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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſkattet.
Nummer 303
Sonntag, den 3. November 1935
197. Jahrgang
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erſcharfang vei Tage i Miteiieer!
gebnisloſe engliſch=ikalieniſche Ausſprache in Genf. — Sankkionsbeginn am 18. November.
Fieberhafte Vorbereikungen der briliſchen Admiralikäk im Mikkelmeer.
Merifung der engliſchen Haltung
Sankkionen vom 18. November ab.
Aegenader Nanien.
EP. Paris, 2. November.
ieLondoner Vertreter des „Echo de Paris” meldet, die
19cegierung denke nicht nur nicht daran, auch nur ein
iegsſchiff aus dem Mittelmeer zurückzuziehen, ſondern
ſcheft mit Vorbereitungen auf lange Sicht beſchäftigt,
B. der Einberufung der Reſerve, Inſtandſetzung
hrtr Schiffe, Einrichtung von Stützpunkten im öſtlichen
et, Anlegung von Arſenalen, Verhandlungen mit der
ſch Regierung uſw. Die franzöſiſche Regierung habe in
hm Aufklärung über die Gründe dieſer Maßnahmen
ge=
uh daran erinnert, daß die Unterſtützung Frankreichs ſich
tren und Geiſt des Völkerbundes halten müſſe, alſo eine
Regelung des Streitfalles zum Ziele habe. In
eng=
bllſtiſchen Kreiſen werde jedoch heute zugegeben, daß die
Regierung die Friedensvorſchläge ſchroff abgelehnt
Kardinalſtaatsſekretär Pacelli und Miniſterpräſident
ter mittelt hätten. Die engliſche Regierung habe ſich
ge=
ſüdieſe Vorſchläge auch nur als Verhandlungsgrundlage
ſien. Die britiſche Admiralität verlange jetzt von Frank=
MKrahmen, die einer wahren Mobilmachung gleichkämen.
n die engliſchen Behörden bereits die Bekanntgabe der
gen der franzöſiſchen Luftſtreitkräfte gefordert. England
Ham Kundgebung der engliſch=franzöſiſchen Macht zu
wün=
darauf berechnet ſei, Italien zum Nachgeben zu ver=
Eeliener verlangen Schleifung der Gibralkar=
Befeſtigungen.
EP. London, 2. November.
B Daily Expreß” meldet, wird Italien auf der Anfang
ſe beginnenden Flottenkonferenz die Forderung nach
üg der Befeſtigungen in Gibraltar ſtellen. Dabei wird
wwie das gleiche Blatt weiter meldet, von der
Voraus=
ſusgehen, daß der öſtliche Zugang zum Mittelmeer, der
ſal unbefeſtigt iſt und gemäß den völkerrechtlichen
Verein=
hn ſowohl in Kriegs= als auch in Friedenszeiten Schiffen
ſtionen zugänglich ſein muß, und daß infolgedeſſen auch der
Fugang keinerlei militäriſcher Kontrolle unterliegen
and ſtellt Frankreich vor die Entſcheidung.
Londoner Vertreter des „Jour” erklärt, daß in aller=
Zeit mit einer bedeutenden Verſchärfung der
engliſch=
hen Spannung zu rechnen ſei. Die amtlichen engliſchen
ſend die britiſche Regierungspreſſe träten heute allgemein
An, daß der Völkerbund Muſſolini die Bedingungen für
Ge ung des italieniſch=abeſſiniſchen Streitfalles diktieren
u Regierung Baldwin habe Laval klar vor die
Entſchei=
ſtellt, entweder den Völkerbund und den guten Willen
ſs in den Frankreich direkt angehenden Problemen zu
üder aber Muſſolini und Italien mit der Ausſicht auf
eldigen Sturz der franzöſiſchen Regierung. In amtlichen
n Kreiſen ſcheine man heute mit einer gewiſſen
Gleich=
tſauf den Augenblick zu warten, in dem Muſſolini
be=
werde, Verhandlungen auf „normaler Grundlage”
ein=
o. h. auf Grund der Bedingungen, die ihm die
eng=
e ierung im Namen des Völkerbundes zu diktieren be=
Englands Bedingungen.
8 „Echo de Paris” und das „Oeupre” melden übereinſtim=
Nus Genf, Sir Samuel Hoare habe dem franzöſiſchen Mini=
ANnten erklärt, England werde erſt dann einige Kriegs=
Aus dem Mittelmeer zurückziehen, wenn Italien nicht eine,
D 4rei Diviſionen aus Libyen zurückgezogen und wenn die
Aſtändliche Haltung der italieniſchen Preſſe ſich geändert
Kein Fortſchritk in Genf.
DNB. Genf, 2. November.
engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare hatte heute
a. eine ¼ ſtündige Ausſprache mit Baron Aloiſi. Wie
hat Hoare dabei den engliſchen Standpunkt nochmals
und betont, daß ſeine Regierung nach wie vor eine
Regelung begrüßen würde. Es könne jedoch keine
hue die freiwillige Zuſtimmung des Negus und außer=
* Völkerbundes in Betracht kommen.
une trat ferner der Auffaſſung, daß der gegenwärtige Kon=
Ve beſondere engliſch=italieniſche Seite habe, entgegen.
Nannung zwiſchen Italien und England, ſei durch die
De Preſſekampagne hervorgerufen worden. Schließlich
Aich über die Streitkräfte in Lybien geſprochen. Neue
angen haben ſich aus der unterredung
rgeben. Von italieniſcher Seite wird beſtätigt, daß
terredung keine beſonderen Ergebniſſe
Laß ſie aber freundſchaftlich verlaufen ſei.
Delgiſche Miniſterpräſident van Zeeland hatte gleichfalls
e rredung mit dem engliſchen Außenminiſter. Anſchließend
Ddare, Eden und Laval beim Mittageſſen zuſammen=
Tagung der Sankkionskonferenz.
DNB. Genf, 2. November.
Nach neuen einſtündigen Beratungen des Arbeitsausſchuſſes
iſt die Sanktionskonferenz Samstag nachmittag, kurz nach 4 Uhr,
zu einer öffentlichen Sitzung zuſammengetreten.
Der Präſident legte die Entſchließungsentwürfe zu den
Sank=
tionsvorſchlägen 2, 3 und 4 mit der Bemerkung vor, daß der Zweck
dieſes Schrittes die Wiederherſtellung eines gerechten und
ehren=
vollen Friedens ſei. In dieſen drei Entſchließungen werde davon
Kenntnis genommen, daß die Kreditſperre gegen Italien
bereits von 39 Regierungen durchgeführt werde, und daß ſich 43
Regierungen bereit erklärt hätten, die Ein= und
Ausfuhr=
ſanktionen gegen Italien anzuwenden. Alle
Völker=
bundsmitglieder wurden aufgefordert, die notwendigen
Maßnah=
men zu treffen, um dieſe Sanktionen auf allen ihren Gebieten
vom 18. November ab durchzuführen.
Die drei Entſchließungen wurden ohne Ausſprache einſtimmig
angenommen. Lediglich der Vertreter Chiles erinnerte an die von
ſeiner Regierung bereits früher gemachten Vorbehalte.
Hierauf erhielt der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval
das Wort.
Laval
erinnerte an ſeine wiederholten Erklärungen, daß Frankreich den
Pakt loyal anwende. Man müſſe aber ſo ſchnell wie möglich eine
gütliche Regelung des Konfliktes anſtreben. Die franzöſiſche
Re=
gierung und die britiſche Regierung ſeien darin einig, daß ihre
Zuſammenarbeit auch auf dieſem Gebiet beſtätigt werden ſolle.
Dieſe Pflicht dränge ſich in beſonders gebieteriſcher Weiſe für
Frankreich auf, das am 7. Januar d. J. einen
Freundſchaftsver=
trag mit Italien geſchloſſen habe. Deshalb werde er mit aller
Zähigkeit die Suche nach all den Elementen fortſetzen, die als
Grundlage für ein etwaiges Verhandeln dienen könnten. Deshalb
habe er auch die Initiative zu Beſprechungen ergriffen, ohne
üb=
rigens jemals den Gedanken gehabt zu haben, ihnen eine
endgül=
tige Form außerhalb des Völkerbundes zu geben. Nur in ſeinem
Rahmen könnten Vorſchläge geprüft und Entſcheidungen getroffen
werden. Er habe die Gewißheit, daß der Völkerbund ſeine höchſte
und vornehmſte Friedensmiſſion zu erfüllen wiſſen werde.
Der engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare
wies dann auf die Bedeutung der Entſchließung hin. Am 18.
No=
vember werde alle Ausfuhr aus Italien nach denjenigen
Mit=
gliedsſtaaten, die an dem Sanktionsvorſchlag Nr. 3 teilnehmen,
aufhören. Ein Ausſchuß werde bis zum 18. November gewiſſe
Fälle prüfen, in denen es ſich als erwünſcht erweiſen ſollte, eine
Sonderbehandlung zu empfehlen. Sir Samuel Hoare betonte
wei=
ter das große Bedauern, zu ſolchem Vorgehen gezwungen zu ſein.
Wenn der Völkerbund ſeinen Einfluß behalten ſolle, ſei aber ein
kollektives Vorgehen unvermeidlich. Das Ziel ſei die Abkürzung
des Krieges Wir hoffen und glauben, ſo ſagte der Miniſter, daß
es dem Völkerbund gelingen wird, dieſen Zweck zu erreichen. Auf
jeden Fall werden wir alle weiterhin nach Frieden ſtreben und
für einen Frieden, der für alle Beteiligten ehrenvoll iſt, arbeiten.
Ich habe mit großer Sympathie und voller Zuſtimmung die
Er=
klärungen des Herrn Laval gehört. Er hat genau das
ausgeſpro=
chen, was uns alle bewegt.
Sir Samuel Hoare ging auch auf die Beſprechungen
zwiſchen London, Paris und Rom über die
Möglich=
keiten einer Regelung des Streitfalles ein.
An dieſen Beſprechungen ſei nichts Geheimnisvolles oder
Un=
heimliches. Es ſei die Pflicht aller, den Weg zum Frieden zu
erkunden. Bis zum Augenblick ſeien die Beſprechungen nichts
wei=
ter als der Austauſch von verſuchsweiſen Anregungen geweſen. Sie
hätten
bisher kein poſitives Ergebnis
gehabt. Es ſei deshalb nichts zu berichten. Sobald dieſe
Anregun=
gen eine greifbare Form annehmen, würden ſie bei der erſten
Ge=
legenheit in der geeigneten Weiſe vor den Rat gebracht werden.
Hinter dem Rücken des Völkerbundes werde
keine Vereinbarung geſchloſſen werden. Nichts
läge ihnen auch ferner, als eine Vereinbarung herzuſtellen, die
nicht für alle drei ſtreitenden Parteien annehmbar ſei. Man dürfe
nicht vergeſſen, daß ſich drei Parteien gegenüberſtünden, der
Völker=
bund, Abeſſinien und Italien. Gegenwärtig gebe es keine
Vor=
ſchläge, die man vor den Rat bringen könne, und angeſichts der
großen Schwierigkeiten könne es noch einige Zeit dauern, bis
ſolche Vorſchläge gemacht werden könnten. Der britiſche
Außen=
miniſter verſicherte nochmals, daß die Beteiligten ſtändig
inner=
halb des Rahmens der Völkerbundsſatzung arbeiten würden und
ſchloß, daß es notwendig ſei, im Geiſte unparteiiſcher
Gerechtig=
keit gegenüber den drei Parteien, dem Völkerbund, Italien und
Abeſſinien, vorzugehen.
Die Erklärungen der beiden Staatsmänner wurden von der
Konferenz mit Beifallsklatſchen aufgenommen.
Eine ikalieniſche Verluſtliſte.
* Rom, 2. November. (United Preß.)
In einem offiziellen Bericht wurde heute mitgeteilt, daß ſeit
Beginn des italieniſch=abeſſiniſchen Krieges 193 Unteroffiziere
entweder infolge von Krankheiten, durch Unfälle oder durch
Ver=
wundung in Gefechten geſtorben ſeien. Seit dem 1. Januar
wer=
den 198 Straßenbauarbeiter und für andere techniſche Bauten
ein=
geſetzte Arbeiter als durch Krankheit und Unfälle getötet
ange=
geben. Im Monat Oktober ſtehen 33 Offiziere, Unteroffiziere und
Soldaten, außerdem 10 Arbeiter auf der italieniſchen Verluſtliſte.
7Die Socſe.
Was wir in dieſen letzten zwei bis drei Wochen erlebt haben,
ſtellt ſich mehr und mehr als ein diplomatiſches Zwiſchenſpiel
heraus, das an den ſehr ernſten Tatſachen kaum irgend etwas
Weſentliches hat ändern können. Dabei läßt ſich nicht einmal
mit Sicherheit die Frage beantworten, ob die diplomatiſchen
Drahtzieher dieſes Zwiſchenſpiels ernſthaft an einen Erfolg
deſſen, was man als „Vermittlungsaktion” aufzog, geglaubt
haben, oder ob es ſich bei all dem letzten Endes nur darum
gehandelt hat, das „Geſicht zu wahren” und dem Gegner
gewiſſer=
maßen den ſchwarzen Peter zuzuſchieben. Die Vermittlungsaktion
des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten iſt im Sande verlaufen und
von England her wird mit unmißverſtändlicher Deutlichkeit
er=
klärt, daß man nicht daran denke, von dem bisher
eingenom=
menen Standpunkt zur abeſſiniſchen Frage irgendwie abzugehen.
Es dürfte doch wohl eine Unterſchätzung Herrn Lavals
bedeu=
ten, wenn man glauben wollte, daß er ſo wenig über die
Ein=
ſtellung der maßgebenden engliſchen Kreiſe unterrichtet geweſen
wäre, daß er einen ſolchen negativen Ausgang ſeiner
diploma=
tiſchen Aktion nicht hätte vorausſehen müſſen. Trotzdem aber war
dieſe vom franzöſiſchen Standpunkt aus geſehen keineswegs
über=
flüſſig und vielleicht ſogar nicht einmal ganz erfolglos. Der
Leiter der franzöſiſchen Außenpolitik hatte ſich durch die römiſchen
Beſprechungen vom Januar dieſes Jahres ſo ſtark feſtgelegt, daß
er durch die ihm jetzt von den Engländern geſtellte
Schickſals=
frage in eine mehr als peinliche Situation geriet. Er konnte
nicht ſo einfach von ſeinen Januar=Zuſagen Muſſolini
gegen=
über abrücken, weil er damit auch ſeinem eigenen Lande
gegen=
über ſeine ganze Außenpolitik desavouiert hätte. Er brauchte
die von ihm eingeleitete diplomatiſche Aktion, um einer klaren
Entſcheidung zwiſchen London und Rom zunächſt auszuweichen.
Man darf ja ſchließlich bei der Beurteilung der franzöſiſchen
Haltung nicht überſehen, daß die innerpolitiſche Lage in
Frank=
reich, vorſichtig geſagt, recht unklar iſt. Die Hunderte von
Not=
verordnungen, die zu erlaſſen die franzöſiſche Regierung ſich
jetzt gezwungen ſah, ſind zwar naturgemäß außerordentlich
un=
populär, aber aus ſehr begreiflichen Gründen ſetzt die Kritik
weniger bei dieſem Anlaß zum Mißvergnügen ein als bei der
Außenpolitik, die keine der Erfolge gebracht hat, die man einſt
von ihr erhoffte. Frankreich kann ſich nach Auffaſſung ſehr
maß=
gebender franzöſiſcher Kreiſe keine deutlich gegen England
ge=
richtete Außenpolitik leiſten, und der Fehler der franzöſiſchen
Außenpolitik beſtand darin, daß man bei den Verhandlungen
mit Rom überſah, daß die afrikaniſchen Pläne Muſſolinis den
Keim eines ernſten Konfliktes mit England in ſich trugen. Wie
zwangsläufig die Entwicklung der Dinge war, beweiſt der
Zu=
ſammenbruch der Streſa=Front, bevor ſie noch hätte wirkſam
in Aktion treten können. Das Weltbündnis gegen das Deutſche
Reich iſt heute keine Parole mehr, mit der man wirklich noch
gute politiſche Geſchäfte machen könnte.
Nur unter großen Schwierigkeiten hat ſich die
Wieder=
annäherung der Franzoſen an den engliſchen Standpunkt
voll=
zogen. Vollkommen iſt ſie auch bis zur Stunde noch nicht,
trotz=
dem England und Frankreich nach den bis jetzt vorliegenden
Meldungen in Genf Seite an Seite auftreten wollen. Wenigſtens
verſicherte das „Echo de Paris” noch am Freitag, daß die nach
London entſandten franzöſiſchen Marineſachverſtändigen
mög=
licherweiſe unverrichteter Sache zurückkehren würden, da die
Eng=
länder unter Berufung auf Artikel XſI, Abſatz 3 der
Völker=
bundsſatzung verlangt hätten, daß Frankreich ſofort
Vorkehrun=
gen treffen ſollte, damit die von Paris grundſätzlich zugeſagte
Hilfeleiſtung im Bedarfsfalle ſofort einſetzen könne.
Es iſt eine außerordentlich ernſte Lage, über die die
Staats=
männer der dem Völkerbund angehörenden Länder zur Zeit in
Genf zu beraten haben, und es iſt mehr als fraglich, ob man
mit den bisherigen Methoden auch nur einen Schritt
weiter=
kommt. Man muß das feſtſtellen, auch wenn man wanchen
Alarm=
nachrichten der allerletzten Tage ebenſo wenig Bedeutung beimißt
wie den planmäßig in die Welt geſetzten Tendenznachrichten,
nach denen ſchon aller Konfliktsſtoff ſo gut wie beſeitigt ſein
ſollte.
Dabei iſt das Mittelmeer keineswegs der einzige
weltpoli=
tiſche Wetterwinkel. Auch in Oſtaſien haben ſich die Dinge in
letzter Zeit, von der europäiſchen Oeffentlichkeit faſt unbeachtet,
immer weiter zugeſpitzt, und ſo wirken die Revolverſchüſſe, durch
die am Freitag der chineſiſche Miniſterpräſident in Nanking
ſchwer verletzt wurde, faſt wie eine Fanfare. Die bolſchewiſtiſche
Expanſion in Oftaſien hat eine Anzahl führender chineſiſcher
Staatsmänner dem Gedanken eines Ausgleichs mit Japan
zu=
gänglicher gemacht, als dies noch bis vor kurzem der Fall war,
und das geſchickte Vorgehen Japans, das mit unbeirrbarer
Folgerichtigkeit ſeine großen aſiatiſchen Ziele verfolgt, hat dieſe
Entwicklung erheblich gefördert. Wang Tſching Wei war der
hervorragendſte Exponent einer Verſtändigung mit Japan unter
den chineſiſchen Staatsmännern. Gegen ihn richteten ſich die
Schüſſe des Attentäters, der ein Mitglied der Kuomintang iſt,
und es iſt nicht unbekannt, daß in der Regierungspartei des
ſüdchineſiſchen Reiches von jeher ſtarke Kräfte auf gute
Be=
ziehungen zu Moskau und zum Bolſchewismus hingearbeitet
haben. Auch in Oſtaſien reifen allmählich die großen
Schickſals=
fragen heran, die Fragen, an deren Löſung auch die Völker
Europas, inſonderheit aber die angelſächſiſchen Weltmächte, aufs
ſtärkſte intereſſiert ſind. Man würde ſich jedoch in Rom einem
verhängnisvollen Irrtum hingeben, wenn man dort auf Grund
der Entwicklung in Oſtaſien mit einer ſtärkeren Nachgiebigkeit
der Engländer in der Mittelmeerfvage rechnen würde. Faſt hat
es den Anſchein, als ob dem ſo wäre, wenn man einer Meldung
des Daily Expreß Glauben ſchenken will, nach der Italien auf
der für Anfang Dezember vorgeſehenen Flottenkonferenz die
Forderung nach Schleifung der Befeſtigungen von Gibraltar
ſtellen will. Der öſtliche Zugang zum Mittelmeer, der Suez=Kanal,
ſo heißt es, ſei unbefeſtigt und müſſe gemäß den völkerrechtlichen
Vereinbarungen ſowohl in Kriegs= als auch in Friedenszeiten
Schiffen aller Nationen zugänglich ſein, und infolgedeſſen dürfte
auch der weſtliche Zugang keinerlei militäriſcher Kontrolle
unter=
liegen. Man mag über die Berechtigung einer ſolchen Forderung
denken wie man will. Wird ſie jetzt in dieſem Augenblick von
Italien ernſthaft erhoben, ſo wirkt ſie in Anbetracht der aufs
äußerſte geſpannten Beziehungen zum mindeſten einigermaßen
ſonderbar. Man wird auch in Rom die Tatſache in Rechnung
ſtellen müſſen, daß in Oſtafrika und erſt recht im Mittelmeer
Lebensintereſſen des britiſchen Weltreiches zur Debatte geſtellt
worden ſind, und daß man ſich in London von der Wahrung
dieſer Intereſſen auch durch eine Verſchärfung der Lage in
Oſt=
aſien nicht abhalten laſſen wird.
Während ſich die Völker nach Frieden ſehnen, drohen in den
verſchiedenen Brennpunkten der Weltpolitik ernſteſte
Verwicklun=
gen. Europa iſt nicht mehr die „erſte Bühne‟. Das Wort des
Generals Smuts, das er kurz nach Beendigung des großen
Krieges ſprach, hat ſich bewahrheitet. Die Politik Frankreichs,
die ſich allein auf eine Niederhaltung des Deutſchen Reiches
beſchränkte, des Reiches, das man 1919 tödlich getroffen zu haben
glaubte, dieſe kurzſichtige Politik hat ſich totgelaufen und die
weltpolitiſchen Ereigniſſe gehen über ſie hinweg. Aber es hat
faſt den Anſchein, als ob man ſich bei unſeren weſtlichen
Nach=
barn nicht mehr zu durchgreifenden Entſchlüſſen durchringen
könnte, weil die dazu notwendigen inneren Kräfte nicht mehr
M.
vorhanden ſind.
3
Der Präzedenzfall.
Laval hat mit ſeinen neuen
Friedens=
bemühungen Schiffbruch erlitten. Der Vorſchlag, den
er zwiſchen Rom und London ausgetauſcht hat, und der, wie es
ſcheint, maßgebend von ihm beeinflußt war, iſt tot, weil er mehr
anbot, als England und der Völkerbund bewilligen wollen, aber
weniger, als Muſſolini verlangte. Die Kämpfe in
Abeſ=
ſinien gehen alſo weiter. Die Sanktionen
wer=
den am 18. November in Kraft treten, und inzwiſchen
wird Muſſolini es als ſeine Aufgabe betrachten, auf dem
Kriegs=
gebiet möglichſt ſtark zu werden, ſchon um dadurch ein
Gegen=
gewicht zu ſchaffen gegen die weitere Abkühlung der Temperatur
zwiſchen London und Rom, die ein für Laval vermutlich
uner=
wartetes Ergebnis ſeiner guten Dienſte iſt.
Auf der anderen Seite aber hat Laval mehr Erfolg gehabt.
Es ſcheint ihm gelungen zu ſein, die Gegenſätze, die in
militä=
riſcher Beziehung beſtanden, wenigſtens ſoweit England und
Frankreich in Frage kommen, erheblich zu vermindern. Einzelne
Zeitungen behaupten ſogar, daß ein vollſtändiges
Ver=
teidigungsabkommen zuſtande gekommen ſei. Das wird
von Reuter dementiert. Zugegeben wird nur
eine „endgültige Vereinbarung für eine
gegen=
ſeitige Unterſtützung‟. Ein etwas dehnbarer Begriff, in
den ſich ſehr viel und ſehr wenig hineininterpretieren läßt.
Halten wir die Zuſammenhänge feſt: Am 17. Oktober hatte
Laval der engliſchen Regierung die franzöſiſche Unterſtützung für
den Fall zugeſagt, daß die engliſche Mittelmeerflotte von
Ita=
lien angegriffen würde. Das genügte aber den Engländern nicht.
Sie wollten mehr. Sie wollten, daß der Bündnisfall gegeben ſei
in dem Augenblick, wo die engliſche Flotte als Mandatar des
Völkerbundes auftreten würde. Dazu hat dann Laval am 28.
Oktober in einer Denkſchrift noch einige Ergänzungen gegeben,
die durch die Verhandlungen der franzöſiſchen Sachverſtändigen
in London erweitert wurden.
In irgendeiner Form muß ein Ergebnis
er=
zielt worden ſein, deſſen Umfang indeſſen noch
umſtritten iſt. Würde es ſich lediglich um eine Unterſtützung
im Falle eines Angriffs handeln, ſo wäre das eigentlich nur eine
Selbſtverſtändlichkeit, zu der Frankreich als Mitglied des
Völker=
bundes ohnehin verpflichtet iſt. Das große Rätſel bei
dieſen ganzen Beſprechungen aber war von
vorn=
herein, ob es den Franzoſen gelingen würde, über
dieſen Sonderfall hinaus auch für die Zukunft
zu einer Vereinbarung mit den Engländern zu
kommen in der Richtung, wie es kürzlich eine holländiſche Zeitung
meinte, als ſie davon ſprach, „daß man Italien ſagt und
Deutſch=
land meint”. Anders herumgeſehen, in Frankreich ſind
Beſtre=
bungen im Gange, aus der Unterſtützung Englands einen
Präze=
denzfall zu ſchaffen, der auf die Sicherung der
franzöſi=
ſchen Vorherrſchaft in Europa zugeſchnitten war und
England zwingen ſollte, bei gegebener Gelegenheit jede
franzö=
ſiſche Offenſivhandlung zu decken. Das haben die
Englän=
der bisher ſtets abgelehnt. Sie beſtreiten auch jetzt, daß
ſie für die Zukunft irgendwelche Bindungen
eingegangen ſeien.
Wir ſehen vorläufig keinen Grund, das anzuzweifeln, ſchon
weil die Konſtruktion der beiden Fälle, die hier in Vergleich
ge=
ſtellt werden ſollen, ganz verſchieden gelagert iſt; denn in einem
etwaigen Konflikt Englands mit Italien würde
Frankreich nur eine Pflicht erfüllen, zu der es als
Mitglied des Völkerbundes ohnehin gezwungen iſt, während
es von England einen Blankowechſel verlangt,
der in offenem Widerſpruch zu beſtehenden
Ver=
trägen ſteht.
Zur Verminderung des Kohlenverbrauches hat Muſſolini eine
empfindliche Einſchränkung des Perſonenzugverkehrs in Italien
angeordnet, die ſtufenweiſe durchgeführt wird. Vom 6. November
werden außer zahlreichen Lokalzügen 46 zwiſchen italieniſchen
Städten verkehrende Perſonenzüge ausfallen. Der durchgehende
internationale Verkehr wird vorläufig von dieſen
Einſchränkun=
gen nicht betroffen.
Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Nov.
1935 befördert: zum General der Panzertruppe: Generalleutnant
Lutz, Kommandierender General der Panzertruppen, zugleich
In=
ſpekteur der Kraftfahrkampftruppen und der Heeresmotoriſierung.
Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der
Wehr=
macht, Generaloberſt von Blomberg, beſichtigt vom 4. bis 6. Nov.
verſchiedene Standorte des Heeres und der Luftwaffe im Bereich
des 5. Armeekorps.
Am Samstag vormittag erfolgte in Kiel die feierliche
In=
dienſtſtellung des neuen Kreuzers „Nürnberg” mit einer Anſprache
des Kommandanten Kapitän z. S. Schmundt in Anweſenheit des
Gauleiters Streicher ſowie des Oberbürgermeiſters von Nürnberg,
Liebl.
Im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern und
des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda
erklä=
ren die bayeriſchen Staatsminiſterien in einer Bekanntmachung,
daß der 9. November 1935 für den Stadtbezirk München als
Feier=
tag mit Arbeitsruhe und Ladenſchluß für den ganzen Tag
ſtaat=
lich geſchützt iſt.
Zum erſten Male ſeit der Rückgliederung des Saarlandes
ſtattete geſtern Miniſterpräſident Göring dem Saarlande einen
Beſuch ab.
Die neu eingerichtete, inmitten der Taunuswaldungen an der
Platter Straße gelegene Jungmädel=Führerinnenſchule des
Ober=
gaues Heſſen=Naſſau, die 15. im Reich, iſt geſtern in feierlicher
Weiſe durch Gauleiter Sprenger ihrer bedeutſamen Beſtimmung
übergeben worden.
In dieſen Tagen finden im ganzen Reich die Vereidigungen
der Gauarbeitskammern ſtatt, die der Reichsleiter der DAF. Dr.
Ley perſönlich vornimmt. — In der Hauptſtadt der Bewegung
München wurde die Vereidigung der Gauarbeitskammern zuerſt
vorgenommen.
In dem Deviſenprozeß vor der 4. Großen Strafkammer des
Berliner Landgerichts wurde am Samstag nachmittag die
Ver=
handlung auf Dienstag, 5. November, vertagt, da das Gericht
einem neuen Beweisantrag der Verteidigung ſtattgegeben hat. Es
ſollen nun noch zwei Schweſtern als Zeuginnen vernommen
wer=
den. Mit der Urteilsverkündung iſt im Laufe des Dienstag zu
rechnen.
Der italieniſche Botſchafter in Brüſſel hat der belgiſchen
Re=
gierung zu verſtehen gegeben, daß Italien den vollſtändigen
Ab=
bruch der Handelsbeziehungen mit Belgien für den Fall in
Aus=
ſicht nähme, daß Belgien ſich an „Italien unangenehmen
Sank=
tionen” beteiligen würde.
Der Oberkommiſſar für Oſtafrika hat durch ein Dekret verfügt.
daß die Grenzen der Kolonie Erytrea auf das beſetzte Gebiet der
italieniſchen Armeen, ausgedehnt werden, in dem alle Geſetze
Erytreas ſofort in Kraft treten.
Die franzöſiſchen Marineſachverſtändigen, die ſich zu
Beſpre=
chungen über die Flottenkonferenz und zu einem
Meinungsaus=
tauſch über die franzöſiſche Hilfeleiſtung für die engliſche
Mittel=
meerflotte nach London begeben hatten, ſind am Freitag nach
Paris zurückgekehrt. — Dem „Echo de Paris” zufolge werde an
maßgebender Stelle erklärt, die Verhandlungen würden auf
diplo=
matiſchem Wege fortgeſetzt werden.
Das japaniſche Kriegsminiſterium gibt bekannt, daß der
Atten=
tatsfall gegen General Nagata demnächſt vor dem Kriegsgericht
zur Verhandlung kommen wird. Der Attentäter, Oberſtleutnant
Aizawa, werde ſich wegen Mordes und wegen tätlichen Angriffs
auf ſeinen Vorgeſetzten. General Nagata, zu verantworten haben.
* Gewiſſermaßen als Auftakt zu den engliſchen
Parlaments=
wahlen ſind am Freitag in zahlreichen engliſchen Gemeinden die
Kommunalwahlen vorgenommen worden, die einen allgemein
überraſchenden Sieg der Konſervativen auf
Koſten der Arbeiterpartei ergaben. In zahlloſen
Ge=
meinden iſt es den Konſervativen gelungen, die Mehrheit in den
Gemeinderäten zu erobern. Die Arbeiterpartei hat über 24 Städte
verloren.
Nun iſt es gewiß nicht zuläſſig, die Erfahrungen bei dieſen
Wahlen, die eben aus ihrer örtlichen Begrenzung ihre beſondere
Note haben, ganz allgemein auf die kommenden Unterhauswahlen
zu übertragen. Aber gewiſſe Anhaltspunkte für die Stimmung
der Wähler laſſen ſich doch daraus ziehen. Bei den Erſatzwahlen
im Laufe des vergangenen Jahres hat die Oppoſition auf Koſten
der Regierungspartei faſt regelmäßig gewonnen. Die Regierung
hat beinahe alle Sitze, die ſie zu verteilen hatte, abgeben müſſen,
auch wenn ſie bei den letzten allgemeinen Wahlen eine ſehr ſtarke
Mehrheit aufwies. Und jetzt mit einem Male iſt dieſer
Rück=
ſchlag, der um ſo auffälliger iſt, weil die Arbeiterpartei gerade
um die Herrſchaft in den Gemeinden mit beſonderer Erbitterung
gekämpft hat.
Es ſcheint, als ob durch die allgemeinen Neuwahlen die
große Politik ihre Schatten auch auf die
Gemeinde=
wahlen geworfen hat. Wäre das richtig, dann dürfte ſich
daraus ergeben, daß Baldwin den pſychologiſch günſtigen
Augen=
blick für die Auflöſung des Unterhauſes gewählt und es
verſtan=
den hat, nicht zuletzt durch ſeine Außenpolitik der Oppoſition den
Wind aus den Segeln zu nehmen.
Chinas Miniſterpräſident
Außenminiſter Wangtſchingwei.
DNB. Nauking.
Das Befinden des
Kugeln ſchwer verlets
ſterpräſidenten.
Wan=
iſt, wie verlautet, de
den nach gut.
Wie die polizeilk)
ſuchung des Mordanße
her ergeben hat, ſin.
Attentat drei Männe
Frau unmittelbar betel
vier Perſonen konnten
werden. Die Polizei
verhafteten Frau
Briefmaterial gefund,
das auf einen anſchen
langer Hand vorberet
ſchlag ſchließen läßt.
Erklärung des Chefs
derpolizei in Nanki=
Anſchlag auf den Mä
denten mit großer A
lichkeit auf eine kon=
Verſchwörung zurückz.
Der Attentäter iſt den bei der Verhaftung erlitt
letzungen erlegen. Er war früher Führer einer
Maſchi=
kompagnie in der 19. chineſiſchen Armee, die ſeiner Ze
hai gegen die Japaner verteidigte und ſpäter am Fukien=
beteiligt war. Die Unterſuchung der Polizei hat ergebe
ſeit Jahresfriſt in Nanking gemeinſam mit dem B=
Schriftleiter der Agentur Chingwong ein Komplott z.
dung des Miniſterpräſidenten geſchmiedet hatte.
Die Zahl der im Zuſammenhang mit dem Attenta
ten Perſonen beläuft ſich bis jetzt auf acht. Wie vom
Seite mitgeteilt wird, hat das Verhör dieſer verhafteter
ergeben, daß das Attentat auf den Miniſterpräſidenter
Teil einer kommuniſtiſchen Verſchwörung iſt, und daß
ne=
tſchingwei auch General Tſchiangkaiſchek als Opfer ause
Die Dritke Inkernakionale im Hinkergnu
Sowohl die in China erſcheinende ausländiſche
al=
einheimiſche Preſſe brandmarken übereinſtimmend der
auf den Miniſterpräſidenten und Außenminiſter als
meines Verbrechen volksfremder Elem
der fortſchreitenden Einigung und Erſ
des chineſiſchen Volkes in ſchwerer Zeit
tungen weiſen auf das große Vertrauen zu der chineſiſce
ung hin, das ſo ſtark ſei, daß die Börſe trotz reger S
ſich von dem Anſchlag nicht nennenswert beeinfluſſen I.
Das Blatt „Chentao” betont, daß die Urhe
Attentats kommuniſtiſche Elemente ſeien,
folge der ernſten Lage der hartbedrängten roten Armeen
jetzt zu der Taktik der politiſchen Morde übergingen. D ie
handelten nach Anweiſungen der Dritte
nationale, deren Ziel die Störung des geſunden Au
China ſei. Daher müßten ſich alle gegen die volksfrem?
linge eng zuſammenſchließen.
Kaumensteife in Auftränee
im Zuſammenhang mit den Sankkioner
EP. Sidney, 2. Nw
Die Zuſtimmung der auſtraliſchen Bundesregierun
Sanktionen gegen Italien hat zu einer Kriſe im Kabinc
Nach einer vom Miniſterpräſidenten Lyons in Canberrag
nen Erklärung hat Lyons den Stellvertr. Miniſterpräſid”
Geſundheitsminiſter Hughes telegraphiſch erſucht, zuräm
Der Grund zu dieſem ungewöhnlichen Schritt iſt ein vuß
veröffentlichtes Buch, in dem erklärt wird, daß wirſt
Sanktionen entweder eine leere Geſte bleiben oder z.
führen müßten. Dieſe Aeußerung ſtehe, wie der Miniſte,
erklärt, in fundamentalem Gegenſatz zu der Politik de
regierung und rühre an die Wurzeln der Auſtralien
au=
kerbundsſatzung erwachſenden Verpflichtungen. Die Ge
Regierung hätten ſich die Theſe von Hughes bereits zu
macht und würden ſie zu Angriffen gegen das Kabinet:
Aus dieſem Grunde ſei das weitere Verbleiben von Su
Kabinett unmöglich.
In politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß der Geu
miniſter Hughes der Aufforderung des Miniſterpräſiden
Rücktritt nicht ohne weiteres nachkommen wird. In di
würde Lyons gezwungen ſein, den Rücktritt des ganzen.
anzumelden, und nach ſeiner Wiederbetrauung das 9
binett ohne Hughes zurückzuberuſen.
*
Von Richard Gerlach.
Einen weiten Geſichtskreis über Länder und Meere öffnen
die Landkarten. Man ſteuert im Gelben Meer Tſingtau an, man
blickt von Cleveland auf den Erie=See, man fährt über die
Sa=
vannen von La Plata nach Dolores, man hört die Brandung
des Roten Meeres bei Maſſaua, man ſitzt unter den
Dattelpal=
men von Kufra, man geht in Honolulu ſpazieren und man kreuzt
mit den Robbenſchlägern vor Tromſö: den Weltreiſen im Atlas
iſt kein Ziel geſetzt.
Es gab eine Zeit der weißen Flecken auf den Landkarten.
Seit den letzten Entdeckungen vor einem halben Jahrhundert iſt
auch der dunkle Kontinent kartographiſch feſtgelegt. Die Küſten,
die Flußläufe, die Gebirge ſind überall erforſcht, in dieſer
Hin=
ſicht iſt kaum noch etwas Neues zu erwarten. Die phyſiſche
Welt=
karte iſt bekannt, Verbeſſerungen können nur nebenſächlich und
winzig ſein.
So hätten denn die Kartographen nichts zu tun, wenn die
Geſchichte nicht dafür ſorgte, daß die Grenzen zwiſchen den
Staa=
ken immer wieder neu gezogen werden müſſen; wenn neue Städte
nicht gegründet und alte umgetauft würden; wenn die
Verzah=
nungen der Staaten nicht durch Ausſchnitte des Kartenbildes
hervorgehoben und zuſammengeſehen werden könnten.
Die Landkarte iſt ein Symbol: durch wenig Linien, Punkte
und Schraffen ſagt ſie viel. Der Durchmeſſer eines Ortsringes
deutet die Einwohnerzahl und den Rang einer Stadt an. Höhen
und Tiefen ſtehen als kleine Zahlen da. Aus der Vielfalt der
Erſcheinungen wird nur das Wichtige ausgewählt. Wenn das
Wort „dichten” von „verdichten” kommt, ſo beruht die Kunſt des
Kartographen auf ähnlichen Vorausſetzungen.
Die Stadt Gotha hat der geographiſchen Wiſſenſchaft beſſer
gedient als irgendeine andere Stadt der Welt. Dort gründete
vor hundertfünfzig Jahren Juſtus Perthes die Verlagsanſtalt,
der wir unzählige gründliche und ſchöne Kartenwerke verdanken.
Aus Gotha kam auch Joſeph Meyer, der Begründer des
Biblio=
graphiſchen Inſtitutes: Wenn in dem Keller des Leipziger
Ver=
lagshauſes heute 18600 Steine aufbewahrt werden, ſo erinnert
das vielleicht an eine Bibliothek der Aſſyrer, die in Stein
ein=
ſchnitten, was ſie dachten. Die Solnhofer Platten, in die mit der
Stahlgraviernadel das Bild der Erde eingeritzt iſt, ſtellen eine
Summe von Arbeit dar, die man ſich einmal vergegenwärtigen
muß. Man kann rechnen, daß an jedem Stein ein Mann ein
Jahr lang gearbeitet hat, bis das Relief völlig klar war, die
Be=
ſchriftung ſtimmte und aus dem geſchliffenen Schiefer jede
ge=
wünſchte Linie herausgeholt war.
Die Karten werden freihändig gezeichnet, und der
Karten=
zeichner muß die Spiegelſchrift vollkommen beherrſchen. Die Lehr=
linge läßt man erſt einige hunderttauſend k oder p in Hefte
ſchreiben, ehe ſie es auf der Karte verſuchen dürfen. Der
Karto=
graph, der eine Karte der Meerestiefen im Atlantiſchen Ozean
entwirft, ſitzt die ſechsundzwanzigſte Woche vor demſelben Blatt.
Die Uebertragung von dem Blatt auf den Stein dauert nicht
weniger lange und will ebenſo behutſam bewerkſtelligt ſein. Kein
Hauch darf auf den Stein fallen, der Graveur hat vor dem
Munde eine Scheibe, die den Atem zur Seite ablenkt. Soll eine
Korrektur oder Namensveränderung vorgenommen werden, ſo
wird das zu Beſeitigende ſehr vorſichtig weggeſchliffen und dann
mit Kleeſalz und Waſſer nachpoliert.
Wieviel Arbeit ſteckt in einer Landkarte, wieviel Mühe muß
an jedes Blatt gewendet werden! Siebenmal wird die Karte
umgedruckt, bis alle Farben da ſind.
Wir blättern in den Landkarten und denken an die
Feld=
meſſer, die einſt das Winkelmeßgerät auf den trigonometriſchen
Punkt richteten, bis jeder Hügel ſchön ſäuberlich auf das Papier
übertragen war. Wir denken an Mercator und die erſten
Netz=
entwürfe im Gelände, wir denken an die Afrikareiſenden
Nachti=
gal und Schweinfurth. Wunderbar und in manchen Stunden
kaum glaublich, daß es jede Oaſe, die in unſerem Atlas
einge=
tragen iſt, auch in der Wirklichkeit gibt. Welche Möglichkeiten
zu Träumen, wieviel Verlockungen bergen die Landkarten. Doch
vergeſſen wir nicht den Kartenſtecher, der Woche für Woche die
Zeichen einſchrieb, die uns das abenteuerliche Klima der Ferne
vermitteln.
Vor einem Jahr wurden die Napoleon=Forſcher und ein
Teil der gelehrten Welt in Aufregung verſetzt durch die
Mel=
dung, daß mehr als 300, bisher unbekannte Briefe Napoleons I.
an die Kaiſerin Marie=Louiſe in London verſteigert werden
ſollten. Dieſe Briefe hatten längſt als vernichtet oder doch
unauffindbar gegolten; die Geſchichte des Fundes iſt ein
Aben=
teuer für ſich. Die Briefe ſind jetzt in deutſcher Ueberſetzung
erſchienen: Die Briefe Napoleons I. an Marie=
Louiſe (307 Seiten, mit 9 zeitgenöſſiſchen Bildern. S. Fiſcher
Verlag, Berlin). Sie umfaſſen die Zeit vom Februar 1810
bis zum Auguſt 1814, ſie reichen vom offiziellen Heiratsantrag
bis in die Tage von Elba, in denen die Oeſterreicherin bereits
den geſtürzten Kaiſer preisgegeben hatte. Als wichtigſten
Ab=
ſchnitt enthalten ſie den ruſſiſchen Feldzug von den erſten
Vor=
bereitungen über den Brand von Moskau bis zu den
Schreck=
niſſen des Rückzugs. Dieſe ganze Zeit begleiten ſie faſt Tag
ſür Tag mit perſönlichſten Bemerkungen, wie überhaupt der
Wert dieſer Dokumente ſtärker im Menſchlichen und
Pſycholo=
giſchen als im Hiſtorifchen liegt. Man lernt — für viele Leſer
iſt das wahrſcheinlich eine Ueberraſchung — Napoleon
lich und beſorgt liebenden Gatten kennen, der ſelbſt in tu
Augenblicken, in denen alles zuſammen zu brechen dri
Sorge zu kennen ſcheint, als der Kaiſerin alles Schv
zu halten. „Mir geht es vorzüglich. Meine Sache
Schone Dich und umarme den kleinen König” — das Fr
die immer wiederkehren, ſelbſt inmitten von Kataſtn
die meiſt mit keinem Wort erwähnt werden. — Die
enthält neben einer Einleitung viele Zwiſchentexte,
Leſer die Vorgänge gut erläutern und den geſchichtl9
ſammenhang herſtellen.
Der gleiche Verlag veröffentlicht ſoeben aus dem
von Hugo von Hofmannsthal deſſen Briefe
Jahren 1890—1904, alſo von den letzten Gymnaſialjch
Dichters über ſein Freiwilligenjahr bei einem öſter
Kavallerieregiment und ſeine Reiſejahre bis zu ſeii
heiratung und Anſiedlung in Rodaun bei Wien, wo
ſeinem Tode, im Jahre 1929, wohnte. Die Briefe ſin)
hervorragendes Selbſtzeugnis natürlich ein wichtigen
zur Pſychologie dieſes Dichters, wie des Dichters 15
Zum größten Teil ſind ſie an ſeine Eltern und der
Wiener Freundeskreis gerichtet. Sie laſſen die tieſe 20
Hofmannsthals zur öſterreichiſchen und oberitalieniſch)!
ſchaft erkennen, geben Einblick in die Kultur und E
des alten Oeſterreich und das künſtleriſche Leben in Da
um die Jahrhundertwende, und ſind im ganzen —
nicht von eigentlich ſelbſtändiger Bedeutung — doch er
licher Kommentar zu den Frühwerken.
450 Jahre Faberſche Druckerei.
In dieſen Tagen feiert die Faberſche Druckerei in
burg, die Druckſtätte der „Magdeburgiſchen Zeitung” d..
rund zweihundert Jahren im Beſitz der Familie Faber.
ihren vierhundertfünfzigſten Geburtstag. Die Anfänge (
kerei fallen alſo noch, in die Zeit der Inkunabeln. T
Druckereierzeugniſſe. Die Druckerei darf ſich rühmen.
grundlegenden Bücher der Reformation, die Bibelu !
Luthers und einige Kampfſchriften des Reformators herau!
zu haben. Als während des dreißigjährigen Krieges en
mäßige Preſſe zu entſtehen begann, wurden in der en
Druckerei die „Wöchentlichen Zeitungen” gedruckt, die
die Vorläufer der „Magdeburgiſchen Zeitung” betrachT!
Ihr Aufſtieg beginnt unter dem Titel „Königliche prk.
Magdeburgiſche Zeitung” mit der Familie Faber, die
Beſitzerin des Unternehmens wurde”, das ſie ſeitdem
Generationen leitet.
Die Faberſche Druckerei hat aus Anlaß dieſes Ereigl")
intereſſant bebilderte Feſtſchrift herausgegeben, in der
Werdegang des Unternehmens erzählt wird.
November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die neue italieniſche Front.
andisbaſis am Hekik=Fluß. — Von der Adua=Fronk zum Takaze=Fluß. — Am Rande der Danakil=Wüſke.
Bon 2olo bis Ual-Ual.
ſe italieniſchen Linien verlaufen.
* Rom, 2. November. (United Preß.)
ſ die Gefechtstätigkeit und die Vormarſchbewegungen
dim Hauptfronten eine Zeitlang eine klare Ueberſicht
ülieniſchen Stellungen in Nord= und Süd=Abeſſinien
un=
nhen, laſſen die letzten Nachrichten aus den italieniſchen
hiiren wieder deutlich er=
Maballe hinaus nach Antalo und von da aus längs der öſtlichen
Randgebirge nach Deſſie führt, wo die Armee des
abeſſiniſchen Kronprinzen ihr Hauptquartier
hat. Dieſer wichtige Weg iſt ſozuſagen das Rückgrat des
ita=
lieniſchen Vormarſchs, längs deſſen der Hauptteil der
italieni=
ſchen Truppen bisher vorgerückt iſt und in deſſen Umgebung auch
die weiteren wichtigen Vormarſchbewegungen erfolgen dürften,
alſo von Nordweſten nach Südoſten, während die nordſüdwärts
ſedieitalieniſchen
virlaufen.
ſeit Beginn des
abeſ=
tieges erwartete
italie=
ſuſtoß gegenden
Ta=
as große
Waſſer=
des Blauen Nils,
mui ein oder zwei Wochen
Hral de Bono verſammelt
ag im äußerſten Weſten
ißſchen Grenze am
Setit=
frA 000 Mann ſtarkes
ſeiter=Korps, das
des Monats ſich längs
ſiorenze ſüdwärts in
Rich=
en Tana=See in
Bewe=
dürfte. Römiſche
Blät=
iuen aus Asmara deuten
hgroßer Teil der für dieſe
immten Kamele bereits
ueniſchen
Operations=
m Setit=Fluß einge=
Die Tiere ſind von den
in den Nilländern
ange=
duf Karawanenwegen nach
edracht worden.
Zuſam=
en Kamelen wurden auch
ſeon Mauleſeln aus
Aegyp=
en Sudan nach Erytrea
mert. Sie ſollen in
Wüſten=
egenden verwendet
wer=
ſiefür den Bau moderner
ingeeignet ſind, und auf
ih motoriſierte Verbände
ſetzt werden können.
ſchlorden ſind die
italie=
ſchuptſtreitkräfte längs einer
Kilometer langen Front
mnt, die aus den bisherigen
ub zwiſchen Adua und
De=
ſhlangſam
vorwärtsgeſcho=
onriſt. Während Adua über
Uneter von Makalle, dem
Bhiel des italieniſchen Vor=
Wetfernt liegt, iſt die Strecke
wietzt durch ſtarke Askari=
Aüutzhemdenabteilungen be=
HPrcs Mai=Tals bis Ma=
Agodat,
ſauger Rotes3
Rae
2.
Deſſie
Nddis Abeba
Diredaug.
ISCH-SOMAL
Didiig!
LAND
ABESSINIEN
TTAL. FRONT
ABESS. FKONT
KENIA-KOLONIE
Ki Hice
O
Karten=Darſtellung der Kriegslage an den abeſſiniſchen Fronten.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
„ywenig mehr als 30 Kilometer lang. Von hier aus und
Aw. Sion aus werden aber dauernd berittene Patrouillen
ender Stärke über die ſchwierigen Gebirgspfade in Rich=
Aalle ausgeſandt. Einige von ihnen ſind bis auf ſechs
an dieſe Stadt herangekommen. Auch weiter
weſt=
bAkſum aus erfolgen ſolche Vorſtöße, in deren Ver=
Giktalieniſchen Patrouillen, ohne auf
nen=
rn Widerſtand zu ſtoßen, den Takkaze=Fluß etwa
1htelle erreichten, wo dieſer wichtige Fluß aus ſeiner
ühichen ſüdnördlichen Richtung nach Nordweſten abbiegt.
hoßzügigen italieniſchen Straßenbauten hinter der
p ſelbſt im noch ungeſicherten Gebiet ſind jetzt auf den
Bzwiſchen der erytreiſchen Grenze und Adua, Akſum,
ſtnd Debra Sion fertiggeſtellt. Von dieſen Städten aus
Hiege, die auch von den kleinen und hochrädigen
italie=
uſckraftwagen benutzt werden können, in etwa 10 bis 25
ſt Länge ſüdwärts zu den jetzigen Stellungen. Gleich=
0 nun auch hier Straßenbauarbeiten im Gange, die in
ſind ſchnellem Tempo fortſchreiten.
Enichtigſte dieſer Wege iſt die große Kara=
Uſtraße, die von Adua aus ſüdoſtwärts über
de Abend der Reichskulkurkammer
im Frankfurker Opernhaus.
UAn Seſetzt war geſtern abend das Frankfurter Opernhaus,
Aühme auf ſchwarzem Samt groß die ſilbernen
Hoheits=
ter Bewegung zeigte, links und rechts flankiert von zwei
Hakenkreuz=Flaggen. Das Haus ſelbſt bot einen feſt=
Aahlick. Im Parkett und in den Rängen bildeten die
mn und die farbigen Toiletten der Damen einen wir=
1ſer Kontraſt zu den dunklen Geſellſchaftsanzügen der
1dern die „Jubelouvertüre” von Carl Maria von Weber,
Momn Orcheſter der Städt. Bühnen unter der Leitung von
c um, verrauſcht war, begrüßte der Leiter der Landes=
9en=Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung
Npaganda, Pg. Müller=Scheld, in ſeiner Eigen=
Landeskulturwalter die Erſchienenen und umriß kurz
Zweck dieſer feſtlichen Veranſtaltung. Der Abend ſtelle
1ltanſchauliche Demonſtration dar und ſeine Abſicht ſei
ui einem neuen künſtleriſchen Programm aufzutreten.
ei er vielmehr als eine Leiſtungsſchau über Kräfte, wie
Reichskulturkammer organiſiert ſeien. Dabei ſei es
un=
herpeſen, alle Arten von Künſten vorzuführen. Man habe
Nü begnügen müſſen, einige herauszugreifen.
i efere Sinn ſei dabei, die führenden Schichten im Gau
hunſtfreunde und Künſtler einmal geſellig zu vereinigen,
ei nötig, daß dieſelben hin und wieder zuſammenkämen
Nemnen lernten. Welche Bedeutung den Künſtlern im Drit=
1 zukomme, habe man aus den drei großen Reden des
Nürnberg aufs neue wieder entnehmen können. Zum
S der Redner der Hoffnung Ausdruck, daß im nächſten
lats der neue Geſtaltungswille, der das Reich durchpulſe,
2hrgeſtellt werde, und daß die Reſonanz, die der heutige
dieſem Haus finde, beiſpielhaft ſei für den Widerhall
hullturbeſtrebungen im ganzen Reich.
A wickelte ſich in raſcher und abwechſlungsreicher Folge
V Programm des Abends ab. Eine geſchickte
Organiſa=
e die räumlichen Möglichkeiten der Bühne ſo ausgezeichnet
verſtanden, daß zwiſchen den einzelnen Nummern kaum
* entſtand. Mit ernſten weihevollen Vaterlandsliedern,
De friſchen und unbeirrbaren hellen Knabenſtimmen hin=
K begann der Schulerſche Männer= und Knabenchor un=
2 Arg von G. Merz. Auch die Gedichtvorträge von Eliſabeth
T*9 vom Rhein=Mainiſchen Künſtler=Theater gaben der
vorſtoßenden Truppen des linken italieniſchen Flügels vermutlich
nur zur Flankendeckung beſtimmt ſind.
An der Südfront verlaufen die italieniſchen
Stellungen jetzt von Dolo im äußerſten Südweſten in
oſtnordöſtlicher Richtung nach denneubeſetzten
Ortſchaf=
ten Callafo und Geledi, biegen dort nach Norden in
das Tal des Fafan=Fluſſes hinein, führen zwiſchen Gorahai
und Gerlogubi hindurch, das ſie in großem Bogen
umkreiſen, um dann wieder nach Nordweſten zu an Ual Ual
vorüberzulaufen. Von den Stellungen, die die italieniſchen
Trup=
pen im mittleren Teil der Front bei Beginn ihres Vormarſches
in der Nähe von Muſtahil innehatten, iſt die jetzige Front etwa
80 bis 110 Kilometer entfernt. Sie ſind alſo hier im Süden
er=
heblich größere Strecken vorgerückt als — wenigſtens bis zum
vergangenen Wochenende — im Norden. Das gilt auch vom
Oſt=
teil der Südfront. Denn die Hauptſtellungen der Italiener lagen
bei Kriegsbeginn nicht bei Ual Ual, wo jener zum Krieg
füh=
rende unſelige Zwiſchenfall ſich ereignete, ſondern bei Galladi,
das 120 Kilometer von Ual Ual und 145 Kilometer von
Ger=
logubi in weſtlicher Richtung entfernt iſt. Ual Ual war nur ein
weit vorgeſchobener italieniſcher Vorpoſten in umſtrittenem
Gebiet.
Liebe zu Deutſchland und der unbedingten Treue zu ſeinem Führer
Ausdruck.
Ein ſehr hübſches Bild bot der Handharmonika=
Spiel=
ring Groß=Frankfurt, der in ſchmucken Matroſenkoſtümen
angetreten war und unter Leitung von P. Ernſt Volkslieder und
Volkstänze ſpielte. Stimmungsvoll erklangen danach das „
Schiffer=
lied” von Silcher und Schuberts Lied vom Wandern, geſungen
vom Neebſchen Männerchor und Chorvereinigung
1933 Langen unter Leitung von Dr. R. Werner.
Auf ernſtere Note waren die beiden Schubertſchen Geſänge
abgeſtimmt, die J. Wieter vom Heſſ. Landestheater
Darmſtadt unter Begleitung von Hans Blümer am Flügel
vortrug.
In der nächſten Nummer wurde nach ſoviel Ohrenfreude auch
dem Auge etwas geboten: Lydia Dubois und Heinz
De=
nies vom Stadttheater Mainz tanzten in ſehr
reizvol=
len Koſtümen Tänze aus der Ballettſuite von Max Reger.
Dem humorvollen Duett aus „Die luſtigen Weiber von
Windſor”, geſungen von Guſtav Bley und WilhelmGreif
vom Stadttheater Gießen unter muſikaliſcher Leitung
von Arthur Grüber folgte der ausgelaſſene jubelnde Weinchor aus
den „Jahreszeiten” von Haydn, den der Lehrerſängerchor
Frankfurt und die Frankfurter Singakademie
un=
ter Leitung von Prof. Gambke ſangen.
Den wirkungsvollen Abſchluß des erſten Programmteiles
bildete dann der großartige Hallelujah=Chor aus Händels
„Meſſias”, geſungen vom Cäcilien=Verein, vereinigt mit
dem Rühlſchen Geſangverein unter Leitung von
Paul Belker.
Nicht minder reichhaltig und anregend war dann der zweite
Teil des Programms. Anſchließend fand ein geſelliges
Zuſammen=
ſein mit Tanz in den Vorräumen des Opernhauſes ſtatt, bei dem
den Kunſtfreunden und Künſtlern beſte Gelegenheit gegeben war,
ſich in zwangloſer Weiſe auszuſprechen. Im ganzen muß dieſer
Abend, dem als erſten in dieſer Art eine ganz beſondere
Bedeu=
tung zukommt, als überaus gelungen bezeichnet werden, da er
breiten Kreiſen einen Begriff von der Reichskulturkammer und
von dem Wirken der in ihr vereinten Kräfte vemittelte.
* Hophie Reinheimer zum Gedenken.
Am 9. Oktober iſt eine in der Kinderwelt gut bekannte und
geliebte Erzählerin dahingeſchieden. Wer ſollte ſie nicht kennen,
die feinſinnige Märchenſchriftſtellerin Sophie Reinheimer!
Wer ſelbſt einmal Kindern Geſchichten erzählt hat, weiß, wie
die Kinder den lebendigen Erzählungen lauſchten, die Sonhie
Reinheimer den Kindern ſchenkte. Immer wieder wollten ſie
Nr. 303 — Seite 3
Der Kaiſer von Abeſſinien bei einem Ausritt. (Weltbild=M.)
Das nächſte Hauptziel der italieniſchen
Offenſive im Süden iſt die Eroberung von Gorahai, ohne
die der weitere Vormarſch über Warandab und Saſſa Baneh auf
Djidjiga und Harar unmöglich iſt. Vorläufig aber iſt die
ita=
lieniſche Hauptmacht noch nicht über ein Drittel der Strecke
Ger=
logubi—Gorahai hinausgelangt, nur Erkundungstrupps drangen
etwa bis zur Mitte der 100 Kilometer langen Strecke vor.
Gora=
hai ſelbſt wurde nur von italieniſchen Flugzeugen erreicht.
Nachdem die Linien der Nord= und Südfront wieder in
Be=
wegung gekommen ſind, iſt nunmehr auch die Aufmarſchbaſis der
in Süderytrea ſtehenden italieniſchen Truppen von der Südſeite
auf die Nordſeite des Muſſa=Ali=Maſſivs verlegt worden, um
von dieſer Stellung aus weſtwärts quer durch die Danakil=Wüſte
auf Deſſie, das Aufmarſchzentrum der abeſſiniſchen
Kronprinzen=
armee, vorzuſtoßen und von dort aus dann in ſüdlicher Richtung
auf die Eiſenbahnlinie Djibouti—Addis Abeba weiterzurücken.
Italieniſche Vorhutabteilungen, beſonders eingeborene
Kamel=
reiterregimenter, ſollen bereits auf dem Vormarſch durch die
Danakilwüſte ſich befinden.
Was iſt mit Makalle?
EP. Asmara, 2. November.
Makalle ſcheint noch immer nicht beſetzt zu ſein, doch ſtehen
ſtarke italieniſche Streitkräfte in unmittelbarer Nähe der die
Stadt beherrſchenden Höhen. Ihr Einmarſch nach Makalle dürfte
augenſcheinlich vor allem von dem Fortgang der Operationen auf
dem rechten Flügel abhängen. Es ſcheint, daß die italieniſche
Heeresleitung den Befehl zum Einmarſch nach Makalle nicht eher
geben will, ehe nicht die Flanke gegen Ueberraſchungsangriffe
geſichert und gedeckt iſt.
An der Südfront haben die italieniſchen Eingeborenentruppen
bei dem Vormarſch auf Gorahai weitere Fortſchritte gemacht. Sie
beherrſchen nunmehr das linke Ufer des Fanfan=Fluſſes. Die
Stellungen der Abeſſinier bei Gorahai ſind ſehr ſtark. Wie die
Flieger melden, iſt die Stadt in weitem Umkreis von Laufgräben
und aus Eiſenbeton gebauten Maſchinengewehrneſtern umgeben.
Nach dieſen Feſtſtellungen ſollen die Abeſſinier auch Artillerie in
Stellung gebracht haben. Es deutet alſo alles darauf hin, daß
ſich bei Gorahai die erſte größere Schlacht des oſtafrikaniſchen
Krieges entwickeln wird.
In Addis=Abeba ſind Gerüchte in Umlauf, wonach die Stadt
Makalle an der Nordfront von einer ſtarken italieniſchen
Pa=
trouille beſetzt worden ſei.
Der Negus begibt ſich ins Haupiquarkier.
DNB. Addis Abeba, 2. November.
Der Negus wird vorausſichtlich Mitte des Monats ſeinen
Aufenthalt in das Hauptquartier nach Deſſy verlegen.
Den in Addis Abeba anweſenden Berichterſtattern iſt
geneh=
migt worden, ſich auch nach Deſſy zu begeben. Sie müſſen aber
für ihre Verpflegung und ihren Waſſervorrat ſelbſt ſorgen.
An=
fang der kommenden Woche wird eine Anzahl von
Maultierkara=
wanen und Laſtwagen mit den notwendigen Vorräten von Addis
Abeba nach Deſſy abgehen. Die Karawanen ſind verpflichtet,
auch Benzinvorräte mitzunehmen.
hören von der Sonne und ihren Sonnenſtrählchen, von den
Blu=
men und den Tannenkindern, dem luſtigen Wind und dem
Chriſt=
kind. Es erfordert ſchon ein feines Hineinleben in dieſe
Geſchich=
ten, um ſie wiederzuerzählen, doch die ſchöne und humorvolle
Sprache kann die beſte Erzählerin nicht wiedergeben. Deshalb
ſollten Mütter und Kindergärtnerinnen den Kindern, wenn ſie
leſen können, die Bücher oft in die Hand legen.
Sophie Reinheimer hat ihren Beruf als Kindergärtnerin,
den ſie einſt erlernte, nicht ausüben können. Sie hatte einen gar
zu zarten und ſchwachen Körper und mußte auf Vieles im Leben
verzichten. Viele viele Jahre war ſie an das Zimmer gebunden.
Und doch hatte ſie dieſe wunderbare Beobachtungsgabe und hat
der Natur ſo viel abgelauſcht. Ich ſehe ſie immer noch vor mir
in ihrem kleinen Zimmer in Frankfurt a. M., das ſie ſo ganz
ihrer Eigenart entſprechend eingerichtet hatte. Später zog ſie
dann nach Hofheim (Taunus) und kam heraus aus der
Gebun=
denheit und dem Lärm der Großſtadt. Sie hat kein allzu hohes
Alter erreicht, 61 Jahre iſt ſie geworden.
Von Sophie Reinheimer ſind fünf wunderhübſche Bücher
er=
ſchienen: „Von Sonne. Regen, Schnee und Wind.” „Aus des
Tannenwalds Kinderſtube.” „Heran, heran wer leſen kann.”
„Bunte Blumen.” „Märchenreiſe im Jahreskreiſe.‟ Die Bücher
erſchienen im Verlag Robert Schneider, Leipzig.
Es iſt Müttern und Erzieherinnen gut, zu wiſſen, daß ein
Menſch dieſe Bücher ſchrieb, der nicht auf der Sonnenſeite des
Le=
bens ging. Wir können alle daraus für uns lernen. So ganz lebte
Sophie Reinheimer mit und für die Kinderherzen, daß ſie ſich
vergaß, und ihnen aus ihrem inneren Reichtum immer wieder
ſchenkte. Darum ſoll alt und jung ihr ein gutes Gedenken
be=
wahren.
4. S.
— Handbuch für Gemeindebeamte über Wehrmachtsfragen.
Herausgegeben von Hermann Jacob. Amtsrat im
Reichs=
kriegsminiſterium. Preis 2,20 RM. (Verlag Bernard u. Graefe,
Berlin.) Aus dem Inhalt: A.Heeresvermaltungsweſen
Glie=
derung und allgemeine Aufgaben. B. Der Standortälteſte.
C. Rangklaſſen, Dienſtgrade und Dienſtabzeichen. D. Polizei und
Wehrmacht. E. Stellung militäriſcher Hilfskommandos bei
Not=
ſtänden. E. Quartierleiſtung. Volles Quartier, Enges Quartier.
G. Naturalleiſtung. Leiſtung durch Vermittlung der Gemeinde.
Beſondere Verpflichtungen der Beſitzer von Schiffen und
Fahr=
zeugen. Beſondere Verpflichtung der Beſitzer von Grundſtücken
uſw. Flurſchäden, Beſondere Vervflichtungen von
Eiſenhahnver=
waltungen. Anmelden von Erlöſchen der Anſprüche, H. Beſondere
Fälle. Heiratserlaubnis Teilnahme der Truppen an
Veranſtal=
tungen außerhalb der Wehrmacht. Erkrankung am
Kommando=
oder Urlaubsort. Reiſekoſten zum Beſuch ſchwerkranker Soldaten.
Ueberführungs= und Beerdigungskoſten. Kraftfahrunfälle I.
Ver=
ſchiedenes. Schriftverkehr. — Dieſes Handbuch bringt ſchlechthin
alles, was der Gemeindebeamte im Verkehr mit der Wehrmacht
wiſſen muß.
in Feich
Hunskseich, Taffat
Juede leshan
Revetsible
Las be
Zugte Ku
Beit breit.
Oannann
e deilche Kasca-
Reuendes
Weichtel
2in
nod.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Novem
Seite 4 — Nr. 303
zurunnerftadt oyne Zruuen.
Von unſerem Kriegsberichterſtatter
Webb Miller.
Asmara, im Oktober.
„Männerſtadt ohne Frauen” — dieſer Buchtitel Hemingways
paßt ausgezeichnet für Asmara, dieſes erſtaunliche Kriegsprodukt
auf der afrikaniſchen Hochebene, die wie ein Pilz über Nacht
emporgeſchoſſen iſt und nun eines der Zentren des Weltintereſſes
bildet.
Bis zu dem Zeitpunkt, da die italieniſchen Vorbereitungen
für den abeſſiniſchen Feldzug begannen — das war vor etwa
neun Monaten — war Asmara ein ſchläfriges Kolonialſtädtchen
mit etwa 3000 europäiſchen Einwohnern, deſſen „
Eingeborenen=
viertel” rund 10 000 Bewohner hatte. Die Schwarzen lebten in
ſchmutzigen, elenden, wellblechgedeckten Hütten; die
Europäer=
ſtadt dagegen war ein freundliches Oertchen und ähnelte, was
die Architektur und die Gärten anbetraf, außerordentlich einer
Stadt der franzöſiſchen Riviera.
Das hat ſich von Grund auf geändert. Heute iſt Asmara
eine geſchäftige Soldatenſtadt, in der fieberhaftes Leben pulſiert,
und erinnert an nichts ſo ſehr wie an die Grenzerſtädte im
großen kaliforniſchen Gold=Ruſh. Der Bürgermeiſter ſchätzt —
genaue Angaben kann ſelbſt er nicht machen — die europäiſche
Zivilbevölkerung auf 30 000, die ſchwarze Bevölkerung auf 20000
Köpfe; dazu kommen noch die Tauſenden weißer und farbiger
Soldaten, die ſich in den Straßen drängen, und die entweder
auf dem Marſch zur Front ſind oder in haſtig erbauten Schuppen
aus Fichtenbrettern auf den kahlen, rötlichen Hügeln außerhalb
der Stadt liegen. Asmara liegt in einer Höhe von 7 700 Fuß;
ſo iſt denn auch unter der blendenden Mittagsſonne die
Temperatur nicht unerträglich, und bei Nacht braucht man drei
Decken. Um dieſe Jahreszeit iſt monatelang kein Regen zu
erwarten, und gelegentliche Windſtürme blaſen dicke
Staub=
wolken von der ausgetrockneten Umgebung in die Stadt.
Die Straßen ſind gut gepflaſtert und ebenſo wie die Häuſer
elektriſch beleuchtet. Allerdings iſt das Kraftwerk zur Zeit
über=
laſtet, und ſo ſetzt der Lichtſtrom allzu häufig aus. Die meiſten
Häuſer ſind ein= oder zweiſtöckige Steingebäude, gut und ſolide
in halbſpaniſchem Stil errichtet; freundliche Villen liegen
in=
mitten herrlicher Blumenwildniſſe, Kaktusjungeln, Eukalyptus=,
Tamarinden= und Palmenbäumen; violette Winden= und rote
Hibieusblüten umkränzen die Steinmauern, und manche der
Villenſtraßen ſind von Alleen gelbblühender Bäume umſäumt.
Mittelpunkt des Städtchens iſt die ziegelrote Kirche mit ihrem
hohen Turm, und der eindrucksvolle fasciſtiſche Klub, jetzt das
Hauptquartier der Preſſe.
Die plötzliche Ankunft von 200 000 Soldaten und Arbeitern,
von denen faſt alle Asmara paſſieren mußten, hat eine Reihe
ſchwieriger Probleme geſchaffen. Das größte Hotel beſitzt nur
32 Zimmer; ſo baute der Beſitzer in aller Eile ſechs Schuppen
aus Wellblech, in denen die Kriegskorreſpondenten untergebracht
wurden; und vom Morgengrauen bis zum ſpäten Abend wird
fieberhaft an der Fertigſtellung einer Dépendance gearbeitet.
Ueberhaupt herrſcht große Bautätigkeit, und ſogar des Nachts
gehen die Arbeiten bei Scheinwerferlicht weiter.
Nur wenige Dutzend Läden exiſtierten bisher in Asmara.
Heute ſind ihre Warenlager leer, die Eigentümer können nicht
ſchnell genug Ware erhalten, um ihre Vorräte aufzufüllen. Die
Ware iſt zumeiſt japaniſcher Herkunft, und ihre Preiſe, mit
Aus=
nahme der von der Regierung kontrollierten — ſind wie Raketen
geſtiegen; ſo koſtete zum Beiſpiel ein Gürtel japaniſchen
Fabri=
kats zuerſt drei Lire, und vier Tage ſpäter bereits zwölf. Die
kleinen Geſchäfte ſind dauernd überfüllt von Kunden, Ziviliſten
uind Soldaten, die — meiſt vergeblich — dies und jenes
verlan=
gen. Ich brauchte Stunden, um acht Schrauben zu finden, die ich
an Stelle von Kleiderhaken in meinem völlig leeren „Zimmer”
anbringen wollte. Die einfachſten Dinge ſind für gewöhnlich
ein=
fach unerhältlich, da alle Verkehrs= und Transportmittel für
militäriſche Zwecke gebraucht werden. Im erſten Herrengeſchäft
am Platze kann man noch gute Pologeräte und ein paar
Crocket=
ſchläger bekommen — ſonſt aber iſt einfach nichts mehr da.
Es dürfte kaum mehr als ein paar hundert Frauen in der
ganzen Stadt geben, und ſo erregt das Erſcheinen einer Dame
auf der Straße ſtets eine gelinde Senſation. Das ſoziale
Pro=
blem, das aus der Anweſenheit von 200 000 Männern ohne
Frauen erwächſt, wird hier in derſelben Weiſe wie in anderen
Kriegen gelöſt.
In den Straßen drängt ſich die bunteſte, verſchiedenartigſte
Menge, die ich außerhalb Indiens jemals geſehen
wandeln gethiopiſche Edle in ihren weißen Togen m.
cowboh=artigen Sombreros und ſchwarzen Ueberwürfg
von ihrer Vaſallenſchar; da ſpäzieren ebenholzfarbig.
mit ihren weiten Khakihoſen, die Beine in Wickelgam
Füße bloß, und um die ſchlanken Hüften fußbreite rote
Schärpen; da eilen indiſche Hindus in buntfarbigen
hin und her, da drängen ſich Somali=Boys in engen
artigen weißen Hoſen und europäiſchen Weſten. Alle
Farben= und Raſſenmiſchungen ſind vertreten —
Araber, Hamiten, echte Neger, in allen möglichen bu
Auf= und Anzügen. Daneben flanieren italieniſche
O=
verſchiedenartigen Uniformen, und Khaki=Soldaten
merkwürdigen, bis auf die genagelten Stiefel
herab=
bauſchigen Knickerbockers, zumeiſt in Korkhelmen, ſon
niſche Geſchäftsleute in einer Kleidung, die ebenſo gu
Riviera oder den römiſchen Korſo paſſen würde. Ko
Mädchen barfuß, mit großen, feuchten Gazellenauu
blitzendweißen Zähnen, drängen ſich durch die Menge
ſen bewundernde Blicke der empfänglichen Italiener
Geſichtszüge ſind zumeiſt ſehr regelmäßig und auch au
päiſchem Geſchmack hübſch zu nennen; ſie tragen ihn
zwanzig bis dreißig bleiſtiftdicken Zöpfen nach dem
gezogen, und buchſtäblich mit Hammelfett eingeſchmig
dieſe geräuſchvolle, bewegte Menge rattern unabläſſig
von ſchwerbeladenen Laſtautos, knattern und knallen Me
mit ernſtblickenden Ordonnanzen und ſurren Limor
denen glattraſierte, ſauber gebadete und parfümier
offiziere ſitzen.
Im übrigen iſt Asmara nicht nur eine Stadt ohm
ſondern auch eine Stadt ohne Neuigkeiten. An Zeitunge
nur ein vierſeitiges Tageblatt, das lediglich das amtlu
richtenbulletin veröffentlicht, und auch das gewöhnlich
ein paar Tagen. Und nur wenige Leute kommen da
Blättchen zu kaufen. Die übrigen ſind in einem geran
raſchenden Zuſtand der Ahnungsloſigkeit über alles, w
ganzen großen Welt vor ſich geht.
Aber trotz alledem iſt Asamara als das Tor zu d
tümern Abeſſiniens zweifellos dazu beſtimmt, die wichti
Oſtafrikas zu werden.
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3. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 303 — Seite 5
ie der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 3. November 1935
der Große Woog Eigenkum der Skadt.
ſie uns ſoeben bekannt wurde, hat der Reichsfinanzmini=
Zeranlaſſung unſeres Gauleiters und Reichsſtatthalters
G ſten Woog mit ſeinem Hintergelände, der bisher ſtaatliches
„ewar darſtellte, der Stadt Darmſtadt übereignet.
Awstadt Darmſtadt iſt damit ein großer Dienſt erwieſen,
nuumehr kann auch in dieſem Gelände die Entwicklung des
muiter Turn= und Sportweſens ihren Fortgang nehmen.
süwverwaltung hat nunmehr Möglichkeit, an die
Verwirk=
ſnuer den Erforderniſſen der Zeit entſprechenden Pläne, ſo
ſinon der Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen
eint or geſchlagen wurden, heranzugehen.
(Oberlandesgerichtsbezirk Darmftadt).
Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt gibt bekannt:
unnt wurden unter Berufung in das Beamtenverhältnis:
Nitober 1935 der Kanzleigehilfe Johann Heinrich
Lud=
gner in Darmſtadt zum Kanzliſten bei dem
General=
oalt in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. September 1935;
Oktober 1935 der Juſtizpraktikant Karl Hans Georg
Fleiſchhauer, zurzeit beim Amtsgericht Darm=
Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Nidda mit Wir=
Oktober 1935; am 28. Oktober 1935 der
Juſtizprak=
edrich Huthmann, zurzeit beim Amtsgericht
m Juſtizinſpektor bei dieſem Gericht mit Wirkung vom
her 1935; am 28. Oktober 1935 der Juſtizpraktikant Erich
ſanſon, zurzeit beim Amtsgericht Mainz zum
Juſtiz=
bei dieſem Gericht mit Wirkung vom 1. Oktober 1935:
Oktober 1935 der Juſtizpraktikant Philipp Friedrich
zurzeit beim Amtsgericht Worms, zum Juſtizinſpektor
m Gericht mit Wirkung vom 1. Oktober 1935; am 28.
1935 der Juſtizpraktikant Franz Wilhelm Stauder
ieim Amtsgericht Mainz, zum Juſtizinſpektor bei dieſem
churt Wirkung vom 1. Oktober 1935; am 28. Oktober 1935
ſtipraktikant Karl Stock, zurzeit beim Amtsgericht
zum Juſtizinſpektor bei dieſem Gericht mit Wirkung
Oktober 1935; am 28. Oktober 1935 der Juſtizpraktikant
Otto Niemann, zurzeit beim Amtsgericht Gießen,
ſtizinſpektor bei dieſem Gericht, mit Wirkung vom 1.
No=
a1035; am 28. Oktober 1935 der Juſtizpraktikant Hans
Guſtav Schreiber, zurzeit beim Landgericht
Darm=
m. Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Offenbach mit Wir=
1. November 1935.
dire Liſte der Rechtsanwälte eingetragen wurde am 26.
1935 der Rechtsanwalt Dr. Karl Keilmann in
heim, gleichzeitig beim Landgericht Darmſtadt.
An Alle!
mehren ſich die Klagen über das Auftreten von Bett=
½e Polizei tut alles zur Bekämpfung des Bettlerunweſens.
hn aber das Bettlerunweſen nur dann wirkſam bekämpfen,
ie Oeffentlichkeit mithilft. Es ergeht daher der Ruf an
Auftreten von Bettlern ſofort die Polizei unter der Nr.
½359 telephoniſch anzurufen, damit die Bettler gefaßt und
Fricht vorgeführt werden können.
5e denkfeier in der Pauluskirche. Am 31. Oktober, dem
hug der Evangeliſchen Kirche, waren es 30 Jahre, daß der
ſuuſtein zur Pauluskirche gelegt wurde. Die Ge=
Fveranſtaltet aus dieſem Anlaß am heutigen
Reforma=
wifeſt, abends um 6 Uhr, einen Gedächtnisgottesdienſt. auf
re Gemeindeglieder, beſonders die vielen, die der
Grund=
ntzleing beigewohnt haben, hiermit hingewieſen werden.
Eterdem Kirchenchor wird Fräulein Betty Aßmuth, die
iter herrlichen Sopranſtimme gerade in den Feiern der
ugemeinde ſchon oft hervorgetreten iſt, mitwirken. Im
An=
ſrhn den Gottesdienſt ſoll das hl. Abendmahl gefeiert werden.
ſausfrauenbund. Ueber „Karoline vonHumboldt”
ſiße Frauenperſönlichkeit aus der Zeit Goethes und
Schil=
dder Befreiungskriege, die der Nachwelt in ihren Briefen
ſtliches Vermächtnis hinterlaſſen hat, ſpricht Frau Anna
Em Hausfrauenbund am Dienstag, den 5. November, abds.,
ſtle des Muſikvereins. Lieder von Schubert und Hugo Wolf
R Frl. Elſe Nagel, am Flügel Frl. Julia Schnitzler)
um=
den Vortvag. Nach dem Programm geſelliges
Zuſammen=
ſiſte können eingeführt werden.
armſtädter Künſtler auswärts. Ilſelore Wöbke,
s Mitglied der Tanzgruppe des Heſſiſchen Landestheaters,
tzeit zur Vollendung ihrer Studien die Meiſterklaſſe der
n=Tanzſchule in Dresden beſucht, iſt nach Prüfung durch
ſchamtsleiter von Laban für die Anfang dieſes Monats in
Eattfindenden deutſchen Tanz=Feſtſpiele zur Aufführung
Solotänze verpflichtet worden.
enſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Außer
Miete. Kinderreiche Mütter Nr. 1—84, Nr. 134
Mov.
bis 270. „Herz über Bord”, Operette von Künnecke.
Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. — 2. Mietkonzert.
Noy. 2. Sinfonie=Konzert. Leitung: Karl Friderich.
So=
liſt: Georg Kulenkampff (Violine).
Anfang 20.00 Ende gegen 22.30 Uhr. —
Haupt=
miete A. 6. Vorſtellung. „Die Pfingſtorgel” Eine
.Nor
bayeriſche Moritat von Alois Johannes Lippl.
KLEINES HAUS.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Zuſatzmiete
III, 3. Vorſtellung. „Onkel Theodor”. Komödie
Nov
von Selma Lagerlöf.
Anfang 20.00, Ende gegen 23.00 Uhr. — Zuſatz=
„Rov, miete II. 3. Vorſtellung: „Der Waffenſchmied”.
Komiſche Oper von Albert Lortzing.
beſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des
Landes=
s kommt heute abend die vom Publikum außerordentlich
49 aufgenommene Operette „Herz über Bord” von Eduard
Nae zur Aufführung. Im Kleinen Haus geht Selma
Lager=
ernodie „Onkel Theodor” mit Generalintendant Franz
un der Titelrolle in Szene. — Am Montag findet das
Sſoniekonzert dieſes Winters ſtatt, für das Georg
Kulen=
a1s Soliſt gewonnen iſt. Der berühmte Geiger wird
S Violinkonzert Opus 35 ſpielen. Unter der Leitung von
unuſikdirektor Karl Friderich bringt das
Landestheater=
e außerdem zwei Erſtaufführungen: Zoltan Kodalys
aus Galanta” und Robert Hegers „Verdi=Variationen”
weitere Verlauf der kommenden Woche bringt als
beſon=
eigniſſe ferner die erſte Aufführung von Mozarts „
Gärt=
a1s Liebe” in der Neubearbeitung von Dr. Siegfried
An=
and in einer Neuinſzenierung von Prof. Max Hofmüller
5 Riedl, unter der muſikaliſchen Leitung von Dr.
Wer=
nter. Am Sonntag erſcheint dann Schillers Trauerſpiel
Nauber” in neuer Inſzenierung von Generalintendant Franz
unnd Max Fritzſche im Spielplan.
Einfahenng des Lruentsocche!
jür „Hausſiche siennte!
liche Dienſte” begonnen worden. Darunter ſind alle
Tätig=
keiten zu verſtehen, die im Rahmen der privaten
Haushaltun=
gen von Hausgehilfinnen oder Angeſtellten, Lehrlingen oder
Volontärinnen verrichtet werden. So werden alſo außer den
Hausgehilfinnen die hauswirtſchaftlichen Lehrlinge und die
Mäd=
chen im Hauswirtſchaftlichen Jahr, die Hausdamen, Stützen,
Haushaltspflegerinnen, Wirtſchafterinnen, die Hauslehrerinnen,
Erzieherinnen, Kindergärtnerinnen und Kinderpflegerinnen uſw.,
aber auch die Diener und Hausgärtner Arbeitsbücher bekommen.
Auch die regelmäßig ſtundenweiſe beſchäftigten Arbeitskräfte
brauchen ein Arbeitsbuch.
Wie erhalten dieſe Perſonen ein
Arbeits=
buch? Sie fordern beim Arbeitsamt einen Antragsvordruck
an. Darin finden ſich Fragen über ihre Perſonalien, ihren
beruf=
lichen Werdegang und ihre berufliche Tätigkeit. Sie alle müſſen
wahrheitsgetreu und ſorgfältig beantwortet werden. Zeugniſſe
oder ſonſtige Arbeitspapiere ſind bereitzuhalten und dem
Ar=
beitsamt auf Verlangen vorzulegen. Auf dem Antrag iſt von
der Ortspolizeibehörde, bei der der Antragſteller polizeilich
ge=
meldet iſt, die polizeiliche Meldung zu beſcheinigen. Dieſe
Be=
ſcheinigung wird koſtenlos erteilt. Der fertige Antrag muß bei
dem Arbeitsamt eingereicht werden, in deſſen Bezirk der
Antrag=
ſteller polizeilich gemeldet iſt. Auf Grund dieſer Angaben
wer=
den dann vom Arbeitsamt die Arbeitsbücher ausgeſtellt.
Wenn alſo der Beſchäftigte auch ſelbſt dafür ſorgen muß, daß
er ein Arbeitsbuch bekommt, ſo iſt es doch Sache des
Betriebs=
führers, in dieſem Fall der Hausfrau, ſich darum zu
küm=
mern, daß dies geſchieht. Sie hat ſelbſt ein Intereſſe daran.
Ins=
beſondere kann ſie bei Neueinſtellungen im Haushalt feſtſtellen,
was der Bewerber, den ſie in ihr Haus aufnehmen will, alles
gelernt hat.
Es empfiehlt ſich, die Antragſtellung nicht hinauszuſchieben,
da für die Einführung des Arbeitsbuches in der Gruppe „
Häus=
liche Dienſte” nur einige Monate vorgeſehen ſind. Von einem
beſtimmten Zeitpunkt ab, den der Herr Reichs= und Preußiſche
Arbeitsminiſter nach § 2 des Geſetzes feſtſetzt, dürfen keine
Ar=
beitskräfte mehr eingeſtellt werden, die nicht im Beſitze eines
Arbeitsbuches ſind.
Es iſt zweckmäßig, daß die Hausfrau in dem Falle, daß das
Arbeitsbuch zwar beantragt, aber noch nicht ausgegeben iſt dem
Arbeitsamt Anzeige von der Entlaſſung einer im Haushalt
be=
ſchäftigten Hilfskraft macht und deren neue Wohnung angibt,
damit das Arbeitsbuch durch das Arbeitsamt richtig zugeſtellt
werden kann.
Alle Hausfrauen und die bei ihnen beſchäftigten
Arbeits=
kräfte haben von ſich aus dazu beizutragen, daß ſich die
Einfüh=
rung des Arbeitsbuches für die Betriebsgruppe „Häusliche
Dienſte” ordnungsmäßig und reibungslos vollzieht.
Schlecht gelaunt, nervös?
. . auf Kaffee Hag umstellen!
Heſſiſche Verwalkungsakademie Darmſtadt.
Die Heſſ. Verwaltungsakademie Darmſtadt eröffnet am
kom=
menden Dienstag, 5. Nov., das 3. Semeſter des im Vorjahr
neueröffneten ſechsſemeſtrigen Studienlehrgangs. Nach dem neu
erſchienenen Vorleſungsverzeichnis ſind folgende Vorleſungen
vor=
geſehen:
A. Rechtswiſſenſchaft. Profeſſor Dr. Eger: BGB.
(Sachenrecht) 18 Stunden (6.— RM.). Landgerichtsrat Dr.
Doering; Uebungen im Bürgerl. Recht (Allgem. Teil und
Recht der Schuldverhältniſſe) 12 Stunden (4.— RM.). Profeſſor
Dr. Gmelin: Das geltende Deutſche Staatsrecht, 10 Stunden
(3,50 RM.).
B. Nationalpolitik Geſchichte und
Raſſen=
kunde. Profeſſor Lacroix: Nationalpolitiſche Erziehung
(Teil III: Erziehung und Bildung), 12 Stunden (4.— RM.).
Profeſſor Dr. Küntzel: Deutſche Geſchichte. Teil II, 6 Stunden
(2.— RM.). Stadtarzt Dr. Vetzberger; Raſſenhygiene,
2 Stunden (1.50 RM.).
C. Wirtſchaftswiſſenſchaft. Profeſſor Dr. Muß;
Gewerbepolitik (Handwerks= und Induſtriepolitik mit Uebungen),
16 Stunden (5.— RM.).
Beamte und Angeſtellte, die Intereſſe an den
Semeſtervor=
leſungen haben, können in der erſten Woche des Semeſters
koſten=
los an den Vorleſungen teilnehmen. Die Anmeldung als
ordentl. Hörer oder als Einzelhörer hat ſchriftlich an die
Geſchäfts=
ſtelle der Akademie. Darmſtadt, Pankratiusſtraße 4, Fernruf 4949.
zu erfolgen. Dieſe Stelle iſt auch gern bereit, weitere Auskünfte
zu erteilen. Anmeldeformulare und Vorleſungsverzeichnis
wer=
den auf Anforderung koſtenlos zugeſtellt.
Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand in Darmſtadt
In der Adventszeit wird, wie es ſeit dem Jahre 1933 üblich
geworden iſt, in den unteren Räumen des Heſſiſchen
Landes=
muſeums, am erſten Advents=Sonntag beginnend, eine Schau der
Werke unſerer Künſtlerſchaft, der Kunſtgewerbler, des Handwerks
und des bäuerlichen Kunſthandwerks durchgeführt. Als Träger
dieſer Schau haben ſich zu gemeinſamer Arbeit die NS.
Kultur=
gemeinde, Kreisdienſtſtelle Darmſtadt, und der Landſchaftsbund
Volkstum und Heimat zuſammengefunden. Das Bild dieſer
Weihnachtsmeſſe wird in dieſem Jahre beſonders lebendig ſein
durch das Zuſammenwirken von Kunſt und Handwerk.
Die Leitung dieſer Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand in
Darmſtadt richtet an alle in Starkenburg wohnenden, der
Reichskulturkammer angehörenden Künſtler
und Kunſtgewerbler die Aufforderung, dieſe
Weihnachts=
ſchau mit ihren Werken zu beſchicken. Anmeldeformulare können
bei der Geſchäftsſtelle des Landſchaftsbundes Volkstum und
Hei=
mat, Darmſtadt, Neckarſtraße 3, angefordert werden. Außer
die=
ſer in den Tageszeitungen erſcheinenden Aufforderung zur
Betei=
ligung erfolgt keine beſondere Einladung.
Späteſter Einlieferungstermin für die Beſchickung der
Aus=
ſtellung iſt der 22. November 1935.
Die Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand in Darmſtadt wird
in der gleichen Form wie in den vergangenen Jahren
durchge=
führt werden, insbeſondere wird auch eine Verloſung veranſtaltet,
aus deren Erlös eine größere Anzahl Bilder. Plaſtiken,
kunſt=
gewerbliche Gegenſtände und Gegenſtände des bäuerlichen
Kunſt=
handwerks als Gewinn angekauft werden. Jedes Los dieſer
Lotterie gewinnt, und als wertvoller Serienpreis ſteht in dieſem
Jahre wieder der Darmſtädter Weihnachtsteller
bereit.
Sonntagsdienſt der Dentiſten in Darmſtadt
Becker, Inſelſtraße 23, Telephon 2462.
Dentiſt Walter
Spenden für die Winkerhilfe lindern Nok und Elend!
Sie helfen im Kampf gegen Hunger und Kälke!
Gebt euer Scherflein auf die Konten des
Winterhilfs=
werks 1935/36 Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Nr. 16 000 bei der Deutſchen Bank und
Diskontogeſell=
ſchaft und Nr. 3500 bei der Darmſtädter und
National=
bank Filiale Dresdener Bank.
* Vorkräge in der Chriſkengemeinſchaft.
In der „Chriſtengemeinſchaft” in der Heidelberger Straße,
ſprach am Donnerstagabend Pfarrer A. Pauli, München, über
das Thema „Sinn des Böſen. Der Vortragende
kriſtal=
liſierte zunächſt die Frage heraus: „Welchen Sinn kann das Böſe
in der Welt haben?” Gut und Böſe hat keinen Sinn, ſoweit wir
geſchaffen ſind, es hat nur einen Sinn, dieſe Begriffe dort
anzu=
wenden, wo die Freiheit des Menſchen anfängt. Die
Möglichkeit des Böſen hängt — ſo führte Pfarrer Pauli etwa aus
mit der Würde des Menſchen, mit dem Sinn des ganzen
Welten=
daſeins zuſammen, ſonſt würde jede ſittliche Selbſtbeſtimmung
auf=
hören. Man gibt auf die Frage: Was iſt gut und was iſt böſe?
die an ſich richtige Antwort, daß dies in der Menſchenbruſt ſelbſt,
im Gewiſſen begründet liege. Dieſe Antwort wird aber aus
einem Gefühl geformt, alſo aus undurchſchaubaren, dunklen
Tie=
fen des Seelenlebens heraus. Man muß aber, ſo argumentierte
der Redner dann, Moral (alſo was „gut” und „böſe” iſt) nicht
predigen, ſondern muß ſie begründen. Hiernach iſt das
Gute: Der Menſch behält inmitten der Polarität das
Gleich=
gewicht und ſchreitet in Freiheit zu dem gottgewollten Ziel, um
es harmoniſch zu erfüllen. — Das Böſe bedeutet: Der Menſch
ſtört nach der einen oder anderen Seite das Gleichgewicht und
bringt ſo eine Störung in das normale Weltgeſchehen. Weiterhin
wurde die Frage aufgeworfen, ob denn das Böſe überhaupt da
ſein mußte und dieſe Frage — als zwecklos fallen gelaſſen —
da=
hin abgeändert, ob das Böſe nicht durch Gottes unendliche Güte
und Weisheit doch zu einem poſitiven Faktor im Menſchenleben
werden könne, alſo zu jener Kraft, die ſtets das Böſe
will und doch das Gute ſchafft! Die Menſchheit iſt noch
nicht am Ziel, ſie iſt wie die Jugend im Werden begriffen, ſolange
ſind ſo manche ungute Erſcheinungen eben
Uebergangsnotwen=
digkeiten. Pfarrer Pauli führte hier als Beiſpiel den Krieg als
heute noch letzte Löſung in Fragen der nationalen Ehre an. Und
in der geſchichtlichen Entwicklung der Menſchheit hat das Böſe
darin eine gewiſſe Bedeutung, daß der Menſch an ihm aufwachen,
vor ihm aufſchrecken kann. (Beiſpiel: Der Mythus des
Sün=
denfalles.) Auf dieſer Linie etwa der Phariſäer und der
Zöllner — brachte der Vortrag dann eine Reihe von ſinnfälligen
Beiſpielen. Als Schlußgedanken war aus dem Vortrag
herauszuhören: Das Böſe hat in der Welt eine gewiſſe
Notwen=
digkeit, damit auch das Gute beſſer in Erſcheinung treten kann,
ſo, wie das Licht nur in der Welt ſtehen kann, weil eine
Finſter=
nis vorhanden iſt, die von dieſem Licht überſtrahlt werden kann.
Im Ringen mit dem Böſen entſteht der Heroismus, der zu dem
endgültigen Ziel hinführt, der großen Weltenharmonie.
Der zweite Vortrag, den Pfarrer A. Pauli am Freitag
abend hielt, hatte zum Thema: „Heidentum und
Chriſten=
tum.‟ Der Vortragende begann mit einer Skizzierung der
Gei=
ſtesſtrömung, die heute über die Jahrhunderte hinweg dem alten
Germanentum in religiöſer Hinſicht gewiſſermaßen die Hände
reichen will und erklärte hierbei, daß in jeder Geiſtesſtrömung
ein berechtigter Kern enthalten ſei, daß man daher jede neue
Geiſtesſtrömung ernſt nehmen und ſich mit ihr auseinanderſetzen
müſſe. Mit der Frage: „Was war eigentlich das alte
Heiden=
tum?” berührte Pfarrer Pauli eingehend die alten Myſterien
und die Praxis ihrer Geheimhaltung, die heute wenig
Verſtänd=
nis fänden (Freimaurer!). Heute müſſe jedermann ſeine
Anſich=
ten oder ſeine Lehren frei und offen dem Urteil Aller
dar=
ſtellen. Religion iſt, ſo wurde in dem Vortrag definiert immer
das Streben nach der Wiedervereinigung mit dem Göttlichen,
nachdem das Urſprüngliche verloren gegangen iſt. Die
From=
men hofften dieſes durch den Tod, durch die Tötung eben der
Leiblichkeit wiederzufinden, während die „Eingeweihten”
hofften ſich dieſen Weg ſchon diesſeits in den Myſterien zu
eröff=
nen. In den Myſterien hatte man ſo den Verſuch gemacht, die
Inkarnation des menſchlichen Weſens im irdiſchen Leben, durch
die ſich der Menſch von dem göttlichen Urgrund getrennt fühlte,
wieder rückgängig zu machen, ihn zu wandeln. Dieſer Wea wurde
immer ſchwerer, je mehr ſich der Menſch von ſeinem göttlichen
Urgrund entfernte und ſich immer mehr in ſeine Leiblichkeit
ein=
lebte. Dieſe Tragik kommt gerade in der germaniſchen Mythologie
zur Geltung. Der Redner zeigte dann die Unterſchiede zwiſchen
den alten Myſterien und den Myſterien des Chriſtus auf.
Hier, bei Chriſtus, muß der Menſch ſich auch ganz aufgeben, aber
nicht durch einen magiſchen Schlaf, nicht durch die Auslöſchung
ſeines Bewußtſeins, ſondern dadurch, daß er ſein Bewußtſein
ſtärkt und hebt, durch eine ſittliche Tat, durch ein Erkennen
mittels ſchöpferiſcher Kräfte, die ihm zuwachſen. Chriſtus will,
daß wir uns als ein geiſtiges und ewiges „Ich” erleben, er holt
uns nicht fort von der Erde, ſondern ſtellt uns feſt auf ſie, auf
daß wir in der Erkenntnis leben und ſtreben. Das alte
Heiden=
tum hatte ſein relatives Recht aber nach Chriſtus kann ein
Hei=
dentum keine Berechtigung mehr haben. Nur in Chriſtus finden
wir den lebendigen, den zukunftſchaffenden Gott. Nur in ihm,
ſo ſchloß Pfarrer Pauli, finden wir alle, Volk wie jeder Einzelne,
uns ſelbſt.
Nach dem Vortrag wurde noch über die Sommertagung der
Chriſtengemeinſchaft in Berlin berichtet.
Stadtmuſeum im Pädagog. Das Stadtmuſeum im Pädagog
iſt am Sonntag von 10—13 Uhr geöffnet. Es wird an dieſem
Tag das Töpfern von der Scheibe bis zum Brennofen vorgeführt.
Auch Spinnen, Weben und Drechſeln werden gezeigt. Der
Ein=
tritt iſt frei.
Was die Lichtſpielkheaker bringen.
— Union=Theater zeigt noch heute und morgen das Groß=
Luſtſpiel der Bavaria „Der Gefangene des Königs” mit Paul
Kemp. Suſi Lanner, Michael Bohnen. Adele Sandrock.
Jugend=
liche zugelaſſen.
— Helia=Lichtſpiele. „Königswalzer” heißt der Titel der
gro=
ßen luſtigen Ufa=Film=Operette mit Willi Forſt, Heli
Finkenzel=
ler, Paul Hörbiger, Carola Höhn. Jugendliche zugelaſſen.
— Palaſt=Lichtſpiele bringen ein herrliches Volksſtück, dem
ſchon einmal in Darmſtadt ein großer Erfolg beſchieden war „Die
Heilige und ihr Narr” mit Hanſi Knotek, Hans Stüwe, Friedrich
Almer, Lola Chlud.
Reſi=Theater zeigt die beiden beliebten Filmſtars Joan
Craw=
ford und Clark Gable in dem deutſchſprachigen Film „In goldenen
Ketten” Mittags 2 Uhr Jugendvorſtellung „Ihre Durchlaucht, die
Verkäuferin” mit Willy Forſt, Liane Haid, Paul Kemp.
Vereins- und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
4. Komp. Leibg. Inf. —Regt. 115 und Erſatz=
Formationen. Alle Kameraden, die Zeit und Gelegenheit
haben, werden gebeten, ſich zu einem gemütlichen Beiſammenſein
am Mittwoch, den 6. November 1935, abends 8.15 Uhr, im „Heſſ.
Hof” Mathildenplatz einzufinden.
Muſikverein. Die nächſte Geſamtprobe unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Friderich findet am Dienstag, den 5.
No=
vember, ſtatt.
Reſtaurant Sitte. Heute ſpielt Willy Melchior.
Frau Margarete Apfel, geb. Geiß, Witwe des früheren
Stationsvorſtehers in Roßdorf, die heute in körperlicher und
geiſtiger Friſche ihren 79. Geburtstag begeht.
Dem Bahnharbeiter i. R. Philipp Müller 1 in
Wolfs=
kehlen zu ſeinem 75. Geburtstag am heutigen Sonntag.
Aus der HSsub.
Ortsgruppe Beſſungen.
Die Mitgliederverſammlung findet am Montag, 4. November,
abends 8,30 Uhr. in der Beſſunger Turnhalle ſtatt. Redner: Pg.
Eiſentraut. Es wird erwartet, daß alle Parteigenoſſen pünktlich
erſcheinen.
Ortsgruppe Gervinus.
Am Montag, 4. Nov., abends 8,30 Uhr, findet im Lokal
„Feierabend” Ecke Landgraf=Georg=Straße und Stiftsſtraße, der
Mitgliederappell der Ortsgruppe für den Monat November ſtatt.
Redner: Pg. Bareis. Zwecks Bekanntgabe wichtiger
partei=
amtlicher Anordnungen wird dringend erwartet, daß kein
Partei=
mitglied der Verſammlung fernbleibt. Zutritt nur
Partei=
genoſſinnen und Parteigenoſſen geſtattet. Die Politiſchen Leiter
der Ortsgruppe treten pünktlich um 8 Uhr im Dienſtanzug
vor der Geſchäftsſtelle an.
Ortsgruppe Gutenberg.
Am Montag, 4. Nov., abends 8,30 Uhr, findet im Wiener=
Kronenbräu=Keller, Dieburger Str., eine öffentliche Verſammlung
ſtatt, zu welcher alle Volksgenoſſen eingeladen ſind. Der Redner
des Abends iſt Pg. Walter Junker. Für die Parteigenoſſen
iſt es Pflicht, zu erſcheinen.
Ortsgruppe Maintor.
Am Montag, 4. Nov., abends 8,15 Uhr, findet im
Konkordia=
ſaale (Mackenſenſtraße) die Mitgliederverſammlung ſtatt. Es
ſpricht Pgn. Dr. Schnabel, Frankfurt a. M. Wir machen erneut
darauf aufmerkſam, daß das Erſcheinen aller Parteigenoſſen zu
den Mitgliederverſammlungen Pflicht iſt!
Ortsgruppe Rheintor.
Montag, 4. November, 20,30 Uhr, findet die
Mitglieder=
verſammlung für den Monat November in der Gaſtſtätte
Rummelbräu”, Rheinſtraße 101 ſtatt. Es ſpricht Pg.
Holz=
kämper, Wiesbaden. Der Beſuch der Verſammlung iſt für
ſämt=
liche Parteigenoſſen Pflicht.
Eſſenausgabe durch das NSKK.
Heute, in der Zeit von 11.30 Uhr bis 1 Uhr wird durch die
Motorſtandarte 50 auf dem Marktplatz an die Hilfsbedürftigen der
Ortsgruppe Mitte gegen Vorzeigen des WHW.=Ausweiſes aus
vier großen Feldküchen ein Mittageſſen ausgegeben. Hierbei
ſpielt der Spielmannszug und der Muſikzug der Motorſtandarte 50.
Heute großer Bunker Abend!
Auf dem heute um 8 Uhr im Städt. Saalbau
ſtattfinden=
den Bunten Abend der Motorſtandarte 50 zugunſten des
Winterhilfswerkes Darmſtadt wird nochmals verwieſen.
Außer dem Muſikzug der Motorſtandarte 50 unter Leitung
des Sturmführers Pg. Greilich wirken namhafte Künſtler von
auswärts mit. (Siehe heutige Anzeige.) Im Anſchluß an das
Pro=
gramm findet Tanz bei zwei Kapellen ſtatt.
Außerdem kommen einige Hundert Originalaufnahmen und
Autogramme bekannter Perſönlichkeiten der Partei und des
öffent=
lichen Lebens bzw. beliebter Künſtler der Bühne, des Filmes und
Rundfunkes zur Verloſung.
Eintrittskarten zum Preiſe von 50 Pfg. ſind noch an der
Abendkaſſe erhältlich.
Amt für Volkswohlfahrt, Kreisamtsleitung Darmſtadt.
Betr.: Lebensmittelopfering (Pfundſammlung).
In der Zeit von Montag, 4. Nov bis einſchließlich
Donners=
tag, 7. Nov., werden in ſämtlichen Ortsgruppen des Amtes für
Volkswohlfahrt Darmſtadt=Stadt die Naturalbeiträge des
Lebens=
mittelopferringes (Pfundſammlung) eingezogen.
Die Mitglieder werden gebeten, den Beitrag zur Abholung
bereitzuhalten.
Betr.: Gau=Appell ſämtlicher NSV.=Walter und =Helfer des
Kreiſes Darmſtadt.
Am Donnerstag, 7. Nov., abends 8 Uhr, findet im Städt.
Saalbau zu Darmſtadt ein Appell ſämtlicher NSV.=Walter und
=Helfer des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. Hierbei ſpricht der
Gauamts=
leiter Pg. Haug. Erſcheinen iſt Pflicht.
Betr.: Oeffentliche Eſſensausgabe durch das NSKK.
Am Sonntag, 3. Nov., findet auf dem Marktplatz von 11,30
bis 13 Uhr durch die Motorſtandarte 50 eine öffentliche
Eſſens=
ausgabe an die Hilfsbedürftigen der Ortsgruppe
Mitte ſtatt gegen Vorzeigen des Winterhilfsausweiſes. Kannen
und Topfe ſind mitzubringen.
Kraft durch Freude.
„KdF.”=Sportprogramm des Tages.
Heute Sonntag finden ſtatt:
Hallen=Tennis: Schläger und Bälle werden geſtellt. Achtung!
Wegen einer politiſchen Kundgebung ſind wir dazu gezwungen,
die beiden Tenniskurſe ausnahmsweiſe zu verlegen auf Sonntag
mittag 14—15.30 Uhr. — Alle Intereſſenten machen wir auf
folgende jetzt neu beginnenden Sportkurſe aufmerkſam:
Ski=Trocken: Skier= und Skieſtöcke werden, ſoweit Vorrat
reicht, koſtenlos geſtellt. Beginn: Mittwoch, den 6. 11,
Donners=
tag, den 7. 11. Turnhalle Soderſtraße 30, von 20—22 Uhr.
Sportkegeln: Männer und Frauen. Beginn: Donnerstag,
den 14. 11. Kegler=Sportheim, Saalbauſtraße 67, von 20—23 Uhr.
Sportfechten: für Männer und Frauen, Jugendliche. Beginn:
Mittwoch, den 13. 11. Fechtſchule Kaiſer, von 20—21 Uhr.
Schwimmen: Fortgeſchrittene und Anfänger, Männer,
Frauen, Jugendliche. Frauenkurſus beginnt Freitag, den 15. 11.,
kleine Halle, von 19.30—20.30 Uhr. Gemiſchter Kurſus: Montag,
den 18. 11.. von 20.30—21.30 Uhr (kleine Halle), Freitag, den
15. 11., von 20.30—21.30 Uhr (große Halle).
Anmeldung und Auskunft beim Sportamtsſtützpunkt,
Bis=
markſtraße 19, Fernruf 2683.
Ortsgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 3. bis 9. November 1935.
Reviergruppe III (Mahr): Mittwoch, den 6. November 1935:
Kameradſchaftsabend, der Untergruppen 3a, 3b. 3e, 30, 38.
Ort: Konkordiaſaal Mackenſenſtraße. Zeit: 20.00 Uhr.
Sämt=
liche Amtsträger, Blockwarte und Luftſchutzhauswarte ſowie
deren Stellvertreter haben anzutreten.
Ortsgruppe Darmſtadt: Donnerstag, den 7. November 1935,
6. Schulungsabend für die Revier=, Gemeinde= und
Unter=
gruppenführer. Ort: Luftſchutzhaus. Rheinſtraße 75. Zeit:
20.00 Uhr. Dieſer Schulungsabend iſt für jeden Revier=,
Ge=
meinde= und Untergruppenführer Dienſt.
Gemeindegruppe Nieder=Ramſtadt=Traiſa. Mittwoch, den
6. November, Amtsträger= und Blockwarte=Appell. Ort:
Rat=
haus Zeit: 20.00 Uhr. Die Amtsträger und Blockwarte von
Traiſa und Waſchenbach haben ebenfalls anzutreten.
Gemeindegruppe Ober=Ramſtadt: Montag den 4. November,
Amtsträger= und Blockwarte=Appell. Ort: Rathaus. Zeit:
20.00 Uhr.
Luftſchutzſchule Darmſtadt. Rheinſtraße 75. Dienstag, den 5.
November, Beginn des 3. Lehrganges für Laienhelfer. Ort:
Luftſchutzhaus. Zeit: 20.00 Uhr.
Der Ortsgruppenführer.
J. A. gez.: Scriba Organiſations=
und Propagandaleiter.
Baine Anwartſchakt auf das Glück:
Lose der Ardeilsbeſchaffungstoderie
Hauplgawinn RM.100000
Aicht die Diarellen,
Ueber 30 000 Plakekken in zwei Skunden verkaufk.
r geſtrige Samstag war für die Sammler der SA., SS.
und NSKK. ein Erfolg ſondergleichen, der nicht vorauszuſehen
war. Dank der Opferfreudigkeit der Darmſtädter Volksgenoſſen
und der vorbildlichen Organiſation wurden ſämtliche WHW.=
Schiffchen im Nu verkauft.
Als Erſatz wurden von der Gauführung des Winterhilfswerks
für den heutigen Tag eine Spitzenroſette beſchafft, die ebenfalls
zum Preiſe von 20 Pfg. verkauft wird.
An alle Volksgenoſſen, die geſtern keine Gelegenheit hatten,
ſich das WHW.=Schiffchen zu erwerben, ergeht die herzliche Bitte,
im Laufe des heutigen Tages die Sammler nicht abzuweiſen und
ihnen eine Spitzenroſette abzunehmen.
Denn wahrlich, es kommt nicht auf das Ausſehen der Plakette
an, die ja letzten Endes nur ein äußeres Zeichen bedeutet, ſondern
nur allein auf das Opfer, das jeder Volksgenoſſe zu bringen hat.
Die Tatſache ſteht feſt, wer heute in unſerer Stadt die
Spitzen=
roſette des WHW. trägt, zeigt damit, daß er nicht auf ein äußeres
Zeichen Wert legt, ſondern daß er ſein Opfer genau ſo gebracht
hat wie der Volksgenoſſe, der ſich geſtern die Schiffchen=Plakette
erworben hat.
heuke 15 Uhr auf der Woogswieſe.
Kein Volksgenoſſe darf fehlen!
ZweiteVeranſtalkung desWinkerhilfswerks Darmſtadt
Saalbau. — Samstag, den 2. November 1935.
Der 12. muſikaliſche Abend des Orcheſters der Angeſtellten und
Arbeiter der Firma E. Merck. der im vollbeſetzten Saalbau
ſtatt=
fand, ſtand im Dienſt der Winterhilfe und wird ihr ſicher einen
erfreulichen Beitrag eingetragen haben. Der ſtattliche Klangkörper
iſt wie alle Liebhaberorcheſter am beſten in den Streichern, denn
von allen Orcheſterinſtrumenten ſind die Violinen bis heute bei
den Dilettanten am meiſten bevorzugt, weil ihnen die
umfang=
reichſte Muſikliteratur zur Verfügung ſteht. Schwieriger iſt es ſtets
mit den Holz= und Blechbläſern, weil hier Tonanſatz und
Intona=
tionsreinheit ſo ſchwierig ſind, daß auch unter den Berufsbläſern
noch ſehr große Qualitätsunterſchiede vorhanden ſind. Kommt dann
noch das Lampenfieber bei einer ſoliſtiſchen Stelle hinzu, ſo iſt es
nicht verwunderlich, daß einmal ein Ton mißlingt. So kommt es,
daß immer die Werke am günſtigſten wirken, die entweder nur
für Streichinſtrumente geſchrieben ſind, oder den Bläſern nicht
allzu Schwieriges zumuten. Der Dirigent, Prokuriſt Hammer, hatte
ſein Orcheſter recht gut geſchult, tönte fein ab und fand in dem
reichen Beifall gerechte Anerkennung und herzlichen Dank für ſein
aufopferndes vorbereitendes Wirken und die belebte Aufführung.
Mit Ausnahme eines Flötenkonzertes waren alle
Kompoſi=
tionen Meiſterwerke älterer deutſcher Kunſt. Die ſchöne Oberon=
Ouvertüre von Carl Maria von Weber leitete ein, ſehr glücklich
in ihrem ſchwierigen Anfang, reich belebt in der Ausführung durch
die Streicher, und nur ſpäter in den Holzbläſern gelegentlich etwas
getrübt in der Intonation. In dem Flötenkonzert von A. Wernicke,
einem liebenswürdigen kleinen Werk, gab der Soliſt W.
Hafen=
reffer Beſtes in ſauberer Technik, gewandtem Spiel und ſchöner
Tongebung. Sehr rückſichtsvoll und rhythmiſch angepaßt war die
Begleitung. Dann kam Mozarts immer wieder gern gehörte kleine
Nachtmuſik. Uns fielen im erſten Satz die großen
Tempoverände=
rungen auf. Der zweite klang ſehr ſchön und ſchlicht, der dritte
ſehr energiſch. Der letzte iſt unbedingt techniſch am ſchwerſten, und
es war aller Anerkennung würdig, wie gut er gelang.
Den zweiten Teil bildeten die Militärſinfonie von Haydn,
etwas unbeweglich im erſten Satz, der ſich im Tempo in keiner
Weiſe vom zweiten abhob, und bei dem die erſte Wiederholung für
unſer Empfinden eine allzugroße Dehnung bedeutete. Im zweiten
ſteckt das gefährliche fanfarenartige Trompetenſolo, das plötzlich zu
pathetiſchem Ernſt führt, der dann humorvoll liebenswürdig zur
alten Heiterkeit zurückkehrt. Menuett und Finale, letzteres in
ſehr lebhaftem Tempo, gelangen ſehr gut. Es iſt eine Freude, zu
erleben, wie bei ſolchem Gemeinſchaftsmuſizieren die Hingabe jedes
einzelnen an die ideale Sache zu ſo guter und geſchloſſener
Wir=
kung führt.
F. N.
die Herz- und Nervennahrung gibt Kratt und Ausdeuer bei körper- 2
licher und geistiger Anstrengung. Sind Sie müde, abgesponnt,
über-
arbeitet, neruös, dann: Ouick m. Lezithin. Preis RM. 1.20 in Apoth. u. Drog.
Probe gratis durch „Hermes‟, Fabrik pharm. Prüparate, München Sw.
Tierſchuß der Tal.
Der Tierſchutzverein Darmſtadt und Umgebung hatte am
Samstag die Tierfreunde von Darmſtadt zu einer Beſichtigung
des neuen Tierheims eingeladen. Ueber 160 Perſonen waren
bei dem ſchönen Herbſtwetter dem Rufe gefolgt und lauſchten
mit großer Aufmerkſamkeit den Ausführungen des
geſchäftsfüh=
renden Vorſitzers, Oberveterinärrat Dr. Kuthe, der nach
kur=
zer Begrüßung mit erhebenden Worten die Tierſchutzaufgabe des
Dritten Reiches darlegte. In ſeinen Ausführungen ſetzte Dr.
Küthe den Zuhörern das durch das Tierſchutzgeſetz der
national=
ſozialiſtiſchen Reichsregierung geſchaffene neue Verhältnis
zwi=
ſchen Menſch und Tier auseinander. Die Tierquälerei wird nicht
mehr unter dem Geſichtspunkt beſtraft, daß menſchliche
Empfin=
dungen und Gefühle vor dem Anblick einer Tierquälerei geſchützt
werden ſollen, es ſteht nicht mehr das menſchliche Intereſſe im
Vordergrund, ſondern es wird anerkannt, daß das Tier einen
Anſpruch auf Schutz hat und wegen ſeiner ſelbſt geſchützt wird.
Alle Beſtimmungen des Tierſchutzgeſetzes ſind von dem Gedanken
geleitet, Roheiten und Pflichtvergeſſenheiten des Menſchen
gegen=
über dem Tiere entgegenzuwirken und das Mitgefühl, einen der
höchſten ſittlichen Werte des Volkes, zu erwecken und zu fördern.
Hohe Strafen werden bei Verſtößen angedroht, auch wird der
beſtraft, der es unterläßt, Kinder oder andere Perſonen, die
ſei=
ner Aufſicht unterſtehen oder zu ſeiner Hausgemeinſchaft gehören,
von einer Zuwiderhandlung gegen die Vorſchriften des Geſetzes
abzuhalten.
Der langjährige Schatzmeiſter des Tierſchutzvereins,
Ober=
rechnungsrat Kratz, ergriff dann das Wort. Er zeigte, wie
mühſam die Geldmittel zuſammengeſchafft werden mußten, und
wie viel Opfergeiſt und Arbeit notwendig war, bis die heutige
Anlage entſtehen konnte.
Nach kurzer Erklärung der einzelnen Baulichkeiten konnten
die Beſucher ſich von der vorbildlichen Anlage und einwandfreien
Unterbringungsmöglichkeit der Tiere überzeugen. Begeiſtert
ver=
ließen die Beſucher das Tierheim, doch bei der Begeiſterung allein
darf es nicht bleiben, noch viele Dinge harren der Vollendung,
nanche Verbeſſerung muß durchgeführt werden. Eine Grünanlage
ſoll das Ganze noch umſchließen. Deshalb ergeht der Ruf des
Geſchäftsführers: Unterſtützt die Beſtrebungen des
Tierſchutzver=
eins durch eure Mitgliedſchaft! Werbt neue Mitglieder!“
Es iſt kein praktiſcher Tierſchutz, jetzt herrenloſe Tiere nur
im Heim abzugeben. Das Tierheim iſt kein Altersheim, es kann
nur vorübergehend herrenloſe Tiere aufnehmen. Deshalb
Tier=
freunde helft mit, Hunde und beſonders Katzen in gute Hände
unterzubringen. Darüber hinaus hat jeder Volksgenoſſe die
Pflicht, mitzuhelfen bei der Beſeitigung von Mißſtänden bei
Tierhaltung, und ſich einzuſetzen für die Verhinderung unnötiger
Quälereien.
Sch.
Orpheum — Märchentheater. Heute, Sonntag, nachmittags,
einmalige Aufführung: „Schneewittchen und die ſieben Zwerge‟
eines der ſchönſten deutſchen Märchen nach Gebr. Grimm, in ſieben
Bildern. Wer ſeinen Kindern eine beſondere Freude bereiten will,
beſuche mit ihnen den Märchen=Nachmittag im Orpheum. Karten:
Verkehrs=Büro von 10 bis 1 Uhr ſowie Orpheumskaſſe von 11 Uhr
ab ununterbrochen. (Siehe heutige Anzeige.)
Dienstag Heiterer Abend der „Drei luſtigen Geſellen” im
Orpheum. Der Kartenvorverkauf iſt auch am heutigen Sonntag
von 10 bis 1 Uhr im Verkehrs=Büro.
Ehrenabend der „Liederkafel”
In zwangloſem Rahmen nahm geſtern abend im gn
ten Konkordiaſaal die „Liedertafel” die Ehrung
langjähr=
dienter Mitglieder vor. Der Beginn des Abends trug meb.
Charakter. Nach ſehr guten einleitenden Darbietungen
pelle Matthias Weber, die den muſikaliſchen Teil übe
hatte, begrüßte der Vereinsführer Schäfer herzlich O,
Sangesfreunde, Sangesſchweſtern und =brüder, den Ehrer
den Lehrbach, den Geſchäftsführer Wilke vom Ga,
Deutſchen Sängerbundes und die Mitglieder, denen heu zm
Ehrung zuteil wird. Er wünſchte einen ſchönen Ve g
Abends, an den ſich alle Teilnehmer gern zurückerinner
Der Frauenchor brachte unter Leitung des Dirigenten de
tafel K. Grim zwei Lieder zu Gehör. Beſonders lebha n
fall fand die tonſchöne Wiedergabe des von Herrn Grim
nierten Liedes „Hab Sonne im Herzen. Dann wurde 20
Ehrung der Jubilare
vorgenommen. Der Vereinsführer Schäfer betonte:
gend gehört die Zukunft, wer die Jugend hat, wird beſtewin
gilt auch in den Geſangvereinen. Die Liedertafel iſt ſto
junge Männer als Mitglieder zu haben. Es gilt, nod
zu werben. Aber auch ein Stamm alter Sänger muß
Und auch dieſen Stamm beſitzt die Liedertafel. Es g
glieder, die länger als 25 Jahre der Liedertafel angehörm
Ueberreichen der Ehrennadel zu ehren. Mit großer Freu/
den Jubilaren die Nadel überreicht. Ihre Treue ſoll
ſein. Die Mitglieder Heinrich Erb. Jakob Lied
Müller, Gottfried Naumann Heinrich Schäfe=
Wenner und Joſef Weſely ſtehen 25 Jahre und l5.
Dienſte des deutſchen Liedes und erhielten ebenfalls die
nadel. Auch Ehrenmitglied Friedel Hofmann ur
Matheis ſind ebenfalls bereits länger wie 25 Jahre
der Liedertafel, aber bereits mit der Ehrennadel des G
des DSB. für 25jährige Vorſtandsmitgliedſchaft ausgeze:
Geſchäftsführer Wilke vom Gau 12 des Deutſchen
bundes nahm dann im Auftrag des Herrn
Miniſterialrat=
hauſen und für den Kreisleiter des Sängerbundes und
bruders Hofmann die Ehrung zweier Mitglieder vor: E
glied Georg Borger ſteht 50 Jahre aktiv im Dienſte —Kk. uſte Straß
ſchen Liedes und erhielt den Ehrenbrief des Deutſchen
zu eine
bundes und die goldene Ehrennadel des Gaues; Auguſt
ſteht 40 Jahre im Dienſt des deutſchen Liedes und er ſieqn den 3.
Ehrennadel des Gaues 12 im Deutſchen Sängerbund.
Sangesbrüdern wurde noch ein Ehrengeſchenk überreicht. 4, N0marſch 1
Vereinsführer Schäfer zeichnete dann Ehrenmitglie)
Schlegel aus, der ſchon 52 Jahre Mitglied der Liedergehowſichde
Batacken=Abend.
Es wurde ihm eine Urkunde überreicht. Beſonders einn Mal ſaonl Lit
geſtaltete ſich dann die Auszeichnung des EhrenvorſitzenD=Aſt ſch. "
helm Lehrbach, der 21 Jahre (von 1900 bis 1921) die ht Miweiche
tafel führte — 50 Jahre ihr als Mitglied angehört— u.d
jeder Beziehung förderte. Ihm wurde eine Ehrenurkunde uGſhr all Eei”
beſondere Ueberraſchung, ein von Sangesbruder Eiffert /ehuihn wutc
nes ſchönes Gemälde, ſeiner Heimat übergeben. Die Jubilagſeiainng=
Hiltags von 2
ten bewegt für die ihnen zuteil gewordene Ehrung.
Der feierliche Akt nahm ſeinen Abſchluß mit einem
ſam geſungenen Lied „Kameraden, wir marſchieren!“ S
von der Liedertafel, die getreu ihren Grundſätzen den
Geſang pflegte, in würdiger Weiſe verdiente Männer,
deutſches Singen und deutſche Art eingetreten ſind, ausg;
Der zweite Teil des Abends, zu deſſen Beginn der im
eingetroffene Oberſtudienrat Dr. Blank herzlich willkom
heißen wurde, brachte Schlag auf Schlag in bunter Abw
Geſangs= und Muſikvorträge heiterer Art, die meiſt von
dern geboten wurden. In einem geſelligen Zuſammenſein
hem Tanz und angeregter Unterhaltung klang der
Eh=
der Liedertafel aus.
Vortragsveranſtaltung ehem. Kriegsgefangener.
Die Ortsgruppe Darmſtadt=Beſſungen der
vereinigung ehemaliger Kriegsgefangener hatte am CdM
abend in die Beſſunger Turnhalle zu einem A
abend eingeladen, um weiteren Kreiſen einmal vor Auger
ren, was die Kriegsgefangenſchaft von etwa 800 000 D=
Volksgenoſſen für dieſe bedeutete. In dieſem Sinne — um dſ
lebnis der Kriegsgefangenſchaft in den Aufbau der Volksy
ſchaft einzuſetzen — war die Veranſtaltung gehalten u 0
auch, um dies vorweg zu nehmen, einen vollen Erfolg. DM
Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt.
Im Mittelpunkt des Abends ſtand der Vortrag de=Pinen An
raden Ingenieur Mohr über ſeine Erlebniſſe in ſibizi
Gefangenſchaft. Kamerad Mohr war faſt fünf Si
Rußland gefangen und hatte ſo mehr wie genug Gelegemſ
beſonderen Leiden dieſer Gefangenſchaft kennen zu lernem Aund bei der
ten auch, insbeſondere bei untergeordneten Organen ſich
da Züge menſchlichen Verſtändniſſes zeigen, ſo war doch mugen ſtar
ßen und ganzen ſo fern von der Heimat die GefangenſchiMder erfreul
endloſe Qual der Sehnſucht. Land und Leute in Sibir a1Gh=Unſtadt
auch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe wurden in dem Vordck
7n
allen Seiten beleuchtet. Natürlich intereſſierten vor allen M. Gio
die Verhältniſſe in den Gefangenenlagern und das Lebeſl oee und
Treiben der Gefangenen ſelbſt. Die beiden ruſſiſchen Revo ukwen
machten ſich den Gefangenen gegenüber in verſchiedener 9
bemerkbar. Schien die erſte Erleichterung und eine baldige!
ung der Gefangenen zu bringen, ſo vernichtete die zweite ſu4 in erſt an
alle Hoffnungen, wenn auch einer wirtſchaftlichen Betätig!)ch/sheim
Gefangenen eigenartige Möglichkeiten offen ſtanden. Eine / üuer der
Enttäuſchung bedeutete es dann für die Gefangenen,
ſchon begonnene Heimtransport durch die Bolſchewiſten u.
chen wurde, ja, manche Transporte nach Sibirien zurück
Eine halb private Flucht führte den Redner dann nach
burg, von wo aus er nach jahrelangen Leiden und Entbe u
endlich über die Oſtſee in Stettin der deutſche HeimatboOn
der erreicht wurde und das Deutſchlandlied in Freiheit ans!
werden konnte.
Die Begrüßungsanſprache, die Grundlegendes übr
Thema „Kriegsgefangenſchaft” brachte, hatte der Bezirksg
führer. Kamerad Flach, gehalten, im übrigen erfreute
hörer ein ausgewähltes Programm, das zum großen Teil
Erlebnis der Kriegsgefangenſchaft Bezug hatte.
Der Polizeibericht.
Wer kann Angaben machen? Am 25. 10. 1935, morge‟
ſchen 5 und 7 Uhr, wurde in der Eliſabethenſtraße vor den
Nr. 59 von einem Fahrzeug einer hieſigen Speditionsfiru
Paket mit 12 Kiſſenbezügen entwendet. Perſonen, die E
Angaben machen können, werden gebeten, beim Landeskr.n
polizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 36,
ſprechen.
Immer wieder Sittlichkeitsverbrechen. Am 29. 10
gegen 18,45 Uhr, wurde an der Ecke Viktoria= und Pallas”
ſtraße ein 4 Jahre altes Mädchen von einem Manne ar
chen. Der Täter begleitete das Kind bis in den Hausc!
Viktoriaſtraße 65. Dort ſtellte der Unhold unglaubliche
liche Anſinnen an das Kind. Der Täter ſoll etwa 30 bis 4
alt geweſen ſein, war von mittlerer Größe, trug dunkle,
lange Hoſe, war ohne Kopfbedeckung und ſoll geſcheitelte:
getragen haben. Leider kann das Kind keine einwandfr
ſchreibung von dem Täter angeben. — Ferner wurde kür
den Abendſtunden, zwiſchen 19 und 20 Uhr, in der Nc.*
Pauluskirche ein Mädchen von einem älteren Manne ben
Dieſer Täter war etwa 60 Jahre alt, trug langen, breiten,
Vollbart, ebenſolchen, aber kleinen Schnurrbart, hatte ſp=,
weißes Kopfhaar, war ohne Kopfbedeckung und trug
ſchwarzen Regenmantel ohne Aermel, ferner derbe 1an
Schnürſchuhe. Sachdienliche Mitteilungen werden erbei il
Zimmer 4 des Landeskriminalpolizeiamts Darmſtadt. Hug*
Nr. 31—33.
Wo ſteht die Stehleiter, oder wer hat eine ſolche 440
Im September hat ein auswärtiger Schriftenmaler bei E‟
Geſchäftsleuten vorgeſprochen und ſich angeboten, beſchädig 2
ſchlecht zu leſende Firmenſchilder auszubeſſern. Er hat al
ſchiedene Aufträge erhalten und ausgeführt. Um dieſe A
ausführen zu können, entlieh er ſich bei einer Firma eine
leiter und gab an, daß er Kurt Haniel heiße und *
Mackenſenſtraße 64 oder 46 wohnen würde. Die Angaben
ſich als falſch herausgeſtellt. Es wird daher angenommen,
die Leiter irgendwo ſtehen ließ oder dieſelbe verkauft ha.
handelt ſich um eine 5 Meter hohe Stehleiter ohne Anſtrie
trägt die Aufſchrift „Ibel u. Lotz”. Wo wurde die Leitel
ſtellt, oder wer hat ſie gekauft? Sachdienliche Mitteilung
bittet das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtr.
Zimmer 29a.
November 1935
Aus Heſſen.
Aud des Gemüſes Mitke Okkober.
niederſchlagsreichen Witterung, namentlich in der
derhälfte haben ſich die Spätgemüſe allgemein von
ugenen Trockenperioden erholen können und zeigen
der Berichterſtatter des Statiſtiſchen Reichsamts
Vormonat eine leichte Beſſerung des
Wachstums=
mbei Zwiebeln und Meerrettich liegen die
Beurtei=
ſchstumsſtandes etwas ungünſtiger. Gegenüber der
s Vorjahres wird der Stand des Spätgemüſes
ews beſſer beurteilt. Das gilt namentlich für
Roſen=
hueg und Sellerie. Bei den Kohlgemüſen wird im all=
Folge der Trockenheitsperioden über mangelhafte
geklagt, an Schädlingen werden Blattläuſe genannt.
rüe eim. 3. Nov. Jahrmarkt. Unſer Jahrmarkt. der
n iſen ſein hundertjähriges Beſtehen feiern kann.
fin=
ghen Sonntag ſtatt. Er wird nun ſchon ſeit längeren
nem Sonntag abgehalten. Die Tanzmuſiken, das
die Zuckerſtände ſind nur als Ueberlieferung geblie=
Gthäuſer laden zum Jahrmarkttanz ein. — Am
Mon=
ſovember d. J.. abends 8,30 Uhr, findet im Saale
ein Generalappell der Mitglieder der NSDAP.
Echeinen aller Parteimitglieder iſt Pflicht.
er=Ramſtadt, 2. Nov. Reformationsfeier.
nionsfeier wurde in hieſiger Gemeinde in der üb=
egangen. Die Schuljugend nahm geſchloſſen an dem
in der hieſigen evangeliſchen Kirche teil. Herr
Pfar=
wies in ſeiner Predigt auf die Bedeutung der Feier
Schulklaſſen verſchönerten die Feier durch Sprech=
Gichtvorträge. — Winterhilfswerk. Die
Stra=
am morgigen Sonntag wird in hieſiger Gemeinde
Adurchgeführt, die ſich reſtlos in den Dienſt des
Win=
geſtellt hat. Soweit die Mannſchaften der einzelnen
zur Sammlung herangezogen ſind, werden dieſe
und Sprechchöre für die Sammlung Propaganda
erſte Straßenſammlung muß ebenſo wie die erſte
gung zu einem vollen Erfolg führen.
a. 2. Nov. Wanderung. Der Odenwaldklub trifft
ntag, den 3. November, zu ſeiner letzten diesjährigen
die als Halbtagstour durch die nähere Umgebung
Abmarſch 13 Uhr am Marktplatz.
Ramſtadt, 2. Nov. Reformationstag. Am
mtag fand auch in unſerer Kirche vormittags ein
Ju=
kiſt und abends eine liturgiſche
Reformationsfeſt=
bei welcher die Konfirmanden in Lied und
Sprech=
rlten. — Der langjährige Kirchendiener Georg Heinz.
ſcht auf ſein Alter freiwillig aus ſeinem Dienſt
ge=
ihn wurde Herr Wilhelm Danner als Kirchendiener
eratungsſtunde. Nächſten Montag, den 4.
No=
uttags von 2—3 Uhr, findet auf Zimmer 18 des Rat=
Beratungsſtunde der Mutter= und Säuglingsfür=
Ramſtadt, 2. Nov. Kaninchenausſtellung.
ceiner am Sonntag, den 3. November d. J., im
Gaſt=
hönen Ausſicht” (Schröbel) ſtattfindenden
Ausſtel=
der Kaninchenzuchtverein Ober=Ramſtadt in aner=
Weiſe erboten. für 15 hilfsbedürftige Kinder aus
winde ein Haſenbrateneſſen zu veranſtalten und
da=
ſeiliches Mittageſſen nichtalltäglicher Art zu ſpenden.
mEſſen teilnehmenden Kinder werden von der WHW. im Einvernehmen mit der Vereinsleitung
der Verein hat damit bewieſen, daß er volles
Ver=
ſdie Not armer Volksgenoſſen hat und dafür ſei ihm
ſier Stelle gedankt.
hearg. 2. Nov. Allerbeiligen. Das kirchliche Feſt
beging die hieſige katholiſche Gemeinde in feier=
Wahrend der Zeit des Hauptgottesdienſtes waren
eſchloſſen, den Schulkindern war Gelegenheit zum Be=
Kiche gegeben. Bei dem prächtigen Herbſtwetter zogen
cer in Scharen nach dem Friedhof zum Beſuche der
nihrer verſtorbenen Angehörigen.
m=Umſtadt. 31. Okt. Ein bis jetzt unbekannt
gebliebe=
eer, der in der Nacht vom Sonntag auf Montag,
an=
m der Richener Kerb kommend, jedenfalls ſeinen
Wa=
der Gewalt hatte, fuhr am Eingang von Groß=
Um=
hartenpfoſten an dem Grundſtück der Frau Volk Wwe.
ſüfte ſtark die Gartenmauer. Nachbarsleute wurden
utken Anprall vom Schlafe aufgeweckt. Am anderen
unnd man außer herumliegenden Steinen eine Partie
be; mithin ſcheint es doch nicht ſo glatt abgegangen zu
Im Geſchäftsführer der hieſigen Molkerei platzte am
ſend bei der Rückfahrt von Darmſtadt auf der Straße
ſaen—Dieburg ein Reifen ſeines Adlerwagens.
Wäh=
tlgen ſtark beſchädigt und abgeſchleppt werden mußte,
ſrer erfreulicherweiſe nicht das geringſte paſſiert.
Hi=Umſtadt, 2. Nov. Am 3. und 4. November findet
letzten der Umgegend die ſchon ſeit langen Jahren
tte Groß=Umſtädter Kirchweihe ſtatt. Die Gaſtſtätten
peiſe und Trank beſten geſorgt und auch der Juxplatz
ſuhren und bietet allerhand Abwechſelung. In vier
Tanzmuſik ſtatt. — Die hieſige bäuerliche Werkſchule
Rückſicht auf die noch zu erledigenden Feldarbeiten
brricht erſt am 11. November.
1Achelsheim, 1. Nov. Ortsgruppenleiter Pg. Siefert
ührer der NS=Formationen und Verbände ſowie
ſon=
nigungen zu der Eröffnung der vom 31. Oktober bis
er im Saale „Zum Adler” ſtattfindenden
Wander=
der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen eingeladen.
erſonen waren erſchienen. Pg. Dr. Starke, Chefarzt
ſtienheilſtätte in Winterkaſten, begrüßte alle
Anweſen=
räuterte, was es eigentlich heißt Kampf den Volks=
Fnund wie nötig die Volksgeſundheitspflege iſt. Herr
r Leiter der Ausſtellung, zeigte an Hand von Sippen=
Eu nicht ſofort behandelte Krankheiten ſich bis in elf
Kun vererben. Pflicht eines jeden Volksgenoſſen iſt es,
Allung, die den ganzen Tag über geöffnet iſt, zu
be=
durch Aufklärung kann unſer Volk geſunden und über
Velrde Steuergelder, die jetzt für Anſtaltsinſaſſen pro
Egeben werden, können für das Allgemeinwohl
frei=
goden. Pg. Siefert dankte beiden Herren für ihre jede
kankheit erklärende Führung und betonte, daß, der
ialismus, der unſerem Volke durch unſeren Führer
ar gegeben wurde, nur eines kennt: die
Volksgeſund=
s ſich zur Pflicht gemacht hat, überall aufklärend zu
Wohle unſeres geſamten Volkes.
Nder=Klingen. 2. Nov. Verſammlung. Die
Orts=
m Hielt dieſer Tage eine gutbeſuchte Verſammlung ab,
2m Rathaus ſtattfand. Der LOF. Pg. Becker
veraus=
duht die zweite Rate Kontingentmarken und brachte
dſchreiben der Bezirksbauernſchaft zur Verleſung. Der
Tür Obſtbau, Hch. Grünwald, gab dann aufſchlußreiche
n über den Zuſchuß bei Neupflanzungen von Obſtan=
Enders wurden die Ratenzahlungen bei Zuckerrüben
ſo=
wwährung der Prozentſchnitzel beſprochen. Die Ueber=
Ner auf Antrag des Landwirtes für das nächſte Jahr
werden oder für einen angemeſſenen Preis durch
eigenen Betrieb Verwendung finden. — Ein hieſiger
ointe, trotz des regenarmen, heißen Sommers, Dick=
Azu 17 Pfund ernten.
ſbach, 2. Nov. Von der NS.=Frauenſchaft. Auf
der Ortsgruppe Erbach der NS.=Frauenſchaft fand im
Atze nhof ein Vortragsabend ſtatt, zu dem auch die Mit=
WDA., die Frauenabteilung des Deutſchen Roten
4) die Frauenſchafts=Ortsgruppen des ſüdlichen Teiles
*5 erſchienen waren. Nach herzlicher Begrüßung durch
Tagel, der Führerin der NS.=Frauenſchaft, ſprach
ſchumacher über das Thema: „Deutſchlands An=
Tolonien.” In äußerſt lebendiger und feſſelnder Art
verſtand es die Vortragende, die mehrere Jahre in
Eialigen Kolonien weilte, die aufmerkſamen Zuhörer
ſiren und Gebräuchen der dortigen Bewohner bekannt
Und von der ungeheueren wirtſchaftlichen Bedeutung
er für unſer Vaterland zu überzeugen. Eine reiche
ſis efertigter Lichtbilder ergänzten noch den lebendigen
die Lebensweiſe, Beſchäftigung, Kleidung und
Nah=
wer die Treue der Eingeborenen. In einem kurzen
Dankte Frau Nodnagel der Rednerin für den
genuß=
dend.
Nceubach, 2. Nov. Der Kreisjägermeiſter nahm dieſer
Sundeprüfung für den Bezirk des Hegerings
Jugen=
aſthaus zur Krone hier vor. Sämtliche vorgeführten
Ven als brauchbar befunden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Straßenbericht
für die Woche vom 3. bis 9. November 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V., Gau 15
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
43 Erbach—Eberbach (zwiſchen Schöllenbach und Kailbach) vow
17. 8. bis auf weiteres für Laſtkraftwagen über 5,5 Tonnen
Geſamtgewicht geſperrt. Umleitung: Beerfelden—Sensbach—
Gaimühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinbeſſen:
Beerfelden—Gammelbach—Eberbach vom 11. 6. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Finkenbach-Hirſchhorn oder Sensbach—
Gaimühle.
Frankfurt a. M.—Mannheim (zwiſchen: Klein=Rohrheim—Groß=
Rohrheim, zwiſchen Biblis-Bürſtadt und zwiſchen
Ortsaus=
gang Lampertheim-Landesgrenze) vom 12. 8. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung über die Bergſtraße. Die Zufahrt nach
Groß=Rohrheim-Biblis und Bobſtadt erfolgt über die
be=
ſtehenden Oſt=Weſt=Straßen.
Nauheim—Trebur vom 12. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Hof Schönau.
Babenhauſen—Schaafheim vom 2. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Langſtadt—Kleeſtadt.
Heppenheim—Fürth, Km. 34,11—37,00 (Guldenklinger Höhe—
Mitlechtern), vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: für Perſonenwagen Bonsweiher—Mörlenbach, für Laſt
wagen Weinbeim—Mörlenbach.
Reinheim-Lengfeld (Ortsdurchfahrt Reinheim) Km. 23,385 bis
23,60 bis auf weiteres geſperrt. Umleitung in Reinheim:
Haupt=, Bahnhofs= und Ueberauer Straße.
Offenbach—Sprendlingen, Km. 26,0—21,0, vom 16. 10. bis 13. 11.
geſperrt. Umleitung: Frankfurt a. M.=Süd — Neu=Iſenburg
oder Gravenbruch—Wildhof.
Zwingenberg a. d. B., 2. Nov. Geſtern abend hielt die hieſige
Ortsgruppe des V. D. A. im Gaſthaus zum Adler eine Tagung
ab, welche ſehr gut beſucht war und zu welcher auch die
Gliede=
rungen der Partei erſchienen waren. Die Veranſtaltung wurde
durch zwei Lieder der älteſten Schulklaſſe und einem Gedicht,
vor=
getragen von der Schülerin Lore Rieß, eingeleitet. Sodann hielt
Pg. Rektor Bauer die Begrüßungsanſprache und erteilte der
Red=
nerin des Abends, der Reichsleiterin im V.D.A., Frl. Heſſenauer,
das Wort. Einleitend ſtellte die Rednerin die Unterſchiede.
Volks=
deutſche. Grenzdeutſche und Reichsdeutſche im Ausland feſt.
So=
dann zeichnete ſie die Not, welche die deutſchen Brüder und
Schwe=
ſtern fern der Heimat um ihres Deutſchtums willen erdulden
nüſſen und wie ſie jedes Opfer bringen, um deutſcher Art und
Sitte nicht untreu zu werden. Ergreifend verſtand es Frl.
Heſſenauer, ihre eigenen Erlebniſſe an den Grenzen des
Vater=
landes zu ſchildern und überzeugend für den V.D.A. und deſſen
ſegensreiche Tätigkeit zu werben. Es wurden 28 neue Mitglieder
gewonnen. Ein Gedicht eines Schuljungen und ein Schlußgeſang
der Schulkinder beendeten den erſten Teil der Veranſtaltung. Der
zweite Teil galt dem Abſchied des verdienſtvollen Lehrers und
Kreisſchulungsleiters Pg. Engel, welcher nach Mainz verſetzt
wurde. Ortsgruppenleiter Dickler zeichnete ein eindrucksvolles
Bild des Scheidenden und hob deſſen Verdienſte um die Bewegung
in unſerem Städtchen und deſſen Umgebung hervor. Pg. Engel
dankte mit ſchlichten Worten und verſprach, wie ſeither dem
deut=
ſchen Volk und der Bewegung zu dienen. Mit dem Horſt=Weſſel=
Lied und einem dreifachen Sieg=Heil fand der wohlgelungene
Abend ſein Ende.
DE Nrur RUTEK HINGE
EiBTeunn
Fa. Alsbach a. d. B., 1. Nov. Unſere Gemeinde genießt nun
auch den Vorzug, ein Arbeitsdienſtlager in ihrer Gemarkung zu
beherbergen. Nachdem die dafür beſtimmten Bauten, die ſich in
der Nähe der Halteſtelle Hähnlein—Alsbach befinden,
fertigge=
ſtellt ſind, rückte heute, von Darmſtadt kommend, die Abteilung
2/254 des Arbeitsdienſtes in ihr neues Quartier. In den
Nach=
mittagsſtunden machte dann der Arbeitsdienſt ſeinen
Antrittsbe=
ſuch in unſerem Dorf. An der Dorflinde wurden die
Arbeitsmän=
ner vom Ortsvorſtand begrüßt, hiernach zogen ſie unter
Voran=
tritt der Bensheimer Kapelle des RAD. durch die beflaggten
Dorfſtraßen, überall von der Einwohnerſchaft freudig
bewill=
kommnet.
Gernsheim. 1. Nov. Prüfung des neuen
Wege=
planes der Feldbereinigung. Zu einer Beſprechung
auf dem Stadthaus hatte ſich die Planprüfungskommiſſion
einge=
funden. Kulturrat Reich als Vertreter der Landeskommiſſion,
Vermeſſungsrat Zimmermann. Darmſtadt, Vertreter des
Kultur=
amtes, der Provinzialdirektion, der Landesbauernſchaft und des
Kreisamtes Groß=Gerau, der Sachverſtändige des
Feldbereini=
gungsamtes, Vertreter des Naturſchutzes, die Ratsherren der
Ge=
meinde Gernsheim ſowie die örtlichen Kommiſſionsmitglieder.
Der neue Wegeplan wurde einer eingehenden Prüfung
unter=
zogen. Wünſche und Abänderungsvorſchläge ſollen möglichſt
be=
rückſichtigt werden.
t. Gernsheim. 2. Nov. Aus der NSDAP. Im
Darm=
ſtädter Hof fand ein gut beſuchter Schulungskurſus ſtatt. Lehrer
Menger=Biebesheim hielt einen intereſſanten Vortrag über die
Bedeutung der deutſchen Frau in der Germanenzeit und im
heu=
tigen nationalſozialiſtiſchen Staate. — Ehrenkreuze. Die
letzten Ehrenkreuze für Kriegerwitwen ſind hier eingetroffen und
werden dieſer Tage überreicht. — Kreis=Geflügelſchau.
Die diesjährige Kreis=Geflügelſchau des Kreiſes Groß=Gerau wird
am 16. und 17. November im Roſengarten=Palaſt abgehalten.
Am. Biebesheim, 1. Nov. Eine öffentliche Verſammlung der
Deutſchen Arbeitsfront fand am Mittwoch abend im Parteilokal
ſtatt. Kreiswalter Pg. Eiſentraud gab in ſeinen ungefähr
an=
derthalbſtündigen Ausführungen in einfachen, allgemein
verſtänd=
lichen Worten einen Ueberblick über das bisher Geleiſtete und
ſtellte dabei beſonders heraus, was noch zu leiſten iſt. Die
gut=
beſuchte Verſammlung dankte dem Redner für ſeine Worte durch
ſtarken Beifall. Nachdem noch einige Fragen, aus der Verſammlung
heraus geſtellt, von Pg. Eiſentraud beantwortet waren, ſchloß
dieſer die Verſammlung mit einem Sieg=Heil auf den Führer. —
Ortsgruppenleiter Geipert gab noch bekannt, daß für den Winter
wieder Schulungsabende der Partei vorgeſehen ſeien und der erſte
Abend am 4. November abgehalten wird. — Verſteigerung.
Nachdem der Zuſchlag bei der erſten Verſteigerung der Hofreite
„Frankfurter Hof”, Beinſtraße, nicht erteilt werden konnte, fand
die zweite Verſteigerung ſtatt. Da keine weiteren Gebote
abge=
geben wurden und der erſte Bieter ſein Gebot aufrecht erhielt,
kommt es nunmehr am 7. November zum dritten und letzten
Aus=
gebot.
Nr. 303 — Seite 7
Eine Reitſchule — nur für Mädel.
In dem rheinheſſiſchen Dörfchen Monsheim gibt es eine eigens für
Mädel eingerichtete Reitſchule, in der die Schülerinnen in
mehr=
wöchigen Lehrgängen auf dem Schloßgut wohnen und in jeder
Weiſe im Umgang mit Pferden unterrichtet werden. Es gibt in
dieſem kleinen „Amazonenſtaat” keinen Stallburſchen, ſo müſſen
die Mädel alles ſelbſt tun. auch den Stall reinigen und das
Ge=
ſchirr eigenhändia in Ordnung halten. (Preſſe=Bild=Zentrale=M.)
Provinzialausſchuß.
p. 1. Klage der Frau Mathilde Godelmann zu Frankfurt am
Main gegen die Entſcheidung des Kreisamts Offenbach vom 5.
September 1935 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum Betrieb
einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Mittelſeeſtraße 1 zu Hainſtadt.
Ein Bedürfnis für den Weiterbetrieb der Wirtſchaft hat das
Kreisamt in Verbindung mit den gehörten Inſtanzen verneint.
Die Klage betont, das Haus ſei 1889 zu Wirtſchaftszwecken erbaut
worden: der Umſatz wird als gut bezeichnet. Das Bier liefert die
Bierbrauerei Wörner in Erbach ſeit 1927.
Die Konzeſſion wird erteilt.
2. Klage des Joh. Hartmann zu Niederroden gegen die
Ent=
ſcheidung des Kreisamts Dieburg vom 3. Juli 1935 wegen
Nicht=
erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft.
Gegen die Entſcheidung, die auf eine am 10. Auguſt 1933
be=
reits erfolgte Ablehnung der Ausdehnung des Kaffeebetriebs au
Bier, Wein und Branntwein hinweiſt, iſt Klage erhoben. Die
Bürgermeiſterei befürwortet das Geſuch. Der Kläger weiſt auf
die ſtarke Belaſtung des Anweſens hin. Die Kaffeewirtſchaft wird
ſeit 1929 betrieben. Die Bäckerei, die Hartmann betreibt darf
nicht nach ſtädtiſchen Begriffen beurteilt werden, wie der
Bür=
germeiſter ausführt. Die Gemeinde hat 2100 Einwohner und 12
Wirtſchaften. Wie er erklärt, legt er auf den Bierausſchank
weni=
ger Wert.
Die Konzeſſion zum Ausſchank von Wein wird
erteilt.
— Gernsheim a. Rh., 2. Nov. Waſſerſtand des Rheins
am 1. Nov.: 2,63 Meter, am 2. Nov.: 2,97 Meter. (Morgens
5,30 Uhr.)
— Hirſchhorn, 2. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
1. Nov.: 1,64 Meter, am 2. Nov.: 1,60 Meter. (Morg. 5.30 Uhr.)
Be. Raunheim, 29. Okt. Bedauerlicher Unfall. Der
Landwirt Heinrich Schnell ſtürzte beim Arbeiten auf dem
Scheuer=
gerüſt in die Tenne hinab. Er erlitt dabei einen Beinbruch und
mußte auf Anordnung des Arztes dem Städtiſchen Krankenhaus
Mainz überführt werden.
— Offenbach a. M., 2. Nov. Am Mittwoch und Donnerstag
erkrankte die Offenbacher Familie Simon in der Ziegelſtraße an
Erbrechen und Durchfall. Die 10jährige Tochter, die von Geburt
aus ſchon körperlich ſchwach war, iſt inzwiſchen im Krankenhaus
geſtorben. Die Eltern des verſtorbenen Kindes und zwei
Geſchwi=
ſter befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung. Die Urſache der
Erkrankung iſt noch nicht einwandfrei geklärt.
Be. Rüſſelsheim. 2. Nov. Künſtlerabend des
Frank=
furter Opernhauſes in der Opel=Werkhochſchule.
Nachdem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley am 8. Oktober das
5. Winterhalbjahr der Opel=Werkhochſchule mit einem
bedeu=
tungsvollen Vortraa eröffnet hatte, begann am 29. d. M. die
Reihe der von der Kulturabteilung der Adam Opel A.G. in der
NSG. „Kraft durch Freude” gebotenen Veranſtaltungen mit einem
Künſtlerabend. Arien von Wagner, Verdi. Lieder von Brahms
und Joh. Strauß wechſelten mit Tanzdarbietungen, zu denen die
erſten Kräfte des Frankfurter Opernhauſes ſich zur Verfügung
geſtellt hatten. Wie ſehr ein ſolches Programm in den Kreiſen
der Hörer Anklang fand, bewies das außerordentlich rege
In=
tereſſe! Wenn Paul Kötter das Preislied aus den „
Meiſter=
ſingern”. Robert vom Scheidt das Lied des Bombardon aus
„Das goldene Kreuz”, Hellmuth Schweebs die Arie des
Königs Philipp aus „Don Carlos” ſo meiſterhaft vortrugen wie
es die Rüſſelsheimer nur ganz ſelten, im Radio hören dürfen,
dann war, ihnen der Dank der Zuhörer gewiß. Frau Elſa
Kment ſang Arien aus „Tosca” und „Macht des Schickſals” mit
der gleichen Schönheit der Tongebung und Stärke des Ausdrucks.
Der 2. Teil des Programms brachte außer den wundervolll
ge=
ſungenen Zigeunerliedern von Brahms (Magda Strack)
Lie=
der aus „Zigeunerbaron” und „Polenblut”, die immer wieder
gern gehört werden. Kein Wunder, daß Paul Kötter nach dem
Lied des Barinkay eine vielbeiubelte Zugabe bewilligen mußte,
daß die Tanz= und Geſangsduette von Lya Juſtus und Emil
Seidenſpinner wiederholt werden mußten, daß Emil
Sei=
denſpinner mit ſeiner beliebten Pimprinella=„Arie” wahre
Or=
kane der Begeiſterung entfachte. Daß die Tanzdarbietungen von
Irmgard von Müller und der Tanzgruppe — wenn
es nach den Wünſchen der Zuhörer gegangen wäre — eigentlich
alle hätten wiederholt werden müſſen, iſt ia ſelbſtverſtändlich. Die
Veranſtaltung war ein verbeißungsvoller Auftakt für die
kom=
mende Arbeit der Opel=Werkhochſchule, die in der nächſten Woche
mit einem Kammermuſikabend des berühmten Wendling=
Quar=
tetts fortgeſetzt wird, der dann zu den bedeutenden Vorträgen.
die der weltanſchaulichen Schulung dienen, überleitet.
Aus Oberheſſen.
— Gießen, 2. Nov. Tod durch
Kohlengasvergif=
tung. In dem Zentralheizungskeller eines bieſigen großen
Wohnhauſes wurde am Freitag abend der 29 Jahre alte Karl
Bien aus Heuchelheim bei Gießen bewußtlos vor der
Zentral=
heizungsanlage aufgefunden. Es gelang trotz eifriger
Bemühun=
gen nicht mehr. den Mann ins Leben zurückzurufen, da er einer
Kohlenoxydgasvergiftung zum Opfer gefallen war.
Ehrung Kapikän Schmehls durch die Stadt Gießen.
Gießen, 2. Nov. In Anbetracht ſeiner großen Verdienſte, die
ich Kapitän und Oberregierungsrat a. D. Karl Heinrich Schmehl
während des Weltkrieges durch ſeine mutigen Taten zu Waſſen
und zu Land erworben hat, hat ihm der Bürgermeiſter der Stadt
Gießen, Ritter, geſtern die Ehrenplakette der Stadt Gießen
ver=
liehen. Kapitän Schmehl hat als geborener Gießener den Namen
ſeiner Vaterſtadt weit über die Grenzen Deutſchlands
hinausge=
tragen und ihm Anſehen verſchafft. Die Ehrenplakette mit
Ur=
kunde wird Kapitän Schmehl durch den Präſidenten des Deutſchen
Gemeinderates überreicht werden.
Seite 8 — Nr. 303
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Noven
Und jetzt
Nähmaschinen!
Auch auf diesem Gebiet überragen
Güttings Leistungen den üblichen
Durchschnitt! Wer sich sein Lager
von mehr als 100 Maschinen kritisch
angesehen hat, der weiß, wo er
seine Nähmaschine kautt!
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Raich6 durch sinn Oabn für du6 Wintassilfnenek asltatten.
Din denunlten Kümgfer Ans Sritten Raichs find an diatm Jaan din Alfur Hüir duß Wiutar=
MilféwneP! Bskunnt Euer Paskindeshit mit ihen dirs Fuer eesferssisknit!
dur Korssfüihreer:
du Mitslihene W:
cn Ohf 4n5 Nutn6 um N0:
Zum Tage der erſten Reichsſtraßenſammlung ergeht an alle Angehörigen unſerer großen deutſchen Schickſalsgemeinſch
der Ruf zu größter Einſatzbereitſchaft. An dieſem Cage kommen zu Dir, deutſche Volksgenoſſin, und zu Dir, deutſch/
Volksgenoſſe, mit der Büchſe in der Hand
die SA=Männer und SR=Führer, die SS=Männer und SS=Führer ſowie
die KSKK=Männer und KSKK=Führer.
Sie haben in den harten Jahren des Kampfes unter Beweis geſtellt, daß ſie ſtets auch ungerufen ihre Pflicht im Dienſte an d
Dolksgemeinſchaft vorbildlich erfüllt haben. Jede deutſche Volksgenoſſin und jeder deutſche Volksgenoſſe ſollte es daß/
am 3. Kovember 1935
für ſeine Pflicht erachten, durch Opferfreudigkeit die Verbundenheit mit dieſen treuen Kämpfern Hdolf Hitlers un
Beweis zu ſtellen. Freudigen Herzens ſoll die Gabe fließen. So, wie für jeden Nationalſozialiſten das
Winterhilfswerk eine ſtolze Herzensangelegenheit
iſt, ſo muß jeder deutſche Mann und jede deutſche Srau durch die Cat beweiſen, daß ſie ſich in die Schickſad
gemeinſchaft unſeres Volkes ſelbſtlos eingliedern und es ſich zur Ehre anrechnen, bewußt ein Opfer bringen zu dürfel
jeder ſoll ſo zu ſeinem Ceil wenigſtens in beſcheidenem Maße den Männern den Dank abſtatten, die die Garanty
waren, ſind und bleiben werden für= die Durchdringung des ganzen Deutſchen Volkes mit der nationalſozialiſtiſchen 14/
Wo Euch die Männer im braunen und ſchwarzen Ehrenkleid begegnen, da legt freudig und gern Euer kleines OpM
auf den Kltar des Daterlandes nieder. Wie ſagte doch der Führer bei der Eröffnung des Winterhilfswerkes?
„Du ſollſt Opfer bringen, Du ſollſt geben!!
2u, holl nie den Hugger
Bennen gelernt, ſonſt wieden
2 willen, wie Glig erſ der
Bunger m.
Das noſionolbigliſiſche Zdegl
der Voltsgeweinſchoß iſt eige
Dewolige Reoſtä
das erſte Sammelabzeichen des B6w
[ ← ][ ][ → ]B. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 303 — Seite 11
der Führer bei der Eröffnung der Luftkriegs=
und Luftkechniſchen Akademie.
ſw in der Nähe von Berlin wurde ſoeben im Beiſein des Führers und Oberſten
Befehls=
r Wehrmacht die Luftkriegs= und Lufttechniſche Akademie eröffnet. Bei der Ankunft
be=
n Führer das Muſikkorps und eine Ehrenkompagnie der Flieger. Neben dem Führer ſieht
wGeneraloberſt v. Blomberg, rechts Luftfahrtminiſter und General der Flieger Hermann
Gdahinter (links) General der Flieger v. Stülpnagel, der Leiter der Luftkriegsakademie.
(Preſſe=Illuſtration Hoffmann=M.)
ch und Ausland.
ſder fünf Seeleuke gerekkel.
tutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiff=
Aſeuerlt mit: Von dem Hamburger
Motor=
ſutharina , Eigentümer Schneider,
wur=
ühPerſonen durch das Motorrettungsboot
ſuwvig” der Station Warnemünde aus
rittet.
twird ergänzend berichtet: Der Hambur=
Kſtgler „Katharina”, ein Schiff von 165
uhaſſertonnen, befand ſich mit einer
La=
bei auf der Reiſe von Stralſund nach
ſch Bei dem ſchweren Südweſt=Sturm
Megs Fahrzeug in der Nacht zum 30. Okto=
4 Seemeilen von Warnemünde. Die
s vermißt gemeldete Beſatzung wurde
hNotorrettungsboot „Otto Ludewig” nach
hiettungsfahrt geborgen. Das geſtrandete
B deſſen Luken von der See eingeſchlagen
o daß die Ladung aufgequollen iſt und
Hstörper auseinandertrieb, iſt als
Total=
i betrachten.
Oktober wurden von den Männern des
Küſtenrettungsdienſtes acht Menſchen=
See entriſſen. Die Zahl der ſeit Be=
Geſellſchaft geretteten Perſonen beträgt
563.
Chronik des Tages.
iweres Unglück, dem zwei Menſchenleben
cr fielen, ereignete ſich am Samstag früh
ſſcheken am Friſchen Haff. Zwei Danziger
Rite waren mit ihrem Boot nach
nächt=
ſienſt auf der Heimfahrt begriffen und
Kun ſchneller vorwärts zu kommen, von
r) eikommenden Motorboot ins Schlepp
hn. Plötzlich kenterte das Boot und die
ollbeamten aus Dubashaken ertranken,
Anen noch vom Feſtlande Hilfe gebracht
Koumte.
Rg abend geriet ein mit Getreide belade=
Rug, einer Halleſchen Firma auf den
Hal=
beim Einbiegen in eine Nebenſtraße
Fürgerſteig. Dabei wurden zwei Perſo=
Adem Motorwagen gefaßt und zu Boden
n. Die Frau war auf der Stelle tot. Ihr
F bald nach Einlieferung ins Kranken=
Bals Saratow gemeldet wird, hat in der
Aa der Stadt ein Bergrutſch große
Zer=
angerichtet. Durch zahlreiche
Felsab=
m Abek, die über 24 Stunden andauerten,
De1 Bahnhof und ein Teil der Stadt
glei=
humts vernichtet. Die Eiſenbahngleiſe ſind
Strecke von 1500 Metern zerſtört. Nach
ſerägen Meldungen konnte ſich die Bevöl=
Ro tzeitig in Sicherheit bringen.
Schwerer Skurm
auf dem Schwarzen Meer.
Moskau. Nach Meldungen aus Odeſſa und
Batum hat der Sturm, der ſeit einigen Tagen auf
dem Schwarzen Meer wütet, große Verheerungen
und ſchwere Schiffsunfälle verurſacht. Im Hafen
und in der Stadt Batum wurde erheblicher
Scha=
den angerichtet. Der Schiffsverkehr mußte
einge=
ſtellt werden. Die Telephon= und
Telegraphenlei=
tungen ſind geſtört. Wie aus Odeſſa berichtet wird,
iſt ein Sowjetdampfer an der Krimküſte vom
Sturm an Land geworfen worden. Um das
Schick=
ſal des Schiffes herrſcht große Beſorgnis. Ein
zweiter Dampfer wurde auf der Fahrt nach Odeſſa
zu einem Spielball der Wellen, da ſein
Kohlen=
vorrat ausgegangen war.
Wetterſtation mit Sender in einer Blechkapſel.
In Amerika verwendet neuerdings das Harvard
Blue Hill=Obſervatorium ein neues
Wetterbeob=
achtungsgerät, das in einer verhältnismäßig
kleinen Blechkapſel untergebracht iſt und nur drei
Pfund wingt. Der Apparat enthält ein
Thermo=
meter, ein Barometer und ein Hygrometer (
Feuch=
tigkeitsmeſſer). Dieſer Apparat wird durch
Flug=
zeug oder Ballon in die höheren Regionen
beför=
dert und ſendet fortlaufend alle halbe Minute
durch Kurzwellenſender die Temperatur, die
Feuch=
tigkeit und den Luftdruck zur Erde, wo die
An=
gaben auf einen Chronographen verzeichnet
wer=
den. Man ſieht hier den Apparat, Meteorograph
genannt, einmal offen und geſchloſſen. (Weltb.=M.)
Völker=Jragödie im Pasilik:
„Wir ſind die Letzten dieſer Welt!”
Beidem ſterbenden Volke der Kanaken. — „Hiereſſenwir den Großen Geiſt!“— Geheimniſſe
des Kannibalismus. — Grauenvolle Tabuzeichen. — Woran ein Volk zugrunde geht.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Sidney, im Oktober.
Acht Monate hat der franzöſiſche
For=
ſcher E. Aubert de la Rue auf den Hebriden
zugebracht und in dieſer Zeit eine
Völker=
tragödie enthüllt, die ſich im Leben der
Ka=
naken mit Rieſenſchritten der Erfüllung
nähert: ein ganzes Volk iſt zum Ausſterben
verurteilt.
Südſee=Inſeln des Schreckens.
Der Archipel der Neuen Hebriden liegt in
jenem Teile des Pazifik, den man mit dem Namen
Melaneſien zuſammenfaßt. Während man von
vielen Teilen der Südſee paradieſiſche Geſchichten
erzählt, hüten ſich die Seeleute ſelbſt auf der
Vor=
beifahrt, auch nur den Namen der Neuen
He=
briden auszuſprechen. In Schifferkreiſen gibt es
ein altes melaneſiſches Sprichwort: „Wenn du
deinen Hund los ſein willſt, dann ſchick ihn auf
die Neuen Hebriden!"
Woher dieſe Inſeln ihren furchtbaren Ruf
haben? — Einmal wegen des hier wütenden
Fie=
bers, ſodann wegen des unheilvollen Klimas, und
nicht zuletzt wegen der Wildheit der Eingeborenen.
Warum die Kanaken — Kanaken heißen...
Der Forſcher Aubert de la Rue verſtand es
nach ſeiner Landung auf den Neuen Hebriden ſehr
geſchickt, alsbald mit den Eingeborenen jener
un=
erforſchten Inſelgebiete in enge Fühlung zu
kom=
men. Er erfuhr hier, weshalb die Kanaken ſich
ſelbſt Kanaken nennen: Kanaka bedeutet nämlich
„der Menſch” — denn die Kanaken halten ſich
tat=
ſächlich für die einzigen und letzten Menſchen
die=
ſer Welt! Aehnlich übrigens wie die Eskimos, die
ſich ebenfalls „Menſchen” nennen, und wie gewiſſe
ſibiriſche Völkerſchaften, die niemand anders als
ſich allein den Ehrentitel des Menſchen
zuer=
kennen.
Trotz aller Raſſenmiſchungen iſt den Kanaken
dieſer unerſchütterliche Glaube an das
ausſchließ=
lich eigene Menſchſein geblieben. Alle ſcheinbaren
Segnungen weißer Kultur konnten nicht an ihrer
Ueberzeugung rütteln, daß ſie in Wirklichkeit doch
die Beſſeren und die Heiligeren ſeien.
Tabuzeichen und Kannibalismus.
Entgegen vielen blutrünſtigen Legenden, die
über die Neuen Hebriden im Umlauf ſind, meint
Aubert de la Rue aus eigener Erfahrung, daß
im Durchſchnitt der Weiße ohne Gefährdung ſeines
Lebens durch die Kanaken ſich auf den
verſchiede=
nen Inſeln und im Buſch bewegen könnte.
Eines muß er allerdings beachten: nie darf er
eines der heiligen Zeichen berühren oder
beſchä=
digen, die überall — bald im Buſch, bald in den
Lichtungen — zu finden ſind. Allenthalben tau=
chen Tabuzeichen auf, die für den Eingeborenen
heiliger ſind als irgend etwas auf dieſer Welt.
Aubert de la Rue ging es nun darum, die
Zu=
ſammenhänge zwiſchen dieſen Tabuzeichen und den
Gerüchten vom Kannibalismus der Kanaken zu
erforſchen.
Eine grauenvolle Warnung.
Er weilte auf der Santo=Inſel bei den Sakau=
Leuten. Da ließ ihm der Häuptling dieſes
Stam=
mes eine Warnung zugehen, er möge zwei
be=
ſtimmte Wälder nie betreten, auch gewiſſe Wege
wurden ihm angegeben, die er zu meiden hätte.
Das gleiche Erlebnis hatte er auf der Inſel
Male=
kula bei den Dirak=Leuten, wo ihm eine rieſige
Lichtung als tabu erklärt wurde.
Erſt viel ſpäter erfuhr Aubert de la Rue von
einem ſeiner eingeborenen Führer, daß jene, für
tabu erklärten Gegenden in Wirklichkeit
Schädel=
ſtätten waren, wo ſich die unheimlichen
Zeremo=
nien des Menſchenfraßes abſpielten: „Hier eſſen
wir den Großen Geiſt, wenn der Größere Geiſt es
uns befiehlt. Hierhin darf niemand kommen, der
nicht durch die Bande des Blutes an uns geknüpft
iſt!“ — Erſt nach dieſem Geſtändnis erfaßte
Aubert de la Rue, welche grauenvolle Warnung
ihm zuteil wurde, als man ihm verbot, dieſe
Stätten des Tabu zu betreten.
Ein Volk ſtirbt an der Ziviliſation.
Die Zahl dieſes Kanakenvolkes, das heute noch
getreu den unheimlichen Sitten der Urväter lebt,
nimmt ſtändig ab. Aubert de la Rue hat eine
möglichſt umfaſſende Zählung vorgenommen. Er
ſtellt ſie einer Schätzung aus früherer Zeit
gegen=
über, jener des Kapitän Cook, der auf ſeiner Reiſe
im Jahre 1774 mindeſtens 200 000 Kanaken auf
den verſchiedenen Inſeln feſtgeſtellt haben will.
Der franzöſiſche Forſcher hat jetzt eine Höchſtziffer
von 39 250 errechnet, eingeſchloſſen 2000 Fremde
und ſpäter Zugewanderte.
Und worin liegt die Urſache dieſes furchtbaren
Völkerſterbens? — Man hat bisher vielfach den
Alkohol beſchuldigt, aber Aubert de la Rue lehnt
dieſe Verſion ab, zumal die unziviliſierten
Ein=
geborenen keinen Alkohol genießen.
Aber die Europäer haben die Grippe, den
Scharlach, die Diphtherie und die Tuberkuloſe
eingeſchleppt. Doch auch dieſe Krankheiten würden
den Volksſtamm der Kanaken nicht in ſo ſtarkem
Maße vernichten, wenn man nicht — nach und
nach — den Kanaken das Tragen von Kleidern
als höchſte Kulturerrungenſchaft aufgezwungen
hätte.
Aubert de la Rue ſtellt feſt: „Sie ſchlafen und
leben, jagen und baden in dieſen Kleidern,
er=
kälten ſich und ſterben zu Hunderten — an der
Lungenentzündung. — Das iſt die Völkertragödie
der Kanaken!"
Der geheimnisvolle Tod einer Rumänin
klärt ſich auf.
Zürich. Am Donnerstag verhaftete die
Zü=
richer Polizei zwei ungäriſche Studenten wegen
Diebſtahlsverdacht. Im Verlauf der
Unterſuchun=
gen konnte feſtgeſtellt werden, daß der eine der
beiden Studenten namens Straßer ſeiner Wirtin
einen Pelz geſchenkt hatte. Dieſer Pelz wurde als
der Pelz der im September in der Gegend von
Salzburg tot auf den Eiſenbahnſchienen
aufge=
fundenen Rumänin Frau Farcafanu, um deren
Tod bis jetzt ein Schleier gehüllt war, erkannt.
Am Freitag geſtand dann Straßer, der im Jahre
1912 in Budapeſt geboren iſt, nach längerem
Leug=
nen ein, die Rumänin ſeinerzeit aus dem Fenſter
des fahrenden Zuges geworfen zu haben, um ſich
in den Beſitz ihres Gepäcks zu ſetzen. Dem
Mör=
der fielen damals neben Schmuckſachen auch noch
4000 franzöſiſche Franken in Banknoten in die
Hand. Während von dem Geld nichts mehr
vor=
gefunden wurde, konnte das Gepäck ſelbſt wieder
herbeigeſchaftt werden. — Der andere verhaftete
Student hat mit dem Mord nichts zu tun.
Die Zeitrechnung in Abeſſinien.
Die Abeſſinier haben mit der koptiſchen Kirche
am 10. September ein neues Jahr begonnen. Sie
ſind damit in ihrer Zählung an das Jahr 1651
gekommen. Obwohl ſie Chriſten ſind, beginnt ihre
Zeitrechnung nicht wie im Abendland mit Chriſti
Geburt, ſondern mit der „Zeit der Märtyrer”, die
nach unſerem Kalender auf den 10. September
284 feſtzulegen iſt.
Der abeſſiniſche Kalender hat 12 Monate zu
je 30 Tagen. Da er indeſſen nach der Sonne
orien=
tiert iſt, und das Sonnenjahr 365 Tage und einige
Stunden zählt, werden nach dem zwölften Monat
noch fünf Tage angehnägt. Um die dann außerdem
gegenüber dem Sonnenjahr noch beſtehenden
Dif=
ferenzen auszugleichen, werden Schaltjahre zu 366
Tagei eingefügt. Abeſſiniſche Schaltjahre ſind
die=
jenigen Jahre, bei denen nach der Teilung der
Querſumme durch vier ein Reſt von drei verbleibt.
Am erſten Tag des neuen Jahres feiern die
Abeſſinier das Feſt Johannis des Täufers,
wäh=
rend der zweite Tag dem Andenken an Johannes
Enthauptung geweiht iſt. Am 29. Tage des zweiten
Monats wird Weihnachten gefeiert, und auch in
den anderen Monaten iſt jeder 29. Tag der
Erin=
nerung an das Geburtsfeſt des Herrn gewidmet.
Der verklagke Hindu=Gokl.
Bombay. Es iſt wahrhaftig nur in Indien
möglich, daß ein Gott einen Prozeß verliert. Das
Gericht, das gegen ihn entſchied, iſt das Diſtrikts=
Gericht von Patna, und der Name des
verlieren=
den Gottes iſt Sri Gauri Shankar Mahadeoji.
Allerdings erſchien dieſer Gott nicht perſönlich
vor Gericht, aber ein Prieſter=Kollegium von
hoch=
geborenen Hindus hielt ſich für befugt, ihn zu
ver=
treten.
Es ging um ein Stück Land in der Umgebung
der indiſchen Ortſchaft Oyira. Dieſes Stück Land
hatte vor undenklichen Zeiten einmal eine Ahne
jener Generation, die jetzt noch auf dem Landſtück
wohnt, jenem Gott vermacht und dieſe Verfügung
in einer perſiſch geſchriebenen Urkunde hinterlegt.
Als man aber die Urkunde durch Dolmetſcher
überſetzen ließ, ergab ſich, daß offenbar bei jenem
Teſtamentsverfaſſer eine ſtarke geiſtige Störung
vorgelegen haben mußte. Somit wurde denn die
Klage des Gottes abgewieſen. Gewinner iſt ein
indiſches Bäuerlein — Verlierer ein indiſcher
Gott. . . .
Short, Splel und Jurnen
Handball im Dienſte der Winkerhilfe.
An alle Turner und Sportler!
Wieder hat uns der Führer zum Kampf gegen Hunger und
Kälte aufgerufen. Die Turner und Sportler haben bereits im
Vorjahre bewieſen, daß ſie dieſem Ruf mit Begeiſterung Folge
leiſten. Und ſo wird auch in dieſem Jahre wieder der
Reichs=
bund für Leibesübungen mit ſeinen Fachämtern ſich freudig in
den Dienſt des Winterhilfswerks ſtellen. Auch diesmal wieder
werden alle Gebiete der Leibesübung Spiele durchführen, deren
Ertrag dem Winterhilfswerk 1935/36 zufließt.
Den Auftakt in Darmſtadt bildet der Handballſport. Am
Sonntag, dem 3. November 1935, nachmittags
15 Uhr, findet auf der Woogswieſe das Handballſpiel
ſtatt.
TSG. 46 — SV. 98
„Ich appelliere wiederum an alle Volksgenoſſen, nicht nur
an die ſportlich Intereſſierten, ſich zu dieſem Spiel reſtlos
einzu=
finden. Die Darmſtädter Bevölkerung, die ſich gerne und freudig
zu der Turn= und Sportbewegung bekennt, muß hier erſt recht
beweiſen, daß ſie ſich im Intereſſe des Winterhilfswerks auch
hier voll und ganz einſetzt.
gez. Löwer,
Leiter der Ortsgr. Darmſtadt d. Reichsbundes f. Leibesübungen.
Oetsgruppe Darmstadt desR/e.
Betr.: Vollverſammlung der hieſigen Ortsgruppe.
Es wird nochmals auf die am kommenden Mittwoch, den
6. November d. J., abends 8.30 Uhr, im grünen Zimmer der
Woogsturnhalle ſtattfindenden Vollverſammlung der
hie=
ſigen Ortsgruppe hingewieſen, zu der alle Fachamtsleiter
und Vereinsvorſtände eingeladen ſind. (gez) Löwer.
Sauvalt!
SV. 98 Darmſtadt — V.ſ.R. Bürſkadt.
Heute nachmittag 2.30 Uhr am Böllenfalltor.
Die wiedererſtarkten 98er treten heute nachmittag gegen die
kampfkräftige Bürſtädter Mannſchaft in kompletter Beſetzung an.
Die Aufſtellung iſt:
Ruppel
Eßlinger. Senger
Müller Schnägelberger Geyer
Mahr Leichtlein Hofmann Hebeiſen Kolberg.
Wir hoffen, daß die Mannſchaft an die Leiſtung in den
bei=
den letzten Spielen anknüpft und durch einſatzbereites Spiel den
Sieg in Darmſtadt behält.
Union Wixhauſen — Germania Eberſtadt.
Am heutigen Sonntag, nachmittags 2.30 Uhr treffen ſich
obengenannte Mannſchaften in Wixhauſen zum fälligen
Ver=
bandsſpiel. Union hat gegen Eberſtadt, das zurzeit in
aufſtei=
gender Form iſt, Gelegenheit, ihren Anhängern zu zeigen, daß
der letzte Sonntag nur ein zufällig ſchwacher Tag war. Hat der
Platzbeſitzer weiter Meiſterſchaftsabſichten, muß er ſich mächtig
anſtrengen, um zu Hauſe nicht abermals Punktverluſte zu er=
leiden. Vorher 2. Mannſchaften.
Beſonderer Schuß, beſondere Haltung!
Olympiakämpfer und =auserwählte haben es, in zahlreichen
Sportarten nicht „leicht” — wir können die Gründe hier als
be=
kannt vorausſetzen —, um ſo mehr iſt die Bekanntmachung 50 des
Handball=Fachamtsleiters zu begrüßen, in der es u. a heißt:
„Die Angehörigen der Olympia=Kerntruppen müſſen in jeder
Beziehung in meinem Fachamt vorbildlich wirken. Da es
unmög=
lich iſt, daß ſie von einem Tag auf den anderen in ihre bedeutende
Aufgabe — nämlich ihr Vaterland bei den Olympiſchen Spielen
in ritterlichem Kampfe würdig zu vertreten — hineinwachſen,
muß ſich ihre Haltung ganz beſonders auf dem Spielfeld im
Vor=
bereitungsjahr ſchon bewähren. Wer von den ausgewählten
Spielern in der laufenden Spielzeit wegen eines groben Verſtoßes
des Spielfeldes verwieſen wird, wird von mir unnachſichtlich aus
der Olympia=Kerntruppe entfernt (ausgeſtoßen). Ich bitte
deshalb die Gaufachamtsleiter bei einem Feldverweis eines
Olym=
pia=Kandidaten um Meldung unter Beifügung des
Schiedsrichter=
berichtes und einer eigenen Stellungnahme.
Die Erfahrung lehrt, daß die Mitglieder der Olympia=
Kern=
truppe auch eines beſonderen Schutzes bedürfen, damit ihnen ihre
herausragende Stellung durch mißgünſtige Gegenſpieler nicht zum
Verhängnis wird. Ich werde ieden Spieler, der einem Mitglied
der Olympia=Kerntruppe vorſätzlich Schaden zufügt bis nach den
Olympiſchen Spielen disqualifizieren, ſofern das Vergehen nicht
noch ein höheres Strafmaß bedingt.
Ich bitte meine Mitarbeiter und die Führer der Vereine und
Handballabteilungen ihre Spieler auf vorſtehende Anordnung
auf=
merkſam zu machen und ſie nochmals eindringlich zu vornehmem
und ritterlichen Spiele anzuhalten, damit in jeder Zelle des
Fach=
amtes der olympiſche Geiſt wirkſam wird.”
Ueber 2000 Mark hat das Fachamt Handball an 20 durch
Einführung der Gauklaſſe in finanzielle Schwierigkeiten
gekom=
mene Vereine verteilt.
Sporkalender.
WHW.=Handball.
15.00 Uhr: Woogswieſe: TSG. 46 Darmſtadt—SV. 98 Darmſtadt.
Fußball.
10.30 Uhr: Rheinallee: TSG. 46 — Viktoria Griesheim.
10.30 Uhr: Kranichſteiner Straße: Jahn 75 — Merck Darmſtadt.
11.00 Uhr: Rennbahn: Beſſungen — SV. Nieder=Ramſtadt.
14.30 Uhr: Stadion: SV. 98 Darmſtadt — V. f. R. Bürſtadt.
14.30 Uhr: Dornheimer Weg: Reichsbahn — SV. Weiterſtadt.
Darmſtädter Turn= und Sporkgemeinde 1846.
Im Geiſte deutſchen Volkstums.
Die Turnerinnenabteilung der Turn= und
Sportgemeinde 1846, Darmſtadt. Woogsplatz, führt am
7. November d. J., abends 8 Uhr, im großen Saal der Turnhalle
einen Werbeabend in Form einer offenen Turnſtunde durch.
Außer Gymnaſtik mit und ohne Handgerät, und Geräteturnen,
wird der Abend in der Hauptſache dem Volkstanz gewidmet ſein.
Alle, den Leibesübungen noch Fernſtehenden, werden beſonders
eingeladen, zu ſehen und zu lernen, wie man jung und ſchön bleibt.
Haltet Euch alle dieſen Abend frei, kommt und ſchreitet mit uns
Seit an Seit, wenn die alten Lieder klingen. . . . Eintritt frei.
Ein feſſelnder Augenblick beim Ringkampf.
In Berlin fanden ſoeben intereſſante Kämpfe von Berufsringern
ſtatt. Dieſes bemerkenswerte Bild zeigt den Kampf zwiſchen
Pietro Scholz (Berlin) mit dem öſterreichiſchen Meiſter
Berber. Der junge Berber, den wir hier bei der Brücke ſehen,
(Weltbild=M.
ſiegte nach 24 Minuten durch Armfallgriff.
Walker Neuſel gab auf ..."
Im New Yorker Madiſon Square Garden fand am Freitag
abend ein Ausſcheidungskampf zur Schwergewichts=
Boxweltmeiſter=
ſchaft zwiſchen dem Weſtfalen Walter Neuſel und dem italieniſchen
Exweltmeiſter Primo Carnera ſtatt. Die Begegnung nahm ein
vorzeitiges Ende, denn ſchon in der vierten Runde mußte der
Deutſche wegen einer ſtark blutenden Verletzung über dem rechten
Auge den für ihn ausſichtslos gewordenen Kampf gegen den
ita=
lieniſchen Rieſen aufgeben. Walter Neuſel erlitt damit ſeine vierte
Niederlage als Berufsboxer.
Einen neuen Stunden=Weltrekord im Radfahren
ohne Führung ſtellte der bekannte Italiener Olmo auf der neuen
Holzbahn in Mailand mit 45,090 Klm. auf. Er verbeſſerte
gleich=
zeitig fünf weitere Weltbeſtleiſtungen über 4. 15. 20. 30 und 40
Kilometer. Inhaber des alten Stunden=Weltrekords war der
Franzoſe Maurice Richard mit 44,777 Klm.
Die Münchener Fußball=Stadtelf ſchlug vor
12 000 Zuſchauern die Vertretung der norwegiſchen Hauptſtadt
Oslo verdient mit 3:1 (1:1) durch Tore von Heidkamp und
Gäß=
ler (zwei).
Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Deutſchland ſteht jetzt unter dem überwiegenden Einfluß eines
ſtarken über Rußland liegenden Hochs, das ſich noch weiter nach
Oſten und Weſten ausdehnt. Die auf dem Meer auftretende
Stö=
rungstätigkeit kann vorerſt gegen das Hochgebiet keinen Einfluß
auf dem Feſtlande gewinnen, nur etwas Bewölkung wird ſich
namentlich im Nordweſten Deutſchlands im Laufe des Sonntags
wieder einſtellen.
Ausſichten für Sonntag: Vielfach Frühnebel, ſpäter vorwiegend
heiter oder nur loſe bewölkt bei zunehmenden öſtlichen
Win=
den. Nachts ziemlich kalt, auch mittags nicht mehr ſo mild.
Ausſichten für Montag: Bei öſtlichen Winden trockenes, aber
käl=
teres Wetter wahrſcheinlich.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 3. November
K00: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom
Michel. Choral: Ambroſianiſcher Lobgeſang. 8.W
Waſſerſtand, Wetter. 8.05: Stuttgart: Gymnafti
Sendepauſe. 8.45: Aus der St. Paulskirche zu Ou
a. M.: Evangeliſche Morgenfeier. 9.45: Muſik im
Reich. Von Peter Raabe. 10.00: Erfurt: Me
dung: Morgenfeier der HJ. 10.30: Chorgeſan)
Wilh. von Scholz lieſt aus ſeinem neuen Buch: De
und das Schickſal. 11.30: Wille und Werk. Vom
bis zum Zapfenſtreich. Eine Folge von Dichtunge
kannter Verfaſſer aus dem Arbeitsdienſt.
1200: Frankfurt: Reichsſendung: Olympiſche Viſi=
Kampfſpiele um 600 v. Chr.). 12.45: Berlin:
konzert. 14.00: Kaſperl fährt Rutſchbahn. 14.
mer daran denken! Hörſpiel. 15.00: Stunde
des. 15.50: Anſprache des Staatsrats Hanns
Beendigung der „Woche des deutſchen Buches”.
1600: Freiburg: Nachmittagskonzert. 18.00:
Herbſtwind weht übers Stoppelfeld! 18.30: 7
Guter Rat — launig verpackt. Funkfolge.
1900: Berlin: Reichsſendung: Deutſches Volk au
ſcher Erde. Bauer und Soldat im Kampf um die
Scholle. Brandenburgiſches Funkſpiel. 20.00: St
dung Nr. 1: Die Geiſha. Eine japaniſche Teehaus
mit Muſik von S. Jones. 22.00: Nachr. 22.
richten. 22.25: Sportſpiegel des Sonntags. 23.0
chen: Unterhaltungs= und Tanzmuſik. 24.00:
zert. (Wachswiedergabe).
Frankfurt: Montag, 4. November
600: Choral: Ach Gott, vom Himmel ſieb darein.
genſpruch. — Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert
Waſſerſtand. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8. 30:
funk. 8.45: Sendepauſe. 9.00: Nur Reichsſende
brücken; aus Kaiſerslautern: 1. (9.00): A. Mülle=
und O. Seebode (Klavier) ſpielen. 2. (9.20): Any
Vortrag von L. Renner. 3. (9.40): Vergeſſene
großer Meiſter. 10.00: Sendepauſe. 10.15: Vom
landſender: Schulfunk: Kinderliederſingen. 10.4
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00.
konzert. 11.20: Nur Kaſſel: Nachr, 11.35: Mel
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Ltg.: von Soſen
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. Wette:
Vom Deutſchlandſender: Allerlei zwiſchen Zwei un
15.00: Wirtſchaftsbericht. Zeit, Wirtſchaftsmel
15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir. 15.30: 2r
Konzert.
16.30: OperettenDuvertüren. 17.00: Stuttgart:
liſches Feuerwerk. Ein buntes Konzert. 18.30:
Das Fähnlein der ſchwarzen Knechte. Deutſche
knechtskantate. 18.55: Meldungen.
19.00: Köln: Muſik zum Feierabend. 19.50: Tags
20.00: Zeit, Nachr. 20.10: Ludwig van B
Ltg.: Rosbaud. 21.20: Kämpfende Wiſſenſchaft
thon der Forſchung. Hörſpiel von A. Betzner
Nachr. 22.15: Rundfunk. 22.25: Sportbericht
Kaſſel: Heitere Klänge. 23.00: Breslau: Mi
„Guten Nacht”. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik
OMldten Unnsännnn
Sr
Reichsſendung: 10.00: Morgenfeier der 55
Winterolympiade 1936. Es ſpricht Dr. Karl R
Halt. 19.00: Deutſches Volk auf deutſcher Erb
und Soldat im Kampf um die märkiſche Schol!
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Hamburg: 18.00: Gemeinſchaftsſendung Hamh
München — Breslau — Königsberg: Das Wi
Dienſte des Menſchen.
Berlin: 20.00: Aus der Staatsoper: Die Za
Oper von W. A. Mozart.
Köln: 20.00: Schöne Stimmen rheiniſch=wei
Bühnen.
Budapeſt: 20.00: Operettenabend.
Preßburg: 20.05: Volkstümliches Konzerk.
Straßburg: 20.30: Klaſſiſche Muſik.
Beromünſter: 20.45: Das letzte Mittel. Sletch
Mailand: 20.50: Meduſa, Oper von Barilli.
Brüſſel=frz: 21.00: Frohe Klänge.
Kopenhagen: 22.10: Däniſche Komponiſten.
Wien: 23.15: Tanzmuſik.
Montag, 4. November
Leipzig: 19.00: Sudetendeutſche Volksmuſik.
Breslau: 20.10: Der Sender verſteigert. Es M
Scherz und Laune angeboten, ein buntes Kreuz un
von Text und Noten.
Hamburg: 20.10: Ehrt eure deutſchen Meiſtea!
für Chor, Orcheſter und Orgel aus dem Dom zu
Ltg.: Rich. Lieſche.
Brüſſel=frz.: 19.00: Klaviermuſik von Chopky
Sottens: 20.00: Werbe von Joh. Seb. Bach.
Bukareſt: 20.25: Kammermuſik.
Mailand: 20.50: Orcheſterkonzert.
Wien: 21.00: Romantiſche Muſik.
Beromünſter: 21.10: Für die Schweizer im 21
Schweizerköpfe.
Budapeſt: 22.20: Zigeunermuſik.
London: 22.30: Tanzmuſik.
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D
9
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ornſteine auf dem Ratheder
er Berufsſchule des „Schwarzen Mannes”
Schornſteinfegers entſchieden haben. Jeder wird nun denken,, daß die
praktiſche Arbeit eines Schornſteinfegers ſich einzig und allein auf den
Dächern der Häuſer und in den hohen Fabrikſchloten abſpielen kann.
Wenn man aber einmal einer ſolchen Lehrſtunde beiwohnt, wird man
ſehr ſchnell eines anderen belehrt. Der Schornſtein muß durchaus nicht
immer auf dem Dach ſtehen, ſondern er kann das auch mitten auf dem
Katheder in einem lonſt ſo nüchternen Klaſſenzimmer tun. Wenn man
ſo will, iſt dieſer Schornſtein ja das Katheder ſelbſt. Der Lehrer ſteht
darauf, ſeine Schüler gruppieren ſich um ihn herum, und ſo lernen ſie
am Modell am raſcheſten und ſicherſten alle die vielen Einzelheiten, über
die ihr Beruf verfügt. Dem Außenſtehenden erſcheint das
Schorn=
ſteinfegen eine ſehr unkomplizierte Angelegenheit zk ſein. Man glaubt,
ſchwarze Mann auf dem Dach braucht ſeine Bleikugel mit dem
Beſen einfach in das lange, dunkle Nohr hinunterzulaſſen, ein paarmal
feſt hin= und herzuziehen, und die ganze Sache iſt erledigt. Weit gefehlt.
Auch das Schornſteinfegen muß gelernt ſein und war richtig und von
Grund auf. Der Beſucher einer ſolchen Schulſtunde wird ſehr bald
lernen, daß es verſchiedene Arten von Kaminen gibt verſchiedene Arten
von Nuß, die auch verſchieden behandelt werden müſſen. Mit dem
Un=
terricht, den der Meiſter ſeinen Lehrlingen auf dem Dach gibt, iſt es
allein nicht getan, ſondern der Schornſtein auf dem Katheder bildet dazu
eine wertvolle Ergänzung. Der Lehrer erklärt hier ſeinen Schülern
mit den praktiſchen Geräten ganz genau, wie man einen Schornſtein
vorſchriftsmäßig reinigt, wie man ihn ſicher beſteigt, wie man die
1a
licher 6t.
che
Helſtunde, ſondern die erſten praktiſchen Uebungen
komſteinfeger=Lehrlinge in ihrer Berufsſchule.
Ausbildung, die ein funger Handwerker oder
b ein junger Mann für ſeinen ſpäteren Beruf
I Ivon allergrößter Bedeutung für ſeine ſpäteren
b uand ſein ſpäteres Schaffen. In den Jahren
ſit ſoll der Grund dafür gelegt werden, daß der
ärer einmal ſeinen Platz, an den er nach
eige=
ſeidung geſtellt worden iſt, voll ausfüllt, daß er
licder mit beiden Beinen im Leben ſteht, und
in allen Situationen, die in guten und ſchlech-
IM an ihn herantreten werden, ſelbſtſicher zurecht=
Rechalb wird gerade auch in unſerer Seit wieder
KWert auf verantwortungsbewußte Lehrlings=
Iay gelegt. Der Meiſter ſoll ſich wieder klar
ein, daß ihm mit den jungen Menſchen keine
ilskräfte in die Hand gegeben ſind, die er mit
(büichen Arbeiten beſchäftigen kann, ſondern daß
r Ausbildung der Lehrlinge eine große Ver=
1Fg für das Weiterbeſtehen ſeines eigenen
Hand=
hd eines tüchtigen Handwerks des deutſchen
erhaupt übernimmt.
Air Hand mit der Lehrlingsausbildung in der
geht aber auch die Lehrlingsunterweiſung in
ifsſchule. Die Berufsſchule ſoll den jungen
M nicht nur trockene Theorie und nüchterne
WArt Formeln vermitteln, ſondern ſie ſoll immer
Hal an die Praxis anknüpfen und ihren
Lehr=
drr Praxis heraus ſchöpfen.
yines und intereſſantes Beiſpiel dafür gibt uns
än einer Berufsſchulklaſſe, in der junge Leute
Fiei werden, die ſich für das Handwerk eines
Oben: Auch die verſchiedenen Typen der Oefen müſſen den angehenden
Schorn=
ſteinfegern bekannt ſein. — Unten: Bei Erſtickungsgefahr muß man ſich
Mund=
tücher vorbinden, was in der Schule mit Taſchentüchern demonſtriert wird.
Geräte hält, wie man ſie weckmäßig
benutzt, und was all der anderen Fragen
mehr ſind. Daneden wird aber auch
praktiſche Ofen= und
Schornſteinbau=
kunde betrieben. Der Lehrling ſoll
näm=
lich auch wiſſen, wie ein Ofen oder ein
Schornſtein gebaut ſind, damit er ſich
immer gut zurechtfinden kann. Aus
klei=
nen Kacheln und Klötzen müſſen die
Jungen deshalb ſelbſt kleine Oefen und
Schornſteine bauen. Das Wichtigſte
da-
bei iſt natürlich, daß ſie genau auf den
Weg des Luftzuges achten, damit ſie
wiſſen, welchen Weg der Rauch nimmt
und wo lich dann erfahrungsgemäß der
Nuß am ſtärkſten und feſteſten anſetzt.
Gerade durch das eigene Bauen wird
ihnen am eindringlichſten die Praxis vor
Augen geführt. In einer
Schornſtein=
fegerſchule finden wir Hunderte von
Mo=
dellen von ſolchen Oefen und
Schorn=
ſteinen, alle verſchiedenartig eingerichtet
und aufgebaut, um die vielerlei Bauarten
aufzuzeigen. — Ein ebenfalls ſehr wich-
Links: Der Querſchnitt eines Hauſes wird
an der Ofen= und Schornſteinſeite ſtudiert.
Rechts: Die Lehrlinge müſſen lernen, ſich
ihre Beſen ſelbſt anzufertigen.
Auch das richtige Tragen der Geräte will gelernt ſein.
tiges Kapitel des Berufsſchulunterrichtes
iſt die Gerätekunde. Die Bedeutung der
einzelnen Beſenarten, der Kratzeiſen, der
Leitern uſw. wird genau erklärt, und die
Lehrlinge müſſen ſogar in der Lage ſein,
ihr Arbeitsgerät ſebſt anzufertigen oder
doch wenigſtens ſelbſtändig auszubeſſern.
Wichtig iſt ferner, noch der Gebrauch des
Mundtuches das immer unentbehrlich iſt,
wenn der Schornſteinfeger in einem
ver=
rauchten Schornſtein in die Höhe klettern
muß. Schon in der Schule lernen die
jun=
gen Schornſteinfeger, wie das Aundtuch
angefeuchtet wird, wie man es feſt um den
Mund bindet und wie man überhaupt im
Gefahrenfalle damit umzugehen hat.
Die Gründlichkeit, die der deutſchen
Pä=
dagogik eigen iſt, kommt auf dieſe Art auch
in ganz hervorragender Weiſe den jungen
Schornſteinfegern zugute. Die jungen Leute,
die ſich für den Beruf des ſchwarzen
Glücksmannes entſchieden haben, werden im
Schulſaal und auf dem Schornſtein auf dem
Katheder ſchon ſo unterrichtet und
angewie=
ſen, daß ſie bei der erſten praktiſchen
Be=
ſteigung eines ſolchen rauchenden Nieſen im
Grunde ſchon in allem recht gut Beſcheid
wiſſen. Und der Meiſter wird dieſe
Cat=
ſache dankbar begrüßen, iſt ſie ihm doch eine
wertvolle Hilfe bei der Ausbildung der ihm
anvertrauten Lehrlinge. — Aber nicht jeder
eignet ſich für den ſchweren Beruf des
ſchwarzen Mannes, deſſen Cätigkeit ſich ja
zum größten Ceil in luftiger Höhe abſpielt.
Leichte Auffallungsgabe und ein geſunder
Körper ſind für den angehenden
Schorn=
ſteinfeger Bedingung. Und nur, wenn der
Lehrling die Berufsſchule erfolgreich beſucht
hat, wird er ſelbſt ein tüchtiger
Schorn=
ſteinfegermeiſter werden können.
Nach Meldungen aus der Provinz
Schantung ſcheint in China eine
einzig-
artige Naturkataſtrophe ungeheuren
Ausmaßes bevorzuſtehen. Es ſprechen
alle Anzeichen dafür, daß der Gelbe Fluß
demnächſt in ſein um die Mitte des
ver=
gangenen Jahrhunderts verlaſſenes altes
Bett zurückkehren wird, deſſen
Mün=
dung zwiſchen Cſingtau und Schanghai
liegt. Die Folge dieſes Naturereigniſſes
wäre die Vernichtung ungewöhnlich
fruchtbarer Gebiete im Norden der
Kiangſu=Provinz. Nach der Anſicht
maßgebender Waſſerbauingenieure fließt
jetzt ſchon die Hauptwaſſermenge des
Hoangho in ſüdöſtlicher Nichtung.
Der Schwur des Mandarinen.
* Seit Menſchengedenken iſt der Gelbe Fluß
der Schrecken Chinas. Schon Jahrtauſende vor
Beginn der chriſtlichen Zeitrechnung beſcherte
er dem Land der Mitte eine ungeheure
Sint=
flut, in der Hunderttauſende umkamen. Die
beſten Waſſerbauingenieure der damaligen Seit
— wenn man dieſen Ausdruck gebrauchen darf
— verſuchten umſonſt den Hoangho zu
bän=
digen. Da berief der damalige regierende Kaiſer
Yü einen Miniſterrat ein. Als bei dieſer
Ge=
legenheit der gerade jung verheiratete Miniſter
Kwun von der Not und dem Elend erfuhr, die
durch die Ueberſchwemmung über das chineſiſche
Volk gekommen waren, tat er einen feierlichen
Schwur, nicht eher wieder zu ſeiner Frau
zu=
rückzukehren, als bis das Land für immer von
dem Unheil befreit worden ſei. Monatelang ſaß
der Miniſter grübelnd an den Ufern des
Hoangho und dachte Cag und Nacht darüber
nach, wie es wohl möglich ſei, den unbändigen
Strom zu bezwingen. Schon glaubte er, ſeine
Aufgabe niemals löſen zu können, als ihm ein
Sufall zu Hilfe kam. Bei einem Spaziergang
beobachtete der Miniſter eines Cages eine
Schildkröte, die der Fluß ans Ufer geworfen
hatte. Dabei fiel ihm die kunſtvolle Seichnung
auf, welche das Ciex auf ſeinem Nücken trug.
Da kam dem Miniſter der Gedanke, genau ſo
wie die Schildkröte auf ihrem Nückenpanzer
Rillen beſaß, durch die das Waſſer immer
wie=
der ablief, das ganze Land mit einem wohl=
Sechsmal den Lauf geänderf.
Catſächlich bewahrten dieſe Schutzbauten das
Land nahezu zweitauſend Jahre vor weiteren
Ueberſchwemmungen. Doch im Jahre 602
v. Chr. ſprengte der Hoangho wiederum ſeine
Seſſeln und grub ſich ein vollkommen neues
Bett. Dieſer Vorgang hat ſich im Laufe der
letzten zweieinhalb Jahrtauſende bis zum
heu=
tigen Cage nicht weniger als ſechsmal
wieder=
holt. Sum letzten Mal wurden die
Waſſerbau=
anlagen im Jahre 1855 neu errichtet, nachdem
der Fluß wieder einmal ſein Bett verlaſſen,
das ganze Land unter Waſſer geſetzt und ſich
einen neuen Lauf etwa 500 Kilometer weiter
nördlich erwählt hatte. Weitere
Ueberſchwem=
mungskataſtrophen ereigneten ſich in den
Jah=
ren 1887 und 1931, wobei Millionen Menſchen
ums Leben kamen und ungeheure Landſtrecken
überflutet wurden. Und in den letzten Jahren
iſt der Hoangho überhaupt nicht mehr zur Nuhe
gekommen!
Fluten von ſich aus keinen Widerſtand mehr
entgegenzuſetzen vermag. Auch an Material für
die Deiche und Schutzbauten am Hoangho ſteht
nichts weiter als eben der lockere, nachgiebige
Lößſand zur Verfügung. Hierzu kommt noch,
daß der heimtückiſche Strom fortwährend
Löß=
ſchlamm auf der Flußſohle ablagert, wodurch
ſich dieſe immer mehr erhöht, ſo daß der
Waſſerſpiegel des Hoangho heute ſtreckenweiſe
bis zu zwölf Metern über der Umgebung liegt.
Critt dann eine Vermehrung des Waſſerſtandes
ein, ſo durchbricht der Strom mit Leichtigkeit
alle Schutzbauten, verändert ſeinen Lauf nach
Belieben und gibt Millionen dem Verderben
preis.
Die chineſiſche Regierung hat ſich daher
ſchon vor Jahren an das deutſche
Forſchungs=
nſtitut für Waſſerbau und Waſſerkraft, eine
Schöpfung des verſtorbenen Begründers des
veltberühmten Deutſchen Muſeums Oskar von
Miller, um Hilfe gewandt. Dieſes Inſtitut
ausländiſche Ingenieure um die Neu
des Gelben Sluſſes beworben haben.
ſiſche Negierung hat jedoch den deur
als den weitaus beſten unter den an
gewählt. In Anbetracht der letzten
ſchaften aus China, nach denen der S
Begriff iſt, ſeinen Lauf wieder einme
men zu verändern, erſcheint es
zweifelhaft, ob das großangelegte
rungsproſekt in abſehbarer Seit tatſet
wirklicht werden kann.
Arzthonorare
vergangener
Die primitiven Lehmhäuſer
chi=
neſiſcher Bauernſiedlungen fallen
dem durch Menſchenkraft nicht
mehr zu bändigenden Strom
zum Opfer. Die
Einwohner=
ſchaft rieſenhafter Länderſtrecken,
die ſich vor den Fluten noch
ret=
ten konnte, flüchtet hungernd
und bettelnd durch das Land.
Die punktierten Linien auf der Karte ſtellen ehemalige
Fluß=
läufe dar. Sechsmal hat der Hoang=ho in hiſtoriſcher Zeit
ſeinen Lauf geändert. Welche Ausdehnung die
Kataſtrophen=
gebiete haben, zeigt vergleichsweiſe unſere Nebenkarte.
durchdachten Syſtem von Kanälen zu
über=
ziehen. In Verwirklichung dieſes Planes
wur=
den ſogleich ungeheure Waſſerbauanlagen in
Angriff genommen, die um das Jahr 2500
v. Chr. vollendet und als Bollwerk gegen die
verheerenden Fluten des Hoangho für alle
Sei=
ten gedacht waren.
Die Nakur rächt alte Menſchheitsſünden.
Der Gelbe Fluß verdankt ſeinen. Namen
den ungeheuren Mengen Löß und Schlamm, die
er ſtändig mit ſich führt. Eine ſchon vor vielen
Jahrtauſenden erfolgte radikale Abforſtung des
Landes iſt die eigentliche Urſache für die
Halt=
loſigkeit des Bodens, der den anſtürmenden
nungen: H. Pauſer
unterhält im Cale der Obernach am
Walchen=
ſee in Oberbayern eigenartige Verſuchsanlagen,
auf deren Gelände der Lauf des Hoangho
naturgetreu in ſelbſtverſtändlich ſtark
verklei=
nertem Maßſtabe dargeſtellt iſt. Um der
Wirk=
lichkeit möglichſt entſprechende
Bodenverhält=
niſſe zu erzielen, hat man ſich ſogar eigens eine
Conne Lößſand zu Verſuchszwecken aus China
kommen laſſen. Nach jahrelangem Studium der
Cücken des Hoangho durch Herbeiführung
künſt=
licher Ueberſchwemmungen am Slußmodell und
andere intereſſante Verſuche iſt man zu dem
Entſchluß gekommen, der chineſiſchen Negierung
eine endgültige Regulierung des ungebärdigen
Stromes durch Errichtung ſogenannter
Slügel-
deiche vorzuſchlagen. Es handelt ſich hierbei um
Schutzbauten, die in ſpitzem Winkel zum Lauf
des Fluſſes angelegt werden und in den
Win=
dungen des Stromes die Stoßkraft des
Waſ=
ſers abfangen ſollen.
Ein deutſcher Plau wird verwirklicht.
Daraufhin hat die chineſiſche Negierung
Profeſſor Franzius von der Cechniſchen
Hoch=
ſchule in Hannover mit dem Entwurf eines
Planes beauftragt, durch den der Hoangho
nunmehr endgültig bezwungen werden ſoll. Der
Aſſiſtent des deutſchen Gelehrten, Dr. Köhler,
iſt ſchon ſeit längerer Seit in China mit der
Erledigung der außerordentlich ſchwierigen und
gefährlichen Vorarbeiten beſchäftigt. Die
Be=
auftragung von Profeſſor Fronzius iſt um ſo
ehrenvoller für die deutſche Wiſſenſchaft und
Waſſerbaukunſt, als ſich auch zahlreiche andere
* In den Geſetzen Hammurabis, d
4000 Jahren geſchrieben wurden, iſt
was ein Arzt für ſeine Dienſte nehru
„Wenn ein Arzt einen Mann wei
ſchweren Verwundung behandelt hel
Mann wird wieder geſund, ſo erhäl
10 Silberſekel, was etwa 40 Mark
tigem Geld ſein würden. Handelt u
die Behandlung eines Sklaven, ſo n
Beſitzer zwei Silberſekel bezahlen. Dy
rar wurde alſo nach der geſellſchafti
wirtſchaftlichen Stellung des Kranken
Aber in den Geſetzen Hammur
auch die Beſtimmung, daß ein Arzt,
ſchickt und untüchtig war, beſtraf
Wenn ein Arzt zum Beiſpiel bei eini
operation ſich ſo ungeſchickt anſtellte
Operierte das Augenlicht verlor, ſt
ſunden, ſo wurden ihm die Hände ab
wahrſcheinlich um eine weitere Aus
ärztlichen Cätigkeit unmöglich zu
Wurde ein Sklave durch die Ungeſy
eines Arztes getötet oder beſchädigt
der Arzt einen Erſatz=Sklaven ſtellen,
Eine ähnliche Einſtellung findet mu
Chineſen. Bei ihnen wird nämlich
Jamilie ein Hausarzt gehalten um
wenn niemand in der Familie kran
ſtirbt; kommt aber ein Krankhe!
Codesfall vor, ſo wird dem Arzt ſer)
honorar nicht gezahlt oder doch nur
Bei den Koreanern bezeugt ein wi/
ſtellter Kranker ſeine Dankbarkeit den
er eine lackierte Holztafel vor dem
Arztes aufhängt und auf dieſer C.
Dank in gefühlvollen Sätzen zum
bringt. Man kann ſich alſo vorſtelle
Haus eines guten und erfolgreich
ausſieht.
Als Dürer im Jahre 1521 in A
am Sieber erkrankte und von einem
handelt werden mußte, bot er dieſem
75 Franken bar oder Stiche im Wer?
Franken. Auch bei den heutigen Kü
es vielfach Sitte, daß ſie durch irgend
von ihrer Hand bezahlen. Von einert
ſchen Arzt, der wegen ſeiner Habgie!
war, erzählt man eine ſehr nette
Er hatte eines Cages eine ſehr reitl
behandelt; dieſe ſuchte ihn bald dana h
ihm, wie ſie ſagte, einen kleinen Be
Dankbarkeit zu überreichen. Sie rn
ein kleines Päckchen einhändigen. De
Päckchen ſehr unbedeutend ausſah, er
Arzt ziemlich kurz angebunden, daß a
rar in dieſem Falle tauſend Kroner
Worauf die Dame das Päckchen 51
eine kleine, diamantenbeſetzte Doſe en
ſer 19 Cauſenkronenſcheine entnahm,
davon reichte, ihm herzlich dankte
ſchwand. Der Arzt ſoll wütend auf
geweſen ſein.
Die indiſchen Aerzte dürfen keirr,
lung für ihre Cätigkeit verlangen.
gehörige der allerniedrigſten Kaſtei
eine Arbeit unmittelbar nach ihrer A.
bezahlt bekommen, die Aerzte aber rI
mit dem begnügen, was der dankbar
ihnen bei dem jährlichen Erntefeſt ſch
ſt eine etwas unſichere Exiſtenz, und
ſeinen Unterhalt eigentlich nur dadurd
ten, daß er Arzneimittel verkauft, De
bei den primitiveren Völkern ziemlich
ein Recht der Aerzte iſt.
Und er ſtreckte die Hand aus, um den völlig
niedergebrochenen Dichter bei den Haaren vom
Boden hochzuziehen. Auch die Bauern rückten
zum zweiten Angriff vor. Aber jetzt hatte
Mairinger genug bekommen. Er ſchrie mit
hoher, quäkender Stimme: „Ich bin gar nicht
Shakeſpearel Ich bin gar nicht Shakeſpeare!”
Nun ließ Daniel Vargha ſeinen Haarſchopf
los. Er trat zurück, ſpuckte noch einmal aus
und ſagte: „Dein Glück!”
Der Saal leerte ſich. Aus der hinterſten Ecke
näherten ſich, furchtſam ſchleichend, die Damen
Slonka und Lilli nebſt Stolzenberg dem Direktor.
Die Seſſel waren durcheinander geworfen,
Staubwolken ſchwebten im Saale, und in der
Mitte des Naumes ſaß einſam und zerrauft,
den Kopf in die Hände geſtützt, der
durchge-
fallene Shakeſpeare, ein Märtyrer der Kunſt.
fürſten Ernſt Auguſt empörten ſich die
Einwoh=
ner von Andreasberg gegen den vom Kurfürſten
eingeſetzten Pfarrer, drangen in die Kirche ein
und riſſen den Geiſtlichen vom Altar fort. Der
250 Jahre Geigenbau
in Mittenwald.
Das berühmte
Geigen=
bau=Städtchen
Mitten=
wald in Bayern feiert
in dieſem Jahre das 250 Jubiläum des
Geigenbaues in ſeinen
Mauern. Die Kunſt,
Geigen zu machen, wurde
vor 250 Jahren von dem
Mittenwalder Bürger
Mathias Klotz, der ſechs
Jahre lang bei einem
italieniſchen Meiſter
ge=
lernt hatte, nach ſeiner
Heimat gebracht und hat
ſich hier zu hoher Blüte
entfaltet und bis auf die
Gegenwart bewahrt. —
Unſer Bild zeigt den 89
Jahre alten Balthaſar
Klotz, ein Nachkomme
des berühmten Mathias
Klotz, bei der Arbeit.
Der Waſſerſtandsanzeiger
Eine heitere Begebenheit
* Mahlerode iſt ein nettes Dörfchen in einem
mitteldeutſchen Gebirge. In einem Calkeſſel
liegt es, und ringsum türmen ſich Felſen und
waldige Berge himmelwärts. Mitten durch
Mahlerode fließt die Mahle, ein friedliches
Bächlein; aber im Frühjahr und Herbſt, bei
Schneeſchmelze und Wolkenbrüchen, ſchwillt ſie
manchmal zu einem reißenden Strom an.
Das alles muß man wiſſen, um das
Ver=
halten des Adlerwirtes zu verſtehen. Der
„Adler” iſt das Wirtshaus in Mahlerode und
überragt alle anderen Häuslein um zwei Stock.
Hier ſteigen die Fremden ab, die Mahlerode
zum Aufenthalt nehmen.
Herr Wernicke aus Berlin iſt der einzige
Oktobergaſt des Adlers. Am Morgen nach
ſeiner Ankunft verläßt er mit Bergſtock und
Stullenpaket das Wirtshaus. Am Hausgiebel
ſteht eine Leiter. Auf der oberſten Sproſſe der
Adlerwirt. In der Rechten ſchwingt er einen
gewaltigen Pinſel, mit dem er unterhalb des
Giebelfenſters einen dicken ſchwarzen Strich
waagrecht an die weiße Hauswand malt.
Herr Wernicke iſt hocherſtaunt.
„Hallo, Herr Wirt!” ſchreit er hinauf,
„was malen Sie denn da für ein komiſches
Ding auf?”
Der Adler ſieht freundlich herab. „O, nix
von Wichtigkeit!” ſagt er, „das iſt halt nur
der Waſſerſtandsanzeiger.”
Herr Wernicke wird zum Fragezeichen.
„Nu, ja” erklärt der Adler, „nämlich wie
im letzten Herbſt Hochwaſſer war, da iſt die
Mahle ſo angeſchwollen, und das Waſſer hat
geſtanden bis zu dem Strich, den ich nachher
am Haus angebracht hab!”
Der Gaſt aus Berlin ſteht ſchreckerſtarrt
und ſchaut zu dem ſchwarzen Strich droben am
Giebel empor.
„Sie!” ſagt er dann ein wenig zweifleriſch,
„det is nu doch in dollet Ding! Wenn det
Waſſer wirklich bis zu dem Strich da gereicht
hat, wat is denn da aus det übrige Dorf
je=
worden, wo die Häuſerken nich halb ſo hoch
ſind wie Ihr Wolkenkratzer?”
Da klettert der Adler herunter und ſpricht:
„Nein, lieber Herr, bis zu dem Strich, den ich
jetzt anmale, hat die Mahle auch nicht gereicht.
Der iſt nur wegen den verdammten Buben da!‟
„Wegen was für Buben. . .?"
„Na, die aus dem Dorf! Nämlich erſt, als
das Hochwaſſer vorbei war, hab ich den Strich
hier unten angebracht.‟ Der Adler zeigt auf
eine Stelle zehn Sentimeter über dem
Waſſer=
ſpiegel der Mahle. „Aber dann ſind die
Dorf=
buben gekommen, die nichtsnutzigen, und haben
den ſchönen Strich abgewaſchen! Dann hab ich
ihn halt ein wenig höher aufgemalt — hat
nichts geholfen! Die Bande hat ihn aus purer
Bosheit wieder weggebracht! Aber nu‟ —
und hierbei blickt der Adler ſeinen Gaſt
triumphierend an — „nu ſollen ſie man
kom=
men! Jetzt iſt mein Waſſerſtandsanzeiger halt
nur mit der Leiter zu erreichen! Ja, und das
ſt eben der Grund dafür, daß er halt ein
wenig zu hoch iſt.” O. G. Foerſter.
Kurfürſt verhängte ſtrenge Strafen über die
Urheber dieſes Aufruhrs. Da reiſte eine
Ab=
ordnung der Andreasburger nach Hannover, um
den Kurfürſten um Gnade zu bitten. Sie wäre
indeſſen wohl nie vorgelaſſen worden, wenn der
Obergeſchworene Hartzig nicht einen
ſehens=
würdigen Bart gehabt hätte. Dieſer Bart war
eine Spanne dick und einen halben Meter lang,
weißgrau und glänzend und an beiden Seiten
mit Knötchen verſehen, in die Hartzig
allerlei bunte Blümchen geſteckt hatte. Der
Kurfürſt wurde neugierig, als man ihm von dem
großbärtigſten Mann ſeines Landes erzählte,
empfing ihn, hörte ihm lange zu und ſprach
ſchließlich: „Um Eures Bartes willen ſoll Euch
und den anderen verziehen werden.”
Im vergangenen Jahrhundert erließ ein
deutſcher Landesfürſt folgenden Befehl an das
Offizierkorps ſeiner Armee: „Vom 1. Januar
des nächſten Jahres ab ſind alle Offiziere
ver=
pflichtet, ihre Backenbärte und Vollbärte
ab=
zunehmen. Die Knebelbärte fallen
natürlich von ſelbſt weg, ohne daß es
hierzu einer beſonderen Anordnung bedarf.”
Wenige Monate ſpäter aber fiel dem Fürſten
bei einer Cruppenbeſichtigung ein Oberſt auf,
der zwar vorſchriftsmäßig an Backen und Kinn
raſiert war, aber einen mächtigen Knebelbart
trug. „Herr”, donnerte der Landesherr den
Bärtigen an, „haben Sie den Befehl, das
Barttragen betreffend, nicht geleſen? Sie
tra-
gen ja noch Ihren Knebelbart?”
(Scherl=M.)
König Lear auf dem Dorfe
von Clement
„Bei einer Vorſtellung einer deutſchen
Wandertruppe in einem ſiebenbürgiſchen
Dorf erſchien nach einer Aufführung von
und Edgar ſteigen. Das Schwertergeklirr
be=
ruhigte die Suſchauer ein wenig. Crotzdem
kicherte jemand im Saal.
Das Stück näherte ſich ſeinem Ende.
Pet=
tinger äußerte Daniel gegenüber die Hoffnung,
es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß noch alles
wenig=
ſtens zu einem vernünftigen Ende komme und
der alte König, vom Wahnſinn befreit, wieder
in ſeine Rechte eingeſetzt werde. Schließlich
hatte er ja noch die treue Cochter Cordelia,
von deren Güte er ſich ja inzwiſchen überzeugt
haben dürfte.
Aber es nutzte nichts, auch Cordelia mußte
daran glauben. Da wurde Daniel Vargha
zornig. Er ſprang wütend auf und brüllte, zu
der Szene gewandt: „Verdammte
Mörder=
bande! Muß denn hier alles ſterben?!“
Damit war das Signal zum beginnenden
Aufruhr gegeben. Die Leute im Zuſchauerraum
begannen, mit den Füßen zu trampeln.
Aber noch einmal rettete Stolzenberg die
Situation, indem er Cordelia wieder auferſtehen
ließ, um Lear und den Suſchauern eine Freude
zu bereiten. Als er aber, unfähig, dem Pathos
Learſchen Schmerzes zu entſagen, auch
weiter=
hin jammernde Neden hielt, war es um die
Geduld der Zuſchauer geſchehen, und ſie
mach-
ten einen Höllenlärm. Die zwei Schauſpieler
hinter dem nunmehr gefallenen Vorhang hielten
dies — mein Gott, ſie waren Künſtler — für
Beifall. Sie berieten, und dann ſprang
Mai=
ringer, von Stolzenberg geführt, vor den
Vor=
hang, reckte die Bruſt heraus und verneigte
ſich. Stolzenberg zeigte auf ihn: „Geſtatten Sie,
daß ich Ihnen Herrn Shakeſpeare vorſtelle,
den Schöpfer dieſes Stückes!”
Einen Augenblick herrſchte Stille im Saal.
Dann ſprang Daniel Vargha auf das Podium,
erwiſchte den ſtrampelnden Shakeſpeare beim
Nockkragen und zerrte ihn in den
Suſchauer=
raum. Es regnete Püffe, und im gewaltigen
Lärm rief Daniel Vargha, alle überbrüllend,
immer wieder: „Dieſer verdammte Scheckſel,
ſo einen Dreck zu dichten! Pfui Deubel!”
„Zu Befehl, Durchlaucht!” erwiderte der
Oberſt, „ich habe mir, wie befohlen, Backen=
und Vollbart abnehmen laſſen, aber ich warte
vergeblich, daß der Knebelbart, wie befohlen,
von ſelbſt wegfällt . . ."
Der franzöſiſche Dichter Criſtan Bernard
wollte verreiſen. Als er auf den Bahnſteig kam,
ſetzte ſich der Sug gerade in Bewegung.
Bernard ſprang auf und ſtieg in ein Abteil, in
dem er zu ſpät die Inſchrift „Frauenabteil”
entdeckte.
Da der Dichter allein war, ſetzte er ſich
ge=
mütlich an’s Fenſter und ſteckte eine
Nieſen=
zigarre in Brand. Bald danach hielt der Sug
auf einer kleinen Station. Ein Beamter lief
am Sug vorüber, bemerkte den rauchenden
Fahrgaſt und ſchrie: „Sie da, was fällt Ihnen
ein, im Frauenabteil zu rauchen?"
Da ſteckte Criſtan Bernard ſeinen mit
einem ſchönen Vollbart geſchmückten Kopf zum
Senſter hinaus und rief mit verſtellter Stimme:
„Aber was wollen Sie denn? Sch gehöre doch
zum Sirkus, ich bin die Dame mit dem
Nieſen=
bart!”
Entſetzt floh der Beamte vor dieſem
Damenbart . . .
1765 erließ Friedrich der Große
fol=
genden Parolebefehl: „Die Chefs und
Kom=
mandeurs ſollen beſſer darnach ſehen, daß, wenn
ein Kerl iſt, der einen Bart tragen kann,
be=
ſonders wenn er ein gutes Grenadiergeſicht hat,
ſolchen ſtehen laſſen ſoll, desgleichen auch die
Nekruten, die noch nicht verſpielt.”
Ein Freund bärtiger Soldaten war auch
Kaiſer Friedrich III. Als er nach der
Schlacht bei Sedan die Cruppen beſichtigte, maß
er ſeinen Bart mit dem eines preußiſchen
Jägers und zahlte dieſem für jeden Sentimeter,
um den der Jägersbart länger war, einen
Caler. Der Jäger erhielt acht Caler... foe.
Luſtige Hiſtörchen um Schnurr=, Schnauz= und Knebelbärte
Im klaſſiſchen Altertum wurde die erſte Im ganzen 17. Jahrhundert wurde die
Bartabnahme ſtets als ein feſtliches Ereignis Bartmode des Hofes Ludwigs XIV.
nachge=
betrachtet. Wenn der junge Nömer zum erſten ahmt. Der Bart beſtand damals nur noch aus
Male die Coga anlegte, ſo ſchor er ſich zugleich zwei weitauseinanderſtehenden Strichen zu
bei=
den Bart. Freunde und Verwandte wurden den Seite der Oberlippe. In Niederdeutſchland
hierzu eingeladen, und die abgeſchnittenen nannte man dieſe Stutzbärte „Hundertund=
Barthaare erhielt eine Gottheit als Weihe= einer”; jeder Stutz auf beiden Seiten galt
geſchenk. Bei den Germanen wurde der Bart nämlich als 1 und in der Mitte war nichts —
als ein Seichen der Manneswürde angeſehen. alſo 0. Die Soldaten und Offiziere freilich rich-
Doch durften Seige und Mutloſe niemals Haar," teten ſich wenig nach ſolchen Moden und
tru=
gen unentwegt ihre Knebel= und Schnauzbärte.
und Bart ſcheren.
Im Mittelalter verſchuldete ein Beſonders gepflegt wurde der martialiſche
Bart einen blutigen Krieg. Gegen Knebelbart, der einem Katzenbarte glich. Er
Ende des 11. Jahrhunderts beſchloß ein in mußte gedreht, geſalbt und gewichſt werden, und
Frankreich zuſammengerufenes Konzil der Geiſt= in der Nacht ſteckte man ihn in einen Beutel .."
Chomas Morus, Staatskanzler von
lichkeit, daß alle, welche lange Bärte trugen,
zeitlebens von der Kirche auszuſchließen ſeien. England, verwandte viel Seit auf die Pflege
Als ſich darauf König Ludwig VII. ſeinen" ſeines langen Bartes. Als er wegen
Hochver=
prächtigen Vollbart abnehmen ließ, verließ ihn rat hingerichtet wurde, legte er, ſchon das
ſeine Gattin, empört über dieſe Nachgiebigkeit. Haupt auf dem Block, noch ſeinen Bart ſeit=
und vermählte ſich mit dem ſtarkbebarteten" wärts mit den Worten: „Mein Bart iſt un=
Herzog Heinrich von der Normandie. Aus die- ſchuldig!”
Eine merkwürdige Bart=Geſchichte iſt aus
ſer Heirat entſpann ſich ein Streit um zwei
Provinzen, der bald in einen langen Krieg der Geſchichte des Kurfürſtentums Hannover
überliefert. Unter der Negierung des
Kur=
überging.
” flüſterte Pettinger. „Da ſtimmt was
Sevatter. Die quatſchen nur immer von
cen, in Wahrheit iſt kein einziger da.
windeln uns hier was vor, — für unſer
P Seld!‟ Daniel knurrte nur als Antwort.
Orund verhielten ſich die Bauern ſtill
ßen alles geduldig über ſich ergehen.
ais nach einer Stunde immer noch nichts
ee; was ſie als ſehenswert empfunden hät=
Nurden ſie unruhig. Einige begannen mit
ißen zu ſcharren. Daraufhin ſtrich der
Begenwärtige Dramaturg Mairinger die
Den liegenden Szenen und ließ kurz ent=
Nen einen Sweikampf zwiſchen Edmund
Grete Corzilus:
„Du, wo hört denn die Luft auf?”
Wenn Häuschen Fragen ſtellt ...
* Man ſollte ja meinen, wir modernen
Men=
ſchen, die wir mit allen techniſchen Hilfsmitteln
unſerer Zeit vertraut ſind und die Erde und
das Waſſer und die Luft mit dem Flug unſerer
geiſtigen Kräfte erobert haben ... . man ſollte
meinen, wir erwachſenen Menſchen wären aller
Weisheit voll und ſtänden auf der Vollendung
oborſter Stufe.
Hänschen wirft jeden herunter!
Hänschen iſt ein Junge von vier Jahren, ein
kleiner Knirps nur, dennoch hält ſeiner
kind=
lichen Logik kein Erwachſener ſtand.
Warum, ſo meint er dringend, werden die
Menſchen denn erſt geboren, wenn ſie doch
wie=
der ſterben müſſen? Und wie ſie überhaupt aus
der Erde heraus und in den Himmel könnten?
Das wäre doch gar nicht ſo einfach! —
Sch habe häufig Gelegenheit, mich mit ihm
über die ernſthafteſten Probleme
auseinander=
zuſetzen, und obſchon ich mich, wie man ſich
denken kann, gern davor drücke, gelingt mir
das doch nicht immer, und ich muß mich zum
Kampf gegen ſeine Argumente rüſten.
Warum er denn immer auf der Straße
acht=
geben müſſe, daß er nicht überfahren werde,
fragte er, er ſtürbe doch gar nicht!?
Ich will ihn nicht mit dem Wiſſen um den
unabänderlichen Cod eines jeden belaſten und
lage leichthin:
„Ja, es könnte aber doch mal ſein!”
„So?‟ Seine empörten Augen ſind zwei helle
Fragezeichen, „So komme ich valleicht auch inin
Himmel un werd” ein Engelchen?”
Mein Gott, wohin bin ich geraten!
„Sicher Hänschen,” lage ich beruhigend.
Aufs höchſte entrüſtet ſtarrt er mich an:
„Jungens kriegen Flügel?‟ Das glaubſt du
wohl ſelbg nicht!”
Hilflos muß ich lachen. Mißtrauiſch ſtreifen
mich ſeine Blicke, und es geht gleich wieder los:
„Ueberhaupt, wie hoch is denn der Himmel?”
Auß ich antworten? Ja. Die fragenden
Augen zwingen mich.
„Nun, ganz hoch und weit iſt der Himmel.”
ſage ich, „über die ganze Erde hin, ja, über die
ganze Welt!”
Meine Augen ſchweifen
bewunderungshei=
ſchend und ablenkend zugleich über das
Firma=
ment. Doch ſchon dringt Hänschens Stimme
wieder an mein Ohr:
„Du, aber wo hört denn die Luft auf?” Er
zwingt meinen Blick wieder zur profanen Erde
zurück. Sch antworte leichthin:
„Die Luft? Ach, einmal . .. irgendwol”
Swar nickt er befriedigt, aber in ſeinen
Augen ſteht ſchon die nächſte Frage:
„In der Luft is doch manichmal das
Chriſt=
kindchen, nich? Und es ſieht uns un wir ſehen
es doch nicht. Wie kommt das? Und warum
lehen wir denn ein Flugzeug?”
Bevor ich mich zu einer Antwort geſammelt
habe, ſpricht er ſchon wieder weiter: „A ..."
aba ... da is ja n Motor drin ... den hören
wir ... nich?"
Ich preſſe ein erleichtertes Ja heraus und
denke, nun ein wenig Nuhe zu haben, aber
Hänschen läßt ſein Opfer ſo leicht nicht
wie=
der los.
„Wo kommen denn eigentlich die Mütters
her, jag mir das doch mal ſchnel?‟ Seine
blauen Augen forſchen. Ich muß mal
nach=
denken.
„Die Mütter, Hänschen,” ſage ich, „waren
früher auch einmal ganz kleine Mädchen.”
„Och, ja?” lachte er zweifelnd.
„Ja”, fahre iſt fort, „und da kamen ſie
natür=
lich auch aus dem großen Kinderteich!”
„Wo is denn der Kinderteich? Wir gehen
mal hin, ja?"
Gottſeidank. Er wird abgelenkt.
Doch ſchnell iſt er wieder da:
„Un die erſte Mutter, wo kam die denn her?”
„Nun, die hat der liebe Gott gemacht.”
„Un der liebe Gott? Wo kam der liebe Gott
denn her?”
Ich halte mir die Ohren zu.
„Aber Hänschen”, ſage ich, „man kann doch
nicht alles wiſſen. Stelle dir einmal vor, wenn
du plötzlich alles wüßteſt, ſo müßteſt du doch
einen ganz dicken Kopf bekommen? Das wäre
gar niht ſchön, nicht wahr?”
„Nein,” lacht er gedankenverloren. Um
leb=
haft fortzufahren: „Aber ſag mir noch: können
Ameiſen auch fliegen?”
Da iſt es aus mit mir. Ich ergreife die Flucht.
Doch abends hat er mich ſchon wieder.
Er: „Warum betet man denn eigentlich
im-
mer: Sch bin klein, mein Herzchen iſt rein, ſoll
niemand drin wohnen, als Jeſus allein?”
Ich: „Damit du immer daran denken ſollſt,
auch ſolch ein guter Menſch zu werden, wie der
Herr Jeſus auf Erden war!”
Er, mit der Hand durch die Luft ſchneidend:
„Och nö! Das möcht ich garnich! Nöö ..."
Ich ſtreichele ihm leiſe ül — die ſchlafmüden
Augen, und kaum löſe ich meine Hand aus der
leinen, ſo ſchläft er auch ſchon.
Ein Weilchen ſitze ich noch bei ihm, und mir
iſt, als ob all die Fragen wie Kobolde um mich
herumtanzten.
Hänschen iſt ein kleiner Junge von vier
Jahren. Seiner kindlichen Logik hält kein
Erwachſener ſtand. —
Später darf ſie noch Kaffee bringen
ſie ſich überlegt, daß ſie noch eine halk!
aufzuräumen und zu lüften hat, wenn
ehrte Gaſt endlich ſo gnädig ſein mil
Mitternacht aufzubrechen.
Das alles vermag die Frau noch
ſtehen. Es treibt aber der Kataſtr
wenn der Mann zwei Gäſte mitbring
denen der eine die Ehefrau des anderr
„Es ſind ſo reizende Leute — die
kennen lernen .. .!"
Es gibt viele Frauen, die ſich im
Augenblicken nach Handgranaten ſehnd
Operationen mit M
Nun iſt der große Wurf gelungen,
Es ſchweigt hier jegliche Kritik,
Man hat erneut den Schmerz bezwu
Man operiert jetzt mit Muſik!
Ein Dr. Rusca, ſchreibt die Seitung
Der in Locarno ſeinen Sitz,
Vermindert durch Muſikbegleitung
Das Schmerzgefühl des Meſſerſchnit
Mein Mann bringt einen Tiſchgaſt
* Männer ſind im allgemeinen gaſtfreier als
Frauen.
Aus dieſem Grunde iſt der Mann auch fähig,
der Frau kurz vor 7 Uhr durch ſeine
Sekre=
tärin mitteilen zu laſſen, daß er um 8 Uhr einen
Gaſt zum Eſſen mitbringt.
Auf die Frau wirkt eine ſolche Eröffnung
wie ein Donnerſchlag.
Der Mann aber freut ſich ſeines Gaſtes.
Entweder iſt es eines jener Lebeweſen, die
unter dem Namen eines Geſchäftsfreundes des
öfteren für ein Alibi ſorgen müſſen, oder er
hat am Stammtiſch irgend einen Zeitgenoſſen
aufgeleſen, der unbedingt mit nach Hauſe
kom=
men muß.
Er erwartet, daß der Eindringling mit
freundlichem Lächeln begrüßt wird. Er wil
doch zeigen, was für eine reizende Frau er hat,
die ſich immer freut, wenn er irgend jemandem
zum Eſſen mitbringt.
„Nein, nein, meine Frau iſt ſogar
unglück-
lich, wenn ich allein komme ..
In ganz ſchlimmen Fällen hat das Mädchen
gerade Ausgang!
Wohl iſt der Ciſch gerichtet. Die Kartoffel
ſind ſchon geſchnitten. Sie brauchen nur noch
gebraten zu werden. Und zwei Schnitzel ſind
ja auch da.
Die Frau raſt unter aller and
Selbſtgeſprä=
chen in die Speiſekammer und holt eine Doſe
gemiſchtes Gemüſe aus dem eiſernen Beſtand.
Auch eine Ooſe Birnen muß geopfert und
ge=
öffnet werden. Sie überlegt ſich, ob ſie die
Schnitzel durch die Wringmaſchine drehen ſoll,
um ſie zu vergrößern! Sie kann doch jetzt auch
keine friſchen Kartoffeln mehr kochen!
Dabei ſoll ſie noch ein Abendkleid anziehen,
den Ciſch neu decken, während er mit dem
Ein=
brecher — als ſolcher wird er in ihren
Selbſt=
geſprächen bezeichnet —, ſorglos rauchend im
Herrenzimmer ſitzt und höchſtens einmal fragt,
ob er in den Keller gehen müſſe, um neuen
Wein zu holen.
Nebenher fragt er dann auch noch, wer den
Kognak ausgetrunken hat.
Wenn aber dann endlich aufgetragen iſt,
ballt lich erſt das Schickſal in dunklen Wolken
zuſammen.
Ihre Augen wandern unruhevoll von Celler
zu Celler, ob es auch reicht!
Swiſchendurch muß ſie ihrem Mann einen
leichten Fußtritt verſetzen — in dieſem Falle
tut ſie es gerne und mit Nachdruck —, daß er
nicht zweimal von dem mehrfach zerkleinerten
Schnitzel nehmen foll.
Er merkt aber gar nichts. Im Gegenteil:
Mit der ihm angeborenen Dickfeligkeit fragt
er noch:
„Möchteſt du etwas?”
Er unterläßt auch nicht, den Gaſt immer
wieder aufzufordern, doch zuzugreifen, obwohl
nichts mehr vorhanden iſt.
Und wenn dieſe Cortur vorüber iſt, wird am
Ciſch noch geraucht, und die Frau muß erleben,
wie die Aſche auf ihr ſchönes Damaſttuch fällt,
wobei ſie aber lächelnd zu jagen hat:
„Ich bitte, das macht doch gar nichtsl”
Dann darf ſie abdecken, während er lſich
aus=
nahmsweiſe in den Keller bemüht, um ein paar
Glaſchen Wein zu holen. Er bringt gerade
jenen Wein, den ſie für Sonntag aufbewahren
wollte, wenn Meiers zum Eſſen kommen!
O, welche Macht liegt in den Cönerl
Es iſt uns allen ſchon paſſiert:
Wenn Pauken und Drommeten dri
Fühlt man ſich leicht narkotiſiert.
Oft ſchalt man die Chirurgen herzlo4
Mit dieſem Urteil iſt es aus,
Denn beim Adagio nimmt man ſchma
Dir künftig deinen Blinddarm raus
Muſik in Moll, die weich und dunke)
Daßt gut, wie man es bald gelernt,
Sobald man einen Prachtfurunkel
Mit kühnem Schnitt von dir entfern
Und ziert gar deine Nückenfläche
Ein niederträchtiges Gewächs,
So bannt man das Gefühl der Sch
Mit dem Armeemarſch Nr. 6.
Du hörſt am Anfang der Narkoſe:
„Schlaf ein, mein kleines Bübchen f.
Dann kommt der Augenblick, der
Und das Bewußtſein ſtelt ſich eint
Du ſiehſt erneut der Sonne Schimme
Und jubelnd klingt es nach dom Sch
„Hei läwet noch!. Hei läwt noch imn
Ich wette: Du ſingſt dankbar mit!
Merkworte
Alles Verſtändnis fängt mit Bei
rung an.
Goel
Jeder ſoll ſein Leben ſo einrichten,
einmal mit reinem Herzen und reinen
vor Gott treten kann. Paut c
Stark ſein, heißt einfach ſein. Ina 8
Luft und Licht heilen, und Ruhe heit
den beſten Balſam ſpendet doch ein
Herz.
Font
Küchenzettel vom 4. bis 10. November.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: „Blumenkohlſuppe, Krautwickel
(Fleiſchreſte), Kartoffeln und Tomatentunke.
Dienstag: Gemüſeſuppe, ausgeſchöpfte
Kar=
toffeln mit Birnenkompott.
Mittwoch: Riebeleſuppel), gedämpftes Herz,
Kartoffeln und Krautſalat.
Donnerstag: Haferſuppe, Hammelfleiſch,
weiße Rüben, Kartoffeln.
Freitag: Kartoffelſuppe, gebratene grüne
Heringe, Kartoffelſalat.
Samstag: Bohnenſuppe mit Bauchläppchen.
Sonntag: Pilzſuppe L, Schweinebraten mit
Gelberüben, Strohkartoffeln, Quark mit
Sauerlirſchens).
auf Dörren unter leichtem Mull oder
Gardinen=
ſtoff als Schutz gegen Staub getrocknet, im
Win=
ter einen ſehr würzigen Abendtrunk, der mit
Hagebuttenſchalen oder =kernen, einer Nelke oder
etwas Zimt, Vanille oder Südfruchtſchale in
kleinſter Mnege gekocht, immer wieder im
Ge=
ſchmack verändert werden kann. Aber auch, wie
bei der Herſtellung von Apfelkuchen oder
getrock=
neten Ringäpfeln in größerer Menge vorhanden,
mit lauem Waſſer bedeckt, bis zum andern Tag
ſtehen gelaſſen, der abgegoſſene Saft mit Zucker
verkocht und in Flaſchen gefüllt, ſind ſie reſtlos
auszunützen. Gut filtriert und ſteriliſiert, iſt
dieſer im Winter ein ausgezeichneter
Küchen=
helfer zur Bereitung köſtlichen Gelees, Nachtiſch
und Guß auf Obſtkuchen und Törtchen.
Da Aufgabe Nr. 871 in einem Teil der
Auf=
lage undeutlich gedruckt war, folgt ſie hier
noch=
mals:
Weiß: Kb6 Db3 (2 Steine)
Schwarz: Kb8 Lh3 8g5 Bb4, b7, 5, 16 (6 Steine).
Matt in fünf Zügen.
Die Löſungsfriſt für Aufgabe 870 und 871
wird um eine Woche verlängert.
Auflöſung der Rätſel aus Nr
Der ſprechende Pfau.
Am Morgen ſcheint die ſchwerſte Arbeit
Vorſchlag zur Güte.
„Könnten Sie es nicht umgekehrt mich
— 1 2 34,5 Minus, 6 7 8 Tag. 9 10 11 3
Köcher.
*) Quark mit Sauerkirſchen. 1 Pfd. Quark,
½ Liter Milch, Zitronen oder Vanille, etwa
½ Pfd. Zucker, /4 gerieb. Pumpernickel, 1 Glas
Sauerkirſchen oder Preißelbeeren. Der Quark
muß gut ablaufen, durch ein Sieb geſtrichen
und mit der Milch tüchtig verſchlagen werden.
Mit Zucker und Vanille abſchmecken und
lage=
weiſe mit Kirſchen und gerieb. Pumpernickel
in Glasſchale ſchütten zuletzt Quark). Mit
Kirſchen verzieren.
Schachnummer 648.
Partieſtellung 28.
Aus dem Turnier zu San Remo 1930.
Monticelli.
a b d
Vorzüglicher, dabei billiger Apfelkuchen.
Drei Eigelb, 175 Gramm Zucker, das
Abge=
riebene einer halben Zitrone, 6 Eßlöffel Milch,
1 Päckchen Backpulver und 175 Gramm Mehl
werden miteinander gut vermiſcht und zuletzt der
ſteife Schnee der Eiweiß darunter gezogen. Nun
ſtreiche man eine Springform mit Butter aus,
ſtreue geriebene Semmel oder Zwiebach darüber,
fülle die Hälfte des Teiges hinein, auf dieſen
2 Pfund geſchälte, feinſcheibig geſchnittene,
ſüß=
ſäuerliche Aepfel, die man mit Süßſtofflöſung
durchziehen ließ, ſchließlich den Reſt des Teiges
und backe den Kuchen, mit reichlich
Butterflöck=
chen belegt, bei Mittelhitze etwa 1 Stunde.
Anekdoten aus dem Gerichtsſaal.
Die Schraube ohne Ende. „In Hemdsinl
kommen Sie hier aufs Amtsgericht — g
geht nicht — ſcheren Sie ſich fort!”
nich, Herr Wachtmeeſter — ick derf doch h
Termin nich verſäumen. ” — „Termin hab
Zeigen Sie mal Ihre Vorladung!”
nich. Herr Wachtmeeſter — die ſteckt in
Rock.” — Dann ziehen Sie gefälligſt Ihre
an!”— „Det jeht nich. Herr Wachtmeeſter
hab’ck zu Hauſe jelaſſen!“ — Dann geb./
nach Hauſe und holen Sie Ihren Rock!”
jeht nich, Herr Wachtmeeſter — ick derf di
Termin nich verpaſſen!”
An den bildlichen Darſtellungen ſuche man die
fehlenden Dinge und trage die Bedeutung dieſer
waagerecht in die Felder nach Anzahl der
Buch=
ſtaben der einzelnen Wörter ein. Die Buchſtaben
der ſtark umrandeten Felder ergeben dann, von
oben nach unten geleſen, ein Turngerät.
Werft Apfelſchalen nicht weg!
Wohl haben unſere Hausfrauen bereits
ge=
lernt, Zitronen= und Apfelſinenſchalen,
zerklei=
nert und mit Zucker eingelegt, als köſtliche
Soßen=, Suppen= und Backwürze zu verwerten,
aber die nicht minder aromatiſchen Schalen
un=
ſerer einheimiſchen Aepfel werfen ſie zumeiſt,
weil als nutzlos erachtet, weg. Dabei ergeben ſie,
G
Schwarz ſetzte in vier Zügen matt. Wie?
Partieſtellung 29.
Aus dem Turnier zu Haſtings 1922.
Weiß (Bogoljubow): Ke6 Th7 Be7 (3 Steine);
Schwarz (Thomas): Ke8 Ta6 Ba2 (3 Steine).
Auf Vorſchlag von Weiß wurde die Partie
in dieſer Stellung remis gegeben. Wie konnte
Weiß ſtatt deſſen gewinnen?
Briefkaſten. H. F. in E. Druckfehler!
Berichtigung in der nächſten Nummer, bisher
9. Punkte. — W. R. in D. 1. Kh7 Ku5,
2. Th6.
Ein Sprichwort.
ma ter be land le gel ſe ſar ſal heit
ſel cke ſter
II.
Brü E Stü — Deich In E — Dog Ir Em —
En Se J. — Git Rit
— J Cä Hu
Mehr Ein Ro — Na Do Näſ— Neu Finn 7=
Saa Cel Hal — Stu Sal El — Ta El Nü
Trüb Irr Müh.
Vor je eine Silbe unter I ſetze man
hinter=
einander drei Silben aus II., ſo daß je drei
zwei=
ſilbige Wörter mit gleichlautender Endſilbe
er=
ſcheinen. Die Anfangsbuchſtaben der 39 Wörter
nennen einen Spruch.
Carl Deubel.
Rache.
„Waren Sie es, die mir vorige Woch
neue perfekte Köchin vermittelt haben?“
„Jawohl, mein Herr!"
„So. ich möchte Sie heute nämlich ma
Mittageſſen einladen!”
Druck, Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. ver”
[ ← ][ ][ → ]V O
M Z U
orhang teilt ſich .. . .. und wir ſehen: die neueſten
Lnterrstraltler.
arf ſich nicht verhehlen, daß der
den wichtigſten modiſchen
Anſchaf=
ſhört, ſo daß ihm auch große
Auf=
dut geſchenkt wird. — Wir wiſſen ja,
ſtantel nur dann „das Richtige” iſt,
(für Alltagszwecke, Schlechtwetter,
Wochenend=
fahrten uſw. beſtimmt), die andere hingegen in
durchaus nachmittäglichem Stil gehalten
(alſo gelegentlich auch für den Abend
verwend=
bar, kurz und gut, jenen „Gelegenheitsmantel”
darſtellend, für
den man ſo
häu=
fig Verwendung
hat).
Wenn ein
Stück oft und
gerne getragen
werden ſoll, muß
jede
Uebertrei=
bung
ausgeſchal=
tet werden,
wo=
bei aber die
Eigenart des
be=
treffenden
Stük=
kes nicht leiden
darf.
Die neuen
Wintermäntel
ſind vorwiegend
Fmindeſtens ein oder zwei Jahre in
hſprünglichen Form getragen werden
ſurend man bei einem Kleide viel leich=
Yoder jene Veränderung vornehmen
at aus geht hervor, daß ein Stil
ge=
uwden muß, der zwar durchaus den
hModevorſchriften entſpricht, aber doch
hähr dafür bietet, nicht allzuſchnell
P zu ſein, alſo beſtimmt auch im
fahre noch „modiſch=richtig” zu wirken.
Flich — dies geſteht ſich ſchließlich jede
heind ein — braucht man ja zwei
Win. Eine in ſportlicher Note
in ihrer Grundform gerade
gehalten, ſo daß die eigentliche
Wirkung vom Oberteil, das heißt
von der Aermelform und der Beſonderheit der
Fellanbringung ausgeht.
Von Wichtigkeit iſt immer auch die Farbe
und hier will es einem die Mode keineswegs
leicht machen, weil praktiſche Erwägungen
eigent=
lich immer wieder die Entſcheidung zugunſten
des ſchwarzen Gelegenheitsmantels treffen
laſſen, trotzdem man begreiflicherweiſe für die
ſchönen neuen Modefarben ſchwärmt, da das
neue gelbliche Flaſchengrün, das moderne Wein=
aus Holz, zur anderen Hälfte aus Nickel (oder
aus vergoldetem Metall) gebildet ſind, eine
Anregung, die — oft wiederkehrend — in
Modekreiſen ungeteilte Anerkennung findet.
Das Cape...
auch für kaltes Wetter!
Es iſt keineswegs erſtaunlich, daß ſich das
Cape, das in den letzten Monaten ſo gewaltige
Erfolge erringen durfte, nun auch für die kalte
Jahreszeit durchzuſetzen vermag, denn es dient
nicht etwa nur dem Komplet=Gedanken, ſondern
wird vielfach als ganz unabhängiges
Kleidungsſtück aufgefaßt, um vielfach
ver=
wendbar zu ſein.
ulliſche Halsketten
ett wieder allgemeine Aufmerkſamkeit,
Unpar mit dem Ueberhandnehmen des
Des in Zuſammenhang ſtehen mag, auf
metalliſchen Motive ausgezeichnet
(Emaileffekte aller Art kann den
terk eine wertvolle Bereicherung
ge=
een, ſo daß ſich dem Kunſtgewerbe
heues Feld erſchließt.
ud wieder werden die einzelnen
aus denen die moderne Halskette zu=
Neiellt iſt, mit bunten Steinen beſetzt,
Seiſpiel unſer erſtes, aus Nickel her=
Modell, dem zarte, türkisfarbene
inren ſehr eindrucksvollen Stil geben.
MRittelfkizze führt die letztmoderne
Dor Augen, deren einzelne Motive
=artig ausgeführt ſind.
Imterſte Entwurf hingegen zeigt eine
uigen walzenförmige Teile zur Hälfte
rot, das ſchöne Pflaumenblau und das neue
Roſtrot, von dem ſo oft die Rede iſt, ſicherlich
beſtechend ſind!
Die Eigenart der kommenden Mantelmode
beſteht darin, daß ſie ohne jede „krampfhafte‟
oder „gewollte” Wirkung ausgeſucht intereſſante
Typen ſchafft, von denen wir einige beſonders
bemerkenswerte heute unſeren Leſern vorführen
wollen.
Die „Einmaligkeit” unſeres erſten Entwurfes
wird uns gewiß ſofort feſſeln; mit einer
Selbſtverſtändlichkeit ſondergleichen wird hier
nämlich eine ganz neue Art der Verbrämung
ins Treffen geführt, indem das Fell
gewiſſer=
maßen unter dem latz=artig geknöpften
Vorder=
teil des Mantels „verſchwindet‟. Die „
ge=
ſchloſſene, einheitliche” Wirkung dieſes Stückes
wird durch die reizvollen, von der neuen Mode
außerordentlich begünſtigten weiten Sackärmel
gefördert und der kleine Tonnen=Muff gibt der
ganzen Aufmachung den letzten Schliff.
Jugendlich und beſchwingt in ſeiner für
einen Winter=Mantel ganz neuartigen
Leichtig=
keit iſt das nächſte Modell, deſſen Verbrämung
einen ſeitlichen Waſſerfall bildet, wobei
natürlich nur ſehr weiches, dünnes Pelzwerk
in Betracht gezogen wenden darf, wenn die
Schönheit der Linie nicht beeinträchtigt werden
ſoll. Raſiertes Lammfell wäre für dieſen Zweck
recht gut geeignet, um ſo mehr, als hier ſehr
ſchöne Farbkontraſte geboten werden können,
wie zum Beiſpiel: Grau zu weinrotem Stoff,
ſchwarzes Fell zu Roſtbraun (eine der letzten
und neueſten modiſchen Anregungen) und
beige=getöntes Pelzwerk zu einem grünen
Mantel.
Zu den heuer oft erörterten Linien gehört
der Tunik=Mantel mit Laſchenverſchlüſſen
und der die Tunik randenden Verbrämung.
Solche Stücke erweiſen ſich für jede Geſtalt als
vorteilhaft und finden denn auch großen
Bei=
fall (Mittelfigur).
Den Mantel mit ſpörtlichem
Charak=
ter wird man gerne aus gemuſtertem Stoff
arbeiten, der zeitlos und wenig empfindlich iſt.
Die mit Fell belegten Herren=Aufſchläge ſind,
wenn ſie in einen vom Gürtel feſtgehaltenen
Schalkragen auslaufen, höchſt reizvoll, beſonders
wenn des Kontraſtes wegen der Kragen ſelbſt
aus dem Stoff des Mantels hergeſtellt wird,
alſo unverbrämt bleibt. Aufgeſetzte Taſchen
gefallen immer gut, wobei uns die neue Mode
den ſympathiſchen Vorſchlag macht, das
Mittel=
feld der Taſche mit Fell. zu belegen. (Vorletztes
Bild.)
Die Cape=Idee darf keineswegs als
erledigt betrachtet werden, da gerade die
nette=
ſten Umhüllen dieſe Anregung erfolgreich
ver=
werten. Als letzten Entwurf und vorbildliche
Linie zeigen wir einen Cape=Mantel mit
Fell=
kragen, Pelzſattel und fellbeſetzten Kelchärmeln.
Die neue Mantelmode hat zweifellos das
Gute „jedem etwas” zu bieten, auf jede
Ge=
ſchmacksrichtung Rückſicht zu nehmen und durch
Reichhaltigkeit zu beſtechen, alſo niemals in den
Fehler zu verfallen, zur Schablone zu erſtarren.
Man muß denn auch den erfreulichen
Ein=
druck gewinnen, daß die modiſche Entwicklung
unter einem beſonders günſtigen Stern ſteht.
In dieſem Sinne wird man die in unſerem
Bilde feſtgehaltene, zu allen Kleidern tragbare
Cape=Umhülle zu würdigen wiſſen. Sie wäre
etwa aus einem dunkel=ſandfarbenen Modeſtoff
zu verfertigen und — wie wir dies im Bilde
zeigen — mit einem der Kontur des Capes
folgenden Fellſtreifen und überdies mit einer
Pelzmaſche zu verbrämen, die in Verbindung
mit einem Leiſtchenkragen ſtehend, als
Um=
rahmung des Kopfes ſehr reizvoll iſt.
Ein ſolches mittelfarbiges Cape kann man
zu einem ſchwarzen Kleide ebenſogut wie zu
jedweder Modeſchattierung tragen und darf
immer ſicher ſein, ein Stück zu beſitzen, das
„perſönlich” wirkt und von jeder Schablone
weit entfernt iſt.
Modiſche Kleinigkeiten
von gewähltem Geſchmack
Neben den noch immer, oder beſſer geſagt,
wieder modernen, reinweißen, zierlichen
Ausſtattungsſtücken, für alle Arten
Frauen=
kleidung, beſchert uns Frau Mode neuerdings
auch viel farbig belebte oder ganz farbig
ge=
haltene Garnituren. Zu bewundern iſt an allen
Neuheiten vor allem
der Formenreichtum.
Runde und eckige Halsumrahmungen,
aus=
gezackte und großgebogte, eingereihte und
pliſſierte, teilweiſe auch durch Smokarbeit ſehr
effektvoll gehobene Kragen verſchiedener Breite,
einfarbig gehalten, aber mit zierlichen farbigen
Rüſchchen am Rande belebt, oder am Schluß
mit großer Einzelblüte aus Tüll, Crepe
de Chine, Georgette oder Webſpitze geſchmückt,
ſuchen einander den Rang abzulaufen. Aber
das iſt noch nicht alles an Neuheiten, die
unſere Frauenwelt überraſchen wollen und ſollen.
Leder und Pikee
wird geſondert und vereint dazu verarbeitet
und iſt — das ſei gleich vorweg verraten —
in dieſer Zuſammenſtellung ſehr reizvoll und
originell. Bald ſind es pfenniggroße Plätzchen
von Leder, die den Kragen, Jabotweſtchen,
Einſätze, Bäffchen und zungenartigen
Garni=
turen aus Pikee aufgeklebt ſind, bald ganz
flache Blütenſterne, die abwechſelnd aus beiden
Materialen zu geſchmackvollen Ranken von
ziemlich lebhafter Farbe vereint ſind.
Ein
Mönchs=
Gewand
Das „Büßerhemd”, die „Mönchskutte” und
andere, ähnliche Motive ſind heuer an der
Tagesordnung, was wohl darauf zurückzuführen
ſein mag, daß unſere Künſtler, nachdem die
Aera der betonten Sachlichkeit vorbei war, ſich
in mancherlei Nichtigkeiten verloren und
ſchließ=
lich ſelbſt gewahr wurden, daß ſie in ihrem
Drange nach „Aeußerlichkeiten” und allerlei
„Effekten” doch ein wenig zu weit gegangen
waren und ebenſo übers Ziel ſchoſſen, wie
früher mit der ſo dick unterſtrichenen
Nüchtern=
heit.
Der Rückſchlag nach einer Aera allzu
be=
tonter „fraulicher Lieblichkeit” und allzu
ſüß=
lichen Romantik iſt eben dieſe neue Linie, von
der heute geſprochen werden ſoll und die
zweifellos inſolange als ſehr geſchmackvoll
be=
zeichnet werden darf, als ſie nicht neuerlich
„überbetont” wird, ſondern ſich in der Art
unſeres Bildes gibt, alſo etwa aus dem ſchräge
geſchnittenen und drapiert eingearbeiteten
Vorderteil eine geſchmackvolle, weiche
Steh=
kragenpartie entſtehen läßt, die innen bunt
eingefüttert ſein und in der Farbe mit jener
des breiten Gürtels und mit dem Futter der
weiten Aermel übereinzuſtimmen wäre!
In dieſer Form wird das neue „
Büßer=
hemd” gewiß zu einer Mode werden, die
vielen außerordentlich zuſagt.
Ein Briefchen,
in „Hundekälte geſchrieben ...."
Liebes Frauchen!
Denke daran, wauwau, daß jetzt die kalten
Tage kommen, wauwau, und vergiß bitte nicht,
daß ich genau ſo friere wie Du und daß ich
Dich ſehr vorwurfsvoll und traurig anſehen
werde, liebes Frauchen, wauwau — wenn Du
in Deinen warmen Mantel gehüllt biſt und ich
kläglich winſelnd und ganz durchnäßt neben
Dir einhertrotte.
Weißt Du nicht, liebes Frauchen, wauwau,
daß es ganz einfach iſt, mir ein Wintermäntel=
chen zu machen; ich hab” es jüngſt an der
Straßenecke, beim Laternenpfahl am „Bobby”
geſehen, den ich immer anknurre, wenn Du mich
nicht immer raſch an der Leine fortziehſt. Für
ſolch ein wunderhübſches Wintermäntelchen,
wauwau, brauchſt. Du nichts als ein Stück
waſſerdichten Stoffes, den Du ſogar mit einem
bunten Flanell unterlegen kannſt, der mit der
Farbe Deiner Aufmachung harmoniert, ſo daß
Du nicht nur für meine gute, gleichmäßige
Wärme ſorgſt, ſondern auch der Umwelt zeigſt,
daß Du Dein modiſches Verſtändnis ſogar auf
mich überträgſt. Ich bin dann, mit fröhlichem
Wauwau Dein zufriedener
Jonny.
Das polniſche Bankweſen.
zur Zeit bei 1 Milliarde Zloty. Da ihr Kredit für die polniſche
Volkswirtſchaft von ſo großer Bedeutung iſt, war es auch möglich,
Ein Inſtrumenk des Staakes.
mit ihrer Hilfe die gewunſchte Defla.
Aus dey Preſſeberichten der letzten Wochen iſt bekannt, daß
die neue polniſche Wirtſchaftsführung den bisherigen
Deflations=
kurs mildern will. Die Deflationspolitik trug aber in Polen von
jeher einen beſonderen Charakter. Sie war nicht im theoretiſchen
Sinne „konſequent”, verband ſich vielmehr mit einer ſtarken
Staatsaktivität auf vielen wirtſchaftlichen Gebieten. Die
pol=
niſche Wirtſchaftspolitik wird häufig als
Etatis=
mus” bezeichnet. Der Staat ſucht durch Zuſammenfaſſung aller
wirtſchaftlichen Kräfte, durch den Einſatz ſtaatlicher Finanzmittel
und durch eine planmäßige Wirtſchaftslenkung die polniſche
Volks=
wirtſchaft zu entwickeln und durch die Schwierigkeiten der
inter=
nationalen Wirtſchaftsentwicklung hindurchzuſteuern. Im
Gegen=
ſatz zu Deutſchland hat Polen aber keine Deviſenzwangswirtſchaft
eingeführt.
Der ſtarke ſtaatliche Einfluß in der polniſchen
Kredit=
wirtſchaft iſt durch die urſprüngliche Kapitalſchwäche des
Landes und durch die Folgen der Inflation bedingt, wenn auch
ſicher die Tatſache mitſpricht, daß die Banken die geeignetſten
In=
ſtrumente der Wirtſchaftslenkung darſtellen. In ihren Anfängen
war die polniſche Bankorganiſation überwiegend privater Natur.
Die Scheinblüte, die die polniſche Wirtſchaft während der
Infla=
tion der Polenmark erlebte, verleitete die Privatbanken zu einer
übermäßigen Ausweitung ihres Apparates und ihrer
Kreditge=
währung. Trotz ihrer Illiquidität überſtanden ſie jedoch den erſten
großen Rückſchlag: die Stabiliſierung der Währung und
Einfüh=
rung des Zloty. Großzügige Rediskontkredite der Notenbank
(Bank Polſki) und der lange zurückgeſtaute Spartrieb der
Bevöl=
berung kamen ihnen dabei zur Hilfe.
Als aber im Jahre 1925 das Vertrauen zur Währung zum
zweiten Male erſchüttert wurde und maſſenhafte Einlagen
abge=
zogen wurden, brach das aufgeblähte polniſch Privatbankweſen
zuſammen. Nur die geſündeſten Inſtitute konnten mit Hilfe des
Staates und der ſtaatlichen Banken gerettet werden. Von den
111 Privatbanken (mit 605 Filialen), die im Jahre 1924 gezählt
worden waren, waren dagegen 1928 nur noch 52 Inſtitute mit 176
Filialen übrig. Ende 1933 gab es 54 private Bankinſtitute, die
regelmäßig Bilanzen veröffentlichen. Die Privatbanken haben
auch im kurzfriſtigen Wechſel= und Kontokorrentkredit immer mehr
von ihrer dominierenden Stellung eingebüßt; Ende Juni 1935
waren nur noch 59 v. H. dieſer Kredite (840 Millionen Zloty) von
ihnen gewährt. 1928 lagen von den Bankeinlagen Privater noch
56 v. H., Mitte 1935 aber nur noch 28 v. H. bei den Privatbanken.
Die eigentlichen Spareinlagen werden im
weſentlichen von öffentlichen Inſtituten (
Poſt=
ſparkaſſe, Kommunglſparkaſſen und zwei Landesſparkaſſen)
ge=
ſammelt. Der Spareinlagenbeſtand bei dieſen Stellen betrug
Ende September dieſes Jahres 1314 Millionen Zloty.
Der ſtarke Anteil der Bank Polſki am
polni=
ſchen Kreditvolumen iſt bekannt. Ihr Notenumlauf liegt
weſen Polens zählen neben den genannten Sparinſtituten, von
deutſchen Gebieten finden, in erſter Linie zwei große ſtaatliche
Banken: die Agrarbank und die
Landeswirtſchafts=
bank. Die Poſtſparkaſſen und die Landeswirtſchaftsbank haben
ſich nach anfänglichem Wettbewerb mit den privaten Banken auf
die Ergänzung der privaten Banktätigkeit, die Durchführung
ſtaat=
lich zugewieſener Aufgaben und die bankmäßige Betreuung der
privatwirtſchaftlichen Unternehmungen des Staates eingeſtellt.
Die Poſtſparkaſſe iſt die größte
Einlagenſammle=
rin in Polen geworden. Die Spar= und ſonſtigen Einlagen
be=
laufen ſich auf 850 Mill. Zloty. Die Poſtſparkaſſe hat auf ein
eigenes Aktivgeſchäft faſt gänzlich verzichtet. Mit ihren Einlagen
kauft ſie in der Hauptſache feſtverzinsliche Werte.
Die bedeutendſte der drei großen ſtaatlichen Banken außer
der Notenbank iſt die Landeswirtſchaftsbank. Sie iſt
neben der Bank Polſki das Bankinſtrument der ſtaatlichen
Wirtſchaftspolitik für alle Wirtſchaftsbereiche mit Ausnahme der
bäuerlichen Wirtſchaft geworden. Eigenkapital und Reſerven
be=
trugen Ende Auguſt 1935 rund 200 Millionen Zloty. An eigenen
Emiſſionen waren faſt 800 Millionen Zloty im Umlauf. Die
ſtaat=
lichen Einlagen betrugen rund 525, die privaten 271 Mill. Zloty.
677 Millionen Zloty waren im Auftrage des Staates vergeben.
— Die ſtaatliche Agrarbank (12 Filialen) iſt das zentrale
Inſtitut für die Kreditlenkung im bäuerlichen Wirtſchaftsbereich.
Sie ſoll die Landwirtſchaft und die landwirtſchaftlichen
Neben=
gewerbe unterſtützen, in Zuſammenarbeit mit den
Kreditgenoſſen=
ſchaften, den Kredit der bäuerlichen Betriebe organiſieren und im
Zuge der Agrarreform „Parzellierungen vornehmen. Weitere
Finanzierungsaufgaben ſind ihr auf dem Gebiete der Siedlung,
der Bodenverbeſſerung und der Steigerung der
landwirtſchaft=
lichen Erzeugung geſtellt.
Der langfriſtige Bankkredit wird in Polen ganz überwiegend
von den öffentlichen Banken gegeben. Das Publikum bevorzugt
die Anlage in ſicheren Rentenwerten und Spareinlagen. Die
Effektivverzinſung der 5prozent. Konverſionsanleihe des Staates
betrug aber trotzdem Ende Auguſt 1935 10,59 v. H., während ſich
für die Pfandbriefe erſter Klaſſe ein Ertrag von 11.95 v. H.
er=
gab. Die hohen Zinsſätze laſſen deutlich den
Kapital=
mangel des Landes erkennen. Auch der Satz, zu dem die
Ban=
ken notenbankfähige Wechſel diskontieren, liegt mit nahe bei
9 v. H. ſehr hoch.
Die weſentlichſten Kreditquellen der volniſchen Wirtſchaft ſind
die Notenbank, der Rentenmarkt, die Sparkaſſen und die
Staats=
einnahmen. Daraus erklärt ſich der große ſtaatliche Einfluß in
der polniſchen Kreditwirtſchaft. Denn alle dieſe Faktoren liegen
in öffentlicher Hand.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Zum Wochenſchluß waren an der Berliner Börſe von
der Börſenkundſchaft Aufträge nur im geringen Umfange
einge=
gangen. Auch der berufsmäßige Börſenhandel zeigte angeſichts
der Sonntagsunterbrechung keine beſondere Unternehmungsluſt.
Stimmungsmäßig herrſchte indeſſen ein freundlicher Grundton
vor, der nicht zuletzt darauf zurückzuführen iſt, daß von wichtigen
Induſtrieunternehmungen erfreuliche Aufſichtsratsberichte
vor=
lagen. Beachtung fanden insbeſondere die Mitteilungen der
Sie=
mensverwaltung. Die Kursgeſtaltung an den Aktienmärkten
ver=
lief nicht ganz einheitlich. Am chemiſchen Markt büßten Farben
½ Prozent ein. Von Elektrowerten waren Siemens und Schuckert
um ½ bzw. ½ Prozent feſter. Gut gehalten blieben Tarifwerte
ſowie Kabel= und Drahtaktien. Am Automarkt regte die
anhal=
tende Abſatzſteigerung an und löſte eine Steigerung von Daimler
um ½ Prozent aus. Maſchinenfabriken und Metallaktien
über=
wiegend niedriger; auch Papier= und Zellſtoffwerte waren leicht
abgeſchwächt. Am Rentenmarkt herrſchte zunächſt faſt völlige
Ge=
ſchäftsſtille. Im Verlauf bröckelten die Kurſe meiſt weiter ab.
Farben ermäßigten ſich um ½ Prozent auf 148¾.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag bei freundlicher
Grundſtimmung auch zum Wochenſchluß ſehr ruhig. Die Kurslage
zeigte gegenüber vorgeſtern nur wenig Veränderung. Der
Ein=
gang an Aufträgen der Kundſchaft blieb ſehr klein, auch die
Ku=
liſſe verharrte in ihrer Zurückhaltung. Am Aktienmarkt kamen
zunächſt nur ſehr wenig Papiere zur Notiz. JG. Farben lagen
mit 149 unverändert. Der Elektromarkt lag uneinheitlich.
Mon=
tanaktien tendierten ebenfalls uneinheitlich. Am Rentenmarkt
war die Geſchäftstätigkeit auch ſehr klein, die Kurſe lagen
ziem=
lich unverändert. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe am
Aktien=
markt infolge der ſtarken Geſchäftsloſigkeit meiſt um ½—½ Proz
ab, und auch die ſpäter zur Notiz gekommenen Papiere lagen
zu=
meiſt nur knapp gehalten. Scheideanſtalt waren kräftig erholt
auf 220 (216). Stadtanleihen lagen nicht ganz einheitlich,
Frank=
furter gaben ¼ Prozent nach, während Darmſtädter ¼—½ Proz.
anzogen. Der Auslandsrentenmarkt lag ſehr ſtill.
Die Koſten von Arbeikskämpfen —in andern Ländern
In ſeiner großen Rede anläßlich der Eröffnung des
Winter=
hilfswerkes hatte der Führer und Reichskanzler auf die
außer=
ordentlich großen Schäden hingewieſen, die durch Arbeitskämpfe
in früheren Jahren in Deutſchland verurſacht worden ſind.
Wäh=
rend bei uns derartige Erſcheinungen heute der Vergangenheit
angehören, ſind in anderen Staaten Streiks und Ausſperrungen
immer noch an der Tagesordnung. Angeſichts des drohenden
Grubenarbeiterſtreiks in England hat ſich nun ein engliſcher
Statiſtiker die Mühe gemacht, einmal auszurechnen, welche
ge=
waltigen Verluſte das britiſche Wirtſchaftsleben auf
dieſe Weiſe ſeit 1919 erfahren hat. Er kommt dabei zu dem
Er=
gebnis, daß in der genannten Zeit durch Arbeitskämpfe nicht
weniger als 387 280 000 Arbeitstage und zirka 300 Millionen Pfd.
Sterling an Löhnen ausgefallen ſind, während auf der anderen
Seite der Gewinn dieſes Aufwandes nur ſehr gering war. —
Auch das verhältnismäßig kleine Land Norwegen kann von
Millionenverluſten infolge von Arbeitskonflikten ſprechen. Nach
einer norwegiſchen Statiſtik, ſind in Norwegen auf die gleiche
Weiſe ſeit dem Jahre 1922 etwa 18 2 Millionen Arbeitstage
ver=
lorengegangen, die bei einem durchſchnittlichen Arbeitslohn von
etwa 10 Kr. die Summe von 182 Mill Kr. ergeben. Auch hier
ſtanden die Verluſte der ſtreikenden Arbeiter in keinem
Verhält=
nis zu den Erfolgen.
Das ſind aber nur die Verluſte auf der Seite der
Arbeitneh=
mer. Zu ihnen kommen die bedeutenden Einbußen der Betriebe
in Form von verlorengegangenen Aufträgen, Zinsverluſten uſw.
Oftmals ſind die Schäden von Arbeitskämpfen überhaupt nicht
wieder gut zu machen, denn in der Zwiſchenzeit haben vielfach
Handel und Verkehr einen anderen Weg genommen und
Abſatz=
gebiete ſind für immer verlorengegangen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 2. Novbr.
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel) in Pfg.: Kohlrabi 5—8,
Gelberüben 6—8, Roterüben 8—10, Schwarzwurzeln 20—25
Spi=
nat 8—10. Rotkraut 8—10, Weißkraut 5—7, Wirſing 6—8,
Roſen=
kohl 25—28, Zwiebeln 8—10, Knoblauch 70—80, Tomaten 15—22,
Kaſtanien 20—25. Feldſalat (Lattich) 60. Endivienſalat 5—8,
Kopfſalat 5—10, Salatgurken 20—40. Blumenkohl 10—60,
Ret=
tich 5—10 Meerrettich 60—70; Speiſekartoffeln 4: Tafeläpfel 20
bis 25, Wirtſchaftsäpfel 10—15. Falläpfel 4—8, Tafelbirnen 20
bis 25. Wirtſchaftsbirnen 10—15 Trauben 20—30, Nüſſe 35—40.
Zitronen 5—8, Bananen 45; Süßrahmbutter 152—157
Landbut=
ter 140. Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12. Eier friſche 11—14;
Gänſe 100—120, Hahnen 90—110, Hühner 70—90. Reh 60—130,
Tauben 50—60, Haſen 50—110, Ziegenfleiſch 65.
Abgrenzung von Induſtrie und Handwerk in der deutſchen
Schmuckwarenwirtſchaft. Die Fachuntergruppe
Schmuckwarenindu=
ſtrie und der Reichsverband des Juwelier=, Gold= und
Silber=
ſchmiedehandwerks haben ein Uebereinkommen getroffen, nach
dem über die Frage, ob ein Betrieb des Gold= und
Silberwaren=
gewerbes zur Induſtrie oder zum Handwerk gehört, in den
Wirt=
ſchaftsbezirken Hanau. Idar=Oberſtein, Pforzheim und Schwäb.=
Gmünd gemeinſame Ausſchüſſe entſcheiden ſollen. Kommt ein
ein=
ſtimmiger Beſchluß in dieſen Ausſchüſſen nicht zuſtande, ſo iſt die
Angelegenheit ſofort den zuſtändigen Kammerausſchüſſen
vorzu=
legen. Die Kammerausſchüſſe ſind ebenfalls in Hanau. Idar=
Oberſtein, Pforzheim und Schwäb.=Gmünd einzurichten.
Ausfuhranſtieg in Kabeln und elektriſchen Leitungen. Der
Geſamtexport Deutſchlands von Kabeln iſt von 4295 To. im
vier=
ten Vierteljahr 1934 auf 4665 To im erſten Vierteljahr 1935.
5978 To. im zweiten und auf 7695 To. im dritten Vierteljahr 35
geſtiegen. Die Ausfuhr von elektriſchen Leitungen erhöhte ſich
von 2958 To. auf 3011 To. bzw. 3423 To. bzw. 3749 To — Welch
ſtarken Einfluß der Kabelexport auf die Aktivſeite unſerer
Han=
delsbilanz ausübt, bezeugt die Tatſache, daß der wertmäßige
Aus=
landsverſand von Januar bis einſchließlich September 1935 für
Kabel 8,69 Mill. RM. und für elektriſche Leitungen 8,36 Mill.
Reichsmark betrug.
Zie Spariaffeneimägen iin Neprl
Einzahlungsüberſchuß ſaiſongemäß gefal
Auch geringere Auszahlungen.
Die Spareinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen
tember 1935 um 4,9 Mill. RM. auf 13 238 Mill. RT.
Von dem Zuwachs entfielen 2,7 Mill. RM. auf den Eu
überſchuß. 1,1 Mill. RM. auf Zinsgutſchriften und
Mill. RM. auf ſonſtige Buchungsvorgänge.
Wie bereits im Bericht über die Sparkaſſenen
Auguſt 1935 vorausgeſagt wurde iſt der Einzahlurg
der im Auguſt noch 30,5 Mill. RM. betrug. aus ſad
Gründen im Berichtsmonat zurückgegangen. In dieſem
noch im beſonderen hinzu, daß die Spartätigkeit
Grade auf den Wertpapiermarkt abgelenkt wurde, de
500 Mill. RM. 4,5prozentige Schatzanweiſungen zur
Zeichnung aufgelegt hatte, auf die bereits die erſten En
geleiſtet wurden. So iſt es nicht verwunderlich, daß
lungsüberſchuß ſogar unter die Höhe des Vorjahres
Bemerkenswerter Weiſe liegen jedoch nicht nur
lungen, ſondern — wie bisher — auch die Auszaulk, /M. 2u Ia
Sparverkehr unter der Vorjahreshöhe.
Im einzelnen wurden nämlich 397,3 Mill. RM7
und 394,6 Mill. RM. ausgezahlt. Im Vergleich zum
1934 haben ſich ſomit die Einzahlungen um 32,5 Mill
die Auszahlungen um 19,6 Mill. RM. vermindert.
dem Vormonat ſind die Einzahlungen um 23,7 Mill.
gegangen und die Auszahlungen um 4.1 Mill. RM. ai
man ſaiſonmäßig mit einer weniger ſtarken Abnahr
zahlungen, hingegen mit einer ſtärkeren Zunahme
lungen rechnen konnte, ergibt ſich hieraus, daß di
lichem Ausgaben weniger aus den Spareinlag
erſter Linie aus dem Einkommen beſtritz
ſind.
Reichsbankausweis für Ende 9
Der Ausweis der Reichsbank vom 31. Oktober 191
normale Beanſpruchung. Die geſamte Kapitalanlage
433,8 auf 4835,3 Millionen Reichsmark erhöht. Die
gegenüber dem Stand zur gleichen Zeit des Vorjahr‟”
100 Millionen Reichsmark kennzeichnet die inzwiſchen
tene Belebung der Wirtſchaſt. Im Vergleich zum
ultimo, der ein Quartalsſchluß war, iſt die Beanſpruf
verſtändlich weſentlich geringer. Im einzelnen hab
ſtände an Handelswechſeln und =ſchecks um 361,3 auf
lionen Reichsmark, an Lombardforderungen um 31/
Millionen Reichsmark und an Reichsſchatzwechſeln un
hoffe
51,7 Millionen Reichsmark zugenommen, dagegen ha
ſtände an deckungsfähigen Wertpapieren um 1.1 auf
lionen Reichsmark und an ſonſtigen Wertpapieren
315,6 Millionen Reichsmark abgenommen. Hierzu iſt Muſet von d
ken, daß die Zunahme des Lombardkontos zum Audlau Nebe
normal iſt, auch bei den Reichsſchatzwechſeln iſt zum Adſis ſytr ſchon
die Hereinnahme eines größeren Poſtens des öfteren
ten. Die Abnahme des Beſtandes an ſonſtigen Ad
hängt mit Ausloſungen zuſammen. Bei dem Anſtieg
gen Paſſiva um 60,6 auf 724,0 Millionen Reichsma
nehmen, daß das Reich den Betriebskredit wieder etvl
ſpruch genommen hat. Auf der anderen Seite ſind
fälligen Verbindlichkeiten um 6,4 auf 728,0 Millio
mark zurückgegangen, wobei die Abnahme bei den
Geldern liegt, während die privaten Gelder eine
nahme zeigen. Der Zahlungsmittelumlauf betrug E
6266 Millionen Reichsmark gegen 5768 Millionen Re/
der Vorwoche, 6264 Millionen Reichsmark Ende Sex g
5732 Millionen Reichsmark Ultimo Oktober 1934.
beſtand iſt in der Berichtswoche um 25 000 Reick=
87 785 000 Reichsmark, der Beſtand an
deckungsfähig=
um 251 000 auf 5 520 000 Reichsmark angeſtiegen.
M4 dent dir,
Hähenson.
nchts-Ge‟
Kennziffer der Großhandelspreiſe vom 30. OM
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den
1935 auf 102,9 (1913 gleich 100); ſie iſt gegenüber der
(102,8) wenig verändert. Die Kennziffern der Hauptg.u
ten: Agrarſtoffe 104,4 (plus 0,1), induſtrielle Rohſtoffe
waren 92,6 (unverändert) und induſtrielle Fertigwr
(unverändert).
Berliner Kursbericht
vom 2. November 1935
Deviſenr.
vom 2. Novenl
Berl. Handels.Geſ.1
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl 11
Hae
85.25
85.25
15.875
17.50
36.875
419.75
105.25
90.—
157.—
126.—
103.375
Wieit ee
f. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerte
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Niase
123.625
110.—
93.25
90.—
128.—
90.371
114.—
82.75
70.75
Weeen
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht!=
Wanderer=Werke
Jae
112.25
25.
80.25
123.875
92.125
9.375
49.75
126.—
124.—
137.—
Agypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island
Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga.
Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden .
12=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mkl
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
00 isl. gr.
Geld
12.52
0.877
41.80
2.140
3.047
2.458
54.57
46.81
12.22
67.93
5.39
18.375
2.353
168.88
54. 89
Brieiſ
12.55
0.681
41.98
0.142)
3.05‟
2.462
54.67
46.21
12.25
68.07
5.40
16.415
2.357
169.22
54.39
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türkei
ungarn
uruguah
Ver. Staaten
Suriſtadter und Kärionalbane Barmkfradt, Bltiate ort Sreschre
Frankfurter Kursbericht vom 2. November 1935.
Keene
„ Gr.IIp. 1934
„ 1935
1936
1937
„ 1938
Gruppe l...
5% Dtſch. Reichsanl.
420
5½0 Intern., b. 30
4½%Baden, v.27
4½%Bahern v. 27
4½%Heſſen v. 28
412%
v. 29
4½=Preuß.
v. 28
4½ Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......"
4½% ........
Dtſch. Anl. Ausl.
I.%0 Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin v. 24
4½MDarmſtadt .
4½%Dresden v.26
4½,%Frankfurt 26
4½% Heidelberg28
4½ %Mainz
4½%Mannheim2?
4½%Münchenv. 29
4½ %Wiesbaden2s
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid
1037,
1052,
1097,
108‟,
108,
105,
100-,
97.75
102
961,
97.5
95.75
96.75
107
977
95.5
99.2
1002
112:1.
10.25
88.
91
89.75
91.5
88.5
92.25
92.75
93.75
90.25
961I,
93.5
100.5
Wee
Komm.=Obl.
4½ % Prß. Landes=
Pfb.= Anſt. G. Pf.
4½%Goldoblog.
4½% Landeskom.,
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
4½% desgl. R. 12
4½% Kaſſ
Landes=
kreditk. Goidpfb
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
4Ausl. Ser.III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „ Lig.=Pfbr. ..
4½%Frkf. Hyp.=B
½% „ Lig.=Pfbr.
„ Goldoblig.
% Frkft. Pfbr. B.
„ Lig.=Pfr. .
½ ZMein. Hyp.B.)
„ Lig.=Pfbr
4½ % Pfälz. Hhp.B
. Lig.=Pfbr.
4½ %Nh.Hyp.=Bl.
% „ Lig.=Pfr.
„ Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank
Lig. Pfbr
7 Württ. Hyp.
596 Daimler=Benz.
6%0 Dt. Linol. Werke
3%o Klöcknerwerke
Ra
94.75
33.25
96.25
96.25
100.
113.25
18.75
95.25
101,
96.25
100.75
9311,
96.25
100.75
96.5
100.75
97.25
100.
96.25
100
93.75
98
100,
98.5
104.5
162
101.25
Waſn 7
6%0 Mitteld. Stahl
53Neckar A. G.v.23
5% Rhein=Main=
Donau v 23....
6% SalzmannckCo.
6% Ver. Stahlwerke
RM.= Anl.
438
14½2
16% Voigt & Häffner);
J. 6. Farben Bond=
5% Bosn. L. E. B.
2.Inveſt
5%Bulg Tab. b. 02
4½% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumä.
4½%
48Türk. I. Bagdad
U.Bagdad
4½ %ungarn. 1913
41
1914
142
Goldr.
42
1910
4½Budp. Stadtan!
4½Liſſabon. ....
4%Stockholm. . .
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad.Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P...
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
He
97.5
99.5
102.5
102
122.75
11.25
10.75
7.25
39.5
30
4s5
gei.
9‟l.
9.8
69.5
55
115
53.25
36
126
10
129
105.5
141.75
122
Mef
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſel
Chem.WerkeAllbert
Chade (A=c)
Contin. Gummi
Contin.=Linoleum.
Daimler=Ber
Dt. Atl. Tel
Erdöl
Dt. Gold=u.
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum
Dortm. Ritte
äu
Ohckerhoff
m.
Eichbaum=
Elektr. Liefer
„ Licht u. Kraftl=
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwerk!
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder...
F.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Fetter)
Felt. &Guilleaume. 11
Frankfurter Hof..
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kaiſer ...
Grün & Bilfinger./
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh. /125
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbaul=
Henninger, Kempf 1112
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm. 112
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
101.75
1118
130
135
106
292
158
133.5
93
105
103.5
220
92
122
80
109.25
131
104
80
166
59.5
120.5
148.5
Afze
42.25
29.25
190
103
107.75
50.5
108
89.5
Kie eHue
„ Genüſſel
Junghans ......
Kali=Chemie......!
„ Aſchersleben.
glein, Schanzlin
glöcknerwerke ....
Knorr C. H.
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Lahmeher & Co
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Lech, Augsburg
Lokomf. KraußcCo.
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Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Nöhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
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Moenus..
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Reckarwer
ina!
Sdenw. 6
Park= u. B
rbr.);
Rh. Braunkohl
„ Elektr. Stamm
. Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr. ...!.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind. /163.5
Schramm, Lackfabr
Schuckert, Elektr. =
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ..!"
Thür. Liefer.=Geſ.
160
UL
83
127
81
BGI.
189
*
196
821.
105
100.5
1
106
113.75
1o5.75
99
100.5
112.5
Uüe
163.5
gin5
103
Uunterfranter.
Ber. Stahlwt
Ver, Ultram
Beſtdte. Kauk
Weſteregeln
ZelſtoffBa
Alg. Dt. Grex
70.75 Badiſche Be
132 Bk. f. Brau I5.
(Baher. Hyp 4
Berl. Hande
„ Hypothe
Comm. u. Pr
Dt. Banzu.
Dt. Eff. u. 4
Dresdner B 4
Frankf. Vorz=
Hyp?
Mein. Hnp.—1
Pfälz. Hyp.—
Reichsbank=Sr
Nhein. Hyp. 3
Vereinsb. Hert
Württ. Note 5
A.G.f. Verler
Allg. Lokalb.
7% Dt. Reich4
Hapag
Lübeck=Büch
Nordd. Llohb
Südd. Eiſen !
Allianz= u. Erl
Verſicheneu
Bereir i4
Frankona Rüß *
Mannh. Ber 770
Otavi Minen
Schantung6
3. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 303 — Seite 19
15.
ar eine ſonderbare Freundſchaft. Eva Kreuzberg
fürch=
gentlich vor ihrem Freund und ſtand innerlich ſtets in
niade gegen ihn, und er ſpürte nichts davon, daß dieſes
at, das ſo kühl nach Lavendel duftete, voll Bereitſchaft
wnheit an das Ende dachte. Als er ſie einmal die ent=
Freundin der Welt nannte, ſagte Eva, ſie ſei vielleicht
ntzückendſte, aber ganz gewiß die vernünftigſte
Freun=
rje gehabt habe. Sie lachte zu dieſem Geſtändnis, und
ſörte nicht aufmerkſam hin, aber am nächſten Tag, als
erade raſierte, fiel ihm die Bemerkung wieder ein.
ſäich darüber und beſchloß, bei nächſter Gelegenheit ein
nuſtellen.
Haſt du damit gemeint?” fragte er alſo vorwurfsvoll,
ſerds allein auf der Terraſſe des Sanatoriums ſtanden.
Ridoch Gott ſei Dank, ſo prachtvoll unvernünftig. Seit
wei alle Frauen, die ich näher kannte, krampfhaft
be=
nuh über ihre Vernunft hinwegzutäuſchen, und du klagſt
Milſch an. Warum?”
Bueiß nicht”, geſtand Eva. „Eine Schwäche, verſtehſt du?
ſiw mir ſelber zu und finde mich nicht auf der Höhe. Biſt
Air zufrieden?“
ieht. Du kannſt ſo bleiben.”
oar eine Vollmondnacht, groß und blauleuchtend hing
über der Madriſa und lächelte verſchmitzt herüber,
btſchwalbe ſegelte geräuſchlos vorüber und das Konzert
hin tönte ſtark und ſommerlich von den erhellten Wieſen.
ſchön.”
mußt dich daran erinnern, hörſt du?‟
0eprich mir’s.”
G um?”
ſit fragen. Verſprich mir’s.”
ſagte er und betrachtete forſchend ihr Geſicht, „ich
es. Aber wie hängt das mit Vernunft zuſammen,
dr das bitte.”
de kann ich dir’s nicht erklären, Richard”, ſagte Eva und
ſuei die Maſſe der Wälder, die ſchwarz und wuchtig an
gilanken emporkrochen. „Später einmal — vielleicht
ſtauch ſelber darauf. Sieh nur, in der Garage iſt noch
Ein Schofför putzt den Wagen. Mir ſcheint, deine Leute
gewohnt, viel zu ſchlafen.”
6 ſuch nicht, Eva.”
Bit, ich mir’s leiſten könnte, ich würde zwölf Stunden
verſchlafen und ununterbrochen träumen.”
ſche mir, hoffe ich.”
ſa”. Sie fing an zu lachen und ſchämte ſich doch ihrer
Site. „Denk” dir, Richard, letzthin habe ich ein paar Nächte
weiander von dem armen Dr. Quaß geträumt. Das iſt
chin Nebenbuhler von dir, mußt du wiſſen.”
eſt mir ſchon mitgeteilt worden”, ſagte Baitſky trocken.
Höhensonne" als
nachts-Geschenk
„wäre das nicht eine
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so niedrig gehalten,
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Helfmannſtraße 56, Fernſpr. 1338.
Lebensmittel=
Geſchäft
„Von wem? Wer hat dir davon geſprochen? Dr. Quaß iſt
ja ſchwer krank.”
Mit dieſer Feſtſtellung hatte Eva leider recht. Der Dresdener
war neuerdings nicht mehr imſtande, Fort Baitſky, wie er es
nannte, durch ſein unerwartetes und ungebührliches Auftauchen
in Schreck und Aufruhr zu verſetzen. Schon ſeit einigen Wochen
nicht mehr. Bis Ende Juni hatte er ſein krankes Bein
hart=
näckig durchs Haus geſchleppt, jeden Tag kraftloſer, mühevoller —,
dann diktierte Scheibenreiter endlich abſolute Bettruhe,
Schwitz=
kuren, Elektrizität. Aber ſei es, daß ſich der Anwalt während
der letzten Wochen zuviel zugemutet hatte, — kaum im Bett,
veränderte ſich der Zuſtand des Patienten in erſchreckender
Weiſe. Das linke Bein wurde plötzlich völlig gelähmt, Quaß
klagte über Schwindel, über Krämpfe der Augenmuskeln, über
eiſige Füße und Hände. Nicht einmal nach Eva erkundigte er
ſich mehr, er ſprach nie von ihr, aber ein Pfleger behauptete,
daß er geſpannt lauſche, wenn draußen auf dem Gang
Frauen=
ſtimmen zu hören wären. Eva ſah ihn zufälligerweiſe einmal
durch die Türſpalte, als ſie, von Baby kommend, die
Ver=
bindungstür des Korridors öffnete. Man machte gerade ſein
Bett und zwei Wärter trugen ihn auf das Sofa, als wäre er
ein unbewegliches Stück Holz.
Noch ganz unter dem Eindruck dieſer erſchütternden Szene,
traf Eva nachher mit Dr. Szigety zuſammen, der ihre
mitleids=
vollen Fragen mit halben, unbeſtimmten Antworten abtat und
ſich zum Schluß ſehr angelegentlich danach erkundigte, ob Quaß
vielleicht ein Photo von ihr beſäße.
„Ein Photo von mir” Sie wies die Frage entrüſtet von
ſich. „Meinen Sie vielleicht, daß ich Dr. Quaß mein Bild
ge=
ſchenkt habe?"
„Wen ſtellt das Bild dann vor, wenn nicht Sie? Der Pfleger
Hirtl behauptet, Quaß habe ſtändig das Photo einer Frau
zwiſchen den Seiten des Buches, das er gerade lieſt.”
Eva ſtrengte ſich an, dem Rätſel auf die Spur zu kommen.
„Vielleicht eine nahe Verwandte”, riet ſie. Es war keine
glück=
liche Löſung, ſie ſpürte das ſelber, und Szigety meinte grinſend,
der Dresdener Patient ſei zwar gelähmt und geiſteskrank, aber
ſo weit, wie Fräulein Kreuzberg befürchte, ſei er noch nicht.
Sie ließ ihn ungeduldig ſtehen und ging zu Baby.
Die Gräfin ließ wieder einmal packen und, mit Ausnahme
der Jungfer, löſte dieſer Beſchluß bei allen Bewohnern der
kleinen Suite dankbare Erleichterung aus. Die Gräfin
ver=
brauchte zu viel Platz für ſich, ſie gehörte zu den Soliſten, die
auf einer großen Bühne leben müſſen; im engen Raum quetſchte
ſie alle an die Wand.
Gute Ofen ..."
Immerbrenner!
Immerbrenner ſind alle Wfen, die den ganzen
Winter hindurch immer in Brand bleiben.
Das kann man heute von ſeinem Ofen
ver=
angen! Seit ſich nämlich der Eiſenofenbau
faft allgemein die „ſparſamen Gfen für
Unfon=Briketts” zum Vorbild genommen
hat, iſt faſt ſeder gute, neuzeitliche Ofen
mit Unfon=Briketts ein Immerbrenner.
die Ofen tragen deshalb dieſes Zeichen:
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Kattreinſtr. 18
II. I. (bei
Eſcholl=
brücker Str.).
Eva erfuhr von der beabſichtigten Abreiſe eines Abends aus
dem Munde Miß Robinſons, die gerade, einen Arm voll Kleider
tvagend beglückt aus dem Schlafzimmer herauskam. Clairemarie
hatte ihr die Sachen geſchenkt. Sie ging jetzt für ein paar
Wochen in die Schweiz. Die Gaben wurden jetzt reſpektvoll auf
dem Bett ausgebreitet und erfüllten den kleinen Raum ſofort
mit durchdringendem Hyazinthenduft. Zwei engliſche
Rohſeiden=
kleider waren da und ein ſilbrig durchſcheinendes Etwas ganz
großer Klaſſe, geſchaffen aus einer Handvoll Gaze und hundert
Jahren Pariſer Schneiderraffinement. Die Robinſon mußte
darin ausſehen wie das Küchenmädchen in der Königin
Brautſtaat.
Aus Furcht, daß man ihr ſolche Gedanken vielleicht vom
Geſicht ableſen könne, ſagte Eva irgend etwas Bewunderndes,
das ebenſogut den Kleidern gelten konnte wie der Beſchenkten,
und die Engländerin, noch immer mit dem ganzen Körper über
das geſchmolzene Silber auf dem Bett gebeugt, antwortete mit
einem harten Lachen, ſie beſitze ſchon einen ganzen Koffer ſolcher
ſündhaften Fetzen. Natürlich könne ſie Derartiges in ihrer
Stel=
lung nicht tragen. Wo denn auch? Im Kinderzimmer? Für
ihre ſpärlich bemeſſenen Ferien, die ſie zu Hauſe in Shropfhire
zu verbringen pflege, genüge ein ſchwarzes Chiffonkleid. Aber
einmal müſſe der Tag kommen, an dem auch ſie
Repräſentations=
pflichten haben würde — als Leiterin einer Schule, als Beſitzerin
eines Penſionates.
„Und wie iſt das in Schanghai?” erkundigte ſich Eva und
ſaß, das Kinn auf die verſchlungenen Hände geſtützt, neben dem
Tiſch. „Frau Baitſky führt doch ſicherlich ein großes Haus?”
Die Antwort lautete bejahend, aber man konnte daraus
unſchwer entnehmen, daß nicht Frau Baitſky, ſondern vielmehr
der Herr des Hauſes für den Umfang der Geſelligkeit zeichne.
Eine Geſchäftsangelegenheit. Die Gräfin bewege ſich ſeit eh und
je in einem kleinen, erleſenen Kreis deutſcher und engliſcher
Sportsleute, aber Dr. Baitſky wäre auch außerhalb ſeines
Kontors ſtändig von einer Armee von Banditen umgeben, die
von ihren Beziehungen zur Finanzwelt leben, ſeine Weine
tranken und im Muſikzimmer Geſchäfte abſchloſſen. Schrecklich
traurig ſei das, dieſes von Geld und Malaria bedingte Minimum
von Moral, mit dem ſie dort alle ihr Auskommen fänden.
Be=
ſonders traurig für die Frauen. Verwöhnt, verzärtelt,
be=
wundert — verabſchiedet, fortgeſchickt, vergeſſen, — es gehe
klipp=
klapp. Fräulein Kreuzberg habe ſolche Leute noch nicht in der
Nähe geſehen.
O doch” leugnete Eva und ſah der Kollegin ins Geſicht,
„ich ſehe zum Beiſpiel Dr. Baitſky jeden Dag.”
Das wäre nicht dasſelbe. Erſtens habe die Robinſon nur
im allgemeinen geſprochen, und zweitens ſei der Präſident jetzt
auf Erholungsurlaub; ein ſchläfriger Löwe iſt etwas anderes als
ein brüllender Löwe. Das verblaßte kleine Frauenzimmer lachte
und ſpuckte alle Niederträchtigkeiten ganz leicht von den Zähnen
weg.
Eva merkte ſich den Vergleich.
Dann reiſte Clairemarie ab, ohne daß Babys Lehrerin
noch=
mals vor ihr Angeſicht gekommen wäre. Eva ſah ſie vom Fenſter
aus in den grauen Wagen ſteigen, Scheibenreiter war anweſend,
die belgiſche Baronin, ein poar Oeſterreicher aus der erſten
Etage, der Sekretär Mark und Miß Robinſon. Neben
Claire=
marin bewegte Clemens Keilwerth den lockeren Giraffenhals
hin und her, und man hörte ihn fröhlich lachen. Von Richard
Baitſky zeigte ſich keine Spur.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 20 — Nr. 303
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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