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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 321
Freitag, den 22. November 1935
197. Jahrgang
Staatsakt in Leipzig.
Leipzig, 21. November.
hr Grund des Geſetzes zur Aenderung von Vorſchriften
Fuerfahrens und des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes vom
B beim Reichsgericht zu bildenden beiden Großen
ſuf den am Donnerstag in einem eindrucksvollen
Staats=
den Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner, der mit den
berären Dr. Freisler und Dr. Schlegelberger nach
ſeiommen war, feierlich berufen.
herten Großen Senate ſetzen ſich wie folgt zuſammen:
ieder des Großen Senates für Zivilſachen: Senats=
N2r. h. c. Oegg, Senatspräſident Dr. Flad, Senats=
Freiherr von Richthofen, Reichsgerichtsrat Dr.
ᛋr, Reichsgerichtsrat Dr. Lindemaier, Reichs=
Kolb, Reichsgerichtsrat Ruſch.
hieder des Großen Senats für Strafſachen:
Senats=
r. Witt, Reichsgerichtsrat Niethammer, Reichs=
Vogt, Reichsgerichtsrat Dr. Schultze, Reichs=
Schmitz, Reichsgerichtsrat Dr. Tittel, Reichs=
Sellmer.
dieſe perſönliche Zuſammenſetzung glaubt der
Geſetz=
der Reichsminiſter der Juſtiz, Dr. Gürtner, in ſeiner
uusführte, eine Gewähr für die Stetigkeit der
ober=
birrechung gegeben und die Gefahr irgend einer
Er=
ſeh annt zu haben. Die Großen Senate treten in
Tätig=
iinerhalb des Reichsgerichtes ſelbſt über eine
Rechts=
chiedene Auffaſſungen beſtehen, und haben die
Auf=
ſe em Falle in kurzer Zeit und autoritär zu entſcheiden.
Ertigkeitsgebiet des oberſten Gerichtshofes überhaupt
Broßen Senate wird in der nächſten Zukunft wohl
ſher ſein als in der jüngſten Vergangenheit, jedenfalls
ſechtsgebieten deren Erneuerung mit dem Wandel
bulicher und ſittlicher Grundauffaſſung in
unmittel=
ſſammenhange ſtehen. Das gilt in dieſem Augenblick
ſetem Maße vom Strafrecht.
hon aus den Geſetzen erſichtlich iſt, die bisher zur
des Strafrechtes erlaſſen wurden, wird im
künf=
dchen Strafgeſetzbuch die Faſſung der Tatbeſtände in
FFFällen derart ſein, daß ſie dem Richter eine größere
nd damit freilich auch eine größere Verantwortung
hmittelbaren Anwendung des Geſetzes gewährt. Das
licht die Hauptſache. Dem Richter wird vielmehr —
Iſt ſchon geltendes Recht — die Aufgabe zugewieſen,
brechende Anwendung des Geſetzes auf dem Gebiete
bſchöpfung eine Tätigkeit zu entfalten, die ihm nach
heigen Recht verſagt geweſen iſt.
hkünftig eine Handlung nach dem Gewiſſen des Volkes
ubt, rechtswidrig, ſtrafbar empfunden wird, und es
ſtkein Geſetz, das auf dieſe Handlung unmittelbar zu=
Darf der Richter freilich nicht nach freiem Ermeſſen
*ſchuldig ſprechen und eine Strafe verhängen. Das
völlige Loslöſung des Richters vom Geſetz bedeuten.
er Richter hat in dieſem Falle zu prüfen, ob der
hnle, der die Beſtrafung dieſer Handlung fordert, im
inen ſichtbaren Ausdruck gefunden hat. Trifft das
ad nur dann, wenn dieſe Vorausſetzung gegeben iſt,
: das Geſetz anwenden, deſſen Grundgedanke auf die
tzen zutrifft.
üſſen uns völlig darüber klar ſein, daß die Methode
Bfiidung, wie ſie dem Geſetzgeber vorſchwebt, etwas
bh anderes iſt als die Auslegung im bisherigen Sinne.
Pche Volk und die deutſche Reichsregierung haben zu
ſten Gerichtshof das Vertrauen, das er auch auf dem
MRechtsfindung der ihm zugedachten Aufgabe gerecht
gelung der
Reichsarbeitsdienſt=
pflicht und Wehrpflicht
ächſten hierzu heranſtehenden Jahrgänge.
DNB. Berlin, 21. November.
ehrgänge, die vom Herbſt 1936 an ihrer
Reichsarbeits=
rnd Wehrpflicht, oder letzterer allein, zu genügen
ha=
aang 1916. Er hat den halbjährigen Reichsarbeits=
Einter 1936/37 oder im Sommer 1937 zu leiſten.
Elibe Wehrdienſt iſt von den tauglich 1 und 2 Befundenen
ger Dienſtzeit, z. T. in dem im Herbſt 1937, z. T. in dem
958 beginnenden Ausbildungsjahr zu leiſten.
neilung auf die beiden Ausbildungsjahre wird im
all=
ah dem Geburtsdatum vorgenommen, ſo daß alſo die
MN Monaten des Jahres 1916 Geborenen im erſten, die
rveiten Ausbildungsjahr eingezogen werden. Die
be=
ichen werden im allgemeinen vom Herbſt 1937 an in
gen Uebungen bei Ergänzungseinheiten militäriſch
Digang 1913. Er wird vom Sommer 1936 an im Ver=
De Tächſten 3 Jahre in zweimonatigen Uebungen bei Ergän=
Eeichliem militäriſch ausgebildet, unterliegt aber nicht der
BcAteDdienſtpflicht.
Mteußen wird auch der Jahrgang 1911 vom Herbſt 1936
Maktiven Wehrdienſt herangezogen. Er unterliegt aber
icht mehr der Reichsarbeitsdienſtpflicht.
Eſtehend genannten Jahrgänge werden, im Frühjahr
het und hierzu im Winter 1935/36 von den polizeilichen
len erfaßt und in die Wehrſtammrolle aufgenommen.
gehörigen dieſer Jahrgänge werden durch öffentliche
Aung aufgefordert werden, ſich zu dieſem Zweck
perſön=
genannten Behörden anzumelden.
um Ausland lebenden Angehörigen dieſer Jahrgänge
ranziehen zum Reichsarbeitsdienſt und aktiven Wehr=
½ſondert geregelt.
Für die Jahrgänge 1914 und 1915 (in Oſtpreußen auch 1910),
die im Sommer 1935 gemuſtert worden ſind, iſt die Ableiſtung der
Reichsarbeitsdienſtpflicht und der Wehrpflicht, oder letzterer allein,
erſt zum Teil feſtgelegt. Soweit dies noch nicht geſchehen, gilt
folgende Regelung:
Jahrgang 1914. Die wehrfähigen Angehörigen dieſes
Jahr=
ganges, die im November d. J. noch nicht eingeſtellt, ſondern der
Erſatzreſerve I zugeteilt worden ſind, werden, ſoweit ſie tauglich
1 oder 2 befunden ſind, im Herbſt 1936 zum einjährigen aktiven
Wehrdienſt ausgehoben werden. Soweit ſie bedingt tauglich ſind,
werden ſie im Jahre 1936 in zweimonatigen Uebungen bei
Ergän=
zungseinheiten militäriſch ausgebildet werden.
Jahrgang 1915. Die wehrfähigen Angehörigen dieſes
Jahr=
ganges leiſten zurzeit oder im Sommer 1936 den halbjährigen
Reichsarbeitsdienſt. Von den tauglich 1 und 2 Befundenen wird
vorausſichtlich nur ein kleiner Teil im Herbſt 1936, der größere
Teil erſt vom Herbſt 1937 an zum einjährigen aktiven Wehrdienſt
eingezogen werden. Die Verteilung auf die beiden
Einſtellungs=
jahre wird wie beim Jahrgang 1916 vorgenommen werden. Die
bedingt Tauglichen werden in dem im Herbſt 1936 beginnenden
Ausbildungsjahr in zweimonatigen Uebungen bei
Ergänzungsein=
heiten militäriſch ausgebildet.
In Oſtpreußen wird auch der Jahrgang 1910, ebenſo wie der
Jahrgang 1914 zum aktiven Wehrdienſt herangezogen.
Aberſt Reinhard an den ehemaligen NSDSB.
(Stahlhelm).
Der Bundesführer des Deutſchen Reichskriegerbundes
Kyff=
häuſer, Oberſt a. D. und SS=Oberführer Reinhard, gibt
folgen=
des bekannt:
Die Auflöſung des NS=Frontkämpferbundes Stahlhelm iſt
auf Grund des Schreibens des Führers und Reichskanzlers an
den Bundesführer Franz Seldte durch dieſen vollzogen worden.
Der Führer hat in dieſem ſeinen Schreiben den bisherigen
Stahlhelmern, die ihre ſoldatiſchen Erinnerungen weiter pflegen
wollen, den „Eintritt in den Reichskriegerbund, Kyffhäuſer
empfohlen.
„Ich heiße diejenigen Kameraden des ehemaligen Stahlhelm,
die dieſer Anregung des Führers entſprechen wollen, im
Reichs=
kriegerbund willkommen. Ich reiche jedem die Kameradenhand,
der als Bekenner der nationalſozialiſtiſchen Idee und als treuer
Gefolgsmann des Führers in unſere Reihen treten will.
Der Geiſt, der in dem von mir geführten Reichskriegerbund
herrſcht, iſt der Geiſt der Front und des ewigen Soldatentums.
Die Arbeit, die von uns geleiſtet werden muß, iſt treue
Mit=
arbeit am großen Aufbauwerk des Führers.
Wer ſich dazu aus innerer Ueberzeugung bedingungslos
be=
kennt, ſoll unſer Kamerad ſein.
im Prozeß gegen den Biſchof von Meißen.
DNB. Berlin, 21. November.
Am Schluſſe ſeines Plaidoyers ſtellte der Staatsanwalt im
Deviſenprozeß gegen den Biſchof von Meißen die Strafanträge.
Er beantragte im einzelnen gegen den Biſchof von Meißen,
Peter Legge und ſeinen Bruder Dr. Theodor Legge je 5 Jahre
Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und je 140 000 RM. Geldſtrafe
bzw. weitere 140 Tage Zuchthaus.
Gegen den Generalvikar Domherr Prof. Dr. Wilhelm Soppa
beantragte der Staatsanwalt 2 Jahre Gefängnis und 50 000 RM.
Geldſtrafe bzw. 50 Tage Gefängnis.
Allen drei Angeklagten ſoll die Unterſuchungshaft angerechnet
werden. Außerdem beantragte der Staatsanwalt die Einziehung
der beſchlagnahmten 95 000 Gulden Obligationen und die
Mit=
haftung des Bistums Meißen für die Geldſtrafen und Koſten
des Angeklagten Biſchofs Peter Legge und des Angeklagten Dr.
Soppa ſowie die Mithaftung des Bonifatiusvereins für das
katholiſche Deutſchland in Paderborn für die Geldſtrafen und
Koſten des Angeklagten Dr. Theodor Legge.
Gegen die Angeklagte Auguſte Klei, die vom Erſcheinen in
der Hauptverhandlung entbunden war, beantragte der
Staats=
anwalt 6 Monate Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft
verbüßt ſein ſollen.
Die Schlußvorkräge der Berkeidiger.
In der Nachmittagsſitzung erhielten die Verteidiger das Wort
zu ihren Schlußvorträgen. Sie beleuchteten noch einmal das
Er=
gebnis der Beweisaufnahme vom Standpunkt der Verteidigung
und ſetzten ſich mit den Strafanträgen der Staatsanwaltſchaft
auseinander. Der Verteidiger des Biſchofs erklärte, er ſei zwar
perſönlich davon überzeugt, daß die Vorausſetzungen für eine
Amneſtie bei ſeinem Klienten vorlägen, dennoch ſehe er davon
ab, dieſe Vorausſetzungen geltend zu machen in der Hoffnung,
daß der Biſchof freigeſprochen werde. Der Biſchof kämpfe nicht
für ſein perſönliches Schickſal, ſondern für die in ihm verkörperte
ehrwürdige Einrichtung. Er fühle ſich dabei nicht nur als treuer
Diener ſeiner Kirche, ſondern auch als deutſcher Volksgenoſſe, als
erdgeborener Sohn Weſtfalens, der ſich bewußt ſei, welche
Pflich=
ten ihm ſein hohes Amt der Volksgemeinſchaft gegenüber
auf=
erlege.
Das Urteil ſoll am Samstag verkündet werden.
Deulſch=eſländiſche Verhandlungen
DNB. Reval, 21. November.
Die deutſche Wirtſchaftsabordnung unter Leitung von
Mini=
ſterialrat Forkel vom Reichswirtſchaftsminiſterium iſt am
Don=
nerstag früh in Reval eingetroffen. Nach Fühlungnahme mit
den Regierungsſtellen wurde am Nachmittag mit den
Verhand=
lungen über die Regelung des deutſch=eſtländiſchen
Warenaus=
tauſches begonnen.
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* Inner=und außenpolikiſche Ergebniſſe
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
G. P. London, 20. November.
Die britiſchen Unterhauswahlen haben der Nationalen
Re=
gierung eine ſo große Mehrheit gegeben, wie ſie Stanley
Bald=
win und ſeine Kollegen ſelbſt nicht erhofft hatten. Bei den
Wetten, die vor den Wahlen, wie in England üblich, abgeſchloſſen
wurden, ging die Quotierung der Nationalen Regierung nie
über eine Mehrheit von 180 Sitzen gegenüber denjenigen der
vereinigten Oppoſition hinaus. Im Ergebnis der Wahlen wird
die Regierung jedoch im Parlament eine Mehrheit von faſt
250 Sitzen haben. Die Labour Party mit ihren insgeſamt 155
Abgeordneten, iſt lediglich um 95 Sitze ſtärker als im letzten
Parlament. Ein ſolches Ergebnis iſt in der Tat über alle Maßen
bemerkenswert. Eine Mehrheit von 250 Mandaten
für eine Regierung, die ſich bereits 4 Jahre am
Ruder befand, iſt eine Erſcheinung, die ſelbſt in der
par=
lamentariſchen Geſchichte Englands ohne Beiſpiel daſteht und
die lediglich mit den Wahlergebniſſen von 1906, als die Liberalen
auf der Höhe ihrer Macht angelangt waren, von 1918, als
Lloyd George ſeine berühmten „Khakiwahlen” abhielt, und von
1931, als die Nationale Regierung begründet wurde, verglichen
werden kann. Ja, das diesjährige Wahlergebnis iſt im Grunde
genommen für die Nationale Regierung noch günſtiger als das
Ergebnis von 1931; denn während man ihr bisher den
Vor=
wurf machen konnte, daß ſie lediglich ein Produkt der „
Panik=
wahlen” von 1931 ſei, kann heute ein ſolcher Vorwurf gegen
ſie kaum mehr erhoben werden: in durchaus ruhigen und
nor=
malen Verhältniſſen hat die Mehrzahl der engliſchen
Wähler=
ſchaft durch ihre Stimmabgabe bekundet, daß ſie für ein
Weiter=
beſtehen der Nationalen Regierung iſt. Sie hat hierdurch erklärt,
daß Stanley Baldwin ihr Vertrauen beſitzt, daß ſie im Innern
ebenſo wie in auswärtigen Dingen nach wie vor eine
Fort=
ſetzung der von ihm befolgten Politik wünſcht. Und mit nicht
geringerer Deutlichkeit hat ſie zu verſtehen gegeben, daß ſie den
Verſprechungen der Sozialiſten nicht traut und dieſe vom Ruder
des Staatsſchiffes auch weiterhin ferngehalten ſehen möchte.
Dieſes Fernhalten der Sozialiſten von der
Leitung der Regierungsgeſchäfte iſt denn auch
das wichtigſte innerpolitiſche Ergebnis der
diesjährigen Wahlen. In Anbetracht der Beſonderheit
des engliſchen Wahlſyſtems, das darauf berechnet iſt, das
Auf=
kommen kleiner Splitterparteien unmöglich zu machen, entſpricht
die Ziffer der errungenen Mandate nie ganz der Zahl der für
die einzelnen Parteien tatſächlich abgegebenen Stimmen. Trotz
ihrer Niederlage hat die Labour Party immerhin über 8
Mil=
lionen Stimmen aufgebracht. Dieſes bedeutet aber keineswegs
ein Anſteigen der ſozialiſtiſchen Welle in England. Vergleicht
man das diesjährige Wahlergebnis mit demjenigen von 1929
(das die letzte „normale” Wahl vor der Kriſe darſtellte und
daher einen beſſeren Maßſtab als die Ergebniſſe der „
Panik=
wahlen” von 1931 zuläßt) ſo erſieht man, daß es den Sozialiſten
heuer nicht einmal gelungen iſt, ebenſoviel Wahlſtimmen, wie
ſie ſie im Jahre 1929 beſeſſen hatten, aufzubringen: im Jahre
1929 wurden für Labour 8 389 512 Stimmen abgegeben, bei den
diesjährigen Wahlen aber bloß 8314469 Stimmen. Die
Sozialiſten haben es alſo im Laufe der letzten 6 Jahre nicht
vermocht, ihre Wählerzahl auch nur um Geringes zu vermehren.
Kein einziger Wähler, das kann mit Sicherheit geſagt werden,
iſt von einer der anderen Parteien zu Labour übergegangen.
Obgleich die Partei der zur Regierung in Oppoſition ſtehenden
Liberalen noch mehr an Stimmen, als während der letzten
Wahlen verloren hat und faſt völlig aufgerieben worden iſt, iſt
für die Labour Party kein entſprechender Gewinn erfolgt. In
keinem Teile Englands, nicht einmal im Norden und nicht
ein=
wal in London, entſprechen die Gewinne der Labour Party
den Erwartungen ihrer Führer. Sie rechneten mit
Beſtimmt=
heit darauf, wenigſtens 150 Sitze hinzuzugewinnen und im
Parlament mehr als 200 Mann ſtark zu werden. Doch dieſe
Erwartungen haben ſich nicht erfüllt. Und ihre Partei ſtellt im
neuen Parlament kaum mehr als ein Viertel aller
Abgeord=
neten dar. Die Erklärung iſt die, daß das Anſehen der
Sozialiſten im Lande heute nicht nur hinter
demjenigen von 1931, ſondern auch hinter
dem=
jenigen von 1929 weit zurückſteht. Das iſt nicht
verwunderlich. Denn das Programm der Labour Party iſt in
außenpolitiſchen ebenſo wie in wirtſchaftlichen Fragen ſo
be=
ſchaffen, daß, falls es in nächſter Zukunft nicht radikal geändert
wird, Labour auch weiterhin wenig Ausſichten haben wird,
große Maſſen der engliſchen Wählerſchaft für ſich zu gewinnen:
einerſeits beſtehen die Labour=Leute auf einer Außenpolitik, die
ſelbſt vor der Anwendung militäriſcher Sanktionen gegenüber
Vertragsbrüchigen nicht zurückſchrecken würde; und andererſeits
verweigern ſie dem Staate das für Befolgung einer ſolchen
Machtpolitik notwendige Minimum an Rüſtungen. Einerſeits
bekennen, ſie ſich zu der Vornahme gewagter
Wirtſchafts=
experimente, wie Nationaliſierung der Banken und dergleichen;
und andererſeits erklären ſie ſich ſelbſt nicht in der Lage, das
Land, im Falle ihrer Amtsübernahme, vor einer ſchweren
finanziellen Kriſe „in den erſten Monaten” bewahren zu können.
Für eine ſolche konfuſe, an Widerſprüchen krankende Partei hat
das engliſche Volk keinen Gebrauch Und das „Nein”, das es
bei den diesjährigen Wahlen den Sozialiſten abermals erteilt
hat, ſtellt durchaus den Ausdruck der großen Mehrzahl des
Volkswillens dar.
Nicht minder deutlich iſt das „Ja”, mit welchem
ie Wählerſchaft die Frage nach der
Wünſchbar=
eit einer Fortſetzung der von der Nationalen
Regierung befolgten Außenpolitik
beant=
wortet hat. Es iſt wahr, Stanley Baldwin hat es ſorgſam
vermieden, aus der großen Erregung, in die die weltpolitiſchen
Ereigniſſe der letzten Monate auch die engliſchen Volksmaſſen
geſtürzt hatten, Kapital für ſich und ſeine Partei zu ſchlagen
und der Wählerſchaft mit allzu großem Nachdruck den hiſtoriſchen
Wendepunkt vorzuhalten, an dem Großbritannien zur Zeit ohne
Zweifel angelangt iſt. Vielleicht ſpielte hierbei auch die Furcht
vor einem doch möglich geweſenen Siege der Labour Party
und einer dann um ſo ſtärkeren Erſchütterung des Reichs=
Seite 2 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 22. No
anſehens mit. Das nationale Intereſſe war Baldwin, dieſem
großen und echten Patrioten, gewiß wichtiger als die
Partei=
intereſſen. Aber für den außenpolitiſchen Beobachter war es
dennoch klar, daß das Schwergewicht der diesjährigen Wahlen
weniger innerpolitiſchen Fragen als außenpolitiſchen Belangen
galt. England ſieht ſich heute einer ganz anderen Welt
gegen=
über als derjenigen, die 1931 beſtand. Nicht nur in Europa,
ſondern auch in Afrika, im Fernen Oſten uſw. haben ſich die
Dinge ſeit 1931 von Grund aus gewandelt: Japan annektierte
die Mandſchurei, widerſetzte ſich dem „Völkerbunde und verließ
dieſen. Die Sowjetunion iſt Mitglied des Völkerbundes
ge=
worden und übt heute, trotz aller innerpolitiſchen und
wirt=
fchaftlichen Schwierigkeiten, ohne Zweifel einen ſtärkeren Einfluß
in der Welt aus, als vor fünf Jahren. Durch Deutſchland iſt
das Erwachen der nationalſozialiſtiſchen Revolution gegangen,
und es ſteht heute, gerüſtet und ſtark, wieder als gleichberechtigte
und allgemein geachtete Großmacht da. Italien hat ſich, trotz
aller Warnungen des Völkerbundes, nicht von ſeinem Vorgehen
in Abeſſinien abhalten laſſen und bedroht vitale britiſche
Inter=
eſſen in direkter und indirekter Weiſe. Und ſchwere und kritiſche
Jahre ſtehen bevor.
In Anbetracht einer ſo veränderten Weltlage ging es bei
den diesjährigen engliſchen Wahlen im Grunde genommen
dar=
um, ob Großbritannien die Möglichkeit erhalten wird, im
Laufe der kommenden entſcheidenden Jahre das ſoeben mit ſo
augenſcheinlichem Erfolge begonnene große politiſche
Ringen umden Frieden und um die eigene
Welt=
geltung unter einer neuen geſtärkten
Natio=
nalen Regierung fortzuſetzen oder nicht. Dieſes
war die eigentliche Frage, die die britiſche Wählerſchaft zu
be=
antworten hatte und die ſie nun mit ſo unmißverſtändlicher
Deutlichkeit beantwortet hat. Sie hat ſich hiermit in erſter Linie
für eine Fortſetzung der von England in Genf befolgten Politik
der kollektiven Friedensſicherung bekannt. Sie hat zweitens die
von der Nationalen Regierung im italieniſch=abeſſiniſchen
Kon=
flikt eingeſchlagene Politik der Anwendung von lediglich
wirt=
ſchaftlichen und nicht militäriſchen Sanktionen gebilligt. Und
ſie hat drittens der Nationalen Regierung in
unmißverſtänd=
licher Weiſe die Vollmacht erteilt, zur Verteidigung der britiſchen
nationalen Sicherheit diejenigen Rüſtungsmaßnahmen, vor allem
eine entſprechende Verſtärkung und Moderniſierung der Flotte,
zu ergreifen, die ſie für nötig befinden würde. „
Groß=
britannien muß, trotz all ſeiner Demokratie,
aufrüſten oder untergehen” ſchrieb Garvin im
„Obſerver”, „denn eines iſt gewiß, daß das britiſche Imperium
in Zukunft nicht mehr mit ſchwachen und billigen Mitteln
ge=
halten werden bann.” Solche Argumente leuchteten ein. Zu all
dem ereigneten ſich gerade zur Zeit des Wahlkampfes in zwei
Ländern, wo die britiſchen Intereſſen in unmittelbarer Weiſe
berührt ſind, Dinge, die auf den Beſchluß der Wählerſchaft
eben=
falls nicht ohne Einfluß geblieben ſein dürften. Das
neuer=
liche Vorgehen Japans in Schanghai und die
hier=
mit zuſammengehende Verſchärfung der Lage im Fernen Oſten,
ebenſo wie die ſo unerwartet ausgebrochenen
anti=
britiſchen Demonſtrationen in Aegypten und die
Neuaufwerfung der Frage der anglo=ägyptiſchen Beziehungen,
ſtellen — das erkannte die Wählerſchaft deutlich — England
vor überaus ernſte außenpolitiſche Probleme, von deren Löſung
Sein oder Nichtſein ungezählter Briten abhängen wird. Mit
all dieſen Problemen wird ſich das neue Kabinett Baldwin ſchon
in den erſten Wochen ſeines Amtsantritts zu befaſſen haben.
Der Wahlausgang erteilte ihm hierzu die gewünſchte Vollmacht.
Durch das Volksvertrauen getragen, wird Baldwin — ſo hofft
er — nun im Laufe der nächſten fünf Jahre in der Lage ſein,
das 1931 begonnene Werk der wirtſchaftlichen Konſolidierung
im Innern und der Feſtigung des britiſchen Anſehens in der
Welt mit Erfolg zu Ende führen zu können.
Vom Tage.
Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht hat angeordnet, daß
die amtlich beſtellten jüdiſchen Kursmakler und
Kursmaklerſtell=
vertreter an allen deutſchen Börſen mit Wirkung vom 22. d. M.
aus ihren Aemtern ſcheiden, da öffentliche Aemter nach der erſten
Verordnung zum Reichsbürgergeſetz vom 14. November 1935 nur
noch von Reichsbürgern bekleidet werden dürfen.
Heute nachmittag findet im Bürgerſaal des Frankfurter
Rat=
hauſes die feierliche Einführung der Mitglieder der
Arbeitskam=
mer Heſſen der Deutſchen Arbeitsfront durch den
Reichsorgani=
ſationsleiter und Reichsleiter der DAF., Dr. Robert Ley, ſtatt.
Der Rektor der Budaveſter Univerſität hat im Zuſammenhang
mit den antiſemitiſchen Studentenkundgebungen die Sperrung der
Univerſität auf unbeſtimmte Zeit verfügt.
Im Zuſammenhang mit neuen antiſemitiſchen
Studentenkund=
gebungen in Warſchau haben die Rektoren der vier Warſchauer
Hochſchulen die Einſtellung der Vorleſungen auf unbeſtimmte Zeit
beſchloſſen.
In Turin iſt der italieniſche Marſchall Gaetano Giardino an
einer Lungenentzündung geſtorben. Der Marſchall, der den
Welt=
krieg als Armeekommandant mitgemacht hatte, zeichnete ſich bei
der Verteidigung des Monte Grappa aus.
* Ein kosmiſches Orama.
Das Moreska=Spiel auf der Inſel Korcula.
Von Rudolf Pannwitz.
Es iſt ein Frühſommerſpiel und eigentlich der Abſchluß
eines Nachtfeſtes. Am Ufer wird eine Bretterbühne errichtet, mit
Lichterſchmuck und Muſik. Dann folgt der Aufzug mit Fackeln.
Es ſind zwei ritterliche Scharen von je zwölf Kriegern mit je
einem König in der Krone. Dazu tanzt eine weiß verſchleierte
Frau mit ſilbernem Stirnreif. Sie gehört dem weißen König,
wird von dem ſchwarzen, der ſie geraubt hat, über die Bühne
gezerrt. Denn die eine Schar iſt weiß, die andere ſchwarz, jene
in roter und dieſe in ſchwarzer Tracht, die Tracht ſelbſt iſt
mauriſch und ſo ſind auch beide Banner: mit Halbmond und
Stern. Nach einem Wortſtreit wird zwiſchen den Königen
ver=
einbart, daß ſie um die Frau kämpfen, und dies mit Handſchlag
bekräftigt. Der Kampf geht hervor aus einer Aufſtellung in
zwei Reihen. Jeder Kämpfer trägt zwei Schwerter. Der Kampf
hat zwölf Gänge. In dieſen ſteigert er ſich aufs äußerſte. Es
iſt ein echter Schwertertanz. Die Könige beginnen mit An= und
Rücklauf. Beide Könige und auch ihre Scharen haben verſchiedene
Haltung, die Weißen die von Göttlichen, die Schwarzen die von
Dämoniſchen, doch beide gleich heldiſch und einander nah. Die
Steigerung geſchieht derart: erſt kämpfen nur die Könige, dann
ihre Scharen. Dieſe erſt mit je einem Schwert, dann mit je
zwei Schwertern. Es bildet ſich bald ein Kreis, wo regelmäßig
ein Weißer und ein Schwarzer wechſelt. In dem Kreiſe kämpft
jeder erſt mit dem einen, dann mit dem andern Gegner. Die
Gegner umkreiſen einander, und ſo ſtehen immer abwechſelnd
die Geſichter und die Rücken gegeneinander und es entſteht der
Eindruck eines nach beiden Seiten gleichmäßig vorſchreitenden
Kreiſes. Der Rhythmus der Schläge iſt durchs Ganze
überein=
ſtimmend. Zwiſchen den Gängen ziehen die Krieger in leichter
freier Bewegung im Kreiſe herum. Endlich ſteigert ſich der
Kampf und die Leiſtung ſo, daß jeder zwei Gegner zugleich vor
ſich hat. Dann kommt es zur Einkreiſung der Schwarzen, die
wieder ausbrechen und die Weißen einkreiſen, um von ihnen
wieder und wieder eingekreiſt werden. Einmal wirft ſich die Frau
zwiſchen beide Könige, vermag es aber nicht, ſie zu verſöhnen.
Zuletzt werden die Schwarzen in einen Knäuel
zuſammen=
gedrängt, überwältigt und erſchlagen. Die Frau tritt zu dem
wei=
ßen König, der ſchwarze unterwirft ſich ſterbend und beide
ver=
ſöhnen ſich.
Man leitet die Moreska bis ins 14. Jahrhundert zurück Sie
war in Europa weit verbreitet, hat ſich am längſten in England
Kriſenſtimmung in Frankreich
Sozialiſtiſcher Vorſtoß gegen die Kampfbünde. — Forderung nach Auflöſung der Feuerkreuzler un
ihres Führers wegen „Verſchwörung gegen die Staatsſicherheit” vor den Oberſten Gerichet
Neue Vermitklungsakkion 2u
Zunehmende Schwierigkeiten Lavals.
zur Beilegung des Oſtafrika Konfi
Außerordenkliche Parlamenksſihung am 28. November
EP. Paris, 21. November.
In einem am Mittwoch nachmittag abgehaltenen
Miniſter=
rat, der bis in die Abendſtunden hinein dauerte, wurde
be=
ſchloſſen, das Parlament für Donnerstag, 28. November, zu
ſeiner außerordentlichen Sitzung einzuberufen.
Der Mittwoch hat gezeigt, daß der Regierung weniger von
der finanziellen als vielmehr von der innerpolitiſchen
Seite her Gefahren drohen. Die Forderung nach
Auf=
löſung der ſogenannten fasciſtiſchen Verbände, d. h. vor allem
der Feuerkreuzler, die von der Linken nach den blutigen
Zwiſchen=
fällen von Limoges nachdrücklicher denn je erhoben wird, könnte
leicht zu parlamentariſchen Schwierigkeiten für die Regierung
führen. Im Miniſterrat am Mittwoch haben Innenminiſter
Paganon und Juſtizminiſter Bérard über dieſe Zwiſchenfälle
und die von ihnen eingeleiteten Unterſuchungen Bericht erſtattet.
Die Ergebniſſe dieſer Unterſuchungen werden in einem am
nächſten Dienstag abzuhaltenden Miniſterrat geprüft werden,
in dem dann über die Maßnahmen Beſchluß gefaßt wird, die
zur Beſtrafung der für die Zwiſchenfälle von Limoges
verant=
wortlichen Perſönlichkeiten und zur Vermeidung neuer
Zu=
ſammenſtöße ergriffen werden ſollen. Welcher Art dieſe
Maß=
nahmen ſein werden läßt ſich zur Stunde noch nicht ſagen.
Einige Blätter behaupten, daß die Regierung ſo weit gehen
wolle, private Verſammlungen zu verbieten.
Die Radikalen haben in einer am Mittwoch abgehaltenen
Verſammlung eine Entſchließung angenommen, in der ſie
„Sanktionen” gegen die rechtsgerichteten Organiſationen fordern.
Radikale. Abgeordnete erklärten am Abend in den
Wandel=
gängen der Kammer, ſie ſeien entſchloſſen, einſtimmig gegen die
Regierung Stellung zu nehmen, falls ſie nicht die Abrüſtung
und Auflöfung der fasciſtiſchen Verbände verfüge. Außerdem
werde die Radikale Partei in der Kammerausſprache den Antrag
ſtellen, daß der Führer der Feuerkreuzler, Oberſt de la Rocque,
wegen Verſchwörung gegen die Staatsſicherheit vor den Oberſten
Gerichtshof geſtellt werde.
Der Führer der Patriotiſchen Jugend, Abgeordneter
Taittinger, hat in einer Interpellation die Regierung um
Auf=
klärung erſucht, welche Maßnahmen ſie gegen die
ſozialiſtiſch=
kommuniſtiſche Einheitsfront zu ergreifen gedenke, die in letzter
Zeit 1424 Anſchläge gegen die Verſammlungsfreiheit
unter=
nommen und dabei 32 Perſonen getötet und 4237 verletzt habe.
Oberſt de Ia Rocaue warnt Laval.
Oberſt de la Rocque hat an den Miniſterpräſidenten und
Außenminiſter Laval einen Brief gerichtet, der die blutigen
Schießereien zwiſchen Feuerkreuzlern und Anhängern der
Volks=
front in Limoges behandelt. In dieſem Brief erklärt der
Füh=
rer der Feuerkreuzbewegung: „Wenn die Regierung nicht durch
energiſche und geſetzmäßige Maßnahmen die Sicherheit dieſer
guten Bürger und das Verſammlungsrecht ſchützt und nicht die
Meuterei unter „einer fremden Fahne” verhindert, werde ich
ge=
zwungen ſein, unter meiner eigenen Verantwortung alle meine
Anhänger und die große Maſſe der guten Franzoſen, die ihnen
folgen, gleichſam als im Zuſtande der berechtigten Verteidigung
zu betrachten. Meine Sorge, nichts zu unterlaſſen im Hinblick
auf Unvorhergeſehenes in ſo ſchweren Fällen, wird mich ſogar
dazu zwingen, dieſe geſetzmäßige Verteidigung zu
organiſieren."
Oberſt de la Rocque hat in Ergänzung ſeines Schreibens an
den Miniſterpräſidenten Laval erklärt, ſeine Bewegung zähle
be=
reits über 700 000 Mitglieder. Täglich meldeten ſich 1000 neue
Anhänger. Er würde im vaterländiſchen Intereſſe eine Auflöſung
der Feuerkreuzler bedauern, da ſie die innere Lage in einem
Augenblick erſchweren würde, in dem die außenpolitiſchen Fragen
alles andere beherrſchen müßten. Aber vom Standpunkt der
Feuerkreuzler allein betrachtet, könnte nichts günſtiger ſein als
eine Auflöſung oder gar eine Verhaftung ihrer Führer. Die
Be=
wegung würde ſich dann in drei Monaten verdreifachen.
Nach Mitteilung des Quai d’Orſay iſt der Oberſte Heeresrat
am Donnerstag nachmittag unter dem Vorſitz Lavals
zuſammen=
getreten.
n3
die ab
nGefechte
ff planen
EP. Paris, 21.M0
Der Abeſſinien=Sachverſtändige des Foreign Ofſee
beigebrach
der ſchon früher einmal nach Paris gekommen war
AAaSce
Sachverſtändigen des Quaf d’Orſay den ſpäter alen
füdlich
der engliſchen Regierung verworfenen Vermittlm
für eine Beilegung des oſtafrikaniſchen Streitfalles a9
der unter der Bezeichnung „Peterſon=Plan” bekan/ 140 Meiſſtier zu
iſt, wird am Donnerstag nachmittag aus Londonnt
erwartet. Im Rahmen der mit der geſtrigen Beſprechn
iu ſch die De
ungen bei
Laval und dem engliſchen Botſchafter Sir George Cnf
te Zu
aufgenommenen Vermittlungsbenſ
wird dieſer Beſuch Peterſons von der franzöſiſche
ein Anzeichen dafür ausgelegt, daß die Verhandlunck
Beilegung des italieniſch=abeſſiniſchen Streitfalle:
M4.
einen lebhafteren Abſchnitt eintreten.
(UN
Der Londoner Vertreter des „Jour” berichtet,d
Regierung richte gegenwärtig alle ihre Anſtrengunen
un deit
nationalem Gebiet auf die Möglichkeit, eine Grundu
legung des oſtafrikaniſchen Konflikts zu finden. Diſt
engliſchen Beſprechungen würden bereits am Donril
Teilnahme Peterſons wieder aufgenommen werden
daß im Augenblick weder Laval, noch die engliſch
einen beſtimmten Plan hätten, aber man hoffe in
hald eine annehmbare Verhandlungsgrundlage gef
fufe Verſuch
m um einen Fl
Zer Zuhter
empfängt den franzöſiſchen Bot
DNB. Berlin, 21.
— unternehme
Der Führer und Reichskanzler hat heute in And
Reichsminiſters des Auswärtigen den franzöſiſcher
empfangen. Die Unterhaltung, die die allgemeine p‟
zum Gegenſtand hatte, war von einem freundlichen G
und bot Gelegenheit, den guten Willen beider Reguf u Schützen
zuſtellen.
Grotzadmiral Jellicoe F.
EP. London, 21.
in ein
Großadmiral John Ruſhworth Viscount
Jellic=
malige Oberbefehlshaber der engliſchen Seeſtreitkr
Nordſee, iſt am Mittwoch abend im Alter von 75 JN
ben. Lord Jellicoe hatte ſich bei der Waffenſtillſtel
1. November erkältet, war aber bereits wieder auf doß diſer
Geneſung, als eine plötzlich eintretende Lungenentzürc n der Nacht von
Leben ein Ziel ſetzte.
Ver in einen abefſi
Der Verſtorbene befehligte die engliſche Flotte M aſgerieben word
ſchlacht bei Skagerrak am 31. Mai 1916. Er wurde uds Haupmann
Taktik in dieſer Schlacht heftig angegriffen. Am ſchächr uf einer Ebene.
er von dem ehemaligen Miniſterpräſidenten Lloyd ( aufgeſchlagen. Die
ſiert. Ende November 1916 gab Jellicoe das Konx=s untergebracht
Großen Flotte an den Admiral Beatty ab, um de uſtlich abeſſiniſch
Erſten Seelords der Admiralität zu übernehmen. hnaufgeſchlichen
war er in wachſendem Maße der Kritik ausgeſetzt,” ialieniſchen Tru
nicht gelang, der deutſchen Unterſeebootsangriffe, gecchrg onrichtete. Die
liſche Schiffahrt Herr zu werden. So trat er Ende/n Stellung und
und wurde 1918 als Viscount of Scapa zur Würde Ms in die Morgenf
erhoben. Nach Kriegsende wurde er 1919 zum Groſ zuen ohne verfol
nannt. Im Jahre 1920 ging er als Generalgouverneln leberfall ſchwer
ſeeland. Von dieſem Amt trat er Ende 1924 wegenſ richt wird jedoch
der Altersgrenze zurück. Er hat ſeitdem im Ruheſt mr zahlreiche S.
Jellicoe war eine der wenigen überlebenden großenſir der Abteilun
keiten des Weltkrieges.
Der engliſche Luftfahrtminiſter Sir Philip Cunliſl oneter nör
Marineminiſter Sir Bolton Eyres Monſell ſind in de
erhoben d. h. in das Oberhaus berufen worden. Hier;
Verbleiben der beiden Miniſter im Kabinett geſichertP., Mher noch ke
enereſſanteſte an
Deies Gefechte
Jaltion der itt
Der Papſt hat die Einberufung des Geheimen 4) M i dieſer Ge
ür den 16. Dezember angeordnet. Es ſollen einige neiſſ ſ hen, die einen
ernannt werden.
ſtalieniſchen Tr.
und auf dem Balkan erhalten. In England iſt ſie im 14.
Jahr=
hundert ſchon Frühlingsfeſt. Man erklärt ſie als Siegesfeſt, das
die Ueberwindung der Mauren feiere. Das alles iſt richtig, aber
unzulänglich. In Koreula ſelbſt leitet man die Moreska
immer=
hin um achthundert Jahre zurück. Die beiden mauriſchen
Ban=
ner paſſen auch nicht zur Ueberwindung der Mauren, eher zur
Uebernahme von den Mauren vör einer ſpäteren Umwendung
gegen ſie. Dergleichen hat es ja unzählige Male gegeben.
Unzweifelhaft handelt es ſich um ein uraltes Feſt. Das hat,
wie jedes, Form und Bedeutung dauernd gewandelt, aber nie
deren Kern verloren, ſondern nur vergeſſen. Es iſt das ewige
Feſt des kosmiſchen Kampfes der Oberen und Unteren, des
Raubes und der Wiedereinholung des überirdiſch=irdiſchen
Licht=
weſens. So unterrichtet wie man heute iſt, braucht das nicht
mehr bewieſen oder erläutert zu werden. Wichtig aber iſt die
Erinnerung daran, daß in allen Völkerkämpfen das jeweils
herr=
ſchende Volk von dem vor ihm herrſchenden den Anſpruch auf
die Vertretung des Lichtes mit erobert hat. Wer ſiegt, wird der
Lichte, Gute: er ſelbſt prägt den ewigen Mythos ſo um. Da iſt
merkwürdig, daß der Mythos vom Untergange Trojas
troja=
niſches Gepräge behalten hat. Die Danger (Griechen), an
die Danewer des indiſchen Mahabharata gemahnend, ſind die
Böſen geblieben und werden bei der Heimkehr nach ihrem Siege
auch als ſolche geſchlagen.
Es ergibt ſich ein faſt nicht glaublicher Zuſammenhang
zwi=
ſchen der Moreske auf Korcula und Troja. Erſt die neuere
Er=
kenntnis des wirklichen Gehaltes der Mythen, die von ſtrenger
Urzeit=Forſchung geſtützt wird, macht ihn begreiflich. Wir wiſſen,
daß die Sagen um Troja Jahrhunderte währende Völkerzüge,
Kämpfe und =Ballungen, zuletzt die Schöpfung des griechiſchen
Volkes ſelbſt betreffen. Wir haben alſo — wie Vico, Bachofen
und Otfried Müller es bereits gelehrt —, auch alle
Gründungs=
fagen ſehr ernſt zu nehmen. Nach einer ſolchen iſt Koreula, die
Coreyra Nigra, von dem Troer Antenor gegründet worden.
Das bedeutet, es handelt ſich, nach vielen Siedlungen vorher, um
eine ſolche zu entſprechender Zeit und von entſprechenden Völkern,
alfo, während der mächtigen Bewegung der ſogenannten doriſchen
Wanderung, von kleinaſiatiſch=nordbalkaniſchen Stämmen, die
wohl Illyrer, zum mindeſten zum Teile, geweſen ſein mögen.
— Nun aber weiſen noch zweierlei Entſprechungen auf Troja.
Die erſte iſt von allgemeiner Art. Das Moreska=Spiel hat
die=
ſelbe Grundſage wie die von der Eroberung von Troja. Der
Raub der Helena und der Kampf der Heere bis zur Beſiegung
des einen. Nur daß die große Völkerſage viele Schichten über
einander gelegt hat und zum Beiſpiel den Widerſpruch in ſich
trägt, daß die Troer zwar als die Räuber der Frau und ebenſo
in ihrer älteren Haltung gegenüber Apollon und Poſeidon die
Böſen ſind, nach der Ilias=Sage aber die Frömmeren gegen=
über den frevelhaften Griechen. Das Epos der IMrüebereinſtimm=
Umrahmung und das Spiel des ungeheuren WettNu zur Moresia.
beiden Heere. Dies erklärt auch, daß es genau ien großen
Spanne der Handlung umfaßt und in ſich wieder M-Mcbldet, das
enthält. Das Epos iſt die reine Verirdiſchung eink Einegs ſo obenb
ſtehenden, noch mehr kosmiſchen Dramas, welches mill 1d
zunrücklz=
die ewigen aſtralkultiſchen Jahresfeſte zurückführt. M den Zuſa
Die Jlias hat den Schwertertanz wie jede Heldl. 0. duß jenes
die Moreska dagegen hat ihn als weit älteres a)p. ls die 2
jüngtes Urſpiel. Und dieſer Schwertertanz eben iſt
gehe
lebendig mit Augen zu ſehn, wie er in
unendlch=
lieferung ſich forterhalten hat. Er ſtellt, im Glüh,
Irdiſchen, die Bewegungen der Geſtirne dar. Urſpruß
mit Geſtaltung ihrer Maße und einzelnen Begeguß
wendungen, Verſchlingungen, Bahnen. Das ſieht nc
cula, Einesteils iſt der Krieg der Urſprung. Er inh
leichteſten, freieſten, wiewohl in der Ausführurg
ſchweren wirklichkeitüberlegenen Tanze geworden."
bärden des Kriegs ſind geblieben und zu eigenen
verſelbſtändigt. Andresteils wird der heitere himm
der Geſtirne — auch der im Nachtkreiſe befindlich
menſchlichem Vermögen nachgeahmt. So entſteht dc
eine Sphäre, die wir faſt nicht mehr kennen, auch
und die mitſchwingenden Glieder, die einer kosmiſch.
gleich homeriſchen ſeligen Freiheit, des das Welt
und Untergang als ewigen Kreislauf aufführender
Dieſes überwiegt heute noch und iſt volkhaft einfal
gebettet, man hat wenig oder keinen Anlaß, an
Theater zu denken.
Den letzten Zweifel nimmt Vergil. Vergil leitet 9
willkürlich, ſondern ſtrengen Ueberlieferungen folgen)
ſprung Roms von Troja her, dieſes nicht nur 44
wanderung, ſondern auch als bewußte Wiederbrin!
feſten Form eines kosmiſchen, auf einer Amphiktyondel
den Reiches. Ein ſolches war während der vort
ägäiſchen Periode nicht nur das trojaniſche, ſonder
minoiſche in Kreta. Vergil läßt im fünften Buche
(Vers 545—603) auf Sizilien zur Ehre ſeines ton
Anchiſes und unter Führung ſeines jungen Sohnes?
Wettkämpfe aufführen und als deren letzten ein *
„Trojg wird noch es genannt und die Knaben tro
zug‟. Dieſes Spiel ſoll dann von Aseanius, dem El
des juliſchen Kaiſergeſchlechtes, bei ſeiner erſten Grün!g
Longa dort eingeführt und den Latinern gelehrt b‟
Der Name Troia” zeigt, daß Vergil auf die älte
lieferung zurückgreift. Er beſchreibt mit ſeiner große
geiſtigen Plaſtik das Spiel genau und da zeigen ſ44
trag, 22. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 321 — Seite 3
ſcheingriffsabſichten der Abeſſinier.
Mtreicher Kleinkrieg im Rücken der ikalieniſchen Truppen.—Italieniſche Kavallerie in einen abeſſiniſchen
Geuithl Hinkerhalk geraken und nahezu völlig aufgerieben. — Schwere Wolkenbrüche über 9gaden.
EP. Addis Abeba, 21. November.
der Nordfront wird gemeldet, daß die abeſſiniſchen
Bard 2. k einen verſchärften Kleinkrieg führen. Beſonders auf
Goreion Oſchlen Flügel der Italiener in dem Adua vorgelagerten
Dwmen war ſſtock ſollen die abeſſiniſchen Streitkräft
den dbie roich ſolich ven Malale ſopie in Teubden Beſif
Pan” belanft kleineren Gefechten gekommen ſein. Alles deutet darauf
u8 Londoy wie Abeſſinier zwiſchen Dolo und Makalle anſcheinend
den Beſpreckeg enangriff planen. Bisher hatten die Italiener damit
EGeorge G/h daß ſich die abeſſiniſche Heeresleitung damit begnügen
ungsbendie Stellungen beim Amba Alatſchi zu halten. Die von
Franzöſiſchehen gemeldete Zuſammenziehung von Streitkräften bei
Verhandlunſt uund Buya läßt jedoch Offenſiv=Abſichten der Abeſſinier
Streitfallsk. Gleichzeitig wird noch gemeldet, daß Ras Imru an
ßi von 15 000 Kriegern aus der Provinz Godſcham in
berſchtet ſſtung auf den Takazze vormarſchiere. Ras Imru beab=
Anſtrengunzzugenſcheinlich zum linken Flügel der abeſſiniſchen Armee
eine Grundck um den Vormarſch des 2. italieniſchen Armeekorps
finden. Diſter.
18 am Dom
inen verten /beſſiniſche Vorſtöße am Takazze=Fluß.
* Addis Abeba, 21. Nov. (United Preß).
die engl
Diie i ützte von der Nordfront melden heftige, wenn auch bis=
Voloſe Verſuche der Abeſſinier, den Takazze=Fluß zu
ſiten, um einen Flankenangriff auf die italieniſche
Nord=
ſt unternehmen.
ſſiriſche Truppen unter General Ayaleu haben zweimal
uh verſucht, den Takazze auf Ponton=Brücken, die von
ſtppen mit leeren Benzinfäſſern raſch errichtet worden
u überſchreiten. Sie waren jedesmal wieder zurück=
Berlin, 21 worden. Ein dritter Verſuch war etwas erfolgreicher
größere Zahl abeſſiniſcher Krieger konnte ſich auf der
heute in A
m Seite des Takazze feſtſetzen. Allerdings gelang es
Fawiolich Fauf italieniſcher Artillerie, durch ein gutgezieltes Feuer
augemeine Wke zu zerſtören, ſo daß die Abeſſinier gezwungen waren,
reundlichen ßend das Südufer wieder zu erreichen. Dabei gelang es
beider Reoſchen Schützen, eine Anzahl Abeſſinier zu töten.
Ikalieniſche Kavallerie
2 herät in einen abeſſiniſchen Hinkerhalt.
Kam Mittwoch abend veröffentlichte Heeresbericht
ent=
aufſehenerregende Meldung, die ein grelles Licht wirft
Schwierigkeiten, denen die italieniſchen Streitkräfte
ſiehen.
dieſer Meldung iſt eine Abteilung italieniſcher
in der Nacht vom Sonntag zum Montag, in der Nähe
ſien, in einen abeſſiniſchen Hinterhalt geraten und
nahe=
ſche Flotte aufgerieben worden. Die Abteilung ſtand unter dem
Er wurde wo des Hauptmanns Rinaldi und hatte bei Anbruch der
Verſchärfter Kleinkrieg.
n. Am ſchifft auf einer Ebene, in der Nähe eines Felsvorſprunges,
nten Lloyd F aufgefchlagen. Die Pferde waren dabei in der Mitte
v das Kudrs untergebracht worden. Kurz nach Mitternacht
er=
ab, un dAplötzlich abeſſiniſche Truppen, die ſich auf den
Fels=
dernehmen, hinaufgeſchlichen hatten, ein ſchweres Feuer gegen die
ſit ausgeſetzt italieniſchen Truppen, das im Lager zunächſt große
angtiſfe geſtng anrichtete. Die Italiener brachten ſofort
Maſchinen=
frat er Endiln Stellung und erwiderten das Feuer. Das Gefecht
zur Würde ſis in die Morgenſtunden. Schließlich ſeien die Abeſ=
9 zum Großezogen, ohne verfolgt zu werden. Die Abeſſinier hätten
gralgouverneſer Ueberfall ſchwere Verluſte erlitten . In dem italie=
1924 wegeißericht wird jedoch auch zugegeben, daß auch auf Seiten
m im Ruheſſener zahlreiche Soldaten gefallen ſeien, darunter auch
linden grobeiher der Abteilung, Rittmeiſter Ninaldi.
Bintereſſanteſte an dieſer Meldung iſt der
Schau=
beſes Gefechtes. Hauſien ſelbſt liegt nämlich etwa
ſometer nördlich von Makalle. Die
99Saktion der italieniſchen Truppen im beſetzten
Ge=
m daher noch keine ſehr großen Forſchritte gemacht
benn in dieſer Gegend noch ſo ſtarke abeſſiniſche
Ab=
ſeimel In ſtiehen, die einen derartig erfolgreichen Kleinkrieg im
uige hr italieniſchen Truppen führen können.
Am Vorabend der Schlacht.
Rom, 21. November. (United Preß.)
Nach hier von der abeſſiniſchen Nordfront einlaufenden
Be=
richten deuten ſtarke Truppenzuſammenziehungen der abeſſiniſchen
Heeresgruppen Ras Seyums und Ras Kaſſas darauf hin, daß die
italieniſche Nordarmee in der allernächſten Zeit in die erſte
rich=
tige Schlacht des nordoſtafrikaniſchen Feldzuges verwickelt ſein
wird. Neue Erkundungsflüge der italieniſchen Flugzeuggeſchwader
hätten die früher bereits gemeldete Konzentration abeſſiniſcher
Streitkräfte ſüdlich Makalle beſtätigt. Trotz des Bombenangriffs
vor einigen Tagen hätten die Abeſſinier ſich nicht zurückgezogen.
Die Abeſſinier ſollen ſich in ſtark befeſtigten Stellungen bewegen,
die in dem gleichen Flußtal gelegen ſind, das die 20 italieniſchen
Bombenflugzeuge am vergangenen Montag mit Bomben eingedeckt
hatten.
Das abeſſiniſche Oberkommando der nördlichen Heeresgruppen
ſcheint entſchloſſen zu ſein, die Stellungen ſüdlich Makalles, koſte
es, was es wolle, auch gegen italieniſche Uebermacht zu verteidigen.
Dieſe Flußuferſtellungen blockieren einmal den Italienern den
Vormarſch auf Embalagi. In den italieniſchen Stellungen hört
man Tag und Nacht das Dröhnen der abeſſiniſchen
Kriegstrom=
meln. Daraus ſchließen die Italiener, daß die Abeſſinier einen
Gegenſtoß vorbereiten, der die italieniſchen Diviſionen aus Makalle
zurückwerfen ſoll.
Während die Abeſſinier zur Schlacht rüſten, befeſtigen
italie=
niſche Pionierabteilungen die ſüdwärts von Makalle
vorgeſcho=
benen Feldſtellungen längs des Takazze= und Gevafluſſes, um auf
dieſe Weiſe eine lückenloſe Frontlinie zu ſchaffen. Dieſe Stellung
iſt durch Feldgeſchütze kleinen und größeren Kalibers ſowie durch
Maſchinengewehre und Tankabteilungen geſichert. Für die
Italie=
ner hängt ſehr viel, vielleicht entſcheidend viel davon ab, die
abeſ=
ſiniſchen Nordtruppen über Embalagi hinauszuwerfen. Mit der
Einnahme dieſes Ortes würde einmal der Vormarſchweg nach dem
Aſchangiſee frei, von wo dann eine breite, gut fahrbare Straße
nach der abeſſiniſchen Hauptſtadt führt.
Schwere Wolkenbrüche an der Südfronk.
An der Südfront dagegen iſt ein völliger Stillſtand
ein=
getreten. Die ſchweren Wolkenbrüche halten an und haben die
Fiebergefahr noch weſentlich vergrößert. Es heißt, daß einzelne
italieniſche Abteilungen vom Fieber vollkommen gefechtsunfähig
gemacht worden ſeien.
Ein italieniſcher Verſuch, am Webi Schebeli vor zuſtoßen,
wurde, wie verlautet, abgewieſen.
Der Fronkflug des Regus.
Von dem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, H. Ekins.
Kaiſer Haile Selaſſie ſtattete der alten abeſſiniſchen
Kaiſer=
ſtadt Harrar am Mittwoch abend einen Beſuch ab, den erſten ſeit
Beginn des italieniſch=abeſſiniſchen Krieges. Unter dem Schutze
der Dunkelheit und ohne vorherige Ankündigung fuhren zwei
Tourenwagen mit dem Kaiſer und ſeiner Umgebung durch das
Djidjiga=Tor in die Stadt ein.
Unmittelbar nach ſeiner Ankunft begab ſich der Kaiſer in die
St. Michaelskirche, an deren Gottesdienſten er als Knabe
teil=
genommen hatte. Er und ſeine Begleiter verrichteten kniend
Ge=
bete. Nach Beendigung des Gebets beſichtigte der Negus die
Bauarbeiten an dem Grabmal, das er für die ſterblichen
Ueber=
reſte ſeines Vaters errichtet. Von hier aus begab er ſich in das
ſchwediſche Miſſionshaus und beſuchte die dort liegenden
abeſſini=
ſchen Verwundeten. Er ſprach mit jedem einzelnen der Soldaten,
lobte ihre Tapferkeit und redete ihnen Mut zu: „Der Kampf für
das Vaterland”, ſo ſagte er, „iſt eine gute Sache. Ihr ſeid gute
Abeſſinier und habt eure Liebe zum Vaterland mit eurem Blut
beſiegelt.” Nach Beſichtigung einiger anderer Krankenhäuſer
ruhte ſich der Negus im Palaſt des Herzogs von Harrar kurze
Zeit aus und empfing dann einige Heerführer zu neuen
Beratun=
gen über die militäriſche Lage. Anſchließend ſuchte er wieder
mehrere Kirchen auf, um dort zu beten. Auf dem Wege erkannten
ihn ſeine Soldaten, fielen, vor ihm zu Boden, und küßten ſeine
Füße. Schließlich erfolgte die Rückreiſe in Automobilen nach
Djidjiga.
Den ausländiſchen Preſſevertretern, die mit dem Kaiſer
wäh=
rend ſeines mehrſtündigen Aufenthaltes in Harrar ſprachen, machte
er keinerlei Mitteilungen über die von ihm und ſeinen
Heerfüh=
rern in Djidjiga gefaßten Beſchlüſſe oder über die Lage in Ogaden.
In Djidjiga ermahnte der Negus, wie ſchon vor der Fahrt nach
Harrar, ſeine Soldaten in mehreren Anſprachen, im Kampfe um
die Freiheit des abeſſiniſchen Reiches nicht nachzulaſſen. „Der
Verluſt einer Schlacht an der Ogadenfront”, ſo rief er aus, „wird
gleichbedeutend ſein mit dem Verluſt des ganzen Feldzuges.”
Der Kaiſer wieder in Addis Abeba.
DNB. Addis Abeba, 21. November.
Der Kaiſer kehrte am Donnerstag mit einem
Flugzeug=
geſchwader aus Dſchidſchiga nach Addis Abeba zurück. In
abeſ=
ſiniſchen Kreiſen vermutet man, daß den Italienern der
Be=
ſuch des Kaiſers in Dſchidſchiga bekannt geworden, da zwei
italieniſche Flugzeuge ſchon in früher Morgenſtunde Harrar
überflogen und dann Kurs auf Diredaua nahmen. Es ſoll ſich
um Jagdflugzeuge gehandelt haben.
Wie von abeſſiniſcher Seite mitgeteilt wird, ſind bei den
kürzlichen Großangriffen italieniſcher Bombengeſchwader im
Makalle=Gebiet durch Bombenabwürfe 30 abeſſiniſche Soldaten
getötet und 50 verwundet worden.
Abeſſiniſche Noke an den Völkerbund.
Gegen jede Löſung des Streitfalls unter
Zugrunde=
legung der Kriegskarten.
* Genf, 21. Nov. (United Preß).
Abeſſinien hat an den Völkerbund eine ausführliche Note
gerichtet, in welcher davon Mitteilung gemacht wird, daß die
Be=
wohner der nördlichen abeſſiniſchen Provinzen, die bereits von
den Italienern beſetzt ſeien, ſich gegen die Italiener erhoben
hätten. Die Urſache der aufſtändiſchen Bewegungen ſeien
Greuel=
taten, welche die Beſatzungstruppen vor allem gegen Frauen,
und auch Nonnen, begangen hätten.
Die Note betont weiter, daß Abeſſinien niemals zu einer
Beilegung des Streites auf der Grundlage der gegenwärtigen
militäriſchen Lage bereit ſei; dies, ſo ſtellt die Note feſt, „würde
es dem Angreifer geſtatten, die Belohnung aus ſeinem
Ver=
brechen zu ernten”.
Die Note wendet ſich dann gegen die Führer der italieniſchen
Streitkräfte, die für ſich in Anſpruch nähmen, „die heilige
Auf=
gabe der Ziviliſierung” durchzuführen, während ſie in
Wirk=
lichkeit nichts anderes täten, als „die Zivilbevölkerung, alte
Männer, Frauen und Kinder zu morden”.
Ueber den Inhalt der Note wird weiter behonnt, daß ſie
Italien vorwirft, es verſuche Häuptlinge aufzuwiegeln und ſie
zu beſtechen, gegen die rechtmäßige Regierung zu revoltieren.
Die abeſſiniſche Regierung ſei ſtolz darauf, daß mit
Aus=
nahme des Ras Gugſa keiner der
Stammes=
führer den Beſtechungsfühlern der Italiener
nachgegeben habe, und daß ſie alle treu zu ihrem Kaiſer
Haile Selaſſie hielten. Die Note ſtellt ausdrücklich in Abrede,
daß die Zivilbevölkerung Abeſſiniens die Eindringlinge, wie
dies von den Italienern behauptet werde, willkommen heiße.
Die einzelnen Stammesführer und Ortsvorſteher hätten nur
vorſichtshalber ihre Unterwerfung kundgetan, um einem Maſſaker
zu entgehen.
Die Note ſchließt mit der Bemerkung, daß die abeſſiniſche
Regierung und das Volk mit der Hilfe Gottes kämpfen werden,
ohne Rückſicht darauf, was es an Geld und Gut koſten werde
und wie lange der Krieg auch dauern werde, nur mit dem
einzigen Ziel, dieſer wilden Herrſchaft zu entgehen.
Bombenflieger überraſchen abeſſiniſche
Munikions=
kolonne.
* Rom, 21. Nov. (United Preß.)
Wie die römiſchen Zeitungen aus Djibuti melden, iſt es in
den letzten Tagen wiederum den italieniſchen
Bomben=
fliegern gelungen, einen abeſſiniſchen
Waffen=
transport zu vernichten. Die Flieger ſichteten auf der
Karawanenſtraße, die vom britiſchen Somaliland=Hafen Berbera
nach Harrar führt, und zwar ganz in der Nähe der Stelle an der
Grenze, wo am 5. November eine große abeſſiniſche
Munitions=
karawane durch italieniſche Fliegerbomben zerſtört worden war,
einen neuen Kraftwagenzug. Er beſtand aus zwei Laſtautos mit
Munition, aus einem motorgezogenen ſchweren Geſchütz und aus
einem dritten Laſtkraftwagen, der ein auseinandergenommenes
Zweideckerflugzeug trug. Sämtliche Fahrzeuge wurden ſamt ihren
Ladungen durch die abgeworfenen Bomben vernichtet. Ihre
Be=
gleitmannſchaft dürfte ums Leben gekommen ſein.
enel
Dr Uebereinſtimmungen mit dem in Korcula. Das meiſte
nu zur Moreska. Schließlich vergleicht Vergil, der
an=
beinem großen Eindrucke und ihn nicht mit letzter
nachbildet, das Spiel mit dem kretiſchen Labyrinth.
Bieswegs ſo obenhin, ſondern die „tauſendfache Ver=
und „unrückläufige Irrwege” betonend. Wir kennen
nur den Zuſammenhang zwiſchen Kreta und Troja,
hrauch, daß jenes Labyrinth, wie alles irgendwie
Ver=
ſede hPA venfalls die Darſtellung des Sternenlaufes als ſeinen
zlteret Pſud Geiſtgehalt hat. Der größte Unterſchied zwiſchen
hilſchen Spiel und der Moreska iſt, daß bei jenem die
F, und ſo iſt das Vergilſche wahrſcheinlich ſtufenjünger
Wes minder kosmiſch, faſt rein heroiſch.
chull dem wird keine beſtimmte Folgerung gezogen. Es
Pur die ferneren und größeren Zuſammenhänge ein=
Nocckt werden.
humuſikaliſche Feier in der Markinskirche.
PAlich des Bußtages hatte ſich der Chor des Mozart=
und das Orcheſter des Inſtrumentalvereins
Leitung von Profeſſor Dr. Friedrich Noack ver=
Miner Kirchenmuſikaliſchen Feier, die in der
Martins=
gitfand. Der Abend begann mit Händels Concerto
AD=Moll, das in der Vornehmheit ſeiner muſikaliſchen
ſchlund der Klarheit der Form eindrucksvoll zu Gehör
13n ſtets gebändigten Kräfteſpiel der lebhafteren Sätze
WAſchöner Gegenſatz die ruhevolle Breite des langſamen
8S gemüber. Das Orcheſter ſpielte hier, wie überhaupt
Dem Abend, mit guter Diſziplin und wirklicher Hingabe.
9 blieb zunächſt, in dem von Prof. Noack für Männer=
D Bleiteten „Danklied für den Helden” von Händel, etwas
Arsdruck. Es folgten dann 2 Werke von Schütz; eine
2 R1 Leib für Männerchor bearbeitete Motette aus den
saerge „Was wird dein Schutz ſein”, die in ihrer
eln, gedämpften Stimmung gut zu dem Anlaß des
Rau& baßte, und das geiſtliche Konzert „Phariſäer und
neß drs Prof. Noack für Männerchor bearbeitet hat. Er=
AAnelche vielfältigen, feinen Wirkungen der Komponiſt
w des „Erhöhens und Erniedrigens” abgewonnen hat;
Drache iſt hier in jedem Takt von durchſichtiger Deut=
Sand zumal in dem Soloduett des Phariſäers und
Zöll=
die beiden Geſtalten wunderbar treffſicher
charakteri=
auch in der Ausführung durch Prof. Noack und ein
Ns Mozartchors gut zur Geltung kam. Den Höhe=
Abends bildete das Requiem von Cherubini, das
ſern ſchon durch einen einführenden Aufſatz von Prof.
Rgebracht wurde (ſiehe D. T. vom 19. November).
Dem tiefen Ernſt des Werkes, der Wucht der
Stimmungsgegen=
ſätze und der wunderbar tröſtlichen Beruhigung, in die der
Schluß dann hineinleitet, wird ſich gewiß keiner der Hörer haben
entziehen können! Dem Chor war hier eine ſchwierige, große
Aufgabe geſtellt, die er auch gut bewältigt hat. An einigen
Stellen kam er etwas in die Gefahr des Sinkens, konnte aber
ſolche kleinen Scharten immer wieder durch rein und ſicher
intonierte Partien auswetzen. Wenn noch ein Wunſch
offen=
blieb, ſo war es der, daß die Ausſprache, die an den dramatiſchen
Höhepunkten und andern exponierten Stellen ſtets vorzüglich
war, auch in Partien gleichmäßigeren Stimmungscharakters
präziſer werden könnte. — Prof. Noack wußte Chor und
Orcheſter (an der Orgel ſaß wieder Lieſel Jäger) zu ſtarker
Leiſtung zuſammenzufaſſen, man empfand die einzelnen Sätze,
trotzdem ſie oft ſo große Stimmungsgegenſätze enthalten, ganz
zwingend als Einheit: ſo etwa den Dies=irae=Satz, wo die
auf=
geregte Schilderung der Schrecken des Jüngſten Gerichtes erſt
in ängſtliches, dann immer vertrauensvolleres Flehen übergeht;
oder auch den Offertoriums=Satz, wo die Schlußfuge
eindrucks=
voll aus dem Helldunkel=Gegenſatz des Anfangs herauswuchs.
Beſonders zart und verklärt auch der Ausklang des Werkes!
Wir würden das Werk, das beim einmaligen Hören gewiß
nicht auszuſchöpfen iſt, gern bei anderer Gelegenheit ein zweites
A. HI.
Mal hören!
* Randgloſſen zur kleinen Zeitgeſchichte.
Bekanntlich nimmt ſich der Kulturfilm auch der großen
Bau=
zeugen unſerer deutſchen Vergangenheit an, und wenn der
Kameramann ſelbſt die richtige Blickeinſtellung zu dieſen
ehr=
würdigen Selbſtdarſtellungen des Nationalgeiſtes hat, wird man
gewiß nichts dagegen einzuwenden haben. Trifft die
Voraus=
ſetzung nicht zu, kann es allerdings ſchlimm werden, wie z. B.
bei dem kürzlich auf die weiße Wand gebrachten Mainzer Dom,
den man in ſeinem ungeheuren architektoniſchen Ernſt kaum
wiedererkennen konnte. Das Bauwerk ſelber hat den Schöpfer
dieſes Films offenſichtlich am wenigſten intereſſiert. Um ſo
mehr feſſelten ihn aus dem Zuſammenhang herausgeriſſene
Einzelheiten, wie die Gerippe und Totenköpfe an den
Grab=
denkmälern, die er ſorgfältig photographierte, um ſie dann unter
grellen Licht= und Schattenkontraſten einen ſchauerlichen
Ge=
ſpenſtertanz aufführen zu laſſen. Als ob dies das Weſentliche,
als ob es gerade für dieſen majeſtätiſchen Dom irgendwie
charakteriſtiſch wäre! Sicherlich gibt es auch beſſere Verfilmungen
auf dieſem Gebiete, was ausdrücklich anerkannt ſei.
Grundſätz=
lich aber muß doch gefragt werden, ob unſere mittelalterlichen
Domkirchen, die zu ruhiger und ſtiller Betrachtung einladen,
ſich für die Standaufnahme nicht ungleich beſſer eignen, als für
die haſtige und notwendig nervös machende Bilderfolge des
Filmbandes. Der heutige Film hat ſo viele Möglichkeiten, das
erregte Leben der Gegenwart einzufangen, daß er das Wenige,
was ihm aus inneren Gründen widerſtrebt, doch in Frieden
laſſen ſollte.
Es iſt ſchrecklich, wenn geſcheite Leute, die etwas zu ſagen
hätten, mit ihren wirklichen oder angeblichen „Entdeckungen”
einen Kultus treiben und vor lauter Freude über den Fund
närriſch werden. Da entdeckt etwa ein bedeutender
Seelen=
forſcher das „Unbewußte” in Goethe. Eigentlich brauchte es gar
nicht erſt umſtändlich entdeckt zu werden, da es offen vor aller
Augen liegt. Aber ſchön: er „entdeckt” es. Das ginge noch an,
wenn er nicht einen jener „Kreiſe” um ſich gezogen hätte, die
offenbar dazu da ſind, den möglicherweiſe noch ganz geſunden
Kerngedanken maßlos zu überſpitzen und damit unbrauchbar zu
machen. In unſerem Falle wird Goethe durch die Zauberkünſte
des „Kreiſes” zu einem halben Somnambulen umgefälſcht, der
ſein Beſtes eigentlich im Trancezuſtand geleiſtet habe. Der
„unbewußte‟ Goethe iſt heute das Steckenpferd jedes Pſychologen,
der noch etwas auf Berufsehre hält. Aber damit nicht genug:
das „Goethe=Rätſel” wird mit noch ganz anderen Mitteln zu
löſen verſucht. Denn wozu iſt jemand Leiter eines
Forſchungs=
inſtituts für Krüppelfürſorge, wenn er nicht in einer befonders
ergiebigen Stunde auf den naheliegenden Gedanten kommen
ſollte, Goethes bekannte Geheimratshaltung, ſeine von vielen
Beſuchern gerügte „Steifheit” ſei weiter nichts als ein klug
er=
ſonnenes Mittel zur Verſchleierung einer angeborenen —
Krüppelhaftigkeit geweſen. Nun alſo iſt’s am Tage! Goethe
war kurzbeinig, ſeine Zugeknöpftheit einfach Ausdruck eines
Minderwertigkeitskompleres! Wie beruhigend! Nun kann doch
jeder Philiſter mit ſeinem Kompler getröſtet zu Bette gehen.
Er befindet ſich in der denkbar beſten Geſellſchaft. Ev.J.
Vergangenes aus dem Land der Zukunft.
Bilder aus den Vereinigten Staaten feſſeln uns immer
wie=
der und meiſt iſt es das Koloſſale, das uns in ſeinen Bann zieht.
Es iſt aber noch etwas Anderes, vielleicht Stärkeres, was
mit=
ſchwingt, und dies wird vor allem bei Bildern aus dem Amerika
vor dem großen Kriege deutlich: daß wir nämlich unſer Europa
und das unſerer Väter wie in einem ſonderbaren, die Linie
än=
dernden Spiegel ſehen. Bei der Betrachtung der Bilder im
No=
vemberheft der Monatsſchrift „Atlantis” (Verlag
Bibliographi=
ſches Inſtitut A.=G., Leipzig) wird dieſer Eindruck ſehr deutlich.
Martin Hürlimann, der Herausgeber, hat hier, ein Heft über
Amerika von der Zeit Lincolns bis heute zuſammengeſtellt, das
durch die Auswahl vorzüglicher und typiſcher Bilder ſeinesgleichen
ſuchen kann.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 4 — Nr. 321
A
einer der dieien anveränmen Heiben
Von unſerem Kriegsberichterſtatter
Webb Miller.
Makalle, 21. November.
Heute ſah ich einen der vielen unbekannten
Helden dieſes Feldzuges am Wegrand ſchmerzvoll
ſterben. Er wird keinen Orden erhalten und ſein Name wird
nicht in den Zeitungen erſcheinen. Er iſt einer ſener Männer,
die in dieſem Krieg eine der verantwortungsvollſten Aufgaben
zu erfüllen haben: ein Kraftwagenfahrer, ein großer, hellhaariger
junger Burſche. Sein mit Treibſtoffen beladener Laſtwagen war
vor ein paar Augenblicken an einer der vielen Haarnadelkurven
über den Rand der Straße hinausgefahren und in einen 50
Meter tiefen Abgrund hinabgeſtürzt. Als wir anhielten, lag der
Fahrer am Wegrand in der unerbittlich brennenden Sonne:
ſeine Arme und Beine waren gebrochen und in ſeinen Kopf
hatten ſpitze Steine häßliche Löcher geſchlagen. Er ſtarb ſchnell,
um ihn eine Gruppe erregter Kameraden.
Der abgeſtürzte Fahrer iſt nur einer jener vielen, die dieſer
mörderiſche Weg auf dem Gewiſſen hat. Zwiſchen Maſſaua
und Makalle, auf einer Strecke alſo von etwas über 300
Kilo=
meter, windet ſich dieſe Straße dauernd in ſcharfen
Haarnadel=
kurven, von denen die meiſten über Abgründen von 50—500
Meter Tiefe entlangführen. Au vielen Stellen iſt der Staub
fußhoch und ſo fein wie Mehl. Er ſteigt in ſchimmernden
Wol=
ken auf, hängt minutenlang in der ſonnenheißen Luft über der
engen Straße und blendet die Fahrer, die ſich vergebens
be=
mühen, die Fahrbahn zu ſehen. Oft iſt der Weg zu ſchmal für
zwei Wagen, ſo daß weder Ueberholen für Schnellere, noch
Vorbeifahren für entgegenkommende Fahrzeuge möglich wird.
Alle dieſe Faktoren tragen ſehr zur Vermehrung der Unfälle bei.
Das dauernde Rütteln und Schlagen hat die Scheinwerfer
vieler Wagen zerbrochen und nun müſſen die Fahrer im Lichte
der hinter ihnen Kommenden und in der Spur der vor ihnen
Fahrenden im Dunkel der Nacht vorſichtig lavieren. Die
Aus=
dauer und der Mut dieſer „Soldaten der Straße” iſt
be=
wundernswert. Sie ſind die am grimmigſten ausſehenden
Men=
ſchengruppe, die ich je ſah. Schmutz und Oel hüllt ſie in eine
dicke Schicht. Sie tragen Bärte und ihre Körper und Geſichter
ſind mit einer gelblichen Staubkruſte überzogen. Sie eſſen und
ſchlafen in jenen unberechenbaren Augenblicken, wenn es ihnen
die militäriſche Lage gerade geſtattet.
In allen dieſen Einzelheiten wird die Schwierigkeit des
Straßen= und Zufuhr=Problems, das vom militäriſchen
Ge=
ſichtspunkt aus von ausſchlaggebender Wichtigkeit iſt, deutlich.
Dieſe Straße mit ihren Gefahren und Tücken iſt nämlich die
einzige Verbindungsmöglichkeit, auf der General Santinis
Trup=
pen in Abeſſinien mit Nahrungsmitteln, Munition und allen
anderen notwendigen Dingen verſorgt werden können. Und je
weiter der Vormarſch in Abeſſinien vordringt, um ſo wichtiger
und auch ſchwieriger wird dieſes Problem.
Das chineſiſche Rätſel.
Die Ausrufung der Selbſtändigkeit der fünf
nordchineſiſchen Provinzen iſt in letzter Stunde
abge=
ſagt worden. Ob ſie nur verſchoben oder überhaupt zurückgeſtellt
iſt, darüber gehen die Leſearten weit auseinander. Wir finden
je nach den Intereſſen, die hier verfochten werden, die
verſchieden=
artigſten einander vollkommen widerſprechenſten Verſionen, aus
denen im ganzen genommen nur geſchloſſen werden kann, daß die
entſcheidenden Gewalten hinter den Kuliſſen noch miteiwander
ringen.
Von London aus wird angedeutet, daß Japan zurückgewichen
ſei auf den Einſpruch verſchiedener Mächte hin. Daran glauen wir
aber nicht recht. Denn ein ſolcher Einſpruch wäre nur wirkſam,
wenn wirklich ſehr ſtarke Kräfte hinter ihm ſtänden. Dazu iſt aber
der Augenblick wohl verpaßt. Je weiter die japaniſche Einflußzone
über den Hoangho nach Süden geht, deſto mehr nähert ſie ſich dem
eigentlichen engliſchen Intereſſengebiet, deſto empfindlicher ſind
begreiflicherweiſe auch die Engländer gegen jede mögliche
Be=
ſchränkung ihres Einfluſſes. Es wird wohl richtig ſein, daß die
Engländer den Verſuch gemacht haben, auf Grund des
Neun=
mächtepaktes, der ja auf dem Papier immer noch die
Unverſehrt=
heit Chinas ſicherſtellt, einen gemeinſamen diplomatiſchen Schritt
in Tokio zu erzielen. Aber die Amerikaner wollen nicht. Sie
wären dazu vor vier Jahren bereit geweſen, als es um
Mandſchu=
kuo ging. Damals aber verſagte ſich der immer ſchwankende
eng=
liſche Außenminiſter Sir John Simon, und heute haben die
Ame=
rikaner nur das eine Programm, daß ſie ſich in außeramerikaniſche
Ereigniſſe nicht einmiſchen. Bei ihnen iſt alſo für England eine
Unterſtützung nicht zu finden. Daß die Londoner Regierung, wie
auch behauptet wird, den Gedanken eines Zuſammengehens mit
Sowjetrußland ernſthaft erwägen ſoll, nur um den Japanern in
den Arm zu fallen, iſt vorderhand recht unwahrſcheinlich.
Sehr viel näher liegt die Vermutung, daß der
Wider=
ſtand gegen das überſtürzte Vorgehen der
japa=
niſchen Militärs aus Tokio ſelbſt kommt, wo das
Außenminiſterium, ja immer eine vorſichtigere Behandlung des
chineſiſchen Problems verlangt hat. Damit konnte es ſich bisher
nicht durchſetzen. Aber diesmal hat doch der Außenminiſter den
japaniſchen General Doihara, der als eigentlicher militäriſcher
Einpeitſcher der japaniſchen Chinapolitik gelten kann, ziemlich
ſcharf desavouiert, worüber denn einige Gouverneure der fünf
chineſiſchen Nordprovinzen kalte Füße bekamen und ſich
zurückge=
zogen haben.
Das japaniſche Außenminiſterium ſtartet zweifellos im
Augen=
blick dahin, nicht nur Peking, ſondern auch Nanking zu gewinnen.
Marſchall Tſchiangkaiſchek iſt ſich wohl ziemlich im
kla=
ren darüber, daß irgend welche militäriſche Widerſtände gegen
eine japaniſche Offenſive nicht in Frage kommen, daß ihm alſo nur
der Weg der Verhandlungen und des Nachgebens bleibt. Deshalb
hat er ſich zu ſehr weitgehenden Beſprechungen über die
künftige Zuſammenarbeit Japans und Chinas
bereitgefunden ſicher in dem Bewußtſein, daß das auf eine
Unter=
werfung ganz Chinas unter den japaniſchen Einfluß hinauslaufen
kann. Eine ſolche Löſung dürfte aber für die japaniſche Außen=
B-WMAlETEWHHEHHOTHST
Todes=Anzeige.
Heute berſchied ſänft unſere liebe Tante
und Freundin
Fräulein
Gertrude Weſtenberger
im 85. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 20. November 1935,
Die Beerdigung findet in Mainz in aller
Stille ſtatt.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht,
unſere Mitglieder von dem Ableben unſeres
lieben Kameraden
Herrn Peter Baumann
Kaufmann
geziemend in Kenntnis zu ſetzen. Beiſetzung
Samstag, den 23. November, 10½ Uhr
vormittvgs auf dem Friedhof Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße. Wir bitten, dem Verſtorbenen
durch recht zahlreiche Beteiligung die letzte
Ehre zu erweiſen. Treffpunft 10½ Uhr am
Hauptportal.
Verein ebem. Angeböriger des Großb.
Artilleriekorps. Schweitzer.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute erlöſie ein ſanfter Tod unſere liebe Schwägerin,
Tante und Kuſine
Anna von Lyncker
im 78. Lebensjahr von ihren Leiden.
Im Namen der Familie:
Auguſte von Lyncker, geb. Wenck.
Darmſiadt, den 20. November 1935.
Beiſetzung Samstag, den 23. November, vorm. 11.30 Uhr,
auf dem Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße. — Von Beſuchen
bitten wir abſehen zu wollen.
Wier windur diß!
Geſtorbene.
Darmſtadt: von Lyncker. Anna Luiſe Amalie
Emilie, ledig, 76 Jahre.
Ober=Ramſtadt: Zotz, Adolf, Händler,
verhei=
ratet, 55 Jahre.
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pölitik noch ſehr viel größere Perſpektiven eröffnen. Un
wird ſie wohl den Verſuch machen, mit China zu eine
digung zu kommen, die China praktiſch unter das Prote
pans ſtellt vielleicht in der Form einer Aufteilung in O
zonen, wobei dann das ſelbſtändige Nordchina in i=
Form wieder Geſtalt gewinnen könnte. Aber vor
kämpft Tſchiangkaiſchek noch um den Sche
Oberhoheit, damit er wenigſtens begriff!
EinheitChinas aufrechterhalten kann, au
er den Japanern einen ſtärkeren Einfluß
Finanz= und Wirtſchaftspolitik zugeſteht
Baldſzus mit der Bildung des Memeldirekt
beaufiragk.
DNB. Kowno, 21. No
Der Präſident des Memelländiſchen Landtages, Bol
am Donnerstag endgültig mit der Bildung des Direkton
auftragt worden.
Baldſzus hatte bekanntlich am Dienstag mit dem Eo
erneut Verhandlungen zur Bildung des Direktoriums
men und ſich dabei bereit erklärt, das Direktorium zu b.
Mäggenviebfrägr in Antherbc
Schritt des deutſchen Konſuls beim Polizeiprä
R
DNB. Amſterdam, 21. Non
Am Mittwoch nachmittag wurde von dem deutſchen
dampfer „Adele Traber” von Kommuniſten, die ſich
Boot dem Dampfer genähert hatten, die deutſche F
ſtohlen. Die Hafenpolizei hat die Verfolgung der C
ſofort aufgenommen und vier Verdächtige verhaftet.
eine Reihe von Hausdurchſuchungen vorgenommen,
bisher keine Klärung des Sachverhaltes ergeben habe
zu hoffen, daß es den Bemühungen der holländiſchen
gelingen wird, dieſen unerhörten kommuniſtiſchen Anſth
zuklären und die Schuldigen der Beſtrafung zuzuführ
Der deutſche Konſul in Amſterdam iſt beim
präſidium wegen des Flaggendiebſtahls auf dem
„Adele Traber” vorſtellig geworden. Er hat über
nahmen zur Feſtſtellung und Beſtrafung der Schuld
kunft erbeten und gleichzeitig auf das Bedenkliche eine
holung derartiger Vorfälle hingewieſen. Der Polize
der den Vorfall ſehr bedauert, wird Maßnahmen erty
eine Wiederholung ſolcher Vorfälle unmöglich mach
Im übrigen hat die Polizei bei der Verfolgung der Ec
große Energie an den Tag gelegt.
5.
Die vier Verhafteten wohnten in einem Boot im
damer Hafenviertel. Bei der im Wohnboot vorgen
Durchſuchung beſchlagnahmte die Polizei die Aſche
deſfü=
um durch Sachverſtändige feſtſtellen zu laſſen, ob di
verbrannt worden iſt,
Endet
Weführung durch
WM
Mur vor
lärgentheater im
mi
des dreiaktigen
MLer ſtatt.
Drnd im der Same
Hit
2oStcnt Sieil Vor
als Stegmüller-Kunde
also als einer von den vielen
Tausenden, die Stegmüller-
Mäntel tragen und damit
zu-
trieden sind. Was Stegmüller
jetzt für den Winter wieder alles
bringt, das sich anzusehen,
sollten Sie nicht versäumen
49.— Paletots
39.— 26.75 79.— Winter
64.— -Ulster
49.— 39.— Regen- und Loden-Mäntel
26.— 19.75 14.75 10.75 64.— Herren-Anzüge
49.— 36.— 24.75 [ ← ][ ][ → ]
ei
dir Teil unbenutzter Spielſachen in vergeſſenen Winkeln
Es wäre wirklich zu ſchade, Spielſachen verkommen zu
ſahrend ſie noch vielen armen Kindern eine große Freude
ſönnten. Man packe alſo entbehrliches Spielzeug in ein
m Boo hbuſammen und gebe es ſeinen Kindern zum Abliefern in
vot borg uP mit.
Aſche ſeſſsickkehr vom Rimdidim. Heute Freitag kommen die
obſihin dem NSV.=Uebungslager Rimdidim untergebrachten
uin 11 Uhr zurück. Die Eltern werden hiermit
noch=
befordert, ihre Kinder zur angegebenen Zeit auf dem
er Kreisamtsleitung Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 34,
Stadtmiſſion veranſtaltet, wie in früheren Jahren, auch
m. Totenſonntag wieder eine ſchlichte
Totengedenk=
uf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße.
wird nach Beendigung der Gottesdienſte um halb 12
dmm ittags abgehalten werden. Der Poſaunenchor und der
ſte Chor der Stadtmiſſion werden zur Ausgeſtaltung der
itragen. Die Gedenkrede hält diesmal Herr Stadtmiſſions=
Bringmann=Darmſtadt.
Totenſonntag wachmittag um halb 4 Uhr wird derſelbe
inr großen Stadtmiſſionsſaal eine Totenfeſt=Bibelſtunde
hu der jedermann herzlich eingeladen iſt.
sder Landeshauptſtadt
Nr. 321 — Seite 5
Darmſtadt, 22. November 1935
ſkengedenkfeier auf dem alken Friedhof.
Fsiaatsarchiv. Die familienkundliche Ausſtellung iſt zum
rle geöffnet am Freitag, 22. Nov., von 15 bis 17 Uhr,
huen Sonntagen 23. November und 1. Dezember, von 11.30
ſchr.
ſeichsverband der Deutſchen Preſſe. Die Mitglieder der
ve Darmſtadt werden zu einer Zuſammenkunft am
15 Uhr, im Reſtaurant Adam Wolf (Deutſches Haus)
ſockenſenſtraße 23. gebeten. Vorausſichtlich am 16.
Dezem=
dann eine Verſammlung aller Berufskameraden des
Starkenbura in Anweſenheit des neuen
Landesverbands=
ſatt. Beſondere Einladungen ergehen nicht.
ertſch=Evangeliſcher Frauenbund. Ortsgruppe Darmſtadt.
chen die evangeliſchen Frauen unſerer Stadt auf unſere
ſerverſammlung, bei der auch Nichtmitglieder als Gäſte
gen ſind, aufmerkſam. Frau A. Bernbeck wird über die
Gbeitstagung des D.E.F.B. vom 14.—16. Nov. 35 in
Eiſe=
uhren. Ort der Verſammlung: Muſikvereinsſaal.
Wilhelm=
erraße 24. Zeit: Montag, den 25. Nov., nachmittags
ekarte 40 Pfg.
hen, daß die heranwachſenden Buben und Mädchen ihre
vn nicht mehr mögen. Es dürfte ſich deshalb lohnen,
ſugehend das Spielzeug der Kinder nachzuſehen und
ummern und Speichern Umſchau zu halten, wo beſtimmt
F5ſtoriſcher Verein für Heſſen. Für die Mitglieder des
indet am Samstag, dem 23. November, nachmittags
ge Führung durch die familienkundliche Ausſtellung und
Räume des Staatsarchivs ſtatt. Treffpunkt im
Staats=
ſſtur vor dem Ausſtellungsraum).
ſärchentheater im Orpheum. Am Sonntag, 24. Nov.
mtag), nachmittags 3.30 Uhr, findet einmalig die
Auf=
des dreiaktigen Märchens „Aſchenbrödel”, von
feller ſtatt.
kand in der Samenfabrik Appel. In einem Schuppen ſind
achmittag beim Schweißen von Rohren durch fliegende
ſolzgeſtelle in Brand geraten. Die Feuerwehr hat den
ſort energiſch bekämpft und konnte nach kurzer Zeit wie=
Fen. Irgendwelcher beträchtlicher Schaden iſt nicht ent=
ſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
Anfang 19.00, Ende geg. 22.00 Uhr. — NS=
Kultur=
gemeinde, Jugendring I. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
„Der Waffenſchmied” komiſche Oper von Lortzing.
Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr — Hauptmiete
E, 8. Vorſtellung. „Die Räuber”, Trauerſpiel von
Friedrich Schiller.
Anfg. 19.00 Ende nach 23.00 Uhr. — Außer Miete.
Haſtſpiel Maria Reining, Staatsoper München,
„Eliſabeth”): „Tannhäuſer” von Richard Wagner.
KLEINES HAUS.
Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. — NS=Kulturgde.
H, 4. Vorſtellung; Zuſatzmiete K. „Onkel Theodor”,
Komödie von Selma Lagerlöf.
Anfang 19.30, Ende gegen 22.00 Uhr. — Volksmiete
Gruppe III. 2. Vorſtellung. „Die Gärtnerin aus
Liebe”, komiſche Oper von W. A. Mozart.
Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. — Zuſatzmiete
I, 4. Vorſtellung. „Der Fall Wunderlich”,
Schau=
piel von Renate Uhl.
ſeiſches Landestheater. Im Kleinen Haus des Heſſiſchen
ſtters kommt heute abend Selma Lagerlöfs Komödie
Cheodor” wieder zur Aufführung, die bis jetzt der
folg des Schauſpiels in der neuen Spielzeit iſt und be=
Serie von ausgezeichnet beſuchten Vorſtellungen zu
hat. Die beiden Hauptrollen ſpielen Generalinten=
Everth und Edith Schultze=Weſtrum. — Am
Sonn=
iſt Maria Reining von den Bayeriſchen Staats=
München im Großen Haus des Landestheaters zu
na Reining, die von ihrer Darmſtädter Tätigkeit in der
933/34 hier noch in beſonders guter Erinnerung iſt,
Eliſabeth” in „Tannhäuſer” ſingen. Die Vorſtel=
9 außer Miete ſtatt; der Vorverkauf hat ſeit Tagen
ſtlich lebhaft eingeſetzt.
Hausmafeſeiern am Arrkeueider 290s
In der Turnhalle der Liebigs=Oberrealſchule mit
Reform=
gymnaſium hatte ſich eine ſtattliche Zuhörerſchaft
zuſammengefun=
den, um dem friſchen Muſizieren der Jugend zu lauſchen, die faſt
ausnahmslos das darbot, was im Schulunterricht unter Herrn
Lambert erarbeitet war. Wir hörten ein ſtattliches
Schul=
orcheſter, das mit dem „feierlichen Einzug” von Richard Strauß
recht verheißungsvoll begann. Wenn man ſpäter hörte, daß von
der großen muſizierenden Schar nur 10 Schüler regelrechten
Muſik=
unterricht erhalten, daß alle anderen, alſo gut die doppelte Zahl,
lediglich in der Schule zum Inſtrumentalſpiel angeregt und
an=
geleitet werden, ſo iſt die Leiſtung um ſo höher zu bewerten. Wie
die Violinſpieler dabei geſchult werden, das zeigte unter anderem
ein choriſch geſpieltes Duo von Mazas, in dem ſelbſtverſtändlich
durch den durchſichtigen Satz jede kleine Griffunreinheit beſonders
ſich bemerklich machte. Ein Schulorcheſterſatz des kleinen Rondino
von Beethoven gelang recht gut. Dazwiſchen traten
Kammer=
muſikvorträge, eine Violinſonate von Händel und eine
Klavier=
triobearbeitung der Arie „Mit Würd’ und Hoheit angetan, aus
Haydns Schöpfung, bei denen der jüngere Violinſpieler den
älte=
ren Klavierſpieler, merklich an muſikaliſcher Beweglichkeit und
Ausdrucksfähigkeit übertraf. Das Cello hielt ſich wacker. Von
be=
ſonderem Intereſſe waren die Chordarbietungen. In dem
vier=
ſtimmigen Satz „Deutſchland, heil’ger Name” hielten ſich die
weni=
gen Tenöre und die Bäſſe recht gut gegenüber den ſtarken
Ober=
ſtimmen, und Stimmgebung und Tonreinheit ließen
ſorgfil=
tigſte Arbeit erkennen. Auch die dreiſtimmigen Knabenchöre
gelangen recht gut, wenn auch der Alt zuweilen etwas zu tief
ſang. Beſonders friſch wirkte das Klaſſenſingen, denn hier wirkt ſich
der Ehrgeiz der Einzelklaſſe beſonders ſtark aus. Das Duett „Abends,
wenn ich ſchlafen geh”” aus Humperdincks „Hänſel und Gretel”, das
mit Orcheſterbegleitung geſungen wurde, war ſchon eine ſehr
aner=
kennenswerte Leiſtung. Starken Beifall erhielten die friſchen
Jun=
gensſtimmen der Sextaner, und ſie dürfen das Lob beanſpruchen,
daß ſie am deutlichſten und reinſten ausſprachen, denn bei den
an=
dern wirkte das „Mäſchdelein”, das zu dem Reiter ſpricht, und das
„Diſch lieb iſch des Deutſchlandliedes von Baußnern noch arg
waſchecht heineriſch. Der Geſamteindruck war überaus erfreulich,
er zeigte, daß die muſikaliſche Arbeit in unſern höheren Schulen
ebenſo voranſchreitet wie in den Volksſchulen, deren Chöre ja
ſtadtbekannt ſind.
Wir hörten nur den erſten Teil der Vortragsfolge, um im
Städt. Saalbau das Abendmuſizieren der Akademie für Tonkunſt
mitzuerleben. Hier erklang von dem in der Mitte des Saales
errichteten kleinen Podium wirkliche Hausmuſik zu den ringsum
ſitzenden Hörern, die durch gelegentliches Gemeinſchaftsſingen von
Direktor Bernd Zeh auch zu aktiver Betätigung herangezogen
wurden. Zuerſt kam Klavier dran, zweihändiges und vierhändiges
Spiel, manche Leiſtungen recht gut, wie das Adagio aus der erſten
Beethoven=Sonate und die Proben des Spiels zu vier Händen.
Bei letzterem iſt naturgemäß die Aufregung geringer als beim
Solovortrag, bei dem dann unter der Erregung meiſt der
Rhyth=
mus etwas leidet. Recht gut gelangen ſpäter die beiden „
Humo=
resken” von Max Reger. Sehr zweckmäßig im Sinne der
Haus=
muſik war es dann, daß auch Geſang, ſehr ſchön vorgetragene
Schu=
bertlieder, Holzblasinſtrumente und Streicher mitwirkten. Der
erſte Satz aus Mozarts Klarinettenkonzert wurde mit
ausgezeich=
netem Können geblaſen, und auch die Flöten= und Violinſoli
ge=
langen recht gut.
Hier waren von beſonderem Intereſſe Uraufführungen zweier
hübſcher Kompoſitionen von Käte Carius. Sie iſt ein
beſon=
deres Talent für kleine Formen, die ſie mit anſprechender,
gewähl=
ter Melodik erfüllt. Zuerſt erklang eine Sonate (Suite) für
Flöte und Klavier. Die ſechs Sätze ſchließen ſich im Stil
den alten Suitenformen an, ein melodiſch ſehr feines Adagio
beginnt, dann kommt eine flotte, faſt polyphon gehaltene
Allemande. Sehr kurz iſt die hübſche Aria, ebenſo die
liebens=
würdige Bourree. Die Muſik iſt ihren älteren Vorbildern
gegen=
über nicht ganz dudelſackmäßig, ſie wechſelt die Grundharmonie.
Sehr gut gearbeitet, an Gewicht und Form wohl der
umfang=
reichſte Satz, iſt die Gigue, die ſich in ihrem Fugati an Bachſche
Muſter anlehnt. Das ganze Werkchen iſt gewählte Hausmuſik im
beſten Sinne, faſt zeitlos von ſympathiſcher Muſizierfreudigkeit
erfüllt. Das Intermezzo für Flöte, Violine und Klavier iſt
eben=
falls ſehr melodiös, ſein Hauptſatz iſt lyriſch und bietet beſten
Kammermuſikſtil im Zuſammenwirken der Inſtrumente. Er wird
von einem flotteren Zwiſchenſätzchen mehrfach recht wirkungsvoll
unterbrochen. Beide Werkchen fanden ſtarken Beifall.
Dann wirkte die kleine Orcheſtergruppe von Schülern und
Schülerinnen von Lu Metté mit die in ſehr tonreinem und im
Ausdruck vorzüglich ſchattierten Spiel, bei dem die gute
Bogen=
technik auffiel, eine Sinfonie von Johann Stamitz vortrug. F N.
Für musikalische Feinschmecker — —
Körting-Radio
Tag der deutſchen Hausmuſik.
Die Städtiſche Akademie für Tonkunſt muſiziert im Saalbau.
Im Halbkreis ſaß man geſtern nachmittag im großen Saal
des Städtiſchen Saalbaues um das Podium herum, auf
welchem die jungen Muſikanten — Schülerinnen und Schüler der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt — ihren Platz
ſatten. „Wir muſizieren zum Tag der Deutſchen Hausmuſik!”
ver=
kündete das Programm, und wirklich, man kann ſich kaum eine
lebendigere und anſchaulichere Auslegung des Begriffes „
Haus=
muſik” vorſtellen, als ſie geſtern durch dieſe Muſizierſtunde
gege=
ben wurde! Wer es ſich vielleicht ſonſt nicht ſo vergegenwärtigt
hatte, dem mußte es hier klar werden, wie viele ſchöne
Möglich=
keiten uns in dem Zuſammenklingen der verſchiedenen
Inſtru=
mente gegeben ſind, und welch liebenswürdige und wertvolle
Muſik bei unſeren Meiſtern auch für Ausführende mit geringeren
Fertigkeiten zu finden iſt. Die Muſikanten geſtern nachmittag
waren durchweg junge und jüngſte Leute. Wir würden uns recht
lächerlich vorkommen, wollten wir ihnen jetzt ihre verſchiedenen
kleinen Fehlgriffe und Mißtöne, die hin und wieder in der
Auf=
regung des Augenblicks vorkamen, einzeln nachrechnen. Wir wollen
das um ſo weniger tun, als wir durchaus den Eindruck hatten,
daß alle eifrigſt geübt hatten und ihre Sache recht ernſt nahmen.
Und was faſt noch ſchöner war: man merkte daß alle wirklich
Freude hatten an dem, was ſie ſpielten! Niemand war hier
aber auch in eine Aufgabe hineingedrängt, der er — techniſch oder
inhaltlich — noch nicht gewachſen war. Man hörte kleine Sätze
von Bach, Händel, Haydn, Mozart, Schubert, Zilcher u. a., man
hörte Klavier zu 2 und 4 Händen, man hörte Geſang (3 reizende
Kinderlieder von Dumas), Klarinette. Trompete, Flöte, Violine
mit Klavier, Violinduos und =trios, endlich Violine mit Cello
und Klavier. Das Gelingen war — wie geſagt — natürlich
unterſchiedlich; nach manchem, was nur fleißig einſtudiert war
und friſch und nett heruntergeſpielt wurde, horchte man hin und
wieder auf, wenn da ein junges Menſchenkind wirklich ſchon
er=
faßt hatte, worauf es hier eigentlich ankam, was da etwa
an Grazie, Schelmerei in der Muſik verborgen war.
Worte deutſcher Muſiker. Dichter und Denker die
zwiſchen=
durch geſprochen wurden, wieſen auf den tiefen Sinn des Tages,
den Direktor Zeh in ſeiner kurzen Anſprache dahin
zuſammen=
faßte, daß unſer Volk ſich den hohen Werten ſeiner Kultur
wie=
der erſchließen ſoll, daß es Muſik nicht nur äußerlich aufnehmen,
ſondern von innen her lebendig werden laſſen ſoll! Unter
Direk=
tor Zehs Leitung wurde dann auch ein allgemeines Kanon=
Sin=
gen verſucht.
In der von Darmſtädter Fachgeſchäften veranſtalteten
Muſikinſtrumentenſchau, die im großen Saal des
Saal=
baues Aufſtellung gefunden hat, konnte man Inſtrumente der
verſchiedenſten Art und Ausführung ſehen, vom volkstümlichen
Muſikinſtrument bis zum Flügel.
Zum „Tag der Hausmuſik” 1935.
Zum zweiten Male wird im nationalſozialiſtiſchen
Deutſch=
land in allen Gauen der „Tag der Hausmuſik” begangen. Dieſe
Veranſtaltung bezweckt die Erziehung der heranwachſenden
Ju=
gend zur Kunſt in der richtigen Erkenntnis, daß eine von
neu=
zeitlichem Gedankengut durchdrungene öffentliche Kunſtpflege ihre
Wurzeln in den Schulen, in der Familie, ja in jedem Glied der
Volksgemeinſchaft haben muß. Die Jugend ſoll durch den
Hin=
weis auf den ſeeliſchen Wert der Kunſt und auf die ihr
inne=
wohnenden ſtarken Kräfte die Freude am deutſchen Lied, die
Freude an echter, wahrer und guter Muſik gewinnen. Wir
Aelte=
ren haben die verantwortungsvolle Pflicht, die heranwachſende
Generation in dieſe Welt einzuführen. Ich bin überzeugt, daß
der nunmehr alljährlich in Schulen und Oeffentlichkeit gefeierte
„Tag der Hausmuſik” den Ungeiſt der Verflachung bannen wird,
und an ſeine Stelle die Begeiſterung für die hehren muſikaliſchen
Kunſtwerke unſeres Volkes tritt, um die uns eine Welt beneidet.
In dieſem Sinne möge der „Tag der Hausmuſik 1935” einen
Bau=
ſtein dazu beitragen, daß die Gemeinſchaft der Muſikausübenden
ſich nicht wie früher auf einen kleinen Kreis Auserwählter
be=
ſchränkt, ſondern wieder das ganze deutſche Volk erfaßt.
Fichtmüller.
Landesleiter der Reichsmuſikkammer Heſſen=Naſſau.
Die Fleiſch= und Wurſtpreiſe in der Stadt Darmſtadi.
Amtlich wird mitgeteilt: Der Herr Reichsſtatthalter in Heſſen
— Landesregierung — hat auf Grund des § 3 ſeiner Bekannt=
machung vom 27. September 1935 zur Durchführung der Reichs=
0,80 RM.
1.00 RM.
1.10 RM.
1,20 RM.
1.10 RM.
verordnung über Fleiſch= und Wurſtpreiſe vom 31. Auguſt 193:
(Anzeiger der Heſſiſchen Landesregierung Nr. 112 vom 3. Oktober
1935) für die Stadt Darmſtadt folgende Höchſtpreiſe für die
im Höchſtpreis gebundenen Schweinefleiſch= und Wurſtſorten
feit=
geſtellt:
Einfache Leber= und Blutwurſt
Fleiſchwurſt
3. Bratwurſt (fein)
Bratwurſt (grob)
4. Hausmacher Leber= und Blutwurſt 1.10 bis 1.20 RM.
5. Schmalz ausgelaſſen
Schmalz ganz (entſprechend biller als Schmalz ausgel.)
7. Braten mit Beilage (Schweine)
0.94 RM.
8. Bauchlappen geſalzen und friſch (entſprechend billiger
als Braten).
9. Karree und Kammſtück
1.00 RM.
10. Schwartemagen (Fleiſchmagen)
1,00 RM.
Bei den feſtgeſtellten Preiſen handelt es ſich nicht um
Richt=
oder Feſtpreiſe, ſondern um Höchſtpreiſe; Unterſchreitungen
ſind, ſoweit ſie nicht unlauter ſind, zuläſſig. Die Preiſe ſind für
alle Verkaufsſtellen von Schweinefleiſch und Wurſt verbindlich, ſie
gelten alſo nicht nur für Fleiſcher und Metzger uſw., ſondern ſind
auch von Feinkoſt= und Kolonialwarengeſchäften ſowie von den
Verkaufsſtellen der Großfilialgeſchäfte und Fleiſchwarenfabriken
einzuhalten. Soweit die tatſächlichen Preiſe einzelner
Verkaufs=
ſtellen am 31. 3. 1935 höher gelegen haben, ſind ſie unverzüglich
auf den oben angegebenen Preisſtand zurückzuführen.
Zu Ziffer 4 oben wird zur Vermeidung von Zweifeln noch
vemerkt, daß im Rahmen dieſer Preisſpanne nur derjenige Preis
genommen werden darf, der von einem Betrieb am 31. 3. 1935
berechnet worden iſt. (Beiſpiel: Galt ein Preis von 1.10 RM.,
iſt dieſer heute maßgebend, galt ein ſolcher von 1.15 RM., ſo iſt
auch der heutige Preis ſo. Die Spanne iſt alſo nicht ſo zu
ver=
ſtehen, daß jeder Betrieb auf 1.20 erhöhen darf.)
Herrn Georg Borger, Pallaswieſenſtr. 37, zu ſeinem 86.
Geburtstag, den er heute in körperlicher und geiſtiger Friſche
feiert.
Der Frau Lina Darmſtadt, wohnhaft hier,
Mathilden=
platz 10, zu ihrem 78. Geburtstag.
Herrn Adam Kraus und Ehefrau, geb. Nungeſſer, in
Groß=Gerau, die am Dienstag das Feſt der Silbernen
Hoch=
zeit feiern konnten.
Herrn Jakob Wendel, Ober=Ramſtadt.
Darmſtädter=
ſtraße, zu ſeinem 75., und den Herren Johannes Gunkel 2.
Neu=
gaſſe, und Philipp Müller 3., Grabengaſſe, zu ihrem 73.
Ge=
burtstag am 21. November.
Fra Ludwig Kolb, Witwe, geb. Kreſſel, in
Babenbau=
ſen, zu ihrem 81. Geburtstag, den ſie am Buß= und Bettag friſch
und geſund feierw konnte.
Herrn Gg. Jakob Kumpf in Beerfelden zu ſeinem 83.
Geburtstag; Frau Marie Körber Wwe., die ihren 80.
Geburts=
tag feiern konnte.
Herrn Jakob Kirſch in Hahn bei Pfungſtadt zu ſeinem
84. Geburtstag.
Frau Marie Lorz Witwe, Groß=Zimmern,
Hinden=
burgſtraße, zu ihrem 70. Geburtstag, den ſie am 21. November bei
beſter Geſundheit feiern konnte.
Herrn Schneidermeiſter Heinrich Kraft und Frau Eliſabeth,
geb. Feldmann, in Dornheim zu ihrer Goldenen Hochzeit
heute Freitag. Kraft wird am 6. Dezember 80 Jahre alt. Seine
Gattin kann Mitte Dezember ihren 76. Geburtstag begehen.
Seite 6 — Nr. 321
Aus der Hssku.
Gau Heſſen=Naſſau.
Die bisherige Kreisfrauenſchaftsleiterin von Erbach, Pgn.
Weſternacher, hat mit dem heutigen Tage die Leitung der NS.=
Frauenſchaft Gau Heſſen=Naſſau übernommen.
Gauſchulungsamt.
Die Gau=Arbeitsgemeinſchaft findet für den Monat Dezember
am 30. November 1935, 15 Uhr, im Sitzungsſaal des Adolf=Hitler=
Hauſes zu Frankfurt a. M., Gutleutſtr. 8—14, ſtatt.
Kreisleitung Darmſtadt.
Ortsgruppe Steinberg.
Der Schulungsabend für den Monat November findet am
Freitag, den 22. November, abends 8.30 Uhr pünktlich, im großen
Saal der „Krone” ſtatt. Es ſpricht Pg. Wimmer über die
Juden=
frage. Vollzähliges Erſcheinen aller Parteigenoſſen iſt Pflicht.
Gäſte können eingeführt werden.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Steinberg und Mitte.
Der Heimabend mit Verpflichtung findet Freitag, den 22.
No=
vember, abends 8 Uhr, im „Fürſtenſaal”, Grafenſtraße, ſtatt.
Er=
ſcheinen iſt Pflicht.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Griesheim b. D.
Am Samstag, den 23. November, abends 8 Uhr: Pflichtabend
der Ortsgruppe Griesheim im „Bürgerhof” (Feldmann).
Vorfüh=
rung verſchiedener Abendbrotgerichte mit Koſtproben und
Rezept=
abgabe durch die Kreisabteilung „Volkswirtſchaft-
Hauswirt=
ſchaft”, Pgn. König, Darmſtadt.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Säuglingspflegekurſus beginnt Anfang Dezember.
Erziehungs=
fragen und Baſtelkurſus beginnt Anfang Dezember. Anmeldungen
bei der Kreisfrauenſchaftsleitung, Darmſtadt, Rheinſtraße 95, und
bei Frl. Ilſe Block, Aliceſchule, Friedrichſtraße 4. — Die
Sprech=
ſtunden der Kreisfachbearbeiterin für Mütterſchulung Frl. Ilſe
Block: Montags 4—6, Dienstags 10.30—12.30, Donnerstags 10.30
bis 12.30 Uhr in der Aliceſchule, Friedrichſtr. 4.
NS.=Kulturgemeinde, Ortsverband Darmſtadt, E. V.
Wir ſind gemeinſam mit der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude” in eine Arbeitsgemeinſchaft mit dem Landestheater zum
Ausbau des Konzertweſens für die we ig begüterten
Volks=
genoſſen getreten. Es iſt unſeren Mitgliedern Gelegenheit
ge=
boten, das nächſte Konzert des Landestheaters, das gemeinſam
mit dem Muſikverein am Freitag, dem 29. November, ſtattfindet,
als 1. Konzert zu beſuchen. Zur Aufführung kommt das
Orato=
rium von Dransmann „Einer baut einen Dom‟. Das Werkwurde
bei der Tagung der NS.=Kulturgemeinde in Düſſeldorf mit
gro=
ßem Erfolg uraufgeführt und hat letzter Tage in Berlin einen
beiſpielloſen Erfolg davongetragen. Der Text ſtammt von dem
Mitarbeiter der NS.=Kulturgemeinde, dem Dichter Karl Maria
Holzapfel, und verherrlicht den Aufbau des neuen Reiches. Dazu
hat Dransmann eine ſeltene Muſik geſchrieben, die zur vertieften
Vertonung weltanſchaulicher Gedanken als bahnbrechend
bezeich=
net werden kann. Jeder Nationalſozialiſt muß
die=
ſes Werk gehört haben. Die Preiſe ſind auf 1 Mk.
feſt=
geſetzt. Anmeldung erfolgt in unſerer Geſchäftsſtelle und bei den
Dienſtſtellen der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Die DeutſcheArbeitsfront
Ortsgruppe Gervinus.
Am Freitag, den 22. November, um 20.30 Uhr, findet im
Feier=
abend. Stiftſtraße 51, eine Mitgliederverſammlung ſtatt, Redner
iſt Pg. Kratz, Darmſtadt. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes, an
dieſer Verſammlung teilzunehmen.
RBG. Bekleidung und Textil.
Freitag, den 22. November, abends 8 Uhr, findet im Hauſe
der Arbeit, Bismarckſtraße 19, kleiner Saal (Eingang durch den
Hof), der allmonatliche Sprechabend ſtatt. Reſtloſes und
pünkt=
liches Erſcheinen der Betriebswalter iſt erwünſcht. Diejenigen
Be=
triebswalter, die im letzten Monat nicht aufgefordert wurden, ſich
an dem Sprechabend zu beteiligen, und zu der obigen RBG. zählen,
erſcheinen ebenfalls. Die Monatsſtatiſtiken ſind ausgefüllt daſelbſt
abzuliefern. Anweſenheitsliſte liegt auf.
RBG. Handwerk, Kreisfachgruppen=, Kreisfachſchafts= und
Orts=
betriebsgemeinſchaftswalter Handwerk!
Am Freitag, den 22. November, abends 8 Uhr, findet im Hauſe
der Arbeit, Bismarckſtraße 19, kleiner Saal (Eingang durch den
Hof), der allmonatliche Sprechabend ſtatt. Wir erwarten reſtloſes
und pünktliches Erſcheinen. Anweſenheitsliſte liegt auf. Lückenloſe
Abgabe der Monatsberichte ſämtlicher DAF.=Walter Handwerk iſt
dringend erwünſcht!
Ortsgruppe Maintor.
Sprechſtunden des Ortsgruppenwalters ſind Montag,
Mitt=
woch und Freitag von 18 bis 20 Uhr im Lagerhaus der Firma
Bahnbedarf, Blumenthalſtraße 20.
N5. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Heiterer Abend der 3 Darmſtädter Hi=Ba=Bos. Heute, den
22. 11., findet in Weiterſtadt im Parteilokal Hamm ein
Hei=
terer Abend der 3 Darmſtädter Hi=Ba=Bos ſtatt. 3 Stunden
Kunſt und Humor’ ſo lautet der Leitſpruch. Beginn der
Ver=
anſtaltung 20.30 Uhr. Alle Volksgenoſſen ſind hierzu herzlichſt
eingeladen.
Theatermiete, Gruppe III. Nachfolgende Ortsgruppen und
Betriebe holen ſofort die Theaterkarten für die Gruppe III,
2. Vorſtellung, „Die Gärtnerin aus Liebe”, auf der
Geſchäfts=
ſtelle, Bismarckſtr. 19, ab: Griesheim Roßdorf,
Lok=
werk und Ortsgruppe Mitte. Die Mitglieder der
Orts=
gruppe Rheintor haben ihre Karten am Freitag, dem 22. 11.,
abends ab 18 Uhr, auf der Ortsgruppe, Eliſabethenſtr. 54,
Sei=
tenbau. abzuholen. Nicht abgeholte Karten müſſen bezahlt werden.
Fußwanderung am 24. 11. Die für kommenden Sonntag
vor=
geſehene Wanderung des Kreiſes Darmſtadt nach Nieder=
Ram=
ſtadt muß ausfallen.
Bühnenbeſichtigung des Heſſiſchen Landestheaters. Der
kom=
mende Sonntag bringt wieder eine Bühnenbeſichtigung im
Heſſi=
ſchen Landestheater. Die Führung beginnt vormittags 10 Uhr
unter Leitung des techniſchen Direktors Richter. Die Teilnehmer
treffen ſich an der Oſtſeite des Landestheaters. Die
Teilnehmer=
gebühr beträgt 20 Pf. Wir machen jetzt ſchon darauf
aufmerk=
ſam, daß in Anbetracht des ſtarken Beſuches dieſer Führungen
in den kommenden Monaten weitere Bühnenbeſichtigungen
durch=
geführt werden.
KdF.=Sportprogramm des Tages.
Heute Freitag finden ſtatt: Allgemeine
Körper=
ſchule, für Männer und Frauen, Schillerſchule (Müllerſtr. 11),
von 20—21 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele,
nur für Frauen, Mornewegſchule (Karlſtraße), von 20—21 Uhr.
Schwimmen Anfänger und Fortgeſchrittene, für Frauen:
19.30—20.30 Uhr (kleine Halle), für Männer und Frauen: 20.30
bis 21.30 Uhr (große Halle). — Achtung! Skiläufer!
Nächſte Woche beginnen unſere neuen Ski=Trockenkurſe. Skier und
Skiſtöcke werden koſtenlos geſtellt. Beginn: Mittwoch, den 27.
11. 35, Turnhalle (Soderſtr. 30), von 20—22 Uhr, und
Donners=
tag, den 28. 11. 35. Anmeldung und Auskunft beim
Sportamts=
ſtützpunkt, Bismarckſtr. 19.
Eberſtadt. Berichtigung. Die Abfahrt ſämtlicher
Amts=
träger und deren Stellvertreter iſt nicht um 19.55 Uhr, ſondern
18.55 Uhr, ab Wartehalle. Meidinger, Obertruppmeiſter.
Wer Nok lindern hilft.
krägt ſeinen Dank an den Führer ab!
Gebt auf die Konten des WHW. Nr. 5000 bei der
Städt. Sparkaſſe. Nr. 16 000 bei der Deutſchen Bank
und Diskontogeſellſchaft und Nr. 3500 bei der
Darm=
ſtädter und Nationalbank Filiale Dresdener Bank.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
U.=T.: „Frieſennot”.
Dieſer Großfilm vom deutſchen Schickſal auf ruſſiſcher Erde
verdient ſtärkſte Beachtung. Er iſt ein Zeitdokument vom
heu=
tigen Sowjetrußland, unter dem ja bekanntlich die einſam
liegen=
en deutſchen Siedlungen beſonders zu leiden haben. In den
Reden auf dem Reichsbauerntag in Goslar wurde aus berufenem
Munde der ſchwere Exiſtenzkampf der Bauern in Rußland
gekenn=
zeichnet. Sie haben furchtbar unter der Brutalität des roten
Terrors der Bolſchewiken zu leiden. Dieſer Film iſt eine
glän=
zende, lebendig=eindringliche Illuſtration zu dem furchtbaren,
großen, nun ſchon Jahre geſpielten Drama. Er wird ganz ſchlicht,
ganz untheatraliſch geſpielt, aber er iſt gerade dadurch ganz groß.
Ein Kulturbild von fabelhafter Echtheit. — Vor Jahrhunderten
haben frieſiſche Bauern ihre Heimat an der Waſſerkante ver=
Der Dorfvorſteher Wagner, eine patriarchaliſche Figur, wird in
dem Delta=Film „Frieſennot” von Friedrich Kayßler dargeſtellt.
laſſen. In Planwagen wanderten ſie wochen=, monatelang, bis
ſie tief im Innern Rußlands eine neue Heimat gründen konnten.
So entſtand ein deutſches Dorf im ruſſiſchen Reich. Fromm und
gottesfürchtig ſind dieſe Bauern geblieben bis auf den heutigen
Tag. Beſonders aber, ſie haben ihre deutſche Stammesart rein
erhalten. Sie ſind gute und getreue Untertanen des Zaren und
ſeiner Regierung geweſen und haben immer der Obrigkeit
ge=
horcht, wie ihr Gottesglaube es ihnen gebietet. Jede Obrigkeit
iſt von Gott. Aber bei allem blieben ſie eben Deutſche mit
deutſchen Sittengeſetzen und deutſchem Familienſinn und deutſcher
Ehre. Tief in der Einſamkeit liegt ihr Dorf, faſt von der Welt
abgeſchnitten. So tief und einſam, daß die rote Ruſſenregierung
rſt durch eine Flugzeugaufnahme das Dorf feſtſtellen und auf
der Landkarte verzeichnen konnte. Dann aber ſchickt ſie auch ihre
Abgeſandten; eine Abteilung der Rotgardiſten. Sie treiben ein,
Lebensmittel und Vieh. Aber ſie nehmen faſt alles! Und nehmen
ſchließlich auch — die Frauen und Töchter. Immer noch
ver=
trauen die frommen Frieſen auf Gott. Ihr Vorſteher iſt gegen
jede Gewalttat, bis — die deutſche Ehre beſudelt wird, bis die
rote Soldateska das Bethaus zu Saufgelagen mißbraucht
und ein Frieſenmädchen geſchändet wird. Da ſchäumt ſich
Bauern=
blut auf und die Rotgardiſten lernen deutſche Bauernkraft und
Bauernrache kennen. Keiner von ihnen bleibt am Leben. Mit
eigener Hand legen ſie Feuer an ihr Dorf, und wiederum
wan=
dern lange Kolonnen Planwagen durch die Steppe, der perſiſchen
Grenze zu. Die Frieſen ſuchen eine neue Heimat!
Das iſt kurz der Gehalt der ſchlichten, aber dramatiſch faſt
dynamiſch geſpannten Handlung. Sie wird durch eine Reihe
wun=
dervoller, kernhafter Typen verlebendigt. Friedrich Kayßlers
breite, ſchwere, eiſenſtirnige Bauerngeſtalt iſt der Vorſteher, ſein
Gegenſpieler bei den Rotgardiſten Inkijinoff, den wir aus
„Sturm über Aſien” und anderen Filmen zu kennen glauben. Ein
ausgezeichneter Schauſpieler. Von den Deutſchen dann noch die
Prachtkerle Klaus Niegebüll; Hermann Schomberg. Hauke
Peters: Kai Möller, Ontje Ibs; Fritz Hoopts Chriſtian
Kröger: Franz Stein uſw. uſw. Die weiblichen Hauptrollen
wurden durch Jeſſie Vihrog, Helene Fehdmer. Ilſe
Für=
ſtenberg u. a. ausgezeichnet verkörpert. — Eine
Sonderaner=
kennung verdienen die Bauten und Technik vieler
Landſchafts=
aufnahmen.
Die Aufführung des erſchütternden und eindrucksvollen Delta=
Großfilms „Frieſennot” fand geſtern abend im Rahmen einer
Feſtvorſtellung ſtatt, an der Vertreter aller Gliederungen der Partei
und ſtaatliche und ſtädtiſche Behördenvertreter teilnahmen. Das
Theater war würdig ſchlicht mit friſchen weißen
Blumenarrange=
ments und Grün geſchmückt. Orgelmuſik ging der Filmaufführung
voraus.
Helia: Mazurka.
Willy Forſt hat um ſeinen neuen Film, dem er wohl
ab=
ſichtlich den irreführenden Titel „Marzurka” gab, ein
geheimnis=
volles Dunkel gelegt. Wer nun den Film geſehen hat, wird ihm
Beifall und volles Verſtändnis für dieſes Stillſchweigen nicht
ver=
ſagen können. An die Zuſchauer wurde die Bitte gerichtet jenen,
ie den Film noch nicht geſehen haben, nicht zu viel von ihm zu
erzählen. Das legt auch dem Kritiker gewiſſe Grenzen auf, die er
in dieſem Fall gern beachtet, denn „Mazurka” iſt eine Ueber=
Pola Negri.
raſchung. Der Welterfolg von „Maskerade” bedeutete für Willy
Forſt eine ernſte Verpflichtung, er iſt ſich deſſen bewußt geweſen—
„Mazurka” iſt wiederum eine Meiſterleiſtung geworden.
Handlung, Schauſpieler, Regie finden ſich hier zu einer wahrhaft
vorbildlichen filmkünſtleriſchen Einheit. Es wird wohl kaum
Zu=
ſchauer geben, die dieſen Film ohne ehrliche Erſchütterung ver=
Freitag, 22. Nover
laſſen, die ſich für den Reſt des Tages nicht mehr mi
einanderſetzen müſſen.
Die Handlung ſoll wunſchgemäß nur angedeutet werde
in der Loge eines Tingeltangel=Lokales ein Pianiſt, Ty
bewußten Mannes, und neben ihm ein unflügges Mäd
ner Mutter an dieſem Abend heimlich entſchlüpft iſt u
griffe ſteht, ſich ernſtlich in den eleganten Kunſtler zu
Eine Chanſonette tritt auf, ſingt ihr Lied, geht dabei
Saal, ſieht den Mann in der Loge und wird ohnme
Mann ſpringt auf, zahlt, ſtürzt davon. Bevor er den A.
reicht hat, ſchießt ihn die aus der Ohnmacht erwacht,
hinterrücks nieder. Vor Gericht verweigert ſie jede Aus
einer Verlaſſenen? Dinge, die man ſo oder ähnlich ein
über die Leinwand gehen ſah? Geduld! Die Frau erzäh
ihre Geſchichte und Geſchehniſſe erhalten ihre tiefere
Menſchen ihr wahres Geſicht und die Tat klärt ſich
erſchütternder Konſequenz — wie, das möge ſich der
anſehen — ſo daß der Zuſchauer ernſtlich vor die Fr
wird Würdeſt du eigentlich anders gehandelt haben als
der ein Zufall im wichtigſten Augenblick ihres Lebens
fertigen Revolver in die Nähe legte? Dem Film ſoll
Gerichtsverhandlung zugrunde liegen, und tatſächlich
ſeinen Szenen die Unerbittlichkeit des Lebens.
Wie nun Willy Forſt dieſe Handlung geſtaltet h
ſendes Leben und ungewöhnliche Spannung verlieh,
Hand eines ganz großen Regiſſeurs. Die Wirkung dieſe
Steigerung vorbildlich aufgebauten Filmes ſcheint uns
ker und unmittelbarer zu ſein als die des „Maskera
Willy Forſt bedient ſich hier aller Mittel, die dem Filn
fügung ſtehen — um ſeeliſche Vorgänge wiederzugebe
cher, die man eigentlich für überlebt hielt, Verdunkelun
montagen und ſo weiter — und er erreicht damit Stelle
Zuſchauer ganz unmittelbar treffen.
Die Darſteller: Pola Negri, die ihre ſchwie
glänzend meiſtert, iſt mit dieſem Film zweifellos für
Publikum wieder in die vorderſte Reihe der großen
rinnen gerückt. Ingebora Theek, eine ſympatt
erſcheinung, ſpielt das junge Mädel zwiſchen Schüchte
Neugierde, zwiſchen erſter Liebe und Abwehr. Pau
mann, Soldat und Mann, bietet eine abgerundete,
Leiſtung, ebenſo Albrecht Schoenhals in der
Pianiſten und routinierten Verführers, die ihm mehr
als viele frühere Rollen. Weiter Friedrich Kayßle
borg Liſt. Hermann Schaufuß und viele ande
treffliches Enſemble.
— Das Union=Theater bringt ein tief erſchütter
werk „Frieſennot” (Ein deutſches Schickſal au
Erde) mit Jeſſie Vihrog. Friedrich Kayßler, Inkijino
liche ab 14 Jahren zugelaſſen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen Willi Forſts
mit Pola Negri, Albrecht Schoenhals. Ingeborg Tl
Hartmann. Ein wunderbarer Film, deſſen Spannung
erſchütternde Darſtellung ein tiefes, bleibendes Erleby) oic
Bu
jeden, der dieſes Filmwerk ſah.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen in Neuaufführußſhe
alte und der junge König” mit Emil Jann
Fuch de
ner Hinz, Marieluiſe Claudius, Georg Alexander, Fried
VP
ler. Jugendliche ſind zugelaſſen.
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den packendenſoe d
Schloß Hubertus” nach dem bekannten Roman vo) ehoben, indem
Ganghofer mit Hanſi Knoteck, Paul Richter. Jugendlſuie das närriſche
Zutritt.
Wer dann ſein !
— Belida zeigt heute und folgende Tage Hans. Aß= daß ſein urn
Innabella in dem Spitzenwerk der Bavaria „Variet)frſche und Du
Hlit zogen alle in
Im Lande Peer Gynks.
Norwegen=Vortrag bei „Kraft durch Freude”, dche nach dem
Ln uſw. ihr gut
Peführungen der
Gnfall. Die jun
erlenswerte
„Kraft durch Freude‟. Amt Reiſen, Wandern, Ur)mungen für die
anſtaltete Mittwoch abend im großen Saale des „Häutzſcheint es gut m
beit” einen Lichtbildervortrag über Norwegen. Der Führeszeit konnte
bis auf den letzten Platz beſetzt. Kreisreferent Pg. Ehn in dieſen Jabre
begrüßte die Erſchienenen, würdigte die große Bede/ Pflanzen hoben
Feierabendwerkes Kraft durch Freude” mit ſeinen Ausgereift.
Aemtern Reiſen. Wandern, Urlaub, Sportamt, Schönh=Pngim 19.
No=
beit und Schulung und Volksbildung, und gab danny
bulbau „Zur S
tragenden, Pg. Dr. Schmaltz=Frankfurt a. M.,
Mit ſchönen Lichtbildern, führte er ſeine Zuhörer in Wctragsfolge
hunen. Im Mitt
im Norden, das ſo außerordentlich reich an Naturſchön)) Kriegsſchaur
=eigenarten iſt. Er erzählte von der landſchaftliche erger in Groß=
Norwegens, von der Entſtehung der Fjorde, von den ℳ. Man muß be
eln, den Schären, vom eisbedeckten Hochland, von de (n intereſſanten
vor allem der bemerkenswerten Vogelwelt, von den
Die Ehrung von
Bedingungen, der Bedeutung des Golfſtroms und der Mön 2. 81. fom
kommenden warmen Luftſtrömungen für die Schiffahrt Auenburg ſtatt
tation, ſchließlich von den Menſchen. den Hütern alse, Peiſen aus.
E=
die in ſtetem Kampf mit einer ſchwierig zu meiſterrn
Ht einiger Kan
liegen, von ihrem einſamen Leben — in Norwegen k.,äherung fir
9 Menſchen auf einen Quadratkilometer —, das ſie won dus Ovferſchi=
und aufrecht macht. Zum Abſchluß zeigte er Bilder
obend.
Fahrt längs der Küſte, hinauf bis nach Hammerfeſt, Reſal ein Ko
lichſten Stadt Europas.
Frl. Hein. V
4. Schäfer,
Flugzeugweihe
iſchülern.
nz vo
beim Reichsbahn=Turn= und Sporkvet
Ein Jahr iſt verfloſſen ſeit der Gründung einer
abteilung. Damit wollte der RTSV. beweiſen, daß die
ner nicht nur die geläufigſten Sportarten pflegen, ſon
eUcſtodt, u
war
delle er
beſtrebt ſind, unſerem Vaterlande auf dem Gebiete de P Weallenen
zu dienen. Unter der ſachverſtändigen Leitung ihres
leiters, Rb. Baumeiſter Bark, haben die Jungflieger u0 Meie
und mit großer Begeiſterung an der Herſtellung eir
Segelflugzeuges gearbeitet. Und nun haben ſie ihre Ar/c
endet und die Flugzeugtaufe ſoll ſtattfinden. Am näch
tag um 14 Uhr findet dieſe in feierlichem Rahmen in
halle des Lokomotivausbeſſerungswerkes am Dornheim en
wel
ſte
ALn
Die Durchführung der Nacheichung
in der Stadt Darmſtadk im Jahre 19:6
Die Polizeidirektion verweiſt an dieſer Stell”
auf die in den nächſten Tagen im Amtsverkündigun g
ſcheinende Bekanntmachung vom 19. 11. 1935. betr.
führung der Nacheichung in der Stadt Darmſtadt im
Ergänzend wird hierzu mitgeteilt, daß die eichpflichtigf
ſtände in gebrauchsfähigem und gereinigtem Zuſtande /
ſind. Es wird daher empfohlen, etwa erforderliche R.N
an Waagen nach vorheriger Vereinbarung des Preiſes /0
zuverläſſigen Fachmann ausführen zu laſſen. Die Verg!
Aufträgen für Reparaturen iſt Sache des Beſitzers und
Beamten des Eichamtes. Ebenſo ſind Waagenreparcum
nicht Beaufragte des Eichamtes, ſondern private
treibende.
Neigungs= und Schaltgewichtwaagen, ſowie ſolce
ſtände, die wegen ihrer Größe und Befeſtigung am Auß
ort oder aus ähnlichen Gründen nicht beim Eichamt ell
werden können, werden auf beſonderen An
Standort des Gegenſtandes nachgeeicht. Anträge ſind
ſtens 24. 4. 1936 beim Eichamt Darmſtadt ſchriftlich ei?
Werden Anträge nicht oder nicht rechtzeitig eingereich)
der nicht ermäßigte Mindeſtgebührenzuſchlag, von 5 %
rechnet.
Vereins= und lokale Veranſtalkunger A
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kameradſchaft Haſſia (früher Kriegerveif
ſtadt). Freitag, den 22. d. M 20.15 Uhr, Kameradſch.
mit Konzert im Reſtaurant Sitte, Karlſtraße.
hörige ſind eingeladen. — Erſtattung verſchiedener Beil!
liche Einführung der im laufenden Jahr= der Kamer.
getretenen Kameraden, Verſchiedenes. Erſcheinen iſt P7
derbücher mitbringen. Der Kameradſchaftsführer: De
Verein der Pioniere und Verkeh;
Darmſtadt und Umgegend. Am 23. 11.
findet im Apoſtelhof (früher Perkeo) der Kamer
des SA.=Pionierſturms 16/221 ſtatt, wozu die Ko
ihren Angehörigen berzlichſt eingeladen ſind. Um r
Beteiligung wird gebeten.
ir Leiter der Stadt Schotten. Bürgermeiſter Mengel.
ereits berichtet, von dem Schottener Männerchor in
äängeladen worden, an der 50=Jahrfeier dieſes
1 Männergeſangvereins in New York
ſiember als Ehrengaſt des Vereins teilzunehmen. Am
ürih hat nun Bürgermeiſter Mengel über Gießen die
Hamburg angetreten, von wo er am Donnerstag mit
Dampfer „New York” die Reiſe nach Amerika antreten
emeiſter Mengel überbringt den deutſchen Brüdern des
hr Schottener Männerchors ein Begrüßungs= und
Glück=
hüten des Reichsſtatthalters, Gauleiter Sprenger,
fer=
ubiläums= und Ehrengeſchenke der deutſchen Heimat
hizen Verlegung unſeres Schießſtandes muß das
Opfer=
der Kegelbahn des Gaſthauſes „Zur Sonne” ausge=
Fden. Der Reinerlös von dieſem Schießen fließt dem
ſwerk zu, weshalb der Kameradſchaftsführer die
aufforderte, ſich recht zahlreich zu beteiligen, um auch
Veiſe ihr Scherflein beizuſteuern. Die Schützen aller
ganiſationen ſind ebenfalls zur Teilnahme eingeladen.
6 hielt 2. Kameradſchaftsführer Kunz einen Vortrag
ſinien und Weltpolitik”. Seine intereſſanten Aus=
Awurden von den Kameraden mit großer
Aufmerkſam=
bengenommen.
üsheim, 21. Nov. Kameradſchaftsabend der
ſchaft Griesheim e. V. In ſeinen einleitenden
nrach der Vereinsführer, Turner Kunz über die Be=
Aus Heſſen.
Heſſiſche und deutſche Heimatgrüße
über das Welkmeer.
gemälde mit oberheſſiſchen Landſchaftsmotiven, Ehren=
Schottener Männerchores in Schotten und des
Heſſi=
erbundes, daneben noch eine beſondere
Erinnerungs=
n 80 Jahre alten Charles Weitz, der als treuer Sohn
rbeſſiſchen Heimat ſchon wiederholt ſeine Vaterſtadt
ſachte.
milich des feierlichen Feſtaktes mit einem großen
Kon=
ſchottener Männerchores am 1. Dezember in der New
nhalle wird Bürgermeiſter Mengel die deutſchen
Brü=
ſweſtern begrüßen und ihnen von der deutſchen Heimat
heilgen, 21. Nov. Die Krieger= und
Soldaten=
ichaft hielt im Gaſthaus „Zur Sonne eine
Ver=
ſab, zu der ſich die Kameraden zahlreich eingefunden
hanerad Bopf aus Darmſtadt wurde von
Kamerad=
r Traſer beſonders willkommen geheißen. Der
ſaftsführer ſprach über das Opferſchießen, das die
Maft im Auftrage des Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer”
ſund das bis zum 30. ds. Mts. dauert. Wegen der
Dari
De Pflege der Kameradſchaft und des
Gemeinſchafts=
erhalb unſeres Volkes. Im Gedenken an den 11.
No=
ſde dann in äußerſt humorvoller Art der Elferrat aus
iehoben, indem der Präſident Müller wieder in altbe=
Eiſe das närriſche Zepter ſchwingen wird. In launigen
er dann ſein künftiges Regierungsprogramm bekannt
daß ſein urwüchſiger Humor noch nichts von ſeiner
Friſche und Durchſchlagskraft eingebüßt hat. Frohſinn
geit zogen alle in ihren Bann, wozu gemeinſame Lieder.
m uſw. ihr gutes Teil beitrugen. Die ſorgfältig ein=
Prführungen der Turner und Turnerinnen fanden
all=
ßefall. Die jungen Kräfte, die ſich an dem Wettbewerb
urch Freude’ Sche nach dem unbekannten Karnevaliſten beteiligten,
erkenswerte Leiſtungen und berechtigen zu manchen
ande
afnungen für die Zukunft. — Reife Erdbeeren.
e des „huhte ſcheint es gut mit uns zu meinen, denn trotz der
vor=
gen.
Fahreszeit konnte Herr Wilhelm Baumgärtner in
ſei=
rent
in dieſen Jahre zum zweiten Male reife Erdbeeren
oße
Pflanzen haben einen guten Behang, die Früchte ſind
ſeinen Aausgereift.
Ech
ſinheim. 19. Nov. Die Kriegerkameradſchaft
eralbau „Zur Spitze” einen Familienabend ab. Eine
RVortragsfolge ſorgte dafür, daß die Stunden nur zu
mnnen. Im Mittelpunkt des Abends ſtand der Lichtbil=
Kriegsſchauplatz mit Bildern von Abeſſinien, von
überger in Groß=Bieberau, aufs anſchaulichſte redneriſch
Man muß bedauern, daß nicht noch mehr Volksge=
Am intereſſanten Vortrag beiwohnten. Nach der Pauſe
de Ehrung von verſchiedenen Kameraden mit dem Bun=
und dei benen 2. Kl. ſowie Ehrenbildern von Generalfeldmar=
Schiffahr Hidenburg ſtatt. Die Muſik füllte die Pauſen mit ihren
bütern UEm Weiſen aus. Ganz beſonders verdient Erwähnung die
zu meiſtelFſt einiger Kameraden aus Groß=Bieberau, und wird
orwegen /nä herung für beide Kameradſchaften nur ſegensreich
Das Opferſchießen evbrachte bisher über 10 RM. —
er B
Abend. Zum Tage der Hausmuſik fand geſtern abend
eſaal ein Konzertabend ſtatt, bei dem als Soliſten
Frl. Hein, Violine: A. Krämer, Geſang: L. Klingler,
k. Schäfer, Flöte und Klavier, ſowie ein Violinquar=
Mſikſchülern. Die Leiſtungen der einzelnen
Mitwirken=
unganz vorzüglich; der Abend darf als wohlgelungen
be=
ſpeden.
HNdTIM A5ß=Umſtadt, 19. Nov. Die Freiwillige und Pflicht=
4nelt einen Kameradſchaftsabend ab. Der
u Lamm” war bis auf den letzten Platz beſetzt. Ein
ſeMuſikkapelle eröffnete den Abend. Es folgte eine
Gefallenen des 9. November. Hierauf begrüßte
Ober=
ſe Keidel in herzlichen Worten die Anweſenden und
mintereſſanten Vortrag über das Feuerlöſchweſen nach
vom 1. Januar 1934; in anſchaulicher Weiſe erklärte
ſihten, aber auch die Machtbefugniſſe des Ortspolizei=
ahmei
(Bürgermeiſter) und Wehrführers bei ausbrechenden
i
iner dringenden Aufforderung an die Bürger zur Un=
ger Feuerwehr und an die Jugend zum pflichtgemäßen
lindieſe folgte eine ernſthafte Mahnung an die
Wehr=
uu4 Flichterfüllung inſonderheit an die ſogen.
Schlachten=
rid ſchließlich ein herzlicher Dank an die pflichtbewußten
ſeibnanner. — Nach einem Hinweis auf die Entrümpelung
uh auf Grund des Luftſchutzgeſetzes ſchloß der
Vortra=
wheAusführungen mit dem bekannten Wahlſpruch: „Gott
hie I— Ider Nächſten zur Wehr” und einem dreifachen Sieg=Heil
ee Führer und Reichskanzler. — Ein vierhändiger
voſtag von den Fraulein Keidel und Schrötel, vier
* Mer aus dem Feuerwehr=Leben mit Vortrag paſſender
Beü te, ein luſtiger Einakter, betitelt „Die neue
Feuer=
heckiſte Couplet=Vorträge uſw. wurden herzhaft belacht und
gFnn Beifall. Eine reichhaltige Tombola bot fiel Inter=
Ez=Umſtadt. 20. Nov. Einen ſchweren Verluſt hat die
Gemeinderechners Voltz im benachbarten Richen durch
ſtes einzigen Kindes, des 24jährigen, hoffnungsvollen
Mfried Wilhelm Voltz, erlitten; er iſt einer ſchweren
En letzten Samstag im Krankenhaus zu Darmſtadt er=
Nae anze Gemeinde mimmt Anteil an dem herben Verluſt,
Verordentlich große Beteiligung am Leichenbegängnis
VA., der K.K.=Schützenverein, der Turnverein und die
luefeuerwehr ehrten ihren Kameraden durch zahlreiche
Aunguuf ſeinem letzten Gang und durch Kranzniederlegung.
BAhauſen, 20. Nov. Zu Grabe getragen wurde
RR10 Bettag unter großer Anteilnahme und Beteiligung
e der Schutzmann i. R. Joh. Adam Fiſcher. Erſt
B feierte er ſeinen 79. Geburtstag. Im Herz=Jeſu=
ADarmſtadt, wo er Geneſung von einer ſchweren
Krank=
n hoffte verſchied er. Nach der troſtſpendenden Grab=
*SFrrers Büchler widmeten dem Toten unter Nieder=
D Mränzen ehrenenvolle Nachrufe: Bürgermeiſter Klein
ameader Stadt, deren Schutzmann er in treueſter Pflicht=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Eröffnung des Reichsberufswekkkampfes 1936
im Gau Heſſen=Naſſau.
Im Bürgerſaal des Römers in Frankfurt a. M. wurde der
Reichsberufswettkampf 1936 durch den Zuſammentritt des
Gau=
ausſchuſſes Heſſen=Naſſau für den Berufswettkampf eröffnet.
Gebietsführer Potthoff ſprach über die geplante
Winterarbeit der Hitlerjugend. Er führte dabei u. a. aus: Zun
dritten Male ſchickt ſich die HJ. an, den Reichsberufswettkampf
durchzuführen, der eine Notwendigkeit iſt und der inneren
Bereit=
ſchaft der Jugend entſpricht, im friedlichen Wettkampf ihre Kräfte
zu meſſen. Der Führer ſelbſt gab die Initiative zu dieſem Kampf,
und die HJ. würde ihren Namen zu Unrecht tragen, wenn ſie ſich
hier nicht entſcheidend einſetzen würde, um dem Führer bei dieſer
ſeiner Aufgabe zu helfen. Mit Dankesworten an die Deutſche
Ar=
beitsfront, die die techniſche Leitung des Berufswettkampfes
wie=
der übernommen habe, ſchloß der Gebietsführer ſeine
Ausführun=
gen. — Dann ſprach, auch im Namen des Gauleiters, der
Gauwal=
ter der DAF., Landesobmann Becker, der namentlich auf
die Vorbereitungen zum Reichsberufswettkampf, ſeiner
Organi=
ſation und Durchführung zu ſprechen kam. Er gab dann einen
kurzen Umriß über die Vorbereitungen zum
Reichsberufswett=
kampf. Dieſe ſind für 1936 bedeutend umfangreicher, iſt doch allein
die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen
von rund 34 000 im vergangenen Jahre auf über
56 000 für 1936 angeſtiegen. Die Durchführung des
Be=
rufswettkampfes werde ſich in dieſem Jahre, und das ſei eine
be=
deutende Aenderung gegenüber den vergangenen Jahren ſtreng
nach der Struktur der einzelnen Gaue richten, alſo viel
individuel=
ler ſein.
Der Landesobmann richtete dann an die Arbeitgeber
den dringenden Appell, den jungen Menſchen während
der Zeit des Berufswettkampfes reſtloſe Unterſtützung und
Wohl=
wollen zukommen zu laſſen. Es gelte, tüchtigen fachlichen
Nach=
wuchs heranzubilden, denn nur durch allerbeſte Qualitätsarbeit
könne Deutſchland für die Zukunft ſich auf dem Weltmarkt
behaup=
ten. Darum müſſe der unvergleichbare deutſche Qualitätsarbeiter
geſchaffen werden, der mit dem deutſchen Blute und dem deutſchen
Boden ſchickſalhaft verbunden ſei. Der Kampf der deutſchen
Ju=
gend in Verbindung mit der Deutſchen Arbeitsfront ziele darauf
ab, den jungen Deutſchen der Zukunft zu ſchaffen, der die Stütze
des Volkes und des Vaterlandes ſein werde.
Dieſe Bratenſoße zu
Tomatenſoße auf neue Art!
Und dazu Kikeriki oder Hahn=
Spagetti: Ein Genuß! Bitte
probieren: 1 Knorr
Bratenſoß=
würfel fein zerdrücken,
glattrüh=
ren, in /+ Liter Waſſer unter
Umrühren 3 Minuten kochen.
Nun einen vollen Teelöffel
To=
matenmark (mit heißem
Waſ=
ſer verdünnt) mit 3 Eßlöffeln
friſche Milch einrühren und
aufkochen. Schon fertig! Das
macht die ideale Bratenſoße,
din sun
Tälode
1 Würfel Fnotz Bratenſoße=½ Liter=10Pfg.
(A
Fd. Nieder=Klingen, 20. Nov. Verſammlung. Im
Rat=
hausſaale fand durch die Kriegerkameradſchaft eine Verſammlung
ſtatt. Den fünf älteſten Kameraden: Weißbindermeiſter Wagner,
Schreinermeiſter Leinert, Arbeiter Hartmann und den Landwirten
Neidig und Brenner wurde durch Verleihen des Kyffhäuſer=
Ehren=
kreuzes 2. Klaſſe eine beſondere Ehrung zuteil. — Durch Beſchluß
wird innerhalb des Vereins zugunſten des Winterhilfswerkes
an=
ſtelle eines Opferſchießens eine Geldſammlung durchgeführt, da
unſere Gemeind: bis zum heutigen Tage noch nicht über einen
Schießſtand verfügt.
Dp. Hähnlein, 19. Nov. Großkundgebung. Im Saale
von Gaſtwirt Becht fand eine Großkundgebung ſtatt:
Stützpunkt=
leiter Rechel begrüßte die Verſammlung. Ein beſonderes
Ge=
präge erhielt die Kundgebung dadurch, daß die
Arbeitsdienſt=
abteilung aus dem benachbarten Lager vollzählig erſchienen war.
Der Redner des Abends. Pg. Eiſentraut aus Frankfurt am
Main, ſprach über das Thema: Der Führer iſt die Partei die
Partei iſt Deutſchland. Der Redner verſtand es ausgezeichnet,
den Leidensweg des deutſchen Volkes von Kriegsende bis zur
Machtergreifung und den Aufſtieg unter der Führung Adolf
Hit=
lers zu ſchildern. Mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
und dem Ausmarſch der Fahnen fand der eindrucksvolle Abend
ſein Ende.
Bb. Bensheim, 19. Nov. Die Herbſt= und Schlußübung der
Freiwilligen Feuerwehr vollzog ſich in üblicher Weiſe.
Die in der Anlage angetretenen Mannſchaften, zu denen ſich auch
die Freiwillige Sanitätskolonne geſellte, zeigten in ihren
Be=
wegungs= und Geräteübungen eine gute Durchbildung. Der
Uebung wohnte die durch den Bürgermeiſter und die beiden
Bei=
geordneten Stoll und Becker vertretene Stadtverwaltung bei. Im
weiteren Verlauf der Uebung wurde die Wehr durch die Sirene
und durch Hörnerruf alarmiert. Es galt, einen Brandangriff in
der Neugaſſe vorzuführen, bei dem die Rettung von
Menſchen=
leben und die Verhütung einer Ausdehnung des Feuers auf
ge=
fahrbedrohte Nachbarſchaft in Betracht kam. Die neu beſchaffte
Motorſpritze bewährte ſich tadellos. Im Hof des Gerätehauſes
hielt Kreisfeuerwehrinſpektor Bräunig an die Wehr eine
An=
ſprache, zu deren Beginn er der Mannſchaft Dank ſagte für die
tadellos ausgeführte Uebung, dann aber derſelben weitere Treue,
Pflichteifer und Einſtehen für den Nächſten ans Herz legte.
Bür=
germeiſter Brückmann appellierte an die Wehr zu einem ſteten
Bereitſein, wie es auch der Führer mit der Wiedereinführung der
Wehrpflicht durchgeführt habe.
Em. Heppenheim a. d. B., 19. Nov. WHW.=Baſar. Von
Samstag bis Montaa veranſtalteten NS.=Frauenſchaft und NSV.
im geſchmackvoll geſchmückten Saalbau Kärchner einen großen
Ba=
ſar, der einen vollen Erfolg erbracht haben dürfte. Zur
Unter=
haltung der Gäſte hatten ſich der Kreismuſikzug und die Kawelle
Kratz in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Am Sonntag war
von 11—1 Uhr Frühſchoppen, an allen Abenden lockte
Tanzge=
legenheit. — Der Herbſtmarkt hat geſtern ſeinen Abſchluß
gefunden. Während der erſte Tag ausſchließlich der Unterhaltung
diente, galt der zweite Tag mehr dem Krautmarkt, der ſich
größ=
tenteils in der Friedrichſtraße abſpielte, wo ſich die vollbeladenen
Wagen aus den Riedorten aneinanderreihten. Die Preiſe für
Weißkraut bewegten ſich zwiſchen 3,50 und 4 RM., die für Rotkraut
zwiſchen 6 und 8 RM. vro Zentner.
Eb. Langen, 18. Nov.: Beteiligung an der
Olym=
viade=Modell=Vorſchau. Die Stadtverwaltung
betei=
ligt ſich an der Olympiade=Vorſchau der Reichskulturkammer für
bildende Künſte Berlin mit mehreren Plänen und Modellen, die
den Ausbau und die Erweiterung des Langener
Schwimm=
ſtadions zu einer Großkampfanlage für alle Turn= und
Sport=
arten behandeln.
Nr. 321 — Seite 7
Heſſiſche Zenkralhengſkkörung und Reichsverbands=
Pferdeausſtellung in Frankfurk a. M.
Am Mittwoch, den 27. November, veranſtaltet der
Landes=
verband der Pferdezüchter in Heſſen=Naſſau eine größere
pferde=
züchteriſche Veranſtaltung in Frankfurt a. M. auf dem
Ge=
lände bei den Landwirtſchaftlichen Hallen, Oſtendſtraße, in Form
einer Reichsverbands=Stutenprämiierung,
ver=
bunden mit einer Pferde=Vorſchau für die kommende
Reichs=
nährſtands=Ausſtellung, in Frankfurt a. M. und mit einer
Huf=
beſchlag=Prämiierung. Die Pferdeſchau iſt gleichzeitig
verbunden mit der Zentralkörung der Privat= und
Genoſ=
ſenſchafts=Hengſte, zu der rund 30 Hengſte aus allen Teilen der
Landesbauernſchaft zur Vorführung kommen werden.
Die Pferdeſchau weiſt insgeſamt eine Beſchickung von rund
85 Kaltblut= und 35 Warmblutpferden auf. Die beſten Stuten
und Fohlen der im September und Oktober d. J. durchgeführten
Bezirksſchauen werden erſtmalia nach Frankfurt zuſammenkommen,
ſo daß für die Schau ein überaus intereſſanter Wettbewerb zu
erwarten iſt. — Schon am Dienstag wird die Anlieferung des
Pferdematerials nach Frankfurt erfolgen und am Dienstag
nach=
mittag bereits mit der Prämiierung des Hufbeſchlages und der
Körung der Hengſte aus dem Gebiet Heſſen begonnen. Die
Ver=
anſtaltung am Mittwoch, den 27. November, nimmt vormittags
8 Uhr ihren Anfang.
Am. Biebesheim, 18. Nov. Der Bund Deutſcher Mädel,
Biebesheim. hielt im Parteilobal von J. D. Wirthwein einen gut
beſuchten Elternabend ab. Volkstänze, Gedichte und Sprechchöre
wechſelten in bunter Reihenfolge ab und wurde ſowohl von den
Jungmädels als auch dem BDM. Gutes geboten, dem die
erſchie=
nenen Eltern reichen Beifall zollten. Mit dem Gedenken des
Führers und dem Hitlerjugendlied ſchloß die gut gelungene
Ver=
anſtaltung.
n. Rüſſelsheim. 19. Nov. Am Sonntag veranſtaltete der
hei=
miſche Kaninchen= und Kleintierzuchtverein im Adlerſaal eine
gutbeſuchte Kleinlier=Ausſtellung, bei der über 350
wertvolle Tiere gezeigt wurden. Die Ausſtellung war ein Beweis
für den hohen Züchterſtand in hieſiger Gemarkung. —
Jubi=
läum. Der Turnverein 1875 feierte ſein 60jähriges Beſtehen.
Aus Rheinheſſen.
Ah. Mainz. 20. Nov. Am Dienstag vollendete der Mainzer
Dombaumeiſter, Prof. Ludwig Becker. ſein 80.
Lebens=
jahr. Viele ſchöne und herrliche Gotteshäuſer ſind nach den
Plänen von Meiſter Becker erſtanden. Sie legen Zeugnis ab von
einem künſtleriſch feinen und zielbewußten Schaffen, das weit über
das Rheinland hinaus Beachtung und Anerkennuna fand. Nicht
weniger als 276 Neubauten einſchl. der Um= und
Erweiterungs=
bauten von Kirchen ſtammen von dem Jubilar. Werke ſeines
ſchöpferiſchen Denkens, entſprungen einer tiefen religiöſen
Geſin=
nung, befinden ſich in Koblenz (Herz=Jeſu=Kirche), Düſſeldorf
(Marienkirche), Bonn (Eliſabethenkirche), Speyer (Joſefskirche),
Darmſtadt (Eliſabethenkirche) Heppenheim a. d. Bergſtraße
(Pfarrbirche), Offenbach a. M. (Marienkirche), Berlin (
Lieb=
frauenkirche). Auch im Ausland iſt Meiſter Becker bekannt
ge=
worden, ſei es in Luxemburg, Italien, in Frankreich oder in
Ame=
rika, wo ſtolze Bauten von deutſchem Meiſterſchaffen künden. Nicht
zuletzt aber hat ſich Prof. Becker unvergängliche Verdienſte um die
Rettung und Wiederherſtellung des Mainzer Domes erworben.
Aus Oberheſſen.
Gießen, 21. Nov. Eine Familie mit dem Autoſchwer
verunglückt. Am Abend des Bußtages verunglückte die
Fa=
milie des Seifenfabrikanten Franz Möbs aus Gießen auf der
Fahrt zwiſchen Grünberg und Gießen. Das Auto geriet in den
Straßengraben und drehte ſich um ſich ſelbſt. Dabei wurden das
Ehepaar und die beiden Kinder ſo ſchwer verletzt, daß alle nach
Gießen in die Klinik gebracht werden mußten. Dort iſt der Sohn
inzwiſchen an einem komplizierten Schädelbruch geſtorben,
wäh=
rend das Töchterchen mit ſchweren Schädelverletzungen
darnieder=
liegt. Die Ehefrau erlitt bei dem Unfall erhebliche
Bruſtquetſchun=
gen und Armverletzungen, während der Mann mit einem
Arm=
bruch davon kam.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 22. November
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Danzia;
Frühkonzert. In der Pauſe: 7.00: Nachr. 8.00:
Waſſer=
ſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30:
Bauernfunk. 8.45: Sendepauſe. 9.00: Nur Freiburg:
Werbekonzert und Nachr. 9.20: Nur Freiburg: 1.
Kla=
vierkonzert. 2. Unterhaltungskonzert. 10.00; Nur
Frank=
furt: Werbekonzert. 10.15: Schulfunk: Bergrutſch in
Hoch=
kirchen. Beiſpiel deutſcher Ingemeurtatkraft. 10.45: Prakt.
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Nur
Frankfurt: Werbekonzert. 11.20: Nur Trier und
Ko=
blenz: Nachr. 11.35: Programm, Wirtſchaftsmeldungen u.
Wetter. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Dazw.: 13.00: Zeit, Nachr. 14.00:
Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſchlandſender:
Allerlei zwiſchen Zwei und Drei. 15.00:
Wirtſchafts=
bericht. Zeit, Wirtſchaftsmeldungen, 15.15: Ein Meiſter
des nordiſchen Barock: Andreas Schlüter. Von O.
Rom=
bach. 15.30: Aus der Werkſtatt deutſcher
Gegenwarts=
dichter: „Gärtner und Dichter”: Beſuch bei Otto
Nebel=
thau. 15.40: Die unſterbliche Landſchaft. Die Fronten des
Weltkrieges. Ein Bildwerk, herausgegeben von Erich Otto
Volkmann.
16.00: Konzert. 1. Lieder von Hans Förſter. 3.
Klaviev=
muſik. 17.00: Leipzig: Nachmittagskonzert. 18.30;
Vor=
trag. 18.55: Meldungen.
19.00: Freiburg: Unterhaltungskonzert. 19.50: Tagesſpiegel.
20.00: Zeit, Nachrichten. 20.10: Mozart=Zyklus 193.536.
Das Wunderkind in Paris und London. 21.00: Zwiſchen
Ilme und dem Maine. Heimatlandſchaft um Goethe.
21.30: Unterhaltungskongert. Kapelle Franz Hauck. 22.00:
Zeit, Nachrichten. 22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20:
Sportſchau der Woche. 23.00: Stuttgart: Abendmuſik.
24.00: Neue deutſche Muſik. Ltg.: Rosbaud.
MOidtienn Tandännnn
Freitag, 22. November
Stuttgart: 19.00: Mein Land Tirol. Eine volkstüml.
Stunde zu Andreas Hofers Geburtstag (22. 11. 1767),
Frankfurt: 20.10: Mozart=Zyklus 1935-36. Das
Wun=
derkind in Paris und London.
Köln: 20.10: Der Funkſpiegel.
Budapeſt: 19.30: Norma, Oper von Bellini.
Bukareſt: 19.35: Uebertragung a. d. Staatsoper.
Wien: 20.00: Die Opernprobe, Singſpiel von Lortzing.
Niga: 20.00: Ungariſche Komponiſten.
Mailand: 20.50: Der Troubadour, Oper von Verdi.
Luxemburg: 21.25: Lieder von R. Strauß u. Reger.
Warſchau: 22.00: Werke von Haydn.
London: 22.30; Tanzkapelle Harry Roy.
Boßlen
AAOIO am Ludwigsplatz 93474
Seite 8 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
P
Fu
Ltes
PA
Freitag, 22. Nover
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
In Anweſenheit des Reichsverkehrsminiſters
wurde Donnerstagvormittag in der Aula der
Techniſchen Hochſchule Berlin die 36.
Hauptver=
ſammlung der Schiffsbautechniſchen Geſellſchaft
eröffnet. Die Tagung, die am Samstag ihren
Ab=
ſchluß findet, ſieht eine große Reihe von
Fachvor=
trägen und Beſichtigungen vor.
Bei Tunnelbauarbeiten in der Nähe des
Bahn=
hofs von Viella (Katalaniſche Pyrenäen) ging
eine Sprengpatrone vorzeitig los. Dabei wurden
fünf Arbeiter getötet und mehrere ſchwer verletzt.
In der Kapelle des Buckinghampalaſtes wurde
am Mittwochnachmittag der Sohn des
Herzogs=
paares von Kent auf den Namen Eduard, Georg,
Nikolaus, Paul, Patrick getauft. Der Täufling
trug das Taufkleid der Königin Victoria. Die
Taufzeremonie wurde von dem Erzbiſchof von
Canterbury und dem Biſchof von London
vorge=
nommen.
Die Polizei von San Franzisko unterſucht 20
Vergiftungsfälle, die ſich innerhalb der letzten
zwei Wochen nach dem Genuß eines Backpulvers
ereignet haben. Drei Todesfälle und 13
Erkran=
kungen konnten bisher einwandfrei auf dieſe
Ur=
ſache zurückgeführt werden. Es handelt ſich um
ein Backpulver, das zu Schleuderpreiſen abgeſetzt
wurde. Die Polizei verhaftete zwei jüdiſche
Ver=
käufer und erließ eine allgemeine Warnung an
die Hausfrauen.
Der neue Stromlinienzug, den die Santa=Fé=
Eiſenbahn bauen ließ, iſt am Mittwoch in der
Nähe der Station Gallup (Neu=Mexiko) in
Brand geraten. Die Flammen haben, wie es in
einer Meldung aus Phoenix (Arizona) heißt, die
Hälfte des Zuges vollkommen zerſtört. Verluſte
an Menſchenleben ſind noch nicht bekannt.
Rheinſchiff von maskierken Räubern
überfallen.
Engers a. Rh. An den Unrechten gekommen
ſind zwei Männer, die ſich mit Masken vor dem
Geſicht in der Dunkelheit auf ein vor Anker
lie=
gendes Rheinſchiff ſchlichen und die Familie des
Schiffers in der Schiffsküche überfielen. Als der
eine der Räuber mit vorgehaltenem Revolver den
Ruf „Hände hoch” ausſtieß, erhielt er von dem
Schiffer einen derart wuchtigen Stoß, daß er zur
Tür hinausfkog und über Bord ins Waſſer ſtürzte.
Der zweite Räuber zog es darauf vor, ſchleunigſt
die Flucht zu ergreifen. Ob der ins Waſſer
ge=
ſtürzte Mann ertrunken iſt oder ob er ſich
ſchwim=
mend retten konnte, ſteht noch nicht feſt.
Raffinierker Raubüberfall in Marſeille.
30 000 Franken Lohngelder geraubt.
Paris. Ein verwegener Raubüberfall wurde
am Mittwoch in Marſeille verübt. Ein
Kraft=
wagen, in dem ſich vier Angeſtellte der
Handels=
kammer befanden, die auf einer Bank 100 000 Fr.
Lohngelder abgehoben hatten, wurde auf einer
be=
lebten Straße von einem leichten Laſtkraftwagen
angefahren. Als die Inſaſſen ausſtiegen, um zu
ſehen, ob der Wagen beſchädigt ſei, ſahen ſich die
Angeſtellten plötzlich vier maskierten Banditen
gegenüber, die ihnen ihre Revolver
entgegenhiel=
ten und die Herausgabe der Lohngelder forderten.
Der Kaſſier, der die Geldſcheine auf der Bank
in zwei Pakete verpackt hatte, händigte den
Ban=
diten geiſtesgegenwärtig nur das kleinere Paket
aus, in dem ſich etwa 30 000 Franken befanden.
In dem Glauben, den geſamten Betrag erhalten
zu haben, verſchwanden die Banditen in einem
zweiten Kraftwagen, den ſie bereitgeſtellt hatten.
Die Polizei hat noch keine Spur von den Räubern
entdeckt. Der einzige Anhaltspunkt, den ſie
be=
ſitzt, iſt der von den Banditen zurückgelaſſene
Laſt=
kraftwagen, den die Räuber anſcheinend irgendwo
geſtohlen haben.
5 Mauerwerk
Deutſchla
ſer Ei
labar
Auf der Reichsbahn=Neubauſtrecke Türkismühle—Kuſel, die das Grenzgebiet zwiſchen dem ſüdlichen
Rheinland, der Pfalz und dem Saarland erſchließt, wurde jetzt Deutſchlands zweitgrößter
Eiſen=
bahnviadukt aus Bruchſtein=Mauerwerk vollendet. Die große Talbrücke bei Oberkirchen (Bezirk
Trier) iſt 300 Meter lang, 38 Meter hoch und hat 12 Brückenbogen bis zu 25 Meter lichter Weite.
(Weltbild=M.)
V.
„nei Keuenen Hußes duels seer!
Fritz Ernſt Neumann erzählt. — Mit „FEN 35” über die Oſiſee.
Waſſerſkilauf als Volksſport der Zukunft.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Wie kürzlich gemeldet, hat der
Berliner Fritz Ernſt Neumann mit
den von ihm konſtruierten
Waſſer=
ſkiern die Oſtſee von Uſedom bis
Rügen trockenen Fußes überſchritten.
Er erzählt hier erſtmals ausführlich
von ſeiner Erfindung und der
Be=
deutung des Waſſerſkilaufes als
Zukunftsſport.
Auf dem Stößenſee in Berlin, wo er wieder
einmal mit ſeinen Waſſerſkiern trainierte, traf
ich Fr. E. Neumann; denn die Oſtſee iſt für ſolche
Spaziergänge allmählich zu rauh geworden. . .
Ein ſehr ſtämmiger, breitgebauter Oſtpreuße
von 34 Jahren, eher wie ein Landwirt ausſehend.
Einen Mann, der den eigenartigen neuen Sport
des Waſſergehens betreibt, hatte man ſich eher als
eine Art Fliegengewicht vorgeſtellt.
„Sie wiſſen, daß meine Erfindung nichts
grundſätzlich Neues darſtellt”, beginnt Herr
Neu=
mann. „Allerdings darf ich ſagen, daß die von
mir konſtruierten Waſſerſchuhe „FEN 35” ein
be=
deutender Fortſchritt ſind, was ſchon dadurch
be=
wieſen iſt, daß ich bisher der einzige Menſch auf
der Welt bin, der trockenen Fußes 23 Kilometer
über das Meer ging.”
Viſion am Strande.
Schon als 13jähriger Lausbub hat ſich Herr
Neumann mit dem Problem beſchäftigt, ob man
nicht auf dem Waſſer ſtehen und gehen kann —
erklärt er auf meine Frage, wie er auf den
Ge=
danken zu ſeiner Erfindung gekommen iſt. Er
band ſich unter jeden Fuß eine große Menge
Bin=
ſen — und das genügte ſchon halbwegs. Damals
bereits entwarf er eine Konſtruktion der Waſſer=
Wieder Waſſersnok in Süd=England.
Tagelange Regenfälle haben weite Strecken in Süd=England überſchwemmt. Nicht weniger als elf
Flüſſe traten über die Ufer, und zum Teil wurden ganze Städte von der Außenwelt abgeſchnitten.
Mian ſieht hier eine überſchwemmte Straße in der Ortſchaft High Street in der Grafſchaft Kent,
(Weltbild=M.)
ſkier. Aber dann brach der Weltkrieg aus, und
größeres Erleben verdrängte dieſe Grübelei. Erſt
Jahre nach dem Kriege, an einem Sommerabend,
den er einſam am Strande der Oſtſee verbrachte,
ſprang wieder die alte Sehnſucht nach dem Gehen
auf dem Waſſer in ihm auf, eine Gedanke, der
ſchon Leonardo da Vinci beſchäftigt hat. Wie in
einer Viſion ſah er die leuchtende Waſſerweite
von Tauſenden von Menſchlein bevölkert, die
auf=
recht darüber hingingen. . .
Wie die Skier ausſehen.
Berechnungen wurden angeſtellt, Entwürfe
ge=
baut, Verhandlungen aufgenommen mit
Erfin=
dern und Sportsleuten in Oeſterreich, die bereits
an dieſem Problem arbeiteten. Gemeinſam wurde
das Ziel feſtgelegt, den Waſſerſkilauf mit ſeinem
urgeſunden Bewegungsrhythmus als einen neuen
großdeutſchen Volksſport durchzuſetzen. Späterhin
konſtruierte der Erfinder Fr. E. Neumann allein
ſeine Waſſerſkier „FEN 35”, die, im Gegenſatz zu
den bisherigen Modellen, aus Leichtmetall gebaut
ſind. Sie haben eine torpedoähnliche Form, bei
einem Gewicht von nur 12 Pfund je Paar einen
Auftrieb von 400 Pfund und können auf
Handkof=
fergröße zuſammengelegt werden. Auf= und
Ab=
bau erfordern nur drei Minuten Zeit.
Außer=
dem kann der Waſſergeher während des Laufens
noch eine Nutzlaſt von 20 bis 30 Kilogramm
mit=
nehmen. Eine Art Paddel dient zum Lenken
Bremſen und Gleichgewichthalten.
Dieſe Konſtruktion erregte bereits auf der
Ber=
liner Waſſerſportausſtellung in dieſem Frühjahr
Aufmerkſamkeit. Doch der Beweis dafür, daß die
Skier auch bei ſtarkem Wellengang brauchbar ſind,
ſollte erſt erbracht werden. Darum entſchloß ſich
der Erfinder zu der Ueberſchreitung der offenen
Oſtſee zwiſchen Uſedom und Rügen.
Start mit Stolpern.
Allerlei Widrigkeiten verzögerten die Reiſe,
und als Neumann endlich im einſamen Fiſcherdorf
Peenemünde auf Uſedom ankam, wehte ſchon ein
rauher Herbſtwind, der bereits den ſchweren
Fiſcherbooten gefährlich wurde, geſchweige denn,
daß ein Menſch mit Waſſerſchuhen ihm getrotzt
hätte. Am 5. Oktober aber zeigte ſich eine
Wet=
terbeſſerung an, und nun ließ der Waſſerläufer
ſich auch durch die beſorgten Mahnungen des ihm
befreundeten Fiſchers Johann Gieſe von ſeinem
Vorhaben nicht mehr abbringen. Am nächſten
Morgen, punkt 8.30 Uhr, erfolgte an der
hiſto=
riſchen Peenemünder Schwedenſchanze der Start.
Schon Sekunden ſpäter gab es einen Bums, der
Waſſerläufer ſtolperte und hätte um ein Haar im
Waſſer gelegen. Er war auf einen der noch aus
der Schwedenzeit ſtammenden Rammpfähle
auf=
gelaufen, die bis auf eine Handbreit an den
Waſ=
ſerſpiegel heranragen. An ſich ſind die
Waſſer=
ſchuhe natürlich ſo eingerichtet, daß man ſich
wie=
der erheben kann, wenn man ſtürzt, denn
andern=
falls wäre es ja ein gefährlicher Sport. Aber nett
wäre es nicht geweſen, gleich zu Anfang zu ſtürzen
und durchnaß zu werden.
Nun, es ging noch einmal gut ab. Und mit
dem Vorſatz, ſich durch dieſes böſe „Omen” nicht
beirren zu laſſen und überhaupt nicht mehr nach
rückwärts zu ſchauen, ſchob Neumann einen Fuß
nach dem andern immer weiter auf die Oſtſee
hin=
aus. Fiſcher Gieſe fuhr mit einem Begleitboot
hinterher. Was Neumann nun erlebte, laſſen wir
ihn wieder ſelbſt erzählen. . .
„Bei Boje 13 wurde mir wohler.”
„Abergläubiſch bin ich ſon bißchen. Darum
war ich ſehr erfreut, als an meinem „Wege”
plötz=
lich eine die Fahrrinne der Schiffe kennzeichnende
Kegelboje mit der Zahl 13 auftauchte. . . . Sie
ſtaunen? Bei mir iſt die 13 nämlich eine
Glücks=
zahl! Alſo., etwas komiſch wurde mir
ſchließ=
lich, ſo allein auf der eintönigen, dunkelgrünen
Meeresweite. Ich vermied es, auf du
den Wogen zu ſehen, nachdem ich ger
daß der Blick auf das bewegte Waſſer
Schwindelgefühl erzeugte. Eine Abwe
deutete die Betrachtung der einige Kil
lich liegenden kleinen Inſel Ruden, vor
ſenturm aus mein Lauf kontrollie
Schließlich tauchte ein Fiſcherboot auf
ſam näher kam, und deſſen Inſaſſen mit
los betrachteten. Ich fragte nach da
meines Begleitbootes — weil ich mie
umſehen wollte — und erfuhr, daß es
300 Meter Entfernung folge.
Bald darauf erkannte ich in dunſt
die Umriſſe der Rügenſchen Küſte. Mo
darüber wurde jedoch von einer ſchar,
ſtrömung und dem zunehmenden Roll
nung beeinträchtigt. Es war doch
vorher ſo viel trainiert hatte. . . .
näher kam die Küſte, deutlich erkanf
den ſonnenbeſchienenen Thieſſower Be/
flügelte gewiſſermaßen meine Schritte.
ich drei Stunden unterwegs, ohne de
Müdigkeitsgefühl zu ſpüren.
Waſſerſkilauf als Volksſpor
Jetzt kam der letzte Abſchnitt, da=
Fiſchern wegen ſeines ſtarken Seegange
geſchätzte „Landtief‟. Höher rollten
und ich mußte alle Kraft zuſammennehn
Spitzen der Skier gut parallel zu halt
Gleichgewicht nicht zu verlieren. Aber
wurde geſchafft. Genau nach vier S
12.30 Uhr mittags, lief ich auf den
hatte die 23 Kilometer lange Strecke
Menſchen eilten erregt auf mich zu
wurden gezückt — na, Sie wiſſen ja, w
iſt. . . Aber doppelt gefreut hatte 1
ich im nächſten Gaſthaus eine Verbit
Peenemünde anmeldete und dabei bei
der Apparat die Nummer — 13 hatte
ich dann am Nachmittag dieſelbe Stre
kelnden Fiſcherboot zurückfuhr, überkan
lich ſo ein Gefühl, das man am beſten
vor der eigenen Courage” bezeichnet
„Na, ſo gefährlich war die Sache
nicht, Herr Neumann” wirft man ein,
Sie ja ſchließlich bewieſen. Aber es
denken, daß das Unbekannte, die Neua)
ſes Sportes es waren, die eine gewiſ
heit in Ihnen hervorriefen. Doch nun
Waſſerſkier die Feuerprobe beſtanden.
zu hoffen, daß der Waſſerſkilauf gerad
ſen Marſch über die Oſtſee einen 4
ſchwung erfahren wird.”
Leu
„Ja,” ſchließt, der ehemalige Larſſei, zu
jetzige Techniker Neumann mit einem uer die
dedruck, „an das Ziel, daß der Waſſeß,, mit Paliſaden
Volksſport wird, daran glaube)
ſchütterlich!”
Gold aus Donauſand
A. S. Die Verſuche, aus dem Dond
zu gewinnen, ſind ſchon Jahrhunderte
den letzten Jahren wieder mehrfach auf
ber meiſt wieder aufgegeben wordef
Produktion unrentabel war. Eine
hiervon ſcheint ein Unternehmen ᛋ
welches mit Konzeſſion der tſchechiſchen
auf der ſogenannten Schütt=Inſel blde Träger des
Nema, am tſchechoſlowakiſchen Donaut eiſlien. All
ergeblichen Au
Phiuten, bis die Elef
ſen Korral einrei
inem A
mten Elefan
tianten vo
Den ſie dan
ianten w
hit. Dieſe
Hen ſich im Dre
Reamen die Au
in ihre perſt
Jagdelefan=
ſuche in größerem Maßſtabe wieder auß dunkt
hat. Nach tſchechiſchen Blättermeldunge
die Vor= und Probearbeiten, daß das
Gebiet ſtark goldhaltig iſt, und daß der
Goldvorkommens etwa drei Milliar)
ausmache. Das Gold iſt in den Sand
teranſchwemmungen vorhanden, die bis
ter Tiefe erreichen. Durch wiederholte
wurde feſtgeſtellt, daß aus einem
Schotter durchſchnittlich für 3,50 Kron
fördert werden kann; eine Ausbeute,
ſpricht, die Gewinnung rentabel 9e
können. Auf Grund dieſer Verſuche W
einem Kapital von 6,4 Millionen Kron
ſellſchaft „Aurea” gebildet zur ſyſteman
ſeutung des Donau=Goldes auf der S
Im erſten Jahre wird mit einer Jahr‟
von 250 Kilogramm Gold im Werte
20 Millionen Kronen gerechnet.
Bellari waren r
Das Drama auf den Galapag
Rätſelhafter Skelettfund.
New York. Der Forſchungsreifd
Hagen, der an Bord des Dampfers „Su
garita” in New York angekommen i
er berichtet, auf der zu der Galapagog
hörenden Inſel Santa Cruz (Indefat
männliches Skelett gefunden. Das gu
Skelett lag in der Tortugabucht, in de
Strandes, und man nimmt an, daß es
Ueberreſte des auf rätſelhafte Weiſe
denen Robert Philipſon, eines Geführt
ſchollenen Baronin Wagner, handelt. C
der benachbarten Chatham=Inſel behc
Philipſon entweder ermordet wurde.
ſeine Leiche in die Tortugabucht warf
ihn in einem kleinen Boot ausgeſetz”
Meer preisgegeben habe. Für die zru
lichkeit würde die Tatſache ſprechen, daßl
ort des Skeletts in der direkten Strol
tung mit der Charles=Inſel liegt, auf 2
ronin und ihre Begleiter ſeinerzeit da
nisvolle Südſeeparadies gründeten. —
dere Vermutung geht dahin, daß das au.g
Skelett von dem verſchollenen deutſchen
ſcher Camille Ihle aus Dresden ſtamm
ſuchte die Galapagos=Inſeln im Deze‟
und kehrte von einer Bergbeſteigung P
zurück.
Mnichror
Darmste
Drmach
Muia
reift hatten, abgebrochene Zweige und Aeſte,
Fuß=
allen dieſen Anzeichen las er mit unfehlbarer
Sicher=
ſiſſenswerte über die verfolgte Herde ab. Patam gab
ſorbar an ſie herangeſchlichen hatten, wählten ſie
kten aus und gingen ihn dann zu zweit an.
s Geheimnis der Panikis, wie ſie es verſtehen, eine
ße Schlinge aus Büffelleder, ihr einziges Fanggerät,
rier um einen Fuß zu legen, ohne von ihm bemerkt
Während ſich Niſam damit beſchäftigte, befeſtigte
idere Ende der Schlinge bereits an einem Baum.
hum in der Nähe, ſo machte ſich Niſom dem Elefanten
erkbar, erzürnte ihn, ließ ſich von ihm ohne Scheu
ſtbaren Stoßzähnen des wütenden Tieres, das mit
ach ihm ſchlug, verfolgen, bis er es zu einer
Baum=
lockt hatte, um deren ſtärkſten Stamm dann Patam
legte, die bereits am Fuße des Elefanten haftete.
ſugebunden, begannen ſie den raſenden Elefanten zu
ſchreckten ihn mit Feuer, Lärm und Rauch. Oft
auch einen Angriff der Herde abſchlagen, die ihrem
öruder zu Hilfe kam. Dann ließen ſie ihn hungern
trieben ihn, ließen ihn nicht zur Ruhe kommen, bis
fattet war.
hn änderten ſie ihre Taktik mit einem Schlag. Sie
alles Gute, gaben ihm Futter und Leckerbiſſen.
dähmungsart, durch Jahrhunderte erprobt und bei
mit tauſend geheimen Kunſtgriffen vom Vater auf
rerbt, hatte ſtets Erfolg. Der Elefant wurde füg=
Ftraute ſeinem neuen Herrn, folgte ihm bald aufs
ſrung und Wink.
Im Dienſt des Maharadſchas.
Puris Ruf drang weit über Ceylon hinaus, und eines
er mit ſeinem Bruder Patam für den Elefanten=
Maharadſchas von Maiſſur angeworben. Nicht für
bfang, denn dort oben in Indien fängt man mit
grö=
ben, nicht kunſtreich mit Einſatz des eigenen Lebens.
bber, zu ihrer Sicherheit gut bewaffnet, drängen mit
zuer die wilden Elefanten in den Korral, einen
künſt=
un, mit Paliſaden umzäunten Fangplatz, wo die Tiere
vergeblichen Ausbruchsverſuchen hungrig und
ver=
htten, bis die Elefantenzähmer auf bereits dreſſierten
bden Korral einreiten können. Denn die wilden
Ele=
keinem Menſchen ein Leid zu, der auf einem ihrer
Ner ſitzt.
zmten Elefanten aber drängen die ſtärkſten und wil=
FRCHTBARSTES ERLEBNIS AUF GETLON
4owſett
Satttrt;
ſe deuce der
Beleidigung bringt grausamen Todl
buuri war der beſte Paniki Ceylons. Paniki heißt
ger. Gemeinſam mit ſeinem jüngeren Bruder Patam
Spur der wilden Elefanten und konnte, lange
be=
drde ſelbſt zu Geſicht bekam, beſtimmen, wie
zahl=
wie hoch ihre größten und wie niedrig ihre
klein=
n waren. Blätter, die die Rücken der wandernden
nach. Wenn ſie die Herde erreicht und ſich voll=
Fang und Zähmung.
bfanten von ihren Herden ab, gegen irgendeinen
dn ſie dann gefeſſelt werden. Mit Hilfe der klugen,
Fefanten werden ſie dann für den Gebrauch der
Men=
et. Dieſe Methode kannten die beiden Panikis nicht,
ſiſen ſich im Dreſſieren der Elefanten geſchickter als die
bkamen die Aufgabe, die Reit= und Jagdelefanten des
in ihre perſönliche Obhut und Schule zu nehmen.
Jagdelefanten wendeten ſie ihr Augenmerk zu, denn
*ie Träger des Fürſten und ſeiner Geſellſchaft bei ge=
Aten. Alljährlich veranſtaltete der Maharadſcha von
byrunkvolle Tigerjagd. Wir Offiziere der engliſchen
„Bellari waren regelmäßig dazu eingeladen.
Die Uhr des Oberſten.
Kolonel Letton war ein jähzorniger Mann, und was ſchlimmer
war, er war erſt ſpät nach Indien verſetzt und hatte keine Ahnung
von den hieſigen Sitten und Gebräuchen. Als wir am Hofe des
Maharadſchas angelangt waren, empfing uns der Fürſt, ein
mo=
derner, junger, liebenswürdiger Mann, der ſich nicht nur auf
Ele=
fanten, ſondern auch auf Autos verſtand, mit
bewunderungswür=
riger Gaſtfreundſchaft. Vor allem ließ er uns ſeinen
Elefanten=
marſtall zeigen. Wir marſchierten darum reſpektvoll unſerm
Ko=
lonel Letton nach, der gerade kein beſonderes Intereſſe für die
Elefanten an den Tag legte. Der Maharadſcha war nicht zugegen.
Die Elefanten angelten natürlich an uns nach Leckerbiſſen
herum. Niſam Puri zeigte uns gerade einen ſeiner beſte Elefanten
und ließ durch den Dolmetſch, der uns zur Verfügung ſtand, deſſen
Vorzüge hervorheben, als der Kolonel gähnte und auf ſeine
Arm=
banduhr ſehen wollte. Doch die Armbanduhr war verſchwunden.
Sofort erklärte der Kolonel, hochrot im Geſicht, ſoeben ſei
ſeine goldene Armbanduhr geſtohlen worden. Niſam und Patam,
die neben ihm ſtanden, fragten den Dolmetſch nach dem Grund der
Aufregung.
„Die Uhr muß eben geſtohlen worden ſein!” wetterte der
Ko=
lonel. „Am beſten wäre, man würde alle die Saiſe hier
durch=
ſuchen.”
Wieder ſprach der Dolmetſch zu Niſam und Patam, und ich
ſah, wie Staunen und Unwillen ſich in ihren Zügen ausdrückte.
Ich wäre gern dem Kolonel ins Wort gefallen, aber die Diſziplin
hinderte mich.
Es war eine furchtbare Beleidigung für den Maharadſcha, in
ſeinem Haus von Diebſtahl zu reden. Auch erſchien mir ein
Dieb=
ſtahl wenig glaubwürdig. Der Kolonel hatte die Uhr wohl
unbe=
merkt verloren. Eine ebenſolche Beleidigung aber war es für
Niſam und Patam, ſie als Saiſe zu bezeichnen, die durchſucht
wer=
den müßten, weil ſie geſtohlen hätten. Saiſe ſind ganz niedere
Diener. Ich bezweifle nicht, daß der Dolmetſch den beiden Panikis
Lettons Worte überſetzt hatte.
Beleidigung im Scherz.
In dieſem Augenblick ſchob ein Elefant ſeinen Rüſſel vor, und
ich ſah ganz deutlich, daß er darin etwas Glitzerndes hielt. Ich
machte darauf aufmerkſam, und Patam holte aus dem
Elefanten=
rüſſel Lettons Armbanduhr hervor. Der Elefant hatte nach
Lecker=
biſſen geangelt und hierbei unbemerkt die Armbanduhr von
Let=
tons Handgelenk gelöſt. Die Schließe war zerbrochen. Es ſchien
mir ein Glück, daß der Elefant die Uhr nicht verſchluckt hatte,
ſon=
dern ſich vom Geſchmack des kalten Metalls hatte abhalten laſſen.
Die Sache erſchien mir durch dieſe eigentlich luſtige Löſung
ein=
gerenkt. Aber der Kolonel ſchämte ſich über ſeine Aufwallung, und
um ſie irgendwie zu rechtfertigen, ſagte er halb heiter, halb drohend
zu Niſam und Patam: „Alſo zu ſolchen Diebeskunſtſtücken richten
Sie ihre Elefanten ab?‟ Der Dolmetſch überſetzte. Und bei ſeinen
Worten führte der Kolonel eine Bewegung, die er oft bei
ſcherz=
haften Drohungen gegenüber ſeinen Untergebenen auszuführen
pflegte. Er klopfte nämlich den beiden Panikis mit ſeinen
Hand=
ſchuhen, die er in der Hand hielt, gegen die Bruſt.
Dieſe Handſchube waren aus Schweinsleder.
Alle Panikis auf Ceylon ſtammen aus den mauriſchen, ſtreng
mohommedaniſchen Norddörfern dieſer Inſel. Ich wußte damals
noch nicht, daß die beiden Männer Panikis waren, ich hielt ſie für
Hindus im Hofamt. Darum konnte ich damals die tödliche
Belei=
digung noch nicht ermeſſen, die der Kolonel ihnen durch ſeinen
Diebſtahlsvorwurf, den ſie jedenfalls viel ernſter auffaßten als er,
und die darauffolgende Berührung mit einer Schweinehaut, eine
Schändung für jeden Mohammedaner zugefügt hatte.
Auf den Tiger!
Am nächſten Tag brach man zur Jagd auf. Niemand hatte dem
Maharadſcha von dem Vorfall im Elefantenmarſtall berichtet, auch
der Dolmetſch nicht. Er kam ja mit dem Maharadſcha, der fließend
Engliſch ſprach, nicht in Berührung. Die beiden Jagdelefanten
waren für den Maharadſcha und ſeinen bevorzugten Gaſt, den
engliſchen Kolonel, beſtimmt. Den einen leitete Niſam, den andern
Patam. Der Maharadſcha forderte Letton auf, ſich einen Elefanten
auszuwählen, und dieſar beſtieg aufs Geratewohl den Elefanten
Niſams. Patam erbleichte für einen Augenblick unter ſeiner
brau=
nen Haut, ich ſah es dentlich, doch ich wußte damals noch nicht,
worum es ſich handelte. Dann wandte er ſich ſeinem Elefanten zu,
den der Maharadſcha beſtieg.
Wir hatten nicht allzu weit in die Dſchungel hineinzureiten.
Die Treiber hatten ihr Werk bereits getan und mehrere Tiger an
einer Dſchungelſtelle mit Hunden, Lärm und Feuer
zuſammenge=
trieben. Wir näherten uns dieſer Stelle, um die Tiere abzuſchießen.
Der Elefant des Maharadſchas und der des Kolonels waren als
erſte auf dem Platz, wir waren auch überzeugt, daß der
Maha=
radſcha dem Kolonel die Ehre des erſten Schuſſes laſſen würde.
Vor die Rauhtiere geſchleudert.
Wir hörten das Gekläff der treibenden Hunde, den erhöhten
Lärm der Treiber, die nun die Tiger aus dem Dickicht zu uns
herausſcheuchten. Und bald teilte ſich das Gebüſch, und zwei
mäch=
tige Tiger ſprangen gerade vor den beiden erſten Elefanten auf
den Weg. Wir ſahen, wie der Maßaradſcha eine einladende Geſte
zu Letton machte, die ſoviel beſagte, wie: „Sie haben den erſten
Schuß!”
Doch bevor Letton noch angelegt hatte, brach ſein Elefant
plötzlich mit unheimlicher Schnelligkeit zuſammen. Das heißt, er
brach nicht zuſammen, er warf ſich freiwillig nieder — oder war
es die Kunſt des Lenkers geweſen, die ihn ſo blitzſchnell
nieder=
zwang.
Der Kolonel und Niſam wurden zugleich vom Tier
herabge=
ſchleudert und fielen vor den Tigern nieder, die ſich mit wütenden
Prankenhieben und Biſſen auf ſie ſtürzten. In wenigen Minuten
waren ſie tot, obwohl von uns und vom Maharadſcha aus ein
wahres Trommelfeuer auf die Tiger einſetzte, dem ſie auch bald
erlagen. Wieder brachen zwei Tiger aus dem Gebüſch, und auch
ſie erlegten wir fiebernd vor Wut, den Tod des Kolonels zu
rächen. Dies waren die letzten Tiger.
Kolonel Letton und Niſam waren tot. Der Elefant, der ſie
abgeworfen hatte, lag noch immer auf dem Boden, obwohl man
ihm den Abſcheu und die Angſt vor dem Geruch der Tiger, die
in ſeiner nächſten Nähe lagen, anmerkte. Er zitterte, aber eine
unbekannte Kraft hielt ihn am Boden feſt. Erſt als Patam zu
ihm trat, ihm ein Wort zurief und mit einer eigentümlichen
Bewegung ſeines Mahutſtabes antrieb, erhob ſich der Elefant.
Wir zogen traurig nach Hauſe. Auf den geſchmückten
Elefanten ſchwankten vier tote Tiger und zwei tote Männer.
Der eine hatte den andern in Dummheit und Uebermut
be=
leidigt, und dieſer hatte ſich auf ſeine Art gerächt, wobei er für
die Rache ſein Leben einſetzte. Die beiden Paniki mußten nach
ihren Sitten die ihnen angetane Beleidigung blutig ſühnen,
aber ſie konnten den Kolonel am Hofe des Mahayadſchas nicht
morden, ohne ihren Herrn in die unangenehmſten polätiſchen
Ver=
wicklungen zu bringen. Doch ſie kannten die Kunſt, die Elefanten
blitzſchnell zum Niederſtürzen zu veranlaſſen, und ſie wußten, daß
entweder Niſam oder Patam der Mahut jenes Eleffnten ſein
würde, den der Kolonel, der bevorzugte Gaſt des Maharadſchas,
reiten würde. Darum war Patam erbleicht, als der Kolonel
Niſams Elefanten wählte. Der geliebte, ältere Bruder und beſſere
Paniki mußte die Rache mit ſeinem Leben bezahlen. Patam
hätte lieber ſich ſelbſt geopfert.
Jeder von uns glaubte damals an einen unglücklichem
Zu=
fall, nur ich zweifelte. Doch ich ſagte nichts, denn ich ſah nicht
llar. Erſt nach zwei Jahren hat mir der Maharadſcha von
Maiſſur die Sache ſo dargeſtellt, wie ſie ihm Patam damals
freimütig erzählte.
„Und wo iſt Patam jetzt?” fragte ich.
Der Maharadſcha zuckte die Achſeln.
Patam iſt heute entweder Paniki auf Ceylon oder er
be=
fiehlt noch immer im — Elefantenmarſtall des Maharadſchas
von Maiſſur. Und nur, wenn engliſcher Beſuch kommt,
ver=
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Seite 10 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 22. Nov
Maarbatt lr lailett
Bußtag=Fußball im Oienſt des WHW.
ter Läufer nicht ſonderlich ein. Im Angriff mühten ſich Fath
und Paul vor der Pauſe auf ihren ungewohnten Poſten redlich,
Die Fußball=Ergebniſſe.
aber ohne großen Erfolg ab.
In Berlin; Nationalelf „Jakob” — Nationalelf „Thiele” 3:4 (2:0).
Gau Südweſt. Offenbach; Kickers Offenbach — Kreis
Offen=
bach 4:3. Saarbrücken: FV. Saarbrücken — VfR. Mannheim 5:2.
Neunkirchen; „Kreis Oſtſaar — Kreis Mittelſaar 3:2. Mainz:
Stadtelf Mainz — Wormatia Worms 2:5. Frankenthal: Kreis
Oſtpfalz — Kreis Weſtpfalz 2:0. Kaiſerslautern: Kaiſerslautern
—Boruſſia Neunkirchen 3:4. Landau: Südpfalz — Mittelbaden
3:1. Darmſtadt: Stadtelf Darmſtadt — Eintracht Frankfurt 2:4.
Frankfurt: Spfr. Poſt Frankfurt — Union Niederrad 2:2. Höchſt:
Höchſt Nied — FSV. Frankfurt 3:1. Worms: Worms B — Mainz
B 5:3. Bingen: Haſſia Bingen — Opel Rüſſelsheim 2:1.
Gau Baden. Mannheim: Nordbaden — Oſtpfalz 3:1.
Heidel=
berg: Stadtelf Heidelberg — SV. Waldhof 1:3. Weinheim: FV.
09 Weinheim — Amicitia Viernheim 23. Karlsruhe: Phönix
Karlsruhe — Spfr. Stuttgart 4:2. Pforzheim: 1. FC. Pforzheim
— Bez.=Kl. Pforzheim 3:0. Freihurg: Freiburger FC. — Bez.=
Kl. Freiburg 5:2. Lahr: Bez.=Kl. Lahr — Karlsruher FV. 2:3.
Kehl: Bez.=Kl. Kehl — VfB. Mühlburg 2:2. Konſtanz: Konſtanz
—Friedrichshafen 3:3.
Gau Württemberg. Stuttgart; VfB. Stuttgart — Sppg.
Fürth 4:1. Göppingen: SV. Göppingen — SV. Feuerbach 1:1.
Geislingen: FV. Geislingen — FV. Ulm 94 2:1. Ludwigsburg:
Stadtelf Ludwigsburg — Spvg. Cannſtatt 0:5. Heilbronn:
Stadt=
elf Heilbronn — Germania Brötzingen 3:3. Reutlingen: SV. 05
Reutlingen — FV. Zuffenhauſen 0:2. Ulm: 1. SSV. Ulm — BC.
Augsburg 5:2.
Gau Bayern. München: Stadtelf München — Stadtelf
Frank=
furt 1:2 (1:1). Nürnberg: 1. FC. Nürnberg — Stuttgarter Kickers
6:1. Würzburg: „Stadtelf Würzburg — ASV. Nürnberg 455.
Schweinfurt: VfR. Schweinfurt — FC. 05 Schweinfurt.
Regens=
burg: Stadtelf Regensburg — 1860 München 1:3. Bayreuth: FC.
Bayreuth — Kreiself Bayreuth.
Gau Nordheſſen. Marburg: Kurheſſen Bezirksklaſſe
Mar=
burg 6:1. Gießen: Stadtelf — Kreiself Gießen 3:3. Friedberg:
VfB. Friedberg — Bezirkskl Friedberg 8:1. Hanau: 93/60 komb.
— Dunlop/Keſſelſtadt 1:1. Fulda: Gauliga Fulda — Bezirkskl.
Fulda 11. Hersfeld: Stadtelf — Breidenbach/Heringen 3:0.
Kor=
bach: SV. 09 Korbach — Spielv. Kaſſel; ausgef. Bebra: FV.
Bebra — Kurheſſen Kaſſel 2:3. Büdingen: Büdingen/Vilbel
SV. Bad=Nauheim 2:0. Kaſſel: Gaumannſch. — Stadtelf Kaſſel 4:4.
Gau Mittelrhein. Koblenz: Stadtelf Koblenz — Stadtelf
Köln 3:1. Köln: VfR. Köln — Vingſt 05 Kalk/Preußen 8:2.
Köln; „Blau=Weiß/ Kölner BC. — Sülz 07 5:2 Gummersbach:
SV. Gummersbach Derſchlag — Kölner SC. 99 3:4. Trier:
Weſt=
mark Eintracht — Bezirksklaſſe Trier 7:2.
Winkerhilfsſpiele im Reich.
Stargard — Stettin 2:2, Gollnow — Stettin 2:3, Kreis
Senftenberg — Berliner Auswahl 1:5. Stadtelf Wittenberg
Hertha/BSC. 1:1. Stadtelf Eberswalde — Tennis/Boruſſia 5:2,
Stadtelf Finſterwalde — Vikt. 89 1:8, Stadtelf Hoyerswerda —
Blau=Weiß 1:3, Stadtelf Luckenwalde Minerva 93 3:3,
Stadt=
elf Brandenburg — Spandauer SV. 1:0. Stadtelf Rathenow —
Union Oberſchöneweide 1:7. Stadtelf Neuruppin — Bewag
Ber=
lin 3:5, Stadtelf Küſtrin — NordenNordweſt 1:1, Stadtelf
Landsberg — Berliner SV. 92 4:3, Stadtelf Frankfurt a. d. O.
— Wacker 04 1:4, Stadelf Guben — Alem. 09 1:1, Stadtelf
Cott=
bus — VfB. Pankow 3:2, in Leipzig: Gauliga — Bezirksklaſſe
4:2, Dresdener SC. — Guts Muts Dresden 2:0, Stadtelf Pirna
Spfr. 01 Dresden 4:3. BV. 08 Meißen — Dresdenſia Dresden
3:1. Polizei Chemnitz — Chemnitzer BC. 2:2 Eintr. Braunſchweig
VfB. Leu Braunſchweig 3:1. Stadtelf Dortmund — FC.
Schalke 04 1:2, Alem. Aachen — VfL. Benrath 0:1, SSV. Germ.
Elberfeld — Fort. Düſſeldorf 4:2, Turu Düſſeldorf — TSV.
Duis=
burg 99 1:1, Homberger Sppg. — Hamborn 07 2:5. Rot=Weiß
Oberhauſen — VfB. Gladbach 0:0. VfL. Preußen Krefeld — Union
Krefeld 1:2, Hannover 96 — Linden komb. 4:1, Bückeburger
Jä=
ger — Arminia Hannover 5:1, VfB. Peine — Kreis Peine 2:1,
Magdeburger Gaumannſchaft — Bezirksklaſſe 3:2. Halle 96
Wacker Halle 2:2, Hamburger SV. — St. Georg/Eilbeck, komb.
2:3. Eimsbüttel — Sport 01/Weſt Eimsbüttel, komb. 4:2,
Allen=
ſtein — Inſterburg 2:3. Königsberg — Danzig 3:0, Schwarz=Weiß
Eſſen — Kray 04 3:1, Union Hamborn — Meiderich 06/Spiel.
Mei=
derich 3:1, Städtekampf: Kiel — Gaarden 4:2.
TSV. Meſſel — SVgg. 04 Arheilgen 1:4 (1:0) SV. Groß=
Umſtadt — Haſ
Dieburg 1:7. Egelsbach: Reichsbahn Rot=Weiß
Frankfurt.
Egelsbach 3:4 (2:2) Walldorf: Viktoria
FV. 6:3. (6:0) Dietzenbach — Urberach=Offenthal 5:6 (2:4),
Mör=
ſelden: Mörfelden — FC. Langen 11:2 (4:1).
40000 beim Berliner WHW=Spiel.
„Thiele=Elf” ſchlägk „Jakob=Mannſchaft”
Muf 12 2.70 karen.
Ein ſchönes, ſchnelles und ritterliches Spiel.
Im Mittelpunkt der Winterhilfs=Spiele des Deutſchen
Fuß=
hall=Bundes am Bußtag ſtand der Kampf zweier deutſcher
Aus=
wahlmannſchaften im Berliner Poſtſtadion. Das Spiel, das
zu=
gleich die Generalmuſterung der deutſchen Nationalſpieler für das
Treffen mit England war, geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg.
Ueber 40 000 Zuſchauer waren ins Poſtſtadion gekommen, um ſich
ſelbſt ein Bild machen zu können, welches Spielermaterial dem
DFB. zur Verfügung ſteht. Dabei erfüllten die Zuſchauermaſſen
noch den guten Zweck, daß durch ihr Erſcheinen dem
Winterhilfs=
werk durch den Deutſchen Fußball=Bund wieder eine bedeutende
Summe zugeführt werden kann.
Unter den zahlreichen Ehrengäſten befand ſich auch
Reichs=
miniſter Dr. Goebbels, der vom Reichsſportführer von Tſchammer
und Oſten und Bundesführer Linnemann begrüßt wurde.
Das Spiel ſelbſt, das ſehr ſchön und ſchnell war und von
bei=
den Mannſchaften in ritterlichem Geiſte durchgeführt wurde,
endete mit einem verdienten Sieg der „Thiele=Mannſchaft” von
4:3 (0:2) Toren. Die beiden verſchiedenen Halbzeitsreſultate
fin=
den ihre Begründung darin, daß die ſiegreiche Elf durch die „
ver=
tauſchten Rollen” Faths und Pauls vor der Pauſe ziemlich
gehan=
dikapt war. Erſt als nach dem Wechſel Fath und Paul die Plätze
gewechſelt hatten, klappte es im Sturm der „Thiele=Elf” richtig.
Die beiden Mannſchaften ſtellten ſich dem aufmerkſamen
Schieds=
richter Alfred Birkem=Berlin in den bekanntgegebenen
Aufſtel=
lungen, alſo mit:
Jakob=Mannſchaft (Rot/Weiß); Jakob; Hariuger, Krauſe:
Ja=
nes, Bien, Kauer; Lehuer, Szepan, Framke, Raſſelnberg.
Siemets=
reiter.
Thiele=Mannſchaft (Schwarz Weiß): Paul. Hohmann, Pörtgen.
Siffliug. Foth: Gramlich, Goldbrunner, Kitzinger: Tiefel,
Mün=
zeuberg; Thiele.
Wie ſchon erwähnt, hatte die ſiegreiche Mannſchaft vor der
Pauſe unter der verkehrten Aufſtellung von Fath und Paul zu
leiden. Shwarz=Weiß trat daher vor dem Wechſel nicht beſonders
in Erſcheinung und mußte Rot=Weiß einen 2:0=Vorſprung
über=
laſſen. Der Torwart T hiele von Nowawes erwies ſich als
zuver=
läſſiger Hüter, er iſt aber für größere Aufgaben noch zu jung und
unerfahren. Die beiden Verteidiger Münzenberg und
Tie=
fel ergänzten ſich vortrefflich. Münzenberg wirkte durch ſeine
be=
freienden Abſchläge Tiefel erſchien techniſch reifer, er ſpielte auch
für das Auge gefälliger. In der Läuferreihe war Rudi
Gram=
lich wieder einmal der Beſte. Er erreichte ſchon vor der Pauſe
eine beachtenswerte Höhe, die er nach dem Wechſel noch zu
ſtei=
gern vermochte Goldbrunner ſpielte in beiden Halbzeiten
gleichmäßig gut. Er löſte ſeine Aufgabe zunächſt Framke und
ſpä=
ter Szepan abzudecken, ausgezeichnet. Kitzinger ſchlug als rech=
Nach dem Wechſel änderte ſich die Spielweiſe dieſer beiden
Außenſtürmer grundlegend. Sie ſtanden nun auf den richtigen
Plätzen und kamen immer beſſer in Fahrt. Fath riß den linken
Flügel immer wieder unwiderſtehlich nach vorne. Paul war zwar
nicht ganz ſo erfolgreich, er gab aber viele und brauchbare
Flan=
ken. Sehr gut gefiel auch der Benrather Hohmann, der zwei
Prachttore auf ſein Konto brachte. Hohmann iſt nach ſeinen
Ber=
liner Leiſtungen der gegebene Mann für die Englandmannſchaft.
Siffling und Pörtgen konnten ſich nicht ſo wie die übrigen
Leute hervortun, ſie waren aber ebenfalls keine Nieten.
In der unterlegenen Mannſchaft zeigte Jakob im Tor vor
der Pauſe einige Schwächen, die er aber nach dem Wechſel durch
gute Paraden wieder ausglich. In der Verteidigung hrauchte
Haringer, wie üblich, einige Zeit, bis er richtig in Schwung
kam. Nach einer halben Stunde war er jedoch voll auf der Höhe
und zeigte, daß er zurzeit Deutſchlands beſter rechter Verteidiger
iſt. Er war ſicher in allen Lagen und ſehr ſchnell. Schneller
jeden=
falls als der Berliner Krauſe der einen auffallend ſchlechten
Tag hatte und nicht beſtand. In der Deckung holte ſich der
Düſſel=
dorfer Janes die beſte Note. Er war das bekannte „Mädcken
für alles”. Vorbildlich ſein Dreiecksſpiel mit Szepan und
Raſſeln=
berg vor der Pauſe. Bien in der Mitte hielt ſich ſtrikte an die
gegebene Weiſung, den gegneriſchen Mittelſtürmer zu bewachen.
Solange das Spiel der „Roten” lief, hatte er dabei gute
Augen=
blicke, ſpäter jedoch kam er einige Male in Nöten. Zufriedener
konnte man mit dem weiteren Berliner Kauer ſein, der ſich als
recht nützliches Glied in ſeiner Mannſchaft erwies. In der
An=
griffsreihe zeigte Lehner ſich wieder als zu verſpielt. Der
Augs=
burger Rechtsaußen iſt gewiß ein großer Könner, aber er ſchlägt
zu viele Bogen und Haken, wobei er oftmals den Ball verliert.
Szepan war in den erſten 45 Minuten der Dreh= und
Angel=
punkt ſeiner Mannſchaft. Immer und immer wieder holte der
Schalker den Ball nach vorne, fidelte die Vorſtöße ein und ging
ſelbſt beherzt auf das feindliche Tor los. Nach dem Wechſel rannte
ſich der Blondkopf, als er den Angriff führt, im gleichen Maße
feſt. Seine Kleinarbeit, das lange Dribbeln, ſtörte den Fluß der
Handlungen. Der urſprüngliche Mittelſtürmer Framke fand ſich
zu dieſer Zeit beſſer mit der keineswegs leichten Aufgabe ab, als
erwartet, ſo daß er — abgeſehen von ſeinem Leerlauf vor der
Pauſe — noch einen annehmbaren Eindruck hinterließ Der
Halb=
linke Raſſeluberg war vor Halbzeit der beſte Spieler auf
dem Platz. Eine alte Knieverletzung zwang ihn jedoch knapp vor
der Pauſe zur Vorſicht. Sein 30=Meter=Stoß, der zum zweiten Tor
der „Roten” führte, war eine nicht alltägliche Leiſtung. Der
Mün=
chener Siemetsreiter hatte über eine Stunde lang die beſten
Einfälle und einen ſchönen Zug zum Tor. Der Linksaußen hatte
aber ſeine Kräfte ſchlecht eingeteilt und ſchon frühzeitig ſein
Pul=
ver verſchoſſen.
Stadkelf Darmſtadt unkerliegk Einkracht
Frankfurk 2:4 (1:2).
Gut 2500 Zuſchauer hatten ſich zum WHW.=Spiel im ſchönen
Hochſchulſtadion eingefunden, ſo daß auch der finanzielle Erfolg
gegeben war.
Die Gäſte konnten mit ihrem guten techniſchen Rüſtzeug und
ihren oft prächtigen Kombinationszügen durchaus befriedigen, und
ihr Sieg iſt verdient. Die Stützen der Eintracht, die nach der
Pauſe nochmals umſtellte, waren Stubb in der Verteidigung.
Fürbeth als Mittelläufer, Schmidt und Groß im Sturm, auch
Trumpler als Rechtsaußen zeigte Schönes.
Darmſtadts Auswahl hatte ebenfalls noch eine
Aen=
derung erfahren müſſen. Für den erkrankten Mittelläufer Dumont
(Polizei) ſprang Schnägelberger (98) ein, während Pfeiffer mit
Arheilger den Halbſtürmerpoſten nach rechts getauſcht hatte. Die
Darmſtädter Abwehr mit Ruppel im Tor und Senger=Eßlinger
konnte gefallen. In der Läuferreihe überragte Schnägelberger
ſeine Nebenleute. Im Sturm konnte, nur der eifrige Pfeiffer
reſtlos gefallen, nach ihm iſt noch Arheilger zu nennen, die
an=
deren erreichten nicht ihre in Punktekämpfen ſchon gezeigten
Lei=
ſtungen. Gerade gegen die — zugegeben ſehr harte — Eintracht=
Abwehr hätte man ein ideenreicheres Angriffsſpiel liefern
müſ=
ſen. An Torchancen fehlte es zudem nicht, aber am ſchnellen
Schuß.
Die 6 Tore.
Schon in der 4. Minute geht Darmſtadt durch prächtigen
Strafſtoß von Keck in Führung, doch in der 25. Minute köpft der
junge Ebertshäuſer eine Ecke unhaltbar zum 1:1 ein. 10 Minuten
ſpäter verwandelt Schmidt einen von Eßlinger verwirkten Hand=
Elfer zur 1:2=Pauſen=Führung. Kurz nach Wiederbeginn endet
eine zügige Kombination Schmidt=Gerth=Trumpler mit dem 1:3,
und ein Durchbruch Schmidts verbeſſert auf 1:4 für die Weiß=
Schwarzen. Eine Hände=Spiel Stubbs im Strafraum verwirkt
einen Elfmeter, den Keck verwandelt. Einige ſchöne Aktionen
Pfeiffers enden mit Pech knapp neben dem Gäſtetor.
Als SR. pfiff Lautz=Pfungſtadt.
Das Schüler=Spiel Darmſtadt — Kreis Darmſtadt endete nach
anfänglicher 3:0=Führung der Heiner mit einem verdienten Un=
—ö.
entſchieden 3.:3 (2:0).
Rund 500 RM. konnten dem Darmſtädter Winterhilfswerk
übergeben werden.
Michelſtadt — Stadtelf Darmſtadt B 2:6.
Südheſſen ſchlägt Nordmain.
FC. Egelsbach — Reichsbahn=Rotweiß Frankfurt 4:3 (2:2).
Südheſſen ſchlägt Nordmain, ſo könnte man dieſe Begegnung
der beiden Tabellenführer der Bezirksklaſſen einſchätzen. Ueber
1000 Zuſchauer hatten ſich zu dieſem WHW.=Spiel eingefunden,
das auf beiden Seiten prachtvolle Leiſtungen bot. Kein Wunder,
daß es 7 ſchöne Tore gab und einen verdienten Sieg der Platzelf,
die in der zweiten Hälfte die beſſeren Reſerven beſaß. Die
Platz=
mannſchaft wies keinen ſchwachen Punkt auf, während die Gäſte
in ihrer Läuferreihe unterlegen waren und deshalb die Partie
verloren.
Der Egelsbacher Mittelſtürmer Knöß 2 fing in der 25. Minute
einen Torabſtoß des Gäſtehüters ab. und ſein direkter Schuß
brachte E. die Führung. Warny, der Gäſterechtsaußen buchte
an=
ſchließend mit Prachtſchuß den 1:1=Gleichſtand, und Dietermann
brachte Rotweiß ſogar 1:2 in Front. Egelsbachs Rechtsaußen
Becker war kurz vor dem Wechſel noch einmal erfolgreich.
Nach der Pauſe ſtellt Egelsbach um und ſchnürt die Gäſte
völlig ein. Dieſe gehen zwar nach einer ſchwachen Abwehr Schuhs
3:2 — durch Scheuermann — voran, aber ein Prachttor von Haller
und ein ſtrammer Flachſchuß von E. Volz ſichern E. den Sieg.
SR. Enzler=Darmſtadt pfiff zufriedenſtellend.
Tgſ. Ober=Ramſtadt — Jahn 1875 Darmſtadt 1:4.
Trotz viel Erſatz konnten die 1875er das Winterhilfsſpiel in
Ober=Ramſtadt überzeugt gewinnen. Das Spiel, das ſehr
anſtän=
dig durchgeführt wurde, ſah die 1875er wieder von der beſten
Seite. Jeder der Mannſchaft tat ſeine Pflicht. Beſonders Auguſt
Lemſter im Tor bewies wieder ein gutes Können. Seine Ruhe
wirkte auf die Darmſtädter wie bezaubernd. K. Mühlhach
er=
zielt im Alleingang die Führung, welche von Ober=Ramſtadt
je=
doch poſtwendend ausgeglichen wurde. Steimer konnte kurz vor
Halbzeit das 2:1 buchen. Mit Beginn der zweiten Hälfte laat die
Platzmannſchaft mächtig los, jedoch die eifrig ſpielende
Hinter=
mannſchaft vereitelte jeden Erfolg. Die Darmſtädter erzielen durch
J. Heß noch zwei Tore, die den Sieg ſicherſtellten.
Die in dieſer Woche vorgenommene Säuberung der Abteilung
hat bewieſen, daß alles wieder zum Guten beſtellt iſt. Nachdem
drei Spieler der 1. Mannſchaft auf Grund unſportlichen Verhal=
Wie ſpielen ſie am Sonnkl
Die kleine Preisfrage für
in der Mittwochs=Ausgabe iſt, auch für Sie offen
möglichſt heute, noch Ihre Löſung ab, damit Ihr
am Samstag, 18 Uhr, auf der Sportredakti
Rheinſtraße 23 I., vorliegt.
tens aus dem Verein ausgeſchloſſen wurden, zeigte
ein gutes Verſtändnis. SR. Melk=Wixhauſen gut.
bleiben.
Kreisligiſten des Rieds auch eine anerkennensweri
boten, ſo daß man mit dieſem Ziel in jeder Hinſicht
ſein konnte. Fünf Minuten vor der Pauſe gingen
und eifrigen Biebesheimer durch ihren Halbrechten
Führung. Obwohl die mit Ausnahme ihres Mittellill
komplett erſchienenen Bürſtädter alles verſuchten, ru
Vorſprung der Platzbeſitzer nicht mehr einzuholen
hatte übrigens auch ſeinen Mittelläufer Molter
und außerdem ſtand ein Erſatzmann. Leutheuſer.
äußerſt gut bewährte. Ueberhaupt bot gerade die A
in ihrer Geſchloſſenheit eine ſehr ſchöne Leiſtung die
begeiſterte und ſelbſt den Gebhard, Gotha, Koch, Ruh, /iu
Ruh, Haßlöcher uſw. keine Siegesmöglichkeit gab. UIſe
In Stockſtadt gab es auch einen äußerſt ſpan,hlt des Did
Aſaß die 2a
den Viktoria Griesheim ebenfalls mit dem Miſel ven
Ergebniſſe für ſich entſcheiden konnte.
Am Sonntag begeben ſich die 1875er nach Grie
die Mannſchaft mit dieſem Geiſt, ſo wird der Eri
TSG. 46 (Fußballabteilung).
Am Sonntag ſpielen die erſte ſowie Reſerve
Eberſtadt gegen Germania. Beide Mannſchafte
Rad, und zwar iſt Abfahrt für die Reſerve bei Löfil
ſtraße, 12 Uhr, während die erſte Mannſchaft an del
um 1 Uhr abfährt. Für die Schlachtenbummler iſt
ebenfalls 1 Uhr bei Löffler.
3. Mannſchaft am Sonntag vormittag 10 Uhr
dion gegen die 98er Junioren.
Die 4=Jugend hat vorm 10 Uhr in Dieburg an
rend die B=Jugend um dieſelbe Zeit gegen 04 Arhei!
chen ſpielt. Die Gegner der beiden Schülermannſch
noch bekanntgegeben.
Winkerhilfsſpiele im Ried.
T. u. Spp. Biebesheim — V. f. R. Bürſtadt 1,
Neben dem finanziellen Erfolg für die Winterhil
Nabiſcheinlich wi
Bensheim konnte ſeine Bezirksligagäſte aus Aoch ein Nachſviel
beſiegen. Es gab ein torreiches Treffen, das Olym
Kurz
mit 5:3 für ſich entſchied.
Sehr gut ſchlug ſich Chatt. Wolfskehlen in Mrt ſtellt eine äuße
wo dieſe Elf vor zahlreichen Zuſchauern das Wintern uu dem heimiſchel
Tit. Am ſchußgewal
gewinnen konnte.
„u der rechte Vertei
Eſchollbrücken — Hahn=Crumſtadt 2:2 00 Pgoneriſchen Stüm
Das WHW.=Spiel endete gerechterweiſe unentſthlu Eportverein 9
Mannſchaften waren jeweils eine Halbzeit lang Aurchaus geſchloſſ
Gegen Schluß war das Treffen, das einen viel zu ha ch eiwas zuvie
trug, am ſpannendſten denn jede Mannſchaft verſuc urhandene Schu
an ſich zu reißen. Obwohl jeder ſein Beſtes hergab. Auſereihe hatte ei
der Crumſtädter Torhüter Sonderlob.
P abgsſehen von
SV. 1910 Weiterſtadt Jgd.—SpVgg. 04 Arheilgen
Mit dieſem Ergebnis beſiegte am Buß= und Beſtichelten ſaubere A.
terſtädter 1. Jugendmannſchaft die benachbarte Mc. Er wvar gerecht
SpVgg. 04 Arheilgen. Sonntag muß die JugenIüſer Auslegung de
10 Uhr in Dornheim antreten.
VfR. 1924 Beerfelden — VfR. Erbach 2:1
Mfif heute ſcho
OMlien guten Tag u
Zahlreiche Zuſchauer wollten dieſen ſchweren A)e Ergebniſſe vo
wobei Erbach ſtark vertreten war. Etwas aufgereg.) Pungſtadt
Spiel unter der ganz ausgezeichneten Leitung des O0 65, kode Eoie
Schilling=Aſchaffenburg. Das Spielfeld war durc A0ſt, Griesbein
niedergegangenen Regen ſehr glatt, ſo daß man
mußte, daß beide Parteien ſolche techniſchen Leiſt Rupſädter
Fermon=
konnten. Auf beiden Seiten ſcheitern die Angriffe Mſtgleichbeiſt mit
ganz groß ſpielenden Schlußdreiecken und den eben!0 Piunoſtäder Fut
ferreihen. Der flinke Beerfelder Sturm kombiniert iu 1ü0 veſozu
bacher Tor. Blitzſchnell wandert der Ball, und mi ſntolt tun vr St
zenden Leiſtung jagt der Rechtsaußen, der in diediren Egelsbot
nach innen gelaufen war, im Nachſchuß den Ball. Malgeygen.
Gehäuſe. Freude bei der Platzelf. Hart müſſen:
reihen gegen die zähen Hintermannſchaften, um joc /. 90s war
Viertel des S
Boden ankämpfen, trotzdem ſind bis zur Halbzeit Me Pnſte zblo
verſchloſſen. Mit einem Rieſentempo beginnt der
B ſaön in der Tab
Hälfte. Glänzende Paraden der beiden Torwächte
ueren. Nun dit
fall der Zuſchauer. Eine ſchöne Vorlage köpft der 2 9
Mir Hörten, d
übrigens ſein erſtes Spiel in der 1: Elf Beerfelderk
RAten Torhiters
lieferte, zurück zum Mittelſtürmer der mit Bombenſißtelen ſo ſchön dru
unhaltbar und blitzſchnell wieder ins Erbacher Tor 20 Perutoße nur
Beerfelden. Kurz vor Schluß mußte auch der Bech
mann einmal nach dem verdienten Ehrentor Erbacs
und
greifen. Obwohl Erbach mit allen Kräften das Ersl
letzten Minuten verbeſſern will, bleibt der Sieg mit
felden.
Maf in der
Die 2. Elf verlor mit 2:0 und hat ſomit 4 Spi
Betriſt:
und dies eine gegen Erbach verloren.
Bezirkskag der Radfahrer.
19
Am Sonntag fand im Volksbildungsheim in
Main die alljährliche Vereinsführerpflichtverſammk
ſigen Radſportbezirkes ſtatt. Der anweſende ſtellver!”
bandsführer, Bauer=Darmſtadt, würdigte die
dienſte, die der hieſige Radſport im abgelaufenen Syün
zielte. Der hieſige Radſport ſtehe in einzelnen Spal
in Deutſchland da. Wieder ſeien die Radweltmeiſte
Frankfurt a. M. an den RV. Wanderluſt gefallen.
ren ſei das hieſige Gebiet mit weit über hundert Ve.
ebenfalls an der Spitze im geſamten Verband.
Straßenmeiſter für Berufsfahrer, Bruno Roth, ſowie!
Amateurmeiſter im Zweiſitzerfahren, H. Hoffmann.
Bezirk 3 im Gau Südweſt an.
Der Bericht des Gau= und Bezirksführers H. B2
die ſchöne Entwickelung, die der Radſport nunmehr
Mitglieder umfaſſe der Gau, davon der hieſige Bezir34
Die Sportüberſichten der einzelnen Fachwarte erbrach
über die eifrige Tätigkeit auf allen Gebieten. In
wurde auf den Bezirksbahnen Frankfurt und
Maic=
neuer Aufbau durch den nun ſcheidenden verdienſtvoll!
Zatelli vollzogen. Sechs große Berufsfahrer=, 9 An
und 14 erfolgreiche Trainingsrennen wurden abgeha-
Straße fanden ebenfalls 14 bedeutende Wettbewerw
Saalſport zeigte mit 100 Reigenvorführungen und
ſpielen eine kaum zu übertreffende Leiſtungsfähigkeit.
805 Teilnehmer zu zählen, Beim Straßenſport 940
ſport 515, und bei dem ſchönen Wanderfahren wurdem
1400 Teilnehmer gezählt. Das kommende Olympigiack
Grund der Ziele, die in dieſer Verſammlung beſan
wurden, im Radſport einen weiteren bedeutungs
ſchwung erleben.
Hockey.
FSV. Frankfurt 6:0;
[ ← ][ ][ → ] . November 1935
ein wichtiger Puntl.
verhia Sl. Ingbert — 5V. 98 7:7 (2:3).
ibandsſpiel gegen die erſte Elf von St. Ingbert
ent=
ſyortverein am Buß= und Bettag ſeine Handballmann=
Bur Zeit ſtärkſtmöglichen Aufſtellung. Um es gleich
ſchmen, das Spiel in St. Ingbert war ſehr, ſehr
men und wurde insbeſondere von den Saarländern mit
ſbätterung durchgeführt, ſo daß es zum Schluß einen
Cparakter annahm. Dem Schiedsrichter Huwaſch=
Frank=
elten ſich die Mannſchaften in folgender Aufſtellung:
ſiert: Schammé; Wagner, Küntzer; Haas, Wendel,
. Leonhard, de Roi, Amann, Hofmann. — S V. 98:
Rothenburger; Kehr, Delp, Dittmar; Kaltenbach,
Freund, Fiedler.
uroß der 98er ab entwickelte ſich ein äußerſt raſches
Spiel, das zunächſt verteilt iſt, bis ſich dann eine
legenheit des Sportvereins herausſtellt. Ein Straf=
und wird zum erſten Tor unhaltbar für den St.
Ing=
ann verwandelt. Wenige Minuten ſpäter gleicht St.
ſh Strafſtoß des Mittelſtürmers aus, doch Merz holt
nach ſchneller Kombination des blauen Sturmes
wie=
ung. Dann unterläuft der Darmſtädter
Hintermann=
ſaungsfehler, und der Halblinke St. Ingberts erzielt
5. Aber ſchon wieder wirft Delp ſeinen Angriff nach
ſchnelle Kombination der 98er bringt dann kurz vor
ſich wuchtigen Schluß des Linksaußen Kaltenbach das
ſtat 2:3.
Pauſe legten die Saarländer im ſtürmiſchſten Tempo
en offenbar das Spiel in den nächſten Minuten klar
heiden. Durch Strafwurf des Mittelſtürmers, für
War, erzielen ſie den Gleichſtand. Ein Durchbruch des
ſie Halbrechten mit anſchließendem ſcharfen Schuß macht
ſine vollendete Abwehr im Sprung zunichte. St.
Ing=
hunvermindert, angefeuert von dem ſich zum großen
z gebärdenden Publikum, weiter und will durch einen
ihr Torvorſprung das Reſultat endgültig ſicherſtellen.
blauen Stürmer ſind jetzt wieder beſſer im Zug: ein
dchbruch Freunds bringt SV. 4:3 in Führung. Kurz
üigt nach überlegter Schnellkombination des
Innen=
hur Mitte gelaufenen Kaltenbach das 5:3. St.
Ing=
ginermüdlich und wird im Spie zuſehends härter. Ein
pt erſichtlichen Gründen vom Schiedsrichter verhängter
migt den Saarländern durch ihren Halbrechten ein Tor,
Minuten ſpäter, wiederum durch Strafſtoß, den de
welt, den Gleichſtand. St. Ingbert drängt nun mit
utz; wieder aber glückt es Kaltenbach nach ſchnellem
fuf ſchöne Vorlage Fendts die Führung für die Blauen
Poſtwendend erfolgt durch Strafwurf St. Ingberts
Fünf Minuten vor Schluß bricht Merz durch, und
für 98. Eine Minute ſpäter verhängt der
Schieds=
rſichtlichen Anlaß einen Strafwurf vor dem 98er Tor,
ialiſt de Roi verwandelt. Ein Zuſammenproll des
„Mittelläufers Delp mit dem St. Ingberter
Mittel=
dt das Publikum, das mit äußerſter Leidenſchaftlich=
Mannſchaft Partei ergreift, in Erregung. Einige
ingen aufs Spielfeld ein, und nur mit Mühe kann
Ende gebracht werden. Sofort nach dem Abpfiff
Aiſſe des Publikums auf den Sportplatz, und es iſt faſt
daß die Darmſtädter Spieler und Reiſebegleiter aus
pkeſſel, wenigſtens äußerlich unbeſchädigt wieder her=
Wahrſcheinlich wird dieſe Angelegenheit in
irgend=
noch ein Nachſpiel haben.
Kurze Kritik.
Rgert ſtellt eine äußerſt harte und ſchnelle Mannſchaft,
rh vor dem heimiſchen Publikum ein ſchwer zu
beſiegen=
t. Am ſchußgewaltigſten im Sturm der Mittelſtür=
„ſider rechte Verteidiger Wagner beſonders hart im
* Wergegneriſchen Stürmerreihe. Der Tormann zeigte ſehr
ſch, Sportverein 98 war auf allen Poſten gut im Zug
wedurchaus geſchloſſene Leiſtung. Der Sturm arbeitete
ti etwas zuviel in die Breite, ſtatt auch durch
Steil=
cie vorhandene Schußkraft der Stürmer ſchneller einzu=
Mttäuferreihe hatte ein gewaltiges Penſum und wurde
al, abgeſehen von einigen Fehlern, gut gerecht. Die
„mgriff heute ſchon vor der Abſeitslinie ein; Henß im
ien guten Tag und zeigte bei verſchiedenen
gefähr=
oheiten ſaubere Arbeit. Der Schiedsrichter hatte es
ſſpe. Er war gerecht und bis auf einige Kleinigkeiten
u der Auslegung der Spielregeln.
Handball am Bußtag.
ſidie Ergebniſſe vom Bußtag:
imi Pfungſtadt — Nieder=Liebersbach 19:5; Birkenau
ſtut 6:6; Tade. Egelsbach — 04 Arheilgen 4:3;
Waller=
ſchft. Griesheim 7:4: Nieder=Ramſtadt —
Bens=
lingſtädter Germanenſieg kommt wie erwartet und
vuktgleichheit mit 46 Darmſtadt erzielt. Beachtlich iſt
Pfungſtädter Turner in Birkenau, weil Viktoria
drt 11:10 verloren hatte. Bemerkenswert noch, daß
uſtadt kurz vor Schluß 6:5 in Führung gelegen hatte.
ueren Egelsbacher, Sie haben nacheinander, die
Ar=
abgezogen. Zuerſt Merck, dann den Tv., und nun
Das war Leiſtung! Wir hörten, daß die Gäſte
Viertel des Spieles überlegen waren. Aber was
9 Punkte zählen! Egelsbach beſitzt jetzt deren acht
tatz ſchön in der Tabelle. Tſchft. Griesheim zog
aber=
lärzeren. Nun dürfte der Bart ab ſein von wegen
ſokt Wir hörten, daß die Griesheimer Turner Sorge
dszuten Torhüters haben. Bensheim hat ſich in ſei=
Sielen ſo ſchön gemacht, daß man die Meiſterſchafts=
Bergſtraße neuerdings wieder offen laſſen muß,
rhy, Bensheim und Germania Eberſtadt ſtehen mit je
eich.
Andball in der Gruppe Odenwald.
Betrifft Jugendſpiele.
ichm Jugendſpiel ſollen aktive ältere Spieler mitgewirkt
PMſt nicht ſtatthaft. Die Leiter der Jugendſpiele haben
fſur dem Spiel die Ausweiſe auszutauſchen und damit
Mtrauen zu beſeitigen.
der 5ruppe Süd ſpielen am Sonntag, 24. November:
„tch=kobach — Böllſtein (2 Uhr), Jgd. Erbach — König
hiedenen Vereinen ſtehen noch die Spielberichte
Sümigen wollen ſofort berichten.
Rentables, in
AIadUNSlgutem Zuſtande
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von
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Oetsgruppe Darmstadt desR/e.
Wir fahren zur Olympia=Ausſtellung nach Frankfurk.
Wir haben durch eine kurze Preſſenotiz die Vereine bereits
darauf hingewieſen, daß die Ortsgruppe am kommenden
Samstag, dem 23. November, nachmittags,
eine gemeinſame Fahrt zur Olympia=Ausſtellung nach
Frank=
furt a. M. veranſtaltet. Auch alle übrigen Volksgenoſſen, die
In=
tereſſe an dem Beſuch dieſer einzigartigen Ausſtellung haben,
ſind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Der Fahrpreis für Hin=
und Rückfahrt ſtellt ſich auf 1,50 RM., die mit der Anmeldung in
den genannten Einzeichnungsſtellen zu entrichten ſind.
Bekanntlich wird die große Olympia=Ausſtellung nur in
wenigen deutſchen Großſtädten gezeigt. Wir in Darmſtadt ſind
in der glücklichen Lage, ſie in unmittelbarer Nähe und mit
ge=
ringen Unkoſten beſichtigen zu können. Angeſichts der großen
Be=
deutung der kommenden 11. Olympiſchen Spiele für unſere
deutſche Sportbewegung und unſer deutſches Volk überhaupt ſollte
es kein aktiver Turner und Sportler verſäumen, ſich die
Aus=
ſtellung anzuſehen. Sie vermittelt dem Beſucher an Hand eines
reichen ſtatiſtiſchen und Bildmaterials einen lebendigen Einblick
in den Sinn und Werdegang der Olympiſchen Spiele vom alten
Griechenland bis in unſere Tage und gibt vor allem einen
Ueber=
blick über die gewaltigen Vorbereitungen, die das
nationalſozia=
liſtiſche Deutſchland auf ausdrücklichen Wunſch unſeres Führers
für die kommenden Spiele in Berlin getroffen hat. Rieſige
Schau=
bilder, Großphotos und prachtvolle Modelle laſſen die gigantiſche
Größe der olympiſchen Sportanlagen erkennen, die auf dem
Reichs=
ſportfeld Berlin, in Garmiſch=Partenkirchen und an den übrigen
olympiſchen Stätten im Entſtehen begriffen ſind und die alle
zu=
ſammen die modernſte und großartigſte Sportanlage der Welt
darſtellen.
Da die Okympia=Ausſtellung nur noch wenige Tage in
Frank=
furt gezeigt wird, ſollte keiner, der an ſportlichen Dingen
inter=
eſſiert iſt, dieſe letzte Gelegenheit verſäumen.
Die Abfahrt erfolgt Samstag nachmittag 14.30 Uhr ab
Adolf=Hitler=Platz mit Omnibus. Rückkehr gegen 19.30 Uhr,
Einzeichnungsliſten liegen, außer an den genannten Stellen
auch bei Parfüm. Müller, Ernſt=Ludw.=Platz, auf. Löwer.
Bildung des Olympia=Werbeausſchuſſes in Darmſtadt
Der innerhalb der Ortsgruppe Darmſtadt des RfL. gebildete
Olympia=Werbeausſchuß erfuhr geſtern durch die von
Reichsregie=
rung und Partei angeordnete Heranziehung der übrigen
Organi=
ſationen und Gliederungen ſeine notwendige Verbreiterung. In
den von Verwaltungsdirektor Löwer bekannt gegebenen
Richt=
linien für die olympiſche Werbung wird u. a. beſtimmt:
Sämtliche Körperſchaften der Partei, des Staates und der
Stadt, ſoweit ſie für die Olympia=Sportwerbung in Frage
kom=
men, entſenden einen beſtimmten Vertreter als Olympia=Werbe=
Obmann in den Olympia=Werbe=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt=
Stadt. Name und Anſchrift der Obmänner ſind bis zum 30. Nov.
1935 an die Geſchäftsſtelle des Olympia=Werbe=Ausſchuſſes (
An=
ſchrift: Deutſcher Reichsbund für Leibesübungen, Ortsgruppe
Darmſtadt, Landgraf=Georg=Straße 120, Fernruf 3540) zu melden.
Die Werbung kann erfolgen:
a) durch den Vertrieb der Olympia=Werbehefte innerhalb der
Körperſchaften;
b) durch in gewiſſen Zeitabſtänden zu veranſtaltende Vorträge,
für welche die Olympia=Werbe=Obmänner herangezogen
wer=
den können;
c) durch Anſchlag der von dem Olympia=Werbe=Ausſchuß den
Körperſchaften zugeleiteten Olympiſchen Werbeplakaten in
Dienſtgebäuden, Schulen, Betrieben, Sportſtätten,
Sturm=
lokalen uſw.;
d) durch Vorführung Olympiſcher Werbefilme, die über den
hieſigen Olympia=Werbeausſchuß bei dem Amt für
Sportwer=
bung in Berlin zu beſtellen ſind;
e) durch geſchloſſene Teilnahme an den in der kommenden Zeit
geplanten großen Olympiſchen Kundgebungen.
Den Olymipawerbeobmännern wird ferner die Durchführung
eigener Veranſtaltungen in Form von Schulungsabenden (
Lager=
abende beim Arbeitsdienſt uſw.) empfohlen.
Für den Abſatz der Olympia=Werbehefte empfiehlt es ſich, die
Sportreferenten der Sturmbanne und Stürme, Zellen und
Block=
warte uſw. aktiv heranzuziehen.
Die Auslieferung der beſtellten Hefte erfolgt direkt durch die
Geſchäftsſtelle dieſes Ausſchuſſes Landgraf=Georgs=Straße 120.
Wie mitgeteilt wurde, kommt der prächtige Olympia=
Zug im März nach Darmſtadt.
Reichsbahn unkerſtükzt Olympia.
Die Deutſche Reichsbahn wird, nachdem ſie während der
Vorbereitungszeit für die Olympiſchen Spiele beſonders durch
ihre zahlreichen Auslandsvertretungen für Olympia wirbt, auch
während der Austragung den Spielen ihre Unterſtützung nicht
verſagen. Sowohl für die Winterſpiele als auch für die Haupt=
Olympiade in Berlin und Kiel gewährt ſie den Aktiven,
Mann=
ſchaftsführern. Trainern, Begleitern. Komitee=Mitgliedern.
Ver=
bandsmitgliedern, offiziellen Preſſevertretern ſowie den
Ange=
hörigen dieſer Gruppen auf allen Strecken eine
Fahrpreis=
ermäßigung von 50 Prozent in allen Wagenklaſſen,
Dieſe ermäßigten Fahrpreiſe gelten vom 1. Dezember bis 29.
Februar für die Winterſpiele, vom 1. Juni bis 30. September für
die Sommerſpiele. Für Zuſchauer werden von allen deutſchen
Bahnhöfen nach Garmiſch=Partenkirchen. Berlin oder Kiel
Sonn=
tagsrückfahrkarten mit 33½, Prozent Fahrpreisermäßigung
ausge=
geben. Sie gelten für Garmiſch=Partenkirchen vom 1. bis 18.
Fe=
bruar, für Berlin und Kiel vom 30. Juli bis 18, Auguſt. — Im
Berliner Stadt=, Ring= und Vorortverkehr werden die „Aktiven”
vom 1. Juli bis 30. September frei befördert.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Hauptvorſtand. Heute abend 8.30 Uhr findet
wie=
der, wie gewöhnlich, die Vorſtandsſitzung ſtatt. Da dieſelbe in
den letzten 3 Wochen aus verſchiedenen Gründen ausfallen mußte,
ſo iſt die vollzählige Anweſenheit der Vorſtandsmitglieder infolge
der Dringlichkeit der Tagesordnung notwendig.
TSG. 46 (Handballſchüler).
Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß alle Schüler der
Handballabteilung am Samstag, nachmittags 2.30 Uhr. auf der
Woogswieſe zum Training zu erſcheinen haben.
Nr. 321 — Seite 11
Süddeutſche Meiſterſchaftskämpfe
im Mannſchaftsringen. — Gau Südweſt.
Mit vier Begegnungen wurden im Bezirk Main=Heſſen des
Gaues Südweſt die Meiſterſchaftskämpfe im Mannſchaftsringen
gut vorangebracht. Der Tabellenführer, ASVgg. 88 Mainz, ſchlug
den ſtark vorwärtsgekommenen Vorwärts Groß=Zimmern mit
11:4. wobei das Ergebnis aber in keiner Weiſe die
Ausgeglichen=
heit und Härte der einzelnen Kämpfe ſpiegelt. Nur einen
Fall=
ſieg gab es, und zwar im Halbſchwergewicht für Mainz. Die
Leute des Spitzenreiters holten ſich im Bantam=, Feder=, Welter=
und Mittelgewicht Punktſiege, die Zimmerer taten das im Leicht=
und Schwergewicht. Die Punktentſcheidungen waren jeweils nur
äußerſt knapp. — Eine Ueberraſchung gab es in Dieburg, wo die
TGd. Dieburg gegen Viktoria Eckenheim mit 12:4 die beiden
Punkte behielt. ASVgg. 86 Frankfurt holte gegen Eiche Hanau
als Gaſtverein einen ſchönen 10:8=Sieg heraus. — Auch Nieder=
Ramſtadt ſorgte für eine Ueberraſchung, indem die gaſtierende
Rheinlandeiche Büdesheim mit 10:9 Punkten die Zähler
genom=
men wurden. Schulterſiege im Feder=, Leicht= und Weltergewicht
ſowie ein Unentſchieden im Schwergewicht ergaben die Punkte
für den Gaſtgeber, Büdesheim errang neben dem Unentſchieden
Fallſiege im Mittel= und Halbſchwergewicht ſowie einen
Punkt=
ſieg im Bantamgewicht. Polizei Darmſtadt war kampffrei.
Die Tabelle führt nach wie vor ASVgg. Mainz mit 20:0
Punkten ohne Punktverluſt. Die Mainzer ſind auch kaum mehr
einzuholen. Viktoria Eckenheim hält mit 13:5 Punkten den
zwei=
ten Platz vor Groß=Zimmern mit 11:9, Büdesheim und
Frank=
furt 86 mit je 8:10 Punkten. Nieder=Ramſtadt folgt mit 7:13 vor
TG. Dieburg mit 6:10 und Eiche Hanau mit 5:15 Punkten vor
Polizei Darmſtadt mit erſt 2:8 Punkteen und vier rückſtändigen
Kämpfen.
Darmſtadt 1910 — 1923 Seeheim.
Morgen abend 9 Uhr, ſtehen ſich in der
Turn=
halle, Soderſtraße die Ringermannſchaften genannter
Vereine im fälligen Verbandskampf der Kreisklaſſe I gegenüber.
Auch diesmal wird es zu einer ſpannenden Auseinanderſetzung
kommen, denn den Gäſten von der Bergſtraße geht in bezug auf
Kampfkraft ein vorzüglicher Ruf voraus. In allen
Gewichts=
klaſſen Kämpfer bis zum letzten aufweiſend, ſtellen ſie ein
Boll=
werk dar, das erſt nach härteſtem Kampf überwunden werden
kann. In der Tabelle rangieren ſie mit fünf Punkten aus vier
Begegnungen noch vor den Darmſtädtern, die aus derſelben
An=
zahl von Kämpfen einen Punkt weniger aufweiſen. Eine
der=
artig ſchwache Leiſtung wie am vergangenen Sonntag in
Bens=
heim dürfen die Darmſtädter ſich diesmal nicht leiſten, denn ſonſt
erleben ſie eine Ueberraſchung, von der ſie ſich ſchwer erholen
werden können. Wir hoffen jedoch, daß dieſe vermeidbare
leicht=
ſinnige Niederlage aufrüttelnd gewirkt hat und die Verſager das
Verſäumte wieder nachholen. Beide Kontrahenten ſind immer
noch ernſte Anwärter auf die Meiſterſchaft und der Gewinner der
morgigen Partie hat die beſſeren Ausſichten.
Die gut geheizte Halle iſt ab 20 Uhr für alle Kampfbeſucher
geöffnet.
Auf die heute abend 8.30 Uhr im Uebungslokal
ſtatt=
findende Ringer=Sitzung wird insbeſondere hingewieſen.
Alle Mannſchaftsringer und ihre Erſatzleute haben unbedingt zur
Stelle zu ſein.
Ringen: Polizei Darmſtadt — Ffm.=Eckenheim 5:12.
Die USA.=Schwimmer abſolvierten am Bußtag einen
Start in Stettin und kamen durch Kiefer und Brydenthal zu den
gewohnten Erfolgen. Highland, der Kraulſchwimmer, konnte
we=
gen plötzlicher Erkrankung diesmal nicht teilnehmen. Aus dieſem
Grund verloren die Amerikaner auch die Lagenſtaffel; da Kiefer
zunächſt ſein Rückenvenſum erledigt und dann als
Kraulſchwim=
mer natürlich nicht mehr genug Kraft hatte, um den deutſchen
Re=
kordmann Fiſcher zu halten.
Hans Nüßlein, der deutſche Meiſter der
Berufstennisſpie=
ler, gaſtierte am Bußtag in Wiesbaden und beſiegte den
Wies=
badener Becker ſicher mit 6:2, 6:4. Im Doppel ſchlugen Nüßlein=
Becker die Paarung Meſſerſchmidt=Auguſt Becker mit 7:5, 8:6.
Die Meiſterſchafts=Revanche im deutſchen
Hand=
ballſport iſt am Bußtag der Soldatenelf von Hindenburg Minden
gelungen. Vor 12 000 Zuſchauern ſiegten die Mindener in ihrer
Heimatſtadt über den deutſchen Meiſter Polizei Magdeburg mit
8:7 (4:3) knapp. auf Grund ihrer beſſeren Stürmerleiſtungen aber
verdient.
Adler beendete die Rekordfahrt ſeines Trumpf=Wagens auf
der Berliner Avus am Mittwoch abend nach einer Fahrzeit von
96 Stunden. Insgeſamt konnten neun internationale Klaſſen=
Re=
korde verbeſſert werden.
Die deutſchen Schwimm=Meiſterſchaften des
Jahres 1936 wurden nunmehr terminlich feſtgelegt. Sie werden
am 18. und 19. Juli im Olympia=Schwimmſtadion ausgetragen
und gelten gleichzeitig als Auswahlkämpfe für die Olympiſchen
Spiele.
Gebhard Buchmüller, der langjährige Leiter und Führer der
bekannten Muſterriege des Athl.=SV. Darmſtadt 1895 (jetzt
TSG. 46) iſt an einer tückiſchen Krankheit im Alter von 56
Jach=
ren geſtorben. Mit ihm iſt ein begeiſterter Schwerathlet
dahin=
gegangen, der mit ſeiner Muſterriege auf Kreis=, Gau= und
Natio=
nalen Wettſtreiten 18 erſte Siege erringen konnte und der mit
ſeinen Kameraden weit über den Heſſengau hinaus bekannt war.
R. i. p.
Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Während über England fortgeſetzt milde Luftmaſſen
nord=
wärts verfrachtet werden, ſind über Oſt= und Nordoſteuropa
be=
trächtliche Fröſte eingetreten. Wir befinden uns in der
Miſchungs=
zone kalter und warmer Luft, ſo daß nebliges und naßkaltes
Wetter vorherrſcht. Trotz zeitweiliger Aufheiterung wird ſich
vorerſt an dem unbeſtändigen Witterungscharakter nur wenig
ändern.
Ausſichten für Freitag: Vielfach neblig, zeitweilig aufheiternd.
aber immer noch Niederſchlagsneigung, Tagestemperaturen
um 5 Grad, nachts vereinzelt leichter Froſt, meiſt öſtl. Winde.
Ausſichten für Samstag: Vielfach neblig und meiſt bewölkt,
zeitweiſe Niederſchläge, Temperaturen wenig geändert.
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Freitag, 22.
Deutſchland und Südoſt=Europa.
Die Wieiſchaftsveroünsengen
der Induſkrie= und Agrarſkaaken.
Der urſprünglich in den Südoſtſtaaten propagierte Gedanke
der nationalen Autarkie hat ſich ſelbſt ad absurdum geführt. Die
wirtſchaftliche Abſchließung der ſüdoſteuropäiſchen Agrarländer
gegen die mitteleuropäiſchen Induſtrieſtaaten hat die
Volkswirt=
ſchaft und die Konſumenten der betreffenden Staaten ſelbſt am
ſchwerſten getroffen. Die politiſche Ueberſpitzung in
Wirtſchafts=
fragen in den erſten Jahren der Nachkriegszeit hat die Wirtſchaft
der einzelnen Südoſtſtaaten empfindlich geſchädigt. Die
natur=
gegebenen, geopolitiſch bedingten Notwendigkeiten der
Volkswirt=
ſchaft haben ſich ſtärker erwieſen als politiſche Maximen. So hat
ſich auch im Südoſtraum das Geſetz der organiſchen
Wirtſchafts=
verbundenheit der natürlichen Raumgebundenheit erfolgreich
durchgeſetzt. Die Wirtſchaftsverbundenheit der
mit=
teleuropäiſchen Induſtrieſtaaten und der
ſüd=
oſteuropäiſchen Agrarſtaaten iſt eine naturbedingte,
unumſtößliche Lebensform für die betreffenden Staaten und ihre
Volkswirtſchaften. Mitteleuropa und Südoſteuropa ſind
raum=
gebunden. Wenn irgendwo, ſo ſetzt ſich in dieſem
mittelſüdoſt=
europäiſchen Lebensraum das Prinzip der Raumgeſetzlichkeit auch
gegen machtpolitiſche Gegenſtrömungen allmählich aber ſicher durch.
Daß dem höchſtentwickelten europäiſchen Induſtrieſtaat
Deutſch=
land im Südoſtraum eine wichtige Leiſtung als organiſatoriſcher
und techniſcher Wirtſchaftsfaktor zukommt, iſt ſelbſtverſtändlich.
Dieſe techniſch=organiſatoriſche Leiſtung der deutſchen Wirtſchaft in
Südoſteuropa wird immer mehr von den Südoſtſtaaten anerkannt,
denn dieſer organiſatoriſche Leiſtungsimpuls wirkt in hohem
Maße leiſtungsſteigernd auf die einzelnen Wirtſchaften der
ſüdoſt=
europäiſchen Länder. Die innige Wirtſchafts= und
Leiſtungsver=
bundenheit zwiſchen Deutſchland und den ſüdoſterropäiſchen
Staa=
ten wird aus der Handelsſtatiſtik dieſer Länder überzeugend klar.
Im Jahre 1934 hat das Deutſche Reich 15 bis 43 Prozent
der Ausfuhr aus den Donauſtaaten übernommen
und 14 bis 40 Prozent der Einfuhr dieſer
Staa=
ten beſtritten. Die Anteile Deutſchlands am Außenhandel
der einzelnen Donauſtaaten ſind in Prozenten folgende:
Oeſterreich
Tſchechoſlowakei 19.4
Ungarn
Rumänien
Jugoſlawien
Bulgarien
Einfuhr aus Ausfuhr nach
16,2
21.4
22,0
16,5
15,4
42.8
Deutſchland Deutſchland
17.5
18,3
15,5
13.9
40,4
Wie aus dieſen Zahlen erſichtlich wird, ſind die
Handels=
beziehungen zwiſchen Deutſchland und Bulgarien von allen
Süd=
oſtſtaaten am ſtärkſten ausgebaut. Anläßlich der erſt kürzlich
er=
folgten Feier des zehnjährigen Beſtandes der Deutſch=bulgariſchen
Handelskammer verwies deren Präſident Geheimrat von
Branden=
ſtein auf die Bedeutung des Südoſtraumes für die deutſche
Wirt=
ſchaftspolitik. Er ſagte, daß durch die jüngſten politiſchen
Ereig=
niſſe Tendenzen, vorhanden ſeien eine Verlagerung des
wirt=
ſchaftlichen Schwergewichts von Weſteuropa, nach dem öſtlichen
Mittelmeer durchzuführen. Das eine ſei feſtzuhalten, daß durch
die augenblicklichen politiſchen und kriegeriſchen
Auseinander=
ſetzungen, in deren Mittelpunkt der Kampf um die Beherrſchung
des Mittelmeeres ſteht., Südoſteuropa wieder mehr als bisher in
den Schnittpunkt des Blickfeldes gerückt iſt. Man habe mit
Recht=
den Balkan als europäiſches Schickſalsland bezeichnet. Die
Neu=
ordnung des Donauraumes iſt ſtändig in Fluß, aber es gibt keine
Löſung des Donauproblems ohne Deutſchland.
Gerade die jetzt vom Völkerbund gegen Italien eingeſetzten
wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen, zeigen, wie komplex und
in=
einander verflochten die Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen den
ein=
zelnen Donauſtaaten einſchließlich Deutſchlands und Italiens ſind.
Der Südoſtraum als beſonders empfindlicher Spannungsraum gibt
wie ein Seismograph alle Erſchütterungen des Wirtſchaftslebens
in und außer Europa mit untrüglicher Schärfe wieder. In dieſem
unruhigen und empfindlichen Lebensraum hat die deutſche
Wirt=
ſchaft durch ihre ſachliche und ernſte Arbeit ſichere Pfeiler und
feſte Brücken der wirtſchaftlichen Verbindung gebaut. Die
kon=
ſtruktive und organiſatoriſche Arfbauarbeit der deutſchen
Wirt=
ſchaft im Südoſtraum wird von allen, objektiv denkenden
Wirt=
ſchaftsführern der Südoſtſtaaten als eine wertvolle
Befriedungs=
arbeit anerkannt.
Berliner und Rhein Main=Börſe.
Die Berliner Börſe eröffnete nach der feiertäglichen
Un=
terbrechung bei ſehr kleinen Umſätzen in uneinheitlicher und eher
etwas nachgebender Haltung. Da Kundſchaftsaufträge kaum
vor=
lagen und der berufsmäßige Börſenhandel, der am Dienstag auf
Käufe einiger Privatbankfirmen mitgegangen war, zu
Teilorgani=
ſationen ſchritt, gaben die Kurſe meiſt etwas nach. Die
Grund=
tendenz iſt indeſſen keineswegs unfreundlich, zumal aus der
Wirt=
ſchaft einige günſtige Mitteilungen vorlagen, die eine
unverkenn=
bare Widerſtandsfähigkeit förderten. Am Montanmarkt
ver=
ſtimmte der Rückgang von Buderus um 3½ Prozent. Die Umſätze
blieben an dieſem Markt daher ſo klein, daß nur vereinzelt
No=
tierungen zuſtande kamen. Farben ermäßigten ſich um ½
Pro=
zent. Am Rentenmarkt wurden Umſchuldungsanleihe und
Reichs=
altbeſitz unverändert notiert. Im Verlaufe ſetzte ſich an den
Aktienmärkten eine teilweiſe Erholung durch, bedingt durch
Rück=
käufe auf ermäßigtem Kursſtand. Farben zogen auf 148) an.
Die Rhein=Mainiſche Börſe verhielt ſich mangels
nen=
nenswerter Aufträge aus der Kundſchaft ſehr abwartend. Das
Geſchäft kam nach der Feiertagsunterbrechung nur zögernd in
Gang. Die Grundſtimmung war angeſichts der Vielzahl günſtiger
Wirtſchnaftsnachrichten, von denen insbeſondere das in der
Auf=
ſichtsrats=Sitzung der AG. für Verkehrsweſen in Ausſicht geſtellte
beſſere Ergebnis für 1935 zu erwähnen iſt, nicht unfreundlich.
Trotzdem erfuhren die Kurſe am Aktienmarkt überwiegend
Ab=
ſchwächungen von ½ bis 1 Prozent, da verſchiedentlich etwas
An=
gebot vorlag. Schwächer lagen beſonders Montanaktien. Auch
chemiſche Werte lagen durchweg ruhiger. Elektroaktien waren
eher freundlicher. Das Rentengeſchäft hielt ſich ebenfalls in engen
Bahnen, die Kurſe lagen nicht immer voll behauptet. Im
Ver=
laufe unterlagen die Kurſe kleinen Schwankungen, das Geſchäft
blieb dabei aber klein. Reichsbank konnten ſich auf einem
er=
mäßigten Stand von 182½ behaupten.
Die Abendbörſe hatte nur ſehr kleines Geſchäft und verkehrte
am Aktienmarkt überwiegend in etwas ſchwächerer Haltung.
Deutſche Renten lagen ohne Veränderung.
Der Welkhandel im drikten Vierkeljahr.
Verſtärkung der Schweine=Einfuhr.
Bis zum Jahresende wird, wie wir von zuſtändiger Stelle
erfahren, eine größere Zufuhr von Schweinen auf dem
Austauſch=
wege ohne Aufwendung von Bardeviſen erfolgen, und zwar
wer=
den 170 000 Schweine den Großviehmärkten geſchlachtet zugeführt
werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Geſetz über Düngemittel= und Saatgutverſorgung verlängert.
Das Geſetz über Düngemittel= und Saatgutverſorgung, das für die
Ernte 1935 gegolten hat, iſt von der Reichsregierung auch für die
Ernte 1936 beſchloſſen. Danach beſteht für Düngemittel= und
Saatgutkredite ein geſetzliches Pfandrecht, an den in der Ernte
1936 anfallenden Früchten, wenn die Düngemittel, das
Hochzucht=
ſaatgut und die anerkannte Saatware von dem Beſitzer in der für
derartige Geſchäfte üblichen Art nach dem 30. November 1935 für
die Ernte 1936 zur Steigerung des Ernteertrages beſchafft und
verwendet ſind. Das Pfandrecht erliſcht mit dem 1. April 1937,
wenn es nicht vorher gerichtlich geltend gemacht worden iſt. Die
bisher geltenden geſetzlichen Beſtimmungen ſind unverändert
über=
nommen.
Schweizeriſch=italieniſcher Clearingvertrag. Die
Wirtſchafts=
verhandlungen der Schweiz mit Italien, die ſich aus dem Beſchluß
der Schweiz bezüglich Teilnahme an den Sanktionen als
notwen=
dig ergeben haben, führten bereits zu einem Abſchluß. Italien
hat ſich mit der Einführung eines Clearingvertrages einverſtanden
erklärt. Für die rückſtändigen Warenforderungen, der Schweiz
wurde eine Abzahlung innerhalb der nächſten 1½ Jahre
verein=
bart. Die Rückſtände, die Italien zu begleichen hat, belaufen ſich
auf ca. 18 Mill. Schweizer Franken.
Weitere Diskonterhöhung in Frankreich. Die Bank von
Frank=
reich hat ihren Diskontſatz, der bereits mit Wirkung vom 14.
No=
vember um 1 auf 4 v. H. erhöht worden war, nochmals um 1 v. H.,
alſo auf 5 v. H. erhöht. Im gleichen Ausmaß wurden auch die
übrigen Sätze erhöht.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 21. November. Aufgetrieben
waren 126 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 72—76, b) 67
bis 70. c) 63—66 d) 55—62 Pfg. pro Pfund. Es wurden
ver=
kauft in der Klaſſe a) 24. b) 36. c) 31. d) 27 Stück.
Marktver=
lauf lebhaft, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 21. November. Auftrieb: 20
Schafe, 129 Schweine, 2 Ziegen, 262 Ferkel und 400 Läufer.
Marktverlauf mittelmäßig. Preiſe (pro Stück in RM.): Ferkel
bis 6 Wochen 11—15, über 6 Wochen 16—24, Läufer 25—30.
Frankfurter Viehmarkt vom 21. November, Auftrieb: Rinder
75 (gegen 55 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 13 Ochſen,
60 Kühe, 2 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 1 Kuh. Kälber 531
(768), Schafe 239 (253), Schweine 206 (396). Notiert wurden pro
1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber andere a) 76—78 (am
14. November 73—76) b) 71—75 (66—72) c) 65—70 (60—65),
b) 58—64 (48—59); Lämmer und Hammel b2) 48 (48), c) 46—47
(46—47), d) 44—45 (42—45); Schafe e) 35—40 (34—38): Schweine
a1) 57 (57), a2) 57 (57), b) 55 (55), c) 53 (53), d) 51 (51).
Marktverlauf: Kälber rege, ausverkauft; Hammel und Schafe
mittelmäßig, geringer Ueberſtand; Schweine wurden zugeteilt.
Ueberſtand: 49 Rinder, darunter 4 Ochſen, 45 Kühe, ferner 7
Schafe.
Geringe wertmäßige Zunahme infolge ſteigender Preiſe.
Der internationale Güteraustauſch hat, nachdem er Ende
1932 den Tiefpunkt erreichte, erſt wenig wieder zugenommen.
Dieſe Zunahme blieb zudem bisher auf die Mengen beſchränkt.
Die Wertumſätze (in RM.) gingen, von den ſaiſonüblichen
Bele=
bungen abgeſehen, infolge des anhaltenden Sinkens der Preiſe
von Vierteljahr zu Vierteljahr mehr zurück. Hierin iſt jetzt
inſo=
fern eine Aenderung eingetreten, als die Weltmarktpreiſe eine
leicht ſteigende Tendenz aufweiſen und als der Welthandel auch
wertmäßig eine nicht, allein durch Saiſoneinflüſſe zu erklärende
leichte Steigerung zeigt. Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen
Reichsamtes hat der Welthandel vom 2. (21 3 Milliarden RM.)
zum 3. Vierteljahr 1935 (21,7 Milliarden RM.) um etwa 2
Pro=
zent zugenommen. Dieſe Zunahme iſt indeſſen nicht viel größer
als die Preisſteigerung, der Mengenumſatz hat ſich alſo im ganzen
kaum gebeſſert. Zum erſten Male ſeit Beginn der
Weltwirt=
ſchaftskriſe liegt der Welthandel im 3. Vierteljahr 1935 auch
wert=
mäßig etwas (um 1.2 Prozent) höher als im entſprechenden
Zeit=
abſchnitt des Vorjahres (21,4 Milliarden RM.), aber auch dieſe
Zunahme iſt nur wenig größer als die Preiſe.
Die Rohſtahlgewinnung im Deutſchen Reich betrug im
Okto=
ber 1935 (27 Arbeitstage) 1 551 189 Tonnen gegen 1 378 152
Ton=
nen im September 1935 (25 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurden
im Durchſchnitt 57 451 Tonnen im Oktober 1935 hergeſtellt gegen
55 126 Tonnen im September 1935.
Die franzöſiſche Flugzeugfabrik Blériot hat am Mittwoch
abend ihre Zahlungen eingeſtellt. Die Firma hat die Entlöhnung
ihrer Arbeiter ausgeſetzt. Bei der Firma Blériot handelt es ſich
um ein Unternehmen, das mehrere tauſend Arbeiter beſchäftigt
und aus der während des Weltkrieges etwa 10 000 Flugzeuge
hervorgegangen ſind.
Neue Beleihungsgrenze
der Hypokheken
Neuregelung zur Bermeidung von Überh
In einem Erlaß vom 1. Oktober 1935 hat der
Preußiſche Wirtſchaftsminiſter die Beleihungsgrund/
Hypotheken einheitlich neu geregelt. Damit ſind die
linien überflüſſig geworden und aufgehoben.
Der Zeitpunkt erwies ſich, wie in der „Deutſche
Zeitung” dazu ausgeführt wird, für eine Neurege
nachdem die Zinskonverſion durchgeführt und die 2
marktes überſichtlicher geworden iſt. Das Ausma
hungen ſoll ſich künftig auf dem „Beleihungs
ſchriebenen Beleihungsgrenzen immer nur als Mil
betrachtet worden waren. In erſter Linie ſoll auf
„nachhaltige Ertragswert” im Sinne des
bankgeſetzes zugrunde gelegt werden. Der Miniſt
drücklich darauf hin, daß die auf dem heutigen Bauff
rechnete oder erzielte Neubaumiete keinesfalls als
angeſehen werden könne. Ferner iſt zu beachten, daß /M zu hobeh.
von Grundſteuern nur für verhältnismäßig, kurze
wird. Dieſe künftig wiederkehrende Belaſtung mü
Dauerertrag beeinfluſſen. Während der Erlaß ſon
nur die Gültigkeit der alten Beleihungsgrenze von 6
nachhaltigen Ertragswertes beſtätigt und zu großen
ſeiner Errechnung rät, bieten auch die weiteren Vorf
die Berückſichtigung des Herſtellungswertes nichts
Neues. Für die Feſtſtellung des Beleihungswertes 1)
dem grundlegenden Ertragswert — auch künftig der
wert” herangezogen werden. Soweit dies geſchieht
unbedenklich auf einen Baukoſteninder von etwa 12
aber über 125 gegangen werden. (Der gegenwärti
Baukoſten ſteht auf etwa 131.) Bei einem Nachgelſtder Türſcht
koſten und damit der Bauwerte würden, ſonſt Uebciäf meine Adreſſ
eintreten. Berückſichtigt werden darf nur ein ange
ſtellungswert, nicht irgend, ein beſonderer Aufwankt aul ſe ſi.
Feſtſtellung des Bodenwertes muß in vorſichtiger Wſu Sie das gut a
Dieſe darf nicht über den tatſächlich gezahlten Kaufpfnon Sie noch ne
Die neue Regelung beugt alſo nicht nur, wie Au dls das Geſetz
einer Ueberſchätzung des „nachhaltigen Ertragswer
vor, daß der Beleihungswert unter Heranziehung beſ not in M0t
lungskoſten errechnet wird, ſondern verlangt auch bel e, und v0s
nung der Herſtellungskoſten die Berückſichtigung einehden lagen
Baukoſtenindex, alſo geringerer Herſtellungskoſten, Aate hal
erwachſen ſind. Ueberdies ſoll auch eine allgemeine
freie Steigerung des Bodenwertes, nicht berückſich)in das Lan
Endlich mahnt der Erlaß noch zu beſonderer Vorſicht kuligen Blſct
nutzung der 60=Prozent=Grenze, ſie dürfe nur erfolgell ſtand, da beg
geldgebende Inſtitut, im Einzelfalle die Ueberzeugunudliche Angſt,
hat, daß die Beleihung in dem Grundſtück ihre dcrieh fluchtartig
Deckung findet. Zur Zeit werde dieſe Höchſtgrenze Muge Worte ware
ders günſtig gelagerten Fällen erreichbar ſein.
Die Lebenshaltungskoſten im Aus
nuK ON.
Grundſtücks aufbauen. Die vorſichtige Errechn
leihungswertes iſt im Rahmen von Geſetz, Satzung ur
ordnung nach wie vor der Selbſtverantwortung
Hypothekenbanken überlaſſen, von denen auch bish
ſer Straße ſtand.
Die Befeſtigung der Nahrungsmittelpreiſe die
im zweiten Vierteljahr 1935 in zahlreichen Länd
Lebenshaltungskoſten auszuwirken begann, hat ſei
weitere Fortſchritte gemacht. Nach Mitteilung der
Reichsamts in „Wirtſchaft und Statiſtik”, waren
rungskoſten nach den amtlichen Indexberechnung
tember vielfach erheblich höher als im
betrug z. B. die Steigerung in Ungarn 6,5 v. H.,
v. H., in Finnland 5,1 v. H., in Japan 8,6 v. H.: aud
(2,7 v. H.) und Britiſch=Indien (2,2 v. H.) ſowie K
britannien, Schweden und Norwegen mit Erhöhunl
1.4 und 1,9 v. H. weiſen eine ähnliche Entwicklung au
für Bekleidung und Wohnungsmiete ſind
Ländern ſeit Juni 1935 ziemlich unverändel
die Koſten für Heizung und Beleuchtung haben un
lichen Einflüſſen vielfach angezogen. Die Steigerung
koſten der Lebenshaltung war beſonders ſtark in
v. H. in Ungarn mit 3,3 v. H., in Finnland mit
in Polen mit 2,8 v. H
Berliner Kursbericht
vom 21. November 1935
Deviſen
vom 21. Noo4
Berl. Handels=Geſ
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
deutſche Erdöl
Mic
84.—
84.50
15.25
17.—
35.875
118.25
101.25
86.50
110.—
155.50
124.—
102.75
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und /
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Hisf
148.50
122.—
106.875
83.125
87.75
126.—
81.—
113.25
80.—
66.50
Orenſtein & Koppel,
Rütgerswerke 1
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1110.50
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Vck
111.50
186.—
24.75
76.625
122.—
90.50
56.50
123.—
136.625
Agypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1 äaypt. 2
1 Pap. Peſol
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn.Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld!
12.58
0.578
42.00
0.139
3.047
2.457
54.62
4s.50
2.23
67.93
5.39
16.365
2.353
188.63
54.75
D
2.s8
0.880
42.08
u.14
3.057
2.461
54.72
45.30
12.26
68.07
5.40
16.405
2.35
168.9
54. g5
Suriſtauter und Katienatbane Darickaut, Dinidte ber Presone
Frankfurter Kursbericht vom 21. November 1935.
„ Gr.II p. 1934
„ „ „ 1935
„ „ „ 1936
„. 1933
„ „ 1938
Gruppe I...
5% Dtſch. Reichsan!.
4‟
5½0 Intern.,b. 30
4½ %Baden. v.27
4½%Boyern v. 27
4½%Heſſen v. 28
v. 29
41.%
4½ Preuß. d. 28
4½ Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
2 Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......"
4½ ........
Dtſch. Anl. Ausl.
+ I.%0. Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
BBad.=Baden
LBerlin v. 24
½Darmſtadt.
% Dresden v. 26
OFrankfurt 24
%a Heibelberg26
LaMainz
Mannheim2?
aMünchenv. 29
½ %Wiesbabenss
4½ %Heſſ. Landesb
4½% „Goldobl.
5½%0 Heſſ. Landes.
hyp.=Bk. Liquid.
103‟,
10n”),
110
108.75
108.25
M7
100-.
97.5
102.25
96
97.75
96
95‟
107
96ö.
95.5
99.7
1002
1121,
10.25
94.5
96-,
89.25
92.25
92‟
94
96.25
93.5
e
Komm=Obl. ..
4½%0 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „Goldoblog.
4½%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
4½%o desgl. R. 129
90 Kaſſ
Landes=
kreditk. Goidpfb.
4½% Naſſ. Landes,
ban: Goldpib.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser.
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.=B
5½ % „ Lig.=Pfbr.
4½%0 „Goldoblig
4½%Frift. Pfbr. B.
„Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp. B.
5½% „ Lig.=Pfbr.
4½% Pfälz. Hnp.B.
5½% „ Lig.=Pfbr.
4½ %Rh. Hyp.=Bi.
Lig.=Pfr.
„ Golbobl.
4½% Südd Boden=
Cred.=Bank.
5½% — Lig. Pfbr.
4½% Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz.
62 Dt. Linol. Werk
ſo Klöchnerwerke
347s
92.5
93.75
96.25
96.25
100.9
112:/,
129.25
18.5
95
101.5
96.25
100,
93
96.25
100.75
96.5
100-
97.25
101
96.2*
100.55
94.25
98.25
98.25
98.5
104:,
10‟
102.25
Wae 733
6% Mitteld. Stahl
5%Neckar A. G6. v.23
5% Rhein=Main=
Donau v 23...
6%SalzmannckCo.
6%Ver. Stahlwerke
RM.=Anl.
t.
6% Voigt & Häffne=
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
2. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 62
4½3% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumä.
4½%o
4% Türk. I.Bagdad
II.Bagdad
4½%üngarn. 1918
½%
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stad tan!
4% Liſſabon. ...."
42, Stockholm.
Aktien.
Nccumulat.=Fabri!
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P...
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus. Nürnbg.
10V
102.5
96.5
1031,
1or
123.5
11
10-,
8
28.25
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4.75
9.05
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56
54
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35‟,
123.5
109
129
102
141.5
Be.
Mi
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel!;
Chem.WerkeAlbert
Chade (A=C)
Contin. Gummin
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.-Ge
„ Licht u. Kraftl;
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwerk!
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder...
J7.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume.
Frankfurter Hof...
Geſ.f.elettr. Untern.
Goldſchmibt, Th. 1
Gritzner=Kaiſer
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger Kempf
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
T96
114
129
139
100.5
280.5
154.75
129
80-,
104
102.25
212.5
136
94.5
95
109.75
126.5
101
160
57
118
148.25
75.5
102.25
42
121
103
98.5
125
106.5
111.5
481.
112.5
109.25
87.5
13ie Bergb. Stammſ.
„ „ Genüſſe
Junghans.
Kali=Chemie......
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin
Klöchnerwerte ..
Knorr C. H.......
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ..
Lech. Augsburg.
Lokomf. KraußckCo
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.= Röhrer
Mansfeld Bergb.
Metalige”, Frankf.
Miag. Mühlenbau
Moenus.
...."
Motoren Darmſtadt
Neckarwert Eßling.
Sdenw. Hartſtein.
Park= u. Bürgerbr
Rh. Brauntohlen..
Eleftr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan
Roeder, Gebr
Rütgerswerke
Salzdetjurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind. /1
Schramm Lackfabr
Schuckert. Elettr .
Schwartz, Storchen/1111/,
Siemens & Halste.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Geſ. 1124.5
153
125.25
79
81.25
186
69.5
121
20.5
94:
98
193
68.5
89”),
105
78.75
1o8
114
128
102-
106
100.5
111
1c0
118.25
ge
200
102
Allg. Dt. Cv
Badiſche B
Br. 1. Bra z/
Baher. 65 4
Berl. HanOl
„ Hypoth
Comm. u. 2f
Dt. Ban zur
Dt. Eff.u. *
Dresdner Eu
Franff Be.
Mein. Ehp.W
Pfälz. Hyp
Reichsbanf=
Rhein. 6h
Bereinsb. S‟
Württ. Not=4
A..G.,.Ber
Allg. Lokald
700 Dt. Reick
Hapa
LübeckBück”
Nordd. Lloh
Südd Gies
Alliaz
Verſich
Frankon
Mannh. Bel
Otavi Minen.
Schantung”
Kreuznacher
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
22. November 193
Nr. 321 — Seite 13
Ingeſprochene erhob ſich brüsk.
in Geſellſchaft ſchlechter Menſchen aufzuhalten, habe
ſotwendig. Meine Angelegenheit kann auch ſpäter er=
en, und Herr Wringel wird dann ſicherlich für mich
WALROMAN VON IOSEF KOHLHOFER
biſt möchte ich mir die Sache reiflich überlegen”,
ant=
hſer zurückhaltend. „Es liegt beſtimmt nicht im
Inter=
ewiſſen Perſon, wenn ich einer falſchen Nichte irgend
ſinft erteile, und ich möchte mir den Vorwurf, leicht=
Undelt zu haben, erſparen.”
hube keine Ahnung, was Ihre Worte bedeuten.
Selt=
ſch nur, daß Sie in einer hochwichtigen Angelegenheit
(Copyright by Prometheus-Verlag, Gröbenzell bei Manchen)
h fremder Leute mehr Gehör ſchenken als mir. Ich
trotzdem noch einmal kommen und verlange dann,
Augen” — ein ärgerlicher Blick fiel auf Will und
von Ihnen empfangen zu werden. Meine Kenntnis
bedeutungsvollen Schriftſtück wird Ihnen die Wahr=
Behauptung beweiſen.”
indte ſich hochmütig um.
Augenblick, mein Fräulein”, rief Will, als ſie
be=
der Türſchwelle ſtand, „nehmen Sie doch dieſe Karte
hhält meine Adreſſe.”
ſtt auf ſie zu.
Sie das gut auswendig, Lucy Sillborn oder rote
lien Kauinan Sie noch nennt; es wird Sie vielleicht abhalten,
aaut, we ſ, als das Geſetz erlaubt. Merken Sie ſich das eine‟,
Ertragswe
eranziehunge gen trat ein harter Glanz, „von heute ab bin ich
hin=
langt auch hü der, und was das bedeutet, das laſſen Sie ſich von
tigung eintnden ſagen.”
ungskoſten Khatte halblaut und nur für ſie verſtändlich geſprochen.
allgemeir
rückſichh m. das Papier mit ſpitzen Fingern zu ſich und warf
erer Vorſichtſhültigen Blick darauf. Kaum hatte ſie jedoch geleſen,
nur erfolgſl ſtand, da begann ſie zu zittern. In ihren Augen
Ueberzeuguſſtk eckliche Angſt, ihre Lippen verloren jede Farbe.
ct ihre deließ fluchtartig das Zimmer.
ſöchſtgrenze ſonige Worte waren es, die ſie ſo in Angſt verſetzten.
ſei
ſider Straße ſtand, zog es ihren Blick noch einmal wie
magnetiſch auf die zerknitterte Karte. Flüſternd wiederholle ſie
die Adreſſe:
Kommiſſar Captain Will Gerſon,
Scotland=Yard. (J.P. S.)
Kommiſſar Captain Will Gerſons Tätigkeit war ſogar den
Oberen von Scotland=Yard ein Rätſel.
Sergeant Gibbs hätte wohl einiges darüber ſagen können,
aber das wäre das Ende ſeiner Laufbahn geweſen und damit
das Ende ſeiner Brautſchaft mit Mary Golden, der
appetitlich=
ſten und ſparſamſten Köchin Londons.
Obwohl er von allen Seiten mit Fragen über Captain
Ger=
ſons Tätigkeit beſtürmt wurde, und manche dieſer Fragen mit
einem Papierhändedruck begleitet war, blieb Gibbs eiſern
kon=
ſequent in der Antwort.
Ein bedauerndes Achſelzucken, ein ſerviles Lächeln oder ein
ſtummes Schütteln des Kopfes war ſeine Erwiderung. Für
die=
jenigen, die ſich nicht damit abfinden wollten, hatte er, ſoweit
Vorgeſetzte und Kollegen in Betracht kamen, einen
vorwurfs=
vollen Blick und einen breiten Rücken. Leute aber, die Scotland=
Yard im Bogen umgingen, des öfteren Gaſtſpiele in Old Baily
gaben und außerhalb der Dienſtſtelle ihr Intereſſe für den
Kom=
miſſar nicht verhehlen konnten, behandelte er auf erprobte Art,
wobei ſeine Zyklopenfäuſte das unterſtrichen, was die anderen
nicht begreifen wollten.
Gibbs war eine durchaus ſachliche Natur.
Er kannte Ueberſchwenglichkeiten nur vom Hörenſagen, und
romantiſche Ideen fanden bei ihm einen ſteinigen Acker.
Er war von großer Zuverläſſigkeit, und da er nur zwei
Per=
ſonen hatte, denen er zu dienen verpflichtet war, brauchte er ſich
nicht mit komplizierten Gefühlsänderungen abzugeben.
Sein dienſtliches Herz gehörte dem Kommiſſar, und das
Herz der Liebe hatte Mary Golden in Beſchlag genommen.
Zwi=
ſchen dieſen beiden Gefühlen keimte noch eine kleine Leidenſchaft
für Fröſche, die aber vollkommen ungefährlich war. Außerdem
machte es ihm Freude, die ironiſche Art ſeines Vorgeſetzten
nach=
zuahmen. Somit war ſeine Tagewerk reichlich ausgefüllt.
Sergeant Gibbs ſaß, ſoweit er nicht außerhalb Scotland=Yard
zu tun hatte, auf Zimmer ſiebzehn, wo er ſich als Famulus
Ger=
ſons ziemlicher Ungeſtörtheit erfreute.
Mit dieſem Zimmer hatte es ſeine eigene Bewandtnis.
Es lag etwas exponiert und war oft wochenlang verödet.
Dann wiederum bildete es den Sammelpunkt aller möglichen
Dienſtgrade, die wie Bienen ein und aus ſchwirrten und meiſt
innerlich über die knappe Form der Befehle fluchten.
Nach derartiger Geſchäftigkeit konnte man kurze Zeit ſpäter
todſicher ſpaltenlange Artikel in den Tageszeitungen leſen, die
bewieſen, wie ſehr Gerſons Tätigkeit in der Oeffentlichkeit
ge=
ſchätzt und anerkannt wurde, und die manchen Alpdruck von der
Bruſt friedlicher Bürger nahmen. Seine Offenſiven gegen die
Verbrecherwelt kamen meiſt wie ein Blitz aus heiterem Himmel,
und dieſe Arbeitsmethode hatte ihm in den Kreiſen der
Unter=
welt den Namen „Blitz” eingetragen.
Kommiſſar Gerſon, der älter war, als er ausſah, unterſtand
direkt dem Innenminiſterium, und die Vollmachten, die man
ihm einräumte, waren ſehr weitgehend. Lediglich die oft auf
ſchnellſtem Wege notwendige Fühlungnahme mit dem gewaltigen
Polizeiapparat Londons hatte ihn veranlaßt, ſein Quartier in
Scotland=Yard aufzuſchlagen. Sämtliche Dienſtſtellen waren
höheren Orts aus angewieſen, ihm jede gewünſchte Information
mit tunlichſter Eile zu übermitteln. Er konnte jederzeit
Ver=
fügungen treffen, die ſogar dem Polizeidirektor von London
eini=
ges Kopfzerbrechen verurſachten. Kommiſſar Gerſon war einer
der zwei Auserwählten, die England im Internationalen
Poli=
zeidienſt — International Police Service — JPS. — vertraten,
und ſeine Vollmachten galten nach einer Uebereinkunft in Genf
in allen Ländern, welche dem JPS. angeſchloſſen waren. Dies
brachte erhebliche Vorteile mit ſich, insbeſondere bei Verfolgung
von Verbrechern, die über die Grenze wechſelten.
Als Kommiſſar Gerſon die Tür zu ſeinem Büro aufſchloß,
wäre er um ein Haar mit Gibbs zuſammengeſtoßen, der gerade
mit geſenktem Blick um die Ecke ſtürmte.
„Entſchuldigung. Captain” puſtete er mit hochrotem Kopf
und hielt ihm die geballte Fauſt vor die Naſe, „ich habe ſoeben
eine prächtige Fliege verhaftet und höchſte Eile, ſie Bobby in
den Zwinger zu werfen, da ſie leicht zerdrückt werden kann.”
Bobby war einer von den zwei Laubfröſchen, die auf dem
Tiſch im Zimmer ſiebzehn ein rundes Glas mit Felſen und
Tüm=
pelgras als Wohnſtätte innehatten.
„Hoffentlich haben Sie nicht wieder eine Weſpe gefangen”,
bemerkte Gerſon ſtreng und gab dem Sergeanten den Weg frei.
„Weſpen kenne ich jetzt” erwiderte Gibbs. „So ein Luder
wird mich nicht mehr zum Narren halten. Dieſe Fliege habe ich
im Stall bei Licht gehaſcht; da weiß man wenigſtens, was man
hat.”
Ein Polizeibeamter trat ein. Er überreichte dem Kommiſſar
einen Brief.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve
Stellvertr. Haup ſchriftleiter: Max Streeie
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer: für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Feutlleton: Dr. Herbert Nette:
für „Gegenwart‟: Dr Herbert Net e, für „Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetich;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Spor: Karl Adhmann:
Anzeigen=
leiter, WillyKuhle, jämtlich in Darmſtadt. D. A. X. 36. über 19000. Pl. 5. Druck und
Verlag. Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wit ich, Zeitungsverlag u. =Druckereiz
Darmſtadt Rheinſtr. 23
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Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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[ ← ][ ]Seite 14 — Nr. 321
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