformen zu erholen. Man ſah mit Staunen, mit welcher
Erbitterung die abendländiſchen Völker ſich gegenſeitig
zerfleiſch=
ten; die Ueberraſchung war noch größer, als die Entente=Mächte
in immer größerem Umfange farbige Hilfskräfte der Teilnahme
am Kampf „zur Rettung der Ziviliſation” vor dem Anſturm
„deutſcher Barbaren” und „Hunnen” würdigten. Nach
Friedens=
ſchluß ließ man ſich zunächſt durch den trügeriſchen Glanz
ameri=
kaniſcher Dollar=Diplomaten blenden oder durch vorübergehende
weltbewegende Wirkungen der bolſchewiſtiſchen Revolution
täuſchen. Man wurde gegenüber Waſhington wie Moskau in
dem Maße ernüchtert, wie die Ereigniſſe im Fernen Oſten von
ſelbſt einen immer unabhängigeren Lauf nahmen und von
Oſt=
wie Weſteuropa und Amerika ausgehende weltpolitiſche und
weltwirtſchaftliche Wirkungen immer weniger im eigenen
Kultur=
kreiſe fühlbar werden ließen.
Die nationalrevolutionäre Bewegung, die Dr. Sun=Jat=ſen
von Kanton aus anfachte, ſuchte eine Zeitlang mit aller
kul=
turellen Tradition zu brechen. Nach dem Tode ihres Führers
im Jahre 1925 machte man deſſen Perſon und ſein „Teſtament”
zum Gegenſtand eines neuen Kultus, der den konfuzianiſchen
völlig erſetzen ſollte. Die Lehren Sun=Jat=ſens, der im
Aus=
lande ſtudiert und meiſt fern der Heimat gelebt hatte, galten
als ein Evangelium, das alle älteren Heilslehren überflüſſig
machen und das chineſiſche Volk auf neuen Wegen einer
glänzen=
den Zukunft entgegenführen ſollte. Eine Zeitlang glaubte man
zugleich mit bolſchewiſtiſchem Winde ſegeln zu können. Als aber
die kommuniſtiſchen Loſungen, unter denen man den Kampf
gegen die „ungleichen Verträge” führte, an den Machtſtellungen
fremder „Imperialiſten” in den „Vertragshäfen” wirkungslos
abprallten, ſchüttelte Tſchiang Kai=ſchek, der ſtärkſte Mann in
der von Sun=Jat=ſen gegründeten Kuomintang=Partei,
kom=
muniſtiſche und linksradikale Elemente, ſamt den ſowjetruſſiſchen
Ratgebern, ab. Seitdem bilden die Lehren Sun=Jat=ſens die
einzige theoretiſche Grundlage für die Kuomintang und die aus
ihr hervorgegangene Zentralregierung” in Nanking.
Obgleich Sun=Jat=ſens ſeine ſozialreformeriſchen Ideen
vorwiegend aus abendländiſchen Quellen geſchöpft hatte, z. B.
war er beſonders ſtark von dem Amerikaner Henry George
beeinflußt, wollte er perſönlich keineswegs das Studium der
altchineſiſchen Klaſſiker vernachläſſigt wiſſen. Er behauptete im
Gegenteil, daß ſich die „modernen” Ideen zwanglos aus dem
ableiten ließen, was die alten Weiſen Chinas lehrten. Seine
Anhänger waren daher nach ſeinem Tode „päpſtlicher als der
Kommuniſten=Aufſkand in Braſſ
Verhängung des-Belagerungszuſtandn
DNB. Rio de Janeiro, 26. N
Nach amtlichen Mitteilungen ſind die Aufſtände
buco und Natal unbedingt als kommuniſtiſche Putſch
Da ferner in Para und in Maceio in der letzten Zeit
zur Kenntnis der Behörden gekommen ſind und ferner
Munitionslager entdeckt wurden, nimmt me
die Kommuniſten auch in anderen Staaten Aufſtände
aber wegen der dort ſofort getroffenen Vorſichtsmaß
durchführen konnten.
Im Staat Pernambuco beſetzten m
Soldaten des 29. Jägerbataillons mit H
muniſtiſcher Maſſen die Stadt Olinda,
bald von Regierungstruppen wieder
werden konnte. Die Aufſtändiſchen zogen ſich in
nen zurück, aus denen ſie, den letzten Nachrichten zufolg
wieder vertrieben werden konnten. Da die Regierungst
durch Flugzeuge Verſtärkung erhalten, hofft man, de
hier bald niederſchlagen zu können.
In Natal iſt die Lage ernſt. Die Stad
det ſich in Händen des aufſtändiſchen 2
bataillons. Alle Verbindungen des Staates Rio
Norte mit dem übrigen Braſilien ſind unterbrochen.
das Schickſal des Staatsgouverneurs, der angeblich voſlem de
ſtändiſchen gefangen genommen wurde, hat man keinſ
Das in Natal ſtationierte Kondor=Flugzeuggeſchwadcanſ
ſich wahrſcheinlich in den Händen der Aufſtändiſchen.
Das Bundesparlament hat am Montag abend beſt
Belagerungszuſtand über ganz Braſiſt
zu verhängen und die Telegrammzenſur einzuführen.
haupten, daß der Aufſtand von dem bekannten Kommm
Luiz Carlos Preſtes geleitet wird. Um eine Aushe
Putſches zu verhindern, wurden in allen Hany
die kommuniſtiſchen Rädelsführer ve
unter ihnen in Pernambuco der Staatsſekretär des
Die Regierung betrachtet die Lage mit Ruhe und
gerüſtet, in kurzer Zeit die Ordnung wieder herzuſtell
neuen Aufſtandsverſuche im Keime zu erſticken.
Niederwerfung des Aufſtandes.
DNB. London, 26. N
Wie Reuter in amtlichen braſilianiſchen Kreiſen
erfährt, iſt Telegrammen aus Braſilien zufolge der M
brochene kommuniſtiſche Aufſtand niedergeſchlagen v
Olinda wurden die Aufſtändiſchen völlig niedergezw!
rend ſie in Pernambuco in die Kaſernen zurückgetrieh
Dort konnten ſie von den regierungstreuen Streitkräſf
gelt werden. Ihre Uebergabe wird ſtündlich erwarte
de Janeiro und den übrigen Städten iſt, den Berichu,
alles ruhig.
„Graf Zeppelin” kann nicht lande
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” konnt
tag wegen Beſetzung des Flugplatzes durch Aufſtändiſch
Pernambuco landen.
„Graf Zeppelin” hat am Montag um 20.40 Uhr
Poſt über Maceio abgeworfen. Nach der letzten St
Frou
dung befand ſich das Luftſchiff auf der Höhe von DA/ſ
nambuco). Zurzeit bewegt es ſich in ſüdlicher Richtungin Süde
intlang, um die für Europa beſtimmte Poſt zu I9liſtes berei
Allerdings iſt der Luftſchiffleitung bisher nicht beka/W vich
Aich die
dieſe Poſt zurzeit befindet. Sie hofft, in Bahia deFfrinde für
nahme zu vollziehen. — Das Luftſchiff hat noch bis M ſiegen, da
ausreichende Brennſtoffvorräte. Falls ſich ihm Eüſhende Ge
nahmemöglichkeiten bieten, kann es alſo unbeſorgt zu Wehie etwa
Auemnde
Brennſtoffniederlage nach Bathurſt (Afrika) zurückke m ßhit in
Wie die Deutſche Lufthanſa mitteilt, hat das Lußuen aber
Dienstag abend durch Funkſpruch mitgeteilt, daß es ſten Streitk,
Dampfer 110 Klg. friſche Lebensmittel an Bord gen M iechmäßige
und beabſichtige, noch bis Mittwoch mittag an der briſ umögl=
Küſte zu kreuzen, um dann gegebenenfalls in Periei Fall hat
landen.
eitr Beginn
Pui zuſamme
Die belgiſche Kammer ſchloß die Ausſprache übe A einen
rungspolitik in der Frage der Sanktionen gegen Italeledungen.
der vergangenen Woche begonnen hatte, am Dienstag mkritte a
mit einem Vertrauensvotum für die Regierung ab, 4 der Houp
gegen 5 Stimmen bei 22 Stimmenthaltungen angenor0
Papſt”, als ſie den „Sunjatſenismus” zu einer allt
Kulte, beſonders den Konfuzianismus, verdrängenden
bewegung zu entwickeln ſuchten. Darin hat ſich inz
gründlicher Wandel vollzogen. Zum erſten Mal ſei/ Aite
lution vom Jahre 1911 wurde im vorigen Jahre diſiievun
tag Konfuzes wieder als nationaler Feſttag gefeier!R
lichen Erklärungen ward die völlige Uebereinſtimmu gallte
Prinzipien” Sun=Jat=ſens (Nationalismus= irmit
Sozialismus) mit den Grundanſchauungen Konfuze/
Die von Tſchiang=Kai=ſcheck ins Leben gerufene Ms
„Neues Leben”, die ſoviel von ſich reden machte, vea0).
anderen Zweck, als die Grundregeln konfuzianiſcher 70
die Bedingungen moderner ſozialer Lebensformer Wain
tragen und dadurch einen organiſchen Zuſammenha li
Sunjatſenismus und konfuzianiſcher Tradition 0
Vernachläfſigte konfuzianiſche Tempel mit von Moos!
iberwucherten Dächern werden von den Behörden wiell k.
geſetzt.
Dieſe amtlich geförderte Wiederbelebung des K
mus kommt den Anhängern anderer alter religio
vor allem den Buddhiſten, mit zugute. Es iſt daber
wert, wie die Vertreter des vor 2000 Jahren aus .
geführten Buddhismus dem nationaliſtiſchen Zuge Eide
durch Rechnung tragen, daß ſie erklären, der Unter 10M
diens durch eine abendländiſche Macht ſei am meiſte‟
Verfolgung vorgearbeitet worden, der die Lehre Bud
in ihrem Urſprungslande ausgeſetzt war. Auf ſeiner
nach Norden machte der Buddhismus ähnliche Be
durch, wie das Chriſtentum in Europa; er wurde
lebensbejahender. Neue buddhiſtiſche Sekten erfre
Nordchina und Japan heute eines rieſigen Zulauſes
den durch den Zeitwandel geweckten ſozialen Seh!
immer neuartigerem Ausdruck verhelfen. So verin
der Provinz Schantung verbreitete Sekte der Ha!”
Kommen eines chineſiſchen Welterlöſers.
Der Erneuerung des Konfuzianismus in Chil.
n Japan eine Erneuerung des Shintoismus, der
das japaniſche Kaiſerhaus, ſondern auch das jab"
von der Sonnengöttin Amateruſa abſtammen läßt.
liche Familie gilt als das Große Haus”; es hal.
ſonderen Klannamen. Das japaniſche Volk iſt oſe
der „Zweigfamilien”, die zu dem Kaiſer als
Souveränität in einem unwandelbaren patriarcha.
hängigkeitsverhältnis ſtehen. Dieſes Verhältnis iſt.
von den jeweiligen Inhabern der Staatsgewall,
türzler vertreten ihre Forderungen „im Namen 9=
s weiter nicht verwunderlich, wenn ſich die Fronten
italieniſchen Gruppen auf eigene Fauſt operieren
ſdaß es dabei zu Schlappen kommt. Die Italiener
Ferluſt von Gorahai und andere Einbußen energiſch
Daß ſie jedoch aus der Flanke ernſthaft bedroht
wor=
o noch immer bedroht werden, beſtreiten ſie nicht.
hil, ihr letzter Heeresbericht, der von einem Erfolg
os an der Somali=Front ſpricht, iſt der beſte Beweis
Rhandenſein erheblicher abeſſiniſcher Streitkräfte und
brohlichen Charakter der abeſſiniſchen Bewegungen.
Kolonnen, die 100 Kilometer nördlich von Dolo den
ſtenr und unter Verluſten zurückſchlugen, haben aber
h: Stelle wirken können. Sehr wahrſcheinlich werden
hr morgen aus dem gleichen Gebiet irgendeinen
Er=
rgendeine italieniſche Abteilung melden, auf die ſie
nſtermacht geſtürzt haben. Es werden alſo noch mehr
ſten KommFiulieniſche Kolonnen eingeſetzt werden müſſen, um
eine Auphie im Südweſten, nördlich von Dolo, an verſchiedenen
en Haupbacken und langſam zurückzudrängen. Die Erfahrung
führer ich ehrt, daß man lange Zeit braucht, um ein größeres
kretär des zb gegnern zu ſäubern.
ſit Ruhe mſſen iſt nun General Badoglio in Oſtafrika
der berzuſtr! Mit der Uebernahme des Oberbefehls wird der
Norden ſeine Fortſetzung nehmen. In den letzten
ſten iſt ja ſchon angedeutet worden, daß
verſchiedent=
marſch fortgeſetzt worden iſt und abeſſiniſche Vorhuten
Adeh den wurden. Wieweit Graziani in der Lage ſein
ſondon, g y9lio durch einen verſtärkten Druck im Süden zu
unter=
nich im Augenblick noch nicht überſehen.
hen Kreiſet
mbengeſchwader ſind nach wie vor heftig an der
Ar=
bufolge dar dGbiet zwiſchen den italieniſchen Armeekorps zu
bom=
gen vllid auch die Stellungen des Gegners bei Dagaburrh
ſrfantal zu zerſchlagen. Doch der unaufhörlich
nieder=
niedergent
Fopenregen, der Mann und Tier ebenſo behin=
Rfe
ſaftwagen und Tanks, iſt ein läſtiges Hinder=
Streithiievem werden die Truppen Grazianis durch
dlich erwaen Rändern des Fafan=Tales ſchwärmenden
Abeſſi=
ſttuhigt, während die Spitze aufgehalten worden
den Beri
bird alſo zunächſt an die rückwärtigen
hugen und die ſeitliche Sicherung
den=
on. bevor es weitergehen kann, wobei
wder Regen das Tempo der
Marſchlei=
konn /keſtimmt.
27. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Beineiche Giegesmeibangen von der Buufeont.
iad Gerlogubi zurückerobert? — Weite Strecken des von den Italienern eroberken Gebietes in
treits wieder von den Abeſiniern beſetzk. — Rückzug der Ikaliener auf Ual=Ual und Wardair?
Krieg im Tropenregen.
Aſiniſche Feldzug hat ſich mehr und mehr in einen
en Kleinkrieg verwandelt. Heute wiſſen wir, daß
inier gar nicht daran denken, ſich ohne
teiter Front den Italienern zu ſtellen
ſichten zu ſchlagen, bei denen ſie den Kürzeren
Amſchwung in Ogaden.
EP. Addis Abeba, 26. November,
Avon neutralen Beobachtern aus Harrar eintreffenden
bohe n00 m aſſen keinen Zweifel mehr daran, daß die abeſſiniſchen
cher RichlEſe m Süden weite Strecken des von den Italienern er=
Poſt zu ilebetes bereits wieder beſetzt haben und beſonders am
nicht heh=” wichtige Fortſchritte zu verzeichnen haben.
Anſchei=
nich die Italiener überall zurück ohne Widerſtand zu
Bahis ) bründe für dieſen plötzlichen Umſchwung dürften vor
at noch bisAizliegen, daß die italieniſche Heeresleitung die ihren
ſich ihm Ahende Gefahr erkannt und die allzu lang gewordene
„tnie etwas verkürzt hat. Hinzu kommen noch
zweifel=
inthuernden Wolkenbrüche in der Provinz Ogaden, die
ſebiet in einen regelrechten Schlammſee verwandelt
hat das Wedem aber auch die Geſundheit der Europäer unter
hihen Streitkräften ſehr nachteilig beeinfluſſen und
da=
veckmäßige Führung der italieniſchen
Eingeborenen=
an der ſih nmöglich machen.
ilehn Fall hat der an der Südfront eingetretene Um=
Bein Beginn mit dem jüngſten Aufenthalt des Negus an
aſm zuſammenfällt, hier die faſt ſchon geſchwundenen
„che MAuf einen Sieg wieder aufleben laſſen. Hinzu kommen
n gegen / MMdungen, wonach die Truppen Ras Deſtas ebenfalls
m DienzuBfer chritte gemacht haben und bereits eine Bedrohung
ſierung Ahm der Hauptſtadt von Italieniſch=Somali=Land, dar=
Gorahai und Gerlogubi von den Italienern geräumt?
* Addis Abeba, 26. November. (United Preß.)
Berichte, die in der abeſſiniſchen Hauptſtadt von der
Süd=
front eingetroffen ſind, melden trotz der italieniſchen Dementis
erneut die Räumung von Gerlogubi und Gorahai durch die
italie=
niſchen Truppen, nachdem dieſe durch ſtarke abeſſiniſche Streitkräfte
angegriffen worden ſeien. Die Italiener, ſo heißt es in den
Mel=
dungen weiter, ſeien nach Ual=Ual und Wardair geflohen und
hät=
ten ſich erſt dort in den ſehr ſtark befeſtigten Stellungen wieder
ge=
ſammelt.
Nähere Einzelheiten über dieſe bedeutſamen militäriſchen
Vorgänge von der Südfront ſind hier noch nicht bekannt geworden.
Vor allem weiß man nicht, ob beide Orte inzwiſchen ſchon von den
Abeſſiniern beſetzt worden ſind. Die Bewohner der Hauptſtadt ſind
jedoch davon überzeugt, daß im Süden ein großer Sieg erfochten
worden ſei und erklären jubelnd, der italieniſche General
Grazi=
ani habe die jüngſt errungenen Früchte ſeines 55tägigen Feldzuges
im Süden ſämtlich wieder verloren.
Ein Kurier von der Südfronk.
DNB. Addis Abeba, 26. November.
Wie von abeſſiniſcher Seite verlautet, iſt ſoeben ein Kurier
von der Südfront eingetroffen, der nähere Einzelheiten
über die kürzlich angeblich von den Italienern verlorene Schlacht
bei Anale, öſtlich des Fafan=Fluſſes gebracht hat. Dieſen
Mel=
dungen zufolge ſollen ſich die italieniſchen Truppen tatſächlich auf
dem Rückzug befinden. Wie weiter erklärt wird, ſeien auch die
im Fafan=Tal, nördlich von Gorahai operierenden
Truppen von der Rückzugspanik ergriffen worden.
Die abeſſiniſchen Streitkräfte drängten ſtark nach. Dadurch hätten
die italieniſchen Truppen ihren Rückzug unter Zurücklaſſung
zahl=
reicher Automobile, Tanks und Munition in wilder Flucht
fortge=
ſetzt. Die italieniſche Rückzugsbewegung gehe auf
die Ausgangspunkte der Offenſive bei Ual=
Ual zurück.
Von dem Sonderberichterſtatter der United
Preß, H. Ekins.
Harrar, 26. Nov. (United Preß.)
Aus Nachrichten, die ſpärlich genug aus den Gebirgsketten
im Süden hierher gelangen, kann man jetzt entnehmen, daß die
bisherigen Operationen der Italiener in
Oga=
den nur ein Ablenkungsmanöver waren, und daß
der Hauptvorſtoß längs der Vale=Grenze
ge=
plant iſt. Während der Kämpfe im Tale des Web Schebeli und
bei Gorahai ſcheint das Gros der Italiener faſt völlig
unbehin=
dert in die Gegend von Bale vorgerückt zu ſein. Dabei dürften
die Orte Jigobai, Midagul und Geror Mulettor, letzteres bereits
100 Klm. ſüdweſtlich von Harrar, beſetzt worden ſein. Es muß
bezweifelt werden, ob die Truppen von Ras Deſta, die im
Ge=
biet von Bale ſtehen, ausreichen, um dieſer neuen italieniſchen
Bewegung ſtandzuhalten oder ob General Naſibu gezwungen ſein
wird, das äußerſt ſchwierige Manöver einer raſchen Verſchiebung
von einer Viertelmillion Truppen nach der weſtlichen Flanke in
das wilde gebirgige Wüſtengelände an der Grenze von Britiſch=
Somaliland durchzuführen.
Ausländiſche militäriſche Beobachter erhielten noch keine
Beſtätigung von Meldungen, wonach die
Ita=
liener längs der Grenze in unmittelbare Nähe
Harrars vorgedrungen ſeien. Im abeſſiniſchen
Haupt=
quartier iſt man mit irgend welchen Auskünften ſehr
zurückhal=
tend. Sobald Depeſchenträger von den Vorpoſten eintreffen, iſt
eine erhöhte Tätigkeit ſowie oft ſofortige Entſendung von
Trup=
pen in das gefährdete Gebiet feſtzuſtellen.
Nr. 326 — Seite 3
ſind die Angriffe gegen Tambien wieder aufgenommen worden,
während Bataillone von Schwarzhemden das Gebiet von Geralta
bis zum Abaro=Paß ſäuberten. An der Front des II. Armeekorps
hat der Barambara Tedla Fanta, der ſich uns unterworfen hat,
mit ſeinen Bewaffneten ſtarke abeſſiniſche Abteilungen geſchlagen.
Er hat ſie über den Weri=Fluß zurückgedrängt und auch mehrere
Gefangene gemacht.
Als an der Somalifront im Dſchuba=Abſchnitt General
Gra=
ziani von einer Anſammlung abeſſiniſcher Streitkräfte in
Lama=
ſchillindi am Webi Geſtro, 100 Kilometer nördlich von Dolo,
Kenntnis erhielt, ſandte er den Abeſſiniern eine fliegende
Ko=
lonne entgegen, die am 22. November das Lager der abeſſiniſchen
Streitkräfte überraſchend angriff. Nach fünfſtündigem
erbitter=
tem Kampfe wurde der Feind vollkommen zerſprengt. Auf dem
Kampfplatz ließen die Abeſſinier 100 Tote zurück, darunter zwei
Grasmatſchs namens Abba Gurratſcha und Argau. Erbeutet
wurden 50 Gewehre, einige Piſtolen und ein Munitionslager.
Unſere Verluſte beliefen ſich auf vier Tote, fünf Verletzte und
zwei Vermißte; es handelt ſich dabei um Dubats. — Die
Luft=
waffe hat Erkundungsflüge ausgeführt. Ein Geſchwader der
So=
mali=Armee hat die abeſſiniſchen Befeſtigungen von Dagabur
mit Bomben beworfen. Unſere Apparate haben Harrar
über=
flogen, jedoch keine Angriffe unternommen.
Geſechle im Süden.
Die Italiener melden.
EP. Rom, 26. November.
Marſchall de Bono telegraphierte folgenden 55.
Heeres=
bericht:
Die Danakil=Kolonne hat die Säuberungsaktion am öſtlichen
Rande der Hochebene wieder aufgenommen; an dieſer
Säube=
rungsaktion nahmen auch Danakil=Krieger teil, die kürzlich zu
uns übergegangen ſind. An der Front des Eritrea=Armeekorps
Von dem Sonderberichterſtatter der United
Preß, Sandro Sandri.
In einem Gefecht zwiſchen italieniſchen Eingeborenen=
Truppen der Südarmee und einer ſtarken abeſſiniſchen
Heeres=
abteilung, die zu dem Verband des Ras Deſta Damptu gehört,
gelang es den Dubats, von italieniſchen Bombenflugzeugen
unterſtützt, die abeſſiniſche Abteilung faſt vollſtändig aufzureiben.
Dieſes Gefecht fand am 23. November im Oberlauf des Webi
Geſtro in dem Jubagebiet ſtatt.
Wie ich weiter dazu erfahre, befand ſich eine ſtarke
Abtei=
lung abeſſiniſcher Truppen aus dem oberen Jubabezirk im
Vor=
marſch nach Süden, wahrſcheinlich mit dem Ziel, einen
über=
raſchenden Angriff auf die italieniſchen Stellungen
durchzufüh=
ren. Da aber bereits der Abmarſch der Abeſſinier aus Magalo
gemeldet worden war, beobachteten italieniſche
Erkundungs=
flieger genau die Bewegung des Gegners während des
Vor=
marſches durch das Geſtrotal. Eine Abteilung eingeborener
Dubattruppen wurde in Gewaltmärſchen den Abeſſiniern
ent=
gegengeſandt. In Nachtmärſchen befanden ſie ſich bald dem Feind
gegenüber und griffen ſofort nach Sonnenaufgang an. Der
Sturmangriff wurde ſeitens der Italiener mit größter Stoßkraft
durchgeführt. Nachdem dann kurz darauf auch italieniſche
Flug=
zeuge in den Kampf eingriffen und die abeſſiniſchen
Abteilun=
gen mit Bomben belegten und unter Maſchinengewehrfeuer
nah=
men, wandten ſich die Abeſſinier bald zur Flucht. Es entkamen
jedoch nur wenige dem tödlichen italieniſchen Feuer. Die
flüch=
tenden Abeſſinier wurden von Flugzeugen verfolgt und mit
Maſchinengewehren beſchoſſen.
Das Schickſal von Lidſch=Jaſſu.
EP. Addis Abeba, 26. November.
Ueber das Schickſal von Lidſch Jaſſu, des Enkels
Mene=
liks II., ſind heute hier wieder Nachrichten verbreitet, die
zu=
nächſt nicht auf ihre Richtigkeit nachgeprüft werden können. Jidſch
Jaſſu, der ſich jetzt im Alter von 39 Jahren befindet und nach
dem Tod Meneliks II. die Herrſchaft angetreten hatte, war von
dem jetzigen Kaiſer Haile Selaſſié, dem damaligen Ras Taffari,
abgeſetzt worden, da er ſich für die Herrſchaft als zu ſchwach
erwieſen hatte — vielleicht auch, weil er ſich eine rein deutſche
Umgebung zugelegt hatte — und ſich in das Abenteuer eines
kriegeriſchen Ueberfalles auf die franzöſiſche Somaliküſte
ein=
laſſen wollte. Seit dieſer Zeit befand er ſich in Gefangenſchaft,
die für ihn als einen Angehörigen des Herrſcherhauſes ſo milde
wie möglich geſtaltet war. Immerhin ſoll er auf einer Feſtung
in der Nähe von Harrar, wo er ſich in Haft befand, ſtändig
an eine ſilberne Kette gefeſſelt geweſen ſein.
Nach dem Ausbruch des jetzigen Krieges ſind verſchiedene
Lesarten über ſein Schickſal bekannt geworden. Einmal hieß es
bereits, er ſei geſtorben; ein anderes Mal wurde das Gerücht
verbreitet, er ſei nach einer im äußerſten Süden Abeſſiniens.
gelegenen Feſtung transportiert worden, um dort vor jedem
Zu=
griff der Italiener in Sicherheit zu ſein. Man befürchtet
näm=
lich offenbar, daß die Italiener Lidſch Jaſſu ausſpielen würden,
um innere Zwietracht in Abeſſinien zu ſäen. Aus dieſem Grunde
hat die jetzige Nachricht vom Ableben von Lidſch Jaſſu, falls ſie
ſich beſtätigt, auch eine große politiſche Bedeutung für Abeſſinien.
Ein Sohn von Lidſch Jaſſu befindet ſich in Tadſchura in
Fran=
zöſiſch=Somaliland unter franzöſiſcher Obhut.
ßbruch gilt immer als ein Anzeichen geſtörter
natür=
zᛋlingen zwiſchen Herrſcher und Volk.
/ehſte hung des modernen Japans war begleitet von
MA letkzdebung der nationalen Kaiſeridee, die das „Shogunat”
ettut des Oberſten Heerführers, in den Hintergrund
eFice. Heute ſpricht man von einem „neuen Shogunat”
uch zmit „die von einer einflußreichen Plutokratie be=
Aßwirtſchaft politiſcher Parteien‟. Damals wurden
i Inansgottheiten gegen die vom Feſtlande herüber=
Hie mseurh ſtrakten religiöſen Lehren, vor allem den
Buddhis=
we eux zu Ehren gebracht. Heute handelt es ſich
bezeich=
eirſidarum, den fhintoiſtiſchen vaterländiſchen Geiſt von
erg bendländiſchen Kultureinflüſſen zu reinigen. Da=
fuie man ſich den Einflüſſen eines noch ungeſchwächten
d mug uand nahm zu dem troſtloſen Chaos in China
D2 =Ate nimmt man zum „untergehenden” Abendlande
WuNſucht unter Betonung des Vorranges der ureigenen
m9taditionen mit den religiöſen Erneuerungs=
Nigwauf dem aſiatiſchen Kontinent Fühlung, um eine
RſeFreligiöſe Bewegung der Ausbreitung japaniſcher
MeN im Fernen Oſten dienſtbar zu machen.
UAuloſamkeit des ſich abermals wieder in den
Vorder=
dnüheniden Shintoismus gegenüber abendländiſchen
ſichM Sedanken”, im Vergleich zu ſeiner Duldſamkeit
ders en wieder mächtig anſchwellenden buddhiſtiſchen
Ina erhält auf dieſe Weiſe einen neuen, weltpolitiſch
eabm Sinn. Wenn man den unglücklichen Profeſſor
S0Iſe Wüſte ſchickt, weil er im Sinne abendländiſcher
eu I8 fapaniſche Kaiſerhaus zu einem bloßen „Organ”
AbſAhſten: Staatsſouveränität herabwürdigen wollte, ſo
manan dererſeits die nationale Kaiſeridee um in eine
Kancitat ion des Weltgeiſtes. In dieſem Sinne erklärt
D. hüſawa, einer der Führer des modernen „Nippon=
*BHhes”: „Die große Mehrheit des japaniſchen Volkes
Dch überzeugt, daß irgendein von Japan als dem
Dec uigehenden Sonne unternommener Schritt in der
19 9 Glvollender internationaler Wirkſamkeit ſtreng von
Derfhehis eines auf die Unterwerfung ſchwacher Völker
EüD/Eibloßen Imperialismus oder Militarismus unter=
Iden muß. Gemäß unſerer Staats=Metaphyſik ge=
Sn dank der unbedingt unparteiiſchen und Liebe
DeIMorität des Mikado, daß Militarismus, als bloße
Ruelſh yſiſcher Gewalt, und ein zu ſchwächlichem
Struus entarteter Pazifismus gereinigt und zu dem
mationaler Gerechtigkeit und Friedfertigkeit
ver=
twen."
In der Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft
ſprach geſtern abend Wilhelm Michel vor einer ſehr
auf=
merkſamen und dankbaren Hörerſchaft über Johann Heinrich Merck
als Vorbild ſchöpferiſcher Kritik. Er deutete zunächſt mit knappen
Strichen die geiſtige Art Darmſtadts an, die ſich auch in der edlen
Nüchternheit ſeiner Architektur ausdrückt und als deren große
Vertreter man Georg Büchner und Lichtenberg, Liebig und
Ger=
vinus anſehen kann. In dieſe Reihe gehört auch der Kriegsrat
Johann Heinrich Merck, in dem ſich Sarkasmus und kritiſche
Schärfe mit großer Empfindſamkeit und einem für das Gute
über=
aus empfänglichen Herzen vereinten.
In ſeiner Eigenſchaft als Kritiker, das heißt als Wiſſenden
um menſchlichen und dichteriſchen Wert, ſtellte ihn der
Vortra=
gende dar und zeigte, in welch ungewöhnlichem Maße Merck
die=
ſer großen Beſtimmung des Kritikers gerecht geworden iſt, ja, daß
er geradezu als ein Vorbild ſchöpferiſcher Kritik angeſprochen
werden kann. Die Hellſichtigkeit ſeines Urteils, das uns deswegen
heute noch vielfach ſo modern anmutet, die Schärfe ſeines Geiſtes,
der das Richtige ſchnell und ſicher fand, ſein ſarkaſtiſcher Witz
gegenüber dem Unechten und Verdrehten, ſeine Ehrfurcht vor
dem Großen und Naturhaften, ſein Genie der Beobachtung
wur=
den im Laufe des Vortrages an einzelnen kritiſchen Arbeiten
Mercks und an Hand ſeiner weſentlichen Menſchenbeziehungen
aufgezeigt.
Das Verhältnis zu Goethe, als wichtigſtes, ſtand im
Mittel=
punkt. Hier bewährte ſich am ſchönſten und folgenreichſten Mercks
uneigennützige, neidloſe Liebe zum Großen, ſein auf den erſten
Blick erkennendes Auge, ſein unbeſtechliches Urteil. Goethe hat
trotz der ſpäteren Entzweiung und noch in hohen Jahren
aner=
kannt, welchen förderlichen und entſcheidenden Anteil er Mercks
Freundſchaft verdankt. Insbeſondere iſt es ein Wort Mercks, in
dem wir Goethes ganzes Weſen wie auf eine Grundformel
ge=
bracht erkennen und das Goethe ſelbſt lebenslang als merkwürdig
empfunden hat — der Satz, in dem Merck von Goethes „Beſtreben
und unablenkbarer Richtung, dem Wirklichen eine poetiſche
Ge=
ſtalt zu geben”, ſpricht im Gegenſatz zu den Andern, die das
Poetiſche und Imaginative zu verwirklichen ſuchen. Die
Bedeu=
tung dieſes fundamentalen Satzes wurde beſonders ſchön
verdeut=
licht dadurch, daß Wilhelm Michel ihm jenen denkwürdigen Brief
vom Auguſt 1794 an die Seite ſtellte, in der Schiller in
groß=
artiger Weiſe die Summe von Goethes ganzem geiſtigen Daſein
zieht. In beiden Fällen ſpiegelt ſich Goethes Weſen in einem
verwandten und ebenbürtigen Geiſt, wenn Mercks Ebenbürtigkeit
auch nicht auf dem Gebiet des Geſtaltens und Hervorbringens lag.
Als Kritiker aus Temperament und Wertgefühl, der, fähig zu
Ehrfurcht und Neidloſigkeit, das Schlechte ſcharf getadelt hat, um
dem Echten und Großen den Weg zu öffnen, darüber hinaus als
einen Neudenker und Mitbegründer der Moderne, ſtellte ihn
Michel überzeugend vor uns hin."
Den lebhaften Beifall der Zuhörer darf man wohl als die
Anerkennung buchen für einen inhaltlich wie formal vollendeten
Vortrag, für die ſchöne Treffſicherheit der Formulierungen und
die Feinheit und tiefreichende Genauigkeit, mit der das Bild eines
der intereſſanteſten und bedeutendſten Köpfe unſerer neueren
Dr. N.
Geiſtesgeſchichte gezeichnet wurde.
Aus der höheren Schulverwaltung.
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt meldet, iſt
Studien=
rat Dr. Heinrich von Unruh an der Städtiſchen Adolf=Hitler=
Schule in Marburg zum Studiendirektor ernannt worden,
Gleichzeitig wurde ihm die Leitung der Staatlichen Aufbauſchule
in Frankenberg übertragen.
Zum Profeſſor an der Hochſchule für Lehrerbildung in
Weil=
burg wurde der nichtbeamtete außerordentliche Profeſſor Dr.
Kurt Wagner ernannt.
Die Anſtellung des Oberſtudiendirektors Dr. Rudolf Hoefke
an dem Städtiſchen Realgymnaſium in Kaſſel als
Oberſtudien=
direktor einer höheren Schule der Stadt Wiesbaden wurde
be=
ſtätigt.
„Eltern und Kinder” von Peter Stühlen. (Wolfgang Krüger
Verlag, Berlin.)
In dem Roman iſt Niedergang und langſames Abſinken einer
Familie dargeſtellt. Es iſt weniger ein äußerlicher Niedergang als
ein Verſinken in Halbheiten; jeder dieſer Menſchen des Romans
nimmt einmal einen gewaltigen Anlauf (ſei es nun zum Guten
oder auch zum Entſchloſſen=Böſen) und macht dann doch wieder
Kehrt ſchließt einen billigen Kompromiß. Daß ſich der Vorgang
bei allen Mitgliedern der Familie wiederholt, gibt dem Buch
etwas Bedrückendes. — Die einzelnen Charaktere ſind ſehr ſcharf
geſehen; die Situationen werden mit wachem, ſtarkem
Wirklich=
keitsſinn geſchildert. Man vermißt bei der Geſtaltung nur noch ein
letztes Ineinandergreifen der einzelnen Schickſale, ein letztes
Zu=
ſammenraffen der einzelnen Bruchteile zu einem Ganzen.
Stephan und Claudia. Die Geſchichte einer Liebe von Helene
Chriſtaller. Verlag Friedrich Reinhardt, Baſel.
In gemütsvoller und feinſinniger Weiſe wird hier der Weg
zweier junger Menſchen geſchildert, die nach Umwegen und
ſchwe=
ren äußeren Prüfungen zueinander finden.
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[ ← ][ ][ → ]G. 27. November 1935
der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 27. November 1933
ugerſik-Abend im Ludwig=Georgs=Gymnaſium
ſner großen Familie zuſammengeſchloſſen, — ſo wünſchte
zu Beginn des Hausmuſik=Abends im Ludwig=Georgs=
Oberſtudiendirektor Dr. Malzan — ſollten Zu=
Ausführende den geſtrigen Abend im Reich der edlen
ſnoringen. Viele, viele waren wieder gekommen und der
er Anſtalt wollte faſt nicht ausreichen, aber trotz der
Bedrängnis haben doch ſicher alle die beſten Eindrücke
ſiſn Abend mitgenommen. Studienrat Hermann Kaiſer
Programm des Abends mit großer Sorgfalt ausgewählt
ſtreitet. Bewundernswert, wie er als Leiter und
Beglei=
lägel aus ſeine jungen Muſikanten immer in der Hand
ſier immer wieder mit ſeiner unerſchütterlichen Ruhe und
uhrsvollen Anpaſſung den Unſicheren und Aufgeregten
pdingt zuverläſſige Stütze war! Ihm galt darum mit
ubeſondere Dank, den Dr. Malzan ausdrückte, ebenſo wie
eüin des Abends, Frl. Lilli Rückward (Sopran).
Fräu=
ſoard ſang außer einer Händel=Arie („Laß mich mit
us „Rinaldo”) mehrere Lieder von Schubert und
Schu=
denen ihr die munteren, lebhaften wie die „Seligkeit”,
Soldatenbraut” am beſten zu liegen ſchienen und be=
Beifall vor allem bei den jugendlichen Hörern auslöſten.
WSkenß arbietungen der Schüler begannen mit einer
Vivaldi=
fr 2 Violinen, Violoncello und Klavier, die von G.
Böllot, Jg. und M. E. Draudt geſpielt wurde. Sicherer
eid ſchon recht lebendig im Vortrag war ſpäter das
Zu=
iſel von G. Wickop, Jg. und M. E. Draudt bei den
Haydn=
ſmn. Hier wie auch bei der Canzone von Haſſe verſtärkte
ſindruck, daß der junge Flügelmann ſeiner Sache am
Mtaar. Während ein Waldhornſolo (H. Kuhn) noch etwas
nrite, ſpielte H. Sprenger ein Concertino für Klarinette
u außer einigen rhythmiſchen Unklarheiten
bemerkens=
ſe ſehr hübſchen Abſchluß des Abends bildete der reizende
ſeiiger=Scherenſchnittfilm „Das geſtohlene Herz”, zu
wel=
ſeisler Muſik für Kammerorcheſter, Knabenchor und eine
ſtirme zuſammenſtellte. Liebenswürdiger, ſinniger und
khür kann man ſich kaum eine Werbung für den Gedanken
ruſik vorſtellen! Chor und Orcheſter des Gymnaſiums
be=
ch hier ſehr gut und klangen, im Wechſel mit Frl. Rück=
/ötnme, recht friſch und ſicher. — Alles in allem, ein
ſuhlgelungener Abend!
Heſſiſche Landesbibliothek.
bzungen der Landesbibliothek (Auswahl), vom 25. No=
Yeran auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt.
Mal Bartz: Weltgeſchichte an der Saar. Neuſtadt 1935.
Hugo Adolf Bernatzik; Lappland. Leipzig 1935.
3 Karl Brackmann: Funfzig Jahre deutſcher
Afrika=
ſt.Berlin 1935. 35/548. 4. Arthur von Brauer: Im
Mmarcks. Berlin 1936. 35/488. 5. Fernand de Brinon:
gDeutſchland 1918—1934. Eſſen 1935. 35/454. 6.
Johan=
her: Deutſche Geſchichte. 2. Bd.: Fürſten, Ritterſchaft u.
v. 1100 bis um 1500. Berlin, Leipzig 1935. 34/329.
Alighieri: Il Convivio. Vol. 1. Firenze 1934.
8 Gerbrand Dekker: Die Rückwendung zum Mythos.
tsetzte Wandlung. München, Berlin 1930. 35/538. 9.
Wil=
ſiwfeld: Alt=Olympia. 2 Bde. Berlin 1935. 35 A 57.
ernſt: Werke. Bd. 12: Ein Credo. München 1935.
1. Karl Eſſelborn: Darmſtädter Gärten. Darmſtadt
1722 1315. 12. Walter Frank: Hofprediger Adolf
Stoek=
de chriſtlich=ſoziale Bewegung. Hamburg 1935. 35/495.
üriederich: Die Steinbearbeitung in ihrer
Entwick=
mil. bis zum 18. Jahrhundert. Augsburg 1932. 35/556.
hen Gundert: Japaniſche Religionsgeſchichte. Toky6
u 935. 35/406. — 15. Guſtav Haber; Bau und Entſtehung
eihen Alpen. München 1934. 34/495. 16. Max Halbe:
betwende. Geſchichte meines Lebens 1893—1914. Danzig
4. 17. Rexford B. Herſey: Seele und Gefühl des
Leipzig 1935. 35/535. 18. Georg Koch: Die bäuerliche
muh &u Einführung in die religiöſe Volkskunde. Berlin 1935.
1 Der Parteitag der Freiheit vom 10.—16. Sep=
. Offizieller Bericht. München 1935. 35/491. 20. Joſef
Wi: Erinnerungen und Dokumente. 2 Bde. Eſſen 1935.
1Johann Schmitt: Der Kampf um den Katechismus in
prungsperiode Deutſchlands. München 1935. 35/377.
mat Spann: Erg.=Bde. zur Sg. Herdflamme. Bd. 6:
Er=
ſchſelbſt. Jena 1935. 35/418. 23. Ernſt Wagemann:
feel der Statiſtik. Hamburg 1935. 35/499. 24. Fritz
9ömiſche Wandmalerei v. Untergang Pompejis bis ans
1 Jahrhunderts Berlin 1934. 35 A 58. 25. Friedrich
Wlf: Ein Leben in Briefen. (Herausg. dch. Siegfried
B3de. Stuttgart 1935. 35/550. — Vormerkungen werden
ſto entgegengenommen. Verleihbar ab 9. Dezember 1935.
Aadesregierung. Abteilung II. Erledigt iſt eine
gilfür einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Uiheim, Kreis Worms. Mit der Stelle kann das Amt
enus verbunden werden. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens
eFDE. die Prüfung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit
hogens fünf Jahren zurückgelegt haben.
ſals Inſtitut St. Mariä lädt die Eltern der Schülerinnen
ſet füheren Schülerinnen und Freunde der Anſtalt
herz=
du Tag der Hausmuſik am Freitag, den 29. November,
In Konkordiaſaal, Mackenſenſtraße 33.
Meuplelplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
GROSSES HAUS.
Anfang 20.00, Ende nach 22.00 Uhr. Feſtakt
an=
läßlich des Jahrestages der NS=Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude”. Reichsſtatthalter Gauleiter
Sprenger ſpricht. Hierauf: „Der fliegende
Hollän=
der” 2. Akt. und „Aida” 2. Akt.
Anfang 20.00, Ende gegen 22.00 Uhr. Erſtes
außer=
ordentliches Konzert, zugleich erſtes ordentliches
Konzert des Muſikvereins. Programm: Reger..
Hierauf: Zum erſten Male: Einer baut einen Dom”.
Chorwerk von Hansheinrich Dransmann.
KLEINES HAUS.
in Worms
G Drittes Gaſtſpiel: „Onkel Theodor”
Anfang 20.00 Ende nach 22.00 Uhr. Uraufführung:
„Der Herr Borjemaaſter” Odenwälder Komödie
von Hans Holzamer, aufgeführt durch die Heſſiſche
Spielgemeinſchaft.
Heuiſſhes Landestheater. Das Schauſpiel gaſtiert heute mit
Lrlöfs Komödie „Onkel Theodor” im Wormſer Feſt=
Dielhes. Im Großen Haus in Darmſtadt findet heute
eieFeſtakt der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
M Heſſen=Naſſau ſtatt. — Morgen abend wird die
nelgemeinſchaft im Kleinen Haus ein neues
Heimat=
nel lenwälder Komödie „Der Herr Borjemaaſter”
rauhhrung bringen. Der Verfaſſer, der Heppenheimer
*95 Holzamer, plaudert an einer anderen Stelle
un=
eu=cen. Ausgabe über ſein Werk. — Am Freitag abend
im ſoßen Haus des Landestheaters ein außerordentliches
ölsl ſtatt, das zugleich das erſte ordentliche Konzert des
ErA in dieſem Winter iſt. Außer der Vaterländiſchen
r von Reger und der „Muſik für Orcheſter in einem
*Adtephan kommt in dieſem Konzert das Chorwerk
einen Dom” von Hansheinrich Dransmann, einem
l der jüngſten deutſchen Muſikergeneration, zur Erſt=
Die Leitung des Abends hat Generalmuſikdirektor
ſich. — Das Wochenende bringt dann im Heſſiſchen
* zwei Premieren: am Samstag Shakeſpeares
Luſt=
ihr wollt” (Inſzenierung Riedy=Fritzſche) und
Puccinis „Boheme” (Leitung Bitter. Inſzenie=
Aler=Riedl) in neuer Einſtudierung und Ausſtattung.
kauf für dieſe Vorſtellungen, die auf einen ſtarken
Sfolg rechnen dürfen, hat begonnen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 326 — Seite 5
Zuftaf
an die Handwerker und Beamten des KreiſesDarmſtadk
An die Beamten und Handwerker des ganzen Reichsgebietes
iſt der ehrenvolle Ruf ergangen, im Dienſte des
Winterhilfs=
werkes 1935/36 die Samstag, den 30. November, und Sonntag,
den 1. Dezember 1935 im ganzen Reich ſtattfindende
Straßen=
ſammlung durchzuführen. Das Winterhilfswerk iſt eines der
gro=
ßen Werke unſeres Führers, das ebenſo wie die andern Werke
ſowohl in der Geſchichte des deutſchen Volkes als auch in der
Welt=
geſchichte einzigartig daſteht. Die ganze Welt ſieht auf unſeren
Führer und ſeine Werke und ſomit auch auf das ganze deutſche
Volk, das ſich opferbereit in den Dienſt des Vaterlandes ſtellt,
um ſo am großen Aufbauwerk des Führers mitzuarbeiten. Nicht
zuletzt iſt das Winterhilfswerk ein Teil dieſes Aufbauwerkes, gilt
es doch, die Armen und Aermſten unſeres Volkes, die während
der beiden letzten Jahrzehnte zum Schaden der geſamten Nation
größte Not ertragen mußten, vor Hunger und Kälte, und ſo vor
dem körperlichen und ſeeliſchen Zerfall zu ſchützen. Den Führer
in der Durchführung dieſes Werkes mit allen zu Gebote
ſtehen=
den Kräften zu unterſtützen, iſt vornehmſte Pflicht eines jeden
Volksgenoſſen und Betätigung im Geiſte des
Nationalſozialis=
mus, iſt Dienſt am Volk, iſt wahre Volksgemeinſchaft.
Wie im ganzen Deutſchen Reich, ſtellen ſich daher auch
ſämt=
liche Handwerker und Beamte des Kreiſes Darmſtadt am
kom=
menden Samstag und Sonntag in treuer Pflichterfüllung
reſt=
los in den Dienſt des Winterhilfswerkes und bringen ſo durch
Nationalſozialismus der Tat die Sammlung zu dem erwarteten
Erfolg.
Abgeſehen von den noch beſonders zu beſtimmenden Beamten=
und Handwerker=Sammlern nehmen alle Handwerker und
Be=
amten des Kreiſes Darmſtadt geſchloſſen an den übrigen
Ver=
anſtaltungen im Kreis teil. So finden z. B. in Darmſtadt am
Sonntag, den 1. Dezember 1935 folgende Veranſtaltungen ſtatt,
über die noch beſondere Anordnungen in der Preſſe ergehen:
1. Ab 11 Uhr ſingen die Geſangvereine der Bäcker und
Metz=
ger auf den freien Plätzen der Stadt; außerdem ſpielen
ver=
ſchiedene Muſikkapellen.
2. Um 13.15 Uhr ſtellt ſich ein aus vier Abteilungen
be=
ſtehender Zug auf dem Marienplatz auf, der mit
Muſik=
kapellen durch verſchiedene Straßen Darmſtadts zum
Hoch=
ſchulſtadion führt.
3. Um 15 Uhr finden auf dem Hochſchulſtadion Darmſtadt
Fußballſpiele der Bäcker gegen die Metzger und die
Schorn=
ſteinfeger (in Berufskleidung) ſtatt.
4. Um 20 Uhr finden in verſchiedenen noch
bekanntzugeben=
den Sälen Darmſtadts Kameradſchaftsabende der
Hand=
werker gemeinſam mit der Beamtenſchaft ſtatt.
Handwerker und Beamte, ſtellt durch Eure Mithilfe und
Euren reſtloſen Einſatz für das Winterhilfswerk des deutſchen
Volkes die Volksgemeinſchaft und Volksverbundenheit unter
Be=
weis und tragt ſo mit bei zu dem großen Aufbauwerk unſeres
Führers.
Nichts für uns,
Alles für Deutſchland!
Heil Hitler!
(gez.) Schmidt,
Kreisamtsleiter des Amtes für Beamte der NSDAP.
und Kreiswalter des Reichsbundes der Deutſchen Beamten e. V.
im Kreis Darmſtadt.
(gez.) W. Steinmann,
Kommiſſ. Kreishandwerksmeiſter der Kreishandwerkerſchaft
Darmſtadt.
Förderung der Neubau=Tätigkeit. Da die bisherige
Bereit=
ſtellung von Reichszuſchüſſen für die Schaffung neuer Wohnungen
durch Teilung von Wohnungen oder Umbau
ſon=
ſtiger Räume zu Wohnungen zu ſehr günſtigen
Ergeb=
niſſen geführt hat hat die Reichsregierung neben den ſonſtigen
Maßnahmen zur Förderung der Neubautätigkeit auch die
Fort=
führung dieſer Maßnahme inſoweit zugelaſſen, als noch Mittel
aus dem Geſetz vom 21. September 1933 verfügbar ſind.
Zinsver=
gütungsſcheine werden jedoch nicht mehr gewährt. Die Arbeiten
müſſen ſofort begonnen und bis ſpäteſtens zum 31. März 1936
beendet ſein. Für Inſtandſetzungsarbeiten werden
Reichszuſchüſſe nicht mehr gewährt. Die Anträge ſind, wie
bis=
her, bei den zuſtändigen Bürgermeiſtereien einzureichen. Die
er=
forderlichen Vordrucke ſind dort erhältlich.
mild, leichr
schäumend,
ganz wundervoll
im Geschmock.
— Heimabende für ortsfremde junge Mädchen,
Freundinnen=
im. Sandſtr. 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15—10 Uhr:
Zu=
nmenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
mnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat:
ihen und Zuſchneiden. Donnerstag, den 28. 11. 35: Andacht.
Verurteilte Schwarzhörer. Im Vierteljahr Juli bis
Sep=
mber 1935 ſind wegen der Errichtung und des Betriebs
nicht=
enehmigter Funkempfangsanlagen 197 Perſonen verurteilt
wor=
n. In 192 Fällen wurde auf Geldſtrafen zwiſchen 5 und 100 RM.
kannt: 5 Perſonen wurden zu Gefängnisſtrafen von 1 Woche
s zu 2 Monaten verurteilt.
Die Kreisfunkſtelle, Luiſenſtraße 36, weiſt nochmals auf den
Donnerstag, 28. Nov. 20.15 Uhr, beginnenden Lehrgang
Rundfunktechnik I” (für Anfänger) hin.
Neue Ausgrabungen auf der Akropolis von Athen.
Wie ſchon angekündigt, hält Univerſitätsprofeſſor W. H.
Schuchhardt am nächſten Freitag, 29. November, abends 8 Uhr,
in der Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums
im Feſtſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlsſtraße 2, einen
Lichtbildervortrag über „Die archaiſchen Tempel
der Burg von Athen”
Wenn wir den Namen der atheniſchen Burg, der Akropolis,
hören, ſo denken wir in erſter Linie an die ſtrahlenden
Marmor=
bauten der perikleiſchen Zeit. Aber ſchon lange vorher war der
Burgfelſen mindeſtens von einem mächtigen Bauwerk gekrönt, das
leider in den Stürmen der Perſerkriege völlig zerſtört wurde.
Jahrtauſende ſchlummerten die Fundamente unter dem Schutt, bis
ſie die griechiſche Regierung in den Jahren 1885—1891 unter der
Mitarbeit deutſcher Architekten freilegen ließ. Seit dieſer Zeit
bemühen ſich namentlich deutſche Forſcher, die Geſtalt und Bauart
dieſes Tempels feſtzuſtellen. Es handelt ſich um das alte
Heilig=
tum der Schutzgöttin Athens nördlich vom Parthenon. Man ſah
bisher in ihm einen Cellabau aus der Zeit von 580—570 vor Chr.,
um den ſpäter eine Ringhalle, zunächſt aus Poros, dem gelblichen
attiſchen Kalkſtein, und ſchließlich, um 520, eine aus Marmor
her=
umgelegt wurde. In die beiden verhältnismäßig kleinen Giebel
der Cella verſuchte man einen Teil der Porosſkulpturen
unterzu=
bringen, von denen ſich im Perſerſchutt beachtliche Reſte gefunden
hatten.
Prof. Schuchhardt gelang es nun. von der Sima, der
Trauf=
leiſte am Rande des Daches, ſo viele Bruchſtücke zu entdecken und
zuſammenzufügen, daß ſich die Größe der Giebel beſtimmen ließ.
Sie überſtieg bedeutend die eines Giebels über den Fundamenten
der Cella. Setzt man ſie dagegen auf die Grundmauern der
Ring=
halle, ſo läßt ſich der Giebel jeder Seite auf den Zentimeter genau
mit den großen Gruppen der Porosgeſtalten füllen. Der Tempel
war alſo ein Bau mit Ringhalle, d. h. ein Peripteros, und zwar iſt
es der erſte attiſche, den wir kennen. Ob er im 6. Jahrhundert
allein auf der Burg ſtand, oder ob ſich neben ihm noch ein älterer
Tempel, ein Vorläufer des Parthenon, erhob, wie Schuchardt
an=
nimmt, ſollen weitere Forſchungen zeigen.
Das Nähere über ſeine intereſſanten Ergebniſſe wird uns der
Redner, noch unter den friſchen Eindrücken ſeiner
Griechenland=
reiſe ſtehend, am Freitag in Wort und Bild vorführen und uns
dabei beſonders mit den reizvollen Porosſkulpturen bekannt
machen.
Dr. R. N.
Der Polizeibericht meldel:
Schwerer Verkehrsunfall bei Kurhaus Traukheim.
Ein Toter.
In der Nacht vom Montag zum Dienstag ereignete ſich auf
der Nieder=Ramſtädter Straße unweit des Kurhauſes Trautheim
ein ſchwerer Verkehrsunfall, der ſchon wieder ein Menſchenleben
forderte. Ein Pferdefuhrwerk, mit Langholz beladen, fuhr in
Richtung Nieder=Ramſtadt. Ein Kaufmann aus Darmſtadt fuhr
mit ſeinem Perſonenkraftwagen in gleicher Richtung. In Höhe
des Kurhauſes Trautheim fuhr der Kaufmann auf das Fuhrwerk
auf. Er wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat.
— Das Notrufkommando rückte ſofort an die Unfallſtelle aus und
nahm die erforderlichen Feſtſtellungen vor. Es hatte ſich
heraus=
geſtellt, daß der Fahrer des Langholzfuhrwerks ſein
Fuhrwerk nicht genügend beleuchtet hatte: es fehlte der
Rückſtrah=
ler. Der Fahrer, der den ganzen Tag über gezecht hatte,
wurde feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Er jam
in Haft.
Wer iſt der unbekannte Zeitſchriftenvertreter? In Darmſtadt
und Umgebung wirbt ein Zeitſchriftenvertreter angeblich für den
„Vobach Verlag Leipzig” auf eine Modezeitung. Der Mann gibt
an, Student zu ſein. — Beſchreibung: Etwa 30 Jahre alt, von
großer Statur, ſchwarzes Haar, trägt hellen Mantel, kurze Hoſe
und helle Strümpfe. Er wird aufgefordert, ſich beim
Landes=
kriminalpolizeiamt Darmſtadt, Zimmer 3. zu melden. Wer kennt
dieſe Perſon?
In der Nacht zum 18. November wurde aus dem Lagerplatz
am Oſtbahnhof ein 4=räderiger Handwagen (
Milch=
wagen) mit der Aufſchrift „Fritz Rodenhäuſer, Ober=Ramſtadt”
entwendet. Sachdienliche Angaben ſind an das
Landeskriminal=
polizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 12. zu richten,
Wem gehört der Kinderroller? In der Nähe vom Orpheum
wurde angeblich ein Kinderroller gefunden. Perſonen, die
Eigen=
tumsrechte geltend machen, wollen bei dem
Landeskriminal=
polizeiamt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 12. vorſprechen.
* Dienſt an der 42er in Krieg und Frieden! (Appell der
ehemaligen Fußartilleriſten.) Die Vereinigung ehem.
Fußa.=Regiments Gfz. (Brandenb.) Nr. 3, Gruppe Darmſtadt,
hatte für Sonntag zu einem Pflichtappell in das Reſtaurant
„Gutenberg” eingeladen, zu dem die ehemaligen Kameraden ſehr
zahlreich erſchienen waren. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung, die
dem Ernſt des Tages angepaßt war und mit einem Totengedenken
begann, ſtand ein, gerade für Artilleriſten intereſſanter Vortrag
über den „Dienſt an der 42er in Krieg und Frieden‟ Die
wenig=
ſten Artilleriſten, ſofern ſie nicht direkt zur Dienſtleiſtung in die
42=Zentimeter=Batterie abkommandiert und an dieſen Geſchützen
ausgebildet waren, kannten Einzelheiten über dieſes ſchwerſte im
Weltkriege verwandte Kaliber. Kam. Reichsbahn=Oberſekr. K.
Schmidt verſtand es, in feſſelnder, intereſſanter Weiſe über die
Entwicklung des 42=Zentimeter=Geſchützes bis zum Beginn des
Weltkrieges, über die Verwendung und taktiſchen Aufgaben des
durch Kraftzug beförderten Geſchützes im Stellungskrieg, über den
Aufbau eines Eiſenbahngeſchützes und über den Einſatz der 42=
Zentimeter=Batterie, der „Dicken Berta”, im Weltkrieg zu
berich=
ten. Die geſpannte Aufmerkſamkeit, der lebhafte Beifall am Schluß
der Ausführungen und die rege Frageſtellung, die ſich anſchloß,
bewies das Intereſſe der Hörer. An den offiziellen Vortragsteil
ſchloß ſich nach Bekanntgabe einiger interner Mitteilungen ein
kameradſchaftliches Zuſammenſein bei angeregter Unterhaltung.
— Deutſch=Evang. Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Unſere
gut beſuchte Mitgliederverſammlung wurde durch die 2.
Vor=
ſitzende, Frl. Francke, mit freundlichen Worten der Begrüßung für
Mitglieder und Gäſte eröffnet. Die erſte Vorſitzende gab darauf
den Bericht über die Arbeitstagung des DEFB. in Eiſenach vom
14.—16. November 1935. In ernſter Arbeit hatten Vorſtand und
Vertreterinnen der Verbände und Ortsgruppen des Bundes
ge=
rungen, um in dieſer Zeitenwende für ſich und ihre Mitglieder
Aufgaben und Ziele des Bundes ganz klar zu ſehen. Sie laſſen ſich
kurz in die Worte faſſen: Auf dem Boden des Evangeliums ſtehend,
von da aus unſere Kraft empfangend, müſſen wir evangeliſche
Frauen bereit ſein mitzubauen am Staat, und zwar jede
auf dem Poſten, den ihr Gott gegeben und doch als eine Einheit,
getragen und zuſammengehalten durch das uns allen Gemeinſame,
unſeren evangeliſchen Glauben und den Befehl unſeres Heilandes,
in der Welt durch unſeren Dienſt ſeine Zeugen zu
ſein.” — Die anweſenden Frauen gaben durch ihr aufmerkſames
Zuhören und ihren ſpontanen Beifall ihre Zuſtimmung kund.
S. W.
Deutſcher Arbeiter, orientiere dich über das Weſen und die
Ziele der DAF. durch den Kalender der Deutſchen Arbeit.
Zur Goldenen Hochzeit Herrn, Zimmermeiſter Peter
Schüler V. und ſeiner Ehefrau Katharine, geb. Diefenbach,
Gries=
heim, Sandgaſſe 23. Beide Ehegatten, die jetzt im 72. Lebensjahre
ſtehen, ſind noch ſehr rüſtig und verrichten noch täglich ihre Feld=
und Gartenarbeiten.
Frau Katharina Schäfer, Lehrerswitwe, in
Pfedders=
heim, zum 92. Geburtstag.
Fräulein B. Ullmann. Nieder=Ramſtädter Straße 1, zu
ihrem 83. Geburtstag. Sie iſt 50 Jahre Abonnentin des
Darm=
ſtädter Tagblatts.
Herrn Nikolaus Wettmann und Frau Wagner Witwe,
beide in der Waldſtraße in Griesheim wohnhaft, zum 81.
Ge=
burtstag.
Herrn Jakob Kehr 2., Ober=Ramſtadt.
Ammerbach=
ſtraße, zu ſeinem 80. Geburtstag.
Seite 6 — Nr. 326
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 27. Novem
Aus der Rsoap.
Mütkerſchulung in Darmſtadi.
Im Mittelpunkt aller Frauenarbeit ſteht die Mütterſchulung
Sie iſt von dem Willen zur Volksgemeinſchaft getragen, zugleich
aber auch von dem Bewußtſein der Mütter für Volk und Staat.
Das Verantwortungsbewußtſein der einzelnen Haushaltführung
gegenüber dem Volksganzen muß geweckt und vertieft werden.
Der Lehrplan der Mütterſchulung enthält die Gebiete, die
eine Mutter beherrſchen muß, wenn ſie ihr Kind zu einem
tüch=
tigen und geſunden Menſchen heranziehen will. Die
Mütter=
ſchulung richtet ſich an Frauen und junge Mädchen. Da nun die
Einſtellung der Frauen verſchieden iſt, die eine Frau iſt mehr für
die pflegeriſche, die andere mehr für die erzieheriſche Seite
inter=
eſſiert, ſo verlangt dieſe Tatſache ein Zuſammenlegen dieſer
Ge=
biete. So enthalt der Lehrplan außer dem
Sauglingspflegeunter=
richt, einen Kurs über häusliche Krankenpflege. Daß in dem
Lehrplan die Säuglingspflege einen breiten Raum einnimmt, iſt
ſelbſtverſtändlich. Ebenſo iſt in die Mütterſchulung auch das
Ge=
biet der Hauswirtſchaft, Kochen, Nähen und Baſteln einbezogen.
Der Verbeſſerung der Volksgeſundheit durch eine vernünftige
Er=
nährungsweiſe wird durch Koch= und Diätkurſe Rechnung
getra=
gen. Zu all dieſer Arbeit haben ſich fachlich gut geſchulte,
lebens=
nahe Kräfte zur Verfügung geſtellt, denn es iſt ſelbſtverſtändlich,
daß dieſer Unterricht nur von Fachkräften gehalten werden kann,
die ſelbſt von dem Grundgedanken der Mütterſchulung
durchdrun=
gen ſind: Deutſche Frauen und Mütter heranzubilden, die bewußt
mitarbeiten am Aufbau des Dritten Reiches.
In Darmſtadt beginnt am 9. Dezember 1935, abends 20 Uhr,
in der Aliceſchule, Friedrichſtraße 4, der
Säuglingspflege=
kurs; weiter laufen Baſtel= und Erziehungskurſe. Anfang Januar:
Koch=, Näh= und Krankenpflege=Kurſe.
Die Sprechſtunden der Kreisſachbearbeiterin Frl. Ilſe
Block finden ſtatt: Montags von 4—6 Uhr, Dienstags und
Don=
nerstags von 11—12.30 Uhr, in der Aliceſchule, Friedrichſtraße 4.
Daſelbſt Auskunft und Anmeldung. Telephon über das Stadtamt
Nr. 613.
Auf Wunſch finden die Kurſe nachmittags oder abends ſtatt.
(1—2mal wöchentlich zwei Stunden.)
Kreisleitung Darmſtadt.
SA.=Sportabzeichen.
Am Mittwoch, 27. November, 20.15 Uhr, findet im Hanſahotel,
Rheinſtraße, ein Vorbereitungskurſus für die Gruppe 3 des SA.=
Sportabzeichens ſtatt.
Ortsgruppe Ober=Ramſtadt.
Am Mittwoch, 27. Nov., 20.30 Uhr, wird im Lichtſpielhaus
Dittmann der Film der Reichspropagandaleitung „Die Saat
geht auf” vorgeführt. Im Beiprogramm laufen die Filme
Olympiade 1936” und „Arbeit bricht Not — Arbeit ſchafft Brot”.
Eintrittskarten ſind im Vorverkauf bei der Ortsgruppe und den
NS.=Organiſationen erhältlich.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Steinberg.
Heute abend 8.30 Uhr findet auf der Geſchäftsſtelle
Heinrich=
ſtraße 101 eine Amtswalterſitzung ſtatt. (Austeilung der
Spende=
briefe.) Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg.
Heute abend 8.30 Uhr findet eine Beſprechung ſämtlicher
Zel=
len= und Blockwalter in der Geſchäftsſtelle, Riegerplatz 3, ſtatt.
Ausgabe der Weihnachts=Wunſchbriefe. Es werden keine
Entſchul=
digungen angenommen. Volzähliges Erſcheinen wird erwartet.
Ortsgruppe Gutenberg.
Betr. Ausgabe. Für die Hilfsbedürftigen der
Orts=
gruppe Gutenberg, ſoweit ſie aus den Kleider= und
Wäſchebeſtän=
den bisher nichts erhalten haben, findet die Ausgabe nunmehr wie
folgt ſtatt: Nr. 151—300: Mittwoch, 27. Nov., nachm. 3—5 Uhr;
Nr. 301—400: Donnerstag, 28. Nov., nachm. 3—5 Uhr; Nr. 401
bis Schluß: Freitag, 29. Nov., nachm. 3—5 Uhr.
Ortsgruppe Mitte.
Weihnachtswerk. Die nächſte Sitzung für die
Durchfüh=
rung des Weihnachtswerkes findet am Mittwoch, 27. Nov., abends
8.30 Uhr, bei Sitte, Karlsſtraße 15, ſtatt. Wir erwarten
unbe=
dingt reſtloſes Erſcheinen.
Die Deutſche Arbeitsfront
Die Deutſche Arbeitsfront, Kreiswaltung Darmſtadt.
Abteilung für Arbeitsf. und Berufserziehung.
Reichsbetriebsgemeinſchaft Handel. Fachſchaft Textil=Einzelhandel.
Freitag, den 29. 11. 35, 20.30 Uhr. Rheinſtr. 14, 2. St. (Ecke
Grafenſtr.) Saal 1: „Die Kunſtſeide im Verkauf”. Vortragender:
Betriebsführer S. Schneider, Darmſtadt.
Fachſchaft Haushaltung= und Eiſenwaren=Einzelhandel:
Mittwoch, den 27. 11. 35, 20,30 Uhr, Rheinſtr. 14, 2. St. (Ecke
Grafenſtr.) Saal 4. „Arten von Oefen, Herſtellung und
Verwen=
dung . Vortragender: Otto Trautmann, Darmſtadt.
Reichsbetriebsgemeinſchaften 1—18. Gruppe Techniker —
Fach=
ſchaft Elektrotechnik.
Freitag, den 29. 11. 35, 20,30 Uhr, Rheinſtr. 14, 2. St. (Ecke
Grafenſtr.). „Aluminiumleitungen und ihre Verbindungen”. Mit
Lichtbildern. Vortragender: Ober=Ing. Föttinger.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Arbeitstagung der Orts= und Betriebsreferenten R. W.U.
Für alle Orts= und Betriebsreferenten R.W.U., Orts= und
Betriebswanderwarte, findet am Donnerstag, den 28. 11 um
20 Uhr, im kleinen Saal des „Haus der Arbeit” eine Arbeits=
tagun
g ſtatt. In Anbetracht der Wichtigkeit der Beſprechung iſt
vollzähliges Erſcheinen der oben genannten Amtswarte Pflicht.
Feſtakt anläßlich des 2. Jahrestages der NSG. „Kraft
durch Freude‟.
Zur Feier des 2. Jahrestages der NSG. „Kraft durch Freude‟
findet heute. Mittwoch, als Gauveranſtaltung ein Feſtakt im
Großen Haus des Heſſ. Landestheaters ſtatt. Zur Aufführung
gelangen: „Fliegender Holländer, 2. Akt, ſowie der Triumphakt
aus „Aida. Zu dieſer Veranſtaltung ſind noch Karten auf der
Kreisdienſtſtelle erhältlich.
Heitere Abende der drei Darmſtädter Hi=Ba=Bos.
Drei Stunden Kunſt und Humor, das iſt der Leitſpruch der
heiteren Abende, die die drei fröhlichen Darmſtädter Hi=Ba=Bos
in folgenden Ortsgruppen veranſtalten:
Am 27. November in Roßdorf. Lokal Zur Sonne”, Beginn
20.30 Uhr; nachmittags 15.30 Uhr: Kindervorſtellung.
Am 28. November in Traiſa Saal „Scheerer”, Beginn 20.30 Uhr.
Am 29. November in Pfungſtadt. Saalbau „Vogler”, Beginn
20 Uhr; nachmittags 15.30 Uhr Kindervorſtellung.
Rheiniſcher Abend in Eberſtadt.
Die NSG. „Kraft durch Freude”, Ortsgruppe Eberſtadt
ver=
anſtaltet am Samstag, den 30. November, einen großen
Rhei=
niſchen Abend. Es wirken mit: 2 Tanzkapellen, 2 Humoriſten.
Beginn 20.30 Uhr. Eintritt für DAF.=Mitglieder 60 Pfg.,
Nicht=
liitglieder 80 Pfg. einſchl. Tanz.
„KdF.”=Sportprogramm des Tages.
Heute, Mittwoch, finden ſtat
Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (für Frauen und Mädchen),
Goetheſchule, Viktoriaſtr. 31, von 20—21 Uhr.
Sportfechten (für Männer und Frauen). Fechtſchule Kaiſer,
Schloß=
gartenſtr. 11. von 20—21 Uhr.
Achtung! Neue Skitrockenkurſe!
Beginn: Mittwoch, den 4. 12. 35, Donnerstag, den 5. 12. 35.
Vorbeſprechung und Einführung für alle Teilnehmer:
Donners=
tag, den 28. 11. 35. Turnhalle, Soderſtr. 30 von 20—22 Uhr
Anmeldungen und Auskunft beim Sportamtsſtützpunkt,
Bis=
arckſtr. 19. (Ruf 2683.)
oer Jahte „Kraft varc sreiue.
Am 27. November 1933 verkündete Dr. Robert Ley das große
Feierabendwerk „Kraft durch Freude”, das jetzt auf ſein zwei=
jähriges Beſtehen zurückblicken kann. Das große Ziel, das Dr.
Ley der Organiſation mit auf den Weg gab, beſtand
hauptſäch=
lich darin, dem ſchaffenden Menſchen in den Stunden der
Aus=
ſpannung etwas Wertvolles zu bieten, ſeine Freude an der
Ar=
beit zu heben und ſeine körperliche und geiſtige
Leiſtungsfähig=
keit zu ſteigern.
1934/35 haben allein im Gau Heſſen=Naſſau, wie Heinrich
von Rekowſki, Gauwart der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude” in einem Aufſatz ausführt, ein Erlebnis durch „Kraft
durch Freude, gehabt, ſei es in Form des Theaterbeſuches, als
Teilnehmer eines Sportkurſes, als Wanderer, als
Ferienreiſen=
der oder als Konzertbeſucher. 1 110 000 Menſchen beſuchen durch
„Kraft durch Freude, Konzerte, Varietévorſtellungen und
Klein=
kunſtabende. Den Theatern konnten im vergangenen Jahre
200 000 Beſucher zugeführt werden und in dieſem Jahre noch
veſentlich mehr. 32 000 Menſchen hatten das Erlebnis einer
Ferienreiſe 229 000 Volksgenoſſen nahmen an den Wochenend=
und Tagesfahrten in Omnibus, Eiſenbahn und Dampfern teil.
Ueber 1,7 Millionen Mark wurden auf Anregungen des Amtes
„Schönheit und Arbeit” hin von der Induſtrie für
Verſchönerun=
gen der Arbeitsſtätten ausgegeben. Rund 99 000 Menſchen
wur=
den dem Sport neu zugeführt.
Gewaltig ſind die Umſätze bei den K.d.F.=Reiſen. Allein bei
den gaueigenen Fahrten wurden 2,049 Millionen Mark
einge=
nommen davon erhielt die Reichsbahn 448 000 Mark. Beſonders
muß auf die Wirtſchaftsbelebung am Rhein und manchen
Not=
ſtandsgebieten hingewieſen werden, wo Zehntauſende von
Ur=
aubern mit ihrer Verpflegung und ihren privaten Bedürfniſſen
einen außerordentlichen Aufſchwung gebracht haben und als gern
geſehene Gäſte ſchieden. Daß die NSG. „Kraft durch Freude‟
als der größte Veranſtalter im Gau auch der größte Arbeitgeber
für Muſiker, Artiſten und andere Künſtler iſt, verſteht ſich von
ſelbſt. Auch für die bildenden Künſtler trat „Kraft durch Freude‟
als Auftraggeber ſtark hervor und konnte allein bei den letzten
ſieben Ausſtellungen für 18 000 Mark Bilder und andere
Kunſt=
werke vermitteln.
Aber dieſe wirtſchaftlichen Erfolge ſind nur
Begleiterſchei=
nungen, wichtiger ſind die ideellen Erfolge. In kleinere
Land=
ſtädte, die noch niemals ein größeres Orcheſter geſehen haben,
ging die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” mit ihrem
Symphonieorcheſter. In die entfernteſten Winkel brachte ſie auf
Großtourneen Varietékünſtler, die ſonſt nur in den größten
Va=
rietés auftreten. In die kleinſten Dörfer mit oft kaum hundert
Einwohnern ſandte ſie den Tonfilmwagen, und mancher hat hier
zum erſten Male einen künſtleriſch wertvollen, modernen Film
geſehen. In Orten ohne feſtes Theater verpflichtete ſie
Wander=
bühnen und brachte Gaſtvorſtellungen beſtehender Theater.
Heute, am Ende des zweiten Jahres, kann man feſtſtellen,
daß die Gründung der Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” eine
ſoziale Tat darſtellt, wie ſie in gleicher Art in anderen Ländern
nicht zu finden iſt. Ein neuer Geiſt hat ſich in den Arbeitsſtätten
geformt. Das Gemeinſchaftserleben von Volk und Kultur hat
alle betrieblichen Gegenſätzlichkeiten und den Klaſſenkampf
nie=
dergeriſſen. In der Organiſation aller Schaffenden — der
Deut=
chen Arbeitsfront finden ſich Betriebsführer und Gefolgſchaft
in der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft „Kraft durch Freude
und danken dem Führer, an dieſer Stelle Mitarbeiter am
Drit=
en Reich zu ſein.
jeltheater bringen.
Was die Lie
Hanſi Knoteck und Kurt Fiſcher=Fehling
im Ufa=Tonfilm „Das Mädchen vom Moorhof” (Photo Ufa.)
— Das Union=Theater zeigt ab heute in Neuaufführung Hanſi
Knoteck. Ellen Frank, Kurt Fiſcher=Fehling, Friedrich Kayßler
in „Das Mädchen vom Moorhof‟ Eine ergreifende Erzählung
Selma Lagerlöfs von Not, Kampf, Glauben. Liebe und Sieg
eines ſtarken, einfältig=gütigen Herzens.
— Helia=Lichtſpiele, zeigen nun die zweite Woche bei
unver=
mindertem Andrang Willi Forſts „Mazurka” mit Pola Negri,
Albrecht Schoenhals, Ingeborg Theek, Paul Hartmann.
Jugend=
liche ſind zugelaſſen
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den franzöſiſchen Spitzenfilm
im Ufaleih: „Liebe” (das Drama einer jungen Ehe) mit Jeanne
Boitel, Jan Galland.
— Belida zeigt ab heute das entzückende Luſtſpiel mit Viktor
de Kowa „Vielleicht wars nur ein Traum” mit Annemarie
Sö=
renſen und Fita Benkhoff.
— Reſi=Theater zeigt heute erſtmalig, das filmiſche
Meiſter=
werk „Stradivari” mit Guſtav Fröhlich, Sybille Schmitz, Albrecht
Schoenhals. Ab morgen „Der Vogelhändler”.
Zwei Lehrgänge über Rundfunkkechnik.
Rundfunk iſt heute Allgemeingut, und jeder ernſthafte
Rund=
funkteilnehmer wird nicht nur die verſchiedenen Darbietungen
hören ſondern auch das Weſen und die Wirkungsweiſe ſeines
Rundfunkgerätes verſtehen wollen. Auf Grund zahlreicher
An=
fragen hat die Kreisfunkſtelle Darmſtadt zwei Lehrgänge mit
praktiſchem Baſteln eingerichtet, und zwar
1. Rundfunktechnik I (für Anfänger). Beginn:
Don=
nerstag, den 28. November, 20.15 Uhr (Vorträge über allgemeine
Grundlagen und Empfängertechnik, Selbſtinduktion, Kapazität,
Schwingungskreis Elektronenröhre, Verſtärkung, Rückkoppelung,
Demodulation, Geradeausempfänger, Ueberlagerungsempfänger,
Störungen und Fehler).
2. Rundfunktechnik II (für Fortgeſchrittene). Beginn:
Mittwoch, den 4. Dezember, 20.15 Uhr (Empfängerprobleme,
Durchſprechen verſchiedener Empfängertypen, Ein=, Zwei= und
Mehrkreiſer, Reflexempfang, Ueberlagerungsempfang,
Konſtruk=
tive Feinheiten beim Aufbau Richtſtrahler, Peilung, Kurzwellen,
Fernſehen. Außerdem als Ergänzung Schwingungskreis
Rück=
koppelung, Bandfilter, Reſonanzkurven, modulierte
Schwin=
gungen).
Die Lehrgänge finden in der Kreisfunkſtelle ſtatt und werden
mit praktiſchen Vorführungen verbunden. Neben den Vorträgen
ſollen Baſtelſtunden ſtattfinden, in denen wir Meßgeräte (Meß=
Sender uſw.) und Empfänger bauen wollen. Es ſeien deshalb
die Baſtler ganz beſonders auf den Beſuch dieſer Stunden
hinge=
wieſen. Näheres und Anmeldung in der Kreisfunkſtelle,
Luiſen=
ſtraße 36. (Anmeldung auch am erſten Kurſusabend möglich.)
Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Bauarbeiten wird
die Weiterſtädter Straße zwiſchen der Feldbergſtraße und
Rößlerſtraße vom 26. 11 1935 bis auf weiteres für den
Kraftfahr=
zeug=, Fuhrwerk= und Radfahrerverkehr geſperrt.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 26. November. Schulungsabe
NSDAP. Redner des Abends war Pg.
Plagge=
der über das Thema „Staat und Partei ſprach. Ein
Geſchichte mache, müſſe ſich ein klares Bild der zurüc
Geſchichte machen, müſſe aus dieſer Geſchichte lernen.
Rückblick ging der Redner zurück bis auf den Sagen
„Edda", ſtreifte die Ziele und Beſtrebungen der kirchl
weltlichen Machthaber früherer Jahrhunderte, an den
einanderſetzungen das deutſche Volk als ſolches nicht
geweſen ſei. Niedergang und Aufſtieg in den verſ
Epochen unſerer Geſchichte wurden eingehend betracht
ging der Redner über zum ſogenannten Zeitalter der H
und ſchilderte den verderblichen Einfluß der falſchen f.
Freiheitsgedanken auf das deutſche Volk, die Gegenſt
gegen die wahre Volkwerdung bis in unſere Zeit. Die
ungen waren ganz verderblicher Art und machten den
Spielball der Parteien, Klaſſen und Intereſſengrupp=
Staat, den wir alle erlebten. In recht überzeugender 4
ſuchte der Redner die Gründe nachzuweiſen, die zum
Niedergang in den einzelnen Epochen führten. Der
Durchbruch der nationalſozialiſtiſchen Idee hatte den Un=
Nation im Gefolge. Der Nationalſozialismus kennt
nur als Volksſtaat, als Mittel zur Erhaltung des
Der Staat hat ſich zu unterordnet, dem Volke zu dienen,
gekehrt. Träger des Staates iſt die Partei, der Staaf
das Volk, das den Staat formt. Eingehend wurden
gedanken der nationalſozialiſtiſchen Staatsauffaſſung
Unſer Ziel iſt ein beſſeres Deutſchland. Aufgabe und Zie
tei iſt es, das Volk in dieſem Sinne zu erziehen. P
ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten des Führe=
Leben eines Volkes wird nicht von ſchwachen Philoſot=,
bjektiven Gelehrten geſchützt ſondern von einer Get
arker und opferbereiter Menſchen”.
Cp. Weiterſtadt, 26. Noo. Todesfall. Im Aliey
Jahren iſt in Darmſtadt der langjährige frühere Leiterſe
ſigen Volksſchule, Rektor i. R., Auguſt Schenck, geſtorn.
tor Schenck wirkte über 35 Jahre in der hieſigen Geina
war nicht nur als Schulmann, ſondern auch als Muſikfru
geſchätzt. Große Verdienſte erwarb er ſich auch um
Turngemeinde.
J Griesheim, 26. Nov. Kleintierzucht=Vet
Sonntag, den 1. Dezember d. J., veranſtaltet der Kleiter
Verein Griesheim im Lokale „Zum Rheingauer Hof” ein
chen= und Geflügel=Ausſtellung. Im Zeichen des Winterh:
findet hierbei eine Kinderſpeiſung, bei der zirka 60 K.
ſpeiſt werden ſollen, ſtatt. — Kaninchenzucht un!
verwertung. Der Kaninchenzucht=Verein „Edle Re
deſſen Aufgabe es iſt, die Zucht in dieſem Sinne zu förden
dete vor etwa eineinhalb Jahren, nachdem er die Jugen
Kaninchenzucht intereſſierte, eine Jugendgruppe. Er
ſeine Aufgabe und ſeit dem 1. Mai d. I. wurde auf Wun
ner Züchterfrauen eine Fachſchaft für Selbſtverwerte rin
bildet, der ſich bis jetzt 14 Frauen angeſchloſſen haben.
werterinnen ſind ſolche Frauen, die ſich nicht nur allein
kunſt von Kaninchenfleiſch im eigenen Haushalt widme
auch die Felle durch Umarbeitung für den eigenen 9
wenden. Hier iſt eine dankbare Aufgabe durch die Züch
zu erfüllen. Nicht nur das lebende Kaninchen ſchafft
ſondern auch die aus ſeinen Fellen gewonnenen P
ſchaffen Freude. Was die Züuchterfrauen jetzt alles
Kaninchenfell hergeſtellt haben, iſt in einer Auslage
fenſter des Herrn Ferdinand Kirſtein zu ſehen.
Ek. Pfungſtadt, 26. Nov. Schulungsabend
D.A.P. Einen wertvollen Vortrag hielt Parteigenoſſ;
im Rahmen der Winterſchulung über das Thema:
Boden” und führte under anderem aus: Blut und Bon
Politik machen. Es iſt dies die größte Forderung ein/!
Aber tauſend Jahre mußten vergehen, bis der Mann kande
Lehre von Blut und Boden in die Tat umſetzte. Das
gramm wird von dem Lehrſatz: „Blut und Boden” umſckle
iſt darum wie dieſer unſterblich, unwiderlegbar. An die
der Geſchichte legen wir unſeren Maßſtab und ſehen
dem Löwen und Widukind Vorbilder germaniſchen We
leicht verſtändlicher Weiſe widerlegte der Redner in d
ſache drei Einwände, die früher gegen die Blutslehre
lers erhoben wurden. Vier Kinder zum mindeſten muß
von jeder geſunden Ehe fordern. Im Schritte der Syſtern
uns Polen bei ſeinem hohen Geburtenüberſchuß in noch
20 Jahren bezüglich der Bewohnerzahl überflügelt. G
Jahre 1800 drang das jüdiſche Blut in das germaniſche
Nürnberger Raſſegeſetz wird man einſt ſehr dankbar ſein.
Urſprungs iſt Weltanſchauung des materialiſtiſch einig
Einzelmenſchentums. Dem eigenen Intereſſe zu dienen, ve
zu oft das Vaterland geopfert. Wir ſind ein Volk obi
Nationalſozialismus, Hitlertum, iſt Glaube und wir
die Forderung, daß jeder Nationalſozialiſt werden muß.
Boden heißt die Weltanſchauung.
Ar. Eberſtadt, 26. Nov. Einen Rheiniſchen Abedt
anſtaltet, die hieſige KdF.=Ortsgruppe am Samstag abenſ
Turnhalle. Zwei Muſikkapellen und zwei Humoriſten ſn
echt rheiniſche Stimmung. — Die Ausſtellung des
flugzeuges vom hieſigen Fliegerſtützpunkt iſt auf Eme
Sonntag, vormittag 11 Uhr, verlegt worden.
C. Ober=Ramſtadt, 26. Nov. Geflügelſchau.
ein für Vogel= und Geflügelzucht Ober=Ramſtadt v.
am Sonntag, den 1. Dezember, im Saalbau „Eliſenn
Lokalausſtellung. Auf dieſer Schau wird in erſter Lin
flügel, vornehmlich Hühner, vertreten ſein, aber auch P
denen mehr Gewicht auf Schönheit gelegt wird, werden
des Beſuchers erfreuen. Allein im volkswirtſchaftlichen
ſollte dieſe Lokalſchau einen recht guten Beſuch aufzuwei?
f. Roßdorf, 26. Nov. Filmvorführung. An
den 29. November, abends 8,30 Uhr, führt die NSDAIUN
gruppe Roßdorf im Kino Ohl den neuen Film der Rech
gandaleitung „Die Saat geht auf” vor. Dieſer Film m.
Beſucher begeiſtern, weil er echtes deutſches Leben zeigt.
vom Stabsamt des Reichsbauernführers hergeſtellt um
in die Not eines Volkes hinein, in die Seele eines deutſ
ern, der dem Schieber= und Spekulantentum ſchutzlos pre.
war. An dem Schickſal dieſes Bauern erlebt man, wi
Maßnahmen der Reichsregierung zum Segen des ganz.0
auszuwirken beginnen.
Eb. Groß=Zimmern. 26. Nov. Die Sängerverei
hatte zu einem Familienabend in den „Kaiſerſaal” e
Auch diesmal war die Veranſtaltung ſehr gut beſucht.
führer Dieterich eröffnete den Abend mit einer
Anßi=
der er zum Ausdruck brachte, daß es ihm eine beſonde *
iſt, zu ſehen, wie man immer wieder gerne dem Rufe de
folge im Sinne der Volksgemeinſchaft. Es folgte ein PS‟
das in Wort und Geſang viel Abwechſlung und fröhli)
mung brachte, belohnt mit reichem Beifall des Publiktan
ſchließend ſpielte die Tanzkapelle Reitzel zum Tanz auf.
k Dieburg, 26. Nov. Geflügel= und Kan
Ausſtellung. Der Kleintierzuchtverein 1896 hatte a
tag und Sonntag ſeine 35. Lokalſchau in der Ludwigsh a.
Nummern Geflügel und Kaninchen aller Raſſen waren
und zeugten von der zähen Arbeit der Vereinsmitgliede n
Gebiete der Raſſenzucht. Den beiden Preisrichtern 10
Aufgabe, das Richtige zu treffen, nicht leicht gemacht.
Kaninchen wurde darauf hingewieſen, daß die jährliche
im Reich auf 30 Millionen Kaninchen geſchätzt wird, der
zum größten Teil von den Züchtern ſelbſt verwertet w
angegliederte Pelzſchau zeigte die vielfache Verwendung
keit der Kaninchenfelle und war von den weiblichen
ſtark in Anſpruch genommen. Eine reichhaltige Tompor
den Glücklichen neben der Beſichtigung der gut beſchiatie
tierſchau auch noch die Freude eines unverhofften Gewi
Le. Groß=Umſtadt, 26. Nov. Das endgültige Rein
Opferſchießens der Kriegerkameradſchaft Groß=Ul
brachte 104,80 RM. Hiervon gehen ab für Munition,
material. Nadeln und Urkunden für die Schützen zulaml
RM., ſo daß der anſehnliche Betrag von 85,85 RM. zugm
Winterhilfswerks 1935/36 abgeliefert werden konnte.
— Hähnlein, 26. Nov. Am Sonntag, dem 1. Dezeſ.
det im Saale des Gaſthauſes „Zur Krone” eine
Gel=
ſtellung ſtatt. Wenn auch der hieſige Geflügelzuchtvele
beſonders hohe Mitgliederzahl beſitzt, ſo ſind doch die me!!
glieder wirkliche Züchter, die größtenteils hervorraße!
teriſche Leiſtungen aufzuweiſen haben. Es iſt deshald
men, daß auch die bevorſtehende Ausſtellung ebenſo wie
gängerinnen eine Qualitätsſchau werden wird.
Dienstag begann auf dem Gelände der
Landwirtſchaft=
ßrallen in Frankfurt a. M. die diesjährige
Reichsverbands=
wrämiierung und Zentralhengſtkörung für die
Landes=
raft Heſſen=Naſſau.
„eits am frühen Vormittag trafen 40 Pferdetransporte am
nlof ein, die nach den verſchiedenen Züchtervereinigungen
wſſenen Abteilungen untergebracht wurden. Nachmittags
ün Uhr begann das Meſſen und Wiegen der Hengſte, die
zur Körung vorgeführt wurden. Unter Führung von drei
ſegern des Köramtes wurden darauf die aus dem Land
ſmmmenden Hengſte zur Entſcheidung geſtellt. In der Ab=
Kaltblut (Zweijährige in Heſſen gezogene Hengſte)
„Granit” (Züchter Diel II, Dorn=Aſſenheim) und
Gin=
zächter Mohr=Rülfenrod) öffentlich angekört, der Hengſt
raus” (Züchter Dettweiler=Wintersheim) für den Stand=
Seiden außerhalb Heſſens gezogenen zweijährigen Hengſte
(Züchter Heinrich Neny=Scheuerhof, Köln=Dünnwald)
mane‟ (Züchter Bürsgens=Altmerbern) wurden öffentlich
In der Klaſſe der älteren, bereits gekörten Hengſte wur=
Tiere öffentlich gekört. In der Abteilung Warmblut
nier Tiere vorgeführt, von denen Goldreigen” (Züchter
ſuger=Dilshofen) und „General” (Züchter Dettweiler=
Win=
öffentlich gekört wurden.
ſie ließend wurde die Hufſchlagsprämiierung
er=
ren Ergebnis im Ganzen durchaus zufriedenſtellend war
Daufe des heutigen Tages endgültig ermittelt werden
d für die bäuerliche Bevölkerung von großer Wichtigkeit.
aßt durch Freude‟. Am kommenden Samstag veran=
Die KdF. im Saale der Gaſtwirtſchaft zur Traube als
ſet einen Unterhaltungsabend mit Tanz.
Seppenheim a. d. B., 26. Nov. Wanderer=
Ehrungs=
dr neue Voxſitzer der Ortsgruppe des Odenwaldklubs,
1gerungsrat Stieb, begrüßte die Wanderer und
Wander=
ind gedachte in ſeiner Anſprache des dahingeſchiedenen
isen Vorſitzenden der Ortsgruppe und Ehrenmitglieds
hmtodenwaldklubs, Herrn Prof. Dr. A. Horn. Die Wan=
” der Geehrten ſteht Herr Georg Hamel, der zum 21. Male
wunden war. Zur Schau ſtanden 112 Einzelnummern.
uswert war die Güte des Ausſtellungsmaterials, ſo daß
pferdezüchketkage für Heſſen=Naſſan.
Die erſten Körungen und Prämiierungen.
hiEts am Dienstag wurde ſowohl bei den Körungen wie
ver Hufſchlagsprämiierung der angekündigte ſcharfe
Maß=
zlegt, ſo daß den Auszeichnungen dieſer Veranſtaltung be=
Wert zukommt.
Ehrenpreiſen wurden im ganzen 20 Auszeichnungen
ge=
un denen die des Reichsſtatthalters, des Landesbauern=
und des Oberbürgermeiſters der Stadt Frankfurt
beſon=
worgehoben ſeien. Außerdem ſind 17 Züchterpreismünzen
ven.
Seindenfels, 26. Nov. NS. Rechtsberatung. Die
yrtsgruppe der NSDAP. richtete eine NS. Rechtsberatung
Volksgenoſſen können ſich dort koſtenlos Rat und
Aus=
en. Die Sprechſtunden der Beratungsſtelle finden
Frei=
ſen ds von 7 bis 8 Uhr auf der Bürgermeiſterei ſtatt und
twon Pg. Notar Dörr abgehalten — Bodenunter=
½ Die bäuerliche Werkſchule Reichelsheim veranſtaltete
Ausag in hieſiger Gemarkung eine Bodenunterſuchung.
UIrterſuchungen, wie ſie eben allerorts vorgenommen wer=
ung nahm der Vertreter des Hauptausſchuſſes, Herr Prof.
ſei=Darmſtadt, vor, der 11 (10) Damen und 22 (23) Herren
seichnungen für reges Wandern bedenken konnte. An
amet wurde. Für 40jährige Mitgliedſchaft wurde Herr
ut Baur geehrt, für 25jähr. Mitgliedſchaft Frau Eleonore
bwie Herr Oskar Widmer, und Herr Jakob Becker.
ſirge im Kuhſtall. Im nahen Erbach brachte die
Sandwirts Valentin Lulay drei Kälbchen zur Welt, die
intwickelt und munter ſind.
Fensheim. 26. Nov. Der Kaninchenzuchtverein 1931 ver=
4e ſeine lokale Kaninchenſchau, mit der eine Pelz=
n Preisrichter Wenz=Darmſtadt (Obmann der
Preisrich=
ſigung) über 80 Ehren=, erſte zweite und dritte Preiſe
und zugeſprochen werden konnten. Die Pelzſchau um=
Edelpelze und Imitationen aus veredelten Kaninchen=
And waren von zwei einheimiſchen Spezial=
Pelzverarbei=
kiers ſowie einer auswärtigen Pelzveredlungsfirma mit
i Material reich beſchickt worden.
Bensheim, 26. Nov. Ernennung. Zum 1.
ehren=
n Beigeordneten wurde Kreiswohlfahrtsinſpektor Möhler,
elrenamtlichen Beigeordneten Rektor Joſef Stoll ernannt
biigt.
iſſelsheim, 26 Nov. Als der Perſonenzug nach Mainz
den Bahnhof Rüſſelsheim verließ, öffnete der
Schranken=
v rſehentlich die Bahnſchranke, obwohl im gleichen
Mo=
s entgegengeſetzter Richtung ebenfalls ein Zug herankam.
trer Hans Semmer, der beim Oeffnen der Schranke mit
Fochrrad den Uebergang paſſieren wollte, wurde daher von
aybrauſenden Lokomotive erfaßt und zur Seite
geſchleu=
die durch ein Wunder erlitt er nur leichte Verletzungen,
ſein Rad zertrümmert wurde. Die Behörde hat
Unter=
ſeimgeleitet.
Sport, Spiel und Jucnen
Handball im Kreis Starkenburg.
Samstag, den 30. Nov. 1935, nachm. 6 Uhr, findet in
Darm=
ſtadt, Reſtaurant Arnold, Bismarckſtraße 107 die monatliche
Schiedsrichter=Pflichtverſammlung ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht.
Unentſchuldigtes Fernbleiben wird beſtraft.
J. Zeunert, Kreisſchiedsrichterobmann.
Kreisklaſſe 1.
Die am 17. 11. 35 ausgefallenen und auf 1. 12. 35 neu
ange=
ſetzten Spiele dieſer Klaſſe ſind endgültig auf den 15. 12. 3.5
umgelegt worden.
TSG. 46 Darmſtadt, Turn=Abteilung.
Die großen Turnfeſte ſind vorüber, wir treten wieder in die
Winterarbeit. In dieſer Winterarbeit wollen wir uns ſtärken und
höhere Leiſtungen anſtreben zum Beſuch der Turnfeſte im Jahre
1936.
Bevor wir in das Winterhalbjahr eintreten, wollen wir am
Freitag, den 29. November 1935, abends 20,30 Uhr, einen
Werbe=
abend in unſerem Turnhauſe Woogsplatz veranſtalten.
Dieſer Werbeabend zeigt nicht eine großangelegte Vorführung,
ſondern eine ganz ohne jegliche Vorbereitung zuſammengeſtellte
Uebungsſtunde. Sie iſt ſo aufgebaut, daß jeder, der ſich dieſen
Werbeabend anſieht, in der Lage iſt, in den kommenden
Uebungs=
ſtunden an unſerem Turnen teilzunehmen. Der Eintritt iſt frei.
Tbd. Jahn 1875 Darmſtadt.
Wir machen die Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die
Schwimmſtunde am Samstag abend ausfällt, da an dieſem
Tag ein Waſſerball=Abend ſtattfindet. Die
Schwimmſtunden=
beſucher werden gebeten, am Donnerstag von 8.30—9.30 Uhr
zu üben.
Die Turnrats=Mitglieder werden auf die am
Frei=
tag abend ſtattfindende Turnrats=Sitzung aufmerkſam gemacht.
Englands Fußball=Elf ſtehl.
Vorſtand und Spielausſchuß der Football=Aſſociation haben
in ihrer Sitzung am Montag die engliſche Mannſchaft
bekannt=
gegeben, die am 4. Dezember in London auf dem Platze der
Tottenham Hotſpurs gegen Deutſchland zum ſechſten Länderſpiel
antreten wird. Die Aufſtellung lautet: Hibbs (FC.
Birming=
ham); Male, Hap good (beide Arſenal London);
Cray=
ſton (Arſenal), Barker (Derby County), Bray (Mancheſter
City); Birkett (Middlesbrough), Carter (Sunderland),
Camſell (Middlesrough), Weſtwood (Bolton W.), Baſtin
(Arſenal). Mannſchaftsführer iſt der linke Verteidiger Hapgood,
Als Schiedsrichter amtiert der bekannte Schwede Otto Olſſon.
Die engliſche Elf wird in blauen Hemden und weißen Hoſen
ſpie=
len, alſo erſtmals von dem Nationaldreß Schwaxz=Weiß abgehen,
da ja bekanntlich Schwarz=Weiß die Farben der Spielkleidung der
Deutſchen ſind.
Bobſtadt — Hahn 4:3 (3:0).
Hahn verlor nun ſchon ſein 3. Spiel durch unglückliche
Um=
ſtände. Ein Selbſttor und eine Torentſcheidung des Schiris
ver=
halfen Bobſtadt in den erſten 25 Minuten zur 2:0=Führung. Nun
machte ſich beim Hahner Torhüter eine alte Verletzung
bemerk=
bar, ſo daß er eine volle Stunde ausſcheiden mußte. Kurz vor
Halbzeit erzielte Bobſtadt ſein einziges Feldtor, welches übrigens
vermeidbar war. Bei Hahn dagegen wollte nichts klappen
we=
nigſtens 2 Tore hätten die Ausbeute ſein müſſen. Als Bobſtadt
nach der Pauſe einen Elfmeter im Nachſchuß verwandelte, ſchien
die Sache für Hahn hoffnungslos zu ſein. Da kam der Umſchwung.
Hahn lief zur Hochform auf. Als das erſte Gegentor erzielt war,
fand ſich auch der verletzte Hahner Torhüter wieder ein, um im
Sturm ſein Heil zu verſuchen. In regelmäßigen Abſtänden fielen
2 weitere Tore. Aber die Hauptſache, der redlich verdiente
Aus=
gleich, blieb aus. Mit 8:6 Punkten iſt die Hahner Elf ziemlich
weit zurückgefallen. Doch ſie wirft die Flinte nicht ins Korn.
In der Rückrunde hat ſie 5 Heimſpiele und nur 3 auswärts.
Wenn’s auch nicht mehr zum Meiſter langt, aber die
Spitzen=
reiter bekommen in Hahn beſtimmt nichts geſchenkt.
Mannſchaftskämpfe im Ringen. Kreis Darmſtadt.
Mit den am letzten Sonntag ausgetragenen Kämpfen hat die
Vorrunde ihr Ende erreicht. In der Kreisklaſſe I hat ſich der
Kraftſportverein 1928 Bensheim einwandfrei an die Spitze
ge=
ſetzt, während man in der Kreisklaſſe II dasſelbe von dem
Sport=
verein 1920 Werſau behaupten kann.
Darmſtadt 1910—Seeheim 12:8: Rimbach—Arheilgen 10:9 P.
Bensheim-Lampertheim. Das Reſultat von Bensheim war bis
zum Abgang des Berichts noch nicht eingegangen.
Wieder Rekordverſuche auf der Aukobahn.
Epd. Frankfurt a. M. Nachdem bereits vor kurzer Zeit
der bekannte Motorradfahrer Ernſt Henne auf der Autobahnſtrecke
bei Frankfurt mit ſeiner Maſchine einen neuen Weltrekord
aus=
fahren konnte, wollen am Mittwoch vormittag der Auto=Union=
Fahrer Möritz=München mit einem Kleinwagen und der
Motor=
radfahrer Winkler auf DKW. verſuchen bisherige Rekorde zu
brechen. — Die Verſuche beginnen um 9 Uhr auf der Rekordſtrecke
Frankfurt—Ueberführung Langen=Mörfelden.
Willi Winkler, der ausgezeichnete Spieler der Wormſer
Wormatia, iſt für zwei Spielſonntage geſperrt worden, ſein
Ver=
ein wurde in eine Geldſtrafe genommen. Der Beſtrafung liegen
Vorgänge anläßlich des Meiſterſchaftsſpieles Wormatia Worms —
Opel Rüſſelsheim zugrunde.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Mittwoch, 27. Rovember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Berlin:
Früh=
konzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00; Waſſerſtand,
Zeit, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45:
Sende=
pauſe. 9.00: Nur Kaſſel: Werbekonzert. 9.15: Nur Kaſſel:
Muſik am Morgen. 10.00: Nur Frankfurt; Werbekonzert,
10.15: Berlin: Schulfunk: Bücher für die Hitler=Jugend.
10.45: Prakt. Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Nur
Frankfurt: Werbekonzert. 11.20: Nur Kaiſerslautern:
Nach=
richten. 11.35: Meldg. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Ludwigshafen: Mittagskonzert. Dazw. 13.00: Zeit,
Nachr. 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom
Deutſch=
landſender: Allerlei von zwei bis drei. 15.00:
Wirtſchafts=
bericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.15: Martini man die
Gänſe mäſtet . . . 15.30: Bücherfunk: Im Bann d. Berge.
15.45: Was bringen die Zeitſchriften des Monats? (Nov.)
16.00: Trier: Kleines Konzert klaſſiſcher Stücke. 16.45:
Blasquartette. 17.00: Petermann ſagt an. 18.30:
Ge=
ſchichte und Landſchaft am Wege. Konſtanz am Bodenſee.
18.55: Meldungen.
19.00: Breslau: Abendmuſik des Funkorch. 19.50:
Tages=
ſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr. 20.15: Berlin: Reichsſendung:
Stunde der jungen Nation: Mein Werkplatz. 20.45:
Das Antennenrätſel. Neues muſikaliſches Geſellſchaftsſpiel
von H. Rosbaud. 22.00: Zeit, Nachr., Wetter, Sport.
22.15: München: Reichsſendung: Olympiadienſt. 22.30:
Köln: Nachtmuſik und Tanz. 24.00: Stuttgart:
Nacht=
konzert. (Wachswiedergabe).
Mittwoch, 27. November
Frankfurt: 17.00: Petermann ſagt an.
Deutſchlandſender: 19.30: Zweite Jahresfeier der
NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude, in Berlin.
Breslau: 21.00: Verlobung bei Bach. Funkſpiel.
Wien: 19.30: Triſtan und Jſolde, Oper von R. Wagner.
Budapeſt: 19.30: Aida. Oper von Verdi.
Beromünſter: 19.50: Eugen Onegin (Tſchaikowſky).
Belgrad: 20.00: Mozart=Stunde.
London: 20.30: Konzert aus der Queens Hall.
Mailand: 20.50: Orgelmuſik.
Luxemburg: 21.00: Kabarett=Abend.
Prag: 21.00: Oedipus rex, Oper=Oratorium n. Sophokles.
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfuxt a. M.
Eine neue Wirbeltätigkeit von Nordweſt wird auf unſer
Wet=
ter Einfluß gewinnen, ſo daß bei zunehmender Luftbewegung
un=
beſtändiges, milderes Wetter eintreten wird.
Ausſichten für Mittwoch: Nach kalter Nacht morgens vielfach
Nebel, dann veränderliche Bewölkung, trocken, auffriſchende
weſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag: Bei weſtlicher Luftzufuhr zunehmende
Unbeſtändigkeit, mit Niederſchlägen, Temperaturen wieder
etwas höher.
AA0 MALAOA
Hriminal-Eoman
von Joser Kohlhofer
Copy. by Prometheus=Verlag Gröbenzellb. Münch.
Geräuſch der Schritte war verſtummt. Gibbs fühlte
nbehaglich.
MatB!” tönte es ihm aus dem Dunkel des Kellers ent=
Et drückte unwillkürlich ſein Geſicht an den kalten, feuch=
Neſ. Der Schuß war aus einer Schalldämpferpiſtole
ge=
lb! — Blabb! — Blabb!”
Eleine Pauſe trat ein.
Ms, dem das Mündungsfeuer die Stellung des Schützen
zelte bedächtig eine Handbreit höher, drückte zweimal
Rlie ß ſich ſchnell auf die Seite rollen.
Nhrte einen tiefen Seufzer.
Artch! — Blabb!”
Kugeln pfiffen haarſcharf über ſeinen Kopf.
Sergeant zuckte mit keiner Miene; er holte ſich lang=
Taſchenlampe hervor, verdeckte mit den Handballen
Ruwerfer und knipſte ſie an. Dann warf er die brennende
An weiten Bogen nach vorne. Sie fiel auf den
regungs=
ier eines Manne; ihr Schein beleuchtete einen zweiten,
Piſtole im Anſchlag haltend, auf dem Boden lag.
feuerte auf dieſes gute Ziel.
Mann fiel auf die Seite, die Waffe entfiel ſeiner ge=
Fand.
darauffolgende Stille wurde durch das von weither
dumpfe Knattern vieler Schüſſe unterbrochen.
vei” ſcheint die Hölle los zu ſein”, dachte der Sergeant
Der keine Ahnung hatte, daß ſein Chef und Blowden
m Augenblick ein kleines Trommelfeuer losließen.
M tete ſich, ſeinen Platz zu verlaſſen; lieber wollte er in
Lenuemen Lage verharren, als leichtſinnigerweiſe ein
Aabb!” heraufzubeſchwören. Wer garantierte ihm
da=
icht weitere Männer im Keller waren.
r es rührte ſich nichts.
wurde in ſeinem Entſchluß ſchwankend. Da ſchlug
Mess Geräuſch an ſein Ohr, diesmal hinter ihm. Die
- ihm ungeheuer bedenklich vor. Er kroch zur Seite,
och zu — es war eine Mauerniſche, in der er ſich
auf=
vrbarg.
Seräuſch verſtärkte ſich.
r Schätzung nach waren es Tritte von Männern. Die
Ange flüſterten, vergaßen aber, daß ſich beſtimmte
Ziſch=
oſt in dieſem Falle nicht vermeiden ließen.
9 hätte die Worte gehaucht.
h ſbannte den Kolben ſeines Revolvers feſter und kam
ſehr blutdurſtig vor.
ach erhellte der Strahl einer ſtark leuchtenden Lampe
As an dem Sergeanten vorbei ſchlichen einige Männer,
8)
und jetzt erſt konnte er erkennen, mit wem er es zu tun hatte.
Er fand es ungeſchickt, daß ſie im Vorgehen nicht die
Seiten=
niſchen abſuchten, aber es war nicht ſeine Sache, ſie darüber zu
belehren.
Als er ſein Verſteck verließ und mit feſten Schritten
auf=
trat, beſchrieb der Lichtkegel blitzſchnell einen Halbkreis und traf
ihn voll.
„Gibbs!” hörte er Captain Blowden erleichtert ausrufen.
Er ging zu der Gruppe, die vor den beiden am Boden liegenden
Kerlen haltgemacht hatte. Der eine war tot — Kopfſchuß, der
andere hatte eine tiefe, blutige Furche an der linken Schläfe;
er lag beſinnungslos am Boden.
In gedrängter Kürze erzählte der Sergeant den Vorgang.
Inzwiſchen wurde der Keller von einigen Beamten gründlich
abgeſucht. Sie fanden nahe der Mauer einen Telephonapparat,
der an die von der Straße kommende Leitung angehängt war.
AEG
Elektro-Warmwasserspeicher
steis betriebsbereit
Bezug durch den Fachhandel. (h
Der zu dem Fernſprecher des Hauſes nach oben führende Draht
war abgezwickt. Somit hatte jeder Anruf im Keller gehört und
beantwortet werden können.
Gibbs beugte ſich hinab und durchſuchte die Taſchen der
Toten. Seine Hände fühlten etwas Weiches, Wolliges und
för=
derten einen ſchwarzen, künſtlichen Vollbart zutage. Er hing
an einem Draht, deſſen Enden umgebogen waren. Man konnte
ihn alſo bequem an den Ohren einhängen. Das gleiche
Behelfs=
mittel zur Unkenntlichmachung trug der Komplize des
Er=
ſchoſſenen in der Taſche.
Der Sergeant ſteckte die Bärte zu ſich; er war über den
Zweck derſelben hinreichend informiert. Sein weiteres Suchen
war ergebnislos; was er neben die beiden hinlegte, waren
unbedeutende Dinge: Taſchentücher, Schlüſſel und etwas Geld—
irgendwelche Papiere hatten ſie nicht bei ſich.
Der Keller wies nun durch Aufſtellen einiger Lampen
hin=
reichendes Licht auf.
Blowden ordnete die Wegſchaffung des Verletzten an und
geſellte ſich dann zu Gibbs, der neugierig vor dem primitiven
Telephonapparat ſtand.
„Ich brauche Sie hier nicht mehr, Sergeant!” meinte der
Captain leichthin. „Es wäre gut, wenn Sie dem Kommiſſar den
Vorfall meldeten!“
„Ich finde das auch”, entgegnete Gibbs. „Ich komme mir
vor wie ein Negerlein, das ſeine Schuldigkeit getan hat. Können
Sie mir vielleicht ſagen, Captain, ob Fröſche auch auf
Keller=
ſpinnen aus ſind? In dieſem Falle würde ich Sie um ein
Schäch=
telchen bitten.”
Blowdens Kopf rötete ſich bedenklich.
„Sie ſcheinen zu vergeſſen, daß Sie zu Ihrem Vorgeſetzten
ſprechen!“
„Wenn ich etwas vergeſſe, dann ſind es beſtimmt meine
Schulden. Es iſt ſo traurig!‟ Der Sergeant ſeufzte.
Was ſo traurig war, erfuhr Blowden nie.
Der Telephonapparat hatte keine Klingel, ſondern einen
Summer, und dieſer ertönte ſoeben.
Schnell gefaßt hob Gibbs den Hörer ab.
„Hallo!” rief er.
Am andern Ende der Leitung ſprach eine tiefe Stimme.
„Achtung, Ed oder John! — In Scotland=Yard iſt großer
Alarm gegeben. Alles ſoll ſchleunigſt verſchwinden — gebt das
Signal. Wenn Kelley noch nicht erledigt iſt, dann ſeht zu, daß
ihr ihn aus der Ferne erwiſcht. Grimsbay wird euch den Kopf
herunterreißen, wenn es nicht gelingt. Kelley hat uns alle in
der Hand. Schluß jetzt!“
„Hallo, alter Junge — warte doch!” beeilte ſich Gibbs zu
rufen, aber die Verbindung war ſchon unterbrochen.
Captain Blowden ſtand wie ein Jagdhund neben dem
Ser=
geamten.
„Kam der Anruf von dieſer Seite?‟ Er deutete auf den
Toten.
„Ich habe leider kein Wort verſtanden”, ſchwindelte Gibbs
kaltblütig, „ich vergaß, daß ich früher am rechten Ohr eine
Er=
ſchütterung davontrug!“
„Das kommt davon, wenn Untergebene ſo voreilig ſind.
Hät=
ten Sie mich rangelaſſen” wurde er ärgerlich angefahren.
„Ich glaube nicht, daß Sie mehr gehört hätten als ich!“
„Mein Gehör iſt erſtklaſſig!”
„Ich werde jetzt den Chef aufſuchen, und ich denke, er wird
meine Anſicht beſtätigen”, erwiderte Gibbs würdevoll.
Blowden ſah ihm verblüfft nach.
Die Straße war faſt menſchenleer, als Gerſon hinauseilte.
Er ſah, daß vom Nebenhaus ein Mann auf ihn zueilte.
„Wir haben einige Kerle eingeſchloſſen”, meldete er ſchon,
bevor er den Kommiſſar erreichte. „Der Sergeant fragt, ob wir
eindringen ſollen."
„Nein!” befahl Gerſon. „Er ſoll warten, bis Verſtärkung
eintrifft. Laufen Sie ſchnell zurück!”
Der Polizeibeamte ſalutierte und eilte mit großen
Sprün=
gen weg. Gerſon muſterte ſchnell und unauffällig die
gegenüber=
liegende Häuſerfront; dabei überſah er, daß am unteren Ende
der Straße ein Auto einbog, das im ſchnellſten Tempo auf ihn
zuhielt. Es war eine fünfſitzige, weinrot lackierte Packard=
Limou=
ſine. Kurz vor dem Standort des Kommiſſars ſchob ſich plötzlich
auf der einen Seite die Fenſterſcheibe abwärts — man vernahm
die Detonation einiger Revolverſchüſſe, das Auto raſte ſchon
wie=
der 100 Meter entfernt weiter.
(Fortſetz:
Seite 8 — Nr. 326
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
Aus bisher noch nicht feſtgeſtellter Urſache iſt
in dem im Bezirk Wilna gelegenen Städtchen
Holſzany ein Großfeuer ausgebrochen, durch das
das Städtchen ſchwer heimgeſucht wurde. 94
Ge=
bäude wurden eingeäſchert. 500 Perſonen ſind
ob=
dachlos geworden. Der Schaden iſt beträchtlich.
Der gefährliche bulgariſche Räuber Tinko
Si=
mow, der ſeinerzeit der Helfershelfer des
berüch=
tigten Banditen Uzunow war, und der vor
eini=
gen Tagen in der Gegend von Lowetſch aufgetaucht
war, wurde am Montag ermittelt und im Kampf
mit der Polizei erſchoſſen.
An der nordportugiefiſchen Küſte wüten zur
Zeit ſchwere Stürme und Regengüſſe. Weite
Gebiete ſind überſchwemmt. In den reißenden
Flüſſen treiben entwurzelte Bäume uſw. Faſt alle
Brücken ſind zerſtört. In Oporto ſtürzte ein Haus
ein. Im Hafen ereigneten ſich einige
Schiffszu=
ſammenſtöße ohne ernſthafte Folgen. Ein= und
Ausfahrt von Schiffen iſt völlig unmöglich. In
der Nähe von Aveiro wurde ein Militärflugzeug,
das im Begriff war, aufs Waſſer niederzugehen,
vom Sturm erfaßt. Es verſank ſofort. Der Führer
wurde gerettet, aber er ſtarb bald darauf.
Die Zahl der Todesopfer der
Unwetterkata=
ſtrophe in Calabrien iſt inzwiſchen auf 98
geſtie=
gen, davon allein 85 in der Provinz Catanzaro
und 13 in Reggio Calabria. Im Auftrag der
Re=
gierung hat der Präfekt die Leitung des
Hilfs=
werks übernommen und Gelder an die
Bedürfti=
gen und Obdachloſen verteilt. Am ſtärkſten
mitge=
nommen wurden die Gemeinden Cardinale, Serra
San Bruno und Brognaturo.
19 japaniſche Arbeiter wurden bei der Überfahrt
über den Inaſchiro=See in Nordjapan von einem
plötzlichen Sturm überraſcht und fanden ſämtlich
den Tod in den Wellen.
Ehrenvolle Beiſetzung
des dienſtälkeſten SA-Mannes.
Der dienſtälteſte SA=Mann Deutſchlands, „Vater
Jegg”, ſtarb im Alter von 84 Jahren und wurde
ſoeben in München beigeſetzt. Kurz vor ſeinem
Tode hatte ihn noch der Führer im Schwabinger
Krankenhaus zu München beſucht. Jegg gehörte
bereits in den Jahren 1921/22 der 3.
Hundert=
ſchaft der Münchener SA an und nahm trotz ſeines
Alters überall aktiv teil. Unſer Bild zeigt die
feierliche Beiſetzung des alten Kämpfers.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 27. Nove
Hebung eines gerammken Schiffes auf der Unkerelbe.
Vor einer Woche war der Motorſchoner „Brandaris” bei Blankeneſe auf der Unterelbe von einem
lettiſchen Dampfer gerammt worden und geſunken. Die beiden Bergungsſchiffe „Kraft” und „Wille‟
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
haben jetzt das geſunkene Schiff wieder gehoben und geborgen.
* Der König zieht ein..
Im Triumph durch Athen. hatten alle Mühe, die Abſperrungen einzuhalten,
ſo ſehr drängte das Volk, den König zu ſehen. Auf
Von dem feierlichen Empfang des
grie=
chiſchen Königs erhalten wir nachfolgende
lebendige Schilderung:
Am Montag morgen um 9.30 Uhr legte der
Kreuzer „Helli”, von der geſamten griechiſchen
Flotte eskortiert, mit König Georg II. an Bord,
in der Bucht von Phaleron an. Die Fahrt
ent=
lang der griechiſchen Küſte wurde zu einer
Triumphfahrt für den heimgekehrten Herrſcher.
Unaufhaltſam donnerten die Geſchütze ihren Salut,
als der König, in der Uniform des Groß=Admirals
der Flotte, auf dem Seeflughafen von Phaleron
zum erſten Male ſeit 12 Jahren griechiſchen Boden
betrat. General Kondylis, der Regent des Landes,
ging mit ſämtlichen Miniſtern und den oberſten
Spitzen der zivilen und militäriſchen Behörden
dem Monarchen am Kai entgegen. In langer
Front hatten die Ehrenformationen des in
Pha=
leron ſtationierten Fliegerkorps Aufſtellung
ge=
nommen. Der König ſchritt die Front ab,
ſalu=
tierte zu dem das Kommando führenden Offizier
und nahm dann die feierliche Begrüßung des
Ge=
meindevorſtehers von Phaleron entgegen.
Durch die lebendige Mauer des begeiſterten
Volkes, das von Phaleron bis nach Athen Spalier
bildete, fuhr dann das königliche Auto, das von
den Generälen der Armee zu Pferde flankiert
wurde. Neben dem König hatte ſein Bruder
Kron=
prinz Paul Platz genommen. Im Triumphzug ging
es an der Rennbahn entlang und über den
Boule=
vard Syngros, bis der Monarch um 10.30 Uhr an
der Stadtgrenze von Athen, unmittelbar vor dem
Zeustempel am Hadrianstor, anlangte.
Bürger=
meiſter Kotzios überbrachte dem König, gefolgt
von allen Bürgermeiſtern Griechenlands, die
Will=
kommensgrüße ſeiner Reſidenz. Und dann war es
ein feierlicher Augenblick, als unter dem Geläut
aller Kirchenglocken von Lykabettos die
Königs=
fahne gehißt wurde und gleichzeitig die Batterien
den königlichen Salut von 101 Schuß abfeuerten.
Die Euzonen waren in ihrer bekannten
maleri=
ſchen Tracht aufmarſchiert. Unter dem Jubel der
Bevölkerung ſchritt der König ihre Front ab und
begab ſich dann zum feſtlichen Gottesdienſt in die
Kathedrale. Sämtliche in Athen garniſonierenden
Regimenter bildeten Spalier, und die Soldaten
Vom Rekordflug des amerikaniſchen Skt
N=Ballons.
Erſte Aufnahme von dem ſenſationellen Rekordflug der zwei amerikaniſchen Flieger Anderſon und
Stevens mit dem Stratoſphärenballon „Explorer II”, mit dem ſie eine Höhe von 22 256 Meter
erreichten. Dieſes intereſſante Bild zeigt den Ballon nach dem Rekordflug kurz vor der Landung
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
dem Sytagma=Platz gab es dann noch einmal
einen Halt, als der König den Gruß der
Abord=
nungen aller Körperſchaften entgegennahm.
Der oberſte Biſchof und das Haupt der
grie=
chiſchen Kirche, Metropolit, zelebrierte in der
Ka=
thedrale unter der Aſſiſtenz aller griechiſchen
Biſchöfe das feierliche Tedeum. Nach dem
Gottes=
dienſt ſchritt König Georg II. dann die Front der
Ehrenkompagnie mit den Fahnen ſämtlicher
grie=
chiſcher Regimenter, der Offiziersabordnungen
und der Abordnungen der Verbände der
ehemali=
gen Frontkämpfer und der Kriegsverletzten ab, die
vor dem Grabmal des Unbekannten Soldaten
auf=
marſchiert waren. Mit ernſtem Geſicht, völlig in
ſich gekehrt, legte der Monarch einen rieſigen
Lor=
beerkranz mit den Nationalfarben am Grabmal
nieder. Die Fahnen ſenkten ſich, und
herrſchte zu Ehren der Gefallenen ti.
gen auf dem weiten, von Menſchen d
Platz.
Immer wieder brauſte dann auf
Schloß die Königshymne „Der Sohn
aus den Reihen der Spalier bildendn
rung auf. Auch das letzte Stück vom Ge
die Herodos=Attikos=Straße bis zu
wurde zu einem einzigen Triumphzug ſt go
narchen, dem die ganze Liebe ſeines 6o)
gegenhallte. Es war ein großer Tagfü/
Die Eiſenbahn hatte verbilligte Fahurge
gegeben. So war ein Sonderzug nach dmpg
im Hauptbahnhof eingefahren und Lachttemo
Strom der Menſchen aus den Provinm zund
den Inſeln. Die Körperſchaften jeglich Mich
die politiſchen ſowohl wie die ſporlicyen
kirchlichen, hatten ihre Abordnungen eigmndd, z Ta
Begeiſterung, die ebenſo wie die Abſtynpu
Wiederherſtellung der Monarchie den Houl=
Volkswillens darſtellt, kam dieſen Mnſtchenl” ſo we
ſich kaum zu faſſen wußten, gewiß auchul=
Herzen.
Auch die Fahrt durch den Kanal wr. ui
zige Triumphfahrt. Der Kreuzer „Hel”t
Sonntag morgen um 6,30 Uhr auf derRte
Korfu eingetroffen. Trotz dieſer früha I
tunde war die geſamte Bevölkerung de I
den Beinen. Die Menſchen waren in leſcht
überhaupt nicht ins Bett gegangen, mi
Morgen dem König die erſten Huldigng
bringen zu können. Nicht einmal ein Rgell,
der Nacht niederging, konnte die begeiſtatt
ſchen abhalten, im Freien auszuhalte.
ſpielten Kapellen nationale und vk=
Weiſen, es wurde getanzt und gelacht.i
gingen die Stunden im Fluge. Imſa
Korfu gab es natürlich kein freies Betn
Bootsbeſitzer aber hatten ihre Fahrzeue
Blumen und Bändern geſchmückt, die Nol
und Fiſcherboote waren alle bewim
Strahlen des helleuchtenden Feuers voP
gingen in dieſer Nacht vor den vielenle
Freudenfeuern, die allenthalben angefcht
faſt unter. So fuhr der Kreuzer auf
durch den Nordkanal durch das Speie
Feuer, die die Menſchen zu beiden R
den Höhenzügen und Bergen angezünet
Als der Kreuzer „Helli” dann mit en
Torpedobootszerſtörern „Hydra” und Pſl
der Bucht von Korfu auftauchte und ſieſ
rien ihre 21 Schüſſe Salut feuerten, daſact
Jubel keine Grenzen mehr. König Geonſ
dieſer Fahrt zuſammen mit ſeinem Brde
prinz Paul an Deck des Kreuzers undw
dieſen Empfang ſehr gerührt. Und au
Weiterfahrt über Patras und Korinthuick
heimkehrende König von ſeinem Volz
gefeiert. Die Ufer der Küſten warend
Menſchen beſetzt, die dem König zuwinken t
jubelten. Viele Tauſende von Fackeln al
mächtige lodernde Scheiterhaufen Leiht
eine neue Zukunft hinein..
Zuchthäuslerobdach im Bergwerksſtol
Verwegene Flucht dreier Schwerverbrecher aus dem Gefängnis.
Altenkirchen. Drei noch in jugendlichem
Alter ſtehende mehrfach vorbeſtrafte
Unter=
ſuchungsgefangene des Gerichtsgefängniſſes in
Siegen, die ſich in einer Gemeinſchaftszelle
befan=
den, vermochten unlängſt zur Nachtzeit
auszu=
brechen. Dem bereits 18mal vorbeſtraften Linden
aus Betzdorf war die Sicherheitsverwahrung in
Ausſicht geſtellt, die gegen ſeinen Mitgefangenen
Stadtkowitz aus Buer=Erle, der ſchon 19mal
vor=
beſtraft iſt, bereits verhängt worden war. Beide
wollten unter allen Umſtänden der Durchführung
der Sicherheitsverwahrung aus dem Wege gehen
und weihten in ihren Fluchtplan auch den dritter
Zelleninſaſſen, den 8mal vorbeſtraften Scholz aus
Gedingen, ein. Nachdem man auf eigenartige
Weiſe eine Säge angefertigt hatte, wurde mit
dieſer in mühevoller und unbemerkter Arbeit ein
Stück von einem eiſernen Bettpfoſten
abgeſchnit=
ten. Mit dem ſo gewonnenen Werkzeug bohrte
man nun in die Deckenwand eines Nebenraumes
ein Loch. Durch dieſes gelangten die drei
Häft=
linge auf den Boden des Hauſes und ließen ſich
mittels eines Seiles, aus zerſchnittenen
Schlaf=
decken hergeſtellt, zunächſt in den Hof hinab. Dann
gelangten ſie nach dem Erklettern einer ſehr hohen
Mauer ins Freie. Nur dürftig bekleidet, wurde
nunmehr gegen 2 Uhr nachts die Flucht ergriffen.
Als man durch die Straßen der Stadt eilte, wurde
ine auf dem Heimweg befindliche Perſon geſichtet,
die aber aus
Furcht vor den nächtlichen Spukgeſtalten
ſich eiligſt aus dem Staube machte. Wie gehetzte
Tiere verließen die drei fluchtartig das
Stadtge=
biet, und als der Morgen anbrach, war in der
Nähe des Ortes Mudersbach im Kreiſe
Altenkir=
chen in einem dichten Waldſtück die erſte Raſt
mög=
lich. Den Tag über verweilte man in dieſer
ſiche=
en Deckung und ruhte ſich aus für die erneut
be=
vorſtehende nächtliche Wanderung, die zunächſt
nach Betzdorf führte. Unterwegs ſtieß man auf
eine Verkaufsbude, in die eingebrochen werden
ſollte, um ſich Lebensmittel zu verſchaffen, denn
der Hunger hatte ſich bereits ſehr bemerkbar
ge=
macht. Aber die drei unheimlichen Geſellen
wur=
den bei dieſer Arbeit geſtört und mußten eiligſt
die Flucht ergreifen, wobei Stadtkowitz das Pech
hatte, einen ſeiner Schuhe zu verlieren, ſo daß er
barfuß durch die Wälder
wandern mußte. Dies war auch der Grund,
wes=
halb er ſich von ſeinen beiden Gefährten trennte
Um ſich Erſatz für ſeine Schuhe zu verſchaffen, hielt
er in der Nähe des Weſterwaltortes Wallmenroth
einen Fuhrmann an, riß dieſen vom Wagenſitz und
ſchlug ihn nieder. Der Fuhrmann widerſetzte ſich
aber heftig, ſo daß der Räuber ſeinen Plan, dem
Fuhrmann die Schuhe abzunehmen, nicht gelang.
Inzwiſchen waren die beiden anderen Ausbrecher
durch die Haubergwaldungen in Richtung Herdorf
(Kreis Altenkirchen) geflüchtet, eine kleine
Un=
achtſamkeit wurde ihnen jedoch zum Verhängnis
Vor dem Scheunentor eines bäuerlichen Anweſens
im Dorfe Dasberg fand man eigenartige
Stroh=
ſpuren. Die Polizei wurde benachrichtigt, und ge=
meinſam ging man den Spuren no,
einem außer Betrieb befindlichen Beroe
führten.
Vier Beamte drangen nun mit Piſte
den 400 Meter tiefen Gang ei
In etwa 50 Meter Tiefe ſtießen fa
Lager der beiden Flüchtlinge, die völligdel
wurden, denn in ausgehungertem Zuſta
ſie in einen erſchöpften Schlaf verſunker!
Dritte im Bunde der Ausbrecher war mild
aufgeſpürt worden, und nun ſtanden ſien
wegen Meuterei vor der Großen Strafm
Siegen. Stadtkowitz erhielt drei Jahre 10
Linden zwei Jahre und ſechs Monate
Scholz kam mit zwei Jahren Gefängn isl
Der „Wetkerfroſch” am 1000M
* Auf dem Berliner Flughafen wurdenl
tag morgen ein ſeltenes Jubiläum gef”
„Wetterfroſch” iſt zum 1000. Male an
gegangen, um in der luftigen und heute
der beträchtlich kühlen Höhe von 5000 Lrel
nen täglichen Wetterbeobachtungsflug
der Luftfahrt und der Wiſſenſchaft zu 1
So war denn auch eine große Zahl von
ten trotz der frühen Morgenſtunde auf
platz erſchienen, als der Pilot des „W
Dr. Rudolf Reidat, mit ſeiner Fokke:/
26 Grad Kälte zurückkehrte. Miniſter
Fiſch vom Reichsluftfahrtminiſterium
dem „Jubilar” den Dank des Staatsſe7
neralleutnant Milch.
In Tempelhof auf dem Flughafen
zeitig auf. Und einer der erſten, die
in den frühen Morgenſtunden an den Et4
iſt Dr. Heidat mit ſeinem „Wetterfr‟
äußerlich unterſcheidet ſich die ſchnitte
Wulf kaum von den anderen Maſchini
dem Rollfeld bereitſtehen. Aber die M
eine Spezialmaſchine, mit den verſchiede
Inſtrumenten für die ſo lebensnotwend
beobachtung ausgerüſtet. Die Piloten NI
mummt, daß ſie kaum als menſchliche
zu erkennen ſind. Dicke Pelzſtiefel und
Pelzkombination hüllen ſie vollends er!
die wenigen freigebliebenen Zentimet El
ſichts ſchlägt ſich noch ein ſchützender C
iſt der Motor in Gang, und im näch)
blick geht es über das Rollfeld.
Schnell-
ſchine den Augen entſchwunden, und 1
es 40 bis 50 Minuten, bis ſie im Nebe‟
Flugplatz wieder hörbar wird. Und ſo E
für Tag in ganzer Regelmäßigkeit zwe.
unternommen, an Sonntagen geht es
den Start. Und jedesmal geht es in 504
Meter Höhe. In einem Falle iſt der „W.‟
auch 6500 Meter hoch geklettert. Mit O
menten werden dann dort die verſchiede
ſungen vorgenommen, die für den
Flüt=
nicht zuletzt auch für die geſamte Flugr.
von höchſter Bedeutung ſind.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
pröchte doch nicht die Gelegenheit
vor=
ſihen laſſen, alle heiratsluſtigen
Darm=
zuren darauf aufmerkſam zu machen, daß
ieſer Woche, und zwar am Samstag,
MMNov., ein Tag von allergrößter Wich=
Yüs ſie iſt! Es iſt der Andreastag, und
Nu /Send oder in der Nacht dieſes Tages
Aufe — ſo weiß man von altersher —
ſurwiſſen Bedingungen Aufſchluß über
hyſeion ihres Zukünftigen erhalten oder
He ſur ſelbſt ſehen!
Abe Ihnen nun eine Auswahl von
hiren an, die Sie an dieſem Tag
er=
tnnen. Wählen Sie ſich nur die nach
ceinung zweckmäßigſte und wirkſamſte
ſt aus! Alſo:
amnen’s wie die Mädel im bayriſchen
Bimerwald machen: dann ſtellen Sie
ios (allein!) in Ihr Zimmer und
et. mit dem Fuß Ihren Schuh
„ie Schulter nach hinten. Zeigt die
lite dann herein ins Zimmer, ſo
wer=
ßeile bis zum nächſten Andreastag noch
eule ben; zeigt die Spitze aber zur Tür
vin Fenſter, ſo wird ſich bald jemand
„iwſe Hand bemühen. — Sollte Ihnen dieſe
an, ſonſt geht es Ihnen wie kürzlich der kleinen
Japanerin in Naba bei Kobe. Die entdeckte
plötzlich, als ſie auf dem Standesamt ſchon
ihren Namen unterſchrieben hatte, daß ſie ja
mit einem ganz falſchen Mann verheiratet
worden war. Auch der Bräutigam war ſehr
nttäuſcht. Die tiefe Verſchleierung der Braut,
die Aufregung des Augenblicks hatten den
Frrtum verurſacht. Der Standesbeamte, durch
deſſen unverzeihliches Verſehen zwei nicht
zu=
ſammengehörige Leute aufgerufen und getraut
waren, konnte nichts Beſſeres tun, als die
beiden ſchleunigſt wieder zu ſcheiden. Ihre
Ehe hatte alſo nur genau ſieben Minuten
ge=
dauert! — Immerhin haben die beiden
Leut=
chen damit einen neuen Rekord aufgeſtellt: ſie
haben nur 7 Minuten gebraucht um zu merken,
daß ſie nicht zueinander paßten. Andere Leute
brauchen dazu länger und kommen doch bei
demſelben Ergebnis an. Da iſt z. B. Frau
van de Velde! Sie wiſſen doch: Profeſſor
van de Velde aus Leyden in Holland hat vor
Jahren die Welt mit einem Buch „beglückt”,
in welchem er angeblich totſichere Tips für eine
garantiert „vollkommene Ehe” verriet! Und
nun — oh Hohn des Schickſals! — hat ſich
ſeine Frau von ihm ſcheiden laſſen. Als Grund
hat ſie ganz ſchlicht und ſchmucklos „
unüber=
windliche Abneigung” angegeben.
Niemals iſt wohl der Unterſchied zwiſchen
Theorie und Praxis erheiternder — und
ge=
wiſſermaßen auch tragiſcher — in Erſcheinung
getreten!
Till.
ahle nicht zuſagen (etwa weil das
„eii des Schuhs ſchon einiger
gym=
r) Vorübungen bedarf), ſo ſchlage ich
vor, daß Sie ein kleines Männchen
Aaenteig backen und es ohne ein
zu ſprechen verſpeiſen, wobei Sie
m Stillen Sankt Andreas recht artig
„wäſſen, Ihnen Ihren Zukünftigen im
9u zeigen Etwas weniger umſtändlich —
Vertrauen geſagt, ebenſo wirkſam —
nenn Sie ſtillſchweigend einen Apfel
in die Hälfte vor, die andere Hälfte
Riternacht. Auch dann wird Ihnen der
ſiie im Traum erſcheinen — oder auch
Eo machen’s übrigens die Mädel im
Schwarzwald. — Außerdem können
ſh das Spiegelgucken anwenden, jene
und ſehr ſpannende Zeremonie, wo
ſei feſtverſchloſſener Schlafzimmertür
on Fackelt (ſſlitternackt blitzſchnell vor den Spiegel
fen lec rvelchem man dann den Zukünftigen
B eigenen Spiegelbilds erblickt. Aber
15 gute Augen haben! Probieren Sie’s
h Ihnen all das zu unſicher erſcheint
ein Ihnen vielleicht weniger daran
ſhren zukünftigen Gatten leibhaftig zu
als vielmehr z. B. etwas darüber zu
wie alt er ſein wird — ſo kann ich
dr auch etwas helfen. Und zwar
in=
ſals ich Ihnen hier einen alten
Volks=
ſorrrate, der beſagt: Die glücklichſten
zuren näſno diejenigen, wo die Frau die
chen Bersſe des Alters des Mannes und
lieben Jahre dazu hat! Das
nmit gih enn folgende Tabelle:
Sie:
Gan e (r:
Sahre
17 Jahre
3:
37
Richtigkeit dieſer alten Regel dürfen
ſhig zweifeln. — ich tu’s übrigens
Ich wollte ſie Ihnen nur mitteilen.
min bin ich geſpannt, was Sie in der
Muacht erleben werden, ob Sie mit Hilfe
Nfells, des Schuhs oder des Spiegels
Zukünftigen ſehen werden. Erſcheint
1 in der Andreasnacht — nun, dann
Sie ſich um ſo mehr ins Fäuſtchen
Awenn im Laufe des nächſten Jahres
ſhre Verlobungsanzeige in der Zeitung
Aenn Sie aber die richtigen Augen
ſuind „ihn” ſehen —
in jedem Fall: viel Glück, und
ſprin=
mit beiden Beinen beherzt in die
e — ſchauen Sie ſich beim
Standes=
uen Bräutigam nochmal recht genau
eift Spartergallg
auf Meridianen und Breitengraden
So ein Globus iſt ein ſeltſames Ding, nur
ſchade, daß wir ihn ſo ſelten eingehend
be=
trachten. Er würde uns vor manchen
Trug=
ſchlüſſen bewahren können . . . Nicht viele Leute
zum Beiſpiel glauben, daß Petersburg und
Stockholm auf dem gleichen Breitengrade liegen,
und wenn man wetten wollte, daß London
nördlicher läge als Berlin, ſo würde man viele
finden, die ſich zu der gleichen Meinung
be=
kenuen. Und doch iſt das Gegenteil der Fall:
London liegt ein ganzes Stück ſüdlicher. Auch
daß Warſchau die gleiche Lage innerhalb der
Bahnen der Breitengrade einnimmt wie
Ber=
lin, wird nicht jedem ſofort einleuchten. Selbſt
Moskau liegt nur unweſentlich nördlicher als
unſere Reichshauptſtadt, und wenn wir nach
der öſtlichen Halbkugel hinüberſpäzieren, ſo
treffen wir zwiſchen dem fünfzigſten und
ſech=
zigſten Breitengrade, etwa in der Höhe von
Berlin, auf die Stadt Nikolajewſk am
Ochots=
kiſchen Meer, während wir in den Vereinigten
Staaten die Orte, die die gleiche Breitenlage
mit uns haben, etwa in den Staaten
Saskat=
chewan und Alberta zu ſuchen haben.
Die Breitengrade, die dem Aequator parallel
laufen, werden durchſchnitten von den
Längen=
graden, den Meridianen, deren die Erde 360
aufweiſt. Man zählt ſie meiſt vom
Anfangs=
meridian aus nach Oſten oder nach Weſten und
hat dann 180 Grade öſtlicher oder weſtlicher
Länge. Der Anfangsmeridian iſt natürlich eine
völlig willkürliche Angelegenheit. Wir finden
denn auch, daß faſt alle Kulturvölker ihren
eigenen Anfangsmeridian hatten, der durch
die Hauptſtadt ihres Landes ging. Erſt als
Richelieu im Jahre 1634 einen Kongreß nach
Paris einberief, wurde es üblich, den An=
fangsmeridian als durch die kanariſche Inſel
Ferro gehend anzunehmen, ſo daß man damit
wenigſtens eine Einheitlichkeit der
Lagebezeich=
nung erreichte, die doch für den internationalen
Verkehr ſo ſehr wichtig war. Demgegenüber
wurde dann ſpäter für die europäiſchen Staaten
Greenwich als Anfangsmeridian beſtimmt, und
vor allem auch die Seekarten haben ſich dieſe
Rechnung zu eigen gemacht. Der Begriff: ſo
und ſoviel Grad öſtlicher oder weſtlicher Länge
von Greenwich hat ſich in unſerm Bewußtſein
eingeprägt und wir könnten uns ſchwer
vor=
ſtellen, daß wir jemals wieder umlernen ſollten.
Die Meridiane binden, binden
geheimnis=
voll die Orte der nördlichen Halbkugel an die
der ſüdlichen, binden uns ſelbſt noch mit den
Antipoden. Der Meridian, der an Hamburg
vorbeiführt, berührte, ehe er vom Nordpol
her=
unterkam, ſchon Throndhjem in Norwegen.
Dann reihen ſich wie auf einer Schnur
Göt=
tingen, Würzburg und Ulm auf, und der
Meridian reiſt weiter, mitten durch die Algäuer
und Rhätiſchen Alpen hindurch, kreuzt die
Bernina und findet ſich hin zu der Stadt der
Geigen, nach Cremona, in ſcharfem Durchſchnitt
dann durch Italien, durch das Tyrrheniſche
Meer, an Sizilien vorbei, bis hin nach Tunis,
weiter quer durch die Wüſte, durch Kamerun,
durch Franzöſiſch Kongo, wo der Aequator
ge=
kreuzt wird und nun gleitet unſer Meridian
weiter, weiter, an der Weſtküſte Afrikas
ent=
lang, immer durch den Atlantiſchen Ozean,
dem Südpol zu. Eine gedachte Linie nur, und
doch kommt es uns vor, als bände ſie
ſchickſal=
haft die Städte der Erde zuſammen, als gäbe
es wirklich dieſes Liniennetz, in dem wir
um=
herwandern, wir kleinen Menſchen, während
Paula Weſſely und Attila Hörbiger: ein Ehepaar.
Auf dem Standesamt des Wiener Rathauſes haben ſich am Samstag die Schauſpielerin Paula
Weſſely und der Schauſpieler Attila Hörbiger vermählt. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Nr. 326 — Seite 9
die große Erde durch den Weltenraum rollt —
auch ſie wieder ein Stäubchen nur im
all=
ewigen Kosmos.
Der ſichtbar gemachte Breitengrad.
In Mainz hat man in der Nähe des Doms
und des Gutenbergdenkmals in den
Bürger=
ſteig eine mit einer entſprechenden Inſchrift
verſehene Metallſchiene eingelaſſen, die den
hier durchlaufenden 50. Breitengrad bezeichnet.
(Weltbild.)
Anekdoten um Jean Paul.
„Bin ich denn ein Verbrecher?”
Jean Paul war während ſeines
Aufenthal=
tes in München eines Abends beim
Präſiden=
ten von Schlichtegrell zu einer Geſellſchaft
ein=
geladen. Er erſchien verſpätet und bat um
Ent=
ſchuldigung: er habe leider nicht eher kommen
können, da er zu einer Audienz beim König
Max in Nymphenburg geweſen ſei.
„War Seine Majeſtät gnädig?”, fragte ihn
einer der Anweſenden.
„Gnädig mit mir?” entgegnete Jean Paul
erſtaunt und lachte, „bin ich denn ein
Ver=
brecher?”
Flegeljahre.
Eine junge Dame, glühende Verehrerin
Jean Pauls, befand ſich, ohne ihr Glück zu
ahnen, in einer Geſellſchaft an ſeiner Seite.
Der gerade ſehr übelgelaunte Dichter war nichts
weniger als galant gegen ſeine Tiſchnachbarin
und kärglich und kurz in ſeinen Worten. Man
brachte ſeine Geſundheit aus, und lebhaft
er=
griffen wandte ſich die Dame mit der Fräge
an ihn: „Wie, Sie ſind der Dichter, deſſen
Büchern ich die ſchönſten Stunden verdanke?”
Beſchämt küßte Jean Paul ihr die Hand,
indem er ſagte: „Ich bin der Verfaſſer der
„Flegeljahre”, aus denen ich Ihnen ſoeben
einige Züge gab.
Der fremde Titel.
Einſt kam Jean Paul auf einer Reiſe an
das Tor einer kleinen Stadt. Der Korporal der
Torwache fragte ihn nach ſeinem Namen „Ich
heiße Richter!” — „Ihr Stand?” — „Autor.”
— „Was heißt das? Was verſtehe ich
darun=
ter?” fragte der Korporal. „Nun, ich mache
Bücher”, erwiderte Jean Paul. Der Korporal
ſchmunzelte und meinte: „Ja ſo, heutzutage
gibt man ſich allerlei fremde, unbekannte Titel.
Hier zu Lande nennt man einen Mann, der
Bücher macht, einen Buchbinder.”
Kritik.
Ein junger Poet brachte Jean Paul ein
dickes Heft mit Verſen, mit der Bitte, ſie
durch=
zuſehen und bei jeder Stelle, die eine
Verbeſſe=
rung erfordern möchte, ein Kreuz zu machen.
Als der junge Mann nach einigen Wochen
wieder erſchien, um das Heft abzuholen,
er=
taunte er beim Aufſchlagen ſehr, denn es war
kein einziges Kreuz zu finden. „Hätte ich aus
Ihrem Manuſkript einen Friedhof machen
ſol=
len?”, fragte Jean Paul und wandte den
Rücken.
der Werwolf.
Von Wilhelm Lennemann.
ſeint eines kleinen weſtdeutſchen Dorfes
ſich eine Erdgrube, das Wolfsloch
wohnte gegen Ausgang des Dreißig=
Krieges der Bauer Brameke. Seine
Arigen bis an den gräflichen Forſt und
ter dem zahlreichen Getier des
Wal=
zu leiden. Der Graf aber, dem das
Fuite, gehörte zu den armen und ver=
Nen Ritterlichen, wie ſie die dreißigjährige
Aot geſchaffen. Er plagte ſeine Hörigen
Wewnten und Abgaben, durch Hand= und
Wie nſte aller Art bis aufs Blut. Der
er mit Leidenſchaft ob, beſtrafte aber
advergehen der Bauern mit harter
er verbot gar die Anlage von Zäunen,
Drs Wild nicht in ſeiner Aeſung auf
ſEveiden der Bauern gehindert werde.
hrnal das Auswerfen von Wolfsgruben
er, da immerhin die Möglichkeit
be=
aß ſich auch einmal ein edles Tier
zu Tode fiel.
hatte ſich in den Herbſtmonaten des
1657 ein großer grauer Wolf gezeigt,
den Abendſtun den das Dorf umſtrich
een Wildheit kürzlich ein Knecht zum
Rfallen war, alſo daß kein Bauer ſich
eute, in den Abendſtunden auf ſeinen
Eu arbeiten. Um des Raubtieres ledig
Nen hob Brameke in aller Heimlich=
keit eine Grube aus, ſteckte einige ſpitze Pfähle
hinein und belegte ſie ſorgfältig mit Reiſig und
dünner Erdſchicht.
Nach drei Tagen vernahm er denn auch zur
Dämmerzeit in ſeinem Hauſe das Brechen des
einſtürzenden Reiſigs und ein lautes und böſes
Heulen. Schnell eilte er mit der Axt hinzu,
um damit dem Untier den Garaus zu machen
Als er ſich nun über den Rand der Grube
beugte, glühten ihn die blutgierigen Lichter
des Wolfes ſo flammend und haßerfüllt an,
daß ihn ein heftiger Schrecken befiel. Doch
faßte er ſich ſchnell und ſchlug mit der Axt zu,
im ſelben Augenblick aber auch tat der Wolf
einen fürchterlichen Sprung, gewann den Rand
der Grube und flüchtete an dem Bauer vorbei.
Noch einmal hieb er mit dem Gewaffen nach
ihm, ſchnitt ihm aber nur eine Zehe der
Vorder=
pranke ab. Das Tier aber verſchwand im
nahen Wald. Der Bauer ſetzte die Grube
wieder in Stand; die blutige Zehe nahm er
mit nach Hauſe.
Als er am Abend einem Nachbarn ſein
Be=
gebnis erzählte und zum Beweiſe die Zehe
aus der Taſche holte, ſiehe, da hielt er einen
Finger in der Hand. Da erkannte er, daß es
ein Werwolf geweſen, den er gefangen, ein
Böſewicht, der nach Anlegung eines
Zauber=
gürtels ſich für eine Stunde des Tages in
einen Wolf zu verwandeln wußte. Und er
be=
ſchloß, nun erſt recht, der unheilvollen Zauberei
ein Ende zu machen.
In der Frühe des folgenden Tages aber
forſchten ſchon die Knechte des Grafen um die
Aecker des Bauern, fanden die heimliche Grube
und ſchleppten den Brameke vor das gräfliche
Gericht. Der Graf empfing den Sünder mit
einem ſchrecklichen Fluch, ließ ihn auspeitſchen
und beſtimmte, daß ihm als Strafe dasſelbe
Los werde, das er den Tieren des Waldes
zugedacht. Der Bauer hörte das harte Urteil
kaum, er ſah nur immer voll Schrecken auf
die rechte Hand des Grafen, die mit einem
Linnen umwickelt war, und ein grauenhafter
Gedanke kam ihm:
Da griffen ihn auch ſchon zwei Knechte und
führten ihn fort, daß ſie die Strafe alſogleich
vollzögen. Der Graf ritt hinter den dreien
her. Den Bauern plagte ſeine ſchreckhafte
Ver=
mutung ſo ſehr, daß er die Knechte fragte,
weshalb denn der gnädige Herr Graf die
Rechte in Linnen trage. Darum, weil ihm der
Wolf auf der Jagd den Finger angeriſſen
habe, gab der Knecht zur Antwort. Dem
Brameke aber wurde nun ſeine Ahnung zur
Gewißheit, und er verſtand, weshalb der Graf
ſeinen Tod erdachte.
An der Grube packten ihn die beiden Knechte
an Händen und Füßen, wippten ihn einige
Male hin und her und ſchleuderten ihn dann
in hohem Bogen in die Grube; lachend ſah
der Graf von ſeinem Tier auf die Tortur
Der Bauer aber zog die Beine an den Leib,
alſo daß ihm die Pfähle Schienbein und
Schenkel zerriſſen und nicht in ſeinen Leib
drangen. Doch blieb er ſtöhnend liegen und
regte ſich nicht, bis er ſeine Henker in gehöriger
Entfernung wußte. Dann kamen auch ſchon die
Seinen und zogen ihn aus dem Loch hervor.
Lange und ſchmerzhafte Wochen und Monde
hat der Bauer gelegen, und der Wundarzt hat
mehr denn einmal den Kopf geſchüttelt; aber
endlich iſt der Wunde doch geneſen, daß er
wieder an Krücken außer Hauſe gehen konnte.
Darüber war Frühjahr geworden. Der Wolf
aber hatte je länger deſto ſchlimmer gehauſt;
der Brameke hatte auf ſeinem Lager das
mord=
hungrige Heulen des Tieres faſt Abend für
Abend vernommen.
Als er wieder ſoweit gekräftigt war, daß
er notdürftig einen Gang ins Feld machen
konnte, grub er in einer Nacht das alte Loch
wieder aus, machte es aber tiefer denn zuvor,
verdeckte es ſorgfältig und wartete Abend für
Abend mit klopfender Seele. Am fünften Tage
hörte er Brechen und Heulen. Da riß er den
Dreſchflegel an ſich und eilte zur Grube. Mit
grimmem Lachen ſah er die flammenden Lichter
und das fletſchende Maul: da ſauſte das
ſchwere Eichenholz herab und krachte auf den
Schädel des Tieres. Noch einmal und wieder
ſchlug der unbarmherzige Hammer zu, da
wurde es ſtill. Der Bauer nahm einen Spaten
und warf eilends das Loch zu, alſo daß von
ſeiner Tat nichts mehr zu ſehen war. Hat auch
keiner im Dorfe davon erfahren denn der
Pfarrer, dem er gebeichtet. Der aber hat ihn
losgeſprochen, da der Graf nach menſchlicher
Gerechtigkeit das Rad verdient hatte. Erſt
nach hundert Jahren, als man beim Auswurf
eines Weges auf die Pfähle und die
Wolfs=
knochen ſtieß, hat man die Grube offen
ge=
laſſen und ſie das Wolfsloch geheißen bis auf
den heutigen Tag.
Seite 10 — Nr. 326
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 27. Nover
Von Viktor Helling.
ber Lesenlsterrer /
Luſtig gemacht hab’ ich mich weidlich über
Ohlſens baumwollenen, grünen Sonnenſchirm,
ohne den er keinen Schritt vor die Baracke tat.
Jetzt würde ich es beſtimmt nicht wieder tun,
im Gegenteil!
Unſere Kanalarbeit am Rio Chagres war
von mancherlei Gefahren umlauert: es gab
gelbes Fieber, Exploſionen von Dynamit, das
nicht geſchwind genug unter Tag verſtaut
wurde, es gab kräftige Erdrutſche und
gelegent=
lich das drohende Dolchmeſſer eines betrunkenen
Arbeiters. Mit einem Wort: es war eine recht
ungemütliche Gegend.
Eines Herbſttages brach einer jener
fürchter=
lichen Stürme los, die die Erde in ihren
Grundfeſten zu erſchüttern ſcheinen. Der Rio
Chagres ſchäumte hoch auf, und ſeine
rot=
gelben Fluten waren im Nu mit Trümmern
von Hütten und Wagen und mit ausgeriſſenen
Bäumen beſät. Dabei hatte er die Ufer weit
überſchwemmt und glich einem ſturmgepeitſchten
Meer.
Als die Gewalt für kurze Zeit nachließ,
bielten Kamerad Ohlſen, damals unſer zweiter
Ingenieur, und ich den Augenblick für
ge=
kommen, um uns in einem Boot der
Einge=
borenen aus dem Bereich der Ueberſchwemmung
zu retten. Wir durchkreuzten ein Stück
Ur=
wald, in dem das Waſſer tobte und überall
Zweige krachten und ächzten. Seile losgeriſſener
Schlinggewächſe tanzten wie flatternde
Gir=
landen um die Stämme. Kläglich, faſt
menſchen=
ähnlich, ſchrie die entſetzte Kreatur, Affen,
Papageien und anderes Getier. In dem
dich=
ten Gerank alter Rieſenbäume hatte das
Ge=
würm des Waldes Unterſchlupf gefunden und
hing, vom Laubwerk halb verborgen, zu
Klum=
pen geballt über unſeren Häuptern. Wie
ge=
fagt, die Gegend war ſchon zu guten Zeiten
recht ungemütlich
Wir kauerten ziemlich geduckt auf der Sohle
des Fahrzeugs und wagten uns nicht zu
rühren. Kamerad Ohlſen hockte mir gegenüber
und hielt krampfhaft mit beiden Händen ſeinen
untrennbaren Begleiter — den Sonnenſchirm,
der nun ſchon ſo lange keinen Sonnenſtrahl
zu ſehen bekommen hatte.
Plötzlich wird ſein Geſicht grünlich wie ſein
Schirm und ſein Blick ſtarr vor Entſetzen.
Auch die beiden Indios hinter ihm ſcheinen
von jähem Schrecken gelähmt und halten
gleich=
zeitig im Rudern inne. Mit ſichtlicher
An=
ſtrengung raunt mir Ohlſen zu: „Rühre dich
nicht! Um Gottes Willen, nicht die kleinſte
Bewegung!“
Im ſelben Augenblick habe ich das Gefühl,
als berühre eine vorſichtige Diebeshand die
Taſche meines Mantels und nähere ſich dann
meiner Schulter. Unwillkürlich — ungeachtet
der geheimnisvollen Warnung — drehe ich den
Kopf ein wenig zur Seite und erblicke den
platten, gräßlichen Kopf einer jener
berüchtig=
ten Schlangen, deren Biß einen qualvollen Tod
bedeutet! Das Tier hatte ſich aus dem
über=
hängenden Gezweig losgelöſt und ſchwankte
nun unheilvoll über unſerem Boot. Deutlich
ſehe ich noch, wie die geſpaltene Zunge aus
dem ſchuppigen Maul herausfuhr, und ich weiß
noch recht gut, wie es mir eiskalt den Rücken
herablief.
Geſchrien? Nein. Geſchrien hat keiner. Wir
waren keiner Bewegung und keines Wortes
fähig in jenem Augenblick, und wahrſcheinlich
war das unſer Glück. Vor allem aber verdanke
ich’s Ohlſens Kaltblütigkeit, daß es bei jenen
Sekunden ausgeſtandener Qual blieb. Mit
überlegener Ruhe hob Ohlſen langſam ſeinen
zuſammengerollten Schirm auf, dirigierte ihn,
die Spitze nach vorn, ſachte und geſchickt
auf=
wärts bis in die Augenhöhe der Schlange und
hielt ihn wie eine Lockſpeiſe vor das Reptil hin.
Eine Sekunde zögerte das Bieſt; aber da
berührte ſchon etwas Züngelndes den Stoff und
den Schirmſtock, und dann wickelte es ſich, im
Rechtsdrall, in halber Spirale um den Schirm.
Und das bedeutete gewonnenes Spiel! Denn
im ſelben Augenblick ſchleuderte Ohlſen mit
kräftigem Hieb den Schirm ſamt der Schlange
wie einen Speer weit in die Flut hinaus . .
Die Indos ſtießen ein Freudengeheul aus.
Ich ſelbſt hatte gerade ſo viel Kraft, um zu
ſtammeln: „Biſt doch ein feiner Kerl, Ohlſen!”
Er hat vergnügt genickt, iſt aufgeſtanden
und nahm dem einen Indio den Riemen aus
der Hand. Bald waren wir aus der reißenden
Stromrinne heraus. „Ueber meinen nächſten
Sonnenſchirm”, meinte Ohlſen, „wirſt du dich,
denke ich, nicht mehr luſtig machen.”
Eiods vom Lächeih.
Von Ellen Fechner.
Es gibt Menſchen, denen hat der Himmel
die Gnade des Lächelns geſchenkt, des echten
Lächelns wohlverſtanden, das die Herzen öffnet
und noch auf dem Geſicht des Einſamſten,
Traurigſten, Gleichgültigſten ein Gegenlächeln
erweckt.
Das Lächeln dieſer Menſchen iſt keine
Zu=
fälligkeit, es iſt der Ausdruck ihrer
Perſönlich=
keit, eines gütigen, freundlichen Weſens, das
die Welt und die Menſchen mit all ihren
Feh=
lern und Schwächen erkennt und fie trotzdem
liebt.
Es hat nichts mit dem leeren Lächeln
kon=
ventioneller Höflichkeit, mit dem berühmten
„keep smiling” zu tun, es iſt keine
Aeußer=
lichkeit, es iſt ein geiſtiger Vorgang, ein „Ueber
den Dingen ſtehen”, ein „Sie überwunden
haben”!
Der Weg zu dieſem vollendeten Lächeln iſt
weit, es führen viele Stufen menſchlicher
Ent=
wicklung hinauf, aber in dem Maße, in dem
man ſich dem Ziel nähert, verſchönt ſich die
Welt und das Leben wird leichter.
Der Weg dahin aber führt durch die tauſend
Kleinigkeiten und Kleinlichkeiten des Alltags,
vom Morgen zum Abend, Tag für Tag. Nichts
iſt zu gering, alles iſt wichtig.
Ein Lächeln zur rechten Zeit wirkt
herz=
erfriſchend, es glättet die Wogen des Aergers,
es entwaffnet.
Ein kleines Beiſpiel nur: Du ſteigſt in
eine überfüllte Bahn. Die Bahn fährt an, du
ſtolperſt und trittſt dabei jemand empfindlich
auf den Fuß. — Der jemand macht ein
bitter=
böſes Geſicht, iſt bereit, grob zu werden. Du
aber lächelſt ihn an und ſagſt voller
Herzlich=
keit: Verzeihen Sie bitte meine
Ungeſchicklich=
keit! Ich fürchte, ich habe Ihnen recht weh
getan! Und das böſe Geſicht des andern glättet
ſich, wird freundlicher, lächelt ſchließlich auch
und er verſichert dir, daß es nicht ſo ſchlimm
war, und daß es überhaupt nicht deine
Schuld zu nennen ſei, bei dieſem Gedränge.
Das wiederholt ſich in veränderter Form
hundertmal täglich, und hundertmal täglich
wirſt du mit deinem Lächeln Sieger bleiben
über die Widerwärtigkeiten des Alltags.
Denk doch einmal an dich ſelbſt!
Du haſt ſchlecht geſchlafen, fühlſt dich nicht
wohl, haſt Aufregung, Aerger, Kummer gehabt,
biſt bereit zu explodieren, und irgend ein
fremder Menſch tritt dir voll Unbefangenheit
entgegen, lächelt dich an, ſagt dir ein
freund=
liches Wort, es wird ſein, als habe dich ein
Sonnenſtrahl geſtreift und auf deinem
Ge=
ſicht wird der Abglanz der Freundlichkeit des
anderen erſcheinen.
Verſuche, dich in den Menſchen, der dir
gegenüberſteht, hineinzuverſetzen, verſuche zu
er=
gründen, warum er gerade ſo handeln mag und
nicht anders, verſuche mit einem Lächeln auf
ihn und ſeine Art einzugehen, ihn zu verſtehen.
Die Welt und die Menſchen werden
als=
bald ein neues Geſicht zeigen, ſie werden deine
Freundlichkeit mit
Freundlich=
keit beantworten, dein Lächeln
mit einem Gegenlächeln.
Sie werden dir Vertrauen
entgegenbringen und Dank.
Die Welt kann nur beſſer
und glücklicher werden durch
die Güte, die jeder einzelne
ſeinem kleinen Kreis
ent=
gegenbringt.
Nicht von außen nach
innen, nicht vom Großen zum
Kleinen führt der Weg,
ſon=
dern umgekehrt. Von dir, von
dir allein hängt es ab, ob dein
Weg heiter und hell oder
dunkel und einſam ſein wird.
Lächele der Welt zu, ſo
lächelt ſie dir!
Im Spielzeug=Paradies.
Ein hübſcher Schnappſchuß aus der Thüringen=Schau im Thüringen=
Haus zu Berlin: Puppen, Stofftiere und wunderbare
Glasbläſer=
arbeiten erfreuen dort das Auge
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Wußten Sie das ſchon?
Der Taſtſinn der
Fleder=
mäuſe iſt ungemein fein
aus=
gebildet. Man hat
Fleder=
mäuſen die Augen mit
Heft=
pflaſter verklebt und hat die
Tierchen in einem Raum
flie=
gen laſſen, in dem Bindfaden
kreuz und quer ausgeſpannt
war. Die Fledermäuſe ſtießen
nicht an."
Die ſilberne Farbe
unſeres Haares im
Alter iſt eine
Lichtbrechungs=
erſcheinung. Das Haar iſt ein
dünnes Röhrchen, das mit
Farbſtoffkörnchen gefüllt iſt,
die im Alter verſchwinden.
Solche dünne Röhrchen
er=
ſcheinen ſilbern. Wir können
die gleiche Erſcheinung am
Queckſilberthermometer
beob=
achten. Der Stand der
Queck=
ſilberſäule iſt oft ſchwer
ab=
zuleſen, da das ganze
Röhr=
chen ſilbern erſcheint.
Immer noch ſind Pullover bei unſeren
Damen jung und alt ſehr beliebt. Und das
Selbſtſtricken und =Häkeln gehört zu den
belieb=
teſten Handarbeiten. Was verſtändlich erſcheint,
wenn man die große Zahl der Varianten ſieht,
mit denen der bekannte Verlag Beyer den
fleißigen Strickerinnen und Häklerinnen an die
Hand geht. Es bleibt ja nicht bei Pullover
und Weſte allein, was die fleißigen Hände für
ſich und andere ſtricken und häkeln. Eine ganze
Sammlung von Heften mit wundervollen
Muſtern und Entwürfen iſt erſchienen und harrt
der Verwertung für Geſchenke unter dem
Weihnachtsbaum. Außer dem Sonverheft 328
„Elegante Wollpullover für Schlanke und
Voll=
ſchlanke”, ſind erſchienen Band 332 „Wollkleidung
für Erwachſene” ferner 329 „Handgearbeiteie
Modelle aus Seide und Garn für Haus und
Beſellſchaft” beide mit einer Fülle von Muſtern
für Kleider, Koſtüme, Mäntel, Jacken,
Hand=
ſchuhe uſw. Band 324 gibt eine gleiche Fülle
von Muſtern für „Jacken, Kleider und modiſche
Kleinigkeiten‟ Die Sonderbedürfniſſe für den
Sport befriedigt der Band 325 „Handgehäkelt —
Handgeſtrickt für den Sport, Herr und Dame‟
Ein beſonderer Vorzug der Beyerhefte ſind die
jedem Heft beigegebenen farbigen Tafeln.
*
Der honig
in Küche und Schönheitspflege.
Kleine Honigkuchen mit
Mandel=
glaſur. Man miſcht 1 Pfund feines Mehl mit
1 Priſe Salz, 1 geſtrichenen Teelöffel Natron
und ¼ Teelöffel feingeſtoßenen Gewürznelken.
125 Gramm abgezogene Mandeln werden
ge=
rieben und mit der abgeriebenen Schale einer
halben Zitrone gemiſcht. In das Mehl macht
man eine Vertiefung und gießt 1 Pfund Honig
hinein, den man mit 125 Gramm Butter über
dem Feuer zerlaſſen hat; er darf jedoch nicht
kochen. Man verrührt ihn gut mit dem Mehl,
deckt den Teig mit einem Tuch zu und ſtellt ihn
die Nacht über kalt. Am nächſten Tage beſtreut
man den Teig mit etwas Mehl und rollt ihn
auf bemehltem Brett 2 Zentimeter dick aus.
Hierauf ſchneidet man, ihn in kleine Vierecke
oder ſticht ihn mit Kuchenformen aus. Die
Kuchen werden auf eine mit Butter beſtrichene
und bemehlte Platte geſetzt, mit
leichtgeſchla=
genem Eiweiß bepinſelt und mit gehackten
Man=
deln beſtreut. Bei Mittelhitze werden ſie
hell=
braun gebacken, was etwa 15 Minuten dauert.
Sie werden an warmem Ort in gut
ſchließen=
den Blechdoſen aufbewahrt.
Aber auch für die Herſtellung von Bonbons
iſt Honig beſonders geeignet.
Honigbonbons. Zwei Taſſen Honig
werden erhitzt; dann ſetzt man ½ Teelöffel
Natron, 1 Eßlöffel Butter und 1 Eßlöffel
Zitro=
nenſaft zu und kocht die Maſſe, bis ein Tropfen,
den man in kaltes Waſſer fallen läßt, eine feſte
Kugel bildet. Nun wird die Maſſe auf eine mit
Fett beſtrichene Platte gegeben. Sobald ſie
etwas abgekühlt iſt, wird ſie gezogen, bis ſie
weiß und porös wird. Hierauf wird ſie in kleine
Stücke geſchnitten.
Honig=Karamellen. ¼ Taſſe Honig
wird mit 2 Taſſen Streuzucker und ½/o Liter
Sahne über dem Feuer aufgelöſt; man gibt nun
70 Gramm bittere Schokolade, ¼ Teelöffel Salz,
2 Eßlöffel Butter und ein wenig Vanille hinzu
und verrührt die Maſſe gut. Man läßt ſie auf
ſachtem Feuer zugedeckt ſtehen, bis der
Siede=
punkt erreicht iſt. Die Maſſe muß kochen, bis
twas davon in kaltem Waſſer eine weiche Kugel
bildet. Man läßt die Maſſe nun zu
Stuben=
temperatur abkühlen und ſchlägt ſie, bis ſie dick
und kremeartig iſt. Dann gibt man ſie auf eine
mit Fett beſtrichene Platte und ſchneidet ſie nach
dem Erkalten in Vierecke.
eit 194
da
An den Winterabenden wird für die
gearbeitet.
Die Abende werden länger, die Feldc
und die Mädchen aus der Schwalme
ſticken nun ihre Ausſteuer, wobei ein
meinter ſchweſterlicher Rat ſtets willi
(Weltbild=M.)
Dieſe Feierabendſtunden, die der
Entſpannung nach körperlicher oder
Anſtrengung dienen, erhalten aber
Reiz und vermögen erſt dann das
Behaglichkeit auszulöſen, wenn die
und Mutter dann und wann mit eind
Ueberraſchung aufwartet. Dieſe geling
los, wenn ſie dabei auf eine alte Sitt
Groß= und Urgroßmütter zurückgreift
Welcher Zauber liegt doch im
Bratäpfel, wenn er an regenreichen
kalten Tagen das Wohnzimmer durtd
unſere Gedanken nicht nur auf das im
liegende Weihnachtsfeſt hinlenkt, ſonl
noch in zurückliegenden Kindheits=Eri
ſchwelgen läßt. Die meiſten von 1
Daß Honig auch als
Schönheitsmit=
tel Verwendung findet, dürfte weniger bekannt
ſein, aber viele Sachverſtändige erklären, daß
nichts ſo gut ſchlaffe Haut und Runzeln
beſei=
tigt wie eine Honig=Behandlung. Man reinigt
die Haut zunächſt gründlich mit einer guten
Kreme und wiſcht das Fett dann mit einem
Wattebauſch ab. Hierauf feuchtet man das
Ge=
ſicht an, indem man ein warmes Handtuch
dar=
über legt und vier bis fünf Minuten gegen das
Geſicht drückt, worauf man mit maſſierenden
Bewegungen eine gute Hautkreme in die Haut
einreibt. Man läßt etwas Hautkreme auf der
Haut ſitzen und ſtreicht nun eine dünne Schicht
Honig darüber. Nach einer Viertelſtunde klopft
nan das Geſicht mit kleinen, leichten Schlägen.
Jetzt entfernt man den Honig mit einem
Hand=
tuch, das man in warmem Waſſer auswringt,
trocknet darauf die Haut mit einem Handtuch,
das in ſehr kaltem Waſſer ausgewrungen wurde,
und reibt das Geſicht mit etwas Watte ab, die,
man in Geſichtswaſſer taucht. Das Ganze dauert,
wenn man es richtig ausführt, vierzig Minuten.
Auch Hafermehl, Honig und Eiweiß kann zu
einer Paſte verrührt und in der gleichen Weiſe
angewendet werden.
jedenfalls nicht, daß dieſe Bratäpfel
auf einer Jahrhunderte alte Tradin
zuführen iſt und der Sage nach ihr
dem Dreißigjährigen Kriege verdanſ
waren bei der damaligen Armut gebraf
äpfel, zu trockenem Brot gereicht, ſele
biſſen. Wie dem auch ſei, Tatſache iſt
daß ſogar Deutſche in fremden Länder
ſer heimatlichen Sitte beharrlich feſt
ſie von Generation zu Generation we
und pflegen. Alſo Beweis genug
tempogehetzte Menſchen des 20. Jal
daß dieſem Brauch ein tieferer Sinn in
und verdient, auch von uns treulich 4
werden.
Bratäpfel in der Ofenröhre verfe!
falls ihre Wirkung auf gemütvolle
nie, ihr Duft gleicht einer Zauber
ſelbſt den Ruheloſen in ſeinen Bann
vermag.
Kraft der Zähnc.
Man ſollte es nicht für möglich by
für eine Arbeitsleiſtung die Zähne
ſchen vollbringen können. Bedenkt
derjenige, der mühelos mit der Handl
Kilogramm ſtemmt, als Athlet ange)
ſo iſt es verwunderlich, daß jederma
Wenn die Bratäpfel duften.
Von M. Ev.
Nun iſt wieder die Zeit der langen
Winter=
abende angebrochen, an denen ſich die
Familien=
glieder, ſofern ſie nicht durch verſchiedene
Ver=
pflichtungen daran verhindert ſind, bei des
„Licht’s geſell’ger Flamme” wieder im wohlig
durchwärmten Wohnzimmer zuſammenfinden,
um entweder irgend eine Liebhaberei zu pflegen
oder ſich bei gemeinſamem Spiel, die Zeit zu
vertreiben
einen Kaudruck von 70 Kilogramm f
gen. Natürlich iſt dazu etwa ein zä
chen ſchon erforderlich. Der Druck,
Kauen eines widerſpenſtigen Stückes
leiſtet wird, entſpricht dem eines Gern
70 Kilogramm. Die Kraftanſtrengu
ſich noch bei nächtlichem Zähneknirſclh
hungsweiſe einem Zuſammenbeißen
im Schmerz. Die Zahnathleten brinst
aſtronomiſche Zahlen an Kaudruck, in
ausgedrückt, zuſtande, nämlich eine Le
700 Kilogramm.
Iſt in jeder Küche ein Afbe
vorhanden?
Sicher nicht, denn ſonſt würde, nih
wieder verbranntes oder doch ſtark
Eſſen die Familienglieder ärgern.
ſind ja jenem Ehemann ähnlich, der
an dieſen eigenartigen Geſchmack der
ſeiner erſten Ehe gewöhnt hatte, dar
Genuß eines erſtmalig von ſeiner zwe
vorgeſetzten, angebrannten Gerichte
ausrufen konnte: „Endlich haſt du auc
würz der ſeligen Frau gefunden un
det!” Bei aller angewandten Kochkun/:“
beſſerung des ſcharfen Geſchmackes w
nie gelingen, dieſen ganz zu verdecken..
halb ſollte die Hausfrau die geringe
nicht ſcheuen, die durch die Beſchafft
Aſbeſttellers entſteht. Auf dieſem kanr
ohne Furcht alle Mehl=, Milch= und 4*
auf offenem Feuer kochen, da er zuverie!
Anlegen oder gar Anbrennen verhule.
angekocht, erhält er die Speiſen
kochend-
nur ſoviel Hitze zum Topf dringen laE
wohl gar werden, aber nie mehr ſtarl
daß alle Flüſſigkeit darin verkocht und
nen die Folge iſt.
Echte Kupfer=Konjunktur?
verbrauch gegenwärtig höher
als Erzeugung.
ei bis vier Jahren war der Kupferverbrauch derart
heen, daß ſchwerwiegende Erſchütterungen der Märkte
ſeimer Alltagserſcheinung wurden. Gegen Ende des erſten
1935 wandelte ſich dieſes bereits in den Monaten
vor=
beſſer gewordene Bild vollkommen. Der
Kupfer=
ſtieg außerordentlich. Dieſe
Verbrauchsſteige=
ſetzten Monate kann teilweiſe mit dem wachſenden Be=
Weltrüſtungsinduſtrie erklärt werden. In
vie=
hen kommt jedoch die rieſige Entwicklung der
elektro=
in Induſtrie hinzu. Auch der
Automobil=
die Bauinduſtrie verwenden immer mehr Kupfer.
Spitze der Hauptverbrauchsländer marſchieren die
Staaten. Es iſt kaum anzunehmen, daß ſich die Ver=
Jahresende anders geſtalten werden. Soweit ſih bis
icken läßt, wird im Jahre 35 mit einer
Verbrauchs=
von Raffinadekupfer von etwa 15 v. H.
dem Vorjahr gerechnet werden können. Die
Verbrauchs=
hEngland, Italien und Japan liegen weſentlich über
ſrchſchnitt.
ſt keinen Zweck, die meiſt von unbekannter Seite
ſtam=
uo ferſtatiſtiken hier zu Rate zu ziehen; ſie weichen alle
ab und ſind durchweg ungenau. Nur eines
ſi zu ſein: „Seit Monaten iſt der Weltverbrauch
als die Kupfererzeugung, und die
ſicht=
räte decken den augenblicklichen Bedarf für höchſtens
ſute. Seit 1926 beſtehen die verſchiedenſten Abkommen,
lerſtellung von Kupfer einzuſchränken. Die letzten für
getroffenen Vereinbarungen traten am 1. Juli 1935
Kanada ſchloß ſich damals aus. Dies war nicht
verwundern, denn dieſes Land war ſchon immer einer
ſieſten Faktoren der Kupfererzeuger. In der Hauptſache
erliner Börſe eröffnete in uneinheitlicher, indeſſen
undlicher Haltung. Die Kursbildung vollzog ſich bei
leinen Aufträgen ſowohl für die Kauf= als auch für
ifsſeite. Dabei lag das Geſchäft vorwiegend wieder in
s berufsmäßigen Börſenhandels, und nur in einzelnen
uten lebhaftere Publikumskäufe zu beobachten. Letztere
ch vornehmlich Elektro= und Tarifwerten zu, die durch
der Elektr. Licht= u. Kraftanlagen AG. einen gewiſſen
Käufen erhielten. Montane waren in der Mehrzahl
lickt. Im Verlauf ſetzte ſich an den Aktienmärkten eine
denz durch, wenn auch die Umſatztätigkeit weiter eng
ſar. Farben ermäßigten ſich auf den Eröffnungskurs
hein=Mainiſche Börſe lag auch geſtern über=
Iud im großen und ganzen kaum verändert. Die
Kund=
kaum am Geſchäft beteiligt, auch der berufsmäßige
el verharrte in Zurückhaltung, zumal da heute wirt=
EAnregungen fehlten. Die Kursabweichungen an dem
E betrugen nur Bruchteile eines Prozents. Von
chemi=
en gaben JG. Farben und Scheideanſtalt je ½ Proz.
he Erdöl ½ Proz. nach. Montanpapiere lagen nahezu
ß. Am Elektromarkt lagen die Kurſe eher etwas feſter.
aymarkt lag freundlich und hatte teilweiſe auch etwas
Geſchäft. Im Verlauf konzentrierte ſich das Geſchäft
ließlich auf den Markt der zertif. Dollar=Bonds, an dem
Umſätze ſtattfanden. Der übrige variable Rentenmarkt
ichig. Am Aktienmarkt hielt die Geſchäftsſtille
unver=
die Kurſe lagen aber recht widerſtandsfähig.
dendbörſe lag ſehr ruhig und brachte ſowohl am
ie am Rentenmarkt kaum Veränderungen gegen den
riehr. Es herrſchte allgemein Zurückhaltung.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
huftrag des Unilever=Konzerns an deutſche Werften. In
der Schiffsbauaufträge des Unilever=Konzerns an
deut=
bn, die in Form von Kompenſationsgeſchäften zur Ab=
D Guthaben für Warenlieferung nach Deutſchland durch=
lerden, iſt ein weiterer Großauftrag für den deutſchen
zum Abſchluß gekommen. Der Unilever=Konzern hat
hen Werſten mit dem Bau von 10 Frachtmotorſchiffen
ſtikafahrt, einer Anzahl von Hochſeefiſchdampfern und
alfangſchiffe (insgeſamt etwa 100 000 To. Tragfähig=
Ritragt.
iſche Licht= und Kraftanlagen AG., Berlin. Die
gün=
ſoiklung des Elektrizitätsabſatzes bei den Werken der
ſetzte ſich im Jahre 1934 in ſteigendem Maße fort, ſo
Iſem Jahre bei einer Steigerung von 12.3 Proz. gegen=
Vorjahre die bisher höchſte Stromabgabe errechnet
as erſte Halbjahr 1935 zeigte gegenüber der gleichen
beit eine Steigerung von 11,9 Prozent, abgeſehen von
kuigen Abſatzahlen beim Elektrizitätswerk Zell. Die
er einzelnen Werke haben dagegen keine Erhöhung der
Mieten Gewinne ermöglicht, da die auf die Kilowattſtunde
hen Durchſchnittserlöſe weiter geſunken ſind. Bei den
Veirieben des Geſchäftskreiſes hat das Kalenderjahr 1934
gerung der Fahreinnahmen in Höhe von 6,5 Prozent
R1933 gebracht. Im erſten Halbjahr 1935 hatte ſich dieſe
tilweiſe noch verſtärkt. Nach unv. 450 000 RM. Ab=
Ben auf Beteiligungen und 182 806 (17 741) RM.
Ab=
m auf Wertpapiere ergibt ſich zuzüglich 445 072 RM
RM.) Vortrag ein Geſamtgewinn von 2 085 327 RM.
MRM.). Daraus ſollen 7 (6½) Prozent Dividende ver=
Viebmärkke.
er Viehmarkt vom 26. November. Auftrieb: 20 Ochſen,
197 Kühe, 58 Färſen, 232 Kälber, 10 Schafe 1 Ziege,
ie. Zum Schlachthof direkt: 26 Kühe, 6 Kälber und
Rotiert wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.:
Bullen a) 42, Kühe a) 42. b) 40—42, c) 31—39,
Färſen a) 42, b) 41—42 c) 39—41; Kälber a) 68—76.
c) 57—61, d) 48—56. Schafe nicht notiert. Schweine
3 c) 53, d) 51. Marktverlauf: Rinder lebhaft, aus=
Hälber mäßig belebt. geräumt. Schweine wurden
zu=
rmarkt in Gießen. Der geſtrige Rinder=Nutzviehmarkt
war mit 715 Stück Großvieh. 182 Freſſern und 134
Wbeſchickt. Das Geſchäft verlief ſchleppend. Es koſteten
oder hochtragende Kühe 1. Qualität 390—510 Mk. 2.
290—380 Mk., 3. Qualität 170—280 Mk. ½ Bjähr.
—175 Mk., ½—2jährige Rinder 170—260 Mk., tra=
EMer 240—460 Mk. Kälber bis zu zwei Wochen alt 40
dier Wochen alt 60 Mk., bis ſechs Wochen alt 78 Mk.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Laup ſchriftleiter: Mar Stree e.
für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Eien lofalen Teil: Mar Streeſe; ſür Feutlleton: Dr. Herbert Netie;
DEt” Or Herhert Net e: ſür „Meich und Ausland‟, Dr. C. 6. Quetich:
Dr. C. 6. Queiſch: für den Spor”; Karl Böhmann: Anzeigen=
Kuhle, ſämflich in Darmſtadt. D. A. T. 35.über 19000 Pl. 5. Druck und
Drmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt Rheinſtr. 23
elangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
7 der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
—
lag das daran, daß das kanadiſche Kupfer vorwiegend als
Neben=
produkt erzeugt wird. Die Erze der großen Kupfergruben in
Ka=
nada enthalten Nickel, Platin, Gold und Silber. Die
Nickelgewin=
nung Kanadas ſteigt andauernd, und man hat zu berückſichtigen,
daß mit jedem Lb. Nickel gleichzeitig etwa 2—3 Lb. Kupfer
ge=
wonnen werden. Der Verkaufserlös war für Kanada auch dann
noch gewinnbringend, wenn er anderweitig zu Verluſten führen
mußte.
Nachdem die Kupferpreiſe heute weſentlich höher liegen als
vor einigen Monaten, entſtand infolge geſteigerter
Gewinnaus=
ſichten ein neuer Anreiz zur Produktionsſteigerung. Die Folgen
können nicht ausbleiben. Die New Yorker Kupferkonferenz hat
die chileniſche und afrikaniſche Produktion um 20 v.H.
einge=
ſchränkt, wobei die Ziffern von 34 als Grundlage dienten. Wenn
nun die Vertragspartner, ungeachtet der eingegangenen
Verpflich=
tungen, die Kupfererzeugung weiter erhöhen, dann wird der
ſei=
nerzeit ſchon mit großer Enttäuſchung aufgenommene
Kupfer=
plan ſehr bald umgeſtoßen werden müſſen. Javan und
Auß=
land blieben von den Einſchränkungen des New Yorke
Abkom=
mens damals ſchon frei, und es ſind infolgedeſſen genügend Kräfte
vorhanden, die die Möglichkeit haben, den Kupfermarkt erneut in
Verwirrung zu bringen.
Soweit einzelne Sonderfälle unterſucht werden konnten. trifft
die mehrfach wiedergegebene Meinung nicht zu, daß die Beſtände
an raffiniertem Kupfer einem ſchnellen Schrumpfungsprozeß
unterworfen ſind; es ſtellt ſich heraus, daß die ſehr erheblichen
Käufe am amerikaniſchen und britiſchen Kupfermarkt in den
letz=
ten Monaten nicht immer reine Bedarfsdeckungen darſtellten,
ſondern auch ein in überſtürzter Eile durchgeführtes Auffüllen
der Läger bedeuteten. In einigen Wochen, ſobald verſchiedene
Termingeſchäfte zur Abwicklung gelangt ſind, wird ſich beſſer
überſehen laſſen, ob das Problem der übermäßigen Kupfervorräte
ſeiner Löſung nähergebracht worden iſt oder nicht. Die Lage am
Kupfermarkt wird erſt dann überſichtlich, wenn es ſich tatſächlich
herausſtellen ſollte, daß die derzeitige Bedarfsdeckung eine echte
iſt. Andernfalls könnte die Zunahme der Erzeugung eines Tages
der Preisbildung nach oben entgegenwirken.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Neue Liquidikätsſtärkung der Banken.
Die ſoeben erſchienenen Oktoberbilanzen der Banken ſtellen
ſehr eindrucksvoll unter Beweis, daß der Geld= und
Kapital=
markt die im September durchgeführte Anleihetransaktion des
Reiches bereits völlig verdaut hat. Führte die Einzahlung auf
die Zeichnungsbeträge im September zu einer nicht
unbeträcht=
lichen Verminderung der Bankdepoſiten, ſo überwiegen in den
Oktoberbilanzen bereits wieder die Einlagenzuflüſſe. Gleichzeitig
konnten die Banken ihre Liquiditätsreſerven in beträchtlichem
Umfange wieder auffüllen, insbeſondere ihren Beſtand an
Wech=
ſeln, von denen ſie im Vormonat zur Finanzierung der
Kredito=
ren=Abzüge größere Beträge abſtoßen mußten, wieder erhöhen.
Damit befinden ſich die Banken in einer neuen, ſtarken
Bereit=
ſchaftsſtellung, von der aus ſie allen an ſie herantretenden
Anfor=
derungen zu entſprechen vermögen.
Der deutſche Außenhandel mit Holz und Zelſtoff.
Stärkere Paſſivierung infolge erhöhten Einfuhrbedarfes.
Mit der wirtſchaftlichen Belebung des Baumarktes, der
Holz=
induſtrie und der Papierinduſtrie hat ſich der Einfuhrbedarf
Deutſchlands an Bau= und Nutzholz und Holz zu Holzmaſſe kräftig
erhöht. Auf der anderen Seite iſt die Ausfuhr an Holzwaren
ſowie Holzſchliff und Zellſtoff infolge von Abſatzſchwierigkeiten
auch im laufenden Jahre weiter zurückgegangen. Die Bilanz im
Außenhandel mit den Roh= und Halbſtoffen der Holz= und
Papier=
wirtſchaft hat ſich deshalb, wie das Statiſtiſche Reichsamt in
Wirtſchaft und Statiſtik” darlegt, ſeit dem Jahre 1933 wieder
ſtark paſſiviert. Mit 122,2 Mill. RM. war der Einfuhrüberſchuß
im vergangenen Jahre allerdings noch ſehr viel niedriger als
während des konjunkturellen Hochſtandes der Holzbezüge
Deutſch=
lands im Jahre 1928 (486 Mill. RM.) Zugenommen hat vor
allem die Einfuhr von Holz zu Holzmaſſe, die 1934 der Menge
nach rund zweieinhalb mal ſo groß war wie zwei Jahre zuvor und
damit ihren bisher höchſten Stand erreicht hat. Die Einfuhr von
Bau= und Nutzholz hat ſich im gleichen Zeitraum verdoppelt; auch
von Januar bis September des laufenden Jahres iſt ſie wieder
geſtiegen.
Die Beſchäftigung der Induſtrie
im Okiober ſaiſonmäßig leicht vermindert.
Die Beſchäftigung der Induſtrie hat ſich im Oktober
ſaiſon=
mäßig leicht vermindert. Nach der Induſtrieberichterſtattung des
Statiſtiſchen Reichsamtes hat die Zahl der beſchäftigten
Arbeiter von 66,3 Prozent im September auf 66,0 Prozent
der Arbeiterplatzkapazität im Oktober abgenommen. Die
Geſamt=
zahl der geleiſteten Stunden iſt von 61.3 Prozent auf 61,1 Proz.
der Arbeiterſtundenkapazität zurückgegangen. Die
durchſchnitt=
liche tägliche Arbeitszeit hat ſich kaum verändert, ſie beträgt rd. 7½
Stunden.
Die Beſchäftigung im Oktober ſtand unter dem Einfluß
ein=
ander entgegenwirkender Saiſonkräfte; dabei haben ſich die
ab=
wärts gerichteten vorzugsweiſe in den
Produktionsgüter=
induſtrien durchgeſetzt. Ihr Arbeitsvolumen hat ſich im
gan=
zen um 1 Prozent der Kapazität vermindert. Demgegenüber
haben die Inveſtitionsgüterinduſtrien, ohne
ausge=
prägte Saiſonbewegung ihren Auftrieb größtenteils fortgeſetzt.
Die Verbrauchsgüterinduſtr ien ſind durch die
Vor=
bereitungen für das Herbſt= und Weihnachtsgeſchäft weiter an=
geregt worden.
Der Reichsbank=Ausweis.
Kräftige Entlaſtung in der dritten Novemberwoche.
Der Ausweis der Reichsbank für die dritte Novemberwoche
läßt eine weitere kräftige Entlaſtung der Notenbank erkennen.
Bei der anhaltend flüſſigen Verfaſſung des Geldmarktes hat die
Golddiskontbank wieder in erheblichem Umfange Solawechſel
be=
geben und dadurch die Reichsbank entlaſten können. Nachdem
ſchon bis zur Monatsmitte nahezu 88 v. H. der zuſätzlichen
Inan=
ſpruchnahme der Reichsbank am vergangenen Ultimo abgedeckt
worden war, haben die geſamten Rückflüſſe bis zum 23. Novbr.
ſogar eine Höhe von 105,8 v. H. erreicht, während ſie zum gleichen
Vorjahrstermin nur 86,4 v.H. betragen hatten. Die Abnahme
der Kapitalsanlage in der dritten Novemberwoche ſtellt ſich
ins=
geſamt auf 77,6 Mill. RM., von denen 60,5 Millionen auf
Han=
delswechſel und Schecks, 11,0 Millionen auf Lombardforderungen
und 6,7 Millionen auf Reichsſchatzwechſel entfallen. Damit
belau=
fen ſich die Beſtände der Reichsbank an Wechſeln und Schecks auf
3686,0, an Lombardforderungen auf 30,7 und an
Reichsſchatzwech=
ſeln auf 0.5 Mill. RM. Dagegen haben die Beſtände an
deckungs=
fähigen Wertpapieren um 0,6 auf 345,7 Mill. RM. und an
ſonſti=
gen Wertpapieren um 7000 RM. auf 315,1 Mill. RM.
zugenom=
men. In abſoluten Zahlen liegt die geſamte Kapitalanlage der
Reichsbank mit 4378.0 Mill. RM. um rund 25 Millionen unter
dem Stande vom Ultimo Oktober.
Entſprechend den Abgängen aus den Anlagekonten, einem
Rückgang der ſonſtigen Aktiven um 14.56 Mill. RM. und einem
Zugang von 50,4 Mill. RM. bei den Girogeldern ſind an Noten
insgeſamt 116.7 und an Scheidemünzen 32,8 Mill. RM. aus dem
Verkehr in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen. Bei den
Zugängen aus den Girokonten handelt es ſich im weſentlichen um
ſolche von öffentlichen Stellen, während die Giroguthaben der
Privatwirtſchaft nahezu unverändert geblieben ſind. Der
Rück=
gang der ſonſtigen Aktien beruht auf einer entſprechenden
Rück=
zahlung des Betriebskredits des Reiches. Der geſamte
Zahlungs=
mittelumlauf ſtellt ſich am 23. November auf 5787 Millionen
gegen 5939 in der Vorwoche, 5768 im Vormonat und 5343 am
gleichen Stichtag des Vorjahres. Die Beſtände an Gold und an
deckungsfähigen Deviſen betragen wenig, verändert bei einem
Goldzugang von 45 000 RM. und einem Abgang an
deckungsfähi=
gen Deviſen von 33 000 RM. insgeſamt 93,6 Mill. RM. Davon
entfallen rd. 88.1 Millionen auf den Goldbeſtand und 5,44 Mill.
auf den Beſtand an deckungsfähigen Deviſen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Sektkellerei AG. vormals Burgeff u. Co., Hochheim a. M.,
hat ihre o. HV. auf den 14. Dez. einberufen, der u. a. Bericht über
die Notwendigkeit einer Kapitalherabſetzung erſtattet werden
wird
Auf den 13. Dezember iſt eine ao. HV. der Continental=
Aſphalt AG. Hannover, einberufen worden, die über die
Ueber=
tragung des Vermögens auf die Deutſche Aſphalt AG. der Zimmer
und Vorwohler Grubenfelder, Hannover, Beſchluß faſſen Ill.
Die größte öſterreichiſche Seidenweberei Kary, bei der
kürz=
lich wegen ſchwerer ſozialer Mißſtände ein Regierungskommiſſar
eingeſetzt wurde, hat ihren Betrieb geſchloſſen.
Berliner Kursbericht
vom 26. November 1935
Deviſenmarkt
vom 26. November 1935
Berl. Handels=Geſ.,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordb. Lloyzd
A. C. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
111—
84.—
84.—
15.—
16.50
35.625
83.—
101.25
109.50
158.50
127.50
102 6es
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Unter.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
111125
149.25
122.375
106.—
83.125
86.50
125.—
81.75
114.25
79.75
68.—
Meen
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein, Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe.Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Me
112.
187.50
25.875
76.625
121.—
90.25
9.
111.125
59.50
124.375
138.—
Agypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Fsland
Mie
gaypt. 5
1 Pap. Peſol
100 Belga.
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Dol
100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eftl. gr.
100 finn Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
12.57
d.e81
2,03
1.139
3.027
2.4e1
54.79
46.30
12.27
67.93
5.40s
16.36
2.358
je8 03
55. 62
Briel
12.60
usos
42.11
D.141
3.054
2.465
54.89
46.90
12.30
86.07
S.415
1o.40
2.357
168.37
55.14
Italien
Japan
Jugoſlawien
Leitland.
Norwegen
Seſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Mi
100 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats ſa
100 Kronen
100 Schilling!
00 Eseudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar.
GeldBrief
20.13 ſ20.17
80.92 Je1.(6
48.35 ac 45
Surmſtäuter und Karionälsänt Durmftaut, Witüle det Sresoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 26. November 1935.
„Mee
Gellt b. 1934
„ „ „ 19351
1938
1937
1938
Gruppel..
5% Dtſch. Reichsan!
5½%Fnternt.,b. 30
4½%Baden. v.27
4½%Bayern v.27
4½, %Heſſen v. 28
v. 39
130
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½½Thüringen 27
4½% Dt. Reichsb.=
Schätze . ...b.34
4½% Dt. Reichsp.=
Schätze .... b.34
4½% „ .... . v.36
Dtſch. Anl. Ausl.
4½, Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe.
4½ %Bad.=Bad. 26
4½,%Berlin v. 24
4½% Darmſtadt ss
4½%Dresden v.20
4½2%Frankfurt 26
12%0 Geidelberg2öl
4½ %Mginz...
4½, %Mannheims?
4½ %Münchenv. 20
41 %Wiesbadenss
4½.%Heſſ. Landesbl
41,%„ Goldobl.
5½% beſi.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid.
103‟,
107,
110
108.7
108.
107,
100.5
97.5
102.75
95.75
98
96
97.5
163‟
96”1,
95.5
99.75
100.2
100
112.5
94.75
89‟.
88.75
91
89
92.5
92
94
91
96.25
93.0
100.5
De
Liqu.=Kom.=Obl.
4½%0 Prß. Lds.:
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Golboblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſt. Gldobl. R.11
4½%o desgl. N. 12.
4 ½.% Kaſſ. Landes.
kreditk. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½4% n Lig.=Obl.
Dt. Komm
Sam=
mel=Ablöf.-Anl.
FAusl. Ser. I
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½BBerl. Hyp. B.
5½. „ Lig.=Pfbr.
4½% Frkſt. Hhp. B.
51,% u Lig.=Pfbr.
4½% „ Goldoblig.
4½% Frkft. Pfb. B.
„Lig.=Pfbr.
Mein. Hup. B.
„ Lig.=Pfbr.
½½
4½% Pfälz. Guwp.B.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
4½%Rh. Hyp.=Bk.
Lig.=Pfr.
Goldobl.
2 Südd. Boden=
Cred.=Bank.
5½,%0—Lig. Pfbr.
4½,% Württ. Hyp.
620 Daimler=Benz
6% Dt. Linol. Werke
VoKlöcknerverke.
FMainkrw. b. 26
%Mitteld. Stahl.
98.25
5%Neckardl. G. v. 23
5 %Rhein=Main=
94.75 Donau ........
18% SalzmanncCo.
62Ver. Stahlwerke
92.75 15% „ RM.=Anl.
94 1434%
4½m
96.25 16% Boiat & Häffner!
96.25
100.75
113
129.25
96.25
100.5
93
96.25
106-
96.5
51
97.5
1601.
96.2:
1007),
94
98.25
100.5
98.25
108.5
102
102
J. G. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
%Oſt. Schätze
42, Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
42Türk. I.Bagdadl
II.Bagdadl
4½ %üngarn. 19181
1914
41
Goldr.
1910
47
4½Budapeſt Stadt
4½Liſſabon.
42Stockholmt.
Aßtien.
Accumulat.=Fabrik
Alla. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtioff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bauer. Motorenwk
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.
Haee
103
96.5
1021,
1011,
126.25
10.75
10.25
38.25
5.75
8”,
8.9
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8.7
55.5
1u.
523
35.75
123
111.25
75.5
129
118.5
135
Oe
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
F. G. Chemie, Baſell;
Chem.WerkeAlbert
Chade (A.C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Dainler=Benz...
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
„ Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm, Ritterbräu
Dhckerhoffe Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union . ./1
EſchweilerBergwerk!=
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder...
J. 3. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Feltc Guillegume
Frankfurter Hof. . .
Geſtfelektr. untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kayzſer...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft
banauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füffen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilvertArmaturen
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
beſch=Köln Ne
Vae
114.5
129
141.5
102.75
290.5
1551,
128‟
90.25
106
103
21s
137
94
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132.25
ue
275
74.5
160
55
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26.7*
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111.25
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83.25
Phil.
Mi
3iſe Vergb. Stamm
Genüſſe
Junghans
Kali=Chemie.
Aſchersleben I.
glein, Schanzlin
Klöcknerwverke.
Knorr C. H.
Konſerven Braun.
Lahmener & Co.
Laurahütte ...
Lech, Augsburg...
Lindes Eismaſchin
Lokomf.KraußckCo
Löwenbr. Münch.
Matnkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus
Motoren Darmiſtadt
Neckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park= u. Bürgerbr.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamml
Stahlwerke ..
Rh.=Weſtfäl.=Elektr.
Riebeck Montan.
Noeder, Gebr.
Rütgerswerke ....!!
Salzdetfurth Kali.
Salzwu. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen! 1
Siemens & Halske.
einigerwerkel
Uae
160
125.5
76.25
125
81
81.5
186.
68.25
122.25
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95
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97
87.75
79.5
118
105
86
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1o8
114),
104
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100
100.5
111.75
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161
115
11.25
165.5
89
Mi3
Tellus Bergbau ./102
Thür. Liefer.=Geſ.. /124.5
unterfranken . ./119
Ver. Stahlwerke
76.25
Ver, Ultramarin. /128.25
Weſidte. Kaufhof
2: .75
Weſteregelu Kalil./: 21.25
Zelſtoff Waldhof. 1110
Allg. Dt. Creditauſt. C2.25
Badiſche Bantk ... 123
Br. f. Brauinduſtr. 113.5
Waher, Hup. u. W./ 42.5
Berl. Hondelsgeſ 1111.25
Comm. u. Privatbk. 44
Dt. Bank u. Disc. . 84
Dt. Eff. u. Wechſel. k2.5
Dresdner Bank ... 4
Frankf. Bauf...../100
Oyp.=Banfl 21:
Mein. Eup.=Banl./ 84
Pfäülz. Gup.=Bauk: 22
Reſchsbank= Ant.
Rhein. Kup.=Banl. / 1: 3
Vereinsb. Hambure /111.5
Württ Notenbank.1140
A..B. f. Verkehrswv E3‟
Alig. Lokalb. Kraftw/117
720 Dt. ReichsbVz0. 14. 3,
Hapag.
Lübeck Bſchiner .. CC.5
Nordd. Llohzd. . ..
Südd Eiſenb.=Geſ./ 77
Allianz- UI. Stuttg.
Verſicherung ..
Verein. Verſ. 233.75
Frankong Rück=u. Ml12(.5
Mannh. Verſich.
Otavi Minen ..... 1e.25
ſchantung Handels
b.774 C.716
5. 634/ 5.646
Si.SC (et.72
11.:3 11.5
63.25 63. 37
80.29 ſ40.45
83.88 33.-4
10.265 M0.*e5
1.278 1.70
1.24 1. a8
2.446 2.480
Mittwoch, 27. Noven
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
2. Woche
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