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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 301
Freitag, den 1. November 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalbanl. Fernprecher 1.
Auſch ſrangenſche Mnaroefnrechangen.
hdigung zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen Admiralikäk. — Überreichung einer franzöſiſchen
tſchrift über die Zuſammenarbeik zur Lufk. — Vorläufig keine Verringerung der engliſchen
Mikkel=
neerflokke. — Keine großen Hoffnungen Londons in die laufenden „Friedens”=Bemühungen.
n3öi
chenfert.
belin.
img Sel
Die Admirale beraken.
EP. London, 31. Oktober.
e zuſtändiger Seite wird nunmehr beſtätigt, daß die
Be=
ſuungen zwiſchen den in London weilenden
fran=
ſitzen Seeoffizieren, Admiral Decoux und Kapitän
und Vertretern der engliſchen
Admirali=
ſ nicht nur auf die bevorſtehenden Flottenverhandlungen
ſiken, ſondern daß dabei auch die Frage einer
eng=
ranzöſiſchen Zuſammenarbeit im Mittel=
Runter Artikel 16 Abſatz 3 der
Völkerbunds=
ſſg erörtert wird. Es ſcheint ſogar, daß dieſe Frage den
ſhuun kt der Beſprechungen bildet. Ob dabei auch eine
eng=
ranzöſiſche Zuſammenarbeit bei den
Luft=
kräften erwogen wird, ſteht noch nicht feſt. Jedenfalls
ban ihr nicht ſoviel Zeit widmen, wie der Flottenfrage,
ob=
ine ſolche Zuſammenarbeit zur Luft von
ereich ſelbſt in einer am 26. Oktober überreichten
örift angeregt worden iſt. Dieſe Denkſchrift iſt
bis=
heimgehalten worden und wird auch heute von der Preſſe
uübergehend erörtert. Einzelheiten über die franzöſiſche
An=
ſind nicht bekannt. Feſt ſteht lediglich, daß die
mili=
he Verſtändigung zwiſchen England und
Hir eich in den letzten Tagen ſehr eng
gewor=
and vielleicht noch enger werden wird.
Trotz=
ſurd jedoch von gut unterrichteter Seite erklärt, daß an eine
gerung der engliſchen Seeſtreitkräfte im
meer vorläufig nicht gedacht werden könne.
brausſetzung hierzu ſei eine weitere
Ver=
erung der italieniſchen Streitkräfte in
ſen,die den engliſchen Streitkräften in Aegypten noch
im=
eit überlegen ſeien. Wahrſcheinlich wird ſich England in
hichtung kaum rühren, ehe Italien nicht wenigſtens noch
y ſion zurückgezogen hat, zumal, wie der „Daily Telegraph”
Lerierkt, die antiengliſche Propaganda italieniſcher Stellen
Mtlmeer noch immer ſehr ſtark ſei.
fder anderen Seite wird die Suchenach einer
For=
ür eine Beendigung des oſtafrikaniſchen
unges ebenfalls fortgeſetzt, ohne daß aller=
Uhr, wie ſämtliche Blätter heute durchblicken laſſen, wenig=
Boläufig, ſehr große Hoffnungen an dieſe Ver=
Alangen geknüpft werden. Jedenfalls erwartet man
Aiß entweder Laval oder Sir Samuel Hoare, vielleicht auch
en Genf Erklärungen über dieſe Suche nach einer befriedi=
Formel abgeben.
Englands Bedingungen
eine Flokkenverminderung im Mitkelmeer.
EP. London, 31. Oktober.
in zuſtändiger Seite wird heute beſtätigt, daß der engliſche
iter Sir Eric Drummond in ſeiner Unterredung mit
Muſſo=
n Mittwoch dieſem erklärt habe, daß eine Verminderung der
Präfte im Mittelmeer erſt in Frage komme, wenn die
ita=
cen Truppen in Lybien weſentlich reduziert worden ſeien.
kürfte der Botſchafter darauf hingewieſen haben, daß auch
er Zurückziehung der einen Diviſion aus Lybien die dort
tenngezogenen italieniſchen Streitkräfte noch immer über
Mann betragen, und daß dazu zahlreiche Flugzeuge und
lommen. Dieſe Streitmacht betrage etwa das Vier= bis
che der engliſchen Garniſon in Aegypten. Der Botſchafter
wie hier erklärt wird, weiter darauf aufmerkſam gemacht
daß zwar die italieniſche Preſſe ſich in der letzten Zeit
bſurg auferlege, daß aber Englands Haltung immer noch
argeſtellt werde. Unter dieſen Umſtänden könne England
Mittelmeer getroffenen Vorſichtsmaßnahmen nicht
rück=
machen.
Eine bedeukungsvolle Rede Muſſolinis.
EP. Rom, 31. Oktober.
ei der Einweihung des neuen römiſchen Univerſitätsviertels
ei italieniſche Regierungschef am Donnerstag eine auch po=
Ndeutungsvolle Rede. Sie beſtätigte, daß Muſſolini die bis=
Bolitik fortzuſetzen und ungeachtet der Sanktionen durch=
Pen gedenkt.
gwdem der Regierungschef die Bedeutung dieſes modern
Eiteten Univerſitätsviertels für die Erziehung der italie=
Jugend gebührend hervorgehoben hatte, ſagte er u. a., die
Dlumg erfolge in dem Augenblick, in dem italieniſche Soldaten
lser der Ziviliſation mit beiſpielloſem Mut und Opfergeiſt
nen, ohne irgendetwas zu verlangen. Man dürfe nicht über=
Lß die neue römiſche Univerſität in einem Augenblick zu
Seben erblühe, wo in Genf die Koalition der Egoiſten und
tokratien vergeblich verſuche, den Vormarſch des jungen
eus aufzuhalten.
Zmgeſichts ſeiner wirtſchaftlichen Belagerung, deren alle zivi=
Völker der Erde ſich ſchämen ſollten, angeſichts eines
Iiments, das man heute erſtmals gegen das italieniſche Volk
emn will, ſei geſagt, daß wir ihnen unerbittlichen Widerſtand
uerſchütterliche Entſchloſſenheit entgegenſetzen werden. Ihr,
euden, Studenten, werdet in den vorderſten Linien ſtehen,
um aus dieſer wie aus allen italieniſchen Univerſitäten ein
Boll=
werk, eine Feſtung des Geiſtes und der Gruppen zu machen, die
den Sieg ſichern, wenn ſie vereinigt werden.”
Englandfeindliche Kundgebungen in Rom.
DNB. Rom, 31. Oktober.
Ein Demonſtrationszug von mehreren hundert Studenten iſt
am Donnerstag mittag mit Plakaten gegen Eden durch das
Stadtinnere Roms gezogen. Die an dem belebten Hauptkorſo
ge=
legene „Indiſche Apotheke” Roberts mußte wegen der drohenden
Haltung der Demonſtranten die Läden ſchließen. Einige
Heiß=
ſporne haben von dem über den Schaufenſtern angebrachten
Firmenſchild die aufgehefteten Buchſtaben heruntergeriſſen.
Eigentlicher Schaden iſt nicht entſtanden. Die Polizei griff
recht=
zeitig ein und konnte die Demonſtranten zum Abziehen bewegen.
Aegypken und die Sankkionsbeſchlüſſe.
Die Forderungen des Miniſterpräſidenken
vom brikiſchen Oberkommiſſar abgelehnt.
DNB. Kairo, 31. Oktober.
Wie die Zeitung „Liberté” in großer Aufmachung mitteilt,
iſt nach ihren Erkundigungen in maßgebenden ägyptiſchen oder
engliſchen Kreiſen weder eine vorläufige noch eine endgültige
Aufhebung der Kapitulationen ins Auge gefaßt. Das ägyptiſche
Kabinett ſuche gegenwärtig nach einem Weg zur Durchführung
der Sanktionen, ohne dabei die europäiſchen Sonderrechte in
Aegypten zu beeinträchtigen. Wie die Frage der Sanktionen gegen
Italien und die italieniſchen Sonderrechte in Aegypten in
Ein=
klang zu bringen ſeien, ſei noch völlig ungeklärt.
Die Sanktionsbeſchlüſſe ſind Aegypten aus Genf in Form
einer einfachen Mitteilung zugegangen. Miniſterpräſident Neſſim
Paſcha erklärte, daß ſeine Regierung die Völkerbundsmitteilung
erſt nach Fühlungnahme mit dem britiſchen Oberkommiſſar
be=
antworten werde. Zurzeit finden Beſprechungen mit dem
Finanz=
miniſter über die Auswirkungen eines etwaigen Ausfalles des
ägyptiſchen Handels mit Italien ſtatt.
Weiter berichtet die Preſſe, daß die Forderungen Neſſim
Paſchas auf Wiedereinführung der früheren Verfaſſung und auf
Abſchluß eines neuen engliſch=ägyptiſchen Vertrages vom
Ober=
kommiſſar abgelehnt worden ſeien. Ob das ägyptiſche Kabinett
daraufhin ſofort ſeinen Rücktritt erklären wird, iſt noch
un=
bekannt.
Die Wafdpartei hat den Parteiausſchuß zu einer
außer=
ordentlichen Sitzung zuſammengerufen, auf der die politiſche Lage
beſprochen werden ſoll. Im übrigen iſt eine Zunahme des
ägyp=
tiſchen Widerſtandes gegen ein unbedingtes Weiterlaufen
Aegyp=
tens im politiſchen Kielwaſſer Englands feſtgeſtellt. In der
Preſſe wird allgemein in langen Aufſätzen das politiſche
Ver=
hältnis Aegyptens zu England beſprochen. Die Zeitungen
knüpfen je nach der politiſchen Einſtellung mehr oder weniger
große nationale Forderungen an.
Es kriſell in Paris.
EP. Paris, 31. Oktober.
Zwiſchen Miniſterpräſident Laval und der Finanzkommiſſion
der Kammer iſt es zu einem Konflikt gekommen. Die
Kommiſ=
ſion, die eine Linksmehrheit aufweiſt, hat mit den Beratungen
des Haushalts für 1936 begonnen und bereits in den beiden
erſten Sitzungen derartige Abänderungen
vor=
genommen, daß das Budget, auf deſſen Ausgleich die
Regie=
rung bedacht war, ſchon nach dieſen erſten Veränderungen einen
Fehlbetrag von 2,4 Milliarden Franken aufweiſt.
Laval, der durch die diplomatiſchen Beſprechungen vollauf
be=
ſchäftigt iſt und heute nach Genf fährt, hat daraufhin dem
Vor=
ſitzenden des Finanz=Ausſchuſſes, Malvy, mitgeteilt, daß, falls
der Ausſchuß ſeine Sabotage fortſetze, dies allerlei
Rückwirkun=
gen haben könne. Die linksgerichteten Mitglieder des Ausſchuſſes
ſahen in dieſer Mitteilung Lavals eine Drohung; ſie
proteſtier=
ten gegen die „Erpreſſung”, die Laval an ihnen verübe.
Die politiſche Atmoſphäre war ſomit geſtern abend wieder
ſehr geladen, und es nimmt nicht wunder, daß in den
Wandel=
gängen der Kammer erneut Kriſengerüchte umliefen.
Franzöſiſche Nokverordnungen
zum Schuße der Landesverkeidigung.
Unter den neuen Notverordnungen der Regierung befinden
ſich auch ſolche, die vom Kriegsminiſterium ausgearbeitet
wor=
den ſind. Eine dieſer Notverordnungen betrifft die wiſſentliche
Verbreitung falſcher Nachrichten, durch die die Diſziplin und die
Moral in der Armee erſchüttert werden könnten. Die Behörden
ſollen mit ſchärfſten Mitteln durchgreifen, um die
Veröffent=
lichung ſolcher Nachrichten zu verhüten. — Eine ſehr bedeutende
Maßnahme betrifft die Aburteilung von Spionen. Sämtliche
Spionagefälle werden von nun an von Militärgerichten
verhan=
delt werden. — Das Kriegsminiſterium begründet dieſe beiden
Maßnahmen mit der Notwendigkeit, „ſich mit allen Mitteln
gegen die Manöver, durch die die nationale Verteidigung
ge=
ſchwächt werden könne, zu wenden.‟ Durch ein weiteres Dekret
wird eine Kontrolle über die Fabriken, die für die nationale
Verteidigung arbeiten, ausgeübt, teils um übermäßige Gewinne
des Kriegslieferanten zu verhüten, teils um die Tätigkeit dieſer
Fabriken beſonders zu überwachen.
Paris denkt nach.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 31. Oktober.
Es iſt nicht alltäglich, daß eine Regierung ſo lange und ſo
ſyſtematiſch totgeſagt wird wie die Lavals. Es iſt eine lange
Agonie und die letzte Hoffnung iſt noch immer nicht aufgegeben.
Die Propheten wiſſen nicht, ob die Kriſe in einigen Tagen, oder
erſt in einigen Wochen kommen wird.
Laval ſelbſt iſt ein großer Meiſter jener parbamentariſchen
Taktik, die man jetzt gegen ihn anwendet. Das erſchwert die
Abſichten der Oppoſition bedeutend. Es iſt auch zu bedenken, daß
Lavals Erbe nicht leicht ſein wird — beſonders, was
die Finanzpolitik betrifft. Seine Spardekrete mögen
unvolks=
tümlich ſein, da ſie jedem ins Fleiſch ſchneiden, aber es iſt nicht
einfach, etwas anderes an die Stelle dieſer viel kritiſierten
Dekrete zu ſetzen.
Die Lage der Staatsfinanzen iſt nicht roſig.
Eine tatſächliche Beſſerung könnte nur von der Beſſerung der
Wirtſchaftslage erwartet werden und an dieſem Punkte treten
wieder Faktoren in Erſcheinung, welche von dem Willen der
Regierung unabhängig ſind. Vor allem die Stabiliſierung der
angloſächſiſchen Währungen . .."
Die Sorge um das Verhältnis mit England
ſteht überhaupt wieder im Mittelpunkte der
franzöſiſchen Politik. Die engliſchen Wahlen und ihre
noch teilweiſe unüberſichtlichen Folgen können entſcheidende
Aus=
wirkungen für die geſamte franzöſiſche Politik haben.
Gegenwärtig neigt man hier zu einem etwas forcierten
Optimismus in allem, was ſich auf das engliſch=franzöſiſche
Ver=
hältnis bezieht. Die Innenpolitik trägt daran ihr Anteil. So
ſtark, daß ſelbſt die Urteile, die wan hier über den Stand der
Verhandlungen zur Vermittlung im abeſſiniſch=italieniſchen
Kon=
flikt fällt, getrübt ſind. Man neigt zu ſehr dazu, die
Schwierig=
keiten zu unterſchätzen. Man ſpricht von „
Entſpan=
nung” eine Entſpannung iſt aber nur inſofern
zu ſehen, als Frankreich England gegenüber
viel nachgiebiger geworden iſt. Die Ueberlegungen
erweiſen ſich ſtärker als die Gefühle. Es iſt übrigens nicht ohne
Intereſſe, dieſe Ueberlegungen einer näheren Prüfung zu
unter=
ziehen. So hat zum Beiſpiel der frühere Luftfahrtminiſter Pierre
Cot, deſſen Wort über die Grenzen ſeiner Partei hinaus ſchwer
ins Gewicht fällt, wörtlich erklärt: „Für uns iſt eine
Mobiliſie=
rung nur möglich mit Wiſſen des Völkerbundes und mit der
Unterſtützung der großen Mitgliedſtaaten England und Rußland.
Unſere Luftflotte hat nur für einige Wochen Brennſtoff am
Lager. Unſere Verſorgung (mit Erdöl) muß aus den Vereinigten
Staaten und aus Rußland kommen, ſie benötigt die
Eskortie=
rung der engliſchen Flotte.”
Gewiß iſt Pierre Cot ſelbſt ſtark von den Geſichtspunkten
ſeiner Partei und von ſeiner Weltanſchauung beeinflußt. Bleibt
aber die Tatſache . . oder richtiger das Petroleum. Es iſt
ein Argument, das bei dem gegenwärtigen Stand der Technik
noch bei den meiſten außenpolitiſchen Entſcheidungen mitwirkt.
Die erſte Lehre ausden Ereigniſſen, die ſich
gegen=
wärtig abſpielen, iſt die daß eine von England
unab=
hängige franzöſiſche Außenpolitik nicht leicht
vorſtellbar iſt. Wenigſtens kann dieſe Politik ſich nicht auf
Italien ſtützen. Frankreichhätte alſoumjeden Preis
die engliſch=italieniſche Spannung vermeiden
müſſen. Man kann noch hinzufügen, daß man auch den Einſatz
der italieniſchen Kräfte außerhalb Europas hätte vermeiden
müſſen — ſollte Italien diejenige militäriſche Stütze bedeuten,
die man von ihr erwartet. Das war nur möglich, wenn
Frankreich die kolonialen Wünſche Italiens
aus eigenen Kolonien befriedigt hätte. Frankreich
iſt aber kein Heiliger Martin, um die Hälfte ſeines Mantels zu
verſchenken, auch wenn dieſer Mantel reichlich breit und weit iſt.
Tatſächlich iſt das franzöſiſche Kolonialreich ſehr groß und
umfaßt Gebiete in allen Erdteilen. Theoretiſch wäre es ſehr
ein=
fach, franzöſiſche Tauſchgeſchäfte mit Kolonien ſich vorzuſtellen.
Es fehlt auch in Paris nicht an wohlmeinenden Perſönlichkeiten,
die bei dieſer oder jener Gelegenheit koloniale Konzeſſionen —
ernſte und nicht nur Grenzberichtigungen — vorſchlagen. Die
Denkweiſe der Kreiſe, auf die es ankommt, iſt aber ganz
ver=
ſchieden. Sie ſehen in den Kolonien mehr als Tauſchobjekte;
Imponderabilien ſpielen da mit, die gewiß nicht zu
ver=
achten ſind.
Die Stellung der Franzoſen zu den Kolonien iſt ſonderbar
und paradox. Die große Mehrheit iſt in jedem Augenblick bereit,
auf die Kolonien, die nur Blut und Geld koſten, loszuſchimpfen;
dem Fremden werden ganz gerne die Schattenſeiten der
Kolo=
nialpolitik vor Augen geführt. Das Bild ändert ſich aber ſofort,
wenn die Rede auf koloniale Konzeſſionen kommt. Man ſah, wie
groß die Aufregung war, als vor einiger Zeit, bei der
italieniſch=
franzöſiſchen Verſtändigung, das Gerücht umging, man würde
Djibuti an Italien abtreten. Und dabei wußten damals die
mei=
ſten gar nicht, wo Djibuti liegt. Eine kolonialpolitiſche
Verſtän=
digung hätte alſo nur wirtſchaftliche Konzeſſionen und
Zuſammenarbeit umfaſſen können, damit wären aber die
italie=
niſchen Preſtigebedürfniſſe nicht befriedigt geweſen.
Der Krieg in Abeſſinien beginnt hier aus einem
Geſichts=
punkt erläutert zu werden, den man bisher vernachläſſigte.
Man fragt auf einmal nach den Rückwirkungen
in der farbigen Welt. Dieſe Rückwirkungen werden auf
einmal ernſter genommen. Frankreich beſitzt in ſeinen Kolonien
eine immer zahlreicher werdende europäiſch durchgebildete
Ein=
geborenenſchicht, die allen politiſchen Ideen oder Schlagworten
leicht zugänglich iſt. Die Verwendung farbiger Soldaten in
Europa und ihre oft glänzende militäriſche Ausbildung, die ſie
mit den Geheimniſſen der modernen Kriegstechnik vertraut
macht, vereinfacht die Lage keineswegs. Die beſten Kenner
kolo=
nialer Angelegenheiten behaupten, daß ſelbſt in ſehr entlegenen
Gebieten, im dunkelſten Afrika, die moraliſche Stellung des
Weißen den Eingeborenen gegenüber längſt nicht mehr diejenige
iſt, wie noch vor einigen Jahrzehnten. Ein Mißerfolg Italiens
n Abeſſinien bliebe nicht ohne tiefe Rückwirkungen, aber auch
ein italieniſcher Sieg würde nicht alles löſen. Der Negus oder
ſeine Umgebung ſpielen gerne auf dieſer Saite. Hier ſteht
Frank=
reich vor einem Problem, deſſen Löſung nicht ſo einfach in die
Parteiprogramme paſſen würde.
Seite 2 — Nr. 301
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 1. Nov
Haientt des
Neue Regierung Hodza gebildel.
EP. Prag, 31. Oktober.
Der Tod des Kammerpräſidenten Bradatſch hat große
inner=
politiſche Veränderungen hervorgerufen. Am Mittwoch
nach=
mittag um 3 Uhr erſchien Miniſterpräſident Malypetr beim
Prä=
ſidenten der Republik, Maſaryk, und brachte ihm die von der
geſamten Regierungskoalition gebilligten Vorſchläge der
Tſche=
chiſchen Agrarpartei zur Kenntnis, die darin beſtehen, daß das
gegenwärtige Kabinett zurücktreten und vorläufig ohne
weſent=
liche perſonelle Veränderungen unter Vorſitz des
Landwirtſchafts=
miniſters Dr. Hodza nen gebildet werden ſoll. Miniſterpräſident
Malypetr wird zum Präſidenten des Abgeordnetenhauſes
ge=
wählt werden. An Stelle des Landwirtſchaftsminiſters Dr.
Hodza tritt der agrariſche Abgeordnete Dr. Joſeph Zadina. Das
Kabinett Hodza wird als Uebergangskabinett betrachtet.
Dr. Hodza wird der erſte Slowake ſein, der in der
Tſchecho=
ſlowakei Miniſterpräſident wird. Er war bereits im ungariſchen
Abgeordnetenhaus Abgeordneter und Vorſitzender des
Nationali=
täten=Klubs. Während des Krieges war er eine zeitlang
inter=
niert. Nach dem Zuſammenbruch der öſterreichiſch=ungariſchen
Monarchie wurde Hodza zum erſten Geſandten der
Tſchecho=
ſlowakei in Budapeſt beſtellt. In den folgenden Jahren
beklei=
dete er wiederholt Miniſterpoſten.
Dr. Hodza und die Sudekendeutſchen.
Der neue Miniſterpräſident Dr. Hodza wird in dem Organ
des Bundes der Landwirte, der „Deutſchen Landfront” wie
folgt charakteriſiert: Dr. Hodza ſei nicht nur ein Freund der
Nationen im Staat, ſondern auch auf internationalem Gebiet.
„Wir wiſſen, daß nicht nur ſein Verhältnis zu den
Sudeten=
deutſchen, ſondern auch zum Deutſchtum überhaupt durchaus
korrekt und freundſchaftlich iſt.”
Im übrigen gilt Dr. Hodza, der der Schöpfer des
Getreide=
monopols iſt, als einer der hervorragendſten Vertreter der Plan=
Wirtſchaft. Auf handelspolitiſchem Gebiet tritt er dafür ein,
daß Weſteuropa ſeinen Getreidebedarf nicht in Ueberſee, ſondern
in Mitteleuropa decken müßte, während die mitteleuropäiſchen
Staaten ihren induſtriellen Bedarf in Weſteuropa decken ſollen.
11
Erſte Bekanntſchaft der Abeſſinier mit dem Film.
Vom Sonderkorreſpondenten der United Preß,
Webb Miller.
Asmara, 31. Oktober.
Wer die abeſſiniſchen Eingeborenen nicht geſehen hat, die
einer Filmvorführung in dem eroberten Adua beiwohnten, kann
ſich keine rechte Vorſtellung davon machen, was eigentlich der
Begriff: „Wie vom Donner gerührt” tatſächlich bedeutet. Wie
verſteinert vor Furcht, mit weitaufgeriſſenen Augen, in denen
alle Zeichen eines überirdiſchen Schreckens zu leſen waren,
ſaßen ſie da, dieſe nach mittelalterlicher Tradition lebenden
Ein=
geborenen, und ſtarrten auf die Leinwand, wo ſich ein modernes
Wunder abrollte. Mit dieſer Filmvorführung ſchlugen die
italieniſchen Behörden „zwei Fliegen mit einer Klappe”; ſie
er=
regten Furcht in den Herzen der Abeſſinier durch die
Wunder=
maſchine des Filmvorführapparates und ſie machten großen
Eindruck auf die Eingeborenen, indem ſie ihnen Bilder aus
dem europäiſchen Italien mit ſeinen impoſanten Gebäuden,
ſeinen Kirchen, ſeinen Eiſenbahnen und Flugzeugen, in einem
Wort allen Vollkommenheiten der modernen Ziviliſation zeigten.
Diefe Bekanntmachung der Abeſſinier mit dem Film iſt nur
der erſte Schritt der Italiener, das Volk des Negus Haile
Selaſſies mit den Errungenſchaften der europäiſchen Kultur
bekanntzumachen. Die politiſchen Behörden, die die Verwaltung
über das eroberte Gebiet übernommen haben, ſind entſchloſſen,
ein europäiſches wirtſchaftliches und ſoziales Syſtem an die
Stelle des alten feudalen zu ſetzen. Vor allem ſoll die Sklaverei
abgeſchafft werden; allerdings wurde hier eine
Kompromiß=
löſung für vorteilhafter gehalten als eine totale. Die befreiten
Sklaven, die den Wunſch ausſprechen ſollten, bei ihren früheren
Herrn zu bleiben, ſollen bleiben dürfen, allerdings unter der
Vorausſetzung, daß ſie Entlohnung erhalten. Diejenigen Sklaven,
die jedoch ihre Herren verlaſſen wollen, ſollen in italieniſche
Dienſte als Arbeiter bei der Durchführung öffentlicher Arbeiten,
wie Straßenbauten und Errichtung öffentlicher Gebäude,
be=
ſchäftigt werden. Dieſe Aenderungen, die auf die Verbeſſerung
des Lebensſtandards und des Ziviliſationsgrades der Abeſſinier
abzielen, ſollen jedoch allmählich durchgeführt werden, damit der
Bruch zwiſchen Tradition und Fortſchritt nicht zu abrupt wird.
Vom Tage.
Die ungariſch=deutſchen Regierungsausſchüſſe haben
vom 22. bis 31. Oktober in Budapeſt getagt. Sie haben aus dieſem
Anlaß die bisherigen Vereinbarungen über den gegenſeitigen
Warenverkehr durch eine Reihe neuer Beſtimmungen
er=
gänzt.
In ausländiſchen Blättern ſind Meldungen verbreitet, denen
zufolge das Propagandaminiſterium ſeine nachgeordneten
Dienſt=
ſtellen angewieſen habe, die Namen im Kriege
gefalle=
ner Juden von Kriegerdenkmälern und
Gedenk=
tafeln zu entfernen. Gegenüber dieſen Meldungen wird
amtlich feſtgeſtellt, daß eine ſolche Anweiſung nicht
er=
gangen iſt.
Vor dem Ufa=Palaſt in Danzig kam es Donnerstag mittag
zu einem Streit zwiſchen fünf Italienern. Plötzlich
zog einer einen Revolver und ſchoß auf die anderen, die das Feuer
erwiderten. Bei der Schießerei wurden zwei Italiener ſo ſchwer
verletzt, daß ſie auf dem Wege ins Krankenhaus verſtarben.
Ein unbeteiligter Paſſant wurde mit einem Bauchſchuß ins
Kran=
kenhaus eingeliefert. Die anderen drei Italiener wurden von der
Polizei verhaftet. Die Kriminalpolizei hat ſofort die nähere
Unterſuchung eingeleitet.
Die Einberufung des neuen
Memelländi=
ſchen Landtages wird nunmehr auch amtlich beſtätigt. Durch
Akt vom 31. Oktober 1935 hat der Gouverneur des Memelgebiets
die erſte Sitzung des neuen Memelländiſchen Landtages für
Mitt=
woch, 6. November, vormittags 10 Uhr, in den Räumen der
Me=
meler Stadtverordnetenverſammlung anberaumt.
Miniſterpräſident Laval iſt am Donnerstag um 14 Uhr in
Begleitung ſeines Kabinettschefs Rochat nach Genf abgereiſt.
Der Arbeitsausſchuß der Sanktionskonferenz hat ſich
am Donnerstag mit einer Reihe privatrechtlicher Fragen
beſchäf=
tigt insbeſondere mit der Wirkung der Sühnemaßnahmen auf
laufende Verträge. Entſprechend einem ſpaniſchen Vorſchlag wurde
grundſätzlich beſchloſſen, die Durchführung derjenigen Verträge,
die bis zum 19. Oktober abgeſchloſſen und inzwiſchen bereits voll
bezahlt worden ſind, zuzulaſſen.
Die abeſſiniſche Regierung hat der Ernennung des
Infanterie=
majors Holt zum britiſchen Militärattaché und des
Artilleriehauptmannes Taylor zum ſtellvertretenden
Militär=
attaché zugeſtimmt. Dies iſt das erſte Mal, daß Großbritannien
einen Militärattaché in Addis Abeba hat.
Vor dem italieniſchen Konſulat in San Francisco
demonſtrierten Antifasciſten gegen den italieniſchen Vormarſch in
Abeſſinien. Polizei zerſtreute die Menge. Zwei Perſonen wurden
verhaftet.
In Tucumuco in der Cordilleren=Zone wurde der ehemalige
Gouverneur der Proninz San Juan. Federico Cantoni,
durch ein größeres Polizeiaufgebot verhaftet. Ueber den
Grund der Verhaftung liegen bisher keine Angaben vor.
Der Führer empfängk die neuernannken Geſandken
vom Trak und von Letkland.
DNB. Berlin, 31. Oktober.
Der Führer und Reichskanzler empfing Donnerstag mittag
den Geſandten des Königsreiches Irak, Seine Königliche Hoheit
Emir Zeid=el=Huſſein, ferner den neuernannten lettiſchen
Geſand=
ten Herrn Gelmins zur Entgegennahme ihrer
Beglaubigungs=
ſchreiben. An dem Empfang nahmen teil der Reichsminiſter des
Auswärtigen Freiherr von Neurath und die Herren der
Um=
gebung des Führers. Emir Zeid iſt der erſte Geſandte ſeines
Lan=
des in Deutſchland, nachdem der Irak vor einiger Zeit ſeine
ſtaat=
liche Selbſtändigkeit erlangt hat. In den bei den Empfängen
ge=
wechſelten Anſprachen wurden von den Geſandten, ebenſo vom
Deutſchen Reichskanzler, die freundſchaftlichen Beziehungen
hervor=
gehoben, die beide Länder mit dem Deutſchen Reich verbinden,
und die Förderung des gegenſeitigen Warenverkehrs zugeſagt.
Aufklärungswoche der deutſchen Polizei
vom 13. bis 19. dezember.
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt meldet, hat der
Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern in einem Runderlaß
die Polizeidienſtellen des ganzen Reiches angewieſen, vom 13. bis
19. Dezember eine umfaſſende Polizeiaufklärungswoche
durchzu=
führen, um in allen Teilen des deutſchen Volkes für die
verant=
wortungsvolle Arbeit der Polizei Verſtändnis und den Willen zu
eigener zweckentſprechender Mitarbeit zu wecken und zu feſtigen.
Die äußere Geſtaltung der Aufklärungswoche wird bei aller
den einzelnen Dienſtſtellen überlaſſenen Freizügigkeit, in einem
einheitlichen Rahmen vor ſich gehen. Es werden im Einvernehmen
mit dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
die Preſſe, der Rundfunk und der Film in den Dienſt dieſer
Beſtre=
bungen geſtellt werden.
Degen Hämning.
DNB. Tokio, 31
Im Zuſammenhang mit dem Proteſtſchritt des
Generalkonſuls Kawagoe in Ticutſin und dem glei
Proteſt des Kommandeurs der japaniſchen Streitkräf
china, Generals Tada, meldet die Agentur „Rengo”.
chineſiſchen Militärbehörden die Erfüllung der chinef
ſchen militäriſchen Uebereinkommen, einſchließlich de
Uebereinkommens gefordert wurde. Die Aufmerkſamke
neſen ſei auf den Zwiſchenfall von Luantſchau gelen
der nach Anſicht japaniſcher Militärkreiſe von chine
verurſacht worden ſei.
Bei dem Zwiſchenfall von Luantſchau, über der
niſche Preſſe, wie „Rengo” meldet, nunmehr berichten
in der nordchineſiſchen entmilitariſierten Zone am 4.
Kommandant der chineſiſchen Sicherheitspolizei und
ſcher Gendarm von chineſiſchen Banditen ermordet m
japaniſchen Militärbehörden beſchuldigen auf Grun
gefundenen Dokumenten und eines Geſtändniſſes ein
teten Mörders den Militärrat von Peiping, das M
angezettelt zu haben. Wie „Rengo” weiter berichtet, I
meldungen aus Tientſin zufolge der Sprecher der
Truppen in Nordchina erklärt, daß der Zwiſchenfall
tſchau die wahren Abſichten der Nankingregierung er
Bedeukende Zunahme des Waffenhan)
EP. Genf, 31. Ou
Das Völkerbundsſekretariat hat am Mittwoch
Ausgabe des Statiſtiſchen Jahrbuchs über den Handel
ſen und Munition veröffentlicht, das ſich auf die EMſzu ihres
die Ausfuhr von Waffen, Munition und Kriegsgerät
1934 bezieht. Aus dem Jahrbuch iſt u. a. zu erſehe
geſamte Umſatzziffer der Ausfuhr ſeit dem Jahre 1931
maßen zugenommen hat:
1931: 35 400 000 Golddollar
1932: 33 800 000
1933: 36 200 000
1934: 41 500 000
U. a. iſt die Waffenausfuhr Belgiens von 1 44S0pr einzelnel
dollar im Jahre 1933 auf 2 131000 Golddollar im Zhenund bef
und die Ausfuhr der Tſchechoflowakei von 3 181000 Aü- i ihre
im Jahre 1933 auf 8 765 000 Golddollar im Jahre 193. Go abgefah
Umgekehrt iſt die Waffeneinfuhr nach China von 7 02504hbringende
dollar im Jahre 1933 auf 3 189 000 Golddollar im Sice was an
und nach Japan von 1980 000 Golddollar im Jahr
361 000 Golddollar im Jahre 1934 zurückgegangen.
Danziger Fragen vor dem Skändigen Inkernel
Gerichkshof im Haag.
fahr
nſe
ſieh
ſuch hier hei
maber die
den Truppe
fit zu be
DNB. Haag, 31. 9
Der Ständige Internationale Gerichtshof im Hat
tigte ſich am Mittwoch mit Danziger Geſetzen und V
ei
beſtimmungen, die ihm vom Völkerbundsrat vorgele
waren. Die Freie Stadt Danzig wurde durch Pro
Gleiſpach und Rechtsanwalt Profeſſor Grimm=Eſſen
Der Vertreter Danzigs begründete zunächſt den Antrag
für dieſe Angelegenheit einen Richter beim Ständi
nationalen Gerichtshof zu ernennen. Er erläuterte iſt
ſchichte über die Ernennung von nationalen Richtern u
Gerichtshof und kam zu dem Ergebnis, daß dieſe
wünſchenswert ſei, weil nationale Richter über den be
Gegenſtand, wie überhaupt über Fragen, die eine
Kenntnis der Landesgeſetze oder der nationalen Umſtan
dern, beſſer unterrichtet ſeien. Es handele ſich im vur
Falle nicht um ein gewöhnliches internationales Reck
um die Auslegung der Danziger Verfaſſung. Wenn
Verfaſſung unter der Garantie des Völkerbundes ſtehe
wie der Internationale Gerichtshof, im Jahre 1932
habe, keine internationale Akte und könne deshalb
Veranlaſſung zu Streitfällen mit anderen Staaten Oe
handele ſich hierbei um einen außergewöhnlichen Fall.
ger Gerichtshof ſei nicht verpflichtet, das nationale
einzelnen Länder zu kennen. Es ſei deshalb wün
wenn in dieſer Angelegenheit ein nationaler Richte
würde. Der Präſident des Internationalen Gerichtsb.
mit, daß die Zuſtändigkeit dieſer Frage unterſucht w=
Danziger Vertreter erklärte, daß innerhalb von 24 S-
Richter aus Danzig im Haag anweſend ſein könne.
Wie bekannt wird, hat der Ständige Internati
richtshof die von der Danziger Vertretung beantragte
eines von Danzig zu benennenden Richters ad hoe abg
Alls meue Buu.
Von Ernſt Kreuder.
Die Verſuchung iſt groß. Man hat in den Zeitungen ſchon
eine Weile davon geleſen, zuerſt ſtand es in winzigem Druck
unter der Rubrik: „Eingegangene Bücher”. Was kann denn
dabei ſein, wenn man es ſich einmal anſtreicht? Gewiß, eine
kluge Hausfrau denkt ſich bereits ihr Teil. Sie ſagt zwar nicht
gleich: „Du wirſt doch nicht ſchon wieder . . .?‟ Sie ſchweigt es
iſt ja noch nicht geſchehen. Aber es iſt ſchon viel geſchehen. Das
neue Buch iſt da. Eine kleine Infektion, es iſt noch nichts zu
ſehen aber man iſt jetzt ſozuſagen ſchon nicht mehr keimfrei. Es
vergehen Tage und man tut ſo, als hätte man dieſe erregende
Angelegenheit ſchon wieder vergeſſen. Vielleicht verſpricht man
ſich gelegentlich einmal und ſagt zuhauſe: „Weißt du ſchon, Hilde,
Ypſilon hat ein neues Buch geſchrieben?” „So?” ſagt ſie, „hm,
das iſt intereſſant.” Und dann iſt es eines Tages wirklich
purer Zufall, daß man auf die Trambahn warten muß, man
hat noch zehn Minuten Zeit, paar Schritte weiter iſt das
Schau=
fenſter der Buchhandlung, man wird mal hinſchauen, es kann
nichts ſchaden, wenn man über die Neuerſcheinungen etwas im
Bilde iſt. Scheinbar ahnungslos tritt man vor das Schaufenſter,
der erſte Blick genügt: das neue Buch liegt da. Ganzleinen,
fabelhaft gebunden, das iſt ſchon ein reiner Genuß, es ganz ohne
Intereſſen und fiebrige Hintergedanken anzuſehen. Dieſer
Ein=
bandentwurf, dieſer ſolide ruhige Buchſchmuck, das iſt ſchon
Buchkultur. Natürlich hat man es in Gedanken ſchon in der
Hand und fühlt es an, klappt es auf, ach, es iſt richtig
hin=
reißend neu friſch, nagelneu, unberührt. Unnötig das kleine
Schild daneben: „Wichtige Neuerſcheinung!” Als ob man das
nicht ſchon längſt wüßte. Regt einen nur unnötig auf. Der
Elektroinſtallateur iſt noch nicht bezahlt, dieſe und dieſe und dieſe
Rate iſt fällig, die nächſte Miete, man braucht unbedingt ein
Paar Halbſchuhe, es iſt ein Kreuz mit dieſen Rechnungen und
unumgänglichen Anſchaffungen. Dem Himmel ſei Dank, die
Tram kommt um die Ecke, es fehlt ja nie viel in dieſem
eigen=
tümlichen Trancezuſtand vorm Bücherſchaufenſter, daß man
plötz=
lich die Klinke packt, die Tür aufreißt und nicht mehr zurück
kann.
Nachts vor dem Einſchlafen ſieht man das nagelneue Buch
im Schaufenſter liegen. Wie kommt man bloß auf das dumme
Gefühl, es könnte einer einem das Exemplar vor der Naſe
weg=
kaufen? Der Verlag hat genug gedruckt. Hunderte, Tauſende
neuer ungeleſener Exemplare. Wird dieſer Kelch an einem
vor=
übergehen? Aber dem Faß wird der Boden ausgeſchlagen, wenn
da plötzlich ein Bekannter, den man nur aus Höflichkeit grüßt,
im Omnibus fragt: „Haben Sie ſchon das neue Buch von
Ypſilon geleſen? Nicht? Nun, ich kann Ihnen verraten, daß es
ſein beſtes Buch iſt.”
Aber das wußte man alles ſchon. Man hat ja inzwiſchen,
ein bißchen atemlos eine gute Beſprechung darüber geleſen.
Sein Wert ſteht längſt unverrückbar feſt. Es liegt immer noch im
Schaufenſter, die Infektion hat ſich ausgebreitet, der Keim iſt
gewachſen, es beſteht kein Zweifel mehr, man iſt wieder einmal
buchkrank. Die kluge Hausfrau iſt vernünftig und würde ſagen:
„Nun ja, was iſt ſchon dabei? Wir können es ſicher einmal von
einem Bekannten geliehen bekommen.” Geliehen. Dieſes Buch
geliehen. Ich leſe wohl Bücher zum Zeitvertreib wie?
Ge=
liehen! Gar noch mit einem fremden Namen darin, dem Namen
des Beſitzers? Und womöglich Randbemerkungen, die völlig
unmaßgebliche Meinung eines Herrn Sowieſo, der ſich erlaubt,
etwas auszuſetzen? Nein, nicht im Traum. Die
Randbemer=
kungen mache ich ſelbſt, jawohl, und zwar nur, wo ich beim
Leſen vor Begeiſterung einhalten muß, wo ein ganzer Satz
unterſtrichen werden muß, als könnte er ſpäter verloren gehen,
und wo ein Wort des unmittelbarſten Lobes an den Rand
muß. Denn ich kaufe keine Bücher, die mich nachher enttäuſchen.
Umſonſt muß ich nicht ſo lange leiden, ich kaufe nicht aus
Neu=
gierde oder um mal ein neues Buch zu kaufen, ich weiß, in
welchen Zeitungen verbindliche Buchkritiken erſcheinen, und dann
kenne ich ja auch ſchließlich die Qualitäten dieſes Dichters mit
dem ich mich ſchon länger beſchäftigt habe, beſchäftigt, nicht nur
zum Zeitvertreib geleſen. Geliehen! Den Namen auf das erſte
weiße Blatt ſchreibe ich ſelbſt, Stadt und Tag deutlich darunter,
denn das iſt eine einmalige Sache, und noch nach zehn Jahren
weiß ich, daß ich an einem Herbſttage in München, in
Frank=
furt oder in Berlin dieſes Buch gekauft habe und kann mich an
die ganze, einzigartige Freude erinnern.
Inzwiſchen ſind Wochen vergangen andere wichtige
Neu=
erſcheinungen ſind erſchienen, nur für mich nicht gerade wichtig,
denn ein wirklich gutes Buch kann gar nicht jede Woche
er=
ſcheinen, der Dichter hat länger daran gearbeitet, ein Jahr
viel=
leicht, vielleicht ſogar fünf Jahre. Aber da alle Qual hienieden
einmal ein Ende hat und Unbeirrbarkeit gewöhnlich zum Ziele
führt, kommt der Tag, die Stunde da es keine Unterſchlagung
mehr bedeuten kann, da man ſich lange genug geſehnt hat, und
in der man äußerlich ruhig, mit wohlwollender
Gleichgültig=
keit in den Buchladen tritt und vorgibt, ſich einige neue Bücher
anſehen zu wollen. „Können Sie mir vielleicht etwas
Be=
ſonderes empfehlen?” fragt man voller Scheinheiligkeit. „Gewiß,
hier haben wir einen neuen Roman von Dingsda, oder hier,
das Neueſte von Fritzpeterkarl, vielleicht ſieht ſich der Herr ſelbſt
mal um?” Man ſieht ſich wirklich um, es ſind ſchöne, neue
Bücher, man nimmt ſie in die Hand, blättert darin, dann fragt
man ganz nebenbei: „Haben Sie nicht auch ein neues Buch
von Ypſilon?” Wenn man nun durchaus Pech hat
Welt, ſagt der Verkäufer: „Augenblicklich haben wir
nicht auf Lager, aber wenn ich es Ihnen beſtellen
vier Tagen wird es da ſein.” In vier Tagen! Wo d
jetzt bis zum Zerreißen geſpannt ſind. Aber man hat E‟
nicht immer unnötiges Pech und der Verkäufer nickt u
es von ſeinem Platz und reicht es einem über den 2
Das iſt die Erlöſung. Man läßt es ſich einſchlagen
das Geld auf den Tiſch. Wie im Traum klemmt man
den Arm, wartet ruhig auf den Omnibus, alles kann
ſchehen, die Sonne ſich verfinſtern, ein Elefant auf da
platz einbiegen, die Autos rückwärts fahren, ein niede
Luftballon einen ſtreifen man ſteigt in den Omnibus
bis zur Endhalteſtelle. Nach zehn Minuten iſt man a
rand, die Bank iſt leer, man ſieht die Stadt unter ſ
es iſt ein ſchöner ſtiller Herbſttag, und dann wickelt
Buch aus ſeiner Hülle, ſteckt das Papier ein und lieſ:
den Titel und den Namen des Dichters, als hätte
nie davon gehört. Dann klappt man es auf, es kracht 41
es iſt unbeſchreiblich neu, riecht matt nach Papier u.
Leim und Farbe, man lieſt die erſten Sätze und wir?
Freude, lieſt da und dort ein Stück, es iſt wunderbar
ſo fremd, man beſitzt es endlich und hat es doch noch
ſeinem Beſitz.
Vielleicht hat die kluge Hausfrau an der erlöſten, f
Stimmung etwas gemerkt, an den Blumen, die man u.‟
mitgebracht hat, ſie iſt klug und ſchweigt. Vielleicht fre u
Er iſt kein Säufer, denkt ſie, kein Kettenraucher,
wah=
iſt er mir immer treu geweſen, er bleibt abends zu
hätte ſchlimmer kommen können.
Einige Tage erſcheint es einem faſt zu ſchade,
Buch zu leſen. Denn dann hat man es geleſen. Aber 7
es ja nicht leſen, man wird es ſtudieren, Wort für
A=
für Satz, Seite um Seite. So wird dieſer geſegnete
lange dauern, neue Einſichten, Bereicherungen ur
ungetrübte Freude bringen. Wer ein neues Buch Ei
einen neuen Freund gewonnen.
Der Heſſenmaler Heinrich Giebel 70 Jahr
Am 1. November vollendet der bekannte Heſſenmaler
Giebel ſein 70. Lebensjahr. Seit 1904 iſt Giebel in
Mar=
ſäſſig und hatte von 1913 bis zu ſeinem Eintritt in den P"
im Jahre 1934 das Amt eines Mal= und Zeichenlehrer
Philipps=Univerſität inne. Giebels Kunſt hat ſich auf
Q=
bieten bewährt: Figur, Porträt und beſonders in de
ſchaftsmalerei. Seine Motive findet er vorzugsweiſe in T
ſchen Landſchaft und in dem Leben ihrer Bewohner, mil
ſich eng verbunden fühlt.
1. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 301 — Seite 3
ſeiſntſce Torverenangen i ven Sgagen
Tecle Hapariake ſoll das Oberkommando der abeſſiniſchen Hüdarmee übernehmen.
Hangriff nach Abſchluß der Regenzeik in zehn Tagen. — Makalle vor der ikalieniſchen Beſehung.
Mabgelehnken Kriegsberichkerſtakter
ifer das italieniſche Expeditionskorps in das abeſſiniſche
tadringt, deſto ſtärker wird der Fremdenhaß. Er hat ſich
eſergangenheit verſchiedentlich zu äußern gewußt. Aber
ſumer hat es der Negus verſtanden, die auf abeſſiniſchem
eilenden Angehörigen der weißen Raſſe zu ſchützen. Im
uen halten ſich nur noch Kriegsberichterſtatter in Addis
f, die aber den abeſſiniſchen Behörden und der
Bevöl=
erzlich unſympathiſch ſind. Man glaubt Grund zu der
zu haben, daß die Kriegsberichterſtattung für Italien
AHinweiſe enthält. Das iſt natürlich falſch, da alle Briefe
iſſFamme, die das Land verlaſſen, vorher den belgiſchen
niz ieren vorgelegt werden müſſen.
Azſwenig man von der ausländiſchen Preſſe wiſſen will,
weſten daraus hervor, daß der Negusden Beſchluß
hat, allein ins Hauptquartier nach
zu fahren. Der Begriff „allein” bedeutet in
Abeſ=
ſoch, daß er mit einer rieſigen Kavalkade auftritt und
ſſeenten Hofſtaat mitnimmt, daß er aber in ſeiner
Beglei=
hie Ausländer wünſcht. Die ausländiſchen
Kriegsbericht=
ſeutten wiederholt darauf gedrängt, den Kaiſer begleiten
z, um wenigſtens das Leben und Treiben hinter der
ben Front kennen zu lernen. Bisher haben ſie meiſt nur
ande ihres Hotelzimmers geſehen oder geringe Studien
ennen, im übrigen ſind ſie auf Informationen
angewie=
ehnen in ſehr vorſichtiger Form vorgeſetzt werden.
anders ſieht es dagegen auf italieniſcher Seite
ſich hier herrſcht zwar eine ſtrenge Ueberwachung aller
ſſtan, aber die Kriegsberichterſtatter haben doch
Gelegen=
ſi den Truppen an die Front zu gehen und das eroberte
ſort zu beſichtigen. Sie leiden allerdings auch unter
ſierigen Nachrichtenverhältniſſen und der weiten Aus=
Am der einzelnen Frontabſchnitte. Aber ſie kommen doch auf
ſtgen und befinden ſich in einer weſentlich angenehmeren
Mn als ihre Kollegen auf der abeſſiniſchen Seite, die zum
ſſwvder abgefahren ſind, weil ſie glaubten, daß ſie doch
nchtbringende Arbeit würden leiſten können.
M, was an
erläutert
dber
Nachrichken vom Kriegsſchauplak
beſagt, daß die Italiener trotz des vielfach ſchwachen
ſindes des Gegners nur ſehr langſam vorwärts kommen.
Amweiteſten iſt die Offenſive im Norden vorgetragen wor=
Aalle das ſchon ſeit einigen Tagen im Bereich der italie=
Zeſchütze liegt, gehört praktiſch bereits den Schwarz=
Die drei von Nord nach Süd vorſtoßenden
Heeres=
reben auf Makalle zu und umſchließen ein recht großes
Kas aber teilweiſe recht erhebliche Geländeſchwierigkeiten
Af Ein Verſuch der Abeſſinier, an der Sudan=Grenze über
Uiet=Fluß vorzuſtoßen und womöglich den rechten Flügel
ſener zu umfaſſen, iſt geſcheitert. Darauf haben die
Ita=
eie Stoßtruppe im Raum von Om Ager über den Fluß
iK die ziemlich weit vorzudringen vermochte. Nach
Er=
hrer Aufgabe wurde ſie wieder zurückgenommen.
mSüden nehmen die Operationen ihren normalen
Ver=
h. die Italiener ſchieben ſich um einige Kilometer vor
ſen dann ſofort ihre Straßenbauer nach, was allerdings
ge aufhält.
Der 33. ikalieniſche Heeresberichl.
EP. Rom, 31. Oktober.
en heute ausgegebenen 33. amtlichen Heeresbericht heißt
hnder Erytrea=Front haben Abteilungen von Schwarzhem=
1. Armeekorps am Morgen des 30. Oktober das Gebiet
cinen von Mai Ueco, an der Straße von Adagamos nach
beſetzt. In den vom 2. Armeekorps und dem
Ein=
mn=Armeekorps beſetzten Gebieten werden die Erhebungen
Zahl der auf Grund der Verordnung des Oberkomman=
AGeneral de Bono, freigelaſſenen Sklaven abgeſchloſſen.
cen wurden 16 000 abeſſiniſche Sklaven freigelaſſen.
Ader Somalifront haben die Dubats des Gebietes von
ARic Gruppen abeſſiniſcher Bewaffneter nordweſtlich des
Dana angegriffen. Der Feind ergriff die Flucht und
Tote zurück. Auf italieniſcher Seite wurden drei Dubats
und zwei verletzt. Die Fliegertätigkeit wurde in allen
in der üblichen Weiſe fortgeſetzt.
Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus — Donnerstag, den 31. Oktober.
hoven=Zyklus des Schnurrbuſch=Quarkekts.
Erſter Abend.
bankbar der Plan, alle Beethoven=Quartette zu Gehör
en, vom Publikum aufgenommen wurde, zeigte der gute
chſes erſten Abends. Wir halten ſeinen künſtleriſchen Er=
AMAbeſonders groß. Das Quartett iſt hervorragend eingeſpielt
Einheitlichkeit und Schönheit des Geſamtklanges war
Rwöhnlich. Wir halten es für möglich, daß auch die andere
on des Bühnenraumes dabei mitwirkte. Das Halbrund
tergrundes mag dazu beigetragen haben, daß ſich der Klang
Aſrg miſchte und konzentrierte. Wir hörten alle Beethoven=
„ite im Laufe der Jahre mehrmals vom Drumm=Quartett,
d uns bewußt, daß die Auffaſſung bei beiden
Kammer=
te nigungen ſehr verſchieden iſt. Drumm geſtaltet
leiden=
her und freier, wühlt ſich mehr in den Inhalt hinein,
Mbaſch muſiziert ſchlichter, mehr aus innerer
Spielfreudig=
kans, unterſtreicht mehr die klaſſiſche als die romantiſche
ethovens.
Abend begann mit dem großen Es=Dur=Quartett Op. 74,
Sihepunkt des Schaffens des Meiſters in ſeiner
Mannes=
uhaus lebensbejahend, wenn auch in einzelnen Teilen
Aihbenklich, kraftvoll in der Geſtaltung. Es folgte Op. 130
das klarſte unter den Spätwerken, wundervoll im Auf=
920 Dder Geſchloſſenheit im Gedanken der fünf erſten Sätze,
hend in der unvermittelten Vergnügtheit des letzten
dr ein wenig von der Wut über den verlorenen Groſchen
hrt. Sehr eigenartig iſt das Allegro im Stil eines deut=
F unzes, bei dem meiſt das Violoncello klanglich ſtark von
eI anderen Inſtrumenten abgeſondert iſt, Höhepunkt des
us die Cavatina in ihrer Klangſchönheit und in ihrem
größter geiſtiger Abgeklärtheit. Von dieſer Ver=
P l4ſt reißt ſich dann der Meiſter mit gewaltſamem
nWinale los. Zuletzt erklang Beethovens erſtes Quartett,
½=Dur aus Opus 18. Seine drei raſchen Sätze ſind ſtrah=
Seieiter und liebenswürdig, der dunkle und leidenſchaftliche
Ene Satz zeigt, welche Ausdrucksmeiſterſchaft der junge Mei=
Niee Tſchon durch die Klavierſonaten angeeignet hat. Die Wieder=
De iler Werke war ausgezeichnet, erſtaunlich klar und ausge=
Ner inrthmiſch höchſt lebensvoll. Keiner der vier Künſtler ſtand
den andern zurück, der ſchöne Klang der edlen Inſtrumente
Aurdervol zur Geltung. Die Künſtler wurden dankbar und
29Sefeiert.
F. N.
Kommandowechſel an der Südfronk.
Abeſſiniſche Pläne.
Von dem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Reynold Packard.
UP. Dſchibuti, 31. Oktober.
Wie hier bekannt wird, ſoll Tecla Havariate, der vor
kurzer Zeit aus Paris nach Abeſſinien zurückgekehrt iſt, das
Ober=
kommando an der Ogaden=Front auf Grund ſeiner in Sowjet=
Rußland geſammelten militäriſchen Erfahrungen und ſeiner
gründlichen Kenntnis des abeſſiniſchen Südens übernehmen.
Nach ſeinen Beſprechungen mit dem Kaiſer wird ſich
Hava=
riate an die Südfront begeben, um den Angriff auf die
italieni=
ſchen Linien zu leiten, der nach Beendigung der Regenfälle
wahrſcheinlich in etwa zehn Tagen verſtärkt vorgetragen werden
ſoll. Wie hier weiter bekanntgegeben wurde, ſollen die unter
General Naſibu und General Ras Deſta ſtehenden Truppen einen
Angriff zwiſchen dem Webb Schebeli und dem Fafan=Tal
vor=
bereiten. Man ſieht eine Beſtätigung dieſer abeſſiniſchen Pläne
darin, daß ſich größere Truppenmengen in Richtung auf
Ha=
wama bewegen, die ſich durch moderne Ausrüſtung auszeichnen.
Von Hawama ſollen ſie über Diredaua an die Ogadenfront
trans=
portiert werden. In den letzten Tagen ſollen zahlreiche Truppen
auf dieſem Weg zur Verſtärkung der Südfront eingeſetzt
wor=
den ſein.
Die erfolgreiche Pakrouille.
Von dem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Webb Miller.
Wie die italieniſche Heeresleitung bebanntgab,
fand geſtern ein kleiner Patruillenvorſtoß unweit der
Sudangrenze ſtatt. Eine italieniſche Abteilung, deren Stärke nicht
bekannt iſt, überſchritt den Setitfluß, der zugleich die Grenze
zwi=
ſchen Eritrea und Abeſſinien bildet, im Gebiete von Om=Hager
und drang etwa zwölf Kilometer in abeſſiniſches Gebiet ein. Der
ſüdlichſte Punkt, den die Patrouille erreichte, ſei Elaghim
ge=
weſen. Nähere Einzelheiten über feindlichen Widerſtand oder
Verluſte werden nicht mitgeteilt. Nach erfolgter Durchführung des
Vorſtoßes ſei die Patrouille wieder über den Setitfluß
zurück=
gegangen.
Inzwiſchen nimmt die Konſolidierung der italieniſchen
Stel=
lungen im Faras=Mai=Tal, ſüdlich des Entiſcio=
Pla=
teaus, ihren Fortgang. Die ſtrategiſche Bedeutung des Faras=
Tales liegt darin, daß es eine bequeme Zugangsſtraße zu dem
Tal des Takazze, dem nächſten italieniſchen Operationsziele
bildet. Außerdem verhindert die Beherrſchung des Tales einen
abeſſiniſchen Vorſtoß nach Norden. Das Tal iſt bei weitem das
fruchtbarſte, das ich bisher in Abeſſinien geſehen habe. Soweit
man das Tal entlang ſehen kann, dehnen ſich reiche Felder,
Wei=
den mit Vieh. Außerdem kann man an den Rändern des Tales
ſonderbare geologiſche Bildungen beobachten. Felſen, die rieſigen
Findlingsblöcken gleichen, erheben ſich bis zu hundert Fuß hoch
von der Talſohle.
Ikalieniſcher Angriff am Muſſa Ali zurückgeſchlagen
DNB. Addis Abeba, 31. Oktober.
Die Italiener haben, um die Aufmerkſamkeit der Abeſſinier
von ihrem Hauptangriffsziel Makalle abzulenken, einen Vorſtoß
in dem Gebiet nordweſtlich des Muſſa Ali im Verfolg der Straße
von Ela nach dem Tiradud=See eingeleitet. Nach anfänglichen
Er=
folgen, die unter ſtarker Beteiligung von Kavallerie, Tanks und
größeren Infanterieabteilungen erzielt werden konnten, wurde
der italieniſche Angriff zurückgeſchlagen, wobei die italieniſchen
Truppen, abeſſiniſchen Berichten zufolge, bis zum Muſſa Ali
zu=
rückgeworfen wurden. Einzelheiten über dieſe Kämpfe fehlen noch.
Kriegsminiſter Ras Mulugeta ſoll erſehl werden.
EP. Addis Abeba (über Rom), 30. Oktober.
In politiſchen Kreiſen von Addis Abeba rechnet man mit
einer wichtigen innerpolitiſchen Veränderung, nämlich
Entfer=
nung von Ras Mulugeta aus dem Kriegsminiſterium. Ras
Mulugeta, ein Veteran der Schlacht von Adua, befindet ſich
augenblicklich an der Spitze ſeiner Armee auf dem Marſch nach
Deſſie. Er iſt der Führer der konſervativen Elemente. Obgleich
*
Zum vierzigjährigen Jubiläum
der Kinemakographie.
Den Ruhm Erfinder der Kinematographie zu ſein einem
einzelnen zuzuſprechen, iſt unmöglich. Es gibt Erfindungen,
die in der Luft liegen, weil ſie von anderen bereits vorhandenen
Erfindungen geradezu herausgefordert werden. Das Prinzip
der Wundertrommel und des photographiſchen Apparates
kom=
biniert, mußte eines Tages die Kinematographie ergeben. Viele
tüchtige Köpfe hat dieſer Gedanke unabhängig voneinander
be=
ſchäftigt und es laſſen ſich kaum noch alle nennen, die hier oder
da einen Schritt auf dem Wege zum Ziel getan haben, das
dann eines Tages wie von ſelbſt erreicht war.
Um 1890 ſtellt der Amerikaner Muybridge mit 30
hinter=
einander geſchalteten Photoapparaten Reihenaufnahmen her und
projiziert ſind. Etwa in denſelben Jahren tritt der Franzoſe
Marey, der Vorläufer Lumieres, mit ähnlichen
Serien=
photographien hervor. 1891 meldet der Oeſterreicher von
Reitz=
ner eine Kinokamera mit allen weſentlichen Merkmalen an und
im ſelben Jahre läßt Ediſon in Amerika ſein „Cinethoſkope‟
patentieren. Dieſes enthält eigentlich ſämtliche Beſtandteile der
Kinematographie, insbeſondere den Normalfilm, wie er heute
noch verwendet wird, nur — es iſt kein Bildwerfer ſondern ein
Guckkaſten, in dem jeweils nur ein einzelner „lebende
Photo=
graphien” betrachten kann. Sonderbarerweiſe hat Ediſon ſeine
Erfindung, die als Ergänzung zum Grammophon gedacht war,
nicht weiter entwickelt.
Mit einem weſentlich anders gearteten Apparat führt der
Deutſche Ottomar Anſchütz Reihenaufnahmen in
ausgezeich=
neter Wiedergabe auf einer großen Leinewand 1894 öffentlich
vor. Er benutzt einen Doppelprojektionsapparat, bei dem die
einzelnen Photgraphien ſorgfältig ausgerichtet, auf rotierenden
Scheiben angeordnet ſind. Am 22. März 1895 zeigt dann der
Franzoſe Louis Lumiere, von ſeinem Bruder Auguſte
unter=
ſtützt, in Paris in einer geſchloſſenen wiſſenſchaftlichen
Geſell=
ſchaft Filme auf einer Apparatur, die im weſentlichen der von
Ediſon entſpricht, jedoch mit dem entſcheidenden Fortſchritt zur
Projektion. Für ſein Gerät, urſprünglich „Cinethoſkope en
Projection” genannt, gebraucht er ſpäter die ſeit 1892 bekannte
Bezeichnung „Cinematographe”, die ſich mit der Zeit einbürgert.
Der Mann, der den Sprung in die Wirklichkeit tut und das
„Kino” erſtehen läßt, dieſen aus unſerem Leben nicht mehr
fortzudenkenden Begriff, iſt wiederum ein Deutſcher: Max
Skladanowſky. Am 1. November 1895 ſteht er mit ſeinem
Bruder Emil auf der Bühne des „Wintergarten” in Berlin und
der Kaiſer ihn ſehr hoch ſchätzt, iſt doch bekannt, daß der Negus
einen modernen Kriegsminiſter vorziehen würde. Wie verlautet,
dürfte Ras Mulugeta zum Gouverneur von Godſcham ernannt
werden. Als Kandidaten für den Poſten des Kriegsminiſters
werden genannt: Ras Getatſchu, der Gouverneur von Kaffa, und
Ras Birru, die beide im Ausland erzogen ſind. Auch der
bis=
herige Pariſer Geſandte, Tekle Hawariate, der inzwiſchen in
Addis Abeba eingetroffen iſt und vom Kaiſer empfangen wurde,
wird als zukünftiger Kriegsminiſter genannt. Gleichzeitig geht
aber auch das Gerücht um, daß Tekle Hawariate mit einer
wich=
tigen diplomatiſchen Miſſion betraut werden ſoll.
Der Kaiſer empfing eine Abordnung abeſſiniſcher Kaufleute
und Karawanenführer, die ihm für den Kriegsſchatz ein Geſchenk
von 85 000 Silbertalern überbrachten. Ihr Sprecher erklärte, daß
ſie nicht nur ihr ganzes Geld, ſondern auch ihren letzten
Bluts=
tropfen für die Verteidigung Abeſſiniens zur Verfügung ſtellen
werden.
Dicht vor Makalle.
Von dem Sonderkorreſpondenten der Exchange
Telegraph aus dem italieniſchen Hauptquartier
EP. Asmara, 31. Oktober.
Die italieniſchen Vorpoſten auf dem linken Flügel des erſten
Armeekorps haben am Mittwoch die nähere Umgebung von
Makalle erreicht; ſie wurden aber bei Anbruch der Nacht wieder
zurückgezogen.
Nach einer aus Mogadiſchu vorliegenden Meldung nimmt
der italieniſche Druck auf Harrar ſtändig zu.
Auch an den drei Abſchnitten der Somalifront: Juba, Webb
Schebeli und Ual=Ual haben die italieniſchen Streitkräfte weitere
Fortſchritte gemacht, ohne allerdings auf ernſtlichen Widerſtand
zu ſtoßen. Die Heeresſtraße nach Gerlogubi iſt nunmehr in
Be=
trieb genommen worden und erleichtert die Operationen im
Ab=
ſchnitt von Ual=Ual erheblich.
Ikalieniſcher Vormarſch in der Wüſte.
DNB. Addis Abeba, 31. Oktober.
Italieniſche Truppen in Stärke von 15 000 Mann, die ſich zur
Hälfte aus Europäern und zur anderen Hälfte aus Eingeborenen
zuſammenſetzen, rücken langſam im der Wüſte von Danakil gegen
die Brunnen von Asla vor, die jedoch von dem wilden Stamm
der Aſſaimeras und anderen Stämmen des ganzen Gebietes durch
Salz unbrauchbar gemacht wurden. In Verbindung hiermit
wer=
den von den italieniſchen Truppen von Mongalle aus große
Be=
wegungen nach Oſten ausgeführt. Hier iſt zur Sicherung der
Kampfhandlungen zwiſchen Mont Ali und Oddobo eine Straße
angelegt worden.
Italieniſche Kavallerie iſt bis Immun vorgerückt. Nördlich
von Muſſa Ali wird eine neue italieniſche Fliegerbaſis geſchaffen
werden, von der aus künftig die Lufterkundungen ihren Ausgang
nehmen werden. Die notwendigen Laſtkraftwagen ſind bereits
be=
reitgeſtellt, und man glaubt, daß der Fliegerſtützpunkt in der
Danakil=Wüſte wahrſcheinlich in Alalgaerra errichtet werden
wird.
Wie erſt jetzt bekannt wird, haben Danabalis vor einigen
Tagen eine italieniſche Feldwache überfallen, wobei die Italiener
15 Tote hatten. Außerdem wurden von den abeſſiniſchen Truppen
25 Kamele erbeutet.
Umfangreiche Requirierung.
* Harrar, 31. Oktober. (United Preß.)
Die Regierung hat alle privaten Transportmittel, Wagen
und Fahrzeuge aller Art requiriert, die an die Ogaden=Front
ge=
ſchickt werden ſollen. Es wird hier aus dieſer Tatſache eine weitere
Verſtärkung der Gefechtstätigkeit im Süden geſchloſſen. Zurzeit
befinden ſich 20 000 Kamele und Tauſende von Eſeln, Maultieren
und Pferden, die mit Munition und Vorräten aller Art beladen
ſind, auf dem Weg an die Ogadenfront. Nur mit größten
Schwie=
rigkeiten war es mir möglich, mein Automobil vor der
Requiſi=
tion zu retten. In dem ganzen Gebiet herrſcht Kriegsrecht.
Bel=
giſche Offiziere, die die Truppen im Harrar=Gebiet ausbilden,
haben ſich heute nach Djidjiga begeben, wo ſie mit Ras Naſibu
und Wahib Paſcha einen Kriegsrat abhalten werden.
Strakegiſcher Skraßenbau.
Von dem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Webb Miller.
Mit den Truppen des Generals Santini, 30. Oktober.
Eine neue Serie großzügiger Straßenbauten iſt von den
Italienern in dem Gebiete zwiſchen Adigrat und den
Vorpoſten=
ſtellungen vor Makalle in Angriff genommen worden. Wohl zum
erſten Male in der Geſchichte der modernen Kriegführung werden
Straßen in ein Land vorgetrieben, das von dem Hauptteil der
Truppenmacht noch gar nicht beſetzt ift, ſondern nur von dünnen
Patrouillenketten geſichert wird. Die italieniſche Heeresleitung
führt mit ſeinem ſelbſt geſchaffenen Gerät, das die
Weſens=
merkmale der Kinematographie trägt, eigene Filme
öffent=
lich vor.
Skladanowſkys Apparat, „Bioſkop” geheißen (welche
Be=
zeichnung ſich z. B. in Holland erhalten hat), beſaß nicht gerade
Vollkommenheit. Es war ein Doppelprojektor; zwei an den
Enden zuſammengeklebte und ſich daher wiederholende
Film=
bänder liefen nebeneinander und wurden wechſelweiſe projiziert.
Die Bilder, die Tänzer, Turner und Ringer wiedergaben,
flim=
merten daß Gott erbarm, und der Apparat knatterte dazu wie
ein Maſchinengewehr. Was aber beſagen dieſe Mängel angeſichts
der Tatſache, daß durch Skladanowſkys Wintergarten=Vorführungen
der Entwicklung der entſcheidende Anſtoß gegeben worden iſt,
Denn: „Der erſte Schritt iſt die Hälfte des ganzen Weges”.
Im Dezember desſelben Jahres noch ſollte Skladanowſky
mit ſeinem Apparat in Paris auftreten, wurde aber daran
ge=
hindert. Am 28. Dezember 1895 veranſtaltete dann Lumiere im
Keller des „Grand Café” in Paris ſeine erſte öffentliche
Film=
vorführung. Eine an dem Hauſe angebrachte Gedenktafel hält
dieſes Ereignis feſt.
Erfindungen haben oft eigenartige Schickſale. Ediſon hat
ſpäter bedauert, daß er ſich zu ſeinen Filmverſuchen habe „
ver=
leiten” laſſen. Skladanowſky hat mit ſeinem Gerät, deſſen
Kon=
ſtruktionsprinzipien, nicht weiter entwickelt worden ſind, nur
knapp ein Jahr gearbeitet. Auch Lumiere, der ſeinen Apparat
bis 1897 völlig unter Verſchluß hielt, hat ſich nach wenigen
Jahren von ſeiner Arbeit abgewandt. Sie wurde in Frankreich
von Pathé übernommen, der die franzöſiſche Filminduſtrie ſchuf.
In Deutſchland war es Oskar Meßter, der unabhängig
von Skladanowſky und Lumiere aus Eigenem die deutſche
Film=
induſtrie gründete. Durch die Einführung des
Malteſer=
kreuzes — heute die Seele jeder Kinoapparatur — und eine
lange Reihe weſentlicher Vervollkommnungen, machte Meßter in
der Praxis das Kino zu dem, was es iſt.
So darf Deutſchland mit Stolz die 40jährige Jubelfeier der
Kinematographie begehen, denn wenn die Frage geſtellt wird,
wer der Welt das Filmweſen geſchenkt hat, muß die Antwort
die Namen von Deutſchen ſtets in erſter Reihe enthalten.
Heinz Tackmann.
* Königs=Ballade, eine Erzählung von Otto Emmerich Groh
(Verlag Paul Zſolnay). Eine lapidar geſchriebene, von hohem
Schwunge getragene nordiſche Saga, die den ganzen herben Duft
und Zauber des nordiſchen Märchens atmet. Eine Erzählung in
flüſſiger rhythmiſcher Proſa, eine ſpannende geſchloſſene Handlung
zuſammenhaltend und doch wie das Epos des nordiſchen Volkes
klingend.
Freitag, 1. November=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ventry auftreten mußte, geſtaltete ſich zu eins
Kundgebung für ihn und für ſeine Wiederwahl. Captan
ſelbſt hielt eine der denkwürdigſten — da in ihr das Ele=
Parteikampfes gänzlich fehlte — Reden, die in einem
Wahlkampf je gehalten worden ſind. „Ich gehöre zu ka
zigen Partei”, erklärte Captain Fitzroy, „meine Aufga:
darin, den Wahlkampf in Daventry außerhalb
jeglich=
ſcher Dispute zu halten. Mit meinen ſozialiſtiſchen On
werde ich mich in gar keine Diskuſſionen einlaſſen.
keine einzige politiſche Frage aufwerfen. Die einzige
die Wähler zu beantworten haben werden, iſt die, ob ſie
herigen Sprecher des Parlaments wiedergewählt wiſſe
oder nicht”. Und Captain Fitzroy ſchloß ſeine Rede, inde
Handeln der Sozialiſten, ohne ſie bei Namen zu nennen.
ſportsmanlike und als unfair — wohl mit das Schlim
in Engländer von einem anderen ſagen kann — chara 1e9
„Der Sprecher des Parlaments”, erklärte Captain Fitzo
völlig unparteilich zu ſein, und iſt daher nicht in der W
ſelbſt zu verteidigen. Bisher war es eine alte engliſch
daß es nicht recht und billig iſt, einen Mann anzugr eſſt
ſich nicht ſelbſt verteidigen kann. Soll dieſe Regel nun
werden? Wie kann man die Handlung von Leuten St
die zuerſt den Speaker ſelbſt gewählt und ihn
hiermi=
entwaffnet haben, ihn jetzt aber angreifen? Ich weiß
dieſe Handlung zu bezeichnen iſt. Ich weiß aber mit 2
heit, daß eine ſolche Handlung ſicherlich kein anſtändige
ſpiel genannt werden kann".
hat dieſe nicht ungefährliche Methode angewendet, weil ſie den
bevorſtehenden Vormarſch des Erſten Armeekorps unter Führung
Generals Santini mit größter Geſchwindigkeit und unter
Ent=
faltung der ganzen verfügbaren Macht an Kriegsmaſchinen
durch=
führen will, was das Vorhandenſein guter Straßen im
Offenſiv=
gelände vorausſetzt. Wenn auf dieſe Weiſe auch der Zeitpunkt
des Hauptvorſtoßes hinausgezögert wird, ſo wird dieſer doch,
wenn er ſchließlich erfolgt, um ſo eindrucksvoller ſein. Man muß
damit rechnen, daß dann gleichzeitig auf mehreren Straßen ſtarke
Truppenkontingente großenteils auf Laſtkraftwagen und begleitet
von ganzen Kolonnen der kleinen Zweimanntanks, ſüdwärts
ſtoßen und in ganz kurzer Zeit den Makalle=Diſtrikt in feſten
italieniſchen Beſitz umwandeln werden.
Die Straßenbquarbeiten, die natürlich nur angeſichts der
geringen Stärke der im Makalle=Bezirk ſtehenden abeſſiniſchen
Abteilungen möglich ſind, gehen in einem unglaublich ſchwierigen
Gelände vor ſich, deſſen Gebirgspfade oft ſo ſteil ſind, daß die
vereinten Bemühungen von hundert Mann kaum ausreichen, um
ein 12,5=Zentimeter=Geſchütz dieſe Wege hinaufzuziehen. Man
arbeitet gleichzeitig an der Verbreiterung des alten Talweges
und — nur etwa 1½ Kilometer davon entfernt — an den
zer=
riſſenen Berghängen am Bau einer ganz neuen Straße, deſſen
Arbeiten auf allen Teilabſchnitten einer über 15 Kilometer langen
Strecke zur ſelben Zeit in Angriff genommen wurden. Die weit
vor den Stellungen der Hauptmacht das bergiſche Gelände
durch=
ſtreifenden Askaripatrouillen haben neben der Erkundung der
Bewegungen des Feindes auch die Aufgabe, die günſtigſte Route
für die Führung dieſer Straßen ausfindig zu machen.
Mit dieſer Verbindung von Kriegführung und Straßenbau
folgen die Italiener dem Vorbild ihrer römiſchen Vorfahren,
deren Legionen auch die Gebiete, in die ſie vorgedrungen waren,
die ſie aber noch nicht regelrecht beſetzt hatten, durch Anlegung
großer Militärſtraßen ſicherten. Der Unterſchied iſt nur der, daß
die Tauſenden von Straßenbauarbeitern, die heute wie damals
einen ſo wichtigen Teil der von Rom entſandten Offenſivkräfte
bilden, nicht mehr von Legionären mit Lanzen und breiten
Schwertern beſchützt werden, ſondern von Flugzeugen, Kleintanks
und Maſchinengewehrpoſten.
(Von unſerem (O=Korreſpondenten.)
London, im Oktober.
Die Partei der engliſchen Sozialiſten, die Labour=Party, hat
einen verhängnisvollen Fehler begangen, der ſie bei einem großen
Teile der engliſchen Wählerſchaft noch mehr in den Ruf, eine
„nicht=britiſche Partei zu ſein” bringen und ihr gewiß viele
tau=
ſend Wahlſtimmen koſten wird: ſie hat beſchloſſen, gegen den
„Speaker” d. h. den Sprecher des Unterhauſes, deſſen Sitz gemäß
einer jahrhundertealten Tradition bei den Wahlkämpfen nie von
einer der Parteien ſtrittig gemacht wird, dieſes Mal einen
ſozialiſtiſchen Gegenkandidaten aufzuſtellen. Die
Begrün=
dung, die die Sozialiſten hierfür anführen, iſt die Tatſache, daß
es im Wahlbezirk des gegenwärtigen Speakers Daventry, in der
Grafſchaft Northampton, faſt 40 000 Arbeiter gibt, die als
ſozia=
liſtiſche Wähler in Betracht kommen und deren Stimmen, falls
der Speaker ohne Wahlkampf gewählt werden ſollte,
verloren=
gehen würden; dem Speaker — meinen die Sozialiſten — ſollte
daher lieber ein anderer, weniger umſtrittener Wahlbezirk
ge=
geben werden. Mit dieſer Argumentierung ſind aber die Führer
der übrigen Parteien keineswegs einverſtanden. Nicht nur die
führenden Perſönlichkeiten der Nationalen Regierung, Baldwin,
Macdonald und Sir John Simon, ſondern auch Lloyd George
und Sir Herbert Samuel haben in dieſer Angelegenheit einen
offenen Brief erlaſſen, in dem ſie den Beſchluß der Labour=Party
aufs ſchärfſte verurteilen. Der gegenwärtige Sprecher
des Unterhauſes heißt Captain E. A. Fitzroy. Er
vertritt den Wahlbezirk Daventry, den die Sozialiſten ihm jetzt
ſtreitig machen, ſeit faſt 40 Jahren. Er iſt ſeinerzeit zum Speaker
einſtimmig, d. h. einſchließlich der Stimmen der Sozialiſten,
ge=
wählt worden. Und er erfreut ſich im Parlament einer
allge=
meinen Achtung und Beliebtheit.
Das Amt des Speakers oder Sprechers des Unterhauſes iſt
faſt ebenſo alt wie das Parlament ſelbſt. Obgleich ein Sprecher
des Parlaments zum erſtenmal erſt im Jahre 1327 offiziell
er=
wähnt wird, ſo ſteht doch feſt, daß die Gemeinen ſchon weſentlich
früher einen ſolchen gehabt haben. Seit urdenklichen Zeiten war
der Speaker des „Houſes of Commons” der Beſchützer und Hüter
der Macht, der Würde, der Freiheiten und der Privilegien der
Volksvertretung. Der Speaker, der ſtets aus der Mitte der
Par=
lamentsabgeordneten gewählt, deſſen Wahl von der Krone
beſtä=
tigt wird, und der bei ſeiner Amtsausübung eine rieſige
Allonge=
perücke trägt, präſidiert über allen Beratungen des Parlaments
und wacht über einer genauen Einhaltung der Ordnung und der
Prozeduren, die das Ergebnis jahrhundertelanger Erfahrungen
ſind. Zu ſeinen Obliegenheiten gehört es, zu entſcheiden, welche
Ausdrücke während der Parlamentsdebatten zuläſſig und welche
nicht zuläſſig ſind. Er hat vor ſich auf dem Tiſch einen
dickleibi=
gen Band liegen, in dem alle ſtatthäften parlamentariſchen
Aus=
drücke ſorgfältig angeführt ſind, und von Zeit zu Zeit ergänzt er
dieſe durch Ausdrücke des modernen Sprachgebrauchs. Er hat ſehr
oft Entſcheidungen von großer Tragweite zu treffen, und dieſes
völlig nach eigenem Gutdünken und Takt. Sein Preſtige und
ſein Anſehen iſt daher enorm. Ihm wird blindlings gehorcht.
Um ſich Gehorſam zu verſchaffen, genügt von ſeiten des Speakers
meiſtens ein einziges Wort, ja oft nur ein Blick oder ein Lächeln.
Er iſt eine der angeſehenſten Perſönlichkeiten im Lande. Im
offiziellen Zeremoniell rangiert er
unmittel=
bar hinter dem Premierminiſter und dem Lord
Präſidenten des Staatsrates und ſchreitet neben dem Erzbiſchof
von Canterbury und vor ſämtlichen Peers. Der Speaker muß
der „ideale Vertreter einer Verſammlung engliſcher Gentlemen”
ſein. Und Captain Fitzroy entſpricht dieſen Anforderungen in
vollſtem Maße.
Aus dem Geſagten iſt alſo ohne weiteres erſichtlich, wie übel
die Männer von der Labour Party beraten waren, als ſie
be=
ſchloſſen, gegen den Speaker einen ſozialiſtiſchen Wahlkandidaten
aufzuſtellen. Schon die erſte Wahlverſammlung, bei
der Captain Fitzroy wider ſeinen Willen in Da=
EP. London, 31. O
Der Beginn der Kreditſperre gegen Italien iſt
hie=
bemerkt vorübergegangen. Dieſe Sperre hat auch kaum
praktiſche Bedeutung, da bereits in den letzten Wochen dir
gewährten Kredite aufs äußerſte beſchränkt worden wa
aus City=Kreiſen verlautet, dürfte die Geſamtſumme
laufenden Zwiſchenkredite kaum 50 000 Pfund überſchreit
Die Summe der italieniſchen Warenſchulden an
wird auf etwa 1,5 Millionen Pfund geſchätzt und im
verfahren laufend abgedeckt. Angeſichts der in den letzt
vorgenommenen ziemlich umfangreichen engliſchen Käufeſoſt
lien — vornehmlich Südfrüchte, Wein, Käſe uſw. — halkti
für den Ausgleich der italieniſchen Warenſchulden zur Pttn
ſtehende Schuldſumme um mehrere hunderttauſend Pfurd5il
und man rechnet damit, daß die Summe der italieniſchenf!
ſchulden bei Beginn der Wirtſchaftsſanktionen unter
lionen=Pfund=Grenze abgeſunken ſein wird.
EP. London, 31. Oktober.
Nach einer Meldung des „News Chronicle” aus Addis
Abeba verfügt die abeſſiniſche Regierung nunmehr über einen
Betrag von 50 Millionen Pfund für den Ankauf von Waffen,
Munition und anderem Kriegsmaterial in Europa, Aſien und
Amerika. Dieſe Summe ſetzt ſich zuſammen aus dem perſönlichen
Vermögen des Negus, das auf etwa 30 Millionen Pfund geſchätzt
wird und vom Kaiſer dem Lande zur Verfügung geſtellt wurde,
weiter aus den Beiträgen vieler Provinzgouverneure, die in
einigen Fällen den Betrag von einer Million Pfund erreichten
und zuſammen etwa 10 Millionen Pfund ergaben. Schließlich
kommt hinzu der Ertvag einer Kriegsſteuer auf ſämtliche
abeſ=
ſiniſchen Vermögen. Der größte Teil dieſes Geldes befindet ſich
dem gleichen Blatt zufolge bereits in Europa, wo täglich größere
Aufträge für Kriegsmaterial aller Art erteilt werden. Auch in
England ſind bereits größere Aufträge untergebracht, und zwar
vorwiegend auf Munition, während Maſchinengewehre und
andere Waffen in Belgien und der Tſchechoſlowakei beſtellt
wer=
den. Amerika liefert vorwiegend Laſtwagen, die für die neue
von Berbera nach Addis Abeba beſtimmte Straße beſtimmt ſind.
EP. Madrid, 31. LuMicsſtathe
mernannt
Die umgebildete ſpaniſche Regierung Chapaprieta /4
huptwach=
am Mittwoch abend den Cortes vor, die ihr mit 163 M Wilhelm
Stimmen das Vertrauen ausſprach. Der größte Teil Ly nit Wirku
ſition und die Radikalen enthielten ſich der Stimmen.
präſident Chapaprieta betonte, daß ſelbſtverſtändlich keuſinich La
beſtehe, ein neues Regierungsprogramm zu verfolgen, da Whlt.
bildung des Kabinetts durch Umſtände bedingt worde iſe der
mit der allgemeinen Politik der Regierung nichts zu t1Unnn, in Gieß
Die ſchnelle Vollendung des Wiedergeſundungswerkes 20 vom 31. M
ſchaft ſei und bleibe die Hauptaufgabe der Regierung. — Zuſennung ſe
malige Miniſterpräſident Samper bemerkte, daß die Dnheſſiſch
ohne jede Begeiſterung das Regierungsprogramm ungliag am
würden. — Ein monarchiſtiſcher Abgeordneter kam auf duhge Reeh, an
bankſkandal zu ſprechen, der bekanntlich die Regierungs
gelöſt hat, und behauptete, die Republik habe bereits
Korruptionsfälle vertuſcht. — Als ein Abgeordneter e
fragte, ob der Präſident der Republik wirklich Dokumm”
den Spielbankſkandal mehrere Wochen in Händen geh.le
ehe er ſie der Regierung übergab, erklärte der Miniſterußt,
dieſe Dokumente ſeien der Regierung bereits drei bis r7)
ſachdem ſie der Präſident der Republik erhalten haben, Ic
worden. — Damit wurde die Ausſprache abgeſchloſſen Ɨ0
Abſtimmung geſchritten.
DNB. Buenos Aires, 31. Oktober.
Aufſehenerregende Gerüchte über das Beſtehen einer
gehei=
men Rohrleitung zum Transport von Erdöl an der
argentiniſch=
bolivianiſchen Grenze haben eine gewiſſe Beſtätigung dadurch
erfahren, daß der Präſident der Republik die ſtaatlichen
argen=
tiniſchen Petroleumbetriebe mit der Durchführung einer
ein=
gehenden Unterſuchung beauftragt hat.
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[ ← ][ ][ → ]November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 301 — Seite 5
der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 1. November 1935
Profeſſor Dr. Paul Knipping †
iphängnisvoller Unfall hat der Techniſchen Hochſchule
Schöpfer und Leiter ihres Inſtitutes für Röntgen=
Röntgen=Technik Profeſſor Dr. Paul Knipping
ent=
ſe Name immer mit der Geſchichte der Röntgenſtrahlen
in wird. Denn P. Knipping zuſammen mit Friedrich
n München gelungen, den genialen Laueſchen
Gedan=
hife von Kriſtallgittern Interferenzerſcheinungen an
ſiolen zu erhalten, experimentell zu verwirklichen und
zind mitzuarbeiten an der Feſtſtellung der Wellennatur
nurgſtrahlen. Späterhin brachten beſonders ſeine
Aſſiſten=
e za Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut für phyſikaliſche Chemie in
neire wertvolle Arbeiten über Elektronenſtoß. Widrige
ud bittere Enttäuſchungen drohten ihn dann aus
ſei=
werfen, bis er 1924 durch ſeine Habilitation an
un=
zchen Hochſchule feſten Fuß faßte; nun arbeitet er als
zu und ſpäter als Profeſſor mit eiſerner Energie für
gilichung ſeines Planes, ein eigenes Inſtitut für
Rönt=
en zu gründen — in klarer Erkenntnis der ja auch
mr noch ſteigenden außerordentlichen Wichtigkeit der
miölen auch für techniſche Probleme. Nur nach großen
uiten und mit ſelbſtloſer Aufopferung für ſein Ziel,
ſließlich 1930 die Tore eines trotz geringſter
finanziel=
ſmitel erſtaunlich gut eingerichteten Inſtituts öffnen, das
Eizelheit die Liebe und die große experimentelle
Er=
ſitzes Schöpfers zeigt.
wite Phaſe ſeines Planes war, in gemeinſamer Arbeit
ingen Studierenden Mitarbeiter beranzubilden für die
fuhme weitausſchauender Probleme: gefördert durch
Kameradſchaftlichkeit zu ſeinen Schülern, ſchien auch
ſder Verwirklichung nahegerückt; da durchſchnitt ein
nos Schickſal alle ſeine Arbeit alle ſeine Pläne und ſein
ſuchſchnitt damit auch ein Leben, das mit der gleichen
hun wie für die Wiſſenſchaft ſich auch für das neue
Weinzuſetzen bereit war.
Reformakionsfeft.
beegenheit zum Beſuch der Gottesdienſte zu geben, fiel
beſtrn der Unterricht in der erſten und zweiten Stunde
ehottesdienſte erfreuten ſich eines guten Beſuches. Die
föttesdienſten zur Erhebung gelangte Kollekte war für
ᛋuAdolf=Stiftung beſtimmt. Das Glockenſpiel ſpielte
En’ feſte Burg iſt unſer Gott”.
Richsſtatthalter in Heſſen. — Perſonalnachrichten. Es
huernannt unter Berufung in das
Beamtenverhält=
huptwachtmeiſter der Schutzpolizei auf Probe Ludwig
. Wilhelm Rippert, Georg Rodenhäuſer, in
Iu mit Wirkung vom 1. Auguſt 1935 zu
Hauptwachtmei=
ſchutzpolizei; die Gendarmeriehauptwachtmeiſter auf
herich Lampp, in Gießen, und Paul Wagner, in
im Wirkung vom 1. Oktober 1935 zu Gendarmeriehaupt=
ᛋſtrn. — In den dauernden Ruheſtand
ver=
bude der Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei Wilhelm
hun, in Gießen, auf Grund des Art. 14 des Polizeibeam=
½svom 31. März 1928, mit Wirkung vom 1. Januar 1936,
Aikennung ſeiner dem Reich geleiſteten treuen Dienſte. —
diſdee heſſiſchen Schuldienſt entlaſſen wurde
ſirag am 23. September 1935 die Lehrerin Barbara
kam au /¼zb. Reeh, an der Volksſchule zu Reichenbach, Kreis
Bens=
gier ! hrund des § 1 des Geſetzes über die Rechtſtellung der
he bereute, Beamten vom 30. 5. 1932 bzw. 1. 7. 1933, mit Wirkung
letember 1935 an.
ordnett
lich Doſre4 tnnt die Täter? In der Nacht von Sonntag auf
Mon=
uf 28. Oktober) riſſen mehrere Täter, ein am Hauſe
y (Ecke Hügel= und Schützenſtraße) angebrachtes
Photo=
ſtld mit Gewalt ab und warfen dasſelbe in einen
Vor=
las Schild wurde hierbei ernſtlich beſchädigt. Wie in
mgebracht werden konnte, ſoll es ſich um vier Perſonen
ſe die Tat ausführten. Nähere Angaben hierüber
er=
u Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtr. 31/33,
nſplelplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
Anfang 19.00 Uhr. Ende 23.15 Uhr. Hauptmiete E,
6. Vorſtellung. „Die Frau ohne Schatten”. Oper
von Richard Strauß.
Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Außer
Miete. Kinderreiche Mütter Nr. 1—84, Nr. 134
D. bis 270. „Herz über Bord”, Operette von Künnecke.
KLEINES HAUS.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. NS=
Kultur=
gemeinde 0 4. Vorſtellung. „Onkel Theodor”.
Ko=
do. mödie von Selma Lagerlöf.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Zuſatzmiete
III. 3. Vorſtellung. „Onkel Theodor”. Komödie
von Selma Lagerlöf.
ſtäiſches Landestheater. Am kommenden Montag findet
Haus des Landestheaters das zweite Sinfoniekonzert
dstheaterorcheſters ſtatt. Die Leitung hat
General=
or Karl Friderich. Als Soliſt iſt Georg Kulenkampf
der das Violinkonzert Opus 35 von Tſchaikowſky ſpie=
Daneben ſtehen in der Vortragsfolge zwei
Erſtauf=
für Darmſtadt: Zoltan Kodalys, eines in Budapeſt
Tomponiſten, „Tänze aus Galanta”, und Robert Hegers,
am Staatstheater in Kaſſel wirkenden Staatskapell=
Verdi=Variationen”
du. Kauftsert des Mökats keuemser
i Heiftichen Landesmäfennn.
Ein kerzentragender Engel, etwa um 1300 entſtanden, iſt für
den November als Kunſtwerk des Monats im Heſſiſchen
Landes=
muſeum ausgeſtellt. Ein Werk, das in ſeiner Lieblichkeit jeden
Beſchauer unmittelbar anſpricht! Es ſtammt aus dem Moſelgebiet,
einem Gebiet alſo, das weſtlichen Einflüſſen wohl zugänglich war,
wo aber dieſe Einflüſſe doch ſchon ſelbſtändig verarbeitet worden
ſind. Was dabei vielleicht an Eleganz der äußeren Form verloren
ging, das iſt andererſeits an Wärme des Ausdrucks, an einer
zar=
ten Belebung der Figuren von innen heraus gewonnen.
Der Engel, den wir hier vor uns haben, ſtammt aus einer
Gruppe, bei der eine Madonna zwiſchen zwei kerzentragenden
Engeln ſtand, ein Motiv übrigens, das von Weſten her, von
Frank=
reich zu uns kam. Das Material der etwa 60 Zentimeter hohen
Figur iſt Eichenholz, deſſen harte und ſpröde Beſchaffenheit aber
(Foto: Landesmuſeum.)
durch die meiſterliche Bearbeitung kaum noch hindurchzuſpüren iſt.
Die Figur zeigt hie und da noch Spuren der alten Faſſung. Vom
linken Arm, der im Ellenbogengelenk rechtwinklig abgebogen iſt,
fehlt der Unterarm. Der rechte erhobene Arm, der auch nicht voll
erhalten iſt, hielt die Kerze, zu deren Befeſtigung wir noch die
Vorrichtung ſehen können. Die rückwärtige Abplattung der Figur
verrät, daß ſie wohl nicht frei ſtand, ſondern an einer Wand.
Sehr fein iſt die Bewegung der Figur, eine wunderbar leiſe
Seitwärts= und Rückwärtsbiegung, deren ſanfter Schwung von den
Falten des Gewandes aufgenommen wird und in ihnen ausklingt.
Während das Gewand am Oberkörper mit nur ganz feinen,
an=
gedeuteten Falten eng anliegt, ſo daß man den Körper gleichſam
hindurch atmen und leben fühlt, ſchwingen vom Gürtel abwärts
größere Falten, ausgehend von einer ſeitlichen Raffung. Dieſe
Falten ſind weich, doch keineswegs üppig und verſpielt, man möchte
ſagen; beinahe melodiös in ihrem Fall, in den leiſen Knickungen.
Der Kopf des Engels iſt von zierlichem Gelock umgeben; der Mund
iſt zu einem kaum merklichen Lächeln verzogen, an dem die
eigen=
tümlich geſchnittenen Augen noch teilzuhaben ſcheinen. — Die
ganze Erſcheinung des Engels hat in ihrem Geſamteindruck
eben=
ſoſehr wie in den Details etwas ſo wirklich Liebenswürdiges, daß
ſich gewiß niemand der Wirkung dieſes Werkes wird entziehen
A. H.
können!
Wer ſekzt gibt, hilft der Nok beizeiken Einhalk kun!
Deshalb gebe jeder ſein Opfer
auf das Konto des Winterhilfswerks Nr. 5000 bei
der Städt. Sparkaſſe, Nr. 16 000 bei der Deutſchen
Bank und Diskontogeſellſchaft und Nr. 3500 bei der
Darmſtädter und Nationalbank.
Hanienatfshalismas onre Zur!
NSKK im Kampf gegen Hunger und Kalte.
Samstag, den 2. und Sonntag, den 3. November, werden die
Männer des N.S.K.K. in einer Front mit den Kameraden der
SS. und SA. für das gewaltige Hilfswerk gegen Winternot,
Hunger und Kälte ſammeln. Die ſchwarzbraunen Kämpfer unſeres
Führers für die Motoriſierung Deutſchlands werden in allen
Straßen an die
Opferbereitſchaft aller Volksgenoſſen
appellieren: durch Tat praktiſchen
Nationalſozia=
lismus zu beweiſen!
Die motoriſierten Feldküchen des N.S.K.K. verabfolgen am
Sonntag auf dem Marktplatz an minderbemittelte Volksgenoſſen
unentgeltlich ein kräftiges warmes Eſſen. Spielmannszug und
Muſikzug der Standarte M 50 werben durch mehrere Platzkonzerte
für den Erfolg, den der
Sammeltag für das WHW. des deutſchen Volkes
bringen ſoll durch den tat= und opferbereiten Einſatz der
politi=
ſchen Soldaten der Bewegung, der Männer der SA., SS. und des
N. S. K. K.
Ein Glücksſchiff — die neue Plakekte des WHW.
Die neue Plakette, die am erſten Reichsſammeltag von SA.=,
SS.= und NSKK.=Männern verkauft wird, zeigt uns ein ſchmuckes
Schiff mit prallen Segeln, das ſicher, wie von unſichtbarer Hand
geleitet, einherfährt und die Wogen durchſchneidet. Eine ſchöne
Symbolik liegt darin. Sowie das große Schiff „Deutſches Volk”
jetzt einen Mann am Steuer hat, der es mit ſtarker,
unerbitt=
licher Hand durch alle Fährniſſe und Klippen hindurchführt, ſo
kann man ſagen, jedes dieſer WHW.=Schifflein bedeutet das
Schickſal eines notleidenden Bruders, einer hilfsbedürftigen
Schweſter. Jemehr Volksgenoſſen dieſes Glücksſchiff am
Sammel=
tag kaufen, um ſo mehr trägt dieſe Spende dazu bei, das
Lebens=
ſchiff unſerer Betreuten wieder flott machen zu helfen, damit die
Segel ſich mit friſchem Wind füllen und ſie ſelbſt das Steuer
wie=
der in eigene Hand nehmen können. So wollen wir die neue
WHW.=Plakette nicht nur kaufen, ſondern auch tragen in. dem
Bewußtſein, daß Deutſchland mit vollen Segeln in die
Hilfs=
bereitſchaft dieſes Winters hineingeht.
Groder Bunter Auene des Haun
zugunſten des WHW.
Am nächſten Sonntag, dem 3. November abends 8 Uhr,
ver=
anſtaltet die Motorſtandarte 50 im Städtiſchen Saalbau einen
großen bunten Abend mit Tanz. Das reichhaltige Programm
ſetzt ſich aus erſtklaſſigen Darbietungen zuſammen und verſpricht
einen vollen Erfolg.
Den erſten Teil beſtreitet der Muſikzug der Motorſtandarte 50
unter bewährter Leitung des Pg. Greilich. Er bringt
aus=
geſuchte Ouvertüren, Walzer und Märſche zu Gehör. Im
zwei=
ten Teil lernen wir die jugendliche Sopraniſtin Thea Fath
aus Frankfurt a. M. kennen. P. Nitſchker vom Frankfurter
Opernhaus mit Partnerin zeigt originelle Tanzkünſte. Ferner
wirken mit die zwei Schumanns mit luſtigen Zaubereien
und Gedächtniskünſten. Dela Kars=Schwarze, Köln, die
beſtbekannte rheiniſche Rundfunkhumoriſtin und Anſagerin. Im
Anſchluß an die Veranſtaltung findet bei 2 Kapellen Tanz ſtatt.
Der Eintrittspreis beträgt nur 0,50 RM. Mit Rückſicht auf
den zu erwartenden ſtarken Andrang empfiehlt es ſich, Karten
im Vorverkauf bei nachſtehenden Stellen zu löſen:
Motor=
ſtandarte 50 Motorhaus; Verkehrsbüro; Muſikhaus Chriſtian
Arnold am Weißen Turm; Geſchäftsſtelle ſämtlicher NSV.=
Orts=
gruppen; Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts.
Standkonzerte und große Eſſensausgabe durch das NSKK.
Wie bekannt, wird die erſte Reichsſtraßenſammlung gemeinſam
von der SA., SS. und dem NSKK. am Samstag und Sonntag
durchgeführt. Daneben ſpielt am Samstag, dem 2. November,
der Spielmanns= und Muſikzug der Motorſtandarte 50 unter
Leitung von Sturmführer Pg. Greilich von 16.30 bis 17.15
Uhr auf dem Adolf=Hitler=Platz und von 17.30 bis 19 Uhr auf
dem Marktplatz, um die Volksgenoſſen durch Märſche und
Muſik=
ſtücke auf die Bedeutung des Tages hinzuweiſen. Der Höhepunkt
wird am Sonntag, dem 3. November, erreicht. Hier ſpeiſt die
Motorſtandarte 50 von 11.30 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz
aus vier Feldküchen die Hilfsbedürftigen der Ortsgruppe Mitte.
Dazu wird wiederum der SZ. und MZ./M 50 Märſche zu Gehör
bringen.
Frau Katharina Gärtner, geb. Benz, in der
Gärt=
ners=Mühle, Wixhauſen, zu ihrem heutigen 92. Geburtstag.
Die Greiſin, die körperlich und geiſtig noch erſtaunlich rüſtig iſt,
verſieht heute noch mancherlei Hausarbeiten, und noch vor
weni=
gen Jahren konnte man ſie bei Verrichtung von Feldarbeiten
ſehen. Ein arbeitsreiches Leben, reich an ſonnigen und trüben
Tagen, das die Jubilarin mit unbeugſamer Energie und
Willens=
kraft meiſterte liegt hinter ihr. Möge dem Geburtstagskind ein
geruhſamer Lebensabend beſchieden ſein!
Herrn Auguſt Hochſtätter, Kaupſtraße 27, der heute in
körperlicher Geſundheit ſeinen 85. Geburtstag begeht.
Am 1. November erreicht Frau Katharine Reitzel, geb.
Lorz, Witwe, das 80. Lebensjahr in geiſtiger und körperlicher
Friſche. Sie iſt eine eifrige Leſerin des Tagblattes.
Bemerkens=
wert iſt, daß Frau Reitzel im ganzen Leben weder einen Arzt noch
Medikamente in Anſpruch nahm.
DARMSTADT / Ludwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 301
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 1. Novembe
Aus der Hasub.
Ortsgruppe Mitte.
Am Freitag, 1. November, findet im Lokal „Zum Kaplan”,
Mühlſtraße, abends 8.30 Uhr, eine Sitzung der Politiſchen Leiter
ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. Kleidung: Dienſtanzug.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Gervinus.
Heimabend am Freitag, 1. Nov., abends 8 Uhr, im „
Feier=
abend . Ecke Stifts= und Landgraf=Georg=Straße. Es findet ein
Lichtbildervortrag über das Straßburger Münſter ſtatt.
Amt für Volkswohlfahrt
Kreisamtsleitung Darmſtadt.
Betr.: Gau=Appell ſämlicher NSV.=Walter und =Helfer vom
Kreiſe Darmſtadt.
Am Donnerstag, dem 7. November, abends 20 Uhr, findet
im Städtiſchen Saalbau zu Darmſtadt, ein Appell ſämtlicher
NSV.=Walter und =Helfer des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. Hierbei
ſpricht der Gauamtsleiter, Pg. Haug. Erſcheinen iſt Pflicht.
Ortsgruppe Rheintor.
Ausgabe von Kleidern und Wäſche für Männer, Frauen
und Kinder, jeweils von 14.30—17.30 Uhr, und zwar:
Freitag, den 1. 11. 1935, für die Ausweiskarten=Nr. von 101—150
1— 50
Montag, den 4. 11. 1935,
Dienstag, den 5. 11. 1935,
„ 451—500
Freitag, den 8. 11. 1935,
501—600
Montag, den 11. 11. 1935.
151—200
Dienstag, den 12. 11. 1935. „
351—400
Mittwoch, d. 13. 11. 1935. „
51—100
Donnerstag, d. 14. 11. 1935. „
201—250
Freitag, den 15. 11. 1935, „ „
301—350
Ausweiskarten und Packmaterial ſind mitzubringen.
Die deutſche Arbeitsfront
Der Kalender der Deutſchen Arbeit 1936.
Schon wieder etwas Neues, wird mancher ſagen. Es gibt doch
ſchon genug: Muſik=Kalender, Sport=, Jagd=,Wander=Kalender
oder was ſonſt noch. Ja, gewiß, doch alle dieſe Jahrweiſer wollen
ſich nur an einen verhältnismäßig kleinen Kreis wenden und da
kommt die DAF. und will jedem Schaffenden eben durch
dieſen Kalender, der ein vielfältiges Spiegelbild des deutſchen
Arbeitsmenſchen und der DAF. darſtellt, täglich etwas zurufen,
was gerade ihn angeht, was eine brennende Frage berührt,
näm=
lich die Exiſtenzfrage, für die doch letzten Endes die DAF. heute
mitverantwortlich iſt.
In keiner Werkſtatt, in keinem Büro, und in keinem Hauſe,
wo ſchaffende Menſchen wohnen darf der DAF.=Kalender fehlen.
Führende Männer des nationalſozialiſtiſchen Reiches ſprechen in
dieſen Blättern zu dem werktätigen Menſchen.
Daß der Unterhaltungsteil und die künſtleriſche Ausſtattung
des Kalenders dem kulturellen Geſtaltungswillen des neuen
Deutſchlands entſpricht, verbürgt ſeinen Wert und braucht nicht
beſenders betont zu werden.
N5-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Sonderzug nach Frankfurt a. M.!
Am Sonntag, den 3. November, führt der Kreis Darmſtadt
eine Sonderzugfahrt nach Frankfurt a. M., verbunden mit einem
Beſuch des Tiergartens und einer Vorſtellung des
Schumann=
theaters durch. Die Teilnehmerkoſten für dieſe Fahrt betragen nur
2.30 RM. und enthalten die Fahrtkoſten, Eintritt für Tiergarten
und Schumanntheater, ſowie Unfallverſicherung. Anmeldungen
nimmt die Kreisdienſtſtelle ſowie alle Orts= und Betriebswarte
entgegen.
Samstag, den 2. 11., Streifzüge durch Städte unſeres Gaugebietes.
„Die Weltkurſtadt Wiesbaden.”
Im Rahmen unſerer Städtefahrten führen wir am
kommen=
den Samstag eine Autobusfahrt nach Wiesbaden durch. Nach der
Stadtrundfahrt wird dem Kurhaus, dem Kurgarten und
Koch=
brunnen ein Beſuch abgeſtattet. Schließlich findet bei günſtigem
Wetter noch eine Fahrt auf den Neroberg ſtatt. Abſchließend wird
vorausſichtlich eine Vorſtellung im Staatstheater Wiesbaden
be=
ſucht. Der Beſuch des Theaters ſteht jedem Teilnehmer frei. Die
Fahrtkoſten betragen einſchl. Stadtrundfahrt und
Unfallverſiche=
rung 2,20 RM. Die Abfahrt erfolgt am „Haus der Arbeit” um
14 Uhr. Anmeldungen auf der Kreisdienſtſtelle.
„KdF.”=Sportprogramm des Tages.
Heute Freitag finden ſtatt: Allgemeine
Körper=
ſchule, für Männer und Frauen, Schillerſchule (Müllerſtr. 11),
20—21 Uhr). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele, für
Frauen, Mornewegſchule (Karlſtraße), 20—21 Uhr.
Schwim=
men: Frauen: kleine Halle 19.30—20.30 Uhr Männer und
Frauen: große Halle, 20.30—21.30 Uhr, SA.=Schwimmlehrgang:
große Halle, 21.30—22.30 Uhr.
Wir nehmen noch Anmeldungen für folgende Sportkurſe
entgegen: Hallentennis. Skitrocken, Sportfechten, Schwimmen.
Auskunft und Anmeldungen beim Sportamtsſtützpunkt.
Bismarck=
ſtraße 19, Fernruf 2683.
Achtung! Tennisſpieler. Die Sonntags=Tenniskurſe müſſen
wegen einer politiſchen Kundgebung auf folgende Zeit verlegt
werden: Sonntag nachmittag von 14.30—16.00 Uhr.
Achtung! Der SA.=Schwimmlehrgang beginnt heute abend
21.30—22.30 Uhr in der großen Halle des Hallenbades.
Wir machen Intereſſenten darauf aufmerkſam, daß wir
Kar=
ten für die „Werbeausſtellung für die Olympiſchen Spiele 1936‟
zum Preiſe von 30 Pf. auf unſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtr. 19,
verkaufen.
— Was ſoll ich werden? Mit der entſcheidungsſchweren Frage
der Berufswahl müſſen ſich gerade jetzt viele Tauſende befaſſen,
die Eltern der jungen Leute, die zu Oſtern 1936 in das
Berufs=
leben treten, und die aus der Schule kommenden jungen Leute
ſelbſt. Ihnen allen werden deshalb zwei Bücher willkommen ſein,
die in allen Fragen der Berufswahl als wertvolle Ratgeber
die=
nen können. Wer beabſichtigt, ein Handwerk zu erlernen, greift
zu dem erſten der beiden Bücher (Was ſoll ich werden?
120 Handwerksberufe. 205 Seiten Text. Preis 1,75 RM.). Jeder
einzelne Beruf wird von einem erfahrenen Fachmann behandelt.
Das zweite Buch (Was ſoll ich werden? Ein Ratgeber
über 135 verſchiedene Berufsmöglichkeiten, mit Ausnahme der
Handwerksberufe und der akademiſchen Laufbahnen, 175 Seiten
Text. Preis 1,75 RM.) weiſt die Wege zu 135 verſchiedenen
nicht=
handwerklichen Berufen. Auch in dieſem Buche wird jeder
ein=
zelne Beruf von einem bewährten Fachmann dargeſtellt. Beide
Berufsratgeber haben den Vorzug, daß ſie auf Grund der
aller=
neueſten geſetzlichen Beſtimmungen bearbeitet ſind. Die beiden
praktiſchen Bücher ſind, herausgegeben von Wilhelm Köhler, im
Wilhelm Köhler Verlag, Minden i. W., erſchienen.
— Beſichtigung des Tierheimes. Der Tierſchutz hat die
Auf=
gabe, das Los der geſamten Tierwelt zu verbeſſern. In Erfüllung
dieſer idealen Aufgabe hat der Tierſchutzverein Darmſtadt und
Umgebung ein Tierheim zur Unterbringung herrenloſer
Klein=
tiere errichtet und lädt nun alle Tierhalter und Freunde der
Tierwelt zu einer Beſichtigung des neuen Tierheimes im
Löcher=
wieſenwea (hinter den Eiſenbahnwerkſtätten in der
Frankfurter=
ſtraße) am Samstag, den 2. November 16 Uhr. ein. Der
geſchäfts=
führende Vorſitzende des Tierſchutzvereins Oberveterinärrat Dr.
Küthe, ſpricht über „Die Bedeutung der Tierſchutzarbeit im
Dritten Reich‟. Der verdienſtvolle, mit der „Adolf=Hitler=Medaille
des ehemaligen Reichsverbandes der deutſchen Tierſchutzvereine‟
ausgezeichnete Schatzmeiſter Oberrechnungsrat Nikolaus Kratz,
ſpricht über „Die Entſtehung des Tierheims” und führt
anſchlie=
ßend durch die Heimanlagen.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
* Union: „Der Gefangene des Königs”.
Die Geſtalt Fritz Böttgers, des „Goldmachers”, der das
Ge=
heimnis der Porzellanherſtellung entdeckte, iſt ſchon Gegenſtand
manches Romans mancher Anekdote und Fabel geweſen.Hier hat
man ihn in den Mittelpunkt eines Films geſtellt und indem man
die Rolle in die Hände von Paul Kemp legte, war es gleich
entſchieden, daß man den ſonderbaren und abenteuerlichen
Erfin=
der hier einmal von der luſtigen Seite nehmen wollte. Und der
Name Paul Kemp iſt eigentlich ſchon Gewähr genug dafür, daß
dieſes Experiment gelingen mußte! Das iſt ſo recht eine Rolle für
ihn: Der arme Teufel, der ſich plötzlich im Mittelpunkt des
poli=
tiſchen und geſellſchaftlichen Intereſſes ſieht, der aus ſeinem
be=
cheidenen Lebenskreis ſich plötzlich in den unerhörten Prunk des
Hofes Auguſts des Starken verſetzt ſieht, dem man Dinge zutraut,
die er nicht im entfernteſten zu leiſten imſtande iſt, und der dann
Der Gefangene des Königs.
König Auguſt der Starke (Michael Bohnen) ſichert ſich den
vermeintlichen Goldmacher Böttger (Paul Kemp) und
über=
häuft ihn mit Ehren. Photo: Bavaria (M.)
endlich, als es ihm ſchon an Kopf und Kragen geht, ſo ganz
neben=
her eine großartige umwälzende Erfindung macht! Eine
Liebes=
geſchichte ſpielt da auch noch hinein. — Freund Kemp hat (
natür=
lich!) dabei Pech, aber er iſt ein wirklich liebenswürdiger
Pech=
vogel! Am meiſten lachen wir immer wieder über ſeine kleinen,
ſcheinbar nebenſächlichen Geſten und Bemerkungen, z. B. fanden
wir ſeine verunglückten kleinen Kratzfüße und Komplimente
ge=
radezu rührend komiſch. Beſonders nett auch ſeine kindliche Freude
an dem tadelloſen Funktionieren des Bedienten=Apparates bei
Hofe!
Dieſer Hof wird im Film mit großem äußern Aufwand
ge=
ſchildert: den gewichtigen Mittelpunkt bildet Auguſt der Starke,
dem Michael Bohnen wirklich Würde verleiht; die
verſchiede=
nen Höflinge werden auch jeder in ſeiner Art treffend
charakteri=
ſiert. Will Dom als Laboratoriumsdiener Knüppel hat etwas
von der dumpfen, bedingungsloſen Anhänglichkeit eines treuen
Hundes. Auch für die kleinſten Rollen ſind gute namhafte
Schau=
ſpieler bemüht, die von Carl Boeſes Regie geſchickt und ſicher
geführt werden.
Helia.
Der heitere und liebenswürdige Film „Königswalzer”,
der eben im „Helia” läuft, erzählt in ergötzlichem Rahmen von
der Liebe des damals jugendlichen Kaiſers Franz Joſeph von
Oeſterreich zu der jungen Herzogin Eliſabeth. mit der hier der
Liebesroman eines öſterreichiſchen Offiziers zu der bildhübſchen
Tochter eines Münchener Konditors verknüpft wird. Bilder mit
dem ganzen pomphaften Glanze eines Hofballs in der Reſidenz
des damaligen Königs Max II,. von Bayern und in ſeinem
Schloſſe in München ziehen vorüber, man gewinnt einen Einblick
in das Hof= und bürgerliche Leben um die Mitte des vorigen
Jahrhunderts, und freut ſich über die „Sorgen”", die einſtmals
die Gemüter — für uns faſt unvorſtellbar — lebhaft erregten.
Das ganze Filmſpiel ſoll ja keine ernſte Angelegenheit ſein, in
unterhaltſamem Tempo und luſtigem Geſchehen werden nach
mancherlei amüſanten Zwiſchenfällen liebende Herzen
zuſammen=
geführt. Und Hauptträger der köſtlichen Handlung ſind Paul
Hörbiger mit ſeinem gutmütig=natürlichen Spiel, die
ent=
zückende Carola Höhn als Herzogin Eliſabeth. Heli
Finken=
zeller, die ſcharmante und temperamentvolle Konditorstochter,
Willy Forſt als ſchneidiger und galanter Brautwerber, und
neben ihnen eine Reihe charakteriſtiſcher Vertreter ihrer Rollen,
wie Theodor Danegger als Cafétier, Anton Pointner als
Geſandter, Ellen Schwanneke als zweite Bürgerstochter, und
als typiſcher Vertreter der damaligen Zeit Oskar Sima.
Ge=
ſchickt iſt eine Aufführung im Opernhaus eingeflochten, in der
Kurt Hannes den Don Juan ſingt. Hervorgehoben werden
muß die flüſſige und einſchmeichelnde muſikaliſche
Tonunter=
malung des Films, den man ſich als hübſche abwechſelungsreiche
Unterhaltung nicht entgehen laſſen ſoll. — Ein ganz
ausgezeich=
neter Kulturfilm „Quer durch Deutſchland” geht dem
Hauptfilmſtreifen voraus.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute zum letzten Male den
kecken, luſtigen Ufa=Film „Eheſtreik” mit Trude Marlen, Paul
Richter, Heli Finkenzeller.
Belida zeigt heute und folgende Tage den 100. Harry=Piel=
Film „Artiſten” mit Hilde Hildebrand. Suſi Lanner.
— Reſi=Theater zeigt den deutſchſprachigen Metrofilm „In
goldenen Ketten” mit den beliebten Filmlieblingen Joan
Crawford, Clark Gable.
Winter-Ausgabe 1935
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
Wetlbewerb der deutſchen Tanzkapellen.
Der Deutſche Rundfunk hat den Niggeriazz ausgeſchaltet! Der
Deutſche Rundfunk ſucht die beſte deutſche Tanzkavelle! Der
Reichs=
verband Deutſcher Rundfunkteilnehmer (RDR.) veranſtaltet
da=
her zuſammen mit der Reichsſendeleitung vom 23. November 1935
bis 5. März 1936 ein Preisausſchreiben, das von den
Kreisgrup=
pen des RDR. in Form von Kreisausſcheidungskämpfen
durchge=
führt wird. Teilnahmeberechtigt ſind alle deutſchen Berufs=
Tanz=
kapellen in Stärke von mindeſtens 6 und höchſtens 12 Mann, deren
ſämtliche Mitglieder ariſcher Abſtammung ſein müſſen.
Tanz=
kavellen, die bereits ſeit längerer Zeit beim Rundfunk ſind oder
waren, ſind von dem Wettbewerb ausgeſchloſſen. Meldeſchluß iſt
der 15. November 1935. Anmeldeformulare ſowie nähere
Einzel=
heiten über Unkoſtenvergütungen ſind beim Reichsverband
Deut=
ſcher Rundfunkteilnehmer, Berlin W. 35. Potsdamer Str. 123b,
unter Beifügung von 20 Pfg. Rückporto anzufordern. Die Sieger
aus den Kreisausſcheidungskämpfen, die am 31. Januar 1936
be=
endet ſind, werden am 11. Februar 1936 zu den
Bezirkswettbewer=
ben bei den zuſtändigen Reichsſendern herangezogen, und deren
Sieger am 5. März 1936 in Berlin dem Reichsausſcheidungskampf
unter dem Vorſitz des Reichsſendeleiters Hadamovſky unterworfen.
Nun, unbekannter deutſcher Muſiker, vor die Front und
ar=
beite mit an der kulturellen Pioniertat des Deutſchen Rundfunks!
Am geſtrigen Abend hielt der Evangeliſche Bund
nach alter Tradition ſeine Reformationsfeier. Die Stadt
ſehr ſtark beſetzt, ein Zeichen, wie ernſt die Oeffentlichk
religiös=weltanſchaulichen Auseinanderſetzungen der (
intereſſiert iſt; wie ſich zeigte, gerade auch die jüngerer
Das ganze war ein eindringliches Bekenntnis zu „Lut
ſchem Glauben . Nach dem eröffnenden Choral des Kiu
der Kaplanei= und Schloßgemeinde unter der Leitung 1
Reallehrer Pfaff ſprach der Landesverbandsführer der
Pfarrer Dr. Bergér. Begrüßungsworte. Er erinnerte
Vortrag Heinrich von Treitſchkes in Darmſtadt anläßlit
400. Geburtstag, in welchem er Luther als den deutſchen
bezeichnet. So ſtehe auch der Evangeliſche Bund kän
Volk und Glauben. Solange der Bund zwiſchen deutſch
tum und Evangelium noch nicht geſichert ſei, müſſe de
liſche Bund für ihn eintreten. Gewaltig klang das Lied
Reformationszeit „Wach auf, wach auf, du deutſches Lan
ſprach Pfarrer Heinemann=Brauerſchwend über da
der Ueberſchrift. In einer echten religiöſen Wärme
Luthers Glauben dar den Gottesglauben, den Menſch
den Weltglauben, den Chriſtusglauben. Sein
glaube iſt Glaube an den allmächtigen Gl
unſer Vater iſt. Dieſer Glaube machte ihn
und froh, ließ ihn ſo frei und fromm ſein. Sein M
glaube ſieht den Menſchen wie er iſt, im Widerſtreit
gut und böſe. Auch die Welt hat für ihn ja in ehrlicher
keitserkenntnis nicht nur eine Sonnenſeite, ſondern
Schattenſeite. Aber er jammert nicht darüber, ſondern ſe
befähigt ihn, Kraft und Mut zu haben und das Schöne
Schöpfung zu ſehen. Das Zentrum aber iſt der C.
glaube. Vielleicht, daß hier für den modernen Men
größten Schwierigkeiten zum Luther=Verſtändnis beſte
doch iſt hier der Schlüſſel zum Verſtändnis des ganzen
Eindringlich verſtand es der Redner, aus der Wirklich
gegenwärtiges Leben anſchaulich zu machen, wie Wahil
Treue, Opferſinn und Hingabe an die Brüder aus den
Verſtändnis der Chriſtus=Lehre fließen; wie dieſe
hinaus zur rechten Stärkung letzter Lebensgewißh
So wird der Chriſtus=Glaube rechter deutſche
Er hat dem deutſchen Menſchen auch heute das Höchſte
Machtvoll klang das Lutherlied der feſten Burg.
tem Gebet vereinigten ſich die Hunderte zu wahrer int
meinſchaft. Ein Schlußchoral des Chors und das weihev
ſpiel von Studienrat Borngäſſer ſchloſſen den Abend, d
ſichtbar tiefen Eindruck bei allen hinterließ.
Die Frauen bei Rembrandk.
Vortrag Prof. Dr. Ottilie Rady.
Der erſte Vortragsabend der Gedok brachte geſtern
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt ei
trag von Frau Prof. Dr. Rady über „Die Fra
Rembrandt”.
Abſichtlich, ſo führte die Rednerin aus, betrachten
nur einen Ausſchnitt aus dem Schaffen Rembrandts: Di
bei Rembrandt ſollen uns beſchäftigen. — Die erſte Frau
eben iſt ſeine Mutter Cornelia, die er oft gezeichnet, ra
talt hat. Rembrandt hat ſeine Mutter nie jung gekann
her vielleicht ſein frühreifes Verſtändnis für den alten
er bejaht und verklärt alle Altersſpuren, gibt das,
wa=
der vom Alter zerſtörten Form des Leibes ſteht. —
jugendliches Frauenmodell wird ſeine Schweſter,
dem Wiener Bild bei der Toilette darſtellt. — Typiſch
ſind ſeine Schwankungen in der Beurteilung der Frau
Jugendwerken: bald erſcheint ſie als die vom Manne
tigte, bald als die Verführerin.
Dann tritt Sackia in ſein Leben. Die Jahre nach ſ
mählung ſind Jahre höchſter künſtleriſcher Produktivität
Er malt ſie gern im phantaſtiſchen Koſtüm, indentifizier!
mit den Helden des alten Teſtaments, praleriſch zeigt
Glück der Welt. Nur das Sinnlich=Indiſche der Frau
hier. Erſt allmählich wird die Sprache ſeiner Bilder lei
ter. Wie ſehr er in die Bedeutung der Ehe erſt hineingewe
zeigen zwei durch Jahre getrennte Doppelporträts; das
baumeiſterbild zeigt noch kein geiſtiges Band zwiſchen M
Frau, das Berliner Bild des Predigers und ſeiner Fraul
geiſtige „Fruchtbarkeit des Zuſammenlebens zweier
wieder.
Sackias Todesjahr iſt entſcheidend in
Rembrandi=
zwei Selbſtporträts zeigten einen inneren Wandel vo
zum Sein. Die Epiſode mit der Amme des Titus wird 1
nur inſofern fruchtbar, als er nun auch Geſtalten wie P
den Kreis ſeiner Därſtellung zieht. Daneben flüchtet
Traum= und Wunſchland (Thema der Heil. Familie). B)
duktionsbaſis für religiöſes Kunſtſchaffen iſt ihm durch
verhältniſſe verwehrt. Quelle iſt ihm immer wieder
auch ſolche Geſchichten des Alten Teſtaments, die un
fernſtehen, die er aber zur Höhe des rein Menſchlichen heb
Dann tritt Hendrickje Stoffels in ſein Leben. Sei
Reife und das durchſeelte Weſen der jungen Frau
ſeinen nächſten Werken zuſammen. Er bemüht ſich vorz
die Darſtellung der weiblichen Demut. Seine letzten Bi
ihr geben das Seeliſche ohne Rückſicht auf formale
Wunderbar zart ſind dann die Bilder von der Braut ſeit
nes. — Die Modelle ſeiner Spätwerke kennen wir nicht,
eine von innen heraus leuchtende Güte, in ihnen ſaf
Tiefſte über das Weſen der Frau aus.
Alle dieſe Frauen, an deren Erlebnis er reifte,
Seelenregungen er eindrang, müſſen als Zeiterſchein
würdigt werden; ſie hatten die Begrenzung und den V
Gradlinigkeit. — Von ihren Bildern fällt ein, helles
Rembrandts Perſönlichkeit und ſeinen Weg von der M
tigkeit zur Verdichtung.
Der Vortrag, der durch Lichtbilder des kunſtgeſ
Inſtituts der Techniſchen Hochſchule bereichert wurde,
den Zuhörern wärmſten Anklang, dem Frau Dorothea
auch in Worten Ausdruck verlieh.
Verleihung einer Apokheken=Konzeſſionl
Es iſt beabſichtigt, die Konzeſſion zum Betrieb einel
errichtenden neuntenApotheke inDarmſtadt zu
Die Apotheke iſt in der Rheinſtraße zwiſchen den Kreuzu/
ſer mit Nechar= und Kaſinoſtraße einerſeits und mit Saa!
Georgenſtraße andererſeits zu errichten. Falls geeigne
in der Rheinſtraße nicht zu beſchaffen ſein ſollten, kann
theke auch in einem, den genannten Straßenkreuzungen 1
ten Gebäude der Neckar=, Kaſino=, Saalbau= oder Geoſ
errichtet werden.
Die Bewerber werden aufgefordert ihre Bewerbi
Erteilung der Konzeſſion unter Beifügung der erforder!
weiſe bis 15. November 1935 ſchriftlich an den Reichsl
in Heſſen Landesregierung in Darmſtadt einzurein
ſönliche Vorſtellungen ſind zwecklos.
Vereins- und lokale Beranſtaltungen
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Nähnachmittage des Vereins der Fre!
nen junger Mädchen. Jeden Mittwoch und Fre
3.00—6.30 Uhr finden, wie im vorigen Winter, im
Vereins. Sandſtr. 24, wieder Nähnachmittage für Un!
unter Leitung einer techniſchen Lehrerin ſtatt. Materia!
zubringen. Ein kleiner Unkoſtenbeitrag von 20 Pf. für
mittag wird erbeten. Wer nicht in der Lage iſt, dieſen
zu zahlen, kann gegen leichte Näharbeit für den Ve‟
nehmen. Es wird hiermit wieder Anfängerinnen u i
geſchrittenen Gelegenheit geboten, ihre eigene Kleidt,
Wäſche in Stand zu ſetzen und einfache Neuanfertigu /e.
zunehmen. Anmeldung vor Beginn jeden
Nähnachmi=
beten.
Vereinigung ehem. 116er Darmſtadt. D
vereinigung ehem. Kriegsgefangener E. V., Ortsgrupp
gen, ladet zu ihrem am Samstag, 2. November, abenL:
in der Beſſunger Turnhalle ſtattfindenden „Barackenab”
Eintritt 30 Pf. Um Beteiligung wird gebeten.
r. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 301 — Seite 7
s deutſche Buch im Auslandsdeutſchtum!
ger Halt durch deutſches Schriftkum
mich, mein Freund, warum wir Deutſchen Jahr für
WVoche des deutſchen Buches veranſtalten. Der Kampf
ſimitivſten Lebensnotwendigkeiten des deutſchen Volkes
ſicht beendet, und ſo lange du nicht den letzten deutſchen
ſen in Arbeit und Brot wüßteſt, bedeute für dich das
mehr als einen entbehrlichen Luxusartikel und die
dafür eine verfrühte Ausgabe von Kräften und
Mit=
enan beſſer anwenden könne. Beſtenfalls könne, man
daß alle jene, die im Bücherſchreiben und
Bücherver=
en Broterwerb ſehen, zu unterſtützen ſeien. Denn es
iſte Pflicht einer Volksgemeinſchaft, ſich gegenſeitig zu
wirtſchaftlicher Not. Aber das rechtfertigt immer noch
Einſatz, mit dem man alljährlich das Buch dem deutſchen
ſiſſen näherzubringen ſuche.
agſt du, mein Freund, und mit dir werden ſich viele
ſiſſen fragen. Und ich würde keinen Verſuch machen, dir
btechen, wenn das Buch nichts weiter wäre als ein wirt=
Faktor. Dann hätte das deutſche Buch in der Tat
erechtigung und die Bedeutung, die man ihm heute
zu=
ber das deutſche Buch iſt nur nebenbei und zuletzt eine
iche Angelegenheit. Zuerſt und vor allen Dingen
be=
ein wirkſames Mittel, im Kampfe, um unſere geiſtige
und mit ihm ſteigt und fällt das geiſtige Schickſal
ation.
wir uns nach den geheimnisvollen Bindungen fragen,
u einer Volksgemeinſchaft zuſammenſchließen, ſo ſtoßen
r wieder auf die gemeinſame Sprache. Die gemeinſame
Finfe
u
den alen I=
ber findet im deutſchen Buch ihren tiefſten und nach=
Niederſchlag. Aber nicht nur die Sprache, ſondern mit
ſurch ſie das deutſche Sehnen und Wollen, das deutſche
ad Denken, das deutſche Werden und das deutſche
Schick=
ganze deutſche Seele lebt und webt im deutſchen Buche
ihr all die Kräfte ſpendenden Ideen, an denen ſie ſeit
eich war und durch die ſie ſo befruchtend wirkte. Im
Buche wandern ſie von Haus zu Haus, von Stamm zu
Und geben uns Kunde davon, daß deutſches Fühlen und
5ehnen und Wollen uns allen gemeinſam iſt. Das aber
ns immer von neuem Kraft zu geben zum Aufbau
unſe=
nſamen Vaterlandes.
Deutſchen im Reich iſt dies alles ſo ſelbſtverſtändlich
daß wir es faſt vergeſſen haben. Anders aber iſt es
ſen deutſchen Volksgenoſſen im Grenz= und Ausland. Sie,
fremden Völkern leben müſſen, wiſſen beſſer als wir,
ſedeutung dem deutſchen Buche zukommt. Da ihnen vom
auferlegt wurde, fern vom deutſchen Mutterlande zu
ſo klammern ſie ſich mit allen Faſern ihres Herzens an
he Seele, die ſie im deutſchen Buche finden. Und hier
ſie die alte Verbundenheit mit ihren Volksgenoſſen im
hu zu befeſtigen, und hier auch finden ſie immer wieder
und die Kraft, auszuhalten im Kampfe um deutſche
bund Kultur, die ſie nicht ſelten bis zur Hingabe ihres
erteidigen.
wenn du dich jetzt fragen würdeſt, mein Freund, was
in der Woche des Buches tun könnteſt, um mitzuwirken
roßen Aufgabe, die es zu erfüllen hat, ſo dürfte dir die
nicht ſchwer fallen. Denn ſicherlich wirſt auch du oder
Bekannter einen deutſchen Volksgenoſſen wiſſen, der
der Heimat im Kampfe um ſein Deutſchtum ſteht. Wie
wenn du dich entſchließen könnteſt, ihm zur Woche des
Buches ein deutſches Buch zum Geſchenk zu machen? Ein
ſöeſchenk würde mehr bedeuten, als einen perſönlichen
wäre ein Gruß der deutſchen Heimat und der deutſchen
d der Ausdruck unerſchütterlicher Verbundenheit zwiſchen
ſchen im Reich und denen jenſeits der Grenzen. So wie
R. (Volksbund für das Deutſchtum im Ausland) in
Erfül=
ner Aufgaben als Treuhänder der 35 Millionen Aus=
ſtſchen fortlaufend unſere Volksgenoſſen draußen mit
und Zeitſchriften verſieht; täglich geht eine Fülle von
hriften ein, die zeigen, mit welcher Freude dieſe
Sen=
ſaufgenommen werden und welche Bedeutung ſie für unſer
lstum haben. Nur wenige Stimmen können als
Bei=
angeführt werden:
ſada: „Wir ſind hocherfreut, mit dieſer herrlichen
Bücher=
ſendung bedacht worden zu ſein. Mit der nun wieder
beginnenden Vereinstätigkeit wird dieſe Neubereicherung
uunſerer Bibliothek die größte Freude und
Inanſpruch=
nahme unſerer Mitglieder erfahren.”
ſunipeg: „Die Auslandsdeutſchen ſchauen wohl zum
größ=
ten Teil ſehnſuchtsvoll in die Zukunft des
Gegenwarts=
deutſchlands und warten mit größter Spannung auf
So
eine Ausbreitung des neu entfalteten Geiſtes
kann uns das zugeſandte Blatt mit den ſehr ſachlichen
Urteilen und Kritiken gute Dienſte leiſten.
Edafrika: „Weiterſendung iſt mir ſehr erwünſcht: denn es
iſt mir auf anderem Wege nicht möglich mich
einiger=
maßen bekannt zu machen mit den Neuerſcheinungen auf
dem Gebiete der Literatur. . . Die darin enthaltenen
Artikel ſind außerordentlich geeignet, uns
Ausland=
deutſche in dauernder Verbindung mit den geiſtigen
Strömungen des modernen Deutſchlands zu halten.”
lien: „Ich möchte Sie nur bitten, uns weiterhin dieſe
Ver=
günſtigung genießen zu laſſen, da — wie Sie wohl wiſſen
— wir Auslandsdeutſche dankbar alles aufnehmen, was
uns von der Heimat erzählt und über die Heimat auf dem
laufenden hält.”
mänien: „Unſere Freude iſt unbeſchreiblich. Iſt es doch
für uns zerſtreut wohnende Deutſche eine geiſtige Speiſe,
welche dazu berufen iſt, uns ſeeliſch zu ſtärken und den
ungebrochenen deutſchen Willen zu unſerem heiligen
Volkstum zu erhalten.”
A tragen damit auch wieder einen kleinen Teil unſeres
ab den wir ihnen draußen ſchulden. Denn in den Jahren,
Un Deutſchland zerbrochen daniederlag, und als ſchon viele
45 an einer Wiedergeburt zweifelten, da war der Glaube
Luſchen jenſeits der Grenzen immer noch unerſchütterlich.
lſiteren Zeiten wird es vorbehalten bleiben, zu würdigen,
welche Kräfte von dort ausſtrahlten auf die Deutſchen im Reich,
und wieviel die Grenz= und Auslandsdeutſchen mitgeholfen haben,
uns den Mut zur Beſinnung und die Kraft zur Auferſtehung zu
geben.
Selbſtverſtändlich aber iſt es daß wir ihnen nur deutſche
Bücher ſchenken. Deutſch aber iſt kein Buch, das nicht das Weſen
des deutſchen Menſchen ausſtrahlt. Deutſch iſt kein Buch, das
Aus=
länderei das Wort redet. Deutſch iſt kein Buch, in dem nichts zu
verſpüren iſt von der großen gemeinſchaftlichen Aufgabe unſeres
Volkes. Deutſch iſt das Buch, welches Kunde gibt von unſerem
ge=
meinſchaftlichen Erbe und unſerem gemeinſchaftlichen Beſitz. Das
uns erzählt von unſerem Weſen in Dichtung und Kunſt, von
un=
ſerer Geſchichte und unſerer Kultur, von unſerem Volk und unſerer
Landſchaft, von unſerer Tier= und Pflanzenwelt. Deutſch iſt das
Buch, das von unſerem gemeinſchaftlichen Erlebnis ſpricht, das
uns teilnehmen läßt an unſerer gemeinſamen Not. an unſerer
ge=
meinſamen Arbeit und an unſerer gemeinſamen Freude und
Er=
holung. Deutſch iſt das Buch, das jene Haltung verrät, die uns der
auslanddeutſche Dichter Hans Watzlik „In demütigem Dank”
ge=
ſteht: „Und wenn ich nachdenklich mein dichteriſches Werk
über=
ſchaue und mich frage, woher mir all” dieſe Fülle geworden ſei —.
woher meine Lebensanſchauung, das Sondertum meiner Sprache
woher Antrieb und Zielgebung: da muß ich in demütigem Dank
bekennen: die Heimat hat zu mir geſprochen, und ich bin nichts als
ihr Widerhall.
Aber noch ein weiterer Gedanke darf hier nicht
unausge=
ſprochen bleiben. Es iſt in den letzten Jahren aus den Reihen der
grenz= und auslanddeutſchen Volksgenoſſen ſelber ein bedeutſames
Schrifttum erwachſen. In ihm werden wir bekannt mit ihren
Nöten und Kämpfen um die Erhaltung deutſcher Art. Aus ihnen
auch ſpricht ihr Heimweh nach deutſcher Erde und nach deutſchen
Menſchen. Es ſollte Ehrenſache des deutſchen Volkes ſein, ſich mit
dieſem Schrifttum mehr als bisher bekannt zu machen. Denn hier
wird es das Herz des geheimen Deutſchlands” ſchlagen hören und
hier wird ihm eine Ahnung aufſteigen, in welch unergründlichen
Tiefen die volkhafte Liebe wurzelt, die uns in dieſen Büchern
nicht ſelten in ergreifender Urſprünglichkeit entgegenſchlägt.
Dann wird die Woche des deutſchen Buches ihr Teil dazu
beitragen, ein unzerreißbares Netz zu weben zwiſchen den
Deut=
ſchen im Reich und den Deutſchen jenſeits der Grenzen. Und ſie
wird mithelfen, uns zuſammenzuſchweißen zu einer volksdeutſchen
Einheit. Und zu dem Ziel unſeres unverrückbaren Wollens: Ein
Volk zu ſein!
Das Kampfzeichen gegen die Wintersnot
Monat Nodember
PF
935/36
devſkoſtbarſte
Edelſtein
das dpferbereite
Beuthcehels
E.
Sede deutſche Wohmngstär
trägt dieſes Zeichen der Opferbereitſchaft
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Bekanntmachung des Städtiſchen
Leihamts aufmerkſam gemacht.
Op Hern
Die Freude am ſchönen Werkplaß.
Zwei Arbeitskameraden gingen jeden Morgen aus einem
Vorort zu ihren Arbeitsſtätten in die Stade. Fahrplanmäßig
tra=
fen ſie ſich an einer Straßenkreuzung. Die erſte Frage beim
Mor=
gengruß war immer: „Was gibt es Neues!” So auch heute wieder.
Sagte der Aeltere: „Bei uns im Betrieb ſteht ſeit geſtern alles
auf dem Kopf. Neulich war unſer Betriebsführer in einem
Vor=
trag „Der Deutſchen Arbeitsfront”. Bald darauf ließ er den
Ver=
trauensrat unſeres Betriebes, zu welchem auch ich gehöre,
zu=
ſammenrufen und faſelte uns etwas von „Schönheit der Arbeit”
vor. Du hätteſt das Grinſen auf unſeren Geſichtern ſehen müſſen,
als wir dies vernahmen. Manche konnten einen beiläufiger
Huſtenanfall nicht unterdrücken. Doch als unſer Betriebsführer von
ſeinem Schreibtiſch einige Blätter nahm und Zweck und Ziel von
„Schönheit der Arbeit” vorlas, wurden wir ſchon aufmerkſamer.
Allmählich ging uns ein Seifenſieder auf. Als er geendet hatte,
ſah er uns alle über ſeine Brille hinweg fragend an. Eine kurze
Pauſe entſtand — Was wir innerlich aus purem Oppoſitionseifer
verlachten, zeigte ſich uns alsbald als etwas Neues.
Ungewöhn=
liches. Ja plötzlich weckte es bei uns allen eine Begeiſterung. Das,
was wir jahrelang überhaupt nicht bemerkten, wurde uns
offen=
bart. Der Dreck war uns zur Gewohnheit geworden. Jedoch, daß
es auch anders ſein könnte, darüber dachten wir niemals nach.
Und nun wird es anders. Wir haben die Erzeugung in einzelnen
Werkſtätten vorübergehend eingeſtellt. Nach und nach bekommen
dieſelben Licht und Luft und einen ſchönen farbenfreudigen
An=
ſtrich. Die Fenſter wurden blank geputzt und auf den
Fenſterbret=
tern einzelne Grünpflanzen verteilt. Ueberall ſind die Handwerker
in emſiger Tätigkeit. Toiletten, Garderobe=, Waſch= und Bade=
Anlagen werden geſchaffen, ja ſogar einen Kameradſchaftsraum
zur Einnahme des Eſſens ſollen wir erhalten. Auf dem Hofe ſind
Kameraden dabei, Ordnung zu ſchaffen, und ſollen dortſelbſt
ſpäter Grünanlagen angelegt werden. Eines kann ich dir jetzt ſchon
ſagen, jene Werkſtätten, welche inſtand geſetzt worden ſind,
hinter=
laſſen einen nachhaltigen Eindruck bei unſeren Arbeitskameraden.
Jeder wünſcht, daß auch ſein Arbeitsraum bald an die Reihe
kommt. Ich hätte nie geglaubt, daß ein ſchöner ſauberer
Arbeits=
platz ſolche Freude bereiten könnte. Bis zur Wiederkehr des
Grün=
dungstages unſeres Betriebes ſoll alles vollendet ſein, und die
Einweihung mit einer ſchönen Kameradſchaftsfeier verbunden
werden.
In der Stadt angelangt, trennten ſich beide, um nach ihren
Betrieben zu ſchreiten. Als der Jüngere im „Umkleideraum”
ſei=
nes Betriebs den Rock an einen verroſteten Nagel eines
Latten=
geſtelles zu hängen verſuchte, ſtolperte er über eine am Boden
ſtehende verbeulte Waſchſchüſſel. Verbittert murmelte er: „
Schön=
heit der Arbeit”.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Die Kleine Strafkammer verhandelte am
Don=
nerstag unter anderem gegen eine Hausbeſitzerin, die vom
Amts=
gericht zu einer Geldſtrafe von 15 Mark verurteilt worden war,
weil ſie als Hausbeſitzerin nicht für genügende Beleuchtung bzw.
Sicherung ihres Treppenhauſes geſorgt habe, ſo daß der Beſucher
eines Mieters in der Dunkelheit die Treppe hinabſtürzte und
ſich eine leichte Verletzung zuzog. Die Angeklagte hatte Berufung
eingelegt gegen dieſes Urteil, und die Strafkammer kam auch zu
einem Freiſpruch, mit der Begründung, daß der verletzte
Be=
ſucher ſelber die Schuld an dem Unfall trage. Es war abends
nahe 10 Uhr, ſo daß der Angeklagten eine Beleuchtungspflicht
nicht mehr oblag. Der Beſucher kannte überdies das Haus und
wußte, daß es ein altes Haus mit Winkeln und gefährlichen
Ecken war. Er hätte ſich das Haus beleuchten laſſen können,
denn es war in dem Laden in Parterre noch jemand wach. Das
Gericht ſieht infolgedeſſen die alleinige Schuld bei dem Beſucher
ſelbſt.
Die Große Strafkammer verhandelte gegen einen
Angeklagten aus Biebesheim, der beſchuldigt war, ein
ſchwach=
ſinniges Mädchen aus Biebesheim mißbraucht zu haben. Nach
den eigenen Angaben des Angeklagten iſt der Staatsanwalt der
Auffaſſung, daß es ſich hier — die Ausſagen des Mädchens ſind
nach der Bekundung des mediziniſchen Sachverſtändigen
vollkom=
men unglaubhaft und daher nicht zu verwenden — um einen
Verſuch handle, und beantragt eine Gefängnisſtrafe von ſechs
Monaten. Das Gericht jedoch ſpricht den Angeklagten frei. Es
iſt der Auffaſſung, daß es zum Verſuch noch nicht gekommen ſei.
Die moraliſche Schuld allerdings habe der Angeklagte nach wie
vor zu tragen, denn er habe den Willen zu der Tat gehabt und
ſei lediglich durch äußere Umſtände daran verhindert worden.
Brieſkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsauittung beizufügen. Anonyme Anfragen warden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichtelt.
Patenwein. Für die im Lokal ausgeſchänkten Weine
waren die angeſchlagenen Preiſe maßgebend, im übrigen die
Ver=
kaufspreiſe von der Stadtverwaltung vorgeſchrieben. Für den
erſt=
genannten Wein betrug der Flaſchenpreis 85 Pfg., und könnte
hier ein Verſehen vorliegen; für den an zweiter Stelle genannten
Wein betrug der Verkaufspreis 1,30 RM.
B. hier. Die 2. Verordnung zur Durchführung und
Ergän=
zung des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes vom 1. Oktober 1935 ſagt in
Artikel 24 Abſ. 1: „Angehörige des Reichsarbeitsdienſtes, die
nach Erfüllung ihrer Dienſtpflicht in Ehren aus dem
Reichs=
arbeitsdienſt ausſcheiden, haben bei Bewerbung im öffentlichen
Dienſt neben den ehemaligen Soldaten den Vorrang vor
ſonſti=
gen Bewerbern gleicher Eignung. Bei Vermittlung in
Arbeitsplätze der freien Wirtſchaft ſind ſie
be=
vorzugt zu berückſichtigen. Bei Rückkehr in den
Zivilberufdarf ihnen aus der durch die
Arbeits=
dienſtpflicht bedingten Abweſenheit kein
Nach=
teil erwachſen. Dieſe Verordnung iſt am 1. Oktober
1935 in Kraft getreten.
„Pfändung”. Die Anfrage bedarf der Ergänzung: 1. Leben
Sie im geſetzlichen Güterſtande (Verwaltung und
Nutz=
nießung des Mannes) oder in einem vertragsmäßigen?
2. Wurde die Steuer (welche?) nur auf den Ehemann
veran=
lagt? Bis zur Beantwortung beider Fragen ſtellen wir die
Ant=
wort zurück.
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vorm. Speier.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 301
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 31. Okt. Verpflichtung des zweiten
Beigeordneten. Im Rathausſaale fand geſtern abend die
erſte Sitzung des neuen Gemeinderates gemäß der neuen deutſchen
Gemeindeordnung ſtatt. Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter
Bir=
kenſtock eröffnete die Sitzung mit einer kurzen Anſprache über
die Zuſammenſetzung des Gemeinderates, dem nunmehr nur noch
9 (ſeither 15) Mitglieder angehören. Als einziger Punkt der
öffentlichen Sitzung war die Verpflichtung bzw. Einführung des
2. Beigeordneten vorgeſehen. Mit dieſem Amte wurde durch den
Beauftragten der NSDAP. im Einvernehmen mit Kreisamt und
Miniſterium der Kraftfahrer Nikolaus Laumann betraut. In
einer kurzen Anſprache verbreitete ſich der Bürgermeiſter über die
Aufgaben der Beigeordneten und der Ratsmitglieder, die dem
Bürgermeiſter treue Berater und Helfer ſein ſollen und
Ehren=
beamte der Gemeinde ſeien. Der zum 2. Beigeordneten Ernannte
habe immer treu im Dienſte der Bewegung geſtanden und ſei der
erſte Ortsgruppenleiter der NSDAP. in Arheilgen geweſen. Es
folgte dann die Verpflichtung, indem der neue Beigeordnete die
Eidesformel nachſagte, legte er das Gelöbnis ab, in treuer und
gewiſſenhafter Pflichterfüllung ſeinen Mann zu ſtellen und ſtets
einzutreten für das Wohl der Gemeinde und des ganzen deutſchen
Volkes im Sinne unſeres Führers. Der Bürgermeiſter ſchloß den
ſchlichten Akt der Amtseinführung mit hoffnungsvollen Worten
auf ein gedeihliches und erſprießliches Zuſammenarbeiten. — Es
folgte eine geheime Sitzung.
Er. Wixhauſen, 31. Okt. Ortsbauern=Verſammlung.
Am Mittwochabend fand in der Wirtſchaft „Zum goldenen Adler”
(Ph. Dietz) eine gutbeſuchte Verſammlung der Ortsbauernſchaft
ſtatt. Hierbei wurde die Roggen= und Weizen=Kontingentsmarken
ausgegeben. Der Ortsbauernführer Hch. Gärtner gab dann
die Richtlinien über die Neuregelung am Schlachtviehmarkt
be=
kannt. Bürgermeiſter Volz ſprach in einem kleinen Vortrag
über Obſtbaumpflege (Entfernung der dürren Aeſte und Bäume).
Weiterhin machte er auf die Anträge zur Einführung des
Ar=
beitsbuches aufmerkſam. Antragsformulare müſſen bis zum 9.
November auf der Bürgermeiſterei abgeholt ſein und ſind bis zum
11. November ausgefüllt daſelbſt abzuliefern. Anfangs Dezember
veranſtaltet die Ortsbauernſchaft einen Betriebs= und
Gefolg=
ſchaftsabend. — Opferſchießen der Krieger= und
Mi=
litärkameradſchaft für das Winterhilfswerk 1935/36. Am
3. und 10. November veranſtaltet die hieſige Krieger= und
Mili=
tärkameradſchaft auf ihren Schießſtänden an der Frankfurterſtraße
ein Opferſchießen zugunſten des Winterhilfswerks 1935/36.
Ge=
ſchoſſen wird drei Schuß liegend freihändig. Der Reinertrag
die=
ſer Veranſtaltung wird reſtlos der NSV. überwieſen. Alle
Ver=
eine und Formationen der Partei ſind zu dieſem Opferſchießen
eingeladen.
Griesheim. 31. Okt. Reichsluftſchutzbund
Gemeinde=
gruppe Griesheim. Wir machen hiermit unſere Mitglieder
darauf aufmerkſam, daß in ewwa zehn Tagen ein neuer
Ausbil=
dungslehrgang für unſere Gemeindegruppe beginnen wird. Es
wird von den Mitgliedern erwartet, daß ſie von dieſer
Möglich=
keit, ſich in Luftſchutzfragen zu ſchulen, rege Gebrauch machen und
ſich bei ihren zuſtändigen Blockwarten melden. Beſonders
Haus=
beſitzer und Hausverwalter müſſen den vorbereitenden
Maßnah=
men des Luftſchutzes ihre volle Aufmerkſamkeit widmen und die
Gelegenheit ausnutzen, ſich mit den Erforderniſſen zum Schutz des
ihnen gehörigen oder anvertrauten Eigentums bekannt zu machen.
Die Beteiligung der Frauen an den Lehrgängen iſt überaus
wertvoll und nützlich. Zugleich wird darauf hingewieſen, daß die
Blockwarte des RLB. die Aufgabe haben, in jedem Haus einen
Luftſchutzhauswart feſtzuſtellen und der Führung der
Gemeinde=
gruppe zu melden, zwecks Einteilung zu den während des Winters
ſtattfindenden Lehrgängen. Wer ſich dieſer Maßnahme des RLB.
widerſetzt, ſtellt ſich in Widerſpruch zum Luftſchutzgeſetz und muß
ſich die Folgen vor Augen halten! — Außerdem wird erneut an
die Entrümpelung der Speicher erinnert. Auf dieſem Gebiete
wer=
den Stichproben gemacht werden. Es wird nachgeprüft werden, ob
die Speicher auch weitcerhin entrümpelt bleiben.
J. Griesheim, 31. Okt. Generalappelle der
Orts=
gruppe Griesheim der NSDAP. Ortsgruppenleiter
Pg. Seibert hatte ſämtliche Miarbeiter der Partei, deren
Gliede=
rungen und der angeſchloſſenen Verbände zu einem Generalappell
im „Bürgerhof” aufgerufen. Das nahezu reſtloſe Erſcheinen aller
Mitarbeiter zeugte von der ſtraffen Diſziplin der hieſigen
Orts=
gruppe. Als Einleitung des Abends wurde das Lied „Volk ans
Gewehr” geſungen. Pg. Seibert eröffnete den Appell mit einem
Gedenken an den verewigten Gauleiter und alten Mitkämpfer,
Reichsſtatthalter Loeper. Er ſchilderte den von uns gegangenen
Kameraden als den beſten Nationalſozialiſten, den Mann von
edelſtem Charakter, der ſeine ganze Perſon in den Dienſt unſeres
Vaterlandes ſtellte, und deſſen Leitgedanken unerſchütterliche
Treue zum Führer bis zum letzten Atemzuge für ihn oberſtes
Ge=
ſetz war. Zu Ehren des Toten hatten ſich die Verſammelten von
ihren Sitzen erhoben. Pg. Seibert erläuterte zunächſt den Zweck
ſeines angeſetzten Generalappells. In einem geiſtig gut
durchdach=
ten Vortrag über Grundgedanken und Ziele der
nationalſoziali=
ſtiſchen Weltanſchauung ſprach er über die Aufgaben des
National=
ſozialismus und deſſen Ideengut ſowie über den weiteren
Aus=
bau des Dritten Reiches durch unſere jetzt heranwachſende
Gene=
ration, denen wir das Fundament hierzu gebaut haben. Sein
Vortrag wurde mit großem Beifall aufgenommen. Pg. Seibert
ermahnte in eindringlichen Worten nochmals ſeine Mitarbeiter,
als treue Kameraden zuſammenzuſtehen wie ein Block.
Eigen=
nütziges abzulegen, damit unſer Kampf gekrönt ſei in dem Siege
für ein glückliches, zufriedenes, freies und ſtarkes Deutſchland.
Nach Beantwortung einiger Fragen gedachte Pg. Seibert in Treue
unſeres unvergleichlichen Führers. Die erſte Strophe unſeres
Kampfliedes ſchloß den Generalappell.
Ek. Pfungſtadt, 31. Okt. Die Hitlerjugend am Grabe
ihres Kameraden. Die Jugendgliederungen der NSDAP.
ließen es ſich nicht nehmen, am 21. Geburtstage ihres toten
Kame=
raden Chriſtian Crößmann zu gedenken. An deſſen Grab wurde
eine ſchlichte Feierſtunde abgehalten, wobei unter anderem auch
der Gründer der hieſigen Hitlerjugend, Albert Hochſchild, ſprach.
Die nächtliche Feierſtunde hinterließ nachhaltigen Eindruck.
Lichtbilder=Vortrag bei den Fliegern. Der hieſige
Stützpunkt des Luftſportverbandes veranſtaltete geſtern abend
einen Lichtbildervortrag in Vöglers Saalbau, der ſo ſtark beſucht
war, daß nicht alle Beſucher Platz fanden. Nach kurzer Begrüßung
des Stützpunktleiters Ruckelshauſen, verbreitete ſich
Propaganda=
leiter Kaiſer=Darmſtadt über den Zweck des Luftſportverbandes
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
und wies nach, daß dieſer Verband beileibe nicht überflüſſig,
ſon=
dern ſehr notwendig iſt. Dann hielt Kapitän Wladika=Darmſtadt
ſeinen mehr als einſtündigen Lichtbildervortrag, der zum großen
Teil eigenes Erleben unſerer deutſchen Seeflieger im großen
Krieg brachte. Teils waren es ſogar bisher unveröffentlichte
Bil=
der. Einmal war es das Redetalent des Vortragenden und zum
anderen die reibungsloſe Abwickelung, wodurch man ſich 20 Jahre
zurückverſetzt glaubte an die Nordſee, die deutſche Bucht, wo
Man=
nesmut vier Jahre lang einem überlegenen Feinde trotzte und
ungeheuere Erfolge erzwang. „Die Taten ſind es wert, daß ſie in
die heutige Zeit mit übergehen”, ſo ſchloß Kapitän Wladika.
Starker Beifall wurde ſeinem vortrefflichen Vortrage gezollt.
Welche Bratenſoße
ſtreckt, bindet und bräunt?
Iſt eine Soße zu Enapp oder zu
bünn oder zu hell, hilft ſchnell
und ſicher der Knorr
Braten=
ſoßwürfel. Sie brauchen ihn
nur zerdrücken, mit Waſſer
glatt=
rühren, einige Minuten vor
dem Anrichten zum Fleiſch
gießen, dann mit durchkochen.
Knorr Bratenſoße ſchmeckt auch
allein für ſich vorzüglich. Alſo:
Stets ein paar
Bratenſoßwür=
fel vorrätig halten, aber immer
Rir mne
1 Würfel Fnotz Bratenſoße•¼4 Liter•10Pfg.
Br. Seckmauern, 30. Okt. Vorſicht beim
Aufbewah=
ren von Aſche! Ein Feuerwehrmann bemerkte dieſer Tage
abends, wie in dem Hofe ſeines Nachbarn Feuer emporſchlug. Das
Feuer war dadurch entſtanden, daß die Aſche in einem alten
Holz=
faſſe aufbewahrt wurde und das Faß entzündet hatte.
Gedanken=
los wird oft gluhende Aſche in Holzkäſten aufbewahrt. man ſollte
doch überlegen, welcher Schaden durch Brand verurſacht werden
kann.
Fd. Nieder=Klingen, 29. Okt. Schulungsabend. In der
Wirtſchaft von Pg. Valentin Willems findet Donnerstag abends
halb 9 Uhr durch die NSDAP. Nieder=Klingen ein
Schulungs=
abend ſtatt, in dem Schulungsleiter Pg. Hammen über „Kampf
dem namenloſen Verleumder” ſpricht. Für die Parteiorgane iſt es
Pflicht, zu erſcheinen, alle Volksgenoſſen werden hierzu eingeladen.
Bf. Brensbach. 30. Okt. Dieſer Tage hatte die
Ortsbauern=
ſchaft mit dem Obſt= und Gartenbauverein ihre Mitglieder zu
einer Verſammlung einberufen. Herr Bürgermeiſter Schanz
er=
öffnete die Verſammlung, und behandelte als Vorſitzender des
Gartenbauvereins verſchiedene intereſſierende Fragen. In der
Hauptſache wies er darauf hin, daß auch in dieſem Herbſt, ſo wie
im Vorjahre, der Staat zu neu anpflanzenden Obſtbäumen einen
Zuſchuß gewährt. Bedingung iſt, daß Markenware gekauft werden
muß, und mindeſtens 10 Stück Obſtbäume, oder 5 Stück
Walnuß=
bäume angepflanzt werden. Verſchiedene Landwirte haben ſofort
ſich zum Anpflanzen bereit erklärt. — Anſchließend gab dann der
Ortsbauernführer verſchiedene Beſtimmungen bekannt und dankte
den Gebern für die Winterhilfsſpende die 128 Zentner Kartoffeln,
uind 24 Zentner Korn ergeben hat. Weiter gab er bekannt, daß
die Futtermittelknappheit jetzt behoben ſei, und alle Futterartikel,
unabhängig vom Juden, von der Genoſſenſchaft oder vom
chriſt=
lichen Kleinhandel zu bekommen ſind. Alsdann hat er einen Teil
der Getreidemarken verteilt. — Der Bürgermeiſter gab noch
be=
kannt, daß als Notſtandsarbeit die Entwäſſerung eines tief
ge=
legenen Flures vorgenommen werden ſoll, die Grundſtücksbeſitzer
ſollen nur die Rohre bezahlen, alles andere macht die Gemeinde.
Falkengeſäß. 31. Okt. Vorgeſtern abend fand hier im
Schul=
hauſe eine Verſammlung der Waldbeſitzer ſtatt. Bürgermeiſter
Rebſcher begrüßte die erſchienenen Volksgenoſſen und übergab dem
Forſtaſſeſſor Georgi=Beerfelden das Wort. Herr Georgi erwähnte,
daß die einberufene Verſammlung der Verwirklichung des auf der
linken Talſeite geplanten Wegbaues diene. Genau wie in der
Gemarkung Airlenbach verſchiedene neue Waldwege gebaut
wur=
den, ſo ſolle auch hier dieſer dort verwirklichte Plan zur
Durch=
führung kommen. Es ſollen vor allem verſchiedene neue Erdwege
in Breite von 3—3.50 Meter gebaut werden, andere, die beſtehen,
und eine tragbare Steiguna haben, ſollen inſtand geſetzt und ſpäter
chauſſiert werden. Intereſſiert iſt an dieſem Plan Staat, Gemeinde
und Privatwaldbeſitz. Den Eigentümevn entſtehen durch den Bau
der Wege keinerlei Koſten. Sie ſollen aber das Vorhaben nach
Kräften unterſtützen und den Wald rechtzeitig in Wegbreite
aus=
hauen. Forſtaſſeſſor Georgi und Förſter Hoffmann von hier
er=
klärten den Anweſenden anhand einer vorliegenden Karte das zu
ſchaffende Wegnetz. Die Arbeiten werden vom Arbeitsdienſtlager
in Beerfelden ausgeführt. Durch Unterſchrift erklärten ſich die
Waldbeſitzer mit der Verwirklichung dieſes Planes einverſtanden.
Jeder Einzelne war davon überzeugt, daß ſeine Verwirklichung
nur zum Nutz und Segen ſeines Waldes ſein kann. — Der ſtarke
Regen der letzten zwei Tage hat auf den hieſigen Feldern, die
zum Teil an ſehr ſteilen Hängen liegen, ziemlich Schaden
ange=
richtet. Die Arbeiten für die Herbſtſaat mußten eingeſtellt werden.
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Freitag, 1. November
Kellerk Obſt und Karkoffeln richtig eind
Rechtzeitig ſollte man im Haushalt an die Winterve
mit Obſt und Kartoffeln denken, bevor das Froſtwetter
Dieſe Arbeit will natürlich verſtanden ſein. Aber wenn O
Kartoffeln bis ins Frühjahr hinein haltbar ſein ſollen. m
die Einkellerung richtig vorgenommen werden. Stehen zu
lagerung ſowohl Keller wie Speicher zur Verfügung, ſo en
es ſich bei Obſt. dieſes zunächſt auf dem Speicher zu lage
erſt wenn der Reifeprozeß im wärmeren Raume vor ſich
iſt, den Keller als Winteraufbewahrungsort zu wähle
allem iſt aber daarauf zu achten, daß die Luft in den
rungsräumen ſtets friſch iſt und nicht durch Gärſtoffe veru
wird. Ebenfalls muß vermieden werden, die Früchte den
von Farbe. Heringen, Benzin und dergleichen
auszuſet=
ſchädigtes oder nicht einwandfreies Obſt muß, da es ſich nu
entfernt werden, zumal ſonſt auch das gute Obſt ſchnell
fen wird. Vor dem Einlagern der Früchte müſſen die S
gereinigt werden. Zweckmäßia nimmt man zum Unterl
beſten Packpapier, nicht aber Heu und Stroh. Noch beſſer
Art der Einlagerung iſt, das Aufbewahren in Torfmull
das Obſt noch monatelang friſch bleibt ohne einzuſchrumy
dieſem Zwecke können leere Kiſten, Fäſſer, Wannen oder
töpfe dienen. Auf eine etwa 5 Zentimeter ſtarte Schicht v.
mull legt man in reinem Papier eingewickelt die Fruchte
geringen Abſtänden ein und bedeckt ſie dann mit einer O
Torfmull und ſo fort bis das Gefäß nahezu gefüllt iſt. St
muß eine Schicht Torfmull den Abſchluß bilden. Für die
rung von Kartoffeln kommen in der Regel die Keller in
die allerdings nicht feucht und auch nicht durch Zentre
erwärmt ſein dürfen. Wie beim Obſt muß auch bei Kartof
nur gute Ware geſehen werden. Faule oder zweifelhafte
feln müſſen vorher abgeſondert werden, um nicht auch di
zu verderben. Häufiger Transport von einer zur andere
ſchadet der Haltbarkeit und ſollte möglichſt vermieden
Steht eine Gartenfläche oder ein Feld zur Verfügung.
das Aufbewahren der Vorräte in Erdmieten wohl die E
geſündeſte ſein. Hierzu nimmt man den Boden in einer B
1,50 Meter etwa 20 bis 30 Zentimeter aus, ſchichtet die
feln bis einen Meter Höhe auf und bedeckt ſie zunächſt mi
z Wah
15 Zentimeter dicken Glattſtrohſchicht, der dann noch ein
dünnere Erdſchicht aufgelegt wird. Bei zunehmender Kälſloſt, 9b
man dann noch eine weitere aus Stroh, Kartoffelkraut ud ch muß
gleichen folgen. Die Länge der Miete richtet ſich nach derFuen zerſch
der Vorräte. Auch bei dieſer Art der Einlagerung kommt Koſoß die
auf an, daß lediglich geſunde und ausgereifte Ware zur 9. am Kopf
dnug gelangt.
Em. Heppenheim a. d. B., 30. Okt. Auszeichnung Mhäilt inl
Schülerin. Der Schülerin der Studienanſtalt der Engl.pus Etwas.
lein in Bensheim. Katharina Katzenmaier von hier, wunigen, Oder
der Preisverteilung beim Schülerpreisausſchreiben der
glich!
Schulen für den Aufſatz „Stadt und Land, Hand in Hand
Reichsminiſter Dr. Goebbels der zweite Preis zuerkannt
dem Diplom wurde der ſtrebſamen Schülerin ein wertvoll / /h Ne
ngt a.
preis überſandt. Die Schüler und Schülerinnen hatten
im Anſchluß an den Erntedanktag 1934 im ganzen Reichyt ſährt 7u
veranſtalteten Preisausſchreiben unbewußt, teilgenommenſ über einer
erſte Preis fiel an einen Studenten in Berlin. — Einweiſndung Br.
der neuen katholiſchen Kirche in Laudenba
badiſchen Nachbarort Laudenbach wurde die neuerbaute
lomäuskirche durch Weihbiſchof Dr. Burger=Freiburg i. T
lich geweiht. Die Feſtpredigt hielt Herr Pfarrer
Eckſtein=
heim. Laudenbach hatte bisher Simultankirche.
Gernsheim, 29. Okt. Kameradſchaftsabe
NSDAP. Die Ortsgruppe Gernsheim der NSDAP. v.
tete in der Wirtſchaft V. Gambel, Klein=Rohrheim, einen
radſchaftsabend, der einen harmoniſchen Verlauf nahm.
reiche Parteimitglieder mit ihren Angehörigen hatten ſid
eingefunden. Muſikdarbietungen, Geſangsvorträge der NS.
ſchaft und ein kleines Tänzchen füllten den Abend in echt kaſ0ſch 00
ſchaftlicher Weiſe aus. — Elternabend. Der Tumöum
Gernsheim hatte am Sonntag abend zu einem Elternab
geladen. Der Abend wies einen guten Beſuch auf un)ſü Kor
ſeinen Zweck, einen Einblick in die Leiſtungsfähigkeit undſen
Br=
ſeitigkeit der Turnerei zu geben, erreicht haben. Ein H
monika=Orcheſter ſorgte für den muſikaliſchen Teil des
Geräteübungen, der Turnerjugend, Freiübungen, Barra/
Bodenübungen, Keulenübungen legten Zeugnis ab, welch
innerhalb des Turnvereins geleiſtet wird. Alle Darb
fanden reichen Beifall der Gäſte.
Am. Biebesheim, 31. Okt. Zwecks Prüfung des allg
Meliorationsprogramms der Gemeinde Biebesheim fand
nachmittag eine Gemeinderatsſitzung im Parteilokal ſtatt
auch Herren vom Heſſ. Kulturbauamt ſowie Vertreter der
bahn anweſend waren. Durch die Vollzugskommiſſion des
bauamtes wurde den Anweſenden an Hand von Plänen dieblttert er
Grenzen klargemacht, die ſowohl vom Gemeinderat als aßGrzuen n
eingeſetzten Kommiſſionen anerkannt und angenommen Abmtand un
Es iſt des weiteren die Erſtellung einer neuen Brücke ar Fin
Rah=
nenweg vorgeſehen. Ferner ſoll noch die Anlage eines En
rungsgrabens ſowie die evtl. Erweiterung der Friedhoisp” nur der
geprüft werden.
Mlämpft n
Be Rüſſelsheim. 31. Okt. Eine gut beſuchte Kundgeb
NSDAP. fand am Montag abend im Adlerſaal ſtatt, auf Auucht, wes
der Kreisleiter Stawinoga und Pg. Eiſentraud bedeutſam
rate hielten. Zum erſtenmal trat auch die Werkſchar der O
auf. Feierlich geſtaltete ſich der Ein= und Ausmarſch der
Die Kundgebung nahm einen glänzenden Verlauf.
Stunden verlebten am vergangenen Sonntag die Mitgli aM de
Opel=Werksſanitätskolonne. Sie machten ihren diesjährigg
flug „Eine Fahrt ins Blaue”.
un
Aus Oberheſſen.
Groß=Karben. 31. Okt. Alice=Frauenverein vom Roten
In Klein=Karben konnten nach wohlbeſtandener Prüfung 150
und Mädchen aus Klein= und Groß=Karben von der Lardl
ſitzenden des weiblichen Bereitſchaftsdienſtes des Alice=M
vereins. Erbgroßherzogin Cecilie von Heſſen, zu Samarit
ernannt werden. Als ſtellvertretender Vorſitzender des
männer=Vereins Friedberg ſprach Dr. Nebel allen den T
Roten Keuzes aus, beſonders auch dem ausbildenden A.
Waldeck junior, und der rührigen Ortsvereinsleiterin. Fr.
Gebb, die einen Ortsverein von über 100 Mitgliedern in
gerufen hat.
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November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 301 — Seite 9
jänr
Nafteet
e
F
)2
III.
ſem Augenblick heult draußen jäh ein Sturmwind
eſerze iſt im Nu verlöſcht. Warrick ſtolpert wieder
erade noch rechtzeitig, um ein zweites Mal dieſes
collen kommen zu hören. Wieder dieſe ſekundenlange
vn krachenden, berſtenden Erſchütterungen. Diesmal
verall in der Finſternis ſchreiende und wimmernde
ſturm wirbelt Staubmaſſen auf. Warrick ſieht an
ötellen Feuerſchein.
nd abgeſchnitten von der Welt! Der Tod hat mit
Finger einen Bannkreis um dieſe Stadt gezogen
rbarmungslos dieſem grauenhaften Geſchehen, der
h, ausgeliefert.
Fahrt durch die Nacht.
wöändige Wille iſt in ihm, unter allen Umſtänden dieſe
Audes Todes zu durchbrechen. Er ſtürzt davon, entlang
hu blinkenden Schienenſträngen.
rit es Wahnſinn, was ich beginne? Weiß die Welt
Imngſt, daß Himmel und Erde uns vernichten? Ich
Aich muß raus ..."
ſällen zerſchlägt er ſich die Beine. Noch einmal raubt
Edſtoß die Beſinnung. Die Uniform iſt zerriſſen. Er
ham Kopf, das ihm warm und dick übers Geſicht
lann nicht mehr laufen.
i hält inne, vor ihm auf den Schienen ſteht ein
läng=
ihes Etwas. Ein Schienenauto. Soll ich verſuchen,
da=
ſuren, Oder ſind doch die Schienen zerſtört? Nein,
ſd in Horſlſtinmöglich! Ich muß auf jeden Fall verſuchen, zu
fah=
zuerkamfſſingt ſich in den Führerſitz und ſchaltet wie im Traum
in wertvole nach jeden Hebel. Das Scheinwerferlicht grellt auf,
en hatten ai ſpringt an.
nzen ReEnk fährt zunächſt ganz langſam. Er vermeint jeden
iüüber einer von der Gewalt der Erdſtöße geſprengten
Undung Bruch zu machen. Die Strecke iſt endlos. Zu
aud
zen ſchwarzer Wald, über den der Sturm dahinfaucht.
neue
burg i 4ulgt ein ſtarker Aſt vor ihm. Seine erregten Nerven
jäſten guſpät. Er ſtemmt ſich gegen den Bremshebel, aber der
in ſchon zur Seite, ohne Schaden zu tun.
iget mehr und mehr auf Geſchwindigkeit, als er ſieht,
USDAP EFdie Fahrt aufhält. Der Gleisſtrang ſcheint unzerſtört.
heim
ſchmal ſchlingert das Schienenauto in tollen Be=
ge dergeöe” noch ſchreckt ihn ein ſchwarzer Körper auf, der dicht
gurch das Scheinwerferlicht ſpringt. Ein Tier. Der
Der Tiezſusum iſt eine einzige Kakophonie von tieriſchen
Elternalenkruten, Vögel ſchreien dazwiſchen in höchſtem Diskant.
his Kopf ſchmerzt. Seine Hand umklammert nur noch
en Bremshebel, manchmal ſchließt er minutenlang die
„plötzlich ein Gefühl, als müßte er an dem, was er
Albte, an der Exiſtenz von Quetta, an der Exiſtenz der
chaupt zweifeln. Er fühlt ſich herausgeriſſen aus allen
ſhängen. Alles um ihn iſt wie Erlebniſſe in einem
lez Fiebertraum. Und er fährt nur weiter, weil das
ſto ſchon in Fahrt iſt.
eilot
ertreter de .ſe von Gebäuden, die rechts neben der Strecke
auf=
niſſion de Küſſen ihn erſchreckt bremſen. Zerſchlagen und wie be=
Plänen lefleitert er hinaus. Dunkel und tot alles um ihn. Er
derat als u zrauen nicht weiterzugehen. Schließlich ſitzt er wieder
mſtand und fährt. Er möchte noch einmal anhalten.
A
hin Bahnwärterhaus und da mußte es ein Telephon
shr nur der eine Gedanke beherrſchte ihn: weiterfahren!
h kämpft mit einem Dämmerſchlaf. Der Kopf ſchmerzt
te Kundgen/rückter. Er erinnert ſich kaum, wenn er daran zu
al ſtatt zſtrucht, weshalb er überhaupt hier fährt.
d bedeutae immel iſt fahl geworden und dann immer heller.
ſchar de n Gebäude vor ihm, klar und deutlich im Morgenlicht.
marſch i kitenſchen. Menſchen? Gibt es das noch? Und inſtinktiv
den Motor. Irgendwo ſteht in großen Buchſtaben
Ep. Menſchen kommen auf ihn zu. Man reißt die Tür
ſuuß ihn faſt herausziehen. Leslie C. Warrick macht den
b und will etwas ſagen. Aber der Mund zuckt nur
M in ſeinem blutverſchmierten, verzerrten Geſicht. Es
6 man ihn an den Armen feſthält. Jemand iſt mit
EAs Whisky da und hält ihm den Kopf. Das brennt
in der Kehle, aber gibt wenigſtens etwas Beſinnung.
nennt die Menſchen, die ihn umringen, und die ſauber
Feilich ſind und ohne Verletzungen, ohne Schrecken in
ſtern. Und er wird ruhiger.
Ihihr denn?” quält ſich ſeine Stimme hervor „Habt ihr
W gemerkt? Quetta! Quetta liegt doch in Trümmern!
Ach glaube . . . Los, verſucht doch zu retten!“
Iſht noch, wie Bewegung in die Menſchen um ihn
n nichts mehr. Und er weiß nicht, daß er, Lokomotiv=
Velie C. Warrick, der erſte iſt, der der Welt Nachricht
der Kataſtrophe von Quetta.
Der volllommene Wiuterschutz des Motors!
auf der LoKomotilo
IM FÜHRERSTAND: „TED, ZIEH: DIE BREMSEN AN!
IV.
„Biſt du verrückk — Robert .. .!!"
Robert reißt die Feuertür auf, packt die rußige Schaufel
und wirft ein paar Kohlen in die Glut hinein. Hierhin, dorthin,
noch einen kurzen, prüfenden Blick, die Tür klappt zu. Und der
Mann davor richtet ſich wieder auf. Schwarz ſind ſeine Hände,
ſchwarz iſt ſein Geſicht, nur die Augen darin ſpielen wie zwei
helle Lichter. Verdammt heiß iſt es um ſie herum, hier drinnen
und dort draußen. Juliſonne liegt ſengend über der Erde.
Mähmaſchinen laufen um die reifen Roggenſchläge herum,
laut=
los, denn ihr ununterbrochenes Rattern verſinkt in dem Lärm
auf der Lokomotive.
Rechts neben dem Heizer ſteht Lokführer Otto und ſtarrt
auf die Strecke hinaus. Seine Linke greift zuweilen an den
Dampfregeler, ſchiebt ihn ein Stückchen höher hinauf, läßt ihn
los und geht geruhſam in die Taſche zurück.
Einmal, zweimal dreht er ſich um, ſieht auf den Heizer, nickt.
Sagte er etwas? Nein, nichts. Nur ſeine Lippen bewegten ſich.
Vielleicht habe ich auch nichts gehört, denkt Robert und blickt
auf den Dampfmeſſer. „Gute Kohlen, verdammt gute Kohlen”
meint er dabei zu ſich und iſt richtig froh darüber. Denn hundert
Achſen rollen hinter ihnen her. Hundert Achſen, auf denen ſchwer
die Güter laſten, Maſchinen, Möbelwagen, ein Traktor und Heu
und Holz und Koks. Was iſt da ſchließlich weiter bei?!
Wo bleibt D 56?
Um ½5 Uhr ſind ſie von Osnabrück losgefahren. Ein paar
Stunden noch, dann wird man wieder einmal in Oldenburg
ſein. Feierabend. Nach Hauſe gehen. Die kleine Frau in die
Arme nehmen. Seine Frau immerhin, die er vor einem halben
Jahr geheiratet hat. Und eſſen wird man. Eſſen Er lacht
leiſe und genießend vor ſich hin, blickt in die vorüberfliegende
Sommerwelt hinaus, in den Himmel, wo ganz weit hinten ſich
wuchtige Wolkenberge zu gigantiſchen Gebirgen auftürmen.
„Wird bald wieder Regen geben!‟ Das ſollte eigentlich nur
ſo eine Feſtſtellung ſein. So ganz für ſich allein meinetwegen.
Aber Otto hat es gehört und — ohne ſich umzuwenden —
ant=
wortet: „Wenn’s man ſo wäre. Könnten wir ſchon gebrauchen.”
So kommen ſie alſo beide ins Reden. Jeder für ſich. Denn
draußen ſtehen Signale, die nicht aus den Augen gelaſſen werden
dürfen. Von geſtern erzählen ſie, von vorgeſtern, wo der dicke
Schröder geflucht hatte, weil ſeine Maſchine erſt in allerletzter
Minute Waſſer bekam. Und dann tappen ſie immer mehr auf
ihr eigenes Leben zu. Auf ihre Arbeit, auf ihre Familie. Otto
ärgert den „Kleinen”, wie er Robert nennt, damit, daß der auch
ſchon was von Familie erzählt.
„Nun guck doch einer den an, kaum untern Pantoffel
ge=
kommen . . ."
Sie lachen, ſehen auf die Kontrolluhren, auf Pyrometer und
Dampfmeſſer und ſind wieder für eine ganze Weile mit ſich ſelbſt
vertieft. Das Rollen der Räder ſtört ſie nicht weiter in ihrem
Denken. Das iſt ſchon ſeit Jahr und Tag ſo geweſen und wird
wohl auch immer ſo ſein.
„Wo bleibt D56 heute?” fragt Robert da hinein. Im ſelben
Augenblick taucht weit vorn auf dem Nachbargleis ſchon der
ſchwarze Koloß der Schnellzuglokomotive auf, kommt in
fliegen=
den Eile näher, ein paar Wagen hinter ſich, raſt mit pfeifendem
Luftzug vorüber und verſchwindet. Es geht in eine Kurve
hin=
ein. Otto nimmt etwas Dampf weg, verfolgt dabei das Spielen
des Geſchwindigkeitsmeſſers und legt langſam wieder zu.
Junge oder Mädel?
„Wie geht’s denn deiner Frau, Robert?”
„Gut, ſehr gut.”
„Ich meine . . ." Otto wirft einen haſtigen Blick zu ſeinem
Heizer hinüber und lächelt dabei. Robert wird darüber — der
Teufel ſoll ihn holen — tatſächlich verlegen. In ausweichender
Geſchäftigkeit hält er darum ſchnell die Schaufel in die
Feuer=
kiſte, leuchtet den Brand ab und ſchüttet ein paar Kohlen nach.
Aber Otto läßt nicht locker. Er iſt ſo überaus zufrieden mit
ſich, und daß es mit den Güterwagen da hinten ſo ſchnell
ge=
klappt hat.
„Junge oder Mädel?”
„Bin ich ein Hellſeher?” fragt Robert faſt wütend. Aber
dann muß er doch in das Lachen ſeines Kameraden mit
ein=
ſtimmen und ſich geſchlagen geben. Er meint, während auch er
nun wieder auf die Strecke hinausblickt, daß, wenn es ein Junge
wird, er ihn Ullrich nennen will.
„Ullrich?"
„Hm—m, gefällt dir das nicht?”
„Ullrich . . ." Otto überlegt.
„Weißt du, meine Frau hat ſich das ſo in den Kopf geſetzt.
Sie ſagt, Ullrich, das iſt genau
Ganz plötzlich brechen die Worte ab. Alles Denken und
Fühlen drängt ſich in die Augen hinein, damit ihnen nur ja
nichts von dem entgeht, was da ganz weit vorn zwiſchen den
Gleiſen zu ſein ſcheint. Iſt es denn nun überhaupt etwas? Ja,
es iſt etwas. Etwa noch 1500 Meter von hier weg. Und im
ſelben Augenblick, wo ihm dieſes unbeſtimmte Etwas zur
Ge=
wißheit wird, ruft, nein ſchreit er auch ſchon: „Otto, auf den
Gleiſen".
Aber auch der hat ſeine Blicke ſchon an der unſicheren Stelle
vor ſich feſtgeſaugt. Noch iſt das zwar keine Gefahr weiter.
Nein, ganz gewiß nicht. Vielleicht nur ein Tier, das über die
Schienen wechſelt und dabei ein wenig länger auf den Gleiſen
vertveilt. In Bruchteilen von Sekunden verarbeitet das Hirn
die Gedanken.
Die Schnellbremſe ziehen!
Immer näher kommt darüber die Störung. Ja,
unzweifel=
haft, es iſt eine Störung. Ganz mechaniſch greift die Hand zur
Bremſe. Irgendwo in dem gewaltigen Eiſenungeheuer beginnt
etwas zu ſingen und zu beben. Und da hinein ſchreit Robert
nur: „Ein Kind, Otto, ein ." Aufſtöhnendes Ziſchen und
Brodeln übertönt ſeine Worte. Die Schnellbremſe greift ein.
Wahrhaftig, jetzt ſehen ſie es ganz deutlich. Vorn zwiſchen
den Gleiſen ſitzt ein kleiner Junge und ſcheint zu ſpielen und
nichts von dem Tod zu ahnen, der immer näher auf ſein
ſchmäch=
tiges Körperchen zurollt.
Otto zittert ein wenig. Wenn der da vorn ſich doch
um=
wenden würde! Wenn doch irgendetwas ihn wegreißen . . . Kalt
und klar arbeiten ſeine Gedanken ſchon wieder. Feſt liegt der
Bremshebel in ſeiner Hand. Die Augen huſchen zwiſchen
In=
ſtrumenten und Schienenſtrang hin und her, bleiben eine
Sekunde am Geſchwindigkeitsmeſſer hängen und blicken wieder
hinaus.
Die Maſchine zittert und ächzt und ſtöhnt. Und Otto weiß
dabei, daß nichts mehr ſie wird halten können. Nicht die
hundert Achſen müßten dahinter ſein, nicht die Möbelwagen, die
Maſchinen, der Traktor und das Holz und der Koks. Und auch
Nobert weiß darum. Er fühlt das alles viel mehr, er muß ganz
plötzlich an ſeine junge Frau denken, und daß er ſeinen Jungen
einmal Ullrich nennen wird, und daß der dann vielleicht genau
ſo da vor ihm auf den Gleiſen ...
Er reißt die Feuertür auf. Otto blickt haſtig zu ihm hinüber.
„Wo willſt du denn hin?”
„Raus, nach vorn . .
„Du biſt verrückt, Robert!”
„Der Junge . . .", kann er nur noch antworten und ſchwingt
ſich dabei ſchon aus dem Führerhaus heraus.
Sprung vom Rauchkaſten.
Dicht am Keſſel ſchiebt ſich der Heizer entlang, verbrennt
ſich die rechte Hand, ohne einen Schmerz zu empfinden, und ſteht
nun unmittelbar unterm Rauchkaſten, ganz vorn am Kopf der
Lokomotive. Seine Augen haſten über die Schwellen des
Schienenſtranges, zählen die Meter bis zu dem ahnungsloſen
kleinen Jungen, der — nun den Kopf zu dem fauchenden
Un=
geheuer umwendet, mit ſtarren Augen, unfähig, eine Bewegung
zu machen.
20 Meter ſind es noch bis dahin, die die Räder zu rollen
haben, 10, 9, 8 . . . Da beugt ſich Robert vor, ſtemmt den linken
Fuß gegen die Kante . . . ſpringt . . . ſpringt . . . berührt
zwiſchen zwei Schwellen den Schotter . . . ſtürzt gehetzt nach
vorn . . . reißt den Jungen beiſeite . . . ſtolpert . . . fällt . . .
Schon geht auch die Maſchine vorbei, um ein paar Meter weiter
endlich ſtillzuſtehen.
Otto kommt gelaufen. Atemlos, Schweißperlen auf der
Stirn.
„Menſch, Robert ..."
Der zieht die Mütze vom Kopf und ſtreicht mit der Hand
über die Haare. Zwiſchen ihnen ſteht der Junge und — fängt
jetzt jämmerlich an zu weinen. Und noch ehe ſie es ſich verſehen,
läuft er ſchreiend davon, einem fernen Hauſe zu.
Für einige Sekunden blicken ihm die Männer nach. Dann
gehen ſie wieder zur Maſchine zurück. Tauſend Gedanken jagen
durch ihre Köpfe. Keiner findet den Weg über die Lippen. Nur
„Menſch, Robert..” kann Otto noch einmal ſagen. Gleich
darauf drückt er den Dampfregler herunter, und die Maſchine
nimmt wieder ihre Fahrt auf.
„Fiſcher — die Brücke ſtehl quer!”
In der Nacht vom 25. zum 26. Juli 1913 muß Janßen den
Perſonenzug 232 von Oldenburg nach Neuſchanz in Holland
fahren. Eine prächtige Maſchine, die willig ſeinen Handgriffen
gehorcht, und ein noch beſſerer Heizer, der dort neben ihm ſteht,
und der die Feuerkiſte zu beſchicken verſteht wie kaum ein anderer.
Ganz hinten, an der bräunlich ſchimmernden Schamotteſchicht,
flach, wie eine Mulde gewölbt zur Mitte und nach vorn zu
immer mehr anſteigend, ſo daß alle Glut ſich in die
Dampf=
röhren des Keſſels hineinpreßt und die Ventile zuweilen voller
Ueberfluß aufheulen.
Wem die Tür vor dem Feuer geöffnet wird, um neue
Kohlennahrung hineinzulaſſen, gießt der Brand rotglühendes
Licht über die beiden Männer aus. Sonſt iſt nichts weiter als
die dürftige, ſtark abgeblendete Helligkeit der Deckenbeleuchtung
und ringsum ſchweigende Nacht, undurchdringliche Finſternis.
Nur hier und da glimmen die grünen und roten Signallampen,
und hoch oben, zwiſchen den ſchwarzen Wolken, flimmern unruhig
einige Sterne.
(Schluß folgt.)
OHIAAAAOTOUAK
TA
Nach Spezialverfahren in
deutschen Fabriken hergestellt
Startschnell
Betriebssicher
Wirtschaftlich
Seite 10 — Nr. 301
Reich und Ausland.
Trauerſeier für Otko Laubinger.
In einer Trauerfeier nahmen heute im
Thea=
ter am Horſt=Weſſel=Platz alle Mitarbeiter,
Ka=
meraden und Künſtler Abſchied von dem mitten
aus ſeinem ſegenbringenden Wirken geriſſenen
Präſidenten der Reichstheaterkammer,
Miniſte=
rialrat Otto Laubinger. Generalintendant Oskar
Walleck ſprach im Namen der deutſchen
Theater=
leiter. Staatsſchauſpieler Eugen Klöpfer widmete
ſeinem toten Kameraden einen warmempfundenen
Nachruf. Nachdem Reichsdramaturg
Oberregie=
rungsrat Dr. Rainer Schlöſſer, der ſtellvertretende
Präſident der Reichstheaterkammer, geſprochen
hatte, nahm Reichsminiſter Dr. Goebbels das
Wort zu ſeiner Gedenkrede und ſagte u. a.: Selten
ſahen wir einen Menſchen, der mit ſo glühendem
Idealismus wie Otto Laubinger ſeiner Aufgabe
diente, deſſen Kämpfermut unerſchrockener, deſſen
rührende Güte größer und unerſchütterlicher, deſſen
kameradſchaftliche Verbundenheit bedingungsloſer
und deſſen ſoziale Hilfsbereitſchaft wärmer und
opferfähiger geweſen wäre als die ſeine. Er war
ein Freund unter den Freunden in des Wortes
wahrſter und tiefſter Bedeutung. Als der Tod ihn
zu ſich nahm, riß er damit eine Lücke nicht nur in
unſere Mitarbeiter, ſondern auch in unſeren
Freundeskreis. Reichsminiſter Goebbels widmete
dann dem Verſtorbenen als Künſtler und aktiven
Bekenner ehrende Worte.
Dann nimmt der Schauſpieler Friedrich Kayßler
mit den eindrucksvollen Worten Stephan Georges
„Erhebung” Abſchied von ſeinem Kollegen und
Ka=
meraden. Von den Brettern, die den Anfang der
Laufbahn Otto Laubingers und den Inhalt ſeines
Lebens bis zuletzt bildeten, beginnt dann die letzte
Fahrt nach Stahnsdorf, wo er inmitten des ſchönen
Waldfriedhofes ſeine letzte Ruheſtätte finden wird.
Anläßlich des Hinſcheidens des Präſidenten der
Reichstheaterkammer, Miniſterialrat Laubinger,
hat der Führer und Reichskanzler an die Gattin
des Verſtorbenen das folgende Telegramm
ge=
richtet: „Auf das Tiefſte bewegt von dem Unglück,
das ſie betroffen hat, bitte ich Sie, meine
herz=
lichſte Teilnahme entgegennehmen zu wollen.”
Auch Miniſterpräſident General Göring und
Reichsführer der SS. Himmler drückten in
Tele=
grammen ihr Beileid aus.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 1. Nov
Ab 1. November
Flugpoſt Franzisko-Kankon.
WPD. Nachdem erſt kürzlich die amerikaniſchen
Ozeanflugpläne durch das Projekt einer
Flugver=
bindung San Franzisko—Neueeſland von ſich
re=
den gemacht haben, iſt nunmehr der erſte Poſtflug
auf der ſchon länger in Vorbereitung befindlichen
Strecke China-Kalifornien durch die „Pan
American Airways” durchgeführt worden. Am
1. November ſoll der regelmäßige Flugdienſt San
Franzisko-Kanton, für den das amerikaniſche
Poſtminiſterium das Angebot der amerikaniſchen
Fluggeſellſchaft angenommen hat, eröffnet werden.
Bei dieſer Verbindung wird eine reine Flugzeit
von etwa 70 Stunden herauskommen, zu der noch
die Uebernachtungen auf Manila, Guam, den
Wake= und Midway=Inſeln ſowie in Honolulu
hinzukommen. Die Vorbereitungen für dieſe
Poſt=
verbindung, mit deren Inbetriebnahme man
eigentlich ſchon für den Sommer dieſes Jahres
rechnete, gehen ſchon mehrere Jahre zurück. Sie
begannen mit der Uebertragung der Fluglinien
in Aalaska auf die „Pan American Airways”
durch Regierungsvertrag im Jahre 1932.
Gleich=
zeitig wurde mit der chineſiſchen Regierung ein
Abkommen geſchloſſen, das die gemeinſame
Be=
wirtſchaftung des Flugdienſtes in China vorſah
1934 begannen die Verſuchsflüge mit einem
neuen Flugzeugtyp und einem auf weite
Entfer=
nungen arbeitenden Nadiokompaß. Im Frühjahr
1935 wurde der erſte Non=ſtopp=Flug zwiſchen
Ha=
wai und Alameda durchgeführt. Gleichzeitig
wur=
den die Vorbereitungen auf den als
Zwiſchen=
landeplatz vorgeſehenen Inſeln getroffen. Nach
dem geglückten erſten Poſtflug von den
Guamis=
lands nach Kalifornien iſt damit zu rechnen, daß
die Flugpoſtverbindung San Franzisko—Kanton
ab 1. November tatſächlich in regelmäßigen
Be=
trieb genommen wird. Damit haben ſich die
ameri=
kaniſchen Pläne zur Ueberbrückung des Pazifik
als erſte realiſieren laſſen.
Die New Yorker Polizei hat den Wuchererr
den Krieg erklärt. 27 Wucherer, die insbeſondere
die Arbeitsloſen in der ſchamloſeſten Weiſe aus
beuteten, wurden verhaftet.
Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing die Schulungsleiter
des Reichsarbeitsdienſkes.
Reichsarbeitsführer Hierl (links) ſtellte am Mittwoch dem Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels
im Propagandaminiſterium die Schulungsleiter des Reichsarbeitsdienſtes vor. Der
Reichspropa=
gandaminiſter gab bei dieſer Gelegenheit ſeiner Verbundenheit mit dem Arbeitsdienſt Ausdruck
und lud die Schulungsleiter für den Abend zur Aufführung von Kleiſts „Prinz von Homburg”
in die Volksbühne ein.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Junge Rekruken erhielken ihre erſten Befehle.
Louo 2die vei ein
Exploſionsunglück in
Deutſche Miſſionsſtakion z
Ein furchtbares Exploſionsunglüc
in Lantſchau (Provinz Kanſu). Heut
gehende Berichte von dieſer Kataſtrol
nach iſt ein in der Mitte der Stadt ge
nitionslager, beſtehend aus zahlren
bomben und großen Mengen alter
Geſchützmunition unter ohrenbetäuber
und erdbebengleicher Erſchütterung in
flogen. Von der in weitem Umkreis
den Trümmerſtätte ſtiegen Rauchw.
einer Höhe von 400 Metern auf. Die
Exploſion zum Opfer gefallenen Tot
annähernd 2000 geſchätzt. Einige
ſchüttete wurden noch nicht geborgen.
Die etwa 300 Meter vom Exploſ
fernt liegende deutſche Steyler=M
wurde zerſtört. Ihre Schule und das
liegen in Trümmern. Zahlreiche
Kra=
bei dem Einſturz unter den Trümmer
In der Miſſionskirche wurde das rech
ſtort, nachdem kurz vorher der Gottesd
worden war. Sämtliche Miſſionare un
wurden verletzt. Der Biſchof Bud
ſchwere Kopfwunden davongetragen.
tungswerk waren die deutſchen M
Schweſtern trotz ihrer Verletzungen
beteiligt.
In öffentlichen Bekanntmachungen
Kommuniſten als Urheber des Explo
bezeichnet. Der Gouverneur der Provi
in der Nähe der Stadt gelegene Te
Unterbringung der Obdachloſen, derd
über 10 000 angegeben wird, freim
Alle Berichte heben das vorbildliche M
der chineſiſchen Behörden hervor.
Eine koſtſpieſige, aber er
Verbrecherjagd.
(—) Waterford (Irland). E
Angeſtellter war ſeinen beiden Arbe
1400 Pfund ausgerückt. Als die Be
fuhren, wo ſich der Defraudant auf
ten ſie einen Haftbefehl gegen ihn. Un
ſicher zu gehen, machten ſich die beide
auf den Weg nach Waterford, um
perſönlich zu ſtellen. Sie trafen in
In zahlreichen Garniſonen ſind jetzt die neuen Rekruten eingerückt. Die jungen Leute wurden
bereits auf die einzelnen Stuben verteilt. Hier gibt der Feldwebel in Gegenwart des Offiziers
den künftigen Soldaten die erſten dienſtlichen Befehle.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
wird
chland
mit ihm zuſammen. Aber weil der HM.;Ioergebnis
London noch nicht da war, konnten
ſanfter Gewalt vorgehen. Der Ungety ſinen die
ſich daraufhin bereit, das Eintreffer
doner Polizeibeamten ſamt Haftbefel
ten, worüber die Kaufleute ſo entzück
ſie ihren Betrüger — ſmarte Gentlet
Mittageſſen einluden und ſpäter auck
eſſen mitnahmen. Dann mieteten ſie i.
Hotel ein Zimmer, in dem er unvell huvemd
zum Morgen ſchlief. Auch die Kaufuwutſche
ſich nach der alkoholiſchen Anſtrengud piſen, wie
aus. Weil ihnen der Schlaf des Scl
mählich aber doch recht lang vorkam.
ſein Zimmer und fanden es leer. An
lange Zeit, denn während ſie noch
Termin
Haftbefehls nach London telephonien
der Geſuchte mit — einem Anwalt. Dil
trogenen mußten mit anhören, daß ſiy
berechtigter Feſtnahme und Freiheild
verklagt werden würden! Da der
Hc=
ner noch nicht aus London eingetrofft
es auch ungewiß blieb, wann ein eneſt
zeibeamter damit erſcheinen würde,
Kaufleute den nächſten Zug nach Lond=
ihr Schuldner, der ſie das unterſchlagen
Reiſe nach Irland, plus Eſſen und
koſtet hatte, vergnügt lächelnd in Watz
Chronik des Tages.
Der Kreuzer „Emden” iſt am Donnerstag
morgen in Angra do Heroismo auf den Azoren
eingelaufen.
Im Flughafen von Pola iſt ein mit 5
Unter=
offizieren beſetztes italieniſches Waſſerflugzeug
„Savoia 55” bei einem Verſuchsflug unmittelbar
nach dem Start ins Waſſer geſtürzt und
unterge=
gangen. Drei Flieger=Unteroffiziere und der
Me=
chaniker ertranken.
Ein Verkehrsflugzeug der United. Air Lines
ſtürzte Mittwoch abend in der Nähe der Stadt
Cheyenne (Wyoming) ab. Das Flugzeug fiel auf
eine Bergſpitze und explodierte, wobei vier
Per=
ſonen getötet wurden.
50
aus.
Blick auf den Königsplatz in München, der zu einem der ſchönſten Plätze Europas geſtaltet wurde
(Weltbild=M.)
Dus meel einſcrelver..!
Liebe und Dankbarkeit.
(afp) Liebe und Dankbarkeit! Das klingt
un=
ſern Ohren vielleicht etwas ſüßlich, aber dieſe
romantiſch anmutende Ueberſchrift wird durch den
Ablauf der zu ſchildernden Ereigniſſe vollauf
ge=
rechtfertigt.
Vor einiger Zeit ereignete ſich in einer der am
Meere gelegenen britiſchen Landesteile — es hätte
ebenſogut in einem anderen Lande ſein können —
eine jener menſchlichen Tragödien, die allein durch
ihr erhaben=furchtbares Geſchehen den untrüglichen
Beweis zu liefern ſcheinen, wie ſehr ſich trotz aller
Entwicklung Herz und Seele des Menſchen
gleich=
geblieben ſind. Romantik der Seele und
Emp=
findungen in einer Welt der Härte und Kälte.
Deshalb iſt ſie wert, niedergeſchrieben zu werden.
Ein junger Menſch hatte ſich ſterblich in ein
ſehr hübſches Mädchen verliebt, aber obwohl er
Herz, Geiſt und ſogar ein beträchtliches Vermögen
beſaß, fand er keine Gegenliebe. Die jüngere
Schweſter der von ihm Geliebten wurde Zeuge
einer Anbetung, und nachdem ſie der junge Mann
zur Vertrauten ſeines Kummers gemacht hatte,
fühlte ſie eine innige Zuneigung für ihn in ihrem
Herzen aufkeimen. Die Eltern hätten es nicht
un=
gern geſehen, wenn er ſeine Liebe auf die jüngere
Schweſter übertragen hätte, und der Liebende war
auch des öfteren bereit, wenn ſeine beharrliche
Liebe an der Kälte der älteren Schweſter
ſchei=
terte, ſich der jüngeren Schweſter zu erſchließen,
aber ſeine Leidenſchaft für die ältere Schweſter
ließ ihn immer wieder zurückweichen.
Eines Tages lud er die beiden Schweſtern zu
einer Vergnügungsfahrt auf dem Meere ein, um
eine kleine Motorbarkaſſe, die er ſoeben erhalten
hatte, einzuweihen. Der Vorſchlag wurde
ange=
nommen. Heiter lachte der Himmel bei der
Ab=
fahrt und ſchien keiner Tücke fähig zu ſein, aber
ſie waren noch nicht allzulange auf das Meer
hin=
ausgefahren, als ein Unwetter losbrach. Die
Wel=
len gingen hoch und die kleine Barkaſſe war nicht
imſtande, dem Toben des Meeres auf die Dauer
Widerſtand zu leiſten. Sie prallte gegen eine der
vielen Klippen an dieſer Küſte und zerſchellte. In
dem kritiſchen Augenblick, in dem der junge Mann
zwei liebenswürdige Mädchen ſterben ſehen ſollte,
von denen er die eine bis zur Raſerei liebte, von
der andern aber mit herzlicher tiefſter Innigkeit
Brun
geliebt wurde, ergriff er ſie beide, uſ
ten. Mutig und kraftvoll kämpfte
ſchäumenden Wellen, aber er ſah badn
eine aufopfern müſſe, um die ander
oder das er beide zugleich den Wellen
überlaſſen müſſe. Er ſtand in dieſem
Augenblick vor der ſchwerſten Entſcheud
Lebens. Er ſchwankt. Da trägt die Dand
Sieg in ihm davon.
Er wirft noch einen letzten zärtlich
das Mädchen ſeiner Liebe, läßt ſie de
nem Arm gleiten und ſieht, wie ſien
Augen von den Fluten verſchlungen
dieſes furchtbaren Schauſpieles hatte
die Kraft, mit der jüngeren Schweſt
zu erreichen. Er betrachtete die Gere
mit ſchmerzlicher Wehmut, und als ſie
ſich gekommen war, ſagte er zu ihrſ
vollem Tone: „Ich habe getan, was
keit mir gebot. Jetzt muß ich den
meiner Liebe gehorchen. Leben Sie
zufrieden — ich folge derjenigen, ohne
Leben nicht mehr lebenswert erſchein
unerträgliche Bürde iſt.” — Nach dil
ſtürzte er ſich in das Meer und veiſ
das unglückliche Mädchen ihn zurücku
mochte.
Sie ſank von neuem ohnmächtig
wurde in dieſem Zuſtande von den 3u
beieilenden Fiſchern gefunden.
Lungen=Sanakorien an den
London. Die große Fahrt der
verſität, die Expeditionsfahrt zum Ell *
iſt nun endgültig zu Ende. 16 fruc
ſchungsmonate liegen hinter den Un
und Wagemutigen.
Die Forſchungsergebniſſe werden
reichen Bänden herauskommen. Inte
iſt eine Feſtſtellung, die Edward Sle
Sohn des berühmten Antarktis=Forſche
ton, gleich nach ſeiner Rückkehr mad
„Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß die
in abſehbarer Zeit das große Lunge
ſanatorium dieſer Erde ſein wird.
Flugſtunden kann man dieſe geſunden
reichen und hier der leidenden Menſch=
Luft in heilſamer Umgebung bieten
1. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 301 — Seite 11
Narrbb LoAtt
Woogswieſe, Sonntag, 15 Uhr.
Kufe des Reichsſportführers und des Fachamtsleiters
ſellen ſich auch die Darmſtädter Handballer in den Dienſt
Ehrigen Winterhilfsaktion. Das Fachamt Handball wurde
ſuis erſtes im großen Kampf für unſere notleidenden
iſſen eingeſetzt zu werden. Die alte Hochburg Darmſtadt
zurückſtehen wollen, wenn es gilt, den guten Ruf, den
auch für dieſen guten Zweck voll zu rechtfertigen. Der
ſi der Woogswieſe muß ein voller Erfolg für Darmſtadt
ſurnal der Reinertrag der örtlichen Organiſation des
i werkes in Darmſtadt zufließt. Selbſtverſtändlich fallen
Vranſtaltung alle Vergünſtigungen weg, was ja jeder
ßauf nehmen wird.
die beiden Mannſchaften anbetrifft, ſo brauchen wir
viel zu ſagen, da ja die Spielſtärke allgemein bekannt
Paſtgeber als Bezirksklaſſe und der Gegner, der
letztjäh=
meiſter. Die letzte Begegnung im Vorjahre ging ſehr
den SV. 98 auf deſſen Platz am Böllenfalltor gewon=
Ve Mannſchaften zeigten nicht nur kämpferiſch das Beſte,
uch ein faires Spiel. Es wird auch diesmal jeder das in
be Vertrauen zu würdigen wiſſen.
ſarf erwartet werden, daß nicht nur alle Behörden zu
diel auf der Woogswieſe am Sonntag nachmittag 3 Uhr
Uden, ſondern alle Darmſtädter Handballfreunde es als
z betrachten, mit am grußen Werk mitgeholfen zu haben.
ir bei den Einladungen irgendeine Organiſation
über=
ſen, ſo bitten wir hierdurch, doch in ihren Kreiſen für
ſ5 der Veranſtaltung zu werben. (Mannſchaftsaufſtellung
Ne: Samstag=Ausgabe.)
eiden
Uis
ſudant
te ſo entzüct
In er
laf des
Im Dienfte für das WHB.
T5G. 46 — 50. 98.
die Paarungen der zweiten Runde.
wiſchenrunde um den Handball=Pokal wird am 17
No=
ausgetragen. Der Gau Schleſien, der in der Vorrunde
ne die Pommern mit 12,:8 aus dem Rennen warf, ſpielt
i au gegen die Sachſen, die in Werdau über
Oſt=
gut 9:4 erfolgreich waren. In Darmſtadt hat der
ſueſt nach ſeinem in Göppingen über die Württemberger
„n Siege von 7:5 den Favoriten der Runde den Gau
ſte in Gera die Nordheſſen 11:5 beſiegte, zu Gaſt. und in
treffen ſich die beiden weſtdeutſchen Gaue Weſtfalen
ſerrhein. Weſtfalen, das den Verteidiger Nordmark in
egen i!
15 die beid Plt :4 ſchlug, ſpielt damit zum zweiten Male zu Hauſe.
krſotd, un ſerrheiner ſchalteten bekanntlich in Krefeld mit 7:3 die
trafen in 5. Das vierte Vorrundenſpiel führt den Gau
Nieder=
ſer in Braunſchweig über Mittelrhein 15:5 ſiegte und
weil der Ike Torergebnis des Tages erzielte, mit dem Sieger der
bonnten ben Begegnung zwiſchen Baden und Brandenburg zu=
Der Ungei Siegen die Badener, müſſen ſie nach Hannover reiſen,
Einteſſelſen Falle wird das Treffen in Berlin ausgetragen.
.n
haſtbeie Deutſchland — Ungarn am 24. November.
ſarte Gentl/ mehrfacher Verlegung iſt nun der zweite
Handball=
ampf zwiſchen Deutſchland und Ungarn verfekt
ge=
häter au das urſprünglich am 6. Oktober vorgeſehene und dann
eteten ſe h3. November geplante Treffen wird am Sonntag,
November, in Budapeſt ſtattfinden.
die Kautde utſche Mannſchaft wird in der gleichen Auf=
Anſtrenzſoielen, wie ſeinerzeit vorgeſehen war.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Reitere Termine der Gruppe 1 — 1. Mannſchaften.
lein=Hauſen — Lampertheim (Schiedsrichter Melk=
Wix=
nuſen). Biblis — Hofheim (Ihrig=Stockſtadt),
Stock=
ltadt — Gernsheim (Klinger=Groß=Gerau) Heppenheim
Anwa
Biebesheim (Schmidt=Langen), Bensheim — Groß=
Rohrheim (Schader=Bürſtadt).
Da der 9
Gruppe 2 — 1. Mannſchaften.
einget
Um ein
Molfskehlen — 46 Darmſtadt (Schiedsrichter:
Zörns=
en wür
Bretzenheim), „Wixhauſen — 75 Darmſtadt (Schmidt=
Uangen): Alsbach — Griesheim (Diel=Sprendlingen,
anach
Unterſchlage Kroß=Gerau — Eberſtadt (Smakmann=Mainz), Arheilgen
— Merck (Georgie=Biblis)
Eſen
Eberſtadt — 46 Darmſtadt (Schiedsrichter: Sattig=
Die=
ind in Aek hurg) Arheilgen — Alsbach (Keilmänn=Bürſtadt),
Griesheim — 75 Darmſtadt (Klein=Gonſenheim),
Wix=
hauſen — Groß=Gerau (Paul=Hauſen). Merck —
Wolfs=
kehlen (Hamm=Bürſtadt).
Groß=Gerau — 75 Darmſtadt (Schiedsrichter: Mängel=
Raunheim: „Alsbach — 46 Darmſtadt (Schneider=
Egels=
brch) Griesheim — Arheilgen (Laiß=Lampertheim),
Wolfskehlen — Wixhauſen (Georgie=Biblis). Eberſtadt
ie beide, u
Merck (Diel=Sprendlingen)
Nolfskehlen — Arheilgen (Schiedrichter: Lutz=
Rüſſels=
er ſch h0 h im)
VSpiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
n beginnen um 14.30 Uhr, ſoweit nicht beſonders an=
Polizei=SV. Darmſtadt.
ntag, den 3. November, ſpielt die 1. Jugend gegen
Mann=
fahrt 6.50 Uhr Hauptbahnhof, 2. Jugend — Klein=
Abfahrt 12.15 Uhr Hauptbahnhof. 1. Schüler —
Pfung=
brahrt per Rad 12.30 Uhr Kaſerne 24.
TG. Beſſungen — SV. Nieder=Ramſtadt.
bdem das Spiel am Vorſonntag gegen Reichsbahn dem
Wetter zum Opfer fiel, iſt den Anhängern unſerer Elf
urag 11 Uhr Gelegenheit geboten, ſie auf eigenem
Ge=
m Sieg und Punkte kämpfen zu ſehen. SV. Nieder=Ram=
ENeuling unſerer Klaſſe, hat bis jetzt einen ſchönen Start
rbandskämpfen gezeigt. Der 4:0=Sieg am Sonntag über
rhauſen läßt aufhorchen. Deshalb heißt die Parole zum
ugepaßt und den Gegner nicht unterſchätzt, ſondern Kampf
etzten Augenblick. Die Beſſunger, durch Terminausfälle
Rückſtand, können keine Niederlage gebrauchen, haben doch
mehrere Spiele und ſomit den nötigen Punktevorſprung.
Prſändlich bringen dieſe Momente es mit ſich, daß alle
Weoner bis jetzt über eine größere Spielerfahrung verfügen.
ur, daß am Sonntag der Wettergott ein Einſehen hat ein
Medsrichter iſt in Schneider=Egelsbach zur Stelle — Dann
ace Vorausſetzungen für ein muſtergültiges Pflichtſpiel
ſüt. — 2. Mannſchaften 9.15 Uhr. — Jugend — Arheilgen
SV. 29 Erzhauſen — TSG. Sprendlingen.
h faſt fünf Wochen zeigen ſich die Sportvereinler wieder
arf heimiſchem Boden. Da Sprendlingen als ernſter Mei=
2 avorit gilt, werden die 29er viel Mühe haben, ein an=
Aus Reſultgt herauszuholen. Die Mannſchaftsaufſtellung
A iſt die gleiche wie in früheren Spielen, und man iſt nur
t, ob ſich die Stürmer auf eigenem Gelände zweckmäßiger
e. Sprendlingen wird beſtimmt verſuchen, die am
Vor=
n Weiterſtadt erlittene 4:2=Schlappe auszumerzen. Es
mit einem ſpannenden Kampf zu rechnen, der erſt nach
MAußpfiff den Sieger ſtellen wird. Vorher 2. Mannſchaften.
Jahn 1875 — Merck Darmſtadt.
m Sonntag vormittag 10.30 Uhr auf dem Sportplatz am
Ruch (Kranichſteiner Straße) ſtatt. Der Ausgang iſt offen.
Flge der Mercker ſind kein Zufall und beweiſen, daß die
Mr ihr Können aufbieten müſſen, um ehrenvoll beſtehen zu
Es wird in beiden Lagern abgewogen, wer bleibt Sieger?
aiack iſt der Eifer lobenswert, und Spieler wie Bernhardt,
Selbach die Gebrüder Schäfer und Schmidt ſind jedem
Des Lederballs geläufig. Die Leute um Heib zeigten bis
ſehr gute und beſtändige Leiſtung, was bei den 1875ern
nicht der Fall iſt. Eine Umſtellung der Elf muß erſt in dieſem
wichtigen Spiel erweiſen, wieweit ſie geglückt iſt. Auf alle Fälle
ſteht für die Anhänger beider Parteien am Sonntag vormittag ein
ſchönes und ſpannendes Spiel bevor, auch die in dieſer Gruppe der
Kreisklaſſe 1 beteiligten Vereine haben ein großes Intereſſe an
dieſem Lokalderby denn der Ausgang iſt für einen Teil der
Ver=
eine von großer Wichtigkeit. Denn ſollte Merck der große Wurf
gelingen, gegen die 1875er ſiegreich zu beſtehen, ſo befeſtigt Merck
ſeinen derzeit guten Tabellenplatz, und die 1875er rücken bei einer
Niederlage weit nach unten. Alſo ſteht für beide beteiligten
Ver=
eine ſehr viel auf dem Spiel. Die Vereinsleitung hat Vorſorge
ge=
troffen, da mit einem Maſſenbeſuch gerechnet wird, daß das Spiel
anſtändig und ohne Zwiſchenfälle zum Austrag gelangt. Vorher,
9 Uhr, 2. Mannſchaften. — Die Schülermannſchaft ſpielt um 1 Uhr
gegen TSG. 1846 Schüler. Obwohl 1846 außer Konkurrenz ſpielt,
iſt auch dieſes Spiel für die 1875er mit allem Ernſt durchzuführen.
VfL. 1911 Michelſtadt — VfR. 1924 Beerfelden 5:1 (4:0).
Vorweg ſei geſagt, daß die Platzverhältniſſe ſehr zu wünſchen
übrig ließen, denn das Spielfeld war an dem einen Tore direkt
ein Moraſtfeld, und iſt es ſchade für das ſchön gelegene Stadion,
daß bei dieſen Verhältniſſen geſpielt wird. Wenn trotzdem beide
Mannſchaften einen ſo ritterlichen Kampf unter der
ausgezeich=
neten Leitung des Schiedsrichters Krämer=Arheilgen führten, ſo
iſt das eine Anerkennung für beide Mannſchaften. Es war daher
eine Freude, ganz beſonders in der erſten Halbzeit, das ſchöne
Kombinationsſpiel beider Mannſchaften zu ſehen, und hier war
es ganz beſonders der VfR.=Sturm, der ſtark aufs Tempo drückte
und Angriff auf Angriff einleitete. Manch Michelſtädter
Anhän=
ger, das wollen wir uns klar ſein, mag in den erſten 20 Minuten
an einen Sieg ſeiner Farben nicht gedacht haben; und das ſteht
feſt, wäre das Schlammbad vor dem Tore von Michelſtadt nicht
geweſen, es hätte in der erſten Viertelſtunde beſtimmt mindeſtens
2—3mal im Michelſtädter Gehäuſe geklingelt, und dann? Nun, es
kam anders Durchbruch des Michelſtädter Rechtsaußen und der
Tormann läßt den beſtimmt haltbaren Ball ins Tor fallen.
An=
geeifert durch dieſen Erfolg, kommt Michelſtadt zu vier Toren in
der erſten Halbzeit, die beſtimmt nicht fallen durften. Nun
wur=
den die Seiten gewechſelt. Beerfelden holt ein Tor auf. Nun
ſtren=
gen ſich ſelbſt die Michelſtädter Stürmer vergebens an, in dem
Schlammbad, vor dem VfR.=Tore, Tore zu erzielen, das Spiel
iſt verteilt und läßt auch an Tempo nach, da beiden Mannſchaften
der ſchwere Boden zu ſchaffen machte. Kurz vor Schluß fällt noch
ein Tor für Michelſtadt, das beſtimmt haltbar war. Vor dieſem
Spiel lieferte die 2. Mannſchaft von Beerfelden dem Gegner
eben=
falls ein ſchönes Spiel und gewann nun auch ſein 4.
Verbands=
ſpiel mit 2:1, alſo in 4 Spielen 4 Siege. Das Spiel der erſten
Mannſchaften wurde durch die ganz ſchlechten Platzverhältniſſe
durch den ſchußgewaltigen Michelſtädter Sturm entſchieden, der bei
trockenem Wetter niemals ſo zum Schuß gekommen wäre. Solche
Werbeſpiele ſollte man mehr bei uns im Odenwald ſehen!
Darmſtädter Schwimmklub „Jung=Deutſchland”.
Heute abend um 20.45 Uhr findet im Anſchluß an
unſe=
ren Uebungsabend eine Verſammlung der Wettkampfmannſchaft
(Herren und Jugend) im hiſtoriſchen Zimmer der „Krone‟
Schuſtergaſſe, ſtatt. Da wichtige Punkte auf der Tagesordnung
ſtehen, u. a. unſere Beteiligung an der Bezirkswinterrunde
ein=
gehend beſprochen wird, wird erwartet, daß ſämtliche Mitglieder
unſerer Wettkampfmannſchaft pünktlich zur Stelle ſind.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Betr. Gerätemeiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft in
Frankfurt a. M. am 1. Dezember. Alle Mitglieder, die mit zu
den Gerätemeiſterſchaften fahren wollen, haben ſich bis ſpäteſtens
kommenden Samstag, den 2. November unter Zahlung ihres
Eintrittsgeldes für den gewünſchten Platz auf unſerer
Geſchäfts=
ſtelle zu melden. Die Eintrittspreiſe ſind am ſchwarzen Brett
angeſchlagen.
98 Darmſtadt nicht in Wittenberg.
Bei den Deutſchen Waldlaufmeiſterſchaften in Wittenberg am
kommenden Sonntag werden die bekannten Langſtreckler von
SV. 98 Darmſtadt nicht am Start ſein. Die Darmſtädter fühlen
ſich trotz der Siege im Gauwaldlauf nicht in der richtigen Form,
um eine Entſendung nach Wittenberg rechtfertigen zu können.
SV. Merck — Herbſtwaldlauf.
Am Sonntag, den 3. November, führt der Sportverein Merck
für ſeine geſamten aktiven Mitglieder einen Herbſtwaldlauf durch.
Im Gegenſatz zu den bisher durchgeführten Waldläufen wird der
diesjährige Waldlauf in gemiſchter Mannſchaftsform ausgetragen.
Eine Mannſchaft beſteht aus einer Dame, einem Schüler, einem
Jugendlichen, einem alten Herrn und einem Aktiven. Der Start
der einzelnen Mannſchaften erfolgt in kurzen Zeitabſtänden auf
dem Sportplatz an der Maulbeerallee. Von da aus müſſen die
ein=
zelnen Kontrollſtellen geſchloſſen von jeder Mannſchaft angelaufen
werden. Es kommt alſo nicht auf die Schnelligkeit des einzelnen
an, ſondern auf den Kameradſchaftsgeiſt innerhalb der
Mann=
ſchaft. Welches große Intereſſe dieſer neuartige Waldlauf bei den
Vereinsmitgliedern gefunden hat, beweiſen die zahlreichen
Mel=
dungen, die hierfür abgegeben worden ſind. Die Mannſchaften
werden vor dem Start zuſammengeſtellt, ſo daß auch diejenigen
Vereinsmitglieder, welche ſich zur Teilnahme bis jetzt noch nicht
entſchloſſen haben, berückſichtigt werden können. Treffen
vormit=
tags 9 Uhr. Platz Maulbeerallee. Start der erſten Mannſchaft
zirka 9.15 Uhr. Ende des Laufes gegen 11 Uhr.
Reichsbahn TSV. Darmſtadt.
Die Austragung der diesjährigen Vereinsmeiſterſchaft fand
am Sonntag, den 27. Oktober, trotz ſtarken Regens und Windes
ſtatt. Bedingung für die Vereinsmeiſterſchaft war 3 mal 15 Schuß
je 5 Schutz liegend, kniend und ſtehend. — Sieger wurden:
1. Preſtel: 470 Ringe; 2. Gräf: 459 Ringe; 3. Seid: 439 Ringe;
4. Schnatz: 416 Ringe uſw.
Neben dem Vereinsmeiſterſchaftsſchießen kamen noch 3
Wander=
preiſe zum Austrag. Einteilung der Schützen für das
Wander=
preisſchießen erfolgte in Gruppne, bewertet nach den im Laufe
des Jahres erzielten Ergebniſſen. Auf die Wanderpreiſe mußten
15 Schuß — kleine Kartellſerie — abgegeben werden.
Sieger wurden in der 1. Gruppe: Preſtel 154 R.; 2. Gruppe:
Waldhaus 146 R.; 3. Gruppe: Hörr 123 R
Die Wanderpreiſe werden nur unter den Schützen der
Abtei=
lung ausgeſchoſſen und kommen jährlich zweimal zur Austragung.
Durch die ſchlechte Witterung wurden die Ergebniſſe weſentlich
geſenkt.
gs6. 40 Darmſtadt mit drei Mannſchaften in Heideberg.
Am kommenden Sonntag haben die 46er Hockeyſpieler einen
großen Tag. Die Abteilung fährt mit zwei Herren=
Mann=
ſchaften und der neuerſtandenen Damen=Elf zum
HTV. 1846 nach Heidelberg, um dort am Vormittag die
termin=
mäßigen Spiele auszutragen. Alle drei Treffen ſind für die
Darmſtädter von gleicher Bedeutung. Mannſchaften und
Beglei=
ter treffen ſich zu gemeinſamer Abfahrt mit dem Omnibus am
Sonntag früh pünktlich um 7.15 Uhr an der Engel=Apotheke am
Adolf=Hitler=Platz.
Das Vereins=Pokal=Spiel zwiſchen VfR. Mannheim
und VfL. Benrath, das am letzten Sonntag wegen ſchlechter
Platz=
verhältniſſe ausfiel, wird am 3. November auf dem VfR.=Platze in
Mannheim wiederholt.
In Glasgow ſtanden ſich bei ſchlechtem Wetter vor nur
18 000 Zuſchauern die Liga=Auswahlmannſchaften von England und
Schottland im letzten Spiel des Interbritiſchen Länderwettbewerbs
gegenüber. Der Kampf endete 2:2 (0:1).
Schwediſcher Meiſter im Modernen
Fünf=
kampf wurde Leutnant von Boisman mit 30 Punkten vor den
Olympiaſiegern Leutnant Thofelt mit 32 und Kapitän Oxenſtierna
mit 41 Punkten. An den Meiſterſchaftskämpfen waren 40
Wett=
kämpfer beteiligt.
Zwei Millionen Reingewinn wurden bei dem in
Scheeden üblichen „Fußball=Toto” erzielt. Die Gewinne aus den
umfangreichen Wettbetrieb fließen in Schweden durchweg Zwecken
der Sportförderung zu.
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer
in der Donnerstagausgabe iſt auch für Sie offen. Geben Sie
möglichſt heute noch ihre Löſung ab, damit Ihre Beteiligung am
Samstag, 18 Uhr. auf der Sportredaktion, Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße 23, I., vorliegt.
Diel=Lehrgänge im weſtlichen Skarkenburg.
Demnächſt finden zwei Lehrgänge im weſtlichen Starkenburg
ſtatt: 1. Sonntag, den 3. November, in der Turnhalle in
Jugen=
heim (nicht wie urſprünglich geplant in Griesheim). 2.
Sonntag=
den 17. November, in der Turnhalle in Groß=Gerau.
Be=
ginn jeweils 9 Uhr pünktlich. Schluß 16.30 Uhr.
Im Mittelpunkt der Lehrgänge ſteht der vom Reichsdietwart
verkündigte Arbeitsplan für 1935/36. Vorträge der zuſtändigen
Kreisſchulungsleiter der NSDAP., ſowie des Kreisdietwartes
um=
ſäumen die Tagung.
Der Jugendheimer Tagung geht nächſten Samstag.
begin=
nend um 8.15 Uhr, ein völkiſcher Abend voraus, mit einem 2.
bildervortrag über altgermaniſche Kulturhöhe. Das
Märchen von der Barbarei und Kulturloſigkeit unſerer
Altvor=
dern muß den letzten Todesſtoß erhalten.
Turner und Sportler der nächſten Umgebung (Seeheim,
Als=
bach, Bickenbach, Ober=Beerbach) beſuchen den Abend einmal, um
an den Lichtbildern ſich zu erfreuen und ſich der Zugehörigkeit zu
einem wahrhaft kulturſchöpferiſchen Volke bewußt zu werden:
dann aber auch, um die Bande der Kameradſchaft feſter zu
knüp=
fen. An der Schwelle des Olympiajahres wollen wir ein
Bekennt=
nis ablegen zum olympiſchen Gedanken, zum Hochziel des neuen
Menſchentyps der Ganzheit, ſtrahlenden Geiſtes im herrlichen
Körper, wie ihn der Führer in Stuttgart gezeichnet.
Zur Teilnahme an der Tagung ſind ſämtliche
Diet=
warte aller unmittelbar zum Reichsbund gehörigen Fachämter
verpflichtet. Die Beſuchsziffer der einzelnen Fachämter wird
erweiſen, wie weit der Gedanke des vom Führers berufenen
Reichsſportführers, der Wille zu den im Nationalſozialismus
ge=
einten Leibesübungen als eines der vornehmſten Mittel zur
For=
mung eines kraftſtrotzenden Volkskörpers, Wurzel geſchlagen hat.
Für die Samstag/Sonntag Nacht ſteht den Dietwarten die
Jugenheimer Jugendherberge zur Verfügung. Ernſt Gorr.
Be=
zirksdietwart Rhein=Main.
Abſchied der Leichkathleten vom Jahr 1935.
Ausſchreibung
des Herbſt=Orientierungslaufes nach Karten im Kreis Starkenburg.
Das Fachamt für Leichtathletik — Kreis Starkenburg —
ſchreibt hiermit für Sonntag, den 17. November 1935, mit Start
und Ziel auf dem Platz des SV. 98 Darmſtadt am
Böllenfall=
tor den
Herbſt=Orientierungslauf nach Karten
aus. Gelaufen wird in 3 Klaſſen: Klaſſe 1: Aktive, Klaſſe 2: Alte
Herren, Klaſſe 3: Jugend! Der Lauf wird nicht als Einzellauf
durchgeführt, zwei Teilnehmer müſſen vielmehr gemeinſchaftlich
die Aufgabe löſen. Anzulaufen ſind auf einer Geſamtſtrecke von
etwa 10 Kilometern vier Kontrollſtellen in der Reihenfolge der
Aufgabenbezeichnung. Die Teilnehmer müſſen an dieſen
Kontrol=
len mindeſtens 3 Minuten pauſieren; ſie dürfen höchſtens 5
Minu=
ten an jeder Kontrolle verbringen. Sieger werden jeweils die
beiden Teilnehmer, die die Aufgabe in kürzeſter Geſamtzeit
er=
füllen, Karten werden geſtellt. Kompaß kann benutzt werden.
Planzeiger iſt nicht erforderlich.
Die Klaſſe 1 iſt offen für alle die Klaſſe 2 nur für die vor
dem 1. 1. 1904 Geborenen, die Klaſſe 3 nur für ältere Jugendliche
der Jahrgänge 19171919. Die Kameraden des Arbeitsdienſtes,
der SS., SA., HJ. ſind ebenfalls teilnahmeberechtigt.
Die Meldungen ſind ſchriftlich unter Angabe der Vor=
und Zunamen, des Geburtsdatums, der Klaſſe zu richten an
Kreis=
ſportwart Ludwig Joſt=Darmſtadt, Aeußere Ringſtr. 1061
Melde=
ſchluß: 10. 11. 1935! Den Meldungen iſt das Meldegeld
beizu=
fügen. Es beträgt für je zwei Teilnehmer 0,50 RM., für je zwei
Jugendliche 0.30 RM.! Vereine, die mit mehr als 12 Teilnehmern
(alle Klaſſen zuſammen) am Start antreten, entrichten eine
Pauſchale von 3 RM., für ihre ſämtlichen Teilnehmer (bei nur
Jugendlichen 150 RM.)!
Wir erwarten, daß dieſe Jahresſchlußveranſtaltung noch
ein=
mal die Vereine des Kreiſes zu einer regen Beteiligung
veran=
laßt. Die Veranſtaltung beginnt vünktlich um 9 Uhr vormittags
mit einem Aufmarſch aller Teilnehmer und der Ausloſung der
Startfolge. Der Meldeſchlußtermin muß unbedingt eingehalten
werden.
Der Fachamtsleiter: Heinz Lindner.
Einheitsverband der deutſchen Radfahrer!
Der Deutſche Radfahrer=Verband (Vertreter für die
Geſamt=
intereſſen des deutſchen Radfahrweſens und Radfahrſports) gibt
ſoeben eine kleine Schrift heraus, in der ſeine Aufgaben. Zweck
und Ziel als Sportverband nachgewieſen werden. Sie vermittelt
einen klaren Ueberblick über die Struktur des Verbandes, der
mehr Zweck= als Sportverband iſt und ſein Ziel darauf richtet,
die geſamte Radfahrerſchaft Deutſchlands in ſich zu einen.
Intereſſantes ſtatiſtiſches Material finden wir, z. B. wurden
an Verſicherungsſummen ausgezahlt bzw. mußten in Reſerve
ge=
ſtellt werden für Unfälle 66 000.— RM., für Haftpflichtſchäden
faſt 59 000.— RM. Zirka 15 000 Ganzkarten und Tryptiks für
den zollerlagsfreien Uebertritt über die Grenze der Nachbarſtaaten
wurden verausgabt. Neben der Förderung und Propagierung
des Radfahrwegebaues wünſcht der Verband die Einführung des
Radfahrens als Pflichtfach im Turn= und Verkehrsunterricht der
Schulen, denn 2 Millionen Schüler radeln täglich zur Schule, 7
Millionen Volksgenoſſen benutzen ihr Fahrrad auf dem Wege zur
Arbeitsſtätte und 15 Millionen Radfahrer gibt es überhaupt in
Deutſchland.
Intereſſant ſind die Ausführungen über die Zuſammenarbeit
mit dem Fachhandel und Fachgewerbe der Fahrrad=, Teile= und
Zubehörinduſtrie. Letztere beſchäftigt ohne Berückſichtigung der
Zwiſchenlieferanten etwa eine Viertelmillion Volksgenoſſen. 115
offene Radrennbahnen, 7 Sporthallen und viele hundert Erd= und
Aſchenbahnen ſind im Verband vereint. Der Verband iſt die
oberſte Spitze für den Berufsſtand der Sportſtätten und die
Berufsradfahrer.
Weltrekorde im Gewichtheben.
Bei den öſterreichiſchen Meiſterſchaften im Gewichtheben in
Wien ſtellte der Federgewichtler Anton Richter zwei neue
Welthöchſtleiſtungen auf. Im beidarmigen Stoßen
ver=
beſſerte er den Rekord des Stuttgarters Schäfer von 250 auf 252
Pfund, und im Olympiſchen Dreikampf nahm er mit
590 Pfund ſeinem Landsmann Andryſek den auf 575 Pfund
ſtehenden Weltrekord.
Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Das ungewöhnlich ſtark entwickelte Azorenhoch mit ſeiner
weit nach Norden reichenden Verfrachtung warmer ſubtropiſcher
Luft wurde innerhalb von zwei Tagen reſtlos abgebaut und der
über Norwegen liegende Sturmwirbel wird durch Kaltluft raſch
aufgefüllt. Sein Einfluß auf unſer Wetter läßt weiter nach.
Ausſichten für Freitag: Wolkia mit Aufheiterung, meiſt trocken.
bei ſüdlichen Winden noch recht mild.
Ausſichten für Samstag: Abgeſehen von Nebel= oder
Hochnebel=
bildung vielfach heiter und trocken, nachts wieder kühler,
ſchwache Luftbewegung.
Nummer 301
No Marrlgletggsſofrteldfieradften
Freitag, 1. Nove
Die Struktur des deutſchen Mittelſtandes.
Handwerk verhältnismäßig niedrig. Das iſt ein weiterer
Hin=
weis auf den „mittelſtändiſchen” Charakter des Handwerks. Das
Beſtreben des Handwerksmeiſters iſt nicht in er=
Koſten und Gewinn des Handwerks.
ſter Linie aufeine hohe Verzinſungdes in ſeinem
Mit dem nachſtehenden Artikel ſchließen wir die
Berichte über die Veröffentlichung des Statiſtiſchen
Reichsamts „Betriebsſtruktur und
Beſteue=
rung im Einzelhandel und im
Hand=
werk”, Vgl. Handelsblatt Nr. 281: „Die
Kapital=
ſtruktur des Einzelhandels”. Nr. 286: „Koſten und
Gewinn des Einzelhandels” und Nr. 299: „Der
Handwerksbetrieb”.
Je kleiner der Betrieb, um ſo geringer ſind im allgemeinen
die an fremde Arbeitskräfte gezahlten Löhne, denn der
Be=
triebsinhaber erledigt in ſolchen Fällen — gegebenenfalls
gemein=
ſam mit den Familienangehörigen — die geſamte im Betrieb
an=
fallende Arbeit ſelbſt. Erſt bei größeren Betrieben fallen im
all=
gemeinen die Arbeitskräfte ſtärker ins Gewicht. Das
Arbeits=
entgelt des im Betrieb tätigen Handwerksmeiſters und ſeiner
mit=
helfenden Familienangehörigen iſt entſprechend den Beſtimmungen
des Einkommenſteuergeſetzes in gleicher Weiſe wie beim
Einzel=
handel nicht als Lohn, ſondern als Gewinn angeſehen worden.
Die Lohnquote (Bar= und Sachbezüge des fremden
Per=
ſonals, brutto in v. H. des Umſatzes) liegt, im Handwerk im
allgemeinen zwiſchen 20 und 40 v. H. Sie iſt alſo
höher als in den meiſten Zweigen des Einzelhandels. Nur in dem
ſchnell umſchlagenden Lebensmittelhandwerk, bei den kleineren
Betrieben und in den mit Einzelhandel verbundenen
Handwerks=
zweigen kommen niedrigere Lohnquoten vor. Sie ſteigen in der
Regel mit zunehmender Betriebsgröße, ſo z. B. bei den erfaßten
Fleiſchereibetrieben von 1,2 v. H. bis auf 4,3 v. H. Bei
den Bäckern liegen die Lohnquoten zwiſchen 2,8 und 12,4 v. H.,
bei den Schneidern zwiſchen 10 und 40 v. H., bei den
Tiſch=
lern zwiſchen 11,5 und 33,3, bei den Malern zwiſchen 9,2 und
43,4 v. H. des Umſatzes.
Man ſieht auch hieraus wie verſchieden die
Arbeits=
intenſität in den einzelnen Handwerkszweigen iſt.
Die Zinſen für Dauerſchulden fallen bei den Betrieben
mit eigenem Grundſtück weſentlich ſtärker ins Gewicht als bei den
Betrieben mit gemieteten Räumen, was darauf ſchließen läßt, daß
die Dauerſchulden überwiegend hypothekariſch geſichert ſind.
Die Mietkoſten ſind je nach dem Raumbedarf des
einzel=
nen Handwerkszweiges verſchieden. Sie machen beiſpielsweiſe
bei Betrieben mit Umſätzen zwiſchen 12 000 und 16 000
Reichs=
mark im Fleiſcherhandwerk 4,0 v. H., bei den
Friſeu=
ren Bäckern und Tiſchlern 6,6 bis 6,9 v. H., und bei den
Buchdruckern 9,4 v. H. des Umſatzes aus.
Die Gewinne lagen nach den Ergebniſſen der Erhebung
des Statiſtiſchen Reichsamtes 19 32 im Handwerk überaus niedrig,
obgleich das Entgelt für die perſönliche Arbeit des
Betriebs=
inhabers und ſeiner Familienangehörigen darin, enthalten iſt.
Auch in günſtigeren Jahren iſt der Abzug des Entgelts für die
perſönliche Arbeit des Betriebsinhabers verbleibende Gewinn im
Betrieb arbeitenden Kapitals gerichtet,
ſon=
dern der von ihm erzielte Gewinn iſt in erſter
Linie Arbeitslohn für ihn ſelbſt, und ſeine im
Betrieb tätigen Familienangehörigen. Je mehr
fremde Arbeitskräfte im Betrieb beſchäftigt werden, um ſo
ge=
ringer iſt der Gewinn im Verhältnis zum Umſatz.
Die Entwicklung der Umſätze, der Lohnſummen und der
Ge=
winne für die Jahre 1929—1932 läßt beachtenswerte Unterſchiede
der Konjunkturempfindlichkeit der einzelnen
Handwerkszweige erkennen. Am konjunkturempfindlichſten
iſt das Bauhandwerk, deſſen Umſätze 1932 teilweiſe bis auf
20 v. H. des Standes von 1929 geſunken waren. Aber auch bei
den Handwerkszweigen, die den täglichen Bedarf befriedigen, ſind
die konjunkturellen Rückgänge zum Teil recht erheblich. Der
Um=
ſatz der Schuhmacher und Friſeure iſt z. B. von 1929
bis 1932 um 40 v.H. und mehr zurückgegangen. Die Fleiſcher
haben 25 v.H., die Bäcker 10 v.H. eingebüßt. Selbſtverſtändlich
wirken ſich in dieſen Zahlen auch die im Laufe dieſer Jahre
ein=
getretenen Preisſenkungen aus.
Die ſteuerliche Belaſtung der Handwerksbetriebe
mit eigenem Grundſtück bewegt ſich in den meiſten Fällen zwiſchen
3 und 6 v.H. des Umſatzes. Bei den Betrieben in gemieteten
Räumen machen die Steuern 2—4 v. H. des Umſatzes aus. Hierbei
iſt die Umſatzſteuer als Betriebsbelaſtung angeſehen worden. Die
branchenmäßigen Beſteuerungsunterſchiede, die in den Ergebniſſen
des Statiſtiſchen Reichsamtes in Erſcheinung treten, ſind
haupt=
ſächlich auf die Verſchiedenheit der Steuern vom Kapital und
Vermögen zurückzuführen.
Steuern vom Kapital und Vermögen
in v. H. des Umſatzes bei Betrieben mit Umſätzen
zwiſchen 12 000 und 16 000 RM.
u. Gewerbe= vermögen=u. Grund= Zuſammen Fleiſcher= kapitalſteuer Hauszinsſt.
1.09 1,09 Bäcker. 0.10 1,50 1,60 Müller. 0.30 .41 171 Tiſchler 0.39 2.16 Buchdrucker 0,89 13 3.12 Maler . 0.20 101 1,21 Friſeure. 0.17 171 1,88 Die Steuern belaſten die kapitalintenſiveren Buchdrucker be=
ſonders ſtark. Sie machen hier allein 3.12 v. H. des Umſatzes aus
während ſie zum Beiſpiel bei den Fleiſchern 1,09 v. H. des
Um=
ſatzes betragen. In den Gemeinden mit Lohnſummenſteuer ändert
ſich das Bild etwas, da hier die Gewerbekapitalſteuer nicht
er=
hoben wird und auch die Lohnſummenſteuer, infolge der
Frei=
grenzenregelung von den allermeiſten Handwerksbetrieben nicht
zu entrichten iſt.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Nachdem die Vorbereitungen zum Monatsſchluß geſtern
be=
reits praktiſch erledigt waren und Liquidationsabgaben kaum
noch erfolgten, eröffneten die Berliner Aktienmärkte nach
der ſchon geſtern zu verzeichnenden Erholung in befeſtigter
Hal=
tung. Eine gute Stütze boten zudem wieder vorliegende günſtige
Induſtrieabſchlüſſe. Am Montanmarkt bildete das Ereignis des
Tages die erſtmalige Notierung der Harpener=Aktie nach der
be=
kannten Kapitalumſtellung. Der Kurs wurde mit 112½ d h.
2 Prozent höher als am Vortag, errechnet. Die übrigen Papiere
des Marktes waren um ½—½ Prozent feſter. „JG. Farben
ſtie=
gen auf 150½; angeblich, erfolgten wieder Käufe für Rechnung
von Sperrmarkkonten. Recht feſt lagen Elektro= und Tarifwerte.
Am Rentenmarkt, ſetzten Kommunale Umſchuldungsanleihe ihre
Aufwärtsbewegung um 20 Pfg. fort. Die variabel gehandelten
Induſtrieobligationen zogen faſt durchweg um ca. ½ Prozent an.
Im Verlauf ſetzten ſich an den Aktienmärkten zunächſt noch
wei=
tere Befeſtigungen durch; erſt gegen Schluß der zweiten
Börſen=
ſtunde kam es zu geringen Abſchwächungen; Farben 1593.
Bei im Geſamtausmaß noch kleinen, gegen die Vortage aber
etwas lebhafteren Umſätzen ſetzte die Rhein=Mainiſche
Börſe ihre in den letzten Tagen begonnene Befeſtigung fort.
Die anhaltende Nachfrage der Kundſchaft nach Renten hat auch
den Aktienmarkt günſtig beeinflußt. Die erſten Kurſe zeigten
zu=
meiſt Erhöhungen von durchſchnittlich ½—½ Prozent und im
Ver=
laufe waren vielfach weitere Befeſtigungen im gleichen Ausmaß
feſtzuſtellen. Lebhaftes Geſchäft hatten JG. Farben mit 149½—
150 (1495), dagegen gingen Scheideanſtalt bei kleinem Angebot
wieder etwas zurück auf 213 (213½). Montanwerte zogen
durch=
weg ½—½ Prozent an. Maſchinen=, Metall=, Motoren= und
Kunſtſeideaktien waren vernachläſſigt und zunächſt ohne Notiz.
Am Rentenmarkt entwickelte ſich beſonders in der Kommunalen
Umſchuldungsanleihe mit plus ½ Prozent größeres Geſchäft;
fer=
ner gewannen ſpäte Schuldbuchforderungen ½ Prozent.
Zinsver=
gütungsſcheine 5 Pfg. und Altbeſitz erhöhten ſich auf 113.45. Im
Verlauf ſchrumpfte das Geſchäft am Aktienmarkt ſtark zuſammen,
die Kurſe blieben auf dem erhöhten Stand nicht immer voll
be=
hauptet. Auch das Rentengeſchäft ließ merklich nach, doch
konn=
ten ſich hier die Kurſe gut behaupten.
An der Abendbörſe herrſchte allgemein ſtarke
Zurük=
haltung und Geſchäftsſtille und am Aktienmarkt bröckelten die
Kurſe im Anſchluß an den Mittagsſchlußverkehr überwiegend
wei=
ter leicht ab. Auch der Rentenmarkt konnte ſich infolge der
Geſchäftsſtille nicht ganz behaupten.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 31. Oktober. Aufgetrieben waren
82 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 73—75, b) 69
bis 72. c) 64—68 d) 55—63 Pfg. pro Pfund. Es wurden
ver=
kauft in der Klaſſe a) 18, b) 21. c) 28, d) 18 Stück.
Marktver=
lauf: Lebhaft, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 31. Oktober. Auftrieb: 8
Käl=
ber, 36 Schafe, 23 Schweine, 137 Ferkel und 300 Läufer. Preiſe:
Ferkel bis ſechs Wochen 10—15 RM., über ſechs Wochen 16—22
RM., Läufer 23—28 RM. Verlauf: Lebhaft. Kälber und Schafe
nicht notiert.
Frankfurter Viehmarkt vom 31. Oktober. Auftrieb: Rinder
69 (gegen 94 am letzten Donnerstagsmarkt); darunter 57 Kühe
und 12 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 1 Kuh. Kälber 692
(654), Schafe 271 (221) Schweine 260 (142). Notiert wurden
pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber a) 71—75 (am 24.
Okt. 72—76) b) 65—70 (66—71). c) 58—64 (60—65), d) 50—57
(52—59): Lämmer und Hammel b) 2 47 (47), c) 46 (45—46),
d) 44—45 (42—44): Schafe e) 40—42 (40—42), f) 34—38 (36—
38), g) 27—33 (25—34): Schweine a) 1. 57 (57), 2. 57 (57),
b) 35 (55) C) 53 (53), d) 51 (51), e) 51 (51). g) 1. und 2. 57 (57).
Marktverlauf; Kälber mittelmäßig, ausverkauft; Hammel und
Schafe lebhaft, ausverkauft: Schweine wurden zugeteilt.
Ueber=
ſtand: 9 Kühe.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die deutſche Schaumwein=Einfuhr ſtieg im Auguſt auf 2441
Flaſchen (1365 Flaſchen im Juli). Die Schaumwein=Ausfuhr weiſt
dagegen einen Rückgang auf 15 229 (21 663) Flaſchen auf.
In der HV. der Deutſchen Verkehrs=Kreditbank AG. Berlin,
wurde der Abſchluß für 193435 mit wieder 7 Prozent Dividende
genehmigt. Eine Erſatzwahl für das verſtorbene
Aufſichtsrats=
mitglied Staatsſekretär a. D. Bergmann wurde nicht
vorge=
nommen.
Die Venezuela Oil Conceſſions Ltd., eine Tochtergeſellſchaft
der Royal Dutch=Shell, ſchüttet ſowohl auf die Vorzugs= als auch
auf die Stammaktien eine Zwiſchendividende von 7½ Proz. aus.
Oſtafrika=Krieg und wirtſchaft.
Mit dem 29. Oktober begann in England der
be=
ſchränkte Finanzboykott Italiens. Von dem Tage
ab wird das geſamte Kreditgeſchäft mit Italien unterbunden,
allerdings wird der regelrechte Bankverkehr vorläufig noch
auf=
rechterhalten.
Bei den ſchwediſchen Finanzinſtituten iſt, obwohl
ein Beſchluß in dieſer Richtung noch nicht vorliegt, die allgemeine
Kreditſperre gegen Italien ſchon praktiſch durchgeführt. Die
Un=
ternehmen, die Geſchäfte mit Italien tätigen, verlangen jetzt in
der Regel Barzahlung.
Eine Statiſtik aus Kairo weiſt aus, daß durch den Suez=
Kanal in der Zeit vom 1. Januar 1935 bis Ende September
in Nord—Süd=Richtung 209 534 Paſſagiere — davon 127 300
Militärperſonen — gegen 73 034 im Vorjahr befördert wurden.
Im Süd-Nord=Verkehr wurden 104 269 Paſſagiere befördert —
davon 12 894 Militärperſonen — gegen 95 616 im Vorjahr.
Aus Iſtanbul wird gemeldet, daß die bisher nicht immer
befriedigend beſetzte Schiffahrtslinie Iſtanbul—Jzmir—Piräus—
Alexandrien durch den Ausfall der bisher ſtarken italieniſchen
Konkurrenz neuerdings vielfach ausverkauft iſt. In den Häfen
des öſtlichen Mittelmeeres macht ſich eine allgemeine Belebung
des Schiffahrtsverkehrs bemerkbar.
Die deutſche Forſt= und Holzwirkfiü
ponne.
Miniſterialrat Parchmann. Abteilungsleiter
forſtamt, ſprach vor Vertretern der Preſſe über die
lagen nationalſoz ialiſtiſcher Forſt= un
wirtſchaftspolitik. Er führte dabei u a. aus
Eine Reihe von marktpolitiſchen Maß
ſicherten den Ausgleich von Ueberſchußgebieten mit Geg
höhten Bedarfs. Die Abnutzung unreifer Beſtände n
das Geſetz gegen Waldverwüſtung. Die Erze
deutſchen Forſtwirtſchaft ſelbſt wurde durch eine Reihe
Maßnahmen weſentlich gehoben. Durch das
Auffo=
werk ſind neue Waldflächen der inländiſchen Produt
führt worden. Nach Abdämmung einer überflüſſigen
ſtörenden Einfuhr wurden Beſtrebungen ihrem Ziele
die wirtſchaftsſchädigende Regelloſigkeit unter die Geſet
tatſächlichen Bedarfs zu ſtellen.
An Hand eingehender ſtatiſtiſcher Unterlagen wun
legt, wie ſich die nach der Machtergreifung getroffenen
men überraſchend günſtig ausgewirkt haben. Bereits
1934 wurden dem Bedarf 4,6 Millionen Fm. mehr Ru
Verfügung geſtellt, wobei die Arbeitsloſigkeit in der
ſchaft von 303 884 Arbeitsloſen auf 99 401 zurückgeg
Während im Jahre 1931 noch 663 holzwirtſchaftliche K
verzeichnen waren, iſt dieſe Zahl im Jahre 1934 auf
gegangen.
Es ſei die Aufgabe der Marktordnuf
Aufrechterhaltung der Stabiliſierung der Holzpreiſe zuf
Preiſe und Preisſpannen der einzelnen Holzſorten und
waren zu regeln und dafür zu ſorgen, daß die Verte
deutſchen Holzernte den allgemeinen Bedürfniſſen der
entſpricht. Deshalb ſei es auch ein beſonderes Aufgg
der Marktordnung, die Regelung der zuſätzlichen Verſor
dem Ausland zu bewirken. Des weiteren wird die Mal
auf eine wirtſchaftlich zweckmäßige Bearbeitung und V
von Holz hinwirken und alle Anſätze, die für die Sch
heitlicher Maß= und Gütevorſchriften bei Rohholz,
und Holzhalbwaren vorhanden ſind, nachdrücklich fö
ausbauen. Sie wird ſchließlich auch dafür Sorge ty
die in Angriff genommenen Leiſtungsſteigerungen der
Holzverbrauch in geeigneter Weiſe zugutekommen. Für
führung all dieſer Aufgaben erteilt das Marktverordn
dem Reichsforſtmeiſter umfaſſende Ermächtigungen. (
Zuſammenſchlüſſe der beteiligten Betriebe gebildet, übe
Reichsforſtmeiſter Aufſichts= und Eingriffsbefugniſſe hot
Einſchränkung der Sahneſchokoladen=Herſtel
Der allgemeinen Verſorgungslage mit Milchfetten
tragend, hat der Vorſitzende der Wirtſchaftlichen Vereit
Deutſchen Süßwarenwirtſchaft bis auf weiteres
ſtellung von Sahneſchokolade verboten.
können Milchſchokoladen nach wie vor
ſtellt werden. Um auch einen gewiſſen Ausgleich
dere Geſchmacksrichtungen zu treffen, iſt in einzelnen
Herſtellung von Bittervollmilchſchokoladen mit Genehmil
Wirtſchaftlichen Vereinigung freigegeben worden. Dam
ſorgung aller Verbraucher mit Milchpulver ſichergeſt
werden die verſchiedenen Milchpulver wie Sch
Kondenzſahne, Blockſahne u. a. in ihrer Verteilung eine
Regelung unterworfen. Dazu ſind zunächſt die ſtatiſit
hebungen und einige Einſchränkungen im Verkehr. o
Ferner ſind durch eine Bekanntmachung die am Rohkal
beteiligten Kreiſe verpflichtet, jeweils bis zum 4. desit zuf Adler=o.
den Beſtand und die Warenbewegung des Vormonats in Au funfurter
der Wirtſch. Vgg. der Deutſchen Süßwarenwirtſchaft un 4 O04, geg
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Rückgabe unbezahlt gebliebener Schecks bei erſte!
Wie bereits mitgeteilt, werden auf Grund eines Beſch4
zuſtändigen Gliederungen der Reichsgruppe Banken
deutſchen Kreditinſtitute vom 1. November 1935 ab
ſel=
zum Einzug übergebenen Schecks, die von der bezogen
wegen Fehlens der Deckung nicht eingelöſt werden könn
nach erſter vergeblicher Vorlegung mit dem geſetzlel
legungsvermerk verſehen an den Einreicher zurückgegeßl
wiederholte Vorlegung von Schecks, die vom Kreditinſtitutg
Deckung nicht eingelöſt worden ſind, findet alſo in Zuu
mehr ſtatt. Insbeſondere werden auch die Reichsban
ausnahmslos in dieſem Sinne verfahren.
Berliner Kursbericht
vom 31. Oktober 1935
Seutſche Dunr und Oibronte Gefenfcaft
Deviſenma
vom 31. Okiobi9
Verl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Mie
85.25
85.25
16.—
17.75
37.—
120.—
105.75
92.—
114.25
157.—
127.25
104.—
Mieie eece
F. 6. Farben.
Geſtfelektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
ee
149.875
123.—
112.—
93.625
80.50
129.—
91.875
114.625
83.25
71.—
Orenſtein & Koppel
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Beſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Akali 11
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ni
113.625
129.—
25.375
81.—
123.875
95.—
9.50
115.50
125.75
Aghpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Mie
gahpt. 2.
1 Pap. Peſo
100 Belga.
Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
2.Stg.
1o0 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken 1
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld?
2.5o
o. Sns
11.84
0.740
3.047
2.43e
54.57 5
46.32
12.22
67.93
5.39
16.375
2.353
188.71
54.93
Brielf
12.55
09.67.
41.92
0.142
3.053
2.460
54.67
45.32
12.25
8s.07
5.40
18.415
2.35
169.05
S503
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Bortugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung
Maafee
Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
1o0 Schillin
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr
1 türk. 2
100 Pengb
1 Goldpeſo
Dollar
Surmſtädter and Hariohatvant Surinſtaut, Fittütt dti Arescher
Frankfurter Kursbericht vom 31. Oftober 1935.
Keeenee
„ Gr.II p. 1934
„ „ „ 1935
„. 1938
„ . 1937
„ „ 1938
Gruppe I..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.,5. 30
4½%Baden. v.27
4½,%Bayern v.27
4½ %Heſſen, b. 28
4½,
v. 29
4½Preuß. b. 28
4½ Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
0% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......"
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......."
4½% ........
Dtſch. Anl. Ausl.
+%0 Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
4½ %Berlin, v. 24
4½%Darmſtadt
4½%Dresden v.26
4½%Frankfurt 26
Heidelberg26
%Mainz.
4½ %Mannheim27
4½ %Münchenb. 29
4½ %Wlesbadenss
4½%Heſſ. Landesb
4 ½% „Goldobl.
5½% Heſi. Landes=
Zyp.=Bk. Liquid.
103‟,
107-,
109.6
108.6
108",
107.5
100-.
97.75
102
97.5
95.5
96.5
1071,
96.85
98.9
100.1
113.45
10.3
88"),
90
89.5
917,
88.5
91.75
92.5
93.75
98
93.5
100.5
4¾%beſt Landhyp)
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.)
4½% „Goldoblog.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goidpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½% „ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
4Ausl. Ser. I
*Ausl Ser,III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.=B
5½% „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
PFrrft. Pfbr. B.
%0 „ Lig.=Pfr.
4½. 3Mein. Hyp.B
Lig.=Pfbr
41,% Pfälz. Hyp.B.
6 „ Lig.=Pfbr.
4½ Rh.Hyp.=Bi.
5½% „ Lig.=Pfr.
Goldobl.
41
4½% Südd Boden=
Cred.=Bank
„Lig. Pfbr.
4½% Bürtt. Hyp.
6%Daimler=Benz
620 Dt. Linol. Werke
2 Klöcknerwerkel 1
96.25
34,75
33.25
96.25
96.25
100%.
113.25
95.25
1613
96.25
931.
96.25
100.75
96.5
1C0.
95.25
100*
96.25
100*
93.5
98
100.2
9
104.75
102
101
6% Mitteld. Stahl
15%Neckar A. G.v. 23
5% Rhein=Main.
Donau v 23...
6% SalzmannckCo.
6%Ver. Stahlwerke
RM.=Anl.
43%
4½%
6% Voigt & Häffner
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
52Bulg. Tab. v. 62
4½2 Oſt. Schätze
425 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumä.
4½%
42Türk. I.Bagdad
4%5 „ IIBagdadl
4½ %ungarn. 1913
4½%0
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtan!
4%Liſſabon. ....
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104.5
100.5
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Schantung bar”
1. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 13
TtbTiagbu
Roman von Henrik Heller.
arn es, daß Eva gleich der heiligen Margarete über
henwegſtieg, daß ſie ein bißchen ſchwindelig auf
merk=
ſe nebelten Pfaden wandelte, ohne ſich von mißgünſtigen
ſu geſcheucht zu ſehen. Eva ſpürte es eher im
Unter=
t, als ſie begriff, — irgend etwas war unnatürlich an
ur gsloſigkeit dieſer Tage, die letzten zehn Jahre waren
eweſen. Jede gute Stunde mußte geſtohlen und haſtig
werden. Wenn man jetzt morgens aufſtand, kam gleich
Frühſtück ein Gefühl von Freiheit und Unangreifbar=
Zimmer, man begann den Tag, erwartungsvoll, nicht
ſeir, es war erfreulich und befriedigend, daß man ſeiner
ſtegehen und ſein Brot verdienen durfte.
ſigens ſchoben ſich in letzter Zeit immer ein paar
Frei=
hiiſchen ihre Arbeitszeit. Wenn Baby badete, gefüttert
ſer ſchlief, durfte ſie ruhig in der Halle ſitzen, ſo tun,
ſt” ſie ganz ſelbſtverſtändlich dahin, — wie in
Mutter=
ſute man ſich hineinlegen in die großen Stühle. Tief
hinein, hatte die Kniekehlen in weiche Polſter gehängt,
auf raffiniert geſchwungene Seitenlehnen gebettet und
ſch wie ein Menſch von Gewicht und Wichtigkeit. Und
hpar man dann ſo herrlich ausgeruht wie nach einem
uen Bad.
leiſe Unſicherheit in den Knien, mit merkwürdig
öelenken, ging Eva mit Baby ſpäzieren.
ſehen heute ſehr ſtreng und ungemein würdevoll aus”,
r Präſident, der gerade aus dem Lift trat, als die kleine
Giü hinter dem Haus landete. „Ich verhehle Ihnen nicht,
twas nur an Frauen wirkt, die ſich weder ſchminken
ſern.”
will nicht würdevoll ausſehen, es wäre eine
Falſch=
verwahrte Eva ſich und ſah im Bemühen, den
Ge=
boruck zu ändern, noch ſtrenger aus.
rum tun Sie’s dann?”
ibeth begann aufgeregt zu krähen und mit den Händen
henr. In den verbauten Tiefen der Halle ſchleppte der
den Hund Bluff zur Treppe. Bluff durfte ſich im
ſicht frei bewegen und war darüber empört, er winſelte
ſol unter Kitos Hand, und ſeine theatraliſche Verzweif=
an ſeiner Freundin weiches Kinderherz.
muß Baby hinaufführen”, ſagte Eva ſchnell. „Still,
ſu, nicht weinen, Bluff kommt mit uns in den Lift.”
B kann Frau Gottlieb tun”, Baitſky drehte ſich ſuchend
hab doch die Perſon vorhin geſehen — hallo, Portier!“
Oberleib des Portiers ſchnellte über einen gläſernen
ſeiner verwinkelten Feſtung, wie der Teufel aus der
Er meldete voll Eifer, daß die Geſuchte eben noch
beien ſei, um Poſt abzuholen. Er werde ſogleich — eine
ben Verenſze Handbewegung vollendete den Satz, und wie von
iteres
rbot
Alt angeſehene Feuerverſicherung
(auch Ne enbranchen) ſucht für
Piverkalkung,
ſhem Blutdruck. Gicht. Darmſtadt und Umgebung (E 98o2
yr, Magen= und
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ſigen, vorz.
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hn beugen Sie vor durch
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einzurichten. Herren mit Beziehun=
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Eeſtr. 12½, geg. Hauptpoſt. Miüwihhen mit gut. Zeugn.
dieſer Gebärde angetrieben, flog auch ſchon einer der allerorts
lauernden Pagen davon. Sekunden darauf erſchien er wieder,
beſcheiden verborgen hinter der bedächtig ſegelnden Schürze der
Kinderfrau. Baby wurde abgeliefert, ſie kam wie verſprochen mit
dem enttäuſchten Bluff in den Lift, und die ganze Geſellſchaft
ſchwebte nach oben davon.
„Setzen wir uns ein bißchen ins Rauchzimmer”, ſchlug der
Präſident vor, „es iſt erquickend leer drinnen. Immer iſt’s um
dieſe Stunde ſo leer, wiſſen Sie vielleicht, woher das kommt?”
„Abendviſite, Herr Doktor. Großer Patientenappell.”
„Ich hab mir’s gedacht, daß ſo etwas dahinter ſteckt. Nehmen
Sie eine Zigarette — eine richtige chineſiſche Strohzigarette?
in der rot-weißen Dose
Sie ſchmecken recht gut, ein bißchen zu ſüßlich für meinen
Ge=
ſchmack.‟ Er gab ihr Feuer, im Licht der pergamentenen
Steh=
lampe war ſeine Hand ganz nahe. Eine große, knochige,
rück=
ſichtsloſe Hand.
„Alſo, warum ſind Sie vorhin ſo überaus würdevoll
ein=
hergewandelt?” erkundigte Baitſky ſich, „wer war da ſchuld
daran?"
„Ich habe heute etwas ſehr Trauriges in der Zeitung
ge=
leſen, etwas, was mich ganz unverhältnismäßig gepackt hat.
Eine junge Dame, die ich früher gekannt habe, hat ſich erſchoſſen.
Sie kam mir ſo tüchtig und ſelbſtbewußt vor —, ich beneidete ſie
damals darum.”
„Es kommt nicht oft vor, daß Frauen zum Revolver greifen,
wenn ſie Schluß machen wollen. Da gehört eine Portion
Tapfer=
keit dazu. Was hat ſie übrigens dazu veranlaßt?”
„Ein Mann, glaube ich”, ſagte Eda zögernd.
Ehrliches, ſauber.
in allen Hausarb.
erfahrenes.
Män
weg. Erkrankung
d. bisherig., in
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Frankfurt: Freitag, 1. November
horal, Morgenſpruch, Gymnaſtk. 6.30:
Königsberg=
lonzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſer=
Beit, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30:
Denfunk. 8.45: Sendepauſe. 9.00: Nur Freibura;
Belonzert. 9.15: Nur Freiburg: Nachr. 9.20: Nur
Nurg: 1. Ernſte Muſik. 2. Klaſſiſche Orgelmuſik. 10 00:
behauſe. 10.15: Vom Deutſchlandſender: Schulfunk:
Nenww, die Brillenſtadt. Funkbericht. 10.45: Prakt.
hläge für Küche und Haus. 11.00: Nur Frankfurt:
Felonzert. 11.20: Nur Trier und Koblenz: Nachr.
Meldg. 11.45: Sozialdienſt.
Mittagskonzert. Kapelle Franz Hauck. 13.00: Zeit,
. 13.15: Mittagskonzert. 14.00: Zeit, Nachr., Wet=
14.10: Vom Deutſchlandſender: Allerlei zwiſchen
Aund drei. 15.00: Wirtſchaftsbericht. Zeit,
Wirtſchafts=
eun gen. 15.15: Im Zeitſpiegel: Schickſale der Zeit.
WHonzert. 17.00: Dresden: Nachmittagskonzert. 18.30:
hde Hilfe gegen Malaria. Hörfolge von Dr. Kling=
18.55: Meldungen.
Stuttg.: Sing mir das Lied, das ſo oft mich betört.
Feſſene ſchwäb. Volkslieder werden neu entdeckt. 19.50:
Eſbiegel. 20.00: Zeit, Nachrichten. 20.10: Der
be=
hne Kadi. Komiſche Oper von Gluck. 21.10: Vom
umsland: Silberbergwerk. 21.40: Wir ſprechen zu
W. Ueber wichtige Pläne im Monat November (Stern=
Anfen) und über ihre Anteilnahme daran. 22.00;
Nachrichten. 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.20:
Hhau der Woche. 23.00: Stuttgart: Abendkonzert.
Zeitgenöſſiſche Muſik — Ballett=Muſiken.
Fremde Augen
schen schürfer
Nicht der leiseste Makellhres
Teints entgeht ihnen. Ist er
nicht vollkommen rein und
zart, so spricht man Ihnen
den Sinn für Schönheit und
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au: 21.10: Schleſien rettet das Reich. Hörbilder
Schleſiens Geſchichte.
17.55: Parſifal von Wagner.
Neſt: 18.00: Requiem von Verdi.
Teſt: 19.35: Uebertragung aus der Staatsoper.
wau: 20.00: Werke von Mozart.
20.05: Tſchechiſche Komponiſten.
nd: 20.50: Operettenabend.
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Der Präſident nahm ſeine Zigarre, die nur noch ſchwach
glomm, wieder zwiſchen die Zähne. „Ja” meinte er nach einer
Pauſe und inhalierte tief, „ich habe auch ſchon ſolche
unverſtänd=
liche Ereigniſſe um mich herum erlebt. Man bleibt dann immer
außer Atem zurück und kommt ſich irregeführt vor. Es ſcheint,
daß man gar nicht ſo vernünftig ſein darf, die Natur erklärt
ſich dagegen. Uebrigens kommt da wohl auch die Veranlagung
des einzelnen in Frage, leichte Reiterei ſchlägt ſich meiſtens durch,
wenn aber Leute mit viel innerem Schwergewicht die Balance
verlieren, werden ſie unweigerlich niedergeritten. Es iſt wie eine
Strafe der Vorſehung für Auflehnung gegen ewige Geſetze. Darf
ich da gleich anfragen, ob Sie ſich zur leichten Reiterei zählen?”
„Sicher nicht”, widerſprach Eva überzeugt, „ich gehöre zu
den Leuten, die immer wieder niedergeritten werden.”
„Herz?”
„Ich fürchte.”
„Das macht nichts. Sie ſind hübſch genug, um ſich’s leiſten
zu können.‟ Er ſah ihr ins Geſicht und lachte. Eine Welle von
Bewunderung kam mit den Rauchwolken zu ihr hinüber und
hüllte ſie ganz ein. „Im übrigen ſchätze ich perſönlich Schönheit
nicht übermäßig ein. Schanghai und der ganze Oſten iſt voll von
Ruſſinnen, die die Revolution über die Grenzen geſpien hat.
Die meiſten ſind nicht ſchön, keinesfalls können ſie ſich mit der
gezüchteten Babyſchönheit der Engländerinnen Schanghais meſſen,
aber ſie ſchien mir immer eindrucksvoller, nachhaltiger im
Ge=
ſchmack, ſie haben nämlich ein Schickſal gehabt.”
„Das hatten auch andere Frauen, Herr Doktor.” Eva ſtrich
mit einer verhaltenen Gebärde die Zigarette in die
Silber=
ſchale ab.
„Oh”, er biß auf ſeine Zigarre, und die ſchräge Braue über
dem rechten Auge kletterte ſteil in die Höhe, „die Frauen bilden
ſich ein, ein Schickſal hinter ſich zu haben, wenn ſie von einem
Poſtſchreiber verlaſſen wurden.”
„Auch Poſtſchreiber können unheilvoll werden, Herr Doktor,
im Grunde iſt es ja gleichgültig, wer die Kurbel in Gang ſetzt.
Auf den Motor kommt’s an.” Sie war voll feindſeliger Abwehr.
Warum wollte er ihr ſchon wieder etwas wegnehmen, ein großes
und ſchmerzliches Erlebnis verächtlich und lächerlich machen? Es
war nicht verächtlich und lächerlich geweſen, denn ſie ſpürte
dun=
kel, daß es untrennbar mit ihrer Jugend zuſammenhing. Auch
in ſpäteren Jahren, niemals durfte ſie den großen hinreißenden
Schwung jener dummen, verwarteten, glücklichen Jahre
ver=
ſpotten.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil. i. V. Dr. C. H. Quetſch für Feuilleton: Dr. Herbert Nette;
für „Gegenwart‟: Dr. Herbert Netie; für „Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. 6. Qu etſch: für den Sport: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IX. 35. 19071. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u.=Druckerei.
Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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Darmſia
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Schillerplat
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 1. Noven
Ein Großlustspiel mit
PAUL KEMP
Der Gefangene des Königs
Aus einem historischen Stoff
entstand ein entzück. Lustspiel.
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Adele Sandrock.
Jugendliche zugelassen.
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rette der Ufa mit Willi Forst,
Heli Finkenzeller, Paul
Hörbiger, Carola Höhn.
Jugendliche zugelassen.
Letzter Tag des prachtvollen
Ufa-Lustspieles:
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Chriſtlich=-wiſſenſchaftliche Vereinigung in Darmſtadt
(Chriſtian Science Society)
Freitag, den 1. November 1935, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau Darmſtadt
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in deutſcher Sprache über:
Die Chriſtliche Wiſſenſchaft
(Chriſtian Science)
Thema: Die geiſtige Natur des Menſchen
durch die Chriſtliche Wiſſenſchaft offenbart
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will, muß ſeine Anmeldung bis ſpäteſtens 15.
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vember 1935 abgegeben haben. Mit der Abgabe
der Anmeldung zur Meiſterprüfung iſt die
Prüfungs=
gebühr von RM. 25.— einzuzahlen, oder auf das
Poſtſcheckkonto in Frankrurt a. M. Nr. 15106 der
Heſſ. Handwerkskammer Darmſtadt zu üverweiſen.
Ohne die erfolgte Gutſchrift der Prüfungsgebühr wird
das amtliche Anmeldeformular nicht verabreicht. Nach
Ablauf des offiziellen Anmeldetermins werden
An=
meldungen für die nächſtjährige Prüfung nicht mehr
ungenommen. Diejenigen Meiſterprüfungskandidaten.
die Teilnahme an einem der in allen Kreiſen
vor=
geſehenen Meiſterprüfungs=Vorbereitungskurſe
wün=
ſchen, werden erſucht, dies bei der Anmeldung zur
Prüfung vorzubringen. Für die Einreichung der
„Anmeldepapiere iſt zuſtändig:
1. Provinz Starkenburg: Meiſterprüfungskommiſſion
Starkenburg, Darmſtadt, Schlageterſtraße 36.
2. Provinz Oberheſſen: Meiſterprüfungskommiſſion
Oberheſſen, Gießen, Goetheſtraße 7.
3. Provinz Rheinheſſen:Meiſterprüfungskommiſſion
Rheinheſſen, Worms, Hagenſtraße 45. (9160b
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Mittwoch, den 6. November und Donnerstag, den
7. November d8. Js., jeweils nachmittags von
2½—5 Uhr, Verſteigerung der verfallenen Pfänder
bis einſchließlich Nr. 38924: Brillanten, Gold= und
Silberwaren, Kleider, Wäſche, Muſikinſtrumente uſw.
Am Dienstag, den 5. November d8. Js., bleibt
das Amt wegen der Vorarbeiten zur Verſteigerung
nur 1 Stunde — von 12—1 Uhr — geöffnet und
zwar nur für Auslöſung der verfallenen Pfänder.
Darmſtadt, den 31. Ok ober 1935.
Städt. Leihamt.
st.9899
Alstt
Der 100. Harm Aue47
m. H. Hildebrand u. Susiſt
ugend über 141. ha1t
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