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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſkattet.
Nummer 311
Montag, den 11. November 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Natonalbanl. Fernſprecher 4.
Wo ſtehen die Abeſſinier?
für das italieniſche Oberkommando. — Vor dem Skillſtand der zweiken ikalieniſchen Nord=Offenſive?
Verſtopfke abeſſiniſche Ekappe.
Inzwiſchen hat die Einfuhr von Kriegsmaterial nach
Abeſ=
ſinien beträchtlich zugenommen. Es iſt ein Glück für die
Abeſ=
berungsakkionen um Makalle.
Sonderkorreſpondenten des Exchange
iph aus dem italieniſchen Hauptquartier.
EP. Asmara, 10. November.
der Beſetzung der ſüdlich von Makalle gelegenen Höhen,
Sadt beherrſchen, iſt auch das geſamte Schellikot= und
Bebiet in die Hände der Italiener geraten. Die
Vor=
hen etwa 30 Kilometer ſüdlich von Makalle, wo ſtarke
dei errichtet werden. Ein weiterer Vormarſch iſt
an=
ticht geplant, und es heißt ſogar, daß vor Weihnachten
ſteren Truppenbewegungen mehr an der Nordfront zu
ſänd. Inzwiſchen konzentriert ſich das Oberkommando
Güuberung des neueroberten Gebietes und auf den Aus=
Verbindungswege.
dimn rechten Flügel kam es zu einigen kleineren
Gefech=
ſeren die vorſtoßenden abeſſiniſchen Banden abgewieſen
Südlich von Makalle ſtießen Flieger bei Amba Alaſchi
beie abeſſiniſche Streitkräfte, die ſofort mit
Flugzeug=
ſgützen das Feuer eröffneten. Die Flieger gingen
dar=
bier und beſchoſſen die feindlichen Truppen mit
Maſchi=
brin.
hhrigen gibt der Standort der abeſſiniſchen Streitkräfte
hmſchen Heeresleitung ein immer größeres Rätſel auf.
von vereinzelten Banden von wenigen Hundert Mann,
ſitalieniſchen Truppen bei ihrem Vormarſch auf keine
ſiei Streitkräfte geſtoßen, und auch die ſüdlich von
Ma=
eſchobenen Poſten trafen auf keinen ernſtlichen
Wider=
fſdlich des Aſchangi=Sees haben die italieniſchen Flieger
=Anzeichen größerer Truppenanſammlungen entdeckt.
henge der Italiener wurden dort beſchoſſen und mehrere
Eehrten mit Treffern in den Flügeln zu ihren
Stütz=
hurück. Es liegen aber keinerlei Anzeichen dafür vor,
flleſſinier irgendwelche größeren offenſive Operationen
15ie ſcheinen ſich vielmehr ſo weit wie möglich von der
eu Linie zu entfernen.
ſinier, daß der Waffentransport auf der Eiſenbahnlinie
Dſchi=
buti—Addis Abeba noch durchgeführt werden kann; auch auf der
Karawanenſtraße Berbera—Dſchidſchiga ſcheinen die Waffen= und
Munitionstransporte noch ohne Störung vor ſich zu gehen.
N
Die abefſiniſchen Amazonen.
Vormarſch der Italiener.
EP. Asmara, 10. November.
ſtalieniſchen Truppen haben von Makalle aus ihren
in ſüdlicher Richtung fortgeſetzt. Das
Eingeborenen=
kos hat folgende Höhen bei Schelikot beſetzt: den Monte
der Monte Bolbala und den „Punkt 2002 Meter”. — Seit
lovember haben die italieniſchen Truppen rund 10 000
Alumeter neues Gebiet beſetzt.
Norich des Kriegsberichterſtatters des DNB.: Die Trup=
Böinerals Graziani haben den Vormarſch an der
So=
brt fortgeſetzt. Sie erreichten am Samstag die am
Aluß gelegene Stadt Saſſabaneh und rücken nunmehr,
dieſes Fluſſes folgend, in Richtung auf Dſchidſchiga vor.
tiſchen Kreiſen rechnet man angeſichts dieſes Erfolges in
Zeit auch mit der Beſetzung von Harrar.
Fmerkenswerte Einzelheit aus den Kämpfen an der Nord=
Au verzeichnen, daß das unwegſame Adiabo=Ge=
Eſich weſtlich von Akſum bis zum Takaſſe hinzieht, weder
Italienern noch von den Abeſſiniern beſetzt werden konnte,
WGegend durch eine Fliegenart verſeucht wird, deren
ſofortigen Tod ſämtlicher Tragtiere herbeiführen.
il itäriſcher italieniſcher Seite wird darauf hingewieſen,
angſamkeit des Vormarſches nicht nur durch das Gelände
) ſondern auch durch die Rückſicht auf die politiſchen und
IM Rückwirkungen, die ſelbſt der kleinſte Mißerfolg haben
e Taktik der abeſſiniſchen Truppen, mit ſtarkem Kräfte=
Iugreifen, mache unter dieſen Umſtänden den Einſatz
bieilungen, die weit vorſtoßen könnten, hinfällig. Die
Rg zwiſchen den verſchiedenen Korps dürfte niemals ab=
Mnowenig könne man zu weit vorprellende Abteilungen
Inülicher Uebermacht ausſetzen.
Nerne Truppen, ſondern Kriegsmakerial
und Munikion.”
EP. Addis Abeba (über London), 10. Nov.
Mdern Gleichmut, den man bei den höchſten abeſſiniſchen
gnüber den italieniſchen Erfolgen an der Nordfront
r Südfront bewahrt, macht ſich nicht nur bei der Be=
Aſendern auch bei zahlreichen anderen Stellen eine zu=
WUnzufriedenheit mit dem bisherigen Verlauf des
Feld=
eikbar. Man hat hier das unbeſtimmte Gefühl, daß
iſt, wie es ſein ſollte, daß die zur Verfügung ſtehen=
I teilweiſe nutzlos aufgewandt werden und daß vor
öuſammenarbeit zwiſchen den verſchiedenen Raſen und
en ſehr viel zu wünſchen übrig läßt.
eit dieſe hier im Umlauf befindlichen Gerüchte den
etſprechen, läßt ſich in einer ſo von Gerüchten aller
üllten Stadt wie Addis Abeba natürlich nicht feſt=
Wererſeits kann es keinem Zweifel unterliegen, daß
ichen Fronten im Norden und im Süden buchſtäblich
hen verſtopft ſind. Dazu kommt, daß täglich neue
n die verſchiedenen Fronten abgehen. Die abeſſiniſchen
ollen in dieſem Zuſammenhang den Kaiſer auch ſchon
den, keine Truppen mehr an die Fronten zu entſen=
0 urch nur die Operationen der abeſſiniſchen Streit=
Eh mt und die an ſich nicht bedeutenden
Lebensmittel=
utz aufgezehrt würden. Dafür verlangen die Gene=
Kriegsmaterial, insbeſondere Gewehre und Gewehr=
Addis Abeba, 9. Nov. (United Preß.)
Ebenſo wie die abeſſiniſche Frau in früheren Kriegen Speer,
Schwert und Dolch zu handhaben wußte, hat ſie ſich jetzt bereits
mit dem wichtigſten modernen Kriegsmittel, dem
Maſchinen=
gewehr, vertraut gemacht. Unſerem Vertreter wurden von hoher
militäriſcher Seite intereſſante Einzelheiten über Heldentaten
von Frauen an der Somalifront erzählt. Bei dem Angriff auf
Webbe Schibeli z. B. hätten zwei Frauen bei der Bedienung
eines Maſchinengewehr geholfen, eine Dritte habe zuſammen
mit 4 Männern einen Vorpoſten in einem in den harten
Wüſten=
ſand gegrabenen Unterſtand 4 Stunden lang gegen die
Ueber=
macht des Feindes gehalten. Die Berichte über die tapferen
Taten dieſer Frauen, die jetzt nach Addis Abeba gelangt ſind,
erklären, daß es zum großen Teil dieſen 3 Kriegerinnen zu
ver=
danken geweſen ſei, daß der Rückzug der abeſſiniſchen
Streit=
kräfte in Ruhe und Ordnung durchgeführt werden konnte. Sie
hätten den Feind ſolange aufgehalten, bis die Munition
ver=
ſchoſſen geweſen ſei, und ſich dann ohne eigene Verluſte vom
Feind gelöſt. Während ganzer 4 Stunden hätten die 2 Frauen,
die das Maſchinengewehr bedienen halfen, immer wieder friſche
Munition nach vorn geſchleppt. Erſt als es unmöglich geweſen
ſei, die Stellung länger zu halten, hätten ſie die Verſchlußteile
des Maſchinengewehrs entfernt und ſeien zurückgekrochen, da
das Maſchinengewehr zu ſchwer war, um bei dieſer unbequemen
Rückzugsart, die wegen des feindlichen Feuers nötig war,
mit=
zunehmen. Die dritte Kriegerin habe zuſammen mit den vier
männlichen Kameraden 4 Stunden lang kaltblütig und treffſicher
auf den Feind gefeuert. Im letzten Augenblick habe ſie den
Befehl zum Rückzug gegeben, der dann ohne Verluſte
durch=
geführt worden ſei.
Die abeſſiniſchen Behörden hatten bisher verhindert, daß
Berichte über die Beteiligung der Frauen an den Kämpfen
be=
kannt wurden, da man fürchtete, daß die Italiener daraufhin
gegen die Frauen, die ihnen als Gefangene in die Hände fielen,
Repreſſalien ergreifen würden.
Der Fluch der böſen Tak.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 10. November.
Als die franzöſiſch=ruſſiſche Annäherung angebahnt wurde,
fehlte es in Paris nicht an hellſichtigen Warnern, und die
Ent=
wicklung gab ihnen recht. Frankreich hatte bis jetzt keine
Vor=
teile aus dem Bündnis mit Rußland, weder politiſch, noch
wirt=
ſchaftlich, dafür ſpürte man aber um ſo mehr die Schattenſeiten
der Intimität mit Moskau. Man braucht keineswegs auf die
Ereigniſſe in Toulon und Breſt zurückzugreifen, um
dies zu belegen, wenn auch gerade in dieſen Tagen der Beweis
dafür erbracht wurde, daß ſie von Moskau finanziert
wurden . .
Der innenpolitiſche Kampf iſt entbrannt um das
franzöſiſch=
ruſſiſche Verhältnis. Die mit Mühe aufrechterhaltene
Zuſammen=
arbeit der Parteien droht daran zu ſcheitern. Die Rechte reagiert
mit den heftigſten Attacken auf die Lyoner Rede Herriots
„L'Echo de Paris” ganz beſonders — und der letzte Reſt des
parteipolitiſchen Burgfriedens geht in die
Brüche.
Die franzöſiſche Rechte ſagt die Wahrheit, wenn ſie
behaup=
tet, daß das Bündnis mit Moskau viel mehr eine
Angelegen=
heit der Innenpolitik als die der Außenpolitik iſt. Der Einfluß
Moskaus auf die innere Lage in Frankreich iſt groß und
un=
überſichtlich. Und man kann rechts noch auf einige ſchlimme
Ueberraſchungen rechnen.
Die Poſition der Rechtsparteien iſt aber in
dieſer Auseinanderſetzung ſehr heikel. Sie haben
den nicht gut zu machenden Fehler begangen, das Bündnis
mit Moskau ſeinerzeit zu befürworten — nur aus Haßgegen
Deutſchland. Das wird ihnen jetzt von der Linken
entgegen gehalten. Die franzöſiſchen Nationaliſten beſitzen keine
klare außenpolitiſche Konzeption, ſie haben dieſe bis jetzt mit
Leidenſchaft und gelegentlichen Gefühlsausbrüchen erſetzen
wol=
len. Und wenn man jetzt ihnen entgegenhält, daß ſie nichts von
Moskau, nichts von Deutſchland und nichts von England hören
wollen, ſondern die franzöſiſche Außenpolitik auf zwei
natür=
lichen Gegnern, auf Italien und der Kleinen Entente, aufbauen
möchten, dann können ſie ihre Verlegenheit nur ſchwer
ver=
bergen.
Die Verſchärfung des Kampfes zwiſchen den
Parteien wirkt notwendigerweiſe in
ungünſti=
gem Sinne auf die Wirtſchaftslage zurück. Der
Finanzminiſter Marcel Régnier hat das Gefühl der Unſicherheit
als die größte Gefahr für die franzöſiſche Wirtſchaft bezeichnet
und es iſt ſicher, daß er damit in das richtige traf. Es iſt nur
fraglich, ob die Regierung jetzt noch, da ihre Lage täglich ſchwerer
wird, gegen die Alarmſtimmung genug anzukämpfen vermag.
Wäre die außenpolitiſche Lage günſtiger und wäre insbeſondere
das finanzpolitiſche Zuſammenwirken zwiſchen Paris und
Lon=
don wieder hergeſtellt, dann würde die öffentliche Meinung
weniger ſtark auf eine zeitweiſe Verſchärfung des parteipolitiſchen
Kampfes reagieren.
Heute
Sport des Sonntags!
Feierſtunde der SA im Rundfunk.
Stabschef Luhe über den 9. November.
DNB. Berlin, 10. November.
In der „Deutſchen Feierſtunde” der SA, die am Sonntag
vormittag 9 Uhr aus dem großen Sendeſaal des Funkhauſes
durch den Deutſchlandſender übertragen wurde, ſprach der
Stabs=
chef der SA Lutze. Die Feierſtunde wurde von der —A im
gan=
zen Reich als Gemeinſchaftsempfang angehört. Im Sendeſaal
wohnten mehr als 1000 Angehörige der Gliederungen der
natio=
nalſozialiſtiſchen Bewegung der Feier bei. Stabschef Lutze
er=
innerte in ſeiner Anſprache an die Feier vor der Feldherrnhalle,
in der die erſten Helden der Beweg ng ihr: höchſte Ehrung
emp=
fingen. „Die erſten 18 Blutzeugen der Ber egung, die vor nunmehr
12 Jahren im Feuer der Reaktion zuſammenbrachen, wurden zu
ewig lodernden Fackeln des Aufbruchs der Nation. In den
har=
ten Jahren unſeres Kampfes iſt dieſes erſte Symbol des
Glau=
bens und der Treue, des Opfers und der Tat zur Grundlage des
Opfertums der SA geworden. Den Toten von der
Feldherrn=
halle folgten Hunderte aus allen deutſchen Gauen. Sie ſtarben,
damit Deutſchland lebt.‟ Der Stabschef ſchloß mit einem
Be=
kenntnis zum Führer.
Urkeil des Volksgerichtshofes gegen einen
Landesverräker.
DNB. Berlin, 9. November.
Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Durch Urteil des
Drit=
ten Senats des Volksgerichtshofes wurde der 33jährige Joſef
Szymanſki aus Reichthal wegen Landesverrats und verſuchter
Verleitung zur Fahnenflucht zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Gleichzeitig wurde auf Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht erkannt.
Szymanſki hatte während eines in Schleſien abgehaltenen
Manövers verſucht, Soldaten der Wehrmacht zum Verrat
mili=
täriſcher Geheimniſſe zu verleiten, und hat daben an einen von
dieſen das Anſinnen gerichtet, ſeine Truppe zu verlaſſen, um im
Auslande in fremde Dienſte zu treten. Jedoch ſind dieſe Verſuche
des Verurteilten erfolglos geblieben.
Bom Tage.
Die Reichstagung des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe
ſindet in dieſem Jahre in Anweſenheit des Reichsminiſters Dr.
Goebbels, in den Tagen vom 28. bis 30. November, in der
Hanſe=
ſtadt Köln ſtatt.
Der belgiſche Staatsminiſter ohne Portefeuille Poullet hat dem
belgiſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland ſein Rücktrittsgeſuch
überreicht. Poullet begründet dieſen Schritt mit
Geſundheitsrück=
ſichten.
Am Sonntag brach in dem Londoner Vorort Marylobone ein
Großfeuer aus, bei dem fünf Perſonen ums Leben kamen. Das
Feuer entſtand in dem Haus eines Arztes und breitete ſich mit
einer ſolchen Schnelligkeit weiter aus, daß die fünf Todesopfer,
vier Erwachſene und ein Kind, ſich nicht mehr in Sicherheit
brin=
gen konnten.
Präſident Maſaryk hat den Miniſterpräſidenten Dr. Hodza
auf ſeinen Wunſch von der Leitung des
Landwirtſchaftsminiſte=
riums enthoben und gleichzeitig den Abgeordneten Dr. Joſeph
Za=
dina zum Landwirtſchaftsminiſter ernannt.
Der Leſe= und Redeverein der deutſchen Hochſchüler in Prag
Germania”, der bereits im Jahre 1933 nach einer Hausſuchung
ſeine Tätigkeit einſtellen mußte, wurde auf Anordnung der
Lan=
desbehörde aufgelöſt. Damit verſchwindet einer der älteſten auf
völkiſchen Boden ſtehenden Hochſchulverbände der deutſchen
Uni=
verſität Prag.
Das tſchechiſche Miniſterium für nationale Verteidigung
ver=
öffentlicht ein Dekret über die Ernennung von Offizieren, aus dem
erſichtlich iſt, daß drei Kampfwagen=Regimenter gebildet worden
ſind. Bisher beſtand nur ein Kampfwagen=Bataillon. Der
Stand=
ort dieſer Regimenter wird nicht angegeben.
In Maſa o Carrara in der Toscana hat ein Wolkenbruch
große Verheerungen angerichtet. Die Landſtraße iſt an mehreren
Stellen unterbrochen. Zwei Brücken wurden beſchädigt. Durch das
Hochwaſſer und einſtürzende Häuſer kamen drei Perſonen ums
Leben.
Der Finanzmann Carlo Feltrinelli, Präſident des Credito
Italiano und Verwaltungsrat zahlreicher induſtrieller
Unter=
nehmungen Italiens iſt im Alter von 55 Jahren einem Herzſchlag
erlegen. Er galt als der reichſte Mann Italiens, da ſein
Ver=
mögen auf über eine Milliarde Lire geſchätzt wird, das er
haupt=
ſächlich durch Holzgroßhandel in Italien und Oeſterreich
erwor=
ben hat.
Die ſowjetamtliche Nachrichtenagentur TASS. meldet aus
Ankara, daß ſämtliche zwiſchen der türkiſchen Regierung und der
Regierung der Sowjetunion in letzter Zeit abgeſchloſſenen
Abkom=
men auf weitere 10 Jahre verlängert worden ſind.
Die türkiſche Regierung hat den geſamten Kohlenbergbau
ver=
ſtaatlicht. Man erwartet von dieſer Maßnahme eine erhebliche
Herabſetzung der Kohlenpreiſe.
Der König von Griechenland nahm in London die ihm durch
die griechiſche Abordnung übermittelte Aufforderung an, auf den
griechiſchen Thron zurückzukehren. Der König wird vorausſichtlich
London am Donnerstag verlaſſen und ſich zunächſt nach Paris
be=
geben, wo er zwei oder drei Tage als Gaſt des Präſidenten der
franzöſiſchen Republik bleiben wird. Von hier aus wird er nach
Rom reiſen, um dem italieniſchen König einen Beſuch abzuſtatten.
Von Brindiſi aus wird er auf dem Kreuzer „Elli” nach Athen
fahren und dort zwiſchen dem 22. und 24. November
programm=
mäßig eintreffen.
Seite 2 — Nr. 311
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 11. Noveml
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 11. November 1935
*Hubertusfeier.
Das Ergebnis der Einkopf=Sammlung Der Ehrenkag der deutſchen Jägerſchaft.
in Darmſtadt war folgendes:
Ortsgruppe 1
1497,14 RM.
1437,11 RM.
956,33 RM.
1334,70 RM.
975,90 RM.
1176,90 RM.
1471,02 RM.
1010,64 RM.
Zuſammen, 9859,74 RM.
Die Ziffer dürfte ſich noch etwas erhöhen, da in den
Haus=
haltungen, in denen am Sonntag niemand angetroffen wurde,
eine Nachſammlung vorgenommen wird.
Die Fünfzigjahrfeier
der Marlinskirche und Marlinsgemeinde.
Der geſtrige Ehrentag der Martinskirche und
Mar=
tinsgemeinde, an welchem ſie ihre Fünfzig=Jahr=
Feier begehen konnte, wurde in feſtlicher Weiſe eingeleitet durch
Poſaunenchöre, die morgens auf den Plätzen innerhalb der
Ge=
meinde erklangen. Zu den beiden Feſtgottesdienſten am
Vormittag und Nachmittag konnte das Gotteshaus, das reichſten
Schmuck von ernſtem Grün und lichten weißen Blumen erhalten
hatte, die Maſſen der Beſucher kaum faſſen. Bei der Ausgeſtaltung
des Gottesdienſtes am Morgen halfen Kirchenchor und
Poſaunenchor mit ihren Darbietungen mit, der
Nachmittags=
gottesdienſt wurde durch Einzelgeſänge verſchönt. Auch für die
Kinder beider Gemeindeteile wurde in der Mittagsſtunde ein
be=
ſonderer Feſtgottesdienſt veranſtaltet.
Am Abend war die Kirche noch einmal bis auf den letzten.
Platz gefüllt zu der kirchenmuſikaliſchen Feier, die dem
Gedächtnis von Heinrich Schütz galt. Der Chor der
Martins=
gemeinde wirkte hier mit dem Pauluschor und der
Madrigalvereinigung Darmſtadt zuſammen. Ein
Or=
cheſter von Muſikfreunden hatte ſich ebenfalls zur
Ver=
fügung geſtellt. Die Tenorſoli ſangen Heinrich Landzettel,
Darmſtadt, und Joſef Traſell, Mainz, an der Orgel ſaß Lieſel
Jäger. Die aufgeführten Werke, ausſchließlich von Heinrich
Schütz, entſprachen in ihrem Weſen und auch in der Ausführung
ganz der Würde des feſtlichen Tages! Wir gingen auf die
einzel=
nen Werke ſchon näher ein bei ihrer Aufführung in der
Paulus=
kirche am 13. Oktober; in der Martinskirche war die Aufſtellung
der zahlreichen Mitwirkenden mit einigen räumlichen
Schwierig=
keiten verknüpft geweſen, und ſo wie das Problem geſtern gelöſt
worden war, ſtellte die Aufführung hohe Anforderungen an die
Konzentrationsfähigkeit aller Mitwirkenden, beſonders aber an
die beiden Dirigenten, Prof. Dr. Noack und Carl Cauer. —
Die hohe Schönheit und Ausdruckskraft der Schützſchen Werke
ver=
fehlte auch bei der geſtrigen Aufführung nicht ihre Wirkung auf
die Zuhörer, Beſonders ſtark empfanden wir wiederum den
Ein=
druck der großartigen Viſion der Saul=Szene, die von Prof. Noack
ebenſo wie das Konzert „Es erhub ſich ein Streit” bearbeitet und
für die hieſigen Aufführungen eingerichtet worden ſind. Das
letzt=
erwähnte Konzert gab dem Abend den Ausklang mit ſeinem
über=
wältigenden Jubel: „Darum freuet euch
Die Fünfzig=Jahr=Feier wird am heutigen Abend ihren
Ab=
ſchluß finden mit der Gemeindefeier in der
Woogsturn=
halle, wo Landeskirchenrat i. R. Waitz den Feſtvortrag halten
wird.
* Morgenfeier der SA zu Ehren der
Gefallenen des 9. November.
Ein eindrucksvoller Propagandamarſch.
Die Darmſtädter SA veranſtaltete geſtern in der Feſthalle
zu Ehren der am 9. November Gefallenen eine öffentliche
Mor=
genfeier. Der rieſige Saal war bis auf den letzten Platz mit den
Gliederungen des Standorts Darmſtadt beſetzt. Den Mittelblock
füllten die Männer von der Standarte 115 des SS=
Sturm=
bannes, der NSKK Motorſtandarte, der Politiſchen Leiter, in
den erſten Reihen hatten Vertreter der verſchiedenen
Organi=
ſationen, der Deutſchen Arbeitsfront und der Behörden Platz
genommen. Auf der linken Seite des weiten Raumes ſaßen dicht
gedrängt Hirler=Jugend. Jungvolk, BDM, die rechte Seite war
für die Bevölkerung beſtimmt. Auf der geſchmückten Bühne
hat=
ten zahlloſe Fahnen Aufſtellung genommei.
Sturmbannführer Mahla eröffnete 8,50 Uhr die
Morgen=
feier. Er wies darauf hin, daß der 9. November ein Stück
Ge=
ſchichte umſchließt, erinnerte an die grauen Novembertage 1918,
an eine Zeit, die die Rechtſchaffenen nicht faſſen konnten, ſich
oft=
mals fragten, war der Krieg tatſächlich umſonſt, wurde die beſte
Armee der Welt wirklich für nichts geopfert? Fünf Jahre
ſpä=
ter marſchierten der Führer und ſeine Getreuen für Deutſchland,
und wieder waren es Volksgenoſſen, die dagegen ſtanden. Jene
16 aber die damals fielen, wurden Blutzeugen der
national=
ſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Ihr Gedenken verpflichtet, ſich
reſtlos und bedingungslos für den Führer und ſein Werk
ein=
zuſetzen. Mit dem Gelöbnis, immer in dieſem Sinne zu wirken,
erklärte Sturmban=führer Mahla die Feierſtunde für eröffnet.
Anſchließend erfolgte die Uebertragung der würdevollen
„Deutſchen Feierſtunde” vom Deutſchlandſender. Die
Mitwirken=
den — Einzelſprecher Sprechchor und Muſikzug — wurden von
der SA=Gruppe Berlin=Brandenburg geſtellt, das Manuſkript
ſchrieb der oſtdeutſche Dichter Herybert Menzel. Im Mittelpunkt
der Feierſtunde ſtand die Anſprache des Stabschefs der SA Lutze.
Nach Beendigung der Uebertragung klang die Morgenfeier in
der Feſthalle mit einem Bekenntnis zum Führer und Volk und
dem gemeinſamen Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes aus.
Die Gliederungen nahmen dann auf dem Feſthallengelände
Aufſtellung, um ſich von hier aus zu einem der größten
Propa=
gandamärſche, die Darmſtadt bis jetzt geſehen hat in Bewegung
zu ſetzen. An der Spitze der S3 und MZ der NSKK Motor=
Standarte, die Motor=Standarte ſelbſt mit ihren Sturmhauben,
anſchließend die dichten Reihen der Standarte 115 der
Marine=
ſturm 177, dann der Standarten S3 und M3. hinter ihm der
Sturmbann 1/R 115, der Techniſche Lehrſturm Gruppe Kurpfalz.
der Nachrichtenſturm Brigade 50, der Sanitätsſturm, der SS
Sturmbann 1/33, die Politiſchen Leiter, ſchließlich der Hitler=
Jugend=Bann und das Jungvolk, ſo marſchierten ſie in
tadel=
loſer Ordnung unter klingendem Spiel mit ihren Fahnen durch
die von grüßenden Menſchen umſäumten Straßen über
Ludwigs=
platz, Rheinſtraße, Bismarckſtraße zum Hauptbahnhof. Hier
tra=
fen etwas nach 11 Uhr die Kameraden ein, die die
unvergeß=
lichen Tage von München miterlehen durften.
In feierlichem Zuge wurden die Feldzeichen, Stander und
Fahnen, die mitgeweſen waren, an die Spitze der
Marſchkolon=
nen geſetzt und dann zum Haus der Standarte 115 und zum
Mo=
torhaus gebracht. Der Propagandamarſch wurde anſchließend
über Marktplatz, Schillerplatz und Schwimmbad bi; zur
Ried=
lingerſtraße fortgeſetzt, wo die Auflöſung der Kolonnen erfolgte.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
Diensta.
12. Nov.
Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr.
Vorſtellung. „Die Räuber”,
Friedrich Schiller.
— Hauptmiete 4,
Trauerſpiel von
Mittwoc
13. Nov.
Anfang 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr. —
Haupt=
miete B 7. Vorſtellung. Der fliegende Holländer”,
romantiſche Oper von Richard Wagner.
KLEINES HAUS.
Dienstag,
Anfang 2000. Ende nach 22.15 Uhr. — Zuſatzmiete
V., 4 Vorſtellung. „Die Gärtnerin aus Liebe”,
komiſche Oper von W. A. Mozart.
In altgewohnter Weiſe feierte am Sonntag abend die
Jä=
gerſchaft des Kreiſes Darmſtadt im großen Saal der
Krone” den Hubertustag. Waldgrün und Herbſtlaub ſchmückten
die Wände ſowie die Bilder des Führers und des
Reichsjäger=
meiſters, Miniſterpräſidenten Göring.
Kreisjägermeiſter Hildebrand begrüßte den Vertreter
des Landesjägermeiſters, den Gaujägermeiſter, den
Landforſtmei=
ſter, den Provinzialdirektor, die Kreisjägermeiſter der
Nachbar=
kreiſe und andere Ehrengäſte. Der Redner teilte dann mit daß
am 3. November der Reichsjägermeiſter jedem deutſchen Jäger
das Recht verliehen habe, den Hirſchfänger zu tragen. Hiermit
ſei die Hubertusfeier 1935 zu einem Ehrentag der deutſchen
Jä=
gerſchaft geworden. Kreisjägermeiſter Hildebrand ſtellte dann
die Fragen: „Warum Hubertus?” „Warum 3. November?‟ Zur
erſteren Frage gab der Redner eine kurze Skizzierung des
ge=
ſchichtlichen und des ſagenhaften Hubertus. Zur zweiten Frage
betonte er die beſondere Naturverbundenheit des Jägers mit der
Natur. Am Hubertustage gelte es, ſich innere Rechenſchaft
abzulegen von dem Verhältnis zu unſerer Heimat, gelte es, das
Weidwerk in Einklang zu bringen mit dieſer Natur. Der
Hu=
bertustag ſoll uns an unſere Pflicht erinnern, allzeit den
Schöp=
fer im Geſchöpfe zu ehren und ein getreuer Heger unſeres Waldes
zu ſein. Er ſoll uns endlich verpflichten, wenn wir ein Stück aus
der Natur herausnehmen müſſen, dies mit einem ruhigen und
ſicheren Schuß zu tun. Der Redner erklärte dann, daß der Dank
an den Herrn Reichsjägermeiſter und die Verſicherung
unbeding=
ter Gefolgſchaft das Gelöbnis der Treue umfaſſe, die in dieſer
Feierſtunde dem Führer dargebracht werde. Die deutſche
Jäger=
ſchaft, hoffentlich recht bald auch äußerlich kenntlich an dem
ge=
meinſamen Kleid und im Schmuck der neu verliehenen Waffe,
ſolle ein ſtarkes, in ſich geſchloſſenes und bindendes Glied in der
deutſchen Volksgemeinſchaft ſein. Dabei ſoll nie vergeſſen werden
— und dies ſei weiterhin Sinn und Mahnung des
Hubertus=
tages —, daß der Nationalſozialismus geboren ſei aus der tiefſten
Liebe zum Volke und aus dem unerſchütterlichen Glauben an
Deutſchland und an ſeine Zukunft. Dieſes Gelöbnis zur Treue
werde nicht nur mit dem Verſtande gebracht, ſondern
Jägerherz ſpreche mit und vergelte ſo dem Baumeiſte.
ſchen Reiches wenigſtens einen Teil ſeiner unendl
die er uns dem deutſchen Volke, und unſerem Vater
erweiſe. Denn ehrlicher und wärmer als bei ihm
Wunſch „Deutſchland über alles” von keinem deutſc
geſprochen, von keinem deutſchen Verſtande gedacht 1.
nem deutſchen Herzen gefühlt! — In das Treuegelöbn
Führer klang die Rede aus.
Oberforſteiſter Schlich als Vertreter des) So
meiſters, Gauleiters Sprenger, der zu ſeinem Bedauuen
ſcheinen verhindert war, überbrachte deſſen Grüße zu
die Jäger auf, ſich der Pflichten, die ihnen das neu
Recht auferlege, immer bewußt ſein ſein.
Gaujägermeiſter Oberforſtmeiſter Maul hob dan
Anſprache hervor, daß bei der Hubertusfeier 1935 die
Darmſtadt der Deutſchen Jägerſchaft zum erſten Mal
worden ſei. Bewußt umfaſſe die Hubertusfeier, wie
ſozialiſtiſcher Anſchauung entſpreche, die Geſamtheit
Jägerſchaft. Die Hubertusfeier gehöre eigentlich nich
Saal, und es müſſe überlegt werden, ob die Feier ni
ſten Jahre im Freien, an einem geeigneten Orte beg
den könne. Der Redner ſprach dann von ſeinen Ein
der ſoeben am 3. November in Braunſchweig ſtal
Tagung der Landes= und Kreisjägermeiſter und hob
es auch in der Jägerei gelte, altes Brauchtum zu v
eine vergangene liberaliſtiſche und marxiſtiſche Zeit vi
habe. Die alten, nur zum Teil noch vorhandenen Fou
müßten belebt und ausgebaut werden. Mitarbeit urd
tung in dieſem Sinne verſprach der Kreisjäge
der beiden Rednern für ihre Worte herzlichen Dank
Jagdmuſik der Kapelle, gemeinſam geſungene
glänzend geblaſene Jagd=Signale wechſelten miteina
gaben der Hubertusfeier, die ſich ganz zwanglos
gramm!) abwickelte, ihr beſonderes Gepräge. Dieſes
durch die Rezitationen von Karl Bögel unterſtri
u. a. „Hirſchbrüllen” — in vortrefflicher Weiſe aus
der Jagd ausgewählt waren und ebenſo vortrefflich
wurden.
Brokſammlung des Jungvolkes
am Samskag, dem 16. November.
Brot! Brot! Große Not.
Brot! Brot! Der Liebe Gebot!
Brot den Armen in die hungernde Hand!
Der Hunger muß ſterben im deutſchen Land.
Max Jungnickel.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen. — Perſonalnachrichten.
Er=
nannt wurden: Am 30. Oktober 1935 der Tierarzt Dr. med. vet.
Auguſt Schummer aus Selitſchte (Siebenbürgen) unter
Be=
rufung in das Beamtenverhältnis zum Proſektor am
Veterinär=
anatomiſchen Inſtitut der Univerſität Gießen mit Wirkung vom
1. April 1936 an; am 2. November 1935 unter Berufung in das
Beamtenverhältnis der Kanzleigehilfe bei der Heſſiſchen
Haupt=
ſtaatskaſſe Philipp Weber zum Kanzliſten mit Wirkung vom
1. November 1935; der Meiſter der Schutzpolizei Johann
Mei=
ſter zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Oktober 1935 zum
Kom=
miſſar der Schutzpolizei; die Gendarmeriemeiſter Karl Peter
zu Oppenheim und Karl Haber zu Alsfeld mit Wirkung vom
1. September 1935 zu Gendarmeriekommiſſaren; der
Hauptwacht=
meiſter der Schutzpolizei Heinrich Kögel zu Gießen mit
Wir=
kung vom 1. Oktober 1935 zum Meiſter der Schutzpolizei; der
Gendarmeriehauptwachtmeiſter Emil Kreutzmann zu Groß=
Zimmern mit Wirkung vom 1. September 1935 zum
Gendarmerie=
meiſter.
Kaninchenzuchk-Werbeſchal
In vorbildlicher Gemeinſchaftsarbeit veranſtalte
nur am geſtrigen Sonntag — die Darmſtädter
einſchſi=
eine der Zuchtklub, der Allgemeine Kleintierzuchtven
Kaninchenzuchtverein Darmſtadt=Süd im Beſſunger O.
haus eine ausgezeichnet beſchickte und auch eben
Werbeſchau.
Landesfachgruppenleiter Krauß konnte in ſeir
nungsanſprache eine ſtattliche Anzahl von Vertretern;
den und Organiſationen begrüßen und wies dann
heute erſt erkannten — volkswirtſchaftlichen Wert hiterMmt 4.0:
Kaninchenzucht ſchlummert; wurden doch allein in Her Asſoſen 3:1;
letzten Erhebung rund 160 000 Kaninchen gezählt.
Führung des Redners wurde dann die Ausſtellung beit
der außer der Sonderſchau Geflügel (prächtige Tau)
Enten und Puter) etwa 500 Kaninchen zu ſehen wara 3
wurde gezeigt, wie aus dem Fell von Angorakaninch ald
Wolle geſchnitten, geſponnen, gefärbt und darnu
weichen wie warmen und leichten Jacken, Handſchu)
Pullovern, Unterwäſche uſw. verarbeitet wird. Darnud
auch nicht zu verachtenden kulinariſchen Genüſſe, weil
Kochbuch der Kaninchenküche über 500 Rezepte auf
und Eingewecktes, Leberwürſte und Geräuchertes, Brräd
Sülze, alles recht appetitlich aufgemacht, reizten da En
Augen. Schließlich waren noch viele Handarb/
Pelzwerk ausgeſtellt, die von den Damen der m
einem Pelznählehrgang (Leitung Frau Anna 9/
Frankfurt=Zeilsheim) tadellos hergeſtellt worden wer.
chenfelle laſſen ſich ja vielſeitig imitieren, oder beſſei
edeln. So gab es hier vom rohen Fell und ſeiner
neben einer reichhaltigen Muſterſammlung wunderſhr
Mäntel, Kragen, Mützen, Muffs, Pelzkrawatten
zu ſehen.
In der eigentlichen Kaninchenſchau glänzte
ben und Arten, einfarbige, geſcheckte, gepunktelte, geſ
ſenkaninchen. blaue Wiener, Japaner, franzöſiſche Si.b
kurz eine Fülle von ſchönen und gepflegten Tieren,
Preisrichtern ſchon nach allen möglichen Geſichtspunke
bewertet waren.
Als ſchönſtes Zeichen echter Volksverbundenheit
Abſchluß der offiziellen Führung im Rahmen des deutd
hilfswerkes etwa 100 Kinder mit appetitlichem un
Kaninchenbraten geſpeiſt.
Perſonalveränderungen in der Reichsjuſis
(Oberlandesgerichtbezirk Darmſtadt). Die Juſtizp
Darmſtadt gibt bekannt: Ernannt wurde ar=
1935 der Hausmeiſter auf Probe, Verſorgungsanwärz
Kaul, zurzeit in Darmſtadt, zum Hausmeiſter ar.
richtsgebäude in Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Ju
Berufung in das Beamtenverhältnis.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Sonntag, 10. November.
Die Räuber.
Trauerſpiel von Schiller.
Das Theater glich einem Irrenhauſe, rollende Augen,
geballte Fäuſte, heiſere Aufſchreie im Zuſchauerraum. Fremde
Menſchen fielen einander ſchluchzend in die Arme. Frauen
wank=
ten, einer Ohnmacht nahe, zur Tür. Es war eine allgemeine
Auflöſung, wie ein Chaos, aus deſſen Nebeln eine neue
Schöpfung hervorbricht.
Ganz ſo lebhaft, wie es dieſer Bericht von der Mannheimer
Uraufführung der „Räuber” am 13. Jänner 1782 ſchildert, ging
es an dem Darmſtädter Landestheater nicht zu. Die
ſtark=
bewegte Aufführung hinterließ jedoch auch geſtern einen
leb=
haften und eindringlichen Eindruck. Der hinreißende Schwung
der Sprache, der hohe Flug der Gedanken, die
Leidenſchaftlich=
keit der Handlung übten ihre packende Wirkung aus.
Generalintendant Franz Everth, der, wenn mich die
Er=
innerung nicht täuſcht, vor Jahren ſchon einmal in den hieſigen
„Räubern” wirkte, indem er als Gaſt aus Wiesbaden für den
erkrankten Hans Baumeiſter als „Karl Moor” einſprang, führte
die Spielleitung. Er gab der Dichtung den Sturm und
Drang, aus dem ſie geboren iſt.
Ein heiſer Atem wehte durch die acht Bilder des erſten
Teils, während gegen Schluß die innere Spannung etwas
nach=
ließ. Von Leidenſchaft erfüllt war die Verſchwörung der
Räu=
ber in der Schenke. Die nächtliche Szene der falſchen Botſchaft
von Karl Moors Tod in dem gräflichen Schloſſe war im
Schim=
mer der Kerzen am brennenden Kamin ſo eindrucksvoll
grup=
piert, daß ſie ſich zu einem lebendigen Drama für ſich
zuſammen=
ſchloß.
Aus gezeichnet war der Uebergang von dem Zuſammenbruch
des alten Moor zu dem Auftreten der Räuber in den böhmiſchen
Wäldern herausgearbeitet. Kaum hatte in der Einſamkeit und
der nächtlichen Stille des Schloſſes das furchtbare Verbrechen
ſich vollzogen, ſo brauſte der Sturm der Räuber mit dem
be=
freiten Roller durch den Wald: Verbrechen und Rache,
die beiden Pole der Dichtung, traten in ſtärkſter dramatiſcher
Konzentration hervor.
Max Fritzſches Bühnenbilder waren großzügig und ge=
ſchmackvoll; unterſtützt von maleriſchen Projektioner
grund.
Als „Franz Moor” erſchien Anton Gaugl in ſe=!
wohl bedeutendſten Rolle auf der hieſigen Bühne. Sok
Franz das Laſter mit ſeinem ganzen inneren Räderm=‟
Es löſt in Franz die verworrenen Schauer des Gewi
mächtige Abſtraktionen auf, es ſkelettiſiert die richt g
dung und ſcherzt die Stimme der Religion hinweg.
Schiller den unmoraliſchen Charakter von ſeiten de
winnen und glänzen laſſen: „Jedem, auch dem Laſtern
gewiſſermaßen der Stempel des göttlichen Ebenbilde
und vielleicht hat der große Böſewicht keinen ſo weig
Rechtſchaffenen, als der kleine.” Gaugl war als
der Extrakt eines haarſcharfen Verſten
der Schneide des Meſſers ſkelettiſierte er die Erwägrun
zu den verbrecheriſchen Entſchlüſſen führen. Man ſa)
plan mit zwingender Logik aus der Veranlagung z.u
wachſen. Ueber der Logik triumphierte der Zynisru
Gaugls „Franz” der geborene, fertige Böſewicht, f
etwa zu Moiſſi, aus deſſen Spiel die menſchliche Enn
Grafenſohnes ſich offenbarte und ihm hierdurch eine
nahme gewann. Ein Vergleich, der die warme Anel)
Gaugls ausgezeichnete Leiſtung nicht ſchmälern ſoll.
Karl Moor: Das „Gemälde einer verirrten gu
So von Jochen Poelzig aufgefaßt und zu geſtalten l
erlebte die Skala aller Stimmungen und Leidenſ7ß
wurde in dem Wohlklang der Stimme von dem Patho)
Schillers ergriffen und mitgeriſſen.
Als Urbild der Reinheit ſteht Ruth Trump
zwiſchen den feindlichen Brüdern; ſchön vor allem
brochenen Friſche der Empfindung des teufliſchen Mo)l
Dem Leid des alten Grafen Moor gab Curt W.
ergreifenden Ausdruck; nur dürfte die Gefahr dil
(Franken, nicht Sachſen!) zurückzudrängen ſein.
Von den Räubern zeigte jeder ein eigenes, cha‟
Geſicht; ſo Max Nemetz als der treue Roller, H. A.
der verbrecheriſche Phantaſt Spiegelberg, E. Lohke‟
böhmiſche Edelmann Koſinski, Reinhard
Lehmany=
dry, K. Bittler, K. Ewald und E. Heck als
Libertiner. Die Bußpredigt des Paters hielt U. 42:
gräflichen Schloſſe vertraten C. Raddatz und L.
mit Geſchick ihre kleineren Partien.
Das vollbeſetzte Haus lohnte die ausgezeichnele
mit lebhaftem Beifall.
die Zußball=Ergebniſſe.
. Sauptrunde um den Vereinspokal.:
WiTdhof — Sportfr. 01 Dresden 1:0 (1:0).
draer FC. — 1. FC. Hanau 93 . 2:1 (0:0).
Türnberg — Minerva 93 Berl. 4:1 (3:0).
ßmmrath — FC. Schalke 04 . . . 1:4 (0:1).
Bundespokal=Zwiſchenrunde
igsberg:
pieußen — Brandenburg . . . 0:1 (0:1).
Repräſentativſpiel
hnkſurt 4:0; SFV. Frankfurt — Phönix
ſtuigshafen 3:1; Union Niederrad — Bo=
ſia Neunkirchen 2:1; Wormatia Worms —
Rüſſelsheim 2:2; FV. Saarbrücken —
13 Pirmaſens 0:2.
baden: Germania Brötzingen —
Karls=
er FV. 2:6.
ſſürttemberg: Ulmer FV. 94 — Stuttgarter
Reis 2:7: SC. Stuttgart — Sportfreunde
ugen 3:0; SV. Feuerbach — VfB. Stutt=
3.
avern: Wacker München — 1860 München
FC. München — ASV. Nürnberg 0:3;
Augsburg — Bayern München 2:0; FC.
Fruth — Spvgg. Fürth 0:1.
ordheſſen: Kaſſel 03 — SV. Bad=Nauheim
Boruſſia Fulda — Heſſen Hersfeld 1:2;
ſheſſen Marburg — Germania Fulda 2:2.
ittelrhein: Mülheimer SV. — Kölner
B.1:1; Kölner SC. 99 — Tura Bonn 2:2;
ArSülz 07 — VfR. Köln 1:2; Bonner
— TuS. Neuendorf 2:1; Weſtmark Trier
ntracht Trier 4:1.
Liſche Freundſchaftsſpiele: Amicitia Viern=
— VfB. Friedberg 1:1: FC. Schwein=
5 — FV. Zuffenhauſen 2:1.
ſteuzlingen:
weiz B. — Baden .......
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiel
bSsüdweſt: Kickers Offenbach —
Müoornen
Siege i P7)
ORorat.
Eintr.
Zußball im Reich.
Gauſpiel
slau: Schleſien — Pommern 0:3 (0:0).
ſtpreußen: Raſenſp. Preußen — VfB.
Kö=
biberg 1:5; Pruſſia Samland — RSV.
higenbeil 5:1; Yorckſv. Boyen Inſterburg
BC. Inſterburg 6:0; Preußen Gumbinnen
Polizei Tilſit 1:1; VfB. Oſterode — Vikt.
Unk ein 0:3; SV. 1910 Allenſtein — RSV.
Verburg 2:0: Maſovia Lyck — RSV.
Or=
urg 6:1; Gedania Danzig — 1919 Neu=
Lwaſſer 3:1: SC. Lauenthal — Preußen
ig 2:3: Hindenburg Lötzen — Hinden=
Biſchofsburg 6:7.
ommern: Hubertus Kolberg — Hertha
Pteidemühl 3:3.
EFleſien: Preußen Hindenburg — VfB.
witz 6:1; VfR., Gleiwitz — Ratibor 03
Beuthen 09 — Deichſel Hindenburg 5:2.
chren: Dresdner SC. — VfB. Leipzig 0:0;
Ws Muts Dresden — SC. Planitz 2:2;
ier Leipzig — Polizei Chemnitz 0:2.
lſitte: 1. SV. Jena — Wacker Halle 2:1;
RA. Erfurt — Viktoria 96 Magdeburg 3:1;
drir. Halle — SC. Erfurt 3:1; Crick.
Magdeburg — 1. FC. Lauſcha 1:1.
Phrdmark: TV. Eimsbüttel — Union Al=
:3: Hamburger SV. — Sperber 1:0;
ein Kiel — Altona 93 1:4; Phönix Lü=
Viktoria Hamburg 3:3.
ederſachſen: Arminia Hannover —
Alger=
n 1911 2:2: Boruſſia Harburg — Komet
en 4:0: Werder Bremen — Hildesheim
ir VfL. Osnabrück — Eintracht
Braun=
ia 1:2; Hannover 96 — VfB. Peine 4:0.
Fexfalen: Germania Bochum — Union
En ghauſen 2:1: SV. Höntrop — Sppgg.
et 3:1; FC. Erle 08 TuS. Bochum 1:3.
elerrhein: Union Hamborn — Turu Düſ=
N 0:4; Boruſſia Gladbach — Hamborn
Duisburger FV. 08 — Rot=Weiß
khauſen 1:0: Schwarz=Weiß Eſſen. — VfL.
ußen Krefeld 2:2.
Bezirksklaſſen=Fußball.
Gau Südweſt.
Eäidheſſen: FC. 03 Egelsbach — Olympia
19 6:2: SV. 1910 Münſter — Olympia
yertheim 4:0; Polizei Darmſtadt — Ger=
Ea Pfungſtadt 8:0: (SV. 98 Darmſtadt
Ahn Schwarz=Weiß Worms 1:1: Spgde.
Bobenheim — Normannia Pfiffligheim
VfR. 1910 Bürſtadt — Haſſia Die=
2:1.
Nordmain: SV. 07 Hedernheim — Spfr.
urt 1:1; Reichsbahn/Rot=Weiß Frank=
Spvgg. 03 Fechenheim 5:0: Sppgg. 02
eim — Vikt./1912 Eckenheim 3:1; VfL.
eau=Iſenburg — Alemannia Nied 0:0;
Ohne Leberraſchung tut es Südweſt nichtr
13 000 am Bieberer Berg.
Kickers Offenbach — Eintracht Frankfurt
4:0 (2:0).
Eine in keiner Weiſe vorhergeſehene
Ueber=
raſchung erlebten die 13 000 Zuſchauer, die zum
Verbandsſpiel Kickers Offenbach — Eintracht
Frankfurt nach dem Bieberer Berg gekommen
waren. Die Kickers, die mit letztem Einſatz
kämpften, um endlich wieder Anſchluß zu
fin=
den, ſiegten mit 4:0 (2:0) über den alten
Riva=
len. Techniſch waren zwar die Frankfurter
beſſer, aber das langte nicht, um die
Kampf=
kraft der Offenbacher zu überwinden. Die
Ein=
trachtler verzettelten ſich in unproduktivem
Einzelſpiel, der Sturm konnte keinen Ball
hal=
ten und dem forſchen Angreifen der Heſſen
mußte ſchließlich auch die Tordeckung der Gäſte
nachgeben. Koch im Frankfurter Tor war noch
der beſte Mann ſeiner Elf; an den vier Treffern
konnte er nichts machen.
Das Spiel begann mit einer mehr als
halb=
ſtündigen Verſpätung, da der vorgeſehene
Schiedsrichter Multer=Landau ohne Abſage
nicht erſchienen war. Er war in letzter Stunde
zur Leitung eines Pokaltreffens beſtimmt
wor=
den, ohne daß der zuſtändigen Gauſtelle dies
mitgeteilt worden wäre. Schließlich einigte man
ſich auf Magel=Offenbach=Bürgel, der ſeine
Sache recht gut machte.
In der 3. Minute ſchoß Kühnle einen
Foul=
elfer dem Eintracht=Tormann in die Hände.
Die 15. Minute brachte aber die Kickers durch
Kaiſer in Front, kurz vor der Pauſe erhöhte
Keck auf 2:0. Kühnle machte nach dem Wechſel
ſeinen Fehler wieder gut. In der 18. und 20.
Minute war er zweimal erfolgreich. Eintracht
blieb in dem zwar harten, aber doch ſtets
an=
ſtändigen Spiel ſogar der Ehrentreffer verſagt.
Punkkekeilung in Worms.
Wormatia Worms—Opel Rüſſelsheim 2:2 (1:1).
Vor 3000 Zuſchauern ſpielte Wormatia eine
halbe Stunde lang, als ob ſie groß gewinnen
wollte. Die Elf war drückend überlegen, aber
in der 23. Minute ſchoß der durchgebrochene
Schucker den Führungstreffer für Opel. Die
38. Minute brachte durch Eckert den
Worm=
ſern den Ausgleich und damit den
Halbzeit=
ſtand.
Auch nach dem Wechſel hielt die
Ueberlegen=
heit von Worms zunächſt an. Als ein von
Eckert erzieltes Tor wegen angeblicher
Ab=
ſeitsſtellung nicht gegeben wurde, fiel die Elf
dann aber auseinander. 10 Minuten vor Schluß
gelang Fath zwar ein zweiter Treffer für
Wormatia, aber der auf Rechtsaußen
ge=
gangene Gäſteverteidiger Müller glich kurz
vor Spielſchluß aus. — Techniſch waren die
Wormſer die klar beſſere Mannſchaft, Opel hat
das Unentſchieden durch ſeinen Rieſeneifer
je=
doch verdient. Staub=Bließen (Saar) leitete
ſchwach. 3000 Zuſchauer.
FV. Saarbrücken — FK. Pirmaſens 0:2 (0:1).
Vor 3500 Zuſchauern kam der FK. Pirmaſens
im Kampf gegen FV. Saarbrücken zu einem
nicht ganz verdienten 2:0 (1:0)=Sieg. Die
Ein=
heimiſchen, die ohne Conen und den zum
Mili=
tär gezogenen Verteidiger Kelter ſpielten, waren
im Feld überlegen. Ihrem Sturm fehlte aber
jegliche Durchſchlagskraft. Glücklicher waren die
Pirmaſenſer, die den alten Germann diesmal
auf Rechtsaußen ſtehen hatten. Ihre Läuferreihe
Weilhammer, Brill 2., Kolb war ausgezeichnet,
ſie entſchied auch das Spiel. Für die nötige
Durchſchlagskraft im Angriff der Pirmaſenſer
ſorgte der Mittelſtürmer Lutz, der auch die
bei=
den Tore für die Gäſte erzielte. Heimer ſchied
10 Minuten vor Spielſchluß infolge
Ver=
letzung aus.
Neben der Läuferreihe überragte bei den
Gäſten noch der Verteidiger Müller.
Schieds=
richter: Beſt=Höchſt.
Tabellenführer geſchlagen.
Union Niederrad — Boruſſia Neunkirchen
2:1 (1:0).
Der Tabellenführer Boruſſia Neunkirchen
verlor in Niederrad vor 1400 Zuſchauern vollauf
zu Recht. Die 2:1 (1:0)=Schlappe koſtete die
Saarländer die alleinige Tabellenführung.
Niederrad war von Beginn an gut im Schuß.
Die Mannſchaft ſpielte klar überlegen. In der
3. Minute ſchoß Sack dem Gäſtehüter einen
Elf=
meter=Ball in die Hände, aber in der 22. Minute
brachte Kirſch auf Vorlage von Sack Union.
doch in Führung. Boruſſia erreichte bis zur
Pauſe trotz beſſer werdenden Spieles keinen
Er=
folg. Nach dem Wechſel hatte anfänglich wieder
Union ſtark Oberwaſſer, nachdem ſchon in der
3. Minute E. Berger nach ſchönem
Zuſammen=
ſpiel den zweiten Treffer erzielt hatte. Immer
mehr kam dann zwar Boruſſia auf, beſonders
dank der guten Mittelläufer=Leiſtung von K.
Welſch. Petry erzielte auch in der 39. Minute
nach einem Strafſtoß von Theobald einen
Ge=
gentreffer, aber dabei blieb es dann auch bis zum
Schluß.
Die beſten Leute Neunkirchens waren
Tor=
wart Müller und Mittelläufer Welſch, der Sturm
konnte nicht ſchießen. Bei Niederrad war
Blick=
hahn im Tor durch eine Verletzung behindert.
Sehr gut Ott in der Verteidigung, Berger und
Kirſch im Sturm. — Freitag=Mainz leitete gut.
Phönie mit lahmen Flügeln.
FSV. Frankfurt — Phönix Ludwigshafen
3:1 (2:1).
4000 Zuſchauern wurde vom FSV.
Frank=
furt und von Phönix Ludwigshafen ein hartes,
aber anſtändiges Spiel geboten, das die
Born=
heimer etwas glücklich 3:1 (2:1) gewannen.
Phönix mußte Ullrich und Lindemann erſetzen,
ſpielte aber trotzdem im Feld ſehr gut. Beim
FSV. klappte es nicht ganz, dafür war der
Sturm entſchloſſener. Heldmann erzielte in
der 18. Minute den Führungstreffer für FSV.,
vier Minuten ſpäter glich Degen trotz
Behin=
derung auf Flanke von Neumüller 2. aus.
Haderer brachte aber in der 29. Minute die
Frankfurter doch wieder in Front. — Nach dem
Wechſel ſpielte Miehm für Schweinhardt 2.
Mit=
telläufer; der Phönixſturm wurde jetzt völlig
kaltgeſtellt. Die 41. Minute brachte durch ſchönen
Schuß von Schuchardt das 3:1 und damit die
Entſcheidung. — Beim FSV. waren Tormann
Kerſten, Haderer und Schreiber die Beſten, bei
Phönix der rechte Läufer Müller, die
Verteidi=
ger und Außenſtürmer. — Glöckner=Pirmaſens
leitete mangelhaft.
VfL. /Germania 94 Frankfurt — FSV. 1910
Bergen 5:1; Poſt/Merkur Frankfurt — FC.
02/Wacker Rödelheim 6:1.
Gruppe Südmain: FSV. 06 Heuſenſtamm — FV.
06 Sprendlingen 2:0; Teutonia Hauſen—
Germania Bieber 1:1; 1. FC. 03 Langen —
Germania Schwanheim 1:0; Kick./Vikt.
Mühl=
heim — SC. 06 Dietzenbach 3:0; Blau=Weiß
Bürgel — SV. 1911 Neu=Iſenburg 3:2;
Ale=
mannia Kl.=Auheim — SV. 02 Offenbach 1:3.
Gruppe Rheinheſſen: SV. 1912 Koſtheim — SV.
09 Flörsheim 1:1: SV. Wiesbaden — Tura
1886/06 Kaſtel 1:0; Haſſia Bingen — 1. FSV.
05 Mainz 4:4: FV. 02 Biebrich — Viktoria
Walldorf 1:2: FVgg. 03 Mombach — Spvgg.
Weiſenau 1:3: Germania Okriftel — SV. 09
Mörfelden 1:3.
Länderſpiele.
in Paris:
Frankreich — Schweden . . . . . . 2:0 (1:0).
in Luxemburg:
Luxemburg — Frankreich B. .. . 2:2.
in Budapeſt:
.. 6:1 (3:0).
Ungarn — Schweiz
Drei Süddeutſche in der
Vorſchlußrunde.
Aus dem reichhaltigen Fußball=Programm
dieſes Sonntags ſtachen vor allem die 4 Spiele
der vierten Vereinspokal=Hauptrunde hervor.
Sie brachten durchweg Favoritenſiege, und ewar
qualifizierten ſich 1 FC. Nürnberg, Freiburger
FC., SV. Waldhof und Schalke 04 für die
Vor=
ſchlußrunde. Schalke und der „Club” beſiegten
VfL. Benrath bzw. Minerva Berlin leicht mit
4:1, dagegen mußte der Freiburger FC. ſchwer
kämpfen, um über Hanau 93 mit 2:1 ſiegreich
zu bleiben, und Waldhof hatte faſt noch mehr
zu tun, um über die Dresdener Spfr. einen 1:0=
Sieg herauszuholen.
In der Meiſterſchaft der einzelnen Gaue
„regnete” es wieder Ueberraſchungen. Im Gau
Südweſt verlor die Frankfurter Eintracht bei
den Offenbacher Kickers mit 0:4 (!); Opel
Rüſ=
ſelsheim ſpielte bei Wormatia Worms 2:2, und
der FK. Pirmaſens geſtaltete ſein Spiel beim
FV. Saarbrücken, der allerdings noch ohne Conen
kämpfte, mit 2:0 ſiegreich. Die übrigen zwei
Spiele: FSV Frankfurt-Phönix Ludwigshafen
Die Preiskräger
der kleinen Preisfrage für Zußballer.
Die Teilnehmer an der Kleinen Preisfrage
für Fußballer wurden eigentlich nur durch den
Sieg der bisher ſchwachen Offenbacher Kickers
und das Unentſchieden am Darmſtädter
Böllen=
falltor überraſcht.
Sieben Teilnehmer verzeichneten mit je zehn
richtigen Spielausgängen die Spitzengruppe der
Einſendungen, aus denen das Los wie folgt
entſchied:
1. Preis: 5 RM. bar: Theo Ganß,
Darm=
ſtadt, Langgaſſe 47;
2. Preis: zweimonatiger Freibezug des „D.T.*
Helma Kohlmann. Darmſtadt,
Schla=
geterſtraße 99;
3. Preis: einmonatiger Freibezug des „D.T.”:
Wilhelm Götz, Alsbach, Waldſtr. 2,
vor Friedrich Dilfer=Darmſtadt, H. Habich=
Darmſtadt, K. Sch melz=Darmſtadt, Albert
Weicker=Darmſtadt.
67 Teilnehmer verzeichneten 9 richtige
Pro=
phezeiungen.
Die nächſte „Kleine Preisfrage” wieder am
kommenden Donnerstag.
3:1 und Union Niederrad—Boruſſia Neunkirchen
2:1, endeten „vorſchaugemäß”. In der Tabelle
hat nun der FK. Pirmaſens ſich zu den
Neun=
kirchener Boruſſen aufgeſchoſſen; beide führen
mit je 10:4 Punkten die Tabelle an.
In Baden fand nur ein Spiel ſtatt, und zwar
ließ ſich Germania Brötzingen auf eigenem Platz
vom Karlsruher FV. mit 6:2 ſchlagen.
Noch etwas deutlicher zwangen die
Stuttgar=
ter Kickers im Gau Württemberg den Ulmer
FV. 94 auf die Knie. Mit 7:2 ſiegten die Kik= in Ulm und gelangten dadurch an die Spitze
der Tabelle. Der VfB. Stuttgart wahrte ſeine
Chancen durch einen 3:1=Erfolg bei dem SV.
Feuerbach. Der Stuttgarter SC. ſchickte die
Sportfreunde Eßlingen mit 3:0 geſchlagen nach
Hauſe.
In Bayern verloren die Münchener „Bayern”
den Augsburger Kampf gegen den BCA. vor
12 000 Zuſchauern mit 2:0 und verſchlechterten
damit ihre Stellung gegenüber dem „Club” ganz
beträchtlich. 1860 München mußte gegen Wacker
mit 0:1 eine weitere Niederlage einſtecken und
der FC. München überließ mit 0:3 dem ASV.
Nürnberg die beiden Punkte. Die SpVgg. Fürth
holte ſich beim 1. FC. Bayreuth einen knappen
1:0=Sieg.
In Nordheſſen ſchlug Heſſen Hersfeld nun auch
Boruſſia Fulda. Vor 4000 Zuſchauern ſiegten
die tapferen Hersfelder in Fulda mit 2:1 (2:0).
Germania Fulda brachte bei Kurheſſen
Mar=
burg nur ein 2:2 zuſtande; dagegen erledigte
Kaſſel 03 den Neuling Bad Nauheim mit 5:1
ſehr ſicher.
Am Mittelrhein brachte das Trierer „Derby”
Weſtmark — Eintracht einen klaren 4:1=Erfolg
der Weſtmärker. An der Spitze der Tabellen
ſtehen jetzt punktgleich der VfR. Köln, der bei
Sülz 07 mit 2:1 gewann, und der Mülheimer
SV., der gegen den Kölner CfR. 1:1 ſpielte.
Neben einigen Auswahlſpielen fand auch noch
der vierte Zwiſchenrundenkampf um den
Bun=
despokal zwiſchen Oſtpreußen und Brandenburg
ſtatt. Brandenburg ſetzte ſich in Königsberg mit
1:0 für die Vorſchlußrunde durch.
„Alke Bekannke” unker ſich.
Schalke klar überlegen.
VfL. Benrath — FC. Schalke 04 1:4 (0:1).
Der „Schlager des Weſtens”, das
Zuſammen=
treffen der Meiſter von Weſtfalen und vom
Niederrhein Schalke 04 und VfL. Benrath im
Vereinspokal, hatte trotz unſicheren Wetters
30 000 Zuſchauer in das Düſſeldorfer
Rhein=
ſtadion angezogen. Die Zuſchauer brauchten ihr
Kommen nicht zu bereuen, denn ſie ſahen einen
raſſigen Fußballkampf, den der deutſche Meiſter
Schalke 04 klar mit 4:1 (1:0) für ſich
entſchei=
den konnte. Zu Beginn des Treffens, das von
Forſt=Köln im allgemeinen gut geleitet wurde,
gab es gleich eine große Ueberraſchung:
Ben=
raths Anſtoß wurde abgefangen, der Ball kam
zu Urban, der über Pörtgen zu Kuzorra
wei=
tergab. Kuzorra ſpielte ſich glänzend durch und
ſchon hieß es 1:0 für die „Knappen”. Bei
die=
ſem Tore blieb es aber bis zur Pauſe, obwohl
die Benrather mächtig auf den Ausgleich
drück=
ten und ſehr oft gefährlich wurden. Schalkes
Verteidigung ſpielte aber überraſchend ſicher
und wehrte alle Angriffe ab. Nach der Pauſe
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 311
[ ← ][ ][ → ]Nr. 311
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 11. Novembe
lag immer noch Benrath leicht im Angriff, doch
kam Schalke jetzt immer beſſer in Fahrt. Schon
in der 6. Minute glückte den Weſtfalen das 2:0.
Szepan gab zu dem in Stellung gelaufenen
Kallwitzki, der aus drei Meter Entfernung
un=
haltbar einſchoß. 20 Minuten vor Schluß fiel
dann die endgültige Entſcheidung. Urban nahm
eine Kuzorra=Vorlage auf und verwandelte den
Ball mit wunderbar flachem Schuß. Nun kam
auch Benrath wieder etwas zum Zuge,
Hoh=
mann verbeſſerte auf 3:1. Zwei Minuten vor
Schluß ſtellte jedoch Pörtgen mit einem 25=
Meter=Schuß das Ergebnis noch auf 4:1 für
Schalke. Bei Schalke gefiel die geſamte
Mann=
ſchaft, auch Benrath ſpielte ſehr gut, mußte aber
den techniſch und taktiſch reiferen Schalkern
ver=
dient den Sieg überlaſſen.
Hanau ſchlug ſich guk.
Freiburger FC. — Hanau 93 2:1 (0:0).
Während der Freiburger FC. das
Pokal=
treffen gegen den 1. FC. Hanau 93 in beſter
Beſetzung beſtreiten konnte, fehlten bei den
Heſ=
ſen, ſo bewährte Kräfte wie der Verteidiger
Eufinger und der Stürmer Philippi. Trotzdem
ſchlugen ſich die Hanauer in Freiburg ganz
aus=
gezeichnet, und wenn auch der Sieg
verdienter=
maßen dem FFC. zufiel, ſo hinterließ Hanau
doch einen ſehr vorteilhaften Eindruck.
Schon in der erſten Halbzeit warteten die
Einheimiſchen mit dem geſchloſſeneren
Mann=
ſchaftsſpiel auf und holte dadurch eine leichte
Feldüberlegenheit heraus, aber Hanaus ſichere
Abwehr mit dem internationalen Torhüter
Sonnrein verhinderte zunächſt jeden Erfolg.
Torlos wurden die Seiten gewechſelt. Auch nach
der Pauſe hatte Frieburg mehr vom Spiel, und
nach zehn Minuten fiel auch der verdiente
Füh=
rungstreffer. Seßler ſchoß einen von Hanaus
Verteidigung verſchuldeten Elfmeter ſicher ein.
Zehn Minuten ſpäter erhöhte Peters auf 2:0
und damit war die Entſcheidung bereits
gefal=
len. Die Freiburger verſtärkten nun die an ſich
ſchon gute Verteidigung und verſuchten durch
energiſche Abwehrarbeit das Ergebnis zu
hal=
ten. Hanau drängte nun, kam aber nur in der
35. Minute durch den Mittelſtürmer Kerz zu
einem Gegentreffer. Alle weiteren Angriffe der
Heſſen ſcheiterten an der Freiburger
Hinter=
mannſchaft, die in Müller, Mandler und Kaſſel
überragende Kräfte aufwies. Ueber 4000
Zu=
ſchauer wohnten dem Treffen bei, das von dem
Schiedsrichter Stadelmeier=Stuttgart tadelsfrei
geleitet wurde.
Der „Club” in beſter Spiellaune.
1. FC. Nürnberg—Minerva 93 Berlin 4:1 (3:0)
Das Nürnberger Stadion ſah am Sonntag
wieder einmal einen Maſſenbeſuch, waren doch
über 20000 Zuſchauer zum Vereinspokalſpiel
des 1. FC. Nürnberg gegen Minerva 93
Ber=
lin gekommen. Das Spiel war eine etwas
ein=
ſeitige Angelegenheit, da die Reichshauptſtädter
ſtark enttäuſchten und für den „Club” nie ein
gleichwertiger Gegner waren. Sie hatten es
lediglich ihrem ausgezeichneten Schlußdreieck
zu verdanken, daß der Sieg der Nürnberger
nicht höher ausfiel. Die Ueberlegenheit des
„Clubs” war teilweiſe ſo groß, daß er mit den
Berlinern direkt ſpielen konnte, wie er wollte.
Die Nürnberger befanden ſich aber auch in
einer ganz prächtigen Verfaſſung. Es klappte
von hinten bis vorne in der Mannſchaft auf
allen Poſten vorzüglich. Nur das Innentrio
operierte manchmal zu kopflos im gegneriſchen
Strafraum. Der beſte Mann im Sturm war
wieder der Linksaußen Spieß, in der
Läufer=
reihe gefielen Oehm und Luber beſonders
Ver=
teidigung und Torwart arbeiteten fehlerfrei.
Bei den Berlinern war der Torwart Beiſel
voll auf der Höhe, er mußte ſchwerſte Geſchoſſe
der Nürnberger Stürmer meiſtern.
Vertei=
digung und Läuferreihe zerſtörten zwar gut,
ließen aber den Sturm vollſtändig in der Luft
hängen. Das ganze Spiel der Stürmer war
auf den gefährlichen Mittelmann Elsholz
zu=
geſchnitten, der aber zu ſtark bewacht wurde
und ſich deshalb nicht voll entfalten konnte.
Schon in der 14. Minute wurde die
Ueber=
legenheit der Nürnberger durch einen Torerfolg
gelohnt. Spieß brach durch, kam bis zum
Tor=
wart, gab geiſtesgegenwärtig an den
mit=
gelaufenen Friedel ab, der den Torwart
um=
ſpielte und den Ball ins leere Tor ſandte. In
der 28. Minute war der zweite Nürnberger
Treffer fällig. Oehm ſchoß ſcharf aus 40 Meter
Entfernung und überraſchte den Torwart
der=
art, daß ein Eingreifen nicht mehr möglich
war. Nach weiterer klarer Ueberlegenheit der
Nürnberger ſtellte Spieß in der 36. Minute das
3:0=Halbzeitergebnis her. Nach dem Wechſel
blieb der „Club” weiter ſtark im Angriff. Es
gab aber nur noch ein Tor, und zwar durch
Spieß in der 15. Minute. Ein Elfmeter in der
32. Minute wegen abſichtlichen Händeſpieles
des linken Berliner Verteidigers wurde von
Oehm knapp danebengetreten. In der 44. Min.
kamen die Berliner durch ihren Linksaußen, der
einen von Billmann verſchuldeten Elfmeter
ver=
wandelte, zu ihrem Ehrentreffer. Schiedsrichter
Wingenfeld=Fulda amtierte einwandfrei.
Glücklicher Waldhof=Sieg.
SV. Waldhof—Spfr. 01. Dresden 1:0 (1:0).
Nach dem glänzenden Spiel der Waldhöfer
in Düſſeldorf gab es beim Mannheimer
Ver=
einspokalkampf bei den 12 000 Zuſchauern nur
einen Favoriten, die einheimiſche Mannſchaft.
Der Gegner, die Dresdener Sportfreunde,
be=
kam höchſtens eine Außenſeiter=Chance
zuge=
ſprochen. Der Kampf ſelbſt ergab jedoch ein
ganz anderes Bild. Waldhof kam zwar zu
einem 1:0 (1:0)=Sieg, doch war dieſer denkbar
glücklich und nicht ganz verdient.
Gau Südweſt.
Hohe Siege der Südheſſen=Faboriten.
Pol. Darmſtadt — Germ. Pfungſtadt 8:0 (3:0)
SV. 98 Darmſtadt — Jahn Worms 1:1 (1:0)
FC. 03 Egelsbach — Olympia Lorſch 6:2 (5:2)
SV. Münſter — Olymp. Lampertheim 4:0 (2:0)
FV. Bobenheim-Norm. Pfiffligheim 2:1 (0:1)
VfR. Bürſtadt — Haſſia Dieburg 2:1 (2:0).
Auf dem Darmſtädter Exert gaſtierten geſtern
die Pfungſtädter Germanen, denen erſt am
letz=
ten Sonntag in Lorſch eine hohe 6:1=Niederlage
beſchert worden war. Die Landespoliziſten, die
vergangenen Sonntag in Worms einen hohen
Sieg errungen hatten, feierten auch geſtern
wie=
der ein Schützenfeſt und gaben ihren Gäſten aus
Pfungſtadt nicht einmal die Möglichkeit, den
Ehrentreffer zu erzielen.
Der SV. 98 Darmſt. hatte Beſuch aus Worms
und ließ ſich in dieſem Treffen gegen die ſehr
ſtarken Wormſer Schwarz=W. trotz unzähliger
Chancen und nach langer 1:0=Führung durch
einen leicht erzielten Gegentreffer noch einen
wichtigen Punkt entführen.
Egelsbach empfing die Lorſcher Olympen und
ſiegte hoch mit 6:2 Toren. Die Leute um Ewald
Volz waren alſo wieder mit ihren Schußſtiefeln
auf dem Poſten.
SV. Münſter fertigte Olympia Lampertheim
überraſchend hoch mit 4:0 Toren ab, und in den
beiden reſtlichen Spielen blieben die
Platzher=
ren gleicherweiſe mit 2:1 Toren ſiegreich. Bo=
benheim hat damit — ausgerechnet ſogar gegen
Pfiffligheim — ſeinen zweiten Sieg errungen
und ſich fürs erſte vom Tabellenende
wegge=
ſchafft. Dieburg dagegen bezog nach ſeiner
neuerlichen Niederlage in Bürſtadt die ſeit
lan=
gem von Bobenheim gehaltene Schlußpoſition
in der Tabelle.
Die Tabelle nach dem 10. November:
FC. Egelsbach 8 33:11 14:2 Pol. Darmſtadt 6 27:6 11:1 Ol. Lampertheim 9 14:17 10:8 Jahn Worms 19:14 10:6 SV. Münſter 9 20:15 9:9 SV. 98 Darmſt. 9 21:16 8:10 Pfiffligheim 14:25 8:10 VfR. Bürſtadt 7:12 7:5 Olympia Lorſch 20:17 6:8 1913 Bobenheim 9 12:24 6:12 Pfungſtadt 14:31 5:13 Haſſia Dieburg 9 1 2 6 12:24 4:14 Für den kommenden Sonntag waren
folgende Spiele vorgeſehen: Polizei Darmſtadt
— SV. 98 Darmſtadt, Pfungſtadt — Egelsbach,
Münſter — Lorſch, Pfiffligheim — Bürſtadt,
Dieburg — Jahn Worms. Mit Rückſicht auf
dſen in Darmſtadt aber ſtattfindenden Handball=
Pokalkampf Südweſt — Mitte dürfte hier wohl
eine Aenderung in der Spielfolge zu erwarten
ſein.
Schützenfeſt auf dem Exert!
Polizei Darmſtadt —
Germa=
nia Pfungſtadk 8:0 (3:0).
Vorbildlich war das jederzeit faire Betragen
der Mannſchaft.
Zinſel=Mainz hatte mit der Spielleitung
keine große Aufgabe zu löſen und ſeine
Entſchei=
dungen waren beſtimmt korrekt.
Die „Grünen” beſſer als je!
Nach dem glänzenden Abſchneiden der Grünen
am letzten Sonntag in Worms war man
allge=
mein geſpannt, ob es ſich nur um eine einmalige
gute Tagesleiſtung handelte, oder ob tatſächlich
eine Formverbeſſerung aufzuweiſen ſei. Nun,
die Frage wurde gelöſt, man kann ſagen, beſſer,
als ſich mancher der 500 Anweſenden hätte
träu=
men laſſen. In ganz beſtechender Weiſe wurden
die Germanen aus Pfungſtadt richtiggehend
überfahren, ohne daß ſie Gelegenheit hatten,
dagegen etwas zu tun. Immerhin verdient
feſt=
gehalten zu werden, daß man ſelten eine Elf
auf dem Platz der Heſſiſchen Landespolizei ſah,
die eine unvermeidliche Niederlage anſtändiger
quittierte, wie Germänia Pfungſtadt.
Kleine Kritik
Der Sieger, der mit: Sauer; Balſer, Muth;
Kauffmann, Dumont, Karper; Pfeiffer,
Arheil=
ger, Keck, Harder und Göbel erſchien, lieferte
heute ein Spiel, wie man es beſſer von der
Mannſchaft beſtimmt noch nicht ſah. Es war
aber auch in keiner Reihe irgendwelcher
Ver=
ſager feſtzuſtellen. Ganz überraſchend war die
glänzende Arbeit des geſamten Sturmes, die
über die volle Spielzeit anhielt. Mit Arheilger
iſt wieder einmal ein Mann gefunden, der ſeine
Schußkraft anzubringen verſteht.
Die Gäſte mußten auf ihren noch geſperrten
Mittelläufer Marquardt verzichten, und
außer=
dem fehlte noch Steinmetz. Die Aufſtellung mit
Darmſtädter; Nickel, Voß; Crößmann I,
Cröß=
mann II, Eichmann; Flicker, Hunſinger,
Haſſen=
zahl I, Haſſenzahl II und Müller ſpielte eben
ſo gut als es der Gaſtgeber zuließ. Nickel, Voß
und Darmſtädter waren trotz des Eifers der
ge=
ſamten Mannſchaft wohl am ſtärkſten beſchäftigt
und überragten ihre Kameraden um einiges.
Die erſten 45 Minuten!
Die Grünen haben den Wind im Rücken und
die Abwehr ſetzt gleich ſchon am Anfang ihre
weiten Abſchläge in den Strafraum der Gäſte,
die jedoch mit aller Macht verſuchen, das Spiel
offen zu halten. Doch der Druck des Gaſtgebers
iſt anhaltend, und dabei nicht planlos, ſo daß
man ſchon in den erſten Minuten den
Führungs=
treffer erwartet, der ſich in der 12. Minute auch
einſtellt. Eben noch hatte Flicker, der
Links=
außen der Gäſte, einen gefährlichen Schuß
ab=
gegeben, als Harder im Gegenangriff eine
Flanke von Göbel aus der Luft nimmt und
ein=
ſchießt. Pfungſtadt macht verzweifelte
Anſtren=
gungen, den Vorſprung wieder auszugleichen.
Doch ſein Angriff kommt kaum in den
Straf=
raum des Gegners. In der 25. Minute fällt
dann der zweite Treffer, als Arheilger einen
Schuß von Pfeiffer, der an der Latte abſprang,
mit Wucht verwandelte. Die Platzmannſchaft
iſt durch ihr gutes Zuſammenarbeiten weiter
leicht im Vorteil, und als Keck im Alleingang
den Vorſprung auf 3:0 erhöhte, iſt das Spiel
bei der Pauſe bereits ſchon entſchieden.
Noch 5 Tore nach dem Wechſel!
Im Gefühl des ſicheren Siegs ſpielt der
Gaſt=
geber nach der Pauſe ein den Gegner
zermür=
bendes Spiel. Es wurde kombiniert und vor
allem auch geſchoſſen, daß es eine wahre Pracht
war. Pfungſtadt kann ſich aus der
Umklamme=
rung nicht mehr frei machen und verſtärkt ſeine
Abwehr. In ganz regelmäßigen Abſtänden
er=
zielen die Grünen bis zum Schlußpfiff durch
Ar=
heilger, Keck, Göbel, Dumont und nochmals
Ar=
heilger noch fünf Treffer, an denen es für den
vielbeſchäftigten Darmſtädter im Germanentor
nichts zu halten gab. — Auch bei dem Spiel
der Reſerven ſtellten die Landespoliziſten mit
5:0 den Sieger.
eb=
Punkteteilung am Böllenfalltor!
male Maß an Pech und Aufgeregtheit weit
hin=
aus. Kolberg war heute zur Abwechſlung ſchwach,
5V. 98 Darmſtadt-
und auch als er ſpäter mit Feſt — der für Heb=
Jahn Worms 1:1 (1:0).
Ein Spiel der verpaßken
Tor=
gelegenheiken.
Denn ſonſt hätten die 98er mindeſtens 4:1 als
Sieger aus dieſem Spiel hervorgehen müſſen.
Aber ſo begnügten ſich beide Teile mit der
Tei=
lung der Punkte, und ſie werden ſchließlich froh
geweſen ſein, daß es ſo endete. Jede Partei
ver=
ſchenkte nämlich einen Elfmeter und dadurch eine
vielleicht entſcheidende Wendung des
Kampfver=
laufes.
Trotz dieſer Schönheitsfehler erlebten die
nicht gewertet.)
über 1200 Zuſchauer einen raſſigen Kampf.
In ihm war wieder einmal „alles drin”. Nach
zehn Minuten langer drückender Ueberlegenheit
der „Lilien” kamen die Gäſte gleichwertig auf
und nun rollte ein tempogeladener, von Angriff
und Gegenſtoß erfüllter, techniſch erfreulicher
Kampf ab. Denn es wurde hart gekämpft, aber
der energiſche Schiedsrichter Nickel=Rödelheim
ließ keinen Augenblick die Zügel ſchleifen und
hatte die 22 Spieler feſt in der Hand.
So war es eine Freude, den Aktionen im
Felde, einigen herrlichen Kampfbildern bei
Eck=
ballſzenen im Wormſer Strafraum und der
Ar=
beit der Gäſtehintermannſchaft zuzuſehen. Denn
ſie ſtand im Brennpunkt der Ereigniſſe.
Gewiß, auch die 98er Deckungsreihen hatten
zu tun, ſie taten es erfolgreich. Ruppel mußte
häufig eingreifen, und er hielt einige prächtige
Schüſſe des Wormſer Innenſturms. Aber die
Schwerarbeit der Defenſive war doch den
Rot=
weißen aus Worms aufgebürdet. Immer wieder
kam der Darmſtädter Sturm — insgeſamt
ge=
ſehen erreichte er die Leiſtung des Vorſonntages
nicht — in den Gäſteſtrafraum, aber was dann
an totſicheren Chancen, zweimal vor dem leeren
Tor, ausgelaſſen wurde, das ging über das nor=
eiſen eingeſetzt war — als Halbſtürmer ging,
wurde es nicht beſſer. Hofmann hatte heute
„Gummi=Stiefel” an, ſeinen Schüſſen fehlte es
in Kraft, und das gleiche Mißgeſchick buchte auch
Leichtlein. Die beiden Außen ſpielten heute
über=
haupt etwas zu eigennützig, wenn auch Mahrs
Tor, aus vollem Lauf in die Maſchen gejagt, die
Note „Ia” verdient. Wie geſagt, ſchaffte die blaue
Sturmreihe dennoch Torgelegenheiten heraus,
ine ſchöner wie die andere. Wenn den Gäſten
dies ebenſo möglich geweſen wäre, dann wäre
kein Punkt am Böllenfalltor geblieben.
2 Tore, 2 Elfmeter und 14 Eckbälle.
Alſo Gelegenheiten genug, die Spannung
un=
ter den Zuſchauern aufs höchſte zu ſteigern.
Mit wuchtigen und geſchloſſenen Angriffen
eröffnen die Blauen den Kampf, der ſie in den
erſten 10 Minuten ſtark überlegen ſieht. Eben
hat Worms die erſte Ecke abgewehrt, als Mahr
in der 6. Minute mit einer feinen Vorlage von
Außen hereinſpurtet und aus vollem Lauf
un=
haltbar den Führungstreffer für SV. 98
ein=
knallt. Schon wieder iſt der flinke blaue Sturm
im Angriff, der Ball wird zur Ecke
hinausge=
ſchlagen. Dreimal wird die Hereingabe aufs Tor
verlängert, dreimal ſteht die Wormſer
Verteidi=
gungsmauer und hält dicht. Ein zu ſchwacher
Schuß des Linksaußen Kolberg wird von
Schwindt abgeſchlagen. Eine verunglückte
Fuß=
abwehr von Ruppel, der nun öfter Bälle auf
ſein Tor kommen ſieht, meiſt von weit her, führt
zur 1. und anſchließend zur 2. Wormſer Ecke, die
Hereingabe deckt Ruppel auf der Torlinie im
Fallen ab.
Als Worms ſich gefunden hat, beginnt nun
ein flottes, raumgreifendes Spiel im Mittelfeld,
das jedoch die Stürmer auf beiden Seiten im
ent=
ſcheidenden Augenblick nur mit ſchwachen
Tor=
ſchüſſen abſchließen.
Kolberg ſchießt zweimal knapp vorbei, der
Wormſer Rechtsaußen tritt ſeinen 3. Eckball
hin=
ter das Tor und Ruppel ſtoppt prächtig einen
Schuß Gumbingers. Zweimal verbaut di
ſer Torlatte Schüſſen von Hoffmann
ins Netz. Ruppel holt ſich die 4. Worm
eingabe aus der Luft. Dann hat Kolh
wunderbare Torchance, ſtatt zu ſchie
längert er zu weit vor Mahr. Zwei E
98er werden im dichten Knäuel von
weißen abgewehrt. Dabei hatte der Ba
ganz klar die Torlinie überſchritten, ehr
Perteidiger herausjongliert wurde,
gute Schiedsrichter überſah dieſe Tatſo
im Gewimmel.
Dennoch hat SV. 98 die Möglich tei
Foulelfer zur klaren Führung zu benu
Hofmann, vom Torwart irritiert,
weich, und der Ball wird gehalten.
Zwei prächtige Angriffe Kolbergs ung
werden vom Wormſer Hüter abgeſtopy
Nach der Pauſe
erzielen die 98er wieder zwei Ecken, ſiet
nichts Zählbares ein. Die 98er Stürme
eine Torchance nach der anderen, aber In
Leichtlein, Mahr und Kolberg übertre
im Auslaſſen oder die Latte ſteht de
hilfreich bei. Aber auch der Gäſteſturm
beſſer in Form, doch ſein Schußvermög
überragend.
Als Geyer im Strafraum „Händer
bangen die Anhänger der 98er, aber
Wormſer Läufer ſchießt den Ball neben
Erſt zehn Minuten vor Schluß naht
hängnis: als Senger eine verunglücktehn
unterläuft, iſt der Gäſte=Halblinke (tb
zur Stelle und lenkt den Ball zum
1:1=Ausgleich
ins 98er Tor.
Noch haben die Platzherren die Mäit
den verlorenen Punkt zurückzuerobe
nichts glückt mehr im Strafraum. Hofmn
ſich zweimal durch, ſeine Schüſſe ſaft= un
los werden eine Beute des Hüters. Eiſß
für Blau wird abgewehrt, dann verſit
mann den Ball wenige Meter vor denn
ein Strafſtoß von Schnägelberger ſauſt !
das Tor von Worms.
So endet ein Spiel, deſſen Ausganzm
98 hätte ausgehen müſſen.
SV. 98 hatte Ruppel; Eßlinger,
Müller, Schnägelberger, Geyer; Mahg
lein, Hofmann, Beſt, Kolberg zur Stelle,1
Worms Schwindt; Kern, Wolff;
Hautz, Götz; Hundt, Gumbinger. Ha=u
Sander, Kohle mitgebracht hatte.
Hautz, Herbert, Götz und Wolff waren di
der Mannſchaft.
Egelsbach wieder in 30
FC. 03 Egelsbach — Olympia
6:2 (5:2).
Lorſch war mit nicht unbegründeten
gen auf einen Sieg nach Egelsbach zu
mußte aber um eine Enttäuſchung reer
Heimweg antreten. Lorſch hatte das
Egelsbacher Mannſchaft wieder einmal
glänzenden Verfaſſung anzutreffen. Audel
2 Erſatzleuten durchſetzte Sturm der Plel
bei dieſem Spiel, wenigſtens in der ert.
zeit, eine ganz hervorragende Leiſtunge
quicklebendig und ideenreich. Jede anderſt
mannſchaft hätte zum mindeſten auch ein
dieſer Tore mit nach Hauſe nehmen mit
Tore fielen wie reife Früchte. Dabei hut
in ſeinem Tormann Lorbacher 2. Le
Mann auf dem Platze. Was dieſer
machte, grenzte ans ſchier Unglaublicke
Das Spiel ſelbſt hatte zwei grundveri
Halbzeiten.
Es begann mit unerhörtem Temp!
auch bald den E.=Führungstreffer. Hd
Minute ſpäter kann Lorſch durch Elfr.e
gleichen. Wieder beginnt der Kampf
Führung. E. iſt glücklicher, aber auch die
ſprung wird von Lorſch poſtwendend
Es entſpinnt ſich ein harter Kampf un)
ſeinen Sturm immer wieder in den Sn
des Gegners und kann in kurzen Abſtcn
wunderbare Tore erringen. Damit
Endſieg ſchon bei der Pauſe beſiegelt.
Auch nach dem Wechſel verſpricht del
ein gutes Niveau. E. ſetzt mächtig Dmu
und ſchnürt Lorſch faſt vollkommen ein
doch das Pech, daß Bombenſchüſſe veid
Volz und dem Rechtsaußen Philipp A
Tormann auf den Leib geknallt wu!
grobes Foul an dem Mittelſtürmer
einen Elfmeter ein, den Ewald Voz
verwertet. Ein weiteres ſchlimmes
Lorſcher linken Läufers bringt dieſem
weis. Von dieſem Augenblick an erhil
Tempo. E. wird intereſſelos und ſchlep.ü
die Zeit. Nicht unerwähnt ſoll blel
Lorſch einen weiteren Elfmeter über
knallte.
In Sattler=Frankfurt hatte 2
einen hervorragenden Leiter.
Die Lorſcher ſtellten eine ſehr ſon
ins Feld, in der beſonders Torwart un
ſtürmer überragten. Mittelſtürmer
hatte nicht viel Gelegenheit, ſeine viel
Schießkunſt zu zeigen. Daran mag abei
erſter Linie die glänzende Verteidr!
Platzelf verantwortlich geweſen ſei!
Lorſcher Sturm kaum zur Entfaltuns
ließ. Aber auch ſonſt und im Sturm D
bacher klappte es diesmal beſſer, als
ſonntag.
Torreiches Jugendſpiel=
Darmſtadt — Eberſtadt=Pfungſtadt 7
Das Auswahlſpiel der Jugend an Oi
allee hatte eine große Zuſchauerzahl
die wie immer bei ſolchen Spielen ihr.
nicht zu bereuen brauchte. Die Darmſtel
ten ſich nach einer ſchwächeren erſten
überlegen und ſiegten verdient ſelbſt
Höhe. Schiedsrichter Wedel=Darmſtadt
frei und korrekt.
Am kommenden Sonntag
Eberſtadt auf dem Platz der Germane
das Rückſpiel der beiden Mannſcha /
oßer Sieg des kapferen
Maings manfer.
ünſter — Olympia Lamperkheim
4:0 (2:0).
ſounnt auf das Erſcheinen des
Tabellen=
waren ungefähr 600 Zuſchauer gekom=
Zeuge dieſes ſpannenden und harten
zu ſein. Viele hatten mit einer
knap=
erlage der Platz=Elf gerechnet, doch das
ſeick ſollte der Fall ſein. Münſters Sturm
ſoch in prächtiger Schußlaune und
er=
ſich ſo zwei wichtige Punkte.
utheim hatte eine ausgezeichnete Mann=
Stelle, in der Mittelläufer Baier
ſo=
beiden Außen und der rechte Läufer
taxen. Trotzdem Lampertheim die
beſſe=
gelſpieler und techniſches Können beſitzt,
der Neuling die geſchloſſenere
Mann=
itung und ſiegte in dieſer Hinſicht ver=
beiden Mannſchaften:
Mün=
wt 1., Ries, Werner, Roßkopf, Huther,
Barth, Beck, Heckwolf, Herdt 2., Grieß=
— Lampertheim; Hunſinger, Weiden=
Klotz, Weigand, Baier, Jenner, Biene=
Günderoth, Bienefeld 2., Leutz, Dörr.
Aus dem Spiel:
ſter begann ſofort mit ſcharfen
Angrif=
d ſetzte die Gäſte=Hintermannſchaft in
Zei einem hohen Flankenball prallte
ſtihüter mit einem köpfenden Stürmer
½s zuſammen, worauf erſterer einige
Mi=
haſieren mußte. Schnelle Durchbrüche
ſksaußen Dörr beunruhigen des öfteren
sVerteidigung. In der 18. Minute
iie ſchöne Steilvorlage zu Beck, dieſer
Aisſchnell zum freiſtehenden Herdt 2.,
anhaltbar zum Führungstreffer für
inſendet. Für die Folge bleibt
Mün=
ſtir im Angriff. Weite Abſchläge des
dars Werner in des Gegners
Straf=
nuft Münſters ſchneller Sturm geſchickt
ringt die Gäſte in große Verwirrung.
rStel lereifer behindern ſich Herdt 2. und
m am Schießen. Die 28. Min. zeigte
ächtigen Alleingang des jungen Mittel=
Heckwolf, der über den geſtürzten
hinweg zum 2:0 einſendet. Die Gäſte
tzi faſt gar nichts zu beſtellen und
wer=
in die Verteidigung zurückgedrängt.
* Verteidiger ſtehen zeitweiſe auf der
ſiie, was auch bis zur Halbzeit anhält.
dem Wechſel erhält der
Links=
ſnießmann den Ball und feuert einen
ſſchuß auf des Gegners Tor, den
Hun=
u mit Mühe durch den Fuß abwehren
och das Verhängnis naht in Geſtalt
ſmeters. Bei dem darauffolgenden
Ge=
ſatte Mittelläufer Baier im Strafraum
gemacht. Münſters Verteidiger Werner
hur
hatte d Aden Reſt. Die Gäſte wollen jetzt mit
eder einl ſſwalt ihr Schickſal ändern. Mit zügigen
treffen Aftionen ziehen ſie vor Münſters Tor.
urm dei llPhe iſt jedoch vergebens, denn Münſters
in der näſlung ſteht eiſern. In der 23. Minute
de Leiſtuxſer junge Heckwolf auf Flanke von
Jede aus ſuin das 4. Tor für Münſter. Trotz der
ſeſten auch Flſiederlage kämpft Lampertheim eifrig
nehmen rülm wenigſtens das Ehrentor zu
erzie=
abei huhl aber bei aller Ueberlegenheit im
letz=
hrel des Spiels verſagt blieb.
57. amtierte Rotau=Frankfurt=Ecken=
Naußer einigen Fehlentſcheidungen eine
grundniE ſiete Leiſtung bot. Sonſt wäre noch zu
6 der talentierte Mittelſtürmer
Heck=
dch ſeine beiden prächtigen Tore ſich
hren für die Erſte verdient hatte. —
Mannſchaft von Münſter verlor gegen
1:3.
K. F.
bwarkete Niederlage.
Bürſtadt — Hafſia dieburg
2:1 (2:0).
hi außer Zweifel, daß Haſſia Dieburg
Jahre von ſtarkem Pech verfolgt iſt.
Unſshaft mußte auch heute wieder erſatz=
Win Bürſtadt antreten, lieferte aber
ine recht gute Partie, die das knappe
lichverſtändlich macht.
G indling und Ruh ging Bürſtadt vor
R 2:0 in Führung. Einmal hatte der
Erſatzhüter Pech, denn Gündling
En verfehlten Ball gerade noch über die
MTas zweite Tor reſultierte aus einem
von Ruh. wobei dem Hüter die Sicht
uar. Aber noch vor der Pauſe hatte
eine große Chance, 1 Tor aufzuholen.
WSe itenwechſel waren die Gäſte ſofort
Angriff, und namentlich ihr Links=
Ee war großartig beim Zeug. In der
Eite wurde der Dieburger Sturmführer
anseſchoſſen; er nahm das Leder
gei=
bärtig an ſich und buchte den
Ehren=
lech einmal winkte Dieburg der
Aus=
ei vergeblich. Mit dem etatsmäßigen
Suſam und Diehl hätten die Gäſte
Spiel für ſich entſchieden.
en, Kräfte der Haſſianten waren Blank
Bauißen) und Mittelſtürmer Schmidt.
ehn=Worms ging an.
S. Darmſtadt (Jugend=Abteilung).
T. Jgd.—Merck 1. Jgd. 8:1 (4:0).
iſe der Handball=Jugend:
Polizei—TSG. 46 7:5. B=
Jugend=
ungen 1865—Polizei 14:5. Schüler
PV. 98 (SV. 98 nicht angetreten.)
em: Vorwärts Groß=Zimmern — TV.
tmſſtadt 15:5.
TSG. 46 Darmſtadt Damen —
Aſchaffenburg 6:1 (2:0).
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus den Kreisklaſſen.
Babenhauſen 6
Grß.=Zimmern 6
Geappe Pt9armnadty.
Roßdorf
Jahn 75 Darmſtadt — TSG. 46 Darmſtadt 1 :2
Groß=Gerau — SpVgg. 04 Arheilgen 0:1
Alsbach — Union Wixhauſen 1:2 (0:1)
Merck Darmſtadt — Griesheim 4:1
Eberſtadt — Wolfskehlen 4:1.
In der Darmſtädter Kante ſetzten ſich
allmäh=
lich die „Alten Herren” wieder durch. So gelang
den Schwarz=Weißen vom Arheilger Mühlchen
in Groß=Gerau ein knapper, aber ausreichender
0:1=Sieg, während die 46er im Lokalkampf am
Ziegelbuſch mit 1:2 die Oberhand über die 75er
behalten konnten. Wixhauſen holte ſich in
Als=
bach 1:2 die Punkte und übernahm damit
wie=
der die Tabellenführung vor Groß=Gerau.
Wix=
hauſen erzielte ſeine Tore durch Frey und
Schmidt, währnd Alsbach durch Strafſtoß den
Ehrentreffer buchte. Das Spiel wurde etwas
zu hart ausgetragen und brachte der Platzelf
den Feldverweis ihres Mittelſtürmers.
Eber=
ſtadt ließ ſich aus ſeinem Vorwärtsdrang nicht
ausſchalten und gab 4:1 den Gäſten das
Nach=
ſehen. Griesheim vermochte ſich auch an der
Maulbeerallee nicht durchzuſetzen und die Mercker
konnten mit einem 4:1=Sieg ihren neuen Platz
verlaſſen.
Die Tabelle nach dem 10. November:
Wixhauſen Sp. gew. un. verl Tore 6 1 15:4 Groß=Gerau 17:6 Eberſtadt 14:6 Merck Darmſtadt 17:8 TSG. 46 Darmſt. 3 10:5 Jahn 75 Darmſt. 13:9 04 Arheilgen . . 6:5 Wolfskehlen . . 4 6:11 urnv. Alsbach 5 ( 6:29 Vikt. Griesheim". 6 0 0 6 8:29 Gruppe 1 (Ried).
Biebesheim—Gernsheim 1:2 (1:0)!
Stockſtadt—Bensheim 0:4 (0:1)
Lampertheim—Gr.=Rohrheim 1:2 (1:0)
Heppenheim—Hofheim 2:1 (1:0)
Biblis—Kleinhauſen 5:2 (1:1).
In Biebesheim gab es vor zahlreichen
Zu=
ſchauern ein ſehr ſpannendes Spiel. Das
nach=
barliche Lokalderby wurde überraſchenderweiſe
von Gernsheim gewonnen, das damit der
Spitzenmannſchaft die erſte Niederlage in
die=
ſer Runde beibrachte.
Der lachende Dritte dieſer Begegnung iſt
natürlich Biblis, das zu Hauſe über
Klein=
hauſen 5:2 ſiegreich bleiben konnte. Allerdings
war auch dieſes Spiel nicht ſo einfach. In der
Halbzeit bei dem unentſchiedenen Stand von
1:1 wußte man noch nicht, daß Kleinhauſen
bei ſeiner ſtarken Gegenwehr ſo glatt geſchlagen
werden konnte, wie es das Endergebnis beſagt.
Sehr beachtlich ſchlugen ſich auch die Groß=
Rohrheimer in Lampertheim. Die Groß=
Rohr=
heimer, die ſeither wenig beachtet wurden,
ſchieben ſich damit in die Spitzengruppe vor
und da Biebesheim zurückgefallen iſt, wird
man auch mit Groß=Rohrheim zu rechnen
haben.
Die Stockſtädter konnten nach ihrem ſchönen
Sieg in Lampertheim die Bensheimer nicht
bezwingen. Bensheim ſtellte ſich in ſehr guter
Form vor. Hauptſächlich nach der Pauſe waren
die Einheimiſchen dem Tempo nicht gewachſen
und die Bergſträßer ſiegten glatt mit 0:4
Toren.
Ein ſehr ſpannendes Spiel gab es an der
Bergſtraße, wo Hofheim, obwohl
erſatzge=
ſchwächt, mächtig auf das Tempo drückte. Die
Heppenheimer mußten alle Regiſter ihres
Kön=
nens ziehen, um die Gäſte niederzuhalten.
Man darf geſpannt ſein, wie ſich die Sache
im Ried weiter entwickelt, nachdem Hofheim,
Biblis und Groß=Rohrheim mit den
Biebes=
heimern ſehr ſtark konkurrieren.
Die Tabelle nach dem 10. November:
FV. Biblis
19:7
Groß=Rohrheim
14:5
15:8
Heppenheim
16:7
Biebesheim
10:9
Konk. Gernsheim
10:22
Stockſtadt
11:10
FV. Hofheim
9:9
FCl. 07 Bensheim
6:9
TV. Lampertheim
5:29
Kleinhauſen
Gruppe 3 (Odenwald).
Groß=Umſtadt — Groß=Zimmern 3:1.
Babenhauſen — Michelſtadt 2:5.
Beerfelden — Lengfeld 0:2.
Erbach — Roßdorf 8:0.
Höchſt — Ober=Ramſtadt 1:3 abgebrochen.
Die beiden Tabellenführer Ober=Ramſtadt
und Michelſtadt konnten ihre Poſition durch
weitere klare Siege verbeſſern. Michelſtadt kehrte
nach hartem Kampf als 2:5=Sieger aus
Baben=
hauſen zurück (die Reſerven verloren 4:3),
wäh=
rend das Treffen in Höchſt beim Stand von 1:3
abgebrochen wurde. Höchſt war vor der Pauſe
die etwas beſſere Mannſchaft, als aber der
Schiedsrichter nach und nach drei Spieler der
Platzmannſchaft vom Felde wies, kam es zur
3:1=Führung der Gäſte. Den Ehrentreffer für
Höchſt ſchoß Oberle. Der Kampf nahm infolge
von Auseinanderſetzungen unter den Zuſchauern
ein vorzeitiges Ende.
Roßdorf hatte in Erbach kaum eine Chance
und wurde 8:0 klar ausgepunktet.
Groß=Umſtadt ließ ſich die Gelegenheit nicht
entgehen, der geſchwächten FSV.=Elf aus Groß=
Zimmern beide Punkte zu entreißen.
Lengfeld ließ ſich in Beerfelden nicht
aufhal=
ten und nahm mit 2 Toren noch 2 Punkte mit.
Tabelle nach dem 10. November.
Sp. gew. un. verl. Tore Pkte.
16:8 10
Ob.=Ramſtadt
Der Kampf der allen Rivalen
Jahn 1875 — TSG. 1846 1:2 (0:1).
Wie vorausgeſagt, kam es in dieſem Spiel
zu einem harten Kampf um die Punkte. Die
ſehr zahlreichen Zuſchauer kamen auf ihre Koſten
und es brauchte keiner ſein Kommen zu
be=
reuen. Die Gäſte zeigten, wie ſchon jedes Jahr,
gegen den Lokalgegner eine Spielweiſe, die nur
auf Sieg eingeſtellt war. Das Glück war den
1846ern etwas holder als den 1875ern, denn das
erſte Tor reſultierte aus einem vollkommen
un=
gerechten Handelfmeter, den Delp ſicher
verwan=
delte. Die gezeigten Leiſtungen beider
Mann=
ſchaften waren in jeder Hinſicht gleichwertig
und ein Unentſchieden wäre der gerechte
Aus=
gang geweſen.
Zum Spiel: Die Gäſte haben Anſtoß und
verſuchen gleich, die 1875er Hintermannſchaft zu
überrumpeln, was aber nicht gelingt. Das
Rin=
gen wird zuſehends härter und ſpännender.
Beide Mannſchaften leiſten Löwenarbeit. Erſt
der erwähnte Elfmeter brachte die Wendung.
Die 1875er als Benachteiligte zeigen nicht mehr
den Elan wie zu Beginn des Spieles und als
noch ein einwandfrei erzieltes Tor für 1875
nicht gegeben wurde, war es mit den 75ern
vor=
bei. Das Spiel wurde härter und beiderſeits
wurde ohne jeden Zuſammenhang geſpielt. Mit
0:1 für die Gäſte wurden die Seiten gewechſelt.
Mit Beginn der zweiten Hälfte haben ſich die
Platzbeſitzer wieder gefunden. Aber Pech und
die geradezu offenſichtliche Benochteiligung durch
den Schiedsrichter machten die beſten Ausſichten
der 1875 zunichte. Ein unnötiges Foulſpiel von
Noack bringt den 1875ern einen Elfmeter, den
Walter verwandelte. 2:1. Die Platzelf ſetzt nun
alles auf eine Karte und die Ueberlegenheit
zeigt ſich immer mehr. Der Ausgleich war oft
zum Greifen nahe, aber immer war das Glück
auf Seiten der Gäſte. Zweimal kurz
hinterein=
ander überſieht der Schiedsrichter Handſpiel im
46er Strafraum. Hch. Schäfer vom Platzverein,
der das ganze Spiel anſtändig ſpielte, ließ ſich
kurz vor Schluß zu einem Nachtreten hinreißen
und erhielt Platzverweis.
SR. Kratzenberg=Sprendlingen konnte in
kei=
ner Weiſe gefallen.
Reſ. 1:6 für die Gäſte. Das Schülerſpiel
wurde mit 4:2 von 1875 verdient gewonnen.
L. M.
SV. Sprendlingen — TG. Beſſungen 1865
2:4 (2:0).
Beſſungen in Hochform, das kann wan mit
Recht ſagen, iſt doch das Reſultat für Spr. noch
äußerſt ſchmeichelhaft. Endlich ſah man wieder
einmal von der Beſſunger Elf ein
wirkungsvol=
les Zuſammenſpiel. Pünktlich pfiff der
umſich=
tige SR. Reitz=Langen den Kampf an, und
ſo=
fort merkt man, daß die B. ſich heute etwas
vorgenommen haben. 20 Min. Spiel auf den
Spr. Laden, doch großes Pech vereitelt jeden
Er=
folg. Aus zwei mieſen Situationen heraus
ge=
lingt den Gaſtgebern die Führung, welche ſie
mit viel Glück bis zur Pauſe halten.
Platz=
wechſel und dann folgt die ſchon lange in der
Luft liegende Senſation. B. ſpielt mit Spr. Katz
und Maus. Drei, in höchſter Not verurſachte
Handelfer bringen jedoch nur ein Tor ein. Aber
auch der Ausgleich und Führung laſſen nicht
lange auf ſich warten. Hinze und Difloe
zeich=
nen dafür verantwortlich. Die Gaſtgeber werden
nervös, und ſchon hat Schmidt mit einem vierten
Tor den Sieg ſichergeſtellt. Der alte
Kardinal=
fehler, den Sieg zu halten, verhilft den
Platz=
beſitzern etwas Oberwaſſer zu gewinnen. Doch
Aßmuth im B. Tor, im Verein mit ſeinen
Ver=
teidigern Noller und Weitzel, vereiteln jeden
Erfolg. Mit 4:2 für B. endet das vielleicht
ſchwerſte Spiel dieſer Saiſon. — Reſerven 2:1
für Sprendlingen. Junioren — SV. 98 7:0.
SV. Merck Darmſtadt — Viktoria Griesheim
4:1 (1:0).
Merck hat verdient gewonnen, aber das
Er=
gebnis iſt zu hoch ausgefallen. Man muß ſich
wirklich wundern, daß die Griesheimer bei
die=
ſer Mannſchaft nicht zu Punkten kommen. Die
Mannſchaft iſt beſtimmt beſſer, als man es von
einem Tabellen=Vorletzten erwartet. Schönes
Zuſammenſpiel, Schußvermögen, ſchnelle
Außen=
ſtürmer, faires, ruhiges Spiel ſind die
Merk=
male, die die Mannſchaft auszeichnen, und doch
will nichts gelingen. Es ſcheint, daß den
Stür=
mern der letzte Einſatz, beſonders vor dem Tor
des Gegners, fehlt. Oft genug waren ſie in
dieſem Spiel vor dem Tor der Mercker zu
fin=
den, aber immer wieder ſauſte die gegneriſche
Hintermannſchaft dazwiſchen. Nur einmal, nach
einer leichtſinnigen Abwehr des Merck=Hüters,
ſpritzt der Ball, ſchön flach getreten, ins Netz.
Auch mit dem Gaſtgeber konnte man nicht ganz
zufrieden ſein; neben guten Leiſtungen ſah man
auch ungenügende. Durch immer wechſelndes
Innen= und Flügelſpiel wurde aber ſchließlich
die Griesheimer Hintermannſchaft zermürbt und
viermal überwunden. Die Mercker haben damit
das neue Spielfeld verheißungsvoll eingeweiht.
Jedenfalls haben ſie ſich als Neulinge in der
Klaſſe bis jetzt ausgezeichnet geſchlagen. — Das
Spiel der 2. Mannſchaften endete 1:1.
Spannendes Spiel am Frankenſtein!
Germania Eberſtadt — Chattia Wolsfkehlen
4:1 (2:0).
Das ſtrahlende Wetter hatte 700 Zuſchauer
nach dem Germaniaſportplatz gelockt. Sie
wur=
den nicht enttäuſcht. Es kam zwiſchen beiden
Mannſchaften zu einem ſpannenden, aber fairen
Kampf. Sonnenüberſät lag der Platz, als die
Mannſchaften ins Feld ſprangen. Die Germanen
wie angekündigt, die Riedleute mit einem Mann
Erſatz.
Der Anſtoß der Gäſte kommt nicht weit.
Weizenmüller ſchickt Göttmann mit einer weiten
Vorlage davon und gleich wirds am Gäſtetor
gefährlich. In der Folge liegt Germania ſtändig
im Angriff. Schimpf wird an der Strafwurf=
Nr. 311
grenze unfair behindert. Roß jagt den Strafſtoß
mit unheimlicher Wucht an die Latte. In der
21. Minute ſaß dann der erſte Treffer durch
Fiſ=
ſel nach Vorlage des linken Läufers Größmann.
1:0. Kaum war der ungeheure Beifall verrauſcht,
ſtand Fiſſel ſchon wieder 8 Meter frei vom Tor,
zögert aber viel zu lange, ſo daß der
ausgezeich=
nete Gäſtehüter gerade noch klären kann. Aber
dann heißt es doch 2:0, als Schimpf auf der
Höhe des Strafraumes an den Ball kommt und
mit Wucht ſchießt. Nach dem Wechſel kommen
die Germanen vorerſt nicht ins Spiel. Die Gäſte
wittern Morgenluft und erwidern ihrerſeits mit
ganz gefährlichen Angriffen. Bei einem dieſer
Angriffe erlaubt ſich Werner eine Fußabwehr,
verfehlt den Ball und der Kampf ſteht 2:1. Die
ausgezeichnete Läuferreihe der Germanen, der
heute weitaus beſte Mannſchaftsteil, treibt den
eigenen Angriff immer wieder nach vorne.
Aber der Sturm verſteht es nicht, dieſe
ausge=
zeichnete Offenſivarbeit ſeiner Läufer in Treffer
zu verwandeln. Er iſt viel zu langſam und
ver=
zettelt ſich in Einzelſpiel. Ein Gäſteſpieler muß
dann wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Feld.
In den letzten 10 Minuten gehen die Germanen
noch einmal ganz aus ſich heraus. Göttmann
ſchießt von der Strafraumlinie, ſeinen ſcharfen
flachen Schuß kann der Gäſtehüter nicht
er=
reichen. 3:1. Jetzt iſt der Kampf entſchieden.
Zwei Minuten ſpäter gabs noch eine
ausgezeich=
nete Zuſammenarbeit im „Germanenſturm,
Schimpf buchte unabänderlich das 4:1. — Diehl=
Sprendlingen war ein guter Leiter.
2. Mannſchaften 11:0 für Eberſtadt. 1. Jgd.
— Jgd. Beſſungen 1. Jgd. 4:1. 2. Jgd. — SV.
98 2. Jgd. 1:0. 1. Schül. — 1. Schül. Merck 6:1.
Handball. 1. Schüler — TV. Hahn 1.
Schüler 2:7.
des 18. Turnkreiſes der 9.T.
Zu der geſtrigen Vereinsführertagung der
im Turnkreis Darmſtadt zuſammengeſchloſſenen
Turnvereine, die im Turnhauſe der
Turnge=
meinde Beſſungen ſtattfand, hatten ſich die
Vertreter ſehr zahlreich eingefunden. Galt es
doch auf dem Gebiete Turnerſchaft im engen
Kreiſe der Gemeinſchaft einmal Rückſchau zu
halten über das abgelaufene Jahr.
Wirkungs=
voll die Eröffnung der Tagung mit der
Totenehrung bei der Kreisführer Roth
der Gefallenen des 9. November 1923, die nun
zur ewigen Wache aufgezogen ſind, gedachte.
Weiter gedachte er der 2 Millionen Streiter,
die gefallen ſind draußen in Feindesland und
erinnerte nur an den Namen Langemarck, wo
Deutſchlands Jugend das Leben aushauchte für
die Auferſtehung unſeres Volkes. Nicht zuletzt aber
ſind die zu erwähnen, die im letzten Jahr aus
der Reihe der Turnerſchaft abberufen wurden
und die treu waren dem Vermächtnis Jahns
bis zum letzten Atemzuge.
Nach der Totenehrung gab Kreisführer
Roth einen allgemeinen Tätigkeitsbericht, dem
er die Worte:
Ehre — Treue — Gehorſam
voranſtellte. Ehrenvoll beſonders die Aufgabe
der Vereinsführer, die im Volke für das Volk
zu wirken haben und Ehre denen, die unter
beſonders ſchwierigen Verhältniſſen zu kämpfen
haben. Treu ſteht auch fernerhin die
Turner=
ſchaft zu der ihr geſtellten Aufgabe. In dieſer
Treue iſt es auch der Turnerſchaft gelungen,
mithelfen zu können am Ausbau der größten
ſportlichen Veranſtaltung der Südweſtmark,
dem Gaufeſt des Reichsbundes in Saarbrücken.
Im Turnkreis Darmſtadt ſelbſt konnte das in
dieſem Jahre zum erſten Male durchgeführte
Frankenſtein=Bergturnfeſt zu vollem Erfolg
ge=
führt werden.
Kreisdietwart Gorr=Griesheim verbreitete
ſich über die Dietarbeit; es ſei feſtzuſtellen, daß
gerade die Turnvereine ſie in erſter Linie
be=
treiben und ſchon vielfältig Frucht geerntet
haben.
Den umfangreichſten Bericht zu erſtatten,
war dem Kreisoberturnwart Hch. Müller=
Darmſtadt vorbehalten. Wenn er ſeinen
Aus=
führung voranſtellen konnte, daß die alte
Tur=
nertreue, der große Opferſinn, die ſtete
Ein=
ſatzbereitſchaft und turnbrüderliche
Kamevad=
ſchaft, im Kreis und den Vereinen, allen
Hel=
fern die Kraft gab, die einmal übernommenen
Pflichten in der Turnerſchaft zu erfüllen, ſo
muß dies in beſonderem Maße anerkannt
wer=
den. In allen Vereinen wurde gewetteifert, um
den Beſuch des Gaufeſtes ſowohl in bezug auf
Teilnahme von Feſtbummlern als auch der
Teilnahme der Aktiven zu ſteigern. So konnte
der Kreis mit über 600 Teilnehmern im
Feſt=
zug marſchieren. Beſonders groß war die
Aus=
beute an Siegen in Saarbrücken im
Män=
nerturnen. Erfreulich die Entwicklung des
Kinderturnens, das nicht weniger als
2050 Teilnehmer an den vom Kreis
veranſtal=
teten Kinderturntreffen vereinigen konnte.
Auf=
wärtsbewegung verzeichnet weiter das
Frauen=
turnen, das beſonders durch ſtarken Beſuch
der Lehrſtunden und Lehrgänge ſich
auszeich=
nete. Dem Fachamt 1 vorbehaltene Mehrkämpfe
im Volksturnen haben ſich zahlenmäßig in der
Teilnehmerziffer nicht verringert. In der
Tur=
ner=Jugendarbeit ging es aufwärts,
und das Turner wandern wird weiter eifrig
gepflegt. Weiter ſind noch Tennis,
Schwimmen und Spielmannsweſen
zu erwähnen und auch hier kann der
Kreis=
oberturnwart von einer ſteten Entwicklung
be=
ichten.
Zum Schluſſe gab noch der
Kreisgeſchäfts=
führer praktiſche Winke zur Vereinfachung des
Verkehrs mit der Kreisleitung und den
turne=
riſchen Behörden.
Die Marſchrichtung, die der Kreisführer
noch zur Beendigung der Tagung angeben
konnte, hieß: „Weiter in der Arbeit für Volk
und Vaterland, für unſeren Führer”, der in
herrlicher Weiſe uns die Pflichterfüllung
vor=
lebt, der aber auch der Turnerſchaft die Pflicht
des Weiterarbeitens für die Volksſache erneut
auferlegt, und ſeinem Rufe folgen wir. Dies
bekräftigten die Vereinsführer mit einem
drei=
fachen Sieg=Heil auf Führer und Reichslanzler
und ſo ſchloß die Tagung unter Abſingen der
Nationallieder.
Nr. 311
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 11. Novembe=
Burmſtädier Mundouner erfogreich!
Die Handball=Ergebniſſe.
Pokal=Vorrunde in Mannheim:
Baden — Brandenburg . . . . . . . . 11:7 (5:5).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
Gau Südweſt: TSV. Herrnsheim — FSV.
Frankfurt 9:6; TV. Frieſenheim — SV 98
Darmſtadt 7:15; Ingobertia St. Ingbert —
Polizei Darmſtadt 8:9; SV. Wiesbaden
TV. Haßloch 6:2.
Ingoberkia Si. Ingberk=
Polizei-SB. Darmſtadt 8:9 (4:5).
Faſt 2500 Zuſchauer ſahen in St. Ingbert
einen ſpannenden Kampf, der von großer
Be=
deutung war. Die Elf der Landespolizei mußte
für dieſes ſchwere Spiel krankheitshalber auf
ihren Mittelſtürmer Sommer verzichten, deſſen
Fehlen ſich ohne Zweifel ſehr bemerkbar machte.
Da auch noch Unmacht fehlte, fuhr die
Darm=
ſtädter Mannſchaft mit ſehr gemiſchten Gefühlen
ins Saargebiet zu dem Tabellenführer, deſſen
ehrgeizige Elf auf eigenem Platz faſt
unſchlag=
bar iſt. Dazu kommt noch ein Publikum, das
ſehr eifrig mit dem Platzbeſitzer geht und jeden
Angriff wirkungsvoll unterſtützt. — Einesteils
ſind ſie ja um eines ſolches Publikum zu
be=
neiden.
Dem Spiel ſtand ein Leiter vor, Bartolemä=
Ludwigshafen, der jederzeit allen Geſchehniſſen
auf dem Felde gewachſen war. Ein ſchlechter
Schiedsrichter wäre auch undenkbar in dieſem
Hexenkeſſel geweſen.
In folgender Aufſtellung ſtellten ſich die
Mannſchaften: St. Ingbert: Paul; Wagner,
Künzer; Haas, Wendel, Beſt; Geſtier,
Leon=
hardt. De Roi, Amann, Hoffmann. Polizei:
Keimig; Pfeiffer, Blanck; Stahl, Daſcher,
Lu=
ley; Stühlinger, Spalt, Leonhardt, Huber,
Stahlecker.
Gleich zu Beginn merkte man es den beiden
Mannſchaften an, daß ſie ſich der Tragweite
des Spielausganges bewußt waren. Mit
gro=
ßem Elan begann das Spiel, das bis zum
Schluß nichts an Spannung verlor. Gleich in
der erſten Minute gibt Spalt einen Strafwurf
an Daſcher, deſſen Geſchoß unhaltbar in die
Maſchen geht. 0:1. Mit einer wunderbaren
Parade ſtoppt Keimig den Angriff im
Gegen=
zuge. Knapp verſchießt dann Leonhardt. Die
9. Min. regiſtriert den Ausgleich. Der Schütze
iſt De Roi, der beſonders im Strafw. an
Em=
bach=Herrnsheim herankommt. In der 11, Min.
ſtellt Spalt auf 2:1. Kurz danach reißt St.
Ing=
bert die 3:2=Führung durch De Roi an ſich.
Spalt iſt es wieder, der den Ausgleich ſchafft.
3:3. Eine ſchöne Kombination, eine „aus alter
Zeit”, ſchließt Daſcher mit dem Führungstor ab.
Dann iſt es Huber, der heute ein ſehr gutes
Spiel liefert und den Abſtand auf 3:5 vergrö=
ßert. Noch vor der Halbzeit ſchießt Amann zum
Pauſenſtand von 4:5 ein.
Schon in der erſten Minute der zweiten
Halb=
zeit klingelt es wieder im Netz des
Platzbe=
ſitzers. Huber zirkelt den Ball in die kurze Ecke.
4:6. Hüben wie drüben ſind jetzt kitzlige
Mo=
mente. De Roi auf der einen Seite und Spalt
auf der anderen ſtellen das Reſultat auf 5:7.
Beiderſeits gibt es dann eine Menge
Torge=
legenheiten, die meiſtens ein ſchmähliches Ende
an der Latte finden. Als Luley dann auf 5:8
ſtellt, glaubt man an einen Sieg der Grünen.
Doch unter großer Anfeuerung des Anhanges
gelingt den Saarländern durch Hoffmann. De
Roi und wieder De Roi der Ausgleich. 8:8.
Bange Minuten für Darmſtadt lichtet dann
Daſcher in der 29. Min. Sein Ball trifft das
Schwarze, und die Punkte ſind gerettet. 8:9.
Ein großes Spiel gehört der Vergangenheit an.
Mannſchaftskritik: Die Elf der
Saarländer iſt ein feſtes Mannſchaftsgefüge.
Die Hintermannſchaft iſt eiſern und zäh. Der
Sturm ſchnell. De Roi, der Schußgewaltigſte
der Fünferreihe.
Mit Ehrgeiz und Schneid ſpielte die
Darm=
ſtädter Elf. Gut in Fahrt war Keimig, der
ſich öfter einen Sonderapplaus holte. Gut auch
die Verteidigung. Trotzdem war Pfeiffer etwas
beſſer als Blanck. Das Rückgrat bildete die
Läuferreihe Stahl, Daſcher, Luley, der ſich
im=
mer in den Rahmen einpaßte. Der Sturm war
techniſch auf der Höhe. Lediglich die
Durch=
ſchlagskraft muß beſſer werden. Vielleicht etwas
ſchwächer als die anderen Stühlinger, dem es
noch an Selbſtvertrauen im richtigen Moment
mangelt.
Bo.
98er=Handballer in
Schuß=
laune.
Tb. Frieſenheim 15:7 19:5) geſchlagen
Frieſenheim iſt ſtark zurückgegangen. Nicht
nur daß die Elf mit fünf neuen Geſichtern
an=
trat, auch der Kaſſierer war „ſchwach” auf den
Beinen, nicht daß der Andrang zur Kaſſe ſeine
Kräfte aufgezehrt hätte, er „ſchleppte” ganze 2,10
RM. nach Hauſe. Von der Platzelf war das
Innentrio des Sturmes noch am beſten, die
Ab=
wehrreihen zwar hart im Spiel, aber ſonſt recht
ſchwach.
Trotz des hohen Sieges zeigte die Lilien=Elf
manchen ſchwachen Augenblick. Henß im Tor
wehrte ſich ſehr tapfer, Fuchs als Verteidiger
beſſer als Rothenburger, die Läuferreihe konnte
gefallen und der Sturm war zeitweiſe ganz in
alter Hochform, wobei der linke Flügel
durch=
ſchlagskräftiger war.
Immerhin war Frieſenheim kein Gegner, um
von der Mannſchaft eine Prüfung auf Herz und
Nieren in allen Teilen zu fordern. Die Tore
warfen für 98: Merz 4, Fiedler 3, Fendt 3 und
Kaltenbach 5. Die meiſten Gegentore
Frieſen=
heims reſultierten aus Strafwürfen, während es
bei 98 meiſt ſchöne Feldtore waren.
Handball im Kreis Starkenburg
Ueberraſchende Ergebniſſe.
Bezirksklaſſe: Staffel 5: Nieder=
Liebersbach —46 Darmſtadt 5:21 (3:8); Turnv.
Pfungſtadt—Lorſch 3:2 (0:2); Bickenbach—Germ.
Pfungſtadt 5:6 (4:1); Birkenau — Vikt oria
Griesheim 11:10 (7:4).: Staffel 6: Turnv.
Arheilgen—Worfelden 3:2 (1:2); Merck—
Mör=
felden 5:4 (2:2); 04 Arheilgen-Braunshardt
5:7: Nauheim—Egelsbach 6:10 (3:5).
Staf=
fel 7: Groß=Zimmern—Reinheim 12:10 (6:7);
König—Momart 3:7 (0:3); Nieder=Klingen—
Groß=Umſtadt 7:11 (3:6).
Kreisklaſſe 1: Heppenheim-Bensheim
6:10 (5:3); Vorwärts Langen—Tſchft.
Gries=
heim 10:7 (6:4).
Kreisklaſſe 2 Süd: Tv. Eberſtadt—
Erfelden 8:8 (4:7); Crumſtadt—Seeheim 5:7
(2:3); Wolfskehlen—Weiterſtadt (Gäſte nicht
an=
getreten) 5:0; Gr.=Hauſen—Goddelau 7:8 (2:3).
Weſt: Beſſungen—Roßdorf 13:3; Münſter—
Götzenhain 8:8 (4:2); Ober=Ramſtadt — Fv.
Sprendlingen (unbek.); Reichsbahn-Nieder=
Modau 13:6 (8:1).
Wo es hoch herging!
Ganz beſtimmt in Bickenbach, wo die
Pfungſtädter Germanen ohne Becker und
Hux=
horn antraten. Das gab der Platzelf
Ober=
waſſer, 4:1 — aber nur bis zur Pauſe; denn
nachher reichte es Germania gerade noch.
Birkenau knöpfte der Griesheimer
Vik=
toria beide Punkte ab, 11:10. So ſchwer wiegt
das eine Tor. Und noch ſchwerer, was nachher
„zur neuen Lage” beſprochen wird.
Tv. Arheilgen war in ganz vorzüglicher
Verfaſſung, denn Worfelden wollte im Elſee
nicht verlieren. Melk ſchoß alle drei Tore. Das
machte Kerweſtimmung.
Am Mühlchen ging es beinahe zu hoch
her. Jedenfalls waren die Nerven ſchon
ge=
ſpannt, weil Braunshardt kam. Als der
Schiedsrichter nacheinander drei bezweifelte
Tore für die Gäſte gab (0:3), konnte ſich die
Volksſeele nicht mehr bezähmen. „Hinein auf
den Platz”. Aber das Klügere geſchah dennoch.
Man ging wieder hinter die Abſperrung, und
5:7 iſt immer noch ein erträglicher Ausklang.
Merck hat ſeine Sache fein gemacht.
Mör=
felden zu ſchlagen, iſt eine Leiſtung, ſo daß das
Anſehen blitzartig geſtiegen iſt.
Groß=Zimmern: So etwas erlebt man
nur einmal: 0:4 verloren, den Hüter
gewech=
ſelt, den Exhüter vom Platz geſtellt und
trotz=
dem gewonnen!
König: Sagten wir es nicht, daß es in
Momart zu dämmern ſcheint? König hat’s
er=
fahren. Und jetzt am Sonntag, wenn Groß=
Zimmern kommt! Gehen der Katz die Haare
Vorwärts Langen: Habt ihr das den
Griesheimer Turnern wirklich antun müſſen?
Stimme vor etlichen Jahren: Uns ging es
ein=
mal gerade ſo. Wahrlich iſt es kein ſüßer Troſt,
der den Griesheimern bleibt, nämlich
Waller=
ſtädten zu beſiegen.
Beſſungen: Recht ſo! Warum öfter
zweiſtellig verlieren, wenn es umgekehrt doch
ſchöner ausſieht.
Münſter: Es freut ſich die Reichsbahn.
Bezirksklaſſe: Zur neuen Lage: Faſt
hätte Bickenbach den 46ern einen Dorn aus
dem Fuß gezogen. Jetzt heißt es nur noch: 46
Darmſtadt oder Germania Pfungſtadt. Sollten
zwei Vereine der Staffel abſteigen — wir
ſchätzen, daß es Nieder=Liebersbach nicht mehr
ſchafft — ſo wird der andere noch geſucht unter
den übrigen Fünf. In der Laube ſitzt heute noch
keiner, darüber ſind wir uns klar.
Staffel 6 ließ geſtern vieles durcheinander
purzeln. Jedenfalls atmet Braunshardt auf,
denn Mörfelden iſt abgedrückt. Merck ſchlägt
ſich mit Stolz an die Bruſt: Wir haben es
geleiſtet. Nauheim ſcheint verloren, denn die
übrigen Mannſchaften ſind doch beſſer. Wer
kommt aber vor Nauheim zu ſtehen, Egelsbach?
Im Odenwald möchte man die Lage als
ge=
klärt bezeichnen. Groß=Zimmerns Vorſprung
mit 4 Punkten iſt kaum einzuholen. Aber auch
am Tabellenende gab es Veränderung, weil
Momart ſich durchzuſchieben beginnt.
Kreisklaſſe 1: Es wurden nur zwei Spiele
ausgetragen, die aber von außerordentlicher
Bedeutung waren. An der Bergſtraße hat ſich
Bensheim gemeldet und man beachte, jetzt die
Reihenfolge: Auerbach und Germania
Eber=
ſtadt je 7 Punkte, Hahn 6 und Bensheim 5
Punkte. Im Ried nennt die Spitze:
Waller=
ſtädten 8, Büttelborn und Tſchft Geinsheim
je 6 Punkte.
Kreisklaſſe 2: Der Reichsbahn
Spitzenſtel=
lung ſcheint beſchloſſene Sache zu ſein. Den
Seeheimern wäre es recht, wenn’s bei ihnen
auch ſo hieße. Aber da ſtehen noch Wolfskehlen
und Erfelden, die mithalten können.
Reichsbahn ſiegt weiter.
aus?
Reichsbahn Darmſtadt — Nieder=Modau
13:6 (8:1).
Wenn man das Ergebnis betrachtet, ſo kann
man ſagen, daß die Reichsbahn einen hohen Sieg
buchen konnte. Nach den Leiſtungen der Platzelf
in der erſten Hälfte geht dieſer auch ganz in
Ordnung. Nach der Halbzeit hatten ſich die Gäſte
mit den offenſichtlich nicht gewohnten
Platzver=
hältniſſen beſſer abgefunden und lieferten eine
faſt gleichwertige Partie. Nach 19 abwechſelnd
erzielten Toren, pfiff der Schiedsrichter, mit
deſſen Leiſtungen beide Teile nicht ſonderlich
zu=
frieden waren, ein Spiel zu Ende, von dem beide
Mannſchaften ſagen können, daß das Ergebnis
dem Stärkeverhältnis ungefähr entſpricht.
Die Jugend gewann gegen Nieder=Ramſtadt
nach ſtändig überlegen geführtem Spiele mit
13:7 Toren.
TV. Pfungſtadt — Lorſch 3:2 (0:2).
Sehr ſelten ſieht man Spiele mit derartig
unterſchiedlichen Leiſtungen. Die Platzelf kam
in der erſten Hälfte überhaupt nicht in Schwung.
So hilflos und — ſagen wir es ruhig — auch
ſorglos gegen Lorſch zu ſpielen, war mehr als
leichtſinnig. Da ſteckte hinter den Gäſten doch
ein anderer Geiſt. Mochte die Abwehr der
Platz=
elf auch noch ſo ſehr aufpaſſen, alles kann man
halt nicht verhüten. So ſchoß Lorſch ein Feldtor
und verwandelte einen Strafwurf zum 0:2. Nach
der Pauſe — man wollte es erſt nicht glauben —
hieß es kaum nach Wiederanpfiff 3:2. Grüner
(2) und Grund hatten in drei Minuten 3 Tore
geſchoſſen. Den erſten Treffer hätte der
Schieds=
richter faſt nicht gegeben, da der Ball durch ein
Loch des Netzes wieder ins Aus geſchlüpft war.
Aber Lorſch
Es iſt daher ratſam,
daß=
gab ſich noch nicht geſchlagen. Die Platzelf
ant=
wortete jedoch mit Gegenangriffen und zeigte
dabei einen Eifer, der das Manko vor der Pauſe
vergeſſen ließ. Lorſch hatte eine bange
Viertel=
ſtunde durchzukoſten. Aber ihr Hüter war „der
Mann”. Kurz vor Schluß ſetzten die Gäſte alles
auf eine Karte. Bange Minuten gab es vor
Grünigs Tor. Der Schlußpfiff löſte die in Jubel
ausbrechende Spannung.
Merck Darmſtadt — TV. Mörfelden 5:4 (2:2).
Den Merckern gelang es heute, nach ſchwerem
Kampfe, den in dieſer Verbandsrunde
unge=
ſchlagenen Turnern aus Mörfelden die erſte
Nie=
derlage beizubringen. Die Gaſtgeber fanden ſich
raſcher zuſammen, jedoch der Sturm ſchoß in
ausſichtsreicher Stellung mehrere Fälle über das
Tor. Auch Mörfelden kam jetzt beſſer ins Spiel,
doch die Merckſche Hintermannſchaft war auf der
Hut. Schmidt im Tor meiſterte kurz
hinterein=
ander einige gefährliche Bälle. Endlich, in der
12. Minute, wurde der Bann gebrochen. Eine
ſchöne Kombination ſchloß Kaltwaſſer mit einem
Torſchuß ab und Buß brachte durch einen ſchön
placierten Schuß die 2:0 Führung. Kurz
hinter=
einander waren die Turner zweimal erfolgreich.
Mit 2:2 Toren wurden die Seiten gewechſelt.
Die zweite Halbzeit begann mit einer klaren
Ueberlegenheit der Gäſte. Allmählich fand ſich
Merck wieder zuſammen, ſo daß das Spiel eine
geraume Zeit vollſtändig ausgeglichen war.
Beide Torhüter zeigten ſich von ihrer
Seite. Merck machte den großen Fehle=,
nur die rechte Seite einzuſetzen, obw=d
alles frei ſtand. Eine harte Entſcheidum
den Gäſten die Führung. Schmidt hat
Ball, der den Torraum um 10 Zentimg
ſchritten hatte, zurück. Der Schiedsrick,
auf den 13=Meter=Punkt. Gegen den
cierten Schuß war der Torhüter
wach=
ſinger ſetzt Brücher ſchön ein, dieſer tS.
Gäſte=Verteidiger, und ſchon muß der
hinter ſich greifen. Wiederum iſt es K.
welcher ſeinem Verein die Führung bra
eine ſchöne Kombination liefert den
den Ausgleich. Merck ſpielte nun auf S
verwandelt einen Strafwurf zum Sie gel
Ein 13=Meterball brachte den Merckar
weiteren Erfolg, der aber vom Schie
nicht anerkannt wurde.
Ein ſchöner Kampf war zu Ende,
der Leitung des Schiedsrichters Ko
Worms ſtets ritterlich und anſtändig
führt wurde.
Die zweite Mannſchaft von Merckkom
einen 10:6 Sieg beide Punkte an ſich b.
Groß=Zimmern—Reinheim 12:10 (
Das Ergebnis läßt es bereits vermu
es in Groß=Zimmern hoch herging. Urd)
lich — es war ſo. Viele Zuſchauer,
unter nicht wenig Reinheimer, woll t
wie Groß=Zimmern ſeine Spitzenſtellu/
Doch wie arg wurden ſie enttäuſcht —
Reinheim in Großfahrt 0:1 und wii
Das rauſchte nur ſo! Der erſte Geſ
Groß=Zimmerns 1:4. Prompt 1:5. So
doch nicht weitergehen . . . Die Pla+
den linken Läufer ins Tor. Endlich
pfiff der Wind vor anders her. Ton
aufgeholt. Der Exhüter, jetzt Läufer, u
Kurzerhand ſtellte ihn der Schiedsri,
Platz. Noch ein Tor, 5:6, und Pauſe.
nung herrſchte in beiden Lagern, denn
Elf hatte nur 10 Mann. Aber da
geiſterung dahinter und mit großer Fu
gegen den Schlußpfiff ausgeholt, der mu
ſpannenden Momenten die Platzelf
als Sieger ſah. Wenn ein Spieler
nennen iſt, dann der als Erſatz ins To=
Hüter. Ihm verdankt die Elf diesmal
auch Reinheim zeigte ſich in ſeiner
ſetzung von einer Seite, daß demnäch)
ſer Elf auch noch gerechnet werden —
ſpannende Kampf muß allerſeits gefal.
1. Bezirks=Schwimmfeſt in Darmſta
Eine erfolgreiche Neueinrichtung
Um eine Belebung des ſchwimmſportlichen
Betriebes in den Wintermonaten zu erreichen,
hat unſer Schwimmbezirk eine Neueinrichtung
in Form gemeinſam durchgeführter Bezirks=
Schwimmfeſte getroffen. Die erſte Veranſtaltung
dieſer Art wurde geſtern im Städtiſchen
Hallen=
ſchwimmbad durchgeführt. Bis auf Poſeidon
Worms hatten ſich alle bekannten Vereine mit
ihren beſten Schwimmern eingefunden, und
ins=
geſamt ſtritten 27 Mannſchaften um den Sieg
in den Wettbewerben der Männerklaſſe I, II, III
und der Frauenklaſſe.
Die ſportliche Ausbeute des erſten
Bezirks=
ſchwimmfeſtes ließ nichts zu wünſchen übrig. Es
gab auf der ganzen Linie harte Kämpfe und
teilweiſe prächtige Leiſtungen. Die meiſten
Er=
folge errangen die Frankfurter und Darmſtädter
Vereine. Den Löwenanteil an den Staffelſiegen
errangen erwartungsgemäß Jung=Deutſchland
Darmſtadt und der Erſte Frankfurter
Schwimm=
klub. Die beſte Einzelleiſtung bot Lorey vom
SC. Wiesbaden mit zwei ſchönen Siegen über
100 und 200 Meter Kraul in der Klaſſe II.
Be=
merkenswert war es, feſtzuſtellen, wie raſch der
Schmetterlingsſtil im Bruſtſchwimmen ſich
durch=
geſetzt hat; ſo erledigten mindeſtens die Hälfte
der Schwimmer in der 4mal50 Meter=
Bruſtſtaf=
fel Kl. II ihr Penſum in dem neuen Flatterſtil.
Der Beſuch hätte in anbetracht der Tatſache,
daß das Bezirksſchwimmfeſt die erſte größere
Schwimmveranſtaltung ſeit den Süddeutſchen
Olympiaausſcheidungskämpfen im März
dar=
ſtellte, noch etwas beſſer ausfallen können. Die
Stimmung des ſehr ſachverſtändigen Publikums
jedenfalls war ausgezeichnet, und oftmals
dröhnte die Halle von den Anfeuerungsrufen
der um den Erfolg beſorgten Anhänger.
In der Männerklaſſe I traten Erſter
Frank=
furter Schwimmklub, Moenus Offenbach. SC.
Wiesbaden 1911 und DSC. Jung=Deutſchland
Darmſtadt miteinander in Wettbewerb. Die 1050 Meter Kraul=Staffel, die den Reigen der
Kämpfe eröffnete, brachte gleich eines der
ſchön=
ſten Rennen. Jung=Deutſchland errang hier mit
der Mannſchaft: Schell II, Heyne, Brandis I,
Sachs, Mayer I, Richter, Kaiſer, Schüßler I, Dr.
Goth und Weicker einen ſehr bemerkenswerten,
nicht ganz erwarteten Sieg über die ſtarke
Geg=
nerſchaft. Nach ſtets wechſelnder Führung gelang
es dem Schlußmann Weicker, gegen den bekannt
ſchnelleren Frankfurter Henrich nicht nur einen
Vorſprung von etwa 1 Meter aufzuholen,
ſon=
dern auch um Handſchlag früher das Ziel zu
er=
reichen. Ebenfalls um Handſchlag zurück wurde
Moenus Offenbach Dritter.
Nicht minder aufregend geſtaltete ſich die 10 100 Meter=Kraulſtaffel, in welcher
Frank=
furt den Spieß umdrehte. Kopf an Kopf gingen
die Frankfurter und Darmſtädter Schwimmer
faſt über die ganze Strecke — auffällig war
hier=
bei, daß die Frankfurter auf den letzten 25
Me=
tern ſtets etwas an Boden gutmachen konnten —
und erſt Henrich, der in vorletzter Stelle
ein=
geſetzt wurde, gelang es, den entſcheidenden
Vorſprung herauszuholen, von dem Witthauer,
obwohl Weicker wiederum ein hervorragendes
Rennen ſchwamm und gut 1,5 Meter aufholte,
bis ins Ziel zehren konnte. Moenus Offenbach,
das durch Maus vorübergehend um ein Drittel
Bahnlänge führte, wurde mit etwa 8 Metern
Abſtand Zweiter, da Jung=Deutſchland wegen
Frühſtarts diſtanziert wurde. Erwartungsgemäß
gewann der Erſte FSC. mit Franz, Endres,
Henrich auch die 3mal100 Meter=Lagenſtaffel.
Der harte Zweikampf zwiſchen den Schlußleuten
von Jung=Deutſchland und Moenus, den der
Darmſtädter knapp für ſich entſchied, ließ aber
zum Schluß dieſe beiden Mannſchaften recht
be=
denklich zu dem Sieger aufrücken.
Die beiden Einzelwettbewerbe in di
fielen an den Erſten FSC. Ueber
Rücken mußte allerdings Franz (1.15,
ziert werden, ſo daß Grützner (Mon
erſten Platz belegte. — Das 200 M/
ſchwimmen gewann in verhältnismä iit
cher Zeit Breitſtadt.
In der Männerklaſſe II erwähnten ril
Lorey=Wiesbaden, der 100 Meter
1.04,4 und 200 Meter in genau 2.30
Die 3mal200 Meter=Bruſtſtaffel fiel un
Frankfurt vor Wiesbaden. Die kurze
fel gewann Jung=Deutſchland Darmſt
Mannſchaft mit Mayer I, Zorn, E
Kaiſer, vor Stadtmannſchaft Mainz.
In der Männerklaſſe III blieb Zu
Jahn 1875 Darmſtadt in beiden Wet!
ſowohl über 100, 200, 100 Lagen von I0
bach als auch im 100 Meter=Rücken:1
durch Lohrer vor ſeinem Klubkamerad
ſiegreich.
Bei den Frauen, boten eine über
ſamtleiſtung die Schwimmerinnen von
ſchwimmverein Frankfurt und von J. 1
ſtadt. In der 4mal100 Meter=Bruſt7
der DSV. Frankfurt/M. allein auf mi
ſeine Bahnen, ganz ebenſo wie de
Deutſchland in der 3mal100 Meter=Kd
Aufregender wurde es nur im 200 Mu
Einzelwettbewerb, den Pullig (DSV.
bauer (Jung=Deutſchland) in Front 5.0
In einem abſchließenden Waſſerballn
den zwei Auswahlmannſchaften des
gegeneinandergeſtellt, von denen die
ſchaft, die etwas einfallsreicher und ſ
ger arbeitete, verdient mit 7:5 (4:2)
Männer=Klaſſe I:
Kraulſtaffel 10X50 m: 1. Jung=De
5:003; 2. EFSC. 5:00,4; 3. Moenus Y
5:00,6 Min. Rückenſchwimmen 100 m
ner (Moenus Offenbach) 1:21; 2. Heri
Deutſchland) 1:22,6; 3. Brandis (Jur)
1:25,6 Min. Lagenſtaffel 3X100 m:
3:49,4; 2. Jung=Deutſchland 3:52.2 M.n
ſchwimmen 200 m: 1. Breitſtadt (EFS
2. Wundenberg (Jung=Deutſchland)
Schwarz (EFSC.) 3:07 Minuten. Ki
10X100 m: 1. EFSC. 11:42; 2. Moen
bach 11:55; Jung=Dtſchld. 11:43,6 Nak
Männer=Klaſſe II:
Bruſtſtaffel 3X200 m: 1. Sparta
9:30,2; 2. Wiesbaden 1911 II. 9:38;
II. 9:52,1 Min. Kraulſchwimmen
Lorey (Wiesbd. 11) 1:04,4; 2. Schell.
Deutſchland) 1:08,8; 3. Schmalbach d
1:09,4; 4. Hamberger (Jung=Deutſchleu
Min. Bruſtſtaffel 4X50 m: 1. Jung=/l
2:31; 2. Mainz 2:32,3; 3. Sparta Sn
Min. Kraulſchwimmen 200 m: 1. Lox
baden 11) 2:30; 2. Schweppenhäuſen
Markgraf (Wiesbaden 11) 2:44 Min.
Männer=Klaſſe III:
Lagenſtaffel 100, 200, 100 m: X
6:00,2; 2. TG. Offenbach 6:08; 3.
Polä=
furt 6:09,2 Min. Rückenſchwimmen
Lohrer (Jahn 75) 1:23; 2. Langjahr
1:23,6; 3. Weigel (TG. Offenbach) 1
Frauen=Klaſſe:
Bruſtſtaffel 4X100 m: 1. DSV. Fr.
2. Wiesbaden 1911 6:46,8; 3. Jung=—
6:49,8; 4. TSG. 46 6:51,6 Min. Bri
men 200 m: 1. Pullig (DSV. Ffm.)
Gebauer (Jung=Deutſchland) 3:28,8
(EFSC.) 3:29,8 Min. Kraulſtaffel 21
1. Jung=Deutſchland 4:16,2; 2. Oie
4:33,2; 3. DSV. Frankfurt 4:37,4 A
ziag, 11. November 1935
Websfeier der Deutſchen Bank und Disconko=
Geſellſchaft, Siliale Darmſtadt.
am 9. November 1923 in München gefallene Martin
wpar auch eine Zeitlang in Darmſtadt tätig, und zwar
ſolich bei der hieſigen Niederlaſſung der damaligen Direk=
Disconto=Geſellſchaft. Es wurde nun bei der Deutſchen
mtd Disconto=Geſellſchaft eine Gedenkfeier für die
Gefalle=
gehalten, bei der insbeſondere auch des früheren
Arbeits=
dn Martin Fauſt gedacht wurde, und deſſen Bild in den
äumen der Bank angebracht worden iſt. In der
geſchmück=
wolterhalle der Bank hatte ſich die Gefolgſchaft verſammelt
ſoenüber dem mit einem Lorbeerkranz der eine Schleife in
fum Reichsfarben trug, und mit friſchem Grün geſchmückten
Gefallenen Aufſtellung genommen. Der Betriebsführer
der in München Gefallenen und auch all derer, die ihr
ur die Ehre und den Wiederaufſtieg des deutſchen
Vater=
hengegeben haben. Nachdem die feierliche Weiſe des
Lie=
guten Kameraden verklungen war, knüpfte der
Betriebs=
ſdie Verſe an, die Pidder Lüng den Toten gewidmet hat:
War Deutſchland tief geknebelt und geknechtet
durch Liſt und Hader. Bruderkampf und durch Verrat
und ein Jahrtauſend in der Welt entrechtet,
ihr ſchenktet die Erlöſung durch die ſtarke Tat!
Wie viele fragten mit der Sehnſucht lautem Ruf,
wann der Allmächtige die Wendung bringe
und durch ein Wunder alle Not bezwinge —
ihr ſeid die ſtumme Antwort, die das Wunder ſchuf!
darauf hin, was unter der Führung Adolf Hitlers in
ſtten Jahren Großes erreicht worden ſei. Die erhebende
lang aus mit dem rückhaltloſen Bekenntnis zu Volk und
ſind und einem Treuegelöbnis zu unſerem Führer Adolf
Aie ſchloß mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied.
RS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
„KdF.”=Sportprogramm des Tages.
ſte, Montag, finden ſtatt: Allgemeine Körperſchule (für
und Frauen und Jungendliche): Goetheſchule, Viktoria=
1 von 20—21 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (für
und Mädchen); Eliſabethenſchule, Sandſtr. 12 von 20 bis
Schwimmen, Anfänger und Fortgeſchrittene (für Männer
zuen); von 20,30—21,30 Uhr. kleine Halle; für SA: von
230 Uhr, große Halle. — Kommt in dei neu beginnenden
Schwimmen. Fechten Tennis und Skitrocken. Anmeldung
skunft beim Sportamtsſtützpunkt, Bismarckſtr. 19 (Ruf
Letzter Aufruf an die Nichtſchwimmer!
man es für möglich halten? Es gibt immer noch
Nicht=
mer in Darmſtadt! In Darmſtadt, das den Großen Woog
ke Hochſchulſchwimmbahn, und zuguterletzt auch noch ein
ſes Hallenbad mit zwei wunderſchönen Schwimmbecken.
ver Nichtſchwimmer! Es gibt mit dem beſten Willen keine
mehr für dich wie etwa: „Da aber, es iſt doch Winter!“
Haſt du ſchon einmal im Winter in der Schwimmhalle ge=
Dir iſt beſtimmt ſo warm geworden, daß du das dringende
tis hatteſt, dich in die kühlende Flut zu ſtürzen. Alſo,
iun auch nicht mit der faulen Ausrede: „Man bann ſich
ſih ſo leicht erkälten!“
ſim lieber einmal in einen der jetzt wieder neu beginnen=
Ewimm=Lehrkurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene die
vortamtsſtützpunkt Darmſtadt der NSG. „Kraft durch
mit ſo großem Erfolg durchgeführt wurden. Warte nic
Abis der Kurs begonnen hat. Melde dich noch heute zu
der nachſtehenden neuen Schwimmkurſe:
ſr Anfänger und Fortgeſchrittene (Männer,
mund Jugendliche): Montag, von 20.30—21.30 Uhr, kleine
Beginn 18, 11.): Freitag, von 20,30—21,30 Uhr, große
Gßeginn 15. 11.); Frauen und Mädchen: Freitag, von 19.30
MUhr kleine Halle (Beginn 15. 11.) — Anmeldungen und
mt beim Sportamtsſtützpunkt Darmſtadt, Bismarckſtr. 19
83.)
ur Winker=Olympiade. — Das KdF.-Programm
für den kommenden Winker.
Auf der Gaureferententagung des Amtes für
Reiſen, Wandern und Urlaub in Berlin wurden die
Kraft=durch=Freude”=Fahrten für den kommenden
Winter feſtgeſetzt. Fernfahrten von mindeſtens einer
Woche Dauer werden 137 Züge machen und dabei
rund 100 000 Arbeitsfrontkameraden in die ſchönſten
Winterſportgebiete bringen. Dazu kommen noch die
vielen Kurzfahrten von 1 bis 3 Tagen, die die
Teil=
ſurhl mindeſtens verdoppeln, wenn nicht verdreifachen
wer=
thtſcheidend iſt auch hier, wie ſich das Wetter entwickelt.
wvorderſter Linie ſtehen die Reiſen in die Alpen, für deren
ce im Februar 1936 ſtattfindenden olympiſchen Wettkämpfe
Gewicht fallen. Es wird möglich ſein, alle dann in den
eilenden „K.d.F.”=Urlauber in Tagesfahrten zur Olympia
Gmiſch=Partenkirchen zu bringen.
Er erfreulich iſt die Tatſache, daß eine große Anzahl
=Reiſen im kommenden Winter in die deutſchen
Mit=
dirge gehen: in die ſchleſiſchen Berge, ins Erzgebirge,
hz, den Bayeriſchen Wald, nach Thüringen und in die
„Kraft=durch=Freude”=Urlauber haben überall Gelegen=
Aige Skilehrgänge mitzumachen, die von geprüften
Lehr=
geleitet werden. Außerdem finden unter ortskundiger
Lei=
ſportſichere Skifahrer weitere Ausflüge ſtatt. Wer den
Sport” nicht betreibt, kann ſich, wenn er will, an den
hürderungen beteiligen, bei denen einheimiſche Volksgenoſſen
fiung übernehmen. Das Amt für Reiſen, Wandern, Urlaub
wdem Sportamt eine Vereinbarung getroffen, wonach das
„)ie Durchführung der Skilehrgänge übernimmt.
W,K.d.F.‟=Winterfahrten beginnen in der Woche zwiſchen
Rchten und Neujahr. Der erſte Zug geht vom 25. Dezember
1. Januar 1936 in den Allgäu/Pfronten und der
om 26. Dezember bis 29. Dezember in den Schwarz=
Kniebis.
der Rundfunkteilnehmer am 1. November 1935. Die
Ge=
w der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am
Anber 6 816 509, gegenüber 6 651924 am 1. Oktober. Im
Eis Monats Oktober iſt mithin eine Zunahme von 164 585
Anern (2,47 v. H.) eingetreten. Unter der Geſamtzahl vom
onder befanden ſich 472 163 gebührenfreie Anlagen.
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Im gleichen Schritk und Trikk.
Ein Film des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer”.
Der Deutſche Reichskriegerbund „Kyffhäuſer” blickt 1936 auf
ſein 150jähriges Beſtehen zurück. Soldaten des friderizianiſchen
Regiments von Brüning, Veteranen der ruhmreichen Kriege
Friedrichs des Großen, ſchoſſen im Jahre 1786 in Wangerin in
Pommern eine kameradſchaftliche Vereinigung, die als die älteſte
im Kyffhäuſerbund angeſehen werden muß. Aus ihr iſt der
Deutſche Reichskriegerbund „Kyffhäuſer” entſtanden. Die ſtolze
Entwicklung des größten Bundes ehemaliger Soldaten der Welt
in einer Geſamtſtärke von über 3 Millionen wird über die
Frei=
heits= und Einigungskriege bis zum Weltkriege und bis zur
großen Geburtsſtunde der nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft
in dem National=Tonfilm „Im gleichen Schritt und Tritt”
feſt=
gehalten. Der Film beginnt im Weltkriege. Ueber die
Lein=
wand ſtampfen die Füße der Feldgrauen, Geſchutzdonner kracht,
Bomben ſauſen durch die Luft, Erdreich fliegt berſtend auf,
Men=
ſchen ſinken zu Boden, die Soldaten, Deutſchlands Jugend, deutſche
Männer kämpfen für ihr Vaterland vier Jahre lang im zähen
Ringen um den Sieg, in unerſchütterlicher kameradſchaftlicher
Verbundenheit Schulter an Schulter, Herz in Herz: „Im
glei=
chen Schritt und Tritt. In dieſen Bildern atmen wir den
Geiſt der Frontkameradſchaft und erleben die große Geburtsſtunde
des Gedankens der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Der
Film zeigt aber auch den unerbittlichen Kampf des
Kyffhäuſer=
bundes gegen Zerſetzung und Verfall unſeres Volkes und gegen
die haltloſen Lügen des Auslandes in der Nachkriegszeit, er
lie=
fert den Beweis ſeiner treuen und einwandfreien Kampfesarbeit
für den Beſtand der Nation. Der Kyffhäuſerbund kann heute mit
Genugtuung den Film als das Dokument ſeiner aufbauenden und
ſchöpferiſchen Arbeit dem deutſchen Volke zeigen und von ſeiner
treudeutſchen Geſinnung für Führer und Volk Zeugnis ablegen.
Aus dieſem Grunde wurde der Film von der Reichsfilmſtelle als
beſonders volksbildend anerkannt und als geeignet bezeichnet, als
Lehrfilm in allen öffentlichen Kinotheatern, Organiſationen und
Schulen verwendet zu werden. Der Film läßt aus Krieg und
Revolte, Ruhreinbruch und Sittenverfall, Inflation und
Korrup=
tion den Gedanken reiner, treuer Kameradſchaft und
Volksgemein=
ſchaft ſichtbar hervorſteigen, ſo wie er ſich ſtets im Kyffhäuſerbund
verkörpert hat. In den Not= und Elendsjahren unſeres Volkes
wehen die Fahnen des Kyffhäuſerbundes aufrecht. Die alten
Soldaten und Kameraden des Weltkrieges marſchieren ihren
Zie=
len unbeirrt im gleichen Schritt und Tritt entgegen. 16
Er=
holungsheime, 5 Kriegerwaiſenheime, zahlreiche
Wohlfahrtsein=
richtungen für diejenigen, die durch Krieg und Not Schaden
ge=
litten haben, blühen trotz Inflation zum Wohle unſeres Volkes.
Die Wohlfahrtspflege wird zum Segen unſeres Landes. Trotz
Verhetzung und unſinniger Irrlehren lebt der Geiſt der
Kame=
radſchaft, glüht die Seele des alten Soldaten für ſein Vaterland
und wirkt der Sinn der Opferbereitſchaft in den Reihen der
Kameraden weiter. Unentwegt marſchieren ſie willig und
arbeits=
freudig in dem Kampf um die Wiedererſtarkung der Nation. Aus
dem wilden und zerſtörenden Kampf der Nachkriegszeit hebt ſich
die lichte Geſtalt unſeres Führers hervor, der das deutſche Volk
wieder zur Gemeinſchaft zurückführt und der durch die Errichtung
der Wehrfreiheit dem deutſchen Soldaten ſeine Ehre zurückgibt.
Im Bilde erſcheinen uns große vaterländiſche Begebenheiten
ver=
gangener Jahre, die Weihe des Tannenbergdenkmals in ſeiner
gewaltigen Bedeutung. Man ſieht und hört noch einmal — wie
zum neuen Leben erweckt — den greiſen Feldmarſchall von
Hin=
denburg, den getreuen unvergeßlichen Eckehard des deutſchen
Volkes. Beſonders eindrucksvoll wird zum Ausdruck gebracht das
große Treffen des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” in
Kaſſel, woſelbſt 300 000 alte Soldaten zuſammengeſtrömt und
ver=
ſammelt ſind zum gewaltigen Treuebekenntnis für Führer, Volk
und Vaterland. Innerlich und äußerlich geſchloſſen marſchieren ſie
als treue Gefolgsmänner unſeres Führers dem großen Ziel
ent=
gegen: einem ewigen, unvergänglichen Deutſchland.
Für den Landesverhand Kurpfalz erfolgt die
Erſtauffüh=
rung des Films am Sonntag, dem 17. November um
11.30 Uhr vormittags, im Union=Theater Darmſtadt,
Rheinſtraße. Für die Angehörigen des Kyffhäuſerbundes können
die Eintrittskarten durch die Kameradſchaftsführer auf der
Ge=
ſchäftsſtelle, Artillerieſtraße 6, in Empfang genommen werden.
Was die Lichtſpielkheaker bringen.
— Das Union=Theater bringt einen ſpannenden Kriminalfilm
der Ufa „Einer zuviel an Bord” mit Albrecht Schoenhals, Lida
Baarova, René Deltgen, Karl Dannemann. Willy Birgel.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen einen Liebesfilm, der endlich
einmal tief und echt iſt „Liebesleute” mit Renate Müller und
Guſtav Fröhlich.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute zum letzten Male ein
heiteres Luſtſpiel „Amphitryon” („Aus den Wolken kommt das
Glück”) mit Willy Fritſch. Käthe Gold, Paul Kemp, Fita
Benk=
hoff. Adele Sandrock.
— Belida zeigt nur noch 3 Tage Dolores del Rio in:
„Madame Dubarry”
— Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen in
Erſtauffüh=
rung „Madame Dubarry” mit Dolores del Rio unter der Regie
von Wilhelm Dieterle in deutſcher Sprache.
Nr. 311 — Seite 7
Die Comedian Harmoniſts ſingen wieder!!! Nach Rückkehr
von ihrer unvergleichlichen Welterfolgstournée in Amerika.
Eng=
land. Spanien und Italien ſingen die Comedian Harmoniſts am
Samstag, dem 16.. und Sonntag, dem 17. November, mit
neuem Repertoire im Orpheum! Seit etwa 4 Wochen ſingen ſie
wieder in Deutſchland unter neuem Namen: Das „
Meiſter=
ſextett” und ernteten überall ſtärkſten Beifall in den
ausver=
kauften Konzertſälen. Der ſtärkſte Erfolg zeigt ſich ſtets nach dem
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Am. Biebesheim, 8. Nov. In einem Gemeinſchaftsabend
hat=
ten ſich im Parteilokal die Kameradinnen der NS.=Frauenſchaft
zuſammen mit denen der Frauenhilfe (früher Frauenverein) im
kleinen Sälchen getroffen. — Die Führerin der NS.=Frauenſchaft,
Frau Hanni Rothermel, begrüßte die von beiden Organiſationem
zahlreich erſchienenen Frauen und wies daraufhin, daß es heute
mehr denn je erforderlich ſei, in gemeinſamer Zuſammenarbeit
am Aufbau mitzuhelfen. Für die Folge wird allmonatlich ein
der=
artiger Abend abgehalten.
n. Raunheim. 9. Nov. In der Gemeinde herrſcht eine rege
Bautätigkeit. In den letzten Tagen konnten wiederum eine
Reihe von Neubauten bezogen werden. Weiterhin iſt das
Wohn=
haus des Bürgermeiſters im Rohbau fertig geworden. — Am
Ortsausgang will die Verwaltung demnächſt eine neue
Grün=
anlage erſtellen. Hierfür wird der durch den Hausabbruch
Berg=
freigewordene Platz verwendet. Im neuen Bauviertel hinter der
Kirche erſtellt man im Frühjahre einen Kinderſpiekplatz. Fur die
Projekte ſind die erforderlichen Mittel genehmigt worden.
n. Rüſſelsheim. 9. Nov. Das Wendling=Quartett
bei Opel. Auf Einladung der Kulturabteilung der Adam Opel
A.=G. bot am Freitag abend das beſtens bekannte Wendling=
Quartett (Stuttgart) imSaale des „Rüſſelsheimer Hof” einen
Kam=
mermuſik=Abend. Ausführende waren Karl Wendling (1.
Vio=
line), Hermann Hubl (2. Violine), Ludwig Natterer (Viola) und
Alfred Saal (Cello). Auf dem Programm ſtanden
Streichquar=
tette von Schubert, Haydn und Beethoven. Das Quartett machte
auch an dieſem Abend ſeinem Namen hohe Ehre und ſpielte die
Werke unſerer großen Meiſter mit künſtleriſchem Impuls und
höchſter Virtuoſität. Hervorragend dabei Profeſſor Wendling
ſelbſt, der mit künſtleriſcher Beſeeltheit das Quartett, zu letzter
Hingabe aneiferte. Am nachhaltigſten blieb der Eindruck von
Schu=
berts Werk: hier muſizierte das Quartett in einer Weiſe, die nicht
mehr zu überbieten iſt. Die Künſtler wurden lebhaft gefeiert.
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Das mit ſeinem Zentrum über England liegende
Tiefdruck=
gebiet hat ſich ſtark abgeſchwächt, ſo daß auch ſein Einfluß auf
unſer Gebiet erheblich nachgelaſſen hat. Immerhin bedingen die
noch über Frankreich heranziehenden Randſtörungen eine leichte
Unbeſtändigkeit, die ſich in gelegentlichen, jetzt aber meiſt
uner=
heblichen Niederſchlägen äußern. Der mit dieſer Entwicklung
auf=
gekommene verhältnismäßig freundliche Witterungscharakter
bleibt zunächſt auch erhalten.
Ausſichten für Montag: Vielfach dunſtig, ſonſt wolkig bis
aufhei=
ternd, im weſentlichen trocken, nachts friſch, doch mittags recht
mild, öſtliche und ſüdliche Winde.
Ausſichten für Dienstag: Zunächſt Fortdauer des im ganzen
freundlichen Witterungscharakters.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: i. V. Dr. C. H. Quetſch= für Feuilleton: Dr. Herbert Rette:
für „Gegenwart‟: Dr. Herbert Netie; für „Reich und Ausland‟: Dr. &. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. K. 35. über 19000. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben
Gatten, unſeren treuſorgenden Vater und Großvater
Emanuel Langer
Reichsbahnbeamter a. D.
im Alter von 71 Jahren, zu ſich in die Ewigkeit zu
nehmen.
Für die trauernden Familien:
Marie Langer, geb. Mutterer
Kinder und Enkelkinder
Darmſtadt, Frankfurt, a. M., Hilverſum (Holl.),
den 10. November 1935.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 13. Nov., um ½3 Uhr,
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Mittwoch früh ½7 Uhr Requien in der Liebfrauenkirche,
Man bittet von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Seite 8 — Nr. 311
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 11. Novembe
Sadtädto larSlateloler
47)
Roman von Henrik Heller.
Solchem reſervierten Wohlwollen gegenüber kann man nur
eine einzige Antwort geben, und das tut Eva denn auch. „Ich
hoffe es, Herr Medizinalrat. Vielen Dank”, ſagt ſie, wie die
eingelernte Entgegnung auf ein Stichwort. Es kommt ganz leicht
und ſelbſtverſtändlich über die Lippen. Vor der Drehtür wartet
ein geſchloſſenes Auto, ein rieſiger alter Kaſten von einem
Sechs=
ſitzer, der junge Schofför glotzt Eva an, als wäre ſie ein
Fabel=
tier. Am Rand der Auffahrt harkt ein Mann den gelben Sand,
die Roſenſtöcke neben dem Haus hängen voll betauter roſa
Blüten, die ganze Welt riecht nach Roſen und Morgenluft.
Als Eva gerade einſteigen will, gerät die Tür wieder in
ſchwingende Bewegung, wie herausgeſchleudert ſtürzt Dr. Szigety
ins Freie. Er iſt unraſiert und trägt weder Kragen noch Weſte.
„Fräulein Kreuzberg”, ſagt er und packt ihren Arm, „kann
ich Ihnen irgendwie helfen? Haben Sie genügend Geld?
Genie=
ren Sie ſich nicht, ſagen Sie’s nur. Kümmert ſich jemand um
Sie — ſoll ich jemanden benachrichtigen? Nein? Aber das iſt
doch . . . Schauderhaft! Wenn Sie irgend etwas brauchen, ſo
ſchreiben Sie mir ſofort! Hören Sie? Ich ſtehe Ihnen immer zur
Verfügung.”
Wiederum ſagt Eva: „Danke, Herr Doktor”, aber dieſes Mal
zittern ihre Lippen, der Unterkiefer will nicht gehorchen, man
möchte ihn am liebſten mit der Hand feſthalten.
Dann geht’s abwärts, die Serpentinen hinunter, der Wagen
rumpelt ſchrecklich. Wie blau der Himmel iſt! Bei einer Kurve
ſieht man noch einmal den kantigen Steinwürfel des
Sanato=
riums, — — es iſt ſchon weit fortgerückt, das vertraute Bild
ſcheint verändert, fremd. Im Hochwald ſchwirren Sonnenkringel
über das Moos. Ueber dieſe Waldſtraße iſt man vor
unmeß=
bar langer Zeit aufwärts gefahren, das Holz ſtand im Rauhreif,
der Schnee ſtäubte unter den Pferdehufen, und man war mutig,
hoffnungsvoll, arbeitshungrig.
In der menſchenleeren Bretterbude der Station brauchte man
nicht lange zu warten, kaum iſt man da, biegt auch ſchon der
Lokalzug um die Waldecke und ſchnaubt wichtig heran. Aus dem
erſten Wagen hinter der Maſchine laden ſie ein junges Dirndl und
zwei Milchkannen aus, weiter rückwärts ſteigt Eva mit den zwei
Begleitern ein. Ein leeres Abteil dritter Klaſſe, ſchmale
Holz=
bänke, verdorbene Knaſterluft. Der Zug fährt ſchon wieder.
„Sie dürfen ſchon rauchen”, ſagt einer der Lodengekleideten
gutmütig, „mögen Sie eine Zigarette?"
Aber ſie will nicht rauchen, ein bißchen friſche Luft möchte
ſie, das Fenſter aufmachen. Das iſt aber nicht erlaubt, man ſetzt
es hier weitſchweifig auseinander, Fenſter und Tür eines
Arreſtantenabteils müſſen geſchloſſen bleiben, ſo lautet die
Vor=
ſchrift.
Eva ſitzt zuſammengeduckt in der Fenſterecke und verſucht die
Telegraphenſtangen zu zählen, aber es wird finſter, Rauch be=
ſchlägt die Scheiben, draußen donnert ein Tunnel, — ihrethalben
brauchte der Zug nie mehr ans Tageslicht zu kommen.
Halteſtellen — Fahrt — Wieſenland — beſchauliche Dörfer
— kleine Städtchen, Schafe weiden auf abgeernteten Aeckern,
in einer Station ſteht der Zug endlos lange. Leute ſteigen ein,
rütteln an der verſchloſſenen Kupeetür und ſchimpfen, aber ſie
können nicht hinein, und die Vorhänge bleiben feſt
zuſammen=
gezogen.
Wiederum bekommt Eva ein Glas Kaffee, — das zweitemal
an dieſem Tage. Sie trinkt dankbar, ſie ißt auch ein Stückchen
Semmel. Vor dem Fenſter reden ein paar Männerſtimmen
Fran=
zöſiſch, man ſieht von den Sprechern nur ein bißchen
Zigaretten=
rauch und die Mützen, — eine grüne, eine braune Mütze.
Finan=
zer gehen vorüber, viel Wache iſt auf dem Perron, — ja freilich,
man iſt ja ſchon in Feldkirch. Grenzſtation.
Dann kommt endlich der Eilzug und nimmt die
zurückge=
laſſenen Wagen mit ſich nach Bregenz. Ein anſehnlicher
Bahn=
hof, viele Leute, Rauch, Geſchrei, kein Menſch hat acht auf die
ſpinnengraue kleine Geſellſchaft von zwei Männern und einer
Frau, die vor dem Stationsgebäude in ein wartendes Auto
ſteigt.
Sehr klein iſt die Zelle, die eine rothaarige junge Perſon vor
Eva aufſchließt, kleiner noch, viel kleiner als ihre letzte
Behau=
ſung, — auch hier ſind die Fenſter vergittert. Sie lächelt müde,
das iſt ſie nun ſchon gewohnt. Auch vor dieſem Fenſter wuchten
die Alpen auf. Ferner, unerreichbarer, ſtrenger ſtehen ſie vor
dem verblaſſenden Firmament, aber man unterſcheidet immerhin
die dunklen Maſſen des Bregenzer Waldes und dahinter weiße
Zackenkronen. Iſt das ſchon der Rhätikon, die freien Berge von
Appenzell und Glarus, liegt dort drüben ſchon Schweizer Land.
Die kleine Rothaarige kommt herein und erkundigt ſich, ob
Eva noch etwas eſſen will. Die Häftlinge haben zwar ſchon
Abendeſſen gehabt, aber Eva iſt Unterſuchungsgefangene und
darf ſich aus der Kantine verpflegen. Eva dankt, ſie will nicht
mehr eſſen, ſie will nur ſchlafen — recht lange ſchlafen.
Der junge Beamte, der das erſte Verhör mit ihr vornahm,
befand ſich ſchon im Zimmer, als man Eva hereinführte, er ſaß
mit geſpreizten Beinen am Tiſch und ſchrieb, ohne bei ihrem
Eintritt aufzuſehen oder zu grüßen. Hinter der Schreibmaſchine
am Fenſter wartete der Schriftführer der Dinge, die da kommen
ſollten. Es dauerte ziemlich lange, bis es dem jungen Richter
beliebte, das umfangreiche Haupt zu heben, dann aber ſah er
Eva lange und ſehr eingehend an.
„Setzen Sie ſich”, verlangte er, ſachlich auf einen Stuhl
deu=
tend, „vor allem brauche ich Ihre Perſonalien. Sie heißen Eva
Kreuzberg, nicht wahr, zuſtändig nach Wien, Beruf,”
„Pflegerin.”
„Altar, Religion, Stand?”
„28 Jahre, Katholiſch, Ledig.”
„Vorbeſtraft?”
„Nein.”
„Unbeſcholten”, diktierte der Beamte, und die Schreiry
klapperte gehorſam. „Ich habe Ihnen mitzuteilen, daß die
iche Unterſuchungshaft über Sie verhängt iſt. Bekenm
ſich ſchuldig?”
„Nein”, ſagte Eva wiederum und ſchaute aus müden
vor ſich hin.
Der Richter nahm die Weigerung ſcheinbar willig
ginnen wir mit dem Anfang. Meiner Information nach
Sie während einiger Wochen in engen Beziehungen zu
ſidenten Richard Baitſky Stimmt das?”
„Es ſtimmt, Herr Doktor”, ſie ſah ihn fragend on
Landgerichtsrat”, verbeſſerte ſie ſich unſicher.
Er ſchien wenig Wert auf den ihm zukommenden
legen. „Nennen Sie mich, wie es Ihnen beliebt. Der
will ich auf die Spur kommen, das iſt die Hauptſache.
hat dieſe Geſchichte mit Dr. Baitſky gedauert?”
„Sechs Wochen . . .‟, ja, gerade ſechs Wochen
Tage.
„Sechs Wochen” der Richter hob die Augen von
Stenogramm. „Das ſcheint mir reichlich lange.”
Eva gab keine Antwort und lächelte ſtill auf die zerſch
Tiſchplatte hinunter, Lang? Ihr ſchien es ein einzige
Tag geweſen.
„Hören Sie, mein liebes Fräulein”, ſagte der Maru
anderen Tiſchſeite argwöhniſch, „für’s erſte können
natürlich anlügen, denn ich weiß von dieſem Fall
wenig. Immerhin traue ich Ihnen genügend Intelligen
die Unhaltbarkeit ſolcher Lügen richtig einzuſchätzen. Bin
undzwanzig, ſagen wir, binnen achtundvierzig Stunden
alles ſchwarz auf weiß vor mir. Sie gewinnen dur
Flunkereien nichts.”
„Ich ſage die Wahrheit.” Eva ſtieg das Blut in
hobene Geſicht. „Ich lüge ſo wenig, wie ich gemordet ho
„Gemordet!” nagelte ſie der Richter mit geſpieltem
feſt. „Wer redet denn von Mord? Meiner Anſicht nad
da überhaupt nur ein Totſchlagsverdacht in Frage. Ab
wir weiter. Hat ſich Dr. Baitſky Ihnen genähert, oder
ihm?”
Keine Antwort. Evas Geſicht flammte.
Der Beamte wartete, ſeufzte, polierte ſeine Fin
ſtenographierte. „Haben Sie von ihm Geſchenke erhalten
gegenſtände, Geld?"
„Nichts.”
„Nichts? Gar nichts?”
„Gar nichts. Nicht einmal Bonbons, Blumen. D
wird das beſtätigen.”
Der Beamte wachte auf. „Merkwürdig!” meinte er
reicher Mann .!” Innerlich ſetzte er das junge Frauei
um ein paar Stufen höher. Entweder ſpielte da eime
Herzensgeſchichte mit, oder es war eine total mißglücts
lation. „Baitſky hat Ihnen auch nichts verſprochen? Nei
„Niemals.”
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