Darmstädter Tagblatt 1935


11. November 1935

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſkattet.
Nummer 311
Montag, den 11. November 1935
197. Jahrgang

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Wo ſtehen die Abeſſinier?
für das italieniſche Oberkommando. Vor dem Skillſtand der zweiken ikalieniſchen Nord=Offenſive?
Verſtopfke abeſſiniſche Ekappe.
Inzwiſchen hat die Einfuhr von Kriegsmaterial nach Abeſ=
ſinien
beträchtlich zugenommen. Es iſt ein Glück für die Abeſ=
berungsakkionen
um Makalle.

Sonderkorreſpondenten des Exchange
iph aus dem italieniſchen Hauptquartier.
EP. Asmara, 10. November.
der Beſetzung der ſüdlich von Makalle gelegenen Höhen,
Sadt beherrſchen, iſt auch das geſamte Schellikot= und
Bebiet in die Hände der Italiener geraten. Die Vor=
hen
etwa 30 Kilometer ſüdlich von Makalle, wo ſtarke
dei errichtet werden. Ein weiterer Vormarſch iſt an=
ticht
geplant, und es heißt ſogar, daß vor Weihnachten
ſteren Truppenbewegungen mehr an der Nordfront zu
ſänd. Inzwiſchen konzentriert ſich das Oberkommando
Güuberung des neueroberten Gebietes und auf den Aus=
Verbindungswege.
dimn rechten Flügel kam es zu einigen kleineren Gefech=
ſeren
die vorſtoßenden abeſſiniſchen Banden abgewieſen
Südlich von Makalle ſtießen Flieger bei Amba Alaſchi
beie abeſſiniſche Streitkräfte, die ſofort mit Flugzeug=
ſgützen
das Feuer eröffneten. Die Flieger gingen dar=
bier
und beſchoſſen die feindlichen Truppen mit Maſchi=
brin
.
hhrigen gibt der Standort der abeſſiniſchen Streitkräfte
hmſchen Heeresleitung ein immer größeres Rätſel auf.
von vereinzelten Banden von wenigen Hundert Mann,
ſitalieniſchen Truppen bei ihrem Vormarſch auf keine
ſiei Streitkräfte geſtoßen, und auch die ſüdlich von Ma=
eſchobenen
Poſten trafen auf keinen ernſtlichen Wider=
fſdlich
des Aſchangi=Sees haben die italieniſchen Flieger
=Anzeichen größerer Truppenanſammlungen entdeckt.
henge der Italiener wurden dort beſchoſſen und mehrere
Eehrten mit Treffern in den Flügeln zu ihren Stütz=
hurück
. Es liegen aber keinerlei Anzeichen dafür vor,
flleſſinier irgendwelche größeren offenſive Operationen
15ie ſcheinen ſich vielmehr ſo weit wie möglich von der
eu Linie zu entfernen.

ſinier, daß der Waffentransport auf der Eiſenbahnlinie Dſchi=
buti
Addis Abeba noch durchgeführt werden kann; auch auf der
Karawanenſtraße BerberaDſchidſchiga ſcheinen die Waffen= und
Munitionstransporte noch ohne Störung vor ſich zu gehen.

N

Die abefſiniſchen Amazonen.

Vormarſch der Italiener.

EP. Asmara, 10. November.
ſtalieniſchen Truppen haben von Makalle aus ihren
in ſüdlicher Richtung fortgeſetzt. Das Eingeborenen=
kos
hat folgende Höhen bei Schelikot beſetzt: den Monte
der Monte Bolbala und den Punkt 2002 Meter. Seit
lovember haben die italieniſchen Truppen rund 10 000
Alumeter neues Gebiet beſetzt.
Norich des Kriegsberichterſtatters des DNB.: Die Trup=
Böinerals Graziani haben den Vormarſch an der So=
brt
fortgeſetzt. Sie erreichten am Samstag die am
Aluß gelegene Stadt Saſſabaneh und rücken nunmehr,
dieſes Fluſſes folgend, in Richtung auf Dſchidſchiga vor.
tiſchen Kreiſen rechnet man angeſichts dieſes Erfolges in
Zeit auch mit der Beſetzung von Harrar.
Fmerkenswerte Einzelheit aus den Kämpfen an der Nord=
Au verzeichnen, daß das unwegſame Adiabo=Ge=
Eſich weſtlich von Akſum bis zum Takaſſe hinzieht, weder
Italienern noch von den Abeſſiniern beſetzt werden konnte,
WGegend durch eine Fliegenart verſeucht wird, deren
ſofortigen Tod ſämtlicher Tragtiere herbeiführen.
il itäriſcher italieniſcher Seite wird darauf hingewieſen,
angſamkeit des Vormarſches nicht nur durch das Gelände
) ſondern auch durch die Rückſicht auf die politiſchen und
IM Rückwirkungen, die ſelbſt der kleinſte Mißerfolg haben
e Taktik der abeſſiniſchen Truppen, mit ſtarkem Kräfte=
Iugreifen, mache unter dieſen Umſtänden den Einſatz
bieilungen, die weit vorſtoßen könnten, hinfällig. Die
Rg zwiſchen den verſchiedenen Korps dürfte niemals ab=
Mnowenig könne man zu weit vorprellende Abteilungen
Inülicher Uebermacht ausſetzen.
Nerne Truppen, ſondern Kriegsmakerial
und Munikion.
EP. Addis Abeba (über London), 10. Nov.
Mdern Gleichmut, den man bei den höchſten abeſſiniſchen
gnüber den italieniſchen Erfolgen an der Nordfront
r Südfront bewahrt, macht ſich nicht nur bei der Be=
Aſendern auch bei zahlreichen anderen Stellen eine zu=
WUnzufriedenheit mit dem bisherigen Verlauf des Feld=
eikbar
. Man hat hier das unbeſtimmte Gefühl, daß
iſt, wie es ſein ſollte, daß die zur Verfügung ſtehen=
I teilweiſe nutzlos aufgewandt werden und daß vor
öuſammenarbeit zwiſchen den verſchiedenen Raſen und
en ſehr viel zu wünſchen übrig läßt.
eit dieſe hier im Umlauf befindlichen Gerüchte den
etſprechen, läßt ſich in einer ſo von Gerüchten aller
üllten Stadt wie Addis Abeba natürlich nicht feſt=
Wererſeits kann es keinem Zweifel unterliegen, daß
ichen Fronten im Norden und im Süden buchſtäblich
hen verſtopft ſind. Dazu kommt, daß täglich neue
n die verſchiedenen Fronten abgehen. Die abeſſiniſchen
ollen in dieſem Zuſammenhang den Kaiſer auch ſchon
den, keine Truppen mehr an die Fronten zu entſen=
0 urch nur die Operationen der abeſſiniſchen Streit=
Eh mt und die an ſich nicht bedeutenden Lebensmittel=
utz
aufgezehrt würden. Dafür verlangen die Gene=
Kriegsmaterial, insbeſondere Gewehre und Gewehr=

Addis Abeba, 9. Nov. (United Preß.)
Ebenſo wie die abeſſiniſche Frau in früheren Kriegen Speer,
Schwert und Dolch zu handhaben wußte, hat ſie ſich jetzt bereits
mit dem wichtigſten modernen Kriegsmittel, dem Maſchinen=
gewehr
, vertraut gemacht. Unſerem Vertreter wurden von hoher
militäriſcher Seite intereſſante Einzelheiten über Heldentaten
von Frauen an der Somalifront erzählt. Bei dem Angriff auf
Webbe Schibeli z. B. hätten zwei Frauen bei der Bedienung
eines Maſchinengewehr geholfen, eine Dritte habe zuſammen
mit 4 Männern einen Vorpoſten in einem in den harten Wüſten=
ſand
gegrabenen Unterſtand 4 Stunden lang gegen die Ueber=
macht
des Feindes gehalten. Die Berichte über die tapferen
Taten dieſer Frauen, die jetzt nach Addis Abeba gelangt ſind,
erklären, daß es zum großen Teil dieſen 3 Kriegerinnen zu ver=
danken
geweſen ſei, daß der Rückzug der abeſſiniſchen Streit=
kräfte
in Ruhe und Ordnung durchgeführt werden konnte. Sie
hätten den Feind ſolange aufgehalten, bis die Munition ver=
ſchoſſen
geweſen ſei, und ſich dann ohne eigene Verluſte vom
Feind gelöſt. Während ganzer 4 Stunden hätten die 2 Frauen,
die das Maſchinengewehr bedienen halfen, immer wieder friſche
Munition nach vorn geſchleppt. Erſt als es unmöglich geweſen
ſei, die Stellung länger zu halten, hätten ſie die Verſchlußteile
des Maſchinengewehrs entfernt und ſeien zurückgekrochen, da
das Maſchinengewehr zu ſchwer war, um bei dieſer unbequemen
Rückzugsart, die wegen des feindlichen Feuers nötig war, mit=
zunehmen
. Die dritte Kriegerin habe zuſammen mit den vier
männlichen Kameraden 4 Stunden lang kaltblütig und treffſicher
auf den Feind gefeuert. Im letzten Augenblick habe ſie den
Befehl zum Rückzug gegeben, der dann ohne Verluſte durch=
geführt
worden ſei.
Die abeſſiniſchen Behörden hatten bisher verhindert, daß
Berichte über die Beteiligung der Frauen an den Kämpfen be=
kannt
wurden, da man fürchtete, daß die Italiener daraufhin
gegen die Frauen, die ihnen als Gefangene in die Hände fielen,
Repreſſalien ergreifen würden.
Der Fluch der böſen Tak.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 10. November.
Als die franzöſiſch=ruſſiſche Annäherung angebahnt wurde,
fehlte es in Paris nicht an hellſichtigen Warnern, und die Ent=
wicklung
gab ihnen recht. Frankreich hatte bis jetzt keine Vor=
teile
aus dem Bündnis mit Rußland, weder politiſch, noch wirt=
ſchaftlich
, dafür ſpürte man aber um ſo mehr die Schattenſeiten
der Intimität mit Moskau. Man braucht keineswegs auf die
Ereigniſſe in Toulon und Breſt zurückzugreifen, um
dies zu belegen, wenn auch gerade in dieſen Tagen der Beweis
dafür erbracht wurde, daß ſie von Moskau finanziert
wurden . .
Der innenpolitiſche Kampf iſt entbrannt um das franzöſiſch=
ruſſiſche
Verhältnis. Die mit Mühe aufrechterhaltene Zuſammen=
arbeit
der Parteien droht daran zu ſcheitern. Die Rechte reagiert
mit den heftigſten Attacken auf die Lyoner Rede Herriots
L'Echo de Paris ganz beſonders und der letzte Reſt des
parteipolitiſchen Burgfriedens geht in die
Brüche.
Die franzöſiſche Rechte ſagt die Wahrheit, wenn ſie behaup=
tet
, daß das Bündnis mit Moskau viel mehr eine Angelegen=
heit
der Innenpolitik als die der Außenpolitik iſt. Der Einfluß
Moskaus auf die innere Lage in Frankreich iſt groß und un=
überſichtlich
. Und man kann rechts noch auf einige ſchlimme
Ueberraſchungen rechnen.
Die Poſition der Rechtsparteien iſt aber in
dieſer Auseinanderſetzung ſehr heikel. Sie haben
den nicht gut zu machenden Fehler begangen, das Bündnis
mit Moskau ſeinerzeit zu befürworten nur aus Haßgegen
Deutſchland. Das wird ihnen jetzt von der Linken
entgegen gehalten. Die franzöſiſchen Nationaliſten beſitzen keine
klare außenpolitiſche Konzeption, ſie haben dieſe bis jetzt mit
Leidenſchaft und gelegentlichen Gefühlsausbrüchen erſetzen wol=
len
. Und wenn man jetzt ihnen entgegenhält, daß ſie nichts von
Moskau, nichts von Deutſchland und nichts von England hören
wollen, ſondern die franzöſiſche Außenpolitik auf zwei natür=
lichen
Gegnern, auf Italien und der Kleinen Entente, aufbauen
möchten, dann können ſie ihre Verlegenheit nur ſchwer ver=
bergen
.
Die Verſchärfung des Kampfes zwiſchen den
Parteien wirkt notwendigerweiſe in ungünſti=
gem
Sinne auf die Wirtſchaftslage zurück. Der
Finanzminiſter Marcel Régnier hat das Gefühl der Unſicherheit
als die größte Gefahr für die franzöſiſche Wirtſchaft bezeichnet
und es iſt ſicher, daß er damit in das richtige traf. Es iſt nur
fraglich, ob die Regierung jetzt noch, da ihre Lage täglich ſchwerer
wird, gegen die Alarmſtimmung genug anzukämpfen vermag.
Wäre die außenpolitiſche Lage günſtiger und wäre insbeſondere
das finanzpolitiſche Zuſammenwirken zwiſchen Paris und Lon=
don
wieder hergeſtellt, dann würde die öffentliche Meinung
weniger ſtark auf eine zeitweiſe Verſchärfung des parteipolitiſchen
Kampfes reagieren.

Heute
Sport des Sonntags!
Feierſtunde der SA im Rundfunk.
Stabschef Luhe über den 9. November.
DNB. Berlin, 10. November.
In der Deutſchen Feierſtunde der SA, die am Sonntag
vormittag 9 Uhr aus dem großen Sendeſaal des Funkhauſes
durch den Deutſchlandſender übertragen wurde, ſprach der Stabs=
chef
der SA Lutze. Die Feierſtunde wurde von der A im gan=
zen
Reich als Gemeinſchaftsempfang angehört. Im Sendeſaal
wohnten mehr als 1000 Angehörige der Gliederungen der natio=
nalſozialiſtiſchen
Bewegung der Feier bei. Stabschef Lutze er=
innerte
in ſeiner Anſprache an die Feier vor der Feldherrnhalle,
in der die erſten Helden der Beweg ng ihr: höchſte Ehrung emp=
fingen
. Die erſten 18 Blutzeugen der Ber egung, die vor nunmehr
12 Jahren im Feuer der Reaktion zuſammenbrachen, wurden zu
ewig lodernden Fackeln des Aufbruchs der Nation. In den har=
ten
Jahren unſeres Kampfes iſt dieſes erſte Symbol des Glau=
bens
und der Treue, des Opfers und der Tat zur Grundlage des
Opfertums der SA geworden. Den Toten von der Feldherrn=
halle
folgten Hunderte aus allen deutſchen Gauen. Sie ſtarben,
damit Deutſchland lebt. Der Stabschef ſchloß mit einem Be=
kenntnis
zum Führer.
Urkeil des Volksgerichtshofes gegen einen
Landesverräker.
DNB. Berlin, 9. November.
Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Durch Urteil des Drit=
ten
Senats des Volksgerichtshofes wurde der 33jährige Joſef
Szymanſki aus Reichthal wegen Landesverrats und verſuchter
Verleitung zur Fahnenflucht zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Gleichzeitig wurde auf Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht erkannt.
Szymanſki hatte während eines in Schleſien abgehaltenen
Manövers verſucht, Soldaten der Wehrmacht zum Verrat mili=
täriſcher
Geheimniſſe zu verleiten, und hat daben an einen von
dieſen das Anſinnen gerichtet, ſeine Truppe zu verlaſſen, um im
Auslande in fremde Dienſte zu treten. Jedoch ſind dieſe Verſuche
des Verurteilten erfolglos geblieben.

Bom Tage.

Die Reichstagung des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe
ſindet in dieſem Jahre in Anweſenheit des Reichsminiſters Dr.
Goebbels, in den Tagen vom 28. bis 30. November, in der Hanſe=
ſtadt
Köln ſtatt.
Der belgiſche Staatsminiſter ohne Portefeuille Poullet hat dem
belgiſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland ſein Rücktrittsgeſuch
überreicht. Poullet begründet dieſen Schritt mit Geſundheitsrück=
ſichten
.
Am Sonntag brach in dem Londoner Vorort Marylobone ein
Großfeuer aus, bei dem fünf Perſonen ums Leben kamen. Das
Feuer entſtand in dem Haus eines Arztes und breitete ſich mit
einer ſolchen Schnelligkeit weiter aus, daß die fünf Todesopfer,
vier Erwachſene und ein Kind, ſich nicht mehr in Sicherheit brin=
gen
konnten.
Präſident Maſaryk hat den Miniſterpräſidenten Dr. Hodza
auf ſeinen Wunſch von der Leitung des Landwirtſchaftsminiſte=
riums
enthoben und gleichzeitig den Abgeordneten Dr. Joſeph Za=
dina
zum Landwirtſchaftsminiſter ernannt.
Der Leſe= und Redeverein der deutſchen Hochſchüler in Prag
Germania, der bereits im Jahre 1933 nach einer Hausſuchung
ſeine Tätigkeit einſtellen mußte, wurde auf Anordnung der Lan=
desbehörde
aufgelöſt. Damit verſchwindet einer der älteſten auf
völkiſchen Boden ſtehenden Hochſchulverbände der deutſchen Uni=
verſität
Prag.
Das tſchechiſche Miniſterium für nationale Verteidigung ver=
öffentlicht
ein Dekret über die Ernennung von Offizieren, aus dem
erſichtlich iſt, daß drei Kampfwagen=Regimenter gebildet worden
ſind. Bisher beſtand nur ein Kampfwagen=Bataillon. Der Stand=
ort
dieſer Regimenter wird nicht angegeben.
In Maſa o Carrara in der Toscana hat ein Wolkenbruch
große Verheerungen angerichtet. Die Landſtraße iſt an mehreren
Stellen unterbrochen. Zwei Brücken wurden beſchädigt. Durch das
Hochwaſſer und einſtürzende Häuſer kamen drei Perſonen ums
Leben.
Der Finanzmann Carlo Feltrinelli, Präſident des Credito
Italiano und Verwaltungsrat zahlreicher induſtrieller Unter=
nehmungen
Italiens iſt im Alter von 55 Jahren einem Herzſchlag
erlegen. Er galt als der reichſte Mann Italiens, da ſein Ver=
mögen
auf über eine Milliarde Lire geſchätzt wird, das er haupt=
ſächlich
durch Holzgroßhandel in Italien und Oeſterreich erwor=
ben
hat.
Die ſowjetamtliche Nachrichtenagentur TASS. meldet aus
Ankara, daß ſämtliche zwiſchen der türkiſchen Regierung und der
Regierung der Sowjetunion in letzter Zeit abgeſchloſſenen Abkom=
men
auf weitere 10 Jahre verlängert worden ſind.
Die türkiſche Regierung hat den geſamten Kohlenbergbau ver=
ſtaatlicht
. Man erwartet von dieſer Maßnahme eine erhebliche
Herabſetzung der Kohlenpreiſe.
Der König von Griechenland nahm in London die ihm durch
die griechiſche Abordnung übermittelte Aufforderung an, auf den
griechiſchen Thron zurückzukehren. Der König wird vorausſichtlich
London am Donnerstag verlaſſen und ſich zunächſt nach Paris be=
geben
, wo er zwei oder drei Tage als Gaſt des Präſidenten der
franzöſiſchen Republik bleiben wird. Von hier aus wird er nach
Rom reiſen, um dem italieniſchen König einen Beſuch abzuſtatten.
Von Brindiſi aus wird er auf dem Kreuzer Elli nach Athen
fahren und dort zwiſchen dem 22. und 24. November programm=
mäßig
eintreffen.

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Seite 2 Nr. 311

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 11. Noveml

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, 11. November 1935

*Hubertusfeier.

Das Ergebnis der Einkopf=Sammlung Der Ehrenkag der deutſchen Jägerſchaft.

in Darmſtadt war folgendes:

Ortsgruppe 1

1497,14 RM.
1437,11 RM.
956,33 RM.
1334,70 RM.
975,90 RM.
1176,90 RM.
1471,02 RM.
1010,64 RM.

Zuſammen, 9859,74 RM.
Die Ziffer dürfte ſich noch etwas erhöhen, da in den Haus=
haltungen
, in denen am Sonntag niemand angetroffen wurde,
eine Nachſammlung vorgenommen wird.

Die Fünfzigjahrfeier
der Marlinskirche und Marlinsgemeinde.
Der geſtrige Ehrentag der Martinskirche und Mar=
tinsgemeinde
, an welchem ſie ihre Fünfzig=Jahr=
Feier begehen konnte, wurde in feſtlicher Weiſe eingeleitet durch
Poſaunenchöre, die morgens auf den Plätzen innerhalb der Ge=
meinde
erklangen. Zu den beiden Feſtgottesdienſten am
Vormittag und Nachmittag konnte das Gotteshaus, das reichſten
Schmuck von ernſtem Grün und lichten weißen Blumen erhalten
hatte, die Maſſen der Beſucher kaum faſſen. Bei der Ausgeſtaltung
des Gottesdienſtes am Morgen halfen Kirchenchor und
Poſaunenchor mit ihren Darbietungen mit, der Nachmittags=
gottesdienſt
wurde durch Einzelgeſänge verſchönt. Auch für die
Kinder beider Gemeindeteile wurde in der Mittagsſtunde ein be=
ſonderer
Feſtgottesdienſt veranſtaltet.
Am Abend war die Kirche noch einmal bis auf den letzten.
Platz gefüllt zu der kirchenmuſikaliſchen Feier, die dem
Gedächtnis von Heinrich Schütz galt. Der Chor der Martins=
gemeinde
wirkte hier mit dem Pauluschor und der
Madrigalvereinigung Darmſtadt zuſammen. Ein Or=
cheſter
von Muſikfreunden hatte ſich ebenfalls zur Ver=
fügung
geſtellt. Die Tenorſoli ſangen Heinrich Landzettel,
Darmſtadt, und Joſef Traſell, Mainz, an der Orgel ſaß Lieſel
Jäger. Die aufgeführten Werke, ausſchließlich von Heinrich
Schütz, entſprachen in ihrem Weſen und auch in der Ausführung
ganz der Würde des feſtlichen Tages! Wir gingen auf die einzel=
nen
Werke ſchon näher ein bei ihrer Aufführung in der Paulus=
kirche
am 13. Oktober; in der Martinskirche war die Aufſtellung
der zahlreichen Mitwirkenden mit einigen räumlichen Schwierig=
keiten
verknüpft geweſen, und ſo wie das Problem geſtern gelöſt
worden war, ſtellte die Aufführung hohe Anforderungen an die
Konzentrationsfähigkeit aller Mitwirkenden, beſonders aber an
die beiden Dirigenten, Prof. Dr. Noack und Carl Cauer.
Die hohe Schönheit und Ausdruckskraft der Schützſchen Werke ver=
fehlte
auch bei der geſtrigen Aufführung nicht ihre Wirkung auf
die Zuhörer, Beſonders ſtark empfanden wir wiederum den Ein=
druck
der großartigen Viſion der Saul=Szene, die von Prof. Noack
ebenſo wie das Konzert Es erhub ſich ein Streit bearbeitet und
für die hieſigen Aufführungen eingerichtet worden ſind. Das letzt=
erwähnte
Konzert gab dem Abend den Ausklang mit ſeinem über=
wältigenden
Jubel: Darum freuet euch
Die Fünfzig=Jahr=Feier wird am heutigen Abend ihren Ab=
ſchluß
finden mit der Gemeindefeier in der Woogsturn=
halle
, wo Landeskirchenrat i. R. Waitz den Feſtvortrag halten
wird.
* Morgenfeier der SA zu Ehren der
Gefallenen des 9. November.
Ein eindrucksvoller Propagandamarſch.
Die Darmſtädter SA veranſtaltete geſtern in der Feſthalle
zu Ehren der am 9. November Gefallenen eine öffentliche Mor=
genfeier
. Der rieſige Saal war bis auf den letzten Platz mit den
Gliederungen des Standorts Darmſtadt beſetzt. Den Mittelblock
füllten die Männer von der Standarte 115 des SS= Sturm=
bannes
, der NSKK Motorſtandarte, der Politiſchen Leiter, in
den erſten Reihen hatten Vertreter der verſchiedenen Organi=
ſationen
, der Deutſchen Arbeitsfront und der Behörden Platz
genommen. Auf der linken Seite des weiten Raumes ſaßen dicht
gedrängt Hirler=Jugend. Jungvolk, BDM, die rechte Seite war
für die Bevölkerung beſtimmt. Auf der geſchmückten Bühne hat=
ten
zahlloſe Fahnen Aufſtellung genommei.
Sturmbannführer Mahla eröffnete 8,50 Uhr die Morgen=
feier
. Er wies darauf hin, daß der 9. November ein Stück Ge=
ſchichte
umſchließt, erinnerte an die grauen Novembertage 1918,
an eine Zeit, die die Rechtſchaffenen nicht faſſen konnten, ſich oft=
mals
fragten, war der Krieg tatſächlich umſonſt, wurde die beſte
Armee der Welt wirklich für nichts geopfert? Fünf Jahre ſpä=
ter
marſchierten der Führer und ſeine Getreuen für Deutſchland,
und wieder waren es Volksgenoſſen, die dagegen ſtanden. Jene
16 aber die damals fielen, wurden Blutzeugen der national=
ſozialiſtiſchen
Weltanſchauung. Ihr Gedenken verpflichtet, ſich
reſtlos und bedingungslos für den Führer und ſein Werk ein=
zuſetzen
. Mit dem Gelöbnis, immer in dieſem Sinne zu wirken,
erklärte Sturmban=führer Mahla die Feierſtunde für eröffnet.
Anſchließend erfolgte die Uebertragung der würdevollen
Deutſchen Feierſtunde vom Deutſchlandſender. Die Mitwirken=
den
Einzelſprecher Sprechchor und Muſikzug wurden von
der SA=Gruppe Berlin=Brandenburg geſtellt, das Manuſkript
ſchrieb der oſtdeutſche Dichter Herybert Menzel. Im Mittelpunkt
der Feierſtunde ſtand die Anſprache des Stabschefs der SA Lutze.
Nach Beendigung der Uebertragung klang die Morgenfeier in
der Feſthalle mit einem Bekenntnis zum Führer und Volk und
dem gemeinſamen Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes aus.
Die Gliederungen nahmen dann auf dem Feſthallengelände
Aufſtellung, um ſich von hier aus zu einem der größten Propa=
gandamärſche
, die Darmſtadt bis jetzt geſehen hat in Bewegung
zu ſetzen. An der Spitze der S3 und MZ der NSKK Motor=
Standarte, die Motor=Standarte ſelbſt mit ihren Sturmhauben,
anſchließend die dichten Reihen der Standarte 115 der Marine=
ſturm
177, dann der Standarten S3 und M3. hinter ihm der
Sturmbann 1/R 115, der Techniſche Lehrſturm Gruppe Kurpfalz.
der Nachrichtenſturm Brigade 50, der Sanitätsſturm, der SS
Sturmbann 1/33, die Politiſchen Leiter, ſchließlich der Hitler=
Jugend=Bann und das Jungvolk, ſo marſchierten ſie in tadel=
loſer
Ordnung unter klingendem Spiel mit ihren Fahnen durch
die von grüßenden Menſchen umſäumten Straßen über Ludwigs=
platz
, Rheinſtraße, Bismarckſtraße zum Hauptbahnhof. Hier tra=
fen
etwas nach 11 Uhr die Kameraden ein, die die unvergeß=
lichen
Tage von München miterlehen durften.
In feierlichem Zuge wurden die Feldzeichen, Stander und
Fahnen, die mitgeweſen waren, an die Spitze der Marſchkolon=
nen
geſetzt und dann zum Haus der Standarte 115 und zum Mo=
torhaus
gebracht. Der Propagandamarſch wurde anſchließend
über Marktplatz, Schillerplatz und Schwimmbad bi; zur Ried=
lingerſtraße
fortgeſetzt, wo die Auflöſung der Kolonnen erfolgte.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.

Diensta.
12. Nov.

Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr.
Vorſtellung. Die Räuber,
Friedrich Schiller.

Hauptmiete 4,
Trauerſpiel von

Mittwoc
13. Nov.

Anfang 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr. Haupt=
miete
B 7. Vorſtellung. Der fliegende Holländer,
romantiſche Oper von Richard Wagner.

KLEINES HAUS.

Dienstag,

Anfang 2000. Ende nach 22.15 Uhr. Zuſatzmiete
V., 4 Vorſtellung. Die Gärtnerin aus Liebe,
komiſche Oper von W. A. Mozart.

In altgewohnter Weiſe feierte am Sonntag abend die =
gerſchaft
des Kreiſes Darmſtadt im großen Saal der
Krone den Hubertustag. Waldgrün und Herbſtlaub ſchmückten
die Wände ſowie die Bilder des Führers und des Reichsjäger=
meiſters
, Miniſterpräſidenten Göring.
Kreisjägermeiſter Hildebrand begrüßte den Vertreter
des Landesjägermeiſters, den Gaujägermeiſter, den Landforſtmei=
ſter
, den Provinzialdirektor, die Kreisjägermeiſter der Nachbar=
kreiſe
und andere Ehrengäſte. Der Redner teilte dann mit daß
am 3. November der Reichsjägermeiſter jedem deutſchen Jäger
das Recht verliehen habe, den Hirſchfänger zu tragen. Hiermit
ſei die Hubertusfeier 1935 zu einem Ehrentag der deutſchen =
gerſchaft
geworden. Kreisjägermeiſter Hildebrand ſtellte dann
die Fragen: Warum Hubertus? Warum 3. November? Zur
erſteren Frage gab der Redner eine kurze Skizzierung des ge=
ſchichtlichen
und des ſagenhaften Hubertus. Zur zweiten Frage
betonte er die beſondere Naturverbundenheit des Jägers mit der
Natur. Am Hubertustage gelte es, ſich innere Rechenſchaft
abzulegen von dem Verhältnis zu unſerer Heimat, gelte es, das
Weidwerk in Einklang zu bringen mit dieſer Natur. Der Hu=
bertustag
ſoll uns an unſere Pflicht erinnern, allzeit den Schöp=
fer
im Geſchöpfe zu ehren und ein getreuer Heger unſeres Waldes
zu ſein. Er ſoll uns endlich verpflichten, wenn wir ein Stück aus
der Natur herausnehmen müſſen, dies mit einem ruhigen und
ſicheren Schuß zu tun. Der Redner erklärte dann, daß der Dank
an den Herrn Reichsjägermeiſter und die Verſicherung unbeding=
ter
Gefolgſchaft das Gelöbnis der Treue umfaſſe, die in dieſer
Feierſtunde dem Führer dargebracht werde. Die deutſche Jäger=
ſchaft
, hoffentlich recht bald auch äußerlich kenntlich an dem ge=
meinſamen
Kleid und im Schmuck der neu verliehenen Waffe,
ſolle ein ſtarkes, in ſich geſchloſſenes und bindendes Glied in der
deutſchen Volksgemeinſchaft ſein. Dabei ſoll nie vergeſſen werden
und dies ſei weiterhin Sinn und Mahnung des Hubertus=
tages
, daß der Nationalſozialismus geboren ſei aus der tiefſten
Liebe zum Volke und aus dem unerſchütterlichen Glauben an
Deutſchland und an ſeine Zukunft. Dieſes Gelöbnis zur Treue

werde nicht nur mit dem Verſtande gebracht, ſondern
Jägerherz ſpreche mit und vergelte ſo dem Baumeiſte.
ſchen Reiches wenigſtens einen Teil ſeiner unendl
die er uns dem deutſchen Volke, und unſerem Vater
erweiſe. Denn ehrlicher und wärmer als bei ihm
Wunſch Deutſchland über alles von keinem deutſc
geſprochen, von keinem deutſchen Verſtande gedacht 1.
nem deutſchen Herzen gefühlt! In das Treuegelöbn
Führer klang die Rede aus.
Oberforſteiſter Schlich als Vertreter des) So
meiſters, Gauleiters Sprenger, der zu ſeinem Bedauuen
ſcheinen verhindert war, überbrachte deſſen Grüße zu
die Jäger auf, ſich der Pflichten, die ihnen das neu
Recht auferlege, immer bewußt ſein ſein.
Gaujägermeiſter Oberforſtmeiſter Maul hob dan
Anſprache hervor, daß bei der Hubertusfeier 1935 die
Darmſtadt der Deutſchen Jägerſchaft zum erſten Mal
worden ſei. Bewußt umfaſſe die Hubertusfeier, wie
ſozialiſtiſcher Anſchauung entſpreche, die Geſamtheit
Jägerſchaft. Die Hubertusfeier gehöre eigentlich nich
Saal, und es müſſe überlegt werden, ob die Feier ni
ſten Jahre im Freien, an einem geeigneten Orte beg
den könne. Der Redner ſprach dann von ſeinen Ein
der ſoeben am 3. November in Braunſchweig ſtal
Tagung der Landes= und Kreisjägermeiſter und hob
es auch in der Jägerei gelte, altes Brauchtum zu v
eine vergangene liberaliſtiſche und marxiſtiſche Zeit vi
habe. Die alten, nur zum Teil noch vorhandenen Fou
müßten belebt und ausgebaut werden. Mitarbeit urd
tung in dieſem Sinne verſprach der Kreisjäge
der beiden Rednern für ihre Worte herzlichen Dank
Jagdmuſik der Kapelle, gemeinſam geſungene
glänzend geblaſene Jagd=Signale wechſelten miteina
gaben der Hubertusfeier, die ſich ganz zwanglos
gramm!) abwickelte, ihr beſonderes Gepräge. Dieſes
durch die Rezitationen von Karl Bögel unterſtri
u. a. Hirſchbrüllen in vortrefflicher Weiſe aus

der Jagd ausgewählt waren und ebenſo vortrefflich
wurden.

Brokſammlung des Jungvolkes
am Samskag, dem 16. November.

Brot! Brot! Große Not.
Brot! Brot! Der Liebe Gebot!
Brot den Armen in die hungernde Hand!
Der Hunger muß ſterben im deutſchen Land.
Max Jungnickel.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen. Perſonalnachrichten. Er=
nannt
wurden: Am 30. Oktober 1935 der Tierarzt Dr. med. vet.
Auguſt Schummer aus Selitſchte (Siebenbürgen) unter Be=
rufung
in das Beamtenverhältnis zum Proſektor am Veterinär=
anatomiſchen
Inſtitut der Univerſität Gießen mit Wirkung vom
1. April 1936 an; am 2. November 1935 unter Berufung in das
Beamtenverhältnis der Kanzleigehilfe bei der Heſſiſchen Haupt=
ſtaatskaſſe
Philipp Weber zum Kanzliſten mit Wirkung vom
1. November 1935; der Meiſter der Schutzpolizei Johann Mei=
ſter
zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Oktober 1935 zum Kom=
miſſar
der Schutzpolizei; die Gendarmeriemeiſter Karl Peter
zu Oppenheim und Karl Haber zu Alsfeld mit Wirkung vom
1. September 1935 zu Gendarmeriekommiſſaren; der Hauptwacht=
meiſter
der Schutzpolizei Heinrich Kögel zu Gießen mit Wir=
kung
vom 1. Oktober 1935 zum Meiſter der Schutzpolizei; der
Gendarmeriehauptwachtmeiſter Emil Kreutzmann zu Groß=
Zimmern mit Wirkung vom 1. September 1935 zum Gendarmerie=
meiſter
.

Kaninchenzuchk-Werbeſchal

In vorbildlicher Gemeinſchaftsarbeit veranſtalte
nur am geſtrigen Sonntag die Darmſtädter einſchſi=
eine
der Zuchtklub, der Allgemeine Kleintierzuchtven
Kaninchenzuchtverein Darmſtadt=Süd im Beſſunger O.
haus eine ausgezeichnet beſchickte und auch eben
Werbeſchau.
Landesfachgruppenleiter Krauß konnte in ſeir
nungsanſprache eine ſtattliche Anzahl von Vertretern;
den und Organiſationen begrüßen und wies dann
heute erſt erkannten volkswirtſchaftlichen Wert hiterMmt 4.0:
Kaninchenzucht ſchlummert; wurden doch allein in Her Asſoſen 3:1;
letzten Erhebung rund 160 000 Kaninchen gezählt.
Führung des Redners wurde dann die Ausſtellung beit
der außer der Sonderſchau Geflügel (prächtige Tau)
Enten und Puter) etwa 500 Kaninchen zu ſehen wara 3
wurde gezeigt, wie aus dem Fell von Angorakaninch ald
Wolle geſchnitten, geſponnen, gefärbt und darnu
weichen wie warmen und leichten Jacken, Handſchu)
Pullovern, Unterwäſche uſw. verarbeitet wird. Darnud
auch nicht zu verachtenden kulinariſchen Genüſſe, weil
Kochbuch der Kaninchenküche über 500 Rezepte auf
und Eingewecktes, Leberwürſte und Geräuchertes, Brräd
Sülze, alles recht appetitlich aufgemacht, reizten da En
Augen. Schließlich waren noch viele Handarb/
Pelzwerk ausgeſtellt, die von den Damen der m
einem Pelznählehrgang (Leitung Frau Anna 9/
Frankfurt=Zeilsheim) tadellos hergeſtellt worden wer.
chenfelle laſſen ſich ja vielſeitig imitieren, oder beſſei
edeln. So gab es hier vom rohen Fell und ſeiner
neben einer reichhaltigen Muſterſammlung wunderſhr
Mäntel, Kragen, Mützen, Muffs, Pelzkrawatten
zu ſehen.
In der eigentlichen Kaninchenſchau glänzte
ben und Arten, einfarbige, geſcheckte, gepunktelte, geſ
ſenkaninchen. blaue Wiener, Japaner, franzöſiſche Si.b
kurz eine Fülle von ſchönen und gepflegten Tieren,
Preisrichtern ſchon nach allen möglichen Geſichtspunke
bewertet waren.
Als ſchönſtes Zeichen echter Volksverbundenheit
Abſchluß der offiziellen Führung im Rahmen des deutd
hilfswerkes etwa 100 Kinder mit appetitlichem un
Kaninchenbraten geſpeiſt.

Perſonalveränderungen in der Reichsjuſis
(Oberlandesgerichtbezirk Darmſtadt). Die Juſtizp
Darmſtadt gibt bekannt: Ernannt wurde ar=
1935 der Hausmeiſter auf Probe, Verſorgungsanwärz
Kaul, zurzeit in Darmſtadt, zum Hausmeiſter ar.
richtsgebäude in Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Ju
Berufung in das Beamtenverhältnis.

Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Sonntag, 10. November.
Die Räuber.
Trauerſpiel von Schiller.
Das Theater glich einem Irrenhauſe, rollende Augen,
geballte Fäuſte, heiſere Aufſchreie im Zuſchauerraum. Fremde
Menſchen fielen einander ſchluchzend in die Arme. Frauen wank=
ten
, einer Ohnmacht nahe, zur Tür. Es war eine allgemeine
Auflöſung, wie ein Chaos, aus deſſen Nebeln eine neue
Schöpfung hervorbricht.
Ganz ſo lebhaft, wie es dieſer Bericht von der Mannheimer
Uraufführung der Räuber am 13. Jänner 1782 ſchildert, ging
es an dem Darmſtädter Landestheater nicht zu. Die ſtark=
bewegte
Aufführung hinterließ jedoch auch geſtern einen leb=
haften
und eindringlichen Eindruck. Der hinreißende Schwung
der Sprache, der hohe Flug der Gedanken, die Leidenſchaftlich=
keit
der Handlung übten ihre packende Wirkung aus.
Generalintendant Franz Everth, der, wenn mich die Er=
innerung
nicht täuſcht, vor Jahren ſchon einmal in den hieſigen
Räubern wirkte, indem er als Gaſt aus Wiesbaden für den
erkrankten Hans Baumeiſter als Karl Moor einſprang, führte
die Spielleitung. Er gab der Dichtung den Sturm und
Drang, aus dem ſie geboren iſt.
Ein heiſer Atem wehte durch die acht Bilder des erſten
Teils, während gegen Schluß die innere Spannung etwas nach=
ließ
. Von Leidenſchaft erfüllt war die Verſchwörung der Räu=
ber
in der Schenke. Die nächtliche Szene der falſchen Botſchaft
von Karl Moors Tod in dem gräflichen Schloſſe war im Schim=
mer
der Kerzen am brennenden Kamin ſo eindrucksvoll grup=
piert
, daß ſie ſich zu einem lebendigen Drama für ſich zuſammen=
ſchloß
.
Aus gezeichnet war der Uebergang von dem Zuſammenbruch
des alten Moor zu dem Auftreten der Räuber in den böhmiſchen
Wäldern herausgearbeitet. Kaum hatte in der Einſamkeit und
der nächtlichen Stille des Schloſſes das furchtbare Verbrechen
ſich vollzogen, ſo brauſte der Sturm der Räuber mit dem be=
freiten
Roller durch den Wald: Verbrechen und Rache,
die beiden Pole der Dichtung, traten in ſtärkſter dramatiſcher
Konzentration hervor.
Max Fritzſches Bühnenbilder waren großzügig und ge=

ſchmackvoll; unterſtützt von maleriſchen Projektioner
grund.
Als Franz Moor erſchien Anton Gaugl in ſe=!
wohl bedeutendſten Rolle auf der hieſigen Bühne. Sok
Franz das Laſter mit ſeinem ganzen inneren Räderm=
Es löſt in Franz die verworrenen Schauer des Gewi
mächtige Abſtraktionen auf, es ſkelettiſiert die richt g
dung und ſcherzt die Stimme der Religion hinweg.
Schiller den unmoraliſchen Charakter von ſeiten de
winnen und glänzen laſſen: Jedem, auch dem Laſtern
gewiſſermaßen der Stempel des göttlichen Ebenbilde
und vielleicht hat der große Böſewicht keinen ſo weig
Rechtſchaffenen, als der kleine. Gaugl war als
der Extrakt eines haarſcharfen Verſten
der Schneide des Meſſers ſkelettiſierte er die Erwägrun
zu den verbrecheriſchen Entſchlüſſen führen. Man ſa)
plan mit zwingender Logik aus der Veranlagung z.u
wachſen. Ueber der Logik triumphierte der Zynisru
Gaugls Franz der geborene, fertige Böſewicht, f
etwa zu Moiſſi, aus deſſen Spiel die menſchliche Enn
Grafenſohnes ſich offenbarte und ihm hierdurch eine
nahme gewann. Ein Vergleich, der die warme Anel)
Gaugls ausgezeichnete Leiſtung nicht ſchmälern ſoll.
Karl Moor: Das Gemälde einer verirrten gu
So von Jochen Poelzig aufgefaßt und zu geſtalten l
erlebte die Skala aller Stimmungen und Leidenſ7ß
wurde in dem Wohlklang der Stimme von dem Patho)
Schillers ergriffen und mitgeriſſen.
Als Urbild der Reinheit ſteht Ruth Trump
zwiſchen den feindlichen Brüdern; ſchön vor allem
brochenen Friſche der Empfindung des teufliſchen Mo)l
Dem Leid des alten Grafen Moor gab Curt W.
ergreifenden Ausdruck; nur dürfte die Gefahr dil
(Franken, nicht Sachſen!) zurückzudrängen ſein.
Von den Räubern zeigte jeder ein eigenes, cha‟
Geſicht; ſo Max Nemetz als der treue Roller, H. A.
der verbrecheriſche Phantaſt Spiegelberg, E. Lohke‟
böhmiſche Edelmann Koſinski, Reinhard Lehmany=
dry
, K. Bittler, K. Ewald und E. Heck als
Libertiner. Die Bußpredigt des Paters hielt U. 42:
gräflichen Schloſſe vertraten C. Raddatz und L.
mit Geſchick ihre kleineren Partien.
Das vollbeſetzte Haus lohnte die ausgezeichnele
mit lebhaftem Beifall.

[ ][  ][ ]

die Zußball=Ergebniſſe.
. Sauptrunde um den Vereinspokal.:
WiTdhof Sportfr. 01 Dresden 1:0 (1:0).
draer FC. 1. FC. Hanau 93 . 2:1 (0:0).
Türnberg Minerva 93 Berl. 4:1 (3:0).
ßmmrath FC. Schalke 04 . . . 1:4 (0:1).
Bundespokal=Zwiſchenrunde
igsberg:
pieußen Brandenburg . . . 0:1 (0:1).
Repräſentativſpiel

hnkſurt 4:0; SFV. Frankfurt Phönix
ſtuigshafen 3:1; Union Niederrad Bo=

ſia Neunkirchen 2:1; Wormatia Worms
Rüſſelsheim 2:2; FV. Saarbrücken
13 Pirmaſens 0:2.
baden: Germania Brötzingen Karls=
er
FV. 2:6.
ſſürttemberg: Ulmer FV. 94 Stuttgarter
Reis 2:7: SC. Stuttgart Sportfreunde
ugen 3:0; SV. Feuerbach VfB. Stutt=
3.
avern: Wacker München 1860 München
FC. München ASV. Nürnberg 0:3;
Augsburg Bayern München 2:0; FC.
Fruth Spvgg. Fürth 0:1.
ordheſſen: Kaſſel 03 SV. Bad=Nauheim
Boruſſia Fulda Heſſen Hersfeld 1:2;
ſheſſen Marburg Germania Fulda 2:2.
ittelrhein: Mülheimer SV. Kölner
B.1:1; Kölner SC. 99 Tura Bonn 2:2;
ArSülz 07 VfR. Köln 1:2; Bonner
TuS. Neuendorf 2:1; Weſtmark Trier
ntracht Trier 4:1.
Liſche Freundſchaftsſpiele: Amicitia Viern=
VfB. Friedberg 1:1: FC. Schwein=
5 FV. Zuffenhauſen 2:1.

ſteuzlingen:
weiz B. Baden .......
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiel
bSsüdweſt: Kickers Offenbach

Müoornen
Siege i P7)
ORorat.

Eintr.

Zußball im Reich.
Gauſpiel
slau: Schleſien Pommern 0:3 (0:0).
ſtpreußen: Raſenſp. Preußen VfB. =
biberg
1:5; Pruſſia Samland RSV.
higenbeil 5:1; Yorckſv. Boyen Inſterburg
BC. Inſterburg 6:0; Preußen Gumbinnen
Polizei Tilſit 1:1; VfB. Oſterode Vikt.
Unk ein 0:3; SV. 1910 Allenſtein RSV.
Verburg 2:0: Maſovia Lyck RSV. Or=
urg
6:1; Gedania Danzig 1919 Neu=
Lwaſſer 3:1: SC. Lauenthal Preußen
ig 2:3: Hindenburg Lötzen Hinden=
Biſchofsburg 6:7.
ommern: Hubertus Kolberg Hertha
Pteidemühl 3:3.
EFleſien: Preußen Hindenburg VfB.
witz 6:1; VfR., Gleiwitz Ratibor 03
Beuthen 09 Deichſel Hindenburg 5:2.
chren: Dresdner SC. VfB. Leipzig 0:0;
Ws Muts Dresden SC. Planitz 2:2;
ier Leipzig Polizei Chemnitz 0:2.
lſitte: 1. SV. Jena Wacker Halle 2:1;
RA. Erfurt Viktoria 96 Magdeburg 3:1;
drir. Halle SC. Erfurt 3:1; Crick.
Magdeburg 1. FC. Lauſcha 1:1.
Phrdmark: TV. Eimsbüttel Union Al=
:3: Hamburger SV. Sperber 1:0;
ein Kiel Altona 93 1:4; Phönix =
Viktoria Hamburg 3:3.
ederſachſen: Arminia Hannover Alger=
n
1911 2:2: Boruſſia Harburg Komet
en 4:0: Werder Bremen Hildesheim
ir VfL. Osnabrück Eintracht Braun=
ia
1:2; Hannover 96 VfB. Peine 4:0.
Fexfalen: Germania Bochum Union
En ghauſen 2:1: SV. Höntrop Sppgg.
et 3:1; FC. Erle 08 TuS. Bochum 1:3.
elerrhein: Union Hamborn Turu Düſ=
N 0:4; Boruſſia Gladbach Hamborn
Duisburger FV. 08 Rot=Weiß
khauſen 1:0: Schwarz=Weiß Eſſen. VfL.
ußen Krefeld 2:2.
Bezirksklaſſen=Fußball.
Gau Südweſt.
Eäidheſſen: FC. 03 Egelsbach Olympia
19 6:2: SV. 1910 Münſter Olympia
yertheim 4:0; Polizei Darmſtadt Ger=
Ea Pfungſtadt 8:0: (SV. 98 Darmſtadt
Ahn Schwarz=Weiß Worms 1:1: Spgde.

Bobenheim Normannia Pfiffligheim
VfR. 1910 Bürſtadt Haſſia Die=

2:1.
Nordmain: SV. 07 Hedernheim Spfr.
urt 1:1; Reichsbahn/Rot=Weiß Frank=
Spvgg. 03 Fechenheim 5:0: Sppgg. 02
eim Vikt./1912 Eckenheim 3:1; VfL.
eau=Iſenburg Alemannia Nied 0:0;

Ohne Leberraſchung tut es Südweſt nichtr

13 000 am Bieberer Berg.
Kickers Offenbach Eintracht Frankfurt
4:0 (2:0).
Eine in keiner Weiſe vorhergeſehene Ueber=
raſchung
erlebten die 13 000 Zuſchauer, die zum
Verbandsſpiel Kickers Offenbach Eintracht
Frankfurt nach dem Bieberer Berg gekommen
waren. Die Kickers, die mit letztem Einſatz
kämpften, um endlich wieder Anſchluß zu fin=
den
, ſiegten mit 4:0 (2:0) über den alten Riva=
len
. Techniſch waren zwar die Frankfurter
beſſer, aber das langte nicht, um die Kampf=
kraft
der Offenbacher zu überwinden. Die Ein=
trachtler
verzettelten ſich in unproduktivem
Einzelſpiel, der Sturm konnte keinen Ball hal=
ten
und dem forſchen Angreifen der Heſſen
mußte ſchließlich auch die Tordeckung der Gäſte
nachgeben. Koch im Frankfurter Tor war noch
der beſte Mann ſeiner Elf; an den vier Treffern
konnte er nichts machen.
Das Spiel begann mit einer mehr als halb=
ſtündigen
Verſpätung, da der vorgeſehene
Schiedsrichter Multer=Landau ohne Abſage
nicht erſchienen war. Er war in letzter Stunde
zur Leitung eines Pokaltreffens beſtimmt wor=
den
, ohne daß der zuſtändigen Gauſtelle dies
mitgeteilt worden wäre. Schließlich einigte man
ſich auf Magel=Offenbach=Bürgel, der ſeine
Sache recht gut machte.
In der 3. Minute ſchoß Kühnle einen Foul=
elfer
dem Eintracht=Tormann in die Hände.
Die 15. Minute brachte aber die Kickers durch
Kaiſer in Front, kurz vor der Pauſe erhöhte
Keck auf 2:0. Kühnle machte nach dem Wechſel
ſeinen Fehler wieder gut. In der 18. und 20.
Minute war er zweimal erfolgreich. Eintracht
blieb in dem zwar harten, aber doch ſtets an=
ſtändigen
Spiel ſogar der Ehrentreffer verſagt.
Punkkekeilung in Worms.
Wormatia WormsOpel Rüſſelsheim 2:2 (1:1).
Vor 3000 Zuſchauern ſpielte Wormatia eine
halbe Stunde lang, als ob ſie groß gewinnen
wollte. Die Elf war drückend überlegen, aber
in der 23. Minute ſchoß der durchgebrochene
Schucker den Führungstreffer für Opel. Die
38. Minute brachte durch Eckert den Worm=
ſern
den Ausgleich und damit den Halbzeit=
ſtand
.
Auch nach dem Wechſel hielt die Ueberlegen=
heit
von Worms zunächſt an. Als ein von
Eckert erzieltes Tor wegen angeblicher Ab=
ſeitsſtellung
nicht gegeben wurde, fiel die Elf
dann aber auseinander. 10 Minuten vor Schluß
gelang Fath zwar ein zweiter Treffer für
Wormatia, aber der auf Rechtsaußen ge=
gangene
Gäſteverteidiger Müller glich kurz
vor Spielſchluß aus. Techniſch waren die
Wormſer die klar beſſere Mannſchaft, Opel hat
das Unentſchieden durch ſeinen Rieſeneifer je=
doch
verdient. Staub=Bließen (Saar) leitete
ſchwach. 3000 Zuſchauer.
FV. Saarbrücken FK. Pirmaſens 0:2 (0:1).
Vor 3500 Zuſchauern kam der FK. Pirmaſens
im Kampf gegen FV. Saarbrücken zu einem
nicht ganz verdienten 2:0 (1:0)=Sieg. Die Ein=
heimiſchen
, die ohne Conen und den zum Mili=
tär
gezogenen Verteidiger Kelter ſpielten, waren
im Feld überlegen. Ihrem Sturm fehlte aber

jegliche Durchſchlagskraft. Glücklicher waren die
Pirmaſenſer, die den alten Germann diesmal
auf Rechtsaußen ſtehen hatten. Ihre Läuferreihe
Weilhammer, Brill 2., Kolb war ausgezeichnet,
ſie entſchied auch das Spiel. Für die nötige
Durchſchlagskraft im Angriff der Pirmaſenſer
ſorgte der Mittelſtürmer Lutz, der auch die bei=
den
Tore für die Gäſte erzielte. Heimer ſchied
10 Minuten vor Spielſchluß infolge Ver=
letzung
aus.
Neben der Läuferreihe überragte bei den
Gäſten noch der Verteidiger Müller. Schieds=
richter
: Beſt=Höchſt.
Tabellenführer geſchlagen.
Union Niederrad Boruſſia Neunkirchen
2:1 (1:0).
Der Tabellenführer Boruſſia Neunkirchen
verlor in Niederrad vor 1400 Zuſchauern vollauf
zu Recht. Die 2:1 (1:0)=Schlappe koſtete die
Saarländer die alleinige Tabellenführung.
Niederrad war von Beginn an gut im Schuß.
Die Mannſchaft ſpielte klar überlegen. In der
3. Minute ſchoß Sack dem Gäſtehüter einen Elf=
meter
=Ball in die Hände, aber in der 22. Minute
brachte Kirſch auf Vorlage von Sack Union.
doch in Führung. Boruſſia erreichte bis zur
Pauſe trotz beſſer werdenden Spieles keinen Er=
folg
. Nach dem Wechſel hatte anfänglich wieder
Union ſtark Oberwaſſer, nachdem ſchon in der
3. Minute E. Berger nach ſchönem Zuſammen=
ſpiel
den zweiten Treffer erzielt hatte. Immer
mehr kam dann zwar Boruſſia auf, beſonders
dank der guten Mittelläufer=Leiſtung von K.
Welſch. Petry erzielte auch in der 39. Minute
nach einem Strafſtoß von Theobald einen Ge=
gentreffer
, aber dabei blieb es dann auch bis zum
Schluß.
Die beſten Leute Neunkirchens waren Tor=
wart
Müller und Mittelläufer Welſch, der Sturm
konnte nicht ſchießen. Bei Niederrad war Blick=
hahn
im Tor durch eine Verletzung behindert.
Sehr gut Ott in der Verteidigung, Berger und
Kirſch im Sturm. Freitag=Mainz leitete gut.
Phönie mit lahmen Flügeln.
FSV. Frankfurt Phönix Ludwigshafen
3:1 (2:1).
4000 Zuſchauern wurde vom FSV. Frank=
furt
und von Phönix Ludwigshafen ein hartes,
aber anſtändiges Spiel geboten, das die Born=
heimer
etwas glücklich 3:1 (2:1) gewannen.
Phönix mußte Ullrich und Lindemann erſetzen,
ſpielte aber trotzdem im Feld ſehr gut. Beim
FSV. klappte es nicht ganz, dafür war der
Sturm entſchloſſener. Heldmann erzielte in
der 18. Minute den Führungstreffer für FSV.,
vier Minuten ſpäter glich Degen trotz Behin=
derung
auf Flanke von Neumüller 2. aus.
Haderer brachte aber in der 29. Minute die
Frankfurter doch wieder in Front. Nach dem
Wechſel ſpielte Miehm für Schweinhardt 2. Mit=
telläufer
; der Phönixſturm wurde jetzt völlig
kaltgeſtellt. Die 41. Minute brachte durch ſchönen
Schuß von Schuchardt das 3:1 und damit die
Entſcheidung. Beim FSV. waren Tormann
Kerſten, Haderer und Schreiber die Beſten, bei
Phönix der rechte Läufer Müller, die Verteidi=
ger
und Außenſtürmer. Glöckner=Pirmaſens
leitete mangelhaft.

VfL. /Germania 94 Frankfurt FSV. 1910
Bergen 5:1; Poſt/Merkur Frankfurt FC.
02/Wacker Rödelheim 6:1.
Gruppe Südmain: FSV. 06 Heuſenſtamm FV.
06 Sprendlingen 2:0; Teutonia Hauſen
Germania Bieber 1:1; 1. FC. 03 Langen
Germania Schwanheim 1:0; Kick./Vikt. Mühl=
heim
SC. 06 Dietzenbach 3:0; Blau=Weiß
Bürgel SV. 1911 Neu=Iſenburg 3:2; Ale=
mannia
Kl.=Auheim SV. 02 Offenbach 1:3.
Gruppe Rheinheſſen: SV. 1912 Koſtheim SV.
09 Flörsheim 1:1: SV. Wiesbaden Tura
1886/06 Kaſtel 1:0; Haſſia Bingen 1. FSV.
05 Mainz 4:4: FV. 02 Biebrich Viktoria
Walldorf 1:2: FVgg. 03 Mombach Spvgg.
Weiſenau 1:3: Germania Okriftel SV. 09
Mörfelden 1:3.
Länderſpiele.
in Paris:
Frankreich Schweden . . . . . . 2:0 (1:0).
in Luxemburg:
Luxemburg Frankreich B. .. . 2:2.
in Budapeſt:
.. 6:1 (3:0).
Ungarn Schweiz

Drei Süddeutſche in der
Vorſchlußrunde.
Aus dem reichhaltigen Fußball=Programm
dieſes Sonntags ſtachen vor allem die 4 Spiele
der vierten Vereinspokal=Hauptrunde hervor.
Sie brachten durchweg Favoritenſiege, und ewar
qualifizierten ſich 1 FC. Nürnberg, Freiburger
FC., SV. Waldhof und Schalke 04 für die Vor=
ſchlußrunde
. Schalke und der Club beſiegten
VfL. Benrath bzw. Minerva Berlin leicht mit
4:1, dagegen mußte der Freiburger FC. ſchwer
kämpfen, um über Hanau 93 mit 2:1 ſiegreich
zu bleiben, und Waldhof hatte faſt noch mehr
zu tun, um über die Dresdener Spfr. einen 1:0=
Sieg herauszuholen.
In der Meiſterſchaft der einzelnen Gaue
regnete es wieder Ueberraſchungen. Im Gau
Südweſt verlor die Frankfurter Eintracht bei
den Offenbacher Kickers mit 0:4 (!); Opel Rüſ=
ſelsheim
ſpielte bei Wormatia Worms 2:2, und
der FK. Pirmaſens geſtaltete ſein Spiel beim
FV. Saarbrücken, der allerdings noch ohne Conen
kämpfte, mit 2:0 ſiegreich. Die übrigen zwei
Spiele: FSV Frankfurt-Phönix Ludwigshafen

Die Preiskräger
der kleinen Preisfrage für Zußballer.
Die Teilnehmer an der Kleinen Preisfrage
für Fußballer wurden eigentlich nur durch den
Sieg der bisher ſchwachen Offenbacher Kickers
und das Unentſchieden am Darmſtädter Böllen=
falltor
überraſcht.
Sieben Teilnehmer verzeichneten mit je zehn
richtigen Spielausgängen die Spitzengruppe der
Einſendungen, aus denen das Los wie folgt
entſchied:
1. Preis: 5 RM. bar: Theo Ganß, Darm=
ſtadt
, Langgaſſe 47;
2. Preis: zweimonatiger Freibezug des D.T.*
Helma Kohlmann. Darmſtadt, Schla=
geterſtraße
99;
3. Preis: einmonatiger Freibezug des D.T.:
Wilhelm Götz, Alsbach, Waldſtr. 2,
vor Friedrich Dilfer=Darmſtadt, H. Habich=
Darmſtadt, K. Sch melz=Darmſtadt, Albert
Weicker=Darmſtadt.
67 Teilnehmer verzeichneten 9 richtige Pro=
phezeiungen
.
Die nächſte Kleine Preisfrage wieder am
kommenden Donnerstag.

3:1 und Union NiederradBoruſſia Neunkirchen
2:1, endeten vorſchaugemäß. In der Tabelle
hat nun der FK. Pirmaſens ſich zu den Neun=
kirchener
Boruſſen aufgeſchoſſen; beide führen
mit je 10:4 Punkten die Tabelle an.
In Baden fand nur ein Spiel ſtatt, und zwar
ließ ſich Germania Brötzingen auf eigenem Platz
vom Karlsruher FV. mit 6:2 ſchlagen.
Noch etwas deutlicher zwangen die Stuttgar=
ter
Kickers im Gau Württemberg den Ulmer
FV. 94 auf die Knie. Mit 7:2 ſiegten die Kik= in Ulm und gelangten dadurch an die Spitze
der Tabelle. Der VfB. Stuttgart wahrte ſeine
Chancen durch einen 3:1=Erfolg bei dem SV.
Feuerbach. Der Stuttgarter SC. ſchickte die
Sportfreunde Eßlingen mit 3:0 geſchlagen nach
Hauſe.
In Bayern verloren die Münchener Bayern
den Augsburger Kampf gegen den BCA. vor
12 000 Zuſchauern mit 2:0 und verſchlechterten
damit ihre Stellung gegenüber dem Club ganz
beträchtlich. 1860 München mußte gegen Wacker
mit 0:1 eine weitere Niederlage einſtecken und
der FC. München überließ mit 0:3 dem ASV.
Nürnberg die beiden Punkte. Die SpVgg. Fürth
holte ſich beim 1. FC. Bayreuth einen knappen
1:0=Sieg.
In Nordheſſen ſchlug Heſſen Hersfeld nun auch
Boruſſia Fulda. Vor 4000 Zuſchauern ſiegten
die tapferen Hersfelder in Fulda mit 2:1 (2:0).
Germania Fulda brachte bei Kurheſſen Mar=
burg
nur ein 2:2 zuſtande; dagegen erledigte
Kaſſel 03 den Neuling Bad Nauheim mit 5:1
ſehr ſicher.
Am Mittelrhein brachte das Trierer Derby
Weſtmark Eintracht einen klaren 4:1=Erfolg
der Weſtmärker. An der Spitze der Tabellen
ſtehen jetzt punktgleich der VfR. Köln, der bei
Sülz 07 mit 2:1 gewann, und der Mülheimer
SV., der gegen den Kölner CfR. 1:1 ſpielte.
Neben einigen Auswahlſpielen fand auch noch
der vierte Zwiſchenrundenkampf um den Bun=
despokal
zwiſchen Oſtpreußen und Brandenburg
ſtatt. Brandenburg ſetzte ſich in Königsberg mit
1:0 für die Vorſchlußrunde durch.

Alke Bekannke unker ſich.
Schalke klar überlegen.
VfL. Benrath FC. Schalke 04 1:4 (0:1).
Der Schlager des Weſtens, das Zuſammen=
treffen
der Meiſter von Weſtfalen und vom
Niederrhein Schalke 04 und VfL. Benrath im
Vereinspokal, hatte trotz unſicheren Wetters
30 000 Zuſchauer in das Düſſeldorfer Rhein=
ſtadion
angezogen. Die Zuſchauer brauchten ihr
Kommen nicht zu bereuen, denn ſie ſahen einen
raſſigen Fußballkampf, den der deutſche Meiſter
Schalke 04 klar mit 4:1 (1:0) für ſich entſchei=
den
konnte. Zu Beginn des Treffens, das von
Forſt=Köln im allgemeinen gut geleitet wurde,
gab es gleich eine große Ueberraſchung: Ben=
raths
Anſtoß wurde abgefangen, der Ball kam
zu Urban, der über Pörtgen zu Kuzorra wei=
tergab
. Kuzorra ſpielte ſich glänzend durch und
ſchon hieß es 1:0 für die Knappen. Bei die=
ſem
Tore blieb es aber bis zur Pauſe, obwohl
die Benrather mächtig auf den Ausgleich drück=
ten
und ſehr oft gefährlich wurden. Schalkes
Verteidigung ſpielte aber überraſchend ſicher
und wehrte alle Angriffe ab. Nach der Pauſe

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 311

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Nr. 311

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 11. Novembe

lag immer noch Benrath leicht im Angriff, doch
kam Schalke jetzt immer beſſer in Fahrt. Schon
in der 6. Minute glückte den Weſtfalen das 2:0.
Szepan gab zu dem in Stellung gelaufenen
Kallwitzki, der aus drei Meter Entfernung un=
haltbar
einſchoß. 20 Minuten vor Schluß fiel
dann die endgültige Entſcheidung. Urban nahm
eine Kuzorra=Vorlage auf und verwandelte den
Ball mit wunderbar flachem Schuß. Nun kam
auch Benrath wieder etwas zum Zuge, Hoh=
mann
verbeſſerte auf 3:1. Zwei Minuten vor
Schluß ſtellte jedoch Pörtgen mit einem 25=
Meter=Schuß das Ergebnis noch auf 4:1 für
Schalke. Bei Schalke gefiel die geſamte Mann=
ſchaft
, auch Benrath ſpielte ſehr gut, mußte aber
den techniſch und taktiſch reiferen Schalkern ver=
dient
den Sieg überlaſſen.

Hanau ſchlug ſich guk.
Freiburger FC. Hanau 93 2:1 (0:0).
Während der Freiburger FC. das Pokal=
treffen
gegen den 1. FC. Hanau 93 in beſter
Beſetzung beſtreiten konnte, fehlten bei den Heſ=
ſen
, ſo bewährte Kräfte wie der Verteidiger
Eufinger und der Stürmer Philippi. Trotzdem
ſchlugen ſich die Hanauer in Freiburg ganz aus=
gezeichnet
, und wenn auch der Sieg verdienter=
maßen
dem FFC. zufiel, ſo hinterließ Hanau
doch einen ſehr vorteilhaften Eindruck.
Schon in der erſten Halbzeit warteten die
Einheimiſchen mit dem geſchloſſeneren Mann=
ſchaftsſpiel
auf und holte dadurch eine leichte
Feldüberlegenheit heraus, aber Hanaus ſichere
Abwehr mit dem internationalen Torhüter
Sonnrein verhinderte zunächſt jeden Erfolg.
Torlos wurden die Seiten gewechſelt. Auch nach
der Pauſe hatte Frieburg mehr vom Spiel, und
nach zehn Minuten fiel auch der verdiente Füh=
rungstreffer
. Seßler ſchoß einen von Hanaus
Verteidigung verſchuldeten Elfmeter ſicher ein.
Zehn Minuten ſpäter erhöhte Peters auf 2:0
und damit war die Entſcheidung bereits gefal=
len
. Die Freiburger verſtärkten nun die an ſich
ſchon gute Verteidigung und verſuchten durch
energiſche Abwehrarbeit das Ergebnis zu hal=
ten
. Hanau drängte nun, kam aber nur in der
35. Minute durch den Mittelſtürmer Kerz zu
einem Gegentreffer. Alle weiteren Angriffe der
Heſſen ſcheiterten an der Freiburger Hinter=
mannſchaft
, die in Müller, Mandler und Kaſſel
überragende Kräfte aufwies. Ueber 4000 Zu=
ſchauer
wohnten dem Treffen bei, das von dem
Schiedsrichter Stadelmeier=Stuttgart tadelsfrei
geleitet wurde.

Der Club in beſter Spiellaune.
1. FC. NürnbergMinerva 93 Berlin 4:1 (3:0)
Das Nürnberger Stadion ſah am Sonntag
wieder einmal einen Maſſenbeſuch, waren doch
über 20000 Zuſchauer zum Vereinspokalſpiel
des 1. FC. Nürnberg gegen Minerva 93 Ber=
lin
gekommen. Das Spiel war eine etwas ein=
ſeitige
Angelegenheit, da die Reichshauptſtädter
ſtark enttäuſchten und für den Club nie ein
gleichwertiger Gegner waren. Sie hatten es
lediglich ihrem ausgezeichneten Schlußdreieck
zu verdanken, daß der Sieg der Nürnberger
nicht höher ausfiel. Die Ueberlegenheit des
Clubs war teilweiſe ſo groß, daß er mit den
Berlinern direkt ſpielen konnte, wie er wollte.
Die Nürnberger befanden ſich aber auch in
einer ganz prächtigen Verfaſſung. Es klappte
von hinten bis vorne in der Mannſchaft auf
allen Poſten vorzüglich. Nur das Innentrio
operierte manchmal zu kopflos im gegneriſchen
Strafraum. Der beſte Mann im Sturm war
wieder der Linksaußen Spieß, in der Läufer=
reihe
gefielen Oehm und Luber beſonders Ver=
teidigung
und Torwart arbeiteten fehlerfrei.
Bei den Berlinern war der Torwart Beiſel
voll auf der Höhe, er mußte ſchwerſte Geſchoſſe
der Nürnberger Stürmer meiſtern. Vertei=
digung
und Läuferreihe zerſtörten zwar gut,
ließen aber den Sturm vollſtändig in der Luft
hängen. Das ganze Spiel der Stürmer war
auf den gefährlichen Mittelmann Elsholz zu=
geſchnitten
, der aber zu ſtark bewacht wurde
und ſich deshalb nicht voll entfalten konnte.
Schon in der 14. Minute wurde die Ueber=
legenheit
der Nürnberger durch einen Torerfolg
gelohnt. Spieß brach durch, kam bis zum Tor=
wart
, gab geiſtesgegenwärtig an den mit=
gelaufenen
Friedel ab, der den Torwart um=
ſpielte
und den Ball ins leere Tor ſandte. In
der 28. Minute war der zweite Nürnberger
Treffer fällig. Oehm ſchoß ſcharf aus 40 Meter
Entfernung und überraſchte den Torwart der=
art
, daß ein Eingreifen nicht mehr möglich
war. Nach weiterer klarer Ueberlegenheit der
Nürnberger ſtellte Spieß in der 36. Minute das
3:0=Halbzeitergebnis her. Nach dem Wechſel
blieb der Club weiter ſtark im Angriff. Es
gab aber nur noch ein Tor, und zwar durch
Spieß in der 15. Minute. Ein Elfmeter in der
32. Minute wegen abſichtlichen Händeſpieles
des linken Berliner Verteidigers wurde von
Oehm knapp danebengetreten. In der 44. Min.
kamen die Berliner durch ihren Linksaußen, der
einen von Billmann verſchuldeten Elfmeter ver=
wandelte
, zu ihrem Ehrentreffer. Schiedsrichter
Wingenfeld=Fulda amtierte einwandfrei.

Glücklicher Waldhof=Sieg.
SV. WaldhofSpfr. 01. Dresden 1:0 (1:0).
Nach dem glänzenden Spiel der Waldhöfer
in Düſſeldorf gab es beim Mannheimer Ver=
einspokalkampf
bei den 12 000 Zuſchauern nur
einen Favoriten, die einheimiſche Mannſchaft.
Der Gegner, die Dresdener Sportfreunde, be=
kam
höchſtens eine Außenſeiter=Chance zuge=
ſprochen
. Der Kampf ſelbſt ergab jedoch ein
ganz anderes Bild. Waldhof kam zwar zu
einem 1:0 (1:0)=Sieg, doch war dieſer denkbar
glücklich und nicht ganz verdient.
Gau Südweſt.

Boruſſia Neunkirchen 15:10 10:4 FK. Pirmaſens 16:13 10:4 FSV. Frankfurt 15:11 8:6 Wormatia Worms 16:9 7:5 Union Niederrad 11:13 7:5 Eintracht Frankfurt 8:8 6:2 FV. Saarbrücken 12:16 5:9 Phönix Ludwigshafen 6:10 4:8 Opel Rüſſelsheim 12:15 4:10 Kickers Offenbach 10:16 3:11 (Spiel Ludwigshafen Eintracht

Hohe Siege der Südheſſen=Faboriten.

Pol. Darmſtadt Germ. Pfungſtadt 8:0 (3:0)
SV. 98 Darmſtadt Jahn Worms 1:1 (1:0)
FC. 03 Egelsbach Olympia Lorſch 6:2 (5:2)
SV. Münſter Olymp. Lampertheim 4:0 (2:0)
FV. Bobenheim-Norm. Pfiffligheim 2:1 (0:1)
VfR. Bürſtadt Haſſia Dieburg 2:1 (2:0).
Auf dem Darmſtädter Exert gaſtierten geſtern
die Pfungſtädter Germanen, denen erſt am letz=
ten
Sonntag in Lorſch eine hohe 6:1=Niederlage
beſchert worden war. Die Landespoliziſten, die
vergangenen Sonntag in Worms einen hohen
Sieg errungen hatten, feierten auch geſtern wie=
der
ein Schützenfeſt und gaben ihren Gäſten aus
Pfungſtadt nicht einmal die Möglichkeit, den
Ehrentreffer zu erzielen.
Der SV. 98 Darmſt. hatte Beſuch aus Worms
und ließ ſich in dieſem Treffen gegen die ſehr
ſtarken Wormſer Schwarz=W. trotz unzähliger
Chancen und nach langer 1:0=Führung durch
einen leicht erzielten Gegentreffer noch einen
wichtigen Punkt entführen.
Egelsbach empfing die Lorſcher Olympen und
ſiegte hoch mit 6:2 Toren. Die Leute um Ewald
Volz waren alſo wieder mit ihren Schußſtiefeln
auf dem Poſten.
SV. Münſter fertigte Olympia Lampertheim
überraſchend hoch mit 4:0 Toren ab, und in den
beiden reſtlichen Spielen blieben die Platzher=
ren
gleicherweiſe mit 2:1 Toren ſiegreich. Bo=

benheim hat damit ausgerechnet ſogar gegen
Pfiffligheim ſeinen zweiten Sieg errungen
und ſich fürs erſte vom Tabellenende wegge=
ſchafft
. Dieburg dagegen bezog nach ſeiner
neuerlichen Niederlage in Bürſtadt die ſeit lan=
gem
von Bobenheim gehaltene Schlußpoſition
in der Tabelle.

Die Tabelle nach dem 10. November:

FC. Egelsbach 8 33:11 14:2 Pol. Darmſtadt 6 27:6 11:1 Ol. Lampertheim 9 14:17 10:8 Jahn Worms 19:14 10:6 SV. Münſter 9 20:15 9:9 SV. 98 Darmſt. 9 21:16 8:10 Pfiffligheim 14:25 8:10 VfR. Bürſtadt 7:12 7:5 Olympia Lorſch 20:17 6:8 1913 Bobenheim 9 12:24 6:12 Pfungſtadt 14:31 5:13 Haſſia Dieburg 9 1 2 6 12:24 4:14

Für den kommenden Sonntag waren
folgende Spiele vorgeſehen: Polizei Darmſtadt
SV. 98 Darmſtadt, Pfungſtadt Egelsbach,
Münſter Lorſch, Pfiffligheim Bürſtadt,
Dieburg Jahn Worms. Mit Rückſicht auf
dſen in Darmſtadt aber ſtattfindenden Handball=
Pokalkampf Südweſt Mitte dürfte hier wohl
eine Aenderung in der Spielfolge zu erwarten
ſein.

Schützenfeſt auf dem Exert!

Polizei Darmſtadt Germa=
nia
Pfungſtadk 8:0 (3:0).

Vorbildlich war das jederzeit faire Betragen
der Mannſchaft.
Zinſel=Mainz hatte mit der Spielleitung
keine große Aufgabe zu löſen und ſeine Entſchei=
dungen
waren beſtimmt korrekt.

Die Grünen beſſer als je!

Nach dem glänzenden Abſchneiden der Grünen
am letzten Sonntag in Worms war man allge=
mein
geſpannt, ob es ſich nur um eine einmalige
gute Tagesleiſtung handelte, oder ob tatſächlich
eine Formverbeſſerung aufzuweiſen ſei. Nun,
die Frage wurde gelöſt, man kann ſagen, beſſer,
als ſich mancher der 500 Anweſenden hätte träu=
men
laſſen. In ganz beſtechender Weiſe wurden
die Germanen aus Pfungſtadt richtiggehend
überfahren, ohne daß ſie Gelegenheit hatten,
dagegen etwas zu tun. Immerhin verdient feſt=
gehalten
zu werden, daß man ſelten eine Elf
auf dem Platz der Heſſiſchen Landespolizei ſah,
die eine unvermeidliche Niederlage anſtändiger
quittierte, wie Germänia Pfungſtadt.
Kleine Kritik
Der Sieger, der mit: Sauer; Balſer, Muth;
Kauffmann, Dumont, Karper; Pfeiffer, Arheil=
ger
, Keck, Harder und Göbel erſchien, lieferte
heute ein Spiel, wie man es beſſer von der
Mannſchaft beſtimmt noch nicht ſah. Es war
aber auch in keiner Reihe irgendwelcher Ver=
ſager
feſtzuſtellen. Ganz überraſchend war die
glänzende Arbeit des geſamten Sturmes, die
über die volle Spielzeit anhielt. Mit Arheilger
iſt wieder einmal ein Mann gefunden, der ſeine
Schußkraft anzubringen verſteht.
Die Gäſte mußten auf ihren noch geſperrten
Mittelläufer Marquardt verzichten, und außer=
dem
fehlte noch Steinmetz. Die Aufſtellung mit
Darmſtädter; Nickel, Voß; Crößmann I, Cröß=
mann
II, Eichmann; Flicker, Hunſinger, Haſſen=
zahl
I, Haſſenzahl II und Müller ſpielte eben
ſo gut als es der Gaſtgeber zuließ. Nickel, Voß
und Darmſtädter waren trotz des Eifers der ge=
ſamten
Mannſchaft wohl am ſtärkſten beſchäftigt
und überragten ihre Kameraden um einiges.

Die erſten 45 Minuten!
Die Grünen haben den Wind im Rücken und
die Abwehr ſetzt gleich ſchon am Anfang ihre
weiten Abſchläge in den Strafraum der Gäſte,
die jedoch mit aller Macht verſuchen, das Spiel
offen zu halten. Doch der Druck des Gaſtgebers
iſt anhaltend, und dabei nicht planlos, ſo daß
man ſchon in den erſten Minuten den Führungs=
treffer
erwartet, der ſich in der 12. Minute auch
einſtellt. Eben noch hatte Flicker, der Links=
außen
der Gäſte, einen gefährlichen Schuß ab=
gegeben
, als Harder im Gegenangriff eine
Flanke von Göbel aus der Luft nimmt und ein=
ſchießt
. Pfungſtadt macht verzweifelte Anſtren=
gungen
, den Vorſprung wieder auszugleichen.
Doch ſein Angriff kommt kaum in den Straf=
raum
des Gegners. In der 25. Minute fällt
dann der zweite Treffer, als Arheilger einen
Schuß von Pfeiffer, der an der Latte abſprang,
mit Wucht verwandelte. Die Platzmannſchaft
iſt durch ihr gutes Zuſammenarbeiten weiter
leicht im Vorteil, und als Keck im Alleingang
den Vorſprung auf 3:0 erhöhte, iſt das Spiel
bei der Pauſe bereits ſchon entſchieden.
Noch 5 Tore nach dem Wechſel!
Im Gefühl des ſicheren Siegs ſpielt der Gaſt=
geber
nach der Pauſe ein den Gegner zermür=
bendes
Spiel. Es wurde kombiniert und vor
allem auch geſchoſſen, daß es eine wahre Pracht
war. Pfungſtadt kann ſich aus der Umklamme=
rung
nicht mehr frei machen und verſtärkt ſeine
Abwehr. In ganz regelmäßigen Abſtänden er=
zielen
die Grünen bis zum Schlußpfiff durch Ar=
heilger
, Keck, Göbel, Dumont und nochmals Ar=
heilger
noch fünf Treffer, an denen es für den
vielbeſchäftigten Darmſtädter im Germanentor
nichts zu halten gab. Auch bei dem Spiel
der Reſerven ſtellten die Landespoliziſten mit
5:0 den Sieger.
eb=

Punkteteilung am Böllenfalltor!
male Maß an Pech und Aufgeregtheit weit hin=
aus
. Kolberg war heute zur Abwechſlung ſchwach,
5V. 98 Darmſtadt-
und auch als er ſpäter mit Feſt der für Heb=

Jahn Worms 1:1 (1:0).
Ein Spiel der verpaßken Tor=
gelegenheiken
.

Denn ſonſt hätten die 98er mindeſtens 4:1 als
Sieger aus dieſem Spiel hervorgehen müſſen.
Aber ſo begnügten ſich beide Teile mit der Tei=
lung
der Punkte, und ſie werden ſchließlich froh
geweſen ſein, daß es ſo endete. Jede Partei ver=
ſchenkte
nämlich einen Elfmeter und dadurch eine
vielleicht entſcheidende Wendung des Kampfver=
laufes
.
Trotz dieſer Schönheitsfehler erlebten die

nicht gewertet.)

über 1200 Zuſchauer einen raſſigen Kampf.
In ihm war wieder einmal alles drin. Nach
zehn Minuten langer drückender Ueberlegenheit
der Lilien kamen die Gäſte gleichwertig auf
und nun rollte ein tempogeladener, von Angriff
und Gegenſtoß erfüllter, techniſch erfreulicher
Kampf ab. Denn es wurde hart gekämpft, aber
der energiſche Schiedsrichter Nickel=Rödelheim
ließ keinen Augenblick die Zügel ſchleifen und
hatte die 22 Spieler feſt in der Hand.
So war es eine Freude, den Aktionen im
Felde, einigen herrlichen Kampfbildern bei Eck=
ballſzenen
im Wormſer Strafraum und der Ar=
beit
der Gäſtehintermannſchaft zuzuſehen. Denn
ſie ſtand im Brennpunkt der Ereigniſſe.
Gewiß, auch die 98er Deckungsreihen hatten
zu tun, ſie taten es erfolgreich. Ruppel mußte
häufig eingreifen, und er hielt einige prächtige
Schüſſe des Wormſer Innenſturms. Aber die
Schwerarbeit der Defenſive war doch den Rot=
weißen
aus Worms aufgebürdet. Immer wieder
kam der Darmſtädter Sturm insgeſamt ge=
ſehen
erreichte er die Leiſtung des Vorſonntages
nicht in den Gäſteſtrafraum, aber was dann
an totſicheren Chancen, zweimal vor dem leeren
Tor, ausgelaſſen wurde, das ging über das nor=

eiſen eingeſetzt war als Halbſtürmer ging,
wurde es nicht beſſer. Hofmann hatte heute
Gummi=Stiefel an, ſeinen Schüſſen fehlte es
in Kraft, und das gleiche Mißgeſchick buchte auch
Leichtlein. Die beiden Außen ſpielten heute über=
haupt
etwas zu eigennützig, wenn auch Mahrs
Tor, aus vollem Lauf in die Maſchen gejagt, die
Note Ia verdient. Wie geſagt, ſchaffte die blaue
Sturmreihe dennoch Torgelegenheiten heraus,
ine ſchöner wie die andere. Wenn den Gäſten
dies ebenſo möglich geweſen wäre, dann wäre
kein Punkt am Böllenfalltor geblieben.

2 Tore, 2 Elfmeter und 14 Eckbälle.

Alſo Gelegenheiten genug, die Spannung un=
ter
den Zuſchauern aufs höchſte zu ſteigern.
Mit wuchtigen und geſchloſſenen Angriffen
eröffnen die Blauen den Kampf, der ſie in den
erſten 10 Minuten ſtark überlegen ſieht. Eben
hat Worms die erſte Ecke abgewehrt, als Mahr
in der 6. Minute mit einer feinen Vorlage von
Außen hereinſpurtet und aus vollem Lauf un=
haltbar
den Führungstreffer für SV. 98 ein=
knallt
. Schon wieder iſt der flinke blaue Sturm
im Angriff, der Ball wird zur Ecke hinausge=
ſchlagen
. Dreimal wird die Hereingabe aufs Tor
verlängert, dreimal ſteht die Wormſer Verteidi=
gungsmauer
und hält dicht. Ein zu ſchwacher
Schuß des Linksaußen Kolberg wird von
Schwindt abgeſchlagen. Eine verunglückte Fuß=
abwehr
von Ruppel, der nun öfter Bälle auf
ſein Tor kommen ſieht, meiſt von weit her, führt
zur 1. und anſchließend zur 2. Wormſer Ecke, die
Hereingabe deckt Ruppel auf der Torlinie im
Fallen ab.
Als Worms ſich gefunden hat, beginnt nun
ein flottes, raumgreifendes Spiel im Mittelfeld,
das jedoch die Stürmer auf beiden Seiten im ent=
ſcheidenden
Augenblick nur mit ſchwachen Tor=
ſchüſſen
abſchließen.
Kolberg ſchießt zweimal knapp vorbei, der
Wormſer Rechtsaußen tritt ſeinen 3. Eckball hin=
ter
das Tor und Ruppel ſtoppt prächtig einen

Schuß Gumbingers. Zweimal verbaut di
ſer Torlatte Schüſſen von Hoffmann
ins Netz. Ruppel holt ſich die 4. Worm
eingabe aus der Luft. Dann hat Kolh
wunderbare Torchance, ſtatt zu ſchie
längert er zu weit vor Mahr. Zwei E
98er werden im dichten Knäuel von
weißen abgewehrt. Dabei hatte der Ba
ganz klar die Torlinie überſchritten, ehr
Perteidiger herausjongliert wurde,
gute Schiedsrichter überſah dieſe Tatſo
im Gewimmel.
Dennoch hat SV. 98 die Möglich tei
Foulelfer zur klaren Führung zu benu
Hofmann, vom Torwart irritiert,
weich, und der Ball wird gehalten.

Zwei prächtige Angriffe Kolbergs ung
werden vom Wormſer Hüter abgeſtopy

Nach der Pauſe
erzielen die 98er wieder zwei Ecken, ſiet
nichts Zählbares ein. Die 98er Stürme
eine Torchance nach der anderen, aber In
Leichtlein, Mahr und Kolberg übertre
im Auslaſſen oder die Latte ſteht de
hilfreich bei. Aber auch der Gäſteſturm
beſſer in Form, doch ſein Schußvermög
überragend.
Als Geyer im Strafraum Händer
bangen die Anhänger der 98er, aber
Wormſer Läufer ſchießt den Ball neben
Erſt zehn Minuten vor Schluß naht
hängnis: als Senger eine verunglücktehn
unterläuft, iſt der Gäſte=Halblinke (tb
zur Stelle und lenkt den Ball zum
1:1=Ausgleich
ins 98er Tor.
Noch haben die Platzherren die Mäit
den verlorenen Punkt zurückzuerobe
nichts glückt mehr im Strafraum. Hofmn
ſich zweimal durch, ſeine Schüſſe ſaft= un
los werden eine Beute des Hüters. Eiſß
für Blau wird abgewehrt, dann verſit
mann den Ball wenige Meter vor denn
ein Strafſtoß von Schnägelberger ſauſt !
das Tor von Worms.
So endet ein Spiel, deſſen Ausganzm
98 hätte ausgehen müſſen.
SV. 98 hatte Ruppel; Eßlinger,
Müller, Schnägelberger, Geyer; Mahg
lein, Hofmann, Beſt, Kolberg zur Stelle,1
Worms Schwindt; Kern, Wolff;
Hautz, Götz; Hundt, Gumbinger. Ha=u
Sander, Kohle mitgebracht hatte.
Hautz, Herbert, Götz und Wolff waren di
der Mannſchaft.

Egelsbach wieder in 30
FC. 03 Egelsbach Olympia
6:2 (5:2).

Lorſch war mit nicht unbegründeten
gen auf einen Sieg nach Egelsbach zu
mußte aber um eine Enttäuſchung reer
Heimweg antreten. Lorſch hatte das
Egelsbacher Mannſchaft wieder einmal
glänzenden Verfaſſung anzutreffen. Audel
2 Erſatzleuten durchſetzte Sturm der Plel
bei dieſem Spiel, wenigſtens in der ert.
zeit, eine ganz hervorragende Leiſtunge
quicklebendig und ideenreich. Jede anderſt
mannſchaft hätte zum mindeſten auch ein
dieſer Tore mit nach Hauſe nehmen mit
Tore fielen wie reife Früchte. Dabei hut
in ſeinem Tormann Lorbacher 2. Le
Mann auf dem Platze. Was dieſer
machte, grenzte ans ſchier Unglaublicke
Das Spiel ſelbſt hatte zwei grundveri
Halbzeiten.
Es begann mit unerhörtem Temp!
auch bald den E.=Führungstreffer. Hd
Minute ſpäter kann Lorſch durch Elfr.e
gleichen. Wieder beginnt der Kampf
Führung. E. iſt glücklicher, aber auch die
ſprung wird von Lorſch poſtwendend
Es entſpinnt ſich ein harter Kampf un)
ſeinen Sturm immer wieder in den Sn
des Gegners und kann in kurzen Abſtcn
wunderbare Tore erringen. Damit
Endſieg ſchon bei der Pauſe beſiegelt.
Auch nach dem Wechſel verſpricht del
ein gutes Niveau. E. ſetzt mächtig Dmu
und ſchnürt Lorſch faſt vollkommen ein
doch das Pech, daß Bombenſchüſſe veid
Volz und dem Rechtsaußen Philipp A
Tormann auf den Leib geknallt wu!
grobes Foul an dem Mittelſtürmer
einen Elfmeter ein, den Ewald Voz
verwertet. Ein weiteres ſchlimmes
Lorſcher linken Läufers bringt dieſem
weis. Von dieſem Augenblick an erhil
Tempo. E. wird intereſſelos und ſchlep.ü
die Zeit. Nicht unerwähnt ſoll blel
Lorſch einen weiteren Elfmeter über
knallte.
In Sattler=Frankfurt hatte 2
einen hervorragenden Leiter.
Die Lorſcher ſtellten eine ſehr ſon
ins Feld, in der beſonders Torwart un
ſtürmer überragten. Mittelſtürmer
hatte nicht viel Gelegenheit, ſeine viel
Schießkunſt zu zeigen. Daran mag abei
erſter Linie die glänzende Verteidr!
Platzelf verantwortlich geweſen ſei!
Lorſcher Sturm kaum zur Entfaltuns
ließ. Aber auch ſonſt und im Sturm D
bacher klappte es diesmal beſſer, als
ſonntag.
Torreiches Jugendſpiel=
Darmſtadt Eberſtadt=Pfungſtadt 7
Das Auswahlſpiel der Jugend an Oi
allee hatte eine große Zuſchauerzahl
die wie immer bei ſolchen Spielen ihr.
nicht zu bereuen brauchte. Die Darmſtel
ten ſich nach einer ſchwächeren erſten
überlegen und ſiegten verdient ſelbſt
Höhe. Schiedsrichter Wedel=Darmſtadt
frei und korrekt.
Am kommenden Sonntag
Eberſtadt auf dem Platz der Germane
das Rückſpiel der beiden Mannſcha /

[ ][  ][ ]

oßer Sieg des kapferen
Maings manfer.
ünſter Olympia Lamperkheim
4:0 (2:0).
ſounnt auf das Erſcheinen des Tabellen=
waren
ungefähr 600 Zuſchauer gekom=
Zeuge dieſes ſpannenden und harten
zu ſein. Viele hatten mit einer knap=
erlage
der Platz=Elf gerechnet, doch das
ſeick ſollte der Fall ſein. Münſters Sturm
ſoch in prächtiger Schußlaune und er=
ſich
ſo zwei wichtige Punkte.
utheim hatte eine ausgezeichnete Mann=
Stelle, in der Mittelläufer Baier ſo=
beiden
Außen und der rechte Läufer
taxen. Trotzdem Lampertheim die beſſe=
gelſpieler
und techniſches Können beſitzt,
der Neuling die geſchloſſenere Mann=
itung
und ſiegte in dieſer Hinſicht ver=

beiden Mannſchaften: Mün=
wt
1., Ries, Werner, Roßkopf, Huther,
Barth, Beck, Heckwolf, Herdt 2., Grieß=
Lampertheim; Hunſinger, Weiden=
Klotz, Weigand, Baier, Jenner, Biene=
Günderoth, Bienefeld 2., Leutz, Dörr.
Aus dem Spiel:

ſter begann ſofort mit ſcharfen Angrif=
d
ſetzte die Gäſte=Hintermannſchaft in
Zei einem hohen Flankenball prallte
ſtihüter mit einem köpfenden Stürmer
½s zuſammen, worauf erſterer einige Mi=
haſieren
mußte. Schnelle Durchbrüche
ſksaußen Dörr beunruhigen des öfteren
sVerteidigung. In der 18. Minute
iie ſchöne Steilvorlage zu Beck, dieſer
Aisſchnell zum freiſtehenden Herdt 2.,
anhaltbar zum Führungstreffer für
inſendet. Für die Folge bleibt Mün=
ſtir
im Angriff. Weite Abſchläge des
dars Werner in des Gegners Straf=
nuft
Münſters ſchneller Sturm geſchickt
ringt die Gäſte in große Verwirrung.
rStel lereifer behindern ſich Herdt 2. und
m am Schießen. Die 28. Min. zeigte
ächtigen Alleingang des jungen Mittel=
Heckwolf, der über den geſtürzten
hinweg zum 2:0 einſendet. Die Gäſte
tzi faſt gar nichts zu beſtellen und wer=
in
die Verteidigung zurückgedrängt.
* Verteidiger ſtehen zeitweiſe auf der
ſiie, was auch bis zur Halbzeit anhält.

dem Wechſel erhält der Links=
ſnießmann
den Ball und feuert einen
ſſchuß auf des Gegners Tor, den Hun=
u
mit Mühe durch den Fuß abwehren
och das Verhängnis naht in Geſtalt
ſmeters. Bei dem darauffolgenden Ge=
ſatte
Mittelläufer Baier im Strafraum
gemacht. Münſters Verteidiger Werner
hur
hatte d Aden Reſt. Die Gäſte wollen jetzt mit
eder einl ſſwalt ihr Schickſal ändern. Mit zügigen
treffen Aftionen ziehen ſie vor Münſters Tor.
urm dei llPhe iſt jedoch vergebens, denn Münſters
in der näſlung ſteht eiſern. In der 23. Minute
de Leiſtuxſer junge Heckwolf auf Flanke von
Jede aus ſuin das 4. Tor für Münſter. Trotz der
ſeſten auch Flſiederlage kämpft Lampertheim eifrig
nehmen rülm wenigſtens das Ehrentor zu erzie=
abei
huhl aber bei aller Ueberlegenheit im letz=
hrel
des Spiels verſagt blieb.
57. amtierte Rotau=Frankfurt=Ecken=
Naußer einigen Fehlentſcheidungen eine
grundniE ſiete Leiſtung bot. Sonſt wäre noch zu
6 der talentierte Mittelſtürmer Heck=
dch
ſeine beiden prächtigen Tore ſich
hren für die Erſte verdient hatte.
Mannſchaft von Münſter verlor gegen
1:3.
K. F.
bwarkete Niederlage.
Bürſtadt Hafſia dieburg
2:1 (2:0).
hi außer Zweifel, daß Haſſia Dieburg
Jahre von ſtarkem Pech verfolgt iſt.
Unſshaft mußte auch heute wieder erſatz=
Win Bürſtadt antreten, lieferte aber
ine recht gute Partie, die das knappe
lichverſtändlich macht.
G indling und Ruh ging Bürſtadt vor
R 2:0 in Führung. Einmal hatte der
Erſatzhüter Pech, denn Gündling
En verfehlten Ball gerade noch über die
MTas zweite Tor reſultierte aus einem
von Ruh. wobei dem Hüter die Sicht
uar. Aber noch vor der Pauſe hatte
eine große Chance, 1 Tor aufzuholen.
WSe itenwechſel waren die Gäſte ſofort
Angriff, und namentlich ihr Links=
Ee war großartig beim Zeug. In der
Eite wurde der Dieburger Sturmführer
anseſchoſſen; er nahm das Leder gei=
bärtig
an ſich und buchte den Ehren=
lech
einmal winkte Dieburg der Aus=
ei
vergeblich. Mit dem etatsmäßigen
Suſam und Diehl hätten die Gäſte
Spiel für ſich entſchieden.
en, Kräfte der Haſſianten waren Blank
Bauißen) und Mittelſtürmer Schmidt.
ehn=Worms ging an.
S. Darmſtadt (Jugend=Abteilung).
T. Jgd.Merck 1. Jgd. 8:1 (4:0).
iſe der Handball=Jugend:

PolizeiTSG. 46 7:5. B= Jugend=
ungen
1865Polizei 14:5. Schüler

PV. 98 (SV. 98 nicht angetreten.)

em: Vorwärts Groß=Zimmern TV.
tmſſtadt 15:5.
TSG. 46 Darmſtadt Damen
Aſchaffenburg 6:1 (2:0).

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus den Kreisklaſſen.
Babenhauſen 6
Grß.=Zimmern 6
Geappe Pt9armnadty.
Roßdorf

Jahn 75 Darmſtadt TSG. 46 Darmſtadt 1 :2
Groß=Gerau SpVgg. 04 Arheilgen 0:1
Alsbach Union Wixhauſen 1:2 (0:1)
Merck Darmſtadt Griesheim 4:1
Eberſtadt Wolfskehlen 4:1.
In der Darmſtädter Kante ſetzten ſich allmäh=
lich
die Alten Herren wieder durch. So gelang
den Schwarz=Weißen vom Arheilger Mühlchen
in Groß=Gerau ein knapper, aber ausreichender
0:1=Sieg, während die 46er im Lokalkampf am
Ziegelbuſch mit 1:2 die Oberhand über die 75er
behalten konnten. Wixhauſen holte ſich in Als=
bach
1:2 die Punkte und übernahm damit wie=
der
die Tabellenführung vor Groß=Gerau. Wix=
hauſen
erzielte ſeine Tore durch Frey und
Schmidt, währnd Alsbach durch Strafſtoß den
Ehrentreffer buchte. Das Spiel wurde etwas
zu hart ausgetragen und brachte der Platzelf
den Feldverweis ihres Mittelſtürmers. Eber=
ſtadt
ließ ſich aus ſeinem Vorwärtsdrang nicht
ausſchalten und gab 4:1 den Gäſten das Nach=
ſehen
. Griesheim vermochte ſich auch an der
Maulbeerallee nicht durchzuſetzen und die Mercker
konnten mit einem 4:1=Sieg ihren neuen Platz
verlaſſen.

Die Tabelle nach dem 10. November:

Wixhauſen Sp. gew. un. verl Tore 6 1 15:4 Groß=Gerau 17:6 Eberſtadt 14:6 Merck Darmſtadt 17:8 TSG. 46 Darmſt. 3 10:5 Jahn 75 Darmſt. 13:9 04 Arheilgen . . 6:5 Wolfskehlen . . 4 6:11 urnv. Alsbach 5 ( 6:29 Vikt. Griesheim". 6 0 0 6 8:29

Gruppe 1 (Ried).
BiebesheimGernsheim 1:2 (1:0)!
StockſtadtBensheim 0:4 (0:1)
LampertheimGr.=Rohrheim 1:2 (1:0)
HeppenheimHofheim 2:1 (1:0)
BiblisKleinhauſen 5:2 (1:1).
In Biebesheim gab es vor zahlreichen Zu=
ſchauern
ein ſehr ſpannendes Spiel. Das nach=
barliche
Lokalderby wurde überraſchenderweiſe
von Gernsheim gewonnen, das damit der
Spitzenmannſchaft die erſte Niederlage in die=
ſer
Runde beibrachte.
Der lachende Dritte dieſer Begegnung iſt
natürlich Biblis, das zu Hauſe über Klein=
hauſen
5:2 ſiegreich bleiben konnte. Allerdings
war auch dieſes Spiel nicht ſo einfach. In der
Halbzeit bei dem unentſchiedenen Stand von
1:1 wußte man noch nicht, daß Kleinhauſen
bei ſeiner ſtarken Gegenwehr ſo glatt geſchlagen
werden konnte, wie es das Endergebnis beſagt.
Sehr beachtlich ſchlugen ſich auch die Groß=
Rohrheimer in Lampertheim. Die Groß= Rohr=
heimer
, die ſeither wenig beachtet wurden,
ſchieben ſich damit in die Spitzengruppe vor
und da Biebesheim zurückgefallen iſt, wird
man auch mit Groß=Rohrheim zu rechnen
haben.
Die Stockſtädter konnten nach ihrem ſchönen
Sieg in Lampertheim die Bensheimer nicht
bezwingen. Bensheim ſtellte ſich in ſehr guter
Form vor. Hauptſächlich nach der Pauſe waren
die Einheimiſchen dem Tempo nicht gewachſen
und die Bergſträßer ſiegten glatt mit 0:4
Toren.
Ein ſehr ſpannendes Spiel gab es an der
Bergſtraße, wo Hofheim, obwohl erſatzge=
ſchwächt
, mächtig auf das Tempo drückte. Die
Heppenheimer mußten alle Regiſter ihres Kön=
nens
ziehen, um die Gäſte niederzuhalten.
Man darf geſpannt ſein, wie ſich die Sache
im Ried weiter entwickelt, nachdem Hofheim,
Biblis und Groß=Rohrheim mit den Biebes=
heimern
ſehr ſtark konkurrieren.
Die Tabelle nach dem 10. November:
FV. Biblis
19:7
Groß=Rohrheim
14:5
15:8
Heppenheim
16:7
Biebesheim
10:9
Konk. Gernsheim
10:22
Stockſtadt
11:10
FV. Hofheim
9:9
FCl. 07 Bensheim
6:9
TV. Lampertheim
5:29
Kleinhauſen
Gruppe 3 (Odenwald).
Groß=Umſtadt Groß=Zimmern 3:1.
Babenhauſen Michelſtadt 2:5.
Beerfelden Lengfeld 0:2.
Erbach Roßdorf 8:0.
Höchſt Ober=Ramſtadt 1:3 abgebrochen.
Die beiden Tabellenführer Ober=Ramſtadt
und Michelſtadt konnten ihre Poſition durch
weitere klare Siege verbeſſern. Michelſtadt kehrte
nach hartem Kampf als 2:5=Sieger aus Baben=
hauſen
zurück (die Reſerven verloren 4:3), wäh=
rend
das Treffen in Höchſt beim Stand von 1:3
abgebrochen wurde. Höchſt war vor der Pauſe
die etwas beſſere Mannſchaft, als aber der
Schiedsrichter nach und nach drei Spieler der
Platzmannſchaft vom Felde wies, kam es zur
3:1=Führung der Gäſte. Den Ehrentreffer für
Höchſt ſchoß Oberle. Der Kampf nahm infolge
von Auseinanderſetzungen unter den Zuſchauern
ein vorzeitiges Ende.
Roßdorf hatte in Erbach kaum eine Chance
und wurde 8:0 klar ausgepunktet.
Groß=Umſtadt ließ ſich die Gelegenheit nicht
entgehen, der geſchwächten FSV.=Elf aus Groß=
Zimmern beide Punkte zu entreißen.
Lengfeld ließ ſich in Beerfelden nicht aufhal=
ten
und nahm mit 2 Toren noch 2 Punkte mit.
Tabelle nach dem 10. November.
Sp. gew. un. verl. Tore Pkte.
16:8 10
Ob.=Ramſtadt

Michelſtadt 20:10 Erbach 25:5 Lengfeld 15:7 Grß.=Umſtadt 6 17:19 16:16 8:19 7:18 Beerfelden 10:19 Höchſt 10:23

Der Kampf der allen Rivalen
Jahn 1875 TSG. 1846 1:2 (0:1).
Wie vorausgeſagt, kam es in dieſem Spiel
zu einem harten Kampf um die Punkte. Die
ſehr zahlreichen Zuſchauer kamen auf ihre Koſten
und es brauchte keiner ſein Kommen zu be=
reuen
. Die Gäſte zeigten, wie ſchon jedes Jahr,
gegen den Lokalgegner eine Spielweiſe, die nur
auf Sieg eingeſtellt war. Das Glück war den
1846ern etwas holder als den 1875ern, denn das
erſte Tor reſultierte aus einem vollkommen un=
gerechten
Handelfmeter, den Delp ſicher verwan=
delte
. Die gezeigten Leiſtungen beider Mann=
ſchaften
waren in jeder Hinſicht gleichwertig
und ein Unentſchieden wäre der gerechte Aus=
gang
geweſen.
Zum Spiel: Die Gäſte haben Anſtoß und
verſuchen gleich, die 1875er Hintermannſchaft zu
überrumpeln, was aber nicht gelingt. Das Rin=
gen
wird zuſehends härter und ſpännender.
Beide Mannſchaften leiſten Löwenarbeit. Erſt
der erwähnte Elfmeter brachte die Wendung.
Die 1875er als Benachteiligte zeigen nicht mehr
den Elan wie zu Beginn des Spieles und als
noch ein einwandfrei erzieltes Tor für 1875
nicht gegeben wurde, war es mit den 75ern vor=
bei
. Das Spiel wurde härter und beiderſeits
wurde ohne jeden Zuſammenhang geſpielt. Mit
0:1 für die Gäſte wurden die Seiten gewechſelt.
Mit Beginn der zweiten Hälfte haben ſich die
Platzbeſitzer wieder gefunden. Aber Pech und
die geradezu offenſichtliche Benochteiligung durch
den Schiedsrichter machten die beſten Ausſichten
der 1875 zunichte. Ein unnötiges Foulſpiel von
Noack bringt den 1875ern einen Elfmeter, den
Walter verwandelte. 2:1. Die Platzelf ſetzt nun
alles auf eine Karte und die Ueberlegenheit
zeigt ſich immer mehr. Der Ausgleich war oft
zum Greifen nahe, aber immer war das Glück
auf Seiten der Gäſte. Zweimal kurz hinterein=
ander
überſieht der Schiedsrichter Handſpiel im
46er Strafraum. Hch. Schäfer vom Platzverein,
der das ganze Spiel anſtändig ſpielte, ließ ſich
kurz vor Schluß zu einem Nachtreten hinreißen
und erhielt Platzverweis.
SR. Kratzenberg=Sprendlingen konnte in kei=
ner
Weiſe gefallen.
Reſ. 1:6 für die Gäſte. Das Schülerſpiel
wurde mit 4:2 von 1875 verdient gewonnen.
L. M.
SV. Sprendlingen TG. Beſſungen 1865
2:4 (2:0).
Beſſungen in Hochform, das kann wan mit
Recht ſagen, iſt doch das Reſultat für Spr. noch
äußerſt ſchmeichelhaft. Endlich ſah man wieder
einmal von der Beſſunger Elf ein wirkungsvol=
les
Zuſammenſpiel. Pünktlich pfiff der umſich=
tige
SR. Reitz=Langen den Kampf an, und ſo=
fort
merkt man, daß die B. ſich heute etwas
vorgenommen haben. 20 Min. Spiel auf den
Spr. Laden, doch großes Pech vereitelt jeden Er=
folg
. Aus zwei mieſen Situationen heraus ge=
lingt
den Gaſtgebern die Führung, welche ſie
mit viel Glück bis zur Pauſe halten. Platz=
wechſel
und dann folgt die ſchon lange in der
Luft liegende Senſation. B. ſpielt mit Spr. Katz
und Maus. Drei, in höchſter Not verurſachte
Handelfer bringen jedoch nur ein Tor ein. Aber
auch der Ausgleich und Führung laſſen nicht
lange auf ſich warten. Hinze und Difloe zeich=
nen
dafür verantwortlich. Die Gaſtgeber werden
nervös, und ſchon hat Schmidt mit einem vierten
Tor den Sieg ſichergeſtellt. Der alte Kardinal=
fehler
, den Sieg zu halten, verhilft den Platz=
beſitzern
etwas Oberwaſſer zu gewinnen. Doch
Aßmuth im B. Tor, im Verein mit ſeinen Ver=
teidigern
Noller und Weitzel, vereiteln jeden
Erfolg. Mit 4:2 für B. endet das vielleicht
ſchwerſte Spiel dieſer Saiſon. Reſerven 2:1
für Sprendlingen. Junioren SV. 98 7:0.
SV. Merck Darmſtadt Viktoria Griesheim
4:1 (1:0).
Merck hat verdient gewonnen, aber das Er=
gebnis
iſt zu hoch ausgefallen. Man muß ſich
wirklich wundern, daß die Griesheimer bei die=
ſer
Mannſchaft nicht zu Punkten kommen. Die
Mannſchaft iſt beſtimmt beſſer, als man es von
einem Tabellen=Vorletzten erwartet. Schönes
Zuſammenſpiel, Schußvermögen, ſchnelle Außen=
ſtürmer
, faires, ruhiges Spiel ſind die Merk=
male
, die die Mannſchaft auszeichnen, und doch
will nichts gelingen. Es ſcheint, daß den Stür=
mern
der letzte Einſatz, beſonders vor dem Tor
des Gegners, fehlt. Oft genug waren ſie in
dieſem Spiel vor dem Tor der Mercker zu fin=
den
, aber immer wieder ſauſte die gegneriſche
Hintermannſchaft dazwiſchen. Nur einmal, nach
einer leichtſinnigen Abwehr des Merck=Hüters,
ſpritzt der Ball, ſchön flach getreten, ins Netz.
Auch mit dem Gaſtgeber konnte man nicht ganz
zufrieden ſein; neben guten Leiſtungen ſah man
auch ungenügende. Durch immer wechſelndes
Innen= und Flügelſpiel wurde aber ſchließlich
die Griesheimer Hintermannſchaft zermürbt und
viermal überwunden. Die Mercker haben damit
das neue Spielfeld verheißungsvoll eingeweiht.
Jedenfalls haben ſie ſich als Neulinge in der
Klaſſe bis jetzt ausgezeichnet geſchlagen. Das
Spiel der 2. Mannſchaften endete 1:1.
Spannendes Spiel am Frankenſtein!
Germania Eberſtadt Chattia Wolsfkehlen
4:1 (2:0).
Das ſtrahlende Wetter hatte 700 Zuſchauer
nach dem Germaniaſportplatz gelockt. Sie wur=
den
nicht enttäuſcht. Es kam zwiſchen beiden
Mannſchaften zu einem ſpannenden, aber fairen
Kampf. Sonnenüberſät lag der Platz, als die
Mannſchaften ins Feld ſprangen. Die Germanen
wie angekündigt, die Riedleute mit einem Mann
Erſatz.
Der Anſtoß der Gäſte kommt nicht weit.
Weizenmüller ſchickt Göttmann mit einer weiten
Vorlage davon und gleich wirds am Gäſtetor
gefährlich. In der Folge liegt Germania ſtändig
im Angriff. Schimpf wird an der Strafwurf=

Nr. 311
grenze unfair behindert. Roß jagt den Strafſtoß
mit unheimlicher Wucht an die Latte. In der
21. Minute ſaß dann der erſte Treffer durch Fiſ=
ſel
nach Vorlage des linken Läufers Größmann.
1:0. Kaum war der ungeheure Beifall verrauſcht,
ſtand Fiſſel ſchon wieder 8 Meter frei vom Tor,
zögert aber viel zu lange, ſo daß der ausgezeich=
nete
Gäſtehüter gerade noch klären kann. Aber
dann heißt es doch 2:0, als Schimpf auf der
Höhe des Strafraumes an den Ball kommt und
mit Wucht ſchießt. Nach dem Wechſel kommen
die Germanen vorerſt nicht ins Spiel. Die Gäſte
wittern Morgenluft und erwidern ihrerſeits mit
ganz gefährlichen Angriffen. Bei einem dieſer
Angriffe erlaubt ſich Werner eine Fußabwehr,
verfehlt den Ball und der Kampf ſteht 2:1. Die
ausgezeichnete Läuferreihe der Germanen, der
heute weitaus beſte Mannſchaftsteil, treibt den
eigenen Angriff immer wieder nach vorne.
Aber der Sturm verſteht es nicht, dieſe ausge=
zeichnete
Offenſivarbeit ſeiner Läufer in Treffer
zu verwandeln. Er iſt viel zu langſam und ver=
zettelt
ſich in Einzelſpiel. Ein Gäſteſpieler muß
dann wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Feld.
In den letzten 10 Minuten gehen die Germanen
noch einmal ganz aus ſich heraus. Göttmann
ſchießt von der Strafraumlinie, ſeinen ſcharfen
flachen Schuß kann der Gäſtehüter nicht er=
reichen
. 3:1. Jetzt iſt der Kampf entſchieden.
Zwei Minuten ſpäter gabs noch eine ausgezeich=
nete
Zuſammenarbeit im Germanenſturm,
Schimpf buchte unabänderlich das 4:1. Diehl=
Sprendlingen war ein guter Leiter.
2. Mannſchaften 11:0 für Eberſtadt. 1. Jgd.
Jgd. Beſſungen 1. Jgd. 4:1. 2. Jgd. SV.
98 2. Jgd. 1:0. 1. Schül. 1. Schül. Merck 6:1.
Handball. 1. Schüler TV. Hahn 1.
Schüler 2:7.

des 18. Turnkreiſes der 9.T.
Zu der geſtrigen Vereinsführertagung der
im Turnkreis Darmſtadt zuſammengeſchloſſenen
Turnvereine, die im Turnhauſe der Turnge=
meinde
Beſſungen ſtattfand, hatten ſich die
Vertreter ſehr zahlreich eingefunden. Galt es
doch auf dem Gebiete Turnerſchaft im engen
Kreiſe der Gemeinſchaft einmal Rückſchau zu
halten über das abgelaufene Jahr. Wirkungs=
voll
die Eröffnung der Tagung mit der
Totenehrung bei der Kreisführer Roth
der Gefallenen des 9. November 1923, die nun
zur ewigen Wache aufgezogen ſind, gedachte.
Weiter gedachte er der 2 Millionen Streiter,
die gefallen ſind draußen in Feindesland und
erinnerte nur an den Namen Langemarck, wo
Deutſchlands Jugend das Leben aushauchte für
die Auferſtehung unſeres Volkes. Nicht zuletzt aber
ſind die zu erwähnen, die im letzten Jahr aus
der Reihe der Turnerſchaft abberufen wurden
und die treu waren dem Vermächtnis Jahns
bis zum letzten Atemzuge.
Nach der Totenehrung gab Kreisführer
Roth einen allgemeinen Tätigkeitsbericht, dem
er die Worte:
Ehre Treue Gehorſam
voranſtellte. Ehrenvoll beſonders die Aufgabe
der Vereinsführer, die im Volke für das Volk
zu wirken haben und Ehre denen, die unter
beſonders ſchwierigen Verhältniſſen zu kämpfen
haben. Treu ſteht auch fernerhin die Turner=
ſchaft
zu der ihr geſtellten Aufgabe. In dieſer
Treue iſt es auch der Turnerſchaft gelungen,
mithelfen zu können am Ausbau der größten
ſportlichen Veranſtaltung der Südweſtmark,
dem Gaufeſt des Reichsbundes in Saarbrücken.
Im Turnkreis Darmſtadt ſelbſt konnte das in
dieſem Jahre zum erſten Male durchgeführte
Frankenſtein=Bergturnfeſt zu vollem Erfolg ge=
führt
werden.
Kreisdietwart Gorr=Griesheim verbreitete
ſich über die Dietarbeit; es ſei feſtzuſtellen, daß
gerade die Turnvereine ſie in erſter Linie be=
treiben
und ſchon vielfältig Frucht geerntet
haben.
Den umfangreichſten Bericht zu erſtatten,
war dem Kreisoberturnwart Hch. Müller=
Darmſtadt vorbehalten. Wenn er ſeinen Aus=
führung
voranſtellen konnte, daß die alte Tur=
nertreue
, der große Opferſinn, die ſtete Ein=
ſatzbereitſchaft
und turnbrüderliche Kamevad=
ſchaft
, im Kreis und den Vereinen, allen Hel=
fern
die Kraft gab, die einmal übernommenen
Pflichten in der Turnerſchaft zu erfüllen, ſo
muß dies in beſonderem Maße anerkannt wer=
den
. In allen Vereinen wurde gewetteifert, um
den Beſuch des Gaufeſtes ſowohl in bezug auf
Teilnahme von Feſtbummlern als auch der
Teilnahme der Aktiven zu ſteigern. So konnte
der Kreis mit über 600 Teilnehmern im Feſt=
zug
marſchieren. Beſonders groß war die Aus=
beute
an Siegen in Saarbrücken im Män=
nerturnen
. Erfreulich die Entwicklung des
Kinderturnens, das nicht weniger als
2050 Teilnehmer an den vom Kreis veranſtal=
teten
Kinderturntreffen vereinigen konnte. Auf=
wärtsbewegung
verzeichnet weiter das Frauen=
turnen
, das beſonders durch ſtarken Beſuch
der Lehrſtunden und Lehrgänge ſich auszeich=
nete
. Dem Fachamt 1 vorbehaltene Mehrkämpfe
im Volksturnen haben ſich zahlenmäßig in der
Teilnehmerziffer nicht verringert. In der Tur=
ner
=Jugendarbeit ging es aufwärts,
und das Turner wandern wird weiter eifrig
gepflegt. Weiter ſind noch Tennis,
Schwimmen und Spielmannsweſen
zu erwähnen und auch hier kann der Kreis=
oberturnwart
von einer ſteten Entwicklung be=
ichten
.
Zum Schluſſe gab noch der Kreisgeſchäfts=
führer
praktiſche Winke zur Vereinfachung des
Verkehrs mit der Kreisleitung und den turne=
riſchen
Behörden.
Die Marſchrichtung, die der Kreisführer
noch zur Beendigung der Tagung angeben
konnte, hieß: Weiter in der Arbeit für Volk
und Vaterland, für unſeren Führer, der in
herrlicher Weiſe uns die Pflichterfüllung vor=
lebt
, der aber auch der Turnerſchaft die Pflicht
des Weiterarbeitens für die Volksſache erneut
auferlegt, und ſeinem Rufe folgen wir. Dies
bekräftigten die Vereinsführer mit einem drei=
fachen
Sieg=Heil auf Führer und Reichslanzler
und ſo ſchloß die Tagung unter Abſingen der
Nationallieder.

[ ][  ][ ]

Nr. 311

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 11. Novembe=

Burmſtädier Mundouner erfogreich!

Die Handball=Ergebniſſe.

Pokal=Vorrunde in Mannheim:
Baden Brandenburg . . . . . . . . 11:7 (5:5).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
Gau Südweſt: TSV. Herrnsheim FSV.
Frankfurt 9:6; TV. Frieſenheim SV 98
Darmſtadt 7:15; Ingobertia St. Ingbert
Polizei Darmſtadt 8:9; SV. Wiesbaden
TV. Haßloch 6:2.

Ingoberkia Si. Ingberk=
Polizei-SB. Darmſtadt 8:9 (4:5).

Faſt 2500 Zuſchauer ſahen in St. Ingbert
einen ſpannenden Kampf, der von großer Be=
deutung
war. Die Elf der Landespolizei mußte
für dieſes ſchwere Spiel krankheitshalber auf
ihren Mittelſtürmer Sommer verzichten, deſſen
Fehlen ſich ohne Zweifel ſehr bemerkbar machte.
Da auch noch Unmacht fehlte, fuhr die Darm=
ſtädter
Mannſchaft mit ſehr gemiſchten Gefühlen
ins Saargebiet zu dem Tabellenführer, deſſen
ehrgeizige Elf auf eigenem Platz faſt unſchlag=
bar
iſt. Dazu kommt noch ein Publikum, das
ſehr eifrig mit dem Platzbeſitzer geht und jeden
Angriff wirkungsvoll unterſtützt. Einesteils
ſind ſie ja um eines ſolches Publikum zu be=
neiden
.
Dem Spiel ſtand ein Leiter vor, Bartolemä=
Ludwigshafen, der jederzeit allen Geſchehniſſen
auf dem Felde gewachſen war. Ein ſchlechter
Schiedsrichter wäre auch undenkbar in dieſem
Hexenkeſſel geweſen.
In folgender Aufſtellung ſtellten ſich die
Mannſchaften: St. Ingbert: Paul; Wagner,
Künzer; Haas, Wendel, Beſt; Geſtier, Leon=
hardt
. De Roi, Amann, Hoffmann. Polizei:
Keimig; Pfeiffer, Blanck; Stahl, Daſcher, Lu=
ley
; Stühlinger, Spalt, Leonhardt, Huber,
Stahlecker.
Gleich zu Beginn merkte man es den beiden
Mannſchaften an, daß ſie ſich der Tragweite
des Spielausganges bewußt waren. Mit gro=
ßem
Elan begann das Spiel, das bis zum
Schluß nichts an Spannung verlor. Gleich in
der erſten Minute gibt Spalt einen Strafwurf
an Daſcher, deſſen Geſchoß unhaltbar in die
Maſchen geht. 0:1. Mit einer wunderbaren
Parade ſtoppt Keimig den Angriff im Gegen=
zuge
. Knapp verſchießt dann Leonhardt. Die
9. Min. regiſtriert den Ausgleich. Der Schütze
iſt De Roi, der beſonders im Strafw. an Em=
bach
=Herrnsheim herankommt. In der 11, Min.
ſtellt Spalt auf 2:1. Kurz danach reißt St. Ing=
bert
die 3:2=Führung durch De Roi an ſich.
Spalt iſt es wieder, der den Ausgleich ſchafft.
3:3. Eine ſchöne Kombination, eine aus alter
Zeit, ſchließt Daſcher mit dem Führungstor ab.
Dann iſt es Huber, der heute ein ſehr gutes
Spiel liefert und den Abſtand auf 3:5 vergrö=

ßert. Noch vor der Halbzeit ſchießt Amann zum
Pauſenſtand von 4:5 ein.
Schon in der erſten Minute der zweiten Halb=
zeit
klingelt es wieder im Netz des Platzbe=
ſitzers
. Huber zirkelt den Ball in die kurze Ecke.
4:6. Hüben wie drüben ſind jetzt kitzlige Mo=
mente
. De Roi auf der einen Seite und Spalt
auf der anderen ſtellen das Reſultat auf 5:7.
Beiderſeits gibt es dann eine Menge Torge=
legenheiten
, die meiſtens ein ſchmähliches Ende
an der Latte finden. Als Luley dann auf 5:8
ſtellt, glaubt man an einen Sieg der Grünen.
Doch unter großer Anfeuerung des Anhanges
gelingt den Saarländern durch Hoffmann. De
Roi und wieder De Roi der Ausgleich. 8:8.
Bange Minuten für Darmſtadt lichtet dann
Daſcher in der 29. Min. Sein Ball trifft das
Schwarze, und die Punkte ſind gerettet. 8:9.
Ein großes Spiel gehört der Vergangenheit an.
Mannſchaftskritik: Die Elf der
Saarländer iſt ein feſtes Mannſchaftsgefüge.
Die Hintermannſchaft iſt eiſern und zäh. Der
Sturm ſchnell. De Roi, der Schußgewaltigſte
der Fünferreihe.
Mit Ehrgeiz und Schneid ſpielte die Darm=
ſtädter
Elf. Gut in Fahrt war Keimig, der
ſich öfter einen Sonderapplaus holte. Gut auch
die Verteidigung. Trotzdem war Pfeiffer etwas
beſſer als Blanck. Das Rückgrat bildete die
Läuferreihe Stahl, Daſcher, Luley, der ſich im=
mer
in den Rahmen einpaßte. Der Sturm war
techniſch auf der Höhe. Lediglich die Durch=
ſchlagskraft
muß beſſer werden. Vielleicht etwas
ſchwächer als die anderen Stühlinger, dem es
noch an Selbſtvertrauen im richtigen Moment
mangelt.
Bo.

98er=Handballer in Schuß=
laune
.

Tb. Frieſenheim 15:7 19:5) geſchlagen

Frieſenheim iſt ſtark zurückgegangen. Nicht
nur daß die Elf mit fünf neuen Geſichtern an=
trat
, auch der Kaſſierer war ſchwach auf den
Beinen, nicht daß der Andrang zur Kaſſe ſeine
Kräfte aufgezehrt hätte, er ſchleppte ganze 2,10
RM. nach Hauſe. Von der Platzelf war das
Innentrio des Sturmes noch am beſten, die Ab=
wehrreihen
zwar hart im Spiel, aber ſonſt recht
ſchwach.
Trotz des hohen Sieges zeigte die Lilien=Elf
manchen ſchwachen Augenblick. Henß im Tor
wehrte ſich ſehr tapfer, Fuchs als Verteidiger
beſſer als Rothenburger, die Läuferreihe konnte
gefallen und der Sturm war zeitweiſe ganz in
alter Hochform, wobei der linke Flügel durch=
ſchlagskräftiger
war.
Immerhin war Frieſenheim kein Gegner, um
von der Mannſchaft eine Prüfung auf Herz und
Nieren in allen Teilen zu fordern. Die Tore
warfen für 98: Merz 4, Fiedler 3, Fendt 3 und
Kaltenbach 5. Die meiſten Gegentore Frieſen=
heims
reſultierten aus Strafwürfen, während es
bei 98 meiſt ſchöne Feldtore waren.

Handball im Kreis Starkenburg

Ueberraſchende Ergebniſſe.

Bezirksklaſſe: Staffel 5: Nieder=
Liebersbach 46 Darmſtadt 5:21 (3:8); Turnv.
PfungſtadtLorſch 3:2 (0:2); BickenbachGerm.
Pfungſtadt 5:6 (4:1); Birkenau Vikt oria
Griesheim 11:10 (7:4).: Staffel 6: Turnv.
ArheilgenWorfelden 3:2 (1:2); Merck Mör=
felden
5:4 (2:2); 04 Arheilgen-Braunshardt
5:7: NauheimEgelsbach 6:10 (3:5). Staf=
fel
7: Groß=ZimmernReinheim 12:10 (6:7);
KönigMomart 3:7 (0:3); Nieder=Klingen
Groß=Umſtadt 7:11 (3:6).
Kreisklaſſe 1: Heppenheim-Bensheim
6:10 (5:3); Vorwärts LangenTſchft. Gries=
heim
10:7 (6:4).
Kreisklaſſe 2 Süd: Tv. Eberſtadt
Erfelden 8:8 (4:7); CrumſtadtSeeheim 5:7
(2:3); WolfskehlenWeiterſtadt (Gäſte nicht an=
getreten
) 5:0; Gr.=HauſenGoddelau 7:8 (2:3).
Weſt: BeſſungenRoßdorf 13:3; Münſter
Götzenhain 8:8 (4:2); Ober=Ramſtadt Fv.
Sprendlingen (unbek.); Reichsbahn-Nieder=
Modau 13:6 (8:1).

Wo es hoch herging!
Ganz beſtimmt in Bickenbach, wo die
Pfungſtädter Germanen ohne Becker und Hux=
horn
antraten. Das gab der Platzelf Ober=
waſſer
, 4:1 aber nur bis zur Pauſe; denn
nachher reichte es Germania gerade noch.
Birkenau knöpfte der Griesheimer Vik=
toria
beide Punkte ab, 11:10. So ſchwer wiegt
das eine Tor. Und noch ſchwerer, was nachher
zur neuen Lage beſprochen wird.
Tv. Arheilgen war in ganz vorzüglicher
Verfaſſung, denn Worfelden wollte im Elſee
nicht verlieren. Melk ſchoß alle drei Tore. Das
machte Kerweſtimmung.
Am Mühlchen ging es beinahe zu hoch
her. Jedenfalls waren die Nerven ſchon ge=
ſpannt
, weil Braunshardt kam. Als der
Schiedsrichter nacheinander drei bezweifelte
Tore für die Gäſte gab (0:3), konnte ſich die
Volksſeele nicht mehr bezähmen. Hinein auf
den Platz. Aber das Klügere geſchah dennoch.
Man ging wieder hinter die Abſperrung, und
5:7 iſt immer noch ein erträglicher Ausklang.
Merck hat ſeine Sache fein gemacht. Mör=
felden
zu ſchlagen, iſt eine Leiſtung, ſo daß das
Anſehen blitzartig geſtiegen iſt.
Groß=Zimmern: So etwas erlebt man
nur einmal: 0:4 verloren, den Hüter gewech=
ſelt
, den Exhüter vom Platz geſtellt und trotz=
dem
gewonnen!
König: Sagten wir es nicht, daß es in
Momart zu dämmern ſcheint? König hat’s er=
fahren
. Und jetzt am Sonntag, wenn Groß=
Zimmern kommt! Gehen der Katz die Haare

Vorwärts Langen: Habt ihr das den
Griesheimer Turnern wirklich antun müſſen?
Stimme vor etlichen Jahren: Uns ging es ein=
mal
gerade ſo. Wahrlich iſt es kein ſüßer Troſt,
der den Griesheimern bleibt, nämlich Waller=
ſtädten
zu beſiegen.
Beſſungen: Recht ſo! Warum öfter
zweiſtellig verlieren, wenn es umgekehrt doch
ſchöner ausſieht.
Münſter: Es freut ſich die Reichsbahn.
Bezirksklaſſe: Zur neuen Lage: Faſt
hätte Bickenbach den 46ern einen Dorn aus
dem Fuß gezogen. Jetzt heißt es nur noch: 46
Darmſtadt oder Germania Pfungſtadt. Sollten
zwei Vereine der Staffel abſteigen wir
ſchätzen, daß es Nieder=Liebersbach nicht mehr
ſchafft ſo wird der andere noch geſucht unter
den übrigen Fünf. In der Laube ſitzt heute noch
keiner, darüber ſind wir uns klar.
Staffel 6 ließ geſtern vieles durcheinander
purzeln. Jedenfalls atmet Braunshardt auf,
denn Mörfelden iſt abgedrückt. Merck ſchlägt
ſich mit Stolz an die Bruſt: Wir haben es
geleiſtet. Nauheim ſcheint verloren, denn die
übrigen Mannſchaften ſind doch beſſer. Wer
kommt aber vor Nauheim zu ſtehen, Egelsbach?
Im Odenwald möchte man die Lage als ge=
klärt
bezeichnen. Groß=Zimmerns Vorſprung
mit 4 Punkten iſt kaum einzuholen. Aber auch
am Tabellenende gab es Veränderung, weil
Momart ſich durchzuſchieben beginnt.
Kreisklaſſe 1: Es wurden nur zwei Spiele
ausgetragen, die aber von außerordentlicher
Bedeutung waren. An der Bergſtraße hat ſich
Bensheim gemeldet und man beachte, jetzt die
Reihenfolge: Auerbach und Germania Eber=
ſtadt
je 7 Punkte, Hahn 6 und Bensheim 5
Punkte. Im Ried nennt die Spitze: Waller=
ſtädten
8, Büttelborn und Tſchft Geinsheim
je 6 Punkte.
Kreisklaſſe 2: Der Reichsbahn Spitzenſtel=
lung
ſcheint beſchloſſene Sache zu ſein. Den
Seeheimern wäre es recht, wenn’s bei ihnen
auch ſo hieße. Aber da ſtehen noch Wolfskehlen
und Erfelden, die mithalten können.

Reichsbahn ſiegt weiter.

aus?

Reichsbahn Darmſtadt Nieder=Modau
13:6 (8:1).
Wenn man das Ergebnis betrachtet, ſo kann
man ſagen, daß die Reichsbahn einen hohen Sieg
buchen konnte. Nach den Leiſtungen der Platzelf
in der erſten Hälfte geht dieſer auch ganz in
Ordnung. Nach der Halbzeit hatten ſich die Gäſte
mit den offenſichtlich nicht gewohnten Platzver=
hältniſſen
beſſer abgefunden und lieferten eine
faſt gleichwertige Partie. Nach 19 abwechſelnd
erzielten Toren, pfiff der Schiedsrichter, mit
deſſen Leiſtungen beide Teile nicht ſonderlich zu=
frieden
waren, ein Spiel zu Ende, von dem beide
Mannſchaften ſagen können, daß das Ergebnis

dem Stärkeverhältnis ungefähr entſpricht.
Die Jugend gewann gegen Nieder=Ramſtadt
nach ſtändig überlegen geführtem Spiele mit
13:7 Toren.
TV. Pfungſtadt Lorſch 3:2 (0:2).
Sehr ſelten ſieht man Spiele mit derartig
unterſchiedlichen Leiſtungen. Die Platzelf kam
in der erſten Hälfte überhaupt nicht in Schwung.
So hilflos und ſagen wir es ruhig auch
ſorglos gegen Lorſch zu ſpielen, war mehr als
leichtſinnig. Da ſteckte hinter den Gäſten doch
ein anderer Geiſt. Mochte die Abwehr der Platz=
elf
auch noch ſo ſehr aufpaſſen, alles kann man
halt nicht verhüten. So ſchoß Lorſch ein Feldtor
und verwandelte einen Strafwurf zum 0:2. Nach
der Pauſe man wollte es erſt nicht glauben
hieß es kaum nach Wiederanpfiff 3:2. Grüner
(2) und Grund hatten in drei Minuten 3 Tore
geſchoſſen. Den erſten Treffer hätte der Schieds=
richter
faſt nicht gegeben, da der Ball durch ein
Loch des Netzes wieder ins Aus geſchlüpft war.
Aber Lorſch
Es iſt daher ratſam, daß=
gab
ſich noch nicht geſchlagen. Die Platzelf ant=
wortete
jedoch mit Gegenangriffen und zeigte
dabei einen Eifer, der das Manko vor der Pauſe
vergeſſen ließ. Lorſch hatte eine bange Viertel=
ſtunde
durchzukoſten. Aber ihr Hüter war der
Mann. Kurz vor Schluß ſetzten die Gäſte alles
auf eine Karte. Bange Minuten gab es vor
Grünigs Tor. Der Schlußpfiff löſte die in Jubel
ausbrechende Spannung.

Merck Darmſtadt TV. Mörfelden 5:4 (2:2).

Den Merckern gelang es heute, nach ſchwerem
Kampfe, den in dieſer Verbandsrunde unge=
ſchlagenen
Turnern aus Mörfelden die erſte Nie=
derlage
beizubringen. Die Gaſtgeber fanden ſich
raſcher zuſammen, jedoch der Sturm ſchoß in
ausſichtsreicher Stellung mehrere Fälle über das
Tor. Auch Mörfelden kam jetzt beſſer ins Spiel,
doch die Merckſche Hintermannſchaft war auf der
Hut. Schmidt im Tor meiſterte kurz hinterein=
ander
einige gefährliche Bälle. Endlich, in der
12. Minute, wurde der Bann gebrochen. Eine
ſchöne Kombination ſchloß Kaltwaſſer mit einem
Torſchuß ab und Buß brachte durch einen ſchön
placierten Schuß die 2:0 Führung. Kurz hinter=
einander
waren die Turner zweimal erfolgreich.
Mit 2:2 Toren wurden die Seiten gewechſelt.
Die zweite Halbzeit begann mit einer klaren
Ueberlegenheit der Gäſte. Allmählich fand ſich
Merck wieder zuſammen, ſo daß das Spiel eine
geraume Zeit vollſtändig ausgeglichen war.

Beide Torhüter zeigten ſich von ihrer
Seite. Merck machte den großen Fehle=,
nur die rechte Seite einzuſetzen, obw=d
alles frei ſtand. Eine harte Entſcheidum
den Gäſten die Führung. Schmidt hat
Ball, der den Torraum um 10 Zentimg
ſchritten hatte, zurück. Der Schiedsrick,
auf den 13=Meter=Punkt. Gegen den
cierten Schuß war der Torhüter wach=
ſinger
ſetzt Brücher ſchön ein, dieſer tS.
Gäſte=Verteidiger, und ſchon muß der
hinter ſich greifen. Wiederum iſt es K.
welcher ſeinem Verein die Führung bra
eine ſchöne Kombination liefert den
den Ausgleich. Merck ſpielte nun auf S
verwandelt einen Strafwurf zum Sie gel
Ein 13=Meterball brachte den Merckar
weiteren Erfolg, der aber vom Schie
nicht anerkannt wurde.
Ein ſchöner Kampf war zu Ende,
der Leitung des Schiedsrichters Ko
Worms ſtets ritterlich und anſtändig
führt wurde.
Die zweite Mannſchaft von Merckkom
einen 10:6 Sieg beide Punkte an ſich b.

Groß=ZimmernReinheim 12:10 (
Das Ergebnis läßt es bereits vermu
es in Groß=Zimmern hoch herging. Urd)
lich es war ſo. Viele Zuſchauer,
unter nicht wenig Reinheimer, woll t
wie Groß=Zimmern ſeine Spitzenſtellu/
Doch wie arg wurden ſie enttäuſcht
Reinheim in Großfahrt 0:1 und wii
Das rauſchte nur ſo! Der erſte Geſ
Groß=Zimmerns 1:4. Prompt 1:5. So
doch nicht weitergehen . . . Die Pla+
den linken Läufer ins Tor. Endlich
pfiff der Wind vor anders her. Ton
aufgeholt. Der Exhüter, jetzt Läufer, u
Kurzerhand ſtellte ihn der Schiedsri,
Platz. Noch ein Tor, 5:6, und Pauſe.
nung herrſchte in beiden Lagern, denn
Elf hatte nur 10 Mann. Aber da
geiſterung dahinter und mit großer Fu
gegen den Schlußpfiff ausgeholt, der mu
ſpannenden Momenten die Platzelf
als Sieger ſah. Wenn ein Spieler
nennen iſt, dann der als Erſatz ins To=
Hüter. Ihm verdankt die Elf diesmal
auch Reinheim zeigte ſich in ſeiner
ſetzung von einer Seite, daß demnäch)
ſer Elf auch noch gerechnet werden
ſpannende Kampf muß allerſeits gefal.

1. Bezirks=Schwimmfeſt in Darmſta

Eine erfolgreiche Neueinrichtung

Um eine Belebung des ſchwimmſportlichen
Betriebes in den Wintermonaten zu erreichen,
hat unſer Schwimmbezirk eine Neueinrichtung
in Form gemeinſam durchgeführter Bezirks=

Schwimmfeſte getroffen. Die erſte Veranſtaltung
dieſer Art wurde geſtern im Städtiſchen Hallen=
ſchwimmbad
durchgeführt. Bis auf Poſeidon
Worms hatten ſich alle bekannten Vereine mit
ihren beſten Schwimmern eingefunden, und ins=
geſamt
ſtritten 27 Mannſchaften um den Sieg
in den Wettbewerben der Männerklaſſe I, II, III
und der Frauenklaſſe.
Die ſportliche Ausbeute des erſten Bezirks=
ſchwimmfeſtes
ließ nichts zu wünſchen übrig. Es
gab auf der ganzen Linie harte Kämpfe und
teilweiſe prächtige Leiſtungen. Die meiſten Er=
folge
errangen die Frankfurter und Darmſtädter
Vereine. Den Löwenanteil an den Staffelſiegen
errangen erwartungsgemäß Jung=Deutſchland
Darmſtadt und der Erſte Frankfurter Schwimm=
klub
. Die beſte Einzelleiſtung bot Lorey vom
SC. Wiesbaden mit zwei ſchönen Siegen über
100 und 200 Meter Kraul in der Klaſſe II. Be=
merkenswert
war es, feſtzuſtellen, wie raſch der
Schmetterlingsſtil im Bruſtſchwimmen ſich durch=
geſetzt
hat; ſo erledigten mindeſtens die Hälfte
der Schwimmer in der 4mal50 Meter= Bruſtſtaf=
fel
Kl. II ihr Penſum in dem neuen Flatterſtil.
Der Beſuch hätte in anbetracht der Tatſache,
daß das Bezirksſchwimmfeſt die erſte größere
Schwimmveranſtaltung ſeit den Süddeutſchen
Olympiaausſcheidungskämpfen im März dar=
ſtellte
, noch etwas beſſer ausfallen können. Die
Stimmung des ſehr ſachverſtändigen Publikums
jedenfalls war ausgezeichnet, und oftmals
dröhnte die Halle von den Anfeuerungsrufen
der um den Erfolg beſorgten Anhänger.
In der Männerklaſſe I traten Erſter Frank=
furter
Schwimmklub, Moenus Offenbach. SC.
Wiesbaden 1911 und DSC. Jung=Deutſchland
Darmſtadt miteinander in Wettbewerb. Die 1050 Meter Kraul=Staffel, die den Reigen der
Kämpfe eröffnete, brachte gleich eines der ſchön=
ſten
Rennen. Jung=Deutſchland errang hier mit
der Mannſchaft: Schell II, Heyne, Brandis I,
Sachs, Mayer I, Richter, Kaiſer, Schüßler I, Dr.
Goth und Weicker einen ſehr bemerkenswerten,
nicht ganz erwarteten Sieg über die ſtarke Geg=
nerſchaft
. Nach ſtets wechſelnder Führung gelang
es dem Schlußmann Weicker, gegen den bekannt
ſchnelleren Frankfurter Henrich nicht nur einen
Vorſprung von etwa 1 Meter aufzuholen, ſon=
dern
auch um Handſchlag früher das Ziel zu er=
reichen
. Ebenfalls um Handſchlag zurück wurde
Moenus Offenbach Dritter.
Nicht minder aufregend geſtaltete ſich die 10 100 Meter=Kraulſtaffel, in welcher Frank=
furt
den Spieß umdrehte. Kopf an Kopf gingen
die Frankfurter und Darmſtädter Schwimmer
faſt über die ganze Strecke auffällig war hier=
bei
, daß die Frankfurter auf den letzten 25 Me=
tern
ſtets etwas an Boden gutmachen konnten
und erſt Henrich, der in vorletzter Stelle ein=
geſetzt
wurde, gelang es, den entſcheidenden
Vorſprung herauszuholen, von dem Witthauer,
obwohl Weicker wiederum ein hervorragendes
Rennen ſchwamm und gut 1,5 Meter aufholte,
bis ins Ziel zehren konnte. Moenus Offenbach,
das durch Maus vorübergehend um ein Drittel
Bahnlänge führte, wurde mit etwa 8 Metern
Abſtand Zweiter, da Jung=Deutſchland wegen
Frühſtarts diſtanziert wurde. Erwartungsgemäß
gewann der Erſte FSC. mit Franz, Endres,
Henrich auch die 3mal100 Meter=Lagenſtaffel.
Der harte Zweikampf zwiſchen den Schlußleuten
von Jung=Deutſchland und Moenus, den der
Darmſtädter knapp für ſich entſchied, ließ aber
zum Schluß dieſe beiden Mannſchaften recht be=
denklich
zu dem Sieger aufrücken.

Die beiden Einzelwettbewerbe in di
fielen an den Erſten FSC. Ueber
Rücken mußte allerdings Franz (1.15,
ziert werden, ſo daß Grützner (Mon
erſten Platz belegte. Das 200 M/
ſchwimmen gewann in verhältnismä iit
cher Zeit Breitſtadt.
In der Männerklaſſe II erwähnten ril
Lorey=Wiesbaden, der 100 Meter
1.04,4 und 200 Meter in genau 2.30
Die 3mal200 Meter=Bruſtſtaffel fiel un
Frankfurt vor Wiesbaden. Die kurze
fel gewann Jung=Deutſchland Darmſt
Mannſchaft mit Mayer I, Zorn, E
Kaiſer, vor Stadtmannſchaft Mainz.
In der Männerklaſſe III blieb Zu
Jahn 1875 Darmſtadt in beiden Wet!
ſowohl über 100, 200, 100 Lagen von I0
bach als auch im 100 Meter=Rücken:1
durch Lohrer vor ſeinem Klubkamerad
ſiegreich.
Bei den Frauen, boten eine über
ſamtleiſtung die Schwimmerinnen von
ſchwimmverein Frankfurt und von J. 1
ſtadt. In der 4mal100 Meter=Bruſt7
der DSV. Frankfurt/M. allein auf mi
ſeine Bahnen, ganz ebenſo wie de
Deutſchland in der 3mal100 Meter=Kd
Aufregender wurde es nur im 200 Mu
Einzelwettbewerb, den Pullig (DSV.
bauer (Jung=Deutſchland) in Front 5.0
In einem abſchließenden Waſſerballn
den zwei Auswahlmannſchaften des
gegeneinandergeſtellt, von denen die
ſchaft, die etwas einfallsreicher und ſ
ger arbeitete, verdient mit 7:5 (4:2)

Männer=Klaſſe I:
Kraulſtaffel 10X50 m: 1. Jung=De
5:003; 2. EFSC. 5:00,4; 3. Moenus Y
5:00,6 Min. Rückenſchwimmen 100 m
ner (Moenus Offenbach) 1:21; 2. Heri
Deutſchland) 1:22,6; 3. Brandis (Jur)
1:25,6 Min. Lagenſtaffel 3X100 m:
3:49,4; 2. Jung=Deutſchland 3:52.2 M.n
ſchwimmen 200 m: 1. Breitſtadt (EFS
2. Wundenberg (Jung=Deutſchland)
Schwarz (EFSC.) 3:07 Minuten. Ki
10X100 m: 1. EFSC. 11:42; 2. Moen
bach 11:55; Jung=Dtſchld. 11:43,6 Nak
Männer=Klaſſe II:
Bruſtſtaffel 3X200 m: 1. Sparta
9:30,2; 2. Wiesbaden 1911 II. 9:38;
II. 9:52,1 Min. Kraulſchwimmen
Lorey (Wiesbd. 11) 1:04,4; 2. Schell.
Deutſchland) 1:08,8; 3. Schmalbach d
1:09,4; 4. Hamberger (Jung=Deutſchleu
Min. Bruſtſtaffel 4X50 m: 1. Jung=/l
2:31; 2. Mainz 2:32,3; 3. Sparta Sn
Min. Kraulſchwimmen 200 m: 1. Lox
baden 11) 2:30; 2. Schweppenhäuſen
Markgraf (Wiesbaden 11) 2:44 Min.
Männer=Klaſſe III:
Lagenſtaffel 100, 200, 100 m: X
6:00,2; 2. TG. Offenbach 6:08; 3. Polä=
furt
6:09,2 Min. Rückenſchwimmen
Lohrer (Jahn 75) 1:23; 2. Langjahr
1:23,6; 3. Weigel (TG. Offenbach) 1

Frauen=Klaſſe:
Bruſtſtaffel 4X100 m: 1. DSV. Fr.
2. Wiesbaden 1911 6:46,8; 3. Jung=
6:49,8; 4. TSG. 46 6:51,6 Min. Bri
men 200 m: 1. Pullig (DSV. Ffm.)
Gebauer (Jung=Deutſchland) 3:28,8
(EFSC.) 3:29,8 Min. Kraulſtaffel 21
1. Jung=Deutſchland 4:16,2; 2. Oie
4:33,2; 3. DSV. Frankfurt 4:37,4 A

[ ][  ][ ]

ziag, 11. November 1935

Websfeier der Deutſchen Bank und Disconko=
Geſellſchaft, Siliale Darmſtadt.
am 9. November 1923 in München gefallene Martin
wpar auch eine Zeitlang in Darmſtadt tätig, und zwar
ſolich bei der hieſigen Niederlaſſung der damaligen Direk=
Disconto=Geſellſchaft. Es wurde nun bei der Deutſchen
mtd Disconto=Geſellſchaft eine Gedenkfeier für die Gefalle=
gehalten
, bei der insbeſondere auch des früheren Arbeits=
dn
Martin Fauſt gedacht wurde, und deſſen Bild in den
äumen der Bank angebracht worden iſt. In der geſchmück=
wolterhalle
der Bank hatte ſich die Gefolgſchaft verſammelt
ſoenüber dem mit einem Lorbeerkranz der eine Schleife in
fum Reichsfarben trug, und mit friſchem Grün geſchmückten
Gefallenen Aufſtellung genommen. Der Betriebsführer
der in München Gefallenen und auch all derer, die ihr
ur die Ehre und den Wiederaufſtieg des deutſchen Vater=
hengegeben
haben. Nachdem die feierliche Weiſe des Lie=
guten
Kameraden verklungen war, knüpfte der Betriebs=
ſdie
Verſe an, die Pidder Lüng den Toten gewidmet hat:
War Deutſchland tief geknebelt und geknechtet
durch Liſt und Hader. Bruderkampf und durch Verrat
und ein Jahrtauſend in der Welt entrechtet,
ihr ſchenktet die Erlöſung durch die ſtarke Tat!
Wie viele fragten mit der Sehnſucht lautem Ruf,
wann der Allmächtige die Wendung bringe
und durch ein Wunder alle Not bezwinge
ihr ſeid die ſtumme Antwort, die das Wunder ſchuf!
darauf hin, was unter der Führung Adolf Hitlers in
ſtten Jahren Großes erreicht worden ſei. Die erhebende
lang aus mit dem rückhaltloſen Bekenntnis zu Volk und
ſind und einem Treuegelöbnis zu unſerem Führer Adolf
Aie ſchloß mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied.

RS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
KdF.=Sportprogramm des Tages.
ſte, Montag, finden ſtatt: Allgemeine Körperſchule (für
und Frauen und Jungendliche): Goetheſchule, Viktoria=
1 von 2021 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (für
und Mädchen); Eliſabethenſchule, Sandſtr. 12 von 20 bis
Schwimmen, Anfänger und Fortgeſchrittene (für Männer
zuen); von 20,3021,30 Uhr. kleine Halle; für SA: von
230 Uhr, große Halle. Kommt in dei neu beginnenden
Schwimmen. Fechten Tennis und Skitrocken. Anmeldung
skunft beim Sportamtsſtützpunkt, Bismarckſtr. 19 (Ruf
Letzter Aufruf an die Nichtſchwimmer!
man es für möglich halten? Es gibt immer noch Nicht=
mer
in Darmſtadt! In Darmſtadt, das den Großen Woog
ke Hochſchulſchwimmbahn, und zuguterletzt auch noch ein
ſes Hallenbad mit zwei wunderſchönen Schwimmbecken.
ver Nichtſchwimmer! Es gibt mit dem beſten Willen keine
mehr für dich wie etwa: Da aber, es iſt doch Winter!
Haſt du ſchon einmal im Winter in der Schwimmhalle ge=
Dir iſt beſtimmt ſo warm geworden, daß du das dringende
tis hatteſt, dich in die kühlende Flut zu ſtürzen. Alſo,
iun auch nicht mit der faulen Ausrede: Man bann ſich
ſih ſo leicht erkälten!
ſim lieber einmal in einen der jetzt wieder neu beginnen=
Ewimm=Lehrkurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene die
vortamtsſtützpunkt Darmſtadt der NSG. Kraft durch
mit ſo großem Erfolg durchgeführt wurden. Warte nic
Abis der Kurs begonnen hat. Melde dich noch heute zu
der nachſtehenden neuen Schwimmkurſe:
ſr Anfänger und Fortgeſchrittene (Männer,
mund Jugendliche): Montag, von 20.3021.30 Uhr, kleine
Beginn 18, 11.): Freitag, von 20,3021,30 Uhr, große
Gßeginn 15. 11.); Frauen und Mädchen: Freitag, von 19.30
MUhr kleine Halle (Beginn 15. 11.) Anmeldungen und
mt beim Sportamtsſtützpunkt Darmſtadt, Bismarckſtr. 19
83.)
ur Winker=Olympiade. Das KdF.-Programm
für den kommenden Winker.
Auf der Gaureferententagung des Amtes für
Reiſen, Wandern und Urlaub in Berlin wurden die
Kraft=durch=Freude=Fahrten für den kommenden
Winter feſtgeſetzt. Fernfahrten von mindeſtens einer
Woche Dauer werden 137 Züge machen und dabei
rund 100 000 Arbeitsfrontkameraden in die ſchönſten
Winterſportgebiete bringen. Dazu kommen noch die
vielen Kurzfahrten von 1 bis 3 Tagen, die die Teil=
ſurhl
mindeſtens verdoppeln, wenn nicht verdreifachen wer=
thtſcheidend
iſt auch hier, wie ſich das Wetter entwickelt.
wvorderſter Linie ſtehen die Reiſen in die Alpen, für deren
ce im Februar 1936 ſtattfindenden olympiſchen Wettkämpfe
Gewicht fallen. Es wird möglich ſein, alle dann in den
eilenden K.d.F.=Urlauber in Tagesfahrten zur Olympia
Gmiſch=Partenkirchen zu bringen.
Er erfreulich iſt die Tatſache, daß eine große Anzahl
=Reiſen im kommenden Winter in die deutſchen Mit=
dirge
gehen: in die ſchleſiſchen Berge, ins Erzgebirge,
hz, den Bayeriſchen Wald, nach Thüringen und in die
Kraft=durch=Freude=Urlauber haben überall Gelegen=
Aige Skilehrgänge mitzumachen, die von geprüften Lehr=
geleitet
werden. Außerdem finden unter ortskundiger Lei=
ſportſichere
Skifahrer weitere Ausflüge ſtatt. Wer den
Sport nicht betreibt, kann ſich, wenn er will, an den
hürderungen beteiligen, bei denen einheimiſche Volksgenoſſen
fiung übernehmen. Das Amt für Reiſen, Wandern, Urlaub
wdem Sportamt eine Vereinbarung getroffen, wonach das
)ie Durchführung der Skilehrgänge übernimmt.
W,K.d.F.=Winterfahrten beginnen in der Woche zwiſchen
Rchten und Neujahr. Der erſte Zug geht vom 25. Dezember
1. Januar 1936 in den Allgäu/Pfronten und der
om 26. Dezember bis 29. Dezember in den Schwarz=
Kniebis.
der Rundfunkteilnehmer am 1. November 1935. Die Ge=
w
der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am
Anber 6 816 509, gegenüber 6 651924 am 1. Oktober. Im
Eis Monats Oktober iſt mithin eine Zunahme von 164 585
Anern (2,47 v. H.) eingetreten. Unter der Geſamtzahl vom
onder befanden ſich 472 163 gebührenfreie Anlagen.

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Im gleichen Schritk und Trikk.
Ein Film des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyffhäuſer.
Der Deutſche Reichskriegerbund Kyffhäuſer blickt 1936 auf
ſein 150jähriges Beſtehen zurück. Soldaten des friderizianiſchen
Regiments von Brüning, Veteranen der ruhmreichen Kriege
Friedrichs des Großen, ſchoſſen im Jahre 1786 in Wangerin in
Pommern eine kameradſchaftliche Vereinigung, die als die älteſte
im Kyffhäuſerbund angeſehen werden muß. Aus ihr iſt der
Deutſche Reichskriegerbund Kyffhäuſer entſtanden. Die ſtolze
Entwicklung des größten Bundes ehemaliger Soldaten der Welt
in einer Geſamtſtärke von über 3 Millionen wird über die Frei=
heits
= und Einigungskriege bis zum Weltkriege und bis zur
großen Geburtsſtunde der nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft
in dem National=Tonfilm Im gleichen Schritt und Tritt feſt=
gehalten
. Der Film beginnt im Weltkriege. Ueber die Lein=
wand
ſtampfen die Füße der Feldgrauen, Geſchutzdonner kracht,
Bomben ſauſen durch die Luft, Erdreich fliegt berſtend auf, Men=
ſchen
ſinken zu Boden, die Soldaten, Deutſchlands Jugend, deutſche
Männer kämpfen für ihr Vaterland vier Jahre lang im zähen
Ringen um den Sieg, in unerſchütterlicher kameradſchaftlicher
Verbundenheit Schulter an Schulter, Herz in Herz: Im glei=
chen
Schritt und Tritt. In dieſen Bildern atmen wir den
Geiſt der Frontkameradſchaft und erleben die große Geburtsſtunde
des Gedankens der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Der
Film zeigt aber auch den unerbittlichen Kampf des Kyffhäuſer=
bundes
gegen Zerſetzung und Verfall unſeres Volkes und gegen
die haltloſen Lügen des Auslandes in der Nachkriegszeit, er lie=
fert
den Beweis ſeiner treuen und einwandfreien Kampfesarbeit
für den Beſtand der Nation. Der Kyffhäuſerbund kann heute mit
Genugtuung den Film als das Dokument ſeiner aufbauenden und
ſchöpferiſchen Arbeit dem deutſchen Volke zeigen und von ſeiner
treudeutſchen Geſinnung für Führer und Volk Zeugnis ablegen.
Aus dieſem Grunde wurde der Film von der Reichsfilmſtelle als
beſonders volksbildend anerkannt und als geeignet bezeichnet, als
Lehrfilm in allen öffentlichen Kinotheatern, Organiſationen und
Schulen verwendet zu werden. Der Film läßt aus Krieg und
Revolte, Ruhreinbruch und Sittenverfall, Inflation und Korrup=
tion
den Gedanken reiner, treuer Kameradſchaft und Volksgemein=
ſchaft
ſichtbar hervorſteigen, ſo wie er ſich ſtets im Kyffhäuſerbund
verkörpert hat. In den Not= und Elendsjahren unſeres Volkes
wehen die Fahnen des Kyffhäuſerbundes aufrecht. Die alten
Soldaten und Kameraden des Weltkrieges marſchieren ihren Zie=
len
unbeirrt im gleichen Schritt und Tritt entgegen. 16 Er=
holungsheime
, 5 Kriegerwaiſenheime, zahlreiche Wohlfahrtsein=
richtungen
für diejenigen, die durch Krieg und Not Schaden ge=
litten
haben, blühen trotz Inflation zum Wohle unſeres Volkes.
Die Wohlfahrtspflege wird zum Segen unſeres Landes. Trotz
Verhetzung und unſinniger Irrlehren lebt der Geiſt der Kame=
radſchaft
, glüht die Seele des alten Soldaten für ſein Vaterland
und wirkt der Sinn der Opferbereitſchaft in den Reihen der
Kameraden weiter. Unentwegt marſchieren ſie willig und arbeits=
freudig
in dem Kampf um die Wiedererſtarkung der Nation. Aus
dem wilden und zerſtörenden Kampf der Nachkriegszeit hebt ſich
die lichte Geſtalt unſeres Führers hervor, der das deutſche Volk
wieder zur Gemeinſchaft zurückführt und der durch die Errichtung
der Wehrfreiheit dem deutſchen Soldaten ſeine Ehre zurückgibt.
Im Bilde erſcheinen uns große vaterländiſche Begebenheiten ver=
gangener
Jahre, die Weihe des Tannenbergdenkmals in ſeiner
gewaltigen Bedeutung. Man ſieht und hört noch einmal wie
zum neuen Leben erweckt den greiſen Feldmarſchall von Hin=
denburg
, den getreuen unvergeßlichen Eckehard des deutſchen
Volkes. Beſonders eindrucksvoll wird zum Ausdruck gebracht das
große Treffen des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyffhäuſer in
Kaſſel, woſelbſt 300 000 alte Soldaten zuſammengeſtrömt und ver=
ſammelt
ſind zum gewaltigen Treuebekenntnis für Führer, Volk
und Vaterland. Innerlich und äußerlich geſchloſſen marſchieren ſie
als treue Gefolgsmänner unſeres Führers dem großen Ziel ent=
gegen
: einem ewigen, unvergänglichen Deutſchland.
Für den Landesverhand Kurpfalz erfolgt die Erſtauffüh=
rung
des Films am Sonntag, dem 17. November um
11.30 Uhr vormittags, im Union=Theater Darmſtadt,
Rheinſtraße. Für die Angehörigen des Kyffhäuſerbundes können
die Eintrittskarten durch die Kameradſchaftsführer auf der Ge=
ſchäftsſtelle
, Artillerieſtraße 6, in Empfang genommen werden.
Was die Lichtſpielkheaker bringen.
Das Union=Theater bringt einen ſpannenden Kriminalfilm
der Ufa Einer zuviel an Bord mit Albrecht Schoenhals, Lida
Baarova, René Deltgen, Karl Dannemann. Willy Birgel.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen einen Liebesfilm, der endlich
einmal tief und echt iſt Liebesleute mit Renate Müller und
Guſtav Fröhlich.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute zum letzten Male ein
heiteres Luſtſpiel Amphitryon (Aus den Wolken kommt das
Glück) mit Willy Fritſch. Käthe Gold, Paul Kemp, Fita Benk=
hoff
. Adele Sandrock.
Belida zeigt nur noch 3 Tage Dolores del Rio in:
Madame Dubarry
Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen in Erſtauffüh=
rung
Madame Dubarry mit Dolores del Rio unter der Regie
von Wilhelm Dieterle in deutſcher Sprache.

Nr. 311 Seite 7

Die Comedian Harmoniſts ſingen wieder!!! Nach Rückkehr
von ihrer unvergleichlichen Welterfolgstournée in Amerika. Eng=
land
. Spanien und Italien ſingen die Comedian Harmoniſts am
Samstag, dem 16.. und Sonntag, dem 17. November, mit
neuem Repertoire im Orpheum! Seit etwa 4 Wochen ſingen ſie
wieder in Deutſchland unter neuem Namen: Das Meiſter=
ſextett
und ernteten überall ſtärkſten Beifall in den ausver=
kauften
Konzertſälen. Der ſtärkſte Erfolg zeigt ſich ſtets nach dem
Vortrag der einfachſten deutſchen Volkslieder. Neben deutſchen
Volksliedern werden ſie in ihrem umfangreichen Programm Film=
ſchlager
, Operettengeſänge und neueſte Schlagerlieder zum Vor=
trag
bringen. Der Kartenverkauf hat begonnen!
Der ſilberne Gardeſtern
mit den blauen Buchſtaben RLB und dem Hakenkreuz iſt
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Am. Biebesheim, 8. Nov. In einem Gemeinſchaftsabend hat=
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ſich im Parteilokal die Kameradinnen der NS.=Frauenſchaft
zuſammen mit denen der Frauenhilfe (früher Frauenverein) im
kleinen Sälchen getroffen. Die Führerin der NS.=Frauenſchaft,
Frau Hanni Rothermel, begrüßte die von beiden Organiſationem
zahlreich erſchienenen Frauen und wies daraufhin, daß es heute
mehr denn je erforderlich ſei, in gemeinſamer Zuſammenarbeit
am Aufbau mitzuhelfen. Für die Folge wird allmonatlich ein der=
artiger
Abend abgehalten.
n. Raunheim. 9. Nov. In der Gemeinde herrſcht eine rege
Bautätigkeit. In den letzten Tagen konnten wiederum eine
Reihe von Neubauten bezogen werden. Weiterhin iſt das Wohn=
haus
des Bürgermeiſters im Rohbau fertig geworden. Am
Ortsausgang will die Verwaltung demnächſt eine neue Grün=
anlage
erſtellen. Hierfür wird der durch den Hausabbruch Berg=
freigewordene
Platz verwendet. Im neuen Bauviertel hinter der
Kirche erſtellt man im Frühjahre einen Kinderſpiekplatz. Fur die
Projekte ſind die erforderlichen Mittel genehmigt worden.
n. Rüſſelsheim. 9. Nov. Das Wendling=Quartett
bei Opel. Auf Einladung der Kulturabteilung der Adam Opel
A.=G. bot am Freitag abend das beſtens bekannte Wendling=
Quartett (Stuttgart) imSaale des Rüſſelsheimer Hof einen Kam=
mermuſik
=Abend. Ausführende waren Karl Wendling (1. Vio=
line
), Hermann Hubl (2. Violine), Ludwig Natterer (Viola) und
Alfred Saal (Cello). Auf dem Programm ſtanden Streichquar=
tette
von Schubert, Haydn und Beethoven. Das Quartett machte
auch an dieſem Abend ſeinem Namen hohe Ehre und ſpielte die
Werke unſerer großen Meiſter mit künſtleriſchem Impuls und
höchſter Virtuoſität. Hervorragend dabei Profeſſor Wendling
ſelbſt, der mit künſtleriſcher Beſeeltheit das Quartett, zu letzter
Hingabe aneiferte. Am nachhaltigſten blieb der Eindruck von Schu=
berts
Werk: hier muſizierte das Quartett in einer Weiſe, die nicht
mehr zu überbieten iſt. Die Künſtler wurden lebhaft gefeiert.

Wekkerbericht

des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Das mit ſeinem Zentrum über England liegende Tiefdruck=
gebiet
hat ſich ſtark abgeſchwächt, ſo daß auch ſein Einfluß auf
unſer Gebiet erheblich nachgelaſſen hat. Immerhin bedingen die
noch über Frankreich heranziehenden Randſtörungen eine leichte
Unbeſtändigkeit, die ſich in gelegentlichen, jetzt aber meiſt uner=
heblichen
Niederſchlägen äußern. Der mit dieſer Entwicklung auf=
gekommene
verhältnismäßig freundliche Witterungscharakter
bleibt zunächſt auch erhalten.
Ausſichten für Montag: Vielfach dunſtig, ſonſt wolkig bis aufhei=
ternd
, im weſentlichen trocken, nachts friſch, doch mittags recht
mild, öſtliche und ſüdliche Winde.
Ausſichten für Dienstag: Zunächſt Fortdauer des im ganzen
freundlichen Witterungscharakters.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: i. V. Dr. C. H. Quetſch= für Feuilleton: Dr. Herbert Rette:
für Gegenwart‟: Dr. Herbert Netie; für Reich und Ausland‟: Dr. &. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann; Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. K. 35. über 19000. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben
Gatten, unſeren treuſorgenden Vater und Großvater
Emanuel Langer
Reichsbahnbeamter a. D.
im Alter von 71 Jahren, zu ſich in die Ewigkeit zu
nehmen.
Für die trauernden Familien:
Marie Langer, geb. Mutterer
Kinder und Enkelkinder
Darmſtadt, Frankfurt, a. M., Hilverſum (Holl.),
den 10. November 1935.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 13. Nov., um ½3 Uhr,
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Mittwoch früh ½7 Uhr Requien in der Liebfrauenkirche,
Man bittet von Beileidsbeſuchen abzuſehen.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 311

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 11. Novembe

Sadtädto larSlateloler
47)
Roman von Henrik Heller.

Solchem reſervierten Wohlwollen gegenüber kann man nur
eine einzige Antwort geben, und das tut Eva denn auch. Ich
hoffe es, Herr Medizinalrat. Vielen Dank, ſagt ſie, wie die
eingelernte Entgegnung auf ein Stichwort. Es kommt ganz leicht
und ſelbſtverſtändlich über die Lippen. Vor der Drehtür wartet
ein geſchloſſenes Auto, ein rieſiger alter Kaſten von einem Sechs=
ſitzer
, der junge Schofför glotzt Eva an, als wäre ſie ein Fabel=
tier
. Am Rand der Auffahrt harkt ein Mann den gelben Sand,
die Roſenſtöcke neben dem Haus hängen voll betauter roſa
Blüten, die ganze Welt riecht nach Roſen und Morgenluft.
Als Eva gerade einſteigen will, gerät die Tür wieder in
ſchwingende Bewegung, wie herausgeſchleudert ſtürzt Dr. Szigety
ins Freie. Er iſt unraſiert und trägt weder Kragen noch Weſte.
Fräulein Kreuzberg, ſagt er und packt ihren Arm, kann
ich Ihnen irgendwie helfen? Haben Sie genügend Geld? Genie=
ren
Sie ſich nicht, ſagen Sie’s nur. Kümmert ſich jemand um
Sie ſoll ich jemanden benachrichtigen? Nein? Aber das iſt
doch . . . Schauderhaft! Wenn Sie irgend etwas brauchen, ſo
ſchreiben Sie mir ſofort! Hören Sie? Ich ſtehe Ihnen immer zur
Verfügung.
Wiederum ſagt Eva: Danke, Herr Doktor, aber dieſes Mal
zittern ihre Lippen, der Unterkiefer will nicht gehorchen, man
möchte ihn am liebſten mit der Hand feſthalten.
Dann geht’s abwärts, die Serpentinen hinunter, der Wagen
rumpelt ſchrecklich. Wie blau der Himmel iſt! Bei einer Kurve
ſieht man noch einmal den kantigen Steinwürfel des Sanato=
riums
, es iſt ſchon weit fortgerückt, das vertraute Bild
ſcheint verändert, fremd. Im Hochwald ſchwirren Sonnenkringel
über das Moos. Ueber dieſe Waldſtraße iſt man vor unmeß=
bar
langer Zeit aufwärts gefahren, das Holz ſtand im Rauhreif,
der Schnee ſtäubte unter den Pferdehufen, und man war mutig,
hoffnungsvoll, arbeitshungrig.
In der menſchenleeren Bretterbude der Station brauchte man
nicht lange zu warten, kaum iſt man da, biegt auch ſchon der
Lokalzug um die Waldecke und ſchnaubt wichtig heran. Aus dem
erſten Wagen hinter der Maſchine laden ſie ein junges Dirndl und
zwei Milchkannen aus, weiter rückwärts ſteigt Eva mit den zwei
Begleitern ein. Ein leeres Abteil dritter Klaſſe, ſchmale Holz=
bänke
, verdorbene Knaſterluft. Der Zug fährt ſchon wieder.
Sie dürfen ſchon rauchen, ſagt einer der Lodengekleideten
gutmütig, mögen Sie eine Zigarette?"
Aber ſie will nicht rauchen, ein bißchen friſche Luft möchte
ſie, das Fenſter aufmachen. Das iſt aber nicht erlaubt, man ſetzt
es hier weitſchweifig auseinander, Fenſter und Tür eines
Arreſtantenabteils müſſen geſchloſſen bleiben, ſo lautet die Vor=
ſchrift
.
Eva ſitzt zuſammengeduckt in der Fenſterecke und verſucht die
Telegraphenſtangen zu zählen, aber es wird finſter, Rauch be=

ſchlägt die Scheiben, draußen donnert ein Tunnel, ihrethalben
brauchte der Zug nie mehr ans Tageslicht zu kommen.
Halteſtellen Fahrt Wieſenland beſchauliche Dörfer
kleine Städtchen, Schafe weiden auf abgeernteten Aeckern,
in einer Station ſteht der Zug endlos lange. Leute ſteigen ein,
rütteln an der verſchloſſenen Kupeetür und ſchimpfen, aber ſie
können nicht hinein, und die Vorhänge bleiben feſt zuſammen=
gezogen
.
Wiederum bekommt Eva ein Glas Kaffee, das zweitemal
an dieſem Tage. Sie trinkt dankbar, ſie ißt auch ein Stückchen
Semmel. Vor dem Fenſter reden ein paar Männerſtimmen Fran=
zöſiſch
, man ſieht von den Sprechern nur ein bißchen Zigaretten=
rauch
und die Mützen, eine grüne, eine braune Mütze. Finan=
zer
gehen vorüber, viel Wache iſt auf dem Perron, ja freilich,
man iſt ja ſchon in Feldkirch. Grenzſtation.
Dann kommt endlich der Eilzug und nimmt die zurückge=
laſſenen
Wagen mit ſich nach Bregenz. Ein anſehnlicher Bahn=
hof
, viele Leute, Rauch, Geſchrei, kein Menſch hat acht auf die
ſpinnengraue kleine Geſellſchaft von zwei Männern und einer
Frau, die vor dem Stationsgebäude in ein wartendes Auto
ſteigt.
Sehr klein iſt die Zelle, die eine rothaarige junge Perſon vor
Eva aufſchließt, kleiner noch, viel kleiner als ihre letzte Behau=
ſung
, auch hier ſind die Fenſter vergittert. Sie lächelt müde,
das iſt ſie nun ſchon gewohnt. Auch vor dieſem Fenſter wuchten
die Alpen auf. Ferner, unerreichbarer, ſtrenger ſtehen ſie vor
dem verblaſſenden Firmament, aber man unterſcheidet immerhin
die dunklen Maſſen des Bregenzer Waldes und dahinter weiße
Zackenkronen. Iſt das ſchon der Rhätikon, die freien Berge von
Appenzell und Glarus, liegt dort drüben ſchon Schweizer Land.
Die kleine Rothaarige kommt herein und erkundigt ſich, ob
Eva noch etwas eſſen will. Die Häftlinge haben zwar ſchon
Abendeſſen gehabt, aber Eva iſt Unterſuchungsgefangene und
darf ſich aus der Kantine verpflegen. Eva dankt, ſie will nicht
mehr eſſen, ſie will nur ſchlafen recht lange ſchlafen.
Der junge Beamte, der das erſte Verhör mit ihr vornahm,
befand ſich ſchon im Zimmer, als man Eva hereinführte, er ſaß
mit geſpreizten Beinen am Tiſch und ſchrieb, ohne bei ihrem
Eintritt aufzuſehen oder zu grüßen. Hinter der Schreibmaſchine
am Fenſter wartete der Schriftführer der Dinge, die da kommen
ſollten. Es dauerte ziemlich lange, bis es dem jungen Richter
beliebte, das umfangreiche Haupt zu heben, dann aber ſah er
Eva lange und ſehr eingehend an.
Setzen Sie ſich, verlangte er, ſachlich auf einen Stuhl deu=
tend
, vor allem brauche ich Ihre Perſonalien. Sie heißen Eva
Kreuzberg, nicht wahr, zuſtändig nach Wien, Beruf,
Pflegerin.
Altar, Religion, Stand?

28 Jahre, Katholiſch, Ledig.
Vorbeſtraft?
Nein.
Unbeſcholten, diktierte der Beamte, und die Schreiry
klapperte gehorſam. Ich habe Ihnen mitzuteilen, daß die
iche Unterſuchungshaft über Sie verhängt iſt. Bekenm
ſich ſchuldig?
Nein, ſagte Eva wiederum und ſchaute aus müden
vor ſich hin.
Der Richter nahm die Weigerung ſcheinbar willig
ginnen wir mit dem Anfang. Meiner Information nach
Sie während einiger Wochen in engen Beziehungen zu
ſidenten Richard Baitſky Stimmt das?
Es ſtimmt, Herr Doktor, ſie ſah ihn fragend on
Landgerichtsrat, verbeſſerte ſie ſich unſicher.
Er ſchien wenig Wert auf den ihm zukommenden
legen. Nennen Sie mich, wie es Ihnen beliebt. Der
will ich auf die Spur kommen, das iſt die Hauptſache.
hat dieſe Geſchichte mit Dr. Baitſky gedauert?
Sechs Wochen . . ., ja, gerade ſechs Wochen
Tage.
Sechs Wochen der Richter hob die Augen von
Stenogramm. Das ſcheint mir reichlich lange.
Eva gab keine Antwort und lächelte ſtill auf die zerſch
Tiſchplatte hinunter, Lang? Ihr ſchien es ein einzige

Tag geweſen.
Hören Sie, mein liebes Fräulein, ſagte der Maru
anderen Tiſchſeite argwöhniſch, für’s erſte können
natürlich anlügen, denn ich weiß von dieſem Fall
wenig. Immerhin traue ich Ihnen genügend Intelligen
die Unhaltbarkeit ſolcher Lügen richtig einzuſchätzen. Bin
undzwanzig, ſagen wir, binnen achtundvierzig Stunden
alles ſchwarz auf weiß vor mir. Sie gewinnen dur
Flunkereien nichts.
Ich ſage die Wahrheit. Eva ſtieg das Blut in
hobene Geſicht. Ich lüge ſo wenig, wie ich gemordet ho
Gemordet! nagelte ſie der Richter mit geſpieltem
feſt. Wer redet denn von Mord? Meiner Anſicht nad
da überhaupt nur ein Totſchlagsverdacht in Frage. Ab
wir weiter. Hat ſich Dr. Baitſky Ihnen genähert, oder
ihm?
Keine Antwort. Evas Geſicht flammte.
Der Beamte wartete, ſeufzte, polierte ſeine Fin
ſtenographierte. Haben Sie von ihm Geſchenke erhalten
gegenſtände, Geld?"
Nichts.
Nichts? Gar nichts?
Gar nichts. Nicht einmal Bonbons, Blumen. D
wird das beſtätigen.
Der Beamte wachte auf. Merkwürdig! meinte er
reicher Mann .! Innerlich ſetzte er das junge Frauei
um ein paar Stufen höher. Entweder ſpielte da eime
Herzensgeſchichte mit, oder es war eine total mißglücts
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Niemals.
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