Darmstädter Tagblatt 1935


27. Oktober 1935

[  ][ ]

Kiuzelnmmmer 10 Pfennige

Trlt
Aet

* A

V
Nr4
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:

Hr ich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.30
geriſchl. Botenlohn und Transporttoften. Ab=
12.. Poſtbezugspreis M. 2.40 einſchl. Poff=
isgebühr und ausſchließlich Poffzuſtellgeld.
wien einzelner Nummern imfolge höherer
Aurnuchtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
ts. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
wruf obne Verbindlichkeit für uns.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 296
Sonntag, den 27. Oktober 1935
197. Jahrgang

Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell 1 mm boch.
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Textteil 1 mm
hoch 80 Pfennig. Platzaufſchlag nach vorheriger Ven=
einbarung
) für Unterbringung unter Text oder an be=
ſimmter
Stelle 25% Nachlaß nach Staffel C. Kleine An=
zeigen
(nur von Privaiperſonen) die 22 mm breite
Zeile, 1 mm hoch, 5 Pfg. Familien= Anzeigen die
22 mm breite Zeile 1mm boch, 6 Pfg. Zur Zeit iſt
Preisliſte Nr. 5 gültig.
poſſcheckonto: Franffurt a. M. 9694 Banklonio
Darmſtädter und Nationalbani. Fernſprecher 4.

Saudt un bide.

Vermilklungsbemühungen erneuk im Hande verlaufen. Skillſtand der Verhandlungen zwiſchen
Rom und London. In Erwarlung der Sankkions=Konferenz.

Verſteifung der Lage.
EP. London, 26. Oktober.
9h den hier vorliegenden Informationen haben ſich die in
ein ſtunde unternommenen Bemühungen des franzö=
ſſhe
Miniſterpräſidenten Laval um einen Frie=
Seſſtuß wieder im Sande verlaufen. In den letzten
Siürden haben bereits keine Verhandlungenin Lon=
nſud Rom mehr ſtattgefunden. In hieſigen Regierungs=
ſtzuhatte man dieſen Bemühungen immer mit großer Skepſis
ehuergeſtanden, und ſeitdem die Natur der von Italien ge=
teuBedingungen
durchgeſickert war, wurden die Verhand=
mit
Kanzwon, von vornherein als ausſichtslos bezeichnet.
nachl/iſt ier denn auch wieder eine deutliche Verſteifung der Lage
M. Schuß uten, und in Regierungskreiſen vertritt man die Anſicht,
lnr den obwaltenden Umſtänden dem Völkerbund keine Wahl
ſEheund die geplanten wirtſchaftlichen Sanktionen entſprechend
I9chlüſſen durchgeführt werden müßten.
Baldwin über Sankkionen.
EP. London, 26. Oktober.
Mneue Wahlfeldzug, der am Freitag abend durch die Auf=
ſttgdes
Unterhauſes eingeleitet wurde, erlebte noch am
er ſädt /.Abend ſeinen Auftakt. Die Arbeiterpartei veröffentlichte
ßhlmanifeſt, in dem die nationale Koalitionsregierung
üüngegriffen wird. Der ehemalige Miniſterpräſident Lloyd
urnzy hielt eine Rede, in der er ſämtliche Mitglieder des
bitus mit Ausnahme Edens als unfähig bezeichnete und
larfe Kritik an der Innen= und Außenpolitik der Regie=
ßlite
. Miniſterpräſident Baldwin ſchließlich hielt die erſte
kundfunkreden, die den Führern der verſchiedenen Par=
nſwebilligt
worden ſind (darüber hinaus ſpielt der Rund=
Uiene Rolle mehr im engliſchen Wahlkampf.)
Rede des Miniſterpräſidenten hielt ſich im allgemeinen
Miſahen ſeiner bisherigen Erklärungen Baldwin unterſtrich
Uhmal Englands Unterſtützung des Völkerbundes; er hob
nnal die Notwendigkeit einer Moderniſierung der
ichen Flotte hervor und betonte erneut, daß die
Ellln ſofrühwie möglich abgehalten werden müßten.
ſwſie, ſo ſagte Baldwin, ſich nicht ſicher gefühlt haben, wenn
2Uhlen erſt im Januar ſtattgefunden hätten. In dieſen
winyen Zeiten müſſe er in der Lage ſein, ſeine ganze unge=
ſeiAfmerkſamkeit
den großen Fragen zuzuwenden, und dürfe
t lſndig gezwungen ſein, über die Schultern zu ſehen. In
ſeih Gunkte ging die Rundfunkrede des Miniſterpräſidenten
rains über ſeine Unterhausrede hinaus. Er betonte ſehr
ſüter, als dies im Unterhaus der Fall war, die Mög=
üeten
von ſich aus den Sanktionen ergeben=
lnilitäriſchen
Verwicklungen und erklärte:
ſench ſtrenge Sanktionen verhängt werden, dann müſſen ſie
hlertmidlich zu einer Blokade führen. Eine ſolche Blokade aber
di ſie außerhalb des Völkerbundes ſtehenden Nationen in
Vekynſchaft ziehen. Aus dieſem Grunde würde ich nie meine
ſühnung zu einer Blokade geben, wenn ich mich nicht vor=
übedie
Haltung der Vereinigten Staaten vergewiſſert hätte.
ims die Zukunft auch in bezug auf die Blokade bringen
leies ſteht feſt: daß nämlich die Laſt von ſich aus ſolchen
Rigalnen ergebenden Zwiſchenfällen zuerſt allein von der eng=

Engliſche Sankkions=Verordnungen.
indroel UDurch ein am Samstag veröffentlichtes Dekret hat die
füiche Regierung die nötigen Vorausſetzun=
e
üür die Durchführung der vom Völkerbund
g1Italien verhängten und noch zu verhän=
Ztük Sanktionsmaßnahmen geſchaffen. Das
ſaffl zusfuhr=Verbot tritt ſofort in Kraft; die Kreditſperre,
42 rena zſtſetzung dem Schatzamt überlaſſen worden war, beginnt

kchmenden Dienstag, und das Wirtſchaftsminiſterium wurde
ächht, die wirtſchaftlichen Sanktionen zu dem vom Völker=
ind4 beſtimmenden Datum durchzuführen und die nötigen
AASfilungsbeſtimmungen auszuarbeiten.
Wſer werden in dem Dekret für jede Umgehung der
Feiſſperre und des Ausfuhrverbotes verhält=
Wniſſchwere Strafen feſtgeſetzt. Die Höchſtſtrafe
W dA/Verletzung der Beſtimmungen der Kreditſperre beträgt
221 Ihre Gefängnis oder eine Geldſtrafe in unbeſchränkter
Ne.SHweit derartige Fälle jedoch unter die Jurisdiktion der
zlebrichte fallen, beträgt die Höchſtſtrafe ein Jahr Gefäng=
Ms urwdie höchſte zuläſſige Geldſtrafe 100 Pfund. Wo juriſtiſche
WWIerſahs gegen die Beſtimmungen verſtoßen, können neben der
FWelelleſtft ſelbſt auch die leitenden Direktoren, Prokuriſten uſw.
FoNr 2 Runtwortung gezogen werden, ſelbſt wenn ſie nicht vor=
0 Blickh on dern nur fahrläſſig gehandelt haben. Die Strafe für
ſene Uchrtretung der Ausfuhrverbote beträgt das Dreifache des
Wertolzer illegal ausgeführten Waren, mindeſtens aber 100 Pfund.
0 Aralſekretär Avenol hatte während ſeines Aufenthaltes in
ondanvo er an der Beiſetzung Henderſons teilnahm, Unterre=
ungelnit
mehreren Mitgliedern des engliſchen Kabinetts über
Zen a liniſchen Streitfall.

Lavals Wochenende.

EP. Paris, 26. Oktober.
Miniſterpräſident Laval ſetzte am Samstag ſeine Verhand=
lungen
zur Beilegung des italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts fort.
Er empfing am Vormittag den engliſchen Botſchafter Sir George
Clerk zu einer neuen, einſtündigen Unterredung. In fran=
zöſiſchen
politiſchen Kreiſen herrſcht nicht mehr
der Optimismus, der noch zu Beginn der Woche
beobachtet wurde. Die Nachrichten aus London laſſen er=
kennen
, daß das Foreign Office ſtarke Einwen=
dungen
gegen die italieniſchen Anregungen
zumachen hat. Außerdem beſteht, wie man hier glaubt anneh=
men
zu können, die engliſche Regierung ſehr entſchieden darauf,
daß die künftigen Verhandlungen ſich im Rahmen des Völkerbun=
des
abſpielen und die Sanktionen in kürzeſter Friſt angewandt
werden. Das würde, wie man hier zugibt, die Vevſöhnung nicht
gerade fördern.

Reiſt Laval nach Genf?

EP. Paris, 26. Oktober.
Auf die Nachricht hin, daß der engliſche Außenminiſter Sir
Samuel Hoare ſich Mitte nächſter Woche nach
Genf begeben werde, um perſönlich der für den 31. Oktober an=
beraumten
Sitzung des Koordinationsausſchuſſes des Völkerbunds
beizuwohnen, wurde in der Umgebung des franzöſiſchen Außen=
miniſteriums
am Freitagabend verſichert, daß auch Miniſterpräſi=
dent
Laval, ſofern es die innerpolitiſche Lage geſtatte, alles tun
werde, um gleichfalls in der kommenden Woche in Genf zugegen
zu ſein.
Das Echo de Paris befürchtet, daß England die Inkraft=
ſetzung
der Sanktionen fordern und Italien daraufhin zu einem
Kompromiß nicht mehr bereit ſein werde. Wahrſcheinlich werde
daher Miniſterpräſident Laval erneut eine Verlängerung der Friſt
zur Fortführung der gegenwärtigen diplomatiſchen Verhandlungen
fordern, es ſei aber zweifelhaft, ob die engliſche Regierung dies
noch ein zweites Mal zugeben werde.
Der Paris Soir behauptet, daß Miniſterpräſident Laval ſich
in der kommenden Woche nur dann nach Genf begeben werde,
wenn die Ereigniſſe dies nötig machen würden.
Proklamakion Mufſolinis
an die Schwarzhemden.
EP. Rom, 26. Oktober.
Anläßlich des 13. Jahrestages des Marſches auf Rom hat
Muſſolini im fasciſtiſchen Parteiblatt eine Botſchaft an die
Schwarzhemden gerichtet, in der es u. a. heißt: Der dreizehnte
Jahrestag findet uns vorbereitet. Geiſtig ſind wir ſchon
mobiliſiert ſeit dem 13. Oktober, ſeit dem Tag des in der Geſchichte
einzig daſtehenden großen Volkstreffens. Dieſe dreizehn Jahre
waren nicht umſonſt. Die plutokratiſche und konſervative Welt
muß hiervon Kenntnis nehmen. Alle, die im Begriff ſind, an uns
die ſchreiende Ungerechtigkeit zu begehen, werden erfahren, daß
das italieniſche Volk ſowie das italieniſche Heer ſich heldenhaft
benehmen können. Ein ereignisvolles Jahr iſt zu Ende; das
vierzehnte Jahr beginnt. Wir begrüßen es in
kriegeriſchem Spiel mit wehenden Fahnen und immer=
währendem
und unerſchütterlichem Glauben. Schwarzhemden!
Wir ſind erfüllt von Stolz, in unſerer Epoche
leben und kämpfen zu dürfen. Wir ſind wider=
ſtandsfähig
und zielbewußt. Angeſichts der Drohung
einer wirtſchaftlichen Belagerung, die von der Geſchichte als un=
ſinniges
Verbrechen verurteilt wird, wodurch die Verwirrung der
Nationien nur vermehrt würde, werden alle Italiener kämpfen,
die dieſes Namens würdig ſind. Sie werden zwiſchen Feind und
Freund wählen und werden die Erinnerung an das, was ſie jetzt
erleben, lange in ſich bewahren und ihren Kindern als Erbſchaft
hinterlaſſen. Legionäre der Revolution! Ihr müßt bei der Pflicht
und beim Opfern immer in der erſten Reihe ſtehen. Dieſes Vor=
recht
ſoll Euer Stolz ſein. Ich bin überzeugt, daß Ihr jedem Appell
ſofort Folge leiſtet. Wie die alten Kampfbünde werdet Ihr und
mit Euch 44 Millionen Italiener einſtimmig ausrufen: A noi!
Noch keine formulierken Mindeſtvorſchläge Italiens.
DNB. Rom, 26. Oktober.
Im Anſchluß an die Ende der letzten Woche eingeleiteten
diplomatiſchen Unterhaltungen zwiſchen Rom, Paris und London
haben in Rom ſeit drei Tagen keine weiteren Beſprechungen ſtatt=
gefunden
. Nach Auskunft von italieniſcher Seite hat jedoch die
diplomatiſche Fühlungnahme keine Unterbrechung erfahren. Es
ſeien aber, wie am Freitag abend nochmals von unterrichteter
italieniſcher Seite betont wird, keine formulierten Min=
deſtvorſchläge
Italiens vorhanden. Auf italie=
niſcher
Seite legt man in dem gegenwärtigen Verhandlungszeit=
punkt
Wert darauf, zu betonen, daß von Italien keine
Verzögerung des Beginns der Sühnemaßnah=
men
beantragt worden ſei, und daß man in Rom auch gar
nicht an eine ſolche Verzögerung glaube. Zugleich gibt man ein
gewiſſes Befremden zu erkennen, daß noch keine amt=
liche
Mitteilung über eine Zurückziehung eng=
liſcher
Kriegsſchiffe aus dem Mittelmeer vor=
liege
, während von amtlicher Seite die Zurückziehung einer
Diviſion aus Lybien beſtätigt worden ſei.

*Die Woche.
Die Kritiker der Regierung mögen glauben, daß England
die Abſicht habe, den Völkerbund durch ein Schlupfloch zu um=
gehen
. Nichts dergleichen iſt beabſichtigt. Die Politik Englands
iſt eine Völkerbundspolitik, ſoweit dieſe praktiſch durchführbar
iſt. Das bedeutet eine Politik der kollektiven Sicherung. Und
ich bin überzeugt, daß die Regierung in der Verfolgung einer
ſolchen Politik das Land hinter ſich hat. Die Worte, mit denen
der engliſche Premierminiſter ſeine Unterhausrede abſchloß, faſſen
die Auffaſſung der politiſchen Leitung des engliſchen Weltreichs
ſo unzweideutig zuſammen, daß über ihre zukünftige Haltung
Zweifel eigentlich kaum noch möglich ſind. Unmißverſtändlich
iſt auch die Aeußerung des britiſchen Außenminiſters Sir
Samuel Hoare, daß England, obwohl es ſich ſtets weigere, ſeine
Politik im voraus auf dieſe oder jene noch unvorherſehbare
Eventualität feſtzulegen, dennoch, wenn die Ereigniſſe es er=
fordern
ſollten, im Handeln ſtets ſehr energiſch ſein werde.
Unmißverſtändlich auch die Antwort des Völkerbundsminiſters
Eden auf die Frage Lloyd Georges, daß England in den letzten
Tagen hinſichtlich der weiteren Entwicklung der Dinge im Mittel=
meer
keinerlei irgendwie geartete neue Zuſicherungen gegeben
habe. Man hat vor zehn Tagen ſehr viel von einer Entſpannung
geſprochen, man hat geſprochen von dem berühmten Silber=
ſtreifen
am politiſchen Horizont, und inſonderheit in Paris hat
man offenbar weitgehende Hoffnungen auf die Vermittlungs=
aktion
Lavals gefetzt. Wir haben dem gegenüber ſchon vor einer
Woche an dieſer Stelle darauf hinweiſen müſſen, daß durch die
Wiederaufnahme diplomatiſcher Vorverhandlungen an der Sach=
lage
ſelbſt nicht das Geringſte geändert worden, und daß dieſe
Sachlage derart ſei, daß nur ſehr ſchwer abzuſehen ſei, wie man
bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge eine allſeitig be=
friedigende
Löſung des abeſſiniſchen Konfliktes finden könnte.
Die engliſche Unterhausdebatte hat auch in dieſer Beziehung
ſehr wertvolle Aufſchlüſſe gegeben. Unter dem ſtürmiſchen Bei=
fall
des Hauſes hat Winſton Churchill, langjähriger Miniſter
Großbritanniens und jetzt konſervativer Abgeordneter, gefordert,
daß England unverzüglich dafür ſorgen müſſe, daß es ſeine
Herrſchaft über das Mittelmeer dauerhaft
mache. Dieſe Herrſchaft über das Mittelmeer aber glaubt die
Downing=Street durch den italieniſchen Imperialismus bedroht
und darin liegt der Schlüſſel für eine kommende Entwicklung
der Dinge. Von der engliſchen Oppoſitionspreſſe wurde dieſer
Tage der Regierung der Vorwurf gemacht, ſie habe durch ihr
Schwanken engliſche Intereſſen preisgegeben. Man kann darin
wirklich nichts anderes ſehen als ein Spiel mit verteilten Rollen.
Die Verpflichtung zu wirtſchaftlichen oder anderen Sanktionen
iſt nur unter Artikel XVI. des Paktes anwendbar. Dieſer
Artikel tritt aber nur in Kraft, wenn ein Staat, in Mißachtung
der Völkerbundsſatzungen, zum Kriege ſchreitet. Das iſt das
internationale Recht, und nur dieſes Recht war England befugt
anzuwenden. Man müſſe hoffen, daß der gegenwärtig bis zur
praktiſchen Anwendung von Sanktionen verbliebene Zeitraum
zu einer friedlichen Beilegung des Konfliktes ausgenutzt würde.
Doch falls eine ſolche nicht erreicht werden ſollte, ſo möge
das Haus die weittragenden Wirkungen jener
Maßnahmen, die der Völkerbund dann er=
greifen
wird, nicht unterſchätzen. Die Politik
der Regierung hat ſich nicht geändert und wird
ſich nicht verändern. Sie wird fortfahren diejenige eines
loyalen Mitgliedes des Völkerbundes zu ſein. Auch dieſe Worte
des engliſchen Völkerbundsminiſters Eden ſind eindeutig. Die
engliſche Regierung iſt in der Verfolgung ihrer Ziele nicht
ſchwankend geworden. Man wird gut daran tun, damit zu
rechnen, daß der von London einmal eingeſchlagene Weg unbeirr=
bar
bis zum Ziel gegangen wird. Von ſeiten der engliſchen
Regierung wurde davon geſprochen, daß für Großbritannien nur
eine Löſung in Frage käme, die in gleicher Weiſe für Italien,
für Abeſſinien und für den Völkerbund annehmbar ſei. Gibt
es eine ſolche Löſung? Das iſt die ungeheuer ernſte Frage,
vor die der Lenker der italieniſchen Politik ſich heute geſtellt
ſieht. Seit über einem halben Jahr ſucht man vergeblich nach
ihr, vergeblich trotz aller Vermittlungsbemühungen, und es hieße
Vogel=Strauß=Politik treiben, wenn man ſich der Tatſache ver=
ſchließen
wollte, daß heute einer ſolchen allſeitig befriedigenden
Löſung ungleich größere Schwierigkeiten entgegenſtehen als da=
mals
ergebnislos abgebrochenen Dreier=Beſprechungen in Paris.
Haß und Verblendung haben einſt der Welt einen Frieden
diktiert, der in ſeinen Auswirkungen nichts anderes war als
eine Fortſetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Die Drachen=
ſaat
iſt aufgegangen. Der abeſſiniſche Krieg, der drohende Kon=
flikt
im Mittelmeer, ſie wären undenkbar, wenn damals zu
Verſailles, St. Germain und Trianon die politiſche Vernunft
mit am Beratungstiſch geſeſſen hätte. Jetzt ſteht man einiger=
maßen
ratlos vor den verhängnisvollen Folgen, und es iſt
vielleicht kein Zufall, wenn während der engliſchen Unterhaus=
debatte
über den Abeſſinienkonflikt ein konſervativer Abgeord=
neter
ſich zu einigen beherzigenswerten Sätzen über ein ganz
anderes Thema aufſchwang. Heute ſei Gelegenheit gegeben um
zu zeigen, daß der Völkerbund eher bereit ſei, die Probleme=
der
beſiegten Staaten zu löſen, als den Status quo der Sieger=
mächte
aufrechtzuerhalten. Eines dieſer Probleme ſei die Memel=
rage
. Man müſſe einſehen, daß es ein Fehler in den Friedens=
verträgen
geweſen, die 140000 Einwohner des Memelgebietes,
die fünfhundert Jahre lang unter deutſcher Herrſchaft waren,
unter die Souveränität eines ausländiſchen Staates zu ſtellen.
Ich glaube ferner, daß es ein Fehler der Alliierten und des
Völkerbundes im Jahre 1924 war, dem litauiſchen Staatsſtreich
nachzugeben und ein rein künſtliches Regime zu errichten. Wir
wollen die Stimme eines ſolchen Predigers in der Wüſte in ihrer
Bedeutung nicht überſchätzen. Zu lange ſchon warten wir ver=
geblich
bei den großen Mächten, die einſt im Kriege gegen uns
ſtanden, auf ſachliches Verſtändnis für die Fragen, die uns an=
gehen
. Aber vielleicht tragen derartige Aeußerungen im britiſchen
Parlament doch dazu bei, der Welt klarzumachen, daß ſie nur
im eigenen Intereſſe handelt, wenn ſie rechtzeitig daran geht,
den Zündſtoff auszutreten, der überall unter der Aſche glimmt.
Die Geſchichte der Völker weiſt eine ſtändige Entwicklung auf.
Weiſe Staatsmänner vermögen dieſe Entwicklung in friedliche
Bahnen zu lenken, unddie Welt dankt es ihnen. Nur die Tor=
heit
ſtemmt ſich naturbedingter Entwicklung entgegen, und dig
Völker haben die verhängnisvollen Folgen zu tragen. M.

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 296

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 27. Oktober

Trauerfeier für Gauleiter Loeper.

Der Führer nimmk Abſchied von ſeinem
alten Mikkämpfer.

Deſſau, 26. Oktober.
Im Friedrich=Theater in Deſſau fand am Samstag vormittag
die Trauerfeier für den verſtorbenen Reichsſtatthalter Gauleiter
Loeper in Anweſenheit des Führers ſtatt.
Vor dem Theater erſtattete der Diviſionskommandeur dem
Führer Meldung, ebenſo die Führer der Ehrenkompagnie des In=
fanterie
=Regiments 33, der Leibſtandarte und der Trauerparade,
die ebenfalls vom Difanterie=Regiment 33 geſtellt wurde. Der
Führer begab ſich mit ſeiner Begleitung in das Theater. Er ſprach
zunächſt Frau Loeper in herzlichen Worten ſeine perſönliche An=
teilnahme
aus. Frau Loeper nahm zwiſchen dem Führer und dem
Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, Platz.
In der großen Trauerverſammlung erblickte man faſt alle
Reichsleiter, Reichsführer SS. Himmler, SA.=Stabschef Lutze,
faſt alle Gauleiter, die Miniſter der Länder Anhalt und Braun=
ſchweig
, das geſamte Führerkorps des Gaues Magdeburg=Anhalt
ſowie die Führer ſämtlicher NS.=Formationen.
Das myſtiſche überirdiſche Parzival=Vorſpiel erklingt. Der
Geſangschor Sei getreu bis in den Tod leitet über zu den
Traueranſprachen.
Als erſter ſpricht der anbaltiſche Staatsminiſter Freyberg.
Er erinnert an die alte Kampfgemeinſchaft und ſchildert das Cha=
rakterbild
des Toten. Herzliche Worte fand der Miniſter für die
Liebe des Dahingeſchiedenen zum Lande Anhalt, ſeiner engeren
Heimat.
Der braunſchweigiſche Miniſterpräſident Klaggesgriff in ſeiner
Anſprache zurück auf die Tätigkeit Loepers während der Kampf=
zeit
in Braunſchweig und hob beſonders die Tätigkeit Loepers auf
dem Gebiet der Volkswohlfahrt hervor.

Die Anſprache des Führers.

Dann ſprach der Führer. Mit tiefbewegten, alle Herzen er=
greifenden
Worten des Dankes und der Teilnahme nahm der
Führer Abſchied von ſeinem alten Mitkämpfer und Gauleiter.
Wenn das Schickſal, ſo führte der Führer aus, einen Mann
beſonders lieb hat und ihm das Schönſte auf der Welt ſchenken
will, dann gibt es ihm treue Freunde, Männer, die Freud und Leid
mit ihm gemeinſam zu ertragen entſchloſſen ſind, Männer, die
nichts irre machen kann, Mäyner, die gerade in den Tagen der
Not beſonders hart und entſchloſſen zu ihm ſtehen.
Dieſes Glück iſt mir wie wohl wenigen Menſchen auf der Welt
im reichſten Maße zuteil geworden. In der Zeit des großen Rin=
gens
um Deutſchland, als ich auszog, mir eine Schar zu werben,
um dieſen Kampf mit mir zuſammen zu beſtehen, da fanden ſich
Männer zu einer Gefolgſchaft zuſammen, wie wir ſie nur aus alten
Heldenſagen kennen. Aber dieſes Glück langer Jahre, es wird zum
Schmerz, wenn ich es nun erlebe, wie der eine oder andere aus
dieſer Kampfgemeinſchaft abberufen wird.
Zum zweitenmal in dieſem Jahre ſtehen wir an
der Bahre eines Kampfgenoſſen in dieſemStreit
um Deutſchland. Und wenn ich heute ſpreche, dann rede ich
als der glückliche und doch jetzt ſo unglückliche Führer, der einen
ſeiner alten Garde nun zu Grabe geleiten muß, einen Mann, wie
es auch in unſerer Bewegung nur wenige gibt.
Er iſt einſt zu mir gekommen, als von dieſer Bewegung nichts
anderes zu erwarten war, als Opfer und Sorgen, Verfolgungen
und Schmähungen. Er kam zu mir, als ich ſelbſt ein gefangener
Mann, wehrlos und von vielen aufgegeben ihm gar nichts bie=
ten
konnte. Damals; da ſtieß zu jener Schar unzertrennlicher
Männer, die entſchloſſen waren, den Kampf für ein neues Deutſch=
land
unter allen Umſtänden und auf jede Gefahr hin ſofort wie=
der
aufzunehmen und weiterzuführen, auch dieſer unbekannte
Parteigenoſſe.
Es war wirklich nur die Liebe zuDeutſchland; denn
ſein Eingang in die Bewegung war verbunden
mit den ſchwerſten perſönlichen Opfern. Denn dieſer
Mann war vorher Soldat geweſen, und er konnte nichts anderes
geweſen ſein als ein Soldat, Soldat aus der ganzen inneren Hin=
gabe
an dieſen Beruf. Und nun mußte er aus der Armee ſcheiden,
da er ſich für die Bewegung entſchied. Das war ſein erſtes ſchwe=
res
Opfer, das erſte Zeugnis der Liebe zu Deutſchland.
Und dieſer Mann der grenzenloſen Liebe zu Deutſchland war
auch ein Mann eines unerſchütterlichen Glau=
bens
; denn er kam nicht in dem Augenblick, da auch dem Zweifler
die Zukunft der Bewegung, als etwas Selbſtverſtändliches vor
Augen ſtehen mußte. Nein, er kam in dem Augenblick, in dem

viele, viele verzagten, da das andere Deutſchland ſchon glaubte,
triumphieren zu können.
In dieſer Stunde entſchloß ſich dieſer Mann, zur Bewegung
und damit zu mir zu kommen. Und dieſer Glaube, den hat er
gehabt in all den ſchweren Zeiten, die wir durchkämpften. Wir
haben damals nicht davon geredet. Aber die ihn kannten und
erlebten, die haben ihn kennen gelernt als einen Mann des
unerſchütterlichen Glaubens, der in keiner Sekunde daran
zweifelte: Deutſchland wird wieder auferſtehen durch dieſe Be=
wegung
. Es muß uns gelingen, und es wird uns gelingen,
mag gegen uns ſtehen, wer will! Und dieſer Glaube, der
ſich bei ihm in einer klaren und hellſeheriſchen Hoffnung offen=
barte
, der hat ſich verbunden mit einer einzig=
artigen
Treue. Es iſt heute für Millionen, die zu uns ge=
ſtoßen
ſind nach dem großen Kampf, und für die Millionen, die,
vielleicht gebannt von dem Erfolg der Bewegung, neben uns
und hinter oder ſeitwärts von uns marſchieren, gar nicht ver=
ſtändlich
, was dieſe Bewegung von ihren Mitkämpfern an Treue
fordern mußte, wie groß die Verſuchungen waren, die laufend
an die einzelnen Männer herangetreten ſind. Wie auf der einen
Seite das ſcheinbar Ausſichtsloſe des Beginnens ſich verband mit
den lockendſten Verſprechungen auf der anderen Seite, und wie
zu alledem manchesmal ja auch eine tiefe Verzagtheit ſtoßen
mußte, wenn ſich alles gegen uns verſchworen zu haben ſchien,
und wenn es oft ausſah, als ob uns das Glück ganz und gar
verlaſſen hätte. Wenn ich ſelbſt damals als der beſtgehaßte
Mann in Deutſchland ſtand, wie leicht konnte da nicht die Ver=
ſuchung
an den einen oder anderen herankommen und ihm den
Zweifel eingeben, ob es wohl gelingen kann, und ſelbſt, wenn
es gelingen ſollte, ob das wiederum der Mann iſt, der dieſes
Werk zum Erfolg führen wird, ob nicht das Schickſal einen
anderen beſtimmt hat oder ob die Zeit dazu überhaupt ſchon
gekommen iſt? Ich weiß, es gibt keinen dieſer Mitkämpfer, auf
den nicht dieſe Verſuchung geſtoßen wäre. Einige ſind ihm er=
legen
, die große die weitaus große Mehrzahl meiner alten
Garde aber, ſie hat ſtandgehalten. Aber auch unter denen, die
ſtandhielten, ragten wieder einige hervor, die über jede ſolche
Anfechtung gevadezu turmhoch erhaben ſchienen. Und einer unter
dieſen Allertreueſten, das war der Parteigenoſſe Loeper. Ich
weiß das. Wir haben in der Kampfzeit nie davon geredet, es
hätte das ja auch keiner verſtanden. Ich habe das niemals
öffentlich erklärt. Aber heute, an der Bahre meines toten
Kampfgenoſſen, da muß ich das ausſprechen, nicht mehr für ihn,
aber für Deutſchland, für die deutſche Jugend, daß ſie ſich ein
Vorbild nehmen möchte, und daß ſie verſtehe, daß dieſesneue
Reich uns nicht geſchenkt worden iſt ſondern
ſchwer erkämpft werden mußte, daß dieſer Kampf ein
ſorgenvoller war, und daß in dieſem Kampf die
Männer ſich bewähren mußten, daß nur ein
Uebermaß an Liebe zu Deutſchland, an Glauben,
Opferwilligkeit und Treue dieſen Kampf ge=
winnen
ließen.
Das muß das deutſche Volk wiſſen! Denn ich will, daß die
Namen dieſer erſten Apoſtel unſerer Bewegung
eingehen in die Ewigkeit der deutſchen Ge=
ſchichte
.
Das iſt der Dank für ihre Treue, das haben ſie verdient.
Und das hebt ſie hervor gegenüber jenen, die ſchwach geworden
ſind und daher einmal auch dem Vergeſſen verfallen werden.
Parteigenoſſe Loeper war ein Fanatiker. Aber er war
darüber hinaus auch ein in ſich feſter und harter, granitharter
Mann, vielleicht für viele manchmal herzlos erſcheinend, weil er
ohne jeden Gedanken an einen möglichen Kompromiß den Dingen
und den Perſonen gegenübertrat, und der dann, wenn andere viel=
leicht
doch meinten, man müſſe irgendeine Verſtändigung mit die=
ſem
Zuſtand oder jener Perſon ſuchen, ſich wie ein unerbittlich
warnendes Gewiſſen dagegen ſtemmte und erklärte: Ich kann das
nicht! Ich tue das auch nicht! Er war beharrlich wie we=
nige
, unermüdlich tätig und immer überzeugt:
Am Ende muß es uns gelingen!
So iſt dieſer Parteigenoſſe vielen von uns ein
Vorbild geweſen auch in ſeiner menſchlichen Einfachheit, in
ſeiner perſönlichen Schlichtheit und dem Fehlen jedes Pathos:
Nichts als ein Diener an unſerem großen gemeinſamen Werk!
Der Hauptmann der Pioniere des Weltkrieges, er iſt ein Haupt=
mann
und Pionier geworden der vationalſozialiſtiſchen Welt=
anſchauung
, unſerer Revolution und damit unſeres neuen Deut=
ſchen
Reiches.
Er iſt damit kein Mann der Vergangenheit. In=
dem
er dieſen Kampf in ſeinem Leben kämpfte, lebt er für uns
weiter in ſeinem Tode.
Er iſt ein Mann für die deutſche Zukunft. Er ver=
dient
es, daß er herausgehoben wird aus der Maſſe

der Hunderttauſende und Millionen, um de=
tion
vorgehalten zu werden für alle Zeit=
Und dieſes gilt beſonders für die deutſch
gend. Sie ſoll das hören und ſie ſoll davon lernen! Sie=
wieder
wiſſen, daß Männertreue, Gefolgſchaft nicht nur
der alten Germanen geweſen iſt. Das neue Reich hat ſich mu
ſer Tugend aufgebaut. Es ſtände nicht, wenn nicht dieſe
ſchaftstreue dieſem Reich zugrunde gelegen wäre.
Es iſt ein wunderbares Leben damit abgeſchloſſen. Ar/ gra9
aber ſind heute von tiefer Trauer erfaßt, von tiefer Trauu
unſer Parteigenoſſe, unſer Gauleiter und unſer Reichsſta
uns ſchon verlaſſen mußte, einer der alten Garde. Es zu) das Herz zuſammen, wenn wir ſehen, wie ſich damit=
Reihen langſam zu lichten beginnen. Allein, indem das A
geht, iſt das Junge nachgewachſen! Denn dieſe alte (
hat nicht umſonſt gelebt, hat nicht umſon
kämpft und nicht umſonſt geſtritten.
Aus ihrer Arbeit und ihrem Wirken iſt Deutſchland der
Segen entſproſſen. Und einer der geſegnetſten Männer iſſ
Parteigenoſſe Hauptmann Loeper.
Der Trauermarſch aus der Götterdämmerung drü
das aus, was mit Worten nicht mehr zu ſagen iſt. Dann
das alte deutſche Abſchiedslied von einem Kämpfer, das Li
guten Kameraden. Der Sarg wurde auf eine Lafette ge=
Dann begann

die Fahrk nach dem ſtillen Mildenſee

durch ein faſt unüberſehbares Meer von trauernden
genoſſen. Erſt nach einer Stunde ſind wir draußen in T
ſee. Vor der Gedenkhalle an der Mulde bildet nun die
formation ein Viereck, in deſſen Mitte der Führer mit dem
rerkorps der Partei Aufſtellung nimmt. Die Gauama)
heben den Sarg von der Lafette und tragen ihn auf den
falk, der vor der Gedenkhalle errichtet iſt. Der Geiſtliche
ſpricht von der Treue, die das beſtimmendſte Merkmal im
und Leben des Gauleiters Loeper geweſen iſt. Er findet

hafte Worte für den Kämpfer und Nationalſozialiſten Fru
Wilhelm Loeper.
Dann nimmt im Namen des Gaues und der Bevölkerr
Gau Magdeburg=Anhalt der ſtellvertretende Gauleiter Es
Abſchied von dem Gauleiter.
Drei Ehrenſalven ſchallen über den Sarg hinweg. Und
Klängen des Liedes vom guten Kameraden tragen dann dä/
ſten Mitarbeiter des Gauleiters den Sarg in die Halle. 450
klingt die Verbindung vom Tod zum Leben, die Hymne der/s o0
ſchen Revolution, auf, das Horſt=Weſſel=Lied. Allein ſchrein
Führer die ſchwarz ausgeſchlagenen Stufen empor und begäu
noch einmal in die Halle, um eine Minute kurzen Gedenke
Sarge ſeines Gefolgsmannes zu verweilen.
Dann betreten die übrigen Angehörigen des Führerkor.
Halle, und eine Flut von Kränzen und Blumen verwands
bald in ein Meer von Grün und Rot und Weiß.
Noch einmal fährt der Führer im Wagen den gleicher
zurück, den der Trauerzug nahm, um dann die Stadt Deſſa /üiher hin
ſ
ſeiner Begleitung zu verlaſſen.

5A und Köſener SC.

e un
Uctliar bei

Eine weikere Verfügung des Stabschefs der Slchuſgtione
DNB. Berlin, 26. Okto ſtme
Die Adjutantur des Stabschefs gibt, wie der Völk. -MFümmt
achter meldet, folgende Verfügung, die Stabschef Lutz / wird
25. Oktober erlaſſen hat, bekannt:
Nachdem die Vorausſetzungen für meine Verfügung yuſes, vorg
19. September 1935, in der ich die Zugehörigkeit von Füche dene
Führern und =Männern zum Köſener SC. unterſagte, durzſiſtſtelle d
Auflöſung des Köſener SC.=Verbandes weggefallen ſind,
ich dieſe Verfügung für die einzelnen, dem früheren Köſene
angeſchloſſenen aktiven Korps und AH.=Vereine auf.
Da ſich die aktiven Korps in wenigen Tagen ſelbſt:
pendieren werden und die bindende Erklärung abgegeben B2y, großen
daß für den ſtudentiſchen Nachwuchs nicht nur ein Korps;/uſchen Fal
eine Korperation in Frage kommen könne, ſondern ausſc-ühſchen Bun
lich eine Gliederung der Partei, insbeſondere der Natänd Helden=
ſozialiſtiſche Deutſche Studentenbund, iſt die Sachlage autſte die 2
ſa) man
dieſer Richtung geklärt.
Für die AH.=Vereine des ehemaligen Köſener SC., die
Arierparagraphen in ihren Reihen keine Geltung verſchat
bleibt meine Verfügung vom 19. September 1935 in vi0ſe
Umfange beſtehen.
Der Chef des Stabes. (gez.) Lußt

Anläßlich des Gautages des NS. Juriſtenbundes in F
furt a. M. fand am Abend im Hippodrom eine große öffem
Kundgebung ſtatt, auf der Reichsſtatthalter Gauleiter Spr
und Reichsminiſter Dr. Frank ſprachen.
Die Behörden in Hongkong haben die Anwerbung von ch
ſchen Arbeitern durch Italien und Abeſſinien verboten.

Kreuzer
auprogran
N B. Waſſe
if6
Aneten un

Die richtigen Bücher.

Von Paul Fechter.

Als wir jung waren, war ein häufiges Wort unſerer Eltern:
Wo ſteckt der Bengel denn wieder? Natürlich, er ſitzt und
lieſt. Marſch, an die Arbeit!
In dem guten Menſchenalter, das ſeitdem verging, hat das
Buch offenbar manches von ſeinem Reiz eingebüßt; heute haben
Väter und Lehrer erheblich weniger Gelegenheit, die Knaben
ſtrenge hinter den verführeriſchen Büchern hervorzuholen. Heute
veranſtaltet man Werbewochen für Bücher und redet den Leuten
gut zu, daß ſie mehr leſen und kaufen ſollen. Die Menſchen, vor
allem die jungen, leſen weniger und leben mehr: die ihnen wirk=
lich
erſcheinende Welt mit Auto, Flugzeug, Motorrennbooten, mit
Sport und Kriegsſpiel, Flügen über den Ozean und den Hima=
laja
, mit Geſchwindigkeiten, die dem Rennfahrer unterwegs ſtatt
einer Mücke einen lebendigen Vogel ins Auge fliegen laſſen,
iſt für ſie ſo phantaſtiſch geworden, daß die Phantaſie des nor=
malen
Buches, und ſei es von Karl May, damit nicht mehr kon=
kurrieren
kann. Es iſt ſehr bezeichnend, daß es immer noch keinen
neuen Karl May gibt. Das Motorrad iſt intereſſanter als das
intereſſanteſte Buch, weil mans nicht nur leſen, ſondern etwas
damit machen, fahren, leben kann.
Dagegen iſt nichts einzuwenden. Aber mit dem Buch kann
man auch etwas machen: es gehört auch zum Leben. Wenn die
junge Generation von heute weniger lieſt als die von einſt, ſo
liegt das nicht nur an ihr, ſondern daran, daß ſie nicht die rich=
tigen
Bücher hat, oder daß man ihr nicht die richtigen Bücher
gibt. Für die Phantaſie ſorgen Technik und Leben; da braucht
es keinen Erſatz für einen Schmöker. Aber die Technik, die die
meiſten Vorausſetzungen des neuen Lebens geſchaffen hat, hat
ebenfalls Vorausſetzungen über die man etwas erfahren, von
denen und für die man etwas wiſſen muß. Der junge Techniker,
der Monteur, lernt ſie aus der Praxis; die anderen müſſen ſie
aus dem Unterricht oder aus Büchern lernen, um die auch die
Praktiker zuletzt nicht herumkommen. Man gebe den jungen Men=
ſchen
ſolche Bücher: ſie werden ſie ebenſo verſchlingen, wie wir
die unſern verſchlangen, die wir neben Karl May und Wöris=
hofer
auch ſchon Handwerks= und Experimentierbücher laſen und
benutzten. Die richtigen Bücher ſind ja überhaupt die, die man
benutzt und nicht nur lieſt. Das Leſen als Laſter (ein ſehr ſchönes
Laſter) kann man ſich ſelber überlaſſen. Das Leſen als Mittel
zum Zweck das gilt es zu pflegen und zu entwickeln.
Dazu braucht man nur die Bücher herauszufinden und an
junge und alte Leſer herauszubringen, die dem Leben dienen,
das heute im Vordergrund ſteht, die ſeines Weg, ſeine Bewegung
mitmachen und begleiten. Selbſt der Junge, der nur das Motor=
rad
, das Auto, das Flugzeug im Kopf hat, kommt ohne das Buch

nicht aus: er braucht die Karte, die ihm den Weg weiſt, den
Atlas, der ſeine Wegphantaſie in ferne Länder ſtützt und führt
und ihm die Welt als Lebensraum eröffnet, wenn ihn und
ſeinem Rad das Zuhauſe zu enge wird. Dem Atlas folgt ganz
von ſelbſt das Geographiebuch, die anſchauliche Beſchreibung
ferner Länder und Menſchen, zu denen die Karte den ſchmalen
Weg gewieſen hat. Es baut über dem Grundriß des Atlasblattes
die bunte Zauberwelt des Draußen auf, die fremde Wirklichkeit
der Berge und Meere, die die Suchenden lockt. Alle Wege aber
führen nach Rom: über das vielbeklagte techniſche Intereſſe der
Jungen gibt es genau ſo Straßen zu den anderen Welten, in
denen alles Leben immer wieder mündet. Wer je mit deutſchen
Soldaten von Weſten nach Oſten, von Oſten nach Weſten durch
Europa fuhr, hat das erlebt, wie die ſich ſogar ſelbſt ihre Bücher
ſchrieben. Sie ſaßen in den offenen Türen des Viehwagens, die
Notizbücher auf den Knien und verzeichneten ſorgfältig die Na=
men
aller Städte und Städtchen, durch die die Reiſe von Front
zu Front ging. Und wer die Gegend kannte, mußte immer wie=
der
Auskunft geben, was für ein Schloß, was für eine Burg,
was für eine Ruine das war; wer die zerſtört hatte, wann die
Schlacht geweſen war, in der das geſchah, und was es ſonſt noch
alles in dieſer weiten Welt gab, durch die der Transport lang=
ſam
dahinglitt. Der große Wandertrieb der Jungen führt eben=
ſo
ganz von ſelbſt über Karte und Atlas, Reiſebeſchreibung und
Länderkunde zur Geſchichte im weiteſten Sinn: zur politiſchen,
zur Kultur= und Geiſtesgeſchichte, auf deren Denkmäler auch der
ſonſt nicht leſende junge Menſch überall in der Fremde ſtößt,
und deren Sinn und Bedeutung ſchon ſeine Neugier erfaſſen und
benennen will. Neben die Eroberung des Raumes tritt ganz von
ſelbſt die der Zeit, der Vergangenheit. Man muß den Jungen
nur jeweils die rechten Bücher zur rechten Stunde reichen, wenn
ſie ſie brauchen und ſuchen und einen lebendigen Hunger haben
wie damals die grauen Männer zwiſchen den Fronten.
Dann kommen ſie ganz von ſelbſt zuletzt auch wieder bei
den Büchern an, die nur zum Leſen ſind, weil ſie nämlich in
der Geſchichte auch auf ſie ſtoßen, weil ſie auf die Männer ſtoßen,
die ſie ſchrieben, und auf ihre Spuren und der Kreis ſchließt
ſich. Die Lebenden wie die Leſenden kommen am Ende zum glei=
chen
Ergebnis. Der Abſtand zwiſchen Geiſt und Wirklichkeit iſt
nicht halb ſo groß, wie man oft annimmt; man muß nur die
Wege vom einen zum andern kennen, und wenn nicht die Wege,
dann die Wegweiſer; all die wunderbaren Hilfsmittel zum
Leben, die das Leben und nicht bloß der Intellekt geſchaffen hat,
vom großen oder kleinen Lexikon bis zum Sprachführer, vom
Wörterbuch bis zur Literaturgeſchichte. Man muß ſie nur richtig
kennen und richtig zu werten wiſſen, um ſie im rechten Augenblick
als die beſten Führer und Verführer zum Geiſt einzuſetzen, um
den es zuletzt überall geht: In der Technik wie im Buch, im
Leben wie beim Leſen.

75 Jahre Berliner Mediziniſche Geſellſchaf.

Jubiläumsfeier am 31. Oktober 1935.
Die Berliner Mediziniſche Geſellſchaft feiert am 31. Of .
dieſes Jahres ihr 75jähriges Beſtehen. Sie ging hervor ausGh=
Verſchmelzung zweier Berliner Geſellſchaften, der Geſellſchaf
wiſſenſchaftliche Medizin und dem Verein Berliner Aerzte.
31. Oktober 1860 hielt ſie unter dem Vorſitz von Langenbeck Mef
erſte wiſſenſchaftliche Sitzung ab.
Ihr erſter Vorſitzender war A. v. Graefe, dem VirrW
v. Bergmann, Senator, Orth. Kraus. Goldſcheider und v. E.
folgten. Schriftführer waren in den letzten Jahren: v. H
mann, Benda und Adam.
Bis zum Jahre 1914 fanden ihre Sitzungen im alten Lar
beck=Haus in der Ziegelſtraße ſtatt. Im Jahre 1915 ſiedelte?
Berliner Mediziniſche Geſellſchaft in das Langenbeck=Virc9.
Haus in der Luiſenſtraße über, das ihr gemeinſchaftlich mit im oſient
Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie gehört.
Die Berliner Mediziniſche Geſellſchaft nimmt eine Stelll
ein, die weit über ihre lokale Bedeutung hinausgeht. Sie 7

den 75 Jahren ihres Beſtehens einer der weſentlichſten Mä‟
punkte der deutſchen Medizin geweſen. Wir hoffen und wünl
daß ihr dieſe Stellung auch in den kommenden Jahren erhe.
bleibt.
Hugo A. Bernatzick: Lappland. 132 Seiten mit 90 Bi0

auf 80 Kunſtdrucktafeln. Verlag: Bibliographiſches Inſ
AG., Leipzig, 1935. In Leinen RM. 5,80.
Der Verfaſſer unternimmt mit ſeiner Frau eine Reiſe
Nordſchweden, um das Leben der Lappen, ihr Land, ihre Si
und Gewohnheiten kennen zu lernen. Kurz vor Erreichung
Zieles lernen ſie einen Lappen und deſſen Frau kennen und
den von dieſen eingeladen, zu ihrer Sippe zu kommen, um e
Zeit an ihrer Sommerwanderung in den hohen Norden te

nehmen. Sie folgen dieſer Einladung und haben nun prachw

Gelegenheit, die Lebensweiſe dieſer kleinen Gemeinſchaft teſ
zu lernen. Hiervon erzählt er uns und läßt uns zwiſcheſ
noch alles Weſentliche aus der Geſchichte und den heutigen ſ. 5.
lichen Verhältniſſen dieſes Volkes wiſſen. Am intereſſanie
ſcheint mir zu ſein, zu erfahren, wie hier die ſchwediſche NE
rung verſucht, dieſem Volk, dem die Koloniſation durch
Schweden ihr Land und Lebensraum genommen hat, doch
Lebensart zu erhalten und ſie vor falſch verſtandener Ziviliſe..
zu ſchützen. Gleich unterhaltend und belehrend, lieſt ſich,
Bericht ſehr flüſſig. Eine große Menge ausgezeichneter
nahmen beleben den Text; feine Landſchaftsbilder, aber 2

z. B. ganz köſtliche Kinderbilder und Schnappſchüſſe von
Dr.
Spielen.

[ ][  ][ ]

auteuchs der Parkei aus HJ und BoM.
DNB. Berlin, 26. Oktober.
Teichsſchatzmeiſter der NSDAP. Schwarz hat laut NSK.
Anordnung erlaſſen:
29Führer hat verfügt, daß die Angehörigen der HJ. und
chM, künftighin unter beſtimmten Vorausſetzungen als
ſtztgilter in die NSDAP. aufgenommen werden.
Aſzd ieſem Grunde hebe ich hiermit alle bisher erſchienenen
ſerfürgg en und Anordnungen, betreffend die Aufnahme von
gezüigen der HJ. und des Bundes Deutſcher Mädel, auf.
Iwkänvernehmen mit dem Reichsjugendführer beſtimme ich
nme folgendes:

UEillerjungen werden nach Vollendung des 18. Lebensjahrs
Aiſtih ädchen des BDM. nach Vollendung des 21. Lebensjahrs
din/SDAP. unter folgenden Vorausſetzungen
berlng gezgnamen:
Zyhätlerjungen müſſen vier Jahre ununterbrochen vor ihrer
e de fnchabe in die NSDAP. der Hitlerjugend angehört haben.
2MMädchen des BDM. müſſen dem Bunde vier Jahre un=
ſewllchen
vor ihrer Aufnahme in die NSDAP. angehört
Veris.
A6uusſetzung für die Aufnahme der Jungen und Mädel in
gHP. iſt ferner, daß ſie durch eifrige Erfüllung
edienſtobliegenheiten und tadelloſe Füh=
ginerhalb
und außerhalb der Dienſtes ſich in Geſinnung
ſſrakter als zuverläſſige Nationalſozialiſten und National=
ſuinen
erwieſen haben, und die Gewähr, daß ſie auch nach
in die Partei wertvolle Mitglieder der NSDAP.

Anmeldung der einzelnen Jungen und Mädel hat mit
5ſichen ordnungsgemäß ausgefüllten Aufnahmeſcheinen zu
Die Aufnahmeerklärungen ſind auf dem Dienſtwege,
ſir die Ortsgruppen oder Stützpunkte und die Gaue, an
ſiesleitung einzuſenden.
1ſder Aufnahmeerklärung iſt gleichzeitig eine Beſtätigung
zuundigen Dienſtſtelle (des Bannführers bzw. der Unter=
fhchrin
) über die Zugehörigkeit zu den Organiſationen und
lſſteerige Führung vorzulegen. Eine Aufnahmegebühr iſt
on den Angehörigen der HJ. noch von denen des BDM.
inſtchten.
wrd allen Dienſtſtellen zur Pflicht gemacht, nur die Auf=
eſeine
ſolcher Jungen und Mädel vorzulegen, die das 18.
ſ9 Lebensjahr bereits vollendet haben.
Ingehörige der HJ. und des BDM., die das 18 bzw. 21.
ſersihr bereits überſchritten haben und die bis heute aus
des Führnhurlchen Gründen nicht in die Partei aufgenommen worden
nen veres Innen nachträglich noch in die NSDAP. aufgenommen
dehn in dieſem Falle iſt die Beſcheinigung über die Zugehö=
den
glekeihe u den Organiſationen und die Zuverläſſigkeit durch den
tadt ?bichtihrer bzw. die Obergauführerin zu erſtellen).
Gszelten für dieſe Volksgenoſſen dieſelben Vorausſetzungen
ftüdiejenigen Angehörigen der HJ. und des BDM., die un=
ſte
lbe nach Vollendung des 18. bzw. 21. Lebensjahres aus der
genderganiſation in die NSDAP. übergeführt werden. Eine
inmbegebühr wird gleichfalls nicht erhoben.
dieſe unter Ziffer 2 aufgeführten Angehörigen der Ju=
dotuniſationen
wird als letzter Termin für die Vorlage der
rlin, 2 Ifnaheerklärungen bei der Reichsleitung der 31. Dezember
ſe der B75 ſpimmt.
tabschef 36 Es wird ausdrücklich bemerkt, daß Aufnahmegeſuche, die
niſtebar bei der Reichsleitung, alſo unter Umgehung des
e Verſienſavges, vorgelegt werden, zwecklos ſind. Das gleiche gilt
örigkeit Gſeſche, denen die vorgeſchriebene Beſtätigung der zuſtändi=
terſagt
: Tiſtſtelle der HJ. bzw. des BDM. nicht beigefügt iſt.
fallen / 49 dieſe Anordnung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft.
heren Wab in chen, den 25. Oktober 1935. (gez.): Schwarz.

gegibt Unr großen Feierlichkeiten wurden am Samstag in Wien
ſur ein hütriſchen Fahnen der alten kaiſerlichen Armee dem neuen
ondern urruitſchen Bundesheer übergeben und gleichzeitig der Schluß=
ſere
der hinn)s Helden=Denkmals auf dem Heldenplatz gelegt. Dieſer
er gſugte die Defilierung der= Truppen über die Ring=Straße.
beil ſch man zum erſten Male die neuen leichten Zweimann=
ks
108 Bundesheeres.
ie belgiſche Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen
Mlulſſat, um das weitere Anſteigen der Preiſe und die in letz=
ZRiaußerordentlich geſtiegene Verteuerung der Lebenskoſten
zulralen. Ferner wurde beſchloſſen, die Beſchäftigung von
ſgeilblährdſchen Arbeitskräften noch weiter einzuſchränken.
Dei Kreuzer Moncalm der letzte der im franzöſiſchen
ttachſruprogramm von 1932 vorgeſehenen ſechs Kreuzer von
bundes W7600 Co. Waſſerverdrängung, iſt am Samstag in La Seyne im
te groſt ttetver vom Stapel gelaufen. Der Kreuzer kann bei einer
ſtogeitärke von 84 000 PS. eine Höchſtgeſchwindigkeit von 31
otetin der Stunde erreichen. Seine Beſtückung beſteht aus
erbung un 15 Millimeter=Geſchützen, acht Flugabwehrgeſchützen von
erboten, Mlmetern und vier Torpedorohren. Der Kreuzer iſt auch
ezue Schleuderanlage für Waſſerflugzeuge verſehen.

* Eine halbe Stunde bei Richard Strauß..

Neuer abeſſiniſcher Kriegsplan.

Die Todesfalle‟.

* Djibouti, 26. Okt. (United Preß).
Nach Meinung militäriſcher Sachverſtändiger bereiten die
Abeſſinier im Oberlauf des Webb Schebeli, etwa 100 bis 150
Kilometer ſüdlich der Hauptſtadt Addis Abeba, in dem ſchwer
zugänglichen gebirgigen Gelände
eine Todesfalle für die italie=
niſche
Südarmee General Grazia=
nis
vor. Dieſe Anſicht wird mit
ſtarken Truppenkonzentrationen be=
gründet
, die das abeſſiniſche Ober=
kommando
gegenwärtig im Ginir=
Abſchnitt auf dem Bergmaſſiv, das
ſich ſteil aus der Ogaden=Ebene im
Gebiet des Ausfluſſes des Webb
Schebeli und ſeiner Nebenflüſſe in
das Flachland erhebt und eine
natürliche Feſtung bildet, vorneh=
men
läßt. Von allen Seiten her,
aus dem Norden, von der Haupt=
ſtadt
, aus dem Weſten und aus den
ſüdweſtlichen Provinzen befinden
ſich Truppenabteilungen im An=
marſch
, die auf dieſem Maſſiv in
Stellung gehen ſollen.
Wie von zuverläſſiger Seite
verlautet, ſollen die Truppen der
vereinigten Südarmee General
Naſibus mehr als 250 000 Mann
ſtark ſein, d. h. alſo, ſie ſtellen den
weitaus größeren Teil der mehr
als 300 000 Mann dar, die wäh=
rend
der Durchführung des Mobi=
liſierungsbefehls
in dem Teil Abeſ=
ſiniens
ausgemuſtert worden ſind,
der weſtlich des Webb Schebeli ge=
legen
iſt. Dieſe Truppenmaſſen
waren urſprünglich für den Vor=
ſtoß
nach Süden mit dem Ziel, die
Offenſive Grazianis in dem Gora=
hai
= und Dagnerei=Sektor noch im
Mittellauf des Fluſſes Webb Sche=
beli
und Fafan zum Stehen zu
bringen, auserſehen. Dieſer Vor=
ſtoß
nach Süden ſcheint aber vor=
läufig
nicht durchgeführt zu werden.
Anſcheinend will die abeſſi=
niſche
Heeresleitung die in der
Gegend von Dolo ſtehenden Truppen dazu benutzen, den italieni=
ſchen
Diviſionen der Südarmee ein Ziel zu geben, um ſo wenig=
ſtens
einen Teil der Armee Grazianis nach dem Weſten abzu=
ziehen
. Sollte dieſer ſtrategiſche Plan der Abeſſinier Erfolg
haben, dann würden die im Ginir=Abſchnitt ſtehenden abeſſiniſchen
Streitkräfte vom Hochplateau herabſtoßen, um den linken Flügel
der italieniſchen Südarmee von der in Richtung auf Harrar und
Djidjiga vorſtoßenden Hauptarmee abzudrängen und in die Zange
zu nehmen.
Obwohl die Nordarmee für einen neuen Vormarſch vom mili=
täriſchen
Standpunkt aus völlig vorbereitet iſt, iſt man der An=
ſicht
, daß die Entſcheidung über die neue Offenſive gegenwärtig
von anderen als militäriſchen Erwägungen abhängt. Während
an der Nordfront Ruhe herrſcht, gehen die Unterwerfungen
abeſſiniſcher Stammesfürſten weiter.
Neue Nachrichken von der Fronk.
EP. Asmara, 26. Oktober.
Im Gebiet von Amba Alatſchi im Süden von Makalle und
in der Hochgebirgsgegend von Tambien ſcheinen ſich größere Ab=
teilungen
abeſſiniſcher Krieger zu ſammeln. Von den Italienern
ſelbſt wird an der Nordfront eine verſtärkte vorbereitende Tätig=
keit
entfaltet; es wurde Artillerie, Panzerwagen ſowie motori=
ſierte
Abteilungen zuſammengezogen. Der Herzog von Bergamo
hat das Kommando über einen Truppenteil übernommen, der
gegen die Operationslinie im Anmarſch begriffen iſt.
Von der Südfront wird gemeldet, daß der Generalſtabschef
des Ras Naſibu, der türkiſche General Wehib Paſcha,
angeordnet habe, daß ſämtliche Straßen und
Wege nach Harrar zu verſperren und unpaſſier=
bar
zu machen ſind. Außerdem ſollen große Autofal=
len
angelegt werden, um den Vormarſch der Ita=
liener
auf jede mögliche Weiſe zu hemmen. Wei=
ter
verlautet, daß die Abeſſinier ein ſtarkes Truppenaufgebot bei

Ginir, etwa 180 Kilometer ſüdlich von Addis Abeba, und bei Ur=
beragh
, etwa 250 Kilometer ſüdlich der Hauptſtadt, zuſammenge=
zogen
haben. Man nimmt an, daß ſich die Abeſſinier in Ogaden
und im mittleren Frontabſchnitt in der Verteidigung halten wer=
den
und am weſtlichen Flügel im Gebiet von Dolo die Italiener
bis auf etwa 100150 Kilometer herankommen laſſen werden um
ihnen dann in die Flanke zu fallen. Wie von italieniſcher Seite

Verbandsplatz hinter der abeſſiniſchen Nordfront.
Abeſſiniſche Sanitäter beim Verbinden Verwundeter,

(Weltbild=M.)

bekanntgegeben wird, iſt nun nach der Beſetzung von Callafo das
ganze von Schaweli=Stämmen bewohnte Gebiet in italieniſchen
Händen. Das Land ſoll in einer Länge von etwa 100 Kilometern
und einer Breite von etwa 20 Kilometern zu beiden Seiten des
Mittellaufes des Webi Schebeli außerordentlich fruchtbar und für
die Anlage von Plandagen beſonders geeignet ſein.

Die neuen ikalieniſchen Erfolge.

Vom Sonderkorreſpondenten der United Preß,
Sandro Sandri.
Mogadiscio, 26. Oktober.
Die Eroberung der beiden wichtigſten Orte Kalaffo und
Gheledi durch italieniſche reguläre und irreguläre ſtellt einen
neuen Erfolg der Truppen des Generals Graziani in dem
Schiawelli=Diſtrikt dar. Dieſe großen Erfolge wurden erzielt
durch konſequenten Ausbau der am 18. und 19. Oktober bei
Dagenerei errungenen Vorteile und durch tagelange rückſichtsloſe
Verfolgung des fliehenden Feindes über eine mehr als 50 Kilo=
meter
lange Strecke am Webb Schebeli aufwärts.
Nach der ſchweren Schlappe von Dagnerei teilten ſich die
Abeſſinier in zwei Gruppen. Die eine von etwa 100 Mann
flüchtete in Richtung Burdodi, während die andere zahlenmäßig
weit ſtärkere Gruppe ſich auf Kalaffo zurückzog. Die Verfolgung
der erſten Gruppe wurde unverzüglich von einer Abteilung
italieniſcher Panzerwagen aufgenommen, die von Farrar her
über Dagnerei hergekommen waren. Die Abeſſinier wurden von
den Tanks eingeholt und nach kurzem Kampfe vollſtändig auf=
gerieben
. Sie flüchteten in das nahe Buſchdickicht und ließen
auf dem Kampffeld eine Anzahl Toter zurück. Außerdem fielen
den Italienern viele Gefangene in die Hände.
Inzwiſchen haben mehrere Abteilungen Dubats auf Laſt=
wagen
Godere verlaſſen. Ihr Ziel war Kalaffo, in deſſen Nähe

Rührd Strauß in Darmſtadt!
erigen Vormittag konnten
ß eine kleine Weile mit
=Aiſter unterhalten, der ja
on 2c und vor noch nicht langer
ſtte en Gaſt in unſerer Stadt
Fayfühle mich in jeder Stadt
hl, ) der ich eine gute Auf=
Arucky eines meiner Werke er=
el
ſgt Dr. Strauß uns, und
mma ſmit gleich zu dem Thema,
8 ih offenſichtlich am meiſten
Baen liegt: die Aufführung
Mu ohne Schatten, deren
ßemié der Meiſter am Donners=
beſohnte
und die er heute
endd rſönlich leiten wird.
Daſtadt darf ſtolz ſein auf
eſe Ufführung, ſie iſt wirklich
änzen. Sie ſtellt ja außer=
wölliuſch
hohe Anforderungen an
Wlkührenden! Das Orcheſter
ter eneralmuſikdirektor Fride=
hHaſeine
Aufgabe ganz aus=
Zeichyu gelöſt, es ſpielte hervor=
genn
wie ich das ja hier in
uie armcſidt nicht anders gewohnt
n. Ud die Regie von Prof.
lofmfür hat auch verſtanden, die
di ünſtſihz wirklich von innen her zu
zu zwegsct
Unlt den Einzelleiſtungen hebt
r. quuß dann gleich mit be=
au
hn Liſelott Ammermann mann, Anna Jacobs, Heinrich Blaſel.
rvoy. Die junge Künſtlerin iſt
ir ſtim voriges Jahr einmal bei
geſiggnTheater erhalten! Dieſe Färbersfrau iſt ja pſycho= es bei ſo einer Rolle eben nicht getan!
29i/0 And muſikaliſch unbedingt die intereſſanteſte Geſtalt des
Serké und Fräulein Ammermann iſt eine Künſtlerin, wie ich die Hauptdarſteller Jacobs, Kleiber, Blaſel und Sattler

Dr. Richard Strauß bei einer der Proben zur Frau ohne Schatten.
AndeuinLebhaftigkeit, die Färbers= Im Vordergrund ſitzend: Dr. Richard Strauß, Joachim Sattler, Stehend (von links
nach rechts): Hildegard Kleiber, Generalmuſikdirektor Friderich, Liſelott Ammer=
(Photo: Gieſinger.)
ſer Afführung des Figaro aufgefallen. Sie hat in der ſie mir für die Wiedergabe meiner Werke wünſche. Die heutige
olle2h Färberin nicht nur den muſikaliſchen Teil ganz aus= junge Künſtlergeneration wächſt jetzt allmählich in die Aufgaben
Zeichzu erfüllt, ſondern hat auch das ſeeliſche Geſchehen aufs hinein, die ihnen in meinen Werken geſtellt werden. Denn mit
inſtch eſtaltet. Hoffentlich bleibt Fräulein Ammermann dem dem bloßen Schönſingen und einigen konventionellen Geſten iſt
Auch über alle anderen Soliſten der Aufführung voran

äußert ſich Dr. Strauß mit ſehr großer Befriedigung. Die
Leitung des Theaters hat eine glückliche Hand in der Wahl und
dem Aufbau des Opern=Enſembles gehabt. Darmſtadt hat ja
eine große Tradition als Kunſt= und Theaterſtadt, aber es hat
auch heute allen Grund, ſtolz auf ſein Theater zu ſein!
Dr. Strauß ſpricht dann von dem Werk, der Frau ohne
Schatten ſelbſt. Ja, da wird mir nun immer wieder ge=
ſagt
: das iſt ſo ſchwer zu verſtehen, wir verſtehen das
nicht! Iſt das denn wirklich ſo ſchwer? Sind es nicht ganz
einfache Symbole, die da gegeben ſind; der Kaiſer, der ver=
ſteinen
muß, die Frau, die keinen Schatten wirft, das ſind
doch alles Dinge, die man ſieht und wohl verſtehen kann.
Ueberhaupt verſtehen! Gerade dort, wo das Verſtänd=
liche
aufhört, beginnt jo das ureigentliche Reich der Muſik,
die immer der Ausdruck des Unmeßbaren iſt. Da, wo der Dichter
Wort an Wort reihen muß, um einen Sinn zu umſchreiben,
da kann der Komponiſt alles in einem einzigen Akkord
ausdrücken ja noch mehr: er kann in Tönen all das ſagen, was
der Sprache ewig unzugänglich und unerreichbar bleibt!
Wenn man doch die Frau ohne Schatten weniger mit dem
Verſtand erfaſſen als ſie fühlend erleben wollte als ein großes
Ganzes! Das Werk iſt eben keine Unterhaltung, wie ja die
Oper ſo wie ich ſie auffaſſe, wie Wagner ſie ſah keine
Unterhaltung ſein darf, ſondern Ausdruck eines ſeeliſchen Ge=
ſchehens
in der Sprache der Muſik.
Dr. Strauß, der von ſeinem Werk und der hieſigen Auf=
führung
mit großer Lebhaftigkeit geſprochen hat, verabſchiedet
ſich dann raſch von uns, obwohl wir noch manche Frage auf
dem Herzen gehabt hätten. Gewiß iſt es auch nicht gerade das
größte Vergnügen für ihn, ſchon gleich am Morgen ſo wiß=
begierigen
Beſuch zu empfangen. Für uns war es jedenfalls
ein ſehr ſchönes und nicht leicht zu vergeſſendes Erlebnis, einmal
mit einem der größten Meiſter deutſcher Muſik ſprechen zu
A. HI.
dürfen.
* Illuſtrierter Deutſcher Flottenkalender. Verlag Wilhelm Köh=
ler
. Minden. 34. Jahrgang. Mit zahlreichen Abbild., 288 Seit.
Ein guter alter Bekannter, ſpannend, unterhaltend und be=
lehrend
iſt wieder erſchienen. Begründet von Konter=Admiral M.
Plüddemann, iſt der deutſche Flottenkalender wie früher das er=
lehnte
Buch für jeden deutſchen Jungen, überhaupt für jeden Deut=
ſchen
, der ſich für die Seefahrt und für unſere neue Kriegs=
marine
intereſſiert. Uniform= und Abzeichentafeln ſind dem ſtatt=
lichen
und preiswerten Buch, das 1.30 RM. koſtet, eingefügt und
die Liſte der deutſchen Kriegsſchiffe fehlt ebenſowenig wie die
Organiſation der deutſchen Kriegsmarine und andere intereſſante
Ueberſichten. Der Leſer kann ſich jetzt ſchon auf den nächſten
Jahrgana des vielſeitigen Kalenders freuen, der ſicherlich Nähe=
res
über den derzeitigen Ausbau der jungen deutſchen Flotie
II. W.
bringen wird.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 296

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 27. Oktobe

ſie am Abend des 22. Oktober eintrafen. In der darauffolgen=
den
Nacht wurde der Angriff auf den Ort vorbereitet, deſſen
Erſtürmung am Morgen des 23. Oktober gelang. Gleichzeitig
hatten die auf italieniſcher Seite kämpfenden Irregulären des
Sultans Olol Dinle von Schiaweli, nachdem ſie von dem Ge=
fecht
von Dagnerei zurückkehrend am 21. Oktober den Webb
Schebeli gekreuzt hatten, die Jagd auf die andere Gruppe der
Abeſſinier begonnen. Dieſe ſtanden unter Führung von Ahmed
Badil, der am 18. und 19. Oktober den abeſſiniſchen Widerſtand
im befeſtigten Dorf Gidle, am Fuße des Dagnerei=Hügels, ge=
leitet
hatte. Die irregulären Somalis des Sultans ereilten den
Feind in der Nähe des großen Dorfes Gheledi, das ſie am 23.
und 24. Oktober nach blutigem und erbittertem Kampfe er=
oberten
. Trotz hartnäckigem Widerſtande wurden die Abeſſinier
geſchlagen und nach allen Seiten verſprengt. Ihr Führer Ahmed
Badil blieb tot auf dem Schlachtfeld liegen. Seine Frau und
ſeine Kinder wurden gefangen genommen. Die Reſte der bei
Dagnerei, Kalaffo und Gheledi geſchlagenen abeſſiniſchen Ab=
teilungen
haſten gegenwärtig in regelloſer Flucht durch das Tal
des Faran=Fluſſes aufwärts auf Gorahai zu.
Die Bedeutung der italieniſchen Erfolge von Kalaffo und
Gheledi geht daraus hervor, daß ſich ſeitdem zahlreiche abeſ=
ſiniſche
Irreguläre den Italienern unterwerfen, wobei in Kalaffo
allein über 500 Gewehre abgeliefert wurden.

seue Bomdenängeiſſe.
Goldgeſchenke der Wallaga=Krieger für den Regus.

* Addis Abeba, 26. Oktober. (United Preß.)
Amtlich wird mitgeteilt: Italieniſche Bombenflieger griffen
heute den Web Schebeli=Abſchnitt an und bombardierten mehrere
Dörfer, Todesopfer ſeien jedoch nicht zu beklagen.
Heute marſchierten Hunderte von Wallaga=Kriegern, Mit=
glieder
der abeſſiniſchen Stämme aus den weſtlichen Gebirgs=
gegenden
des Landes, in traditioneller Kriegsausrüſtung mit
wallenden weißen Ueberwürfen, Lanzen, Schilder und Krumm=
ſäbel
tragend, in Parade vor ihrem Kaiſer vorbei. Einige der
Krieger brachten Haile Selaſſi aus den Waſſern ihrer goldhalti=
gen
Flüſſen gewaſchene Goldnuggets als Zeichen ihrer Treue und
Anhänglichkeit zum Geſchenk dar. Viele dieſer Goldklumpen
waren ſo groß wie Taubeneier. Die abeſſiniſchen
Krieger erklärten, daß dieſe Geſchenke dem Negus helfen ſollen,
die Makkaroni=Eſſer aus Abeſſinien zu verjagen, genau ſo, wie
ſie vom Negus Menelik im Jahre 1896 aus Abeſſinien hinausge=
trieben
worden ſeien.

engiiſchee Bidt Aoerktiegt Auefftnien

Von dem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Reynolds Packard.
Djibouti, 26. Oktober.
Der engliſche Verkehrsflieger Charles French, der als erſter
nicht der italieniſchen Luftflotte angehörender Flieger quer über
abeſſiniſches Land flog, gab mir gegenüber die Erklärung ab,
daß die Flugbedingungen über Abeſſinien auch für die italieni=
ſchen
Bomben= und Jagdflugzeuggeſchwader wenig r ungünſtig
ſeien, als bisher angenommen und behauptet wurde. Charles
French durchflog die Strecke DjiboutiAddis Abeba und zurück
in zehn und einer halben Stunde. Er war am Dienstag um
7 Uhr früh vom Flugplatz des franzöſiſchen Hafenplatzes aufge=
ſtiegen
und traf nach ſeinem erſten Non=ſtop=Flug ſeit Ausbruch
der Feindſeligkeiten, der ihn längs der Eiſenbahnlinie bis zur
Hauptſtadt Abeſſiniens führte, bereits um 5.30 Uhr nachmittags
wieder in Djibouti ein.
Charles French erklärte mir folgendes: Es iſt nicht wahr,
daß die italieniſchen Kriegsflugzeuge auf ihren Vorſtößen über
das abeſſiniſche Bergland in Schwierigkeiten geraten werden.
Sie ſind nicht gezwungen, die hohen Bergkuppen, die über das
wellige Hochplateau hinausragen, zu überfliegen, ſondern kön=
nen
ſie leicht umgehen und ihren Kurs längs der tief einge=
ſchnittenen
Täler entlang nehmen. Obwohl es nicht ſehr viel gute
Landungsplätze gibt, ſind doch ausgedehnte Gebiete vorhanden,
wo das Gelände für Notlandungen durchaus geeignet iſt. Wei=
terhin
ſei er, ſo berichtete French, zu dem Eindruck gekommen,
daß es für die angreifenden italieniſchen Bombenflugzeuge un=
möglich
ſein werde, den kaiſerlichen Palaſt zu bom=
bardieren
, der gut geſchützt zwiſchen Hügeln und Wäldern
gelegen ſei, falls ſie nicht bis ſehr dicht über den Erdboden
herabgehen würden. Dies ſei jedoch mit Gefahr für die Ita=
liener
verbunden, da um den Palaſt des Negus verſchiedene
Flugzeugabwehrgeſchütze in Stellung gebracht worden ſeien.
Von der Luft aus macht Addis Abeba den Eindruck einer
Unzahl halbkreisförmig angeordneter Lehmhäuſer, die um den
Kaiſerpalaſt, das Laden= und Hotelviertel als Mittelpunkt, an=
geordnet
ſeien. Ich bin die ganze Strecke nach Addis Abeba
praktiſch in einer Durchſchnittshöhe von etwa 4000 Meter ge=
flogen
, weil ich nicht genau wußte, ob man die Mannſchaften
der abeſſiniſchen Flugzeugabwehrgeſchütze von meinem Flug über
Abeſſinien unterrichtet hatte. Ich wollte mich nicht der Gefahr
ausſetzen, für ein feindlicher italieniſcher Flieger gehalten und
möglicherweiſe abgeſchoſſen zu werden. Natürlich weiß ich nicht,
ob ich aus Flakgeſchützen während meines Fluges beſchoſſen
wurde. Um das ſagen zu können, flog ich zu hoch.
Während meines Starts zum Ruckflug aus Addis Abeba
hatte ich einige Schwierigkeiten, was daran lag, daß hier oben

die Luft ſchon ſehr dünn iſt. Ich bemerkte während de
fliegens des abeſſiniſchen Hochplateaus beſonders das
ſaftige Grün der Weiden und Aecker. Trotzdem ſah ich
ganzen Land, das bis 2500 Meter Höhe bebaut iſt,
kaum menſchliche Anſiedlungen. Daher glaube ich ſagen.
nen, daß ein Bombardement italieniſcher Bombengeſchtu
das Land wenig materiellen Schaden anrichten wird.
Meinung werden die italieniſchen Flugzeuge faſt aus
nur als Beobachtungsmaſchinen von Nutzen ſein, da
Erkundungen der feindlichen Stellung und Truppenbety
den Vormarſch der italieniſchen Diviſionen dirigieren

Graf Binci hak Addis Abeba verlaſſen.
DNB. Addis Abeba, 26. Oil
Der italieniſche Geſandte Graf Vinci hat am Sams
um 9,30 Uhr in einem Sonderwagen des fahrplanmäßigen
Addis Abeba verlaſſen. Die Abreiſe vollzog ſich unauffäu
Sonderwagen wurde erſt kurz vor der Abfahrt an den
gehängt. Die letzten italieniſchen Handelsvertreter we
Modjo in den Zug ſteigen.
Die Abreiſe des italieniſchen Geſandten und ſeines

attachés ging unter Beobachtung ungewöhnlich ſtarker Ve
maßnahmen vor ſich. Auf Anordnung des Kaiſers wun

beiden Italiener aus dem Hauſe des Ras Deſta in verſchſ
Wagen nach dem Zollhaus am Ende der Bahnſtrecke in
Abeba gebracht und ſofort in den für ſie bereitgeſtellten
geleitet. Die Fenſter des Wagens waren dicht verhäu
den Wagen ſelbſt umgab eine ſtarke Wache. Inzwiſche
ſich am Bahnhof eine große Menſchenmenge eingefun)
der Abreife des Geſandten beizuwohnen. Der Geſandte
jedoch nicht, und als der Zug zur Abfahrt bereit ſtand,
plötzlich ſtatt nach vorwärts nach rückwärts bis an das
gebäude, wo der Wagen des Geſandten angehängt wurde,
der Zug mit großer Schnelligkeit durch den Bahnhof hu
fuhr. 70 Kilometer ſüdlich von Addis Abeba wurde de
dann angehalten, um den italieniſchen Konſul aus Mog
zunehmen. Der Wagen des Geſandten wird bis zur
von Soldaten und Poliziſten begleitet.
In hieſigen Diplomatenkreiſen iſt man der Anſicht,
augenblickliche Ruhe an allen Fronten eine Ruhe vo
Sturm iſt. Man rechnet feſt damit, daß die Kän,
November mit beſonderer Heftigkeit wieder aufflackern

Gelegenh.=
Dichter

geſucht f. Tiſch=
lied
und kleine
Aufführung.
Ang. m. Prei=
M 239 Geſchſt.

K
Junges

Suche für ſofort
eine ſaub. ältere
Frau f. d. Haus=
halt
. Näh. Ge=
ſchäftsſtelle
.

Laufmädcher

von 812 geſ. (c
Ohlyſtr. 30, II.

Zum Beſuch der Autobeſitzer ſuch.
wir gewandte Herren mit ſicher.
Auftreten und tadelloſem Ruf
Wer ſich in der Kundenwerbung
bewährt, hat bei uns größte

Servterftdul. Hohe Proviſion. Sofortige Ein
mit Prüf.=Paß nahmen. ARAG Auto=Rechtsſchutz
ſucht ſof. Stell. Akt.=Geſ., Düſſeldorf, Duisburger=
Ang. N 60 Gſch. ſtraße 77 Angebote ſind um=
geh
. zu richten an: Herrn Direkt.
Jung. tüchtiges Joſef Schroers, Frankfurt/Main,
(19759
Alleinmädch. bahnpoſtlagernd.

Garage
zu vermieten.
Eliſabethenſtr. 35
O

Werkſtatt z. vm.
Karlſtr. 12. (a

Nackenſenſtr. 30:
Eleg., geräumig

6=Zim.=Wohng.,
1. Stock. m. Bal=

ucht bis 1. No= Für hochwertige Treibriemen=
vemb
. Stellung. Konſervierungs= und Zugmittel
Frauenloſ.Haus=
Ang. u. N 234/ rücht. Berireter
a. d. Geſchſt. geſucht. Laufende Nachbeſtellung.,
Gut empfohlen. außergewöhnl. günſt. Proviſions=
ſätze
. Angeb. u. R. 611 Annoncen=
Fkaulein Expedit. Roſiefsky, Bonn.

halt bevorzugt.

ſucht von 11 Uhr
ab Beſchäftig.,
auch in frauen=

Guke Verkrekung frei!
Ohne Kapital können Sie ſich
eine ſeriöſe Dauerexiſtenz auf=
bauen
. Als leiſtungsfäh. Unter=
nehmen
der Branche beliefern

Ja. Mädchen wir nur Großverbraucher, Indu=
ſtrie
und Behörden. Selten hohe
ſucht 3mal wöch, Proviſion und Speſenzuſchuß auf
Stelle bis nach Umſatzbaſis werden geboten. Bei
dem Spülen, (c guten Umſätzen Feſtanſtellung u.
Näh. Geſchäftsſt. Fahrzeug. Eilangebote unter
Fräulein, R. 8498 an Anzeigengeſellſchaft
perfekt in allen m. b. H., Frankfurtmain. (19742

konzim. u. allem
Zubehör, ev. zu
Praxiszwecken,
per ſofort oder
päter preiswert
zu vermieten.
Garage vorhan=
den
. Zu erfrag.
daſelbſt im Koh=
len
=Büro.

Herrſchaftliche
GeI Zimmer
Wohnung
Künſtlerkol., m.
II. Komfort p.
1. 10. z. vermiet.
Alter’s
Wohn.=Nachws.,
Eliſabethen=
ſtraße
34. (a

Zweig. d. Haus=
halts
ſ. Stellg.
in frauenloſem
Haush. oder bei
alleinſt. Herrn.
Ang. unt. N 67
an die Geſchſt.

Jüngere Frau
nimmtStrümpfe
u. Wäſche an z.
Stopfen. Mate=
rial
wird geſtellt
Ang. unt. N 3
a. d. Geſchſt. *

O

Fräulein
od. junge Witwe,
evgl., zur Füh=
rung
eines frau
enloſen Haush.
geſucht. Ang. u.
4 Gſch.

Hoh.teeeenverbienn
für Ladengeſchäfte

llerorts durch Maſſen=
verkauf
. Ware in Kom=
miſſion
. Off. unt. N 2.
a. d. Geſchſt. (IIBln9744

Riedeſelſtr. 25:
Sehr ſchöne
5-Zim.-Whg.
mit Badezimm.
z. vermieten. (b

Hügelſtr. 69, III.
ſonnige, große

Zim.=Whg.

Lauteſchl.=Str. 2
Laden mit
3=Zim.-Whg.
zu vermieten. (b
Näheres:
Ruthsſtr. 13.

Junge Frau
od. Mädche=

Laden

Laden
mit Zimmer
zu vermieten.
Näh.: Mühlſtr
74, im Blumen=
geſchäft
. (
T7

mit Bad u. all
Zubeh. p. 15. 11.
der ſpäter bi=
1. 1. 36 zu ver
mieten.

Schöne (b

m. 1 Schaufenſt. Werkſtatt 1
Ladenzimmer
für Hausarbeit
beſt. Geſchäfts= Lagerräume
vormitt. geſucht. lage
Meldung Bröck, 19:
erm.* Liebigſtr.
Soderſtr. 103. (c Ang. N 38 Gſch.

Junge Marcher

zuverläſſig, evangl. in kl. beſſ. Haus=
halt
wegen Verheiratung des bis=
herigen
alsbald geſucht. Angebote
u. N. 69 an Geſchäftsſtelle.

Schöner (
Lagerſchupp
1. April z. verm. Jaeger,
Gargge
n der Eichberg
ſtraße zu verm.
Näh. Hausbeſ.=
Verein. Rhein=
ſtr
. 1. Tel. 560.

Wohnung
(Hölgesſtraße)
mit all. Zubeh.
zum 1. Dez. zu
verm. Monatl
Miete 95. M.
Angebote unter
M 242 Geſchſt.

Garage

zu vermieten.
Kahlertſtr. 10.

Alleinmädchen

kinderlieb, an ſelbſtändiges Arbeiten gewöhnt,
mit langjährigen Zeugniſſen, zum 1. Januar 1936
(oder früher) für 4 Perſonen Haushalt (mit
Garten) Nähe Darmſtadi geſucht Bei Be=
währung
Dauerſtellung. Gute Behandlung zu
geſichert. Angebote mit Bild, Zeugnisabſchriften
und Gehaltsanſprüchen unter V P. 52 Geſchſt. (*

Ecke Grafen= u
Eliſabethenſtr.:
5 Zimmer
1. Stock. Badez
u. Fremdenzim
etc., 2 Zimmer
können m. Ein=
gang
getrennt
werden, f. Büro,
Praxis etc., zu
vermieten. Näh
Eckladen. (IVc

4=Zimmer
Wohnung
ſchön, geräumig,
onnig, 1. Stock,
ger ſof. od. ſpät
zu verm. Preis
70 Mk. Angeb. u.
N 82 Geſchſt.

V

3-Zim.-Whg.
(1 gr. 2 kl. 3.)
mit Küche und
Zubehör zum 1.
12. zu vermiet
Preis 35 RM.
Ang. unt. N. 57
a. d. Geſchſt.

3-Zimmer=
Wohnung

Schöne, elegante
Zim.-Whg.
nit Wohnküche
part., gegenüber
). Palaisgarten,
mit Zentralheiz.,
Miete 75 RM.,
als Wohnung.
Atelier o. Büros
zu vermieten.
Näh. bei Koch
Sandſtr. 16. Be=
ſicht
, wochentgs.
1012 Uhr oder
Fernruf 2652. (c

0 (Neu=
Kunfkttertotonite bau

Zimmerwohnung, Bad, gr. Ve=
randa
, Kammer. Telefon, Ga=
rage
. Ang. N. 71 Geſchäftsſt. (*

In modern. Geſchäftshau=
Rheinſtraße: 4 Büroräume, zuſ., 2 desgl., ſ. gut ausgeſt.
auch f. Prax. geeign 2 desgl., ſ.
gut ausgeſt., auch f. Prax. geeig.
4 Einzelbüros preisw. zu verm
Zentralheizung. Näh.: Saalbau=
ſtraße
4, Kontor. vormitt. (8727a

mit 2 Werkſtatt=
Räumen
für Schneider o.
Schuhmacher ge=
eign
., für 55.
Mk. zum 1. 12.
zu verm. Ang
N 55 Geſchſt. ((

Kl. Manſarden=
zuvermieten
. Am
liebſten an allein
ſtehende Frau.
Anfr. N64Geſch.

Im Martinsvtl.
und Küche.
Manſarde, an
einz. Perſon o
Ehepaar ſofort
zu vermieten.
Angebote unter
N 9 Geſchſt.

Auswärtige
Wohnungen

Großes leeres
Zimmer
in gut. Hauſep.
1. Nov. zu ver=
mieten
ſepar. 4 Zimmer
Näh. Geſchäftsſt.

Jugenheim
a. d. Bergſtaße,
Hauptſtraße 5:
Gartenvilla
in guter Lage
an Autobus=
Halteſt. Schöne Gut möbliertes
3=Zim.=Wohng.
m. viel Beigel
ſofort preiswert
zu vermieten. *

Elegant
möbl. Zim.
beſtes Haus und
Vohnlage, z. ver=
mieten
. Roßdör=
erſtr
. 82, Hochp

Herrn= u. Schlaf=
zimmer
ab 1. 11
zu vermieten.
Näh. Geſchäftsſt

Zergſtraße!

Neuerbautes Holzhaus. dauer
ewohnbar, Südſeite, 3 kl. Zim.
üche, Bad, fließend. heiß/kaltes
Waſſer, Terraſſe, großer Garten,
nit allem eingebauten Möbel
in Schleiflack, ſofort an 1 bis
Perſ. zu vermiet., auch halbmöbl
mtl. ab RM. 50. Vorausmiete
Eilang. u. V. P. 51 a. d. Geſchſt.

Vermittlung
mbl. Zim., Penſ.,
Wohnung leer. Zimm. u.
Wohn. Wir ſuch
eine gr. Anzahl
gut möbl. Zim.
Hausfrauenbund
Rheinſtr. 7 II,
v. 1012.30 Uhr 45=Zimmer=
Wohnung
mit Bad. Ve=
randa
, Manſ.,
mögl. Heizung,
nicht part., vor
Staatsbeamt. f.
1. 4. 36 geſucht.
Gegend: Land=
auß
. Samst. (2 graf=Phil.=Anl.
u. Nähe o. Joh.=
Viertel. Ang. u
N 39 Geſchſt. * großes Zimmer In beſtem Hauſe
findet älter. Herr
oder Dame, auch
ält. Ehepaar (ein
Bett müßte ge=
ſtellt
werden) (*
gut möbl. Zimm.
bei einzel. Dame
(Klav.). Ang. u.
N 76 a. d. Geſchſt. 2 ſehr ſchön möb
Zentralheizung
fließds. Waſſer
volle Verpfleg.,
zuſam. od. getr.
1. 11. z. vm.
Näh. Geſchſt. (
Bismarckſtr. 72,I.
möbl. Zimmer
vill. z. vermiet.* Möbl. Zim.
Wienerſtr. 72, p.
Landskronſtraße
63, II, möbliert.
Zim. zu verm.
Gut möbliertes
Zimmer mit Zentralheiz.
zu vermieten.
Kaſinoſtr. 31, I.
2 Garage
Nähe Paulus= platz geſ. Ang.
Ohlyſtr. 38, II. *

Von ruhigem
Dauermieter
35=Zimmer=

34-Zim.-Wohn

Wohnung mit Bad und möglichſt
ſof, oder ſpäter in Darmſtadt oder allerr
Part. od. 1. St. Nähe bis Frühjahr zu mie
geſucht. Ang. u. Ang. m. Preis u. M 60. G
N 61 Geſchſt. Aelt. alleinſteh. Füng. bemilt
Witwe ſ. frdl. Fräulein" ſucht /Herr ſuch Bſe ſoht
Bimmer,
2-Zim.-Whg. 12 Zimmer Haus unr4 Pſüler
a. hübſche Man=/m. Küche. Ang. Angeb. ur.
ſarde, in gutem u. N 41 Gſch. ſan die Gel

Hſe. Große 3=Z.=
Wohng. kann in
Tauſch gegeben
werden. Angeb.
mit Preis unt.
N 50 Geſchſt.

Leeres Zim.
zum Unterſtell.
Eichbergſtraße

Mittl. (
Finanzbeamter
ſucht ab 31. 10

möbl. Zim.

mögl. mit Pen
Zuſchriften unt.
V. P. 53 Geſchſt.

von Möb. Nähe Berufst. Herr
ſucht zum 1. 11
ſein ſauberes u.
geſucht. hell. möbliertes
Angeb. u. N 51 Zimmer, mögl.
blan der Periphe=
Heſchſt erbet. ſrie der Stadt.

Ehepaar ſucht
gut (c
U. Schlafzim. m. Zentralheiz

Ang. N 49 Gſch.*

Jg. Dame ſucht
möbl. Wohn (hübſch möbliert
Zimmer, mögl.
mit Küche oder in gutem Hauſe.
=Benutz. Ang. u. Angebote unter
N 42 Geſchſt. M 238 Gſch. *sg

Berufst.
ſucht zum

ein einfag

möbl.
Ang. unt
a. d. Geſe
Aelterer

ſucht einf.-

Zimmer.
angeb. ur
d. Geſ
Gu
möbl.

mit Schrel
u. mogl.

Waſſer ge
geb. A.
möb.
(Südo
geſucht. A
N 53 Geſo

Wohnunss
Nachweis
für Mieter und Vermieter kostel?

Albert Vogt, Möbeltranspe

9226a) Gutenbergstraße 37/39, Telefon ?e"

[ ][  ][ ]

itag, 27. Oktober 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 296 Seite 5

sder Landeshauptſtadt

Darmſtadt, 27 Oktober 1935

hie Kundgebung der Kreisgruppe Darmſtadt der
ieaftsgruppe Einzelhandel am 29. Okkober d. J.
verhalb des Geſamtaufbaues der gewerblichen Wirtſchaft
wie Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel einen wichtigen Platz
m erſten Male ſeit der Errichtung der Wirtſchaftsgruppe
yndel findet in Darmſtadt am Donnerstag, im Städtiſchen
iru, um 20.30 Uhr, eine große Kundgebung des Einzelhan=
Fut, auf der der Stellvertretende Leiter der Wirtſchafts=
Pg. Cornelius Berents=Jena, ſprechen wird, um vor
e amten Einzelhandel unſeres Gebietes und vor den Ver=
wer
Partei und ihrer Gliederungen, der Behörden und der
ſlntionen die Stellung und die Aufgaben des Einzelhandels
ei: Reich, ſowie ſeine Bedeütung als Inſtrument des Staa=
der
Durchführung ſeiner Wirtſchaftspolitik darzulegen. Auch
ier der Bezirksgruppe Heſſen der Wirtſchaftsgruppe Einzel=
PPg. Wilhelm Köhler=Frankfurt a. M., wird anweſend
tu ſich bei dieſer Gelegenheit dem hieſigen Einzelhandel vor=
n
. Die Kundgebung iſt gleichzeitig Pflichtappell für den
andel des Kreiſes Darmſtadt Betriebsführer ſowie
Gcaftsmitglieder. Kein Einzelhändler darf daher bei die=
nogebung
fehlen!

der
Ru

Bauführung des WHW. dankk für die erſten
Spenden.
Gauführung des WHW. des Gaues Heſſen=Naſſau dankt
Vlksgenoſſen, die am Sonntag anläßlich der Sammlung
ſitderwäſche und Kinderkleidern, die von den Jungmädels
DM. durchgeführt wurde, geſpendet haben, aufs herzlichſte.
irxebnis dieſer Sammlung iſt zufriedenſtellend und zeigt er=
die
große Gebefreudigkeit der Bevölkerung in unſerem Gau.
nd der felſenfeſten Ueberzeugung, daß ſie uns genau ſo wie
ſer Aktion bei allen noch folgenden Aktionen unterſtützen
ſſeichzeitia ſprechen die Tauſende von Jungmädels, die ſich
Oktober der Volksgemeinſchaft zur Verfügung geſtellt
an dieſer Stelle ihren Dank aus für das freundliche Ent=
gumen
und das Verſtändnis der Geber.
Gauführung des Winterhilfswerks. Gau Heſſen=Naſſau.
chenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheaters.
GROSSES HAUS.

7 Okt.

Anfang 19.00 Uhr, Ende 23.15 Uhr. Hauptmiete D,
6. Vorſtellung. Unter der Leitung von Dr. Richard
Strauß: Die Frau ohne Schatten Oper von
Richard Strauß. (Ein Teil der Kaſſeneinnahme
fließt dem Winterhilfswerk zu.)
Anfang 19.30 Uhr, Ende 23.00 Uhr. NS= Kultur=
gemeinde
L, 2. Vorſtellung. Gaſtſpiel Marion Hun=
en
, Staatsoper Dresden (Amneris): Aida.
Oper von Giuſeppe Verdi.
Anfang 16.00 Uhr, Ende gegen 19.15 Uhr. NS=
Kulturgemeinde, Jugendring I (geſchloſſene Vor=
ſtellung
). Prinz von Preußen. Schauſpiel von
Hans Schwarz.
KLEINES HAUS.

Okt.

Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr. Zuſatz=
miete
I, 3. Vorſtell.: Onkel Theodor, Komödie
von Selma Lagerlöf.

trerig.
9Okt

Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. NS
Kulturgemeinde K, 4. Vorſtellung, Zuſatzmiete XII.
Gyges und ſein Ring. Tragödie von Fr. Hebbel.

Heſſiſches Landestheater. Der Landestheaterſpielplan der
tenWoche beginnt mit einem muſikaliſchen Ereignis erſter Ord=
ſige
der heutigen Vorſtellung der Oper Die Frau ohne
ähnten die Dr. Richard Strauß ſelbſt dirigieren wird. Ein
ic er Einnahme aus dieſer Vorſtellung wird auf den Wunſch
ut . Richard Strauß dem Winterhilfswerk überwieſen. Im
lelltnr Haus kommt heute abend Selma Lagerlöfs Onkel
hledor zur Aufführung: die Erſtaufführung dieſer Komödie
ſüdas Landestheater nach den Erfahrungen mit den bis jetzt
itaſundenen Vorſtellungen ein ganz ungewöhnlicher Erfolg.
iet ür Dienstagabend angeſetzte Vorſtellung von Verdis
Wila bekommt eine beſondere Note durch das Gaſtſpieb von
elnn Hunten, von der Dresdener Staatsoper, die die Partie der
Aümris ſingen wird. Am Donnerstag findet im Kleinen
insder 1. Kammermuſikabend des Schnurrbuſch= Quar=
tms
att, das in einem auf fünf Abende berechneten Zyklus ſämt=
chn
luartette von Beethoven in dieſem Winter ſpielen wird.
nhüſer Woche, und zwar am Mittwoch, wird das Heſſiſche Lan=
SSckſater übrigens auch ſein erſtes Gaſtſpiel dieſer Spielzeit im
eſſtend Spielhaus Worms geben. Zur Aufführung kommt dabei
rint Erfolg neuinſzenierte Waffenſchmied‟.

Der Grenzgang 1935

Hau unem Brauuf
durch ſchönen Darmſtädter Herbſtwald.
** Wer den Darmſtädter Wald nicht kennt, kennt Darmſtadt
nicht, ſagte Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt in ſeiner
Begrüßungsanſprache bei dem geſtrigen Grenzgang. Und in der
Tat, es gibt nur wenige Städte, die einen Kranz ſo herrlicher
Wälder haben, wie gerade unſere Vaterſtadt. Das erfüllt jeden
echten Darmſtädter mit Stolz, und auch alle, die der Weg hierher
führte, lernen ſehr bald die Stadt und ihre Wälder lieben. All=
jährlich
wird nach alter Tradition der Grenzgang ausgeführt, und
dieſer Gang, der wiederum nur durch Wälder führt, erfreut ſich
immer ſtärkeren Zuſpruchs. Die Stadtverwaltung, an ihrer Spitze
Oberbürgermeiſter Wamboldt und die Bürgermeiſter Haug
und Kopp, die Ratsherren, Feldgeſchworenen und Ortsgerichts=
männer
vereinigten ſich mit den Vertretern der ſtaatlichen und
ſtädtiſchen Behörden, mit den Führern aller Gliederungen der
NSDAP. und der HJ. zum Grenzgang 1935. Ein ſchöner Beweis
für die eingangs aufgeſtellte Behauptung, daß Darmſtadts Wäl=
der
von allen geſchätzt werden, iſt die allſeits freudig begrüßte
Teilnahme des Landesfinanzamtspräſidenten Dr. Müller=Köln,
des vorletzten Darmſtädter Oberbürgermeiſters, an dem Grenzgang.
Es war bei dieſer Wanderung durch den herrlich ſchönen Laub=
wald
ſo recht Gelegenheit gegeben, ſich in zwangloſer Unterhal=
tung
menſchlich näherzukommen.
Vom Eingang des Botaniſchen Gartens ging es ab, unter be=
währter
Führung des Herrn Forſtrat Reiß, auf auch vielen
Einheimiſchen nur wenig bekannten Wegen zum Rücksbrünnchen,
das, wie Stadtarchivar Dr. Müller einflocht, bereits
in den ſtädtiſchen Rechnungen von 1587 erwähnt wird, und dann
zum Bernhardsbrünnchen. Unterwegs gab Forſtrat Reiß wert=
volle
forſtwiſſenſchaftliche Belehrungen. Er erklärte zunächſt
die Berjüngung unſeres Waldbeſtandes
an der Lichtung, auf der früher die Henkelſche Gärtnerei ſtand.
Darmſtadts Waldungen, die vor 20 Jahren 1550 Hektar betrugen,
betragen heute noch 1400 Hektar (etwa 600 Morgen). Ueberalterte
Waldbeſtände müſſen, wenn das Holz noch nutzbar gemacht werden
ſoll, durch Neuwaldungen erſetzt werden. An der Lichtung, die
hier in Frage ſteht etwa 7 Hektar Land wurden 65 000
Fichten aufgeforſtet. Die Fichten ſind flächenmäßig mit 10 Proz.
im Darmſtädter Waldbeſtand vertreten, ſie haben wertvolles Nutz=
holz
. Trotz der Trockenheit iſt ein kleiner Teil der jungen Bäume
nur verhältnismäßig zu geringem Schaden gekommen. In 80 Jah=
ren
wird das Holz dieſer heutigen Jungwälder wieder nutzbar
ſein. Die Forſtleute arbeiten mit langen Zeitſpannen, ſo ſei er=
wähnt
, daß in etwa 120 Jahren an der gleichen Stelle wieder
Laubwald ſteht. Für den Forſtmann lautet ein Spruch:
Pflege den Wald.
Er iſt des Wohlſtandes ſichere Quelle.
Schnell verheert ihn die Axt,
Doch langſam nur wächſt er heran;
All unſer Schaffen und Tun
Die Enkel werden’s einſt richten:
Drum ſchaffet mit Fleiß,
Daß ſie uns loben dereinſt.
Und weiter gings in würziger Waldluft über die Straße
DarmſtadtRoßdorf, am Roten Kreuz vorbei, hinüber
zum Rücksbrünnchen.
Wiederum gab Forſtrat Reiß ein praktiſches Beiſpiel von
der Verjüngung des Waldbeſtandes auf einer 40 Hektar großen
Fläche. Hier waren die jungen Bäume auf der Nordſeite des
noch beſtehenden Hochwaldes angepflanzt, weil auf dieſer Seite
die ſengende Auswirkung der Sonne im Sommer weniger her=
vortritt
. Außerdem muß die Bodenfeuchtigkeit berückſichtigt wer=
den
. Wir hatten in Darmſtadt zeitweiſe ſehr geringe Nieder=
ſchläge
. Einige Hochbäume beließ man, um dem Spätfroſt etwa
im Mai zu begegnen. Im Laufe der Zeit verſchwinden weitere
Bäume, um durch das Wurzelwerk die jungen Pflanzungen im
Wachstum nicht zu behindern. Die Aufforſtungen gehen dann
planmäßig nach Süden weiter. Man iſt beſtrebt, Miſchwald,
nicht reinen Buchenwald heranzuziehen, um allen Anforderungen
des Holzbedarfes im eigenen Wald genügen zu können. Es
werden Eichen, Ahorn, die Eſche, Erle, Lärche, Fichte und Kiefer
in zweckmäßiger Weiſe gepflanzt, ohne daß dabei der laubholz=
artige
Charakter unſerer Waldungen verloren gehen ſoll. An
der eben erwähnten Pflanzſtelle wurde der Verjüngung der
Natur mit ſelbſtgezogenen Buchen nachgeholfen. Die Darmſtäd=
ter
brauchen alſo um ihren herrlichen Laubwald keine Bange zu
haben. Unſere Forſtverwaltung weiß, daß im Miſchholz der
größte Nutzen liegt und daß für alle Wald= und Naturfreunde
gerade der Miſchwald durch ſeine Schönheiten und Mannigfaltig=
keiten
in Farbe und Wuchs beſonders reizvoll iſt. Bei dieſer
Gelegenheit machte Forſtrat Reiß auf den neuerrichteten ſchönen
Tempel am Rücksbrünnchen aufmerkſam und betonte, daß dank
der Spenden von Naturfreunden drei weitere neue Tempel er=
richtet
werden konnten. In den 6 Förſtereien um Darmſtadt
befinden ſich 22 Tempel, 455 Bänke, davon hat der Staat 105, die
Stadt 171 und der Verkehrs= und Verſchönerungsverein 179
Bänke erſtellt, woraus ſich die rege Beteiligung des Verkehrs=

vereins ergibt, den man daher in ſeinen Beſtrebungen nicht zu=
letzt
zur Pflege unſerer ſchonen Wälder durch Mitgliedſchaft un=
terſtützen
ſollte. Uebrigens ſollen bei der Aufzählung der ge=
ſchaffenen
Erquickungen für die Freunde des Waldes auch die
11 Brünnchen, die alle überaus idylliſch angelegt ſind nicht fehlen.
Unſere Forſtverwaltung bemüht ſich alſo erfolgreich die Wirt=
ſchaftlichkeit
mit ſchöner Landſchaftsgeſtaltung in Einklang zu
bringen, getreu dem Worte des Führers: Der Forſtmann vor
den Toren einer großen Stadt müßte die Syntheſe der Zweck=
mäßigkeit
und der Schönheit bei der Bewirtſchaftung des Waldes
zu finden wiſſen.
Am Bernhardsbrünnchen,
das man nach kurzem Marſch erreichte, harrten mancherlei Ge=
nüſſe
. Vor allem gelangte hier ein ſinniges, von echter Heimat=
liebe
getragenes Feſtſpiel auf der entzückenden, durch den Wald
geſchaffenen Freilichtbühne zur Aufführung, das von dem be=
kannten
Stadtdichter Herrn Amtmann Göbel verfaßt war. Den
Hintergrund des eindrucksvollen, und hübſchen, in hiſtoriſchen
Koſtümen aufgeführten Feſtſpiels.
Unſer Glockenſpiel
bildet folgende hiſtoriſche Tatſache: Im Jahre 1693 drohte der
Stadt Darmſtadt dadurch große Gefahr, daß die Franzoſen wie=
der
in der Obergrafſchaft erſchienen. Der Marſchall de Lorges
befahl. nicht nur die Feſtungswerke von Darmſtadt zu ſchleifen,
ſondern er forderte auch die härteſten Kontributionen. Darm=
ſtadt
, wo die ſtreifenden franzöſiſchen Huſaren bereits einige
Häuſer zerſtört hatten, mußte 1200 Taler Brandſchatzung zahlen.
Der Landgraf Ernſt Ludwig ſah ſich genötigt, nach Nidda und
dann nach Gießen zu flüchten. Die Beſorgnis vor etwaiger
Plünderung hatte ihn veranlaßt, das Glockenſpiel auseinander=
nehmen
zu laſſen. Die hauptſächlichſten Teile ließ er nach Frank=
furt
in Sicherheit bringen, wo ſie im Garten des Darmſtädter
Hofs vergraben wurden. 1698 kam das ganze Werk wieder zur
Aufſtellung.
Alle Mitwirkenden, Adolf Sulzmann, Adolf Daniel, Wilhelm
Volk, Horſt Gengnagel, Fritz Odemer, Kurt Göttmann. Ernſt
Büchler und nicht zuletzt die friſchen, munteren Ballonheiner
unter Leitung ihres unermüdlichen Dirigenten Volk, waren reſt=
los
bei der Sache und gaben dem Feſtſpiel die Weihe, die der Ver=
faſſer
ihm zugedacht hatte. So wurde dieſes Spiel mehr als nur
ein Spiel, es wurde ein eindrucksvolles Mitleben aller Zuſchauer.
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt dankte allen,
die am Gelingen dieſes Spiels ſich beteiligt hatten, und wies auf
Sinn und Bedeutung des ſo althergebrachten Grenzgangs hin.
Das bunte Laub der Bäume iſt Darmſtadts beſte Stubb", und
keiner kennt Darmſtadt, der ſeinen Wald nicht kennt. Er hieß
alle Teilnehmer herzlichſt willkommen und betonte, daß es die
Treue und der Zuſammenhalt war, der die Stadt groß gemacht
hat. Auch die HJ. nehme wieder am Grenzgang teil, damit ſie
dereinſt dafür ſorge, daß der Charakter dieſer Grenzgänge ge=
wahrt
bleibe. Anſchließend wurde dann nach alter Sitte das
einzige Repräſentationseſſen, das die Stadt noch gibt, der
Wurſtweck mit einem Glas Bier, eingenommen. Dabei unter=
hielten
die Ballonheiner die Gäſte mit hellen, friſchen Knaben=
chören
, in der Mitte des geſchmückten Platzes am Bernhards=
brünnchen
brannte ein von Forſtbeamten wohlgehütetes Feuer=
chen
, an ddem man ſich bei der herbſtlichen Kühle, die man bei
längerem Verweilen verſpüren konnte, erwärmte.
Den Abſchluß des Grenzganges bildete ein zwanglos geſel=
liges
Beiſammenſein in dem mit Fahnen und Grün überaus feſt=
lich
geſchmückten Gartenhaus des Oberwaldhauſes. Hier nahm
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt.
nachdem ihm von Oberſtaffelführer Schneider ein Dankesgruß
ausgebracht worden war, Gelegenheit, nochmals auf der Väter
Brauch hinzuweiſen, nach dem man heute den Gang unternom=
men
habe. Er dankte allen, die ſich in den Dienſt der Sache ge=
ſtellt
hatten, vor allem Herrn Forſtrat Reiß, der uns mit den
Eigenheiten des Waldes bekannt machte. Wie dieſer Wald wieder
neu erſtellt und gepflanzt wird, ſo muß auch das Volk erneuert
werden, und es bedarf des Einſatzes eines jeden, dieſes Ziel zu er=
reichen
. Er dankte Herrn Amtsmann Göbel für ſein wirkungs=
volles
Feſtſpiel und allen Mitwirkenden, nicht zuletzt den Ballon=
heinern
, weiter der Hausmuſik, die das Zuſammenſein verſchönte.
Nach Abſchluß des Grenzganges wollen wir erneut an die Arbeit
gehen und unſere Pflicht tun zum Wohle des Volkes und der
Stadt. Ganz beſonders gedenke er der Verlegung der Hochſchule
für Lehrerbildung nach Darmſtadt, dem Herrn Reichsſtatthalter
gebühre dafür inniger Dank. Die Lage der Stadt iſt noch ſchwie=
rig
, aber er hoffe, daß Darmſtadt ſeine alte Poſition, die ihm
gebührt, wieder erringt, denn unſere Stadt wird das, was wir
aus ihr machen. Daß wir die Wege beſchreiten können, die zum
Aufſtieg führen, danken wir unſerem Führer Adolf Hitler, dem
ein dreifaches Sieg=Heil ausgebracht wurde.
Im Laufe des Nachmittags trug Amtmann Göbel ein eigens
für dieſen Grenzgang verfaßtes, ſehr humorvolles Begrüßungs=
gedicht
vor, das lebhaften Beifall fand. Sinnige Vorträge, ge=
meinſame
, ebenfalls von Amtmann Göbel verfaßte Lieder und
Anſprachen ließen die Stunden des Zuſammenſeins im Fluge ver=
gehen
. Ein auf Veranlaſſung des Landesfinanzamtspräſidenten
Dr. Müller veranſtaltete Sammlung ermöglichte unſeren wackeren
Ballonheinern neuen Notenkauf für weitere ſchöne Lieder, die
hoffentlich beim nächſtjährigen Grenzgang wieder zur Freude aller
Teilnehmer gehört werden können.

Mainzer Stadttheaker.
Käte Dorſch als Maria Stuart.
über die einzigartige Darſtellungskunſt der Käte Dorſch
iſthn, ſo viel geſchrieben und geredet worden, daß jedes
einn Wort überflüſſig ſein muß. Aber man wird doch immer
Mſuf Weue gepackt von dieſer ganz von innen ſtrömenden Menſch=
ſchEe
mit der ſie jede ihrer Rollen anfaßt. Sie ſpielt ſie
fün
chtie lebt ſie. Denn ihr Vorrat an Geſten iſt überaus klein,
mam 4/ſtärker wirkt ſie durch die unerhörte Intenſivierung von
Bwilind Ausdruck. Ihre Maria Stuart iſt zugleich ein Muſter
me aſſiſter Sprechweiſe, die ſie ebenſo ſicher und inſtinktiv be=
Druſt wie die Konverſation eines modernen Stückes. Die letzte
Zers hei4c vor dem Gange zum Schafott wurde zum unvergeßlichen
ch Frlnsis. Sehr erfreulich iſt es, daß dieſes Gaſtſpiel nicht (wie
* Abei Prominenten) zum Soloſpiel wurde, ſondern daß
hſlel einheimiſchen Kräfte mit ſchönem Erfolg beſtrebt waren,
dst urch Käte Dorſch beſtimmte hohe Niveau der Aufführung
iu iMen. Iſe Oßke ſpielte erſtmalig die Eliſabeth, ſie nimmt
ſa* w der menſchlich=weiblichen Seite nicht wie etwa Hermine
Wdrn in eiskalter Majeſtät. Gut differenziert die Umgebung
verhkſabeth, der elegante Leiceſter (Hans von Schwerin),
erſſliche Talbot (Auguſt Springer), der ſtarre Burleigh
Deſt Walter Mitulſky). Feine Sonderleiſtungen boten
uch ſerbert Knie (Mortimer). Anny Peters (Hanna
nillkeigioy) und Joſef Litſch (Melville). Die Spielleitung von
WBAATrede ſtellte die Aufführung durchaus auf den klaſ=
ſſchASchillerſtil
. Das ausverkaufte Haus bereitete der aus ihrer
K0 Mr Tätigkeit unvergeſſenen Künſtlerin ſtürmiſche Ovationen.
Dr. B.

Anerganiſalion der Slädk. Muſikhochſchule Mainz.
einer Preſſekonferenz ſprach Generalmuſikdirektor Fiſcher
Derte Neuorganiſation der Städtiſchen Muſikhochſchule Mainz.
* Suc ſchule, die einen alten vorzüglichen Ruf genießt, teilt ſich

Eis eine Vorſchule für Orcheſterinſtrumente und Klavierſpiel,
Deſ Asbildungsſchule, die Orcheſterfachſchule ſowie die eigent=
Wſochſchule, der auch die einzelnen Seminare, nämlich das
SelMar für Schulmuſik, das Seminar für Privatmuſiklehrer,
2Asc ſeminar für rhythmiſche Erziehung, Seminar für Chor=
MeiM und Seminar für Kirchenmuſik angeſchloſſen ſind. Durch
ia) Faſſung des Unterrichtsplanes iſt eine ſachgemäße Aus=
Dll=Ag und Vermeidung zweckloſer Verzettelung der Arbeits=
GAiewährleiſtet. Durch Heranziehung erſtklaſſiger Lehrkräfte
DieDdie Muſikhochſchule in Zukunft ein wertvolles Glied in
delskſulturbeſtrebungen der Stadt Mainz bilden.

Heimakfreund=Kalender 1936.
Als im vorigen Jahr der Heimatfreund=Kalender des Land=
ſchaftsbundes
Volkstum und Heimat, Rheinfranken=Naſſau=Heſſen,
zum erſten Male ſeine Fahkt durchs Heſſenland machte, ward er
überall froh begrüßt und wohl aufgenommen bei groß und klein.
In dieſen Tagen nun iſt mir der Heimatfreund= Kalen=
der
1936) auf den Tiſch geflogen. Wieder iſt er verlegt vom
Landſchaftsbund Volkstum und Heimat, dem
Hüter und Förderer von Heimatnatur und Heimatkultur, wieder
ſind ſeine Herausgeber Heinrich Eidmann und Fritz
Ullius, die beiden Kenner und Künder heimiſchen Lebens und
Weſens, wieder hat die L. C. Wittich’ſche Hofbuch=
druckerei
zu Darmſtadt das Büchlein vorbildlich gedruckt und
ſchmuck ausgeſtattet.
Schwälmer Kinder mit bändergeſchmückten Blumenſträußen
begrüßen uns auf dem Umſchlag und leiten uns zu den vielen
ſchönen Dingen, zu den Geſchichten und Gedichten, Rätſeln und
Sprüchen und zu den mancherlei Bildern. Die beiden Heraus=
geber
ſelbſt haben ein paar Geſchichten beigeſteuert. Heinrich Eid=
mann
ſchildert einen denkwürdigen Tag im Kloſter Lorſch, an
dem ſich Jubel in Trauer verkehrte; er erzählt von ſeinem Hirſch=
käfer
, der ihm aufs Wort hörte, ſingt mit Konrad Ameln zuſam=
men
ein feierliches Vaterlandslied und berichtet von der Familie
Kohlmeiſe, die ihr Neſt nein, das will ich nicht verraten, wo
ſie ihr Neſt hatte. Ueber ſeine Heimatgedanken aber ſollte man
ſprechen in Schule und Haus, und durch ſie die Heimat als Gabe
und Aufgabe erkennen. Fritz Ullius weiß aus der Stadt Diez
eine luſtige Geſchichte vom Pechei, mit dem ein Schuſter beim
Eierditzen die Taſchen voll Eier gewinnen wollte, aber es kam
anders! Weiter deutet er alte Hauszeichen und erzählt ein ernſtes
Erlebnis aus dem Weltkrieg. An das Siegſchießen, einem Brauch
der Kriegszeit, erinnert Erwin Steinike, Friedrich Mößinger
berichtet von einem Jungen, der auf die Naſe fiel und damit in
die Heimatgeſchichte hineingeriet. Aus der Schilderung einer
Jungvolk=Schnitzeliagd könnt ihr Buben etwas lernen. Unſere
Namen werden erklärt vielleicht iſt deiner auch dabei. De
Geiße=Kitz iſt eine Schnurre zum Schieflachen. Führerworte,
Väterweisheit und Sprüche regen an zum Nachdenken und Nach=
leben
. In Gedichten von Rudolf Dietz, Hans Holzamer, Ludwig
Rühl und anderen kommen Heimatmundarten zu Wort. Das
alles und noch viel mehr könnt ihr in dem Kalender leſen und
euch dazu an den Bildern erfreuen. Allen voran das ernſte Ge=
ſicht
des Führers, unter deſſen Schutz und Schirm auch unſere Hei=
mat
ſteht. Ueber den Monatstafeln, die die deutſchen Monats=
namen
tragen, grüßen heſſiſche Landſchaften. Die Schönheiten
unſeres Heſſenlandes ſind mit Liebe aufgeſpürt. Da iſt das ſtolze
Stadtbild Frankfurts, der verträumte Marktplatz zu Michelſtadt,
Limburgs Felſendom, das Schloß zu Darmſtadt mit dem bren=
nenden
Chriſtbaum wie ſchön iſt unſere Heimat, wie reich ſind

*) Der Kalender iſt zum erſtaunlich niedrigen Preis von
10 Pfg. auf der Geſchäftsſtelle des Landſchaftsbundes, Neckar=
ſtraße
3, und in allen Buchhandlungen zu haben.

wir, ihre Kinder! Auch manche Geſchichten haben Bilderſchmuck,
luſtig und ſinnig und manchmal von der Innigkeit Ludwig
Hans Karl Stürz.
Richters.
Auf Indianerſpuren in Tibet.
Als Gordon F. Bowles, einer der erſten Anthropologen der
Harvard=Univerſität, in das Innere Tibets eindrang, ſtieß er
dort auf Menſchentypen, die ihn inſofern verblüfften, als ſie eine
unbeſtreitbare Aehnlichkeit mit jenen Menſchentypen aufweiſen,
die im ſogenannten Wilden Weſten Amerikas als Indianer
leben.
Man hat inzwiſchen erneut und auch von anderen amerika=
niſchen
Univerſitäten aus Expeditionen in das Hückelvorland von
Tibet entſandt, um hier nähere Forſchungen über die dort leben=
den
indianerartigen Stämme anzuſtellen.
Seit Jahrhunderten leben dieſe Stämme iſoliert in den tie=
fen
Tälern, eingeſchloſſen in unüberſchreitbare Bergketten. So
war es möglich daß ſie ihre phyſiſchen Merkmale über alle Zeiten
hinweg bewahrten. Selbſt jene Völkerwanderungen, die über die
Täler hinwegbrauſten, verſchonten ſie. Man hat es alſo hier mit
Völkerſtämmen zu tun, die ohne jede weitere Vermiſchung durch
die Zeiten hindurchgingen und die durch ihr Daſein auf manche,
bis heute unklare Frage nach dem Woher und Wohin der Völker
Antwort zu geben vermögen.
Bowles kommt nun zu dem Schluß, daß dieſe Stämme auch
heute noch ungefähr ein Zehntel der Bevölkerung des ſüdöſtlichen
Tibets ausmachen, und die Ueberreſte ſind von einer vorgeſchicht=
lichen
Einwanderung europäiſcher Völker in die Mongolei. Bei
dieſer Einwanderung muß dann eine Vermiſchung der weißen
und der mongoliſchen Völker erfolgt ſein. Während ſich nun dieſes
Zehntel in Tibet hielt, wurden die anderen durch das nordöſtliche
Sibirien nordwärts getrieben. Von hier aus war der Weg nicht
weit bis zur Beringsſtraße.
Gerade jetzt kommt die Nachricht von aufſchlußreichen Funden,
die in Alaska gemacht wurden. Man hat dort in der Nähe von
Fairbanks ein Lager entdeckt, das zweifellos auf die ältere Stein=
zeit
zurückgeht. Nach dem Urteil des amerikaniſchen Muſeums für
Naturgeſchichte in New York ſind die hier gemachten Funde an
Steinwerkzeugen und Geräten der erſte klare archäologiſche Be=
weis
für ſeine ſehr frühe Einwanderung aus Aſien hinüber auf
das amerikaniſche Feſtland.
Feſt ſteht gleichzeitig aber auch, daß die Einwanderer nicht
über die Entwicklung der älteren Steinzeit hinausgekommen
waren. Denn jene Steinwerkzeuge, die man in Alaska fand ſind
gleichartia mit jenen, die von der zentralaſiatiſchen Erpedition
1925/28 in der Wüſte Gobi entdeckt wurden. Zeitlich verlegt man
dieſe Einwanderung alſo etwa in die Zeit 10 000 bis 7 000 v. Chr.
Dahei können natürlich Irrtümer von erheblichen Ausmaßen un=
terlaufen
. Die in Aſien und Nordamerika hzw. Alaska gleichzeitig
durchgeführten ergänzenden Forſchungen ſollen hier in Kürze reſt=
loſe
Klarheit ſchaffen.
Heinz Nöding.

[ ][  ][ ]

Großer Abend der Reichskulturkammer

am Samstag, 2. Nov., im Opernhaus zu Frankfurt a. M.
Der Abend beginnt nicht, wie in Preſſe und Rundfunk
bekanntgegeben, um 21 Uhr, ſondern bereits pünktlich um

20 Ahr.

Alleinige Vorverkaufsſtelle für den ganzen Gau: Frankfurt a. M.,
Buchgaſſe 11 (Reichskammer der bildenden Künſte), Telef. 29 891.

Aus der NSDAP.

Gau Heſſen=Naſſau.
Der Gauleiter verweiſt auf die vom 26. Oktober bis 25. No=

vember in Frankfurt ſtattfindende Olympia=Ausſtellung, die be=
reits
in verſchiedenen Großſtädten, ſo z. B. in Berlin und Köln
gezeigt worden iſt. Die Ausſtellung iſt im Saxophonſaal der
Meſſe= und Ausſtellungs G. m. b. H. auf dem Ausſtellungsge=
lände
untergebracht. Die Parteidienſtſtellen werden erſucht. für
den Beſuch zu werben.

Kreisleitung Darmſtadt.
Kreisſchulungsamt. Achtung! Ortsgruppenſchulungsleiter!
Es fehlen noch die Tätigkeitsberichte für den Monat Oktober.
Außerdem vermiſſen wir noch die Termine der Schulungsabende
im Monat November. Dieſen Meldungen iſt die Angabe beizu=
fügen
, welches Thema die Ortsgruppen behandelt wünſchen.
Die Berichte ſind bis ſpäteſtens Dienstag. 29. Oktober, einzu=
reichen
und durch einen Stimmungsbericht zu ergänzen. Pünrt=
liche
Einhaltung des Termins iſt erforderlich, da auch wir in
dieſen Tagen nach Frankfurt berichten müſſen.
Kreisſchulungsamt. Reichsſchulungsbriefe.
Die Reichsſchulungsbriefe, Folge 10, ſind eingetroffen und
in der Zentrale der Kreisleitung verteilt. Bei dieſer Gelegenheit
wird an die Begleichung der Rückſtände erinnert.

Kreisſchule, 4. Lehrgang.
Nachfolgende Ortsgruppen haben die für den 4. Lehrgang
auf ſie entfallenden Verpflegungsgebühren den Teilnehmern nicht
ausgehändigt: Ortsgruppen: Beſſungen, Maintor, Mitte Ober=
Ramſtadt und Arheilgen. Da über die Verpflegungsgebühren ſo=
fort
wieder verfügt wird, iſt die umgehende Begleichung derſel=
ben
erforderlich. Einzahlung auf Konto 8669 des Kreisſchulungs=
amtes
bei der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt.

Ortsgruppe Gutenberg.
Anläßlich der Weinwerbewoche findet heute nachmittags im
Schloß Kranichſtein (Pg. Beck) ein gemütlicher Nachmittag ſtatt.
Sämtliche Partei= und Volksgenoſſen treffen ſich um 3.45 Uhr auf
dem Riegerplatz. Abmarſch nach Kranichſtein punkt 4 Uhr. Um
rege Beteiligung wird gebeten. Für Unterhaltung iſt Sorge ge=
tragen
(Muſik, Tanz und Patenwein).

NSOB. Darmſtadt=Land, Mädchenerziehung (techn. Fächer).
Nächſte Arbeitstagung am 30. Oktober im Schulhaus zu
Griesheim um 15.30 Uhr. Arbeitsthema: Richtiges Waſchen der
verſchiedenen Stoffe.

NS.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Sprechſtunden der Ortsgruppe Darmſtadt der NSKOV.
fallen bis einſchließlich 2. November 1935 aus. Fernerhin wacke
wir unſere Kameraden und Kameradenfrauen wiederholt darauf
aufmerkſam, daß die Sprechſtunden Dienstags und Freitags un=
bedingt
eingehalten werden müſſen. Die Kameraden und Kame=
radenfrauen
, die außerhalb der Sprechſtunden erſcheinen, können
nicht mehr vorgelaſſen werden. Die Sprechſtunden der Wirt=
ſchaftshilfe
finden nach wie vor ſtatt.

NS.=Frauenſchaft. Ortsgruppe Eberſtadt.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß am Montag, 28 Okto=
ber
, die NS.=Frauenſchaft Gelee und Marmelade für das Winter=
hilfswerk
ſammelt. Wir bitten die Einwohner, die Sachen bereit=
zuſtellen
.
NSLB., Kreis Dieburg.
Fachſchaft Mädchenerziehung (techn. Fächer); Arbeitsgemein=
ſchaft
am 9. November, 13.30 Uhr, in Reinheim, Schulhaus.

Amt für Volkswohlfahrt, Kreis Darmſtadt.
Betr.: Sprechſtunden für Eheberatung.
Es wird bekannt gegeben, daß ab Montag, den 28. Oktober
1935, die Beratungsſtunden für Frauen in der Wil=
helminenſtraße
34, Seitenbau, 1. Stock, Zimmer 39, in Abände=
rung
der ſeitherigen Zeit ſchon von 15 Uhr bis 18 Uhr ſtattfinden.

NS=Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟

Sonderzug nach Frankfurt a. M. am 3. 11.

Das Amt Reiſen=Wandern=Urlaub führt am Sonntag, den
3. 11., einen Sonderzug nach Frankfurt a. M., verbunden mit
einem Beſuch des Tiergartens und des Schumanntheaters durch.
Die Teilnehmergebühren, die Fahrtkoſten. Eintritt zum Tiergar=
ten
und Schumanntheater mit einſchließen, betragen nur 2,30 RM.
Der Sonderzug wird bereits zwiſchen 89 Uhr morgens ab=
fahren
. Rückkehr nach Schluß der Vorſtellung im Schumanntheater.
Anmeldungen nehmen die Kreisdienſtſtellen, ſowie alle Orts=
und Betriebswarte KdF. ab ſofort entgegen. Die Teilnehmer
haben das vorſchriftsmäßige Anmeldeformular bei der Anmel=
dung
abzugeben, worauf ein Teilnehmerverpflichtungsſchein aus=
gehändigt
wird. Die Teilnehmergebühren ſind erſt bei Aushändi=
gung
der Fahrt= und Eintrittskarten zu entrichten.

Wozu die offenen K.d.F.=Sportkurſe?
Der Sportamtsſtützpunkt Darmſtadt führt ſeit längerer Zeit
Sportkurſe durch, die unter dem Namen offene Kurſe laufen.
Was heißt offene Kurſe?
Alle unter dieſer Bezeichnung laufenden Kurſe können von
jedem deutſchen Volksgenoſſen ohne jede vorherige Anmeldung
beſucht werden. Da dieſe Kurſe das ganze Jahr hindurch ſtatt=
finden
, iſt der Eintritt jederzeit möglich.

Was bieten dieſe Kurſe?
Allgemeine Körperſchule: für Männer und Frauen.
Fröhliche Gymnaſtik und Spiele= nur für Frauen und Mädchen.
Leichtes Geräteturnen; für Männer und Frauen.
Leibesübungen für Aeltere: für Frauen.
Leichtathletik: für Männer und Frauen.
Skigymnaſtik: für Männer und Frauen.
Alle dieſe Kurſe, deren Gebühr 30 Pfg. nicht überſchreitet,
ſollen Männer und Frauen, Ehepaaren und Familien, kurz jedem
deutſchen Volksgenoſſen eine einzigartige Möglichkeit geben, ſich
einmal in der Woche vollkommen zwanglos körperlich bei Sport
und Spiel zu betätigen und zu erholen. Mit Recht wird heute
von jedem deutſchen Volksgenoſſen verlangt, daß er Leibesüioung
betreibt, denn Leibesübung hebt die Geſundheit und Lebenskraft
des Einzelnen und des Volkes.
Deutſche Volksgenoſſen! Kommt in die zahlreichen offenen
Sportkurſe der NSG. Kraft durch Freude‟
Auskunft beim Sportamtsſtützpunkt Darmſtadt. Bismarck=
ſtraße
19 (Fernruf 2683), und durch das koſtenloſe Sportpro=
gramm
.
K.d.F.=Sportprogramm des Tages!

Heute, Sonntag. finden ſtatt: Hallen=Tennis: Schläger
und Bälle werden geſtellt. Städt. Feſthalle. Kurſus 1: 9.3011,
Kurſus 2: 1112.30. Achtung! Am 28 10. findet der Werbe=
Wettbewerb ſein Ende. Ausgefüllte Werbezettel ſind ſchnellſtens
beim Sportamtsſtützpunkt Bismarckſtr. 19. einzureichen. Meldet
Euch rechtzeitig zu folgenden neuen Sportkurſen: Skitrocken. Skier
und Skiſtöcke werden koſtenlos geſtellt. Beginn: Mittwoch, den
30. 10., Turnhalle Soderſtraße 30, von 2022. Sportkegeln:
für Männer und Frauen. Beginn: Donnerstag, den 14. 11. Keg=
ler
=Sportheim, Saalbauſtr. 67, von 2023 Uhr. Sportfechten:
für Männer, Frauen und Kinder. Beginn: Mittwoch, den 13. 11..
Fechtſchule Kaiſer, von 2021 Uhr.

Volkstumskampf der Tſchechen gegen die
Sudeten=Deutſchen.

Boilsoratſcher Auend ii BBA.

Im Rahmen der Schulungstagung der heſſiſchen Frauen des
VDA. fand geſtern abend im Feſtſaal der Krone, der ſich als
viel zu klein erwies, ein Volksdeutſcher Abend ſtatt. Im Mittel=
punkt
ſeines Programms ſtand ein Vortrag des Herrn Emil
Mackel aus Breslau über den Volkstumskampf der Tſchechen
gegen das Sudetendeutſchtum. Es war ein Feſtabend im Sinne
der Volkstumsarbeit. Künſtleriſch feine Muſik Haydns Kai=
ſer
=Variationen, ausgezeichnet geſpielt vom Schnurrbuſch= Quar=
tett
, leiteten das Programm ein, das nach dem Einzug der
Wimpel durch den Bezirksleiter Oberſtudiendirektor Pfers=
dorff
mit herzlich=ernſter Begrüßung eröffnet wurde. Eine
Ruhepauſe ſolle der Abend ſein in der ernſten und arbeitsreichen
Schulungsarbeit. Auf die letzte Rede des Führers wies der
Redner hin, in der er ſagte, auch die deutſche Regierung kämpfe,
ſie kämpfe um das ganze deutſche Volk. Im Rahmen dieſes
Kampfes iſt auch dem VDA. ſeine Aufgabe zugeteilt. Er kämpft
um das Deutſchtum draußen, das von dem innerhalb der
geographiſchen Grenzen nicht getrennt werden darf und das der
VDA. in unermüdlicher Arbeit betreut. Ein Kampf, eine Ar=
beit
, deren letzter und tiefſter Grund noch nicht überall erkannt
iſt. Er ſteht mitten im Kampf um und für das Volk ohne
Raum und das Volk ohne Grenzen. Wir hier kennen dieſe Auf=
gabe
der wir uns gerne widmen. Mit herzlicher Begrüßung an
die Vertreter der Partei, der Verbände und Vereine, der Regie=
rung
, der NS=Frauenſchaft und der Preſſe ſchloß der Redner und
teilte mit, daß Frl. Hanna Reitſch leider ihren Vortrag ab=
ſagen
mußte, weil ſie durch eine Reihe ſchwerer Flüge bis in die
Abendſtunden zu erſchöpft ſei. Sie wird aber in Kürze einen
Sonderabend dem VDA. widmen.
Frl. Elſe Heſſenauer brachte eine Reihe ſudetendeutſcher
Dichtungen zum Vortrag. Zuerſt Gedichte von Ernſt Leibel, der
ſeines Deutſchtums willen ſeine ſudetendeutſche Heimat aufgeben
mußte und in Berlin wohnt. Dann eine Ballade von Robert
Hohlbaum, der in Wien lebt, ein erſchütterndes Lebensbekenntnis
und ein glühendes Bekennen zum Vaterland, zum Deutſchtum.
Zum Schluſſe dann von Erwin Kolbenheyer die Dichtung vom
Böhmerland.
Die eindringlich wiedergegebenen Dichtungen leiteten über zu
dem Vortrag des Herrn Emil Mackel aus Breslau. Vom er=
ſchütternden
, ſchweren Kampf der Sudetendeutſchen um ihr
Deutſchtum iſt ſchon oft in Wort und Schrift Kenntnis gegeben.
Dieſer Redner packte ſein Thema vom gegneriſchen Standpunkt
und zeichnete den Kampf der Tſchechen gegen das Deutſchtum der
nicht erſt jetzt, nach Kriegsende, einſetzte, der ſeit über einem
halben Jahrhundert planmäßig mit allen Mitteln geführt wird
und heute für die 3½ Millionen Sudetendeutſchen zu einer Kata=
ſtrophe
führen kann, wenn nicht das ganze deutſche Volk ihnen
hilft in dem ſchweren Abwehrkampf. Geſtützt auf umfaſſende
Kenntniſſe, der politiſchen, geographiſchen, wirtſchaftlichen und
volklichen Verhältniſſe gab der Redner ein eindringlich= überzeu=
gendes
Bild dieſes Kampfes, der in ſeinen letzten Zielen ernſthaft
dahin erwogen wird, daß eines Tages Oppeln. Breslau, Berlin,
Dresden Grenzſtädte (!) des neuen Tſchechoſlowakiſchen
Reiches werden. Das iſt nicht etwa ein Hirngeſpinſt, ſondern die
ernſthaft gemeinte Karte, die von der Tſchechoſlowakei in Ver=
ſailles
eingereicht war. Es war ſo ein düſteres, tiefernſtes Bild,
daß der Vortragende, illuſtriert durch zahlreiche Lichtbilder, ent=
warf
und das aufrüttelnd wirkte, ſo daß man von Herzen wünſchen
möchte, daß Tauſende und Abertauſende dieſen Vortrag hätten
hören können. Ein Bild vom Kampf, den die Tſchechen führen
mit ihren Schulen, mit Land=Enteignungen, mit wirtſchaftlichen
Drangſalierungen, Beamtenentlaſſungen uſw. uſw. Freilich, ein
heller Schein fällt über dieſes düſtere Bild, der Zuſam=
menſchluß
des Sudetendeutſchtums in der Sudetendeut=
ſchen
Heimatfront. Damit haben ſich die Sudeten=
deutſchen
wieder politiſchen Willen und politiſche Wirkſamkeit
zurückerobert. Nichtsdeſtotrotz bleibt aber die Tatſache beſtehen,
daß 6½ Millionen Tſchechen 3½ Millionen Deutſche zerſchlagen
können, weil dieſe allein ſtehen, weil wir hier im Reich nicht in
volkeinheitlichem Denken, Fühlen und Handeln und Opferbereit=
ſchaft
hinter den Sudetendeutſchen ſtehen. So wollen wir nicht
müde werden ſchloß der Vortragende mit fanatiſchem Wil=
len
und fanatiſcher Gläubigkeit daran zu arbeiten, daß wir Deut=
ſchen
ein Volk werden. Dann kommt der Tag, wo die Tſchechen
nicht mehr gegen 3½ Millionen Sudetendeutſche allein kämpfen,

ſondern gegen 80 Millionen Deutſche in Mitteleuropa! Unde
wird der Sieg unſer ſein! (Lebhafter, anhaltender Beifall.

Der Abend wurde beſchloſſen mit weiteren Muſikdarbi
gen des Schnurrbuſchquartetts und der Schlußanſprache des

ſtudiendirektors Pfersdorff, der dem Vortragenden und
Mitwirkenden herzlichſt Dank ſagte und auf den Führer um
deutſche Volk ein dreifach Volk=Heil! ausbrachte.

* Volksdeutſche Arbeil.
Schulungskagung des Frauendienſtes im Landuiß
verband Heſſen=Darmſtadt im VOA.

Die Schulungstagung der Amtsträgerinnen des Fr=
dienſtes
im Landesverband Heſſen=Darmſtadt des Volksbr
für das Deutſchtum im Ausland begann geſtern mittag mit
Zuſammenkunft im Hotel zur Traube.
Die Amtsträgerin für Frauenarbeit beim Landesver
Frau Sabine Koepke eröffnete die Tagung mit herzr
Begrüßungsworten an alle alten und neuen Mitarbeiteri
Sie hieß beſonders den Landesleiter, des VDA. Heſſen, g
ſchulrat Dr. Leip willkommen, ebenſo den ſtellvertrete

Landesleiter, Staatsrat Block, die Amtsträgerinnen auss
deren Landesverbänden und die Herren, die ſich in die diesm
Schulungsarbeit teilen: Herrn Mackel, Breslau, und S.

Dr. v. Imhoff, München. Die Tagung, ſo fuhr Frau S.
Koepke dann fort, muß uns blankes Rüſtzeug liefern für um
Kampf um deutſches Volkstum ſie muß uns ein tiefes M
vermitteln von den hohen Zielen, denen unſere Arbeit zuſ=
Gerade diejenigen unter uns, die berufen ſind, zu führen, m
über ein ſolches Wiſſen verfügen! In Dankbarkeit wurde
anſchließend des Führers mit einem dreifachen Sieg=Heil gen
Im Namen des Landesverbandes begrüßte dann der Le
leiter Oberſchulrat Dr. Leip die Teilnehmerinnen der Tagt
Er ging in grundſätzlichen Ausführungen auf die Frauena
innerhalb des VDA. ein und betonte ganz beſonders den 9
den die Landesleitung dieſer Arbeit beimißt! Selbſtverſtäns
Vorausſetzung für die Frauenarbeit wie für alle Arbeit im W
iſt der Gleichklang mit der NSDAP., deren Führer oft g
geſagt hat, daß VDA.=Arbeit ein nicht wegzudenkender Beſtt
teil des Aufbauwerks im Dritten Reich iſt. Aus der dami=
ſetzten
Aufgabe erwächſt uns hohe Verantwortung! Der Gemt
den jede Teilnehmerin dieſer Tagung mit heim nimmt, mN1 45M,

U.

dem ganzen Werk volksdeutſcher Arbeit dienen!
Frau Sabine Koepke dankte dem Landesleiter dak 1öhld
herzlich für das Vertrauen, das er der Frauenarbeit im TA.0.
entgegenbringt, und gab dem feſten Willen der Anweſenden 2,4 0 velan
druck, dieſes Vertrauen ſtets zu rechtfertigen! Es folgte Ay frbe dich
in intereſſantes, ausführliches Referat von Fräulein Hilde 1nut hun
Block, die beſonders die Arbeit der weiblichen Schulgenrwi ch, deh
ſchaften und die Aufgaben der Arbeitskreiſe näher kennzeichr:g ſhen 1.
den Sinn dieſer Arbeit aufzeigte und praktiſche Anregungen 4urde ich 0
Nachdem dann die einzelnen auswärtigen Amtsträgeritn, hei hab
durch Frau Koepke dem Landesleiter vorgeſtellt waren, gab
Koepke einen rückſchauenden Bericht über das letzte Jahr.

Jahr ſtand im Zeichen ernſter Arbeit, befriedigte aber auch da
ſchöne Fortſchritte. So iſt dank der unermüdlichen Werbe=Aru
Frl. Heſſenauers manche Neugründung von Arbeitsgemm
ſchaften und Gruppen zu verzeichnen. Die Arbeit wird in demſell/k
Sinn fortgeſetzt! Frau Koepke berichtete dann von den Heima-n

Fröhliches Winzerfeſt im Saalbau.

Die Patenweinwoche geht zu Ende. Mancher wird gar nicht
geahnt haben, daß eine kurze Woche ſo viele Höhepunkte beſitzen
kann, daß man in ſieben Tagen für wenig Geld ſo viele vergnügte
und ſelige Augenblicke erleben und gleichzeitig einem guten Zweck
dienen kann. In der Patenſtadt Darmſtadt erreicht die Wein=
werbewoche
kurz vor Toxesſchluß mit dem von der NS.= Gemein=
ſchaft
Kraft durch Freude veranſtalteten Winzerfeſt im
Städtiſchen Saalbau noch einmal einen Gipfelpunkt an geſelliger
Fröhlichkeit und Heiterkeit. Der geſchmückte Raum war buchſtäb=
lich
bis auf den letzten Platz beſetzt. Wie es ſich für ein rechtſchaf=
fendes
Winzerfeſt gehört, begann es ſofort mit dem Tanz und un=
ermüdlich
verſorgte Kapelle Schlupp die Paare mit neuen Wei=
ſen
. Zwiſchendurch ſang der ganze Saal heitere Weinlieder oder
C. Llach aus Mainz, der fröhliche Zecher vom Rhein, gab
zumoriſtiſche Darbietungen zum Beſten. Die Stimmung war aus=
gezeichnet
, eine Stimmung, wie ſie wur ein guter Tropfen ver=
ſchafft
. Darmſtadt hatte ſeine Patenkinder ja ganz vortrefflich
ausgewählt und ſo nahm die Weinwoche mit dem Winzerfeſt
einen würdigen Ausklang.

Kff

Lirs
O4

Oktoberfeſt der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener,
Ortsgruppe Darmſtadt. Die Ortsgruppe Darmſtadt der Reichs=
vereinigung
ehem. Kriegsgefangener veranſtaltete geſtern im
Handelshof im kleinen Rahmen ein wohlgelungen verlaufenes
Oktoberfeſt. Ortsgruppenführer J. Georg begrüßte die Erſchie=
nenen
, vor allem die Gäſte und die Kameraden von der Orts=
gruppe
Beſſungen. Mit einem vom Ortsgruppenleiter verfaßten
Vorſpruch begann eine bunte Vortragsfolge, für die ſich die Ver=
einskapelle
, das Trio des Zitherklubs Darmſtadt=Beſſungen 1896,
Geſangverein Chorgemeinſchaft und verſchiedene Vereinsmit=
glieder
zur Verfügung geſtellt hatten. Ein zwangloſes geſelliges
Beiſammenſein beſchloß das Vereinsfeſt.
Die Drei luſtigen Geſellen vom Reichsſender Köln kommen!
Der Orpheumsleitung iſt es gelungen, die populärſten Geſtalten
des deutſchen Rundfunks, die ſogenannten Drei luſtigen Geſel=
len
, bekannt von den fröhlichen Samstag=Nachmittagen des
Reichsſenders Köln. zu einem perſönlichen Gaſtſpiel im Rahmen
eines großen heiteren Abends für Dienstag, 5. November, zu
verpflichten. Die Leitung des Abends liegt in den Händen von
Hans Salcher, dem Vater des Hermännche‟! Weitere Mitwir=
kende
: Lotte Rauſch. Ingrid Larſen, 4 Hotters und andere. Wer
möchte dieſen herrlichen, heiteren Abend verſäumen?
Verkehrsunfall. Am 26. 10. 1935, gegen 11.45 Uhr, ereignete
ſich an der Ludwigskirche ein Verkehrsunfall zwiſchen einem PKW.
und einem Kraftrad. Hierbei wurde der Kraftradfahrer erheblich
verletzt und in das Städt. Krankenhaus eingeliefert. Die Ermitt=

lungen über die Schuldfrage wurden von dem Landeskriminal=
polizeiamt
eingeleitet. Es ergeht immer wieder die Mahnung:
Kraftfahrer fahrt vorſichtig!
In Brand gerieten geſtern gegen 20 Uhr im Eiſenbahnaus=
beſſerungswerk
, Frankfurter Straße, auf dem ſogenannten Ver=
legungsplatz
die von einem Eiſenbahnwagen abmontierten Holz=
teile
. Die Holzteile wurden mit einer C=Leitung abgelöſcht.
Kartoffeldiebſtahl. Am 24. oder in der Nacht zum 25. 10.
wurden aus einem unverſchloſſenen Stallgebäude des Garten=
hauſes
Heinrich=Fuhr=Straße 70 etwa 78 Ztr. Kartoffeln, die
dort in Säcken aufbewahrt wurden geſtohlen. Wer hat von dem
Diebſtahl Wahrnehmungen gemacht? Sachdienliche Mitteilungen
erbitte das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtr. 3133,
Zimmer 27.

den, bei denen in zwangloſem Beiſammenſein das volksdeu ih
Bewußtſein in jedem Einzelnen vertieft wird, von der Samu!
arbeit und der Betreuung, die man notleidenden auslandsdeih
ſchen Kindern angedeihen ließ, von der Betreuung der Studen
gruppen, endlich auch von den feſtlichen Veranſtaltungen Müpe 10
VDA. im Laufe des Jahres und von der gedeihlichen Zuſammr hafta
wie.
arbeit mit der NS=Frauenſchaft.
Anſchließend gab dann Organiſationsleiter Dr. Mulchz=ſergi
lockerer Form Bericht über organiſatoriſche Dinge, praktiſche Auß/ Blockn
zelheiten aus der VDA.=Arbeit, immer unter dem einen gra/ Lchni
Leitgedanken, daß der VDA. viel weniger eine Organiſation 400 um 2
Jaule.
vielmehr eine Funktion im deutſchen Volke ſein ſoll!
Nach einer Pauſe nahm man dann die Beſprechungen wierzue II
auf, in denen nun die Arbeit des kommenden Winters erör=uſigrupp
wurde und die Arbeitsberichte der einzelnen heſſiſchen Grup m0i Kam.
4 ihe Blo
entgegengenommen wurden.
zupe
Wn09.
Martinsgemeinde=Weſt. Heute, Sonntag abend, iſt der zwodr Sän
keitsgem
Abend zur Vertiefung der religiöſen Weltc
Beſunger 2
ſchauung, im Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße. Es hat ſich
Fuwe II

zeigt, daß dieſe Abende für Suchende aus allen Kreiſ
ein Bedürfnis ſind. Sie wenden ſich namentlich auch an die W=bo0, den
bildeten der Gemeinde. Das Thema dieſer Vortragsreihe laut
Haben die zehn Gebote noch Geltung für den deutſchen Ml=
ſchen
? Pfarrer Dr. Bergér wird das zweite Gebot behandet
Die Abende ſollen auch dazu dienen, das Gemeinſchaftsbewußt, ſt
der neuen Gemeinde zu feſtigen und die Glieder einander .
zu bringen.
im Darmſt
sab
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt einen hiſtoriſchen Großfilm,
ſen Ausſtattung in der Geſchichte des Films einzigartig daſteld häult
wird, meiſterhaft photographiert und packend dargeſtellt. Die Po
vadour, mit Käthe von Nagy, Anton Edthofer. Leo Slezak, W.=
Eichberger.
Die Helia=Lichtſpiele bringen nur noch wenige Tage Qi,
großen Geſellſchaftsfilm der Terra mit Brigitte Helm (übrigeb stag
in ihrer letzten Filmrolle), Carl Ludw. Diehl, Sybille Schnrſſt
in Ein idealer Gatte‟

Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen einen Fliegerfilm der mo
der Filmprüfſtelle das Prädikat künſtleriſch wertvoll, erhie=
Helden von heute in deutſcher Sprache. Heute mittag 2 u
Jugendvorſtellung.
Belida zeigt heute zum letzten Male ein Luſtſpiel nach Gſ.
Operette von Franz Lehär: Eva mit Magda Schneider, Heilll=

Rühmann, Adele Sandrock, Hans Söhnker. Hans Moſer. Jugen
frei! Beginn: 2, 3,30, 6 8,20 Uhr.
Reſi=Theater zeigt den übermütigen Film Pygmalion na

dem bekannten Bühnenwerk von Bernard Shaw mit Jenny Juck=

Guſtaf Gründgens. Mittags Jugendvorſtellung: Flüchtlingel

Hans Albers. Käthe von Nagy.

Herrn Franz Stephan, Bleichſtraße 21, zu ſeinem 74.0
burtstag, den er morgen Montag feiern kann.
Frau. Adam Rau Witwe, Kirchſtr. 30, und Frau A0.
Marie Schmidt Witwe, Sandſtr. 57, Pfungſtadt, beio=
zum
82. Geburtstag.
Frau Anna Chriſtina Mehes, der zweitälteſten Einwohle
rin der Umgebung von Gammelsbach. zum 90. Geburtsuol
den ſie am 25. d. M. in ſeltener Rüſtigkeit feiern konnte.
Frau Barbara Schmitt in Glattbach i. O. zu ihreſe.
87. Geburtstag, den ſie in körperlicher und geiſtiger Friſche feie.
kann.

Herrn Valentin Mahr 7. Traiſa, zu ſeinem 68. 0e

burtstag am 28 Oktober. Herr Mahr iſt 43 Jahre in der Firhl.
Jean Beck, Karlsſtraße, beſchäftigt und 35 Jahre treuer Leſer 9e*
Darmſtädter Tagblatts.
Dem älteſten Einwohner von Langen, Philipp Lend"
zu ſeinem 91. Geburtstag.
Dem Altveteran, von 1870/71, Peter Weißmantel ſc.
Eberſtadt, Müllerſtraße 13, zu ſeinem 87. Lebensjahr, das er Ae
27. Oktober vollendet.

[ ][  ][ ]

Büktos 2

Bücher.

ſt du das, Freundchen, daß du dich bei dem Wort
im deinem Wigwam umguckſt und mit einem Blick

Uhe und Kameradſchaft jene roten, gelben, weißen, brau=
umb
auen Rücken ſtreifſt, jene ſchmächtig dünnen und jene
Eim, jene goldbeſchrifteten und daneben jene im Kampf
tund ausgefranſten, jene mit und jene ohne Aufdruck,
ſn die ſich faſt bücken müſſen, um in das Geſtell zu paſ=
dene
winzig kleinen, die dazwiſchen ſtehen wie das ver=
uo
beim Volksauflauf?
t du das Freundchen, den Blick jetzt zum Beiſpiel auf
ſin dchen ruhen zu laſſen und darüber nachzudenken, wie
dac ls, als es noch im Schaufenſter des Buchhändlers lag,
üzu umſchlicheſt, das Geld und die Türklinke dreimal ſchon
und hielteſt, beim vierten Male aber erſt ſoweit warſt,
wes ſchönes Geld wirklich dafür hinzulegen? Oder
ie ſem da, deſſen Rücken du ſchon lange einmal anleimen
üoſe du es im Laufſchritt faſt heimtrugeſt, um dich
ndein Zimmer zu vergraben und zu leſen ... zu leſen..
er Vater mit einem Donnerwetter dazwiſchenfuhr und
lcht auslöſchte? Dann dieſes hier (du gingſt nun
ſtwa deine eigenen Wege), das dich wie eine unerhörte
uzung mitriß, ſo daß du einen Brief an den Dichter
iünd ihm für ſeine Worte dankteſt?
wkennſt du dies andere, Freundchen, daß du mit einem
die zum Beiſpiel dieſem da mit dem unſcheinbaren Ein=
nicht
mehr länger allein ſein konnteſt, daß du es auf=
enſ
ußteſt, um deiner Frau, deinem Freunde, deiner Freun=
wus
vorzuleſen, damit ſie auch daran teilhaben konnten?
waß du auf dem Weihnachtstiſch eines fandeſt (dort ſteht
zeiten Gefach von oben), das du, ſolange ſchon gewunſcht,
nch beſitzen ſollteſt? Und bei dem der Name des Ver=
ſe
ſchon verriet, daß du ein paar ſchöne und erlebnis=
age
damit haben werdeſt? Ja, und ſag mir, ob du
kimt, daß du einem lieben Menſchen eine ganz beſondere
u achen wollteſt, eines von deinen Büchern herausnahmſt,
deinzu wußteſt, daß er es liebte, und daß du es in der Hand
s noch einmal durchblätterteſt, weil du dich eigentlich
waihm trennen konnteſt, es dann aber doch unter den Arm
nd es zu jenem Menſchen hinbrachteſt? Und dies
ſaß du in Not und Sorgen warſt und ein Buch dir herz=
afriſch
darüber hinweghalf, oder ein anderes dir deine
erdoppelte? Ach und ſag mir endlich noch, kennſt du
daß du beim Leſen deine Welt mit der des Buches
üdaß du ſtunden= oder gar tagelang in dieſer neuen
ſckeſt und daß du dennoch, als du in deine Welt zurück=
lötzlich
neuen Mut und neue Kraft hatteſt, deine Welt
jehan und ihr in Arbeit und Pflichterfüllung zu geben, was
von ir verlangte?
M abe dich viel gefragt, Freundchen, entſchuldige. Aber
unir nun ſagſt, daß du das eine oder andere davon kennſt,
vez ich, daß du Bücher beſitzeſt.
hn Ihnen jedoch, mein Herr, der Sie nichts von alledem
jerde ich beſtenfalls zur Kenntnis nehmen, daß Sie eine
ahek haben.
Luftſchutzdienſt
Ortsgruppe Darmſtadt.
ausſeWchhndienſtplan vom 27. Oktober bis 2. November 1935.
iermuppe I (Müller): Samstag, den 2. November, Kame=
ka
)ſhaftsabend im Apoſtelhof (früher Perkeo), Alexan=
dermiße
. Zeit: 20.30 Uhr.
ütergruppe 14 (Füllberth): Montag den 28.
nrahld lkttde, Blockwarte=Appell einſchl. Stellvertreter, Ort: Leſe=
einſaalu
Techniſche Hochſchule. Die Blockwarte verſammeln ſich
ſubümttiſch um 20.25 Uhr vor dem Hauptportal der Techniſchen
Gockſtule.
ierzppe IV (Berg): Reviergruppen=Appell der
Unnergruppen 4a, 4b, 4e Dienstag, den 29. Oktober.
ſiſchen Ortt ſei Kam. Bauer, Schwanenſtraße 61. Zeit: 20.30 Uhr.
Säntiſche Blockwarte und Stellvertreter haben anzutreten.
ſiermuppe V (Flach): Untergruppe 5a (Elsner);
Mütwoch, den 30. Oktober, Appell der Arbeitsgemeinſchaf=
ten
UaIV. Sämtliche Blockwarte und Luftſchutzhauswarte die=
lſer
Abeitsgemeinſchaften haben anzutreten. Ort: Kneipſaal
ſen Ader =Aſſunger Turnhalle. Zeit: 20.15 Uhr.
Es Ahiernuppe VI (Dieter): Untergruppe 6a (Plößer):
llen Mitkwch, den 30. Oktober, Beſichtigung des Schutzraumes in
auch 4 der jAndeshypothekenbank, Paulusplatz. Sämtliche Blockwarte
tragsreſ undd luftſchutzhauswarte haben anzutreten. Ort: Treffpunkt
deuſt Ternoe. Zeit: 20.00 Uhr pünktlich.
Gebot / 7 keitag, den 1. November, Sitzung der Verſammlungs=
ſchaftsſcleitür
der Reviergruppe II. Ort: Reſtauration Rehberger,
inan Ecke ſies= und Nieder=Ramſtädter Straße. Zeit: 20.15 Uhr.
(sgruye Darmſtadt: Donnerstag, den 31. Oktober, 5. Schu=
lungabend
für die Revier=, Gemeinde= und Untergrup=
vennſter
. Ort: Luftſchutzhaus, Rheinſtraße 75. Zeit: 20.00
9e0. Uhm dieſer Schulungsabend iſt für jeden Revier=, Gemeinde=
undd
Uttergruppenführer Dienſt.
aſtſchuthule: Montag, den 28. Oktober, Beginn des 35.
ehggngs für Luftſchutzhauswarte (Nachmittags=Lehrgang).
Zeitt. 6,00 Uhr. Beginn des 36. und 37. Lehrgangs für Luft=
ſchum
huswarte (Abend=Lehrgänge). Zeit: 20.00 Uhr.
) nächſte Lehrgang für Laienhelfer beginnt am
Die gsug, dem 5. November, abends 20.00 Uhr, in der Luft=
ſchumſtule
, Rheinſtraße 71.
Der Ortsgruppenführer.
J. A. gez. Dr. Scriba, Organiſations=
und Propagandaleiter.

9s Deutſche Rote Kreuz, Sanitätskolonne 1 Darmſtadt,
dert ſterlandsliebende, tatkräftige Männer, die körperliche
ſtungsihigkeit und geiſtige und ſeeliſche Eignung für die her=
raggnen
Aufgaben im Dienſte des Roten Kreuzes an Volk
2 Vaiteland beſitzen, zur umgehenden Meldung auf. Den Sani=
Skolilyen vom Roten Kreuz ſind von unſerem Führer Adolf
vler, Uße Aufgaben zugewieſen worden. Es ſeien hier nur er=
e
hnt: te Beteiligungen im Amtlichen Sanitätsdienſt der
hrmaut im Kriege, die Ergänzung des Luftſchutz= Sanitäts=
enſtes
im Rahmen des behördlichen Sicherheits= und Hilfs=
ſſtes
die Durchführung des allgemeinen Rettungs= und
Aisdienes (Sanitätswache) und die Hilfeleiſtungen bei außer=
Wböhmſſen Notſtänden. Die Erfüllung all dieſer Aufgaben ſetzt
/ Erf.mng ausreichender Kräfte voraus. Es ergeht deshalb an
Mörniche Bevölkerung unſerer Stadt die Aufforderung, ſich
dieswichtigen, vaterländiſchen Aufgaben zur Verfügung zu
Uen.

Beamtenſchaft und Nationalſozialismus.
Mitteln der vorhandenen nichtnationalſozialiſtiſchen Beamten=
ſchaft
die Möglichkeit geboten wird, den Geiſt des Nationalſozia=
EinneJayeestngangbesheicserronnors lismus zu erfaſſen. Auf der anderen Seite erkennen der national=
ſozialiſtiſche
Staat und die nationalſozialiſtiſche Bewegung die
Notwendigkeit und Unentbehrlichkeit des Berufsbeamtentums
Deutſcher Verwalkungs=Akademien.
reſtlos an und haben für das Berufsbeamtentum Unendliches ge=

Zum erſten Male ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revolution
verſammelten ſich am 12. Oktober 1935 in Dresden die Vertreter
der deutſchen Beamtenhochſchulbewegung mit Vertretern der Par=
tei
und der Behörden zu einer Jahrestagung des Reichsverban=
des
Deutſcher Verwaltungs=Akademien. Der Reichsverband ſtellt
die Zuſammenfaſſung aller deutſchen Verwaltungs=Akademien dar,
die unter Führung des Staatsſekretärs und Chefs der Reichs=
kanzlei
Dr. Lammers in den vergangenen zwei Jahren nach
nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen neu durchgegliedert wurden.
Eine große Anzahl von hohen Perſönlichkeiten aus Staat und
Partei wohnten der Tagung als Ehrengäſte bei.
Die Feſtſitzung wurde mit einer Anſprache des Führers des
Reichsverbandes, Staatsſekretär und Chef der Reichskanzlei Dr.
Lammers, eröffnet. Staatsſekretär Dr. Lammers gliederte
ſeinen Vortrag in Ausführungen über das deutſche Beam=
tentum
im nationalſozialiſtiſchen Staat, ſolche
über die Beamtenfortbildung und ſolche über den Stand der Ar=
beiten
des Reichsverbandes im gegenwärtigen Augenblick. Im
erſten Teil ſeines Vortrages wies er zunächſt auf den gewandel=
ten
Staatsbegriff hin. Nicht irgendein abſtraktes Volk, irgend=
ein
Boden und irgendein Raum können in ihrer Zuſammenfaſ=
ſung
nach nationalſozialiſtiſcher Auffaſſung einen Staat darſtellen,
ſondern nur dann liegt ein Staat vor, wenn die Staatsgewalt
den Raumbedingungen des Staates und der Volksbeſchaffenheit
angepaßt und für ſie geeignet und zweckm ßig iſt. Das Volk iſt
der wichtigſte Teil des Staates, Staat und Volk ſind eine un=
lösliche
Einheit. Der Staat wird geſchaffen durch die Gemein=
ſchaft
von Blut und Raſſe, durch die Verbundenheit mit Scholle
und Heimat, durch Geſinnung und Bekenntnis zu völkiſcher Kul=
tur
. Die richtig geformte Staatsgewalt im deutſchen Staat
äußert ſich in einer autoritären Staatsführung in Uebereinſtim=
mung
mit dem Willen des Volkes. Als Diener des Staates
kann der Beamte, weil der Staat nur die notwendige Lebens=
form
des Volkes iſt, heute unter keinen Umſtänden in einem
Gegenſatz zum Volke ſtehen. Im Aufbau des Staates aber hat
die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei eine hervor=
ragende
und maßgebende Stellung. Sie iſt und bleibt, wie ver=
faſſungsrechtlich
feſtgelegt, die Trägerin des deutſchen Staats=
gedankens
. Sie hat, wie der Führer jüngſt in Nürnberg geſagt
hat, den geſchichtlich gewordenen Auftrag, ſtändig zu ſorgen für
die Erziehung des geſamten Volkes im Sinne der nationalſozia=
liſtiſchen
Weltanſchauung und im Sinne der vom Nationalſozia=
lismus
gepflegten Staatsidee. Sie muß in der Uebergangszeit,
in der wir leben, für eine ſtändige Ueberwachung der noch nicht
reſtlos nationalſozialiſtiſch ſichergeſtellten Entwicklung ſorgen. So=
lange
es noch nicht möglich iſt, daß alle Beamten möglichſt von
ihrer Jugend an im nationalſozialiſtiſchen Geiſt erzogen, nicht
nur äußerlich, ſondern auch innerlich mit ganzem Herzen treue
Gefolgsmannen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſind, bleibt
nichts anderes übrig, als einmal dafür zu ſorgen, daß der Beam=
tennachwuchs
aus dem Kreiſe beſter Nationalſozialiſten ausge=
wählt
wird und daß ferner mit allen zur Verfügung ſtehenden

Bachkantate in der Johanneskirche. Wir weiſen noch ein=
mal
darauf hin, daß heute abend in der Johanneskirche die Auf=
führung
der Bachkantate Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir
ſtattfindet. Der Kirchenchor der Johannesgemeinde in Gemein=
ſchaft
mit dem Heſſiſchen Singekreis unter der Leitung von Herrn
Dipl.=Ing. Günter Simony hat ſich dieſes ſchöne Werk zur
Aufgabe geſtellt. Außer der Kantate werden noch Chöre des Mei=
ſters
und zwei Motetten von Heinrich Schütz für 5 Stimmen
Herr, auf dich traue ich und So fahr ich hin vom Chor geſun=
gen
werden. Der Eintritt iſt frei. Programme ſind am Eingan
der Kirche erhältlich. Eine Kollekte am Ausgang zur Deckung der
Unkoſten.
Stadtbücherei. Wegen der feierlichen Eröffnung der Woche
des deutſchen Buches 1935 im Saalbau iſt die Bücherei am Mon=
tag
, den 28. Oktober, von 18 Uhr ab geſchloſſen.

Deutſcher Volksgenoſſe!
Auch du haſt die Pflicht.
deinem Volke zu helfen!

Spende

auf die Konten der Kreisführung Darmſtadt des
Winterhilfswerkes: Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Nr. 5000, Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft
Nr. 16 000, Darmſtädter und Nationalbank, Filiale
der Dresdner Bank, Nr. 3500.
Mit vollen Segeln in den Kampf für das WAW
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Biochemiſcher Verein Darmſtadt. Wir verweiſen
auf die Anzeige unſeres Vortrages über die Nieren, ihr Bau
und ihre Krankheiten.
Hiſtoriſcher Verein. Auf dem erſten Vortragsabend
dieſes Winters ſpricht am Montag, dem 28. ds. Mts., 18.00
Uhr, im Realgymnaſium Regierungsbaumeiſter Zichner aus
Wiesbaden über: Burgen am Rhein (vom Wehrturm zum
Wohnturm) Der Redner iſt den Mitgliedern wohlbekannt
durch frühere Vorträge, vor allem auch durch die prächtige Füh=
rung
im Rheingau in dieſem Frühjahr. Auch der jetzige Vor=
trag
, der durch etwa 70 Lichtbilder erläutert wird, ſoll einen
Ausflug nach den Rheinburgen im kommenden Sommer vor=
bereiten
.
Wiederſehensfeier der Reſ.=Feldbäcker 17 der
25. (Heſſ.) Reſ.=Diviſion Train=Batl. 18. Am 3. November
ds. Is findet in Gießen im Hotel Hindenburg, Seltersweg,
eine Wiederſehensfeier der obigen Formation ſtatt. Alle Kame=
raden
, die noch daran teilnehmen wollen, melden ſich bei Kam.
Bäckermeiſter Bauer=Schotten.
Städtiſcher Saalbau. Heute abend 8 Uhr Tanz.
Kapelle Schlupp ſpielt. Eintritt frei.
Reſtaurant Sitte‟. Willy Melchior ſpielt heute zum
Tanz.

leiſtet. Dem deutſchen Berufsbeamtentum iſt durch die Ueber=
nahme
der Reichsregierung durch den Führer Sinn und Auf=
gabe
nach langem Niedergang eigentlich erſt wieder neu gegeben
worden. Die Beziehungen zwiſchen Beamtenverbänden und Ver=
waltungsakademiebewegung
ſind durch das gemeinſame Ziel des
Kampfes für den Nationalſozialismus erfreulich vertieft und ge=
feſtigt
worden. Auch das Intereſſe der Beamtenſchaft ſelbſt für
die Schulung an den Verwaltungs=Akademien iſt im ſteten Wach=
ſen
begriffen, da die Verwaltungs=Akademien jetzt von einer ein=
heitlichen
weltanſchaulichen Grundlage aus die Fachſchulung be=
treiben
, wobei die eigentliche weltanſchauliche Schulung außer=
halb
der Fachſchulung ſelbſtverſtändlich der Partei überlaſſen
bleibt.
Den Feſtvortrag hielt der Leiter der Verwaltungs=Akademie
der Provinz Sachſen, Oberbürgermeiſter Dr. Dr. Weide=
mann
, ſtellv. Vorſitzender des Deutſchen Gemeindetages, über
das Thema: Führertum in der Verwaltung.
Die beſondere Verbundenheit der Verwaltungsakademiebewe=
gung
mit dem Reichsbund der Deutſchen Beamten zeigte dann
eine Anſprache des Reichswalters des Reichsbundes der Deutſchen
Beamten, Hermann Neef, des Leiters der Verwaltungs=Akademie
Berlin.
Den Geſchäftsbericht erſtattete der Geſchäftsführer des Reichs=
verbandes
Dr. Müßigbrodt. 24 Hauptanſtalen und 20 Zweig=
anſtalten
beſtanden bei der Uebernahme der Führung durch den
Führer des Reichsverbandes. Die Zahl der Hauptanſtalten iſt
inzwiſchen auf 28, die Zahl der Zweiganſtalten auf 39 geſtiegen.
Die Zahl der Geſamthörer iſt von 32 269 im Studienjahr 1932/33
auf 122 110 im Studienjahr 1934/35 geſtiegen. Das bedeutet
eine Steigerung von 378 Prozent. Die Zahl der ordentlichen
Hörer hat ſich im gleichen Zeitraum von 12 115 auf 36 358 ver=
mehrt
. Unter den Lehrern befanden ſich im Studienjahr 1934/35
415 Hochſchullehrer, 439 Beamte des höheren Dienſtes und 192
ſonſtige Perſönlichkeiten.
Die Veranſtaltung ſchloß damit, daß Staatsſekretär Dr. Lam=
mers
ein Telegramm des Führers verlas, in dem dieſer dem
Reichsverband und der Verwaltungsakademiebewegung für die
aus Anlaß der Jahrestagung ihm übermittelten Grüße und für
die geleiſtete Arbeit dankte und für die zukünftige Arbeit ſeine
beſten Wünſche ausſprach.
Die Dresdener Tagung war zugleich Auftakt für die Arbeit
an den Verwaltungsakademien für das kommende Winterſemeſter.
Auch die Verwaltungsakademie Darmſtadt mit ihrer
Zweiganſtalt in Mainz rüſtet ſich zur neuen Semeſter=
arbeit
. Das Vorleſungsverzeichnis für das Winterſemeſter 1935/36
wird in Kürze erſcheinen. Es wird allen früheren Hörern koſten=
los
zugeſtellt. Außerdem wird es bei den in Frage kommenden
Dienſtſtellen des Reiches, des Landes und der Gemeinden uſw. in
Umlauf geſetzt. Nähere Bekanntmachung erfolgt nach Erſcheinen.
Die Vorleſungen werden in Darmſtadt und in Mainz in der
erſten Woche des Monats November beginnen.

Sehr guker Erfolg Darmſtädker Zithermuſik.

Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen 1896 und Zitherkranz Darm=
ſtadt
beim Wertungsſpiel in Schwanheim a. M. Am Sonntag
fand nach der Umſtellung und Einreihung der Zithervereine in
die Reichsmuſikkammer zum erſtenmal ein Wertungsſpiel inner=
halb
der Landſchaft Heſſen=Naſſau in Schwanheim ſtatt. Außer
dem Konzert=Zitherverein Schwanheim unterzogen ſich der Wer=
tung
neun Vereine. Von der früheren Form abgewendet, einen
Pflichtchor zu ſpielen, konnte ſich ein jeder Verein ſeinen Chor
nach eigenem Ermeſſen wählen. Der Zitherklub Darmſtadt= Beſ=
ſungen
1896 hatte ſich dadurch mit der Fandaſie über das Lied
Es liegt eine Krone, von Ludwig, vertraut gemacht und konnte
mit dieſem Stück die höchſte Punktzahl erreichen. Der Zitherkranz
Darmſtadt ſpielte ein Alven=Idyll, von Wormsbacher, und konnte
die zweitbeſte Punktzahl erreichen. Der Zitherklub Darmſtadt=
Beſſungen hat unter ſeinem bewährten Dirigenten, Herrn Rich.
Münch, erneut ſeine Spitzenſtellung auf dem Gebiet der deut=
ſchen
Zithermuſik in unſerem Rhein=Maingebiet bewieſen. Der
unter Gg. Knörzers Leitung ſtehende Zitherkranz Darmſtadt
hat eine unermüdliche Arbeit ſeines Dirigenten bewieſen. Mögen
beide Vereine auch für die Zukunft ihre erſprießliche Arbeit fort=
ſetzen
.
Schüht Waſſerleitungen und Waſſermeſſer
gegen Froſt!
Die Waſſerabnehmer ſind nach den Waſſerlieferungsbedin=
gungen
des Städtiſchen Waſſerwerks (§ 4 und § 5) zu Schutz=
maßnahmen
verpflichtet. Wir empfehlen daher zur Beachtung:
Waſſerleitungen.
Im Keller ſind Fenſter und Türen dauern geſchloſſen zu hal=
ten
und, wenn dieſe ins Freie führen, mit Stroh, Tüchern uſw.
zu verkleiden.
Bei anhaltendem Froſt (minus 5 Grad Celſius) iſt es außer=
dem
erforderlich, die Waſſermeſſeranlage und die In=
nenleitungen
mit froſtſchützendem Iſoliermaterial genügend
zu verſehen. Gegebenenfalls muß eine Erwärmung der betref=
fenden
Räume ſtattfinden.
Zur Nachtzeit empfiehlt ſich auch ein Abſperren und Ent=
leeren
der Waſſerleitung an dem nach dem Waſſermeſſer ein=
gebauten
Haupthahn, der mit Entleerungshähnchen verſehen ſein
muß. Beim Fehlen eines ſolchen iſt deſſen Einbau dringend er=
forderlich
, da ein Abſtellen vor dem Waſſermeſſer nur vom Waſ=
ſerwerk
ſelbſt oder in dringenden Fällen von einem zugelaſſenen
Privatinſtallateur vorgenommen werden darf.
Eingefrorene Waſſerleitungen ſind ſofort von einem zuver=
läſſigen
Inſtallateur aufzutauen und die Urſache des Einfrierens
durch einen beſſeren Schutz zu beſeitigen.
Iſt ein Waſſermeſſer eingefroren, ſo benachrichtige man ſo=
fort
die Direktion der ſtädtiſchen Betriebe (Telephon Stadtver=
waltung
1500).
Waſſerableitungen.
Beſondere Aufmerkſamkeit iſt hier den Kloſetts zuzuwenden,
da die mit Waſſer gefüllten Syphonrohre und Spülkäſten leicht
einfrieren können. Bei Froſtwetter ſind daher die Aborträume
nach außen möglichſt geſchloſſen zu halten. Die Spülkäſten ſollen
nach jeder Benutzung des Kloſetts unter Abſtellung des Waſſer=
zulaufs
vollſtändig entleert werden. Häufiges Eingießen war=
mer
Abwäſſer aus der Haushaltung in die Kloſetts verhindert
die Eisbildung an den Syphonrohren.

Da kann einer ſagen,was er will
bei Perſil hab ich’s mal wieder richtig gemerkt: man hat halbe Arbeit, billiges
Waſchen und doch immer die herrlichſte Wäſche! Aber man muß erſt dahinter=
kommen
im richtigen Gebrauch liegt nämlich das Geheimnis!

13431

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 26. Okt. Säuberung der Obſtbäume.
Zur einheitlichen Durchführung einer zweckmäßigen Bekämpfung
der Obſtbaumſchädlinge und Pflege der Bäume werden die Obſt=
baumbeſitzer
polizeilicherſeits aufgefordert, alle Obſtbäume auf
ihren Grundſtücken abzukratzen, zu bürſten und zu reinigen. Die
Baumkronen ſind zu lichten und von dürren Aeſten zu befreien.
Dürre Bäume ſind vollſtändig zu beſeitigen. Eine Obſtbaukom=
miſſion
, die ſich aus ſachverſtändigen Mitgliedern des Obſt= und
Gartenbauvereins und Polizeiorganen zuſammenſetzte, nahm in
den letzten Wochen eine Beſichtigung der Obſtbaumgrundſtücke
unſerer Gemarkung vor. Dabei wurden die Obſtbaumgrundſtücke.
die einer gründlichen Reinigung bedürfen, mit einem weißen
Ring bezeichnet. Bäume, die vollſtändig entfernt werden müſſen,
wurden mit einem weißen Kreuz verſehen. Die Reinigung muß
ſpäteſtens bis zum 31. März kommenden Jahres durchgeführt
ſein. Dieſen Vorſchriften muß ſeitens der Obſtbaumpflanzer
unbedingt Folge geleiſtet werden bei Nichteinhaltung erfolgt die
Durchführung auf Koſten der Säumigen. Kinderbei=
hilfen
. Nach einer Verordnung der Reichsregierung vom 15.
September ds. Js. werden an kinderreiche Familien mit 4 und
mehr Kindern unter 16 Jahren Kinderbeihilfen gewährt. Dies=
bezügliche
Anträge können von den in Betracht kommenden
Familien auf Zimmer 4 der Bürgermeiſterei geſtellt werden, wo
auch die näheren Bedingungen zu erfahren ſind. Bäuer=
liche
Werkſchule. Am Montag, dem 4. November ds. Js.,
beginnt der ordentliche Lehrgang 1935/36 an den Bäuerlichen
Werkſchulen. Intereſſenten erfahren näheres über Alter der
Teilnehmer, Schulgeld, Lehrplan uſw. bei den Beamten der Werk=
hochſchule
, bei denen auch Anmeldungen entgegengenommen
werden.
Er. Wixhauſen, 25. Okt. Schulungsabend der NSDAP.
Am Donnerstag abend fand im kleinen Saale Zur Krone ein
Schulungsabend ſtatt. Pg. Madre=Eberſtadt, der Redner des
Abends, hatte als Thema ſeines Referats Die Judenfrage ge=
wählt
. Mit einer regen Ausſprache wurde der gut beſuchte Abend
beſchloſſen.
J. Griesheim, 26. Okt. Der Kaninchenzuchtverein Edle Raſſe‟
hält am heutigen Sonntag im Rheingauer Hof ſeine diesjäh=
rige
Lokalſchau ab. Es iſt dies alljährlich die Heerſchau inner=
halb
des Vereins für die folgenden größeren Schauen. Um auch
den Zielen des Reichswerbandes Deutſcher Kleintierzüchter, der
dem Reichsnährſtand angegliedert iſt, gerecht zu werden, hat der
rührige Verein jetzt auch eine Geflügelgruppe gegründet, die die=
ſes
Jahr das erſtemal mit ausſtellt. Es werden ſomit den Be=
ſuchern
neben vielen Raſſen in Kaninchen und Pelzſachen auch
verſchiedene Hühnerraſſen gezeigt werden. Auch die Tombola iſt
reichhaltig und Schießluſtigen winken wertvolle Zuchttiere, ſo daß
ſich für jeden der Beſuch nur lohnen kann. Winterhilfs=
werk
1935/ 36. In der kommenden Woche. Donnerstag, den
31. Oktober, gehen unſere Frauenſchaftsmitglieder von Haus zu
Haus und ſammeln für das Winterhilfswerk Lebensmittel, auch
Marmelade wird dankend entgegengenommen. Abfahrt
der Ferienkinder. Die in unſerer Gemeinde hefindlichen
Ferienkinder kehren am Montag 28. Oktober in ihre Heimat
zurück. Abfahrt mit der Straßenbahn an der Hofmannſtraße um
10.42 Uhr vormittags. Lagerung von brennbaren
Flüſſigkeiten. Wer auf ſeinem Grundſtück brennbare Flüſ=
ſigkeiten
(Benzin uſw.) in Fäſſern lagert, hat dies bis Mittwoch,
30. Oktober d. J., auf der Bürgermeiſterei, Zimmer 1, zu melden.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 26. Okt. Obſt= und Gartenbau=
verein
. Zur Förderung des Obſtbaues werden in dieſem
Herbſt für Obſtbaumpflanzungen von mindeſtens 10 Stück auf
einem Grundſtück Reichszuſchüſſe gewährt. Es ſoll mit dieſer
Maßnahme erreicht werden, daß die Zahl der anzupflanzenden
Obſtbäume vergrößert wird. Die Gewährung des Zuſchuſſes iſt
an beſtimmte Richtlinien gebunden. Nähere Auskunft erteilt der
Vorſitzende des Obſt= und Gartenbauvereins, der auch hinſichtlich
der Sortenauswahl beratend zur Seite ſteht. Die Friſt iſt nur
kurz bemeſſen, weil die Anpflanzung noch in dieſem Herbſte vor=
genommen
werden muß. Baldigſte Antragſtellung iſt daher er=
forderlich
, wenn Berückſichtigung erfolgen ſoll.
G. Ober=Ramſtadt, 25. Okt. Am kommenden Dienstag wird
nun durch die Frauenſchaft eine Sammlung von Brotaufſtrich
(Gelee, Marmelade) für das WHW. hier durchgeführt.

Sclberes Auld Angau vei Sieuurg.
Fernlaſtzug ſtößt mit Perſonenzug zuſammen.
Zwei Toke.
k. Dieburg, 26. Okt. An der ſchrankenloſen Bahnkreuzung
der Straße DieburgGundernhauſen ſtieß heute morgen 5 Uhr
der Perſonenzug aus Richtung Groß=Zimmern mit einem Laſtzug
zuſammen, der aus Waldſee in der Pfalz ſtammt. Ein fürchter=
licher
Schlag weckte die nächſten Anwohner, die die Sanitäts=
kolonne
und die Polizei alarmierten. Der Motorwagen, welcher
gerade mit dem vorderen Teil ſich auf den Schienen befand, als
der Zug herankam, wurde auf die Seite geſchleudert; der mit
Papierballen beladene Kaſtenwagen wurde abgeriſſen, während
der Anhänger wenig beſchädigt wurde. Der Motor und das
Untergeſtell des Laſtwagens wurden zur Unkenntlichkeit zertrüm=
mert
, und zwiſchen dieſen Trümmern lag der Fahrer und Beſitzer
des Wagens, Joſef Furquett aus Waldſee, deſſen Tod auf der
Stelle eingetreten ſein mußte. Der Beifahrer Wilh. Hamm=
ließer
wurde ein Stück Wegs fortgeſchleudert und blieb mit
Teilen des Führerſitzes ſchwer verletzt dort liegen. Mittlerweile
hatte die Polizei die Straße abgeſperrt und die ſich anſammeln=
den
Autos umgeleitet. Die Sanitäter verbanden den Schwer=
verletzten
und brachten ihn in das St. Rochusſpital, wo er in=
zwiſchen
an den ſchweren Verletzungen geſtorben iſt. Hilfreich
betätigten ſich bei dem Unfall die Herbeigeeilten, die mit La=
ternen
die Unfallſtelle beleuchteten, damit die erſten Anordnungen
bei der Dunkelheit zweckmäßig ausgeführt werden konnten.
Die Maſchine bzw. der Zug wurde, nachdem auch die Leitung der
Station Dieburg verſtändigt war, mit ziemlicher Verſpätung ab=
geſchleppt
. Kurz nach 7 Uhr traf die Staatsanwaltſchaft ein,
welche die entſprechenden Feſtſtellungen und photographiſchen Auf=
nahmen
vornahm.
Zu dem ſchweren Verkehrsunglück an dem unbeſchrankten
B übergang bei Gundernhauſen teilt die Reichsbahn=
direktion
Mainz mit: Heute morgen fuhr auf dem unbe=
ſchrankten
Provinzialſtraßen=Uebergang der Nebenbahn Rein=
heim
-Dieburg ein Laſtkraftwagen gegen die Lokomotive eines
Perſonenzugs. Der Fahrer Joſef Furquett aus Waldſee (Vfalz)
wurde getötet, der Mitfahrer lebensgefährlich verletzt. Wahr=
ſcheinlich
liegt Unvorſichtigkeit des Kraftwagenfahrers vor, der
mit voller Geſchwindigkeit trotz deutlich ſichtbarer Signale in die
Lokomotive hineinfuhr.
Ci. Erbach, 26. Okt. Preisſchießen im Kreisjäger=
meiſterbezirk
Erbach. Das Schießen der Jäger des Kreis=
jägermeiſterbezirks
Erbach um die Plakette der Deutſchen Jäger=
ſchaft
, das im Laufe dieſes Monats auf zur Verfügung ſtehenden
Schießſtänden bei regſter Beteiligung ſtattfand, iſt nunmehr ab=
geſchloſſen
. Das Schießen war weſentlich vielgeſtaltiger als ſeit=
her
. Geſchoſſen wurde teils auf ſtehende, teils auf laufende Ziele.
Die bronzene Plakette wurde bei 300375, die ſilberne bei 376
bis 450 und die goldene bei 451 und mehr Punkten von 600 er=
reichbaren
Punkten erworben. Der beſte Schütze wurde Dr. Völ=
ker
=Michelſtadt der ſich mit 442 Punkten nicht nur die ſilberne
Plakette ſondern auch den Titel Meiſterſchütze des Kreisjäger=
meiſterbezirks
Erbach im jagdlichen Schießen erſchoß. Die bron=
zene
Plakette erhielten Förſter Schwöbel= Bullau, Optiker A.
Heimel=Michelſtadt, Hilfsförſter Weyrauch=Saubuche, Bauer
H. Meiſinger=Kirchbrombach, Hilfsförſter Lehr= Gammels=
bach
, Kanzleiſekretär Langhammer=Michelſtadt. Hegering=
führer
Dingeldein=Reichelsheim, Gg. Beckmann= Rothen=
berg
, Förſter Ohlenſchläger=Güttersbach, Hegeringführer
Dr. Reinshagen=Reichelsheim und Bauer W. Jäger=
Obermoſſau. Höchſtleiſtungen auf einzelne Scheiben erzielten bei
Rehbock: Bauer Meiſinger=Kirchbrombach, bei Fuchs bei
Keiler ſtehend und bei Keiler laufend: Dr. Völker= Michel=
ſtadt
, bei Wilddieb verſchwindend: Gg. Heckmann= Rothen=
ſerg
, bei Piſtole: A. Stein=Mümling=Grumbach und bei Ton=
tauben
: Förſter Ohlenſchläger=Güttersbach. Abſchied
der Wehrpflichtigen. Im morgigen Hauptgottesdienſt
findet eine kirchliche Verabſchiedung der Wehrpflichtigen unſeres
Kirchſpiels ſtatt.
Hirſchhorn, 26. Okt. Waſſerſtand des Neckars am

25. Okt. 1,50 Meter. am 26. Okt. 1,53 Meter, morgens 5.30.

für die Woche vom 27. Okt. bis 2. Nov. 1
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V., C
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinhe
43 ErbachEberbach (zwiſchen Schöllenbach und Kailk,
17. 8. bis auf weiteres für Laſtkraftwagen über 5
Geſamtgewicht geſperrt. Umleitung: BeerfeldenS
Gaimühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinhefß
BeerfeldenGammelbachEberbach vom 11. 6. bis au
geſperrt. Umleitung: Finkenbach-Hirſchhorn oder S.ſHe
Gaimühle.
Frankfurt a. M.Mannheim (zwiſchen Klein=Rohrhe
Rohrheim, zwiſchen Biblis-Bürſtadt und zwiſchen
gang Lampertheim-Landesgrenze) vom 12. 8. bis au
geſperrt. Umleitung über die Bergſtraße. Die Zu
Groß=Rohrheim-Biblis und Bobſtadt erfolgt ube
ſtehenden Oſt=Weſt=Straßen
NauheimTrebur vom 12. 8. bis auf weiteres geſperr=
tung
: Hof Schönau.
BabenhauſenSchaafheim vom 2. 9. bis auf weiteres
Umleitung: LangſtadtKleeſtadt.
HeppenheimFürth, Km. 34,1137,00 (Guldenklinge
Mitlechtern), vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt
tung: für Perſonenwagen BonsweiherMörlenbach,
wagen WeinbeimMörlenbach.
Reinheim-Lengfeld (Ortsdurchfahrt Reinheim) Km.
23,60 bis auf weiteres geſperrt. Umleitung in
Haupt=, Bahnhofs= und Ueberauerſtraße.
OffenbachSprendlingen: Km. 26,0 210 vom 16. 10. I
geſperrt. Umleitung: Frankfurt a. M.=Süd Neu
oder GravenbruchWildhof.
SpachbrückenGroß=Zimmern und SpachbrückenHabitz?
22 bis 29. 10. in der Ortsdurchfahrt Spachbrücken
Umleitung: Tannenbaum-Gundernhauſen und R
Lengfeld.
t. Gernsheim. 25. Okt. In den letzten Tagen beſchäft
denn je die Frage einer Zu= und Abfahrtsſtraße zur
an der Straße Gernsheim-Hähnlein. Schon oft hat
an den maßgebenden Stellen eingeſetzt, aber immer ohr
Jetzt, wo die Autobahn in ſeiner ganzen Länge eröffnet
ſich ein ſtarkes Fehlen einer Zu= und Abfahrtsſtraße ſü
wohner des Riedes Bergſtraße und Rheinheſſen bemer
zwar für die heimiſche Induſtrie ſehr nachteilig. Au
Grunde hat Bürgermeiſter Schnauber=Gernsheim noch ei
ſuch unternommen. Zu einer Verſammlung hat er ſäm
hierfür intereſſierten Kreiſe eingeladen, und zwar ſämtl
germeiſter der umliegenden Ortſchaften ſowie Rheinhe
der Bergſtraße, ſowie die Induſtrie und Geſchäftswelt. So
Anweſenden wurde die dringende Notwendigkeit einer
Abfahrtsſtraße zur Autobahn im hieſigen Abſchnitt a
Man will jetzt nochmals bei der zuſtändigen Behörde
werden.
Gernsheim, 26. Okt. Waſſerſtand des RheilMnaunge
25. Okt. +0,03 Meter, am 26. Okt. +0,01 Meter, morger; h meine !
Mörfelden, 26. Okt. Ehrung eines Altvet
tter
durch den Führer. Der Altveteran Jakob Becker, de
igerin
hier wohnende Kriegsveteran von 1870/71, feierte von
Tagen ſeinen 88. Geburtstag. Die Kriegerkameradſchaft
ihn zum Ehrenmitglied. Der Führer und Reichskanzler
dem Altveteranen ſein Bild mit Unterſchrift und ließ i

größeren Geldbetrag zugehen.
Lpd. Büdingen, 26. Okt. Schwerer Autounf
Büdingen. Ein Kraftwagenbeſitzer aus Gelnhauſ
im Anſchluß an eine Feier in Lieblos einen Unterofff ;/ ſuch enen
Büdingen bringen und nahm auch deſſen Braut mit. 2 Cden im
Büdingen rannte der Wagen gegen einen Baum und 1A wen
ſich. Der Unteroffizier erlitt neben einem Schädelbruch w
Oie
tere ſchwere Verletzungen. Das Mädchen trug neben
Verletzungen einen Armbruch davon während der Krat Boll
beſitzer faſt keinen Schaden nahm. Die beiden Verletzter
einem Krankenhaus zugeführt werden.
Fam.

Eine Höhensonne‟ als
Weihnachts-Geschenk
...wäre das nicht eine
gute ldee? Die neuen
Modellesind im Preise
so niedrig gehalten,
um es jeder Familie
zu ermöglichen, sich
eine eigene Höhen-
sonne
" für das Heim
anzuschaffen. Kompl.
Apparate von 98.-RM bis 241.20 RM.
Verlangen Sie kostenl. Prospekte von der
OUARZLAMPEN GESELLSCHAFT
m. b. H., Honau a. M. / Postfach 74

DIEEE E

Anhänger
für Perſ.=Wagen
10 Ztr. Tragkr.,
zu verkaufen.
Schaffrodt.
Rheinſtraße 53
Tel. 3658.

T8449)

Krauf
wird eingeſchnit=
ten
. Mahr, Sand=
bergſtr
. 35. (*fg

Reiſerbeſen
liefert Wiesner,
Groß=Umſtadt
(Heſſen) 38.
(I.7499)

(9787

Darmstadt, Obrichweg 16, Telefon 161

Anhänger
für Personenwagen mit orig.
Teilen aller Fabrikate liefert
billig und gut
J. Donges& Wiest
Heinrichsstraße 52 (UV 966

ERAmo

TONNER
Lager u. selbst.
(a
Verkauf
Darmstadt
Hm Herrenacker 15
Telephon 2343

Hanomag
Cabr., 2/2=Sitzer,
in ſehr gut. Zu
ſtand, ſehr billig
zu verkfn. Näh
Standard= Tank=
ſtelle
. Ecke Bis=
marck
= u. Feld=
ergſtraße
.

Sehr gut erhalt.
Perſ.=Wagen
u. Anhänger zu
kaufen geſ. Ang.
unt. N 66 Gſch.

Buck od. 9KW
neues Modell
geſucht.
Ang. N 63 Gſch.

Ford=
Limoufine
4721 P5
i. ganz erſtklaſſ.
Zuſtand preisw.
zu verkaufen. (=
Rinner.
Rheinſtraße 30

Beamter
ſucht 400 Mark
aus Priv. gegen
ute Sicherheit
Mon. Rückzahlg.
n. Vereinb. (*s
Ang. N 19 Gſch

Einfam. Haus
neuzeitl., 5-6 Z.
und Zubehör in
Darmſt. o. Vor=
ort
, ev. a. Berg
ſtr., zu kauf. geſ
Anz. bis 15 000
mögl. Ang. u.
N 40 Geſchſt. (=

Hochrenkabel
Etagen=Haus. 5
Zim. u. Badez.,
m. Ver. u. Bal=
kons
u. kl. Gar=
ten
i. beſt. Zuſt.,
nahe Rheinſtr.,
ſehr günſtig zu
verk. Ang. unt.
N 48 Geſchſt.*

Modernes
Finfam. Haus
56 Zimmer
mit Zubehör
in guter Lage
per 1. 1. 36 ge=
ſucht

Alter’s
Wohn.=Nachweis
Eliſabethenſtr. 34

HsdrZuoe.
bei 50
3% 10 Jahre feſt.
erſtſtell. auf Darmſtädter Etagen=
häuſer
auszuleihen durch:
Bankvertreter (a
Hans Heldmann
Peter=Gemeinder=Straße 29,
Telefon 4251.

Erſtrangige Hypothek von
Mr.Lkoooe.
auf rentabl. Haus geſucht. Weit.
Sicherheit wird geboten in Wert=
papieren
und hoch eingez. Le=
bensverſich
. Bedingung: normal.
Zinsſatz, höchſte Ausz. u. jährl.
Rückz. v. mindeſtens Mk 2000.
Ernſte Angebote u. N 56 an die
Geſchäftsſtelle.
(9779

Ausbaufähige
Lebensmittelgroßhandlung
ſucht
Teilhaber mit Kapitaleinlage
Eilangebote N. 70 an Geſchäftsſt.

mit DKW-Front-Motor, ste uerfrei
Liefer- u. Personenwag. kombinier
nur Rm. 1550.
Framo-Lager u. selbst. Verkauf
7346a) Darmstadt
Am Herrenacker 15, Tel. 2343

Erststellige
Aypotheken-Darlehen
aus dem Fonds der
Gothaer Lebensversicherungs-
Dank a. G. zu Goiha

Deutscher Kypotheken-Banken
verden in größeren Posten bei längerer Unkündbar
keit auf Hausgrundstücke in guter Lage
Bedingungen gewäurt.
re Aus
vertretende Firma
ALFRED BIEHL

terterrt-3

12. Gut: Ding will Weile haben!
Ein altes Sprichwort ſteht heut im Vordergrund,
aber es ſteckt voller Wahrheit wie auf allen
Gebieten des Lebens, ſo auch in der Werbung.
Gut‟ Ding will Weile haben, d. h. verlangen
Sie von Ihren Anzeigen nicht, daß ſie Ihnen von
heut auf morgen den Erfolg bringen, den Sie ſich
zum Ziel geſetzt haben, ſondern ſeien Sie geduldig.
Noch nie iſt ein Geſchäft über Nacht groß ge=
worden
; die Saat, die Sie ausſäen, braucht immer
Zeit zum Reifen. Bauen Sie alſo Ihre Werbung
auf längere Sicht auf, ſehen Sie in jeder Anzeige,
die ſie veröffentlichen, einen Teil des großen
Ganzen und verlieren Sie nicht den Mut, wenn
vielleicht die erſten Inſerate noch nicht den Erfolg
bringen, den Sie eigentlich erwarteten. Eines
Tages werden auch ſie ihre Früchte tragen und
eines Tages wird Ihr Geſchäft durch Ihre ſtän=
dige
Werbung jenes große Vertrauen der Käufer
beſitzen, auf das es Ihnen ankommen muß.

Beachten Sie bitte die weiteren Ratſchläge!

In beſter Zentrumslage
Wohn- u. Geschäftskt
mit Toreinfahrt, umſtändehalber unter
Zedingungen zu verkaufen. Nur ernſtl. Int
erhalten näheren Aufſchluß unter N 74 G

Eberſtadt!
Aelteres Haus
mit Laden,
Hauptſtraße,
ſehr rentab., bill.
zu verk. bei 1500
Anzahl. Ang
1.N 47 Geſch.

Bergſtraße!
Einfam. Haus
in Luftkurort
Nähe Darmſt.,
6 Zim., Zentr.=
Heizg.. 500 qm
Harten, Garage,
hauszinsſt.=frei.
reiswert f. M
5 000 zu vk. (b
Wohnungen
in all. Größen
Rudolf Ebert,
Auerbach=Heſſen

Kl. Garken=
grundſtück
,
ca. 800 qm. hin=
ter
dem Städt.
Schlachthof. mit
Obſtbäum., auch
Spargel, z. ver=
kaufen
. Ang. u.
N 52 Geſchſt

Mehrere neuerbaute
Einfamilienhauſer
in näh. Umgebung Du
Preisl. von Mk. 12
hälftig. Anz. zu verkf
mehrere Etagenhef
in gut. Wohnl. Darmſt
rentier., zu äuß. gi.
dingungen zu verkauf:
Paul Hellmund Fef lum
Gegr. 1924.ſcher 9

Fam.
Hein
jadt, de
Huche fraße 4

lon der Kap
heder Ran

In ruhiger Lage ſchönes /er
2X5-Zimmer-hAherr
für nur Mk. 20 000. be
Anzahlung zu verkaufe
Alb. Mittelſtä
Riedeſelſtraße 21. Fern

Purpyhe Din
an der Bergſtraße gin?
Bahn zu kaufen geſucht.
ausführliche Beſchreibung)
Preis unter K. P 3965
Exped. Aug. Pechmann,

Acker=

grundſtück Schulstras
an dem Verbin=/Wohn= und Geſchäftshaus
dungsweg zwi= miete näch Steuerabzug.
ſchen Arheilgen- RM., bei 30 000. RM
Elfeicherweg läußerſt günſtig zu verk
nächſt der Kaſt.=Eigenkapital bringt 10
Allee, 10 800 qm, Intereſſenten mit Kapit Aa
im ganzen oder erfahren Näheres durch
z. Aufteilung an! Bankvertreter Hans Hel
Kleingärtn. ſof. Peter=Gemeinder=Stra
zu verpacht. An=
I. 4251.

fragen Arheil=
ger
Straße 12

z Hybeikenen
uf Grundſtücke in ganz Heſſen
(Starkenburg, Rheinheſſen, Ober=
heſſen
) bei 5, Zinſen und günſt.
Auszahlung ſof. auszuleihen durch
BankvertreterHansHeldmann
Darmſtadt, Peter Geme nderſtr. 92
Siel. 4251.
(8317a

Theinstraße 1274

Telefon 243

-Außergewöhnl. hohe Verzins. ſeit Jahren eingeführt.
u. beſtens empfohlenes Groß=
unternehmen
. Auskunft an
Kapital anlegende Kreiſe koſt. durch K. N. 449 ALA
Anz. A.=G., Köln. Zeppelin=
ſtraße
4.
(II. Bln.9746

Gruneftaasverkäufe
Bauplätze
Gartenſtadt Hohler Weg
ca. 8000 qm, von 600 qm an
Roſenhöhe Dieburgerſtraße
ca. 8000 qm, von 650 qm an
Im Soder Heinrichſtraße
ca. 3500 qm, von 500 qm an
Dieburgerſtraße
ca. 800 qm u. a.
Ernſte Reflektanten erhalten weiteren Auf=
ſchluß
durch die Firma
Alfred Biehl
Rheinſtraße 12¾ Telefon 243

Nähe Landskre
3X4=Zimmer=he
RM. 8000.2
mit RM. 2200
verkaufen. Eige
verzinſt ſich mit
Prozent.
Bankvertreter Hans Helk
Peter=Gemeinder=Straß
Tel. 4251.
NäheHeidell. 5
7X4=Zimmer=Haus, Nett
nach Steuerabzug RM
dei RM. 1012000. 2.
preiswert zu verkaufen.
kapital verzinſt ſich mit
Intereſſenten mit Kapito.
rhalten näheren Aufſchlu.
Bankvertr. Hans Heldmal P
Gemeinder=Straße 29.
(8317a)

[ ][  ][ ]

ing, 27. Oktober 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 296 Seite 9

Ahe

ere Rofemarie hat ein geſundes
Siozſterchen bekommen
Giſela Elſe
Weißbindermſtr. Rdam Rlex. Reitz
und Frau Elfa, geb. Marx
G fet hauſen, darmſtädterſtr. 20
G/L40 rmſadt, heidelbergerdr. 42)

Karten.

Darmſtadt, den 24. Oktober 1935

SENTA TRAUM
RIEDRICH DREV
Verlobte

weistraße 35

Parkusstraße 17"/uo

Heſſiſche Verwaltungsakademie e. V. Darmſtadt
Geſchäftsſtelle: Darmſtadt. Pankratiusſtraße 4 Fernruf 4949
Winter=Gemeſter 193.5/36
Eröffnung: 5. Nov. 1935. Semeſterſchluß: 14. Febr. 1936
Vorleſungsort: Techniſche Hochſchule Darmſtadt, Hörſaal 343.
Verzeichnis der Vorleſungen.
A. Rechtswiſſenſchaft.
Profeſſor Dr. Eger: BGB. (Sachenrecht), 18 Stund. (6 RM.).
Landgerichtsrat Dr. Doering: Uebungen im Bürgerl. Recht
(Allgem. Teil und Recht der Schuldverhältniſſe), 12
Stunden (4 RM.).
Profeſſor Dr. Gmelin: Das geltende Deutſche Staatsrecht,
10 Stunden (3,50 RM.).
B. Nationalpolitik, Geſchichte und Raſſenkunde.
Profeſſor Lacroix: Nationalpolitiſche Erziehung (Teil III: Er=
ziehung
und Bildung), 12 Stunden (4 RM.).
Profeſſor Dr. Küntzel: Deutſche Geſchichte, Teil II, 6Std. (2RM).
Stadtarzt Dr. Betzberger: Raſſenhygine, 2 Stunden (1.50 RM).
C. Wirtſchaftswiſſenſchaft.
Profeſſor Dr. Muß: Gewerbepolitik (Handwerks= und In=
duſtriepolitik
mit Abungen), 16 Stunden (5 RM.)
Pauſchgebühr für Vollhörer: 15. NM.
Auskunfterteilung und Anmeldung als Voll= oder Einzel=
hörer
bei der Geſchäftsſtelle der Akademie, (9803

Karten.


Nistr. 38

en Unterg

KURT BERMET
und FRAUAENNN
geb. Wenchel
ERMAHLTE

Darmstadt
Kiesstr. 31

6. Oktober 1935

Deutſches Rotes Kreuz
Hanitäts=Kolonne l=Darmſtadt
Am Montag, den 28. Oktober 1935. abends 8 Uhr, eröffnet die Sanitäts=
Kolonne I in der Turnhalle am Kapellplatz ihren Winter=Kurſus zu
der Ausbildung in der Erſten Hilfe. Anmeldungen neuer Mitglieder,
die geſund und unbeſcholten ſein müſſen, können noch auf der Sanitäts=
wache
, Saalbauſtraße 6, oder am Eröffnungsabend erfolgen,
Ausbildende Arzte:
(9771
Dr. med. Hein, Dr. med. Erb, Dr. med. Hausmann
Darmſtadt, den 26. Oktober 1935.
Der Kolonnenführer: gez.: Weiß.

Nur ernſtl
inter NM

Todes=Anzeige
Ilen Verwandten, Freunden und Bekannten
te traurige Nachricht, daß es Gott gefallen
ti meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
troßmutter, Schwiegermutter, Schweſter,
ſchwägerin und Tanté
frau Karoline Roß
geb. Schnellbächer
lrch einen ſanften Tod von ihrem langen
biden im Alter von 55 Jahren zu ſich zu
ffen.
Die trauernden Hinierbliebenen:
Bathaſer Roß, Gaſiwirt
Fam. Dipl.=Ing. Schroth
Fam. Philipp Berg, Gaſtwirt
Heinrich Roß und Braut.

Schöne geschmackvolle
Kandarbeiten
und alle Materialien, wie: Wolle für Tepplche,
Schlafdecken, grob und fein Kelim, Sport,
Pullover usw., auch alle Materialien zum Sticken,
Stricken und Häkeln.
(9765a
Fachmännische Beratung und Anleitung.
Spezlal-Handarbeltsgeschäft
Louise Blum•Darmstadt
Fernruf 4013 Peter-Gemeinder-Straße 17½

Zurück!
Müller

Hautarzt

(T9300

Ia Java=Kapo.
Matratzen 69. 65. 59 49.
ſehr füllkräftig
Bettfedern doppelt gereinigt
Pfd. 5.50 4. 3.50 2.50 1.50
moderne Muſt.
Chaiſelongue 24.50, 22.50.
Annahme von Eheſtandsdarlehen
Herm. Wetzel
Ludwigſtraße 15, 1. Stock. (2419a

Mode-Werkstätte
O Hölgesstr. 11, Laden
arbeitet getragene Hüte auch
Herrenhüte zu den neuesten
Damenhüten um. (7606a

An einem Baſtel=Kurs
(Weihnachtsarbeiten) für Kinder
können noch einige Mädels und
Jungens teilnehmen.
Hildegard Münch
Werklehrerin
Prinz=Chriſtians=Weg 21.

Damenbart
entfernt für immer nach wissen-
schaftl
. glänz. bewährt. Methode
NaunySix, Darmsladl, Elisabethenstr. 28,I.
Sprechst. v. 919½ Uhr. (2948

Krampfader-
geschwure

Heilung Mutgantet
vestätigen 100Sdankberer Verbraucher
Prospokte kostenlos!
A0nn. 3.000. 3.3.000. 300r, 330,0

Gebrauchte Fahrräder

Mifa-Herrenrad, noch gut . Rm. 25.
Sehr gutes Damenrad . . . Rm. 28.
Adler-Damenrad tadellos . Rm. 38.
Presto-Herrenrad, gemufft, Rm. 40.

Ganz kurz im Oebrauch gewesen:
1 Wanderer-Herrenrad. Halb-
ballon
, Torp.-Freilauf, Elasticsattel,
Neupreis 78., nur GB.-
1Wanderer-Damenrad gleich.

Die große Auswahl in:
Fahrradreifen, Schlässern, Dynamo-
lampen
, wundervollen Blenden u. allem
Zubehör, bekannt billig bei

SaNz

Grafenstrasse 20/22

Große Reparaturwerkstaut. (9801

Es spricht sich herum
Qualitätsmöbel Ehestend.
von 9. Tempel
sind stadtbekannt
Werkstätten und Ausstellung: Gardistenstraße 8

Darlehen

Kohlen
sowie alle Brennstoffe von
Heinrich Rühl
9181a) Parkusstraße9 Ruf 4291

Moderne Brlllenoptik

Pfersdorff
Adolf-Hltler-Platz 4
Brillen u. Zwicker nach
ärztlicher Verordnung 2

PAN
und
Köhler
Engel
Schuchardstr. 8
Fachmännischel
Reparaturen
unter Garantie

Radio-Lorz

Mollerstr. 4, Telephon 3643
18945a)

larmſtadt, den 26. Oltober 1935,
(bacherſtraße 46.

die Beerdignng findet Montag, 15 Uhr,
un der Kapelle des alten Friedhofs,
ſieder Ramſtädter Straße, aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Statt Karten.
kute morgen 4½ Uhr entſchlief nach
ungem, ſchwerem Leiden: mein lieber
lann, unſer treuſorgender, unvergeß=
ſher
Vater, Schwiegervater und Groß=
uter

ſerr Ludwig Häuſer
ſ 57. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Häuſer u. Kinder
ſoßdorf, den 26. Oktober 1935.
ſeerdigung: Montag, 28. Oktober 1935,
nachmittags 3 Uhr. 9778

Geſtorbene.

Jetzt wird es Zeit
zur Anfertigung der Wintergarderobe.
Sie finden reiche Auswahl in
Herren- und Damenstoffen
zu außerordentlich niedrigen Preisen
bei
Misr
ERNST-LUDWIGSTR. 16 1. ST0ck

Jotzt Sonderpreise
Sept. /Okt.: stille
Zeit! Wir tun et-
was
Besonderes.
Sofort Prospekt
G!
anfordern ! (1 105
E. & P. Strlcker, Fahrradfabrik
Brackwede-Bielefeld 218

Zirka 20 geſp.
Mand=
darunt
. 2 Stein
way. 2 Ibach,
2 Schiedmeyer
u. a. (s
Piano=Berg,
Hügelſtraße 32.
Telefon 126.
Sehr günſtig!
Kinder-
und Puppen
wagen.

Ratt4

Gerade wieder aufdie Hühneraugen!!
Jetzt hab ich’s aber satt, jetzt kauf
ich mir gleich eine Dose Lebewohl
Lebewoht gegen Hühneraugen und
Hornhaut Blechdose (8 Pfl.) 689,
in Apotheken und Drogerien.
Sicher zu haben:Palais-Drog. P. Pohl,
Ecke Elisabethen- u. Zimmerstr.,
Engel-Drog. H. Schaub, Karlsstr. 28,
Germania-Drog. K. Steinhäuser, Nd.-
Ramstädterstr., Gebr. Vierheller,
Drog., Schustergasse 14, Schwanen-
Drog 0. Walter, Gardistenstr 17,
A. Zachmann, Merkur-Drogerie,
Bleichstr. 47.
(11Dr1384

rruſdt: Heyfelder, Eliſe Mathilde, geb.
Rber, Wwe. des Verlagsbuchhändlers, 88 J.
wider. Marie Eliſabeth, geb. Steinbrecher,
frau des Buchdruckers 54 Jahre.
, Karoline, geb. Schnellbächer, Ehefrau
Gaſtwirts, 55 Jahre.
öchrt, Eliſabetha, geb. Baſel, Ehefrau des
Meidermeiſters, 54 Jahre.
Bla: Häuſer, Ludwig, Schreiner, verhei=
1t. 57 Jahre.

Vei Sterbefällen Tel. 1012
Dole Darmstädter Beerdigungsanstalt
Karl Kahrhoß
Mühlstraße 13 (1380
Ed- und Feuerbestattung sowie Ueber.
Führungen bei billigster Berechnung

Zeitschriften-
Lesezirkel!
Neun ill. Zeit-
schriften
v. 25J
wöchentlich an.
Prospekte sendet
Darmstädter
Lesezir kel
Sandstraße 1
v Telefon 2512

Miting
Diejen. Perſon,
die eine goldene
Halskette. Don=
nerstag
abend
im Groß. Haus
des Landesthea=
ters
aufhob und
nicht dort ab=
gab
, od. fand ab
Theat. b. Halte=
ſtelle
der Elektr.
oder Halteſtelle
obere Heinrich=
ſtr
. b. Wiener=
ſtr
. 80, wird ge=
bet
., dieſe gegen
(geben.

Wumisel

Rheinſtraße28
(9199a)

Die Preisschilder
in meinen Fenstern
sagen Ihnen schon, wie preiswert
Sie in meinem Hause kaufen. Das
rechte Bild von meiner Leistungs-
fähigkeit
aber kann Ihnen erst
ein persönlicher Besuch
geben, um den lch hlermit bitte!

RADAM KARN NACHF. FRIEDRICR
Isseahaueb
DARMSTADT. ERNST LUDWIGSTR.9
Innahme v. Bedarfdeckungsscheinen
4953a

EAZA

Beonh- HutzBelohnung dort,
Rheinstrasse 22, Fernruf 3409/1. Stock, abzu=
IT 7060)
kauft nur im Spezialgeschäft
A. H. Schlitt
Darmstadt Lu senstraße 8
am Ministerium. Teleton 1922
Haltestelle sämtlicher elektr. Linien
Umänderung Reparaluren bllligst (8473a

Bräutigam’s Knoblanchsaft
ärztl. empohl. bei: Arterlenverkalk., hoh. Blutdruck, Rheuma,
Gicht, Asthma, chron. Bronchlalkat, Lungen-
lelden
, Darm- u. Magenstörung., Würmern,
blutreinigend u. appetitanregend.
, Flasche Rm. 2.70, PlascheRm. 1.45
Knoblauchöl in Kaps. Rm. 1. 55 p. Schacht.
AW e
Zu haben in den Apotheken u. Drogerien.
5 A. Bräutigam &8 Co., Hamburg 8

Nwart: Dr. Herbert Netze; für Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch;
94Mündel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Spori: Karl Böhmann; Anzeigen=
ſers
Lilly Kuhle, ämtlich in Darmſtadt. D. A. 1X. 35. 19071. Pl. 5. Druck und
S Fdarmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei.
Darmſtadt Rheinſtr. 23.
Vuwerlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
DeAnden der Schriftleitung Vormittags 191 Uhr. nachmittags 67 Uhr,

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

UMION BANK
Rheinstr. 24, Fernruf: 100, 1010, 3000, 3001
Mie

Porträt des Erfnder=

Viermad.
wurden uns bis lotzt Fälle be-
kannt
von
100 Pfd. Abnahme
durch Dr. Janssen’s Toe
und zwar meldete:
100 Pfd. Herr Bürovorst. 2. D.
Bansen, Königsbarg,
Drummstraße 3945,
am 3. 8. 1938.
100 Pfd. Frau A. Baumenn,
Berlin 80 36, Man-
teuffelstraße
58, am
4. 5. 1934;
110 Pfd. Frau Minna Pessel,
Elbing, Oroß. Wunder-
berg
45, am 8. 9. 1934;
108 Pfd. Herr Carl Gullleaume,
Altona, Große Mühlen-
straße
76, a. 8. 10.1935.
Es traten nach Angabe der
Verbraucher hierbsi nicht nur
keine Schädigungen ein, son-
dern
der Gesundheitszustand
hob sich.
Diese Fälle kann man natdr-
lich
nicht verallgemeinern,
wir wollen auch nur fragen,
ob Sie nicht glauben, auch einige
Pfund abnehmen zu können?
Dr. Janssen- Tee besteht aus
unschädlichen Kräutern. Eine
10 Tage Gratiskur
von der uns schon Abnahmen
bis 8, ja bis 10 Pfund gemeldet
wurden, arhalten Sie kostenfrei
und ohne Verpflichtung, wenn
Sie sofort Ihre Adresse mitteilen
an Dr. Uanssen, Abt. 133 M
Charlottenburg 1.
Die Originalpakete zu 2 Mark
kaufen Sie bei ihrem Llofe-
ranten
am Ort.
Werner
Dr.
Janssen’s Tee
wird in 12 Ländern getrunken.

SCHWENNINGENAN. (Sc

[ ][  ][ ]

Me We de wdterieiher.
2
IeWer

Ein böchen Konailt Jieckt n ecen legechet. Loe.
Det.
Eescheleil die enitichungs ie Wlehichune Se.
inen Seta en ed uetetet. en eine e
Ausschmücken!

Tapeten
mit passenden
Gardinen / Tepplchen
Möbelstoffen
Stepp-u. Daunendecken
Stragula / Linoleum
nur vom deutschen Fachgeschäft
Tritsch & Heppenheimer
Darmstadt, Grafenstraße 23½

Eine schöne
Tisch-oder
Standuhr
mit Bim-Bam-Schlag
in Nußbaum und Eiche
in großer Auswahl
im
Uhren -Fachgeschäft
Alex Jäger
Ernst-Ludwigstraße 13
gegenüb. d. Marktpassage

KAuTO
Geräte
in allen
Preislagen
in größter Auswahl
im Fachgeschäft
M. H. FEIK
Wilhelminenstr. 22
Bequeme Zahlweise

Zum behaglichen Heim
gehören vor allem:
Gute Betten, Matratzen, Kopfkissen, Deck-
betten
, Steppdecken, Daunendecken, Koltern
Ganz besonders aber:
Die gute Bettwäsche
Damaste, Leinen u. Halbleinen, Wäschestoffe
jeder Art, Kissenbezüge, Koltertücher usw.
In besten Oualitäten und preiswert!
Theodor Kalbfuss
Marktplatz am Rathaus.

Die schönen

Das gute

Tapeten
Linoleum
UDIOTLER
Schützenstraße Nr. 5 Telefon Nr. 936

ersparter
2500 RM. Laden-
miete
kommen meiner Kund-
schaft
jährlich zugute. Wollen
auch Sie diesen Vorteil genießen
so kommen Sie bitte zu mir, ehe
Sie ein Bild kaufen oder ein-
rahmen
lassen. Große Aus-
wahl
in Bildern u. Rahmen.
Bilder-König
Alexanderstraße 10

Musik H. Crusius
Spezialgeschäft für alle In-
strumente
und deren Zube-
hör
in größter Auswahl.
Reparatur-Werkstatt
für alle Instrumente.
Elisabethenstr., Ecke Luisenstr.
Fernruf 2680.

Beleuchtungskörper / Radlo
Elektr. Anlagen leder Art
VAL. NIEBES
Arheilgerstraße Nr. 31 Telefon Nr. 1171

Gegen bequeme Ratenzahlungen
OFEN
und
156.
HERDE
OL
bester Ausführung.
DARMSTADT

Beiledern-Reinigung
mit neuester Maschine
im Beisein der Kundschaft
Bettfedern, Daunen, Bar-
chente
, Drelle ,Matratzen,
Polstermöbel. Neuanfer-
Hgung Reparaturen. Ent-
motten
v. Polstermöbeln.
Magdalenenstr. 11
R. Roth zu 104

Bedenken Sie, daß
Möbel-Lich
keinen offenen Laden nach d. Straße hat,
daß wir kein Geld auswerfen für pompöse
Aufmachung,
daß sich unser Hauptlager im Hinterhaus
befindet,
daß wir es stets unterlassen haben, Vertreter
zu Verlobten zu schicken,
daß wir alle erdenklich. Ersparnisse unserer
wert. Kundschaft zugute kommen lassen,
daß Sie bei uns auch eine besonders
große Auswahl formschöner, guter
Möbel vorfinden.
All dies sollte Sie veranlassen, bei Bedarf
einmal bei
Möbel-Lich vorzusprechen
3 Alexanderstr. 3 Ehedarlehen.

Oe

Schwer verſilb. Beſtecke
100 gr verſilbert je 6 Stück:
Eßlöffel 6.75 Eßmeſſer 12.75
Eßgabeln . 6.75 Kaffeelöffel 3.50
Kuchengabeln 3.50
S. Hartoch Nchf. Inh. A Schneider
Uhren=, Gold= u. Silberwaren
Ernſt=Ludwig=Straße 24

Radio?
nur von Radio-Pfeiffer
Mühlstr. 18 / Tel. 2078
Bequeme Teilzahlungen

DARRETBODEI

WAUEN ROÜNRTEN
MeaVnEtAEMläs!
WkunnkrnsF unrbesot
auscsor
GEBR.IANG
nünt 5ig 26 Iel. 3. 35

bürgt für Oualität und reelle Bedienung. Wir
führen nur beste, ausgeprobte Lualitäten.
Selbst für das Billigste leisten wir Garantie.
Unsere Möbelschau ist eine Sehens-
würdigkelt
, in 4 Stockwerken wohnfertig
ausgestellt. Die Preise zeitgemäß billig.
Schlafzimmer / Speisezimmer
Herrenzimmer / Küchen
Deshalb erst zu der bekannten Firma
AdamKarn 8Co
Bleichstraße 51, am alten Bahnhof

Gustav Geil
Beleuchtungskörper Elektrische Anlagen
Darmstadt Klrchstr. 1

13uP
Etenee

Sind’s Artikel für die Küche,
wie Glas, Porzellan, Steingut,
Emaille, Aluminium,
dann kommen Sie zu
Meurohr
am Schillerplatz, Telefon 2950.

Aus schönem Traum wird Wirklichkeit nur
dann, wenn Sie Ihre
Matratzen, Federbetten
und Steppdecken
bei Eigenbrodt
Karlsstraße 66 Fernruf 1692 Herdweg 18
kaufen. Sie werden gut beraten.

Beleuchtungshaus
Aug. Wilk
Darmstadt, Schützenstraße 7
Das gutsortierte Fachgeschäft
für Beleuchtung Elekt. Geräte
Radio

Elektr. Anlagen jeder Art
Künstlerische Beleuchtungskörper
Radio-Geräte und Antennen Gage7

SALLWEV& Co.

Elisabethenstr. 28
Fernruf 2556

Wer Nobel wünscht

nach gegebenen Entwürfen, wendet sie
bur
stets in erster Linie an
und von
Eudwig Steitzingelfals
Darmstadt, Heinrichsstraße 67

ElGENES ZEICHEN-ATELIE

BETT-WASCHE
WASCHE-BAUER
Ludwigsplatz 1
der Stolz jeder Hausfrau!

Zentralheizungen
Gesundheitstechnische Anlagen

Lambeck & Braunen
G. m. b. H.

Fernruf 1722 / Darmstadt / Holzhof-/

der Herme

Radio-Geräte
vomn Volksernpfänger
bis zum größten Superhet
von
Radio Bossler
Darmstadt-Ludwigsplatz 3

Be

(0ilhelm Klein
Otuck, Puts u. Malerei
Fernsprecher 4541455

COLoNI

Kölnische Feuer- und Kölnische
Unfall - Versicherungs - Aktiengesellschalt
Gesamtgarantiomittel Ende 1934 über RM 236000041
Gezahlte Entschädigungen von 19241934
über RM 84 6000
VERSICHERUNGEN ALLER ARN
Kostenlose Auskunft ertellen: Die Direktlon in Köi
Opponhelmstraße 11 Fernsprecher Nr. 70101
sow. die Bezirksdtrektlon J. G. Kahlert & Söhne, Damlle-
Schützenstraße 13, Feinsprecher 645.

DUNG, ZORNC CO
Schleiermacherstraße 23, am Gerichl
Tapetengroßhandlung
Preiswerte Bezugsguelle für
Tapeten-Linoleum-Stragula
Groß-Verkauf Klein-Verkaul

Darmstadt
geinz schulstr. 10
das leistungsfähige Fachgeschäft für
Bilder, Oelgemälde
und Einrahmungen

Lampen=Meß
das Fachgeſchäft für
Beleuchtungskörpek
Lampenſchirme
eigene Herſtellung und Zubehl
zum Selbſtanfertigen,
Beſſungerſtr. 9, Linie 3, Hermahllte.

[ ][  ][ ]

Euschiff für die Jugend, um die Heimak kennenzulernen.

Die Braut iin Kafig.

in hensburg wurde ſoeben ein Schulheimſchiff des NS. Lehrerbundes feierlich vom Stapel
elalſſe und von der Mutter Hans Schemms auf den Namen des verunglückten Gauleiters der
ayenſten Oſtmark getauft. Dieſes Schulheimſchiff iſt noch auf Anregung des Gauleiters
cheiſm gebaut worden und ſoll den Schulkindern Gelegenheit geben, vom Ufer der deutſchen
Müſſie us die Heimat kennenzulernen. Hier ſieht man das ſchöne Schulheimſchiff Hans Schemm,
nach dem Stapellauf. (Scherl=Bilderdienſt=M.)

Rſch und Ausland.
F Ichrer ehrt den Straßenbahnführer
Rehke.
B/ in. Der Völkiſche Beobachter meldet:
r Sißenbahnführer Arthur Retzke in Berlin
beii em ſchweren Einſturzunglück in der Bau=
Faul bbe dr Hermann=Göring=Straße am 20. Auguſt
JI, drch ſein geiſtesgegenwärtiges und ent=
voſſeln
Verhalten ſeinen mit etwa 50 Fahr=
tennhetzten
Straßenbahnzug vor dem ſicheren
Aſtung n die Baugrube bewahrt. In der An=
Lenmug dieſes umſichtigen Verhaltens hat der
lagenhres und Reichskanzler dem Straßenbahn=
rern
ſetzke die Erinnerungsmedaille für Ret=
Brauhg u Gefahr verliehen. Der Reichs= und
ußüfch Miniſter des Innern Dr. Frick hat am
OSter Erinnerungsmedaille und Urkunde
önni dem Straßenbahnführer ausgehändigt
Uinſeinen Glückwunſch ausgeſprochen.

Ein kragiſcher Unglücksfall
W RuBeiſehungsfeierlichkeik in Deſſau
RüND aiſſt u. Samstagvormittag ereignete ſich
hreudder Beiſetzungsfeierlichkeiten für Reichs=
Bewſthauu Loeper ein tragiſcher Unglücksfall, der
r..chu das Leben koſtete. Um 11.22 Uhr fuhr
DAſſu ein Triebwagenſonderzug der Privat=
in
deauWörlitz nach Mildenſee. Die Eiſen=
lh
40nbräüte über die Mulde war bei dem ſtarken
inſchteſtrom, der nach Mildenſee flutete, von
Kaue mnſchten überfüllt. Der Zugführer des aus drei
übeimger bſtehenden Sonderzuges gab einige hun=
sie
ſit Mer vor der Brücke Signal. Bei dem Be=
voa
xben ſie Brücke freizumachen, entſtand ein
ßess6dränge, und es wurden bei der Vorbei=
Leirt 1e Zuges mehrere Perſonen gegen den Zug
jäh/ rücht. Dabei wurde die Lehrerin a. D. Elſa
mitſt aus Deſſau getötet und der Kaufmann
edrgBraun aus Deſſau ſo ſchwer verletzt, daß
Tchens gahr beſteht. Fünf weitere Perſonen er=
ſſten
sſechtere Verletzungen. Es wurde ſofort
e kuynnalpolizeiliche Unterſuchung eingeleitet.
Hakenkrenz
int in neuen Kyffhäuſer=Fahnen.

Filher genehmigte den Vorſchlag des Bun=
Sfüherſe des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer,
Mnack je bisherige Kyffhäuſerbundesfahne da=
M ablundert wird, daß im Mittelfeld an Stelle
* RAhäuſer=Denkmals das Hakenkreuz er=
eintE
dieſes Bild zeigt die neue Fahne, die
mtliuß Kameradſchaften des Kyffhäuſerbundes
Veiaſyen wird. (Scherl=Bilderdienſt=M.)

Chronik des Tages.
In einem Dorfe des Wilnaer Kreiſes entſtand
ein Feuer in einem Arbeitsraum, in dem drei=
zehn
Bauersfrauen mit der Hanfaufbereitung be=
ſchäftigt
waren. Die Flammen ſchnitten den
Frauen den Ausgang ab, ſo daß trotz ſofortiger
Rettungsverſuche zwei der Frauen verbrannten

Seltſame Sitten in Marokko. Männer Engel und Frauen Teufel. Steinwürfe auf
den gefährlichen Hochzeitszug.

Die Hochzeitsſitten ſind ſchon in jedem Lande
verſchieden, viel verſchiedener aber noch in den
einzelnen Erdteilen. In Tanger zum Beiſpiel
finden Hochzeiten nur Donnerstags und Sonn=
tags
ſtatt. Dann durchziehen lange Hochzeitszüge
die Straßen; die Braut ſitzt auf einem Mauleſel,
aber in einem gut verhüllten Käfig, ſo daß ſie
vor aller Augen verborgen iſt. So wird ſie nach
dem Hauſe ihres künftigen Gemahls geführt.
Braut und Bräutigam haben ſich vorher nie ge=
ſehen
, da die Heirat durch Vater oder Mutter
des Bräutigams oder eine andere Perſon ver=
mittelt
wurde. Meiſt wird zur Feier der Hochzeit
eine große Feſtlichkeit veranſtaltet. Der Bräuti=
gam
und ſeine Brüder empfangen die Gäſte. Auf
niedrigen Tiſchen ſtehen Unmengen von Backwerk,
Obſt und Konfekt. Allerlei Getränke werden
reichlich angeboten. Während die Gäſte ſich meiſt
ſchon gegen drei Uhr verſammeln, kommt die
Braut erſt nach Sonnenuntergang. Es darf je=
doch
niemand nach ihr fragen, da es als große
Unhöflichkeit gilt, in einem marokkaniſchen Hauſe
auch nur von einer Frau zu ſprechen.
Während in Marokko ſelbſt die Sitten und
Gebräuche teilweiſe europäiſiert ſind, findet man
in den kleineren marokkaniſchen Städten und
Dörfern noch die unverfälſchten alten Bräuche.
Dort bekommt kein Mann eine Frau umſonſt, die
Männer kaufen ihre Frauen, und wenn ſie hören,
daß die Europäer das nicht tun, kommt es ihnen
vor, als ob die europäiſchen Männer die Frauen
weniger hoch ſchätzen. Der Preis für eine Frau
iſt ſehr verſchieden, in den Städten höher, auf
den Dörfern niedriger. Für ein junges Mädchen
werden auch von unvermögenden Leuten 60 bis
100 Dollars gezahlt, während eine Witwe oder
eine geſchiedene Frau nicht mehr als 30 Dollars
erwarten kann. In gewiſſen Stämmen kann ein
armer Mann ein armes Mädchen ſchon für zehn
Dollars bekommen, während ein reicher Mann
bis zu 600 Dollars bezahlen muß. In den wohl=
habenden
Kreiſen ſind 200 Dollars das übliche.
Wenn der frühere Sultan 385 Frauen hatte
oder wenn der jetzige Paſchah von Marrakeh ſich
mit 990 umgibt, ſo mußte eine erhebliche Summe
für die Zuſammenſtellung dieſer Harems ausge=

Die Gos
lle vor der Vollendung.

In der Reichsbauernſtadt Goslar geht der Bau der Goslarer Stadthalle ſeiner Vollendung ent=
gegen
. Der äußere Bau iſt nahezu fertiggeſtellt. Jetzt hat man auch die Ausgeſtaltung des Auf=
marſchgeländes
vor der Halle in Angriff genommen, um einen 40 Meter breiten Zumarſchweg,
der geradeaus auf die Halle zuführt, auszubauen. Unſer Bild zeigt den gegenwärtigen Zuſtand
der Goslar=Halle, in der der Reichsnährſtand künftig ſeine großen Tagungen abhalten wird.
(Weltbild=M.)

und die übrigen außerordentlich ſchwere Verbren=
nungswunden
erlitten.
Der Geſamtſchaden, den die am Freitag zum
Teil eingedämmten großen Waldbrände in Süd=
kalifornien
bisher verurſacht haben, wird auf
9½ Millionen Dollar geſchätzt. Davon entfallen
auf Ernteſchaden allein 4 Millionen Dollar. Am
Freitag bedrohten die Flammen Hunderte von
Wohnhäuſern in der Filmkolonie Maribu Lake.
Die beiden Panzerſchiffe der deutſchen Kriegs=
marine
Deutſchland und Admiral Scheer, die
unter dem Kommando des Befehlshabers der
Linienſchiffe Konteradmiral Carls zu einer Er=
probungsfahrt
in den Atlantik ausgelaufen wa=
ren
, haben Freitagvormittag 9 Uhr in Funchal
auf Madeira geankert.
Geſtern iſt in Köln der am 7. Februar 1902
geborene Peter Kolmen hingerichtet worden, der
vom Schwurgericht Saarbrücken wegen Mordes
an der Arbeiterehefrau Maria Steil in Bietzen
(Kreis Merzig) zum Tode verurteilt worden
war.
Erſter Teil gefunden!
Ein intereſſantes Rundſchreiben an die Schatz=
ſucher
=Aktionäre.
London. Ueber die abenteuerliche Cocos=
Inſel und ihre Schatzſucher in jüngerer oder äl=
terer
Zeit iſt ſchon mancherlei berichtet worden.
Ueberraſchend klingt jedoch jene Nachricht, die
ſtreng vertraulich innerhalb der Schatzſucher=
AG. in England umgeht. Der Präſident dieſer Ge=
ſellſchaft
verbreitet nämlich die abenteuerliche
Nachricht, daß die 1500 Aktionäre fröhlich und
guter Dinge ſein könnten, denn der erſte Teil des
Schatzes auf der Cocos=Inſel ſei gefunden.
In 1500 Rundſchreiben wurde dieſes Geheim=
nis
denen mitgeteilt, die einſt gläubig und mutig
genug waren, ein paar Pfund in dieſes abenteuer=
liche
Unternehmen hineinzuſtecken. Wenn alles mit
rechten Dingen zugeht, dann müßte bald tatſäch=
lich
mit der Gewinnauszahlung begonnen werden.
Denn in dem Rundſchreiben heißt es:
Wir haben den wirklichen Lageort des Schatzes
entdeckt. Einen Teil der Werte konnten wir be=
reits
bergen und haben dafür in New York 11000

Pfund Sterling erlöſt. Wir arbeiten unentwegt
weiter und hoffen, bald wöchentliche Berichte über
die Fortſchritte unſerer Goldſuche geben zu kön=
nen
..
Die Skeptiker behaupten freilich, daß vermut=
lich
eine Kapitalserhöhung bei der Geſellſchaft
vorgenommen werden ſolle und für dieſen letzten
Stoß eine kleine Aufheiterung der Gemüter der
Aktionäre notwendig ſei. Was ſpielen ſchon ein
paar Pfund für eine Rolle, wenn die abenteuer=
lichen
Millionen im Hintergrund leuchten . . . ?

geben werden. Ein rechtgläubiger Mohammeda=
ner
darf nur vier rechtmäßige Frauen haben,
aber der Marokkaner umgeht dieſe Vorſchrift, in=
dem
er als fünfte Frau eine Negerin nimmt und
dann wieder von vorn zu zählen anfängt. In den
Tagen des Seeräubertums wurden von den geka=
perten
Schiffen alle jungen und hübſchen Frauen
in die verſchiedenen Harems ,beſonders in den
des Sultans und der Paſchas, gebracht. Dieſe
Haremsfrauen haben es keineswegs beſonders
gut. Nur die Lieblingsfrauen der Herrſcher wer=
den
durch Geſchenke und Gunſtbezeugungen ver=
wöhnt
; die anderen bekommen eine kleine Summe
täglich, mit der ſie nach Belieben wirtſchaften
können, die ſie aber meiſt nur gerade vor dem
Verhungern ſchützt.
Vor der Heirat ſind im nördlichen Marokko
die beiden Geſchlechter ſtreng getrennt, Liebes=
ehen
kommen alſo gar nicht vor. Meiſt wählen
die Eltern für den Sohn eine ihnen paſſend er=
ſcheinende
Frau aus; oft ſchon, wenn er noch
Knabe iſt. Wenn die Eltern des Mädchens ge=
gen
die Heirat ſind, erklären ſie ohne weiteres,
die Tochter ſei bereits verlobt, ganz einerlei, ob
das zutrifft oder nicht. Iſt die Mutter der Braut
aber für die Partie zu haben, ſo ſetzen die beiden
Mütter den Tag der Brautwerbung feſt. Die
Braut wird durch Waſchungen und Bäder gerei=
nigt
und Hände und Füße werden mit rotem
Henna eingerieben. Die Marokkaner, die ſehr
abergläubiſch ſind und an böſe Geiſter glauben,
nehmen an, daß es einen beſonderen böſen Geiſt,
einen Djonn, gibt, der es darauf abgeſehen hat,
die Braut zu rauben. Deshalb vollführt man
beim Brautzuge einen ungeheuren Lärm. Vor
der Braut gehen Männer her, die einen Schuß
nach dem andern abfeuern, ſo daß ſie ganz in
Pulverdampf eingehüllt iſt. Dazu ertönen Trom=
meln
und ſchriller Frauengeſang. An manchen
Orten gilt ein Brautzug als gefährlich, und
wenn man einem ſolchen Zuge begegnet, ſo bringt
einem das früher oder ſpäter Unglück. Treffen
ſich zwei Brautzüge, ſo werfen die Frauen einan=
der
mit Steinen, um das Unglück zu verjagen.
Iſt die Braut in ihrem künftigen Heim ange=
langt
, ſo wird das Tier, auf dem ſie ritt, drei
bis ſiebenmal um das Haus oder Zelt herumge=
führt
, damit das Böſe, das ſie vielleicht mit=
bringt
, verſchwindet.
Die Marokkaner haben oft Angſt vor ihren
Frauen, beſonders wenn ſie ein gewiſſes Alter
erreicht haben; ſie behaupten, daß die Frauen in
allerlei Zauberkünſten erfahren ſeien. Es gibt
dort eine Sage, die bezeichnend iſt: Als der Sul=
tan
der böſen Geiſter ſtarb, hinterließ er eine
Tochter, die noch heute ihren Mitſchweſtern bei
allerlei Zaubereien hilft. Auch glauben die Ma=
rokkaner
, daß, wenn ein Knabe geboren wird, mit
ihm hundert Teufel geboren werden; wird aber
ein Mädchen geboren, ſo kommen zugleich hundert
Engel zur Welt. Doch mit jedem Jahr, das ver=
geht
, geht ein Engel von dem Mädchen zu dem
Knaben und umgekehrt ein Teufel von dem Kna=
ben
zu dem Mädchen. Wenn alſo der Mann hun=
dert
Jahre alt wird, iſt er zum Schluß von hun=
dert
Engeln umgeben, wohingegen die Frau mit
hundert Jahren hundert Teufel um ſich hat.
In jungen Jahren iſt die Marokkanerin oft
von vollendeter Schönheit, ſie altert aber ſchnell,
wird dick und häßlich. Mit dreißig Jahren iſt ſie
ſchon eine alte Frau, während der Mann bis in
das hohe Alter ſeine Geſchmeidigkeit behält.
Scheidungen kommen häufig vor. Der Mann
kann ſeine Frau verſtoßen, wann es ihm beliebt."
Aber auch eine Frau kann ihre Ehe einfach da=
durch
auflöſen, daß ſie ſich in das Haus eines an=
deren
Mannes begibt. Der Mann, zu dem ſie ihre
Zuflucht nimmt, iſt übel dran, denn er iſt ge=
zwungen
, ſie zu heiraten, auch wenn er bereits
zwanzig Frauen hat und ſie nie vorher geſehen
hat. Außerdem aber muß er noch an ihren frühe=
ren
Mann einen Schadenerſatz zahlen, der 120
bis 500 Dollars betragen kann.
M. Burckhardt.

In der Nähe der Station Jagodina, auf der
Eiſenbahnlinie BelgradNiſch in Jugoſlawien
fuhr ein Schnellzug am Freitag in einen halten=
den
Güterzug hinein. Vier Perſonen wurden ge=
jötet
, die Zahl der Verletzten iſt bedeutend.

Springender Tank in der Roken Armee.

Dieſes Bild zeigt einen ſpringenden Tank während der Uebungen einer Tankabteilung
(Auslandsbild New York Times=M.)
der Roten Armee.

[ ][  ][ ]

Stgosrbaelt Stltt

Der Reichsſporkführer in Olympial.

DNB. Athen. Der Reichsſportführer iſt in Olympia einge=
troffen
. Die Schulen, Sportvereine und die Fremdenverkehrs=
organiſationen
bereiteten dem Reichsſportführer auf dem Bahn=
hof
einen herzlichen Empfang. Der Bürgermeiſter würdigte den
Beſuch in einer Begrüßungsanſprache.
Als Ausgangspunkt für den Fackel=Staffellauf zum Beginn
der Olympiſchen Spiele wurde der Zeustempel in Olympia er=
wählt
. Der Präſident des griechiſchen Olympiakomitees, Rino=
polos
, hat dem Führer und Reichskanzler folgendes Begrüßungs=
telegramm
überſandt:
Das griechiſche Olympiakomitee und die griechiſche Fremden=
verkehrsorganiſation
ſind glücklich den Reichsſportführer unter
ſich zu wiſſen und bitten, den Ausdruck tiefſter Verehrung anzu=
nehmen
.
Auch der Bürgermeiſter von Pyrgos. Vakalopulos der zu
Ehren des Reichsſportführers einen Empfang veranſtaltete hat
dem Reichskanzler ein Telegramm geſchickt, das folgenden Wort=
laut
hat: Der Beſuch des Reichsſportführers und ſeiner Mit=
arbeiter
an geweihter Stelle in Olympia hat uns Griechen herz=
lich
bewegt und erfreut. Als berufener Vertreter meiner Lands=
leute
in dem hieſigen Bezirk entbiete ich dem Erbauer des neuen
Deutſchland in aufrichtiger Bewunderung und Verehrung unſere

Grüße.

Ein Deutſcher ſchwimmt Welkrekord!

Gerſtenberg bewältigt 400 Meter Rücken in 5:30.

Innerhalb des Uebungsabends bei Magdeburg 96 unter=
nahm
der junge Rückenkraulſchwimmer Kurt Gerſtenberg auf der
25=Meter=Bahn des Magdeburger Wilhelmsbades einen offiziell
angemeldeten Rekordverſuch über 400 Meter Rücken. Gerſtenberg
legte gleich in ſcharfem Tempo los, wendete bei 50 Meter in 32,5
Sek., bei 100 Meter in 1:12 Min., bei 200 Meter in 2:37,2 Min.,
um ſchließlich in 5:30 Min, einen neuen Weltrekord im 400=
Meter=Rückenſchwimmen aufzuſtellen. Den deutſchen Rekord über
dieſe Strecke hielt bisher der Leipziger Trenſchel mit 5:44,8 Min,
die europäiſche Beſtleiſtung der engliſche Europameiſter Besford
mit 5:41,8 Min, während der anerkannte Weltrekord im Beſitz
des Japaners Kiyokawa mit 5:30,4 Min. war. Der junge Mag=
deburger
hat die Weltbeſtleiſtung alſo um vier Zehntelſekunden
unterboten.
Neue Beſtleiſtung Gerſtenbergs.

Europa=Rekord im 200=Meter=Rückenſchwimmen.

Der junge Weltrekordſchwimmer Kurt Gerſtenberg vom Mag=
deburger
SC. 1896 befindet ſich zur Zeit in einer ganz groß=
artigen
Form. Am Donnerstag abend glückte ihm eine neue
Weltbeſtleiſtung über 400 Meter Rücken, und 24 Stunden ſpäter
unternahm er einen Verſuch, den deutſchen und Europarekord
über 200 Meter Rücken zu unterbieten. Im Magdeburger Wil=
helmsbad
hatte dieſer Verſuch unter offizieller Zeitkontrolle wie=
der
Erfolg. Gerſtenberg ging mit 33 Sek. für die erſten 50 Mtr.
an, wendete bei 100 Meter in 1:12 Min. Obwohl er nun etwas
verkrampft ſchwamm, ſchaffte der 96er mit 2:34 2 Min noch
eine neue Europa=Beſtleiſtung, die bisher von Erwin Simon=
Gladbeck 13 mit 2:38,3 amtlich gehalten wurde. In der Zwiſchen=
zeit
hat zwar Hans Schwarz=Wünsdorf in Budapeſt 234,8 ge=
ſchwommen
, doch fand dieſe Leiſtung bisher noch keine Anerken=
nung
. Gerſtenberg hat ſicherlich die Grenze ſeiner Leiſtungs=
fähigkeit
noch nicht erreicht.

Sportabzeichen=Prüfung im Schwimmen.

Die nächſte Prüfung im Schwimmen für das Reichsſport=
abzeichen
findet am kommenden Dienstag, 29. Oktober, ab
18.15 Uhr in der Männer=Schwimmhalle des Städtiſchen Hallen=
ſchwimmbades
ſtatt. Bewerber (Männer und Frauen) haben ſich
unter Vorlage ihres ordnungsgemäß beglaubigten Leiſtungs=
buches
(nur ſolche Bewerber werden zur Prüfung zugelaſſen) bei
dem Fachamtsleiter für Schwimmen der hieſigen Ortsgruppe,
Stud.=Aſſ. K. W. Leyerzapf, im Schwimmbad zu melden. Jeder
Bewerber hat eine Eintrittskarte für das Schwimmbad zu löſen.

Die Zwiſchenrunde um den D5b.-Pokal.

Die Zwiſchenrundenſpiele um den DFB.=Pokal werden, mit
Ausnahme des Treffens OſtpreußenBrandenburg, das am 10.
November in Königsberg nachgeholt wird, am 3. November
ausgetragen. Für die drei in Frage kommenden Spiele ſind die
folgenden Paarungen und Austragsorte feſtgelegt worden:
in Dresden: Sachſen Baden;
in Frankfurt a. M.: Südweſt Niederſachſen;
in Nürnberg: Bayern Mittelrhein oder
in Breslau: Schleſien Mittelrhein.
Bekanntlich holen am Sonntag in München die Gaue Bayern und
Schleſien ihr Vorrunden=Spiel nach. Siegt Bayern, dann trifft
dieſer Gau in der Zwiſchenrunde in Nürnberg auf Mittelrhein:
gewinnt Schleſien das Münchener Wiederholungsſpiel, dann iſt
es in Breslau Gegner des Gaues Mittelrhein.
Das Zwiſchenrundenſpiel Oſtpreußen Brandenburg mußte
verlegt werden, weil am 3. November die Stadtmannſchaft Ber=
lin
in der Reichshauptſtadt gegen Oslo und der Gau Oſtpreußen
im Freundſchaftsſpiel gegen den Gau Pommern antreten.

Heute 2.45 Uhr an der Rheinallee
TSG. 46 Darmſtadt SV. Groß=Gerau.
Wiederum iſt der Platz an der Rheinallee heute nachmittag
der Schauplatz eines äußerſt intereſſanten Kampfes. Groß=Gerau,
bis jetzt noch ungeſchlagen an der Spitze der Tabelle, wird ver=
ſuchen
, den 46ern, die zu dieſem Spiel mit einer umgeſtellten
Mannſchaft antreten, Sieg und Punkte ſtreitig zu machen. Ge=
lingt
es den Gäſten, an der Rheinallee den Erfolg zu holen,
dann haben auch ſie eine Stufe weiter zur Meiſterſchaft genom=
men
, während die 46er in dieſem Falle ausgeſchaltet wären. Das
Spiel findet 2,45 Uhr ſtatt. Vorher die Reſerven. Vormittags
10 Uhr ſpielt die 4=Jugend gegen Sprendlingen. Von den Schü=
lermannſchaften
ſpielen die erſten Schüler gegen Eberſtadt auf
der Woogswieſe, während die zweiten Schüler nach Leeheim fah=
ren
. Alle übrigen Mannſchaften ſind ſpielfrei.
SV. 98 Darmſtadt A.H. JG.=SV. Frankfurt AH.

Heute vormittag 10 Uhr findet auf dem Stadion am Böl=
lenfalltor
eine intereſſante Begegnung ſtatt, und zwar treffen
ſich die A.H.=Mannſchaften beider Vereine zum erſten Freund=
ſchaftsſpiel
. Die Frankfurter bringen in ihrer Mannſchaft größ=
tenteils
frühere Ligaſpieler mit, und man darf geſpannt ſein.
wie die 98er ſich mit ihrer Mannſchaft, die längere Zeit pauſiert
hat, gegen einen ſolchen Gegner zurechtfindet.

SV. 35 Nieder=Ramſtadt TSV. Erzhauſen.

Heute, Sonntag, empfängt der SV. 35 Nieder=Ramſtadt den
TSV. Erzhauſen zu ſeinem 3. Verbandsſviele. Die Nieder= Ram=
ſtädter
werden alles daran ſetzen, um beide Punkte zu Hauſe zu
behalten, ſo daß wohl mit einem ſchönen und ſpannenden Spiele
zu rechnen iſt. Beginn 2,45 Uhr. Vorher 2. Mannſchaft gegen
4. Mannſchaft SV. 98 Darmſtadt.

Spielverlegungen im Gau Südweſt.

Der Gauſport des Fußball=Gaues Südweſt hat für den
3. November mit Rückſicht auf das an dieſem Tage in Frank=
furt
ſtattfindende Bundes=Pokal=Zwiſchenrundenſpiel Südweſt
Niederſachſen einige Spielverlegungen angeordnet.
Die für den 3. November angeſetzten Meiſterſchaftsſpiele der
Gauliga Südweſt werden auf den 24. November verlegt. Die
am 3. November vorgeſehenen Meiſterſchaftsſviele der Bezirks=
klaſſengruppen
Südmain und Nordmain und alle Meiſter=
ſchaftsſviele
der erſten und zweiten Kreisklaſſe, ſofern ſie nachmit=
tags
angeſetzt ſind, werden am 22. Dezember zum Austrag kom=
men
. Für Groß=Frankfurt beſteht mit Rückſicht auf den Pokal=
kampf
mittags ab 12 Uhr Spielverbot.

Sporkkalender.

Fußball.
11.00 Uhr, Rennbahn: Beſſungen Reichsbahn Darmſtadt.
14.45 Uhr, Rheinallee: TSG. 1846 SV. Groß=Gerau.
Handball.
11.00 Uhr, Woogswieſe: TSG. 46 TV. Birkenau.
9.30 Uhr, Stadion: Kreis=Waldlaufmeiſterſchaften.

Trockenſkikurs des Tbd. Jahn 1875.

Freunden und Anhängern des Skilaufens wird auch in die=
ſem
Winterhalbjahr wieder Gelegenheit gegeben, ſich durch den
ab Mittwoch, den 30. Oktober, ſtattfindenden Trockenkurs genü=

gend vorzubereiten.
Es iſt für jeden Läufer, und ſolche, die es noch werden wol=
len
, unerläßlich, ſich ſchon vor Beginn des Winterabſchnitts durch
eine für den Skilauf beſonders zugeſchnittene Körperſchule in
Form zu bringen. Dies gilt für jeden Anfänger in erhöhtem
Maße, denn ein vorher gut durchgebildeter Körner wird ſich am
Uebungshang viel leichter an die langen Füße gewöhnen.
Ebenſo wird er durch genügende Vorbildung viel eher zu dem
Genuß, den dieſer herrliche Sport bietet, kommen, was bei der
in unſerer Gegend meiſt kurzen Winterſportmöglichkeit ebenfalls
ſehr zu berückſichtigen iſt.
Der Unkoſtenbeitrag zu dieſem Kurs für Nichtmitglieder des
Vereins iſt beſtimmt nicht groß und für jeden erſchwinglich. Die
Uebungszeit geht über 8 Abende zu je zwei Stunden pro Woche.
Die erſte Uebungsſtunde beginnt am Mittwoch, 30 Okt.,
8.15 Uhr, im kleinen Turnſaal Dieburger Straße. Nr 26.
Sportkleidung iſt mitzubringen. Anmeldung am erſten Abend
bei Skiobmann Hans Gruber oder beim Vereinswirt. Bei
Schneefall werden die im vorigen Jahr ſo beliebten zünftigen
Fahrten auch diesmal unternommen. Schon heute laden wir
hierzu ein, ob Gaſt oder Mitglied.
Werbeſchießen des KKS. Hammelstrift.

Am Sonntag hielt die KK.=Schützengeſellſchaft Hammels=
trift
Arheilgen 1927 auf ihren 15=Meter=Ständen ein Werbe=
ſchießen
ab. Folgende Reſultate wurden erzielt: Gruppen:
1. Tell Darmſtadt. 159 Ringe; 2. Ober=Ramſtadt 1. 155 Ringe;
3. Weidmannsheil Darmſtadt, 152 Ringe; 4. Ober=Ramſtadt 2.,
150 Ringe. Einzelſieger; Freudenberger. Hammelstrift
Arheilgen, 36 Ringe; 2. Handſchuh. Darmſtadt, 35 R.; 3. Fiſcher,
Ober=Ramſtadt, 35 R.; 4. Müller, Darmſtadt 35 R.; 5. Büchner,
Ober=Ramſtadt, 35 R. In der Reihenfolge ſchoſſen: Appel, KKS.
Arheilgen. Nees. Jung, KKS. Hammelstrift Arheilgen, Rind=
frey
, Ober=Ramſtadt. Fiſcher, Hammelstrift Arheilgen, Klenk,
Darmſtadt. Kunz, Darmſtadt, je 34 Ringe, Liebermann, Ober=
Ramſtadt, 33 Ringe.

Jockeywechſel am Jahresende.

Am Schluß der Rennzeit wechſeln immer einige Jockeys und
Trainer ihre Arbeitsplätze. In dieſem Jahre haben die großen
Rennſtälle keine weſentlichen Veränderungen in bezug auf ihre
Reiter vorgenommen. Nur der Rennſtall des Geſtüts Wald=
fried
wird den Poſten ſeines erſten Jockey neu beſetzen. An
Stelle von Gerhard Streit, der ſeiner Militärpflicht bei der Für=
ſtenwalder
Ulanen=Schwadron genügt, wurde J. Staroſta ver=
pflichtet
, deſſen Poſten am Stall Mülhens künftig wieder der
in großer Form reitende J. Raſtenberger einnehmen wird.
Im einzelnen zeigt die Liſte der bisher bekanntgewordenen
Jockev=Verpflichtungen folgendes Bild: Geſt. Erlen=
hof
: Trainer A. v. Borcke: Jockeys; E. Grabſch, W. Lacina;
Hauptgeſt. Graditz: Trainer: R. Utting: Jockey; R. Schmidt;
Geſt. Schlenderhan: Trainer: G. Arnulli Jockeys: W.
Printen. Harry Schmidt; R. Haniel: Trainer: A. Althof;
Jockey; H. Zehmiſch; Geſt. Waldfried: Trainer; F. Murray,
Jockeys: J. Staroſta. W. Held. A. Ebert: Geſt. Ebbesloh:
Trainer: A. Oljenik; Jockey: R. Zachmeier, Frau J. v. Opel;
Trainer A. Schlaefke: Jockey K. Narr P. Mülhens: Trainer:
F. Foeſten; Jockeys; J. Raſtenberger, R. Kaiſer, Fr. Müller.

Alympiſche Spiele 1936.

Den Auftakt der Olympiſchen Feier 1936 werden vom 6. bis
16. Februar die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch=
Partenkirchen bilden. Wie in Berlin, ſo hat man auch in Gar=
miſch
gewaltige Anſtrengungen gemacht, um den Wettkämpfen
der Weltbeſten techniſch einwandfreie Vorausſetzungen und einen
würdigen Rahmen zu geben. Von dieſen bereits völlig abgeſchloſ=
ſenen
Vorbereitungen berichtet das 4. Heft der Zeitſchrift
Olympiſche Spiele 1936 in umfaſſender und außer=
ordentlich
anſchaulicher Weiſe. Einem Vorwort des Präſidenten
der Winterolympiade, Dr. Karl Ritter v. Halt, folgen un=
ter
dem Sammeltitel Die Kampfſtätten der Winter=
Olympiade drei Aufſätze: Im erſten ſchildert Baron Le
Fort, der Generalſekretär des Organiſations=Komitees für die
4. Olympiſchen Winterſpiele, das Skiſtadion am Gudi=
berg
, nach den Worten des FJS.=Präſidenten Major Oſtgard
(Norwegen) die ſchönſte Anlage der Welt, im zweiten
Aufſatz hat der Erbauer der Olympia=Bobbahn, St. M.
Zentzytzki, das Wort, und der dritte Aufſatz, von Dr. Har=
ſter
geſchrieben, iſt dem großartigen Kunſteis=Stadion ge=
widmet
, das die Eishockey= und Kunſtlaufveranſtaltungen vom
Wetter unabhängig macht und beim Schein der 89000 Kerzen
einen geradezu märchenhaften Eindruck hinterläßt. Der Artikel
über die Bobbahn iſt das Beſte und Inſtruktivſte, was je über
die Olympiabahn geſchrieben worden iſt. Buchſtäblich von Kurve
zu Kurve kann der Leſer im Vorgenuß olympiſcher Kämpfe den
herunterſauſenden Bob verfolgen. Spen Lindhagen ( Stock=
holm
) unterſucht die Kampfkraft und die Siegesausſichten der
nordiſchen Länder im Hinblick auf die Winter=Olympiade, und
Artur Vieregg, einer der beſten Kenner und Beurteiler des
Eiskunſtlaufs unterzieht in einem herrlich bebilderten Aufſatz
dieſe ſchöne Sportart einer international umfaſſenden Betrach=
tung
. Ebenſo reizvoll geſchrieben wie zeichneriſch hübſch illuſtriert
ſind Käte Brandel=Elſchners Bilder aus Garmiſch= Par=
tenkirchen
. Auch das Olympiſche Notizbuch ſteht dies=
mal
ganz im Zeichen der Winter=Olympiade. Selbſtverſtändlich
iſt auch dieſes vierte Heft wie ſeine Vorgänger überaus reich und
geſchmackvoll illuſtriert.
(Preis 1 RM. Verlag Buch= und Tiefdruck G. m. b. H.,
Berlin, Jeruſalemer Straße 46.)

Sporklikerakur.

Wer ſein Kraftfahrzeug lieb hat, der pflegt es! Wie ſieht es
eigentlich im Verbrennungsraum meines Motors aus? fragt ſich
mancher Motorradfahrer und ſchraubt luſtig drauflos, bis Zylin=
derkopf
oder Zylinder ihre innige Verbindung mit dem Kurbel=
gehäuſe
aufgegeben haben. Dann wird das Ganze wieder zuſam=
mengeſchraubt
ja, wir Fachleute und ſchon läuft der Motor
wieder aber bald. .. Fehler beim Wiederaufſetzen des Zylinders
oder Zylinderkopfes rächen ſich ſchwer. Genau ſo, wie ſich die Men=
ſchen
täglich, wöchentlich oder noch ſeltener baden hzw. Kör=
perpflege
treiben, ſo iſt Pflege für ein ſo kompliziertes Weſen wie
ein Motorrad oder Auto ebenfalls unumgänglich notwendig. Wenn
ein Kraftfahrzeug ſchließlich auch nicht jeden Tag gebadet zu
werden braucht, ſo gilt aber doch das abgewandelte Sprichwort:
Wer ſein Kraftfahrzeug lieb hat, der pflegt es! Jetzt iſt die
richtige Zeit für eine Generalüberholung, für die Winterinſtand=
ſetzung
; denn wer mottet heute wohl noch ſein Fahrzeug während
des Winters ein? Von dieſen Dingen und noch von vielen
anderen ſchreibt Motorund Sport‟ Heft 43 in dieſer Woche.
In den Hauptartikeln Generalüberholung des Motorrades und
Vom kleinen Schaden zur großen Reparatur (für Wagenfahrer)
findet der intereſſierte Leſer eine Fülle praktiſchen Wiſſens zur
Pflege und Erhaltung ſeines Kraftfahrzeuges. Um es nicht zu ver=
geſſen
der neue Fiat 1500 mit Schwingachſen ſtellt ſich dem deut=
ſchen
Publikum vor,

Hocken.
Damen=Hockey in der TSG. 46 Darmſtadt.

Das für Sonntag nachmittag vorgeſehene 7
Hockeyſpiel zwiſchen TSG. 46 Darmſtadt und RTSV. Aſa
burg muß leider ausfallen und wird auf einen ſpätere
min verlegt. In Aſchaffenburg ſind am Sonntag die
geſchäfte geöffnet, wodurch ein großer Teil der Spiel=
nicht
abkommen kann. Die Aſchaffenburger Damen war
durch gezwungen, das Spiel in letzter Minute abzuſagem
der Darmſtädter Elf, die Möglichkeit eines Uebungsſp=
geben, findet am Sonntag nachmittag um 15 Uhr auf der 2
wieſe ein Trainingsſpiel mit einer kombinierten 2. Herreu
Damen=Mannſchaft ſtatt.

Reichsſender Frankfurt

Frankfurt: Sonntag, 27. Oktober
6.00: Hamburg: Hafenkonzert. Glocken vom Großen An
Choral. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wetter. 8.05: Stutt.y
Gymnaſtik. 8.25: Sendepauſe. 8.45: Choralblaſen.
Kath. Morgenfeier. 9.45: Bekenntniſſe zur Zeit: Ad=
Nationalſozialismus. 10.00: Köln: Reichsſendung:
genfeier der HJ. All unſere Arbeit ſchafft ein ewiges 9.
10.30: Chorgeſang. 11.00: Reichsſendung: Aus Weßu
Kundgebung zur Eröffnung der Woche des deut
Buches‟. Es ſpricht Reichsminiſter Dr. Goebbels.
12.15: Berlin: Muſik am Mittag. Muſikkorps der
ſtandarte Adolf Hitler. 13.00: Berlin: Barnabas
Geezy und ſeine Soliſten. 14.00: Augsburg: Kinder=
Max und Moritz, nach Wilhelm Buſch. 14.45: Das
erzählt. 15.00: Stunde des Landes.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. Ltg.: Kühn.
18.00: Aus Berlin: Weltringſendung: Jugend
über die Grenzen. 20.00: Sportbericht. 20.10:
zert. Märſche von Franz Liſzt und Nich. Wagner. 2E
Berlin: Reichsſendung: Meiſterkonzert. Paul Gra
dirigiert eigene Werke. 22.00: Zeit, Nachr. 22
Wetter. Nachr., Sport. 22.20: Sportſpiegel des S=
tags
. 23.00: München: Unterhaltungsmuſik u. 2u
2400: Stuttgart: Nachtmuſik.

Frantfurt: Montag, 28. Oktober
6.00: Choral. Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Frühkor
In der Paufe 7.00: Nachrichten. 8.00: Waſſerſtand.
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Bauernfunk. 8.45: Sc
pauſe. 9.00: Saarbrücken (nur Kaiſerslautern): 1. Zr.
konzert Chr. Kilgus, 2. Pfälziſche im Reiche. Von On
Movs. 3. Lieder von Rich. Strauß und Joh. Brat
10.00: Sendepauſe. 10.15: Leipzig: Schulfunk: Die 6
Naben. Hörſpiel. 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Sl
und Haus. 11.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 19
Nur Kaſſel: Nachrichten. 11.35: Meldungen. 11.45: ScM
dienſt.
1200: Hannover: Schloßkonzert. Ltg.: v. Soſen. Daß
1300: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. Wetter, 1A
Vom Deutſchlandſender: Allerlei zwiſchen zwei u.
15.00: Wirtſchaftsbericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 1.
Kinderfunk: Jetzt baſteln wir. 15.30: Konzert.
16.30: Hinweiſe zum Aufbau einer wohlfeilen Büch,
16.45: Major a. D. Beringe: In der Hölle des A4
Meeres. 17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Bi
orcheſters. 18.30: HJ.=Funk: Vom unbekannten Kuß
raden aus dem Werktag. 18.55: Meldungen.
19.00: Saarbrücken: Heimat im Weſten. Bunte Grenzl.
ſtunde. 19.50: Tagesſpiegel, 20.00: Zeit, Nachr. 20)
Simone Boccanegra. Lyriſche Tragödie. Mufik: G. V
2200: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sak
2220: Gaufunkſtellenleiter Cappel: Gemeinſchaftspr
ganda und Einzelwerbung in der Rundfunkwirtſaß
22.30: Harmloſe Leidenſchaften. Eine Szenenfolge
die, die es angeht. 23.00: Breslau: Muſik zur
ten Nacht, 24.00: Nachtkonzert. Meiſter deutſcher KleA Pehus
i ie beſtellt
OMisltennn baadanmnn

Sonntag, 27. Oktober
Reichsſendung: 1100: Kundgebung zur Eröffnungl
Woche des deutſchen Buches i. d. Weimarhalle in Weinr aute
Es ſpricht Reichsminiſter Dr. Goebbels. 18.00: EM
ringſendung: Jugend ſingt über die Grenzen. 21.N
Meiſterkonzert. Paul Graener dirigiert eigene Werke
Saarbrücken: 17.00: Turm=Muſik. Es ſpielen die 9
einigten Bergkapellen des Saarlandes. 450 Bled 1
Königsberg: 17.00: Aus Allenſtein: Kammermuſillie m
Remter des Schloſſes. Zwiſchenſpiel: Koppernikus
teidigt Allenſtein.
Stuttgart: 20.15: Des Kaiſers von Uwpia Einzug 4M Un
Kurzweil in Schilda. Ein Spiel von der Hervenweis)
der Schildbürger.
Beromünſter: 17.00: Heiteres in Wort und Ton
Stockholm: 20.00: Die verkaufte Braut, v. Smeta4Meei
Wien: 2010: Die Pfingſtorgel. Volksſtück.
Bukareſt: 20.15: Operettenabend.
Mailand: 20.50: Melodrama von Cimaroſa.
London: 21.30: Beethoven, Mozart, Brahms.
Sottens: 21.30: Militärkonzert.
Warſchau: 22.20: Tanzmuſik.
Montag, 28. Oktober
Teipzig: 18.50: Brüder in Not. Schickſal der deutſ
Koloniſten an der Wolga. Hörfolge.
Saarbrücken: 19.00: Heimat im Weſten. Bunte Gr-
landſtunde
.
Frankfurt: 20.10: Simone Boccanegra. Lyriſche 2
gödie von G. Verdi.
Prag: 18.30: Libuſcha, Oper von Smetana.
Riga: 19.45: Tſchechiſche Komponiſten.
Sottens: 20.00: Werke von Bach.
Wien: 21.00: Spaniſche Muſik.
Beromünſter: 21.10: Bunte Stunde.
Warſchau: 22.00: Sinfoniekonzert.
Budapeſt: 22.10: Zigeunerkapelle Pertis.
Kopenhagen: 23.05: Moderne Tanzmuſik.

Melſeberiſcl
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.=

Während noch am Samstag im Oſtſeegebiet ſtürmiſche 2
und verbreitete ergiebige Niederſchläge auftraten, hat andw=
der
Luftdruckanſtieg über Mitteleuropa mit dem Vordr=
hoben
Druckes vom Weſten her eine Beſſerung der Wete
gebracht. Da aber wieder im Raume EnglandJsland 7
dings ſtärkere Wirbeltätigkeit in Gang gekommen iſt und 2
einzelne Randſtörungen ſüdlich bis nach Deutſchland hinein
keren Einfluß gewinnen werden, wird das Wetter nach vol=
gehender
Beſſerung wieder ein unbeſtändiges und zu N7N
ſchlag neigendes Gepräge annehmen.

Ausſichten für Sonntag: Meiſt wolkiges Wetter mit ein
Aufheiterungen. Im ganzen etwas milder bei aufriſche
nordweſtlichen Winden. Stärker zunehmende Niederſch

neigung
Ausſichten für Montag: Wechſelnd bewölkt und vielfache A=
ſchlagstätigkeit
. Temperaturen der Jahreszeit entſprch

[ ][  ][ ]

2.Oktober 1935

Bedeutung und Ziel der Werkbüchereien

A5a Neichsminiſter Dr. Goebbels am 27. Oktober in der
challe in Weimar auf einer großen Kundgebung die Woche
ſchen Buches eröffnet, dann wird damit an verpflichtender
ätug er Auftakt zu einer Neihe von Veranſtaltungen gegeben,
Woche lang in ganz Deutſchland für das Buch werben
Aicht nur die Neichsarbeitsgemeinſchaft für deutſche Buch=
ch
in der vom Dichter bis zum Drucker, vom Volkswiſſen=
Mais zum Papierhändler alle Glieder und Gliederungen zu=
heſchloſſen
ſind, die an der Herſtellung und Verbreitung des
Buches mitſchaffen, mehr noch die Parole, die ſich dieſe
ür die diesjährige Buchwoche geſtellt hat, zeigt das Siel
teit: Mit dem Buch ins Volk!

angehörige hat die Möglichkeit, jede Woche ein Buch zu entleihen,
das ihm direkt an den Arbeitsplatz gebracht wird. Auf ſeinen
Wunſch= und Beſtellkarten macht er ſeine Eintragungen, um alles
weitere braucht er ſich nicht zu kümmern. Von der Bücherei zum
Arbeitsplatz, unter dieſem Motto ſorgt die Werkbücherei mit beſtem
Erfolg für die Verbreitung geiſtiger Güter. Eine mehr als 35 000
Bände umfaſſende Bibliothek, die jährlich um rund 5000 neue
Bücher ergänzt wird, ſchafft immer wieder neue Kraftquellen. Für
die Wiederinſtandſetzung der zurückgegebenen Bücher, die durch
Benutzung und Cransport verſtändlicherweiſe leiden, bei der
geſteigerten Inanſpruchnahme wird die ganze Bücherei in etwa drei
Wochen umgeſchlagen ſteht eine eigene Werkſtatt zur Ver=
fügung
. Die rührige
Leitung der Bücherei
verſucht zu gegebe=
ner
Seit und bei be=
ſonderen
Anläſſen, die
lich nicht zuletzt auch
aus dem Geſamtkreis
der Werksangehörigen
ergeben, eine intenſive
Bearbeitung zugunſten
der Bücherei und ihrer
Benutzung. Sie be=
obachtet
auch ſtatiſtiſch
die Inanſpruchnahme
nach verſchiedenen Ge=
ſichtspunkten
und gibt
in vielen Fällen Nat=
ſchläge
und Anregun=
gen
, die zum guten
Schriftum führen.
Die Bücherei iſt als
ſolche der Neichs=
arbeitsgemeinſchaft
der

Eine Seite der Beſtellkarte. Hier werden die Bücher nach
den Nummern des Verzeichniſſes eingetragen.

Beſtellkaſten ſparen dem Volks=
genoſſen
Zeit und Mühe zur
Abgabe ſeiner Wunſchkarte.

alle diejenigen Firmen, Vereine uſw., die in der
Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen ſind, Ver=
anlaſſung
ſein, ihre Büchereien auszubauen, um
den Cauſenden von Volksgenoſſen, die aus dieſen
Büchereien Unterhaltung und Wiſſen ſchöpfen,
insbeſondere unſere guten jungen deutſchen Dichter
nahezubringen.

der Verkbücherei. Nach einer letzten Kontrolle
wdetz ie beſtellten Bücher in die Ausgabeſtellen
der verſchiedenen Werke gefahren.

Oſezanze Volksgemeinſchaft ſteht im Mittel=
zunktt
ir ſoll das zweite Wort, Das Buch, ein
enzen. hwtn des Geiſtes immer wieder klarmachen,
eigent T5 2.uBuch nicht allein ein Mittel innerer Ein=

ſpielen
hr 119 Beſinnung iſt, ſondern zugleich eine
40
Kamme=bafffe m Kampf um das Lebensrecht unſeres
bpbreut okel4
aus zeuü dem Buch ins Volk! Ein wertvoller
weg, er dieſer Parole praktiſch dient, iſt die
haffug, Einrichtung und Verbreitung von

Der deutſche Arbeiter iſt mit dem deutſchen
Buch aufs innigſte verbunden. Er genießt in der
ganzen Welt Hochachtung und Anerkennung, weil
er ſtrebſam und fleißig, ſtets auf die Erweiterung
ſeines Geſichtskreiſes und die Vertiefung ſeines
(Dr. Ley.)
Wiſſens bedacht iſt.
Sämtliche Aufnahmen (6): Weltbild=M.

rt iderbsühereien. Die Siemensbücherei, der unſer
ut eſuch galt, erfaßt rund 60 000 Gefolgſchafts=
tglüAr
, von denen nicht weniger als 25 000
vie zelnhäige Leſer ſind. In der Woche kommen
Na /00 Bücher zur Ausgabe. Jeder Werks=

Im Kreis: Der erſte Blick in das neu entliehene Buch.
Unten: Die Ausgabeſtelle liegt mitten im Werkbetrieb.
Von hier aus werden die beſtellten Bücher zum Arbeits
platz gebracht oder auch abgeholt.

Betreuer deutſcher Werkbüchereien
angeſchloſſen. Dieſe hat es ſich zur
Aufgabe gemacht, in eine enge Ver=
bindung
mit all denjenigen Volksge=
noſſen
zu kommen, die das deutſche
Buch in Werken, Vereinen, Betrie=
ben
uſw., betreuen.
Die Neichsarbeitsgemeinſchaft iſt
weniger eine Stelle die nur un=
erwünſchtes
Schrifttum aus den
Büchereien, die den Arbeitskamera=
den
zur Verfügung ſtehen, ausſchalten
will, ſondern ihre vornehmſte Aufgabe
beſteht darin, dieſe Betreuer von
Büchereien laufend zu informieren
und aus der Fülle des alten und neuen
deutſchen Schrifttums das Beſte
herauszuſuchen, um es den Betrieben
zur Anſchaffung zu empfehlen. Die
Neichsarbeitsgemeinſchaft ſtützt ſich

En der die beſchädigten Bücher ausgebeſſert werden

etetstanetsgeetr4

Hach. R..N etese Hanfteia Lel U144. Mee c Hasheider Ai. SK. Eeursesnite..
4 74
eeese 6 E74 Acens Gs Dartei UISAF Fe9t c4
* 2 1adch WIFaF. Nodenkeast Ufrl. Uest. 3 Heiteen WI4N7
*6: Eaddr. 74. Matn. A15 Tesaicesic 2.77 Hacetens
4 UISR. De eteste. Fo14 Wccc 47 Er Cohndie.
2c Kante
Rer
W EISS R eehi 47 Kaesr /4I Featiterioch [ ][  ][ ]

Die Schweſtern von Aci Reale

Von Adolf Obée

Ein Gelehrter, der ſich mit Erdgeſchichten-
kunde
befaßte, aus der Elbniederung gebürtig
war und den dreißiger Jahren ein wenig näher
ſtand als den zwanzigern, war von Meſſina mit
der Küſtenbahn nach Aci Neale gefahren, um
von dort aus den Aetna zu beſteigen und vor=
her
einige Cage lang zu ſehen, was es etwa
zu lernen und zu erfahren geben werde. Eines
frühen, ſchon warmen Morgens ſchritt er in
das anſteigende Gelände hinein, in der behag=
lichſten
und freudigſten Stimmung, hob aber
plötzlich witternd die Naſe, denn es wehte ein
lieblicher Duft her und mit ihm eine Welle
früher Kindheitserinnerungen: er ſah ſich wie=
der
auf dem Schemelchen ſitzen, während die
Mutter eine Apfelſinenſchale dicht vor ſeinem
Geſicht zuſammendrückte, daß das aromatiſche
Oel ihm die geſchloſſenen Aeuglein umſprühte
und das ſchnuppernd gekräuſelte Stumpf=
näschen
, das übrigens inzwiſchen einen ſtarken
und untadeligen Nücken emporgehoben hatte.
Unverweilt ſchritt er dem lockenden Duft ent=
gegen
und ſah ſich bald auf einem ſchmalen
Pfad zur Seite eines Cerraſſengartens, deſſen
Bäume mit einer überreichen Fracht goldener
Kugeln beladen waren. Mit geſchloſſenen Augen
ſog er den ſetzt faſt überſtarken Duft ein, ſich
dabei auf einer lockeren Steinplatte des Pfades
ein wenig hin= und herwiegend.
Ein unbeſtimmtes Gefühl ließ ihn ſeine ver-
ſonnene
Cätigkeit unterbrechen; er öffnete die
Augen und ſah wenige Schritte oberhalb ein
junges Mädchen über den halbhohen Garten=
zaun
gelehnt, das ihm mit beluſtigter Neugier
zugeſehen hatte. Hurtig trat er von dem ſchau=
kelnden
Stein weg, die heimliche Zuſchauerin
ſchon vorläufig verwundert betrachtend, denn
ſie hatte ganz helles Haar wie die Menſchen
ſeiner Heimat, während ihre Augen dunkel und
ihre Haut bräunlich war, und doch wieder das
Opal des Geſichts und die zarte Profilierung
um Naſe und Kinn nichts von der Härte des
Südens verrieten.
Gleich nach den erſten Grußworten, die er
in ſorgfältiger Neinheit hervorzubringen ſich
mühte, unterbrach ſie ihn und ſagte: Sprechen
Sie nur deutſch, das wird beſſer gehen und
eilig, als wolle ſie einer oft gehörten Frage
zuvorkommen, ſetzte ſie hinzu: Vater ſtammt
aus Lübeck. Aber Ihre Mutter, ent=
gegnete
er verblüfft, iſt wohl eine hieſige?"
Mutter ſtammt von der Moſel, ſagte ſie und
fuhr eifrig fort: Eines muß ich Ihnen gleich
ſagen: es iſt ganz verkehrt, hier unten ein
reines Coskaniſch ſprechen zu wollen, beſonders,
wenn man es nicht kann. Den Dialekt müſſen
Sie lernen, darauf kommt es an, das iſt hier
der Schlüſſel zu den Herzen der Eingeborenen.
Ach ja ſagte er begierig, als ſei er eines
ſolchen Werkzeugs eben ſehr bedürftig, lehren
Sie mich doch ein wenig! und jetzt begann
das übermütige Mädchen, ihm eine Menge von
Koſe-, Schmeichel= und Liebesworten vorzu=
ſagen
, die er der ſchönen Lehrerin ins Geſicht
hinein wiederholen mußte, ohne im übrigen zu
wiſſen, was ſie eigentlich bedeuteten; ihr helles
Lachen klang ohne Aufhören in den wunder=
lichen
Unterricht hinein, und auch ihm ſchien,
es ſei dies die anmutigſte und feſſelndſte Unter=
redung
, die er je geführt. Plötzlich aber unter=
brach
ſie ſich und fragte, wo er eigentlich her=
komme
; er gab kurz Nachricht und erfuhr da-
gegen
, daß der Beſitzer dieſes Apfelſinengartens
in Meſſina einen Konſulatspoſten bekleide, da-
ueben
einen anſehnlichen Fruchthandel betreibe
und nur Sonntags und an den vielen Seier=
tagen
daheim ſei. Als er dann aber verſuchte,
wieder zum Sprachunterricht zurück zukehren,
griff das Mädchen unverſehens mit einem
ſchlanken Sprung hoch über ſich nach einem
fruchtſchweren, auf den Pfad hinaushängenden

Aſt, der ſich durch den plötz-
lichen
Nuck ſeiner Bürde ent=
lud
, daß die goldenen Bom-
ben
dem draußen Stehenden
derb auf Kopf und Schultern
ſchlugen, und als er ſich von
ſeinem Schrecken erholt hatte,
war der Saun leer und ein
letztes Gelächter in der Ciefe
, des Gartens verklungen.
Betrübt las er die leuch-
tenden
Kugeln zuſammen und
ließ ſie durch das Gitter zu=
rückrollen
, bis auf die ſchönſte,
die er auf dem Nückweg
verzehrte, dabei die Schalen-
ſtücke
auf den Weg ſtreuend,
als ſei ihm ſehr daran ge=
legen
, ihn wiederzufinden,
und unaufhörlich die gehör=
ten
Dialektsfloskeln wieder=
holend
und übend, als ge=
denke
er auch von ihnen noch
eifrig Gebrauch zu machen.
Wirklich ſtieg er am nächſten Morgen um
die gleiche Stunde den Pfad wieder hinan, und
ſchon war die glückliche Corheit des Verliebten
ſo ſtark in ihm geworden, daß er gehofft hatre,
die Uebermütige an der gleichen Stelle wie
geſtern bereits vorzufinden. Er mußte aber
lange ſtehen und ſpähen, ehe er ſie in der Serne
zwiſchen den Stämmen gewahrte. Sogleich legte
er die Hände an den Mund und rief eine der
eingeübten Sloskeln hinüber. Die Angerufene
ſchien einen Augenblick lang zu erſtarren, dann
kam ſie ſchnell heran, blieb aber zehn Schritte
vom Saun entfernt ſtehen und ſchien nicht er=
freut
, ihn wieder hier zu finden. Was wollen
Sie? fragte ſie in der Landesſprache und mit
ſtrafender Kühle. Nur fragen verſetzte
er deutſch und zutraulich, ob der Garten keine
Tür hat, durch die man hineinkommen kann.
O doch, ſie ſprach jetzt gleichfalls deutſch,
für jeden, der etwas darin zu ſuchen hat.
Dieſe ſchnöde Abweiſung betrübte ihn ſehr;
vorwurfsvoll fragte er: Warum ſind Sie denn
heute ſo? Jetzt trat ſie einige Schritte
näher heran, muſterte ihn aufmerkſam und ſah
dann, ſich auf die Lippe beißend, vor ſich nieder,
als bewege ſie ein unliebſamer Gedanke. Dann
ſagte ſie kurz: Warten Sie mall und ging
gemeſſenen Schrittes davon.
Einige Minuten ſtand er wartend unſicher,
was das zu bedeuten habe; es war doch nicht
möglich, daß ein grüßender Suruf, den ſie ſelbſt
ihn gelehrt hatte, ſie heute beleidigen könne.
Dabei ſchaute er unentwegt in die Nichtung,
in der ſie verſchwunden war, bis von der Seite
her eine Orange dicht an ſeinem Kopf vorbei=
ſtrich
, daß er erſchrocken zuſammenfuhr. Jetzt
entdeckte er ſie zu ſeiner Nechten, wo ſie ſich
am Saun entlang ſchon wieder dicht heran=
geſchlichen
hatte; ſie war jetzt wieder ganz die
Geſtrige, kam lachend heran, bot ihm die Hand
über den Saun und fragte mit leichtem Spott:
Gehen Sie immer hier ſpazieren? Froh,
den gewohnten Con wieder anſchlagen zu kön=
nen
, antwortete er eifrig und bereitwillig:
Jeden Cag, ſo lange ich hier bin! Da
aber entzog ſie ihm die ſorglich feſtgehaltene
Hand, ſagte wiederum: Warten Sie mal! und
ief davon.
Abermals ſtand er allein, auf den Saun ge=
lehnt
, immer begieriger, was das werden ſolle
und plötzlich ſchien es ihm, als liege er noch
unerwacht in ſeinem Bett und träume einen
ſonderbaren Nachhall der geſtrigen Begegnung,
denn das holde Wunder, das er ſetzt zu ſehen
glaubte, konnte der Wirklichkeit wohl nicht
angehören. Die Erſehnte ſchritt nämlich zum
dritten Male heran, und ihr zur Seite ging ſie
ſelbſt, wie das Ergebnis einer kunſtvollen Spie-
gelung
, oder wie man beim Blick durch eine
weitmaſchige Gardine bisweilen die Menſchen
zweifach einhergehen ſieht, einen jeden neben
ſeinem Ebenbild. Dieſe Doppelerſcheinung kam
bis dicht an den Saun heran, knickſte in ſpöt=
tiſcher
Höflichkeit, und ihre beiden Hälften ſag-
ten
gleichzeitig und mit dem gleichen Stimm=
klang
: Mariettal Chereſa!
Der faſſungsloſe Mann begriff mun wohl,
daß er die eine von zwei ununterſcheidbaren
Swillingsſchweſtern geſtern geſprochen und die
andere heute angerufen habe, nicht aber, wie
er Marietta, die ihin geſtern den Sprachunter-
richt
erteilt hatte, und nach der ſein Sehnen
gegangen war, je herausfinden ſolle, wenn die
andere dabei ſei. War dies anmutige Natur=
ſpiel
doch ſo vollendet, daß wohl das Mutter=

auge die beiden, wenn ſie nicht zu fern ſtanden,
zu unterſcheiden vermochte, aber ſchon der
Vater, wenn er anweſend war, verlangte das
Cragen eines Merkmals.
Die Mädchen beachteten ſeine Faſſungs=
loſigkeit
nicht weiter, da ſie dergleichen von
frühauf gewohnt ſein mochten, und forderten
ihn auf, hereinzukommen; die Cür ſei auf der
anderen Seite. Damit gingen ſie quer durch
den Garten zurück, während er eilfertig an dem
weitläufigen Gegitter entlangſtrebte, das faſt
kein Ende nehmen wollte. An der Pforte er=
warteten
ihn die Schweſtern und hingen ſich zu=
traulich
rechts und links in ihn ein, aber ver=
gebens
ſuchte er die Geſtrige herauszufinden,
bis die, die ihm zur Nechten ging, ſeinen Arm
ein wenig an ſich drückte und bedauernd fragte:
Es hat doch nicht wehgetan geſtern, die
Apfelſinen? Sie alſo waren es, rief er
erleichtert und fügte, unbedenklich lügend, hin=
zu
: Ich habe Sie übrigens gleich erkannt.
Da aber ließ die zu ſeiner Linken ſeinen Arm
fahren und trat zornig einen Schritt beiſeite:
Ich war’s! Pfui, Chereſal Eben erſt hab’ ich’s
dir erzählt! Chereſa lachte triumphierend, und
der beſtürzte Mann begann zu ahnen, daß dieſer
erſten Niederlage noch viele folgen würden.
Gleich darauf ſtießen ſie auf die Mutter, die
nicht ſonderlich erſtaunt über ihn ſchien und,
als ſie ſeine Unbeholfenheit zwiſchen den beiden
Ebenbildern bemerkte, ihm einen Unterſchei=

dungswink zukommen laſſen wollte der zwar
nicht viel, aber doch etwas helfe. Die Cöchter
aber fielen ſogleich über ſie her mit koſendem
Schelten und zärtlichem Drohen, wenn ſie etwas
verrate, ſo daß die Mutter ſich des Doppel=
ſegens
kaum erwehren konnte und lachend
Schweigen gelobte.
Von nun an fand jeder Cag den Gaſt im
Orangengarten; ſtets empfingen ihn die Schwe-
ſtern
in gleicher Kleidung, nur trug Marietta
eine runde Broſche, Chereſa dagegen eine
ſchlanke Nadel, ſo daß er ſie nicht verwechſeln
konnte; ſobald aber die Mädchen und immer
auf Chereſas Anſtiften die Kennzeichen
heimlich vertauſchten, lebte er wieder im Irr=
wahn
dahin, und jedesmal ſpottete und trium=
phierte
Chereſa und zürnte und trauerte
Marietta.
Einige Cage ſpäter lernte er auch den Vater
kennen, und dieſer kaufmänniſche Diplomat
hatte in Seit einer kleinen Stunde bei einer
Flaſche Syrakuſer im Gartenhaus alles aus ihm
herausgefragt, was er zu wiſſen wünſchte; er
ſchloß mit einem Vorſchlag, nach dem der Gaſt
mit beiden Händen griff: Wenn Sie Luſt
haben, einige Jahre an der Erdbebenwarte in
Meſſina zu arbeiten, ſo wird ſich das einrich=
ten
laſſen. Später kehren auch wir nach
Deutſchland zurück und verpachten den Beſitz
hier. Ein Jahr ſind Sie noch gebunden und
haben Seit genug zur Ueberlegung.
Während dieſes Geſprächs war zwiſchen den
Schweſtern der erſte Streit ihres Lebens aus=
gebrochen
. Chereſas unmutiges Lippenbeißen
bei der erſten Verwechſlung am Saun kam aus
der plötzlichen Erkenntnis, daß ihr die Schwe=

ſter, was noch nie geſchehen war, etmt
ſchwiegen hatte: das Suſammentreffen
zuvor. Seither war ein ſonderbares
von Eiferſucht und Surcht, die Schrn
verlieren, ohne die ſie, nach Art ſolch
linge, nicht leben zu können glaubte,
zu Tag ſtärker in ihr geworden. W
du mit einem Mann, der dich nicht
unterſcheiden kann? rief ſie Mariet
zu. Blindlings und gegen ihre Uebe
verſetzte Marietta ebenſo heftig: Er
Er tut nur ſo, weil er glaubt, es me
Spaß! Das wollen wir ſehenl O/
nur fünf Minuten mit ihm allein, und
mich und meint dich! Verſuch’s!
Marietta leidenſchaftlich, aber es wurdv
bei jämmerlich ums Herz, da ſie im
wußte, wie dieſe Liebesprobe ablaufen
Ja, natürlich .. . du wirſt es vorhe
raten! Kein Wort! Du verſp
Sornig trennten ſie ſich, was auch
geſchehen war.
Als der Gaſt, angenehm erheitert
feurigen Crunk, aus dem Gartenhaus tr
er auf die echte Marietta, die ihm mit
drückter Stimme Vorwürfe über ſeinen
gel an Scharfblick machte, und ihm.
nichts zu erwidern wußte, zornig den
kehrte. Während er betrübt auſ ſie
legte ſie plötzlich den Seigefinger auf die
Nackenſeite, und als ſie ihn wegnahm, e
er an dieſer Stelle ein ſtrahliges Haa=
chen
, das wie ein Feuerrädchen ausſ
wie ein Sternchen in Schleuderſchliff art
Glasteller. Dann ging ſie davon, ohne 14
ihm umzuſehen.
Bald traf ſie auf die Schweſter.
Broſche her! ziſchte Chereſa, tauſc
Kennzeichen aus und hatte eine halbe
ſpäter wirklich den abermals Betörten
gelockt, und jetzt war das ſchöne Geſch)
ſo verwirrender Süße, daß er den An
ſie legte, was bisher noch nie vorgel)
war. Aber als ſie nun die letzte beſt
Lockung anwandte und den Kopf wie in d
Scham ſenkte, traf ſein Blick ihren Schckm
und mit Erſtaunen ſah er, daß das A uer ne
Wirbelſternchen inzwiſchen von der rech/k Su vid
die linke Seite hinübergewandert ſei. denl durch
den Arm wieder ſinken und ſagte mit ies Be
Wort: Schweſterlein! In dieſem Augletrzftände
ſtand auch Marietta da, und nun war ſſa rnd Senſat
die triumphierte, während Chereſa, vor/ t ene B
und Beſchämung faſt weinend, auf die ungeſtern
ſter eindrang: Du haſt es doch verratell lem der
aber Marietta verſetzte kühl: Nicht ein / on der
habe ich geſagt! Frag ihn doch!
Nach dieſem erſten gemeinſamen Affug der zu
betrug, deſſen keine junge Neigung elkſichſten 2
kann, waren aber die Cage des Gelehng Aumelkam
Aci Neale unwiderruflich abgelaufen, der y verden.

die weitere Neiſe hatte er längſt darange:M
Er ſchied, ohne daß ein bindendes Wort=
len
wäre, nur mit dem Verſprechen,
Jahr wiederzukehren.
Er kam auch wirklich bis Meſſina, ab=
er
nun die Meerenge, den geſtreckten
ſtiefel, die hohen Berge und ein langes
zwiſchen ſich und die Geliebte legen ſollte=
ließ
ihn der Mut und er kehrte ſtracks FiAl
um. Nach Mannesart deutete er ſeine Sch .
vor ſich ſelbſt in Stärke um, indem er ſicr ih Schl

der kurzen Nückfahrt oftmals vorſagte Pne
kein rechter Mann auf das nächſte Jahr ſüre
ſchiebe, was ſich in dieſem tun laſſe undrſteicht

einmal getan werden müſſe.

Luſtige Muſiker=Anekdo

Borſchlag.
Heinrich Bötel wer würde ihn, der
Poſtillon von Lonjumeau nicht kennen?
gab einmal in Wien ein Gaſtſpiel. Da machte
ein Mitglied des Orcheſters dem Direktor Pol=
lini
, Bötels Entdecker, einen witzigen Vor=
ſchlag
:
Sie haben, Herr Direktor, mit Glück einen
Kutſcher veranlaßt, Sänger zu werden. Aber
nun ſollten Sie zum Heile der Kunſt noch etwas
anderes tun.
Nämlich?"
Sie ſollten einige Säuger veranlaſſen,
Kutſcher zu werden.

teſ

Empörung.
Pepi Gallmeyer probte zu Brünn in dem
Stück Ihr Korporal mit dem Schauſpieler
Drucker. Als nun im zweiten Akt die Stelle
kam, wo er als Iſtvan ihr einen Kuß zu ver=
ſetzen
hatte, wagte er nur ſchüchtern und leiſe
die Lippen der Künſtlerin zu berühren.
A, das is nis, rief ihm Frau Pepi zu,
friſcher, kecker und feuriger!

Er tat es mit Vergnügen aber
Schwung.
Allgemeine Heiterkeit ergriff das Peil
als nun Herr Drucker mindeſtens fünfma-
Kuß probieren mußte. Die Heiterkeit 9u
doch in homeriſches Gelächter über, als
Gallmeyer ſchalt:
Na hören Sie jetzt muß ich nach 25
gaſtieren kommen, damit Sie das V
lernen!
Clara und Robert Schumann.
Clara Schumanns. Namen verbreiteie
raſcher als der ihres Mannes. In den vieſ
Jahren des vergangenen Jahrhunderts feh
einmal in den Werken Noberts in *

Wiener Hofkonzert auf und wurde nachhe‟

Könige der Niederlande vorgeſtellt.
Seine Majeſtät zog die Künſtlerin .
längeres Geſpräch. Dann wendete er ſi0
ſelig unterbrechend, auch an den Die
Nobert:
Nun, und Sie? Sind Sie auch muſtolſer, 2c

[ ][  ][ ]

Die Blüteſtätten von Bildfälfchungen ſind
ſeit jeher Paris und Italien. In den Ateliers
des Montmartre und des Montparnaſſe be=
ſchäftigen
ſich Hunderte von armen Künſtlern
mit dem Kopieren von Meiſterwerken und mit
dem Erzeugen unechter Altbilder, die von
ſchwindelhaften Händlern um ein Butterbrot
erworben und mit Uebergewinn, namentlich an
das amerikaniſche Neiſepublikum, verkauft
werden.
In Italien iſt der Paſticcio (wörtlich: die
Paſtete), nämlich das Kopieren alter Meiſter,
ein ſchwunghaftes Geſchäft. Es hat den aner=
kennenswerten
Sweck auch unbemittelten Käu-
fern
den Kauf eines Meiſterbildes in tadelloſer
Nachahmung zu ermöglichen. Dagegen iſt ſelbſt=
verſtändlich
nichts einzuwenden, ſolange das
Nachbild als Kopie bezeichnet und zu entſpre=
chendem
Preis verkauft wird. Aber trotz der
gerade in Italien für Kunſtfälſchung ganz be=
ſonders
ſtrengen Strafen ereignet ſich doch auch
das Gegenteil, weil der Reiz zum Betrug un=
ſterblich
bleibt, ſolange die Dummen nicht alle
Arthur v. Niha.
werden.
Das amulett
Von Heinz Oskar Wuttig.
* Als der Jangtſekiang über ſeine Ufer trat,
und Sehntauſende chineſiſcher Bauern in den
ſchlammigen Sluten ertranken, ſchwamm eine
kleine, roh gezimmerte Wiege den gelben Strom
flußabwärts. Die Götter behüteten ihre Fahrt,
führten ſie lanft vorbei an den reißenden Wir=
beln
, an kantigen Selſen, denn der kleine Kiu=
ling
, der auf Reisſtroh gebettet darin lag, trug
auf der Bruſt ein Amulett, den ſchwerttragen=
den
Drachen, geſchnitzt aus dem Holze des hei=
ligen
Ahorn.
Als Kiu=ling zehn Jahre alt war, brach in
der Stadt Han=Kou, in der er bei Pflegeeltern
aufgezogen wurde, eine Epidemie aus. Der
Cyphus entvölkerte faſt den halben Ort. Der
Knabe Kiu=ling aber ging unbekümmert durch
die verpeſteten Straßen und Häuſer. Er blieb
geſund, denn auf ſeiner Bruſt trug er das
Amulett, den ſchwerttragenden Drachen.
Sehn Jahre ſpäter explodierte das Keſſel=
haus
einer Waffenfabrik in Shanghai. Das
Dach ſtürzte herunter, die Mauern fielen zu=
ſammen
und unter dem rauchenden Schutt, dem
Staub und den Flammen lagen die erſchlagenen
Leiber von zwanzig Kulis. Nur Kiu=ling
erhob ſich unverletzt aus den Crümmern. Er
trug das Amulett.
Bald darauf brach Krieg aus. Ueber die
armen Provinzen des großen Neiches wälzte
ſich von Norden eine wilde, ungezügelte Sol=
dateska
. Saugte die Bauern aus, verwüſtete
die Reisfelder, brandſchatzte das Land und kam
erſt am Hwai=Gebirge zum Stehen, als ſich ihr
die beſſer bewaffnete, unter einheitlicher Füh=
rung
ſtehende ſüdchineſiſche Armee entgegen=
ſtellte
. Bei dieſer Armee befand ſich auch
der Soldat Kiu=ling. Man hatte ihn nicht ge=
fragt
, ob er Soldat werden wolle. In der
Waffenfabrik hatte ſein Name eines Cages
mit vielen anderen zuſammen auf einer Cafel
geſtanden. Der General hielt eine große Nede
auf die Einigung des geſamten Volkes. Kiu=
ling
bekam eine Uniform und ein Gewehr. Seit
der Seit kämpfte er. Er hatte die große Win=
terſchlacht
am Jen=to mitgemacht. Es war die
erſte bedeutende Niederlage der repolutionären
Armee. Blutigrot lag dort der Schnee bis zum
Frühjahr. Kiu=ling hatte ſich tapfer ge=
ſchlagen
. Er ſtand in den vorderſten Neihen
und ſchoß auf die dunklen Punkte, die aus dem
niedrigen Wald über das Schneefeld vorzu=
brechen
verſuchten. Aber er hatte gar nicht
das Gefühl, in der Schlacht zu ſtehen. Swar
trug auch er in ſeinem Herzen die Sdee eines
großen, geeinten, glücklichen Reiches. Doch
alles rauſchte an ihm vorbei, ließ ihn unberührt,
und er nahm den Krieg, das Soldatſein und
das Schießen hin wie eine Arbeit, die die Göt=
ter
in ſeine Hände gelegt hatten. Granaten
riſſen grauſige Crichter um ihn herum auf, die
Maſchinengewehre mähten ganze Formationen
nieder und Kiu =ling ſah beinahe teilnahmslos
neben ſich ſeine Kameraden fallen. Der Cod
war für ihn etwas Unbekanntes, etwas ganz
Fremdes. Kiu=ling kannte ihn nicht. Er trug
das Amulett, den ſchwerttragenden Drachen.

(Aufnahme: Heinz Seeger.)

Es war in der Nacht nach dem Sturm, der
den Rückzug der Nordtruppen erzwungen hatte.
Die Erde war bitter kalt. Ein weißer Mond
ſtand über den Bergen. Im Calkeſſel leuchte-
ten
die Biwakfeuer der Südarmee. Die
Schlacht war gewonnen.
Dicht an die Seuer gerückt lagen die müden
Soldaten, wärmten ſich, ſchliefen erſchöpft oder
kratzten aus ihren Blechgefäßen den hart ge=
wordenen
Reis. Neben Kiul=ling lag ein jun=
ger
Soldat. Er hieß Pen=, ein Bauer aus
der Landſchaft Fo=Kien. Zuerſt hatte er erzählt
aus ſeiner Heimat, von den Feldern, vom Him=
mel
dort und von ſeiner Frau. Er wollte
nach Haus, bald. Und nicht mehr Soldat ſein.
Dann war er eingeſchlafen, den Kopf auf Kiu=
lings
Bruſt. Sie lagen zuſammen und wärm=
ten
ſich wie Hunde. Der Mond zog über ſie
hinweg.
Plötzlich fielen Schüſſe. Scharf und heil
zerriſſen ſie die Nacht. Kamen oben vom Eng=
paß
. Mandſchuriſche Scharfſchützen. Man
hörte es am Knall der Gewehre. Schreie im
Lager, Befehle und die Stimme des Generals.
Vierzig Mann wurden aufgerufen, das Neſt
auf dem Daß auszuheben. Darunter war der
Name Pen=Cü’s, des jungen Bauern aus der
Landſchaft Fo=Kien.
Der richtete ſich auf, nahm ſein Gewehr und
rückte die Mütze gerade. Kiu=ling ſtand neben
ihm. Die beiden erkannten die Ausſichtsloſigkeit
und die Gefahr des Unternehmens. Sahen den
Engpaß, eine helle, mondbeſchienene Fläche,
hörten die bellenden Schüſſe der feindlichen
Schützen. Pen= ſenkte den Kopf. Der
Schein des heruntergebrannten Seuers flak=
kerte
über ſein Geſicht, und er fing einen Satz
an: Wenn du nach Fo=Kien kommſt, Kamerad
. . . Sum zweiten Male kam der Befehl. Pen=
hob die Hand zum Gruß, wandte ſich ab
und ging durch die Neihen zum Selt des Gene=
rals
. Plötzlich war Kiu=ling wieder neben ihm,
knöpfte ſeinen Uniformrock auf, nahm von der
nackten Bruſt das Amulett, riß Pen-Cü’s
Mütze herunter und hängte es ihm um den
Hals.
Gib es mir wieder, Kamerad, weun du zu=
rückkommſt
.
Pen- nickte. Seine Hand faßte nach Kiu=
lings
Schulter. Da riß ihn der dritte Befehl
von ihm fort. Als die vierzig Mann durch die
Seltgaſſe das Lager verließen, ging Pen=
in der vorderſten Reihe. Kiu=ling lag allein
am Feuer. Er fror.
Eine Stunde ſpäter kam erneuter Alarm.
Während oben am Paß das Gefecht in vollem
Gange war, hatte ſich unten am Calausgang
ein zweiter feindlicher Trupp feſtgeſetzt und
beſtrich mit Maſchinengewehren die Nänder
des Lagers. Wieder Befehle und die Stimme
des Generals. Ein ganzes Bataillon wurde
aufgeboten. Darunter Kiu=ling.
Als er aber jetzt in den Swölfer=Reihen zum
Sturm vorging, überfiel ihn plötzlich ein bisher
unbekantes Gefühl. Es war nicht Furcht, aber
es war die Erkenntnis, daß das Leben etwas
Großes und Gewaltiges iſt. Er faßte im Lau=
fen
nach ſeiner Bruſt, ſie war leer. Und
zum erſten Male begriff er, daß die Kamera=
den
neben ihm getroffen fielen. Er hörte ihre
Schreie und begriff, daß es Codesſchreie waren.
Er ſah Blut, und ſah, daß es warmes, fließen=
des
Blut war. Vor ihm fielen Schüſſe. Da
ſchlug es auf einmal an ſein Herz; er hörte die
Schüſſe nicht mehr, es rauſchte um ihn, dann
war Nuhe wunderbare Nuhe, und vornüber
fiel er in den Schnee.
Als der Morgen über das Cal kam, hatte
das Armeekorps des Generals die letzten feind-
lichen
Neſte über die Berge zurückgedrängt.
Nur oben am Engpaß waren die erſten vierzig
Mann von den mandſchuriſchen Scharfſchützen
völlig aufgerieben und wie Haſen im Schnee
abgeſchoſſen worden. Von den Vierzig kam
ein einziger zurück: Pen-, der Bauer aus
der Landſchaft So=Kien.
Worüber unſere
Vorfahren lachten
Alte Anekdoten nach dem Neuaufgebutzter
Kurtzweiliger Seitvertreiber
Aus dem 30jährigen Krieg.
Herr Steffen bat nach getaner Predigt,
Gott wolle doch einmal Frieden beſcheren und
von den Soldaten abhelffen, oder, da Gott ſein
Bitten nicht erhören ſollte, ſo ſollte er doch der
Soldaten Bitte erhören.
Nach geſchehener Predigt ließ der Kom=
mandant
Herrn Steffen zur Mahlzeit bitten
und fragte ihn, was er wohl damit gemeinet,
was doch der Soldaten Bitte denn wäre.
Er ſagte: Herr Oberſter, das wiſſet Ihr
wohl; ſie ſagen und bitten ja immer: hole mich
der Ceufel. Wann ſolches nun geſchehe, ſo
würden die Soldaten ja dünne werden.
Der Junker von Strip Stril.
Der Junker von Strip Stril kam zu Ham=
burg
. Nach dem Eſſen wurde diskutiert, ob es
beſſer wäre, zornig oder lächerlich auszuſehen.
Der obenerwähnte Junker ſprach zu ſeinem
Jungen:
Hans, wie ſehe ich aus?
Hans: Junker, als ein Löw.
Junker: Haſt du, Schelm, dein Lebetag
wohl einen Löwen geſehen?
Ja, Junker, wären det kene Lewen de
uns hüte bejegneten?
Junker: Du dummer Ceufel, das waren
Schafe.
ans: Ja, Junker, ſo ſeht Ihr oock uut.

letzte liry Die die Bücher, haben auch die Bilder
Kopf wie Slickſale begreiflicherweiſe, da jedes
hick ihre ſſuwek nicht nur unſere höchſten, ſondern
daß du/ uere niedrigſten Empfindungsſaiten be=
von
der n. 5o wird manches hochgeſtimmte Mei=
uui
durch die entgegengeſetzte Veran=
gdes
Beſchauers unter beſtimmten
itmſtänden leicht zur Urſache von Ver=
hhnud
Senſationen.
Eis ſt eine Binſenweisheit, daß die Sen=
ſuh
on geſtern die Alltäglichkeit von heute
ſ. denn der Begriff des Senſationellen
it n der jeweiligen Seiteinteilung ab.
ihr Kunſtwerk löſt bei ſeinem Erſcheinen
riſtig oder zuſtimmende Begeiſterung aus,
nch ächſten Menſchenalter mit Achſelzucken
des Genich Tumpelkammer der Gleichgültigkeit ab=
ywerden
.
Eſimernswert bleiben daher im Grunde
Seſationen, die durch den Diebſtahl oder
hie Serſtörung von Meiſterwerken ent=
deln
ind.
Ehu der rätſelhafteſten Bilddiebſtähle er=
ſege
ich vor etwa ſechs Jahrzehnten in
dun Da verſchwand eines Morgens aus
T4zſington-Muſeum Gainsboroughs Her=
imiyn
Devonſhire‟
Dſ=Citelträgerin des Bildes galt in der
ſtiſh Hälfte des 18. Jahrhunderts in der
dun Hofgeſellſchaft als die ſchönſte und
trrüte Frau. Gainsboroughs Meiſterhänd
endige ſie als elegante und liebreizende, voll-
ame
Goldblondine mit jenem wallenden
ſertu, der als Gainsborough=Hut in der
niſſiyn Damenmode immer wieder aufzu=
ſchAnoflegt
.
Mek aus dieſem modiſchen Belang als aus
zufelhaften Kunſtwert des Porträts ent=
Müungehure Weltſenſation, die ſein plötz=
eALerſchwinden erregte.
Debeſten Spürer und Greifer Scotland
TNagten hinter dem unbekannten Diebe
10 mehr ſie dabei in die Orre tappten,
(o ſwer ſtieg die öffentliche Entrüſtung, die
heistien Preſſeangriffen gegen die als unz-
glillt
dargeſtellte Polizei ihren peinlichen
sdRu fand.
SEn Schluß war die mit Spott und Hohn
ergeſne Hermandad gehetzter als der un=
Fürichre Dieb. Aus dieſem Druck erklärt
vällicht die noch immer nicht einwandfrei
rexAt, in der das Bild doch noch an ſeinen
Ueſunsplatz zurückkehrte.
Ssſand Aard ſtellte den Vorgang ſo dar,
ſte Detektive Verdacht gegen einen
anm höpften, den der Polizeibericht als den
ORtieeMeiſterdieb ſeiner Seit bezeichnete, ob-
2A aſt ihm nie etwas nachweiſen ließ. Er
hrta anz offenkundig in London-Weſt ein
RAüfgezogenes Leben, ohne nachweisbare
Me Inne ſiequellen zu beſitzen. Dabei war er ſo
ſdtrighmt, daß er ſogar als Vorbild zu
MOrnaus Gentlemandieb Naffles in die eng=
Ge Xbenteurer=Literatur gelangte.
Chlie Seit nach dem Bilddiebſtahl traf die-
Aſterdieb in einer Londoner Nachtbar
Teun der Aard=Detektive zuſammen, die
109 A verſchwundenen Gemälde ſuchten. Mit
00MNr Großzügigkeit bewirtete er den
geheſ mit Sekt und verſprach ihm bei der
lens hulle, das vermißte Bild gegen eine be=
m
t hohe Barbelohnung aufzutreiben. Er
*9alcſte ſogar, bereits das Diebsverſteck zu
gAder Dieb habe das Bild aus dem
Jahun geſchnitten und dann gerollt in einem
Dart avergraben. Dort wollte es der Mei=
eronbgoholen
und gegen die ausbedungene
Selo hng Scotland Aard übergeben. Der
Leteich war mit dem Vorſchlag einverſtanden,
Jand 2ur nicht die Suſtimmung der Muſeums=
VermAins, der die ausgemachte Belohnung
zviel ioch erſchien.

Infolgedeſſen blieb das Bild weiterhin ver=
ſchollen
, bis es plötzlich von Aarddetektiven in
New York bei einem amerikaniſchen Sammler
aufgeſpürt wurde und von da nach einigen
Schwierigkeiten nach London zurückgelangte.
So lautete die Darſtellung Scotland Aards,
bei der das Ende gut, alles gut die Haupt=
ſache
war. Jedoch die ſkeptiſche britiſche und
nordamerikaniſche Preſſe brachte einen anderen
Bericht, demzufolge der Meiſterdieb ſelbſt
das Bild geſtohlen und mit ſeiner Jacht nach
New York gebracht hatte, wo es im Beſitz
eines amerikaniſchen Sammlers blieb, während
der Dieb dafür ſorgte, daß eine tadelloſe Nach=
ahmung
den Yard=Detektiven zwecks Beendi=
gung
der Angelegenheit in die Hände geſpielt
wurde.
Aehnliches wurde bekanntlich auch in unſe=
ren
Cagen erzählt, als die Mona Liſa aus
dem Pariſer Louvre verſchwand und nach einer
Weile plötzlich in Italien wieder auftauchte. Es
gibt da immer noch Kunſtkenner, die das heim=
gekehrte
Bild für eine Nachahmung halten,
während das Original im Beſitz des amerika=
niſchen
Sammlers geblieben ſei, in deſſen Auf=
trag
es geſtohlen wurde. Man nannte da ſogar
den Namen eines kürzlich verſtorbenen ſpaniſch-
ſüdamerikaniſchen
Abenteurer=Barons, der
nicht nur die Schiebung mit der Mona Liſa,
ſondern auch andere nicht an die Oeffentlich=
keit
gelangte, verblüffend täuſchende Bildfäl=
ſchungen
begangen haben ſoll.
Catſächlich ſcheint es trotz aller Unwahr=
ſcheinlichkeit
nicht ausgeſchloſſen, daß in man=
chem
Muſeum und in vielen privaten Gemälde-
galerien
Fälſchungen hängen, die ſelbſt Kunſt=
ſachverſtändige
in die Orre führen. Es erregte
nicht geringes Aufſehen, als vor einigen Jah=
ren
einer der anerkannteſten amerikaniſchen
Kunſtkenner die Behauptung veröffentlichte.
daß eines der erſten amerikaniſchen Muſeen
mit Fälſchungen im Geſamtbetrag von zweiein=
halb
Dollarmillionen betrogen worden ſei. Er
fügte hinzu, daß er das genau wiſſen müſſe, weil
er ſelbſt dem genannten Muſeum und auch dem
Pariſer Louvre einige Fälſchungen verkauft
habe, die er nun genau mit ihren Namen be=
zeichnete
. Ob dieſe Selbſtbezichtigung ernſt ge-
meint
war oder ſonſtige Swecke verfolgte, blieb
dahingeſtellt, da ſonderbarerweiſe weder das
bloßgeſtellte amerikaniſche Muſeum, noch der
Pariſer Louvre irgendwelche Schritte dagegen
unternahmen.

Steinbrücke in Neckarſteinach.

[ ][  ][ ]

Fublaskobmſtobasssblaafs

Alſo däß war derr Ihne awwer e Wöchelche!
Wann ’s ſich net grad um de Wei gedreht
hett, kennt mer ruhich ſage: die hatt ſich ge=
weſche
!
Awwer ’s h t ſich net nor bloß um de Wei,
ſundern aach um unſer Petterſchaft ge=
dreht
. Un däre ſind mir uns vollen Ernſtes
bewußt, un for die ſin mer ei gedräde, un dräde
aach kimfdichhie defor ei, un lege abſelud kaan
Wert uff e offiziell Daaf. Gan devo abge=
ſähe
, daß jo unſer Patekinner ihrn Nome be=
reits
lengſt hawwe, un ſtolz druff ſin, wann ſe
ſich ungedaaft domit unner de Leit ſähe
loſſe kenne.
Un däß konn,e ſe, kenne ſe, un wärrn ſe erſt
recht aach in Zukumft kenne, jetzt noochdem mer
de Wei in die Volksgemeinſchaft uffgenumme
hott, un hott en als gleichberechdicht erkleert,
ſo daß ſich jeder mit=em abgäwe kann, ohne daß
er drum ogeguckt wärd. Dann der Wei is kaan
Luxibuß mehr, un nor for gewiſſe Klaſſe und
Stend do, vum Feldwäwel uffwärts, ſundern
er is zum Volksgedrenk broglammiert.
Un dodezu graddelier ich em vun ganzem Härze.
Jetzt, was mich bedrifft, alſo ich bin jo net
grad ſo, daß mer mich verſchwätze un ver=
klawwatſche
kennt, indem daß mer vun mir im
ganze Heſſelendche erumkreiſche kennt, un kennt
ſage, ich hett mei Läwer uff de Sunneſeit, un
dhet alleweil mit m Alkehohl liebaigle. Ganz ge=
wiß
, un ſogar im kondrolere Gäjedaal, ich bin
ſtrickte un dorchaus gäje de Alkehohl un halt
mich in de Haubtſach an mein Drull, aller=
dings
mit viel Zigorje drinn, um damit daß
er recht ſtack is, ſunſt ſchmeckr er mer net. Awwer
ehrlich un offe rausgeſagt, manchmol bei ſo ge=
wiſſe
Geläjenheide, un wann mer’s net ganz
erdra is, un weil ich en entſprechende Dorſcht
un e dißbezieglich Stimmung in mer verſpiert
hab, effennduwäll aach, wann mich e ſeeliſch
Schwäche okimmt un bedräde dhut mer is
halt net ehr däß! alſo korzum, wann ich
mer hie un do als emol ſo bei Geläjenheit, un
ſozuſage uff=em Azzeneiwähk, en H. llwe ſpenn=
diert
hab, ſo is do gewiß nir debei gewäſe
Deßhalb hab ich de Wei aach immer for e gud
Hausmittel gehalte, un hab, wie geſagt,
mir als hie un do e Gläsche ei gefleeßt, odder
zwaa, wann’s net gleich geholfe hott. Haamlich
nadierlich. Noja ...
Dohärngäje hott’s mich als ſeither oft ſchen=
niert
, wann mich’s emol unnerwähks nooch eme
Gläsche Wei verlangt hott, un ich bin oft mit
aller Karrakterſtärke, wann aach ſchweren Här=
zens
, ſo zwag odder drei Wärtſchäftcher aus em
Wähk gange, un hab erſt im dritte odder vierte
mei weibsſtolze Feſtichkeid mit=em: Halwe be=
lohnt
. Awwer es is mer nie ſo recht wohl de=
bei
gewäſe, ich hab immer gedenkt, die Leit
dhete aam drum ogucke un driwwer ſchnuddele
un ſage: Die muß es hawwe, daß ſe ſich am
helle lichte Dag den Luxius erlaabt un drinkt
Wei
Awwer jetzt is däß was annerſter, dann der
Weil is kaan Luxius mehr, ſundern e Volks=
gedrenk
. Un ſo drink ich forta voller Karrak=
terſtärke
mei Gläsche Wei, wann’s mich denooch
geluſte dhut. Un es is ganz märkwärkdich, s

geluſtet mich öfters als ſunſt, un däß kimmt
wah’ ſcheinlich dovo her, daß ich noch immer die
Flichte un Obfer, wo unſer Kambf gäje Ar=
weitsloſichkeid
, Hunger un Kelt, vun uns ver=
lange
, gärn erfillt hab, un drum aach äweſo=
gärn
, ja ſogar beſunners gärn, den Uffruff er=
fille
will, dorch den unſer notleidende Winzer
widder uff die Strimb geholfe ſoll wärrn.

Dann jede Arweit is ihres Lohnes wert, un
de Winzer ihr is bekanntlich beſunners ſchwer
un oſtrengend, un voll Sorje. Un ſchließlich un
endlich ſeegt mer deshalb mit vollem Recht:
Der Wei, wo net gedrunke wärd, hott ſein
Beruf verfehlt.
Außerdem ſtehet geſchriewen: Der Wein er=
freut
des Menſchen Härz un: Im Wein
liegt Wahrheit un ſo; en Grund mehr, daß mer
Wei drinke ſoll, um ſo wenicher dhut mer lieje
(ſchreibe; lügen). Un grad was des Letztere be=
drifft
, ſo muß mer mit Bedriebnis feſtſtelle, daß
drauß in de Welt doch gar viel zuſammegeloge
wärd, un drum mecht ich bloß emol wiſſe, was
ſe beiſpielsmeßich als in Gemf drunne for=e
Gift un for=en Schlenkebutzer ſich eiverleiwe,
wann ſe ſo beiſammeſitze un mache ſich e Icks
for=e U vor. s weer valleiht deßhalb zu ihrm
eigene Beſte gewäſe, wann mir neilich unſern
reſtliche Völkerbundsbeitrag, anſtatts in De=
wieſe
, in lauder Wei bezahlt hette, do weer=en
palleicht die Wohrheit uffgange, dann der Wei
hett=en die Aage geſchärft for däß, was de Welt
notdhut; ſie hette net annerſter als de Wohr=
heit
die Ehr gäwwe miſſe, weern ſich am End
zum Schluß geriehrt in die Aerm gefalle, un
hette geſunge: No ſo wolle mer emol, wolle
mer emol, heiraſſaſſa, luſtich ſei, friedlich
ſei, hobbſaſſaſſa, un der Weltfriede weer ge=
ſichert
gewäſe. Awwer no, wem net zu rate is,
dem is aach net zu hälfe, un drum mache mers
wie de Spirwes im Datterich un ſage: Aach
gud, do drinke mer unſern Wei allaans, un
ſin froh, daß wenichſtens bei uns im Land Ruh,
Friede un Ordnung herrſche dhut.

Freilich, daß bei uns ſelbſt e Weiwoch bloß
ſiwwe Dag dauert, däß hott mer bedauert. All=
gemein
. Dann vun morje ab falle alle Vergin=
ſtichunge
widder wäck. Un ſo wärd ſich unner
annerm aach widder die Gedrenkeſteier Leim
Weibreis uagenehm bemerkbar mache, die wo
die Woch beim Patenwein außer Kraft geſetzt is
worrn. Awwer was kann mer wiſſe, valleicht
war däß aach in Bezugnahm uff die Gedrenke=
ſteier
e Proweweiwoch, un valleicht ſeegt mer
ſich, wann de Konnſum entſprechend war, daß
mer valleicht die Gedrenkeſteier doch noch nooch=
dräglich
in de Verſenkung verſchwinde leßt, im
Indräſſe vum Weikonnſum, weil ſich jo, nooch
Adam Rieſe, däß, wos mehr verkonnſumiert
wärd, bei de Umſatzſteier widder geltend
mache muß. No, un ſchließlich kann=ſen jo egal
ſei, unner welchem Nome die Steier ei geht, ob
ſe als Gedrenke= odder als Umſatzſteier figgu=
riert
. Un uns verſeenlich aach, mir wolle uns
gärn defor eiſetze, daß ſich der Weikonnſumm
entſprechend hebt, un daß en ſteierlicher Aus=
fall
net groß ins Gewicht fellt, wann mer däg=
lich
unſer entſprechend Kwandumm zu uns
nemme, falls es uns billich zu ſteh kimmt, un

wann mer ſich demgemeß ſeegt, die Maſſe muß
es bringen, alſo der Umſatz.
No ich will=en do nix eneiredde, dann unſer=
aans
verſteht zu wenich vun dem Steierklabbera=
dißmuß
; un ohne Steier kann mer meeglicher=
weis
die Billangs aach net ballangſiern, däß ſäh
ich ei, wann mer’s aach net ganz eigeht, wie de
Wei e wohrhaft Volksgedrenk wärrn ſoll, wann
mer devo e Gedrenkeſteier erhewe dhut.
Ich dhet ehnder vorſchlage, mer erhebt e
Drinkerſteier. Odder grad erausgeſagt: e Sai=
ferſteier
! Dann wer den Wei ganz ge=
danke
= un blanlos, ohne Geſchmack un Vernunft,
in ſich eneiſchidde dhut, dem kann mer ruhich be=
ſteiern
. Un als logiſche Folge, kennt mer dann
aach den Katzejammer mit=ere a gemeſſene
Steier beſchwern, daß gingt dann in aam hie.
Awwer wie geſagt, däß ſin Froge, die wo nor dem
ſteierlich geſchulte Aag des Finanzamts erkenn=
bar
ſin. Schließlich weer däß aach des Laſter
beſteiert, un dodezu ſoll der Weigenuß doch net
fiehrn.
Freilich, noochdem alſo der Weil zum Volks=
gedrenk
awangſiert is, weer’s am End net vun
de Hand zu weiſe, wann mer de Afenger un
Neiling im Weidrinke, en Lehrkurſuß eirichte
dhet. Dann wie ſeeckts Liſettche zum Datterich?
Miſſe Se rode Wei drinke, wann Ses net
verſtehn?! Noja, alſo. Viele nemlich
hawwe kaa Ahnung davo, daß mer de Wei mit
Verſtand drinke ſoll, daß mer ſei Blumm riche
un ſchmecke ſoll, un daß mern beiße un mit de
Zung verſchnalze muß was verſtanne ſei
will! Dann en Weizah’, den bringt mer net als
Geburtsfehler mit uff die Welt, ſundern der
dhut ſich langſam, un meiſtens erſt nooch de
Weisheitszeh’ bilde un endwiggele. Den kann
aam aach kaa Zah’ſchuſter eiſſetze, dann die Wei=
zeh’
gibt’s net vorrätich, ſundern es bedarf
johrelanger Iwunge und Pfleg, bis e Beſitzer
vun ſo=eme Weizah ganz zum richdiche Genuß
vun dere herrliche Gottesgab, als welcher der
Wei is, vorſchreite kann.
Un drum mißt mer for den Weidrinklehrkur=
ſuß
e paar gut geeichte Weizehbeſitzer ausfinnich
mache, die wo mit alle Formalidete un ſemtliche
feierliche Handlunge, un mit alle geheime Wiſſen=
ſchafte
im Weiſchmecke, Weibeiße, un im ſtandes=
gemeße
un verſtandſame Weidrinke dorchaus er=
fahrn
ſin. Dann die Weizeh ſin in dere edle Kunſt
gewiſſermaße Konnifehre, un ſozuſage ſportge=
rechte
, patendierte un konndembladiefe. Wei=
ſchlutzer
noch beſter Faſſoh. Mer muß bloß emol
adächdich zugucke, wie ſo e richdicher un brawu=
reeſer
Kenner de Wei animmt; do erlebt mer e
Schauſpiel, däß wo aam des Härz erfreie dhut.
Ganz beſunners mit=ere geſchärfte Wei zung
begnadete Weizeh, die hawwe’s in dere ſchwie=
riche
Kunſt ſogar ſoweit gebracht, daß ſe mit
zuene Aage Lag un Johrgang vun jeglichem
heſſiſche Wei uffage kenne. Däß ſin nadierlich
Kabbazidhete in ihrm Fach, die hawwe Selten=
heitswert

Wie geſagt, aach des Weidrinke will gelärnt
ſei, un in ſiwwe Dag krickt mer den Boge net
eraus; do gehn mitunner Johrn druff! Awwer
no, de Ofang is emol mit=ere Woch gemacht,
hoffe mer, daß doch ſo mancher wenichſtens uff

de Geſchmack kumme is. Dann unſer A)
gedrenk, der Wei, is eSorjebrecher, mi
Sorje fehlt’s uns jo vorerſt gottlobleiderg)
noch net. Drum wolle mer uns net bloß .rn

ere billiche Weiwoch druff verkabbriziern.
dern wolle uns aach weiderhie for unſern

terwei eiſetze. Schließlich wolle die Weibell
un Weiküfer aach läwe. In dieſem Sinne:
Proſt Umdrunk!
Bienchen Bimmberne.

Poſtſchkribbdumm: Alſo do freegt.E
ganer vun dene viele Spender, ob eichezſ
er un die annern, odder ob die SpielgenA
ſchaft den Niebergallbrunne de Stadt zunn
ſchenk gemacht hett. Er hett do die Wock
läſe, un ſo
Ich mecht=em nor korz ſage, die Sach hot
ihr Richdichkeid: er un die annern hawn.
Geld defor uffgebrocht, un die Spielgern/
ſchaft hott de Nome defor hergäwwe m
Daß die Spielgemeinſchaft leider nu
Fimftel zu de Geſamtunkoſte beidrage k5
däß hott jo weiders nir demit zu dhu. Mer
zwar ſoge kenne, daß des Geld for den Ni.
gallbrunne im große allgemeine dorch mu
un klaanſte Spende zuſammengetroßt is w
awwer no, ich nemm o, mer hott däß ver=
zu
erwehne
Freilich, wann de Niebergall hett druff m.
wolle, bis es die Spielgemeinſchaft zuſammt
drebbelt hett, do hett er worte kenne bis
merchesdag. Genaa wie bei ſällem Verein.
wo zeit ſeines Läwens dem Niebergall ſeis
zum Beſte vun=eme Denkmalfong geſpielt
un aach uff kaan griene Aſt kumme is.
kann däß bedauern, awwer mer kanns auen=
ennern
. ." .
Ci Lech
Im iwwriche: wann ich emol mei Lär-u/h dezent
memuarn=Erinnerunge ſchreib, do wärtod günt tiü
Kabbidel devo aach die Jwwerſchrift drage Mickut.
Niebergall=Denkmol un es wärd aans Mfriengarni
de driebſte Kabbidel ſei
uHlinesn
Dann es is ſchun ſo: e Darmſtädter gnn Elcaſt
eme Darmſtädter alles, nor net, wanns en-ihunder St

is. So hott mer jo aach nix Beſſeres gewit
als dem Niebergall ewig ſei Drunkſucht var
ſchmeiße. Als wann die annern im Reich
Geiſtes net aach als emol ihr Fandaſie mit=
kräfdiche
Schluck befliechekt hette. Beiſpielsme
de Geethe, de Schiller, de Gottfried Keller;
Fritz Reuter, um nor e paar zu nenne. Wit
mer etwa dene en Vorworf draus. Amt
na, ſeidem ſo aaner vun dene Krimmelſucher
dumme Litteradeſchwätz vum Niebergall ſ;
Drunkſucht in die Wäld geſetzt hott, ſei
maant jeder, er mißt in dieſelbe Kärb hauch
Un ſchließlich bild ſich aaner noch wunners -In
druff ei, wann er ſich zu dem Satz verſtacht
un ſeegt, de Niebergall hett den Datterich mr
nend vor ſeine Seel geſtellt
Ich hab die Woch oft an en denke miſſe.,/.
unſern Ernſt Elias, un hab=em im Geiſt zud
proſt, un gedenkt: Leß=ſe, die ſin kaan Gickt
ſtand for unſern Zorn

Mden (a d
Mel, der

zuiſei
MUnt
Mung, um
a Bihnen

eiten zweit
zturtige

Aaaiscat)

Küchenzettel
vom 28. Oktober bis 3. November 1935.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.

Schachnummer 647.
Aufgabe 870.
H. Garnier in Darmſtadt.
(Urdruck)

Montag: Gerſtenſuppe, bayriſch Kraut, Brat=
wurſt
und Kartoffelbrei.
Dienstag: Rote=Rübenſuppe, Apfelreis mit
Zucker und Zimt.
Mittwoch: Brotſuppe, ſaure Nieren mit
Nudeln.
Donnerstag: Fleiſchbrühe mit Einlage,
Kochfleiſch mit Roſenkohl und Kartoffeln.
Freitag: Kartoffelſuppe, Fiſchfrikaſſee mit
Kartoffeln.
Samstag: Sellerieſuppe, Krautwickel ( Reſt=
fleiſch
vom Donnerstag) mit Tomatentunke
und Kartoffeln.
Sonntag: Reis=Cremeſuppe, Roſtbraten,
Schwarzwurzeln und Kartoffeln. Biskuit=
cremer
.

* Biskuitcreme. Eine Schüſſel wird mit
Löffelbiskuit ausgelegt, darüber eine Vanille=
tunke
. Die Eiweiß werden zu Schnee geſchlagen
und daraufgegeben. Zucker und Zimt daraufge=
ſtreut
und im Ofen überbacken.

Haben Sie ſchon Tomaten eingelegt?

Wenn nicht, ſo iſt jetzt die beſte Zeit, die
außerordentlich billig angebotenen Liebels=
äpfel
für die Wintermonate auf Vorrat zu
konſervieren.

Einmal können ſie in Torfmull verpackt
werden, wozu nur völlig rotfrüchtige (reife), da=
bei
feſtfleiſchige und vollkommen fehlerfreie und
fleckenloſe Tomaten lagenweiſe ohne gegenſeitige
Berührung in Holzkiſten, Pappkaxtons oder Korb
kommen. Der Torfmull iſt in Fachgeſchäften
(Gärtnereien und Samenhandlungen) billig er=
hältlich
. Eine Aufbewahrung in kühlen, ſpäter
froſtfreiem Raume, hält dieſe Tomaten monate=
lang
tadellos friſch. Sie können auch in Salz=
lake
eingelegt werden. Zu dieſer rechnet man
5060 Gramm Kochſalz auf 2 Liter Waſſer, die
gekocht und völlig erkaltet über die in Glasbüch=
ſen
oder Steinguttöpfe geſchichteten, radelloſen,
mit feuchtem Tuch gereinigten Früchte gegoſſen
wird. Ein beſchwerter Porzellanteller muß ſie
ſtets unter der Lake halten, damit ſie keinen
Kahm anſetzen.

Weiß zieht und ſetzt in vier Zügen matt.
Prüfſtellung: Kg8 Tg1 Sc4, e2Ba5, b2, c2, c3, d6,h4,
N5; KT6Bd7,n8,h7.
Aufgabe 871.
E. Brunner.
(Deutſche Schachzeitung 1932.)
Weiß: Kb6 Db3 (2 Steine)
Schwarz: Kb8 Lh3 Sg5 Bb4, b7, e5, 16
(6 Steine).
Matt in fünf Zügen.

I hab ſie doch gfreſſen!
In einem Walde wachſen eine Menge Pi
doch iſt das Betreten der Schonungen verbo 9,
Trotzdem wird auch dort eifrig in die Schwock.
merln gegangen. Da kam der Beſitzer des Wau
ſtückes, der die Pilze für ſich reſervieren woll=k der The
auf eine ſchlaue Idee. Er ſtreute etwas A70
über die Pilze und heftete an einen der umſtehd
den Bäume einen Zettel, auf dem zu leſen ſta
Achtung! Dieſe Pilze ſind vergiftet! Und 4
Erfolg? Am nächſten Tage waren die Pilze
los verſchwunden. Am Zettel an dem Baum a94 144
ſtand in ungelenker Schrift der Zuſatz: 19
ſie doch gfreſſen!

Anekdoten aus dem Gerichtsſaal.
Wieſo merkwürdig? Nachdem der FrerN
lange in der Stadt umhergeirrt war, nahm 1
ſchließlich einen Anlauf und fragte einen Ein
wohner: Ach ſeien Sie doch ſo gut und ſa.
Sie mir; wo iſt hier eigentlich das Amtsgerich 771
In der Graupenſtraße. Da kann
lange ſuchen! Alſo in der Graupenſtraße n
würdig! Sonſt liegt es doch gewöhnlich in.
Gerichtsſtraße! Wieſo merkwürdig? 6
etwa Graupen kein Gericht?

Die Buchſtaben ergeben eine Lebensweisheit.

Löſungen der Aufgaben
866. W. Frhr. v. Holzhauſen. 1. Lf2g1: Kg2 2. Tf1
3. Lh3 CLbD I.. Kg1 2. g6 3. Tf2c Ene direkt logiſche
Kombination. Probeſpiele ſind beliebige Läuferzüge, richtig iſt
aber nur L,g1, damit die Deckung der beiden Türme 1 1 und h1
aufgehoben und ſomit die Battgefahr beſeitigt wird.
867. Dr. E. Zepler. 1. De5d5! Kg1 2.Tg7+ 3. Dd1
eSitt1. Kes(ell 2. Te7t 3. Dhl:ck 1. .h2 2.p43
3. Tg7(e24 1.. Th22. Dd14 3.Tgi1. .Tg12.De4
3. Tb14 Eine ſchöne Zugzwang=Miniatur!

Vorſchlag zur Güte
A. (beim Fünfuhr=Tee): So. nun will ich
noch ein Lied ſingen und dann gehe ich nach
Hauſe!
13 5
B: 9 10 3 36 13 3
32 11126 418139 13 12 146 1711
12 13 3
Schlüſſelwörter: 1 2 3 4 5 mathematiſches Zei=
chen
, 6 7 8 Zeitabſchnitt, 9 10 11 12 13 14 Pfeil=
behälter
.
Carl Deubel.

Auflöſung der Rätſel aus Nr. 43.

Auszählrätſel.

Ausgezählt wird mit der 5. Der Anfang des
Oktoberliedes von Th. Storm lautet:
Der Nebel ſteigt, es jällt das Laub,
Schenk ein den Wein, den holden.

Löſerliſte: cand. aer met. W. Becker in Eberſtadt (116 43431
122 Punkte, 5. Meidinger in Eberſtadt (114 43.3) 120 Bunkte.
Oblt. a. D. L. Ehrhardt in Darmſtadt (111 48.43) 119 Punkte.
W. A. Braun in Darmſtadt (110.43 3) 116 P., W. Rubröde‟
n Darmſtadt, H. Schmidt in Darmſtadt (1094 3.43) 115 P.
L. Luck in Darmſtadt (105 43.43) 111 Punkte, L. Schott in
Pfaffenbeerfurth (8343,43) 89 P., ferner verſpätet: Nr. 864.
865. W. Eiſele in Sandbach i. H. (24 40.43) 27 P.

Silbenrätſel.
1 Gazelle. 2 Eſtland. 3 Roſenlaui, 4 Mumie,
5 Allah, 6 Notturno, 7 Italieniſch, 8 Asgard,
9 Immi, 10 Schildkröte, 11 Tarock, 12 Semeſter,
13 Diabolo, 14 Iſtrien, 15 Eſtrade, 16 Känguruh
17 Urſula, 18 Etüde 19 Henkel, 20 Nougat.
Die Verſe aus dem Lied lauten: Germania iſt’s
die Kühne, die hoch die Krone hält.

Beide haben recht.
Du. Maxe, hup das Stehbier=

war aber gut hup ich kann
nicht mehr von der Stelle hup
Unſinn Stehbier großer
del halte mir feſt, ſonſt falle ick um!

Druck, Verlag u. Kliſches: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr.

[ ][  ][ ]

ranſen, Kuaſten und Schnüre

ie uleſchwertheit und eigenartige
öſtlf, jene beiden Faktoren alſo,
Hauptvorzügen der neuen
ugſten, brachten es offenbar
6ß aug Fran/ n und die
wichen Effekte wieder auf=
kumen
, um ſo mehr als ſie den
htamei neuen Mode derart ge=
m
.ſitei, wie kaum irgend eine
ußnierung.
hatte es zwar den Anſchein,

Frauen gewiſſe Bedenken
Mu0 ai Franſenmode, die ſie viel=
zu
katraliſch oder zu Carmen=
Farlanz nicht überwinden könnten.
umme ſeſt lſedenken aber wurden ſehr
zer=ſiut, als unſere Modehäuſer
ſtein ranſen=Schöpfungen zeigten,
ſei der Lebhaftigkeit durchaus
hmp i) dezent ſind, trotzdem man
von iner kräftigen Farbgebung
zuzücheut.
ie (Frnſengarnierung beſchränkt
nnnah keineswegs (wie ehemals)
asr ſeſellſchaftskleid, ſondern iſt
zuchu on der Strapazmode aufge=
r
Beſſeen uooden, ſo daß es ſich um einen
Drunfſia, bovelt, der heute ſchon als
ern im ſerfalube zeichnet werden darf.
Fandaſt ie Oſzuf Fabriken taten ein Uebri=
te
Beiſm indten ſie für den Winter neue
btifnied gnawearlien mit eingewebten
zu nmn! ireihen ſchufen, die zwar
draus lge uinen ganz kurz ſind, verſuchs=
abüirderart
lang gewebt werden,
eBeEindruck von Affenfell ma=
wom
der Weberei eine Spitzen=
g
ſgang, die allgemein bewun=

an ſuearbeitet dieſe Franſenſtoffe
im Ect k allieg Umſtänden in verſchiedener
Datteüſenrittung, um mit dieſen aus=
ende
Bahnen einen guten Effekt
n denſe ern.
n im 6ü zuhrem zweiten Bilde zeigen
e ſin iuin zuteartiges Modell, deſſen Kaſak
ſtilliener ruſſiſchen Bluſe hat und
fra ultſtoff im Oberteil diagonal
eiſtel während er in der Rock=
di
Quere nach verwertet er=
t
. Aſhtenswert: die Kantenver=
ungt
us Perſianerfell, das heuer
Yür ſäieider herangezogen wird.
zu jürſehen: der weite Pagoden=
Beials Wintermode gerne ge=
n
wiſ. Kleider dieſer Art ſind
rn ſer beliebt, als ſie eine für alle Ge=
heinkey
brauchbare Aufmachung darſtellen,
di untu dem Mantel ebenſogut wirken wie
Beſtücke oder Theaterkleidung.
Nanzſeide

Ein modernes Strapazkleid, das man
aus braunem oder aus dem heuer ſo ganz be=
ſonders
gebräuchlichen grünen Stoff arbeiten
und mit Schnüren und Quaſten in gleicher Farbe

oder in kontraſtierender Schattierung verſehen
könnte, zeigen wir im erſten Bilde. Eine aus
Schnüren vorgetäuſchte, mit Quaſten abgeſchloſ=
ſene
Kragenpartie und die mit Quaſten be=

ſchwerten dreieckigen Taſchen ſind
ebenſo eigenartig wie die pluderig=
anſetzenden
Aermel und der breite
Gürtel mit der markanten Metall=
Schließe.
Daß die Franſenwirkung begreif=
licherweiſe
am allerbeſten bei der Ge=
ſellſchaftskleidung
zur Geltung
zu kommen vermag, liegt in der Natur
dieſes Aufputzes, der in langen
Bahnen angeordnet etwas Fließen=
des
und Maleriſches an ſich hat.
Wir zeigen ein Beſuchskleid
mit leichtglockiger Rockpartie im vor=
letzten
Bilde und verweiſen auf die an
den Schultern und entlang der Aer=
mel
eingeknüpften Franſen, mit denen
ein cape ähnlicher Eindruck geſichert
wird.
Ein Modell dieſer Art erhält durch
die Franſen eine ſo ſtarke Wirkung,
daß ſich jeder andere Aufputz als erläß=
lich
erweiſt und man nur eine Schmuck=
nadel
gelten laſſen könnte, die als ein=
ziger
ſtrahlender Effekt die Einfär=
bigkeit
des Modells zu unterbrechen
hätte!
Auch ausgeſprochene Abendklei=
der
werden gerne mit Franſen ver=
ſehen
, die nicht wie irrtümlich hin
und wieder angenommen wird über=
trieben
, ſondern ganz im Gegenteil:
ungemein vornehm und damenhaft
wirken, vorausgeſetzt, daß man es ver=
ſteht
, ſie richtig und geſchmackvoll anzu=
bringen
.
Sozuſagen als modiſche Anleitung
zeigen wir ein ſchönes Franſen= Abend=
kleid
als letzten Entwurf.
Es handelt ſich hier um die Vereini=
gung
eines klaſſiſch=drapierten Grund=
kleides
mit einer vorne gebundenen
Tunik in gleicher Farbe.
Den unteren Abſchluß dieſer Tunik
bilden reiche Franſen; auch wird eine
Franſenreihe als Kante eines an die
Tunik angeſchnittenen Capes vorge=
ſehen
.
Die Geſamtwirkung muß alle, die
für edle Linien etwas übrig haben, be=
ſtechen
, da uns hier ein Neu= Klaſſizis=
mus
entgegentritt, der die maßgeben=
den
Modekünſtler ſeit einiger Zeit ein=
gehend
beſchäftigt, und der auch in
Publikumskreiſen vollſtes Verſtändnis
findet.
Wie ſehen alſo die Franſen, Schnüre
und Quaſten in einem ganz neuen Lichte,
als maleriſch=vornehme Garnierung, die mir
Recht Senſation erregt!

ſchimmernd,

bdiſche Umwälzung kann nicht ledig=
ine
Veränderung der Linie herbeige=
ecen
, ſondern muß auch von einer Neu=
elug
in bezug auf die zur Verarbeitung
Uah Materialien begleitet ſein, und nur
beiden Faktoren zuſammenwirken.

waren alſo davon durchdrungen, daß vor allen
Dingen neue Materialien verſucht werden müßten.
Während man nämlich nun ſchon lange Zeit
wie herrliche Edelſteine! hindurch nichts anderes als matte Seiden für
die nachmittägliche und abendliche Aufmachung
verarbeitete, hält man nun der völligen Neuorientierung wegen
den Augenblick für gekommen, es wieder einmal mit glän=
zenden
Seiden zu verſuchen.
Und ſiehe da: die Modekünſtler ſelbſt fanden an dieſer Aen=
derung
ſo großen Gefallen, daß ſie unſtreitig ihre beſten Entwürfe
in glänzenden Geweben ausführten, ſo daß es auch am Publikums=
beifall
nicht fehlen konnte.
Die Mode bringt heuer inſofern eine oft erörterte Neuheit,
als ſie Glanzſeiden ſchuf, deren Rückſeite nicht matt, ſondern
ebenfalls glänzend iſt, ſo daß wir es alſo mit einem
eigenartigen, doppelſeitig gewebten Material zu tun haben, das
für Raffungen, Flügelpartien uſf. ſehr geeignet iſt, alſo in jenen
Fällen Bedeutung erlangt, da die matte Rückſeite des Materials
künſtleriſch ſtörend wäre, ſo daß beiſpielsweiſe die vielen türkiſch
drapierten Kleider, mit denen wir uns heuer zu befaſſen haben
werden, aus dieſem doppelſeitigen Glanzſeidengewebe hergeſtellt
ſein werden.
Dies will jedoch keineswegs beſagen, daß die Glanzſeide im
früheren Sinne (alſo das Material mit matter Rückſeite) als
erledigt zu betrachten ſei. Das Gegenteil iſt der Fall: denn man
verſteht es beſſer denn je, die Glanzlichter und matten Effekte
ſtilvoll auszuwerten.
Wenn man ſich alſo fragt, worauf eigentlich der große Erfolg der
Glanzſeide, der ſich mit einem Male geltend macht, zurückzu=
führen
ſei, wird man vermutlich zu der Erkenntnis
gelangen, daß hier eine Geſellſchafts=Aufmachung
gefunden wurde, die ſich in jeden Rahmen gut ein=
fügt
, alſo für kleinere und größere Gelegenheiten
in Betracht kommt und in jeder Farbe Erfolg hat!
Zwar iſt das ſchwarze Glanzſeidenkleid bevor=
zugt
, dem man mit einer Schmucknadel, mit einer
Spitzengarnitur, mit einer Blüte, mit einer quaſten=
beſetzten
Seidenſchnur jeweils ein durchaus verän=
dertes
Gepräge zu geben weiß, doch behaupten ſich
daneben ſehr erfolgreich auch die neuen Modefarben,
wie zum Beiſpiel das ſchöne Weinrot, das kleidſame
Mode=Braun, das ſchöne Roſtrot und das tiefe
Moosgrün, das Blonde und Dunkelhaarige vorzüg=
lich
kleidet.
Die Hauptwirkung eines Glanzſeidenmodells
kann es ſich um eine
liegt im allgemeinen im Material, ſo daß es eigent=
neuartige
und feſſelnde C
lich keiner beſonderen Garnierung mehr bedarf.
Mode handeln.
Wir ſehen zum Beiſpiel, wie außerordentlich
Unſere Modeſchöpfer, die ſich in dieſer Er=
kenntnis
durchaus einig waren, ehe ſie mit dem reizvoll, ein in ſeiner Rockpartie gewickeltes
Entwurfe der winterlichen Kollektionen begannen. Glanzſeidenbeſuchskleid ausſieht, deſſen Oberteil

einſeitig gerafft und nur durch eine große
Schmucknadel garniert wird, ſo daß ſich eine un=
gemein
flotte Rüſche bildet. Der wiedergekom=
mene
Schinkenärmel iſt eine wertvolle Bereiche=
rung
dieſes Modells, das die wichtigſten Merk=
male
der kommenden Linie berückſichtigt.
Da die Mode, wie man weiß, gerne alte
Motive zum Vorbild nimmt, darf man ſich nicht
wundern, wenn Glanzſeide oft mit den altertüm=
lichen
butterfarbenen Spitzen zuſammengeſtellt
und damit ein höchſt reizvoller Effekt geſchaffen
wird, der ſchon um die Jahrhundertwende be=
kannt
und gebräuchlich war. Wir zeigen ein ſeit=
lich
geknöpftes Glanzſeidenkleid mit Stuart=
Kragen, Rüſche und Pagenärmel=Garnierung
aus Spitze in unſerem zweiten Bilde.
Sehr nett ſind die flächenhaft behandelten
Kleider, bei denen der Kontraſt der glänzenden
und matten Effekte zur Geltung gebracht wird,
wie etwa bei dem als dritte Figur dargeſtellten
Beſuchskleide mit glänzendem Sattel und glän=
zenden
Aermeln, deren Außenkante mit kleinen
Poſamenten=Knöpfen beſetzt erſcheint. Sehr eigen=
artig
iſt die vorne ſpitz=zulaufende Tunik=Partie
über einem glänzenden Grundkleide.
Es kann nicht der geringſte Zweifel darüber
beſtehen, daß die Prinzeßmode, ſoweit ſie
im Zeichen der Glanzſeide ſtand, immer unge=
mein
erfolgreich war, da ſich dieſe kräftigen Ge=
webe
für die betonte Konturierung der Geſtalt
hervorragend gut eignen. Ein auf der matten
Seite gearbeitetes Kleid mit einer in die weiten
Kelchärmel übergehenden Sattelpartie und meh=
reren
, auf der glänzenden Seite gearbeiteten
glockigen Mittelbahnen ſtellen wir als vorletzte
Figur dar.
Daß für die Geſellſchaftskleidung größeren
Stils, die heuer der erhöhten Verwendbarkeit
wegen, neuerlich den langen Aermel begünſtigt,
Glanzſeiden aller Art ungemein geſchmack=
voll
und wirkſam ſind, hat uns die modiſche Er=
jahrung
gelehrt.
Wir zeigen eines der anregenden, klaſſiſch
ſtiliſierten Abendmodelle mit reichem Pluder=
ärmel im letzten Bilde. Als neuartige Garnie=
rung
bringen wir eine Schmucknadel in Vor=
ſchlag
, von der beiderſeits zarte Phantaſiefedern
ausſtrahlen und die gegenüber dem üblichen
Blumen=Aufputz eine willkommene Abwechſlung
zu bieten vermag.

[ ][  ][ ]

Nummer 296

DarmſtadeerCagblatte

Sonnta2, 27. Ofti

FeſſNieueſte Nachrich

Engliſche Zufriedenheit
mit den Okkawa=Verkrägen.

Bereits Vorbereilungen für die nächſte Empire=
Konſerenz.

Die engliſche Induſtrie fängt bereits an, ſich ihre Forderun=
gen
für die nächſte Konferenz über Handelsfragen
im britiſchen Empire zu überlegen. Im Jahre 1937.
laufen die Ottawa=Verträge ab, die bekanntlich die
zollmäßige und ſonſtige Vorzugsbehandlung von Waren des bri=
tiſchen
Reiches in anderen Reichsgebieten zum Gegenſtand haben.
Die engliſche Induſtrievereinigung hat ihren Empire=Ausſchuß
beauftragt, bereits jetzt damit zu beginnen, Material über die
Vor= und Nachteile zu ſammeln, die ſich für die engliſche Indu=
ſtrie
in allen ihren Zweigen aus dieſen Abmachungen ergeben
haben. Im allgemeinen iſt man in England von der
Wirkung dieſer Verträge durchaus befriedigt.
Sie haben es zuſammen mit der Sterling=Abwertung ver=
mocht
, daß die engliſche Ausfuhr nach den ſtarken Rückgängen in
der Kriſe ſich in nicht unweſentlichem Maße wieder belebte. Ueber
das Tempo der Erholung ſind zwar nicht alle Beteiligten in glei=
chem
Maße des Lobes voll; es wird jedoch anerkannt, daß ohne
die Vorzugsbehandlung innerhalb des britiſchen Empires die bri=
tiſche
Ausfuhr wenn überhaupt weitaus langſamer zuge=
nommen
hätte.
Allerdings iſt auf der anderen Seite in engliſchen Induſtrie=
kreiſen
eine gewiſſe Enttäuſchung darüber zu ſpüren, daß es
nicht gelungen iſt, die Induſtrialiſierung in den
Dominien zum Stillſtand zu bringen. Dies hat vor
allem die Textilinduſtrie recht kräftig zu ſpüren bekommen.
Die Tatſache, daß ſich ihre Ausfuhr in den Jahren der Ottawa=
Verträge kaum gebeſſert hat, geht nicht zuletzt auf die zuneh=
mende
Eigenverſorgung in den übrigen Reichsländern zurück.
Auch die japaniſchen Unterbietungen, ermöglicht
durch die niedrigeren Produktionskoſten in Japan, möchte die
engliſche Textilinduſtrie innerhalb des britiſchen Empires ſtärker
durch Quoten und beſondere Dumpingzölle bekämpft ſehen.
Es muß jedoch hervorgehoben werden, daß auch dieienigen
Induſtrien in England die von den Ottawa=Abmachungen nicht
völlig befriedigt ſind, ſich für die Weiterführung dieſer Verei
barungen ausſprechen. Sie ſpüren ſehr deutlich, daß es notwendig
iſt, die Präferenzbehandlung zu verbeſſern und
auszubauen, wenn Englands Ausfuhrinduſtrien weiter ihren
Anteil am Bedarf der übrigen Reichsgebiete erhalten wollen. So
wird denn in den Arbeiten des Empire=Ausſchuſſes der engliſchen
Induſtrievereinigung möglicherweiſe recht viel Einzelkritik an
den Ottawa=Abmachungen feſtzuſtellen ſein. Es wird jedoch bei
der Auswertung darauf geachtet werden, daß der poſitive Kern
dieſer Kritiken herausgeſchält wird und nicht eine Stimmung
aufkommt, die den Geiſt von Ottawa gefährden könnte.

Berliner und Rhein=Main=Börſe.

Zum Berliner Wochenſchluß machte ſich beim berufsmäßi=
gen
Börſenhandel etwas Deckungsbedürfnis geltend; daneben

waren auf Grund des ermäßigten Kursſtandes verſchiedener
Aktienwerte auch kleine Rückkäufe der Bankenkundſchaft zu be=
obachten
. Infolgedeſſen gewann die Tendenz ein freundliches
Ausſehen, wenngleich die Kursbeſſerungen im Durchſchnitt über
1 Prozent kaum hinausgingen. Stärkere Beachtung fanden Elek=
trowerte
; auch Montane waren meiſt leicht gebeſſert. Farben er=
öffneten
147½. Am Rentenmarkt beſtand Intereſſe für Wieder=
aufbauzuſchläge
und mittlere Reichsſchuldbuchforderungen. Im
Verlauf traten bei etwas regerem Geſchäft meiſt weitere kleine
Kursbeſſerungen ein. Farben zogen bis auf 148 an. Am Ren=
tenmarkt
erhält ſich die freundliche Tendenz der letzten Tage.

Die Rhein=Mainiſche Börſe lag am Wochenſchluß
freundlich und die Kurſe zogen überwiegend etwas an. Das Ge=
ſchäft
vermochte ſich aber nicht zu beleben, da nennenswerte Auf=
träge
der Kundſchaft fehlten. Meiſt handelte es ſich um kleine
Käufe des berufsmäßigen Börſenhandels. Am Aktienmarkt wur=

den JG. Farbeninduſtrie mit 147½147½ etwas lebhafter um=
geſetzt
; andere chemiſche Werte lagen ſtill. Elektroaktien zeigten

fall allgemein Erholungen. Der Rentenmarkt blieb bei aller=
dings
kleinen Umſätzen weiter freundlich. Reichsaltbeſitz 113
(112½), auch Kommunal=Umſchuldung etwa 5 Pfg. höher; ſonſt
lagen die Kurſe gegenüber vorgeſtern abend unverändert. Im
Verlaufe war die Haltung im allgemeinen freundlich, das Ge=
ſchäft
blieb aber ſehr ſtill. Die Kurſe zeigten gegen den Anfang
nur geringe Veränderungen, wobei eher Erhöhungen überwogen.
Niedriger waren jedoch Reichsbank mit 173½ nach 174½.

Aegypken und der ikalieniſch=abeſſiniſche Konflikk.

Die Nervoſität, die nach der Panik und dem Preisſturz am
20. und 21. September an den Börſen von Alexandrien und Kairo
zu verſpüren war, hat langſam einer ruhigeren Auffaſſung der
Lage und damit einer Entſpannung und Stabiliſierung der
Werte Platz gemacht. Der Beſchluß der Eiſenbahnverwaltung
zum Ankauf von Kohlen im Betrage von nicht weniger als
677 000 ägyptiſchen Pfund was dem Durchſchnittsverbrauch für
ein Jahr entſpricht ſowie größerer Mengen von Eiſenbahn=
erſatzmaterial
hält aber das Mißtrauen wach.
Eine ſichtbare Folge der herrſchenden Unſicherheit und der
Befürchtungen über den weiteren Verlauf der Dinge ſtellt die
Erhöhung der Preiſe beſtimmter Lebensmittel
im Verlaufe der letzten zwei Wochen dar. So ſtieg der Mehlpreis
innerhalb von acht Togen um 10 Prozent. Das gleiche iſt bei
Reis, Mais, Butter, Saubohnen, dem Hauptnahrungsmittel der
Bevölkerung, und anderen Lebensmitteln der Fall. Der Kohlen=
preis
ging binnen kurzem um 1 ägyptiſches Pfund ie Tonne in
die Höhe. Ein Anziehen der Preiſe von Petroleum an verſchiede=
nen
Orten um nicht weniger als 10 bis 40 Prozent wird auf die
durch Befürchtungen der Bevölkerung für die nächſte Zukunft
hervorgerufene vergrößerte Nachfrage zurückgeführt, außerdem
halten die Landwirte und Produzenten ihre Waren von den
Märkten zurück.

Viehmärkke.

* Milchviehverſteigerung in Darmſtadt. Nachdem die für An=
fang
Oktober vorgeſehene Verſteigerung ausgefallen war, fand
am geſtrigen Samstag ſeitens der Nutzviehbeſchaffungs= Genoſſen=
ſchaft
eine Milchviehverſteigerung auf dem Pferdemarktplatz
ſtatt, die ſich eines reichhaltigen Auftriebes und eines ſehr guten
Beſuches erfreuen konnte. Aufgetrieben waren 24 Kühe und ſechs
Rinder der Fleckviehraſſe. Unter ihnen befanden ſich mehrere
ſichere und ſehr gute Fahrkühe. Bei gutem Abſatz ſtellten ſich
Kühe von 380 Mk. an aufwärts bis auf über 500 Mk. Rinder
hielten ſich zwiſchen 450 und 500 Mark.

Produkkenmärkke.

Eiete Laufal Wucheten en ei e eif
25, Zwiebeln 810, Knoblauch 7080 Tomaten 1522 Kaſta=
nien
2025, Feldſalat (Lattich) 6070. Endivienſalat 810,
Kopfſalat 810, Salatgurken 2040. Blumenkohl 2060, Ret=
tich
510. Meerrettich 6070: Speiſekartoffeln 4; Tafeläpfel 20
bis 35, Wirtſchaftsäpfel 1015, Falläpfel 48, Tafelbirnen 20
25, Wirtſchaftsbirnen 1015, Zwetſchen 3235, Quitten 1625,
Trauben 2030. Nüſſe 3540, Zitronen 58, Bananen 45:
Süßrahmbutter 152157, Landbutter 140. Weichkäſe 2025
Handkäſe 412, friſche Eier 1114: Gänſe 100120. Hahnen 90
bis 110, Hühner 7090, Reh 60130, Tauben 5060. Haſen 50
bis 110. Ziegenfleiſch 65.

Aus dem deutſchen Wirtſchaftsleben.

Die Kohlenprodukkion im Sepkember.
Und in den erſten neun Monaken 1935.

Nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden
im Monat September 1935 und vom Januar bis September 1935
in Deutſchland gefördert bzw. gewonnen (in Tonnen, 1934 ohne
Saargebiet):
1934
September: 193,5
10 304 118
11978 115
Steinkohlen
12613 741
11 422 740
Braunkohlen
2 483 549
2 004 664
Koks
459 819
416 209
Steinkohlen=Briketts
2927 709
Braunkohlen=Briketts
2 705 812

Januar bis September: 1935

Steinkohlen
Braunkohlen
Koks
Steinkohlen=Briketts
Braunkohlen=Briketts
* berichtigte Zahl.

103 333 163
105 794 253
21 401 050
3 653 887
24 091 238

1934
91 168 862
99 763 743*
17 748 500
3 523 302
23 457 738

Deukſchlands Mineralöl=Außenhandel.
Einfuhr mengenmäßig um 17 Prozenk.
Ausfuhr um 41 Prozenk geſtiegen.

Die deutſche Mineralöl=Einfuhr betrug in den erſten
neun Monaten des Jahres 2 720 000 Tonnen im Vergleich zu
2 317 000 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es wur=
den
alſo 17,4 Prozent Mineralöle mehr eingeführt als 1934.
Wertmäßig iſt die Mineralöleinfuhr aber nur um 11,5 Pro=
zent
geſtiegen, nämlich von 105,5 auf 117,6 Mill. RM. Die wert=
mäßig
geringere Erhöhung der Einfuhr iſt in erſter Linie darauf
zurückzuführen, daß der größte Teil der Mehreinfuhr Mineralöl=
rohſtoffe
(zur Verarbeitung in deutſchen Fabriken importierte
Mengen) waren, deren Einfuhr um 229 000 Tonnen auf 1053000
Tonnen geſtiegen iſt. Die Entwicklung der Einfuhr war bei den
einzelnen Mineralprodukten verſchieden.
Die deutſche Mineralöl=Ausfuhr entwickelte ſich außer=
ordentlich
günſtig. In den erſten neun Monaten des Jahres wurden
235 545 Tonnen Mineralöle ausgeführt im Vergleich zu 166 566
Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Ausfuhr hat
alſo um 41,4 Prozent zugenommen, die wertmäßige Ausfuhr=
ſteigerung
betrug 10,6 Prozent. Die im Verhältnis zur mengen=
mäßigen
Ausfuhrſteigerung ſchwache wertmäßige Ausfuhrerhöhung
iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß die deutſchen Mine=
ralölverarbeitungswerke
erſtmalig in dieſem Jahre in größerem
Ausmaß auch geringwertigere Mineralöle exportiert haben.

Günſtige Enkwicklung der Landmaſchinen=Induſtrie.

Die Fachgruppe Landmaſchinenbau ſchreibt u. a., daß der Be=
ſchäftigungsgrad
im Landmaſchinenbau in der Zeit von
Januar bis zum Juli 1935 von 66 Prozent auf 92 Pro=
zent
geſtiegen iſt. Im Durchſchnitt dieſer 7 Monate betrug
der Beſchäftigungsgrad 77 Prozent gegen 62 Prozent in der glei=
chen
Vorjahreszeit. Dies bedeutet eine Verbeſſerung des Beſchäf=
tigungsgrades
gegenüber dem Vorjahre um 24 Prozent. Die Ge=
folgſchaften
haben ſich nach dem Stand vom 1. 7. 1935 gegen=
über
dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres von 25 700 auf 30 600
vermehrt. Die Nachfrage war z. T. ſo lebhaft, daß zahlreiche
Fabriken ſie trotz aller gebotenen Vorkehrungen kaum bewältigen
konnten. Erfreulicherweiſe zeigt ſich das Beſtreben, die Landma=
ſchinenaufträge
auf einen längeren Zeitraum zu verteilen, jedoch
bleiben in dieſer Hinſicht noch Wünſche offen.
Auch der Landmaſchinenbetrieb berichtet für das erſte Halb=
jahr
1935 über eine Abſatzſteigerung gegenüber dem Vorjahr von
1520 Prozent, die ſich im Juli und Auguſt auf 30 Prozent er=
höhte
. Die Landmaſchinen=Ausfuhr iſt im erſten Halbjahr
1935 gegen die gleiche Vorjahreszeit von rund 13 000 Tonnen auf
14900 Tonnen wertmäßig von 10,9 auf 11,3 Millionen Reichsmark
geſtiegen. Da die Einfuhr in der gleichen Zeit von faſt 2 Mill.
auf 1 Mill. geſunken iſt, betrug der Ausfuhrüberſchuß 90 Prozent.

Starker Ausfuhranſtieg in Fahr= und Mokor

Einen Beweis dafür, daß deutſche Erzeugniſſe, SN
hochwertige Gebrauchsgegenſtände, zu deren Herſtellu/
größeres Maß von Erfahrung und Qualitätsarbeit erfi
iſt, im Auslande ſich einer wachſenden Anerkennung
liefert die ſehr bträchtliche Ausfuhrſteigerung in Fahr= u
torrädern. Von Januar bis einſchließlich September d.,
höhte ſich der Export in Fahrrädern gegenüber dem 1
Zeitraum des Vorjahres um 157 Prozent und in Motrayp
um etwa 200 Prozent.
Fahrräder
Motorrä-
Jan.Sept. Jan.Sept. Jan.Sept. Jam.
1935
1934
1934
6 919
17 827
1 425
Stück
Wert in RM. 323 000 709 000
771000 16033
Unter den Beziehern von Fahrrädern, ſteht in de=
neun
Monaten 1935 Braſilien mit 5337 Stück (Jam=

September 1934: 1600 Stück) an weitaus vorderſter Stell.
ſind noch als namhaftere Abnahmeſtaaten die Schweiz
und Rumänien zu nennen In Motorrädern zeig=
dings
Holland eine bedeutende Aufnahmefähigkeit, ess

nahezu die Hälfte des Geſamtexports. Ferner ſeien noch/
reich, die Schweiz und Braſilien erwähnt. Der Export nae
lien, der noch vom Januar bis September 1934 412
trug, iſt im gleichen Zeitraum dieſes Jahres auf 68 S
ſunken.

Wenig veränderke Lage in der Schuhinduſia

In der Schuhinduſtrie hat ſich die Ausnutzung der
kapazität in den letzten Monaten nur wenig verändert. *
ſchäftigungsgrad lag nach Mitteilung des J.f.K. im Augtuf
4 Prozent (Plätze) unter dem Stand im gleichen Mor
vorigen Jahres. Auch die Produktion hat ſich gegenüber 1aſe0
mindert; von Januar bis Juli (neuere Zahlen liegen ni eille
uurden arbeitstäglich 9 Prozent weniger Lederſchuhe herufksiſt
als vor einem Jahr. Der Verbrauch hat im bisherigen 9 wa die Kr
des Jahres, der Entwicklung der Einzelhandelsumſätze m)
großen und ganzen den gleichen Umfang wie im entſpresn/6e. M. e
pbeeit der M
Zeitraum des Jahres 1934.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

kMtoſte Vert

Kennziffer der Großhandelspreiſe vom 23. Oktober. Die=
ziffer
der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 23. Oktolli=
102,8 (1913: 100), ſie iſt gegenüber der Vorwoche (102,9/ 00
verändert. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten:
ſtoffe 104,3 (0,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Hal
92,6 (unverändert) und induſtrielle Fertigwaren 1192
ändert).
Günſtige Entwicklung des deutſch=ſchweizeriſchen Verreckky
abkommens. Die Einzahlung der ſchweizeriſchen Einfuhr.
bei der Nationalbank für die aus Deutſchland bezogenen
ſollen in der erſten Oktoberhälfte ſtark geſtiegen ſein, ſo 5z WIn
den laufenden Monat ohne die Kohlenbezüge mit einer El/ Mgl zu W
einzahlung von 28 Millionen Franken zu rechnen iſt. Da ry
die höchſte Einzahlung in einem Monat ſeit Beſtehen des
Unfa
ſchweizeriſchen Verrechnungsabkommens
Aute
Maſchinenfabrik Moenus AG., Frankfurt a. M. UeG.
Einbr
bisherigen Teil des abgelaufenen Geſchäftsjahres 1935 bun
Leb
die Geſellſchaft (Schuh= und Gerbereimaſchinen), daß in
Kind
Inlandsgeſchäft eine gleichmäßig gute Entwicklung zu verz!
ſei. Auch der Export, der einen hohen Anteil am Geſamu)
st
ausmacht, konnte auf gleicher Vorjahrshöhe behauptet we.
Neue Baugeſellſchaft Wayß u. Freytag AG., Frankfurmt
In einer Aufſichtsratsſitzung wurde die Halbjahresbilanz
legt. Der Umſatz der Geſellſchaft im Inland hat eine unklpn
Steigerung erfahren. Die Ausführungen ins Ausland veun
erwartungsgemäß. Neu hereingenommen wurde der Auſtm
die Ausführung der Druckluftarbeiten an der neuen See Alnsgelie un
in Oſtende. Die Geſellſchaft hofft, auch in dieſem Jahre u
friedigendes Ergebnis zu erzielen.
Rütgerswerke AG., Berlin. Bei der Rütgerswerke=4 Kuhdlfek
Berlin, war der Umſatz der Betriebe in den erſten neun Mu4/ Soeihesir
des Geſchäftsjahres 1935 um etwa 8 Prozent höher als im9
chen Zeitraum des Vorjahres.

Berliner Kursbericht
vom 26. Oktober 1935

Heil
Oeviſenmart W Gäns
vom 26. Oltober 1- Yum

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau I
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Nafet

85.50
85 50
16.25
17 875
36.875
120.50
105.
90.50
114.125
156.
1125.50
104.

Mieit eee
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben
Klöcknerwerte
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Jege
147.875
122.
110.ro

93.25
161.
89.25
129.125
90.87.
114.75
83.
70.25

Ween ee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Mee
113.625

24.50
80.875

94.50
9.875
114.

125.50
1122.
136.75

Aaypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

D
äaypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
canad. Doll.,
100 Kronen
100 Gulden
1 S.Stg.
100 eſtl. gr
00 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

Geld

12.51
a.Sie
1.84
0.139
3.047
2.a54
54.52
46.83
12.21
67.93
5.39.
15.38
2.353
168.71
54 89

Brief

12.54
0.680
41.92
0.14
3.053
Auct
54.62
46.23
12.24
68.07
5.395
16.42
2.351
69,05
54 99

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türkei.
ungarn
Nrugnah
Ver. Staaten

Mare

Surmſtadter and Katickaloane Bulicſtäer, Filiüte dei Arescher 4
Frankfurter Kursbericht vom 26. Oktober 1935.

Geeeune
Gr.II p. 1934
1935
1936
1937
1938
Gruppe1..

5% Dtſch. Reichsanl.
4
5½%Intern.,b. 30
4½ %Baden. v.27
4½=2Bahern v.27
4½%Heſſen v. 28
4½
v. 29
4½ Preuß. v. 28
4½,Sachſen v. 27
419%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......"
590 Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%........
Dtſch. Anl. Ausl.
+ Is% Ablöſung
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.
4½%Bad.=Baden
4½,%Berlin v. 24
2Darmſtadt .
8 Dresden v.26
GFrankfur: 28
% Heideldergss
GMainz.
%Mannheim2?
4½ %Münchenv.29
1%Wiesbadenss
4½%Heſſ. Landesb
%5 Goldobl.
½.% beſi. Landes.
hyp.=Bk. Liquid.

1037.
107,
108-,
108.25
107.75
107-,

100,
98
102
967,
97
92.25
96.5
107.25
97.25
95%=

98.75

100

112.75

10.15
88.5
94.75
90
88.75

87.5
917,

93.75

96
93.5

1002,

43 %beſ. Landhypf
Komm.=Obl. . .
1a%0 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblog.
4½%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½2 Kaſſ Landes=
kreditt
. Goidpfb.
4½% Naſſ. Landes=
bank
Goldpfb.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr. .
4½%Frkf. Hyp.=B
g Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
½ %Frkft. Pfbr.B.
0 Lig.=Pfr.
4½ %Mein. Hyp.B
% Lig.=Pfbr.
4½%Pfälz. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
4½%Rh. Hhp.=Bk.
Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½%Südd Boden=
Cred.=Bank
Lig. Pfbr.
412% Würt. Gyp.
2 Daimler=Benz
7 Dt. Linol. Werke
Klöcknerwerke

96.25

35

91:
93

96.25

96
100.5

112.5
129

18.75
95
1017,
96.25
100.7
93
96.25
100.5
96.5
100
95.25
9.2
96
100
93.5

98
100.25
98
104.75

10=

101.75

Ma 7.3
Mitteld. Stahl
5%Neckar A. G.b. 23
5% Rhein=Main=
Donau v 23..
62 SalzmannckCo.
6% Ver. Stahlwerke
RM.=Anl.
4%
4½9
6%Boiat & Häffner
3. 6. Farben Bonds

1%6 Bosn. L. E. B.
2. Inveſt.
LaBulg. Tab. v. 02
4½20 Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumä.
4½%

425Türk. I.Bagdad
II. Bagdad
4½%üngarn. 1913
4½9
1914
Goldr.
1910

4½Budp. Stadtan
42Liſſabon. .....
4% Stockholm. . ..
Abtien.
Accumulat.-Fabril
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G.........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad Maſchinenfbr.
Bemberg. J. P...
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.

Ne
102.5

1027,

102
122

7.5
39
28
5.75
8.5

9.65
9.55
9.5
9.45

68.5
55
115

552).
37.25
127
169.75
78.5

140.75
124

Mie
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
F. G.Chemie, Baſel
Chem.WerkeAlbert
Chade (A.C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ...."
Dortm. Ritterbräu
Duckerhoffé Widm.
Eichbaum=V
Elektr. Lieferg.=
Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBerowert
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder..
7.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume.
Frankfurter Hof.
Geſ.f.eleftr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kaiſer ..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb
Hindrichs=Aufferm
Hochtief Eſſen ...."
Holzmann. Phil.

108
116
130
139
106
297
156

93.75
104.5
103.5

223
43
9175
122
s6
179.
129.75
104

160
60
121
127
82
104.5
42.5

185.5
103
125

110.5
113
51
112
168
89.5

3lſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans ....."
Kali=Chemie......!
Aſchersleben
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerte.
Knorr C. 6.
Konſerven Braun
Lahmener & Co. ..
Laurahüitte
Lech, Augsbure
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=Br.
Manuesm.=Rühre
Mansfeld Bergb.
Metallgej. Frauff.
Migg. Mühlenbau.
Moenus
Motoren Darmſtadt
Neckarwert Eßling.)
Sdenw. Hartſtein.
Park= u. Bürgerbr.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...!
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfab=
Schuckert, Elektr. =
Schwartz, Storchen/1
Siemens & Halske. 1
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G./=
Tellus Bergbau ..11
Thür. Liefer.=Geſ.

125

81.25
90..5
189.
68
131.5
20.25
*4.5
98
197
78
S3l=

105.25
95

1c0.5
106

113.5

130
105.75
97.5
101.5

163
3
169
166.5

Air6.
143

Miece
Ber. Stahlwer
Ver. Ultram
Weſidte. Kaufhe
Weſteregeln
Zellſtoff Waldho

Allg. Dt. Creditanſ.
Badiſche Bank
Br. f. Brauunduſt
Baher. Syp. u. B
Berl. Handelsge
Hypotherol.
Comm. u. Privatll.
Dt. Ban1 u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Van
Frantf. Banl.
Gup.Ba
Mein. Eyp.=Ban
Pfälz. Oyp. Ba
Reichsbanf=Anl.

Ahein. Hhp.=Ban
Vereinsb. Hambut

Bürtt. Notenbant=,

A.G.f. Verlehrsn
Allg. Lokalb. Kraſt
720 Dt. Reichsb Pza/4
Hapag
Lübeck=Bſchner
Nordd Llonzd
Südd. Eiſenb.=0

Ilianz= u. Stuttg!.
Berſicherung:
Ver
Frankona Rückeu. !
Mannh. Berſich.

OtaviM
Schantung Hau

[ ][  ][ ]

Roman von Henrik

Mragso
Heller.

ia iſche und Schweizer Autos kommen für Stunden auf den
Bevie bringen ſchweigſame Herren, die nicht einmal ihre Namen
reinshen, hinter verſchloſſenen Türen an papierüberfluteten
Eiſäch werden Verteidigungsſtellungen bezogen und Offenſiven
vorkheiret. Häuptlinge des Weltkapitals ſehen ihre Bewegun=
ſengr
. gern kontrolliert.
cy lebt inzwiſchen wie hinter Scheuklappen, ſie will nichts
mitt, ſie will nichts ſonderbar finden , die Gottlieb war
als grün, aber jetzt benimmt ſie ſich wie ein gereizter
und. Mark macht Front, wenn ſie vorbeigeht, Dr. Baitſky
fährt fort, ſie anzuſehen.
ſt ſeit jenem erſten Tag ſeines Hierſeins nicht mehr mit
ierengegangen, er hat ſich nicht mehr mit ihr gezeigt, kein
uweiß, wie man in den Räumen des abgegrenzten Korri=
bi
. Scheibenreiter iſt hoch erhaben über Geflüſter, er gleicht
em linnten Ehemann, der zu allerletzt erfährt, was in ſeinem
mhurgeht, aber eines Tages ſagte er nachdenklich zu Szigety;
wheint, der Präſident intereſſiert ſich für die Kreuzberg.
d der Aſſiſtent darauf gemütsruhig: Das weiß ich ſchon
ſanza Wber wieſo haben Sies erfahren?
hat ſich nach ihr erkundigt.
ſ fuhr der Ungar auf und fing an zu lachen.
er erſchien hier mit Herrn Mark und fragte mich aus
ſmlos hat er mich ausgequetſcht, wenn ichs bedenke. Aber
w ja ſo gut wie nichts von der jungen Perſon. Der Medi=
ingyc
ſtieß die Fingerſpitzen aneinander und machte ein unzu=
wieus
Geſicht. Ich müßte lügen, wenn ich behaupten wollte,
60mich über dieſes Intereſſe freue. Solche Sachen enden er=
eusgemäß
nicht idylliſch. Die Gräfin macht natürlich Krach.
botdie was merkt, und der Präſident wird ſich aus dem Staub
uchwenn die zwei Frauenzimmer aneinander geraten. Wer
Ium Leidtragende? Ich.
e Baitſkys reiſen ja ohnedies Anfang September nach
Thißuzurück, beſchwichtigte Szigety den Unwillen ſeines Vor=
h kann Ihnen ſagen, daß es einzig und allein dieſe Er=
zägſiun
iſt, die mich verhindert, der Kreuzberg Knall und Fall
üſbigen. Scheibenreiter klatſchte mit der flachen Hand auf
Sreibtiſchplatte.
Ger die Kreuzberg iſt doch vollſtändig unſchuldig.
fute iſt ſie unſchuldig, morgen wird ſich das ja ändern
romheeite der Medizinalrat ſkeptiſch. Elf Jahre habe ich das
weinfeafte Vergnügen, Leiter dieſes Hauſes zu ſein, und wäh=
entu
deſer Zeit ſind mir genug Liebesgeſchichten untergekommen,

um für ein Dutzend Romane Unterlagen zu haben. Wenn ich noch=
mals
anfangen müßte, machte ich einen Kindergarten auf.
Unten vor der Drehtüre wartet der graue Wagen, und oben
in Babys Zimmer ſteht Dr. Baitſky vor Eva. Er iſt mit lauten,
entſchloſſenen Schritten hereingekommen, hat die Mütze in der
Hand, und ſeine Miene iſt das genaue Gegenteil des verſchlafenen
flachen Geſichtchens ſeiner Tochter, die eben aufgeweckt worden iſt
und unluſtig, aber folgſam ihre Nachmitvagsmilch ſchluckt.
Ich will mir jetzt endlich die Umgebung anſchauen, ſagt er.
Jetzt bin ich ſchon ſo lange in Grütliberg und noch nicht über
den engſten Kreis hinausgekommen. Die kleinen Dörfer da drü=
ben
ſcheinen einer näheren Beſichtigung wert. Er zeigt mit unbe=
ſtimmter
Geſte gegen den Bergkamm, der das Hochtal im Weſten
abſchließt. Oben, zwiſchen gebuchteten Viehweiden und ſtreifen=
förmig
geſchlagenem Wald drängen ſich winzige Siedlungen von
Holzbauern und Almersleuten zuſammen, weiße Gletſcherzungen
lecken faſt bis zu den Höfen hinunter, und an trüben Tagen ver=
ſchwindet
alles hinter Wolken und Rauch. Was meinen Sie?
fragt der Präſident, man muß dort oben eine fabelhafte Ausſicht
haben."
Eva ſchaut gehorſam hinüber. Das Dorf unter der Högli=
ſpitze
, das iſt St. Claus. Bei klarer Luft hört man die Kirchen=
glocken
bis zu uns?
Waren Sie ſchon oben?"
Nein, es iſt recht weit. Zumindeſt drei Stunden Weg.
Drei Stunden zu Fuß, eine Stunde mit dem Auto. Die
Straße wird ja vermutlich miſerabel ſein, aber mein Chauffeur
hat Erſatzreifen im Wagen. Ich nehme Baby mit, und möchte Sie
bitten, das Kind zu begleiten.
Evas Geſicht wurde ſofort ausdruckslos und unbeweglich, ſie
ſchließt ſich ab wie eine Muſchel. Miß Robinſon dürfte einen
beſſeren Führer abgeben als ich. Sie kennt jeden Berg, jedes Dorf
beim Namen. Ich ſelbſt darf nicht den ganzen Nachmittag aus=
wärts
bleiben. Medizinalrat Scheibenreiter ...
Bitte Fräulein Kreuzberg, beendet Dr. Baitſky ihre Ab=
lehnung
. Er ſagt es nicht ungeduldig, nicht unwillig, aber ſie
ſpürt ſofort, daß alle Ausflüchte nutzlos ſind. Man ſoll das Kind
fertigmachen.
Dann geht er. Mit fliegenden Händen bürſtet die Gottlieb
Eliſabeths fahlblonde Haare, ſie zieht ihr die Schuhe an und
nimmt eine weiße Wolldecke aus dem Schrank. Das Kind muß
bei der Rückfahrt gut eingewickelt werden, es darf ſich nicht er=
kälten
. Eine Thermosflaſche mit warmer Milch kommt in den

Wagen, aber Baby ſoll nur trinken, wenn ſie ausdrücklich danach
verlangt.
Eva ſagt zu allem ja. Sie ſitzt rechts, zwiſchen ihr und dem
Präſidenten iſt das Kind, Bluff hat den Platz neben dem Rad be=
legt
, ſteht aber aufgerichtet auf den Polſtern und wedelt heftig,
er ſchwärmt für ſolche kleinen Spritztouren , man erlebt da
Abenteuer, macht Bekanntſchaften . . . Der Japaner verſtaut Dek=
ken
im flachen Behälter. Mark formt aus ſparſam angedeuteten
Geſten eine Verbeugung, der Portier windet ſich in Bücklingen.
Vorwärts! ſagt Baitſky, und das Sanatorium, Mark, der
dienernde Portier, Kito und zwei Dutzend aufmerkſamer Zu=
ſchauer
gleiten in den Hintergrund zurück.
Die Straße iſt gut , ein bißchen ſtaubig, aber ordentlich
planiert und ſehr einſam. Vieh weidet auf grünen weichgewellten
Matten , wie lang iſts her, daß man auf Skiern darüber hin=
flog
, daß man die geſchotterte Straßenböſchung, wo jetzt die
Königskerzen brennen, kaum als leichten Buckel unter den Höl=
zern
ſpürte? Große Herden rupfen jetzt die jungen Gräſer ab,
ſchöne braungefleckte Kühe, fahlgelbe junge Ochſen mit breiten
Hörnern und neugierige Kälber kauen geruhſam. Am Wegrand
klettern Ziegen herum, überall gibts nur Wieſen, Weideland,
Wälder, da und dort iſt ein Bohnenfeld, ein Streifen Futter=
rüben
, nirgends auch nur ein Fleckchen Getreide.
Ja, erklärt Eva, ſie leben nur von Vieh und Holz. Der
Boden trägt nichts, ſogar Brotmehl müſſen ſie kaufen.
Schlechte Holzpreiſe in Europa, bemerkt er, Rußland ex=
portiert
. Es klingt nicht bedauernd, nicht mitleidig, er ſtellt
lediglich eine Tatſache feſt.
Sie ſchweigt. Ja, freilich , der ruſſiſche Export. Greift
Baitſkys Arm auch ins aſiatiſche Rußland hinüber? Reicht er bis
hierher in dieſe verlorenen Täler, wo die Bauern hungern müſ=
ſen
, weil ſie ihr Holz nicht verkaufen können?
Baby lehnte ſich weit zurück und ſchaut in den Himmel, ſie
hat eine Hand auf des Vaters Knie und eine auf Evas Schoß, und
Eva kommt der dumme Einfall, ob Dr. Baitſky wohl das leiſe
Schauern ſpüren könne, das durch den Kinderkörper zu ihm hin=
überſtrömt
.
Es ſcheint aber nicht, daß er dergleichen bemerkt, er beſitzt
eine ſolide dicke Haut und widerſtandsfähige Nerven. Zufrieden
nimmt ers zur Kenntnis, daß ein paar Sträucher, die ſich erſt
jetzt zum Blühen entſchloſſen haben, hübſche gelbe Tupfen in die
grüne Mauer des Buſchwerks ſetzen. Es riecht nach Tymian und
warmem Holz, ein Leiterwagen ſteht am Waldrand, ausgeſpannte
ſchwere Pferde graſen daneben, ein paar Weiber arbeiten im
hohen Kukuruzfeld, es iſt heiß, die Sonne brennt auf das weiße
Stvaßenband. Wie Waſſer ſieht es aus ja, wie ſilbernes, flie=
ßendes
Waſſer.
Der Wagen federt, lautlos arbeitet der Motor, in weicher
Schwingung nimmt er die Steigungen, mit ruhigem Atem klet=
ert
er bergwärts.
(Fortſetzung folgt.)

Winkerlhenn

Tiglied der Wirtschaftsgruppe Privatversicherung

Unfall-, Hattpfllcht-,
Auto-, Kautlona-,
Elnbruch-Diekstahl-,
Lebens-, Renten-,
Kinder-, Aussteuer-,
Studiengeld-

exeicherungen

Tospekte und Auskünfte bereitwilligst

8ubdirektion Frankfurt a. M.
Goethestr. 30 Telefon 23847

Mitarbeiter überall gesucht

2 berufst. Dam.
ſuchen die Be=
kanntſchaft
mit
2 Herren i. Al=
ter
von 2535
Jahren zw. Ge=
dankenaustauſch
,
Spätere Heirat
nicht ausgeſchl.
Vermittlg. verb.
Anon. zweckl. Zu=
ſchr
. N 34 Gſch.

27 J.. in Klein=
ſtadt
, mit ſchul=
denfreiem
Haus
an der Berg=
ſtraße
u. etwas
Vermögen ſucht
Ehe mit Herrn
i. mittlerer Po=
ſition
. Zuſchr. u.
V P 50, an die
Geſchſt. (I.9741

At

Relle Bezugsquelle

Hein Gänsefedern
zuen, ungerissen, doppelt gerein.
.O
2L-ilerbeste Qualität2.50, nur kleine
derzntit Daunen 3.50 Halbdaunen 5.
Wereinigte. gerissene Federn mit
FN. 25 u. 4.25, hochpr. 5.25 allerf.
bildaunen 7. u. 8.. Für reelle,
Jare Garantie. Vers. geg. Nachn.
dortofrei. Pa. Inlette mit Uarantie
Lichtgefall. auf m. Kosten zurück.
Mihi Jonteurtel, Gänsemästerei,
Nutrebbin 27 d (Oderbr.).
leikt. z1rößtes Betttedern- Versand-
ſesclleiltes
Oderbruches. Gegr. 1852.
(II BIn. 9464)
Verkauf
in meinem Lokal
Vilkleinſtr. 31, Halteſtelle 6, 7, 8
Schä; immer, eiche u. nußb. m.
ßedenſtt u. Matr., 1 dreitür. Spie=
ſelſchtmk
, zwei= u. eintür. Kleider=
chrä
6) Waſchkommoden, 1 eiſern.
MAISett inMatr., 1 Toilette m. 3 Sp,
WAdkommode, 1 Sekretär, 2
Echreaſſche, 1 Biedermeierſpiel=
hr, ſche, Stühle, einz. Federzeug
ing Riteilig. Roßhaarmatratze.
Rchtigung und Verkauf
äglich von 96 Uhr
WbDieeſt. Darmſtadt, ab Dienst
Cel. 1.R 27. Okt. 1935 Tel. 432
Byuno Kling
eAnnenhe von Taxationen. (9794
Küfe laufend

taltes ſiſen, Lumpen, Papier,
Metelu Knochen und alte Oefen
Geimn Fiſſel TV., Pfungſtadt
Mlf=Hitler=Straße 22
(9518
Poſtiſſate genügt.

aBütten, Lager- u. Geräfe-
Vep Abem, Wellblechbauten für
den Verwendungszweck
Fahrradständer
HEeverk Siegen G. m. b. H.
Hkemborn-Siegen, Postf.
Verte5 g, Friedr. Rettig, Darmstadt
SancDgstr. 69, Rur 3394 (I. 1963

Reelle Heiraten
vermittelt das
beſtempfohlene
Büro Frau (=
G. Schuchmann
Darmſt., Stif=
ſtr
. 46. Bei An=
frag
. Rückp. erw.
Verbindungen
nach Worms.
Mainz u. Pfalz.

Witwer
(Arbeit.) m. eig.
Heim, 3 Kind.,
ſucht Haushälte
rin, am liebſten
v. Lande. 40.50
J., evtl. ſpätere
Heirat. Zuſchr.
unt. N 46 a. d.
Geſchäftsſtelle. 23

Fräulein
Anfang 40, ev.,
tüchtig in allen
Zweigen des
Haushalts, ſucht
d. Bekanntſchaft
eines Herrn mit
gutem Charak=
ter
(mittleren
Beamten) im
Alter bis 55
Jahren zwecks
Heirat.
Würde ſehr gern
Kindern die
Mutter erſetzen.
Ernſtgemeinte
Zuſchr. m. Licht=
bild
u. V. P 35
a. d. Geſchſt.

Heirat!
Witwer, Anfang
50, in gt. Stel=
lung
, wünſcht m.
Frl. od. Witwe
oh. Anhang zw.
Heirat bekannt
zu werd. Zuſchr.
u. N 65 Gſchſt.

Gebildeter Herr,
50jährig, verw.,
freiberufl. tätig,
ſucht zw. Wie=
derverheiratung

geb. Dame ( un=
abh
. Witwe be=
vorzugt
) evgl.,
4045jähr., m.
geſchäftl. Inter.
Büropraxis ( be=
ſond
. Stenogr. u.
Schreibmſch.), m.
Verm.,ab. auch m.
Gemüt u. ideal.
Veranlag. Ver=
trauensv
. Bild=
Zuſchr. (Diskr.
ſelbſtverſt.) unt.
N 83 Geſchſt.

A
A.

Mathematik (a
d. ak. geb. Lehrer,
Statik. Dynam.,
Wittmannſt. 30,I.

Fräulein
Anf. 30. große
ſchlanke Erſch.,
ſucht Herrn zw.
Heirat.
Zuſchriften unt
N 59 Geſchſt. *

Unterricht (a
und Nachhilfe
in allen Sprach=
und mathemat.
Fächern d. höh.
Schulen für alle
Stufen. Vorber.
z. Reifeprüfung
d. erfahr. Lehrkr.
Näh. Moſerſtr. 3.
p. u. Beckſtr. 50,III

Fräulein
aus gut.
Familie, ſucht d.
Bekanntſch. eines
ält. Herrn zwecks
Heirat. Zuſchr.
u. N 72 Gſchſt.

Fremdſprach.
Deutſch, Mathe=
mat
., pro Stde.
1 Mk. Ang. u.
V 12 Geſchſt. *

Energ. Nachhilfe
Obertertianer
RG. in Franzö=
ſiſch
u. Mathem.
geſucht.
Ang. unt.
a. d. Geſchſt.

Gas= Zimmer=
u
. Küchenlampe
zu kauf. geſucht.
Preisangeb. u.
N 37 Geſchſt.*

Laufgitter
zu kauf. geſucht.
Sauer,
Weinbergſtr. 50

Kleiderſchrank
(lack.) 1= od. 21
u. Federdeckbett
zu kauf. geſucht.
Ang. unt. N 33
Geſchſt.

Flaſchen
kauft ſtets Sau
Kl. Bachgaſſe 8.
Deutſch. Geſchäft
(*dsg)
Weiße (c
Badewanne
1. Brik.=Ofen
geſucht. Ang. u.
N 10 Geſchſt. od.
Tel. 3350.

Altes
Fußmanual
(Fußklaviatur)
von Orgel oder
Harmonium zu
kaufen geſ. Ang.
unt. N 62 Gſch.

Suche gebraucht.
Kinderklapp=
ſtühlch
. Ang. m
Pr. u. N 58 Gſt.*

Suche 3. kauf.
einige gebrauch=
te
, guterhaltene
Oefen
A
oder
Kachelöfen. An=
geb
. N 73 Gſch. (c

Flaſchen
Ankauf über 20
Jahre. Feldmann
Karlſtraße 73. (a

Höhenſonne
billig, bequeme
Teilzahlung.
Hochfrequenz= u.
Beſtrahlungs=
Apparate. Alle
Radium=Art. zu
ſehr bill. Preiſ.
R. Kauſchmann,
Mackenſenſtr. 35.

Eßzimmer
(Eiche, dunkel),
Schlafzimmer
(Nußb.,Muſchel
Einzelmöbel
preisw. zu verk
Griesheim b. D.
Neue Darmſt.
Straße 20.

Gummistempe
direkt vom Hersteller, daher
schneller und billiger. (8811a
Eilige Stempel in 2 Stunden
Stempel Webel
jetzt: Karlsstr. 23

1 gebraucht.
Roeder=Back=,
Brat= und Grill=

mit 4 Kochlöch.,
Gr. 110X70 cm,
günſtig abzugeb.
Hingenburgſt.27

Sehr guter
nab.-Anzug
für 1214jähr.
Jungen und
2 Paar Hoſen
verkaufen.
Rheinſtr. 34, I

Umzugshalber
Dopp.=Schlafz.,
Mahag.=Zimm.,
gr. Goldſpiegel
m. Conſol. =
fett
, Ausziehtiſch.
Spiegel, 2 Lüſter
u. a. m. preisw.
zu verkaufen.
Manfr.=v.= Richt=
hofenpl
. 2, II.

Volks=
empfänger

faſt neu. günſtig
zu verkaufen.
Stiftsſtraße 77.
2. Stock. ((

Fenſkerkrikk
und gr. Hunde=
hütte
zu verkf.*
Kittlerſtraße 5.

Billige

Sahrenver
neu und ge=
braucht
, immer
bei (a

Stahl-
Garagen
bei
Woneia
Frankfurt /M.
Taunusstr. 5

Wegzugshlb
billig zu verkf.:
2 faſt neue mod
Schlafzimmer,
1 Wohn=Eßzim.
m. Standuhr u.
Schreibt. (fläm.)
1 kleine Wäſche=
mangel
. Für
Wirtſchaftsbetr.:
Garderobenſtän=
der
, Wirtſchafts=
porzellan
. Glä=
ſer
, Töpfe und
verſchiedenes.
Anzuſ. ab 9 Uhr
Lauteſchlägerſtr.
Nr. 4, I. rechts.*

Siting

Preiswerk
zu verkaufen
Kaſſenſchrank
Schaukelſtuhl
Stehlampe.
2 Rauchtiſche
1 Teppich
1 Lüſter.
Anzuſeh. zwiſch.
24 U. Montag
Holzhofallee 27.

Günſt. Angebot:
Schlafzimmer
i. Eiche m. Schnitz.
u. Eiche m. Nußb.
ſehr billig!
Schreinerei
Georg Mederle,
Bleichſtr. 27. (a

Gut gearbeitete
Schlafzimmer
1 St. Eiche mit
nußb., 1 St. ganz
Eiche, ſ. preisw.
Mederle,
Bleichſtraße 27,
Schreinerei. (2

Kinderwagen
ill. zu verkauf.
Heinheimerſtr. 7.
Stock. *

2 gut erhaltene
Bekfen
ompl., billig zu
erkaufen. Vor=
mitt
zw. 10 u.
12 Uhr. Eliſab.
Str. 9, II. (*im

Iriſcher
eiſern. Oſen
und 1 Wormſer
Ofen z. verkauf.
Wittmannſtr. 6. I.

Gukerhall.

Inkaſſo
Koch & Glenz.
Rheinſtraße 47,
Telefon 1784. (a

Zugfeſtes Pferd
ſowie einige
Kaſtenwagen
und Rollen
veg. Umſtellung
preisw. zu ver=
aufen
. Beſſun=
gerſtraße
2

Piano
120 Mk. zu ver=
kauf
. Zuſchr. u.
N 30 Geſchſt. (e

Gut erhaltenes
Dam.=Fahrrad,
Ofen, Wäſche=
mangel
, Eßling.
Wollwebe= Appa=
rat
, H.=Ueberz.
zu verkaufen.
Karlſtr. 15, III.

2 gut erhaltene
Gasheizöſen
bill. abzugeben.
Bismarckſtr. 22.
Stock.

Ehaiſelongue
Kautſch
billig zu verkfn.
Hochſtraße 30,
Werkſtatt.

Viele Menſchen
bleiben fung und friſch
trotz ihrer Sorgen und ihres
Alters. Sie können zu dieſen
Glücklichen gehören. Neh=
men
Sie regelmäßig Kräu=
terglück
. Es ergänzt die
Lebenskraft und ſtärkt die
Lebensluſt. Sie werden ar=
beitsfreudiger
und leiſtungs=
fähiger
. Kräuterglück gibt
es in 50 Tage=Packungen
zu Mk. 2.50 die Probe=
packung
zu Mk. 1.in
Apotheken und Dro=
gerien
.
Dr. Einssers Caßs Ceiprig 153
Verlangen Sie die Gratisſchrift
Das Glück ruft!
NDr9145

Ausziehtiſch
m. 6 Lederſtühl.
(Eiche) zu verk.
Heinrich=Rinck=
Weg 3. (e

Zweiſitzig., gebr.
Paddelbok
zu verkaufen.
Kramer,
Rheinſtraße 39.*

Möbeltransporte
zu
bedeutend ermäßigten Preisen
in der Stadt, sowie nach und von den
Vororten bis 50 km, fachmännisch
mit erstklassigem Wagenmaterial
Autotransporte
mit luftbereiftem Möbelwagenzug
bis 200 km in einem Tag
ALBERT TOdT
Spezial-Geschäft für Möbeltransporte
Gutenbergstr. 37/39 Telefon 2050
9226a)

preisw. zu ver=
kaufen
. Anzuſeh
Montag in
Schreinerei Volk
Landwehrſtr. 3

Speiſe= u. Herr. ( Stil=
möbel
) erſtklaſ=
ges
Fabrikat u.
neu von Privat
für halben An=
ſchaff
.=Preis zu
verk. Adreſſ. erb.
N 20 Gſchſt

Kraukſtänder
(Eiche m. Deck.)
f. 1½ Zentner,
zu verkaufen.
Tannenſtr. 35

2 Beſtecke
4 24 Teile, in
Etui, maſſ. Neu=
ſilber
, nur 12.
u. 14. ab=
zug
. Hermann=
ſtr
. 35, Gartenh.

Bekanntmachung des Polizeiamts Darmſtadt.
Als gefunden ſind gemeldet: 2 Geldbörſen mit
Inhalt, 2 Herrenfahrräder. 1 Damenfahrrad, 1
Damenſchirm ohne Griff, 1 grß. Radio=Apparat,
1 goldene Damenarmbanduhr, 1 Herrentaſchenuhr,
3 Bund Schlüſſel, 3 einzelne Handſchuhe, 2 Paar
Handſchuhe, 3 Zeichnungen, 3 Aktenmappen, 2 Kiſt=
chen
mit Handkäſe, 2 Mützen. 1 Nickelhalskette, 1
elektr. Fahrradlampe, 1 Jungvolkmütze. 1 Taſchen=
meſſer
, 1 Taſche mit Notizblock, 1 ſchwz. Mantel,
1 Metermaß, 10 cm breiter Stoff. 1 Metallzünd=
holzhülſe
, 4 kleine Bücher, 1 Damenfahrrad, 1
Herrenfahrrad 1 Zwanzigmarkſchein. 1 Damen=
ſchirm
, 3 Geldbörſen mit Inhalt, 1 Hornbrille,
1 zugeſchnittenes Bubenjäckchen. 1 leere Geldbörſe,
1 einzelner Handſchuh. 1 kl. Serienbilder=Album,
2 Gürtel, 1 Anhänger, 1 Strickzeug, 2 Bund Schlüſ=
ſel
, 1 Hakenkreuznadel, eine 3 Meter lange Kette,
1 Doublé=Broſche, 1 Trauerflor.
Zugelaufen: 1 Gans, 1 ſchwarz=weißer Kater,
Wolfshund. Zugeflogen: 1 grüner Wellen=
ſittich
. 1 chineſiſche Nachtigall.
Damenmantel verloren! Am 13. Okt. ging in
der Gegend vom Sensfelderweg ein grauer Damen=
Covercoat=Mantel verloren. Der Finder wird um=
gehend
erſucht, den Mantel beim Fundbüro der
Polizeidirektion Darmſtadt abzuliefern, da als
beſchädigter ein Arbeitsloſer in Frage kommt.

Milchvieh= und Elite=Bullen=Auktion
am 6. und 7. November 1935.
Zum Verkauf kommen:
570 hochtr. Färſen u. Kühe 130ausgeſ. Bullen
Beginn der Auktion in Königsberg: (Neue
Auktionshalle Rothenſtein, Straßenbahnlinie 7)
Mittwoch, 6. Nov.: von 10 Uhr ab weibl. Tiere
Donnerstag, 7. Nov.: von 9½ Uhr ab Bullen.
Fracht in Oſtpreußen ermäßigt!
Die Herdbuch=Geſellſchaft beſorgt auf Wunſch
Ankauf. Verkauf gegen Barzahlung oder be=
ſtätigte
Schecks. Kataloge für 1 Mk. verſendet
Herdbuch=Geſellſchaft, Könlgsberg Pr.
Händelſtraße 2 (II Bin.4719) Telefon 24766

[ ][  ]

Seite 20 Nr. 296

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Ein gewaltiges Filmwerk!
KATHE VON NAGF in:

Die Pompadour
Willy Eichberger Le0 Slezak

Tausende waren von d. Bühnen-
stück
begeistert, Millionen werd.
von dem Film begeistert sein!
Brigitte Helm, Carl Ludwig
Diehl, Sybille Schmitz:
Ein idealer Gatte

Nur noch 2 Tage (V9775
der aufregende Flieger-Film:
Helden von Heute

In deutscher Sprache.
2 Uhr Jugend-Vorstellung

Beginn: 2, 4, 6, 8.20 Uhr.

Theater-Restaurant

Alexanderstraße 2
Inhaber Fr. Watzl
Doppelte Kraftbrühe mit Nudeln

1.00 Lendenbraten, jg.
Gemüse u. Kartoffel=
croguettes

Berlin. Pfannkuchen
1.20½jg. gefüllter Hahn.
pom. frites und Salat
Berlin. Pfannkuchen
1.40 Schweinelendchen,
Bratkartoffeln und
Tomatensalat
Berlin. Pfannkuchen
1.50 Hasenrücken, Kar-
toffeleroguettes
und
Preiselbeeren
S Berlin Pfannkuchen

1.60 Blaufelchen, Kon-
stanzer
Art
Berlin. Pfannkuchen
1.80 Kalbsteak, Spargel-
spitz
. u. Butterkart.
Berlin Pfannkuchen
2.00 Golbarschfil., Ham-
burg
. Art, Roastbeef
engl. m ig.Gem. uml.
Berlin. Pfannkuchen
2.50 Ochsenschwanz-
suppe
, Zanderfilet-
polonaise
, Lenden-
schnitte
nach Helder
Berlin. Pfannkuchen

RAICHSHOR
HEUE WANB!

MAINTOR

Patenweinausschank! HEUTE ABEND:
1UNGHIRSCH-ESSENI
315 a

Die Deutſche Stenografenſchaft, Orts=
gruppe
Darmſtadt 1907, beginnt Diens=
tag
, den 29. Oktober, abends 7 und
8 Uhr, mit neuen Kurſen in der Deutſchen
Kurzſchrift für Anfänger, Diktatkurſe
laufend im Ludwigs=Georgs=Gymnaſium
Karlſtraße 2, unter Leitung ſtaatlich ge=
(9791b
prüfter Lehrer;

nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode
in eigener Schule, Karlſtraße 23, part.,
täglich von 59 Uhr. Anmeldung und
Auskunft daſelbſt. Bei den geringen
Kurſusgebühren und weitgehenden Zah=
lungserleichterungen
iſt jedem Gelegen=
heit
geboten, ſich dieſe unentbehrlichen
Kenntniſſe und Fertigkeiten anzueignen.
Beſuchen Sie dieſe Kurſe, es wird Ihr
Vorteil ſein!

K. d. F.
SKf komplett

(9802
auch einzeln

Sporthaus Adelmann
Rheinstraße 12½ Telefon 1429
Eigene Reparatur-Werkstatt seit 23 Jahren.

Hauicienet

E

Radio

R
R

Elektrische
Anlagen

Nervös-Erschöpfte

Spezialkuranstalt Hofheim i. Taunus 4
bei Frankfurt a. M. (1,3135
Lelefon 214 Mäßige Preise Prospekte durch:
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt

HEUTE LACHEN SIE
über den Geist und den
sprühenden Witz von
BERNARD SHAW

OM

UENNV 1UG0 GUSTAF GRÜNDGENS
Jugendliche ab 14 Jahren zugelassen.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr
(9800

Sonntag 1.30 Uhr: Jugend-Vorstellung
ELüCHTLINGE

mit Hans Albers Käthe von Nagy

Stenografen ziehen um!

Mehr als zwei Jahrzehnte war das Schicksal des Gabelsbergerschen
Stenografenvereins von 1861 (jetzt Ortsgruppe 1861) mit der Ballon-
schule
verknupft. Abend für Abend saßen dort Kaufleute, Beamte,
Angestellte usw., um Kurzschriftkenntnisse zu erwerben und zu ver-
tiefen
. Meisterstenografen eind aus dieser Schule hervorgegangen.
Der Einzug des pädagogischen Instituts in die Ballonschule macht
die Verlegung unserer Unterrichtsräume
In dle Schule In der Landgraf-deorgstraße
gegenüber dem Hallenschwimmbad nötig. Dort setzen wir unsere er-
folgreiche
Arbeit am Montag, den 28. Oktober, abends 8 Uhr, durch
Erölfnung des ersten Anfängerkurses fort. Das niedrige Kursgeld kann
ratenweise bezahlt werden. Anmeldung in der ersten Stunde. Zahl-
(9789
reiche Beteiligung erwartet die

Deutsche Stenografenschaft Ortsgruppe von 1861

R
Dienstag 20¼ Uhr
ORRHIEUM

Einmaliges persönliches Gastepiel

Die 3 Iustigen Gesellen

A
nt

von den Heiteren Samstag-Nachmittagen Köln.
der Vater
ung hans Salcher von iiermännche

des Reichsenders

Ferner: Lotte Rausch und ein großes heiteres Programm.

Karten zu Mk. 1. bis 2.80
im Verkehrsbüro und H. de
Waal, Rheinstraße 14. (F1314

SISCHES
TANBBSTHEAIER

GROSSES HAUS

Renograft

Anfang 19 Uhr, Ende 23.15 Uhr Hauptmiete D. 6. Vorſiellung
(Tauſchgutſcheine nicht gültig)
Unter der Leitung von

Dr. RICHARD STRAUSS
Die Frau ohne Schatten

Oper von Richard Strauß
Inſzenierung: Hofmüller=Paſeiti
Haupipartien: Ammermann, Jacobs, Kleiber, Blaſel, Saitler.
Preiſe: 0.705.50 RM.
Ein Teil der Kaſſeneinnahme fließt dem Winterbilfswerk zu.

KLEINES HAUS

Anfang 19.30, Ende geg. 22.15
Zuſatzmiete I. 3. Vorſtellung

Onkel Theodor
Komödie von Selma Lagerlöf
Inſzenierung: Poelzig-Büttner
Hauptrollen: Bergmann,
Schultze=Weſtrum, Everth,
(V 9780
Lohkamp.
Preiſe: 0.703,80 RM.

Probezentner
3.40 Mk., liefert
frei Keller: (a
K. Aug. Mahr II.
Traiſa
bei Darmſtadt.

72tlg. Beſt.=Garn.
m. 100 Gr. Sil=
beraufl
. u. roſtfr.
Klingen. 30. J.
Gar., lief. ich zu
RM. 95. ohne
Anz. g. 10 Mon.=
Rat. Kat. grat.
J. Oſtern, Wies=
baden
557.
(I,9743).

Alavierſtimmen

ſofort. (a
Telefon 2457
Klavier=Arnold,
Ecke Erbacherſtr.

Woche
des deutſchen
Buches!

MMiiich

K
wie Opel
Anker, Adler
Vietoria und
Panther
ſehr billige Preiſe
und günſtige
Zahlungsbeding.

ſchon für 32.

Einige
gebrauchte
Fahrräder u.
Nähmaſchinen
ſehr billig!

12.50 an

Fahrmck-
Ve

ſehr billig

Große Auswahl
in Puppen= und

ſehr billige
Preiſe

wie immer

OR1O

Karlſtr. 14-16.
9476

Feier am Montag, dem 28. Oktober 1935
abends pünktlich 8 Uhr, im Saalbau
Eintritt frei!
Muſikaliſche Umrahmung durch das Dieffenbach=Trio und
Herrn Peter Schäfer (Geſang) Vorleſung der Schriftſteller
Nikolaus Schwarzkopf und H. Ph. Tempel aus eigenen
Werken Film=Vorführung: Entſtehung des Buchs

Der Arbeits=Ausſchuß für die Woche des Buches

Großer

Sauu Saalbad saal
Heute Sonntag, abends 8 Uhr, zum
Abschluß der Wein-Werbe-Woche großer Bäl.
Leitung: Kapellmeister W. Schlupp-EINTRITT FREI!
Im Ausschank Patenweine: St. Johanner und Niersteiner

Utto Runker

MOBELHAUS
DARMSTADT
GR. OCHSENGASSE 21/23

Blochemiſcher Verein, Darn
Rheinſtraße 22, II., Tel.

7 Nouem
u kerhalb
kedet die im
Imrt wetden.
1ällen des Nor
aiet, An ſät

Am Montag, 28, Okt., abs.5
Offentlicher Vort;
mit Lichtbildern
im Fürſtenſaal, Grafenſ=
Thema: Die Mieren,,
ihr Bau und ihre Krankhe=
an
Hand von Lichtbildg

Redner: Herr Alfred Sp/ℳ93, eine
Berater hier.

Zu unſerem Vortrag lader oZrſppe
inſere Mitglieder und U60ſſchaft
deutſche Volksgeno
recht herzlich ein. Eintritt Ru Sumstag,
Saalöffnung 7.30 Uhr abe-, 923 vom
9770) Der Vereinsleitluſches vor

Reſtaurant Siuſt

Aend des
iiten Käm
ſehnren der in
zaiſchieren
Mtn, vo ihre
Beiſolgt n
Jüherrnhalle.
eiellt, und

den Opfer
ſchen Der

Amde
Karlſtraße 15
Willy Melchlor ſpielt Eibzafruf
beim Patenwein zum Taz, er Ehren
Hervorragende Küche. Ed.

Einzelhändler!
Am Dienstag, den 29. Oktober 1935, iſt die große
jogebang oes Uinderhanseis
im Städtiſchen Saalbau, abends 8.30 Uhr
Dein Erſcheinen iſt Pflicht!

Unitell-Stales-Lines

Vertretung-Darmstadt
Reise-
büre
Atlantik
Peter-Gemeinder-Str. 8 (5725a

Gasheizöfen;
Ludwig Kling
Lulsen-Straße 2o
Tel. 2822

Ständiges
Lager
von etwa

Havieren

Harmoniums und
ägel, neu und
gespielt.
I. H. Zimmermann
Grafenstr. 21

A
Net
A
Vaſ

Laesettten

6
A
Att4

oevteA

E

lief. frei Keller
Faßfabrik
Heim. (a
lrheilgerſtr. 53.

Groma

Musikvere
Die nächſte Probe=

Mi
liſt
Einer baut einen Da /e/
findet am DonnersUs)e Uebe
den 31. Oktober, für Dam;
und Herren, unter Leit /4
on Generalmuſikdire*
Friderich ſtatt. Erſchei. /Miieh
aller aktiven Mitglies‟0
iſt Pflicht.

Sohirme

i. größter Au=

Schillerpla3
Johanna Techel, gein Lade=

Friefmark

Alben in all. Preislagen,sowiest
Sammler=Bedarfsartikel:Nach
Kataloge,Pinzetten, Tauschhe
Ankauf Verkauf IS7

em Se

die Maſchine
aus Stahl

Alleinvertretung
Groma u. Kappel
für Südheſſen:
A. Lächler
Alexanderſtraße 6
Telefon 2454.
GebrauchteMaſchinen
verſch. Syſteme
ſtets vorrätig.

Nur noch heute und mol?

mit AbElE sanpkot!

HANS MOSER

nach der Operette v. Franzle‟

Jugendliche haben Zutrik
Anf. 3.30 -6.00-3.20

Heute 2 Uhr
Ingendvorstellulg
mit obigem Programi