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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 294
Freitag, den 25. Oktober 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalban”. Fernſprecher 1.
Perhandlungen im Porfeld.
talieniſche Truppen Zurückziehung „auf eigene Inikiakive‟. — Röniſche Verhandlungsvorſchläge.
Vorerſt keine Verminderung der engliſchen Miktelmeerflokte.
Die ikalieniſche Geſte.
DNB. London, 24. Oktober.
be in London amtlich beſtätigt wird, hat der Staatsſekretär
uhiam Dienstag abend dem britiſchen Botſchafter Sir Eric
utmond mitgeteilt, daß die italieniſche Regierung Anweiſung
) Zurückziehung einer Diviſion italieniſcher Truppen aus
iu gegeben habe.
Ue der diplomatiſche Berichterſtatter des Reuter=Büros
rimergänzend berichtet, war dieſe Mitteilung mit keinerlei
ſt ᛋſtaliens hinſichtlich einer gleichgearteten Geſte Englands
ihnuden. Die italieniſche Geſte werde in London warm
urüß, doch werde darauf beſtanden, daß dieſe Geſte nicht als.
ſaßſines Handels mit England betrachtet
wer=
u ürfe.
15 Londoner amtlichen Kreiſen werde nichts Endgültiges zu
ſitnThema mitgeteilt, doch ſei klar zum Ausdruck gebracht, daß
mahrſcheinlich ſei, daß England im Augenblick ſeine
Flotten=
riten Mittelmeer ändern werde.
ſ6 werde darauf hingewieſen, daß Italien in Lybien etwa
„Dſ4Mann ſtehen habe, die ſich aus drei Diviſionen
zuſammen=
ſtan und bei denen es ſich um 60 000 Mann italieniſche
Trup=
aud 15 000 eingeborene Truppen handele. Darüber hinaus
ſihnn ſich in Lybien Tanks und Flugzeuge. England dagegen
Aegypten lediglich 25 000 Mann, nämlich 15 000 Mann
Truppen und 10 000 Mann ägyptiſche Truppen.
ſſch der Zurückziehung einer Diviſion beſtehe immer noch
ſeeket goße Ueberlegenheit der italieniſchen Truppen in Lybien
güeſutz te britiſchen und ägyptiſchen Truppen in Aegypten. In
hkeit zu glaube man, daß Italien die erwähnte Diviſion von
ßilen nach Tripolis verladen werde, obwohl Suvich dem
briti=
imt lotſchafter gegenüber keinerlei Aeußerungen über den
ſtämungsort dieſer Truppen gemacht habe.
ſeß Aſſociation berichtet zum gleichen Thema, daß Italien
ſed ſitſcheidung lediglich auf eigene Initiative getroffen habe.
Wleſe Agentur fügt hinzu, daß England keinen Kuhhandel
Euen wünſche.
Kein Kuhhandel!
31. Oktober, nachmittags 5 Uhr, läuft die Atempauſe
hman eingeſchoben hat, um die angeſtrebte Entſpannung
bAüführen. Zu dieſer Stunde tritt der Sanktionsausſchuß
edhekzuſammen. Allzuviel Zeit iſt alſo bis zu dieſem Datum
hüehr zu verlieren. Vorläufig iſt noch völlig unklar,
hs erſte Anzeichen einer Entſpannung
tat=
clch den Auftakt zur Beilegung des
Kon=
h½s bilden oder ob nicht binnen kurzem das
4Gebäude der Hoffnungen wieder zu=
Ingſenbrechen wird.
ſch Anfang mit einer Vorleiſtung haben die Italiener
ge=
ſchü, die eine Diviſion aus Libyen zurückgezogen haben. In
mſch wird aber verſichert, daß es ſich hier um ein frei=
Ailg Zugeſtändnis Muſſolinis handle, und daß er nicht
milleine entſprechende Gegenleiſtung der Engländer
gefor=
tIwbe. Und es wird auch ſchon in der Preſſe durchgehend
miAsdruck gebracht, daß man mit dem, was Muſſolini biete,
ocielsbegs zufrieden ſei. Die zurückgezogene motoriſierte
ibigin ſei nur nach Tripolis abtransportiert und könne
jeder=
imder in die Erſcheinung treten. Außerdem wären noch
Soſrdiviſionen vorhanden, während auf engliſcher Seite den
AIlstalienern lediglich 25 000 Briten und Aegypter
gegen=
errüüden. Schon iſt Reuter mit einer amtlich inſpirierten
elilng bei der Hand, in der verſichert wird, daß es
unwahr=
herülich ſei, daß England im Augenblick ſeine
koſtenſtärke im Mittelmeer ändern werde.
W London wird ſogar berichtet, daß im Roten Meer
14Rittelmeer neue engliſche Einheiten
ein=
ethifen ſeien. Das kann nur als ein Beweis dafür
auf=
ſaſstverden, wie gering die Neigung der Londoner Regierung
19Italienern ein Einlenken zu erleichtern. In der
Halb=
ntllchn „Preß Aſſociation” wird denn auch ſchleunigſt
unter=
richhe daß Italien die Truppenzurückziehung
dGuich „aus eigener Initiative”
unternom=
ey/abe, daß aber „England hieraus keinen
Kuh=
amdl zu machen wünſche‟
2mit iſt ein Wort in die Debatte geworfen worden, das
Aliener nur noch mißtrauiſcher machen wird. Sie
ver=
ſcheeh war von ſich aus preſſemäßig eine etwas beſſere
Atmo=
hä)s herzuſtellen, können aber nicht umhin, immer wieder
urch ſcken zu laſſen, wie gering doch ihr Optimismus iſt. Um
ſchta Lande Hoffnungen zu erwecken, die vielleicht ſchon in
en, ſchſten Tagen ins Gegenteil umſchlagen, hat die römiſche
egicang auch darauf verzichtet, in der Preſſe mitzuteilen, daß
d/AEngländern durch die Zurückziehung einer Diviſion ent=
*ge Mommen ſei. Dafür läßt ſie in ihrer Preſſe gewiſſe
Dehläge erörtern, die ſich aber ziemlich eng an
eAten italieniſchen Bedingungen anlehnen,
m 1½ die italieniſche Regierung nicht durchdringen konnte.
SAbchl at dieſe Anregungen bis zu einem gewiſſen Grade auf=
Sgrefn und an die Londoner Adreſſe weitergeleitet. Was
Sdochus ihnen werden wird, bleibt abzuwarten. Man hört
W aß erwogen werde, in den von Italien eroberten
Ge=
lete=)ine Art Volksabſtimmung zu veranſtalten.
ſichzeitig wird bekannt, daß Muſſolini um eine
inms ſchiebung der Sanktionen gebeten haben ſoll,
am ie diplomatiſchen Verhandlungen intenſiver geſtaltet wer=
EETanen. In Wirklichkeit kommt es ihm aber wohl darauf
Aüb eſſinien noch eine Reihe von Erfolgen ſicherzuſtellen, auf
eAdie Franzoſen drängen, weil ſie ſich ſagen, daß man dann
Ktah” vielleicht eher bewegen könnte, ſich mit einem Kompro=
169 Rukinden, dem es vorher nicht zuſtimmen konnte.
Allzu hoffnungsvoll iſt alſo der Auftakt der Atempauſe nicht.
Auch Baldwin hat ja in ſeiner Unterhausrede keinen Zweifel
darüber aufkommen laſſen, daß er von jedem Optimismus weit
entfernt iſt. Er hat die Ausſchreibung der Neuwahlen damit
begründet, daß man im Herbſt wohl noch Ruhe haben werde,
aber davon unter Umſtänden zu einem ſpäteren Zeitpunkt keine
Rede mehr ſein werde. Da zudem England nach wie vor darauf
beharrt, daß jede Einigung über den abeſſiniſchen Konflikt im
Rahmen des Völkerbundes zu treffen ſei, und daß auch der Negus
ſeine Zuſtimmung zu geben habe, bleiben ſehr ernſte
er=
ſchwerende Momente, ſo daß aller Anlaß beſteht,
die Erfolgsausſichten der
Verſtändigungsbe=
mühungen bis auf weiteres nicht allzu hoch zu
veranſchlagen.
Keinerlei Bindungen Englands
gegenüber Ikalien.
Miniſter Eden vor dem Unkerhaus.
London, 24. Oktober.
Zum Schluß der geſtrigen Unterhausausſprache ergriff auch
der Völkerbundsminiſter Eden das Wort. Nachdem er den
Bericht des Genfer Ausſchuſſes für die Organiſierung der
gegen=
ſeitigen Unterſtützung teilweiſe verleſen hatte, gab er einen
aus=
führlichen Bericht über die Entwicklung der Lage in den letzten
zwölf Monaten. Er hoffe, daß in wenigen Tagen, bevor noch die
Nationen wieder zuſammentreten würden, um den Zeitpunkt für
die Inkraftſetzung der Sühnemaßnahmen feſtzulegen, eine
Rege=
lung erreicht ſein würde. Man brauche die Regierung nicht etwa
zu verdächtigen; die Regierung habe niemals eine Politik
ver=
folgt, die das rechtfertigen würde.
Die Bedingungen für eine Regelung ſeien von
Baldwin genannt worden. Erſtens die drei Parteien — Italien,
Abeſſinien und der Völkerbund — müßten die Regelung
anneh=
men. Zweitens, die Regelung müßte mit der Völkerbundsſatzung
übereinſtimmen. Ein Kuhhandel komme nicht in Frage,
ge=
ſchweige denn ein imperialiſtiſcher Handel.
Lloyd George fragte hierauf, ob man Italien in den letzten
Tagen eine Zuſicherung gegeben habe, daß die britiſche Flotte
nicht den Suezkanal blockieren werde, oder irgend ein ähnliches
Verſprechen.
Eden erwiderte, daß es keinen Wechſel in der engliſchen
Hal=
tung gegeben habe, und daß das Völkerbundsprogramm fortgeſetzt
werde wie bisher. Die einzige Zuſicherung, die man Italien
ge=
geben habe, ſei, daß Großbritannien nicht ſelbſtändig vorgehen
werde.
Hal ſich Frankreich verpflichket?
Laval über die franzöſiſchen Berpflichkungen im Falle
eines engliſch=-ikalieniſchen Mikkelmeer Konflikks.
EP. Paris, 24. Oktober.
In ſeinem geſtrigen Bericht vor den Außenpolitiſchen
Aus=
ſchüſſen der Kammer und des Senats hat Miniſterpräſident Laval
u. a. auch den Inhalt der Note verleſen, die er unlängſt der
bri=
tiſchen Regierung als Antwort auf deren Anfrage über die
Aus=
legung des Artikels 16 des Völkerbundspaktes hat überreichen
laſſen.
Den Pariſer Morgenblättern zufolge erklärte der
Miniſter=
präſident den Parlamentariern, die begreiflicherweiſe gerade über
die Verpflichtungen Frankreichs im Falle eines
engliſch=italieniſchen Konfliktes im
Mittel=
meer Aufſchluß verlangten, Frankreich werde, falls Italien die
engliſche Flotte angreife, ſofort mit allen Machtmitteln zu Waſſer,
zu Lande und in der Luft zu Hilfe eilen. Dieſe Verpflichtung
gelte jedoch nur dann, wenn die engliſche Flotte bei der
Durch=
führung der vom Völkerbund angeordneten Sanktionen einem
Angriff ausgeſetzt ſei. — Auf weitere Fragen mehrerer
Ausſchuß=
mitglieder, ob die gegenwärtig im Mittelmeer zuſammengezogene
engliſche Flotte als eine Art Völkerbundsinſtrument betrachtet
werden könne, ſoll Laval geantwortet haben, die engliſchen
Streit=
kräfte ſeien erſt im Mittelmeer konzentriert worden, nachdem
Italien mehrere Diviſionen nach Lybien entſandt habe. Wenn
die engliſche Mittelmeerflotte jetzt von den Italienern
angegrif=
fen werde, dann müſſe angenommen werden, daß ſie bei der
An=
wendung der Sanktionen angegriffen werde. Laval habe jedoch
dieſe wichtige Erklärung ſofort durch den Hinweis abzuſchwächen
verſucht, daß Italien verſprochen habe, jeden Zuſammenſtoß im
Mittelmeer zu vermeiden, und daß daher auch kein Zwiſchenfall
zwiſchen Italien und den engliſchen Streitkräften zu befürchten
ſei, der die Hilfeleiſtung Frankreichs erforderlich machen könnte.
Nach dieſen Preſſeſtimmen müßte man annehmen, daß
tatſäch=
lich in der letzten franzöſiſchen Note an die engliſche Regierung,
die bekanntlich bisher nicht veröffentlicht worden iſt, eine
Ver=
pflichtung zur Unterſtützung der engliſchen Flotte enthalten iſt.
In zuſtändigen Kreiſen iſt über dieſe Frage keine Aufklärung zu
erhalten.
Zuſammenkrikt der Sankkionskonſerenz
am 31. Okkober.
Der Präſident der Sanktionskonferenz, Vasconcellos, hat die
Sanktionskonferenz auf den 31. Oktober, 17 Uhr, einberufen. Am
Vormittag desſelben Tages, ſoll auch der Arbeitsausſchuß ſeine
nächſte Sitzung abhalten.
Offenſive am Tage des Marſches
Auf AoMl.
Von unſerem Kriegsberichterſtatter Webb Miller.
Asmara, 24. Oktober.
Schwarzhemden der Diviſion „28. Oktober” arbeiten unter
Hergabe ihrer letzten Menſchenkraft und Energie an der
Be=
feſtigung der vorgeſchobenen Poſtenſtellungen
des linken Flügels der Nordarmee, die hoch über ſteil
ab=
fallenden Gebirgsſchluchten gelegen ſind. Sie wälzen
Rieſenfelsblöcke über ſchwieriges Gelände heran, um aus ihnen
einen feſten Steinwall zu bauen, der leichte Feldgeſchütze und
Maſchinengewehre ſchützt. Der Befehlshaber einer Heeresgruppe
des linken Flügels, General Semma, erklärte mir, indem er auf
die vor uns ſich ausbreitende zerklüftete
Felsland=
ſchaft wies, die dem weiteren Vormarſch der nördlichen
Divi=
ſionen mit ihren Tanks, Munitionslaſtwagen und Geſchützen
außerordentliche Geländeſchwierigkeiten
entge=
genſtellt: „Unſere Truppen müſſen auf ihrem weiteren Vormarſch
nach Makalle drei Gebirgsketten überwinden. Erſt müſſen
ſie über die Steilhänge eines Hochplateaus, das ſich bis zu 3000
Meter Höhe erhebt, und von dort fällt das Gelände wieder über
wegloſes Geſtein hinab in die Talſohle, die nur 1750 Meter über
dem Meeresſpiegel liegt. Noch einmal müſſen dann die
Kolon=
nen ſteigen und klettern, oft auf Pfaden, die einen
Neigungs=
winkel bis zu 45 Grad aufweiſen, bis, zu einer Höhe von
faſt 3000 Meter.”
Aus dieſer Ziffernangabe kann man ermeſſen, unter
wel=
chen Schwierigkeiten die Straße von Adigrat
nach Südoſten in das Innere Abeſſiniens gebaut
wird. Die Schwarzhemden reichen ſich Felsſtück auf Felsſtück
von Hand zu Hand. Oft iſt dieſes menſchliche Laufband mehr als
100 Meter lang. Der Weg, auf dem ich fahre, iſt verſtopft von
Laſtwagen, Maultieren mit Waſſerſchläuchen und von pittoresken
Askaris, die auf Pferden reiten. Ich begegnete vielen Artillerie=
Traktoren, die außerordentlich nützlich auf dem Gelände ſind. Sie
werden dazu verwendet, um die Laſtwagen, die die großen
Stei=
gungen nicht überwinden können, vorwärts zu ziehen. Zum
Schutze gegen den ſchwarzen feinen Staub, der alles zentimeterdick
bedeckt, tragen viele der italieniſchen Soldaten Binden um den
Mund. Ich erhielt während meiner Fahrt nach den
vorgeſchobe=
nen Stellen den Eindruck, daß im militäriſchen Sinne alles
für einen neuen italieniſchen Vormarſch
vor=
bereitet iſt. Muſſolinis Vorliebe für Jahrestage läßt viele
Beobachter darauf ſchließen, daß der 28. Oktober, der Jahrestag
des Marſches auf Rom, auch in dieſem Jahre in Oſtafrika ein
bedeutungsvolles Datum darſtellen werde.
Auf meiner Rückfahrt von der Beſichtigung der
vor=
geſchobenen Schwarzhemdenſtellungen bei Edaga—Hamus im
Kraftwagen, der von einem ſchwarzen Somali=Chauffeur
ge=
ſteuert wurde, über eine Bergſtraße mit etwa 1500
Spitz=
nadelkurven, habe ich nicht nur einige weiße Haare,
ſondern auch den beſten Eindruck bekommen, wie unendlich
ſchwierig der Nachſchub von Kriegsmaterial,
Nahrungsmitteln und Waſſer für die Truppen des
Generals Sandini während des weiteren Vormarſches nach
Makale ſein wird. Ich glaube, es gibt keine Straße in der Welt,
und ich glaube, ich kann es mit einigem Anrecht auf
Sach=
kenntnis ſagen, denn ich bin über die Gebirgsſtraßen der
Rockys der Anden, des Himalaja und der Alpen gefahren, die
vom Teufel mit ſo diaboliſcher Geſchicklichkeit, mit ſo unendlich
vielen Gefahrenkurven, abſchüſſigen Stellen ausgeſtattet iſt, wie
dieſe Berg= und Tal=Straße. Wer noch nie Nervenkitzet erlebt
hat, der kann es tatſächlich hier garantiert ſpüren, was höchſte
Nervenanſpannung bedeutet. Innerhalb weniger Stunden Fahrt
fuhr ich vorbei an 17 zertrümmerten
Transport=
laſtwagen, die in ſcharfen Kurven über den Hang, den kein
Geländer ſchützt, in den Abgrund geſtürzt waren. Ich habe mich
jedesmal gefragt, was aus ihren Fahrern und ihrer
Begleit=
mannſchaft geworden ſein mag, und wäre nicht überraſcht zu
erfahren" daß die Verluſte der italieniſſchen
Diviſionen im Norden durch Autounfälle
er=
heblich größer ſind, als die in den tatſächlichen
Kämpfen mit den Abeſſiniern. (Anm. d. Schriftltg.:
Vergleiche, die letzte italieniſche Verluſtliſte von bisher
ins=
geſamt 87 Toten und Verwundeten.)
Die Straße Adigrat—Adie Caye führt an den herrlichſten
Gebirgsſzenerien der Welt vorbei. Auf ihrer Strecke von über
60 Kilometer Länge führt ſie am Rande eines Abgrundes
vor=
bei, der faſt ſenkrecht 500 Meter tief auf die Sohle des Cannons
abfällt. Auf der anderen Seite ſteigen die bunten Felswände
himmelhoch an. Auf dem ganzen Wege habe ich kaum eine
glatte Strecke über 100 Meter Länge angetroffen.
Wie muß die Straße erſt ausgeſehen haben, bevor viele Tauſende
der 62000 italieniſchen Arbeiter, die von Muſſolini hierher zum
Wegebau geſchickt worden ſind, ſie verbeſſerten und verbreiterten!
Und noch immer ſind die Arbeiten an dieſer wichtigſten
Ver=
kehrsader von der Etappe nach Adigrat nicht beendet. Das
italieniſche Oberkommando will die Gebirgsſtraße ſoweit
aus=
bauen, daß ſie tatſächlich verläßlich iſt. Davon hängt viel für
den Erfolg des weiteren Vormarſches der Sandini=Diviſion in
das Innere des Landes ab.
Der Oberbau der Straße muß ſo feſt werden, daß eine
immer ſtetiger wachſende Zahl von Laſtwagen ihn nicht zu
zer=
ſtören vermag. Schon jetzt hat der Verkehr von Tauſenden von
Laſtwagen den Felsuntergrund der neuen Straße zu
Pulver=
ſtaub zermahlen, der wie Waſſer von den Rädern abfließt und
die Luft faſt zum Atmen unerträglich macht. Die
Laſtwagenfahrer der italientſchen Armee können nach einer
Fahrt von nur wenigen Stunden Dauer kaum noch atmen.
Ihre Geſichter, ihre Uniformen ſind mit einer zolldicken
Staub=
ſchicht überzogen. Naſe und Ohren ſind mit dieſer
Schmutz=
ſchicht verſtopft. Die Fahrer ſind mit die zäheſten Menſchen, die
ich jemals geſehen habe. Noch nervenaufreibender fand ich die
Fahrt über das Gebirge in der Nacht. In ziemlichem Tempo
ging es harſcharf an Abgründen vorbei. Oft blendeten uns die
Lichter entgegenkommender Laſtkraftwagen. Oft aber raſten dieſe
auch ohne Licht an uns vorbei. Das beſtändige Schüttern auf
der Straße hatte ihre Kabelanlagen oder Lampen zerſtört, ſo
daß die Scheinwerfer nicht mehr funktionierten.
Aegypken und ſeine Gefahrenpunkke.
EP. Die hier aus den europäiſchen Hauptſtädten
eintreffen=
den Meldungen über eine Entſpannung im Mittelmeer und die
Einleitung von Friedensverhandlungen im oſtafrikaniſchen Krieg
haben hier nur wenig Glauben gefunden. Aegypten iſt den
Ereigniſſen ein wenig näher als Europa, und ſolange nicht die
italieniſchen Truppentransporte ſtatt ſüdwärts, den Suezkanal
in der Richtung nach Norden paſſieren, wird es auch allen
Mel=
dungen über Friedensverhandlungen gegenüber ſkeptiſch bleiben.
Im Hafen von Alexandrien liegt noch immer die engliſche
Flotte, und über die Uferſtraße nach Merſa Matruh und Sollum
an der libyſchen Grenze rollen noch täglich Laſtwagen mit
ägyptiſchen und engliſchen Truppen.
Die Mittelmeerküſte zwiſchen Alexandrien
und Sollum iſt der verwundbarſte Teil
Aegyp=
tens. Ein italieniſcher Vormarſch gegen Aegypten von Libyen
her könnte immer nur entlang der Küſte mit ihren Oaſen und
ausgebauten Straßen erfolgen. Weiter im Inland würde die
Wüſte den Eindringlingen unüberwindbare Schwierigkeiten
bieten. Selbſt wenn es einigen Kamelreitern gelingen ſollte,
hier durchzudringen, könnten ſie leicht von Streifpatrouillen
ab=
gefangen werden und würden auf keinen Fall eine Gefahr
bilden. Ein italieniſcher Vorſtoß entlang der Küſte würde aber
ihre Beherrſchung von der See her zur Vorausſetzung haben.
Solange die engliſche Flotte die Küſtenlinie unter Feuer halten
und damit die Verteidiger wirkſam unterſtützen kann, wäre ein
italieniſcher Vorſtoß von Libyen her ein gewagtes Unternehmen.
Das gleiche gilt, wenn auch aus anderen Gründen, für
einen italieniſchen Vormarſch von Süden her. Die
engliſche Flotte würde hier zwar nicht direkt bei der
Ver=
teidigung mitwirken können, ſondern nur indirekt durch
Sper=
rung aller überſeeiſchen Verbindungen der in Eritrea
ſtationier=
ten italieniſchen Truppen. Ein Einfall in den Sudan würde
den Italienern zwar keine großen Schwierigkeiten bereiten, aber
ein weiterer Vormarſch am Nil entlang würde bald auf ſich
immer mehrende Schwierigkeiten ſtoßen, zumal die Abeſſinier
die Gelegenheit zu einem Angriff auf die geſchwächten
italie=
niſchen Linien nicht ungenutzt vorübergehen laſſen würden. Trotz
ihrer zahlenmäßigen Uebermacht würden ſich die italieniſchen
Streitkräfte auch hier in einer wenig angenehmen Lage
be=
finden.
Unter dieſen Umſtänden fürchtet man hier auch im Falle
irgendwelcher militäriſchen Verwickelungen keine umfangreichen
Kriegshandlungen. Vielmehr glaubt man, daß die Italiener
ſich in einem ſolchen Fall auf den Einſatz ihrer Luftſtreitkräfte
beſchränken würden. Aber auch hier ſtehen bedeutende
Schwierig=
keiten entgegen, da ein Luftangriff auf Port Said,
Kairo, Suez oder Alexandrien (der außerdem
an=
geſichts der ausgezeichneten engliſchen Luftabwehr nicht ſo
leicht durchzuführen wäre, wie die italieniſchen
Luft=
angriffe auf abeſſiniſche Stellungen) auch Ausländer, darunter
Italiener, gefährden und ihr Eigentum zerſtören müßte.
Das erſte Ziel der italieniſchen Luftbomben
wäre naturgemäß der Suezkanal, doch bleibt
zweifel=
haft, ob ein oder ſelbſt mehrere Treffer hier großen Schaden
anrichten würden. Der Kanal hat ja keine Schleuſen oder
andere verwundbare Stellen, und die in Port Said und Suez
ſtationierten Rieſenbagger würden irgendwelche Beſchädigungen
des Ufers in weniger als 24 Stunden beſeitigen. Etwas anderes
wäre es, wenn ein im Kanal befindliches Schiff von einer
Bombe getroffen würde und, ehe es auf Grund geſetzt werden
könnte, in der Mitte der Fahrrinne ſinken ſollte. Aber ein ſolcher
Treffer wäre ein ganz beſonderer Zufall. Der gleiche Zweck
wäre erreicht, wenn ein mit Zement beladenes Schiff von den
Italienern vor Ausbruch der Feindſeligkeiten quer zur
Fahr=
rinne verſenkt werden würde. In einem ſolchen Fall würde der
Kanal auf Wochen geſperrt bleiben. Die Entfernung des Wracks,
oder die Herſtellung einer Umgehungsſtraße würde nach
ſach=
verſtändiger Anſicht mindeſtens einen Monat dauern.
Die Abreiſe des Prinzen Daud nach Addis Abeba gab zu
begeiſterten Maſſenkundgebungen Veranlaſſung. An der Spitze
eines „abeſſiniſchen Verteidigungsausſchuſſes” der Mittel zur
Entſendung von Ambulanzen nach Aethiopien ſammelt, ſteht eine
der hervorragendſten Perſönlichkeiten Aegyptens, der Prinz
Omar Tuſſum. Die Aegypter würden es in ihrer
gegenwärtigen abeſſinienfreundlichen
Stim=
mung ſehr gern geſehen haben, wenn ein
eng=
liſch=ägyptiſches Abkommen unterzeichnet
wor=
den wäre, durch das die ägyptiſchen
Streit=
kräfte von 11000 auf 100 000 Mann erhöht
wer=
den ſollten. Von einem ſolchen Abkommen war eine
Zeit=
lang die Rede; ſchließlich aber zog Großbritannien es vor, die
Dinge beim alten zu laſſen und weiterhin allein, entſprechend
der Erklärung vom Jahre 1924, die Verteidigung Aegyptens auf
ſich zu nehmen. Immerhin iſt es bezeichnend, daß zum erſten
Male in der neueren Geſchichte engliſche Truppen unlängſt
zu=
ſammen mit den ägyptiſchen Streitkräften an einer Parade in
Alexandrien teilnahmen, und dabei einen Teil des Beifalls, den
Der Führer und Reichskanzler empfing den deutſchen
General=
konſul in Memel von Saucken zum Vortrag.
Das Wiener Bundeskanzleramt hat die Verbreitung der
Zeit=
ſchriften „Deutſche Illuſtrierte” (Erſcheinungsort Berlin), und
„Simpliziſſimus” (Erſcheinungsort München) für die Dauer eines
Jahres verboten.
Prinz Paul von Südſlawien wurde am Donnerstag vom
eng=
liſchen Außenminiſter Sir Samuel Hoare empfangen. — Der
Miniſter für Völkerbundsangelegenheiten Eden empfing den zur
Zeit in London weilenden Generalſekretär des Völkerbundes
Avenol.
Die Stadtverwaltung von Teheran hat kürzlich eine der
ſchönſten Straßen der kaiſerlichen Hauptſtadt zu Ehren des großen
deutſchen Dichters Goethe in „Goetheſtraße” umbenannt.
Dänemark hat in England 18 Gauntlet=Kampfflugzeuge
be=
ſtellt. Es handelt ſich um die ſchnellſten Flugzeuge, die die
bri=
tiſche Landſtreitmacht beſitzt. Sie haben eine Geſchwindigkeit von
350 Klm., können in weniger als neun Minuten 6000 Meter hoch
ſteigen und ohne Schwierigkeit 10 000 Meter erreichen.
Präſident Rooſevelt betonte in einer Rede in Charleſton in
Südkarolina auf einer großen, von der Demokrat. Partei
ver=
anſtalteten Kundgebung erneut ſeine Abſicht, die Vereinigten
Staaten allen Ereigniſſen fernzuhalten, die das Land in einen
europäiſchen Krieg hineinziehen könnten.
die Bevölkerung ſpendete, abbekamen. Das ägyptiſche Heer iſt,
wenn auch nicht auf 100 000, ſo doch auf 20000 Mann verſtärkt
worden durch die Einberufung von Reſerven. Man nimmt an,
daß die ägyptiſchen Soldaten im Falle eines Konfliktes den
Schutz der Eiſenbahnlinien, der Brücken und anderer ſtrategiſch
wichtigen Kunſtbauten übernehmen werden.
Die Eiſenbahndirektion hat, einen Kohlenvorrat beſtellt,
der für zwei Jahre ausreichen dürfte, Ungariſche Werke ſind
aufgefordert worden, die Lieferung der bereits bei ihnen
be=
ſtellten Lokomotiven und Eiſenbahnwagen zu beſchleunigen. Nach
einem meiſt gut unterrichteten ägyptiſchen Blatt hat die
Regie=
rung einen Ausſchuß gebildet, der die Frage der Verſorgung der
Bevölkerung mit Gasmasken prüfen ſoll. Im Zuſammenhang
mit der Verhängung etwaiger Sanktionsmaßnahmen gegen
Italien wird von der Preſſe nachdrücklich die Abſchaffung
der Kapitulationen, d. h. der eigenen Gerichtsbarkeit
der Ausländer, gefordert. Wie verlautet, läßt die
Regie=
ung dieſes Problem gegenwärtig von juriſtiſchen
Sachverſtän=
digen prüfen. Sie dürfte ſich klar darüber ſein, daß die anderen
Völker, die im Genuß von „Kapitulationen” ſind — Frankreich,
Vereinigte Staaten, Griechenland uſw. — nicht geneigt ſein
werden, die Folgen der Sanktionen gegen Italien mitzutragen.
Der entſcheidende Punkt dürfte die Haltung Großbritanniens
ſein. In gewiſſen Kreiſen neigt man zu der Annahme, daß
England gegen die Aufhebung der Kapitulationen keinen
Ein=
ſpruch erheben würde, da es ſeine Poſition in Aegypten für
ſtark genug halte, um gegebenenfalls das Syſtem der
Kapitula=
tionen durch ein engliſch=ägyptiſches Gerichtsweſen zu erſetzen.
Ikalieniſche Baumwollaufkäufe
vor Inkraſlkreien der Sühnemaßnahmen.
DNB. London, 24. Oktober.
Reuter berichtet, daß mit Rückſicht auf die in Kürze zu
erwar=
tende Inkraftſetzung der Genfer Sühnemaßnahmen die
Ausfuhr=
händler in Alexandrien, alle verfügbaren Baumwollballen in
Aegypten zur ſofortigen Verſchiffung nach Italien aufkaufen. Die
beiſpielloſe Hochkonjunktur, ſetzte bereits vor einer Woche ein,
nachdem Italien ſich entſchloſſen habe, Baumwolle bar zu
bezah=
len. In der Zeit vom 17. bis 24. Oktober ſind aus dem Innern
des Landes 70 600 Baumwollballen in Alexandrien eingetroffen,
während in der gleichen Zeit des Vormonats nur 25 100 Ballen
angekommen waren. Die ägyptiſchen Staatseiſenbahnen ſind dem
großen Andrang baum noch gewachſen.
DNB. London, 24. Oktober.
Die britiſche Regierung hat die Unterzeichner des Londoner
und des Waſhingtener Flottenvertrages zu einer am 2. Dezbr.
in London beginnenden Konferenz über die Frage der
Flotten=
begrenzung eingeladen. Die Einladungen wurden den Botſchaftern
der vier in Frage kommenden Mächte: Amerika, Frankreich,
Ita=
lien und Japan, zugeſtellt.
Die britiſchen Dominions haben keine formale Einladung
erhalten, doch iſt ihnen, Preß Aſſociation zufolge, anheimgeſtellt
worden, Vertreter zu entſenden, falls ſie dies wünſchen ſollten.
Die Oberkommiſſare der Dominions in London wurden
dem=
entſprechend verſtändigt. In engliſchen Kreiſen wird
angenom=
men, daß die Londoner Botſchafter der Flottenmächte die Führung
ihrer Abordnungen übernehmen werden.
der gegenwärkigen diplomaliſchen Beſpre
Das halbamtliche „Giornale d’Italia” führt folg
Punkte auf, die unſchwer als das italieniſc
gramm der gegenwärtigen diplomatiſc
ſprechungen zwiſchen Rom, Pari’s und
zu erkennen ſind:
1. Die auch vom Fünferausſchuß anerkannte Unt
und Unfähigkeit Abeſſiniens macht eine internationale
tion über das ganze abeſſiniſche Gebiet notwendig. D
doch zu beachten, daß Abeſſinien weder eine nationale,
liche Einheit iſt, ſondern in das alte amhariſche Abe
die ſpäter eroberten Provinzen zerfällt, die nach Rel
Geſchichte und desgleichen politiſch und wirtſchaftlich
ſind.
2. Dieſer klar vorhandenen Trennung muß in dem
internationalen Organiſation ebenſo Rechnung getrage
wie den anerkannten italieniſchen Notwendigkeiten un
die in auch heute rechtsgültigen Verträgen mit Eng
Frankreich niedergelegt ſind.
3. Das Problem der Sicherheit Italiens kann dure
waffnung Abeſſiniens gelöſt werden.
4. Die heutige italieniſche Beſetzung der Provinz
nicht mehr rückgängig gemacht werden. Sie gewährleiſ
ſes Gebiet eine raſche Entwicklung zu jenen Verhältniſſe
Völkerbundspakt für die nationale Würde und für
ſchaftliches Zuſammenleben der Völker vorſchreibt.
5. Für den Zugang Abeſſiniens zum Meer beſteht
dem italieniſchen Freundſchaftsvertrag von 1928 ein 2
Abeſſinien einen Zugang zum Meer an der Küſte von
freiſtellt.
Das halbamtliche Blatt erinnert ſodann daran,
„Anregungen zugeſchrieben würden, über die heute die
Preſſe nähere Angaben macht, die ſich zum Teil den
gezählten fünf Punkten näherten. Für einen übertriebe
mismus ſei heute kein Platz. Man müſſe vielmehr vorſt
ſowohl in Bezug auf das italieniſch=abeſſiniſche Kernprd
in Bezug auf die geheimnisvolle Sanktionsmaſchinerie
kerbundes.
Der engliſche Bokſchafter erneuk bei Lal
Der franzöſiſche Miniſterpräſident und Außenmini
hatte am Donnerstag eine längere Unterredung mit
liſchen Botſchafter. Man nimmt an, daß Laval bei
legenheit dem Botſchafter die Anregungen der italien
gierung zur friedlichen Löſung der abeſſiniſchen Frage
habe. Vom franzöſiſchen Außenminiſterium wird, die
jedoch dementiert.
Hautsontger zbeltet Miäfft
Im Ausbürgerungsprozeß gegen die vier heimatt:
ger von Malmedy wurde Donnerstag vormittag von de
mer des Appellationshofes in Lüttich das Urteil verkünd
liche Beklagten, Joſeph Dehottay, Peter Dehottay, He
hottay und Paul Foxius, wurden auf Grund des Geſetze
Juli 1934 der belgiſchen Staatsangehörigkeit verluſtig
weil ſie „ſchwere Verletzungen” ihrer Staatsbürgerpfl
gangen hätten. Das Urteil iſt endgültig. Nach dem Ge
keine Berufungsmöglichkeit gegen ſeine Durchführung.
* Das Lütticher Urteil muß aufs höchſte verſtimn
dem Verlauf des Prozeſſes gegen die heimattreuen Er
medyer durfte man die Erwartung hegen, daß nichts
würde, was das deutſch=belgiſche Verhältnis belaſten kön
gerade Gegenteil iſt eingetreten. Die Angeklagt
ihrer belgiſchen Staatsangehörigkeit.
luſtig erklärt worden, obwohl man ihnen
lei ſtaatsfeindliche Handlung nachweiſen
Schon deswegen nicht, weil ſich unter den gewaltſam
ſchen Reich loſtgelöſten Eupen=Malmedyern niemand bef
dem belgiſchen Staat anders als loyal gegenüberſteht
deutſche Bevölkerung hängt nach wie vor an ihrer deut
mat. Sie iſt nicht bereit, ihr Deutſchtum preiszugeben
es auch, weswegen ſie fortgeſetzt ſchihaniert wird und
der Prozeß inſzeniert wurde, an deſſen Ende ein B1
im Verſailler Vertrag von Belgien ein
genen Verpflichtungen ſteht. Nach Art. 36 des
wird ausdrücklich erklärt, daß die Bevölkerung mit der
gang ihrer Heimat an Belgien endgültig und von r
die belgiſche Staatsangehörigkeit erwirbt. Man kann)
nicht kurzerhand durch ein Gerichtsurteil dieſe Staatsa
keit abſprechen. Mit dieſem Urteil wird der deutſchen Be)
von Eupen=Malmedy erneut beſcheinigt, daß ſie in den 9
Belgier zu den Staatsangehörigen zweiter Klaſſe gehd
(n
Von Hans Erman.
Kürzlich, es war noch im Jahre 1934, prozeſſierte einer von
Deutſchlands Filmlieblingen vor dem Arbeitsgericht in Berlin.
Für drei Filme des Jahres 1933 hatte der Star die runde
Summe von 200 000 Reichsmark erhalten. Er hatte für dieſe
200 000 Mark immerhin einige Monate Arbeit gehabt, er hatte
Reiſen unternehmen und wohl auch ſonſt von ſeiner koſtbaren
Zeit ſo viel opfern müſſen, daß ein geplanter vierter Film nicht
mehr zuſtande kam.
Deshalb geriet die Angelegenheit vor den Kadi!
Deshalb wurde die Filmgeſellſchaft auf 70 000 Reichsmark
Honorar für den vierten, nicht gedrehten Film verklagt . . .
Schließlich wäre es beinahe gleichgültig, ob der Schauſpieler
oder die Geſellſchaft den Sieg davontrug! Wichtig iſt allein, daß
wir hier reelle Zahlen hörten! Wichtig iſt ebenfalls noch, daß
der Anwalt des Schauſpielers ſich auf die „ſozialen Momente‟
— der Künſtler hat nämlich Familie — berufen wollte.
Im übrigen: die Klage wurde abgewieſen.
So viel vom Film.
Deutſchland beſaß einmal einen Philoſophen Imanuel Kant.
Er lebte von 1724 bis 1804 und war Profeſſor in Königsberg.
Sein Jahresgehalt betrug genau 749 Taler, 23 Groſchen und 10
Pfennige (wobei wir die dem Herrn Profeſſor zuſtehenden 44
Scheffel Roggen und 5 Achtel Holz ſchon eingerechnet haben).
Kant ſchrieb auch Bücher. Für die „Kritik der reinen
Ver=
nunft” honorierte ihn der Verleger Hartknoch mit 220 Talern,
für die „Kritik der Urteilskraft” wurden ungefähr 700 Taler
bezahlt.
Außerdem erhielt der Philoſoph als Zeichen des
verlegeri=
ſchen Dankes noch zwei Pfund Schnupftabak und ſechzehn
Göttin=
ger Würſte.
So viel von der Philoſophie.
Als Klopſtocks Freunde vom Verleger des „Meſſias” eine
beſondere Beihilfe für den bedürftigen Dichter forderten, ließ
der Herr Verlagsinhaber „eynen neuen treſſengeſchmückten Frack
und Hut” dem Dichter anfertigen
Das war ſozuſagen das klaſſiſche Zeitalter der Literatur!
Herr von Goethe nahm weder Würſte noch Kleider. Erſtens
hatte er ſchon von Hauſe aus genug Geld, zweitens war er mit
dreißig Jahren Staatsminiſter, der ein Jahresgehalt von rund
dreitauſend Talern hatte. Außerdem ſcheinen Seine Exzellenz
ein hervorragender Geſchäftsmann geweſen zu ſein.
Alles in allem hat Goethe von ſeinen Verlegern rund 200 000
Taler erhalten, das ſind im heutigen Kaufwert doch mehr als
eine Million Mark. Um die Herausgabe ſeiner „Sämtlichen
Werke” wetteiferten alle führenden Verleger. Freund Kotta bot
60 000 Taler, Brockhaus übertrumpfte mit 70 000. — Auguſt
von Goethe als Unterhändler des Vaters verlangte 100 000
Taler!
Da ſchaltet ſich die bekannte Hahnſche Buchhandlung zu
Han=
nover in das Geſchäft: ſie will ſelbſt 150 000 Taler zahlen. Und
im nahen Gotha wollen Kaufleute eine Geſellſchaft gründen,
eigens um dieſe Ausgabe letzter Hand zu drucken. Ihr Gebot an
den Dichter belief ſich auf genau 200 000 Taler.
Das iſt mehr als eine Million Mark!
Der Rekord wurde nur einmal in ſpäteren Jahren
über=
troffen: 1905 erſchien in der „Daily Mail” ein etwas ſehr
phan=
taſtiſcher Kriegsroman von dem Engländer William Le Queux.
Die „Daily Mail” hatte einen unerhörten Zuwachs von Leſern
zu verzeichnen — und ſie zahlte dem glücklichen Autor des
Ro=
mans in bar, auf einmal, das Honorar von 50 000 Pfund, einer
Million Mark
Goethe hat übrigens nicht mit Gotha abgeſchloſſen.
Deshalb blieb die „Dichtungs=G. m. b. H. einer ſpäteren
Epoche vorbehalten!
„Charleys Tante” war nämlich das Stück, deſſen
wirtſchaft=
liche Erträgniſſe ein einzelner Menſch nicht mehr bewältigen
konnte. Seit ihrer Urauführung im Jahre 1888 war die Poſſe
nicht mehr aus dem Spielplan der Bühnen verſchwunden, und
noch 20 Jahre nach der Uraufführung brachte ſie den Autoren
Tageseinnahmen von 100 000 Mark. Kein Wunder alſo, daß die
glücklichen Erben ihren Lebensberuf in der Verwaltung einer
„Charleys Tante=G. m. b. H.” erblickten
Nebenbei: Blumenthal (die eine Hälfte der Firma
Blumen=
thal und Kadelburg) erhielt für einen Schwank „Familientag”
einmal eine Abendabrechnung über genau 280 000 Mark
Autoren=
honorar.
Die wahren Rekorde liegen natürlich nicht bei den
ſchaffen=
den — ſondern den nachſchaffenden Künſtlern
Richard Tauber erhielt in Deutſchland durchſchnittlich eine
Abendgage von 3000 Mark, ähnlich hoch waren die Forderungen
von Fritzi Maſſary und Pallenberg.
Grock und Raſtelli ſollen ſich mit zweitauſend Mark begnügt
haben.
Schaljapin beſitzt ſeit neueſtem ein Gut in Tirol; ein großes
Haus in Paris, ein Landſitz in Kalifornien und die
Ehrenbürger=
ſchaft der Sowjet=Union gehören ihm ſchon ſeit langem. Und
für einen Konzertabend in Londons Albert=Hall zahlte man ihm
vor der Kriſe 25 000 Goldmark.
Und nach der Kriſe?
Die Stargagen beginnen zu verſchwinden. Man be
mit 500 Mark, in beſonderen Fällen mit dem Doppel
Dreifachen davon. Und man zieht allſeits die vor de
üblich geweſenen Jahresverträge vor. Auch damals i
Star mit rund 40 000 Mark Jahresgage leben und ſparß
Verdi beſchäftigte ein beſonderes Sekretariat mit
waltung ſeines Vermögens, das ſich auf mehr als 12
Lire belaufen haben ſoll.
phonie, erhielt Beethoven nicht einmal ganz 1000 Gulde
Es gibt auch heute noch „anerkannte” Künſtler,
500 Mark im Monat verdienen. Sie wollen leider
ihre Namen genannt werden. Sie tröſten ſich mit
Beethoven und Schiller. Sie beneiden nicht Goethe
Verdi.
Auch Haydn war nebenbei ein Komponiſt!
Im Hauptberuf amtierte er als Kapellmeiſter E
laucht des Fürſten Eſterhazy. Deshalb durfte er bei
Anläſſen auch an der Bediententafel mitſpeiſen.
Immerhin — Haydn hatte etwas zu ſpeiſen!
Für Beethoven war auch die Bediententafel nicht
Und man bezahlte ihn wie folgt:
Für die drei Trios (Op. 9), die 1. Symphonie
das zweite Konzert (Op. 19), das Septett (Op. 20) und
linſonate (Op. 47), alles zuſammen, genau 50 Louisdon
Die F=Dur=Sonate, dazu die Eroika, dazu noch die
nata und drei weitere Werke brachten genau 2000 GuDſn
Und für die C=Dur=Meſſe, zuſammen mit der 5. undß
Aber ſie wundern ſich doch, daß der Komponiſt von
rechnet Bananen” vier Millionen Dollars verdienen kon
Nationalſozialiſtiſche Staatskunde. Dr. Johann von Ld
Dr. Willy Becker. Schulungsbriefe (herausgegeben
ſtinſchen Lehrinſtitut). Verlag Bonneß u. Hachfeld,
Bei der Vielſeitigkeit der ſeit dem Umbruch erd
ſtaatspolitiſchen Literatur iſt es begrüßenswert, daß hie
rufener Seite in etwa 10 Schulungsbriefen, die nach der
ten Methode Ruſtin mit Uebungsfragen und Uebung?
ausgeſtaltet ſind, die wichtigſten Grundlagen nationalſoz;
Staatsidee geformt werden.
In den uns vorliegenden Schulungsbriefen, die (7
koſten, behandelt in Lieferung 2 und 3 Dr. Willy Becker b‟
lagen des Staates, ſowie Bauer und Arbeiter als T
neuen Staatsweſens. Bilder, Zeichnungen und Karten h!
den Wert dieſes praktiſchen Schulungswerkes, das den nei
in ſeinen wichtigſten Begriffen umgrenzt.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 294 — Seite 3
nr, 25. Oktober 1935
ſen Abeſſinien auf beiden Seiten der Front weilenden
ber ichterſtatter haben keine Gelegenheit, über größere
urdlungen zu berichten.
Süden ſind die Truppen Grazianis
da=
hre Stellungen fortgeſetzt zu verbeſſern
Front, die vom Webb Schebeli über Ual=Ual nach
Somaliland in ſtarken Windungen und Bogen verläuft,
ſich zu verkürzen. Eine Verkürzung kann natürlich nur
ine merkliche Vorverlegung der Stellungen erreicht
Aus dieſem Grunde wird im Tal des Webb Schebeli
um jeden Zoll Boden gerungen. Wenn die Offenſive
Cangſam vonſtatten geht, dann muß man immer
berück=
daß das Gelände die Angreifer zwingt, jeden Felsblock
ſen Winkel beſonders zu erobern. Die Anforderungen
ruppen ſteigern ſich ins Ungemeſſene. Man braucht alſo
in Ziele, die greifbar naheliegen, zu erreichen. Aber
dar=
hun es nun keinen Zweifel geben, daß man vom Süden
die abeſſiniſche Front drückt, und daß in abſehbarer
Abeſſinier das jetzt von ihnen hartnäckig verteidigte
Näumen müſſen.
Norden ſollen abeſſiniſche Abteilungen
ſierſuch gemacht haben, den rechten Flügel
baliener zu umgehen. Ihr Angriff ſoll im
ſen gewehrfeuer der Italiener zuſammengebrochen
dois Abeba dementiert wieder einmal. Im letzten
hen Heeresbericht iſt von einem derartigen Vorſtoß
ſu finden. General de Bono hat lediglich mitgeteilt, daß
ſelche beſonderen Ereigniſſe nicht zu verzeichnen wären.
leht aus dem Kriegsbericht hervor, daß die Italiener in
einz Tigre, und zwar jenſeits der Linie Adigrat—Adua—
Fampflos Boden gewonnen haben, weil die Bevölkerung
ſten günſtige Haltung eingenommen hat, ſo daß ſie ihre
ſin vorſchieben konnten. Aber das iſt eigentlich auch
dis im Augenblick zur Lage zu ſagen wäre.
bſachverſtändigen Kreiſen legt man der Behauptung, daß
ſtaliener durch die Danakil=Wüſte
vor=
werden, keine große Bedeutung bei. Aber die
Ver=
ſind hier eigentlich nicht viel ungünſtiger als in
ſo daß es nicht überraſchen dürfte, wenn eines Tages
ſirte Kolonnen durch dieſe auch von den Abeſſiniern nicht
ſei beſetzte Wüſte hindurchſtoßen würden.
I verkün
bttan
es Geſetzl
verluſti
eürgernil
dem 60
Aneniſcher eropangeiff unn de. siover.
jan des ikalieniſchen 9berkommandos. — Borſtoß an drei Fronkabſchnikken. — Vernichkung der
Süd=
armee, das Ziel der geplanken Offenſive Badoglios.
penteile der abeſſiniſchen Südarmee auf beiden Flanken angreifen
und auf eine Linie Harrar—Djidjiga zurückwerfen.
Die Italiener ſkoßen vor!
griffsbefehl zum „13. Jahreskag
des Marſches auf Rom”.
Rom, 24. Oktober (United Preß).
hier von der Oſtafrikaniſchen Front eingegangenen
ſ bereitet das italieniſche Oberkommando einen neuen
erſtimſ Cormarſch in das Innere Abeſſiniens zum 28. Oktober,
Jahrestag des Marſches auf Rom”, auf breiter Front
Hauptziel dieſer großen Offenſive ſoll die
Vernich=
ſſier Südarmee ſein, die unter dem Kommando Ras
Fſich in der Umgebung Harrars und Djidjigas maſſiert,
ſih die vereinigten abeſſiniſchen Nordarmeen Mulu Gutas
Seyoums aus ihren Stellungen vor der Linie Adua—
t Eu werfen. Der italieniſche Vorſtoß wird in drei
Front=
ſin durchgeführt werden.
Verſte Armee mit ihrer Operationsbaſis in Asmara
ßibder Linie Adua—Adigrat—Akſum aus bis weſtlich von
inſlle vorſtoßen. Die zweite Armee ſoll die ſchwierige
Fhaben, von den jetzigen Stellungen in der Nähe der
von Franzöſiſch=Somaliland aus längs
muſenzlinie nach Süden vorzuſtoßen und den Gegner
Alnken Flanke abzufaſſen und abzudrängen. Die dritte
Rſchließlich mit ihrer Operationsbaſis Italieniſch=Somali=
Mer dem Befehl Grazianis ſoll die vorgeſchobenen Trup=
Nach weiteren italieniſchen Berichten, iſt Ras Seyoum im
Nordabſchnitt gegenwärtig damit beſchäftigt, durch
Rekrutierungs=
abteilungen ſeiner Truppen die in den Nordprovinzen lebenden
waffenfähigen Männer, die dem Mobilmachungsruf des Negus
noch nicht gefolgt ſeien, unter die Fahnen zu bringen, um mit
dieſen Kontingenten ſeine Armee für den erwarteten großen
italieniſchen Angriff aufzufüllen.
Militäriſche Sachverſtändige ſind der Anſicht, daß es jedoch
nach Beginn der neuen Offenſive noch eine recht lange Zeit
dauern werde, bis es zu einem entſcheidenden Kampf kommen
werde. Man verweiſt darauf, daß vor allem im Süden dem
italieniſchen Vormarſch erhebliche Schwierigkeiten im Wege ſtehen.
Die Entfernung von den jetzigen militäriſchen Frontſtellungen in
Ogaden, die oft Lücken zwiſchen den einzelnen Heeresgruppen
auf=
weiſen, iſt nach Harrar bis zu 700 Kilometer groß. Auch an der
Nordfront wird der Vormarſch nicht leicht durchzuführen ſein.
Man erwartet in Rom, daß ſich die Abeſſinier langſam
zurück=
ziehen werden auf einer Linie Maddala—Deſſie, am Rande des
Hochplateaus, um dort den Italienern erſt mit heftigſtem Widerſtand
zu begegnen. Wie es heißt, ſoll die Abfallbewegung unter den
Provinzhäuptlingen weiter andauern. Es ſeien in der letzten
Zeit eine Reihe von Stammesfürſten zu den Italienern
über=
getreten.
Unkerirdiſche Minen.
* Addis Abeba, 24. Okt. (United Preß)..
Laut einer von einem Depeſchenläufer nach Addis Abeba
gebrachten Meldung aus dem Hauptquartier Generals Habte
Mikaels wurde die geſamte Beſatzung eines italieniſchen
Vor=
poſtens an der Ogadenfront durch die Exploſion einer von der
Beſatzung ſelbſt gelegten Mine getötet. Eine ſtärkere abeſſiniſche
Ueberfallabteilung habe ſich dem Vorpoſten genähert, worauf die
Italiener, die in der Minderzahl waren, die Flucht ergriffen
hätten. Dabei ſei einer der Italiener über den Abzugsdraht
einer unterirdiſchen Mine geſtolpert. Die Mine ſei dadurch
explodiert, und zwar mit ſo furchtbarer Winkung, daß ſämtliche
Italiener, deren Zahl auf 12—15 geſchätzt wird, getötet worden
ſeien. Nach Stürmung der italieniſchen Stellung hätten die
Abeſſinier in der Umgebung des Poſtens noch weitere 200
unter=
irdiſche Minen gefunden.
Das Spiel mit verkeilken Rollen.
EP. London 24. Oktober.
Der zweite Tag der außenpolitiſchen Ausſprache im
Unter=
haus und die heute dazu vorliegenden Kommentare haben
zwei=
felsfrei gezeigt, daß die bisher beſtehende Einheitsfront in den
außenpolitiſchen Fragen zerbrochen iſt. Die Organe der Linken
wiederholen heute die geſtern von Lloyd George und anderen
Oppoſitionsrednern vorgebrachte Behauptung, daß die
Regie=
rung im Begriffe ſtehe auf Koſten Abeſſiniens
ſich mit Italien zu einigen, während die
Regierungs=
preſſe ſich vorbehaltlos hinter Baldwin und Eden ſtellt und
ins=
beſondere die Ankündigung einer großzügigen Aufrüſtung
zuſam=
men mit der von Baldwin gegebenen Begründung hervorhebt.
Im übrigen müſſen aber auch dieſe Blätter zugeben, daß der
zweite Tag der Ausſprache nicht nur manches unklar gelaſſen,
ſon=
dern auch einige Widerſprüche gebracht hat. Dabei weiſt man vor
allem auf den Satz aus der Rede von Baldwin hin, wonach
Eng=
land unter Umſtänden im Januar ſich einer
kri=
tiſchen Entwicklung gegenüberſehen könne,
wäh=
rend die nächſten Wochen, in der Außenpolitik einen Stillſtand
bringen würden. Dieſe Vorausſage ſteht in einem beſtimmten
Gegenſatz zu der von Eden abgegebenen Verſicherung, daß die
Re=
gierung an ihrer bisherigen Politik feſthalte, und daß keinerlei
Abmachungen mit Italien beſtünden.
Bemerkenswert an der geſtrigen Debatte war jedenfalls der
verſöhnliche Ton gegenüber Italien, der ſämtliche Miniſterreden
kennzeichnete, und der zuſammen mit der von Eden
ausgeſproche=
nen Hoffnung, daß es vor dem Inkrafttreten der Sanktionen noch
zu einer Einigung kommen möchte, den Rückſchluß zuläßt, daß ſich
vielleicht doch eine Wendung im oſtafrikaniſchen Streit
vor=
bereitet.
Halbmaft zum Tode des
Reichs=
ſtatthalters Loeper.
DNB. Berlin, 24. Oktober.
NSK. teilt mit: Der Reichspropagandaleiter der NSDAP.,
Reichsminiſter Dr. Goebbels, gibt bekannt:
„Auf Befehl des Führers ordne ich an: Alle Gebäude der
Partei und der ihr angeſchloſſenen Verbände flaggen aus
An=
laß des Ablebens des Gauleiters und Reichsſtatthalters Wilhelm
Friedrich Loeper in der Zeit vom 25. bis einſchl. 31. Oktober
Halbmaſt.”
Herabſehung der Roggenmehlpreiſe.
DNB. Berlin, 24. Oktober.
Die Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft hat
mit Zuſtimmung des Reichs= und preußiſchen Miniſters für Er
nährung und Landwirtſchaft eine Aenderung der
Roggenmehl=
preiſe angeordnet. Der zurzeit gültige Roggenmehlpreis wird
zu=
nächſt auf den Preisſtand der Zeit vom 15. Auguſt bis zum 30.
September 1935 zurückgeführt. Für Berlin bedeutet dies z. B.,
daß der Mühlenverkaufspreis für Roggenmehl Type 997 von
22,65 RM. je Dz. auf 22,45 RM. ermäßigt wird. Dieſe
Verbil=
ligung wird jedoch noch weſentlich verſtärkt durch die
Beſtim=
mung, daß dieſer Preis bis auf weiteres auch für die nächſten
Monate unverändert bleibt.
Die Herabſetzung der Roggenmehlpreiſe ermöglicht es, auch
ferner den Roggenbrotpreis trotz der unverkennbaren
Schwierig=
keiten im Bäckergewerbe unverändert zu laſſen. Die
Stabiliſie=
rung des Brotpreiſes iſt keine leichte Aufgabe; während auf der
einen Seite die Millionen der Brotverbraucher heute noch gegen
jede Verteuerung des Brotpreiſes, auch wenn ſie kalkulatoriſch
noch ſo gut begründet wäre, unbedingt geſchützt werden müſſen,
kann das Backgewerbe in vielen Orten und Bezirken Deutſchlands
den Nachweis erbringen, daß der gültige Brotpreis mit den
Un=
koſten kaum in Einklang ſteht.
Bisher konnten die gröbſten Schwierigkeiten aus dem
nied=
rigen Brotpreis in einigen immerhin nicht kleinen Bezirken
Deutſchlands durch die Bäckerausgleichskaſſe gemildert werden.
Dieſes Verfahren hat ſich jedoch in mancher Hinſicht nicht als das
Beſte erwieſen. Darum iſt man jetzt dazu übergegangen, den
Aus=
gleich zwiſchen dem nun einmal unveränderlichen Brotpreis und
den datſächlichen Herſtellungskoſten ſtatt wie bisher im
Back=
gewerbe jetzt bei den Mühlen vorzunehmen. Wenn jetzt die
Rog=
genmehlpreiſe zur Entlaſtung des Backgewerbes weſentlich geſenkt
werden, ſo können die in der Roggenmüllerei entſtehenden Härten
aus den Mitteln ausgeglichen werden, die auf Grund der
ent=
ſprechend kalkulierten Weizenmehlpreiſe von den Weizenmühlen
in Form der Weizenausgleichsabgabe aufgebracht werden.
In einigen begrenzten Gebieten ſind die Roggenbrotpreiſe ſo
niedrig, daß auch nach der neueſten Senkung der
Roggenmehl=
preiſe untragbare Härten für das Backgewerbe beſtehen bleiben.
Hier wird in dem weſentlich verringerten Umfang und nach
ver=
feinerten Methoden die Bäckerausgleichskaſſe weiter tätig ſein.
Natürlich muß darüber grundſätzliche Klarheit beſtehen, daß eine
gründliche Entlaſtung des Backgewerbes noch von anderen Seiten
der Ergänzung bedarf.
Die Brotpreisfrage war früher eine der leidigſten und
wirt=
ſchaftspolitiſch umſtrittenſten Angelegenheiten. Die politiſchen
Parteien hatten damals leichtes Spiel, den Streit um den
Brot=
preis mit der entſprechenden Aufmachung zu ihrem Nutzen zu
ge=
ſtalten. Heute gibt es nur eine Parole: Der Brotpreis muß
ge=
halten werden! Dagegen haben alle ſelbſtſüchtigen Einwände der
Gruppen zu ſchweigen. Es iſt dann nur noch die Aufgabe aller
Beteiligten, den richtigen Schlüſſel zu finden, nach welchem alle
gleichermaßen dieſer wichtigen ernährungspolitiſchen Aufgabe
ihren Beitrag zu leiſten haben.
Zuchkhausſtrafen
für die Paderborner Ordensgeiſtlichen.
In dem Deviſenprozeß gegen die beiden katholiſchen
Geiſt=
lichen aus Paderborn verkündete das Berliner Schöffengericht
Mittwoch abends folgendes Urteil:
Der 41jährige Generalſekretär des Bonifatiusvereins für das
katholiſche Deutſchland Wilhelm Freckmann, erhält wegen
gemeinſchaftlichen fortgeſetzten Deviſenvergehens und
Begün=
ſtigung fünf Jahre Zuchthaus, fünf Jahre
Ehrver=
luſt und 150 000 Mark Geldſtrafe, der 58jährige
General=
vikar des Bistums Hildesheim, Dr. Otto Seelmeyer, wegen
gemeinſchaftlichen fortgeſetzten Deviſenvergehens 4½ Jahre
Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und 150 000
Mark Geldſtrafe. Die Unterſuchungshaft wird voll auf die
Strafe angerechnet. Die beſchlagnahmten Anleiheobligationen
wer=
den eingezogen und die Mithaftung der von den Angeklagten
ver=
tretenen kirchlichen Organiſationen für die Geldſtrafen und die
Koſten des Verfahrens ausgeſprochen.
Von Hans Erman.
ſprach Goethe:
uiſt bedeutender Schritt wäre ſchon getan, wenn Perſonen,
ſoin aus Pflicht oder Neigung, von dem Ganzen der
* Literatur oder ihren Teilen ununterbrochen Kenntnis
Aſich die Mühe nehmen wollten, bei jedem Werk nach
Mrfehlern zu ſehen ..
Exzellenz hatte ſich geärgert bei der Durchſicht eines
em ein Verzeichnis von mehr als 130 Druckfehlern an=
Avar, wobei höflichſt gebeten wurde, ſolche Druckfehler
aLe ſen des Buches zu berichtigen.
ſeh eine Zumutung!” grollt der Olympier. Er hatte
genug gelitten unter der Mißhandlung ſeiner eigenen
Rw unachtſame Druckfehler das Gretchen mit der Witwe
erwechſelten, wo Sätze Fauſtens als Weisheit des
Mer ſchienen, wo Iphigenie, nach einem Karlsruher Druck
19 das Land der Griechen — mit dem Seile ſuchen
Wder alternde Goethe unternahm, das tat er gründlich,
mer mit pädagogiſcher Abſicht. Er möchte die amtliche
Eille gebildeten Leſer und alle Gelehrten in gemeinſamer
gen alle Druckfehler zum Kampf führen. Er widmet dem
e beſondere Denkſchrift, und dabei entdeckt er auch
195 dieſe Druckfehler gar nicht ſo zufällig ſind, wie es
Elein haben möchte. Eine Theorie unſeres Jahrhunderts
Mymiend, bekennt Goethe, daß ein jeder Druck= Schreib=
AWehler gar ſinnvoll mit der Perſon des Schuldigen zu=
Snge, weil man „ſeine innewohnende Neigung, Leiden=
MBedürfnis an die Stelle des eigentlichen Wortes ſetzt,
un einer geliebten Perſon oder eines gewünſchten guten
19 nfügt‟ —
Ietel von der Pſychologie des Druckfehlers gemäß Johann
Im von Goethe.
2 Druckfehler hat natürlich auch ſeine Geſchichte auch
Nnoch nicht geſchrieben worden iſt und auch in keinem
A böher behandelt wird.
92198 erſte Buch in den vierziger Jahren des 15. Jahr=
FDetör Mainz, in der Offizin des Johann Gutenbergs
ge=
heden iſt dürſen wir mit größtem Recht die Geburt
Wehlers in das gleiche Jahr und an den gleichen Ort
Lunn ſinfzehn Jahre führt der Druckfehler ein beſcheidenes,
s namenloſes Leben: er iſt unleugbar vorhanden —
A nennt ihn nicht, man erkennt ihn nicht an, man
1Phr tot.
Erſt die Schweiz, die ſich von jeher durch eine muſterhafte
Perſonenſtandsaufnahme ausgezeichnet hatte, anerkennt auch
dieſes Baſtardkind des Buchdruckers:
Berthold Ruppel aus Hanau, der einſt der Gehilfe und
„Druckerknecht” Gutenbergs geweſen war, hatte in Baſel die erſte
Druckerei auf ſchweizeriſchem Boden gegründet, er druckte dort
auf 842 Folioſeiten Papſt Gregors des Großen „Moralia” und
hängte dem umfangreichen Werk ein beſonderes Blatt an:
„Errata Typographica” — Druckfehler!
Es war nicht die Geburt, jedoch die Anerkennung! Und von
jetzt ab wagt ſich kein Buch mehr hinaus in die Welt ohne dieſes
Verzeichnis der „Errata typographica”, das immer länger und
länger wird bis es mit den 130 Druckfehlern, die Herrn von
Goethes Mißfallen erregten, wohl ſeinen Höhepunkt erreichte.
*
Uebrigens: der Druckfehler hat nicht nur eine Geſchichte —
er machte auch Geſchichte! Am Rande der Weltbegebenheiten,
etwas nebenbei, wie es einem Ding, das eigentlich ja nicht ſein
ſoll, etwa zukommt.
Der Monſum hieß urſprünglich „mouſum”, und erſt ein
Druckfehler des 16. Jahrhunderts verwandelte ihn für alle Zeit
in das heute übliche Wort.
Den Scheitelpunkt des Himmels nannten arabiſche Aſtronomen
in ihrer Mutterſprache „ſemt” was die Spanier als „zemt”
übernahmen — ſo lang ſie ihre aſtronomiſchen Werke mit der
Hand geſchrieben. Die erſte gedruckte Himmelskunde der Spanier
machte jedenfalls aus dem „zemt” ein „zenit”, und als Zenit
geht nun das Wort durch alle Kulturſprachen
Das Land der aufgehenden Sonne hieß urſprünglich Nippon;
erſt einige europäiſche Hör= und Druckfehler machten daraus
„Japan”. Und wenn auch das öſtliche Inſelreich ſeit dem
Welt=
krieg im amtlichen Verkehr ſich Nippon nennt, der Druckfehler
hat ſich bei allen anderen Ländern durchgeſetzt: für uns bleibt
Nippon — „Japan”
Eine unterhaltſame Reihe ſolcher Beiſpiele ließe ſich
bei=
bringen. Wir erinnern uns des Lübecker Buchdruckers Johannes
Vallhorn, der im 16. Jahrhundert lebte und deſſen
Druck=
fehler — gewollte und ungewollte! — ſo berühmt wurden, daß
man noch heute von „ballhorniſierten” oder „verballhornten”
Texten ſpricht.
Solche Verballhornungen, die ewig leben blieben, ſind
Hüfthorn für Hifthorn, Brunſt für Brunft, ſchließlich auch der
volkstümliche Kapphahn für Kapaun.
Den ſchönſten Druckfehler lieferte aber die Neuzeit:
Da lebte im Norden ein neunzehnjähriger Herr Pederſen,
der die Stimme des Dichters in ſich fühlte. Das erſte erzählende
Werk war ſchon geſchrieben, es ſollte auch gedruckt werden.
Doch nicht unter dem alltäglichen Namen Pederſen; der
Dichter ſuchte ſich ein klangvolles Pſeudonym, ein etwas
roman=
tiſches dazu, er erfand einen poetiſchen „Knut Hamſund‟
Der eilige Setzer machte aus dem neuen Hamſund mittels
gewöhnlichen Druckfehlers einen „Hamſun”!
Und dabei blieb es. Es wird in der Literaturgeſchichte der
einzige Fall ſein, daß ein Dichter ſeinen Namen dem
Druck=
fehler verdankt . . .
Großes Haus. — Donnerstag, den 24. Oktober 1935.
Richard Skrauß: „Die Frau ohne Schatken”.
Neueinſtudierung und Neuausſtattung.
In Gegenwart des Meiſters gelangte „Die Frau ohne
Schat=
ten” zu einer Aufführung, die, gemeſſen an dem für eine Bühne
wie der Darmſtädter Möglichen ganz hervorragend war. Das
ſymboliſche dem Verſtändnis des Hörers außerordentlich viel
zu=
mutende Werk, das teilweiſe faſt ſinfoniſches Gepräge annimmt,
wurde mit größter Liebe und Sorgfalt ausgeführt, die ſtarken
ſoliſtiſchen Leiſtungen, die vorzügliche Ausfeilung des
darſtelleri=
ſchen und der prachtvolle Orcheſterklang unter Karl Friderichs
Stabführung erleichterten das Einfühlen in Inhalt und Sinn der
Oper nach Kräften. Das vollbeſetzte Haus kam trotz des
Wochen=
tages raſch in feſtliche Stimmung und ſpendete den Soliſten und
Leitern der Aufführung reichen Beifall und feierte den genialen
Komponiſten begeiſtert, der, wie wir hörten, die Aufführung am
kommenden Sonntag ſelbſt leiten wird. Wir kommen auf die
Einzelheiten der Aufführung noch zurück.
F. N.
* Jung=Siegfried, ein Schattenſpiel von Maler Hermann Pfeiffer
(Verlag und Druck H. Hohmann, Darmſtadt.
Hermann Pfeiffer, dem wir eine ausgezeichnet illuſtrierte
Datterich=Ausgabe und das anmutige Silhouettenbüchlein Goethe
und Merck in Darmſtadt verdanken, iſt, was viele nicht wiſſen,
auch Dichter, und ſteht als ſolcher dem Kreis um Stefan George
nahe. Sein neueſtes Werk iſt dieſe im Grunde zeitverbundene,
ſehr feine Siegfrieddichtung, die in ganz eigenem Stil die
Drachen=
tötung und Gewinnung des Nibelungenſchatzes — inhaltlich
an=
klingend an Wagner — behandelt. Die Dichtung rankt ſich um
eine Anzahl wundervoller Schattenriſſe, die vieren von den achtzehn
Szenen die bildlich feine künſtleriſche Umrahmung geben. Bei
aller Feinheit der Linienführung ſind dieſe Schattenbilder ſtark
im Ausdruck, phantaſievoll, ohne phantaſtiſch zu ſein, wie es
de=
dichteriſch ebenſo ausgezeichnet behandelte Stoff erfordert. — Ein
hübſches Geſchenkbüchlein. —
Seite 4 — Nr. 294
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 25. Okt.
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 25. Oktober 1935
Darmſtadt luf ſeine Pflicht!
Wir ſtehen mitten drin in der Werbewoche für den deutſchen
Wein und die deutſche Traube. Die erſte Hälfte dieſer
Wein=
werbewoche iſt beendet. Der Erfolg iſt ſo groß, daß ihn kein
Menſch hätte in ſeinem kühnſten Traum vorausſehen können. Aus
ganz Deutſchland wird gemeldet, daß der Weinkonſum geſtiegen
iſt, und von dieſer Entwicklung machen wir hier in Darmſtadt
keine Ausnahme. Wir machen nicht nur keine Ausnahme ſondern
wir laſſen uns auch von niemanden in Deutſchland beſchämen.
Wer hätte geglaubt, daß in den Patengemeinden St. Johann 8
ganze Stück nachbeſtellt worden wären, wer hätte dies geglaubt
von Weſthofen, wo ſogar 13 ganze Stück nachgekauft wurden, und
ver hätte geglaubt, daß in Nierſtein 10 ganze Stück nachgefordert
verden mußten? Alles zuſammen hat Darmſtadt rund 65
Ganz=
ſtück Patenwein erſtanden. Der Weinhandel hat Ueberſtunden
machen müſſen, er konnte neue Arbeitskräfte aushilfsweiſe
ein=
ſtellen, die Gaſtwirte ſind mit dem bisherigen Verlauf zufrieden,
und die Gäſte. Es wird in ganz Darmſtadt nur wenig Menſchen
geben, die mit der Qualität des gebotenen Patenweins nicht
zu=
frieden ſind, und das werden unverbeſſerliche Biertrinker ſein.
Nur noch wenige Tage, und dann ſchließt dieſe großartige
Hilfsaktion für den notleidenden deutſchen Weinbauer. Darum
auf zum Endkampf! Die nachgekauften Stücke Wein müſſen
reſt=
los vertilgt werden.
Verlängerung der Weinwerbewoche.
Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt mit:
Aus Gründen eines erfolgreichen Abſchluſſes der
Weinwerbe=
woche wird mit Zuſtimmung der Reichsabteilung III K. des
Reichs=
nährſtandes die Patenweinwoche noch auf Sonntag,
den 27. Oktober 1935, ausgedehnt.
Achkung — Kleiderſammlung!
Am vergangenen Mittwoch wurde die diesjährige
Sammel=
aktion des Winterhilfswerks 1935/36. abgeſchloſſen. Es wird
aus=
drücklich darauf hingewieſen, daß eine Nachſammlung nicht mehr
ſtattfindet. Die Volksgenoſſen, bei denen infolge eines
entſchuld=
baren Verſehens die Spende nicht abgeholt worden iſt, werden
gebeten, der NSV.=Ortsgruppe oder der Kreisführung des
Win=
terhilfswerks 1935/36 Darmſtadt. Wilhelminenſtraße 34,
Fern=
ſprecher 4661, entſprechende Mitteilung zukommen zu laſſen. Die
Spenden werden dann abgeholt.
„Gokkes Work deukſch.”
Eine Ausſtellung evangeliſchen Schrifttums anläßlich der Buchwoche
Anläßlich der deutſchen Buchwoche findet in Darmſtadt eine
wertvolle Sonderausſtellung evangeliſchen Schrifttums ſtatt. Es
gilt, weiteren Kreiſen eine Ueberſicht des kleinen Schrifttums,
vom Flugblatt bis Buch vorzuführen, wie es namentlich für den
täglichen Gebrauch in Haus, Familie, Erziehung, Kirche, Schule
und Gemeinde in Aufbau und Abwehr benötigt wird. Der
Trä=
ger der Ausſtellung iſt der Evangeliſche Bund, der in
Zuſammen=
hang mit dem Buchhandel wertvolles Material zeigt. Eine ſehr
große Reihe deutſcher Verlage ſind beteiligt. In beſonderen
Ab=
teilungen wird, das Schrifttum des Evangeliſchen Bundes, des
Guſtav=Adolf=Vereins, der Inneren und der äußeren Miſſion
dar=
geſtellt. Ferner erfährt die Ausſtellung dadurch eine Bereicherung,
daß alte Bibeldrucke, zum Teil aus Darmſtädter
Familien=
beſitz, zum Teil aus der wertvollen Michelſtädter Pfarrbibliothek,
gezeigt werden. Dieſe Bücherei enthält bekanntlich Schätze, die der
Oeffentlichkeit noch nicht zugängig geweſen ſind und von denen
die Wertvollſten nun in Darmſtadt ausgeſtellt werden. Auf alle
Fälle lohnt es ſich bei einem Gang in die Stadt in der nächſten
Woche einmal eine Stunde im Gemeindehaus Kiesſtraße 17. die
Ausſtellung zu beſichtigen, bei völlig freiem Eintritt. Und zwar
gilt dies der Kenntnis wegen für Freund und Gegner
evangeli=
ſchen Lebens. Mit einer kleinen Eröffnungsfeier wird am
kom=
menden Sonntagvormittag, 11.15 Uhr, die Schau eröffnet. Sie
wird in der nächſten Woche täglich von 10 bis 12 und 3 bis 7 Uhr
zu beſichtigen ſein. Sonntags von 11 bis 1 Uhr.
*
Buchausſtellungen. In der Woche des Buches finden in
Darmſtadt u. a. eine Buchausſtellung von der Ortsgruppe der
Darmſtädter Buchhändler veranſtaltet, im Foyer des Heſſiſchen
Landestheaters, und eine Ausſtellung im Evangel. Gemeindehaus
in der Kiesſtraße, veranſtaltet vom Evangeliſchen Bund, dieſe
hauptſächlich mit religiöſen Büchern und Schriften, ſtatt. Das
Buch iſt das Schwert des Geiſtes; dies bringen auch die überall
ausgehängten Plakate zum Ausdruck.
Die Sprechſtunden des Perſonalamtes der Heſſiſchen
Landes=
regierung fallen am Samstag, dem 26. Oktober, aus.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Auf Grund zahlreicher
An=
regungen hält Kapellmeiſter Heinz Hoeglauer am Sonntag,
27. Oktober, vormittags im Saal der Städt. Akademie einen
Vortrag über „Die Frau ohne Schatten” von Richard
Strauß. Er wird hierbei Inhalt und muſikaliſchen Aufbau des
Werkes behandeln.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
GROSSES HAUS.
25. Oktober Anfang 19 30 Uhr. Ende nach 22.30 Uhr. Geſchloſſ.
Vorſt. NS. Kulturgemeinde, Jugendring I: „Prinz
von Preußen”, Schauſpiel von Hans Schwarz. Samstag,
26. Oktober Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. — NS.
Kulturgemeinde, O, 3. Vorſt „Die Tänzerin
Fanny Elßler”, Operette von Johann Strauß. Sonntag,
27. Oktober Anfang 19 Uhr Ende nach 23 Uhr. — Hauptmiete
D 6. Vorſt.: „Die Frau ohne Schatten”, Oper von
Richard Strauß. KLEINES HAUS. Freitag.
25. Oktober Anfang 20,00. Ende 23.00 Uhr. — Zuſatzmiete IV
3. Vorſt.: „Der Waffenſchmied”, Komiſche Oper
von Albert Lortzing. Samstag.
26. Oktober Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22 Uhr. — Ne
Kulturgemeinde K. 4. Vorſtellg., Zuſatzmiete XI:
„Gyges und ſein Ring”, Tragödie von Friedrich
Hebbel. Sonntag.
27. Oktober Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.15 Uhr. — Zuſatz=
miete 1. 3. Vorſtell.: „Onkel Theodor”, Komödie
von Selma Lagerlof.
— Heſſiſches Landestheater. Richard Strauß wird
„Frau ohne Schatten” dirigieren. Wie wir
an anderer Stelle unſeres Blattes ausführlich berichten, kam
geſtern abend in Anweſenheit von Dr. Richard Strauß die „Frau
ohne Schatten” in einer neuen Inſzenierung zur erſten
Auffüh=
rung. Der Komponiſt hat nun, wie wir erfahren, die Einladung
von Generalintendant Evert
Hei difcieit. deſch Felis Zuteiſ aud euendie er Wi
weſenheit von Dr. Richard Strauß entgegengebracht wird, geht
u. a. daraus hervor, daß der Reichsſender Frankfurt während
des Aufenthalts des Meiſters in Darmſtadt ein Geſpräch mit ihm
ſenden wird. Der deutſche Rundfunk wird bekanntlich wie
Reichs=
ſendeleiter Hadamowſky am letzten Sonntag in München
ange=
kündigt hat, das geſamte ſinfoniſche Werk von Richard Strauß
in einem Zyklus, der ſich über zwei Jahre erſtreckt, ſenden. Für
die am Sonntag abend angeſetzte Vorſtellung der „Frau ohne
Schatten” werden, wie ausdrücklich betont wird, die Preiſe nicht
erhöht und die Miete nicht aufgehoben. Eine Reihe von Karten
ſind im Vorverkauf noch zu haben.
Elektriſche Straßenbahn an der Bergſtrd
Ein lang beſtehender Plan, der Straßenbahnbau Eberſtadt-Jugenheim, wird jekzt durchgefüh
Die Heſſiſche Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft wird, wie wir
er=
fahren, nunmehr den Bau der Straßenbahn von Eberſtadt nach
Jugenheim a. d. B. auf Grund der ihr erteilten Konzeſſion,
ge=
mäß einer Entſcheidung des Reichsſtatthalters in Heſſen, nachdem
der Reichsverkehrsminiſter am 2. Oktober die von
der Reichsbahn und Reichspoſt vorgebrachten
Einwände zurückgewieſen hat, zur Durchführung bringen.
Mit dieſem Bahnbau wird ein etwa ſeit dem Jahre 1907
be=
ſtehender Plan ausgeführt, der nicht nur auf die
Arbeits=
beſchaffung des Gebietes in der nächſten Zeit einen ſtarken
Einfluß ausüben, ſondern auch auf die Dauer den Gemeinden
Malchen, Seeheim und Jugenheim vielerlei Vorteil
bringen wird. Die Entſcheidung des Herrn Reichsſtatthalters in
Heſſen verdient nach Anſicht der Heag auch hinſichtlich der
geſam=
ten Entwicklung des Verkehrs beſonderes Intereſſe, weil damit
unverkennbar klargeſtellt werde, daß die Entwicklung der
Straßen=
bahn als billiges Maſſenverkehrsmittel nicht zu
Ende iſt, ſondern daß dieſe im Wettbewerb mit anderen
Verkehrs=
mitteln ihre Aufgabe zu erfüllen in der Lage iſt.
Darmſtadt — Jugenheim 50 Pfennig.
Von Darmſtadt nach Eberſtadt beſteht ſchon ſeit langem eine
Straßenbahnverbindung; dieſe wird jetzt, dem Zug der
ſogenann=
ten alten Bergſtraße folgend, um etwa 7 Kilometer bis nach
Jugenheim verlängert. Dieſe neue Linie wird in den
Geſamt=
tarif der Heag einbezogen. Dadurch ergeben ſich Fahrpreiſe die
als außerordentlich vorteilhaft zu bezeichnen ſind. Da der
Höchſt=
fahrpreis der Heag über 15 Teilſtrecken — 50 Pfennig iſt, kann
auch für die Folge von allen Darmſtädter Stadt=
und den Vorortlinien zu dieſem Höchſtpreis an
die Bergſtraße gefahren,werden. Dieſe günſtige Re=
gelung kommt alſo nicht nur den Einwohnern von Darm
dern auch von Griesheim und Arheilgen zugul
kehrt können die Bewohner von Jugenheim und S
mit der Straßenbahn billig nach Arheilgen oder Griek
langen.
An Hauptverkehrstagen Viertelſtundenbetrieb.
Der neuen Bergſtraßenſtrecke kommt natürlich die
Aufgabe zu, das Heer der Ausflügler, das bekanntermaß
ſtimmten Hauptverkehrstagen, ſowohl im Frühling, ſo a
Himmelfahrt und zu Pfingſten, wie auch im Sommer
lungsſtätten, Schwimmbäder und ſchattigen Wälder der
gern aufſucht, ſchnell und reibungslos hin= und zurückh
Das Bahnprojekt wird ſo durchgeführt, daß an Haupſ
tagen in viertelſtündlichem Betrieb., mitſ
wagenzügen gefahren werden kann, ſo daß alſo de
Maſſenverkehr, der nicht zuletzt auch durch den billigen
zu erwarten ſteht, bewältigt werden kann.
Zeitkarten für den Berufsverkehr.
Wird weiterhin berückſichtigt, daß der Betrieb nor
weiſe ſtündlich, in den Hauptverkehrsze
d.och halbſtündlich geführt wird, ferner daß die
für den Berufsverkehr günſtige Preiſe haben, und daß
geſchwindigkeiten, insbeſondere auf den eigenen Bahnkon
höht werden, ſo kommt man zu der Ueberzeugung, daß
Bahnbau der Bevölkerung der drei genannten Bergſtraſe
den und dem Fremdenverkehr in hohem Maße gedien)
nördliche Bergſtraße, berühmt durch ihre bekannten Ku
reizvollen Seitentäler, war bisher nur durch eine Neben
eine Kraftpoſtlinie zu erreichen. Dieſes für den Fremdl
wichtige Gebiet wird jetzt durch die neue Straßenbahrl
mittelbar mit Darmſtadt verbunden und dadurch an
Verkehrsnetz angeſchloſſen.
* Das Flugzeug ohne Schwanz.
Dieſer Tage erregte auf dem Flughafen in Berlin=Tempelhof
ein ſonderbares Flugzeug das lebhafte Intereſſe des
Bodenperſo=
nals und ſogar der Piloten. Aus Darmſtadt war eine Nur=Flügel=
Maſchine angekommen, die die Strecke in der Zeit von 3 Stunden
zurückgelegt hat. Der Pilot, iſt der altbekannte Segelflieger
Wiegmeyer. Das ſchwanzloſe Flugzeug iſt keine
Neuerſchei=
nung. Es iſt die mit Erfolg erprobte Konſtruktion des Ingenieurs
Lippiſch=Darmſtadt, die „Delta 3” und durch einen Zufall
erhielt die Maſchine auch die amtliche Bezeichnung „D—PN4‟
Die Maſchine iſt mit einem 110 P8 Argus=Motor ausgerüſtet. Die
äußere Form iſt ſehr auffällig. So ſind die Tragflächen breiter als
bei gewöhnlichen Maſchinen dieſer Typen=Klaſſe, und der Rumpf
hört ſchon kurz hinter dem Flügelanſatz auf. Das geſamte Leitwerk
des Höhen= und Seitenruders iſt in die Flügel eingebaut, und
ſo bildet jeder Flügel an ſeinem Ende eine Schlußfläche, deren
hinterer Teil beweglich iſt und das Seitenruder bildet. Durch das
Querſtellen dieſer beweglichen Teile nach beiden Seiten gegen die
Flugrichtung können dieſe Ruder dann als Landeklappen
ausge=
nutzt werden. Das Nur=Flügel=Flugzeug beſitzt eine beſonders
große Wendigkeit, die allen anderen normalen Konſtruktionen in
dieſem Ausmaß fehlt. Ob dieſe Maſchine ohne Schwanz aber eine
„Zukunft” haben wird, ſteht noch in Frage. Der Pilot Wiegmeyer
aber iſt von der Leiſtungsfähigkeit der Konſtruktion durchaus
überzeugt. Und ſo wird das Deutſche Forſchungsinſtitut für
Segel=
flug in Darmſtadt an der Konſtruktion auch weiterarbeiten.
Nimm Bratenſoße
zu „Fleiſch im eigenen Saft”!
Das ſchmeckt ganz großartig!
Dabei iſt das Rezept
kinder=
leicht: 1 Knorr
Bratenſoß=
würfel fein zerbrücken,
glatt=
rühren und in /4 Liter Waſſer
unter Umrühren 3 Minuten
ſprudelnd kochen. Dann in
die=
ſer Soße das Doſenfleiſch auf
kleinem Feuer gut durchziehen
laſſen (nicht kochen). Schon
fertig! Alſo: Stets
Braten=
ſoße dazugeben! Aber immer
Mi Re
1 Würfel Faott Bratenſoße:¼. Liter: 10Pfg.
(IISt. 9299
Ein Kameradſchaftsabend der Ortsgruppe Darmſtadt der
Luftſport=Landesgruppe 11 fand geſtern abend im Städtiſchen
Saalbau ſtatt, der ſehr gut beſetzt war. Im Mittelpunkte der
Veranſtaltung ſtand der überaus lebendige und hochintereſſante
Lichtbildervortrag von Dr. Alfred Kuermann, der über
Flie=
gerbeobachtungen im Weltkrieg ſprach. Der Abend diente der
Werbung von Mitgliedern für die Fliegerortsgruppe Darmſtadt.
Dem offiziellen Teil ſchloß ſich ein kameradſchaftliches
Beiſam=
menſein an. Wir kommen auf die Veranſtaltung morgen zurück.
— Der Volkstumskampf der Tſchechen gegen das
Sudeten=
deutſchtum. Ueber dieſes zeitgemäße Thema ſpricht Emil
Mackel zu Lichtbildern morgen (Samstag), abends 20 Uhr, im
Feſtſaal der „Krone”. Schuſtergaſſe 18, beim Volksdeutſchen
Abend des V. D. A. Das Programm wird ergänzt durch einen
Erlebnisbericht unſerer Darmſtädter Segelfliegerin
Hanna Reitſch über Südamerika, den Vortrag:
Sudeten=
deutſche Dichtung, durch Elſe Heſſenauer, und durch
Darbietungen unſerer Künſtler vom Schnurrbuſchquartett.
Eintritt frei. Die geſamte Bevölkerung iſt
herz=
lichſt zur Teilnahme eingeladen.
Deutſches Rotes Kreuz — Heſſiſcher Alice;Frauenverein,
Darmſtadt. Zu dem am Samstag, dem 26. Oktober, abends um
8 Uhr, im Feſtſaal der „Krone” ſtattfindenden „Volksdeutſchen
Abend” der Männer= und Frauengruppe Darmſtadt des
Volks=
bundes für das Deutſchtum im Ausland ſind unſere Mitglieder
herzlich eingeladen. Es ſpricht der Organiſationsleiter des
Lan=
desverbandes Schleſien Emil Mackel über den „
Volkstums=
kampf der Tſchechen gegen das Sudetendeutſchtum” und zeigt
Lichtbilder von dieſem harten Ringen. Frl. Elſe
Heſſen=
auer (Kaſſel) ſpricht ſudentendeutſche Dichtungen, Frl. Hanna
Reitſch gibt einen Erlebnisbericht: „Mit dem Segelflugzeug
bei den Deutſchen in Südamerika‟. Die Vorträge umrahmt das
Schnurrbuſch=Quartett des Heſſiſchen Landestheaters.
Wir erwarten einen zahlreichen Beſuch unſerer Mitglieder.
Schleſierverein. Der V.D.A. hat uns eingeladen, ſeinen
volk=
deutſchen Abend am 26. Oktober, 20 Uhr, in der „Krone” zu
beſuchen. Wir empfehlen dieſe Veranſtaltung umſomehr, als der
Organiſationsleiter vom Landesverband Schleſien ſprechen und
die Schleſierin Hanna Reitſch über ihre Erlebniſſe berichte
wird.
Aufruf aller deutſchen Kredikinſtikuke
zum Nalionalen Sparka
Deutſche Männer und
Deutſchland groß und ſtark zu
deutſche
Frau=
machen, iſt das Ziel,
uns alle geſtellt haben. Das deutſche Volk ſetzt hierfür roß
unermüdlich ſeine ganzen Kräfte ein. Ueberall regen un
ſich fleißige Hände, ſie legen den Grund, ſie hämmern de
ſie mauern die Wand, ſie zimmern das Haus, ſie werken
fen, und ſie dienen alle dem einen: Deutſchland!
So wächſt der Bau, den unſer Volk ſich errichtet.
Hände ſind am Werk und meiſtern die Not: Die Wirtſch
in Gang.
Deutſchland baut ſeine Zukunft aus eigener Kraſiſſ
Der Kampf um wirtſchaftlichen Aufſtieg, Freiheit M
geht weiter. Der erſtarkende Wirtſchaftskörper brauchſhl
Kräftezufluß. Was das pulſierende, Lebenskraft ſpendenll”
für den menſchlichen Körper, iſt für die Wirtſchaft das
Aber Kapital entſteht nur durch Sparen!
Der Sparwille des deutſchen Volkes iſt der Garau
für den Wiederaufſtieg!
Dieſen Sparwillen im deutſchen Volk zu wecken und
ken, das iſt die Aufgabe des Nationalen Spartages, zu
alle deutſchen Sparkaſſen, Genoſſenſchaften, Banken und
briefinſtitute aufrufen. Deutſche Männer und deutſche
Denkt daran, daß Ihr das Werk der Wiedergeſundung de
ſchaft und des nationalen Aufſtiegs ſtärken und vollenN
daß euer Spargeld neue Arbeitsplätze ſchafft und vielen
genoſſen Arbeit und Brot gibt, daß ihr alſo euch und eu
dern nützt, der Volksgeſamtheit helft und unſerem V
dient, wenn ihr ſpart!
Helft mit am gemeinſamen Werk! Aufwärts durch Suußle ſut
Geiſtliche Abendmuſik in der Johanneskirche. Am
dem 27. Oktober, abends veranſtaltet der Kirchenchor de
nesgemeinde in Gemeinſchaft mit dem Heſſiſchen Singk
Geiſtliche Abendmuſik in der Johanneskirche. Es werde
von J. S. Bach und Heinrich Schütz aufgeführt. Im
runkt der Abendmuſik ſteht die Bachkantate: „Aus der
ich, Herr, zu Dir”. Sie iſt ein frühes Werk des Mei
dem Chor noch wie in den älteren Chorkantaten die H
zufallen. Der Chor ſingt außerdem zwei Schütz=Motett
Stimmen: „Herr, auf Dich traue ich” und „So fahr * 04miete
Zwiſchen die Chorwerke ſind drei Orgelpräludien und Fuzsſ uſer
J. S. Bach und Leſungen eingeſtreut. Die Orgelpartien M.bewar
Dr. Ludwig Borngäſſer übernommen. Die Chöre leiclite
Dipl.=Ing. Günth. S imony, der ſich zugleich damit als Eſc) ſe g
von unſerer Johannesgemeinde verabſchiedet. Der Eiu=Auſtugel
frei. Programme ſind am Eingang der Kirche erhältlich. gs fon
Die Literaturgruppe der Gedok eröffnet ihr dies Wnſcher
Winterprogramm mit einem Lichtbildervortrag von
Dr. Ottilie Rady über das Thema: „Die Frauen bi
brandt‟. Er findet am Donnerstag, 31. Oktober, abends
Saal der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt ſtatt. Die E
preiſe ſind gering gehalten, damit viele ſich den Genuu =dun
bedeutungsvollen und ſchönen Vortrags der Darmſtädter M Einge
rin ermöglichen können. Es ſei an dieſer Stelle noch eirWek ſuge
tont, daß die Gedok ſich mit allen Kräften dem kulturel FK zur
bauwerk Deutſchlands zur Verfügung ſtellt und ihr Beſtr.9
rin ſieht, die Qualität der Arbeiten und Darbietungen Fe
ſcher Frauen auf eine hohe Baſis zu führen und dort zu AF Ikäup
Dienſtſtunden im Arbeitsamt. Vom Arbeitsamt D.F0 ,90
wird uns geſchrieben: Mit Wirkung vom 28. Oktober 125
den die Dienſtſtunden im Arbeitsamt Darmſtadt (Hauptcn, Euſt )
Nebenſtellen: Bensheim, Dieburg und Erbach) wie fo //ad
geſetzt: Montag bis Freitag von 8.00—13.00 und von 1 FOx,
18.30 Uhr, Samstag von 8.00—13.30 Uhr. Die Spreckli0” ſeutſt
Auszahl= und Kontrollzeiten ſind durch beſondere Anſch ikys.
Arbeitsamt bekanntgegeben.
Herrn Kaufmann Friedrich Geiger und Frau Ir)
Steffen, Darmſtadt, Frankfurter Straße 58, I., zu ihrem 4
rigen Ehejubiläum, das die Familie morgen
Glück auf zum Goldenen! Herr Geiger iſt ſeit 35 Jahr
ſeinem Zuzug nach Darmſtadt, treuer Abonnent unſerer 2
Frau Barbara Galm, Beſſunger Straße 8, 2. Stock,
25. Oktober ihren 86. Geburtstag feiert. Wir w7
weiteren geſegneten Lebensabend. Familie Galm wohr:
22 Jahre im Hauſe Beſſunger Straße 8 und iſt langjähriger
Leſer des „D.T.”
Herrn Chriſtoph Fries, Lokomotivführer i. R.
bergſtraße 16, zu ſeinem 70. Geburtstag, den er in körp
und geiſtiger Friſche morgen begeht.
Herrn Schuhmachermeiſter Ludwig Frey in Gries
Pfützenſtraße 14., der am geſtrigen Tage ſeinen 75. Geb.
tag in voller körperlicher und geiſtiger Friſche beging.
Herrn Philipp Fleck in Arheilgen. Obere Mühl 70
h=
der heute ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum E
Firma E. Merck begehen kann.
Herrn Georg Wieder in Hainbrunn, der am
tag ſeinen 93. Geburtstag feiern konnte. Wieder
ſeines hohen Alters noch ſehr rüſtig. Er mäht noch das
Futter für die Landwirtſchaft ſeines Hofes. Wir wünſche
noch einen recht geſegneten Lebensabend.
Bole Tichterköhle.
Binsl
Fabrikfülluhgs-
pnre SMe
Warme Ubergangstage —
plötzlicher Frosteinbruch —
dafür muß Ihr Wagen gerüstet
sein. Nehmen Sie jetzt Arctic,
das Winteroel für große
Tem-
peraturschwankungen: leicht-
Hüssig für sicheren Start
bei Frost — voll schmierfähig
bei stärkster Motor-Erhitzung.
des Kreiſes, der Führer der Gliederungen, der
Orts=
ieſſeamtsleiter und der Preſſereferenten der
Gliede=
art.
e Gervinus.
4nlaß der Weinwerbewoche finden am Freitag, 25.
Okto=
acfolgenden Gaſtſtätten Kameradſchaftsabende ſtatt. Wir
Awaß alle Parteigenoſſen mit ihren Angehörigen an
die=
d anweſend ſind. Gäſte ſind einzuladen. Gaſtſtätte
Für=
of, Friedrich Stumpf, Ecke Nieder=Ramſtädter= und
Roß=
ſttaße. Gaſtſtätte Leißler, Inh. Wendel Leißler Witwe,
el= und Roßdörfer Straße. Gaſtſtätte Lautenſchläger
anh. Friedrich Lautenſchläger, Ecke Nieder=
Ramſtädter=
ſichſtraße. Gaſtſtätte Zum Sodereck, Inh. Friedrich Rath=
We Soder= und Beckſtraße. Gaſtſtätte Nienſtedt, Oſtbahnhof.
we Rheintor.
ſich der Weinwerbewoche veranſtalten die Zellen 1—7
tag, 26. Oktober, 20 Uhr, je einen Kameradſchaftsabend,
Familienangehörige und Gäſte teilnehmen können. Es
ch: die Zelle 1 im „Brauſtübl”, am Hauptbahnhof; die
Pg. Burger, Bleichſtraße 37; die Zellen 3 und 4 bei
huel. Ecke Mackenſen= und Grafenſtraße; die Zelle 5 bei
der (Odeon), Ecke Saalbau= und Sandſtraße; die Zelle 6
bhmidt (Neckartor), Heidelberger Straße 2: die Zelle 7
Hammer, Eliſabethenſtraße 48. Beſondere Einladung
er=
mehr. Es wird erwartet, daß die Parteigenoſſen mit
ghörigen ſich in ſehr großer Zahl an den Abenden
betei=
hierdurch ihr Intereſſe an der Sache bekunden.
erſchaft, Ortsgruppe Schloßgarten.
Naag, 25. Oktober, 20,15 Uhr, findet im „Haus der Arbeit”,
mtiaße, der Pflichtabend mit Wimpelweihe ſtatt.
Erſchei=
iflicht. Gäſte willkommen.
tierdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Säuglingspflegekurſus beginnt Freitag, 25. Oktober,
745 Uhr, in der Aliceſchule, Friedrichſtraße 4. Der
Koch=
lginnt Freitag, 25. Oktober, 19.30 Uhr, in der Aliceſchule,
itjaße 4, nicht in der Eleonorenſchule.
e Griesheim.
hSamstag, dem 26. Oktober, abends 8.30 Uhr, findet
Huus „Zum Bürgerhof” ein Generalappell ſämtlicher
Mit=
der Partei ſowie deren Gliederungen und Verbande
urg Dieburg.
hSonntag, 27. Oktober, findet um 9 Uhr in Reinheim in
ſine” eine dringliche Arbeitstagung ſtatt. Zu ihr haben
ſeeamtsleiter und Melder des Kreiſes zu erſcheinen ſowie
ehdnung des Gaues alle Hoheitsträger des Kreiſes. Die
renten der Gliederungen und der angeſchloſſenen Ver=
A., SS., HJ., BdM., NS.=Frauenſchaft. DAF.) ſollen die
ᛋ der Tagung wegen gleichfalls anweſend ſein. Sie ſind
botreffenden Hoheitsträgern, bzw. Führern der
Organi=
hum Beſuch der Tagung aufzufordern.
e Urberach.
freitag, 25. Oktober, abends 8,30 Uhr, findet im Saale
Zarl Mickler ein General=Mitglieder=Appell ſtatt.
reitag, 25. Oktober, finden regelmäßige Sprechſtunden
9sgruppenleiter Pg. Schmitt auf der Geſchäftsſtelle der
(Rathaus, hinterer Eingang) zwiſchen 7 und 8 Uhr für
„Pgg. und Volksgenoſſen ſtatt. Ebenſo wird Kreisleiter
gard, Dieburg, jeden Monat eine Sprechſtunde auf der
eſchäftsſtelle abhalten. Die Termine ſind jedoch noch nicht
Aus der Haoug.
zu onalſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten.
rahmen der Veranſtaltung des Gautages hält die
Reichs=
wer Buchführer, Gau Frankfurt a. M., in Anweſenheit
fachſchaftsleiters, Pg. Gravenhorſt, am Sonntag, 27. 10.
hmittags 8 Uhr, eine Sitzung im „Pſchorr=Bräu”,
Frank=
ſ., Große Bockenheimer Straße, ab.
ireitag, 25. Oktober, abends 8 Uhr, findet in der Kreis=
Seinſtraße 95, eine Sitzung der Ortsgruppen= und Stütz=
Kreisleitung Heppenheim.
Uuve Fürth i. Odw.
fteitag, 25. Oktober abends 8 Uhr, findet im Partei=
Awet Ortsgruppenabend, verbunden mit Schulungsabend,
Eheinen aller Gliederungen der Partei iſt Pflicht.
Kreisleitung Groß=Gerau.
ntg, 25. Oktober, abends 8 Uhr, im Deutſchen Haus in
Tonfilmvorführung „Schwarzer Jäger Johanna” durch
Etwachſene 0,50 RM., Uniformierte 0,30 RM.
w-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Maermieten! Bis zum 1. November können noch
Anmel=
ſr unſere 10 Vorſtellungen der Volksmiete bei den Orts=
Eſelebswarten vorgenommen werden. Der Termin des 1.
ir iſt endgültig. Anfang November wird für die dritte
Frder auch alle Volksgenoſſen, die ſich jetzt noch melden,
Migſtorgel” geſpielt. Alle drei Gruppen ſehen im
Novem=
dchigs komiſche Oper „Der Waffenſchmied” im Kl. Haus.
M2 /niſcher Abend im Rahmen der Weinwerbewoche!!
S.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” veranſtaltet am
Aden 26. Oktober, im Städtiſchen Saalbau im Rahmen
Fwerbewoche einen großen Rheiniſchen Abend mit Tanz.
Aubeginnt bereits um 20,30 Uhr. In den Pauſen wird der
o Sänger und Humoriſt C. Llach=Mainz für Stimmung
dunr ſorgen. Es ſpielt die Tanzkapelle Schlupp. Der Ein=
Lngt nur 50 Pfg. — Tanzgeld wird nicht erhoben.
lſe lrbeitskameraden treffen ſich zum Abſchluß der
Wein=
udne im Saalbau!
ſihe rtsgruppen und die dem Kreis direkt unterſtellten
Be=
ſnöcte holen für obige Veranſtaltung ſofort bei der
Kreis=
ſtFl „KdF.” Karten ab.
Kraft durch Freude” läuft Ski, ſpielt Tennis!
Vihet und nächſte Woche beginnen neue Kurſe in
Hallen=
st 1d Trockenſki.
St eh deutſche Volksgenoſſe kann ſich daran beteiligen!
Innis: Städtiſche Feſthalle, Rheinſtr. 96. Beginn: Sams=
1aden 26. 10. 35, von 14—15.30: Sonntag, den 27 10. 35,
1M9.30 —11: Sonntag, den 27. 10. 35. von 11—12.30 Uhr.
geringe Kurſusgebühr ſchließt den Unterricht beim
Enislehrer ein. Schläger und Bälle werden koſtenlos
„Mllt.
lünisſtunden für Fortgeſchrittene richten wir
üulicher Vereinbarung ein. Benutzt dieſe günſtige
Ge=
che üauch im Winter Tennis ſpielen und lernen zu können.
elshgen nimmt entgegen: „Kraft durch Freude‟, Bismarck=
=UFernruf 2683).
Daßturſe: Turnhalle des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, So=
Rraße 30. Beginn: Mittwoch den 30. 10. 35 (20—22 Uhr),
Die=slurſusgebühr iſt ganz gering. Auch hier ſtellen wir
Einnd Stöcke koſtenlos zur Verfügung. Jeder
Ag meldet ſich noch heute zu dieſem 2. Trocken=Skikurſus
SA /Kraft durch Freude‟. Hier lernt er die
Grundbedin=
ir den Skilauf kennen. Anmeldungen bei „Kraft durch
Zismarckſtraße 19 (2683).
NcAdem Trockenkurſus kommt man in den
Skigymnaſtik=
uSh jintritt jederzeit. Hier wird der Körper durch beſon=
LAdie Anforderungen des Skilaufs abgeſtimmte
gym=
cEehungen für den Skilauf vorbereitet. Im Winter
füh=
wR=Wochenendfahrten und Skikurſe durch. Erwerbt die
9.F.=Skiausrüſtung bei den durch Aushang gekenn=
Svortgeſchäften Darmſtadts. Auskunft gibt über alle
=Sportamtsſtützpunkt Darmſtadt.
„KdF.”=Sportprogramm des Tages.
Freitag finden ſtatt: Allgemeine Körperſchule
ZKger und Frauen). Schiller=Schule (Eingang Heinheimer=
BeN 221 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (nur für
„eN2Morneweg=Schule (Eingang Karlsſtraße), 20—21 Uhr.
Dwicn im Städtiſchen Hallenbad; nur für Frauen von 19.30
Süldr (kleine Halle), für Männer und Frauen von 20.30
EMhr (große Halle).
Hug — Jahresſportkarten=Inhaber! Beteiligt euch an
eWettbewerb! Werbt für die jetzt neubeginnenden
ta En Hallentennis Skitrocken und Kegeln. Auskunft
Z elbung bei Kraft durch Freude‟, Bismarckſtraße 19,
nru
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gules Licht -guke Arbeit!
Eine Kundgebung des Amtes „Schönheit der Arbeit”
im Kleinen Haus.
Im ganzen Reich wird gegenwärtig eine Aufklärungsaktion
des Amtes „Schönheit der Arbeit” in der NS=Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude” durchgeführt, die unter dem Leitſpruch „Gutes
Licht — gute Arbeit” ſteht und ſich für eine ſinnvolle,
zweckent=
ſprechende Beleuchtung der Arbeitsſtätte einſetzt. In Darmſtadt
wurde dieſe Aufklärungsaktion geſtern nachmittag mit einer
Kundgebung im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
er=
öffnet. Die Betriebsführer und Vertrauensmänner der Betriebe
ſowie die verſchiedenen Fachintereſſenten hatten der Einladung
ſehr zahlreich Folge geleiſtet.
Der ſtellv. Kreiswalter der DAF., Pg. Schäfer eröffnete
die Kundgebung und hieß die Erſchienenen im Namen der
Kreis=
waltung herzlich willkommen. Er gab dem Wunſch Ausdruck, daß
auch dieſe Kundgebung einen neuen Schritt weiter auf dem Wege
zum praktiſchen Sozialismus bedeuten möge. Die Regierung
habe die ſo wichtige Aufgabe der menſchenwürdigen
Arbeitsplatz=
geſtaltung der großen Selbſtverwaltungsorganiſation „Kraft durch
Freude” übertragen, die hierfür ein beſonderes Amt geſchaffen
habe. Heute wende man ſich nun einer überaus bedeutſamen
Frage zu, der Beleuchtung der Arbeitsſtätte. Große Mängel ſeien
hier noch vorhanden, die auf der Verkennung der Tatſache
be=
ruhen, daß gerade die Beleuchtung von maßgebendem
Einfluß auf Arbeitsfreude und =leiſtung ſei, ganz
abgeſehen von den Zuſammenhängen zwiſchen Betriebsunfall und
Beleuchtung. Durch die neue Aktion des Amtes Schönheit der
Arbeit” ſollen dem Betriebsführer keine neuen Aufwendungen
aufgebürdet werden, die ohne Erfolg für ihn bleiben würden.
Durch verbeſſerte Beleuchtung des Betriebes müſſe ja neben der
Hebung des Allgemeinwohles dem Betrieb durch die verbeſſerte
Leiſtung ein materieller Erfolg erwachſen, der den Aufwand nach
kurzer Zeit wieder wett mache. In den nächſten Tagen
würden Beſichtigungen in allen Betrieben
ſtattfinden, die unter anderem auch bezwecken, Anregungen
und Vorſchläge in der Beleuchtungsfrage zu geben. „Schönheit
der Arbeit” werde Wege und Mittel finden, um auch auf dieſem
Gebiete bald günſtige Ergebniſſe zu erzielen. Pg. Schäfer ſchloß
mit der Aufforderung, die Beſtrebungen des Amtes „Schönheit
der Arbeit” möglichſt tatkräftig zu unterſtützen, und mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf den Führer.
Oberingenieur Pg. Lüder, Berlin, hielt anſchließend einen
lehrreichen und intereſſanten Lichtbildervortrag über die
Bedeu=
tung des Lichtes für die Arbeit. Schönheit der Arbeit ſei nicht
mehr und nicht weniger, als dem deutſchen ſchaffenden Menſchen
dasſelbe Recht zukommen zu laſſen, das auch die Maſchine für
ſich in Anſpruch nehme und die gehegt und pfleglich behandelt
werden müſſe, wenn ſie arbeiten ſolle. 95 Prozent der deutſchen
Betriebsführer würden heute die Berechtigung der Forderung
„Schönheit der Arbeit” anerkennen. Etwa 200 Millionen RM.
ſeien bis jetzt aufgewendet worden, um dem ſchaffenden Menſchen
beſſere Arbeitsbedingungen zu verſchaffen. Zu dieſer gehöre auch
die Beleuchtung. Licht ſei vielleicht ſogar die wichtigſte
Bedin=
gung des Arbeitens.
Der Vortragende wandte ſich dann, unterſtützt durch
zahl=
reiche Lichtbilder, der Frage zu, wie die Beleuchtung der
Arbeits=
ſtätte zu geſtalten ſei. Von ſeinen fachkundigen Ausführungen
ſeien hier erwähnt: Notwendig für eine zweckmäßige Erfaſſung
des Tageslichtes ſind große ſaubere Fenſter und eine ſinnvolle
Werkplatzanordnung, die der Erfahrung Rechnung trägt, daß die
feinere Arbeit das beſſere Licht benötigt. Bei der künſtlichen
Be=
leuchtung muß vor allem beachtet werden, daß die Beleuchtung
ſowohl des Raumes als auch des Arbeitsplatzes reichlich iſt. Sehr
wichtig iſt die Blendungsvermeidung, welche die Beſeitigung des
höchſt unpraktiſchen flachen Emailleſchirmes dringend erfordert
und an ſeine Stelle den Tiefſtrahler ſetzt. Der Tiefſtrahler
er=
nöglicht auch die richtige Verteilung von Licht und Schatten auf
dem Arbeitsplatz, welche für das Arbeitsergebnis oft ſehr
wich=
tig iſt. An Hand von betriebsfertigen Beleuchtungsmodellen
zeigte der Vortragende dann, mit welchem großen Erfolg man
die Nachteile der künſtlichen Beleuchtung bereits vermindert oder
beſeitigt hat.
Zum Abſchluß der Kundgebung, die mit Märſchen der Kapelle
Schlupp eingeleitet und beendet wurde, erörterte ein Vertreter
des Gewerbeaufſichtsamtes noch Fragen der geſetzlichen Regelung
N(
der Beleuchtung der Betriebe.
deutſcher Volksgenoſſe!
Du ſollſt dich als Volksgenoſſe fühlen!
Bekunde deine Opferbereitſchaft
im Winkerhilfswerk 1935/36!
Spende
auf die Konten der Kreisführung Darmſtadt des
Winterhilfswerkes: Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Nr. 5000, — Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft
Nr. 16 000, — Darmſtädter und Nationalbank, Filiale
der Dresdner Bank, Nr. 3500.
Mik vollen Segeln in den Kampf für das WAU
Achkung — ehemalige Arbeitsdienſt=Kameraden!
Nachdem der Arbeitsdank nun auch in Darmſtadt eine
Bezirks=
ſtelle errichtet hat, werden nachſtehende Mitgliedſchaften in der
Zeit vom 28. Oktober bis 6. November 1935 ihre
Kamerad=
ſchaftsabende abhalten. Die Grenzen der einzelnen
Mit=
gliedſchaften entſprechen genau den Grenzen der Ortsgruppen
der NSDAP.
Mitgliedſchaft 9 (Mitte) am 28. Oktober, 20.30 Uhr, im Lokal
Handelshof, Ludwigsplatz;
Mitgliedſchaft 2 (Beſſungen) am 29. Oktober, 20.30 Uhr, im
Lokal L. Wolf, „Zum Hitlereck”.
Mitgliedſchaft 3 (Rheintor) am 30. Oktober. 20.30 Uhr, im
Lokal Neckartor, Ecke Heidelberger und Riedeſelſtraße;
Mitgliedſchaft 4 (Maintor) am 3 1. Oktober, 20.30 Uhr, im
Lokal Handelshof, Ludwigsplatz;
Mitgliedſchaft 8 (Gervinus) am 1. November, 20.30 Uhr, im
Lokal Stumpf, Roßdörfer Straße 1;
Mitgliedſchaft 1 (Steinberg) am 4. November, 20.30 Uhr, im
Lokal Stumpf, Roßdörfer Straße 1;
Mitgliedſchaft 6 (Schloßgarten) am 7. November, 20.30 Uhr,
im Lokal Hanauer Hof. Heinheimer Straße;
Mitgliedſchaft 7. (Gutenberg) am 6. November, 20.30 Uhr, im
Lokal H. Tod. Dieburger Straße.
Alle Kameraden, die in den angegebenen Mitgliedſchaften
wohnen, werden aufgefordert, dortſelbſt pünktlich und zahlreich
zu erſcheinen. Muſikinſtrumente und Liederbücher, ſoweit
vorhan=
den, mitbringen.
Der Bezirksobmann.
(gez.) Kirſchbaum.
Rundflüge mit „Kraft durch Freude‟!
Für unſere Arbeitskameraden beſteht jetzt auch die
Möglich=
keit. Darmſtadt mit ſeiner ſchönen Umgebung einmal aus der
Luft zu bewundern. Bei genügender Beteiligung führt das Amt
Reiſen, Wandern, Urlaub in Gemeinſchaft mit der Deutſchen
Luft=
hanſa jeweils Samstags nachmittags Rundflüge zum ermäßigten
Preiſe von 4.— RM. einſchl. Verſicherung vom Flughafen
Gries=
heim aus durch. Weiterhin iſt ebenfalls Gelegenheit, vom
Frank=
furter Flughafen nach Griesheim b. D. oder in umgekehrter
Rich=
tung zum Preiſe von 4,80 RM. einſchließlich Verſicherung zu
fliegen.
Bei der Kreisdienſtſtelle (Bismarckſtraße 19) liegen Liſten für
die Teilnehmer an den Rundflügen auf. Nähere Auskunft
hier=
über erteilen außer der Kreisdienſtſtelle alle Orts= und
Betriebs=
warte von „Kraft durch Freude.
Nr. 294 — Seite 5
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 294
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 25. Oktobe
Macrtger iis der Honig een Zränkteic
ſagt Leo Slezak. — „Barbanelle, rataplan rataplan!“ — Das
ſchreit, brüllt und tobt, klopft im Takt mit Krügen und Bechern
auf die Tiſche, klatſcht unermüdlich die Hände zuſammen. Das
ſind die Maler, Bildhauer, Dichter und Muſiker vom
Montpar=
naſſe, die in der Schenke von Vater Barbanelle die Zeche immer
und immer wieder ankreiden laſſen und Louiſon, ſeiner — ach, ſo
temperamentvollen — Tochter den Hof machen, auf das der Kredit
noch ausgiebiger werde. Aber jetzt wollen ſie ein Lied von ihm
hören und fordern es ſtürmiſch; ſie und ihre Mädeln, die ihnen
zur Seite ſitzen und recht oft an dem Wein des Liebhabers nippen.
Und Barbanelle läßt ſich lange bitten, denn er weiß, daß ſein
Geſang größte Wertſchätzung verdient. Aber endlich hat er am
Kopfende eines großen, dichtbeſetzten Tiſches Platz genommen, und
in die augenblickliche Stille tönt weich und doch ſo kraftvoll
ſein Lied.
Dann ſitzt Barbanelle auf einem Stuhl, deſſen Tragfähigkeit
ſeiner mächtigen Leiblichkeit entſpricht, läßt ſich die Perücke
ab=
nehmen und ſorgfältig den Schweiß ſchwerer Arbeit von der
ge=
ſchminkten Stirn tupfen und iſt wieder auf einige Minuten
Dreh=
pauſe der immer luſtige Kammerſänger Leo Slezak.
„Wie Sie mich hier ſehen,” erklärt er, „bin ich ein mächtiger
Pfeiler der „Pompadour” und filme darum zum erſtenmal im
Rokoko. Ich bin ein Mann, der ein geordnetes Leben liebt und
dem es tout egal iſt — bemerken Sie, bitte, mein geläufiges
Fran=
zöſiſch — alſo, dem es ganz wurſcht iſt, wer Frankreich regiert.
Bitte, von mir aus auch die Pompadour. Und meine Rolle macht
mich beſonders glücklich. — Sagen Sie mir nicht, daß die ſchönere
Rolle Willy Eichberger als der Partner von Käthe von Nagy hat!
— Ich könnte ſie natürlich auch ſpielen, denn mein Profil ähnelt
Mater: Zerra=Fllm
Leo Slezok
in dem Mondlal=Film der Terra „Die Pompadout”
mit Küthe von Nagy, Willy Eichberger, Anton Edthofer.
Regle: Willy Schmidt=Gentner.
unglaublich dem wirklichen Boucher, als er bereits an
Leibes=
umfang zunahm. Aber warum ſoll ich in Liebe girren?! — Ich
könnte auch ſtatt Anton Edthofer den fünfzehnten Ludwig ſpielen.
— Ich wäre beſtimmt ſehr erhaben. Aber ich habe bereits ſechs
Thronſeſſel probiert, ſie waren alle zu eng. — Und warum ſoll ich
außer der ſchweren Krone noch die Laſt eines mächtigen Geweihs
tragen?! — — Nein, nein, ich bin glücklich, daß ich Barbanelle,
der Schankwirt bin.
Sehen Sie dieſes wunderbare Ferkel dort am Spieß? — Es
iſt echt, bitte, und heute, am zweiten Aufnahmetag, bereits das
dritte, das hier ſchmort. Und weil ich ſo fette Sachen nicht leiden
kann, freue ich mich mit jedem Blick darauf, daß nicht ich, ſondern
meine lieben Gäſte dieſen Schlangenfraß herunterwürgen müſſen,
Sehen Sie, wie ich Wein einſchenkte und zum Trinken nötigte,
Der armen Komparſerie kribbelt bereits das Hirn von der vielen
roten Brauſelimonade, die ich in ſie hineinzwang. Und dieſe
wun=
derbaren, weißen Brotwecken! — Ich verteile ſie nach Metern. Ein
köſtliches Gebäck und kaum eine Woche alt.
Und alle müſſen mich dafür dankbar anſehen. — Kann der
König von Frankreich mächtiger und geachteter ſein? — Ganz
Paris, ſo wie es hier aufgebaut iſt, muß mein nahrhaftes Wirken
ehren. Eines nur, was mich hier ärgert. Der Regiſſeur, Willy
Schmidt=Gentner! — Er erlaubt mir nicht, ſtatt der Perücke einen
Eisbeutel aufzuſetzen, trotzdem wir vierzig Grad im Schatten
die=
ſer Dekoration haben. — Des Lebens ungemiſchte Freude . .
leider, leider!
Barbanelle ſetzt wieder ſeine Perücke auf, ſaugt noch einen
mächtigen Zug aus der Zigarre. Die Aufnahme zu dem Mondial=
Film der Terra „Pompadour” am Roſenhügel geht weiter.
„Barbanelle, rataplan, rataplan .
Was die Lichtſpiellheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt ab heute einen Film größter
Aus=
ſtattung „Die Pompadour” mit Käthe von Nagy in der
Titel=
rolle, Willy Eichberg, Leo Slezak, Ada Tſchechowa, Anton
Edt=
hofer.
Die Helia=Lichtſpiele bringen ein reizvolles, elegantes Spiel
zwiſchen Ernſt und Liebe — Brigitte Helms letzte Filmrolle in
dem großen Geſellſchaftsfilm „Ein idealer Gatte” mit Carl
Lud=
wig Diehl, Sybille Schmitz.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen in zwei großen Nachtvorſtellungen
(Freitag und Samstag jeweils 10.45 Uhr) einen ſpannenden,
abenteuerlichen Film von der Hölle von Cayenne „Die Flucht
von der Teufelsinſel”, Keine erhöhten Eintrittspreiſe.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen einen Film, der als das
Hohe=
lied des Kriegsfliegers bezeichnet wird: „Helden von heute”, in
deutſcher Sprache. Jugendliche ſind zugelaſſen.
— Belida zeigt nur noch 3 Tage ein Luſtſpiel nach der
Ope=
rette von Franz Lehär „Eva” mit Magda Schneider. Heinz
Rühmann, Adele Sandrock, Hans Söhnker, Hans Moſer.
Ju=
gendfrei!
— Reſi=Theater zeigt den übermütigen Film
Pygma=
lion”, nach dem bekannten Bühnenwerk von Bernard Shaw, mit
Jenny Jugo, Guſtaf Gründgens, Anton Edthofer.
El. Vorſicht, falſche 2= und 5=Markſtücke! In Frankfurt werden
in letzter Zeit auffallend viel falſche 2= und 5=Markſtücke in den
Verkehr gebracht, die hauptſächlich in Lebensmittelgeſchäften in
Zahlung gegeben werden, wobei die Zweimarkſtücke den
Falſch=
münzern beſonders gut gelungen ſind. In Klang und Gewicht
ſind ſie von den echten Zweimarkſtücken kaum zu unterſcheiden.
Die falſchen Fünfmarkſtücke tragen ausſchließlich die neuere
Prägung mit der Garniſonkirche auf der Vorderſeite. Dieſe
Falſch=
ſtücke greifen ſich fettig an und erſcheinen matt im Glanz. Die
Inſchrift am Rande „Gemeinnutz geht vor Eigennutz” iſt
unleſer=
lich nachgebildet und teilweiſe fehlen die Buchſtaben. Die
Um=
randung iſt ungleichmäßig und nicht ſcharfkantig wie bei den
echten Stücken. Der Klang der Falſchſtücke iſt beim Aufwerfen
eigentümlich blechern. Die falſchen Zweimarkſtücke tragen
das Münzzeichen 1926/4. Dieſe Falſchſtücke haben ein aſchgraues.
glanzloſes Ausſehen und ſind auch weniger ausgeprägt als die
echten Stücke. Die Riffelung an der Umrandung iſt etwas grober
und zwiſchen den Rillen befindet ſich ein ſchwarzer Schmutz,
wahr=
ſcheinlich Ueberreſt der Fabrikation.
Aus Beffen.
Das Jugendherbergswerk ſtehl.
Die Gaue Main=Rhein=Lahn=Fulda, Südheſſen und Untergau
Pfalz des Reichsverbandes für Deutſche Jugendherbergen teilen
mit:
„Der 20. Oktober ſtand in Heſſen=Naſſau und in der
Rhein=
pfalz im Zeichen der Werbung der Deutſchen Staatsjugend für
ihr Jugendherbergswerk. Die Ortsgruppen des Reichsverbandes
für Deutſche Jugendherbergen hatten in allen Städten und
Ge=
meinden Gemeinſchaftsempfänge zum Abhören der
Einweihungs=
feierlichkeiten der Paul von Hindenburg=Jugendherberge in
Han=
nover organiſiert. Im Anſchluß an die Uebertragung richteten die
Ortsgruppenführer des Jugendherbergsverbandes an die
ver=
ſammelten Vertreter der Partei und Staatsbehörden ſowie an
alle Volksgenoſſen die ernſte Bitte, das Jugendherbergswerk noch
mehr als bisher zu unterſtützen.
Die große Teilnahme der Bevölkerung an den Kundgebungen
anläßlich der Einweihungen am 20. Oktober zeigten, daß das
Her=
bergswerk im Gau Heſſen=Naſſau und in der Rheinpfalz feſte
Wurzeln geſchlagen hat.”
Dg. Arheilgen, 24. Okt. Feierliche Eröffnung des
Winterhilfswerks. Im Schwanenſaale fand geſtern gegen
Abend zur Eröffnung des Winterhilfswerkes 1935/36 eine ſchlichte
Feierſtunde ſtatt, zu der neben den Betreuten zahlreiche
Inter=
eſſenten erſchienen waren. Der Inſtrumentalkreis ſowie der
Spielmannszug der Hitler=Jugend, die die muſikaliſche
Umrah=
mung der Feier übernommen hatten, leiteten dieſe mit einem
flotten Muſikſtück ein. Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter
Bir=
kenſtock gab in einer Anſprache einen kurzen Rückblick auf die
gewaltigen Leiſtungen des Winterhilfswerkes in den beiden
letz=
ten Jahren und hob beſonders hervor, daß durch die
Arbeits=
beſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung der Kreis der zu
Unterſtützenden weſentlich zurückgegangen iſt. Das
Winterhilfs=
werk will keine Almoſen geben, ſondern allen Volksgenoſſen, die
Not leiden, helfen. Er ſchloß nach einigen organiſatoriſchen
Aus=
führungen mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer, in
das begeiſtert eingeſtimmt wurde. Nach kurzen Worten des
Orts=
gruppenamtsleiters der NS. Volkswohlfahrt, Pg. Heinrich
Gärt=
ner, erfolgte die Verteilung. Es erhielten 355 Familien
Lebens=
mittelpakete je nach Größe der Familie im Gewicht von 3 bis
10 Pfund, die Lebensmittel der verſchiedenſten Art wie Mehl,
Reis Grieß, Hülſenfrüchte enthielten. Insgeſamt wurden rund
18 Zentner Lebensmittel verteilt. Außerdem erhielten die
Be=
dürftigen Gutſcheine für je 1 Zentner Kohlen oder Brikett.
Un=
terzieht man den Kreis der aus dem Winterhilfswerk zu
Be=
treuenden einer genaueren Prüfung, ſo iſt die Wahrnehmung zu
machen, daß hier gegenüber dem erſten Jahre eine weſentliche
Verſchiebung eingetreten iſt. Durch die
Arbeitsbeſchaffungsmaß=
nahmen war es möglich, vor allen Dingen die Familienväter in
Arbeit zu bringen.
Er. Wixhauſen, 23. Okt. Bunter Abend „Kraft
durch Freude‟. Der im Saale „Zur Traube” (Bitter)
ſtattge=
fundene Varieté=Abend bot durch ſein reichhaltiges Programm
eine angenehme Abwechſlung. Der Anſager verſtand es
ausgezeich=
net, bald den Kontakt mit den Beſuchern herzuſtellen und für die
nötige Stimmung zu ſorgen. Die Darbietungen und beſonders die
der Tänzerinnen Seibert und Kraft mit ihren neuen Tänzen,
fanden uneingeſchränkten Beifall. Auch der „Finkenſchlag” der
Darmſtädter „Woogsfinken” ſowie der Geſang von Hans
Ritzin=
ger fanden dankbare Anerkennung. — Geſangverein
„Sängerluſt” Am Samstag, dem 26. Oktober, veranſtaltet
der Geſangverein „Sängerluſt” in ſeinem Vereinslokal „Zur
Krone” im Rahmen eines Familienabends ein „Winzerfeſt”.
J. Griesheim, 24. Okt. Verkehrsunfall. Ein 7jähriger
Junge, der ſich auf dem Wege zur Schule befand, lief am
Diens=
tag nachmittag gegen 1 Uhr auf der Neuen Darmſtädter Straße
vor der alten Schule einem Radfahrer in das Rad. Bei dem Fall
zog er ſich einen linken Unterſchenkelbruch zu. Nach Anlegung
ines Notverbandes wurde er in die elterliche Wohnung gebracht.
— Einſperren der Tauben zur Saatzeit. Die hieſige
Bürgermeiſterei hat das Einſperren der Tauben während der
Zeit vom 24: Oktober bis einſchließlich 20. November d. J.
ange=
ordnet. Zuwiderhandlungen unterliegen der Beſtrafung gemäß
Artikel 39 Abſatz 2 des Feldſtrafgeſetzes.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 24. Okt. Rauchverbot. Es ſcheint
noch nicht hinreichend genug bekannt zu ſein, daß das Rauchen in
Räumlichkeiten, die mit Ernteerzeugniſſen gefüllt ſind und das
Betreten derſelben mit offenem Licht bei Strafe verboten iſt.
Immer wieder entſtehen durch Außerachtlaſſen dieſer Vorſchriften
Brände, die nicht allein Geldeswerte vernichten, ſondern auch
Nahrungsmittel, die für die Volksernährung dringend notwendig
ſind. Es hat daher ein jeder Volksgenoſſe die Pflicht an der
Ver=
hinderung ſolcher Brände mitzuarbeiten dadurch, daß er die
er=
wähnten Beſtimmungen beachtet und Uebertreter derſelben zur
Inzeige bringt.
das altbewährte
Hustenbonbon
Echt nur im Orangebeutel
G. Ober=Ramſtadt, 24. Okt. Winterhilfswerk. Die
Jungmädelgruppe Ober=Ramſtadt führte geſtern hier eine
Samm=
lung von Kleidungs= und Wäſcheſtücken für das Winterhilfswerk
durch, die einen ſchönen Erfolg hatte. Sollten etwa bei einzelnen
Haushaltungen bereitgelegte Sachen noch nicht abgeholt worden
ſein, wird gebeten, dies auf dem Rathaus (Zimmer 36) zu
mel=
den, worauf die Abholung der Spenden ſofort veranlaßt wird. —
Die Geſchäftsleitung der NSV. und des WHW. befindet ſich ſeit
Anfang dieſer Woche im 2. Stock des neuen Rathauſes (Eingang
Zimmer 36). — Nachkirchweihe. Im nahen Nieder=Modau
wird am nächſten Sonntag die Nachkirchweibe gefeiert.
Fb. Groß=Zimmern. 24. Okt. Straßenſperrung. Wegen
Neupflaſterung der Ortsſtraße Spachbrücken iſt zurzeit die Straße
Groß=Zimmern—Spachbrücken geſperrt und führt die Umleitung
über Gundernhauſen. Es wäre nun auch wirklich an der Zeit,
daß man endlich mal die Propinzialſtraße Groß=Zimmern—
Spach=
brücken in Ordnung bringen würde. — Im hieſigen Bahnhof
entgleiſte geſtern die Maſchine eines Güterzuges. Alsbald war
der Hilfszug zur Stelle, welcher, ohne daß eine Verkehrsſtörung
eintrat, nach einigen Stunden den Schaden wieder behoh.
Le. Groß=Umſtadt, 24. Okt. Die hieſige Freiwillige und
Pflichtfeuerwehr in Gemeinſchaft mit der Freiwilligen
Sanitäts=
kolonne hielt ihre diesjährige Schlußübung ab. Der Uebung lag
folgende Idee zu Grunde: In der Annahme, gelegentlich einer
Operation im hieſigen Krankenhaus ſei ein Brand infolge Ent=
zündung beim Verbrauch von Aether entſtanden, wurde die
Feuer=
wehr alarmiert. Beim Erſcheinen derſelben hatte ſich das Feuer
bereits im Operationsſaal verbreitet und war in andere Räume
übergeſprungen. Zunächſt erwuchs der Feuerwehr die ſchwierige
Aufgabe, die Kranken ſowie das Perſonal des Krankenhauſes aus
dieſem herauszutransportieren und der Sanitätskolonne ſoweit
Rauchpergiftung oder ſonſtige körperliche Schäden entſtanden
waren, zur weiteren Behandlung zu übergeben; weiterhin fiel
der Feuerwehr die Aufgabe zu, des umfangreichen Brandes Herr
zu werden. Sowohl die Feuerwehr wie die Sanitätskolonne
löſten ihre Aufgaben vorbildlich. Auch die angelegten Verbände
durch die Sanitätskolonne waren ſachgemäß und vorſchriftsmäßig
ausgeführt. Durch dieſe Uebung iſt wiederholt der Beweis
er=
bracht, daß die Ausbildung beider, in uneigennütziger Weiſe der
Nächſtenliebe dienenden Körperſchaften — Feuerwehr und
Sani=
tätskolonne — auf hoher Stufe ſtehen. — Die Kartoffelernte in
bieſiger Gemarkung geht ihrem Ende entgegen. Der Ertrag iſt
im allgemeinen als gute Mittelernte zu bezeichnen. Je nach Sorte
und Bodenbeſchaffenheit fiel auch Quantjät und Qualität aus.
Die anfänglichen Befürchtungen infolge des trockenen
Sommer=
wetters haben ſich glücklicherweiſe nicht beſtätigt. — Auch die
Traubenleſe in der Gemarkung Groß=Umſtadt iſt bis auf das
Ver=
ſuchsgut beendet: auch hier ging der Ertrag weit über die meiſten
Erwartungen hinaus und erwies ſich als voller Erfolg. Was die
Qualität anlangt, wurden in manchen Lagen Moſtgewichte von
weit über 90 Grad nach Oechsle feſtgeſtellt.
Pferdemuſterungen auf dem Lande.
Eine Erinnerung an die Vor= und Nachkriegszer!
Lpd. Die nach Erringung unſerer Wehrfreiheit je
allenthalben ſtattfindenden Pferdemuſterungen für die A.
wecken Erinnerungen an die Sommertage des Jahres
die Bauern und ſonſtigen Pferdebeſitzer all” ihre ſchömo
Oldenburger, Oſtpreußen, Holſteiner oder Belgier, die
respferde ausgemuſtert waren, wehmütigen Herzens an
her beſtimmten Sammelſtellen ablieferten. Als treue, us
liche Kameraden unſerer Feldgrauen halfen ſie dann mi
und Weſt, in Nord und Süd. Sieg auf Sieg an die
Fahnen zu heften. Was die Kriegspferde an Entbehrurg
Strapazen mitzumachen hatten, weiß nur der Frontſolda
wenige von den Tieren, die 1914 mit ins Feld rückten.
1918 zurück. Kaum aber hatten nach Kriegsende die
Pferdebeſitzer mit großer Mühe ihre Tiere wieder here
tert, und brauchbare Helfer aus ihnen gemacht, mußt
wiederum dem Vaterland geopfert werden. Die feindlich
miſſionen fuhren im Lande herum und ſuchten bei den zu
des Jahres 1920 angeſetzten Pferdemuſterungen die beſte
als Wiedergutmachungsobjekte zur Ablieferung heraus.
Dank des geſunden und arbeitsfreudigen Sinnes de
wirtſchaft ſowie der Regierungsmaßnahmen zur Förden
Pferdezucht iſt es nach Ueberwindung zahlreicher Schwie
wieder gelungen, einen Pferdeſtamm heranzuziehen, der
Landwirtſchaft alle Ehre macht. Man kann bei den geg
gen Pferdemuſterungen feſtſtellen, daß ſich die meiſten
geführten Tiere in guter Form befinden. Man ſieht ihne
die Sorgfalt an, die man ihnen angedeihen läßt. Troz
mender Motoriſierung hat ſich das Pferd nicht verdränge
und auch in Zukunft wird man es wohl, niemals en
können.
Erbach i. O., 25. Okt. Um den Eltern von unber
Kindern mit Wachstumsſtörungen die Möglichkeit zu geb.
Kinder unentgeltlich beraten zu laſſen, findet am Mittw
30. Oktober 1935, vormittags 9 Uhr im
Kreiskrankenhau=
bach auf Veranlaſſung der Bezirksfürſorgeſtelle eine 5
beratungsſtunde ſtatt. Die Beratungsſtunde, die von jeß
in Anſpruch genommen wurde und ſich als eine ſegensrei
richtung erwieſen hat, ſteht unter der fachmänniſchen Leit=
Herrn Dr. Kohlſchütter in Darmſtadt.
Cg. Reinheim. 24. Okt. Filmvorführung. Im
heimer Tonfilmhaus (Seubert Wwe.) hatte für den S
Abend die NSDAP. mit ihren Gliederungen eine Film
rung veranſtaltet, zu welcher auch die übrige Bevölkerun
laden war. „Die Saat geht auf” betitelt, rollte ſich ein
ſchickſal auf und machte nachhaltigſten Eindruck auf die A
den. Auch die Filmporführung von den Vorveranſtaltung
=übungen für die Olympiade, die ſo viel turneriſches un
liches Können vor die Augen zauberte und damit zur F
rung aufrief, geſundes Volkstum durch vernünftige Köx
lung zu ſchaffen, war von größtem Intereſſe.
Fe. Reichelsheim, 24. Okt. Der geſtrige Ferkelmarkt
70 Ferkeln beſchickt, die auch alle abgeſetzt werden konnt
die Kartoffelernte in hieſiger Gegend mit gut bezeichnet W
kann, werden doch noch mehr Ferkel eingelegt, als erwarten
In drei bis vier Monaten dürfte die Fettſchweineknappk
hoben ſein. Bezahlt wurden für vier Wochen alte Tiere Mar
Mark und bis ſechs Wochen alte Tiere wurden bis 86 MäxGwd
zahlt. Am 6. November iſt noch einmal ein Hauptferkelmatzo
am 20. November der Schlußmarkt der diesjährigen Ferke,Nppieial
in Reichelsheim.
Ag. Lindenfels, 24. Okt. „Auf zur Odenwal I6 Ka
nach Lindenfels”, ſo müßten am Sonntag und Mom
Schilder beſchriftet ſein von allen Verkehrswagen, die
vo=
ren benachbarten Städten ſchon am Samstag abend die Ad K0I
endler, und am Sonntag, den 27., und Montag, den 28. Lu
die „Kerwegäſt” heraufbringen werden. Denn ein Beſuch
A
denfels lohnt immer.
Ay. Könia i. O. (Stahlbad), 24. Okt. Im Gmein
wurde folgendes beſchloſſen: Die Bürgerſteuer für 1936 wiHBR
im Vorjahre. mit 300 vom Hundert des Reichsſatzes erhobn.—
Ausſchachtungsarbeiten zur Erweiterung des Kanalnetzes
Friedrich=Straße. Jahn=Straße, Philipp=Schmunk=Straße
Waldſtraße werden Maurermeiſter Simon Waſſum über-M M
Die erforderlichen Rohrlieferungen hierzu erhält Maurer)
Schwinn. Die Anſchlußleitungen der einzelnen Häuſer zum
netz ſollen von Spenglermeiſter und Inſtallateur Deitrich / O
führt werden. Mit der von der höheren Baubehörde neu
legten Baufluchtlinie in der Adolf=Hitler=Straße (PrormlſMe
ſtraße Höchſt i. O.—Erbach i. O.) iſt der Gemeinderat einr.4—
den, jedoch mit dem Vorbehalt, daß gewiſſe Härten bei Gudan
abtretungen durch Geländeerſatz oder entſprechende Entſchäu
ausgeglichen werden. Der Rat nimmt Kenntnis von Vel
veru
lungen mit der Heag, wonach dieſe bereit iſt, die Starkſtan
tung aus dem Baugelände am ſog. Genſertberg (nördlich/Wiebüärkn
Lien) zu verlegen. Nachdem das beſagte Gelände zu Bau= dem erweiterten Ortsbauplan erſchloſſen werden ſol.
die Beſeitigung dieſes Hinderniſſes unbedingt
notwendig=
vom Forſtamt König vorgelegte Waldwirtſchaftsplan 1938.
genehmigt. Der zum 2. Beigeordneten vorgeſchlagene Bauer//V
Koch 1. wurde durch die Behörden beſtätigt und wird
kommenden Gemeinderatsſitzung verpflichtet werden.
Dk. Finkenbach. 24. Okt. Am Sonntag nacht
ereigns=
auf der hieſigen Straße ein zweites Motorradunglück, bei durhluetenſtr
Soziusfahrer ſchwer verletzt wurde. — Nach ſtatiſtiſchen El
lungen halten ſich über Sommer im hieſigen Tale die rn
Schwalben auf; dies dürfte ſicherlich manchen Naturfreum
tereſſieren
Dp. Hähnlein, 24. Okt. Nachdem die Feier der hieſigen M9
weihe durch den evidemieartig aufgetretenen Scharlach in
geſtellt war, iſt dieſe Krankheit jetzt ſo zurückgegangen, da
Abhaltung am kommenden Sonntag nichts mehr im Wege=! Ne0
Em. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 23. Okt. Uebungl Jahlie
Kreiskolonnenabteilung Heppenheim desE) ich
ſchen Roten Kreuzes. In Birkenau kamen über 200
täter und etwa 30 Samariterinnen der Kreiskolonnenabt A Eh
Heppenheim zuſammen, um unter Leitung des Provinzial / berde
teurs und Kreiskolonnenführers, Dr. Simmet=Birkenau. vo. dgien
Inſpekteur des Deutſchen Roten Kreuzes, Generalſtabsars
Brekle beim Wehrkreiskommando in Kaſſel, einen Beweis / ohen
Könnens abzulegen. Vom heſſiſchen Landesmännerveref ieſo
Darmſtadt waren der ſtellvertretende Präſident, Polize d Frellg
a. D. Schröder, und der Landeskolonnenführer, Haupr; imſ
Lotheißen, zugegen. Aus dem Kreis hatten ſich neben
dem-
ſitzenden des Kreismännervereins, Kreisdirektor Nanzhed dan
heim. die Kreisführerin des Alice=Frauenvereins, Frau Ge/ ge
Stieh=Heppenheim, ſowie die Vertreter der Partei, der Ge”
den und der Feuerwehr eingefunden. Nach der Beſichtigung”
eine Geländeübung auf der Strecke nach Reiſen ſtatt, die die=n
wirkenden vor eine Aufgabe im großen Rahmen ſtellte. Es=4
60 (von der SA. geſtellte) durch höhere Gewalt verſchieder”
Verletzte, die in Feld und Wald zerſtreut lagen, zu bergeik!
dem Hauptverbandsplatz im „Corneliusheim” zuzuführen.
Mitglieder der Kreiskolonne entlediaten ſich ihrer Aufgabe mu
lichſt und in vorbildlicher Weiſe. Oberſt Schröder und Ge—*
ſtabsarzt Dr. Brekle waren des Lobes voll über die glam
Verfaſſung der Kreiskolonnenabteilung, die mit eine der
ſei. Anſchließend erfolgte die Ueberreichung der Auszeichn
borde für fünf= und mehrjährige Dienſtzeit an 20 Sanitäte.”
ner. Die Beſcheinigung für beſtandene Gruppenführerpin/?
erhielten vier Kameraden.
Am. Biebesheim 23. Okt. Am Samstag, den 26. d. M
det durch die NS. Gaufilmſtelle in Verbindung mit der
„Kraft durch Freude” eine Filmvorführung ſtatt. Es läuſ.
Film „Der ſchwarze Jäger Johanna‟. Der Beſuch der Nera”
tung wird dringend empfohlen. Die Eintrittspreiſe ſinh.—n
meſſen gehalten. Der Landwirt Adam Weinmann hatte
geſtern ein großes Mißgeſchick. Seinem Zugpferd w.Au
von einem anderen Pferd das linke Vorderbein zerſchlage=” .
daß das Tier notgeſchlachtet werden mußte.
Eb. Langen, 23. Okt. Den Verletzungen erle aſ.
Der 27 Jahre alte Karl Rhein von hier, der Anfang 923 um
einem Motorradunfall in der Nähe von Offenbach ſchwer
worden war, iſt jetzt nach fünfmonatigem Krankenlager im n
WidEnan
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Oberreallehrer i. R.
in wir unſeren herzlichſten Dank.
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Frau Hofmann hängt mit ihrem Mädchen Wäſche
auf. Plötzlich zeigt das Mädchen auf die Wäſche
im Nachbargarten: Komiſch, wie dieſe Wäſche grau
ausſieht gegen unſere Wäſche. Dabei haben ſich
die Leute ſo abgeplagt!-Ja, ſagt Frau Hofmann,
es kommt bei der Wäſche nicht bloß auf die Arbeit
auf das Rubbeln und Reiben an. Hauptſache iſt,
daß auch alles Fett und Eiweiß herauskommt.
Denn gerade die Hautausſcheidungen, z. B. der
Schweiß, halten den Schmutz feſt. Unſere Wäſche
iſt deshalb ſo rein und klar, weil Burnus ſchor
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 294
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 25. Oktober
Hianerpraftdenr Goring wvergau Generätferoiarſchan
v. Mackenſen die Domäne Brüſſow als Erbhof.
Im Namen des Führers und Reichskanzlers übergab Miniſterpräſident General Göring am
Diens=
tag dem Generalfeldmarſchall v. Mackenſen die ehemalige preußiſche Domäne Brüſſow im Kreiſe
Prenzlau als Erbhof. Die Schenkungsurkunde hebt hervor, daß mit dieſer Schenkung das deutſche
Volk dem älteſten Feldherrn des Weltkrieges und hervorragenden Soldaten ſeinen Dank abſtatten
will. Man ſieht auf unſerem Bilde Miniſterpräſident Göring bei der Verleſung der Schenkungs=
(Weltbild=M.)
urkunde.
Reich und Ausland.
Geheimral Reinhold Seeberg †.
Berlin. Im Alter von 76 Jahren ſtarb am
Mittwoch auf ſeinem Landſitz in Ahrenshoop
Reinhold Seeberg, Profeſſor an der
Univer=
ſttät Berlin, Direktor des Inſtituts für
Sozial=
ethik, Ehrendoktor aller Fakultäten und Inhaber
des Adlerſchildes des Deutſchen Reiches.
Mit ihm iſt einer der bedeutendſten
evangeli=
ſchen Theologen der Gegenwart dahingegangen,
ein Mann, deſſen Name nicht nur im Bereich der
theologiſchen Wiſſenſchaft, ſondern darüber hinaus
auch im kirchlichen, ſozialen und politiſchen Leben
ein Programm bedeutete. Von Geburt Balte,
begann Reinhold Seeberg ſeine akademiſche
Lauf=
bahn als Privatdozent in Dorpat. Nach
zehn=
jähriger Wirkſamkeit in Erlangen wurde er 1898
nach Berlin berufen, wo er bis zu ſeinem
Aus=
ſcheiden aus dem Amt den Lehrſtuhl für
ſyſtema=
tiſche Theologie inne hatte. Die hervorragendſten
Zeugniſſe für den reichen Ertrag ſeiner
wiſſen=
ſchaftlichen Lebensarbeit ſind ſein vierbändiges
Lehrbuch der Dogmengeſchichte und ſeine
zwei=
bändige „Chriſtliche Dogmatik‟. Die natürliche
Anziehungskraft ſeiner warmherzigen
Perſönlich=
keit und ſeine leidenſchaftliche nationale Haltung,
die er beſonders während ſeines Rektorats in den
Jahren 1918/19 bewies, ſicherte ihm das
beſon=
dere Vertrauen der Studentenſchaft. Die Rede,
die er damals zum Gedächtnis der Gefallenen
hielt, iſt, wie ſeine Langemark=Rede vom Jahre
1928, noch heute in Erinnerung. Von ihm ſtammt
auch die wuchtige Inſchrift am
Gefallenendenk=
mal der Berliner Univerſität.
Zu ſeinem 75. Geburtstag wurde ihm der
Adlerſchild des Deutſchen Reiches verliehen, deſſen
Rückſeite die Widmung trägt „Dem deutſchen
Gottesgelehrten‟. Das Handſchreiben des
Reichs=
präſidenten von Hindenburg, das ihm damals
überreicht wurde, würdigte ihn als Gelehrten
von Format.
Zum Tode von Geheimrat Dr. R. Seeberg iſt
bei dem Sohne des Verſtorbenen folgendes
Bei=
leidstelegramm des Führers und Reichskanzlers
eingegangen: „Zu dem ſchweren Verluſt, den Sie
durch den Tod Ihres Herrn Vaters, des um die
deutſche theologiſche Wiſſenſchaft hochverdienten
Prof. Reinhold Seeberg, erlitten haben, ſpreche
ich meine aufrichtige Anteilnahme aus. Adolf
Hitler.”
Chronik des Tages.
Der Großrundfunkſender Langenberg (
Rhein=
land), eſſen Funkturm bekanntlich am 10.
Ok=
tober infolge eines Unwetters einſtürzte, arbeitet
ſeit dem 24. Oktober, 6 Uhr, wieder mit ſeiner
normalen Leiſtung von 100 Kilowatt.
In einem Wohnhaus in Berlin=Zehlendorf
ereignete ſich am Donnerstag früh eine ſchwere
Benzinexploſion. Als eine 37 Jahre alte Frau
in der Küche ihrer im Erdgeſchoß liegenden
Woh=
nung eine Anzahl Kleidungsſtücke mit Benzin
rei=
nigte, ſammelten ſich Gaſe, die wahrſcheinlich
durch das Herdfeuer zur Exploſion gebracht
wur=
den. Die Frau wurde durch eine Stichflamme
ge=
troffen und brach mit ſchweren Brandwunden
zuſammen.
Mittwoch nachmittag traf der Hamburger
Dampfer „Adriana” der Reederei A. Kirſten in
Holtenau mit der Beſatzung des finniſchen
Seg=
lers „Regina” an Bord ein. Die „Regina” war
in der Nacht zum Dienstag 25 Seemeilen nördlich
von Bornholm von der „Adriana” brennend
an=
getroffen worden.
Die ſchweren Unwetter, die ſeit Tagen über
ganz Europa wüten, haben auch Italien ſchwer
betroffen. Heftige Stürme und anhaltende
Re=
gengüſſe herrſchten ſeit Tagen in ganz Italien.
Beim Kap Miſenum, bei Neapel, erlitt ein
Salz=
dampfer von 100 Tonnen Schiffbruch. Vier Mann
von der fünfköpfigen Beſatzung kamen in den
Wellen um.
Ein Dorf brennl..."
In dem großen Banater Dorf Bakowa, einer
ſchwäbiſchen Siedlung, iſt ein verheerendes Feuer
ausgebrochen. Seit mehr als 24 Stunden wüten
die Flammen, und bislang ſind über 100 Häuſer
ſchon abgebrannt. In einem Haus des
langge=
ſtreckten Dorfes brach aus noch unbekannten
Gründen ein Brand aus, der ſich nach der
mona=
telangen Trockenheit, die in dieſer Gegend
ge=
herrſcht hatte, und bei dem großen Waſſermangel
mit einer unheimlichen Geſchwindigkeit über das
ganze Dorf verbreitete. In wenigen Stunden
ſtanden ganze Straßenzüge des ſtattlichen Dorfes
in hellen Flammen. Aus den Nachbardörfern,
und ſogar aus dem weit entfernt gelegenen
Te=
mesvar, eilten die Feuerwehren und alle
arbeits=
fähigen Männer herbei, um zuſammen mit den
betroffenen Bauern aus Bakowa den Kampf
ge=
gen die wütenden Elemente aufzunehmen. Doch
das Waſſer war knapp, und ſo vermochte
Men=
ſchenhand nur wenig gegen die Wucht des
Flam=
menmeeres auszurichten. Die Löſcharbeiten
ge=
ſtalten ſich ungemein ſchwierig. Es beſteht die
große Gefahr, daß das ganze Dorf ein Raub der
Flammen wird. Unter den Bauern iſt
erklär=
licherweiſe eine Panik ausgebrochen. Die
Bevöl=
kerung gerade dieſes Dorfes war ſehr
wohl=
habend, und ſo geht der angerichtete Schaden in
die vielen Millionen.
Kakaſtrophale Wolkenbrüche
über Bulgariſch=Mazedonien.
Sofia. Ueber einen Teil von Bulgariſch=
Mazedonien gingen am Mittwochabend und in
der vergangenen Nacht ſchwere Wolkenbrüche
nieder, die große Schäden anrichteten. In der
Ortſchaft Simitli überſchwemmten, zwei in den
Fluß Struma mündende Gebirgsbäche, die in
kurzer Zeit meterhoch anſchwollen, ſämtliche
Straßen. Zahlreiche Brücken, Häuſer, Scheunen
ind Stallungen wurden von den Fluten
fortge=
riſſen. Die Eiſenbahnlinie nach Petriſch iſt
ſtel=
lenweiſe weggeſchwemmt und mußte außer
Ver=
kehr geſetzt werden. Sämtliche
Fernſprechlei=
tungen ſind unterbrochen.
Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat
das nächtliche Unwetter auch viele Menſchenleben
gefordert, deren Zahl noch nicht feſtſteht. Vierzig
beim Straßenbau beſchäftigte Arbeitsloſe, die in
einem Lager bei Simitli untergebracht waren,
wurden in der Nacht von dem Sturm überraſcht
und zum größten Teil davongetragen. Nur zehn
Arbeiter konnten der Kataſtrophe entgehen.
Bis=
her ſind 17 Leichen geborgen worden, während
das Schickſal der übrigen 13 Arbeiter noch
unge=
wiß iſt. Man befürchtet daß ſie umgekommen ſind.
Die Regierung hat Militär und
Bergungs=
kolonnen, in das Unglücksgebiet entſandt. Das
Ausmaß der Verwüſtungen iſt noch nicht zu
über=
ſehen. Zahlreiche Familien ſind obdachlos
ge=
worden. Die Sachſchäden ſind überaus groß.
Weitere Nachrichten aus dem
Ueberſchwem=
mungsgebiet von Bulgariſch=Mazedonien
beſtä=
tigen die Richtigkeit der erſten Meldung über die
furchtbaren Folgen der
Ueberſchwemmungskata=
ſtrophe, die in der Nacht zum Donnerstag vor
allem die Ortſchaft Simitli heimgeſucht hat. Die
Einwohner des Dorfes, wie auch die Inſaſſen des
Arbeitslagers wurden während des Schlafes von
der Kataſtrophe überraſcht, was auch die hohe
Zahl der Todesopfer erklärt. Bisher ſind 17
Leichen geborgen worden. Man befürchtet, daß
ſich die Zahl der Toten noch weiter ſtark erhöhen
wird, da noch 13 Perſonen, alles Inſaſſen des
Arbeitslagers, vermißt werden.
In Südweſtſinkiang ſind der Beulenpeſt mehrere
tauſend Menſchen zum Opfer gefallen. Die
Re=
gierung hat der Anſtellung ſowjetruſſiſcher Aerzte
in den Krankenhäuſern zugeſtimmt, bis
chine=
ſiſche Aerzte eintreffen.
Oer franzöſiſche „Lindbergh=Fal
Die Leiche des Opfers gefunden
A. S. Das Verſchwinden — heute kann man
mit Sicherheit ſagen: die Ermordung — der
kleinen Nicole Marescot in Chaumont, durch die
vor einem halben Jahr ganz Frankreich in
Auf=
regung verſetzt worden iſt, wurde allgemein als
ein „franzöſiſcher Fall Lindbergh” bezeichnet, da
die Begleitumſtände ſich in ganz auffallender
Weiſe mit denen bei der Entführung des Kindes
des berühmten Fliegers decken. Jetzt iſt die
all=
gemeine Erregung über dieſen geheimnisvollen
Entführungs= und Mordfall, der bereits in
Ver=
geſſenheit geraten war, wieder mächtig angefacht
worden, denn durch einen blinden Zufall wurde
die Leiche des Mädchens, nach der Tauſende von
Menſchn tagelang umſonſt geſucht hatten, genau
an der Stelle entdeckt, an der man von Anfang
an den Schauplatz des Verbrechens vermutet
hatte.
Am Nachmittag des 19. April war aus
Chau=
mont das 4½jährige Töchterchen des Majors und
Bataillonskommandanten Marescot du Thileul,
das die Mutter noch kurz vorher im Garten hatte
ſpielen ſehen, verſchwunden. Die geſamte
Poli=
zei, die Gendarmerie und die Garniſon, ja, faſt
die ganze Bevölkerung des Städtchens machte ſich
auf die Suche. Zwei, drei Tage vergingen, ohne
daß eine Spur von dem verſchwundenen Kind
ent=
deckt werden konnte. Mittlerweile hatten ſich
mehrere Zeugen gemeldet, die einen jungen
Mann geſehen hatten, der, ein kleines, blondes
Mädchen an der Hand haltend, einem Wäldchen
in der Nähe des Suize=Baches zuſtrebte.
Zu=
gleich ſagte ein Gendarm aus, er habe am Abend
des 19. April in der Nähe dieſes Wäldchens
einen verdächtigen Landſtreicher angehalten, ihn
aber nach Prüfung ſeiner Papiere wieder
frei=
gelaſſen, da ihm von dem Verſchwinden der
kleinen Nicole noch nichts bekant geweſen ſei. Da
ſämtliche Zeugen eine genaue und
übereinſtim=
mende Beſchreibung des als Täter in Betracht
kommenden jungen Mannes geben konnten,
dauerte es nicht lange, bis die Polizei ihn
ver=
haftete. Der mutmaßliche Entführer hieß Gabriel
Soclay, wohnte nicht weit vom Haus des Majors
entfernt und hatte mit ſeinen 28 Jahren bereits
fünf Vorſtrafen aufzuweiſen, von denen er die
letzte, acht Jahre Gefängnis wegen ſchweren
Dieb=
ſtahls, eben erſt in der Strafanſtalt Melun
ver=
büßt hatte. Dem Gericht erſchienen die Indizien
gegen Soclay, der hartnäckig leugnete,
ſchwerwie=
gend genug, um ihn wegen Kindesraubs unter
Anklage zu ſtellen. Denn der Verbleib der kleinen
Nicole konnte, obwohl der verzweifelte Vater zu
berühmten Wünſchelrutengängern ſeine Zuflucht
nahm und ſogar aus Genf einen bekannten
De=
tektiv mit ſeiner Polizeihündin kommen ließ, nicht
aufgeklärt werden.
Der Zufall kam der Polizei zu Hilfe um dieſes
Rätſel aufzuklären. Genau ſechs Monate nach dem
Verſchwinden des Mädchens pflügte ein Bauer in
der Nähe des Wäldchens, das damals von vielen
tauſend Menſchen durchſucht worden war ſeinen
Acker. Um den ermüdeten Pferden eine
Ruhe=
pauſe zu gönnen, drang er auf der Suche nach
den dort wachſenden Pilzen in das Gehölz ein.
Plötzlich wurde ſeine Aufmerkſamkeit durch
einen mitten im Dornengeſtrüpp aufgehäuften
Steinhügel erregt. Tiere des Waldes hatten
offenbar einige Steine des Hügels beiſeite
ge=
ſchafft und ſo konnte der Bauer zwiſchen dem
Ge=
ſtein einen Fetzen roten Stoffs und einige
Knochenreſte wahrnehmen. Dieſer Fund rief in
dem Bauern die Erinnerung an das
Verſchwin=
den der kleinen Nicole wach, und daher
benach=
richtigte er in aller Eile die Polizeibehörde von
Chaumont. Bei der Unterſuchung erwies ſich der
Hügel tatſächlich als der Grabhügel des
ver=
ſchwundenen Kindes. Unter den Steinen fand
man, von Kleiderreſten umhüllt, die Ueberreſte
des Mädchens, die aus wenig mehr als dem
Ske=
lett beſtanden. An der zertrümmerten
Schädel=
decke hafteten noch einige blonde Haare, und in
ihnen ſteckte der Schildpattkamm, den Nicole am
Tage ihres Verſchwindens getragen hatte. Auch
die Kleiderreſte ließen keinen Zweifel nu
ſtehen: man hatte die Reſte des verſchwun
Kindes vor ſich. Ein herbeigerufener Arz
tigte, daß es ſich um die Ueberreſte eine
bis fünfjährigen Mädchens handle, deſſe
vor etwa einem halben Jahr eingetreten /
Wider Erwarten erfolgte bei der Geg
ſtellung von Scolay mit der Leiche kein Ce
nis des Verhafteten. Dieſer beteuerte bleih
mit größter Beherrſchung, ſeine Unſchuld.
zu dem auf der Straße wartenden Wagen
geführt wurde, mußte er von der Gend a
gegen die Wut der tauſendköpfigen Volk/
geſchützt werden, die lärmend ſeine Hinnd
forderte und ihn zu lynchen drohte.
Der Vater der kleinen Nicole, der
phiſch aus Le Havre herbeigeholt worden
brach im Leichenhaus am Sarg ſeiner Tochig
ſammen. Er hatte immer noch die Hoffnund
hegt, daß ſein entführtes Kind eines
Tage=
dergefunden würde. Der Vater hat nicht 1c
ringſten Zweifel, daß Soclay der Mördeſ
Man erwartet jetzt geſpannt den Ausga/
Prozeſſes.
Der Tod des Zarenmörders
* Unlängſt verunglückte bei einem Autr.
menſtoß in der Nähe von Moskau ein h/
Beamter der Sowjets, Wladimir Jakolen.
verbrannte unter den Reſten ſeines bei der
ſammenſtoß explodierten Wagens. Wie ein
ſchauer Zeitung berichtet, war dieſer ehen
GPU.=Funktionär Jakolew aber einer der
mörder, der an der Ermordung der Zarenf
in Jekaterinburg ſeinerzeit hervorragend bei
war. Er iſt jetzt der dritte der Zarenmörde
eines unnatürlichen Todes geſtorben iſt. 2
ſpricht das Warſchauer Blatt denn auch der
dacht aus, daß Jakolew nicht einem Unglück
ſondern wahrſcheinlich einem Attentat zum
gefallen iſt. Von den beiden Mittätern;
lews, Miedniedwied und Wojskow, uu i„
Miedniedwied bekanntlich im Jahre 1919 a.) Fri ſaute
fehl des Gegenrevolutionärs Admiral KoMecu
dem er in die Hände gefallen war, ſtandrch ;, ſatte
erſchoſſen. Und Woiskow wurde im Jahre vn
das Opfer einer Kugel des Emigranten
Kowerda, als er in der Warſchauer Geſand))Azmre
amtierte. Der Haupttäter von Jekateri=0
Swiedlow, lebt auch nicht mehr. Allerdir” y; datte
er eines natürlichen Todes geſtorben. ſoſche g
Swierdlow hat ſeinerzeit den Mordbefehl /yr beſgf
die Zarenfamilie erlaſſen, und Woiskow halt/R,
ſeine Anordnung die Leichen der Zarenfchſzſwinden
verbrannt.
Verheerende Waldbrände
im ſüdlichen Kalifornien.
In verſchiedenen Teilen des ſüdlichen
fornien wüten verheerende Waldbrände, di
infolge der ſtarken Winde immer weiter aus)
ten. Der Schaden in den Waldbeſtänden iſt
rieſengroß. Auch mehrere Wohnhäuſer ſowül
Sanatorium fielen den Flammen zum Opfe
dem Brande des letzteren kam ein Kranka
den Flammen um, während die 60 übrigem
ſaſſen des Sanatoriums gerettet werden kornt
Mehrere Ortſchaften ſind ernſtlich bedroht.
In der Nähe von Los Angeles ſind 47
Straßenbau beſchäftigte Sträflinge und eine?
zahl Cowboys, die mit ihren Viehherden von) *
in der Umgebung ausgebrochenen Waldbräd allek=d
auf der Flucht waren, von den Flammen en Hör
ſchloſſen worden. Rettungskolonnen verſtW S huse
mit Gaswasken bewaffnet, den Eingeſchloſſſne Käung
Hilfe zu bringen.
Die Stadt Los Angeles ſelbſt iſt von ried
Staub= und Sandwolken bedeckt. Bisher ſind WN.,4
hundert Wohnhäuſer niedergebrannt, daru/i/ mshs
40 Luxusbeſitzungen im eleganten Villenvict
Ueber 250 Perſonen haben, Brandverletzu gucfz
erlitten und mußten in die Krankenhäuſer e cliheltsn
liefert werden. Der Schaden wird bisher /
über eine Million Dollar geſchätzt.
Rieſenbrand auf dem ikalieniſchen Luxusdampfer „Auſonk
Bei der Einfahrt in den Hafen von Alexandrien brach auf dem italieniſchen Luxusdampfer „Am
nia” ein gewaltiger Brand aus. Obwohl ſofort eine großzügige Löſchaktion durchgeführt wurde.
der ſich auch engliſche Kriegsſchiffe beteiligten, mußte das Schiff auf den Strand geſetzt werde.
Das Schiff iſt verloren. Alle Paſſagiere wurden unverſehrt geborgen, während zwanzig Mitglie—
der Beſatzung ſchwere Brandwunden erlitten.
(Scherl=Bilderdienſt=M.A
kütrag, 25. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 294 — Seite 9
PAP
8 Hes Grauens:
Die Eishöhle.
em der Himalaia zürnt...
V.
ſſe zeigte plötzlich auf ihn und ſchrie unbeherrſcht:
rylor hat Schuld daran. Dieſer Narr, Warum mußte er
u ſolch hölliſches Wagnis ſtürzen. Oh, man ſollte ihn .!"
ſabel ſah White an, als habe ſie plötzlich in das Geſicht
Meduſa geblickt.
ch ſprang vor und ſagte zu White:
Aenn Sie noch ein Wort reden, ſo bekommen Sie es mit
zu tun .
Ec zeigte ihm drohend die Fauſt, und der Mann knickte ganz
Ah zuſammen.
ſetzte ſich wieder auf die Trümmer und heulte weiter wie
Ind.
ch wandte mich verächtlich von ihm ab.
Mel tat mir furchtbar leid . . . die Tränen liefen ihr über
ſeſicht, aber ſie ſagte kein Wort.
anz plötzlich aber trat ſie auf mich zu und drückte mir die
ſagte kein Wort dazu, aber ich verſtand ſie auch ohne
Todeskandidaken ...
nſere Lage war ſo, daß wir alle ohne weiteres als
Todes=
ſtaten gelten konnten.
ſie Inſtrumente waren zwar alle zertrümmert, aber ich
nwdoch an, daß wir uns in einer Höhe von mindeſtens 6000
in befinden mußten.
us Flugzeug war auf einer Eisfläche zertrümmert, die
aus=
ne eine große Eiswieſe, aber ſie wurde eingeſchloſſen von
ätögen Eiswänden.
u einzelnen Stellen ſtiegen Zinnen wie Kirchtürme auf.
Eünd auch einen Abſturz, der ſo jäh in die Tiefe ging, daß ich
mn Haar heruntergeſtürzt wäre, denn mir wurde bei der
utnlichen Tiefe, in der nichts als graue Wolken zu ſchwimmen
ſiten, ſo ſchwindlig, daß mir die Beine verſagten.
r. Taylor hatten wir beerdigt.
Air hatten ihn in eine Eisrinne gelegt und ihn mit Eis
iin (hnee bedeckt.
c hatte ein kurzes Gebet geſprochen, Percy White hatte
lrtm und verbiſſen abſeits geſtanden und Mabel hatte
tränen=
stidie Höhe des grauſamen Berges geſtarrt.
üt waren Gefangene des Berges!
uis ſollten wir tun?
At hatten weder eine alpine Ausrüſtung noch überhaupt
zbelche alpinen Kenntniſſe.
11 beſaßen einige Eispickel, einige Seile, aber das ſind
rſeVaffen, um einen grauſamen Rieſen wie den Himalaja
lihrwinden.
Dm Himmel ſei nur Dank, daß wir Konſerven, Proviant
dr een Kocher beſaßen.
12s hatten wir wenigſtens aus dem Bruch des Flugzeuges
kenu gerettet.
Ar mußten den Abſtieg wagen.
Von RICHARD RICHTER
Keiner von uns dreien aber hatte auch nur die geringſte
Hoffnung, daß es uns gelingen würde, wieder hinabzukommen.
Wir brauchten nur auf die gigantiſchen Eismauern rings um
uns zu blicken.
Wir brauchten nur einen Blick in die Tiefe der Eisſchluchten
zu werfen, die auf unſerem Wege lagen, um eigentlich von der
Ausſichtsloſigkeit unſerer Rettung überzeugt zu ſein.
Trotzdem . . . ſolange der Menſch atmet, kämpft er um ſein
Leben, und wenn dieſer Kampf auch ausſichtslos erſcheint . . .
der erſte Tag ..."
Am erſten Tag hatten wir ſchönes Wetter.
Wir ſeilten uns aneinander und verſuchten einen Weg
ab=
wärts zu finden.
Aber dieſer Weg war ein Weg der Hölle.
Wir glitten aus, fielen, ſtolperten, riſſen uns gegenſeitig in
Spalten.
Wir hatten ja keine Erfahrung mit der Kletterei.
Dazu hatten wir keine genagelten Schuhe.
Nein, die erſten Stunden waren verzweiflungsvoll, und
trotz=
dem kamen wir weiter
Aber immer wieder packte uns völlige Verzweiflung, wenn
ganz plötzlich vor uns eine Eismauer auftauchte, über die
hin=
wegzukommen uns ganz unmöglich erſchien.
Wir lernten ſchließlich Treppen in dieſe Eismauern zu
ſchla=
gen und ſie ſo zu überwinden.
Mabel war tapfer und mutig.
Trotzdem es für ſie als Frau eine geradezu unheimliche
An=
ſtrengung bedeutete, biß ſie die Zähne aufeinander und hielt
tapfer durch .
Anders Mr. White . ..
Jetzt zeigte es ſich, daß White wirklich nichts als ein
Bra=
marbas geweſen war.
Er hatte weder Kräfte noch Ausdauer noch war er geſchickt.
Er war derjenige von uns, der am häufigſten ſtürzte, er war
auch derjenige, der am meiſten wimmerte und ſtöhnte.
Es war kaum mit anzuhören.
Einmal warf er ſich an die Erde und weigerte ſich
über=
haupt, weiter zu gehen.
Er ſchrie: „Ihr Narren! Es iſt ja doch alles zwecklos . . .
Wochen würde unſer Marſch in die Tiefe dauern, und das wird
keiner von uns durchhalten. Beſſer, man bleibt hier liegen und
ſtirbt. Was ſollen wir uns noch quälen . .. was ſollen wir noch
kämpfen . es iſt ja doch alles vergebens . . ."
Mabel hatte vielleicht doch Mitleid mit ihm, und ſie redete
ihm gut zu.
Aber je mehr Mabel auf ihn einredete, deſto bockiger
wurde er.
„Nein, ich bleibe hier liegen . . .!"
Ich machte Mabel ein Zeichen.
„Gut! Wir können ihn ja nicht zwingen! Seilen wir ihn ab
und verſuchen wir allein weiter zu kommen . . .!"
Kaum aber ſah White, daß es uns ernſt zu ſein ſchien, ihn
hier zurückzulaſſen, als er aufſprang und jammerte:
„Habt Ihr denn kein Herz, mich hier allein ſterben zu
laſſen
Wir marſchierten alſo mit White weiter.
Er ſagte kein Wort mehr. Die Lektion hatte gut getan.
Dann aber kam der Abend.
Es begann zu dunkeln . . .! Was nun? Wo ſollten wir
ſchlafen? Wir beſaßen kein Zelt .. keine Ichlafſäcke, keine
Decken ... nur einige Stück Perſenning vom Flugzeug her.
Schrecklich war es, als die Dunkelheit ſich herabzuſenken
be=
gann.
Wie dieſe ſchrecklichen grauen Schatten auf dem Schnee
wuch=
ſen und wuchſen.
Wie plötzlich die Eistore dunkel und geheimnisvoll wurden.
Zinnen und Grate wurden zu rieſigen vorſintflutlichen
Tie=
ren, die bösartig zu uns herüberſahen.
Wände eben noch glänzend, jetzt auf einmal dunkel und
ſchwarz.
Nein, wir konnten uns auch nicht mehr weiterſchleppen.
Wir waren völlig am Ende unſerer Kräfte.
Außerdem konnten wir jetzt jeden Augenblick in irgendeine
Spalte oder Schlucht fallen, in deren Tiefe wir zerſchmettert
wären.
Nach langem Suchen fanden wir ſchließlich eine Eisgrotte.
Wir waren von den Anſtrengungen ſo erhitzt, daß wir nicht
ein bißchen froren.
Das kam erſt ſpäter . . .
Wir kochten Tee und aßen einige Konſerven.
Die Stimmung war natürlich mehr als traurig.
Mabel dachte an ihren Vater und wandte ſich von dem Licht
unſerer Notlampe ab, damit wir die Tränen nicht ſehen ſollten.
Jetzt konnte ſie weinen . . .!
Percy White war überlaunig und verzweifelt.
Er knurrte immer wieder: „Was ſoll die Schinderei . . . das
iſt ja doch alles zwecklos . . .
„Sie können ja hier bleiben!” ſagte ich wieder kühl.
Da ſchwieg er und machte ſich ſein Lager zurecht.
Aber als die Wärme des heißen Tees nicht mehr wirkte,
begann der hölliſche Froſt und die Kälte uns furchtbar
zuzu=
ſetzen.
Percy White ſprang ſchließlich ſtöhnend auf und lief
jam=
mernd in der Höhle hin und her, um ſich zu wärmen.
Mabel hatte ich ſchon alles übergedeckt, was wir an
Per=
ſenning und Kleidungsſtücken da hatten, aber ich hörte doch, wie
ihre Zähne unabläſſig aufeinanderſchlugen.
Ich ſelbſt zitterte ſo, daß ich, als ich mir eine Zigarette
an=
zünden wollte, nicht dazu in der Lage war, denn meine Hand
ſchlug derart hin und her, daß das Streichholz immer wieder
erloſch.
Einmal ſchrie White vor Verzweiflung ganz laut wie ein
wildes Tier auf:
Das Echo der Höhle warf dieſen Schreck zurück und es war
einfach fürchterlich.
„Nehmen Sie ſich doch zuſammen! Sie wollen ein Mann ſein.
Was haben Sie denn uns immer von ihrem Heldentum
vorge=
logen? Wenn ein Wort daran wahr iſt, dann zeigen Sie es jetzt
durch ein anderes Benehmen . . .!” ſchrie ich White an.
Sein Benehmen zerrte ſo an unſerer aller Nerven, daß es
kein Wunder war, wenn ſie riſſen.
Mr. White war aber ſchon in einem Zuſtand, daß es ihm
egal war, was wir von ihm dachten.
Er ſchrie und fluchte: „Was Ihr von mir denkt, iſt mir ganz
egal . . . ich will hier nicht verrecken wie ein Tier . . . nein,
das will ich nicht . . . Nein! Nein!
Schließlich kochte ich wieder heißen Tee und der wärmte uns
ſchließlich wieder etwas auf.
(Schluß folgt.)
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mit Lichtbild unter V. P. 44
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fördert dieſe Zeitung. (I.9591
Vertreter (in)
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Bohner=Apparaten. Guter
Ver=
dienſt. Angeb. V. P. 42 Geſchſt.
AAOAOLAAA
DAA
Gute Ratſchläge für Rekruten= Ueber Waffenfarben und Dienſtgradabzeich
(Nachdruck, auch auszugsweiſe. verbotenn
Soldatendienſt iſt
Ehren=
dienſt am deutſchen Volk. — So
lautet der Wahlſpruch, unter dem die erſten
Rekruten des Dritten Neiches einrücken.
Was war das ſchon für eine Aufregung
ob man auch bei der Muſterung für
taug=
lich befunden würde und welch ſtolzes
Ge=
fühl ſchwellte dann des jungen Mannes
Bruſt, als die Muſterungskommiſſion ihr
„tauglich” ausgeſprochen hatte. Kein
Wun=
der daß dies gefeiert werden mußte mit
luſtigen Bändern und fröhlichem Trunk.
Es iſt aber für jeden Dienſtpflichtigen
wichtig, daß dieſer Tauglichkeitsbefund der
Muſterung noch nicht bedeutet, daß er nun
auch auf den 1. November ds. J8.
einge=
zogen wird. Nur derjenige, der außer dem
Muſterungsausweis auch noch einen
Geſtel=
lungsbefehl erhielt, muß ſich an dem hierin
genau bezeichneten Geſtellungstag und =Ort
pünktlich einfinden, wobei er die auf der
Rückſeite des Geſtellungsbefehls angegebenen
Anordnungen genau zu beachten hat.
Aber — der Dienſtpflichtige möchte doch
noch ein wenig mehr wiſſen als nur die
Höhe ſeines Weg= oder Zehrgeldes und
des=
halb bringen wir im folgenden einige gute
Ratſchläge für den Geſtellungstag. Der erſte
iſt gleich der wichtigſte:
„Nicht zu viel mitbringen”
Was der Soldat braucht, wird ihm
ge=
liefert. Am allerwenigſten notwendig ſind
Nahrungsmittel, denn die Verpflegung des
Soldaten iſt heute ſo gut und ausreichend.
daß wohl kein beſonderer Zuſchuß mehr
not=
wendig iſt. Außer dem reichlicher
Mittag=
eſſen, das abwechſlungsweiſe Fleiſch, Fiſch=
und Mehlſpeiſen bringt, gibt es morgens
und abends Kaffee, Tee oder Kakao, dazu
Brot und als Zukoſt Butter Käſe oder
Marmelade. Alles iſt einfach, aber nahrhaft
und gut. Das Mittageſſen wird meiſtens
von der Kompanie gemeinſam im
Speiſe=
ſaal eingenommen, während die Morgen=
Nachmittag= und Abendverpflegung auf der
Stube erfolgt; dabei ſteht aber außerdem
auch noch eine Kantine zur Verfügung!
Und wie mit der Verpflegung iſt es auch
mit der Wäſche. Auch hier wird alles
Not=
wendige (Unterwäſche, Strümpfe und
Nacht=
hemden) von der Kammer geliefert. Jedoch
kann etwas Unterwäſche für die gute
Mon=
tur mitgenommen werden, desgleichen
Sok=
ken für empfindliche Füße. Auch
Taſchen=
tücher ſind, nicht zu vergeſſen, denn dieſe
werden ebenſowenig wie Hausſchuhe und
Trainingsanzug geſtellt.
Zur langen Hoſe des Ausgehanzuges darf
der Soldat eigene, ſchwarze Schuhe ohne
Kappen oder Verzierungsnähte tragen. Es
iſt aber nicht unbedingt notwendig, daß er
ſich nun gleich ſog. Zugſtiefel kauft, die er
nach der Entlaſſung oft nicht ſo gut wie
einfache Schnürſtiefel verwenden kann.
Zweckmäßig zieht er dieſe am
Geſtellungs=
tag an, ſo, daß er weniger zurückſchicken
muß, denn während der Lienſtzeit iſt
Zi=
viltragen verboten und in dem beſchränkten
Raum des Spinds iſt für Zivilzeug kein
Platz frei. Zur Rückſendung muß daher ein
paſſender Karton oder Koffer gleich
mitge=
bracht werden.
Winkel, Treſſen und Sterne.
zeichen der Vorgeſetzten vertraut zu machen,
was auch Major Förtſch in ſeiner „
Wehr=
pflicht=Fibel” empfiehlt.
Schon an der Untform des deutſchen
Sol=
daten kann man an den Dienſtgrad=
Abzei=
chen und Waffenfarben ſofort erkennen,
welchen Dienſtrang er einnimmt. bzw. bei
welcher Truppe er dient. Die Waffenfarbe
iſt die einzige Farbe, die außer Feldgrau in
den Doppellitzen am Nockkragen enthalten
iſt; ebenſo bei Offizieren in den Unterlagen
Doppel-Litze am
Rockkragen In
un=
serem Bild ist
schwarz die
Waf-
fenfarbe. Sie
Zn=
dert sich mit der
Waffensattung.
der Achſelſtücke, bei den Mannſchaften in
den Vorſtößen und Nummern der
Schulter=
klappen und Dienſtmütze. Das
Reichskriegs=
miniſterium ſowie die Generalſtabsoffiziere
tragen karmeſinrot, die Infanterie weiß, die
Jäger hellgrün, die Kavallerie goldgelb, die
Artillerie hochrot, die Pioniere ſchwarz, die
Fahrtruppen hellblau, die Kraftfahrtruppen
roſa, die Nachrichtentruppen hellbraun, die
Sanitätsabteilung dunkelblau — die
Vete=
rinäroffiziere karmeſinrot (mit Schlange),
Zeugämter hochrot ohne Nummer.
Links: Schulterklappe
eines Infant. (Waffen-
Farbe weiß, also Rand
und Zahl weis).
Rechts: Schulterklappe
eines Unterokfiziers
4nnärters der 4rtil.
lerie WWaffenkarbe
hochrot, Rand u. Zahl
hochrot) dazu noch
eine mattsilberne
Tresse am unteren
Rand der Schulterklappe als U.0.-
Anwärterab-
zeichen nach bestandener Prüfung, dazu ein
Tressenwinkel um die Doppellitzen.
Kann man an den Waffenfarben
erken=
nen, welcher Waffengattung der Soldat
an=
gehört, ſo erſieht man ſeinen Nang an den
Dienſtgradabzeichen.
Nach den neueſten Beſtimmungen gibt es
keine Oberſchützen, Obergefreite und
Stabs=
gefreite mehr, ſo daß nach dem Schützen
(Reiter . . .) der Dienſtgrad des Gefreiten zu
nennen iſt, der als Dienſtgradabzeichen zwei
mattſilberne Winkel auf 1 em breiter Treſſe
auf dem linken oberen Aermel trägt. Die
in Wegfall gekommenen Dienſtgrade wurden
nur als Beförderungsmöglichkeit während
der langen Dienſtdauer des alten
Reichs=
heeres geſchaffen.
Putzzeug nicht vergeſſen
Zur Reinigung der Bekleidung iſt eine
Kleiderbürſte, Waſchbürſte und womöglich
Klopfpeitſche, zur Reinigung vor. Stiefeln
und Lederzeug eine Schmutzbürſte.
Auf=
tragbürſte, Schuhbürſte, Lederfett, ſchwarze
Schuhereme, für die körperliche Neinigung
Waſchlappen, Geſichtsſeife und Handbürſte,
ein Waſſerglas, eine Zahnbürſte, Zahnpaſte,
Kamm und Haarbürſte ſowie Naſierzeug
mitzubringen. Außerdem empfiehlt es ſich.
Nähzeug mit Schere. Nähnadeln mit grauem
und weißem Zwirn, eine blaue Schürze, eine
Kaffeetaſſe, ein Eßbeſteck, Teller oder
Auf=
ſchnittbrett, ein Vorhängeſchloß als
Sicher=
heitsſchloß für das Spind, ſowie zur
Unter=
bringung des Putzeuges entſprechende
Käſt=
chen, nötigenfalls Zigarrenkiſten,
anzu=
ſchaffen.
Wer dieſe aufgeführten Gegenſtände in
gutem Zuſtand bereits ganz oder teilweiſe
in ſeinem Beſitz hat, kann ſie initbringen da
er unnötige Ausgaben ſparen kann. Nach
amtlichen Angaben koſtet die Anſchaffung
dieſer Gegenſtände am Garniſonsort etwa
9.— RM. bis 9.50 NM. Teilweiſe werden
dieſe auch von dem Truppenteil gleich
ge=
ſtellt und ſpäter an der Löhnung abgezogen.
die im 1. Dienſtjahr 50 Pfg. am Tag beträgt.
Bildmitte:
Rock-
kragen mit
Unter-
oFfisier-Tresse.
Links: Schulter.
klappe des Unter.
offiziers. Rechts:
Schulterklappe
eines
Unterfeld-
webels mit
ge-
schlossener Tresse.
Die Unteroffiziere tragen eine gleiche
Treſſe am vorderen und oberen Nand des
Nockragens, ſowie an den Schulterklappen
an den beiden Seiten und oben, bei dem
Unterfeldwebel oder Fähnrich kommt noch
zu allem eine geſchloſſene Treſſe an der
Schulterklappe.
Die Kenntnis der Uniformen und
Abzei=
chen aller Vorgeſetzten der Wehrmacht iſt
nicht in wenigen Stunden zu erlangen.
Des=
halb tut der künftige Wehrpflichtige gut, ſich
möglichſt vor ſeinem Eintritt mit den Ab=
Links:
Schulter-
klappe eines Feld-
Maitet
Rechts: Schulter.
klappe eines Ober=
Feldwebels, dazu
die gleiche Tresse
am Rockkragen wie
Unterokkisier.
Schulterklappen ſowie die gleichen Treſſen
wie der Unterfeldwebel. Oberfeldwebel und
Oberfähnriche führen 2 Metalſterne.
Leutnant
Oberleutnant Hauptmann
Die Offiziere tragen ſtatt der
Schulter=
klappen Schulterſtücke und zwar Leutnants
aus vier unmittelbar
nebeneinanderliegen=
den graumattſilbernen Plattſchnüren. Der
Oberleutnant trägt auf ſeinem
Leutnants=
ſchulterſtück noch einen Stern; der
Haupt=
mann zwei Sterne.
Außerdem trägt ein General dann
hochrote Beſatzſtreifen an den Hoſen.
ziere des Reichskriegsminiſteriu 18 oder
Genera=ſtabs karmeſtnrote Streifen;
ſchnüre aus Aluminiumgeſpinſt ti
Truppenadiutanten an der rechten ech
ter. Generale tragen an ihrer Mütze
goldene doppelte Kordel. Offiziere vom
nant an eine doppelte ſilberne Kordel
Abzeichen für beſondere
Dienſtſtellungen
Außer den Schulterklappen und Schu
zeichen gibt es noch Abzeichen für beſon
Dienſtgrade, und zwar tragen Mannit
und Gefreite Troddeln oder Fauſtriemell
beſonderen Farben, deren jeweilige 3u
menſtellung die Kompanie angibt, zu deß
Mann gehört.
Mannschafts-
troddel
Major
Oberstleutnant
Oberst
Das Schulterſtück des Majors beſteht aus
einem mattſilbernen Geflecht, das des
Oberſt=
leutnants ebenſo mit einem Stern, und das
des Oberſten mit 2 Sternen.
Schieber
Stengel
Kranz
Unteroffiziere und Unterfeldwebel tm
grüne mit weißen Metallfäden durchz
Troddeln; Feldwebel, Oberfeldwebel
Offiziere tragen Portepee.
Generalmajor Generalleutnant General
Der Generalmajor trägt Schulterſtücke,
die aus graumattſilbernen und
mattgolde=
nen Schnürengeflechten ſind; auf dieſem
Ge=
flecht befinden ſich beim Generalleutnant
noch ein Stern und beim General (der
In=
fanterie, Kavallerie und Artillerie) 2 Sterne.
Wenn ein Offizier zum
Reichskriegsmini=
ſterium kommandiert iſt, führt er eine
matt=
goldene Stickerei am Kragen, iſt er
General=
ſtabsoffizier, eine mattſilberne Stickerei.
Scharfschützen-
Abreichen.
Tressen eines Schie/
Oberfeldwebels reichntadt
Truppendienſttuende Oberfeldwebel
gen um die Aermelaufſchläge des R
zwei mattſilberne Treſſen.
Schießauszeichnungen werden in
von 8 cm langen grünen Borden auf
linken Aermelaufſchlag getragen. Das Soſ
Goldene bzw.
sil-
berne Stickerei
eines
Generalstabs-
offisiers oder
Okki-
ziers im Reichskr.-
Ministerium.
ſchützenabzeichen iſt eine ſchwarzgrüne B)
An der Lienſtmütze wird über der ſchrt
weißroten Kokarde im Eichenlaubkrans
Hoheitsabzeichen getragen, das ebenfalls!
der rechten oberen Bruſtſeite des Uni Ard
rockes angebracht iſt. Das rechts angebrut
Wappenſchild des Stahlhelms iſt ſchrc
weiß=rot, während das linke einen
mit Hakenkreuz im ſchwarzen Feld träg=
Auch die Luftwaffe hat Waffenfarbe
Dem inneren Aufbau der blaugrau
uni=
formierten Luftwaffe entſprechend ſind zur
Unterſcheidung der einzelnen
Waffengattun=
gen auch Waffenfarben eingeführt. Es trägt:
die Generalität: weiß,
das Reichsluftfahrtminiſterium (mit
we=
nigen Ausnahmen) und unmittelbar
unter=
ſtellte Dienſtſtellen: ſchwarz;
Fliegertruppe: goldgelb;
Flakartillerie: hochrot;
Luftnachrichtentruppe: hellbraun;
Sanitätsperſonal: dunkelblau;
Luftaufſicht: hellgrün:
Luftwaffenreſerve: hellblau.
Sind durch die verſchiedenen Farben die
Waffengattungen gekennzeichnet, ſo mußten
durch Abzeichen wie im Heer die
Rangunter=
ſchiede kenntlich gemacht werden.
Es tragen: die Generale goldene (an
Mütze, Rock und Mantel), die Offiziere bis
zum Oberſten aluminiumfarbige. Unteroffi=
ziere und Mannſchaften hellgrau geſt
oder geſtanzte Metall=Abzeichen.
Neu gegenüber Heer und Marine
Kragenſpiegel, die die Dienſtgrade T
der Waffengattung erkennen laſſen.
Gemeinſam allen Dienſtgraden ſind
Schwingen. Dieſe ſind bei den Gene 4
aus Goldgeſpinſt geſtickt., in gleichgeſtrich
Eichenlaubkranz; bei den Stabsoffs/
aus Alumintumgeſpinſt in der gleicher, E.
wie vor; vom Hauptmann bis zum
nant wie bei den Stabsoffizieren nur E.
des Eichenlaubkranzes ein kleineres Eichlt
laub unterhalb der Schwingen; ber 4u/
offizieren und Mannſchaften Schwingend.
Weißmetall. Unteroffiziere tragen auf 0
Mantel ſtatt der Unteroffizierstreſſe aufh
Kragenrand eine kleine Unteroffiziershl.
längsſeits des Spiegels.
An der Zahl der Schwingen ſind
Dienſtgrade innerhalb der einzelnen.
aufgeführten Rangklaſſen zu erkennen=
2 Schwingen:
3 Schwingen:
4 Schwingen: Generalmajor
Generalltn. Oberſtleutn.
Gen. d. Flieger Major
Oberſt
Eeunente
Oberleutnant
Hauptmann Unveroffizier
Unterfeldwebel
Feldwebel
Sberfeldwebel Flieger
Gefreiter
Obergefrei
Hauptgefr4
Der Feldwebel trägt einen weißen
Me=
talſtern unter der Metallnummer auf den
An Seitenwaffen ſind eingeführt:
Stichdegen für Generale; Schwert und
Dolch für Offiziere; Lblch für Portepee=
träger; Seitengewehr 84/98 mit Fals
men für Unteroffiziere und Mannſchaſt 4.
K. Schaufler, Erh
ſtu g, 25. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 294 — Seite 11
Lapokal= Vorrunde der Handballer.
26 deulſchen Handball=Gaue gut gerüſtek:
Handball hat im deutſchen Sport heute eine
unumſtrit=
werankerte Stellung. Am Sonntag nun treten ſich die
weutſchen Handballgaue zur Vorrunde um den Gaupokal
wir. Vorausſagen über den Ausgang des ganzen
Pokal=
ſerbs heute ſchon zu machen, iſt ſchwer, da weder die
letzt=
ſ. Leiſtungen der Gaumannſchaften, noch die in der neuen
chon ausgetragenen Freundſchaftsſpiele, als unbedingt
eixe Anhaltspunkte herangezogen werden können. Die
ſeit=
zu zahlreich durchgeführten Olympia=Lehrgänge und Spie=
Dürften doch gerade das Können der erſten Gau=
Gar=
einander ſehr nghegebracht haben. Immerhin gilt der
ſſite diesmal als Favorit. Aber Weſtfalen, Baden,
Nord=
ßrandenburg und Südweſt, Bayern nicht zu vergeſſen oder
fachſen, ſtarten wohl mit annähernd gleicher Chance.
bsi ſchöne Wort von der „Siebung der Spreu vom Weizen”
für dieſe Vorrunde nur bedingt anwenden. Nicht überall
gerade „Spreu” ſein, was da am Sonntag aus dem
fliegen wird. Das macht allein ſchon ein Blick auf die
wgen klar:
his tettin- Pommern — Schleſien: in Gera: Mitte
ſin: in Göppingen: Württemberg — Süd=
Dir Mannheim: Baden — Brandenburg; in Krefeld:
chein — Bayern; in Braunſchweig: Niederſachſen —
bhein; in Werdau: Sachſen — Oſtpreußen; in Min=
Aeſtfalen — Nordmark.
In der Gauliga Südweſt
ur ein halbes Programm. SV. 98 Darmſtadt geht
oeren Gang nach Kaiſerslautern. St. Ingbert
den in Schonung befindlichen Haßlocher Turnern und
ſusheim wird Mühe haben, in Frieſenheim ſeine
iellung zu verbeſſern.
Handball im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe.
5: Nieder=Liebersbach — Viktoria Griesheim, Bickenbach
korſch. Germania — TV. Pfungſtadt, 46 Darmſtadt —
Hienau.
ſe6: Mörfelden — TV. Arheilgen, Worfelden — Nauheim,
— 04 Arheilgen, Braunshardt — Tgde. Egelsbach.
i: Groß=Zimmern — König, Reinheim — Momart, Er=
— Nieder=Klingen.
Kreisklaſſe 1.
— Walldorf, Tgde. Sprendlingen —
Dreieichen=
ah
TSV. Langen — Urberach.
uerbach — Hahn, Germania Eberſtadt — Nied.=Ramſtadt,
venheim — Bensheim.
2önigſtädten — Vorwärts Langen, Büttelborn —
Groß=
ru. Wallerſtädten — Tſchft. Griesheim.
Kreisklaſſe 2.
Spoct, Splel und Jucnen
Veeheim — Wolfskehlen, Weiterſtadt — Crumſtadt, Erfel=
Groß=Hauſen, Goddelau — TV. Eberſtadt.
P. Sprendlingen — Münſter, Götzenhain — Ober=Ram=
Beſſungen — Nieder=Modau, Roßdorf — Reichsbahn.
Bedeutungsvolle Kämpfe.
ſeverſchiedenen Staffeln „pfeift es am Sonntag: Halbzeit”,
Vorrunde iſt um, und dann gibt es nichts mehr zu be=
Konſt ſind Meiſterſchaften flöten oder der Abſtieg da. Es
daher die Zügel nochmals recht ſtraff geſpannt . . ..
zu=
der Pfungſtädter Lokalkampf.
cifellos haben die Turner an Spielſtärke etwas gewonnen.
Rach der Germanenſturm befindet ſich eben in beſtechender
ſt venn man das Treffen in Lorſch als Außenſeiter wertet.
Annen um Grünig ſtehen daher vor einer großen Aufgabe,
ſngſtadts Handballgemeinde wird Zeuge eines ſpannenden
hi ſein. Die 46er werden abermals einen Sprung
vor=
grachen, den der Neuling Birkenau nicht hindern kann, und
ſtnt die Griesheimer Viktoria, der wir beſtimmte
Sieges=
fün in Nieder=Liebersbach einräumen. Daß den
Bicken=
ſyein großer Kampf gegen Lorſch bevorſteht, weiß jeder
ihte, zumal beide Parteien punktgleich in der
Mittel=
duer Tabelle ſtehen. Der Ausgang iſt völlig offen.
der Arheilger Kante ſteigen zwei ſpannende Spiele. Das
1e Turner fahren nach Mörfelden, deſſen ſchöne Poſition
eniger ſtarke Gegner errungen wurde. Aber jetzt fahren
Aonen der Staffel an, und wir ſind geſpannt, ob der
Neu=
a) dieſe Belaſtungsprobe aushält. Nebenbei bemerkt ſteht
eläſte ebenfalls viel auf dem Spiel. Die andere Begegnung:
Merck — 04 Arheilgen
tyn ſchon als Lokalkampf bezeichnen. Jener vom Mühlchen
4/friſch in Erinnerung, wo SVgg. 04 ſehr ſtarke Nerven
Ut4nd dies erſchwert ſchon die Lage der Mercker, die ohne=
Unt roſig in der Tabelle daſtehen. Worfelden — Nauheim
ſGunshardt — Egelsbach melden ſicherlich die Siege der
Fhmt ſchaften. — Im Odenwald:
Großkampf in Groß=Zimmern: König kommt.
ſeteien marſchierten ſeither im Gleichſchritt mit je drei
bſtunen Spielen an der Tabellenſpitze. Wer gewinnt? Das
tinn ſich im ganzen Odenwaldgebiet. Wir ſchätzen den An=
MrK/APlatzelf etwas ſtärker. Erinnern uns aber auch der
eAn letzten Jahre, wo Groß=Zimmern daheim 3:4 Zunder
zd. „Diesmal wird’s anders” ſpricht Groß=Zimmern. Genau
—lönig. Wir ſind geſpannt, wer recht behält. In den
ethunderen Begegnungen haben Reinheim und Erbach Ge=
Meſtz”, ihr Punktkonto dem Verlierer obigen Treffens anzu=
IſtKreisklaſſe 1 meldet den Großkampf
Jahn 75 — Walldorf,
5 (5er haben am letzten Sonntag ſehr achtbar in Langen
Kcho ſieht gar zu mager aus. — Wie es ſich diesmal trifſt:
e Hrendlingen kämpft unter denſelben Bedingungen gegen
eſie ünhain. In Langen wird der Anſchluß an die
Spitzen=
brnt ergeben, und wir ſagen beſtimmt nicht zuviel, wenn wir
„euM gleichſtark halten. — Im Süden empfängt Auerbach die
ſen AHahner, welche zwei gewonnene Partien (eine zum
min=
en2 hließlich 7:8 verloren. Es hapert alſo in der letzten
fktngunde. Und gerade darin iſt Auerbach groß. Germania
Erſteh brachte das Kunſtſtück in Hahn fertig. Jetzt daheim
Ems lieder=Ramſtadt . . . nun eben. — Im Ried heißt die
Feucſtei dung:
Wallerſtädten — Turnerſchaft Griesheim.
Betrachtet man die ausgetragenen Spiele, ſo tritt klar zutage,
daß Wallerſtädten dieſelben Gegner bedeutend höher ſchlug, als
es den Griesheimer Turnern gelang. Darum bezeichnen wir den
Gang nach W. als ſehr ſchwer, aber nicht als ausſichtslos.
Büttel=
born halten wir für ſtark genug, um die Gäſte aus der
Kreis=
ſtadt zu bezwingen, und Vorwärts Langen kann getroſt das
Schlußlicht anſtecken, wenn der Siegergruß den Königſtädtern
gilt.
Endlich reifen auch die Früchte der Kreisklaſſe 2. Denn
Seeheim hat daheim Gelegenheit, den Mitbewerber Wolfskehlen
etwas abzudrücken. Bleibt noch Crumſtadt, wenn es in
Weiter=
ſtadt gewinnt. Erfelden ließ ſich — was ſelten vorkommt — das
Licht 1:2 ausblaſen. Heißt es jetzt Sofort friſch anſtecken gegen
Groß=Hauſen. Goddelau — TV. Eberſtadt bringt den Sieger
vom Ende weg in die Mittelgruppe. — Die andere Gruppe wird
wohl keine Veränderungen bringen. Reichsbahn führt. Es
fol=
gen mit 2 Punkten Abſtand Münſter und Götzenhain, die ihr
gerne ein Verluſtſpiel andrehen möchten. Aber den Gefallen
wird Reichsbahn nicht tun. Hinterher paddelt auch Beſſungen,
das die Gäſte aus Nieder=Modau nicht unterſchätzen darf.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Handball. Die erſte Mannſchaft begibt ſich am Sonntag
vormittag nach Walldorf. Die Spieler werden um
pünkt=
lliches Erſcheinen gebeten. Abfahrtszeit heute abend in der
Spie=
lerſitzung im Turnhaus. — Mitgliedern iſt Gelegenheit geboten,
noch mitzufahren. — Die 2. Mannſchaft empfängt um 1.45 Uhr
auf dem Sportplatz im Ziegelbuſch den Tv. Eberſtadt 2.
Deutſche Gerätemeiſterſchaften in Frankfurt am
Main. Die Nachfrage nach Eintrittskarten iſt, wie gemeldet wird,
ſehr ſtark. Wir bitten die Mitglieder, ſich alsbald bei dem
Män=
nerturnwart — ſpäteſtens bis Mittwoch, den 30. Oktober — in
der Turnhalle der Liebigs=Oberrealſchule, Lagerhausſtraße, zu
melden. Jeder Fahrtteilnehmer muß im Beſitze des
Reichsbund=
paſſes ſein.
TSG. 46 Darmſtadt — TV. Birkenau.
In einem weiteren Heimſpiel empfangen die 46er die Turner
aus Birkenau a. d. B. Auch dieſes Spiel findet um 11 Uhr auf
der Woogswieſe ſtatt. Birkenau iſt den Darmſtädtern noch
Neu=
land, denn die Bergſträßer ſtiegen erſt letztes Jahr zur
Bezirks=
klaſſe auf. Nach dem Sieg der Germanen in Birkenau, der an ſich
recht deutlich ausfiel, wird auch die TSG. die Gäſte nicht gerade
ſehr ernſt nehmen müſſen. Die letzten Spiele der 46er haben
be=
wieſen, daß der eine oder andere Poſten in der Elf dringend
beſſer beſetzt werden muß. Wir würden uns freuen, wenn wir am
Montag von dem guten Einſchlagen des einen oder anderen
Nach=
wuchsſpielers berichten könnten. — Reſerven beider Vereine
ſpie=
len um 9.45 Uhr.
Die Spiele der Jugend und Schülermannſchaften fallen am
27. Oktober wegen der Herbſtwaldläufe aus.
TV. Gundernhauſen — TV. Heubach.
Kommenden Sonntag um 15 Uhr empfängt der TV. 1905
Gundernhauſen den TV. Heubach zum Verbandsſpiele.
Gundern=
hauſen, das mit Erſatz antreten muß wird alles aufzubieten
haben, um ehrenvoll abzuſchneiden. Dieſes Spiel iſt das letzte
Spiel, das unſer Turnbruder Auguſt Horneff mitſvielen kann,
da er zum Militärdienſt einberufen wurde. Desgleichen auch
un=
ſer Turnbruder Ph. Klentz. Wir wünſchen ihnen alles Gute.
Vorher Jugendverbandsſpiel gegen Semd. Anfang 1.45 Uhr.
Fußball.
Platzſperre: Infolge der Vorfälle am 20. Oktober 1935 in
Hofheim beim Spiel gegen TG. Biebesheim wird der Platz des
FV. Hofheim bis auf weiteres geſperrt. Die nach Hofheim
an=
geſetzten Spiele ſind auf des Gegners Platz auszutragen. Urteil
ergeht nach Klärung der Sache. Bezüglich der Abrechnung wird
darauf hingewieſen, daß Hofheim als Platzverein gilt.
Schäfer, Kreisſportwart.
Tbd. Jahn 1875 Darmſtadt — Fußballabteilung.
Zum weiteren Meiſterſchaftsſpiel begeben ſich am
kommen=
den Sonntag die 1875er nach Arheilgen. Für die Elf iſt
dieſer Gang nach dem Mühlchen recht ſchwer. Jedoch ganz ohne
Ausſichten ſind die 1875er doch nicht. Trotzdem der Ausgang für
die Darmſtädter ſehr wichtig iſt und ein Punktgewinn den
der=
zeitigen guten Tabellenplatz noch mehr feſtigen würde, gilt als
oberſter Grundſatz, ein anſtändiges und faires Fußballſpiel zu
zeigen. Es gilt für die Anhänger von 1875, die Spieler
zahl=
reich zu begleiten, um der Mannſchaft den für derartige Spiele
nötigen Rückhalt zu geben. Die zweite Garnitur ſpielt ebenfalls
in Arheilgen. Die Schüler fahren nach Weiterſtadt und ſollten
auf Grund ihres Könnens die Punkte mit nach Hauſe nehmen.
Es iſt Pflicht eines jeden Svielers, heute Freitag
pünkt=
lich 8.30 Uhr zur Spielerpflichtſitzung im Vereinshaus zu
erſchei=
nen. Ueber Fahrt bzw. Spaziergang nach dem Mühlchen wird
kurz Weiteres in der Samstagsausgabe veröffentlicht werden.
Wieder ein Favorit an der Rheinallee!
TSG. 46 Darmſtadt — SV. Groß=Gerau.
Kaum, daß der Meiſterſchaftsanwärter Wixhauſen an der
Rheinallee zwar glücklich, ſo doch erfolgreich gefochten hat, bringt
der kommende Sonntag die 46er ſchon wieder mit einer
Mann=
ſchaft zuſammen, die nicht weniger Ausſichten auf den
Meiſter=
titel hat als Wixhauſen. Groß=Gerau ſteht bis heute mit drei
Spielen und ſechs Punkten ungeſchlagen an der Spitze, wobei zu
bemerken iſt, daß davon allein 4 Punkte au' auswärtigen Plätzen
erkämpft wurden. Was liegt da wohl näher, als daß die 46er
am Sonntag abermals auf einen Gegner ſtoßen, der gewillt iſt,
ebenfalls die Punkte auf dem Exert zu holen, um dadurch ſeine
gute Placierung, wenn möglich, zu feſtigen. Die Darmſtädter
Mannſchaft hat es ſich in den drei erſten Spielen geleiſtet, drei
Punkte abzugeben, was auf Grund ihrer ſpieleriſchen Fähigkeit
vielfach als unverſtändlich angeſehen wird. Mag daran Schuld
tragen, was will, auf jeden Fall muß die Parole für ſie ab
Sonn=
tag heißen: Schluß machen! Die Aufſtellung iſt durch das Fehlen
von Darmſtädter und Lorenz etwas verändert, und man darf
ge=
ſpannt ſein, wie ſie ſich bewährt. Die 46er werden am Sonntag
mit folgender Mannſchaft antreten: Noack; Beutel, Finger;
Weicker, Wettengl. Delv; Müller, Schupp, Vogelmann. Rupp,
Ganß. Das Spiel beginnt um 2.45 Uhr. Vorher ſpielen die
Reſerven der beiden Vereine.
SVgg. 04 Arheilgen — Jahn 75 Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag tragen die Fußballer ihr zweites
Heimſpiel in der Meiſterſchaftsrunde der 1. Kreisklaſſe aus. Die
Einführung in dieſe Klaſſe war bis jetzt für die Vorſtädter wenig
rühmlich, denn von drei ausgetragenen Spielen konnten ſie nur
eins, und zwar mit dem knappſten aller Reſultate, für ſich buchen,
während die anderen beiden Spiele verloren gingen. Es liegt
dies beſonders am Sturm, der von ſeiner Schußkraft ungeheuer
eingebüßt hat. Der Gaſt iſt kein geringerer Gegner wie der Tbd.
Jahn 1875 Darmſtadt. Wenn ſich die Mühlchesleute nicht endlich
aufraffen und ſich eine ſchnellere Spielweiſe aneignen, werden ſie
auch am Sonntag wieder das Nachſehen haben. Denn bekanntlich
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Zußballer
in der Donnerstagausgabe iſt, auch für Sie offen. Geben Sie
möglichſt heute noch ihre Löſung ab, damit Ihre Beteiligung am
Samstag, 18 Uhr, auf der Sportredaktion, Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße 23, I., vorliegt.
legen alle Vereine gerade gegen den früheren
Bezirksklaſſenver=
treter einen größeren Eifer an den Tag, der aber bei der
Sport=
vereinigung in den letzten Spielen überhaupt nicht mehr zu
be=
obachten iſt. Wir wollen hoffen, daß am kommenden Sonntag
den Anhängern keine Enttäuſchung bereitet wird.
Die Handballer treten beim SV. Merck an. Wir wollen
hoffen, daß ſie ſich wieder tapfer ſchlagen wie in den beiden
letz=
ten Spielen, dann iſt ihnen der Sieg beſtimmt nicht zu nehmen.
SV. 29 Erzhauſen.
Am kommenden Sonntag iſt die 1. und 2. Mannſchaft
ſpiel=
frei. Dagegen findet am Vormittag das Lokalderby der
Jugend=
mannſchaften der beiden Erzhäuſer Vereine ſtatt. Da dies das
erſte Zuſammentreffen beider Mannſchaften iſt, wird es für die
wir ſind geſpannt, was ſie dort ausrichten.
Sportverein 1910 Weiterſtadt.
Endlich, nach einer langen Pauſe kann man in Weiterſtadt
auch mal wieder ein Fußballſpiel ſehen. Der Gegner am
kommen=
den Sonntag heißt Sprendlingen. Für Weiterſtadt iſt dieſe
Mann=
ſchaft neu, da ſich die beiden Vereine nicht oft in einem
Ver=
bandsſpiel gegenüberſtehen. Bei Weiterſtadt iſt eine
Mannſchafts=
umſtellung vorgenommen worden und man muß am kommenden
Sonntag einmal abwarten, wie ſich die Mannſchaft nach der
lan=
gen Pauſe wieder zurechtfindet. Der Gegner ſtellt eine kräftige
Mannſchaft ins Feld und bei Weiterſtadt heißt es daher auf der
Hut ſein. Hoffen und wünſchen wir, daß man am kommenden
Sonntag ein ſchönes und faires Spiel zu ſehen bekommt.
Spiel=
beginn: 1. Mannſchaft 2.45 Uhr. 2. Mannſchaft 1 Uhr. — Die erſte
Schülermannſch, ſpielt gegen die gleiche von Jahn 75 Darmſtadt,
nachmittags 1 Uhr. Ebenfalls Verbandsſpiel. Auch hier iſt ein
ſchönes Spiel zu erwarten. — 1. Jugend vormittags 10 Uhr in
Gräfenhauſen zum Verbandsſpiel.
Ein Weltmeiſterſchaftskampf Braddock-Louis
ſoll nach USA.=Meldungen wahrſcheinlich ſein. Es wird
behaup=
tet, daß der Madiſon=Square=Garden entſprechende Vorverträge
mit den beiden Boxern abgeſchloſſen habe.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 25. Oktober
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Danzig:
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00:
Waſſer=
ſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30:
Bauernfunk. 8.45: Sendepauſe. 9.00: Nur Freiburg:
Werbekonzert und Nachr. 9.20: Nur Freiburg: Si Mütter=
Stübli. Ein heiteres Heimatbild aus dem Markgräflerland.
10.00: Sendepauſe. 10.15: Berlin: Schulfunk: Vom Wecken
bis zum Zapfenſtreich. 10.45: Prakt. Ratſchläge f. Küche
und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.20: Nur Trier und
Koblenz: Nachr. 11.35: Programmanſage,
Wirtſchaftsmel=
dungen, Wetter. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Dazw. 13.00: Zeit, Nachr. 14.00:
Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſchlandfender:
Al=
lerlei zwiſchen Zwei und Drei. 15.00: Zeit,
Wirtſchafts=
meldungen, Wirtſchaftsbericht. 15.15: Bücherfunk: Bücher
der Erneuerung. 15.35: General a. D. Dr. Bethcke:
Neid=
hardt von Gneiſenau. Zu ſeinem 175. Geburtstag.
16.00: Konzert. 17.00: Dresden: Kaleidoſkop. Bunres
muſi=
kaliſches Farbenſpiel. 18.30: Jugendfunk:
Gauſchulungs=
leiter Willi Ruder: Die Schulung als Erlebwiskraft der
deutſchen Volksſeele. 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert. 19.50: Tagesſpiegel. 20.00:
Zeit, Nachrichten. 20.15: Frankfurt: Reichsſendung. Zum
Gedächtnis eines deutſchen Muſikers Lothar Windsperger.
(geſt. 1935). 21.15: Auflöſung des muſikaliſchen Nätſels
vom 17. September. 22.00: Zeit, Nachr., 22.15: Wetter,
Nachr., Sport. 22.20: Sportſchau der Woche. 23.00: Aus
Stuttgart: Unterhaltungskonzert. 24.00: Stuttgart:
Deut=
ſche Lieder und Tänze (Aufnabme).
Oistien dnnsänmnn
Freitag, 25. Oktober
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nativn: Zum
Gedächtnis eines deutſchen Muſikers. Lothar Windsperger.
Stuttgart: 17.00: Aus Dresden: Kaleidoſkop. Buntes
muſikaliſches Farbenſpiel.
Leipzig: 18.50: Vogelzug — Vogelſchickſal. Hörbild.
Hamburg: 21.15: Die nordiſche Brücke. 1. Der Fluß.
Konzert Werk 33 von Palgren (Finnland!. 2 Aus den gr.
Wäldern. Sinfoniſche Dichtung von Lindberg (Schweden)
Helſingfors: 19.05: Bruckner=Feſtkonzert.
Prag: 19.10: Chorkonzert.
Kowno: 19.30: Opernübertragung.
Bukareſt: 19.35: Opern=Abend.
Budapeſt: 19.45: Alte ungariſche Lieder.
Beromünſter: 19.50: D Bärnermutze ſinge.
Rom: 20.50: Heitere Weiſen.
Kopenbagen: 22.40: Moderne Tänze.
Boßler
AABIO am Ludnigsplatz 93474
Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Mit der Nordwärtsverlagerung des Mittelmeerwirbels hat
ſich ſein Schlechtwettergebiet raſch nord= und weſtwärts
ausge=
breitet, ſo daß im Laufe des Donnerstag bereits ganz Deutſchland
erfaßt war. Eine neue Kaltluftſtrömung aus Nord bis Oſt im.
Verein mit verbreiteten Niederſchlägen, die im Gebirge durchweg
als Schneefälle niedergingen, bedingt dabei unfreundliches,
naß=
kaltes Wetter. Dieſer Witterungscharakter wird zunächſt auch
noch am Freitag vorherrſchen, doch läßt die Entwicklung eines
ſtarken nordeuropäiſchen Hochdruckgebietes auf baldige Beſſerung,
wenn auch nicht auf Erwärmung hoffen.
Ausſichten für Freitag: Zunächſt noch Fortdauer der naßkalten
Witterung mit Niederſchlägen, lebhafte, um Nord
ſchwan=
kende Winde.
Ausſichten für Samstag: Einſetzende Beſſerung, doch nicht ganz
beſtändig; nachts wieder kälter, nördliche und öſtliche Winde.
Verſchuldung u. Zinſenlaſt der Landwirtſchaft
Rheinland/Südweſtdeukſchland
ſchneidek am beſten ab.
Seit ſieben Jahren veranſtaltet die Deutſche Rentenbank=
Kreditanſtalt auf Grund von Buchführungsergebniſſen
landwirt=
ſchaftlicher Betriebe, die jetzt gemeinſam mit dem Reichsnährſtand
bearbeitet werden, Erhebungen über die Kreditlage der
Land=
wirtſchaft, in denen jeweils der Stand und die
Zuſam=
menſetzung der Verſchuldung am 1. Juli, die
Ent=
wicklung der Verſchuldung im Wirtſchaftsjahr von Juli
bis Juni, ſowie der Zinſendienſt ermittelt werden. Bei
die=
ſer Erhebung handelt es ſich um eine repräſentative Erfaſſung
der Verſchuldungsverhältniſſe.
Die Zahl der bei der Erhebung endgültig verarbeiteten
Be=
triebe iſt von 2874 im Wirtſchaftsjahr 1927/28 auf 4493 Betriebe
im Wirtſchaftsjahr 1933/34 geſtiegen. Die Tatſache,
daß zwiſchen Stichtag der Erhebung und der Veröffentlichung
mehr als ein Jahr liegt, iſt darin begründet, daß die Erhebung
auf einzelnen Buchführungsergebniſſen beruht, die zunächſt in
den Buchſtellen geſammelt werden. Trotz dieſer Verzögerung der
Veröffentlichung ſind die Ergebniſſe für die Beurteilung und die
künftige Geſtaltung der Kreditpolitik von größtem Werte.
Im Erhebungsjahr 1933/34 iſt die
Geſamtverſchul=
dung der Landwirtſchaft von 11,8 auf 11,6 Milliarden
Reichsmark zurückgegangen. Dazu trug neben der
Oſt=
hilfe auch die gebeſſerte Wirtſchaftslage bei, die es der
Landwirt=
ſchaft ermöglichte, ſich beſonders drückender Verpflichtungen zu
entledigen. Auch die Zinsbelaſtung der Landwirtſchaft
er=
fuhr im Berichtsjahr einen weiteren Rückgang auf etwa 730
Mil=
lionen, der infolge der Zinsherabſetzung insbeſondere für einen
Teil der Perſonalkredite und für die im Entſchuldungsverfahren
befindlichen Betriebe über den durch die Schuldenverminderung
bedingten Umfang erheblich hinausging.
Die Geſamtverſchuldung je Flächeneinheit
zeigt in Oſtdeutſchland und Weſtdeutſchland bis zu
den Betrieben von 125 bis 200 Hektar anſteigende Tendenz und
geht in den folgenden Größenklaſſen zurück. Die höchſte
Ge=
ſamtverſchuldung weiſen alſo in den beiden
Wirtſchafts=
gebietsgruppen die über der Erbhofgröße liegenden
Betriebe von 125 bis 200 Hektar auf. Von den einzelnen
Wirtſchaftsgebieten ſteht Schleſien mit einer flächenmäßigen
Ver=
ſchuldung von 799 RM. je Hektar wie in den früheren Jahren
an der Spitze. Es folgen Norddeutſchland mit 703 RM. je
Hek=
tar, Mitteldeutſchland mit 646 RM. je Hektar, Oſtpreußen mit
614 RM., je Hektar, Bayern mit 576 RM. je Hektar und
Nord=
weſtdeutſchland mit einer Verſchuldung von 575 RM. je Hektar
landwirtſchaftlicher Nutzfläche. Den Abſchluß bildet
Rhein=
land=Südweſtdeutſchland mit einer Verſchuldung von
396 RM. je Flächeneinheit. Für die Wirtſchaftsgebietsgruppe
Oſtdeutſchland wurde am 1. Juli 1934 eine Geſamtverſchuldung
von 705 RM. und für Weſtdeutſchland eine ſolche von 566 RM.
je Hektar landwirtſchaftlicher Nutzfläche ermittelt.
Die Schuldenbelaſtung der Landwirtſchaft darf aber nicht
nur nach ihrer abſoluten Höhe, ſie muß vielmehr in ihrem
Ver=
hältnis zu dem Betriebswert beurteilt werden. Legt
man hierbei den Einheitswert der landwirtſchaftlichen Nutzfläche
von 1931 zugrunde, ſo ſind in Weſtdeutſchland ſämtliche
Größenklaſſen im Durchſchnitt mit weniger als 50 v. H.
ihres Einheitswertes verſchuldet. In
Oſtdeutſch=
land, dagegen beträgt die geringſte wertmäßige Verſchuldung
73 vom Hundert.
Hierbei ergibt ſich dem Grade der Verſchuldung nach bei den
einzelnen Wirtſchaftsgebieten eine erheblich andere Reihenfolge
als bei der flächenmäßigen Verſchuldung. Norddeutſchland iſt
am höchſten verſchuldet, während es ſeiner abfoluten Verſchuldung
nach erſt an zweiter Stelle ſteht. Oſtpreußen, das mit ſeiner
ab=
ſoluten Verſchuldung die vierte Stelle einnimmt, ſteht ſeiner
wertmäßigen Verſchuldung nach an zweiter Stelle, während
Schleſien, das, abſolut genommen, am höchſten verſchuldet war,
hier erſt an dritter Stelle ſteht. Rheinland=
Südweſt=
deutſchland ſchneidet auch hier am beſten äb und
ſind mit nur 32 v. H. des Einheitswertes noch nicht halb ſo hoch
verſchuldet wie Oſtdeutſchland im Durchſchnitt. Uebereinſtimmend
zeigt ſich ſowohl in Oſt= als auch in Weſtdeutſchland, daß von
allen Größenklaſſen die Kleinbetriebe den höchſten Hundertſatz
hochverſchuldeter Betriebe aufweiſen.
Die Unterſuchung der weiteren Entwicklung der
Verſchuldung im Wirtſchaftsjahr 1933/34 zeigt im ganzen
zum erſtenmal eine Abnahme während im
Wirtſchafts=
jahr 1932/33 erſt ein Stillſtand in der Zunahme der Verſchuldung
feſtgeſtellt worden war. Die Abnahme beträgt bisher in.
Oſt=
deutſchland 1 RM. je Hektar, das ſind 0,.1 v. H. des
Einheitswer=
tes, in Weſtdeutſchland 11 RM. je Hektar, das ſind 0,8 v. H. des
Einheitswertes.
Beim Zinſendienſt war die Entlaſtung der
Landwirt=
ſchaft ſtärker als beim Rückgang der Verſchuldung. Während
dieſe nur verhältnismäßig geringfügig abgenommen hat, beträgt
der Rückgang des Zinſendienſtes im Vergleich zu
dem Vorjahr mehr als 10 v. H., ſeit dem Höchſtſtand der
Zinsbelaſtung im Wirtſchaftsjahr 1930/31 rund 22 v. H. Am
Ein=
heitswert gemeſſen, beträgt die Abnahme in Oſtdeutſchland 0,5
v.H. und in Weſtdeutſchland 0,2 v. H.
Im Höhepunkte der Kriſe, im Wirtſchaftsjahr 1931/32
bean=
ſpruchte in Oſtdeutſchland der Zinſendienſt in den
Betrie=
ben von 5—50 Hektar 19 v.H. in den Betrieben von 50—200
Hektar 22,2 v.H. in ſolchen über 200 Hektar 22,5 v.H. der
Ein=
nahmen. Im Wirtſchaftsjahr 1933/34 war dieſer Anteil auf 17.2
v.H. bzw. 16.2 v.H. bzw. 13,5 v.H geſunken. In
Weſtdeutſch=
land iſt die Entwicklung ähnlich, wenn auch hier der
Zinſen=
dienſt niemals den gleich hohen Anteil der Einnahmen
bean=
ſpruchte wie im Oſten. Hier betrug der Anteil des Zinſendienſtes
im Wirtſchaftsjahr 193132 zwiſchen 12,2 und 14,1 v. H., er war
1933/34 auf 9.1 bis 8,9 v. H. zurückgegangen.
Oſterreichiſches Prägemonopol an Italien ausgeliefert
Berliner und Rhein-Main=Börſe.
Nach den Kursrückgängen der beiden letzten Tage zeigte ſich
am Berliner Aktienmarkt geringe Rückkaufsneigung, welche
vereinzelt leichte Kursbeſſerungen zur Folge hatte. Wie eng das
Geſchäft indeſſen iſt, geht daraus hervor, daß zum erſten Kurs
nur ein Drittel aller fortlaufend gehandelten Papiere zur Notiz
gelangte. Montane waren anfangs um zirka ½—½ Prozent
feſter. Völlig umſatzlos blieben Kgliaktien ſowie Gummi= und
Linoleumwerte. Gut erholt ſetzten Farben ein plus ¼ Prozent,
doch bröckelte der Kurs bald um ½ Prozent auf 148½ ab.
Auto=
aktien kamen etwa ½ Prozent höher heraus. Meiſt etwas feſter
ſetzten Papier= und Zellſtoffaktien ein. Lebhafteres. Intereſſe
ſcheint ſich für Renten durchzuſetzen. Kommunale
Umſchuldungs=
anleihe und Zinsvergütungsſcheine gewannen je 5 Pfg., Altbeſitz
ſetzten mit unverändert 112,60 ein, doch war zu dieſem Kurs
Be=
darf vorhanden. Im Verlauf blieb es an den Aktienmärkten
ſehr ſtill, kursmäßig blieb die Tendenz unentſchieden. Farben
bröckelten gegen den Eröffinungskurs um insgeſamt 1½ Proz. ab.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag wiederum recht
rühig. Beſondere Anregungen waren nicht vorhanden.
Immer=
hin war nach den letzttägigen Abſchwächungen zu Beginn auf
Grund vorliegender geringer Kaufaufträge die Haltung an dem
Aktienmarkt überwiegend freundlicher. JG. Farben um 38
Pro=
zent feſter. Scheideanſtalt paßten ſich ziemlich verſpätet der
Kursbewegung in der letzten Zeit an und gaben 5 Prozent nach;
ſie waren in den letzten Wochen kaum verändert. Elektrowerte
durchſchnittlich ½ Prozent anfangs höher. Ziemlich freundlich
lag bei allerdings geringen Umſätzen der Montanmarkt. Bau=
und Zementwerte ebenfalls etwas freundlicher, desgleichen
Ver=
kehrswerte. Am Rentenmarkt waren deutſche Staatsanleihen
ſehr gut gehalten. Es werden fortgeſetzt Tauſchoperationen von
Aktien in Renten beobachtet. Infolge der ausgeprägten
Geſchäfts=
ſtille gaben die Aktienkurſe in der zweiten Börſenſtunde
über=
wiegend um ½—½ Prozent nach. JG. Farben 1475.
An der Abendbörſe war das Geſchäft ſehr klein. Die
Kurſe lagen im allgemeinen auf dem Mittagsſtand behauptet.
Rübenverarbeitung und Zuckererzeugung
in Deulſchland.
Nach dem Ergebnis einer von der Internationalen
Vereini=
gung für Zuckerſtatiſtik im Oktober veranſtalteten Umfrage wird
ſich in Deutſchland die Rübenverarbeitung in der Kampagne
1935/36 vorausſichtlich auf 104,19 Mill. Doppelzentner gegen
106,55 Mill. Doppelzentner in der Kampagne 1934/35 ſtellen. Für
die Rübenverarbeitung auf Zucker ſind davon 98,68 (101,39) Mill.
Doppelzentner beſtimmt. Die geſamte Zuckererzeugung
Deutſch=
lands (Rohzuckerwert) wird auf 15.96 Mill. Doppelzentner für
die Kampagne 1935/36 veranſchlagt gegenüber 16,83 Mill.
Dop=
pelzentner 1934/35. Der Verbrauchszuckerwert wird mit 14,23
(14,93) Mill. Doppelzentner angegeben. Die Ausbeute aus
Rü=
ben, die auf Zucker verarbeitet ſind, beträgt unter Weglaſſung des
Melaſſ zuckers 15,86 Prozent gegen 16.14 Prozent im Vorjahre.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 24. Oktober. Aufgetrieben waren
127 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich in Kl. a) auf 68—72, b) 64
bis 67. c) 58—63, d) 50—54. Es wurden verkauft in Kl. a) 23.
b) 19. c) 23. d) 50-Tiere. Marktverlauf: Schleppend. geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 24. Oktober. Auftrieb: 7 Käl=
Frankfurter Viehmarkt vom 24. Oktober. Auſtrieb: Rinder
94 (gegen 57 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 23 Ochſen.
6 Bullen, 43 Kühe und 22 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 2
Kühe. Kälber 654 (612), Schafe 221 (223), Schweine 142 (127).
Notiert wurden vro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber a)
72—76 (am 17. Okt. 71—74), b) 66—71 (65—70), c) 60—65 60
bis 64), d) 52—59 (52—59). Lämmer und Hammel b) 2 47 (45),
c) 45—46 (43—44), d) 42—44 (40—42) Schafe e) 40—42 (41
bis 43), f) 36—38 (36—40), g) 25—34 (27—35). Schweine a) 2.
57 (57). b) 55 (55), c) 53 (53), d) und e) 51 (51).
Marktver=
lauf: Kälber rege, ausverkauft; Hammel und Schweine lebhaft,
ausverkauft: „Schweine wurden zugeteilt. Ueberſtand: 10
Rin=
der, davon 1 Ochſe und 9 Kühe.
Friedberger Schweinemarkt. Auf dem Friedberger
Schweine=
markt wurden bei einem Auftrieb von 370 Jungtieren folgende
Preiſe erzielt: Bis ſechs Wochen alte Ferkel 12—15 Mk., ſechs bis
acht Wochen alte Tiere 15—20 Mk., acht bis zwölf Wochen alte
20—30 Mk. Das Geſchäft war ſehr lebhaft; es verblieb nur
ge=
ringer Ueberſtand.
Oeſterreich welches das Prägemonopol für den Maria=
Thereſia=Taler, in Italien und Abeſſinien beſitzt, wartet
nach Ausbruch der Kriegshandlungen nun auf Prägeaufträge von
dieſen beiden Ländern. Die Angelegenheit ſcheint aber jetzt eine
ganz neue Wendung genommen zu haben. Wie die
Hermann=
ſtädter „T. 3.” meldet, hat in einer Sitzung der katholiſchen Leo=
Geſellſchaft in Wien der Vorſitzende Dr. Kanſarakan mitgeteilt,
daß Oeſterreich das Monovol für die Ausprägung des Maria=
Thereſia=Talers ſowie die Original=Prägeſtöcke, die ſeit 150
Jah=
ren vom öſterreichiſchen Münzamt verwendet wurden, an Italien
ausgeliefert hat. Damit ſei nunmehr. Abeſſinien bezüglich der
Herſtellung des weiteren Geldes auf Italien angewieſen”,
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Vorſitzende der HV. der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat
mit Wirkung vom 21. Oktober eine weitere Inlandszuckerfreigabe
von 5 v. H. verfügt.
Das Internationale Zinnkomitee hat beſchloſſen, den
Regie=
rungen, die das Reſtriktionsabkommen unterzeichnet haben, zu
empfehlen, die Produktionsquote von 70 Prozent auf 80 Prozent
mit rückwirkender Kraft ab 1. Oktober zu erhöhen.
Das welkwirtſchaftliche Wochenh
Enkſpannung an den Börſen.
Uebers Wochenende hat ſich insbeſondere an den gr
ternationalen Börſen, aber auch überhaupt im weiten
der Weltwirtſchaft, eine merkliche Entſpannung gegen
Kriſentagen der letzten Woche durchgeſetzt. Dies iſt
Maße vor allem in New York der Fall, wo man
beſonders ſchnell wieder zum Optimismus bekennt.
Street konnten die Aktien und Obligationen bis zu 7 A
einem Tage gewinnen, geführt vor allem von den Kupf
In England iſt gleichfalls, beſonders auf die Re
wins hin, eine Beruhigung eingetreten, die einen, we
nicht ganz ſo ausgeprägten Aufſchwung an den Börſen
gezogen hat. Bemerkenswert war die weſentliche Ver
des Pfundes gegenüber dem Dollar und den europäiſche
rungen nach ausgeſprochener Schwäche, am Freitag de
Woche. Man iſt indeſſen in der City nach wie vor ſeh
haltend. Die fühlbare Entſpannung hat jedoch zu einer
rung der Umſätze an den einzelnen Märkten geführt.
Uneinheitlich iſt die Lage lediglich in Frankreig
gleich hier auch das Ergebnis der Senatswahl und in erſ
der Wiederwahl des Miniſterpräſidenten Laval neben
ſpannung in der internationalen Politik eine gewiſſe Be
ausgelöſt hat. Der allgemeine Peſſimismus, wie er in
ten Hälfte der vergangenen Woche geherrſcht hat, ſcheint
trieben angeſehen zu werden. Jedenfalls iſt ſeitdem das
lebhafter geworden. Beſonders bemerkenswer
Anziehen der deutſchen Werte an der P
Börſe. Dies ſcheint auf den letzten deutſchen Außenſ
ausweis zurückzuführen zu ſein, der wiederum ein Aktivun
Ob die guten Anſatzpunkte für eine allgemeine
ſchaftliche Wende zum Beſſeren, wie ſie ſich ſeit den letzt
vier Monaten — und in einigen Ländern ſchon früher
durch den italieniſchen Konflikt beeinträchtigt worden
ſich nicht einwandfrei feſtſtellen. Erſt die endgültige Löf
augenblicklichen politiſchen Situation wird die gegenwärtu
wirtſchaftliche Entwicklung entſcheidend beſtimmen, und di
beantworten, ob es wirklich in der Weltwirtſchaft wie
wärts geht.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Aufſichtsrat der Hungaria=Bauxit AG., Budapel
mit 2 Millionen Pengoe und 8 Millionen Darlehen uſ
geſtattete neugegründete= Hungaria Bauxit AG., Budaptfr ult
ihren erſten Aufſichtsrat beſetzt. Wie wir hören, gehör
außer dem Grafen Edelsheim=Budapeſt als dem Vorſitzen
zwei ungariſche Perſönlichkeiten an. ferner von deutſche
Direktor Dr. Pilder (Dresdner Bank, Berlin
tor Deku (Union=Bank, Darmſtadt) und Fr
Opel.
Buderusſche Eiſenwerke, Wetzlar. Die Geſellſchaft bed
den 19. November eine ao. GV. nach Frankfurt a. M
der über die Uebertragung des Vermögens des Heſſen=Na
Hüttenvereins GmbH., Biedenkopf.=Ludwigshütte, auf
derusſchen Eiſenwerke beſchloſſen werden ſoll. Außerde
Wahlen zum Aufſichtsrat auf der Tagesordnung.
Die neuen Zahlungsbedingungen der Schaumweinn
Die Fachgruppe Schaumweininduſtrie hat mit Zuſtimmt
Hauptvereinigung der Deutſchen Garten= und Weinbaur
die Zahlungsbedingungen beim Verkauf von Schaumwein
dermaßen geregelt: Das Zahlungsziel für die mittelbol
unmittelbare Lieferung von Schaumwein an Kunden a
darf 90 Tage, vom Tage der Lieferung an gerechnet, nich l” it
ſchreiten. Eine Späterſtellung des Rechnungstages (Voy
rung) iſt hiernach unzuläſſig. — Für den Kaſſennachllt !
Schaumweinlieferungen an Wiederverkäufer aller Art (
und Gaſtſtätten) gelten folgende Höchſtſätze: 2 Prozent IecU
zahlung innerhalb von 10 Tagen, 1 Prozent bei Barzah MSin2
nerhalb von 30 Tagen und ebenſo bei ſofortiger Erteilu
90=Tage=Akzeptes.
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidemarkt vom 24. Oktober. Im Berli
treideverkehr hat ſich die Nachfrage nach Brotgetreide 9
während die Zufuhren, der Landwirtſchaft nach wie
mäßig ſind. Während bisher faſt überwiegend nur hoch
Weizenſorten von den Berliner Mühlen aufgenommen
zeigt ſich nunmehr auch für Roggen einiges Intereſſe.
Berliner Kursbericht
vom 24 Oklober 1935
Deviſenmar
Berl. Handels=Geſ.,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr Motorenw. 1
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau ſ=
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Ne
85.—
85.—
16.25
17625
37.—
120.50
106.25
114.50
156.75
127.25
104.50
Miet Meee
F. 6. Farben.
Geſ.f.elektr. untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Loksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn
J
148.125
122.375
110.0
92.87!
89.75
129.50
90..0
114.75
83.625
Wueen uue
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.:Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht!:
Wanderer=Werke =
Vie
113.25
25.—
/ 81.75
124.—
94.25
10.—
114.125
124.50
122.50
137.50
Aahpten
Urgentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
D
1 äanpt. 2
1 Pap. Peſol
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
eangd. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Vi
12.525
0.577
z1,82
1.13
3.047
2.451
54.59
48.43
12 225
67.98
5.385
16.38
2.353
18881
54 95
Brief=
1.s5
u.681
41.90
D.141
3.0ß4
2.455
54.69
46.93
12.255
88.07
5.395
16.42
2.357
168.95
55 07
vom 24. Oltober
Währung El
en
100 Lire
1 Yen
Surmſtädler und Kärionalvant Surmftabt, Filiate der Brescher
Frankfurter Kursbericht vom 24. Oktober 1935.
„Keeouee
„ Gr.II p. 1934
„ „ 1935
.. 1936
„, 1937
„ „ 1938
Gruppe I..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½ %Intern.,b. 30
4½2Baden. v. 27
4½ 2Boyern v.27
4½ Heſſen, v. 28
v. 29
4½
4½ Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½% Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ....."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ....."
4½%nz.
Dtſch. Anl. Ausl.
+I. % Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin, v. 24
4½% Darmſtadt
95 Dresden v. 26
2Franff 28
4½% Heidelderg26
4½%Mginz
4½%Mannheim2?
4½%Münchenv. 29
½ %Wiesbaden2s
4½%Heſſ. Landesb
4½%„ Goldobl.
51 % Heſſ. Landes.
hyp.=Bk. Liquid.
103‟,
107,
1083
108.
107.75
107.3
1001,
98
1021,
9
95.25
96.5
1071
95.25
95-2-
98:1,
100
112.45
10.2
88.5
94.5-
89
91.5
85.5
91"
93.75
96
96
93.5
100-1,
DPHe
Komm.=Obl.
4½% Prß. Landes=
Pfb. Anſt. G. Pf.
4½% „ Goldoblog.
4½%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R.1
4½%o desgl. R. 12
4½%0 Kaſſ
Landes=
kreditt. Goldpfb.
4½% Naſſ. Landes.
bant Goldpfb.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser. I.
4Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl Hyp.B.
Lig.=Pfbr.
GFrkf. Hyp.=B
Lig.=Pfbr.
Goldoblig
4½%Frkft. Pfbr.B.
0 Lig.=Pfr.
4½ 8Mein Hyp. B
Lia=Pfbr.
4½% Pfälz. Gyp. B.
1.% „ Lig.=Pfbr
4½ %Rh. Hyp.=Bi.
Lia.=Pf
Goldobl.
4½2 Südd Boden=
Cred.=Bank.
Lig. Pfbr.
41% Bürtt. Oyp.
0Daimler=Benz
620 Dt. Linol. Werl
6% Klöcknerwerke
M
34.75
33
96.25
96
100.5
112.75
129
18.75
95
101:,
96.25
100.5
93
96.25
100.5
96.5
170,
95.25
96
100.75
93.5
98
100
98
104.75
10. „25
102.25
Wenten 7
620 Mitteld. Stahll
5%Neckar A. G. v.23
5% Rhein=Main=
Donau v 23..,
8%SalzmannckCo.
8% Ver. Stahlwerkel
RM.=Anl.
43%
4½%
6% Voigt & Häffner
3. 6. Farben Bond=
5% Bosn. L. E. B.
2. Impeſt.
Bulg. Tab. v. 08
4½%0 Oſt. Schätze.
420 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumä
4½%
% Türk. I. Bagdad
II. Bagdad
%ungarn. 1913
19141
Goldr.
42
1910
4½Budp. Stadtanl
42 Liſſabon. . ....
42 Stockholm.
Aktien.
Nccumulat.=Fabkik
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G..........
AndreaeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenſbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
101
102.5
98.5
1027,
1or
123
7.75
38
27
9.25
9.25
92.
T8.5
55
115
s5l.
37.25
127
109.5
140.-
124.75
en
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
7. G. Chemie, Baſe
Chem.WerkeAlbert
Chade (A=C)
Contin. Gumm
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ..
„ Erdöl
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwer!
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik
Faber & Schleicher,
Fahr Gebrüder..
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. &Guilleaume.
Frankfurter Hof..
Geſ.f.elektr. Untern. 1
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kaiſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſen
Holzmann, Phil.
10175
115.2.
130
145
292.5
156
135
94
104
104
224
143.:
91.75
121:,
91
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80.5
160
60
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102.-
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Junghans ...."
Kali=Chemie......
Aſchersleben .
glein Schanzlin
Klöcknerwerke ...
Knorr C. H.....
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte
Lech, Augsburg
Lokomf. KraußckC.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.W.
Mainz=Akt.=B.
Mannesm.=R.
Mansfeld Be
Metallge).
Miagg. Müh
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Barlk= u. Bürgerbr.
Rh. Braunkohlen
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„ Stahlwerke . /1
Riebeck Montan
Roeder. Gebr.
Rütgerswerke
Salzdetſurth Kali.
Salzw. be
Schöffer!
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Siemens & Halske, 1166.25
Rei
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südd. Zucker A G./219.71
Tellus Bergbat
hür. Liefer.=Geſ.
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127.2.
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75.:
83.25
119‟
1052,
94.5
81‟
100.5
107
Miee
Ver, Stahlwerle
Ver. Ultramarin.
Beſidte, Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zeliſtoff Waldhof
z13.
Fn.
98
101.75
163.
117.5
108.75
g1
4.3
Alig. Dt. Creditanſt
Badiſche Ban1.
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ſtex dafür weiß er, wo das Geld wächſt, der Erfolg und der
Tas ſind Gewächſe, die wir nicht aufzufinden vermögen,
Fräulein Kreuzberg,” ſagte der Mediziner großartig.
nan bedenkt, daß der Menſch mit nichts angefangen hat
ſechſtäblich mit nichts —, fahelhaft! Vielleicht iſt ihm eine
Konjunktur zu Hilfe gekommen — zugegeben. Aber
im=
ſihrt er im Anfang den eigenen Kragen riskiert — bei
ſoz elnen Spekulation den Kragen — buchſtäblich! Jetzt
natürlich ſchon ſein Nimbus, aber früher —
eEy berauſchte ſich an fremdem Wein. Er redete von den
huer Geſchäften, von Schanghan, von der E. O. T., vom
ſu, von der Börſe und von der Fuſion zweier
amerikani=
belſchaften, die wiederum auf die E. O. T. Bezug hatte.
ſaß ſtill dabei, ſie hatte die Hände müßig im Schoß
lie=
lam ſich ſehr winzig vor. Warum iſt das Fingerſchnippen
i Menſchen gewichtiger als eines anderen ganzes Daſein?
war eben ein Spekulant, er hatte Glück gehabt, von
Er=
hölendet ſtand er auf der Höhe, und andere waren unter
der geraten. Wenn man Szigety glauben durfte, hatte
ſtine Geſchäfte allezeit auf eine Art geführt, die heute
ſeworden iſt — beherzt, angriffsluſtig und, was ſeine
uſche betraf, mit hahnebüchener Ehrlichkeit, unablenkbar
Ziel eingeſtellt, keinem Hindernis weichend. „Wie ein
agte der Arzt lachend, und Evas Augen wurden ſtarr.
r paßte.
große Mann war von ganz unten her aus einem armen
Oſtpreußen gekommen. Das Geſchäft, die Spekulation
ſin zu einer Zeit bezaubert, da er noch nichts davon
ver=
ind, wie es ſchien, hatten zwanzig Jahre Trommelfeuer
rmrocht, dieſe Bezauberung zu brechen. Seine Begabung,
te Motor, der ihn immer wieder dorthin trieb, wo es
Zoden, Möglichkeiten, Geſchäfte und Gewinnchancen gab,
ſind. Allem — Enttäuſchungen, Rückſchlägen, Angriffen, ja
dr Müdigkeit. Ein Condottiere des zwanzigſten
Jahrhun=
ſichte er im Geſchäft das Abenteuer, den Ruhm und die
— alles, was vier Jahrhunderte früher nur mit dem
zu erobern war. Darum ging er nach Schanghai, es war
Biall, der ihn, den Deutſchen, gerade nach China brachte.
den hat noch Raum für bedingungsloſen Optimismus, für
o Selbſtvertrauen, und gerade Schanghai iſt ſeit jeher ſo
Buduc ſie ein geſchäftliches Schlachtfeld, auf dem eigentlich
nie=
nuſhſetr iſt, die Chineſen am allerwenigſten.
Butpk: nettes Stückchen Weg von Oſtpreußen nach China”, er=
Arzt bewundernd. „Wenn ich denke, meine ganze Familie
orſt
er ſich, wie ich ſo mir nichts, dir nichts, von Mohacs nach
etg gekommen bin.” Szigety brach ab und ſtand mit me=
lancholiſchem Antlitz auf. „Waſchen wir uns die Hände und gehen
wir in Gottes Namen wieder einmal zum Futtern”, ſchloß er
er=
gebungsvoll.
Gleich darauf begegnete er den Herren Valhägen und Quaß,
die gerade aus dem Lift traten, und dabei fiel ihm etwas ein.
„Hergeſtellt. Dr. Quaß”, ſchrie er über die leere Halle, „wo
ſtecken Sie eigentlich? Briefe geſchrieben?? Sie meinen wohl
ge=
arbeitet?‟ Der Anwalt wendete ſchnell den Kopf, als ſuche er nach
einem Ausweg, und lächelte verlegen. Aber der Arzt war ſchon
neben ihm angekommen und langte gebieteriſch nach ſeinem Rock=
Noh • adt
gegen spröde Haut
knopf. „Hören Sie, verehrter Herr Doktor, das geht nicht! Sie
waren heute bei Scheibenreiter zur Unterſuchung angeſagt und
ſind nicht gekommen. Sie ſind heute nicht gekommen, Sie ſind
letzte Woche nicht gekommen. Gedenken Sie ſich ſelbſtändig zu
machen und unſere Heilnaſtalt als Vergnügungsanſtalt zu
be=
nutzen?"
Dr. Quaß wax ſichtlich beſchämt. „Ja” geſtand er ein und
wich vor dem Griff des Arztes zurück, „es iſt ungezogen, ich muß
mich beim Medizinalrat entſchuldigen. Aber im übrigen —
wirk=
lich — es geht mir beſſer. Ich glaube, es wäre für meine nervöſen
Zuſtände vorteilhafter, wenn man mich nicht ſoviel daran
er=
innern wollte.”
„So!” Szigety betrachtete ihn nachdenklich. „So! Es geht
Ihnen alſo beſſer? Na, das wär’ ja ſehr erfreulich. Was macht
Ihr Bein?"
„Das wollen wir ein bißchen in die Sonne legen” verſprach
Quaß. Er ſah Mademoiſelle Clavel in der Tür des Muſikzimmers
auftauchen, ließ Szigety und Valhägen mit kurzer Verbeugung
ſtehen und ging zu der reizenden Clavel, die zutraulich und
freundlich wie ein junges Reh war, nur Zündhölzer durfte man
nicht in ihren verſpielten, ruheloſen Fingern laſſen.
Er ſprach ſehr angeregt und küßte der kleinen Clavel die
Hand, aber ſein Gang war nichts weniger als beſchwingt, Szigety
ſchaute ihm aus ſcharfen Brillenaugen nach.
Nr. 294 — Seite 13
„Ungehorſamer Patient?” erkundigte ſich der Schwede in
einem Tonfall, der für Quaß” Unterlaſſungsſünden um
Entſchul=
digung bat.
„Sie ſind mir lieber.”
„Gegenſeitig.” Valhägen verbeugte ſich dankbar.
„Ich werde nicht ganz klug aus dem Mann.”
„Ich glaube — ich glaube, er hat Angſt.”
„Angſt?‟
Der Schwede wurde rot und ſah unbegreiflich hilflos aus.
„Ja” er wollte noch etwas bemerken, ſcheute aber vor längeren
Erklärungen zurück, wie ein Pferd vor dem Graben. „Ja”,
wie=
derholte er.
„Angſt? Sie meinen, er weicht mir aus, weil er nicht zur
Unterſuchung gekommen iſt —” half ihm der Arzt weiter.
„Ja”, ſagte Valhägen wiederum, „weil er — weil Sie —
wegen der Unterſuchung. Er hätte müſſen — — Dr.
Scheiben=
reiter wartet umſonſt — —”, er geriet ins Stottern und bekam
nervös flackierende Lider.
„Na, wollen mal ſehen” beendete Szigety das Geſpräch und
nahm den erleichterten Gelehrten mit ſich ins Eßzimmer.
Wieder einmal ſah ſich die Pflegerin Kreuzberg ausquartiert.
Man brauchte ihr Zimmer, denn Baron Clemens Keilwerth war
aufgetaucht und hatte das Anſinnen, wenigſtens ein paar Tage
lang mit der Meierei vorlieb zu nehmen, mit Entrüſtung
abge=
lehnt. So nahm man alſo Baby ſein Wohnzimmer weg, die
ver=
triebene Gottlieb beſetzte triumphierend den wiedergewonnenen
Brückenkopf, und Eva bekam ein kleines Käfterchen im zweiten
Stockwerk, wo man ſonſt die Etagenwäſche verwahrte. Sie ließ
ſich widerſpruchslos hin= und herſchieben, es war ihr egal, wo ſie
hauſte, und ſie begriff nicht, weshalb Miß Robinſon die ſchmalen
Lippen ſo biſſig zuſammenkniff, als man ihr von der
Verände=
rung berichtete.
„Er raucht”, ſagte ſie, fliegende Hitze in den Wangen, „er
macht Lärm, Baby ſchläft doch nebenan.”
Eva ſah den Präſidenten täglich. Er ſprach mit ihr, er war
oft dabei, wenn ſie mit dem Kind übte, wenn ſie mit ihm ſpielte,
ihm Geſchichten erzählte, ihr ſtummes Zurwehrſetzen der erſten
Zeit wich nach und nach müder Gelaſſenheit.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil:* V. Dr. C. H. Quetſch= für Feuilleton: Dr. Herbert Nette;
für „Gegenwart‟: Dr. Herber; Netre; für „Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport; Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. TX. 35. 19071. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei.
Darmſtadt. Nheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung; Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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