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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 275
Sonntag, den 6. Oktober 1935
197. Jahrgang
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Sehffelbontes Sclafni Toaas.
Adug von den Ikalienern eingenommen und von den Abeſſiniern wieder zurückeroberk.
dug nach ſchweren blukigen Kämpfen
gefallen ..."
DNB. Addis Abeba, 5. Oktober.
Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt Adua am Samstag morgen
gfallen. Die Meldung von der Einnahme Adigrats wird hier
ncht beſtätigt, dagegen ſcheint die Einnahme von Akſum durch die
jaliener bevorzuſtehen.
Wie zu der Einnahme Aduas durch die Italiener am
Sams=
ta morgen noch mitgeteilt wird, wurde Adua nach ſchweren,
blu=
tgen Kämpfen, in denen die Italiener mit allen zur Verfügung
henden modernen Kriegsmitteln angriffen, unter ſchweren
Ver=
lſten auf beiden Seiten beſetzt. Bei Adigrat leiſten die
Abeſſi=
ger erbitterten Widerſtand. Sie haben ſich in Gebirgsneſtern
urſchanzt. Auch hier ſind die Verluſte auf beiden Seiten groß.
die Einnahme von Adigrat durch die Italiener beſtätigt ſich nicht.
die Fortſchritte der italieniſchen Truppen belaufen ſich täglich
af durchſchnittlich 7 Kilometer. Die Einnahme von Akſum ſcheint
vorzuſtehen.
11. -und von den Abeſſiniern wieder zurückerobert.
DNB. Addis Abeba, 5. Oktober.
Adua, das Samstag morgen von italieniſchen Truppen
er=
bert wurde, hat im Verlauf erbitterter Kämpfe ſeither
mehr=
fal’s den Beſitzer gewechſelt. Zur Zeit befindet es ſich in den
finden der Abeſſinier. Es iſt allerdings fraglich, ob die
abeſ=
ſtiſchen Truppen, die mit großer Kühnheit kämpfen, die Stadt
hlten können.
In Addis Abeba iſt eine telegraphiſche Meldung des
abeſſini=
ſteni Heerführers Ras Seyoum eingelaufen, wonach in der
Um=
ehrung von Wayetta und Enguela eine Schlacht zwiſchen
italie=
tſchen und abeſſiniſchen Truppen entbrannt ſei. Nach dieſer
Nelldung ſollen die Abeſſinier Gewehre und
Maſchi=
dengewehre erbeutet haben. Weiter heißt es, daß die
ſilkeniſchen Truppen ſtarke Verluſte erlitten hätten.
A
Erſtaunlicher Widerſtand.
Die Kämpfe um Adua und um die benachbarten
Ort=
ſiaften müſſen unverändert erbittert geweſen ſein. Denn
en Italienern war es nicht gelungen, in raſchem Schwung die
eſteckten Ziele zu erreichen, obwohl ſie vorher ſehr genau das Ge=
Inde erkundet hatten und auch wußten, welche Hinderniſſe zu
über=
unden waren. Infolgedeſſen hatten ſie ihre geſamte Ausrüſtung
etſwrechend einrichten können. Nach allen vorliegenden
Berich=
in haben ſie auch lediglich leichte Tanks mit zwei Mann
Be=
ſtzung vorgeſchickt, deren Aufgabe im weſentlichen darin beſtand,
nch allen Seiten hin auszuſchwärmen und die
Maſchinengewehr=
ſter der Abeſſinier zu vernichten. Gleichzeitig bilden Tanks dort,
w ſie ſtehen bleiben, beachtliche militäriſche Stützpunkte, unter
ören Schutz die nachfolgende Infanterie und Artillerie raſch und
ſemlich ungefährdet vorwärts kommen können.
Je weiter jedoch die Italiener vom Norden nach
dem Süden vorſtießen, deſtoſtärker iſtder
Wider=
ſand geworden, der ihnen von abeſſiniſcher
keite entgegengeſtellt wurde. Die Abeſſinier müſſen
i der Abwehr ſehr geſchickt geweſen ſein, denn in dem Abſchnitt
r Adua mußte beinahe jeder Hügel und jeder Berg einzeln er=
obert werden. Auf italieniſcher Seite gelangten zudem ſchwere
Geſchütze und Minenwerfer zum Einſatz, während Tiefflieger den
Verſuch machten, die verſchiedenen Widerſtandspunkte der
Abeſ=
ſinier niederzukämpfen.
Verſchiedentlich iſt berichtet worden, daß die Italiener
Rück=
ſchläge erlitten hätten oder in ihren Aufmarſchlinien beunruhigt
worden wären. Daraus darf man ſchließen, daß die abeſſiniſchen
Streitkräfte an einigen Stellen zur Gegenoffenſive übergegangen
ſind, durch die natürlich die Geſamtlage für die Italiener nicht
weiter ungünſtig beeinflußt wurde. Wenn man ſich nun aber
daran erinnert, daß das italieniſche Expeditionskorps hochmoderne
Waffen beſitzt, während die abeſſiniſchen Verteidiger im beſten
Falle über eine größere Anzahl von Maſchinengewehren und über
einige leichte Geſchütze verfügen, dann nötigt die Ausdauer und
Hartnäckigkeit, mit der ſich die abeſſiniſchen Truppen ſchlugen,
allergrößte Hochachtung ab. Der Einſatz der modernen Waffen auf
italieniſcher Seite läßt aber den Schluß zu, daß die
Abeſſi=
nier vor Adua erhebliche Verluſte erlitten
haben.
Die Hauptkampfſtellung liegt ſüdlich von Adua, alſo dort, wo
das eigentliche Hochgebirge beginnt. Stoßen die Italiener weiter
nach, dann wird die Situation für die Abeſſinier günſtiger, weil
ſie nun in einzelnen Trupps aufgelöſt, unter Ausnutzung der Gunſt
des Geländes, den italieniſchen Truppen beachtliche
Schwierigkei=
ten bereiten können, während die Italiener wieder im
Hochge=
birge, das keinerlei Wege nach europäiſchen Begriffen aufweiſt,
ihre Waffen nicht in vollem Umfange in Stellung bringen können,
die nach Ueberſchreitung des Mareb in größerer Zahl aufgeboten
wurden.
Abeſſinier melden Sieg bei Adigrak.
EP. Addis Abeba, 5. Oktober.
Das Hauptquartier des abeſſiniſchen Kronprinzen in Deſſie
meldet im Norden, einen Sieg bei Adigrat, wo es den
Abeſſiniern gelungen ſein ſoll, den italieniſchen
Vormarſch nach einem heftigen Nahkampf zum
Stehen zu bringen und mehrere Maſchinengewehre und
Munition zu erobern. Die Verluſte ſollen auf beiden Seiten ſehr
ſchwer ſein.
Dieſer Meldung kommt inſofern eine gewiſſe
Wahrſcheinlich=
keit zu, als es den Italienern augenſcheinlich bisher noch nicht
gelungen iſt, Adua zu erobern. Ihr Vormarſch ſcheint doch nicht
ganz programmäßig zu verlaufen, was hier darauf zurückgeführt
wird, daß die abeſſiniſchen Truppen nach der erſten Ueberraſchung
ſich nunmehr auf die modernen Kriegsmittel eingeſtellt haben und
den eindringenden Italienern nicht mehr dieſelben
Angriffs=
flächen bieten wie in den erſten Tagen des Vormarſches.
Die Lage an der Nordfronk
iſt weiterhin ungeklärt. Anſcheinend leiſten die abeſſiniſchen
Truppen noch immer erbitterten Widerſtand, doch kann kaum
da=
mit gerechnet werden, daß es ihnen gelungen iſt, die Italiener
zurückzuwerfen. Alles, was ſie erreichen können, iſt anſcheinend,
das von der italieniſchen Heeresleitung geplante
Umgehungs=
manöver aufzuhalten. Ueber das Schickſal der 12 000 Mann
abeſſi=
niſcher Truppen, die angeblich auf italieniſches Gebiet
vorgedrun=
gen ſein ſollen, iſt nichts bekannt geworden. Vielleicht ſteht aber
hiermit im Zuſammenhang eine Nachricht, wonach im äußerſten
Norden, unmittelbar an der Grenze des Sudans, größere Kämpfe
im Gange ſind.
Wie verlautet, trifft der Kaiſer Vorbereitungen zur Abreiſe
an die Nordfront; es heißt, daß er vorausſichtlich ſchon am
Sonn=
tag abreiſen werde.
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
zi1d oben: Die Gardetruppen des Negus fahren in Laſtwagen zur Front. Nach Ausbruch
dr Feindſeligkeiten wurden die Truppen der kaiſerlichen Garde auf modernen Laſtwagen an die
ſront gebracht. Dieſes neueſte Bild zeigt die kaiſerliche Garde auf der Fahrt durch Addis Abeba.
Scherl=Bilderdienſt=M.) — Bild rechts: Flugpoſtbild aus Abeſſinien: Schützengräben und
ſallgruben werden ausgehoben. Dieſes Bild zeigt Abeſſinier beim Ausbau. Der Bau erfolgt
(Scherl=Bilderdienſt=M. — Ufa=Wochenſchau.)
nter der Leitung von Europäern,
FOre Soce.
In Oſtafrika iſt die Entſcheidung gefallen, die eiſernen
Würfel rollen, und Mars regiert die Stunde. Ein Krieg ohne
Kriegserklärung, ein Krieg zwiſchen zwei Ländern, die beide
dem Völkerbund angehören, ein Krieg, der inſofern ein Novum
in der modernen Geſchichte darſtellt, als über ſeinen Ausbruch,
über die Urſachen des italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts, über
die Ziele der beiden nächſtbeteiligten Länder, ſeit über einem
halben Jahr in aller Oeffentlichkeit diskutiert und verhandelt
worden iſt. Niemand vermag mit Sicherheit den Ausgang dieſes
Krieges vorauszuſagen. Den moderneren Kriegsmitteln einer
europäiſchen Großmacht ſtehen klimatiſche Schwierigkeiten, ſteht
ein unwegſames Gelände von gewaltiger Größe gegenüber,
deſſen Bevölkerung entſchloſſen iſt, ſeine Freiheit bis zum
äußerſten zu verteidigen.
An dem italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt iſt das deutſche
Volk nicht unmittelbar beteiligt. Es hat keinen Anlaß Partei
zu eiZeifen, und es hat inſonderheit keinen Anlaß zu einer
Neuauflage jener „Burenbegeiſterung”, die um die
Jahrhundert=
wende die diplomatiſche Stellung des Deutſchen Reichs nicht
gerade erleichtert hat. Wenn trotzdem das deutſche Volk die
Entwicklung der Dinge mit brennendem Intereſſe und nicht
ohne Sorge verfolgt, ſo liegt das daran, daß der
italieniſch=
abeſſiniſche Konflikt Probleme aufgerollt hat, die die
unzweifel=
haft ſehr ernſte Gefahr weiterer kriegeriſcher Konflikte in ſich
tragen. Nicht nur, daß es ſich in Afrika auch um Raſſenfragen
handelt, an denen alle europäiſchen Kolonialmächte aufs
ſtärkſte intereſſiert ſind, die geographiſche Lage des abeſſiniſchen
Kaiferreichs macht dieſes außerordentlich bedeutſam für die
eng=
liſche Stellung in Aegypten, für Englands Stellung im
Mittel=
meer und damit für die Beherrſchung des engliſchen Seewegs
nach Oſtindien. Mit außerordentlichem Geſchick hat die Downing=
Street den Völkerbund in der abeſſiniſchen Frage mobiliſiert
und ihn damit vor außerordentlich heikle Entſcheidungen geſtellt.
Seit Wochen berät man am Genfer See, wie man ſich aus der
Verlegenheit helfen könnte, aber alle aus der Nachkriegszeit
ſattſam bekannten Methoden haben bisher hoffnungslos verſagt.
Jetzt ſprechen die Kanonen und Maſchinengewehre ihr ernſtes
Wort, und bis zur Stunde, da dieſe Zeilen geſchrieben werden,
hat man noch keinen Weg gefunden, der zwiſchen Sehlla und
Charybdis hindurchführt. Dieſes hoffnungsloſe Verſagen des
Genfer Völkerbundes, der einſt gegründet wurde als
Zweck=
verband der ſogenannten Sieger des Weltkrieges, hat keinen
Deutſchen überraſchen können. Aber nicht Schadenfreude etwa
darüber, daß man ſich in Genf jetzt im Netz der eigenen Phraſen
gefangen, iſt es, die uns bewegt, ſondern ernſte Sorge um eine
künftige Entwicklung, die nach dieſem Verſagen des
Völker=
bundes noch in keiner Weiſe zu überſehen iſt.
Einmal ſetzt ſich die Wahrheit auch gegen die geſchickteſte
Hetzpropaganda durch. Schon in den erſten Tagen dieſes Krieges
ohne Kriegserklärung ſieht ſich die italieniſche Staatsführung
veranlaßt, gegen ausländiſche Nachrichten aufzutreten, die
da=
von ſprechen, daß bei den italieniſchen Luftangriffen auf
abeſ=
ſiniſche Ortſchaften Kinder und Frauen in Mitleidenſchaft
ge=
zogen worden ſeien, und es iſt mehr wie bemerkenswert, daß bei
dieſer Gelegenheit jetzt nach über zwanzig Jahren von einem
Land, das im Weltkrieg gegen uns gefochten, offen zugegeben
wird, daß das Märchen von den durch deutſche Soldaten
angeb=
lich in Belgien abgehackten Kinderhänden, mit dem man wie
der Meſſagero ſchreibt, vor zwanzig Jahren die ganze Welt,
Italien nicht ausgeſchloſſen, zu täuſchen verſucht hätte, nichts
anderes war als ein „unwürdiger Anſchlag gegen die
Wahr=
haftigkeit”.
„Die Anklage, daß Deutſchland ſchuld ſei an dieſem größten
aller Kriege, weiſen wir, weiſt das deutſche Volk in allen ſeinen
Schichten einmütig zurück. Nicht Neid, Haß oder
Eroberungs=
luſt gaben uns die Waffen in die Hand. Der Krieg war uns
vielmehr das äußerſte, mit den ſchwerſten Opfern des ganzen
Volkes verbundene Mittel der Selbſtbehauptung einer Welt von
Feinden gegenüber. Reinen Herzens ſind wir zur
Verteidigung des Vaterlandes ausgezogen
und mit reinen Händen hat das deutſche Heer
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 6. Oktober 1935
Seite 2 — Nr. 275
das Schwert geführt. Hindenburg, der am 18. September
1927 auf dem Schlachtfeld von Tannenberg der Welt dieſe
Worte zurief Hindenburg iſt nicht mehr. Was ſterblich an ihm
war, iſt am 2. Oktober, dem Tag, an dem er vor achtundachtzig
Jahren geboren wurde, im Hindenburgturm des zum Heiligtum
der Nation erhobenen Tannenbergdenkmals feierlich beigeſetzt
worden. Noch einmal ſenkten ſich vor ihm die Fahnen der
Re=
gimenter, die er ſo oft zum Siege geführt. Für das deutſche
Volk aber iſt Hindenburg nicht tot, und vor uns und
kommen=
den Geſchlechtern ſteht rieſengroß ſeine Reckengeſtalt als die
Verkörperung aller beſten Eigenſchaften unſeres Volkes. Er hat
auch in den Tagen tiefſter Erniedrigung ſtets an die Zukunft
ſeines Volkes geglaubt. Er war felſenfeſt davon überzeugt, daß
die Ueberwindung der inneren Zerriſſenheit uns zu neuer Größe
emporführen werde.
Das deutſche Volk begeht heute das Erntedankfeſt, den Tag,
den die nationalſozialiſtiſche Regierung zum Feiertag der
ge=
ſamten Nation erhoben hat. Bauer und Bürger, Städter und
Landmann ſollen dieſes Feſt begehen im Zeichen wahrhafter
Volksgemeinſchaft. Das deutſche Volk hat verſtanden, daß der
Gegenſatz zwiſchen Stadt und Land, der in der Vergangenheit
ſo oft verheerend gewirkt hat, in ſeiner ganzen Sinnloſigkeit
überwunden werden muß. Auch der Städter kennt heute die
Be=
deutung des Bauern für die Nation, die Bedeutung einer
aus=
reichenden Lebensmittelverſorgung für unſere Exiſtenz. Wenn
der Reichsminiſter Dr. Goebbels am Donnerstag auf dem
Thing=
platz zu Halle dem deutſchen Volk verſichern konnte, daß die
Verſorgung mit Brot, Kartoffeln, Rind= Kalb= und
Hammel=
fleiſch Fiſchen, Milch, Eiern. Zucker und vielen anderen
Lebens=
mitteln in Deutſchland abſolut ſichergeſtellt ſei, ſo verdanken
wir dies der nimmermüden Arbeit des deutſchen Bauern, dem
eine entſchloſſene Geſetzgebung neue Lebensmöglichkeiten gab.
Und ſo wünſchen wir, daß der Erntedanktag zu einem
Volks=
feſte im wahrſten und beſten Sinne des Wortes werden möge.
Ein außerordentlich wichtiger Schritt auf dem Gebiet unſerer
Innenpolitik iſt mit dem Geſetz zur Sicherung der deutſchen
evangeliſchen Kirche vom 24. September 1935 getan. Das Ziel
dieſes kurzen Geſetzes iſt „geordnete Zuſtände in der deutſchen
evangeliſchen Kirche herzuſtellen‟. Daß ein Eingreifen des
Staates erforderlich war, ſteht außer jedem Zweifel, denn es
war keine glückliche Entwicklung, welche die kirchlichen Dinge
von 1933—35 genommen hatten. An das entſchloſſene Eingreifen
des Staates knüpfen ſich die Hoffnungen des evangeliſchen
deut=
ſchen Kirchenvolkes. Es iſt immer und immer wieder betont
worden, auch von unſeren ſtaatlichen Stellen, daß niemand und
erſt recht nicht der Staat daran denke, das Bekenntnis und den
Glauben von Staats wegen zu ordnen. Die Schwierigkeiten aber
lagen bisher ſtets darin, daß die Pfarrer als Träger der
kirch=
lichen Organiſation zugleich Verkünder des Bekenntniſſes ſind.
Das erlaſſene Geſetz zur Sicherung der deutſchen evangeliſchen
Kirche hat eine ganz neue Lage geſchaffen. Die Ausräumung
aber aller beſtehenden Schwierigkeiten wird dem ganzen
deut=
ſchen Volke, ſoweit es ſich zur evangeliſchen Kirche bekennt, zum
A.
Segen gereichen.
Nachſchubſchwierigkeiken der Ikaliener.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Wie weiter berichtet wird, machten ſich auf italieniſcher
Seite bereits Schwierigkeiten im Nachſchub von Munition und
Verpflegung bemerkbar.
Im Südoſten der Probinz Danakil ſind ebenfalls
gegenwärtig heftige Kämpfe im Gange. Bei Rad Fab ſoll
es zu Gefechten mit der blanken Waffe gekommen ſein, bei
denen auf beiden Seiten mit Verzweiflung gekämpft wurde.
Dabei ſollen 1300 Abeſſinier und 700 Italiener auf dem Platz
geblieben ſein.
Schließlich ſetzten die beiden italieniſchen Diviſionen, die
von Somaliland aus in die Provinz Ogaden eingedrungen
ſind, ihren Vormarſch langſam fort. Ihr Ziel iſt, zunächſt die
Brunnen zu erreichen und dann auf Harrar zu marſchieren,
von wo aus ſie auf die Eiſenbahnlinie Dſchibuti—Addis Abeba
vorſtoßen könnten. Wie aus Addis Abeba gemeldet wird
be=
ſteht die Möglichkeit, daß infolge des Vormarſches der
italieni=
ſchen Truppen in Richtung auf die Eiſenbahnlinie der
Zug=
verkehr in Kürze eingeſtellt werden wird.
Nach Berichten aus Dſchibuti wird am Sonntag eine 800
Mann ſtarke franzöſiſche Abteilung Kolonialinfanterie nach
Diredaua abgehen, um im Einverſtändnis mit der abeſſiniſchen
Regierung in der Gegend dieſer wichtigen Eiſenbahnſtation den
Schutz der Bahn und der bedeutenden franzöſiſchen Intereſſen
zu übernehmen.
*
Der ehemalige Korpsgeneral Graciani iſt zum Kommandanten
des italieniſchen Expeditionskorps in Somaliland ernannt
wor=
den. General Graciani war bisher Kommandant der
Kolonial=
truppen und Gouverneur dieſer Kolonie.
Gökker im Korn.
Feldkult und Erntedank.
Ein Korn, in weiche, dunkle, feuchtwarme Erde geſenkt,
keimt, wächſt, reift vervielfacht, wird wieder zu Brot: ein ganz
einfacher, alltäglicher Vorgang und doch ſo wunderbar, groß
und geheimnisvoll, daß es wohl zu verſtehen iſt, daß unſere
Vorfahren die Natur mit all ihrem ſeltſamen Weben und
Wir=
ken als beſeelt empfanden. Daß Naturvölker das Wachstum der
Kulturpflanzen durch allerlei Dämonen perſonifizierten, daß in
einer fortgeſchritteneren Epoche die Phantaſie der Menſchen
Göt=
ter und gute Feld= und Waldgeiſter erfand, die beſchützend und
ſegenſpendend durch die Fluren ſchritten.
Der Feldkult iſt uralt. Religiöſe und abergläubiſche
Ge=
bräuche, die das gute Gedeihen der Feldfrüchte fördern und
ſchützen ſollten, Verehrung von Acker= und Wachstumsgottheiten
laſſen ſich bereits in der früheſten Kulturperiode aller Völker
der Erde nachweiſen. Immer ſind es Göttinnen, Frauen, die
den mütterlichen, nahrungsſchenkenden Boden, Fruchtbarkeit und
Gedeihen verſinnbildlichen. Dea Dio war die älteſte römiſche
Erd= und Ackergöttin, ihr Tempel und der ihr geweihte heilige
Hain lagen am rechten Ufer des Tibers unweit von Rom. Eine
eigene Prieſterſchaft, die Arvalbrüder, widmete ſich ihrem Kult,
und das Lied, das bei den drei Tage währenden Hauptfeſten
und den feierlichen Umzügen zu Ehren der Göttin erklang, gehört
zu den älteſten der lateiniſchen Sprache, die uns überliefert ſind.
Die Prieſterſchaft der Dea Dio zählte gewöhnlich zwölf
Mitglie=
der die zum Zeichen ihrer Würde weiße Kopfbinden und
Aehrenkränze trugen. Es galt als höchſte Ehre, zu den Prieſtern
der Ackergöttin zu gehören. Nur die angeſehenſten Männer Roms
und zur Kaiſerzeit auch die Kaiſer wurden zu Fratres arvales
erwählt. Im Laufe der Zeit gingen dann manche Bräuche aus
dem Kult der Dea Dio in den der Ackerbaugöttin Demeter oder
Ceres über, deren Verehrung von Griechenland aus in Rom
Eingang fand. Auch die Göttin Perſephone oder Proſerpina
übernahmen die Römer von den Griechen und verehrten in ihr
die Perſonifikation der Ackerfrucht ſelbſt, die einen Teil des
Jahres im Dunkel der Erde verbringen muß, um dann
ſegen=
bringend wieder zum Licht emporzukommen.
Außer den Hauptgöttinnen des Feldes opferten die Römer
jedoch auch noch einer Menge anderen, die das Getreide vom
Keim bis zur Reife zu beſchützen hatten. Da gab es eine Göttin
für das friſch in die Erde gelegte Korn und eine für die
rich=
tige Keimung, ein Götterjüngling Nodotus wachte über die
Knotenbildung, eine Göttin Patelle über die der Spelzen.
Lac=
turcia ſchützte die Samen in der Hülle und Robigo, die
Roſt=
göttin, die den böſen Brand in das Getreidefeld ſandte mußte
an gewiſſen Tagen des Jahres durch beſtimmte Opfergaben
Runentſchet Schtn i Bonbont nne Pulig.
Muſſolini wünſcht Enkſpannung im Mitkkelmeer durch Zuſammenarbeit. — England gegen Wiederaufnahme
der Drei=Mächte=Beſprechungen. — Wirkſchaftliche Sankkionen in Vorbereikung.
Muſſolinis Botſchaft
an Hoare und Laval.
DNB. London, 5. Oktober.
Reuter beſtätigt, daß der italieniſche Botſchafter Grandi am
Freitag dem engliſchen Außenminiſter Hoare eine herzlich
gehal=
tene Botſchaft Muſſolinis übermittelt hat. Eine ähnliche
Bot=
ſchaft erhielt der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval durch den
italieniſchen Botſchafter in Paris.
Die Botſchaft ſtellt einen herzlichen Appell an die
bei=
den Länder dar, mit Italien
zuſammenzuarbei=
ten, um den Krieg auf Afrika zu beſchränken.
Muſſolini, der ſein Verſprechen erneuerte, ſeinerſeits jeden
Schritt zu vermeiden, der zu einer Ausweitung des Krieges
füh=
ren könnte, ſchlägt vor, die gegenwärtige Spannung
im Mittelmeer durch Zuſammenarbeit zu
beſei=
tigen.
Reuter zufolge wurden im einzelnen folgende Vorſchläge
gemacht:
1. Die beteiligten Parteien ſollen gleichzeitig ihre
Vorſichts=
maßnahmen aufheben, die angeſichts einer nicht beſtehenden
Ge=
fahr ergriffen worden ſind.
2. In einem ſolchen Falle würde ſich Italien verpflichten,
nicht aus dem Völkerbund auszutreten.
Der italieniſche Schrikt in London ergebnislos.
Wie Preß Aſſociation berichtet, iſt der engliſche
Außen=
miniſter Hoare bei ſeiner geſtrigen Unterredung mit dem
italieniſchen Botſchafter auf die italieniſche Anregung,
gemeinſam und parallel die vorbereitenden Maßnahmen im
Mit=
telmeer rückgängig zu machen, überhaupt nicht
einge=
gangen. Nach britiſcher Anſicht befinde ſich der Streit in den
Händen des Völkerbundes, und man wolle daher britiſcherſeits
keine Wiederaufnahme der Dreimächte=
Beſpre=
chungen. Dem Vernehmen nach werde eine formelle Antwort
Muſſolini nicht gegeben werden.
Um Arkikel 16.
Frankreich für wirlſchaftliche, aber gegen milikäriſche
Sankkionen.
DNB. Paris, 5. Oktober.
Der franzöſiſche Miniſterrat hat ſich, wie in gut unterrichteten
Kreiſen verlautet, für die Durchführung des Artikels 16 der
Völ=
kerbundsſatzungen ausgeſprochen, der Maßnahmen für den Fall
eines Angriffes gegen ein Völkerbundsmitglied vorſieht.
Der Miniſterrat befand ſich mit Laval in Uebereinſtimmung,
daß jeder Gedanke an militäriſche Sühnemaßnahmen gegen die
An=
greifer zurückgewieſen wird. Man glaubt in Paris, daß dieſe
An=
ſicht von allen in Genf vertretenen Ländern geteilt wird, beſonders
von England.
Miniſterpräſident Laval hat weiter die Natur der „
wirtſchaft=
lichen Druckmaßnahmen” zur Kenntnis gegeben, die er für ſeinen
Teil zu unierſchreiben bereit iſt, und die automatiſch gegen den
Angreiferſtaat ausgelöſt werden, ſobald der Völkerbundsrat den
Angreifer bezeichnet haben wird. Dieſe wirtſchaftlichen
Sühne=
maßnahmen gehen von der Kreditverweigerung bis zum Verbot
der Waffenausfuhr und der Ausfuhr ſolcher Rohſtoffe, die für die
Kriegsinduſtrie notwendig ſind. Sie gehen ſchließlich bis zur
Be=
ſchränkung und ſogar bis zum Verbot von Käufen in dem Land,
das als für den Streitfall verantwortlich bezeichnet werden wird.
Die Maßnahmen ſchließen jedoch die Möglichkeit der Blockade aus,
die als militäriſche Maßnahme bezeichnet wird. Es wird jedoch
in gut unterrichteten Kreiſen betont, daß der Mechanismus dieſer
Maßnahmen zeitlich und ſachlich geſtaffelt ſein wird.
Im Miniſterrat iſt weiter die Antwort der franzöſiſchen
Regie=
rung auf die engliſche Anfrage wegen der Haltung Frankreichs
im Falle eines Streitfalles im Mittelmeer ohne Abänderung
an=
genommen worden.
Die franzöſiſche Ankwork in London überreichk.
Der franzöſiſche Botſchafter in London, Corbin, ſuchte am
Samstagmorgen das Auswärtige Amt auf. Wie verlautet,
über=
gab er die franzöſiſche Antwort auf die britiſche Anfrage, ob die
franzöſiſche Regierung damit übereinſtimme, daß die
Völkerbunds=
mitglieder für den Fall zuſammentreten würden, daß eines von
ihnen iſoliert angegriffen würde. Wie verlautet, bejaht die
fran=
zöſiſche Antwort dieſe Frage.
Der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph” meldet,
die Antwort werde wahrſcheinlich als befriedigend befunden
wer=
den. Auf jeden Fall ſeien die beſonderen Umſtände, die die
bri=
tiſche Regierung veranlaßten, beinahe vorüber, nämlich die
Mög=
lichkeit eines plötzlichen italieniſchen Angriffs gegen England im
Mittelmeer, bevor der Völkerbund kollektive Maßnahmen
be=
ſchloſſen habe. Dieſer Beſchluß ſei jetzt nicht mehr weit entfernt.
Pariſer Hoffnungen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 5. Oktober.
In Pariſer politiſchen Kreiſen betrachtet man
verhältnis=
mäßig ruhig die Entwicklung, welche der Konflikt in Afrika
nahm. Das Schlagwort iſt, die diplomatiſche Arbeit der
Regie=
rung unter keinem Vorwand zu ſtören. Die innenpolitiſchen
Gegenſätze ſollen zurückgeſtellt werden, auch die recht ſcharfe
Mei=
nungsverſchiedenheit über die nächſten außenpolitiſchen Aufgaben
Frankreichs. Mit einem Wort, die Autorität der Regierung
Lavals ſoll in Anbetracht der Verhältniſſe um jeden Preis
ge=
wahrt werden. Sie bedarf auch dieſer Schonung ...
Man hofft hier, daß Italien nach den erſten militäriſchen
Erfolgen — nach der Beſetzung Aduas — zu Verhandlungen
übergehen und ein Kompromiß annehmen wird, das in manchem
den Vorſchlägen, die in Genf gemacht wurden, ähneln wird.
Man hofft auf direkte Verhandlungen zwiſchen
Rom und Addis Abeba. Nachdem Italien das
Nötige für ſein Preſtige getan hat, ſoll vieles
möglich werden, was im Augenblick noch nicht zu
verwirklichen wäre.
Wenn Italien nicht darauf verzichten kann, ſeine militäriſche
Macht zu demonſtrieren, ſo kann auch der Völkerbund nicht von der
Anwendung ſeiner Grundſätze abſehen. Die Sanktionen.
ſollen aber nur wirtſchaftlicher Natur ſein —
wenig=
ſtens vorerſt —, und inzwiſchen hofft man auf einen
Friedens=
ſchluß. Uebrigens zeigt man in Frankreich keine Neigung, über
„harmloſe” wirtſchaftliche Sanktionen hinauszugehen. Daß dieſe
keine beſonderen und wenigſtens keine ſchnellen Folgen für
Ita=
lien haben werden, wird allgemein angenommen.
Man könnte nicht ſagen, daß die öffentliche Meinung die
Dinge ſo ruhig betrachtet wie die politiſchen Kreiſe. Faſt jeden
Tag gibt es Demonſtrationen für die Neutralität
Frankreichs oder für den Völkerbund. Man neigt
auch dazu, unkontrollierbaren Alarmgerüchten Glauben zu
ſchen=
ken. Das Wirtſchaftsleben leidet nicht wenig darunter. Man
läßt zwar keine Panikſtimmung aufkommen, aber die Nervoſität
iſt beträchtlich. Es iſt ja ſchließlich nicht zu leugnen, daß, wenn
einmal Krieg geführt wird, die Folgen oder die Komplikationen
von niemandem überſehen werden können.
Es iſt charakteriſtiſch, daß man hier immer wieder die Frage
aufwirft: „Was macht Deutſchland?” Sie öffnet den Weg zu den
unſinnigſten Kombinationen. Und jede Nachricht von deutſch=
ita=
lieniſchen Verhandlungen löſt bei gewiſſen Gemütern geradezu
einen Nervenſchock aus. Es iſt übrigens höchſt wahrſcheinlich, daß,
wenn der Konflikt wirklich ſo ſchnell beigelegt wird, wie man es
hier glauben macht, die Ueberſpanntheit der Nerven ſich in der
Innenpolitik entladen wird.
Die belgiſche Militärmiſſion in Addis Abeba iſt von der
bel=
giſchen Regierung nach Brüſſel zurückberufen worden.
Der ſchwediſche Kriegsminiſter hat die Aufenthaltserlaubnis
für die fünf ſchwediſchen Offiziere, die ſich ſeit längerer Zeit als
militäriſche Inſtrukteure in Abeſſinien befinden, zurückgezogen.
Falls dieſe Offiziere trotzdem in Abeſſinien bleiben ſollten,
müß=
ten ſie aus der ſchwediſchen Armee ausſcheiden.
(Weitere Meldungen über Abeſſinien und Völkerbund ſiehe
Seite 4. Die Schriftleitung.)
I er
einer
gt. weiche
Gengen eintiche
ſtung aus eist
Mocht
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onnten, zum anl
euen Mut ſchöpit
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milde geſtimmt werden. Ueberhaupt gab es neben den
wohl=
tätigen Feldgeiſtern auch viele böſe Dämonen, deren Tücke man
es zuſchrieb, wenn Unwetter und ſonſtige ſchlimme Zufälle die
mühſame Arbeit der Menſchen vernichtete.
Als die Römer unſer Vaterland Jahrhunderte hindurch
be=
herrſchten, kamen römiſche Gebräuche und römiſcher
Götter=
glauben über die Alpen auch in deutſche Gebiete und
vermiſch=
ten ſich mit einheimiſchen germaniſchen Kultſitten. Auch die
Germanen verehrten als echtes Volk von Hirten und Bauern
verſchiedene Fruchtbarkeitsgottheiten. Ein uraltes Steinrelief in
der Eifel zeigt drei Göttinnen des Ackers und Wachstums, die
wohl mit den Nornen der altnordiſchen Sagen identiſch ſind.
Nerthus, eine altgermaniſche Göttin der Fruchtbarkeit, die der
römiſche Geſchichtsſchreiber Tacitus in ſeinem Werke über die
Germanen „Mutter Erde” nannte genoß zugleich mit ihrem
Bruder Njordhr bei den nahe den Meeresküſten wohnenden
nor=
diſchen Volksſtämmen große Verehrung. Njordhr war Beſchützer
der ſommerlichen Meerfahrt, Bringer von Fruchtbarkeit und
Reichtum. Seiner Schweſter Nerthus, die oftmals auch Hertha
genannt wurde, war auf einer Oſtſeeinſel ein heiliger Hain
ge=
weiht. Es ſollen zu ihren Ehren große feierliche Umzüge
ab=
gehalten worden ſein, wobei man durch allerlei Kulthandlungen
die Göttin um Frieden und Fruchtbarkeit anflehte. Nach der
nordiſchen Mythologie waren Njordhr und Nerthus auch die
Eltern des Lichtgottes Freyr und der Göttin Freyja, der
Spen=
derin des befruchtenden Sommerregens, deren „goldene Tränen”,
ſich in ſchimmernde Getreidekörner verwandelten.
Manche Erinnerungen an germaniſche und römiſche
Kult=
bräuche zu Lob und Preis von heidniſchen Wachstumsgottheiten
leben heute noch als Bauernſitten in den verſchiedenſten
Gegen=
den unſeres Landes fort. Meiſt wurden ſie freilich in chriſtliche
Formen gewandelt. So gehen die bekannten Bittgänge, bei
denen die Landleute unter Vorantritt der Geiſtlichkeit betend
durch die Fluren ziehen und um Abwendung von Hagelſchaden,
Blitzſchlag und Dürre bitten, in ihren Urſprüngen auf ähnliche
Umzüge der germaniſchen Vorfahren zurück. Auch in den
beſon=
ders in Bayern üblichen Umritten um die St. Leonhardskirchen
mit der anſchließenden Pferdeſegnung, wobei die Geiſtlichkeit
hoch zu Roß mitreitet und endlich die Tiere feierlich ſegnet, ſind
weſentliche Züge uralter Gebräuche enthalten. Nicht wenige der
alten Götter und Flurgeiſter ſpuken auch noch in allerlei
Aber=
glauben und in den Sagen herum, an die das Landvolk immer
noch feſt zu glauben pflegt. Im Oſten Deutſchlands ſind zum
Beiſpiel manche Sagen von der Roggenmuhme oder der
Korn=
mutter lebendig, die angeblich in den mittagsſtillen Feldern
umgehen ſoll. Es iſt dort Brauch, beim Abernten der Felder
aus der letzten Garbe eine Strohpuppe zu bilden. Dieſe Figur,
„die Alte” oder „Wode” genannt, wird über den Winter in der
Scheune aufbewahrt und im nächſten Frühling bei der Feld=
beſtellung als eine Art Opfer an die Erde mit dem Pflug
unter=
gepflügt. Unheilbringende Dämonen ſind der Tauſchlepper, der
den Feldern bei ſommerlicher Hitze noch den letzten Tau
ent=
führt, und der Roggenwolf, der die Getreidehalme ſo
nieder=
tritt, daß ſie ſich nur mehr mit ſaurer Mühe ſchneiden laſſen, und
der die „Wolfszähne”, das gefürchtete Mutterkorn, unter das
Ge=
treide ſät. In manchen Gebieten, zumal in Süddeutſchland, iſt
auch der Glaube an den ſogenannten Bilwitzſchnitter ſehr
ver=
breitet: Das iſt ein böſer Geiſt, der, halb Bock halb Menſch,
in warmen Sommernächten als Teufelsſpuk quer durch die Aecker
reitet und mittels kleiner, an ſeinen Füßen befeſtigter Sicheln
die beſten Halme abmäht. Ein Gewitterwind trägt dann die
abgeſchnittenen Aehren in die unzugänglichen Gebirgshöhlen,
in denen der Bilwitz hauſt. Natürlich kennen die Landleute auch
Abwehrmittel gegen all dieſe ſchädlichen Geiſter, und dieſe oft
ſehr eigenartigen, von Generation zu Generation vererbten
ge=
heimen Mittel und Bräuche, die man gewöhnlich als alten
Aber=
glauben bezeichnet, enthalten auch ihrerſeits wieder ſo manche
Reſte von Fruchtbarkeitszaubern und Kultſitten aus
längſtver=
gangenen fernen Vorzeiten.
8.D.=H.
Zur Eröffnung der Konzerkſpielzeik
des Landestheakers.
Erſtes Sinfoniekonzert Montag, den 7. Oktober.
Das Heſſiſche Landestheater eröffnet am kommenden Montag
den 7. Oktober, ſeine dieswinterliche Konzertſpielzeit, die uns
Soliſten und Dirigenten erſten Ranges und eine vortreffliche
Auswahl von Inſtrumental= und Geſangswerken bringt.
Unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Friderich
fin=
det am Montag das erſte Sinfoniekonzert ſtatt.
Soliſt iſt der berühmte Klavierſpieler Walter Gieſeking,
den wir nach einer Pauſe von drei Jahren wieder bei uns
be=
grüßen können. Konnten wir bei ſeinem letzten Hierſein den
genialen Mozart= und Beethovenſpieler bewundern, ſo ſtellt ſich
uns Gieſeking dieſes Mal als unübertroffenen Ausdeuter des
wundervollen A=Moll=Konzerts von Robert Schumann vor.
In der Zeit, als er ſich mit der Kompoſition des
Klavier=
konzertes beſchäftigte, ſchrieb der große Romantiker einmal an
ſeine Braut: .. . „Ich kann kein Konzert ſchreiben für Virtuoſen,
ich muß auf etwas anderes ſinnen ..." In der von ihm
ge=
gründeten „Neuen Zeitſchrift für Muſik” hat Schumann oft die
Verflachung des Konzertlebens und beſonders den Niedergang
des Klavierkonzerts beklagt. Und aus dem Willen, gegen das
Ueberhandnehmen des reinen Virtuoſentums, dieſem ein Werk
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Rägsost
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Ernährung und Nahrungsfreiheik.
Der deutſche Bauer hat in vier harten Kriegsjahren die
bensmittel erzeugen können, die unbedingt nötig waren, um
uis vor einer Hungerkataſtrophe zu bewahren. Er hat damals
zeigt, welche Kräfte in der deutſchen Landwirtſchaft ſtecken.
Sie ſind in den Nachkriegsjahren leider nicht gepflegt worden,
daß Deutſchland unnötigerweiſe Lebensmittel in gewaltigen
Nengen einführte und damit eine Weiterentwicklung der
Ernäh=
ung aus eigener Kraft ungünſtig beeinflußte. Erſt mit der
Lachtübernahme durch Adolf Hitler iſt energiſch darangegangen / Käufe von Lebensmitteln im Auslande ausgeben, ſondern für
torden, die Nahrungsfreiheit als anzuſtrebendes Ziel
hinzu=
ellen. Von einem Tage zum anderen konnte dieſe Freiheit
ntürlich nicht errungen werden, es iſt aber möglich geworden,
us eigenen Mitteln einen hohen Prozentſatz der
Lebensmittel=
atſorgung ſicherzuſtellen, die bisher noch von der Einfuhr
ab=
lingig waren. Auf dieſe Weiſe wurden einmal erhebliche Geld= Rahmen der Volksgemeinſchaft als Vorteil zu verbuchen. Die
gengen in Form von Deviſen eingeſpart, die in den
wirtſchaft=
ſchen Aufbau zugunſten der Arbeitsloſen hineingeſteckt werden
innten, zum anderen konnte aber der deutſche Bauer wieder
euen Mut ſchöpfen und das finanzielle Ergebnis ſeiner Arbeit
nutzen, um ſeine Betriebe leiſtungsfähiger zu geſtalten.
Wenn es jetzt auf dem Lebensmittelmarkt hier und dort zu
echwierigkeiten gekommen iſt, dann iſt das kein Beweis für ein
Pir waren uns ſeinerzeit, als eine neue Landwirtſchaftspolitik
engeleitet wurde, vollkommen im klaren darüber, daß wir uns Aufbau Verwendung finden, benutzen können, um dem Auslande
ur ſchrittweiſe von einer unnötigen ausländiſchen Einfuhr
frei=
nachen können und daß ebenfalls nur ſchrittweiſe die eigene
Er=
zugung geſteigert werden kann. Soweit menſchliches Vermögen
ene Rolle ſpielt, wird es gelingen, die Hektarerträge weiter zu
ſeigern und unter Zuhilfenahme künſtlicher, im Lande erzeugter
lüngemittel den Nutzen der Scholle zu ſteigern. Allerdings hat
us letzte Wort in jedem Fall die Natur zu ſprechen. Der
Land=
hann iſt nun einmal von den Witterungsverhältniſſen abhängig.
Eind ſie ungünſtig, dann läßt es ſich leider nicht vermeiden, daß
te Ernteerträgniſſe bis zur neuen Ernte über das Jahr anders Die meiſten dieſer Volksgenoſſen haben ja morgen, wenn viele
der mit Ernten über dem Durchſchnitt zu rechnen hat.
So ſind die gegenwärtigen Schwierigkeiten eine Folge
gemin=
iter Ernteerträgniſſe des Vorjahres, die, weil nicht genügend
futtermittel vorhanden waren, zu einer vermehrten Abſchlachtung
ᛋhrten. Was damals geſchlachtet werden mußte, ging aber nicht, wollten ſie die Generalprobe zu der großen Schau der
Wehr=
fort in den Verbrauch. Das „Fleiſch im eigenen Saft” ſtellt macht ſehen. Auf den Tribünen und auf dem Hang des
Bücke=
ine bedeutende und nicht zu unterſchätzende Reſerve dar. Sind
rſt einmal die Vorurteile gegen dieſes Büchſenfleiſch, das
aus=
ezeichnet iſt, überwunden, dann ſchwindet automatiſch die
über=
ſeigerte Nachfrage nach Friſchfleiſch, die zu einem guten Teil ſich eingefunden. Bald nach 10 Uhr, begann dann die große
fid auf dem Fettmarkt gewiſſe Schwierigkeiten zu verzeichnen,
te aber nur vorübergehender Natur ſind. Es iſt durchaus
ver=
findlich, wenn der plötzlich aufgetretene Mangel unangenehm mit Kirche und etwa 12 Wohnhäuſern aufgebaut worden. Um
„nofunden wird. Aber das iſt noch längſt kein Grund, nun zu
engſtkäufen zu ſchreiten. Man wird auch jetzt wieder die
Be=
pachtung machen, daß derartige Angſtkäufe von Perſonen
vor=
e ommen werden, die wirklich keine Urſache haben, beſorgt zu dauerte das militäriſche Schauſpiel, das von den Zuſchauern
in, die aber die Familien mit größerer Kopfzahl in ernſte Ver= mit großer Spannung und höchſtem Intereſſe verfolgt wurde.
genheiten bringen können. Aber das Thema Angſtkäufe haben
luir wiederholt behandelt. Wir haben in dieſem Jahr erlebt, Zuſammenwirken aller Waffengattungen zu zeigen, was in
erß eine nur wenige Tage anhaltende Verknappung in Frühkar= Nürnberg bei der räumlichen Beſchränkung nicht möglich
ge=
ymeln gewiſſe Leute geradezu kopflos machte. Aber bevor ſie
berhaupt dazu kamen, ſich ernſthaft aufzuregen, waren die
chwierigkeiten beſeitigt. Auch was die Seife anlangt, haben wir wenn das auch zum Teil auf Koſten der kriegsmäßigen Durch=
*e gleiche Erfahrung gemacht. Schwierigkeiten hat es hier bis führung ging.
beute überhaupt nicht gegeben. Dennoch kamen überängſtliche
emüter herbei, Seife aufzukaufen. Heute ſitzen ſie auf ihren
Seſtänden und wiſſen nicht, was ſie mit ihnen anfangen ſollen.
Tehnliche Erſcheinungen haben wir auf dem Gebiete der Textil=
und geſpeichert. Verſchiedene Leute ließen ſich gleich drei bis
ſechs Maßanzüge anfertigen, andere kauften Unterwäſche ein, die
Dritten hatten irgendwelche andere Textilien, in die ſie ihr Geld
hineinſteckten. Auch hier hat es keine Verknappung gegeben. Im
Gegenteil, wer Anzüge oder Bekleidungsgegenſtände kaufen will,
braucht ſich bei ſeinen Käufen keinerlei Beſchränkungen
aufzu=
erlegen.
Was nun die Butter anlangt, ſo wird binnen kurzem auch
hier wieder alles in Ovdnung ſein. Miniſter Goebbels hat in
ſeiner Rede in Halle darauf aufmerkſam gemacht, daß wir im
Zu=
ſammenhang mit dem Butterproblem auch die Arbeitsloſenfrage
berückſichtigen möchten. Denn die Beträge, die wir nicht für
die Rohſtoffbeſchaffung verwenden, kommen denjenigen
Volks=
genoſſen zugute, die arbeitslos ſind und durch die
Rohſtoffbeſchaf=
fung wieder beſtimmte Funktionen im Rahmen des
wirtſchaft=
lichen Wiederaufbaues erfüllen können. Was alſo auf der einen
Seite als Opfer in die Erſcheinung tritt, iſt auf der anderen im
Volksgemeinſchaft wäre aber nur eine hohle Phraſe, wenn man
im Intereſſe der arbeitsloſen Volksgenoſſen auf gewiſſe, im
Augenblick unbequeme Opfer verzichten würde. Doch dieſe Opfer
wiederum ſind keine Dauererſcheinung. Sie ſind zeitlich begrenzt
und in abſehbarer Zeit überwunden. Sobald wir aber ſoweit
ſind, daß wir von einer Nahrungsfreiheit, alſo von einer
Sicher=
ſtellung der Ernährung aus eigener Scholle, ſprechen können, wird
ſehlſchlagen der Pläne zur Erringung der Nahrungsfreiheit, es überhaupt keinerlei Schwierigkeiten mehr geben. Wir werden
dann überſchüſſige Geldmittel, die nicht für den wirtſchaftlichen
Lebensmittel abzunehmen, deren Import ſich ſchon ſeit langem
wenigſtens in den bisherigen Mengen verbietet.
Generalprobe auf dem Bückeberg.
Zu Tauſenden und aber Tauſenden ſtrömte am Samstag
früh die Einwohnerſchaft der Städte Hameln und Bad Pyrmont
und der umliegenden Dörfer nach dem Feſtplatz am Bückeberg.
eſtreckt werden müſſen, als das der Fall iſt, wenn man mit guten Hunderttauſende von Gäſten aus dem Reiche eingetroffen ſind,
alle Hände voll zu tun und ſelbſt keinen Augenblick Zeit mehr.
In großen Kolonnen marſchierten ſchon früh um 6 und
7 Uhr HJ., BDM. und Jungvolk mit Geſang und Muſik, die
Schulklaſſen wurden von ihren Lehrern herangeführt. Alle
bergs ſtanden Zehntauſende von Menſchen, alt und jung.
Die Organiſationsleitung, die Aufmarſchleitung, die
Füh=
rung der Reichswehr, der Polizei und des Arbeitsdienſtes hatten
inötigerweiſe eine Verknappung herbeigeführt hat. Gleichzeitig Uebung, an der ſich alle Waffengattungen, insgeſamt mehrere.
tauſend Mann beteiligten. Am Fuße des Bückebergs in
unmittelbarer Nähe der unteren Rednertribüne, war ein Dorf
dieſes Dorf ging der Kampf. Verteidiger und Angreifer boten
alle modernen Waffen einſchließlich Tanks, Flugzeugabwehr,
Flugzeuge, Verneblung uſw. auf. Eine gute halbe Stunde
Zum erſten Mal iſt hier Gelegenheit geboten, das gleichzeitige
weſen iſt. Beſonders iſt darauf Gewicht gelegt worden, daß die
Zuſchauer möglichſt viel zu ſehen und zu hören bekommen,
Bei der heutigen Probevorführung wurde mit der
Muni=
tion noch geſpart. Am morgigen Sonntag wird es lebhafter
und lauter hergehen. Auch das aufgebaute ſchöne Dorf wurde
heute noch nicht zerſtört, morgen aber wird es in Brand
ge=
taren erlebt. Es hat eine Zeit gegeben, da wurde gehamſtert, ſchoſſen werden. An der Uebung ſind in der Hauptſache
Truppen=
teile des 9. Armeekorps beteiligt, verſtärkt durch Zuteilung von
Spezialtrupps anderer Befehlsbereiche. Das militäriſche
Schau=
ſpiel war gegen ½12 Uhr zu Ende.
Auf dem Feſtgelände iſt nun alles bereit. In den
um=
liegenden Orten ſind bereits die erſten Sonderzüge eingetroffen.
Sonderzug folgt jetzt auf Sonderzug in kürzeſten Abſtänden.
In Bad Pyrmont kamen am Freitag abend bereits 1400
Ober=
bayern an, die bis ſpät in die Nacht hinein Bewohner und
Kurgäſte mit Geſang und Tanz unterhielten. In Hannover iſt
ein Sonderzug mit den erſten 800 Thüringer Bauern
ein=
getroffen, und im Kreiſe Holzminden ſind 1000 rheinländiſche
Landleute und Winzer untergebracht worden.
durch Reichsminiſter Dr. Goebbels und
Reichs=
bauernführer Darré.
Hannover, 5. Oktober.
Dem Erntedankfeſt auf dem Bückeberg ging am Samstag
nachmittag ein Empfang der Abordnungen von Bquern und
Landarbeitern aus allen Gauen des Reiches durch Reichsminiſter
Dr. Goebbels und Reichsbauernführer Darré im Georgen=
Garten, der ſchönen Gaſtſtätte in den Parkanlagen von
Herren=
hauſen, voraus. Etwa 140 Bauern und Landarbeiter hatten
ſich eingefunden, und mit ihnen die führenden Männer der
Landesbauernſchaft und der Partei. Neben Reichsminiſter Dr.
Goebbels hatte der Bauer Georg Sichler aus Groſſau im
Chiem=
gau, der einen 500jährigen Alpbeſitz ſein eigen nennt und
ſechs Kinder am Leben hat, während zwei geſtorben ſind, ſeinen
Platz. Neben Reichsbauernführer Darré ſaß der Landarbeiter
Robert Föhrenbach aus Rödenbach bei Neuſtadt im
Schwarz=
wald. Zwei Frauen ſind ihm geſtorben. Von ihnen und der
dritten hatte er 32 Kinder, von denen 16 am Leben ſind. Vier
ſeiner Söhne ſind in den Weltkrieg gezogen, einer von ihnen
iſt gefallen, drei wurden verwundet. Die Miniſter unterhielten
ſich lebhaft mit den Männern aus dem Volke. Dann nahm
Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort zu einer Anſprache, in
der er u. a. folgendes ausführte:
Deutſche Bauern und Landarbeiter! Ich habe die hohe
Ehre Sie im Namen der Reichsregierung am Vorabend des
deutſchen Erntedankfeſtes 1935 hier in Hannover zu begrüßen.
Das bereitet mir beſondere Freude, weil ich weiß, daß der
deutſche Bauer ein ſchweres Jahr hinter ſich hat und manchmal
nicht mit dem Lohn bedacht worden iſt, den er eigentlich
ver=
dient hat. Das Publikum iſt manchmal ſehr undankbar dem
Bauern gegenüber und ſchließt von hier und da einmal
vor=
kommenden ſchlechten Vertretern des Standes auf den ganzen
Stand. Aber wie man von einem ſchlechten Arbeiter nicht auf
den ganzen Stand des deutſchen Arbeiters ſchließen darf darf
man auch nicht von einem ſchlechten Bauern auf den geſamten
Bauernſtand ſchließen.
Zwei Zahlen möchte ich herausſtellen: Als der
National=
ſozialismus an die Macht kam, mußten wir jährlich für 2½
Milliarden RM. Lebensmittel einführen. Der intenſiven Arbeit
der deutſchen Bauern und des Reichsnährſtandes iſt es
ge=
lungen, dieſe Summe auf 1 Milliarde herabzudrücken. Wir
wiſſen ſehr wohl, welche Unſumme von Arbeit, Mühe und
Sorge in dieſen beiden Zahlen eingeſchloſſen iſt. Es iſt
jeder=
mann klar, daß dieſes Geld nicht für Luxus ausgegeben worden
iſt. Wenn wir die große Arbeitsſchlacht angekurbelt haben und
etwa 5 Millionen Menſchen wieder in Arbeit brachten, weiß
auch der wirtſchaftliche Laie, daß dazu Rohſtoffe notwendig
ſind, die in Deutſchland nicht zu haben ſind und eingeführt
werden müſſen.
Daß ſich hier und da auf dem deutſchen Lebensmittelmarkt
Verknappungserſcheinungen zeigen können, iſt ganz natürlich, aber
biigegen zu ſtellen, das wieder mehr dem muſikaliſchen, als nur
ſchniſchem Ausdruck geben ſoll, ſchuf er ſein unvergängliches
ſonzert. Erſcheint uns heute manche Kompoſition der damaligen
ſeit verſtaubt und verblaßt, ſo erſtrahlt Robert Schumanns
(lavierkonzert in unverminderter Friſche und Leuchtkraft.
Zwi=
ſyen Beethoven und Brahms liegt kein Klavierkonzert, das
ſeſem gleichkommt. Es iſt ein echtes Spiegelbild der
roman=
tſchen Zeit, das dem Spieler eine ungemein dankbare Aufgabe
tbt und den Hörer eine halbe Stunde zurückverſetzt in die
ſchaffenszeit eines unſerer größten deutſchen Tondichter.
Um das Konzert ranken ſich zwei Werke gegenſätzlichſter
7rt: Die Es=Dur=Sinfonie von Ludwig Lürman
lid die Ouvertüre „Römiſcher Carneval” von Berlioz.
Uuter den am meiſten geſpielten Konzertſtücken nimmt die
enannte Ouvertüre des großen Reformators des
Orcheſter=
ſanges und Meiſters der Inſtrumentation, Hektor Berlioz, einen
ilererſten Rang ein. Sie iſt ein Paradeſtück eines jeden größeren
ercheſters, farbenfreudig, wechſelnd zwiſchen ausgelaſſener
ſebensfreude und liebeglühenden Zwiegeſängen. Apart in der
llangwirkung die wundervolle Cantilene des engliſchen Horns
ind der ihm im Klang verwandten Bratſchen. Ein Schlußſtück
vu eindringlichſter Wirkung!
Den erſten Teil der Vortragsfolge nimmt die Erſtaufführung
dr Sinfonie in Es=Dur von Ludwig Lürman ein, die man
z dem bedeutendſten zählen kann, was in den letzten Jahren
auf dem Gebiete der Sinfonie geſchaffen wurde.
Der 1885 in Bremen geborene, jetzt in Hamburg lebende
lonponiſt war Schüler des Leipziger Konſervatoriums und
hidierte Kompoſition und Kontrapunkt unter den Meiſtern Max
geger und Stefan Krehl. Sein prächtige „Ouvertüre zu einer
ſornödie” gelangte vor längeren Jahren auch hier zu einer ſehr
tfolgreichen Aufführung. Er iſt kein Vielſchreiber, ſelten hört
nani von dieſem beſcheidenen Muſiker, der ſich nicht ſelbſt in
en Vordergund ſchieben kann, bis letzten Winter ſein Name in
Uen muſikaliſchen Kreiſen mit einem Schlage beſondere Geltung
clangte, als ſeine große Es=Dur=Sinfonie innerhalb des vom
leichsſender veranſtalteten Zyklus „Zeitgenöſſiſche Muſik” als
ſſeichsſendung über alle deutſchen Sender ging. Dieſe
Auffüh=
ung erregte außerordentliches Intereſſe, namhafte Zeitungen
ſrachten eingehende Beſprechungen des grandioſen Werkes.
Seinem Werk gibt der Komponiſt eine kleine Einführung,
ler ich folgende Sätze entnehme: „Das Werk iſt in drei breit
ingelegte Sätze gegliedert, die jedoch durch das thematiſche
Naterial zu einem einheitlichen Ganzen verbunden ſind. Man
önnte die Sinfonie am beſten mit einem Triptychon vergleichen,
ſſeſſen drei Teile zu nennen wären: Sehnſucht und Leiden
ſchaft — Glaube — Entſchluß und Wille. Das
hematiſche Material wird aus drei Grundmotiven des erſten
batzes gewonnen und iſt, obwohl jeder Satz ſein eignes Ge=
präge hat, kontrapunktiſch ſo geſtaltet, daß es im letzten Satze
zu höchſter Steigerung zuſammengefaßt wird.
Der Komponiſt verwendet die ſog. große Orcheſterbeſetzung:
Streicher, dreifache Holzbläſer, darunter engliſch Horn,
Baß=
klarinette und Kontrafagott vier Hörner, vier Trompeten drei
Poſaunen und Tuba, Pauken und Schlagzeug und eine Harfe.
Die große Ausdehnung der Sinfonie — ſie ſpielt gegen eine
Stunde — veranlaßte Generalmuſikdirektor Friderich, das Werk in
den erſten Teil der Vortragsfolge zu ſetzen, um eine Ermüdung der
Hörer wie der Ausführenden durch voraufgehende Muſikſtücke zu
verhindern.
Es iſt ſehr anerkennenswert, daß wir gleich im erſten
Konzert ein hochbedeutſames Werk eines Zeitgenoſſen hören
können, das allerorts ſtets tiefgehende Eindrücke hinterließ.
Hoffentlich iſt ihm auch hier der große Erfolg beſchieden, den
Friedrich Brückmann.
es überall hatte.
Kleines Haus. — Samstag, den 5. Oktober.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung
Alberk Lorhing: „Der Waffenſchmied”
Aus glücklicher Zuſammenarbeit von Elli Büttner (
Bühnen=
bild), Eugen Vogt (Spielleitung) und Heinrich Hollreiſer
(Muſikaliſche Leitung) kam eine erfreulich friſche, fließende und
erfolgreiche Aufführung der populärſten Oper von Lortzing
zu=
ſtande. Lortzing iſt der ins bürgerliche Berliner Milieu des
Biedermeier übertragene Mozart, der behagliche Schilderer,
aus=
gezeichnete Theaterkenner und in ſeiner Art wirklich geniale
Komponiſt für die von ihm ſelbſt geſchaffenen Dichtungen. Sein
ſtärkſtes Mittel iſt immer die Rührung, und er verſteht es
meiſterhaft, die Herzen ſeiner Hörer zu bewegen. Heinrich
Hollreiſer war bemüht, die ſchlichte Partitur auf das feinſte
auszudeuten, und im Vorſpiel und den erſten Bildern glückte
alles recht gut, während ſpäter zuweilen kleine Läſſigkeiten im
Orcheſterzuſammenſpiel vorkamen, die ein Nachlaſſen der
Kon=
zentration fühlen ließen. Bezüglich der Ausſtattung ſchien uns
der Tiſch in der Diele Stadingers ſeiner Zeit um mehr als
ein Jahrhundert voraus.
Einen ausgezeichneten Stadinger bot Georg Wieter der
ſich gerade in dieſer Rolle, die er vorzüglich ſingt und mit
über=
zeugender Herzlichkeit ſpielt, raſch die volle Gunſt ſeiner Hörer
erobern wird. Seine Tochter Maria ſang Grete Welz. Man
hatte große Freude an der lieblichen Stimme und ausgezeichneten
Geſangskunſt, wie auch an dem friſchen und ſympathiſchen Spiel.
Die meiſterhafte Abrundung der Geſamtleiſtung und die Ueber=
legenheit in der Geſtaltung, die bei ihrer Vorgängerin ſtets zu
be=
wundern war, wird von der jungen Künſtlerin einſtweilen noch
nicht ganz erreicht, aber auch ſie iſt berechtigten ſtarken Beifalls
ſicher. Sehr ſchön und lyriſch ſang Karl Köther den Grafen
Liebenau, im letzten Bild ſah er aus wie ein richtiger
Märchen=
prinz, aber das gehört zur Sache. Sein Knappe Georg wurde von
Hermann Schmid=Berikoven erſtmalig geſungen. Wir
waren geradezu überraſcht wie viel dieſe ausgezeichnet
ſitzende Stimme ſeit dem Vorjahr an Volumen gewonnen hat.
Auch das Darſtelleriſche war heute recht glücklich. Der draſtiſche
Ritter Adelhof von Heinrich Kuhn und die ebenſo humorvolle
Irmentraut von Martha Liebel ſind wohlbekannte, vorzügliche
Leiſtungen. Rudolf Buchner, der den Schwager Brenner
dar=
ſtellte, wird von Rolle zu Rolle ſicherer und ſelbſtverſtändlicher,
während der Soliſt unter den Waffenſchmiedsgeſellen noch ein
wenig krampfhaft mimte. Die Vorſtellung war recht gut beſucht
und fand reichſten Beifall.
R.N.
Albert Mähl: „Leiſegaug verſtändigt ſich”. (Broſcheck u. Co.,
Hamburg. Mk. 4,20.)
Ein ſatiriſch=humoriſtiſches Buch aus den Schweizer Bergen.
Leiſegang, ein Mann der Feder, Literat und Schöngeiſt, bereiſt
als Journaliſt die Schweiz. Er iſt ein Mann von geſtern, ein
Kind ſchwankender Verhältniſſe, nimmt ſich ſehr wichtig, hat ein
fertiges Kultur=Programm und ſpricht viel von Humanität. Er
lernt auf dieſer Reiſe in einem proteſtantiſchen Bergpfarrer
einen Menſchen kennen, der ihm ganz entgegengeſetzt iſt. Dieſer
Pfarrer lebt einſam, inſelhaft, in den Bergen inmitten ſeiner
kleinen Gemeinde von 200 Seelen. Dort iſt er ein Mann des
Spatens, der am liebſten im Garten ſchafft, herangereift zu einer
wahren Siedler= und Führernatur, wie ſie ſein ſoll. Dieſe
bei=
den Menſchen ſtehen ſich in Mähls Novelle in einem ergötzlichen
Spiel gegenüber, in das auch zwei ebenſo entgegengeſetzte Frauen
verflochten ſind.
* Axel Munthe: Ein altes Buch von Menſchen und Tieren.
(Paul Liſt, Leipzig.)
Der vielumſtrittene Verfaſſer des Buches von San Michele
(mit dem die deutſche Aerzteſchaft ſich m. W. ausgeſöhnt), läßt ſein
neueſtes Buch, das er ein altes nennt, bei Liſt erſcheinen. „Alt”
wohl, weil vieles aus den Erinnerungen des Arztes, der zum
Weltweiſen wurde, auch in dieſem Buche wiederkehrt, das ein
gar köſtliches Abbild der Inſel Capri gibt, die Muſſolini zum
Vogelſchutzgebiet erklärte. Das Wunder des Frühlings wird uns
hier neu geſchenkt, und um ſo reichex und reiner, als Munthe die
erſten Eindrücke zu dem Werke im Frühling des eigenen Lebens
aufnahm. Mit ſeiner Lebensfreude ſeinem unerſchütterlichen
Glauben, ſeiner Liebe zu der großen Mutter Natur, ſeinem
Mit=
leid für die Aermſten des Volkes und ſeinem Verſtehen der
ſtum=
men Kreatur iſt es ein Dokument ewiger Jugend, einer
Vermäh=
lung des nordiſchen Menſchen mit dem lichtvollen Süden. So
wird man auch dem Dichter zuſtimmen dürfen, wenn er heute
ſein jüngſtes Bekenntnis höher ſtellt als das berühmte „Buch von
San Michele‟
Seite 4 — Nr. 275
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 6. Oktober 1935
es iſt kein Zeichen von Diſziplin, wenn dieſe von unverſtändigen
und ganz böswilligen Elementen ausgenützt werden. Wenn
zur=
zeit in Deutſchland 10 v. H. der zum Verbrauch erforderlichen
Buttermenge fehlen, ſo glaube ich, daß bei der notwendigen
Diſzi=
plin das deutſche Volk dieſen kleinen Fehlbetrag ertragen könnte.
Wenn aber manche Hausfrauen in eine Angſtpſychoſe
verfal=
len und, wie es auf dem Berliner Wochenmarkt vorgefallen iſt,
eine Hausfrau acht Pfund Butter in Einviertelpfundſtücken
ham=
ſtert, ſo müſſen die Regierung und Oeffentlichkeit eingreifen, um
dieſen Schädlingen das Handwerk zu legen. Ich ſpreche nicht nur
im Intereſſe des deutſchen Bauerntums, ſondern des geſamten
deutſchen Volkes, wenn ich ſage, daß das deutſche Bauerntum an
dieſen Erſcheinungen keine Schuld trägt und daher mit innerer
Befriedigung morgen das Erntedankfeſt feiern kann. Deshalb
glaube ich auch, daß es unſerer Arbeit gelingen wird, dieſe
Schwie=
rigkeiten zu überwinden. Wir haben größere Aufgaben
über=
wunden.
Wenn andere Völker heute für nationale Ziele ſogar Krieg
auf ſich nehmen, müſſen wir für nationale Ziele wenigſtens eine
kleine Butterknappheit auf uns nehmen können. Durch Mieſepetern
wird ſich das deutſche Volk ſeine Freude an der Ernte nicht
ver=
kümmern laſſen. Wir, die wir in die Maſchinerie des deutſchen
Nährſtandes hineinſchauen können, können ſagen: der deutſche
Bauer hat ſeine Pflicht erfüllt und mehr als das. Er wird es
auch in alle Zukunft tun. Deshalb iſt es für mich ein beſonders
freudiges Gefühl, Sie hier begrüßen zu können.
Sie werden morgen die Ehre haben, vor dem Führer ſelbſt zu
ſtehen und ihm Ihre Gedanken und Sorgen mitzuteilen. Heute
wollen wir uns der Freude hingeben und hoffen, daß der Himmel
uns ſeinen Regen und ſeine Sonne zur rechten Zeit gebe, damit
unſere Arbeit dem deutſchen Volk Brot und Nahrung geben kann.
Dieſe Aufgabe wird der deutſche Bauer im Zeichen des
National=
ſozialismus immerdar und treulich erfüllen.
Bildung eines Reichskirchenausſchufſes.
Erſte Verordnung zur Durchführung des Geſehes
zur Sicherung der deutſchen evangeliſchen Kirche.
Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten,
Kerrl, hat folgende Verordnung erlaſſen:
Auf Grund des Geſetzes zur Sicherung der deutſchen
ebangeliſchen Kirche vom 24. September 1935 (
Reichsgeſetz=
blatt I S. 1178) wird hiermit verordnet:
8 1.
(1) Der Reichsminiſter für die kirchlichen
Angelegen=
heiten bildet aus Männern der Kirche einen
Reichskirchenausſchuß.
(2) Der Reichskirchenausſchuß leitet und
ver=
tritt die deutſche evangeliſche Kirche und
er=
läßt Verordnungen in den innerkirchlichen
An=
gelegenheiten. Er beſtimmt insbeſondere die Grundſätze
für die Arbeit der Dienſtſtellen der deutſchen evangeliſchen
Kirche und gibt ſich eine Geſchäftsordnung.
(3) Die Ernennung und Entlaſſung der
Be=
amten der deutſchen evangeliſchen Kirche erfolgt durch den
Reichskirchenausſchuß im Einvernehmen mit dem
Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten.
(4). Für die Beziehungen der deutſchen
evan=
geliſchen Kirche zu ihren außerdeutſchen Teilen
und zu den Kirchen des Auslandes bleibt das
kirchliche Außenamt der deutſchen evangeliſchen
Kirche zuſtändig.
8 2.
(1) Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten
bildet für die evangeliſche Kirche der Altpreußiſchen Union
aus Männern der Kirche einen
Landeskirchen=
ausſchuß und Provinzialkirchenausſchüſſe.
(2) Auf den Landeskirchenausſchuß finden 8 1 Abſ. 2 und
3 entſprechende Anwendung.
(3) Der Provinzialkirchenausſchuß verwaltet den
Provin=
zialſynodalverband und wirkt anſtelle des Provinzialkirchenrates
bei der Verwaltung der Kirchenprovinz mit.
(4) Die Befugniſſe der Finanzabteilungen beim
evange=
liſchen Oberkirchenrat und den Konſiſtorien bleiben unberührt.
8 3.
Die Mitglieder der gemäß §8 1 und 2 gebildeten
Aus=
ſchüſſe ſind ehrenamtlich tätig.
8 4.
(1) Bei der deutſchen evangeliſchen Kirchenkanzlei wird eine
Finanzabteilung gebildet. Die Beſtimmungen des preußiſchen
Geſetzes über die Vermögensverwaltung in den evangeliſchen
Landeskirchen vom 11. März 1935 (Preußiſche Geſetzesſammlung
S. 39) und die Durchführungsverordnung vom 11. April 1935
(Preußiſche Geſetzſammlung S. 57) finden entſprechende
An=
wendung.
(2) Die Finanzabteilung bei der deutſchen evangeliſchen
Kirchenkanzlei vertritt die deutſche evangeliſche Kirche
unbe=
ſchadet der Rechte des Reichskirchenausſchuſſes in
vermögens=
rechtlichen Angelegenheiten.
8 5.
Die Verordnungen des Reichskirchenausſchuſſes und des
Landeskirchenausſchuſſes werden im Geſetzblatt der deutſchen
Evangeliſchen Kirche verkündet.
8 6.
Die Verordnung tritt mit dem auf die Verkündung
folgen=
den Tage in Kraft. Sie gilt längſtens bis 30. September 1937.
Entgegenſtehende Beſtimmungen treten für die Dauer der
Geltung dieſer Verordnung außer Kraft.
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Progreſſive Sühnemaßnahmen.
Monkag Schlußabſtimmung des Rakes. — Völkerbundsverſammlung auf Mittwoch einberufen.
Der Konflikk vor dem Rak.
Italien und Abeſinien am Rakskiſch.
Genf, 5. Oktober.
Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrats begann kurz vor
6 Uhr. Am Ratstiſch hatte Aloiſi und auf die Aufforderung des
Ratspräſidenten auch der abeſſiniſche Vertreter Tecle Hawariate
Platz genommen. Der Ratspräſident legte den Bericht des
Drei=
zehner=Ausſchuſſes vor mit dem Bemerken, daß die
Abſtim=
mung über den Bericht nicht vor Montag ſtattfinden
ſoll. Außerdem teilte er mit, daß ein Nachtrag erſchienen ſei.
In dem Nachtrag heißt es u. a.: Die von beiden Parteien
zur Kenntnis gebrachten Tatſachen machen es dem Rat zunächſt
zur Pflicht, zur Achtung der Verpflichtungen aus dem
Völker=
bundspakt aufzufordern. Der Rat beſchränke ſich für den
Augen=
blick darauf, zu empfehlen, daß unverzüglich jede Verletzung
des Paktes feſtgeſtellt werde. Er behalte ſich vor,
an=
dere ihm nützlich erſcheinende Empfehlungen zu machen.
Die Vertreter der beiden ſtreitenden Parteien gaben darauf
Erklärungen ab, daß ſie noch nicht die Zeit gehabt hätten, den
Bericht zu prüfen.
In der anſchließenden Ausſprache über die Mitteilungen
Italiens und Abeſſiniens über die jüngſten Vorgänge erhielt
zu=
nächſt der italieniſche Delegierte das Wort. Die Erklärung des
abeſſiniſchen Vertreters war in Form und Inhalt ſehr maßvoll
und gipfelte in dem Schlußappell, der Rat möge Italien
auffor=
dern, die militäriſchen Operationen einzuſtellen und dem Morden
unter der Zivilbevölkerung ein Ende zu machen.
Ein neuer Ausſchuß.
Dann beſchloß der Rat die Einſetzung eines Sechſer=Ausſchuſſes
zur Prüfung der von beiden Parteien vorgelegten Nachrichten
über den Ausbruch des Krieges. Der Ausſchuß, dem England,
Frankreich, Dänemark, Rumänien, Portugal und Chile
ange=
hören, nahm noch am Abend ſeine Arbeiten auf.
Völkerbundsverſammlung auf Miktwoch einberufen.
DNB. Genf, 5. Oktober.
Im Zuſammenhang mit dem italieniſch=abeſſiniſchen
Streit=
fall iſt die Völkerbundsverſammlung auf
Mitt=
woch einberufen worden. Wie verlautet, ſoll ihr
vorgeſchla=
gen werden, einen ſogenannten Koordinationsausſchuß für die
Sühnemaßnahmen einzuſetzen. Dieſer Ausſchuß ſoll ein Programm
für progreſſive Sühnemaßnahmen aufſtellen und ſeine
Durchfüh=
rung verfolgen.
Der Angriff auf Adug.
Mil der italieniſchen Armee an der nördlichen Fronk.
Von dem Sonderkorreſpondenten
der United Preß, Webb Miller.
Nachdem die italieniſchen Bemühungen in den geſtrigen
Abendſtunden in erſter Linie der Befeſtigung der italieniſchen
Stellungen in und um Adigrat gewidmet waren, begann heute
früh wieder der konzentriſche Angriff gegen Adua.
Der linke Flügel unter General Santini bewegte ſich gegen
Weſten, während der rechte Flügel, der Freitag nacht etwa 18
Kilometer von Adua entfernt war, langſam weiter vorrückte.
Man glaubte, daß durch dieſe Strategie die Streitkräfte des
Ras Sehoum umzingelt und iſoliert werden könnten. Dies
würde bedeuten, daß Ras Seyoum, der Adua gegen
die Italiener verteidigt, nicht mehr auf die
Unter=
ſtützung der neuen Truppen rechnen könnte. Die Italiener
ſind einmal der Anſicht, daß dieſe Umzingelung ſo ſchnell vor
ſich gehen würde, daß ein Kontingent von 12—15 000 Mann
abeſſiniſcher Truppen, die im Eilmarſch zur Unterſtützung der
in Adua ſtationierten Truppen von Südweſten her im Anmarſch
ſind, nicht mehr rechtzeitig genug eintreffen können, um die
Umzingelung Aduas zu verhindern und einen konzentriſchen
Angriff der Italiener zu vereiteln.
Man erwartet im italieniſchen Hauptquartier, daß
außer=
halb von Adua erhebliche Kämpfe ſtattfinden würden. Nach
den Berichten italieniſcher Erkundungsflugzeuge hatten ſich die
Abeſſinier außerhalb der Stadt feſt verſchanzt. Außerdem ſollte
ihnen auch eine ſehr erhebliche Zahl Feldgeſchütze und
Maſchinen=
gewehre zur Verfügung ſtehen. Während man feſt überzeugt
war, daß die heranrückenden abeſſiniſchen Hilfskräfte nicht zeitig
genug eintreffen könnten, um an der Verteidigung Aduas gegen
den italieniſchen Generalangriff teilzunehmen, gibt man
immer=
hin zu, daß dieſe Truppen die Verbindung zwiſchen den
ver=
ſchiedenen italieniſchen Truppenteilen empfindlich ſtören und
damit auch den italieniſchen Vormarſch verlangſamen können.
General de Bono macht ſich allem Anſchein nach jene
Er=
fahrung zunutze, die von der engliſchen Armee in dem gebirgigen
Gebiet in Nordweſtindien geſammelt wurden. Er hat ſeine
Askaritruppen, die beſonders geeignete
Ge=
birgstruppen ſind, auf die beiden Flanken
ge=
worfen. Die Aufgabe dieſer eingeborenen Truppen war es,
Abefinien verlangt Anwendung des Ark. 16.
Der Reichsnährſtand
körperſchaftliches Mitglied der DAS.
Eine Vereinbarung zwiſchen dem Leiter der DAF.
und dem Reichsbauernführer.
DNB. Berlin, 5. Oktober.
Im Geiſte des Erlaſſes des Führers vom 21. März 1934
iſt zwiſchen dem Reichsbauernführer und dem Leiter der
Deut=
ſchen Arbeitsfront eine Vereinbarung getroffen worden, welche
das Ziel hat, die im Volke wurzelnde nationalſozialiſtiſche
Verbundenheit beider Organiſationen immer mehr zu vertiefen.
Die hohen Aufgaben, welche der Reichsnährſtand erfüllt,
und diejenigen, welche zur Erfüllung der Deutſchen
Arbeits=
front übertragen ſind, dienen gleichermaßen der ſtändigen
Ver=
beſſerung der Lebenshaltung der ſchaffenden Deutſchen. Es
wurde daher notwendig, die Aufgabengebiete
beider Organiſationen ſo genau feſtzulegen,
daß künftig jegliche Doppelarbeit vermieden
wird. Dieſes Ziel wird durch folgende Vereinbarung erreicht:
I. Der Reichsnährſtand iſt körperſchaftliches Mitglied der
Deutſchen Arbeitsfront und tritt an die Stelle der
Reichs=
betriebsgemeinſchaft 14.
II. Die Sachbearbeiter für die ſozialpolitiſche Betreung
wer=
den vom Reichsbauernführer im Einvernehmen mit dem Leiter
der DAF. ernannt. Die Koſten für die Beſoldung der
Sach=
bearbeiter ſowie die ſachlichen Verwaltungsbedürfniſſe trägt der
Reichsnährſtand.
III. Mitglieder des Reichsnährſtandes, die in den Genuß
der Leiſtungen der DAF. gekommen ſind oder kommen wollen
(Unterſtützungseinrichtungen, „Kraft durch Freude”), zahlen ein
beſonderes Entgelt an die DAF., deſſen Höhe noch feſtgeſetzt
wird.
TV. Die Organe des Reichsnährſtandes (
Reichsbauern=
führer, Landesbauernführer, Kreis= und Ortsbauernführer)
treten in die Selbſtverwaltungsorgane der DAF. bzw. des
Arbeitsordnungsgeſetzes (Reichsarbeits= und wirtſchaftsrat,
Reichsarbeitskammer, Gquarbeits= und =wirtſchaftsrat,
Gau=
arbeitskammer uſw.) ein. Die Rechtsberatungsſtellen der DAF.
ſtehen den Mitgliedern des Reichsnährſtandes zur Verfügung.
Ueber die Beteiligung an den Koſten der
Rechtsberatungs=
ſtellen wird zum 1. März 1936 durch den Reichsbauernführer
und den Leiter der DAF. eine Regelung erfolgen.
V. Dieſe Vereinbarung tritt ſofort in Kraft. Ueber die
Ueberführung der Einrichtungen der bisherigen
Betriebsgemein=
ſchaft 14 auf den Reichsnährſtand ergeht beſondere Anweiſung.
Weitere Verzögerung der Bekannlgabe
des Memeler Wahlergebniſſes.
Samstag früh begann die zweite Runde des
Auszählungs=
geſchäftes mit je 100 Zählern der Litauer und der Einheitsliſte.
Es werden jetzt die Stimmzettel aus den zwei gemeinſamen
Be=
hältern, in die ſie aus den Wahlumſchlägen gelegt worden waren,
herausgenommen und in Zehnerbündeln zuſammengepackt. Dieſe
Zählung dürfte ebenfalls etwa zwei Tage in Anſpruch nehmen
und erſt Sonntag abend abgeſchloſſen werden. Erſt dann erfolgt
die Sortierung nach Namen der Liſten. Es iſt ſomit damit zu
rechnen, daß das Ergebnis vor Mitte nächſter Woche nicht
ermit=
telt werden kann.
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den Vormarſch des Gros' der italieniſchen Armee möglichſt
reibungslos zu ſichern. Dieſe Eingeborenentruppen ſollten als
ſtarke Vorpoſtenketten jene gefährliche guerillakriegartige
Kampf=
weiſe der Abeſſinier vereiteln, die in gebirgiger Landſchaft ſo
leicht mit Erfolg betrieben werden kann. Sie ſollten dadurch
das Gebiet für das Gros der nachfolgenden Truppen vom
Feinde ſo gut wie möglich ſäubern.
Heute früh nahmen die Italiener vollen Beſitz von der Stadt
Adigrat, die durch das Flugzeugbombardement vom
Donners=
tag erheblich beſchädigt iſt. Die Stellungen, welche die
abeſ=
ſiniſchen Truppen beſetzt hatten, waren durch tiefe Löcher
ge=
kennzeichnet, die durch Bombeneinſchläge verurſacht wurden.
DNB. Genf, 5. Oktober.
Der abeſſiniſche Vertreter hat den Mitgliedern des
Völker=
bundsrates eine Erklärung ſeiner Regierung übergeben, in der
der Rat erſucht wird, feſtzuſtellen, daß
1. eine Kriegshandlung Italiens im Sinne des Art. 16 des
Paktes vorliegt,
2. daß durch das Verhalten Italiens von Rats wegen die in
Abſatz 1 dieſes Artikels genannten Folgen eingetreten ſind.
Schließlich fordert die abeſſiniſche Regierung den Rat auf,
die ihm auf Grund von Abſatz 2 des Artikels 16 obliegenden
Pflichten zu erfüllen und den Feindſeligkeiten ſobald wie möglich
ein Ende zu bereiten.
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 6. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 275 — Seite 5
er Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 6. Oktober 1935
2
Ernkedankfeft.
Art
wege
Eengebiet
zulegen
ermiede
Recht wie ein Wunder dieſes Lebens iſt die Zwieſprache des
Zuern mit der Erde; er reißt ſie auf und ſät in ihre Wunden,
ud ſein Kalender ſind die Saat und die Reife, die Ernte und
de Ruhe. Kreis ſchließt ſich an Kreis, ein jeder gerundet aus Tag
rd Monat zum Jahr. ein jeder — ob wert oder unwert —
gläu=
be genommen aus eines Allmächtigen Hand, ein Glied nur in
mer Kette, deren Anfang nicht zu ergründen, deren Ende nicht
z ſehen iſt. Fortſetzung und immerwährende Wiederholung
zu=
glich. Es iſt der Vater, der Sohn, der Sohn, der Vater. Pflüger
ud Bauer auf nämlichem Grund, der nur Lehen iſt für ſein kur=
3 Leben. Brücke von Geſchlecht zu Geſchlecht, widerſtrebend und
dkbar, ewig veränderlich und ewig der gleiche.
Es waren die Tage damals im jungen Jahr, da ging der
Buer hinaus und ſäte. Furche auf und Furche ab und es war,
c gingen alle die Alten por ihm her, die ehemals ſäend hier
gyngen waren. Auf glänzende Schollen fielen die Körner, kleine
Anzigkeiten, die hell auf dem dunkeln Grund ſchimmerten. Und
dan deckte er ſie mit dem gleichen Grund, und es ſchien, als
ſchlie=
bſie. Aber ſie keimten und ſchickten Wurzeln aus und Halm, und
d: Halm trieb höher und höher und bildete Aehren, und jede
Uhre trug ihre Frucht, und darin waren viele, viele Körner,
anz von der gleichen Art wie das in der Erde geweſen war.
Und Sonne und Wind und Regen gingen über das Feld, Tage
ud Nächte folgten einander, und die Frucht wurde reif. Da ging
de Bauer wiederum zu ſeinem Acker und ſchnitt die Frucht und
hnd ſie, fuhr ſie heim und füllte ſeine Scheune damit; der Bauer
der und der Bauer dort, der in Schleſien und der an der Saar,
d in Oſtpreußen und der im Modautal. Viele tauſend Scheunen
ſilten ſich auf dieſe Weiſe.
Und nun, da alles geerntet und geborgen, da trat der Bauer
h: vor ſeinen Gott, nahm die Mütze ab und dankte. Und mit
in dankten alle, denen der Acker Korn, der Baum Früchte, der
Ainſtock Trauben gegeben hatte. Ein großes Danken war in den
Nenſchen, die Glocken läuteten von den Kirchen und die jungen
Yenſchen faßten ſich unter, ſchmückten ſich mit Blumen und Aehren
ud tanzten unter dem großen Kranz, der den Marktplatz
über=
re.
Von fernher ſah man den Winter drohend gegangen kommen.
Ver was war ſein Grimm gegen das Wunder, das mit dem klei=
1s0.
zn Korn geſchehen war?
* Obermuſikmeiſter Mickley †.
Mit dem im Alter von 72 Jahren zur Großen Armee
heim=
heu fenen Obermuſikmeiſter und Leutnant a. D. Franz Mickley
i ein echter Soldat, ein Mann treueſter Pflichterfüllung
dahin=
gangen. Mit 17 Jahren hatte er ſich bereits freiwillig zum
Mlitär gemeldet. Nach der Ausbildung kam er über Würzburg,
eraßburg, Nürnberg und Bayreuth nach Darmſtadt. Hier fand er
u Frieden, geſchätzt und geachtet, ein reiches Betätigungsfeld.
As dem Weltkrieg kehrte er verwundet in die Heimat zurück.
Dch in den letzten Jahren betätigte er ſich als Gründer und
Lei=
t der Kapelle des NS.=Frontkämpferbundes (Stahlhelmkapelle).
Unter großer Beteiligung wurde Obermuſikmeiſter Mickley
gtern nachmittag auf dem Waldfriedhof zu Grabe getragen.
Ge=
dmpfter Orgelklang leitete die Abſchiedsſtunde in der
Friedhofs=
erreig! hAs ein. Fahnenabordnungen des ehem. Artilleriekorps, des NS.=
Kontkämpferbundes, der Kriegerkameradſchaft „Germania” und
de NS.=Kriegsopferverſorgung hielten am Sarge Wacht. Unter
Parundlegung des Textwortes aus dem Hebräerbrief 13. Kap.,
1. Vers „Wir haben hier keine bleibende Statt, ſondern die
zu=
ku tige ſuchen wir” entwarf Pfarrer Weiß von der
Petrus=
gneinde noch einmal ein Lebensbild des Verſtorbenen.
Auf dem letzten Gang zum Grabe ſpielte das Orcheſter ehem.
Ttufsmuſiker einen Trauerchoral. Unter Niederlegung eines
Kanzes ſprach namens des Vereins ehem. Angehöriger des
Groß=
hiogl. Artilleriekorps, Vereinsführer Schweitzer
Dankes=
wite für die von dem Verſtorbenen ſtets bewahrte Treue zu
Re=
gent und Verein. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten ſeitens
0= Vereins der Offiziere des Großh. Artilleriekorps durch
Ober=
ftdrendirektor i. R. Lauteſchläger, für den Reichsbund
ehe=
al ger Militärmuſiker durch Oberſteuerſekretär Kröcher, für
te Kriegerkameradſchaft „Germania” durch Vereinsführer. H.
Etreſi, für den NS.=Frontkämpferbund durch Kamerad
Witt=
hamn und durch einen Vertreter der Ortsgruppe Darmſtadt des
5-Kriegsopferbundes. Mit dem Liede „Ich hatt einen
Kame=
den” ſchloß die Trauerfeier.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.
tober
Anfang 18.00 Uhr Ende 22.15 Uhr. NS=
Kultur=
gemeinde I, 1. Vorſtellung. Lohengrin. Große
romantiſche Oper von Richard Wagner.
rtag.
7. Okt.
Anfang 20,00 Uhr Ende 22.00 Uhr. 1.
Mietkon=
zert. 1 Sinfonie=Konzert. Leitung: Karl
Fride=
nich. Soliſt: Walter Gieſeking, Klavier.
enstag,
8.Okt.
Anfang 19.30 Uhr Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete 4
4. Vorſtellung. Prinz von Preußen. Schauſpiel
von Hans Schwarz.
fittwoch.
9. Okt.
Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr. NS=
Kultur=
gemeinde, Volksmiete, Gruppe 1, 1. Vorſtellung.
Die Pfingſtorgel. Eine bayriſche Moritat von
Alois Johannes Lippl.
KLEINES HAUS.
Enntag,
6. Oktober
Anfang 19.30 Uhr. Ende 2200 Uhr. Zuſatzmiete II,
1. Vorſtellung. Gyges und ſein Ring. Tragödie
von Friedrich Hebbel.
Tenstag,
8. Okt.
Anfang 20.00 Uhr, Ende 22,30 Uhr. NS=
Kultur=
gemeinde I, 2. Vorſtellung, Zuſatzmiete 14. Der
Waffenſchmied. Komiſche Oper von Alb. Lortzing.
Anfang 20.00 Uhr. Ende nach 22 Uhr. Außer
littwoch. Miete. Erſtes Gaſtſpiel Heinz Rühmann mit
9. Okt. Enſemble. Ihr erſter Mann. Schwank von Guſtav
von Moſer. (Gutſcheine u. Wahlmieten nicht gült.)
— Heſſ. Landestheater. Im Großen Haus kommt heute abend
Ich. Wagners Lohengrin” zur Aufführung; im Kleinen
Aus die erfolgreiche Neuinſzenierung von Hebbels „Gyges und
in Ring”. Am Montag abend findet das erſte
Sinfonie=
izert des Heſſiſchen Landestheaterorcheſters unter der Leitung
u Generalmuſikdirektor Karl Friderich ſtatt. Soliſt iſt der
kaniſt Walter Gieſeking. — Am Mittwoch und Donnerstag
ſſer Woche gibt Reinz Rühmann mit einem eigenen
hſemble zwei Gaſtſpiele im Kleinen Haus.
Aufmarſchplan zum (rntedanktag.
An alle Ortsgruppenleiter der NSDAP von Darmſiadt=Stadt! Ortswalter der DAF!
Untenſtehend der Aufmarſchplan zum Erntedanktag für die
Ortsgruppen Darmſtadt=Stadt.
Durch dieſe Anordnung ſind alle vorhergehenden Anweiſungen
überholt und ungültig.
Die Fahnen der Bewegung und ihrer Gliederungen (DAF.
uſw.) ſetzen ſich entgegen früherer Anweiſungen an die Spitze der
Marſchſäule 2 unter Führung des Pg. Ettl.
Das Erntedankfeſt 1935 findet auf dem Hochſchulſtadion ſtatt.
Hieran nehmen ſämtliche Gliederungen der Partei der Stadt
Darmſtadt teil. Der Anmarſch derſelben erfolgt in drei
Marſch=
ſäulen.
Marſchſäule 1: Die der Brigade 50 (Starkenburg)
unter=
ſtellten SA.=Einheiten, das NSKK. und die Fliegerlandesgruppe
Darmſtadt.
Marſchſäule 2: Politiſche Leiter und DAF.=Walter.
Marſchſäule 3: Jungvolk und BdM.
Antreten der Marſchſäule 1, 2 und 3 um 10.45 Uhr.
Standarte 115. NSKK. und SA.=Marineſtandarte 7 in der
Landgraf=Philipp=Anlage.
Standarte R. 115, techn. Lehrſturm Brig. 50, Nachrichten=
Sturm Brigade 50 und Fliegerlandesgruppe Darmſtadt auf dem
Marienplatz.
Parteigenoſſen, die nicht uniformiert ſind, marſchieren mit
ihren Ortsgruppen.
Abmarſch nach dem Hochſchulſtadion um 11.10 Uhr in der
Reihenfolge wie angetreten, Standarte 115 an der Spitze, durch
folgende Straßen; Landgraf=Philipp=Anlage, Hügelſtraße,
Saal=
bauſtraße (hier folgen die auf dem Marienplatz angetretenen
Ein=
heiten), Annaſtraße Eichbergſtraße, Hermannſtraße,
Wittmann=
ſtraße, Klappacher Straße, Jahnſtraße, Nieder=Ramſtädter Straße,
Kekuléſtraße, Einmarſch ins Stadion.
Das Feldzeichen der Standarte 115, ſowie ſämtliche geweihten
Sturmfahnen werden mitgeführt. An= und Abmarſch erfolgt in
6er Reihen. Marſchblocks zu je 180 Mann.
Marſchſäule 2: Antreten auf dem Mercksplatz vor dem
Schwimmbad.
Parkplatz anläßlich des Ernkedankfeſtes
am Hochſchulſtadion.
Um einen reibungsloſen Einmarſch der Teilnehmer am
Erntedankfeſt ſicherzuſtellen, kann die Zufahrt für Kraftfahrzeuge
nur über die verlängerte Jahnſtraße nach dem alten Flugplatz
geſtattet werden. Dortſelbſt kann an den ehemaligen
Wirt=
ſchaftsgebäuden am Flugplatz geparkt werden.
Deutſcher Volksgenoſſe!
Bekunde deine Opferbereitſchaft
im Winkerhilfswerk 1935/36!
Spende auf die Konken der Kreisführung
Darmſtadt des BhW.:
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt Nr. 5000,
Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft Nr. 16 000,
Darmſtädter und Nationalbank, Filiale der Dresdner Bank,
Nr. 3500.
Mit vollen Segeln in den Kampf für das WHW
—Die Förderung des Seidenbaues iſt mit eine Maßnahme,
die der Reichsnährſtand im Rahmen der Erzeugungsſchlacht
durch=
führt. Da Seidenbau ein Familienbetrieb iſt, ſind es in erſter
Linie Siedler und ſonſtige Landeigentümer, die ihn betreiben
oder jetzt dazu aufgefordert werden. Die Vorausſetzung iſt das
Vorhandenſein von Maulbeeren, die als Hecke, in welcher Form
ſie wenig Fläche beanſpruchen, und in Plantagenform angelegt
werden. 500 bis 1000 Maulbeeren werden für den wirtſchaftlich
betriebenen Seidenbau als Grundlage benötigt. Bei Vollertrag
der Maulbeeren, etwa 5 Jahre nach der Anpflanzung, iſt ein
Reinertrag von 150 bis 200 RM. zu erzielen. In der
Zwiſchen=
zeit werden kleinere Zuchten durchgeführt und das Land durch
Zwiſchenkulturen genutzt. Die Reichsorganiſation, die
Reichs=
fachgruppe Seidenbauer, Celle, Im
Franzöſi=
ſchen Garten, erteilt den ſich meldenden Volksgenoſſen
Aus=
kunft. Kennwort Darmſtadt iſt bei der Anfrage anzugeben.
Winter-Ausgabe 1935
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
— Evangeliſche Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24.) Die Mitglieder
und Freunde der Stadtmiſſionsarbeit werden noch einmal darauf
hingewieſen, daß heute abend um 8 Uhr im großen
Stadtmiſſions=
ſaal wiederum in gewohnter Weiſe eine Erntedankfeier
abgehal=
ten wird. Herr Pfarrer Köhler von der Martinsgemeinde wird
zum Erntedankfeſt reden Die Stadtmiſſionschöre werden mit ihren
Darbietungen den Abend verſchönern. Anſchließend findet wieder
die übliche Miſſionsverloſung ſtatt. Jedermann iſt bei freiem
Eintritt herzlich eingeladen. — Die Nachmittagsbibelſtunde der
Stadtmiſſion muß wegen der ſtaatlichen Erntedankfeier heute
ausfallen.
Anmarſch durch folgende Straßen: Riedlingerſtraße Hochſtraße,
Herdweg, Roquetteweg, verl. Jahnſtraße, Einmarſch Haupteingang
Stadion.
Marſchſäule 3: Antreten auf dem Mercksplatz, Oſtſeite.
Anmarſch durch folgende Straßen; Riedlingerſtraße, Hochſtraße,
ſtraße, Wienerſtraße, um den alten Friedhof, über den Flugplatz,
Einmarſch Seiteneingang Oſtſeite des Stadions.
Sämtliche Marſchſäulen haben um 12 Uhr ihre Plätze im
Hoch=
ſchulſtadion eingenommen. Die Plätze werden von dem
Ordnungs=
dienſt der SA. angewieſen. Marſchſäule 2 und 3 haben ſo rechtzeitig
anzutreten, daß dies unbedingt eingehalten wird.
Sturmbannführer Becker, R. 115, übernimmt beim Einmarſch
der Formationen Feldzeichen, Sturmfahnen und Wimpel und führt
dieſelben an die für dieſelben vorgeſehenen Plätze.
Der Abmarſch nach der Kundgebung iſt für Marſchſäule 1
der=
ſelbe wie der Hinmarſch.
Marſchſäule 2 ſchließt ſich beim Abmarſch der SA. an,
mar=
ſchiert jedoch nachher wie beim Hinmarſch. Der Haupteingang
bleibt nach der Kundgebung für die teilnehmenden Zivilperſonen
frei.
Marſchſäule 3 marſchiert auf demſelben Wege ab und löſt ſich
auf dem Flugplatz auf.
An= und Abmarſchſtraßen ſind genaueſtens einzuhalten, da
die=
ſelben bezüglich Abſperrung und Ordnungsdienſt mit der
Polizei=
direktion vereinbart ſind.
Der Sanitätsſturm Brigade 50 übernimmt auf dem
Hochſchul=
ſtadion den Sanitätsdienſt. Abmarſch und Einteilung auf dem
Stadion regelt der Führer des Sanitätsſturmes.
An den an dieſem Tage weiter vorgeſehenen Ausflügen der
Ortsgruppen der NSDAP. beteiligen ſich die SA.=Männer bei den
zuſtändigen Ortsgruppen.
Die SS. übernimmt den Abſperrdienſt auf dem
Hochſchul=
ſtadion. Nähere Anweiſung dortſelbſt durch den Standortführer.
Die von den einzelnen Ortsgruppen bisher angegebenen
Sammelplätze ſind hinfällig. Alle zur Marſchſäule 2 Gehörigen
tre=
ten um 10.45 Uhr auf dem Mercksplatz an und marſchieren von
dort geſchloſſen ab.
Hausfrau und „Bolk und Wirtſchaft” als Verbündete
Die Tage der Lehrausſtellung „Volk und Wirtſchaft” in der
Feſthalle ſind in gewiſſem Sinne auch Tage der deutſchen Frau;
denn es ſoll neben den volkswirtſchaftlichen Begriffen, die vielleicht
mehr den Mann intereſſieren, der geſamten Bevölkerung die
Er=
kenntnis vermittelt werden, daß gerade auch im Haushalt zur
Beſſergeſtaltung der Wirtſchaft beigetragen werden kann. Dies
geſchieht einmal, indem Mittel und Wege geſucht werden, wie in
der Hauswirtſchaft an Zeit und Arbeitslaſt geſpart werden kann,
und zum andern, wie im Haushalt Geld geſpart werden kann,
ohne daß ſelbſtverſtändlich eine Verſchlechterung im
hauswirtſchaft=
lichen Betrieb eintritt, ſondern ſogar die Erſparniſſe von einer
Verbeſſerung auf der ganzen Linie begleitet ſind.
Insbeſondere für die Frau der minderbemittelten
Bevölke=
rungskreiſe, die alle Obliegenheiten des Haushalts ſelbſt erledigen
und außerdem nicht ſelten noch Mitverdienerin ſein muß, ſtellt
jedes kleine techniſche Hilfsmittel einen poſitiven Gewinn an Zeit
und Arbeitskraft dar, das die Anſchaffungskoſten binnen kurzem
hundertfach rentiert. Und neben dieſen perſönlichen Vorteilen
ſteht die nicht zu unterſchätzende Erſparnis und Erhaltung
volks=
wirtſchaftlich wichtiger Rohſtoffe, Nahrungsmittel.
So entſtand z. B. durch die techniſche Vervollkommnung der
Kochmaſchinen und Kochgeräte eine völlig neue Art der
Speiſen=
zubereitung, bei welcher die größtmöglichſte Erſparnis an
Brenn=
ſtoff und Zubereitungszeit mit beſter Ausnützung und Erhaltung
der Nährſtoffe Hand in Hand gehen. Dampfdicht abgeſchloſſene
Schnellkochtöpfe beſchleunigen durch die Erhöhung des Dampfdrucks
ſehr weſentlich die Kochdauer. Desgleichen bewirken ſchwere Deckel
auf den Kochgeſchirren eine Erhöhung der Siedetemperatur,
ver=
mindern den durch Verdampfen entſtehenden Flüſſigkeitsverluſt
und ſpeichern die Wärme länger auf. Wer beſonders genau mit
dem Brennſtoffverbrauch rechnen muß, findet in den Turmkochern,
welche es geſtatten, in übereinandergeſetzten Kochgeſchirren vier
Gerichte auf einer Kochſtelle gleichzeitig fertigzukochen, einen guten
Helfer. Ebenſo ſchätzbar ſind jene Bratpfannen, die bei den
im=
mer mehr an Beliebtheit gewinnenden Ausbackgerichten das
Ver=
brennen der wertvollen Koch= und Backfette und Oele verhindern,
ſo daß die Fette, ohne einen Nebengeſchmack angenommen zu
ha=
ben, zu verſchiedenen Gerichten verwendet werden können.
Ein großer Teil des Wirtſchaftsgeldes fliegt durch den
Schorn=
ſtein, ſagt der Volksmund. Techniſch hochwertige Kochplatten,
Herde und Heizöfen ſind alſo weſentlich, weil gute Dichtungen an
Kachelöfen und Herden die Wärme beſſer aufſpeichern und die
neu=
artigen, lichtſchalterartigen Schalterhähne der Gasapparate
ver=
ſehentliches Offenlaſſen der Hähne verhindern. Warmwaſſerſpeicher
und Wärmeröhren ermöglichen eine ökonomiſche Wärmewirtſchaft:
leicht und ohne große Unkoſten einzubauende, mit Küche oder
Kloſett in Verbindung ſtehende Bade= und Duſchanlagen oder
Seſſelwannen in Küche oder Schlafraum vermögen auch bei
eng=
ſtem Wohnraum die berechtigten ſanitären Anforderungen der
Be=
wohner zu befriedigen.
Ebenſo wichtig, nicht nur im Intereſſe der Hausfrau ſondern
der geſamten Volksgeſundheit, iſt alles abſaugende, klopfende,
polierende Reinigungsgerät. Es iſt auch nicht einerlei, ob die
Hausfrau am Waſchtag Körper= und Nervenkraft übermäßig
ver=
ausgabt, Haushalt und Familie noch obendrein vernachläſſigend,
oder durch zweckmäßige Waſcheinrichtungen Zeit= und
Kraftver=
brauch auf einen Bruchteil verkürzt. Kühlanlagen, Dörr= und
Friſchhaltungsapparate helfen uns, das koſtbare Ernährungsgut
unſeres Volkes auch im Haushalt ſparſam einzuteilen, gut zu
ver=
werten und einwandfrei aufzubewahren.
Geradezu unüberſehbar aber iſt die Schar tüchtiger techniſcher
Heinzelmännchen, die uns die Kleinarbeit des Haushaltes
erleich=
tern und vielfach erſt ausführbar machen. Univerſalmeſſer und
Maſchinen mit kleinen Zuſatzteilen, Siebe mit Rühr= oder
Schüt=
telvorrichtung, zweckmäßige Raffeln und Rührlöffel. Filter,
Ent=
ſafter und Schneeſchläger ſind kleine Anſchaffungen, die ſich ebenſo
bezahlt machen wie feuerfeſtes Glas, roſtfreier Stahl und wie die
ſanitären Kunſtſtoffe, die die Technik ſchafft: Preßſtoff, Reſopal.
Zelluloid u. a. Würde doch ohne ſie vieles, was uns erſt Freude
und Entſpannung von der Tagesfron ſchenkt, uns das Heim und
die Lebenshaltung bereichert und behaglich macht, fortfallen oder
unterbleiben.
So ſpannt ſich zwiſchen Hausfrau und Technik eine Brücke,
unter der der Strom unſeres völkiſchen Lebens lebensvoller froher,
geſünder und ſchöpferiſcher pulſieren kann. Dankbar grüßt die
deutſche Hausfrau ihre Verbündete.
Heute nachmittag wird im Rahmen der praktiſchen
Vorfüh=
zungen die NS. Frauenſchaft, unter Leitung von Frau König, ein
Schaubacken von Kuchen und Kleingebäck veranſtalten und als
be=
ſondere Neuerung die Zubereitung von Weinſpeiſen praktiſch
vor=
führen.
affalle meine Bekaunten
N. waſchen mit Perſil. Alle haben eine Wäſche, wie ſie nicht ſchöner ſein kann.
ſchneeweiß, duftig und friſch! Und alle haben lange Jahre Freude daran, denn Perſilwäſcht
nicht nur ſchnell und billig, es ſchont die Wäſche auch. Alle bleiben bei Perſil und ſagen:
(13431
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 275
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 6. Oktober 1935
Aus der Kasup.
Kreisleitung Darmſtadt.
Ortsgruppe Darmſtadt=Mitte.
Wir machen hiermit unſere Mitglieder auf die am Montag,
den 7. Oktober 1935, im „Apoſtelhof”, Alexanderſtraße, früher
„Perkeo", ſtattfindende Mitgliederverſammlung aufmerkſam. Es
ſpricht Pg. Licht, Frankfurt a. M. Das Erſcheinen ſämtlicher
Pg. und Pgn. wird zur Pflicht gemacht.
Die Mitgliedskarte Nr. 2 298 837 der NSDAP. ſowie
Verſiche=
rungskarte des Pg. Karl Bretſch, Darmſtadt, Mühlſtraße 18, iſt
verloren gegangen. Der Finder wird gebeten, dieſelbe bei der
Ortsgruppe Mitte, Schloßgraben 9, abzugeben.
Ortsgruppe Steinberg.
Die Pflichtmitgliederverſammlung für Monat Oktober findet
am 7. Oktober in der „Krone” ſtatt. Es ſpricht Pg. Riemenſchneider
über „Raſſenpolitik und Judenfrage‟. Der Beſuch der Verſammlung
iſt für ſämtliche Pg. Pflicht.
Ortsgruppe Rheintor.
Montag, den 7. Oktober, 20 Uhr, findet die
Mitgliederver=
ſammlung für den Monat Oktober in der Gaſtſtätte Chriſt (
Für=
ſtenſaal), Grafenſtraße 18 ſtatt. Es ſpricht Pg. Pullmann,
Viern=
heim. Der Beſuch der Verſammlung iſt für ſämtliche
Parteige=
noſſen Pflicht.
Ortsgruppe Schloßgarten.
Am Montag, den 7. Oktober 1935, 20.30 Uhr, findet bei Fabian,
Alexanderſtraße, die Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe ſtatt.
Es ſpricht Pg. Krug=Jahnke. Vollzähliges Erſcheinen wird
erwartet.
Ortsgruppe Darmſtadt — Gutenberg.
Am Montag, den 7. Oktober 1935, abends 8.15 Uhr, findet im
„Hanauer Hof”. Heinheimer Straße, der Mitgliederappell für den
Monat Oktober ſtatt. Es ſpricht Pg. Lampas. Erſcheinen ſämtlicher
Parteigenoſſen iſt Pflicht. Mitgliedsausweiſe ſind mitzubringen.
Ortsgruppe Eberſtadt.
Am Montag, 7. Oktober, findet abends um 8.30 Uhr im „
Darm=
ſtädter Hof” (Laun) eine Mitgliederverſammlung ſtatt.
Bürger=
meiſter Pg. Madre ſpricht. Erſcheinen aller Mitglieder iſt Pflicht.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Wir machen die Orts=Frauenſchafts=Leiterinnen und
Frauen=
ſchaftsmitglieder darauf aufmerkſam, daß Dienstag, 8. Oktober
1935, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau eine große
Frauen=
verſammlung ſtattfindet. Es ſpricht Pg. Schloimann, Mainz.
Alle Volksgenoſſinnen ſind herzlich eingeladen.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Der Erziehungs= und Baſtelkurſus, Leiterin Frl. Frenzel,
fin=
det Dienstags und Freitags abends 20 Uhr, im Werkraum der
Eleonorenſchule ſtatt. Anmeldungen bei Frl. Frenzel,
Eleonoren=
ſchule, und Frl. Ilſe Block, Aliceſchule, Friedrichſtraße 4.
Anmeldungen zum Säuglingspflege=, Koch= und Nähkurſus bei
Frl. Ilſe Block, Aliceſchule, Friedrichſtraße 4.
Bezirksleitertagung des Heilpraktikerbundes Deutſchlands
am 12. und 13. Oktober 1935 in Frankfurt a. M.
Zum 12. und 13. Oktober hat der Kommiſſar für das
Heil=
gewerbe und Führer des Heilpraktikerbundes Deutſchlands die
110 Bezirksleiter des Reichsverbandes, ſowie 110
Fachfortbil=
dungslehrer des Bundes nach Frankfurt a. M. zu einer Tagung
berufen. Die Tagung befaßt ſich in erſter Linie mit der
Feſt=
legung des Fachfortbildungsprogramms für die Winterſaiſon
1935/36. Weiterhin werden wichtige Beſchlüſſe gefaßt in bezug
auf die planmäßige Bekämpfung des wilden Kurpfuſchertums,
die Heilmittelreklame in den Laienzeitungen und der weiteren
Feſtigung der ſeit einigen Monaten bereits ſehr gut
funktionie=
renden Zuſammenarbeit mit den örtlichen Geſundheits= und
Po=
lizeibehörden des Reiches.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Theatermieten. Am kommenden Mittwoch, dem 9. 10.,
fin=
det bereits die 1. Vorſtellung für die Volksmiete ſtatt. Zur
Auf=
führung gelangt die Moritat „Die Pfingſtorgel” von Lippl, die
bei der Erſtaufführung einen ganz großen Erfolg errang. Die
ausgezeichnete Vorſtellung wird auch bei unſeren KdF.=
Volks=
mietern Heiterkeit und Begeiſterung auslöſen. — Die Orts= und
Betriebswarte melden bis ſpäteſtens Montag, 18 Uhr,
die Anzahl der bisher erfaßten Mieter (evtl. telephoniſch: 2683),
damit wir am Dienstag die Verteilung der Karten vornehmen
können.
Arbeitstagung der „KdF.”=Wanderführer. Die monatliche
Arbeitstagung der KdF.=Orts= und Betriebswanderwarte des
Kreiſes Darmſtadt findet für Monat Oktober am kommenden
Montag, dem 7. 10., um 20.15 Uhr. im kleinen Saale des „Haus
der Arbeit, Bismarckſtraße 19, ſtatt. Wir bitten die
Arbeits=
kameraden, pünktlich und vollzählig zur Stelle zu ſein, da
wich=
tige Angelegenheiten zur Behandlung gelangen.
Wanderzüge des Gauamtes im Oktober. 13. Oktober
Sonder=
zug 1 — Büdingen, Oberh. Fahrtkoſten 1,50 RM. — 20. Oktober
Sonderzug 2 — Uſingen i. 2. Fahrtkoſten 1,20 RM. Die
Fahr=
preiſe verſtehen ſich jeweils ab Frankfurt. Die Koſten für die
An=
fahrt nach Frankfurt, die bei Zuſtandekommen eines
Sonder=
zuges um 75 Prozent ermäßigt ſind, müſſen von jedem
Teil=
nehmer ſelbſt getragen werden. Die Teilnehmer haben
Gelegen=
heit, von den Beſtimmungsorten aus Ausflüge und
Wanderun=
gen in die nähere Umgebung zu unternehmen. Meldeſchluß für
Zug 1 — Büdingen — 7. Oktober, für Zug 2 — Uſingen.
14. Oktober. Anmeldungen bei der Kreisdienſtſtelle.
Die letzten „KdF.”=Urlauberfahrten des Jahres.
1. Nach Schleswig=Holſtein vom 12. bis 20. Oktober. Die
Teil=
nehmerkoſten, die die Koſten für Fahrt, Verpflegung und
Unter=
kunft einſchließen, betragen für dieſe Fahrt 39,50 RM.
Anmel=
dungen nimmt die Kreisdienſtſtelle noch bis auf weiteres
ent=
gegen.
2. Städtefahrt nach Berlin—Potsdam vom 26. bis 30. Okt.
Die Teilnehmerkoſten betragen für dieſe Fahrt nur 27,50 RM.
In dieſem Preis ſind die Koſten für Fahrt, Verpflegung und
Unterkunft mit einbegriffen. Schlußtermin für die endgültige
Anmeldung iſt der 7. Oktober 1935.
Die Wehrmacht bei „Kraft durch Freude‟. Am 16. Oktober
hat die NSG. „Kraft durch Freude” das Muſikkorps des 3. J.R.
Gießen. Standort Butzbach, zu Gaſt. Im Saalbau werden ſich alle
Darmſtädter Volksgenoſſen einfinden, um unſeren
Wehrmachts=
muſikern zuzujubeln, um die ſchöne klaſſiſche und die ſchneidige
Marſchmuſik zu hören, die das große Programm verſpricht. Die
alte Garniſonſtadt Darmſtadt wird ebenſo wie im Frühjahr. wo
es K.d.F. gelang, die Feſthalle zu füllen, der Wehrmacht einen
feſtlichen Empfang bereiten und dafür ſorgen, daß der Saalbau
bis zum letzten Platz beſetzt iſt. — Jeder beachte die Ankündigungen
im ſchwarzen Brett der Deutſchen Arbeitsfront — NSG. „Kraft
durch Freude‟
Aus dem Gerichtsſaal.
Der Inhaber des Fuhrunternehmens und Speditionsgeſchäfts
Friedrich Löchel legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er mit
dem am Freitag wegen Vorbereitung zum Hochverrat
verurteil=
ten Willi Löchel nicht identiſch iſt.
Auftſchutzdienſt
Reichsluftſchukbund, Orisgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 6. 10.—12. 10. 35.
Reviergruppe V (Flach).
Untergruppe 5c (Schmaltz), Freitag, den 11. 10. 35,
Blockwarte=Appell einſchl. Stellvertreter. Ort: Zur Kanone,
Hei=
delberger Straße. Zeit: 20.30 Uhr.
Ortsgruppe Darmſtadt.
Donnerstag, den 10. 10. 35, 3. Schulungsabend für
die Revier= und Untergruppenführer und den zu dieſer Schulung
herangezogenen Gemeindegruppenführer. Ort: Luftſchutzhaus,
Rheinſtraße 75. Zeit: 20 Uhr. Dieſer Schulungsabend iſt für jeden
Revier=, Gemeinde= und Untergruppenführer Dienſt.
Der Ortsgruppenführer.
J. A. gez. Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleiter.
Aufmarſch zum Erntedanktag am Sonntag, dem 6. Oktober.
Der RLB. nimmt mit einem Marſchblock von 180 Mann an
der Kundgebung im Hochſchulſtadion teil. Antreten der
unifor=
mierten Amtsträger und der gemeldeten Blockwarte um 10 Uhr
im Luftſchutzhaus.
Reviergruppe I (Müller).
Dienstag, den 8. 10. 1935. Verſammlung der
Unter=
gruppenführer und Arbeitsgemeinſchaftsleiter im Kaiſerſaal.
Zeit=
punkt: 20.30 Uhr.
Vom deutſchen
Auftſchutz
In der Wirtſchaft Wolf, Mackenſen=Straße, fand eine
Ver=
ſammlung der Arbeitsgemeinſchaften Adolf Kling und Ernſt Milch
ſtatt. Zu der Verſammlung waren geladen ſämtliche zur
Arbeits=
gemeinſchaft zählende Blockwarte nebſt deren Stellvertreter;
außer=
dem von jedem Block einige Hauswarte. Kamerad Kling leitete
und eröffnete die Verſammlung, begrüßte die Anweſenden und
ſprach über den Aufbau und Organiſation des RLB. und ging
auch auf die Verwendung der Frau im RLB. ein. Es wurde von
den Feuerwehr=, Laienhilfs= Sanitäts= und anderen im RLB.
vorkommenden Dienſten geſprochen. Kamerad Dr. Scriba gab
nähere Erklärungen über Zweck und Ziele des RLB., ſtreifte in
ſeinen Ausführungen auch das Reichsluftſchutzgeſetz und gab
wich=
tige Punkte desſelben bekannt. Er bat alle Anweſenden, ſich
tat=
kräftig für den RLB. zum Wohle unſeres Führers und
Vaterlan=
des einzuſetzen. Gegen 22 Uhr erſchien auch Ortsgruppenführer
Kamerad Dr. Seidel nebſt Gemahlin. Beide ſprachen, nachdem
ſie ebenfalls herzlichſt begrüßt waren, über einige wichtige Punkte
im RLB. Frau Dr. Seidel ſprach insbeſondere über die Arbeit
der Frau im Luftſchutz. Den Ausführungen wurde von den
An=
weſenden Aufmerkſamkeit und Achtung entgegengebracht.
Auick mit La
ist gut für Herz und Nerven. Qulck steigert die Kraft und Ausdauer Im
Berut, beim Sport, auf Reisen. Qulck überwindet Müdigkeit und
Ab-
spannung. Preis RM. 1.20 in Apotheken u. Droger. Probe gratis durch
„Hermes‟, Fabrik pharm. Präparate, München sw
Biwal der Hitler=Jugend in Groß=Gerau.
Im Rahmen der Propagandaaktion der Heſſen=Naſſauiſchen
Hitler=Jugend veranſtaltete der geſamte Bann 115 „Peter Frieß”,
der die beiden Kreiſe Darmſtadt und Groß=Gerau umfaßt, geſtern
abend ein großes Biwak. Mit Laſtwagen kamen die Jungen gegen
10 Uhr in Groß=Gerau an, es mögen etwa 3000 geweſen ſein.
Nach Eintreffen der Bannführung entwickelte ſich auf den
„Schudts =Wieſen nahe dem Bahnhof Dornberg ein reges,
unge=
wohntes Leben. Jede einzelne Gefolgſchaft richtete ſich ihr Biwak
ein, und als die Flammen von über 30 Lagerfeuern in der
dunklen Nacht gen Himmel loderten, gab das ein phantaſtiſch
ſchönes Bild, das Tauſende von Zuſchauern aus der Umgebung
anlockte.
In voller Diſziplin wurde planmäßig gearbeitet, und es war
eine helle Freude, die friſchen Jungens mit Feuereifer bei der
Sache zu ſehen. Es waren Wachtpoſten aufgeſtellt, die HJ.=
Fah=
nen flatterten, und das Lagerleben nahm bei Geſang und froher
Unterhaltung ſeinen Fortgang, bis der Große Zapfenſtreich,
ge=
ſpielt vom Bann=Spielmannszug, zum Aufbruch mahnte. Die
Gefolgſchaften rückten dann in ihre Quartiere nach Groß=Gerau,
Büttelborn und Nauheim ab.
Der Polizeibericht meldet:
Verkehrsunfall. Am 29. September 1935 wurde auf der
Rhein=
ſtraße eine Frau durch einen Motorradfahrer angefahren und
verletzt. Der Kraftfahrer fuhr nach dem Unfall weiter, ohne ſich
um die Verletzte zu kümmern. An der Unfallſtelle befanden ſich
zwei Angehörige der SA., die der Verletzten behilflich waren. Dieſe
beiden Zeugen ſowie Perſonen, die ſachdienliche Angaben machen
können, werden gebeten, ſich beim Landeskriminalpolizeiamt
Darm=
ſtadt. Hügelſtraße 31—33. Zimmer 28. zu melden.
Wer kann Angaben machen und wer hat den Täter geſehen?
Am Montag, den 30. 9. 1935, gegen 7 Uhr, wurde in der
Die=
burger Straße, in der Nähe des Roſenhöhwegs, eine Schülerin
von einem etwa 30 Jahre alten Mann beläſtigt. Der Täter war
etwa 1,70 Meter groß, hatte eingefallene Backen und trug
ver=
mutlich braune Patſchkappe. Infolge der Aufregung iſt das Kind
nicht in der Lage, eine weitere Beſchreibung von dem Täter
ab=
geben zu können. Bekannt iſt nur daß der Unhold ein älteres
Fahrrad bei ſich geführt hat. Sachdienliche Mitteilungen erbittet
das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Hügelſtraße 31—33,
Zimmer 4.
Photoapparat geſtohlen. Am 6. 9. 35, zwiſchen 19 und 22 Uhr,
wurde einem hieſigen jungen Manne aus dem Verwaltungshaus
eines Lagers ein Photoapparat geſtohlen. Es handelt ſich um eine
Rollfilm=Kamera, Marke „Balda”, 4½Xmal 6. mit Schneider
Xenar 1:3,5. Der Photoapparat iſt mit der Fabriknummer 591 853
verſehen. Der Apparat befand ſich in einer Ledertaſche, die mit
einem Umhängeriemen verſehen war. Bei wem wurde ein ſolcher
Photoapparat geſehen? Wem wurde dieſer evtl. zum Kauf
ange=
boten. Sachdienliche Mitteilungen erbittet das
Landeskriminal=
polizeiamr Darmſtadt. Hügelſtraße 31—33, Zimmer 26.
Wer hat die Geldbörſe mit Inhalt gefunden? Am Samstag,
den 28. 9. 35 gegen 21 Uhr, ließ ein Meſſebeſucher an dem
Schieß=
ſpand, der nördlichen Budenreihen (vor der Schiffſchaukel) ſeine
Geldbörſe mit einem größeren Geldbetrag liegen.Der ehrliche Finder
wird dringend gebeten, die Geldbörſe mit Inhalt umgehend beim
Fundbüro, Hügelſtraße 31—33, abzuliefern, da er ſich ſonſt einer
ſtrafbaren Handlung ausſetzt.
Wem gehört der goldene Armreifen? Am Freitag, den 2. 8.
35, wurde in der Rheinſtraße, in der Nähe der Saalbauſtraße, ein
goldener Armreifen gefunden. Bis heute hat ſich die Verliererin
noch nicht gemeldet. Es handelt ſich um einen goldenen Armreifen,
der außen mit Blättern und Blüten ziſeliert iſt. Innen befindet
ſich ein Monogramm und eine Jahreszahl. Die Verliererin wird
gebeten. bei dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Zimmer
Nr. 29a, vorzuſprechen, um den Reifen in Empfang zu nehmen.
mit
Perſonalveränderungen in der
Reichsjuftiz=
verwaltung.
(Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt).
Die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt gibt bekannt:
Ernannt wurden am 5. Oktober 1935 anläßlich des
Ernte=
dankfeſtes: 1. der Juſtizſekretär bei dem Amtsgericht Altenſtadt,
Gerichtsvollzieher=Aſpirant Karl Helfrich, zur Zeit in
Offen=
bach, zum Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſitz in Offenbach mit
Wirkung vom 1. Oktober 1935 2. der Kanzlei=Aſſiſtent bei dem
Amtsgericht Groß=Gerau, Gerichtsvollzieher=Aſpirant Wilhelm
Werner, zur Zeit in Wörrſtadt, zum Gerichtsvollzieher mit
dem Amtsſitz in Wörrſtadt mit Wirkung vom 1. Oktober 1935
3. der Amtsgehilfe bei dem Amtsgericht Alsfeld,
Gerichtsvoll=
zieher=Aſpirant Ernſt Meinel, zur Zeit in Alzey, zum
Ge=
richtsvollzieher mit dem Amtsſitz in Alzey mit Wirkung vom
1. Oktober 1935: 4. der Kanzliſt bei dem Amtsgericht Fürth i. O.
Heinrich Seip zum Juſtizſekretär bei dieſem Gericht mit Wir=
ſchaft Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Oktober 1935: 6. der
Kanz=
leigehilfe bei dem Landgericht Gießen Hans Pfeiff zum
Kanz=
lei=Aſſiſtenten bei dieſem Gericht mit Wirkung vom 1. September
1935 unter Berufung in das Beamtenverhältnis; 7. der
Kanzlei=
gehilfe bei dem Landeszuchthaus Marienſchloß Heinrich
Mei=
ſter zum Kanzliſten mit Wirkung vom 1. Juli 1935 unter
Be=
rufung in das Beamtenverhältnis: 8. der Kanzleigehilfe bei den
Amtsgericht Worms Wilhelm Hahn zum Kanzliſten mit
Wir=
kung vom 1. Oktober 1935 unter Berufung in das
Beamtenver=
hältnis: 9. der Kanzleigehilfe bei dem Landgericht Gießen Otto
Wahl zum Kanzliſten mit Wirkung vom 1. Oktober 1935 unter
Berufung in das Beamtenverhältnis: 10. der Amtsgehilfe au
Probe beim Amtsgericht Oppenheim Verſorgungsanwärter Otto
Ehlke zum Amtsgehilfen bei dieſem Gericht mit Wirkung von
1. April 1935 unter Berufung in das Beamtenverhältnis: 11. der
Amtsgehilfe auf Probe Johann Moritz Heckl in
Wörrſtad=
zum Amtsgehilfen bei dieſem Gericht mit Wirkung vom 1.
Okto=
ber 1935 unter Berufung in das Beamtenverhältnis; 12. den
Amtsgehilfe auf Probe bei der Staatsanwaltſchaft Mainz
Ver=
ſorgungsanwärter Karl Dauth zum Amtsgehilfen bei dieſen
Behörde mit Wirkung vom 1. Oktober 1935 unter Berufung in
das Beamtenverhältnis.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 28. September 1935)
auf ſeinen Antrag der Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Gießen
Karl Allendörfer mit Wirkung vom 1. November 1935.
Monakskalender für Tierſchuß.
(Oktober — Gilbhard.)
Der rechte Tierfreund iſt nie ohne Pflichten. Er kann
nich=
unachtſam an dem ſtillen Leid der Kreatur vorübergehen. Vieles
ſieht er, was andere nicht merken, er ſucht zu helfen, wo andere
noch an keine Not denken. So läßt er ſich auch nicht durch die
ſchönen warmen Herbſttage verleiten, die Gefahren, die der bevor
ſtehende Winter für unſere Tierwelt bedeutet, zu vergeſſen. Schor) pär irriger
jetzt ſorgt der Tierfreund dafür, daß die ihm anvertrauten
Tier=
im Winter keine Not zu leiden haben. Er ſucht ſchon jetzt einer
geeigneten Platz aus, um die Hundehütte geſchützt vor Wind und) Tah
Regen aufzuſtellen und hängt eine Decke oder einen Sack vor der
Hütteneingang. Er ſorgt dafür, daß ſeine Stalltiere vor Kälte und
Zugluft geſchützt ſind.
Beſonders aber für unſere gefiederten Freunde müſſen wir) ſochen
vorſorgen. Wohl iſt ſchon ein großer Teil von ihnen nach der
warmen Südländern entſchwunden und ſtill und ſtiller iſt es ge
worden in Wald und Flur. Aber wir wiſſen doch, daß eine Zah.
von Vögeln auch den Winter über bei uns bleiben. Für ſie müſſer
wir ſchon jetzt ſorgen, um ſie vor dem Schlimmſten zu bewahren
Viele von dieſen ſind Höhlenbrüter, dieſe können wir in der har
ten Winterszeit vorteilhaft dadurch unterſtützen, daß wir ſchon jetz
Niſthöhlen anſchaffen und aufhängen. Denn dieſe werden von der
Vögeln nicht nur als Brutplätze, ſondern auch als Schlafſtellen an
genommen. Aber achtet darauf, daß die Niſthöhlen nicht zu ſehr) .
von dem Laubwerk der Bäume verdeckt werden! Hängt ſie ſo auf
daß das Flugloch nach Südoſten gerichtet und die Fluglochſeita
etwas übergeneigt iſt, damit kein Regen in die Höhlen eindringen.
kann.
Plätze, die zu Anlagen von Vogelſchutzgehölzen beſtimmt ſind! /
arbeitet man am beſten jetzt ſchon grobſchollig um, damit die Erde/ uge
im Winter gut durchfrieren kann. Auch Futterglocken, Futterhäus
chen, Futterſteine und andere geeignete Futtergeräte kann mar
jetzt ſchon anfertigen oder ankaufen, denn ſchon werden die Tage
merklich kürzer und ſchnell rückt die Zeit heran, die unſerer
Vogel=
welt Not und Tod bringt.
O.
Iu
N
ſt, her
arner
4Sblu
renn
jcem der
deeſes
jDerm
Deutſcher, ſprich deutſch!
Das deutſche techniſche Wort der Woche.
Ein ganz törichtes und vieldeutiges Fremdwort iſt das Wor
„Chaſſns‟ Es heißt auf deutſch Geſtell, beim Kraftwager
zum Beiſpiel Fahrgeſtell. Das Fahrgeſtell eines Kraftwagensl
trägt nicht die Karoſſerie, ſondern den Wagenaufbau oder der
Aufbau. Geſteuert wird der Kraftwagen nicht mit dem Vo
lant, wie manche Schriftſtellerinnen ſchreiben, ſondern ſelbſtver
ſtändlich mit dem Steuer oder dem Steuerrad. Auch Lenkrad)
kann man ſagen. Wenn man Volant lieſt, möchte man „unten
gleichzeitiger Einſchaltung aller Gänge”, wie es in dem Romar
heißt, davonfahren.
Reichsgemeinſchaft der techniſch=wiſſenſchaftl. Arbeit (RTA.)
Deutſche Rechtsfront, Reichsfachſchaft für das Sachverſtän
digenweſen. Die Bezirksfachſchaft im Bezirk des Oberlandesgerichts
Darmſtadt hält am Montag, den 7. Oktober, eine
Mitglieder=
verſammlung ab. Ort: Bmauereiausſchank „Zur Krone‟ Oden
waldzimmer. Zeit: 20.15 Uhr. Es werden im Rahmen eines
Sprechabends wichtige Mitteilungen gebracht. Der
Gaufachſchafts=
leiter berichtet über den Stand der organiſatoriſchen Arbeit in
Gau. Der Beſuch des Sprechabends durch nosh nicht angeſchloſſene
Berufskameraden iſt willkommen.
Herrn Buchhalter i. R. Karl Bernhardt, Darmſtadt, Lieb
frauenſtraße 52, II. Stock, zu ſeinem am 8. Oktober ſtattfindender
80. Geburtstag.
Herrn Schriftſetzer i. R. Otto Moos, Darmſtadt, zu ſeinen
35jährigen Berufsjubiläum. Herr Moos, der von 1901 bis 193
der Offizin der L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei angehörte
wohnt ſeit 30 Jahren bei Herrn Metzgermeiſter Jak. Lauten
ſchläger, Liebfrauenſtraße 98.
Frau Dorothea Pfaff, geb. Füllhardt, in Reinheim
eine Mutter von 12 Kindern, zu ihrem 77. Geburtstag.
Zum 85. Geburtstag, Frau Emilie Benz, geb. Adam, in
Arheilgen.
Den Eheleuten Johann Wittich und Frau Anna Maria
geb. Werner. in Langen zu ihrer Silberhochzeit, ſowie Herr!
Philipp Jäckel 2. in Langen zu ſeinem 80. Geburtstag.
bends 8.3
Alieder und
Städt.
intedan
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Sonntag, 6. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 275 — Seite 7
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or Wind ;
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vor Kälte
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eine
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bewahit
in der
erden von
chlafſtellen
Satrens .
Krieg. (De bello abessinio.)
Alſo jetzt ſtehts wieder in der Zeitung, dies kleine Wort mit
ſenen fünf Buchſtaben, das ſo unſcheinbar ausſieht. Da müßte
un eigentlich die Gelegenheit benutzen und eine kleine
Vor=
lung über ſeinen furchtbaren Inhalt halten. Doch bekanntlich
hi das ſo gut wie keinen Wert, denn wer „das Ding an ſich
uhtr ſelbſt erlebt hat, glaubts einem ja doch nicht eher, als bis
eſelber die Naſe recht unangenehm drinſtecken hat.
Nun iſt dieſer Krieg zwiſchen den jungen Nachkommen der
alen Römer und den kaiſerlichen Apfelſiniern allerdings ein gut
Sück von uns weg, aber gerade weil er ſo weit weg iſt und wir
hir nur auf Berichte von dieſer oder jener Seite angewieſen
ſid, iſt es vielleicht gar nicht ſo ſchlecht, ſo etwas wie einen
Leit=
ſoen herauszugeben, der in die beſonders ſchwierige Kunſt
ein=
ſhrt, romaniſch=tropiſch=ſubtropiſche Kriegsberichte zu leſen, zu
wrſtehen und zu begutachten.
Alſo: Das ſind immer nur die andern, die 1.
furcht=
bre Verluſte erleiden; 2. vergebliche Verſuche machen; 3.
Greuel=
ten begehen; 4. gegen das Völkerrecht verſtoßen: 5.
Lügenmel=
dngen verbreiten 6. Ziviliſten, Frauen und Kinder
bombardie=
m, 7. fluchtartig ihre Stellungen räumen; 8. Lazarette
beſchie=
ha: 9. ſtehlen, rauben, plündern, Brunnen vergiften uſw., und
d 10. auf jeden Fall angefangen haben.
Dagegen iſt es immer die berichtgebende Partei
Ibſt, die 1. nur ganz geringe Verluſte hat; 2. alle Angriffe
ut ſchneidigem Elan vorträgt; 3. unzähliges Material erbeutet;
ynüberſehbare Scharen von Gefangenen macht; 5. die
Bevöl=
hung des feindlichen Landes mit Lebensmitteln verſieht: 6. mit
Rgeiſterung in die Schlacht zieht; 7. nur die reine Wahrheit
ſgt: 8. freiwillig Stellungen räumt; 9. große Panik im
feind=
lhen Lager anrichtet, und die 10. auf keinen Fall den
fräeg gewollt hat.
An Hand dieſes Leidfadens wird ſich auch der unkundige
Iſer — ſo hoffe ich — durch die jetzt einlaufenden tropiſch=
ſubtro=
ſchen Kriegsberichte hindurchfinden.
14000 Dahlien blühen!
Die Deutſche Dahlienſchau Darmſtadt 1935, die im Prinz=
(nrls=Garten gezeigt wird, umfaßt die gewaltige Menge von
1000 Dahlien. Noch jeder Beſucher dieſer einzigartigen Schau
mit großer Befriedigung aus dem Garten gegangen. Die
Ab=
ulung links des Haupteingangs ſteht nunmehr ebenfalls in
voll=
tr herrlichſter Blüte. Zahlreiche Neuheiten wie z. B. von
merikaniſchen Züchtern, entfalten ſich eben gerade erſt, und nichts
nite irriger, als anzunehmen, die Deutſche Dahlienſchau ſtünde im
Bblühen.
Jeder Dahlienzüchter, aber auch jeder Laie weiß, daß die
Erdlie bis lang in den Oktober und November hinein blüht,
vnn nicht ein jäher unerwarteter Froſt eintritt. Es iſt alſo
idem deutſchen Volksgenoſſen immer noch Gelegenheit gegeben,
deſes wahrhafte Blumenwunder im Prinz=Emils=Garten zu
be=
ſchen. Die Eintrittspreiſe ſind ja ſo niedrig gehalten, daß ſich
idermann das Vergnügen gönnen kann. Beſonders iſt darauf
knzuweiſen, daß eine große Anzahl von Ruhebänken in dem
inz=Emils=Garten aufgeſtellt wurden. Sie ſind ſtets an ſolche
Nätze geſtellt, die einen ſchönen Blick in den herrlichen engliſchen
nik laſſen, der durch das bunte Farbenſpiel der wahrhaft
könig=
lhen Pflanzen belebt wird.
— Hausfrauenbund. Die NS. Frauenſchaft lädt unſere
Mit=
sieder zu der am Dienstag, 8. Oktober, abends, ſtattfindenden
frauenverſammlung ein. Es ſpricht Pg. Schloimann,
Yaänz. Wir bitten unſere Mitglieder um recht zahlreiches
Er=
ſeenen.
— Orpheum. Heute, Sonntag, zweimal die Varieté=Revue
Oer bunte Würfel” Nachmittags 4 Uhr: Volks= und
Sitend=Vorſtellung; abends 8.15 Uhr. (Siehe Anzeige.)
Was die Lichtſpieltheater bringen.
— Das Union=Theater ſpielt den 10. Tag den neueſten Hans
Uters=Groß=Film „Varieté, mit Annabella und Attilla
öilbiger.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ein Erlebnis voller Laune,
lebe und Lachen, den großen Sängerfilm „Ich liebe alle
Urmuen” mit Jan Kiepura, Lien Deyers, Inge Liſt, Theo
ſtngen, Adele Sandrock. Jugendliche ſind zugelaſſen.
— In den Palaſt=Lichtſpielen gelangt einer der größten
Weiß=
eil=Filme „Die beiden Seehunde‟ ( Seine Hoheit, der
iemſtmann”) zur Aufführung. Ferner ſpielen Paul Weſtermeier,
üitn Benkhoff, Baby Gray. Jugendliche ſind zugelaſſen.
— Belida zeigt nur noch heute und morgen Lien Deyers,
Her=
hann Speelmanns in dem temperamentvollen Luſtſpiel „Ein
auser Kerl”
Reſi=Theater zeigt den herrlichen Großfilm Liſelotte
on der Pfalz”, mit Renate Müller, Hans Stüwe, Ida Wüſt,
ilde Hildebrand. Dorothea Wieck. Jugendliche ab 14 Jahren
ahen Zutritt. Mittags: Jugendvorſtellung „Himmelsflotte‟
Bereins- und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Rheinländer=Vereinigung Darmſtadt. Unſer
hücſter Vereinsabend findet am Dienstag, den 8. Oktober,
Gends 8.30 Uhr, im Reſtaurant „Zur Krone” ſtatt.
Nichtmit=
tieder und Gäſte ſind herzlich willkommen.
Städt. Saalbau. Heute abend 7.30 Uhr anläßlich des
Errtedankfeſtes großes Konzert und Tanz. Eintritt frei.
Reſtaurant Sitte. Zum Erntedankfeſt ſpielt heute
FiIly Melchior.
Heute Herbſttanz in Seeheim, Hotel Hufnagel,
0 A.00 Uhr.
Aus effell.
Dg. Arheilgen, 5. Okt. Die neuen
Gemeinderats=
mitglieder. Durch den Beauftragten der NSDAP., Herrn
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt, wurden folgende
Par=
teigenoſſen in den Gemeinderat berufen und von Bürgermeiſter
Birkenſtock in der letzten Gemeinderatsſitzung vereidigt:
Poſt=
meiſter Georg Benz, Sparkaſſenrechner Georg Benz 19.,
Land=
wirt Heinrich Monnard., Eiſenbahn=Inſpektor Heinrich
Tra=
ſer, Landwirt Heinrich Gärtner, Landwirtſchaftlicher
Orts=
gruppenfachberater Wilhelm Brücher Landarbeiter Georg
Merlau 5., Kriegsinvalide Rudolph Schäfer und
Angeſtell=
ter Theodor Wichard. Zum 2. Beigeordneten wurde
Kraftfahrer Pg. Nikolaus Laumann ernannt.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 5. Okt. Erntedankfeſt Aus
An=
laß des Erntedankfeſtes findet am Sonntag, den 6. d. M., in
hie=
ſiger Gemeinde durch die Ortsgruppenleitung der NSDAP.
ledig=
lich ein Gemeinſchaftsempfang der Feier am Bückeberg im
Saal=
bau Fiſcher ſtatt, woran die geſamte Einwohnerſchaft teilnehmen
kann. Die Uebertragung findet im Saalsau Fiſcher ſtatt, und zwar
um 1 Uhr nachmittags. Die Gliederungen der Partei verſammeln
ſich um 12.45 Uhr beim Gedenkſtein an der Adolf=Hitler=Straße.
— Am Sonntag, den 6. d. M., nachmittags gegen 3 Uhr, werden
die Werbeautos der Hitlerjugend unſeren Ort paſſieren. Aus
die=
ſem Anlaß iſt es geboten, die Häuſer reichlich zu beflaggen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 4. Okt. Der neubeſtellte
Gemeinde=
rat trat geſtern zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Kreisleiter.
Pg. Wamboldt, als Beauftragter der NSDAP., nahm zu
Be=
ginn der Sitzung Gelegenheit, die neuen Gemeinderäte zu
begrü=
ßen und ſprach die Erwartung aus daß ſie ſich voll und ganz für
das Wohl der Gemeinde einſetzen. In der ſich anſchließenden
Be=
ratung wurde der Bürgerſteuerſatz für das Jahr 1936 auf
500 v. H. des Reichsſatzes feſtgeſetzt. Schließlich nahm man noch
die Bildung der Kommiſſionen und Ausſchüſſe vor, die nach den
Vorſchlägen der Gemeinderäte zuſammengeſetzt wurden. Zum
Ge=
meindekontrolleur wurde Gemeinderat Block beſtimmt.
G. Ober=Ramſtadt. 5. Okt.
Ortsbauernverſamm=
lung. Nach einleitenden Worten des Ortsgruppenleiters
Bür=
germeiſter Jörgeling und des Ortsbauernführers Muhl
wurde beſchloſſen, auch in dieſem Jahre die Vielgeſtaltigkeit eines
landwirtſchaftlichen Betriebes am Erntedanktag durch
entſpre=
chende Feſtwagen im Feſtzuge zu zeigen. Bürgermeiſter Jörgeling
berichtete ausführlich über die gewaltigen Eindrücke vom
Reichs=
parteitag der Freiheit in Nürnberg, der ein impoſantes Bild des
Wehrwillens und der ungeheuren Leiſtungen auf allen Gebieten
des Wiederaufbaues abgegeben habe. Die Opferbereitſchaft müſſe
von allen Schichten unſeres Volkes auch beim WHW. 1935/36
wie=
der unter Beweis geſtellt werden, um den Kampf gegen Hunger
und Kälte erneut zu beſtehen. Obwohl die Ergebniſſe der
Kar=
toffelernte gerade in unſerer Gemarkung in dieſem Jahre durch
enorme Dachsſchäden beeinträchtigt werden, erklärten ſich die
Bau=
ern und Landwirte einmütig bereit, die nach den Richtlinien der
Landesbauernſchaft auf ſie entfallenden Mengen an Kartoffeln
und Brotgetreide ſür das WHW. zu ſpenden. Der Bürgermeiſter
und der Ortsbauernführer ſagten den Anweſenden für dieſe
Be=
reitwilligkeit Dank.
Ee. Reichelsheim, 4. Okt. Am Samstag und Sonntag, dem
12. und 13. Oktober, wird im ſchönſten Theaterſaal der ganzen
Umgegend, Saalbau „Zur Eiſenbahn” in Reichelsheim, ein
Le=
bensbild in drei Akten: „Bauern”, aufgeführt. Die Freiwillige
Sanitätskolonne Reichelsheim tritt hiermit als erſte für den
kommenden Winter auf den Plan.
Be. Groß=Gerau, 4. Okt. In einer feierlichen Ratsſitzung
wurden die neuen Gemeinderäte eingeführt.
Kreis=
leiter und Bürgermeiſter Stavinoga dankte nach Eröffnung
der Sitzung den ausſcheidenden Ratsherren für ihre aufopfernde
Tätigkeit in den verfloſſenen zwei Jahren und verpflichtete im
Auftrage der NSDAP. durch Handſchlag unter gleichzeitiger
Aus=
händigung der Ernennungsurkunden als neue Gemeinderäte die
Parteigenoſſen Georg Alles, Heinrich Feyh, Karl Schadt 3., Peter
Höfle. Wilhelm Dieter Peter Bein. Hans Schmied, Ludwig
Schmank. Walter Niſchwitz Peter Engeroff, Heinrich Gremm und
Eduard Schledt auf ſechs Jahre. Die neuen Ratsherren leiſteten
hierauf den Dienſteid. Nachdem Kreisleiter und Bürgermeiſter
Stovinoga zur Treue gegen Führer und Volk und gegen ſich ſelbſt
aufgefordert hatte, ſchloß er die Sitzung mit einem dreifachen Gruß
an den Führer.
Be. Trebur, 4. Okt. Der älteſte Geſangverein „Mozart”
feierte in ſchlichter Weiſe ſein 80jähriges Jubelfeſt. Die Kapelle
Jonas leitete den Abend mit einem ſchneidigen Marſche ein.
So=
dann hielt der zweite Vorſitzende Geometer Friedrich Möbus eine
Anſprache, in der er beſonders auf die Bedeutung und Entwicklung
des Geſangvereins hinwies, Ferner gedachte er in ſeiner Rede
der verſtorbenen Mitglieder und Gründer. Muſik= und
Ge=
ſangsvorträge wechſelten nun in bunter Reihenfolge. Beſonders
fanden zwei gemiſchte Chöre den Beifall der Anweſenden.
Lpd. Rüſſelsheim, 4. Okt. Metzgerei wegen
Unſau=
berkeit geſchloſſen. Die Landesregierung hat die
Schlie=
ßung der Metzgerei Georg Jakob Greſer auf die Dauer eines
Monats angeordnet, da es der Betriebsinhaber an der
erforder=
lichen Sorgfalt und Sauberkeit fehlen ließ. Bei einer durch das
Kreisveterinäramt Groß=Gerau durchgeführten Kontrolle ſtellte
man feſt, daß die in eine Kantine gelieferten Wurſtwaren zum
Teil ungenießbar waren. Außerdem förderte man aus dem
Schlacht= bzw. Kühlhaus über zwei Zentner verdorbenes
Rind=
fleiſch und große Mengen ungenießbare Wurſt zutage.
Aus Rheinheſſen.
Worms, 5. Okt. Einbrecherbande gefaßt. Die
Kriminalpolizei iſt einer fünfköpfigen Einbrecherbande auf die
Spur gekommen. Es handelt ſich dabei zunächſt um zwei ſchwer
vorbeſtrafte Männer aus dem Saarland, die auf ihrer Reiſe durch
die Pfalz nach Rheinheſſen eine Reihe von Diebſtählen begangen
habem Feſtgenommen wurden außerdem ein junges Ehepaar aus
Worms und die Geliebte des einen Burſchen, ein 21jähriges
Mäd=
chen aus Alzey, die im Verdacht der Mittäterſchaft oder der
Be=
günſtigung ſtehen.
Tagung der Bürgermeiſter des Kreiſes Erbach.
Ci. Erbach, 5. Okt. Die Kreisabteilung Erbach im Deutſchen
Gemeindetag hielt am Donnerstag im Saale des „Schützenhof”
eine ſtark beſuchte Mitgliederverſammlung ab. Der Vorſitzende,
Bürgermeiſter Klinger=Kirchbrombach, entbot herzliche
Will=
kommengrüße, die beſonders dem Kreisleiter Schwinn, dem
Kreis=
abteilungsleiter für Kommunalpolitik, Hering, den Vertretern des
Kreisamtes. Kreisdirektor Dr. Braun und Regierungsrat Eibach,
ſowie den Rednern der Tagung, Oberregierungsrat Dr. Leutert
und Bürovorſteher Settegaſt, und weiterhin dem Leiter der
hie=
ſigen Arbeitsamtsnebenſtelle, Bauer, galten.
Oberregierungsrat Dr. Leutert, der Vorſitzende des Kreis=
Millionen geſunken. Dabei ſind mitgezählt auch eine große Zahl
nicht mehr voll erwerbsfähiger Volksgenoſſen, ſo daß die wirkliche
Zahl der Vollerwerbsloſen noch weſentlich geringer iſt.
Ungün=
ſtiger als im Reich iſt die Lage in unſerem engeren Gebiete, dem
Arbeitsamte Darmſtadt. Die Fertigſtellung der Autobahn allein
ließ hier etwa 2000 Mann auf den Arbeitsmarkt zurückkehren.
Günſtiger wiederum liegen die Verhältniſſe im Bezirk der
Arbeits=
amtnebenſtelle Erbach. Gerade deswegen aber iſt hier für
Arbeits=
beſchaffung zu ſorgen, um ungünſtigere Bezirke entlaſten zu helfen.
Auch hier muß der Gemeinſchaftsgedanke zum Durchbruche kommen.
Die Bürgermeiſter können bei Austauſch von Facharbeitern aus
Ueberſchußgebieten in Bedarfsgebiete und bei Führung des
Ar=
beitsbuches wertvolle Mitarbeit und Dienſte leiſten. Die
Erläu=
terung der Beſtimmungen und Vorſchriften über die
Notſtands=
arbeiten brachte die notwendige Klärung in Zweifelsfällen.
Den Ausführungen ſchloß ſich eine ergiebige Ausſprache an.
Kreisdirektor Dr. Braun gab wertvolle Richtlinien über
die Durchführung von Notſtandsarbeiten: Kreisamtsleiter für
Kommunalpolitik. Hering, entfeſſelte eine klärende Ausſprache
über die Verſorgung der Landwirtſchaft mit ſachkundigen
Arbeits=
kräften; Kreisleiter Schwinn berichtet, wie oft ſchwierigſte
Fälle bei gegenſeitiger Anwendung nationalſozialiſtiſcher
Grund=
ſätze befriedigt gelöſt werden können: Beigeordneter und
Orts=
gruppenleiter Heim=Erbach betrachtet es als vornehmſte Pflicht,
die aus dem freiwilligen Arbeitsdienſt Zurückkommenden
unver=
züglich wieder in Arbeit zu bringen
Hierauf ſprach Bürovorſteher Settegaſt über „Die
finan=
zielle Lage der Gemeinden‟. Die finanzielle Bereinigung, der
Ge=
meinden iſt dringend notwendig. Die Bürgermeiſter müſſen ſich
von hohem Verantwortungsbewußtſein leiten laſſen. Erlaß oder
Nachlaß von rückſtändigen Gemeindeumlagen kann durch den
Bür=
germeiſter ſelbſtändig erfolgen. Weſentlich dabei iſt die
Finanz=
lage der Gemeinde. Manche Gemeinden arbeiten auch auf dieſem
Gebiete vorbildlich. Die Bürgerſteuer muß bis zum 21. Oktober
feſtgeſetzt ſein, andernfalls greift die Landesregierung ein. Im
Kreiſe Erbach gilt wohl in allen Gemeinden der ſeitherige Satz.
Auch hier trug die nun folgende rege Ausſprache weſentlich zur
Klärung noch beſtehender Zweifelsfälle bei. — Mit einem Sieg=
Heil auf den Führer fand die an Arbeit und Anregungen reiche
Veranſtaltung ihren Abſchluß.
Aus Oberheſſen.
LPD. Friedberg, 3. Okt. Gefährliche
Brandſtifte=
rin verhaftet. Vor einigen Tagen wurde das Anweſen der
Witwe Gg. Lahm im Kreisort Schwalheim durch ein
Schaden=
feuer heimgeſucht, deſſen Urſache ſehr unklar war. Es wurde
Brandſtiftung vermutet. Der Verdacht fiel auf die ſeit etwa
drei Wochen auf dem Hof tätige 22 Jahre alte Anna Dietrich,
die ſchließlich auch nach mehrmaligen Kreuzverhören die Tat
ein=
geſtand. Während ihr Arbeitgeber auf dem Feld war, legte ſie
in der Scheuer den Brand an — warum, will ſie nicht ſagen. Da
ſie auf dem Hof gut behandelt wurde, kann die Tat nicht als
Racheakt angeſehen werden. Die Brandſtifterin geſtand aber im
Verlauf der Vernehmung, daß ſie bereits früher im Kreis
Lau=
terbach einmal das Gehöft ihres Arbeitgebers angeſteckt und
einen Dienſtknecht der Tat bezichtigt habe.
LPD. Gießen, 5. Okt. Frühgeſchichtlicher
Urnen=
fund in Gießen. Bei Erdarbeiten, die zurzeit auf dem Trieb
durchgeführt werden, fand man unweit der Stelle, an der bereits
vor längerer Zeit bedeutſame Gräberfunde aus dem 3.
Jahrhun=
dert v. Chr. gemacht wurden, fünf ſehr gut erhaltene, durch
Flach=
ſchalen verſchloſſenen Urnen mit Leichenbvand und einige
Scher=
ben, die wahrſcheinlich von zwei weiteren Urnen ſtammen. Die
Urnen, die etwa 30—40 Zentimeter unter der Oberfläche ſtanden,
dürften das gleiche Alter wie die früheren Funde haben. Sie
wur=
den dem Oberheſſiſchen Heimatmuſeum überwieſen.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht Seantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeſt.
Ch. H. Zu Art. 21 der Allgemeinen Bauordnung iſt für die
Stadt Darmſtadt zu bemerken: Die Anlieger haben zu tragen:
den Aufwand für den Erwerb des für die Straßen
einſchließ=
lich der Straßenkreuzungen erforderlichen Geländes, 2. die Koſten
der für die Herſtellung des Straßenkörpers (Fahrbahn und
Bür=
gerſteige einſchließlich der Straßenkreuzungen) erforderlichen
Erd=
arbeiten, 3. die Koſten der den Bedürfniſſen entſprechenden erſten
Einrichtung der Straße mittels Chauſſierung der Fahrbahn und
Pflaſterung der Goſſen, 4. die Koſten für Herſtellung von
Fuß=
ſteigen nach Maßgabe der Vorſchriften des § 10 des
Ortsbau=
ſtatuts. Es dürfte ſich empfehlen, beim Städt. Tiefbauamt
vor=
zuſprechen, um zu erfahren, ob gegebenenfalls noch Beiträge von
Ihnen erhoben werden, zumal die Annahme wohl berechtigt iſt,
daß die ſchwierige Materie der Anliegerbeiträge neu geregelt wird.
Wegen der Straßenreinigungskoſten iſt auf das Ortsſtatut
vom 29. Juni 1928 und die Gebührenordnung vom gleichen Tage
zu verweiſen. Die Straße liegt innerhalb des Stadtgebietes wird
mithin von der Stadtverwaltung gereinigt; als
Bemeſſungs=
grundlage für die auf jedes Grundſtück entfallende Gebühr dienen
die den einzelnen Grundſtücksfronten vorgelagerten
Reinigungs=
flächen, die in zweiſeitig bebaubaren Straßen bis zur Mitte,
jedoch nicht über 10 Meter Breite, in einſeitig bebaubaren Straßen
und an Plätzen bis zu 12 Meter Breite berechnet werden. Nach
der Ortsſatzung iſt innerhalb des Stadtgebietes ſowohl der
Grundſtückseigentümer wie auch der Mieter zur
Rei=
nigung der vor dem Grundſtück liegenden Straße bis zur
Straßenmitte verpflichtet. Dieſe Reinigung übernimmt das Städt.
Tiefbauamt.
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Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei
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Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Sonntag, 6. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 275 — Seite 11
BERT
MSSE
L-Zimm
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
Die Erſte Große Strafkammer in Wiesbaden
briündete geſtern das Urteil gegen den 47 Jahre
ſten früheren Generaldirektor der Naſſauiſchen
andesbank in Wiesbaden. Joſef Lammers. Es
ſurete auf 3 Monate Gefängnis und 4000 RM.
Glbſtrafe, wegen paſſiver Beamtenbeſtechung und
Ee uerhinterziehung.
In Halle 1 am Kaiſerdamm wurde am
Sams=
jgvormittag die Jahresſchau des Gaſtwirts=,
bielier=, Bäcker= und Konditorengewerbes in
hweſenheit zahlreicher Vertreter der Behörden
Id Organiſationen und vieler Wirtſchaftszweige
ferlich eröffnet.
In der ſudetendeutſchen Stadt Olbersdorf iſt
ee Bauchtyphusepidemie ausgebrochen. Bisher
ſid. 29 Perſonen erkrankt. Wie die
Unter=
ſchung ergab, iſt die Epidemie in der
Haupt=
ſche auf die Verwendung des Waſſers der
Gol=
woa, in die der Spitalkanal mündet,
zurückzu=
ſören.
Ein Hauseinſturz in Lyon hat zwei
Todes=
hfer gefordert. Ein weiteres Gebäude, mußte
prächtshalber geräumt werden. In der Rue
6. Clair, an den Ufern der Rhone, ſtürzte
gleich=
iüls ein kleines Haus ein. Die dabei unter den
Nimmern begrabenen zwei Perſonen konnten
bend geborgen werden. Die Zahl der
über=
ſm emmten Häuſer iſt außerordentlich groß.
Schweres Skraßenbahn=Unglick
in Skukkgart.
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Stuttgart. Am Freitagabend ereignete
ſy in der abſteigenden Kurve des
Wagenburg=
uitzes ein ſchweres Straßenbahnunglück. Zwei
Eraßenbahnwagen waren in der abſchüſſigen
kuwe aus den Schienen geſprungen, fuhren dann
wa 28 Meter auf dem Pflaſter weiter und
ürzten nach weiteren vier Metern um. Eine
ſch unbekannte Paſſantin, die ſich gerade an
deſer Stelle befand, wurde von dem ſtürzenden
eraßenbahnwagen erdrückt und war ſofort tot.
En Mann wurde ſchwer verletzt und ſtarb bald
drauf im Krankenhaus. Bei vier weiteren
Ehwerverletzten ſcheint Lebensgefahr nicht zu
be=
ſthen. Insgeſamt wurden etwa 45 Perſonen
elr oder weniger ſchwer verletzt.
eues Exploſionsunglück auf der Zeche
Monk Cenis.
Herne. Samstag früh, gegen 7 Uhr,
er=
ezr ete ſich auf der Zeche Mont Cenis ein neues
iig lück, das zwei Todesopfer forderte Zur
an=
ggebenen Zeit wollten der Betriebsführer
Over=
bgen und der Bergaſſeſſor Neddermann, einen
Frenddamm im Revier 2 auf ſeinen guten
Zu=
ſtndd hin prüfen. Kaum hatten ſie den Ort
be=
teien, auf dem ſich übrigens kein Betrieb mehr
kfimndet, als plötzlich eine Exploſion hinter dem
Franddamm dieſen zerſtörte. Beide Perſonen
zur den von der Stichflamme erfaßt. Die
Ret=
ungstruppe konnte die Verunglückten in kürzeſter
i bergen. Wiederbelebungsverſuche, die noch
der Grube angeſtellt wurden, waren leider er=
HAlos. Die Urſache der Exploſion, die mit der
1s Vortages nichts zu tun hat, iſt noch unbe=
Uinnt. Das letzte Opfer der
Schlagwetterexplo=
en vom Freitag früh auf derſelben Zeche iſt
bis=
ſir noch nicht geborgen. Bisher wurden fünf
oize und fünf Verletzte, dieſes Unglücks zutage
ürdert.
Skuktgarker Standesbeamke
nunmehr in Amkskrachk.
döſen
hi Anordnung des Stuttgarter
Oberbürger=
ſeiſters tragen die Standesbeamten von
Stutt=
nie nunmehr eine beſondere Amtstracht,
be=
ehend aus einem Talar von ſchwarzem Stoff
Ind einem Barett. Hierdurch ſoll die
Feierlich=
ſit des Trauungsaktes beſonders hervorgehoben
werden. (Weltbild=M.)
gland
neermacht.
Die nächſten Tage werden über Englands Haltung zum nunmehr ausgebrochenen italieniſch=abeſſiniſchen Kriege entſcheiden. Falls es zu
einſchneiden=
den Sanktionen kommt, dann wird die Inſel Malta, Englands Hauptſtützpunkt im Mittelmeer, ſeine große ſtrategiſche Bedeutung erweiſen. Unſer
neueſtes Bild zeigt die Schlachtkreuzer „Royal Oak”, Royal Sovereign” „Devonſhire” und „Shropſhire” im Hafen von Malta. Im Hintergrund das
größte Schwimmdock der Welt, das in Deutſchland gebaut wurde, aber im Jahre 1919 an England ausgeliefert werden mußte. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
5-2
Von wildem Negerſtamm zu Tode gemartert. — Aber Wahrheit oder Myſtifikation.
Ein aufſchlußreiches Geſpräch mit Kuſtos Dr. Baumann vom „Muſeum für Völkerkunde‟.
Auf der Fahrt um das „Kap der guten
Hoffnung” an der Südſpitze Afrikas fand
kürzlich die Beſatzung des griechiſchen
Damp=
fers „Sultan” eine im Meer treibende
Flaſchenpoſt auf, die eine aufſehenerregende
Mitteilung des ungariſchen
Fremdenlegio=
närs Peter Lanyi aus dem Jahre 1887
ent=
hielt, wonach dieſer damals von einem
wil=
den afrikaniſchen Negerſtamm zu Tode
ge=
martert worden ſein ſoll. — Unſer J.Il.=
Mitarbeiter bemühte ſich in einem Geſpräch
mit Dr. Baumann vom „Muſeum für
Völ=
kerkunde” in Berlin um eine Aufklärung
des geheimnisvollen Falles.
Das Leben ſchreibt einen
Kolportage=
roman.
Abenteuerluſt und jugendliche Unbeſonnenheit
trieben vor nunmehr über 50 Jahren Peter Lanyi
aus dem heute rumäniſchen Arpad in die
franzö=
ſiſche Fremdenlegion. Der Zwanzigjährige erhielt
zunächſt in Marſeille eine kurze militäriſche
Aus=
bildung und kam dann nach Sidi=bel=Abbes in
Al=
gerien in Garniſon. Nach zweijähriger Dienſtzeit,
die ihm eine Unzahl romantiſcher Abenteuer aller
Art beſchert hatte, lernte der junge
Fremden=
legionär dort während ſeines Urlaubs die
Schweſter eines Leutnants kennen, zu der er eine
tiefe Zuneigung faßte. Dieſe blieb nicht
uner=
widert. Peter Lanyis Heiratspläne wurden jedoch
jäh zerſtört durch den eigenen Bruder des ſchönen
Mädchens, der ſeine Schweſter einem befreundeten
Offizier zugedacht hatte. Der junge Legionär ſah
ſich hierdurch um ſein Lebensglück betrogen. In
maßloſer Eiferſucht lauerte er im Buſch dem
ver=
haßten Nebenbuhler auf und ſtieß ihm ſeinen Dolch
ins Herz. Peter Lanyi wurde daraufhin verhaftet
und vor ein Kriegsgericht geſtellt, das ihn zum
Tode verurteilte. Obwohl ſchwer gefeſſelt und
ſtreng bewacht, entkam jedoch der Fremdenlegionär
noch am letzten Tage vor der Hinrichtung mit
Hilfe ſeiner früheren Braut aus dem Kerker.
Peter Lanyi ſchlug ſich nun in den afrikaniſchen
Buſch und blieb ſeitdem verſchollen bis zum
heu=
tige Tage.
Die Hiobsbotſchaft im Fetiſch.
Als nun vor wenigen Wochen der griechiſche
Dampfer „Sultan” die Südſpitze Afrikas
um=
ſchiffte, ſah der Schiffsjunge im Waſſer einen
flaſchenähnlichen Gegenſtand treiben. Er meldete
ſeine Wahrnehmung ſogleich dem Kapitän, der die
Flaſchenpoſt auffiſchen ließ. Es handelte ſich, wie
ſich bei näherer Unterſuchung ergab, um einen bei
den wilden Eingeborenenſtämmen Afrikas
ge=
bräuchlichen Fetiſch, in deſſen Innerem ein Stück
brüchigen, alten Papiers verborgen war. Es wies
ſchon halb verwiſchte, gerade noch lesbare
Schrift=
züge in ungariſcher Sprache auf. Im Hafen von
Dabarkan, wo das Schiff bald darauf anlegte,
entzifferte ein des Ungariſchen mächtiger Matroſe
die geheimnisvolle Botſchaft. Sie hatte folgenden
Wortlaut: „Ich bin in der Gefangenſchaft der
wil=
den Wambu=Neger in den Wäldern 14 Grad
nörd=
licher Breite. Sie martern und foltern mich auf
das Grauſamſte, bin ſchon todkrank. Ich ſtahl den
Fetiſch, in den ich meinen Hilfeſchrei lege: Helft
mir, befreit mich, rettet einen Unglücklichen! Ich
ſchreibe den Brief im Jahre 1887, an welchem
Tage kann ich nicht ſagen. Eilt euch, wenn ihr
mein Schreiben findet! — Peter Lanyi, geflohener
Fremdenlegionär, geboren in Arpad im Jahre
1856. Herrgott, laſſe dieſen Brief auf das Waſſer
treiben!“
Was ſagt die Wiſſenſchaft dazu?
„Die in der Flaſchenpoſt enthaltenen Angaben”.
erklärt Kuſtos Dr. Baumann vom „Muſeum für
Völkerkunde”, „haben wenig Glaubwürdigkeit.
Nach dem Wortlaut der Mitteilung kann es ſich
bei dem Schauplatz der Tragödie nur um die
heutige portugieſiſche Provinz Mocambique an der
Oſtküſte Afrikas handeln, da im Weſten Afrikas
auf dem angegebenen Breitengrad keine Wälder
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
zu finden ſind. Auch hat es niemals in Afrika
„Wambu=Neger” oder einen wilden
Eingeborenen=
ſtamm ähnlichen Namens gegeben. Man kennt
lediglich eine Wambu=Inſel, die jedoch unbewohnt
iſt und zudem den ſogenannten Franzöſiſchen
In=
ſeln des Bismarck=Archipels gehört. Eine
Namens=
übertragung kann ſomit hier auf keinen Fall in
Betracht kommen. Auch kann es ſich bei dem
Stamm, der Lanyi angeblich gefangen hielt, nicht
um Menſchenfreſſer gehandelt haben, da es ſolche
im Küſtengebiet von Mocambique niemals gab.
Heute ſind in Afrika Menſchenfreſſer eigentlich nur
mehr im Kongogebiet zu finden, wenn auch um
die Jahrhundertwende noch bei den Stämmen an
der Blanchebucht und auf dem Bismarck=Archipel
gelegentlich gekochtes Menſchenfleiſch auf offenem
Markt zu haben war. Erſt der Einfluß der
Euro=
päer hat in Afrika und Melaneſien den offenen
Verkauf von Menſchenfleiſch allmählich
zurückge=
drängt. Heute wird Menſchenfreſſerei bei den
afrikaniſchen Eingeborenen faſt nur noch aus
myſtiſchen Vorſtellungen heraus betrieben, wobei
die Kräfte wie Eigenſchaften des Erſchlagenen auf
ſeinen Verzehrer übergehen ſollen.”
Letzter Hilferuf, Verbrechertrick oder ein ſchlechter
Witz?
Es kann ſich ſomit bei dem Fall Lanyi nur um
drei Möglichkeiten handeln. Entweder hat der
ge=
fangene Fremdenlegionär in ſeiner Bedrängnis
und Unkenntnis der Gegend falſche Orts= und
Stammesbezeichnungen angegeben, oder er befand
ſich in Wirklichkeit auf freiem Fuße und hat die
Flaſchenpoſt lediglich deswegen dem Meer
über=
geben, um ſeine Spuren zu verwiſchen.
Anderer=
ſeits kann ſich auch irgendein „Spaßvogel”, wenn
auch vielleicht ſchon vor Jahrzehnten, als die
Flucht Lanyis bekannt wurde, mit der Ausſetzung
der Flaſchenpoſt einen ſchlechten Scherz erlaubt
haben, der erſt jetzt ſeinen Zweck, allgemeines
Auf=
ſehen zu erregen, erreicht hat. Auf alle Fälle iſt
jedoch bei der Prüfung der Angelegenheit zu
be=
denken, daß es einen flüchtigen Fremdenlegionär
namens Peter Lanyi wirklich gegeben hat und
dieſer vor nunmehr nahezu 50 Jahren tatſächlich
ſpurlos im afrikaniſchen Buſch verſchollen iſt. Trotz
der aufſchlußreichen Flaſchenpoſt wird ſomit das
Geheimnis um das unter ſo tragiſchen Umſtänden
erfolgte Verſchwinden des unglücklichen ungariſchen
Fremdenlegionärs wohl niemals vollkommen
auf=
geklärt werden können.
Auf der Suche nach ſeiner Mukter.
(R. W.) Tokio. Hier wurde kürzlich folgender
Aufruf veröffentlicht: „Junger chineſiſcher
Archä=
ologe aus Tientſin namens Li Hſiao=mu bittet
alle Behörden in Japan, ihn bei der Suche nach
ſeiner Mutter, die er ſeit 27 Jahren nicht geſehen
hat, zu unterſtützen."
Vor 33 Jahren heiratete der damalige
chine=
ſiſche Geſandte in Tokio, Li Sheng=tſe, eine
Ja=
panerin namens Kiku Yokomizu. Sie begleitete
ihren Mann auf ſeinen neuen Poſten nach Brüſſel,
woder jetzt 30jährige Li Shiao=mu geboren wurde.
Als der kleine Li drei Jahre alt war, kehrte ſeine
Mutter nach Japan zurück, und ſeit dieſer Zeit
hat man nichts mehr von ihr gehört.
Der Vater wurde nach ſeiner Rückkehr nach
China Präſident des chineſiſchen Ccnats. Er lebt
jetzt als 78=Jähriger im Ruheſtand. Der junge Li
ging nach Japan und ſtudierte an der Kaiſerlichen
Univerſität Kyoto Archäologie. Trotz ſeiner
Ju=
gend zählt er heute bereits zu den beſten
Archä=
ologen Chinas. Die Sehnſucht nach der Mutter,
die er lange Jahre vergeblich ſuchte, hat ihn nun
veranlaßt, ſich an die japaniſchen Polizeibehörden
zu wenden, die ihn auf der Suche nach ſeiner
Mut=
ter unterſtützen wollen. Das Schickſal des jungen
Li und der verſchollenen Mutter hat in Japan
all=
gemeines Mitgefühl erweckt. Aber man glaubt
kaum, daß die Mutter noch am Leben iſt.
Feuerlaufen — kein Wunder.
Mit Chemie und Geſchicklichkeit alles möglich.
Vor einigen Tagen erregte es in England
gro=
ßes Aufſehen, daß ein Inder, Kuda Bux, mit
nack=
ten Füßen über eine 7 Meter lange Reihe von
glühenden Steinen ſchritt. Er verbrannte ſich nicht
die Füße und zeigte auch keine Spuren irgendeines
beſonders ſtarken körperlichen Schmerzes. Er
be=
hauptete, daß er nur durch langes Selbſttraining
und durch die Schulung ſeines Willens dahin
ge=
kommen ſei, das alte indiſche Geheimnis des
Feuerlaufens auch in Europa vorführen zu
können.
Wenn ihm auch die Wiſſenſchaftler beſtätigen
mußten, daß er keine Brandſpuren an den Füßen
aufwies, ſo waren ſie doch gegenüber ſeinen
An=
gaben höchſt mißtrauiſch und verſuchten auf
man=
cherlei Art und Weiſe hinter ſein Geheimnis zu
kommen. Es war ihnen von gutunterrichteter
Seite, nämlich durch einen alten engliſchen
Kolo=
nialbeamten, zugetragen worden, daß derartige
Tricks meiſt mit Hilfe von Alaun ausgeführt
würden. An ſich ſei die Haut unter den Füßen bei
einem Inder, der Zeit ſeines Lebens barfüßig
gehe, ſchon ſo hart, daß er ſelbſt über Scherben zu
laufen vermöge. Wenn er nun ſeine Füße einige
Tage lang in Alaun bade, ſo werde eine gewiſſe
Unempfindlichkeit erzeugt, die mit einer ſtarken
Widerſtandsfähigkeit gegen Brandwunden
ver=
bunden ſei.
Als man daher von den Vorführungen des
Kuda Bux unterrichtet wurde, ſtellte man für den
Univerſitätsverſuch die Bedingung, daß vor dem
Feuerlauf die Füße gewaſchen werden müßten.
Man reinigte ſie ſehr ſorgfältig mit gewiſſen
che=
miſchen Zuſätzen, die die Wirkung des Alauns auf
jeden Fall aufgehoben hätten.
Kuda Bux wurde, wie Augenzeugen berichten,
durch dieſe Vorbereitungen ziemlich verwirrt. Er
wagte aber den Marſch dennoch. Dabei machte man
nun folgende Feſtſtellung: Mit der Stoppuhr
konnte beobachtet werden,, daß die einzelne
Be=
rührung des Fußes mit der heißen Aſche bzw. der
Glut allerhöchſtens eine halbe Sekunde dauerte.
Nach Auffaſſung der Profeſſoren wirkt hier das
gleiche, ſchützende Prinzip, das zum Beiſpiel einen
Menſchen davor ſchützt, ſich die Finger zu
ver=
brennen, wenn er einen heißen Gegenſtand, den
er berührte, gleich wieder losläßt. Kuda Bux hat
durch langanhaltendes Training die Fähigkeit
er=
worben, mit ganz kurzen und ungeheuer raſchen
Schritten vorwärts zu ſchreiten. Gleichzeitig mit
Kuda Bux verſuchten einige engliſche Studenten
das Feuerlaufen auszuführen. Sie verſagten, da
ſie nicht die nötige Uebung hatten.
Dagegen kennt man aus allen
Reiſebeſchrei=
bungen, die ſich mit dem Feuertanz oder dem
Feuerlaufen befaſſen, jene Angaben, die immer
wieder betonen, daß keiner der Feuertänzer auch
nur eine Sekunde in den Flammen ſtillgeſtanden
habe. Auch ſie verfügten alſo neben gewiſſen
Kenntniſſen der Chemie ohne Zweifel über die
Geſchicklichkeit des Schritts, der nicht länger dauert
als eine halbe Sekunde.
Die Tokenſtadt unker Granada.
(a.u.) Granada. Holzfäller, die kürzlich einen
uralten Baum in der Nähe von Granada
umleg=
ten, waren reichlich erſtaunt, als ſich unter den
Wurzeln eine Höhlung auftat, die den Eingang
bildete zu einer regelrechten Gräberſtadt. Ganze
Steinhäuſer befanden ſich in den Tiefen der Erde.
Man ſchätzt das Alter dieſer Gräberſtadt auf rund
4000 Jahre.
Aus Madrid wurde ein Stab von
Wiſſenſchaft=
lern entſandt, um den Geheimniſſen dieſer Stadt
auf die Spur zu kommen. Das beſte Geſchäft aber
machten bis zum Augenblick die Holzfäller, denn
ſie erhielten einen ſehr anſehnlichen „Finderlohn”.
In der Gegend von Lyon ging geſtern
ſintflut=
artiger Regen nieder. Auf dem Berghügel
Four=
vieres, wo vor fünf Jahren aus gleicher Urſache
31 Perſonen unter den Trümmern
zuſammenſtür=
zender Häuſer den Tod fanden, ſtürzten geſtern
vormittag mehrere Häuſer ein. Eine Frau wurde
getötet; zahlreiche Häuſer mußten eilends
ge=
räumt werden. In einem anderen Stadtviertel
ſtürzte ebenfalls ein Haus ein; zwei Frauen
wurden verletzt.
2962
[ ← ][ ][ → ]Seite 12 — Nr. 275
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 6. Oktober 1935
Maagbale Te lbll
Die Segel gehißt..
Von Seemännern. Jachten und Meeren.
Es gibt eine alte Sportdynaſtie, die eine Weile zu verfallen
ſchien wie ein ſeniles Herrſcherhaus. Scheinbar im Mark
getrof=
fen, krank und überflüſſig kam den Uneinſichtigen der Segelſport
vor, gleichſam als Ueberbleibſel vergeſſener Tage. Man dachte
hierbei nicht an die kleinen Jachten, die Jahr für Jahr bei der
Kieler Woche um die Bojen kreiſten, ſondern an Briggs und
Schoner, an die letzten Zeugen einer romantiſchen Welt voll
Kampf, Schmerz und Freude. Als aus blaſſen Mauerblümchen und
behüteten Haustöchtern friſche, junge Sportmädels wurden, als
der vornehme, junge Herr und Sohn begüterter Eltern dem
Leicht=
athleten und Fußballſpieler das Feld räumen mußte, wußten nur
noch wenige von einer Sportart, die viel kämpferiſcher und
lebens=
freudiger war und auch gefährlicher als vielleicht alle anderen
zu=
ſammengenommen. Erſt in jüngſter Zeit wieder hat man ſich an
dieſe Sportart erinnert und ſie ſoll jetzt in beſonderem Maße
ge=
hütet und gepflegt werden. Der Verfall wurde aufgehalten, man
führte dem Segelſport junges Blut zu und hat ſchon nach kurzer
Zeit Erfolge verzeichnen können, die an die Großtaten
vergange=
ner Tage erinnern.
Die ledernen, gebeugten Geſtalten mit verwitterten Geſichtern,
die in ſtiller Zähigkeit bei Windſtärke 10 die Großmaſtrahe
braſ=
ſen, wiſſen nicht viel von einem Madiſon Square Garden, in dem
mit Sechs=Unzen=Handſchuhen Geld erboxt wird, aber ſie kämpfen
für zehn Dollar monatliche Heuer ein Leben lang mit dem
Un=
geheuer Meer, das ihre Heimat iſt. Alle kleinen Geſchehniſſe
ihres Lebens, alle guten und ſchlechten Eigenſchaften
verſchwin=
den in ihrer Umgebung, ſie leben ſtill, ohne großen Umtrieb, bis
der Segelmacher einen einnäht. Auch dies vollzieht ſich ohne
Aufhebens; ein Vaterunſer des Skippers, und dann über Bord,
ohne Trara, ohne Bild in der Illuſtrierten Zeitung. Ein
Namen=
loſer geht über Bord? Ja, aber ein Held, ein ſportgerechter
Held!
Sport und Beruf fallen hier zuſammen; die Rekordleiſtungen
werden nicht nur um der Beſtleiſtung, ſondern um des Reeders
willen vollbracht. Es werden regelrechte Wettbewerbe
veranſtal=
tet, wer am ſchnellſten von San Franzisko nach Hamburg zu
ſegeln vermag. Ohne Dieſelmotor, ohne ſtreng einzuhaltende
Route überantworten ſich Kapitän und Mannſchaft dem Meer
und ſeinen Winden. Wenn das Schiff durch den Panama=Kanal
auf die offene See treibt, dann beginnt der eigentliche Kampf.
Der Konkurrent hat einen Tag Vorſprung? Dann alle Segel
ge=
ſetzt und mit Vollwind über den Ozean — vergiß den Hafen
und die Braut, verlaſſe dich auf deine Heimat, die unſterbliche
See und kämpfe mit Eisbergen und Stürmen. Und ſo wird das
alte Lied von Luv, Fock und Vorderſteven wieder lebendig, die
Symphonie von Klabautermann, weißer Giſcht, atlantiſchen
Or=
kanen und zitternden Maſten. Nun werden die Seeleute zur.
Mannſchaft, ob Janmaat, Bootsmann oder Smutje, Kameraden,
die dem Meer auf Gnade und Ungnade verfallen ſind. Sie
ver=
teidigen ihren Schoner mit der letzten Entſchloſſenheit, deren ein
Seemann alten Schlages fähig iſt, gegen die ſchwerſten Stürme.
Und wer verzeichnet ihre großen, ungezählten Siege? Sie ſtehen
in trockenen Sätzen im Logbuch verzeichnet. Was haben ſie außer
ihrem Lohn der bei der Landung ſowieſo ſchleunigſt vertan wird?
Das Bewußtſein, große Sportsleute zu ſein? Nein, ſie ſind ja
namenlos. Wer kümmert ſich ſchon groß um einen verteerten
Seemann, der abgemuſtert auf den Heuerbüros wartet? Das
Land iſt ihm fremd”, wenn er keine Schiffsplanken mehr unter
den Füßen hat, wird er unſicher wie ein kleines Kind, das ſeine
Mutter verloren hat. Erſt wenn es wieder heißt „Bramſegel
faſſen”. Ankertroſſe hieven”, weiß er, wohin er gehört. Der
Wind iſt ſein Schrittmacher, das Meer ſein Manager.
Wenn das Schiff mit vollen Segeln durch die Sonne aus dem
Hafen fährt, dann bleibt man wohl am Kai ſtehen und denkt:
„Wie ſchön, daß es noch ſo etwas gibt”. Aber die Namenloſen
kümmern ſich nicht viel darum, was man über ſie denkt. Die
Land=
ratten ſind ihnen innerlich fremd. Nur, wenn ſie unter
ihres=
gleichen ſind, auch bei ausgeſprochenen Sportſeglern, werden ſie
vertraut und tauen auf.
Die Jacht „Störtebecker”, die kürzlich über den Ozean nach
Hamburg ſegelte, war dreimal vermißt worden. Und dreimal
tauchte ſie nach unſäglichen Strapazen und Kämpfen wieder auf.
Das ſtolze Schiff zeigte uns, daß es wieder Leute gibt, die dem
großen Segeln mit ſeetüchtigen Schiffen verfallen ſind. So ſtarb
alſo die alte Dynaſtie doch nicht aus, und es wird hoffentlich
immer Seeleute geben, die das Segeln betreiben und
weiterver=
erben und ſo eine Tradition aufrecht erhalten, die in ihrer ſtillen
Größe als ungeheuer angeſehen werden muß.
Handball.
Sportverein 98 — VfR. Schwanheim.
Heute nachm. 4,15 Uhr am Böllenfalltor.
Um das neue Mannſchaftsgefüge zu ſtärken, hat der SV. 98
für den verbandsſpielfreien Sonntag die ſpielſtarke Mannſchaft
des VfR. Schwanheim verpflichtet. Die Schwanheimer ſind
be=
kanntlich in dieſem Jahre freiwillig aus der Gauliga
ausgeſchie=
den, da die hohen Fahrtkoſten für den Verein untragbar ſind.
Trotzdem hat die Mannſchaft ihre bekannte Schlagkraft erhalten.
Papſtdorf führt auch in der Bezirksklaſſe ſeine Mannen von Sieg
zu Sieg und man darf erwarten, daß ſie der richtige „
Sparrings=
partner” für die 98er ſind.
Kanu=Club Darmſtadt.
Wir machen nochmals auf die am Montag, den 7. Oktober,
ſtattfindende Mitgliederverſammlung aufmerkſam. Ort: Chriſt,
Grafenſtraße, Beginn vünktlich 20,30 Uhr. Beſprechung des
Uebungsplanes für Aktive und Jungmänner, ſowie der
Veranſtal=
tungen im Winterhalbjahr. — Die Ausweiſe des RfL.
mitbringen!
50 Jahre Kraftfahrt!
Unter dieſem Titel erſcheint als Sonderheft die neue Nummer
von „Motor und Sport‟. Heft 40. Es gilt, Rückſchau zu
halten auf dieſes halbe Jahrhundert, das Geburt Entwicklung und
beiſpielloſen Aufſchwung des Kraftfahrzeuges ſah. Mit
beſon=
derem Stolz muß es uns erfüllen, daß gerade Deutſchland das
Geburtsland des Kraftfahrzeuges iſt. Oberingenieur Bode
Koer=
ner, Berlin, ein Mann, der die Entwicklung des Kraftfahrzeuges
miterlebt hat, ſchildert ſie in anſchaulicher und durch die
Wieder=
gabe kleiner Erlebniſſe beſonders feſſelnder Weiſe. Einige Themen
aus dem reichen Inhalt ſeien genannt: „Von den Anfängen bis
zum erſten Kraftwagen‟. Die Väter des Automobils:, „Das
Kraftrad als Jubilar”, „Deutſche Automobilinduſtrie‟. „Das
Kraftfahrzeug im Weltkrieg” „Laſtkraftwagen”. In dem Artikel
„Pioniere ſprechen” kommen Konſtrukteure wie Auguſt Horch,
Ro=
bert Schwenke u. a. zu Worte.
Bei der Geſtaltung des Inhalts (Umfang über 80 Seiten)
wurde Wert darauf gelegt, dem Leſer einen grundlegenden
Ueber=
blick über die Geſamtentwicklung der Kraftfahrt zu geben. Heſt 40
enthält den Bericht über das „Maſaryk=Ring=Rennen” und den
übrigen vielſeitigen Inhalt.
Oetsgruppe Darmstadt desR/e.
An alle Darmſtädter Turn= und Sportvereine ſowie an alle
Körperſchaften!
Die hieſige Ortsgruppe des RfL. hat im Hauſe Landgraf=
Georg=Straße 120. ptr. (in den Räumen des ehem. Amtes
für Leibesübungen), eine Geſchäftsſtelle eingerichtet,
die täglich von 9—12,30 Uhr und von 3,30—7,30 Uhr — Samstags
von 9—1 Uhr — geöffnet iſt. Es iſt hierdurch Gelegenheit gegeben.
auch in den Abendſtunden auf der dortigen Geſchäftsſtelle
vorzu=
ſprechen. Telefonanſchluß 3540.
Wir bitten, alle Anfragen, ſoweit ſie den Deutſchen
Reichs=
bund für Leibesübungen einſchl. den Hilfsfonds für den Deutſchen
Sport, Olympiaſportwerbung, Reichsſportabzeichen uſw. betreffen.
(gez.): Löwer.
nur noch an die obige Adreſſe zu richten.
Jiu=Jitſu. die beſte Waffe.
Die Jiu=Jitſu=Abteilung der Darmſtädter Turn= und
Sport=
gemeinde 1846 ruft wieder einmal alle Volksgenoſſen und =
Ge=
noſſinnen zur Teilnahme an dem am Dienstag, den 8. Oktober
d. J. abends 8 Uhr, in der Turnhalle am Kavellplatz
beginnen=
den Kurſus auf. Jiu=Jitſu, verleiht auch gegenüber bewaffneten
Gegnern unbedingte Ueberlegenheit, kann nie verſagen noch
ver=
geſſen werden, unterliegt keinem Verbot und keiner
Waffenſchein=
pflicht. Jiu=Jitſu iſt die abſolute Herrſchaft über die rohe
Körper=
kraft. Blitzſchnelles Denken, ſicheres Auge, ſicherer Griff oder
Schlag und eine katzenartige Gewandtheit ſind die Kampfmittel,
denen jeder auch körperlich weit überlegene Gegner unterliegen
muß. Der Kampfſport Jiu=Iitſu beſitzt außerdem noch höchſten
er=
zieheriſchen Wert. Mut, Entſchloſſenheit, Selbſtzucht und
Ritter=
lichkeit werden gefördert, das Selbſtvertrauen und der Wehrwille
werden geweckt und gehoben. Jiu Jitſu ſchützt jeden Mann und
jede Frau. Der Jiu=Jitſu=Kampfſport erfreut ſich größter
Beliebt=
heit in weiten Kreiſen unſeres Volkes. Der Kurſus dauert 4—5
Monate. Anmeldungen werden nur noch am oben feſtgeſetzten
Ter=
min angenommen.
Wales — Schottland 1:1.
Fußball=Länderkampf vor 40 000 Zuſchauern.
Im erſten Kampf um die Ländermeiſterſchaft ſtanden ſich am
Samstag bei ſchönem Herbſtwetter in Cardiff die Fußball=
Aus=
wahlmannſchaften von Wales und Schottland gegenüber. Das vor
40 000 Zuſchauern ausgetragene Spiel endete 1:1. wobei das
Schlußergebnis ſchon bei der Pauſe feſtſtand. Die Schotten
über=
nahmen durch ihren Linksaußen Duncan (Derby County) die
Füh=
rung, doch noch vor dem Halbzeitvfiff ſchoß der Rechtsaußen von
Wales Philips (Wolverhampton Wanderers), das ausgleichende
Tor. Von den bisher ausgetragenen 56 Spielen beider Länder
hat Schottland 36, Wales nur acht gewonnen. Weitere zwölf
Treffen endeten unentſchieden.
Oberleuknank Brandts vierter Sieg.
Juternationales Warſchauer Reitturnier.
Die deutſche Erfolgſerie, vor allem aber die von Oblt. Brandt
beim Warſchauer Reitturnier, hielt an. Auch am Samstgg holte
ſich der in der polniſchen Hauptſtadt beliebte Reiter das
Jagd=
ſpringen um den Preis der fremden Heere auf
Derby und feierte damit ſeinen vierten Sieg in fünf
Wettbewer=
ben, wo er nur einmal ganz knapp Zweiter wurde. Das
verhält=
hältnismäßig leichte Zeitſpringen — von über 80 geſtarteten
Pferden blieben 24 ohne Fehler, darunter allein ſieben deutſche —
wurde bei ſommerlich warmem Wetter entſchieden. Die ſchwerſten
Hinderniſſe boten keine Schwierigkeiten beſonderer Art, ſo daß in
erſter Linie auf ſchnelle Zeiten geſehen wurde. In dieſer Jagd
nach den Sekunden war Deutſchland ebenfalls tonangebend.
Derby, als zwölftes Pferd geſtartet, hatte eine Zeit von 1:14
vor=
gelegt, die keiner ſeiner Gegner mehr überbot. Erſt zum Schluß
ſtatteten die Italiener auf ihren nachträglich genannten guten
Pferden, und Bufalina, unter Major Lequio, ſchien ſchon ſehr
be=
drohlich zu werden, die Stute blieb aber immer noch um 2,u0 Sek.
geſchlagen. In 1:15 wurden Beau Rivage (Oblt. Campello=
Ita=
lien) und Sellö (Rittm. v. Platthy=Ungarn) Dritter vor
Gold=
ammer, unter dem wiederhergeſtellten Rittm. E. Haſſe, und Serpe
(Oblt. Bonivento=Italien) mit je 1:17,4. Wange und Tora, die
im Preis der Nationen ſtarteten, wurden ſchonend über die Bahn
gebracht, blieben aber, ebenſo wie Olaf, Dedo und Alchimiſt
feh=
lerlos. Einen gefährlich ausſehenden Sturz machte die
Oſter=
reicherin Thereſe Praxmarer. Die beliebte Reitern überſchlug ſich
und das Pferd rollte über ſie hinweg. Sie hatte aber noch Glück
und trug lediglich eine Wunde am Hinterkopf davon.
Ambrocz: Revanche mißlungen.
Schönrath Sieger durch techniſchen k. o.
Im Mittelpunkt der diesmal im Gegenſatz zu den bisherigen
Veranſtaltungen ausgezeichnet beſuchten Berufsboxkämpfe im
Berliner Spichernring ſtand der Schwergewichtskampf
zwiſchen dem deutſchen Exmeiſter Hans Schönratb=Krefeld
(92,2 Kg.) und dem tſchechiſchen Meiſter Ruda Ambrocz (94,5
Kg.). Die beiden Boxer ſtanden ſich ſchon im Sommer dieſes
Jahres im Rahmen des Berliner Kampfes Schmeling-Paolino
gegenüber, wobei der Tſcheche aus dem Ring geſchlagen und
aus=
gezählt wurde. Die erhoffte Revanche iſt Ambrocz aber nicht
ge=
lungen, denn auch diesmal ging der Kompf nicht über die Diſtanz.
Beide lieferten ſich eine Schlacht, wie man ſie in der
Reichshaupt=
ſtadt lange nicht geſehen hat. Schon in der zweiten Runde landete
der Kreſelder ſchwere Magen= und Herzhaken, die den Tſchechen
ſtark mitnahmen. Doch der jüngere und ſchnellere Ambrocz ſuchte
und fand in der dritten Runde die Diſtanz, traf mehrfach gut am
Kopf, ſo daß Schönrath ſtark benommen durch den Ring taumelte
und nur dank der ausgezeichneten Sekundantenarbeit Hein
Mül=
lers und ſeiner großen Härte in der vierten Runde wieder
wohl=
auf war. In dieſer ging dann der Rheinländer auf die
Entſchei=
dung aus, er überſchüttete Ambrocz mit wilden Schlagſerien,
wo=
bei er ſeine ganze Körverkraft in die Schläge legte, er trieb ſeinen
Gegner im Rina vor ſich her und nur der Gong rettete den
Tſche=
chen vor dem Ende. In der fünften Runde gab er aber dann,
ſchwer zuſammengeſchlagen, den Kampf auf, ſo daß Hans Schönrath
Sieger durch techniſchen k. o. wurde.
Recht nett war auch der Rahmen. Im Halbſchwergewicht
lan=
dete der Berliner Marohn, der in der fünften Runde dem
Münchener Leidmann das rechte Auge aufſchlug, daß der Ringarzt
den Kampf ſtoppte, einen techniſchen k. o.=Sieg. Im Weltergewicht
ſiegte der Oſtpreuße Radtke in der fünften Runde entſcheidend
üher den Berliner Dalchow, das Mittelgewichtstreffen zwiſchen
Walter Müller (Gera) und dem Dortmunder Spohrer ergab
einen Punktſieg des Thüringers nach ſechs Runden.
Wetterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Starker Druckanſtieg füllt das über dem ſüdlichen England
liegende Tiefdruckgebiet jetzt raſch auf. Im Bereich der
einge=
drungenen Meeresluft kommt es verbreitet zu ſtarker Auflockerung
der Bewölkung und gelegentlich nur noch zu kurzen Regenſchauern,
ſo daß mit einer Beſſerung der Witterung zu rechnen iſt.
Sonntag, 6. Oktober
Reichsſendung: 10.00: Erntedank in deutſchen Gauen,
11.00: Platzkonzert vom Bückeberg. Als Einlage;
Kurz=
berichte vom Feſtplatz am Bückeberg. Gegen 12.20:
Staats=
akt auf dem Bückeberg. 20.00: Unterhaltungskonzert.
Gegen 20.30: Kurzberichte von der Fahrt des Führers
durch Niederſachſen nach Goslar und vom Eintreffen in
Goslar. Gegen 21.15: Uebertragung des Großen
Zap=
fenſtreiches vor der Kaiſerpfalz in Goslar.
Leipzig: 18.40: Unter der Dorflinde. Ein Reigen alter
Volkslieder und Volkstänze.
München: 19.00: Der Hopfl is a Tropf. Kleiner bunter
Bilderbogen vom Hopfenbau in der Hallertau.
Königsberg: 19.00: Das Spiel vom deutſchen Acker”
mann von Ernſt Keienburg. Muſik von Wagner=Regenh,
Wien: 20,00: Die Fahrt ins Blaue, Luſtſpiel,
Riga: 20.00: Overnmuſik.
Rom: 20.40: Buntes Konzert.
Mailand: 20.40: Roſenkavalier, von Strauß.
Stockholm: 21.05: Konzert des Funkorcheſters,
Straßburg: 21.30: Bekannte Weiſen,
London: 22.20: Londoner Sinfonieorcheſter.
Kopenhagen: 23.00: Moderne Tanzmuſik.
Montag, 7. Oktober
München: 20.10: Das Geheimnis des Senderaumes X,
Ein verdächtiger bunter Abend von ...
Köln: 20.10: Ein Abend von Foſeph Snaga, Ltg.: Der
Komponiſt Joſeph Snaga. Einlage: Was iſt heut! bei
Schmitzens los? Eine beitere Szene.
Leipzig: 20.45: Hockewanzel. Ein Volksſtück von Hanz
Chr. Kaergel.
gu: 19.15: Operettenabend.
Beromünſter: 19.50: Flötenkonzert,
Belgrad: 20.30: Opernabend.
Wien: 21.00: Fauſt in der Muſik.
Warſchau: 22.00: Sinfoniekonzert.
Kopenhagen: 22.20: Kammermuſik.
Budapeſt: 23.00: Zigeunermuſik.
London: 23.20: Tanzkapelle Kyte.
Wetterausſichten für Sonntag, den 6. Oktober: Für Sonntag
vielerorts Frühnebel, ſonſt wolkig mit nur noch leichter
Schauer=
neigung. Mittags Temperaturen zwiſchen 15 und 18 Grad,
ſüd=
weſtliche Winde.
Wetterausſichten für Montag, den 7. Oktober: Noch
Früh=
nebelbildung, wolkig bis aufheiternd, meiſt trocken, aber nicht
durchaus regenſicher, bei ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden mäßig
warm.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 6. Oktober
6.00: Hamburg: Reichsſendung: Morgengruß vom
Bücke=
berg; anſchl.: Hafenkonzert. Dazw.: Kurzberichte und
Hörbilder um den Bückeberg. 8.00: Zeit, Waſſerſtand,
Wetter. 8.05: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.25: Ein bunter
Erntekranz. Funkfolge. Mit Originalkompoſitionen von
Herbert Bruchhäuſer. 8.50: Choralblaſen. 9.00: Kaſſel:
Evangel. Morgenfeier, 9.45: Heinrich Schütz; dem
deut=
ſchen Komponiſten zum Gedächtnis ſeines 350.
Geburts=
tages (8. Oktober). 10.00: Hamburg: Reichsfendung:
Erntedank in deutſchen Gauen. 11.00: Hamburg:
Reichs=
ſendung: Platzkonzert vom Bückeberg. Als Einlage
Kurz=
berichte vom Feſtplatz am Bückeberg.
12.20: Hamburg: Reichsſendung: „Staatsakt auf dem
Bückeberg. 14.00: Kinderfunk; Knüppel aus dem Sack=
Ein Kaſperlſtück von R. Frehberg. 14.45: Das Volk
er=
zählt. 15.00: Bom Deutſchlandſender: Der ewige Bauer.
Eine Hörfolge von Foſef Martin Bauer. Muſik: Rudolf.
Wagner=Regenh.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert 9tg.: Dr. Buſchkötter.
18.00: Jugendfunk: Erde ſchafft das Neue! Lied= und
Sprechchorfolge, 18.30; Unterhaltungskonzert., Kapelle Fr.
Hauck.
19.00: Dichter im Dritten Reich, Begegnung mit Hanns
Johſt. 19.23: Bei guter Laune. (Eigenaufn. des
Reichs=
ſenders Frankfurt) 19.45: Sportbericht. 20.00:
Ham=
burg: Reichsſendung: Unterhaltungskonzert. Geg. 20.30:
Kurzberichte v. d. Fahrt des Führers durch Niederſachſen
nach Goslar u. v. Eintreffen in Goslar, 21.15: Hamburg:
Reichsſendung: Uebertragung des Gr. Zapfenſtreiches von
der Kaiſerpfalz in Goslar, 22,00: Zeit, Nachr. 22.15:
Wetter, Nachr., Sport, 22.20: Sportſpiegel d.
Sonn=
tags. 23.00: Vom Deutſchlandſender: Wir bitten zum
Tanz. Hans Bund ſpielt, 24.00: Nachtkonzert.
Frankfurt: Montag, 7. Okyober
6.00: Cborall, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert.
In der Paufe 7.00: Nachr. 8,00: Waſſerſtand. 8.10:
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00: Nur
Saarbrücken: 1. (9.00): Wally Knerr ſpielt. 2. (9.20:
Pfälziſche Städtebilder: Wolfſtein, 3. (9.40):
Klavierkon=
zert: Guſtel Pfirrmann. 10.00: Sendepauſe. 10.15:
München: Schulfunk: Der Hecht im Karpfenteich. Ein kl.
Kinderfunkſpiel. 10.45: Prakt. Ratſchläge für Küche u.
Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.35: Meldg. 11.45:
Bau=
ernfunk.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Ltg.: von Soſen. Dazw.
13.00: Zeit, Nachr 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.15:
Sozial= und Wirtſchaftsdienſt in bunter Folge. 14.55:
Zeit Wirtſchaftsmeldg. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr: 15.15;
Sendepauſe. 15.30: Jugendfunk: BDM.=Sport.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Bücherfunk: Deutſche
Män=
ner — deutſche Schickſale. 16.50: Kunſtbericht d. Woche,
17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des
Landesorche=
ſters Gau Württemberg=Hohenzollern. 18.30:
Jugend=
funk: Dichter der jg. Generation: Hans Baumam.
18. 55: Meldungen.
19.00: Saarbrücken: Bunte Grenzlandſtunde. 19.50:
Ta=
gesſpiegel. 20.00; Zeit, Nachr. 20.10: Zither=Konzert,
Ferdinand Kolmaneck ſpielt eigene Kompoſitionen. 20.35:
18 Kalbsbäucherl. Ein heiteres Hörſpiel. 21.20: Ludwig
van Beethoven: Kammermuſik. 22.00: Zeit. Nachr. 22.15:
Wetter, Nachr., Sport, 22.30: Breslau: Muftk zur
Gu=
ten Nacht. 24.00: Stuttgart: Konzert der Kapelle der
Leibſtandarte Adolf Hitler. Wachsaufn.)
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Aufnahmen (5
Weltbild=M.
Rechts:
Wir kommen!“
Ein Gemälde von
Johann Marcuſſen
aus dem Jahre
1899.
Nr.41 1 6. Oktober 1935
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räftige, wetterharte Fiſcher, die zur Rettungsmannſchaft gehören,
herſehen ihren ſchweren, verantwortungsvollen Dienſt freiwillig
und ehrenamtlich.
* Wenn in ſtockfinſterer Nacht der ſteife Nordweſt über die
etirhe Nord= und Oſtſeeküſte brauſt, wenn das Heulen des Orkans
nltnweit ins Land hineindringt und die raſenden Wellen ſich zu
uigen Bergen auftürmen, dann kommt es oft vor,„daß ein Schiff
ndeſe Hölle der Elemente hineingerät. Vergebens ſucht es ſich
den Schlägen des aufgepeitſchten Waſſers zu retten; ohne Unter=
(19 gibt es Seichen zu den Menſchen an der Küſte: „Schiff in Not!”
1)e Seichen der mit dem Code ringenden Beſatzung erreichen ihr
13u, denn längs der ganzen deutſchen Küſte ſitzen in den
Nettungs=
iomen, die die Deutſche Geſellſchaft zur Nettung Schiffbrüchiger
aliebzigjähriger ſchwerer und opferbereiter Arbeit errichtet hat,
baerharte Männer des Küſten=Rettungsdienſtes, die lich durch
eri Schrecken der See zurückhalten laſſen, wenn es gilt, das Leben
Ihr Brüder und Schweſtern auf der See zu retten. Mag der Sturm
rch ſo heulen und mögen die Wellen noch ſo hoch ſein, das
Net=
tAg boot fährt aus oder die Nakete mit der hilfebringenden Leine
3d abgeſchoſſen, und das Hilfswerk muß gelingen.
1 Siebzig Jahre beſteht jetzt die Deutſche Geſelſchaft zur Rettung
nüfbrüchiger, die im Jahre 1865 gegründet wurde. Es iſt eine
tzu. Bilanz, auf die ſie in dieſem Seitraum zurückblicken kann.
Ahr weniger als 5489 Menſchenleben haben ihre Männer mit dem
äſatz ihres eigenen Lebens den tobenden Elementen entriſſen. 5489
An chenleben! Die höchſte Jahreszahl der ſeit der Gründung der
Hellſchaft Geretteten fiel mit 207 auf das Jahr 1899/1900.
Seitdem iſt die Sicherheit zur See durch die Fortſchritte der
Fiffbautechnik ſowie die Küſten= und Fahrwaſſer=Befeuerung ganz
: geb lich erhöht. Dennoch aber zeigt die Kurve der Seenotfälle im
1-ätenbereich hohe Sahlen. 175 Gerettete waren es im Jahre 1921-
192 und 89 noch im Jahre 1934. Wieviel Codesnot und Gefahr,
br auch wieviel Creue und freiwilliger Opferſinn verbirgt ſich
Nur dieſen Sahlen!
1 Allein 51 Perſonen rettete 1934 das Motorrettungsboot der
ainon Borkum „Auguſt Nebelthau” in höchſter Not aus der
üdem Brandung. Die Strandung des Emder Dampfers „Eliſe
Zul te” am 10. Oktober und des Loggers „Louiſe Henriette” am
1,Dezember 1934 bleiben Geſchehniſſe unvergänglichen Erfolges
p gemeinnützigen Vettungswerkes an der deutſchen Küſte. Saſt
nögliches wird in ſolchen Stunden höchſter Gefahr von Mann=
Bchiff in Mot!”
Wir helfen!
Die Arbeit der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger
Die ſtändigen Stationen der Rettungsgeſellſchaft veranſtalten regelmäßig für ihre Mannſchaften Uebungen. — Während oas
Boot noch auf dem Bootskarren ruht, iſt die Mannſchaft ſchon auf ihren Plätzen. Wenn genügend tiefes Waſſer erreicht iſt
und der Karren weggezogen werden kann, wird ſofort mit dem Rudern begonnen.
ſchaft und Schiff geleiſtet, und je größer Not und Gefahr
ſind, deſto größer und herrlicher iſt auch oft der Erfolg.
Die Deutſche Geſelſchaft zur Nettung Schiffbrüchiger
arbeitet nur mit freiwilligen Mitgliederbeiträgen und
Spen=
den. Obgleich auch ſie in Kriegs= und Nachkriegszeit einen
großen Ceil ihres Vermögens verloren hat, iſt nichts
un=
verſucht und unverſäumt gelaſſen worden, den deutſchen
Küſtenrettungsdienſt immer weiter auszubauen und zu
ver=
vollkommnen. Notwendig ſind die großen gedeckten
See=
rettungsmotorboote, die ſich auch durch das ſchwerſte Waſſer
hindurcharbeiten können und ſelbſt nicht vollaufen. Ein
der=
artiges Boot koſtet aber 70 000—80 000 Mark. Wie gut
es ſich bewährt hat, das hat die Cat des „Auguſt
Nebel=
thau” bei der Nettung der Beſatzung des Dampfers „Eliſe
Schulte” gezeigt. Auch die Männer, die ſich dieſem Werk zur
Verfügung ſtellen und die in heulender, tobender Nacht mit
angeſtrengten Augen und geſpannten Nerven in das Meer
hinausſehen, ſind freiwillige Helfer aus der See= und der
Siſchereibevölkerung. Das ſchwerſte wird oft von ihnen
ver=
langt, immer iſt der Einſatz das eigene Leben. Die
Beſtim=
mungen der Geſellſchaft verlangen von ihnen „bei ſtürmiſchem
und nebligem Wetter Ausgucke zu halten, namentlich auch in
der Nacht”. Auf zahlreichen Nordſee=Inſeln und an den
beſonders gefährdeten Küſtenſtrecken hat die Geſellſchaft
einen ſtändigen Wachtdienſt eingerichtet. Die beſonders
aus=
gebildeten Mannſchaften halten unter der Anleitung ihrer
Vormänner von Seit zu Seit Uebungen ab.
„Der Wille iſt die Seele der Cat”, ſo lautet die
Auf=
ſchrift auf einer Medaille des Seerettungsdienſtes.
Fünfein=
halbtauſend Gerettete ſprechen eine beredte Sprache dafür,
in welch edler Weiſe die Vetter der deutſchen Küſte dieſen
Ausſpruch zur wirklichen Cat werden ließen. Es iſt ein ſtilles
Heldentum, das hier Cag für Cag und Nacht für Nacht auf
Eine der wichtigſten Verſonen an Bord des Rettungsbootes einſamer Wacht ſteht, ſtets bereit, ſich im kleinen Boot ins
iſt der Funker, der, falls die Funkanlage des gefährdeten Schif= tobende Meer zu ſtürzen und nur den Gedanken zu haben, den
fes noch funktioniert, ſtändig mit ihm in Verbindung bleibt. Menſchen, die draußen um Hilfe rufen, Vettung zu bringen.
Links:
Unter dem
Kommando ſeines
Vormannes eilt.
das Boot zur
angenommenen
Gefahrenſtelle.
Es iſt wirklich alles ſchon dageweſen!
Wenn wir heute mit dem Auto über die
ſpiegelglatte Landſtraße dahinjagen, dann ſind
wir vielleicht ein wenig ſtolz auf dieſe
wunder=
bare „Errungenſchaft der Neuzeit‟. Die
Aelte=
ren unter uns erinnern ſich noch mit leiſem
Schaudern an die lochüberſäten Straßen der
Vorkriegszeit, auf denen jedes Auto eine rieſige
Staubfahne hinter ſich herzog — ganz zu
ſchweigen von dem geradezu abenteuerlichen
Su=
ſtand, in dem ſich unſere Straßen etwa zur Seit
Goethes befanden. Alſo haben wir es auf
die=
ſem Gebiet „herrlich weit gebracht”, und die
moderne Cechnik hat wieder einmal alles
Frühere weit in den Schatten geſtellt? Gemach
— der alte Ben Akiba mit ſeinem „es iſt
alles ſchon dageweſen” hat ſogar in bezug auf
die moderne Landſtraße recht, und es läßt ſich
nicht leugnen, daß ein Vömer aus dem vierten
Jahrhundert vor Chriſti Geburt — wenn er
eine ganz moderne Autoſtraße ſehen könnte —
darüber wahrſcheinlich gar nicht ſo ſehr
er=
ſtaunt ſein würde. Er würde finden, daß unſere
Straßen natürlich ihr Geſicht weſentlich
gewan=
delt haben, daß aber die damaligen Straßen
ſolbſt mit den Meiſterleiſtungen des modernen
Straßenbaus durchaus in Vergleich geſetzt
wer=
den können.
Schon das Reich Alexander des
Großen kannte beſonders angelegte und
dauernd unterhaltene Kunſtſtraßen, wenn dieſe
auch nicht entfernt an die ſtraßenbautechniſchen
Meiſterwerke der alten Vömer heranreichten.
Die erſte große Kunſtſtraße Europas entſtand
im 4. Jahrhundert vor Chriſtus; es war die
von Appius Claudius gebaute „Via Appia”,
der dann ſpäter zahlloſe weitere Kunſtſtraßen
in allen Ceilen des römiſchen Weltreiches
folg=
ten. Auf den gleichen Straßen, auf denen die
römiſchen Legionen marſchiert waren,
wander=
ten dann ſpäter die Apoſtel des Chriſtentums
zu den Heiden, zogen die mittelalterlichen
Pil=
ger nach Nom — die römiſchen Kunſtſtraßen
blieben viele Jahrhunderte lang die Straßen
ſchlechthin. Sie führten über die Gebirge, ſetzten
lich jonſeits der Meere fort und waren mit
einer Cechnik gebaut, die — wie alles Nömiſche
— für die Ewigkeit berechnet zu ſein ſchien.
Die Straßendecke der Via Appia z. B. beſteht
aus Baſaltplatten, die ſo genau
ineinander=
gefügt ſind, daß ſie den Jahrtauſenden nahezu
unverändert ſtandgehalten haben!
Die Straßen in der „guten alten Seit”.
Mit dem Verfall des römiſchen Weltreichs
iſt anſcheinend die Kunſt des Straßenbaues für
viele Jahrhunderte, ja eigentlich bis weit in
die Neuzeit hinein, wieder völlig in
Vergeſſen=
heit geraten. Die Leiſtungen des Mittelalters
waren jedenfalls auf dieſem Gebiet mehr als
kümmerlich, obgleich ſich faſt der geſamte
Neiſe=
verkehr auf den Landſtraßen abſpielte. Erſt die
großen Straßen, die Napoleon für
mili=
täriſche Swecke anlegte, brachten eine
Beſſe=
rung. Aber auch dann blieben die Straßen noch
ſchlecht genug. Wir können heute mit dem Auto
leicht in einem Cag von Leipzig nach München
reiſen — aber noch zu Anfang des 19.
Jahr=
hunderts koſtete eine derartige Unternehmung
einen ſchweren Entſchluß. Die gewöhnliche Poſt
fuhr ſehr langſam und machte häufig Station.
Wer daher „bequem” und „raſch” reiſen wollte,
benutzte die bedeutend teurere „Extrapoſt” oder
leiſtete ſich einen eigenen Wagen. Die
gewöhn=
liche Fahrpoſt legte vorſchriftsmäßig 7,5 Km.
in etwa 1½ Stunden zurück!
Mit dem Aufkommen der Eiſenbahn ging
dann die Bedeutung der Landſtraße mehr und
mehr zurück, bis ſchließlich die Bahn nahezu
ein Verkehrsmonopol erreicht hatte, das erſt in
unſeren Cagen durch die ſtürmiſche
Aufwärts=
entwicklung des Kraftfahrzeugs wieder ge=
Der Verkehr auf den deutschen Landstraßen war früher durch die zahllosen Zölle der deutschen Länder und Ländchen
außerordentlich gehemmt. Unser Bild zeigt eine Silhouette sAm Schlagbaume aus dem Anjang des vorigen Jahrhunderts.
Ein
Meister-
werk moderner
Straßenbau-
kunst. Die
große
Auto-
straße, die jetzt
Venedig mit
dem Festland
verbindet.
brochen worden iſt. Nach dem Kriege begann
die SZeit der oft erbittert ausgefochtenen
Kämpfe zwiſchen der immer mehr an
Bedeu=
tung gewinnenden Landſtraße und der
Eiſen=
bahn, die ihre Vormachtſtellung immer mehr
gefährdet ſah — in Deutſchland iſt dieſer
Kampf nunmehr endgültig beigelegt worden, die
Eiſenbahn ſelbſt iſt ja bekanntlich am Bau der
„Neichsautobahnen” maßgebend beteiligt.
Da=
mit iſt die Entwicklung der Landſtraße in ein
ganz neues Stadium getreten: die Hegemonie
des Schienenſtranges iſt vorbei, und das neue
Seitalter der Landſtraße beginnt, das
Seit=
alter der „Autobahnen”, des unbehinderten
Schnellverkehrs auf Straßen, die ausſchließlich
für das Kraftfahrzeug gebaut werden.
Wie iſt unſer Landſtraßennetz entſtanden?
Wenn heute der Kraftfahrer über die
keineswegs idealen Eigenſchaften der bisherigen
deutſchen Landſtraßen mit ihren zahlloſen über=
flüſſigen Kurven und Umwegen ſchimpft, dann
macht er lich gewöhnlich nicht klar, daß die
heutigen Straßen Deutſchlands das Ergebnis
einer jahrhundertelangen Entwicklung und nur
ſo in ihrer oft ganz unverſtändlichen
Linien=
führung zu verſtehen ſind. Manche deutſchen
Straßen reichen in ihrer Geſchichte bis in die
Nömerzeit zurück, andere haben ſich aus den
napoleoniſchen Heerſtraßen entwickelt —
jeden=
falls ſind ſie ſämtlich in ihrer Anlage
urſprüng=
lich auf den Pferde= und Ochſenverkehr
ein=
geſtellt geweſen, während beiſpielsweiſe in
Amerika mit ſeinen vorbildlichen Autoſtraßen
die Entwicklung umgekehrt gegangen iſt: die
Autoſtraße iſt die Herrſcherin, und die Dörfer
werden oft erſt nachträglich an der Straße
gegründet, oder ſie gewinnen Anſchluß durch
Die Via Appia,
die erste große
Kunststraße
Eu-
ropas; sie führte
von Rom über
Capua nach
Brundisium,
dem Hafen für
Griechenland
und Kleinasien.
fragen, wenn es ſich um etwas ſo Wertvolles”
handelt; das bleibt dem Kinde ja ſpäter ſelbſt
überlaſſen, ob es ihn benutzen und nach und
nach abnutzen, oder wie leine Geſchwiſter ihn
ſchonen will”
Was ich noch anführte und zum hoffentlich
ſpäteren Beſten des ahnungsloſen Kleinen gegen
jenen „glänzenden” Vorſchlag der älteſten und
würdigſten Patin durchſetzte, ſoll hier nicht
weiter erwähnt werden. Nur hinweiſen möchte
ich auf dieſe Möglichkeit, bald einmal auch an
ſich ſelbſt erfahren zu müſſen, mit welchem
Un=
verſtand oft dieſe und ähnliche Gelegenheits
beſſer „Verlegenheitsgeſchenke” gewählt und
überreicht werden, nur weil die einzelne Frau
nicht den Mut aufbringt, dagegen zu ſprechen,
Sür und Wider gegeneinander genau abzuwägen.
Eine der frühesten Darstellungen des Straßenbaus in Deutschland.
Der Holzschnitt erläutert die Anlegung einer Straße. Der
Auf-
seher weist dem Arbeiter die Richtung, in der er hacken soll.
(15. Jahrhundert.)
eine beſondere Sufahrt. Die
zahl=
loſen Krümmungen auf freier Strecke,
die unſere bisherigen deutſchen
Land=
ſtraßen „auszeichnen”, ſind faſt ſtets
auf die geſchichtliche Entwicklung
zu=
rückzuführen: früher ſtand vielleicht
im Sug der Straße ein Gebäude, das
umgangen werden mußte, weil man
lich mit dem Grundbeſitzer nicht
eini=
gen konnte, oder man ſchmiegte die
Straße einfach dem Gelände an, um
möglichſt niedrige Baukoſten zu
er=
halten. Alle dieſe Gründe wirken
zu=
ſammen, um das deutſche
Landſtraßen=
netz im Seitalter des Kraftfahrzeugs
unzureichend erſcheinen zu laſſen und
die Motoriſierung Deutſchlands auf
neuen Wegen, eben mit Hilfe der
„Neichsautobahnen” zu begründen.
Wirklich moderne Landſtraßen gab
es bisher in Deutſchland nur wenige,
während andere Länder — vor allem
Amerika und neuerdings Italien —
ſchon heute über ein gut ausgebildetes
Netz von Autoſtraßen verfügen. Nach
dem Ausbau der Reichsautobahnen
werden wir aber dieſen Vorſprung
der anderen Staaten nicht nur
ein=
geholt haben, ſondern das beſte
Land=
ſtraßennetz der Welt beſitzen.
Dr. W. Cckert.
Paten=Geſchenke
Wenn dieſe Art Geſchenke auch nach den
Sitten und Bräuchen jedes Landes
verſchie=
denen Charakter zeigen, ſo ſind dieſe doch
über=
all, wo immer das „Patchen” oder Patenkind
ſein erſtes Jahr zurückgelegt hat, und ſeine
Gevattern dieſem ſo wichtigen Cag nun auch
ihrerſeits entſprechend Ausdruck verleihen
wollen, üblich.
Patengeſchenke ſollen möglichſt
Dauergeſchenke ſein. Das letztere ſchon
aus dem Grunde, um den kleinen Empfängern
ſpäter bei erwachtem Sinn klarzumachen, welche
Freude ihr Erſcheinen in dieſer beſten aller
Welten nicht nur bei den Eltern und nächſten
Anverwandten, ſondern auch bei jenen
hervor=
rief, die ſie zur heiligen Caufe als Seichen ihrer
Aufnahme in den Bund der Chriſten begleiten
durften. Nicht ſelten erwägen, beraten und
einigen ſich alle „Gevattern” miteinander zu
dem Sweck dem kleinen Erdenbürger eine recht
wertvolle Spende zu bringen, die ihn durch lein
ganzes Leben begleiten kann, eben weil ſie von
„Dauer” iſt. Oder wäre das bei den ſchweren
ſilbernen, oft ſogar noch innen vergoldeten
„Crinkebochern” nicht der Fall?
Erſt kürzlich trat auch an mich als
Cauf=
patin die Frage heran, ob ich mich nicht an der
gemeinſamen Anſchaffung eines lolchen Wert=
und Dauergeſchenks beteiligen wolle.
Argu=
ment: dieſer kleine Spätling, nach faſt 11
jähri=
ger Pauſe vier Geſchwiſtern folgend, von denen
die 18jährige Aelteſte, weil bei den Großeltern
lebend, von ſeinem Kommen nicht das Geringſte
geahnt hatte, könne und dürfe doch nicht
ſchlech=
ter geſtellt ſein wie ſeine Geſchwiſter, die
alle=
ſamt „ihren” Becher beſäßen. „Auch ſtändig
benutzen?” war meine unter heutigen
Verhält=
niſſen doch wohl angebrachte Frage.
Ein erſtauntes Aufblicken der Patin mit
die=
ſem „ausgezeichneten” Vorſchlag, wie ihn eine
andere nannte, darauf deren ſpöttiſch
über=
legene Antwort: „Danach wollen wir doch nicht
In meiner letztjährigen Sommerfriſche mit
ſtark ländlichem Einſchlag ſtanden im
Glas=
ſpind des „guten Simmers”, das in dieſer
Ge=
gend noch eine wichtig=unwichtige Nolle lpielt,
eine ganze Reihe dieſer Caufbecher neben
an=
deren, ebenfalls nie gebrauchten Stammſeideln
mit Silberdeckeln, körbchen und ſchalen und
ä. m. Als mir die Wirtin, eine überaus
reg=
ſame, umſichtige und ſparſame Frau einmal
klagte, daß eigentlich nur ein kleiner Betrag
nötig ſei, um all „die verſchiedenen drückenden
Schulden los zu werden”, da wies ich auf dieſe
Schätze hin, die, zu Geld gemacht, doch mit
da=
bei helfen könnten. Voll Unmut und doch auch
voll Stolz riß lie die oberſte Schublade in
die=
ſem Schrank auf und ſagte: „Wenn das heute
abzuſetzen wäre, da hätten wir noch mehr der
Art, aber es zahlt ja keiner etwas für dieſe
Sachen, die keinen Geſchmack und nur noch
Metallwert haben, der ja jetzt zu gering iſt,
als daß er für uns als wirklicher Helfer in
Frage kämel‟. Hier lagen wohlverwahrt, aber
dunkelfleckig, weil nie benutzt, Beſtecke und
Vorleger, Obſtkörbe und Vaſen mit
Silber=
rand, Meſſerbänke in Dackelform und
Brot=
meſſer mit naturaliſtiſchem Craubenmuſter —
als Paten=, Konfirmations=, Hochzeits= und
Silberhochzeitsgeſchenke, geſammelt durch
Ge=
nerationen, echt und unecht, geſchmackvoll und
kitſchig, bunt gemiſcht nutzlos, weil völlig
zwecklos, dabei für die Beſitzer ein Ballaſt, der
bei beabſichtigter Schauſtellung ſtändiger Pflege
bedurft hätte. —
Es handelte ſich hier keinesfalls um eine
Ausnahme, zu ſelten vorkommend, als daß
dar=
auf hingewieſen werden müßte. Beſtimmte
Ge=
burts= und Ehrentage, ſportliche Leiſtungen,
oder andere Gelegenheiten zu Auszeichnungen
oder Anerkennungen bei ihrer Cätigkeit,
wer=
den noch heute mit ähnlichen „Dauer= und
Wertgeſchenken” als bemerkenswerte
Gedenk=
tage gekrönt. Ihre Empfänger müſſen und
ſollen ſich freuen bei ihrem Empfang, das wird
unbedingt von ihnen erwartet. Sie freuen ſich
auch der Ehre, die man ihnen damit erweiſen
wil, aber — zu Gelde zu machen ſind lio it
Cagen der Not niemals. Wäre ihnen mit einem
beſtimmten Betrag, gemeinſam aufgebracht und
ſicher angelegt, in heutiger Seit, nicht ungleich
beſſer gedient? Nie werde ich den Ausſpruch
einer alten Hausangeſtellten vergeſſen, die bei
der öffentlichen Belobigung langjähriger treuer
Dienſte in einer Familie das erhaltene
Ge=
ſchenk in Geſtalt eines Sparkaſſenbuchs
auf=
ſchlug und ausrief: „Gott ſei Dank, mit meinem
zuſammen reicht es nun bald für ein Stift, nun
brauche ich mich nicht mehr um mein Alter zu
ſorgen!”
Erika Menzel
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Dfüt hoder
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derſt
berm
Von derVLA APPTAHrAUTOBAHN
Das große Werk Adolf Hitlers — der Ausbau des gewaltigen deutſchen
Reichsautobahnnetzes — wächſt von Tag zu Tag. Die deutſchen Autobahnen
bedeuten ein völliges Novum im Straßenbau — ſie werden unſer
Straßen=
netz in wenigen Jahren zum modernſten der Welt machen. In dieſem
Zuſammenhang wird unſere Leſer ein kurzer Rückblick auf die Entwicklung
der Landſtraße interreſſieren.
Das Hausorcheſter verſchönt die Freizeit des Mittags.
(Aufnahme: Martin Dey.)
Mädels im Umſchulungslager
Ein Berichk aus Oſtpreußen.
Marienburg ......"
Neugier und ein wenig Heimweh miſchten
ſich in ihre Geſpräche und Fragen während
der Fahrt. Suweilen verſank eins der jungen
Mädchen in Nachdenken, und vor allem eine
konnte ſich überhaupt nicht beruhigen.
Neun=
zehn Jahre war ſie alt und untröſtlich über die
Crennung von ihrem Verlobten, den ſie nun
wahrſcheinlich für ein Jahr nicht mehr ſehen
ſollte.
Doch ſchon hinter Küſtrin waren die
ſchwar=
zen Gedanken, in die ſie ſich verbiſſen, von ihren
Freundinnen verſcheucht worden.
Kamerad=
ſchaftlich bemühten ſich die anderen trotz der
eigenen, ein wenig gedrückten Stimmung um
die fünfte im Bunde, da ſie nun alle zuſammen
für acht Wochen in einem Umſchulungslager
auf die landwirtſchaftlichen Arbeiten vorbereitet
werden ſollten. Alle fünf entſtammten dem
gleichen Beruf. Sie waren alle Verkäuferinnen
geweſen. Und ſobald die nötigen
Schokoladen=
ſtückchen und Bonbons das ſeeliſche
Gleich=
gewicht wiederhergeſtellt hatten, fanden ſich die
jungen Menſchenkinder zwiſchen 17 und 20
Jahren über die beruflichen Anknüpfungspunkte
ſchnell zueinander.
Noch ſtärker ſchmiedete ſie aber das Gefühl
zuſammen, für lange Seit in einer fremden
Gegend ſich gegenſeitig den heimatlichen
Nück=
halt zu geben. Köſtlich waren die Fragen und
Vermutungen über ihre neue Cätigkeit in der
Landwirtſchaft. Sumeiſt hatten ihre Eltern
einen kleinen Garten, und ſo ſuchten ſie ſih
dann an landwirtſchaftlichen Kenntniſſen zu
übertrumpfen.
Die Palme in dieſem edlen Wettſtreit
er=
rang die kleine Verlobte. Gegen ihre Erfah=
ſeſer 6
Frau eint
ner Behl”
drücke
ich auf
doch mit
nd doch ar
blade in d
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mehr
as für
dind Kinder von Natur Cierquäler?
Kind und Cier, das bedeutet zunächſt für
ms „Große” eine der erfreulichſten
Verbin=
ſungen dieſer Welt, eine Gemeinſchaft, die
gkurbedingt und naturgewachſen iſt. Wohl
wes an Körper und Geiſt geſunde
Menſchen=
ind „kräht” vor Freude beim Anblick eines
ieres, fühlt ſich ſofort und mit ſeiner ganzen
ſungen Liebe ſelbſt zu jenen Cieren hingezogen,
die ihm bislang unbekannt waren.
Und die Ciere? Sumindeſt alle Haustiere
mtwickeln Sanftmut, Geduld und Suneigung
dor allem z ganz kleinen Menſchlein; ich
erin=
dete an das bekannte Erlebnis mit dem kleinen
Huben, der vor dem Freßnapf des
Kettenhun=
bs ſaß und dem im ganzen Dorf gefürchteten
ſieſenhund wechlelweiſe mit ſeinen
Patſch=
ſundchen Fleiſch in den Nachen ſchob, wenige
ſugenblicke ſpäter jauchzend den Knochen
wis=
br aus des Hundes Zähnen reißen wollte.
Häuerin, Mägde und die Eltern des Kindes
funden herzklopfend jenſeits des Gartenzauns;
tenand wagte, näherzukommen, um die von
ſiten des Cieres zunächſt ja durchaus friedliche
(erneinſchaft nicht zu ſtören. Als ſchließlich der
keijährige Knabe von ſelbſt zu den Menſchen
(hickkehrte und aufgeregt über die
Gefähr=
lhkeit jenes Hundes belehrt wurde, lachte er:
IAch was, der Hund! Der tut mir doch nik!
ih tu ihm ja auch nichts. Und überhaupt, ich
ad gleich zu ihm geſagt: Hundle, brauchſt keine
Ingſt haben; dir darf niemand was tun; ich
leib bei dir und beſchütze dich!”
1 So oft ich kleine Jungen oder Mädchen
biſchen Lämmer, junge Eſel, Fohlen, Kälbchen
eſetzt oder auch zu ausgewachſenen Haustieren
eführt habe: imer konnte ich feſtſtellen, daß
mit allen dieſen Geſchöpfen ſogleich auf du
nd du ſtanden, alsbald den richtigen
Umgangs=
in fanden. Die gar nicht berechnende
Col=
ſitſchigkeit der Menſchenkinder iſt den Cieren
ſahrſcheinlich viel weniger verdächtig als das
brſichtige Ueberlegen von uns Erwachſenen;
farmloſigkeit iſt beiden Ceilen weſensnah.
Es gibt viele Uebereinſtimmungen in den
Pünſchen junger Menſchenkinder und junger
liere; bei beiden iſt der Spieltrieb eine der
ſüirkſten Lebensäußerungen. Ob die
halber=
ſachſenen Wölfe nicht mit der gleichen
Spiel=
geiſterung an dem ſehnenreichen Nippenſtück
hrumzerren, mit der unſere Jungens auf dem
Eundplatz Cau ziehen? Und wenn morgens im
Go bei ſtrahlender Sommerſonne zwei
Kän=
gruhs zum Boxkampf antreten, ſich
gegen=
ſerſitzen, wechſelweiſe die Vorderpfoten nach
um Gegner, ſtoßen, dann gibt es zwar laut
katſchende Maulſchellen, aber dieſer Kampf iſt
ſineswegs ernſthafter als der gemiſchte Box=
1d Ringkampf zweiter Sextaner, die auf ſolche
Veiſe ſich ſelbſt und den Eltern ihre
Cüchtig=
ſit erweiſen wollen. Auch bei den Känguruhs
bt es Suſchauer, die kleineren Weibchen, die
dm viertelſtündigen Duell der Großen mit
un=
tteilter Aufmerkſamkeit zuſehen.
Noch eines haben Ciere und Kinder
gemein=
m: die Neugier. Bei den Menſchenkindern
ſigert ſich dieſe Neugier bisweilen zu
herri=
ſem Beſitzergreifen, und oberflächliche
Be=
ſteiler kommen dann leicht zu dem Schluß, daß
gar nicht weit her ſei mit der Cierliebe
un=
er Jugend, ſondern daß man eher von einer
geborenen Sucht zum Quälen der Ciere
ſpre=
ten müſſe.
zu ufä.: Pauſer
Ich halte das für falſch: Cierquälerei von
Kindern iſt in den meiſten Fällen
Unerfahren=
heit, Sumpathie in falſcher Form. Die kleine
Cochter hat den Drang, das Kätzchen feſt an
ſich zu preſſen; wahrſcheinlich ſieht ſie zunächſt
in dem weichen Cier nichts als ein Spielzeug,
das ihr gefällt. Der Sohn möchte den Käfer,
die Dackelhündin, den Schmetterling genau ſo
innen und außen unterſuchen, wie er es bei
ſei=
ner Crompete tut oder bei der Blecheiſenbahn.
Wir Erwachſenen haben die Pflicht, unſeren
Kindern ſo früh als möglich den Unterſchied
klarzumachen zwiſchen einem Spielzeug und
einem Lebeweſen. Daß Ciere keine Sachen ſind.
ſondern Geſchöpfe Gottes gleich den Menſchen,
das muß durch Güte ſchon in die Seele des ganz
jungen Kindes eingeprägt werden. Wenn auch
die kindliche Freude am Cier anfänglich nicht
frei von Selbſtſucht iſt, ſo entſteht daraus bei
der richtigen Lenkung jene gütige Cierliebe, aus
der ſich der echte und tatkräftige Cierſchutz
ent=
wickelt. Jedes heranwachſende Kind begreift,
daß der Menſch eine ſelbſtverſtändliche
Be=
ſchützerpflicht gegenüber dem Tier beſitzt, und
ſchon der kleine Knabe wird mit Begeiſterung
für das Wohl der Ciere eintreten.
Manchmal denke ich, daß vielleicht durch
Kinder aus wilden Cieren „Haustiere” wurden.
Die Nomaden der vorgeſchichtlichen Steinzeit
fingen ſich wahrſcheinlich zu beſtimmten Seſten
Opfertiere lebend in Gruben, darunter war
wohl auch das eine oder andere trächtige Cier,
das während der Gefangenſchaft Junge bekam.
Die Häuptlingskinder ſpielten mit dem jungen
Wildkälbchen, zähmten es unwiſſentlich, ſo daß
es dann auch noch in erwachſenem Zuſtand den
Menſchen folgte und den Grundſtock bildete zum
domeſtizierten Hausrind. Wer weiß?
Der beſte Spielkamerad
des Kindes
* Wenn ſo oft von der Schwere der Erziehung
eines einzelnen Kindes die Nede iſt, dann gelten
dieſe Bedenken in erſter Linie dem dadurch
bedingten Mangel an einem Beiſpiel. Wo noch
Geſchwiſter vorhanden ſind, da ſchleift ein Kind
am anderen umerklich Kanten und Sehler
ſei=
nes Charakters ab, mimmt ſie ſich, ihm ſelbſt
unbewußt, zum Beiſpiel und ordnet ſich, wenn
es nottut, ſelbſt wenn es ihm ſchwer werden
ſollte, ihnen doch immer wieder unter. Wo aber
Geſchwiſter fehlen, da ſollten die Eltern ihrem
„Einzigen” als beſten Spielkameraden ein
frem-
des Kind zugeſellen. Selbſt das größte
Ver=
ſtändnis der Mutter, das liebevollſte Vertiefen
in das kindliche Spiel werden ihm doch nicht
das gleichaltrige oder nur wenig ältere oder
jüngere Kind als Spielkameraden erſetzen. Es
braucht durchaus nicht immer ein Kind der
eigenen Lebensſphäre zu ſein. Ob es gut
ge=
arket iſt, nicht lügt, ſtreitſüchtig und
rechthabe-
riſch iſt, wird die Mutter ſchon beim erſten
Suſammenſein der Kinder beobachten können.
Sonſtige Gegenſätzlichkeiten in den
Charakter=
anlagen der beiden Kinder gleichen ſich aber im
gemeinſamen Spiel zwiſchen den beiden
Spiel=
genoſſen immer wieder aus oder dienen eben
bei beiden Kindern als jene unmerklich
wir=
kende Seile am Charakter, ohne die nun einmal
jogliche Erziehungsarbeit nur Stückwerk bleiben
würde. Von Anfang an muß jedoch die
Mut=
ter des einzigen Kindes dafür Sorge tragen,
daß dieſes dem Spielgefährten das
uneinge=
ſchränkte Necht der Benutzung der ſämtlichen
Spielſachen einräumt. Damit ſchafft ſie manche
Mißhelligkeit zwiſchen beiden aus dem Wege
und leiſtet gleichzeitig dem eigenen Kinde den
beſten Dienſt, indem ſie es damit zur
Nach=
giebigkeit, Opferfreudigkeit und
Verträglich=
keit erzieht. Ihre eigene Ceilnahme bei
An=
weſenheit des fremden Kindes im Hauſe darf
ſich vur auf ſtilles Beobachten und unmerkliches
Lenken derſelben bei allzu großem Uebermut
und Lärm erſtrecken. Im übrigen ſoll ſie beide
ſich völlig ſelbſt überlaſſen.
E. Th.
runge,, in der Brieftaubenzucht mußten die
anderen neidlos zurücktreten. Und ſo
über-
lagerte die Spannung der kommenden neuen,
ungewohnten Situation allmählich die Schwere
des Abſchieds, der einigen durchaus nicht ſo
leicht gefallen war, wie ſie es gern wahrmachen
wollten. Und wenn eine bedenkliche
Betrach=
tung über das Kühemelken oder das eventuelle
Dungfahren anſtellte, dann rückte ihr der
prächtige „Franz!!” wie ſie von ihren
Kame=
radinnen genannt wurde, mit wenigen derben,
munteren Worten den Kopf wieder zurecht,
und die Lage war gerettet.
Die Stimmung bis zur Ankunft beim Bauern
nicht abſinken zu laſſen, war die Hauptaufgabe.
Denn die Mädels aus der Stadt waren nicht
mit einfachen Worten über ihre künftige
Cätig=
keit abzuſpeiſen. Sie wollten alles bis in die
kleinſten Einzelheiten wiſſen. Außerdem
ſtürm-
ten zuviel neue Dinge plötzlich auf ſie ein. Die
Reiſe und alles Folgende wurde ihnen immer
ſtärker zu einem großen Erlebnis.
Staunend ſtanden ſie vor dem gewaltigen
Mauerwerk der alten Ordensfeſte
Marien=
burg, und in den ehrwürdigen, verwinkelten
Gaſſen der tauſendjährigen Stadt vergaßen ſie
gänzlich ihre kleinen Befürchtungen und
Be=
ſorgniſſe. Und dann kam die lange Fahrt über
Land. Ueber das ſanft gewellte Gebiet der
Elbingſchen Niederung, welche gegen Norden
durch einen niederen Höhenrücken begrenzt
wird, der ſich aber im Dunſt des kühlen
Mor=
gens zu unwirklicher Größe zu erheben ſchien.
Wenn eine von ihnen wirklich noch
Befürch=
tungen im tiefſten Winkel ihres Herzens gehegt
hatte, dann wurden ſie durch die Erſcheinung
des Bauern H. aus Wengel, der ſeine
Schütz=
linge vom Bahnhof abholte, vollkommen
zer=
ſtreut. Offen und aufrecht, wie nur einer,
empfing er ſeine Pfleglinge. Ohne Umſchweife
erklärte er ihnen gleich auf der Fahrt die
Hausordnung auf ſeinem Gehöft, um, wie er
ſich ausdrückte, von vornherein keine falſchen
Hoffnungen zu erwecken und Mißverſtändniſſe
auszuſchalten. Die weiten, endlos erſcheinenden
grünen Aecker und Wieſenflächen aber machten
auf ſie den nachhaltigſten Eindruck, und die
erſten weidenden Herden waren Gegenſtand
allgemeiner, zum Ceil ſogar kindlich =naiver
Begeiſterung. Hunderte Fragen ſtürmten auf
einmal auf den Bauern ein, der ſich gar nicht
zu retten wußte.
Inmitten einer flach =hügeligen Landſchaft,
an einem weitausgedehnten See gelegen,
emp=
fängt ſie ſchließlich das Gehöft, in dem ſie für
acht Wochen ein neues Heim finden ſollen.
Er=
wartungsvoll ſchauen die Aelteren auf die
An=
kömmlinge und nehmen ſie liebevoll unter ihre
Sittiche, um ihnen ihre neue Wohnſtätte zu
zeigen.
Wir treten in ein gediegenes Jachwerkhaus,
deſſen bäuerliche Embleme in den einzelnen
Stuben von der Alteingeſeſſenheit dieſes
Ge=
ſchlechts zeugen. Hier herrſcht noch wirklich
zweckmäßige und formenſchöne Bauernkultur
trotz der zum Ceil hundert Jahre alten
Ein=
richtung. Oben auf dem Boden, zu dem eine
ſteile Creppe emporführt, treffen wir ſchon
unſere Schützlinge, in einer abgeſchlagenen,
hübſch freundlich getünchten Stube. Sweiſtöckig
ſtehen die Betten übereinander. Und draußen
auf dem Boden ſtehen, ordentlich in Reih und
Glied ausgerichtet, die Waſchſchüſſeln und die
ſonſtigen Neinigungsinſtrumente für die jungen
Mädchen. Schlicht und einfach wie die
Bauern=
ſtube im Erdgeſchoß iſt die Einrichtung hier
oben. Kein überflüſſiger Sierat hat ſich in die
beſcheidenen Näume eingeſchlichen. Es dauert
erſt geraume Seit, bis ſich die Mädels an die
natürliche Schlichtheit ihrer neuen Behauſung
gewöhnt haben. Viel hilft ihnen dabei die
Lagerführerin, die gewiſſermaßen die Mittlerin
zwiſchen dem Bauern und der zuſätzlichen
weib=
lichen Hilfskraft iſt.
Vorerſt haben die Neuankömmlinge den
Wunſch, ihren neuen Arbeitsbereich
kennenzu=
lernen, der ſich von Erntearbeiten über Kühe=.
melken bis zum Stallmiſten erſtreckt. Einige
ihrer neuen Kameradinnen gehen gerade mit
dem Kopftuch über die Felder, um zu jäten. An
ihren weiten Crainingshoſen, die ſie vom
Ar=
beitsamt geliefert erhalten, ſind ſie ſchon von
weitem als Landhelferinnen gekennzeichnet.
Denn außer ihnen läuft kein anderes weibliches
Weſen in ſolchen Hoſen umher. Eine friſche,
geſunde Farbe haben die Mädels erhalten, und
daß keine von ihnen aus dem Lager heraus
will, beweiſt wohl am beſten die Güte der
Unter-
kunft, Verpflegung, Behandlung. Die Mienen
meiner Schützlinge ſind ganz hell geworden,
als ſie auf die Weide gehen und Schafe
auf=
ſuchen, deren Jungtiere, für die meiſten von
ihnen ein Erlebnis ſind. Denn welches
Stadt=
mädel hat ſchon oft Gelegenheit, ein Lämmchen
zu ſehen?
Müde von der ungewohnten Cagesarbeit,
ſinken die Mädels in den erſten Cagen am
Abend ins Bett. Aber ſpäter finden ſie ſich
dann in der Diele zuſammen zu Reigen und
Canz. Vor allen Dingen müſſen ſie recht viel
ſingen. Das liebt der Bauer beſonders, und
ſchon auf der Fahrt zum Gehöft hat er ſich
nach ihren geſanglichen Fähigkeiten erkundigt.
So gewinnen die Mädel der Stadt aus Büro
und Fabrik im Laufe eines Jahres tiefe
Ein=
blicke in das Weſen und Wachſen bäuerlichen
Lebens und bäuerlicher Kultur. Und ſie helfen
dabei den kleinen und mittleren Bauern die
ſchwere und oft riſikovolle Arbeit erleichtern.
Stadt und Land lernen ſich kennen und die
Wünſche und Nöte des anderen verſtehen.
Deutſche Trachten beim Erntedankfeſt
Bauerntöchter aus Schaumburg=Lippe
in ihren reichen Trachten beim vorigen Ernte=
(Weltbild.)
dankfeſt auf dem Bückeberg.
* Einmal muß man durch das Land gefahren
ſein, wenn in allen Dörfern und Städten das
fröhliche Erntefeſt begangen wird. Kein Haus
iſt ſo klein und beſcheiden, daß nicht aus ſeinen
Fenſtern und Fenſterchen Fahnen wehten, daß
ſeine Cüren nicht mit grünen Kränzen umgeben
würden und daß man nicht verſucht hätte, durch
Blumenſchmuck das Haus dem feſtlichen
Gan=
zen einzugliedern. Von allen Kirchen läuten die
Glocken, jeder iſt ſonntäglich geſchmückt. In
den Dörfern, die nahe den Großſtädten liegen,
hat freilich die alte einheimiſche Bauerntracht
der ſtädtiſchen Kleidung weichen müſſen, aber
wo wir in ſtillere Gebiete kommen, die mehr
ihr Eigenleben bewahrt haben und nicht von
dem ſtändigen Suſtrom der Städter berührt
werden, da finden wir die herrlichen alten
Crachten, die an ſolchen allgemeinen Feiertagen
hervorgeholt werden. Maleriſch iſt das Bild
eines Dorfes, wenn Männer, Frauen und
Kin=
der die alte Cracht angelegt haben. Sehr
begreiflich, daß ihre Haltung eine andere,
ſtol=
zere iſt, als im Arbeitskleid des Altags! Oft
ſind die Gewänder aus dicker, koſtbarer Seide,
die ſchon Generationen lang gehalten hat. Und
der Silberſchmuck der Knöpfe und Halsketten
verrät den Wohlſtand. Für den Nichtkenner
iſt es nicht ſo einfach, ſich zwiſchen den
verſchie=
denen Volkstrachten, hindurchzufinden. Aber
wer ſich ein wenig mit dem Gebiet befaßt, lernt
es bald: an der Form der Kopfbedeckungen,
der Aieder, der Nöcke und an den Farben die
Heimat der einzelnen Crachten zu erkennen.
Bei den Männern herrſcht der lange, feierliche
Nock mit Silberknöpfen und bunter Weſte
vor, dazu der maleriſche breitrandige Hut:
Un=
ſtreitig haben die Männer, als ſie zur
ſtädti=
ſchen Kleidung übergingen, einen ſchlechten
Cauſch gemacht.
Wunderhübſch ſind die Erntezüge, die ſich
durch die Dörfer bewegen. Auf, bekränzten
Leiterwagen ſitzt die Dorfmuſik, munter klingt
ihr Geſchmetter durch das Land; mit Kränzen
und Bändern geſchmückte Ciere werden im
Suge mitgeführt. Und ſo pilgert man nach
dem Dorfanger oder der Dorfau, wo zunächſt
der Bedeutung des Cages gedacht wird. Dann
folgen allerlei Spiele und Beluſtigungen. Das
Erklettern des Erntebaumes, an deſſen Spitze
ein Erntekranz mit Gaben aufgehängt iſt, iſt
eine der Lieblingsbeſchäftigungen der Jugend.
Daneben gibt es zuweilen ein Karuſſell oder
eine Schießbude; vor allem aber freut ſich die
erwachſene Jugend auf den Canz, mit dem meiſt
ſchon am Nachmittag begonnen wird. Bei
die=
ſem Erntetanz kommen die ſchönen Crachten
erſt voll zur Wirkung. Das Gewoge der
wei=
ten Vöcke macht ſich natürlich beim Canz
be=
ſonders gut, wenn die Frauen ſich wie Kreiſel
drehen und die Nöcke wie rieſige Glocken
ab=
ſtehen. In manchen Sigurentänzen drückt ſich
der Charakter einer beſtimmten Landſchaft
unverkennbar aus. Es iſt erfreulich, daß die
jetzige Seit die Bauern wieder ihren alten
Cänzen und Liedern nähergebracht hat, die
bedauerlicherweiſe viele Jahrzehnte lang ver=
9üttet und vergeſſen waren. Es iſt
anzuneh=
men, daß auch heute noch alte Cänze und
Weiſen vergeſſen ſind. Vielleicht wird ein
Su=
fall oder eifriges Forſchen und Suchen ſie
wie=
der ans Licht bringen. Das, was verloren
ging, war ein koſtbares Stück überquellender
Lebensfreude und ſtammesechter Kultur, um
deſſen Wiederbelebung ſich jeder Einzelne
be=
mühen ſollte.
Die Frau in aller Welt
Der fliegende Hund am Ohr.
In der Ausſchmückung ihres Körpers haben
es die Naturvölker, ſo auch die Melaneſier, zu
einer wahren Kunſtfertigkeit gebracht. Es gibt
nur wenige Dinge, die ſich als Schmuck nicht
eignen. Vor allem ſind es die Männerg die
ſchmuckbedürftig ſind. Es wird aber auch von
Vertreter,, des weiblichen Geſchlechts berichtet,
daß ſie für Schmuck jeglicher Art eine große
Schwäche haben und gern zu Uebertreibungen
auf dieſem Gebiete neigen. So ſieht man
zu=
weilen Frauen, die ſich nicht ſcheuen, Fliegende
Hunde an das Ohr zu feſſeln.
Die Witwer von Neupommern
fallen der Rache der Frauen ihres Stammes
anheim, wenn ſie eine zweite Ehe einzugehen
beabſichtigen. Die Frauen verſuchen mit allen
Mitteln, dieſe Ehe zu hintertreiben. Gelingt
ihnen dies aber nicht, ſo fügen ſie dem
neuver=
mählten Paare den ſchwerſten Schaden durch
Verwüſten der Felder, Zerſtörung der Häuſer=
und Vernichtung all deſſen zu, was Eigentum
des Witwers iſt. Erſt nach und nach legt ſich
die Wut der Srauen, und erſt jetzt kann der
junge Ehemann ſich dem Wiederaufbau ſeines
Heimes mit Nuhe widmen.
Der Frauenmangel von Cibet.
In manchen Ceilen Cibets herrſcht ein ſo
großer Mangel an Frauen, daß die Frauen
den Männern gleichſam ratenweiſe zugeteilt
werden. Das Hauptanrecht auf Frauen haben
durchweg die älteſten Söhne der Eingeborenen.
Damit auch die jüngſten Söhne einen. Anteil
an den Frauen haben, werden dieſe ihnen
zeit=
weiſe überlaſſen. Die Suteilung erfolgt
ent=
ſprechend dem Alter der Brüder des
Ehe=
gatten.
Die Braut geht zu ihren Eltern zurück.
In Indien wie in Kaſchmir heiraten die
Mädchen und Jünglinge bereits in rocht
jugend=
lichem Alter. Sobald die Eltern es für
erfor=
derlich halten, wird die Hochzeit des jungen
Paares mit großem Prunk gefeiert, und nach
Schluß der Feierlichkeiten bringt der junge
Ehemann ſeine Chefrau zu den Eltern zurück,
um ſie ſich erſt nach mehreren Jahren
wieder=
zuholen. Meiſt hat die Braut das 10., der
Bräutigam ſtaum das 12. Lebensjahr hinter ſich.
Strahlende Geſichter am Erntedanktag.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Boshafte Antwort.
Der Herzog von Cumberland ſagte einmal
zu Foote, mit dem er ſich in Geſelſchaft befand=
„Ich verſchlinge alle Ihre guten Einfälle.”
„Dann haben Ew. Hoheit aber eine ſehr
gute Vordauung, denn Sie geben keinen wieder
von ſich”, erwiderte Foote mit maliziöſen
Lächeln.
Engliſches Phlegma.
Swei Herren in London begegneten ſich in
ihrem Wagen, ſelbſt kutſchierend, in einer
engen Gäſſe. Keiner wollte dem andern
aus=
weichen. Endlich ſteckte der eine das Leitſel
an den Wagen nahm eine umfangreiche
Sei=
tung aus der Caſche und las darin. Der
an=
dere, dadurch nicht aus ſeinem Gleichmut
ge=
bracht, rief ihm zu:
„Wenn Sie die Seitung ausgeleſen haben,
bitte ich darum.”
Diplomatiſche Frauen.
Beſorgte Mutter: „Wie mir zu Ohren
kommt, ſpielt dein Mann Nacht für Nacht im
Klub, und zwar um Geld!”
Cochter (gelaſſen): „Das tut er allerdings,
aber den Gewinn liefert er mir ſtets prompt
auf Mark und Pfennig ab.”
Mutter (entrüſtet): „Wie? Du ſelbſt. . .?"
Cochter: „Und er ſpielt immer mit Herrn
Nachbauer”.
Mutter: „Was macht denn das für eire
Unterſchied?”
Cochter: „Frau Nachbauer läßt ſich von
ihrem Manne gleichfalls den Gewinn
auszah=
len, und dann gibt ſie mir ehrlich das Geſt
wieder zurück, das von meinem Manne
her=
rührt.
Sch händige ihr auch aus, was mein Mam
von ihrem gewonnen hat, und auf dieſe Art
und Weiſe bekommen wir nochmal ſoviel Gel
von unſeren Männern, als wir ſonſt von ihnen
bekommen würden.”
Predigtbeſucher.
Sriedrich Schleiermacher amtierte einſt an
der Berliner Dreifaltigkeitskirche. Wenn er
ſeine berühmten Kanzelreden hielt, war die
Kirche ſtets überfüllt. Als man ihn einmal nach
dem Grunde fragte, antwortete er:
„Su meinen Predigten kommen Studenten
Frauen und Offiziere. Die Studenten wollen
mich hören. Die Frauen kommen, weil lie die
Studenten ſehen wollen, und die Offiziere
wie=
der kommen wegen der Frauen.”
Das Honorar.
Schleiermacher mußte ſich wegen einer
Krankeheit von dem königlichen Leibarzt Or.
Gräfe behandeln laſſen. Als er geſund
gewor=
den war, ſchickte er dem Doktor mit einem
Dankbrief vier Louisdor, als Honorar. Am
folgenden Cage kam das Geld zurück. Der
Arzt hatte dazu geſchrieben:
„Arme kuriere ich umſonſt. Wohlhabende
zahlen nach der Caxe. Reiche honorieren mich
nach Belieben anſtändig.”
Schleiermacher antwortete:
„Die vier Louisdor erhielt mit Dank zurück
Ihr armer Schleiermacher.”
Küchenzettel vom 7. bis 13. Oktober.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Semmelſuppe”, Bratwurſt, Karotten
und Kartoffelſchnee.
Dienstag: Pilzſuppe, Grünkernpudding”s mit
Salat.
Mittwoch: Fleiſchbrühe mit Einlage,
Koch=
fleiſch mit Wirſing und Kartoffeln.
Donnerstag: Gemüſeſuppe, gefüllte
Pfann=
kuchen (Fleiſchreſte) und Preiſelbeeren.
Freitag: Kartoffelſuppe, Fiſchfrikandellen mit
Salat und Kartoffeln.
Samstag: Erbſenſuppe mit Blutwurſt.
Sonntag: Schinkenmakkaroni (Eintopfgericht).
* Semmelſuppe: 1 Semmel zerpflücken
und in Butter röſten, dann mit Waſſer auffüllen.
Suppengrün und ſo man hat, eine Speckſchwarte
mitkochen. Vor dem Anrichten Salz, Pfeffer,
Muskat und Maggi dazu tun. In der
Suppen=
ſchüſſel ein Eigelb mit einem Teelöffel Mehl
ver=
quirlen, die kochende Suppe darüber tun.
* Grünkernpudding: 125 Gr.
Grün=
kernſchrot in ½ Liter Salzwaſſer dick und trocken
ausquellen, abkühlen laſſen und mit 1—2
ge=
putzten und zerpflückten Bückingen und drei
Ei=
gelb vermiſchen, etwas Muskat und wenn nötig
Salz und die 3 Eiſchnee dazu geben. In gefetteter
Puddingform eine Stunde im Waſſerbad kochen.
Waſſerſpatzen. In ½ Liter kochendes
Salzwaſſer gebe man nußgroß Butter, ſowie
un=
ter kräftigem Rühren, allmählich ½ Pfund
Weizenmehl. In dieſen ſteifen Brei, etwas
abge=
kühlt, gebe man 2 Eier und einige Löffel Mehl.
Nach 1 Stunde Ruhen ſteche mau mit einem
Löffel kleine „Spatzen” in kochendes Salzwaſſer
ab und reiche ſie mit in Butter geröſtetem
Sem=
melmehl.
Schachnummer 644.
Aufgabe 866.
W. Freiherr v. Holzhauſen.
(Dresdner Anzeiger 1930.)
Zum Andenken an den kürzlich verſtorbenen
Problemkomponiſten.
4
Kreuzworträtſel.
Pl. Bl. R. Bl IB . R ar H2 13 114 ſ33 BAB 65 K6 66 fs 26 727N. 728 T 29 * 1 Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellnug: Kd1 Tf5, M1 I.o8, f2 Bf6, 83, g5. h2, 14: Kh3=
Aufgabe 867.
Dr. E. Zepler.
(Dresdner Anzeiger 1930.)
Weiß: Ka2 De5 Tb7 (3 Steine);
Schwarz: Kf1 Th1 Bf2, h3 (4 Steine).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben.
860. J. V. Ulehla. 1. Dd1—f3 112 (Sf7 14,h5)2.Tg7
(Tes, Dg4. De6)sk White to play mit einem Mattwechſel nach
1..h5 (DcGF., im Satz: Dd Gc
861. J. Halumbirek, 1. Tbl—hlia2 2. Tb2 3. 7b8 (h8)
ttr. 1. .b1 2.7h1: 3.Tb8 GSltk. 1. 423.742: 3.708
FUhite to play mit Auswechſelung der beiden Türme.
Löſerliſter cand. aer. met W. Beckerin Eberſtadt (99 + 2+3)
194 Punkte, H. Meidinger in Eberſtadt (93 4 2+ 3) 102 Punkte.
Solt. a. d. 2. Chrhardt in Darmſtadt (90 4. 24 3) 101 Punkte.
H. Schmidtin Darmſtadt, W. Rubröder in Darmſtadt (94 42.43)
39 Punkte, W. A. Braun in Darmſtadt (93 h. 2.4 3) 98 Punkte,
2. Luck in Darmſtadt (85 + 2.4 3) 90 Punkte: L. Schott in
Pfaffenbeerfurth (78 + 2.+ 3) 83 Punkte (ferner verſpätet:
658, 659), H. Fiſchbach in Eberſtadt (74.4 2.4 3). 79 Punkte.
Waggerecht: 1 ungebundene Rede, 4 alte
Waffe, 7 Pflanze. 9 Muſikinſtrument, 11 Zahl,
13 Teil des Schiffes, 15 Gegenteil von ſtets,
16 Vorfahre, 17 chineſiſche Münze, 18 Abkürzung
für Nummer, 19 Oel (engliſch). 20
Inſelbewoh=
ner 22 Gewäſſer, 23 Gegenteil von weit, 24
Vogel, 30 Spiel, 31 berühmte
Geigenbauer=
familie, 32 Metall, 36 Stadt in Neuitalien,
37 Göttin, 38 Farbe.
Senkrecht: 1 europäiſcher Staat, 2 Form
eines Hilfszeitwortes, 3 Vogel 4 Sportgerät,
5 Hirtengott. 6 dichteriſche Schöpfung, 8
Verhält=
niswort, 9 Stütze, 10 Linie des Hauſes Naſſau, 12
Blume, 14 Baum, 19 Stadt auf Nippon, 21
land=
wirtſchaftliche Tätigkeit, 25 iſt (franzöſiſch) 26
Meerbuſen, 27 Abkürzung für Hektoliter
28 Kriemhildens Mutter, 29 Fiſch. 33 Nebenfluß
des Rheins, 34 Männername, 35 Singſtimme.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 40.
Kreuzworträtſel.
Waagerecht: 2 Glas, 4 Teich. 6 Sun, 7 Hai,
9 Spreewald, 10 Air, 11 Arm 12 Narbe 14 Lie.
— Senkrecht: 1 Mai, 2 General, 3 Schwabe, 4
Tu=
rin, 5 Haare, 6 Spa, 8 Ilm, 13 Rif.
Der Fachmann.
Vor dem großen Ball inſtruiert Herr Raffit
den Klavierſpieler:
„Erſt ſpielen Se alſo was Luſtiges, und dann
zum Eſſen was ganz Trauriges, vielleicht nut
auf de ſchwarzen Taſten!”
Vom fröhlichen Kommiß.
Die Kürze. Gefreiter: „Ich bitte den Herrt
Hauptmann gehorſamſt um drei Tage Urlaub.
Einen Tag nach Amberg, einen Tag nach
Bau=
berg und einen Tag nach Nürnberg.” — Hauple
mann: „Drücken Sie ſich militäriſcher und kürzer
aus!” — Gefreiter: „Ich bitte den Herrn
Haupt=
mann gehorſamſt um drei Tage Urlaub nach
Am=, Bam= und Nürnberg!”
Der Ton. Bei den Bayern gab es einen
Oberſt, der ſein gutes Herz unter einer harten
Kruſte von niederſchmetternder Grobheit
vei=
barg. Einmal wurde ein Leutnant nach dieſer
Eigenſchaft ſeines Vorgeſetzten gefragt: Wos
denn da ſo für ein Ton herrſche. — „Bei unſerm
Oberſt” antwortete er, „herrſcht ein Ton,
au=
dem ſonſt Nachttöpfe gemacht werden.”
Druck, Verlag u. Kliſches: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten, Nachdr. verboteu=
[ ← ][ ][ → ] 110 2 T02 die Löſung der Frage nur
IM A Redter
ie erſten intereſſanten Theaterabende ſind
) gekommen und damit beginnen auch wieder
neue Modeſorgen, denn nirgends wird eine
Fau ſo eingehend beobachtet wie im Theater,
ud es iſt immer peinlich, prüfenden Blicken
ſtndhalten zu müſſen, wenn man nicht das ſichere
Gfühl hat, für die betreffende Gelegenheit
wirk=
lih gut gekleidet zu ſein.
Seit einigen Jahren ſchon iſt man ſich betreffs
der abendlichen Theaterkleidung inſofern nicht
ganz einig, als viele der Anſicht ſind, daß das
Geſellſchaftsleben durch eine durchaus formelle
Aufmachung unterſtrichen werden müſſe, ſo daß
alſo für den Theaterbeſuch das ausgeſprochene
Abendkleid am Platze ſei, während andere
wieder die Meinung vertreten, daß für dieſen
Zweck ein Beſuchskleid
vollkommen hinreichen
müſſe.
Wie ſchon ſo oft, ſcheint
durch ein Kompromiß
ge=
funden werden zu können,
ſo daß wir aller
Voraus=
ſicht nach für
Theaterbe=
ſuche weder das große
Abendmodell noch auch
das unſcheinbare
Beſuchs=
kleid ſehen, ſondern eine
neue Type kennen lernen,
die auch in den
gro=
ßen Modewerkſtätten ſchon
vielfach gezeigt wird und
ihrem Verwendungszwecke
zufolge auch als „
Theater=
kleid” bezeichnet wird.
Dieſe Modelle ſind zwar
etwas länger als die
üb=
lichen Beſuchskleider, ohne
aber auch nur annähernd
die Länge des
Abendklei=
des zu erreichen.
Schnitt und Material,
beſonders aber die
Gar=
nierung verraten" hohe
Kultur und
verſtändnis=
volles künſtleriſches
Wol=
len, ſo daß es
außerordent=
lich anregend iſt, ſich mit
dieſen Schöpfungen zu
be=
faſſen.
Faſt immer wird die
maleriſche, alſo die
bild=
hafte Wirkung betont.
Die Farbe des
Thea=
terkleides iſt dunkel, weil
man nur allzu genau weiß,
daß ein helles
Geſell=
ſchaftskleid im Laufe der
Zeit auch nicht annähernd
ſo oft getragen werden
könnte.
Die Linienführung
iſt von keinerlei modiſchen
Vorſchriften abhängig,
denn man befleißigt ſich
einer erſtaunlichen
Viel=
ſeitigkeit, die beweiſt, daß
aus dem Vollen geſchöpft
wird und man ſich nicht
etwa ängſtlich an ein paar
Modegedanken klammert,
wie dies ſchon ſo oft —
ſehr zum Nachteil der
mo=
diſchen Entwicklung der
Fall war.
Da jede Frau es gerne ſieht, wenn ihr Kleid
durch eine kleine Umhülle ergänzt wird, werden
heuer vielfach Modelle geſchaffen, die ſo wirken,
als ob ſie zweiteilig wären, tatſächlich aber eine
Einheit darſtellen. In dieſem Sinne will unſer
erſtes Bild gewertet ſein, das aus einem
glocki=
gen Rocke und einem gegürteten und daher
kaſak=
ihnlich wirkenden Cape zuſammengeſtellt und
den Kleides als auch in einer gut abgeſtimmten
Schattierung halten, pflegt ſie mitunter aber auch
mit metalliſchen Fäden zu durchziehen, wenn der
abendliche Charakter unterſtrichen werden ſoll.
Die Sportuhr an der Schnur
iſt ein Attribut, das die moderne Frau zu ſchätzen
weiß, weil die Wirkung ganz ausgezeichnet iſt
und weil dieſe Uhr gegenüber den herkömmlichen
Armbanduhren endlich eine nette Abwechſlung zu
bieten vermag.
Die „Mönchskutten=Schnur”
tuchte in der letzten Zeit als beachtenswerte
Mdeneuheit hier und dort auf und wurde
im=
ur wieder beifällig beurteilt, ſo daß es uns
hiht wundern darf, wenn an eine vielfache
Ver=
undung dieſer Schnüre gedacht wird!
Insbe=
ſdere als Erſatz des Gürtels genießen die
Aſtenbeſchwerten Schnüre eine gewiſſe
Popu=
lnität und kommen für Beſuchs= und für „
Ge=
lenheitskleider” ſowie für abendliche Modelle
inBetracht.
Hin und wieder bemüht man ſich, dieſe
Wir=
lug zu einem Garnituren=Effekt auszubauen,
iſem man beiſpielsweiſe einen eigenartigen,
witen oder geſchlitzten Aermel mit einer Schnur
Dr Quaſte abſchließt.
Man kann die „Büßer=Schnur”, die wir im
Bide zeigen, ſowohl in der Farbe des betreffen=
Die Garnitur
des neues Beſuchskleides
Bei kleinen Geſellſchaftskleidern iſt die
Gar=
nitur (als markanteſtes Motiv des betreffenden
Modells) von größter Bedeutung, ſo daß man
hier mit größter Sorgfalt zu Werke geht.
Als neueſte Anregung gelten mit Fell
ge=
zierte Garnituren, die ſchon ihrer
Neuartig=
keit wegen eingehendes Studium notwendig
er=
ſcheinen laſſen.
Einen in der Mitte eingelegten
Rundkra=
gen mit Fellkante und Fellknöpfen zeigen wir
im erſten Bilde, ein pelzgerandetes, dreieckiges
Bäffchen als letzte Figur und als Mittelbild:
einen runden Kragen, deſſen Mitte ein kleiner
Hermelinſtreifen einnimmt, der (maſchenartig
verwendet) durch ſeine jugendliche Anmut beſticht.
Die Sportuhr wird — wie dies unſer Bild
zeigt — von einer farbigen Schnur gehalten die
— mit Quaſten beſchwert — in der Außentaſche
des winterlichen Sportkoſtüms getragen werden
ſoll.
Selbſtverſtändlich muß die lebhafte Farbe der
Schnur mit der Schattierung der Bluſe oder der
Wollſache, die unter der Jacke getragen wird,
in Einklang gebracht werden. (Skizze.)
zum Halſe mit einer kleinen Fellgarnitur
abge=
ſchloſſen wird. Sowohl Rock als auch „Tunik=
Cape” ſind aus ſchmalen Keilen zuſammengeſetzt,
die dem Kleide jene entzückende Note geben, die
edle Schneiderarbeit vorausſetzt.
**
Geſtufte Kleider aller Art ſcheinen ſich
ihrer Lebhaftigkeit wegen größter Beliebtheit
zu erfreuen; insbeſondere die Rackpartien bieten
in dieſer Hinſicht manche Neuheit. Unſer zweites
Bild zeigt den mit einer Doppelrüſche
abſchlie=
ßenden Rock und einen Oberteil mit gezogener
Paſſe, an die ebenfalls eine Rüſche anſchließt,
die mit dem kelchförmig erweiterten Aermel
neuerdings eine geſtufte Wirkung entſtehen läßt.
Der Prinzeß=Schnitt dieſes Modells wird
ſchlan=
ken Erſcheinungen gewiß zuſagen.
Daß heuer alle die Geſtalt markant
kontu=
rierenden Formen ſehr geſucht ſind, beweiſt
auch unſere nächſte, alſo die vorletzte Skizze, die
ein zur Mitte hin eingezogenes Kleid darſtellt
und einen vorne anſteigenden neuartigen Tunik=
Schnitt vorſieht.
Für dieſen Zweck kommt, da von jeder
Gar=
nierung abgeſehen wird — nur ſehr ſchönes
Ma=
terial in ausdrucksvoller Farbe in Frage, wobei
die Wahl nicht den geringſten Schwierigkeiten
begegnet, da uns die Mode die herrlichſten
Ge=
webe für die neue Jahreszeit vorbereitet hat.
Wie man weiß, iſt der breite Gürtel,
der hin und wieder dem „Prinzeß=Mieder” der
Biedermeierzeit verblüffend ähnlich ſieht, heuer
moderner denn je, ſo daß es uns nicht wundern
darf, wenn er in zahlloſen Typen in den
Vorder=
grund tritt.
Die intereſſanteſten ſind die mit Perlen und
Phantaſieſteinen beſtickten Gürtel, die in ihrer
Wirkung unvergleichlich ſind!
Natürlich müſſen ſie mit einem Kleide in
Verbindung gebracht werden, deſſen maleriſche
und doch unaufdringliche Form eine ſo markante
Garnierung geſtattet, ohne überladen zu wirken.
In dieſem Zuſammenhange werden wir
ver=
ſtehen lernen, daß die neuen Modegürtel in der
Hauptſache für die geſchmackvollen kimonoartig
geſchnittenen Abendkleider herangezogen werden,
deren weite Pluderärmel dem Modebilde ſchönſte
Eigenart geben.
*
Unſer letztes Bild ſtellt ein Modell dieſer Art
mit dem neuen beſtickten „Mieder=Gürtel” dar,
womit wir eine der ſchönſten und
geſchmackvoll=
ſten Varianten des „Theaterkleides” ins Treffen
führen.
Die eingebaute Vitrine
Jede Hausfrau iſt beſtrebt, die
Innenein=
richtung ihres Heims ſo gut es geht zu
berei=
chern und verſucht, ihren Schönheitsſinn und
ihre Begabung auch in dieſer Hinſicht zur
Gel=
tung zu bringen.
Eine der wichtigſten und nicht immer richtig
gelöſten Fragen iſt die Anbringung der „
Licht=
quelle” im Sitzzimmer.
Die in der Raum=Mitte vorgeſehene
Decken=
beleuchtung ſpendet im allgemeinen zu wenig
Licht für die in der Zimmerecke Sitzenden,
wäh=
rend die Ecken=Stehlampe als „ſchon zu oft
da=
geweſen” vielfach abgelehnt wird.
Aus dieſem Grunde verſucht man es oft mit
einer „indirekten” Beleuchtung, indem man
bei=
ſpielsweiſe eine mit ſchönen Kunſtgegenſtänden
verſehene Vitrine in die Wand einbaut, die
ſtrahlend erleuchtet — ſicherlich genügend Licht
über den Ecken=Sitzplatz wirft.
Falls die Vitrine nicht nur als Niſche
ange=
legt, ſondern — die Mauer durchbrechend — bis
ins nächſte Zimmer geführt wird, bietet ſie den
Vorteil, gleichzeitig zwei Räumen Licht zu
ſpen=
den, was in Anbetracht des reizenden „
Durch=
blicks” ſehr nett ausſieht. (Bild.)
Nummer 275
Balfsassillausadee Taaglbllagggsſcfriegie.
Sonntag, 6. Oftober
EEngland und die Stabiliſierungsfrage.
wert oder das Gegenteil hiervon ſein. Kein Wunder denn, daß
ſich der Engländer bei den augenblicklichen wirtſchaftlichen Zu=
Unveränderke Zurückhaltung.
ſtänden wohlfühlt. Solange England in ſeiner jetzigen Ein=
Infolge des Druckes der Weltwirtſchaftskriſe nimmt das
Ver=
langen nach einer internationalen Wiederherſtellung der
Wäh=
rung in den meiſten Ländern zu. Selbſt in Amerika breitet ſich
der Gedanke weiter aus, und man kann bereits erkennen, wie ſich
die Auffaſſung durchſetzt, daß nur eine allgemeine und
internationale Währungsfeſtigung der
trag=
bare Grundſtein für den Aufbau und die
Beſei=
tigung aller Handels= und
Wirtſchaftsſchwie=
rigkeiten ſein kann. In der Weltpreſſe häufen ſich darum
die Stabiliſierungsgeſpräche. Die Entſcheidung aber liegt
zwei=
fellos bei England, und dieſes verhält ſich reſerviert.
Die breite Allgemeinheit Englands iſt reſtlos davon
über=
zeugt, daß das „Papier”=Pfund ihm bisher mehr Vorteile
ge=
bracht hat, als bei der augenblichlichen Lage der Weltwirtſchaft
jemals hätte mit einem „Gold”=Pfund erreicht werden können.
Die Weltmarktpreiſe bewegten ſich 1931 in abſteigender Richtung.
Das Experiment, den Goldſtandard zu verlaſſen, um dadurch den
Außenwert des Pfundes zu ſenken, war infolgedeſſen nicht
ſon=
derlich gewagt. Großbritannien verfügt außerdem über
aus=
giebige eigene Rohſtoffquellen. So ſchuf denn die Londoner
Re=
gierung keine beſonderen Geſetze und Verordnungen, ſondern
be=
freite einzig und allein die Bank von England von der
Ver=
pflichtung, Gold zu einem feſten Währungspreis zu verkaufen.
Durch dieſe draſtiſche Regierungspolitik, den Wechſelkurs des
engliſchen Pfundes einfach ſich ſelbſt zu überlaſſen, iſt das britiſche
Reich in der Tat vielen Schwierigkeiten entgangen, mit denen
die Wirtſchaft anderer Länder zu ringen hat. Daß die
Ver=
hütung dieſer Schwierigkeiten nur eine
zeit=
liche ſein kann, hat ſich im engliſchen Volke noch nicht zur All=
gemeinauffaſſung durchgerungen. Genau ſo wenig, wie man
bis=
her zugegeben hat, daß Großbritannien durch Aufgabe des Gold=
„tandardes in erheblichem Maße die Verwirrung des ge=
)amten Wirtſchaftslebens der Welt vergrößerte.
Man macht es ſich recht leicht damit, feſtzuſtellen, was bisher
er=
reicht wurde: Erhöhung der Staatseinnahmen und Schutz des
inländiſchen Marktes zugunſten der einheimiſchen Induſtrie.
Die Geduld des Briten iſt bekannt. Er fühlt ſich vor allem
auf dem Gebiet der Wirtſchaft frei und unabhängig von allen
Formeln und Bindungen, mögen ſie noch ſo gut und empfehlens=
Berliner und Rhein-Main=Börſe.
Die Kursbeſſerungen am Berliner Aktien= und
Renten=
markt machten geſtern weitere Fortſchritte, doch blieb das
Ge=
ſchäft zum Wochenende gering. Die freundliche Grundſtimmung
gab der Börſe auch im Verlaufe das Gepräge, da den
vorliegen=
den kleinen Kauforders kaum Abgabeneigung gegenüberſtand. Die
binnenwirtſchaftlichen Momente ſetzten ſich wieder mehr durch,
und die Nachrichten über die gute Beſchäftigungslage der
einzel=
nen Induſtriezweige finden jetzt auch kursmäßig ihren
Nieder=
ſchlag. Die Kursſteigerungen machten im allgemeinen nur
Bruchteile von Prozenten aus, lediglich einzelne Werte waren
infolge der engen Märkte ſtärker befeſtigt. Der Verlauf war
weiter freundlich. Farben ſtiegen auf 149½ (148½). Siemens
eröffneten mit 169½ nach 167½.
Mangels Anregungen lag die Rhein=Mainiſche Börſe
zum Wochenſchluß außerordentlich ruhig, und Kursveränderungen
von Belang waren nicht zu verzeichnen. Die freundliche
Stim=
mung der letzten Tage hielt an, zumal die binnenwirtſchaftlichen
Momente jetzt wieder mehr Beachtung fanden. Die Feſtſetzung
der erſten Kurſe geſtaltete ſich infolge des Fehlens von
Kund=
ſchaftsaufträgen nur ſchleppend. So eröffneten am Aktienmarkt
zunächſt JG. Farben mit 149 (148½). Etwas Geſchäft entwickelte
ſich wieder in Montanwerten. Eine Sonderbewegung hatten
Laurahütte mit etwa 21½ (19½). Von Schiffahrtswerten ſtiegen
Hapag bei kleinem Umſatz auf 16½ (15½) Auf den übrigen
Marktgebieten war die Haltung ebenfalls freundlich, doch lagen
Erſtnotierungen noch nicht vor. In Auswirkung des
Kuponter=
mins zeigte ſich am Rentenmarkt weiteres Kaufintereſſe. Auch
im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr ſtill. Soweit
Kursverände=
rungen vorlagen, wurden ſie durch Zufallsaufträge beſtimmt.
Zunehmende Liquiditäk bei den ſtädkiſchen Kredit=
Leneſeiſchien.
Wie bei den anderen Kreditinſtituten, hat auch die
Ver=
flüſſigung bei den ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften im erſten
Halbjahr 1935 erheblich zugenommen. Die vorliegenden
Geſchäftsergebniſſe für den 30. Juni ds. Js. laſſen erkennen, daß
die Einlagen im verfloſſenen Halbjahr auf 1409 Mill RM.
angewachſen ſind und damit eine Zunahme von 66 Mill. RM.
er=
fahren haben. Ein weiteres Zeichen der Verflüſſigung iſt die
Abnahme der Bank= und Giroverbindlichkeiten um 22 auf 137
Mill. RM.
Aus den Geſchäftsergebniſſen geht ferner hervor, daß bei den
Kreditgenoſſenſchaften einſchließlich der weiterbegebenen Wechſel
insgeſamt 1,3 Milliarden RM. angelegt worden ſind. Der
Be=
ſtand an eigenen Wertpapieren beträgt 99 Mill. RM., er hat ſeit
Ende 1934 um rund 23 Mill. RM. zugenommen. Die
Hypotheken=
kredite haben ſich auf 144 Mill. RM. erhöht. Die liquiden
Mit=
tel, zu denen die Bankguthaben eingerechnet werden, betragen
insgeſamt 256 Mill. RM. bei einer Geſamtbilanzziffer von 1858
Mill. RM.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kennziffern der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Groß=
handelspreiſe ſtellt ſich für den 2. Oktober auf 102,5; ſie hat ſich
gegenüber der Vorwoche (102,4) leicht erhöht. Die Kennziffern
der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 104,0 (plus 0,3 v. H.),
in=
duſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 92,2 (plus 0,3 v. H.) und
induſtrielle Fertigwaren 119,2 (unverändert) Für den
Monats=
durchſchnitt September lautet die Kennziffer 102,3 (minus 0.1
v. H.). Für die Hauptgruppen ergeben ſich folgende Kennziffern;
Agrarſtoffe 103,7 (minus 0.,6 v. H.), Kolonialwaren 84,1 (minus
0,5 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,8 (plus 0,5
v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 1192 (minus 0,1 v. H.).
Ueber 350 000 neue Lebensverſicherungen im Auguſt. Der
Verband deutſcher Lebensverſicherungsgeſellſchaften teilt mit: Die
dem Verband deutſcher Lebensverſicherungsgeſellſchaften
angehö=
renden privaten Lebensverſicherungsgeſellſchaften hatten im
Auguſt 1935 einen Zugang von 352 664 in Deutſchland neu
abge=
ſchloſſenen Verſicherungen über eine Geſamtſumme von 197 576 540
RM. zu verzeichnen. Hiervon entfallen auf die
Großlebensver=
ſicherung 24 413 Verſicherungen mit 87 025 811 RM.
Verſiche=
rungsſumme auf die Kleinlebens= und Sterbegeldverſicherung
145 124 Verſicherungen mit 61 769 686 RM. Verſicherungsſumme,
der Reſt auf Gruppenverſicherungen.
Bodenbenutzungserhebung 1935. Zur
Bodenbenutzungserhe=
bung 1935 wird zu Anfang Oktober eine Nacherhebung
durch=
geführt, bei der folgendes ermittelt werden ſoll: a) die
land=
wirtſchaftlichen Zwiſchenfrüchte, b) der Anbau der Futterpflanzen
zur Samengewinnung, e) die im Laufe des Jahres 1935
angebau=
ten Flächen von Gartengewächſen in Freilandkultur — Die
Er=
gebniſſe dieſer Erhebungen ſind zur Beurteilung der Lage der
Futter=, Saatgut= und Nahrungsmittelverſorgung unbedingt
not=
wendig. Die Erhebungen müſſen daher ſo zuverläſſig wie nur
möglich durchgeführt werden. Die Angaben der Betriebsinhaber,
die lediglich zu volkswirtſchaftlichen ſtatiſtiſchen Zwecken verwandt
werden ſollen, unterliegen dem Amtsgeheimnis
Thüringiſche Spinnfaſer AG., Weimar. Die im Rahmen des
nationalen Faſerſtoffprogramms vor einigen „Monaten
gegrün=
dete Geſellſchaft hat die Voxarbeiten zur Errichtung ihrer
Zell=
wollefabrik in Schwarza (Kreis Rudolſtadt) mit Unterſtützung
der Zellwolle=Arbeitsgemeinſchaft in Berlin ſoweit gefördert,
daß in dieſen Tagen mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen
werden kann. Es iſt geplant, das Werk etwa im April nächſten
Jahres in Betrieb zu nehmen.
ſtellung verharrt und ſich nicht binden will, ſind die
Aus=
ſichten für eine internationale Währungsfeſtigung
praktiſch gleich null, und jede Hoffnung hierauf erſcheint
vor=
eilig. Jedenfalls iſt die Forderung der engliſchen Handelswelt
unverſtändlich, wenn ſie als Vorausſetzung zur Mitwirkung an
einer internationalen Währungsregelung zunächſt die
Abwer=
tung des franzöſiſchen Franken und des Gulden verlangt. Welche
Vorteile hierdurch England haben ſoll, bleibt einſtweilen unklar.
Eine internationale Währungsſtabiliſierung, die ſich auf Grund
freier Vereinbarungen geſetzlich zu verankern hat, ſetzt eine
ge=
wiſſe Feſtigung in den wirtſchaftlichen Zuſtänden aller beteiligten
Staaten voraus. Wird nun bei einer Verhandlung über
inter=
nationale Währungsſtabiliſierung tatſächlich die Forderung nach
Abwertung in gewiſſen Ländern durchgedrückt, dann werden die
heute beſtehenden wirtſchaftlichen
Verhältnis=
ziffern erneut umgeſtoßen. Die Folgen wird man ohne
weiteres leicht verſtehen, wenn man beiſpielsweiſe überdenkt, was
die Abwertung des holländiſchen Guldens für einige wichtige
Weltmarktartikel wie Kaffee, Tee, Zucker, Gummi uſw. bedeuten muß.
Es iſt auch nicht damit getan, daß man die Auswirkungen
des Ottawa=Abkommens nach allen Richtungen hin unterſucht und
ſich an der Verbeſſerung der ſtatiſtiſchen Ziffern erfreut. Es iſt
wirklich ſchwer, über das Ottawa=Abkommen, das
fünf Jahre in Kraft bleiben ſoll. bereits nach zwei Jahren ſeines
Inkrafttretens ein endgültiges Urteil zu fällen. Die bisher
er=
zielten Ergebniſſe müſſen als enttäuſchend bezeichnet werden. Die
Haupturſache iſt darin zu erblicken, daß ſich die
wirtſchaft=
liche Selbſtändigkeit der Kolonien bereits zu weit
entwickelt hat. Die während des Weltkrieges in den Dominions
entſtandene beachtliche Induſtrie möchte keine Kolonie jetzt
zu=
gunſten des Mutterlandes aufgeben. Tatſächlich haben die
eng=
liſchen Kolonialländer bisher ihre bei Abſchluß des Abkommens
gegebenen Verſprechen überhaupt noch nicht erfüllt. Vor allem
Kanada und Auſtralien denken nicht daran, den Wünſchen des
Mutterlandes auch nur einigermaßen Rechnung zu tragen. Wenn
England trotzdem ſeine Ausfuhr nach den Kolonien nicht
un=
weſentlich erhöhen konnte, dann iſt dies weniger dem Ottawa=
Abkommen zu verdanken, ſondern zunächſt der Steigerung der
Kaufkraft in den Kolonien zuzuſchreiben.
Wirtſchaftsbelebung und Gükerverkehr über See.
Die deutſche Wirtſchaftsbelebung hat ſich bei den drei
Haupt=
verkehrsmitteln (Eiſenbahn, Binnen= und Seeſchiffahrt) — im
ganzen geſehen — ziemlich gleichmäßig bemerkbar gemacht. Die
Zunahme des Güterverkehrs beträgt 1934 gegenüber 1933
zu=
ſammen 18,7 Prozent und gegenüber 1932 über 30 Prozent. Beim
Seeverkehr allein bleibt ſie nur etwas darunter (16,8 bzw. 27,6
Prozent). Abweichend hiervon verlief die Entwicklung auf
eini=
gen Teilgebieten bei der Seeſchiffahrt etwas anders als bei den
beiden anderen Verkehrsträgern. Noch ſtärker ſind die
Unter=
ſchiede im Ausmaß der Belebung innerhalb des Seeverkehrs ſelbſt.
Während beiſpielsweiſe die Geſamtheit der Oſtſeehäfen und einige
Nordſeehäfen 1934 den Verkehrsumfang des Jahres 1929, des
Jahres mit der größten Umſchlagmenge in der Nachkriegszeit,
be=
reits beträchtlich überſchritten haben bleiben andere
Verkehrs=
bezirke noch ſtark dahinter zurück. Bemerkenswert iſt auch die
über der Steigerung des Auslandsverkehrs liegende Zunahme des
— an ſich wenig umfangreichen — Seeverkehrs. Genaueren
Ein=
blick in dieſe Verhältniſſe bietet die ſoeben erſchienene
Veröffent=
lichung der Statiſtik des Deutſchen Reiches, Band 476: „Die
See=
ſchiffahrt 1934‟, Heft 1: „Der Güterverkehr über See in den
deut=
ſchen Häfen”.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Im Inlandsgeſchäft der deutſchen Drahtſeilinduſtrie hielt
ſich der Umſatz der Monate Auguſt und September im Rahmen
der Umſätze der Vormonate. Im Ausfuhrgeſchäft hielt die
Stei=
gerung auch weiterhin an.
Die Internationale Kreditverſicherungsvereinigung, die ihren
Sitz in London hat und deren Hauptaufgabe in der Erleichterung
der internationalen Zuſammenarbeit der
Kreditverſicherungs=
geſellſchaften beſteht, hielt in Wien ihre 4. Hauptverſammlung
ab. Den Vorſitz führte der Direktor der Hermes=
Kreditverſiche=
rungsbank AG. Berlin, K. Boeſenecker.
Deutſchlands Seefiſchverbrauch.
Die Fangfahrzeuge der Hochſeefiſchereiflotte, die für we
Reiſen ausgerüſtet ſind, haben bei wachſender Vervollkommn
der Technik der Friſchhaltung und Zubereitung immer größ
Fiſchmengen auf fernen friſchreichen Gegenden gelandet.
dieſe Weiſe konnte der Seefiſchverbrauch in Deutſchland, der
dem folgenden Schaubild je Kopf der Bevölkerung für eine Rei.
von Jahren und im Vergleich zur Vorkriegszeit auf Grund /
Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamtes wiedergegeben
erheblich geſteigert werden. Gegenüber der Vorkrie
zeit hat ſich die Menge der in Deutſchland gelandeten
weit mehr als verdoppelt. Der Wert der deutſchen F
ſtellte ſich im Jahre 1934 auf 71,6 Millionen RM. gegen 60,2A
RM. im Jahre 1933. Von den Anlandungen hatten die
Nordſeegebietes einen Wert von 442 Mill. RM. die
Oſtſeegebietes einen ſolchen von 5.4 Mill. RM. und die
Haffe einen Wert von 3,2 Mill. RM.
U
Die eigene Produktion und der Einfuhrüberſchuß ergd
nach Abzug der von den Fiſchmehlfabriken aufgenommenen 7
mengen für das Jahr 1934 einen Seefiſchverbrauch von 8,8 Hil
gramm je Kopf der Bevölkerung. Von dieſem Verbrauch
fielen 2,2 Kilogramm (1933: 2,3 Kilogramm) auf Sal
heringe. Wie das Schaubild weiterhin zeigt, konnte di
Verbrauch in wachſendem Umfang aus der eigenen deutſt
Fiſcherei gedeckt werden (im Jahre 1934: 66,4 Prozent gegen
Prozent im Jahre 1933 und nur 38,8 Prozent im Jahre 199
Der Anteil der fremden Fiſcherei an der Inlandsverſorgung
alſo weiter zurückgedrängt worden, wodurch erhebliche Den
erſparniſſe erzielt werden konnten.
Die Konſerven=Induſtrie im Sepkember.
Wie die Fachgruppe Obſt= und Gemüſeverwertungsindun
mitteilt, ſind die Gemüſekonſervenfabriken jetzt mit der M
arbeitung von Herbſtgemüſe beſchäftigt. Der reguläre Herbſty
ſand iſt nunmehr aufgenommen. Der Abſatz in Obſtkonſerver
befriedigend. Im Berichtsmonat konnten Zwetſchen und Pfiri
geerntet werden. In Pfirſichen dürfte kaum etwas einge
werden. In Zwetſchen iſt die Nachfrage ſowohl von ſeiten
Friſchmarktes als auch von den Marmeladefabriken (Verbl
gungsaktion), ſtark. Die Marmeladefabriken ſind, überwieg
mit der Hereinnahme von Aepfeln und Pflaumen fertig. —
Herbſtweißkohlernte hat begonnen.
Einſchnitt beſchäftigt.
Alle Fabriken ſind mit
Darmſtädter Mochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 5. Okto)
Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bezw: Stück. 0
müſe: Kohlrabi 4—5. Karotten (Bündel) 5. Gelbe Rüben 6.
Rote Rüben 8—10. Spinat 8—10. Römiſchkohl 8—10. Rotky
8—10. Weißkraut 6—8, Wirſing 8—10, Stangenbohnen 25—
Buſchbohnen 20—25, Erbſen 35. Zwiebeln 8—10, Knoblauch
bis 80, Tomaten 12—15. Kaſtanien 30—35. Feldſalat, Lattich
Endivienſalat 6—8 Kopfſalat 6—12, Salatgurken 5—25. Blund
kohl 10—60 Rettich 5.——10. Meerrettich 80. Frühkart/
feln 4—4½. Obſt: Pfirſiche 25—35. Tafeläpfel 20—35, AN
ſchaftsäpfel 10—15. Falläpfel 4—8, Tafelbirnen 20—25. Ad
ſchaftsbirnen 10—15, Zwetſchen 22—25 Quitten 15—18, Traud
20—30. Nüſſe 30—35, Bananen 45. Eßwaren: Süßrahmbu4
152—157, Landbutter 140, Weichkäſe 20—25. Handkäſe 4—12, fr
Eier 11—14. Wild und Geflügel: Gänſe 100—120, Sd
nen 100—120, Hühner 80, Rehe 60—130. Tauben 50—60, H
50—120, Ziegenfleiſch 60.
jaub antreitell
in
ſtoeit zuit beiſt
ſaut wird ichreiel
chetien wid.
zie Sie M
Müutt und in ſeit
Janrauf aufmeriſe
tineine ausdrückli
kaſſen zu betrat
kren begreifen”
brufl und geht.
tund Bicher und
Züllingelt ſie den
inet zun Kenft
Heien an die 21
bteit ſie endlich
Piier vom nächſten
LRoſer verſtaut.
Mein besone
Berliner Kursbericht
vom 5. Oktober 1935
Deviſenmarkt
vom 5. Oktober 1935
88.—
88.—
16 125
18.—
38.—
Verl. Handels. Geſ, 411.50
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bau
Hapag
Nordd. Lloht
N. C. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg 107.—
Vergmann Eleltr.
Verl. Maſch.Bau
Conti=Gummt 151.—
Deutſche Cont. Gas 127.50
Deutſche Erdöl 1o6.375
Mieft e
F. 6. Farben!
Geſ.feleltr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phi.. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Korsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Nöhr
Maſch.=Bau=Untn.
Ne
149.625
12125
111.75
91.50
91.50
89.125
115.75
85.125
70.625
Orenſtein & Koppel
Rütgersverie
Salzdetſurth Ka
Beſtdte, Kaufhol
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alka!1
Agsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe.Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werle 11
81.625
114.
188.50
25.50
80.—
125.
94.25
10.125
115.50
48.25
124.—
118.—
135.50
Aegypten”
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canadg.
Dänemar=
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenlan
volland
3sland
D
1 zahpt.g.
Pap. Peiol
100 Belga.
1 Mireis.
100 Leva
1eangd. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 S.Sto.
tog eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
GeldBriei,
a.48
0.S8941.
41,98
d:148
3.047
2.4321
54.30 5
45.81
12.18
e5.93
5.36
16.37
2.353
168.03/ 1
54.68
12.49
0.688
42.8
0.19
3.053
2.448
54.40
35.91
12.19
68.07
5.31
165.41
2.357
85.33
5t.76
Italien
Japan
Zugollawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſſowal. 1
Türkei
Ungarn
nruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
1 Veu
100 Dinar I.
100 Lats
100 Kronen
1o0 Schilling!”
100 Eseudos
100 Kronen e
100 Franes
100 Peſetas 3
100 Tſch.=Kr.)
1 türk. *
100 Peng!
1 Goldp”
t Dollar.
Junger
Wulicher Borei!
M berlaufen.
UHepalski.
Echacherſtr. 97.
Linter Oſtbahnh.
und
ARurcd.
bring,
Kauisce
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. sitiale der Oresdner Bad
Frankfurter Kursbericht vom 5. Oktober 1935.
Steuergutſcheine
Gr II p. 1934
1935
1930
1937
„ 1938
Gruppe!.
5% Dtſch. Reichsanl.
20Jutern.,5.
41.BBaden, v.27
2aBayern v.27
oHeſſen, d. 28
4½22
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4½% Preuß. v. 28
41.% Sachſen v. 27
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2. Dt. Neichsbahn=
Schätze ...."."
% Dt. Reichspoſt=
Schäßze
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Dtſch. Anl. Ausl.
4P, Ablöſung.
Leutſche Schutzge
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2Bad.=Bud.
%Berlin, v. 24
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12 %0 Dresden v. 26
2%0Frauffurt 20
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Manuhe m27
2München v.29
½ %Wiesladen 2
4½%Heſſ. Landssl
% Golbobl.
5½% Heſſ. Landes.
(yp.=Bk. Liguid
1030,
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107.55
107.25
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102
96.75
95
95.25
95.75
105½)
95
93.5
10005
110.4
10.2
28.5
94.35
87
87.25
91.5
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90*
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Nomm=Obl.
4½ %0 Prſ. Landes.
Pfſb.=Anſt. G. Pf.
4½% 7 Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bl. Girozentr. f
Heſ. Glbobl. R.11
41,%o desol. N. 12
4½% Kaſſ
Landes=
freditk. Goldpfb.
4½% Naſſ Landes.
ban: Goldpfb.
5½%0 „ Lig=-Obl.
2t. Nomm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl=
4Ausl. Ser.
93
96:.
93.5
10C.25
tAusl Ser.11
Di. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
4 ½ %Berl. Gyp. B
5½ Lig=Pfbr.
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% Lig=Pfbr.
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93
96.25
9e
100.5
115:
131.5
19
161.25
96.25
100.9
93
96.25
1Gu.
96.5
101
9½.25
100,5
96.
1007,
98
100 25
971,
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236.5
147.5
86
121
31
108.75
131.
103
285
28
160
6o.5
122.5
149.75
104.75
121.5
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123,3
*8
ſemntag, 6. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 275 — Seite 19
Tabdiubsu
Roman von Henrik Heller.
Und dann paſſiert etwas — ein Nichts, eine lächerliche,
klein=
häge Sache — aber ſie genügt, um ihre Nerven zum
Zer=
en zu bringen.
Sie müſſen ſo gut ſein, heut nachmittag meinen Dienſt zu
Arnehmen, Kreuzberg”, ſagt die Dubb, die rot und ſtrahlend
hy.n Garten gelaufen kommt, wo Eva auf einer Bank ſitzt und
inder beaufſichtigt.
Die Dubb wartet ein paar Augenblicke auf eine Antwort,
d als keine kommt, platzt ſie triumphierend los: „Mein
Bul tigam kommt nämlich, und wir fahren auf den Kahlen=
...” und dann rennt ſie ſchnell ins Haus zurück.
„Irgend etwas in Eva gibt plötzlich nach — ſo, als ob eine
Eie zerſpränge, iſt das — ihr Körper wird auf einmal ganz
ſtal f, und ſie weiß, ſie iſt jetzt am Ende ihrer Kräfte. O nein
ſie wird nicht für die Dub, die mit ihrem Liebſten ausfliegt,
Harft
ber 191
Lifſt tun, dieſen Nachmittag — ſie wird überhaupt keinen
Pifſt tun — ſie hat es ja ſo ſatt, von allen Leuten ausgenutzt
werden — immer das dumme Luder zu ſein — ſatt hat
ſitas!
Ohne Zögern begibt ſie ſich zum Chef — ſie kann abſolut
ſwi bis zum Sonntag warten — heute, gleich jetzt, will ſie ihren
Meutb antreten.
„Ausgeſchloſſen!” pfeift Günzel ſie an, „vor Sonntag kann
M Shnen beim beſten Willen keine Erlaubnis dazu geben.”
„Dann gehe ich ohne Erlaubnis”, ſagt Eva verzweifelt und
ſtr- mit verſagenden Nerven, daß ſie in der nächſten Minute
ſitt wird ſchreien müſſen — daß irgend etwas aus ihr hinaus=
Mtelren wird.
Wie Sie meinen” der Chef wird plötzlich ſehr fremd und
Al. und in ſeiner Stimme iſt Erſtaunen, „aber ich mache Sie
GBauuf aufmerkſam, wenn Sie tatſächlich Ihren Urlaub ohne
mnie ausdrückliche Erlaubnis antreten, haben Sie ſich als
ent=
ben zu betrachten.”
„Ich weiß”, ſagt Eva, „aber verſtehen Sie doch — Sie
müſ=
begreifen” — die Stimme verſagt ihr. „Adieu”, ſagt ſie
hick und geht. Droben in ihrem Zimmer wirft ſie Kleider
Bücher und Wäſche durcheinander in den Koffer — dann
infrelt ſie den Portier herauf, der beſtürzt die aufgezogenen
Eilbladen und das ganze, eilige Abreiſedurcheinander im
Zim=
oi zur Kenntnis nimmt, gibt ihm ein paar raſch gekritzelten
len an die Oberin, in denen ſie ſich verabſchiedet, und dann
ba, ſie endlich in das Auto, das der ſchwitzende, ratloſe
Por=
r Som nächſten Standplatz geholt hat und in das er nun ihren
iffer verſtaut.
„Hotel ,Blauer Stern””, ſagt Eva aufs Geratewohl. Der
Chauffeur denkt nach. „Bitt ſchön, wo is dös?” wünſcht er
dann zu wiſſen.
Sie weiß es nicht, ſie weiß nur, daß eine rumäniſche
Hilfs=
pflegerin, die eine Zeitlang im Antoniushaus Dienſt tat, den
„Blauen Stern” als ſehr billig pries.
„Der „Blaue Stern”” ſagt der Portier mit Beſtimmtheit,
iſt in der Schwendergaſſen, gleich um die Ecken, bei der Sankt=
Vinzenz=Apotheke”, und dann ſteht er mit tiefgezogener Mütze
ſtockſteif, als Ewa abfährt — es iſt der einzige Salut, den das
Antoniushaus der Scheidenden erweiſt.
Aber Eva hat keine Zeit, über ihren unrühmlichen Abgang
nachzudenken; ſie überſchlägt im Geiſte ihre Barſchaft, und
wäh=
rend ſie hinter einem hinkenden, alten Kellner, der ausſieht, als
wäre er mit Spinnweben überzogen, über den ſchäbigen
Lauf=
teppich des endloſen Hotelkorridors geht berechnet ſie im ſtillen,
daß Wohnung und Eſſen hier unmöglich teuer ſein können.
Im ganzen Haus riecht es nach heißem Fett und Zwiebeln,
der Anſtrich der Türen iſt ſtark abgeblättert, und der große,
gold=
gerahmte Spiegel gegenüber der Treppe, aus dem Eva ſich ſelbſt
entgegenkommen ſieht, wie hinter grauen Zukunftsſchleiern, hat
entſchieden einmal beſſere Tage geſehen. Nach der nüchternen,
weißemaillierten Sauberkeit des Antoniushauſes wirkt das alles
hier unglaublich klebrig und armſelig. Aber das kleine Zimmer,
deſſen Tür der ſpinnwebüberzogene Keller jetzt öffnet, koſtet nur
zwei Schilling fünfzig, und alſo beſchließt Eva zu bleiben.
Der Kellner geht, ihr Gepäck zu holen. Eva tritt einen
Augenblick ans Fenſter.
Drunten breitet ſich das Viereck eines großen, offenen Hofes,
aus dem die Hitze förmlich empordampft, und jenſeits der
Hof=
mauer ſieht man ein Stückchen Straße.
„Herein!”
In der Tür ſteht das Zimmermädchen, einen Packen
Leinen=
zeug über dem Arm. Sie muſtert Eva aus den Augenwinkeln
mit einem Blick, in dem ſowohl Neugier als Gleichgültigkeit iſt,
und beginnt, das mitgebrachte Leinenzeug auf einen Stuhl,
legend, flink und geſchickt die Polſter zu überziehen.
— Ob es der Dame nicht lieber ſei, wenn ſie das Rouleau
herunterlaſſe — wie?
Ohne eine Antwort abzuwarten, tritt ſie ans Fenſter und
läßt das abgenützte Rouleau tief herab, ſo daß die glühende
Helle nur unter dem Saum der grauen Leinenblende, gleichſam
geduckt, ins Zimmer kommt.
„Neunundzwanzig Grad hat’s heut”, ſagt ſie, mit vorge=
ſchobenen Lippen ein Puſten markierend, nund da heroben in die
Viertenſtockzimmer iſt’s rein nicht zum Aushalten.”
Nicht zum Aushalten — was iſt das für eine alberne
Rede=
wendung, denkt Eva, und plötzlich ſpringt eine wütende
Bitter=
keit in ihr auf — in ihren Ohren ſauſt es. Eine Frechheit von
der Perſon da, zu ſagen, es ſei nicht zum Aushalten —
wahr=
ſcheinlich will ſie damit andeuten, daß ſie beſonders zart iſt —
daß eine Frau eigentlich Anſpruch auf Schonung hat —
viel=
leicht ſie — aber ich nicht — ich muß es doch aber aushalten —
die Hitze und dieſes gräßliche Zimmer hier und daß Paul nun
von mir weggeht, mich ganz einfach verabſchiedet — daß alles
zu Ende iſt.
Von unten her kommt das Gepolter von Sandkarren, die
zu einem ſchräg gegenüberliegenden Bauplatz fahren.
Das Stubenmädchen iſt gegangen, und Eva, die ſich
un=
bewußt davor fürchtet, unbeſchäftigt herumzuſitzen, ſchließt ſchnell
ihren Koffer auf. Dabei kommt ihr ein Gedanke, der ſie auf
eine ſonderbare und heimtückiſche Art froh macht. Sie wird alle
Geſchenke, die ſie von Paul erhalten, an ihn zurückſchicken —
gleich, ſofort wird ſie das tun.
Das windſchziefe Schreibzeug und die Blechtaſſe mit den
zwei Waſſergläſern wandern auf einen Stuhl und ſtatt ihrer
breiten ſich nun auf der Tiſchplatte die Gaben aus, die Eva
von Paul empfangen hatte.
Da iſt zunächſt die Handtaſche aus braunem Krokodilleder
— Eva hat ſie viel benutzt, und jetzt ſieht die Taſche ſchon
ziem=
lich abgetragen aus — das ſilberne Parfümfläſchchen — eine
Holzkaſſette mit Briefpapier, das blau emaillierte Puderdöschen
und dann der goldene Armreifen, der auf den erſten Blick ſo
ge=
wichtig ausſchaut, aber in Wirklichkeit hohl iſt und federleicht
und der ſo etwas wie einen Höhepunkt in der Geſchenkreihe
dar=
ſtellt. Iſt denn das wirklich alles? Ja, das iſt alles. Eva ſteht
und ſchaut mit dem verwirrten und erſchrockenen Blick einer
jäh Erwachenden auf die Tiſchplatte hinunter, auf der
mitleids=
los nüchtern die äußere Bilanz ihrer Liebe ausgebreitet liegt,
und plötzlich kommt ſie ſich vor wie ein Bankrotteur. Sie
be=
greift, daß es einfach lächerlich wäre, dieſen armſeligen Kram
da mit großer Geſte an den Geber zurückzuſenden — ſie muß
die Sachen behalten.
Draußen im Korridor knallen Türen — eine Männerſtimme
ruft etwas von Krautfleiſch und Bier — gleich darauf legt
irgendwo in der Nähe ein Grammophon los.
Evas erſter Impuls iſt Flucht — dann kommt die
Ueber=
legung. Wohin? Sie hat ja nichts — keinen Hafen, wohin ſie
flüchten könnte, und ſo geht ſie verzweifelt im Zimmer auf und
ab, auf und ab, auf und ab. Nach einer Weile verſtummen die
muſikaliſchen Darbietungen des Grammophones — es wird
ruhiger — aber Eva marſchiert, getrieben von dem
erbarmungs=
loſen Motor in ihrem Innern, noch immer hin und her, bis
die Nacht da iſt — dann fällt ſie ins Bett und ſchläft, als läge
ſie in einem bleiernen Sarg.
(Fortſetzung folgt.)
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2. Union=Briketts ſind ſo leicht
entzünd=
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genügt, um wieder hochzuheizen.
3. Unſon=Briketts verbrennen
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Seite 20 — Nr. 275
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Violin-Konzert C-dur v. Haydn und
Russ. Konzert von Lalo.
Wilhelm Werner — Nelly Birrenbach.
Lieder von Haydn und Wolf.!
Hanne Perron — Heinrich Peppler.
Programm und Unkostenbeitrag 20 Pfg. (stsass
Euten=Beaten!
Kuchen zum Erntefest!
Der Vortrag mit Kostproben findet in der Schau der HEAG in der Festhalle
statt und beginnt um 5 Uhr nachmittags. Anschließend bietet sich noch
Gelegenheit zur eingehenden Besichtigung der interessanten Lehrschau.
Reichspoſt= Ausflugsfahrten.
V8004)
Hesslsche Elsenbahn-A.-G. Darmstadt
Montag, den 7. 10. Abfahrt 14.30 Uhr
1.10
Auf den Frankenſtein
Dienstag, den 8. 10. Abfahrt 14 Uhr
Autobahn—Lorſch—Bensheim—Balkhäu=
2.00
ſer Tal-Kühler Grund ..
Mittwoch, den 9. 10. Abfahrt 18 Uhr
Autobahn—Oberurſel—Sandplacken—Gr.
2.90
Feldberg—Königſtein ..
Donnerstag, den 10. 10. Abfahrt 13 Uhr
3.00
Die ſchöne Fahrt zur Tromm.
Freitag, den 11. 10. Abfahrt 13 Uhr
Durch das Elſavatal nach Meſpelbrunn, 3.00
Samstag, den 12. 10. Abfahrt 14.30 Uhr
Auf den Frankenſtein .......... 1.10
Sonntag, den 13. 10. Abfahrt 8.30 Uhr
Autobahn—Heidelberg—Schwetzingen—
4.90
Speher”.
Am 20. und 21. 10. Zwei Tage in Württemberg.
Heilbronn — Marbach — Ludwigsburg—
Stuttgart—Weil der Stadt Pforzheim
Abfahrt 8 Uhr. Fahrpreis Mk. 10.80
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Adolf=Hitler=Platz 4. Tel. 221, (6578
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der Kraftfahrlinfe
Darmstadt — Rohrbach — Rodau — Lichtenberg
Niedernhausen — Nonrod.
Gültig ab 5. Oktober
Abfahristelle: Adolf-Hitler-Platz 1.
Abfahrtzeiten:
Werktags: 7.30 11.00 13.30 17.00 19.15 Uhr
Sonntags: 8.30 12.00 14.00 19.15 23.00 Uhr
Kostenl. Fahrpläne erhältl. bei der Hess. Autobus-
Verkehrs-Ges Darmstadt,Adolf-Hitler-Pl. 1, Tel. 3673.
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Zum Beginn der neuen
Spielzeit:
Liselotte von
der Pfalz
(Frauen um den
Sonnenkönig)
Renate Mülller, Hans Stüwe
Dorothea Wieck. G89to
Jugendliche ab 14 jahren zugelassen.
Sonntags Einlaß 1.30 Uhr
Jugend-Vorstellung
Himmelsflotte.
Sonntag,
13. Oktober:
Wanderung
König—
Hain=
haus—Höchſt.
Abf 7.58 Uhr
Iſtbahnhof mit
Geſellſch.=Karte.
Anmeldg.
unbe=
dingt
erforder=
lich. — Näheres
ſiehe Aushänge.
Mittwoch 9.Okt.:
Fanſſen.
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b. Sitte, 8½ Uhr.
Heute Sonntag, 81 Uhr
Die große Varieté-Revue
der hunte Würfel
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die Rad-Sensation von
Berlin-London-Paris
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las 15jährige Wunderkind
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die Meister-Jongleure aus
dem Janningstilm Artisten
und 8 weitere Debuts
Sonntag nachm. 4 Uhr:
Jugend- u. Volks-
Vorstellung
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Anläßlich der Lehrschau
„Volk und Wirtschaft” finden folgende
Vorführungen
des städtischen Gasuerks
In der Festhalle leweils ab 4 Uhr
nachmittags im Ausstellungsstand der
städtischen Betriebe statt:
Im modernen Gasherd
Sonntag, den 6. Oktober 1935:
Feine Pasteten
UV.2
die Heiesten uer die
Montag, den 7. Oktober 1985:
Allerlei vom Hühnerei
nur von Radio Pfeiffer
Direktion der städtischen Betrlebe
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Mühlstr. 18 — Tel. 2078
Bequeme Teilzahlungen (1080a
Speiser
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Geflugel-Kraftbrahe
mit Fadennudeln
Jung Schmeinskeule
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Mohrenkopk
mit Schlagsähne
nfolge:
RM. 1.50
Geflagel-Krattbrähe
mit Fadennudeln
gesp. Hasenschlegel
Thüringer K139e
Salat- Preißelbeeren
Mohrenkopt
mit Schlagsahne
RM. 1.20
Geflügel-Kraftbrühe
mit Fadennudeln
Jg. Masthuhn auf Reis
mit Steinpilzen
Mohrenkopt
mit Schlagsahne
RM. 1.40
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mit Fadennudeln
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ig. Gemüse umlegt
Mohrenkopt
mit Schlagsahne
RM. 2.00
Getlugel-Krattbraho
mit Badennudeln
Zanderkilet-Feinschm
Rehkeule in Rahm
Gärtner.-Art, Mohren.
kopf mit Schlagsahne
RM. 2.,50
Krebssuppe, Heilbut!
v„Rost, Sc. Rem. Kart
Lendenschn., Frähl.
Art, Mohrenkopk
mit Schlagsahne
Herbstfahrten
des Reiſebüros der Heſſ. Autobus=Verkehrs=91
Darmſtadt, Adolf=Hitler=Platz 1. Telefon 30
(Blau=weiße Omnibuſſe).
Sonntag, den 6. Oktober. Abfahrt 13.30
Reichsautobahn nach Heidelberg.
RM.4
Montag, den 7. Oktober. Abfahrt 13.30
Reichsautobahn nach Heidelberg . . . . RM. 31
Dienstag, den 8. Oktober, Abfahrt 13.00
Ein Nachmittag in Wiesbaden . . . . . RM. 21
Mittwoch, den 9. Oktober. Abfahrt 13.30
Reichsautobahn nach Heidelberg .... RM.3)
Donnerstag, den 10.Oktober, Abfahrt 13.00
Kloſter Eberbach ..
.. RM. 2
Freitag, den 11. Oktober. Abfahrt 13,00
RM.2
Modautal—Lindenfels ..
Samstag, den 12. Oktober, Abfahrt 14.00
Kuralpe—Felſenmeer . . . . . . . . . RM. 1/
Sonntag, den 13. Oktober
Abfahrt 13.00. Meſpelbrunn—Elſawatal RM. 3/
Abfahrt 13,00. Auf die Tromm . . . . RM. 3/
Voranmeldungen unbedingt erforderlich.
Kartenvorverkauf Sonntag von 11—13.00. Gi
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Auetgt
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Radio
Elektrische
Anlagen
Ausflugsfahrten der Heag
Montag, 7. Okt.: 13 Uhr: Auf der
Reichs=
autobahn nach Heidelberg und zurück . . 5.
Mie
Dienstag, den 8. Okt.: 12.30 Uhr: Ein
Nach=
mittag in Lindenfels ſdurch Gerſprenz=
und Modautal)
." 2.0
13 Uhr: Auf der Reichsautobahn nach g
3.0
Heidelberg und zurück. ..
Mittwoch, den 9. Okt.: 12.45 Uhr: Die
be=
liebte Fahrt zur Kuralpe (Felſenmeer). 1.
Donnerstag, 10. Oktober: 12.30 Uhr: Durchs
Gerſprenztal—Waldmichelbach —Siedels= o
brunn — Heppenheim
2.9
Freitag, 11. Okt.: 13 Uhr: Auf der
Reichs=
antobahn nach Heidelberg und zurück . 3.
13 Uhr: Ein Nachmittag in Wiesbaden o.
mit Neroberg
2.7
Samstag, den 12. Okt.: 13.15 Uhr: Durch den
1.9
Odenwald zur Burgruine Breuberg..
Sonntag, den 13. Okt.: 13 Uhr: Ein
Nach=
am deutſchen Rhein! Mainz=Rüdesheim=
Aßmannshauſen .......... . . 3.
Anmeldungen und Auskunft im Heaghaus, Dan
ſtadt, Luiſenſtraße 12, Telephon 3390, Zimmei
Jeweilige Abfahrt am Heaghaus; Anmeldung
voraus iſt unbedingt erforderlich. (
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Heute 2 Uhr Jugend-Vorstellenf
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Anf. 3.30, 6.00 8.20 R
Die letzte Woche
Tondiie ditettät
Geöffnet
von9-19Uhr
in der Festhalle Darmstadt O Nur noch bis Sonntag, den 13. Oktober
Eintritt 30 Pfennig
31.8986)
Organisationen 20 Pfg.
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