Darmstädter Tagblatt 1935


26. November 1935

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Rnzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 325
Dienstag, den 26. November 1935 197. Jahrgang

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Darmſtädter und Natlonalbani. Fernſprecher 1.

tagung der Sanktionskonferenz
Zankapfel Lel. Widerſtand Lavals gegen die Oelſperre.

der Vorwand.

1.R.

derche

behner=Ausſchuß des Völkerbundes ſollte urſprüng=
ag
in Genf zuſammentreten, um den Beſchluß zu
Sanktionen gegen Italien auch auf die Sperre
Me und Eiſen ausgedehnt werde. Dieſe Sitzung iſt
heir auf Wunſch Lavals, der zur Begründung auf
ſchen Schwierigkeiten hinwies, die ihm beim Wie=
git
der Kammer bevorſtehen.
lach zweifellos richtig. Lavals Lage iſt außer=
Nmmſcdefährdet. Es iſt noch keineswegs ſicher, daß
Etaktiſchen Gewandtheit den Sturm in der Kammer
ſir trotzdem iſt dieſer Grund zur Vertagung nur ein
frau 10
eigentliche Urſache liegt ſehr viel tiefer. Für Ita=
die
Sperrung des Oels eine ganz außerordentliche
Denn wenn es ſich auch rechtzeitig große Vorräte
at, wäre doch der Bedarf gerade für techniſches
ſehr erheblich. Die Einſtellung der Oelzufuhr
Esſichten Italiens im abeſſiniſchen Krieg ſchwer be=
Es iſt deshalb auch nicht unglaublich, daß Muſſo=
öſiſche
Blätter behaupten, in den wichtigſten Haupt=
Fanktionsländer mitgeteilt hat, er werde die Ab=
1Oelzufuhr als feindſelige Handlung betrachten,
ſ iſt es kein Zufall, wenn in der italieniſchen Preſſe
bieder Nachrichten von der Möglichkeit eines Aus=
Eaus dem Völkerbund auftauchen.
M für die Sanktionsländer ſelbſt iſt die Oelſperre
ſtze Sache, weil hier Konkurrenzgründe eine große
Die amerikaniſche Regierung hat zwar die Erzeu=
hler
ausdrücklich vor Oellieferungen an Italien ge=
uhr
bei den diesbezüglichen Intereſſenten damit keine
des ewian fübe gefunden. Sie wollen Geld verdienen, ſo lange
ahlen kann, und wollen ſich vor allem von der
Hht aus dem Geſchäft drängen laſſen. Denn ſie be=
ßaauch
die Engländer nach wie vor nach
Galien liefern, allerdings nur gegen ſofortige
atſächlich iſt denn auch trotz offizieller amerika=
ſeungspolitik
nach den ſtatiſtiſchen Veröffentlichungen
ſit von Amerika nach Italien außerordentlich geſtie=
he
den Engländern wird es nicht viel anders ſein.
ien Oelländern ganz zu ſchweigen.
ir ße politiſche Kampf iſt alſo hier gleich=
Fortſetzung des alten Kampfes zwi=
1m erikaniſchen Standard Oil Co. und
ſyen Royal Dutch Geſellſchaft. Beide ſind
kreſſiert, daß die Sperre nicht erfolgt. Sie laſſen
hur den Kuliſſen alle erdenklichen Minen ſpringen,
jedhof an ſüllefer Beſchluß zu verhindern oder mindeſtens mög=
½ Uhr, ſ hauszuſchieben. Deshalb iſt die Anregung La=
1ine Vertagung auf einen fruchtbaren
ſtllen. Laval konnte um ſo eher einen ſolchen
toen, als ja Frankreich am Oel kaum intereſſiert iſt,
kte allgemeinen Rückwirkungen auf die Beziehungen
lüchten muß, die bei einer Verſchärfung der Sank=
Etlle Sanktionsſtaaten eigentlich unvermeidlich ſind.
Io Zeitgewinn gleichzeitig benutzen, um ſeine
Elemühungen fortzuſetzen und vielleicht
Veeſache einige Anhaltspunkte, daß der Fachreferent
c Auswärtigen Amtes für Abeſſinien, Herr Peter=
lalnählich
eine internationale Berühmtheit wird, ſich
iukreich aufhält. Jedenfalls iſt die offizielle Lesart,
i ei techniſche Spezialfragen zu erledigen hat, die
2 den Friedensverhandlungen aktuell würden, kaum
bitz2.
MAhälſelraken über die engliſche Taklik.
EP. Paris, 25. November.
De liegen Meldungen vor, die den Eindruck erwecken,
e0 Da2A bei ſeinen Bemühungen in dieſer Nichtung be=
ſutes
Veirrzu verzeichnen habe. Danach ſollen Frankreich und
äuß emeinſamem Einvernehmen beſchloſſen haben, den
allbele 2u1 des Sanktionsausſchuſſes, der ſich mit dem Petro=
chü ffufſterbot befaſſen ſollte, zu vertagen. Der Genfer
1/,Jour berichtete, der Zuſammentritt des Aus=
ſbeich
jetzt für die Zeit zwiſchen dem 9. und 16. Dezem=
OMK Aus ſt genommen. Der Londoner Sonderberichterſtatter
xParis berichtet, die engliſche Regierung habe ſich
msſal Aub/blick vor den von der franzöſiſchen Regie=
Xllenen Einwendungen beugen müſſen, die ſich
Ahabe, eine Ausdehnung der Sanktio=
kutieren
. Die franzöſiſch=engliſchen
Thdigenverhandlungen, die gegenwärtig
ünhange ſeien, hätten nur den einen Zweck
illſterpräſidenten Laval am Abſchluß
ſben Scllderabkommens mit Italien zu ver=
TWAuf dieſe Beſorgnis Englands ſei auch ein wich=
(plaitiſches Ereignis zurückzuführen, daß nämlich der
Siſchafter in Rom, Sir Erie Drummond, am Sams=
Fing Ale prechung Muſſolini nicht nur von dem Flotten=
ig
40 Mittelmeer und von der Zurückziehung der ita=
F Ahpen in Libyen geſprochen habe, ſondern daß er
almnal das Grundproblem, die Regelung des abeſ=
Süfalles, berührt lmbe. Die engliſche Regierung
it miſchen Regierungschef mitteilen laſſen, daß ſie
prache darüber bereit ſei. Da die franzöſiſche Re=
WSerſchiebung des Zuſammentritts des Achtzehner=
2llangt habe, ſei vorauszuſehen, daß das Londoner
uie ue Taktik einſchlagen werde, die durch die Unter=
Der1 Drummond und Muſſolini eingeleitet wurde.
Indent behauptet zum Schluß, die engliſche halb=
E ſehe der Möglichkeit eines Sturzes des Kabinetts
vernügen entgegen.

Verwäſſerke‟ Zuſicherungen.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph
ſchreibt: Nach Berichten aus Paris wolle Laval die neue Atem=
pauſe
zu weiteren Verſöhnungsbemühungen benutzen. Seit
einiger Zeit habe er es ſich angelegen ſein laſſen, Muſſolini der
außerordentlich freundſchaftlichen Haltung Frankreichs gegenüber
Italien zu verſichern. Dieſe Annäherung hätte zur Folge gehabt,
daß die Zuſicherungen, die Laval im letzten
Monat über eine Unterſtützung Großbritanniens
im Mittelmeer gegeben habe, merklich verwäſ=
ſert
worden ſeien. Frankreich habe Italien verſichert, daß es
bereits in der Frage der Anwendung von Sühnemaßnahmen bis
zu der beabſichtigten Grenze gegangen ſei. Im Falle von Oel und
Kohle werde Frankreich keine wirkſame Aktion zu unternehmen
brauchen.
Inzwiſchen ſeien Anzeichen bemerkbar, daß die britiſche
Regierung, nachdem ſie vom Lande eine neue Vollmacht er=
halten
habe, entſchloſſen ſei, bei ihren Beziehun=
gen
mit Rom eine unabhängigere Rolle zu
ſpielen als bisher. Dies ſei das logiſche Ergebnis der
Erlaubnis, die der Völkerbund am 3. November gegeben habe,
als Großbritannien und Frankreich erſucht wurden, ihre Be=
mühungen
um Herſtellung des Friedens fortzuſetzen. Während
der letzten drei Monate habe die britiſche Regierung ſich damit
begnügt, Laval die Initiative bei den Nachforſchungen nach einer
Friedensgrundlage zu überlaſſen. Der unerwartete Beſuch des
britiſchen Botſchafters bei Muſſolini am Samstag habe anſchei=
nend
zeigen ſollen, daß auch unmittelbare Beſprechungen zwiſchen
Italien und Großbritannien möglich ſeien. Die Anregungen des
Botſchafters ſeien beſtimmt geweſen, den Weg für einen Bei=
ſtand
Großbritanniens bei der Wiederherſtellung des Friedens
auf einer gerechten Grundlage zu ebnen; man rechne aber nicht
mit poſitiven Ergebniſſen vor Ablauf eines oder zweier Monate.
Neue Unkerredung Laval-Cerruki.
Miniſterpräſident Laval hatte am Montag vormittag eine
neue Unterredung mit dem italieniſchen Botſchafter Cerruti, in
der der Botſchafter dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten über
die jüngſte Unterredung zwiſchen dem Duce und dem engliſchen
Botſchafter in Rom, Sir Erie Drummond, Bericht erſtattete. Nach
Londoner Meldungen ſoll der engliſche Miniſterpräſi=
dent
Baldwin ſeinem Botſchafter in Rom Auf=
trag
gegeben haben, bei Muſſolini anzufragen,
auf welcher Grundlage Italien über die Beile=
gung
des Streitfalles in Oſtafrika zu verhan=
deln
gedenke. Dabei ſei von engliſcher Seite jedoch ſofort be=
tont
worden, daß etwaige Vorſchläge für Verhandlungen nur dann
geeignet ſeien, wenn ſie Ausſicht hätten, vom Genfer Fünferaus=
ſchuß
und vom Negus als Verhandlungsgrundlage überhaupt be=
trachtet
zu werden. Miniſterpräſident Laval ſoll in ſeiner heutigen
Unterredung mit dem italieniſchen Botſchafter darauf beſtanden
haben, daß die Gelegenheit der Verſchiebung des Zuſammentritts
des Achtzehnerausſchuſſes zur ſofortigen Einleitung von Verhand=
lungen
ausgenützt werden müſſe.
Die italieniſche Regierung erläßt täglich neue Vorſchriften,
um angeſichts der drohenden Petroleum=Einfuhrſperre die Ben=
zinvorräte
zu ſtrecken. Nach einer neuen Verordnung darf der
aus Zuckerrüben hergeſtellte Spiritus nur noch zur Beimiſchung
zum Benzin als Treibſtoff verwendet werden.
Sowjetrußland und Rumänien für die Erdölſperre.
DNB. Genf, 25. November.
Vom Völkerbundsſekretariat werden Mitteilungen der ſow=
jetruſſiſchen
und der rumäniſchen Regierung veröffentlicht, in
denen dieſe beiden Länder, die für die Erdölausfuhr
von beſonderer Bedeutung ſind, der Erweiterungder Ver=
botsliſte
zuſtimmen.
Sie erklären ſich bereit, die Ausfuhr nach Italien an dem
vom Arbeitsausſchuß der Sanktionskonferenz feſtgeſetzten Zeit=
punkt
zu verbieten, wenn auch alle anderen Erdölerzeuger, und
zwar auch die nicht dem Völkerbund angeſchloſſenen, zu dem
gleichen Zeitpunkt entſprechende Maßnahmen treffen.
Außerdem ſind von einer größeren Anzahl von Regierungen
im Hinblick auf den bevorſtehenden Zuſammentritt des Durch=
führungsausſchuſſes
drahtlich oder ſchriftliche Mitteilungen über
die Tatſache der Anwendung der einzelnen Sühnemaßnahmen
eingegangen.
Probe-Mobilmachung auf Malka.
EP. Malta, 25. November.
Die von den Militärbehörden angeordnete Probe= Mobil=
machung
auf Malta iſt ohne Zwiſchenfälle durchgeführt worden.
Auf ein beſtimmtes Signal hin wurden die Truppen ſowie die
Reſerveſtreitkräfte mit ihren Waffen und Munition in Hunderten
von Privat=Autobuſſen in ihre vorbeſtimmten Stellungen gebracht.
Gleichzeitig errichteten die Pioniere um die geſamte Küſte her=
um
eine Telephonlinie und brachten hinter Felſen und Stachel=
drahtverhauen
Maſchinengewehre in Stellung. Feldküchen und
Waſſertanks folgten den Truppen in ihre Stellungen. Zur Auf=
rechterhaltung
der Verbindung zwiſchen den einzelnen Truppen=
teilen
wurden Mauleſel und Pferde aus Bauernwirtſchaften
requiriert.
Ein britiſcher Truppentransport, der nach Marſa Matruch
gehen ſollte, iſt am Montag nach Kaſſalla umgeleitet worden.
Kaſſalla liegt im Sudan, und zwar an der erythräiſchen Grenze.
Die Zuſammenſetzung des neuen engliſchen Parlaments ſteht
nunmehr endgültig feſt. Der Stand der Parteien iſt demnach:
für die Regierung 434, davon 387 Konſervative, Oppoſition 181,
davon 154 Arbeiterparteiler. Für die Regierung wurden insge=
ſamt
11,7 Millionen, für die Oppoſition 10,08 Millionen Stim=
men
abgegeben. Die genaue Wahlbeteiligung war 74,07 v. H.

* Laval oder ...!

Von unſerem A=Korreſpondenten,
Paris, 25. November.
Die Franzöſiſche Kammer tritt am Dienstag zuſammen. Die
Vorausſagen für die Regierung Laval lauten nicht allzu roſig.
Im allgemeinen und das iſt ſo ſeit vielen Jahren er=
greift
die Wirtſchaftskreiſe in Frankreich eine gewiſſe Unruhe,
wenn die Kammer ihre Arbeit beginnt. Dieſe Feſtſtellung be.
deutet kein Kompliment für den franzöſiſchen Parlamentarismus,
aber man kann ſie nicht umgehen.
Diesmal iſt die Stimmung in Paris beſonders gedrückt. Viele
gehen ſoweit, daß ſie die Regierung Laval ſchon als geſtürzt be=
trachten
. Die Schwierigkeit beginnt aber erſt, wenn die Rede auf
die Bildung einer neuen Regierung kommt. Es zirkulieren zwar
einige Namen, der des Poſtminiſters Mandel, der in der Innen=
politik
als beſonders energiſch und in der Außenpolitik als be=
ſonders
anglophil gilt; der Herriots, der ſich vergebens gegen die
Behauptung wehrt, daß er der eigentliche Gegner Lavals iſt, und
ſo weiter. Nur über die Perſon des kommenden Finanzminiſters
ſchweigen ſich die Propheten aus. Und das iſt charakteriſtiſch für
die Lage.
Es wäre, nur innenpolitiſch geſehen, keine allzu ſchwere
Aufgabe, die Regierung Lavals zu ſtürzen. Aber
Lavals Erbe lockt die nüchtern urteilenden Po=
litiker
nur wenig. Der franzöſiſche Miniſterpräſident iſt
nicht auf Roſen gebettet. . ."
Die innenpolitiſche Lage iſt labil und würde unter jeder
möglichen Regierung wenigſtens ebenſo labil bleiben. Bis zu
den Wahlen im Frühjahr iſt ſchon keine innenpolitiſche Klärung
denkbar. Und die Löſung, die manchen vorſchwebt, nämlich die
Wahlen bald vorzunehmen, iſt praktiſchſchier undurch=
führbar
.
Die Frage der rechtsſtehenden Organiſationen, insbeſondere
die letzten Zuſammenſtöße zwiſchen Feuerkreuzlern und den An=
hängern
der gemeinſamen Linksfront, könnten ſehr wohl den An=
laß
zu einer Kriſe gehen. Aber die Spannung zwiſchen rechts
und links würde auch unter einer neuen Regierung nicht ver=
ſchwinden
. Ja, die Perſpektive, daß die Wahlen von einer aus=
geſprochenen
Linksregierung vorbereitet würden, müßte die ge=
ſamte
Rechte zu der heftigſten Oppoſition entfachen. Eine neue
Regierung wäre alſo nur denkbar, wenn ſie genau
dieſelbe Schattierung hätte wie die Lavals.
Wie dem auch ſei, die finanziellen und wirtſchaftlichen Folgen
der innenpolitiſchen Unſicherheit ſind bereits zu konſtatieren. Der
Goldabfluß aus der Bank von Frankreich vollzieht ſich in einem
beſchleunigten Tempo, ohne daß die Erhöhung des Diskontſatzes
eine beſonders bremſende Wirkung gezeigt hätte. Die Propa=
ganda
für die Abwertung des Franken war zuletzt etwas weniger
lebhaft, aber die Zuſpitzung der innenpolitiſchen Lage begünſtigt
ſie ganz offenbar. Die Regierung iſt dieſer Propaganda zuletzt
entgegengetreten, aber vielleicht nicht energiſch genug.
Die Lage des Schatzamtes iſt ſchwierig. Alle ſtaatlichen Ein=
nahmen
gehen zurück. Gerade das iſt es, was das Erbe Lavals
für ſeinen Nachfolger ſo beängſtigend macht. Man hat zuletzt die
Dekretgeſetze auf das ſchärfſte kritiſiert und beſonders auf dem
Lande noch unvolkstümlicher gemacht, als ſie bisher waren.
Aber die Dekretgeſetze ſind notwendig, wenn man das Budget=
gleichgewicht
nicht umwerfen will.
Es erweiſt ſich jetzt immer mehr, daß die Sühnemaßnahmen
gegen Italien und noch mehr die italieniſchen Gegenmaßnahmen
die Lage der franzöſiſchen Wirtſchaft ſtark erſchweren. Beſonders
aus Lyon und aus dem Südoſten tönt die Klage. Die chemiſche
und die Seideninduſtrie ſind erheblich mitgenommen. Nach den
Worten des Präſidenten der Lyoner Handelskammer bedeuten
die Sühnemaßnahmen den wirtſchaftlichen Krieg, einen Krieg,
der bereits ſchon ſeine Toten und Verwundeten gefordert hat".
Die franzöſiſche Diplomatie unterläßt nichts, um zwiſchen
London und Rom vermittelnd zu wirken. Dieſe zähe diplomatiſche
Arbeit konnte aber die Verſtimmung gegen Frankreich
in Italien nicht mildern. Und der Löſung der abeſſiniſchen
Frage iſt man nicht näher gekommen. Die einzig denkbare Löſung
wäre im Augenblick die Kapitulierung des Negus. Wohl darum
hat auch Marſchall Badoglio die Führung des Krieges übernom=
men
. Nunmehr ſollen die Ereigniſſe beſchleunigt werden. Die
Frage iſt nur, inwieweit das möglich iſt, denn die geographiſchen
Schwierigkeiten ſind einmal da!
Die engliſchen Wahlen haben bisher die Hoffnungen auf
mehr Mäßigung Italien gegenüber nicht erfüllt. Das iſt nicht
überraſchend. Denn die Oppoſition in England dachte nicht ai=
ders
wie die Regierung, ſie war nur lauter und temperament=
voller
.
Mehr Einfluß auf die engliſche Außenpolitik als die Wahlen
können die fernöſtlichen Ereigniſſe ausüben. Aber auch ſie darf
man nicht allzu einſeitig betrachten. Es iſt wahr, daß der bis=
herige
Sieger in dem abeſſiniſchen Konflikt Japan iſt; aber es
gibt nicht nur Japan im Fernen Oſten. Es gibt auch die Sowjets.
Und Moskau will die Preſtigeverluſte, die es in der nahen Ver=
gangenheit
erlitt man denke an die Uebergabe der oſtchineſi=
ſchen
Eiſenbahn von ſeiner Rolle nicht zurücktreten. Nach ver=
ſchiedenen
Meldungen iſt die Bedrohung von Chanſi und Suiyunn
durch die Rote Armee, das heißt durch chineſiſche Kräfte, die durch
die Bolſchewiſten organiſiert werden, eine der Urſachen des japa=
niſchen
Vorſtoßes. Die Sowjets beherrſchen praktiſch den Sian
Kiang oder Chineſiſch=Turkeſtan, und tun alles, um ihre Poſition
zu verſtärken. Der engliſch=ruſſiſche Gegenſatz in Zentralaſien
verſchärft ſich. Die engliſchen Intereſſen in Kaſchgir ſind durch
die Ruſſen bedroht. Sowjetrußland iſt für England im Fernen
Oſten ein gefährlicher Gegner, und manche glauben hier, daß der
engliſch=ruſſiſche Gegenſatz ebenſo ſchwer zu überwinden ſein wird
wie der engliſch=japaniſche. Aber doch kann England zwiſchen
Rußland und Japan wählen; die Situation iſt nicht ſo ungünſtig
für die britiſchen Intereſſen, als daß ſie für Italien einen Vorteil
bedeuten würde. Wenn alſo der Negus nicht ſo bald kapituliert,
ſo kann man die Löſung des Konfliktes nur durch die Beſchrän=
kung
der italieniſchen Wünſche herbeiführen.

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Seite 2 Nr. 325

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 26. No

Aoitelnang in Haten.
Die Vorgänge im Fernen Oſten, wo das Fell des chineſiſchen
Löwen verteilt werden ſoll, werden immer merkwürdiger. Vor
14 Tagen ſchien es ſo gut wie ſicher, daß die 5 Provinzen, die
an Mandſchukuo grenzen, ſich mit japaniſcher Unterſtützung ſelb=
ſtändig
machen würden, um einen eigenen Staat zu bilden.
Dann wurde dieſe Gründung plötzlich wieder zurückgepfiffen
pb für kürzere oder längere Friſt oder vielleicht überhaupt, wenn
inzwiſchen die Verhandlungen zwiſchen der chineſiſchen Nanking=
regierung
und Tokio irgendwelche Fortſchritte machten, war
unſicher. Dazu die Begleitmuſik engliſch=ruſſiſcher=chineſiſcher und
japaniſcher Flöten, die das ganze noch undurchſichtiger machten,
weil jeder die Entwicklung durch ſeine eigene Brille ſah und
die Nachrichten ſich vollſtändig widerſprachen.
Nun zur allgemeinen Ueberraſchung eine völlig neue Löſung.
Die ſelbſtändige Abtrennung des nordöſtlichen Teils der Provinz
Hopei, alſo nicht einmal eine ganze Provinz, ſondern nur ein
Teil. Immerhin chineſiſche Provinzen ſind ſo groß wie euro=
päiſche
Länder und auch dieſer nördliche Teil Hopeis umfaßt
mindeſtens 100 000 Quadratkilometer mit einigen Millionen
Menſchen. Um die geographiſche Vorſtellung zu erleichtern, ſei
hinzugefügt, daß Hopei ſich unmittelbar an Mandſchukuo im
Süden anſchließt, und zwar vom Gelben Meer tief ins Land
hinein entlang der Großen Mauer bis zur Provinz Tſchahar.
In dem Gebiet liegt die ehemalige Hauptſtadt Peking, die ſeit=
dem
die Regierung ihren Sitz nach Nanking verlegte, in Peiping
umgetauft wurde. Außerdem gehört Tientſin dazu. Als Haupt=
ſtadt
aber wurde vorläufig Tſchungſchin gewählt, das ſüdöſtlich
von Peking auf dem Wege nach Tientſin liegt. Der Haupteil
dieſer neuen Zone gehört zur entmilitariſierten Zone und darin
liegt für die Nankingregierung die eigentliche Schwierigkeit.
Sonſt wäre es ihr eine Kleinigkeit, die Ordnung raſch wieder
herzuſtellen. Aber jeder Verſuch des Einmarſches von Truppen
müßte mindeſtens mit einem japaniſchen Proteſt beantwortet
werden.
Es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß der eigentliche Drahtzieher
von Tientſin aus gearbeitet hat. Dort hat der japaniſche General
Diihara ſich aufgehalten, der auch die eigentliche Triebkraft bei
der Bewegung in den fünf Provinzen war, Der neu gegründete
Staat, der angeblich nicht gegen Nanking arbeiten will iſt natür=
lich
eine lebensunfähige Halbheit. Sein Auftauchen beweiſt aber,
daß die japaniſchen Militärs trotz des Widerſtandes des Außen=
miniſteriums
in Tokio ihre Pläne keineswegs aufgegeben haben.
Sie werden alſo jetzt ihre Bemühungen fortſetzen, um den Reſtteil
von Hopei ſowie die angrenzenden Provinzen, vor allem Tſchanſin
und Tſchahar zum Anſchluß zu bewegen, um auf dieſem Umwege
doch zur Bildung eines neuen großen Staates unter japaniſcher
Souveränität zu kommen. Die Gouverneure dieſer Provinzen wer=
den
alſo in den nächſten Tagen unter dem Kreuzfeuer japaniſcher
und nankingchineſiſcher Bemühungen liegen, und von dem Aus=
gang
dieſes Ringens wird es abhängen, ob der vorgeprellte Teil
von Hopei der Kern des künftigen Staates wird oder ob er reu=
mütig
den Weg nach Nanking zurückfinden muß. Jedenfalls iſt vor=
läufig
alles wieder in Bewegung geraten, ohne daß ſich der Aus=
gang
überſehen läßt, eben weil niemand weiß, welche politiſchen
Reſerven Marſchall Tſchiang=Kai=ſchek für den äußerſten Fall hin=
ter
ſich hat.
Vorſchlag Nankings auf Verhandlungen
über eine chineſiſch=japaniſche Zuſammenarbeit.
DNB. Tokio, 25. November.
Der chineſiſche Geſchäftsträger Ting beſuchte am 25. d. M.
den ſtellvertretenden Außenminiſter Schigemitſu und überbrachte
ihm den Wunſch Nankings nach Verhandlungen
über eine freundſchaftliche chineſiſch=japaniſche
Zuſammenarbeit. Die Verhandlungen wären in Nanking
durch Tſiangtſopin und Aryaſchi zu führen. Der ſtellvertretende
Außenminiſter ſtimmte dem Vorſchlag zu. Schigemitſu betonte.
die Notwendigkeit, die nordchineſiſche Frage derart zu löſen, daß
ſowohl die Forderungen des nordchineſiſchen Volkes, als auch die
gemeinſamen Intereſſen Chinas, Japans und Mandſchukuos be=
friedigt
werden.
Zwiſchenfälle in Tienkſin.
DNB. Peiving, 25. November.
Wie aus Tientſin gemeldet wird, entfeſſelten am Montag früh
uniformierte Banden in der Stärke von 100 bis 200 Mann Un=
ruhen
innerhalb der Chineſenſtadt. Die Banden, die aus dem ja=
paniſchen
Konzeſſionsgebiet von Tientſin gekommen waren, ver=
fügten
über Autos und Waffen. Sie beſetzten die Vortragshalle
der Stadt, vor der ein Maſchinengewehrpoſten aufzog und richteten
dort das Hauptquartier des Todeskorps der nordchineſiſchen
Autonomiebewegung ein.
Die Putſchiſten entſandten Abordnungen zum Gendarmerie=
kommando
des Bezirks von Tientſin=Tangku ſowie zum Bürger=
meiſteramt
. Nachdem dieſe beiden Behörden ſich an den in Pao=

Die Aintverillatsſtadt homs.
Mit umfangreichen Reden hochpolitiſcher und weltanſchau=
licher
Natur, mit aller äußeren Machtentfaltung des Fascismus,
der dieſes Ereignis zur Offenbarung ſeiner Geiſtesrichtung und
Lebenshaltung ſtempelte, mit Feierlichkeiten aller Art iſt kürz=
lich
ein Werk vollendet worden, das als wirklich repräſentativ
ind ausdruckgebend für das Wollen des neuen Italien beurteilt
werden kann: Die Univerſitätsſtadt Roms wurde ihrer Be=
ſtimmung
übergeben.
Von Anfang an hatte der Fascismus die Aufgabe ge=
ſehen
, Rom auch als Geiſteszentrum des neuen Italiens einen
würdigen äußeren Rahmen zu geben. Konnte auch Rom auf
eine ſechshundertjährige Tradition als Univerſitätsſtadt zurück=
blicken
, ſo bildete ſeine Univerſität doch niemals den Mittel=
punkt
des geiſtigen Italien, Padua, Bologna, Pifa und Neapel
konnten ſich noch älterer Vergangenheit rühmen, ſie bildeten
auch weiter kleine in ſich abgeſchloſſene Zentren, die ſich eigen=
und eiferſüchtig als die wahre Stätte italieniſcher Studien be=
haupten
wollten. Rom konnte immer nur auf den Zuſpruch
der in und um Rom lebenden Studenten zählen. Wenn es auch
verſtand, ſeine Univerſität immer auf guter Höhe zu halten,
verſchaffte es ſich doch nur Geltung im engeren Rahmen und
berſtand es vielleicht lediglich, mitunter einige ausländiſche
Studenten heranzuziehen; der Oberitaliener und Sizilianer
blieben ihr jedoch zumeiſt fern. Der Wunſch des fasciſtiſchen
Italien, gerade auch die Univerſitätsjugend aus allen Teilen
Italiens nach Rom zu ziehen, um ihr damit in den empfäng=
lichſten
Jahren ihres Lebens die Gelegenheit zu bieten, am
Brennpunkt des neuen Italien zu ſein und ihr Erlebniſſe aller
Art zu vermitteln, zu denen nur Rom als Stadt der fas=
ciſtiſchen
Bewegung imſtande iſt, ſcheint daher durchaus ver=
ſtändlich
und richtig. Und wie konnte dieſer Gedanke einer
ſtärkeren geiſtigen Zentraliſierung Italiens beſſer verwirklicht
wverden, als wenn man eine ſchöne, zeitentſprechende und ge=
waltige
Univerſitätsſtadt ſchuf, die zwar nicht die Patina der
Alma Mater von Padua und Bologna trägt, wo man auf
Schritt und Tritt der Erinnerung an den Humanismus, an
die geiſtigen Größen des mittelalterlichen Italiens zu begegnen
ſcheint, ſondern den Stempel des jungen, daſeinsbejahenden und
zukunftsfreudigen Italien, das ſeine Zeitrechnung erſt vor
14 Jahren begann?
Die Univerſitätsſtadt Roms, zu der vor drei Jahren draußen
vor den Toren Roms der Grundſtein gelegt wurde, iſt im Jahre
XlII der fasciſtiſchen Revolution entſtanden, trägt an allen Ge=
bäuden
die rieſigen römiſchen Ziffern XIII und wurde am
Jahresbeginn XIV eingeweiht. Sie liegt nahe einer der älteſten

Vom Tage.
Reichspoſtminiſter Freiherr von Eltz=Rübenach eröffnete am
Montag vormittag in der Berliner Univerſität in Anweſenheit
der höchſten Beamten der Reichspoſt und von Vertretern der
Deutſchen Arbeitsfront die 19. Poſt= und Telegraphenwiſſenſchaft=
liche
Woche, die in Verbindung mit dem Reichspoſtminiſterium
von der Verwaltungsakademie Berlin für mehr als 500 Poſt=
beamte
Angeſtellte und Arbeiter aus dem ganzen Reich vom
25.30. November durchgeführt wird.
In Vereinbarung mit dem Geheimen Staatspolizeiamt hat
die zuſtändige Stelle im Reichsminiſterium für Volksaufklärung
und Propaganda allen jüdiſchen Künſtlern das Führen von ſog.
Künſtlernamen (Pſeudonymen) unterſagt. Dieſes Verbot gilt
auch für die im Rahmen des Reichsverbandes der jüdiſchen Kul=
turbünde
tätigen nichtariſchen Perſonen.
Am Montag früh hat in Oſtoberſchleſien ein dreitägiger Aus=
ſtand
der Belegſchaft in der polniſchen Schwerinduſtrie begonnen.
Nach den bisher vorliegenden Meldungen wird auf den Gruben
faſt vollſtändig geſtreikt,
Nach dem Zuſammenbruch der Straßendemonſtrationen be=
mühen
ſich die Führer des Wafd nunmehr um die Herſtellung
einer politiſchen Einheitsfront gegen Neſſim Paſcha und die eng=
liſchen
Behörden.
Die ſiameſiſche Regierung hat bei javaniſchen Werften vier
Unterſeeboote von je 370 To. in Auftrag gegeben. Jedes Unter=
ſeeboot
koſtet ohne die Torpedoausrüſtung und Geſchütze etwa 1.6
Millionen Mark.
Lord Beaverbreek, der mehrere Tage zu einem privaten Be=
ſuch
in Berlin weilte und hierbei einige Einrichtungen des neuen
Deutſchland in der Reichshauptſtadt beſichtigte, iſt am Montag
von Berlin nach England zurückgekehrt.

tingfu weilenden Gouverneur der Provinz Hopei, Schangtſchen,
um Weiſungen gewandt hatten, ſtellten ſie durch eine Rückfrage
im Hauptquartier der japaniſchen Garniſon Nordchinas feſt, daß
die Putſchiſten von japaniſcher Seite nicht geſtützt werden. Darauf=
hin
lehnten ſie, ſo wird gemeldet, die Eröffnung von Verhand=
lungen
ab. Ein Offizier der japaniſchen Gendarmerie half bei der
Zerſtreuung der Demonſtranten.
zeilten Kauzfoiger oite,
Woer einenl miit einem Programm!
Die innerpolitiſche Lage in Frankreich iſt nach wie vor un=
durchſichtig
. Die Abordnung der Linken hat ihre Entſcheidung
auf Mittwoch verſchoben, weil ſie die Beſchlüſſe des Miniſter=
ates
vom Dienstag abwarten will. Laval arbeitet inzwiſchen
an einer großen Rundfunkrede. In dieſer wird er, wie Oeuvre‟
bereits jetzt zu wiſſen glaubt, etwa folgendes erklären:
Wenn man eine politiſche Kriſe will, um eine Abwertung
ſes Franken herbeizuführen, ſo mache ich eine Abwertung nicht
mit. Sollte man die Kriſe wollen, um eine deutſch=franzöſiſche
Annäherung zu verhindern, ſo werde ich mich auch dazu nicht
bereitfinden laſſen. Ich halte am Franken und am Frieden feſt.
Man kann mich ſtürzen. Dann aber bitte: im ganzen und nicht
ſtückweiſe. Man möge einen Nachfolger finden, einen Nachfolger
mit einem Programm.
Franzöſiſche Weinbauern demonſtrieren.
EP. Paris, 25. November.
Die Bauernfront hielt am Sonntag in Montpellier eine
Maſſenverſammlung ab, an der etwa 20 000 bis 25 000 ſüdfran=
zöſiſche
Weinbauern teilnahmen. Zahlreiche Redner traten für
die Forderungen der Landwirte ein, u. a. für die Aufwertung
der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, die Beſeitigung der Ueber=
produktion
an Wein durch die Einſchränkung des algeriſchen
Weinanbaus und für die Aufhebung der Sanktionen gegen Ita=
lien
, die Europa mit Feuer und Blut zu überziehen drohten
Die marxiſtiſche Volksfront verſuchte die Kundgebung zu
ſtören, wurde aber durch den Ordnungsdienſt, der von 1800 Mit=
gliedern
der Bauernjugend in Grünhemden verſehen wurde, dar=
an
gehindert.
Im Anſchluß an die Verſammlung bildete ſich ein Zug von
mehreren tauſend Bauern, der die 1500 Mann ſtarke Polizeiab=
ſperrung
durchbrach und vor die Polizeipräfektur zu ziehen ver=
ſuchte
. Unterwegs ſtießen die Kundgeber mit einer Abteilung
berittener Mobilgarde zuſammen, die eine Attacke gegen die um
die Trikolore geſcharten und die Marſeillaiſe ſingenden Bauern
ritt. Etwa ein Dutzend Teilnehmer der Kundgebung wurden
verhaftet. Am Abend kam es in den Straßen der Stadt hie und
da zu Zuſammenrottungen, die von der Polizei aufgelöſt wurden.

chriſtlichen Kirchen Roms, der San Lorenzo. Von ihr aus hat
man einen der unvergleichlichſten Blicke auf die unſterbliche
Campagna, Türme und Gebäude des mittelalterlichen Roms
grüßen zu ihr herüber, ſie kann und will daher auch nicht ihre
Bindung an die Vergangenheit leugnen, wenn auch ihre Auf=
gabe
in der Gegenwart liegt.
Die äußere Verwirklichung dieſes Plans ließ in drei=
jähriger
ununterbrochener Arbeit einen rieſigen Gebäude=
komplex
aus dem Boden wachſen, der wirklich die Bezeichnung
Stadt verdient. Es entſtand ein harmoniſch in ſich ab=
geſchloſſenes
Ganzes von 12 einzelnen Gebäuden, die durch
Architektur und Anordnung aufeinander abgeſtimmt das
mächtige Bauwerk, das Rektorat und Aula Magna vereint, in
den Mittelpunkt rückt, deſſen 100 Meter lange Front in ein=
ſacher
und klarer Linienführung ſich ſchon vom wuchtigen Ein=
gang
heraufdrängt. Rechts und links leicht vorgebaut flankieren
juriſtiſche und philoſophiſche Fakultät das Rektoratsgebäude.
Ihre Außenwände zieren überlebensgroße Plaſtiken des jungen
italieniſchen Meiſters Corrado Vigni, der prächtige Männer=
geſtalten
mit Pferden ſchuf, die ſich der Architektur ausgezeichnet
anpaſſen. Die übrigen Gebäude reihen ſich um dieſen Kern=
punkt
der Univerſitätsſtadt; acht verſchiedene Architekten haben
die einzelnen Häuſer, die zur Unterbringung der verſchiedenen
Fakultäten und Inſtitute, zu Wohnungen der Studenten, zu
Aufenthalts= und Feſträumen dienen, entworfen. Sie ſind ver=
ſchieden
in der Idee und im Geſtein, Marmor und Travertin,
weiße, graue und gelbliche Geſteinsſorten wechſeln miteinander
ab. Je nach Zweckmäßigkeit und Verwendungsbeſtimmung wurde
ein anderer Grundriß gewählt. Aber dennoch iſt nirgends die
Harmonie geſtört, da bei allen Gebäuden an die einfache, klare
Faſſade, an regelmäßige Fenſteranbringung und flache Dächer
gedacht wurde, denen ſich einige Rundbauten geſchickt einfügen.
Auch im Innern der Gebäude iſt Sachlichkeit und Formen=
ſchönheit
glücklich vereinigt. Breite Treppen führen überall zu
den hohen luftigen Hörſälen, rieſige Korridore bieten Platz für
das Ausruhen während der Pauſen zwiſchen den Vorleſungen.
Daneben gibt es in ſämtlichen Fakultäten ausgedehnte Aufent=
halts
= und Bibliotheksräume. Beſonderen Wert hat man auf
die Beſchaffung guten Anſchauungsmaterials gelegt. Im Lande
Marconis kann es nicht wunder nehmen, daß gerade die phyſi=
kaliſche
Fakultät über hervorragende Verſuchsräume verfügt und
ihre Elektrizitäts= und Radioabteilung vorbildlich iſt. Für kunſt=
geſchichtliche
Studien wurde ein Muſeum geſchaffen, das Gips=
abgüſſe
aller bedeutenden Plaſtiken enthält, was hoffentlich die
Studenten nicht abhalten wird, gerade in Rom an den herrlichen
Originalwerken des Altertums und Mittelalters Studien zu
treiben. Die mineralogiſche Sammlung enthält ſehr wertvolle
Schätze, da in ihr Geſchenke enthalten ſind, die der Papſt aus

DNB. Athen, 25
Georg II. von Griechenland iſt in Begleitung
gers Prinz Paul an Bord des Kreuzers Helli,
Phaleron eingetroffen und hat ſich gegen 10 Uhn
ſeben.
Der König, der ſich von Bord des Kreuzers in
Motorboot an Land begeben hatte, wurde dort n
präſidenten General Kondylis, der während ſeine
die Regentſchaft geführt hatte, begrüßt und mit de
der Regierung bekannt gemacht. Ferner waren bei
der Präſident der Athener Gemeindeverwaltung,
Anſprache hielt, zugegen, ſowie die Generalſtabschſ=
Marine und Luftfahrt, der Militärgouverneur undg
von Athen ſowie der oberſte Vertreter der Polizeiel
Nachdem der König für den feſtlichen Empfangn
Worten gedankt hatte, begab er ſich im Kraftwoe
Hauptſtadt. Auf ſeinem Wege nach Athen nahmd
Prachtwagen umfaſſende königliche Zug ſeinen 9e0
Kilometer lange ſchnurgerade Syngros=Allee, di
und Girlanden reich geſchmückt iſt. Hinter einem 10
von Truppen aller Waffengattungen ſäumt eine rieg
menge die Straße. Immer wieder erſchallen jubin
auf den König und den Thronfolger, die ununterhot
luf der Hälfte des Weges, an der Stelle der at
Quelle, ragt ein 12 Meter hoher Triumphbogen,
die Grenze der Stadt Athen andeutet. Kurz darau
Hadrian, hält der Zug.Hier haben der Bürgermeiſei

Kodzias, ſowie die Bürgermeiſter aller andera
Städte, die Präſidenten der Stadtverwaltungen udk
Körperſchaften Aufſtellung genommen. Die Königsfuhr 3e
hißt und die Muſik ſpielt den Königsmarſch. Kanonkut 8
das Zeichen zu dem allgemeinen Glockenläuten. Dſtligen.
der Bürgermeiſter von Athen dem König den WilcdſM
er Landeshauptſtadt. Nach der Anſprache des Mn
dankte der König tief ergriffen für den herzlichen6
erklärte, er ſei glücklich, ins Vaterland zurückbehunf
Dann ſetzte der Feſtzug ſeinen Weg in die Stodt fau
lich geſchmückte Straßen geht es dann zur Kathen
11 Uhr ein feierliches Hochamt abgehalten wurde.
Jubel in Athen.
Das feierliche Hochamt in der Metropolis=Kathl
griechiſche Metropolit in prunkvollem Ornat zelebt
prächtiges Gemälde altbyzantiniſcher Tracht. Den Di
Zutritt zur Kathedrale verboten. Nur gelodene. Hey
Diplomaten und hohe Beamte nahmen an dem Go
Im Anſchluß an das Hochamt fuhr der König zu
des unbehannten griechiſchen Soldaten, um dort in

Thronfolgers einen Kranz niederzulegen. An der

nahmen die drei Miniſter der Armee, Marine und
Angehörigen der Generalität und zahlreiche weit

ziere, ſowie Abordnungen aller Truppengattungen
der Kriegsteilnehmer= und Verwundetenverbände
der König den Kranz niedergelegt hatte, verharrte
ſammlung eine Minute in ehrfurchtsvollem Schwe
dächtnis der Toten.
Auf der ganzen Fahrt durch die Stadt wurde de
all von einem nichtendenwollenden Jubel begrüßt.
ßen, durch die der König fuhr, waren die Fenſter
von begeiſterten Menſchen beſetzt. Auf dem rieſige
Platz harrte eine unüberſehbare Menſchenmenge. K
um den heimgekehrten Herrſcher zu begrüßen. Mit W
geiſterung waren zahlloſe Angehörige der Landbev
der Hauptſtadt gekommen. Sie, die ſtets königstrei
ren, hatten keine Mühe geſcheut, den heimkehren
ſehen zu können. Teilweiſe waren ſie tagelang unter
und mußten im Freien übernachten, da ſämtliche
möglichkeiten in Athen beſetzt waren.

Die Regierung Kondylis zurückgete

Der bisherige Regent, Miniſterpräſident Gener
iſt nach der Ankunft des Königs in Athen und nd
Georg die Staatsgewalt übernommen hat, zurüd
Rücktritt erfolgte in Form der Ueberreichung ein
zur politiſchen Lage, die einem Rücktritt gleichkonml
net damit, daß König Georg den General Kondl
Neubildung der Regierung beauftragt und daß
Kabinett in ſeinem Amt beſtätigt wird.
Nach ſeiner Ankunft in Athen hat König G.
Proklamation erlaſſen.

verſchiedenen Ländern erhielt und die ſehr ſelten
ſtellen. Den ſchönſten Raum ſtellt zweifellos die
dar, ein Saal von 850 Quadratmeter Größe, d
nach vorn verjüngt und bequem 3000 Perſonen
Die Hauptwand bedeckt ein rieſiges Fresko, das ſe
iſt und vielleicht einen etwas ſtarken Kompromiß
modernſten Geſchmack darſtellt.
Beſondere Aufmerkſamkeit verdient das Studen
Platz für 150 Studenten bietet, die in Einzelräut
und in dem ein rieſiges Reſtaurant untergebracht iſ
iſt nicht in ſeelenloſem modernem Hotelſtil gehalten
wohnlich und atmet doch den gleichen Geiſt wie
Stadtanlage der Wiſſenſchaften. Endlich ſei noch das
haus der Profeſſoren, Aſſiſtenten und der übrige
erwähnt, deren Geſamtzahl ſich auf 1644 beläuft
Nuhe und Entſpannung von ihrer Arbeit oder Mu
finden ſollen. Auch der Univerſitätsmiliz wurdel
Kaſerne errichtet, in der Wache, Oberkommando
magazine untergebracht ſind. Veranſchaulicht es die
maße des Geſamtkomplexes, wenn man angibt, del
Quadratmeter umfaßt, wovon 40 000 mit Gebäuden
700 000 Kubikmeter Gebäudeinhalt aufweiſen kann
lionen Lire gekoſtet hat, und daß jedes Inſtitut un
tät weit über 200 Räume verfügt?
Bald wird nun dieſe rieſige Stadt, die bishe
und würdige Feierlichkeiten ſah, vom Schwarm de
von froher Schaffenskraft, von ernſtem Studie
werden. Junge Menſchen aus ganz Italien werde
ſtrömen, um in Rom der Wiſſenſchaft zu leben und
mus des Fascismus da zu ſpüren, wo er am ſtät

Natur und Volk die von der Senckenbergiſo
ſchenden Geſellſchaft herausgegebene Zeitſchrift, bring
berheft einen intereſſanten Bildbericht von ſogene
ſamen Vulkanausbrüchen, Bilder vom Leben der A
nern Neu=Guineas Mikro=Aufnahmen von dem wundl

des Schmelzes unſerer Zähne und noch viele ande
Aufſätze aus der geſamten Naturkunde.

Das neue Haus. Eine Ehegeſchichte von Otto Ma
G. Groteſche Verlagsbuchhandlung.
Klar und einfach iſt alles in dieſem Buch, und
ſchaft macht zugleich ſeine Stärke und Schwäche aus
hier ganz natürlich und folgerichtig, alles geht ſo
ſich, daß man ſich auf mancher Seite einmal wünſo=
nung
möge doch nicht immer ganz ſo glatt und O.
gehen. Die ehrliche Geſinnung und die gute Beobacht!!
der das Buch geſchrieben iſt, wird dadurch nicht

[ ][  ][ ]

. November 1935

Darmſtädter Tagblatt7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 325 Seite 3

Eur aeefftiſce Taffenerfoige.
eniſche Bakaillone an der Nordfronk überfallen und aufgerieben? Befrächtliche Fortſchritke

an der Südfronk.

Italiener in Erwarkung
befſiniſchen Gegenoffenſive.
EP. Asmara, 25. November.
des Aufbaus der italieniſchen Stellungen ſüdlich
ſit der bereits von den Abeſſiniern angelegte Flug=
tlEe
ſoweit hergerichtet, daß dort zwei Flugzeugge=
kebracht
werden können. Hierdurch wird die Auf=
ſüdlich
von Makalle ſowie die Säuberung des
der Front weſentlich erleichtert. Die Berichte
Mt ſtimmen ſämtlich darin überein, daß
Süllee, dihi ſche Heeresleitung einen großange=
E einen ſigenangriff vorbereitet. Es iſt bekannt,
Mr eine kiſſum ſich in Ender=Moani befindet, um das Kom=
aulen
juhſſie Vorhut des Ras Kaſſa, die auf 100 000 Mann
De ununterſy zu übernehmen. Weſtlich von den Streitkräften des
Delle der ahen etwa 70 000 Mann unter Ras Burreh; öſtlich
Mohbogen dut ſich eine weitere ſtarke Truppenmacht unter Ras
hurz darau/ Xlle dieſe Truppen erhalten noch ſtändig Verſtär=
Zurgermeith, nimmt hier an, daß der abeſſiniſche
er anderur: ff in dem Augenblick beginnen wird,
*Dalungen / abeſſiniſche Truppen den Italienern
De Königsſwa Zehnfache überlegen ſind. Der Ne=
uiſch
Kanona vor Beginn der Offenſive die Nord=
Mauten, Ach tigen. Jedenfalls liegen hier Meldungen vor,
19 den Wclen Ras Seyum und Ras Kaſſa Meinungsverſchie=
brache
des Ar die einzuſchlagende Taktik beſtehen und beide
in herzlichenh Negus gebeten haben, dieſe Meinungsverſchieden=
d
zurückehrucht en.
die Stzdt ſo rechten Flügel erreichten die Askari, unterſtützt
zur Katheſen Streitkräften, die Furt ſüdlich des Schir= Ge=
en
wurde, hauptquartier der Diviſion Gavinana iſt von Adua
ſchael am Takazze verlegt worden. Auf dem linken
Dritte Armeekorps mit der Säuberung des Dana=
ſchäftigt
. Es kam zu kleineren Zuſammenſtößen mit
ovolis=Katheßtreifen, die in allen Fällen unter Zurücklaſſung
Omnat zlehm Verwundeten in die Flucht geſchlagen wurden.
racht. Den 20
ſelodene Her
an dem Gc Abeba wird heute amtlich behauptet, daß der Sul=
König zu / der italieniſchen Meldungen zufolge, zu den Ita=
ſort
in R anden ſein ſoll, in Wirklichkeit noch treu zum

an der nd dieſen fortlaufend über die Zuſtände an der
und ſront unterrichte. Es wird weiter behauptet, daß
lrichten die Lage der Italiener ſich ſehr ſchlecht dar=
berſtändlich
können dieſe Darſtellungen nur mit
hlt weitergegeben werden. Die italieniſchen Streit=
den
ſeien unterernährt, krank und de=
t
und befänden ſich in ſtändiger Angſt
ſabeſſiniſchen Angriff.
beſagt die amtliche Meldung noch, daß die Zahl
läufer aus den italieniſchen Reihen
So ſollen ſich über das Wochenende 60 Askari mit
ſund erheblichen Munitionsvorräten den Truppen
im angeſchloſſen haben.
heue Offenſive des 1. Armeekorps.
* Asmara, 25. November. (United Preß.)

teht und den linken Flügel der vereinigten Nord=
bereitet
gegenwärtig einen neuen Vorſtoß nach
ſdie Truppen des Ras Kaſſa Sebat vor, die nach
Alieniſcher Erkundungsflugzeuge in Gewaltmärſchen
MAAgelitlilabſchnitt nach Norden vorſtoßen wollen, wahr=
ſich
mit der Armee Ras Seyums zu vereinigen.
Sebats, die vor nicht allzulanger Zeit einen
ungriff auf die durch die Danakilwüſte vorſtoßende
1der Italiener erfolgreich durchführte, ſoll ſich auf
das nördlich des Aſchangi=Sees gelegen iſt, zu
Marſchrichtung dieſer abeſſiniſchen Abteilung
italieniſchen Hauptquartier, daß Ras Kaſſa Sebat
Die Verbindung mit der Armee Ras Seyums, die
ſhen Schätzungen 20 bis 30000 Mann ſtark ſein

Mieniſche Armeekorps, das unter dem Befehl Gene=

he Dichter und Schriftſkeller
In Bernn.
Jugendwünſche erfüllen ſich in Berlin.
beheimrat Profeſſor Dr. Ludwig Heck.
Arbeitszimmer im Verwaltungsgebäude des Ber=
ſen
Gartens finden wir Geheimrat Heck, den nun=
bſiebzigjährigen
. Jeden Morgen kommt er dorthin
Av ele Stunden des Tages entweder am Schreibtiſch
ſtiE ſelbſt; wenn er auch die Laſt der Verwaltungs=
gere
Schultern gelegt hat ſo ganz kann er doch
ſin Werke Abſchied nehmen, das eine Lebensarbeit
urch dieſe Tätigkeit beſonders für den Zoologiſchen
Richshauptſtadt iſt Ludwig Heck einer der populär=
ei
großen Stadt geworden; den Geheimrat nen=
erliner
, und obwohl ſo mancher würdige Mann in
heitel trägt, weiß doch jeder genau, um wen es ſich
ſt das Wetter zu ſchlecht, als daß ein Spazier=
Faroßen Zoologiſchen Garten möglich wäre. So muß
we Stunde im Arbeitszimmer des Geheimrats aus=
9mit ſeinem Werdegang bekannt zu machen.
n Darmſtadt geboren, einer damals ſehr kleinen
Bidenz, die aber trotzdem oder vielleicht gerade
nit ihren guten Schulen und Muſeen, ihrem guten
uer ſchönen Umgebung ein vortrefflicher Platz für
He und körperliche Aufzucht junger Menſchen war.
Ete rſtadt hat ſich inzwiſchen verändert; ich kann das
feſtſtellen, wenn ich dorthin zu Beſuch komme
Reiſe nach Wiesbaden wird ja ſtets mit einem
Aarmſtadt beſchloſſen. Und dann erſteht vor mei=
Hau ge wieder die alte, liebe Reſidenz von einſt, in
Ame Jugendjahre verlebte. Ich bin der Sohn eines
ſiüt terlicherſeits der Enkel eines Oberförſters das
nite geweſen, der den Wildpark Kranichſtein bei
Zeibrevier der heſſiſchen Großherzöge, unter ſich
Au iſchung mag wohl meine geiſtige Richtung und
Na erklären: die angeborene Liebe zum lebenden
ynerlich empfundene Neigung, das Weſen und das
aen Tieres im Dienſte der Volksbildung gemein=
rzuuſtellen
.
. Direktor eines Zoologiſchen Gartens zu werden,
MAückliche Fügung ſchon früh erreicht. Am 1. Juni
ſere Nummer 317.

ſoll und die gegenwärtig Stellungen im Raume zwiſchen Amba
Aladſchi und dem Aſchangi=See bezogen hat, ſo ſchnell wie mög=
lich
herzuſtellen und dieſen ſtrategiſch außerordentlich wichtigen
Punkt gegen ein weiteres Vordringen der italieniſchen Nord=
diviſionen
ſichern. Wie verlautet, gab General Santini den Be=
fehl
, die Vereinigung zwiſchen den Truppen Ras Seyums und
Ras Kaſſa Sabet auf jeden Fall zu verhindern, um den Weg
nach dem Aſchangi=See freizuhalten, von wo aus eine gute Auto=
ſtraße
nach der abeſſiniſchen Hauptſtadt führt.
Gefährliche Lage an der Südfronk.
EP. Addis Abeba, 25. November.
Die Meldungen über die Wiedereroberung von Gorahai
durch abeſſiniſche Truppen ſind bisher offiziell nicht beſtätigt
worden, dagegen wird in offiziellen Kreiſen betont, daß die in
drei Kolonnen am Fafan=Fluß operierenden abeſſiniſchen Trup=
pen
in den letzten Tagen beträchtliche Fortſchritte gemacht und
den größten Teil des von fliegenden italieni=
ſchen
Kolonnen eroberten Gebietes wieder be=
ſetzt
haben. Gabre Darre, das nur etwa 23 Kilometer
nördlich von Gorahai liegt, ſoll beſtimmt eingenommen
worden ſein. Es iſt nicht unmöglich, daß die italieniſchen
Truppen Gorahai kampflos geräumt haben. Sollte ſich dieſe
Vermutung beſtätigen, dann dürften die Abeſſinier verſuchen,
Ual=Ual anzugreifen. Weiter wird von der Südfront gemeldet,
daß Truppen des Ras Deſta bei Hammer Gebu 2000 italieniſche
Eingeborenenſoldaten geſchlagen und das Dorf beſetzt haben."
*
Erfolgreiche Teilaktion Ras Deſtas.
Von dem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, H. Ekins.
Harrar, 25. November.
Nach Berichten von Augenzeugen, die nach einem mehr=
wöchigen
Aufenthalt an der Ogadenfront wieder in der abeſ=
ſiniſchen
Hauptſtadt eingetroffen ſind, hat Ras Deſta Damptu,
der Schwiegerſohn Haile Selaſſies, der über eine ſehr ſtarke
Armee verfügen ſoll, im Grenzgebiet der Provinz Bale einen
erfolgreichen Gegenſtoß gegen ſtarke Abteilungen der Grazianiſchen
Südarmee durchgeführt. Nach den Schilderungen der zuverläſſigen
Beobachter der kriegeriſchen Handlungen an der Südſront ſoll
eine etwa 4500 Mann ſtarke Abteilung der Heeresgruppe des Ras
Deſta, von dem ſeit Wochen bekannt iſt, daß er vom Kaiſer mit
einer beſonders wichtigen Miſſion betraut iſt, über deren Natur
jedoch geheimnisvolles Dunkel lag, italieniſche Somali=
ſtreitkräfte
in Stärke von 2000 Mann angegrif=
fen
und in die Flucht geſchlagen haben. Die italie=
niſchen
Kolonnen, die die Aufgabe hatten, das Dorf Hama Gebbu
gegen einen möglichen Ueberfall der Abeſſinier zu verteidigen,
ſeien aus ihren Stellungen geworfen worden. Die Italiener
hätten auf ihrer regelloſen Flucht viele Tanks,
Geſchütze, Maſchinengewehre nebſt der dazu ge=
hörigen
Munition zurückgelaſſen. Außerdem ſollen
viele Hunderte der italieniſchen Somalikrieger gefallen ſein. Wie
weiter verlautet, ſoll die Armee des Ras Deſta an einigen Punk=
ten
auch die rückwärtigen Verbindungen der am
weiteſten im Norden operierenden italieniſchen
Heeresgruppen mit der Hauptmacht Grazianis unter=
brochen
haben.
Ueberfall auf ein Biwak.
DNB. Addis Abeba, 25. November.
An der Nordfront hat eine für die abeſſiniſchen Truppen er=
folgreiche
Schlacht in der Gegend von Makalle ſtattgefunden. Den
Truppenabteilungen des Dedſchas Wores gelang es, bei Halawe
drei italieniſche Bataillone vernichtend zu ſchlagen und Maultiere
und Munition zu erbeuten. Auf italieniſcher Seite ſollen der
Kommandeur und zahlreiche Soldaten getötet worden ſein.
Dazu erfährt die United Preß noch: Ras Wores, der die
abeſſiniſche Abteilung anführte, ſoll die Italiener überraſcht
haben, wie ſie in einer Schlucht kampierten und über ihren Feuern
das Fleiſch von requiriertem Vieh brieten. Die Abeſſinier, dop=
pelt
erbittert durch die Tatſache, daß die Italiener kurz vorher
1886 wurde ich zum Leiter des altberühmten Kölner Gartens
berufen, kraft der Empfehlung meines großen Lehrers Leuckart in
Leipzig, dem damals führenden Zoologen, der wie ein Vater ſei=
ner
Schüler war. Ihm verdanke ich alles, was ich bin. Nicht min=
der
aber meinen Eltern in Darmſtadt, die durch ihre Aufopferung
dem einzigen Sohne ein langes und koſtſpieliges Studium ermög=
lichten
.
Vor Antritt meiner Kölner Stellung arbeitete ich als Volon=
tär
bei meinem liebſten Freunde und Fachgenoſſen Wunderlich in
Frankfurt a. M. und bei meinem ausgezeichneten Lehrmeiſter in
der Verwaltungspraxis Max Schmidt in Berlin, deſſen Nachfol=
ger
ich nach ſeinem plötzlichen Tode ſchon am 1. Juni 1888 wurde.
Hier habe ich meine ganze Kraft und Lebensarbeit dafür einge=
ſetzt
, den Berliner Zoo wiſſenſchaftlich als Tierſammlung hochzu=
bringen
, er ſteht darin unbeſtritten längſt an erſter Stelle
zugleich aber auch künſtleriſch ihn in dem Geiſt weiter zu entwik=
keln
, den ich durch die erſten großen Stilbauten aus den ſiebziger
Jahren des vorigen Jahrhunderts hier vorſand.
Dieſes wiſſenſchaftlich=künſtleriſche Doppelgeſicht, wie ich es
zu nennen pflege, iſt durch unſer Affen=Palmenhaus im weſent=
lichen
vollendet worden, und wir ſind jetzt dank der Anregung und
der Mitarbeit meines Sohnes, unſeres ſtellvertretenden Direktors
Dr. Lutz Heck, in eine neue Entwickelungsperiode eingetreten durch
die Schaffung gitterloſer Freianlagen, die für Wiſente, Renntiere,
Elefanten, See=Löwen, See=Elefanten und Pinguine bereits voll=
endet
ſind.
Und bei aller dieſer Arbeit für den Zoologiſchen Garten, bei
den Neuſchöpfungen für den Tierpark und bei dem Aufbau Ihres
ſo ſehr beliebt gewordenen Tierkinder=Zoos haben Sie doch noch
immer Zeit zu ſchriftſtelleriſcher Betätigung gefunden, Herr Ge=
heimrat
!
Sie ſehen es ja auch jetzt noch: mein Arbeitstag iſt lang;
da kann man vieles ſchaffen. Es war mir möglich, bei der vierten
Auflage von Brehms Tierleben mitzuarbeiten, die Säugetier=
abteilung
iſt von mir auf den neueſten Stand gebracht worden.
Dann brachte ich ein Buch im Globus=Verlag heraus, Lebende
Tiere heißt es, und es bringt große photographiſche Abbildungen
mit kurzgefaßtem Text. Längſt vergriffen iſt mein anderes Buch
Das Tierreich, das bei Neumann=Neudamm erſchienen war.
Im vorigen Jahre brachte ich ein weiteres Buch heraus; es heißt
Tiere, wie ſie wirklich ſind, und der Titel zeigt ſchon an, daß ich
in dieſem Bilder= und Leſebuch für jedermann ſo manches Vor=
urteil
zerſtöre. Gegenwärtig ſammele ich mit beſonderer Vorliebe
alles, was ich auf dem Gebiete über Tierkunſt erreichen bann;
doch iſt dieſe Sammlung mehr für das Archiv des Zoologiſchen
Gartens beſtimmt, dem meine Lebensarbeit galt. Mit Plänen für
die Zukunft bin ich jedoch ſparſam geworden. Ich möchte noch recht
häufig meine Vaterſtadt Darmſtadt beſuchen, wohlgemerkt, be=
ſuchen
! Denn in fünfzig Jahren Arbeit für die Reichshauptſtadt
bin ich doch wohl beinahe ein echter Berliner geworden!

das Dorf Halawe geplündert hätten, überfielen die Lagernden.
In dem heftigen Kampf wurden, wie berichtet wird, der Befehls=
haber
der italieniſchen Bataillone und etwa 100 italieniſche Sol=
daten
getötet. Der Reſt wurde von den abeſſiniſchen Kriegern,
denen acht Pferde und 13 mit Munition und Waffen beladene
Maultiere in die Hände fielen, in die Flucht geſchlagen.
Anhalken der Regenfälle in Italieniſch=Somaliland
und in Ogaden.
EP. Rom, 25. November.
In Italieniſch=Somaliland und im Ogaden dauern die Regen=
fälle
an. Faſt alle Flüſſe führen Hochwaſſer und haben große Ge=
biete
in Sümpfe verwandelt. Durch die anhaltenden Regenfälle
werden, wie hier mitgeteilt wird, die Operationen der italieniſchen
Truppen in dieſer Gegend ſtark behindert.
Prämien für den Straßenbau.
* Asmara, 25. November. (United Preß.)
Heute wurde mitgeteilt, daß Prämien in Höhe von mehreren
Millionen Lire für den Straßenbau ausgeſetzt worden ſeien, die
verteilt werden ſollen, wenn die Straßen zwiſchen Eriträa und
Abeſſinien vor der urſprünglich geplanten Zeit fertiggeſtellt
würden. Die ausgeſetzten Preiſe, welche die Arbeit beſchleunigen
ſollen, werden zwiſchen den Unternehmern und den einzelnen Ar=
beitern
verteilt werden. Die Zahl der italieniſchen Arbeiter, die in
Oſtafrika beim Straßenbau tätig ſind, beträgt zur Zeit 30000
Mann und es wird erwartet, daß ſie ſich in nächſter Zeit auf
40 000 erhöhen wird.
Aukorikärer Kurs in Bulgarien.
EP. Sofia, 25. November.
Der König hat am Sonntag die Mitglieder der neuen Re=
gierung
empfangen und ſie auf ſein Manifeſt vom 22. April d. J.
hingewieſen, in dem betont worden war, daß Bulgarien in ſei=
nem
ſtaatlichen Leben nicht mehr von dem ſeit dem 19. Mai 1934
vorgezeichneten Weg abweichen, d. h. alſo am autoritären Syſtem
feſthalten werde. Im gleichen Manifeſt ſei bekanntlich dem Volk
eine von dieſem ſelbſt gebildete Verfaſſung verſprochen worden,
deren Schaffung die Hauptaufgabe der neuen Regierung ſein
werde.
Der Miniſterpräſident teilte mit, daß die neue Regierung
die innere und äußere Politik ihrer Vorgänger unverändert fort=
ſetzen
werde.
Milikäriſche Berglungen der Kleinen Enkenke.
DNB. Belgrad, 25. November.
Am Sonntag iſt in Belgrad eine Konferenz der General=
ſtabschefs
der Kleinen Entente zuſammengetreten.
Zugleich mit der rumäniſchen Abordnung traf in der jago=
ſlawiſchen
Hauptſtadt auch der rumäniſche Verkehrsminiſter ein,
der nach Preſſemeldungen Reſſortangelegenheiten mit dem jugo=
ſlawiſchen
Eiſenbahnminiſter beſprechen ſoll. Seine Anweſenheit
dürfte aber mit der Konferenz der Generalſtäbe im Zuſammen=
hang
ſtehen. Die militäriſchen Beratungen der Kleinen Entente
ſollen am Dienstag abgeſchloſſen werden.
Kommuniſtiſche Umſturzbewegung in Braſilien.
In den braſilianiſchen Staaten Pernambuco, Rio Grande do
Norte und Alagoas ſind am Samstag kommuniſtiſche Unruhen
ausgebrochen, die inzwiſchen den Charakter einer revolutionären
Umſturzbewegung angenommen haben. Die Regierung hat ſofort
acht Militärflugzeuge nach Pernambuco entſandt. Ferner ſind zwei
Infanterie=Regimenter dorthin unterwegs. Weitere Flugzeuge
werden noch in das Aufſtandsgebiet entſandt werden. Außerdem
hat die Regierung zwei Kreuzern Anweiſung gegeben, ſofort nach
den Häfen der nördlichen Provinzen auszulaufen. In der Haupt=
ſtadt
Rio de Janeiro ſelbſt herrſcht völlige Ruhe.

Vor ſeiner Abreiſe aus Asmara hat Marſchall de Bono auf
dem Flugplatz von Asmara in feierlicher Weiſe die Verteilung
von Tapferkeitsmedaillen an die Flieger vorgenommen, die ſich
bei den Luftangriffen auf die abeſſiniſchen Truppen und Stellun=
gen
beſonders ausgezeichnet haben. Neben zahlreichen anderen
Fliegern wurde auch dem Fliegerhauptmann und Propaganda=
miniſter
Graf Ciano die Tapferkeitsmedaille verliehen.
General Roberto Bruſati iſt in Santa Margerita im Alter
von 85 Jahren geſtorben. Er hatte bei Kriegsbeginn die im
Trentino kämpfende 1. Armee bis zur öſterreichiſchen Offenſive
vom Jahre 1916 befehligt und wurde dann in den Ruheſtand
verſetzt.
Auf der Werft von Ancona ſind jetzt drei Küſtenwachtſchiffe
fertiggeſtellt worden, die für die Flotte von Uruguay beſtimmt
ſind. Die Schiffe ſind bereits nach Montevideo in See gegangen.
* Meyer aus Weſtfalen.
Von Hans Bauer.
Wer kennt Meher aus Weſtfalen?
Eine etwas ſpärliche Angabe, mit der kaum jemand etwas
wird anfangen können. Mit einer näheren Orisbezeichnung
und einen Vornamen kann ich leider nicht dienen, ſondern höch=
ſtens
noch vermerken, daß beſagten Meyers Geburtstag um
1806 herum gelegen haben muß.
Welche Werke Herrn Meher aus Weſtfalen zuzuſchreiben
ſind und mit welchen Leiſtungen er aufgewartet hat, daß es er=
forderlich
ſchiene, ſeiner Perſon Erwähnung zu tun? Ich weiß
es nicht und auch das um Rat befragte Lexikon ſchweigt ſich
aus. Aber dennoch iſt Meyer nicht der erſte beſte, denn er kann
für ſich geltend machen, daß Deutſchlands erlauchteſter Geiſt,
Johann Wolfgang von Goethe, ſich nicht nur rühmend, ſondern
ſchlechthin begeiſtert über ihn geſprochen hat.
Beim Durchblättern der Geſpräche, die Goethe mit Ecker=
mann
geführt hat, ſtieß ich dieſer Tage auf die Meyer=Stelle.
Unter dem 15. Februar 1824 führt Eckermann aus, daß Goethe
heute ſehr heiterer Stimmung geweſen ſei, und dies deshalb,
weil er von einem angenehmen Beſuch habe berichten können.
Ein ſehr hoffnungsvoller junger Mann, Meyer aus Weſtfalen,
ſei bei ihm geweſen. Er habe Gedichte gemacht, die ſehr viel
erwarten laſſen. Er ſei erſt 18 Jahre alt und ſchon unglaub=
lich
weit . . . ein prächtiger junger Menſch.
Goethe, damals 75 Jahre alt und im Bewußtſein ſeiner
Weltberühmtheit, war nicht gerade ſchnellfertig mit dem Wort
und neigte gewiß nicht dazu, ſich von einem Jüngling täuſchen
zu laſſen. Es muß ſchon etwas in Meyer geſteckt haben, wenn
der Olympier in Worten ſo außerordentlicher Anerkennung von
ihm ſprach.
Aber was iſt aus Meher geworden? Bei Eckermann taucht
er nicht wieder auf ... und anderswo auch nicht. Meher iſt
verſchollen. Ein junger Mann, mit 18 talentiert bis zum Plätzen,
verſehen mit den Segnungen eines Genius, ſtürmt in die Welt
und verliert ſich in ihr. Was Anlauf, Anſporn ſchien, die
Empfehlung von Goethe, hat ſich als Höhepunkt herausgeſtellt.
Meyer hat nicht erfüllt, was Goethe von ihm erwartete, nur
daß er etwas von ihm erwartete, hat ihm in den Eckermann
geholfen.
Ein literariſcher Denkſtein ſteht Meyer aus Weſtfalen vor
uns: Der bekannte unbekannte Wunderjüngling, aus dem dann
nichts wurde.
Oder vorſichtiger geſagt:
in kein Dichter wurde.
Vielleicht iſt etwas anderes Beachtliches aus Meher geworden.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 325

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 26.

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſiadt, 26. November 1935

Achkung! Brokgutſcheine!

Es werden in dem einen oder anderen Haushalt ſicherlich ſich
noch Brotgutſcheine befinden, die bei der letzten Jungvolkſamm=
lung
nicht abgeholt wurden. Die betreffenden Volksgenoſſen wer=
den
gebeten, dieſe Gutſcheine auf ihrer Ortsgruppe des Amtes
für Volkswohlfahrt abzugeben, damit die Abſtempelung und Ver=
teilung
vorgenommen werden kann. Es iſt zwecklos, dieſe Scheine
einem hilfsbedürftigen Volksgenoſſen ſelbſt zu übergeben, da dieſe
ohne amtlichen Stempel ungültig ſind, Außerdem wird nochmals
darauf hingewieſen, daß die Brotgutſcheine mit Ablauf des 30.
Novembers ihre Gültigkeit verlieren.
Die Kreisführung des WHW. 1935/36.

Kein Volksgenoſſe ohne Weihnachtsfreude!

Zum Weihnachts=Liebeswerk des WHW.
Nur noch wenige Wochen, dann wird wieder einmal Weih=
nachten
ſein im deutſchen Land. Kein Haus ſoll an dieſem Tag
ohne Lichterbaum ſein, kein Volksgenoſſe ſoll vor leerem Tiſch
ſtehen, jedem, auch den Aermſten, und vor allem den Kindern,
ſoll Weihnachtsfreude bereitet werden.
Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes wird ſich nun in
dieſen Tagen an alle die Volksgenoſſen wenden, die in Arbeit
und Brot ſtehen. Von dieſen wiſſen wir aber, daß ſie unſerem
Rufe in bewährter Opferfreudigkeit und Opferbereitſchaft folgen
werden. Unſere betreuten Volksgenoſſen aber ſollen wiederum
wiſſen und merklich ſpüren, daß ſie in ihrer unverſchuldeten Not
nie und nimmer vergeſſen werden.
Helft Freude bereiten durch Uebernahme eines Weihnachts=
wunſchzettels
, einer Weihnachtsſpende oder ſogar einer Weih=
nachtspatenſchaft
! In dieſem Sinne ergeht der Ruf des WHW.
an das Gewiſſen und Pflichtbewußtſein Aller. Wir können er=
warten
, daß auch bei dieſer Aktion des Weihnachtsliebeswerkes
das Ergebnis, wie bei allen ſeitherigen Sammlungen dieſes
Jahres, das des Vorjahres weithin übertreffen wird.

An die Jägerſchaft des Kreiſes Darmſtadt!

1. Der Abſchuß von Ricken und Kitzen iſt bisher bei weitem
zu niedrig. Er hätte am 1. Oktober mindeſtens 50 Prozent be=
tragen
müſſen. Geſchoſſen aber waren von 218 abzuſchießenden
weiblichen Stücken bis Ende Oktober 1935 nur 85 Stück. Re=
vierinhaber
, die ihren Rickenabſchuß nicht erfüllen, müſſen mit
einer Erhöhung dieſes Abſchuſſes und einer ſtarken Einſchrän=
kung
des Bockabſchuſſes für das Jagdjahr 1936 rechnen.
2. Gleichzeitig erinnere ich nochmals und dringend an die
Abgabe von Wild an die Winterhilfe, die 5 Prozent der
Geſamtjahresſtrecke betragen muß. Meldungen über erfolgte Ab=
gaben
liegen noch kaum vor. Die Jägerſchaft des Kreiſes Darm=
ſtadt
wird nicht hinter anderen Kreiſen zurückſtehen. Es iſt
Pflicht und Ehrenſache für jeden deutſchen Jäger, daß der An=
ordnung
des Herrn Reichsjägermeiſters in vollem Umfange ent=
ſprochen
wird. Im Kampfe gegen Hunger und Kälte ſteht die
geeinte Jägerſchaft in vorderſter Front.
Jede Spende muß umgehend gemeldet werden. Mitteilung
auf der Abſchußmeldung genügt nicht.
3. Mittwoch, den 27. November 1935, 20.15Uhr,
ſpricht Herr Oberſtleutnant Trupp bei dem Jägerabend ( Re=
ſtaurant
Sitte) über die Hundeprüfung 1935. Mit Rückſicht auf
die außerordentliche Bedeutung dieſer Sache erwarte ich zahl=
reiches
und pünktliches Erſcheinen und lade gleichzeitig auch die
Herren Forſtbeamten zu dieſem Vortrag ein. Ich würde
mich freuen, wenn ich auch die Herren, die gerichtet haben. be=
grüßen
könnte.
Mit Weidmannsheil!
Der Kreisjägermeiſter.

Kameradſchaft Haſſia (früher Kriegerverein Darmſtadt).
Im großen Saale des Reſtaurants Sitte fand ein Kamerad=
ſchaftsabend
ſtatt. Den muſikaliſchen Teil hatten einige Kame=
raden
, unter Leitung von Obermuſikmeiſter Rühlemann, über=
nommen
. In ſeiner Begrüßungsanſprache hieß der Kamerad=
ſchaftsführer
, Landeskirchenrat Dr. Berck, beſonders die Altvete=
ranen
von 1866 und 1870/71 willkommen. Das Lied vom guten
Kameraden ſchloß ſeine Ausführungen. Sodann erſtattete der
Kameradſchaftsführer Bericht über den Kyffhäuſer ſeit Beſtehen;
ferner gibt er die neue Kyffhäuſerfahne mit dem Hoheitsabzeichen
in der Mitte bekannt und teilt mit, daß der Führer des Reichs=
kriegerbundes
Kyffhäuſer, Herr Oberſt Reinhard, zum Obergrup=
penführer
der SS. ernannt worden ſei. Die neuen Muſterſatzun=
gen
des Reichskriegerbundes werden verleſen und genehmigt und
treten mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Ueber den Reichskrie=
gertag
in Kaſſel erſtatten die Kameraden Sperber, Lang, Muntz,
Bernauer und Ihrig Bericht. Den Höhepunkt des Abends bil=
dete
die feierliche Einführung und Verpflichtung der im laufen=
den
Jahr der Kameradſchaft beigetretenen Kameraden durch den
Kameradſchaftsführer. Kreisſchießwart Hummel ſprach über
Schießweſen und überreichte dem Kameraden Jüngling die bron=
zene
Kyffhäuſer=Schießauszeichnung.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.

Dienstag.
26. Nov. Anfang 19.00, Ende nach 21.30 Uhr. NS= Kultur=
gemeinde
K. 6. Vorſtellung. Fidelio. Oper von
Beethoven. Mittwoch
27. Nov. Anfang 20.00, Ende nach 22.00 Uhr. Feſtakt an=
läßlich
des Jahrestages der NS=Gemeinſchaft
Kraft durch Freude, Reichsſtatthalter Gauleiter
Sprenger ſpricht. Hierauf: Der fliegende Hollän=
der
2. Akt. und Alida, 2. Akt. Freitag.
29. Nov. Anfang 20.00, Ende gegen 22.00 Uhr. Erſtes außer=
ordentliches
Konzert, zugleich erſtes ordentliches
Konzert des Muſikvereins. Programm: Reger..
Hierauf: Zum erſten Male: Einer baut einen Dom.
Chorwerk von Hansheinrich Dransmann. KLEINES HAUS. Dienstag.
26. Nov. Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. Zuſatzmiete V.
5. Vorſtellung. Der Fall Wunderlich. Mittwoch,
27. Nov. In Worms
Drittes Gaſtſpiel: Onkel Theodor. Donnerstag,
28. Nov. Anfang 20.00 Ende nach 22.00 Uhr. Uraufführung:
Der Herr Borjemaaſter Odenwälder Komödie
von Hans Holzamer, aufgeführt durch die Heſſiſche
Spielgemeinſchaft.

Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen

Landestheaters kommt heute abend infolge einer Erkrankung im
Perſonal in Abänderung des Spielplans Beethovens Oper Fi=
delio
zur Aufführung. Im Kleinen Haus kommt heute

abend, das packende Schauſpiel Der Fall Wunderlich
von Renate Uhl zur Aufführung.

Das Landestheater bringt im Laufe der nächſten acht Tage
ene Reihe von Veranſtaltungen, die beſonderes Intereſſe für ſich
in Anſpruch nehmen dürfen. So bringt das Ende dieſer Woche noch
zwei Premieren: am Samstag die Neuinſzenierung von Shoke=
ſpeares
Luſtſpiel Was ihr wollt im Kleinen Haus und am
Sonntag die Neuinſzenierung von Puccinis Boheme, im
Großen Haus. Am Donnerstag bringt die Heſſiſche Spielgemein=
ſchaft
ein neues Odenwaldſtück, die Komödie Der Herr
Boriemaaſter von dem Heppenheimer Heimatdichter Hans
Detlev Holzamer zur Uraufführung. Am Freitag kommt im Rah=
men
eines außerordentlichen Konzerts ein Chorwerk des jüngſten
deutſchen Muſikſchaffens, Dransmanns Einer baut einen
Dom nehen Reger und Stephan, zur Aufführung. Am Mon=
tag
, den 2. Dezember, wird im Großen Haus einer der berühmteſten
deutſchen Dirigenten, Siegmund von Hausegger, das
Zweite Sinfoniekonzert des Landestheaterorcheſters
leiten. Am gleichen Abend gibt im Kleinen Haus die Ber=
liner
Medau=Schule ein Gaſtſpiel im Kleinen Haus, bei
dem die Schule ihre Gymnaſtik vorführt.

Aus der Geſchichte von Trebur.

11

Alk=Darmſtadt

Verein für Ortsgeſchichke und Heimatkunde.
475. Veranſtaltung.

Trebur wem wäre dieſer Name nicht bekannt? Wer aber
kennt den Ort, der heute ſtill und abſeits der großen Straße von
einer großen Vergangenheit träumt? Vor einigen Monaten haben
dort Grabungen ſtattgefunden, die nach Ueberreſten der Kaiſer=
pfalz
ſuchten, jener durch viele Urkunden belegten Stätte welt=
licher
und geiſtlicher Verſammlungen. Der Leiter dieſer Grabungen,
Oberbaurat Diefenbach=Darmſtadt, ſprach in Alt=Darmſtadt
über ſein Forſchungsgebiet.
Von 822 bis 1119 ſtand Trebur als Tagungsort von Reichs=
und Kirchenverſammlungen im Mittelpunkt der deutſchen Ge=
ſchichte
. Für dieſe Zuſammenkünfte der Großen des Reiches war
ein Kaiſerſaal vorhanden, der mit andern Gebäulichkeiten den
palatium regium, d. h. Kaiſerpalaſt, bildete. Dieſer Bau innerhalb
der von den Merowingern gegründeten Reichsdomäne iſt vielleicht
von Karl dem Großen begonnen worden, denn Ludwig der Fromme
konnte hier ſchon 822 die erſte große Kirchenverſammlung abhalten.
Im Streit Ludwigs des Frommen mit ſeinem Sohn und ſpäter im
Streit zwiſchen Ludwig dem Deutſchen und ſeinen Söhnen diente
Trebur den Vätern als feſter Stützpunkt. 887 mußte hier auſ einer
allgemeinen Reichsverſammlung Karl der Dicke dem Thron ent=
ſagen
, als die deutſchen Fürſten Arnulph von Kärnten wählten.
Unter Arnulph fand 895 eine bedeutſame Synode und Reichsver=
ſammlung
zu Trebur ſtatt. Sein Sohn Ludwiag das Kind hielt ſich
zumeiſt in Trebur auf, weil ihn ſein Vormund. Biſchof Hatto von
Mainz, in der Nähe und damit in der Gewalt haben wollte. Unter
den ſächſiſchen Königen, die ſich mehr in ihren ſächſiſchen Landen
aufhielten, trat Trebur zeitweilig in den Hintergrund. Immerhin
iſt die vorübergehende Anweſenheit eines Herrſchers durch Urkun=
den
bezeugt. Mit der Wahl des Saliers Konrads II., die zu Kam=
pen
unweit Trebur (vielleicht beim Kammerhof?) ſtattfand, ge=
wann
Trebur wieder an Bedeutung. Im Leben Heinrichs IV.
ſpielt Trebur eine ebenſo wichtige wie traurige Rolle.Hier ver=
ſprachen
die deutſchen Fürſten dem Vater, Heinrich III, nach ſei=
nem
Tod ſeinen Sohn zu wählen. Den jungen König finden wir
bald und oft in Trebur, wo er Urkunden ausſtellt und Verſamm=
lungen
abhält. 1066 muß er hier ſeinen vertrauten Ratgeber, den
Biſchof Adalbert von Bremen, entlaſſen, der Trebur bei Nacht ver=
läßt
und nach Bremen flieht. Außer der Bevormundung durch eine
Reichsregierung zwingen die Fürſten den Kaiſer zur Vermählung
mit Bertha von Savoyen. Die Hochzeit findet zu Trebur ſtatt.
1076 beſchließen die Fürſten auf einem Tag zu Tiebur, Heinrich
abzuſetzen, wenn er ſich nicht binnen Jahresfriſt vom päpſtlichen
Bann gelöſt habe. Der Kaiſer, der ſich während des Reichstages in
Oppenheim aufhält, entſchließt ſich daraufhin zum Gang nach Ca=
noſſa
. 1119 hielt Heinrich V. einen glänzenden Reichstag zu Tre=

bur den letzten Reichstag, der zu Trebur ſtattfan
ſchwindet aus der deutſchen Geſchichte und geht in de
verſchiedene Hände, bis es 1422 in den Beſitz de
Katzenelnbogen kommt.
Trebur, ehemals an bedeutenden Straßen un
Rhein, Main und altem Neckarbett gelegen, bewah
zeichnungen Hofſtatt, Kaiſersweiher, Abtsſtraße, Stu
und Hoftert (Schöpfwerk) noch die Erinnerung an
genheit. Reſte der Kaiſerpfalz ſind nicht mehr zu
angenommen werden, daß ſie auf dem höchſtgelege
burs ſtand, da, wo heute die evangeliſche Pfarrk
Pfarrhaus ſtehen und von einer ſtarken Mauer umge
Das mittelalterliche Trebur hatte 3 Kirchen:
Marien und St. Laurentius (die heutige Kirche).
den Mönchen des St. Albanskloſters zu Mainz erba
16. Jahrhundert abgeriſſen. Ueber den Grundmauen
rien wurde Ende des 16. Jahrhunderts das erſte, 18
Schulhaus erbaut das heute Lehrerwohnung iſt.
Alban wahrſcheinlich dem kaiſerlichen und fürſtliche
den Inſaſſen des Gutshofes als Kirche diente, wan
das zur Kaiſerpfalz gehörige Gotteshaus. Seine Gn
weiſt auf die Karolingerzeit hin. St. Laurentius
tendſte Kirche. Schon ihre bevorzugte Lage läßt
Ihre heutige Geſtalt iſt das Ergebnis verſchieden
Eine genaue Unterſuchung der älteſten Bauteile
meſſungen ergab eine Aehnlichkeit mit der Einhal
Steinbach Größere Einfachheit weiſt darauf hin, da
tius der ältere Bau iſt. Er ſtand vermutlich ſchon 82
Nun iſt es aber doch auffallend, daß bereits zur
drei Kirchen in Trebur vorhanden geweſen ſein
Steinbauten noch in der Karolingerzeit ſelten waren
rien und St. Laurentius nur 60 Meter weit voneine
Oberbaurat Diefenbach kommt zu dem Schluß, daß
Kirchen nicht als Kirche erbaut war. Das kann aberl
rentius ſein, die auf dem befeſtigten höchſten Punkt
Die Laurentiuskirche war der Königsſaal, der Scha
cher Reichs= und Kirchenverſammlung. Vermutlich iſt
nach Aufhebung der Marienkirche zur Kirche umg
Der Plan des älteſten Baues muß Einhard zugeſch
Er wählte die für Verſammlungsräume typiſche G
auch hier durch Grabungen erſchloſſen werden konn
der durch Pfeiler in eine mittlere breitere und zwe
len geteilt war. Das Querſchiff kann ſchon zum karo
gehört haben. In einer halbrunden Apſis mag der S
geweſen ſein. Unter dem Straßenpflaſter konnte ei
des Saales feſtgeſtellt werden. Wahrſcheinlich hatt
Begrüßungsraum und davor einen Vorraum wie
Ingelheim. Der ſpätere Einbau von Querwänden
man den für Treburer Verhältniſſe zu großen Rauf
mußte.
Dem Redner, der aus Urkunden, Chroniken
Baureſten mit überzeugendem Scharfſinn die Kaiſet
Zeit erſtehen ließ, dankte lebhafter Beifall.

Neuerwerbungen der Stadtbücherei, Pädagogſtr. 1.

(Auswahl).
Oeffnungszeiten: Montags und Donnerstags von 11
bis 12.30 und 1619 Uhr: Dienstags und Freitags von 1118
Uhr: Mittwochs und Samstags von 1112.30 Uhr.
Wilhelm Crone: Achtung! Hier Großes Hauptquartier!
Erſchautes und Erlauſchtes aus der deutſchen Kriegszentrale.
1934. 44 Bk 30. Will Decker: Wille und Werk. Ein Tatſachen=
bericht
von der Schöpferkraft des nationalſozialiſtiſchen Arbeits=
dienſtes
. 1935. 60 Fp 37. Wilhelm Deimann: Der Künſt=
ler
und Kämpfer. Eine Lönsbiographie und Briefausgabe. 1935.
50 Kl 2088. Otto Engelhardt=yffhäuſer: Doku=
mente
deutſcher Frontkameradſchaft in Skizzen, Studien, Bild
und Wort. 1935. 45 Bk 68. Guſtav Erenyi; Graf Stefan
Tisza. Ein Staatsmann und Märtyrer. 1935. 1 Bf 460. Rein=
hold
Gadow: Gelb oder Weiß am Stillen Ozean? 1935.
12 Fp 28. Joſef Goebbels: Signale der neuen Zeit. 25
ausgewählte Reden. 1934. 35 Fp 454. Wilhelm Gold=
mann
: Das iſt Abeſſinien. 1935. 155 Cz. 80. Artur E. Grix:
Unter Olympiakämpfern und Indianerläufern. Eine Reiſe vom
Weltolympia zu den Wunderläufern der Sierra. 1935. 20 Cm 47.
Hans F. K. Günther; Herkunft und Raſſengeſchichte der
Germanen. 1935. 80 Dh 91. Suſe von Hoerner=Heintze:
Mädels im Kriegsdienſt. Ein Stück Leben. 1935. 5 L 3710.
H. H. Houben: Die Rheingräfin. Das Leben der Kölnerin
Sibylle Mertens=Schaaffhauſen. 1935. 5 L 5225. Alfred Kotz:
Führen und Folgen. Katechismus für Hitlerſoldaten. 1934.
35 Fp 198. Paul Krannhals: Revolution des Geiſtes.
1935. 8 Ph 1047. Fr. Wilh. Kurze: Nordmeerfahrten der
Reichsmarine. Mit dem Vermeſſungs= und Forſchungsſchiff Me=
teor
nach Island, Grönland und Jan Mayen. 1935. 70 Ce 172.
Karl Lange: Generalfeldmarſchall vin Mackenſen. Ein Bild
ſeines Lebens. 1935. 5 L 5146. Giuſeppe Mazzotti: Das
Buch vom Matterhorn. Die Erſtbeſteigungen. 1935. 10 C 28.
Matthäus Merian; Anmüthige Städte=Chronik. 1935.
1 Bd 275. Gotthold Mühlner: Bevölkerungsentwicklung
unter kriegswirtſchaftlichen Geſichtspunkten. 1935. 80 Fp 77.
Kurt Okay; Enver Paſcha, der große Freund Deutſchlands.
1935. 50 Bf 515. Wilhelm Pinder: Die Kunſt der deut=
ſchen
Kaiſerzeit bis zum Ende der ſtaufiſchen Klaſſik. 1935.
35 Kg 123. Jakob Rehder; U=Bootsfallen. 1935. 47 Bk 355.
Heinrich Rogge: Hitlers Friedenspolitik und das Völker=
recht
. 1935. 15 Fp 175. Ina Seidel: Meine Kindheit und
Jugend. Urſprung, Erbteil und Weg. 1935. 5 L 6832. v. Toden=
warth
: Eine tolle Flucht. 1935. 44 Bk 700. Tſchoeltſch:
Der Dienſtunterricht in der Luftwaffe. Ein Handbuch für den
deutſchen Fliegerſoldaten. 1936. 90 Bk 45. Wir Deutſche in
der Welt. Hrsg. von dem Verband Deutſcher Vereine im
Ausland 1935. 95 Bd 300. Rudolf v. Xylander: Die
kriegswirtſchaftliche Verfaſſung Italiens. Stoff und Geiſt im
modernen Krieg. 1935. 110 Bk 400. Bodo Zimmermann:
Die Soldatenfibel. 1936. 2 Bk 295.

Handwerker und Beamke in der Fronk
ſozialiſtiſcher Takgemeinſchaft!
Volksgenoſſen! Spendet opferk am 1. Dezember!

Vom Reichsberufswetkkampf.

Zur Vorbereitung des Reichsberufswettkampfes wird bereits
eine rege Tätigkeit entfaltet. Zur Teilnahme werden im ganzen
Reich 1 Million Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen zugelaſſen.
An der Steigerung von 34 428 beim letzten Berufswettkampf auf
56 800 jetzt im Gau Heſſen=Naſſau ſind alle Berufe prozentual
ziemlich gleichmäßig beteiligt, wobei zu bemerken iſt, daß dies=
mal
ganz beſonders die Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen,
alſo die Ungelernten, in ſtärkerem Maße teilnehmen. Die Stu=
dierenden
ſämtlicher deutſchen Hochſchulen, alſo auch in Frank=
furt
, Gießen, Marburg und Darmſtadt, werden ſich erſtmals
beteiligen. Die Hauptkampftage, an denen die Vorent=
ſcheidung
fällt und woran ſich die 56 800 Teilnehmer im ganzen
Gau beteiligen, ſind auf den 2.15. Februar feſtgeſetzt, während
der Gauwettkampf, der jeweils die beſten des Gaues ver=
einen
ſoll. am 14. und 15. März durchgeführt wird. Für den
Endkampf, der im vergangenen Jahre in Saarbrücken ſtatt=
fand
, iſt diesmal Danzig vorgeſehen, und zwar für die Zeit
vom 24. bis 30. April nächſten Jahres. Der Schaufenſter=
wettbewerb
, mit dem der letzte Reichsberufswettkampf ein=
geleitet
wurde, gelangt diesmal zum Schluß zur Durchführung,
und zwar genau in derſelben Weiſe. Von Preiſen und Geſchen=
ken
für die Gaubeſten wird diesmal abgeſehen, jedoch erhalten
die Gau= und Reichsſieger je nachdem zu ihrer beruf=
lichen
Weiterbildung Stipendien für Hochſchulen und Fach=
ausbildungsſtätten
. Die höchſte Ehre aber erfahren auch dies=
mal
wieder die Jungarbeiter, die aus dem dreimaligen Wett=
ſtreit
im Orts= Gau= und Reichsentſcheid als endgültige Sieger
hervorgehen und vom Fübrer in der Reichskanzlei empfan=
gen
werden.

Lichtbildervortrag über Kriegsgräber

Siebzehn Jahre ſind ſeit dem Ende des Weltkr

gen. Schweren Herzens verließen einſt unſere Trupp

vielen Friedhöfe, auf denen Hunderttauſende ihren
in fremder Erde die letzte Ruheſtätte gefunden han
ten ſie fremden Völkern überlaſſen. Was ware
Kriegerehrenſtätten geworden, wenn es nicht gelung4
fluß auf die Art ihrer Behandlung von Deutſchlan
winnen! Waren doch ſchon, als der Volksbund De
gräberfürſorge an ſeine Aufgabe herangehen konntel
tung und Pflege der deutſchen Heldengrabſtätten zu
Friedhofsanlagen verfallen. Unkraut und Geſtrüppm!d
zahlreichen Gräbern, und viele Kreuze und Umwehryla ſte
zerbrochen. Gar nicht ſelten benutzte ſchon das Viehhil
ſchön und liebevoll angelegten Friedhof als Weidevll
es war höchſte Zeit, daß dies anders wurde! DeW
Deutſche Kriegsgräberfürſorge ſchuf ſich zunächſt ein
tes, faſt über die ganze Erde erſtreckendes Netz vonſſe
leuten, die ihm bei ſeiner Arbeit halfen. Wie gan
es heute aus als ehedem! Nach ſorgfältig ausgearbe
wurden und werden die letzten Ruheſtätten unſere
lenen ſo hergeſtellt, daß ſie deutſcher Auffaſſung W
Können reiche Ehre machen. Es iſt ſelbſtverſtändlich
ja es wäre ſogar völlig verkehrt ſie wie Heimaf
gar wie ſtädtiſche Schmuchanlagen herzuſtellen. Das
Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge iſt abe
ordentlichem Erfolg darauf gerichtet, weihevolle
zu ſchaffen, die in ihrer großzügigen und wuchtigen
heit und einheitlichen Schlichtheit für alle Zeiten /
Zweck erfüllen und der Nachwelt immer wieder di
unſerer lieben Gefallenen eindringlich vor Augen Feau
Schöpfungen des wiederholt genannten Volksbundesſ

Kulturarbeit im beſten Sinne des Wortes. Ganz lefur ſin
auf die Herrichtung der heute Kameradengräberſe

Sammelgräber Wert gelegt. In ihnen ruhen becheſ
deren Namen nur Gott der Herr allein weiß. Noch c.
ßen viel, ſehr viel zu tun. Noch müſſen ſinn= urd
Bäume und Sträucher, Immergrün und Epheu ur
möglich auch Blumen, ſowie zur Herſtellung eines
eine geeignete Grasart angepflanzt werden. Noch
und Zäune, Mauern und Tore angelegt, neue Krele
mäler, manchmal auch Gedächtnishallen, erſtellt
Friedhöfe entſtehen, die des großen Opfers unſei
Brüder würdig ſind, ſich aber auch neben den Pruu
anderen Völker ſehen laſſen können.
Alle dieſe Gedanken kamen in den Lichtbilder,
im Laufe der letzten Woche für die Kreisgruppe
Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge Herr DA
(Darmſtadt) hielt, zum Ausdruck. Nahezu 100, vie
bige Lichtbilder veranſchaulichten auch in der Otte
aufs deutlichſte die Worte des Redners. Darm’n
freunde, die Herren Niebergal, Frey und W/l

ten bei dieſer Gelegenheit mit dem Vortrag des Lag
Trio für Flöte, Violine und Klavier (Händel) u

aus einem Quartett von Thelemann aufs beſte die
des Redner. Herr Landzettel ſang in altgen4
mit prächtiger Stimme zwei Lieder für Tenor: H4
verlaß mich nicht und Troſt von Grabert, ein 99nm
Schubert und Beethoven: An die Hoffaung.
Der wirkungsvollen Veranſtaltung, die am 20
Totenſonntag recht günſtig placiert ſchien und der
Oberbürgermeiſter anwohnte, hätte ein beſſerer PM
beſchieden ſein dürfen.

Ein 90jähriger Veteran. Der Altveteran Jol;
mer in Biſchofsheim, der im vorigen Jahr
Hochzeit feiern konnte, wurde jetzt 90 Jahre alt. Aſ0
einſt bei den Chevaulegers in Darmſtadt und rückte
poral ins Feld. Auf einem gefährlichen Patrouiller
als einziger ſich verwundet durchſchlagen und wu
dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Der Jubilar iſ
Goldenen Haſſia=Ehrenkreuzes und Ehrenmitglied de
ververeins. Nach 50jähriger Bahndienſtzeit trat ei
tenführer in den Ruheſtand.

Herrn Mechaniker Johann Meinberg und E
geb. Gremm, in Heppenheim, zur Silberhochte
Herrn Spenglermeiſter Franz Rettig 2.,
heim, zu ſeinem 82. Geburtstag, den er am 27.
beſtem Befinden begehen kann.
Frau Katharine Steinmetz, Witwe in
Feldbergſtraße 16, zum 87. Geburtstag. Fernek
Wilhelm Hieronymus und Valentin Kram
ſtadt zur Silber=Hochzeit.

[ ][  ][ ]

Hilfsbedürftigen der Ortsgruppe Gutenberg, ſoweit
Kleider= und Wäſchebeſtänden bisher nichts erhalten

die Ausgabe nunmehr wie folgt ſtatt:
150: Dienstag, den 26. Nov., nachm. von 35 Uhr,
Mittwoch, den 27. November, nachm. von 35 Uhr,
tirg
Donnerstag, den 28. Nov., nuchm. von 35 Uhr,
hluß: Freitag, den 29. Nov., nachm. von 35 Uhr.
die Deutſche Arbeitsfront
Se8
GräfenhauſenSchneppenhauſen.
ustag. 26. November, um 20.30 Uhr, findet im Rat=
saal
in Gräfenhauſen eine Zuſammenkunft ſämt=
ſcher
DAF.=Mitglieder der beiden Ortsgruppen ſtatt.
iller, auch in außerhalb der Ortsgruppen liegenden
beitenden Mitglieder iſt Pflicht. Schriftliche Ent=
nur
in ganz dringenden Fällen. Zur Beſprechung
rauenamt der Deutſchen Arbeitsfront.
Zutritt.
Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
MeAntag der NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟.
Feſtvorſtellung im Heſſ. Landestheater am 27. No=
nds
20 Uhr, ſind noch einige Karten auf der Kreis=
rhältlich
.
hufführung: Fliegender Holländer. 2. Akt,
aus Aida.
gung der Orts= und Betriebsreferenten R. W. U.
1a

ſehen komnelle Orts= und Betriebsreferenten R.W.U., Orts= und
ttenuwderwarte, findet am kommenden Donnerstag, den
Geſtrüy v.0 Uhr, im Kleinen Saale des Hauſes der Arbeit eine
und Umweyunft ſtatt. In Anbetracht der Wichtigkeit der Beſpre=
m
das Ychellzähliges Erſcheinen der obengenannten Amtswarte
5A
purde! 1eAue Theatermieten bei Kraft durch Freude‟.
hMſt W N.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude beabſichtigt eine
5 Neß M0uem ete aufzulegen, an der alle Mitglieder der Deut=
Wie Aesfront und korporativ angeſchloſſenen Verbände, gleich
ſtomnmensſtufe, teilnehmen können. Die Preiſe ſind zum
oon der bisher beſtehenden Volksmiete geſtaffelt, und

1d 2. Rang

Aus vei HSuug.

ſchaft, Ortsgruppe Gutenberg.
26. November, abends 8 Uhr, in der Geſchäftsſtelle
Riegerplatz: Herſtellung verſchiedener Abendbrot=
Koſtproben und Rezeptabgabe durch die Kreisabtei=
ſtu
irtſchaft Hauswirtſchaft. Pgn. König.
ſund, Kreis Darmſtadt=Stadt.
2 (Höhere Schulen). Am Mittwoch, 27. November,
030 Uhr in dem Feſtſaal des Realgymnaſiums eine
geſamten Kreisfachſchaft ſtatt. Studienrätin Dr.
hr über Die neuen Ziele der höheren Mädchen=
die
dreijahrige Frauenſchule . Erſcheinen der Mit=
Filicht.

hchſte Sitzung für die Durchführung des Weihnachts=
t
am kommenden Mittwoch, 27. November,
F0 Uhr, bei Sitte", Karlſtr. 15, ſtatt. Wir er=
drngt
reſtloſes Erſcheinen.
Mmenlung.
rechnung der obigen durchgeführten Sammlung hat
mstag 26. November, auf der Geſchäftsſtelle
von 18 bis 19.30 und von 20.30 bis 22 Uhr zu er=
ſer
Termin muß unbedingt eingehalten werden.
1swohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg.
Ausgabe.

Oper/Operette
. 0,75
1.20
1,50
1,80

Schauſpiel
0,75
0,85
120

ete wird vorläufia für 10 Vorſtellungen (Oper, Ope=
chauſpiel
) abgeſchloſſen. Hierzu werden Mietverpflich=
ſiu
ausgegeben, die auf der Kreisdienſtſtelle, Bismarck=
di
allen Orts= und Betriebswarten erhältlich ſind. Die
un ſind jewe ls bei Aushändigung zu zahlen. Als erſte
tataltung für dieſe neue Miete iſt für Mitte Dezember
inſchmied eingeſetzt. An weiteren Vorſtellungen ſind
Elßler. Herz über Bord, Aida, Lohengrin,
s Hochzeit. Rigoletto, Fidel o Waffenſchmied,
uer von Bagdad. Die Räuber. Die Pfingſtorgel,
Onkel Theodor, Hockewanzel.
Antag, den 2. Dezember, gaſtiert als Gaſtdirigent im
undestheater Siegmund von Hausegger. Karten zum
MPreis von 1 RM. ſind zu dieſer Vorſtellung erhält=
Kreisdienſtſtelle. Anmeldungen werden ſoſort ent=
imen
.
K.d.F.=Sportprogramm des Tages.
1 Dienstag, finden ſtatt:
ſel hmnaſtik und Spiele (nur für Frauen); Goetheſchule
08araße 31), von 2021 Uhr: Viktoriaſchule (Hochſtr. 44)
Diierstag, ausnahmsweiſe heute von 2021 Uhr.
u bäuen für Aeltere (für Frauen): Eliſabethenſchule,
NIſtF 2. von 2021 Uhr.
ibeäteturnen (für Männer und Frauen): Hausw. Be=
beſt
Thmlt Lagerhausſtr. 7, von 2021 Uhr.
in Wmauik (für Männer und Frauen): Turnhalle, Soder=
(Avon 19.3020,30 Uhr.
Nir alle wollen Skilaufen lernen!

oſt: Ich kann mir keine Skiausrüſtung leiſten! Wir
ſn du Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront biſt, kannſt
Verhälſt auf Grund deines Ausweiſes in allen durch
tkennzeichneten Darmſtädter Sportgeſchäften die ein=
ſe
und gute KdF. =Skiausrüſtung: 1 Paar
cke + Bindung + 1 Paar Skiſtiefel 35 RM., 1 Paar
ucke Bindung 16 RM., 1 Paar Skiſtiefel 19 RM.
Skiausrüſtung ſteht unter dauernder Kontrolle von
eADer Verkauf nimmt am 10. 12. 1935 ſein Ende.
Ich kann aber doch noch gar nicht mit den Skiern
Wir ſagen: Der Sportamtsſtützpunkt der NS.=G.
9MFreude führt deswegen Skitrockenkurſe durch.
inn ſich jeder deutſche Volksgenoſſe beteiligen. Damit
Dan alle mitmachen können, ſtellen wir ſogar, ſoweit der
ſt. Skier und Skiſtöcke koſtenlos zur Verfügung.. Neue
e beginnen: für Männer, Frauen und Jugendliche:
LSoderſtraße 30: Mittwoch, den 27 11. 35, von 2022
irstag, den 28. 11. 35. Ein Skigymnaſtikkurſus findet
Jhalle, Soderſtraße 30: Dienstag von 19.3020.30 Uhr.
itt ſerseit.
ggſt: Ich kann mir aber doch keine Ski=Winterfahrt
r ſagen: Das Amt Reiſen. Wandern, Urlaub der
at durch Freude führt in Zuſammenarbeit mit dem
unz beſonders billige Ski=Winterfahrten für
emittelte DAF.=Mitglieder durch. Wollen
e ob da nicht auch etwas für dich dabei iſt; Fahrt
Pfronten: je nach Dauer 34 bis 39 RM., Fahrt nach
P=Kniebis; je nach Dauer 16.5059,50 RM., Fahrt nach
25 RM., Fahrt nach Württemberg. Allgäu=Jsny:

Was die Lichtſpieltheater bringen.
Vielleicht war’s nur ein Traum.. nennt ſich der neue
Film der Syndikat=Film G.m.b.H. Viktor de Kowa ſpielt die
Hauptrolle, ſeine Mitſpieler ſind der Knabe Jupp und der ſtatt=
liche
Bernhardiner Rinaldo. Das könnte Lockung genug ſein für
jeden Kinofreund, ſich den Film anzuſchauen, aber es gibt der

reizenden Dinge noch mehr. Da iſt die entzückende Annemarie
Sörenſen in ihrer blonden Schönheit, die Viktor de Kowa viel
zu ſchaffen macht, und die muntere Fita Benkhoff mit dem ur=
komiſchen
Günther Lüders als Gegenſpieler. Da iſt weiter
aber wozu alle Namen nennen? Mag der Film für ſich ſelbſt
ſprechen! Er läuft demnächſt in den Belida=Lichtſpielen.
Union: Aſchenbrödel.
* Am geſtrigen Tag hatte das Uniontheater in den Früh=
nachmittagsſtunden
allerhand kleinen Beſuch. Viele erwartungs=
frohe
Kinderaugen hingen an der Leinwand, auf der Aſchen=
brödels
wunderſames Schickſal vorüberzog. Da ſah man das
arme Aſchenbrödel bei ſeinen Linſen in der Aſche am Herd ſitzen,
während die ſcheußliche dicke Stiefmutter und die beiden hoch=
näſigen
Schweſtern auf dem Feſt des Prinzen tanzen durften.
Aber die reizenden kleinen Täubchen halfen dem Aſchenbrödel
ſo nett, daß ſie doch noch zum Feſt gehen konnte in dem wunder=
baren
Kleid, das aus den Zweigen des Baumes auf ſie herab=
gefallen
war. Ach. und dann die drollige Geſchichte, wo der Schuh
von Aſchenbrödel am Pech der Treppe hängen bleibt! Nachher
bleibt ſogar die Stiefmutter mit ihrer Schleppe kleben und muß
zappeln. Das war doch wirklich zum Lachen! Zum Schluß geht
Gott ſei Dank alles gut aus; während die Stiefmutter mit den
beiden Töchtern zu Hauſe ſitzt und heult, reitet Aſchenbrödel mit
dem Prinzen auf ſeinem feinen Schimmel ins Schloß!
Das Union=Theater zeigt nur noch heute ein deutſches
Spitzenwerk das die ganze Welt ſehen muß: Frieſennot (ein
deutſches Schickſal), mit Jeſſie Vihrog, Fried. Kayßler, Inkijinoff.
Jugendliche ab 14 Jahre zugelaſſen. Abends 10.45 Uhr findet
eine Sondervorſtellung des Films Frieſennot für Angehörige
der SA., SS., NSKK. und Arbeitsdienſt im Union=Theater ſtatt.
Karten zu ermäßigten Preiſen ſind gegen Vorzeigen des Aus=
weiſes
an der Tageskaſſe erhältlich.
Im Union=Theater iſt heute nachmittag 2 Uhr die zweite
Märchenvorſtellung Aſchenbrödel.
Die Helia=Lichtſpiele bringen Willi Forſts Mazurka mit
Pola Negri, Albrecht Schoenhals. Ingeborg Theek, Paul Hart=
mann
. Jugendliche ab 14 Jahre zugelaſſen.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
den franzöſiſchen Spitzenfilm im Ufaleih Liebe‟. Das Drama
einer jungen Ehe.
Belida zeigt nur noch heute Hans Albers und Annabella
in dem Spitzenwerk der Bavaria: Varieté.
Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen Stradivari
mit Guſtav Fröhlich, Sybille Schmitz und Albrecht Schoenhals.
unter der Meiſterregie Gezar von Bolvary. Jugendliche ab 14
Jahren haben Zutritt.

Der Hau-Crome.
Fün jedon Aueck

Volksdeulſche Tal! ..."

Achtung! Neue Skitrockenkurſe beginnen!
den 4. 12. 35 Donnerstag den 5 12. 35. Vorbe=
Einführung für alle Teilnehmer: Donnerstag, den
rnhalle. Soderſtr. 30, von 2022 Uhr.
ao und Auskunft Bismarckſtr 19 Ruf 2683.

Wer hat noch nicht das Wort Volksdeutſch im Munde ge=
führt
? Das Band volksdeutſcher Geſinnung verbindet
alle Deutſchen auf der Welt miteinander zu einer Schickſalsgemein=
ſchaft
. Wir Reichsdeutſchen ſind die Glücklicheren in dieſem Bund!
Laßt ſie erzählen, die zuweilen aus den fernen Ländern, in das Reich
kommen, die Männer aus Siebenbürgen, aus dem Banat, aus
Ueberſee, Gott weiß woher! Sie glauben an das Reich ſie ſehen
ihre Heimat in Deutſchland und kämpfen an ihrer Stelle für den
deutſchen Namen in der Welt. Hart iſt ihr Kampf! Es fehlen
ihnen die ſchützenden Grenzen deutſcher Wehrhoheit, die Macht der
Ueberzahl iſt ihr Gegner. Und dennoch halten ſie aus, denn ſie
glauben an das Reich! Bei ihm ſuchen ſie Hilfe in ihrer größten
Not, Hilfe, die ſo leicht geleiſtet werden kann.
Einen von ihnen trafen wir geſtern. Er wandert von Wirts=
haus
zu Wirthaus, von Tiſch zu Tiſch und ſucht ſich mit einem
reizvollen Glücksſpiel ein paar Groſchen zu verdienen. Er iſt aus
der kleinen deutſchen Sprachinſel, Gottſchee, nach Deutſchland ge=
kommen
, um während des Winters auf dieſe Weiſe ſein Brot zu
verdienen. im Frühling hofft er hier auf eine feſte Arbeitsſtelle,
denn im Reich ſieht es ganz anders aus als bei uns. Wir hol=
ten
ihn an unſeren Tiſch und ließen uns von ſeiner Heimat er=
zählen
, von dem Haß, mit dem dieſe wenigen tauſend Deutſche
angefeindet werden, von Schlägereien die von Slawen pro=
voziert
werden, von der wirtſchaftlichen Not. von der Arbeits=
loſigkeit
, von der Unmöglichkeit, ihre Erzeugniſſe abzuſetzen Und
dazwiſchen ſagte er immer, daß es im Reich ganz anders ausſähe.
Nicht jedem wird er ſoviel ſagen, denn er iſt ſtill und ein wenig
verlegen, wenn er zu dem Spiel auffordert Einfach iſt er ge=
kleidet
, nicht in der ſchmucken Tracht ſeiner Heimat, nur ein ein=
faches
Schild an ſeinem Korb ( und für die ganz Mißtrauiſchen
ſeine Papiere) bezeichnet ihn als Auslandsdeutſchen
Laßt ihn nicht an eurer frohen Geſellſchaft vorübergehen.
ohne ihm ein Zeichen des Verbundenſeins mit den Auslandsdeut=
ſchen
gegeben zu haben. Es iſt eine kleine volksdeutſche
Tat, die euch Freude, Spannung und Gewinn bringt, die aber
viel bedeutender iſt: ſie feſtigt das Vertrauen und die Zuverſicht
der Deutſchen in weiter Welt, ſie fördert das deutſche Volkstum!
B. W.
Der Kalender der Deutſchen Arbeit
Dein Kalender, deutſcher Arbeiter!
Vereins- und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein: Erſtes Konzert. Das am Freitag,
den 29. November, im Großen Haus vom Landestheater unter
Mitwirkung des Muſikvereinschors veranſtaltete Konzert gilt
als erſtes ordentliches Konzert des Muſikvereins. Unſere inak=
tiven
Mitglieder haben auf ihre Konzertkarten hin freien Ein=
tritt
zum Konzert und zur Hauptprobe amDonnerstag, 28. November.
Zur Aufführung gelangt der Chorzyklus Einer baut einen Dom
von Hansheinrich Dransmann, dem zwei Orcheſterwerke voran=
gehen
: Muſik für Orcheſter von Rudi Stephan und Vaterlän=
diſche
Ouvertüre von Max Reger.
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Heute
Dienstag, 8 Uhr, Vortrag von Schriftſteller Wilhelm Michel
über Johann Heinrich Merck als Vorbild ſchöpfe=
riſcher
Kritik im Feſtſaal, Sandſtraße 10. Einzelkarten und
Dauerkarten bei Buchhandlung Bergſtraeßer und an der Abend=
kaſſe
.

Fallbooke in Spihbergen.

Der Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland hatte geſtern
zu einem intereſſanten Filmvortrag in der Krone eingeladen.
Drei deutſche Sportsleute verbrachten dieſes Jahr den Nordlands=
ſommer
in der einſamen Schönheit Spitzbergens, und zwar auf
eine etwas ungewöhnliche Art: Ihr wichtigſtes Ausrüſtun,sſtück
bildete das Faltboot, mit deſſen Hilfe es ihnen gelang, u. a. den
ſehr ſelten im Bild feſtgehaltenen einz gartigen Naturvorgang der
Gletſcherkalbungen, den Abſturz des ſich langſam vorwärts be=
wegenden
Gletſchers ins Meer, auch einmal zu filmen. Einer der
drei Re ſenden, Herr Rauſchert, Schweinfurt, führte nun
geſtern dieſen Film einem ſehr intereſſierten Zuhörerkreis vor
und erzählte in lebendiger und oftmals trocken humoriſtiſcher
Art von ihren Abenteuern auf dem 80. Breitengrad. Ausgezeich=
nete
Diapoſitive und der bemerkenswert gute Spitzbergen=Film
er wurde übrigens geſtern in Süddeutſchland zum erſten Male
gezeigt , veranſchaulichten den Verlauf dieſer einz gartigen
Reiſe ganz vorzüglich.
Neben dem Leben und Treiben der kleinen Expedition
ihren Reiſen ins Innere vom Faltboot direkt auf die Bretter,
ihren Fahrten als echte und als Motorpaddler, längs der Küſte,
um bizarr geformte Eisberge herum, an mehr als 100 Meter
hohen Gletſcherwänden vorüber, vermittelte der Film=Vortrag
einen vielfältigen Eindruck von der gigantiſchen Schönheit Spitz=
bergens
, und er erzählte neben den mit großer Geduld und nicht
ohne Gefahr aufgenommenen Gletſcherkalbungen auch, ſonſt viel
Intereſſantes von dieſer Inſelgruppe unter der Nordlandſonne,
von ihren Bewohnern, den etwa 30 Pelztierjägern unter
denen ſich übrigens auch zwei Deutſche befinden ihrem uner=
hört
einſamen Leben, von den Spuren der Kultur, die hier
unerwarteterweiſe zu finden ſind: verlaſſene tote Kohlenberg=
werks
=Orte; das Luftſchiffgerüſt, das Amundſen und nach ihm
Nobile für ihre Fahrten benutzten, vom Tierleben, von der
Pflanzenwelt und von der großen, wunderbaren Stille, die den
Wanderer immer wieder nach Norden führt.
Studienaſſeſſor Leyerzapf gab dem ſtarken Beifall der
Zuhörer mit einigen herzlichen Dankesworten Ausdruck.

Der Polizeibericht meldel:
Warnung vor einem Betrüger! Wer wurde geſchädigt?
Im Oktober d. I. hat ein gewiſſer Hans Ueberrhein aus
Mannheim bei verſchiedenen Gewerbetreibenden in Darmſtadt
vorgeſprochen und Beſtellungen auf emaillierte Firmen= und
Türſchilder aufgenommen. In zwei Fällen iſt es ihm gelungen,
Beſtellungen zu erlangen. Er ließ ſich 50 Prozent der Rechnungs=
ſumme
als Anzahlung geben und hat die Schilder jedoch nicht
geliefert. Es ſteht feſt, daß ſich der Ueberrhein in hieſiger Ge=
gend
aufgehalten und auch auswärts ſeine Betrügereien fortge=
ſetzt
hat.
Perſonen, die durch Ueberrhein in gleicher Art geſchädigt
wurden, werden erſucht, bei ihrer zuſtändigen Polizeiſtelle, unter
Vorlage, ihrer Unterlagen, vorzuſprechen und Anzeige zu er=
ſtatten
.
Zeugen geſucht! Am 15. 11. 1935. gegen 17.30 Uhr, wurde in
der Teichhausſtraße ein 71jähriger Mann von einem jugendlichen
Radfahrer angefahren und erheblich verletzt. Der Verletzte mußte
durch die Rettungswache ins Stadtkrankenhaus eingeliefert wer=
den
. Wer kennt den Radfahrer, der nach dem Unfall davonfuhr,
ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. Sachdienliche Mittei=
lungen
erbittet das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügel=
ſtraße
3133, Zimmer 28.
Wer kann Angaben machen? Am 12. 11. 1935, gegen 18.30
Uhr, trat im Prinz=Chriſtians=Weg, vor dem Hauſe Nr. 23, ein
etwa 1718jähriger Burſche, zirka 1,70 Meter groß, bekleidet mit
kniefreier Hoſe, auf, der in unſittlicher Weiſe ein Mädchen be=
läſtigte
. Nachdem das Kind um Hilfe ſchrie, entfernte ſich der
Unhold. Wer hat Beobachtungen gemacht. Sachdienliche Mittei=
lungen
erbittet das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügel=
ſtraße
3133, Zimmer 4.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verurteilt am Montag
den Auerbacher Angeklagten, der zunächſt mal am Freitag wegen
ungebührlichen, d. h. Erſcheinens in angetrunkenem Zuſtande auf
drei Tage ins Kittchen kam, wegen fahrläſſig falſcher
Anſchuldigung zu einer Gefängnisſtrafe von
ſechs Monaten, an Stelle einer Gefängnisſtrafe von zehn
Tagen in erſter Inſtanz. Im Frühjahr hatte man ſeine Frau,
die eine anormale Schwangerſchaft hatte, operieren müſſen, und
die Frau war während der außerordentlich ſchwierigen Operation
geſtorben. Nun behauptete der Mann in einer Eingabe an die
Behörde, die beiden Aerzte, der Hausarzt und der Arzt im Kran=
kenhauſe
, hätten die Frau nie operieren dürfen, da ſie ein ſchwe=
res
Herzleiden gehabt habe. Schon in der erſten Inſtanz war
klipp und klar erwieſen worden, durch das Ausſagen der Aerzte
und des zugezogenen Sachverſtändigen, daß die Frau, nicht ope=
riert
, auf jeden Fall geſtorben wäre, und daß ſo immerhin noch
einige Hoffnung beſtand, ſie zu retten. Von einem Herzleiden
hatte man nichts entdecken können. Der Staatsanwalt iſt der
Anſicht, daß der Angeklagte ſich nur an den Aerzten habe rächen
wollen, weil dieſe geäußert hatten, die Sache bei der Frau rühre
vielleicht von Mißhandlungen des Mannes her. In erſter In=
ſtanz
wurde ihm die an ſich begreifliche Erregung über den Tod
ſeiner Frau zugute gerechnet. Die Verhandlung erwies indeſſen
heute, daß die Beiden keineswegs wie die Turteltauben lebten.
Erſchwerend war außerdem ſein geradezu unmögliches Betragen
vor Gericht und ſeine völlige Unbelehrbarkeit. Noch in ſeinem
Schlußwort behauptet er, die Aerzte ſeien ſchuld und beantragt
für ſich Freiſpruch.
Das Amtsgericht verurteilte zu zweimal 12 Mk. Geld=
ſtrafe
unter anderem einen ſchon etwas angegrauten Angeklag=
ten
, der, in ſpäter Liebe entbrannt, zweimal zu mitternächtlicher
Stunde vor der Kammer ſeiner Erwählten fenſterln ging und
da ſie ſeiner nicht achtete, ihre Aufmerkſamkeit durch Werfen von
Holzſtücken und Steinen zu erregen ſuchte, dabei aber naturge=
mäß
einen derartigen Lärm vollführte, daß nicht nur die Ge=
liebte
, ſondern auch die böſen Nachbarn aus ihren Träumen auf=
geſchreckt
wurden.
Die Darmſtädter Volksbank, Hügelſtr. 816. hat dem neue=
ſten
wundervollen Gemälde ihres älteſten Mitgliedes,
des Profeſſors H. R. Kröh, in ihrem Vorraum einen Platz
eingeräumt. Es iſt die Darſtellung des Darmſtädter Marktplatzes
in einer Größe, die eine prächtige Wirkung ermöglicht. Erſtaun=
lich
, wie der nun 94 Jahre alte Meiſter noch den Pinſel
und dem Beſchauer wahre Kunſt vor die Augen bringt. Intereſ=
ſenten
ſteht die Beſichtigung in den Geſchäftsſtunden frei. Es
wird jeder Beſchauer ſeine helle Freude haben über das Bild un=
ſeres
lieben alten Marktes mit ſeinem bewegten Leben.
Weltattraktionsgaſtſpiel im Orpheum! Einem beſonderen
Umſtand verdankt es Darmſtadt ab 1. Dezember die weltbe=
rühmte
Artiſtenfamilie Charlie Rivels für ein mehrtägi=
ges
Gaſtſpiel im Orpheum begrüßen zu können. In ganz Europa
wurde Charlie Rivels, dieſer einzigartige Clown und Akrobat,
von Hunderttauſenden belacht. Eine weitere Attraktion ſind die
Rivelbabys, dieſe Wunderkinder, die an Vielſeitigkeit und
Vollkommenheit ihrer Darbietungen etwas noch nie Dageweſenes
repräſentieren. Die Rivels bringen außerdem ein Weltſtadtpro=
gramm
mit, wie es Darm adt ſeit langem nicht mehr ſah.
Der Kartenverkauf hat im Verkehrsbüro begonnen. Die Ein=
trittspreiſe
ſind nicht erhöht
Frauenbund der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft. Zum Be=
ſuch
der öffentlichen Kolonialkundgebung, die morgen Mittwoch,
20 Uhr, im großen Saal der Krone ſtattfindet, werden alle
Mitglieder dringend eingeladen.
Hausmuſik in der Viktoriaſchule. Die Viktoriaſchule be=
reitet
zwei Hausmuſik=Veranſtaltungen vor. Am Donnerstag.
den 28. November, abends, werden in der Turnhalle der Anſtalt
von Schülerinnen der Oberprimen zwei Hauskomödien mit
Muſik von Mozart und Ditters von Dittersdorf aufgeführt, und
14 Tage ſpäter, am 12. Dezember. bringt eine hausmuſikaliſche
Abendfeier Kompoſitionen von Karl Loewe, und zwar Chöre
und Balladen, dieſe geſungen von Peter Schäfer. Die Inſtru=
mentaldarbietungen
der Schülerinnen mußten auf die erſte De=
zemberwoche
verlegt werden.

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſft die letzte Bezugsguittung beizufügen. Anonnme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obhe Rechtsverbindlichkeit
W. Das Arbeitsamt wird den Tariflohn in dieſem Falle
angeben können.
K. hier. Dieſe Fragen wird nur ein Spezialarzt nach
vorten können.
vorherigem Befund

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 325

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 24. Nov. Totenſonntag. Der heutige Tag
ſtand ganz im Zeichen des Gedenkens an unſere Verſtorbenen.
In der Kirche und in der Schloßkapelle Kranichſtein fanden
Gottesdienſte ſtatt, die auf die Würde des Tages abgeſtimmt
waren. Nachmittags um 4 Uhr fand auf dem Friedhof eine
ſchlichte Gedenkfeier ſtatt, zu der ſich die Angehörigen der Ver=
ſtorbenen
in großer Zahl eingefunden hatten. Der Poſaunenchor
brachte vor der Leichenhalle einige Chorale zum Vortrag, zwi=
ſchendurch
ſprach Herr Pfarrer Grein Worte des Gedenkens
und des Troſtes. Am Ehrenmal für die Gefallenen des Welt=
krieges
intonierte dann der Poſaunenchor das Lied vom guten
Kameraden, während ſich die Verſammelten dann zu den letzten
Ruheſtätten ihrer verſtorbenen Angehörigen begaben, um ſtumme
Zwieſprache mit den Dahingegangenen zu halten.
Lr. Wixhauſen, 24. November. Elternabend des Jung=
volks
. Am Samstag abend veranſtaltete das Jungvolk im Saale
Zur Krone einen Elternabend, in dem den Beſuchern ein Bild
vom Leben und Arbeiten des Jungvolks gezeigt wurde. Es war
wirklich eine Freude, die Jungen bei den Theateraufführungen, ſo=
wie
den Spielmannszug des Arheilger Jungvolks bei ſeinem Spiel
zu ſehen. Man merkte, mit welcher Luſt und Liebe dieſe jungen
Menſchen bei der Sache waren. Der Führer des hieſigen Fähn=
leins
, Zugführer G. Wolf, begrüßte die Anweſenden mit kurzen
Worten. Dann folgten zwei Spiele von Hans Sachs, Kälber=
brüten
und Der fahrende Schüler im Paradeis, welche die
Lachmuskeln kaum zur Ruhe kommen ließen. Als letztes wurde
Die beiden Haderlumpen aufgeführt, ein Sketch, der den Geiz=
hals
und Wucherer draſtiſch ſkizziert und gut von den jungen
Spielern gezeichnet wurde. Die Pauſen wurden von dem Spiel=
mannszug
des Arheilger Jungvolks ſowie von Fanfarenbläſern
und Trommlern mit Landsknechttrommeln ausgefüllt. Anſchlie=
ßend
veranſtaltete Kulturamtsleiter Jungbann 115, Fähnlein=
führer
Kurt Jung, ein Kanon=Singen, an dem ſich auch die Be=
ſucher
beteiligten. In einer Schlußanſprache richtete Kulturamts=
leiter
Jung einen Appell an die Eltern, ihre Buben dem Jung=
volk
ruhig anzuvertrauen. Im Jungvolk ſollen die jungen Men=
ſchen
im Geiſte echter Kameradſchaft und Volksgemeinſchaft zu
wirklichen Nationalſozialiſten und Liebe zu Führe: und Vaterland
erzogen werden. Mit einer herzlichen Bitte um Zuſammenarbeit
zwiſchen Elternhaus und Jungvolkführung ſchloß der Redner ſeine
Ausführungen. Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer und das
HJ.=Lied Unſere Fahne flattert uns voran beendeten den ge=
lungenen
Abend.
Ek. Pfungſtadt, 25. Nov. Pfungſtadt erhält eine
Zubringerſtraße zur Reichsautobahn. Von der hie=
ſigen
Gemeindeverwaltung wurden ſchon zu Beginn des Baues
der Reichsautobahn Bemühungen um eine Zubringerſtraße ge=
macht
. Die Wünſche mußten damals zurückgeſtellt werden. In letz=
ter
Zeit wurden jedoch wiederum Stimmen laut, aus dem Ried
und der vorderen Bergſtraße, die ſich für eine Zubringerſtraße
zwiſchen Darmſtadt und Lorſch einſetzten. Heute erhielt nun die
hieſige Gemeindeverwaltung die Zuſchrift, daß eine Zubringer=
ſtraße
in der Verbindung EberſtadtGernsheim genehmigt iſt und
daß mit dem Bau alsbald begonnen werden kann. Für erſte ſchafft
dieſer neue Plan Arbeit für viele Volksgenoſſen, wird aber über=
troffen
von der wirtſchaftlichen Bedeutung für Pfungſtadt und an=
liegenden
Induſtrieorte.
G. Ober=Ramſtadt, 25. Nov. Beerdigung. Am Totenſonn=
tag
fand die feierliche Beiſetzung des im Alter von 55 Jahren ver=
ſtorbenen
Adolf Zotz hier, ſtatt. Welch großer Beliebtheit und
Achtung ſich der Verſtorbene allſeits erfreute bewies das außer=
ordentlich
zahlreiche Trauergefolge, das ihm die letzte Ehre erwies.
Der Samperſche Männerchor und die Turn= und Sportgemeinde
1877 Ober=Ramſtadt, deren langjähriges Mitglied der Verſtorbene
war, ehrten ihn durch Grabgeſang und Kranzniederlegungen.
Luftſchutz. Mit dem Luftſchutz in unſerer Gemeinde wird es
jetzt ernſt, d. h. nicht in dem Sinne, daß etwa bald die Bomben ein=
ſchlügen
, aber mit der Schulung. Am Mittwoch, 27. Nov.,
und Donnerstag, 28. Nov., ſowie an den gleichen Tagen der nächſt=
folgenden
Woche wird geſchult. Als Raum iſt der Saal des Kame=
raden
Wiederſchein (Zum grünen Laub) vorgeſehen.
Eb. Groß=Zimmern, 25. Nov. Ausgabe der Handwer=
kerkarten
der Friſeurinnung. Am Sonntag, 1. Dez.,
wird in dem Saalbau Zur Spitz in Reinheim in feierlicher
Weiſe an die Friſeure der Innung des Kreiſes Dieburg die Hand=
werkerkarte
ausgegeben. Verbunden wird damit auch die Ueber=
reichung
der Geſellenbriefe ſowie Diplome des Preis= und Schau=
Friſierens in Erbach.
k. Dieburg, 24. Nov. Totenſonntag. Anläßlich der
Feier des Totenſonntags in der evang. Kirche hatte die Kamerad=
ſchaft
Dieburg eine Abordnung mit der Vereinsfahne zum Haupt=
gottesdienſt
entſandt. Am Heldendenkmal der Stadt Dieburg ſo=
wie
am Denkmal des Eiſenbahnvereins für ſeine im Weltkriege
gefallenen Mitglieder waren Kränze niedergelegt. Probe=
alarm
der Freiw. Feuerwehr und der Sanitäts=
kolonne
. Am Samstag nachmittag zwiſchen 12 und 13 Uhr
ertönte die Feuerſirene, die die Feuerwehr und die Sanitäts=
kolonne
auf den Plan rief. In allerkürzeſter Zeit rückten beide
Maunſchaften nach dem hieſigen Gemeindewald (Abteilung Mor=
ret
) ab, in deren Baumbeſtänden ein Brand zur Bekämpfung mar=
kiert
war. Außer der hieſigen Wehr waren noch Groß=Zimmern,
Münſter, Eppertshauſen, Urberach uſw., im ganzen 16 Feuer=
wehren
, an der vom Kreisamt Dieburg in Verbindung mit der
Oberförſterei ausgearbeiteten Uebung zur Bekämpfung eines
Waldbrandes beteiligt. Durch Anlegen von Gräben wurde unter
Leitung von Oberbrandmeiſter Klenk=Dieburg und Herrn
Forſtmeiſter Kratz gezeigt, wie ein Waldbrand am wirkſamſten
zu bekämpfen ſei. Die Sanitätskolonne hatte einige kleinere Ver=
bände
anzulegen, ihr Hauptaugenmerk iſt bei Waldbränden auf
Rauchvergiftung zu richten, wie Forſtmeiſter Kratz in ſeiner be=
lehrenden
Kritik betonte. Auch müſſe die Feuerwehr für Waſſer
zum Trinken für die in der Hitze des Waldbrandes arbeitenden
Wehrleute ſorgen. Herr Regierungsrat Walter ſprach allen
Beteiligten den verdienten Dank aus.
r Babenhauſen, 25. Nov. Ausdem Gemeinderat. In
feierlicher Form nahm bei der letzten Gemeinderatsſitzung im
ſchmuckvoll, der Bedeutung des Tages hergerichteten Rathausſaal
Herr Bürgermeiſter Klein die Vereidigung der beiden
Beigeordneten, der acht Ratsherren (unſere Stadt
beſitzt Stadtrechte ſeit dem Jahre 1295!) und der drei land= und
forſtwirtſchaftlichen Beiräte vor. Dann erſtattete der Bürgermei=
ſter
einen ausführlichen Bericht über die Arbeitsbeſchaffungsmaß=
nahmen
in unſerer Gemeinde ſeit der Machtübernahme bis heute.
Kurz zuſammengefaßt ſei daraus folgendes angeführt: Der Fried=
hof
wurde nach einem von Künſtlerhand angefertigten Plan ein=
drucksvoller
und ſchöner hergeſtellt, die Entwäſſerung des Speſſart=
platzes
wurde zu Ende geführt, gemeindeeigene Häuſer, wie Schu=
len
, Schlachthaus und Badeanſtalt ſowie das Rathaus bekamen
ein neues Gewand. Im Rathaus wurde eine Warmwaſſerheizung
eingerichtet, in der Kaſerne wurden für zirka 35 000 RM. hand=
werkliche
Arbeiten ausgeführt. Die Neuherrichtung von Privat=
häuſern
, alten Fachwerkbauten, wurde größte Sorgfalt gewidmet.
Ebenſo den kulturellen Aufgaben und ſolchen auf ſozialem Gebiete.
Die Bücherei der Ortsgruppe der NSDAP. wurde mit der Stadt=
bücherei
vereinigt und ſomit eine wertvolle Bereicherung dieſer
erzielt. Notſtandsarbeiten und weitere Arbeitsbeſchaffungsmaß=
nahmen
wurden im Zuſammenwirken mit dem Arbeits= und Forſt=
amt
in großer Zahl ausgeführt. Die Gemeinde=Arbeitslöhne für
Wohlfahrtserwerbsloſe wurden von 40 auf 50 Pfg. erhöht. Ver=
ſchiedene
Straßen wurden neu hergeſtellt. So wurde in einem
Zeitraum von knapp zwei Jahren im Rahmen der Arbeitsbeſchaf=
fung
ſehr viel geleiſtet. Man muß dabei noch berückſichtigen, daß
in Babenhauſen weder eine Getränke= noch eine Bürgerſteuer bis
jetzt erhoben wird, ferner daß die Steuerausſchlagſätze zu den nied=
rigſten
in ganz Heſſen gehören. Für die kommenden Winter=
monate
ſind u. a. vorgeſehen: Die Errichtung einer Wohn=
ſiedlung
, der Straßenbau nach Schaafheim, Wegebau uſw. In
ſeinen Schlußworten gab der Bürgermeiſter dem Wunſche Aus=
druck
, daß auch in Zukunft unter Berückſichtigung der geringen
Steuereinnahmen weitere Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen im
Sinne des Führers ausgeführt werden können. Ein Sieg=Heil
auf den Führer beendete die Gemeinderatsſitzung.
Lb. Spachbrücken. 25. Nov. Schlußübung der Freiw.
Feuerwehr. In Verbindung mit dem Roten Kreuz wurde die

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 26. Noy

Schlußübung der Freiwilligen Feuerwehr durchgeführt. Nach dem
Fuß= und Geräteexerzieren wurde die Wehr zu einem Brande‟
nach dem Gemeindehaus geruſen. Dort nahm man einen Dach=
ſtuhlbrand
an, und ſo mußten zunächſt Menſchen aus dem Dachſtock
geborgen werden. Das Rote Kreuz hatte während der Bergungs=
und Löſcharbeiten die Verunglückten zu behandeln. Die Uebung
legte Zeugnis ab, von der Einſatzbereitſchaft der Wehr und des
Roten Kreuzes. Straßenſperre aufgehoben. Die
Arbeiten der Neupflaſterung der Kirchſtraße ſind nun beendet, und
die damit verbundene Straßenſperre wieder aufgehoben.

Der Stand der neueren Baugrundforſchung mit
Anwendung auf die Praxis.

Auf Veranlaſſung des Mittelrheiniſchen Architekten= und
Ingenieurvereins Darmſtadt in Gemeinſchaft mit dem Verein
Deutſcher Ingenieure und dem Verband Deutſcher Elektrotech=
niker
(Vortragsgemeinſchaft der RTA.=Vereine) hielt im Saal 348
der Techniſchen Hochſchule Herr Regierungsbaurat Dr.=Ing.
Loos=Berlin (Deutſche Forſchungsgeſellſchaft für Boden=
mechanik
) einen Vortrag über neuere Bodenunterſuchungen bei
größeren Bauwerken.
Der Vortrag gab einen kurzen Einblick, wie ſich die Beur=
teilung
von Erdbauten und Gründungen durch Verwendung der
neueren Baugrundforſchung verbeſſern läßt. Unſer Ziel iſt:
Größte Wirtſchaftlichkeit und Sicherheit. Es kommt da weniger
auf Einzelheiten der Verſuche als auf die weſentlichen Zuſam=
menhänge
an.
Von anderen Bauſtoffen (Stein Eiſen Beton) kennt man
die Feſtigkeiten ziemlich genau; auch die Berechnungsverfahren
ſind gut entwickelt. Der Boden dagegen iſt von erſtaunlicher
Vielfältigkeit, je nach Lagerung, Waſſergehalt uſw. Er erleidet
bei zuſätzlicher Belaſtung Zuſammendrückung, er kann rutſchen,
Froſthebungen bilden, Waſſer aufſaugen ſich einrütteln,
fließen uſw. Alle dieſe Veränderungen gefährden das Bauwerk.
Durch unrichtiges Erkennen der Urſachen bringen Verſuche zur
Verbeſſerung oft noch größere Schäden mit ſich.
Der Vortragende gab einen kurzen Ueberblick über die Ent=
wicklung
der Bodenmechanik, die etwa 1910 in eine neues Sta=
dium
trat. 1925 beſchreibt Terzaghi zuerſt die Bodenphyſikali=
ſchen
Unterſuchungsmethoden. In Deutſchland wurde 1929 die
Deutſche Forſchungsgeſellſchaft für Bodenmechanik, gegründet.
Beſonders in den Jahren 1934 bis 1935 erlangten die Boden=
unterſuchungen
durch große Bauvorhaben, im beſonderen die
Reichsautobahnen, noch größere Bedeutung.
Der Gang der Vorarbeiten für ein Bauwerk iſt etwa fol=
gender
: Beſtimmung der Lage, der ungefähren Abmeſſungen und
des Gewichtes, Zurateziehen der geologiſchen Karte und vorhan=
dener
Bodenaufſchlüſſe. Danach vorläufiger Entwurf mit den
Hauptabmeſſungen, ferner Schürfen, Bohren und Entnahme von
Bodenproben. Anſchließend Verſuche im Laboratorium, die ein=
zeln
aufgezählt werden. Die Auswertung dieſer Verſuche ergibt
die Möglichkeit der Vorherſage von Setzungen Rutſchgefahr,
allerlei Winke für die Abmeſſungen, die geeignete Gründungs=
art
, den Bauvorgang uſw. Daraus ſollte erſt der Entwurf der

Gründung des Bauwerks entſtehen. Es folgen nd
gänzende Bohrungen, Probebelaſtungen und dergle
Rückſichtnahme auf beſondere Einflüſſe, wie En
Schachtbauten, Grundwaſſerabſenkungen, Rammarben
kehr und die Betriebsaufnahme iſt wichtig. Beſon
ſind Setzungsbeobachtungen am Bauwerk von Baul
nur ſie die Möglichkeit bieten, Erſcheinungen rech
kennen und ihre Urſachen feſtzuſtellen. Außerdem
Meſſungen einen wertvollen Beitrag zur Nachpru
fahren und für andere Neubauten.
An Hand von etwa 45 Lichtbilder wurden di9
hänge gezeigt und erläutert. Die Verſuchsapparat
Auswertung und das Verhalten von Bauwerken)
ſprochen. U. a. handelt es ſich um Probebelaſtung
Setzungen, Verhalten von Türmen. Oeltanks, Bahnd
und Induſtriebauten.
Die praktiſche Baugrundforſchung ſollte in de
von beſonders vorgebildeten Bauingenieuren betr
für deren Ausbildung auf dieſem Gebiete neuerd
heit beſteht. Ein Zuſammenarbeiten mit den N
(Geologie, Phyſik, Chemie) iſt unerläßlich. Die
Berechnungsgrundlagen, Feſtigkeitslehre und Bauvc
entbehrlich. Der Endzweck ſoll ſein; wirtſchaftlich
Zeit, Koſten und Aerger zu ſparen und die Zuſamn
ſchen Bodenarten und Bauwerk gut zu überſehen.
Der von tiefer Sachkenntnis zeugende Vortrag,
und lebendig gehalten und mit Humor durchflochte
zahlreichen Zuhörer aufs ſtärkſte und löſte lebhaff
aus. Er gab neue Einblicke in ein Gebiet, das mi
aufmerkſamſte Beobachtung und Pflege durch alle,
ausführungen zu tun haben, bedarf. Seine Bedeu
erkennbar aus einer Schrift über Richtlinien fürl
ſuchungen, die die Deutſche Geſellſchaft für Bauwelk0
bei ihr beſtehenden Ausſchuß für Baugrundforſchung
ten und veröffentlichen laſſen. Dieſe Schrift gibt de
bearbeiter, Bauausführenden und Bauherrn in
die Geſichtspunkte, die bei Gründung und Errichtu
werken aller Art ausſchlaggebend ſind und die nan
Bau der Reichsautobahnen ſchon Anwendung fand
finden.

N

Schulkinder ſammeln Bucheckern
für das WHW.

Lpd. Auch die deutſche Jugend ſetzt ſich mit großer Begeiſte=
rung
für das große Winterhilfswerk ein und trägt ſo zu einem
guten Teil zu deſſen Gelingen bei. Während die Mädchen vor eini=
gen
Wochen von Haus zu Haus zogen, um warme Wäſche für die
Kleinſten unſerer Kleinen zu ſammeln, ſprach das Jungvolk über=
all
vor und konnte durch ſeine Brotſammlung vielen hilfsbedürf=
tigen
Volksgenoſſen in den Städten eine Freude bereiten.
Aber auch noch auf andere Weiſe bezeugen die Buben und
Mädel ihren Gemeinſchaftsſinn. Sie ziehen hinaus in die Wälder,
um dort eine Ernte zu bergen, die ſonſt nur wenig beachtet wurde,
die Buchecker. Eine Schulklaſſe im hohen Vogelsberg mag es

wohl geweſen ſein, die hier den Anfang machte und mit den Leh=
rern
in die großen heimatlichen Waldungen ging, um dort die
Bucheckern zu ſammeln und den Ertrag dem Winterhilfswerk zur
Verfügung zu ſtellen, das daraus wertvolles Oel für hilfsbedürf=
tige
Volksgenoſſen herſtellen läßt. Und dieſes ſchöne Beiſpiel der
Schulkinder fand bald lebhafte Nachahmung, denn heute kann man
faſt täglich hören, daß ganze Schulen mit ihren Lehrern hinaus
in die Wälder ziehen, um dieſem Beiſpiel wahrer Volksgemein=
ſchaft
zu folgen.

Edel in Wang und Form
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Eb. Zeilhard, 25. Nov. Alle Zeilharder Jungen in
der H. J. In Zeilhard und Georgenhauſen ſind alle Kinder von
10 bis 14 Jahren dem Jungvolk beigetreten und eingegliedert
worden. Die neugegründete Freiw. Feuerwehr hielt
einen gut beſuchten Kameradſchaftsabend ab. Der Bürgermeiſter
ſprach zunächſt über die Aufgaben der Wehr und forderte in dieſem
Zuſammenhang die noch Fernſtehenden auf, der Wehr beizutreten.
Ci. Erbach, 23. Nov. Verdiente Turnerehrung. Dem
weithin über unſeres Odenwaldes Grenzen hinaus bekannten
Ehren= und Kreisoberturnwart Jakob Hübner wurde an ſeinem
geſtrigen 60. Geburtstage erneut eine ſeltene Ehrung. Der Kreis=
führer
, Dr. Spalt, überreichte ihm mit Worten höchſter Aner=
kennung
für die in langen Jahren geleiſtete Turnerarbeit den
Ehrenbrief des Gaues 13 Südweſt der D.T. Herr Hübner dient
der deutſchen Turnſache ſchon ſeit ſeinem 16. Lebensjahre; ſpäter
wurde er Turnwart und dann noch lange Jahre Vorſitzender des
hieſigen Turnvereins. Sein treues Eintreten für Jahnſches Weſen
und Turnen brachte ihm bald größere Wirkungskreiſe; ſo wurde
er ſchon frühe Gaumännerturnwart des damaligen Odenwald=
gaues
dann Gauoberturnwart und ſchließlich als Beweis der An=
erkennung
ſeiner Verdienſte Ehren=Kreisoberturnwart. Weiter
iſt er Inhaber verſchiedener Ehrenbriefe; auch ſolcher des Ehren=
briefes
der D.T.
Ci. Erbach, 24. Nov. Von der NS Kulturgemeinde.
Die Ortsgruppe Erbach=Michelſtadt der NS. Kulturgemeinde plant
für das beginnende Winterhalbjahr eine ganze Reihe von Veran=
ſtaltungen
. Die Monate Dezember, Januar, Februar und März
bringen je einen Theaterabend des Frankfurter Künſtlertheaters
für Rhein und Main, die abwechſelnd in Erbach und Michelſtadt
ſtattfinden. Außerdem ſind zwei Fahrten in geheizten Omnibuſſen
zu Opernvorſtellungen in Darmſtadt vorgeſehen, zu denen aber
kein Mitglied irgendwie verpflichtet iſt. Vorträge und Filmvor=
führungen
zu niedrig gehaltenen Eintritts= und Einheitspreiſen
ergänzen die Veranſtaltungsreihe. Um einen tatkräftigen Aufbau
des Ortsverbandes zu ermöglichen, der gegenwärtig ſchon über
100 Mitglieder zählt, wird zurzeit eine fleißige Mitgliederwer=
bung
durchgeführt.

* Lindenfels, 25. Nov. Evangeliſcher
Abend des Buß= und Bettages ſprach in der dichtge
Kirche der Werbeleiter des Landesverbandes des
Bundes, Herr Pfarrer Heinemann, Brauerſchw
Thema: Der Chriſt im Geiſteskampf der Gegenwar
überaus packenden Ausführungen ſprach der Red
religiöſen Strömungen der Gegenwart und widerll
griffe gegen das Chriſtentum in überzeugender We
Vortrag war eine Werbung für den Evangeliſchen
den. Ueber 100 Mitglieder trugen ſich in die Li
gegründeten Ortsgruppe ein. Der Abend war ein
Winterhilfswerk. Auch in unſerer Gen
wie überall eine Weihnachtspaketaktion für die Win
Die Empfänger der Weihnachtspakete wurden
Woche durch die Blockwalter der NSV. feſtgeſtellt.
fahrten. Auch in dieſem Winter werden von
Freude die beliebten Theaterfahrten, die bereits in
Winter ſo großen Anklang fanden, durchgeführt. T
galt der Aufführung der Pfingſtorgel am vorletz!
Die zweite Vorführung iſt die Gärtnerin aus Lied
Es. Fürth i. Odw., 22. Nov. Großkundgebt

Turnhalle fand eine Großkundgebung der Partei ſta
Einmarſch der Fahnen und einem Sprechchor der HJ.

Ortsgruppenleiter Pg. Horneff die Verſammlung und
redner Pg. Odenwälder=Ziegelhauſen das Wort
führungen Wir lernen aus der Geſchichte wurden
Beifall unterbrochen. Nach Ueberreichung der Mitgll
mehrere Parteigenoſſen fand der Abend mit dem
und Deutſchlandlied ſein Ende Elternaben
nerstag hatte die Schule die Eltern zu einem Eltern
Turnhalle eingeladen. Das erſte derartige Unternehn
Erfolg gekrönt, was die ſtattliche Zuhörerſchaft bewill un 18
der erſte Teil des Programms von der Staatsjuge
wurde, war der zweite Teil ganz der Hausmuſik ge
dem Einmarſch der Fahnen begrüßte Herr Rektor
Eltern. In kurzen Ausführungen ſtreifte er die Be
Schule, Elternhaus und Staatsjugend. Nach den
Orcheſterbegleitung Auf hebt unſere Fahnen, folg
ſpiel der HJ. und des BDM. Verpflichtung.
Herr Kreisſchulrat Pg. Siebext das Wort. Er beſ
gehend mit den Aufgaben der Schule, des Elternha
Staatsjugend. Nicht wie früher geht jedes ſeinen
ſondern alle müſſen ſich vereinen in dem Ziel der
von deutſchen Menſchen. Mit einem Lied der beide
ſchloß der erſte Teil des Programms. Den zweiten ZeFefdigun
die beiden hieſigen Geſangvereine unter Leitung d
meiſters Krämer mit dem Chor Deutſchland, heil’gd

Baußnern. Es folgten nun abwechſelnd Orcheſtervol
für Klavier zu 4 Händen und alte Tanzſätze für S
Der größte Teil der Spieler beſtand aus Schülern
Schule. Die Chöre Der kleine Rekrut, geſungen
verein Liederkranz und Auf, auf zum fröhlichen!
Orcheſterbegleitung, geſungen vom Geſangverein Sän
ten ſich gut in die Vortragsfolge ein. Das Einüben d7
lag in den Händen von Chormeiſter Sauer.
Lo. Langen, 25 Nov. Folgenſchwerer
das hieſige Krankenhaus wurde ein 8jähriger Junge
nachbarten Sprendlingen eingeliefert, der dort bein
der Güterhalle des Bahnhofs eine Rampe herunte
und einen ſchweren Schädelbruch und eine Gehir
erlitten hatte.
Dp. Zwingenberg, 23. Nov. Herr Alois Eichhor
um den hieſigen Verkehrs= und Verſchöne
ein große Verdienſte erworben hat, hat mit Rückſicht
anderer ihm obliegender Arbeiten ſein Amt als Fl
nannten Vereins niedergelegt. An ſeine Stelle iſt
leiter Pg. Georg Dickler getreten. Herr Eichhorn w
Stellvertreter des Letztgenannten dem Verein mit
weiterhin zur Verfügung ſtehen. Der Verkehrs= u
rungsverein Zwingenberg hat im laufenden Jahre
des Städtchens eine erſprießliche Tätigkeit entfaltet.
Em. Heppenheim a. d. B., 25. Nov. Bergſträl
ſpiele (Heimatſpiele). Durch die Spielgemeinſcho
ſträßer Feſtſpiele, deren glänzende Leiſtungen auf
bühne bekannt ſind, wird die fünfaktige Dorfkomöd/
Bojemoaſchder ihres Spielleiters Hanz Holzamer o
ber im Saalbau Kärchner zur Aufführung gelangen.
wird die Titelrolle ſelbſt ſpielen, während die übrigeiſ
den bekannten Kräften der Freilichtſpiele beſetzt ſind
lich wird dieſes urwüchſige Odenwälder Heimatſtück
im Kleinen Haus des Landestheater von der Heſſiſoh
meinſchaft am 28. November uraufgeführt.
n. Bauſchheim, 16. Nov. Die Mitglieder des C
Sängerbund P Reinheimer, A. Daum. A. Nickel. 9
Wolf. J. H. Wolf. H. Wolf. Ph. Daum und G. Lehmut
eine 25jährige treue Mitgliedſchaft ehrend ausgezeic
Joh. Daum 1. erhielt für eine 40jährige Mitgliedſcha f
Ehrennadel des Heſſ. Sängerbundes.
Rüſſelsheim, 25. Nov. Urnenfunde
Bronzezeit. Bei Ausſchachtungsarbeiten an der
lung wurden die Scherben von zwei Urnen aus de,
gefunden. Eine Urne wurde bereits zuſammengeſetzt.
Höhe von 33 Zentimeter, oben einen Durchmeſſer v.
meter und einen Bauchdurchmeſſer von 35 Zentimete
kleinere Urne wird noch zuſammengefügt. Beide Urne
Heimatmuſeum in Rüſſelsheim zugeführt werden.

Aus Rheinheſſen.

Bingen, 25. N
. Kind aus dem fahr
geſtürzt. In einem unbewachten Augenblick ſtür?
Jahre altes Kind aus dem fahrenden Zuge Bing=
Das Kind war in das anliegende Abteil gelaufen, II
wohl an der Tür zu ſchaffen gemacht haben und 9i‟
ſein. Als die Mutter ſchließlich nach dem Kinde ſah
ſchwunden. Man benachrichtigte ſofort die Bahnbeh0
Kind mit ſchweren Verletzungen auf dem Bahndamm !

[ ][  ][ ]

Die glückliche Geburt eines Stamm=
Halters zeigen hocherfreut an
Dipl.=Ing. Erich Tielker
und Frau Slſe, geb. Heſſe.
m Augsburg &. E. W., 22. Nov. 1935.

liebe, treue Schweſter, Schwägerin
ante
Lotte Kühnſt
Totenſonntag nach lurzer Krankheit
bntſchlafen.
Helene Kühnſt

ua, 26. November 1935

DEE

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 325 Seite 7

e

Statt Karten.
Die Geburt eines kräftigen Jungen
zeigen in dantbarer Freude an
Frau Elſe Wolff,
geb. Girmſcheld, 1. Zt. Stadtkrantenhaus
Dr. med. H. L. Wolff

H den 25. November 1935
Rße 2.

Statt Karten.

Mathilde Alrich
Miniſierialrat Theo Ulrich
Theda Ulrich.
iadt, Berlin=Zehlendorf
Mie
ſzung: Donnerstag, 28. November,
11 Uhr, auf dem Friedhof
Nieder=Ramſtädter Straße.
Geſtorbene.
Ramdohr, Louiſe geb. Goebel.
des Apothekers, 70 Jahre.
ohannes, Landwirt, verheiratet, 63 J.
hn. Barbara, geb. Wolf. Witwe des
beis, 71 Jahre.

ſm ann, Maxie, geb. Schwalb. Ehe=
Küfers, 66 Jahre.
11. Roſa, geb. Kronenberger, Ehefrau
ſierers i. R., 71 Jahre.
r. Katharina, geb. Fändrich, Ehefrau

Koſſers, 79 Jahre.

Auguſt, Rektor i. R., verh., 62 J.
Charlotte, ledig, o. B., 58 Jahre.

inn. Dorothea Louiſe Katharina, geb.

Kreis Fulda); Arnold. Eberhard
ulius, Vorſteher, Dr. phil, verh., 52 J.

Ehefrau des Amtsobergehilfen i. R.,
Schnittſpahn. Anna, geb. Wei=
fefrau
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weg
68, I.

Unerwartet wurde heute nacht infolge eines Herzſchlages unſer ge=
liebter
Vater
Joſeph Engelhard
im Alter von 57 Jahren von uns genommen.
In tiefer Trauer.
Die Kinder.
Darmſiadt, Heinrichſir. 145, I., 24. November 1935.
Auf Wunſch des Entſchlafenen findet die Beerdigung in aller Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.

Auf einer Geſchäftsreiſe weilend, wurde am 24. November unſer lieber
Mitinhaber
Herr Joſeph Engelhard
durch einen Herzſchlag aus dem Teben gerufen. Sein ſo plötzlicher
Tod trifft uns ſehr hart. Wir trauern um einen Mann, der in raſt=
loſer
Arbeit ſeine ganze Perſönlichkeit für unſere Firma einſetzte.
Er wird uns unvergeſſen bleiben.
Firma Georg Engelbard.
Darmſtadt, den 25. November 1935.
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7

[ ][  ][ ]

Die Leiche des verſtorbenen britiſchen Großadmirals Jellicoe wurde in der Weſtminſterabtei zu
London aufgebahrt. Nach altem Brauch halten Matroſen des Kriegsſchiffes Pembroke mit umge=
kehrtem
Karabiner und geſenktem Haupt die Totenwache. Am Montag erfolgte die feierliche Über=
führung
nach der St.=Pauls=Kathedrale, wo die Beiſetzung in der Nähe der Gruft Nelſons erfolgte.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)

Ich phokographiere die ganze Welt!
Philadelphia. Mr. Jack Hughes iſt nicht
nur ein Millionär, ſondern auch ein hartnäckiger
Sonderling. Jetzt hat er ſich in die Photographie
vernarrt und prompt einen Entſchluß gefaßt, den
die Anthropologen zwar begrüßen werden, der
aber der übrigen Menſchheit als ein Produkt vol=
lendeten
Wahnſinns vorkommen muß.
Hughes hat nämlich beſchloſſen, die ganze
menſchliche Geſellſchaft zu photographieren. Er
geht ſo weit, daß er mit einem Vertrag ſein ge=
ſamtes
Vermögen, für die Durchführung dieſer
Idee auswirft. Er gedenkt nämlich, für die Ver=
einigten
Staaten die größte Bilderſammlung der
Erde zu ſchaffen, indem er die 2 Milliarden Pho=
tos
, die er mithin herſtellen muß, in Philadelphia
in einem Rieſengebäude zuſammentragen will.
Schon im nächſten Jahr will er 20 Kamera= Ex=
peditionen
ausſchicken, die mindeſtens für 20 Jahre
Arbeit haben vorausgeſetzt, daß Hughes inzwi=
ſchen
nicht entmündigt wird oder ihm das Geld
für ſeine phantaſtiſche Idee ſonſtwie ausgeht.

Nach der Eroberung von Akſum lie
dieſes junge Mädchen von Akſum,
ſchönſte Frau der eroberten Stadl
wurde, von italieniſchen Film= und *
erſtattern photographieren.

Dienstag, 26. Nove

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 8 Nr. 325

Die Kanal=Züge.

uas ii Weuen Zepprun.
Bas Zei

Reich und Ausland.

Die Frankfurker Alkſtadk= Sanierungs=
pläne
gutgeheißen.

Frankfurt a. M. Nach einer Mitteilung
ſeitens des Städtiſchen Hochbauamts hat das zu=
ſtändige
Miniſterium die Sanierungspläne für die
Frankfurter Altſtadt gutgeheißen. Nach der neuen
Bauordnung dürfen in Zukunft in der Altſtadt
nur noch fünf Zehntel der Grundſtücksfläche be=
baut
werden, und zwar mit Vorderhäuſern von
2 bis 4 Stockwerken jenach Straßenbreite
und Hinterhäuſern von 1 bis 3 Stockwerken. In
der Gegend um das Rathaus und die Alte Brücke
ſind einige Straßendurchbrüche geplant, die eine
Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe in der Alt=
ſtadt
ſchaffen.

Die Skeinzeitgräber von Döberik.

* Bei den Bauarbeiten zur Anlage des Olym=
piſchen
Dorfes in Döberitz bei Berlin waren be=
kanntlich
etwa vor einem Jahr uralte Tongefäße
ans Tageslicht geraten. Die Prähiſtoriker Profeſ=
ſor
Unverzagt, Dr. Beſtehorn und Hoffmann haben
in langer wiſſenſchaftlicher Arbeit eine Auswer=
tung
dieſer Funde vorgenommen und ſind zu dem
Ergebnis gelangt, daß hier die Fundſtelle von fünf
Steinzeitgräbern mit fünf Beigefäßen aus Ton,
zwei große Abfallgruben und etwa 400 Pfoſten=
löcher
von einſtigen hausähnlichen Siedlungen iſt.
Es handelt ſich offenbar um einen Begräbnisplatz
ſteinzeitlichen Datum aus dem dritten Jahrtau=
ſend
v. Chr. Vorübergehend hat ſich hier ein Sip=
penverband
auf der Wanderſchaft wohl aufgehal=
ten
. Fünf Gräber ſind heute noch ſo erhalten, daß
ſich ihre Umriſſe erkennen laſſen. Auch das Schul=
terblatt
eines ſehr kleinraſſigen Pferdes wurde ge=
funden
. Die Fundſtelle liegt hart am Rande einer
bekannten uralten indogermaniſchen Wander=
ſtraße
, die aus dem 7. Jahrtauſend v. Chr. datiert.

Chronik des Tages.

Auf dem Tempelhofer Feld ſtartete am Montag
früh um 7.30 Uhr der Wetterflieger Dr. Rudolf
Reidat zu ſeinem 1000. Wetterflug. Aus Anlaß
dieſes ſeltſamen Jubiläums wurden dem Wetter=
flieger
bei ſeiner Landung zahlreiche Ehrungen
zuteil.
Wie aus Südfrankreich gemeldet wird, haben
in den Cevennen ſtarke Schneefälle eingeſetzt. In
den höheren Gebirgslagen werden bereits Schnee=
höhen
von 2530 Zentimeter gemeſſen. Die Tem=
peratur
iſt auf 10 Grad Kälte gefallen.
Im Araberviertel der Stadt Tunis ſtürzte am
Sonntag ein Haus ein. Sechs Bewohner wurden
unter den Trümmern begraben. Drei von ihnen
wurden getötet, ein vierter lebensgefährlich ver=
letzt
ins Krankenhaus gebracht, während die bei=
den
anderen mit leichteren Verletzungen davon=
kamen
.
In der Nähe von Wyckoff (New Jerſey) brannte
ein Flügel der großen Nervenheilanſtalt Chriſt=
liches
Sanatorium vollſtändig nieder. Zwei gei=
ſtesgeſtörte
Frauen fanden dabei den Tod in den
Flammen. Die 36 übrigen Anſtaltsinſaſſen wur=
den
von den 30 Krankenſchweſtern, die eine hel=
denmütige
Todesverachtung bewieſen, gerettet.

Der Flieger Lincoln Ellsworth vermißt.

Wellington (Neuſeeland). Die beiden
amerikaniſchen Flieger Lincoln Ellsworth und
Hollick Kenyon, die Samstag von Dundee Island
zu einem Flug über den Südpol aufſtiegen, ſind
bisher nicht in ihr Lager zurückgekehrt. Da ſich
beide Flieger nicht mehr in der Luft befinden
können, müſſen ſie eine Notlandung vorgenommen
haben. In Fachkreiſen beſteht wenig Hoffnung,
daß ſie überhaupt noch einmal zurückkehren wer=
den
, wobei darauf hingewieſen wird, daß eine
Notlandung in der Arktis mit Lebensgefahr ver=
bunden
ſei.

Auf der Zeppelin=Werft in Friedrichshafen geht der neue Luftrieſe I. 2. 129 ſeiner Vollendung
entgegen. Der neue Zeppelin hat eine Länge von 280 Meter und einen Höchſtdurchſchnitt von 41,2
Meter. Bereits Mitte nächſten Monats ſoll die erſte Probefahrt erfolgen. Wie großzügig die innere
Einrichtung des Luftſchiffes iſt, erkennt man aus dieſer Aufnahme von dem Treppenhaus zu den
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Fahrgaſträumen.

Eintenene Bienerm Konig erorgs erzuhl

Die alte Helena wartet am Schloßgitter. Ich habe mit ihm ſchon als Kind geſpielt

(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Athen, im November.
Unmittelbar nach ſeiner Rückkehr nach
Athen wird der wieder zum Herrſcher Grie=
chenlands
berufene König Georg II. auch
ſeine alte Sommerreſidenz in Tatoi auf=
ſuchen
. Mit Tatoi verbinden ſich nicht nur
viele Kindheitserinnerungen, ſondern dort
wartet auch eine Frau auf den wieder=
kehrenden
König, die ihm wie ein Symbol
der Treue über alle Schickſalsſchläge hinweg
erſcheinen muß.

Alles bereit auch in Tatoi!
Schon vor der entſcheidenden Abſtimmung be=
gann
man, den Winterpalaſt im Herzen von Athen
wiederherzurichten. Man beſeitigte eiligſt jene
Schäden, die einſt blinde Zerſtörungswut hier ver=
urſacht
hatte. Mächtige Teppiche holte man aus
den Arſenalen herbei. Griechenlands beſte Deko=
rateure
wetteiferten mit ihrer ſchönſten Kunſt,
dieſe Königsgemächer zu ſchmücken.
Aber auch draußen in Tatoi begann man fie=
berhaft
zu rüſten. Der Sommerpalaſt in Tatoi iſt
nicht groß. Man braucht nur ein halbes Dutzend
emſiger Menſchen, um in zwei oder drei Tagen
den alten Glanz wieder hervorzuzaubern. Denn
hier in Tatoi blieb hinter geſchloſſenen Fenſter=
läden
und kampferdurchtränkten Tüchern alles ſo,
wie es einſt zurückgelaſſen wurde, als die politi=
ſchen
Notwendigkeiten das Königshaus zum Ver=
laſſen
des Landes zwangen.

Die alte Helena.
Aber nicht ganz verlaſſen lag Tatoi. Wie ein
alter Schloßgeiſt wanderte Tag für Tag eine ein=
ſame
Frau in tiefſchwarzer Kleidung, mit weißem
Haar und blaſſem Geſicht durch dieſe ſtillen Zim=
mer
und ſah nach dem Rechten.

Aufbahrung und Beiſehung des Großadmirals Jellicoe
in der Weſtminſterabkei.

Sie iſt auch heute noch da. Sie erteilt zielbe=
wußt
und ſo, wie ſie es ſich in langen, langen
Jahren ausmalte, die Anweiſungen, um alles in
Tatoi im alten Glanze wieder auferſtehen zu
laſſen.
Sie heißt Helena mit Namen. Ihren langen,
unausſprechlichen griechiſchen Vatersnamen hat
ſie beinahe ſelbſt vergeſſen. Denn ſchon vor 10 oder
15 Jahre nannte man ſie nur die alte Helena.

Ich kannte ihn ſchon als Kind.
Wie ſtrahlen ihre Augen, wenn ſie jetzt vom
König ſpricht. Ihre größte Hoffnung iſt ſpät, aber
dennoch in Erfüllung gegangen:
Jeden Tag habe ich gebetet, daß er wieder=
kehren
möge. Die Hoffnung habe ich nie aufge=
geben
. Jetzt kann ich ruhig ſterben, denn meine
Aufgabe iſt erfüllt. Tatoi habe ich ſo gehütet, wie
man es mir anvertraute.
Ich habe es getan für den kleinen Georg‟. E=
mag
heute König ſein. Ich habe ihn ſchließlich auch
hier ſchon einmal als König erlebt. Aber für mich
iſt er im innerſten Herzen noch immer der kleine
Junge, mit dem ich hier im Garten tollte, und
deſſei helles Lachen in dieſen Räumen wider=
hallte
. . .

Hier am Zaun erwarte ich ihn!
Raſch erteilt ſie noch dieſe oder jene Anweiſung
an jene Helſerinnen, die aus dem nahen Ort her=
beigeholt
wurden. Doch, dann erzählt ſie weiter:
Von jenen, die einſt dem alten griechiſchen
Königshaus dienten, iſt niemand mehr hier. Ich
bin die letzte Dienerin. Die anderen ſind in die
Ferne gezogen oder haben gar den König ver=
raten
, als damals die Rebellen hierher kamen.
Ich werde allein hier am Gitter ſtehen und
dem König zuwinken, wenn er kommt. Ich weiß,
daß ich in Tatoi die Erſte und Einzige ſein werde,
die ihn begrüßt und der er die Hand drückt. . ."

In der preußiſchen Garde=Uniform.
Ihre Gedanken ſchweifen weit zurück . . . Bis
auf jenes Jahr 1909, als der Prinz aus Berlin
zurückkehrte. Er hatte damals im 1. Garde= Regi=
ment
gedient und trug nun dieſe Uniform als die
liebſte.
Sie erinnert ſich aber auch an jene Tage, als
die Miniſter nach Tatoi hinauskamen, um die
letzten entſcheidenden Beratungen mit dem König
zu pflegen. Das war damals, als die ſcheinbar ſo
treuen und feſten Stützen des Thrones wankten.
Mancher, der damals den Sturz miterlebte,
glaubte nicht daran, daß noch einmal der alte
Glanz von Tatoi auferſtehen werde. Zehn Jahre
gingen darüber ins Land, zwölf Jahre verklan=
gen
. Und erſt jetzt erfüllt ſich die Zeit, an die nur
ein Menſch in Tatoi unverrückbar und unverbrüch=
lich
glaubte die alte Helena, die Haushüterin
der Sommerreſidenz eines Königs im Exil.

* In den Pariſer und Londoner
werden in letzter Zeit mehrfach die
direkten Zugverbindung über den
Hilfe von Eiſenbahnfährſchiffen erörter
neueſten Meldungen ſoll der Verkehr
im kommenden Jahr aufgenommen
Fährſchiffe können jeweils 12 Schlaft
40 Güterwagen aufnehmen und ſind a.
ſchiedenen Werften fertiggeſtellt. An
dungsplätzen in Dover und Dünkirc
zur Zeit die letzten Arbeiten vorgen.
Arbeiten haben ſich etwas hinausgezo
ſondere Schleuſenanlagen geſchaffen u
ten, um die Fährſchiffe bei jedem
alſo bei Flut und bei Ebbe aufnehmen
Nach der Aufnahme des allgemeine
werden alſo auf den großen Zügen
in der 1. und 2. Klaſſe durchgehend von
London und umgekehrt laufen. Auch
nannte Güterſchnellzüge über die Fähl
allen Ländern des Kontinents verkehre
Aufnahme des unmittelbaren Zugve=
den
Kanal dürfte das bekannte Projet
naltunnels für abſehbare Zeit wohl et

Er wollke nicht die Ehe. ſt

Sofia. Seit drei Jahren fahnd
Bulgarien und den Grenzgebieten
Uzunoff. Er iſt einer jenere Banditen
darauf legen, einen guten Ruf wenigſt
kleinen Leuten zu haben, nachdem er
geplündert hat. Urſprünglich floh er
gen politiſcher Differenzen und wurd
und nach zum Banditen.
Da war er vor ein paar Tagen auf
nibus aufmerkſam gemacht worden, de
großen Geſellſchaft und viel Ware
unterwegs ſei. Er hielt alſo den
und plünderte, was nur zu plünden
dem Auto fuhr auch ein Mädchen mi
ſamt ſeiner Ausſteuer zur Hochzeit
wollte. Es weinte ſo herzzerbrechend,
Uzunoff beſorgt nach dem Grund der
fragte.
Als das Mädchen ihm erzählte, daß
Reiſekorb ihre Ausſteuer befand,
Räuberhauptmann an, daß alles ſofo
ſtattet werde. Schließlich gab er ſoge
Hochzeitsgeſchenk hinzu, das freilich in
der Polizei beſchlagnahmt wurde
raubtes Geld war.

Wenn man in zwei Ländern heit

Quebec. Die Einwanderungsbe
Kanada ſind genau ſo peinlich genau
USA. Wenn jemand im anderen Lan
dann verliert er unter gewiſſen Um
Staatsangehörigkeit des urſprüngliche
Jedenfalls waren die verwickelten Be
ſchuld daran, daß Johnny Graveline
York ſich mit ſeiner Braut aus Quebee
trauen ließ. Dort läuft nämlich die Gr
durch den Ort. Der Bräutigam ſtand
amerikaniſchen Standesbeamten auf
ſchem Boden die Braut aber ſtand

nadiſchen Seite.
Man achtete ſorgſam darauf, daß
beiden die Grenze während der Zeren
ſchritt. Nachher aber wurden die Trauu
ſo ausgefertigt, daß die Braut in
Bräutigam aber in den USA. getre
war. Und das iſt ja auch richtig ſo.

Ein luſtiger Mißgriff.
Valencia. Jene Straßenräub
Senor Rodriguez überfielen, waren o
rückſichtsloſe Geſellen. Und dennoch h.
lizei Mühe den Senor über den H
nungsmäßig zu vernehmen, weil er ſich
kaum zu faſſen wußte.
Den Grund ſeiner Heiterkeit erfu
viel ſpäter: die Diebe hatten ihn zwa
geraubt aber an ſeiner Hoſentaſchk
vorbeigegriffen. Und ausgerechnet d.
Juwelen im Werte von 180 000 Pe
gen. Soll der Senor da nicht lach

Die ſchönſte Frau von Akſu
von den Italienern photlog

Mmald, der
Feber und

[ ][  ][ ]

ag, 26. November 1935

Katnttt
M

WBy Verlag Presse-Tagesdienst, Berlin W35.

Thomas Köhler,
geſtorben am 17. September 1791
am Fieber.
Thomas! Wenn Du drüben biſt, ſo
bitte für uns, die wir es ſo nötig haben.
Auch wir wollen für Dich beten!
Leb wohl!
Feldflaſche, ſo ſchien es, nahm der Sumpf nur wider=
ab
er ſogh. Noch eine Weile konnte man ihre Metallbeſchläge in
freilich ihe funkeln ſehen. Später ſtiegen an der Stelle, wo ſie
war, kleine Bläschen empor.
rei Männer ſahen ſchweigend auf das ſchillernde Grün
bofes. Sie hatten nichts mehr zu verlieren als ihr ver=
Leben und nichts mehr zu retten als eine hoffnungs=
Anft.
oben ihre Gewehre auf und ſetzten ihren Marſch fort.
ſts. Einen von ihnen fand man, fiebernd und ver=
auf
, brachte ihn in das Spital des Forts Santa
der alle Arzneien vermochten nichts gegen den Tod. Er
hOpfer nicht mehr los und nahm, nachdem er es durch
un des Fiebers gequält, endlich völlig von ihm Beſitz.
ſſ Mann, der in einem Bett, umgeben und betreut von
7enſchen, ſtarb und ſo ein beſſeres Ende fand als jene,
m im Urwald zugrunde gingen, hieß Friedrich Trenkler.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 325 Seite 9

VON ERWIN HESS

Im Brasilien!

keuerliche Schickſale beſſiſcher Bauern im braſilianiſchen Urwald

e Helden von Fork Heſſen.
Ihrem Vaterland gereichten die Männer zur
Zierde... Ihrer Umgebung waren ſie ein Vorbild
und gutes Beiſpiel. Ihr Leben war ſchlicht, ihre
Herzen tapfer und gut.
Der Weg ins Nichts.
18. September 1791 fand am Rande eines Sumpfes,
Indianer Bett des blauen Mondes nennen, ein Be=
ſtatt
, ſchaurig wie der Urwald und ebenſo ſchrecklich.

ſiſche Bauern verſenkten die Leiche eines Mannes, der
ſechzehn guten und ſchlechten Jahren Führer im
reuer Freund, im Schmerz geduldiger Tröſter und ehe=
b
ganze Hoffnung geweſen.
eremonien der Wildnis ſind einfach. Als der Tote im
verſank, warf man ihm ſeine Feldflaſche nach, welche
riegen und im Buſch, alſo faſt über die Hälfte ſeines
en Lebens, begleitet hatte. Das Glas der Flaſche um=

n Blatt Papier, darauf ungelenke Finger die Worte

136 Soldaken mit Hacke und Spaken.
undet die Geſchichte einer deutſchen Kolonie im braſilia=
ſirwald
, der dem Fremden nicht mehr zu geben gewillt
Veber und Schlangenbiſſe, die ihre Opfer grauſam ver=

nichten der alle Mühen der Siedler inmitten einer üppigen
Vegetation durch Hungerkrämpfe beendet und den Kämpfern
endlich nicht mehr gewährt als das feuchte Grab im Sumpf.
Dieſe heldenhaften Menſchen, ſagte Pater Joſé, und die
Geſchichte ihres Aufſtieges und Untergangs iſt nicht weniger
erſchütternd als die Schickſale der homeriſchen Helden; von
dieſen ſind ſie nicht unterſchieden durch die Größe ihrer Taten
und Handlungen, ſondern lediglich durch den Umſtand, daß die
einen durch eine große Dichtung verherrlicht, durch unſterbliche
Verſe beſungen, dem Gedächtnis der Nachwelt erhalten bleiben,
während von jenen nicht einmal die Namen bekannt ſind.
Pater Joſé hat Friedrich Trenkler perſönlich gepflegt und
ſpäter dem Sterbenden Troſt zugeſprochen. Dieſe Koloniſten, die,
ehe ſie von ihrem Landesherrn als Soldaten nach Amerika ge=
ſchickt
wurden, wohl kaum gewußt haben dürften, wo Amerika
liegt die ohne Kenntnis und ohne Mittel den Gefahren des
Urwalds gegenübertraten, waren zum Untergang verurteilt durch
die Unkenntnis der Verhältniſſe, durch den Mangel am Nötig=
ſten
, und es iſt ſtaunenswert und klingt wie ein Wunder, daß
ſie ſechzehn Jahre lang dem Schickſal zu trotzen vermochten.
Europa hatte damals nicht Zeit, ſich um die Schickſale eines
Häufleins verſprengter deutſcher Soldaten zu kümmern. Deutſch=
land
war durch Uneinigkeit zerriſſen, und ſpäter nahmen die
franzöſiſche Revolution und die napoleoniſchen Kriege die Auf=
merkſamkeit
aller in ſo hohem Maße gefangen, daß man ver=
abſäumte
, nach jenen zu fragen, die rechtzeitig unterſtützt
noch zu retten geweſen wären.
Wenn man erfährt, daß 136 Koloniſten, von denen nur 11
leſen und ſchreiben konnten, unzulänglich ausgerüſtet und be=
waffnet
, ein Unternehmen begannen, das ortskundigen und mit
allen Mitteln verſehenen Siedlern noch heute mißlingt ſo
muß man ſich wundern, daß dieſe Männer nicht augenblicklich
den Mut verloren. Sie beſaßen die Zähigkeit von Bauern
die ſie ehedem in der Heimat geweſen , die an tauſend Ge=
fahren
erprobte Ausdauer von Soldaten und den guten Mut
ſchlichter Menſchen.
Die Unkenntnis der Gefahren, welche die Siedler ſpäter ver=
nichtete
, mag wohl anfangs ihre Kampfesluſt gefördert haben.
Gewiß iſt, daß das, was ſie vollbrachten, einzig in der Geſchichte
daſteht al3 einmaliges, durch nichts zu überbietenden Beiſpiel
von Lebenskraft und Tapferkeit.
Ja, dieſe heſſiſchen Bauern, die nach Amerika kamen in der
Hoffnung auf einen raſchen Sieg, die von der Heimat träum=
ten
und nicht wußten, wofür und gegen wen ſie kämpften, waren
gute und große Kinder, die im Urwald der menſchlichen Sozietät
zugrunde gingen.
Zwölftauſend hatte ihr Landesherr den Engländern zu
Hilfe geſchickt. Sie hatten die Gefechte von Lexington mitgemacht,
hatten geholfen, den Pyrrhusſieg bei Bunkershill zu erkämpfen,
und am Morgen dieſes Sieges eine Walſtatt geſehen, bedeckt
mit 6000 toten Landsleuten und 11000 engliſchen Leichen. Sie
hatten die überhaſtete Flucht aus Boſton mitgemacht, waren in
hundert Rückzugsgefechten dezimiert worden, hatten Long Island

beſetzt und alle Schrecken eines aufreibenden Bewegungskrieges
kennengelernt. Aber nie hatten ſie den Mut verloren. Die Hoff=
nung
, die Heimat und ihre Lieben wiederzuſehen, hielt ſie auf=
recht
.
Nach dem überraſchenden Sieg Waſhingtons und Lafayettes
ſtanden ſie in einem fremden Land, hungrig, erſchöpft, mit
Narben bedecktüberflüſſig. Niemand nahm ſich ihrer an. Es fehlte
an Geld, um ſie in die Heimat zu transportieren. Langweilige
Diplomaten verhandeln über ihr Schickſal, Segelſchiffe tragen
Noten über den Ozean, Höflinge kochen ihre Suppe an dieſer
Affäre, und indeſſen ſtehen die Reſte der heſſiſchen Regimenter
auf fremdem Boden, ohne Sold und ohne Brot.
Das junge Amerika braucht Menſchen. Das junge Amerika iſt
ſtark. Es bietet den früheren Gegnern die Hand: Bleibt hier.
Vergeßt eure Heimat. Werdet Amerikaner. Man verſpricht den
Heſſen Land, man gibt jedem ein paar Dollar, ein paar Aus=
rüſtungsgegenſtände
, und ſie marſchieren immer weiter nach dem
Weſten. Bis ſie der Winter überraſcht. Der deutſche Winter iſt
ſtreng, der amerikaniſche iſt furchtbar. Die Schneeſtürme ſind
ohne Gnade. Niemand kann ihnen widerſtehen. Man verſucht
unterzukommen, wo man kann. Alles iſt beſſer als dieſer Marſch
nach Gebieten, die man kaum kennt, und dir irgendwo in dieſem
verſchneiten Land liegen müſſen. Miſſouri, Indiana, Kentucky,
Tenneſſee, Alabama, Carolina nehmen ſie auf. Als Vieh= und
Holzknechte, als Schloſſer, Schmiede; Handwerker ſind geſucht. Die
Poſt nach Europa dauert drei Monate. Aber es iſt ſchwer, einen
Brief zu ſchreiben, wenn man nicht ſchreiben gelernt hat. Die
Menſchen ſind ſpröde, alles ſchließt ſich gegen die deutſchen
Bauern ab. Die Sehnſucht nach der Heimat lähmt die Energie.
Wie der Frühling kommt, wird die Sehnſucht unerträglich.
Man hört von einem warmen Land mit ewigem Frühling, mit
wunderbarer Baumblüte, ohne Schnee, ohne Stürme, ein Land,
wo eine gute Sonne die Haut bräunt und die kranken Herzen
heilt.
Sehnſuchk nach dem Süden.
Bauern klagen über das plötzliche Verſchwinden ihrer
Knechte. Kleine Dörfer ſtellen eines Morgens feſt, daß der
Schuſter, der ſo ſchöne hohe Stiefel nähte, über Nacht verſchwun=
den
iſt. Ein Zug nach dem Süden beginnt. Karten haben dieſe
Wanderer nicht, ſie marſchieren der Sonne entgegen, einzeln und
in kleinen Trupps. Es iſt März, und in Florida braucht man
Arbeiter. Die Stadt Tampa iſt das Becken, in dem ſich dieſe
deutſchen Wanderer ſammeln. Fünfhundert an der Zahl. Man
dingt ſie auch hier zu tauſend verſchiedenen Arbeiten, die Hand=
werker
unter ihnen finden bald gutbezahlte Arbeit, die empor=
ſchießenden
kleinen Städte ſaugen ſie auf. Etwa 300, faſziniert
vom Frühling Floridas, benebelt von den ſüßen Winden des
mexikaniſchen Golfs, verzaubert von den Erzählungen über die
Schätze der großen Inſeln Kuba und Jamaika, beſchließen, noch
weiter nach dem Süden zu ziehen.
Faſt alle dieſe Heſſen ſind ungebildete Landleute, deren
primitive Phantaſie, durch den ſüdlichen Frühling überreizt,
ihnen ein Wunderland vorgaukelt irgendwo im Süden ,
wo alles von ſelbſt wächſt, und wo dem Bauern nichts zu tun
übrig bleibt, als zu ernten. Ach! Und zu Hauſe der Acker war
ſo ſchwer zu beſtellen, gab ſo widerwillig und knapp.
Unter dieſen verzauberten Kindern und Tollköpfen iſt Tho=
mas
Köhler die einzige überlegene Perſönlichkeit. Er iſt über=
legen
genug, um zu wiſſen, daß auch der Süden nichts ſchenkt.
Aber nicht überlegen genug, um zu verſtehen, daß Kenntniſſe
und Mittel allein die Vorausſetzung ſein können, dieſen Süden
zu erobern. Seine Unwiſſenheit iſt nicht ſeine Schuld. Unter
ſeinen Landsleuten iſt er ja ein Gelehrter. Er kann leſen und
ſchreiben. Sonntags lieſt er ihnen die Bibel vor und ſchreibt
für ſie ihre Briefe. Er verſucht, die Verſprengten in einem
Verein dem Heſſiſchen Bund zu organiſieren. Er ſammelt
Mittel. Warnt vor den Gefahren der ſpaniſchen Senors, die die
deutſchen Zimmerleute und Schmiede anwerben. Mit hohem
Handgeld. Als Schiffszimmerleute und Waffenſchmiede für See=
räuberſchiffe
im Karibiſchen Meer.
(Fortſetzung folgt.)

AO UAaAOA

Kriminal-Eoman
von Tosef Kohlhofer
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W hätte ſich daraus ebenfalls einen Reim machen kön=
ſb
ſeine Augen waren auf der Suche nach einer Fliege.
jeftmahm von den Lippen ſeines Chefs den Hauch eines
ſehnd dieſes Wort ließ ihn ſogar Bobby und Molly auf
47 in Scotland=Yard vergeſſen. Das bedeutete immer=
/M8. Mit keiner Wimper zuckte Gibbs, als er von dem
wilzſr den Auftrag erhielt, ein im Auto zurückgelaſſenes
gil ! zu holen. Selbſt der mißtrauiſche Blowden der keinen
as dem Zimmer wich, fand daran nichts Auffälliges.
Sergeant ging ab.
rachte ſich aber auf den Weg nach einem Fernſprecher
An das Glück, nicht weit gehen zu müſſen. Während die
Au den Kolben ſeiner automatiſchen Dienſtpiſtole um=
wies
genutzte er die andere dazu, das Ueberfallkommando
Ai Aufen.
Eütwollen mich ſprechen, Kelley? begann Gerſon, nachdem
hMNE bliziſten mit einem Wink ſeitwärts beordert hatte.
MCaptain! ſtieß der Gefragte hervor. Sie ſind hinter
A ßennett ſollte kaltgemacht werden, ich konnte aber nicht
(Etleommen, wann. Bei Sally erwiſchten ſie mich, wie ich
ſ* lephonieren wollte. Seit dieſer Zeit ſind ſie wie Ge=
En meinen Ferſen. Ich werde noch verrückt!
ſicleiner Stirne ſtand heller Schweiß.
Fohbin ſofort hiehergelaufen, um den Mann zu warnen.
d iemich ungläubig an, dann fiel er plötzlich um und war
26 geſchah gerade, als das Dienſtmädchen hereinkam.
NHyrweiſe ſtand ich neben dem Zuſammengebrochenen,
ſüsſaubte währſcheinlich, ich hätte ihn getötet. Schreiend
äs Lvon. Ich machte mich auf, ungeſehen davonzukommen,
Waſchon auf der Treppe, da gewahrte ich einige gute Be=
ſell
4s Sallys Salon, wie ſie heraufſchlichen. Nun wußte
deß ie beauftragt waren, mich umzulegen. Es blieb mir
SAlderes übrig, als mich zu verbergen. Sie ſuchten auch
ſümmer, wo ich verſteckt war, konnten mich aber nicht
ir blieb nichts weiteres zu tun, als zu warten, bis
Bcküie kam. Ich wollte, ich wäre jetzt in einer ſicheren Zelle.
laßlich weiß, wo der Graue iſt, ich habe ..
ExlHandbewegung Gerſons gebot ihm Schweigen.
EEgubte ein Geräuſch vernommen zu haben. Seine Augen
ReN nißtrauiſch nach einer Tür, deren obere Hälfte aus
kand, und die auf einen Balkon führte.
ſind da, Captain, flüſterte Kelley unruhig. Kennen
sHah? Sie treffen ihn in Sallys Salon. Er iſt mit im
en nett mußte ſterben, weil er früher Offizier im 124.
Veitegiment war.
Aſſchte ſich ängſtlich den Schweiß von der Stirne. Seine
en nun haſtiger aus dem Munde.
Mein Mädchen, ich hörte den Namen Johanne Welling=
Ietzt..."
wartet wurde er unterbrochen.
LAder Balkontür her ſplitterte Glas in das Zimmer.
* A Loch in der Scheibe fuhr ein feuriger Strahl, und in
olgenden Knall war der Schrei Kelleys nur ſchwach
fuhr mit einem Ruck in die Höhe.
Bericht bei Sally verſteckt in in . . .",
bevor er zuſammenſank.

(7
Gerſons Geſicht verwandelte ſich in eine ſtarre Maske. Cap=
tain
Blowden hatte geiſtesgegenwärtig ſeine Piſtole heraus=
geriſſen
; noch ſchneller war der Kommiſſar, aus deſſen Augen
ein kaltes Feuer leuchtete. Er hatte Kelley mit einigen Sätzen
aus der Schußlinie gebracht und dabei noch dem im Zimmer
weilenden Poliziſten, der ſich ebenfalls ſchußfertig machte, ohne
ein Wort zu verlieren, die Waffe weggenommen.
Blowden kam nicht zum Schuß.
Verdammt! rief er in jähem Zorn. Ich habe Ladehem=
nung
! Blitzſchnell ſchoß Gerſon. Er zielte nicht nach dem Loch
in der Scheibe, ſondern auf die untere Türfüllung. Als Antwort
flog ein rundes glitzerndes Ding in das Zimmer, das mit einem
ſchwachen Ton auf dem Fußboden zerbarſt und einen fauligen,
ſüßlichen Geruch verbreitete. Blowden hatte die Störung an
ſeiner Piſtole behoben. Seine und des Kommiſſars Schüſſe folg=
ten
unmittelbar aufeinander, und es klang wie ein kleines Trom=
melfeuer
. Noch einige Male glitzerte es durch die Luft, und der
ſich wiederholende ſchwache Knall verriet, daß noch mehrere
dieſer Dinger, ungeachtet der Abwehr ihren Weg in das Zimmer
gefunden hatten.
Gerſon ſah ein, daß die Situation ausſichtslos war. Er
beugte ſich über Kelley und ſtellte feſt, daß er tot war.

Sie schlafen schlecht?
.. auf Kattee Hag umstellen!
Raus! keuchte er. Laufen Sie, was die Beine hergeben,
ſonſt iſt es um uns geſchehen. Die Kerle verwenden Phosgengas.
Geben Sie Gasalarm wir müſſen den erſten Stock räumen.
Er wartete die Antwort ſeiner Kollegen nicht ab, ſondern
ſprang haſtig die Treppe hinab. Blowden, der das Mordzimmer
aufſuchen wollte, um die anderen Beamten zu verſtändigen,
konnte ſich dies erſparen, den ſie kamen, durch die Schüſſe alar=
miert
, ſoeben herbeigelaufen. Er unterrichtete ſie ſchnell über
den Vorfall. Sie folgten ſofort dem Kommiſſar, der bereits
unten war und auf den dort poſtierten Beamten einſprach.
Bleiben Sie hier, befahl er grimmig. Wenn jemand kom=
men
ſollte, der nicht zu uns gehört, dann reden Sie nicht lange,
ſondern ſchießen Sie. Machen Sie rückſichtslos von Ihrer Waffe
Gebrauch, ich decke Sie in ſeder Hinſicht. Und wenn Sie etwas
riechen wie faule Aepfel oder vermodertes Laub, dann nehmen
Sie Ihre Beine unter die Achſel und laufen Sie Rekord, ſonſt
huſten Sie ſich zu Tode.
Er wollte noch etwas hinzufügen, aber die erklingende
Sirene des Ueberfallwagens hielt ihn davon ab.
Die kommen gerade recht, dachte er und riß die Haus=
tür
auf. Er ſah, wie die Mannſchaft abſprang. Der Führer
des Kommandos meldete ſich ſofort bei ihm.
Der Kommiſſar machte es kurz.
Nebenhäuſer beſetzen niemand darf heraus ſofort die
Höfe abſuchen und Vorſicht, die Burſchen verwenden Kampfgas.
Einige Mann zu mir, ordnete er im Telegrammſtil an. Sie,
Sergeant, ſofort weg zur Unterſtützung. Alle verfügbaren Mann=

ſchaften ſollen ausrücken und die Nebenſtraßen abriegeln. Gas=
gerät
nicht vergeſſen!
Im Nu verteilte ſich das Kommando.
Gerſon kehrte mit einigen Beamten in das Haus zurück. Im
Flur ſtanden Blowden und die anderen Männer vom Yard.
Wir können hinten nicht raus, wenigſtens nicht ohne Gas=
ſchutz
. Der ekelhafte Geruch hält uns übevall auf, meldete er.
Draußen fielen einige Schüſſe.
Ich vermute, daß eine Anzahl Kerle im Keller ſteckt. Sehen
Sie nach, Blowden, geben Sie gber acht, daß Sie nicht über=
rumpelt
werden!
Verflixt noch mal, räſonierte der Captain, wenn ich ſo’n
Stinker in die Hand bekomme, dann gnade ihm Gott. Wollen
mal ſehen, ob ſich hier ein Loch befindet!
Gerſon hörte dieſe Worte nicht mehr, er war bereits wieder
auf der Straße.
Als Gibbs den Auftrag ſeines Chefs erledigt hatte, ging er
wieder in das Haus zurück. Er wechſelte mit dem Beamten an
der Tür einige Worte und wandte ſich dann dem rückwärtigen
Teil des Flures zu, um auf eigene Fauſt zu arbeiten.
Gibbs ſchwärmte für Keller.
Er fand es wunderbar gruſelig, in einem Mordhaus allein
im Keller herumzuſchnüffeln, dabei an Geſpenſter, Räuber und
Mörder zu denken und zu glauben, er ſei das nächſte Opfer.
Er ſah ſich dann im Geiſt tot, erſtochen, erſchlagen oder erſchoſſen
und hörte, wie eine Hacke in den Kellerboden ſchlug, um ihmr
geſchäftig ein Grab zu ſchaufeln. Wenn er dann die Erde in
großen Klumpen auf ſich poltern fühlte, fand er ſich ungeheuer
befriedigt.
Gibbs war in dieſen Dingen ein Außenſeiter; er wußte
dies, aber es ließ ihn kalt. Allerdings ſeine Braut, die appetit=
liche
Köchin Mary, durfte von dieſem Suggeſtionslaſter wohl
nie erfahren, darüber war er ſich klar. Sie wollte doch keinen
Menſchen heiraten, der ſich von Zeit zu Zeit ermordet fühlte,
ſondern einen Sergeanten, der auf Beförderung rechnen konnte
und penſionsberechtigt war.
Die Alarmierung des Ueberfallkommandos hatte ihn auf
den Gedanken gebracht, ein bißchen im Keller nachzuforſchen;
es ſtand bei ihm feſt, daß beſonders Verbrecher für unterirdiſch
gelegene Räume eine Vorliebe hatten.
Gibbs war unſtreitig mutig und gewandt.
Er hatte ſeinem Chef ſchon in gefährlichen Situationen
beigeſtanden und ohne Ausnahme bewieſen, daß mit ihm zu
rechnen war.
Sehr gelegen kam ihm, daß der Kellerzugang nicht ver=
ſchloſſen
war. Leiſe öffnete er die Tür, dann taſtete er ſich vor=
ſichtig
an der Wand die Treppe hinab, die eine außergewöhn=
liche
Tieſe aufwies. Es war ſehr dunkel, er vermied es daher,
ſeine elektriſche Lampe zu benutzen. Als er die Mitte des
Kellers erreicht hatte, ſchloß er die Augen und ſtellte ſich ganz
auf das Gehör ein.
Gibbs hatte eine große Abneigung gegen den Gebrauch
der Dienſtwaffe; er verließ ſich lieber auf ſeine großen Fäuſte,
und er konnte ſagen, daß er damit immer gute Erfolge erzielt
hatte.
Was er jetzt vernahm, ließ ihn dieſe Abneigung vollſtändig
vergeſſen. Er hatte im Nu ſeine automatiſche Piſtole in der
Hand, und er wußte auch, daß er weder ungeſehen noch ungehört
hereingekommen war.
Vor ſich vernahm er ſchleichende Schritte.
Der Sergeant glitt lautlos zu Boden, ſeine Sinne waren
auf das äußerſte angeſpannt. Er verwünſchte innerlich ſeine
Dreiſtigkeit und hätte weiß Gott was dafür gegeben, heil und
geſund bei ſeinen Fröſchen zu ſitzen.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der Figaro des Olympiſchen Dorfes.

Beſuch beim Diener und Helfer unſerer
Sporkgäſte.

Völkerſtudien im Friſierſeſſel.

(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Figaro, Barbier, nach Beaumarchais' Dramen und Mozarts
Oper: kluger Diener und Helfer. So unterrichtet das Lexikon
über die klaſſiſche Geſtalt, in Literatur und Kunſt. Figaros im
alten Sinne der Dichtung gibt es heute nicht mehr. Die ihnen zu=
geſchriebene
Rolle. Zwiſchenträger mehr oder weniger intereſſan=
ten
Stadtklatſches zu ſein, hat ſich höchſtens noch in kleinen Pro=
vinzſtädten
hier und da erhalten. Diener werden ſie auch nicht
mehr, aber ſie ſind es freilich noch heute in einem höheren, über=
tragenen
Gedanken genommen: Sie ſind Diener der Schönheit und
Helfer der Menſchheit.

Ihm goſſen Anmut ums Haupt die Charitinnen,
fingt ſchon Homer.
Aber das will verſtanden ſein. Dieſes Anmut=ums= Haupt=
gießen
erfordert ſehr viel Kunſt und Erfahrung. Einem, der ſie
beherrſcht und beſitzt, einem erſten Vertreter ſeines Faches, ſaß ich
dieſer Tage in einem Hotel Unter den Linden gegenüber. Schon
nach den erſten Sätzen unſerer Unterhaltung wurde es mir klar,
warum dieſer Mann, der auf eine 33jährige Tätigkeit als ſelbſtän=
diger
Friſeur zurückblicken kann, nicht nur den Salon in einem der
erſten Hotels Europas inne hat und weiter nicht nur die Salons
ſämtlicher großen Luxusſchiffe des Norddeutſchen Lloyd übernahm,
ſondern auch, daß ihm die Wehrmacht im Verein mit dem Lloyd
als Oekonom die Betreuung aller Friſierſtände im Olympiſchen
Dorf übertrug.
Ja, ſehen Sie, ich verdanke mein Fortkommen in der Welt
vor allen Dingen meinem Sinn für Hygiene. Alle meine Ange=
ſtellten
haben bei mir eine Schule durchzumachen.

Kennen Sie meine Methode Hygiefi?

Nein. ich habe keine Ahnung, mußte ich beſchämt geſtehen.
Dann will ich ſie Ihnen erklären. Bei mir erhält ieder Kunde
ſeinen eigenen Kamm. ſeine Nackenbürſte, ſeinen Raſiervinſel,
ſeinen Staubkamm mit desinfizierter Watte ausgelegt, alle Uten=
ſilien
in einer geſchloſſenen Papiertüte, die der Angeſtellte vor
ſeinen Augen öffnet. Kein Angeſtellter kommt an den Kunden
heran, der ſich nicht vorher in einem beſonderen Becken vor deſſen
Augen die Hände gewaſchen und desinfiziert hat. Die Wäſche iſt
durchweg friſch gewaſchen, nicht nur, wie das ſo häufig bei ge=
brauchten
Handtüchern geſchieht, neu aufgebügelt. Nur bei meinen
Friſiermänteln kann ich es nicht völlig durchführen, daß ſie nur
einmalig benutzt werden. Dafür habe ich hier die Pavierrolle

unter der Glasglocke, die an der Seite eine Oeffnung hat. Das
Papier iſt wie alles andere nach meiner beſonderen Methode völlig
geruchlos desinfiziert.
Mit geſchicktem Griff hat er um meinen Kragen einen abge=
riſſenen
Streifen dieſes Paviers geſchlungen, ſo daß ich mit dem
Friſiermantel nicht mehr in Berührung komme.
Was geſchieht aber nun mit allen gebrauchten Sachen?
Sie kommen in einen Behälter. Hat nun abends der letzte
Kunde meinen Salon verlaſſen, werden ſämtliche Utenſilien der
einzelnen zuſammengehörigen Serien, die wieder nach Nummern
geordnet ſind, gewaſchen und desinfiziert, um dann wieder, ſauber
in Tüten verpackt, gebrauchsfertig zu ſein. Das iſt Hygiefi, die
überall in meinen Betrieben eingeführt iſt. Auf den Lloydſchiffen
gilt ſie für alle Klaſſen, nicht etwa nur für die erſte. Auf den
Oſtaſien=Dampfern, auf denen ich die Mannſchaftsfriſierräume
ebenfalls betreue, natürlich desgleichen. Trotz dieſer Methode, die
viel Inveſtierung und Materialverſchleiß koſtet, ſind meine Preiſe
die tarifmäßigen erſter Salons ohne Aufſchlag, und für die Mann=
ſchaftsräume
ſind ſie noch beſonders ermäßigt. Die äußere Ein=
richtung
macht jedenfalls noch lange nicht die Güte des Friſeur=
geſchäfts
aus, ſondern einzig und allein die Hygiene.
Nach dieſen Grundſätzen werden alſo die rund 30 Bedienungs=
plätze
im Olympiſchen Dorf wie auf dem Reichsſportfeld für die
weiblichen Sportkämpferinnen geführt werden. Und ebenſo wie
auf den Lloydſchiffen wird das beſte, geſchulteſte Perſonal zur Ver=
fügung
ſtehen, das wenigſtens die hauptſächlichſten europäiſchen
Fremdſprachen beherrſcht.

Der deutſche und der amerikaniſche Kunde.
Und was werden Sie an Kosmetik führen? werfe ich ein.
Schon aus nationalen Gründen nur deutſche Parfümerien,
nur deutſche Seifen, Markenartikel und Spezialartikel für ſport=
liche
Zwecke, die der Erfriſchung und Belebung der Haut dienen,
da ſonſt Läden, die Kosmetik führen, weder im Dorf noch im Ein=
gangsgebäude
vorhanden ſein werden.
Erfriſchung . . . Ja, über dieſen Punkt weiß dieſer Figaro be=
ſonders
anſchaulich zu plaudern, was ſeine feine Beobachtungs=
gabe
verrät. Er hat alle Länder Europas beſucht und war auch
zu Studienzwecken in Amerika. Da war denn genug Gelegenheit,
die einzelnen Charaktere miteinander zu vergleichen.
Der amerikaniſche Kunde meint er, iſt danbbarer als der
deutſche, der immer eilig iſt, auch wenn er Zeit hat, und keine
zwei Sekunden auf Bedienung warten will. Der Amerikaner be=
nutzt
ſeine Freizeit um ſich durch Geſichtsmaſſage oder dergleichen
zu erfriſchen, in der richtigen Erkenntnis, daß Körperpflege den
halben Mittagsſchlaf zu erſetzen vermag.
In dieſem Coiffeur lebt jedenfalls noch das alte Figaroblut,
das ſich in überragender Menſchenkenntnis äußert und mit dem
Organiſationstalent Hand in Hand geht. Im Olympiſchen Dorf
wird er der Welt das deutſche Vorbild zeigen und ſo ſeine Auf=
gabe
erfüllen, ein kluger Diener und Helfer unſerer Gäſte zu
v. d. Schulenburg.
ſein.

6.

in Frankfurk a. M.

Zum zweiten Male führen die Frankfurter Turner die Deut=
ſchen
Geräte=Meiſterſchaften durch. Im Jahre 1922 und nun am
30. November und 1. Dezember in der großen Feſthalle. Schon
oft erlebten die Main=Rhein=Turner in Frankfurt feſtliche Stun=
den
, und nicht nur dies, ſondern man ging mit allerhand neuen
Sachen für die Vereinsarbeit nach Haus. Großkämpfe der Tgde.
Eintracht mit Mannſchaften anderer Nationen wie auch Kämpfe
von Gaumannſchaften in der letzten Zeit. Nun kommen als Krone
aller Kämpfe die Deutſchen‟. Die größte Halle Frankfurts wird
diesmal mit ihren 12 000 Sitzplätzen bis auf den letzten Platz ge=
füllt
ſein. Die Vorbereitungen ſind würdig, der Größe der Ver=
anſtaltung
entſprechend, aufgezogen.
Am Samstag mittag wird das Stadtoberhaupt die Kämpfer
und Kampfrichter im Kaiſerſaal im Römer empfangen. An=
ſchließend
wird unter Vorantritt des DT.=Banners im feierlichen
Zuge nach der Kampfſtätte marſchiert. (Nebenbei ſei erwähnt,
daß das DT.=Banner 1880 von Frankfurter Frauen geſtiftet
wurde.
Um 3.30 Uhr beginnt das Turnen der Pflichtübungen aller
Teilnehmer. 38 Wettkämpfer ſind für die Olympiaklaſſe zuge=
laſſen
und 68 Turner treten in der Meiſterklaſſe an. Es iſt alſo
hier Gelegenheit geboten, die Elite der Deutſchen Turnkunſt zu
ſehen. Kann man ſchon bei Pflichtübungen feſtſtellen, was die
Einzelnen zu leiſten imſtande ſind, ſo iſt dies am Sonntag vor=
mittag
in noch viel größerem Umfange möglich. Bei dem Kür=
turnen
werden die Teilnehmer alle Regiſter ihres Könnens ziehen.
Der Nachmittag bringt dann den Höhepunkt: Das Turnen
der 15 Beſten der Olympiaklaſſe. Der Oberburgermeiſter der
Feſtſtadt, der Reichsſportführer werden ſprechen, und dann kommt
die hohe Schule der Turnkunſt. 15 deutſche Männer werden vor
12 000 deutſchen Volksgenoſſen zeigen, was Körperbeherrſchung
und Einſatz des ganzen Menſchen heißt. Nur die 15 Beſten, dar=
unter
Namen wie Schwarzmann, Weltreckmeiſter Winter, Frey,
Steffens, Müller, Sandrock, Beckert und wer weiß, welch neue
Größe noch dazu kommt. Alles bekannte Namen, die dafür bür=
gen
, daß deutſches Turnen in höchſter Vollendung gezeigt wird.
Und nun unſer heimiſcher Gau in Frankfurt. Nach den
Kämpfen in Mainz zu urteilen, dürften unſere Teilnehmer einen
ſchweren Stand haben. Außer Ernſt Winter nehmen noch teil
Göbig, Lüttinger und Hörnis in der Olympiaklaſſe. Sie werden
ſich mächtig anſtrengen müſſen, wenn ſie in die erſten 30 herein=
kommen
wollen, die für die Olympiade herangebildet werden.
Hart wird das Auge des Kampfrichters über der Ausführung
wachen. Nicht viel beſſer ſieht es in der Meiſterklaſſe aus. Hier turnen
ſieben Teilnehmer aus dem Gau Südweſt, und man findet auch
einen Vertreter aus Darmſtadt: Heinrich Fiedler (TSG. Darm=
ſtadt
) iſt es geglückt, mit 197,4 Punkten noch zugelaſſen zu wer=
den
. Schon oft hat er Darmſtadts Farben auf großen Veran=
ſtaltungen
vertreten, und auch diesmal wird er ſeinen Mann
ſtellen. Seinem Vereinskameraden Blumenſchein mit 176,1 und
Heinrich Schneider (Jahn 1875) mit 170.3 langte es nicht mehr.
Große Kämpfe werden ſich abſpielen, Früchte langer Uebungs=
arbeit
werden begeiſtern. Wer das Glück hat, im Jahre 1936 die
Farben Deutſchlands im Reichsſportfeld in dem Dietrich=Eckhart=
Theater zu vertreten, iſt ſchwer zu ſagen. Iſt es Schwarzmann,
der Reichswehrſoldat, oder Winter, der ewige Zweite, oder gar
Stangl, Frey wer Deutſcher Meiſter wird, der hat den Titel
ſchwer erkämpfen müſſen. Und wenn 1936 die Olympiglocke die
Jugend der ganzen Welt zur Olympia aufruft, da ſtehen auch 15
deutſche Geräteturner in Berlin inmitten einer großen Zahl von
Vertretern aller Nationen. Sie werden kämpfen und unter Be=
weis
ſtellen, daß ſie eiſernen Willens ſind, mit ganzer Kraft und
Hingabe für das neue Deutſchland beachtliche Plätze zu erringen.

Werden zuſammen mit allen deutſchen Turn= und Sportkameraden
kämpfen und ſtreiten für das Dritte Reich.

Tbd. Jahn 1875 Darmſtadt.

Allen Beſuchern der Deutſchen Gerätemeiſterſchaften, die auf
gemeinſamen Fahrſchein mit Reichsbundpaß nach Frankfurt fah=
ren
wollen, zur Kenntnis, daß das Fahrgeld am Mittwoch
in der Turnſtunde (Liebigs=Oberrealſchule) oder am Freitag
abend im Turnhaus bezahlt werden muß. Der Fahrpreis beträgt
1.10 RM. Abfahrtszeit wird daſelbſt bekanntgegeben. Wer ſpäter
kommt, muß Einzelfahrkarte löſen.

Fußball im Kreis Skatkenburg.
Kreisjugendwart.

Sämtliche Vereine des Kreiſes werden aufgefordert, zu einer
der nachſtehenden Sitzungen ihre Jugendleiter und Jugendführer
zu entſenden. Bei angeſetzten Pflichtſpielen um die gleiche Zeit
gelten die betr. Jungführer als entſchuldigt. Die Beſprechungen
finden ſtatt:
a) am Samstag, dem 30. Nov., in Hainſtadt im Lokal des
Sportverein 25; Beginn 17.30 Uhr;
b) am Sonntag, dem 1. Dezember, in Bürſtadt im Lokal
des V.f.R.; Beginn 10.30 Uhr;
c) am Samstag, dem 7. Dezember, in Darmſtadt im Ver=
einshaus
der TSG 1846; Beginn 17.30 Uhr:
4) am Sonntag, dem 8. Dezember, in Sprendlingen im
Lokal des Fußball=Vereins, Beginn 10 Uhr.
Für die Gruppe Odenwald werde ich zu einem ſpäteren Zeitpunkt
eine Beſprechung anſetzen. Alle anderen fehlenden Vereine wer=
den
beſtraft, ſofern nicht eine ſtichhaltige Entſchuldigung bei mir
vorher erfolgte.
U. a. kommen folgende Punkte zur Beſprechung: Rückrunde
1935/36; Spiel= und Reichsbundpäſſe; Aktivierung von Jugend=
lichen
: Spielberechtigung der einzelnen Jahrgänge in Jugend=
(4=, B= und gem.) und Schüler=Mannſchaften: Jugendarbeit in
den Vereinen.
Die Oberjungführer ſtellen mir bis zum 1. Dezember den
Arbeitsbericht für den Monat November zu.
Dr. Rechel, Kreisjugendwart.

SpV. Neuſtadt TV. Rimhorn 1:3 (1:3).

Zum fälligen Verbandsſpiel ſtanden ſich beide Mannſchaften
unter der ausgezeichneten Leitung von Friedrich=Michelſtadt
gegenüber. Nach Ballfreigabe iſt Neuſtadt ſofort im Angriff. Die
Rimhorner Elf läßt ſich aber nicht überrumpeln. Schon in der
zweiten Minute fiel der Führungstreffer für Rimhorn. In der
10. Minute gab es einen Strafſtoß für Neuſtadt, der unhaltbar
verwandelt wurde. In der Folgezeit wurde auf beiden Seiten
um jeden Fußbreit hart gekämpft, bis ſchließlich in der 17. Min.
der Rimhorner Halblinke zum zweiten Male für ſeine Elf erfolg=
reich
ſein konnte. Neuſtadt gab das Spiel aber noch nicht ver=
loren
, mußte ſich aber in der 25. Min, den dritten Treffer gefal=
len
laſſen. Nach dem Wechſel hatte Neuſtadt etwas mehr vom
Spiel, da Rimhorn nur 10 Mann auf dem Spielfeld hatte. Bis
zum Schlußpfiff gab es auf beiden Seiten noch Torgelegenheiten,
die aber nicht verwertet wurden.

Polizei=Sportverein Darmſtadt Fußball=Jugend.,
SpV. Meſſel Polizei 1:3 (0:1). Die Jugend ſteht nach die=
ſem
Erfolge einſam und allein an der Spitze der Tabelle und iſt
auch kaum noch einzuholen. Die Fußball=Schüler ſollten auf dem
Merck=Sportplatz ſpielen, der Platzverein trat jedoch nicht an.
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt.
Reichsbahn Darmſtadt TG. Sprendlingen 0:8 (0:3).
Reſerven 1:4 für Sprendlingen.
Für die Spieler der 1 und 2. Mannſchaft findet Mittwoch,
den 27. November um 19.15 Uhr, Pflichtverſammlung ſtatt. Es
wird erwartet, daß ſämtliche Spieler zur Stelle ſind.

Ein enkſcheidender Schrikt
der Deutſchen Turnerſchaft.

Uebergang in den Reichsbund für Leibesüſ
ab 1. Januar.

Führertagung in Berlin.
Am 1. Januar 1936 tritt die neue Satzung des
Reichsbundes für Leibesübungen in Kraft. Damit ſteht
wicklung der Leibesübungen im Dritten Reiche vor den
denden Schritt der endgültigen Formgebung.
Aus dieſem Anlaß hatte der Führer der Deutſchen
ſchaft, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, am
vember 1935 den Führerſtab, die Gauführer und die
der DT. zu einer Arbeitstagung nach Berlin gerufen.
Nach Ausführungen des Reichsſportführers, die de
Umfang der Aufgabe der Leibesübungen und ihre
Entwicklung erfaßten, bekannten ſich die Führer der D1
mütigkeit zu den vom Reichsſportführer getroffenen M
zur Herſtellung des politiſch gefordert
des der deutſchen Leibesübungen. In der E=
daß
die neuen Satzungen des Reichsbundes für Leibesühl
Sieg des Jahnſchen turneriſchen Gedanken
ten und daß damit der Reichsbund für Leibesübungen d
Deutſche Turnerſchaft ſein wird, haben Führerſtab, Gauſi
Fachwarte der DT. den Reichsſportführer gebeten, einen
Turntag einzuberufen, der über den reſtloſen Uebergang
in die größeren Aufgaben und Möglichkeiten des Rei
für Leibesübungen entſcheiden wird.
Mit dieſem Beſchluß von geſchichtlicher Bedeutung
Leibesübungen in Deutſchland wieder eine Bewegung
fähig und verpflichtet, an den vom Führer des Deutſch
geſtellten Erziehungsaufgaben mitzuwirken.

Zur Olympiavorbereitung der deutſchen
wird der Ruderverband einige Ruderergruppen an beſtimn
zuſammenfaſſen, wodurch eine Ueberſiedelung der Ru)
anderen Städten bedingt iſt. Die Einer und Zweier
Dresden, die Vierer in Würzburg und die Achter in Be
nau und Mainz trainieren.

Reichsſender Frankfurt

Frankfurt: Dienstag, 26. November
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Köln,

konzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſ)

Zeir, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45:
funk. 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.11

Freiburg: Der Freiburger Sängerwettſtreit. 10.00
Frankfurt: Werbekonzert. 10.15: Hamburg: Sokſicher auf
Grenzland Schleswig. Funkbericht. 10.45: Sen)tMie
11.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 11.20: NrFfin gerno
burg: Nachr. 11.35: Meldg. 11.45: Sozialdienſt. nut.
12.00: Dresden: Mittagskonzert. Ltg.: Kurt Krelanas
Dazw. 13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr., Mdsher faſ
14.10: Vom Deutſchlandſender: Allerlei zwiſchen
drei. 15.00: Wirtſchaftsbericht, Zeit, Wirtſchaf=
15.15: Das deutſche Lied. Robert Schumann.
16.00: Oh, dieſes Jägerlatein! Heitere Textfolge nach
Bergers Luſtigem Jägerbuch. 16.30: Kleines
17.00: Hamburg: Bunte Muſik am Nachmittag.
Wir hämmern, feilen und drechſeln. Hörfolge Urdlirle Geit
Hicte
Kunſt im Handwerk. 18.55: Meldungen.
19.00: Trier: Unterhaltungskonzert. 19.50: Tage ſai de
20.00: Zeit, Nachr. 20.10: Freiburg: Elſi, die
Magd. Funkſpiel nach Jeremias Gotthelf. (Urſe
Von E. Reinacher. 21.00: Heitere Laune, froher
22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sport.
München: Bunte Kleinigkeiten zur ſpäten Nacht.
Nachtkonzert.

OMlstiun unnsanmnn

Weizent

Dienstag, 26. November
Leipzig: 20.10: Leipziger Dienstags=Zeitung. Das ſwenleie R
neueſte mit illuſtrierender Tonbeilage von geſterri ſtoni
und morgen.
München: 20.10: Don Pasquale. Komiſche Opc Trac
Donizetti.
Köln: 20.10: Schaltet ein, Spaß muß ſein. Großelß
ger Unterhaltungsabend, von Paul Schaaf.
Prag: 19.10: Militärkonzert.
Riga: 19.15: Werke von Liſzt und Schubert.
Sottens: 20.00: Schubert, Mozart und Reger.
Budapeſt: 20.20: Macbeth, Drama von Shakeſpell
Rom: 20.50: Lieder von Hugo Wolf, Strauß u. a.
Wien: 22.00: Toscanini dirigiert.
Stockholm: 22.00: Volkstüml. Konzert.
London: 22.30: Tanzmuſik.

Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. N
Während ſich über Mitteleuropa ein flaches Hochd A
aufgebaut hat, in deſſem Bereich es zu vielfach aufgen EM
Wetter und verbreiteten Nachtfröſten kommt, iſt über IS!
außergewöhnlich ſtarker Sturmwirbel aufgetreten. Die
tätigkeit wird in den nächſten Tagen ſich raſch nach en
ausdehnen, ſo daß das Hochdruckgebiet nur einen vorüber
Einfluß auf unſer Wetter ausüben kann. Später iſt dan
dem Einfluß des Wirbels mit mehr unbeſtändigem, abe
rem Wetter zu rechnen.
Ausſichten für Dienstag: Zunächſt vielfach neblig, ſonn
aufheiternd und trocken, ſchwache meiſt ſüdliche Winoek
Froſt.

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[ ][  ][ ]

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iet
Syrien und Libanon in einem objektiven
ſie auch für Deutſchland inſofern Intereſſe hat, als durch
immen mit der Mandatsregierung die Zollbehandlung
hen Waren in dieſem Gebiet bis auf weiteres die gleiche
bleibt und auf ſie nicht der auf Waren, die aus nicht
Around angehörigen Nationen ſtammen, liegende Zoll=
ſhoben
wird.
heutſche Handel mit Syrien iſt nicht unbeträcht=
ie
Handelsbilanz weiſt einen ſtarken Aktivſaldo zugun=
ſihlands
auf. Im Jahre 1934 betrug die Einfuhr aus
ſu wertmäßig 1 785 431 ſyr. Pfund, die Ausfuhr nach
327 758 ſyr. Pfund, der Einfuhrüberſchuß mithin
yr. Pfund. Die Handelsbilanz Syriens iſt auch im
hit den meiſten anderen Ländern, beſonders mit den
ſe Induſtrieſtaaten und Amerika, zuungunſten Syriens
Uderſ nur im Warenaustauſch mit Paläſtina, Transjordanien
in di Ebowjetunion für Syrien aktiv. Der Hauptliefe=
Frankreich mit einer Einfuhr von 4,8 Millionen
7i
an zweiter Stelle der Einfuhr ſtand im ver=
Jahre Japan mit rund 3.3 Millionen ſyr. Pfund,
rſtah, GutFu wie gar keine japaniſchen Bezüge ſyriſcher Produkte
beten, eine Aanden. England und die Türkei nehmen den dritten
Uebergupkia Platz ein, während Deutſchland an der fünften Stelle
ten des gill nächſtgrößten Lieferanten ſind die Vereinigten Staa=
erika
und Italien. Wie der Berichterſtatter bemerkt,
Wahrſcheinlichkeit, daß auf die japaniſchen Wa=
mnächſt
ein 100prozentiger Zuſchlagszoll
ird, nachdem Japan nicht mehr Mitglied des Völker=
ud
der Warenverkehr mit ihm vollkommen einſeitig iſt.

dmer 323

Adplat.. Tagrrlttta

Dienstag, 26. November

Wirtſchaftslage in Sprien und Libanon.
Die Hauptbeſchäftigung der Bevölkerung des Mandatsgebiets
iſt die Landwirtſchaft. Die letzte Ernte war mit Ausnahme
im Wetkbewerb mit Japan.

Oſtafrikakrieg und wirtſchaft.

ire wird ſeit geſtern an der Amſterdamer
cht mehr notiert. Dieſe Maßnahme wird damit
daß die italieniſche Regierung niederländiſche Han=
Dngen in Italien mit Beſchlag belegt hat.
chbeſetz wurde in Italien für den Ankauf von Gold
Fluslande ein Monopol eingeführt. Die mit der
ſang des Monopols beauftragte Stelle wurde ermächtigt,
mrich durch die Filialen der Banca d’Italia rohes, halb=
und fertigbearbeitetes Gold anzukaufen. Sämtlichen
und Privatleuten iſt verboten, rohes Gold in irgend=
mu
ſowie gebrauchte Goldgegenſtände zu anderen als dem
ſitenen Preiſe zu erwerben.
talieniſche Finanzminiſterium hat die Hotels
1 5 fe angewieſen, von nun an keine ausländiſchen Zah=
ü
mehr anzunehmen.
½=her auf dem ſpaniſchen Olivenölmarkt be=
reisſteigerung
, die durch den Ausfall des italieniſchen
üienen hervorgerufen wurde, hat jetzt einer Beruhigung
Ancht.
amaskus wird darüber Beſchwerde geführt, daß
disher faſt die geſamte ſyriſche Wollaus=
enommen
habe und durch die Sanktionen nunmehr die
li und der Handel von Wolle in Schwierigkeiten gerate,
öllige Stillſtand dieſes Handelszweiges bevor=
Produkkenmärkte.
ihrſurter Getreidemarkt vom 25. November. Brotgetreide
jehend angeboten. Für Weizen zeigten die Mühlen im
u das beſſere Mehlgeſchäft, insbeſondere für Auszugs=
uz
beſſere Aufnahmeneigung. Gerſte und Hafer waren
lebten. Für Braugerſte hat ſich der Preis auf 220325
Uerhöht. Am Futtermittelmarkt erfolgten weiterhin
tir in ölhaltigen Artikeln und in Trockenſchnitzeln. Kleie
Angeboten. Es notierten (Getreide je To., alles übrige
R01 in RM.: Weizen W13 203, W16 206, W19 210,
4. Roggen R 12 166. R 15 169, R 18 173. R19 175. Groß=
ſtänie
der Mühlen der genannten Preisgebiete. Futter=
ſomnmergerſte
für Brauzwecke 220225. Hafer , Wei=
A13 27,95, W16 28,20. W 19 28,20 W 20 28,55: Rog=
HIf2 22.45. R 15 22,80, R18 23.30, R 19 23.50 plus 0.50
mtausgleich. Weizennachmehl 17.1017 25. Weizenfutter=
MWeizenkleie W 13 10.,65, W16 10.80. W 19 11,00. W 20
Mienkleie R12. 9.95, R15 10.15. R18 10.40. R19 10,50
ensſepreiſe ab Mühlenſtation) Soyaſchrot mit Monopol=
100. Palmkuchen m. M. 16.80. Erdnußkuchen m.M. 18.30,
Trockenſchnitzel 8,80 (Großhandelspreiſe ab Fabrik=
7 ku 8.008.50, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt
4üusgl. gebündelt 33.20, Kartoffeln: Induſtrie hie=
Jeizt0 2,902,95, gelbfleiſchige hieſiger Gegend 2.,802,85,
Eüund blauſchalige 2,60 RM. per 50 Kilo bei Waggon=

ſchtparität Frankfurt a. M. Tendenz: ruhig.
Viehmärkke.

briridter Viehmarkt vom 25. Novbr. Aufgetrieben waren
hicbene. Die Preiſe ſtellten ſich in Kl. a) auf 57, b) 55,
DX51. Es wurden verkauft in Kl. a) 13, b) 59, c)157,
IaA Schweine wurden zugeteilt.
ſaiieimer Viehmarkt vom 25. Novbr. Auftrieb: 25 Ochſen,
Ellgn4 Kühe, 39 Färſen, 7138 Kälber, 37 Schafe, 1295
Aling nd 2 Ziegen. Preiſe (pro 50 Kilogr. Lebendgewicht):
12. b) 41: Bullen a) 42, b) 41; Kühe a) 42. b) 38
Wu 03037, d) 2529: Färſen a) 42. b) 41; Kälber
F5) 6873, c) 6067, d) 5059: Schweine a) 2. 57,
a73. d) 51, Reſt geſtrichen; ferner waren aufgetrieben:
besieſerde, die zu 6001300 RM. und 60 Schlachtpferde,
165 RM. abgeſetzt wurden. Marktverlauf: Rinder
Zu/b lebhaft, zugeteilt: Kälber lebhaft: Schweine zuge=
Ahits= und Schlachtpferde mittelmäßig.
aule fralürter Viehmarkt vom 25. November, Auftrieb: Rinder
Be240994 am letzten Montagsmarkt), darunter 130 Ochſen,
ulld 632 Kühe, 110 Färſen; Kälber 423 (315), Schafe 85
Sſcheine 1849 (1940). Notiert wurden pro Zentner Lebend=
Rt kMN.: Ochſen a) 42 (am 18. 11. 42), b) und c) 42 (42)
13941); Bullen a), b) und c) 42 (42), d) 4142
2)kühe a) 42 (42), b) 4042 (4042), c) 3139 (33
92330 (2332); Färſen a). b) und c) 42 (42), d) 40
A2) Kälber a) 7376 (7376), b) 6772 (6772)
6166), d) 5059 (5460): Lämmer und Hammel
(50) b) 4546 (4748), C) 4344 (4445); Schafe
noütkt.: Schweine a) 1. und 2. 57 (57), b) 55 (55), c) 53
We) 51 (51). Sauen g) 1. und 2. 57 (57). Marktver=
ür
ſehr rege, in geringſten Tieren Ueberſtand: Kälber,
Schafe mittelmäßig, ausverkauft: Schweine wurden
ſeberſtand: 69 Rinder, darunter 16 Ochſen, 1 Bulle,
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Del lohnungsbautätigkeit in Deutſchland, wird im Jahre
tEW v. H. des Standes von 1928 erreichen. In USA.
gefähr bei 25 v. H., in England bei 200 v. H., in
e iiwa ebenfalls bei 85 v. H. in Holland bei 90 v. H.
Schweiz bei 60 v. H. Der Rückſtand Amerikas erklärt
Tatſache, daß hier bis in die jüngſte Zeit ein erheb=
8e wicht an Wohnraum vorhanden war.
uſ che Rohzinkerzeugung ſtellte ſich im Oktober auf

en gegen 10 499 Tonnen im September.
an befindet ſich zur Zeit eine deutſche Studienkommiſ=
er
den Ausbau der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit
Luſchland und Japan verhandelt. Im Vordergrund
age des deutſchen Handelsverkehrs mit Mandſchukuo,
verſtärkten Sojabohnenausfuhr nach Deutſchland

im ſüdlichen Syrien beſſer als in den vorangegangenen Jahrea
und die Stückzahl des lebenden Viehs, das durch die große Trok=
kenheit
im Jahre 1932 dezimiert worden war, hat wieder erheb=
lich
zugenommen. Dieſe Beſſerung in den Verhältniſſen der Fel=
lachen
(Bauern) und der nomadiſchen Beduinen hat ſich auch auf
die Wirtſchaftslage in den Städten günſtig ausgewirkt, beſonders
in Aleppo. Die Verhältniſſe für den ſyriſchen Export ſind jedoch
nicht günſtig, und zwar namentlich, weil die Türkei den ſyriſchen
Produkten durch Zollſchranken und Einfuhrbeſchränkungen weit=
gehend
verſchloſſen iſt. Hinzu kommt noch, daß der Bedarf der
Türkei durch die Annahme europäiſcher Gepflogenheiten einen
ſtark veränderten Charakter angenommen hat. Der Abſatz der
von den Eingeborenen auf ihren Webſtühlen hergeſtellten Tex=
tilerzeugniſſe
iſt durch den Wettbewerb der überaus billi=
gen
japaniſchen Textilien ſehr geſchädigt worden, ſodaß ein Schutz=
zoll
auf japaniſche Erzeugniſſe ſich als notwendig erwies. Die
früher in großen Mengen exportierte Naturſeide findet
keine ausländiſchen Käufer mehr, da ſie von der billi=
geren
japaniſchen Kunſtſeide und Naturſeide, beſonders auf dem
franzöſiſchen Markt, verdrängt worden iſt.
Die Mandatsregierung iſt im Verein mit den örtlichen Ver=
valtungen
ſehr bemüht, die Landwirtſchaft und die Induſtrie zu
fördern und hat auch mit der Ausführung eines größeren Pro=
gramms
öffentlicher Arbeiten begonnen, aus dem beſonders die
Verlängerung der Eiſenbahnlinie nach der irakiſchen Grenze (durch
die Syrien einen größeren Anteil an dem Tranſithandel mit dem
Iran zu erlangen hofft) und die Vergrößerung des Hafens von
Beirut zur Verſtärkung ſeiner Wettbewerbsfähigkeit, mit dem
paläſtinenſiſchen Hafen von Haifa hervorzuheben ſind. Trotzdem
die Einfuhr im vergangenen Jahre zurückgegangen iſt, beſteht im=
mer
noch ein vielſeitiger Bedarf an zahlreichen Ge=
brauchsartikeln
, ſo daß der ſyriſche Markt nach wie vor
Beachtung verdient.

Einheillicher Grundpreis für inländiſchen Rohtabak.
Durch eine im Verkündungsblatt des Reichsnährſtandes er=
laſſene
Anordnung der Hauptvereinigung der Deutſchen Garten=
und Weinbauwirtſchaft werden die Verkaufsbedingun=
gen
für inländiſchen Rohtabak feſtgelegt. Danach gilt
der Grundpreis ohne Rückſicht auf den Verwendungszweck für
kaufmannsgute Ware. Für beſondere Qualitätserzeugniſſe können
Zuſchläge bis zu 20 v. H. des Grundpreiſes gezahlt werden. Die
Zuſchläge werden von Sachverſtändigen feſtgeſetzt. Bei nicht kauf=
mannsguter
Ware können Abzüge bis zu 20 v. H. des Grundprei=
ſes
feſtgeſetzt werden. Höhere Abzüge ſind der Vereinbarung zwi=
ſchen
Käufer und Pflanzer unter Mitwirkung der Sachverſtändi=
gen
überlaſſen. Die Bezahlung der Ware erfolgt ſpäteſtens zehn
Tage nach der Einwiegung in bar, zuzüglich eines Betrages von
0,50 RM. je Zentner, die dann an die von der Hauptvereinigung
bezeichneten Zahlſtellen abgeführt werden müſſen. Eine unmittel=
bare
Zahlung an den Pflanzer darf nicht erfolgen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Vorausſichtliche Zuckerrübenverarbeitung 1935/36 in Süd=
deutſchland
. Nach dem Umfrageergebnis des Vereins der Deut=
ſchen
Zuckerinduſtrie dürfte ſich die vorausſichtliche Zuckerrüben=
verarbeitung
1935/36 in Süddeutſchland auf 7 575 000 Doppelzent=
ner
ſtellen gegen 8 599 390 Dz. in 1934/35. Die vorausſichtliche
Zuckererzeugung wird mit 1.18 (1.36) Millionen Dz. angegeben.
W. Fuler, Maſchinenfabrik AG., Bensheim. Die Geſellſchaft
weiſt für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr 1934/35 einen
Rohgewinn von 997 655 RM. aus (für das Zwiſchengeſchäftsjahr
vom 1. 1.30. 6. 1934 wurden 490 407 RM. Rohgewinn ausge=
wieſen
), und nach 69 234 (33 499) RM. Abſchreibungen auf An=
lagen
ſowie 3248 (1093) RM. anderen Abſchreibungen einen klei=
nen
Gewinn von 457 RM. der ſich um 24 379 RM. Vortrag er=
höht
(im Zwiſchengeſchäftsjahr RM. 32 399 Reingewinn, der ſich
um 3020 RM. Verluſtvortrag ermäßigte). AK. 0,85 Mill. RM.
Auslandsauftrag für die AEG. Der AEG. gelang es, über
ihre japaniſche Vertretung (Okura u. Co.) von der Taiwan Elec=
trie
Power Co. (Formoſa) den Auftrag auf ein Waſſerkraftwerk
zu erhalten, und zwar auf zwei Vertikalgeneratoren von je 25 000
kra, 11 000 Volt, und zwei Waſſerkraftturbinen von je 30 000 PS.
Die Turbinen werden von J. M. Voith, Heidenheim, geliefert.

Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Zum Wochenbeginn kam das Berliner Börſengeſchäft nur
zögernd in Fluß. Von der Kundſchaft waren nur unbedeutende
Kauf= bzw. Verkaufsorders eingegangen, ſo daß ſich der berufs=
mäßige
Börſenhandel ebenfalls nicht zu irgendwelchen Unterneh=
mungen
entſchließen konntee. Die dadurch bedingte Geſchäftsloſig=
keit
hatte, wie ſtets, ein Abbröckeln der Kurſe zur Folge, wenn
auch die Tendenz keineswegs als unfreundlich anzuſprechen war.
Die vorliegenden günſtigen Wirtſchaftsnachrichten wirkten indeſſen
nur ſtimmungsmäßig, blieben aber kursmäßig ohne Einfluß. Von
den einzelnen Märkten konnten ſich Montane knapp behaupten.
Von chemiſchen Pavieren gaben Farben um ½ Prozent nach. Die
variabel, gehandelten Renten hatten meiſt Beſſerungen zu ver=
zeichnen
. Im Verlauf trat eine leichte Geſchäftsbelebung ein. Bei
Rückkäufen der Kuliſſe und zum Teil vorliegenden Kauforders
der Bankenkundſchaft waren faſt auf der ganzen Linie Kursbeſſe=
rungen
feſtzuſtellen. Farben auf 150.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag zum Wochenanfang
außerordentlich ſtill. Von der Kundſchaft lagen kaum Aufträge
vor, was die Zurückhaltung des berufsmäßigen Börſenhandels
noch verſtärkt hat. Die vorliegenden wirtſchaftlichen Anregungen
vermochten ſich angeſichts der Geſchäftsſtille nicht auszuwirken;
immerhin boten ſie etwas Rückhalt. Die Kursveränderungen am
Aktienmarkt hielten ſich denn auch in ſehr engen Grenzen. Schwac,
lagen nur Holzmann, die auf eine Zufallsorder um 3 Prozent auf
85½ nachgaben. Chemiſche Werte lagen voll behauptet, ſo JG.
Farben mit 149½149½: Scheideanſtalt und Rütgerswerke lagen
bis 1 Prozent feſter. Nur Deutſche Erdöl gaben 1 Prozent nach.
Am Montanmarkt bröckelten die Kurſe durchweg um ¼½ Proz.
ab. Am Rentenmarkt war die Haltung freundlich; nennenswer=
tes
Geſchäft fand zunächſt aber nicht ſtatt. Nach den erſten Kur=
ſen
blieb das Geſchäft zwar ſtill, es zeigte ſich aber ziemlich Wi=
derſtandskraft
und teilweiſe waren die Kurſe etwas erholt. In
der zweiten Börſenſtunde erfolgten größere Käufe in der Farben=
Aktie, die bis auf 150½ nach 149½ anzog, was auch für die übri=
gen
Marktgebiete anregend wirkte, insbeſondere waren Montan=
und Elektroaktien ½½ Prozent höher. Reichsbank gewann ein
Prozent.
Die Abendbörſe nahm auf allen Marktgebieten einen
ſehr ruhigen Verlauf, die Kurſe blieben aber auf der etwas feſte=
ren
Baſis von heute mittag behauptet. Soweit Veränderungen
eintraten, betrugen ſie nur Bruchteile eines Prozentes.
Drikte franzöſiſche Diskonkerhöhung
innethalb 14 Tagen.
Die Bank von Frankreich hat ihren Diskontſatz, der mit
Wirkung vom 14. November auf 4 Prozent und mit Wirkung vom
21. November auf 5 Prozent erhöht worden war, geſtern aber=
mals
um 1 Prozent auf 6 Prozent erhöht.
Die Bank von Frankreich ſah ſich zu dieſer Verteuerung des
Geldes angeſichts des weiteren Anhaltens der Goldabflüſſe ins
Ausland gezwungen, obwohl die letzte Erhöhung des Diskont=
ſatzes
erſt am Donnerstag letzter Woche erfolgte und es bisher
üblich war, die jeden Donnerstag veröffentlichte Bilanz des No=
teninſtituts
abzuwarten. Aus dem ſchnellen Entſchluß des frau=
zöſiſchen
Noteninſtituts darf man ſchließen, daß der Goldabfluß
in großem Umfang anhält und in den letzten acht Tagen vermut=
lich
wiederum um eine Milliarde Franken ſchwankte. Seit An=
fang
März, als die erſte Frankenkriſe dieſes Jahres einſetzte, iſt
der Goldbeſtand des franzöſiſchen Noteninſtituts von 82 Milliar=
den
auf unter 70 Milliarden Fr. gefallen. In Finanzkreiſen
wird der ſchnelle Beſchluß des Noteninſtituts immer noch als der
feſte Wille am Goldſtandard feſtzuhalten, angeſehen. Dieſes
klaſſiſche Mittel der Geldverteuerung konnte bisher ſtets die
Flucht des Goldes ins Ausland eindämmen.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Kauptſchriftleiter: Max Streeie.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Feutlleton: Dr. Herbert Nette;
für Gegenwart: Dr. Herbert Nette; ſür Reich und Ausland‟, Dr. &.b. Quetich;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch für den Sport:; Karl Böhmann Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt. D. A. T. 35. über 19000. Pl. 5. Truck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckereiß
Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 25. November 1935

Deviſenmarkt
vom 25. November 1935

Me H
Deutſche Bank u.
83.50

Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 1
Conti=Gummi 1
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

84.
25.25
17.
35.875
118.
102.125
110.25
157.50
125.50
102.75

Mieie ece
5. 6. Farben.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Koksw. Chem. Fab=
Mannesm. Nöhr
Maſch.=Bau=Untn.

110.875
149.75
122.25
108.
83.
86.25
81.75
114.
79.
67.50

Weee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Akalt
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht/1
Wanderer=Werke

Mie
112,75
25.50
76.25
121.75
89.75
9.
111.50
61.
123.50
124.50
139.

Aghpten
Argentimnien
Belgien.
Braſilien
Bulgarten
Canada.
Dänemark
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

D
tägypt. 2
1 Pap. Peſol
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden 4
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken 1
100 Drachm.
100 Gulden 1
100 isl. Kr.

Geld
12.57
0.S79
42,09
1:139
3.027
2.a62
54.80
46.30
12.27
G7.93
5.305
16.36
2.353
6798
55.03

D
12.60
0.863
42.10
2.1411
3.053
2.466
54.30
45.30
12.30
68.07
5.415
1o.40
2.357
168.32
55.15

Italien
Japan
Jugoſlawien
Letland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweben
Schweiz
Spanien
Tſchechoflowak.
Türkei.
ungarn
uruguah
Ver, Staaten

Währung
100 Bire 9
Den
100 Dinar
100 Lats
100 Keronen
100 Schilling
100 Gseubos
100 gronen ſs
100 Francs lo
100 Peſetas ſ3
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 8.
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar.

GeldBriet

20.13 ſ
0.712

5.634/ 5.e46

80.32
S1. 61
/48.95
11.13
63.25
80.32
33,372
io 28
1.976
1.19
2.4e6

20.17
6.5714

21.76
61.73
48.05
1.5
63.37
(0.48
83.93
10.28
1.760
1.121
2.450

Aurmſtäoter and Kariondtount Sürmftadt, Mitdlt der Sresoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 25. November 1935.

Keene
Gr.II p. 1934
1935
1936
1937
1938
Gruppel.
5½ Dtſch. Reichsan!
%Intern.,v. 30
413 %Baden, v.25
2aBayern v.27
Gbeſſen v. 2s
v. 29
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
41%Thüringen 27
47½ Dt. Reichsb.,
Schätze . . . . v.84
4½% Dt. Reichsp.
Schätze ....b.35
4½% .......
Dtſch. Anl. Ausl.
. Ablöſung
Deutſche Schutzge
bietsanleihe.
4½%Bad.=Baden
4½,%Berlin, b. 24
Darmſtadt
Dresden v. 26
%Frankfurt 28
% Heidelbergss
41%Mginz.
4½ %Mannheimss
41, %Münchenb. 29
4½ %Wiesbadenssl
4½½beſſ. Landesb
1a% n Goldobl.
5½% Heſſ. Landes=
hyp
.=Bk. Liquid.

1031,
107-,
110
108.7
108,
107,
100.
97.5
102.5
95.75
97.75
96
97.5
107
96.75
95.5
99.8

100
112.75

94.5
s8.5
91.75
881),
3
96.25
93.0
100-,

P
Komm.=Obl.
4½% Prß. Landes.
Pfb.=Anſt. G. Pf.
½z% Goldoblig
41% Landeskom=
Bk. Girozentr. f.
Heſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. N. 14
4½% Kaſſ. Landes=
kreditk
. Golbpfb.
4½% Naſſ. Landes=
bank
Goldpfb.
5½% n Lic.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
4Ausl. Ser.
Ausl. Ser.1II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr.
4½,%Frkft. Pfbr. B.
13 % Lig==Pfbr.
% Goldoblig.
20 Frkfit. Pfb.B
Lig.=Pfbr.
2Meſin. Hhb.9.
Lia.=Pfbr.
3 Pfälz. Hup. B.
Lig.=Pfbr.
4½, %Rh. Hyp.=Bk.
Lig.=Pfr
Goldobl.
4½ %Südd Boden=
Cred.=Bank.
Lig. Pfbr.
41,% Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz
620 Dt. Linol. Werke
JKlöcknerwerke.

94n5

92.75
94

96.25

96.25
100.8

1121,
129.25
18.5
95.25
1017.
96.25
100.5
93
96.25
1002,
96.5
101
97.5
161
96.25
1007,
94
98.25
100.5
98.25
104.5
102
102

FMainkrw. b. 26
62Mitteld. Stahl.
LNeckardl. G. v. 23
59 Rhein=Main=
Donau .....
6% SalzmannckCo.
82 Ver. Stahlwerkel
RM.=Ank.
43
4½%
6 Boiat & Häffner
3. 6. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
8%Bulg. Tab. b. 02
4½%Oſt. Schätze
47 Oſt. Goldrente.
5Svereinh. Rumän
4½,%
%Türk. I.Bagdadl
IIBagdadl
4½%üngarn. 1913
1914
41%
Goldr.
1910
425
4½Budp. Stadtanl.
%Liſſabon.
42 Stockholn, n
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10%
103

96.5
ueft.
93.5
917,
101.5
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10.75
10.25
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gi.

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81.
8.55
55.5
54
111

51.75
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129

Wergee
Gement be
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Harpener Bergbau
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HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferu.
Hochtief Efſen
beſch=Köln=Ner

118
129
141
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288.5
155
128.5
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1241,
95
110.75
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74.5
160
55
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111.25
5o
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Fle Bergb. Stamm
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Miag, Mühlenbau.
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Sdenv, Hartſtein.
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78.5
126
81
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Fellus Bergbau
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Hyp.=Bank
Mein. Hip.=Bonk.
Pfülz. Hyp.=Bank.
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Nhein. Hup.=Bauk.
Vereinsb. Hamburg
Württ. Notenbank.
N..G. f. Verkehrswv.
Allg. Sofalb. graftu
2a Dt. ReichsbVzo.
Hapag.....
Lübeck Büchner .
Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...ſ=
Verein Verf.
Frankona Mück-u. M/120,5
Mannd. Verſich.
Stavi Minen
Schantung Handels


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12
119
122,8
111.5
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53.5
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77
192
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[ ][  ]

Seite 12 Nr. 323

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 26. Novemſ

OM
H

Heute letzter Tag

eines deutschen Filmes,
den die Welt sehen muß!

Friesennot

Jessie Vihrog, Friedr. Kayssler,
Inkijinoff.

Jugendliche ab 14 J. zugelassen
Beginn: 3.30, 5.45, 8.20 Uhr.

Die Begeisterung ist

grenzenlos!
MAZURKA

Pola Negri, Albr. Schoenhals,
Ingeborg Theek, P. Hartmann.
Jugendliche ab 14 J. zugelassen
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.

UNION Nachtvorstellung UMION

Dienstag, den 26. November, abends 10.45 Uhr
Sonder-Vorstellung

für Angehörige der S4., SS., NSKK. u. Arbeitsdienst
des deutschen Großfilmes:

FRIESENNOT

15

PALAST

Neuaufführung

Jesste Vihrog

Friedrich Kayssler Inkijinoff

Karten zum ermäßigten Preis von RM. 0.40 sind
Ausweis an der Union-Kasse erhältlich.

gegen

Heute mittag 2 Uhr lotzte Märchen-Vorstellung
des herrlichen Märchentonfimes:

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Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung

Dienstag
26.

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Gereimt

Angereimt

Herr Müller iſt ein Mann voll Fleiß,
der vieles kann und vieles weiß.
Dieweil er manche Sprache kennt
iſt lange er Korreſpondent.
Wer etwas werden will im Leben
kennt ein geſundes Vorwärtsſtreben,
drum ſucht er einen beſſren Poſten
und läßt ſichs alle Mühe koſien,
durch tägliche Bewerbungsſchreiben
den guten Poſten aufzutreiben.
Er ſchreibt ſehr viel, doch wo es ſei,
ein beſſrer Poſten iſt nicht frei.

iſt es natürlich, Bewerbungsſ
auf gut Glück hinauszuſchicken,
man gar nicht weiß,
ob die betreffende
Firma ſemand ſucht. Korreſpon
Viel zweckmäßiger für engliſch,
iſt es dagegen, wenn und talſeniſch n
Herr Müller an das Zeugniſſen u. N
in ungekünd. 6
Darmſtädter ſucht ſich zu vel
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Inſzen.: Hofmüller=Frietzſche
Hauptdarſteller: Ammermann, m Hauptrollen: Bergmann,
Harre, Biſchoff, Schlüter,
Kuhn, Sattler, Vogt.
Preiſe: 0.705.50 RM.

Anfang 20, Ende 22.15 Uhr
Zuſatzmiete V, 5. Vorſtellung

Der Fall Wunderlich
Schauſpiel von R. Uhl
Inſzenierung: Poelzig=Riedl
Knochenhauer, Bartſch,
Linkmann.
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Wieder ruft das
ORPHEUM

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nach ihrem erfolgreich täglich ausverkauften
Schül. v. E. IBberner-Haldane,
im Großen Haus
Sprechz. 11-1 u. 3-7 Uhr, Samst.
Gastspiel im Schumann-Theater
Erſtes ordentliches /I 10-1 Uhr. Friedrichstr. 22, pt.

Konzert

gemeinſam mit d. Landestheater.
Rudi Stephan, Muſik f. Orcheſter;
Max Reger,Vaterländ. Quvertüre;
Hans Heinrich Dransmann
Einer baut einen Dom.
Hauptprobe am Donnerstag, nur
für Mitglieder.

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im Feſtiſaal der Krone‟

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veranlaßt und geſtaltet von der
Frauengruppe.
Darbietungen aller Art. Eintritt frei.
Alle Mitglieder nebſt Angehörigen
ſind eingeladen.

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HEUTE UND
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Die Macht der Töne, die
Macht des Schicksals, und
die Macht der Liebe, ge-
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Dienstag und Mittwoch
4 Uhr und 8 Uhr
Vorführung
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Mittwoch, 27. November 1935, 20 Uhr
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Wir weisen nochmals auf den Donnerstag-Freitag-Lehrgang hin. Bei genügender
Beteiligung findet in der nächsten Woche eine Wiederholung statt. Anmeldungen
rechtzeitig erbeten.
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haben Zutritt
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Mahnung.
Bei Meidung der Beitreibung und Koſtenberech=
nung
ſind bis zum 9. Dezember 1935 an die unter=
zeichnete
Kaſſe zu zahlen:
4. Ziel Gemeinde=, Kreis= und Provinzial=
Steuern 1935,
4. Ziel Filialſteuern und Warenhausſteuern 1935,
4. Ziel Straßenreinigungs=, Müllabfuhr= und
Kanalbenutzungs=Gebühr 1935,
4. Ziel der durch zuſätzlichen Steuerbeſcheid nach=
geforderten
Kommunal=Sondergebäude=
Steuer 1935.
Nach Ablauf dieſer Friſt werden Koſten und
Säumniszuſchlag erhoben.
Darmſtadt, den 26. November 1935.
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