Einzelnummer 10 Pfennige
uchl. Bolenlohn und Transportloſfen.
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e.—. Poſtbezugsprels M. 2.40 einſchl.
Poſſ=
stebühr und ausſchließlich Poſtzuſtellgeld.
bei einzelner Nummern mfolge höherer
Fdrigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
onf obne Verbindlichkeit für uns.
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N4
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 312
Dienstag, den 12. November 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalbani. Fernſprecher 4.
Neue Fortſchritte der Italiener.
Meh beſetzk. — Vormarſch der Südarmee auf Dagabur. — Säuberungsakkion hinker den Fronken.
Vorſtoß vom Muſſa Ali und am Sekit=Fluß.
italieniſchen Flugzeugen verſchiedentlich beobachtet worden ſind.
Wieweit ſich der
Saſſabaneh eingenommen.
EP. Asmara, 11. November.
einer Meldung aus Mogadiſchu haben die Truppen des
Graziani die Stadt Saſſabaneh eingenommen,
anſchein=
ſe auf ernſten Widerſtand zu ſtoßen. Saſſabaneh liegt 170
nördlich von Gorahai, mit deſſen Eroberung die
ge=
ſimiſche Front in Ogaden aufgerollt wurde. — Das nächſte
ſialieniſchen Offenſive wäre, falls ſich die Nachricht
be=
hllte, Dſchidſchiga, mit deſſen Eroberung auch Harrar und
ſiredaua fallen müßten und die Italiener die Bahnlinie
litten.
Waffenerfolge der Italiener an der Südfront haben
zu=
bmal die Aufmerkſamkeit von den Operationen in der
Um=
on Makalle und den benachbarten Gebieten abgelenkt.
ſh iſt auch der Vormarſch der Italiener in Ogaden
ge=
s größte Intereſſe auszulöſen. An die Eroberung von
uat ſich ebenſo raſch die Beſetzung von Saſſabaneh ange=
Pieſer Ort beſitzt als Schnittpunkt zahlreiche
Karawanen=
r das geſamte ſüdöſtliche Abeſſinien eine nicht zu unter=
PBedeutung.
ie Italiener innerhalb von zwei Tagen von Gorahai bis
bh im Tale des Fafan vorgedrungen ſind, iſt wohl nicht
ben. Dieſes Tal iſt außerordentlich gewunden. Sicherlich
kuch an verſchiedenen Stellen Sperrforts und natürliche
be, und jede Truppe, ſelbſt wenn ſie noch ſo gewandt
gich pürde, würde doch ſehr viel Zeit gebrauchen, um mit
Fegsgerät dieſe Strecke von rund 150 Kilometer Luftlinie
en.
, daß ſchurſſaneh dürfte vielmehr die Beute der motoriſierten Ko=
)dieße ſworden ſein, die an der Grenze von Britiſch==
Somali=
ährte Köſr beſtoßen ſind. Sie befinden ſich ſeit einigen Wochen
unter=
u trinten, IK von Zeit zu Zeit war etwas von ihnen zu hören.
Nach=
verer Zeit ſtäf die Pioniere die Karawanenſtraßen längs der Grenze
hrzbieralspibmaßen brauchbare Autoſtraßen umgewandelt worden
ſundheit, Miſ nan ſoweit, nach Erhalt von Erſatz vorzugehen und den
Wer ewis Fen Kolonnen die Möglichkeit zu geben, nach Saſſabaneh
U trife sFilen.
de, vollwiz”taliener haben ſich in dieſem Ort nicht aufgehalten. Sie
Dem ᛋ Fglich eine Sicherung ihrer rückwärtigen Verbindungen
—Bnällen und den
emſpr. 24
ernſer.B)
Marſch auf Dagabur
EWieviele italieniſche Kolonnen an der Britiſch=
Somali=
weneinander ſtehen, iſt im Augenblick nicht zu erkennen.
Eſcheinlich haben die Italiener doch ſoviel ausreichende
bgezogen, daß ſie nun daran gehen können, die reſtlichen
eter bis Djidjiga zurückzulegen. Durch Djidjiga
7 Karawanenſtraße von Berbera im Golf
Annach Harrar. Auf dieſer Straße pendeln
ununter=
itos und Kamelkarawanen hin und her. Erſt kürzlich
Nieniſche Bombenflieger unter dieſen Karawanen aufge=
Gdurch ihre Bombenabwürfe die Munition, die von
Ber=
raftwagen herangeſchafft wurde, zur Exploſion gebracht.
2Fall darf man auf die weiteren Bewegungen der Ita=
Fäüdoſtabeſſinien mit größter Spannung warten.
ſlich iſt die Geſchwindigkeit, mit der ſich die Italiener
bs unbekannte abeſſiniſche Gebiet hineinarbeiten. Der
Biſchen Gorahai—Ual=Ual und Saſſabaneh ſcheint aber
P beſſiniſchen Truppen belebt zu ſein; denn erſt kürzlich
Wauptet, daß in der Gegend von Ual=Ual heftiger
2 geleiſtet werde. Es wird alſo auch hier nötig ſein,
Kder Streitkräfte abzuziehen, um nun am Fafan ent=
Berwähnte Dreieck abzuriegeln und die Abeſſinier zu
Emweder rechtzeitig das Gebiet zu räumen, oder aber
Rei zu ſtrecken, ſofern ſie es nicht vorziehen ſollten,
An Kampf zu ſuchen. Eine ähnliche
Sicherungsakkion
inigen Tagen im Raum zwiſchen Akſum und
Wazze=Fluß durchgeführt. Der Takazze ſelbſt dürfte
Aſſeiner ganzen Länge zur italieniſchen Front geworden
Rhinter den italieniſchen Linien haben ſich weſtlich und
von Akſum doch noch abeſſiniſche Trupps halten kön=
Aich gelegentliche Unternehmungen unangenehm wirken
glieniſche Heeresleitung ſchließlich dazu veranlaßten,
Rak ſäuberung durchzuführen. Dabei iſt es vor einigen
heiem ernſten Gefecht gekommen. Die Abeſſinier haben
das Feld räumen müſſen.
weſtlich bewegt ſich an der Sudangrenze
ent=
eitalieniſche Abteilung, die den Setit=Fluß überſchrit=
9 die auf Nogara an der Sudangrenze losſteuert.
Ge dieſer Abteilung iſt offenbar die, die Waffenzufuhr
Elier vom Sudan her mehr und mehr zu unterbinden.
en Flügel der italienſchen Nordfront haben ſich die
Aammgemäß abgewickelt. Makalle iſt feſt in
ita=
händen. Die Ortſchaft wird in einen ſtarken
igungsſtützpunkt umgewandelt und auch
A ftſtützpunkt ausgebaut, kurz nach der Inbeſitznahme
ein Bombengeſchwader dort ſtationiert worden.
uid alſo der Ausgangspunkt neuer fliegeriſcher Unter=
Fein.
Menblick ſtehen die Italiener ſüdlich von Makalle bei
Vorübergehend wird es wieder eine Pauſe in der
e gung geben, aber die Patrouillentätigkeit wird fort=
18 nächſte Ziel iſt Antalo. Dann aber kommen die
Stellungen am Amba Alatſchi. Hier ſollen die
Abeſ=
andgültig die Stirn bieten. Auf der Höhe von Amba
een auch die abeſſiniſchen Streitkräfte, die von den
Vorſtoß der vom Muſſa Ali kommenden Truppen
als eine Gefahr für die Abeſſinier am Oſtland ihres Hochlandes
auswirken wird, bleibt abzuwarten. Es ſcheint richtig zu ſein,
daß der Sultan von Auſſa zu den Italienern
übergelaufen iſt und daß die Muſſa=Ali=Gruppe ſehr raſch
vorwärts kommen konnte. Stößt ſie genau nach Weſten vor,
dann erhält ſie Gelegenheit, die Abeſſinier in ihren rückwärtigen
Stellungen zu beunruhigen, ſo daß der zweifache Druck der
ita=
lieniſchen Truppen, die natürlich vom Norden aus immer weiter
marſchieren, die abeſſiniſche Führung veranlaſſen könnte, noch
einige Poſitionen aufzugeben.
Nachdem aber die Unzufriedenheit im abeſſiniſchen Heere
ſtändig wächſt, und die abeſſiniſche Rückwärtsbewegung alle
Grenzen des Vorſtellbaren bereits überſchritten hat, muß man
doch wohl damit rechnen, daß ſich die abeſſiniſche Heeresführung
auch durch eine Flankendrohung nicht veranlaßt ſehen wird, den
Rand des nördlichen Höchlandes preiszugeben und damit vor
allem auch die verhältnismäßig recht gute Karawanenſtraße nach
Addis Abeba den Italienern zu überlaſſen. Es ſieht aber ſo
aus, als ob die Muſſa=Ali=Gruppe das Schwergewicht ihrer
Kräfte nach Süden werfen wird, damit ſie möglichſt raſch mit
den von Gorahai vordringenden Truppen Grazianis in
Berüh=
rung kommt. Die Abeſſinier wieder fürchten, daß der Vorſtoß
auf die Eiſenbahnlinie ſchon in allernächſter Zeit für ſie
bedenk=
liche Folgen annehmen wird. Darum werfen ſie in aller Haſt
Truppen an dieſe Eiſenbahnſtrecke, die zu beiden Seiten jetzt mit
Verteidigungswerken verſehen wird. Es wird zwar noch einige
Zeit vergehen, bis die Italiener ſo weit ſind, daß man ſagen
kann, die Eiſenbahnlinie Djibuti—Addis Abeba rückt für ſie in
greifbare Nähe. Aber ſie ſtoßen jetzt von Süden her mit ſo
großer Wucht vor, daß bereits der politiſche Zweck dieſer
Opera=
tionen immer unverhüllter in Erſcheinung tritt.
Ras Naſibu ermordek?
Wie römiſche Zeitungen aus Dſchibuti melden, ſoll der
abeſſi=
niſche Befehlshaber an der Südfront, Ras Naſibu, von
meu=
ternden abeſſiniſchen Kriegern ermordet worden ſein. Die
Meuterei ſei auf den niederſchmetternden Eindruck der Nachricht
von dem Fall von Gorahai und Saſſabaneh auf die abeſſiniſchen
Truppen zurückzuführen. Eine Beſtätigung dieſer Meldung von
nichtitalieniſcher Seite liegt bisher noch nicht vor.
Verſtärkte Sicherheitsvorkehrungen
in Franzöſiſch=Somaliland.
DNB. Addis Abeba, 11. November.
Die franzöſiſche Garniſon in Somaliland wird ſtändig
ver=
ſtärkt. Nach den letzten Meldungen ſollen etwa 3000 Mann weiße
Truppen gelandet worden ſein. Ebenſo ſoll andauernd
Kriegs=
material im Hafen von Djibuti eintreffen.
In Djibuti liegen z. Zt. zwei franzöſiſche Kreuzer, zwei
Waſſerflugzeuge und drei Heeresflugzeuge. Schwarze Truppen
ſind nur in ganz geringer Anzahl vorhanden.
Der militäriſche Schutz der Eiſenbahnſtrecke von Djibuti bis
zur abeſſiniſchen Grenze iſt ſehr ſtark ausgebaut worden.
Die Matulte gendhnten würbe.
DNB. Asmara, 11. November.
Von zuſtändiger italieniſcher Seite und von Preſſevertretern,
die am Sonntag aus Makalle im Hauptquartier eingetroffen
und den geſamten Vormarſch mitgemacht haben, liegt nunmehr
ein anſchaulicher Bericht über die Beſetzung der Stadt vor.
Auf dem Vormarſch der italieniſchen Truppen haben
ſich lediglich zwei Zuſammenſtöße ereignet. Der erſte,
über den bereits berichtet wurde, fand am 5. November ſüdlich
von Hauſien im Gehralta=Maſſiv ſtatt. Dort traf eine vorückende
Kolonne der Heeresgruppe Pirzia Biroli, wie ſich aus den
nun=
mehr vorliegenden Einzelheiten ergibt, auf eine Abteilung von
500 Abeſſiniern. Bei dem ſich entwickelnden heftigen
Zuſammen=
ſtoß fielen nicht nur 2 Askari=Unteroffiziere, ſondern auch der
ſchwerverwundete Leutnant Luſardi iſt bald darauf im
Feld=
lazarett ſeinen Verletzungen erlegen. Kurz vor ſeinem Tod bat
er ſeinen Oberſt, dem Duce mitzuteilen, daß er mit ſeinem
Namen auf den Lippen geſtorben ſei. Dann verſchied er mit dem
Ruf: „Es lebe Italien, der König und der Duce!”
Bei dieſem Gefecht, bei dem die abeſſiniſchen Truppen in
die Flucht geſchlagen wurden, gerieten neun reguläre abeſſiniſche
Soldaten und 61 Mann Hilfstruppen in Gefangenſchaft.
Der zweite Zuſammenſtoß ereignete ſich am Vorabend der
Beſetzung der Stadt durch die italieniſchen Truppen kurz vor
Makalle. Ras Gugſa, der auf italieniſcher Seite vorrückte, hatte
eine kleine Streife entſandt, die auf eine Abteilung Abeſſinier
ſtieß. Beide Seiten verloren je zwei Tote und eine Anzahl von
Verletzten. Die Beſetzung Makalles erfolgte dann ohne jeden
Widerſtand. Die Bevölkerung wurde durch ein aus 20 Maſchinen
beſtehendes Flugzeuggeſchwader, das über der Stadt kreuzte,
ſtark beeindruckt. Wie von italieniſcher Seite weiter verlautet,
haben die abziehenden abeſſiniſchen Truppen die Stadt und den
Palaſt des Ras Gugſa geplündert.
Nunmehr ſtehen die italieniſchen Streitkräfte ſüdlich von
Makalle in der Gegend von Schelikot. Bevor der Vormarſch
wieder aufgenommen werden kann, müſſen zunächſt die
Zufahrts=
ſtraßen hergerichtet werden, um den Nachſchub für die Armee
ſicherzuſtellen. Nach den letzten Gerüchten ſoll Ras Kaſſa mit
ſtarken Truppenabteilungen nordöſtlich des Tana=Sees im
Semien=Plateau ſtehen.
* Die engliſche Orienkierung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 11. November.
Die Spaltung zwiſchen der öffentlichen Meinung und der
offiziellen Außenpolitik in Frankreich war ſeit langem nicht ſo
groß wie in dieſen Tagen. Den oberflächlichen Beobachter könnte
das leicht irreführen. Man würde glauben, Frankreich führt eine
betont ausgeſprochen antiengliſche Politik. In Wirklichkeit ſegelt
die franzöſiſche Diplomatie mehr und mehr in engliſchem
Fahr=
waſſer. Nur Paris ſelbſt ſcheint davon noch keine Kenntnis zu
haben.
Italien verfügt hier über aktive und laute, ja wan iſt
bei=
nahe verſucht zu ſagen, vorlaute Freunde. Sie beeinfluſſen im
Augenblick die Stimmung. Auf engliſcher Seite hat man dafür
kein Verſtändnis. Die Briten verſtehen noch, wenn es ſein muß,
die antiengliſche Einſtellung der Italiener, die aggreſſive Laune
der Pariſer aber bleibt ihnen ein Rätſel.
Man munkelt allerlei über italieniſche Propaganda,
mali=
ziöſe Behauptungen, die man prinzipiell nicht glauben ſollte . . .
Nur das nächſtliegende wird nicht erwähnt. Paris und damit
viele andere franzöſiſche Städte ſind ein wenig auch italieniſche
Städte. Die italieniſche Kolonie von Paris allein würde für
die Gründung einer ſehr beachtlichen Provinzſtadt genügen. Das
erklärt vielfach die Sympathien für Italien, wenn auch
anderer=
ſeits die Zahl der wehrpflichtigen Italiener in Frankreich ſich
nicht in dem Maße verminderte wie man glauben möchte. Es iſt
wahr, daß es Italien nicht an Soldaten, ſondern an
Roh=
ſtoffen mangelt.
Die Zeit vergeht, man erlebt allerlei Wunder; ſchließlich iſt
es ſelbſt zur Verhandlung des Staviſkyprozeſſes gekommen.
„Cela ne nous rajeunit pas” ſagt der Pariſer und zuckt die
Achſeln. Man erwartet nichts ſenſationelles mehr von dieſem
Prozeß; nur die Zahl der Akten, der Zeugen, der Rechtsanwälte
ſtellt in amerikaniſchem Sinne eine Senſation dar. Dennoch
haf=
tet dieſem Prozeß etwas unheimliches an, nämlich der Umſtand,
daß der eigentliche Angeklagte ſeit zwei Jahren nicht mehr unter
den Lebenden weilt.
Solche Affären wie der Staviſkyſkandal ſind nur zu
ver=
ſtehen, wenn man Präzedenzfälle ſtudiert, wie den
Panama=
ſkandal, die Affäre der Madame Humbert uſw. Man erkennt
dann, daß neben der Korruption auch die Maſſenſpychologie den
Schlüſſel zum Verſtändnis ſolchen Geſchehens liefert. Und ganz
zuletzt die Pathologie. Wenn einmal in Jahrzehnten der
Sta=
viſkyſkandal unparteiiſch analyſiert wird, dann wird wan
feſt=
ſtellen, eine wie große Rolle darin mehr oder minder
geiſtes=
kranke Menſchen geſpielt haben.
Ein Kapitel, das ſcheinbar nie zu Ende kommen wird,
bil=
det in den Auseinanderſetzungen die Frage der Stabilität oder
Abwertung des Franken. Es iſt merkwürdig, wie oft man auf
dieſe Frage zurückkommen muß. Vor kurzem noch ſchien es, als
ob die Debatte darüber endgültig geſchloſſen ſei. Es kam jedoch
ganz anders. Vielleicht gewinnt, weil der engliſche Einfluß in
Europa immer mehr überwiegt, auch die engliſche Auffaſſung
über die Löſung der Weltwirtſchaftskriſe mehr und mehr an
Boden. Eine Gruppe von ſechzig Deputierten, die ſich um Paul=
Boncour und Marcel Déat ſchart, fordert offen die Abwertung
des franzöſiſchen Franken, die Devalvierung nach belgiſchem
Muſter, oder einfach die Angleichung der franzöſiſchen Währung
an das engliſche Pfund.
Ganz objektiv muß man feſtſtellen, daß die Idee der
Abwer=
tung noch niemals ſo ſtark war wie jetzt. Neben Paul Reynaud
und dem früheren Finanzminiſter Germain Martin, der einſt
der energiſchſte Verfechter der Goldwährung war, ſchwört eine
wachſende Anzahl von Radikalſozialiſten und „Gemäßigten” auf
die Abwertung. Nicht theoretiſche Ueberlegungen waren es die
zu dieſem Umſchwung führten, ſondern das Beiſpiel der
Kon=
junkturbeſſerung in den angloſächſiſchen Ländern gegenüber der
anhaltenden Stagnierung in Frankreich. Es iſt wahrſcheinlich,
daß eine Reihe von Problemen durch die Abwertung gelöſt
wer=
den könnte. Man überſieht dabei aber, daß dieſe Methoden, die
das franzöſiſche Wirtſchaftsleben beherrſchen, verknöchert ſind und
der Vergangenheit angehören. Man mag die Währung in die
Höhe ſchrauben oder nach unten drücken, die veralteten Methoden
werden nicht neu. Die Regierung Laval übrigens iſt gegen jede
Abwertung.
Der Kampf um das Bündnis mit Rußland iſt neu
ent=
brannt. Eine Rede Herriots in Lyon oder vielmehr der
begei=
ſterte Empfang, den die Kommuniſten ihm dort bereiteten, gab
dazu den unmittelbaren Anlaß. Noch niemals wurde ein aktiver
Miniſter der dritten Republik auf dieſe Art von den
Kommu=
niſten gefeiert. Die Rechte greift ſich verzweifelt an den Kopf.
Man weiß nun, welche phänomenale Unklugheit man beging,
als man die Freundſchaft mit Moskau billigte. Und die
Stim=
mung derjenigen, die ſich ſelbſt überwanden und für Moskau
in den Rechtskreiſen Propaganda machten, wird dadurch nicht
beſſer, daß Herriot ganz offen nach dem Außenminiſterium
trachtet.
Die Hoffnungen, die man auf Moskau und Rom ſetzte, um
die franzöſiſchen Paktpläne durchzuführen, haben ſich verflüchtigt.
Aus dem Donaupakt iſt nichts geworden. Dieſe Feſtſtellung
ſtammt von Herrn Beneſch ſelbſt, der in dieſem Punkte ganz
beſonders zuſtändig iſt. Dem Nord=Weſt=Pakt ging es nicht viel
beſſer. Paris betrachtet dieſe Dinge unruhig, aber — durch die
Erfahrung gewitzigt — auch kühler als bisher. Die Ereigniſſe
haben den Beweis dafür erbracht, daß der wichtigſte Faktor für
Frankreich England iſt und die politiſchen Konſtruktionen, die
ſich von der engliſchen Intereſſenpſhäre zu weit entfernen,
Ent=
täuſchungen bringen.
Die Zukunft in Frankreich gehört der
eng=
liſchen Orientierung, mag ſie im Augenblick auch noch
ſo unvolkstümlich ſein. Und ſelbſt die deutſch=franzöſiſche
Ver=
ſtändigung wird hier parallel mit der deutſch=engliſchen für
mög=
lich gehalten.
All das zeigt, daß die Volkstümlichkeit Lavals zuletzt nicht
wuchs. Man beginnt ſogar ſchon, ſeine Finanz= und
Wirtſchafts=
politik mit einer Böswilligkeit zu kritiſieren, die gewiß höchſt
ungerecht iſt. Die Dekretgeſetze konnten kein Wunder bringen.
Nun bleibt nur noch übrig, den Beweis dafür zu erbringen, ob
die Konzeptionen der Oppoſition die gewünſchten Wundermittel
darſtellen.
Seite 2 — Nr. 312
Ein Augenzeugenbericht
über die Beſehung Gorahais durch die Ikaliener.
Von dem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Sandro Sandri.
Gorahai, im November.
„Ich war perſönlich Augenzeuge des Angriffs der italieniſchen
Truppen auf Gorahai, der in der kampfloſen Beſetzung dieſer
Schlüſſelſtellung an der Ogadenfront durch die Regimenter
Gene=
ral Malettes gipfelte.
Die Italiener zogen, ohne auf Widerſtand zu ſtoßen, in die
Stadt ein, aus der ſich die abeſſiniſche Beſatzung ſchon am Abend
zuvor zurückgezogen hatte. Die Abeſſinier waren moraliſch
an=
ſcheinend nicht der Einwirkung des Luftbombardements
gewach=
ſen, das dem Angriff auf Gorahai voranging; ſie flohen, bevor
die italieniſchen Kolonnen zum entſcheidenden Stoß auf die
Be=
feſtigungswerke der Stadt vorgingen. Der Kommandant der
abeſſiniſchen Feſtung am Fafanfluß, General Aſewerk, war einen
Tag vor der Beſetzung Gorahais durch Sprengſtücke einer
ita=
lieniſchen Fliegerbombe ſchwer verletzt worden.
Als Vorhut drangen italieniſche Panzerwagen, die die
Deckung der nachfolgenden Infanterietruppen übernahmen, in das
Innere der Feſtung ein; ſie brauchten nicht einen einzigen Schuß
aus ihren Gewehren oder Maſchinengewehren abzugeben.
Ein Rundgang durch die Feſtung zeigte mir, daß die
italie=
niſchen Fliegerbomben beträchtliche Verwüſtungen in den
Be=
feſtigungswerken und den durch Schützengräben geſicherten
Quar=
tieren der abeſſiniſchen Verteidigungskontingente angerichtet
hat=
ten. Das Fliegerbombardement muß Angſt und Schrecken unter
den Abeſſiniern verbreitet haben, was daraus hervorgeht, daß
ſie Gorahai trotz des Befehls des Negus, dieſen ſtrategiſch
be=
deutenden feſten Platz um jeden Preis zu halten, geräumt haben,
ohne ſich den Italienern im Nahkampf zu ſtellen. Gorahai
er=
wies ſich als gut befeſtigt; General Aſewerk hatte ſeine Krieger
viele Wochen lang Pionierarbeit leiſten laſſen, um dieſe
Schlüſ=
ſelfeſtung für den ganzen Ogadenabſchnitt durch drei
Schützen=
grabenlinien mit eingebauten Maſchinengewehrſtänden und tiefen
Mannſchaftsunterſtänden wirkſam zur Verteidigung vorzubereiten.
Die abeſſiniſche Garniſon in Gorahai zählte,
wie ich von den Gefangenen erfuhr, 3000 reguläre Soldaten, 60
Maſchinengewehren und einige Luftabwehrgeſchütze kleineren
Kalibers. Wenige Tage vor dem italieniſchen Angriff war die
normale Beſatzung Gorahais durch 1000 Mann regulärer
Trup=
pen unter dem Oberbefehl des mohammedaniſchen Häuptlings
Omar Samantar aus einem Somaliſtamme verſtärkt worden.
Dieſer Truppenteil war auf Laſtkraftwagen nach der Feſtung
transportiert worden. Er galt in abeſſiniſchen Heereskreiſen als
Eliteformation, da er von belgiſchen Inſtrukteuren in Harrar
ausgebildet worden war.
Die ſtrategiſche Lage Gorahais iſt ausgezeichnet;
die Stadt liegt in einem Talkeſſel. Die Vorebene, die ſich bis an
den Fuß der die Stadt umſchließenden Hügel erſtreckt, hat keinen
Pflanzen= oder Baumwuchs und bieten daher freies Schußfeld
für Gewehre und Maſchinengewehre. Die abeſſiniſchen
Stellun=
gen an den Ufern des Fafanfluſſes waren ſo geſchickt angelegt,
daß ſie ein doppeltes Verteidigungsſyſtem gegen den Angreifer
bildeten. Die italieniſchen Angriffskolonnen hätten durch einen
Hohlweg vorſtoßen müſſen, um zu den erſten Forts Gorahais zu
gelangen.
Der italieniſche Kriegsplan, der von General
Graziani ausgearbeitet wurde, ſah den Vorſtoß auf den einen
Zielpunkt, Gorahai, von zwei Angriffsrichtungen
aus vor. Eine italieniſche Heeresgruppe ſtieß von Gerlogubi
aus auf Merrarale vor und hatte eine Strecke von 90 Kilometern
zurückzulegen, die zweite Angriffsabteilung marſchierte von
Belet=Uen aus vor und wurde dann ſpäter von Laſtwagen über
260 Kilometer nach Merrarale befördert, wo ſich die beiden
Heeresgruppen der Südarmee zu vereinigen hatten. Von hier
aus ſollte dann der Hauptſtoß gegen Gorahai nach Vorbereitung
durch Luftbombardement erfolgen. Um die ſtrategiſchen und
tech=
niſchen Schwierigkeiten zu verſtehen, muß man ſich
vergegenwär=
tigen, daß Gerlogubi etwa 600 Kilometer von Mogadiscio, und
das Angriffsziel Gorahai noch einmal 100 Kilometer von der
Hauptſtellung der Feldtruppen in Seilave entfernt gelegen iſt.
Seillave wurde von den Italienern bekanntlich am 4. Oktober
beſetzt. Ein weiteres erſchwerendes Moment beim italieniſchen
Vormarſch war die völlige Abhängigkeit der Truppen von ihren
hinteren Verpflegungsbaſen, da auf Befehl des Generals
Aſe=
werk das Vorland Gorahais von der Bevölkerung und den
Vieh=
herden geräumt war.
Die Flucht der Abeſſinier aus Gorahai muß Hals über Kopf
erfolgt ſein, viele von ihnen ließen ſogar ihre perſönliche Habe
zurück. Wie ich von abeſſiniſchen Gefangenen hörte, ſollen ſich
die regulären abeſſiniſchen Truppen nicht ſehr tapfer gezeigt
haben. Die von Omar Samantar kommandierten Truppen ſollen
bereits nach dem erſten Fliegerangriff deſertiert ſein. Die völlige
Verwirrung und die überſtürzte Flucht der abeſſiniſchen Ver=
die Soee des weiblichen.
Von Marie Buchhold.
Es iſt gewiß heute beſonders ſchwer, die Idee des Weiblichen
zu erfaſſen. Nur ganz wenigen iſt es gelungen, mit genialiſchem
Vermögen das Weibliche in ſeiner reinen Idee zu erfaſſen und
darzuſtellen. Wir nennen hier Dante und die Geſtalt der Beatrice
in der Vita Nova und in der Göttlichen Komödie. Einerlei ob
dieſe Darſtellung durch das Wort, dichteriſch oder philoſophiſch,
oder durch bildneriſche Darſtellung geſchah.
Wir haben heute auf dem Gebiet der philoſophiſch
intui=
tiven Darſtellung ein Werk über die Idee des Weiblichen von
Gertrud v. Le Fort.*) Die Idee des Weiblichen wird unter drei
Hauptgeſichtspunkten erfaßt: Die ewige Frau —, Die Frau in
der Zeit —, Die zeitloſe Frau —
Der eigentliche Beweggrund, der die Verfaſſerin zu dieſer
Darſtellung drängte, iſt im tiefſten Sinne des Wortes religiöſe
Verpflichtung. Dieſes Buch iſt nur dann zu verſtehen, wenn wir
nachfühlen können, wie das Ich aus privaten Bezirken
perſön=
licher Konfeſſion in den eigentlichen Bereich der religio, das iſt
der religiöſen Glaubensverbundenheit mit allem was da glaubt,
eingeht. In dieſem Sinn und nicht in einem engen
konfeſſio=
nellen Sinn iſt daher auch die katholiſche Poſition zu verſtehen,
der Geiſtesbezirk, aus dem heraus die Verfaſſerin ihre Ausſagen
macht. Dieſe katholiſche und nach dem vorher Geſagten ſchlechthin
als religiös zu bezeichnende Poſition läßt die Betrachtung des
Gegenſtandes (die Betrachtung jedes Gegenſtandes!) nur sub
specie geternitatis, unter der Perſpektive der Ewigkeit, zu. So
iſt es kein Zufall, wenn Gertrud v. Le Forts Ausführungen mit
den Worten beginnen: „Wo immer das Geſchöpf unter den
Ge=
danken des Ewigen tritt, da wird nicht mehr das Geſchöpf
aus=
geſagt, ſondern es wird ausgeſagt die Ewigkeit des allein
ewigen Gottes.‟ Das iſt eine Baſis der Betrachtung, die
garan=
tiert, daß das Zufällige nicht mehr verwirren kann, ſondern
an ſeine der Ewigkeit gegenüber relative, zeitliche Stelle tritt.
Geſchlechtsgebundenheit iſt zwar ſchickſalhaft gegebene
Be=
zogenheit — doch als Tatſache iſt ſie nicht Käfiggitter für die
menſchliche Seele, die, vom göttlichen Funken erfüllt (dieſer
Glaube allerdings iſt Vorausſetzung, als echter Glaube iſt er
aber auch eine höchſt perſönliche Erfahrung!) immer zu dem
Licht ihrer Herkunft heim will. Eine menſchliche Seele iſt Mann
und Weib zuteil geworden — der Weg der ewigen Heimkehr iſt
für jedes Menſchen Seele beſtimmt — im jeweiligen Verlauf
allerdings abhängig zunächſt von der Art der Gebundenheit an
die perſönliche Form.
Gertrud von Le Fort, Die Ewige Frau. Köſel u. Puſtet,
München, Leinen RM. 4,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Majeſtät dem
König von Italien zu ſeinem Geburtstage aufrichtigſte
Glück=
wünſche übermittelt.
Der Führer und Reichskanzler nahm am Montag nachmittag
mit ſeiner Begleitung im Nietzſche=Archiv zu Weimar an der
Trauerfeier für die am 9. November im 90. Lebensjahr
verſtor=
bene Schweſter des Philoſophen Friedrich Nietzſche, Frau Dr.
h. c. Förſter=Nietzſche, teil.
Gemäß Beſchluß des „Reichs= und Preußiſchen Miniſters für
Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung wird die bisherige
Handelshochſchule Berlin zu einer Wirtſchaftshochſchule erweitert.
Die Bundesreferentin des Stahlhelm=Frauenbundes Frau
Bialuch hat dem Bundesführer des NSDFB (Stahlhelm)
mit=
geteilt, daß ſich der Stahlhelm=Frauenbund zu gleicher Zeit mit
dem NSDFB (Stahlhelm) aufgelöſt hat.
König Georg II von Griechenland, der vorausſichtlich am
Donnerstag von London abreiſen wird, um in ſein Land
zurück=
zukehren, wird ſich auf der Durchreiſe zwei Tage lang in Paris
aufhalten. Von Paris aus wird König Georg ſich nach Florenz
begeben, um die Gräber ſeiner Familienangehörigen zu beſuchen
und dann nach Rom weiterzureiſen, wo er dem König von Italien
einen Beſuch abſtatten wird. Von Italien aus wird der König
die Heimreiſe nach Athen an Bord eines Torpedobootes fortſetzen.
Eine von etwa 1500 Perſonen beſuchte konſervative
Verſamm=
lung in Mile=End (Weſtlondon) wurde am Sonntagabend von
150 Kommuniſten geſprengt.
Der Waffenſtillſtandstag wurde heute in ganz England in
dem in 17 Jahren eingehaltenen Rahmen feierlich begangen. Die
Beteiligung an der Hauptfeier in London, der Niederlegung der
Kränze am Cenotaph in Whitehall, war vielleicht noch größer als
in den vergangenen Jahren. Mit Rückſicht auf das neblige
Wet=
ter war der König nicht erſchienen; an ſeiner Stelle erfolgte die
Kranzniederlegung durch den Herzog von York.
In Dublin wurde am Sonntag eine Proteſtverſammlung gegen
die feierliche Begehung des Waffenſtillſtandstages abgehalten. Die
engliſche Flagge wurde verbrannt.
teidiger ſoll hauptſächlich in der Verwundung ihres Führers
ihre Urſache haben. Nachdem dieſer durch Bombenſplitter
kampf=
unfähig gemacht worden ſei, habe jede einheitliche Leitung
ge=
fehlt. Nur eine Abteilung von 500 Mann habe, ſo erzählten
die Gefangenen, die Stadt in geſchloſſenem Zuge, ſich langſam
zurückziehend, verlaſſen. Nur dieſe hätten ihre Maſchinengewehre,
ihre Munition und ihre Flugzeugabwehrgeſchütze mitgenommen.
Während ich dieſen Bericht ſchreibe, ſo ſchließt der United
Preß=Korreſpondent, nimmt die Verfolgung der fliehenden,
zer=
ſprengten abeſſiniſchen Abteilungen ſeinen Fortgang”.
Rom, 11. November. (United Preß.)
Seit der Völkerbund Italien die Zufuhr von Erdöl und ſeine
Nebenprodukte abſchneiden will, was man hier jedoch noch für
un=
wahrſcheinlich hält, hofft Muſſolini darauf, daß die amerikaniſchen
Oelleute die italieniſchen Kriegsmaſchinen ſchmieren und in Gang
halten werden. Schon jetzt erhalten die amerikaniſchen Firmen das
Zwei= bis Dreifache an Aufträgen von ſeiten Italiens als
bis=
her. Wenn jetzt noch Rumänien, Sowjetrußland und Groß=
Britan=
nien die Sanktionen auf Petroleum ausdehnen ſollten, dann wird
der geſamte italieniſche Markt in den Händen der Vereinigten
Staaten ſein.
Italieniſche Geſchäftsleute ſtehen zur Stunde der Möglichkeit,
daß der Völkerbund auch über die Erdöllieferungen an Italien
den Boykott verhängen wird, ſkeptiſch gegenüber. Sie meinen, daß
an ein ſolches Vorgehen kaum zu denken wäre, wenn ſich nicht auch
die Vereinigten Staaten einer ſolchen Maßnahme anſchließen
würden.
Muſſolini und die verantwortlichen Wirtſchaftsführer des
Landes haben für alle Fälle Vorſorge getroffen. So ſollen z. B.
mächtige unterirdiſche Tankanlagen ſo große Mengen von Oel und
Brennſtoff enthalten, daß damit die unter Hochdruck laufende
ita=
lieniſche Kriegsmaſchine mindeſtens ein Jahr lang in Gang
ge=
halten, werden kann. Um die vorhandenen Vorräte zum weitaus
rößten Teil für Heereszwecke aufzuſparen, iſt der Preis für Benzin
faſt bis auf eine prohibitive Höhe hinaufgeſetzt worden. Damit
ver=
folgt die Regierung ganz augenſcheinlich den Zweck, die
Wagen=
beſitzer dazu zu veranlaſſen, ihre Wagen in die Garagen zu ſtellen
und die für die Durchführung des kriegeriſchen Programms auf
dem oſtafrikaniſchen Kriegsſchauplatz unentbehrlichen Benzin= und
Oel=Mengen nicht für private Zwecke zu verbrauchen.
Sachverſtän=
dige Beobachter ſind weiterhin der Anſicht, daß die Regierung nicht
in die Brennſtoffreſerven, die vom Generalſtab und vor allem vom
Marineminiſterium ſeit vielen Jahren aufgeſpeichert worden ſind,
herangehen will, ehe nicht die äußerſte Notwendigkeit ſie dazu
zwingt.
Eine ſolche Vorſtellungsweiſe iſt nicht mehr allgemein
wir haben konfeſſionelle Kreiſe, wir haben Auffaſſungen,
katho=
liſche, proteſtantiſche — wir haben keine gemeinſame religiöſe
geiſt= oder gottverbundene Baſis, die es erlaubte, daß auch ſehr
verſchiedene Charaktere mit ſehr verſchiedenen Formen der
Glaubensäußerung, mit ſehr verſchiedener Art die Welt
anzu=
ſchauen, ein dennoch gemeinſames letztes Gefühl der Verehrung
des Höchſten miteinander zu tragen.
Getrud v. Le Fort unternimmt es, die Vorbedingungen zu
einer ſolchen Baſis wieder aufzuzeigen und die Menſchen für
eine ſchlechthin religiöſe Betrachtungsweiſe wieder zu gewinnen.
Sie erwählt aus der Fülle der Möglichkeiten, ſich in einer
ſol=
chen Betrachtung zu üben, die Frau, geſehen unter der Idee
des Weiblichen, um an ihr den geiſtigen Blick des Menſchen neu
zu orientieren und neu zu ordnen.
Idee des Weiblichen in ihrer Wirkſamkeit iſt die ſchöpferiſch
notwendige Ergänzung des Männlichen zur Harmonie des
Menſchlichen im Göttlichen. Es fehlt nicht an Beiſpielen, dieſe
vielfach unſcheinbare, ergänzende (und darum oft nicht als
ur=
prünglich=ſchöpferiſch erkannte und gewertete) Tätigkeit der
Frau nachzuweiſen. Das Schickſal des Verkanntſeins haftet dem
weiblichen Weſen lebenslang an; damit iſt auch einbezogen, daß
dieſe Verkennung von ihr oft nur ſchlecht oder wunderlich
er=
ragen wird und ſie damit einer Proklamation verräteriſchen
Irrtums ausgeliefert iſt: Gertrud v. Le Fort ſagt, daß das der
Frau zufallende Tun dieſes ſei: alles, was unter die
Be=
zirke der Liebe, der Güte, des Erbarmens, des Pflegens und
Behütens gehört, alſo das eigentlich Verborgene und zumeiſt
Verratene auf Erden.”
Wenn von der Idee des Weiblichen die Rede iſt, kann der
Menſch des chriſtlichen Kulturkreiſes gar nicht anders, als die
Geſtalt der Gottesmutter, die Geſtalt der Immakulatä in ihrer
eigentlichen, durch alle Jahrhunderte hindurch wirkenden
Be=
deutung zu betrachten. Sie iſt die ewige Frau, einmal als
Sym=
bol, aber ſie iſt auch Wirklichkeit, das einmalige, höchſte Ideal
für alle Frauen, die über die kreaturhafte
Geſchlechtsgebunden=
heit hinaus in die Bezirke der Erlöſung und ſeeliſchen
Verklä=
rung vorſtoßen wollen.
Die das Weibliche in allen ſeinen Entwicklungsſtufen
durch=
ringende Eigenſchaft, ja, das eigentliche Weſen der Frau iſt
Hingebung. Es kann Stadien geben, in denen das Weſen der
Hingebung entſtellt und verdorben iſt.
Das ewige Bild des Weiblichen, die im Ideal der göttlichen
Mutter verwirklichte Idee, die Geſtalt der ſtärkſten Symbolkraft,
wird in allen Zeiten für den chriſtlichen Kulturkreis die heilige
Stimme des Schickſals ſein, die für die Frauen immer gültiger
Anruf ihres Weſens bleiben muß. Es iſt von größter Bedeutung,
daß weit über die Gültigkeit von Dogma und Konfeſſion hinaus,
die ewige Frau in der Geſtalt der Gottesmutter und in den
Die Eröffnung ſelbſt erfolgte durch den Sprecher
bauernrates und Miniſterpräſidenten a. D. Granzop,
griff, jubelnd begrüßt, der Reichsbauernführer R. We
das Wort, um dem Dritten Reichsbauerntag ſeine S
zu geben.
Am Montag begannen die Sondertagungene
ſ chiedenen Abteilungen des Reichsnähtg. wauſte
Den Anfang machte Montag früh eine Sondertagung
Keich
hauptabteilung 2 für die Kreisbauernführer und die
bteilungsleiter 2.
Staatsrat Meinberg benutzte die Gelegenheit, bei
ſichtspunkte für die künftige planvolle Lenkung der Erzu
auszuſtellen. Beim Eingehen auf die Frage der Fettwuc
tonte er ausdrücklich, daß die Verlegenheitslöſung der
von Lebensmittelkarten unter keinen Umſtänden in Bem
* Lebensmittelſchwierigkeiten können immer und
treten, bei dem Volke ebenſo wie bei der einzelnen Fa
immer laſſen ſich die Urſachen ſo zeitig erkennen, daf
ſorge treffen kann. Aber auch ſehr oft reichen die Mitt
um ſofort Abhilfe ſchaffen zu können. Wenn wir in diem
unter einer gewiſſen Fettverknappung leiden, dann iſes
übertrieben, nun gleich von einer Lebensmittelkriſe
Es iſt in letzter Zeit wiederholt die Forderung aufch
ſtockende Verſorgung mit Fett durch die Einführung
oder Schmalzkarten zu beheben. Staatsrat Meinberg
dem Reichsbauerntag beim Eingehen auf die
Fettverſ=
drücklich betont, daß die Verlegenheitslöſung der Einfy
Lebensmittelbarten unter keinen Umſtänden in Frage
hat damit die Fettkarte ebenſo abgelehnt, wie ein für
Lebensmittel geltendes Kartenſyſtem. Die Ablehnung
erfolgt, weil die Ernährungsgrundlage im großen
keinerlei ernſte Sorgen verurſacht, ſondern weil das
diſzipliniert genug iſt, um durch entſprechendes Ver
die Fettſchwierigkeiten hinwegzukommen.
Zombingkionen um die Reiſe von Francol.A
EP. Paris, 10. 70
Die franzöſiſche Preſſe beſchäftigt ſich ausdrückl;
Reiſe des Berliner franzöſiſchen Botſchafters Frangois=0
Paris und ſeiner geſtrigen Unterredung mit dem Mu
denten Laval. Obwohl betont wurde, daß die Reiſe
der Erledigung privater Angelegenheiten diene, knüpfe
ter allerlei Kombinationen an den Paviſer
Aufentha=
ſchafters. Dabei wird in erſter Linie die Vermutngl
ſprochen, daß die Reiſe des Botſchafters der Vorbeint
deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen dienen ſolle. Ir
„Petit Pariſien” erklärt, man habe ſeit dem Mißerig
paktes nicht mehr ſehr eingehend über die deutſch=franſ
ziehungen geſprochen. Dieſe Frage ſcheine nun akut zum
Auch das „Petit Journal” meint, man ſei verſucht, in
halt Frangois=Poncets in Paris eine beſondere Bedu
zumeſſen.
Ikalieniſcher Prokeft gegen die Sühnemaßdl
DNB. Rom, 11.
Die italieniſche Regierung hat am Montag aben
ſeht
iner
rok
ni
diplomatiſchen Vertretungen ſämtlichen Signatarſtaate
ausführliche Proteſtnote gegen die Sanktionen überrchd
Der Wortlaut der Note wird am Dienstag in Rom vöß
Von zuſtändiger italieniſcher Seite wird erklärt, daß dſe
note keineswegs mit der in Kairo überreichten Proteſmte
ſei, die natürlich ſchon deswegen ganz anders abgefot
Aegypten als Nichtmitglied des Völkerbundes zur Zcm
den Sanktionen überhaupt nicht verpflichtet ſei.
Makalle wird Flugzeug=Skükpunkf
EP. Asmara, 11. 7
In der eroberten Stadt Makalle wurde mit den 20
Errichtung eines Flugfeldes begonnen 9
Flugplatz ſoll den italieniſchen Militärflugzeugen als
dienen. Von hier aus haben die Flugzeuge für ihr Vong
größeren Aktionsradius.
Geſtalten derjenigen, die ihr nachgefolgt ſind, den Mu
Augen ſteht.
Die Frau in der Zeit — hat von jeher in deß
des Kampfes geſtanden, wie wahe oder wie ferne ſie
durch die Ringe der Zeiten hindurch ſich dieſem
Vorbild des Ewigen gegenüber befindet.
Es bleibt ihr zu erkennen, daß ihre Bemühun/d
vollkommen ſind, das heißt: zwar voll des Kommd
der letzten Vollendung erſt jenſeits der Grenze de‟
haftig. Trotzdem ſind die großen Geſtalten, die Helde
ligen, in zeitloſen Augenblicken innerhalb dieſer „
waltig umſchimmert von jenem Licht der kommenden!
— das widerſpricht dem Vorhergeſagten nicht.
In der Zeit liegt die Aufgabe der Frau immere
Mutter=Sein. Sie erfüllt dieſe Aufgabe um ſo voll!
mehr ſie um des Kommenden willen dieſe Mutteid
je mehr ſie von der rein kreatürlichen Befriedigung ie
ren Stufen der Hingebung eingeht. So ſpielt auch ni
nicht nur in der Aera des Chriſtentums, ſondern au
den Zeiten hoch entwickelter anderer Religionen, ex
maniſchen, eine große Rolle. Gertrud v. Le For
deutſche Sage und das deutſche Märchen, beide weit!“
heidniſchen Quellen geſpeiſt, zeigen uns immer win
deutung der reinen Jungfrau. Sie beſitzt in der del
erlöſende Kraft. . ."
Während im letzten Abſchnitt „Die zeitliche
einmal und vertieft die ewig ſich wiederholende Auft.
hingabe und Opferung des Geliebteſten, durchleuchter
wir im Abſchnitt „Die Frau in der Zeit” noch kur
weſentlichen Geſtalt des Frauendaſeins zu gedenken
Frau als Gefährtin. Es gibt die Frau, der die leibi
ſchaft verſagt iſt — einerlei nun, ob ſie als kinderlo
an der Seite des Mannes liebende Freundin, Ge
das leider in Verruf gekommene Wort Kameradin z
iſt, oder ob ſie, unvermählt, einſam zu leben hat.
ſamen Frau widmet die Verfaſſerin beſonders ernſt
volle Worte: „Was negativ ausgedrückt die Unvern
das iſt in einem poſitiven Sinne die Jungfrau. S
ich nicht die einzige Erſcheinung der unvermählter
ſie iſt ihre naturgemäße Form.” Und wenige Zeile
alle müßige Diskuſſion über den Begriff der Ju
ſtummen zu laſſen: „Nicht die äußere Lieblichkeit und
heit der Erſcheinung, ſondern der innere Charakte)
heimnis.‟ Denn dieſen — der Jungfrau und auch
Gebliebenen, der Gefährtin — iſt geſetzt, die Sr
ewigen Brautſchaft in ſich zu erhalten, was mit and
heißt: In Erwartung zu leben, nicht irgendeiner
oder zerſetzenden Reſignation, noch einem alle 2.
Trott anheimzufallen, ſondern in der Spannung wa4.
Haß,
Zuſpihung
ier chineſiſch=japaniſchen Beziehungen.
EP. Tokio, 11. November.
November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Fernöſtliche Wolken.
Lung eines japaniſchen Soldaken vor den Toren Schanghais. — Japan fordert von China Genugkuung.
Rkſchas und anderen Gefährten. Die Polizeibehörden
Aaffung ſahen ſich daher gezwungen, zur
Aufrechterhal=
ſednung in den nördlichen Straßenzügen nach Anbruch
eit den Verkehr jeder Art zu unterſagen. Die Offi=
uFtändigen japaniſchen Stellen haben den chineſiſchen Be=
Schanghai im Zuſammenhang mit der Ermordung
paniſchen Marineſoldaten mitteilen laſſen,
Genugtuung verlange. Wenn das nicht geſchehe, würden
ſchen Streitkräfte ſich jede Handlungsfreiheit
vorbehal=
mpaniſche Kanonenboot „Ataka” hat Anweiſung
erhal=
ganking nach Schanghai in See zu gehen, um dort, wenn
Seben und Eigentum der japaniſchen Staatsangehörigen
an unſere Aufmerkſamkeit nicht ſo vollſtändig von dem
er Krieg und den dort gelagerten europäiſchen Pro=
„Anſpruch genommen wäre, dann hätten wir wohl den
4n im Fernen Oſten ſchon längſt erheblich größere
Beach=
ſymkt. Da iſt mancherlei in den letzten Wochen und
jeſchehen: Dinge, die an ſich nicht miteinander in
Ver=
ſtihen, die aber doch wohl ganz den Eindruck machen, wie
in er noch im chineſiſch=japaniſchen Raum
ſBBewegung iſt. Auf der einen Seite das zielbewußte
Streben nach einer immer umfangreicheren
Durchdrin=
ſurs. Auf chineſiſcher Seite die Bemühungen Tſchiang=
(nem Konflikt mit Japan aus dem Wege zu gehen und
i innere Widerſtandskraft des zerrütteten Reiches zu
ſurd die Vorausſetzungen für einen militäriſchen
Wider=
ſhrffen. Deswegen wurde der chineſiſche Miniſterpräſident
i den Haufen geſchoſſen. Deswegen hat China jetzt ver=
Ausfluß der geheimnisvollen Reiſe des engliſchen
erſtändigen Sir Leith Roß ſeine Silberwährung
um=
h ſich dadurch aus der Umklammerung Japans zu löſen
Uſtens wirtſchaftlich wieder den Anſchluß an die Englän=
Unerikaner nicht zu verlieren.
hi0 vor den Toren Schanghais ein japaniſcher Soldat
er=
bden — von unbekannten Tätern. Japan macht die
ſdhe Regierung dafür verantwörtlich und
fort mit Strafmaßnahmen gedroht. Die
lydie wiſſen, was das bedeutet, haben in Maſſen flucht=
„a fährdete Gebiet verlaſſen und der Marſchall
Tſchiang=
ſuß ſehen, wie er ſich durch dieſe Schwierigkeiten
hindurch=
imt Verluſt an Macht und Land. Ob die Japaner aus dieſem
Haupt= und Staatsaktion machen, ob ſie darin eine ge=
Gelegenheit ſehen, durch ſtarken Druck ihre Ziele weiter
bn, ſteht noch dahin. Denn auch Japan iſt ja keineswegs
die es nach außen hin ſcheinen möchte. Es hat ſich
finan=
ſtommen und ſteht vor der Gefahr des Ausblutens. Die
ſeiner Ausfuhr hat die gewünſchten Erfolge nicht ge=
* Problem der Arbeitsloſigkeit und der Unzufriedenheit
zuch iſt nicht gelöſt. Vor allem aber, das Jahr 1936 wurde
ſucht /K hren als das eigentliche Kriſenjahr für den Fernen
Bel kſehen. Denn dann läuft das inzwiſchen gekündigte
bmmen ab und wenn eine Erneuerung nicht gelingt,
Ursſichten vorläufig noch recht gering ſind, droht auch
Foflikt mit den Vereinigten Staaten in ein akutes
treten.
Panik in Schanghai.
ag ahen
EP. Schanghai, 11. November.
atarſtaatzl
onen überr hiſammenhang mit der Ermordung eines japaniſchen
in Ron Phaten an der Grenze der Chineſenſtadt Tſchapei haben
kärt, daß kſchen Marinebehörden dem chineſiſchen Bürgermeiſter
ten Proteſti ſei ein Ultimatum geſtellt. Das Ultimatum, das
offen=
ders abotielleiriſtet iſt, behält den Japanern völlige
Handlungs=
z Aſt, falls es den chineſiſchen Behörden nicht gelingen
Nörder zu verhaften.
ſchricht von dem Ultimatum hat unter der chineſiſchen
ſis eine Panik ausgelöſt und durch die aus Tſchapei in
ſtionale Niederlaſſung führenden Tore ergießt ſich ein
Strom von Flüchtlingen. Die Chineſen befürchten
die neue Beſchießung Tſchapeis und die zur
internatio=
ſerlaſſung führenden Straßen ſind verſtopft von Laſt=
ziere des Freiwilligenkorps haben Anweiſung erhalten, mit
ihren Mobiliſierungsquartieren ſtändig Fühlung zu halten.
Die Lage iſt zweifellos ſehr ernſt, und es beſteht in
euro=
päiſchen Kreiſen die Befürchtung, daß Japan die Gelegenheit
benutzen will, um ſeine Wünſche nach einer Reorganiſierung der
Niederlaſſung, unter der ihm ein größerer Einfluß eingeräumt
werden ſoll durchzudrücken. Wie verlautet, vertritt die Polizei
der Niederlaſſung die Theſe, daß der japaniſche Marineſoldat
von einem anderen Japaner ermordet worden iſt.
Fluchk in die inkernakionale Niederlaſſung.
Der von unbekannten Tätern ermordete japaniſche
Marine=
ſoldat Hideo Nakayana iſt am Montag abend mit militäriſchen
Ehren beigeſetzt worden. Die durch das Attentat ausgelöſte Kriſe
hat ſich im Laufe des Tages weiter verſchärft, obwohl die
japa=
niſchen Marinebehörden in einer Erklärung die Zuſicherung
ge=
geben haben, daß keine „direkte Aktion” geplant ſei. Gleichzeitig
verlangen jedoch die Vertreter der japaniſchen Kolonie nach wie
vor „energiſche Maßnahmen”, und die Befürchtung, daß
die Japaner trotz allen gegenteiligen
Verſiche=
rungen vorgehen werden, iſt ſo groß, daß der
Strom der chineſiſchen Flüchtlinge aus der
Vor=
ſtadt Tſchapei in die internationale
Niederlaſ=
ſung weiter anhält.
Skeigende Beſorgnis in England
über die Enkwicklung der Lage im Fernen Oſten.
EP. London, 11. November.
Obwohl ſich die engliſchen Blätter gegenüber der Entwicklung
der Lage in China große Zurückhaltung auferlegen, iſt doch
un=
verkennbar, daß die letzten Ereigniſſe in Schanghai, verbunden
mit der ablehnenden japaniſchen Haltung zu der chineſiſchen
Wäh=
rungsreform und den japaniſchen Verdächtigungen über Englands
Rolle bei dieſen Reformen hier mit ſteigender Beſorgnis verfolgt
werden. In einigen Blättern wird ganz offen der Befürchtung
Ausdruck gegeben, daß Japan die Lage in Europa bzw. Afrika
be=
nutzen will, um Nordchina bis zum Yangiſe in Beſitz zu nehmen.
Der „Daily Telegraph” ſchreibt, es beſtehe die Möglichkeit, daß
Oſtaſien in den nächſten Wochen den oſtafrikaniſchen Krieg in den
Schatten ſtellen werde.
Unruhige Waffenſtillſtandsfeiern
in Frankreich.
Der frühere Innenminiſter Frok in Lille mißhandelk.
Schlägereien in Paris.
DNB. Paris, 11. November.
Anläßlich des Waffenſtillſtandstages hat die Volksfront auch
in Lille eine Kundgebung veranſtaltet, bei der der ehemalige
franzöſiſche Innenminiſter Frot eine Rede hielt. Beim
Eintref=
fen in Lille ereignete ſich auf dem Bahnhof ein Zwiſchenfall. Der
ehemalige Innenminiſter war kaum aus dem Zuge geſtiegen, als
ein Mann auf ihn zutrat und ihm einen Fauſtſchlag ins Geſicht
verſetzte. Anweſende der Volksfront, die den Redner abholen
wollten, ſtürzten ſich ſofort auf den Angreifer und übergaben ihn
der Polizei.
Es handelt ſich um ein Mitglied einer rechtsſtehenden
Or=
ganiſation, der — wie alle Mitglieder der rechtsſtehenden
Ver=
bände — Frot für die blutigen Straßenkämpfe vom 6. Februar
1934 verantwortlich macht.
In Paris dauerte der Vorbeimarſch der verſchiedenen rechts=
und linksgerichteten Verbände vor dem Grabmal des
unbekann=
ten Soldaten den ganzen Montag nachmittag an. Obgleich alle
Aufmarſchſtraßen von einem ſtarken Polizeiaufgebot, unterſtützt
von Republikaniſcher Garde und Militär, überwacht wurden,
kam es verſchiedentlich zu Zwiſchenfällen, die teilweiſe ſogar in
Schlägereien zwiſchen Anhängern der Links=
und Rechtsverbände ausarteten.
So ſah ſich der Vorſitzende der ſogen. „Franzöſiſchen
Soli=
darität”, einer auf dem äußerſten rechten Flügel ſtehenden
Orga=
niſation, mit 20 ſeiner Mitglieder plötzlich von einer ſtarken
Gruppe von Anhängern der Volksfront umzingelt, die ſofort mit
Nr. 312 — Seite 3
Stöcken und anderen Schlaggegenſtänden auf ihn einhieben. Die
Mitglieder der „Solidarität” flüchteten in eines der großen
Kaffeehäuſer der Champs Elyſée, deſſen
Fenſter=
ſcheiben von den Marxiſten und Kommuniſten
zertrümmert wurden. Erſt nach Eingreifen der Polizei
konnte die Ruhe wieder hergeſtellt werden.
Auf den großen Zugangsſtraßen zum Triumphbogen ſtanden
Tauſende und aber Tauſende von Menſchen dicht gedrängt, um
den Vorbeimarſch der einzelnen Organiſationen mitzuerleben.
Es herrſchte eine ziemlich geſpannte Stimmung, und immer
wie=
der mußte die Polizei eingreifen, um Zwiſchenfälle zu
verhin=
dern oder zu bereinigen. Zahlreiche Verhaftungen wurden
vor=
genommen.
Die Spannungen im Mitkelmeer.
Immer noch Rüſtungen in Aegypken.
England innerhalb des nächſten Vierkeljahres
vor ſchwerwiegende Enkſcheidungen geſtell.
DNB. Kairo, 11. November.
Die wachſende Spannung im Mittelmeer wird von der
ägyp=
tiſchen Oeffentlichkeit mit ſteigender Anteilwahme verfolgt, wobei
die verſchiedendſten Kombinationen, vor allem auch im
Zuſammen=
hang mit der Stellung Aegyptens in dieſem Konflikt laut werden.
In ägyptiſchen Kreiſen wird vielfach die Ueberzeugung
ge=
äußert, daß in dem Vorgehen Italiens England eine Bedrohung
Aegyptens ſieht. Mit ſeinen ſtarken militäriſchen
Vor=
bereitungen verfolgt England, ſo meint man, zunächſt die
unbedingte Sicherſtellung Aegyptens vor jedem
Angriff von außen, was nach Anſicht von Sachverſtändigen bereits
gewährleiſtet iſt. In dieſen Vorbereitungen komme aber auch die
unbedingte Entſchloſſenheit Großbritanniens
zum Ausdruck, für alle Fälle gerüſtet zu ſein, falls
die friedlichen Verſuche des Völkerbundes, den Abeſſinienkonflikt
zu beenden, ſcheitern ſollten.
In einflußreichen Kreiſen Aegyptens hört man die Anſicht,
daß die Bildung eines unter italieniſchem
Ein=
fluß ſtehenden Blockes in Oſtafrika mit der
natürlichen Feſtung des Hochlandes von
Abeſſi=
nien als Mittelpunkt von England für
untrag=
bar empfunden werden könnte. Man iſt der Meinung, daß
Muſſolini niemals nach Addis Abeba kommen
wird. Wenn ſich jedoch der Widerſtand der Abeſſinier bei der
Verteidigung ihres Landes als zu ſchwach erweiſen und auch die
Sühnemaßnahmen des Völkerbundes den italieniſchen Vormarſch
nicht aufhalten ſollten, würde ſich London innerhalb des
nächſten Vierteljahres vor ſchwerwiegende
Ent=
ſcheidunggen geſtellt ſehen.
Inzwiſchen nehmen die militäriſchen
Vorkehrun=
gen im Lande, die überall ſtarke Beachtung finden, ihren
Fortgang. So ſoll, erſt kürzlich für die beſchleunigte
Anlage einer neuen Wüſtenſtraße von Kairo nach
Alexandrien von der ägyptiſchen Regierung ein Betrag von
100 000 ägyptiſchen Pfund zur Verfügung geſtellt worden ſein.
Dieſe Straße ſoll hauptſächlich militäriſchen Zwecken dienen. Der
Zugverkehr nach dem Sudan zur Beförderung militäriſcher
Aus=
rüſtungsgegenſtände hat derartig zugenommen, daß z. B. in
Alexandrien kein leerer Eiſenbahnwagen mehr zu finden iſt. Von
engliſcher Seite ſoll der Regierung aus freien Stücken die volle
Entſchädigung für alle Schäden zugeſtanden worden ſein, die aus
den militäriſchen Vorbereitungen dem Lande erwachſen ſollten.
In dieſem Zuſammenhang beſchäftigt ſich die ägyptiſche Preſſe
auch mit den Auswirkungen auf die innerpolitiſche Lage.
Ver=
ſchiedene Aeußerungen laſſen den Schluß zu, daß ſich zwiſchen den
ſich bekämpfenden politiſchen Gruppen eine Verſtändigung
anzu=
bahnen ſcheint, die eine gemeinſame Haltung England gegenüber
bei künftigen Kabinettsbildungen zum Gegenſtand hat. Man
denkt dabei daran, von England die Erfüllung der bekannten
Forderungen nach Wiedereinführung der
Ver=
faſſung und nach Abſchluß eines neuen
engliſch=
ägyptiſchen Vertrages als Vorausſetzung für eine
Zu=
ſammenarbeit zu verlangen. Bei aller Mißſtimmung, die die
ab=
lehnende Haltung Englands dieſen von Aegypten dringend
ge=
wünſchten Forderungen gegenüber hervorgerufen hat, iſt man ſich
doch darüber im klaren, daß es fürjedeägyptiſche
Regie=
rung unmöglich ſei, ſich dem engliſchen Einfluß
zu entziehen. Aegyptiſche Kreiſe halten eine
Verſtär=
kung der engliſchen Machtſtellung im Lande für
nicht unwahrſcheinlich. Eine ſtärkere Anlehnung
Aegyp=
tens an England würde unter Umſtänden Hand in Hand mit einer
Aufhebung der den Sühnemaßnahmen im Wege ſtehenden
Kapitu=
lationen, mit der ſich die einheimiſche Preſſe bereits ſehr ſtark
be=
ſchäftigt, gehen. Wenn auch die Richtung der künftigen
Entwicke=
lung noch nicht klar in allen Einzelheiten zu erkennen iſt, ſteht doch
feſt, daß ſie zu grundlegenden Aenderungen der gegenwärtigen
Lage führen wird.
auf das hinzuleben, was auch dann noch und gerade
gefordert wird. Nicht die Gargonne, nicht die
Wrau, die ſie die Emanzipierte nennen, iſt irgendwo
Entfernteſten eine Löſung des Problems: Frau als
ſoder einſame Frau. Das ſind Blasphemien des
eiblichen Seins und ſeiner Beſtimmung, es ſind
Ljemer Sinnflüchtigkeit, wie ſie Stefan George im
Bandes ausſpricht: Fragbar war alles / da das eine
ar ward alles / Druſch auf leeres Stroh Der Geiſt
Ihblindlings aus der Siele / Entlaufene Seele ward
M Spiele. — Allen Frauen bleibt die Verwandlung
lichen in ſich und die Ausbreitung des Mütterlichen
als größte und immerwährende Verheißung. Auch
Vährten und Jungfrau.
üten Teil: „Die zeitloſe Frau” iſt zu ſagen, daß hier
haſt philoſophiſche Kritik vorliegt an der heute und
deren Zeiten ſchon viel und gern mißverſtandenen
AAterlichkeit. Es ſei geſtattet zu ſagen, daß man hier
then der Verfaſſerin recht geben kann. Im Grundſätz=
Nmuiß man ſich wohl zur Tiefe ihrer Gedanken
durch=
s fehlt zum Beiſpiel der Antike durchaus nicht das
Aſtalt=Paar von Mutter und Kind, wenn man ſich der
ſben Demeter und Perſephone erinnert oder auch an
Es laſſen ſich zwiſchen chriſtlichen und antiken
tickrlich nur mit Vorſicht Vergleiche anbahnen.
Wahr=
aSer, daß alle Eigenſchaften wahrer Mütterlichkeit
at überſehen und unbewertet bleiben. Alles, was
ülle der Erſcheinungen der Erbarmung, der Milde,
is und Schutzes gehört, es ſtellt eine unabſehbare
h ſtill glühender, trotzdem ſelten bemerkter Opfer der
Opfer, die ſie von jeher brachte und bis in alle
oringen beſtimmt ſein wird. Sie zu bringen mit
Dikeit innerer Faſſung, mit ſanften und ſtarken
Frei=
lus des Herzens, die jenſeits der Klage ſteht, das iſt
Schickſal der zeitloſen Frau, der ſchickſalhafte
punkt, der immer wieder im Zeitlichen das Zeitloſe
2 der Exiſtenz einer ewigen Idee des Weiblichen
Pp. Le Forts Buch gehört, man mag nun mit dieſem
wvas ſie ſagt, auch einmal weniger einverſtanden
edeutendſten Appellen, die je an die Heerſcharen der
ſich tet worden ſind. Man irre ſich nicht; die katholiſche
guitet hier nicht konfeſſionelle Grenze, ſondern Weite
einles allumfaſſenden Standpunktes. Echter Proteſt
aum und Standort finden können, der zerſetzenden
aber die Kreatur mit Natur verwechſelt, von der
2 hält, von der Natur und ihrer Erlöſung aber
2 und nichts wiſſen kann, wird hier kein Widerhall.
In Fortſetzung des ſo erfolgreich begonnenen Beethoven=
Zyklus bringt das Schnurrbuſch=Quartett in ſeinem
zweiten Abend am Freitag, dem 15. November, wiederum drei
Streichquartette des Meiſters.
Als erſtes hören wir das dritte der dem Grafen Raſumoffſky
gewidmeten Quartette, das in C=Dur Opus 59 Nr. 3, ein
Werk aus der mittleren Schaffensperiode Beethovens. Nach
einer kurzen Einleitung Andante con moto vergleichbar
einem nebelhaften Schleier, der die Landſchaft birgt, ſetzt bei
Eintritt des neuen Tempos — Allegro bivace, in der
erſten Violine das Hauptthema ein. In reicher Figuration,
meiſterhaft in der Conception und unbeſchwert im Inhalt
ver=
läuft der erſte Satz. In ruhig behaglicher Bewegung fließt der
zweite Satz — Andante con moto quaſi Allegretto
— in weichem A=Moll dahin. Bemerkenswert das ſtete dumpfe
Pizzicato des Violoncellos. An Stelle des bei früheren
Quar=
tetten üblichen Scherzos, folgt als dritter Satz eines jener
köſt=
lichen Menuetts, in denen unſere Klaſſiker ſo überragende
Mei=
ſter waren. Unmittelbar anſchließend kommt dann die prachtvoll
gearbeitete Fuge, in der Beethoven ſeine kompoſitoriſche
Meiſterſchaft in glänzender Weiſe kundtut. Von den Bratſchiſten
iſt ſie beſonders geſchätzt (!), da hier auch einmal die Bratſche
das erſte Wort zu ſprechen hat. Sie bringt das zehntaktige
Fugenthema zuerſt, das dann von den übrigen Inſtrumenten
immer nach zehn Takten aufgenommen wird. Es entwickelt ſich
nun eine geniale Verarbeitung des Themas, wie wir ſie in
ähnlicher Weiſe in Mozarts Jupiterſonne bewundern können. Im
hellen C=Dur ſchließt das Quartett feſtlich glänzend ab.
An zweiter Stelle ſteht das Quarttet Opus 132 — A=
Moll, komponiert im Jahre 1825, vor dem kürzlich gehörten in
B=Dur. Auch dieſes Quartett iſt dem Fürſten Galitzin gewidmet
und gehört zur letzten Streichquartettgruppe des Meiſters, die
den Gipfelpunkt des kammermuſikaliſchen Schaffens
Beethovens=
bedeuten. Wie in den Quartetten in B=Dur und eis=Moll iſt
auch in dieſem Werk eine Erweiterung der Satzzahl gegenüber
den früher geſchriebenen Quartetten erfolgt. Ueber der
Einlei=
tung des erſten Satzes liegt eine weihevolle, faſt religiöſe
Stimmung, unwillkürlich denkt man an die Einleitung zu dem
Gefangenenchor im „Fidelio”. Auch im Allegro herrſcht trotz
mancher kräftigen Akzente eine milde, abgeklärte Ruhe. Einfach
im Aufbau iſt der 2. Satz im reizvollen Spiel des
Haupt=
themas. Ein ganz eigenartiges Muſikſtück von meiſterhafter Größe
iſt das Molto Adagio, dem Beethoven die Ueberſchrift
„Heiliger Dankgeſang eines Geneſenen an die Gottheit”
voran=
ſetzte. Es bewegt ſich in der lydiſchen Tonart (B=Dur mit II)
und überraſcht durch ſeine aus dem ſtrengen Feſthalten an der
Kirchentonart ſich ergebenden Harmonik. Dieſem herrlichen Satz
folgt das Alla marcia, aſſai vivace, das in den letzten
Abſchnitt des Werkes, Allegro appaſſionate unmittelbar
übergeht. Nach längerem Verweilen in der Grundtonart=
A=Moll — ſchließt das Quartett im lichten, hellen A=Dur freudig
und ſieghaft ab.
Zum Schluſſe erklingt eines der liebenswürdigſten und
liebenswerteſten Streichquartette der ganzen Quartettliteratur,
das zweite der Opus 18=Gruppe in G=Dur. Seiner
graziöſen Themen wegen wird es auch das „
Komplimen=
tier=Quartett” genannt. Eine wundervolle Anmut und
Müheloſigkeit liegt über dem ganzen Werk. Unbeſchwert, leicht,
faſt im Plauderton fließen die Themen des erſten Satzes
Allegro — dahin. Entzückend der Schluß mit dem Thema in
der Bratſche, wie eine letzte Verbeugung vor dem Gaſtgeber, mit
dem man nach Tiſch noch eine kleine Weile geplaudert. Ernſt und
bedeutſam beginnt das Adagio, C=Dur, ein breit
ausgeführ=
tes Geſangsthema ſteigert ſich ſchwungvoll, bis ein plötzlich
ein=
tretendes Allegro dem innigen Geſang Einhalt gebietet. Lange
währt jedoch dies fröhliche Zwiſchenſpiel nicht, das Anfangsthema
tritt wieder auf und führt nach einigen Reminiſzenzen an das
Allegrothema zum verklingenden Schluß. Geiſtreich das reizende
Scherzo mit ſeinem entzückenden Trio und in munterer Laune
das Finale=Allegro moltoquaſi Preſto. Schon aus
dem zuerſt von dem Violoncello gebrachten Hauptthema können
wir uns in die Grundſtimmung, eine fröhliche Heiterkeit, die
den ganzen letzten Satz durchzieht, verſetzen. Kurz vor Schluß
werden wir noch einmal durch das Erklingen des erſten Themas
im Pianiſſimo=C=Dur überraſcht, um dann in wenigen Takten
in die Haupttonart zurückzukehren und das prächtige Werk im
kernigen G=Dur abzuſchließen. Friedrich Brückmann.
Tod des Archäologen Albert Grünwedel.
In Lenggries bei Tölz iſt Geheimrat Prof. Dr. Albert
Grünwedel. 80 Jahre alt, geſtorben. Grünwedel war früher
Direktor der Indiſch=Aſiatiſchen Abteilung am Berliner Muſeum
für Völkerkunde. Der Gelehrte hat ausgedehnte Forſchungsreiſen
nach Chineſiſch=Turkeſtan unternommen.
„Das teufliſche Mädchen Amalie‟.
Von einer beſonders hämiſchen Seite zeigte ſich geſtern der
Druckfehlerteufel in unſerem Bericht von der Aufführung der
„Räuber”. An der Stelle, wo unſer Kritiker Ruth Trumpps
„Amalie” charakteriſiert, machte der bösartige Geiſt im
Hand=
umdrehen aus dem keuſchen ein teufliſches Mädchen.
Seite 4 — Nr. 312
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 12. Novem
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 12. November 1935
Arbeisviennitanner aus dein Jauer
iuno haiten in urmfiädt eineg.
Begrüßung und Flaggenehrung
in der ehemaligen Roken=Dragoner=Kaſerne.
Vor wenigen Tagen iſt die Arbeitsdienſtabteilung 2/254 von
Darmſtadt in das neue Lager zwiſchen Bickenbach und Hähnlein
übergeſiedelt, ſo daß in Darmſtadt Platz für eine neue Abteilung
war. Dieſe traf am Montag nachmittag am Bahnhof ein
und marſchierte unter klingendem Spiel durch die fahnengeſchmückte
Rheinſtraße Peter=Gemeinder=Str., Eliſabethenſtraße und
Neckar=
ſtraße, wo ſie in die ehemalige Rote=Dragoner=Kaſerne, ihr neues
Quartier, einbog — mit ihr ein ganzer Schwall Kinder und
Volksgenoſſen, die ſie auf ihrem Marſch durch die Straßen der
Stadt begleitet hatten. Auf dem Kaſernenhof marſchierte die
Ab=
teilung in Front auf und wurde von ihrem Führer gemeldet.
Oberſtfeldmeiſter Falkenhagen ſchritt darauf unter den
Klängen des Präſentiermarſches die Front der jungen
Arbeits=
männer ab. Sie trugen die Nummer 10/207 und kommen aus dem
Sauerland. Oberſtfeldmeiſter Falkenhagen hieß die Kameraden im
Namen des Gauarbeitsführers in Darmſtadt herzlich willkommen.
Sie ſeien hier nicht fremd, denn überall in Deutſchland, wo es
Arbeitsdienſt gebe, ſei der Arbeitsdienſtmann zu Haus. Wir wiſſen,
daß wir zuſammengehören und einem gemeinſamen Werk und
einem großen Ziel verpflichtet ſind. Wenn auch unſere Arbeit nicht
immer geſehen wird, ſo erfüllt uns doch das Bewußtſein, daß wir
für unſer deutſches Vaterland arbeiten. Der Redner dankte
darauf Oberbürgermeiſter Wamboldt für das Intereſſe, das
dieſer ſtets für den Arbeitsdienſt gezeigt habe, und ſprach die
Hoffnung aus, daß dies auch fernerhin ſo bleiben möge. Er ſchloß
mit dem Appell an die Arbeitsmänner: Ans Werk, tut in der
Arbeit eure Pflicht: wo eure Arbeit iſt, da iſt eure Heimat!
Oberbürgermeiſter Wamboldt richtete zunächſt an
Oberſt=
feldmeiſter Falkenhagen zur Uebermittlung an den
Gauarbeits=
führer Dankesworte dafür, daß wieder eine
Arbeitsdienſtabtei=
lung nach Darmſtadt gelegt worden iſt. Die Arbeitsmänner ſelbſt
hieß der Oberbürgermeiſter herzlich willkommen und lobte ihre
gute ſoldgtiſche Haltung, mit der ſie durch Darmſtadts Straßen
marſchiert ſeien. (Die Mannſchaften ſind erſt wenige Tage im
Dienſt) Darmſtadt iſt eine alte Garniſonſtadt, in
ihren Mauern lebt militäriſcher Geiſt ſeit Jahrhunderten. Dieſe
Stadt begrüßt euch junge Soldaten der Arbeit beſonders freudig
und hofft, daß ihr euch hier nicht nur in eurer Heimſtätte und im
Dienſt wohlfühlt, ſondern auch neue Kraft findet in der Erholung
von ſchwerem Dienſt. Ihr kommt aus Weſtfalen, einer Stätte
pul=
ſierender Induſtriearbeit, in eine Stadt alter Kultur.
Möchtet ihr dereinſt mit Freude und Genugtuung auf eure
Dienſt=
zeit in Darmſtadt zurückdenken. Ihr ſeid junge Menſchen, die den
Spaten führen, uns alle vereint der Dienſt für Volk und
Vater=
land. Jeder, wo er auch ſtehe, hat unter Einſatz aller Kraft
hier=
für ſeine Pflicht zu tun. So wollen wir Dienſt tun in Treue und
im Glauben an Deutſchlands Zukunft und ſeinen Führer. — Das
dreifache Sieg=Heil auf den Führer brauſte über den Kaſernenhof,
der Geſang der beiden Lieder der Nation ſchloß ſich an. Unter den
Kommandos „Spaten faßt an” und „Heißt Flagge” ſtieg die
Flagge des Arbeitsdienſtes am Maſt hoch.
Die Begrüßungskundgebung fand ihren Abſchluß mit kurzen
kernigen Abſchiedsworten des ſtellvertretenden
Abteilungs=
führers Feldmeiſter Etner, der die Sauerländer nach Darmſtadt
gebracht hat. Zum letzten Male ſprach er die Abteilung mit ihrer
alten Nummer 10/207 an, hob die Herzlichkeit der Begrüßung
hervor mahnte zum Zuſammenhalten und zum Einfügen in das
große Werk des Arbeitsdienſtes. Seine Anſprache ſchloß mit dem
für Darmſtadt neuen dreimaligen Ruf der Abteilung „Pack an
ran!” Nach dem Fahneneinmarſch hieß es dann auch für die
Arbeitsmänner weggetreten zum Eſſenempfang, denn, wie ihr
Führer verſicherte, hatten ſie einen „mächtigen Hunger”
mitge=
bracht.
Ernennungen und Verpflichtungen. Georg Stöhr von
Lützel=
bach wurde zum Polizeigehilfen für die Gemeinde Lützelbach
ernannt und verpflichtet: Drogiſt Fritz Weygandt von
Gun=
dernhauſen wurde zum zweiten Beigeordneten der Gemeinde
Gun=
dernhauſen ernannt: Pflaſterermeiſter Franz Adam
Wald=
mann von Eppertshauſen wurde zum erſten Beigeordneten der
Gemeinde Eppertshauſen ernannt: Philipp Kühnle zu
Hergershauſen wurde zum Schutzmann der Gemeinde
Hergers=
hauſen eidlich verpflichtet; Landwirt und Händler Andreas
Müller 4. von Eppertshauſen wurde zum zweiten
Beigeord=
neten der Gemeinde Eppertshauſen ernannt; Landwirt Gg.
Heinrich Kratz in Harpertshauſen wurde zum Jagdaufſeher für
den Jagdbezirk Harperthauſen ernannt und verpflichtet;
Maurer und Jagdaufſeher Leonhard Hechler von Groß=
Zim=
mern wurde zum Jagdaufſeher für die Jagdbezirke Groß=
Zim=
mern, Gundernhauſen und Dieburg 4 ernannt und
ver=
pflichtet: Friedrich Ludwig Philipp Lang von Münſter wurde
als Wildſchadensſchätzer für die Gemeinde Münſter verpflichtet:
Jakob Wendelin Frühwein von Münſter wurde als
ſtellver=
tretender Wildſchadensſchätzer für die Gemeinde Münſter
ver=
pflichtet.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.
12. Nov. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete A,
Vorſtellung. „Die Räuber”, Trauerſpiel von
Friedrich Schiller. Mittwoch,
13. Nov. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. — Haupt=
miete B 7. Vorſtellung. „Der fliegende Holländer”
romantiſche Oper von Richard Wagner. Donnerstag, Anfang 19.30, Ende geg. 22.30 Uhr. — NS=Kultur=
14. Nov, gemeinde, Jugendring I. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
„Der Waffenſchmied” komiſche Oper von Lortzing. Freitag,
15. Nov. Anfang 19.30 Ende gegen 22.15 Uhr. — Haupt=
miete D, 7. Vorſtellung: Kinderreiche Mütter Nr.
271—360. „Herz über Bord”, Operette von Eduard
Künnecke. KLEINES HAUS. Dienstag,
12. Nov.
Anfang 20.00, Ende nach 22.15 Uhr. — Zuſatzmiete
V, 4. Vorſtellung. „Die Gärtnerin aus Liebe‟,
komiſche Oper von W. A. Mozart. Mittwoch.
13. Nov. Anfang 20.00 Uhr. Ende 22.30 Uhr. — NS= Kultur=
gemeinde K, 5. Vorſtellg.: Zuſatzmiete XII. „Onkel
Theodor” Komödie von Selma Lagerlöf. Donnerstag,
14. Nov. Anfang 20.00. Ende nach 22.30 Uhr. — Zuſatzmiete
III, 4. Vorſtellung. Zum erſten Male: „Der
Fall Wunderlich”, Schauſpiel von Renate Uhl. Freitag,
15. Nov. Anfang 20.00 Ende 22.00 Uhr. — 2. Beethoven=
Abend des Schnurrbuſch=Quartetts.
*
Brotfammang bes Jangeenls
am Samskag, dem 16. November.
Volks= und Opfergemeinſchaft hinein. Sie appellieren auch an
unſere Opferfreudigkeit, und ſie ſollen nicht vergeblich an
unſere Tür kommen!
Für den kommenden Samstag wird alſo jede Hausfrau das
Brot zum Abholen bereit halten. Es iſt jedoch auch die
Mög=
lichkeit gegeben, Gutſcheine zu ſpenden. Hierbei iſt folgendes zu
beachten: Die Bäcker=Innung, Sektion Darmſtadt, gibt
Brot=
ſcheine heraus, die ab heute Dienstag bei ſämtlichen
Bäckereien, die Mitglied der Innung ſind, verkauft werden. Es
kommen Gutſcheine zur Ausgabe über: 2 Kilo Kornbrot und
2 Kilo gemiſchtes Brot, 1 Kilo Kornbrot und 1 Kilo gemiſchtes
Brot. Die Gutſcheine können alsdann von den Spendern
im Laufe der Woche gekauft und am Samstag den
Sammlern ausgehändigt werden. Alles weitere
ver=
anlaßt dann das Winterhilfswerk.
Freude am Schenken!
Artiſten im Dienſte des WHW.
Der Vauz-Cromg.
Vin jeden Riueck
Heſſiſches Landestheater. Im Heſſiſchen Landestheater
wer=
den heute abend die beiden Neuerſcheinungen des Spielplans
zum erſten Male wiederholt, die in den letzten Tagen mit ſo
großem Erfolg aufgenommen wurden: im Großen Haus gehen
Schillers „Räuber” und im Kleinen Haus Mozarts komiſche Oper
„Die Gärtnerin aus Liebe” in Szene. Beide Werke fanden bei
der Premiere begeiſterten Beifall und wurden von der Kritik
einmütig als Spitzenleiſtungen der Darmſtädter Bühne
aner=
kannt. — Oper und Schauſpiel unſeres Landestheaters werden
bereits in dieſer Woche noch einmal mit Premieren aufwarten.
Im Kleinen Haus gelangt am Donnerstag das Schauſpiel „Der
Fall Wunderlich” unter der Spielleitung von Jochen Poelzig
(Bühnenbild Fritz Riedl) zur Erſtaufführung; die Oper bringt
am Samstag Verdis „Othello” unter der muſikaliſchen Leitung
von Generalmuſikdirektor Karl Friderich in neuer Inſzenierung
von Dr. Bruno Heyn und Max Fritzſche. — Am Donnerstag gibt
das Schnurrbuſch=Quartett im Kleinen Haus den zweiten Abend
ſeines Beethoven=Zyklus, dem man nach dem Erfolg des erſten
Abends einen ſehr ſtarken Beſuch vorausſagen kann.
— Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins. In der Monatsverſammlung für den November
ſprach Herr A. Schupp vor vollbeſetztem Saale über ſeine
Fahr=
ten und Wanderungen durch die Dolomiten, über den Gardaſee
und Venedig. Eine große Zahl wohlgelungener eigener
Auf=
nahmen illuſtrierten die anziehenden Schilderungen der hehren
Bergwelt Südtirols, die von Bozen aus teils mit Wagen, teils
zu Fuß durchſtreift wurde. Roſengarten und Schlern grüßen zur
Virgelwarte herüber, in den ſtillen Waſſern des Kararerſees
ſpiegeln ſich die ſteilen Wände des Latemar und die
Roſengarten=
türme. Canazei wird zum ſpäteren Stützpunkt weiterer
Wan=
derungen und Beſteigungen auserwählt, indeſſen geht die Fahrt
auf der Dolomitenſtraße zum Miſurinaſee mit dem Criſtallo,
nach Cortina di Ampezzo, durch das Puſtertal nach der alten
Biſchofsſtadt Brixen, um in Bozen zu enden. Sella und
Boé=
ſpitze werden von Canazei aus beſtiegen, das beherrſcht iſt von
der gewaltigen, gletſcherbedeckten Marmolata. Tiefen Eindruck
riefen die Erinnerungen an den Weltkrieg hervor, welcher hier
furchtbar getobt und ſeine Spuren noch in Unterſtänden,
Schützen=
gräben Drahtverhauen, Geſchoß= und Granatſplittern
zurückge=
laſſen hat, wie in ſtillen Friedhöfen der Gefallenen. Nach
Been=
digung der Hoch= und Klettertouren wird die Reiſe über den
Gardaſee fortgeſetzt. Von Riva aus, mit ſeinen Gärten und
Pal=
men, geht es vorüber an den lieblichen Plätzen, wie Limane,
Malceſine, mit den Erinnerungen an Goethe, Gardone, Salo,
und dem Scalierſchloß bei Sirmione. Von Deſencane aus bringt
die Bahn die Reiſenden nach Venedig. Prächtige Bilder ziehen
vor dem Auge vorüber, von dem Canal grande, dem
Markus=
platz und Dogenpalaſt, von Kirchen und ſtillen Kanälen. Die
Heimreiſe erfolgte durch das Suganertal, Trient und München.
Lebhafter Beifall lohnte die vielſeitigen Ausführungen des
Redners.
Es genügt nicht...
daß Du von der ſtändigen Verſtärkung der Luftwaffe in den
hochgerüſteten Staaten Kenntnis nimmſt. Du mußt lernen,
welche Maßnahmen Du in Friedenszeiten vorzubereiten haſt,
damit Du im Ernſtfall Dein und Deiner Angehörigen Leben
und Eigentum gegen Wirkung niederfallender Bomben ſelbſt
ſchützen kannſt. Du mußt lernen, wie Du Dich im Ernſtfalle
zweckmäßig verhältſt. — Die Mitgliedſchaft im
Reichsluftſchutz=
bund iſt eine nationale Pflicht!
Ein ſonniger Tag im
Wanderung des Odenwaldklubs, Orisgr. 2c/
Am kommenden Samstag werden wieder wie im Vorjahre
die Pimpfe durch alle Straßen, in jedes Haus kommen, um Brot
zu ſammeln für die Hilfsbedürftigen. Gerade die kleinen Buben
ſind als beſonders eifrige, nimmermüde Sammler im Dienſte
des Winterhilfswerks bekannt. Sie wollen ja ſo gern helfen und
wachſen ſo ganz ſelbſtverſtändlich in den großen Gedanken der
Nachleſe — wie oft bietet ſie eine Ueberraſchung.
falls immer etwas Beſonderes. Dies gilt auch von der
am vergangenen Sonntag, der vorletzten des Jahre=
ſamer Zauber liegt über dem Tag des verwehende
Noch einmal ſchimmert das nun ſchon dürftige Herbſtkleu
des, ſchier endlos ziehen ſich vor uns hin die Streif
Ackerfluren, da und dort ſchon umſpielt vom lichten G
Saat, der Hoffnung des kommenden Jahres; am Feldro
uns die letzten Blumen entgegen, der Abſchiedsgruß
die ſich zur Ruhe begibt. Dieſe Stimmung eines ſonn,
im Spätherbſt ließ die Wanderung beſonders erleben
Ramſtadt nahm ſie ihren Anfang. An der Kirche und
hof vorbei führte der Weg zunächſt ins freie Feld, wo
des Malchen ſichtbar wurde. Dann wurde die Straße
gequert, und nun gings in den Wald hinein auf
Wemb=
der Frühſtücksraſt bei Klubmitglied Keller wurde Rohr
und hinter dem Ort die Richtung nach Süden eingeſd
nun zogen in reicher Folge entzückende Landſchaftsbi
bewundernden Auge vorüber. Rückwärts gewandt, fäl
auf den Roßberg, der hier eine viel gefälligere Seite
halblinks zeigt ſich der Otzberg. Rechts vom Wege lugen
des Frankenſteins aus dem dunklen Wald. Beim We
grüßt uns der Felsberg mit dem Ohlyturm bald winkt
turm uns zu. ſchimmern die Dächer von Neunkirchen he
der Höhe von Asbach ſchweift das Auge über den 4
zum ragenden Schloß von Lichtenberg. Dann liegt Kler
zu unſeren Füßen. Wir ſteigen hinab in das ſonnven
chen und erreichen auf allmählich anſteigendem Pfad
Lichtenberg. In den freundlichen Räumen des Klu
Schellhaas kehren die Wanderer zur Schlußraſt ein, erft
reichen Eindrücken, die der ſchöne Novembertag ihne
Wanderung hat gezeigt, wie auch in einem öfter dur=
Gebiet die heimatliche Landſchaft immer neue Eindrk
Schönheit gewährt. Ihre Planung und Durchführung
dienſtvolle Arbeit der Klubgen. Kaiſer und Prof.0
denen in warm empfundenen Worten der Vorſitzende u
gruppe, Prof. Köſer, den Dank der Wanderer auf
Lichtenbera wartete der Wanderer eine beſonders
Ueberraſchung. Die Geſangsabteilung der Ortsgruppe
unter ihrem tüchtigen Dirigenten Lücker hatte es
men laſſen, die Stunden unſerer Schlußraſt zu verſd
ihre Sangeskunſt. Die Vorträge ſtanden in Klangſch
tiefer Empfundenheit auf ſtaunenswerter Höhe und bi
ſelten ſchönen Abſchluß des Wandererlebniſſes. Den /
auch an dieſer Stelle der herzliche Dank der Wanderen
chen. Noch klingen in der Erinnerung nach die Stroh
Abſchiedsliedes beim Aufbruch in früher Abendſtunde.
liche Zahl der Teilnehmer an der Wanderung aber
wie groß die Zahl derer iſt, die nicht nur der äußeren
ber hinausziehen, ſondern denen das Erwandern der)
liſches Bedürfnis iſt.
Bund der Elſaß=Lokhringer im
Mikgliederverſammlung.
Zu denen, die auf ihre eigene Art Helfer im Dienſt der
Win=
terhilfe ſein wollen, gehören die 36 Artiſten, die zugunſten des
WHW. am Donnerstag, 14. November, und Freitag,
15. November, 20.15 Uhr, im Städtiſchen Saalbau Varieté=
Abende veranſtalten. Ihre Aufgabe iſt beſonders ſchön, denn
ſie wollen dem Spender „Freude am Schenkenbringen”
Der Geber ſoll nicht nur ſeine Gabe entrichten. Nein, er ſoll dazu
auch noch einen Abend voll beſonderer Freude erleben!
Aber nicht nur die Begüterten ſollen die Veranſtaltungen
be=
ſuchen, auch für die minderbemittelten Volksgenoſſen iſt Sorge
ge=
tragen. In unſerer Stadt findet am Freitag, 15. November,
16 Uhr, im Städtiſchen Saalbau, eine
Sonderveranſtal=
tung bei freiem Eintritt für die Betreuten des WHW.
ſtatt. Das ärmſte Großmütterchen, der älteſte Sozialrentner,
Wohl=
fahrtsempfänger und Erwerbsloſe — ſie alle ſollen einmal ohne
einen Pfennig Eintritt ein gutes Varieté=Programm
erleben können.
Die Künſtler ſelbſt aber wollen außerhalb ihres Programms
noch perſönlich wirken. Sie werden unter Anführung der
Ele=
fanten und populären WHW.=Sammler Jenny und
Piccolo am Donnerstag, 14. November, nachmittags in der
Zeit von 16 bis 18 Uhr, auf dem Adolf=Hitler=Platz eine
offentliche Sammlung für das WHW., bei einem
Standkon=
zert des Muſikkorps der Landespolizeigruppe
Darmſtadt, unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau
durch=
führen.
Am Mittag als einfacher Sammler am großen Werk, am
Abend im Scheinwerferlicht vor zahlendem Publikum und am
Nachmittag ganz koſtenlos vor den Betreuten des
Winter=
hilfswerks. Iſt dieſer öffentliche Beweis echter
Volksge=
meinſchaft nicht ſo ſchön, daß jeder Volksgenoſſe dieſe
Veranſtal=
tung unterſtützen ſollte? Auf allen Plätzen beträgt der
Eintritts=
preis nur 75 Pfennig. Es empfiehlt ſich, vom Vorverkauf
regen Gebrauch zu machen.
Die am Sonntag nachmittag im überfüllten „Fürell
gehaltene Mitgliederverſammlung des „Bundes derß
ringer im Reich”, Ortsgruppe Darmſtadt, erhielt dadu
ſondere Bedeutung, daß der Leiter des Bundes, Dr. Roe
Berlin, erſchienen war. Der Ortsgruppenleiter, Hen
Lancellle, überreichte unter herzlicher Zuſtimmund
ren langjährigen und verdienſtvollen Vorſitzenden. Hr
meiſter Thomas, der eine langwierige und ſchwen
durchmachen mußte, die Urkunde ſeiner Ernennung u
mitglied. Der Gefeierte dankte in bewegten und ſchlicken
Bundesleiter Dr. Ernſt ſprach dann über die 210
den Zweck des Bundes der Elſaß=Lothin
Reich, ſowie über die Notwendigkeit des Zuſammenſüc=
Elſaß=Lothringer und erklärte hierbei ausdruücklich, da
keinerlei politiſche Ziele verfolge und ſich voll und uhre 7) von
ind
Schreiner (Bat
„KdF.*
nue
Libesübungen
ue (Sandſtr.
ur und Fra
das Wort des Führers ſtelle, daß nach der Abſtimmugt kunha
gebiet es zwiſchen Deutſchland und Frankreich keinerle
len Fragen mehr gebe. Der Bund der Elſaß=Lothring
laſſe ſich bei ſeiner Arbeit nur vom Volklichen au
der Pflicht, ſich um jeden Deutſchen zu kümmern.
deſſen friſche, zum Teil humorvolle und im heimatliche
Dialekt gehaltenen Ausführungen lebhaften, herzlig
fanden, wies dann darauf hin, daß dieſer volkliche
auch beſtimmend ſei bei der Pflege der heimatlichen
der Veranſtaltung von Trachtenabenden. Dialektaf
Heimatabenden uſf. Gegenüber dieſen kulturellen Bel
über die Frage einer weiteren Entſchädigung nichts
den, eine Entſcheidung hierüber ſei bis jetzt weder
noch im negativen Sinne gefallen. Dr. Ernſt berührt,
ſchaftliche Maßnahmen und ſoziale Fragen, wie Arbeil
Mittelſtandsdarlehen und Altersunterſtützungen. Au
landsmannſchaftlicher Betätigung hinaus gilt es übe
politiſchen Grenzen hinaus das heimatliche Brauchtur
Dinge, die dem Engländer oder Franzoſen längſt ſelkn
geworden ſind und in denen wir Gleichberechtigun
weiter nichts! Die Begriffe Staatsbürger und Volksin
ſich im dritten Reich nicht mehr und wer als deutſche
boren iſt, der bleibt dabei, wenn ſich dieſes deutſche
und Stolz bewahrt hat. Dieſe Zuſammenhänge müſſe
genoſſen im Reich klar werden.
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wiag, den 17. N
ain wir e
Hetwa 85
eiin dieſem
Aut
daß viele
1a Kommt und
Aufen ſich auf
Lng, den 1
Kauf
Anrechnung von Schuthaft als Unkerſuch
Die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt teilt mit: Die
die Schutzhaft, welche ſeit der Verordnung zum Schu
und Staat ſeit Anfang 1933 häufig verhängt wurdee
die Unterſuchungshaft auf die gerichtlich erkannten
gerechnet werden kann, iſt von den Gerichten ſeither
einheitlich gelöſt worden. Zahlreiche Oberlandesgt
unter das Oberlandesgericht Darmſtadt und neuerdis
Volksgerichtshof, haben ſich für die Anrechnung
ausgeſprochen, wenn dieſe in der abzuurteilenden Suſ
hängt war.
Nunmehr hat auch das Reichsgericht in einem
30. September 1935 zu der Frage Stellung genommd
darin hervorgehoben, daß klargeſtellt werden müſſel
bei der ſogenannten Schutzhaft um die ſchon frül
Polizeihaft im Sinne der Strafprozeßordnung ei!
Beſtimmungen der Strafprozeßordnung vorläufig
nen handelt, oder um eigentliche Schutzhaft im C
gangs erwähnten Verordnung. Im erſten Falle in
nung auf die Freiheitsſtrafe nach § 60 Strafprozeßo
weiteres zuläſſig; handelt es ſich dagegen um eigend
haft, ſo iſt die Anrechnung ebenfalls zuläſſig, wenn
Sicherung der Strafverfolgung oder zur Unterſuchung
tat angeordnet war. Denn § 60 Strafprozeßord
unter Unterſuchungshaft nicht nur die Haft im Sin
prozeßordnung, ſondern jede behördliche Freiheitsen
der Strafverfolgung dient. Einen ſolchen Charakter
muß) aber auch die Schutzhaft haben.
In einer Anmerkung zu dieſer Entſcheidung iſ
ſchen Juſtiz” begrüßt Miniſterialrat Rietzſch, daß
auch das Reichsgericht dieſer billigenswerten Aufig
ſchloſſen hat.
Dem Eiſenbahnſchaffner i. R. Hans Beck,
ſen, zu ſeinem 80. Geburtstag, den er in körperliche
ger Friſche feiern konnte.
Herrn Franz Alter Heppenheim G!
ſtraße, zu ſeinem 80. Geburtstag, den er geſtern b‟
finden begehen konnte.
rn Dienstag, 12. Nov., um 20 Uhr, findet im Sitzungsſaal
gseisleitung. Darmſtadt. Rheinſtr. 95, eine Beſprechung ſtatt,
ſämtliche Ortsgruppen= und Stützpunktkulturwarte teilzu=
hanstag, 12. November 1935
Aus der NSDAP.
Kreiskulturwart.
eike Ortsgruppen und Stützpunkte.
aaft Berufsſchulen.
isung der Erzieher und Erzieherinnen an den Berufs= und
z len der Kreiſe Darmſtadt. Groß=Gerau. Bensheim, Heppen=
ur7 Samstag, 16 Nov., 15.15 Uhr. findet in Darmſtadt im
usant „Reichshof”, Ecke Rhein= und Georgenſtraße, eine Ar=
Dieburg und Erbach ſtatt. Arbeitsthema: „Der ge=
und handelskundliche Unterricht in der Berufsſchule‟,
Dr. Ruberg, Frankfurt a. M.). Die beſonderen Aufgaben
usſchiedenen Berufsſchulen werden von dem Redner
beſon=
ſerückſichtigt. Da auf der Grundlage der Ergebniſſe dieſer
tſitzung unterrichtliche Pläne entſtehen ſollen, iſt die
Teil=
graller Mitglieder unbedingt erforderlich.
erppe „Zeichnen und Kunſt” im Kreis Darmſtadt.
ie Fachgruppe „Zeichnen und Kunſt” beſucht am Mittwoch,
ſor=, das Städtiſche Heimatmuſeum in der Pädagogſtraße. Die
pnoſſen treffen ſich um 15 Uhr am Eingang des Muſeums.
g: Direktor Dr. Müller.
grun
Klang)
ſtunde.
ung aber
räußeren
die deutſcheArbeitsfront
Vorbereitungskurſe zur Meiſterprüfung.
ſe esſihi! Deutſche Arbeitsfront führt im Einvernehmen mit der
verſäzblndwerkerſchaft im Winterhalbjahr 1935/36 in Darmſtadt
fachliche Vorbereitungskurſe zur Meiſterprüfung durch.
eund hobſit Maſchinen= und Werkzeugbauer. Dauer: 37 Abende 3 2
den. Tag: Montag von 20 bis 22 Uhr. Gebühr: 18 RM.
fü Kunſt= und Bauſchloſſer und Schmiede. Dauer: 25
Nach=
die Studg 3 3 Stunden. Tag: Samstag von 15 bis 18 Uhr. Gebühr:
Fahrradmechaniker, Autoſchloſſer und Büromaſchinenme=
Dauer: 40 Abende a 2 Stunden. Tag: Donnerstag von
der 4 2 Uhr. Gebühr: 19 RM.
ſit Elektriker. Dauer: 35 Nachmittage ä 4 Stunden. Tag:
ag von 15 bis 19 Uhr. Gebühr: 27 RM.
ſir Spengler und Inſtallateure. Dauer: 37 Nachmittage 4 4
ſen. Tag: Samstag von 15 bis 19 Uhr. Gebühr: 28 RM.
ſir Schreiner (Bau und Möbel). Dauer: 26 Nachmittage 4 3
ſen. Tag: Samstag von 15 bis 18 Uhr. Gebühr 20 RM.
ſir Schuhmacher. Dauer: 13 Tage 3 8 Stunden. Tag:
Mon=
i 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr. Gebühr 24 RM.
Beginn der Kurſe wird den Teilnehmern rechtzeitig
be=
jegeben. Schriftliche Anmeldungen zur Teilnahme an den
ſind ſpäteſtens bis zum 18. November 1935 zu richten an
u ſche Arbeitsfront, Abteilung für Arbeitsführung und
Be=
ihung, Kreiswaltung Darmſtadt, Bismarckſtr. 19.
hen haben. Erſcheinen iſt Pflicht.
Fachſchaft Druckerei und Zeitungsgewerbe.
bie entſteht das Papier. Am Samstag, den 16.
hier 1935, findet eine betriebskundliche Führung durch die
abrik Euler in Bensheim a. d. B. ſtatt. Die
Teilneh=
ffen ſich um 14 Uhr im Hauptbahnhof (am Brunnen).
14,26 Uhr. Jeder löſt ſelbſt eine Sonntagskarte; weitere
entſtehen nicht.
Ndung zur Teilnahme wird bis 14. November, vorm. 9
ſ1 den Fachſchaftsobmann H. Wallenſtein, Fernſprech. 2445,
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
„K.d.F.”=Sportprogramm des Tages.
ue Dienstag, finden ſtatt: Fröhliche Gymnaſtik und
nur für Frauen. Goetheſchule (Viktoriaſtr. 31) von 20
Leibesübungen für Aeltere: nur für Frauen. Eliſa
hule (Sandſtr. 12) von 20—21. Leichtes Geräteturnen:
hünner und Frauen. Hauswirtſchaftl. Berufsſchule (
Lager=
ndlaße 7) von 20—21. Ski=Gymnaſtik: für Männer und
mut. Turnhalle Soderſtr. 30, von 19.,30—20,30. Meldet euch
erliſtig für die neuen Sportkurſe in Hallentennis,
Sport=
in Skitrocken und Schwimmen. Teilnehmen kann jeder
„ Volksgenoſſe. Anmeldungen und Auskunft beim Sport=
Azpunkt, Bismarckſtr. 19 (Tel. 2683).
Anntag, den 17. Nov.: „Wir fahren ins Blaue . . .!" Als
Aben wir einen landſchaftlich herrlich gelegenen Ort
ge=
der etwa 85 Kilometer von Darmſtadt entfernt liegt und
9s in dieſem Jahre noch nicht beſucht wurde. Mehr kann
eſe Autobusfahrt ins Blaue nicht geſagt werden als noch
te, daß viele ſchöne Ueberraſchungen den Teilnehmern
be=
n. Kommt und fahrt mit ins Blaue hinein! Die
Fahrt=
belaufen ſich auf RM. 3.50. Abfahrt um 8 Uhr am „Haus
ſbeit”, Bismarckſtr. 19.
hurtag, den 17. Nov.: Fußwanderung nach Kranichſtein.
1s=Höhle — Gräfenhauſen — Arheilger Koberſtadt —
Nos Kranichſtein. Marſchzeit 5½ Stunden.
Ruckſackver=
g. Treffpunkt: 8,30 Uhr Ecke Frankfurter= und
Blumen=
ſße. Teilnehmerkoſten: keine.
Kauft die billige „KdF.”=Skiausrüſtung.
Sportamtsſtützpunkt Darmſtadt der NSG. „Kraft durch
macht alle Intereſſenten darauf aufmerkſam, daß der Ver=
„KdF.”=Skiausrüſtung am 10. 12. 1935 ſein Ende nimmt.
ſehilligte „KdF.”=Skiausrüſtung wird zu folgenden
Bedin=
in den durch Aushang gekennzeichneten Sportgeſchäften
hadts verkauft: Vollſtändige Ausrüſtung: 1 Paar Skier
pung + Skiſtöcke und 1 Paar Skiſtiefel — 35 RM. 1 Paar
Bindung + Skiſtöcke — 16 RM., 1 Paar Skiſtiefel —
DAF.=Mitglieder können die Skiausrüſtung erwerben.
ſter, Mütter! Denkt an Weihnachten! Beſorgt euch und euren
dieſes ſchönſte Weihnachtsgeſchenk.
Ur aber meldet euch rechtzeitig zu den Skitrocken=Kurſen
) . „Kraft durch Freude” und im Winter beteiligt Euch
Ski=Wochenend= und Ski=Urlaubsfahrten der NSG. „Kraft
reude‟.
Btunft und Anmeldung: Sportamtsſtützpunkt, Bismarck=
9 (Tel. 2683).
Redel euch nicht krank!
Es gibt eine berühmte, luſtige Geſchichte aus dem
Mittel=
reden ein paar gute Freunde ſo lange auf einen Mann
er es glaubt, nämlich — daß er ein Kind bekäme. — So
ind die Menſchen ja heute nicht mehr, aber ſehr viel
it mancher auch nicht. Wenn man einem empfindlichen
in ein paarmal ernſthaft ſagt, er ſähe ſo furchtbar ſchlecht
Umnn fühlt er ſich ſchließlich krank. Beſonders leicht
beein=
ſieid hier Kinder. Deshalb iſt es ſehr unvernünftig, wenn
Atter mit ihnen von Krankheiten ſpricht, ihnen bedauernd
blaß ſie ausſähen, wie ſie ſich ſchonen ſollten. Geſunde
lrnen dadurch „krank ſpielen” und wirklich leidende
mer=
ihnen die Krankheit eine gewiſſe Macht und
Vorzugs=
gibt; ſie übertreiben dann manchmal ihre Beſchwerden,
ein bißchen „verzogen” zu werden. — Was zum Geſund=
6 des Kindes nötig iſt, das ſoll die Mutter tun, ohne viel
zu reden; dann hilft ſie am allerbeſten. Beherzigt
des=
rankheiten ſind im allgemeinen kein Geſprächsſtoff,
0 nicht gegenüber Kindern. Lehrt ſie, ſich ihrer
Geſund=
em, das iſt viel beſſer!
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 312 — Seite 5
30=Jahrfeier der Martinskirche und =Gemeinde.
Ausklang der
Jubiläums=
veranftärtangen.
* Würdig und erhebend wie alle Veranſtaltungen anläßlich
der 50=Jahrfeier der Martinskirche und Martinsgemeinde war
auch der Ausklang der Feier geſtern abend in der
Woogsturn=
halle. Die Gemeindemitglieder hatten lebhafteſten Anteil an
dieſem Jubiläum genommen, und ſo war es ſelbſtverſtändlich, daß
auch der große Saal der Turnhalle und die Galerien dicht beſetzt
waren. Die Bühne war ſchlicht und ſinnig geſchmückt. Inmitten
des ernſten Grün war das Bild des großen Reformators Martin
Luther aufgeſtellt; die Fahnen des Dritten Reiches und die
Kir=
chenfahnen grüßten von der Stirnwand.
Die Gemeindefeier wurde eingeleitet mit einem eindrucksvollen
Terzett aus der „Schöpfung” von Haydn, das von Prof. Noack
Lehrer Landzettel und Fräulein Landzettel vorzüglich
geſungen und von Frl. Aga Zeh am Flügel techniſch vollendet
begleitet wurde. Nach einem Chor, den der Poſaunenchor unter
Leitung des Dirigenten Sturmfels zu Gehör gebracht hatte,
wurde von allen Gemeindemitgliedern gemeinſam als Dank dem
Höchſten „Lobe den Herren” geſungen. Frl. Sophie Weiße trug
ausdrucksvoll einen ſinnigen Feſtvorſpruch vor. Pfarrer
Wid=
mann entbot dann allen Teilnehmern an der Feierſtunde im
Namen der Geiſtlichkeit der Martinsgemeinde und des
Kirchen=
vorſtandes ein herzliches Willkommen. Der Martinsgemeinde,
die auf ein halbes Jahrhundert zurückblickt, ſind eine Fülle von
Glückwünſchen zugegangen, u. a. von Herrn Miniſterialrat
Rings=
hauſen im Namen des Herrn Reichsſtatthalters, won Herrn
Kreis=
leiter Oberbürgermeiſter Wamboldt, der perſönlich zur offiziellen
Feier erſchienen war; von Herrn Provinzialdirektor und
Kreis=
direktor Dr. Sann, vom Stadtſchulamt, Schulrat Born, von Geh.
Baurat Walbe, vom Herrn Landesbiſchof, als deſſen Vertreter
Propſt Otto Colin anweſend war; ferner von den Familien Merck
und Rieger, dem Prälaten D. Dr. Dr. Diehl, dem Landesverein
für innere Miſſion, der evangeliſchen Stadtmiſſion von
Darm=
ſtadt, dem Diakoniſſen=Mutter= und Krankenhaus und von Herrn
Pfarrer Waldeck. Von vielen weiteren Stellen und
Einzelper=
ſonen ſind der vereinigten evangeliſchen Martinsgemeinde warme
und herzliche Glückwünſche zugegangen — Durch Gottes Gnade
falle das Juhelfeſt in eine Zeit des Friedens; wir konnten es
begehen im Dritten Reich in vollem treuen Einvernehmen mit
unſerer Obrigkeit. Wir gedenken des Führers und Kanzlers
Adolf Hitler. Ihm galt das dreifache, begeiſtert aufgenommene
Sieg=Heil. Spontan wurden die deutſchen Lieder geſungen. —
Von zahlreichen Abgeordneten der Kirchengemeinden unſerer
Stadt wurden Gruß und Dank entboten, und ſpäter kam ſo
mag=
cher Freund der Martinsgemeinde zu Wort. Faſt alle
Pfarraſſi=
ſtenten, die früher in der Martinsgemeinde amtierten, hatten
Glückwünſche geſandt. —
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt übermittelte
der Martinsgemeinde ſeine herzlichſten Glückwünſche perſönlich.
In warmen Worten ſprach er von der Freude, die er und die
ſtädtiſche Verwaltung ſowie die Stadt über dieſes Jubiläum der
Martinsgemeinde empfinden. Er betonte die Verbundenheit mit
der Martinsgemeinde. 50 Jahre ſind eine lange Zeit und eine
große Geſchichte, die gekennzeichnet war, durch den Aufſchwung
und die Blüte unſerer Stadt, eine Geſchichte, die durch den
gro=
ßen Krieg, durch den Niedergang gekennzeichnet war, iſt
vorüber=
gegangen. Durch alle dieſe Jahre hat die Martinsgemeinde
durchgehalten, bis ſie jetzt im Dritten Reiche im Geiſte der
Volksverbundenheit, im Frieden ihr Jubiläum feiern kann. Der
Geiſt der Einigkeit, des Friedens, der Volksverbundenheit möge
der Martinsgemeinde auch weiter blühen. Heil Hitler!
Nach der Anſprache trugen die Gebrüder Spatz zwei ſchöne
Muſikſtücke (Violine und Flügel) vor.
Der Leiter des evangeliſchen Dekanats Darmſtadt. Dekan
Müller, ſprach für das evangeliſche Dekanat und die
evan=
geliſche Geſamtgemeinde herzlichſte Glückwünſche aus tiefem
war=
mem Herzen aus. Möge die Zeit des Segens, die in den fünfzig
Jahren geſchloſſen liegt, auch weiter andauern. Ein Verluſt, der
die Geſamtgemeinde, das ganze Dekanat trifft, wird aber das
Scheiden des Herrn Pfarrers Beringer ſein. Ein Stück
Segens=
frucht ſeiner Treue, Hingabe und Arbeit zeigt ſich darin, daß
dieſes Jubiläum gefeiert werden konnte. Möge ihm Gott der
Herr einen Lebensabend voll inneren Friedens ſchenken.
Man=
ches hat in den Zeiten gewechſelt, aber eins iſt geblieben: Jeſus
Chriſtus geſtern und heute und derſelbe auch in Ewigkeit. Dieſe
Verkündigung möge niemals untergehen. Menſchen kommen und
gehen, aber von dem ſtarken Glauben erfüllte Perſönlichkeiten
mögen der Martinsgemeinde, der evangeliſchen Kirche und
un=
ſerem Volke ſtets beſchieden ſein. Gott ſegne die
Martins=
gemeinde, unſere Kirche, das deutſche Volk!
Die Konzertſängerin
Frau Aga Zeh ſang klangvoll die
All=
n Flügel begleitete Frau Klöß.
Stadtpfarrer Lautenſchläger erinnerte an die 25.
Jahresfeier der Martinsgemeinde und überbrachte
freundnach=
barliche Grüße der Stadtgemeinde und perſönliche warme Grüße
und Glückwünſche, als ehemaliger Aſſiſtent an der
Martinsge=
meinde. Möge die Glaubensgemeinſchaft, wie ſie ſtets in der
Martinsgemeinde beſtand, auch in Zukunft beſtehen bleiben.
Den Feſtvortrag des Abends hielt Landeskirchenrat i. R.
D. Waitz über
50 Jahre Martinsgemeinde.
Nach einem Dank dem Höchſten erinnerte er an die Geſchichte
der Martinsgemeinde, an ihre Gründung und Weihe vor 50
Jahren. Die Halbjahrhundertfeier ſoll die Blicke auch rückwärts
richten. Er ſprach über das äußere Wachstum der Gemeinde,
über die Pfarrer, die an der Gemeinde tätig waren, 24
Pfarr=
aſſiſtenten waren an der Martinsgemeinde. Die Martinskirche
iſt heute noch die einzige Kirche der großen Gemeinde. Gott
gebe, es werde zwiſchen dem Gemeindehaus und dem Dietrich=
Eckart=Platz auf dem vorgeſehenen Grund bald eine neue Kirche
erſtehen. Ueber die kirchlichen Baulichkeiten und über den
inne=
ren Ausbau der Gemeinde referierte weiter Landeskirchenrat
Waitz. (Wir haben bereits am Samstag ausführlich über 50
Jahre Martinsgemeinde berichtet.) Die Zahl der Kirchenbeſucher
hat erfreulicherweiſe zugenommen. Die ſegensreiche Tätigkeit
der Diakoniſſinnen, die ſozialen Einrichtungen und chriſtliche
Lie=
besarbeit der Gemeinde wurden unterſtrichen. Nach einem
kur=
zen äußeren und inneren Ueberblick über den Aufbau der
Mar=
tinsgemeinde kam Redner auf den Sinn der Gründung der
Martinsgemeinde und den großherzigen Förderer und Stifter Dr.
Rieger zu ſprechen, der der Kirchennot des evangeliſchen
Darm=
ſtadt ſteuern wollte. Aber die Kirchennot iſt heute noch nicht
behoben. Dr. Rieger hat zum Ausdruck gebracht, daß in der
Martinskirche der Geiſt Martin Luthers, der Geiſt Chriſti
ge=
pflegt werden ſoll. Möchten wir, die wir das Jubelfeſt feierten,
nie vergeſſen, wozu die Martinskirche erbaut wurde, dann haben
wir das Feſt im rechten Sinn gefeiert!
Im weiteren Verlauf des Abends nahm Herr Pfr. Köhler
Gelegenheit, eindrucksvolle Worte des Abſchieds an den ſcheidenden
älteſten Pfarrer der Martinsgemeinde Beringer zu richten: ebenſo
wandte ſich an ihn mit herzlichen Worten im Namen des
Kirchen=
vorſtandes Lehrer Schäfer. Herr Pfarrer Beringer gab
ſeinem tiefempfundenen Dank Ausdruck. Nach einem Schlußwort
des Herrn Pfarrer Dr. Bergér war die erhebende Abendfeier
als Ausklang der Jubiläumsveranſtaltung der Martinsgemeinde
beendet.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt nur noch wenige Tage den
groß=
angelegten ſpannenden Ufa=Film „Einer zuviel an Bord” mit
Albrecht Schoenhals, Lida Baarova. René Deltgen, Willy
Bir=
gel, Karl Dannemann.
Die Helia=Lichtſpiele bringen einen ſauberen, glänzend
ge=
ſpielten und mitreißenden Film „Liebesleute” mit Renate Müller
und Guſtav Fröhlich.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
einen ſieghaft ſtrahlenden Film mit dem großen Sänger Jan
Kiepura in „Ich liebe alle Frauen”, ferner Lien Deyers, Inge
Liſt, Theo Lingen, Adele Sandrock.
Belida zeigt heute zum letzten Male Dolores del Rio in:
Madame Dubarry” Ab morgen: in Erſtaufführung Guſtav
Fröh=
lich, Heinrich George in ihrem neueſten Film: „Nacht der
Ver=
wandlung” mit Roſe Stradner. Heute und morgen 10.45 Uhr
abends letzte Nachtvorſtellung des ſenſationellen
Mädchenhändler=
films: „Mädchen, die ſpurlos verſchwinden” mit Harry Hardt,
Harry Frank, Urſula Grabley.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig die Erſtaufführung „
Ma=
dame Dubarry” mit Dolores del Rio. Ab morgen „Gauner auf
Urlaub” mit Robert Montgomery.
Die Blnkunkerſuchung anuf Alkohol bei
Verkehrs=
unfällen.
b)
Neue Ideen — — neuer Fortschritt
Körting-Radio
Paulusgemeinde. Auf dem Gemeindeabend unſerer „
Frauen=
hilfe” am Donnerstag abend 8 Uhr ſpricht Pfarrer Dr. Boudriot
aus Offenbach a. M. über „Calvins deutſche Sendung”. Der
Red=
ner iſt als ein beſonderer Forſcher der Schrift Calvins bekannt
und wird in wiſſenſchaftlich gründlicher und doch volkstümlicher
Art die Bedeutung des Reformators gerade für uns Deutſche
wür=
digen. Der Abend wird durch muſikaliſche Darbietungen bereichert
werden. Der Eintritt iſt frei. Jedermann, namentlich auch die
Männer der Gemeinde, iſt herzlich eingeladen.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Er=
werbsleben ſtehende ſchwerkriegsbeſchädigte Dienſtzeit= und
Alt=
rentner erfolgt am Freitag, den 15. November 1935, vormittags
9 bis 12 Uhr durch die Stadtkaſſe.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Ein=
trittskarten für die Filmaufführung „Im gleichen Schritt und
Tritt” für Sonntag, den 17. November, 11 Uhr vormittags, ſind
bei Kamerad Hartmann, Grafenſtr. 20, bis ſpäteſtens Freitag
vormittag zu haben.
Kriegerkameradſchaft Germania. Unſere
Kame=
raden werden auf die Erſtaufführung des Kyffhäuſer
National=
filmes. Im gleichen Schritt und Tritt”, welcher am Sonntag, den
17. d. Mts., vormittags 11.30 Uhr im Union=Theater abrollt
auf=
merkſam gemacht. Beteiligung ſämtlicher Kameraden mit
Ange=
hörigen iſt erwünſcht. Unſere Blockwarte werden die Kameraden
nochmals in Kenntnis ſetzen und die Liſten zur Einzeichnung
vor=
legen. Kyfhäuſeranzug Vorſchrift. Der Kameradſchaftsführer.
Vortrag von Pfr. A. Schütze=Frankfurt a. M.
Siehe Anzeige.
Im Rahmen der Fortbildungs=Kurſe der Landesgendarmerie
ſprach geſtern in der ſtark beſetzten Aula der Adolf=Hitler=
Bau=
ſchule vor einem um zahlreiche Fachintereſſenten und
Behörden=
vertreter erweiterten Kreis Prof. Dr. med. Hey vom Inſtitut
für gerichtliche Medizin. Univerſität Frankfurt, über
Blut=
unterſuchungen auf Alkohol bei
Verkehrs=
unfällen”. Wir entnehmen ſeinen Ausführungen u. a.:
Die erwünſchte Motoriſierung Deutſchlands bedingt die
ener=
giſche Bekämpfung unerwünſchter Nebenerſcheinungen. Die
Min=
derung der Verkehrsunfälle, die durchſchnittlich 11000
Menſchen=
leben in Deutſchland fordern, hiervon 5—6000 allein durch
Kraft=
fahrzeugunfälle, ſteht hierbei im Vordergrund. Gewiß ſind eine
Reihe der Unfallsurſachen unabänderlich, aber die Mehrzahl der
Unfälle liegt nicht am Verſagen der Maſchine, ſondern des
Men=
ſchen. Ein Moment verurſacht beſonders häufig Fehlleiſtungen:
der Alkohol, und zwar auch der ſchon in kleinen Mengen
genoſ=
ſene. Der Alkohol beeinflußt erfahrungsgemäß die
Reaktions=
zeit (Schreckſekunde) des Fahrers, und wenn er ſie nur um
Se=
kundenbruchteile verlängert, ſo bedeutet das auch bei langſamer
Geſchwindigkeit bereits mehrere Meter. Außerdem führt
Alko=
holgenuß häufig dazu, den Motor im entſcheidenden Augenblick
falſch zu bedienen.
Die Beſtimmung des Alkoholgehalts im Blute, die nicht nur
für die Klärung von Kraftfahrzeugunfällen, ſondern für alle
Arten von Unfällen und die Beurteilung von Sittlichkeits= und
Affektdelikten außerordentlich wichtig geworden iſt, wurde erſt
vor einigen Jahren durch eine neue Methode ſchwediſcher
For=
ſcher zu einer verhältnismäßig einfachen und billigen
Ange=
legenheit. Eine Reihe von Faktoren beeinflußt das Ergebnis
der Unterſuchung: Zu beachten iſt vor allem, daß in der Regel
zwiſchen Blutentnahme und Unfallsaugenblick eine gewiſſe Zeit
verſtreicht, der Alkoholgehalt des Blutes alſo geringer geworden
iſt. Da die Ausſcheidungsgeſchwindigkeit des Alkohols aber
ziem=
lich konſtant iſt, kann man den Alkoholgehalt auch für eine
zu=
rückliegende Zeit annähernd genau beſtimmen. Wichtig für die
Blutprobe ſind weiterhin Körpergewicht und =konſtitution des
Unterſuchten, da der Aſtheniker, der magere Typ, einen
weſent=
lich raſcheren Verbrennungsprozeß aufweiſt als der Pykniker, der
zur Korpulenz neigende Typ. Erganzende Beſtandsaufnahmen
über Krankheitszuſtände — Epileptiker! — gewiſſe
Begleitum=
ſtände — Alkohol auf nüchternen Magen uſw. — runden dann
das Unterſuchungsergebnis ab, ſo daß man in der
überwiegen=
den Zahl der Fälle das Quantum des genoſſenen Alkohols genau
beſtimmen kann. Man kommt hiermit endlich aus dem Dilemma
unſicherer Zeugenausſagen und unwahrer Behauptungen heraus
und eine erzieheriſche Wirkung der Blutunterſuchung in der
Richtung, den Alkohol während der Fahrzeit zu meiden, iſt
be=
reits deutlich zu erkennen.
Dem Beifall, der ſehr intereſſierten Zuhörer gab Major
von der Recke, Kommandeur der Landesgendarmerie, mit
einigen herzlichen Dankesworten an den Vortragenden
Aus=
druck.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Oktober
1935 elfmal alarmiert, und zwar zu 1 Mittelfeuer, 3
Klein=
feuern, 1 Kaminbrand, 5 Waſſerrohrbrüchen und 1 ſonſtigen Fall.
Auf der Wache Kirchſtraße 13 wurde in einem Fall erſte Hilfe
geleiſtet.
Naharbeit des Abends stellt große Anforderungen an die Augen, wenn sie bei schlechter
Beleuchtung erfolgt. Schone und unterstütze die Augen durch mehr und besseres Licht.
Es ist ja heute so leicht gemacht. Die Osram-Gl-Lampen geben, je nach Größe,
bis 20% mehr Licht. Erhältlich in den Elektro-Fachgeschäften,
Seite 6 — Nr. 312
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 12. November
Aus Heſſen.
Hängertag des Kreiſes Mümling.
Der diesjährige Herbſtſängertag fand am Sonntag in Zell
bei Sangesbruder Gg. Klein ſtatt. Nachdem der hieſige
Männer=
geſangverein die erſchienenen Sänger durch den Sängergruß und
den wohlgelungenen Vortrag des Odenwälder Heimatliedes „Seid
mir gegrüßt, ihr wald’gen Höhen” erfreut hatte, eröffnete
Kreis=
wolter Keller die Tagung mit herzlichen Begrüßungsworten.
Von 50 Vereinen waren 42 vertreten. In ſeinem Rückblick gab
Kreiswalter Keller ein Bild über die derzeitige Lage und die Not
unſerer Kreisvereine. Er forderte die Sänger weiterhin zur
Treue auf und im Kampf für die Sängerſache nicht zu erlahmen.
Wirkungsvoll ergänzt und unterſtützt wurden ſeine Ausführungen
durch den Gauvertreter, Herrn Alles, Groß=Gerau. Wir
befin=
den uns erſt jetzt im kulturellen Umbruch, der auch in unſere
Sängerſache hineingreife. Dem neuen Zeitgeiſt entſprechend
ver=
langt das Kulturprogramm des DSB. neuzeitige Chöre,
Gemein=
ſchaftsſingen und die öffentliche Singſtunde. Wir wollen dadurch
an unſerem Teil mitwirken an der Bildung der Volksgemeinſchaft
nach dem Willen unſeres Führers. Nach einem Bericht über den
derzeitigen Kaſſenſtand übernahm der neuernannte Kreiswalter,
Herr Rektor Weber, Erbach, mit Dankesworten an den
ſeitheri=
gen Kreiswalter Keller die Geſchäftsführung. Kreischormeiſter
Göbel verbreitete ſich über die Erfahrungen beim letzten
Wer=
tungsſingen und die verſchiedenen Bezirksſingen. Einen
eingehen=
den und ſtimmungsvollen Bericht gab Herr Zink über das
Schu=
lungslager des Gaues in Brandau unter Leitung von Roſenthal=
Heinzel und gab den Dirigenten manchen Fingerzeig über die neue
Art des Singens. Wir dürfen an der neuen Singebewegung nicht
vorbeigehen, wenn wir nicht uns ſelbſt aufgeben wollen.
Nachdem das nächſtjährige Wertungsſingen auf den 24. Mai
1936 in Höchſt feſtgeſetzt war wurde die Tagung mit einem „
Sieg=
heil” auf Vaterland und Führer und dem Geſang der
National=
hymnen geſchloſſen.
El. Pfungſtadt, 10. Nov. Seine fünfte Frau
geſtor=
ben. Hart vom Schickſal betroffen wurde wiederum unſer
Mit=
bürger Jakob Becker I., indem ihm nun auch ſeine fünfte
Ehe=
frau im Tode vorausgegangen iſt. Man bringt dem 81jährigen
Greis zu ſeinem ſchweren Verluſt allgemein herzliche Teilnahme
entgegen.
G. Ober=Ramſtadt. 11. Nov. Bautätigkeit. Die
Bautätig=
zeit war in dieſem Jahre hier eine verhältnismäßig lebhafte.
Hier=
bei iſt in erſter Linie die NS.=Heimſtättenſiedlung zwiſchen
Küch=
ler= und Frankenhäuſerweg zu nennen. Während die zuerſt
begon=
nenen Siedlungshäuſer jetzt bezugsfertig ſind, befinden ſich noch
weitere acht Häuſer im Bau, die, wenn nicht ſchon ſehr bald
Froſt=
wetter eintritt, im Rohbau noch fertiggeſtellt werden können. Auch
an einigen Privathäuſern wird zurzeit noch gebaut. Das
Weiß=
bindergewerbe bekam außerdem in letzter Zeit noch mehrfach
Auf=
träge für den Außenverputz von Häuſern. So wurde kürzlich auch
das alte Schulhaus in der Kirchſtraße neu „eingekleidet”.
x. Dieburg, 11. Nov. Die Sternwanderung des
Nordkreiſes des Odenwaldklubs, die jedes Jahr im
Herbſt die Ortsgruppen von Frankfurt, Mainz, Offenbach. bis
hin=
unter zu Dieburg, Babenhauſen, vereinigt, hatte diesmal als Ziel
das alte Städtchen Dreieichenhain, deſſen Ortsgruppe die
Durchführng der Sternwanderung oblag. Ueber vierhundert
Wanderer und Wanderinnen des Odenwaldklubs fanden ſich nach
genußvollen Wanderungen durch die in letzter herbſtlicher
Schön=
heit leuchtenden Wälder an dem Weiher der alten Burg
zuſam=
men um von da in einem kurzen Werbeumzug „Zur Krone” zu
marſchieren. Der Saal des Gaſthauſes war überfüllt. Der
Vor=
ſitzende der gaſtgebenden Oxtsgruppe. Herr Lehrer Frölich,
be=
grüßte die Gäſte, an ihrer Spitze den deutſchen Wanderführer und
Vorſitzer des Geſamt=Odenwaldklubs, Herrn Profeſſor Dr.
Wer=
ner, und ſeinen treuen Gehilfen, Herrn Studienrat Dr. Götz,
ſprach von den Hochzielen des deutſchen Wanderns und brachte
dem Vaterland und Fuhrer das „Sieg=Heil”, worauf die beiden
Nationalhymnen erklangen. Der Vorſitzende des Nordkreiſes, Herr
J. Sauer, Frankfurt, warb für die Tätigkeit des Klubs, dem
ſein „Friſchauf” galt. Miniſterpräſident a. D. Dr. Werner,
freudig von der Verſammlung begrüßt, ſprach in kraftvollen
Wor=
ten von dem Wert, aber auch von der Unerſchütterlichkeit der
deut=
ſchen Wanderbewegung, der er ſein „Friſchauf” weihte. Für die
Unterhaltung der Gäſte war beſtens geſorgt. Nach einem Vorſpruch
(Frl. Heberer) bot die Jugendgruppe des Odenwaldklubs Langen
gefällige Reigentänze, zwei junge Mädel ſangen nette Lieder zur
Zupfgeige kleinere und größere Turnerinnen von Dreieichenhain
führten ſchöne Tänze und anmutige rhythmiſche Uebungen vor und
eine wohlgeſchulte Sängergruppe erfreute durch ihre Lieder.
Be=
vor zum Schluß der Tanz begann, ſprach der zweite Vorſitzende des
Nordkreiſes, Herr Amtsgerichtsrat Becker, Dieburg, der
Orts=
gruppe Dreieichenhain, ihrem Vorſitzenden, und allen
Mitwirken=
den für das ſchöne Gelingen der Sternwanderung den
wohlver=
dienten Dank aus, der in einem „Friſchauf” für den Odenwaldklub
Dreieichenhain ausklang. Man ſchied mit dem Wunſche auf ein
frohes Wiederſehen im nächſten Herbſt in Babenhauſen.
Le. Groß=Umſtadt. 11. Nov. Der letzte Eintopfſonntag
brachte zugunſten des Winterhilfswerks in hieſiger Stadt den
an=
ſehnlichen Betrag von 223,10 RM., die letzte Straßenſammlung
328,00 RM., ein Betrag, der bisher noch nicht erreicht wurde. —
Am Sonntag unternahm die hieſige Ortsgruppe des
Oden=
waldklubs ihre diesjährige 13. Wanderung, dieſe führte bei
herrlichſtem, warmen Wetter durch den prachtvollen herbſtlich
ge=
ſtimmten Forſtwald über Altheim nach Richen, wo bei
Klub=
genoſſe Gunkel „Zur Sonne‟ Einkehr gehalten wurde. Hier
ent=
wickelte ſich bald eine muntere, heitere Stimmung, wozu
beſon=
ders Klubgenoſſe Frey als Kunſtler am Klavier viel dazu
bei=
trug. Bei Geſang von ſchönen Wander= und Volksliedern
ver=
brachte man einige vergnügte Stunden. „Friſch auf!” zur
Dezem=
ber=Wanderung. — Am 17. November findet das
Opferſchie=
ßen der hieſigen Kriegerkameradſchaft zugunſten des
Winterhilfs=
werks 1935/36 auf den Schießſtänden des Schützenvereins ſtatt;
ein jeder Kamerad iſt verpflichtet, hieran teilzunehmen;
entſpre=
chende Aufforderung hierüber iſt ergangen. Am gleichen Tage
fin=
det ein Appell des SAL. am gleichen Platze ſtatt. — Die hieſige
Bürgermeiſterei macht öffentlich bekannt, daß ſich in letzter Zeit
die Fälle mehren, wonach Hausbeſitzer an neu zuziehende Perſonen
Wohnungen vermieten, ohne daß dieſe im Beſitze einer
Zuzugs=
genehmigung ſeitens der Gemeinde ſind. Die Hausbeſitzer werden
darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie bei evtl. Hilfsbedürftigkeit der
betreffenden Mieter haftbar gemacht werden
As. Erbach, 11. Nov Großer bunter Abend. Der
Karnevalverein „Ulk” Erbach, der unter ſeiner neuen Leitung
einen gewaltigen Aufſchwung genommen, und der ſich die Aufgabe
geſtellt hat, den in der hieſigen Bevölkerung ſchlummernden
Froh=
ſinn und Humor zu pflegen, veranſtaltete am Sonntag einen
gro=
ßen bunten Abend, der dank der vorzüglichen Vorbereitung ſeitens
ſeiner Freunde und Gönner aus wah und fern überaus gut beſucht
war. Der Verein hatte keine Mühe und Koſten geſcheut, durch
Ge=
winnung beſter Kräfte den zahlreichen Beſuchern einige Stunden
ungetrübter Freude zu bereiten. Auch die einheimiſchen Kräfte
lei=
ſteten Vorzügliches und ernteten ungeteilten Beifall. Beſonders
freudig begrüßt wurde der bekannte Humoriſt G Eckerlin der
zu Beginn einen herzlichen Willkommengruß entbot mit der
Ver=
ſicherung, daß dieſer Abend von jetzt ab zur Tradition werden
ſolle Sämtliche Darbietungen der verpflichteten auswärtigen
Kräfte, wie die des Herrn Balzer Backes als Anſager und
Volkstypendarſteller, der Herren Kull und Kulley als
Akro=
baten, der Geſchwiſter Mättä als Tanzakrobaten, des Herrn
Roberto als Balanceur, ſowie der Sängerin Elſa Raſſuo=
Schulich waren über alles erhaben. Punkt 11 Uhr fiel der
Vor=
hang, und das geſamte närriſche Komitee ſtellte ſich vor in ſeiner
ganzen Pracht und Herrlichkeit. Der Vorſitzende eröffnete die
Sitzung, und die beiden Sprecher Köhler und Mohr wußten
zum größten Ergötzen der Zuhörer in wohlgeſetzter Rede allerlei
über die jüngſten Geſchehniſſe von Erbach und der Nachbarſtadt zu
berichten. Dem offiziellen Teil ſchloß ſich ein gemütliches Tänzchen
an, das jung und alt noch lange zuſammenhielt. — Vom
Oden=
waldklub. Die Ortsgruppe Erbach des Odenwaldklubs
unter=
mahm am Sonntaa bei ſchönſtem Herbſtwetter ihre 11. Wanderung.
die durch unſere benachbarten heimiſchen Wälder über Lauerbach,
Günterfürſt nach Haiſterbach führte. Am kommenden Sonntag
wachmittag ſoll eine Wanderung ins „Blaue” durchgeführt werden.
—
Dei v. Novendel daf dein Tunde.
In würdiger Art und Weiſe, wie es dem Ernſt des
Gedenk=
tages entſprach, feierte man an allen Orten Heſſens das
Gedächt=
nis der Toten des 9. November 1923. Wir greifen aus der großen
Zahl der Berichte, die uns zugingen, die folgenden heraus:
Dg. Arheilgen, 10. Nov. Zum Gedenken an die Blutopfer
des 9. November veranſtaltete die Ortsgruppe der NSDAP. im
Schwanen” eine einfache und würdige Feierſtunde, zu der ſich
die Parteigenoſſen, die SA. und die Angehörigen der
Gliede=
rungen in ſo ſtattlicher Zahl eingefunden hatten, daß der
ge=
räumige Schwanenſaal überfüllt war. Die Bühne war mit
Fahnen und Grün einfach ausgeſchmückt, aus der Mitte ragte als
Symbol der Feier ein ſchlichtes weißes Kreuz empor. Die
Aus=
geſtaltung der Feierſtunde hatte die Hitler=Jugend übernommen,
die einzelnen Darbietungen unter Leitung von Fritz Kräuter
waren in ſinniger Weiſe auf den ernſten Charakter des Tages
abgeſtimmt. Unter Trommelſchlägen vollzog ſich der Aufmarſch
der Fahnenabordnungen. Einem einleitenden Streichquartett
und dem Vorſpruch folgte eine Feiermuſik und das Lied. Heute
ſchreiten hunderttauſend Fahnen‟. Der ausgezeichnete
Sprech=
chor „Sturm” ſowie das Lied „Rollt nun die blutigen Fahnen
auf” von der Jugend unter muſikaliſcher Begleitung geſungen
leiteten über zur Totenehrung. Bei geſenkten Fahnen rief
Sturmführer Heß die Namen der Toten der Feldherrnhalle und
der des Gaues Heſſen=Naſſau auf, während in ſymboliſcher Weiſe
Stimmen aus dem Hintergrund die Anweſenheit der teuren
Toten unter den Gedenkenden meldeten. Feierliches Schweigen
— dumpfe Trommelwirbel. Nach einem Fahnenſpruch und
Fah=
nenchoval ergriff Pg. Bareis=Auerbach das Wort zu einer
packenden Gedenkrede. Indem er an die Worte des Führers:
„Ihr habt doch geſiegt!” anknüpfte, zeichnete er das Heldentum
der Toten, die ihr Leben ließen im felſenfeſten Glauben an den
Führer und Deutſchland. Redner ſprach dann über den überall
ſichtbaren Aufbau ſeit der Machtübernahme. Vieles iſt noch zu
tun. Dazu bedarf es der Mithilfe jedes Volksgenoſſen. Er ſchloß
mit einem warmen Appell an alle, treu zuſammenzuſtehen wie
in den Jahren des ſtärkſten Kampfes. Wir glauben an den
Führer, an das deutſche Volk. Begeiſtert wurde in das Sieg=
Heil auf den Führer eingeſtimmt. Nachdem die Nationalhymnen
verklungen waren, erfolgte der Ausmarſch der Fahnen.
Er. Wixhauſen. Im Saale Zur Krone” fand eine würdige
Gedenkfeier ſtatt anläßlich der 12. Wiederkehr des Tages, an dem
im Jahre 1923 16 Getreue Adolf Hitlers an der Munchener
Feld=
herrnhalle ihr Leben hingaben für die Idee des
Nationalſozialis=
mus. Der Hintergrund der Bühne war ganz mit
Hakenkreuz=
fahnen und mit dem Runenbanner der HJ. ausgeſchlagen. Auf der
Bühne ſelbſt hatte, die HJ. und BDM. Aufſtellung genommen.
Im Vordergrund war das Bild des Führers, umrahmt von
Blu=
men und friſchem Grün, aufgeſtellt. Mit dem Präſentiermarſch
zogen die Fahnen ein und nahmen ebenfalls auf der Bühne
Auf=
ſtellung. Ein Sprechchor der HJ. leitete die Gedenkſtunde ein,
worauf Truppführer Frey für die SA. zum 9. November ſprach.
Unter den Klängen vom guten Kameraden wurden die Namen
der 16 Gefallenen ſowie der toten Kämpfer des Gaues Naſſau=
Heſſen aufgerufen und aus den Reihen der SA. und HJ. mit
Hier” beantwortet. Die Arie des Saraſtro aus der „
Zauber=
klöte”, vorgetragen von SA.=Kamerad Lenz, ſowie die geſenkten
Fahnen bildeten den ſinnigen Rahmen dieſes feierlichen Aktes.
Die Gedenkrede hielt Pg. Rechel, die darin gipfelte, daß dieſe
Helden für die Ehre und Freiheit und aus Liebe zu Volk und
Vaterland ſtarben; daß wir deshalb nicht in Trauer ihrer
geden=
ken wollen, ſondern ſtolz ſein können, ſolche Männer unſer eigen
zu nennen. In einer Schlußanſprache nahm Ortsgruppenleiter
Pg. Stork die Ueberführung der HJ. in die SA., ſowie einige
Beförderungen von Amtswaltern zu Zellenleitern und
Blockwar=
ten vor. Mit dem Horſt=Weſſellied wurde die Feierſtunde beendet.
Ae. Gräfenhauſen. 11. Nov. Gedenkfeier. Anläßlich der
Totenehrung für die am 9. November 1923 an der Feldherrnhalle
in München gefallenen Helden der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
fand am Samstag, den 9. November, eine eindrucksvolle
Weihe=
ſtunde der NSDAP., Ortsgruppe Gräfenhauſen. mit der Zelle
Schneppenhauſen, in Gräfenhauſen im Parteilokal „Zur Krone‟
ſtatt. In dem ſinnvoll geſchmückten, bis auf den letzten Platz
be=
ſetzten Saal erfolgte pünktlich um 8 Uhr unter den Klängen der
Landknechtstrommeln des Jungvolks der Einmarſch der Fahnen
der einzelnen Gliederungen und des Krieger= und Militärvereins.
Dem Fahnenſpruch: „Und ihr habt doch geſiegt”, von Hch. Annacker,
vorgetragen von einem Hitlerjungen, folgte ein Muſikſtück der
Kopelle „In München ſind viele gefallen” Feierliche Stille
herrſchte im Saal, die Toten vom 9. November und die Toten der
Kampfzeit werden geehrt, die anweſenden Volksgenoſſen erheben
ſich zu Ehren der Toten von ihren Plätzen. Truppführer Reitz
verlieſt die Namen der Blutsopfer, während die Kapelle das Lied
vom guten Kameraden intonierte. Nach dieſem feierlichen Akt
hielt Pg. Lampas=Darmſtadt eine kernige Anſprache. An die
anweſenden Volksgenoſſen richtete er die Mahnworte, den Toten
des 9. November 1923 nachzueifern, die gefallen ſind für
Deutſch=
lands Freiheit, aber den Tag der Freiheit leider nicht mehr
er=
lebten. Nach den Worten von Pg. Lampas folgte ein
Fahnen=
ſpruch: „Nicht in allen Bahnen iſt Gott”, von Hch. Annacker,
vorgetragen von einem Pimpf, dem ein Chor der
Sängervereini=
gung „Mahnung” von Heinrichs folgte. Nach einem weiteren
Fahnenſpruch: „Sturm. Sturm Sturm” von Dietrich Eckart,
Spre=
cher ein Hitlerjunge, nahm Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter
Mager die Beförderung von zwölf, politiſchen Leitern vor. Er
ermahnte die Parteigenoſſen, weiterhin treu ihre Pflicht zu tun
im Sinne des Nationalſozialismus für Führer, Volk und
Vater=
land. Nach dem Gelöbnis auf den Führer und dem Lied der
Be=
wegung erfolgte unter den Klängen der Muſikhapelle und des
Spielmannszuges der Ausmarſch der Fahnen.
Griesheim. Wie allerorts im Reich, ſo fand auch hier zum
Gedächtnis an den 12. Jahrestag des Opferzuges der treueſten
Gefolgsmannen des Führers eine Feier ſtatt, in deren
Mittel=
punkt die Ehrung der Toten der Bewegung ſtand. Zu dieſer Feier
hatte die hieſige Ortsgruppe der NSDAP. die Einwohnerſchaft in
den Saal „Zum Rebſtock” eingeladen. Der Saal war voll beſetzt.
Die Fahnen der Bewegung, unterbrochen von ſchwarzem Trauer=
flor, bedeckten die Wände des Saales. Auf der ſchwarz aus
genen Bühne hatten die Amtsleiter der einzelnen Glie)
Platz genommen. Punkt 8.30 Uhr klingt dumpfer Tromme
auf. Die Fahnen der SA., HJ., Jungvolk und NKOV,
geführt von Ortsgruppenleiter Seibert, ihren Einzu
kurzer Spruch „Deutſchland”, vorgetragen von Truppführe
mann, eröffnete die Gedenkſtunde. Ernſte Klänge aus
Götterdämmerung” erfüllten den Saal. Nun betrat Stun
Richter die Rednerbühne. Unter Trommelwirbel
Lied vom guten Kameraden verlas er die Namen der
vom 9. November 1923 und derer, die im Gau Heſſen=Na
Deutſchlands Erneuerung ihr Leben ließen. Mit erhobem
ſtand ſchweigend die Menge. Nun ergriff Ortsgruppenlein
bert das Wort: „Die 16 Toten vom 9. November 192/
die Blutzeugen und die Saat für Deutſchlands Freiheit
erſtehung. Ihr Opfertod ſoll uns ein Schwur ſein der
Hitler und ſeiner Fahne und zum Kampf gegen die Ver=
Volk und Vaterland. Für uns gibt es nur eine Pflicht:
land‟. Das Blut der Fahne iſt unſer Blut, und wer des
Fahne dient, ſtirbt nie. „Im Geiſt der Toten vom 9. M
1923 wird ſich die nationalſozialiſtiſche Kampffront ewig
Hitler=Jugend erneuern. Der 9. November iſt zu einem
Auferſtehung geworden. Anſchließend folgte ein Spruch
Toten”, vorgetragen von Obertruppführer Rühl. Wagl
vergängliche Motive aus „Tannhäuſer” leiteten zur Ueben
von ſieben Hitlerjungen zur SA. über, die Unterbannfüh
Feldmann vornahm. Er gedachte der Toten des 9. No
die heute ihre letzte Ruheſtätte fanden. Sie und die 21 gei
Hitlerjungen ſollen ihnen Vorbild in ihrem zukünftige
Dienſt ſein. Ihr Wahlſpruch ſoll fürderhin heißen: „Mein
ſei Deutſchland und ſeine Freiheit‟ Horſt=Weſſellied u
Deutſchlandlied durchklangen wie ein Schwur den Saal
den Klängen des Badenweiler Marſches erfolgte der
abmarſch.
Ar. Eberſtadt, 11. Nov. Den Gefallenen zu
die am 9. November 1923 im Kampfe für die Erneuerung
lands fielen, fand unter zahlreicher Teilnahme aller Part
rungen in der Turnhalle des Turnvereins eine ſchlichte,
volle Feier ſtatt. Unter dumpfem Trommelwirbel vollzog
Fahneneinmarſch, dem ein Vorſpruch eines Hitlerjungen
„Wenn alles vergeht, die Tat beſteht”. Es kommen
16 Gefallenen vor der Feldherrnhalle in München zur M
unter gedämpfter Muſikbegleitung: „Ich hatt’ einen Kam
woran anſchließend die Gefallenen der Bewegung von
Naſſau verleſen werden. Nach einem Sprechchor der Hitla
„Aus Blut wird Boden” ergreift Pg. Weil das Wort
denkrede. Eine Mahnung an die von der Hitlerjugend
Uebergegangenen durch den Hitlerjugendführer und der
ausmarſch bilden den Schluß der Feier.
Fb. Groß=Zimmern, 11. Nov. Ehrung der Freil
kämpfer. Am Samstag abend verſammelten ſich im
„Zur Linde” alle Mitglieder der Partei und deren Glieden
einer weihevollen Feierſtunde zu Ehren der gefallenen
kämpfer. Ein von dem Orcheſter geſpielter Choral leitete
gramm ein und gab ihm den würdigen Rahmen. Scharfüe
SS., Pg. Kopp=Groß=Zimmern, verlas nun die Namen
fallenen vor der Feldherrnhalle in München und anſchlie
Namen der Toten der Bewegung aus dem Gau Heſſen=Naut.,./9 14.
gefallenen Helden, ſo führte Pg. Kopp aus. war die Saat!
großen Sieg der Bewegung. Dieſe Blutzeugen ſollen u//½11. vo
Vorbild ſein, damit auch wir immer das erfüllen, was
gefordert wird. Mit einem dreifachen Sieg=Heil wurde dn
ſtunde geſchloſſen, die bei jedem Anweſenden den tiefſten /
hinterließ.
As. Erbach. Zu Ehren der Toten vom 9. November 19
in der mit friſchem Grün und den Fahnen des Dritten
geſchmückten Feſthalle eine Gedenkfeier ſtatt. Die Parteinly
die Gliederungen der Partei, die angeſchloſſenen Verbät
viele Volksgenoſſen waren der Einladung der NSDAP4 vlen ſich
gruppe Erbach, gefolgt und füllten die geräumige Halle i9 nunden, d
den letzten Platz. Unter dumpfen Trommelwirbeln eriedeiun
Einmarſch der Fahnenabordnungen, die auf der Bühne Aued
nahmen. Auf vier Pylonen lodern die Opferflammen
leuchteten mit ihrem roten Schein die drei umflorten we Fie m a. Rh.
kreuze, die den Hintergrund der Bühne zierten. Mit einemy wder, 13
marſch wurde die Gedenkſtunde eingeleitet. Es folgten /20 Um.)
Gedichte zu Ehren der Toten vom 9. November, und ein Aühen, 11.
Männergeſangvereins „Liederkranz”. Anſchließend erfol!0 Meter, am
Obertruppführer Angele der Aufruf der Namen der 19zſerau, 11.
lenen, den die Hitlerjugend mit. „Hier” beantwortete
unstag 1
wurden die Namen der im Gau Heſſen=Naſſau im Kampfy an der M
Dritte Reich gefallenen Kameraden verleſen und in zw eiſt! Trauer die
ten Horſt Weſſels und Schlageters gedacht. Nach dieſem /MJen in den
den Akte ſpielte die Kapelle das Lied vom guten Kamerau dnkes nieder
ſchließend erfolgte die Ueberführung der Hitlerjugend in
Zum Schluß hielt Ortsgruppenleiter Heim die Gedeni=liſre Gedäch
*
liche eine
Ebeger
Zahlreichen weiteren Berichten entnehmen wir, deß
den anderen Orten Heſſens die Totengedenkfeiern in äbn (,ei
er die Worte voranſtellte: „Wer ſein Volk liebt, beweiſt. L. Aber ob
ma=
die Opfer, die er für es zu bringen bereit iſt‟ Derſ ieen Ortſck
ſtreifte die Entwicklung der Bewegung, den Leidensweg Atm den
rers und ſeiner Getreuen; er würdigte das Opfer der 19(0
lenen mit der Aufforderung, ſich dieſes Opfers würdig
ſen. Mit dem Treugelöbnis zum Führer und dem Gexk (adt, 11.
Horſt=Weſſelliedes fand die ergreifende Feier ihren Abl Neit von
drucksvoller Weiſe abſpielten: Sprechchöre, Gedichte und
träge und ernſte Muſik, die dem Charakter der Feiern
war, umrahmten überall die feierliche Verleſung der Nu
Toten. Von dem tieferen Sinn des Tages kündeten de
ſprachen, die im Mittelpunkte der Feiern ſtanden.
Ober=Ramſtadt der Ortsgruppenſchulungsleiter Pg. Stil
Nieder=Ramſtadt Ortsgruppenleiter Lehrer Orth; in
ſprach Kreisſchulleiter Dr. Axel; in Roßdorf hielt OrtA
leiter Bürgermeiſter Nicolay die Gedenkrede, in Niedel
Pg. Lehrer Keil. Allenthalben war mit der Toteng‟
auch die Ueberführung der HJ. in die SA. verbunden
El Seligenſtadt, 10. Nov. Fernlaſtzug fährt gegen
eine Mauer. In Froſchhauſen geriet ein Fernlaſtzug auf der
Fahrt von Köln nach Würzburg auf dem naſſen Straßenpflaſter
ins Rutſchen und der Anhänger wurde gegen das Rathaus
ge=
ſchleudert. Im gleichen Augenblick paſſierten drei Radfahrer die
Stelle und wurden von dem Anhänger zu Boden geſchleudert
Ein Radfahrer erlitt ſchwere Verletzungen und wurde ins hieſige
Krankenhaus gebracht.
r. Babenhauſen. 11. Nov. Für den Verkehr
freige=
geben iſt nun wieder die Landſtraße nach Schaafheim. die
ver=
breitert und von Schaafheim aus bis zur Gemarkungsgrenze neu
hergerichtet worden iſt. An der Verbreiterung der anderen Hälfte
bis Babenhauſen wird in dieſem Winter weitergearbeitet werden.
— In der evangel. Kirche findet dieſen Mittwoch ein
Lichtbil=
dervortrag ſtatt, den ein aus Rußland vertriebener Geiſtlicher
über das Thema „Rußland einſt und jetzt” halten wird.
m. Beerfelden, 11. Nov. Schlußübung der
Freiwil=
ligen Feuerwehr. Geſtern nachmittag ſammelte ſich die
hieſige Freiwillige Feuerwehr mit Feuerwehrreſerve am
Spritzen=
haus und nahm unter Leitung des zweiten Brandmeiſters. Herrn
Körber (der erſte Brandmeiſter, Herr Bechtold, war abweſend),
und unter dem Kommando von Herrn Fr. Jung Exerzitien vor.
Herr Körber ließ dann zu einem Angriff antreten. Mit der
gro=
ßen Leiter, der Motorſpritze und dem nötigen Schlauchmaterial
gings nach der Marktſtraße. In deren Mitte ertönte das Signal
und im Sturme erreichte man das Schulhaus, das „in Flammen
ſtand”, Während die Motorſpritze in Stellung gebracht wurde,
rollten Schläuche nach den zwei nächſten Hydranten mit
Rauch=
masken verſehene Wehrmänner erſtiegen das Obergeſchoß zur
Ret=
tung der Bedrohten. Schon ließ der Motor ſein durchdringendes
Brummen hören und trieb durch ein Strahlrohr eine mächtige
Waſſerſäule in die „Flammen”. Als die Leiter ihren Zweck als
Rettungsmittel erfüllt hatte, wurde ſie ſofort verlängert, von ihrer
äußerſten Spitze in ſchwindelnder Höhe ſtand ein Wehrmann mit
einem zweiten Stvablrohr und ſandte von oben reichlich
das Haus. Die den Abfallrohren der Dachkandel entſt.
Waſſermaſſen zeigten, welches Maß von Flüſſigkeit zu ſpu
Motor in der Lage iſt. Nach dem „Halt” des Brandm/
ſchah das Abrücken ebenſo ſchnell wie der Angriff: die
wurden aufgerollt, die Motorſpritze auf ihre Unterlage
die große Leiter in transportablen Zuſtand verſetzt —
getreten zum Abmarſch. Unter den Marſchklängen der Fu
kapelle wurde der Marſch nach dem Spritzenhaus ange
Dieſe Uebung legte Zeugnis ab von der verſtändnisvoll/
der Leitenden, von raſcher und präziſer Ausführung der
durch die wohlgeſchulten Mannſchaften, ſie zeigte wieder
ſere Freiwillige Feuerwehr jederzeit in der Lage iſt, del
ſtehenden Pflichten in vorbildlicher Weiſe zu erfüllen zu/
gung unſerer Einwohnerſchaft.
Em. Heppenheim a. d. B., 11. Nov. Vortrag i
Der erſte dieswinterliche Vortragsabend im VDA. fand
ſikſaal der Oberrealſchule ſtatt und erfreute ſich eines ſ.h
Beſuches. Der neue Vorſitzende der Ortsgruppe. Herr Eh
Dr. Wirth, eröffnete den Abend. Als Redner war Herr
Heppenheim gewonnen worden, der über „Chineſiſches A
und das Deutſchtum in China” ſprach. — Jugendlic
reißer. Ein Junge und ein Mädchen im Alter von
Jahren wurden hier obdachlos aufgegriffen. Sie waren a.‟
heim und führten ein Fahrrad mit ſich, das ſie unterwegs!
hatten.
Am. Biebesheim, 11. Nov. Eine hieſige Einwohnevik
vor 32 Jahren beim Spielen mit ihrem damals ½jährig
chen ihren Trauring, der trotz eifrigſtem Suchen nichk
finden war. Vor einigen Tagen kam beim Graben inn
durch die Schwiegertochter ein Wurzelballen an die Obein
dem der Ring feſtſaß. Eine Wurzel war durch den Ring
gewachſen.
ſtatt, die ga
HEIITElTHAHDA
Tenn
AoiofeliA
TalHETMN
Nr. 312 — Seite 7
Pfarter Bulkrons Beſtakkung.
Sonntag nachmittag wurde der im 79. Lebensjahre nach
srankſein ſo überraſchend ſchnell aus dem Leben
geſchie=
rer i. R. Otto Buttron auf dem Friedhof zu
Sicken=
letzten Ruhe gebettet. Dort, wo er faſt vier Jahrzehnte
enswerter körperlicher und geiſtiger Friſche ſein Predi=
Seelſorgeramt ausgeübt hatte, an der Seite ſeiner
Gat=
er beſtattet ſein. Es war im Herbſt vorigen Jahres, als
— fielen, da nahm er Abſchied von ſeiner geliebten, lang=
Virkungsſtätte. Das Schickſal wollte es, daß er nur ein
Ruheſtandes im eigenen Heim zu Darmſtadt verbringen
hanz Sickenhofen und mit ihm die Filialgemeinde
Her=
er trauerte mit den Angehörigen, den vielen Freunden
uskollegen an der Bahre dieſes Mannes, der es im Laufe
jrhrigen Tätigkeit zu Sickenhofen verſtanden hat, ſich in
iskreiſen Anſehen. Achtung und Liebe zu erwerben.
ee kleinen ſchmucken Kirche vor dem mit leuchtenden
nen reichgeſchmückten Altar ſind die ſterblichen Reſte des
yen aufgebahrt. Das Gotteshaus iſt faſt zu klein für die
große Zahl der Trauergäſte. Herr Dekan
Reichert=
ſält im Anſchluß an die Worte im 1. Brief des
Johan=
hat welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir
ſinder ſollen heißen” die zu Herzen gehende
Traueran=
der er die großen beruflichen und menſchlichen
Ver=
ürrer Buttrons würdigte. Nach dem Geſang des
Kirchen=
ſüus, meine Zuverſicht”, verlaſſen die Trauernden bei lei=
üviel die Kirche, um den Verſtorbenen auf ſeinem letzten
Gottesacker zu begleiten. Als ſich der Sarg in die kühle
ſingt der Kirchenchor: „Wie ſie ſo ſanft ruhn!”, und
ör der Ortsgeiſtliche Pfarrer Metzger, von der
ſegens=
äigkeit ſeines Vorgängers.
dem Gebet wurden eine ganze Anzahl Kränze
niederge=
eirenvollen Nachrufen gedachten des Toten: Die Bürger=
Fpiehl und Klein von Sickenhofen und
Hergers=
ie Lehrer Volz und Braun von den beiden
Gemein=
arnen der Schul= und Kirchenvorſtände, der Dekan Rei=
Namen des Dekanats Groß=Umſtadt, ein Vertreter der
ſchen Senioren=Vereinigung Darmſtadt und ein Schulkind
nhofen. Des Geſangvereins von Hergershauſen mit
tief=
teit geſungenes Grablied „Ruhig iſt des Todes
Schlum=
eu in Wort und Tonweiſe ergreifend die Gedanken und
ſer vielen Leidtragenden zum Schluſſe der Trauerfeier
fin Berg von Blumen wölbt ſich nun über der letzten
Pfarrer Buttrons. Kränze und Blüten werden welken,
frieſſen wird ſein Name bleiben in den Herzen aller, die
ede und Verehrung zugetan waren.
Schaudämpfen von Karkoffeln.
ienſtbezirk der Bäuerlichen Werkſchule und
Bevatungs=
hmſtadt haben ſich bereits viele Bauern und Landwirte
ile der Kartoffeleinſäuerung zunutze gemacht. Sehr
ver=
ſird dieſe Kartoffeleinſäuerung durch Benutzung einer
hämpfkolonne wie ſie durch die Landesbauernſchaft
Heſ=
uim Laufe dieſer Woche an nachfolgenden Orten
vorge=
den 12. 11., vorm. 10 Uhr. in Nieder=Ramſtadt
Georg Spengler.
den 13. 11., nachm. 1 Uhr. in Neutſch, bei L.O.F.
uchmann.
a den 14. 11., nachm. 1 Uhr, in Allertsbofen,
Dr. Joſt.
en 15. 11.. vorm. 8 Uhr, in Nieder=Modau, bei
uirde d
ſirg Ludwig.
7 15. 11., nachm. 4 Uhr. in Hahn=Wembach. bei
F. Bergoint.
den 16. 11., nachm. 1 Uhr. in Wixhauſen, bei
bra Frey 4.
bden 18. 11., nachm. 1 Uhr. in Pfungſtadt, bei
ard Kunz.
Eintereſſenten aus den betreffenden Ortſchaften und der
wollen ſich zu den oben angegebenen Zeitpunkten
infinden, da um dieſe Zeit jeweils nähere
Erläuterun=
beinen Fachmann gegeben werden.
ten wick sheim a. Rh., 11. Nov. Waſſerſtand desRheins
ſwember: 1.30 Meter, am 11. November: 114 Meter.
eine 45.30 Uhr.)
ſichhorn, 11. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
452 Meter, am 11. Nov.: 1,52 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
ſßGerau. 11. Nov. Der ganze Kreis Groß=Gerau ſtand
Samstag völlig im Zeichen der Trauer für die Ge=
7 an der Münchener Feldherrnhalle. Ueberall wehte
Ind Trauer die Hakenkreuzflagge. Morgens wurden an
tälern in den Gemeinden ſchöne Kränze als äußeres
Dankes niedergelegt. Abends fanden dann
eindrucks=
hn ſtatt, die ganz auf den Ernſt des Tages abgeſtimmt
lößere Gedächtnisfeiern ſah man in Groß=Gerqu und in
E. Aber ob man nun in einer größeren Gemeinde oder
eineren Ortſchaft war, überall nahm die geſamte
Ein=
t an den Gedenkfeiern teil und bekundete damit über=
ſre Dankbarkeit, für die gefallenen Helden des neuen
hches.
Eockſtadt, 11. Nov. Den Tod im Altrhein
gefun=
ſit weit von der Mündung der Modau in den Altrhein
Leiche einer Landwirtsfrau aus Stockſtadt gefunden,
Ar wegen einer unheilbaren Krankheit den Tod in den
Licht hat.
binsheim. 11. Nov. Leichenländung. In der Nähe
berfahrt am Kornſand wurde die Leiche eines Mannes
Und geländet. Es handelt ſich um einen Buchdrucker aus
ra i. B., der bereits ſeit 21. Oktober vermißt wurde.
reitod vor.
bnheim, 11. Nov. In das Fenſter gefallen. Beim
Rollade hochzuziehen, wobei plötzlich die Schnur riß,
ier wohnende Frau in das Fenſter hinein und erlitt
mittwunden im Geſicht
ielsheim, 11. Nov. Schwerer Unfall. In den
geriet ein junger Stanzer mit der Hand in die
Ma=
bi ihm das erſte Glied des rechten Mittelfingers
abge=
bude. Der Verletzte kam ſofort in das Mainzer Städtiſche
ſſelsheim. 11 Nov. Das Wendling=Quartett
Isheim. Der vierte Abend der Opelwerkshochſchule
liemeſter 1935/36 ſtand im Zeichen der Kammermuſik.
bm Grundſatz, den Werkskameraden auf künſtleriſchem
hr das Beſte zu bieten, hatte die Kulturabteilung der
A.G. am 8. November das Stuttgarter
Wendling=
uingeladen, das heute unſtreitig zu den bedeutendſten
hſiE=Vereinigungen Deutſchlands zählt. Die Werkshoch=
Fiete ihren Hörern damit einen ganz beſonderen Genuß,
ät nur größte Städte des Reiches bieten. Das Intereſſe
lbend war überraſchend: War man noch im vergange=
IN der Aufforderung zu klaſſiſchen Muſikvorträgen nur
Volgt, ſo füllte ſich diesmal der Saal bis auf den letzten
lange vor Beginn mit einer aufmerkſamen
Zuhörer=
die künſtleriſche Qualität des Dargebotenen braucht
itelle nichts mehr geſagt zu werden. Darüber, haben
MAublikum im In= und Ausland immer wieder begei=
Eilt. Das Programm brachte bekannte Werke der klaſſi=
Das Schubert=Streichquartett D=Moll mit den
wun=
griationen über das bekannte Lied „Der Tod und das
Handns Streichquartett Werk 3 Nr. 5 P=Dur mit dem
telſatz der Serenade und zum Schluß das Beethoven=
ſerk 18 Nr. 6 B=Dur. Die Hingabe der Künſtler an ihr
Seſchwingte Zuſammenſpiel und die Reinheit der
Ton=
iterließen den tiefſten Eindruck bei einem Kreis, dem
in ſo vollendeter, Ausführung noch nicht geboten
Werkshochſchule darf dieſen Abend als einen ſchönen
Nr Bildungsarbeit verzeichnen. Am nächſten Abend —
den 14. November — ſpricht der Leiter der Heeres=
Elefen, Herr Oberſt im Generalſtab Curt
Gallen=
das Thema „Arbeiter, Soldat und Staat”.
Briefkaſten.
we it die letzte Bezugsgulitung beizuflgen. Anonyme Anfragen werden
euntwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechleverbindlſchkeit.
Das Waſſergeld iſt im Verhältnis der
Frie=
auf die Mieter und den Hausbeſitzer, wenn er im
gegen Nachweis umzulegen. Wird umgelegt, ſo
die geſetzliche Miete um 3. Prozent der
Friedens=
bent der Berechnung leſen Sie bitte Nr. 2 der „Heſſi=
und Grundbeſitzer=Zeitung” vom 15. Januar 1931
7der Städtiſchen Leſe= und Bücherhalle hier erhält=
111 DO
Aas La8
SUm ARuu
Wenn die Herbststürme rasen. Ordensritter an deutschen Küsten. Die unbekannten Helden unserer Rettungsstat onen
(Fortſetzung aus Nr. 308.)
Die Maſten brechen.
Obgleich ſogar während der Rettungsaktion ein neuer
Wogenberg den Kahn wie eine Nußſchale tanzen ließ und wieder
einige Kubikmeter Waſſer hineinſchlugen, weigerten ſich der
Schif=
fer und der Matroſe, den Kahn zu verlaſſen. Die
Rettungs=
mannſchaft brachte die Kinder, die Frauen und den Hund an
Land. Hier wurden alle Fünf von der Familie des
Revier=
förſters in Obhut genommen. Bevor die Frauen aber noch das
Haus betreten hatten, ſahen ſie den Kahn, auf dem ihre
Män=
ner unabläſſig an der Pumpe arbeiteten, mit ſtarker Schlagſeite
unter Waſſer verſchwinden. Mit Schreckensrufen, daß beide
Män=
ner nicht ſchwimmen könnten, baten ſie in ihrer Angſt, mit dem
Boot die zweite Rettungsfahrt mitmachen zu dürfen. Dies
wurde den übermüdeten und von den Aufregungen erſchöpften
Frauen ſelbſtverſtändlich ebenſo freundlich wie beſtimmt abge=
Während das Rettungsboot ſchon unterwegs war, ſahen
die Helfer, wie der Eigner und der Matroſe in die Takelage
hinauf enterten, um ſich dort einigermaßen in Sicherheit zu
bringen.
Der Laſtkahn ſaß auf Grund auf. Das Waſſer ſtand
meter=
hoch über dem Deck. Die Wogen drohten die Maſten
umzu=
ſchlagen. Dreimal verſuchten die Retter vergeblich, an den
Haff=
kahn heranzukommen. Beim vierten Mal wurde der Matroſe
ge=
borgen. Erſt beim fünften Verſuch gelang es, auch den Schiffer
in das Boot zu bekommen. Kaum befand ſich das
Rettungs=
boot zwanzig Ruderſchläge weit weg, brachen zwei von den drei
Maſten weg, als wären es angeknickte Streichhölzer. Es waren
die beiden Maſten, in deren Tagelage der Schiffer und der
Matroſe Zuflucht gefunden hatten. Die Rettung der beiden
Män=
ner gelang „eine Minute vor Toresſchluß”. Für die Retter wurde
es jetzt jedoch ungemütlich, der Sturm nahm an Heftigkeit zu.
Sie brauchten die dreifache Zeit wie bei der erſten Fahrt, um die
Männer an Land zu bringen.
Die beiden vom Seewaſſer durchnäßten Frauen und die
Kin=
der waren bereits von der ſie betreuenden Frau des
Revier=
förſters ins Beti gebracht worden. Nur „das Schipperke” hatte
ſich überraſchend ſchnell mit der neuen Lage abgefunden. Der
Spitz eilte den geretteten Männern ſo laut und freudig kläffend
entgegen, als ſei es vor einer Stunde durchaus nicht ſo „hart
auf hart” gegangen.
TV.
Deutſche „Robinſonade” in der Nordſee.
Robinſon Cruſoe brachte mit ſeinem treuen Freunde
Frei=
tag Jahre auf der weltentrückten Inſel im Stillen Ozean zu.
Kapitän und Mannſchaft des deutſchen Dampfers „Saturn” haben
nur wenige Tage lang auf „einſamer Inſel” leben müſſen.
Nichtsdeſtoweniger ſind auch ihre Erlebniſſe eigenartig. Die
Inſel dieſer Robinſonade liegt ja vor den Toren von
Bremer=
haven. Und die ganze merkwürdige Geſchichte geſchah erſt vor
wenigen Jahren.
Verſehentlich auf Grund geſetzt.
Am Heiligabend des Jahres 1922 verließ der Dampfer
„Saturn” unter Führung des zuſtändigen Lotſen Bremen, um
in ununterbrochener Fahrt nach Schweden zu dampfen. Bei
Bremerhaven wurde der Lotſe an Land geſetzt. Die Gasbojen
und Landfeuer dienten dem Kapitän des „Saturn” nunmehr als
Richtungsweiſer.
Wie es geſchah, daß die Mannſchaft des „Saturn” nun
Weihnachten des Inflationsjahres 1922 nicht in Schweden,
ſon=
dern auf einſamer Inſel verbringen mußte, darüber gibt das
Schiffstagebuch des „Saturn” hinreichend Aufſchluß. Es heißt
dort: „Als der Kapitän aus dem Kartenhaus an Deck kam, war
er durch die pechdunkle Finſternis derart geblendet, daß er ein
ungefähr drei Strich an Backbord in Sicht befindliches Feuer
für das Feuerſchiff „Bremen” anſah. In der Annahme, der
Mann am Ruder habe das Schiff nach Steuerbord ausſcheren
laſſen, wodurch er zu nahe an den Tegler Sand gekommen ſei,
ließ er in der Aufregung Backbord=Ruder geben, ohne ſich in
dem plötzlichen Verwirrtſein am Kompaß zu überzeugen, ob
tat=
ſächlich ein falſcher Kurs geſteuert werde. Das von ihm geſichtete
Feuer war jedoch das Feuer von Wangerooge, und bevor der
Kapitän ſeinen Irrtum erkannte, war das Schiff ſchon mit der
vollen Ebbe ſo weit weſtwärts verſetzt, daß es den Grund
be=
rührte und gleich darauf feſtkam!"
Obwohl die Maſchinen auf „volle Kraft rückwärts”
arbei=
teten, gelang es nicht, das Schiff frei zu bekommen. Der
Weih=
nachtsmorgen ſah den „Saturn” in ſchwerer Brandung hilflos
liegen. Das Schiff ſtieß immerfort hart auf Grund. Das
Achter=
ſpiek wurde noch dazu leck. Schneegeſtöber trat ein. Der Kapitän
ließ Notſignale funken, um Schlepperhilfe herbeizurufen. Der
holländiſche Schlepper „Gelderland” kam heran. Er hatte jedoch
zu viel Tiefgang und konnte nicht weit genug herankommen.
Die Verſuche von vier deutſchen Schleppern ſchlugen ebenſo fehl,
da inzwiſchen wieder Niedrigwaſſer eingetreten war. Beide
Weihnachtstage gingen mit vergeblichen Abſchleppverſuchen
darauf, ſchwere Brecher bei zunehmender Heftigkeit des Windes
zerſchlugen die Perſenning. Am vierten Tage drang das Waſſer
in den Maſchinenraum. Das Schiff legte ſich allmählich nach
Backbord über. Die Beſatzung mußte das Schiff in
Schwimm=
weſten verlaſſen. Sie ſuchte auf der nahebei gelegenen Mellun=
Plate Unterkunft.
Silveſter auf der Bake.
Jedes Mitglied der Beſatzung nahm Lebensmittel und
Trink=
waſſer für mehrere Tage mit von Bord des „Saturn”. In der
auf der Mellun=Plate befindlichen Wohn=Bake richtete man ſich
für mehrtägiges Robinſonleben „häuslich” ein. Eine Bake iſt
bekanntlich ein turmartiges aus Holz oder Stahl beſtehendes
Gerüſt, das zur Orientierung von Schiffen dient. Dieſe Bake
hier war ſozuſagen als „Notwohnung” ausgeſtattet worden,
be=
ſaß Feldbetten, Tiſch und Stühle. Notſignale alarmierten die
Rettungsſtation auf dem Dorumer Tief. Zwei Tage mußte die
Beſatzung des inzwiſchen im ſchweren Nordweſtſturm verlorenen
und zerſchellten Schiffes auf der Mellun=Plate ein Robinſonleben
führen. Weit hinten am Horizont ſah ſie, nachdem ſich der Sturm
gelegt hatte, andere Schiffe vorüberziehen.
Erſt am 30. Dezember vormittags wurden die Notſignale an
die Rettungsſtation Dorumer Tief weitergegeben. Noch herrſchte
ſchwere See. Ein Rettungsboot holte zunächſt ſieben Mann der
Beſatzung des „Saturn” von der Mellun=Plate ab. Die
Schiff=
brüchigen wurden erſt am 1. Januar 1923 geborgen. Der
Hafen=
baudampfer „Minſeneroog” aus Wilhelmshaven holte die
Sieben aus der Wohnbake ab.
Die Rettungsmannſchaft unter Vormann Hinrichs war bei
Windſtärke 8 bis 9 tätig, bei ſehr ſtark bewegter See und böigem
Wetter. Deshalb konnten nicht alle 14 Geretteten auf einmal an
das Feſtland gebracht werden.
Dieſes Erlebnis verlief für die ganze Beſatzung glimpflich,
aber ihr an Bord mitgeführtes Hab und Gut wurde ein Raub
des Meeres. Erzählt wurde die Geſchichte der Robinſons wider
Willen deshalb, weil es immerhin eine Merkwürdigkeit
dar=
ſtellt, wenn heutzutage Menſchen tagelang auf einer einſamen
Inſel vor der deutſchen Nordſeeküſte leben und wohnen können,
ohne daß ſich jemand um ſie kümmert . .
V.
„.. da brach der Schiffsrumpf auseinander!“
Kapitän Voß berichtet mir von einem in der Tragik des
Geſchehens nicht einmal durch die Kataſtrophe der „Titanic”,
übertroffenen Unglücksfall vor den Toren zum Feſtland.
Am 21. Februar 1907 durcheilte die Welt eine
Schreckens=
kunde, und als der nächſte Tag die Möglichkeit gab, alle
Ein=
zelheiten des grauenvollen Unglücks zu erfahren, nahmen alle
Nationen Anteil an dem tragiſchen Ablauf der furchtbaren
Strandung des engliſchen Kanaldampfers „Berlin”.
Der Dampfer „Berlin” hatte bereits eine ſtürmiſche
Ueber=
fahrt von Harwich hinter ſich. Auf dem Quai=Bahnhof in Hoek
van Holland wartete der Schnellzug auf die Paſſagiere ſchon mit
einigen Minuten Verſpätung. Es ſollte alles ſehr ſchnell vor ſich
gehen. Die Paſſagiere hatten nur aus dem Dampfer umzuſteigen
und ihre Plätze im Schnellzug einzunehmen. In 11 Stunden
wollten die einen ſchon in der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches
ſein, in drei Stunden die anderen in Amſterdam, und ſechs
Stunden von jetzt an gerechnet die dritten in der franzöſiſchen
Metropole an der Seine. Es kam nur anders, ganz anders.
Die Paſſagiere des Kanaldampfers hatten ſchon auf dem
Oberdeck Platz genommen. Die kleinen Reiſekoffer hatten ſie bei
ſich, die großen warteten im Laderaum darauf, an Land
ge=
geben zu werden. Noch wußten die Reiſenden nicht, wie wenige
von ihnen überhaupt noch Gepäck benötigen würden, und wie
viele bald darauf dahingegangen ſein würden, wo man ohne
alles ankommt.
Angeſichts des Hafens...
Auf der Kommandobrücke ſtand der Kapitän Precious. Er
hatte aber nicht den Befehl über das Schiff, ſondern das
Kom=
mando pflichtgemäß dem niederländiſchen Lotſen abgeben müſſen.
Auch der Kapitän hatte ſicher nicht die geringſte Ahnung, daß
er wenige Minuten vor dem letzten Kommando ſeines Lebens
ſtand.
Später, nachdem die Kataſtrophe geſchehen war und die
wenigen Ueberlebenden in den Rettungsſtationen lagen, wurde
die Frage aufgeworfen, weshalb denn eigentlich niemand daran
gedacht habe, Schwimmweſten und Rettungsringe in der Nähe
zu haben. Dieſe Frage war überflüſſig. Man ſtelle ſich vor, ob es
einen einzigen Reiſenden auf irgendeinem Dampfer der Welt
geben wird, der angeſichts des Hafens, angeſichts der zum
Empfang gekommenen winkenden Menſchen daran denken wird,
daß die in zwei Minuten bevorſtehende Landung niemals mehr
zuſtande kommen könnte —
Ein Entſetzensſchrei ging durch die Menge,
denn was jetzt geſchah, war derart ungeheuerlich, daß Vergleiche
bisher gefehlt haben. Ganz wenige Meter war der Kanaldampfer
noch von der Einfahrt in den Hafen entfernt, da rollte ein
haus=
hoher Berg heran, eine ungeheure Lawine aus grünweißem
Waſſer. Ueber den durchaus nicht kleinen Dampfer fegte die Flut
hinweg, und einen Bruchteil von einer Minute darauf ſahen die
Wartenden am Kai den Dampfer oben auf dem aus. granitenen
Felsblöcken gemauerten Wellenbrecher, auf dem langen
Schutz=
damm vor dem Hafen, hängen. Unten auf dem ſteinernen Damm
verbluteten zuckende Menſchenkörper, brüllten im Todeskampf
auf. Und doch blieb dieſen Männern, die gleich über Bord
ge=
ſtürzt waren, noch viel Schrecken erſpart, ſo daß ſie bei allem
Unglück faſt noch als die vom Schickſal Begünſtigten erſcheinen
konnten.
Der als Wellenbrecher dienende ſteinerne Damm hatte keine
unmittelbare Verbindung mit dem Lande. Der geſtrandete
Kanaldampfer hing ſchräg auf der Spitze des Dammes, die
Wogen donnerten über einen Teil des Hinterſchiffes hinweg.
(Fortſetzung folgt.)
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 12. November
K00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Köln:
Früh=
konzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand,
Zeit, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45:
Bauern=
funk. 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.15: Nur
Freiburg: I. Geſangmuſik deutſcher und nordiſcher
Ro=
mantiker. 2. Uraufführung von Liedern Freiburger
Komponiſten. 10.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert.
10.15: Königsberg: Schulfunk: Werder Bauern und
Weich=
ſelfiſcher. Hörbilder. 10.45: Sendepauſe. 11.00: Nur
Frankfurt: Werbekonzert. 11.20: Nur Freiburg: Nachr.
11.35: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Dresden: Mittagskonzert. Ltg.: Th. Blumer.
Da=
zwiſchen 13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachrichten,
Wetter. 14.10: Vom Deutſchlandſender: Allerlei
zwi=
ſchen Zwei und Drei. 15.00: Wirtſchaftsbericht, Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. 15.15: Lieder zeitgenöſſiſcher
Kom=
poniſten.
16.00: Vom Deutſchlandſender: Muſik am Nachmittag. Das
Unterhaltungsorcheſter des Deutſchlandſenders. 17.00:
Kö=
nigsberg: Nachmittagskonzert. Ltg.: Wolfgang Brückner.
18.30: Bergrutſch in Hochkirchen. Ein Beiſpiel deutſcher
Ingenieurtatkraft. 18.55: Meldungen.
19.00: München: Reichsſendung: Die Landſchaft der 4.
polym=
piſchen Winterſpiele. 19.30: Kleines Konzert (Schallpl.).
19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr. 20.10:
Stern=
ſendung 3. Alle Abteilungen wirken mit. 22.00: Zeit,
Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.20: Freiburg:
1. Soldatenlieder in Friedens= u. Kriegszeit. 2. Vom
Höl=
lental zum Himmelreich. 3. Allerlei Schwarzwälder
Bau=
ernmuſik. 24.00: Stuttgart: Norma. Oper in 2 Akten v.
Vincenzo Bellini. (Aufn.)
WOidtien Tandannnn
Or E
Reichsſendung: 19.00: Deutſchlands Olympia=
Kampf=
ſtätten. Die Landſchaft der olympiſchen Winterſpiele.
Leipzig: 20.10: Die Leipziger Dienstag=Zeitung. Das
Al=
lerneueſte mit illuſtrierender Tonbeilage von geſtern, heute
und übermorgen.
Hamburg: 20.10: Scharnhorſt. Ein Waffenſchmied
deut=
ſcher Freiheit. Hörſzenen zu ſeinem 180. Geburtstage.
Frankf
10: Sternſendung 3: Alle Abteilungen
wirken mit.
Kownv: 19.30: Opernabend.
Budapeſt: 20.00: Stradivari, Hörſpiel.
Stockholm: 20.00: Harfenkonzert.
Warſchau: 20.05: Werke von Bach, Hahdn, Brahms.
Wien: 20.35: Klingendes Wien.
Rom: 20.50: Kammermuſik.
Mailand: 20.50: Operettenabend.
London: 22.30: Tanzkapelle Lew Stone.
—
JoBlen
am Ludwigsplatz (93474
Seite 8 — Nr. 312
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 12.!
Reich und Ausland.
Ein Pionier des Aukomobilbaues
geſtotben.
Marburg. Im hohen Alter von 88 Jahren
ſtarb. Stadtbaumeiſter i. R. Louis Broeg,
einer der älteſten Einwohner Marburgs. Neben
ſeiner großen Arbeit auf ſtädtebaulichem Gebiet
beſchäftigte ſich Broeg bereits in den 80er Jahren
des vorigen Jahrhunderts mit dem Bau eines
Automobils und konſtruierte um dieſe Zeit
be=
reits vor Benz ein Auto, mit dem er zum
dama=
ligen Geſpött der Leute kürzere und längere
Fahr=
ten in Marburg und Umgebung unternahm. Die
Fuhrleute nannten das neue, ſeltſame Fahrzeug
einen „Geſpenſterwagen”. Als Karl Benz in
Mannheim, welcher mit der gleichen Idee
beſchäf=
tigt war, von dem Fahrzeug Kenntnis erhielt,
trat er mit Broeg in Verbindung und plante, ſich
mit ihm zum Zwecke des Automobilbaues zu
ver=
binden. Das Dazwiſchentreten des damaligen
Marburger Oberbürgermeiſters Schüler
verhin=
derte es, daß der bereits fertiggeſtellte Vertrag
unterzeichnet wurde. Jedoch erwarb Broeg eines
der erſten von Benz erbauten, Automobile und
wurde eifriger Fahrer. Er gründete den heutigen
Gau IIT B des Allgemeinen Deutſchen
Automo=
bilklubs, war lange Zeit deſſen Vorſitzender und
erkämpfte ſich in dieſer Zeit viele Auszeichnungen
für autoſportliche Leiſtungen. Mit Broeg wird
der Senior der kurheſſiſchen, vielleicht ſogar der
deutſchen Kraftwagenfahrer zu Grabe getragen.
Der Wafſenſchmied zur Befreiung
Preußens.
Am 12. November jährt ſich zum 180. Male der
Geburtstag des Generals Gerhard Johann David
Scharnhorſt, der in den Jahren des
Zuſam=
menbruchs Preußens die Armee von Grund auf
erneuerte und durch das ſogenannte „Krümper=
Syſtem” eine ſtarke Reſerve ſchuf. Die allgemeine
Wehrpflicht wurde erſt durch Geſetz vom Jahre
1814 eingeführt. Im Verein mit Gneiſenau,
Boyen und Grolman ſchuf er an Stelle des alten
Söldnerheeres das Volksheer. Damit ſchmiedete
er die Waffen, die Napoleon bezwangen.
Scharn=
horſt ſtarb am 28. Juni 1813 in Prag an einer
Wunde, die er in den Kämpfen bei Großgörſchen
erlitten hatte. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Die Mädhange Geoentfeier auf deit Abeonsptag.
Chronik des Tages.
Geſtern vormittag 9,47 Uhr hat ſich zwiſchen
den Bahnhöfen Reßla-Borga-Kelbra ein
be=
dauerlicher Unglücksfall zugetragen. Drei Arbeiter
aus Reßla, die im Auftrage einer Reßlaer
Bau=
geſellſchaft Arbeiten auf dem Bahnkörper
ausführ=
ten, wurden vom durchfahrenden Güterzug 6302
überfahren und getötet.
In der Nacht zum Montag gegen 12 Uhr fuhr
in Mannheim=Feudenheim ein
Perſonenkraft=
wagen gegen einen Baum der Feudenheimer Allee.
Der Fahrer, ein 18 Jahre alter Autoſchloſſer aus
Mannheim, wurde herausgeſchleudert und blieb
tot auf der Fahrbahn liegen. Ein neben ihm
ſitzender junger Mann wurde ſo ſchwer verletzt,
daß der Tod alsbald eintrat. Drei hinten im
Wa=
gen ſitzende Mädchen erlitten ſchwere Verletzungen.
Das Poſtflugzeug Marſeille—Barcelona iſt am
Montag früh in der Nähe von Iſtres abgeſtürzt.
Die dreiköpfige Beſatzung wurde getötet. Die
Ma=
ſchine iſt völlig zertrümmert.
In Südfrankreich im unteren Rhonetal ſind
durch langanhaltende heftige Regenfälle große
Ueberſchwemmungen verurſacht worden. Die
Rhone führt Hochwaſſer und ſteigt ſtündlich um
etwa 6 Zentimeter. Die tiefgelegenen Stadtteile
von Avignon ſind bereits überſchwemmt.
In dem Wohnhaus des Arztes Franklin in der
Nähe der Oxford Street brach nachts ein Feuer
aus, das erſt bemerkt wurde, als bereits das ganze
Haus in Flammen ſtand. Die Feuerwehr konnte
die fünf weiblichen Bewohner des Hauſes nur noch
als Leichen bergen. Es handelt ſich um die
Ehe=
frau und die Nichte des Arztes ſowie um drei
weibliche Dienſtboten.
Die Suche nach dem Flieger Kingsford Smith
zeuge der britiſchen Luftſtreitkräfte in Singapur
unermüdlich die Nachforſchungen nach ihm
fort=
ſetzen. Man hegt die ernſteſten Befürchtungen um Fall von Geiſtesſtörung oder ſonſt Abnormem war
das Schickſal dieſes berühmten Fliegers.
Wie aus Montreal gemeldet wird, brach in
einer Irrenanſtalt mit 4900 Inſaſſen, die ſich in
einer Vorſtadt ungefähr 12 Kilometer öſtlich vom
Zentrum der Stadt Montreal befindet, Feuer
aus. Das Perſonal hatte die größten Schwierig= lernte. Noch mit ſieben Jahren hatte ſie die
gei=
keiten, die Kranken in Sicherheit zu bringen. Fünf
Kranke fanden den Tod.
Um die mitternächtliche Stunde, als die Särge in der Feldherrnhalle aufgebahrt worden waren, traf der Führer ein, um an jedem einzelt
in ſtillem Gedenken zu verharren. Unſer Bild gibt einen Ueberblick über die ergreifende Feier. Im Hintergrund die Feldherrnhalle un
Odeonsplatz die aufmarſchierten Formationen der Bewegung, die von dem Wald von Fahnen umrahmt waren.
(Scherl=Bilderdif
Ein Phänomen der Gedankenübertragung
Das Gehirnwunder der Ilga K. — Ein zehnjähriges Mädchen ließt in anderen Gehirnen.
Trick und Autoſuggeſtion ausgeſchloſſen. — Die Wiſſenſchaftler ſiellen feſt.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Riga, im November.
Aus dem Munde des Direktors
des Gerichtsmediziniſchen Inſtitutes
an der Hochſchule von Riga,
Ferdi=
nand v. Neureiter, erfährt man jetzt
die erſten zuverläſſigen Einzelheiten
über eines der größten und
einzigar=
tigſten Gehirnrätſel, auf die die
Wiſſenſchaft bis heute aufmerkſam
wurde.
Ilga iſt die dümmſte. . . .
In der äußerſten Ecke Lettlands, in Trapene,
abſeits von jeder Eiſenbahnlinie, ſogar von der
letzten Station des Poſtautos faſt 25 Kilometer
iſt bisher ergebnislos geblieben, obwohl die Flug= entfernt, lebt die Bauernfamilie K. Nichts iſt
ungewöhnlich an dieſer Familie: ſeit
Genera=
tionen waren alle geſund — kein Epileptiker, kein
darunter. Und doch erlebt man jetzt plötzlich an
einer Tochter, die nunmehr zehn Jahre alt iſt,
ſeltſame Dinge.
Ilga iſt aufgewachſen wie die anderen
Ge=
ſchwiſter, nur, daß ſie erſt viel ſpäter ſprechen
ſtige Reife einer Dreijährigen. In ihrem Munde,
und ſomit in ihrem Hirn, formen ſich kaum die
Buchſtaben zu fertigen Worten — geſchweige denn
zu Sätzen. Unbeſtreitbar: ſie iſt die dümmſte von
allen Kindern der Familie K.
Die Entdeckung des Phänomens.
Zuerſt wurde in der Schule der Lehrer auf
Ilgas ſeltſame Fähigkeit aufmerkſam. Das
halb=
blöde Kind konnte und konnte nicht leſen. Stand
aber der Lehrer neben ihm und ſchaute
konzen=
triert mit in den Text hinein, den das Kind laut
leſen ſollte, dann entwickelte Ilga plötzlich eine
ganz normale Leſefähigkeit. Aber in der Sekunde,
da der Lehrer wegſchaute, oder ſich, nicht mehr
auf den Text konzentrierte, verſagte Ilga wieder
vollkommen.
Er ſprach mit einem Arzt, Dr. Kleinberg,
dar=
über. Dieſer ſammelte ſorgſam Notizen und
ver=
anlaßte den Lehrer und die Eltern, beim Leſen,
Schreiben und Rechnen Ilga genau zu beobachten
und alle abſonderlichen Erſcheinungen
aufzu=
zeichnen. Immer häufiger ſprach er in der Schule
oder auf dem Bauernhof der K.’s vor, um ſich mit
Ilga zu beſchäftigen.
Das Wunder von Trapene.
Er erkannte als erſter, daß es ſich hier um
einen abſoluten Fall von Gedankenübertragung
oder — genauer geſagt — darum handelte, daß
Wiſſen von einem Hirn auf das andere, ohne ein
Wort zu ſprechen, übergeleitet wurde. Er
ver=
faßte einen ſorgſamen Bericht, den er nach Riga
an ſeinen alten Lehrer, Ferdinand von Neureiter,
den Direktor des Gerichtsmediziniſchen Inſtitutes
an der dortigen Univerſität ſchickte.
Neureiter prüfte den Bericht, hielt Rückfrage
bei Dr. Kleinberg und forderte weiteres Material
an. Eines Tages ſchickte er dann Geld, um für
Ilga und ihre Mutter die Reiſe von Trapene nach
Riga zu bezahlen. So begann Ilgas Weg in die
Wiſſenſchaft. Man bildete in Riga Komitees, die
aus Aerzten und einigen gebildeten Laien
beſtan=
den, die als beſonders ſkeptiſch bekannt waren.
Die Prüfung der Profeſſoren.
Vor allem kam es darauf an, alle
Möglich=
keiten eine Autoſuggeſtion bei jedem der
Prüfen=
den auszuſchalten. Man unternahm die
Prü=
fungen zunächſt in Riga und wiederholte ſie dann
in Trapene, um den Einfluß des Milieus zu
er=
proben. Man erſchwerte die Proben immer mehr,
nachdem man in den ſogenannten
Intelligenzprü=
fungen feſtgeſtellt hatte, daß das Kind weit unter
dem geiſtigen Durchſchnitt des Normalmenſchen
gleichen Alters ſtand.
Las aber jemand im Zimmer in irgendeiner
Sprache dieſer Erde ein Gedicht oder ein Stück
aus einem Buch — ſelbſt einen Teil aus einem
klaſſiſchen lateiniſchen Literaturwerk — dann
wie=
derholte Ilga K. ſchnell und fehlerlos alles, was
jene Perſonen im Geiſte vor ſich hinlaſen. Dieſe
Perſonen waren eben für Ilga zu „Sendern”
ge=
worden, während ſie ſelbſt nichts anderes als —
ganz automatiſch — „Empfänger” war.
Rezepte und ſchwierige Rechnungen,
Fahr=
pläne und Aufzeichnungen, die noch nie an die
Oeffentlichkeit gelangt waren, waren für Ilga,
wenn ſie von einer Perſon in einem Abſtand von
drei bis vier Metern lautlos geleſen wurden —
ein offenes Geheimnis.
Neuland der Seelenforſchung.
Man läßt Ilga K. jetzt nicht mehr aus der
Beobachtung heraus, denn man hat, mit ihrer
Hilfe zum erſten Male unter ſtrengſter
wiſſen=
ſchaftlicher Kontrolle einen Blick in die
Seelen=
geheimniſſe eines primitiven Menſchen tun können.
Schließlich hat es den Anſchein, als ob man einem
willensſchwachen Menſchen durch ſtärkſte
Konzen=
tration wenigſtens für Augenblicke ein Wiſſen zu
übermitteln vermag, das dieſen Menſchen ſonſt
un=
erreichbar iſt.
Vorſichtig taſtet man weiter in dieſem
Neu=
land der Seele. Das Gehirnrätſel der Ilga K.
wird — wenn nicht alles täuſcht — eines Tages
eine wichtige Etappe für die weitere Forſchung
bilden.
Neuer
Mit einem Stratoſphärenballon ſird
tag, früh die amerikaniſchen Hauptl4
W. S. Stevens und Orville Anderſonl
City (Dokata) geſtartet. Die Wette
ſind ungewöhnlich günſtig. Organiſien
Unternehmen von der Nationalen Ge/
Geſellſchaft zuſammen mit der Luftſchif
der Armee. Es ſtellt den dritten Verſu
dar, in die Stratoſphäre vorzudringenl
erſten Verſuch im Juli 1934 riß die A
beim Erreichen der oberen Luftſchicht
ſatzung mußte mit dem Fallſchirm abſ
Auch heute gab es bereits einen
Als der Ballon ſeine Füllung mit Heit
hielt, riß die Hülle an der Seite ſieben?
auf. Der Schaden wurde jedoch von
der Goodyear=Zeppelin=Werke aus Ak.=
Ballon gebaut haben, ſchnell beſeitigt
größte je konſtruierte Freiballon und fi
Kubikfuß. Die Gondel mißt 3
Mete=
meſſer. Stevens plant eine Höhe von
tern zu erreichen.
Der Ballon erreichte um 18.28
Uh=
von 18 300 Meter, um 19.21 Uhr eirell
22 580 Meter. Damit wäre bereits ein
mit, daß der Ballon ſehr raſch ſteige. Zi
meter zeige 60 Grad Celſius unter
Standpunkt ſei Gordon im Staate 92/ Schweret Küſte. — 19 Todesopfell London. An der Küſte der nordi
ſchaft Donegal ereignete ſich ein ſchwel das 19 Todesopfer ſorderte. 19 2
Frauen, die als Erntearbeiter in SoNl
weſen waren, hatten in einem offenein
die Heimreiſe nach der Arrammore
treten. Um den Weg abzukürzen,
Führer des Bootes durch eine klippenr.“
In
Plötzlich ſtieß das Segelboot gegen
und kenterte. 17 Perſonen ertranken.
Ueberlebenden klammerten ſich an desl
das nach 15 Stunden an die Küſtl
wurde. Die beiden Geretteten ſtarbeil
nach kurzer Zeit an Erſchöpfung. Unte
befinden ſich acht Mitglieder einer F4
andere Familie hat drei Mitgliede?
Unglück verloren.
Fernlaſtzug fährt in BdM.=Gruppe.
Durlach (Baden). Am Samstag abend
er=
eignete ſich in der Jöhlinger Straße zu
Wein=
garten ein ſchreckliches Unglück. Gegen 9.30 Uhr
fuhr ein Fernlaſtzug in eine Gruppe von vier
BdM.=Mädchen hinein, die gerade auf dem
Heim=
weg von der Totenfeier begriffen waren. Die
Mädchen befanden ſich auf der rechten
Straßen=
ſeite, während der ſchwere Wagen auf der falſchen
Seite herankam und die Mädchen, die nicht mehr
entweichen konnten, zu Boden riß. Die BdM.=
Führerin Erna Maier erlitt einen Schädelbruch
und ſtarb auf dem Transport ins nahegelegene
elterliche Haus. Zwei weitere Mädchen, beide
16jährig, wurden mit lebensgefährlichen
Schädel=
verletzungen vom Platze getragen. Das vierte
Mädchen kam mit dem Schrecken davon. Der
Len=
ker des Laſtzuges wurde feſtgenommen.
Unglaublich, aber wahr.
Ein Fräulein aus Bruck (Oberfranken) hatte
ſich ein Fahrrad gekauft. Aber ſchon bei der erſten
Fahrt hatte ſie das Pech, in einen Nagel zu
fah=
ren. Sie ſuchte deshalb den Fahrradhändler
wie=
der auf und fragte, was da zu machen ſei. Kurz
und bündig erklärte der Händler: „Da flickſt halt
den Schlauch, und die Geſchicht iſt erledigt‟. Die
Jungfrau ſchob das Rad heim und tat wie
ge=
heißen. Anderntags aber erſchien ſie zornerfüllt
nochmals beim Händler und wollte das Rad
wie=
der zurückgeben: „Da haſt dei Glump wieder, das
Radl halt ja koa Luft net!” Nunmehr ſah der
Fahrradhändler ſelbſt nach dem Rechten, nahm den
Schlauch heraus und konnte kaum ſeinen Augen
trauen — der Schlauch war wundervoll geflickt —
aber mit Nadel und Faden!
Zu einer nicht alltäglichen Vex
Gerichtsſaal kam es jetzt vor ein
Schöffengericht, vor dem der Fall
ein=
unglücks zur Verhandlung ſtand. (
fahrer hatte an einer Straßenkreuzuu
den Berlins einen Radfahrer umger 19
heblich verletzt. Nach ſeinen Ausſas!
ſich nach dem Zuſammenſtoß umgedre‟
Wagen anzuhalten, und dabei will
fahrer „ruhig auf der Straße ſtehend.
ben. Dafür hatte der wegen fahrläſſ ”
verletzung und Führerflucht angeklagt
Ehepaar als Zeugen angegeben, das E
in ſeinem Wagen ſaß. Die Zeugen 1
vernommen und beeideten ihre Ausſohl
der angefahrene Radfahrer mit dem
den Beinen auf der Straßenkreuzun
habe. Die Verhandlung ergab aber
Gegenteil. Der Radfahrer war ſchmr
Beinen verletzt und hatte obendrein
erſchütterung davongetragen. Dieſer
von einer großen Zahl von Paſſante‟
worden, die dem Verletzten auch die
angedeihen ließen. Die meineidigen 3 0
alſo einwandfrei falſch geſchworen, un t
zu entlaſten. Das Gericht wies ihnen
eid nach und ließ die beiden aus dem
verhaften und ſofort in das Unterſuck
nis abführen.
Die vorhafketen Zeug
[ ← ][ ][ → ]wienstag, 12. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 312 — Seite 9
bsgabsl
Roman von Henrik Heller.
der erfahrene Praktiker verlor langſam die Geduld, ſolche
gri kommen in der Wirklichkeit nicht vor, Liebe — nichts als
— keine Geſchenke, keine Verheißungen, — irgendwo lag
isferdefuß verſteckt, den er herausfinden mußte. „Stehen
fragte er und zeichnet nachdenklich blickende Schweinchen
n Rand des Stenogramms, „noch zu einem anderen Mann
Ziehungen?"
„Zu keinem.”
Oder zu einer Frau, zu irgendeinem Menſchen, dem Dr.
ſi. Ihrethalben vielleicht ſeine Hilfe angedeihen ließ?”
ſäein, ich bin ganz allein und habe auch für niemanden
verlangt.”
die Familie Dr. Baitſkys ſtand vor ihrer Rückkehr nach
d. War Ihnen das bekannt?"
zr, natürlich. Ich wußte das ſchon am erſten Tag meines
ſtuntritts.”
und Sie wären in dieſem Fall zurückgeblieben,”
Za”, ſagte Eva leiſe.
fᛋ hörte den veränderten Tonfall ſofort und wurde lebendig.
g — hallo, wie war das? Erklären Sie das genauer.”
r. Baitſky fragte mich einmal, ob ich ſein Kind nach
hai begleiten wolle. Das geſchah, bevor — bevor unſere
ungen begannen, und ich lehnte ab”, erzählte Eva tapfer.
ſtir fragte er noch einmal, aber dieſes Mal galt es nicht
ſem Kind, es war ein verhüllter Vorſchlag, ſeine Geliebte
. Wir haben nachher nie mehr von Schanghai
ge=
berr."
Ga, aha!” dachte der Juriſt, befriedigt die Unterlippe
vor=
ſeid.
ain ſchauen wir uns einmal die Tat ſelber an”, fuhr er
ſadringlich fort. „Frau Baitſky kam alſo Mittwoch
nach=
nach Grütliberg zurück und traf dort ſofort auf Sie. Was
ſh dann?” Er zündete eine Zigarette an und lehnte ſich
en Tiſch. „Verſuchen Sie, alles recht getreu wiederzugeben.”
ſber er bekam nicht viel zu hören, Eva blieb einſilbig und
ſtofſen. In ihrem Innern war noch alles wund, die böſen
Clairemaries brannten wie Peitſchenhiebe, ſie haßte, ja,
ßie noch die Tote. „Sie fiel über mich her”, erzählte ſie
tm, „maßlos unbeherrſcht hat ſie mich beſchimpft. Ich ſolle
ſucken, bevor Dr. Baitſky zurückkomme, an ſeiner Treue
hihr nichts, — weniger als nichts, aber es paſſe ihr nicht,
mit einem Dienſtboten —‟ Ein dicker Knäuel ſtieg ihr
hnd in die Kehle, Eva verſtummte.
ind da packten Sie ein Meſſer — einen Brieföffner,
irgend=
arfes Inſtrument, das bedauerlicherweiſe zur Hand war,
achen zu, nicht wahr?”
ſſtein — nein, ich habe ſie nicht angerührt. Oh, glauben
it doch, daß ich ſie nicht angerührt habe!”
ya, na”, ſagte der Richter beſchwichtigend, „ſo etwas koſtet
en Kopf. Totſchlag iſt eine Affekthandlung — Sie waren
eben gereizt, außer ſich — verzweifelt, nicht wahr? Ihre Lage
war ja tatſächlich unhaltbar. Die Abreiſe Dr. Baitſkys iſt doch
wohl ſo ziemlich als das Ende der beſtehenden Beziehungen
einzuſchätzen, er ſchrieb Ihnen ja nicht einmal mehr, wenn man
von einer konventionellen Depeſche abſehen will. Und dann
tauchte noch Frau Baitſky auf und ſchlug Krawall. Das hat
Ihnen in Ihrer Kränkung und Ratloſigkeit natürlich den Reſt
gegeben.”
„Ich habe es nicht getan.”
„Geſtehen Sie doch, Fräulein Kreuzberg” redete der Richter
Eva zu. „Glauben Sie mir, Sie ſparen ſich viel Quälerei —
alles wird leichter, menſchlich begreiflicher, wenn man geſteht und
erklärt. Was haben Sie mit dem Meſſer angefangen?”
„Ich habe es nicht getan. Ich weiß von keinem Meſſer. Es
iſt nutzlos, mir das alles zu ſagen.”
„Na ſchön”, mit böſem Geſicht warf er die loſen
Steno=
gramme auf den Tiſch und begann wieder zu ſchreiben. Der
eindringlich ſanfte Ton war weg, rückſichtslos blies er ſeinem
Viel ruhiger werden!
. .. auf Kaftee Hag umstellen!
Häftling den Zigarettenrauch ins Geſicht und gab ſich gar keine
Mühe, das beleidigende Mißtrauen, das ihn erfüllte, zu
ver=
bergen. „Sie ſtritten alſo erbittert mit Frau Baitſky, das geben
Sie zu?"
„Ja.”
„Und eine knappe Viertelſtunde ſpäter fand die
Kammer=
jungfer —” er blätterte ſuchend in ſeinen Akten — „die
Kammer=
jungfer Joſefa Krupp ihre Herrin mit durchſtochener Kehle in
einem Winkel des Salons. Das Kleid war an der Bruſt
zer=
riſſen wie nach einem Kampf. Die Krupp ſchrie natürlich um
Hilfe und rief damit Miß Robinſon wie auch Frau Marie
Gott=
lieb herbei. Gleich darauf erſchienen Sie im Zimmer, mit
blu=
tigem Kleid, blutigen Händen, aber ohne Waffe.”
„Ich habe nie eine Waffe beſeſſen.”
„Sagen Sie lieber, Sie haben ſich ihrer ſofort nach der Tat
geiſtesgegenwärtig entledigt. Wahrſcheinlich warfen Sie das
Meſſer in ein Kloſett oder verſteckten es an einem ſchwer
zu=
gänglichen Platz. Aber man wird es ſchon finden, verlaſſen Sie
ſich darauf.”
„Niemand wäre glücklicher als ich, wenn man es recht bald
fände. Dann müßte man mir auch glauben.”
Er zog gelangweilt die Brauen hoch. „Woher ſtammte dann
das Blut an Ihren Händen?”
„Ich fand ſie ja, ich war die erſte, die ſie fand. Ich dachte
erſt an einen Selbſtmord, ich war verwirrt infolge der
vorher=
gegangenen Aufregung und wollte ſie aufheben. Aber ſi= war
ſchon tot — ihre Augen waren offen und ſahen mich au.” Eva
zitterte noch leiſe bei dieſer Erinnerung.
„Halt! Bitte, nur ſchön langſam, nichts durcheinander
brin=
gen! Sie ſtritten doch mit Frau Baitſky, wieſo haben Sie ſie
dann plötzlich „gefunden”? Wollen Sie mir erzählen, daß die
Frau aus heiterem Himmel zuſammengebrochen iſt — mit einem
Meſſerſtich im Hals, Nein? Das wollen Sie nicht ſagen? Alſo
was denn?“
„Sie glauben mir ja doch nicht. Niemand glaubt mir”, ſagte
Eva leiſe, eine müde Hand fiel offen in den Schoß zurück.
„Kümmern Sie ſich nicht um mich, jammern Sie richt, das
iſt ganz zwecklos.” Ungerührt rollte der Juriſt den
Zizaretten=
ſtummel zwiſchen gelben Fingern. „Geben Sie eine einleuchtende
Beſchreibung der Vorgänge. Was iſt nach Beendigung des
Strei=
tes geſchehen?”
„Der Streit wurde nie beendet, wenigſtens von Frau Baitſky
nicht. Ich habe ihren unbeherrſchten Vorwürfen nicht
ſtand=
gehalten, ich lief einfach davon und ließ ſie ſtehen. Es war gut,
daß ich davon gelaufen bin, ſonſt hätte ich ſie vielleicht ins
Ge=
ſicht geſchlagen.”
„Oder in den Hals geſtochen” half er ihr bereitwillig.
„Nein, ich bin keine Zigeunerin, die ein Meſſer im
Strumpf=
band trägt. Und wäre ich eine Zigeunerin, in vierzehnjähriger
ſtrenger Schule hätte ich Selbſtbeherrſchung und Diſziplin
ge=
lernt.” Sie preßte die Hände im Schoß zuſammen und ſchluckte
krampfhaft. „Ich lief alſo aus dem Salon, hinauf in mein
Zim=
mer, ich wollte meinen Koffer packen und ſofort abreiſen.
Natür=
lich war ich furchtbar erregt, aber dieſer Entſchluß, bei Nacht
und Nebel davonzulaufen, war nicht ſo kopflos, wie er jetzt
aus=
ſieht. Nach dieſem Skandal, den Frau Baitſky machte, hätte ich
unbedingt gehen müſſen, der Chefarzt würde mich keinen Tag
mehr im Haus geduldet haben. Mein Koffer hat ſchon offen auf
dem Bett gelegen, und alle Kleider, die ich ſo für’s erſte aus dem
Schrank riß. Dann fiel mir ein, daß ich keinen Grund hätte, mich
ſo kläglich davonzumachen. Ich wollte Miß Robinſon ..
„Das iſt die Erzieherin von Baitſkys Kind?”
„Ja. Ich wollte Miß Robinſon verſtändigen und nachher
auch den dienſttuenden Arzt, Dr. Szigety. So bin ich alſo wieder
heruntergelaufen.”
„Ueber die Treppe?”
„Ja.”
„Und niemand iſt Ihnen auf dem Wege begegnet?”
„Ich weiß es nicht ſicher. Soviel ich mich erinnere, war der
Korridor leer.”
„Pech”, ſtellte der Richter ſkeptiſch feſt. „Na, weiter.”
„Als ich die Tür aufmachte, die den allgemein zugänglichen
Korridor von der abgeſchloſſenen Suite der Baitſkys trennt ..
„Der Situationsplan der Zimmer iſt mir bekannt.” Er
kramte unter ſeinen Papieren. „Ja, davon kann ich mir ſchon ein
Bild machen.”
„Als ich die Tür aufmachte, fiel mir ſofort auf, daß auf dem
Stückchen Gang kein Licht brannte . .
„Was?‟ Er hob den Kopf. „Es war finſter?”
„Ja.”
„Das iſt ja etwas ganz Neues. Angeblich hat doch das Licht
gebrannt.”
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 10 — Nr. 312
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 12. November
SgtsSa lt Atltt
Oetsgruppe Darmstadt desR/e.
An alle örtlichen Fachamtsleiter!
Am kommenden Mittwoch, 13. November, abends 8,30 Uhr,
findet in der Woogsturnhalle eine außerordentliche Sitzung
der örtlichen Fachamtsleiter ſtatt.
Auf der Tagesordnung ſteht:
„Errichtung von Sportanlagen im Südoſtviertel der Stadt
Darmſtadt”.
Die Fachamtsleiter werden gebeten, ihre Wünſche und
An=
regungen bzgl. des Ausbaues vorzubringen.
Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung darf kein
Fachamts=
leiter fehlen und ich bitte um pünktliches Erſcheinen.
(gez.) Löwer.
Handball=Pokalzwiſchenſpiel
Gau Südweſt — Gau Mitke.
am kommenden Sonntag 14,30 Uhr auf dem Polizeiſportplatz.
Die Anhänger des Handballſportes werden es ſicherlich mit
Genugtuung hinnehmen, daß eines der großen Pokalſviele in
die Darmſtädter Hochburg gelegt wurde. Beſonderes Intereſſe
erweckt die Begegnung dadurch, daß die Spielleitung beider
Gaue je ein Mannſchaftsgerippe noch entſprechend aufgefüllt hat.
Bei den Mitteldeutſchen iſt der vorjährige Deutſche Meiſter. —
Polizei Magdeburg — in der Hauptſache vertreten. Gau
Süd=
weſt hat auf Polizei Darmſtadt zurückgegriffen. Es ſpielen:
Lüdicke
Gau Mitte:
93 Deſſau
Ehrecke
Wohlfahrt
PSV. Magdeburg
SC. Fermerslb.
Schröder
Peplinſki
Waſalla
Mtv. Neuſtadt SC. Fermerslb. PSV. Magdeburg
Keller
Böttcher
Klingler. Stahr
Weller
Tſch. Zwötzen Mtv. Neuſtadt
PSV. Magdeburg
Erſatz: Krauſe, PSV. Magdeburg.
Leonhardt Freund Worms
Spalt . Embach
Pol. Dſtdt. TS. Herrnsh. Pol. Dſtdt. 98 Darmſt. TS. Herrnsh.
Daſcher
Krämer
Stahl
SV. Wiesbaden Pol. Darmſtadt Pol. Darmſtadt
Pfeifer
Brohm
Pol. Darmſtadt VfR. Schwanheim
Keimig
Gau Südweſt:
Pol. Darmſtadt.
Erſatz: Sommer, Pol. Darmſtadt.
Vorher findet ein Damen=Handballſpiel ſtatt
zwiſchen dem Gaumeiſter „Eintracht”=Frankfurt und einer
Frank=
furter Stadt=Elf.
Achtung! Spielverlegung!
Wir haben bereits mitgeteilt, daß die Bezirksklaſſe am
Sonn=
tag bereits vormittags 11 Uhr ſpielt. Die Kreisklaſſe I trägt
die für 17. 11. angeſetzten Spiele am 1. 12. aus und die
Kreis=
gez.: Wolf.
klaſſe II am 24. 11.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Geſperrt!
Wegen der Tätlichkeiten gegen den Schiedsrichter im Spiel
Höchſt — Ober=Ramſtadt am 10. 11. 35 wird der SpV. Höchſt bis
zur urteilsmäßigen Erledigung des Falles von jeder Spieltätigkeit
ausgeſchloſſen. Da die Ausſchreitungen durch die Spieler auf dem
Spielfeld geſchahen und die Zuſchauer ſich ruhig verhielten, kann
nur eine Vereinsſperre in Frage kommen. (gez.) Dr. Grünewald.
SV. Groß=Gerau — 04 Arheilgen 0:1 (0:0).
400 Zuſchauern erlebten einen erbitterten Kampf, der ganz
im Zeichen der Arheilger Abwehr ſtand. Die erſte Viertelſtunde
gehörte den Gaſtgebern, die Arheilgen ganz in ſeine Hälfte
zu=
rückdrängten. Allmählich legte ſich die Nervoſitt der Gäſte, und
ſo wurde für die Folge ein Spiel geboten, bei dem jeder
An=
griff durch die ſichere Verteidigung abgeſtoppt wurde. Nach der
Pauſe änderte ſich das Bild, denn die Gäſte zeigten die
geſchloſ=
ſenere Leiſtung und ſetzten vornehmlich die flinken Flügelleute
ein. Doch blieben Tore verſagt. Groß=Geraus Rechtsaußen jagte
einige Flankenbälle ungemein ſcharf aufs Tor und brachte ſo
einige Verwirrung in die Arheilger Abwehr. Groß=Gerau holte
zum Endſpurt aus, alles auf eine Karte ſetzend — das war der
Untergang! Zwei Minuten vor Schluß brach Arheilgen durch
und Beißel holte mit ſeinem Treffer Sieg und Punkte.
V.f. R. 1924 Beerfelden — TSV. Lengfeld 0:2 (0:1).
Mit großem Anhang und Siegeshoffnungen kamen die Gäſte.
Unter der ausgezeichneten Leiſtung eines Schiedsrichters aus
Hanau begann das Spiel. Beerfelden ſchafft für die Lengfelder
Hintermannſchaft ſofort kritiſche Momente, die jedoch durch das
ganz große Spiel des Lengfelder rechten Verteidigers, der
tech=
niſch und taktiſch wohl der beſte Mann auf dem Platze war,
zunichte gemacht wurden. Zweitens hatten die körperlich zum
Teil ſehr ſchwachen jugendlichen V.fR.=Stürmer tatſächlich in
dieſer Zeit Pech. Lengfeld führt in der Halbzeit mit einem Tor,
das ſchwer erkämpft werden mußte. Es gelingt Lengfeld in der
zweiten Hälfte, wiederum ein Tor zu ſchießen. Nun drängt aber
der VfR.=Sturm. Der erſte Elfer iſt fällig. Doch zu allem Pech
knallt der Halbrechte den Ball direkt auf den Tormann, der das
Leder in Empfang nimmt. Wieder Hände=Elfmeter! Der
Mit=
telläufer will es nun beſſer machen und eilt zum Elfmeterpunkt.
Schuß etwas beſſer placiert, doch glänzend hält der Tormann.
Die beiden günſtigen Ausgleichsgelegenheiten ließ ſich die V.f.R.=
Mannſchaft entgehen. Lengfeld hat Sieg und Punkte.
Beerfel=
den verlor bereits in der erſten Hälfte ſeinen guten
Mittelläu=
fer, der verletzt wurde und das ganze Spiel dann als Statiſt
Rechtsaußen ſtehen mußte. Mit kompletter Elf war das Spiel
trotz der ausgezeichneten Leiſtung der Lengfelder Mannſchaft
be=
ſtimmt für die Platzelf gewonnen. Sportlich lieferten ſich beide
Mannſchaften einen ſchönen Kampf.
TSV. Meſſel 1. — SV. Nieder=Ramſtadt 1. 4:2 (1:2).
Das mit großer Spannung erwartete Spiel endete mit einem
Siege von Meſſel. Es iſt wohl während des Spieles und nachher
viel diskutiert worden, das Spiel hätte für Meſſel höher
aus=
gehen müſſen, wenn der Schiedsrichter, Wedel=Darmſtadt, „
ein=
wandfrei” geweſen wäre. Der Schiedsrichter war für dieſes
Tref=
ſen der rechte Mann. Daß er drei Tore für Meſſel nicht gab,
ge=
ſchah mit Recht ausgenommen das zweite, das regeltechniſch
ein=
mandfrei erzielt war. — Zum Spielverlauf: Mit dem
Anſtoß von Meſſel entwickelt ſich ein Spiel, wie es ſpannender und
ſchöner in den letzten eineinhalb Jahren nicht vorgeführt wurde.
Meſſel drängt und kommt zum Führungstor. Nieder=Ramſtadt
gleicht durch Meſſelsr. V. aus und kommt ſogar zum
Führungs=
tor. Mit 1:2 geht es in die Pauſe. „Kurz nach der Pauſe ſteht
Meſſels rechter Läufer plötzlich vor dem Tormann und der
Aus=
gleich iſt gefallen. (Feine Leiſtung.) Beide Parteien gehen nun
zum Endſpurt über, indem Meſſel noch zweimal erfolgreich iſt,
Nieder=Ramſtadt dagegen leer ausgeht. Bei Meſſel war die
ge=
ſamte Läuferreihe ſehr gut; auch Linksaußen und linker
Verteidi=
ger. Erwähnt ſei noch der neue Mittelſtürmer, der das prächtige,
ſiegbringende Tor ſchoß. Der beſte Mann auf dem Platze war der
rechte Läufer Meſſels. Bei Nieder=Ramſtadt waren alle Reihen
gleich gut beſetzt und man nahm die Niederlage mit Anſtand hin.
— Vorher Schüler 1. — Schüler 46 Darmſtadt 3:1.
L. G.
Olympia Hahn — Eſchollbrücken 4:2 (3:0).
Das „Lokalderbn” gewann Hahn verdient. Beide Mannſchafte
waren ſich ſo ziemlich gleichwertig. Hahn, das in veränderter
Auf=
ſtellung antrat, konnte zuerſt nicht gefallen. Erſt nach erfolgreicher
Umſtellung klappte es beſſer. Durch überraſchende Durchbrüche
fie=
len bis zur Pauſe drei unhaltbare Tore. In der zweiten Hälfte
hatte Hahn meiſt mehr vom Spiel, konnte aber von einem Dutzend
„totſicheren” Sachen nur eine zum 4:0 verwerten E. war ein
zäher Gegner, der ſo leicht nichts verſchenkte. Er wehrte ſich tapfer
und ſetzte ſich reſtlos bis zum Letzten ein, hatte aber wenia Glück.
Erſt gegen Schluß kam E. zu zwei vermeidbaren Treffern. K.
Spielvereinigung Ueberau — TV. Rimhorn i. O. 2:1 (1:0).
Durch Elfmeter wird das Spiel entſchieden.
Ungefähr 200 Zuſchauer umſäumten den Platz, als der
Schieds=
richter den Ball freigab. Ueberau hat Anſtoß, und ſofort entwickelte
ſich ein Spiel, das jeden Zuſchauer begeiſtern konnte. Nach hartem
Kampf fiel in der 40. Minute durch einen Kopfball das 1. Tor für
Ueberau. Kurz nach Beginn der 2. Hälfte fiel das 2. Tor für
Ueberau durch eine etwas harte Elfmeterentſcheidung. Obwohl der
vorzügliche Rimhorner Torwart den Elfmeter hielt, landet der
Nachſchuß unhaltbar in den Maſchen. Die Rimhorner gaben aber
das Spiel noch nicht verloren, und in der 85. Minute gelang auch
der mehr als verdiente Ehrentreffer. Mit dem Schlußpfiff ging
ein Spiel zu Ende, deſſen Reſultat ebenſogut hätte umgekehrt
hei=
ßen können. Die Leiſtungen des Schiedsrichters ließen zu wünſchen
übrig.
Sp. V. 1910 Weiterſtadt — FV. Gräfenhauſen 7:1 (2:0).
Mit dieſem Reſultat fertigten die Weiterſtädter die Gäſte aus
Gräfenhauſen ab. Es war eine eindeutige Angelegenheit der
Gaſt=
geber, die mit Erſatz angetreten waren. Trotz der vielen Tore, die
man zu ſehen bekam, konnte das Spiel nicht begeiſtern, denn es
fehlte der nötige Kampfesgeiſt, den man bei den Verbandsſpielen
ſonſt zu ſehen gewohnt iſt. Durch das planloſe Spiel der Gäſte
konnte ſich die Weiterſtädter Mannſchaft auch nicht ſo recht
zuſam=
menfinden und die totſicheren Sachen vor dem Tor wurden
ver=
maſſelt. Die Hintermannſchaft hatte leichte Arbeit denn das Spiel
wickelte ſich faſt durchweg in der Hälfte der Nachbarn ab, die ſich
viel zu viel mit der Verteidigung abgaben, anſtatt nach vorne
aufzubauen. Durch dieſes Spiel wurde das nicht gerade günſtige
Torverhältnis Weiterſtadts etwas aufgebeſſert, und es hätte bei
einigem Ernſt ſich noch günſtiger geſtalten können. Bei den
Gräfen=
häuſern ſtachen die beiden Verteidiger von den übrigen Spielern
etwas ab.
Kommenden Sonntag findet vormittags 9 Uhr auf dem
Sport=
platz bei günſtiger Witterung Training für die Mannſchaften ſtatt.
VfR. Fehlheim — TV. Zwingenberg 1:3 (0:2).
Unter der ungenügenden Leitung von Schiedsrichter Freitag=
Bensheim entwickelte ſich ein Spiel, das zunächſt Fehlheim in
Front ſieht. Allmählich findet ſich Zwingenberg und legt ſein
be=
kanntes Kombinationsſpiel zu aller Augenweide vor .. das mußte
Tore geben; und innerhalb 10 Minuten ſtand Zwingenberg 2:0
in Führung. Nach der Halbzeit verpfiff der Schiedsrichter derart
das Spiel, daß ein Zuendeſpielen in Gefahr ſtand. Ein nicht
ab=
zuſtreitender Elfmeter wurde nach einem Gegentor von Fehlheim
zum 3:1 verwandelt. Zwingenberg führt nunmehr allein die
Ta=
belle mit 10:0 Punkten an und wird auch nicht gewillt ſein, die
Führung an einen anderen Verein abzugeben.
TSG. Biebesheim — Concordia Gernsheim 1:2 (1:0).
Bei ſchönſtem Fußballwetter trafen ſich dieſe Nachbarn zu
einem ſpannenden typiſchen Verbandsſpiel. Dem Gaſt iſt es
ge=
lungen, den vorausſichtlichen Meiſter Biebesheim verdient mit
2:1 zu ſchlagen, denn wenige Mannſchaften werden es noch
fer=
tig bringen, in Biebesheim zu gewinnen. Gernsheim war dem
Gaſtgeber in allen Teilen überlegen. An Eifer Taktik und
Tech=
nik konnten die Biebesheimer nicht heran. Jeder Einzelne war
voll bei der Sache, und ſo mußte der große Wurf und die noch
viel größere Ueberraſchung gelingen. Der Spielverlauf zeigte
Biebesheim leicht überlegen. Bei einem Durchbruch des
Biebes=
heimer Linksaußen verpaßte der rechte Läufer den Ball und
durch ſtrammen Schuß von Suttheimer ging B. in Führurg.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Tempo, wie man es in
der Kreisklaſſe nur ſelten ſieht. Immer wieder iſt es G., das
den Ton angibt. Dieſe Bemühungen waren aber auch bald von
Erfolg gekrönt. Einen ſchönen, von Köhl hereingegebenen
Eck=
ball verwandelte Betz mit Prachtkopfſchuß zum Remis. Ein
Elf=
meter gegen G. wurde vom Hüter glänzend gemeiſtert. Betz
wurde 10 Minuten vor Schluß im Strafraum regelwidrig zu
Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Lidemaier
zum 2:1. Köhl=G. wurde vom Platz geſtellt. Mit nur 10 Mann
wurde die Führung mit verbiſſener Energie verteidigt. Die
Sen=
ſation war fertig. Gernsheim gewann in Biebesheim, was der
Elf ſchon jahrelang nicht mehr möglich war. — SR. Schmahl=
Worms war ein gerechter Leiter. Zuſchauer über 500.
Orienkierungsfahrt
des Radfahrer-Vereins Darmſtadt.
Während im allgemeinen, der Radfahrer in den
Winter=
monaten ſein Rad in Ruheſtellung bringt, iſt es im Radfahrer=
Verein üblich, auch während der kalten Jahreszeit — bei trockenem
Wetter — hinauszufahren in den herbſtlichen und winterlichen
Wald. Wie ſehr damit den Wünſchen der Mitglieder entſprochen
iſt, zeigte die am Sonntag abgehaltene Orientierungsfahrt nach
unbekannten Zielen, die ſich einer ſehr guten Beteiligung erfreute.
Die den Teilnehmern diesmal geſtellte Aufgabe war nicht
ganz einfach, denn es mußten Ziele aufgeſucht werden, die nicht
alle aus den Karten erſichtlich ſind. Trotzdem löſte eine Anzahl
Fahrer die Aufgabe in hervorragender Weiſe und erbrachte ſo
den Beweis, daß die Abſicht der Vereinsleitung, die Schönheiten
unſerer Heimat den Vereinsmitgliedern vor Augen zu führen, die
erfreulichſten Ergebniſſe zeitigt. Der Start war morgens 8.30 Uhr
am Mathildenplatz, wo die Fahrer in minutenweiſem Abſtand
auf die Reiſe geſchickt wurden. Die von Poſten beſetzten Ziele
waren Klipſtein=Tempel. Kaiſer=Eichen, Alice=Eiche und Georgen=
Brunnen. Beſondere Schwierigkeiten bereitete die Auffindung
der Alice=Eiche, die auf den Karten nicht verzeichnet iſt, aber dank
der Findigkeit der Teilnehmer ſchließlich doch ausfindig gemacht
wurde. Der Spezialiſt der Orientierungsfahrten Viktor
Renſch=
ler, ſtellte auch diesmal ſeine guten Waldkenntniſſe unter Beweis
und ſiegte wiederum in der Klaſſe der Aktiven in ſehr guter Zeit.
Ergebniſſe; Aktive: Viktor Renſchler in 1:06.30 Std.
Jugend: Jakob Wolf in 1:20 Std. Am Schlußziel bei
Vereins=
mitglied Miſchlich trafen ſich nach der Fahrt alle Teilnehmer;
da=
bei fanden ſich auch die ein, die vergeblich nach den Zielen geſucht
hatten.
Vorwärks Groß=Zimmern rückk voran.
Nieder-Ramſtädter Ringerſtafſel 15:5 beſiegk.
Vor gut beſuchtem Haus fand am Sonntag dieſer Kampf in
Groß=Zimmern ſtatt. Die einzelnen Begegnungen brachten ſchöne
Kämpfe, die durchweg ein raſches Ende mit entſcheidenden Siegen
nahmen. Groß=Zimmern benötigte für ſeine 15 Punkte die
Rekord=Mindeſtzeit von 19:10 Minuten, während Nieder=
Ram=
ſtadt in 1 Minute ſeine 3 Punkte buchen konnte. Nur der Kampf im
Weltergewicht (Weber=G3. — Göbel=NR.) endete durch eine
kleine Wertung nach 15 Min. für NR. Während Groß=Zimmern
mit ſeiner Mannſchaft in der Aufſtellung vom Vorſonntag antrat,
vermißte man bei Nieder=Ramſtadt die Hauptſtützen Kaffenberger
im Mittelgewicht, der ſeiner Militärpflicht genügt, und Schettler
im Schwergewicht, der in Kühn nur eine ſchwache Vertretung
fand. Aber auch gegen eine komplette Gäſteſtaffel hätte der
Vor=
wärts=Sieg nie in Frage geſtanden, denn Reinhardt und Ganß
ſind ſchwer zu nehmende Hinderniſſe.
Die Ergebniſſe: Bantam: Poth=G3. — Schuchmann=NR.,
Sieger P. in 2:30 Min, durch Armfallariff. Feder: Wörthge —
Emig, Sieger W. in 5:45 Min. durch Drehgriff. „Leicht: Ohl —
Lautenſchläger. Sieger Ohl in 5:10 Min entſcheidend. Welter:
Weber — Göbel, Punktſieg für Göbel, Mittel: Buchert — Beck,
ieger Beck nach 1 Min. Halbſchwer: Reinhardt — Bernhardt,
Sieger B. in 4:45 Min. Schwer: Danz — Kühn, Sieger Danz
in 30 Sek
Die Jugend von Vorwärts ſiegte 11:6 über ihre Gegner.
Ausſcheidungskegeln Darmſtadt 1935 36
Der dritte Lauf des Ausſcheidungskegelns wurde am Ed
und Sonntag nahezu beendet. Führend iſt Kegelbruder!
geblieben. Er wird jedoch alles aufbieten müſſen, um die
zu halten, denn die letzten Kämpfe haben wieder geze
alle Kegelbrüder mit wahrem Sportgeiſt an den Star
Auch an dieſen beiden Tagen wurden wieder ſehr gute Ei
herausgeholt. Beſondere Beachtung verdienen die Leiſtung
Frauen, die in den letzten Läufen hervorragendes Körm
zeigt haben. Frau Wilbert konnte die Führung behalten
Die Ergebniſſe des dritten Laufes ſind folgende: Bet
Holz, Müller 552, Hch. Schmidt 545. Bangert 535, Chn
Mees 529, Drautz 524, Daab 523, Ringler 523, Bender 54
lem 516. Simon 513, Lutz 510. Staubach 509, L. Schrn
Schäfer 508, Tänzer 502 Holz. Senioren: Fr. Horn 50
Frauen: Frau Bender 521, Frl. Bäumer 513 Holz.
Geſamtergebnis der drei Läufe: Becher 1667 Holz, Thl
1641, Bangert 1635. Ringler 1628. Grün 1624, Mees 163
1615, Harres jr. 1594, Arnold 1585. Eigenbrodt 1584.
1584. Feldmann 1583, Müller 1579, Mayer 1578, Wilbers
Rößler 1567 Hch Schmidt 1565 Paul 1543. Drautz 1539
1537, Volz 1534 Dahlem 1530. Jakob 1528, Stahl 1523, B
Scherer 1515, Staubach 1514, Lauthner 1513. Daab 131
1508, Schrottmeyer 1503, Thomas 1500. — Senioren: Frl
1539 Holz. — Frauen: Frau Wilbert 1610, Frl. Bäum=
Holz.
Klubmeiſterſchaftskämpfe.
In der Ligaklaſſe wurde nur ein Kampf ausgetrager
gegen Zwölfer 2730:2681. — Tabellenſtand:
Konkordia 3 Spiele 2 gew. 1 verl. 4 Punz
DK 23
Haſſia.
DK 11
Zwölfer 3
Werbewoche der Turngemeinde Beſſunger
DeWie etlanlen zeſen geſeltunge.
In der heutigen Werbe=Turnſtunde der Turngen
Beſſungen um 17.30 Uhr werden die Jüngſten in eine
lichen Turnſtunde die Grundlage der Leibeserziehung
Alle Eltern und Kinder ſind hierzu herzlich willkommer.
der Kurſusleiterin Frau Wenner werden die freudigen
der Kleinen in feiner Weiſe Körperſchule. Volkstänze urd
zeigen.
Am Mittwoch werden die Schülerinnen um 1800
die Turner, Hand= und Fußballer ſowie die Schießabtei!
20,30 Uhr ihre öffentliche Uebungsſtunde durchführen.
hei
ls peiter
glicher An
Unſere Siegerehrung findet am kommenden G
20 Uhr, nicht am Samstag, wie bekannt, ſtatt. Wir en
hierzu unſere Mitglieder mit ihren Angehörigen.
Fußball=Abteilung. Anläßlich der Werbewoche fin
Mittwoch das erſte diesjährige Hallen=Fußballtraining ſul
ginn pünktlich 20 Uhr. Es haben zu dieſem Training au
ven, Junioren und Jugendſpieler zu erſcheinen. Tre
pünktlich 20 Uhr Vereinshaus, großer Saal.
Erſter Erfolg im Darmſtädter damen-Hodkeyes ſch
TSG. 46 Darmſtadt Damen — RTSV. Aſchaffenburg 6.0
Schon das zweite Spiel der neu zuſammengeſtellten 9: Verten ſetz
Elf der TSG. 46 Darmſtadt geſtaltete ſich zu einem überzelly büter gerin
Sieg. Das erſte Auftreten der Mannſchaft in Darmſtalliſt, Eleit;
zahlreiche Zuſchauer auf die Woogswieſe gelockt, die alle MZuu
gezeigten Leiſtungen angenehm überraſcht waren. Nach aul
verteiltem Spiel in der erſten Halbzeit wollte es anf bed
ten noch nicht ſo recht klappen. Erſt als ſich die Läuferreiſſ
dem Darmſtädter Sturm beſſer gefunden hatte, wurde
brüche in den gegneriſchen Schußkreis unternommen. Zuell
Feldtore brachten der TSG. 46 bis zur Halbzeit eine 2:0=5
Nach dem Wechſel glaubte man erſt an eine Wendung de
Aſchaffenburg ſetzt jetzt ſeine Flügelſpieler immer beſſer
kommt durch Linksaußen zum erſten und letzten Trefferl
macht ſich eine klare Ueberlegenheit der Darmſtädterin
merkbar. Die Läuferreihe ſchafft ſaubere Arbeit, ſo
Schlußdreieck nur noch ſelten einzugreifen braucht. Di
Aufbauſpiel der Mittelläuferin wirft den Darmſtädter
immer wieder nach vorne. Auch das Zuſammenſpiel in
iſt jetzt beſſer geworden, die Halbſtürmerinnen werden m
ſchön freigeſpielt, ſo daß in regelmäßigen Abſtänden noch
Tore erzielt werden konnten. Beſonderen Anteil an den
gen hat die Halblinke Frau Preiß, die allein fünf Tore ſ9l
Fleiſchmann auf Halbrechts beſorgte den Reſt der Erfosl
Im allgemeinen zeigt die Mannſchaft heute ſchon ein
einheitliches Spiel und hinterließ einen ſehr guten Eindrl
techniſchen Feinheiten können erſt bei längerem Zuſannd
und größerer Spielerfahrung erreicht werden. Die Aſch
ger Mädels nahmen das Spiel ſcheinbar zu leicht und f9
durch im Aufbau etwas auseinander. Die Mannſchau
einige talentierte Kräfte und verfügt allgemein über
Stockſicherheit. Die Torwächterin dagegen bot keine biſſt
Leiſtungen; ihr Gegenüber Frl. Hartmann zeigte ſich 14
mutiger.
Am Samstag Boxabend:
1. Aſchaffenburger Boxklub 1928 — TSG. 1846.
Am Freitag kämpfte der 46er Fliegengewichtler Alf el
in Mainz gegen den Gaumeiſter Bamberger und mußte.
nach Punkten geſchlagen bekennen. — Wie wir bereits
gegeben haben veranſtaltet am kommenden Samstag, der
vember, abends 20.30 Uhr, die Boxabteilung der Tcc
der Woogsturnhalle einen Kampfabend gegen den hier r!
unbekannten 1. Aſchaffenburger Boxklub. — Nachfolgend
ſtellung der einzelnen Kampfpaare: In einem Rahmenkanl
fen ſich zwei Boxer aus der Darmſtädter Boxſchar de
Jugend, und zwar: Bollinger, Gefolgſchaft 21/115 — Kle
lein 8 — Es folgen die Jugendkämpfe: Schäfer=A. — F4
Darmſtadt. Schneider=A. — Schuhmacher=Eberſtadt, Steige
—Brehm=Darmſtadt. — In den Hauptkämpfen tri=
Fliegengewicht: Fath=A. — Kuhn=D., Leichtgewicht: Zick4
ſtadt — Hinderichs=D. Weltergewicht: Oeſterlein=A. — Soh
Deboy=A. — Staudt=D. Mittelgewicht: Rauh=A. — Bock=)
ſchwergewicht: Schuck=A. — Köhler=D. Die ſorgfältige
durchdachte Aufſtellung der einzelnen Kampfpaare verſpr:!
und fairen Sport, und wir bitten das Darmſtädter Pub
recht zahlreiches Erſcheinen bei dieſer Veranſtaltung.
ganz gewiß zur Freude und zum Siegeswillen unſerer Bl
tragen, wenn ſie vor einem gut beſetzten Hauſe kämpfen
Intereſſe ihrer Heimatſtadt an ihrem Sport feſtſtellen k10
Bis jetzt hat ein reger, zufriedenſtellender Kartenverka.
ſetzt. Karten zum 0.50 RM., 0.30 RM. und 0 20 RM.
werbsloſe) ſind im Vorverkauf bei Parfümerie=Müller aun
Turm und bei Zigarrengeſchäft Hartmann, Grafenſtraß‟
lich, und dann an der Abendkaſſe. — Saalöffnung 1 St
Beginn der Kämpfe.
Weklerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a.
Ueber Irland hat ſich kräftiger Tiefdruckwirbel ei
unter deſſen Ausläufern auch unſer Gebiet ſteht, ſo daß
ger Unbeſtändigkeit zu rechnen iſt.
Ausſichten für Dienstag: Zunächſt wolkig bis aufheiterr!
zunehmende Verſchlechterung und vorübergehend auck
bei auffriſchenden ſüdlichen Winden tagsüber mild=
Ausſichten für Mittwoch: Veränderliche Bewölkung und
Niederſchläge; bei lebhaften ſüdweſtlichen Winde
friſcher.
Dienstag, 12. November
mmer 3 12
Die Wirtſchaftstätigkeit in Deutſchland hält ſich auf
Tand. Zwar iſt die induſtrielle Produktion, wie das
In=
zü Konjunkturforſchung in den ſoeben erſchienenen Viertel=
Eſen zur Konjunkturforſchung Heft 3 Teil B. feſtſtellt —
raſchen Zunahme in den erſten Monaten des Jahres —
i im ganzen nicht mehr geſtiegen. Die Zahl der insgeſamt
isten hat ſich aber bis in den Auguſt hinein vergrößert.
wegungsunterſchiede, die ſchon zu Beginn des Jahres zwi=
y einzelnen Zweigen und Gruppen zu beobachten waren,
ſich inzwiſchen verſtärkt. Das gilt vor allem für die gegen=
Entwicklung der Inveſtitions= und der Verbrauchswirt=
Verbrauchswirtſchaft iſt ſeit längerer Zeit im
ung zurückgeblieben: Die im Jahre 1934 ſtoßweiſe ein=
Hamſterkäufe der Verbraucher ſind in ihren ungünſtigen
ſitungen für Induſtrie und Handel noch nicht völlig über=
Die Beſchaffungen der Verbände ſind zu einem gewiſſen
G gelangt Schließlich ſpielen Verſchiebungen und
Erhöhun=
ſiner Reihe von Verbraucherpreiſen eine Rolle; dadurch
f manchen Gebieten der Mengenabſatz gehemmt. Die
Stei=
hdr Einkommen hat ſich im ganzen wenn auch verlangſamt,
teinzelnen hält die Erzeugung von Nahrungs= und
Genuß=
etwa den Vorjahrsſtand. Die Textilproduktion iſt zurzeit
ſeringer, als nach der Faſerſtoffverordnung vorgeſehen war
ſich geringer, als nach der Rohſtoffverſorgung möglich wäre.
ſuchinduſtrie leidet noch immer unter den zu hohen Beſtän=
Handels. Die Hausratinduſtrien haben mengenmäßig den
sumſatz wieder erreicht; neuerdings tritt der Abſatz von
ben Hausrat mehr in den Vordergrund.
nöt Es notierten (Getreide je To., alles übrige je 100
dirE RM.: Weizen W 13 203, W 16 206. W19 210, W 20 212;
4hR12 166. R15 169, R18 173. R19 175 (
Großhandels=
gle Mühlen des genannten Preisgebiets); Sommergerſte
Fhzwecke 200—210. Weizenmehl W 13 27,75. W16 28,20
WM0. W 20 28,55. Roggenmehl R 12 22,45, R 15 22,80, R18
MA 23,50 plus 50 Pfg. Frachtausgleich. Weizennachmehl
H25, Weizenfuttermehl 13,50. Weizenkleie W13 10.,65,
W80. W 19 11,00. W 20 11.10. Roggenkleie R12 9.,95, R15
M8 10,40 R 19 10,50 Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation.
at mit Monopolzuſchlag 16,.20, Palmkuchen m.M. 16,80,
agen m. M. 18,30. Trockenſchnitzel 8,80 (Großhandels=
B Fabrikſtation), Heu 8—8,50, Weizen= und Roggenſtroh
Aeßt 3,20—3,40, desgl. gebündelt 3—3,20. — Kartoffeln:
2,90—2,95. gelbfleiſchige 2,80—2,85, weiß=, rot= und
Ege 2,60 RM. pro Zentner bei Waggonbezug. Die
Sor=
en ſich alle für die hieſige Gegend. Tendenz: ruhig.
Tatta
TTagasg
eutſchlands Wirtſchaftslage im Herbſt41935
Stärker denn je konzentriert ſich die Belebung der
Wirt=
ſchaft auf die Anlagetätigkeit. Die umfaſſenden Arbeits=
Faonsisienſchaft iin Borbergrand. beſchaffungsprogramme der Jahre 1933 und 1934 ſind zwar ſo gut
wie erfüllt. An ihre Stelle ſind aber namentlich die Aufgaben
getreten, die ſich aus der Wiedererringung der Wehrhoheit
er=
geben. Hinzu kommen einzelne Maßnahmen zur
Arbeitsbeſchaf=
fung (z. B. auf dem Wohnungsmarkt), ſowie die Inveſtition zur
Verbreiterung der heimiſchen Rohſtoffbaſis. Schließlich holen
auch die Unternehmer, vor allem in den
Produktionsgüterindu=
ſtrien, manche der lange Zeit aufgeſchobenen Erſatzinveſtitionen
nach.
Von den Anlageinduſtrien haben ſich vor allem das
Bauge=
werbe kräftig belebt. In manchen Gebieten war in den letzten
Monaten kein arbeitsloſer Bauarbeiter mehr verfügbar. Auf den
deutſchen Werften wurden in den erſten neun Monaten des
laufenden Jahres mehr als doppelt ſoviel Schiffsneubauten in
Angriff genommen wie im Voxjahr: dabei handelt es ſich z. T.
auch um Handelsſchiffe für ausländiſche Rechnung. Die
Kraft=
fahrzeuginduſtrie hat bis Ende Auguſt 1935 bereits die
volle Jahresproduktion von 1934 erreicht. Die arbeitstägliche
Roheiſengewinnung iſt von 32 300 To. im März auf 37 100 To.
im September geſtiegen. In der Induſtrie der Richteiſenmetalle
macht ſich zum Teil die Beſchränkung der Rohſtoffverſorgung
be=
merkbar; immerhin bietet der vermehrte Einſatz von
Leichtmetal=
len eine gewiſſe Entlaſtung. Die Maſchineninduſtrie hat im erſten
Halbjahr 1935 ihren Umſatz gegenüber dem Vorjahr um mehr als
die Hälfte erhöht.
Der Verkehrordnet ſich in das Bild der allgemeinen
Wirt=
ſchaftsentwicklung ein: In allen Zweigen hat vor allem die
Be=
förderung von Anlagegütern zugenommen.
Der Außenhandel bleibt zwar noch immer von der
all=
gemeinen Belebung ausgenommen. Seit März d. J. iſt aber die
Handelsbilanz leicht aktiv.
ſtrliner und Rhein=Main=Börſe.
der rückläufigen Tendenz, die das Börſenbild während
ſigen Woche beherrſchte, hat ſich auch zu Beginn der neuen
bichts geändert. Die Kursgeſtaltung an der Berliner
verlief bei kleinſten Umſätzen uneinheitlich, doch
über=
ſvieder Abſchwächungen. Allergeringſtes Angebot konnte
weichenden Kurſen untergebracht werden. Beſonders
Bagen Montane, Chemiſche Papiere hatten nur mäßige
Ab=
ſngen aufzuweiſen. Elektro= und Tarifwerte lagen unein=
Die anhaltend günſtige Abſatzlage der Autoinduſtrie kam
Kurs der BMW.=Aktien zum Austrag, die ¼ Prozent
ge=
während Daimler im gleichen Ausmaß nachgaben. In
Enkanteilen fanden Anlagekäufe ſtatt, die eine lprozentige
ſig zur Folge hatten. Im Gegenſatz zu den Aktienmärkten
lenten freundlicher. Intern regte die erneute Befeſtigung
bhuldungsanleihe um 30 Pfg. an. Im Verlauf gaben faſt
Aktienmärkte zum Teil beträchtlich nach. Farben
er=
h ſich auf 145½ Prozent.
Rhein=Mainiſche Börſe brachte am
Wochen=
e weiterhin faſt völliger Geſchäftsſtille am Aktienmarkt
PM YrBzend ſchwächere Kurſe. Die Unternehmungsluſt blieb
jeglicher Anregung ſehr gering, während andererſeits
iſſenbug ” frltende Angebot in Montanpapieren verſtimmte. Von
Werten ſetzten JG. Farben mit 145½ (146½) ein, er=
9ch ſpäter geringfügig auf 146: Scheideanſtalt lagen mit
lutet. Elektroaktien tendierten unregelmäßig aber über=
behauptet. Ziemlich ſchwach lagen Zellſtoff Aſchaffenburg
75), obwohl das Angebot klein war. Der Rentenmarkt
as lebhafteres Geſchäft in Kommunal=Umſchuldung mit
Prozent. Im Verlauf ſtagnierte das Geſchäft faſt voll=
und die Kurſe bröckelten am Aktienmarkt überwiegend ab.
1 Abendbörſe herrſchte nach den zum Teil
empfind=
oſchwächungen im Mittagsſchlußverkehr ſtarke Zurückhal=
Geſchäftsſtille.
Produkkenmärkke.
Pfurter Getreidemarkt vom 11. Novbr. Der
Getreidegroß=
ſhn auf allen Gebieten einen ſehr ruhigen Verlauf. Die
Märkte zeigten gegen die letzten Markttage keine Ver=
Schwere Futtermittel aller Art blieben geſucht. Das
bäft hat nur Abſchlüſſe für den laufenden Bedarf zu ver=
Piehmärkke.
EAnſtädter Viehmarkt vom 11. Novbr. Aufgetrieben waren
kßene. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 57 b) 55,
51 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in Kl. a) 10,
172 d) 87 Stück. Die Schweine wurden zugeteilt.
Inh eimer Viehmarkt vom 11. Novbr. Auftrieb: 41 Ochſen.
M. 423 Kühe, 44 Färſen, 652 Kälber, 52 Schafe und 737
owie 28 Arbeitspferde und 55 Schlachtpferde. Preiſe
MRIlo Lebendgewicht): Ochſen a) 42, b) 40—41: Bullen
Rühe a) 42, b) 38—41. c) 30—37, d) 22—29: Färſen
Mtt; Kälber a) 74—76. b) 69—73. c) 62—68, d) 53—61;
R0)2. 57, b) 55, c) 53, d) 51. Der Reſt blieb unnotiert.
Blauf: Rinder, Kälber und Schlachtpferde lebhaft; Bul=
Schweine zugeteilt; Arbeitspferde mittelmäßig.
efurter Viehmarkt vom 11. Nov. Auftrieb: Rinder 941
8 am letzten Montagsmarkt), darunter 155 Ochſen, 54
35 Kühe und 96 Färſen. Kälber 326 (352), Schafe 85
Nwe ine 1626 (1466). Notiert wurden pro Zentner Lebend=
7 RM.: Ochſen a), b) und c) 42 (am 4. 11. 42), d) 38
1—42); Bullen a). b) und c) 42 (42), d) 41—42 (41
Kühe a) 42 (42) b) 41—42 (39—42). c) 33—40 (32—
—32 (25—31); Färſen a) b) und c) 42 (42), d) 41—42
Kälber a) 74—76 (71—75), b) 67—73 (64—70), c) 61
16—63), d) 53—60 (48—55); Lämmer und Hammel b)
c) 46—47 (48), d) 40—45 (45—46) Schafe nicht
Schweine a) 1., a) 2. 57 (57), b) 55 (55) c) 53 (53),
51 (51), Sauen g) 1. und 2. 57 (57). Marktverlauf:
ht lebhaft, ausverkauft; Kälber rege ausverkauft; Ham=
Schafe mittelmäßig, ausverkauft. Schweine wurden zu=
Ue berſtand: 13 Kühe, 3 Schafe.
Hauptſchriftleiter: Nudolf Mauve.
Stellvertr. Kauptſchriftleiter: Max Streeſe.
a für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Renlokalen Teil. i. V. Dr. C. 6. Quetſch für Feuilleron: Dr. Herbert Nette;
t‟ Dr. Herbert Net e; für „Reich und Ausland”: Dr. C. 6. Quetſch;
Dr. C. 6. Quetſch: für den Spor;; Karl Böhmann; Anzeigen=
Kuhle, ämtlich in Darmſtadt. D. A. T. 35.über 19000. Pl.5. Trua und
Mſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt. Rheinſtr. 23.
Angte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
9 der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Bedeukung der B33 nimmt wieder zu.
Am Sonntag traten am Sitz der B. J.3. die leitenden
Gou=
verneure der Notenbanken zu einer der üblichen Sitzungen
zuſam=
men. An den Beratungen nahmen der Präſident der Reichsbank
Dr. Schacht, die Gouverneure der Bank von Frankreich und der
Bank von England uſw. teil. Im Verlauf, der Beſprechungen
wurde insbeſondere auf den deutlich erkennbaren
Geſchäftsauf=
ſchwung des Inſtituts hingewieſen, der nicht zuletzt ſeine Urſache
in der bedeutſamen Rolle hat, welche die B.J.3. i m
Goldge=
ſchäft ſpielt. Nicht nur zahlreiche Notenbanken Europas, vor
allem Zentraleuropas, ſondern auch Südamerikas, arbeiten in
vermehrtem Maße mit der B. J.3. zuſammen, die in gewiſſem
Sinne ihre Korreſpondenzbank für Deviſengeſchäfte iſt.
Verſchie=
dene Banken haben größere Golddepots bei der B.J.3., welche in
den Monatsausweiſen nicht zutage treten. Je nach Bedarf
er=
ſuchen dieſe Banken die B. J.3., für ihre Rechnung notwendige
fremde Deviſen durch Abgabe von Golddepots zu verſchaffen oder
aber neues Gold mit zur Verfügung geſtellten fremden Deviſen
zu erwerben. Die B.J 3. als Clearingshaus für
Gold=
arbitrage erfüllt, ſo, auf dem internationalen Finanzmarkt
eine wichtige Aufgabe, wobei ſie gleichzeitig einem ihrer
Haupt=
ziele — der Rückkehr zum internationalen Goldſtandard — treu
bleibt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die erſte diesjährige Edelpelztier=Verſteigerung der „
Fur=
tranſit” findet am 14. Nov in Leipzig ſtatt. Zum Angebot
ge=
langen zirka 1800 Silberfüchſe, zirka 600 nordiſche Rotfüchſe ſowie
andere Edelpelztierfelle.
Zur Erleichterung des rechtzeitigen Bezuges für die
Früh=
jahrsdüngung 1936 gewährt die Kali=Chemie AG., Berlin auf
Beſtellungen, die bis zum 30. November 1935 zur prompten
Liefe=
rung erteilt werden, eine Frühbezugsvergünſtigung von 72 RM.
je Tonnen Rhenania=Phosphat.
Die norwegiſchen Silbergruben bei Narvik wurden von einem
Stockholmer Konſortium erworben. Es wurden auf dem
Gruben=
gelände bereits Verſuche mit Diamantenbohrungen gemacht.
Die Neugründung des Franzöſiſchen Stahlwerksverbandes
(Comptoir Siderurgique de France) konnte bis jetzt noch nicht
verwirklicht werden, weil noch zwei Rohſtahlerzeuger mit der
Ein=
ſetzung eines mit weitgehenden Vollmachten ausgeſtatteten
Schiedsrichters nicht einverſtanden waren.
Die Beſchäftigung im Baugewerbe.
Im Rahmen ſeiner eingehenden Unterſuchung über
Entwick=
lung und Ausſichten der Bauwirtſchaft in Deutſchland beſchäftigt
ſich das IfK. im dritten Vierteljahrsheft zur Konjunkturforſchung
auch mit den Auswirkungen der günſtigen Entwicklung im
Bau=
gewerbe auf die Verminderung der Arbeitsloſigkeit. Danach hat
die Belebung der Bautätigkeit dazu geführt, daß Ende September
ds. Is nur noch rund 165 000 Baufach= und Bauhilfsarbeiter
arbeitslos waren. Damit iſt der allergrößte Teil der
Arbeits=
kräfte, die bisher ohne Beſchäftigung waren, in den Arbeitsprozeß
eingegliedert. Die Arbeitsloſigkeit iſt etwa auf den Stand von
1929 geſunken. In den Gebieten, die öffentliche Arbeiten in
grö=
ßerem Umfange durchführten, waren bereits ſeit Jahresmitte faſt
keine Arbeitskräfte mehr verfügbar. Andere Gebiete, die
über=
wiegend von der induſtriellen Bautätigkeit abhängen, haben noch
Arbeitskräfte frei, ſo insbeſondere das Rheinland Heſſen, Land
Sachſen und Schleſien. Auf die vier Gebiete entfiel mehr als die
Hälfte der noch unbeſchäftigten Arbeitskräfte.
Im einzelnen betrug die Arbeitsloſigkeit bei den
Facharbei=
tern nur noch 19 Prozent, bei den Hilfsarbeitern dagegen 32
Pro=
zent des Standes von Ende Auguſt 1932. Unter den gelernten
Berufen war die Arbeitsloſigkeit Mitte dieſes Jahres bei den
Maurern und Zimmerern am ſtärkſten geſunken. Bei den
ande=
ren Berufsgruppen, die in größerem Umfange auch auf
Repara=
turen angewieſen ſind (Maler, Glaſer, Ofenſetzer u a.) war der
Einſatz der Arbeitskräfte noch nicht ſo günſtig. Dieſe Berufszweige
waren jedoch zum großen Teil durch die Inſtandſetzungsaktion des
Vorjahres begünſtigt geweſen; je mehr jetzt Neubauten
fertig=
geſtellt werden, ergeben ſich für ſie zudem neue
Arbeitsmöglich=
keiten.
Gebührenordnung der Ueberwachungsſkelle
für Edelmekalle.
Der Reichsbeauftragte für Edelmetalle hat eine
Gebühren=
ordnung erlaſſen, die am 7. November, in Kraft trat.
Gebühren=
pflichtige Tatbeſtände ſind 1. die Bearbeitung von Anträgen die
a) die Verteilung von Beſcheinigungen auf dem Gebiete der
Devi=
ſenbewirtſchaftung, b) die Verlängerung oder ſonſtige Abänderung
dieſer Beſcheinigungen zum Ziele haben; 2. die Erteilung der
unter Ziffer 1 genannten Beſcheinigungen; 3. die Verlängerung
oder ſonſtige Abänderung der unter Ziffer 1 genannten
Beſcheini=
gungen; 4. die Mitwirkung der Ueberwachungsſtelle für
Edel=
metalle im ſonſtigen Genehmigungsverfahren auf dem Gebiete der
Deviſenbewirtſchaftung.
Die Bearbeitungsgebühr beträgt 0.50 RM. für jeden Antrag.
Die Gebühr für die Erteilung von Beſcheinigungen auf dem
Ge=
biete der Deviſenbewirtſchaftung und für die Mitwirkung in
ſon=
ſtigen Genehmigungsverfahren beträgt 3 Prozent des Betrages,
auf den die Beſcheinigung bzw. Genehmigung lautet. Sie wird
mit Wirkung vom 1. Auguſt 1935 ab erhoben. Die Gebühr für
Verlängerung oder ſonſtige Abänderung von Beſcheinigungen
be=
trägt ein Zehntel der vorgenannten Gebühr. Sämtliche Gebühren
ſind auf volle 10 Pfg. nach oben abzurunden. Der Mindeſtbetrag
jeder Gebühr iſt 0,50 RM. Handelt es ſich um Sammel=
Beſcheini=
gungen, über deren Ausnutzung vom Antragſteller oder
Berech=
tigten nach den auf dem Gebiete der Deviſenbewirtſchaftung
be=
ſtehenden Vorſchriften Meldung an die Ueberwachungsſtelle für
Edelmetalle zu erſtatten iſt (z. B. bei den Ausländerſonderkonten
für Inlandszahlungen), ſo werden Gebühren nur im Umfang der
jeweils zu meldenden Ausnutzung und an dem Zeitpunkt fällig,
zu dem die Meldung zu erſtatten iſt. Für Buch= und
Betriebs=
prüfungen, die die Ueberwachungsſtelle in Erfüllung ihrer
Auf=
gaben bei einem Unternehmen durchführt, werden Gebühren oder
Koſten nicht erhoben.
Induſtrieneugründungen in Iran. Demnächſt wird die
Zucker=
fabrik von Marv=Daſcht, die ſiebente in Iran, eröffnet werden.
Eine weitere ſoll in Miandoab errichtet werden. In Kazvin iſt
die Gründung einer Weberei vorgenommen worden. Für die
Er=
richtung einer Textilfabrik mit 700 Spindeln und einer Anzahl
von Webſtühlen iſt in Iſpahan eine Aktiengeſellſchaft mit einem
Kapital von 40 Millionen Rial gegründet worden. Ebenſo wurde
eine Geſellſchaft für die Anlage und den Betrieb einer
Textil=
fabrik in Meſched gegründet. Die Aktiengeſellſchaft zur
Errich=
tung der Spinnerei „Khosrovi”, die über ein bedeutendes Kapital
verfügt, hat mit der Beſtellung der Maſchinen und Materialien
für die techniſche Ausrüſtung des Werkes begonnen. In Teheran
iſt eine neue große Aktiengeſellſchaft gegründet worden, die ſich
mit dem Handel und insbeſondere mit der Ausfuhr der
land=
wirtſchaftlichen und induſtriellen Erzeugniſſe befaſſen wird.
Berliner Kursbericht
vom 11. November 1935
Deviſenmarkt
vom 11. November 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau ſ.
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
N
se.Eo
82.50
15.125
16.50
34.625
102.875
111.625
155.25
81124.—
1101.25
Miet Mee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
N
145.75
121.—
107.25
84.875
85.50
82.75
112.375
76.25
65.875
Kueden
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Beſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
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VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
efe
110.125
178.—
23.35
75.875
120.25
88.50
8.75
111.75
49.—
123.—
123.75
132.75
Agypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Mie
1ägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Dol
100 Kronen
100 Gulden 2
1 2.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden 1
100 isl. Kr.
Geld
12.54
0.673
2,03
2.741
3.047
2.a60
54.66
46.80
224
7.23
5.395
16.365
2.353
168.69
54.30
D
12.55
0.677
72.11
0.143
3.05:
2.464
54.76
46.90
12.27
68.07
S.405
16.445I
2.357
169.03
s5.00
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
I.
Türkei.
ungarn
Uruguay
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar I.
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
1o0 Eseudos
100 Kronen
100 Franes ſs
100 Peſetas 13
100 Tſch.=Kr.!1
1türk. 2
00 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
20.30
0.715
5. 654
s0.32
61.46 l.58
48.95
11.50
es.09
80.84
33.94
10.265
1.9,8
Lnn
2.406
120.24
F1 0.717
5.666
11.08
49.05
11.12
63.21
81.00
34.00
10.295
1.980
1.716
2.390
Zurmſtäuter anu Karionaloanr Burmftaot, vitate der rescher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 41. November 1935.
Kee
„ Gr.IIp. 1934
1935
„ „ 1936
„ „ 1937
„ „ 1938
Gruppe l. . .
5% Dtſch. Reichsanl.
½%Intern.,b. 30
41 %Baden, v.27
½= 2Bayern v.27
½ %beſſen, v. 28
4½2
v. 29
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
0% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......."
4½% ........"
Dtſch. Anl. Ausl.
+I.%0 Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin v. 24
4½%Darmſtadt ..
MDresden v.26
4½% Frankfurt 26
½% Heidelberg28
4½%Mginz.
4½ %Mannheim2?
4½%Münchenv. 29
4½ %Wiesbadenss
4½%Heſſ. Landesb
4½%0 „ Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyb.=Bk. Liguid.
1037,
107-,
110
108.75
108.3
107",
100-
97.5
101.75
96.25
97.5
96
95
107
96.25
99.4
100,75
113.2
10.25
93.75
91
89.5
92
93
92
93.75
91‟,
96.25
93.5
100-,
So
Komm=Obl.
4½%0 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „ Goldoblog.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R.11
4½%o desgl. R. 12
4½% Kaſſ
Landes=
freditt. Goidpfb.
4½% Naſſ.
Landes-
banr Goldpfb.
5½% „ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
FAusl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „Lig.=Pfbr.
4½%Frrf. Hyp.B
5½% „ Lig.=Pfbr.
s%o „ Goldoblig.
%Frift. Pfbr. B.
%o „ Lig.=Pfr.
2Mein. Hyv.B.
%5 „ Lig=Pfbr.
4½,% Pfälz.Hyp. B.
„ Lig.=Pfbr.
%Rh. Hhp.=Bt.
Lig.=Pfr
Goldobl.
4½ %Südd Boden=
Cred.=Bank ....
5½% „ Lig. Pfbr.
4½% Württ. Syp.
6%Daimler=Benz.
6% Dt. Linol. Werke
%o Klöcknerwerk
R
34.75
91.75
93.5
96.25
96.25
100,8
1131,
130
95
1010.
96.25
100.
9311,
96.25
1607
96.5
101
97.25
100
96.25
100.75
94
98
100.75
98.25
105.25
102
101.5
Matn 3
620 Mitteld. Stahl
5%Neckar A. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v 28..
6%SalzmanncCo.
62Ver. Stahlwerk”
15% „ RM.=Anl.
434%
4½
6% Voigt & Häffner
3. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
5% „ L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumä.
4½%
42Türk. 1.Bagdadl
II.Bagdad
4½%üngarn. 1913
4½2
1914
Goldr
1910
42
4½Budp. Stadtan!
4%Liſſabon. .
4% Stockholm.
Aktien.
Accumulat.=Fabrit
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G..
AndregeNoris Zahn 1
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
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Brauhaus Nürnbg. 1
Nie
97.5
1021,
1011,
1221/,
11
10.5
7.3
39.5
29.5
5.9
8.5
4.8
11.25
9.4
9.25
58
54.5
115
52.75
341,
122
109
129
103
1411
122
Iie
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
7. G. Chemie. Baſeil
Chem.WerkeAlbert
Chade A=C)
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Dt. Atl. Telegr.
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Dt. Gold=u. Silber,
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum.
Dortm. Nitterbräu
Dnckerhoffé Widm
Eichbaum=Werger
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Harpener Bergbau
Henninger, Kempf 1
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Hindrichs=Aufferm.!
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Seite 12 — Nr. 312
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 12. Novem I0te
Nur noch wenige Tage
der UFA-FICM von
stärkster Spannung
EINERZU UIEL AN
BORD
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Beginn: 3.45, 6.00, 8.20.
Wieder eine große Neu-Aufführung!!
Endlich wieder ein
Liebesfilm der tief und
echt ist
(Neue Leipz. Zeitung).
Hepu
LIEBESLEUTE
GUSTAV FRÖHLICH
RENATE MÜLLER
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20
Odenwaldklub
Freitag, 15. Nov.
20.30 Uhr, im
Feſtſaal d. Krone
E. Wiſſenbach=Frankfurt über
Wanderungen im Weſterwald
Gäſte willkommen. Eintritt frei.
Die Chriſtengemeinſchaft.
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Donnerstag, 14. Nov., 20½ Uhr, über
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am Donnerstag, den 14. November 1935, abends 8.1
und am Freitag, den 15. November 1935, abends 8.
im Städtiſchen Saalbau.
Kelald9e0
Kn
R
W
Works-Vortrotung
Arsck!
Darmstadt
Rheinstr. 7
Mahnung.
Das 4. Ziel der durch Steuerbeſcheid
ange=
forderten Bürgerſteuer 1935 iſt bei Meidung der
Beitreibung bis zum 22. November 1935 an die
interzeichnete Kaſſe zu zahlen. Von dieſem Tag ab
werden Koſten und der Säumniszuſchlag erhoben.
Darmſtadt, den 12. November 1935.
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