Himzelnmmmer 10 Pfennige
9
74
Ter *
Tr
Tatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
erruich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.30
V anſchl. Botenlohn und Transportioſfen.
Ab=
ſus.—. poſtbezugsprels M. 2.40 einſchl. poſte
Morgenzeirung der Lanveshauptſtavt zpemſt. Dſe B ym beie Beli m Textell1 mm
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Die 22 mm breite Zeile m Anzeigentell. 1 mm boch.
hoch 20 Pfennig. Platzauſchlag, nach vorheriger
Ver=
einbarung) ſür Unterbringung unter Text oder an
be=
pssgebühr und ausſchließich Poſtzuſtellgeld.
Himmter Stelle 252. Nachlaß nach Staffel C. Kleine
An=
zeiger (nur von Privaiperſonen) die 22 mm breite
Hiren eimzelner Nummern mſolge heberer Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen OriginalAufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. Zeile, 1 mm hoch, 5 Pfg. Famllen= Anzeigen die
enchtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
22 mm breite Zeie, 1mm hoch. 6 Pfg. Zur Zeit iſt
Hu 2. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Preisliſte Nr. 8 gültig.
poſiſcheckonto: Franfurt a. M. 9694 Banllonte
nelt
Iten m
De- und
ischutrel
Inmleren
ollllerer
Veniſche Dampfer mit insgeſamt 9 476 Kranken und
Ver=
u in nördlicher Richtung den Kanal.
en
Fa zeitig kamen 19 Transportſchiffe mit 15 651 Mann
bist
10 Lazarettſchiffe — Richtung „Heimat”
mrut obne Verbindlichteilt für und.
Nummer 315
Freitag, den 15. November 1935
Darmſtädter und Nationalbaoni. Fernſprecher 4.
197. Jahrgang
jälle abeſiniſcher Freiſchärler hinker der ikalieniſchen Linie. — 300 Abeſſinier beim Rückzug an der
Somali=Fronk gefallen. — Kriegsrat des Negus mit Ras Seyum und Ras Naſibu.
und dabei eine Frau und ein Kind getötet. Ebenſo wird die
19 Munte and Berwandeie in der groberung Saſſa Banehs durch italieniſche Truppen geleugnet.
vemberwoche durch den Suezkanal.
en vord Transporker bringen Truppen=Nachſchub.
* Port Said, 14. November. (United Preß)
weite Novemberwoche hat bisher die größte Zahl
italie=
klauſener, ſranken= und Verwundeten=Transporte durch den
Suez=
eracht. Zwiſchen dem 6. und 12. November paſſierten
A
eudern
FIM4
fontsdele
nsiadt
hiialieniſcher Truppen und 35 600 Tonnen allgemeiner
En Rußsei ſüdlicher Fahrt an Port Said vorüber. Unter der
tefanden ſich 2 481 Tonnen Holz, 22 577 Tonnen Stroh
6 Kiſten Dynamit.
Italiener zahlten für den Transport Kanalgebühren in
66 575 Pfund Sterling.
keast, 2 / Gefechte in der Ekappe.
m Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Webb Miller.
Mit der italieniſchen Nordarmee via Asmara.
erſte ernſtere Gefecht weit hinter der italieniſchen Front
Ale ſcheint ſich in der Gegend von Geralta, 60 Kilometer
Avon Makalle zu entwickeln Mehrere Kompagnien aus=
Askaritruppen General Santinis ſtießen hier auf Reſte
ſter abeſſiniſcher Truppen, die ſich während des
Vor=
der italieniſchen Hauptarmee in dem unwegſamen
Berg=
von Geralta verſteckt hielten. Die Feindſeligkeiten an
helle, die vorläufig nur in einem von beiden Seiten mit
Vorſicht geführten Geplänkel beſtehen, begannen, als
ener bei ihrer großen Säuberungsaktion der eroberten
ile in die Gegend von Geralta gelangten. Genauere
über den Verlauf dieſer Kleingefechte und die Anzahl
uſte fehlen bisher.
Aich wurde zu dieſen Vorfällen erklärt, daß die
italieni=
ſuupen die Aufgabe hätten, das Gebiet hinter der Front
verſprengten Reſten abeſſiniſcher Streitkräfte zu
ſäu=
d auch alle „Einzelgänger”, die ſich in Berghöhlen und
M0P Nen verſteckt halten, um aus dem Hinterhalt auf
italie=
lbbaten oder Transportzüge zu feuern, unſchädlich zu
Eine andere Gefahr, die man durch die
Säuberungs=
ſtitigen will, kommt von Seiten vereinzelter Banden,
in allem auf das Plündern abgeſehen haben. Dieſe ſind
ltit unbewaffnet, ſtellen aber trotzdem eine ſtarke
Be=
ug für die Italiener dar. Eine dieſer Abteilungen hat
zu einer regelrechten Miniaturarmee
zuſammengefun=
unter Führung des Dedtjasmatſch Chebriet, eines
ers von Ras Seyum ſteht und mit allen möglichen
hon gezackten Spießen bis zu modernen Karabinern
aus=
andere Askari=Abteilung der Armee Generals
San=
rich, wie verlautet, inzwiſchen nach Deſſa in Marſch
Nd hat die Aufgabe, mit den Truppen Oberſt Lorenzinis,
Sſten durch die Danakil=Wüſte nach Deſſa vorgeſtoßen
Amen zu operieren. Oberſt Lorenzini ſteht mit ſeiner
M Azbi. Die bei Deſſa konzentrierten Truppen haben
Alle die italieniſche Flanke vor der Bedrohung durch die
Mds Dedtjasmatſch Chaſſa Debat zu ſchützen, die ſich in
iſchen Randgebiet der Danakil=Wüſte aufhalten ſollen.
AMättwoch vormittag geriet eine ſtarke italieniſche
Pa=
uEer Führung von Major del Monte in der Nähe von
wiſchen Antalo und Schellikot in einen abeſſiniſchen
N. Major del Monte wurde von den Abeſſiniern auf
getötet. Der italieniſchen Patrouille gelang es jedoch,
Gung eines jungen Leutnants nach langem Kampf, der
tn erbitterten Handgemenge endete, die weit überlege=
Miniſchen Streitkräfte, in die Flucht zu ſchlagen. Die
nahmen ihre Toten und Verwundeten mit ſich, ließen
a Gefangene zurück. Von den Italienern wurden
50 Gewehre und erhebliche Mengen Munition
er=
inlieniſcher Seite wird betont, daß die Luftſtreitkräfte
Mleinkrieg mit den abeſſiniſchen Banden bereits eine
Mänik herausgefunden hätten. Dieſe Technik beſtehe
da=
ne einzeinen Banden zerſprengt und in verſchiedene
auseinandergetrieben werden, wobei es oft gelingt,
e9 ungsabwürfe die Guerillakrieger den italieniſchen
illen in die Arme zu treiben.
Dagaburrh bombardierk.
em Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Edward Beattie.
* Addis Abeba, 14. November. (United Preß.)
Weäſche Aufklärungsflugzeuge überflogen heute morgen
und Düidjiga, während gleichzeitig Bombengeſchwa=
2. Nordfront über Amba Alagi geſichtet wurden. In
ſchen Kreiſen der Hauptſtadt hält man
ſſt, daß Dagaburrh noch nicht von den
ern eingenommen ſei. Das gehe ſchon daraus hervor,
art erſt heute von italieniſchen Fliegern mit Bomben
wurde. Die Flieger hätten ſechs Bomben abgeworfen
Die Funkſtation von Saſſa Baneh befinde ſich noch
immer in Verbindung mit der Hauptſtadt. Von
halbamtlicher Seite wird allerdings ſo viel zugegeben, daß
ſtarke motoriſierte Abteilungen der Italiener
auf beide Städte von Gorahai aus im Anmarſch ſeien.
Ruhige Aufafſung in Addis Abeba.
* Addis Abeba, 14. November. (United Preß.)
Abeſſiniſche Militärs ſehen in dem „ſogenannten italieniſchen
Vorſtoß” längs des Fafanfluſſes gegen Dagaburrh und Saſſa
Baneh nur ein Erkundungsmanöver modernſter, ſehr ſchneller
motoriſierter italieniſchen Abteilungen. Von einem Hauptſtoß an
der Ogadenfront über Gorahai hinaus könne noch nicht geredet
werden. Die Aufgabe der italieniſchen Tank= und
Panzerwagen=
korps, die in ſchneller Fahrt über die Wüſte des Ogadengebietes
auf Saſſa Baneh vorſtießen, läge augenſcheinlich nur darin, das
Terrain ſowie die Truppenbewegungen der abeſſiniſchen
Süd=
armee zu erkunden. Dies laſſe darauf ſchließen, daß von Graziani
eine neue größere Offenſive nach Norden vorbereitet werde.
Wie abeſſiniſche Generalſtabsmitglieder weiter mitteilten,
ſtehen längs des Vormarſchweges der motoriſierten italieniſchen
Vorhut keine größeren abeſſiniſchen Truppenteile, ſondern nur
kleinere Heeresgruppen, die die Aufgabe hätten, die Italiener zu
beunruhigen.
Nach italieniſchen Blättermeldungen hat der Negus Ras
Seyum und Ras Naſibu im Flugzeug nach Addis Abeba holen
laſſen, um ſich von ſeinen Heerführern eingehend über die
mili=
täriſche Lage an den beiden Fronten Bericht erſtatten zu laſſen.
Bekanntlich führt Ras Seyum den Oberbefehl über die
abeſſini=
ſchen Streitkräfte im Norden, während Ras Naſibu die
Opera=
tionen der abeſſiniſchen Truppen im Süden leitet. Die italieniſche
Preſſe will weiter wiſſen, daß zwiſchen Ras Kaſſa und Ras
Seyum über die an der Nordfront einzuſchlagende Taktik
Mei=
nungsverſchiedenheiten beſtünden. Der Negus wolle daher eine
Verſtändigung herbeiführen. Außerdem ſollen bei der
Zuſammen=
kunft in Addis Abeba die Pläne für die Fortſetzung des
Feld=
zuges beſprochen werden.
Der 45. ikalieniſche Heeresberichl.
DNB. Rom, 14. November.
Das italieniſche Propagandaminiſterium veröffentlicht den
folgenden Heeresbericht Nr. 45:
Das 1. Armeekorps hat in Verbindung mit der Danakil=
Abteilung die Säuberungsaktion längs des Oſtrandes der Tigre=
Hochebene fortgeſetzt. Das aus Eingeborenentruppen beſtehende
Armeekorps ſetzt die militäriſchen Operationen zur Beſetzung
des Geralta=Maſſivs fort. In den bereits gemeldeten
Zuſammen=
ſtößen hat der Feind beträchtliche Verluſte erlitten. Auf unſerer
Seite fielen im Kampf 1 Offizier und zwei eingeborene
Unter=
offiziere.
Das 2. Armeekorps ſetzt den Ausbau ſeiner Stellung am
Takazze=Fluß fort.
An der Somalifront hat die Abteilung Maletti bei der
wei=
teren Verfolgung des Feindes den Oberlauf des Fafan erreicht.
Der durch neue Truppen verſtärkte Feind hat ſich zurückgezogen,
wobei er auf dem Kampffeld über 300 Tote, unter ihnen einen
nicht identifizierten Europäer, ferner Maſchinengewehre,
Ge=
wehre und zahlreiche Laſtkraftwagen und Munitionsvorräte
zu=
rückließ. Auf unſerer Seite fielen 1 Offizier, 1 Unteroffizier,
1 Soldat und 15 Askaris. 1 Offizier, 2 Unteroffiziere und 60
Askaris wurden verwundet. Unſere Abteilungen ſind im Begriff,
den Stellungsausbau im Gebiete von Gabredarre nördlich von
Gorahai zu vollenden.
Die vollſtändige italieniſche Einfuhrſperre
gegen=
über den Sanktionsländern tritt am 18. November in Kraft. Für
Waren aus den europäiſchen Ländern und denienigen des
Mittel=
meeres wird ein Aufſchub von zehn Tagen bewilligt, während
der Aufſchub für Waren überſeeiſcher Herkunft einen Monat
beträgt.
*
Eine Falle?
Das Geheimnis des Dampfers „Auſonia”.
Vor kurzem geriet der italieniſche Dampfer „Auſonia” vor
Alexandria, wo ſich die engliſche Mittelmeerflotte zum großen
Teil verſammelt hat, in Brand. Das Schiff brannte vollſtändig
aus. Natürlich liefen bereits damals die verſchiedenſten
Ver=
mutungen um, aber im allgemeinen neigte man doch zu der
An=
nahme, daß es ſich um einen Unglücksfall gehandelt habe.
Jetzt bringt die „DAZ.” einen Bericht aus Kairo, der eine
neue intereſſante Lesart enthält. Er ſtellt feſt, daß die
eng=
liſchen Militärbehörden dem Wrack und den Vorgängen
wäh=
rend des Brandes ihre beſondere Aufmerkſamkeit widmen. Die
eigentliche Exploſion iſt vor der Hafeneinfahrt erfolgt. Das
ſchon haparierte Schiff ſuchte dann die Hafeneinfahrtsrinne zu
gewinnen und wäre dort faſt abgeſackt, wenn nicht engliſche
Kriegsſchiffe es brennend aus der engen Fahrrinne des
alexan=
driniſchen Hafens herausgeſchleppt und nördlich davon auf Grund
geſetzt hätten. Wäre die „Auſonia” in der engen Fahrrinne des
Hafens geſunken, ſo wäre, wie die Experten behaupten, der
Hafen von Alexandria für mindeſtens zwei
Monate für den größten Teil der im Hafen liegenden
eng=
liſchen Kriegsſchiffe blockiert geweſen. Die engliſche
Mittelmeerflotte hätte dann in der Mauſefalle geſeſſen.
Ernſte Fragen für Laval.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, im November.
Der 11. November iſt vorüber. Paris atmet auf, da die
Feier des Waffenſtillſtandes ohne Blutvergießen vorübergegangen
iſt. Bis zum letzten Augenblick fürchtete man, daß es zu ſchweren
Zuſammenſtößen zwiſchen rechts und links kommen würde. Das
Schlimmſte aber wurde vermieden.
Franzöſiſche Patrioten meinen allerdings, daß „das
ſchlimmſte” nicht die Gefahr der Zuſammenſtöße war, ſondern
die Tatſache, daß es unmöglich iſt, in Frankreich, ſelbſt für einen
Tag, die Gegenſätze zwiſchen links und rechts zu überbrücken.
Die geſamte Innenpolitik iſt auf ein
unſiche=
res Kompromiß aufgebaut, auf die Fiktion eines
par=
teipolitiſchen Burgfriedens, um den ſich keiner ſchert. Für die
Parteien gibt es nur eine Frage, für das
Los=
ſchlagen den geeigneten Augenblick zufinden.
Die Linke hält offenbar den Augenblick für die Offenſive
noch nicht für gekommen. Jedenfalls zeigt ſich die
Finanzkom=
miſſion der Kammer Laval gegenüber bisher nicht intranſigent.
und der Gegenſatz zwiſchen Laval und Hexriot — es iſt mehr
ein ſchickſalsbedingter Gegenſatz der Konzeption als der
Per=
ſönlichkeiten— führte zu keinem Konflikt. Es iſt ein eigen Ding
um dieſen Gegenſatz. Die Regierung leugnet ihn und viele
objektiven Beobachter der Lage behaupten, daß gegenwärtig die
Spannung zwiſchen Laval und Herriot das Weſen der
fran=
zöſiſchen Innenpolitik ausmacht:
Das Kompromiß zwiſchen Laval und der Finanzkommiſſion
iſt etwas, was ſehr ſchwer erkämpft werden muß. Die erſte Frage
iſt dabei, wie die franzöſiſche Finanzpolitik in dieſem Kampf
abſchneidet. Denn die Formel der Einigung, die unter politiſchen
Geſichtspunkten gewählt wird, kann ſehr vieles verbergen, z. B.
eine kleine Abrundung der ſtörenden Ecken an dem Bau der
Dekretgeſetze, oder aber auch die gänzliche Aushöhlung der
Finanzpolitik Lavals. Wir möchten annehmen, daß man mehr
dem zweiten Extrem zuneigt.
Die Finanzkommiſſion hat bereits Forderungen
durchge=
drückt, die nicht auf ſachlichen finanzpolitiſchen Ueberlegungen
beruhen, ſondern einzig und allein marriſtiſchen Leitſätzen
ent=
ſprechen. Die fiskale Inquiſition, die nur
Be=
unruhigung erzeugen kann, und die Unterhöhlung des
Budgetgleichgewichtes ſind auf dem Wege.
Es iſt verſtändlich, daß die Stimmung in Paris nicht
glän=
zend iſt. Die Rechte glaubt, daß die Linke das Gleichgewicht
der Regierung vorerſt nur deshalb nicht umwirft, weil ſie den
Zeitpunkt für ungeeignet hält, die Regierung zu übernehmen.
Insbeſondere die Sozialiſten möchten jetzt keine Linksregierung.
Sie halten die Lage jeder Regierung für ſehr ungünſtig.
Außer=
dem hoffen ſie, Laval zu zwingen, ihnen vorzuarbeiten. Aehnlich
denken auch die Radikalen. Aber dieſe Ueberlegung iſt keine
Grundlage für eine feſte Regierung. Außerdem können die
Par=
teien jede Minute ihre Auffaſſung ändern. Die Lage iſt alſo
labil.
Die ernſteſten theoretiſchen Gegner der Finanzpolitik Lavals,
diejenigen, die nicht nur aus Parteiintereſſen Oppoſition ſpielen,
die Anhänger der Devalvierung, der Anlehnung des Franken
an die engliſche Währung, haben nicht abgerüſtet. Sie glauben
vielmehr, daß die Zeit für ſie arbeitet. Auf eine Frage aber
geben ſie keine Antwort, auf die weſentlichſte nämlich, wie ſie ſich
die innenpolitiſchen Folgen einer Abwertung des Franken
vor=
ſtellen. Nach dieſer Richtung wagen ſelbſt die erfahrenſten
Ken=
ner der Innenpolitik keine Prophezeiung; ſie ſagen höchſtens,
daß vieles davon abhängen werde, ob die Abwertung vor oder
nach den Kammerwahlen vorgenommen wird:
Die Entwicklung der Außenpolitik ſtellt beunruhigendere
Fragen an die politiſche Welt in Frankreich, als die theoretiſchen
Ueberlegungen der Abwertung. Ja, die außenpolitiſche Lage
trägt viel dazu bei, daß man Laval um die Macht ſehr wenig
beneidet. Es iſt leicht, die Fehler, die er beging oder von ſeinen
Vorgängern übernahm, aufzuzeigen. Es iſt dagegen ſehr ſchwer
zu ſagen, wie man dieſe Fehler gutmachen könnte.
Mit dem Herannahen des 18. November iſt die Frage der
Sühnemaßnahmen gegen Italien akut geworden. Es wäre ein
verhängnisvoller Fehler, die Bedeutung dieſer
Sühnemaßnah=
men ſowohl wirtſchaftlich wie auch politiſch zu unterſchätzen. Es
iſt noch nicht zu überblicken, wie Italien die Wirkungen der
Sühnemaßnahmen bekämpfen kann. Eines aber iſt ſicher,
Ita=
ien iſt wegen der Sühnemaßnahmen äußerſtverbittert.
Die moraliſche Wirkung der Sanktionen iſt alſo nicht
abzuleug=
nen, ſie iſt aber nicht ſo, wie ſie ſeinerzeit dem Geiſte der
Völkerbundsgründer vorſchwebte. Die italieniſche Proteſtnote läßt
daüber keinen Zweifel.
Die Sühnemaßnahmen können Frankreich
monatlich fünfzig Millionen koſten, und der
franzö=
ſiſche Außenhandel, der ſchon in den letzten Jahren eine
kata=
ſtrophale Schrumpfung erfuhr, würde dies bitter zu fühlen
be=
kommen. Das ganze Werk der franzöſiſch=italieniſchen
Freund=
ſchaft, das mit ſo viel Opfern und Diplomatie aufgebaut wurde,
iſt von der Vernichtung bedroht. Die öffentliche Meinung in
Italien iſt ein Faktor, der über ein beſtimmtes Maß nicht
un=
berückſichtigt gelaſſen werden kann; die Fasciſten ſind die erſten,
die das zugeben. Die Diplomaten ſehen zwar ein, daß die
Ver=
mittlung Lavals aufrichtig gemeint iſt und daß Frankreich höchſt
ungerne den Sühnemaßnahmen zuſtimmt. Die Maſſen in Italien
erblicken, aber in den Sühnemaßnahmen einen Dolchſtoß im
Rücken der italieniſchen Soldaten und fragen nicht weiter.
Man glaubt hier, daß die wichtigſten Fragen der
euro=
päiſchen Politik nach den engliſchen Wahlen aufgerollt werden.
England ſoll dazu um ſo mehr gezwungen ſein, da im Fernen
Oſten allerlei Komplikationen bevorſtehen. Man glaubt hier
ins=
beſondere, daß die von England inſpirierte neue chineſiſche
Wäh=
rungspolitik von Japan zerſchlagen wird..,
Seite 2 — Nr. 315
1994 ohhe seideltug.
Der Jahresausweis über die Einnahmen
und Ausgaben Heſſens 1934.
Der „Anzeiger der Heſſ. Landesregierung” veröffentlicht den
Jahresausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes
Heſſen im Rechnungsjahr 1934 wie folgt:
a) Reichsſteuern . .
* 38 841 45 784 b) Landesſteuern . . . . . . . 35 530
Davon ab:
Ueberweiſungen an Gemeinden 35 804 (Gemeindeverbände) . . . . 15 684 17 280 Verbleiben 58 687 64 308 2. Ueberſchüſſe der Betriebe 10 050 10 544 Davon ab:
Zuſchüſſe an Betriebe . 6935 6 528 Verbleiben = 3 115 4016 3. Sonſtige Einnahmen a) Rechtspflege (einſchl. Strafvollzug) 6 738 4502 b) Schulweſen, Wiſſenſchaft und Kunſt, Kirche . . 8103 7 365 () Uebrige Landesverwaltung 20 524 19,226
Einnahmen insgeſamt . . 97 167
99 417
(abzügl. der Steuerüberweiſungen an
Gemeinden uſw. und der Zuſchüſſe
an Betriebe),
II. Ausgaben.
. Allgemeine (innere Verwaltung
13 081
12897
(einſchl. Polizei)
8 726
2. Rechtspflege (einſchl. Strafvollzug) 8 996
3. Verkehrsweſen (Straßen, Wege,
238
Waſſerſtraßen uſw.)
258
4. Schulweſen, Wiſſenſchaft und Kunſt,
Kirche
32 604
31 161
). Soziale Maßnahmen und Geſund=
9213
heitsweſen
9117
1 478
653
6. Wohnungsweſen . . . ...
4 248
4979
7. Schuldendienſt . . .
8. Ruhegehälter (ſoweit im Haushalt
18155
20 211
zentral nachgewieſen) . . .
10 365
10 030
9. Sonſtige Ausgaben . . ."
99 23.
Ausgaben insgeſamt . 97 167
B. Außerordentlicher Haushalt.
I. Einnahmen.
11784
23 011
Insgeſamt . . .
II. Ausgaben.
1. Landeskultur= und
landwirtſchaft=
liches Siedlungsweſen .
2937
2855
Verkehrsweſen Straßen, Wege,
Waſſerſtraßen uſw.)
832
. 1202
3. Wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge
4. Wohnungsweſen
2 63
. 2850
5. Sonſtige Ausgaben der
Hoheitsver=
waltungen
4 317
„.. . 14 972
6. Zuſchüſſe und Neuinveſtierungen
1145
für Betriebe und beim Vermögen 1050
(990)
(darunter: Domänen und Forſten (793)
—
(25)
(Bergwerke)
—
(Verkehrsbetriebe)
(Elektrizitätsverſorgung) . .
11784
Ausgaben insgeſamt . 23 011
Bemerkungen: Es handelt ſich bei dem vorſtehenden
Jahres=
ausweis um die endgültigen Ziffern des jetzt formal vollzogenen
Abſchluſſes des Rechnungsjahres 1934. Wie ſchon die
monat=
ichen Teilergebniſſe dieſes Jahres gezeigt haben, hat ſich die
günſtige Vorausſage über die Haushaltsführung des Jahres
1934 in vollem Maße erfüllt. Das Rechnungsjahr 1934 ſchließt
in ſeinem Rechnungsergebnis ohne Fehlbetrag ab. Das
vorſtehende Zahlenbild läßt zwei erfreuliche Erſcheinungen
er=
kennen. Aus den Ausgabezahlen ergibt ſich, daß der eiſerne
Sparwillen der Regierung auch in dieſem Jahr in die Tat
um=
geſetzt wurde. Trotzdem infolge der Wiederanpaſſung der
Ge=
haltsauszahlungstermine an die Reichsregelung ein dreizehnter
Monat in dem Jahr verrechnet werden mußte, bleiben die Aus=
Hadvr.
Zum 25. Todestage am 15. November.
Von Walter Schwerdtfeger.
In ſeinem Zimmer in einer der ſchmalen Gaſſen an der
Friedrichsgracht ſteht Wilhelm Raabe am Fenſter. In der
Novemberdämmerung huſcht drüben eine kleine Putzmacherin
vorüber. Schade, daß er ſo ſchlecht ſehen kann; die Augen hat
er ſich durch das nächtelange Leſen gründlich verdorben. Aber
er hat ein Bläschen im Fenſterglas entdeckt, und dadurch ſieht
er nun die Welt ſcharf, wenn auch winzig klein: die Welt der
Kleinen Leute im Spreeviertel von Alt=Berlin. Auf das dünne,
gelbe Papier, das er aus einer Zigarrenkiſte reißt, ſchreibt er
die erſten Zeilen an der „Chronik der Sperlingsgaſſe” 1857
er=
ſcheint das Buch. Die Ironie und der ſcharf ausgeprägte
Wirk=
lichkeitsſinn erinnern an Dickens und Thackeray, die traumhafte
Weichheit der Sprache an Anderſen, mit dem ihn die gemeinſame
Liebe verbindet: für Kinder, enge Gaſſen und arme Leute.
Der Autor, Sohn einer Familie kleiner Beamter und „
treu=
fleißiger Schulmeiſter” Buchhändlerlehrling in Magdeburg und
jeßzt, da er als entlaufener Sekundaner nicht immatrikuliert
werden kann, Hörer an der Univerſität Berlin, wo er in den
warmen Hörſälen während der Vorleſungen an ſeinem Roman
ſchrieb, der 26jährige Autor, deſſen Namen das Braunſchweiger
Wochenblatt erſt einmal gebracht hatte, und zwar unter den
Steckbriefen, weil er verſäumt hatte, ſich zur Muſterung zu
ſtellen, er faßt den Entſchluß, ſich gänzlich der Literatur zu
widmen. Für die „Chronik der Sperlingsgaſſe” hatte er, anſtatt
ein Honorar zu erhalten, noch fünfzig Taler zu den
Druck=
koſten beitragen müſſen. Der nächſte Roman, nach einigen
Er=
zählungen für Weſtermanns Monatshefte, iſt ein völliger
Miß=
erfolg. Achtzig Exemplare werden abgeſetzt; den Reſt muß Raabe
für 75 Pfennige das Stück zurückkaufen. Er endet teils im
Ofen, wie Gottfried Kellers „Grüner Heinrich”, teils als
Unter=
lage für den Stubenteppich. Das iſt der wenig
verheißungs=
volle Anfang.
Die in den Jahren des Stuttgarter Aufenthalts
veröffent=
lichten Novellen ſpielen meiſt in vergangenen Jahrhunderten. Es
iſt die Zeit, da der Wotan aus Breslau und der Prieſter aus
dem Pleiße=Memphis auszogen, um den Büchermarkt zu
er=
obern. Raabe iſt weit entfernt von dieſer profeſſoralen
Ge=
ſchichtsklitterung Die Geſchichte iſt ihm nichts als der alte
Gobelin, vor deſſen verblaſſendem Grunde Menſchenſchickſale ſich
erfüllen. Von rotem Fackellicht übergoſſen ſchwankt die „Schwarze
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Am Donnerstag fand in Berlin die Einweihung des Hauſes
der Flieger in den Räumen des früheren Preußiſchen
Land=
tages ſtatt.
London und Paris haben ſich dahin geeinigt, daß auf die
italieniſche Proteſtnote von den Sanktionsländern eine
inhaltlich auf gleicher Linie liegende Antwort der römiſchen
Re=
gierung übermittelt werden ſolle.
König Georg II, von Griechenland trat am
Don=
nerstag ſeine Heimreiſe von London nach Griechenland an. Am
Victoria=Bahnhof hatten ſich der Prinz von Wales, der Herzog
und die Herzogin von Kent, Außenminiſter Sir Samuel Hoare
die Botſchafter Deutſchlands, Frankreichs und Belgiens, ſowie
Vertreter der griechiſchen Kolonie und der griechiſchen Kirche
ein=
gefunden. König Georg war begleitet von ſeinem Bruder, Prinz
Paul, und ſeinem Vetter, Prinz Peter.
In der Sitzung der Belgiſchen Abgeordnetenkammer teilte der
Präſident mit, daß von dem flämiſchen Abgeordneten Leuridan
eine Interpellation über die Heimatbewegung in Euveg=
Malmedy und über den Lütticher
Ausbürgerungs=
prozeß eingebracht worden ſei. Die Regierung werde dieſe
In=
terpellation vorausſichtlich in der nächſten Woche beantworten.
Das franzöſiſche Außenminiſterium gibt bekannt, daß das
Tanger=Statut bis zum 14. Mai 1948 verlängert
worden ſei, da keine der Unterzeichnermächte des Statuts
inner=
halb der am 14. November abgelaufenen Friſt die Reviſion des
Statuts beantragt habe.
gaben hinter dem dadurch erhöhten Soll weſentlich zurück. Auf
der anderen Seite zeigen die erhöhten Einnahmen, insbeſondere
der Reichsſteuern, die weitere kräftige Aufwärtsentwicklung der
Wirtſchaft. Alles in allem beſtätigt dieſer Jahresausweis die
ausgezeichnete Wirkſamkeit der umfaſſenden Maßnahmen der
Reichsregierung, die darauf abzielen, Staat und Wirtſchaft einer
dauernden Geſundung zuzuführen.
* Ein kurzes Vergnügen.
Herr Borchertas, der von dem litauiſchen Gouverneur zur
Bildung des Kabinetts in Memel berufen worden war, hat ſeinen
Verſuch als hoffnungslos aufgeben müſſen, und zwar nach der
amtlichen litauiſchen Meldung mit der Begründung, daß er nach
fünftägigen Bemühungen auf Schwierigkeiten geſtoßen ſei. Das
iſt ſehr wohlwollend ausgedrückt.
Wenn Herr Borchertas fünf Tage gebraucht hat, dann würde
das nur dadurch erklärlich ſein, daß er ſich vier Tage lang mit
ſeinen vier Fraktionskollegen und dem Gouverneur unterhalten
hat, denn mit der deutſchen Mehrheit hat er keinerlei weitere
Schwierigkeiten gehabt. Sie hat von Anfang an abgelehnt, mit
ihm auch nur zu verhandeln; damit wußte er alſo, woran er war.
Es hat ſich höchſtens darum gehandelt, ob er eine Kampfregierung
bilden oder verzichten wollte. Die Kampfregierung aber ſcheint
den Kownoer Herren doch etwas zu gefährlich. Es hat denn auch
bereits Anzeichen gegeben, daß die Engländer und Franzoſen
die=
ſes Spiel mit den Wahlen und mit den gegebenen Verpflichtungen
nicht mitmachen wollen. Selbſt in der franzöſiſchen Preſſe wird
auf die eindeutigen Mehrheitsverhältniſſe hingewieſen und der
Verſuch mit Borchertas als „unverſtändlich” bezeichnet. Eine
ge=
wiß nicht deutſchfreundliche franzöſiſche Zeitung ſpricht ſogar von
einer „glatten Herausforderung” und die Londoner „Times” e: daran, daß die engliſche Regierung beſtimmte
Zuſicherun=
gen der Litauer in Händen habe und über die Erfüllung dieſer
Zuſage auch wachen wolle. Die „Times” knüpft daran die
Be=
merkung, daß angeſichts der Betrauung des nicht zu der Mehrheit
gehörenden Litauers mit der Regierungsbildung Zweifel und
Beſorgniſſe in Deutſchland und „auch an anderen Stellen”
ent=
ſtanden ſeien. Das iſt ein Wink mit dem Zaunpfahl. Es fragt
ſich nur, ob die litckuiſche Regierung ihn verſtehen will oder ob ſie
jetzt den Verſuch macht, ein deutſches Direktorium zu bilden, dem
ſie von vornherein ſo viel Ketten an die Beine bindet, daß es
regierungsunfähig wäre. Aber auch auf eine ſolche Löſung wird
ſich die deutſche Mehrheit nicht einlaſſen.
Eine engliſche Erklärung zur Beauftragung
von Borcherkas.
DNB. London, 14. November.
Halbamtlich verlautet, daß die britiſche Regierung die
Ent=
wicklung in Memel im Zuſammenhang mit der Bildung eines
neuen Direktoriums verfolge. Das einzige Intereſſe Englands
ſei die Aufrechterhaltung des Memelſtatuts, deſſen Bürge die
ngliſche Regierung zuſammen mit Frankreich und Italien ſei.
Die litauiſche Regierung, mit der London in dieſer
Angelegen=
heit in Fühlung ſtehe, habe erklärt, daß ſie durchaus die
Ab=
icht habe, das Statut zu erfüllen. Die Tatſache jedoch, daß die
litauiſche Regierung einen Präſidenten des Direktoriums
er=
nannt habe, der nicht dieſelbe politiſche Einſtellung wie die
Mehrheit des freigewählten Landtages habe, habe einige
Zwei=
fel und Beſorgniſſe in Deutſchland und anderswo hervorgerufen.
Im Memelſtatut ſei feſtgelegt, daß das Direktorium für den
Landtag annehmbar ſein müſſe.
Galeere” der Waſſergeuſen auf der Schelde; verzehrende
Tropen=
ſonne glüht über der weſtlichen Peſtinſel „St. Thomas”; die
Sammlung „Regenbogen” ſchließt mit der Elegie von der Liebe
des Marwitzſchen Reiteroffiziers.
1865 beginnt mit dem „Hungerpaſtor” die Trilogie der
Romane vom Wert und Unwert der Welt. Hans Unwirrſch,
der Sohn der Wäſcherin und des philoſophierenden Schuſters
aus der Kröppelgaſſe und Moſes Freudenſtein aus dem
Trödel=
laden gehen hinaus mit ihrem Hunger nach dem Leben. Der
jüdiſche Renegat ſtirbt als Geheimer Hofrat und
Regierungs=
ſpitzel. Hans Unwirrſch endet in einer Hungerpfarre an der
Oſtſee unter armem Volk. Er hat eins der „wirklichen
König=
reiche dieſer Welt” gewonnen.
Zwei Jahre danach folgt „Abu Telfan”. Ein Menſch kommt
aus langer Gefangenſchaft bei den Negern im Tumurkieland
in die philiſtröſe Verlogenheit und Enge der deutſchen
Klein=
ſtadt; in die Welt der „Herren, die ſich am liebſten mit ihren
Titeln nennen und Gott ſei Dank alle einen beſitzen” 1870
er=
ſcheint der „Schüdderump” der zweirädrige Karren, auf dem
nan einſt die Peſtleichen zur Grube fuhr, „der ſchwarze Wagen,
der immerfort ſeinen Weg durch die Geſchlechter der Lebendigen
fortſetzt”
Seine Spätwerke, darunter die „See= und Mordgeſchichte,
Stopfkuchen” und die „Akten des Vogelſangs” ſind kaum
be=
achtet worden. Für jedes Buch mußte er einen neuen Verleger
ſuchen. Zu den Vielgeleſenen hat er nie gehört. Wie Blei lagen
ſeine Romane in den Läden, vor denen die Damen Schlange
ſtanden, um die neueſte Gartenlaube” mit dem „Geheimnis
der alten Mamſell” zu bekommen. Mit dem Beginn des
litera=
riſchen Umſchwungs, der in den achtziger Jahren einſetzte, im
Spätherbſt ſeines Lebens, iſt er zu dem Ruhm gelangt, von dem
er geſagt hatte, er würde ihn wohl erſt 30 Jahre nach ſeinem
Tod erreichen, wenn er bei Reclam erſcheine. Zu ſeinem
ſiebzig=
ſten Geburtstag traten die Dekane der älteſten deutſchen
Univer=
ſitäten an, um ihm die Doktorhüte ihrer Fakultäten zu
über=
reichen, während im Hintergrund die Ratsherren von
Braun=
ſchweig und ſeiner Geburtsſtadt Eſchershauſen mit den
Ehren=
ürgerbriefen warten. Als Neunundſiebzigjähriger iſt er 1910
geſtorben, im November, den er ſo geliebt hat.
Raabe iſt deutſch, im Fühlen und in der niederſächſiſchen
Schwere ſeiner Sprache, ungeachtet ihrer barocken
Verſchach=
telungen. „Vergeſſe ich dein, Deutſchland, großes Vaterland: ſo
werde meiner Rechten vergeſſen.‟ Das ſchrieb er in ſeinem
Erſt=
lingswerk. Und über „Haſtenbeck”, der letzten ſeiner
Erzählun=
gen, ſteht das Wort des Freiherrn vom Stein: „Ich habe nur
ein Vaterland, das heißt Deutſchland!” Aus der Reinheit und
Huhlger Berinaf
der engliſchen Parlamenkswahll.
lokale bis neun Uhr engliſche Zeit (alſo zehn Uhr A
öffnet bleiben. Erfahrungsgemäß ſetzt bei den engliſen
len die Wahlhandlung erſt in den letzten Stunden vei
Immerhin läßt ſich jetzt ſchen feſtſtellen, daß die Fra
Wahlpflicht in höherem Maße genügt haben als die
In einem Vorort von London wählte ſogar ein zwi
Schulmädchen, dem ein Wahlſchein zugeſtellt wordenn
der denn auch vom Wahlvorſtand anſtandslos entgegen
wurde. Der älteſte Wahlbeteiligte, der von ſeinem
Gebrauch machte, war der 103 Jahre alte Frederic ſa
Sidcup in der Grafſchaft Kent.
40 Kandidaken zählen bereits als gemit
Von den 615 Mitgliedern des Unterhauſes gelteno
des Fehlens eines Gegenkandidaten bereits als gerh
den übrigen 575 Fällen dürften 232 Ergebniſſe im
Abends und der Nacht zu erwarten ſein. Hierbei han.
aſt ausſchließlich um London und die ſtädtiſchen und n
len Wahlkreiſe Englands, wo die Arbeiterpartei hofftei
zahl Sitze zurückzugewinnen, die ſie bei der Niederlage
eingebüßt hat.
Mers e keuie,
ein neuer Flokkenſtühpunkt im weſtlichen M
EP. London, 14. Na
Nach dem ſchwachen Beſuch der Wahllokale in der
tagsſtunden wurde die Wahlbeteiligung am Nachmittan
ſchlechten Wetters erheblich ſtärker. Nach Schluß der
ſtunden ſetzte auf die meiſten Wahllokale ein ſtarker Am
In den dicht bevölkerten Vorſtädten bildeten ſich vor
lokalen lange Schlangen. Im übrigen war jedoch die
teiligung in London ſelbſt und anſcheinend auch in de
uneinheitlich. In einigen Wahlkreiſen war der Andrag
Wahllokalen ziemlich ſtark, während in anderen Zu
wieder die Wählerſchaft eine große Gleichgültigkeit zu
abſchließendes Bild läßt ſich noch nicht geben, zumal
weiteren
erau
pehr g‟
ndvie
Frankreich benutzt die Spannungen im Mittelme,,
an ſeiner algeriſchen Küſte einen neuen Flottenſtüpuſ//”vM us Die
zulegen. Vom Marineminiſterium iſt dem Kabinett
eingehender Bericht über die Baupläne vorgelegt wrd
Der Stützpunkt wird nach Mers el Kebir gelegt.
Damit wird in das franzöſiſche Sicherheitsnetz amme
Mittelmeer ein neuer Knoten geſchürzt. Der Stützpun
daß er für die franzöſiſche Vorherrſchaft im weſtlichen
mittelländiſchen Meeres von erheblicher Bedeutung
an dieſer Stelle verengt ſich das mittelländiſche
ſchließlich zu der ſchmialen Durchfahrtsſtelle bei Gin
werden. In gewiſſem Sinne verſchaffen ſich alſo die
eine Marineſtation, die man als Gegengewicht gegen
anſprechen muß. Mindeſtens wird der FlottenſtutzpuntAn
die Aufgabe haben, die Intereſſen Frankreichs im Rut4 men bweg
Gibraltar wahrzumachen. Denn auch Frankreich kann eiey9 Stadt füh
in die Verlegenheit kommen, zuſehen zu müſſen, wieſich,!
tige Mächtegruppierung den Franzoſen im Mitteleg/ hiede
ähnliche Vorſchriften wie den Italienern zu machenſu
bei dieſer Gelegenheit auch Gibraltar als Riegel zu /4m der Abb.
meer in die Waagſchale wirft. Damit dieſer Riegel i9)z die unte
ſchoben werden kann, mindeſtens aber ſeine Handll)
ſchwert wird, ſoll jetzt Mers el Kebir das werden, 304udes Handgen
Calais und Breſt für die Straße von Dover ſind. An4 wungen ſah.
den franzöſiſchen Berichten auch heißt, daß bei Ora=Meſrömte zuru
eine Marineſtation errichtet werden ſoll, ſo liegt es dh!/ m. Vier Stude
Hand, daß man hier auch ſtarke Luftſtreitkräfte zuſam ᛋſwer verwund
wird, denn alle Flottenſtützpunkte der Franzoſen anmᛋ n Ofizier und
dern des Mittelmeeres ſind gleichzeitig auch Fliegerſt:k eichen Zeit
daß das weſtliche Mittelmeer nicht nur durch ſchnellaufu / ültät im ſüd
zer, ſondern auch durch die Bombengeſchwader beherd// Polizeikräfte
Bei den geringen Entfernungen zwiſchen der franzöſiWEusloſigkeit einer
küſte und den nordafrikaniſchen Beſitzungen Frankrehlt inder erbeto
übrigens nicht ſchwer, den weſtlichen Mittelmeerraun/ ᛋgen Mann für
zu kontrollieren.
n ſorderte er di
Man darf einigermaßen geſpannt ſein, wie die vüke u geben.
auf die franzöſiſchen Pläne reagieren werden. Dem Aküche Fakultäten
Kebir berührt wegen ſeiner geographiſchen Lage in en/ ” aye geſchloſſen
engliſche Intereſſen, während es erſt in zweiter Lidl lin ganzen Vorn
Italien gerichtet iſt. Aber die auf die italieniſche BWige Rube
tete Piſtole iſt die Inſel Korſika, das mehr und me:UUnegung gegen
rieſige Feſtung umgewandelt wird.
i die Bevölkerur
Während einer unter freiem Himmel auf der Peesl 8, als Naba
Belfaſt abgehaltenen republikaniſchen Verſammlur //
aus einem vorü rfahrenden Kraftwagen mehrere
abgefeuert. Ein Mann und ein 15jähriges Mäda)
ſchwer verletzt.
bendigung ei
Tiefe dieſes Nationalgefühls, das eherner hallt, als da
Fanfarengeſchmetter der Konjunkturritter, kommt 9
Wort über die „Gründerjahre‟: „Wie nach einer gro
brunſt in einer Gaſſe ein Sirupsfaß platzt und der
die Buben anfangen zu lecken, ſo war im deutſchen
Geldſack aufgegangen, und die Taler rollten auch in
und nur zu viele Hände griffen auch dort danach. Esl
den Anſchein, als ſollte dies der größte Gewinn ſein
geeinigte Vaterland aus ſeinem großen Erfolge in
geſchichte hervorholen könnte!” Raabes Liebe galt
Leuten, dem Volk, „das mit ſeinen Händen zum Forn
Welt hilft”. Dem „Abu Telfan” war der arabiſche (
angeſtellt: „Wenn ihr wüßtet, was ich weiß, ſagt
würdet ihr viel weinen und wenig lachen.” Als der
rump” erſchien, glaubte man vollends, in Schopen
ſchläfrig düſtren Fuhrmann des polternden Toter!!
ſehen. „Das iſt das Schrecknis der Welt”, ſo ende
„ſchlimmer als der Tod, daß die Canaille Herr i
bleibt.” Und doch iſt der Dichter des „Schüdderump”
miſtiſcher als der der „Sperlingsgaſſe”, der ſeinen
kaufte, um das Honorar für den Tanzlehrer auftrei!
nen, als der, der über den „Hungerpaſtor” das Won
gone ſetzte: „Nicht mitzuhaſſen, mitzulieben bin ich di
zehn Jahre ſpäter die köſtliche Geſchichte des entlauſ
ſorgezöglings „Horacker” ſchrieb. Sein Glaube an d
unerſchüttert. „Der Menſch hat doch nichts Beſſeres
ſchmerzliche Streben nach oben; ohne dasſelbe bleib
dar Erde von Erde genommen; in demſelben ſteht
engſten Kreiſe als Herrſcher des unendlichſten Gebi
Herrſcher ſeiner ſelbſt.” Zuverſichtlich ſagt die „lieb
der Gedulde” im „Abu Telfan”: „Wir ſind wenige
Million, wir verteidigen ein kleines Reich gegen
wilde Welt, aber wir glauben an den Sieg, und m
nötig, um ihn zu erringen.” Aber es iſt ein Sieg ob
ſchall, ein Sieg, der „im Dunkel der Verborgenheit un
erfochten wird. So verklingen die Werke Raabes
Kadenz.
Arbeit und Liebe! Das ſind die Waffen des 2
denen Hans Unwirrſch ſein Königreich der Seele er!
blickten ſie auf das Meer, über dem in zerflattern!
die Sonne aufging, der Hungerpaſtor und ſein Weib
Arbeit und Liebe”, zitterte es durch ihre Herzen, die
ihnen beides gegeben worden war. Ueber den Gräber
Dorfes Grunzenow ſtanden Johannes und Franziskel
teten in der Liebe weder das Leben noch den
deine Waffen weiter, Hans Unwirrſg
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
eue Sufaminienſieße i Mutto.
Blsher 4 Lolt und 141 beiime.
DNB. London, 14. November.
he Unruhen in Aegypten dauerten auch in den frühen
ſenſtunden des Donnerstag an.
u Laufe der Nacht erhielt die Polizei in Kairo die
Mel=
waß etwa 1500 ägyptiſche Nationaliſten mit
ſten und Knüppeln bewaffnet aus Gizeh auf
ſ in Anmarſch ſeien.
ine Polizeiabteilung in Stärke von 200
; die unter dem Befehl eines britiſchen
zäers namens Lees ſtand, wurde der anrückenden Gruppe
Mengeſandt. Sie ſollte den Zug auflöſen.
Weitere Todesopfer.
ſachdem die Polizei zunächſt einigemale erfolglos geſchoſſen
wurde eine Salve gefeuert, die jedoch ebenfalls
ve gewünſchte Wirkung hatte.
Vier den weiteren Verlauf berichtet Reuter aus Kairo, daß
fosmenge hierauf entſchloſſen zum Gegenangriff
über=
um ſei und daß der britiſche Polizeioffizier
Notwehr gezwungen geweſen ſei, ſeinen
Revol=
riehen und vier der Angreifer zu erſchießen.
zi Nationaliſten ſuchten alsdann das Weite. Sie wurden
oim Polizei verfolgt. Ein britiſcher Polizeibeamter
uer, der ſchwere Kopfverletzungen erlitten hatte, mußte
ſernkenhaus gebracht werden.
Kairo ſelbſt war es am Donnerstag früh
verhältnis=
uhig. Die Studenten kehrten zum großen Teil in die
bille zurück. Auch die Gymnaſien haben mit einer
Aus=
ſen Alexandrien, den Unterricht wieder aufgenommen.
lia die Kunſtſchüler und die Rechtsſtudenten blieben auch
ſuch dem Schulbetrieb fern. Trotz der ſcheinbaren Ruhe
)gyptiſchen Hauptſtadt trifft die Regierung weitere
Vor=
lasnahmen, um gegen alle Möglichkeiten gewappnet zu
Af den zwei Hauptplätzen der Stadt hat ägyptiſche
In=
ſe Lager bezogen, während die ausländiſchen
Geſandtſchaf=
c wie vor von der Polizei bewacht werden.
iche
e Geſamtzahl der Toten einſchließlich der am Donnerstag
Fſchoſſenen Nationaliſten beträgt 7, die der Verletzten 147,
nen mehr als die Hälfte Poliziſten ſind.
der mit England!-Hoch Agypken!”
DNB. Kairo, 14. November.
den Mittagsſtunden des Donnerstag verſuchten wiederum
be tauſend Studenten, die ſich vorher in der Nähe der
Uni=
geſammelt hatten, in die Stadt zu ziehen. Sie hatten die
alle Studenten und Schüler, die ſich dem Streik noch nicht
Moſen hatten, aus den Schulen herauszuholen. Der Zug der
Müſttanten bewegte ſich auf die Abbas=Brücke zu die über den
eich kann e/ die Stadt führt, wobei aus der Menge andauernd Rufe
hüſſen, wie och Aegypten!” „Es lebe die Freiheit!” „Nieder mit
Eng=
im Mitteh) „Mieder mit dem Verräter Hoare!” laut wurden.
Unter=
zu machen ſewaffneten ſich die Demonſtranten mit Stöcken und großen
Riegel zuch. An der Abbas=Brücke traf der Zug auf die Abſperrung
ſer Riegel ülisei, die unter Leitung eines engliſchen Polizeioffiziers
Handi
werden, iſt wildes Handgemenge entſtand, in deſſen Verlauf ſich die
ber ſind 2 gezwungen ſah, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen.
ß bei OraAnge ſtrömte zurück, wobei ſie ihre Toten und Verwundeten
liegt es d5nahm. Vier Studenten ſollen bei dem Zuſammenſtoß getötet
kräfte zuſarſts ſchwer verwundet worden ſein. Von der Polizei wurden
izoſen an Aliſche Offizier und ein engliſcher Sergeant ſchwer verletzt.
h Fliegerſt gleichen Zeit ſammelten ſich Studenten vor der
Medizi=
hſchnellauſAFakultät im ſüdlichen Stadtteil Kairos. Da das Gebäude
bader beheiſſtken Polizeikräften umgeben war, erkannten die Studenten
der franzöſ/lſichtsloſigkeit einer Kundgebung. Ein Student hielt eine
en Frankriſhe, in der er betonte, daß die Studentenſchaft entſchloſſen ſei,
nerrgun9 letzten Mann für die Unabhängigkeit Aegyptens zu kämp=
Hann forderte er die Menge auf, in kleinen Gruppen ruhig
h wie die Atuße zu gehen.
Demcntliche Fakultäten der Hochſchule ſind von der Regierung
Woche geſchloſſen wurden. Der Miniſterrat tagte ununter=
Eden ganzen Vormittag. Zur Zeit herrſcht in Kairo
wie=
ſtändige Ruhe.
Erregung gegen England, die die nationaliſtiſche Wafd=
Iin die Bevölkerung getragen hat, iſt außerordentlich ſtark.
E Beendigung einer Maſſenverſammlung am Mittwoch
dam es, als Nahas Paſcha ſich in das Volkshaus, der
he der Wafd=Partei, begeben hat, zu er ieuten Zuſammen=
Bei dem Eintritt Nahas Paſchas in das Volkshaus brach
Alnge, die ihn begleitete, in Hochrufe auf ihn aus. Rufe
eieder mit den Engländern!” und „Es lebe die Revo=
lution!” wurden laut. Die Polizei ging darauf mit der Waffe
gegen die Menge vor und ſtürmte, als die Rufe nicht verſtummen
wollten, das Volkshaus. Zahlreiche Verhaftungen wurden
vor=
genommen. Bei dem Vorgehen der Polizei mit der Waffe wurden
etwa 30 Perſonen durch Schüſſe verletzt. Einer der Kundgeber
wurde getötet. Auch mehrere Poliziſten erlitten Verletzungen.
Die Wafdverſammlung, die den Anſtoß zum Wiederaufleben
der antiengliſchen Unruhen gab, begann mit einer ſcharfen Rede
von Nahas Paſcha, der England ſehr heftig angriff und dabei
erklärte, daß England ſich zwar für die Unabhängigkeit
Abeſſi=
niens einſetze, zu gleicher Zeit aber Aegypten die Unabhängigkeit
verweigere. Die Verſammlung nahm eine Entſchließung mit
fol=
genden drei Punkten an:
1. Keine irgendwie geartete Zuſammenarbeit mit England;
2. Rücktritt der Regierung Neſſim Paſcha als „nationale Pflicht”;
3. Nationaler Boykott jeder Regierung, die mit England
zu=
ſammenarbeitet.
Ueberraſchung in England.
Die Unruhen in Aegypten haben hier inſofern große
Ueber=
raſchung ausgelöſt, als die Mehrzahl der engliſchen Blätter
kon=
ſequent den Standpunkt vertreten hatte, daß Aegypten geſchloſſen
hinter England und ſeiner Politik ſtehe. Vor einigen Monaten
noch wären dieſe Unruhen als mehr oder minder normal
be=
trachtet worden. Heute erregen ſie Erſtaunen und auch Furcht,
denn ſie beweiſen zum mindeſten, daß in der ablehnenden Haltung
des ägyptiſchen Volkes gegenüber England auch durch die
abeſſi=
niſche Kriſe und die engliſche Politik in Genf ſich nichts
ge=
ändert hat.
Soweit die Blätter zu den Unruhen Stellung nehmen, ſind
ſie denn auch offenſichtlich bemüht, deren Bedeutung
herabzumin=
dern. Das gilt beſonders für den „Daily Telegraph”, in deſſen
Leitartikel einleitend betont wird, die Unruhen dürften nicht etwa
als Anzeichen einer ernſten ägyptiſchen Erhebung ausgelegt
wer=
den, ſondern ſeien lediglich der Ausfluß von Parteimanövern und
überſtrömender Begeiſterung der Anhänger der einzelnen
Par=
teien. Gleichzeitig deutet das Blatt, wenn auch ſehr vorſichtig,
die Möglichkeit an, daß die Zuſammenſtöße von außer Aegypten
befindlichen Kräften in Szene geſetzt worden ſeien. „Es gibt in
Aegypten heute gewiſſe Einflüſſe, die in der Organiſation von
Unruhen ein Mittel ſehen, um die Zuſammenarbeit zwiſchen
Aegypten und England in dem abeſſiniſchen Konflikt zu ſtören”,
ſchreibt das Blatt, fügt jedoch hinzu, daß dieſe Einflüſſe
keines=
wegs gefährlich ſeien.
Skandal um Gasmasken.
EP. Prag, 14. November.
Ein Korruptionsſkandal um Gasmasken im Prager
National=
verteidigungsminiſterium kam am Mittwoch im Wehrausſchuß
des Abgeordnetenhauſes zur Sprache. Die tſchechiſchen
Koalitions=
parteien — mit Ausnahme der tſchechiſchen Volkspartei —
richte=
ten an den Verteidigungsminiſter eine dringende Anfrage, in
der es heißt, daß das Verteidigungsminiſterium ohne öffentliche
Ausſchreibung 100 Millionen Kronen für die Lieferung von
Gas=
masken an die neu gegründete Firma Fatra vergeben habe. An
der Spitze dieſer Geſellſchaft ſtünden ein Abgeordneter und ein
aktiver Staatsbeamter, und verſchiedene hervorragende
Perſön=
lichkeiten gehörten dem Vorſtande an. Die gelieferten
Gasmas=
ken ſtammten aus England, ſeien ein veraltetes Modell und
wür=
den in England ſelbſt überhaupt nicht verwandt. — Der Miniſter
erklärte, daß vom Oberſten Rechnungshof bereits die Lieferungen
nachgeprüft und demnächſt darüber Bericht erſtattet würde.
Wie man noch dazu erfährt, ſteht an der Spitze der Geſellſchaft
der ehemalige Miniſter und jetzige Präſident des Obergerichts in
Preßburg, Dr. Micura; weiter gehören dem Direktorium an der
Sohn des früheren Finanzminiſters und jetzigen
Nationalbank=
gouverneurs Dr. Engliſch, ſowie der Sohn des ehemaligen
Mini=
ſterpräſidenten Malypetr.
Ikaliens Bankbericht überfällig.
* Rom, 14. Nov. (United Preß.)
Wie aus zuverläſſiger Quelle bekannt wird, hat Muſſolini
die Veröffentlichung des Drei=Monats=Berichtes der
Bank von Italien und des Monatsberichtes über
die Lage der Staatsfinanzen ſuspenſiert, und
zwar auf Grund eines königlichen Dekrets vom 31. Oktober, das
den Duce ermächtigt, die Veröffentlichung aller Tatſachen und
Dokumente zurückzuhalten, die dazu angetan ſeien, „die
wirt=
ſchaftliche oder finanzielle Wohlfahrt des Staates” ungünſtig zu
beeinfluſſen. Die ſonſt alle zehn Tage erfolgte Veröffentlichung
des periodiſchen Ausweiſes der Bank von Italien iſt diesmal
ſchon vier Tage überfällig. Der Monatsbericht über die
Staats=
finanzen wird gewöhnlich zwiſchen dem 15. und 20. des Monats
herausgegeben.
Heſſiſches Landeskheater.
ſeines Haus. — Donnerstag, den 14. November.
Der Fall Wunderlich.
Schauſpiel von Renate Uhl.
Der Kritiker auf Forſchungs=Fahrten.
Tame Renate Uhl war meinem Freunde, dem viel=
M Buchhändler, unbekannt. So mußte der Kritiker auf
Nihe Detektiv=Pfade gehen.
ſieben älteren Kürſchner des Kritikers enthielten den
NUhl nicht. Kürſchners neueſter Literatur=Kalender in
Wesbücherei gab einen Hinweis: „Renate Uhl, ſiehe
Yvon Zobeltitz!” Jetzt war die Spur gefunden!
Venbarte ſich: Erika von Zobeltitz, geb. Hoffmann, Berlin=
Mra, Nymphenburgerſtraße 10, geboren 2. II. 92.
Ver=
des Schauſpiels „Hafenlegende” 1932 und des Romans
Pe zum Glück” 1933.
Krktiker ſuchte in der Umgebung dieſes Namens nach
Spuren, und er entdeckte unter derſelben Berliner
dem Major a. D. Hans=Kaſper Zobeltitz, den
Heraus=
s „Daheim”.
der neueſte Kürſchner die früheren Werke der
Schrift=
us dieſem oder jenem Grund manchmal verſchweigt, ver=
Kritiker die Fährte Zobeltitz nun wieder in den älte=
Lſchnern, und er entdeckte, daß Erika und Hans=Kaſpar
heltitz ſogar ein gemeinſames literariſches Kind haben:
ein Luſtſpiel von 1929.
Kritiker erwog: die Tatſache, daß Renate Uhl die
Dramatikerin” der Vornotiz, kein ſchlankes Mädchen
9S 25 Jahren, deſſen junge, hungernde Begabung zu
ne beſondere Freude geweſen wäre, ſondern eine Dame
VAlter und offenbar Gattin des verdienſtvollen Heraus=
Ds „Daheim” iſt, iſt zwar eine gewiſſe Enttäuſchung,
Mem: Gerechtigkeit! Denn Gerechtigkeit iſt erſtens eine
orderung und zweitens beruht auf ihr das Vertrauen
15 zu dem Kritiker.
II.
Ein wunderlicher Fall.
Fall Wunderlich” iſt ein wunderlicher Fall..
da 1932 in einer norddeutſchen Großſtadt ein
Gerichts=
der ſeit Jahren die ausgleichende Gerechtig=
keit ſpielt. Er nahm den Schiebern, Wucherern und anderen
böſen Menſchen das Geld ab und gab es den Armen und
Not=
leidenden. Er nahm es von den Betrügern und unterſtützte die
Betrogenen. 21000 Mark ſetzte er auf dieſe Art um. Man
wun=
derte ſich, daß ſo geriſſene Kunden wie Schieber und Betrüger
ſolche nichtgeſchuldeten Summen dem Gerichtsvollzieher gaben.
Doch er kannte ihre Schiebungen und Schliche; deshalb kamen
ſie ſeinen Anforderungen und Drohungen nach und zahlten ihre
Schuldpoſten doppelt und dreifach an ihn.
Jeder Krug geht ſo lange zum Brunnen bis er bricht. Dieſer
Krug brach am Tage des zehnjährigen Amtsjubiläums des
Ge=
richtsvollziehers, als er wieder einmal eine Schuld doppelt
ein=
kaſſiert hatte, um einen armen Schneider zu unterſtützen. Es
er=
folgte Anzeige wegen Erpreſſung, Urkundenfälſchung und
der=
gleichen.
Den ihm von dem vorgeſetzten Amtsrichter nahegelegten Schutz
der Unzurechnungsfähigkeit des § 51 lehnt er ab. Er beſteht auf
Verhandlung. Er will ſeine Strafe auf ſich nehmen, weil er gegen
das Geſetz gehandelt hat. Aber er will zugleich der Welt ein
Zeichen ihrer Ungerechtigkeit, eine Warnung,
geben. Er will durch eine Tat Vorkämpfer für eine neue Zeit ſein.
Man kann einwenden, daß das Schauſpiel von Renate Uhl
reich an Unwahrſcheinlichkeiten iſt. Es iſt wenig glaubwürdig, daß
ein Gerichtsvollzieher Jahre lang ſolche Erpreſſungen mit Erfolg
betreiben kann. Es iſt ausgeſchloſſen, daß einem Handwerker das
zu ſeinem Gewerbe erforderliche Handwerkszeug wegen einer
Schuld weggepfändet wird. Dies verhinderte früher wie jetzt der
geſetzliche Vollſtreckungsſchutz.
Aber hierauf kommt es nicht entſcheidend an. Weſentlich iſt,
daß aus der Erſchütterung einer Zeit dieſe Konflikte in einem
Menſchen erwachſen und daß ſie dichteriſch geſtaltet werden.
Gerichtsvollzieher Wunderlich iſt der Franz Moor von
1.932. Leider fehlt Renate Uhl der heiße Atem und die
dichte=
riſche Geſtaltungskraft Schillers. Immerhin gelingt es ihr, die
einzelnen Auftritte wirkungsvoll zu formen. Es gelingen ihr
ſtille und doch ſpannungsvolle Aktſchlüſſe. Es fallen feine,
nachdenk=
liche Worte; Worte, die den Menſchen aus dem lauten Getriebe
des Tages in die Stille ſeines inneren Lebens verweiſen. Es
ſpricht vor allem aus dem Schauſpiel eine edle Geſinnung und ein
gütiges Herz.
III.
Ludwig Linkmann und Genoſſen.
Das iſt eine prächtige Rolle für Ludwig Linkmann
der in ſich gekehrte und doch plötzlich ausbrechende „Wunderlich”
mit ſeinen ſeltſamen Ideen und ſeinem weichen Herzen. Ein
Außenſeiter des Lebens und doch ein guter Menſch.
Nr. 315 — Seite 3
Beginn des Prozeſſes
gegen den Biſchof von Meißen.
DNB. Berlin, 14. November.
Vor der 4. Strafkammer des Berliner Landgerichts, der
Spezialkammer für Deviſenſtrafſachen, begann am Donnerstag
vormittag der Prozeß gegen den Biſchof von Meißen, Peter Legge,
und ſeine Mitangeklagten.
Schon lange vor Beginn der Verhandlungen wartete vor dem
Aufgang zum Zuhörerraum auf der Straße eine dichte
Menſchen=
menge, die Einlaß begehrte. Der große Schwurgerichtsſaal reichte
bei weitem nicht aus. Aus alben Teilen des Reiches und aus dem
Ausland haben ſich die Berichterſtatter der großen Zeitungen
ein=
gefunden.
Nach Eröffnung der Sitzung ruft der Vorſitzende die
Ange=
klagten auf. Es ſind neben dem 53jährigen Biſchof Peter
Legge deſſen Bruder, der 46jährige Dr. Theodor Legge,
Generalſekretär der Akademiſchen Bonifatiusvereinigung in
Paderborn, ſowie der 47jährige Generalvikar Domherr
Prof. Dr. Wilhelm Soppa aus Bautzen, die 25jährige
Auguſte Klein aus Paderborn, die aber vom Erſcheinen in
der Hauptverhandlung entbunden worden iſt, und der 39jährige
Generalſekretär Wilhelm Freckmann vom Bonifatiusverein
in Paderborn. Gegen dieſen iſt das Verfahren vorläufig
einge=
ſtellt worden, weil er nur der Begünſtigung des Dr. Theodor
Leage angeklagt iſt und die hierfür zu erwartende Strafe kaum
ins Gewicht fallen würde, neben den fünf Jahren Zuchthaus, die
er bereits kürzlich in dem gemeinſchaftlichen Verfahren mit dem
Generalvikar des Bistums Hildesheim erhalten hat.
Die ſtrafrechtlichen Vorwürfe.
Nach dem Eröffnungsbeſchluß werden den erſten drei
Angeklagten fortgeſetzte Deviſenverfehlungen
in zwei Fällen, begangen in Bautzen, dem Sitz des Bistums
Meißen, in Berlin, Paderborn und Münſter in der Zeit vom 20.
Januar bis 9. April 1934, zur Laſt gelegt. Die beiden
anderen Angeklagten ſollen ſich der
Begünſti=
gung des Dr. Theodor Legge ſchuldig gemacht haben,
indem ſie bei der Durchſuchung ſeiner Arbeitsräume durch die
Be=
amten der Zollfahndungsſtelle belaſtende Schriftſtücke beſeitigten.
Aus den Ermittelungen der Zollfahndungsſtelle und der
Staats=
anwaltſchaft ergibt ſich, daß unter dem Vorgänger des
Angeklag=
ten Biſchofs das Bistum Meißen im Jahre 1926 in Holland eine
300 000=Gulden=Anleihe aufgenommen hatte. Hiervon waren
be=
reits 90 000 Gulden getilgt worden. Der Kurs der Obligationen
im Auslande ſchwankte zwiſchen 40 und 45 v. H. und reichte daher
nach Auffaſſung der Anklage zur weiteren Tilgung auch mit
un=
erlaubten Mitteln, als infolge der inzwiſchen erlaſſenen
einſchnei=
denden Deviſengeſetze der frühere Weg nicht mehr beſchritten
wer=
den konnte. Vom Jahre 1933 ab war eim Obligationsrückbauf nur
noch mit Hilfe der Exportbonds möglich. Das verteuerte aber den
Kurs erheblich und daher wurde laut Anklage unter Mitwirkung
des berüchtigten Dr. Hofius, des Leiters der Umverſumbank, ein
anderer ungeſetzlicher Weg gefunden. Zur Tilgung der reſtlichen
210 000 Gulden der Auslandsanleihe des Bistums Meißen war
ein Betrag von 180 000 RM. nötig. Durch Vermittlung des Dr.
Theodor Legge floſſen dem Bistum um die Jahreswende 1933/34
aus dem für Diaſporazwecke ausgeſchütteten Vermögen des
Schutz=
engelvereins in Paderborn darlehensweiſe 100 000 Reichsmark zu.
Dieſer Betrag wurde der Zweigſtelle Münſter der Univerſumbank
überwieſen, nachdem er zur Verſchleierung ſeines
Verwendungs=
zweckes einen Umweg über verſchiedene andere Banken und
Kon=
ten genommen hatte. Die noch fehlenden 80 000 Mark wurden vom
Bistum ſelbſt aufgebracht. Es ſoll ſich da zum Teil um Geſchenke
des Bonifatiusvereins zur Entſchuldung eigener Gemeinden ſowie
um Beträge handeln, die vom biſchöflichen Gabenkonto ſtammen.
Von den 80 000 RM. wurde ſpäter ein Teilbetrag von 40 000 RM.
bei der Univerſumbank in Münſter bar abgehoben. Die Quittung
erteilte Dr. Theodor Legge. Die Anklage ſieht aber als erwieſen
an, daß der Betrag in Wirklichkeit dem Dr. Hofius zugefloſſen iſt,
der dieſe 40 000 RM. zuſammen mit den vorerwähnten 100 000
RM. nach Holland verſchoben hat. Die jeweils über die Grenze
geſchmuggelten Beträge wurden dem Bistum Meißen unter dem
Decknamen „Bistum Utrecht” bei der Univerſumbank in
Amſter=
dam gutgeſchrieben.
Die Mitſchuld des Biſchofs leitet die Anklage aus einer von
ihm am 27. November 1933 erlaſſenen Verfügung her, wonach der
mit der Führung des Briefwechſels und der mündlichen
Verhand=
lungen betraute Mitangeklagte Prof. Dr. Soppa dem Biſchof
perſönlich alle 8bis 10 Tage Bericht über den Stand der Anleihe=
Angelegenheit erſtatten ſollte. Als weiterer Mitarbeiter und
Be=
rater in finanziellen Fragen ſtand dem Biſchof ſein Bruder
Theo=
dor zur Seite. Der Verlauf der Verhandlung wird ergeben,
in=
wieweit dieſe Anklage zutrifft und ſich eine Schuld der Beteiligten
erweiſen läßt.
Nach Erledigung einer Reihe von Formalitäten ſchildert der
angeklagte Biſchof von Meißen, Peter Legge, ſeinen Lebenslauf.
Der angeklagte Biſchof erklärte bei ſeiner Vernehmung über
die ihm zur Laſt gelegten Verfehlungen, daß er über die Einzel=
Hier konnte Linkmann mit dem feinen Pinſel ſeiner
Dar=
ſtellung Strich an Strich der Charakteriſtik ſetzen und das Ganze
durch ein warmes Herz zuſammenhalten. Dies gelang ihm
aus=
gezeichnet, und ſei es manchmal auch nur mit einem ſchönen Blick
oder einer leichten Handbewegung. Der Spitzweg unter den
hieſigen Darſtellern.
In grotesker Farbigkeit ſpiegelt ſich das Leben auf der Kanzlei
des Gerichtsvollziehers ab. Die Not des kleinen Handwerkers
kündet die ſchmale, abgehärmte, von Kurt Weſtermann
über=
zeugend verkörperte Geſtalt des verzweifelten Schneidermeiſters.
In grellem Gegenſatz ſtehen der brutale, breitſchultrige
Groß=
ſchieber Ulrich Verden’s und der leichtſinnige Bummler Paul
Riedy’s. Die junge Stenotypiſtin Ella Hall bezeichnet ſich zwar
nur als „ein Stück Büro=Inventar”, war aber doch von
warm=
herzigem Leben erfüllt und dürfte nur etwas lauter ſprechen.
Wie im Beruf, ſo war auch in der Familie Gerichtsvollzieber
Wunderlich ein Außenſeiter. Gertrud Bergmann verkörperto
ſeine Schwägerin in ſchöner Sachlichkeit; Hildegard Wahry
ver=
einigte die feſche Erſcheinung der künftigen Opernſängerin mit
dem warmen Herzen der liebenden Tochter. Julius Joachim
Bartſch hatte die Schwungkraft des Idealismus der neuen
Generation. Charakteriſtiſch waren Käthe Gothe, Max
Nemetz und Kurt Bittler in kleineren Partien.
Jochem Poelzig”s Spielleitung gab dem Spiel ſtarke
Span=
nung und ſicherte hierdurch den lebhaften Erfolg des Abends. 2.
* Heſſiſches Landestheater. Wir haben unſerm geſtrigen
Be=
richt von der letzten Aufführung des „Fliegenden
Hol=
länder” nachzutragen, daß in der Titelrolle Adolf Harbich
vom Deutſchen Theater Wiesbaden gaſtierte. Er ſang den
Holländer mit klangvoll ſchöner, warmer Stimme, unter
Ver=
zicht auf jede nur äußerliche Geſte. Es war eine von ſtarker
Innerlichkeit getragene, runde Leiſtung.
* Marie Hamſun: „Die Langerudkinder im Winter”.
Neue Ausgabe mit vierfarbigen Vollbildern und 44
Federzeich=
nungen von Herm. Pezold. Verlag Albert Langen/
Georg Müller, München. — Von dem Sommerleben der
Langerudkinder hatte Marie Hamſun in dem erſten Band der
„Langerudkinder” erzählt. Hier erleben wir nun den Winter
mit ihnen, einen Winter voller kleiner und großer Abenteuer
und Streiche. Das alles wird wunderbar lebendig und herzhaft,
unſentimental und friſch erzählt; man ſpürt immer die tiefe
Güte und den Herzensreichtum einer klugen Frau und Mutter
hinter der Erzählung. — Die Neuausſtattung mit den vielen
luſtigen Bildern muß alle großen und kleinen Freunde der
Langerudkinder entzücken!
Seite 4 — Nr. 315
heiten der wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Bistum nicht
unter=
richtet geweſen ſei. Das ſei Angelegenheit des Generalvikars Prof.
Dr. Sopa geweſen.
Vorſitzender: Sie ſollen ſich ſehr eingehend mit den
finanziel=
len Nöten ihrer Diözeſe befaßt haben. Wann haben Sie ſich über
die Holland=Anleihe ins Bild ſetzen laſſen und durch wen?
Angeklagter: Durch den Herrn Generalvikar.
Vorſitzender: Wie hoch war denn der Anleihebetrag?
Angeklagter: Das weiß ich nicht.
Vorſitzender: Wollen Sie annehmen, daß man wirklich
glau=
ben kann, Sie wären darüber nicht unterrichtet?
Angeklagter: Ja, Herr Vorſitzender, ich kann das nicht anders
ſagen.
Vorſitzender: Was wollen Sie denm überhaupt noch über die
Anleihe wiſſen? Sind nicht Verhandlungen über eine verſtärkte
Tilgung geführt worden?
Angeklagter: Wir haben verſchiedene Male verſucht, etwas
von der Holland=Anleibe herunter zu bekommen. Wir wollten
Obligationen in Holland aufkaufen mit Hilfe von Geldern, die
uns zur Verfügung geſtellt wurden. Soviel mir erinnerlich iſt,
haben auch Verhandlungen mit der Deviſenſtelle in Dresden
ſtatt=
gefunden, nach denen wir Obligationen aufkaufen dürften.
Vorſitzender: Welche Rolle hat denn Ihr Bruder als Ihr
Finanzberater geſpielt?
Angeklagter: Mein Bruder hat mir mitgeteilt, man könne die
Holland=Anleihe auf einem legalen Wege abſtoßen. In Holland
gebe es ein kirchliches Inſtitut, das habe die Möglichkeit, die
niedrigſtehende Anleihe aufzukaufen, um ſo unſerem armen
Bis=
tum zu helfen. Das erforderliche Geld werde bei einer Bank in
Münſter eingezahlt, die mit dem holländiſchen Inſtitut
zuſammen=
arbeite und das Geld als Sicherheit für das holländiſche
Unter=
nehmen verwalte. Ich habe mit keinem Gedanken daran gedacht,
daß das Geld über die Grenze gehen könnte. Vielmehr rechnete
man damit, daß in ſpäterer Zeit die Deviſengeſetze wieder
aufge=
hoben würden und dann ſollte der Ausgleich mit Holland
er=
folgen.
Vorſitzender: Wann iſt denn der Name des Dr. Hofius
ge=
fallen?
Angeklagter: Ich habe ihn erſt in den Deviſenprozeſſen gehört.
Vorſitzender: Wieviel hat man in Deutſchland ſichergeſtellt,
und für welchen Betrag ſind Obligationen aufgekauft worden?
Angeklagter: Ich weiß aus einer Sitzung, daß wir 100000
Reichsmark vom Schutzengelverein in Paderborn erhalten hatten.
Dieſer Betrag und das, was ich privatim geſammelt hatte, ſollte
nach Münſter gehen, damit die Bank damit arbeiten könne.
Im weiteren Verlauf ſeiner Vernehmung betonte dann der
Biſchof, daß er ſich für finanzielle Angelegenheiten überheupt
nicht intereſſiert habe, und die Einzelheiten der Einzahlung der
Gelder für das holländiſche Obligationsgeſchäft nicht wiſſe.
Sodann wurde der
Bruder des Biſchofs, Dr. Theodor Legge,
vernommen.
Gelegentlich eines Beſuches in Paderborn, ſo bekundet der
Angeklagte, habe nur Dr. Hofius ihn gefragt, ob er an der
Ab=
löſung der Holland=Anleihe des Bistums Meißen intereſſiert
ſei. Dies habe er bejaht, will aber gleichzeitig darauf
hingewie=
ſen haben, daß der Rückauf der Obligationen mit Hilfe von
Exportbonds zu unvorteilhaft ſei, und ein anderer geſetzlicher
Weg noch nicht in Frage komme. Darauf habe ihm Dr. Hofius
erklärt, daß es noch einen anderen, durchaus legalen Weg gebe.
Danach ſollten die Obligationen von holländiſchen Klöſtern
auf=
gekauft werden, während das Bistum Meißen bei der
Univer=
ſum=Bank in Münſter einen entſprechenden Betrag ſicherſtellen
ſollte. Nach Aufhebung der Deviſengeſetzgebung ſollte dann die
Verrechnung mit den ausländiſchen Ordensniederlaſſungen
er=
folgen. Mitte Dezember 1933, ſo erzählt der Angeklagte weiter,
habe er ſeinen Bruder, der damals gerade ſehr krank war, in
Bautzen beſucht. Um ihm eine Freude zu machen, habe er ſeinem
Bruder erzählt, daß es einen Weg gebe die Holland=Schuld zu
tilgen. Sein Bruder, der in finanziellen Dingen wenig
Be=
ſcheid wußte, habe darauf ſeine Bereitwilligkeit mit dem vor=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
geſchlagenen Weg erklärt, wenn es ſich um ein geſetzlich
ſtatthaf=
tes Vorgehen dabei handeln würde. Aus Sammlungen ſeien
darauf vom Bistum Meißen zunächſt 40000 Mark aufgebracht
worden, die er, der Angeklagte, an Hofius weiterleitete. Später
ſei dann noch der Betrag von 100 000 Mark, nämlich das
Dar=
lehen des Schutzengel=Vereins in Paderborn, dazu gekommen.
Der Angeklagte erklärt, er habe mitunter Argwohn gegen
Dr. Hofius gehabt. Hofius habe aber ſeine Bedenken immer zu
zerſtreuen verſtanden. Eines Tages habe Hofius ihn darüber
aufgeklärt, daß er für das Bistum Meißen ein Guldenkonto in
Holland angelegt habe. Er, der Angeklagte, ſei ſehr empört über
das eigenmächtige und ungeſetzliche Vorgehen des Dr. Hofius
geweſen.
„Ich habe ihn angebrüllt wie ein Stier”, ſo bekundete er.
„Was ſollte ich nun machen? — die Sache war paſſiert. — Vor
allen Dingen, das war mein Gedanke, durfte mein Bruder nichts
erfahren, der noch an einen legalen Weg glaubte. So habe ich
die Sache weitergehen laſſen, und es wurden weitere
Obligatio=
nen aufgekauft.”
Der Angeklagte
Generalvikar Profeſſor Dr. Soppa
ſchilderte, wie ſich die wirtſchaftliche Lage des Bistums immer
mehr verſchlechtert habe, ſo daß bald aus pekunären Gründen
kaum noch an einen Rückkauf von Obligationen gedacht werden
konnte.
Der Biſchof hat, wie ſich aus der weiteren Vernehmung ergab,
Dr. Soppa etwa im Januar 1933 mitgeteilt, ſein Bruder habe
einen geſetzmäßigen Weg gefunden, auf dem zu gegebener Zeit die
Holland=Anleihe abgelöſt werden könne. Hierzu müſſe nur Geld
beſchafft werden. Darum habe er ſich denn auch in der Folgezeit
bemüht. Er begrüßte es daher beſonders, daß dem Bistum vom
Bonifaziusverein in Paderborn durch Vermittlung des Dr. Legge
ein Darlehen von 100 000 RM. angeboten wurde. Davon, daß
dieſes Geld nach Holland verſchoben und zum Ankauf von
Obliga=
tionen benutzt wurde, habe er damals nichts gewußt. In ſeiner
Volksverratsanzeige hat er auch als einziges Vermögen des
Bis=
tums lediglich die von ihm mit Hilfe von Exportbonds
aufgekauf=
ten Obligationen aufgeführt. Noch nach Erlaß des
Volksverrats=
geſetzes habe ihn der Biſchof beruhigt mit der Erklärung, es ſei
alles geſetzmäßig geſchehen und überdies amneſtiert. An der
Wahr=
haftigkeit der Erklärungen ſeines Biſchofs zu zweifeln, habe er
nie gewagt.
In der Nachmittagsverhandlung wurden die Protokolle des
Amtsgerichts Paderborn über die kommiſſariſche Vernehmung der
vom Erſcheinen in der Hauptverhandlung entbundenen 25jährigen
Mitangeklagten Auguſte Klein
verleſen. Daraus ergibt ſich, daß dieſe Mitangeklagte aus dem
Verhalten des Dr. Theodor Legge in der Angelegenheit den
Ver=
dacht geſchöpft hat, daß irgendetwas nicht in Ordnung ſei. Als
dann die Beamten der Zollfahndungsſtelle Dortmund erſchienen
und die Arbeitsräume des Dr. Legge in Paderborn durchſuchten,
glaubte ſie, daß auch er in die Sache verwickelt ſei. Sie wollte ihn
vor unangenehmen Weiterungen ſchützen und vernichtete daher die
Geſchäftsbücher, in denen die Geſchäfte mit der Univerſum=Bank
verbucht waren. Auch hat ſie einen Brief, den ſie für belaſtend
hielt, ungeöffnet verbrannt. Auf Befragen der Zollbeamten nach
dem Verbleib des Dr. Legge erklärte die Angeklagte
wahrheits=
widrig, ſie wiſſe nicht, wo er ſich befinde. Dabei war ihr genau
be=
kannt, daß er inzwiſchen nach Bautzen gefahren war.
Eine gewiſſe Spannung wurde in die Verhandlung
hinein=
getragen durch das Auftauchen eines
Rechtsanwalts Vorſtmann aus Amſterdam.
Er hatte ſich an die Verteidigung gewandt und erklärt, daß er
wichtige Ausſagen über die Obligationsgeſchäfte machen könne.
Auf Antrag der Verteidigung wurde er darauf als Zeuge
ver=
nommen. Er bekundete, daß er an Hand der Geſchäftsbücher
Nachforſchungen bei der Univerſum=Bank in Amſterdam
ange=
ſtellt und ermittelt habe, daß alle Aufträge zum Rückkauf der
Obligationen bereits vor dem 16. Oktober 1934, dem Stichtag
dto Te
Roman von Henrik Heller.
51)
„Ich hoffe es Herr Landgerichtsrat”, verſetzte ſie bedrückt
und konnte den Sinn und Zweck dieſes Vortrages nicht
be=
greifen.
Er ſeufzte tief auf. „Erlauben Sie, daß ich rauche. Ich
komme jetzt eben von Grütliberg zurück, den geſtrigen Tag, die
halbe Nacht haben wir gearbeitet. Sie leugnen die Tat,
Fräu=
lein Kreuzberg”, fuhr Dr. Schöpfl fort, „gut, ich will jetzt eine
halbe Stunde verſuchen, Ihnen zu glauben. Bedingungslos zu
glauben, aber ich verlange dafür, daß Sie mir helfen. Ohne
Hinterhalt reden, verſtehen Sie?. Wie erklären Sie ſich den
Her=
gang der Tat?”
Eva breitete hilflos die Hände aus. „Ich weiß nicht, ich
kann es mir nicht erklären. Vom engeren Perſonal war es
nie=
mand, davon bin ich überzeugt.”
„Auch Baron Keilwerth kommt als Täter nicht in Frage,
wenn Sie das meinen. So viel will ich Ihnen gleich zu Anfang
ſagen. Sein Alibi ſteht feſt. Es iſt bis zur letzten Minute durch
ein halbes Dutzend einwandfreier Zeugen erhärtet.”
Eva wurde dunkelrot und ſchaute den Richter erſchrocken an.
„Habe ich ihm Unrecht getan?”
„Sehr unrecht — jawohl! Frauen ſind erfahrungsgemäß
ſo=
fort bereit ſubjektive Empfindungen in objektive
Verdächtigun=
gen umzuſetzen. Ich gebe zu, daß der junge Herr nicht beſonders
ſympathiſch wirkt, er ſcheint ein bißchen reichlich dünkelhaft zu
ſein, deshalb hat er aber ſeine Tante noch lange nicht
umge=
bracht. Ueberhaupt muß man dem Baron das Zeugnis
aus=
ſtellen, daß er ſehr eindeutig und aufrichtig ſpricht. Ich wollte,
Sie täten das auch.”
„Ich lüge nicht.”
„Zumindeſt können Sie gut ſchweigen, Fräulein Kreuzberg”
ſagte der Richter ſtrafend. „Sie führen uns dadurch irre und
müſſen dann alle peinlichen Folgen ſich ſelber zuſchreiben. Wir
tun, was wir können, aber ſind auch nur Menſchen und folgen
konſequent unſerer Ueberzeugung.”
Eva hob den geſenkten Kopf. Das klang ja wie — — ja, wie
Entſchuldigung. „Alles, was ich wußte, habe ich offen geſagt.
Was ſollte ich denn noch verſchweigen?”
Dieſe harmloſe Verſicherung ſchien den jungen Richter, der
ihre erſte Vernehmung durchgeführt hatte, in Entrüſtung und
Zorn zu verſetzen. „Ich weiß nicht, warum Sie gerade ſolche
Tatſachen verſchweigen, die offenkundig entlaſtend wirken. Sie
laſſen aber auf ſich einreden, Sie laſſen ſich jedes Wort wie mit
Zangen entreißen, ſagen ſparſam ja und nein, ich tappe natür=
lich im Dunkeln, bewege mich in ganz irrigen Schlußfolgerungen,
und dann ſteigt mir das Miniſterium aufs Dach.‟ Er warf den
Bleiſtift hin. „Zu blöd iſt das!”
„Moment, Kollege‟. Dr. Schöpfl miſchte ſich behutſam ein,
„Sie gaben bei Ihrer erſten Vernehmung an, Präſident Baitſky
ſei in Geſchäften nach Zürich gereiſt”, las er aus dem Protokoll
vor.
„Ja.”
„Sie wußten, weshalb er reiſte?"
„Ja.”
„Woher?”
„Er ſagte es mir."
„Und weshalb gaben Sie dieſe Wiſſenſchaft dann nicht
auf=
richtig zu Protokoll?”
„Das tat ich doch”, verſicherte Eva, ratlos von einem zum
andern blickend.
Der Juriſt räuſperte ſich. „Präſident Baitſky ſagte Ihnen
ſomit nicht, daß er nach Zürich fuhr, um dort mit ſeiner Frau
zuſammenzutreffen?"
„Nein. Er ſagte mir nichts davon.”
„Fräulein Kreuzberg, ſprechen Sie die Wahrheit — ich
warne Sie!"
„Ich weiß nicht, wovon Sie reden” rief Eva erregt, „ich
ſchwöre Ihnen, daß ich von nichts weiß!”
„Sie wollen alſo auch nachher nicht erfahren haben, daß ſich
die mannigfachen Unterredungen des Ehepaares Baitſky in
Zürich um Ihre Perſon drehten?”
„Um meine Perſon?”
Der junge Richter ſchlug auf den Tiſch, er war krebsrot.
Gelaſſen entfernte ſein Kollege die viereckige Bauernfauſt von
den Stenogrammen, bevor er weiter ſprach. Sie wußten nicht,
daß Präſident Baitſky von ſeiner Frau die Scheidung
ver=
laugte, um Sie heiraten zu können?”
Dr. Schöpfl ſchaute ſein Gegenüber ſcharf an, aber die
er=
hoffte Wirkung dieſer Frage blieb aus. Eva Kreuzberg wurde
noch ein bißchen farbloſer um die Naſe und hatte ein armſeliges
und höhniſches Lächeln auf den Lippen. „Ich weiß nicht, wer
Ihnen dies aufgebunden hat, Herr Landgerichtsrat”, ſagte ſie,
„es iſt natürlich Unſinn.”
„So?"
„Ganz gewiß.”
„Na, gar ſo unbedingt ſicher, wie Sie es darzuſtellen
ver=
ſuchen, iſt das nicht, Fräulein Kreuzberg. Ein bißchen müſſen
Freitag, 15. Novembe:
für die Volksverratsanzeige, erteilt worden ſeien.
Rechtsanwalt Kaltenbach für das Bistum auf Grund
Blanko=Vollmacht des Generalvikars Dr. Soppa erſtattete
verratsanzeige ſei alſo richtig.
Die Staatsanwaltſchaft vertritt den gegenteiligen
punkt und iſt der Meinung, daß zur Zeit der Erſtattun
Anzeige ein Teil der Effekten erſt „in den Wind gekauzft
d. h. erſt zu einem ſpäteren Lieferungstermin angeſchafft
ſollte. Gegen den Antrag der Staatsanwaltſchaft, die dea
gen wegen Begünſtigungsverdacht ablehnte, ſchritt das
zur Vereidigung des Zeugen, weil es einen ſolchen Verde
nicht erwieſen hielt. — Zum Schluß beantragte die
gung die Zuziehung eines Bankſachverſtändigen für den
ren Verlauf der Verhandlung.
Dann wurde die Verhandlung auf Samstag vormit,
tagt.
Aufruf des Reichsminiſters Dr. Frick zum Samuſ
der deutſchen Beamkenſchaft für das wHl
Der Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern
veröffentlicht, wie der „V. B.” meldet, anläßlich des 6
tages der deutſchen Beamtenſchaft für das W. H.?
1. Dezember folgenden Aufruf:
„Am 1. Dezember ſtellt ſich die geſamte Beamtenſch
Neiches, der Länder und Gemeinden in die Front des
gegen Hunger und Kälte. An dieſem Tage wird ſie imm
Neichsgebiet eine Straßenſammlung veranſtalten und
ihrer nationalen Solidarität mit jenen Volksgenoſſen
geben, die leider noch immer ohne Arbeit oder genügend
kommen ſind. Die deutſche Beamtenſchaft beweiſt milhk
Einſatz für die notleidenden Volksgenoſſen, daß ſie die Ae
ſchaft des Schützengrabens, des Einſtehens des einen
anderen, aus der die Idee des Nationalſozialismus nu
wurde, begriffen hat und praktiſch beſtätigen will.
Der nationalſozialiſtiſche Staat fordert vom deutſch
amten, daß er ſich dem Volke verbunden fühle. Er darf
ſelbſt genügendes, in klaſſenkämpferiſchen Dünkel ause
Sonderdaſein führen, ſondern muß ſich offen und ehr)
deutſchen Volksgemeinſchaft bekennen. Der deutſche Bean
immer ein Muſter der Staatstreue, der Ehrenhaftigk.
der Sauberkeit. Das große Sammelwerk des Winterhln
wird beweiſen, daß er im praktiſch betätigten Opferſin
anderen Gruppe des deutſchen Volks nachſteht. Der 1. Den
der Tag der Reichsſtraßenſammlung der deutſchen Beam
und wird ein Ruhmesblatt in der Geſchichte des deutſa
amtentums und ein Ehrentag der nationalen Sol
werden.
Deutſche Beamte an die Front. — Der Führer
Kriege gegen Hunger und Kälte. Wir folgen ſeinem Bell
Ein Ehrengeſchenk des Reichsnährſtandt
für die Wehrmachk.
DNB. Goslar, 14. Nonch
Die heutige Vormittagsſitzung des Reichsbauernis
reichte ihren Höhepunkt, als der „Generalſtabschef
zeugungsſchlacht”, Reichshauptabteilungsleiter Dr. Bu
baum, jeden deutſchen Bauern aufforderte, wenn Bou
Klima es ermöglichen, ein paar Quadratmeter Flachs u
die dann am nächſten Erntedankfeſt dem Führer als
des Reichsnährſtandes überreicht werden ſollen. Aus die
nen Fläche kann ſoviel Flachs gewonnen werden, daßd
jedem Soldaten der Wehrmacht ein Di
anzug gewebt werden kann. Mit begeiſtertem Beifall!
die Bauernvertreter dieſen Appell an ihren Opferwi!
Gemeinſchaftsgeiſt auf und gelobten damit, zu ihrem 7
beizutragen, daß auch dadurch wiederum ein wil
Schritt zur Sicherſtellung unſerer Fal
ſorgung getan werden kann.
E
nen Sie nicht?. Der Juriſt geriet blötzlich in Hitze.
ſtechen Sie die Frau nieder, wenn ſie Ihnen ohnehin ridl
im Wege ſtand?”
Eva hatte auf einmal die peinvolle Vorſtellung,
ſchräg ſchiefen Raum ſich zu befinden, alles lag ſchief,
winkelt, ſchräg brach ſich das Licht in ſchwimmender
„Nichard — —” begann ſie mühſam.
„Weshalb ſollte das geſchehen ſein?”
„Richard hat geſagt ..
„Sind Sie von Natur aus jähzornig?”
„Richard wollte ſich von ihr ſcheiden laſſen?”
Ja” ſagte der Richter ungeduldig.
„Es iſt nicht wahr”, behauptete Eva atemlos.
als ob ſie etwas Lähmendes abſchütteln wolle, es iſt
nicht wahr. Er hat es nur geſagt, um mir zu helfen.”
Aber nein.” Dr. Schöpfl tat dieſe Vermutung
Handbewegung ab. Er ärgerte ſich. Wie es ſchien,
Unterſuchungsgefangene wirklich nichts von Baitſtys
gewußt, — ein ſchönes Entlaſtungsmoment ging den
Teufel. An Enthaftung durfte man unter dieſen UF
natürlich nicht denken.
„Sie glauben mir nicht?”
Nein, Fräulein Kreuzberg. Dr. Baitſkys Ausſage ſ
wandfrei feſt. Sie wird ja auch von Herrn Mark unſ
Keilwerth Wort für Wort beſtätigt. Der Herr Präf
Ihnen zwei Briefe geſchrieben, — ich wollte ſie Ihnenl
Vernehmung nicht geben, nachher ſchicke ich ſie gleich
Dr. Schöffl runzelte ſorgenvoll die ſchmale Stirn. „D
kämpft wie ein Löwe um Sie. Sie haben keine Ahn/
er anſtellt, um Sie freizubekommen. Das Außenminiſtei
ſucht er gegen uns mobil zu machen, eine Haupt= und
aktion will er aus Ihrer Verhaftung machen.” Vory
blitzten die Brillengläſer. „Aber Recht muß Recht blei
ſoll ich mit Ihnen anfangen, wenn alle Indizien ein ?
Ihre Schuld ſprechen?”
Dr. Schöffl kam ſehr bald darauf, daß er vorläuf
haupt nichts mit der Verhafteten anfangen konnte. Wcy
ſchwunden war alle ergebene Faſſung, die einſichtige (
die die Durchführung ihrer Vernehmungen bisher ſo b
ſtaltet hatte. Jetzt ſaß man einer verſtörten jungen Per!/
über, deren tränennaſſe Wangen im Gegenſatz zu ihren
den Lächeln ſtanden, einem hoffnungslos zerfahrenen
zimmer, das verfängliche Fragen mit Inbrunſt bejahte
erzürnten Unterſuchungsrichter die entgegenkommende
rung gab, ſie würde jedwedes Protokoll ohne überhau/!
ſchauen, unterzeichnen. Dr. Schöffl warf daraufhin ſei
ſtift hin und ſchrie nach dem Juſtizbeamten. Schwei
Widerſtände niederringend, lieferte er Eva zwei Brief
nem Kuvert aus und ſchickte ſie wieder in ihre Zelle=
(Fortſetzung folgt.)
KSbshANSLERr HEASOBERHellARt
DARMSTADT •RHEINSTRASSE 19/21 — RUF 4577 UND 825
ADrrſßre 8
Darmſtädter Tagblat, / Heſſche Neueſte Nachrichten
zu beispiellos niedrigem Preis-Bei den anderen Typen
aber nur für kurze Zeit
EISSENKUNd
für die anderen 1936er Modelle!
OPEL PA
Vollautomobil für RM1650
Die Weiterentwicklung des hunderttausendtach
aner-
kannten und bewährten 1,2Itr.-Typs. Ebentalls ein 4 Zyl.
4 Takt-Motor! Das praktische Leistungsvermögen bleibt
das gleiche, der Verbrauch konnte trotzdem wesentlich
verringert und die Wirtschattlichkeit noch bedeutend
erhöht werden. Das Außere ist dem Zeitgeschmack
an-
gepaßt, ohne aber so wesentliche Vorzüge wie
Boden-
treiheit, Geräumigkeit und Bequemlichkeit zu opfern.
RM 1650
RM 1880
RM 1880
OPEL P4 Limousine ..
OPEL P4 Cabriolet-Limousine .
OPEL P4 Spezial-Limousine
.. RM 1890
OPEL. IſTonner-Lieferwagen ..
OPEL. ITonner-Lieterwagen-Fahrgestell . . RM 1500
O Alle anderenTypen u. Modelle des gesamten Opel-Personenwagenprogramms,
ausgenommen der OPFl. P4, ertahren die entsprechende Preisermäbigung.
Uladgebena für den Preis it der lag der Zulssung, nieht der des Kaufes.
Am 15. Februar 1936 treten die bisherigen Preise wieder in Kraft.
OPAL
PREISE: BISHER Nur 30 Tagebis 14. XIl. 35 Wate
vom 15. XlI. 35
bs 4.5 Mercee
vom 15. 1. 36
Bie 14. 1.38 UTrpOrmpiar
Jinerice u25og RM 2300 RM 2350 RM 2400 „Typ Olympiae
Cabr-Limaus. 7200 RM 2300 RM 2350 RM 2400 62n1 2ürige
Limousine EM 2990 RM 3055 RM 3120 6 Zrl. 4 türige
limausine „Fo RM 3312 RM 3384 RM 3456 6 Zvl. 4 sitziges
Cabriolet (4oßo RM 3680 RM 3760 RM 3840 6 Zrl. Sechs-
sitzer Limous. Ru 48G RM 4416 RM 4512 RM 4608 [ ← ][ ][ → ]
Seite 4 — Nr. 315
heiten der wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Bistum nicht
unter=
richtet geweſen ſei. Das ſei Angelegenheit des Generalvikars Prof.
Dr. Sopa geweſen.
Vorſitzender: Sie ſollen ſich ſehr eingehend mit den
finanziel=
len Nöten ihrer Diözeſe befaßt haben. Wann haben Sie ſich über
die Holland=Anleihe ins Bild ſetzen laſſen und durch wen?
Angeklagter: Durch den Herrn Generalvikar.
Vorſitzender: Wie hoch war denn der Anleihebetrag?
Angeklagter: Das weiß ich nicht.
Vorſitzender: Wollen Sie annehmen, daß man wirklich
glau=
ben kann, Sie wären darüber nicht unterrichtet?
Angeklagter: Ja, Herr Vorſitzender, ich kann das nicht anders
ſagen.
Vorſitzender: Was wollen Sie denm überhaupt noch über die
Anleihe wiſſen? Sind nicht Verhandlungen über eine verſtärkte
Tilgung geführt worden?
Angeklagter: Wir haben verſchiedene Male verſucht, etwas
von der Holland=Anleibe herunter zu bekommen. Wir wollten
Obligationen in Holland aufkaufen mit Hilfe von Geldern, die
uns zur Verfügung geſtellt wurden. Soviel mir erinnerlich iſt,
haben auch Verhandlungen mit der Deviſenſtelle in Dresden
ſtatt=
gefunden, nach denen wir Obligationen aufkaufen dürften.
Vorſitzender: Welche Rolle hat denn Ihr Bruder als Ihr
Finanzberater geſpielt?
Angeklagter: Mein Bruder hat mir mitgeteilt, man könne die
Holland=Anleihe auf einem legalen Wege abſtoßen. In Holland
*chliches Inſtitut, das habe die Möglichkeit die
Der Reichsſtatthalter in Heſſen. — Perſonalnachrichten. Durch
Verfügung des Reichs= und Preußiſchen Miniſters des Innern
wurde der Oberſt a. D. der L. P. Karl Geppert zu
Darm=
ſtadt mit Wirkung vom 1. November 1935 mit der Verſehung
der Dienſtgeſchäfte eines kommiſſariſchen Polizeidirektors bei der
Polizeidirektion Darmſtadt beauftragt.
Ernannt wurde durch Urkunde des Führers und
Reichs=
kanzlers der Amtsgerichtsrat Karl Heinrich König zu
Darm=
ſtadt zum Finanzrat bei der Abteilung Id (Finanzverwaltung)
der beſſiſchen Landesregierung.
Ernannt wurde am 24. Oktober 1935 der Hausmeiſter
Wil=
hel.: Haack zu Darmſtadt zum Fernſprechgehilfen mit
Wir=
kung vom 1. Oktober 1935.
Entlaſſen wurde am 10. Oktober 1935 der Medizinalrat Dr.
Friedrich Koch bei dem Staatlichen Geſundheitsamt des Kreiſes
Schotten auf ſeinen Antrag aus dem heſſiſchen Landesdienſt.
ELP Evangeliſch=kirchliche Dienſtnachrichten. — Ernannt
wurden: Der Hilfsprediger Erwin Weigel zu
Ober=
hauſen (Rheinland) zum Pfarrverwalter der Pfarrei
Burkhards, Dekanat Schotten, mit Wirkung vom 16. Oktober ab;
der Pfarrer Lic. Dr. Hugo Grün zu Hochheim a. M. zum
Dekan=
ſtellvertreter des Dekanats Wiesbaden=Wallau mit Wirkung vom
16. Oktober ab: der Pfarrverwalter Ludwig Hahn zu Altheim,
Dekanat Groß=Umſtadt, zum Pfarrer der Pfarrei Altheim mit
Wirkung vom 1. Oktober ab.
Im Gleichſchritt der NSV. Wiederum ſind wir in der
er=
freulichen Lage, mitteilen zu können, daß die
Betriebsfüh=
rung und Gefolgſchaft der Heſſenwerke
Darm=
ſtadt=Griesheim nunmehr geſchloſſen der NSV. angehören.
Ein Beiſpiel, auf das wir als nachahmenswert hinweiſen müſſen.
Wann dürfen wir den nächſten Betrieb melden?
Heitere Hausmuſik in der Ludwigs=Oberrealſchule. Am
Mon=
tag, den 18. November, abends, begeht die Ludwigs=
Ober=
realſchule den Tag der Hausmuſik mit einer Folge
heiterer Hausmuſik. Es wirken mit: Maria Maſer=Schilling
(Alt), Kammerorcheſter und Chor der Schule unter Leitung von
Studienaſſeſſor Paul Zoll. Die Vortragsfolge bringt Werke von
Johannes Brahms, Max Reger, Walter Niemann, Franziskus
Nagler, ferner heitere Volkslieder in Sätzen von Julius Röntgen,
Otto Jochum, Fritz Werner u. a.; zum Schluß wird Karl Schülers
„Schwäbiſche Kirmesmuſik” aufgeführt, ein luſtiges Werk für drei
zweiſtimmige Chöre, Orcheſter und Zuhörer.
— Der Heſſiſche Singekreis veranſtaltet am Sonntag, den
17. November, abends in der Stadtkirche eine Abend
der Werke von J. S. Bach und Heinrich Schütz geſungen werden.
Im Mittelpunkt der Feier ſteht die Bach=Kantate: „Aus der
rufe ich, Herr, zu dir”. Für die Cembaloſtimme hat ſich Frau
Wil=
brand mit ihrem Inſtrument freundlichſt zur Verfügung geſtellt.
Zwei fünfſtimmige Schütz=Motetten: „Herr. auf dich traue ich”
und „So fahr ich hin” werden mit drei Präludien und Fugen für
Orgel von J. S. Bach die Kantate umrahmen.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Elſe Monnard
die am Stadttheater Bern unter anderen erfolgreichen Rollen
zu=
letzt die „Alkmene” in „Amphitryon” ſpielte, ſchreiben die
Zei=
tungen: „Neue Berner Zeitung”: Elſe Monnard gab die
„Alkmene, echt fraulich, unerſchütierlich ſtark in den
Empfindun=
gen, trefflich abgeſtuft im Ausdruck, eine edle menſchlich ganz
her=
vorragend nachgezei hnete Erſcheinung. — „Berner
Tag=
blatt”: Wie menſchlich ergreifend die Geſtalt der „Alkmene‟,
durch Elſe Monnard mit tiefer Verinnerlichung dargeſtellt:
hin=
reißende Melodie des Tonfalls wie des Herzens, eine große Rolle,
in der ſo viel von der Tongebung abhängt. Denkt man an ihre
unſchuldige, unbeirrbare, fraulich natürliche Art, an ihre köſtliche
innige Wirklichkeit, ſo wird das im Grunde vom Dichter ernſt
ge=
nommene Zwiegeſtirn Jupiter=Amphitryon um ſo unverſtändlicher.
Ueber allem aber bleibt im Gedächtnis der reine Geigenton, der
von „Alkmene, ausgeht, haften. Großartig der Ausklang mit dem
halb fragenden, halb verſtehenden, und leiſe ſchmerzlichen „Ach
—„Der Bund‟: Eine weiche Kantilene der ehelichen Treue
ſang Elſe Monnard, ſie trägt ihr Herz rein durch alle Verirrungen
hindurch, und ſelbſt wo der Donner der Olympiſchen Offenbarung
den Männern die Ohren für die Wahrheit öffnet, haucht ſie bloß ein
ſpät begreifendes, träumeriſch fragendes „Ach?‟
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
Freitag.
15. Nov.
Anfang 19.30 Ende gegen 22.15 Uhr. — Haupt=
miete D, 7. Vorſtellung: Kinderreiche Mütter Nr.
271—360. „Herz über Bord”, Operette von Eduard
Künnecke. Samstag.
16. Nov. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete E.
7. Vorſtellung. — In neuer Einſtudierung u. Aus=
ſtattung: „Othello”, Oper von Giuſeppe Verdi. Sonntag,
17. Nov. Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr. — Hauptmiete
C. 8. Vorſtellg.: Volksmiete Gruppe III. 1. Vorſtellg.
„Die Pfingſtorgel”, eine bayeriſche Moritat von
Alois Johannes Lippl. KLEINES HAUS. Freitag.
15. Nov. Anfang 20.00 Ende 22.00 Uhr. — 2. Beethoven=
Abend des Schnurrbuſch=Quartetts. Samstag.
16. Nov Anfang 19.30. Ende 22.00 Uhr. — NS= Kultur=
gemeinde H, 4. Vorſtellung: Zuſatzmiete 1X. „Onkel
Theodor” Komödie von Selma Lagerlöf. Sonntag,
17. Nov. Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr. — Volksmiete
Gruppe II. 2 Vorſtellung. „Die Gärtnerin aus
Liebe”, komiſche Oper von W. A. Mozart.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Lan=
destheaters wird heute abend die ſo überaus erfolgreiche
Ausſtat=
tungsoperette „Herz über Bord” von Künnecke unter Franz
Her=
burgers Leitung wiederholt. Das Kleine Haus bringt den zweiten
Beethoven=Abend des Schnurrbuſch=Quartetts, deſſen erſtes
Kon=
zert ſich ſchon eines ausgezeichneten Beſuches erfreute, der die
Auf=
geſchloſſenheit des Darmſtädter Publikum für gute Kammermuſik
in erfreulichem Maße zeigte. Morgen abend ſetzt das Kleine Haus
die erfolgreiche Reihe der Aufführungen von Selma Lagerlöfs
„Onkel Theodor” mit Generalintendant Franz Everth in der
Titel=
rolle fort. Das Große Haus wartet mit einem ganz beſonderen
Ereignis auf. Hier geht Verdis herrliches Spätwerk „Othello in
Szene. Die Spielleitung liegt bei Dr. Bruno Heyn, das
Bühnen=
bild ſchuf Max Fritzſche, die muſikaliſche Leitung liegt in den
Händen von Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Die
Hauptpar=
tien werden geſungen von den Damen Kleiber und Liebel, ſowie
von den Herren Blaſel, Janſſen Sattler und Wieter. — Ferner
weiſen wir unſere Leſer nochmals auf die beiden Gaſtſpielabende
des Curt=Götz=Enſembles am Dienstag, den 19., und Donnerstag,
den 21. November, hin. Der geſtern eröffnete Vorverkauf zeigte
eine ſo überraſchend ſtarke Nachfrage, daß die rechtzeitige
Siche=
rung von Karten dringend empfohlen werden muß.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Heiohas dei Pipſe:
Morgen brotſammlung.
Die Pimpfe ſind ſchon mitten in den Vorbereitungen zu
ihrem Kampfe gegen den Hunger unſerer Hilfsbedürftigen.
Morgen Samstag beginnt die eigentliche Brotſchlacht, nachdem
heute nachmittag Sprechchöre die Volksgenoſſen auf die
Bedeu=
tung des Tages aufmerkſam machen und zum Geben, zum Opfern
aufrufen werden.
Wenn am Samstag früh dann das Gefecht mit allen
ver=
fügbaren Streitkraften des Jungvolks beginnt, dann erwarten
wir im Intereſſe einer ſchnellen Abwicklung der Sammlung, daß
jeder Volksgenoſſe ſeine Brotſpende bereithält. Außerdem iſt
Möglichkeit gegeben, wie ſchon wiederholt angezeigt wurde, daß
diesmal Brotgutſcheine bei den Bäckern der Bäcker=
Innung gekauft werden können. Sie ſind erhältlich zu folgenden
Preiſen: 1 großer Laib Kornbrot (2 Kilo) 0,62 RM., 1 kleiner
Laib Kornbrot (1 Kilo) 0,31 RM., 1 großer Laib Miſchbrot
(2 Kilo) 0.74 RM., 1 kleiner Laib Miſchbrot (1 Kilo) 0,37 RM.
Natürlich kann man dem Jungvolk außer einem
Gut=
ſchein auch noch ein Brot geben. Jedes Brot und jeder
Gutſchein wird mit einer Poſtkarte, die einen ſammelnden
Pimpfen zeigt, quittiert, worauf beſonders zu achten iſt.
Im Vorjahre wurden im Kreiſe Darmſtadt insgeſamt 17 034
Brote geſammelt. Es wird damit zu rechnen ſein, daß bei der
jetzigen Aktion ein gleiches, wenn nicht noch beſſeres Ergebnis
zu verzeichnen iſt. In geſchmückten Pferdefuhrwerken der
Landes=
polizei und Laſtwagen werden die Brote aus dem Stadt= und
Landkreis am Sonntag, den 17. November, auf den Meßplatz
gefahren, wo um 11 Uhr die feierliche Brotübergabe
durch den Jungbannführer an den Kreisbeauftragten des
Win=
terhilfswerks ſtattfindet. Zu den verſammelten Volksgenoſſen
wird der Kreisleiter Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt
ſprechen. Es wird ſtärkſte Beteiligung der Einwohnerſchaft
un=
ſerer Stadt erwartet, die damit ihre Verbundenheit mit den
Hilfsbedürftigen bekunden kann!
ReichlichBratenſoße
für Mahlzeiten ohne Fleiſch.
Dann ſchmeckt’s nie zu trocken,
ob nun ein Nudel= oder
Makka=
roni= oder Reis= oder
Karkoffel=
gericht auf den Tiſch kommt. Sie
brauchennur 1 Knorr
Bratenſoß=
würfel zerdrücken, glattrühren, in
½ Ltr. Waſſerunter Umrühren 3
Minuten kochen. Und ſchon
iſtſo=
viel gute Soße da wie von 2 PPfd.
Braten. Auch zum Strecken,
Verbeſſern und Binden anderer
Soßen nur dieſe Bratenſoße:
Mii mKnse
1 Würfel Faotz Bratenſoße=¼Liter•10Pfg.
Fliegk mit Eurer Jugend!
Kommt am Sonntag, den 17. November, auf den Roßberg.
Man beobachte bei einem Modelltreffen einmal die Zuſchauer
die einen haben nur ein mitleidiges Lächeln für dieſe „Spielerei”
die anderen verfolgen aufmerkſam jeden Start, jeden Flug, jede
Landung mit einem Intereſſe, das deutlich das innerliche Mitgehen
verrät. Sie empfinden, meiſt unbewußt, den hohen Wert des
Modellfluges; ihr Intereſſe iſt gleichbedeutend mit dem
Verſtänd=
nis für das Einfache und Grundſätzliche des Menſchenflugs
ſchlechthin.
Gewiß: der Modellflug iſt für die Jüngſten bis zu einem
ge=
wiſſen Grade noch eine Spielerei, aber nur bis zu dem
Augen=
blick, in dem der Ernſt an der Arbeit und der Wille zur Leiſtung
erwachen. Wenn dieſer Augenblick von ſelbſt kommt oder durch
eine ſorgfältige Erziehung erreicht wird, dann wird der
Modellflug von allein zum wertvollen Lehr=, aber auch Lernmittel.
Denn der Modellbauer macht ſich nicht nur mit den unumſtößlichen
Grundſätzen des Flugzeugbaues bekannt; er ſammelt ſelbſt
Erfah=
rungen, erkennt Urſachen und Wirkung, beobachtet ſelbſt den
Ein=
fluß der Luft, die ihn in ſpäterer Zeit einmal ſelbſt tragen ſoll.
Der Modellflug iſt deshalb die beſte natürliche und lehrreiche
Vorſtufe in der Erziehung des fliegeriſchen Nachwuchſes. Das
Mo=
delltreffen auf dem Roßberg am Sonntag ab 9 Uhr
vor=
mittags hat daher nicht allein den Zweck einer Prüfung in
Form des Wettbewerbs, ſondern darüber hinaus die Abſicht,
grö=
ßere Teile der Bevölkerung von dem ernſten Wert des
Modell=
flugs zu überzeugen.
In einer Stunde
können ausländiſche Flugzeuggeſchwader von allen Grenzen
aus jede deutſche Stadt erreichen. Neuzeitliche
Bomben=
flugzeuge entwickeln jedoch eine noch größere
Geſchwindig=
keit, ſo daß die deutſche Heimat in kürzeſter Friſt mit
Bomben angegriffen werden kann. — Selbſtſchutz tut not!
Werdet Mitglied im Reichsluftſchutzbund!
Freitag, 15. Novembe
Schauſpieler als Regiſſeute.
Die Aufgabe des Spielleiters läßt ſich in zwei gleich
und untrennbar miteinander verbundene Arbeitsgebiete
Einmal die Geſtaltung des äußeren Handlungsablauf
Schauplatz, Ausſtattung, Gruppenbewegung, Hintergrund
kuliſſe uſw., alſo gleichſam die Geſtaltung des äußeren
als ſolchem, und zweitens die Formung des inneren
der Handlung durch das Spiel der Schauſpieler — alſo
Spielleitung im engſten Sinne des Wortes. Da beid
eng miteinander verflochten ſind, laſſen ſie ſich in ihren
ſchen Wertung nur ſchwer gegeneinander abgrenzen.
In jedem Spielfilm iſt alſo die ſchauſpieleriſche Le
entſcheidende. Daraus ergibt ſich von ſelbſt, daß der Reg
ſer naturgemäß ſeine größte Aufmerkſamkeit und den weſ
Teil ſeiner Arbeit zu widmen hat. Sie wird rein regiem
den Ausgangspunkt für die künſtleriſche Geſtaltung jeder
Szene bilden. Iſt es unter dieſen Umſtänden nun notwei
der Regiſſeur ſelbſt Schauſpieler iſt?
In den erſten Jahrzehnten waren die Filmregiſſ
größten Teile Nicht=Schauſpieler. Mag ſein, daß die ma
techniſchen Bedingungen der neuen Kunſtform hierfür
ſchlag gaben. Doch im ſelben Maße, wie der künſtleriſch
Films ſich ſteigerte, traten mehr und mehr Schauſpieler?
in Erſcheinung, und heute kommen bereits eine große
ſerer beſten Filmregiſſeure vom Schauſpielerberuf her.
gener, Guſtaf Gründgens, Luis Trenker, Paul Hörbig
Abel, Willi Forſt, Leni Riefenſtahl — ſie alle erfreut
reits ſeit langen Jahren eines ausgezeichneten Rufes
ſpieler, ehe ſie als Spielleiter in Erſcheinung traten.
Dieſer Weg iſt ganz unzweifelhaft für beide Teile.
ſpieler wie den Film als Ganzes, von größtem Vortei!
Schauſpieler=Regiſſeur bringt nicht nur das Verſtändni
künſtleriſche Geſtaltung vom Darſtelleriſchen und ſeine
digkeiten her mit, ſondern zugleich auch eine außerorden
volle Erfahrung, die er in mehrjähriger Praxis und
ſammenarbeit mit den verſchiedenſten Filmregiſſeure
gleich ſeine unbewußten Lehrmeiſter waren, erworben
kommt, daß jeder wirklich begabte Schauſpieler zuglei
guter Dramaturg iſt, denn nur aus dem innerſten kän
Kern in engſter Verbindung mit der Geſamtlage
Stückes kann er ſeine Rolle geſtalten und alle ihre Mö
reſtlos ausſchöpfen. Zugleich aber wird der Schauſpiele
für alle Wünſche, Sorgen und Nöte ſeiner Darſteller ſt
Verſtändnis haben und ihnen ein beſſerer Berater und
der Geſtaltung ihrer Rollen ſein können als jeder ander
in bei
der dieſe Sorgen nicht am eigenen Leibe mitgemacht hat
Im Hinblick auf die künſtleriſche Entwicklung de
Films können wir es alſo nur begrüßen, wenn die Za
Schauſpieler=Regiſſeure ſich ſtändig vermehrt. Nun ha
hannes Riemann, ſeit vielen Jahren als einer der beſt
Johannes Riemann, der Regiſſeur des Bavaria
„Die große und die kleine Welt”, mit der wei!
Hauptdarſtellerin Edna Greyff.
(Photo; Bau
„dF.
ſreita
L-ind Fra
ie Gymnaſ
ulsſtraße,
Em. Fre
große
nen noch
Sullentennis:
Einoch vor
rau
terdarſteller des deutſchen Film bekannt, den Sprung
ſpieler zum Regiſſeur vollzogen. Nachdem er bereits in
„Eva, als Spielleiter gewirkt hat wird er nunmehr
varia mehrere Filme herſtellen, deren erſter den Titel
und die kleine Welt” trägt. Auf Grund ſeiner eigenen
fahrung als Darſteller durfte Johannes Riemann in dit
deſſen ſtarke, an inneren Spannungen reiche Spielhau=
Schauſpielern beſonders dankbare Aufgaben ſtellt, ni
bewährten Künſtlern wie Heinrich George und Viktor
und der noch jungen Edna Greyff, die in der weibli
rolle zum erſten Male vor das Publikum tritt, ein
voller Führer ſein, ſondern zugleich auch den Film zu
ſpieleriſchen Erlebnis geſtalten.
Das Union=Theater zeigt ab heute in Erſtauffüh
Film=Operette, wie Sie ſie wünſchen: „Tolle Ma
Jeanette Mac Donald und Nelſon Eddy.
Die Helia=Lichtſpiele bringen ab heute ein Fil
auf der internationalen Filmausſtellung in Venedi
der „Coppa Muſſolini” ausgezeichnet wurde. „Maddu
Marta Eggerth und Philip Holms. Dieſer Film ſchi
greifenden Bildern das Leben des unſterblichen S
Bellini und ſeine große Liebe zu Maddalena, die daran
ging. Ferner zeigen die Helia=Lichtſpiele in einer gre
vorſtellung den herrlichen Südſeefilm des deutſchen
Murnau „Tabu”.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen den großen Jan=K
der Ufa. „Ich liebe alle Frauen”, ferner ſpielen mit L
Inge Liſt, Theo Lingen und Adele Sandrock. Jugen
zugelaſſen.
Belida zeigt in Erſtaufführung den Film des NTN
der Verwandlung” mit Guſtav Fröhlich, Heinrich Ee
Stradner, Ellen Frank, Max Gülſtorf, Harry Hardt.
Reſi=Theater zeigt heute zum letzten Male den au
lich luſtigen Film „Gauner auf Urlaub”. Ab morse
der Stern des Varietés, in ſeinem ſpannenden Groß
Frau Maria Reinheimer. Witwe, zu ihr
burtstag, den ſie heute in voller Rüſtigkeit begehen
Reinheimer verſieht ihre Hausarbeiten alle ſelbſt.
Frau Marie Eyberger Witwe Gutenbergſtr. 5
77. Geburtstag, den ſie heute in geiſtiger Friſche ſeß
Eyberger iſt treue Abonnentin unſerer Zeitung.
Herrn Georg Heß, Große Ochſengaſſe 30, d‟
geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 75. Gebura=
Frau Maria Ley Witwe in Pfungſtadt zu ihe
burtstag.
Herrn Johann Peter Stork II., Roßdon
Weg 3. der am 15. d. M. bei geiſtiger und körperl 20
ſeinen 86. Geburtstag feiern konnte.
Frau Marg. Ewald, geb. Beringer, in Grie‟
zu ihrem 75. Geburtstage.
OinHdie
Wei fabrikfüllüngs=
Waicht nicknehl
Aag
Sinel FabnikfülläD=
DeBt nicht rückneb
RRf4
RR44
Bei stärkster Motor-
Erhit-
zung zuverlässig
schmie-
ren und bei tiefstem Frost
sicher starten — das sind
extreme Forderungen.
Arctic, das Winteroel
für große
Temperatur-
schwankungen erfüllt
beide Forderungen in
idealer Weise: es startet
und schmiert immer.
15. November 1935
Aus der NSDAP.
Kreisleitung Darmſtadt.
Jurungsamt.
uicheinlich findet am Dienstag der kommenden Woche
ung der Schulungsbeauftragten ſtatt. Dieſer Tag iſt
des=
zhalten. Genaue Anweiſung ergeht noch.
Tehrgang der Kreisſchule.
großer Teil der einberufenen Teilnehmer hat noch keine
ia abgeliefert. Eine Hinausſtellung der Einberufenen
nicht mehr erfolgen. Die Unkoſten müſſen auf jeden
z bei Nichterſcheinen) getragen werden. Alle
Ortsgrup=
den hiermit angewieſen, ſich um die Angelegenheit zu
be=
o. dafür zu ſorgen, daß die Beſtätigungen der
Einberu=
ugereicht werden (oder telephoniſch unter Nr. 3360, Pg.
w Gervinus.
ßeitag, 15. November, abends 8.30 Uhr, findet im „
Für=
swf” Ecke Nieder=Ramſtädter und Roßdörfer Straße),
„chulungsabend für die Zellen 1 bis 4 ſtatt. Der
Red=
liends, Pg. Dr. Plagge, ſpricht über das Thema: Juden=
Tolſchewismus. Der Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt für
ſeigenoſſen Pflicht. Entſchuldigungen nur in dringenden
ih den zuſtändigen Blockleiter. Gäſte ſind einzuführen.
b Maintor.
hechſtunden bei der Ortsgruppen=Kaſſenleitung, auch
no Abmeldungen, nur Dienstags und Freitags,
520 Uhr.
beiſchaft Darmſtadt.
Sitkung der Frauenſchaftsleiterinnen Darmſtadt Stadt
indet Freitag, 15. Nov., nachm. 3 Uhr, auf unſerer
äftsſtelle, Rheinſtraße 95, ſtatt und nachm. 4 Uhr
Be=
der Kaſſenleiterinnen Darmſtadt=Stadt.
Beamte!
freitag, 15. Nov., 20 Uhr pünktlich, findet in der Turn=
Woogsplatz in Darmſtadt eine große NS.=
Beamten=
ſtatt, bei der der Leiter des Raſſepolitiſchen Amtes
hüs. in Berlin, Pg. Dr. Walter Groß, über: „Der
als Grundlage nationalſozialiſtiſcher
Welt=
zu der Beamtenſchaft ſpricht. Di es ſich hier um eine
bedeutungsvolle Schulung der Beamtenſchaft
Darm=
kdelt, muß eine Maſſenkundgebung erwartet werden.
Behordenleitern darf daher erwartet werden, daß ſie
ſcht auf die Pflicht zum Beſuche dieſer Veranſtaltung
ſſund ſo zum Gelingen der Kundgebung weſentlich b.
i=
ie Fachſchaftsfahnen nehmen ſelbſtverſtändlich an der
teil und ſtehen um 19,50 Uhr ſpäteſtens zum Ein=
den Saal in der Eingangshalle der
Woogsplatz=
bereit. Sämtliche Politiſchen Leiter des Amtes für
rſcheinen im Parteidienſtanzug (Bluſe). Unkoſten=
Pfg., Saalöffnung: 19 Uhr.
Eberſtadt.
itag, 15. Nov., abends 8.30 Uhr, findet in der
Turn=
ſöfentliche Verſammlung der NSDAP. ſtatt, bei der der
üer der NSDAP., Pg. Haug. Darmſtadt, über „Die
in der NSV. und das Winterhilfswerk”
itd. Die geſamte Einwohnerſchaft Eberſtadts wird zu
Aſammlung herzlich eingeladen, beſonders die von der
dem Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen.
Außer=
in die Mitglieder der NSDAP. und der Gliederungen
oer NSV., nochmals auf den Beſuch der Verſammlung
ſiſchaft Ortsgruppe Eberſtadt.
bintag, 17. Nov., abends 8 Uhr, veranſtaltet die NS.=
Eberſtadt im „Schwanenſaal” einen Heimat= und
zugunſten des WHW. unter Mitwirkung der Jung=
Wir laden die Bevölkerung hierzu herzlichſt ein.
„Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
„K.d.F.”=Sportprogramm des Tages.
Freitag, findet ſtatt; Allgemeine Körperſchule:
r und Frauen, Schillerſchule, Müllerſtraße 11. 20—21
Eiche Gymnaſtik und Spiele; nur für Frauen, Morne=
Karlsſtraße, 20—21 Uhr. Schwimmen: Anfänger und
ſitene. Frauen: kleine Halle, 19.30—20.30. Männer
m: große Halle, 20.30—21.30.
ſehmen noch Anmeldungen für folgende Sportkurſe
Hallentennis: Sonntag von 10.30—12 Uhr. Sport=
Attwoch von 20—21 Uhr. Schwimmen: Anfänger und
ſitene. Frauen: Freitag von 19.30—20.30 kleine Halle,
nd. Frauen: Montag von 20.30—21.30 und Freitag
P21.30, große Halle. Auskunft und Anmeldung beim
ſützpunkt, Bismarckſtr. 19, Tel. 2683.
berei.
Achtung! K.d.F.=Skiausrüſtung!
Sprue =Yerkauf der billigen K.d.F.=Skiausrüſtung (Skier mit
ind Stöcken und ein Paar Skiſtiefel) zu RM. 35.-
Anſchließlich 10. 12. 35 verlängert.
Reichsbund deutſcher Offiziere.
Lichtbildervortrag.
Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes deutſcher
risgruppe Darmſtadt, ſprach am Donnerstag abend im
„Fürſtenſaal” Herr Dr. von Papen=Dres=
und von Lichtbildern über das aktuelle Thema:
„Was geht in Afrika vor?‟
ſſtragende ging aus von der italieniſchen Kolonialpolitik
Uind behandelte ſie dann im Zuſammenhang mit der
nd franzöſiſchen Kolonialpolitik. Der Redner ſprach
ragen vom politiſchen, hiſtoriſchen und militäriſchen
aus und wies überall auf die großen Zuſammenhänge
ſeinen Zuhörern das Verſtändnis für die heutige und
e Lage zu erleichtern. So tauchte zuerſt die tuneſiſche
ann die Erwerbungen der Mächte in Somaliland, die
enauer Karten erläutert wurden. Die Rivalität der
ſrei Länder brachte Abeſſinien viele Nachteile, aber
Uhrkeil, daß es ſich bis heute ſeine Unabhängigkeit be=
Dite. Der erſte italieniſch=abeſſiniſche Konflikt mit
Kai=
ſam zu einer eingehenden Schilderung. Die Namen
AI und Faſchoda (1898!) tauchten auf und Dr. von
Kuiterte, wie England den Traum von einem großen
W Kolonialreich zunichte machte. Hierbei fielen intereſ=
Alichter auf die Tätigkeit Eduards III. und die Zu=
Ee zwiſchen Afrikapolitik und der Einkreiſung
Deutſch=
utopa. Marokko und Tripolis ſowie der Balkankrieg
rtragende dann in den Kreis ſeiner politiſchen
Be=
die von prächtigen Bildern aus Tripolis
abwechſe=
nierbrochen wurden. Der Schluß des Vortrages ent=
Italien nach Kriegsende um die ihm 1915 gemachten
erſprechungen betrogen wurde und wie es ſo
zwangs=
uetzigen abeſſiniſchen Konflikt kam. Abeſſinien bildete
0 Bild, geo= und kulturpolitiſch geſehen, den Abſchluß
— Der klar aufgebaute und in den großen
Zuſam=
purzelnde Vortrag fand lebhaften und dankbaren
ainn des Vortragsabends hatte Ortsgruppenleiter
Lancelle die Erſchienenen begrüßt und
verſchie=
ante Mitteilungen gemacht.
Wark für Losnummer 54 347. Donnerstag nach=
De der Haupttreffer der 2. Klaſſe der Preußiſch=
Süd=
ſaa tslotterie mit 100 000 Mk. auf das Los Nr. 54 347
wird in beiden Abteilungen in Achteln in Ober=
Pommern geſpielt.
S Weihnachtsmärchenſpiel „Hans im Glück” des jun=
Vter Dichterkomponiſten Hans Altendorf wurde von
Den Bühne und Stadttheater Eberswalde bei Berlin
Reen Uraufführung angenommen.
Mang des Jangvolt.
4
am Samstag, 1
15 — Seite
R
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichter
die deutſche Arbeitsfront
Die Rechtsberakungsſtellen im Okkober 1935.
Die Tätigkeit der Rechtsberatungsſtellen hat im
Berichts=
monat gegenüber dem Vormonat (September) einen ganz
erheb=
lichen Aufſchwung zu verzeichnen. Dies dürfte nicht zuletzt darauf
zurückzuführen ſein, daß ſich die erfolgreiche Arbeit der
Rechts=
beratungsſtellen immer mehr herumſpricht, aber auch die Tatſache,
daß der Gefolgsmann heute berechtigte Beſchwerden vorzubringen
in der Lage iſt, ohne daß ihm um deswillen gekündigt werden
kann, trägt mit dazu bei, daß die Rechtsberatungsſtellen immer
mehr in Anſpruch genommen werden.
Dies gilt vor allen Dingen auch in den Fällen der eigentlichen
Beratung, alſo ohne daß Streitſachen zur Durchführung kommen;
gerade dieſer Umſtand wirkt ſich in einer ganz bedeutenden
Zu=
jahme in Beſuchern und der erteilten Auskünfte aus. Wir bringen
nachſtehend, damit ſich jeder ein anſchauliches Bild von der
Auf=
wartsbewegung machen kann, eine Gegenüberſtellung der wichtigſten
Ziffern aus der täglichen Arbeit der Rechtsberatungsſtellen, im
hau Heſſen=Naſſau für den Berichtsmonat und den Vormonat
September 1935 Oktober 1935
13 222
... 9817
1113
759
244
91
114
530
14 888
11374
2025
1524
886
398
122
147
1416
594
Vorgang
Beſucher
Auskünfte
arbeitsr. Streitfälle . .. 1703
Güteverhandlungen .
außergerichtliche Vergleiche.
Wert dieſer Vergleiche.
74 314.97 RM. 113 169.10 RM.
erhobene Klagen
gerichtliche Vergleiche.
Urteile
*
Sozialverſicherungsverfahren 1 404
Termine .
Leider beſtätigt ſich immer wieder die ſchon ſo oft gemachte
Erfahrung, daß der Gefolgsmann außerhalb des Kreiſes Groß=
Frankfurt ſich viel zu wenig der Rechtsberatungsſtellen bedient,
weil ihm dieſe Einrichtung nicht oder nicht hinreichend bekannt iſt.
Die Mehrbeanſpruchung der Rechtsberatungsſtelle Kreis Groß=
Frankfurt fällt ganz beſonders bei der nachſtehenden
Gegenüber=
ſtellung auf, die gerade an dieſer Stelle einmal veröffentlicht
wer=
den ſoll, um durch vergleichsweiſe Betrachtung das Anwachſen der
Ziffern feſtzuſtellen.
Vorgang
September 1935 Oktober 1935
Beſucher .
3 310
3 976
Auskünfte
2 820
3 558
arbeitsr. Streitfälle
567
802
396
Güteverhandlungen
572
außergerichtliche Vergleiche . 276
351
Wert dieſer Vergleiche.
31 274.90 RM. 70 693.37 RM.
erhobene Klagen
120
gerichtliche Vergleiche . . .
3
63
Urteile
775
Sozialverſicherungsverfahren
Termine" .
290
289
Man wird ſich der Tatſache nicht verſchließen können, daß —
wie aus vorſtehenden Ziffern ganz eindeutig erkennbar — die
ge=
richtliche Austragung von Streitigkeiten zwiſchen Betriebsführer
und Gefolgſchaft der außergerichtlichen Bereinigung mit Hilfe der
Rechtsberatungsſtelle immer mehr Platz macht — zum Wollen
letz=
ten Endes des Betriebsgemeinſchaftsgedankens.
Volksgenoſſen! — Beſucht die Jugend bei dem
Segelflug-Modellkreffen auf dem Roßberg
am Sonnkag ab 9 Uhr vormittags!
* Arkiſten im Dienſte des WHW.
„Jenny” und „Piccolo” ſammelten auf dem Adolf=Hitler=Platz.
Geſtern nachmittag war es auf dem Adolf=Hitler=Platz vor
dem Hotel „Zur Traube” ſchwarz von Menſchen. Wer zufällig
da vorbeikam, der hörte zunächſt einmal aus dem
Menſchen=
knäuel heraus frohe Marſchklänge ſchmettern und konnte alſo
zu=
nächſt beruhigt feſtſtellen, daß da nicht etwa ein Unglück paſſiert
war. Nein, aber eine Senſation konnte man erleben, wenn man
ſich dann etwas näher heranſchob. Ueber die Köpfe der
Men=
ſchenmenge hob ſich ein mächtiger grauer Rücken und noch ein
zweiter, die gewaltigen Schädel zweier Elefanten. Und dann
ſchwenkte plötzlich ein langer Rüſſel durch die Luft und ſchüttelte
mit ohrenbetäubendem Geklapper eine WHW=Sammelbüchſe:
„Jenny und Piccolo”, die beiden klugen Elefanten, ſammelten
für das WHW. „Keine Angſt, ich kann die Büchſe tragen, auch
wenn ſie voll iſt", und „Ich bin zwar dickfellig, aber für das
WHW. habe ich allemal was übrig”, war auf ihren Satteldecken
zu leſen. Mancher Biſſen Brot. aus der Menſchenmenge
zuge=
worfen, verſchwand in dem merkwürdig dreieckigen Maul unter
dem Rüſſel. Es wanderte aber auch mancher Zehner in die
Sam=
melbüchſen, mit denen die Artiſten herumgingen, die geſtern und
heute abend im Städtiſchen Saalbau auftreten. Unterdeſſen
mu=
ſizierte unermüdlich die Kapelle der Landespolizei unter
Ober=
muſikmeiſter Buslaus Leitung und ſpielte in bunter Folge
flotte Märſche und temperamentvolle Opern=Ouvertüren.
Der große Varieté=Abend im Saalbau
brachte ein Programm, das wirklich eine angenehme
Ueber=
raſchung nach der anderen bereitete! Dela Kars=Schwarze,
die als keſſer Schiffsjunge „Herrmännche” erſchien, ſchlug mit nie
verſagendem Humor die Brücke von Nummer zu Nummer. Die
Kapelle Kraneis bot mit zündenden Märſchen und
beſchwing=
ten Tanzweiſen die muſikaliſche Untermalung zu den einzelnen
Darbietungen. Da waren zunächſt Marianne und
Vik=
toria, die graziöſe Walzer und luſtige Bauernvolkas in
reizen=
den Koſtümen tanzten. Einen Zahnkraftakt, der in der
Schwierig=
keit geſchickt geſteigert war, boten Doris und Blondini.
Bei der 12jährigen Eliſabeth Endres mußte man die
Körper=
beherrſchung und Grazie bewundern, mit der ſie ihren Spitzentanz
und Spagat auf dem Drahtſeil ausführte. Endlos waren Gelächter
und Beifall nach dem urkomiſchen Tanz= und Stepp=Akt von
Joker, bei dem ſich ſeine langen Arme und Beine ſelbſtändia zu
machen ſcheinen. Ein tüchtiger kleiner Mann iſt der 4jährige
Equi=
libriſt, der jüngere der 2 Günthers, der ſeine Uebungen
be=
reits in tadelloſer Haltung macht. Größte Sicherheit auch bei den
ſchwierigſten und gefährlichſten Wendungen am Reck konnte man
bei den Brüdern Kentſch ſehen, von denen der ſcheinbar
Tol=
patſchige natürlich wieder den Vogel abſchießt. So ähnlich iſt es
auch bei den 4 Lindners, die in fabelhafter Zuſammenarbeit
ihre Balance=Akte und Pyramiden aufbauten. Ehe dann die größte
Senſation des Abends kam, ſteuerte auch noch Dela Kars=
Schwarze allerlei Luſtiges. Seemänniſches zum Programm bei.
Und dann die beiden Elefanten Jenny und Piccolol Sie
ſind wirklich Wunder an Gelehrſamkeit und machen nach dem
Kommando ihrer mutigen Lehrmeiſterin ganz erſtaunliche
Kunſt=
ſtückchen! Reichſter Beifall dankte ihnen und allen Mitwirkenden
des Abends.
Dasſelbe Programm wird bei freiem Eintritt heute
nachmit=
tag 4 Uhr im Saalbau ausgeführt für die Hilfsbedürftigen der
Stadt. Karten, die nur in Verbindung mit dem WHW.=Ausweis
gelten, ſind bei den Ortsgruppen der NSV. zu haben. — Heute
abend wird das Programm dann noch einmal wiederholt. Kein
Darmſtädter wird es ſich entgehen laſſen, zumal der Erlös dem
WHW. zugute kommt. Karten bei den bekannten
Vorverkaufs=
ſtellen!
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Am
Sonn=
tag um 11.30 Uhr findet im Union=Theater die Erſtaufführung des
Films „Im gleichen Schritt und Tritt” ſtatt. Ich erwarte beſtimmt,
daß ſich alle Kameraden mit Angehörigen hierbei beteiligen.
Ein=
trittskarten zu 50 Pfg. bei Kamerad Hartmann, Grafenſtraße 20.
Der Vereinsführer.
Rheinländer=Verein Darmſtadt. Wir machen
beſonders auf unſere am Samstag, 16. 11. 35, abends pünktlich
20.11 Uhr, im Saale der „Krone” ſtattfindende Feier des Elften
im Elften aufmerkſam. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
Seite 8 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachcichten
Freitag, 15. Noveml
Aus Heſſen.
12000 Zuder Pakenwein verkauff.
ſolksgenoſſen gezeigt wurde, welch koſtbares Kleinod.
Volkslied in der Reihe unſerer Kulturgüter iſt. Alle=
Vorläufiges Geſamtergebnis der Weinwerbewoche.
Schaudämpfen von Karkoffeln.
In der Programmfolge mußte eine Aenderung vorgenommen
werden. Das Schaudämpfen findet ſtatt:
Freitag, den 15. Nov., nachm. 1 Uhr, in Nieder=Modau
bei Georg Ludwig.
Samstag, den 16. Nov. nachm. 1 Uhr, in Hahn bei Wembach
bei L.O.F. Bergoint.
Montag, den 18. Nov., nachm. 1 Uhr, in Wixhauſen
bei G. Frey 4.
Dienstag, den 19. Nov., nachm. 1 Uhr, in Pfungſtadt
bei R. Kunz.
Alle intereſſierten Bauern und Landwirte aus den
betreffen=
den Ortſchaften und der Umgebung wollen ſich zu den oben
ange=
gebenen Zeitpunkten pünktlich einfinden. Neben der
Kartoffel=
dämpfkolonne werden eine Kartoffelwaſchmaſchine ſowie das
Ein=
ſauern der Kartoffeln praktiſch vorgeführt.
Wie ſich auf Grund einer Umfrage in den
Produktionsgebie=
ten des ſüdweſtdeutſchen Weinbaues ergibt, wurden für die
Wein=
werbewoche 1935 in den Winzerdörfern am Rhein und Moſel, an
der Saar und Ahr, an der Nahe, in Rheinheſſen und in der Pfalz
rund 12 000 Fuder Patenwein aufgekauft. Dieſe bedeutende Menge
kann als zuſätzlicher Abſatz für die 1934er Ernte gewertet werden.
Sie entſpricht einer Zahl von rund 15 Millionen Flaſchen Wein.
Nach den Meldungen, die bei den Landesbauernſchaften von ſeiten
des Weinhandels im Verbrauchergebiet eingingen, iſt an dieſem
Umſatz das Rheinland mit 3500 Fudern. Weſtfalen mit 1500
Fu=
dern und Kurmark einſchließlich Groß=Berlin mit 800 Fudern
be=
teiligt. Das zahlenmäßige und finanzielle Ergebnis bedeutet für
den Weinbau in den weſtlichen Grenzgebieten eine Erleichterung,
die kurz vor der Weinleſe des 1935er Jahrganges beſonders
deut=
lich fühlbar wurde. Auf der anderen Seite iſt auch im regulären
Weinhandel eine ſichtliche Belebung eingetreten.
kann der Geſangverein „Frohſinn” dieſen Abend als ein
Erfolg buchen.
Ci. Erbach, 14. Nov. Not der Rußlanddeut
evangeliſche Kirchengemeinde ſetzte ihre vergangenes J0
nene Vortragsreihe über die Not der Auslandsdeutſchen
mit einem Vortrag über das Deutſchtum in Rußland fy
war der Gemeindehausſaal ſo dicht gefüllt, wie bei dieſ
ſtaltung, ein Beweis, wie das Schickſal unſerer deutſcth
und unſerer evangeliſchen Glaubensgenoſſen von der deu
mat miterlebt und mitempfunden wird. Herr Bunz
Ae. Gräfenhauſen, 14. Nov.
Mitgliederverſamm=
lung der Deutſchen Arbeitsfront. Die letzte
Ver=
ſammlung der hieſigen Ortsgruppe der D.A.F war
außerordent=
lich ſtark beſucht. Ortswalter Pg. Hechler eröffnete die
Verſamm=
lung, begrüßte die anweſenden Volksgenoſſen und gab Näheres
bekannt über verſchiedene Beitragsänderungen innerhalb der Deut=
ſchen Arbeitsfront, damit hierüber in Zukunft Klarheit beſtehe.
Es iſt Pflicht eines jeden Arbeitskameraden, ſich genau nach
ſei=
nem Bruttoeinkommen in die einzelnen Stufen der
Beitragszah=
lungen einzugliedern, eine Nichtbeachtung dieſer Beſtimmungen
kann für die betreffenden Volksgenoſſen von ſehr ernſten Folgen
ſein. Nach Bekanntgabe weiterer kleinerer Angelegenheiten der
Ortsgruppe erteilte Pg. Hechler dem Referenten, Pg. Adorf=
Darm=
ſtadt, zu ſeinem Referat. Zweck und Ziel der Deutſchen
Arbeitsfront” das Wort. Der Redner griff zurück bis zu
dem Weltkrieg 1914—1918, ſtreifte in kurzen Zügen den 9.
No=
vember 1918 und ſchilderte dann die folgenden Jahre, die Zeiten
der Betriebsräte und der Unternehmerorganiſationen. Dieſe
Zei=
ten ſind überlebt, alle ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen ſind
heute zuſammengeſchloſſen in der größten Organiſation der Welt,
der Deutſchen Arbeitsfront. In ſeinen weiteren Ausführungen
kam der Redner dann auf das Ziel der Deutſchen Arbeitsfront zu
ſprechen und betonte, daß Betriebsführer und Gefolgſchaft
gegen=
einander ehrlich ihre Pflicht tun; es iſt unſere höchſte Pflicht.
ſo=
lange zu arbeiten, bis wir auch den letzten deutſchen Volksgenoſſen
für das große Werk unſeres Führers gewonnen haben. Pg. Hechler
dankte dem Redner. Pg. Adorf, für ſeine ſehr lehrreichen und
in=
tereſſanten Ausführungen und ſchloß mit einem Gelöbnis auf den
Führer die Verſammlung.
Erzhauſen, 14. Nov. NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude‟. Der am vergangenen Sonntag von der NS.=
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude”, Ortsgruppe Erzhauſen, abgehaltene
Volkskunſtabend war ein voller Erfolg, und war der geräumige
Saal „Erzhäuſer Hof” bis zum letzten Platz beſetzt. Die
Vor=
tragsfolge wurde durchweg von den einheimiſchen Vereinen
be=
ſtritten, und Muſik= und Geſangsvorträge und turneriſche
Vor=
führungen wechſelten ab. Anſchließend konnte die Jugend auch
noch tanzen. Der Abend verlief in echt kameradſchaftlichem Sinne
und war die Veranſtaltung ein Beitrag, die Volksgemeinſchaft
in unſerer Gemeinde zu fördern und zu feſtigen.
J. Griesheim, 14. Nov. Kameradſchaftsabend der
Turnerſchaft Griesheim. Am Sonntag, den 17.
Novem=
ber, hält die Turnerſchaft Griesheim einen Kameradſchaftsabend
mit bunter Vortragsfolge im „Darmſtädter Hof” ab.
Ueberliefe=
rungsgemäß wird dabei jetzt im November an den 11. 11. gedacht,
wobei der Elferrat der Turner aufgerufen wird, um in der
kom=
menden Faſchingszeit ſein fröhliches Zepter zu ſchwingen. Dieſes
geplante fröhliche Beiſammenſein wird in Form eines bunten
rheiniſchen Abends abgehalten. — Kartoffelpreiſe. Das
Kreisamt Darmſtadt hat mit Genehmigung des Herrn
Reichs=
ſtatthalters beſtimmt, daß die Gemeinde Griesheim hinſichtlich des
Bezugs von Speiſekartoffeln zur Deckung des Winterbedarfs bei
der Händlerſchaft nicht als flaches Land anzuſehen iſt.
Dd. Traiſa, 14. Nov. Zehn Jahre
Turnerinnenab=
teilung. Die Turngemeinde Traiſa begeht ihr zehnjähriges
Beſtehen der Turnerinnenabteilung. Aus dieſem Anlaß findet am
Samstag abend. 16. Nov. im Kronenſaal (Scherer) eine Feier,
verbunden mit einem großen Schauturnen, ſtatt.
Ek. Pfungſtadt. 14. Nov. Familienabend des
evangeliſchen Kirchenchores. Das Programm war ſo
ſchön zuſammengeſtellt, daß es an zwei Abenden ſeinen Saal und
außerdem eine Kinderveranſtaltung bis zum letzten Platz füllte.
U. a. wurde „Schneewittchen” geſpielt und ſo allerliebſt von
Kin=
dern dargeſtellt, daß man ſeine Freude haben konnte. Damit
die Mühe, die ſich Chorleiter Georg Herbert und Frau Sand um
die Darbietung gemacht hatten, gut belohnt ſein. Auch auf
geſang=
lichem Gebiet ging der Kirchenchor erſtmals neue Wege, indem er
das Volkslied zu Gehör brachte. In ſeiner Anſprache ſtellte
Pfar=
rer Strack die Frage, warum ſich ſo viele gewundert hätten, di
der Kirchenchor zum Volkslied und deutſchen Märchen
übergegan=
gen ſei. Die Antwort fand er aus der Zeit des großen
Reforma=
tors Luther. Erwähnt ſeien ferner das Tenorhorn=Solo von
Hein=
rich Thomas. Es mußte ſogar eine Zugabe gewährt werden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Nov. Brotſammlung. Das
Jungvolk hieſiger Gemeinde veranſtaltet am Samstag, den 16.
d. M., zugunſten der Bedürftigen des Winterhilfswerkes eine
Brotſammlung. Im Vorjahre wurden hierorts insgeſamt 303
Brote geſammelt. Es muß erreicht werden, daß dieſe Zahl
mög=
lichſt noch übertroffen wird. Das geſamte Brot wird in Tüten
ver=
packt, die von dem WHW. geſtellt werden. Die Spender werden
gebeten, das Brot rechtzeitig einzukaufen und zur Abholung bereit
zu halten. — Obſt= und Gartenbauverein. Der Termin
zur Beſtellung der Obſtbäume iſt abgelaufen. Wer noch durch
Ver=
mittlung des Vereins Bäume beziehen will, der melde ſich ſofort
bei dem Vereinsdiener oder dem Vereinsvorſitzenden, die auch
hinſichtlich der Sortenwahl beratend zur Seite ſtehen. — Die Zeit
des Anlegens der Leimgürtel iſt da. Es iſt allerhöchſte Zeit, die
Gürtel nunmehr anzubringen, wenn die Maßnahme noch von
Er=
folg begleitet ſein ſoll. Bei eintretendem Froſtwetter iſt es
mei=
ſtens ſchon zu ſpät, weil zu dieſer Zeit der Froſtſpanner bereits
ſeinen Winterunterſchlupf aufgeſucht hat.
( Ober=Ramſtadt. 14. Nov. Brotſammlung. Am
Sams=
tag dieſer Woche ſammelt auch hier das Jungvolk zugunſten des
Winterhilfswerkes Brot. Wenn die Brotſammlungen des
Jung=
volkes bisher hier immer ſehr ſchöne Erfolge zeitigten, darf
be=
ſtimmt auch diesmal ein gutes Ergebnis erwartet werden.
Eb Groß=Zimmern. 14. Nov. Ein Auto fährt ein Pferd
an. In der Dieburger Straße fuhr ein Perſonenwagen von
Lan=
gen ein Pferd an, das vor einen Wagen geſpannt war. Das Pferd
kam zu Fall und brach dabei den linken Fuß. Ein herbeigerufener
Metzger ſchlachtete das Pferd ab. Der Fuhrmann, der das Pferd
führte, ſtürzte auf den Kotflügel des Autos und trug dadurch
Verletzungen am Kopfe davon. Das Auto wurde nur leicht
be=
ſchädigt und der Fahrer bam mit dem Schrecken davon. Die
ein=
geleitete Unterſuchung wird die Schuldfrage klären.
Fd. Lengfeld, 12. Nov. Pflege deutſchen
Kultur=
gutes. Am Sonntag hatte der Geſangverein „Frohſinn” die
Einwohnerſchaft Lengfelds zu einem Liederabend eingeladen. Im
Laufe des Abends zeigten die Sänger, was durch zähe, aber
freu=
dige Arbeit unter einer verſtändnisvollen Führung geleiſtet
wer=
den kann. Die geſanglichen Darbietungen, die auf ſehr hober Stufe
ſtanden, erreichten einen Höhepunkt in dem Walzerlied von
Johann Strauß „An der ſchönen blauen Donau”. Aber auch jene
ewig jungen, einfachen und ſchlichten Volks= und Soldatenlieder
verfehlten ihre Wirkung nicht; denn gerade ſie offenbaren uns
etwas von jener Tiefe des deutſchen Gemütes, die eben nur dem
Deutſchen eigentümlich iſt. Und ſo lag denn auch der tiefere Sinn
dieſes Abends darin, daß wieder einmal jedem der anweſenden
ein geborener Rußlanddeutſcher von der ruſſiſchen
zeichnete zunächſt ein anſchauliches Bild der Verhältniſſe
ſtiſchen Rußland vor dem Weltkriege. Unſagbar habenn
auch die deutſchen Kolonien und Siedlungen in Rußlan
Der Redner, der ſelbſt in ruſſiſchen Gefängniſſen ſchrna
gänzte ſeinen Vortrag durch eine ſachkundig zuſamne
Lichtbildreihe, die einen erſchütternden Eindruck hinte
Opferſchießen. Die hieſige Kriegerkameradſchaft
menden Sonntag von nachmittags 1 Uhr ab auf den St
auf dem Sportplatze zugunſten des Winterhilfswerkes
Opferſchießen ab, zu dem alle das Schießen pflegende
eingeladen ſind. — „Kraft durch Freude. Die 9
durch Freude” veranſtaltet am Donnerstag, abends 8
der ſtädtiſchen Feſthalle einen heiteren Unterhaltungsu
geführt von den drei Darmſtädtern „Hi=Ba=Bos”
— Hirſchhorn a. N., 14. Nov. Waſſerſtand de
am 13. Nov.: 1,54 Meter. am 14. Nov.: 1,55 Meter.
um 5,30 Uhr.)
— Raubach. 14. Nov. Es ſoll nun nach dem Nachbart
mattenwag ein Durchgangsweg gebaut werden, der
Autofahrer ermöglichen ſoll, vom Finkenbachtal auf e
Wegſtrecke ins Ulfenbachtal zu gelangen. Die Verwirk!
ſes Planes wäre ſehr zu begrüßen. Zur Erreichung di
jetzt
Täler iſt zur Zeit immer noch ein Umweg von zirka 30
nad
erforderlich.
t. Gernsheim, 13. Nov. Großkundgebung
D. A. P. Am 19. November 1935, abends 8,30 Uhr
Feſthaus Bopp eine öffentliche Großkundgebung ſtatt!
der Reichsredner Pg. Max Krüger aus Halle a. d.
dieſer Großkundgebung wird die geſamte Einwohnen
Gernsheim und Klein=Rohrheim eingeladen. — Einbra
rend der Abweſenheit der Schiffsbewohner drangen zu
9 Minuten
liche Diebe durch das Oberlicht in eine Schiffswohnuu
machten ſich dort an verſchloſſenen Wandſchränken zu
zenblick ging
verzehrten in aller Ruhe verſchiedene Lebensmittel.
Mit ſurchtba
merie nahm ſich des Falles an und konnte bald die
Ti=
len. Es waren noch jugendliche ſchulpflichtige Lausb un. )ᛋ ſceh. Es B
ataſtrophe mit
Aus Oberheſſen.
— Friedberg, 14. Nov. Jedes Brautpaar mu
Obſtbaum pflanzen. Der Gemeinderat von
ſtadt hat einen nachahmenswerten Beſchluß gefaßt. Don
jedem Brautpaar zur Pflicht gemacht, bei der Trau=
Obſtbaum in der Gemeinde zu pflanzen. Damit ſoll
an Obſtbäumen in der Friedberger Gegend gefördert
höhere Obſternte erzielt werden
— Büdingen, 14. Nov. Storchenbeſuch in
ber. In der Umgebung des Kreisortes Echzell wird
Tagen ein Storch beobachtet, der ſcheinbar bei der
Adebars „den Anſchluß verpaßt” hat und nun auf
der Gemarkung der Jagd nachgeht. Selbſt auf den Feey/n
denen noch gepflügt wird, läßt er ſich ſehen und fängt
dem Pflug die Würmer.
Ein Lausbubenſktreich: Die Skadk Lich faft ohu
ne 1
gab den Bef
dieſer Ar
gegen
— Lich (Oberheſſen) 14. Nov. Seit einigen Tagenul/n
Lich allenthalben, vor allem aber in den höher gelegen ¼me
ein erheblicher Waſſermangel feſtgeſtellt, der von Tag z3h0 ganz gut
nahm. Selbſt über nacht ſammelte ſich kein Waſſer in
chern an. Man nahm daher an, daß irgendwo im Leitun
ſchwerer Rohrbruch erfolgt ſei. Alle Nachforſchungen El.0 Mſziehende W
ergebnislos. Nun wurde feſtgeſtellt, daß vor einigen Techiu Mn Betten kan
rere Jungens im Alter von 10 bis 13 Jahren mit ei)iunte dachten de
ſchlüſſel ins Waſſerwerk eingedrungen waren und / Xxſhliefen in dem
Sperrſchieber des Hauvtbehälters aufgezogen hatten. Derc zm Angeſicht
das Trinkwaſſer der Stadt nicht mehr in die Leitung. Mcu lönne, einen
den nahen Albacher Teich gelaufen. Der Lausbubenſt:/½rſoß und den d
der Stadt erhebliche Koſten verurſacht.
urs
ᛋaltz ſich das S
20 Jahre junger
uch genannt
„Exlepäng”
gibt grauen Haaren Jugendfarbe wieder, iſt
waſſer=
hell. Unſchädlich. Kinderleicht zu handhaben. Seit
35 Jahr. erprobt von tauſenden Profeſſoren, Aerzten
uſw. gebraucht u. empfohlen. Durch ſeine Güte
Welt=
ruf erlangt! Preis RM. 5.70 ½ Fl. RM. 3.—. Für
ſchwarze Haare und ſolche, welche ſchwer annehmen:
„Extra ſtark” RM. 9.70, ½ Fl. RM. 5.—. Ueberall
zu haben. Parfümerie=Fabrik Exlepäng G. m. b. H.,
Berlin SW 61.
(T1216
Ein großes Sortiment=Poſt=Paket echte, feine
Nürnberger Lebkuchen
Inhalt: 3 Pfd. feine runde auf Oblaten, 2 Pfd.
feine weiße auf Oblaten und 2½ Pfd. feine,
ſog. Baſler, feine Schokolade=Lebkuchen, feine
Gewürzplätzchen, Allerlei, Spitzkugeln,
Domino=
ſteine zum billigen Preis von ℳ 5.90 Nachnahme,
Porto extra. Verpackung frei!
(g
Lebkuchenfabrik Schmidt in Mürnberg 8/149
(1517a)
Dauerwäsche I. Engelhard Nachl.
hilft sparen und doch elegant Gr. Ochsengasse 27
In der Privatklageſache
des Elektrotechnikers Auguſt Behringer in
Darm=
ſtadt, Nordbahnhof 29 Privatkläger, gegen den
Reſerve=Zugführer Philipp Funk in Darmſtadt,
Nordbahnhof 29, Angeklagten, wegen Beleidigung
haben die Parteien vor dem Amtsgericht
Darm=
ſtadt am 11. Oktober 1935 folgenden Vergleich
geſchloſſen:
Der Privatbeklagte nimmt die gegen den
Pri=
vatkläger anläßlich der Auseinanderſetzung vom
26. Mai 1935 ausgeſprochenen Beleidigungen mit
dem Ausdruck des Bedauerns zurück und erklärt
ſie als ſachlich ungerechtfertigt.
Er verpflichtet ſich ferner, an die NS=
Volks=
wohlfahrt einen Betrag von dreißig Reichsmark
als Buße zu zahlen und übernimmt die bisher
entſtandenen Koſten des Verfahrens.
Der Privatbeklagte verpflichtet ſich außerdem.
die Zurücknahme der Beleidigung in der Heſſiſchen
Landeszeitung und in dem Darmſtädter Tagblatt
durch Einrücken vorſtehenden Vergleichs zu
ver=
öffentlichen.
gez.: Herzberg. gez.: Eiſenhauer.
Die Richtigkeit der Urteilsformel wird
beglau=
bigt und die Vollſtreckbarkeit des Urteils beſcheinigt.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1935.
Reichert. Juſtizinſpektor,
als Urkundsbeamter der Geſchäftsſtelle
des Amtsgerichts.
Bekanntmachung des Polizeiamts Darmſtadt.
Als gefunden ſind gemeldet: 2 Herrenfahrräder,
2 Damenarmbanduhren, 3 einzelne
Damenhand=
ſchuhe, 1 Marktnetz, 2 Damengürtel, 1
Auto=
kühlerverſchluß, 1 Schriftſtück, 1 Auto=
Nummer=
ſchild, 1 Herrenregenſchirm. 1 Damenkleid und
Handſchuhe, 1 Herrenhalbſchuh, 1 Halskette. 1
Geld=
börſe, 1. Bund Schlüſſel, 1 Päckchen Zichorie=
Kaffee=Erſatz, 1 Ohrring. 1 Peitſche. — Zugeflogen:
3 Wellenſittiche, 1 Lachtaube.
Ahteenüense Msk
Mäntel mit und ohne Pelz, in gutsitzenden,
Formen finden Sie bei uns in großzügiger Aus
vorteilhaften Preisen!
Mäntel ohne Pelz sportliche
strapazierfähige Stoffe, ganz gefüttert
28.— 19.75 13.75
Mf zirinlichleit be
ſt hre Pflicht
M Sie berteilten
1Ei Ofizier, Ste
LaWSbooten, dami
7 hinabſauſen
Häntel mit Pelz
lotte Macharten, gan
A
39.— 29.50 16.75
Krimmerlacken in braun, schuars
28.— 24.50 18.50
niemals mehr
w Zundgrund des
mr noch dazu
w überhaupt
ver=
in dem Auf
E) Batter
jiere verhie
Hot voller Men
em Augenbl
Mod. Samt-Kappen
oder Hüte mit Schleler
Kleidsame Filzhüte
in allen Modefarben und
jeder Koptweite . . .
Eiue
9.ad
Damen-Westen
zum Durchknöpfen in
ielen Farben
Damen-Pullover
reine Wolle, in
moder-
nen Formen u. Farben
9.00
Damen-Handschuhe
Kunstseide, gerauht mit
Fantasie-Manschette —
Damen-Handschuhe
reine Wolle, gestr., m
Flausch-Manschette.
Schals
reine Wolle, kariert, in
modischen Farben .
Dreiecktücher
in Kunstseide-Orepe-
Satin, aparte Musterg-
Bindespangenschuhe
f. Damen, in br. od. schw.
Boxcalt mit Cuba-Ab
Spangen- od.
Binde-
schuhe schwarz
Rauh-
led. m.
chbruchg
Derby-Tasche
modern gepreßt,
Innentasche . .
Stadt-Tasche
mit Reißverschluß und
2 Seitentaschen .
. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
D ( (
d
„A A0.8 /
BoHl AAAU
Herbststürme rasen. Ordensritter an deutschen Küsten. Die unbekannten Helden
(Schluß.)
Die Offiziere und Beſatzungsmitglieder, die bei dem Unglück
Schiffsplatten, wie Papier zerriſſen.
unserer Rettungsstationen
Geſchwindigkeit eines aus dem Bahnhof, rollenden
vaſte der Kohlendampfer mitten hinein in die
ire des Paſſagierdampfers. Der Zuſammenſtoß war
daß die Stahlplatten des Rumpfes zerſchnitten
wur=
ua ſie von Papier wären. Das Leck war ſo groß, daß
ure über 5000 Zentner Waſſer in das zu Tode
getrof=
h auſend einſtrömten. In jeder Minute füllte ſoviel
15 Güterwagen tragen können, das Innere des
Paſſa=
ſo daß jede Ausſicht auf eine rechtzeitige
Abdich=
t, unmöglich ſein mußte.
Kendall ſchrie nach dem Kohlendampfer hinüber,
ſiicksdampf zu geben, ſondern weiter Kurs zu halten.
NTöglichkeit, die kommende Kataſtrophe glimpflich zu
und noch darin, durch den anderen Dampfer das
ge=
verſtopfen zu laſſen. Entweder hatte man an Bord
hffes aber den Kopf verloren oder verſtand die Rufe
hſtlſch. Denn jetzt fuhr das Schiff rückwärts. Der
Ka=
wrvegers, der nach dem Unglück im übrigen alles tat,
ſnchen auf dem beſchädigten Paſſagierdampfer Hilfe
ſiggte ſpäter vor dem Seegericht aus, daß ſein erſter
ſteen ſein müſſe, von dem anderen Schiff loszukommen,
ſit Dampfer war furchtbar zugerichtet. Der Bug des
zuſammengeſchoben wie ein Stück altes Blech und
Urſſer durch ein Leck.
In 20 Minuten war alles vorbei .. .."
Augenblick ging die ſonderbare Nebelwand hoch und
arz. Mit furchtbarer Deutlichkeit war die Lage
voll=
herblicken. Es gab noch eine ſchwache Möglichkeit, die
Kataſtrophe mit Wahrſcheinlichkeit zu verringern.
ſeichiff mußte unbedingt auf Land geſetzt werden.
dall gab den Befehl: „Volle Kraft voraus! Kurs
* Auch dieſer Aufprall würde fürchterlich werden —
ſdrutet dies gegen die andere unabwendbare Gefahr,
Schiff mit Mann und Maus auf den Grund des
ſwes ſinken würde!
Itt das Schiff nicht das ganze Manöver ausgeführt,
Dampf unter den Keſſeln weg. Die Waſſerfluten im
die Feuer jäh zum Erlöſchen gebracht.
die Parole: „Rette ſich, wer kann!”
Selbſtverſtänd=
wpitän Kendall — das Seegericht mußte ihm überaus
Verhalten beſtätigen — in jenem Augenblick, als die
ſirnen des Kohlendampfers noch 30 oder 40 Meter
ſunt waren, ſchon den knappen Befehl gegeben: „
Ret=
ar!” Aber alles kam zu plötzlich, die Dinge nahmen
hn Wendungen. Auch die Zeitſpanne, die zwiſchen dem
bordfunker Ferguſſon ausgeſandten Hilferuf und dem
ſdem die Dampfer „Lady Evelyn” und „Eureka” auf
ſignale den Kurs wendeten, um zu Hilfe zu eilen,
dnehr ganz aus. Nur wenige Boote konnten
herab=
een, als ſich das Schiff ſtark auf die Steuerbordſeite
heraufziehende Morgen ſah Bilder des Schreckens.
us den Betten kamen, waren die Menſchen an Deck
nderte dachten daran, Schwimmweſten anzulegen.
dr ſchliefen in dem Bewußtſein, daß doch einem ſo
aten
im Angeſicht des Binnenlandes unmöglich ein
ſißen könne, einen ſo tiefen, ſicheren Schlaf, daß ſie
ſen ſtoß und den darauf folgenden Lärm nicht
ein=
ünterbewußtſein aufzunehmen vermochten. Dieſe
Ind niemals mehr erwacht, das Schiff riß ſie mit
Sandgrund des Stromes.
bwar noch dazu die große Ungewißheit da, ob die
dle überhaupt vernommen worden waren. Die
Ver=
inn dem Augenblick weg, in welchem die Dynamos
ind Batterie= und Röhrenſender gab es ja zu der
die Offiziere verhielten ſich heldenhaft!
Ehrſcheinlichkeit vor Augen, das eigene Leben zu
ſte ihre Pflicht gegenüber den Paſſagieren mit
ben. Sie verteilten Schwimmweſten und Rettungs=
Liiſte Offizier, Steede, kappte eigenhändig die Taue
heungsbooten, damit dieſe, vollbeſetzt mit Paſſagieren,
Eſer hinabſauſen konnten. Dabei ereilte ihn ſein
Boot voller Menſchen befand ſich bereits auf dem
hn dem Augenblick, in dem das Boot ſauſend
ab=
ſchlug es im Abfahren noch den Erſten Offizier.
mit in das Grab geriſſen wurden, ſtarben in dem Bewußtſein,
daß niemand ihnen einen Vorwurf machen dürfe, unfair an den
ihnen anvertrauten Paſſagieren gehandelt zu haben. Sie ſtarben
in ſtrengſter Pflichterfüllung, wie Männer auf dem Felde der
Ehre.
Nicht ganz 500 Paſſagiere und Angehörige der Beſatzung
wurden gerettet. Allein 800 Menſchen wurden unmittelbar von
dem ſinkenden Schiff mit in die Tiefe geriſſen. Der Kapitän
ging ebenfalls mit unter, aber er wurde, als die Dampfer „Ladh
Evelyn” und „Eureka” an der Untergangsſtelle eintrafen, gerettet.
Ihn ſprach das Seegericht mit Ehren jeder Schuld und jeden
Verſäumniſſes völlig frei.
Unter den Geretteten befand ſich der Heizer William Clarke.
Nachdem das eindringende Waſſer die Feuer unter den Keſſeln
zum Erlöſchen gebracht hatte, war hier nicht mehr ſein Platz.
Er beteiligte ſich ſelbſt an der Rettungsaktion, und ihm
ver=
danken es viele Paſſagiere, daß ſie noch wenige Minuten vor
dem Untergang geweckt wurden und am Leben blieben. Der
Heizer ſelbſt ging mit dem Schiff unter und kam wieder an die
Oberfläche, wo er auf den ſich an der Suche nach Schwimmenden
beteiligenden Kohlendampfer, der die Kataſtrophe verurſacht
hatte, hinaufgezogen wurde.
VII.
Helden der Nächſtenliebe.
Zahllos ſind die in den Aktenſchränken im Hauſe
Martini=
ſtraße 41 in Bremen liegenden Berichte über heldenhaftes
Ver=
halten deutſcher Männer von der Nord= und Oſtſeeküſte. Deutſche
und ausländiſche Schiffer ſind ohne Unterſchied von ihnen
ge=
rettet worden. In der ganzen Welt, bei allen ſeefahrenden
Nationen hat man hohe Achtung vor den „Ordensrittern der
See‟. Alle ſeefahrenden Länder vereinigen die Mutigſten ihrer
Küſtenſtrecken zu ſolchen „Geſellſchaften der Menſchenretter”
Freiwillige ſind es überall. Ohne Lohn verſehen ſie ihren
ſchweren Dienſt.
Ueber hundert Rettungsſtationen zählt man an den deutſchen
Küſten. Die Motorboote, die Raketengeräte — alles zuſammen
wird von freiwilligen Beiträgen jener Mitglieder unterhalten,
die ſich aus allen Kreiſen der Volksgenoſſen zuſammenſetzen.
Ueber das ganze Reich verteilen ſich die Mitglieder, und jeder
Pfennig ihrer Beiträge wird ſtrengſtens verbucht. Mit ihrem
Geld iſt Ungeheures geleiſtet worden. Kann auch nur ein
einziges Menſchenleben, gerettet aus Seenot, überhaupt hoch
genug bezahlt werden?! Iſt nicht das größte Bankkonto wertlos
in dem Augenblick, in dem ſich das Schiff mit Schlagſeite neigt
und Augenblicke darauf ſtrudelnd mit Mann und Maus in die
Tiefe der großen Waſſer ſchießt?! Auch Heldentum muß
finanziellen Rückhalt haben. Wollen ſchon die Freiwilligen nicht
an Gewinn von Geld oder Gut denken, handeln ſie auch
ſelbſt=
los aus dem Gefühl ehrlicher Kameradſchaft heraus, ſo koſten
doch die notwendigen Einrichtungen viel Geld.
Hermann Dembeck.
Ramtapa iſt kok!
Der Findling auf den Tempelſtufen. — Unter Götterſchutz
auf Tigerjagd. — Der verhängnisvolle Fehlſchuß.
Seit 35 Jahren gab es keinen verwegeneren Tigerjäger in
Indien als Ramtapa. Man wußte nicht, aus welcher Kaſte er
ſtammte. Man hatte ihn vor 50 Jahren eines Morgens an den
Stufen eines Tempels der Göttin Kali gefunden. Um den Hals
trug das Kind eine Schnur. Daran war ein kleiner Beutel mit
Gold befeſtigt und ein Streifen Baſt, auf dem zu leſen ſtand,
daß man das Kind Ramtapa nennen möge. Weiterhin ſolle man
es einem Edlen zur Erziehung übergeben, denn Ramtapa ſei
aus altem Blut und hoher Kaſte.
Schon als Kind bewies er eine beſondere Vorliebe für den
Dſchungel und ſeine Geheimniſſe. Die mit ſeiner Erziehung
be=
auftragten Bramahnen erkannten bald, daß er nicht das Zeug
zum Schriftgelehrten oder Yoghi in ſich trug, wohl aber ein
ver=
wegener Waldläufer werden könnte. Ehe er noch 20 Jahre alt
war, wurde er aus allen Teilen Indiens zu den großen
Tiger=
jagden herangeholt. Engländer und Maharadſchas nahmen ihn
zu den berühmten Treibjagden auf das gefährliche Großwild des
Dſchungels.
Ramtapa wurde bald der Held unzähliger Abenteuer. Er
(68874
F und Cuabität vergleicht,
bevorsugt die vorzügl. hauchdünnen
=Cdelstahl • Rlingen
schwarsweiß
rotweiß
10Ot.1.50
10 Ot. 95 8
merie
Ih. Frank
nur obere
Glisabethenstr.
3=Etagen=
Wohnhaus
in der Neckarſtr
unter günſtigen
Bedingungen zu
verkaufen.
Alfred Biehl
Darmſtadt
Rheinſtraße 123
Telefon 243.
en
Ehon immer un=
Toße Spezialität
Wnwagen
P7 unerreicht
hn ckvollen
MNf.
iles Anzahlung
dtenzahlung.
en-FAIA
Graue ktaare
L180
Mann
Wiederherstelle
Große Flasche R. H. 5.3 bezw. R. M. 4.80
Müller am Weid en Turm
Kapber
Schreibmaschinen
für Büro u. Reise
v. RM. 109.50 an
Allein-Vertreter
Ad. Lächler
Alexanderstr. 6
Fernruf 2454
Spez.-Reparat.-
Werkstätte für
alle Systeme
Flaſchen=
Ankauf über 20
Jahre. Feldmann
Karlſtraße 73.
Aoun
Ankauf
Rheinstraße20
Laufgikter
zu kauf. geſucht.
Ang. unt. R 10
a. d. Geſchſt.
Puppenwag.
zu kauf. geſucht
Ang. unt. R
a. d. Geſchſt.
Knabenſpielzeug
elektriſche
Eiſenbahn etc.,
zu kaufen geſ.
Ang. R 14 Gſch.
v. Priv.
Piand bar geſ=
Ang. R 13 Gſch.
Knnne
E
At
aitdurttag
LaedtE
E4
R
Gelegenheits=
kauf!
4123. Hanomag=
Vierſitz.=Limouſ.,
Zentralſchmierg.,
Oldruckbremſen,
prima Zuſtand,
billig abzugeben.
A Glatz. Neckar=
26. Tel. 3338.
4720 Opel=
Limouſine
in beſt. Zuſtand
günſtig zu verk.
Anzuſ. Samstag
ab 10 Uhr:
Rheinſtraße 9
FN. 350 ccm
neu überholt,
NSil. 300 ccm.
ſehr gut erhalt.,
billig zu verkfn.
Eidenmüller,
Aliceſtraß
Opel
Sonnendach=
Limouſine,
1.2 Lt., 4 Gang.
verkauft
Huck.
Alexanderſtr. 6.
Suche
aus Privathand
Limouſine
4=Sitz., ſteuerfr.,
neuwert., gegen
Kaſſe. Ang. m.
äußerſt Preis u.
allen näh.
An=
gaben unt. R 9
a. d. Geſchſt.
4/16 Opel
la Läufer, guter
Zuſtand, billig
abzugeben oder
geg. ſteuerfreies
Motorrad z.
tau=
ſchen. A. Glatz,
Neckarſtraße 26.
Telefon 3338.
V
Weiblich.
Fleißig., ſolides
Alleinmädch.
20—23 Jahre.
mit gut. Zeugn.
in ruhig.
Zwei=
perſonen=Haush
zum 1. Dez.
ge=
ſucht. Profeſſor
Behn, Mainz,
Germanikus=
ſtraße 6, I.
2 flotte
Hervier=
Damen
m. gut.
Garde=
robe ſof. geſucht.
1. Weinhaus.
Zuſch. u. V P 88
a. d. Geſchäftsſt.
Stellengeſuche.
Mädchen
für Hausarbeit
tagsüb ſof. geſ.
Hobrechtſtr. 7 I.,
vm. bis 12 Uhr.*
Aelk. Fräul.
m. 12jähr.
Tä=
tigkeit und Ia
Zeugniſſen ſucht
Führung des
Haushalts bis
Dez. oder 1.
Jan. Ang. unt.
R 6 Geſchſt.
Männlich.
Junger —
intelligent. Herr
ſucht
Beſchäftigung
gleich welch. Art.
Angeb. u. R 15
an die Geſchſt.
Lichtbilder
Zeugnisabſchriften
uſw. ſind für den Einſender
wert=
voll und werden in vielen Fällen
dringend benötigt. Unſere
Auf=
traggeber werden daher gebeten.
Bewerbungs=Unterlagen jeweils
ſchnellſtens zurückzuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Originalzeugniſſe einſenden.
Nr. 315 — Seite 9
holte Treiber, die in Tigergruben geſtürzt waren, aus den
Klauen der raſenden wilden Tiere heraus. Zweimal wurde er
bei ſolchen Rettungstaten ſelbſt zerfleiſcht. Aber er kam immer
mit dem Leben davon. Freilich war bald ſein Körper mit
Nar=
ben überſät. Daraus machte er ſich wenig, weil er in dem feſten
Glauben lebte, daß die Göttin Kali, zu deren Füßen man ihn
fand, ſchützend ihre Hand über ihn halte.
Nun hat ihn doch das Schickſal ereilt. Er wurde nach Aſſam
gerufen, wo im Tiefland des Bramaputra ein paar gefährliche
Tiger die Gegend unſicher machten. Es gelang Ramtapa, den
größten dieſer Tiger vor die Büchſe zu bekommen. Aber er ſchoß
daneben. Er konnte ſich nicht erinnern, jemals vorher einen
Tiger verfehlt zu haben. In der nächſten Nacht brach jener
an=
geſchoſſene Tiger in das Zeltlager Ramtapas ein und fand mit
einem unheimlichen Inſtinkt das Zelt des Inders. Noch einmal
entſpann ſich ein wilder Kampf auf Leben und Tod. Zwar blieb
der Tiger auf der Strecke. Aber er hatte ſich gerächt. Denn auch
Ramtapa erlag den Wunden, die er ihm beigebracht hatte. So
alſo holte der Dſchungelkönig ihn eines Tages doch. An jenem
Tage ſchien Kali nicht mehr ihre Hand ſchützend über Ramtapa
gehalten zu haben.
Orange als Lebensrekkerin.
Im Kampf gegen eine ſchwarze Mamba.
Bulavayo. Der Afrikareiſende J. H. Smith, ein alter
Buſchfahrer aus Ndola in Rhodeſien, war mit ſeiner
Handels=
karawane ſeit 14 Tagen unterwegs. Weitab von jeder
Rettungs=
ſtation erlebte er ſein aufregendſtes Zuſammentreffen mit einer
ſchwarzen Mamba, der gefährlichſten und größten Giftſchlange
Südafrikas.
Smith fühlte eines Mittags plötzlich einen heftigen Stoß
in ſeiner Seite. Als er nach links ſchaute, ſah er an ſeiner Hüfte
eine große ſchwarze Mamba, die ſich hier verbiſſen hatte.
Ent=
ſetzt ſchloß er ſchon mit ſeinem Leben ab, zumal ſeine beiden
Hunde offenbar Sekunden vorher die erſten lautloſen Opfer
dieſer Mamba geworden waren. Doch dann ſtellte er ſtaunend
feſt, daß die Mamba zwar im Sprung ſeine Seite erwiſcht hatte,
aber ihre Zähne hatten ſich in einer Orange verbiſſen, die er in
der linken Taſche trug.
So hatte Smith Zeit genug, ſeine Waffe aus der Taſche zu
reißen und ſie am Kopf der Mamba abzuſchießen. — Eine Orange
hatte ihm das Leben gerettet.
Gewinnauszug
2. Klaſſe 46. Preußiſch=Süddeutſche (272. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
1. Ziehungstag
13. November 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 50000 M. 211769
2 Gewinne zu 25000 M. 150023
2 Gewinne zu 5000 M. 255007
10 Gewinne zu 2000 M. 25028 136435 231775 282708 317037
16 Gewinne zu 1000 M. 69 57944 74585 128639 164124 252658
315098 359129
30 Gewinne zu 800 M. 327 10394 42402 72213 76186 92470
97286 166078 195602 206533 207182 261920 279145 292891 314273
48 Gewinne zu 500 M. 298 884 10023 11576 19008 22683 38282
44026 61313 56565 59105 78030 94879 110611 160985 202843
208025 241725 244874 292282 295191 328408 359775 373582
186 Gewinne zu 300 M. 523 6362 24948 25114 29989 33724 35499
35990 38122 39987 40136 46249 56198 66990 64745 67618 69264
74061 76629 80641 82011 86855 89740 90480 91667 103171 108186
108729 113759 114226 116877 117963 118790 125137 127601 1360354
137513 137639 188296 141401 146297 147824 1681625 153274 154196
162347 176827 177239 179447 183308 184480 190872 193054 202216
202460 206735 208470 217713 221219 223363 226327 226750 228886
232476 240630 242712 242865 244210 249106 262626 263511 268444
272685 273232 280423 297074 305529 315339 316322 326300 326375
334443 337983 338812 347422 349410 363576 377810 383123 388198
388011 393330 395423
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 272404
4 Gewinne zu 5000 M. 35109 2653101
2 Gewinne zu 3000 M. 363811
4 Gewinne zu 2000 M. 113001 135810
16 Gewinne zu 1000 M. 102113 105470 176838 179178 211153
271818 332566 379817
10 Gewinne zu 800 M. 81658 110359 136192 173648 365446
44 Gewinne zu 600 M. 3621 21857 24175 61825 66468 90842
107971 153659 156345 200863 223609 231 178 257920 269896 273221.
281298 283939 293720 306671 324269 349039 367776
156 Gewinne zu 300 M. 4984 12177 16118 20578 22231 22
29801 30315 30644 36972 45677 47459 6104 52054 57041 67378
65550 68838 72836 73248 76688 80391 80823 94444 84505 88068
89999 91657 98603 101497 103588 105060 121877 132985 140465
144565 147265 185649 156067 170310 176937 182248 192016 192358
193402 195099 196319 203076 209568 211683 214646 230374 241777
257914 268287 276467 282555 284175 286502 2951 10 298602 298275
298690 298906 313242 315643 318786 321546 322786 323880 345113
348401 350562 354883 356856 368804 383207 389608
Wir verkaufen
Wärme
durch unsere schönen u. guten Winter- Mäntel.
Eine Auswahl für den Herrn, den Jüngling
und den Knaben, wie sie kaum reichlicher
sein kann. Es ist tür jeden Geldbeutel gesorgt.
Herren-Winter-Paletots
64.- 54.- 44.- 35.- 29.50 4O‟
Herren-Winter-Ulster
78.- 68.- 58.- 48.- 38.- U.
Herren-Sport-Stutzer
50
54.- 42.- 38.- 34.- 29.50 4‟
Jünglings-Winter-Mänte!
21.-
38.- 35.- 32.- 28.- 25.-
Knaben-Winter-Mäntel
50
25.- 22.- 18.50 12.50 9.50
Wärmende Schals, Handschuhe, Strümpfe
und Socken, Gamaschen, Pullover u. a.,
billigst aus unserer Spezial-Abteilung.
Iatdesamin
leiderheß
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 315
Freitag, 15.
Naekzube
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Boldſuchers
Angbhängigkeit.
Reich und Ausland.
der Münchener Ralsherr Grimminger
durch Verkehrsunfall ſchwer verlekl.
München. In der Nacht zum Donnerstag iſt
der SS.=Standartenführer Ratsherr Grimminger
von einem ſchweren Verkehrsunfall betroffen
wor=
den. Als er ſich auf dem Heimweg von einem
Kon=
zert befand, geriet plötzlich ein Kraftwagen auf
der infolge des Nebels glattgewordenen Fahrbahn
ins Schleudern und fuhr auf die Gehbahn. Der
Wagen erfaßte den Ratsherrn und ſchleuderte ihn
zur Seite, ſo daß er mit einem Schädelbruch und
anderen Verletzungen in die Chirurgiſche Klinik
gebracht werden mußte. — Ratsherr Grimminger
iſt einer der älteſten Kämpfer Adolf Hitlers. Er
iſt der Träger der Blutsfahne vom 9. November
1923 und hat auch in dieſem Jahre bei dem
hiſto=
riſchen Marſch vom Bürgerbräukeller zur
Feld=
herrnhalle die Blutsfahne vor dem Führer
ge=
tragen.
Chronik des Tages.
Die Rhone ſteigt infolge der ungewöhnlich
hef=
tigen Regenfälle immer weiter. Bei Avignon hat
der Strom bereits eine Breite von 20 Kilometer
erreicht. Avignon ſelbſt iſt zu Vierfünfteln
über=
ſchwemmt. Große Teile der tiefer gelegenen
Stra=
ßenzüge mußten von den Bewohnern in Booten
verlaſſen werden.
Die britiſchen Bombenflugzeuge, die zur Suche
nach dem ſeit vorigen Freitag vermißten Flieger
Kingsford Smith und ſeinen Begleiter, die ſich
auf einem Flug von England nach Auſtralien
be=
fanden, eingeſetzt worden waren, ſind nach
Singa=
pur zurückgekehrt. Zwei Flugboote, die ſich
eben=
falls an der Suche nach den Vermißten beteiligt
hatten, werden am Freitag zurückerwartet.
Die 25jährige neuſeeländiſche Fliegerin Jean
Batten, die, wie gemeldet, am Mittwoch früh um
5.30 Uhr von Thiers bei Dakar in Weſtafrika zu
einem Alleinflug über den Südatlantik geſtartet
war, iſt am —. rwoch um 16.45 Uhr in Port Natal
(Braſilien) gelandet. Sie hat ſomit den Rekord
des Spaniers Compo für den Alleinflug über den
Südatlantik um etwa 3½ Stunden gebrochen.
Ein Grieche namens Tſalpatouros iſt am
Mitt=
woch wegen Unterſchlagung von ſtaatlichen und
privaten Geldern in Höhe von rund 15 Millionen
Franken verhaftet worden. Der Mann hat mit
Hilfe eines franzöſiſchen Notars eine
Sozialver=
ſicherungskaſſe des Departements Seine=et=Marne
um 13 Millionen Franken und eine
Privatgeſell=
ſchaft um 2,3 Millionen Franken geſchädigt.
Geſundheitshymnen” in Indien.
(x-n) Bombay. Der Niſam von Haiderabad,
ein auf engliſchen Hochſchulen erzogene indiſcher
Fürſt, hat es nunmehr ſelbſt in die Hand
genom=
men, ſein Land und ſein Volk auch hygieniſch auf
die Höhe der Zeit und der Kultur zu bringen.
Nicht nur hat er in allen Dörfern geſonderte
Trinkwaſſerbrunnen anlegen laſſen — denn die
bisherigen wurden auch als Viehtränken,
Waſch=
gelegenheiten und Abwaſchbecken benutzt —, nicht
nur läßt er ſeinen Bauern und ihren Familien
Unterricht über anſteckende Krankheiten und
Vieh=
ſeuchen und deren Bekämpfung erteilen, nicht nur
hat er es fertig gebracht, in ſeinem Lande
tat=
ſächlich ſo etwas wie eine geregelte
Straßenreini=
gung einzuführen — nein: er hat auch ſeine beiden
Hofpoeten beauftragt, für die Schulen „
Geſund=
heitshymnen” zu dichten in denen die Vorteile der
körperlichen Reinlichkeiten, des Lagerauslüftens
der Wohnungsſauberkeit, des Zähneputzens, der
Leibesübungen, des Maßhaltens in berauſchenden
Getränken uſw. in dichteriſchen Bildern geprieſen
und verherrlicht werden. Dieſe Hymnen werden in
allen Schulklaſſen als Chorgeſänge geübt und jeden
Morgen vor Beginn des Unterrichts von allen
Schülern und Schülerinnen gemeinſchaftlich
geſun=
gen. Die Muſe als Schularzt — dieſe Rolle dürfte
ſie wohl zuvor noch nie geſpielt haben.
Polniſcher Arbeitsdienſt am
Auf dem Mokotowplatz in Warſchau wurde mit einer großen Parade vor dem Präſidenten
Mos=
cicki der 17. Jahrestag der Unabhängigkeit Polens feierlich begangen. Bei dem Vorbeimarſch ſah
man unter anderem auch eine Ehrenabordnung des polniſchen Arbeitsdienſtes. (Weltbild=M.)
London-Peking im Auko.
Auf der Suche nach der Teilſtrecke einer
inter=
kontinentalen Autoſtraße.
Nanking. Auf vielen Umwegen ſind die
erſten Nachrichten von einer Forſchungsfahrt
ein=
getroffen, die unter der Leitung des Oeſterreichers
Max Reiſch begonnen wurde. Das Ziel dieſer
Fahrt iſt, von Iſtanbul aus bis nach Peking eine
Autoſtraße zu finden, die ſpäter einmal den
An=
ſchluß an die interkontinentale Autoſtraße London
—Peking finden ſoll.
Die Expedition befindet ſich zur Zeit im oberen
Burma und hat hier mit den größten Schwierig
keiten zu kämpfen gehabt. Vielfach wurden die
mitgeführten Autos von ſchweren
Ueberſchwem=
mungen bedroht. Oftmals verſanken ſie in tiefen
Sümpfen. Man ungewollte Unterbrechung der
Fahrt erwies ſich als notwendig. Aber die
Expe=
dition hat bis zur Stunde allen Gefahren trotzen
können und vertritt die Auffaſſung, daß es ihr
auch in Zukunft nicht ſchlimmer ergehen könne als
jetzt im Herzen Hinterindiens: Das Ziel — die
Autoſtraße nach Peking — rücke der
Verwirklichun=
immer näher und näher!
Wo der Weſten zum Oſten wird.
(ku) San Francisco. Selbſt vielen
Amerikanern dürfte unbekannt ſein, daß ein Teil
der Vereinigten Staaten auf derſelben Länge wie
Neuſeeland liegt. Aus dem Gedächtnis wird man
vielleicht auf die Philippinen tippen. Aber die
ſind nicht gemeint. Es geht darum, ein Stück des
amerikaniſchen Kontinentalblocks zu ermitteln, das
den geſtellten Anforderungen entſpricht.
Es gibt nur einen ſolchen Punkt dieſer Erde:
Attu auf der äußerſten Inſel der Aleutengruppe.
Attu iſt weiter weſtlich von Chicago entfernt, als
Madrid von Chicago öſtlich entfernt iſt. Im
ent=
ſprechenden Sinne liegt dieſer Punkt von New
York ebenſo weit entfernt wie Berlin. Selbſt von
Alaska ſind es noch gut 1000 Meilen bis dorthin.
Hier ſchneiden ſich Aſien und Nordamerika ſo eng,
daß man kaum mehr ſagen kann, daß Attu
weſt=
lich von Amerika liege. Deshalb wird dieſes
Ei=
land in eine Sonderſtellung gedrängt, wo Weſten
und Oſten eins ſind.
Von den Verbrecherkämpfen in Amerika.
Vor kurzem ging die Nachricht durch die Weltpreſſe, daß der amerikaniſche Verbrecherkönig Dutch=
Schulz, der berüchtigte Häuptling einer gefährlichen Gangſterbande, von gegneriſchen Verbrechern
in New York ermordet wurde. Gerade in neueſter Zeit führt vor allem die amerikaniſche
Bundes=
polizei — da ſich die Polizei der einzelnen Staaten als faſt machtlos erwieſen hat — eine ſchärfſte
Bekämpfung der Verbrecherbanden durch. Dieſes Bild gibt eine lebhafte Erläuterung von der
Furchtbarkeit jener Verbrecherbanden. Es zeigt ein Auto, das von den amerikaniſchen Gangſtern
zerſchoſſen wurde.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Die allzu höfliche Londoner Polizei.
(afp) Eckenſteher ſind bei der Londoner
Poli=
zei nicht beliebt. Ja, wenn man jemand erwiſcht,
der auf der Straße herumlungert, um zu betteln
oder einen kleinen Taſchendiebſtahl zu verſuchen,
dann wird er kurzerhand verhaftet und beſtraft.
Kam da neulich John Gibbs, ein biederer Mann
aus der Provinz, zu ſeinen Londoner Verwandten
zu Beſuch. Die Weltſtadt war für ihn ein Ereignis
erſter Ordnung. An jeder Straßenecke blieb er
ſtehen, um die unzähligen neuen Eindrücke in ſich
aufzunehmen. Bis ihn plötzlich ein Bobby beim
Kragen packte und ihn trotz heftiger Widerrede
auf die Wache ſchleifte. Alles Proteſtieren half
nichts, John Gibbs mußte ſeine erſte Nacht in
London im Polizeigefängnis verbringen. Am
Mor=
gen endlich ſtellte es ſich heraus, daß der
Verhaf=
tete harmlos war, ſo harmlos, daß ihn der Poliziſt
für einen der unbeliebten Londoner /Eckenſteher
gehalten hatte. Nun iſt man in England ſo
rück=
ſichtsvoll, daß niemand ohne triftige Gründe
ver=
haftet werden darf. Daher ſchrieb das Oberhaupt
der Londoner Polizei höchſt perſönlich an John
Gibbs einen Brief, in dem er ſich in wärmſten
Tönen entſchuldigte und ſein aufrichtiges
Be=
dauern noch durch die Beifügung von ſieben ſchönen
glatten Pfundnoten unterſtrich. Doch John Gibbs
tat nun keineswegs einen hohen Freudenſprung,
ſondern er ſchimpfte weiter und erklärte,
gericht=
liche Schritte wegen der erlittenen Unbill zu
unter=
nehmen. Wenn man mir freiwillig ſieben Pfund
nachwirft, ſo denkt der pfiffige Provinzler, dann
muß wohl auf geſetzlichem Wege noch mehr aus
dieſem Abenteuer herauszuſchlagen ſein. Eine
An=
nahme, die allerdings nicht feſtſteht.
Mancheſter. Nach langen Mnotte
rold Ingram wieder daheim. Kran umn
er zurückgekehrt. Er iſt wohl der in ſi
ſeines Alters — von knapp 22 Jahm.
einen Monat mutterſeelenallein in enk?
nördlichſten Finnland unterwegs mi.
Als Abenteurer war er vor zueil
jene Breiten gekommen und hatte u
riöſen Goldmine vernommen, die
unter dem Eis liegen ſollte —, ein von
Mönchen entdeckt und ausgebeutet, ſauf
der Welt vergeſſen. Von Helſingfos ſo
im vergangenen Frühjahr die guße
Immer höher kam er nach Norde, m
näherte er ſich jener Stelle, von de
legende ſprach.
Nachts hinderte ihn das Heulende
Schlaf. Tagsüber quälte ihn der Aunf
furchtbaren Strapazen. Und als
Ziel ſeiner gefährlichen Fahrt angla
da mußte er entdecken, daß ſchon ſte
vor ihm dort angekommen waren.6
rieſigem Umfang die Claims abgie
blieb nichts anderes mehr zu tun, (=
und einen Heimweg zu ſuchen.
Zehlgelaufen — koſkek zwi
Belgrad. Hätte der Telegraret
Serajewo nicht dieſen kleinen Irtu
und das Telegramm fehlgeleitet, dn
noch Arpad Nadi und Henni Barel.
ſich in Wien lieben gelernt und wit
aber der Vater des jungen Arpd
ſeine Zuſtimmung.
Nach einem gemeinſamen Ferien
ſchloſſen ſie, aus dem Leben zu ſchid
fand man ſie vergiftet am Walds=
Nähe von Belgrad tot auf.
Als die Polizei zur Feſtſtellungw
zelheiten die Wohnung des jungn
ſuchte, brachte ein Telegraphenbote!
Verſehen fehlgeleitete Telegrammn
in dem der Vater plötzlich doch ſeie
zur Heirat der jungen Menſchen gb.
Wolfs= und Wildſchwen
in Rumänien.
Mit dem Beginn der kalten Jahes
bereits aufgetretenen ſtarken Fröſtn
Rumänien in zahlreichen Gemeindn
eine ſtarke Wolfsplage bemerkbar ?
Dörfern ſind den in die Gehöfte in
Wölfen ſelbſt größere Haustiere un
fallen. Großes Aufſehen erregt dieM
in der Nähe der Stadt Bärland /
ein Rudel Wildſchweine in ein Done
iſt und dort in die Gehöfte einfie. WM
gingen mit Senſen und Heugabelndtän=
Wildſchweinen zuleibe. Zwei der Sauzu 90
von den Wildſchweinen angegriffe
Ein
Ein Denkmal für einen
A.S. Das Rivieraſtädtchen Vichan.
hat beſchloſſen, ſeinem größten Sh0;
Escoffier, dem Meiſter aller Mete
Illgemeine
kunſt, ein Denkmal zu ſetzen. Esch
einigen Monaten in hohem Alter/ ik ſind mit d
jene Speiſe „komponiert”, die ſeinnt ühren. Für
alle Zeiten unſterblich gemacht hat/ m Platze,
la wortlich. Die
Melba‟ Es wird das erſte Mal /04m Einvernel
ünei des erſte
eilen hat. Spi
ein nedel ehel mn gerats vei Trafs, ööe uhl
Ii0 ſvielberecht
Suegehend aufgehe
trittsprei
En Ausaaben
Stille Senſation in Scotland Yard. — Einer der Mächtigſten Engld
Wie das „unſichtbare Heer” geleitet wird.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
London, im November.
In aller Stille hat ſich in London, in
Scotland Yard, eine Senſation abgeſpielt.
Lord Trenchard hat ſein Amt als
Polizei=
chef von London niedergelegt. Sir Philipp
Game hat die Nachfolge übernommen. Die
Köpfe haben gewechſelt — das Syſtem bleibt
unerſchütterlich.
Scotland Yard in der Dachkammer.
Sir Philipp Game übernimmt Scotland Yard
und die „Polizeidiktatur” über England in einem
intereſſanten Jahr. Es iſt genau ein Jahrhundert
her, ſeit ohne großes Aufheben die erſte
Geheim=
polizei in London geſchaffen wurde. Die
Englän=
der waren ſo ſtolz auf ihre Freiheit und ihre
per=
ſönlichen Rechte, daß ſie ſich dagegen auflehnten
daß man Polizeibeamte herumſchickte, die nicht
durch ihre Uniform gekennzeichnet waren. Saßen
ſie doch manchmal viele Stunden an ihren
Fen=
ſtern, um empört zu kontrollieren, wie oft draußen
einer der uniformierten „Bobbys” ausgerechnet
bei ihnen vorübermarſchierte.
Sechs Mann war damals dieſe Zivilpolizei
ſtark. Sie hauſte in Scotland Yard in einer
Dach=
kammer. Hier wurde ſymboliſch der Grundſtein zu
jenem großen Werke gelegt, das heute als eine
der beſten Polizei=Organiſationen der Welt gilt.
Warum „Scotland Yard‟?
Der Nachfolger Lord Trenchards kommt in ein
modern umgebautes, friſch gekalktes und ſauber
geſtrichenes Dienſtgebäude. Man hat es mit einem
Rieſenaufwand an Geld moderniſiert — aber der
Kern bleibt beſtehen.
Heute noch kann man, genau wie damals, von
Scotland Yard aus eine Ecke des Buckingham=
Palaſtes, wo der König wohnt, erſpähen. Man
ſitzt alſo hier in Scotland Yard auf einem der
wichtigſten ſtrategiſchen Punkte von London. Einſt
hat hier ein großes Haus geſtanden, das dem
ſchot=
tiſchen Hof, wenn er zufällig einmal in Londor
Raſt machte, zur Unterkunft diente. Das gab
die=
ſem Grundſtück den Namen.
Der Lord geht — der Sir kommt.
Es gab wohl ſelten einen Polizeichef in
Lon=
don, der ſo umſtritten war wird Lord Trenchard.
Er kam, wie alle Polizeichefs von London, aus dem
Militär. Entweder ſie waren berühmte Generale
der Königsadjutanten, Befehlshaber der britiſchen
Luftflotte oder der Marine —
man dieſes Amt eines Polizeiche:
immer für einen höchſt ehrenvollen!“ en und
großen Laufbahn.
Lord Trenchard kam mit vielen
war ein harter, ſonderbarer Man
tete, daß durch ihn und ſeine Refon
zei vom Publikum getrennt würde
tionen der einen wie der anderd
durch zwei getrennte Kanäle lieft
ein Sir, der wiederum aus der 7M
kommt, das Erbe an und übernimt!
ſantes Vermöchtnis.
Umſtrittene Reformen.
Lord Trenchard ſchuf die erſten
gerüſteteten Polizeiautos. Er rich
Polizeilaboratorium in Hendon ei
modernſten Geräten der Wiſſenſche
Er ſchuf neue Polizeiunterkünfte 4
Arbeitshäuſer für rückfällige Strä)
Er erregte Aufſehen durch ſeinen!
ihnen einen Beruf — ſie werden
fällig werden!“ — Schließlich
Jahre 1931, als er den Poſten d
übernahm, im Begriff, ein zweit
werden. Der unbeliebte und weiſt
ſympathiſche, ſtrenge Mann war
Das „Haus der Tränen”.
Auf 25 Meilen im Umkreis von
Tat durch Scotland Yard zu une
verfolgen. Darüber hinaus iſt Scoul
all dort zuſtändig, wohin man esl
ſeine Anweſenheit durch die Umſtä
wird. Damit rechtfertigt ſich der
zeidiktators” von England, der
regiert, das man das „Haus der
— deshalb, weil 10 Jahre hinduro
ler von Dartmoor die Steine zu
Yard herrichten und aufeinander
Man hat Sir Game befragt.
gedenke: „Ich komme in eine neue
noch nicht, wo ich den Hebel anſetzil
nur, daß London ein gefährliches!
auch heute noch — ich werde alll
haben. Aber wenn man Englands
gierte, wird man das unſichtbare
land Yard ſchon zu leiten wiſſen!“
Damit beginnt einer der m0
gleichzeitig unſichtbarſten Chefs vo.
Amt. Die ſtille Senſation von *
verklingt im Alltag.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seit
oct,
Stl la SAttt
hrgültige und unabänderliche Bekanntmachung.)
TV. Gorxheim=Unterflockenbach gegen Starkenburgia
eim. Sch. R. beſtellt Herr Bauer=Hammelbach.
ſü chbach=Affolterbach gegen Ober=Abtſteinach=
Unterſchön=
urg. Sch. R. beſtellt Herr Bauer=Hammelbach.
(Gwortverein Münſter gegen Eppertshauſen=Oberroden.
Scherer=Sprendlingen.
der hwb. SC. Dietzenbach gegen Urberach=Offenthal. Sch. R.:
nd als / Sprendlingen.
fahrt an/uutonia=Hauſen gegen Jungliga Frankfurt. Sch.=R.:
fa uſen.
Min: Dreieichenhain gegen Heuſenſtamm. Sch. R.:
Kiefer=
ſich.
geiſen: Germania Babenhauſen gegen Dudenhofen. Sch. R.:
0darmſtadt.
nſ Hainhauſen gegen Niederroden. Sch.R.: Manus=
M.: Mühlheim
hutins=Hauſen.
—Zupoan iin Meis Hüttenvarg.
Egelsbach gegen Reichsbahn=Rot=Weiß=Frankfurt.
oiet iNSaldorf gegen FV. Sprendlingen. Sch.R.: Klinger=
puiſen.
Enzler=Darmſtadt.
„FsMörfelden gegen FC. Langen, Sch.R.; Jung=Weiter=
Beleitet, duch 4: Groß=Umſtadt gegen Haſſia Dieburg. Sch.=R.: Funk=
Denni Bautſitrdt.
ſernt und vollengfeld gegen Ueberau=Oberklingen. Sch.R.: Sattig,
Michelſtadt=Erbach gegen Stadtmannſchaft B.=Darm=
. R.: Hain=Seligenſtadt.
(Sochſchulſtadion): Stadtmannſchaft Darmſtadt gegen
1 Frankfurt. Sch. R.: Lautz=Pfungſtadt.
Gberſtadt gegen Germania Pfungſtadt. Sch.R.: Wegel=
(P. Alsbach gegen TV. Zwingenberg. Sch. R.: Lerch=
Bensheim gegen Olympia Lorſch. Sch.R.: Keilmann=
ᛋ, Biebesheim gegen Bürſtadt. Sch.R.: Leiß=
Lampert=
golm (Olympia=Platz); Olympia und TV. Lampertheim
ichers=FV. 02 Frankenthal. Sch. R.: Ihrig=Stockſtadt.
Trebur gegen Groß=Gerau. Sch.R.: Schulmeyer 2.=
Midſchwe
WV. Stockſtadt gegen Viktoria Griesheim. Sch. R.;
Ober=
wertheim.
ſeſel gegen SpVgg. Arheilgen. Sch.R.: Jans=Urberach.
alten Jaſuern; Groß=Zimmern gegen Spachbrücken=Georgen=
Ech. R.: Krämer=Arheilgen.
Dornheim gegen Wolfskehlen, Sch.B.: Geiß=Mörfelden.
Gemeingen: Eſchollbrücken gegen Hahn=Crumſtadt. Sch.R.;
bemerkbat Pfungſtadt.
jie Gehöſte e Groß=Gerau: TV. Nauheim gegen Opel Rüſſelsheim
Haustiere 11. Sch R.: Frey=Wolfskehlen.
nerregt die 1: Oberramſtadt gegen Turnerbund „Jahn” 1875
land z01. Sch. R.: Melk=Wixhauſen.
ein gaſſim: Klein=Auheim gegen Froſchhauſen. Sch. R.:
Paul=
höſte eini
(Platz der SpVgg.): SpVgg. und TSG. Seligenſtadt
Heugabel klein=Krotzenburg. Sch. R.; Reinhardt=Klein=Aubeim.
Zwei der Bu: Obertshauſen gegen Jügesheim. Sch.R.:
Rebell=
ngegriffenſumm.
heim: Groß=Steinheim gegen Hainſtadt. Sch.R.:
Dö=
iſen.
für einen 9 Zellhauſen gegen Mainflingen. Sch. R.: Kern=Klein=
gegen Dietesheim=Lämmerſpiel.
Allgemeine Beſtimmungen
liele ſind mit den ſpielſtärkſten
Mannſchaf=
cüühren. Für die Durchführung der Spiele und die
If dem Platze ſind mir die Führer der jeweiligen
Platz=
un twortlich. Die Aufſtellung kombinierter
Mannſchaf=
im Einvernehmen der beiden Vereine; leitend iſt
ührer des erſtgenannten Vereins, der auch die
Sport=
ſtellen hat. Spieler, die nicht wegen Tätlichkeit
ge=
ſnd ſpielberechtigt; für ſie iſt an dieſem Tage die
bergehend aufgehoben.
intrittspreiſe ſind in der bei den
Verbands=
hen Höhe zu halten; von den Einnahmen dürfen nur
ſhen Ausgaben an Fahrtkoſten für Spieler und
Schieds=
inſtandſetzung uſw. in Abzua gebracht werden. Die
En9lAmüſſen in Anbetracht des guten Zweckes natürlich auf
ſeſtmaß beſchränkt werden.
brechnungen, für die die Platzvereine
verantwort=
hbis ſpäteſtens zum 23. 11. 35 an den
Unterzeich=
hiefern. Die Reinerträge ſind ungeteilt an die
zliche Stelle des Winterhilfswerkes ſo=
Ahlen und die Quittungen den
Abrechnun=
lufügen.
Eiedsrichter haben die Spielberichte ſofort an
Gſportwart Herrn J. Schäfer, Groß=Gerau,
tzuſenden.
Dr. Grünewald, Kreisführer.
hilfsſpiele der Darmſtädter Fußballer
am 20. November.
den Winterhilfsſpielen teilnehmenden
Darm=
tadtmannſchaften treten in folgenden
Auf=
bſchaft (ſpielt im Darmſtädter
Hochſchul=
gegen Eintracht Frankfurt); Ruppel (98);
Senger (98); Harter Dumont Kaufmann (alle
höbel, Arheilger, Keck, Pfeifer (alle Pol.=SV.), Kol=
Erſatz: Muth, Kaſpar (beide Pol.=SV.). Die Sport=
At der Pol.=SV. Die Platzordnung und den
Kaſſe=
ſot der SV. 98.
ſchaft (ſpielt in Michelſtadt gegen eine
kombi=
unſchaft Michelſtadt=Erbach); Noack (46);
Seib Ludw (Pol.=SV.); Müller (98), Schnägels=
ſtrt Schäfer=Groß=Gerau. Die Mannſchaft verſam=
12.00 Uhr (pünktlich) am Oſtbahnhof: die Spieler
kfahrgeld (Sonntagskarte Michelſtadt 2.40 Mk.) vor=
Weicker (46); Müller (46), Leichtlein (98), Hof=
Sauer (Pol.), Hebeiſen (98). Erſatz; Gans und
Die Sportkleidung ſtellt SV. 98. Reiſebegleiter;
UStadtmannſchaft ſpielt die I. Mannſchaft des
lundes „Jahn” 1875 in Ober=Ramſtadt
ſrtige Turn= und Sportgemeinde 1877.
Dr. Grünewald, Kreisführer.
ere Skrafe für Phönir Ludwigshafen.
Eflige Sperre wegen Verſtoßes gegen die Amateur=
Beſtimmungen.
Aiſche Fußball=Bund hat die erſte Fußballmannſchaft
Fix Ludwigshafen wegen Verſtoßes gegen die
Ama=
ungen für die Zeit vom 11. November bis 10. Dez.
eflich für alle Spiele geſperrt. Die termingemäß in
Sallenden Meiſterſchaftsſpiele werden den jeweiligen
gewonnen angerechnet.
rte Urteil ſteht in Verbindung mit der
Angelegen=
belers Lindemann vom FC. Phönix Ludwigshafen.
is wart des Gaues Südweſt diktierte im Auguſt d. J.
tegen Vergehens gegen den Amateur=Paragraphen
Sperre zu und nahm Phönix Ludwigshafen in eine
M 200 RM. Gegen dieſes Urteil legte Bundesführer
beim Bundesgericht Berufung ein. Das DFB.=Bun=
N zu dem oben wiedergegebenen Urteil.
Endſpiel Schalke — 1. 5C. Nürnberg?
Vorſchlußrunde um den Vereinspokal des DFB.
Die fünfte Hauptrunde um den Deutſchen Fußball=
Vereins=
pokal wird am 24. November zum Austrag kommen. Schalke 04,
Freiburger FC., 1. FC. Nürnberg und SV. Waldhof haben ſich
für die Vorſchlußrunde qualifiziert und wurden vom Deutſchen
Fußball=Bund wie folgt gegeneinandergeſtellt:
in Dortmund: FC. Schalke 04 — Freiburger FC.
in Nürnberg: 1. FC. Nürnberg — SV. Waldhof.
Dieſe beiden Paarungen zielen klar und deutlich auf ein Endſpiel
Schalke—1 FC. Nürnberg hin. Der Papierform” nach müßten
es dieſe beiden deutſchen Meiſtermannſchaften auch ſchaffen können.
Turnerbund Jahn 1875, Fußball=Abteilung.
Nach der unglücklichen Niederlage am Vorſonntag begeben
ſich am kommenden Sonntag die Fußballer nach Wixhauſen zum
fälligen Meiſterſchaftsſpiel. Für die mit Erſatz antretenden
1875er iſt dies ein ſchwerer Gang, der jedoch nicht ganz
ausſichts=
los iſt. Wenn jeder Spieler ganz bei der Sache iſt und weiß,
um was es geht, ſo ſteht der Sieg der Unioniſten noch ſehr in
Frage.
Es iſt Pflicht, daß heute, Freitag, pünktlich 8½ Uhr,
jeder Spieler im Vereinsheim erſcheint. Kein Trinkzwang. Die
Aufſtellungen und Abfahrten werden heute abend feſtgeſetzt.
Sportverein 29 Erzhauſen.
Am kommenden Sonntag heißt für die Sportvereinler aus
Erzhauſen der Gegner Nieder=Ramſtadt. Die Leiſtungen der
Mannſchaft ließen in den letzten Spielen aufhorchen, und wenn
die 29er nicht wie ihr Lokalpartner unter die Räder kommen
wollen, dann müſſen ſie mit dem Beſten vom Beſten aufwarten.
Die 29er haben bis jetzt auswärts noch keinen Punkt hängen
laſſen, und dürfte es für die Anhänger ein beſonderer Reiz ſein,
die Mannſchaft nach Nieder=Ramſtadt zahlreich zu begleiten.
TSG. 46. Fußball=Abteilung.
Am Sonntag ſpielt die erſte ſowie Reſervemannſchaft in
Wolfskehlen gegen die dortige Chattia die fälligen
Ver=
bandsſpiele. Beide Mannſchaften fahren per Omnibus ab Löffler,
Mackenſenſtraße pünktlich 11,45 Uhr. Einige Schlachtenbummler
können noch billige Fahrgelegenheit in dem Mannſchaftswagen
er=
halten. Näheres darüber im Zigarrenhaus Löffler,
Blumenthal=
ſtraße. Die große Mehrzahl der Anhänger werden wohl wie ſchon
alle Jahre, wieder mit dem Rad fahren. Für dieſe iſt Treffpunkt
und Abfahrt an der Rheinallee (Platzeingang) 1 Uhr!
3. Mannſchaft trifft vormittags an der Rheinallee auf die
Arheilger Junioren.
Schüler um 1 Uhr auf der Rennbahn gegen Beſſungen,
2. Schüler 13 Uhr in Weiterſtadt.
Jugendabteilung des P. S.V.
Am Samstag abend findet in dem Saale der Wirtſchaft
Dücker, Ecke Biswarck= und Feldbergſtraße, ein
Kameradſchafts=
abend der Jugendabteilung des Polizeiſportvereins Darmſtadt
ſtatt. Es haben zu erſcheinen die 1. und 2. Handballiugend und
die 1. Fußballjugend. Erſcheinen iſt Pflicht! Beginn 8.30
Uhr.
Außerdem findet jetzt im Winterhalbjahr das Training der
Jugend=Abteilung des Polizeiſportvereins in der
Polizeiſport=
halle ſtatt. Das Training der Fuß= und Handballjugend iſt
Mon=
tags von 20 bis 22 Uhr. Das Training der Fuß= und
Handball=
ſchüler iſt Donnerstags von 17.45 bis 19.30 Uhr.
Kreis=Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft.
Schiedsrichter=Untergruppe Darmſtadt.
Die November=Pflichtſitzung findet am Samstag,
den 16. November, abends 8.15 Uhr. in Darmſtadt, im Lokal
Löff=
ler, Landgraf=Philipp=Anlage, ſtatt. In dieſer Sitzung wird
Kreis=Schiedsrichter=Sachbearbeiter Hillgärtner die neuen
Schieds=
richter=Ausweiſe ausgeben, jedoch ſind die alten Päſſe unbedingt
an dem betr. Abend abzuliefern. In Anbetracht der wichtigen
Tagesordnung wird erwartet, daß alle Kollegen erſcheinen.
Ent=
ſchuldigungen bei Krankheit oder beruflicher Verhinderung ſind
an den Unterzeichneten zu richten. — Die zu dem Neulingskurſus
bereits gemeldeten Kameraden werden hiermit zu der Novemher=
Sitzung eingeladen. Nachmeldungen geeigneter Herren durch
Ver=
eine, die zur Untergruppe Darmſtadt gehören, werden noch
an=
genommen, die Meldung muß aber umgehend an den
Unterzeich=
neten erfolgen unter Angabe der genauen Anſchrift des zu
Mel=
denden. — Der Leiter der Untergruppe Darmſtadt. J. Lautz,
Pfungſtadt. Eberſtädter Straße 62.
TG. Beſſungen e. V. 1865 — Sgd. Erzhauſen.
Nach ihrem eindrucksvollen Sieg in Sprendlingen ſtellen ſich
am kommenden Sonntag die Beſſunger dem heimiſchen Publikum
vor, die z. Zt. an der Spitze liegende Sgd. Erzhauſen iſt der
Geg=
ner. Ein großes Spiel der Beſſunger wird nötig ſein, um die
Gäſte zu bezwingen, welche beſtimmt alles aufbieten werden,
ehrenvoll die Rennbahn zu verlaſſen. Die Pflicht eines jeden
Turners muß am Sonntag lauten: Auf zur Rennbahn! um der
Mannſchaft einen feſten Rückhalt zu geben. Auch als Ausklang
der Werbewoche die die TG. Beſſungen 1865 zurzeit durchführt,
dürfte es für jeden der noch kein Fullballſviel ſah, intereſſant
ſein, einem ſolchen Großkampfe beizuwohnen.
Abſchluß der Werbewoche der Tade. Beſſungen 1865
Heute beſchließen die Fechter und Tennisſpieler die Turn=
Werbewoche der Turngemeinde Beſſungen, die bei allen
Abtei=
lungen einen guten Erfolg hinterließ. Hatte doch ſo mancher
einmal Einblick in eine Turnſtunde nehmen können, dem es ſonſt
ſo zwangsläufig erſcheint. Jeder Turner oder Turnerin, ob
Ge=
räteturner, Spieler, Fechter und Schütze, tat in ſeinen
Uebungs=
ſtunden nicht mehr als ſonſt. Vielleicht haben die einzelnen
Turnſtunden ſo manchen neuen Geiſt bei den zahlreich
erſchie=
nenen Gäſten erweckt. Heute abend um 20—21 Tennis und
Tiſch=
tennis, 21—22 Uhr Fechten. Mögen auch die letzten Stunden
zahlreiche Anhänger dieſer Sportarten werben. Zum Abſchluß
der Werbewoche findet am Sonntag, um 20 Uhr, die
Sieger=
ehrung ſtatt.
Tennis= und Eisklub.
Allen Mitgliedern ſei in Erinnerung gebracht, daß heute,
Freitag, den 15. November, im Klubhaus am Böllenfalltor ein
Klubabend ſtattfindet. Das Programm dieſes Abends iſt im
Ver=
gleich zu den vorhergehenden etwas erweitert worden. Es iſt
vor=
geſehen, pünktlich um 20.15 Uhr mit einer Viertelſtunde Gymnaſtik
und anſchließendem kurzen Waldlauf zu beginnen. Die Leitung
liegt in den Händen des Sportwarts, Sportkleidung und
Turn=
ſchuhe nicht vergeſſen, die Garderoben= und Duſchräume ſind
ge=
öffnet. Im Anſchluß daran, gegen 21 Uhr, wird der Dietwart des
Klubs eine kurze Anſprache halten, worauf die Mitglieder
beſon=
ders hingewieſen ſeien. Danach das übliche Klubabendprogramm.
Auf allgemeinen Wunſch finden die Klubabende in Zukunft
alle 14 Tage ſtatt, die in der letzten Klubſitzung veröffentlichte
Terminliſte” erfährt alſo eine Erweiterung. Der Freitag iſt
bei=
behalten worden, ein Hinweis auf die Veranſtaltungen wird je=
Saw.
weils an dieſer Stelle erſcheinen.
Ringen.
Sportverein Werſau — Deutſche Eiche Roßdorf.
Am kommenden Samstag begibt ſich Eiche Roßdorf zum
Ta=
bellenführer Werſau. Es iſt kein leichter Gang, ſteht doch Werſau
ungeſchlagen an der Spitze und wird auch in dieſer Begegnung
alles daranſetzen, um zu den Punkten zu kommen. Roßdorf hat
daher ſeine Mannſchaft entſprechend aufgeſtellt und wird alles
daranſetzen, ehrenvoll abzuſchneiden. Dies ſollte gelingen, wenn
ein jeder mit vollem Einſatz bei der Sache iſt. Intereſſenten
kön=
nen die Mannſchaft in einem beauemen Autobus zum Preis von
80 Pfg. begleiten. Abfahrt 7.30 Uhr am Vereinslokal.
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer
in der Donnerstags=Ausgabe iſt auch für Sie offen. Geben Sie
möglichſt heute noch Ihre Löſung ab, damit Ihre Beteiligung
am Samstag, 18 Uhr, auf der Sportredaktion. Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße 23 I, vorliegt.
Handball im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe, Staffel 5: Viktoria Griesheim — Bickenbach;
46 Darmſtadt — Tv. Pfungſtadt; Lorſch — Birkenau. Staffel 6:
Nauheim — 04 Arheilgen; Mörfelden — Braunshardt;
Wor=
felden — Merck; Tgde. Egelsbach — Tv. Arheilgen. Staffel 7:
Reinheim — König; Groß=Umſtadt — Erbach; Momart — Groß=
Zimmern.
Ueber allen Ereigniſſen ſteht das Repräſentativ=
Handball=
ſpiel um den Deutſchen Pokal, das um 2.30 Uhr auf dem
Polizei=
ſportplatz ausgetragen wird.
Das wichtigſte Spiel der Bezirksklaſſe ſteigt in Mörfelden,
wo Braunshardt durch einen Sieg dann kaum noch von der Spitze
zu verdrängen ſein wird, wenn es klappt, natürlich. Bickenbachs
Ausſichten in Griesheim beſtehen zweifellos. Dagegen hat der
Tv. Pfungſtadt noch immer hoch bei den 46ern verloren. Lorſch
— Birkenau iſt ſo ein Treffen um die Ellenbogenfreiheit genau
wie Worfelden — Merck, und gerade in letzterem Treffen ſind
wir geſpannt, ob der Sieg über Mörfelden kein Zufall war.
Sollte Egelsbach daheim über Tv. Arheilgen ſiegen? Wir
glau=
ben es nicht. Genau ſo, wie 04 Arheilgen wohl in Nauheim ſiegen
wird.
Im Odenwald wollen wir kein allzu großes Rätſel
auf=
geben, denn wir ſchätzen Groß=Zimmern ſtark genug ein, um die
„Klippe Momart” zu überſpringen. Oder? In Reinheim und
Groß=Umſtadt pird erbittert um die Plätze gekämpft werden.
Am Sonntag 11 Uhr an der Rheinallee TSG. 46 — Tv. Pfungſtadt.
Zum letzten Spiel der Vorrunde empfangen die 46er
Hand=
baller am Sonntag die Turner aus Pfungſtadt. Ueber die Turner
Pfungſtadts ſind die Darmſtädter ſchon des öfteren in den
Ver=
bandsſpielen bald geſtolpert. Nur hatte es ſchon immer den
Vor=
teil, daß 46 dann die Punkte nicht mehr benötigte. Im Vorſpiel
war Darmſtadt immer überlegen, aber im Rückſviel gabs dann
Ferſengeld. Diesmal ſind die 46er beſſer beim Zeug und werden
den Dingen mit der nötigen Vorſicht begegnen. Um für alle Fälle
vorgeſorgt zu haben wird, das Treffen auf dem Platz an der
Rheinallee ausgetragen. Vorher 9.45 Uhr, Reſerven beider
Ver=
eine. Schüler 10.30 Uhr beim TV. Pfungſtadt.
Ausſcheidungskegeln in Darmſtadt.
Am kommenden Samstag und Sonntag beginnt auf den
Bahnen des Kegelſporthauſes der vierte Lauf des
Ausſcheidungs=
ſegelns.
In Frankreich wurde ein Handball=Verband, die
Fédé=
ration France du Handball, mit dem Sitz in Metz ins Leben
ge=
rufen. Damit hat der Handballſport auch in Frankreich feſten Fuß
gefaßt.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 15. November
K00: Choral: Laſſet, Chriſten, Gott nur walten. —
Mor=
genſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Königsberg: Frühkonzert.
In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Wafferſtand, Zeit,
Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45: Sendepauſe.
A00: Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.15: Nur Freiburg:
Nachr. 9.20: Nur Freiburg: 1. Herbſt. — 2. Wilh. Kotzde=
Kottenrodt: Deutſche Geſtalten am Oberrhein. 10.00:
Nur Frankfurt: Werbekonzert. 10.15: Stuttgart:
Schul=
funk: Im Banne der Rotationsmaſchine. Funkbericht vom
Entſtehen einer Zeitung. 10.45: Praktiſche Ratſchläge
für Küche und Haus. 11.00: Nur Frankfurt:
Werbe=
konzert. 11.20: Nur Trier und Koblenz: Nachr. 11.35:
Meldungen.
11.45: Reichsſendung: Jahrestag der Reichskulturkammer.
Anſprache des Reichsminiſters Dr. Goebbels. 14.00:
Zeit, Nachrichten u. Wetter. 14.10: Vom
Deutſchland=
ſender: Allerlei zwiſchen Zwei und Drei. 15.00:
Wirt=
ſchaftsbericht. Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 15.15: Im
Funkſpiegel: Schickſale der Zeit.
16.00: Konzert. 17.00: Dresden: Nachmittagskonzert. 18.30:
Was iſt Raſſe? Geſpräch mit Pg. Dr. Kranz. 18.55:
Meldungen.
19.00: Breslau: Wie’s einmal war . . . 19.50:
Tages=
ſpiegel. 20.00: Zeit, Nachrichten. 20.15: Der Krampus.
Luſtſpiel von Hermann Bahr. (aus Stuttgart). 21.00
Unterhaltungskonzert. Paul Lincke. 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.20: Das
Rundfunkſchrift=
tum. 22.30: Berlin: England und der olympiſche Gedanke.
23.00: Stuttgart: Unterhaltungskonzert. 24.00:
Nacht=
konzert. (Aufnahmen).
OMlstiun dausängnn
Freitag, 15. November
Reichsſendung: 11.45: Jahrestag der
Reichskultur=
kammer. Anſprache: Reichsminiſter Dr. Goebbels.
Frankfurt: 21.00: Unterhaltungskonzert. Paul Lincke.
Ltg.: Joſ. Felix Heß.
München: 21.30: Funkbrettl.
Hamburg: 21.30: Die nordiſche Brücke. Zwei nordiſche
Künſtler interpretieren Muſik ihres Landes. Rut
Berg=
lund (Mezzo=Sopran), Ole Willumſen (Klavier). Mitw.;
Das große Funkorcheſter. Ltg.: Gerhard Maaß.
Wien
Aus der Staatsoper: Cavalleria ruſticana.
— Der Bajazzo.
Budapeſt: 19.30: La Boheme, Oper von Puccini.
Prag: 19.30: Fidelio, Oper von Beethoven.
Beromünſter: 19.50: Tempo! Tempo!
Stockholm: 20.05: Mozart, Schubert, Brahms.
Laibach: 21.30: Zitherkonzert.
London: 22.30: Tanzkapelle Harry Roy.
Straßburg: 22.45: Nachtkonzert aus Paris.
Boßler
AAOIO im Luduigsplatz 1 94
Weikerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Durch den mit kräftigem Luftdruckanſtieg von Weſten her
er=
folgten Vorſtoß kalter Luftmaſſen konnte das oſteuropäiſche
Hoch=
druckgebiet einen weit nach Weſten reichenden Ausläufer
auf=
bauen. Da ſich aber vom Oſtatlantik her die lebhaſte
Wirbel=
tätigkeit fortſetzt, wird ungeſtörtes Hochdruckwetter bei uns nicht
erhalten bleiben.
Ausſichten für Freitag und Samstag: Bei lebhaften ſüdweſtlichen
Winden veränderliches Wetter mit häufiger Aufheiterung,
aber auch vereinzelten Niederſchlägen; ausgeglichene
Tem=
peraturen.
Nummer 315
Der Tabakwarenhandel.
den Jahren 1929 und 1930 von dem Umſatz von Zigaretten
einige deierienslserie Juulen.
nur 40 v.H. über den Tabakſpezialhandel gingen, während die
Wir entnehmen einer Unterſuchung der
Forſchungs=
ſtelle für den Handel beim R. K.W. über die Lage und
Leiſtungen des Tabakwarenfacheinzelhandels im Jahre
1934 folgende Ergebniſſe:
Der Einzelhandel mit Tabakwaren nimmt innerhalb des
ge=
ſamten Einzelhandels in gewiſſem Sinne eine
Sonderſtel=
lung ein: die Nachfrage nach Tabakerzeugniſſen iſt ſtark und
ſtetig, ſie tritt in allen Bevölkerungsſchichten und Gegenden auf
und wird vom Wechſel der Jahreszeiten wie auch der
Konjunk=
turen weniger beeinflußt als das Bedürfnis nach anderen
Genuß=
mitteln. Eine ſtärkere Saiſonſchwankung iſt lediglich in den
Ta=
gen nach Weihnachten — manchmal auch nach Oſtern —
in=
folge der Eindeckungen anläßlich der Feſttage feſtzuſtellen.
Da es ſich namentlich bei den Zigaretten faſt ganz um
Mar=
kenartikel in gleichbleibenden Packungsgrößen handelt, ſind die
Anforderungen an die Warenkunde des
Tabakwareneinzelhänd=
lers verhältnismäßig gering; da ferner in Zigarren und
Ziga=
retten ein ziemlich ſchneller Lagerumſchlag ſtattfindet, iſt der
Be=
darf an Betriebskapital ebenfalls geringer als in anderen
Han=
delszweigen, in denen das Lager ſeltener umgeſchlagen wird.
Schließlich iſt noch von Bedeutung, daß man für den Verkauf der
fertigen Packungen weniger Verkaufsperſonal benötigt als etwa
in einem Lebensmittelgeſchäft, deſſen Kunden von dieſer Ware ½
und von jener ¼ Pfund nehmen.
Alle dieſe Momente ſind ausſchlaggebend
dafür, daß wir im Tabakwarenfachhandel
bedeu=
tend mehr Kleinſt= und Kleinbetriebe, d. h.
über=
wiegend Familienbetriebe” finden.
Es verkaufen jedoch nicht nur die ausgeſprochenen Fachgeſchäſte
Zigarren und Zigaretten, ſondern es gibt noch eine ganze Reihe
anderer Unternehmungen, die ſich ebenfalls mit dem Verkauf von
Tabakwaren befaſſen. Die Forſchungsſtelle nennt insgeſamt
600 712 Batriebe, die für den Handel mit Tabakwaren in
Frage kommen; davon entfallen auf den Fachhandel nur
53 896, auf den Lebensmittelhandel 266 912, auf die
Schank=
ſtätten 246 711, auf die Friſeure 25 273 und auf Trinkhallen 7920
Betriebe. Dieſe Zahl von rund 600 000 Betrieben, die für das
Jahr 1931 genannt wird, hat ſogar bis 1934 noch eine Zunahme
um rund 9000 erfahren, wobei das Schwergewicht bei den
Trink=
hallen, dem Lebensmittelhandel, und nur in relativ geringem
Maße beim Tabakwarenfachhandel liegt.
Bemerkenswert an der Erhebung iſt die Feſtſtellung, daß in
reſtlichen 60 v.H. durch den ſogenannten Nebenhandel anderer
Handelszweige getätigt werden. Bei Zigarren liegt der
An=
teil des Spezialhandels jedoch ſchon bei 80 v. H., während der
Umſatz von Rauch=, Kau= und Schnupftabak zu 90—95 v. H. über
den Facheinzelhandel geht. Die Gaſtſtätten waren in den
ver=
gaugenen Jahren mehr und mehr zum Ort der Bedarfsdeckung
nach Ladenſchluß geworden. Die Forſchungsſtelle glaubt, aus der
Automatengeſetzgebung auf eine rückläufige Bewegung mit
Rich=
tung auf den Facheinzelhandel ſchließen zu können, wobei ſie
aller=
dings auch darauf hinweiſt, daß mit der Aufſtellung von
Auto=
maten eine Erhöhung der Aufwände einhergeht.
Die Umſätze des Tabakwareneinzelhandels
für den eine durchſchnittliche Umſatzgröße von 15 000 RM. jährlich
angenommen wird, waren 1931 im Verhältnis zu 1930 um 7 v. H.
geſunken, während der geſamte Einzelhandel einen Rückgang von
15 v. H. zu verzeichnen hatte. Auch 1932 waren die Umſätze
weni=
ger ſtark geſunken (Tabakwaren: —13,2, geſamter Einzelhandel
—20,9). Im Jahre 1933 war der Umſatz an Tabakwaren um 10
vom Hundert gegenüber 1932 geſunken, während der
Geſamteinzel=
handel nur noch einen Rückgang von 3,7 v. H. zu verzeichnen hatte.
1934 lagen die Umſätze des Tabakhandels bereits wieder um 3
v.H. über denen des Vorjahres, obwohl die billigen Zigaretten
im Gegenſatz zu früher faſt gänzlich den Markt beherrſchen.
Bei den Geſamtkoſten der unterſuchten Betriebe ſind
ins=
beſondere zwei Umſtände bemerkenswert: die ſtärkſte Koſtenart
ſtellt der Unternehmerlohn dar, worin der familienwirtſchaftliche
Charakter des Tababwarenſpezialhandels deutlich zum Ausdruck
kommt. Was die Höhe der Koſtenanteile anlangt, ſo tritt
her=
vor, daß bei den Betrieben, die einen mehr als 10prozentigen
Anteil des Umſatzes an Wiederverkäufer am Geſamtumſatz des
Betriebes haben, einen Koſtenanteil von insgeſamt 18,3 v. H. des
Umſatzes aufweiſen, während in der Gruppe mit einem wenigen
ls 10prozentigen Anteil des Großhandelsumſatzes die
Geſamt=
oſten 21,4 v. H. betragen.
In der Finanzierung ſteht an erſter Stelle naturgemäß
das Eigenkapital — wie faſt immer bei dem klein= und
mittel=
betrieblichen, ſelbſtändigen Facheinzelhandel. Die
Lieferanten=
ſchulden halten ſich für 1934 durchſchnittlich bei 55—75 v.H. des
Lagerwertes, der nach der Berechnung ſeines Einkaufswertes für
den 31. Dezember 1934 einen Anteil von rund 16—18 v. H. am
Jahresumſatz hatte.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Nach der vorgeſtern eingetretenen Erholung der Aktienmärkte
machte ſich an der Berliner Börſe eine lebhaftere
Beteili=
gung der Bankenkundſchaft am Geſchäft bemerkbar, die
vermut=
lich durch Neueindeckungen die zuvor erlittenen Kursverluſte
aus=
gleichen will. Die feſtere Tendenz erhielt eine kräftige Stütze
durch die geſtern aus der Wirtſchaft vorliegenden Meldungen.
Auch am Montanmarkt regten insbeſondere die Mitteilungen aus
der Aufſichtsratsſitzung von Mannesmann an. Um ½—½ Proz.
feſter lagen Kaliwerte. Von chemiſchen Payieren gaben Farben
bei größeren Abgaben eines bedeutenden Privatbankhauſes bis
auf 144½ nach. Dieſe Farbenſchwäche beeinflußte vorübergehend
auch die übrigen Märkte, vermochte aber nicht, nachhaltig
hem=
mend auf den Verkehr einzuwirken. Renten lagen ruhig und
nicht ganz einheitlich Bei anhaltenden Käufen, die vornehmlich
vom berufsmäßigen Börſenhandel ausgingen, wieſen die
Aktien=
märkte im Verlauf weitere Steigerungen auf. Farben waren
auf 145½ erholt.
Die Rhein=Mainiſche Börſe war nach etwas
un=
ſicherem Beginn im Verlaufe weiter leicht befeſtigt. Anfangs lag
verſchiedentlich etwas Angebot vor, das nur zu ermäßigten
Kur=
ſen aufgenommen wurde; ſpäter zeigte ſich jedoch ſeitens der
Kundſchaft und der Kuliſſe Rückkaufsneigung. Die
Grundſtim=
mung war durchaus freundlich, das Geſchäft vermochte ſich aber
noch nicht nennenswert zu beleben. Am Aktienmarkt lagen die
erſten Notierungen etwas ungleichmäßig, jedoch überwiegend
mäßig feſter. Montanpapiere blieben bevorzugt. JG. Farben
lagen unter Schwankungen nur knapp gehalten. Von
Zellſtoff=
aktien gewannen Aſchaffenburger ½ Prozent. Südd. Zucker lagen
ſchwach mit 192½, der niedrige Kurs beſtand allerdings ſchon am
geſtrigen Berliner Schluß. Der Rentenmarkt hatte bei kleinem
Geſchäft wenig veränderte Kurſe. In der zweiten Börſenſtunde
ergaben ſich überwiegend weitere Befeſtigungen; das Geſchäft
hatte aber nur kleinen Umfang. Etwas lebhafter waren nur
einige Montanwerte und JG. Farben.
Bei freundlicher Grundtendenz erreichte das Geſchäft an der
Abendbörſe kein beſonderes Ausmaß. Zumeiſt lagen die
feſteren Mittagskurſe gut behauptet.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Die Roheiſengewinnung im Oktober. Die Roheiſengewinnung
im Deutſchen Reich betrug im Oktober 1935 (31 Arbeitstage)
1 197 761 To. gegen 1 112 653 To. im September 1935 (30
Arbeits=
tage). Arbeitstäglich wurden im Oktober 1935 durchſchnittlich
38 637 To. erblaſen gegen 37 088 To im September 1935. Im
Oktober 1935 waren von 176 vorhandenen Hochöfen 106 in
Be=
trieb und 7 gedämpft.
Vorratsentwicklung und Vorräte im Weinhandel. Die
Vor=
ratsabnahme bei Faßweinen des Jahrgangs 1934 zeigte bei
Weiß=
wein ungefähr die Entwicklung, die bereits bei der
vorhergehen=
den Erhebung feſtzuſtellen war. Insgeſamt kann am 15. Sept.
1935 in den berückſichtigten Hauptanbaugebieten noch mit einem
Beſtand von 19 Prozent der Geſamternte gerechnet werden gegen
24 Prozent am 1. Auguſt 1935 und 30 Prozent am 15. Juni 1935.
Dabei ſind naturgemäß die Verhältniſſe in den einzelnen
Anbau=
gebieten nicht einheitlich. — Bei den Rotweinbeſtänden iſt im
Durchſchnitt noch mit einem Beſtand von 7 Prozent am 15. Sept.
d. Js. zu rechnen gegenüber 10 Prozent am 1. Auguſt und 15
Pro=
zent am 15. Juni d. Js. Auch bei Rotwein ſind die Verhältniſſe
in den einzelnen Anbaugebieten uneinheitlich.
Tagung der Zentralkommiſſion der Rheinſchiffahrt. Die
Zen=
tralkommiſſion der Rheinſchiffahrt, iſt am 12. Nov. in Straßburg
zu einer Tagung zuſammengetreten, die vorausſichtlich mehrere
Tage dauern wird und an der Vertreter aller Rheinuferſtaaten
teilnehmen. Wie wir erfahren, ſteht auf der Tagesordnung in
erſter Linie die weitere Behandlung der Frage einer Reviſion der
Rheinſchiffahrtsakte.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 14. Nov. Aufgetrieben waren
113 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich in Kl. a) auf 72—75, b) 68
bis 71. c) 65—67, d) 54—63 Pfg. pro Pfund. Es wurden
ver=
kauft in Kl. a) 20, b) 33, c) 31. d) 25 Stück. Marktverlauf:
Leb=
haft, ausverkauft.
Mannheimer Viehmarkt vom 14. November. Auftrieb: 26
Kälber, 8 Schafe, 165 Schweine, 1 Ziege, 283 Ferkel und 500
Läufer. Preiſe pro Stück: Ferkel bis ſechs Wochen 11—15 RM.,
desgl. über ſechs Wochen 16—24 RM., Läufer 25—30 RM. Alles
tndere blieb unnotiert.
Frankfurter Viehmarkt vom 14. Novbr. Auftrieb: Rinder
f5 (gegen 22 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 1 Ochſe,
8 Bullen, 48 Kühe und 3 Färſen. Kälber 768 (655), Schafe 253
(565), Schweine 396 (300). Notiert wurden pro Zentner
Lebend=
ewicht in RM.: Kälber a) 73—76 (am 7. Nov. 73—76), b) 66
bis 72 (67—72), c) 60—65 (60—66) d) 48—59 (50—59);
Läm=
mer und Hammel b)2. 48 (48), c) 46—47 (46—48), d) 42—45 (43
bis 45): Schafe e) 40—42 (41—43). f) 34—38 (35—40), g) 25—32
(24—34); Schweine a) 1. und 2. 57 (57), b) 55 (55) c) 53 (53)
01 51 (51), e) 51 (51): Sauen g) 1. und 2 57 (57). Marktverlauf:
Kälber rege, ausverkauft: Hammel und Schafe rege, ausverkauft;
Schweine wurden zugeteilt. Ueberſtand: 3 Kühe.
Die Mnoaſteieprodartion iin Shieinver.
Stand des Jahres 1928 überſchritken.
Die induſtrielle Warenerzeugung iſt von Auguſt auf
Septem=
ber erheblich geſtiegen, die vom J.f.K. errechnete Indexziffer der
induſtriellen Produktion (1928 — 100, ohne Nahrungs= und
Ge=
nußmittel Saiſonſchwankungen nicht ausgeſchaltet) hat ſich von
96,5 im Vormonat auf 102,8 im September 1935 erhöht. Zum
erſten Male ſeit Beginn des Aufſchwunges hat das
Produktions=
volumen den Vorkriſenſtand des Jahres 1928 wieder überſchritten.
Die Zunahme in den letzten Monaten iſt überwiegend ſaiſonmäßig
bedingt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Maſchinenfabrik Eßlingen AG. erhielt von Chile einen
Auftrag von 10 Stück ſchweren Heißdampf=Guterzug=Lokomotiven.
Auf Weiſung des Präſidenten der ſchweizeriſchen Banken=
Kommiſſion hat die Spar= und Leihkaſſe Bern ihre Schalter
ge=
ſchloſſen. Dieſe Maßnahme ergibt ſich aus der derzeitigen
finan=
ziellen Lage der Bank. Das Aktienkapital dürfte als verloren
anzuſehen ſein. Die Spar= und Leihkaſſe Bern war das
Ver=
trauensinſtitut vor allem des Handwerks und des Gewerbes.
Die engliſchen Außenhandelsziffern für Oktober weiſen eine
beträchtliche Steigerung der Einfuhr aus, die von 60,8 Millionen
Pfund im September auf 73,3 Millionen im Oktober geſtiegen iſt.
Die Ausfuhr iſt im gleichen Zeitraum von 34 Millionen auf 39,8
Millionen Pfund geſtiegen.
Die Bank von Frankreich hat geſtern den Diskontſatz von 3
auf 4 Prozent erhöht.
Die Geſamteinfuhr iſt von Januar bis
gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um 7.9
gegangen. Die Abnahme entfiel faſt ausſchließt
Warenverkehr mit Ueberſee. Währendd
aus dieſer Ländergruppe mit rund einem Sechſtel abo
ſich die Einfuhr aus Europa kaum veräſ
Verminderung der Einfuhr aus Ueberſee betraf hauff
Hauptwarengruppen. Bei Europa ſtand einer Verm
Fertigwarenbezüge eine Zunahme der Einfuhr von
und Rohſtoffen gegenüber. Geſtiegen iſt deshalb
europäiſchen Ländergruppe vor allem die Einfuhr aus)
und Rohſtoffländern, und zwar in der Hauptſache de0
Südoſtens.
Die Geſamtausfuhr hat ſich von Januar bi=
1935 gegenüber der gleichen Vorjahreszeit kaum v
Um ſo ſtärkere Verſchiebungen ſind im Warenverke
einzelnen Ländergruppen eingetreten. Während die
Europa um 7,5 Prozent zurückging, hat ſich
nach Ueberſee um 20,9 Prozent erhöht. Die A
Warenabſatzes nach der europäiſchen Ländergruppe
Lebensmitteln verhältnismäßig am ſtärkſten. Abſolu
Ergebnis jedoch in der Hauptſache durch die Vermide
Ausfuhr von Rohſtoffen und Fertigwaren beſtimmt. 0
ſee hat der Abſatz von Fertigwaren und Rohſtoffen zu
Dagegen waren Lebensmittel niedriger als von Janu
tember 1934.
Die Handelsbilanz ſchließt in den erſten
ten 1935 mit einem Einfuhrüberſchuß von 31,0 Mill.
über 265,3 Mill. RM. in den erſten neun Monaten
Abnahme des Paſſivſaldos wurde ausſchließlich im 2u
mit der überſeeiſchen Ländergruppe erzielt, der gegen
Einfuhrüberſchuß von 806,9 Mill. RM. 1934 auf 399,
im laufenden Jahre verringerte.
Handhabung der Ausfuhrverboke haie
rgers
Der Reichskommiſſar für Aus= und Einfuhrberaſzn
laut Bekanntmachung im Reichsanzeiger Nr. 265
1935 ſeine Befugniſſe hinſichtlich der Erteilung von A
ligungen mit Ausnahme von Kohle, Torf und Scht
zuſtändigen Ueberwachungsſtellen, übertragen. —
auf den vorgeſchriebenen Vordrucken, die bei den Hanel
erhältlich ſind, bei den zuſtändigen Ueberwachungsſt
reichen. — Eine Zuſammenſtellung ſämtlicher in
licher Ausfuhrverbote iſt gedruckt worden und ke
Reichsdruckerei, Druckſachenlager, bezogen werden.
Mit. 2
Aegypkiſche Wirtſchaft unker Kriegsausmt
Der Einfluß, den der italieniſch=abeſſiniſche Kon
Wirtſchaft Aegyptens ausübt, iſt ſtark fühlbar. Der
Zurückhaltung und Luſtloſigkeit. Das Intereſſe des
Volkes iſt auf die politiſchen Ereigniſſe gerichtet, un
zuletzt wegen ihrer Auswirkung auf den lebenswichtil
gungszweig Aegyptens, den BaumwollhandePOLO
europäiſchen Käufer nehmen eine abwartende Haltug/ Bismart
Umſätze der zu Ende gehenden Baumwollſaiſon ſind
Die Preiſe haben wieder etwas angezogen, nachdemſtun
fürchtungen, daß Japan Repreſſalien gegen die ägyp
wolle im Zuſammenhang mit der Kündigung des ä1
niſchen Handelsvertrags durch Aegypten ergreifen w4
blicklich befaßt ſich eine Kommiſſion des Aegyptiſche
ſchaftsminiſteriums mit der Frage eines Verbotes
von Baumwollſamen. Die Regierung befürchtet, daß
rung von Samen zu Anbauzwecken nach dem Auslan
ſchen Baumwolle eine Konkurrenz entſtehen könne.
Kriſe in der japaniſchen Baumwollinduſtrie. De
Ausbau in der japaniſchen Baumwollinduſtrie hat
Rückſchlägen geführt. Die Geſamtzahl der japaniſcht
wird auf 10,3 Millionen geſchätzt. Das führt dazu,
pan jetzt, genau wie die alten Textilſtaaten, eine Ein
politik betreiben muß. Die Erzeugung für November
ber ſoll um weitere 4 Prozent, um insgeſamt 26,2 P
ſchränkt werden. Andererſeits planen die japaniſcher
fabriken in Tſingtau erhebliche Betriebserweiterungd
Berliner Kursbericht
vom 14. November 1935
Deviſen
vom 14. Nov
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. C. 6.
Bahr. Motoren
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Me
83.—
83.50
14.875
16.375
35.25
119.—
00.875
83.50
112.—
155.50
124.50
10u.50
Elektr. Lieſerung
3. 6. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben
Klöcknerwerte
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
109.,625
145.75
121.—
108.—
84.25
86.—
126.—
82. 125
12.625
78.75
67.—
Weeen ue
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Va6
11.25
179.—
24.125
76.25
122.125
88.—
9.—
111.625
52.75
123.375
125.—
133.75
Aghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar”
Danzig.
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
Täaypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga.
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden I=
1 2.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Held Brieil
12.5as 12.555
0.S73
42,02
0.139
3.047
2.457
54.59
46.80
12.225
67.98
5.39
16.37
2.353
168.71
54.83
0.577
42.10
d.141
3.053
2.361
54.69
45.30
12,2r51
68.07
S.30
16.41
2.3571
169.05
54.931
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
—
100 Lire
1 Yen
100 Dind
1o0 Latt
100 gront
1o0 Schll
100 Eseu
100 Kronl
100 Fran
100 Peſt
100 Tſch
1 türk. 2
100 Pergl
1 Goldp‟
1 Dollar
Suritſtädter uno Karionalbant Suriaftaut, Fitiale Der Atesoher
Frankfurter Kursbericht vom 14. November 1935.
„Heee
„ Gr.II p. 1934
„ „ „ 1935
„ „ „ 1936
„ „ 1937
„ „ 1938
Gruppe I...
5% Dtſch. Reichsanl.
48
5½%Intern., v. 30
4½%Baden. v.27
4½%Bayern v. 27
4½%beſſen v. 28
v. 29
4½
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......
59 Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½% ........
Dtſch. Anl. Ausl.
+ J. %0 Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin, v. 24
½%Darmſtadt ..
½ Dresden v. 26
GFranffut 28
2 Heidelberg26
4½ LMainz=
4½ %Mannheim2?
4½%Münchenv. 29
½%Wiesbaden28
4½%Heſſ. Landesb
4½% „ Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid.
103‟,
107
109,
108,
108.1
107.5
99.3
100I.
113
10.35
89.75
94.5
90.5
89.25
91.75
92
93.75
96.25
93.5
100-
1 %Geſ. Landhyp)
Komm.=Obl. .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblog.
4½% Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Glbobl. R. 11
4½ desgl. R. 12
41% Kaſſ
Landes=
kreditk. Goidpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½% „ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
4Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
14½-Berl. gyo.B.
5½ Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.=B
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig
2Frft. Pfbr.B
„ Lig.=Pfr.
DeMtein Kno.B
Lig.=Pfbr
„Pfälz. Hnp. B
„ Lig.=Pfb.
½ %äh.Hyp.=Bt.
Lig.=Pfr.
Golbobl.
4½.% Südd. Boden=
Cred.=Bank.
5½% Lig. Pfbr.
4½% Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz
62 Dt. Linol. Berke
6% Klöcknerwerkel.
34.75
33.5
96.5
R
100.75
113
129.25
18.5
95
101.5
96.25
100.
93
96.25
100.55
96.5
101
97.25
1007.
96.25
160,
94
98
100,
98.25
104.5
402
Neſſn 7
16% Mitteld. Stahll
5%Neckar A. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v 23.
6% SalzmannckCo.
16%Ver. Stahlwerke
RM. Anl.
120
83.
83Boigts Häffnerl=
3. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
TMoelt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5Savereinh. Rumä.
4½%
4½ Türk. I. Bagdad
49
II.Bagdadl
4½%Ungarn. 1913
4½%
1914
49
Goldr.
420
1910
4½Budp. Stadtan!
42Liſſabon. .
4%Stockholm.
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P..!
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg. 122
107
103
95
99.5
103
29
825
4.8
9.2
9.25
57.25
54
114
52
35.5
122
169
731I,
129
101.5
1461,
In
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſell135.25
Chem.WerkeAlbert
Chade (A.=C) ...
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl .......
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhoffck Widm.
Eichbaum=Werger
Elettr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Enzinger union ..
EſchweilerBerowerk
Eßling. Maſchinen
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder..
J.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. &Guilleaume. 1161
Frankfurter Hof
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt, T1
Gritzner=Kaiſer
Grün & Bil
Hafenmü
Hanauer
uh.l=
Hanfwerfe Füſſen.
Harpener Bergbau/108
Henninger Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
Weſterege! 102 Aſchersleben. 125.5 glein, Schanzlin 81.5 ZellſtoffB 155.25 glöcknerwerke .. 82.25 gnorr C. H... Aulg. Dt. Er
Badiſche 9 89.25 Konſerven Braun Dase 105‟ Lahmeyer & Co. 1120.25 Br. j. Bral 101½ j Laurahütte
Lech, Augsburg: 19.5
93 Baher. 6to
Berl. Han” 212 Lofomf.KraußckC. 98 Gypotk 134 Löwenbr. Mün= 191.5 Comm. u. 9s Mainkr.=W. Höchſt 87.75 Dt. Ban11 118.5 Mainz=Akt.=Br. 671 Dt. Eff. u. 89.75 Mannesm.=Röhre: 79 Dresdner 169 Mansfeld Bergb. 1114 Frankf. B0 126.5 Metallge). Frankf. 105 Hw 101 Miag, Mühlenbau 80 Mein. Ehr= Moenus.. 77.5 Pfälz. Hhx
Reichsban 9 73.5 MotorenDarmſta 160 Reckarwert Eßling. 107.25 Rhein. 6h4 59 Sdenw. Hartſtein 105 Vereinsb. 4 Park= u. Bürgerbr. 713‟1, Württ. No= 1a5.75 Rh. Braunfohlen 1206 74.5 „ Elektr. Stamm A.-G.f. Bet Stohlwerke ...! 1o2r1. Allg. Lokal 42 Riebeck Montan: 98.5 720 Dt. Re1 121 Roeder Gebr. 96.5 Hapag 108 Rütgerswerke. 111 Lübeck=Biäal Salzdetfurth Kali. Nordd. Llod 188 Salzw. Heilbronn. Südd. Eiſe Schöfferhof=Bind 160 1253 Schramm, Lackfabr Allianz- u.2 Schuckert, Eleftr. 118 Verichen. Schwartz, Storchen); 110 Bereil 111 Siemens & Halske. 1641 Frankona 2! 51.5 „ Reinigerwerke
Südb. Zucker=A. G./ 89.2:
195 Mannh. 86 11o8 Tellus Bergbau .. 102 Otavi Min 85?. Thür. Liefer.=Geſ. 11 124 Schantung
die Dan
[ ← ][ ][ → ] ängerem Leiden im 74. Lebensſahr ſanft entſchlafen.
Minna Wenzel
Auguſte Otto, geb. Wenzel.
New York (Amerika)
Umſtadt, den 14. November 1935.
e delſtadtſtraße 42.
s näſcherung findet Samstag, vormittags ½11 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
reitig danken wir den Schweſtern der
Johannes=
meinde für liebevolle Behandlung und Pflege.
die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und die
faus reichen Kranzipenden bei dem Heimgang
hes ſo plötzlich verſtorbenen, allſeits geliebten
hees, meines unvergeßlichen Vaters, Bruders,
wagers, Schwiegervaters, Großvaters und Onkels
Janh wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank.
zbeſonderen Dank ſagen wir dem Herrn Pfarrer
iiger für ſeine troſtreichen Worte am Grabe, dem
ich
der gegerMl Doktor Michel, den Aerzten und Schweſtern
auf 3991 btädtiſchen Krankenhaus, die um ſeine Geneſung
ſo eifrig bemüht haben, dem Eiſenbahnverein
Mdelddit len hauſen und Umgegend, dem Krieger= und Ge=
Einfuhrbenwerein Hergershauſen und deren Gefolgſchaft,
Nr. 265
lung von 94 Schulkameraden und allen denen, die dem
f und S4
gen —Aurbenen das letzte Geleit gaben.
dei den Han
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Reitz, geb. Diehl
Nik. Aumann und Frau, geb. Reitz.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ph. Riſch, Schreinermeiſter.
bar. 2
ntereſſe
zerichtet, und
Verbotes
ürchtet, daſ
im Ar
duſtrie.
Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten,
die uns beim Heimgang unſeres lieben
un=
vergeßlichen
Georg Klink II.
durch ihre Teilnahme Troſt gewährten, ſagen
wir auf dieſem Wege herz ichſten Dank.
Be=
ſonderen Dank Herrn Pfarrer Rauh für die
ergreifenden Worteam Grabe des Entſchlafenen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Georg Klink II. Wwe.
Worfelden, den 14. November 1935.
Frau
Henrlette de Beauclair
geb. Bitſch.
ie kleidet sich
die Dame von heute?
Die beste Antwort hierauf glbt Ihnen ein Besuch
bei Wa P, dem Haus mit der vorblldlichen Auswahl
in modernen Damen-Kleldern, Hüten u. Mänteln.
Kunstseidene
5
1350 1750 1950
Fleider10-
A Für die vielen Beweiſe auf=
3-Zim.-Whg.
richtiger Teilnahme bei dem
Bad Balkon, ſo=
Heimgange meines lieben M fort beziehbar.
Hermannſt. 51, I.
Bruders dankt herzlichſt
Auswartige A
Wohnungen !
2-Zimmer=
Wohnung
Darmſtadt, den 14. 11. 1935.
m. Küche u. Zu=
Rückertſtraße 22.
beh. z. vm. (*fst
Ober=Ramſtadt,
Siedlungsweg 7
Geſtorbene.
Darmſtadt: Rießinger, Marg., geb. Schmitt
Ehefrau des Schuhmachermeiſters, 78 Jahre
Wenzel, Margarethe, ohne Beruf, ledig,
73 Jahre.
Willich, Antonie, genannt von Pöllnitz,
ohne Beruf, ledig, 84 Jahre.
Habich, Louiſe, geb. Philippi, Ehefrau des
Oberbahnaſſiſtenten i. R., 78 Jahre.
Eberſtadt: Lowitſch, Helene, geb. Forſter,
Ehe=
frau des Dipl.=Ing., 60 Jahre.
Remſcheid: Schenk, Heinrich Guſt., Buchdrucker,
Witwer, 78 Jahre.
Im Römerbad
Zu allen Krankenkassen zugelassen.
Telefon 3834/ Zimmerstraße 7
Höhensonne
Aparte
Voll=kleider 1175 1475 1975 24.-
Tanz-Kleider u
Abend-Keider 1315 1550 1750 26.-
Nachmittags-Kleider
ausMlolle u. aus Seige 194* 24. 29.:32.-
Strick-Kleider in großer Auswahl
INH. ELSBETH WENDE. WAL TER
O
TELEFON 5077
Hauptſchriftleiter: Rudolt Mauve
Stellverir. Haup ſchriftleiter: Mar Streeſe.
ite Politik, Rudolf Mauve: ſür den Schlußdienſt: Andreas
W alen Teil i. V. Dr. C. H. Quetſch ür FFeuilleron: Dr. Herbert Nette;
2r Kerber! Net e. für „Neich und Ausland‟: D.C. 6. Quetich;
C. 6. Queiſch: für den Spor; Karl Bdhmann: Anzeigen=
EUHle, ämtlich in Darmitadi, D. A. X. 35.über 19000 Pl. 5. Trud und
eter Tagblat:, Eliiabeth Wirtich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt Rheinſtr. 23
N-Peiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Schrintleitung Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
ie heutige Nummer hat 14 Seiten.
Ein
Weihnachts=
geſchenk
v. bleib. Wert
ie Leſemappe
aus d.
Darm=
ſtädt. Leſezirkel
Sandſtr. 2b.
„Afſ 5506
Haschubeize
das Beſte für Fußboden u.
Lino=
leum, Ia Wachsqualität, in
verſch. Farben, naß wiſchbar,
ſparſ. im Gebrauch, Doſe 1.08
empfiehlt
Anton Eacher Adler=Drogerie
Rheinſtr. 12½, geg. der Hauptpoſt
und Frankfurterſtraße 14
Schönes leeres
Zimmer
mit ſepar.
Ein=
gang ſofort zu
vermieten.
Mackenſenſt.3,III
In gutem Hauſe
ſehr großes
Part.=Zimmer
ev. klein. Zimm.
dazu, möbl. od.
teilw. möbliert,
alsb. zu verm.
Roßd.=Str. 75.
3 mbl. Zimmer.,
Balkon, Küche,
Flügel, Bad,
ſo=
fort beziehbar.
Hermannſt. 51,pt.
Möbl. Zimmer
a. berufstätigen
Herrn ſofort zu
vermieten.
Kirch=
ſtr. 10, III. lks.
Möbl. Zimmer
mit 1 od. 2
Bet=
ten zu vermiet.*
Bleichſtr. 28, II.
K
Verlobte ſuchen
1-2-Zimmer=
Wohnung
m. Küche. Miete
bis 40 ℳ
An=
geb. R 8 Gſch.
Alleinſt. Frau ſ.
1:2-3.-Whg.
Ang. unt. R 11
a. d. Geſch
Suche zum 1. 12. 35 ſonnige
Mimmer:
2
Sohnang
mit Bad, J.=Kl., Balkon; Neubau
bevorzugt. Zuſchrift. V. P.70 Gſchſt
neueſtes
Haarfärben verfahren
von
Weißmann, Schulſtr. 3
Ungeſtört. Zim.
mit ſepar.
Ein=
gang geſ.
An=
geb. unter R
d. Gſchſt.
Mbl. Zimmer
zut heizbar, im
Zentrum geſucht.
Angeb unt.
a. d. Geſchſt.
Hut-Titze
Elisabethenstraße 4
Gerbuchite
Arkerienverkalkung.
zu hohem Blutdruck. Gicht,
Rheuma, Magen= und
Darm=
ſtörungen, vorz.
Alterserſchei=
nungen beugen Sie vor durch
Knoblauch=Beeren
„Immer jünger”
Geſchmack= und geruchlos. (a
1 Sch. 1.— RM., 1 Monat ausr.
Alleinverkauf: Adler=Drog. Anton
Fiſcher, Frankfurterſtr. 12—14,
Rheinſtr. 12½, geg. Hauptpoſt.
sich. selbst mit Romden.
Mungn schen. kRänndn.
Sie würden in der nächsten
Minute mit sachgemäßer
Ge-
sichtspflege beginnen. Denn
Teintschäden, vom
gewohn-
ten Spiegelbild vertuscht,
ent-
gehen fremden Augen nie-
Frucht’s Schönheitswassee
Aphrodite regelmäßig nach
dem Waschen angewandt,
beseltigt iede Hautunreinhei
durch seine Tiefenwirkung-
Nach kurzer Zeit kann das
blühende, pfirsichartige
Aus=
sehen Ihres Teinis vor
streng-
ster Kritik bestehen.
Fruchts
Schönheitswasser
Aphrodite
Verkaufspreis: —.90 1.60 3.15
Parf. Th. Frank, Elisabethenst. 9
Parf. Fr. Müller, am Weiß Turm
k0ei.
ARff4
glein der Preis
vein dos Formol
Eiein die Rote
g ober die
Ceistung 8e7
Wimkel
Rheinſtraße 28
AW5ST
DOEA
in den führenden Matken:
Esslinger-Wolle
Schachenmayr-Wolle
Spinnerin-Wolle
N. W. K.-Wolle
Deutsche Schafwolle
unübertroffen in
Farbenauswahl
Spez
Walt=sSamatt
Ecke V Schustergasse
Kirchstraße
Freitag, 15. Nove
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
AB HEUTE EIN OPERETTEN-FILM
HEUTE PREMIERE
MARTA
-GGERTH
Maddalena war die große Liebe Bellinis.
In wunderbaren Bildern durchstrahlt von herrllchster Musikalität und dem
bestrickenden Charme und der antzückenden Stimme der alle begeisternden
Marta Eggorth enthüllt sich das Geheimnis dieser Liebe.
Jugendliche zugelassen.
Penſion, Erholungsheim
Kümmelbacherhof
beiHeidelberg
veg. ſeiner geſchützten Lage beſond.
für Herbſt u. Winteraufenth. geeign.,
unmittelb. Waldesnähe, herrl.
Spa=
ziergänge, Zentralhz., Liegehalle,
vorzgl. Verpfleg., a. W. Diät,
Pen=
ſionspr. ab 4. —, Dauerpenſion nach
Vereinbarung. Proſp. a. W. (1345e
Heute Freitag und
morgen Samstag
jeweils 10.45 Uhr
2 Nacht-Vorstellungen
Auch die Neuaufführung ein
großer Erfolg
1AN KlEPURA
EANETTE MAC DONALD • NELSON EDDT
Diese Operette besitzt alles, was man sich
wünscht: einschmeichelnde Melodien, Spannung,
Rhythmus, Leichtigkeit und herrliche Ausstattung
Vorher das ausgesuchte Beiprogramm!
mit dem herrlichen Sddsee-Film:
lch liebealle
Frauen
KIESSTR. 60 165370
Ferner: Lien Deyers, Inge List,
Theo Lingen, Adele Sandrock,
Rudolf Platte.
Jugendliche zugelassen.
Widli Karg
Alster-Paullion Eisabehenstr. 2
ür die Küche iſt auch ein ſchön.
Geſchenk. Eine kleine Anzahlg.
ilft Ihnen zu dieſer Freude bei
Schuſter=
rb=Weinſchenk gaſſe 10.
Täglich Konzert- TANZ •Stimmung • bis 3 Uhr
Samstag, 16. 11. 35, pünktl 20.11 Uhr
im Saale des Reſtaur. zur Krone.
Karten b. d Mitgl. u. bek. Verkaufsſt.
LANDESTHEATER
Frellag
Küchenſchr. 12.—
Tiſch 3.-, Stühle
1—3 ℳ Bohner
zu verk.
Rhein=
ſtr. 28, I. rechts.*
Du sollst essen, trinken, rasten
nur in Mattens Hawerkasten
O Freitag, Samstag, Sonntag
verlängerte Polizeistunde
Kassenstunden: Worktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
GROSSES
HAUS
Anf. 19.30, Ende geg. 22.15 Uhr
Hauptmiete D 7. Vorſtellung
Kinderr. Mütter. Nr. 271—360
Herz über Bord
Operette von Künnecke
Leit.: Herburger=Heyn=Zickler
Ausſtattung: Fritzſche
Hauptpartien: von Georgi,
Harre, Janſſen, Marcks.
Preiſe: 0.70—5.50 RM.
KLEINES Nov. 193!
HAUS
Anfang 20, Ende 22 Uhr
2. Beethovenabend
es
Schnurrbuſch=Quartetts
Op. 59 Nr. 3 C=dur
A-moll
Op. 132
Op. 18 Nr. 2 G=dur
Preiſe: 0.40—2.00 RM.
beiwöchigen
ünftler, auf G
Züſtlichen Not
Im Hinterbliebene
Lüſdent der R
hrung ſeiner
* 4 Preſſe alle
ſt unterbut
Pamcfr einz
aung über Sd
—uden Wettbewe
mr Reichs
zumtdrucka
m erſten O.
9 wenig geſpielte
Pianos
dar. Marken=Inſtr.
verk, ſehr billig
3 J. Gar. Teilzahl.
Piano=Fiſcher
Schlageterſtr. 35,
Vaſchtiſch, weiß
Kommode
Kieiderſchrank
Wandſchirm
Karlsſtr. 25, pt.
Die Geschichte einer Südseeliebe. Reri,
das schönste Mädchen der Südsee, eoll
ihren Geliebten verlassen um den Göttern
geweiht zu werden. Tabu, heilig und
unberührbar soll Sie in Zukunft sein.
Der Raub des Mädchens Reri. Kampf
Hausmillel gogen
EL- Koplschmerzen,Migröne
und Nervenschmarzen,
Unbe-
hagen und Schmerzzustände. Seit
Jahrzehnten beheuptet sich Citvovenille
dank seiner anerkannt raschen und milden
Wirkung. Stets bekömmlich - unschädlich
für Herz und Magen. Sie sollten deshalb
das bewährte Citrovanille immar zur Hand
heben. Erhältlich in allen Apolheken.
6 Pulver- oder 12Oblsten-Pckg. RM 1.10.
Heute Freitag, abends 8.15 Uhr
m Städtiſchen Saalbau
Dieſer wunderbare
mit Haien und den Rächern des Tabu.
Dieser Film ist zu schön, daß Worte
fehlen, um den Eindruck zu schildern.
Sichern Sie sich die Karten im
Vorver-
kauf — der Andrang wird groß.
V
nur 36.— Mk
bei Drio,
Karlſtr. 14/16.
des großen
Richtg. Wiesbaden,
Beiladung Limburg, Gießen.
Siegen, Hanau, Aſchaffenburg.
Möbeltransport, Lieb-
J. Kugler frauenſtr. 33, Tel. 1ort
Regelmäß. Verkehr nach Frankfurt.
Eintritt 75 Pfg. — Außerdem nachmittags 4 Uhr
Sonder=Vorſtellung für die Hilfsbebürftigen
der Stadt Darmſtadt, bei freiem Eintritt.
Karten hierzu nur bei den Ortsgruppen der NSV.
Es wirken mit: „Jenny und Piccolo””, ſowie 36
aus=
erleſene Artiſten und Künſtler.
wegen bie einsckll
Zu verkaufen:
kleiner ſchwarz
Roederherd.
Weiterſtadt,
Nittelſtr. 15.
Normale Eintrittspreise.
Erwerbslose RM. 0.50.
Seitadung
für Hannover geſucht.
Alter’s Möbeltransport
G. m. b. H., Eliſabethenſtr. 34.
Täglich si
SONNTAG nuchn
Grolle
Fremdenvors
Gut erhaltener
Kinderwagen
zu verkaufen.
Eliſab.=Str. 35
Schaaf.
Vorverkauf: Kreisamisleitung der NSV., Wilhelminenſtr. 34,
Geſchäftsſtelle ſämtl. NSV.=Ortsgruppen, Muſikhaus Chriſtian
Arnold, am Weißen Turm, Verkehrsbüro, Geſchäftsſtelle des
Darmſtädter Tagblatts.
leicht, zu verk.
Näh. Geſchſt.
20 St. einjähr.
Anhänger
Vorverks
11—1 Uhr und
an der Theater
Telefon 336
(Leghorn)
um=
ſtandeh. preisw
zu verk.
Pankra=
tiusſtr. 50.
An=
zuſ. 10-12 u. 2-4.
eines Haushalts
für Personenwagen mit orig.
Teilen aller Fabrikate liefert
billig und gut
1. Donges& Wiest
Heinrichsstraße 52 UV 968
nur kurz
ge=
braucht, 2
Bett=
ſtellen,
Spiegel=
ſchrank,
Waſch=
kommode mit
Marm u.
Spie=
gel, Spiegelſchr.
für 210ℳℳ,
Aus=
zugtiſch 15 ℳ.
Kommode 15.ℳ,
Spiegel 4 u. 8 ℳ
Flaumdeckbett
25 ℳ verkauft
E. Wagner
Karlſtr. 41.
Sonntag, den 17. November
um 11 Uhr, findet auf dem Meßplatz die
feierliche Uebergabe
des vom Jungvolk im Stadt= und Landkreis
Darm-
ſiadt geſammelten Brotes an das Winterhilfswerk ſtatt.
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt
ſpricht zu den verſammelten Volksgenoſſen.
Die Hilfsbedürftigen der Stadt ſowie die geſamte
Einwohnerſchaft ſind zu der Kundgebung herzlichſt
eingeladen.
Ab 13 Uhr
wird das Brot in den Geſchäftsräumen der
Orts=
gruppen des Amtes für Volkswohlfahrt verteilt. Die
Winterhilfsausweiſe ſind zur Brotausgabe vorzuzeigen.
Der Kreisbeauftragte des WsW. 1935 /46 Kreis Darmſtadt
junge
Schäfer=
hündin. Gegen
Einrückungsgeb.
und Futtergeld
abzuholen
Arheilgen,
Zöllerkaffee.
An- und Verkauf von (9372a
Matgemert
Gold- und Silbergegenständen
Kurtz-Wulff, Rheinstraße 20
Ein toller
Bursche in
einem tollen Film
(In deutscher Sprache)
Schäferhund
mit gelb.
Abzei=
chen a. 11. Nov.
entlaufen! Hört
auf den Namen
Schello‟ Um
Nehrere gute
3
Weittte
800 zu günst. Preisen.
Bestecke mit 100 gr. Silber-Auflage
allerbilligst. Nur
Oualltätsbe-
stecke, allerfeinste Juwellerware.
Landjährige Garantie. Bequeme
Raten-
zahlungen. Katalog kostenlos.
Fritz Millhoff, Besteckfabrikalion
Solingen-Ohligs 43. (1.2519
Benachricht. von
deſſ. Aufenthalts
wird gebet.
un=
ter Vergütung
Gruber,Neuſtad
i. Odw., Tel.
wenig geſpielt.
preiswert bei
A. W.
Zimmermann,
Pianos.
Grafenſtraße 21.
Gustav Fröhlich-
George und Ros8
AZ
V
Ha31:1Ez1133
C