Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 298
Dienstag, den 29. Oktober 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalbani. Fernſprecher 4.
Die Naneniſce Tffenftor.
Arngehungsakkion. — Vorerſt kein nennenswerker abeſſiniſcher Widerſtand. — Vor einer Schlacht
bei Makalle und Gorahei?
Der Vormarſch.
ſſtrend ſich im Süden die Truppen des Generals Graziani
Boden zu gewinnen, ſind jetzt an der Adua=Front die
gien Heeresſäulen wieder in Bewegung geraten. Unter
gung verſchiedener Flußtäler, die vom
Nor=
ſng Süden verlaufen, iſt
ſeiß ich es, keu ifenſive zur
Ent=
franzöſiſchetſſug gelangt, die ſich
an, aber darch auszeichnet, daß
cht zu ſcheu, 1 Italienern kein
ſch damal= zaswerter Wider=
(Fortſetzunf lüs eleiſtet wird. Bisher
1utTruppen von den
Abeſ=
ri nbehelligt geblieben. Sie
mmiberall geräumte
fütngen und ein faſt
ſötenleeres Gebiet
ſemuden. Auch im
italieni=
beresbericht wird darauf
ſeuckm gemacht, daß die
vor=
eſchaft, hhe Truppen einen
bemer=
beginnt 2iwtern Widerſtand nicht fin=
Drohung für den rechten Flügel des Generals
Graziani. Sobald die Abeſſinier hier zurückgeworfen ſind,
können die auf dem rechten ilatieniſchen Flügel ſtehenden
Ein=
heiten ihren Vormarſch auf Harrar in beſchleunigtem Tempo
fortſetzen. Aber auch ſie werden alsbald auf eine geſchloſſene
abeſſiniſche Abwehr ſtoßen. Denn für die Abeſſinier iſt
es von erheblicher Bedeutung, die Italiener an
abends 79
nmeldun 4
dem
ſteiz wird die von den Abeſſiniern bezogene Front ſo liegen,
Truppen des Negus ſämtliche
Gebirgs=
gelud Hänge beſetzt halten, während die Italiener
ausen Flußtälern die ſteilen Schluchten hinaufklettern müſ=
9ſu diesmal ſind ſie ſchon gezwungen, ein gewaltiges Ge=
* Müberqueren. Sie haben aber ihre Offenſive ſo angelegt,
ihſneuropäiſchen Soldaten die Flußtäler entlang marſchieren
urn)as Gebirgsmaſſiv ſüdöſtlich von Adua herumgehen,
wäh=
e 20 inGebirge ſelbſt die eingeborenen Soldaten des Generals
S
ſzwelt ſit olill kämpfen haben.
eüiſtes W Mi dieſer Umgehungsaktion iſt ein weiterer Vor=
M. bckiſch af Makalle verbunden. Die Italiener ſind von Makalle
I ſer weit entfernt. Es wird davon geſprochen, daß nur
genZwiſchenraum von 50 Km. vorhanden iſt. Aber ſo viel
der Deuthb ar ſeine Urſache in den
Liktatl Eſtidigungsmaßnah=
Ra
fſer abeſſiniſchen
Ueleitung, die die
ei=
ſGont merklich zurückgelegt
ſiufn in Gelände zu gewinnen,
ehen abeſſiniſchen Kriegern
Mreiuicte mit Ausſicht auf Erfolg
kylſiad zu leiſten. Erſt wenn
fühzleniſche Vorhut
aufgehal=
ſtraße 3,Xmtuund Reſerven
heranzieh=
den gerh!. um den Gegner aus
gehenden dhm ſtellungen zu werfen, iſt
tebunkt gekommen, der als
m einer neuen großen
ſen anzuen hun anzuſprechen iſt. Dann
es wid / Iſh auch herauszuſtellen
nüo die abeſſiniſchen Armeen
erkge ſind, die modern
aus=
ſtᛋt Italiener auf längere
iwuhalten.
Aſend bei Adua und
Adi=
liinte Parteien im Hochland
UrOlpft die Italiener alſo nicht
coden Tälern in das Ge=
Beise uge 4ſnaufſteigen und klettern
Italieniſche Tanks auf dem Vormarſch an der abeſſiniſchen Nordfront.
Wie man aus den bisherigen Kriegsberichten erfuhr, haben ſich die italieniſchen Zwei=Mann=
Tanks beim Vorgehen in dem ſchwierigen abeſſiniſchen Gelände gut bewährt. Dieſes
bemer=
kenswerte und ſoeben mit Flugzeug eingetroffene Bild, zeigt die ſchnellen, wendigen Zwei=
Mann=Tanks beim Vormarſch durch die tropiſche Vegetation der abeſſiniſchen Berge. (Weltb.=M.)
htſſt, daß ſie Makalle nicht ſo kampflos wie
ſwywerden beſetzen können. Makalle iſt zum größ=
AIAM Tlvon der Zivilbevölkerung geräumt. Dafür ſtehen aber
Vlyelände beträchtliche abeſſiniſche Streitkräfte, für die die
u 2kus ausgegebene Parole gilt: „Jeden Fuß breit
„Pdünzu verteidigen!” Wenn auch die Italiener bisher
659
nellwerte Gefechte nicht zu beſtehen hatten, ſo iſt der
Vor=
hrſch ir ſie doch mit großen Anforderungen an ihre
körper=
beſſti ſen Käfte verbunden. Im Norden herrſcht eine Tropenhitze.
zu ßer=m ſehlt es an brauchbaren Wegen, ſo daß ſich die
vormar=
gebnche erandn Truppen erſt ihre Wege bauen müſſen. Sie werden
W ede ron zahlreichen Arbeiterkolonnen, Pionieren und
Brun=
nboſgen begleitet. Aber genau wie im erſten Abſchnitt des
19öhUß wird man auch diesmal wieder trotz der Schnellig=
*, Imder die Chauſſeen fertiggeſtellt wurden, Wochen brau=
Nn.:Adre Verbindungslinien mit der Etappe ſo gut ſind, daß
eis he und grochen Kriegsgerät und Lebensmittel heranrollen können.
El neue Offenſive wird alſo automatiſch
Reiskages zum Stehen kommen, eben weil neue
AAbege In Hinterland zur Front gebaut werden müſſen. Sie
Arüüber auch — darüber kann es keinen Zweifel, mehr
denn bald auf heftigen abeſſiniſchen
Wider=
niſoßen. Das Ziel der Italiener bei dieſer Offenſive
de ſtehirffenſichtlich darin, ihren linken Flügel, der ſchon nach
hei im bertritt das Ras Gugſa ohne Schwierigkeiten
vorgeſcho=
ſeihe in uxden konnte, möglichſt raſch ſ. weit zu verlängern, daß
Gi Nterk Unſtänden die bei Muſſa Ali ſtehenden Truppen durch
ue Ultil=Wüſte marſchieren und mit den Truppen de Bonos
Dle meinſame Front herſtellen können.
Di bleibt aber noch immer das größte Stück Arbeit:
de Shſfung eines Korridors von Erytrea nach Somali=Land.
Menen Graziani iſt im Augenblick dabei, eines der größten
Pe Ke Srn HnnHaddene ie Sdt Hnt Hiek deen
die Aſinier teilen ſelbſt mit, daß die Situation für ſie an
Weieſencſurikte wenig günſtig iſt. Die Funkſtation von Gorahai
ieu nAmehr antworten. Das kann bedeuten, daß ſie durch die
ſeralilen zerſchoſſen worden iſt. Sie kann aber auch ebenſo gut
7onAAbeſſiniern ebgebrochen urd in das Hinterland
trans=
ertieg porden ſein. Gorahai iſt zurzeit noch eine
der Beſitzergreifung der Eiſenbahnlinie
Dii=
bouti—Addis Abeba zu hindern.
Treffen ſich Nord= und Südtruppen in dem Gebiet, das für
den Korridor auserſehen iſt, dann iſt damit Abeſſinien von der
Zufuhr aus dem Oſten abgeriegelt. Eine Vereinigung der
ita=
lieniſchen Truppenkörper ſetzt aber voraus, daß es den
Italie=
nern gelingt, den Abeſſiniern bei Harrar eine große Schlappe zu
bereiten. Eine Niederlage der Abeſſinier in dieſer Gegend
öffnet aber den Weg nach Addis Abeba. Jedoch das ſind zunächſt
Fernziele. Im Augenblick kommt es den Italienern im
Süden darauf an, für die Fortentwicklung der Offenſive gegen
Gorahai neue günſtige Ausgangsſtellungen zu gewinnen,
wäh=
rend man im Norden möglichſt raſch die geſamte Tigri=Provinz
beſetzen will.
Vor einer Enkſcheidung bei Makalle?
EP. Asmara, 28. Oktober.
Von dem Sonderkorreſpondenten des Exchange Telegraph im
italieniſchen Hauptquartier. Bis Sonntag abend hatten die
zwi=
ſchen den Karawanenſtraßen Adigrat—Makalle und Akſum—
Ma=
kalle operierenden Eingeborenentruppen Hauſien erreicht und
da=
mit die Verbindung mit dem linken Flügel hergeſtellt. Die
ita=
lieniſche Linie verläuft nunmehr von dem
Zu=
ſammenfluß des Faras Amimit dem MaiUdri bis
ſüdlich von Tekla Aimanot. Die an dieſen Operationen
beteiligten Streitkräfte ſind jedoch noch verhältnismäßig gering
und belaufen ſich anſcheinend nur auf wenige tauſend Mann. Der
eigentliche Vorſtoß wird erſt für heute erwartet.
Dann dürfte ſich auch erſt zeigen, ob bei der Einnahme von
Makalle mit ernſthaftem Widerſtand der
Abeſ=
ſinier zu rechnen iſt. In militäriſchen Kreiſen iſt die
Auffaſ=
ſung hierüber nicht einheitlich. Einerſeits hält man es nicht für
unmöglich, daß Ras Seyum nunmehr zu einem großen Schlag
aus=
holen wird, andererſeits aber iſt es den italieniſchen
Fliegern bisher noch immer nicht gelungen,
grö=
ßere Truppenanſammlungen feſtzuſtellen, woraus
man ſchließt, daß auch keine größeren Truppenabteilungen in der
Gegend von Makalle vorhanden ſind.
Die Funkſtakion von Gorahei ſchweigt.
EP. Addis Abeba, 28. Oktober.
Einige Beſorgnis erregt hier die Tatſache, daß die
Funk=
ſtation in Gorahei, die unter normalen Umſtänden zweimal
täg=
lich mit Addis Abeba in Verbindung ſteht, bereits ſeit Samstag
vormittag von der Außenwelt abgeſchnitten iſt. Man befürchtet,
daß der italieniſche Angriff auf Gorahei bereits begonnen hat
und daß die Funkſtation durch Bombenabwürfe zerſtört wurde.
Eine andere Möglichkeit iſt allerdings, daß die Einrichtungen der
Funkſtation abmontiert ſind und in Sicherheit gebracht werden
ſollen.
Die engliſche Diplomakie
auf dem Balkan.
Von unſerem Berichterſtatter.
C. S. Budapeſt, Ende Oktober 1935.
Die jüngſten Entwicklungen in Griechenland haben deutlich
gezeigt, daß die engliſchen Intereſſen gerade in dieſem Teile
Europas offenſichtlich viel größer und viel beſtimmender ſind,.
als man im allgemeinen anzunehmen geneigt iſt. Es iſt außer
jedem Zweifel, daß die Reſtaurationsbeſtrebungen in
Griechen=
land nicht ſo außerordentlich raſch zum Erfolg geführt hätten,
wenn nicht die britiſche Diplomatie dieſen Beſtrebungen ihre
Unterſtützung geliehen hätte. Für Großbritannien kann es aber
durchaus nicht gleichgültig ſein, ob in Griechenland ein
repu=
blikaniſches Regime herrſcht, das mehr oder weniger ſtarke
Bin=
dungen zu Italien hat, oder ein Monarch, der ſeine Rückkehr
auf den Thron letzten Endes auch England zu verdanken hat.
Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß jede Verwicklung im
Mittel=
meer gerade Griechenland im Hinblick auf ſeine geographiſche
Lage beſonders ſtark in Mitleidenſchaft ziehen muß. Und es iſt
ebenſo klar, daß Italien, wenn es einmal einen Konflikt mit
England haben ſollte, darauf bedacht ſein müßte, ſich geeignete
Stützpunkte, die imſtande wären, den engliſchen Weg zum
Suez=
kanal und nach Indien zu bedrohen. Solche Stützpunkte könnten
aber nur die griechiſchen Inſeln oder die ſüdlichen Häfen des
Peloponnes bieten. Ein ſchwaches, von keiner Großmacht
geſtütz=
tes Griechenland würde nun aber natürlich viel leichter von
Italien vor eine vollendete Tatſache geſtellt werden können, als
Griechenland, das einen Rückhalt bei der Regierung des Empire
beſitzt. So bedeutet alſo die Förderung der monarchiſtiſchen
Be=
ſtrebungen in Griechenland eine Sicherung für die Wahrung der
engliſchen Intereſſen im Oſtmittelmeer, wie überhaupt eine enge
freundſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen Athen und London
ein wichtiger Sicherheitsfaktor für die Erhaltung des heutigen
Kräfteverhältniſſes im Mittelländiſchen Meer iſt.
Aber nicht nur in Griechenland, auch im übrigen Südoſten
Europas zeigt die engliſche Diplomatie in der letzten Zeit eine
immer größere Intereſſiertheit. Das gilt vor allem für die
Ent=
wicklung der ſüdſlawiſchen außenpolitiſchen Beziehungen. Hier
ſind deutlich zwei Beſtrebungen zu unterſcheiden: Einmal die
Entwicklung des ſüdſlawiſch=bulgariſchen Verhältniſſes und zum
anderen die Ausgeſtaltung der ſüdſlawiſchen Beziehungen. Was
die erſtere Frage anlangt, ſo gehen die engliſchen Beſtrebungen
ganz offenſichtlich darauf hinaus, die Verſtändigungsbemühungen
zwiſchen Belgrad und Sofia nicht allzu raſch zu einem Erfolge
gelangen zu laſſen. Eine Vereinigung dieſer beiden heute getrennt
nebeneinander lebenden Staaten würde ganz zweifellos einen ſtarken
Block ſchaffen, der eine ganz andere Dynamik auslöſen müßte,
als Südſlawien und Bulgarien heute beſitzen. Ein ſolcher Block
würde nämlich einen unerträglichen Druck auf Saloniki
aus=
üben, denn niemals könnte ein ſo mächtiges Reich, das ſich vom
Schwarzen Meer, bis zur Adria erſtreckt, auf den natürlichen
Zugang zum Aegäiſchen Meer verzichten, wie ihn das Wardatal
darſtellt. Ein Durchbruch an das Aegäiſche Meer aber würde
natürlich eine empfindliche Schwächung Griechenlandt bedeuten,
wodurch wiederum das bisherige Kräfteverhältnis im
Oſtmittel=
meer beträchtlich geſtört würde. Dieſe Störung zu vermeiden iſt
aber letzten Endes das A und O der engliſchen Politik im
Südoſten. So erklärt ſich das große Intereſſe der britiſchen
Diplomatie an jeder Verlangſamung der ſüdſlawiſch=bulgariſchen
Einigungsbeſtrebungen. So erklärt ſich vor allem aber auch die
Tatſache, daß England immer wieder ſein perſönliches Intereſſe
an der bulgariſchen Dynaſtie zeigt und ſich überhaupt
grund=
ſätzlich als Anhänger der monarchiſtiſchen Staatsform in allen
dieſen ſüdoſteuropäiſchen Ländern erweiſt. Denn es ſcheint
aus=
geſchloſſen, daß irgendwelche Grenzen zwiſchen den heutigen
Bal=
kanſtaaten aufgehoben oder verſchoben werden könnten, ſolange
die verſchiedenen Dynaſtien beſtehen. Das gilt ſowohl für
Bul=
garien in ſeinem Verhältnis zu Südſlawien, als auch für
Albanien in ſeinem Verhältnis zu Belgrad.
Während nun England ein gewiſſes Intereſſe daran haben
kann, die bulgariſch=ſüdſlawiſche Verſtändigung recht langſam
vorwärtskommen zu ſehen, hat es ein gleich ſtarkes Intereſſe
daran, daß der Ausgleich zwiſchen Südſlawien und Ungarn, wie
er heute ſchon von recht einflußreichen Kreiſen in beiden Ländern
angeſtrebt wird, möglichſt raſch zuſtandekommt. Würde doch eine
Verſtändigung zwiſchen Budapeſt und Belgrad im ganzen
Donauraum eine neue Konſtellation ſchaffen und vor allem die
von Italien angeſtrebte Vormachtſtellung, ſo wie ſie der römiſche
Dreierpakt verwirklichen ſollte, unwirkſam machen. Gleichzeitig
aber wäre damit auch der Kleinen Entente eine neue
Zielrich=
tung gegeben, was um ſo wichtiger für England ſein muß, als
ja in letzter Zeit die Tſchechoſlowakei und nunmehr vielleicht
auch Rumänien ihr Heil allein in Moskau beim Bolſchewismus
zu ſuchen ſcheinen. In dieſem Zuſammenhang gewinnen zwei
Ereigniſſe mit einem Schlage größere politiſche Bedeutung,
näm=
lich einmal der überraſchende Beſuch des engliſchen Thronfolgers
in Budapeſt und zum anderen die Reiſe des ſüdſlawiſchen
Prinz=
regenten Paul, die ihn nach Paris brachte, und dann auch nach
London führen ſoll. In Kreiſen, die im allgemeinen als gut
unterrichtet gelten dürfen, wird mit großer Beſtimmtheit
be=
hauptet, daß dieſe beiden Ereigniſſe im Zeichen der Bemühungen
der engliſchen Diplomatie ſtünden, die angeſtrebte Verſtändigung
zwiſchen Ungarn und Südſlawien weiterzutreiben. Damit aber
würde Italien, das ja die Politik ſeines römiſchen Dreierpaktos
nicht zuletzt auf dem Gegenſatz zwiſchen Ungarn und Südſlawien
aufgebaut hatte, eine ſeiner Hauptvorausſetzungen für ſeine
Donauraumpolitik verlieren, was zwangsläufig zu einem
neuer=
lichen Preſtigeverluſt und weiter auch, wenigſtens bis zu einem
gewiſſen Grade, zu einer Schwächung ſeiner Machtpoſition im
Mittelmeer führen müßte.
Aber auch in Rumänien läßt es die engliſche Diplomatie an
Aktivität nicht fehlen. Auch hier wieder iſt die Dynaſtie
offen=
ſichtlich der Punkt, wo England den Hebel anſetzt. Bekanntlich
hat das engliſche Königshaus ſeit den unangenehmen und
pein=
lichen Eheaffären des rumäniſchen Königs Carol die
Beziehun=
gen zur rumäniſchen Dynaſtie abgebrochen. Nun hört man auf
einmal, daß König Carol vielleicht noch in dieſem Jahre zu
einem Beſuch nach London kommen werde. Hier ſcheint alſo die
engliſche Diplomatie bereits gute Arbeit geleiſtet zu haben, in=
dem ſie den Boden für eine ſolche Reiſe, die noch vor Jahresfriſt
undenkbar erſchienen wäre, vorbereitete. Aber das engliſche
Intereſſe an einer friedlichen Entwicklung in Südoſteuropa und
an einer Aufrechterhaltung der heutigen Machtverhältniſſe iſt zu
groß, als daß nicht auch gewiſſe Opfer an Sentiments
gerecht=
fertigt erſcheinen könnten
So zeigt ſich überall im europäiſchen Südoſten eine große
Aktivität der engliſchen Diplomatie, und zwar eine Aktivität, die
deutlich von dem Beſtreben getragen iſt, den Status quo in
die=
ſem Raum des Kontinents aufrecht zu erhalten. Natürlich iſt
das eben das engliſche Intereſſe. Dabei darf aber nicht überſehen
werden, daß die einzelnen mittel= und ſüdoſteuropäiſchen Staaten
ganz anderen Geſetzen in ihrer politiſchen Zielſetzung folgen.
Wieweit es daher England gelingen wird, dieſe verſchieden
ge=
richteten Intereſſen zu vereinen oder wenigſtens einigermaßen
parallel zu richten, muß freilich dahingeſtellt bleiben.
Unzweifel=
haft iſt nur, daß die hier dargelegten Zielſetzungen den
bis=
herigen franzöſiſchen und italieniſchen Beſtrebungen in dieſem
Raume zuwiderlaufen.
Italien an den Fünfer=Ausſchuß
verwieſen.
England beſteht auf Durchführung der Sanklionen.
EP. London, 28. Oktober.
Ueber das Wochenende ſind die italieniſchen Vorſchläge für die
Beendigung der Auseinanderſetzungen mit Abeſſinien in der
Downing Street ſehr eingehend geprüft worden. Soweit bekannt
iſt, ſind die Vorſchläge hier weder angenommen noch abgelehnt
worden. Vielmehr gilt es als wahrſcheinlich, daß England
Muſſolini und Laval nahelegen werde, die
Vor=
ſchläge dem noch beſtehenden Fünferausſchuß in
Genf vorzulegen. Nach hieſiger Auffaſſung ſei der
Fünferaus=
ſchuß allein befugt, über dieſe Vorſchläge zu entſcheiden.
Dagegen iſt die italieniſche Forderung auf
Aus=
ſetzung der wirtſchaftlichen Sanktionen bis nach
Beendigung der ſchwebenden Verhandlungen
eindeutigabgelehnt worden. Der am Mittwoch nach Genf
abreiſende Völkerbundsminiſter Eden wird den Auftrag erhalten,
unter allen Umſtänden auf der ſofortigen Durchführung der
wirt=
ſchaftlichen Sanktionen zu beſtehen.
Die diplomaliſche Ruhepauſe.
Am Donnerstag ſollen nun in Genf die Sanktionsberatunger
fortgeſetzt werden. Die Atempauſe, die bis dahin eingeſchoben
war, hat zur Klärung der Lage eigentlich wenig beigetragen.
Man hörte von Verhandlungen zwiſchen London, Paris und Rom
von italieniſchen Anregungen und von dem „ehrlichen Makler”
Laval, der nebenbei noch ſchwere Sorgen um die Exiſtenz ſeines
Kabinetts hat. Aber es macht nicht den Eindruck, als
ob dabei ſachliche Fortſchritte erzielt ſeien.
Baldwins letzte Rundfunkrede und die Kundgebung Muſſolinis,
die wie eine Antwort ausſah und vielleicht auch eine Antwort
ſein ſollte, haben eben gezeigt, daß die Gegenſätze zwiſchen den
Lebensnotwendigkeiten Italiens und von England als
Völker=
bundsforderungen aufgezogenen Bedingungen nach wie vor
im=
mer noch ſehr groß ſind.
Die Maſchinerie des Völkerbundes wird alſo
weiterhin geölt werden müſſen. Der Konflikt ſoll
weiterlaufen. Die Frage wird jetzt ſpruchreif, was auf dem Wege
der Sanktionen zu erreichen iſt und ob die Sanktionen überhaupt
praktiſch durchführbar ſein werden. England iſt mit gutem
Bei=
ſpiel vorangegangen und hat die erforderlichen Verordnungen
erlaſſen und darf ſich auch darauf verlaſſen, daß ſeine Kapital=
und Wirtſchaftsmächte nicht aus der Reihe tanzen.
Wie das bei den übrigen Staaten ausſieht, iſt noch ſehr
un=
gewiß. Aufſchlußreich in dem, was ſie ſagt, und was ſie nicht ſagt,
iſt die Antwort der Vereinigten Staaten auf die von Genf aus
ergangene indirekte Einladung zur Teilnahme an den
Völker=
bundsſanktionen. Im Grunde genommen iſt dieſe Antwort eine
Ablehnung, indem jedes Eingehen auf den eigentlichen
Gegen=
ſtand der Anfrage vermieden wird. Die Vereinigten
Staaten geben erneut zu erkennen, daß ſie ſich
in europäiſche Verwicklungen weder poſitiv noch
negativ hineinziehen laſſen wollen. Aber trotz
dieſem Nein läßt ſich wieder eine weitgehende Uebereinſtimmung
feſtſtellen. Es iſt ſogar mehr als eine reine Formel, wenn
Staats=
ſekretär Hull erklärt, daß er mit ſympathiſchem Intereſſe die
ein=
zelnen oder gemeinſamen Bemühungen anderer Nationen zur
Er=
haltung des Friedens oder zur Lokaliſierung und Abkürzung des
Friedens verfolge.
Durch ihr Neutralitätsgeſetz haben die Amerikaner ja auch
theoretiſch alles erforderliche getan, um ſich aus dem Konflikt
Vom Tage.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird aus Anlaß des
nationa=
len Spartages am Dienstag, den 29. Oktober, von 19,45 bis 20,00
Uhr über alle deutſchen Sender ſprechen.
In Erinnerung an die am 1. April 1935 erfolgte
Ueberfüh=
rung der Landesjuſtizverwaltungen auf das Reich findet vom
2. bis 4. April 1936 in Kaſſel ein „Tag der deutſchen Juſtiz” ſtatt.
Im Zuge der Einführung reichsrechtlicher Vorſchriften im
Saarland hat nach einer uns von der Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt
zugegangenen Mitteilung der Reichsjuſtizminiſter beſtimmt, daß
für das Saarland bei dem Amtsgericht Saarbrücken ein
Erb=
geſundheitsgericht errichtet wird.
Korpsführer Hühnlein hat die Abſicht, den jährlichen
Führer=
appell des NSKK. künftig ſtändig um den 16. Oktober herum in
Kobura abzuhalten.
Die Laſtwagenſtraße von Genua nach der Po=Ebene wird vom
italieniſchen König perſönlich eingeweiht. Der Plan dieſer Straße
ſür die Autozüge ging von Muſſolini perſönlich aus. Die neue
Straße iſt die erſte ausſchließlich dem Laſtwagenverkehr dienende
Straße der Welt und ſoll ein neues Verkehrsſyſtem an Stelle der
Eiſenbahn ankündigen.
Die am Montag vormittag eingegangenen Wahlergebniſſe zu
den ſchweizeriſchen National= und den Ständeratswahlen zeigen
auch keine nennenswerten Veränderungen, ſo daß das bisherige
Kräfteverhältnis zwiſchen bürgerlichen Parteien und
Sozialdemo=
kraten ziemlich beſtehen bleiben dürfte.
Der engliſche Außenminiſter wird am Dienstag London
ver=
laſſen und ſich nach Genf begeben. Er wird vorausſichtlich bis zum
Sonntag an den Beratungen teilnehmen.
Der bekannte engliſche Finanzmann Rickett iſt am Montag, von
Marſeille kommend in Paris eingetroffen und ſofort nach London
weitergeflogen. Preſſevertretern, die ihn am Bahnhof erwarteten,
verweigerte Rickett jede Auskunft.
herauszuhalten. Nur iſt damit die Frage noch nicht beantwortet
ob ſie nun auch praktiſch — unter der Vorausſetzung einer
finan=
ziellen Regelung — die Kriegslieferungen ſperren. Wir wiſſen
ja aus der Vergangenheit, daß es ſehr wohl möglich iſt, den Krieg
zu verabſcheuen, ihn aber trotzdem zu beliefern oder daran zu
verdienen. Da aber Baldwin in ſeiner letzten Rede ausdrücklich
erklärt hat, daß eine Beteiligung Englands an einer Blockade
erſt in Frage komme, nachdem er ſich über die Haltung der
Ver=
einigten Staaten vergewiſſert hat, iſt naturgemäß für die
Ent=
wicklung die Ausdeutung dieſer amerikaniſchen Note von
grund=
legender Bedeutung.
Nach dem Radikalen=Kongreß.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 28. Oktober.
Der Kongreß der Radikalſozialiſten in Paris brachte für jene,
die eine Beſſerung der innenpolitiſchen Lage erwarteten, eine
Ent=
täuſchung. Er hat die tiefen Gegenſätze zwiſchen links und rechts
nur noch betont. Man ſah die Radikalen, von einigen
Aeußerlich=
keiten und Geſten abgeſehen, einiger als je. Selbſt rechts mußte
man erkennen, daß die Partei in der weſentlichſten Frage, die der
Wahltaktik, einig iſt. Die Radikalen werden bei den Wahlen der
„Front populaire”, dem auf die Kommuniſten ſich erſtreckenden
Wahlbündnis der Linksparteien treu bleiben. Alles, was ſie tun
oder unterlaſſen, muß von dieſem Geſichtspunkt aus beurteilt
werden.
Herriot hielt eine außenpolitiſche Rede. Er betonte die
Treue zum Völkerbund und die Freundſchaft mit England
viel=
leicht einen Schuß mehr, als es in der Linie Lavals liegt. Damit
hätte man ſich noch überall zufrieden gegeben. Etwas ſchlimmer iſt
es, daß man in dieſer Rede eine Kandidatur auf das
Außenmini=
ſterium erblicken kann. Die Radikalen jeder Färbung waren
da=
mit zufrieden, ſchon darum, weil das Ausſichten auf das
Frei=
werden anderer Miniſterpoſten bei einer Kriſe eröffnet .
Die Notverordnungen Lavals wurden zwar im einzelnen
kri=
tiſiert, aber im Ganzen geſchont; keine irgendwie geartete
Regie=
rung hätte etwas weſentlich anderes machen können.
Am ſtärkſten entluden ſich die Leidenſchaften der Radikalen
gegen die rechtsſtehenden Organiſationen. Die Regierung verſucht
zwar gerade in dieſem Punkte den Forderungen der Linken
ent=
gegen zu kommen. Aber das geht nicht. Man kann gegen die
rechtsſtehenden Organiſationen nicht vorgehen und dabei die
links=
ſtehenden ſchonen. Die am meiſten gehaßte Rechtsorganiſation, die
der Feuerkreuze, erklärt ſich republikaniſch und verfaſſungstreu, es
wäre ſchwer gegen ſie eine Handhabe zu finden.
Iſt aber die Auflöſung der
Rechtsorganiſa=
tionen nicht gut vorſtellbar, ſo kann man dieſe
Auflöſung doch ſehr gut fordern. Mit dieſer
Forderung kann man immer eine Koalition
zwi=
ſchen links und rechts ſprengen.
Die Lage der Regierung iſt alſo nicht beſſer geworden. Und
das wird von vielen bedauert, beſonders weil auf dem Radikalen
Kongreß nicht zu viele poſitive und originelle Programmpunkte
vorgebracht wurden.
Aur ous Boeſpeer...
Rom, 28. Oktober (United
Die kürzlichen italieniſch=abeſſiniſchen Gefechte, in dn
Italiener bei Kalaffo und Gheledi ſich den Zugang zu de
ſüdlich verlaufenden Tal des Fanfan=Fluſſes verſchaffen
ſtellt nach Anſicht italieniſcher militäriſcher Sachverſtänd
das Vorſpiel zu einer wichtigen Entſcheidungsſchlacht
ſchon ſehr bald in der Nähe von Gorahi entflammen
Gorahei, das bekanntlich am Fanfan=Fluſſe liegt, iſt en
giſch ſehr wichtiger Punkt, den die Italiener unbedingn
Hände bekommen müſſen, um ihren Vormarſch auf Har u
ſetzen zu können.
Nach den ſpärlichen Meldungen, die hier über die 2
der abeſſiniſchen Heeresleitung vorliegen, liegt dieſer de / M0N
Vereinigung der gegenwärtig von Dagnerei, Szillave
un=
gubi aus getrennt von einander in nordweſtlicher und n.
Richtung vorrückenden italieniſchen Kolonnen zu verhinden !
abeſſiniſche Oberbefehlshaber in dieſem Frontabſchnitt,
malige türkiſche General Wahib Paſcha, hat angeblich,
abeſſiniſche Verteidigung zu ſtärken, den Befehl gegeben., /
vom Gorahei=Bezirk nach Harrar führenden Straßen ud i
werden und daß durch Anlegen tiefer von Buſchwerk wu/
Gräben Fallen für die italieniſchen Tanks und Laſtaurtyt
hergeſtellt werden. Aber damit erſchöpfen ſich die abeſſ
Abwehrmaßnahmen keineswegs.
Die Eroberung Gorahais würde den J
nern das ganze obere Fanfan=Tal erſchl
das bis in die unmittelbare Nähe von Djidjiga, dem Sitz
neral Naſibus Hauptquartier führt. Sie ziehen daher, men
aus dem italieniſchen Hauptquartier hört, ihre
Streitk-
ſtark befeſtigten Stellungen zuſammen, die im Bogen ſüde=u
öſtlich um Gorahai herumlaufen. Hier erwarten ſie der
niſchen Angriff von Gerlogubi und Gheledi her, der gewiſſ
dungen zufolge ſogar ſchon begonnen hat. Der
italieniſche=
ſtoß dürfte aus Richtung Gerlogubi kommen, vorbereitet m.
ßen Luftangriffen, auf die dann Artilleriebombardement
Anſturm der eingeborenen Truppen folgt.
Die hieſigen militäriſchen Sachverſtändigen glauben mu
die Abeſſinier ſich bei Gorahai nicht mit reinen V.
digungsmaßnahmen begnügen, ſondern
ſuchen werden, durch einen Gegenangritſſe,
von Gerogubi ſüdweſtwärts vom Webb ScieeN
verlaufende italieniſche Front zu durchb=
reichthaben. Ein ſolcher abeſſiniſcher Erfolg würde unbe
bare Wirkungen haben. Er würde den Abeſſiniern die K
über die von den Italienern neu erbauten Straßen einätn
auf denen ſie raſch ſüdwärts nach italieniſch Somaliland vr
könnten. Auf beiden Seiten ſteht alſo in der kommenden
von Gorahai außerordentlich viel auf dem Spiel.
Waffenausfuhrverbok der Schweiz für Abeſſät
und Ikalien.
Der Bundesrat hat die Ausfuhr, Wiederausfuhr und
fuhr von Waffen, Munition und Kriegsmaterial nach Ab=
und Italien verboten. Ein Bericht des ſchweizeriſchen *
rates über die Haltung der Schweiz zur Frage der Süh
nahmen iſt dem Völkerbundsſekretariat zugeſtellt worden.
werdung mit Arteiten unzutafſus 4 dr bauſt
he
ja hut, erſte
IIks
f9 nit einer
jenl ihre Acht
Die dus W.
dß wir ja
egmnen hat,
Menonalſozial
Mmeingetret
Jeder hat
ve auch ich
esſandpunkt
DNB. Berlin, 28. Ofüdz) as.
Im Anſchluß an ſeine frühere Entſcheidung, wonach dii9siſt ausg
bung mit noch nicht rechtskräftig gewordenen Gerichtsurtei. 100pr
ſtatthaft iſt, ſtellt der Werberat der deutſchen Wirtſchaft jes enlen ka
daß auch rechtskräftige Urteile nicht zur Haeumal
Nati=
ſetzung des Mitbewerbers benutzt werden /Figene Aufg
fen. Wenn die Gerichte durch rechtskräftiges Urteil eine S.BMieis Erziehun
keit zwiſchen zwei Werbungstreibenden endgültig entſſ eden haben
haben, müſſe verhindert werden, daß die obſiegende Partb Meſr Erzieh
ihrerſeits durch Benutzung des Urteils den Unterlegenen Auüſen dafür
dert. In einzelnen Fällen könne allerding /hüung I
Veröffentlichung eines gerichtlichen Erkeſeie Sie
niſſes zur Abwehr unwahrer Behauptunge / Fhrufen
forderlich ſein. Hierfür ſei aber in jedem Eßeinen G
die Genehmigung des Werberats notwendi iſeen dürfen,
teile denen von den Gerichten die VeröffentlichungsbefugniZ0nhrt, und
drücklich zuerkannt ſei, dürften natürlich in dem vom Gerick ,A dieſer Pa
geſehenen Rahmen veröffentlicht werden. Darüber hinaus ſ.ſt ier im St
Verwertung nur mit Zuſtimmung des Werberats zuläſſig. den vom
nitma
Auf einer Tagung des Akademiſchen Turnbundes, di7A vie geſagt
Sonntag in Berlin ſtattfand, wurde die Auflöſung des A.T.70h dem A
kanntgegeben.
Die Woche des beitſchen bilches 1939.
Bei der eindrucksvollen Eröffnung der Woche des deutſchen
Buches in der Weimarhalle ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels
Nach einer einleitenden Würdigung Weimars als der Stadt
Goethes und Schillers und damit als der Stadt deutſcher
Dicht=
kunſt kam Dr. Goebbels auf den Wert der deutſchen Dichtung
und des deutſchen Buches zu ſprechen.
„Völker und Zeiten mögen vergehen, bleiben aber wird das,
was ihre Staatsmänner und Soldaten an geſchichtlichen
Leiſtun=
gen vollbrachten, was ihre Bildhauer und Baumeiſter in
Mar=
mor und Stein verewigten, was ihre Dichter und Denker an
Unſterblichkeit dem Buche einhauchten. Staatsgebilde und Kriege,
Bildwerke, Bauten und Bücher ſind die Mittel, mit denen ein
Volk ſein Leben über die Jahrtauſende hinweg erhalten kann”.
Das ſei aber nur dann möglich, wenn die Kraft, die ſie im
Inneren beſeelt, dem Volke ſelbſt entſpringt. Das Volk müßte
Pate ſtehen bei der Geburt der großen und ewigen Kunſtwerke,
die aus ſeiner Seele geſchaffen, allein auch zu ſeiner Seele
wie=
der zu ſprechen vermögen. „Auch unſere Zeit bedarf wieder dieſer
tiefſten Beziehungsſetzung zwiſchen dem Volk und ſeinen
Dich=
tern. Nur, wenn ſie feſt geknüpft iſt, wird die lange Friſt, in
der wir auf die Verkündigung unſeres nationalen Mythos
war=
ten, am Ende doch das dichteriſche Genie der größten politiſchen
Umwälzung der modernen europäiſchen Geſchichte hervorbringen”
Der nationalſozialiſtiſche Staat habe, ſo weit es an ihm
liegt, dieſe neue Blütezeit einer künſtleriſchen Schaffensperiode
in Deutſchland auf das beſte vorbereitet und Hemmungen und
Hinderniſſe, die ihr im Wege ſtanden, beſeitigt.
Die erſte Aufgabe, die wir nach der Machtergreifung zu
löſen hatten, war die radikale Säuberung des deutſchen
Schrift=
tumes von der ſchmählichen literariſchen Hinterlaſſenſchaft der
liberalen Zeit, die dem beſten und guten Buch den Weg zum
Volke verſperrte.”
Dieſe Säuberung habe dann im Aufbau des Standes ihre
Weiterführung gefunden. Während die Organiſationen des libe=
ralen Staates als reine Intereſſenverbände nur die Aufgabe
hatten, ihre Mitglieder wirtſchaftlich zu betreuen, ſeien die
Orga=
niſationen im nationalſozialiſtiſchen Staat verpflichtet, durch
un=
abläſſige Schulung und Erziehung ihrer Angehörigen das
natio=
nale Verantwortungsgefühl wachzuhalten. Dieſem Zwecke diene
vor allem die im Laufe des letzten Jahres geſchaffene
Reichs=
ſchule des deutſchen Buchhandels, die jeder durchlaufen müſſe,
der als Verleger oder Buchhändler, als Büchereiinhaber oder
Buchvertreter an Verbreitung und Vertrieb des Buches
irgend=
wie beteiligt iſt. Darin zeige ſich auch ſinnfällig der Wandel,
der ſich in Deutſchland vollzogen habe, denn während früher der
Börſenverein der deutſchen Buchhändler reiner Prinzipalverband
geweſen fei, umſchließe er heute mit dem Bunde Reichsdeutſcher
Buchhändler in einheitlicher Zuſammenfaſſung Arbeitgeber und
Arbeitnehmer.
Da das Buch für Millionen Volksgenoſſen vor allem ein
Mittel der Unterhaltung und Entſpannung im ſchweren Alltag
ſei, erſcheine es um ſo wichtiger, daß ſeichter Kitſch und geiſtloſe
Amüſierware durch handfeſte und brauchbare Tageskoſt erſetzt
Dr. Goebbels eröffnete die Buchwoche.
würden. Unterhaltung dürfe nicht mit Volksverdummung und
gewiſſenloſer Geſchäftemacherei gleichgeſetzt werden. Darum ſei
es eine gebieteriſche Aufgabe, produktiv und anregend einer
guten und brauchbaren Unterhaltungsliteratur den Weg zum
Volke zu eröffnen und ihr weiteſte Entwicklungsmöglichkeiten zu
ſichern.
Daneben finden wir die umfangreichen Maßnahmen zur
Förderung dichteriſcher und ſchriftſtelleriſcher Werke von Rang,
denen der Eingang ins Volk freigemacht werden müſſe.
„Mit dem Mittelmoderner Propaganda”, ſoerklärte Dr. Goebbels,
„haben wir hier vorbildlich zu wirken verſucht und jungen, bisher
noch unbekannten Kräften, die zumeiſt aus der kämpfenden Be=
wegung hervorgegangen ſind, die Möglichkeit freien und
loſen künſtleriſchen Schaffens gegeben. Es hat an dieſen imt
Kräften niemals gefehlt, auch zu unſerer Zeit nicht. S291 Plig
1933 wie im Jahre 1934 konnte der deutſche Nationalpreisli weit
Kämpfern der Bewegung verliehen werden, und zwar für THM Chorver
die weit über das zeitgenöſſiſche Schaffen hinausragten.” r
Erfreulicherweiſe hätten ſich auch zahlreiche öffentliche=Eimleit der
perſchaften und private Vereinigungen durch Stiftung von 4—M Hadit
an der Unterſtützung des dichteriſchen Schaffens in Deute/N
beteiligt.
Es gelte aber, auch dafür zu ſorgen, daß die Schätze:Eim 9
ſchen Geiſtes und deutſcher Dichtung über den engen Ra2 Mud
einer ſchmalen Bildungsſchicht hinaus den Weg in die 90 Mn
An
Maſſen des Volkes finden.
„Die Werke der Nation, an denen das Volk im Glücn!”wlen
haben muß, um ſie im Unglück verteidigen zu können, IAllſer
nicht ſo ſehr im Materiellen wie im Ideellen begründet. AMſier
muß ſein Volk kennen, um es zu lieben. Und man muß Teler
Niejenigen,
deſſen Liebe zu ſeinem Volke eine harte nationale Verpflie— 90s
in ſich ſchließt, auch die Möglichkeit zum Kennenlernen N.,
Volkes im tiefſten Sinne geben.”
Darum habe die Reichsſchrifttumskammer in der R1.
arbeitsgemeinſchaft deutſcher Buchwerbung all die Kräfte ſſch
mengefaßt, die ſich dieſer Aufgabe widmeten. Dieſem Ziele
auch die Woche des deutſchen Buches. Im Gegenſatz z*
einen „Tag des Buches” der Vergangenheit, gehe es dabel. Zeſtu
um eine zu nichts verpflichtende Werbung. Es gehe vie ? Wen
um die tiefgreifende und weitreichende Wirkung des Buch”
Volk ſelbſt, das unmittelbar davon erfaßt und angeſpii
werden ſoll.
„Es wird in dieſer Woche kaum eine Stadt in Deutſche.
geben, in der nicht in großen Kundgebungen und Veranſſ.*
gen das deutſche Buch zu Worte käme, kaum eine Organſſ.
die ſich nicht in irgendeiner Weiſe an dieſer großzügigen”
bung beteilige. Preſſe und Rundfunk ſind in weiteſtem Un g
an dieſer wirklich geiſtigen Propaganda beteiligt. Filn
Plakat werden ſich in ihren Dienſt ſtellen. In allen Ländel
Erdteilen der Welt finden ſich deutſche Volksgenoſſen, w
Bekenntnis zum nationalen Geiſtesgut ihres Heimatlandss
zulegen.
In welcher anderen Zeit wäre das möglich geweſen, we.*
andere Land hätte dem auch nur annähernd Gleiches enlbe
zuſtellen.
Das in der ganzen Welt als barbariſch hingeſtellte naſſh.
ſozialiſtiſche Deutſchland gibt damit allen Völkern ein Bell
im Bekenntnis zum eigenen Geiſtesgut, drückt ſeine Achtung
Bewunderung vor dem Geiſtesgut anderer Nationen
aus=
glaubt auch hierin einen Beitrag zur ſeeliſchen Verſöhnune
Völker zuzuſteuern, die dem politiſchen Frieden immer .
zugehen pflegt.
DRing, 29. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Burter und Siact.
OiEenpo des Marſches beftimnk der Fihrer. — Der im Staaksaparak und wer in der partei den
vom Führer befohlenen Gleichſchrikt nicht mikmacht, muß ausgemerzt werden.”
oder auch nur aus gut gemeintem Uebereifer zu vollziehen und
damit diſziplinlos zu werden.
Miniſterpräſidenk Göring
Gehorchen allein aber, Volksgenoſſen, das wiſſen wir alle,
genügt nicht und genügt vor allem uns Nationalſozialiſten nicht.
U der Führerkagung des Gaues Schleſien.
Wer vom Führer berufen iſt, durch ſein Vertrauen ausgezeichnet,
Breslau, 28. Oktober.
Aiſterpräſident General Göring ſprach am Samstag
bencuf der Führertagung der NSDAP. des Gaues Schleſien
AſJahrhunderthalle. In ſeiner Rede führte er u. a. aus:
91 Führer hat die Revolution für beendet
rkſltt in dem gleichen Augenblick, als er die
„inakit von Partei und Staat proklamieren
owſe. Wenn heute Partei und Staat als ein
Gan=
esſu ſteht, ſo muß ſelbſtverſtändlich hier nun
Eingliede=
umgeimtreten, die notwendig iſt, um die Aufgaben zwiſchen
ar und Staat richtig zu verteilen. Es kann nicht immer
1lſ im gleichen Tempo geſchehen. Das Tempo
egſlerſches beſtimmt Gott ſei Dank der Führer
nigiemand anders. Wer das nicht will, der hat
ungben auszuſcheiden. Die nationalſozialiſtiſche
Be=
geglu erfaßt heute alle Volksgenoſſen. In ihrer Hand liegt
er mdfunk, die Preſſe, der Film, liegen alle die Dinge, die
ſotugdig ſind, um ein Volk zu erfaſſen, aufzuklären und zu er=
6 alle leitenden Beamten, Parteigenoſſen, ſind aus der
zeupung geſtellt worden. Wenn aber der Führer
Män=
ſeuſruft, die nicht aus der Partei
hervorge=
au auſon ſind, dann müſſen wir
Nationalſozia=
zſtiſe ſo viel Einſehen haben, daß der Führer
ſondafyü ſeine Gründe hat. Wenn er dieſe Männer ſeines
genan erinens für würdig hält, dann haben wir ihnen auch unſer
Webſ erunen zu geben, denn der Führer hat die beſſere
Menſchen=
zu duiänmar als wir alle zuſammen.
en Gon; Xder Gemeinde, in der Provinz, überall kann die Partei
og würſeh zſuwirken, ſtellt ſie die entſcheidenden Berater und die
Füh=
ſiniern dr uueteinzelnen Einheiten. Faſt ſämtliche Gauleiter ſind gleich=
Straßen iti= e Spitzen der Behörden in der Form der Oberpräſiden=
Somaliann, ud vor allem: Ausder Hitlerjugend werden in
mmenukkuft allein die kommenden Führer
Deutſch=
anſohervorgehen.
M Partei hat das gewaltigſte Fürſorgewerk, das die Welt
ſeſehzen hat, erſtellt, leitet es und hilft damit Not und Elend
nte en Volksgenoſſen lindern. Das Winterhilfswerk ſpricht
ir ſechmit einer einzig gewaltigen Sprache, daß die Welt davor
gure ihre Achtung zeigen muß.
rausſuhrr z hhr das Wichtigſte, Parteigenoſſen, müſſen Sie
erken=
erial noten: aß wir ja nur die erſte Generation ſind, die Generation,
veizeriſche ennen hat, zum Teil erſt im reifen Alter, das Ideengut
rage de es ſtionalſozialismus zu erfaſſen. Jeder von uns iſt in das
ſtellt waebenr ineingetreten, reichlich bepackt mit Bagage aus früheren
eitahn Jeder hat viel von ſich erſt abwerfen müſſen. Jeder von
ſäucht die auch ich, waren belaſtet mit falſcher Erziehung, ganz
eicht, b der deutſche Arbeiter ſeine Erziehung vom marxiſtiſchen
laſſtenandpunkt erhalten hat oder wir vielleicht vom Standes=
Berlig 4inkälins.
ng. wont „(Fliſt ausgeſchloſſen, daß die heutige Gene=
Gerichtsat 1n 100prozentig nationalſozialiſtiſch fühlt
Wirtſtin dü unken kann. Was heute Pimpf iſt, das wird Gott ſei
icht zuand enmal Nationalſozialiſt ſein. Das zu erzielen, das iſt aber
t weiſſere igene Aufgabe.
rteili dſes Erziehungswerk iſt das Wichtigſte, was wir überhaupt
ültig vulladen haben.
1 er Erziehung müſſen wir uns ganz beſonders widmen
nterlend huſſen dafür ſorgen, daß aus dieſer Generation dann die
allerhollelnlng langſam heranreift. Und darum iſt es notwendig,
ichen ſß ede Sie, die an den verſchiedenſten Stellen der Partei als
hauytſeiter erufen worden ſind, ſich darüber klar ſind, daß wir
nie=
nieſtallsinen Gegenſatz zwiſchen Partei und Staat
wüfzeltan dürfen, ſondern daß dieſer Staat unſer Fleiſch iſt, der
„uls gört, und daß wir deshalb zuſammen an dieſem Staat
meld u dieſer Partei, was das gleiche iſt, zu arbeiten haben.
„Peiſcer im Staatsapparat und wer in der Par=
zei dn vom Führer befohlenen Gleichſchritt
ichſtmitmacht, muß ausgemerzt werden. Das
emuczwie geſagt, gibt allein der Führer an. Es wird deshalb
uch ſiet, dem Willen des Führers gemäß, abſolut ernſt gemacht
egen ſejenigen, die da glauben, Einzelaktionen aus Radauluſt
irgendwo als Führer an kleiner oder großer Stelle in Partei
oder Staat zu ſtehen, muß durch ſein lebendiges Beiſpiel, durch
ſeine Handlungen ſich immer wieder aufs neue bewähren und den
anderen Gefolgsleuten dieſes Beiſpiel ſein.
Glaubt mir Parteigenoſſen: Selbſtverſtändlich ſind immer
noch Leute am Werke, die ſo eine Art Provokateure
dar=
ſtellen, oder ſolche, die zu uns gekommen ſind, weil ſie ſich unter
Nationalſozialismus etwas ganz anderes vorſtellen als
National=
ſozialismus iſt, die irgendwelche phantaſtiſchen und
verworrenen Pläne haben, die in mißverſtandener
Auffaſ=
ſung des nationalſozialiſtiſchen Raſſegedankens und des
Bekennt=
niſſes zu Blut und Boden das überſpitzen und in ihre
roman=
tiſchen Wunſchträume von Wotan und Thor und
ähnliches einſchließen.
Und damit komme ich zu unſerer
Einſtellung zur Religion und zur Kirche.
Wer Nationalſozialiſt iſt und durch alle die Jahre war, der hat
vor allem eines bewieſen, daß er glauben kann, daß er eine
Glaubensſtärke beſitzt, die ungeheuerlich ſein mußte. Denn wie
wäre es möglich geweſen, Deutſchland freizumachen und ſeine
Wiedergeburt zu ſchaffen, wenn wir nicht erfüllt wären von
tief=
ſtem Glauben zum Allmächtigen, daß er dieſes gigantiſche Werk
ſegnen kann. Wer deshalb behauptet, Nationalſozialismus ſei
Irrglaube, oder wir Nationalſozialiſten ſeien Atheiſten, der lügt
wider beſſeres Wiſſen. Man nehme ſich ein Beiſpiel an jener
Seelengröße und Stärke, wie ſie der Führer beſitzt, die faſt ſchon
überirdiſch iſt.
Wenn man uns aber vorwirft, wir bekämpften die Kirchen,
ſo muß auch ich ſagen: Nein! Die Kirche täuſcht ſich hier, ſie hat
uns den Kampf angeſagt. Wir haben der Kirche erklärt, daß wir
auf dem Boden des poſitiven Chriſtentums ſtehen. Wir haben
der Kirche durch unſeren Glaubenseifer, unſere Glaubensſtärke
überhaupt erſt wieder gezeigt, was Glaube heißt, wir haben
über=
haupt erſt wieder ein Volk zum Glauben zurückgeführt, das an
nichts glaubte. Wenn die Kirche trotzdem uns das vorwirft, ſo
greift ſie uns an und hat uns in die Abwehr gedrängt. So mag
es gekommen ſein, daß ſelbſtverſtändlich da und dort Uebergriffe
vorkamen, Dinge geſchehen ſind, wie ſie nicht dem Wunſche des
Führers und ſeiner Beauftragten entſprachen, aber die
Ueber=
griffe ſind nur gekommen, weil man uns nicht in Ruhe gelaſſen
hat. Es liegt an der Kirche allein, ob ſie den Frieden haben will;
wir haben der Kirche Schutz zugeſichert, und die Kirche weiß, daß
ſie dieſen Schutz auch heute in vollem Umfange beſitzt.
Aber auf der anderen Seite darf man doch nie vergeſſen, daß
noch keine vier Jahre vorbei ſind, da gab es Parteien, die dem
Volk dauernd vom Glauben redeten, in der Praxis im Reichstag
mit den ungläubigen Kommuniſten und Marxiſten xmal geſtimmt
haben. Allein der Nationalſozialismus iſt ein gewaltiger, geiſtiger
und ſeeliſcher Umbruch geweſen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der
Nationalſozialismus es ablehnt, gegen Geiſteskämpfer wie in
früheren Zeiten mit Scheiterhaufen und Inquiſition aufzutreten.
(Stürmiſcher Beifall.)
Der Nationalſozialismus ſteht hier beiſeite und wartet die
Dinge ab, jeder auf dem Feld, wo er hingehört. Und es iſt nicht
wahr, wenn man behauptet, daß andere Bücher als „Mein Kampf”
die Grundlagen des Nationalſozialismus enthalten würden. Der
Führer hat jeweils genau erklärt: „Dies iſt eine Privatarbeit und
das iſt das offizielle Programm und in „Mein Kampf” die
offi=
ziellen Ausführungen dazu.‟ Das weiß jeder Nationalſozialiſt. Es
wäre gut, wenn das auch jeder von der Kirche wiſſen würde.
In der Perſon unſeres alten Parteigenoſſen Kerrl hat der
Führer nun einen Nationalſozialiſten namhaft gewacht; es wird
ihm gelingen, auch dem deutſchen Volke den religiöſen Frieden zu
geben, den es notwendig braucht. Wir Nationalſozialiſten haben
keine Sehnſucht, uns in die internen Dinge von Dogmatik und
Glaubensauseinanderſetzungen einzumiſchen. Wir wollen die
Frei=
heit des Geiſtes, die Freiheit des Glaubens, und halten es hier
mit dem Wort des Alten Fritzen, jeder möge nach ſeiner eigenen
Fagon ſelig werden.
Aber wir erinnern uns auch anderer Parteien dann und
wann einmal zurück.
Nr. 298 — Seite 3
Wir ſind auch nicht dafür, daß andere Parteien in gewiſſen
Orgamiſationen und oft ſogar
gefarnt durch das Braunhemd
wieder tätig werden. Wir wünſchen es gar nicht, daß z. B. die
Wirtſchaftspartei in gewiſſen Organiſationen mit Braunhemd
wie=
der fröhliche Urſtänd feiert, ſondern wir kennen noch zu genau, daß
bei jener Partei Hundeſteuer und Waſſerzins weltanſchauliche
Programmpunkte geweſen waren, daß es damals immer um
In=
tereſſentenvertretung ging.
Und da ſprechen wir ganz offen aus: An ſich iſt uns überhaupt
nicht ſo ſehr wohl bei gewiſſen allzu ſtarken Aufſpaltungen und
Gliederungen. Wir ſehen am liebſten immer nur die Partei als
Ganzes, die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei. Die
Partei iſt das Einzige. So wenig wir glauben, daß
ehe=
malige prominente Gewerkſchaftsſekretäre heute die geeigneten
Leute wären, um in der Deutſchen Arbeitsfront führend tätig zu
ſeien, ſo bieten uns auch die ehemaligen Vorſtände der
Wirtſchafts=
partei nicht die Gewähr, ihre Intereſſentenvertretungen genügend
vergeſſen zu haben.
Wenn ich heute immer wieder ſehe, wie man unſer
Raſſen=
programm ausſpielt, um dabei ein beſſeres Geſchäft zu machen, dann
möchte ich ſagen: „Du gehörſt in die Wirtſchaftspartei! Zieh das
Braunhemd aus, Du haſt Dich geirrt.” (Stürmiſcher Beifall.) Wenn
in einer Straße Berlins ſechs jüdiſche Kleidergeſchäfte ſind und
nur ein deutſches, und wenn acht Tage ſpäter, nachdem nicht mehr
beim Juden eingekauft wird, die Anzüge und Kleider bei dem
Deutſchen um das Doppelte ſteigen, dann gehört er mit zu den
ſechs Juden.
Das iſt fürwahr das
Unnationalſozialiſtiſch=
ſte, was es gibt, unſere geheiligten Grundſätze
auszuſpielen zu gemeinem eigenen Profit. Wir
werden in Zukunft hierauf das ſchärfſte Augenmerk richten, und ich
werde rückſichtslos ſolche Geſchäfte ausmerzen, die derartige Dinge
betreiben.
Dasſelbe gilt auch für jene, die aus
irgend=
einer Zwangslage oder Notlage heraus durch
Preistreiberei glauben, ſichſelbſt verbeſſern zu
können. Auf dasſelbe Gebiet gehören auch dieſe
ewigen Angſthaſen von Hamſterer, die Sorge haben,
ſich ihren Bauch nicht mehr genug füllen zu können, wenn irgendwo
von einer Knappheit die Rede iſt. Man nehme ſich hier ein
Bei=
ſpiel bei anderen Bölkern. Sie ſetzen ihre Söhne, ihr Blut ein, um
ihren Lebensraum zu erkämpfen, und wir wollen nicht einmal
weniger Butter eſſen. Damit iſt es nicht getan, über die
Haustür das Transparent „Gemeinnutz geht vor
Eigennutz” zuhängenunddurch die Hintertürmit
der Hamſterware hereinzukommen. Sondern wir
ver=
langen, daß durch das Vorbild dieſer Grundſatz gewährleiſtet wird.
Es iſt die Aufgabe von Euch allen, Parteigenoſſen, die Ihr
irgendwo führt, an dieſer Volkserziehung mitzuarbeiten.
Ihr, die nationalſozialiſtiſchen Leiter, ſeid ja, wie der Führer
veſtimmt hat, die Garanten, das Volk hinaufzuführen zu unſerer
hohen Idee. Ihr dürft niemals ermüden in der ewigen Fürſorge
für Euer Volk, nicht nur im Winterhilfswerk, ſondern überall.
„Ich wünſche, daß
ein beſonderes Augenmerk auf die Befriebe
gelenkt wird, und auf das Wohlergehen der Arbeiterſchaft.
„Ich habe wiederholt Meldungen bekommen, daß auch hier noch
bei weitem nicht die Dinge ſo in Ordnung ſind, wie ſie ſein
müſ=
ſen. So wie der Arbeiter darauf Rückſicht nimmt, daß in dieſer
ſchweren Zeit Deutſchlands ſein Lohn nicht höher ſein kann, ſo
nehme auch der Unternehmer Rückſicht darauf, daß der Arbeiter
manchmal in einer furchtbaren Lage iſt.
Jener echte Zuſammenhalt, der zwiſchen Betriebsführer und
Gefolgſchaft ſein muß, wird der Maßſtab ſein, nach welcher
Rich=
tung wir den Unternehmer beurteilen.
Das ſind Dinge, die Ihr zu beſorgen habt: Die Aufklärung
und Erziehung der Betriebsführer einerſeits und der
Arbeiter=
ſchaft andererſeits, und die Aufklärung Eurer im Staatsdienſt
ſtehenden Parteigenoſſen, damit ſie eingreifen können, wo die
Erziehung nicht mehr nützt.
Ihr habt den Kampf um Deutſchlands Zukunft vor dem
gan=
zen und für das ganze Volk zu führen, und ich bin überzeugt, ſo
wie Sie das bisher getan haben, werden Sie das in Zukunft tun.
Wenn einer den Nationalſozialismus nicht verſteht, kann er heute
nicht an führender Stelle ſein. Wenn er aber beweiſt, daß er das
Gedankengut in ſich aufgenommen hat, dann wird nicht immer der
Zeitpunkt ſeines Eintritts in die Partei allein entſcheidend ſein,
ſondern was er für die Bewegung und ſein Volk leiſtet.
Volksgenoſſen, ſchwere Zeiten ſtehen uns noch bevor. Darüber
müſſen wir uns alle im klaren ſein. Wenn Ihr jemals ſchwankend
und ſchwach werdet, dann ſetzt Euch ab davon, dann ſeht auf den
Führer allein, ſeht ſeine leuchtende Geſtalt, ſeht ſeinen Edelſinn,
und Ihr werdet ſtark werden; die Kraft wird ſich Euch mitteilen,
und Ihr werdet richtig handeln.
Chorkonzerk der Mainzer Liederkafel.
2)weithin über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte
Naitx Chorvereinigung hat eine große Händeltradition, und
re mkriegszeitlichen Händelfeſte fanden die verdiente
Auf=
erkflykeit der ganzen muſikaliſchen Welt. Es liegt im Zuge
Jeſer radition, wenn im Händeljahre das erſte Chorkonzert
JeſerMeiſter galt. Das „Samſon”=Oratorium, ſchon vorher
nten (lmendorff in Wiesbaden aufgeführt, wurde in Mainz
on eſem Aſſiſtenten Joh. Ferd. Leven nachdirigiert, der auch
M 2ie Ofſſtudierung geleitet hatte. Seine Stärke lag in den
W oriführ Finalſätzen, die machtvoll aufgebaut wurden, im übri=
9 en Ewer die überragende Reife und die große Linie noch nicht,
je zi ollen Ausdeutung eines Händel einmal unverzichtlich iſt.
zol Pummlder ganze erſte Teil und weite Abſchnitte des zweiten
Nttem itter ſchleppender Flauheit und erſt gegen Ende erhob ſich
heil ie Yüdergabe zu barockem Pathos. Die Soliſten waren
aus=
mo ahnnsls Mitglieder der Wiesbadener Oper. So wenig ſonſt
e Luch A Opernſtil auf den Konzertſaal übertragbar iſt, ſo eignen
Wch fimtHändels Oratorien, die faſt eher Konzertdramen genannt
derdandürfen, Sänger mit theatraliſcher Stilauffaſſung
beſon=
bers i9. Thomas Salchers Samſon konnte ſich auch erſt im
Weauff es Abends zu ſeiner, vollen Höhe erheben, während
ſeſech Selen=/Krauns Micha eine von Anfang bis Ende gleichmäßig
euſhute =Aſtung war. Hilde Singenſtreu formte die Delila
eimit chnem Gelingen und wurde auch mit den Koloraturen gut
zwertig, te hingegen Herbert Alſen (Manoah) einige
Schwierig=
ng Weitens ſachten. Die ſtiliſtiſch beſte Leiſtung war zweifellos Adolf
Wanſchs Harapha. Elfriede Draeger gefiel in den beiden
kſtens leilen beſſer als im dritten, wo ſie ihr Solo ziemlich
Ruälgluh brachte. Hans Kuhnert an der Orgel und Tini
eifſſig am Flügel fügten ſich mit ſicherem Stilgefühl ein.
Der, Aor war trotz zahlenmäßigen Rückganges auf
altbewähr=
chicter Eü und klang ebenſo tonſicher wie dynamiſch ausgeglichen.
Dr. B.
Zu erſten Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=
Quarkekis.
75 den erſten Abend ſind drei Quartette aus verſchiedenen
M Schanesperioden Beethovens ausgewählt: Das B=Dur Op. 18
Nr. I)as Es=Dur Op. 74 (das ſog. Harfenquartett) und das
W B-DLl Sp. 130.
Me gro con brio lautet die Tempobezeichnung des
erſtem öatzes des erſten der Opus 18=Gruppe. Ein friſcher,
Tyhtlyrſch reich bewegter Satz voll pulſierenden Lebens und
überrſtlicher Klarheit. Wundervoll der langſame Satz Adagio.
Ein /ger Beethoven! Ein ergreifender Klagegeſang im düſteren
D=Moll! Der dritte Satz iſt ein keckes Scherzo. Wie in anderen
Werken, ſo z. B. in der Eroica, folgt einem tiefernſten langſamen
Satz nun ein in frohe Heiterkeit getauchtes Spiel der vier
In=
ſtrumente, ein Losreißen aus Leid und Schmerz. Das Finale,
ein im Aufbau nicht ganz unkompliziertes Rondo, deſſen erſtes
Thema aus flott dahinfließenden Sechszehntel=Triolen beſteht,
beſchließt das ungemein dankbare Werk, das dem Hörer keine
all=
zu ſchwierige Aufgabe gibt.
Geht durch dieſes Quartett, mit Ausnahme des langſamen
Satzes, ein fröhlich heiterer Zug, ſo ſpricht aus dem Quartett
Es=Dur Op. 74 ein anderer Geiſt. Kraft, Energie, feierlich
feſt=
liche Stimmung. Prachtvoll, faſt orcheſtral der Schluß des erſten
Satzes mit den Arpeggien der erſten Violine. Die in den tiefen
Inſtrumenten mehrmals auftretenden Pizzicati gaben dem Werk
den Namen „Harfenquartett”. Abgeklärt in der Stimmung, von
ergreifender Schönheit durchzogen iſt der zweite Satz Adagio
ma non troppo. Herrlich der verlöſchende Abſchluß, ein
Friedensgeſang nach ſchweren Kämpfen. Kraftſtrotzend das in
Dur und Moll wechſelnde Preſto, das unmittelbar in den
letz=
ten Satz Allegretto con Variazioni übergeht. Nach
einem liedhaften Thema der erſten Violine entwickeln ſich
Varia=
tionen von höchſter Meiſterſchaft. Ueber ein Un poco vivace
führen ſie in ein kurzes Allegro und ſchließen das prachtvolle
und auch leicht anſprechende Werk in glänzender Weiſe ab.
Merk=
würdigerweiſe die beiden Schlußtakte im Piano.
Das zweite der dem Fürſten Galitzin gewidmeten Quartette,
das in B=Dur, Op. 130, weicht hinſichtlich der Anordnung
der Sätze von der gewohnten Form ab. Statt aus drei oder vier
Sätzen, beſteht dieſes Quartett aus ſechs Sätzen. Im erſten
Satz fällt der häufige Tempowechſel zwiſchen Adagio ma non
troppo und Allegro auf, dennoch iſt die Struktur des Satzes eine
klar überſichtliche und der Taktwechſel ergibt ſich vollkommen
ungezwungen. Der zweite Satz iſt ein ſchnell vorüberhuſchendes
Preſto in B=Moll, deſſen etwas herberer Trioteil im ³⁄₈ Takt
in B=Dur ſteht. Als dritter Satz folgt ein wundervolles
Andante con moto ma non troppo und dieſem ein
Deutſcher Tanz, Alla Danza tedesca, einer der um die
Jahrhundertwende ſo beliebten graziöſen Tanzſtücke. Und nun
erklingt eines der ſchönſten Tonſtücke, die Beethoven ſchrieb, ja,
die überhaupt jemals geſchrieben wurden: die herrliche
Cava=
tina, Adagio molto espreſſivo. Der Meiſter ſelbſt bezeichnete
dieſen unvergleichlich ſchönen Satz als das Beſte, was ihm
aus der Feder gefloſſen ſei. Man ſagt, ihm ſeien ſtets beim
Durchleſen der Partitur die Tränen gekommen. Als letzten Satz
ſchrieb Beethoven die große Fuge, die er ſpäter auf Anraten
ſeiner Freunde von dieſem Quartett loslöſte und als
ſelbſtän=
diges Muſikſtück für Streichquartett unter der Opuszahl 133
herausgab. Für das B=Dur=Quartett komponierte er dann das
Finale Allegro, ein Rondo voll übermütigem Humor, ein
Tanzfinale, wie es in ſolcher Vollendung nur ein Meiſter wie
Ludwig van Beethoven ſchreiben konnte. Dieſes Finale war ſein
letztes Werk, das er der Welt ſchenkte.
Friedrich Brückmann.
Die Urſachen des Weltkrieges. Von Camille Bloch. (
Ueber=
ſetzt von Marc Jaryc.) Verlag Raſcher u. Cie. A.=G. Zürich,
1935.
Der Verfaſſer iſt Direktor der Kriegsbibliothek und des
Kriegsmuſeums in Paris ſowie Profeſſor an der Sorbonne. Er
nennt das Buch eine hiſtoriſche Darſtellung. Hier iſt der erſte
Widerſpruch zu erheben. Das Buch iſt nicht hiſtoriſch, ſondern
durch und durch polemiſch, durch und durch einſeitig, durch und
durch antideutſch. So intereſſant die Bekanntſchaft mit dem Buch,
mit der franzöſiſchen Mentalität (die man ja kennen muß) auch
ſein mag, ſo kann nicht ſtark genug davor gewarnt werden, das an
ſich glänzend dargeſtellte Werk ohne genügend kritiſche
Einſtel=
ung, ohne Quellenſtudium zu leſen! Einige Hinweiſe mögen
ge=
nügen. So ſtellt der Verfaſſer Poincaré als friedlich dar, dagegen
als Kriegstreiber Moltke (der bekanntlich als müder und kranker
Mann ins Feld ging) und Bethmann, deſſen Eingeſtändnis
gegen=
über dem engliſchen Botſchafter am 4. Auguſt: „Nun bricht meine
ganze Politik wie ein Kartenhaus zuſammen”, der Verfaſſer
un=
terſchlägt! Bloch bringt es ferner fertig, die zuerſt erfolgte
ruſ=
ſiſche Mobilmachung als harmlos darzuſtellen, dagegen die ſpäter
erfolgten der Zentralmächte als kriegstreibend. Wie raffiniert
der Verfaſſer gearbeitet hat, dafür noch ein Beiſpiel: Bloch
er=
wähnt wohl Vorkriegsſchriften deutſcher Militärs, ſpricht aber
kein Wort von den vorausgegangenen Kriegsbüchern von
franzö=
ſiſcher Seite, die eine Offenſive gegen Deutſchland predigen! Noch
ein Wort über das „Vorwort‟. Hiernach iſt das Buch nicht für
Spezialiſten geſchrieben (natürlich, die können ia die Quellen
uſw. nachprüfen), ſondern für den gewöhnlichen Leſer, der ja die
Fülle der Literatur nicht ſelbſt leſen kann, als Leitfaden. Darin
liegt die große Gefahr des Werkes, deshalb der oben
ausgeſpro=
chene Wunſch, das Studium der Schrift ebenſo kritiſch wie genau
vorzunehmen. Wir kennen die Literatur über die
Kriegsſchuld=
frage ziemlich, „bereichert” iſt ſie durch das vorliegende Werk
nicht! Wir und die Welt wiſſen, daß das deutſche Volk an dem
Ausbruch des Weltkrieges keine Schuld trägt und daß ſeine
da=
maligen Führer, ſoweit ſie fehlten, das nicht aus böſem Willen,
ſondern aus Unfähigkeit taten.
H. W. W.
* Der B.3.=Atlas. Herausgegeben von der B.3. am Mittag.
Das iſt der ſicherſte und bequemſt zu handhabende Kartenführer
für Autofahrer! Er erſetzt völlig die unbequemen Einzelkarten
und iſt ſehr preiswert. Formatlich ſo, daß er ebenſo bequem in
der Taſche zu tragen iſt, wie in der Türtaſche mitzuführen.
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bei überaus überſichtlich und inhaltlich reich, 53 Einzelkarten,
die Anſchlüſſe leichteſt feſtzuſtellen, führen durch ganz Deutſchland:
eine Reihe weiterer Karten zeigen die Durchfahrten durch 60
Städte. Trotz der Größe des Druckes und der Klarheit der
Streckenführung ſind alle Nebenſtrecken, auch die kleinſten
Ort=
ſchaften, verzeichnet. Die Autofahrſtraßen ſind unterſchiedlich
ge=
kennzeichnet in große und günſtige zwiſchen großen Orten, in
ſon=
ſtige Hauptſtraßen und gute Straßen. Selbſtredend ſind auch die
Ent=
fernungen angegeben. Alſo alles, was der Autofahrer braucht.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere gute Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schwägerin und Tante
geb. Friedrich
plötzlich und unerwartet im 71. Lebensjahre zu
ſich zu nehmen.
Im Namen
aller trauernden Hinterbliebenen:
Karl Schomburg.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1935
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Die Beerdigung findet in der Stille ſiatt.
Am 26. Oktober entſchlief ſanft, infolge eines Unglücksfalles,
mein lieber Mann und Vater, unſer guter Sohn und Bruder,
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Reſormhaus Bl
am Weißen Turm
[ ← ][ ][ → ]zurstag, 29. Oktober 1935
Zus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 29. Oktober 1935
Dse Kundgebung der Wirtſchaftsgruppe
Einzel=
handel heute, den 29. Okkober.
ſei hiermit nochmals ausdrücklich auf die heute Dienstag,
ung 130 Uhr, im Städtiſchen Saalbau beginnende große
Kund=
ge urg hingewieſen. Es ſpricht der ſtellvertretende Leiter der
Wsich aftsgruppe Einzelhandel Berlin, Pg. Cornelius
Be=
rmeiß =Jena, ſowie der Leiter der Bezirksgruppe Heſſen der
Wsſtchaftsgruppe Einzelhandel, Pg. Wilhelm Köhler=
Frank=
funtrl M.
ie Kundgebung iſt für den geſamten Einzelhandel des
Krei=
s larmſtadt — Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder
Pſſutappell.
Immer noch Kinderlandverſchickung.
ſur Laufe der vergangenen Woche kehrten insgeſamt 70
der aus dem Kreiſe Darmſtadt wieder in ihre
guat zurück. Sie waren untergebracht in Gießen, dem Gau
Hialen=Nord ſowie in dem Erholungsheim Wildſachſen. Wie
müüren, haben ſie alle bei ihren Pflegeeltern liebevolle
Auf=
wwe gefunden und ſich körperlich und ſeeliſch gut erholt.
Außer=
de würd am Montag und heute insgeſamt 100 Kinder aus
dieK reiſen Oberlahn, Alzey und St.
Goarshau=
evreder nach Hauſe gefahren. Auch ſie haben es hier in
Darm=
ſtogut gehabt und ſich glänzend erholt. Nun ſind alle wieder
aauſe bei den Eltern und ſtehen der Schule, der HJ., dem
hvolk und BDM. in aller Friſche voll und ganz zur
Ver=
ſug. Mögen ſie aber ihre Pflegeeltern, die ſich ihrer wie eigene
ſſer annahmen, nie ganz vergeſſen und ihnen ihren
tief=
wudenen Dank recht oft mitteilen für all die empfangene
Zw und Wohltaten, ſowie für die ſchönen Stunden, die
gemein=
ſa min Freude erlebt wurden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Ortsgruppe Darmſtadt.
„Nittelpunkt unſerer erſten Mitgliederverſammlung im
Win=
telrülb jahr 1935/36 ſtand ein Vortrag von Frl. Anna
Wahren=
diſat Geſchäftsführerin der Frauenhilfe: „Die volksmiſſionariſche
Alſabe der evangeliſchen Frau”. Frl. Wahrendorff ſieht dieſe
Alyſabe in dem Mahn= und Buß=Ruf, in der Forderung „Chriſtus
unukem lieben deutſchen Volk zu erhalten oder neu zu ſchenken”.
Mön können das nur, wenn wir ſelbſt von Jeſus Chriſtus.
un=
ſeſſie Heiland. Erlöſer und Führer erfaßt, wenn wir Menſchen
delsSbangeliums ſind. Darum gilt es in der Bibel tagtäglich zu
Y lelle und zu forſchen, ſtille zu werden und zu hören, was der Herr
umszu ſagen hat. Und dann helfen durch die Kraft, die uns von
olne kommt, daß unſere Frauen, unſere Familien, unſer Volk die
Bc wieder kennen und lieben lernen und ſich dadurch auch über
dice hrundlagen unſeres evangeliſchen Glaubens klar werden. Die
K)m von oben kommt durch das Gebet. Das deutſche evangeliſche
Hül muß wieder beten lernen. Eine gute vielleicht die beſte
An=
waiſſing hierzu gibt uns Martin Luther. Ihre volksmiſſionariſche
Alzfabe iſt der evangeliſchen Frau von Chriſtus ſelbſt gegeben.
Säü Befehl an ſeine Jünger, von ihm in der Welt zu zeugen,
guſtuns allen. Die Rednerin ſchloß mit einem Wort aus Jeſaia
6:7. Machet Bahn, machet Bahn, räumet die Steine hinweg,
be=
reun dem Volk den Weg”. — In geradezu andächtiger Stille
lalten die Anweſenden den Ausführungen der Vortragenden.
DAeVorſitzende gab dem ſtarken Eindruck in herzlichen
Dankes=
wanen Ausdruck. Der beſte Dank wird freilich ſein, wenn wir Frl.
Wakendorffs Ausführungen in uns weiter klingen laſſen und ſtill
mns verarbeiten als Bußruf als Mahnruf als Forderung.
Säilin uns verarbeiten, aber zur Tat reifen laſſen, wie es auch
L0M detrlrbeitsplan fordert, den die Bundesleitung für ihre
Mitglie=
deer verausgegeben hat. Er verlangt, wie die Vorſitzende unſerer
Güupe uns mitteilte, eine Neudurchdenkung der Bundesarbeit
urdträgt die Ueberſchrift: „Der Dienſt der Kirche in der Welt”.
ſach der üblichen Ehrung eines verſtorbenen Mitgliedes, Frau
Ruann, nach Behandlung eines Antrages von Frau Hübner,
die rbeit in der Trinkerfürſorge betreffend, ſowie nach mehreren
gebſäftlichen Mitteilungen aus verſchiedenen Gebieten ſchloß die
S. W.
Wutzende die wertvolle Tagung.
Frauenverein der Lukasgemeinde. An Stelle des ausgefallenen
Wchitsabends am vergangenen Donnerstag iſt die nächſte
Zu=
ſcimenkunft am Mittwoch, den 30. Oktober, im Gemeindehaus,
Müitzſtraße 17.
Männervereinigung der Petrusgemeinde. Zu allen Zeiten
hatdas Problem der ſittlichen Freiheit die Menſchen beſchäftigt.
Cs grübleriſche Denker oder ehrliche Lebenskämpfer waren, für
dasGeſchick des Einzelnen wie für die Geſtaltung des Volkslebens
unun immer Sücher unterwegs, das Tor zur wahren Freiheit zu
fifnn. In der Geiſteswende unſerer Tage ruft die alte Frage
nmi neuer Klärung. Wer den Irrtum erkannt hat, daß Freiheit
nnch Willkür iſt und den engen Geleiſen egoiſtiſchen Denkens den
Whied gegeben, macht die Entdeckung, daß wir gebunden ſind an
ewie Geſetze und an die Gebote des Volkslebens, in das wir
hänngeboren. Glaube und Volkstum gehören aufs engſte
zuſam=
unsn. Wahre Freiheit iſt die Frucht innerſter Gebundenheit und
iſüls ſolche von den großen Deutſchen der Vergangenheit und
darßegenwart immer bekundet und angeſtrebt worden. Für das
paynliche und völkiſche Leben wird Martin Luthers Wort von
dar Freiheit eines Chriſtenmenſchen dauernd Geltung haben: Ein
Giſtenmenſch iſt ein freier Herr aller Dinge und niemand
unter=
tatnaber auch ein dienſtbarer Knecht aller Dinge und jedermann
uumrtan. Dieſen überaus zeitgemäßen Gedanken hat Herr
Tuttiar Bauer in der letzten Monatsverſammlung unter dem
Lyna: „Poſitives Chriſtentum als Grundlage von Ordnung und
Freheit” einen ebenſo tiefen wie anſchaulichen Ausdruck gegeben
uun ſich den reichen Danken ſeiner Zuhörer damit erworben. Es
galng ihm meiſterhaft, die Grundlagen aufzuzeigen, auf denen
uurſce neue Volksgemeinſchaft aufs beſte gedeihen kann.
Chriſten=
tunder Tat iſt Boden und Triebkraft wahrer ſozialer Geſinnung
urnechteſter nationaler Verbundenheit.
p. Sondertreuhänder der Heimarbeit. Kaſpar Maus in
Tünkfurt a. M. iſt mit Wirkung vom 1. November 1935 zum
ſüwigen Sondertreuhänder der Heimarbeit ernannt worden. Die
Weerwachung der Entgelte obliegt ihm in Heſſen und Heſſen=
Pſau.
Dochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
GROSSES HAUS.
Gistag.
29. Okt.
Anfang 19.30 Uhr Ende 23.00 Uhr. NS=
Kultur=
gemeinde L, 2. Vorſtellung. Gaſtſpiel Marion
Hun=
ten, Staatsoper Dresden („Amneris”): „Aida”.
Oper von Giuſeppe Verdi.
Eitwoch
30. Okt.
Anfang 16.00 Uhr. Ende gegen 19.15 Uhr. NS=
Kulturgemeinde, Jugendring I (geſchloſſene
Vor=
ſtellung). „Prinz von Preußen”. Schauſpiel von
Hans Schwarz.
Tünerstag.
31. Okt.
Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr.
Haupt=
miete C. 6. Vorſtellung. „Der Barbier von
Bag=
dad” Komiſche Oper von Peter Cornelius.
KLEINES HAUS.
2)astag.
29. Okt.
Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. NS
Kulturgemeinde K 4. Vorſtellung, Zuſatzmiete XII.
„Gyges und ſein Ring”. Tragödie von Fr. Hebbel.
TMſtwoch.
30. Okt.
In Worms. 1. Gaſtſpiel: „Der Waffenſchmied‟
Komiſche Oper von Albert Lortzing.
Nr. 298 — Seite 5
Die Woche des Oeutſchen Buches.
deierfranve im Jaulodu.
Mit einer ſtimmungsvollen und würdigen Feierſtunde wurde
geſtern abend die Woche des Deutſchen Buches im großen Saal
des Städtiſchen Saalbaues, der dicht beſetzt war, eröffnet.
„Das Buch, ein Schwert des Geiſtes!” Unter dieſen Leitſatz
hat die Reichsarbeitsgemeinſchaft für Buchwerbung die
diesjäh=
rige Woche des Deutſchen Buches geſtellt. Dasſelbe Motto ſchickte
Buchhändler Carius auch der geſtrigen Feierſtunde voraus.
Er betonte die Notwendigkeit geiſtiger Bildung, die uns ebenſo
notwendig iſt wie die körperliche Ertüchtigung die heute im
Vordergrund des Intereſſes ſteht. Schrifttum, Wiſſenſchaft, Buch
und Buchhandel ſind unzertrennliche Begriffe und
Kulturfakto=
ren, ohne die Deutſchland zu einer niedrigeren Stufe abſinken
würde. Dieſe Feier und die ganze Woche des Deutſchen Buches
wollen das Wiſſen und den Wert des Buches wecken und ſtärken!
Es folgte dann der erſte Satz — Allegro con brio — aus
dem Trio B=Dur, Op. 11. von Beethoven, der in ſeiner
ſprühen=
den Friſche und Lebendigkeit von den Damen Eliſabeth
Dieffenbach (Violine) Lieſel Sievers (Violoncello) und
Elsbeth Fink (Klavier) in gutem Zuſammenſpiel
temperament=
voll ausgeführt wurde. Anſchließend ergriff im Auftrag des am
Erſcheinen verhinderten Oberbürgermeiſters der Direktor der
Stadtbücherei und des Stadtarchivs Dr. Müller das Wort.
Auf die Frage, ob uns das Buch heute noch etwas bedeuten
könne, wollen wir — ſo führte der Redner etwa aus — bei den
Ge=
fallenen des Weltkrieges Antwort holen. Sie ſollen uns ſagen,
ob Soldatentum und Buch in der Tat nicht zuſammengehören, ob
deutſche Jugend auf das Buch verzichten kann! Aus den
Kriegs=
briefen gefallener Studenten ließ Dr. Müller dann Bilder an
uns vorüberziehen: im Schützengraben, auf Wachtpoſten ſahen
wir den Soldaten zum Buch greifen. Goethe, Moericke wurden
hervorgeholt, mit Begeiſterung geleſen; neben dem Toten lag
noch das Buch, in dem er eben las. Das Buch war die
Kraft=
quelle, an ihm richteten ſich dieſe Soldaten auf, entſpannten ſich.
Und ein anderes Bild ließ Dr. Müller uns ſehen: wie deutſche
Gefangene in Sibirien gegen den geiſtigen Tod kämpften, wie ſie
aus dem Gedächtnis den Text von Goethes Fauſt neu ſchufen,
ſich ſelbſt das vermißte, erſehnte deutſche Buch ſchrieben. So haben
deutſche Soldaten um das deutſche Buch, um deutſche Bildung
SA, 55 und NSKK im Dienſte der Winkerhilfe!
Der Monat Oktober ſteht unter der WHW.=Deviſe: „Mit
vollen Segeln in den Kampf für das WHW.!” So iſt es auch
ſeither geweſen. Kaum hatte der Führer am 9. Oktober in dem
großen Appell an die Nation das Winterhilfswerk eröffnet, als
auch ſchon am 10. Oktober die große feierliche Ausgabe in der
Feſthalle ſtattfand, die noch in feſter Erinnerung iſt.
Nun findet Samstag, den 2., und Sonntag, den
3. November, die erſte diesjährige Reichsſammlung ſtatt. Die
zum Verkauf gelangende Plakette ſtellt ein Segelſchiff dar, das
mit vollen Segeln die Wogen durchſchneidet. Dieſes Abzeichen
wurde in Thüringen hergeſtellt und hat Tauſenden von Volks=
Das
uſer
Onerstag
31. Okt.
Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr. 1.
Kam=
mermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts.:
1. Straßenſammlung 3. November
genoſſen Arbeit und Brot verſchafft. Möge doch jeder deutſche
Volksgenoſſe die Plakette erwerben als Zeichen ſeiner tätigen
Mithilfe, als Bekenntnis zu Volk und Vaterland!
Die erſte Reichs=Straßenſammlung des Winters iſt der
SA., SS. und NSKK. vorbehalten; ſie wollen die erſten ſein
im Kampf gegen Hunger und Not, Elend und Kälte.
Der Spielmanns= und Muſikzug der Motorſtandarte 50
unter der bewährten Leitung von Sturmführer Pg. Greilich,
werden am Samstag, dem 2. November, von 16.30 bis 17.15 Uhr,
auf dem Adolf=Hitler=Platz, und von 17.30 bis 19 Uhr auf dem
Marktplatz ſpielen.
Am Sonntag, dem 3. November, von 11.30 bis 13 Uhr, wird
die Motorſtandarte 50 auf dem Marktplatz aus großen
Goulaſch=
kanonen an eine große Anzahl geladener bedürftiger Volksgenoſſen
ein ſchmackhaftes Eintopfgericht verabreichen.
Sie schlafen schlecht?
... auf Kaffee Hag umstellen!s
Vogelsberger Höhenklub, Zweigverein Darmſtadt. Der
VHC. unternahm am 26. d. M., unter Führung ſeines 1.
Wander=
meiſters Winter, eine Abendwanderung mit dem Endziel „
Hei=
lig Kreuz”, um hier unter Berückſichtigung der Werbewoche für
den deutſchen Wein auch ſeinen Teil in treuer
Volksverbunden=
heit mit zur Linderung der Notlage der deutſchen Winzer
beizu=
tragen. Für den unterhaltenden Teil, der in der Hauptſache von
der unermüdlichen Geſangsabteilung, unter bewährter
Stabfüh=
rung des VHC.=Bruders Späth durch den Vortrag deutſcher
Heimat= und Weinlieder ſowie durch die VHC.=Brüder Winter
und Decker beſtritten wurde, war neben zahlreichen
Tanzein=
lagen beſtens geſorgt. Erſt in ſpäter Abendſtunde trennte man ſich
mit dem Bewußtſein, einige ſchöne Stunden echt deutſcher Art
verlebt zu haben. Den Veranſtaltern des Abends ſowie allen
Mitwirkenden gebührt daher reicher Dank.
gerungen. Auch wir können in dem ſchwierigen Kampf unſerer
Tage nicht ohne das Rüſtzeug des Deutſchen Buches beſtehen.
Aber wir brauchen nicht wie dieſe Soldaten darum zu ringen,
wir brauchen nur zuzugreifen, mühelos finden wir die geiſtige
Nahrung. — „Es genügt nicht”, ſo ſchloß Dr. Müller, daß du,
mein lieber Volksgenoſſe, dich nun bei einer Bücherei einſchreiben
läßt und gegen geringe Gebühr Bücher entleihſt. Das Deutſche
Buch fordert mit Recht mehr von dir. Gewiß, noch laſtet Notzeit
auf unſerem Volke. Doch gerade in Zeiten der Not gilt es, zu
zeigen, daß wir entſchloſſen ſind, die Güter der deutſchen Bildung
zu wahren. Jedes gute Buch, das du erwirbſt und lieſt, gibt
dir Stärke und anderen wertvollen Volksgenoſſen Brot und
Zu=
friedenheit. Prüfe dich, ob du der Gefallenen des großen Krieges
würdig biſt! Prüfe dich, ob du deinem Volke, das das Volk Goethes
iſt, ob du deinem großen Führer entſprichſt!“
Peter Schäfer ſang dann drei Lieder von Hugo Wolf,
inhaltlich fein abgeſtimmt auf die Stunde: „Der König bei der
Krönung”, „Der Freund” und „Kophtiſches Lied II” — die er
mit männlich kräftigem und edlem Ausdruck und ſehr klangſchön
vortrug. Eliſabeth Klaus begleitete ihn mit feiner
An=
paſſung.
Eine ſchlichte, oft von leiſem Humor durchleuchtete Erzählung
von Vater und Mutter, von ihrem Weſen und ihrem Tun und
dem, was ſie dem Sohn als Erbe mitgaben, war dann der
Ab=
ſchnitt, den Nikolaus Schwarzkopf aus ſeinem Buche
„Mein Leben” las. Heinrich Phil. Tempel las eine in
der Schilderung der Landſchaft ſehr feine Jagdgeſchichte und zwei
inhaltlich ſehr verſchiedene und jeder in ſeiner Art packende
Ab=
ſchnitte aus „Heilige Erde‟.
Dazwiſchen hatte das Dieffenbach=Trio den 3. Satz
des B=Dur=Trios Op. 11 von Beethoven geſpielt: Die
Stimmungs=
gegenſätze der einzelnen Variationen, in denen das
übermütig=
heitere Thema in immer neuen Verkleidungen erſcheint, wurden
ſehr wirkungsvoll herausgearbeitet. — Einen würdigen Abſchluß
der muſikaliſchen Darbietungen bildete dann die von Peter
Schä=
fer markig und eindrucksvoll geſungene Hans=Sachs=Anſprache
aus den „Meiſterſingern.
Dr. Müller brachte dann ein dreifaches Sieg=Heil auf den
Führer und Reichskanzler aus. Anſchließend konnte man in einem
intereſſanten Film die ganze Entſtehungsgeſchichte eines Buches
verfolgen.
Der Verkrauensrak iſt kein Bekriebsraf!
Iſt es denn gar ſo ſchwierig, die dem nationalſozialiſtiſchen
Geiſt entſprungene Einrichtung des Vertrauensrates von dem
aus marxiſtiſchem Geiſte geborenen Betriebsrat zu unterſcheiden?
Gerade in dieſen beiden nur ſcheinbar äußerlich verwandten
Or=
ganen des Arbeitslebens kommt ſo recht deutlich die Größe der
nationalſozialiſtiſchen Revolution zum Ausdruck.
Hier Betriebsgemeinſchaft — dort Klaſſenkampf!
So tritt am eheſten ſchlagwortartig die Gegenſätzlichkeit in
Erſcheinung. Während der Betriebsrat die eine Kampffront im
Betriebe war, die den Betriebsfrieden eben durch ihre meiſt
be=
fohlenen Kampfparolen oft ſyſtematiſch ſtörte und den Gegenſatz
des „Arbeitgebers” meiſt ſchon durch die Tatſache ihres
Vorhan=
denſeins bedingte, ſagt beim Vertrauensrat ſchon der Name, daß
ſeine Arbeit von dem Vertrauen des ganzen Betriebes getragen
ſein ſoll und muß, daß über die Belange des Betriebes, der als
das ideelle Eigentum und daher als Gegenſtand der Sorge und
Fürſorge der Gemeinſchaft aller im Betriebe Beſchäftigten vom
Betriebsführer bis zum jüngſten Lehrling oder Hilfsarbeiter zu
betrachten iſt, niemals in Kampfſtellung, ſondern nur in einer
Front der Schickſalsverbundenheit vertrauensvoll, ſachlich und
ehrlich, auch ſelbſtbewußt beraten wird.
Der Führergrundſatz
unſerer nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung gilt auch im
Wirt=
ſchafts= und Arbeitsleben im beſten Sinne. Niemals darf
Eigen=
nutz ihn in libevaliſtiſchem oder reaktionärem Sinne umbiegen zu
dem ſogenannten „Herr im Hauſe”=Standpunkt. Führer eines
Be=
triebes ſein heißt zunächſt einmal, ſich ſeiner Pflichten den
Ge=
führten gegenüber bewußt ſein, die das Geſetz zur Ordnung der
nationalen Arbeit ihm in § 2 auferlegt: „Er hat für das Wohl
der Gefolgſchaft zu ſorgen.‟ Dieſe wenigen Worte bilden das
Fundament, auf dem der Führer des Betriebes ſein Wirken und
ſeine Anforderungen an die Gefolgſchaft aufzubauen hat; erfüllt
er dieſen Befehl des Geſetzgebers, dann erſt hat er den Anſpruch
auf die im gleichen Paragraph feſtgelegte, in der
Betriebsgemein=
ſchaft begründete Treuepflicht der Gefolgſchaft, dann erſt hat er
wirklich das Recht erworben, gemäß § 2 Abſ. 1 AOG., „der
Ge=
folgſchaft gegenüber in allen betrieblichen Angelegenheiten allein
zu entſcheiden”. Aus beiden kann ſich erſt eine erfolg= und
ſegens=
reiche Vertrauensarbeit ergeben, die in § 6 des AOG. ebenſo
ein=
deutig und beſtimmt in den Worten ihre Zielſetzung erfährt:
„Der Vertrauensrat hat die Pflicht, das gegenſeitige Vertrquen
innerhalb der Betriebsgemeinſchaft zu vertiefen.”
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Kurt Theo
Ritz=
haupt, früher Bariton am Landestheater und Schüler des
hieſigen Meiſters Biſchoff, konnte an ſeiner neuen Wirkungsſtätte,
Stadttheater Remſcheid, ſchon beachtliche Erfolge erzielen. Die
Preſſe ſchreibt. „Rheiniſche Landeszeitung”: „K. Th. R. als
Esca=
millo. Stimmlich, geſanglich und muſikaliſch bringt er die
Vor=
ausſetzungen mit, um dieſen Stierkämpfer zu charakteriſieren. Er
gab eine im hohen Maße anzuerkennende Leiſtung, darum darf
man auf die weitere Mitarbeit an unſerer Bühne geſpannt ſein.”
„Generalanzeiger Remſcheid”: „K. Th. R. als Wolfram von
Eſchenbach beſtätigt wiederum, daß unſere Bühne in ihm einen
aufſtrebenden Künſtler gewonnen hat, von dem noch viel Gutes
zu erwarten iſt. Seine Stimme iſt ein Genuß und ſein Vortrag
ohne Fehl.” — „Rheiniſche Landeszeitung”; „K. Th. R. als
Wolfram von Eſchenbach. Er überzeugte im ſchönen warmen Ton
ſeines Baritons und der kernigen Art ſeiner Darſtellung.”
* Kruſeik=Feier der Dragoner. Zum Gedächtnis der 1914 bei
Kruſeik gefallenen Dragoner hielten die Vereinigungen der 23er
und 24er Dragoner am Sonntag abend an dem Ehrenmal in der
Landgraf=Philipp=Anlage bei brennender Opferſchale eine
wür=
dige Feier ab, die trotz der Ungunſt der Witterung gut beſucht
war. Im Mittelpunkt der Gedenkſtunde, zu deren Ausgeſtaltung
ſich eine Abteilung ehemaliger Militärmuſiker zur Verfügung
ge=
ſtellt hatte, ſtand eine kurze Gedächtnisanſprache des
Vereins=
führers Schwörer, in der er auch der Gefallenen der Bewegung
gedachte. In dem Gelöbnis, im Geiſte der Gefallenen ſtets einig
und treu zum Vaterland zu ſtehen, grüßte man den Führer und
ſang die beiden Nationalhymnen.
Frau Eliſabeth Heléne, Lackiermeiſters=Witwe, zu ihrem
heutigen 80. Geburtstag, den ſie in voller geiſtiger und körperlicher
Friſche feiert.
Herrn Maurermeiſter Friedrich Wilhelm Georg I., Roßdorf,
zu ſeinem 78. Geburtstag, den er heute bei geiſtiger und
körper=
licher Friſche feiern kann.
Den Eheleuten Förſter Franz Kaiſer 3. und Frau, geb.
Müth, in Altheim, zu ihrer ſilbernen Hochzeit am
Mittwoch.
Herrn Georg Ackermann 5., Ober=Ramſtadt.
Neu=
gaſſe 40, der in ſeltener körperlicher und geiſtiger Friſche am 29.
Oktober ſein 79. Lebensjahr vollendet.
Seite 6 — Nr. 298
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 29. Oktober
Aus der NSDAP. 9. November 1935. Das Heſſiſche Staatsarchiv iſt umgezogen Achtung! Blutordensträger!
Der Traditionsgau München=Oberbayern gibt bekannt:
Die Träger des Blutordens ſowie Parteigenoſſen, die im
Be=
ſitze einer gelben Teilnehmerkarte ſind und aus dem Reich nach
München fahren, müſſen ſich wegen Benutzung des Sonderzuges,
der von jedem Gau in die Hauptſtadt der Bewegung fährt, mit
ihrer zuſtändigen Gauleitung in Verbindung ſetzen.
(gez.) Otto Nippold.
NS. Frauenſchaft, Darmſtadt.
Die Sitzung der Frauenſchaftsleiterinnen Darmſtadt=Stadt
und Land findet Dienstag, 29. Oktober, nachmittags 3 Uhr, auf
unſerer Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 95, ſtatt. Der nächſte
Uebungs=
abend des Singkreiſes findet Dienstag, 29. Oktober, abends 8.15
Uhr, in der Ludwigs=Oberrealſchule am Kapellplatz ſtatt.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Arheilgen.
Der Heimabend findet Mittwoch, 30. Oktober abends 8 Uhr,
in der Kinderſchule ſtatt. Die Frauen vom Luftſchutz treffen ſich
zu einer kurzen Beſprechung ſchon um 19.45 Uhr.
Amt für Beamte, Fachſchaft „Allgemeine Länderverwaltungen”.
Am Dienstag, 29. Oktober abends 8.30 Uhr, findet im großen
Saal der „Krone” ein Fachſchaftsſchulungsabend ſtatt. Thema:
Der Jude als Träger des Bolſchewismus. Teilnahme aller
Beam=
ten iſt Pflicht.
NS. Kriegsopferverſorgung Darmſtadt.
Die Sprechſtunden der Ortsgruppe Darmſtadt der NSKOV.
fallen bis einſchließlich 2. November 1935 aus. Fernerhin machen
wir unſere Kameraden und Kameradenfrauen wiederholt darauf
aufmerkſam, daß die Sprechſtunden Dienstags und Freitags
unbe=
dingt eingehalten werden müſſen. Die Kameraden und
Kamera=
denfrauen, die außerhalb, der Sprechſtunden erſcheinen, können
nicht mehr vorgelaſſen werden. Die Sprechſtunden der
Wirtſchafts=
hilfe finden nach wie vor ſtatt.
NS. Lehrerbund, Kreis Dieburg.
Am Samstag, 2. November, 14.30 Uhr, findet in Reinheim
im Gaſthaus „Zur Spitze”, eine Kreiskonferenz ſtatt, zu der auch
intereſſierte Nichtmitglieder herzlich eingeladen ſind. Es ſpricht
Dr. Zeh über, Sinnbolder und Heilszeichen am deutſchen Haus und
Gerät” (mit Film).
NSLB., Bezirk Bergſtraße=Nord.
Zur leichteren Durchführung der vom Miniſterium
angeord=
neten ſportlichen Winterarbeit in den Schulen findet am
Mitt=
woch, 30. Oktober, nachmittags 3 Uhr, auf dem Sportplatz in
See=
heim eine Lehrſtunde in Fuß= und Handball ſtatt, mit
anſchließen=
der Erläuterung der Spielregeln. Damit der beabſichtigte Zweck
auch erreicht wird, bitte ich alle männlichen Lehrkräfte um
Teil=
nahme der als Bezirksverſammlung geltenden Veranſtaltung.
Die Deutſche Arbeitsfront
Arbeitsdank.
Arbeitsdank Bezirksſtelle Darmſtadt Rheinſtr. 22.
Mitglied=
ſchaft 2 (Beſſungen). Ich mache nochmals auf den heute
Diens=
tag. 20.30 Uhr, im Lokal L. Wolf zum Hitlereck.
Donnersberg=
ring, ſtattfindenden Kameradſchaftsabend aufmerkſam.
Der Bezirksobmann: (gez.) Kirſchbaum.
Betriebsfragen der Reichsbetriebsgemeinſchaft „Handel”.
Das Organiſationsamt der Deutſchen Arbeitsfront hat den
neuen Betriebsfragebogen der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handel
zugelaſſen.
Die Betriebsfragebogen werden im Laufe der Monate Okto=
ber und November durch die DAF.=Walter an die Betriebe des
Handels zwecks Ausfüllung verteilt.
Es iſt Pflicht der Betriebsführer, die Fragebogen ſchnellſtens
und gewiſſenhaft ausgefüllt den DAF.=Waltern wieder
auszu=
händigen, damit die Erfaſſung und ſomit die Betreuung aller
zum Handel gehörenden ſchaffenden deutſchen Menſchen durch die
DAF. gewährleiſtet werden kann.
Die Erfaſſung aller Handelsbetriebe iſt wegen der Vielzahl
der zur RBG. „Handel” gehörenden Betriebe bzw. Betriebsarten
ganz beſonders wichtig, denn die RBG. „Handel” iſt bekanntlich
die größte aller Reichsbetriebsgemeinſchaften.
Werkausſtellung! Die ausgeſtellten Gegenſtände können am
Donnerstag bei der Kreisdienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, abgeholt
werden. Der Erlös für die verkauften Ausſtellungsgegenſtände
geht den Künſtlern direkt zu.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Frende‟
Wir beſuchen Frankfurt a. M.!
„K. d. F.*=Sonderzugfahrt am 3. November.
Der Kreis Darmſtadt der NSG. „Kraft durch
Freude‟, Amt Reiſen, Wandern, Urlaub, führt am
nächſten Sonntag, den 3. November, eine
Sonder=
zugfahrt nach Frankfurt a. M. durch. Die Abfahrt
des Sonderzuges in Darmſtadt wird etwa um 9 Uhr
vormittags erfolgen. Nach Ankunft in Frankfurt
beſuchen die Teilnehmer geſchloſſen die Groß=
Beich des Frauntufer Tiergarfens nit e werwollen
Tter=
beſtand und dem Aquarium vorgeſehen. Die Rückfahrt des Son=
derzuges wird ungefähr gegen 20 Uhr erfolgen. Alles in allem
kann jetzt ſchon geſagt werden, daß ſich dieſe Fahrt nach Frankfurt
für jeden Volksgenoſſen zu einem erlebnisreichen Tag geſtalten
wird.
Die Teilnehmergebühren, die Fahrtkoſten,
Eintritts=
gebühr für Tiergarten und Schumanntheater, ſowie
Unfallver=
ſicherung mit einſchließen, betragen nur 2.30 RM. je Perſon. Die
Teilnehmergebühr für Volksgenoſſen, die nur an der Fahrt
teil=
nehmen wollen, beträgt in dieſem Falle 0.80 RM. (Fahrt, einſchl.
Unfallverſicherung).
Anmeldungen nehmen die Kreisdienſtſtellen, ſowie alle
Orts= und Betriebswarte bis zum 31. Oktober entgegen. Die
An=
meldung hat auf dem üblichen Anmeldevordruck zu erfolgen. Den
Teilnehmern wird ein Teilnehmerſchein ausgehändigt, der gegen
die Fahr= und Eintrittskarten bei gleichzeitiger Entrichtung der
Teilnehmerkoſten am 1. oder 2. November auf der Kreisdienſtſtelle
einzulöſen iſt.
Die Parole für alle Volksgenoſſen lautet am 3. November:
Auf nach Frankfurt mit „Kraft durch Freude‟!
„Kraft durch Freude”=Sportprogramm des Tages.
Heute Dienstag finden ſtatt: Fröhliche Gymnaſtik
und Spiele, nur für Frauen, Goethe=Schule, Viktoriaſtr. 32,
von 20—21 Uhr. Leibesübungen für Aeltere, für
Frauen, Eliſabethenſchule, Sandſtr. 12. von 20—21 Uhr.
Leich=
tes Geräteturnen, Männer und Frauen, Hauswirtſchaftl.
Berufsſchule =Lagerhausſtr. 7. von 20—21 Uhr. Ski=
Gymna=
ſtik, für Männer und Frauen, Turnhalle des Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums, Soderſtr. 31, von 19.30—20.30 Uhr.
v. Berechnung der Leiſtungen bei Berufskrankheiten. Nach
8 3 der Verordnung vom 11. Februar 1929 gilt als Zeitpunkt des
Unfalls der Beginn der Krankheit im Sinne der
Krankenverſiche=
rung oder, wenn dies für den Verſicherten günſtiger iſt, der
Be=
ginn der Erwerbsunfähigkeit im Sinne der Unfallverſicherung.
Nun iſt eine am 23. Oktober in Kraft getretene Aenderung
er=
folgt. Bei ſchweren Staublungenerkrankungen (Silikoſe) in
Be=
trieben der Sandſteingewinnung, =be= und verarbeitung, in
Me=
tallſchleifereien, Porzellanbetrieben, Bergbaubetrieben gilt für die
Berechnung des Jahresarbeitsverdienſtes ſowie für die Minderung
der Renten als Zeitpunkt des Unfalls der letzte Tag, an dem der
Verſicherte in einem der genannten Betriebe Arbeiten verrichtet
hat, die ihrer Art nach geeignet ſind, die Berufskrankheit zu
ver=
urſachen. Läßt ſich der Jahresarbeitsverdienſt des Verſicherten
nicht feſtſtellen, ſo iſt der Berechnung der Verdienſt
zugrundezu=
legen, den ein Verſicherter der gleichen Art im Betrieb, oder in
einem möglichſt benachbarten Betrieb gleicher oder ähnlicher Art
in den Jahren vor dem bezeichneten Zeitpunkt bezogen hat. Dieſe
Aenderung berührt nicht Fälle, in denen der Jahrsarbeitsverdienſt
bereits rechtkräftig feſtgeſtellt iſt.
Wiedereröffnung in den neuen Räumen
Ueber 200 Jahre war das Heſſiſche Staatsarchiv im
Südweſt=
eck des Reſidenzſchloſſes untergebracht. In wochenlanger Arbeit
wurde es nunmehr in den Oſtflügel des Schloſſes verlegt und es
hat hier in den neu hergeſtellten und eigens für dieſen Zweck
ausgebauten Räumen, in denen ſich ehemals die Landesbibliothek
befand, einen ſchönen, ſeiner Bedeutung entſprechenden Platz
ge=
funden. Die Wiedereröffnung des Staatsarchivs und die
Ein=
weihung der neuen Räume wurden geſtern vormittag im Rahmen
einer kleinen, würdigen Feier vorgenommen. Erſchienen waren
unter anderem Miniſterialrat Ringshauſen als Vertreter
des Reichsſtatthalters. Oberbürgermeiſter und Kreisleiter
Wam=
boldt, zahlreiche Vertreter der Behörden, der benachbarten
Archivanſtalten, der Architekturwiſſenſchaft an der Techniſchen
Hochſchule, der Denkmalpfleger, der Handwerksinnungen und
viele „Stammgäſte” des Archivs ſowie alle jene, die am Bau
mit=
gewirkt hatten.
Archivdirektor Dr. Herrmann hieß im Namen des
Staats=
archivs die Erſchienenen herzlich willkommen und gab der
Genug=
tuung Ausdruck, einmal einen größeren Kreis in dieſen Räumen
zu ſehen, die ſonſt einer ſtillen, im Verborgenen ſich vollziehenden
Arbeit dienen. In großen Zügen erinnerte er an die unalte
Ge=
ſchichte des Archivweſens, an die Aufbewahrung von
Ur=
kunden und Akten durch die Griechen und Römer, an die
Archiv=
tätigkeit der Germanen und der Kirche, die ein großes Intereſſe
daran hatte, ihre Rechte und ihren Beſitz urkundlich zu ſichern,
an die öffentlichen und privaten Archive im Mittelalter und an
die Entwicklung in der neuen Zeit. Das Heſſiſche
Staats=
archiv ging aus der Regiſtratur Georg I hervor ſein
Geburts=
jahr iſt dasſelbe wie das der Landgrafſchaft Heſſen=Darmſtadt,
das Jahr 1567. Alles, was aktenmäßig Niederſchlag fand, wurde
hier aufgenommen. Jeder Gebietszuwachs der Landgrafſchaft
brachte es mit ſich, daß auch das Archiv wuchs. So wurde das
Heſ=
ſiſche Staatsarchiv als ein „Landesarchiv” auf das engſte mit
der geſchichtlichen Entwicklung Heſſens verbunden, wurde der
ur=
kundliche Niederſchlag ſeines Werdens und Wachſens. Längſt ſteht
es allen Zweigen der Geſchichtsforſchung offen, und es arbeiten
hier nicht mehr Regiſtratoren, Verwaltungsjuriſten, ſondern
Hiſto=
riker. 1725 wurde das Archiv aus dem Kanzleibau in das
Reſi=
denzſchloß verlegt. So erfreulich die Zugänge waren, ſo ſchwierig
geſtaltete ſich bald ihre Unterbringung, ſo daß ein Teil des
Ar=
chivs außerhalb des Schloſſes ſeinen Platz finden mußte. Anfang
des 20. Jahrhunderts begann auch der Raum für die Benutzer
nicht mehr zu reichen.
Nunmehr ſeien die Raumſorgen beſeitigt und es gebühre, wie
Dr. Herrmann weiter betonte Miniſterial=Baurat Münkler,
der dafür ſorgte, daß die Wartezeit nicht allzu lang dauerte,
be=
ſonderer Dank. Es ſei nun genug Raum für Beſtand und Zuwachs
vorhanden, außerdem ein ſelten ſchöner Benutzerraum ſowie ein
Ausſtellungszimmer und endlich auch die notwendigen hellen
Räume für die ſchwierige Arbeit des Archivars. Im Archiv ſeien
das Heſſiſche Staatsarchiv, das Heſſiſche Haus=Archiv, das
Groß=
herzogliche Familien=Archiv und eine große Zahl privater Archive
untergebracht. Das Staatsarchiv habe allen Grund, der
Staats=
regierung und der Bauverwaltung herzlich zu danken, Dank
ge=
bühre weiter dem Leiter der Arbeiten. Regierungsbaurat
Hof=
mann. und Baurat van de Leyen, der wochenlang die
Ver=
tretung übernommen hatte, weiterhin dem geſomten
Archivper=
ſonal und dem Hilfsverſonal.
Archivdirektor Dr. Herrmann ſchloß mit der Verſicherung, daß
das Staatsarchiv auch in den neuen Räumen durch Vertiefung
des Wiſſens um die Vergangenheit ſeinen Teil zur Geſtaltung,
zum Aufbau des deutſchen Volkes beitragen werde und brachte auf
Vaterland und Führer ein dreifaches „Sieg=Heil” aus.
Regierungsbaurat Hofmann übergab im Auftrag de
ſiſchen Bauverwaltung den Südoſtflügel des Schloſſes dem
ſchen Staatsarchiv. Die Verlegung des Staatsarchivs in
Flügel, ſowie die andere Raumperteilung im Schloſſe ſe
Grund eingehender Ueberlegungen mit den Leitern der verf
nen Inſtitute erfolgt. Es habe ſich ergeben, daß die urſprün
von Moller 1817 geſchaffene Raumperteilung, heute wied
räumlicher und wirtſchaftlicher Hinſicht die beſte Löſung ſei,
mit dem Unterſchied, daß in den Räumen, in denen früh=
Beſtände des Landesmuſeums waren, jetzt die
Landeshib=
untergebracht iſt und das Archiv in die ehemaligen Räum
Landesbibliothek verlegt wurde. Die Uebergabe d5
Räume bedeute auch die Fertigſtellung
Schloßumbaues.
Nachdem Regierungs=Baurat Hofmann bautechniſche E
heiten erörtert hatte, ſprach er vor allem der Landesregi
insbeſondere der Bauverwaltung und ihrem Vorſtand. M
rialbaurat Münkler, ſeinen Dank aus; ferner dem frin
Referenten, Oberbaurat Landmann, dem jetzigen Refern
Miniſterialbquamtmann Kolb und Miniſterialrat Kng
Ebenſo dankte er dem Vorſtand des Hochbquamtes, Oberb
Diefenbach, ſowie ſeinen am Schloßumbau tätig gew=d
Kollegen, Baurat Holz. Regierungsbauführer Petry.
inſpektor Röder, Regierungsbauführer Zimmermanr
Schwinn. Baumeiſter Heiß und den jetzt noch tätigen 9
rungsbauführer Ruppental und Bautechniker Metz
Baurat van de Leyen für die Vertretung.
Es ſei beabſichtigt, zu gegebener Zeit, die an dem
Schl=
bau tätig geweſenen Handwerker zu einer Abſchlußfeier beſo
einzuladen, damit auch ſie das Werk, an dem ſie tätig
war=
ſeiner Fertigſtellung ſehen könnten. Einſtweilen danke er
handwerksmeiſter Schäfer und den Innungsmeiſtern fü
tadelloſe Ausführung der geleiſteten Arbeiten.
Miniſterialvat Ringshauſen überbrachte die Grüße
Reichsſtatthalters ſowie ſeinen Wunſch, daß von der hier ge‟
ten Arbeit weiterhin viel Segen ausgehen möge. Gerade
ſei der Wert eines Archives beſonders zu betonen. Die A
bildung ſei notwendigerweiſe immer der geſchichtlichen Em
lung gefolgt und mit der Einheit des Reſches wuchſen aud
Archive. Obwohl hier im Weſentlichen eine Arbeit der A/
ſchaft vorgelegen habe, die ſich im Stillen vollzog, ſo ſei es
reiche Saat geweſen, die hier geſtreut wurde. Heute intere
Archivarbeit nicht mehr nur die Wiſſenſchaftler, ſondern das Mu /0.2
Volk; es wolle nicht Wiſſenſchaft treiben, aber es ſei für volksd
liche Werte lebendig geworden, es ſtöbere in den alten DokLmk Cu S
ten, weil es den Strom ſeines eigenen Blutes in der Verga, MMkruichung
heit zurückverfolgen wolle. Es ſei ein beglückendes Gefühl, 1
neue Leben im Volk und ebenſo die Erkenntnis in der Wiſſen Hiflt,
wachſen zu ſehen, daß Wiſſenſchaft nur auf dieſem Boden gedibt Memſt an
könne, daß ſie nicht um ihrer ſelbſt willen da ſei, ſondern ur fü ſus
Volkes willen arbeite.
An die Feier ſchloß ſich ein Rundgang durch die neuen Runk eſcht zu
lichkeiten an. Die Feier ſelbſt fand in dem Benutzerſaal ſtatz
einer der ſchönſten in Darmſtadt geworden iſt. Ein Wapper,
rings um die Wände, das gleichſam das Wachſen Heſſens und
mit ſeines Archives verſinnbildlicht, wurde von Maler Vc
gemalt, das Führerbild von ſeinem Sohn. Im Ausſtellungs
waren zahlreiche ſehr intereſſante Koſtbarkeiten des Archivs
a=
tellt, die Staatsarchivrat Dr. Clemm fachkundig erläuterte
Heſſiſches Staatsarchiv. Das Staatsarchiv iſt vom 29. 2
ber an für die Benutzung wieder geöffnet. Die in den neuen
men veranſtaltete familienkundliche Ausſtellung kann werktäl
außer Samstags von 3 bis 5 und Sonntags von 11 bis 1
Uh=
ſichtigt werden.
Was Sie über Abefſinien wiſſen müſſen!
Umgeben von Ländern, die fremdem Einfluß unterliegen,
liegt Abeſſinien das letzte unabhängige Kaiſerreich, das
Aethiopien des Altertums. Sein Reichtum ebenſo wie das zum
Teil zu beſiedelnde, ſtärker zu bevölkernde Land ſelbſt, welches
Machtſtaaten im Intereſſe der Kolonialiſierung ſchon Anreiz
geben kann — liegt in erſter Linie in den rieſigen, noch
unaus=
gebauten Bodenſchätzen. Eiſenerze, Gold, Kupfer, Platin
kom=
men in großen Mengen vor. Den Weltmarkt erſchloß ſich
Abeſſi=
nien mit der Lieferung von Häuten, Därmen und Kaffee — und
ſtellt hiermit das Hauptkontingent ſeiner Ausfuhr.
Die Lebensbedürfniſſe der Bevölkerung halten ſich in
ziem=
lich beſcheidenen Grenzen, obwohl Technik und Ziviliſation mehr
und mehr vordringen und erhöhte Anſprüche durchaus zu
befrie=
digen in der Lage ſind. Haupterwerb der Eingeborenen iſt die
Schafzucht, der Anbau von Rohrzucker und Baumwolle.
Handwerk und Induſtrie ſpielen ſich heute im Innern des
Ee Afdrict
Das Zeitalter der Technik beginnt allmählich ſeinen
ſieg=
reichen Einzug zu halten. Die erſten Fäden eines
Eiſenbahn=
netzes, das ſpäter einmal ganz Abeſſinien umſpannen wird, ſind
mit der Linie Dſchibuti—Addis Abeba gezogen.
Telegraphen=
drähte ziehen ſich nach den wichtigen Punkten des Landes — und
in den Straßen der größeren Städte fahren modernſte
Luxus=
automobile. Selbſt dem jüngſten Kind unſerer Zeit — dem
Ton=
film — konnte Abeſſinien kein „Halt” entgegenſetzen!
Die Menſchen ſind ſchlicht und gläubig. Das koptiſche
Chri=
ſtentum — die Staatsreligion — beherrſcht neben dem
moham=
medaniſchen Glauben, der noch zum geringen Teil zu finden iſt,
das Feld.
Die Regierung des Negus nimmt neben vielen anderen
Staatsgeſchäften vor allen Dingen lebhaften Anteil an der
Jugenderziehung, die in der allgemeinen Schulpflicht und der
ebenſo wichtigen allgemeinen Wehrpflicht ihren ſichtbarſten
Aus=
druck findet. Trotz dieſer großen, umwälzenden Neuerungen haben
ſich die Menſchen in ihrer Eigenart erhalten. Ein geradezu
fanatiſcher Hang= zu Volks= und Kriegstänzen lebt in ihnen fort
— und das dürfte auch noch in einem ſpäteren Zeitalter der Fall
ſein. Abeſſinien geſtern — heute — morgen! Abeſſinien — wie
es wirklich iſt!
Edel in Mang und Form —
Körting-Radio
Was die Lichtſpielthealer bringen.
— Das Union=Theater zeigt nur noch zwei Tage den großen
Ausſtattungsfilm „Die Pompadour” mit Käthe von Nagy, Willy
Eichberger, Leo Slezak.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen ab heute den
hochintereſſan=
ten Ufa=Revortagefilm vor Dr. Martin Rikli „Abeſſinien von
heute — Blickpunkt der Welt‟. Dieſes Bilddokument iſt
einzig=
artig und ſo geſchickt gemacht, daß jeder vom erſten bis zum
letz=
ten Meter gefeſſelt wird.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
Eheſtreik”, ein kecker, luſtiger, derb=gemütlicher Film. mit Trude
Marlen, Paul Richter, Erika von Thellmann, Heli Finkenzeller.
— Belida zeigt heute zum letzten Male Magda Schneider,
Adele Sandrock, Heinz Rühmann, Hans Söhnker. Hans Moſer
in „Eva”. Heute abend 10.45 Uhr Nachtvorſtellung mit dem
ſpannenden Senſationsfilm „Tod über Schanghai”. — Ab
morgen der hundertſte Harry=Piel=Film „Artiſten”.
Reſi=Theater zeigt „Pygmalion” mit Jenny Jugo und Guſtaf
Gründgens nach dem erfolgreichen Bühnenſtück von Bernard
Shaw. Jugendliche ab 14 Jahren baben Zutritt.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Gedok. Donnerstag, den 31. Okt., 20 Uhr, Städt. Akademie
für Tonkunſt: Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Ottilie Rady;
„Die Frauen bei Rembrandt, Vorverkauf Bergſträßer und
Arnold.
Verwalkungsgerichtshof.
p. Klage des Heinrich Koch und des Philipp Glenz, Inh
der „Hanſa”, Wirtſchafts=, Rechts= und Inkaſſo=Büro, in Do
ſtadt wegen Unterſagung des Gewerbebetriebs.
Die vorgenannten Kläger betreiben die Hanſa” in Gin
der offenen Handelsgeſellſchaft. Das Staatspolizeiamt bean Na
dete den Gewerbebetrieb, weil der Verdacht beſtehe, daß die
bindung mit früheren Parteigenoſſen aufrechterhalten und u nuſſ
dem Deckmantel der Hanſa marxiſtiſche Zwecke verfolgt weut
Koch war Demokrat und Mitglied des Reichsbanners
wurde nach § 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Beuf
beamtentums aus dem Staatsdienſte entlaſſen. Glenz war 2
glied der SPD. und Landtagsabgeordneter, er wurde ohne Ru
gehalt aus dem Staatsdienſt entlaſſen. Der Kläger beſtr. 4he
jegliche ſtaatsfeindliche Betätigung.
Dem Antrage des Kreisamtes, der ſich auf § 35 der ſNnſeim.
werbeordnung ſtützt, hat der Provinzialausſchuß ſtattgegeben M
den Inhabern der „Hanſa” die Ausübung des Gewerbebetri
unterſagt.
en
Hiergegen richtet ſich die erhobene Berufung. Die Gräß
des angefochtenen Urteils betonen die Unzuverläſſigkeit der 207
ger in perſönlicher und fachlicher Hinſicht.
Ein im zweiten Rechtszuge eingeholtes Zeugnis eines AII
ſchaftsberaters ſpricht ſich über die Geſchäftsführung der „Ha
aus und verneint, daß die frühere politiſche Einſtellung der 2/
ger in der Geſchäftsführung ſich bemerkbar mache.
Die Vertretung der Kläger weiſt darauf hin, daß der Ge4,
geber bewußt und gewollt von einer KonzeſſionierL.
der in 8 35 Gewerbeordnung genannten Perſonen abgeſehen h.0
daß Tatſachen, die die Annahme rechtfertigten, daß die Ausücr=”0,
des Gewerbebetriebs ſeitens unzuverläſſiger Perſonen geſcha)VelKling
nicht vorliegen. Das dienſtliche Leben, der Kläger beweiſe Wu1A war
fachliche Befähigung ohne weiteres, wie auch der Provinzialrsir hinn
chuß feſtgeſtellt habe, die Kläger ſeien nur beſtrebt, ihre wirtſch
liche Exiſtenz wiederaufzubauen. Glenz ſei auf Grund des SRAn
des Beamtengeſetzes (nicht vollendetes Quinquenium) entla?,
worden.
Der weitere Vertreter der Kläger betont die
Grundſätzlich=
der Entſcheidung des Verwaltungsgerichtshofes, die Tatſache
Entfernung aus dem Beamtenſtande nach § 4 des vorgenanr
Reichsgeſetzes ergebe noch nicht die Unzuverläſſigkeit für die Als
übung eines Gewerbebetriebes; es handle ſich hier um ein A4,
ſcheiden aus rein politiſchen Erwägungen.
Der Vertreter des Staatsintereſſes weiſt auf die heute
beobachtende Auslegung der Geſetze hin, auch die politiſche Ur
verläſſigkeit, gründe ſich auf, die Unzuverläſſigkeit im Gewer=
betriebe. Das Reichsbanner ſei eine marxiſtiſche Kampforge‟
ſation geweſen. Der politiſche Werdegang beider Kläger geſtar /ec
nicht, daß ſie Rechtsberater würden. Es genüge die Gefaw
Ms
daß der Gewerbebetrieb zu ſtaatsfeindlicher Betätigung
ausge=
werde. Der Antrag geht auf Verwerfung der Berufung.
Das Urteil verwirft die Berufung.
Wie wir in der „Pharmazeutiſchen Zeitung” w.
* Monakelange Friſcherhalkung der Milch.
23. Oktober leſen, iſt es dem Duisburger Apotheker Theodor he‟
fius nach jahrelangem Forſchen gelungen, ein Verfahren zu
finden, das es möglich macht, Milch und Milchprodukte auf lams
Zeit friſch zu erhalten. Die Milch wird in einem eigens für
Dauerfriſchhaltung hergeſtellten Gefäß, den ſogenannten Hoft
Tank, getan, und dann unter Sauerſtoffdruck geſetzt. Die im .,
trage vom Reichs= und preußiſchen Innenminiſterium von
Duisburger Milchverſorgung unternommenen Verſuche haben w.
Ergebnis gezeitigt, daß ſich die Milch noch nach 60 Tagen friſch
hielt, und eine ſtarke Geſchmacksverbeſſerung aufwies. Aehn 27y.
Ergebniſſe wurden mit Sahne und Buttermilch erzielt.
Das Hofius=Verfahren wird zu einer Umwälzung,
der Milchwirtſchaft führen, um ſo mehr, da die Koſc
verhältnismäßig gering ſind. Zahlreiche Molkereien haben ſch
die Zuſicherung gegeben, dieſes Verfahren in ihren Betriebenel.
zuführen. Unentbehrlich wird ſich dieſe Erfindung in Krankenhäc.
ſern, Sanatorien uſw. machen. Ebenſo wichtig iſt ſie für Cal”
Hotels uſw., und auch für die Ueberſeeſchiffahrt; als erſter Damſ
fer iſt ein Schiff der Wörmann=Linie mit dem Hofius=Tank 9u
gerüſtet worden. Endlich wird es auch möglich, Milch aus?"
Ueberſchußgebieten in erzeugungsarme Landſtriche zu beförden.
Die Erfindung hat in der ganzen Welt, wie zahlreiche Zuſchril”
beweiſen, großes Aufſehen erregt.
dem, 28. Okt. Am Sonntag, 27. d. M., feierte die
che Gemeinde Arheilgen nach alter Tradition
mationsfeſt. Im Feſtgottesdienſt im
Gemeinde=
ſt: Pfarrer Grein über Römer 1, 17. Poſaunenchor
gcor wirkten mit. Am Abend fand im Gemeindehaus
ſrtionsfeier ſtatt, zu der ſich trotz des regneriſchen
hile Gemeindeglieder eingefunden hatten. Nach
Begrü=
n des Ortspfarrers Grein ſprach der Führer der
ſwen Bekenntniskirche, Pfarrer Karl Veidt=Frank=
MMartin Luther — Adolf Stoecker und unſere Zeit”,
ſrntlich feſſelnder Weiſe ließ der Redner ein
Lebens=
ſty pfers Stoecker vor uns entſtehen. Stoecker, der ſich
Fe Luthers anſah, hatte bereits die Frageſtellungen
er=
ie heute in Kirche und Volk gerungen wird. — Am
hirerstag findet im Gemeindehaus eine liturgiſche
ionsfeier ſtatt, an die ſich die Feier des Heil.
mnſchließt.
thilgen, 28. Okt. Eiſenbahn=Verein. Im
ule veranſtaltete der Verein einen Familienabend
u dem ſich die Mitglieder mit ihren Angehörigen
ſo=
ſteunde des Vereins in ſtattlicher Zahl eingefunden
Flott ſpielende Kavelle eröffnete den Abend mit
Fück, dann ergriff Vereinsführer Hettinger das
ner kurzen Begrüßungsanſprache. Bei gemeinſamen
us und ſonſtiger Unterhaltung herrſchte bald frohe
Beſonderen Beifalls erfreuten ſich die Violinvorträge
ſöans Lücker.
lauſen, 28. Okt. Schlußübung der Freiwil=
Eerwehr. Am Sonntag fand die diesjährige
der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. In
An=
ſchlechten Wetters wurde von dem vorgeſehenen
abgeſehen und nur ein Geräte=Exerzieren
abgehal=
wmeiſter Dietz gab in einer kurzen Anſprache einen
ſſer die Tätigkeit der Wehr im abgelaufenen Jahre.
enber ds. Js. veranſtaltet die Freiwillige Feuerwehr
Zar Krone” einen Kameradſchaftsabend.
ſhauſen, 28. Okt. Geſangverein „Sängerluſt”
g abend veranſtaltete der Geſangverein „Sängerluſt”
8reinslobal „Zur Krone” einen Familienabend,
ver=
neinem „Winzerfeſt”, das wirklich einen würdigen
Weinwerbewoche bildete. Einen ſtilvollen Rahmen
idekorierte Saal. Solovorträge einzelner
Vereinsmit=
ſmen für die nötige Abwechſelung. Bei Geſang und Tanz
je vinfrohe Stimmung bis in die frühen Morgenſtunden
zutgs an. Die Muſik wurde von der Kapelle des
Muſik=
turgefuhrt. Im Verlauf des Abends wurden die drei
zOttg Seip. Ludwig Volz und Jakob Hüfner
hreichung der Ehrenurkunde für 25jährige Mitglied=
rſtadt, 28. Okt. Rekruten=Abſchied. Im
dſenſt am Sonntag vormittag gedachte Herr Pfarrer
der aus hieſiger Gemeinde zum Militärdienſt
einrük=
feuten und empfahl ihnen als wahre Chriſten ihrer
eflicht zu genügen. — Die Kartoffelkerb am Nachmit=
Einrückenden wie auch den zum Teil Abgegangenen
hrei Wiederſehen und Abſchied vom und zum Heeresdienſt
ſa)uund gemütlicher Unterhaltung zu feiern.
Moforf, 28. Okt. Bunter, Abend „K. d. F.‟ Der
nd”, der im Saale „Zur Sonne” ſtattfand, bot durch
jänt tiges Programm eine angenehme Abwechſlung. Der
=Alli Troſt verſtand es ausgezeichnet, bald den Kontakt
Buchern herzuſtellen und für die nötige Stimmung zu
Darbietungen und beſonders die der Tänzerinnen
hu Kraft mit ihren neuen Tänzen fanden
uneinge=
m Beifall. Auch der „Finkenſchlag” der Darmſtädter
fynn”, ſowie die beiden einheimiſchen Sänger Fritz
Fel=
dyhinrich Bernjus fanden dankbare Anerkennung. Im
ſe hielt Tanz die Beſucher noch bis zum frühen
Mor=
beſtr Stimmung beiſammen.
Bilhnh auſen, 28. Okt. Vortrag in der NS=
Frauen=
ſeid dem VDA. Der Adlerſaal war leider nicht ſo
ſeit Für alle die gekommen waren, war der hochinter=
Aumg jedoch ein Erlebnis. Frl. Schumacher ſprach
elühen Begrüßungsworten von Frl. Schwenck über
hlüms Anſpruch auf Kolonien. Gar viel Neues und
hzut die aufmerkſamen Zuhörer brachte die Vortragende,
hirvirtſchaftlichen und politiſchen Ausführungen auch gar
ſpefönliche Erlebnis mit einflocht. Sie erzählte von der
deſr Eingeborenen in unſeren ehemal. Kolonien, von den
n ſerſchen Schulen, dn Ortsgruppen der NSDAP. und ihren
ungy von der Bedeutung der Kolonien bei der Löſung
ja wirtſchaftlichen Problems der Roſtoffverſorgung der
desß lſach Erörterung raſſepolitiſcher Betrachtungen ſchloß
wAſchſtiacher ihren Vortrag mit dem Aufruf an die
Haus=
nedem Geſchäft nur deutſche Waren zu kaufen. Mit
Kläger /Heſſu des Horſt=Weſſel=Liedes war der Vortragsabend
5 5w Rnheim, 28. Okt. Vortragsabend dex
NS=
ſtattgezele ſtſhaft. Für den Samstag abend hatte die NS=Frauen=
Gewerhel iaſi „Darmſtädter Hof” zu einem Vortragsabend ein=
dem auch die Evang. Frauenhilfe geladen war. Auch
lelninderen Orten waren Frauenſchaftsmitglieder erſchie=
Fiſl Knöll begrüßte alle Teilnehmer und übergab Frl.
anm um Vortrag das Wort. In ſehr feſſelnder Weiſe
teldſe ihren Auslandsaufenthalt an verſchiedenen Plätzen
wder kſonders aber in den ehemaligen deutſchen Kolonien,
eliln Wert uns dort widerrechtlich verloren ging. Ein
dervortrag von Landſchaft und Leben in den
Kolo=
eihlt ich an. Lebhafter Beifall dankte der Rednerin, deren
daß Mi uim noch ſtundenlang hätte lauſchen können. Frl. Knöll
im ſuh im Schlußwort Ausdruck und ſchloß mit einem
drei=
nabgeſe SjeHeil auf den Führer.
de 1c Iſider=Klingen, 28. Okt. Zu der letzten
Gemeinde=
fümg war auch Kreisleiter Pg. Burckart erſchienen.
ſerMArmnſer Himmelheber hieß zu Beginn der Sitzung alle herz=
Proyſhillamen und wies in kurzen Zügen auf die neue
Ge=
ihr Veorhng hin. Sodann nahm er in feierlicher Weiſe die
Grun Aichtug des 2. Beigeordneten Pg. Georg Wolff 2. vor.
ReitwiPg. Burckart ermahnte alle, in echtem
nationalſozia=
en lGiſte für das Wohl der Gemeinde zu arbeiten. Nach
rundi den ſemeindeordnung wurden den Ratsherren Pg. Georg
4,25Johann Lutz, dem Vg. Wilhelm Zulauf und dem Vg.
s poin” Kuſodie Ernennungurkunden auf 6 Jahre überreicht. Die
rſtehu für das Rechnungsjahr 1936 wurde auf Vorſchlag
ſurgseneiſters in Höhe von 50 Prozent der Reichsſätze wie
rigih belaſſen.
. /hach, 28. Okt. Werbe=, Preis= und
Schaufri=
n ſin Odenwald. Die Friſeurinnungen der Kreiſe Er=
und Teburg hatten am letzten Sonntag zum erſten Male
zeer zu gemacht, unter ihren Mitgliedern einen Wettbewerb
uügn. Es darf vorweg geſagt werden, dieſer erſte
Ver=
hiſt aſtzend gelungen. — Der große Saalbau war feſtlich
N uückn Lon der Bühne, auf der die geladenen Gäſte, der
hanerksmeiſter, die Preisrichter, die Vertreter der Partei
es isamtes Platz genommen hatten, grüßten die Fahnen
Iitag Reiches und die Symbole der Handwerkerſchaft. In
ſituees Saales waren äußerſt geſchmackvoll die
Arbeits=
der Vettſtreitteilnehmer aufgebaut. Der Innungsmeiſter
keisſl Erbach, Herr Roth=Höchſt i. Odw., eröffnete das
Wem). Preis= und Schaufriſieren, indem er alle Teilnehmer
die =alreichen Gäſte aufs herzlichſte begrüßte. Er dankte
Stiftern der Ehrenpreiſe und gab Zweck und Ziele
Reichverbes bekannt. — Der Bezirksführer Weidner=
M. gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß man
1Odenwald es gewagt habe, einen ſolchen Wettbewerb.
zichu un, der in den vergangenen Jahren noch unmöglich
TM Nur durch derartige Einrichtungen ſei die Gewähr
Eh. M Leiſtungen gegenſeitig zu ſteigern. Wenn der Beruf
Trug u noch nicht überall den gewünſchten Aufſtieg
genon=
habls) liege dies an der Eigenart des Berufes ſelbſt. Doch
relhhilfe geſchaffen werden. Mit der Bekanntgabe des
en Vürbereitungskurſes ſchloß der Bezirksführer ſeine Aus=
—— Der Wettbewerb gliederte ſich in drei Gruppen:
Marn ch Waſſerwellen und Herrenbedienung. Die
Durchfüh=
leitſtreites lag in den Händen des Herrn A. Schnei=
„o der um 7 Uhr die einzelnen Preisträger
bekannt=
uewerb I Ondulation: 1. Preis: Helene Wüſtenhager=
Beiſter) Gbei Fr. Hartmann), 2. Preis: Johann Rodemich=
Mderſtehſ (bei Fr. Hartmann), 3. Preis; Käthe Schneider=Er=
Deilais Schneider). — Wettbewerb II Waſſerwellen: 1.
nn Rodemich=Michelſtadt (bei Fr. Hartmann), 2. Pr.:
Dr Höchſt (bei K. Roth), 3. Pr.: Franz Katzenberger
ei: (ſelbſt). — Wettbewerb III Herrenbedienung: 1.
un Malſy=Erbach (ſelbſt), 2. Preis; Heinrich Steg=
(ſelbſt), 3. Preis: Franz Katzenberger jr., Rein=
übernimmt
Nachtwachen
in Privat.
Ang. u. V P 56
an die Geſchſt. für Frauen= u.
Modenblätter,
ſowie Blatt der
Hausfrau bei gt.
Verdienſt wäh=
rend der Buch=
woche geſucht. (c Fräulein.
welches ſich im
Servieren aus=
bilden möchte,
ſucht Stellung
übernimmt auch
leichte Hausarb
Ang. N 88 Gſch Vertriebsſtelle
Karl Herzberger
Ludwigsplatz Haushälkerin
Kriegs=
beſchädigter
Beamter,
evgl., 47 Jahre,
auf dem Land,
ſucht Fräulein
oder Witwe,
die auch Luſt zu
Gartenarb. hat. Mädchen
m. langj. Zeug=
niſſ. ſucht Stell.
tagsüber. Ang. N 103 Geſchſt.
Fräulein
ſucht Stellung z.
ält. Ehepaar o.
in ein. frauen= Kich. Mädch.
ab 1. 11. geſ.
Näh. Geſchäftsſt. Tüchtiges
Alleinnäöch.
zur Aushilfe p.
1. 11. 35 ge=
Ehrliches
ſauberes
Mädchen
weg. Verheira=
tung des bishe= rigen für Mitte
November von
morgens bis n.
dem Spülen in
kleinen. Haush
geſucht. Inſel=
traße 32, 1. St.* Kohlenhaf ndlung ſucht 1
der über
ſtamm
unter N
Gute Ver
(Branchekenntn
für neuart., I
Artikel der ſich
Gewerbe Prive
ſtändig ſtärker erkreter
einen Kunden=
verfügt. Angeb.
80 a. d. Gſchſt.*
kaufskräfte
nicht erford.)
eſonders guten
bei Behörden.
t u. Induſtrie
einführt, von erſtem Spezialhaus geſucht.
Seriöſe und leichte Tätigkeit.
Sehr gute Proviſion.
Vorzuſtell. Mittwoch, 29. Okt.,
9—12, 3—6, Darmſtädt. Hof. Deutſcher Volksgenoſſe!
veinem Bolte zu srictt.
Spende
Der Esssoc einek echlen
bedarf der Gewinnung einer verständnisvollen Raucherschaft,
um zur Verfeinerung des Tabakgenusses zu führen.
Von diesem Gedanken geleitet, stellen
wir allen interessenten ein Büchlein
über die Fermentation zur Verfügung.
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Nr. 16 000, — Darmſtädter und Nationalbank, Filiale
der Dresdner Bank, Nr. 3500.
Mik vollen Segeln in den Kampf für das WAU
Ablegung der Geſellenprüfung.
Erbach, 28. Okt. Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks,
Geſchäftsſtelle der Kreishandwerkerſchaft Erbach i. Odw., teilt mit:
Zwiſchen dem Kreishandwerksmeiſter für den Kreis Erbach,
Fr. Hch. Schott=Beerfelden und dem Sozialſtellenleiter des
5. J.=Bannes 249, Unterbannführer Schwinn, wurde folgende
Verei nbarung getroffen:
Durch Beſchluß vom 24. Oktober 1935 zwiſchen der
Kreishand=
werkerſchaft Erbach und der Sozialſtelle der HJ. Bann 249 (
Oden=
wald) wurde heute vereinbart, daß für die Zukunft mit ſofortiger
Wirkung nur diejenigen Lehrlinge eine Geſellenprüfung ablegen
können, die der Deutſchen Staatsjugend (HJ., JV., BDM., JM.)
angehören. Die Bekanntmachung gilt für alle diejenigen, die
bereits in einem Lehrverhältnis ſtehen.
Für ſolche, die zu Oſtern 1936 oder in der Zeit nach dieſem
Beſchluß in ein Lehrverhältnis eintreten wollen, iſt
Voraus=
ſetzung, daß ſie Mitglied der Staatsjugend ſind, andernfalls die
Lehrſtelle nicht genehmigt werden kann, oder obiger Beſchluß für
die ſpätere Berufsausübung in Anwendung gebracht wird.
Sämtlichen Handwerksmeiſtern und auch allen Lehrlingen des
Kreiſes Erbach wird dies hiermit zur Kenntnis gebracht.
(gez.): Schott, Kreishandwerksmeiſter.
As. Erbach, 27. Okt. Werbeabend des Deutſchen
Roten Kreuzes. Der Kreisverein Erbach des Heſſiſchen
Alice=Frauenvereins und des Deutſchen Roten Kreuzes trat am
Samstag abend mit einem wohlgelungenen Werbeabend vor die
Oeffentlichkeit. Die umfangreichen Vorarbeiten, die in der
Haupt=
ſache von der Ortsgruppe Erbach durchgeführt wurden, waren
ge=
vadezu muſtergültig, ſo daß die einzelnen Darbietungen den
Be=
ſuchern zu einem wahren Erlebnis wurden. Der geſchmackvoll
her=
gerichtete Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, ein Beweis
dafür, daß ſich das Rote Kreuz auch in unſerem Kreiſe allſeitiger
Unterſtützung erfreuen darf. Nach einem ſinnigen und ernſten
Pro=
log ſprach Frau Keßler=Erbach, die Leiterin des Kreisvereins,
herzliche Worte der Begrüßung und des Dankes für das
entgegen=
gebrachte Wohlwollen und Intereſſe. Mit kurzen, treffenden
Wor=
ten umriß die gewandte Rednerin die Ziele und die Beſtrebungen
des Deutſchen Roten Kreuzes als Glied des großen Deutſchen
Frauenwerkes und ſchloß mit einem warmen Appell, auch in
Zu=
kunft die ſegensreiche Arbeit nach Kräften zu unterſtützen. Die
Ausführungen der Kreisleiterin wurden wirkſam unterſtützt und
vertieft durch einen intereſſanten Film von der Arbeit des Roten
Kreuzes. Als Abſchluß des Unterhaltungsabends folgten ein
Erntedankſpiel von H. F. Blunk und die Verloſung der von den
Mitgliedern des Kreisvexeins geſtifteten Preiſe.
Fd. Fränkiſch=Crumbach, 28. Okt.
Mitgliederverſamm=
lung der Deutſchen Arbeitsfront. Die letzte
Verſamm=
lung der hieſigen Ortsgruppe der DAF. war außerordentlich ſtark
beſucht. Ortswalter Pg. Keil ſprach zunächſt über die
Leiſtun=
gen der NSDAP. und den Aufbau der DAF. und wandte ſich
dann ſehr ſcharf gegen diejenigen, die ſtets das Negative, nie aber
den Aufbau ſehen. Dann nahm er Stellung zu dem Judentum
und deſſen zerſetzende Tätigkeit. Am Schluß der Verſammlung
wurden die Mitgliedsbücher und die Arbeitsbücher ausgegeben.
Bedeutſame Entſcheidung des Reichserbhofgerichts.
Das 5. Heft des 1. Bandes der Entſcheidungen des
Reichserb=
hofgerichtes enthält eine Entſcheidung (S. 287), deren beſondere
Bedeutung darin liegt, daß ſie den Erbhof „aus der
Privatrechts=
ebene hinaushebt” in eine Rechtsebene höherer Ordnung. Der
Tatbeſtand, über den zu entſcheiden war, iſt vereinfacht und
ver=
allgemeinert folgender: Vor Inkrafttreten des
Reichserbhofge=
ſetzes hat ein Glaubiger einen Bauernhof unter
Zwangsverwal=
tung gebracht, um Hypothekenzinſen beizutreiben. Die
Beſchlag=
nahme zur Zwangsverwaltung für den Gläubiger iſt im
Grund=
buch eingetvagen. Als das Reichserbhofgeſetz in Kraft trat, wurde
der Hof nicht Erbhof, weil der Eigentümer nicht bauernfähig iſt.
Der Eigentümer veräußert nun den Hof an den bauernfähigen
Sohn. Kann der Gläubiger die Vollſtreckung fortſetzen oder ſteht
ihr der Erbhofſchutz entgegen? — Stünde der Erbhof als
Rechts=
begriff in der bürgerlich=rechtlichen Ebene, ſo wäre die
Rechts=
frage dahin zu beantworten, daß der Gläubiger die Vollſtreckung
fortſetzen kann. Der Hof mag in der Hand des Sohnes Erbhof
ge=
worden ſein, die Erbhofeigenſchaft kann aber dem Gläubiger nicht
entgegengehalten werden, weil die Veraußerung des Hofes nach
der Beſchlagnahme dem Gläubiger gegenüber relativ unwirkſam
iſt, der Hof iſt ein „relativer Erbhof” d. h. für den Gläubiger kein
Erbhof: § 135 BGB. Der 2. Senat des Reichserbhofgerichts hat
dieſe Rechtsauffaſſung als mit dem Grundgedanken des
Reichs=
erbhofgeſetzes nicht vereinbar abgelehnt und iſt danach zu dem
gegenteiligen Ergebnis gelangt. Der Begriff des „relativen
Erb=
hofes” iſt zu verwerfen. Der Hof iſt Erbhof und er hat dieſe
Eigen=
ſchaft jedem, auch dem Gläubiger gegenüber, der vor dem
Inkraft=
treten des Reichserbhofgeſetzes ein Zugriffsrecht erlangt hat. „Um
den Erbhof” ſo führt das Reichserbhofgericht aus, „zu ſeinen hohen
Aufgaben für Familie und Volk zu befähigen und zu erhalten,
ſorgt das Reichserbhofgeſetz dafür, daß der jeweilige Eigentümer
den Hof ſeiner Familie nicht entziehen kann und ihn ſo verwaltet,
daß er ſeinen Aufgaben gewachſen bleibt. Das läßt den Erbhof
praktiſch als Treugut der Familie und ſozial gebunden erſcheinen.
Dieſe Erbhofeigenſchaft, die den Hof über die Privatrechtsebene
hinaushebt, muß auch dem Gläubiger gegenüber gelten Der Hof
bann nicht ewiges Gut der Sippe und ſozial gebunden ſein. und
zugleich für den betreibenden Gläubiger ein ſeinem freien Zugriff
offenes nur privates Verwertungsobjekt. Damit wird nicht
ver=
kannt, daß der Erbhof ein Rechtsbegriff, nicht aber eine phyſiſche
Eigenſchaft iſt, ſondern nur der Beſonderheit der
Erbhofseigen=
ſchaft, die eine nur relative Geltung ausſchließt, Rechnung
getra=
gen und dem Zweck des Reichserbhofgeſetzes, das nur auf den
Erbhof blickt, gegenüber theoretiſchen Erwägungen, die auf den
Schutz des Gläubigers hinauslaufen, Geltung verſchafft.”
Dp. Zwingenberg, 28. Okt. Die Soldaten= und
Krie=
gerkameradſchaft Zwingenberg feierte geſtern abend im
Saale des Gaſthauſes „Zum Adler” in ſchlichter Weiſe ihr 50
jäh=
riges Beſtehen. Nach einem einleitenden Marſch der
Feuerwehr=
kapelle wurden von den beiden BDM.=Mitgliedern E. Schneider
und Anni Fath zwei der Bedeutung des Tages gut angepaßte
Gedichte vorgetragen. Nach der Begrüßungsanſprache durch den
Kameradſchaftsführer wurde der Toten gedacht, wobei Lore Rieß
mit feinem Verſtändnis ein Gedicht vortrug. Das Horſt Weſſel=
und das Deutſchlandlied ſchloſſen ſich an. Nach einem weiteren
Marſch wurde das Theaterſtück „Ein Tag in Saarbrücken oder der
Franzoſe in der Mauſefalle” geſpielt. Die Darſteller taten ihr
Beſtes und ernteten reichen Beifall. Nach dem Lied. Deutſch iſt
die Saar” wurden die Kameraden, welche der Kameradſchaft über
40 Jahre angehören, durch Ueberreichung des Kyffhäuſer=
Abzei=
chens geehrt. Mit dem Hohenfriedberger Marſch fand der
offi=
zielle Teil der Feier ſein Ende. Ein anſchließender Tanz hielt
die alten Soldaten noch lange beiſammen.
Am. Biebesheim, 27. Okt. Durch die NS.=Gaufilmſtelle fand
geſtern abend im Parteilokal eine gut beſuchte
Tonfilmvorfüh=
rung „Der ſchwarze Jäger Johanna” ſtatt. — Die
Schützenabtei=
lung des KKS. hält als Abſchluß der diesjährigen Schießperiode
ein Preisſchießen ab. Es beginnt am Sonntag, den 3. November,
nachm. 2 Uhr, und wird vorausſichtlich auch noch den 10. und 17.
November in Anſpruch nehmen. Wertvolle Preiſe ſtehen zur
Ver=
fügung. — Die Deutſche Arbeitsfront. Ortsgruppe Biebesheim,
hält am Mittwoch, den 30. d. M., im Parteilokal eine
Mitglieder=
verſammlung ab, in der der Kreiswalter der DAF., Pg.
Eiſen=
traud, ſprechen wird. Es iſt unbedingte Pflicht ſämtlicher
Mit=
glieder der DAF.. an dieſer Verſammlung teilzunehmen.
— Gernsheim a. Bh.. 28. Okt. Waſſerſtand desRheins
am 27. Okt.: —003 Meter. am 28. Okt.: —0,03 Meter. (Morgens
5.30 Uhr.)
Seite 8 — Nr. 298
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 29. Oktoalg
Reich und Ausland.
Verheerender Wirbelſturm
über Haiki.
Wie Reuter aus Port=au=Prince (Haiti)
be=
richtet, iſt der ſüdöſtliche Teil von Haiti von einem
verheerenden Wirbelſturm heimgeſucht worden,
dem 2000 Menſchenleben zum Opfer gefallen ſein
ſollen. Weitere 3000 Perſonen ſind obdachlos. Die
Größe des Sachſchadens und das Ausmaß des
Vernichtungswerkes an der Ernte iſt noch nicht
be=
kannt. Die Regierung von Haiti hat umgehend
Hilfsmaßnahmen in die Wege geleitet.
Chronik des Tages.
Wie die deutſche Seewarte mitteilt, befand ſich
das Luftſchiff „Graf Zeppelin” um 19.30 Uhr
MEZ. über Rio de Janeiro. Es wird dort drei
Tage in der kürzlich fertiggeſtellten Halle
ver=
bleiben.
Seit längerer Zeit iſt der Hamburger
Motor=
ſegler „Elſe Kuehlke” verſchollen. An Bord
be=
fanden ſich außer dem Schiffseigner ſeine beiden
Söhne, ein Motorenwärter und zwei
Schiffsjun=
gen. Zwei Leichen, die bei Terſchelling
ange=
ſchwemmt wurden, ſind als Beſatzungsmitglieder
der „Elſe Kuehlke” wiedererkannt worden. Von
der übrigen Mannſchaft fehlt jede Spur.
Der Fiſchdampfer „Wurſten” der Reederei
Han=
ſeatiſche Hochſeefiſcherei AG., Bremerhaven, der am
10. Oktober zu einer Fangreiſe ausgelaufen war,
iſt überfällig. Es fehlt jede Nachricht über das
Verbleiben des Schiffes.
Fünf Perſonen ſind bei einem
Kraftwagenun=
glück in der Nacht zum Montag auf der Landſtraße
zwiſchen Amiens und Paris verbrannt. Aus
un=
bekannter Urſache fuhr der Wagen gegen einen
Baum. Er war ſofort in ein Flammenmeer
ge=
hüllt, ſo daß ſich die Inſaſſen nicht mehr aus dem
geſchloſſenen Wagen befreien konnten.
Ein ſchweres Grubenunglück ereignete ſich am
Samstag in Fukuoku (Nordkiuſchiu). Bisher
wur=
den 17 Tote geborgen. 130 Bergleute werden noch
vermißt. Man fürchtet, daß auch ſie nicht mehr
ge=
rettet werden können.
Ein durch einen Wolkenbruch hervorgerufener
Erdrutſch hatte auf der Strecke Tokio—Sendai, in
der Nähe von Taira ein ſchweres Eiſenbahnunglück
zur Folge. Das Unglück forderte elf Todesopfer.
50 Perſonen wurden ſchwer verletzt.
In Birmingham im Staate Alabama (USA.)
kam es zu blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen
meh=
reren hundert organiſierten und unorganiſierten
Bergarbeitern, wobei auch von der Schußwaffe
Gebrauch gemacht wurde. Acht Mann mußten, z.
T. mit ſchweren Verletzungen, ins Krankenhaus
ge=
bracht werden.
Die „Luſitkania” gefunden?
London. Die Nachforſchungen nach dem Wrack
des im Jahre 1915 verſenkten engliſchen Dampfers
„Luſitania” haben nach einer heute hier
veröffent=
lichten Meldung nunmehr zu einem Erfolg
ge=
führt. Das Wrack wurde danach in der Nähe von
Kinzale feſtgeſtellt, und zwar von dem
Bergungs=
dampfer „Orphir‟. Der Ort der Auffindung wird
noch nicht bekanntgegeben. Das Wrack liegt nur
40 Fuß tief, auf der Seite und iſt mit einer
Schlammſchicht bedeckt. Mit den Bergungsarbeiten
konnte wegen des hohen Seegangs noch nicht
be=
gonen werden.
Neuer Feldzug der New Yorker Polizei
gegen die Verbrecherwelt.
New York. Der ſeit einer Woche andauernde
Gangſterkrieg hat die Polizei von New York und
von benachbarten Städten zur Einleitung eines
großen Feldzuges gegen die Verbrecherwelt
ver=
anlaßt. — Ein jugendlicher Gangſter, namens
Albert Stern, den die Polizei ſuchte, um ihn in
Verbindung mit einem halben Dutzend Mordtaten,
darunter der Erſchießung des Dutch Schultz zu
ver=
hören, wurde am Samstag in einem gasgefüllten
Zimmer im Italienerviertel von Newark
erdroſ=
ſelt aufgefunden.
In ſtummer Trauer wurde Reichsfkatthalker Wilhelm Lopper zu Grabe gekragen
Ganz Braunſchweig und Anhalt ſtanden am Samstag im Zeichen der Beiſetzung ſeines Reichsſtatthalters, des Gauleiters von Magdebure=
Wilhelm Loeper, die in Deſſau erfolgte. Die führenden Männer der Bewegung, an ihrer Spitze der Führer ſelbſt, waren zu der Feier e=
Dieſes Bild zeigt den eindrucksvollen Trauerzug vom Friedrich=Theater nach Mildenſee, wo die Beſtattung erfolgte. Der Sarg ruht auf einem
Dahinter ſieht man den Kranz des Führers, dem die Angehörigen und in der weiteren Reihe der Führer folgen.
(Scherl=Bilderd
25. Todeskag Henri Dunanks.
Am 30. Oktober jährt ſich zum 25. Male der
Todestag des Schweizer Arztes und Schriftſtellers
Henri Dunant. Er war der Begründer des Roten
Kreuzes und führte auch die Genfer Konvention
herbei, die heute von allen Kulturſtaaten der
Welt anerkannt iſt und ſich für die verwundeten
Soldaten außerordentlich ſegensreich ausgewirkt
hat. Nach einer langen Zeit der Vergeſſenheit,
die er in Armut zubrachte, wurde er im Jahre
1901 als Erſter mit dem Nobel=Friedenspreis
ausgezeichnet. Unſer Bild zeigt Henri Dunant
in ſeinen reifen Mannesjahren. (Scherl=M.)
250I
hr=Feier der Anſiedlung der Hu
en in Berlin.
In dieſen Tagen jährt ſich zum 250. Male der Tag, an dem der Große Kurfürſt den aus Frankreich
geflüchteten Proteſtanten, den Hugenotten, in Berlin ein Heimatrecht einräumte. Die Hugenotten
waren im Jahre 1685, als das Edikt von Nantes aufgehoben und die Proteſtanten in Frankreich
ihrer Religionsfreiheit beraubt worden waren, zu Hunderttauſenden aus Frankreich ausgewandert.
Allein in Berlin wurden 4000 Hugenotten durch den Großen Kurfürſten angeſiedelt, die ſpäter auf
die Entwicklung des kulturellen Lebens in Berlin einen beträchtlichen Einfluß ausübten. Dieſes
Gemälde, das ſich im Franzöſiſchen Dom zu Berlin befindet, zeigt den Großen Kurfürſten mit
ſeiner Gemahlin Sophie Dorothea beim Empfang der Hugenotten.
(Scherl=Bilderdienſt=M.,
Der größte Mann der Welt erzählt.,
Zu Geſangsſtudien in der Reichshauptſtadt.
nen der 24 Jahre alte Finne Waino Myl= Militärpflicht genügt. Ich ſtand bei der Wi
Nordländer, der mit ſeinen 2,48 Metern bitzen wieder flott zu machen oder in Stau
als der größte Menſch der Welt gilt.
Ringer, Boxer und — Sänger.
ſtockungen. Natürlich ſind dieſe unvermeidlichen Beim Maßnehmen muß ſich der Schneida Mr Mabel
etwa den Eindruck eines ungeſchlachten Jahrmarkt= ber pflege ich die Leiter mit dem Meiſter 9
rieſen, ſondern mit ſeinem wohlproportionierten und Faden darauf gleich ſelbſt von einat (l Iab
Körper lediglich den eines allzu groß geratenen zur anderen umzuſtellen, damit der geplagu!
Normalmenſchen macht. Sein Begleiter Otto nicht andauernd daran auf und ab kletter lich hat
Huhtanen, ehemaliger Weltmeiſter im Ringen, Auch um meine Hotelrechnungen wird mſſ Mrd
reicht Myllyrinne nicht einmal bis zu den Schul= mand beneiden. Abgeſehen davon, daß
Aufzug zu eng, jedes Bett, jeder Teller und jeder nämlich
Tiſch zu klein. Gewöhnlichen Stühlen darf er ſich zu einer Mahlzeit etwa 8 Pfund Fleiſch 2liher hinau
nur mit äußerſter Vorſicht anvertrauen.
Die größten Schwierigkeiten aber hat Waino
Myllyrinne auf Reiſen, da die Hotels auf derar= wozu als Getränk noch einige Liter Mil, ſe Sünme
tigen „hohen Beſuch” natürlich nicht eingerichtet men, zu verzehren. Aus Alkohol dagegen mit iht begrif,
ſind. Um überhaupt ſchlafen zu können, muß ſich mir als Sportsmann nicht viel. Ein 79
von einer Ecke bis zur anderen vollkommen aus= Tänzer bin, faſt nie eine geeignete Tanzpadich in der
Sänger, doch meiſtert er auch das Klavier mit er= ſie in meinen Armen zerquetſchen.”
ſtaunlicher Geſchicklichkeit. Und es iſt zweifellos! So nimmt das Leid einen breiten Nad.
ein eigenartiges Erlebnis, unter dieſen gewaltigen im Daſein des größten Menſchen der We
Händen, welche die Größe von Kohlenſchaufeln Berlin hat Myllyrinne am Schlachtenſe‟
haben, etwa eine Sonate von Beethoven oder eine nung genommen und begibt ſich von dor
Rhapſodie aufleben zu hören.
Schon Großmütterchen war eine Rieſin.
„Ich bin das zweitälteſte Kind von fünf Ge= übertreten zu können hofft. Und wenn il !
ſchwiſtern”, erzählt Waino Myllyrinne, „die je= Anzeichen trügen, wird im Lande der unbeck
doch außer mir alle Normalgröße haben. Mein Möglichkeiten der rieſenhafte Finne hal
Vater iſt Beamter bei der finniſchen Kriminal= bekannteſten und erfolgreichſten Erſcheinghieb
polizei; meine Mutter entſtammt einem alten internationalen Sportwelt zählen.
Bauerngeſchlecht. Beide Eltern ſind von normaler
Größe, doch hat eine Großmutter von mir
immer=
hin eine Größe von 2,25 Metern erreicht. Schon
im Alter von 12 Jahren war ich ein Hüne, mit
dem für die Schulkameraden nicht mehr gut Kir= Ein Stückchen bedrucktes Papier von derr!a vi
ſchen eſſen war. Und heute bin ich 24 Jahre alt, eines Quadratzolls wird in London am M.2en G
genau 2,48 Meter groß und wiege 3½ Zentner., ber zum Verkauf angeboten werden, und uc.
Man hätte es gerne geſehen, wenn ich den Poli= einem Preis von nicht weniger als 10000
ziſtenberuf meines Vaters ergriffen hätte, doch Sterling; denn das iſt der Wert der einige
habe ich die Sportlaufhahn vorgezogen. Mein
Ehrgeiz iſt es, einmal ein berühmter Boxer zu der Welt vorhandenen 1=Cent=Marke voſ 2, doch fehlt es mir hierzu leider an geeig= Guajana vom Jahre 1856. Dieſe Marie L
neten Trainingspartnern. Jeder Ringgegner fällt intereſſante Geſchichte. Sie war ſeinerzel. A0htand
gewöhnlich ſchon nach den erſten Schlägen. Ich Zeitungsdruckerei zu Geordſtown mit gewo/en0
pflege in dieſen Fällen meine Widerſacher behut= Drucktypen als Aushilfe hergeſtellt wordeſ,
ſam wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe in ihre Markenvorrat ausgegangen war. Im Jahll.
Ecke zu tragen, um ſie dort wieder zur Beſinnung fand ein 14jähriger Schulknabe dieſe M
zu bringen.
In Berlin weile ich, um bei einem bekannten
deutſchen Lehrer Geſangsunterricht zu nehmen, eines Hauſes; ſpäter verkaufte er ſie 3u 0S
Ich bin auch ſchon im finniſchen Rundfunk mit Ge= Der neue Beſitzer des ungeahnten Schl
ſangsvorträgen hervorgetreten.” Man darf es dem einige Jahre ſpäter ſeine ganze Samſlt
jungen Finnen ohne weiteres glauben, daß er bei 125 125 Pfund an einen Thomas Ridpai9"
ſeiner Größe und unheimlichen Stärke als Poliziſt pool ab, der die Marke für 155 Pfund.
zum Schrecken der Verbrecherwelt geworden wäre. Grafen, Philipp von Ferrara verkauſle
Und ſein Rieſenwuchs ſcheint nach ſeiner Abſtam= ſtellte dann feſt, daß ſie die einzige ihrer"
mung keineswegs etwa auf eine krankhafte Wachs= Mr. Hind, der größte Markenſammler )e
tumsſteigerung, ſondern natürliche Veranlagung mußte für das Stückchen Papier 7343 Pſ0
zurückzuführen zu ſein. In Deutſchland an Größe ling bezahlen. Dies war damals der ho9lt
wohl noch am nächſten kommt dem Finnländer der trag, der für eine Briefmarke ausgegebe.”
Geſchäftsführer einer Berliner — Liliputaner= Nun ſoll die Marke um 10 000 Pfund.S"
ſchau, Ernſt Wulf, der immerhin ſeine 2,14 Meter verſteigert werden; ob ſich ein Käue.
mißt.
Er muß in zwei Beiten ſchlafen. — 2,48 Meter groß. — Maßnehm/
mit der Leiter. — Schuhgröße 58. — „Geeignete Tanzpartnerin” ſen !
b. Mat
mach
Uas Vertrau
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.) Er bringt ein ganzes Geſchütz in Stellunen yn Schne hil
In Berlin iſt dieſer Tage in Begleitung „Erſt kürzlich”, fährt der ſympathiſckt Far nichts
des ehemaligen Berufsringers Otto Huhta= Nordländer fort, „habe ich in Finnlancnf un ganf
lyrinne zu längerem Aufenhalt eingetrof= und war der Stolz meines Regiments. A0m Domem
fen. Unſer Mitarbeiter hatte Gelegenheit ten habe ich ganze Geſchützbeſpannungerichinlich nie
zu einer Unterredung mit dem rieſenhaften wenn es galt, im Sumpf ſteckengebliebes * Schlimmſ
bringen. Selbſt die ſchwerſten Geſchoßkörklylin, wenn
für mich nicht viel mehr als ein Spielze—ſe, ein wer
dieſen wenigen Vorzügen meines Rieſe=lugtzogen.
Ueberall, wo in dieſen Tagen Waino Mylly= ſtehen nur allzu viele Nachteile, gegenü =/nachte mich
rinne, der ſelbſt die größten Berliner noch um brauche zu jedem Anzug gegen 10 Metar/ſchuufelte
über einen halben Meter überragt, in den Stra= ſowie Hüte, Hemden, Kragen und Handſchaef vor faſt
ßen der Reichshauptſtadt auftauchte, gab es unge= Maß. Auch Schuhe der Größe 58, wie ichſichaen, zu hel
heures Aufſehen, Menſchenaufläufe und Verkehrs= nötige, ſind in keinem Schuhgeſchäft Entr Simm
Begleiterſcheinungen, dem bärenſtarken. Finnen Leiter bedienen, um überhaupt an meine Mſte mich ab.
nicht gerade angenehm, zumal er durchaus nicht bau herankommen zu können. Der Einfach. /ueres Mäde
tern. Jede Tür und jeder Seſſel ſind dem rieſen= Doppelzimmer zu bezahlen habe, ſtellt aur 0 iß ich i
haften Finnen zu niedrig, jede Taxe und jeder Magen ſehr große Anforderungen. Jar4 Mi Elan.
m Minuten
ſit draußen
Kartoffeln und 2 Pfund Gemüſe,
ſagte
dieſer bedauernswerte Zeitgenoſſe zwei Betten Nachteil meines Rieſenwuchſes iſt in dem Euſ0 White kan
ſchräg nebeneinander ſtellen laſſen, die er dann zu erblicken, daß ich, der ich ein leidenſchiß ſite s
füllt. Von Beruf iſt der Rieſe Ringer, Boxer und ſinde. Die meiſten Damen haben Angſt, ich) igen wir h
Dar überze
einigen Wochen nach den Vereinigten Staau
er recht bald Carnera und anderen ſeiner
ſtärke ebenbürtigen Größen des Boxſportes
Die keuerſte Briefmarke der M4
einem Bündel alter Briefe auf dem O9e
wird?
g, 29. Oktober 1935
OA4
den der Himalaia zürnt...
VI. (Schluß.)
Morgen begann es draußen ſeltſam zu heulen und zu
G
das ein Tier?” fragte Mabel mich.
ſrdein Raubtier!” rief White.
oben gibt es keine Raubtiere, das ſollten Sie wiſſen,
w.” ſagte ich und ging zum Eingang der Grotte.
ſand auch kein Raubtier, aber ich fand etwas
Schlim=
cskurm ſchien heraufzuziehen.
euulte und pfiff um Schneewälle und Eiswände. Ganz
ſüürte ich ſogar ein donnerndes Geräuſch, das näher und
iommen ſchien.
uckte zuſammen.
bedeutet das?
Eingemauert!
Krachen und Donnern kam näher und näher.
zourde ſo laut, daß es jetzt ſogar White und Mabel zu
Aiumnlockte.
ſehen konnte man nicht.
hLuft war wie mit einem Nebelſchleier grau verhangen,
wkonnte nicht weit ſehen.
ganz plötzlich kam etwas donnernd durch die Luft und
mit aller Gewalt auf uns . . .
täumelten und fielen.
Tcverlor die Luft und auch faſt die Beſinnung, aber ich
z mnt zuſammen und raffte mich wieder auf.
Gsvar eine Schneewand geweſen, die auf uns
herunter=
ſtürkt var.
Gäu kleine Lawine
Mfu Mabel und White konnten ſich nur mit Mühe von
m. iee befreien.
Don ſtanden ſie wieder neben mir, aber was war das?
Yöü blickten aus unſerer Grotte heraus und konnten nicht
hr ileen ..."
Glin Schneemauer türmte ſich vor dem Eingang der Grotte.
Yöſ waren im wahren Sinne des Wortes eingemauert
Wery White lachte höhniſch und hyſteriſch.
Aibe Mabel wandte ſich ganz ruhig an mich.
„Vs machen wir nun? ſagte ſie, und in ihrer Stimme lag
ſoſlges Vertrauen zu mir, daß es mich faſt rührte.
Schnee hinwegſchippen . . ." ſagte ich ganz ruhig, als
das ar nichts ſei.
n im. Elsam ganz auf die Schneemenge an, die heruntergeſtürzt
ſtand bear
Regine. Then Donnern nach zu urteilen, war es ſo viel, daß wir uns
itzbeſponahrſſrhenlich nie würden hindurcharbeiten können.
ſteckengl. Thu Schlimmſte war, daß wir nur eine einzige Schaufel
en oder ſaßezi.
en Geſct „en, wenn man auch über einen Toten nichts Schlechtes
ls ein egen yſl, ein wenig leichtſinnig hatte Mr. Taylor die Sache
meines ſch aufezogen.
chteile v. Ihnachte mich ſofort an die Arbeit, zu ſchaufeln.
gen 11. Jhchaufelte und ſchaufelte, aber ich kam nicht hindurch.
undſ Ihwar faſt am Zuſammenbrechen, denn White war nicht
beween, zu helfen. Er war wieder in bösartiger und ver=
Zeifeihr Stimmung und wollte hier ſterben.
Wye Mabel riß mir ſchließlich die Schaufel aus der Hand
nud IIiſ mich ab.
Tyeres Mädel!
Mitlich hatte Mabel Glück.
Shn kurz nachdem ſie zu ſchaufeln begonnen hatte, ſtieß ſie
Mu riß ich ihr wieder die Schaufel aus der Hand und
ar=
itetn dit Elan.
36) Minuten ſpäter war der Weg frei.
Ae draußen lag grauer und häßlicher Nebel.
ndüt. „ier hinaus in den Nebel, als hier wieder eingemauert
erdeu . . . ſagte Mabel.
Jr Stimme verriet ſo viel Schrecken und Entſetzen, daß
hernſtzt begriff, wie tapfer ſie ihre Angſt vor uns verborgen
atte.
Muc White kam heraus.
Ex ſatte es ſich wahrſcheinlich anders überlegt und wollte
och rüüt in der Grotte ſterben.
Sogen wir hinaus in den Nebel.
Jehwar überzeugt, daß dieſer Nebel uns den Tod bringen
ürde
Ein kapferes Mädel muß Glück haben.
Roman von Henrik Heller.
„hwar in Onkels Zimmer, an meinem Zeichentiſchchen in
er FEuerniſche verſteckt, als Sie ihm, wie Sie ſich ausdrücken,
ſaumſhrauben anſetzten”, ſagte Eva erbittert. Wie ruhig der
Nanm ſſaß! „Alles habe ich angehört, alles verſtanden. Mit
keize 2/Jahren verſteht man viel mehr, als erwachſene Leute
an=
ſſehmenEs iſt die furchtbarſte Stunde meines Lebens geweſen,
enn; hſpürte ſofort, daß es aus war mit Onkel Konſtantin. Ich
rabe ei Geſicht geſehen, wie er Ihnen nachſchaute, und dann die
ni olgem Stunden minutenweiſe verwartet .. . verwartet . . . bis
um Gue.
„„Mkwürdig!” ſagte Baitſky, geradeaus ſchauend, und in
„einer liene war Verwunderung, „abergläubiſche Leute würden
Eßt vanWiedervergeltung ſprechen. Das hätte ich mir nicht
träu=
nen Iun, daß ich noch auf Erden Rechenſchaft ablegen muß für
neinex iſtändige, aber vielleicht gründlich überhebliche Art, jene
interyung zu führen. Hätte ich damals mehr Routine gehabt,
mdarem ns zwanzig oder dreißig Prozent geblieben, Ihr Onkel
sätte, i ein paar Tage ſpäter wegen einer anderen Geſellſchaft
rſchoſſeg und Sie wären nicht böſe auf mich.”
Esglitt ſtumm von der Mauer herunter und beugte ſich zu
Eliſallel aber eine Männerhand faßte mit rückſichtsloſem Griff
ſach ihm Arm und eine rückſichtsloſe Stimme befahl: „Setzen
Sie ſiſchvieder hin, Fräulein Kreuzberg, ich bin noch lange nicht
Au Eim Ich will Sie weder überreden, noch mein Recht vertei=
Tügen, A appelliere nur an Ihre Vernunft. Vierzehn Jahre lang
ein iadür Sie der große Böſewicht geweſen, weil ich in Ihrem
z reckſtün Kindheitserlebnis eine Rolle geſpielt habe. Nun frage
Süsſalten Sie es auch noch für wahrſcheinlich, daß ein
Kauf=
otann Am Boskos Format, ein Mann, der jahrzehntelang an der
Dorſes) Hals riskierte, daß der Schluß macht — ſich kopflos
morin wie ein Student, weil er von einem, ich geb’s zu, unan=
WBenehcne Gegner geſtellt wird. Glauben Sie das heute noch?”
Ahat ſich doch Ihretwegen erſchoſſen”, rief Eva ſo laut,
Daß 9Falten Strickerinnen auf dem Grabſtein die Faltenhälſe
eer Parum blieb Baitſky ſo gelaſſen? Dann preßte ſie die
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ohne Zweifel würden wir ohne Sicht irgendwo in die Tiefe
eines Spaltes ſtürzen.
Aber ſchließlich mußte es doch gewagt werden.
Lebendig eingemauert zu werden, war gewiß noch ſchlimmer.
Ich ging voran.
Die nächſten Stunden waren Stunden des Grauens.
Der ganze Berg ſchien in Bewegung zu ſein. Er ſchien ſeine
Truppen ausgeſchickt zu haben, um uns zu vernichten.
Unabläſſig donnerten und krachten die Lawinen . .. vor
uns . . . hinter uns . . rechts von uns . . . links ...
Wir blieben jedesmal, wenn das Donnern begann, vor
Ent=
ſetzen ſtehen und ſahen uns an.
Näher und näher kam das Donnern, das Krachen . . . die
Böllerſchüſſe.
Jetzt kam ſie auf uns zu. Jetzt...!"
Aber jedesmal raſte die Lawine an uns vorüber und nahm
einen anderen Weg.
Es ſchien, als wolle der Berg mit uns ſpielen, wie die Katze
mit der Maus.
Wenn man noch hätte ſehen können, ſo aber im grauen
Nebelmeer nur dieſe Laute des Todes auf ſich zukommen hören,
iſt etwas Teufliſches ..
Jedesmal Minuten der Todesangſt . . . trifft ſie einen oder
trifft ſie einen nicht...!"
Dann kam wohl eine Stunde, wo völlige Ruhe war.
Wir tappten uns faſt wie Blinde, jeden Schritt, jede
Hand=
breit vor uns unterſuchend, weiter, aber dann auf einmal begann
wieder leiſer Donner . . . er kam näher und näher, und diesmal
war kein Zweifel daran, die Lawine kam direkt auf uns zu .. .
Schon donnerte ſie direkt über uns.
Es heulte . . . pfiff . .. ſchrie . . . wimmerte . . . brüllte ...
„Die Lawine . die Lawine . ." heulte White auf.
Mabel preßte ſich feſt an mich. „Das iſt das Ende!” ſagte ſie
und drückte meine Hand. Ich ſpürte, daß ſie am ganzen Leibe vor
Entſetzen zitterte.
Das, was nun geſchah, war ein Wunder.
Die Lawine donnerte und tobte über uns hinweg.
Warum riß ſie uns nicht mit?
Warum begrub ſie uns nicht?
Warum ſpürten wir nichts als eine ganz leichte Wolke von
Schneeſtaub, der kalt wie eine Geiſterhand über unſer Geſicht
ſtrich!?
Das Krachen der Lawine verebbte., ſchon war es ganz fern.
Wir ſahen uns an . . . !
„Wie iſt das möglich?”
Ich ſah um mich und blickte zufällig in die Höhe und ſchrie
beinahe auf.
Da war die Erklärung.
Ueber uns hing wie ein Dach ein Felsvorſprung. Darüber
war die Lawine hinweggefegt, wären wir nur einige Meter
weiter nach links gegangen, ſo hätte uns die Lawine unbedingt
in den Tod geriſſen.
Ich fand die Felswand und wie wir uns an ihr
entlang=
taſteten fanden wir eine Höhle.
Keine Eishöhle, ſondern eine trockene Höhle, die, ſoweit man
es hier erwarten konnte, ſogar eine gewiſſe trockene Wärme
auf=
wies".
Hier verbrachten wir die nächſte Nacht.
Wir waren ſo erſchöpft, daß wir in dieſer Nacht wie die
Toten ſchliefen.
Trotzdem erwachten wir in der Frühe ſteifgefroren und
konn=
ten uns kaum bewegen.
Mabels Zuſtand machte mir beſondere Sorge.
Sie war totenblaß im Geſicht und ohne jede Kraft aufſtehen
zu können.
Sie lächelte mich an, aber dies Lächeln war ſo traurig, daß
es mir ins Herz ſchnitt.
Ihr Puls ging ſo ſchwach, daß ich glaubte, er würde ganz
einſchlafen.
Ohne Zweifel eine Stunde ſpäter wäre ſie tot geweſen. Sie
wäre in den Tod hinübergeſchlummert ohne es zu merken.
Aus unſerer kleinen Taſchenapotheke, die wir aus den
Trüm=
mern des Flugzeuges gerettet hatten, gab ich ihr etwas
Kar=
diazol.
Das tat ihr gut und eine Stunde ſpäter war ſie ſoweit, daß
wir wieder weiter marſchieren konnten . . ."
Wir mußten marſchieren . . . marſchieren . . . Der Tod lief
hinter uns her, denn die Mengen unſeres Proviantes waren
ge=
ring und wenn der eher ausging, ehe wir Menſchen erreicht
hat=
ten, war er Sieger geblieben in dieſem Wettlauf ums Leben ..."
Skeine, die köten ..."
Auch die folgenden Tage ſind eine Hölle für uns drei. Am
nächſten Tag ſtürzen wir alle drei in eine Schlucht und brauchen
6 Stunden, um aus ihr herauszukommen.
Lippen zuſammen — er verſuchte jetzt, ihr etwas wegzunehmen,
das bittere Wiſſen um ein großes unſühnbares Unrecht
auszu=
löſchen.
„Er hat ſich erſchoſſen, weil er abgekämpft war”, ſagte Baitſky
murmelnd, „müde — fertig. Ich bin nur der indirekte Anlaß
ge=
weſen. Es war das typiſche Niederbrechen eines Menſchen, der
lebenslang zu viel auf den Schultern gehabt hat. Männertod,
Fräulein Kreuzberg. Man darf das Viſier nicht aufmachen."
Wieder hatte ſie die lähmende ernüchternde Empfindung,
waffenlos zu ſein. Das war doch keine Verteidigung, die er da
vor=
brachte. Warum redete er nichts von Schuld und Strafe, von
Bos=
kos Verfehlung und den geſetzlichen Anſprüchen der Geſellſchaft,
deren Rechte ihr Beauftragter ſo moraliſch vertrat. So hatte ſie’s
erwartet, aber Baitſky ſchien das Geſchehnis von einem anderen
Standpunkt zu ſehen, von einem Standpunkt, den Frauen vielleicht
gar nicht verſtehen können. Männertod nannte es Baitſky, er hatte
es geſagt, als gäbe er zögernd das Geheimnis einer Gemeinſchaft
preis, der anzugehören er ſelber verflucht war.
„Alſo Sie ſind Boskos Nichte!” ſtellte der Mann neben ihr
ſachlich feſt. Unverwundet, mit ruhigem Atem ging er zur
Tages=
ordnung über. „Darf ich jetzt weiter fragen?
„Ja”, ſagte eine kleine ergebene Stimme. Eva war jetzt
traurig, auf eine gelöſte müde Art, die eigentlich nicht mehr
weh tat.
„Soviel ich mich erinnere, wurde die Geſchichte ja damals
niedergeſchlagen. Die Geſellſchaft hat ihre Forderung
ſtillſchwei=
gend liquidiert. Es muß alſo ziemlich viel Geld dageblieben ſein.
Wo iſt das hingekommen?”
„Onkel war ja verheiratet. Er iſt ohne Teſtament geſtorben,
und ſeine Frau blieb Alleinerbin.”
„Sie haben nichts bekommen? Gar nichts?”
„Nein. Gar nichts.
Er überlegte. „Dann bin ich alſo an der unerfreulichen
Ver=
änderung Ihres Lebens ſchuldig. Hätte ich Bosko Zeit gelaſſen,
auf ordentliche bürgerliche Art zu ſterben, wären Sie vermutlich
Nr. 298 — Seite 9
Mabel hat in der Nacht Fieber und phantaſiert, und White
iſt ganz verrückt geworden. Er will ſich durchaus in einen
Ab=
grund ſtürzen, um zu ſterben.
Das Sterben=wollen iſt ſchon eine krankhafte Manie bei ihm
geworden.
Mabel bringe ich mit Chinin wieder auf die Beine, aber
wenn das ſo weitergeht, wird ſie die nächſten Tage nicht
über=
leben.
Am zweiten Tag iſt White faſt ſchneeblind und ich habe
ſolche Kopfſchmerzen, daß ich nur noch apathiſch weiter taumele.
Ich führe wie immer, aber ich habe das Gefühl, daß ich die
andern beiden an dieſem Tage in den Tod führen werde.
Trotzdem geht wie durch ein Wunder an dieſem Tage alles
gut und am dritten Tage ſind die Kopfſchmerzen wie
fortge=
blaſen.
Auch Mabel fühlt ſich etwas beſſer und wir reden White
ſolange gut zu, bis er verſpricht, ſich heute beſonders
zuſammen=
zunehmen.
Ja, wir hatten alle drei die beſten Abſichten.
Aber das ſchien dem Berg nicht zu paſſen.
Auf einmal begann er zu donnern und zu brüllen.
Wie ein wildes gereiztes Tier.
Und dann kam ſie angeraſt. Die Armee der Steine.
Die Steine, die uns töten wollen ..
Ein raſender Steinſchlag geht nieder.
Fauſtgroße Steine Blöcke, Steine wie Kugeln, Steine wie
Eier in allen Größen . . . in allen Varianten
Es iſt als ob hunderttauſend Kanonen auf uns ſchöſſen.
Das kracht und donnert und knallt und heult heran, daß
uns vor Schrecken das Herz ſtehen bleibt.
Dazwiſchen eine Wolke von Staub und Schnee und
Eis=
ſtücken.
Dieſe Armee wird uns vernichten.
Eine der tödlichen Kugeln wird uns ſchon treffen.
Es iſt das erſte Mal, daß wir in einem ſolchen Steinhagel
ſtehen.
Wir ſind wie erſtarrt.
Erſt als einer der Steine Mabel am Bein trifft und ſie gell
aufſchreit, habe ich die Geiſtesgegenwart, ſie am Arm zu packen
und mit wilden Sätzen hinter eine Schneemauer zu ſpringen.
Die Schneemauer brach über uns zuſammen, aber wir hatten
das Glück, nicht von den Steinen getroffen zu werden.
White finden wir nachher bewußtlos am Boden liegen.
Ein Stein hat ihn am Kopf verletzt und trotzdem kann er
noch von Glück ſagen, denn nach faſt einer Stunde kommt er
wieder zu ſich.
Der Schädel war nicht gebrochen, und außer einer kleinen
Narbe behielt er nichts von dieſem Abenteuer zurück.
Die nächſten Tage bringen immer dieſelben Leiden und
Aengſte.
Jeden Augenblick kann der Tod über uns herfallen und wir
leben in einer Nervenanſpannung, die faſt unerträglich iſt.
Aber ganz kritiſch wird unſere Lage, als wir nur noch für
zwei Tage Proviant beſitzen.
Dazu ſind wir ſo ſchwach, daß wir kaum noch klettern
kön=
nen. Der Tod grinſt uns direkt ins Geſicht und jetzt werden
wir ihm auch kaum noch entgehen können.
Und dann kommt auch der Tag wo es nicht mehr weiter
geht. Mabel fiebert wieder ſtark und hat nicht die Kraft, ſich zu
erheben.
White iſt ſo apathiſch, daß es wirklich nicht mehr möglich iſt,
hn weiterzutreiben.
Ohne Mabel würde ich ja auch ſowieſo nicht gehen.
Nein, jetzt iſt der Tod beſchloſſene Sache.
Seit zwei Tagen haben wir nichts mehr zu eſſen.
Mabel trennt nur Stunden vom Tod, aber ſie iſt tapfer und
lächelt.
White liegt ſtumpfſinnig unter einem Felsvorſprung.
Vielleicht iſt er ſchon tot.
Ich ſelbſt ſehe nur noch Schleier vor den Augen und in
meinen Ohren dröhnt es wie der unabläſſige Fall großer
Katarakte.
Auch ich denke jetzt an’s Sterben ...
Der norwegiſche Tierfänger Olaf Nilſen, der auf einer
Tier=
fangexpedition im Gebiet des Himalaja war, glaubte auf drei
Leichen zu ſtoßen, als er uns durch einen Zufall fand.
Mit unſäglicher Mühe gelang es ihm, uns ins Leben
zurück=
zurufen.
Da er reichlich mit Proviant und Medizin verſehen war und
mehrere Träger bei ſich hatte, opferte er faſt eine Woche, um uns
geſund zu pflegen.
Es gelang ihm und wir ſtehen lebenslänglich in ſeiner
Schuld.
White war ſehr klein geworden, aber als ich ihn ein Jahr
ſpäter in Bombay traf, kam ich gerade dazu, wie er ſeine
wunderbaren Erlebniſſe und Heldentaten im Kampf mit dem
Himalaja einem ſtaunenden Zuhörerkreis erzählte.
Er errötete, als er mich ſah und ſchwieg ſehr plötzlich.
Mabel und ich?
Nun, das kann ſich jeder denken".
ſo etwas wie eine Erbin geworden, eine ſchöne junge Dame von
Belang, Gattin und Mutter verſchiedener Kinder.”
„Lachen Sie mich aus, Herr Doktor?” erkundigte ſich die
ſchöne junge Dame und lehnte ſich tiefer in den Schatten des
ſtei=
nernen Heiligen zurück, der ſich verborgen und ſchützend über ſie
neigte, mit gebreiteten Armen Menſchen und Landſchaft ſegnete.
Baitſky ſchaute auf Evas Geſicht hinunter, das klein und blaß
war, und auf ihre Hände, die tapfer ausſahen, feſt und an
Zu=
greifen gewöhnt. „Iſt es notwendig, daß ich Ihre Frage
beant=
worte, Fräulein Kreuzberg? Sie ſpüren es wohl ſelbſt, daß mir
nie im Leben weniger zum Lachen zumute war als jetzt, aber
gleichzeitig geſtehe ich ein, daß ich fröhlich bin. Durchaus nicht
be=
drückt oder niedergeſchlagen, ſondern ganz einfach fröhlich.
Er=
zählen Sie mir jetzt, wie Sie ſeit damals gelebt haben. Wir ſind
ſtehen geblieben, wie ich Bosko verließ und blind und taub an
einem faſſungsloſem kleinen Mädchen vorbei zur Türe hinausging.
Was geſchah dann?
„Dann” ſetzte Eva gehorſam fort, „habe ich, ſoviel ich mich
erinnere, auf die Kataſtrophe gewartet, — einen fürchterlichen
Tag lang. Mir wurde beinahe leichter, als es endlich geſchah.”
„Und dann?‟
„Meine Tante kündigte die große Wohnung, ſie verkaufte
Onkels Papiere, alle Aktien, Loſe, ſoweit ſie noch Wert hatten,
alle Bilder, Möbel, Teppiche, — ihren Schmuck, und dann reiſte
ſie zu ihrer Schweſter nach Konſtanza. Dort lebt ſie heute noch in
recht guten Verhältniſſen.”
„Es intereſſiert mich nicht im mindeſten, wie Ihre Tante
lebt” bemerkte er unwillig, „ich will wiſſen, was Sie angefangen
haben. Sie kehrten vermutlich zu Ihrem Vater zurück?
„Nein” ſagte Eva kurz. „Ich kam in ein Inſtitut für
Be=
amten= und Offizierstöchter — eigentlich war’s wie ein
Waiſen=
haus. Als der Krieg vorbei war, wußte man nicht wohin mit
den zurückgebliebenen Halbwüchſigen, die noch nicht für ſich
ſor=
gen konnten.” Seine ruhigen Augen blickten ernſt und
verſtänd=
nisvoll, und Eva ſpürte es heiß in die Wangen ſteigen. „Es iſt
mir nicht ſchlecht gegangen,” ſetzte ſie ihm eindringlich auseinander,
wir wurden gut behandelt, und man hat ſich auch ehrlich bemüht,
uns etwas Ordentliches lernen zu laſſen. Gern hätte ich ſtudiert,
Medizin oder Chemie, aber das iſt natürlich nicht gegangen." Ich
in alſo Pflegerin geworden und habe ſpäter, als ich ſchon
ver=
diente, auf eigene Hand weiter gelernt, ſo gut ſich meine ſechs
L2yzeumsklaſſen eben als Grundlage verwenden ließen.”
(Fortſetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 298
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 29. Oktober
TA ds talt
Soort.
Oetsgruppe Darmstadt desR/e.
Betrifft: Vollverſammlung der hieſigen
Orts=
gruppe.
Die in der kommenden Woche geplante
Vollverſamm=
lung der hieſigen Ortsgruppe des RfL. findet erſt am
Mitt=
woch. dem 6. November d. J., abends 8,30 Uhr, im grünen
Zimmer der Woogsturnhalle ſtatt.
Ich bitte ſchon jetzt alle Fachamtsleiter und
Ver=
einsvorſtände, ſich dieſen Termin freizuhalten.
gez. Löwer.
Deutſcher Reichsbund für Leibesübungen,
Orlsgruppe Darmſtadk, e. B.
Der „Hilfsfonds für den Deutſchen Sport”
(Gaugeſchäftsſtelle XIII) gibt folgendes bekannt:
Zur Aufklärung über die Haftpflichtverſicherung.
Bei vielen Vereinen ſcheinen über den Umfang des
Verſiche=
rungsſchutzes, der ihnen durch den Vertrag des DRL. gewährt
wird, ſofern ſie die Mitgliedskarte des DRL. bezogen haben, noch
Unklarheiten zu beſtehen. Es ſei deshalb darauf hingewieſen, daß
es ſich bei dieſem Vertrag um einen
Haftpflichtverſiche=
rungsvertrag handelt. Es werden vielfach Unfälle von
Sporttreibenden angemeldet, die durch irgendwelche Zufälle
ein=
getreten ſind und gar nicht zu Haftpflichtsanſprüchen führen
kön=
nen. Hierdurch entſteht ſowohl den Vereinen als auch den
Gliederungen des Reichsbundes und ſchließlich auch der
Verſiche=
rungs=Anſtalt eine Rieſenarbeit, die ſich vermeiden läßt, wenn
folgende Geſichtspunkte beachtet werden:
Die Haftpflichtverſicherung gewährt nicht Schutz gegen
Un=
fälle ſchlechthin (das iſt Aufgabe einer Unfallverſicherung)
ſon=
dern bietet Schutz gegen Rechtsanſprüche, die von den
Mitglie=
dern oder fremden Perſonen wegen Unfällen oder
Sachbeſchädi=
gung gegen die Vereine erhoben werden können. Dabei ſind
gewiſſe Rechtsanſprüche in dem vom Reichsbund abgeſchloſſenen
Verſicherungsvertrag ausgeſchloſſen, z. B. ſolche, die ſich aus den
eigenen Einrichtungen, Gebäuden, Grundſtücken uſw. ſowie aus
einer wirtſchaftlichen Betätigung der Vereine ergeben können.
Hierzu bedarf es nach Ziffer II des Merkblattes über die
Haft=
pflichtverſicherung, das allen Vereinen zugeſtellt worden iſt, einer
beſonderen Verſicherung. Die vom DRL. abgeſchloſſene
Verſiche=
rung erſtreckt ſich lediglich auf diejenigen Haftpflichtanſprüche,
die den Vereinen aus ihrer nachweislichen Betätigung in
Er=
füllung der Aufgaben des Reichsbundes erwachſen können.
Solche Haftpflichtanſprüche können ſich gegen die Vereine
z. B. ergeben, wenn ein Zuſchauer einer Veranſtaltung durch
irgendeinen Umſtand, den der betreffende Verein zu vertreten
hat, verletzt wird. Auch kann die Schadhaftigkeit eines vom
Ver=
ein zur Verfügung geſtellten Turn= oder Sportgeräts einen
Un=
fall verurſachen, der zu Rechtsanſprüchen gegen den Verein führt.
Gegen alle derartigen Anſprüche ſind die Vereine durch die
Haft=
pflichtverſicherung des DRL. geſchützt. Dagegen ſind Unfälle
ge=
wöhnlicher Art, wie ſie ſich trotz aller Vorſichtsmaßnahmen leider
nicht immer vermeiden laſſen, niemals durch die
Haftpflichtver=
ſicherung zu entſchädigen. Beſonders gilt dies auch von Unfällen,
die ſich bei Bewegungsſpielen, z. B. Fußball, durch
Zuſammen=
ſtöße der Spieler untereinander ergeben können, da ſie in der
Art des betriebenen Sports begründet ſind. gez. Löwer.
Jung=Deukſchland in Offenbach erfolgreich.
Am Sonntag weilte der Darmſtädter Schwimmklub Jung=
Deutſchland mit einer großen Mannſchaft in Offenbach, um auf
dem traditionellen Staffeltag der Schwimmgeſellſchaft 1922
Moenus Offenbach an den Start zu gehen. Wieder einmal
muß=
ten die Darmſtädter, aber auch die anderen auswärtigen
Schwim=
mer erfahren, daß in Offenbach die Trauben ſehr hoch hängen,
da das kurze Offenbacher Bad, deſſen Länge nur 14 Meter
be=
trägt, infolge ſeiner vielen Wenden und des ſtarken,
Wellen=
ganges für fremde Schwimmer von großem Nachteil iſt. So iſt
es für Eingeweihte nie verwunderlich, daß in Offenbach die
ſtärkſten Mannſchaften ſich dem Moenus beugen müſſen, deſſen
Schwimmer die kurze Bahn in= und auswendig kennen. Auch
am Sonntag mußten Jung=Deutſchland und der Erſte
Frankfur=
ter Schwimmklub dieſe Erfahrung machen, denn keinem gelang
es, die Offenbacher Mannſchaft zu ſchlagen. Das ſchönſte
Ren=
nen — die Kraulſtaffel 10X4 Bahnen zwiſchen Jung=Deutſchland
und Moenus — eröffnete die Veranſtaltung. Die Darmſtädter
lieferten hierbei einen großen Kampf, den ſie nur knapp nach
wechſelvollem Rennen verloren. Zeiten: Moenus 5:28,3, Jung=
Deutſchland 5:30. Weniger gut kämpften die Darmſtädter in der
Schwellſtaffel 4 — 8 — 14 — 8 — 4 Bahnen, und in der
Kraul=
ſtaffel 4X8 Bahnen, wo ſie hinter Moenus und dem EFSC.
jeweils nur auf den dritten Platz kamen.
Für die gute derzeitige Verfaſſung der Darmſtädter
Mann=
ſchaft ſpricht jedoch, daß ſie einige andere Staffeln gewinnen
konnte. So erfochten nach herrlichem Kampfe über die ganze
Strecke Jung=Deutſchlands Bruſtſchwimmer in der 4X8=Meter=
Bahnen=Staffel, Klaſſe 2a einen feinen Sieg gegen Offenbach 96
und Sparta Frankfurt. In 6:12 Minuten hatte die Mannſchaft
— Hermes, Engel. Schell 1. und Wundenberg — zuerſt an das
Ziel geſchlagen. In der Kraulſtaffel der gleichen Klaſſe langte
es jedoch hinter dem EFSC. nur zum zweiten Platz.
Ausgezeichnet ſchlugen ſich die Jugendſchwimmer Jung=
Deutſchlands. In der Kraulſtaffel 3X8 Bahnen, Klaſſe 1, war
die Mannſchaft Mayer 3., Schell 2., Hamberger im Alleingang
in 3:51,7 erfolgreich (die Schwimmer der Klaſſe 2, die im
glei=
chen Lauf ſchwammen, blieben glatt geſchlagen). Die gleiche
Staf=
fel der Klaſſe 3 ſah die Mannſchaft Schneider, Kalbfleiſch, Zorn
in 4:04 überlegen vorne, und dieſelbe Mannſchaft hatte ſich
vor=
her ſchon einen überlegenen Sieg in der Bruſtſtaffel Klaſſe 3
in 4:47 geholt. Durch einen Verſager in der gleichen Staffel
der Klaſſe 2 langte es hier nur zum dritten Platz.
Wieder einmal bewieſen die Frauen Jung=Deutſchlands, daß
ſie in Kraulſtaffeln in unſerem Gau keine Konkurrenz haben.
In der Aufſtellung Heeb, Iven, Kaiſer, Wolf. Reitzel und Imhof
holte ſich Jung=Deutſchland einen ganz überlegenen Sieg in der
Frauenſtaffel 6X4 Bahnen in 4:06 vor dem Damen=
Schwimm=
verein Frankfurt (4:17) und Offenbach 96 (4:30).
Ueber das wahre Stärkeverhältnis der beſten Mannſchaften
des Bezirks 3/XIII wird in 14 Tagen das erſte Bezirksfeſt der
diesjährigen Bezirkswinterrunde in Darmſtadt Aufſchluß geben,
wo u. a. der Erſte Frankfurter Schwimmclub, Moenus
Offen=
hach, Wiesbaden 1911 und Jung=Deutſchland zuſammentreffen.
Ueber dieſe Veranſtaltung werden wir demnächſt berichten.
Korpsführer Hühnlein überreichte nach dem
Ab=
bruch des Felsberg=Rennens den deutſchen Motorſportmeiſtern
Geiß, Steinbach, Braun und Stuck perſönlich die von der ONS.
geſchaffene Meiſternadel. Hans Winkler überbrachte ſie dem im
Krankenhaus liegenden Seitenwagenmeiſter Hans Schumann.
Einen Zweifrontenkampf tragen die Fußballgaue
Sachſen und Brandenburg am 3. November aus.
Im engliſchen Meiſterſchafts=Fußball ſetzte
ſich Sunderland an die Spitze der Tabelle in der erſten Liga.
Sunderland ſiegte über Sheffield Wednesday, während
Hudders=
fiel Town und Derby County Punkte einbüßten. Auch in der
zweiten Liga gab es mit Leiceſter City einen neuen
Tabellen=
führer.
Zum Abſchluß der Hoppegartener Rennzeit
wurde am Sonntag das traditionelle Hertefeld=Rennen für
drei=
jährige Pferde gelaufen, das durch das Zuſammentreffen von
Nicardo und Dornroſe eine beſondere Bedeutung hatte. Die beſte
deutſche Stute Dornroſe zeigte ſich dem St. Leger=Sieger Ricardo
überlegen und ſiegte ſicher. Ricardo, Lampadius und
Marien=
ſels belegten die nächſte Plätze.
Hornfiſcher=Nürnberg, unſer Europameiſter im
Schwergewichtsringen, ſtartete in Prag gegen den tſchechiſchen
Meiſter Klapuch und errang einen einſtimmigen Punktſieg.
Polizei=Sportverein.
Am kommenden Sonntag, dem 3. November, greift die
Fuß=
ballmannſchaft der Landespolizei Darmſtadt nach einer
vierwöchi=
gen Pauſe wieder in die Verbandſpiele ein und hat gleich eines
ihrer ſchwerſten Spiele zu beſtreiten.
Die Mannſchaft muß nach Worms zur früheren Alem.=
Olympia, jetzt Schwarz=Weiß Worms.
Die Vereinsführung beabſichtigt, bei genügender Beteiligung
für die Anhänger der Mannſchaft einen Sonderwagen (Omnibus)
laufen zu laſſen. — Näheres iſt bei Herrn Kindinger,
Holzhof=
allee 36, zu erfahren.
Fußball=Nachleſe.
Kreisklaſſe I, Gruppe Odenwald: TSV. Lengfeld—Erbach 2:2,
Kreisklaſſe II: Oberklingen—Heubach 3:2, Neuſtadt—Spachbrücken
2:3, Rimhorn—Georgenhauſen 2:1.
Kreisklaſſe I, Gruppe 2, Darmſtadt: TV. Alsbach-Chattia
Wolfskehlen 4:0 (2:0).
SV. Weiterſtadt — TV. Sprendlingen 4:2 (0:1).
Zum erſten Heimſpiel in der diesjährigen Verbandsrunde
empfing der Sportverein Weiterſtadt am Sonntag Gäſte aus
Sprendlingen. Das Spiel, das von Anfang bis zum Schluß ſehr
ſchnell durchgeführt wurde, endete mit einem verdienten 4:2=Sieg
der Einheimiſchen. Durch die ſchlechten Platzverhältniſſe litt das
Spiel ſehr, was noch durch den Regen verſchlimmert wurde. Die
Gäſte zeigten ein ſchnelles und ſehr gefährliches Flügelſpiel, was
auch öfters mit großer Körperkraft geſchah, denn der Gäſteſturm
war den einheimiſchen kleinen Spielern an Körperkraft überlegen.
Die Halbzeit endete 1:0 für Sprendlingen, und das gerecht, da ſie
in der erſten Halbzeit tonangebend waren. Nach der Pauſe änderte
ſich das Spiel, und die Einheimiſchen hatten bald durch einen ſchön
getretenen Strafſtoß den Ausgleich erzielt. Bald darauf gelang
auch der Führungstreffer. Jedoch nur für kurze Zeit, und das
Spiel ſtand 2:2. Da das Spiel bereits dem Ende zuging, drängten
beide Parteien auf Entſcheidung. Weiterſtadt war glücklicher und
konnte kurz nacheinander zwei Treffer für ſich verbuchen. Den
einheimiſchen SLpielern ſei geſagt, daß ſchon in der erſten
Halb=
zeit, wo die Gelegenheit iſt, Tore geſchoſſen werden müſſen, nicht
erſt warten, bis der Gegner Tore erzielt hat, die dann ſchwer
wie=
der aufzuholen ſind. Eines der ſchwerſten Treffen wurde ſiegreich
zu Ende geführt, und ſo wollen wir hoffen, daß auch die anderen
einen günſtigen Abſchluß finden mögen. Schiedsrichter Heib=
Ar=
heilgen leitete gut. — 2. Mannſchaften 1:5 (1:0) für
Sprend=
lingen. — 1. Jugendmannſchaft war in Gräfenhauſen erſchienen.
wo der Gegner jedoch nicht antrat. — 1. Schüler unterlagen nach
einem ſchönen Spiel den körperlich ſtärkeren Gäſten aus Darmſtadt.
SV. 35 Nieder=Ramſtadt — TuSV. Erzhauſen 4:0 (2:0).
Beide Mannſchaften entwickelten ſogleich ein
temperament=
volles ſchönes Spiel, bei dem die Erzhäuſer von Anfang an
ton=
angebend waren. Nach und nach kamen jedoch auch die Nieder=
Ramſtädter zur Geltung und konnten auch bald 2 Tore erzielen.
Mit dieſem Ergebnis ging es ſchließlich in die Pauſe. Nach der
Halbzeit konnte man feſtſtellen, daß beide Mannſchaften keineswegs
nachließen. Die Nieder=Ramſtädter hatten jedoch hierbei etwas
mehr vom Spiel, ſo daß der gewandte Sturm nochmals 2 Tore
er=
zielen konnte. Die Erzhäuſer ſtellten eine Mannſchaft, die ſchön zu
ſpielen verſteht. Die Platzelf konnte man kaum wiedererkennen,
denn ſie zeigte eine ſchöne Geſamtleiſtung die den Sieg
gerecht=
fertigt. — Hervorzuheben wäre hierbei Tormann Magnes, der
wunderſchöne Paraden zeigte. Ebenſo verdient die
Hintermann=
ſchaft ein Lob. Die Umſtellung der Mannſchaft erwies ſich als.
erfolgreich. Die Tore verteilen ſich wie folgt: 2 Reitz, 1 Valter, E.,
1 Hohlmann. — Schiedsrichter Wedel=Darmſtadt ſehr gut.
2. Mannſchaft gegen 4. Mannſchaft SV. 98 Darmſtadt 1:4.
Schieds=
richter Döring=Darmſtadt ſehr gut.
FV. Alsbach 1.—FC. „Chattia” 09 Wolfskehlen 1. 1:4 (1:2).
Die Gäſte aus Wolfskehlen landeten bei dem Neuling einen
verdienten Sieg. Obwohl ein Spieler der Riedleute infolge
Ver=
letzung ſchon bald nach Beginn ausſchied, waren ſie ſtets Herr der
Lage und ſchoſſen in regelmäßigen Abſtänden vier Tore, denen
der Gaſtverein nur eins entgegenzuſetzen vermochte.
Schiedsrich=
ter Lautz=Pfungſtadt leitete das faire Spiel einwandfrei.
Zußball im Kreis Skarkenburg, Gruppe 4.
Neue Termine.
3. 11.: Oberroden — Niederroden (Schiedsrichter: Manus=
Oberts=
hauſen); Urberach — Dudenhofen (Paul=Hauſen);
Drei=
eichenhain —Eppertshauſen (Scherer=Sprendlingen).
10. 11.: Niederroden — Offenthal (Schiedsrichter: Wolff=Hauſen);
Urberach — Dreieichenhain (Sattig=Dieburg);
Duden=
hofen — Eppertshauſen (Hain=Seligenſtadt).
17. 11.: Niederroden — Eppertshauſen (Schiedsrichter: Paul=
Hauſen); Oberroden — Urberach (Kratzenberg=
Sprend=
lingen); Dreieichenhain — Offenthal (Dracker=
Sprend=
lingen).
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen um 14,30 Uhr. — Die Schiedsrichter bitte ich
um Beſtätigung der Spielaufträge.
Zeng, Spielleiter.
Wieder zwei neue Welkrekorde.
Internationales Bochumer Schwimmen.
Das Bochumer Amerikaner=Schwimmfeſt hat die Erwartungen,
die man an dieſen Höhepunkt der weſtdeutſchen Starts ſetzen
konnte, vollkommen erfüllt. Es hätte nicht viel gefehlt und die
Sen=
ſation geſchlagener Amerikaner wäre eingetreten. Zwei neue
Weltrekorde waren die ergebnismäßige Ausbeute der an
kämpfe=
riſchen Höhepunkten reichen Wettkämpfe. Der junge amerikaniſche
Rückenſchwimmer Adolf Kiefer blieb auch in Bochum ſeiner
Weltrekordſerie treu und ſchwamm über 150 Yarks Rücken mit
1.37 neuen Weltrekord heraus, den bisher ſein Landsmann Kojac
mit 1.37,4 hielt. Kiefer traf hier auf Simon, Küppers und
Ruh=
fuß, die jedoch nur bis 100 Yards ſchwammen. Bis dahin lag
Kiefer in der fabelhaften Zeit von 1.02 in Front. Beſter Deutſcher
war Simon=Gladbeck in 1.04,3. Für die Senſation des
Bruſt=
ſchwimmens ſorgte der junge Dortmunder Balke, der dem
amerikaniſchen Schmetterlingsſtil=Schwimmer Brydenthal
über dieſe Strecke einen hinreißenden Kampf lieferte. Bis zur
letzten Wende lag Balke noch leicht in Führung, jedoch mißglückte
ihm die letzte Wende, ſo daß er ſich knapp mit 1.06 von dem mit
1.05,5 Weltrekord ſchwimmenden Amerikaner geſchlagen bekennen
mußte. Balke verbeſſerte mit dieſer Zeit auch den bisherigen
Welt=
rekord des Amerikaners Spence von 1.06.4. — Das 100 Yards=
Kraulſchwimmen verſetzte die Zuſchauer erneut in Spannung. Der
Amerikaner Highland war etwas verſpätet vom Start gekommen,
ſo daß ſich der zweite deutſche Meiſter, Schwartz=Magdeburg 96,
ſo=
fort einen knappen Vorſprung ſichern konnte, den er ebenfalls bis
zur letzten Wende hielt. Auf der letzten Bahn ſetzte der Amerikaner
zu einem fabelhaften Endſpurt ein und kam in 53,9 als Erſter
ein. Schwartz folgte in 54,3. Dritter wurde der deutſche Meiſter
Schubert=Breslau in 57,2 vor Lenkiſch=Aachen in 57,4. Die 3 mal
100. Yard=Strecke beſtritten die Deutſchen Balke, Küppers und
Schwartz. Man ließ abſichtlich die Bruſtſchwimmer zuerſt
ſchwim=
men, um eine Neuauflage des Kampfes Balke=Brydenthal zu
er=
leben. Der junge Dortmunder behauptete ſich wiederum bis zur
letzten Wende. Bei 75 Yards hatte Balke, da der Amerikaner den
deutſchen Stil ſchwamm einen knappen Vorſprung herausgeholt.
Im Endſpurt ſicherte ſich Brydenthal wieder knapp den Sieg und
unterbot mit 1.05,3 ſeinen vor einer knappen Stunde aufgeſtellten
Weltrekord nochmals. Balke konnte mit 1.05,8 ebenfalls ſeine Zeit
verbeſſern.
Im Anſchluß an die Lagenſtaffel ſtieg ein Revanchekampf
Heina — Ohligſchläger, den Heina in 2.28 (Ohligſchläger 2.28,4)
für ſich entſchied.
Das große Programm der Eisſporn
für den Alympia=Winker.
Es war zu erwarten, daß der kommende Olympia=9g
dem deutſchen Eisſport einen ganz beſonders ſtarken Au
geben würde. Das Training der Olympia=
Anwä=
beginnt am Samstag, dem 19. Oktober, im Berliner Sporr=
und endet am 10. November. Dann wird die Eishog
Nationalmannſchaft endgültig, zuſammengeſtellt, unſeD
Wettſpielen gegen ausländiſche Gegner erprobt zu werden;
einer vierzehntägigen Pauſe wird, Mitte Januar, das TTin Weile
ningslager, in Garmiſch=Partenkirchen
Der Stab der Lehrer beſteht aus dem Kanadier Hoffinge
beiden Eishockey=Warten Sieg und Biſchof, dem in Berlin
renden Kanadier Brant und dem alten Kämpen Molander./h1.
das Kunſtlauf=Training, deſſen Leitung in Händs
Hauptſportwartes Arthur Viereag liegt, haben ſich Meiſter
Baier. Dr. Dannenberg ſowie die Eislauflehrer Frau M
Schönmetzler und Mertſch zur Verfügung geſtellt.
Während der Zeit des Sportpalaſt=Lehrganges werden
ſpiele unſerer Kermannſchaften und Schaulaufen unſerer
pia=Anwärter durchgeführt. Alle internationalen Wettſpiel
ſes Winters — man plant Kämpfe gegen Engländer,
und Holländer — werden nur durch die National=Ma
bzw. die Kern=Mannſchaften beſtritten werden. Mögliche
wird man zwei National=Mannſchaften aufſtellen, um
allen=
forderungen gerecht zu werden. Es darf nicht vergeſſenw
daß wir in dieſem Winter über nicht weniger als ſieben K!
plätze für die Eisſportler verfügen, und daß infolge die Mz dutt
derungen nach Kunſtläufern und Eishockeyſpielern nicht gqder geſam
ſein werden.
iegen
Erfreulicherweiſe werden ſich Japans Eisſportlen=/urpendu
am 17. Januar in Berlin eintreffen, noch vor Beginn der
ter=Olympiade für eine Deutſchland=Reiſe zur Verfügung
und an mehreren Orten Wettſpiele austragen und Schau
vorführen.
Deutſchlands Eisfportſtätten öffnen ihre Pforten
folgt: Berliner Sportpalaſt 19. Oktober, Freiluft=Eisbahn
lin=Friedrichshain 26. Oktober, Prinzregenten=Stadion Mu
1. November, Olympia=Eisſtadion Garmiſch=Partenkirchen 100/0, pobei R
vember, Freiluft=Eisbahn Düſſeldorf 24. November,
Eisbahn Nürnberg 10. Dezember, Freiluft=Eisbahn Ham
15. Dezember.
Rechnet man zu all den zahlloſen Veranſtaltungen, d0
dieſem Winter in ganz Deutſchland geboten werden, nock
Europa=Meiſterſchaften im Kunſtlaufen für Männer, FrauenrMküMle
Paare (24. bis 26. Januar im Berliner Sportpalaſt) und
man in Rechnung, daß unſere Olympia=Gäſte ſowohl vor
nach den Tagen von Garmiſch=Partenkirchen den Wunſch he
noch hier oder dort in Deutſchland zu ſtarten, ſo wird mar
kennen, daß wir vor einer großen Eisſportzeit, der größtem
wir bisher erlebten, ſtehen.
Die Olympia=Ausſtellung, die vier Wochen
im Saxophonſaal des Frankfurter Meſſegeländes aufgeſtelll
wurde am Samstag vormittag feierlich eröffnet.
Die Deutſchen Bob=Meiſterſchaften werder!
18. und 19. Januar 1936 in Oberhof in Thüringen abgewiädt
In Le Havre wird am 9. Februar 1936 nicht der
Südweſt, ſondern der Gau Baden gegen eine Fußballelf de:
mandie ſpielen.
Italiens Meiſter im Automobilſport ſind
fanelli (Klaſſe bis 1100 ccm.), Berrone (1500 ccm.) Pintol”
(bis 3000 ccm.) und Tazio Nuvolari (Klaſſe über 3000 ccnn
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 29. Oktober
6.00: Choral. Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Köln:
konzert. In der Pauſe 7.00: Nachrichten. 8.00: Wai
ſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.,
Sendepauſe. 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.0.
Nur Freiburg: 1. Klaviermuſik. 2. Unterhaltungsmul, ſontätig
10.00: Sendepauſe. 10.15: München: Schulfunk: Bahl, uben erhöht
Oſtmark. Hörfolge v. Volkstum i. d. Völkerpforte d. dif=Aweiteres 1
Südvſtens. 10.45: Sendepauſe. 11.00: Nur Frankfuc Abend!
Werbekonzert. 11.20: Nur Freiburg: Nachr. 11.5,/ebieten einer
Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
Uwsſchluß
12.00: Dresden: Mittagskonzert. Dazw.: 13.00: Zeit, Naa
14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſchlank i der Fran
ſender: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00: Wirtſchaft lteiſcheine
bericht. Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 15.15: Stunde 1I.
Liedes.
16.00: Konzert. 17.00: Königsberg: Nachmittagslonze?
18.30: Durch Groß=Berlin marſchieren wir. Aus 25
kumenten und Aufzeichnungen Dr. Joſ. Goebbels 0d
läßlich ſeines 38. Geburtstages. 18.55: Meldungesn
19.00: Werbeveranſtaltung der Städtiſchen Bühnen. 194
Vom Deutſchlandſender: Reichsſendung: Zum nationalu
Spartag. 20.00: Zeit, Nachr. 20.10: München: D
ſchwingte Weiſen. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetickin
Nachr., Sport. 22.20: Saarbrücken: Vom Rhein zud
Warndt.
Stuttgart:
22.45: München:
Sinfoniekonzert
Schöne Volksmuſik.
des Funkorcheſters.
äutsttan Unasansnn
Dienstag, 29. Oktober
Reichsſendung: 19.45: Zum Nationalen Spartaß=
Breslau: 20.10: Puppenſpiel und Groteske. Unternſae
tungskonzert des Funkorcheſters; anſchl.: Die Wunderpün”
Nach der Operette „Die Puppe” von Edmund Audren
Leipzig: 20.10: Die lange Schicht von Ehrenfriede..
dorf. Hörſpiel von M. Raſchke. Muſik von S. W. M0lk:.
München: 20.10: Beſchwingte Weiſen.
Riga: 19.15: Operettenmelodien.
Helſingfors: 19.25: Werke von Mozart, Beethoß”= 0
Laibach: 2000: Lieder und Volksmuſik.
Stockholm: 20.00: Pygmalion, Komödie von B. S000
Warſchau: 20.10: Sinfoniekonzert.
Rom: 20.50: Operettenabend.
Sottens: 21.25: Klaſſiſche Muſik.
London: 22.30: Tanzkapelle Jackſon.
K
AABIO am Ludwigsplatz
Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. 9
Der Warmluftvorſtoß, der vornehmlich in der Nac.
Montag Deutſchland in großer Ausdehnung heftige Regel
brachte, wurde raſch wieder durch eine Zufuhr kühlerer Mei.
hAr
abgelöſt. Mit ihr tritt Beruhigung und Beſſerung ein, d0
ſich vorausſichtlich ſchon am Dienstag durch einen vom 90
vorſtoßenden Wirbel eine neue Witterungsverſchlechterond
mnerkbar machen.
Ausſichten für Dienstag: Wieder Bewölkungszunahme ” Niederſchlagstätigkeit, bei lebhaften ſüdweſite
bis weſtlichen Winden wieder milder.
Ausſichten für Mittwoch: Bei lebhaften Winden aus Deſte
Richtung unbeſtändiges und zu Niederſchlägen veise
Wetter; wieder etwas friſcher.
Belebung im Mineralöl=Außenhandel.
Rückgang der Einfuhrpreiſe.
Der folgende Artikel ergänzt den in Nummer 296
des „Handelsblattes” veröffentlichten Bericht über die
Entwicklung des deutſchen Mineralöl=Außenhandels im
Tahre 1935.
Dinutſche Mineralöleinfuhr betrug in den erſten neun
Konct dieſes Jahres 2 720 000 To im Veregleich zu 2 317 000
ngeichen Zeitraum des Vorjahres. Es wurden alſo
000 o. oder 17.4 Prozent Mineralöle in dieſem Jahre mehr
wvorntt als 1934. Wertmäßig iſt die Mineralöleinfuhr aber
11,5 Prozent geſtiegen, nämlich von 105,5 Millionen auf
gl. RM. Die wertmäßig geringere Erhöhung der Einfuhr
rerer Linie darauf zurückzuführen, daß der größte Teil der
nuhr Mineralölrohſtoffe (zur Verarbeitung in
To. auf 1053000 To, geſtiegen iſt.
üentwicklung der Einfuhr war bei den einzelnen
Mineral=
gen verſchieden. Die Einfuhr von Benzin, Leuchtöl
zöl zeigt im Vergleich zum Vorjahr keine weſent=
Veränderungen. Die Entwicklung der
Benzin=
ndie von Januar bis September dieſes Jahres nur um
To. höher lag als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs,
der Annahme zu berechtigen, daß der — durch die
Ent=
des deutſchen Kraftverkehrs — höhere Verbrauch an
chlreibſtoffen faſt ganz von der deutſchen
Treib=
ſooduktion aufgefangen werden konnte. Der
Auf=
hwumg er geſamten deutſchen Wirtſchaft kommt in der
erheb=
ch ſütiegenen Einfuhr von Gasöl, das
gleicher=
guaßem berwendung in Induſtrie. Landwirtſchaft und
Verkehrs=
geſen ſidet, zum Ausdruck. Die Gasöleinfuhr betrug 616 000
un p. inn Vergleich zu 447 000 To. in der gleichen Zeit des Vor=
Hutceſſant iſt in dieſem Zuſammenhang eine Betrachtung
ſeEntwicklung, der Herkunft der importierten Mineral=
N Länder, von denen Deutſchland in größeren Mengen
nemullte bezieht, konnten in der Berichtszeit ihre Lieferungen
wn wobei Rumänien an erſter Stelle ſteht. Eine Aus=
nahme bildet Rußland, das den geſteigerten Mineralölimport=
Bedürfniſſen der deutſchen Wirtſchaft nicht nachkommen und ſogar
ſeine bisherigen Lieferungen nicht aufrechterhalten konnte.
Die beſſere Ausnutzung der vorhandenen
Verarbeitungsan=
lagen haben zu einer ſtarken Steigerung der Einfuhr von rohem
Erdöl geführt. In der Berichtszeit ſind 140 000 To. mehr
ein=
geführt worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dieſe
Entwicklung iſt nicht nur darauf zurückzuführen, daß der
Inlands=
abſatz an Mineralölen im laufenden Jahre erheblich geſtiegen iſt,
ſondern auch auf die außerordentlich günſtige
Ent=
wicklung des deutſchen Mineralölexportes. In
den erſten neuen Monaten dieſes Jahres wurden 235 545 Tonnen
Mineralöle ausgeführt im Vergleich zu 166 566 To. im gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Die Ausfuhr hat alſo um 68 979 To.
oder um 41,4 Prozent zugenommen. Wenn die wertmäßige
Ent=
wicklung der Mineralölausfuhr mit einer 10,6prozentigen
Zu=
nahme hinter der mengenmäßigen Entwicklung zurückgeblieben iſt,
ſo iſt das in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß die deutchen
Mineralölverarbeitungswerke erſtmalig in dieſem Jahr in
größe=
rem Ausmaße auch geringwertigere Mineralöle exportiert haben.
Die Ausfuhr hat ſich auf alle Mineralölprodukte erſtreckt. Der
Export des wertvollſten Mineralölproduktes, des Schmieröls, iſt
auch in den erſten neun Monaten des laufenden Jahres weiter
geſtiegen, und zwar um 15 000 To. auf 65 000 To. An dieſer, vom
deviſenwirtſchaftlichen Standpunkt aus beſonders wertvollen
Mi=
neralölausfuhr waren die deutſchen Shell=Werke, deren Anlagen
zur Zeit vergrößert werden, mit rund 75 Prozent beteiligt.
Der deutſchen Mineralöleinfuhr im Werte von 117,6 Mill.
RM. ſteht eine Mineralölausfuhr im Werte von 20,1 Mill.
RM. gegenüber, die faſt gänzlich von den ausländiſchen
Erdöl=
geſellſchaft abgenommen wird. Daneben ſtehen als weitere
Aus=
gleichspoſten für die Mineralölimporte die Aufträge die
von dieſen Geſellſchaften an die deutſche
Wirt=
ſchaft, insbeſondere an die Werftinduſtrie, vergeben wurden.
Das waren in der Berichtszeit 25 Millionen RM. Der größte
Verbraucher von Mineralölen, der Kraftverkehr, ſchaffte in der
gleichen Zeit durch die Ausfuhr der Kraftfahrzeug= und
Motoren=
fabriken einen weiteren Ausgleich durch einen Ausfuhrüberſchuß
von 53 Mill. RM.
Litliner und Rhein=Main=Börſe.
Ab ſie Stelle der ausgeſprochen freundlichen Tendenz der
den Aumstewhörſe konnte ſich zum Wochenbeginn an der Berliner
ſo nörſſeeine klare Linie zunächſt nicht durchſetzen. Der
berufs=
t, der äßigg Körſenhandel nahm in Einzelfällen angeſichts des
übrig=
haltt un Materials Glattſtellungen vor; andererſeits hatte das
ublitia einige Kaufaufträge an den Markt gelegt. Im
allge=
ſa geinen lieben aber die Umſätze wieder äußerſt begrenzt.
Be=
indes undern inregungen aus der Wirtſchaft lagen ebenfalls kaum vor.
ſnet, ie egſn Notierungen wieſen infolgedeſſen nur unbedeutende
aftahwauingen nach beiden Seiten auf. Farbenaktien eröffneten
ſtingen 4 Pruit höher. Durchweg über dem Samstagsſchluß kamen
o3 m aſchinifabriken zur Notiz. Von Renten waren Kommunal=
Fugumſchullngsanleihe beachtlich um 17,5 Pfg. gebeſſert. Im
Ver=
ufe eiten ſich am Aktienmarkt leichte Beſſerungen durch.
Leb=
iUfnuſtevns geſchäft entwickelte ſich in Farben. Auch Montane waren
00 emn vorzRieg.
über? DueRhein=Mainiſche Börſe brachte zum Wochen=
„ginm tine Belebung des Geſchäfts da die Zurückhaltung der
tten /9ge anhielt. Die Kursentwicklung zeigte am Aktienmarkt
n umuheitliches Anſehen. In der Scheideanſtalt=Aktie lag
wie=
dr etws Angebot vor, das den Kurs um 2 Prozent auf 221.
ückten JG. Farben eröffneten mit 148 (147½) und waren
ſpä=
r weinr etwas feſter. Elektroaktien lagen ſehr unregelmäßig.
ſontoynpiere lagen nahezu geſchäftslos und bröckelten zumeiſt
icht . Am Rentenmarkt war die Grundtendenz freundlich,
s Göſtäft blieb aber klein. Etwas geſucht waren
Kommunal=
mſchulung und vor allem Wiederaufbauzuſchläge. Im Verlauf
tar di daltung am Aktienmarkt überwiegend etwas feſter, auch
Uinittätigkeit nahm in einigen Spezialpapieren etwas zu.
6 Fuen erhöhten ſich auf 148½. Dagegen büßten
Scheide=
uaſtalt geiteres 1 Prozent ein.
Dee Abendbörſe nahm mangels Anregungen auf allen
larktteieten einen ſehr ruhigen Verlauf. Gegen den
Frankfur=
r Müngsſchluß ergaben ſich teilweiſe Rückgänge um 1 Prozent.
Vönder Frankfurter Börſe. Vom 1. November 1935 ab wer=
Anilſcheine zu 5½prozent. Liquidations=Goldpfandbriefen,
m. II er Hypothekenbank in Hamburg ausſchließlich
Raten=
hein N 4 gehandelt und notiert.
Der italieniſche Einfuhrbedarf.
Zollfreiheit für öſterreichiſche Eiſeneinfuhr.
Dassülieniſche Regierungsgeſetzblatt veröffentlicht ein Dekret,
it dem ein am 30 vor. Mts. zwiſchen Rom und Wien erzieltes
bkomrnn über die zollfreie Einfuhr von Gußeiſen und Stahl
us O0ſrreich nach Italien in Kraft geſetzt wird.
Große Wollkäufe Italiens in Frankreich?
Ar ſer Börſe Roubaix Tourcoing ſollen dem „Populaire‟,
tfolge ſerüchte im Umlauf ſein, wonach ſich ſeit einiger Zeit
ſertrer der italieniſchen Regierung in dem Bezirk aufhalten,
ie ges6 Barzahlung alle Mengen gekämmter Wolle aufkaufen,
Fren, ihabhaft werden könnten. Die Abſendung von mehreren
lillioen Kilo Wolle nach Italien ſtehe unmittelbar bevor.
Produkkenmärkke.
Frmfurter Getreidemarkt vom 28. Oktober. Der
Getreide=
roßm unt lag ſehr ſtill. Das kleine Angebot in Brotgetreide war
üir dies ſwache Mühlennachfrage völlig ausreichend. Futtergerſte
ar mu nicht angeboten; auch in Hafer blieben die Zufuhren
ehr klei. Am Futtermittelmarkt beſteht weiterhin lebhafte
lachfrag nach Kleie, ölhaltigen Artikeln ſowie, nach Trebern,
rockenſtnitzel und Futtermittel, während Nachmehl kein
Inter=
ſe fin ?. Das Mehlgeſchäft liegt ruhig, insbeſondere für
Rog=
enmeslda die Käufer die verbilligten Preiſe ab 1. November
bwarxe. Am Rauhfuttermarkt liegt Heu und Stroh weiter feſt
ei grüſrer Nachfrage. Es notierten in RM. (Getreide je To.,
illes i hge je 100 Kilo): Weizen W13 201. W16 204 W19
98, A9 210; Roggen R.12 164, R15 167. R18 171. R19 173
Großloidelspreiſe der Mühlen, der genannten Preisgebiete);
Sommreierſte für Brauzwecke 200—210, Weizenmehl W 13 27,85,
V16 A0. W 19 28,10. W20 28.45: Roggenmehl R12 22,65,
15 230, R 18 23,45, R 19 23,70 (plus 50 Pfg. Frachtausgleich).
Weizernchmehl 17.10—17.25. Weizenfuttermehl 13,50.
Weizen=
kleie 213 10.,65 W16 10,80 W19 11.00 W 20 11.10:
Roggen=
leie 242 9,95 R15 10.15, R18 10.40. R 19 10.50 (
Mühlenfeſt=
preiſe A Mühlenſtation); Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 16.20,
Palml en m M. 16 80, Erdnußkuchen m. M. 18,30; Heu 8—8,50;
Weizesu und Roggenſtroh drahtgepreßt 3.20—3,40, desgl.
gebün=
deit 35 20. — Kartoffeln: gelbfleiſchige hieſiger Gegend 2,85,
ß=ſt= und blauſchalige hieſiger Gegend 2,60 RM. per Ztr.
bei Wogonbezug. Tendenz: ruhig.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Haupiſchriftleiter: Max Streeſe.
deran: mlich für Politik: Rudolf Mauve: für den Schlußdienſt: Andreas
Dauer iie den lofalen Teil: i. V. Dr. C. 6. Quetſch jür Feuilleron:Dr. Herbert Nette;
Nir „Gecywart” Dr. Herbert Net ie; für „Neich und Ausland‟: Dr. C. b. Quetſch:
ſü den Tcdel: Or. C. 6. Quetſch: für den Sport; Karl Böhmann;
Anzeigen=
eiter. Aiy Kuhle, ämtlich in Darmſtadt. D. A. 1K. 35. 19071. Pl. 5. Druck und
Dertags ſumſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei.
Darmſtadt. Rheinſtr. 23.
Fur Emrlangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Sprech Etwen der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr;
m
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Weikbewerbsregelung in der
Brau=
wirkſchaft.
Verbok u. Beſchränkung von Krediken an Gaſtſkäkken
Zur Regelung des Wettbewerbs der Brauereien und
Biergroß=
verteiler hat die HV. der deutſchen Brauwirtſchaft
eine mit Wirkung vom 26. Oktober in Kraft geſetzte
Anord=
nung erlaſſen, durch welche den Brauereien und Biergroßver
teilern beim Erwerb neuer Kunden die Gewährung
jeg=
licher Art von Krediten an die Gaſtſtätten uſw.
unter=
ſagt wird. Ausgenommen ſind Kredite bis zum Betrag einer
Monatslieferung. Auf diejenigen Abſatzſtätten, die bereits
Kunden der Bier liefernden Betriebe ſind, findet das
Ver=
bot entſprechende Anwendung, ſofern die
Geſchäftsver=
bindung nicht länger als zwei Jahre beſteht. Den
älteren, eigenen Kunden dürfen neue Kredite bis zum
Wert einer Halbjahrslieferung gewährt werden. —
Grundſätzlich verboten, wird ferner die Anpachtung oder
An=
mietung von Abſatzſtätten, während Ankauf und Neuerrichtung
von ſolchen ſowie die Verlängerung beſtehender Pacht= und
Miet=
verträge genehmigungspflichtig ſind. Endlich iſt den Brauereien
verboten, eine Abſatzſtätte zu beliefern, ſo lange dieſe durch
ſchriftliche Bierlieferungsverträge einer anderen Brauerei
ver=
pflichtet iſt.
Die Bleihüttenerzeugung der Welt hat ſich im
Auguſt 1935 nach Mitteilung der Metallgeſellſchaft AG auf
115 191 gegen 114 379 To. erhöht. Die Produktion im
Tagesdurch=
ſchnitt betrug im Auguſt 1935 3716 gegen 3690 To. im Juli 1935
und 3357 To im Auguſt 1934.
Die Herſtellung von Walzwerkserzeugni
tſchen Reich
im September 1935 (25 Arbeitstage) betrug 989 363 To. gegen
1026 724 To. im Auguſt d J. (2
Arbeitstage).
Goldreſerven und Großhandelspreiſe.
Aus dem Monaksbericht des Völkerbundes.
Das dieſer Tage veröffentlichte Oktoberheft der Statiſtiſchen
Monatsberichte des Völkerbundes enthält u. a. intereſſante
An=
gaben über die Münzgoldreſerven der verſchiedenen Staaten: Die
geſamten Münzgoldbeſtände der ganzen Welt
(mit Ausnahme der Sowjetunion), die von Ende Februar bis
Ende Mai 1935 um rd. 1,6 Milliarden Goldmark zurückgegangen
waren, haben bis zum 30. September wieder um rund 1,2 Milld.
Goldmark zugenommen und ſomit einen Stand erreicht, der
den=
jenigen von Ende 1934 um etwa 160 Millionen GM. überſteigt.
In der Zeit zwiſchen Dezember 1934 und September 1935
haben die ſichtbaren Goldreſerven in Frankreich um rund 1,6
Milliarden, in Holland um rund 520 Millionen, in der
Schweiz um rund 410 Millionen und in Italien um rund
330 Millionen Goldmark abgenommen, dagegen in den
Ver=
einigten Staaten um faſt 27 Milliarden, in Kanada
um rund 220 Millionen, in Südafrika um rund 70 Millionen,
in Japan und in Norwegen um je rund 55 Millionen
zu=
genommen.
Die Welthandelsumſätze waren ihrem Goldwert nach
im Auguſt 1935 um 1,6 Prozent größer als im gleichen Monat
des Vorjahrs. Der Rückgang, der während des erſten Quartals
von 1935 im Vergleich zum erſten Quartal des Vorjahres zu
ver=
zeichnen war, wurde durch eine leichte Beſſerung in der Monaten
April bis Auguſt 1935 ausgeglichen.
Die Großhandelspreiſe waren im Jahre 1935 bis
jetzt in den meiſten Ländern ſtabil, während ſie in
eini=
gen Ländern leicht geſtiegen ſind. Praktiſch ſtabil waren die
Großhandelspreiſe in Deutſchland, in Oeſterreich, in Ungarn.
in Polen, in der Tſchechoſlowakei, Chile. Japan und in den
mei=
ſten Ländern des Sterlingsblocks. In England haben die Preiſe
in der Zeit zwiſchen März und September um 3 Prozent (nach
dem Index des „Board of Trade”) bzw. um 6 Prozent (nach dem
„Economiſt”), in den Vereinigten Staaten um etwa 6 Prozent.
in Jugoſlawien um 8 Prozent und in Italien um 18 Prozent
zu=
genommen. Der Rückgang der Großhandelspreiſe, der ſo lange
Zeit hindurch in den Goldblockländern zu verzeichnen war, hat im
März 1935 in Belgien (28prozentige Abwertung der Belga), in
der Schweiz und in Polen ſowie im Juli in Frankreich aufgehört.
Seither haben die Preiſe in Belgien um 20,7 Prozent (
Septem=
ber), in der Schweiz um 6,8 Proz. (Auguſt), in Polen um 2,8
Proz. (Auguſt) und in Frankreich um 3 Prozent (September)
zu=
genommen. In Holland ſind die Preiſe im Laufe des Jahres 35
weiter gefallen. Im Auguſt 1935 lagen ſie um etwa 6 Prozent
unterhalb des Standes vom Dezember 1934. Ferner ſind die
Großhandelspreiſe in Argentinien um 3,3 Prozent (Dez. 1934—
Juli 1935) bzw. in China um 8,8 Prozent (Februar—September
1935) zurückgegangen.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 28. Oktober. Aufgetrieben waren
302 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 57, b) 55,
c) 53, d) 51 Pfg. Es wurden verkauft in Klaſſe a) 10, b) 80,
c) 128. d) 65 Stück. Marktverlauf: Schweine wurden zugeteilt.
Mannheimer Viehmarkt vom 28 Oktober Auftrieb: 162
Ochſen 74 Bullen, 305 Kühe 65 Färſen, 718 Kälber, 50 Schafe,
609 Schweine, 4 Ziegen, 56 Arbeitspferde und acht Schlachtpferde.
Marktverlauf: Rinder lebhaft, Kälber mittel, Schweine zngeteilt.
Preiſe: Ochſen a) 42, b) 41: Bullen a) 42. b) 41: Kühe a) 42,
b) 38—41, c) 30—37, d) 24—29: Färſen a) 42, b) 41: Kälber
a) 72—75 b) 66—71. c) 59—65. d) 50—58: Schweine a) 2. 57,
b) 55, c) 53, d) und e) 51; Reſt blieb unnotiert.
Frankfurter Viehmarkt vom 28. Oktober. Auftrieb: Rinder
1001 (gegen 993 am letzten Montagsmarkt), darunter 189 Ochſen,
85 Bullen, 594 Kühe, 133 Färſen. Zum Schlachthof direkt: zwei
Kühe. Kälber 359 (356), Schafe 68 (88), Schweine 1205 (788).
Notiert wurden pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a)
42 (am 21. 10. 42), b) und c) 42 (42), d) 40—41 (38—41):
Bul=
len a), b) und c) 42 (42), 0) 40—41 (38—42): Kühe a) 42 (42),
b) 39—42 (39—42) c) 30—38 (33—38) d) 22—29 (26—32);
Fär=
ſen a) b) und c) 42 (42), d) 40—41 (37—41); Kälber a) 71—75
(70—75), b) 64—70 (61—68), c) 56—63 (56—60), d) 50—55 (50
bis 55); Lämmer und Hammel b) 2. 46 (46), c) 45—46 (45);
Schafe nicht notiert. Schweine a) 1. und 2. 57 (57), b) 55 (55),
c) 53 (53), d). und e) 51 (51): Sauen g) 1. und 2. 57 (57).
Markt=
verlauf: Ochſen, Bullen und Färſen ſehr lebhaft, ausverkauft;
Kühe langſam Ueberſtand; Kälber mittelmäßig, ausverkauft;
Hammel und Schafe lebhaft ausverkauft. Schweine wurden
zu=
geteilt. Ueberſtand: 46 Kühe.
Berliner Kursbericht
vom 28. Oktober 1935
Deviſenmarkt
vom 28. Oltober 1935
Berl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau ſ=
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Naf
85.50
85.50
16.125
17.75
37.—
105.25
90.50
114.375
156.—
125.25
104.—
ieie ee
F. G. Farben
Geſ.felektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nege
148.875
122.—
110.50
93.25
90.50
129.—
91.375
114.625
83.—
70.r0
Weeen 4
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Me
113.875
180.—
25.—
81.—
122.—
94.125
9.625
124.—
125.—
Agypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Jsland
D
gaypt. 5.
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
canab. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
2=Stg.
00 eſtl. gr
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
D
2,5t.
de78
41.87
9.139
3.047
2.455
54,55
4s. 83
12.218
67.93
5.39
16.38
2.353
168.76
54.92
Micte
Zurinſtädrer und Kariohalbane Surmftaut, Flllan det Bresoner Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 28. Oktober 1935.
Kenee
„ Gr. II p. 1934
1935
„ 1936
1937
„ 1938
Gruppe I...
5% Dtſch. Reichsanl.
4
5½%Intern.,,v. 30
412 %Baden, v.27
4½%Bayern v. 27
4½%Heſſen v. 28
v. 29
4½2
4½Preuß. v. 28
4½ Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
50‟ Dt. Reichspoſt=
Schätze ......"
4½% ......."
Otſch. Anl. Ausl.
FI.70 Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin, v. 24
4½% Darmſtadt ..
% Dresden v.26
4½%Frankfurt 26
4½,% beidelbergss
4½%Mginz.
4½. %Mannheim2?
4½%Münchenv. 29
4½%Wiesbaden2s
4½%beſſ. Landesb
4½% „Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid.
103‟,
107,
109-1,
108.25
107.75
10811,
100,
98
108
96=
97.25
95.25
96.5
107.25
97.25
95.25
98:1.
100
112.6
10.15
88.5
94.55
89.75
88.75
85.5
91.5
—
93.75
96
93.5
WPe
Komm=Obl. .
4½%0 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½%a „ Goldoblog.
49 %0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½%0 desgl. R. 12
4½% Kaſſ
Landes=
kreditk. Goidpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½% „Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
„Ausl. Ser. I
FAusl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
½Lig.=Pfbr. .
4½% Frkf. Hyp.=B
%o „ Lig.=Pfbr.
% „ Goldoblig.
2 Frkft. Pfbr. B.
6 „Lig.=Pfr.
ZMein,Hyp. B.
Lig.=Pfbr
4½% Pfälz. Hhp. B.
„ Lig.=Pfbr.
4½%Rh. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
4½,% „Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank
Lig. Pfbr.
4½% Württ. Hyp.
6%Dgimler=Benz.
6%Dt. Linol. Werke
7o Klöcknerwerkel
Af
94.75
33"
96.25
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100.
112.3
129
18.75
95.25
1017,
96.25
100,
93
96.25
100.5
96.5
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97.25
96
100
93.5
98
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98,
105
108
101.5
Man 7
3%0 Mitteld. Stahl
5%Neckar A. G. v.23
5% Rhein=Main=
Donau v 23....
6%SalzmannckCo.
16% Ver. Stahlwerke
„ RM.= Anl.
432
4½%
6%Voigt & Häffner
3. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
52Bulg. Tab. b. 02
4½% Oſt. Schätze.
42 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumä.
4½%
42Türk. I.Bagbad
4% „ II.Bagdad
4½%ungarn. 1918
4½
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Seite 12 — Nr. 298
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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AllSIE
Der 100. Harmy Piel Füm