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Heſſiſche Neueſte Nachrichten.
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 262
Montag, den 23. September 1935
197. Jahrgang
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Eigtlſchei Shrn i Ront.
le engliſche Regierung unkerrichket Jialien über die Bewegungen der Blokie und die Verſtärkung der
Iitkelmeergarniſonen. — „Eine nakürliche Folge des Preſſefeldzuges gegen das engliſche Königreich.”
Jkalien erklärk ſeine milikäriſchen Vorbereitungen als „rein vorbeugender Nakur”.
Die Sekundanken ſprachen vor.
DNB. London, 22. September.
Das Foreign Office gab am Sonntag abend folgende
Ver=
utbarung heraus: „Der britiſche Botſchafter in Rom beſuchte
n 20. September den Unterſtaatsſekretär für auswärtige
An=
legenheiten, Suvich, um im Namen der Königlichen Regierung
ſe Bewegungen der britiſchen Flotte und die Mannſchafis= und
Zaterialverſtärkungen der britiſchen Garniſonen im Mittelmeer
kitzuteilen. Er fügte hinzu, daß ſie nicht bezweckten, irgendeine
ggreſſive Abſicht von ſeiten der engliſchen Regierung
anzudeu=
i. Er erklärte, daß ſolche Maßnahmen als eine natürliche Folge
1s Eindrucks ergriffen worden ſeien, der durch die Heftigkeit
½s von der italieniſchen Preſſe in den letzten Wochen
durchge=
ihrten Feldzuges gegen das engliſche Königreich geſchaffen wor=
2y ſei.
Suvich machte eine entſprechende Mitteilung und ſagte, er
berechtigt, dem Botſchafter zu erklären, daß die militäriſchen
drbereitungen Italiens im Mittelmeerbecken von rein
vorbeu=
ender Natur ſeien und keine aggreſſiven Ziele verfolgten.”
Ikalien ſucht neue Verhandlungsgrundlage?
DNB. Paris, 22. September.
Die Tatſache, daß die italieniſche Abordnung in Genf den
Litgliedern des Fünfer=Ausſchuſſes den Beſchluß des italieniſchen
Liniſterrates mit beſonderen mündlichen Erläuterungen noch
emmal ausdrücklich übermittelte, wird in Paris als Anzeichen
ir die Möglichkeit weiterer Verhandlungen mit Genugtuung
erzeichnet.
In einer Havas=Meldung aus Rom werden folgende Punkte
ufgezählt, die nach italieniſcher Auffaſſung die Grundlage für
eue Verhandlungen bilden könnten:
1. Es ſei zu unterſcheiden zwiſchen dem eigentlichen Abeſſinien
nd den von Abeſſinien eroberten Gebieten, auf die Italien allein
Iſpruch zu erheben ſcheine.
2. Die Abrüſtung Abeſſiniens ſei zu gewährleiſten, und das
ſi nur unter italieniſcher Kontrolle möglich.
3. Es ſei davon abzuſehen, Abeſſinien einen Zugang zum
Neere anzubieten, da er die Abrüſtung Abeſſiniens unmöglich
rachen würde. Im Jahre 1931 habe Italien einen Zugang zum
Neere in Eritrea verweigert. Es könne keinen Zugang zum
Neer auf dem Gebiet einer anderen Macht zulaſſen.
4. Der neue Verhandlungsentwurf müſſe den Italien im
treier=Vertrag eingeräumten gebietsmäßigen Rechten Rechnung
ragen, die der Fünfer=Ausſchuß bisher überſehen zu haben
heine.
Abeſſinien hält den Krieg für unvermeidlich.
EP. Addis Abeba, 22. September.
Nach Italiens Ablehnung der von dem Genfer Fünfer=
Aus=
huß ausgearbeiteten und von Abeſſinien bereits im Prinzip
an=
enommenen Vorſchläge hält man den Krieg nun für gänzlich
nvermeidlich. Führende abeſſiniſche Kreiſe ſind bemüht, den
Kai=
r zur Ausgabe des bereits vorbereiteten allgemeinen
Mobil=
nachungsbefehls zu gewinnen. Der Kaiſer hat ſich bisher dieſer
ſorderung widerſetzt, um auch nur den Anſchein zu vermeiden, als
ei Abeſſinien der Angreifer.
Nichtsdeſtoweniger wird Tag und Nacht an der
Vervollſtän=
ſigung der Verteidigungsmaßnahmen gearbeitet. Der Kaiſer ſelbſt
önnt ſich kaum noch Schlaf und ſein Geſundheitszuſtand gibt
ſei=
en Beratern Anlaß zur Beſorgnis. Auch auf dem Bankett, das
er Negus Ende voriger Woche den ausländiſchen Preſſevertretern
ab, machte er einen abgeſpannten Eindruck. Die Berater des
kaiſers, und vor allem die Europäer, ſind ebenfalls infolge der
Inſtrengungen der letzten Zeit vollkommen abgeſpannt und
ge=
undheitlich erſchöpft. Der ſchwediſche General Virgin hat bereits
wei ſchwere Herzanfälle gehabt. Es heißt, daß er auf Anraten
einer Aerzte demnächſt Abeſſinien verlaſſen wird, obgleich er ſelbſt
einen größeren Wunſch haben ſoll, als den Verteidigungskrieg
urchzuführen.
Etwa 15 000 Soldaten aus dem Bezirk Tſchelia, weſtlich von
„lddis Abeba, ſind auf dem Durchmarſch an die Südfront in der
öauptſtadt eingetroffen. Die Truppen unterſtehen dem
unmittel=
ſaren Befehl des Kriegsminiſters, der ſie an die Front
beglei=
en ſoll.
Tagesbefehl an das NSKK.
NSK. Der Korpsführer des N.S.K.K. erläßt den
nachſtehen=
ſen Tagesbefehl an das N. S. K.K.:
N. S. K. K.=Männer!
Der Reichsparteitag der Freiheit iſt verklungen, doch was er
ausgeſtrahlt, dieſe Urkraft des Glaubens und der Zuverſicht, der
„Geiſt von Nürnberg”, iſt einer heiligen Offenbarung gleich über
uns gekommen und pflanzt ſich fort von Herz zu Herz.
Unerſchütterlicher denn je ſtehen Schulter an Schulter die
Gliederungen der Bewegung, und ſtolz weht über unſeren
Häup=
tern als des Deutſchen Reiches Flagge unſer Banner — das
Hakenkreuzbanner! Opfer, Arbeit und Mühe, wo fanden ſie
ſtol=
zeren Lohn!
Erfüllt von dieſem Geſchehen und in dem beglückenden
Be=
wußtſein, des Führers Blick auf uns gefühlt zu haben, ſind wir
nach Hauſe zurückgekehrt. Wieder nimmt der Alltag ſeinen Lauf,
und weiter geht unſere raſtloſe Arbeit.
Neue große Aufgaben harren unſer. Der Reichswettkampf
des N. S. K.K. beginnt. Hat das Korps in Nürnberg ſeinen Mann
geſtanden und aus des Führers Mund hohe Anerkennung
ge=
funden, ſo wird es auch beim Reichswettkampf ſeine Diſziplin,
ſeine Pflichttreue und ſein Können unter Beweis ſtellen.
Es lebe Deutſchland, es lebe der Führer,
Hühnlein, Korpsführer.
Vereidigung des Biſchofs von Mainz
auf Reich und Regierung.
Lpd. Darmſtadt, 21. September.
Am Samstag morgen erſchien der neuernannte Biſchof von
Mainz, Profeſſor Dr. Stohr, im Amtsgebäude des
Reichsſtatt=
halters in Heſſen zu Darmſtadt, um dort in deſſen Hand den
vor=
geſchriebenen Treueid zu leiſten. Der Biſchof befand ſich in
Be=
gleitung der Herren Generalvikar Prälat Mayer und Domdekan
May, währenddem auf ſeiten des Reichsſtatthalters die Herren
Regierungsrat Pg. Reiner, Miniſterialrat Pg. Ringshauſen,
Ad=
jutant Pg. Janthur und der Preſſereferent des Reichsſtatthalters
Pg. Krug=Jahnke teilnahmen.
Der Reichsſtatthalter ergriff das Wort zu folgenden
Ausführungen:
„Herr Biſchof! Seine Heiligkeit der Papf Pius XI. hat Sie
zum Biſchof der Diözeſe Mainz ernannt. Nach Artikel 16 des
Kon=
kordats zwiſchen dem Heiligen Stuhl und dem Deutſchen Reich
vom 12. September 1933 haben Sie den Treueid in die Hand des
Reichsſtatthalters in Heſſen zu leiſten. Ich danke Ihnen, daß Sie
zu dieſem Zweck hierhergekommen ſind, bitte Sie, die Hand zum
Schwür zu erheben und mir den Treueid, deſſen Form durch das
Konkordat feſtgelegt iſt, nachzuſprechen:
Vor Gott und auf die heiligen Evangelien ſchwöre und
verſpreche ich, ſowie es einem Biſchof geziemt, dem Deutſchen
Reich und dem Lande Heſſen Treue. Ich ſchwöre und verſpreche,
die verfaſſungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von
meinem Klerus achten zu laſſen. In der pflichtmäßigen Sorge
um das Wohl und das Intereſſe des deutſchen Staatsweſens
werde ich in Ausübung des mir übertragenen geiſtlichen
Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen
könnte!”
Der Biſchof bekräftigte ſeinen Eid darüber hinaus noch mit
den Worten: „So wahr mir Gott helfe!”
Darauf erklärte der Reichsſtatthalter: „Ich danke
Ihnen, Herr Biſchof, und verſichere Ihnen meinerſeits, daß, was
an mir liegt, alles getan wird, um das Verhältnis zwiſchen Staat
und Kirche, wie es vertraglich feſtgelegt iſt, und wie insbeſondere
der Führer und Reichskanzler zu wiederholten Malen die
Richt=
linien öffentlich gegeben hat, gut zu erhalten.
Nach der Vereidigung erfolgte eine zwangloſe Unterhaltung
der Herren, in deren Verlauf der Biſchof ſeinem Wunſch nicht nur
auf ein gedeihliches, ſondern auf ein herzliches Zuſammenarbeiten
zwiſchen Kirche und Staat zum Ausdruck gab.
Die religiöſen Unruhen in Belfaſt.
EP. Belfaſt, 22. September.
Die in der Nacht zum Samstag wieder aufgeflackerten
reli=
giöſen Unruhen haben ſich über das Wochenende weiter
ausge=
breitet. In der Nacht zum Sonntag wurde in dem berüchtigten
Yorkſtreet=Viertel ein Gaſtwirt vor den Augen ſeiner Gäſte
von maskierten Eindringlingen ermordet. Gleichzeitig wurden
in den benachbarten Straßen auf von Katholiken bewohnte
Häu=
ſer Schüſſe abgegeben. An anderen Stellen der Stadt kam es
wie=
der zu Brandſtiftungen. Der Polizei iſt es bisher unter Einſetzung
von Panzerwagen gelungen, größere Anſammlungen zu
verhin=
dern, jedoch iſt die Lage ſehr geſpannt, und man ſieht der
kom=
menden Nacht mit großer Sorge entgegen.
Vom Tage.
Der „Tag des deutſchen Volkstums”, der aus dem Feſt der
deutſchen Schule hervorgegangen iſt, wurde im ganzen Reich
wür=
dig begangen. Im Vorjahr hatten über 6000 Veranſtaltungen
des Volksbundes für das Deutſchtum im Auslande im
Reichsge=
biet ſtattgefunden. Dieſe Zahl wurde am Sonntag noch bei
wei=
tem übertroffen.
Im Saarland wird von der Deutſchen Reichspoſt an einer
noch zu beſtimmenden Stelle ein Rundfunkſender mit einer
Tele=
phonieleitung von 17 Kilowatt aufgeſtellt werden. Für dieſen
Sender wird die Delle 1249 khs (240,2 Meter) verwendet. Da
der Sender erſt im Jahre 1936 fertiggeſtellt ſein kann, wird auf
der genannten Welle vom 23. September an ein behelfsmäßiger
Rundfunkſender mit einer Telephonieleitung von 0,7 Kilowatt
mit einem Teil des regelmäßigen Programms in den Dienſt
ge=
ſtellt.
Der D=Zug Straßburg—Wiesbaden iſt am Samstag abend
200 Meter vom Bahnhof Hagenau entfernt mit einer Lokomotive
zuſammengeſtoßen. 21 Perſonen wurden verletzt zwei davon
ſchwer. Die meiſten haben Kopfverletzungen erlitten und
wur=
den in das Krankenhaus von Hagenau eingeliefert. Der
Sach=
ſchaden iſt außerordentlich groß.
Unweit von Metz ſtieß der Schnellzug Baſel — Oſtende bei
einem Eiſenbahnübergang mit einem Laſtkraftwagen zuſammen.
Da der D=Zug eine Geſchwindigkeit von 100 Klm. hatte, wurde
der Laſtkraftwagen einen Kilometer weit mitgeſchleift, die beiden
Inſaſſen auf der Stelle getötet. Der Lokomotivführer und der
Heizer erlitten Brandverletzungen infolge der Exploſion des
Brennſtoffbehälters des überfahrenen Kraftwagens.
Der ſpaniſche Staatspräſident Alcala Zamara hat den Vo= der Cortes, Santiago Alba, mit der Neubildung der
Re=
gierung beauftragt. Die Berufung Albas iſt ein neuer Beweis
für den Wunſch des Staatspräſidenten, durch eine politiſch
neu=
trale Perſönlichkeit die Bildung eines Kabinetts auf möglichſt
breiter Grundlage verſuchen zu laſſen.
Die zweite von einer deutſchen Werft für die argentiniſche
Regierung gebaute Motorfähre traf wohlbehalten nach glatter
Ueberfahrt in Buenos Aires ein. Das Fährſchiff iſt 37 Meter
lang und hat einen Tiefgang von 1.30 Meter.
Wie Agentur Schimbun Rengo meldet, haben mehrere
java=
niſche ſeismologiſche Stationen ein ſchweres Erdbeben
aufgezeih=
net, deſſen Herd im Gebiete von Neu=Guinea geſucht wird.
Torpedo=Halbfloklille bei den Manöyern in der Nordſee.
In der Nordſee fanden ſoeben Flottenmanöver ſtatt. Eine Flottenſchau
mußte jedoch wegen des ſtürmiſchen Wetters abgeſagt werden. Als
letzte Einheit der Flotte kehrte die 3. Torpedo=Halbflottille von
Cux=
haven nach Wilhelmshaven zurück. Unſer Bild zeigt die Torpedo=
(Weltbild=M.)
Halbflottille während der Fahrt.
Seite 2 — Nr. 262
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 23. September 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 23. September 1935
Eröffnung der Ausſtellung
Feſt der deutſchen Schule-Tag des deutſchen Volkstums
„Volksgeſundheitspflege, Kampf den
Volks=
krankheiten”.
Im großen Oberlichtſaal der Kunſthalle am
Rhein=
tor fand geſtern morgen die feierliche Eröffnung der
Wander=
ausſtellung der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen: „
Volksgeſund=
heitspflege, Kampf den Volkskrankheiten” ſtatt,
Der Leiter der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen, Herr
Emmerling, richtete zunächſt Worte der Begrüßung an die
Anweſenden, den Vertreter des Reichsſtatthalters, Regierungsrat
Reiner, den Vertreter der Landesregierung. Miniſterialrat
Ringshauſen, den Kreisleiter und Oberbürgermeiſter
Wamboldt, die zahlreich erſchienenen Vertreter der Partei
und ihrer Gliederungen und die Vertreter der heſſiſchen
Aerzte=
ſchaft. Er wies dann darauf hin, daß dieſe Ausſtellung nur
möglich ſei, da durch die nationalſozialiſtiſche Regierung der ſeit
1930 bedrohte Beſtand der Sozialverſicherung wieder geſichert ſei.
Sein beſonderer Dank galt Herrn Oberregierungsrat Dr.
Hei=
nemann, der ſich um den Aufbau der Ausſtellung ſehr verdient
gemacht hat.
Oberregierungsart Dr. Heinemann ging anſchließend noch
einmal ausführlicher auf die Lage der Sozialverſicherung vor der
Machtübernahme durch den Nationalſozialismus ein und konnte
an Hand von Zahlenmaterial den Beweis führen, wie
grund=
legend ſich die Lage ſeit dieſem Zeitpunkt gebeſſert hat. Unter
Berückſichtigung der beſonders gelagerten Verhältniſſe in Heſſen
konnte er von Leiſtungsſteigerungen auf allen Gebieten der
Sozialverſicherung berichten. — Anſchließend führte er noch
Näheres über Sinn und Zweck dieſer Ausſtellung aus worüber
wir ja ſchon geſtern berichten konnten. Endlich dankte Dr.
Heine=
mann noch allen, die ihn in der Vorbereitung der Ausſtellung
unterſtützt hatten: dem Reichsſtatthalter, der Kreisleitung und
Stadtverwaltung, der Landesregierung, dem Kunſtverein für
Heſſen und allen Mitarbeitern.
Als Vertreter des Leiters des Raſſenpolitiſchen Amtes der
NSDAP. in Gießen, Dr. Kranz, ſprach dann Pg. Finger. Er
führte u. a. aus: Die Erkenntnis, daß das Volk eine organiſch=
bio=
logiſche Einheit bildet, hat vom Arzt eine Umſtellung ſeines
beruf=
lichen Handels erfordert. Bis jetzt war bedingungsloſe Erhaltung
des individuellen Lebens oberſte Pflicht; doch in der Befolgung
dieſes Prinzips ſind wir an den Rand völkiſchen Ruins geraten.
Jetzt wiſſen wir, daß Zukunft und Schickſal eines Volkes von der
Erhaltung ſeiner raſſiſchen Kraft abhängt. Volkspflege in
die=
ſem Sinne erfordert heroiſches Denken; wo der Einzelne ſich nicht
dazu durchſchwingt, muß die Autorität ſtaatlicher Geſetze einſetzen.
Die nationalſozialiſtiſche Geſetzgebung iſt getragen von
Verant=
wortungsgefühl für die Reinerhaltung unſeres Blutes; ſie iſt
eine Tat wahrer Volksgeſundheitspflege. Eine gewaltige
Er=
ziehungsarbeit auf dieſem Gebiet liegt vor uns; in ihren Dienſt
ſtellt ſich auch dieſe Ausſtellung, getragen von dem Gedanken:
Fürſorge in der Gegenwart iſt Vorſorge für unſere völkiſche
Zu=
kunft!
Der Chefarzt der Heilſtätte Winterkaſten. Dr. Starke,
ſprach dann über die Bekämpfung der Tuberkuloſe. Der erſte
Weg, den wir da beſchreiten können, iſt die Heilung der Kranken.
Da wir noch über keine eigentlichen Heilmittel gegen Tuberkuloſe
verfügen, müſſen wir uns darauf beſchränken, den Körper in
ſei=
nen Heilungsbeſtrebungen zu unterſtützen. Bei Lungentuberkuloſe
wird alſo das kranke Organ möglichſt geſchont, durch Liegekuren,
in ſchwereren Fällen durch operative Eingriffe (Pneumothorax,
Nervenſchnitt, Thorakoplaſtik). Der zweite Weg der Tuberkuloſe=
Bekämpfung iſt die vorbeugende Fürſorge, die Erfaſſung aller
Neuerkrankungen. Dieſer praktiſch ſchwer durchführbare Weg iſt
nur durch engſte Zuſammenarbeit von Arzt, Heilſtätte und
Für=
ſorge möglich. Wichtig iſt in dieſem Zuſammenhange auch die
Volksaufklärung, der auch dieſe Ausſtellung dienen will.
Nachdem Präſident Emmerling den Rednern ſeinen Dank
für die intereſſanten Ausführungen ausgeſprochen hatte, erklärte
er die Ausſtellung — zugleich mit den beſten Wünſchen für ihren
Erfolg — als eröffnet.
Die Ausſtellung iſt täglich geöffnet von 10—18 Uhr.
Eintritt nur 20 und 10 Pfg.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Heute, Montag, finden ſtatt:
Allgemeine Körperſchule: für Männer und Frauen, ſeither:
Hoch=
ſchul=Stadion 18—19.15 Uhr; Achtung! Jetzt: Goethe=Schule,
Viktoriaſtraße 31, 20—21 Uhr.
Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: für Frauen, Ort: Hochſchul=
Sta=
dion, Zeit: 17.45—18.45 Uhr.
Schwimmen: Männer und Frauen, Ort: Städt. Hallenbad, große
Halle, Zeit: 20—21 Uhr.
Beſorgt euch ſchon jetzt das neue Vierteljahres=Sportprogramm
für Oktober=Dezember.
Wochenſpielplan des Heſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.
Dienstag
24.
&
Sept.
Anfang 20,00 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr.
Haupt=
miete 4, 3. Vorſtellung. Der Barbier von Bagdad.
Komiſche Oper von Peter Cornelius.
Mittwoch.
25. Sept.
Anfang 19.00 Uhr. Ende 23,00 Uhr. Hauptmiete B,
3. Vorſtellung. Lohengrin. Große romantiſche Oper
von Richard Wagner.
Das von den Darmſtädter Gruppen des Volksbundes für das
Deutſchtum im Ausland veranſtaltete große Feſt der deutſchen
Schule — im ganzen Reich als Tag des deutſchen Volkstums
ge=
feiert —, nahm einen ganz ausgezeichneten Verlauf. Hatte faſt
die ganze Woche hindurch noch Sturm und Regen den Einzug des
Herbſtes begleitet, ging der Feſtſonntag ſtrahlend auf. Zwar war
es vormittags noch öfters bewölkt, aber zu Beginn des Feſtes
lag ſtrahlende Sonne über dem ſchönen Hochſchulſtadion und
ver=
goldete das herrliche buntbewegte Bild, das die Tauſende von
Jungen und Mädel auf dem grünen Teppich des Stadions
leben=
dig geſtalteten. Rechtes VDA.=Wetter, das juſt ſo lange anhielt,
bis das Feſt vorüber und die viele tauſend Beſucher daheim oder
mindeſtens auf dem Heimweg waren. Dann trat das
Regenwet=
ter wieder in Aktion. —
Das Hochſchulſtadion bot wirklich ein ſchönes, buntbewegtes
Bild mit den Tauſenden friſchen, ſäuberlich bunt gekleideten
Mäd=
chen und Buben im Sportdreß oder ſchon in dem Koſtümchen,
das ſie zu dem großen eindrucksvollen Weiheſpiel tragen mußten,
mit dem das Feſt abſchloß. Dazu die dicht beſetzten Tribünen, die
wehenden Fahnen und Flaggen. Geſang und Muſik und der ſtraffe
Rhythmus des Trommelwirbels. Eines freilich verſagte gegen
alle ſonſtige Gewohnheit: der Lautſprecher. Die beiden
Anſpra=
chen, die Begrüßung des Herrn Oberſchulrat Dr. Leip und die
Feſtanſprache des Herrn Miniſterialrat Ringshauſen,
gin=
gen völlig verloren, ſo daß auch wir leider nicht in der Lage ſind,
die Reden wiederzugeben. Wir geben als Erſatz dafür in
Nach=
ſtehendem die Geleitworte der beiden Herren wieder, die dem
Feſtprogramm vorangeſtellt waren und den Sinn des Feſtes
defi=
nieren:
Miniſterialrat Ringshauſen: „Der Tag der
deutſchen Jugend iſt ein lebendiges Bekenntnis deutſcher Jungens
und Mädels der ganzen Welt zu Deutſchland, zum Vaterland und
damit zum Führer. Er iſt lebendig geworden in euren Herzen
und eure Lebensfreude und eure ſtrahlenden Augen ſind Ausdruck
eurer Sehnſucht, eures Wollens, eurer Entſchloſſenheit und Kraft
und damit eures und unſeres ganzen Volkes Glück. Ihr marſchiert
am Tage der deutſchen Jugend nach dem Taktſchlag unſerer aller
Herzen in die deutſche Zukunft.
Du ewige deutſche Jugend trägſt in dir den Glauben an dich
und dein Volk, und die Alten ſinken in die Gräber mit der
Ge=
wißheit an dein Weiterſtürmen.
Wohl unſerem Volk, daß ſein Glaube lebendig geworden iſt
in uns durch unſeren Führer.
Der deutſche Glaube marſchiert! Er marſchiert
in dir, deutſche Jugend, bewußt und trotzig am Tage der deutſchen
Jugend.”
Oberſchulrat Dr. Leip. Landesleiter des VDA.: „Auch in
dieſem Jahre treten am heutigen Sonntag in allen deutſchen
Gauen Buben und Mädchen zu Kundgebungen an, deren
Wider=
hall hineindringen muß bis in die letzten Winkel der Erde in
denen deutſche Menſchen wohnen. In 20 Staaten unſeres
Erd=
teils und in nahezu ebenſovielen in Ueberſee ſiedeln die dreißig
Millionen, die mit uns gleichen Blutes ſind, die wir heute in
unſer Gedenken mit einſchließen wollen, die mit uns, ohne
Rück=
ſicht auf die trennenden Staatsgrenzen, jene Ganzheit bilden, die
wir das deutſche Volk nennen. Mögen ſie auch ſchon ſeit einer
langen Reihe von Geſchlechtern die fremde Scholle pflügen und
in fremden Bergen graben das Wort, Deutſchland” hat für ſie
alle doch den warmen, lebensfrohen Klang behalten, ihm gilt
ihre ganze Liebe. Die wenigſten mögen es aus eigener
Anſchau=
ung kennen, alle haben ſie aber eine Vorſtellung davon.
Deutſch=
land iſt ihnen das Erbe der Väter das Land ihrer Sprache, der
Gegenſtand ihres freudigen Stolzes. Hier liegt die
Gemeinſam=
keit im Erleben der ſeeliſchen Ganzheit unſeres Hundertmillionen=
Volkes. Vor der Geſchichte und vor aller Welt hat ſich
Volks=
tumskraft, ſtaatliche Grenzen überſpringend, bewährt. Im
Schluß=
kampf an der Saar ſind dieſe Kräfte ewigen Volkstums als
Ge=
ſetz wirkſam geworden. In dieſem Bewußtſein wollen wir uns
zuſammenfinden zu geſamtdeutſchem Erlebnis, denn das iſt der
Sinn des Tages des deutſchen Volkstums.”
ie große volksdeutſche Kundgebung begann mit dem Einzug
der VDA.=Jugend=Wimpelabordnungen unter den Klängen der
Eröffnungsfanfaren=Märſche. Dann hieß der Landesleiter des
VDA. Oberſchulrat Dr. Leip, die Tauſende Beſucher ſowohl
wie die Jugend im Namen des VDA. herzlich willkommen. Den
Reigen der Vorführungen der Jugend eröffneten 600 Schüler des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, des Realgymnaſiums und der
Lud=
wigs=Ober=Realſchule unter der Leitung von Studienaſſeſſor
Dittmann. War ſchon der Einzug in zwei Gruppen im
Lauf=
ſchritt luſtig und originell, ſo zeugten die Maſſen=Körperübungen
nach dem Takt der Muſik davon, wie gern und freudig die Jungen
dieſen diſziplinierten Körper ſtählenden Bewegungsübungen und
Spielen ſich hingaben. Es klappte alles ausgezeichnet. Und die
braungebrannten Jungenkörper zeugten davon, daß es ein
geſun=
des Geſchlecht wird, das hier heranwächſt, geſund an Körper und
Seele!
Herzerfriſchend dann das herrliche tauſendfältig bunt bewegte
Bild der Mädchen, in ihren hellen vielfarbigen Kleidchen oder auch
in gleich koſtümierten Gruppen. Sie führten nach einem höchſt
wir=
kungsvollen Einmarſch heſſiſche Volkstänze auf um einen in der
Mitte der Raſenfläche errichteten hohen Fahnenmaſt. Es waren
200 Schülerinnen der Eleonoren=, Viktoria=, Eliſabethen= und
Haushaltungsſchule und des Inſtituts St. Mariae. Unter Leitung
des Herrn Lic von der Au zeigten ſie muſterhaft einfache und
doch ſo ſchöne heitere Tänze, wie den Odenwälder Schnicker, den
Wald=Amorbacher und den Laudenbacher Tanz.
Knabenchöre, geſungen von 400 Schülern der Ballon=,
Dieſter=
weg=, Morneweg= und Ohlyſchule unter Leitung von Herrn Lehrer
Landzettel — „Deutſchlands Erwachen” und „Wir Jungen”
Satz von Heinrich Spitha — leiteten über zu dem großen
Weihe=
ſpiel, Deutſcher Wille werde Licht”, das ſchließlich
meh=
rere Tauſend Jungen und Mädchen auf dem grünen Raſenteppich
zu bewegten Figuren und zum impoſanten eindrucksvollen Schluß=
bild vereinigte. Der Sinn des Spiels war im Programm wie
folgt erläutert:
Das Bewegungsſpiel will uns die Vielgeſtaltigkeit und
räum=
liche Zerriſſenheit des deutſchen Volkstums in der Welt vor Augen
führen und uns zuſammenſchmieden in dem Willen, die deutſchen
Brüder jenſeits unſerer Reichsgrenzen als Teil unſer ſelbſt zu
empfinden und ſo über erzwungene und unnatürliche Grenziehung
hinweg ein größeres Reich des deutſchen Volkstums erſtehen zu
laſſen, das nicht durch das Schwert, ſondern durch den
unbeſieg=
baren Freiheitswillen gleichblütiger Volksgenoſſen ſich behauptet.
Das volksdeutſche Bewegungsſpiel in Art einer bildhaften
lebendigen Symbolik iſt geſchaffen von Ewald Sosnowſki und
Erich Streubel. Knaben und Mädchen aller Darmſtädter
Schu=
len waren an der Aufführung beteiligt, die unter der Leitung
des Herrn Studienaſſeſſor Lotz ſtand und ganz ausgezeichnet
klappte. Den die Bilder erläuternden Text ſprach Richard
Münch, den Sprechchor ſtellte die la 2 des Realgymnaſiums, die
Muſik der Muſikzug der Standarte 115. Annelieſe Reichmann
hatte die hübſchen Koſtüme entworfen, die von der Frauengruppe
des VDA. in wochenlanger Arbeit gearbeitet wurden.
Fanfaren=
geſchmetter leitete das Spiel ein. Dem Einmarſch der VDA.=
Jugend folgte der feierliche Einzug der Wappenträger deutſcher
Städte. Die Gruppen, deren Koſtüme den Wappen angepaßt
waren, nahmen ſo Aufſtellung, wie die Städte auf der Landkarte
liegen, die in lebendiger Zeichnung nach und nach auf der
Raſen=
fläche in rieſigem Ausmaß erſtand. Den Städtewappen, folgten
die Fahnen= und Farbengruppen der deutſchen Länder. Nach
Be=
endigung dieſes Aufmarſches folgte die Heldenehrung die
mit dem Lied vom guten Kameraden feierlich abſchloß.
Abord=
nungen der Schutzpolizei mit großen ſchlichten Holzkreuzen
ſym=
boliſierten die Schlachtfelder, wo allüberall deutſche Helden im
Feindesland ſchlummern. Dann marſchierten in endloſer Reihe,
jeweils in den Koſtümen Schwarz=Weiß und Rot Jungen und
Mädchen ſo auf, daß ſie die Reichsgrenze um die Länder zogen,
wie ſie heute geographiſch feſtgelegt iſt. Nach feierlichem
Bekennt=
nis durch den Sprecher und Sprechchor zogen Gruppen ein, die
abgetrennten Gebiete darſtellend, dieſen folgte die wieder zum
Mutterland zurückgekehrte deutſche Saar und Danzig. Darnach
marſchierten die außerdeutſchen Gebietsgruppen ein und vom
Fahnenmaſt in der Mitte des Platzes löſten ſich die rieſenlangen
blauen Bänder des VDA., ſymboliſche Darſtellung, wie durch ihn
die Verbindung zu allen deutſchen Volksgenoſſen, über die
ſchwarz=weiß=roten Grenzen hinaus lebendig gehalten werden,
Nach gemeinſamem Treueſchwur wurde am Maſt feierlich das
Hakenkreuzbanner gehißt und Miniſterialrat Ringshauſen
hielt die Feſtrede, die mit einem Sieg=Heil auf den Führer und
dem Geſang der deutſchen Lieder abſchloß. Geordneter feierlicher
Ausmarſch ſchloß das Feſtſpiel ab. — Eine 34 Stunde faſt dauerte
es, bis das Oval des Stadions ſich geleert. Der Tag des deut=
M. 8t.
ſchen Volkstums 1935 war zu Ende.
Film-Morgenſeier im 1.T.
* Im Rahmen einer Film=Morgenfeier wurde geſtern vor
ſehr zahlreichen Zuſchauern der Film der Heſſiſchen
Landes=
regierung „Wir in Heſſen” in Darmſtadt im Union=Theater
erſtaufgeführt. Der außerordentlich inſtruktive Bildſtreifen gibt
einen intereſſanten Auszug aus dem nationalſozialiſtiſchen
Meliorationsarbeits= und Siedlungsprogramm im heſſiſchen
Ried, das unter der tatkräftigen Förderung des
Reichsſtatt=
halters und Gauleiters Sprenger nach den Plänen des
Landes=
kulturrats Reich bereits ſehr weit fortgeſchritten iſt. Die
drei Provinzen Heſſens ſind in neun Arbeitsgebiete eingeteilt,
das erſte und zweite Arbeitsgebiet, zu dem auch das heſſiſche
Ried gehört, iſt bereits in der Hauptſache urbar gemacht.
Hun=
dete und tauſende Morgen Land, das verſumpft oder
un=
brauchbar war, iſt durch Anlagen von Entwäſſerungsgräben,
durch Umroden und Ausarbeiten in fruchtbares Acker= und
Siedlungsland umgewandelt, und vielerorts wurde bereits in
dieſem Jahre eine ausgezeichnete Getreide= und Kartoffelernte,
eingebracht, wo vor kaum zwei Jahren noch nichts zu ſehen
war. Die bildhafte Darſtellung dieſes bedeutſamen Kulturfilms
gibt in anſchaulicher und leichtverſtändlicher Weiſe einen
Quer=
ſchnitt durch die bereits geleiſtete und noch zu leiſtende Arbeit.
Man ſieht die Männer des Arbeitsdienſtes früheres Sumpfland
urbar machen, man erlebt die Rodungsarbeiten im Lorſcher Wald
mit, ſieht die ſechs Arbeitsdienſtabteilungen, die im erſten
Ab=
ſchnitt eingeſetzt ſind, in unermüdlicher Pionierarbeit, die
ſchließ=
lich dazu führt, daß Korn= Weizen= und Haferfelder erſtehen,
wo einſtmals ödes Sumpfland war. Man ſieht den Bau der
Entwäſſerungsanlagen, wird in die Nähe Griesheims geführt,
wo ehemals unwirtliche Landſtriche heute fruchtbar gemacht ſind,
und wird in die Erntezeit verſetzt. Hunderte fleißiger
Frauen=
hände des weiblichen Arbeitsdienſtes helfen hier die geerntete
Frucht einbringen. Schließlich zeigt der Film noch das Entſtehen
des Erbhofdorfes bei Bürſtadt und gibt in hübſchen Bildern einen
Einblick in das Lagerleben des Arbeitsdienſtes.
Der Film hinterläßt einen nachhaltigen Eindruck, zeigt er doch
in ſchlichter eindringlicher Weiſe an Hand von Originalaufnahmen,
welch gewaltige Leiſtung dieſes nationalſozialiſtiſche
Meliorations=
arbeits= und Siedlungsprogramm im heſſiſchen Ried darſtellt, das
hier ſchrittweiſe vollendet wird. In zähem unermüdlichen Ringen
wird aus dem Boden neues wertvolles Kulturland gewonnen,
deutſche Menſchen ſchaffen in enger Verbindung mit deutſchem
Boden neue Lebensmöglichkeiten für deutſche Volksgenoſſen. —
Vor dem Hauptfilm wurde ein Kulturfilm und die neueſte
Wochenſchau mit vorzüglichen Bildern vom Reichsparteitag gezeigt,
G
Han
Kaſſel
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bau
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Saat
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Großes Haus. — Sonntag, den 22. September 1935.
Peter Cornelius: „Der Barbier von Bagdad”.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung kam eines der
Kleinodien deutſcher Kunſt nach langen Jahren wieder zur Auf=
führung und wurde von verſtändnisvoller Hörerſchaft begeiſtert
begrüßt. Wer dieſem Meiſterwerk von Cornelius ganz gerecht
werden will, der muß ſich vergegenwärtigen, daß es von einem
vierunddreißigjährigen jungen Mann geſchrieben wurde, der
volle zehn Jahre vor Wagners „Meiſterſingern” ſchon auf den
genialen Gedanken kam, die Errungenſchaften von Wagners
Holländer, Tannhäuſer und Lohengrin und den Stil der
Liſzt=
ſchen Sinfoniſchen Dichtung auf die komiſche Oper zu
übertra=
gen. Cornelius iſt Dichterkomponiſt und hat in dieſer Dichtung
ein überaus feines, ſprachlich und gedanklich reizvolles
Kunſt=
werk geſchaffen, faſt zu fein für eine Oper, von manchen
Be=
urteilern als bühnenunwirkſam verworfen, aber andererſeits ſo
zu dieſer herrlichen Muſik gehörig, daß immer eine Kunſt die
andere zu adeln erſcheint. Die Muſik, die zunächſt aus
kunſt=
politiſchen Gründen, weil man Liſzt, den Beſchützer und
Erſt=
aufführer der Oper aus Weimar herausekeln wollte, einen
Miß=
erfolg hatte, lebte erſt richtig wieder auf, als Felix Mottl ſie
nochmals geſchickt für die Bühne überarbeitete, und als Künſtler
vom Rang eines Paul Bender und Knüpfer die Hauptpartie in
hervorragender Weiſe darſtellten. Seitdem iſt das melodienreiche
in feinſter kammermuſikaliſcher Ausarbeitung geſchaffene Werk
ſtets anerkannt als herrliches Denkmal deutſchen Geiſtes und
Humors, es taucht immer wieder auf unſeren Bühnen auf, kann
ſich aber nur da längere Zeit halten, wo ein wirklich
verſtänd=
nisvolles Publikum den ganzen Adel einer ſolchen Kunſt
gegen=
über ſo vielem Oberflächlichem mancher Repertoireopern zu
er=
kennen vermag. Darmſtadt war ſtets eine Stadt, die auf ſolche
Dinge eingeſtellt war, und wir empfanden es vor etwa einem
Jahrzehnt als eine beſondere Genugtuung, daß der Barbier von
Bagdad in ausgezeichneter Inſzenierung eine ungewohnt große
Reihe von ſehr gut beſuchten Aufführungen bei uns erlebt.
Die ſehr ſorgſame Neueinſtudierung wird hoffentlich einen
gleich großen äußeren Erfolg aufweiſen können. Zwei ſchöne
Bühnenbilder gaben einen guten Rahmen, neu war dabei, daß
der zweite Akt aus dem Frauengemach im Hauſe des Kadis
in den Innenhof des Hauſes verlegt wurde, dadurch wurde das,
was ſich draußen auf der Straße ereignet, ſinnenfälliger, wenn
wir auch den Spaß, daß ſie mit der großen Kiſte gleich die
Mauer einrennen, etwas derb fanden. Jedenfalls hat ſich der
künſtleriſche Geſchmack von Max Fritzſche beſtens bewährt. Auch
die Spielleitung von Bruno Heyn ſchuf an den dramatiſchen
Stellen viel Bewegung, und zwar ſo gut motivierte Bewegung,
während ſie andererſeits die lyriſche Szenen recht ruhig wirken
ließ, damit die Feinheiten der Muſik möglichſt nicht geſtört
wurden.
Als muſikaliſcher Leiter ſtellte ſich Werner Bitter als
Ein=
ſtudierer eines Werkes vor, nach dem wir ihn als Gaſt ſchon in
einer ſehr guten Aidavorſtellung gehört haben. Er hat
vorzüg=
liche Arbeit geſchaffen, und wir ſind der Anſchauung, daß unſere
Oper froh ſein kann, einen ſolchen erſten Kapellmeiſter gefunden
zu haben. Schon die Ouvertüre, die Liſzt zu dem Werk
geſchrie=
ben hat, wirkte hervorragend und fand begeiſterten Beifall.
Cornelius hat urſprünglich eine ſehr feine, aber nicht thematiſch
mit der Oper zuſammenhängende Ouvertüre geſchaffen, Franz
Liſzt ſchien es wichtig zu ſein, daß die Hauptmelodien ähnlich
wie im Tannhäuſer ſchon das Vorſpiel beherrſchten, und er
brachte es in ganz genialer Weiſe fertig, die Gedanken ſeines
Schülers zu elementarer Wirkung zu bringen. Auch im übrigen
zeigte ſich überall das liebevolle Eingehen des Leitenden auf all
die zahlloſen Feinheiten der Partitur, das Orcheſter ſpielte ſehr
rückſichtsvoll, klangſchön und mit rhythmiſcher Genauigkeit. Vor
allem aber waren, die ſchwierigen Enſembles und Chöre auf
geradezu muſtergültige Weiſe einſtudiert. Denn gerade in dieſer
Beziehung iſt der „Barbier von Bagdad” überaus
anſpruchs=
voll. Jedenfalls gebührt mit Recht ein großer Teil des
über=
aus ſtarken Schlußbeifalls der ſorgfältigen und künſtleriſch
her=
vorragenden Arbeit Bitters. In dieſem Zuſammenhang ſei
gleich der ausgezeichnet ſingenden Chöre gedacht, wenn da noch
ein Wunſch offen blieb, ſo war es der, daß in dem Männerchor,
in dem der Barbier im erſten Akt herausgeworfen werden ſoll,
das Sprachliche noch deutlicher herausgearbeitet werden könnte,
wie wir es uns von einer ausgezeichneten Berliner Aufführung
unter Dr. Muck erinnern.
Den Barbier ſtellte Georg Wieter dar. Er beherrſchte die
ungewöhnlich ſchwierige Partie ausgezeichnet, ſang mit ſchöner,
voller Stimme, der allerdings in der Höhe eine gewiſſe Reſerbe
nötig zu ſein ſcheint und ſprach vor allen Dingen vorbildlich
aus; dies iſt um ſo notwendiger, als ſeine Soli ſo reich an
feinen Wortſpielen ſind, daß es bei jedem einzelnen ſchade wäre,
wenn ſie nicht aufgefaßt würden. Auch ſein Spiel war fein überlegt
und würdig. Verglichen mit den Leiſtungen der oben erwähnten
berühmten Vertreter der Titelpartie erſchien uns ſein Humor
zuweilen etwas zu trocken und mehr vom Verſtand diktiert als
warm empfunden. Den Nureddin ſang Hermann Schmid=
Berikoven und fand ſich mit der unbequem hohen Partie
be=
wundernswert gut ab. Die Stimme iſt ausgeruht, hat ſeit
An=
fang des vorigen Jahres an Klang noch bedeutend gewonnen,
dazu kommt eine wohltuende muſikaliſche Sicherheit, die auch
bei den ſchwierigſten Stellen den Sänger nicht verließ. Bezüglich
des Spiels kann der Künſtler noch manches lernen, jedoch ſcheint
er uns auf dem beſten Wege zu ſein, ſeine körperlichen
Aus=
drucksmöglichkeiten zu vervollkommnen. In dieſer Beziehung
ſcheint uns nach wie vor ſein David in den Meiſterſingern ſeine
beſte Leiſtung. Andererſeits hat er aber durch die ſtimmliche und
muſikaliſch ſehr gute und im Spiel anſprechende Wiedergabe
des Nureddin den Beweis erbracht, daß ſeine Hauptſtärke auf
dem Gebiet der lyriſchen Tenorpartien liegt. Erna von Georgi
ſah als Margiana entzückend aus und ſang ſehr ſchön, über ihre
Geſamtleiſtung lag etwas der Eindruck des Unperſönlichen, der
allerdings mit der nicht ſehr ſcharf gezeichneten Rolle
zuſammen=
hängt. Anna Jacobs fang wie früher die Boſtana mit größter
muſikaliſcher Sicherheit und Geſtaltungskraft. Einen ſehr guten
Eindruck machte Heinz Janſſen als Kadi, er ſtellte ſeine Stimme
auf eine gewiſſe Schärfe ein, die den etwas habgierigen und
ver=
knöcherten alten Herrn ſehr gut charakteriſierte und er ſprach
ebenfalls vorzüglich aus, Karl Köther war ein würdiger
und=
ſchönſingender Kalif. Die ſchwierigen Rufe der Muezzins und
die Wehe=Rufe des Sklaven, der die Baſtonade bekommt,
ge=
langen ebenfalls ſehr gut. Der Schlußgeſang des Barbiers mit
den Wiederholungen des Chores iſt einer der ſchönſten
Opern=
ſchlüſſe die es überhaupt gibt. Der große Erfolg der Auft
führung ſollte Veranlaſſung geben, daß ſich jeder muſikliebende
Darmſtädter ſie mindeſtens einmal anhört. — Es war inters
eſſant zu beobachten, daß vor den Helia=Lichtſpielen mehr Autos
ſtanden als vor dem Landestheater, meines Erachtens ein be=
E.M.
denkliches Zeichen für unſere Kultur.
Montag, 23. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 263
apoutt on i unen Maffen.
Die Fußball Ergebniſſe.
2. Hauptrunde um den DFB.=Pokal:
Waldhof — Wormatia Worms 5:1;
Frei=
burger FC. — FV. Feuerbach 3:0; 1. FC.
Nürnberg — Ulmer FV. 94 8:0; BC.
Augs=
burg — VfR. Mannheim 1:4; VfR. Köln —
Sppgg. Fürth 0:2; Polizei Chemnitz — FC.
Schweinfurt 05 4:2; Sppgg. Herten — 1. FC.
Hanau 93 1:4; Schalke 04 — Spielverein
Kaſſel 8:0; VfL. Benrath — TSV.
Eims=
büttel 5:3; Hamburger SV. — Fortung
Düſ=
ſeldorf 1:4; Hannover 96 — Holſtein Kiel
4:3: Eintracht Braunſchweig — 1. SV. Jena
7:0; Sportfr. Dresden — Hertha.=BSC.
Ber=
lin 1:0; Berolina=LSC. Berlin — Vorwärts
Raſ. Gleiwitz 3:2; VfB. Königsberg —
Ma=
ſovia Lyck 0:1; Vorwärts Breslau —
Miner=
va Berlin 2:4.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
ſau Südweſt: FSV. Frankfurt — FK.
Pir=
maſens 3:1; Union Niederrad — Opel
Rüſ=
ſelsheim 3:2; Phönix Ludwigshafen — FV.
Saarbrücken 2:2; Boruſſia Neunkirchen —
Kickers Offenbach 2:1.
ſau Baden: VfL. Neckarau Amicitia
Viern=
heim 3:2; 1. FC. Pforzheim — VfB.
Mühl=
burg 1:1; Phönix Karlsruhe — Germania
Brötzingen 3:5.
ſau Württemberg: FV. Zuffenhauſen — Sppgg.
Cannſtatt 2:2; Sportfr. Eßlingen — Sportfr.
Stuttgart 0:1; Stuttgarter Kickers — SC.
Stuttgart 2:2.
ſau Bayern: 1. FC. Bayreuth — Wacker
Mün=
chen 1:2; Bayern München — FC.
Mün=
chen 4:0.
ſau Nordheſſen: Germania Fulda — Boruſſia
Fulda 0:0; SV. Bad=Nauheim — Kurheſſen
Kaſſel 2:3; Kaſſel 03 — Kurheſſen Mar=
burg 1:1.
ſau Mittelrhein: Tura Bonn — Bonner FV.
4:2; Kölner SC. — Mülheimer SV. 2:1;
Kölner CfR. — Weſtmark Trier 5:3; Köln=
Sülz 07 — Eintr. Trier 2:1.
freundſchaftsſpiele: Tura Leipzig — Eintracht
Frankfurt 4:1; SC. Erfurt — Eintr.
Frank=
furt 0:2; Karlsruher FV. — VfB.
Stutt=
gart 0:4.
Fußball im Reich.
ſau Oſtpreußen: Pruſſia Samland — STV.
Königsberg 9:0; Raſenſp. Preußen — RSV.
Braunsberg 7:3; Tilſiter SC. — SV.
In=
ſterburg 5:0; Hindenburg Allenſtein — SV.*
Allenſtein 4:1; BuEV. Danzig — Preußen
Danzig 2:0; Gedania Danzig — Viktoria
Elbing 2:4: Neufahrwaſſer 1919 — SC.
Lauenthal 0:2.
ſau Pommern: Greifswalder SC. — VfB.
Stet=
tin 3:3; VfL. Stettin — Preußen Stettin
0:4; Blücher Gollnow — Polizei Stettin 1:5;
Hubertus Kolberg — Sturm Lauenburg 2:2;
Germania Stolp — Viktoria Kolberg 6:2;
Hertha Schneidemühl — Viktoria Stolp 1:4.
ſau Brandenburg: Blau=Weiß Berlin —
Vik=
toria 89 Berlin 0:2; Spandauer SV. —
Ten=
nis Boruſſia Berlin 1:0; VfB. Pankow —
Nowawes 03 4:0; Wacker 04 Berlin —
Ber=
liner SV. 92 2:2.
ſau Schleſien: VfB. Gleiwitz — Deichſel
Hin=
denburg 1:0; Beuthen 09 — Breslau 02 5:1;
VfB. Breslau — Ratibor 03 1:2.
ſau Sachſen: Dresdner SC. — Guts Muts
Dres=
den 2:3; Dresdenſia Dresden — SC. Planitz
3:1; BC. Hartha — VfB. Leipzig 2:3;
For=
tuna Leipzig — Wacker Leipzig 3:2.
ſau Mitte: Steinach 08 — Sportfreunde Halle
0:4: Deſſau 05 — Kricket Viktoria
Magde=
burg 2:2; Viktoria 96 Magdeburg — 1. FC.
Lauſcha 3:3.
ſau Nordmark: Union Altona — Phönix Lübeck
0:4; Polizei Lübeck — Viktoria Hamburg
4:3: FC. 93 Altona — Sperber Hamburg 7:4.
bau Niederſachſen: VfL. Osnabrück — Arminia
Hannover 2:3; Komet Bremen — VfB.
Peine 0:3; Boruſſia Harburg — Hildesheim
06 6:0; Algermiſſen 1911 — Raſenſport
Har=
burg 3:2.
ſau Weſtfalen: Union Recklinghauſen —
Preu=
ßen Münſter 1:1; Hüſten 09 — SV.
Hön=
trop 1:1.
bau Niederrhein: Turu Düſſeldorf — Boruſſia
Gladbach 3:1; Union Hamborn — Duisburg
08 2:0.
Bezirksklaſſe im Gau Südweſt.
bruppe Südheſſen: Polizei Darmſtadt —
Nor=
mannia Pfiffligheim 5:0; FV. 1913
Boben=
heim — SpV. 1919 Münſter 3:3; FC. 03
Egelsbach — VfR. 1919 Bürſtadt 5:1; Olym=
Meiſterſchaftskämpfe in Südweſt.
pia Lampertheim — Haſſia Dieburg 1:2;
Olympia Lorſch — SpV. 98 Darmſtadt 5:1;
Germania Pfungſtadt — Alemannia=Olympia
Worms 1:5.
Gruppe Nordmain: Reichsbahn=Rot=Weiß
Frank=
furt — FC. 02=Wacker Rödelheim 4:0;
Sport=
freunde Frankfurt — Viktoria=1912 Eckenheim
3:1; VfL. Germania Frankfurt — Alemannia
Nied 1:2; Sppgg. 03 Fechenheim — VfL. 03
Neu=Iſenburg 3:2; Sppgg. 02 Griesheim —
Poſt=Merkur Frankfurt 2:0; Spp. 07
Hed=
dernheim — FSV. 1910 Bergen 0:4.
Gruppe Südmain: Blau=Weiß Bürgel — FSV.
06 Heuſenſtamm 1:1; Germania Bieber —
SC. 06 Dietzenbach 4:1; Teutonia Hauſen —
Spv. 1911 Neu=Iſenburg 3:1; Kickers=Vikt.
Mühlheim — 1. FC. 03 Langen 1:1: FV.
06 Sprendlingen — Alemannia Klein=Auheim
7:0; Germania Schwanheim — Spv. 02
Of=
fenbach 0:1.
Gruppe Rheinheſſen: Tura 1886/06 Kaſtel —
Haſſia Bingen 1:1; Spp. 1912 Koſtheim —
Viktoria Walldorf 5:1; FVgg. 03 Mombach
— FV. 02 Biebrich 1:2; Sppgg. Weiſenau —
Germania Okriftel 0:2; SpV. 09 Flörsheim
— 1. FSV. 05 Mainz 1:0; SpV. 09
Mör=
felden — SpV. Wiesbaden 0:2.
Länderſpiele: Budapeſt: Ungarn—
Tſchechoſlowakei 1:0; Oslo: Norwegen —
Schweden 0:2.
Die „lehken 16” im Bereinspokal.
Im ſonntäglichen Fußball nahmen die 16
Spiele der zweiten Hauptrunde um den D FB.=
Vereinspokal den erſten Platz ein. Aus
den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Gauen waren
noch 12 Mannſchaften beteiligt. Von ihnen
waren acht untereinander gepaart, ſo daß in
dieſen vier Spielen jeweils ein Vertreter des
Südens auf der Strecke bleiben mußte. In den
übrigen vier Spielen gab es zwei Siege und
zwei Niederlagen. Die Fürther ſetzten ſich in
Köln beim V.f.R. 2:0 durch und der Nordheſſen=
Meiſter Hanau 93 bezwang die SpVgg. Herten
dort 4:1. Vor einer unlösbaren Aufgabe ſtand
der Spielverein Kaſſel beim Deutſchen Meiſter
in Schalke, wo er 8:0 geſchlagen wurde. Der
FC. Schweinfurt verlor in Chemnitz gegen
Po=
lizei mit 2:4. In den vier ſüddeutſchen Spielen
gab es überraſchend glatte Ergebniſſe. So
ge=
wann der SV. Waldhof 5:1 über Wormatia
Worms, während der Badiſche Meiſter V.f.R.
Mannheim in Augsburg 4:1 gewann, und
Ba=
dens drittes Eiſen im Feuer, der Freiburger
FC., den SV. Feuerbach 3:0 bezwang. Der
„Club” ſchickte Ulm 94 mit 8:0 nach Hauſe. Im
Rennen befinden ſich aus den ſüd= und
ſüdweſt=
deutſchen Gauen noch mit V.f.R. Mannheim,
SV. Waldhof und Freiburger FC. drei
Vertre=
ter Badens, mit 1. FC. Nürnberg und Spielvgg.
Fürth zwei Ueberlebende aus Bayern und mit
Hanau 93 der letzte Nordheſſe. Die Gaue
Süd=
weſt und Württemberg ſind ganz ausgeſchaltet.
Das Meiſterſchafts-Programm
war recht knapp.
Im Gau Südweſt führt nach den Spielendes
Sonntags der FSV. Frankfurt, der zu Hauſe
über Pirmaſens 3:1 gewann, vor Eintracht
Frankfurt und Wormatia Worms, die ſpielfrei
waren. Ueberraſchend kommt die Niederlage
der Offenbacher Kickers mit 2:1 in Neunkirchen.
Der Gaumeiſter Phönix Ludwigshafen verlor
ſeinen erſten Punkt durch ein 2:2 gegen die
Conen=Mannſchaft aus Saarbrücken.
In Baden ſtanden drei Spiele auf dem
Pro=
gramm. Der FC. Pforzheim erlitt hier durch
ein 1:1 gegen Mühlburg den erſten
Punktver=
luſt. Von den beiden Neulingen ſiegte Germania
Brötzingen 5:3 in Karlsruhe über Phönix,
wäh=
rend Amicitia Viernheim vom V.f.L. Neckarau
3: 2 geſchlagen wurde.
In Württemberg verloren die Stuttgarter
Kickers wieder einen Punkt, da ſie am Samstag
gegen den Stuttgarter SC. nur 2:2 ſpielten und
Glück hatten, nicht beide Punkte einzubüßen. In Goritſchnig überlegen 6:0, 6:0, 6:4 gewann.
dem Treffen der beiden Neulinge Zuffenhauſen
und Cannſtatt gab es eine Punkteteilung mit
2:2. Mit 1:0 gewannen die Sportfreunde
Stutt=
gart bei ihrem Namensvetter in Eßlingen.
In Nordheſſen tat Boruſſia Fulda dem Mei=
Lokalgegner Germania nur ein 0:0. Der Neu= Sturmpogel nicht am Start war, rechnete man
lage, diesmal auf eigenem Platze mit 2:3 gegen
Kurheſſen Kaſſel. Eine Punkteteilung gab es
in Kaſſel zwiſchen „03” und dem Neuling Kur=
heſſen Marburg mit 1:1.
35V. Frankfurks erſter Sieg.
FSV. Frankfurt — FK. Pirmaſens 3:1 (2:0).
Vor 6000 Zuſchauern ſtellten ſich beide
Mann=
ſchaften dem ausgezeichnet amtierenden Mainzer
Schiedsrichter Keßler. Die Bornheimer
lan=
deten einen verdienten Sieg, der allerdings
da=
durch begünſtigt wurde, daß der Pirmaſenſer
Tormann Schaumburger in der 20. Minute bei
einem Zuſammenprall mit Haderer verletzt
wurde, bis zur Pauſe ausſchied und nach dem
Wechſel ſeinen Poſten, allerdings durch einen
Kopfverband behindert, wieder verſah. In der
erſten Halbzeit war das Spiel noch verteilt, der
FSV. beendete den erſten Teil, mit einer
ver=
dienten Führung von 2:0 Toren. In der 17.
Minute fiel der erſte Treffer durch Schuchardt
auf Vorlage von Sadtler. Dann ereignete ſich
die erwähnte Verletzung des Pfälzer
Torman=
nes, die Pirmaſenſer blieben aber auch mit zehn
Mann noch recht gefährlich. In der 35. Minute
mußten ſie durch Sadtler auf Zuſpiel Emmerichs
den zweiten Treffer hinnehmen. Nach dem
Wechſel konnten die Gäſte eine Viertelſtunde
drängen, in dieſer Zeit fiel auch durch den
Rechtsaußen Maier ihr Ehrentreffer. Dann
übernahmen die Bornheimer aber wieder das
Kommando, und ſie gaben dasſelbe nicht mehr..
aus der Hand. Acht Minuten vor Schluß fiel
der dritte und letzte Treffer durch Schuchardt.
Beſonders gut waren” bei Pirmaſens Maier,
Brill 1 und die Verteidiger, bei Frankfurt
Held=
mann, Schuchardt und Schreiber, während W.
May einen auffallend ſchwachen Tag hatte.
Der Neuling unverdienk geſchlagen.
Union Niederrad — Opel Rüſſelsheim 3:2 (1:1).
In Niederrad gab es in der erſten Halbzeit
ein ausgeglichenes, beiderſeits mäßiges Spiel,
bei dem Rüſſelsheim noch etwas beſſere
Leiſtun=
gen zeigte als der Gaſtgeber. Niederrad war
weit unter der gewohnten Form, beſonders
ſchwach ſpielte der Sturm. Bei Rüſſelsheim war
der Mittelſtürmer Hitzel der beſte Mann. Die
beiden entſcheidenden Tore nach der Pauſe
kamen nicht durch beſſeres Spiel der
Nieder=
räder, ſondern durch einen Elfmeter und eine
ſchöne Einzelleiſtung von Kirſch zuſtande,
wäh=
rend Rüſſelsheim bei vielen Aktionen Pech
hatte. In der 35. Minute fiel nach einer von
Bitter gut getretenen Ecke durch Hitzel der
Füh=
rungstreffer für Rüſſelsheim. Kurz vor der
Pauſe glichen die Niederräder, ebenfalls
an=
ſchließend an einen Eckball, durch Hochſtadt aus.
In der 3. Minute der zweiten Halbzeit
verſchul=
dete Gunkelmann=Rüſſelsheim einen Elfmeter,
der durch Kirſch verwandelt wurde und die
er=
wähnte Einzelleiſtung Kirſchs ergab in der 20.
Minute den dritten Treffer. Fünf Minuten vor
Schluß verbeſſerte Schucker=Rüſſelsheim auf 3:2.
Dr. Storch=Ludwigshafen leitete vor 1500
Zu=
ſchauern gut.
Die „Kickers” wieder geſchlagen.
Bor. Neunkirchen — Kickers Offenbach 2:1 (2:1).
Wenn auch der Sieg der ſehr eifrigen
Saar=
länder nicht gerade unverdient war, ſo ſtand er
Die Medenſpiele
des Deutſchen Tennis=Bundes
wurden am Sonntag in Bad=Nauheim beendet.
Im Endkampf ſiegte erwartungsgemäß
Bran=
denburg mit 7:2 Punkten über Nordmark. Den
dritten Platz ſicherte ſich Schleſien durch einen
5:4=Sieg über Baden.
Deutſcher Tennismeiſter der Berufsſpieler
wurde bei den am Sonntag in Berlin
beende=
ten Meiſterſchaften der Nürnberger Hans
Nüß=
lein, der im Endkampf über den Hamburger
Das Doppel gewann Hans Nüßlein
zu=
ſammen mit Altmeiſter Roman Najuch über
Bartelt/Dickhoff 6:1, 6:3, 6:1.
Mik einer großen Ueberraſchung
ſter Hanau 93 den Gefallen, einen Punkt zu endete das am Sonntag in Hoppegarten
gelau=
verlieren. Die Boruſſen erreichten bei ihrem fene Deutſche St. Leger. Nachdem Derbyſieger
ling Bad=Nauheim bezog ſeine dritte Nieder= allgemein mit dem Siege von Conteſſina. Dieſe
wurde aber zur allgemeinen Ueberraſchung
hin=
ter dem Blumenfeld und Samſonſchen Ricardo
unter K. Viſek und Glaukos nur Dritter. Der
Toto zahlte für das Rennen ſechsfaches Geld.
doch bis zur letzten Minute in Gefahr. Die
Offenbacher waren in der Schnelligkeit und auch
techniſch den Einheimiſchen voraus, außerdem
waren ſie auch durch körperliche Vorteile ihrer
Spieler beſſer dran. Am beſten ſchlug ſich die
Verteidigung Kühnle=Preiß; jedoch fiel der
Aus=
gleich der Neunkirchener auf einen Fehlſchlag
von Kühnle. In der Läuferreihe war F.
Mül=
ler, im Sturm Lindemann, beſter Mann. Bei
Neunkirchen arbeitete der Sturm durch das
Ver=
ſagen des Halblinken nicht recht glücklich
zuſam=
men. Gut waren Hintermannſchaft und
Läufer=
reihe. In der 18. Min. gingen die Offenbacher
durch Lindemann in Führung. Sie hatten mehr
vom Spiel, und Boruſſia kam erſt gegen Ende
der Halbzeit auf. In der 30. Min. fiel nach
Fehlſchlag Kühnles durch Petri der Ausgleich
und fünf Minuten vor Halbzeit verlängerte
Fuhrmann einen von Theobald getretenen
Strafſtoß zum Siegestor. Nach der Pauſe hatte
Boruſſia mehr rom Spiel, aber Offenbach blieb
bis zum Schluß ein gefährlicher Gegner.
Glöck=
ner=Pirmaſens leitete vor 2500 Zuſchauern gut.
Erſter Punkkverluſt des Meiſters.
Phönix Ludwigshafen — FV. Saarbrücken
2:2 (0:1).
Das Erſcheinen der Saarbrücker, in erſter
Linie wohl, des deutſcher Mittelſtürmers der
Nationalmannſchaft, Conen, hatte 5000
Zu=
ſchauer nach Ludwigshafen gebracht. Der
ſaar=
ländiſche Neuling der Gauliga hinterließ einen
ſehr guten Eindruck. Gut waren beſonders der
neue Torhüter Evers, deſſen Vorgänger Schwarz
jetzt als rechter Läufer wirkt, und Mittelläufer
Sold. Etwas ſchwächer ſpielte der Sturm, der
mit einigen neuen Leuten kam. Conen war hier
der Beſte und er ſchoß auch die beiden Treffer.
Phönix kam wieder mit Degen, aber noch ohne
Lenz. Klett und Statter. Das Zuſammenſpiel
war nicht beſonders gut, ausgezeichnet arbeitete
aber die Hintermannſchaft, die auch den Punkt
rettete. Der ausgleichende Treffer fiel erſt in
der letzten Minute. Vor dem Spiele gab es eine
Ehrung für Hörnle, der ſeit zehn Jahren der
erſten Mannſchaft des Phönix angehört. Der
erſte Treffer fiel, eine Minute vor der Pauſe
durch Conen nach einem Fehler von Neumüller 1.
Erſt 12 Minuten vor Schluß erzielte Degen
durch Kopfball den Ausgleich. Schon eine
Mi=
nute ſpäter ſtand der Kampf durch Conen
wie=
der 2:1 und man rechnete ſchon mit einem
Saar=
brücker Sieg, als in der letzten Minute durch
Tiator der erneute Ausgleich fiel. Schiedsrichter
Fink=Frankfurt leitete den harten Kampf gut.
Gau Südweſt:
Einen großen
Mercedes/ Benz=Erfolg
gab es beim Großen Autopreis von
Spanien, der am Sonntag auf der Laſarte=
Rundſtrecke bei San Sebaſtian ausgefahren
wurde. Caracciola blieb vor ſeinen
Stall=
gefährten Fagioli und v. Brauchitſch in 3:09.59,4
Stunden auf der rund 520 Km. langen Strecke
ſiegreich. Caracciola hat damit in dieſem Jahre
ſeine ſechſten, die Mercedes=Benz=Werke ihren
neunten „Grand=Prix” gewonnen. An vierter
Stelle endete der Franzoſe Wimille auf Bugatti
vor dem einzigen im Rennen gebliebenen Wagen
der Auto=Union mit Roſemeyer am Steuer.
Stuck, Varzi, Nuvolari und Chiron ſchieden
vorzeitig aus.
65 Flugzeuge ſtarketen
am Sonntag im Flughafen München=Schleißheim
zum diesjährigen Alpenflug. Der Start
voll=
zog ſich ſehr glatt. Die Strecke führte nach dem
neuen Flugplatz in Prien (Allgäu), wo der letzte
Bewerber bereits um 15.30 Uhr eintraf.
In derBezirksklaſſesüdheſſen
beſcherte uns der geſtrige Meſſe=Sonntag gleich
vier 5:1=Siege, dazu einen überraſchenden
2:1=Sieg der Dieburger Haſſiaten in
Lampert=
heim und ein 3:3=Unentſchieden zwiſchen den
Neulingen Bobenheim und Münſter. Die
Re=
ſultate im einzelnen:
Polizei Darmſtadt — Norm. Pfiffligheim 5:1.
Olympia Lorſch — SV. 98 Darmſtadt 5:1.
FC. 03 Egelsbach — VfR. Bürſtadt 5:1 (2:0).
Germ. Pfungſtadt — A.O. Worms 1:5 (0:1).
Lampertheim — Haſſia Dieburg 1:2.
Bobenheim — Münſter 3:3.
Mit dem geſtrigen Sieg der Poliziſten über die
Wormſer Vorortler haben ſich die „Grünen”
wieder an die Spitze der Tabelle geſetzt und die
Normannen, die man ebenfalls in die
Spitzen=
gruppe rechnete, zunächſt auf den 6. Platz
zurück=
geworfen.
Heuer hatte der SV. 98 Darmſtadt in Lorſch
nichts zu beſtellen, denn die Platzbeſitzer mit
ihrem überragenden Mittelſtürmer waren in
beſter Form. Die Lilienträger beſetzen alſo
weiterhin noch ohne jeden Punktgewinn das
Ende der Tabelle. Wann will man ſich von
dort fortmachen?
Die Egelsbacher wollten der „Dritte im
Bunde” ſein und ſtellten gleichfalls das heute
beliebte 5:1=Ergebnis gegen die Bürſtädter
Raſenſpieler her, damit den zweiten Spitzenplatz
der Tabelle einnehmend.
Polizei=Sturm
Polizei Darmſtadt -
Norman=
mn Panggem 9.4 14.0h.
Wie ein Häufchen Unglück wirkte geſtern der
Normannia=Angriff, dem man Wunderdinge
nachrühmt; er ging wohl im Feldſpiel an, doch
vor dem Tore? Kaum glaublich, was die fünf
Stürmer alles in der 1. Spielhälfte darüber
und daneben und in Sauers empfangbereite
Hände ſchoſſen. Darüber hinaus wieſen die
hin=
teren Reihen, der gefürchteten Wormſer
Vor=
ſtädter erhebliche Lücken auf, die natürlich die
Darmſtädter Stürmer, und hier vor allem der
Mittelſtürmer Keck wirkſam ausnutzten. Wenn
auch die Darmſtädter Erfolge durch die ſchwache
Leiſtung einiger Pfiffligheimer Spieler ſtark
gefördert wurden, ſo ſchmälert dieſes Moment
den hohen Darmſtädter Sieg keineswegs. Die
Mannſchaft bewies vielmehr, daß ſie wieder im
Kommen iſt und gar nicht gewillt iſt, ihre
Vor=
machtſtellung im Bezirk Südheſſen dieſes Jahr
abzutreten.
Mit zügigen Attacken
begannen auch diesmal die grünen Stürmer,
diesmal aber nicht wie in Münſter, wo man
bald ſein Pulver verſchoſſen hatte. Man verſtand
es, haushälteriſch mit ſeinen Kräften umzugehen
und heizte auch in der zweiten Hälfte der
Gäſte=
hintermannſchaft gehörig ein. Nach kaum fünf
Minuten hatte Keck einen Fehler des rechten
Verteidigers Mehlmann erſpäht und ſchoß an
dem unnötigerweiſe herausgelaufenen Torhüter
Günther vorbei zum 1:0 ein.
Auf dieſelbe Art erzielt Keck auch den
zwei=
ten Treffer. Die Pfiffligheimer Stürmer
racker=
ten ſich vergeblich ab. Wenn ſie ſich ſchon einmal
mit wohldurchdachten Kombinationszügen in
günſtige Schußpoſition gebracht hatten, konnte
man darauf wetten, daß die Chance durch einen
unüberlegten Schuß — meiſtens in die Wolken
— zunichte gemacht wurde.
Keck erzielt den hat=trick,
als er eine Vorlage Pfeiffers aufnahm und
bombenſicher ins Schwarze traf. Pfeiffer
eiferte es ihm nach und markierte mit
unhalt=
barem Schuß 4:0.
Auch in Pfungſtadt gab es ein 5:1=Reſultat
— allerdings für die Gäſte aus Worms, die das
Spiel ſtändig diktierten und die mit Erſatz und
Pech kämpfenden Platzbeſitzer nicht aufkommen
ließen.
Die Haſſiaten Dieburgs mußten wegen
vor=
läufiger Platzſperre nach Lampertheim fahren
und brachten es fertig, dort einen knappen, aber
gut zählenden 2:1=Sieg zu erringen. —
Aus=
gleichende Gerechtigkeit?
Die beiden Neulinge Bobenheim und
Mün=
ſter kreuzten zuſammen die Klingen und
trenn=
ten ſich mit einem 3:3=Unentſchieden.
Am kommenden Sonntag ſollen ſpielen:
SV. 98 Darmſtadt — Pfungſtadt; Bobenheim
— Polizei Darmſtadt; Bürſtadt — Münſter;
Dieburg — Lorſch; Lampertheim —
Pfifflig=
heim.
M Scruptadne.
Unintereſſante zweite Halbzeit.
Pfiffligheim rettungslos geſchlagen —
Poli=
zei ſtolz auf den ſicheren und überraſchend hohen
Vorſprung. Hatte es da noch einen Sinn,
un=
nötigerweiſe Kräfte zu vergeuden. Man ſpielte
eben ſo ſein Penſum herunter, weil es ſo ſein
muß. Zwiſchendurch brachte Pfeiffer etwas
Leben in die Bude, indem er einen 5. Treffer
mit allerdings haltbarem Schuß anbrachte. Man
ſah die Wormſer ſchon leer ausgehen, doch da
„erbarmte” ſich wirklich einer der Stürmer und
drückte im Gewühl vor dem Tore den
Ehren=
treffer ein. Gernsheimer war der
Schütze.
Die Pfiffligheimer Vertretung
beſtand aus: Günther; Mehlmann, Barth; Rath,
Braun, Harbauer; Gernsheimer, Trumpfheller,
Ortſtadt, Raquet, Dören.
Genügen konnte nur der Mittelläufer Braun,
der Verteidiger Barth ſowie Gernsheimer und
Trumpfheller im Sturm. Günther im Tor
recht=
fertigte nicht ſeinen guten Ruf und Mehlmann,
der des Feldes verwieſen wurde, war ein kraſſer
Verſager. Alles übrige ſchwacher Durchſchnitt.
Die Darmſtädter Akteure
Sauer; Muth, Balſer; Harter, Dumont, Göbel;
Blank, Seipp, Keck, Pfeiffer, Fröhlich waren
ihrem Gegner immer um einige Naſenlängen
voraus. Als der beſte Mann iſt Keck
anzuſpre=
chen, der im Aufbau und Torſchuß
hervorragen=
des leiſtete. Der Hintermannſachft wurden von
den harmloſen Gäſteſtürmern keine bangen
Mi=
nuten bereitet. Was aber zu erledigen war,
wurde glatt und ſauber wegbefördert. In der
Läuferreihe vermißt man immer noch das
ſyſte=
matiſche Aufbauſpiel. Die Läufer ſollen nicht
nur Helfer der Hintermannſchaft ſein, ſondern
haben auch die Verbindung zum Sturm in
brauchbarer Form herzuſtellen! Von den
Stür=
mern fiel eigentlich nur der unentſchloſſene und
techniſch noch nicht durchgebildete Linksaußen
Fröhlich aus dem guten Rahmen.
Dem Treffen ſtand Störner=Frankfurt als
Schiedsrichter vor. Obwohl es wenig aufregend
war, fällte der Spielleiter eine falſche
Entſchei=
dung nach der anderen und machte dadurch
ſei=
nem Ruf als Gauligaſchiedsrichterx wenig Ehre.
SV. 98 konnte ſich nicht durchſetzen.
Olympia Lorſch
5V. 98 Darmſtadk 5:1 (1:1).
Nach ihrem recht guten Abſchneiden ſeither,
war man im Lorſcher Wald auf die
Deckungs=
reihen der 98er geſpannt, zumal die
Lilien=
träger in neuer Sturmbeſetzung diesmal mehr
als einen moraliſchen Erfolg zu holen hofften.
Nach einer guten erſten Halbzeit kam aber ein
derartiger Mißerfolg für die Gäſte nach der
Pauſe, daß ſogar die ſonſt hervorragende
Hintermannſchaft dieſer Leute ins Wanken
geriet und Schnitzer fabrizierte, die Lorſcher
Erfolge zulaſſen mußten. Zumal deren junger
Mittelſtürmer Gärtner, mit dem talentierten
Linksaußen Wachtel ein Tor ſchöner als das
andere einleiten konnte.
Dem recht guten Schiedsrichter Welſcher=
Frankfurt ſtellten ſich die beiden
Mann=
ſchaften wie folgt: SV. 98: Ruppel 3,
Eß=
linger, Senger, Luft, Schnägelberger, Geyer,
Kolberg, Seiffert, Wenner, Müller Mahr. —
Lorſch: Rothenheber, Schmidt 1 und 2,
Lors=
bacher, Angert 1, Adrian, Wachtel, Herdt,
Gärt=
ner, Schmidt, Angert 2.
Enttäuſchte Hoffnungen.
Man hatte ſicher in Darmſtadt gehofft, mit
dem neu zuſammengeſtellten Sturm beſſere
Er=
folge erzielen zu können und ſie ließen ſich auch
gar nicht verblüffen, als Lorſch in der 6. Min.
den erſten Erfolg buchen konnte. Beinahe wäre
es dem eifrigen Geyer noch gelungen, den
Erfolg der Heimiſchen abzuwehren, aber von
ſeinem Bein ſprang das Leder ins Netz. Die
Lilienhintermannſchaft ſpielte ſich mit der Zeit
ganz gut heraus und ſchließlich kam auch der
Sturm in Schwung, beſonders da Kolberg als
Linksaußen gefährliche Angriffe einleiten
konnte. Leider fummelten aber Seiffert und
Müller ſo viel mit dem Ball, daß man wohl in
den gegneriſchen Strafraum, aber nicht mehr
zum Schießen kam. Schließlich wurde dies dem
überſichtlichen Mittelſtürmer Wenner zu
dumm. Er ließ in der 24. Minute aus 25
Meter eine Bombe los, die überraſchend im
Lorſcher Tor landete. Nach dieſem Ausgleich
gab es für 98 noch viele Torgelegenheiten,
aber bis zur Pauſe blieb es dabei.
Man rechnete mit einem beſſeren Ende in
der zweiten Hälfte. Eßlinger tauſchte nach
Wiederbeginn mit Geher, aber trotzdem kam
die Wendung zum Beſſeren nicht für
Darm=
ſtadt. Der Lorſcher Mittelſtürmer im Verein
mit dem Linksaußen Wachtel ſchoß
nacheinan=
der 4 Tore. Wohl griffen die Darmſtädter
immer wieder beherzt an, aber der Angriff
hatte zu viel „Nieten”, ſo daß die beſten
Mög=
lichkeiten nicht ausgenutzt werden konnten. Da
auch die blaue Läuferreihe, ſchwächer wurde
und die drei prächtigen Schlußleute der Gäſte
nicht genügend entlaſteten, ſahen ſich dieſe
einer immer beſſer werdenden" Lorſcher Elf
gegenüber und es iſt nicht verwunderlich, wenn
dieſe hohe Niederlage herauskam. Kolberg war
einer der beſten Leute, ſehr ſchwach waren die
Stürmer Seiffert, ſpäter auch Wenner, nicht
zuletzt aber Müller und Mahr, von denen man
mehr erhofft hatte.
H. H.
IIa Sportv. 98 — II. Germania Eberſtadt,
dort 2:2 (2:1). Die Eberſtädter ſtellten dem
Sportv. in ihrem erſten Verbandsſpiel eine
ſehr ſtarke Reſerve gegenüber. Für Eberſtadt
ſpielte u. a. auch der neue Zuwachs (Roß,
früher Sportv. 98, Bönſel 2, früher Polizei,
und Stachel, früher Germ. Pfungſtadt). Dem
Spielverlauf nach iſt das Unentſchieden das
gerechte Ergebnis.
Die Neulinge unker ſich.
Bobenheim — Münſter 3:3 (2:2).
Man war geſpannt auf das Erſcheinen der
Neulinge, die in der Bezirksklaſſe nach ihrem
Bombenerfolg gegen Egelsbach und nach dem
Unentſchieden gegen Polizei, nun erſtmals auf
fremdem Platz anzutreten hatten. Nun: die
Münſterer mit ihrem ſchnellen und gefälligen
Spiel erreichten auch in Bobenheim, daß ſie
zu recht ihren guten Ruf tragen. Ihr halber
Erfolg iſt um ſo höher zu bewerten, als er aur
fremdem Platz erzielt wurde, zudem diktiertem
die Münſterer faſt dauernd das abwechſlungs;
reiche Spiel, als ſie zweimal im Hintertreffem
lagen.
Es war nämlich ſo: Zuerſt gingen diee
Einheimiſchen durch ihren Halblinken in
Füh=
rung, aber der Münſterer Halbrechte Witze
konnte bald danach wieder ausgleichen. Be
ſtarkem Drängen der Gäſte folgt vor der Pauſoe
aus einem Gedränge heraus, der
Führungs=
treffer derſelben und erſt kurz vor dem Halb= kamen, die Platzbeſitzer wieder zuny
Ausgleichsſtand. Sehr temporeich verlief auchh
die zweite Halbzeit, wobei Bobenheim vorerſri
das größere Glück hatte und jetzt aus einem
Gewühl heraus den Führungstreffer für ſich.
ſchießen konnte. Ein Bombenſchuß von Witzell
ſorgte aber wieder dafür, daß die eifrigem
Münſterer wenigſtens doch noch einen verdien= Punkt mit nach Hauſe nehmen konnten.
Werner, Barth, Witzel und Chriſtmann warem
die beſten Leute der Gäſte.
In Egelsbach nichts zu erben!
FC. 03 Egelsbach
DiA. Burniadt 9.4 12.05.
Das war wieder die ſchlagkräftige
Egels=
bacher Elf aus der Vorſaiſon!
Sie ſpielte, wenn auch mit Erſatz für den
rech=
ten Verteidiger Anthes, wie aus einem Guß
und zeigte in techniſcher und ſpielkultureller
Hinſicht Leiſtungen, die den Sieg auch in dieſer
Höhe verdient erſcheinen laſſen. Jeder Mann
war mit Herz und Hand bei der Sache, ſpielte,
wenn auch unauffällig, durch durchaus
produk=
tiv und trug ſo zur geſchloſſenen
Mannſchafts=
leiſtung bei. Das Spiel litt nur an einem
Mangel: es wurde immer noch zu wenig
ge=
ſchoſſen und mitunter zu ſehr in die Breite
kombiniert. Im ganzen konnte ſich jedoch die
abgerundete Leiſtung der Mannſchaft ſehen
laſſen; ſie berechtigt zu den ſchönſten
Hoff=
nungen.
Die Bürſtädter Raſenſpieler hatten einen
ſehr ſchweren Stand.
Wohl zeigten auch ſie meiſt recht beachtliches
Können, doch reichten ſie an Egelsbach nicht
heran. Der Sturm arbeitete viel zu durchſichtig,
ſo daß ſeine Kombinationszüge immer wieder
durchkreuzt werden kannten. Die Stürmer
zeig=
ten zudem wenig Entſchlußkraft. Mit den
ande=
ren Reihen der Gäſte konnte man zufrieden
ſein, ſo daß während der ganzen Spieldauer
faſt ausgeglichenes Spiel vorherrſchte.
6 ſchöne Treffer!
Egelsbach fand ſich nach der Ballfreigabe
ſehr flott zu ſammen und bleibt leicht
über=
legen. Es erzielte bereits in der 6. Minute
den erſten Erfolg. Kurz vor der Pauſe köpfte
der Halbrechte Becker eine Linksflanke zum
zweiten Tor ein. Nach dem Wechſel hatte
Egelsbach den Wind im Rücken. In der 2.
Minute gelang dem Bürſtädter Halbrechten der
Ehrentreffer, als er eine Flanke von links über
den erhauslaufenden Torwart ins Netz heben
konnte. Damit war aber auch das Pulver der
Gäſte verſchoſſen. Egelsbach konnte nun
durch=
weg den Ton angeben und erzielte durch
Strafſtoß des Halblinken und einen prachtvollen
Flankenſchuß des Rechtsaußen zwei weitere
Treffer. Zwei Minuten vor Schluß wurde
Ewald Volz bei einem Alleingang wenige
Meter vor dem Tor von dem Hüter, den er
umſpielt hatte, von hinten umgelegt. Der von
E. Volz verwandelte Elfer ergab den
Schluß=
ſtand.
Das Spiel ſelbſt konnte durch ſein Tempo
und Anſtändigkeit die Zuſchauer begeiſtern. Es
war eins der ſchönſten Spiele, die in letzter
Zeit in Egelsbach ſtattfanden, mit ein
Ver=
dienſt des hervorragenden Spielleiters Adolf=
Sportfreunde Frankfurt, der eine vorzügliche
Figur abgab.
—sch.
Eg. Jugend—Urberach Jugend 4:2.
Schwarzer Tag
des Germanenſturmes.
Germania Pfungſtadt — A.9. Worms
1:5 (0:1).
Bald hatten es die Wormſer ſpitz bekommen,
daß Germania im Tor verwundbar war. Denn
Darmſtädter leidet an einer Verletzung, und ſo
mußte der Handballhüter Crößmann das Tor
verteidigen. Alſo begannen die Gäſte mit einem
ſchönen Flachpaß, beherrſchten das Feld und
hielten mit dem Tempo durch, bis Germania
ſchließlich reſigniert die Flügel hängen ließ,
da=
bei ein Eigentor fabrizierend. Verſchiedentlich
flackerte der Kampfgeiſt wohl auf, und dieſes
Faktum iſt um ſo beachtlicher, als Germania
mit Pech um die beiden erſten Tor gebracht
wurde. W. Haſſenzahl nahm eine Steilvorlage
auf und, entſchloſſen wie er immer iſt, ſteuerte
mit Rieſenſchritten aufs Tor — knappt vorbei
am herauslaufenden Hüter, und ebenſo neben
dem Tor landete der Ball. Später köpfte W.
Haſſenzahl einen ſchönen Eckball von Steinmetz
an die Latte. Pech! Mit einem Vorſprung von
2:0 wäre Germanias Selbſtvertrauen beſtimmt
beſſer geweſen, denn ſo hilflos, wie der Sturm
dann herumwurſtelte, kaum mehr eine
geſchloſ=
ſene Aktion bot — hier muß das völlige
Ver=
ſagen des Mittelläufers noch eingeſchaltet
wer=
den —; einen ſchwarzen Tag muß man es
nennen! Denn Germania kann beſtimmt beſſen
ſpielen. Heldenhaft kämpfte das
Verteidiger=
paar Nickel=Voß gegen eine Uebermacht des
Wormſer Angriffe. Man bedenke, daß die Gäſts
bis zur Pauſe nur 0:1 führten. Kaum
gings=
weiter, zog Germania gleich. Hunszinger
hatte=
den einzig brauchbaren Strafſtoß
Marquardts=
ſchön aufgenommen und eingedrückt zum 1:1.
Doch der Wormſer Linksaußen jagte eine
Bombe=
ins Netz, 1:2. Nah pendelte Göttin Fortuna
mit der Waage. Als aber ein Pfoſtenſchuß vom
Haſſenzahl den Ausgleich nicht ſchaffte, ſenkte
ſich=
die Wormſer Waagſchale in der 70. Minute auff
1: 3: Scheuermann beförderte eine Flanke
rück=
wärts zum 1:4, und damit es ſo ging wie
ander=
wärts, ſtreckte Germania mit 1:5 die Waffen.
Schiedsrichter Wittmann=Frankfurt korrekt.
Es ſpielten:
Germania: Crößmann; Nickel, Voß;
Scheuer=
mann, Marquardt, P. Steinmetz; L.
Stein=
metz, Haſſenzahl 1, 2 und 3, Hunszinger.
AO. Worms: Schwindt; Kern, Wandersleben;
Pohle, Hartmann, Herbert; Gumbinger,
Har=
tenbach, Sander, Götz, Ofenloch.
Ein Lob der geſamten Gäſteelf wegen des
fleißigen und flachen Spieles. Bei
Pfung=
ſtadt: Aufopfernd Nickel, Scheuermann und P.
Steinmetz, hervorragend Voß. Marquardt fiel
als Mittelläufer aus. Im Sturm konnte der
lange Haſſenzahl ohne die Unterſtützung ſeiner
Leute auch nichts machen.
Hafſias „Glück im Unglück”.
PfR. Lampertheim — Haſſia dieburg
1:2 11:2).
Es war ſchon eine Ueberraſchung, daß bereits
kurz nach dem Saiſonbeginn die erſte Platzſperre
verhängt wurde, und ſo mußten die höchlich
überraſchten Dieburger als „Betroffene” auf dem
Lampertheimer Olympia=Platz antreten, wo
ge=
wiß nicht leicht zu gewinnen iſt. Sie gingen aber
mit rieſigem Eifer an die Sache, und wenn
Lampertheim glaubte, eine deprimierte
Diebur=
ger Elf anzutreffen, ſo waren die Riedleute ganz
und gar auf dem Holzweg. Wie ſchon ſo oft,
ſorgten die Haſſiaten auch diesmal für eine
Ueberraſchung und machten alle Träume der
Lampertheimer, weiterhin unangefochten die
Ta=
bellenſpitze beſetzen zu können, zunichte. Wohl
jammern die Platzbeſitzer jetzt, zwei
Elf=
meter verſchoſſen zu haben, und daß es
auch ſonſt in keiner Beziehung klappen wollte,
wenn ſchon ihr Sturm faſt dauernd im Angriff
lag. War aber an dem „Verſagen” der
Lampert=
heimer Stürmer nicht in erſter Linie die emſig
ſchaffende Gäſteelf ſchuld? Es war doch ſo, daß
deren Mannſchaft zwar etwas ſtärker abdeckte
als angriff, aber auch dann wieder blitzſchnell
in Front war, wenn ſich ein geringer Schimmer
zum Erfolg zeigte. So konnte es nicht fehlen, daß
Dieburg vor 600 Zuſchauern das beſſere Ende für
ſich behielt und auf Grund ſeines
aufopferungs=
vollen Spieles verdienter, wenn auch nur
knap=
per Sieger wurde.
In der 10. Minute erzielte Muth für
Die=
burg den erſten Treffer. Er erſpähte eine
Ge=
legenheit, ſpurtete einer Weitvorlage nach und
lenkte ſeelenruhig ein. Bald darauf wurde von
Lampertheim der erſte Elfer verſchoſſen. Der
Die=
burger Kurz buchte dann Mitte der erſten
Halbzeit den zweiten Treffer der Gäſte, ſodann
verſchoß Lampertheim einen weiteren Elfer durch
Günteroth. Erſt mit Aufbietung aller Kräfte
kam Lampertheim durch Lutz wenige Sekunden
vor dem Halbzeitpfiff zum einzigen Gegentreffer.
Der Sieg von Dieburg iſt um ſo höher
einzu=
ſchätzen, als Dieburg bald 2 Leute durch
Verletzungen verlor, aber die reſtlichen 9 Spieler
wehrten ſich wie die Löwen gegen die mit Bayer
und allen anderen Kanonen antretenden
Lampert=
heimer. Die zweite Halbzeit ſtand wohl im
Zei=
chen der Lampertheimer Angriffe, aber der
Die=
burger Hüter Suſam mit ſeiner trefflichen
Dek=
kung ſchlug einfach alles ab.
Spengler=Worms als Spielleiter war
annehmbar.
ng.
Aufkakk in den Kreisklaſſen.
Kreisklaſſe I. — Gruppe 2 — Darmſtadt.
TSG. 46 Darmſtadt — Merck Darmſtadt 0:0
Griesheim — Groß=Gerau 1:5
Wolfskehlen — Jahn 75 Darmſtadt 0:2
Eberſtadt — Alsbach 5:0
Arheilgen — Wixhauſen 0:2.
Entgegen der Vorſchau gab der Neuling,
Merck an der Rheinallee eine anſtändige Vor=
Ma
an der
ſchehens
Punkt
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ſen,
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loſe
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folg da
von
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Chatt
Elf
vinn
kehlen,
auf e
errei
Hiend
Montag, 23. September 1935
ſtellung und erzwang gegen die 46er ein
tor=
oſes Unentſchieden. Die 75er brachten gar
das Kunſtſtück fertig, den zu Hauſe
gefürchte=
ten Chatten beide Punkte zu entreißen.
Bei der Begegnung der alten Bekannten
Griesheim und Groß=Gerau behielten
die Gäſte unerwartet mit 1:5 das beſſere Ende
für ſich. Die anſcheinend wieder erſtarkten
Eberſtädter Germanen gaben ihren Gäſten aus
Alsbach mit 5:0 das Nachſehen. Die Leute vom
„Mühlchen” mußten ſich mit 0:2 von Union
Wixhauſen geſchlagen bekennen.
Kreisklaſſe I, Gruppe 1 — Ried.
TV. Lampertheim — TSG. Biebesh. 3:4 (2:2).
Tgde. Kl.=Hauſen — Tgde. Stockſtadt 0:4 (0:1).
Starkenb. Heppenh. — Con. Gernsheim 1:0 (1:0).
FV. Bensheim — FV. Biblis . . . . 1:2 (1:1).
FV. Hofheim — Alem. Gr.=Rohrheim 2:1 (0:0).
Beim Start der Ried=Kreisklaſſe I gab es
ſofort recht ſaftige Ueberraſchungen. So ſind bei
den Ergebniſſen nicht weniger als drei
Gäſte=
ſiege zu verzeichnen, wobei die Stockſtädter einen
Schlager vollführten und ſich mit dieſem
Aus=
wärtsſieg recht gut in die erſte Kreisklaſſe
ein=
führten. Sehr ſpannend war das Spiel in
Lam=
pertheim, wo die guten Biebesheimer erſt nach
hartem Kampf verdienterweiſe das beſſere Ende
für ſich behielten. Ganz unvermutet kam der
doppelte Punktegewinn der Bibliſer aus
Bens=
heim, die nach einem unentſchiedenen
Halbzeit=
ſtand ihren Führungstreffer buchen und dann
zähe verteidigten. In Hofheim hätten die Groß=
Rohrheimer genau ſo gut gewinnen können wie
die Gaſtgeber, leider war ihnen aber zu ihrer
recht guten Spielweiſe das Glück nicht hold. In
Heppenheim fiel das einzige Tor des Tages
be=
reits vor der Pauſe. Beide Parteien waren ſehr
gut und lieferten ſich bis zur letzten Sekunde
einen ſpannenden Gang.
In der Gruppe 3 — Odenwald
konnten wir nur folgende Ergebniſſe in
Er=
fahrung bringen:
Erbach — Groß=Zimmern 5:1
Groß=Umſtadt — Höchſt 6:3
Lengfeld — Michelſtadt 1:2
Groß=Zimmern, das ſtark mit Erſatz
durch=
ſetzt nach Erbach reiſen mußte, wurde mit 5:1
empfindlich geſchlagen. Groß=Umſtadt konnte
einen ſicheren 6:3=Sieg über die Gäſte aus
Höchſt landen, und die Leute vom VfL.
Michelſtadt mußten ſich in Lengfeld den
eifri=
gen Gaſtgebern 2:1 knapp geſchlagen geben. Die
übrigen Ergebniſſe fehlten leider bei
Redak=
tionsſchluß.
Kreisklaſſe 2.
Reichsbahn Darmſtadt — Tv. Gräfenhauſen 3:1.
Unenlſchieden beim Rheinkor=
Lokalkreffen!
TSG. 46 — SV. Merck 0:0.
Man hatte den 46ern bei ihrem erſten Spiel
an der Rheinallee einen glatten Sieg über den
Neuling zugetraut, was dem Verlauf des
Ge=
ſchehens auf dem Felde, auch entſprochen hätte.
Aber trotz eines ſtarken Ueberlegenſeins gelang
es der Platzmannſchaft nicht, den entſcheidenden
Treffer zu erzielen, und ſie mußte ſich ſo
gefal=
len laſſen, daß der Neuling einen wichtigen
Punkt entführte. Vor der Pauſe ſchon hatten
die Gäſte nicht ſehr viel zu beſtellen, konnte aber
den nicht in beſter Form ſpielenden Sturm der
46er in Schach halten. Nach dem Wechſel ſcheint
die Niederlage der Gäſte beſiegelt zu ſein, denn
ſie wurden vollſtändig in ihrer Hälfte
eingeſchloſ=
ſen, wo zeitweiſe die geſamte Elf die
Abwehr=
arbeit verrichtete. Es war nur äußerſt ſchwer,
an den zahlreichen Beinen vorbeizukommen.
Aber dennoch lag der entſcheidende Treffer
offen=
bar in der Luft; doch das Pech war auf ſeiten
der 46er.
Einen großen Anteil an dem Erfolg des
Neulings hat auch ſein Torwächter, der ſich
ausgezeichnet ſchlug. Von der übrigen Elf ragte
lediglich noch Bernhard, als Mittelläufer
her=
vor, während der Reſt nur lobenden Eifer
zeigte.
Bei den 46ern war die geſamte
Hinter=
mannſchaft in gewohnter Spiellaune, aber die
Stürmerreihe verlor durch das dauernde
erfolg=
loſe Stürmen die Ruhe und wirkte zerfahren,
was auch einen Teil Schuld trägt, daß der
Er=
folg daneben gelang. — Mit der Spielleitung
von Leiß=Lampertheim konnten beide
Par=
teien zufrieden ſein.
TSG. 46 (Reſ.)—Merck (Reſ.) 1:2;
TSG. 46 A=Jgd.) — Tgde. Beſſungen 5: 2;
TSG. 46 (BJgd.) — Haſſia Dieburg 1:1:
TSG. 46 (1. Schüler) — Merck 5:0;
TSG. 46 (2. Schü.) — Griesheim 1. Schü. 3:2;
TSG. 46 (3. Mſch.) — Merck (3. Mſch.) 5: 2.
Chatlia zu Hauſe geſchlagen!
Chattia Wolfskehlen/1875 Darmſtadt 0:2 (0:2).
Elf Fremde müſſen es ſein, um Spiele zu
ge=
winnen. Das bewies dieſes Treffen.
Wolfs=
kehlen, ſchon von jeher ein gefürchteter Gegner
auf eigenem Platz, lieferte auch heute ein ſehr
gutes Spiel. Die Gäſte legten jedoch gleich
zu Beginn des Spieles im Höllentempo los, und
der Erfolg ſollte nicht ausbleiben. Ph. Mark
erreichte den vielbejubelten Führungstreffer.
Hierdurch angeſpannt, lieferten jetzt die 1875er
ein Spiel, das jeden begeiſterte. Als
Schid=
lowſki das 2:0 im Prachtſchuß erreichte, war der
Jubel der zahlreichen Gäſteanhänger
unbe=
ſchreiblich. Mit dieſem Reſultat ging es in die
Pauſe. In der zweiten Hälfte verſtärkte 1875
zeitweiſe die Hintermannſchaft. Dieſe Taktik
bewährte ſich jedoch nicht. Die Hintermannſchaft
bewies jetzt ihr Können, und Lenntes hielt
ver=
ſchiedene Sachen glänzend. Wolfskehlen, das
mit allen erlaubten Mitteln das Torverhältnis
zu verbeſſern verſuchte, konnte bei weitem nicht
an das glänzende Spiel der 1875er heran. Als
Sieger verließen die Gäſte den Wolfskehler
Platz, der ſelten Gäſte als Sieger entließ. SR.
Schulmeier=Mörfelden gut.
Die 2. Mſch. der 1875 konnte 2:1 gewinnen.
An dieſem Sieg haben den größten Anteil Gorr,
Mühlbach, Heß und Ruhmann. Beide Spiele
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
wurden ſehr fair und anſtändig ausgetragen.
Hoffentlich bleibt der Geiſt weiter in der
Ab=
teilung, dann werden Erfolge nicht verſagt ſein.
Die erſten Punkke vom Mühlchen
enkführk!
Sp. Vgg. Arheilgen/Union Wixhauſen 0:2 (0:0).
Vor annähernd 400 Zuſchauern trafen ſich am
Mühlchen zwei alte Bekannte zum erſten
Ver=
bandsſpiel in der für den Gaſtgeber neuen
Klaſſe. Hatte man die früher ſo gefürchteten
Leute vom Mühlchen auf Grund ihrer
Spiel=
erfahrung, die ſie in den Jahren ihrer
Zuge=
hörigkeit zur Bezirksklaſſe ſammelten, einen
Sieg zugetraut, ſo ſah man ſich enttäuſcht.
Wixhauſen, das man nach dieſem Erfolg
unbedingt als ernſten Anwärter auf den
Meiſter=
titel bezeichnen darf, kam und ſpielte dem
ehe=
maligen Vertreter der Bezirksklaſſe etwas vor.
Der Sieg der Gäſte geht an Hand ihrer
gezeig=
ten Leiſtungen vollſtändig verdient in Ordnung.
Man vermißte bei Arheilgen einige
Leute, die ſcheinbar nur ſehr ſchwer zu erſetzen
ſind, in der Hauptſache die fehlenden Stürmer,
denn mit einem Halbrechten Bauer wäre das
Reſultat ſo glatt nun doch nicht geworden. Mit
dem Spielleiter waren beiden Parteien
zu=
frieden.
Wie die Niederlage kam!
Die Gäſte dominieren gleich mit ihrer flachen
Spielweiſe, der Arheilgen ein wuchtiges
Kampf=
ſpiel entgegenſetzt. Auf beiden Seiten zeichnen
ſich die hinteren Reihen vor der Pauſe durch
gute Abwehr beſonders aus. Während bis
da=
hin aber die Chancen gleichmäßig verteilt
wa=
ren, fiel bis zu dem Wechſel kein Zähler. Die
letzten 45 Minuten ſah es zu Anfang aus, als
komme die Platzmannſchaft beſſer in Fahrt, aber
es blieb nur ein kurzes Aufflackern; die Gäſte
kamen gut in Schwung und Frey (der frühere
98er) führte ſeine Mannen vorbildlich zum
Ge=
neralangriff. Wohl konnten die Schwarzweißen
ihr Heiligtum bis 10 Minuten vor Schluß
rein=
halten, aber dann war es geſchehen. Frey
er=
wiſchte eine Flanke von rechts und Körber
mußte den Ball aus dem Netz holen. Wixhauſen
ſtürmte weiter mit Erfolg, als wiederum Frey,
diesmal mit einem Prachtſchuß, die Niederlage
Arheilgens beſiegelt. Mit dem Schlußpfiff haben
die Gäſte die Punkte in der Taſche und verlaſſen
mit ihren ſtrahlenden Anhängern den Platz.
Das Spiel der Reſerven vorher endete 1:1.
A=Jgd. Pfungſtadt — A=Jgd. Arheilgen 2: 3.
B=Jgd. Arheilgen — Jgd. Roßdorf 7:0.
eb;
Einſeitiger Kampf am Frankenſtein.
Germania Eberſtadt — TV. Alsbach 5:0 (2:0).
(Eckenverh.: 14:3).
Das 1. Verbandsſpiel am Frankenſtein hatte
400 Zuſchauer angezogen. Sie bekamen ein
ein=
ſeitiges Spiel zu ſehen. In der erſten
Viertel=
ſtunde war der Kampf noch einigermaßen
ver=
teilk. Der Rieſeneifer der Gäſte zerſtörte in
dieſer Zeit die Entfaltung der Germanen. Erſt
als Haller den erſten Treffer einbrachte, ließen
die Gäſte von der Bergſtraße langſam nach. Im
weiteren Verlauf der erſten Hälfte erwies ſich
ihre Angriffsreihe als ſehr ſchwach, aber ihre
ausgezeichnete Hintermannſchaft verteidigte mit
dem Mute der Verzweiflung. Kurz vor dem
Wechſel, da wars doch paſſiert. Es gab einen
Eckball, den Marquardt tadellos hereingibt.
Schimpf erwiſcht das Leder faſt auf der Torlinie
und der Kampf ſtand 2:0.
Nach dem Wechſel kamen dann die Gäſte nicht
mehr zum Zug. Sie hatten alle Mühe, ſich der
zahlreichen Angriffe der Germanen zu erwehren.
Die blau=weiße Halfreihe, in der Schemel
weit=
aus beſter Mann war, trieb den Sturm ſtetig
in den gegneriſchen Strafraum. Auf die Dauer
waren die Gäſte dieſem Druck nicht gewachſen.
Durch unhaltbaren Schuß von Schimpf fiel der
3. Treffer. Nach einem ausgezeichneten Zuſpiel ſtadt 3:2 (2:0). Birkenau — Nieder=Liebersbach
von Schimpf zu Haller, der nicht lange fackelt,
ſteht der Kampf 4:0. Mit wachſender
Spiel=
dauer, in der die Gäſte trotz der hohen
Nieder=
lage unentwegt weiterkämpfen, fällt Ecke auf
Ecke. Alle kommen tadellos herein, aber die
zahlreiche Gäſteverteidigung verhindert jeden (4:2). König — Erbach 6:3 (2:2). Groß=Zim=
Erfolg. Aber noch einmal bricht Haller durch,
gegen ſeinen Schuß iſt der Gäſte=Hüter
macht=
los: 5:0. — SR. Dracker=Sprendlingen
ausge=
zeichnet.
Germania II. — SV. 98 III. 2: 2.
Reichsbahn Darmſt. — Gräfenhauſen 3:1 (1:1).
Mit recht gutem Erfolge und einem ſicheren
Siege endete das erſte Pflichtſpiel der
diesjäh=
rigen Verbandsrunde. Damit ſoll jedoch nicht
geſagt ſein, daß der Sieg mühelos errungen — Vorwärts Langen 5:4 (3:3). Groß=Gerau —
wurde. Es bedurfte ſchon der ganzen An= Tſchft. Griesheim 7:11 (2:7). Büttelborn
ſtrengung eines jeden Spielers, denn der
Gegner bot eine recht achtbare Leiſtung und
diktierte ſogar zeitweiſe das Spiel. Lediglich
dem ſicheren Spiel der Reichsbahn=
Hinter=
mannſchaft, aus der der Tormann und der
Mit dem Schiedsrichter waren beide Teile voll
und ganz einverſtanden.
Es wird nochmals beſonders darauf
hinge=
wieſen, daß das Fußballtraining jeden
Mitt=
woch ab 17 Uhr unter der Leitung eines
Trai=
ners auf dem Sportplatz ſtattfindet. Außerdem
weiſen wir darauf hin, daß die Lichtbilder für
die Reichsbundpäſſe bis ſpäteſtens Mittwoch
ab=
geliefert werden müſſen.
Bereinsmeiſterſchaft der T5G. 46er „die Hitze” gemacht hat. So wollen wir dieſen
Paddler.
Die Vereinsmeiſterſchaften im Einerkajak
ſtanden ganz im Zeichen des Nachwuchſes.
Ver=
einsmeiſter wurde Ernſt Vogel in 4 Minuten
10 Sek. nach ſcharfem Bord=an=Bord=Kampf
gegen den Jugendlichen Chriſtmann, der ſich
ſchon im Ziel wähnte und kurz vorher abſtoppte.
Auch der Anfängereiner brachte einen ſcharfen
Kampf über die ganze Strecke; hier ſiegte
Klöppinger im Spurt mit einer Länge
gegen den Jugendlichen Feichtmeier. — Bei den
Damen wurde Irmgard Wagenführ
kampflos der Titel zugeſprochen.
Die Handball=Ergebniſſe.
Gaukampf: in Regensburg: Bayern" .
Württemberg 9:12 (4:6).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt — VfR.
Kaiſerslautern 10:8; SV. Wiesbaden — FSV.
Frankfurt 2:4; Ingobertia St. Ingbert —
TV. Frieſenheim 13:8; TV. Haßloch — TSV.
Herrnsheim 9:8.
Gau Baden: TSV. Nußloch — SV. Waldhof
4:13; TV. Seckenheim — VfR. Mannheim
14:2: Tgd. Ketſch — TV. 62 Weinheim 11:5.
Gau Nordheſſen: Kurheſſen Marburg —
Kur=
heſſen Kaſſel 7:9; CT. Kaſſel — 1900 Gießen
9:6: Tuſpo 86/09 Kaſſel — TV. 61
Eſch=
wege 7:5.
Gau Mittelrhein: Mülheim=Moſel — TV.
Ober=
mendig 6:8; TV. Siegburg/Mülldorf — TV.
Gummersbach 5:5; Mülheimer SV. — TV.
Ehrenfeld 7:7; VfR. Köln — Polizei
Kob=
lenz 8:5.
Im Gau Südweſt wurde der zweite Spieltag
der Gauliga abgewickelt. Der vorjährige deutſche
Meiſter Polizei Darmſtadt hatte den VfR.
Kai=
ſerslautern zu Gaſt. Die Pfälzer ſetzten ſich ſtark
zur Wehr und ließen nur einen knappen Sieg der
Poliziſten mit 10:8 zu. Bei Halbzeit lagen die
Darmſtädter allerdings mit 8:1 ganz klar in
Front. Der Vorſprung wurde aber durch gute
Leiſtungen der Pfälzer nach der Pauſe weſentlich
verringert. Sehr gut führte ſich der neu
aufge=
ſtiegene FSV. Frankfurt ein, der in Wiesbaden
den Dritten der diesjährigen Meiſterſchaft, den
einheimiſchen SV., mit 4:2 (2:1) beſiegte. Der
ſchon im Vorjahre als gefährliche „
Heimmann=
ſchaft” bekannt gewordene TV. Haßloch hatte
den DT.=Altmeiſter Herrnsheim zu Gaſt, der
knapp 9:8 (4:4) geſchlagen wurde. Auch der TV.
Frieſenheim, ebenfalls Altmeiſter der DT., wurde
geſchlagen. Er war in St. Ingbert beim Neuling
Ingobertia zu Beſuch und wurde 13:8 (5:3)
ge=
ſchlagen. Die Saarländer haben ſich in der
Gau=
liga glänzend eingeführt.
Der Ermeiſter mußte kämpfen
Polizei Darmſtadt —
VfR. Kaiſerslaukern 10:8 (8:1).
Wer angenommen hatte, daß das geſtrige
Spiel eine ſichere Sache, für die Polizei ſein
würde, hätte bald eine arge Enttäuſchung
er=
lebt. Das zuſammenhangloſe Spiel brachte es
mit ſich, daß mit Ach und Krach beide Punkte
hier blieben. Das Spiel hätte keine zehn
Mi=
nuten mehr dauern dürfen, ſonſt hätten die
Poli=
ziſten das Nachſehen gehabt. Obwohl man auf
Grund des Halbzeitsſtandes den Sieg der
Poli=
ziſten als geſichert anſehen konnte, wäre es
trotz=
dem in der zweiten Halbzeit beinahe zu einer
Kataſtrophe gekommen. Von dem ſonſt ſo
erfolg=
reichen Sturme ſah man ſo gut wie gar nichts.
Auffällig war das ſchlechte Fangen und
Zuſpie=
len der einzelnen Spieler. Auch die Läuferreihe
erreichte nicht ganz ihre ſonſtige Form. In der
Verteidigung iſt Blank vor Pfeiffer zu nennen.
Keimig im Tor hatte keinen glücklichen Tag. Er
hätte mindeſtens vier Tore halten müſſen. Es
iſt nur zu hoffen und zu wünſchen, daß dieſe
Darbietung eine Augenblickserſcheinung war.
Was die Kaiſerslauterer anbetrifft, ſo
muß man ſagen, daß die Mannſchaft als
geſchloſ=
ſenes Ganze einen ganz guten Handball ſpielt.
Allerdings muß hinzu gefügt werden, daß ſie in
ihren Aktionen, durch das luſtloſe Spiel der
Poliziſten in erheblichem Maße unterſtützt
wur=
den. Aus der Mannſchaft ſticht lediglich
Hoch=
wärter mit ſeiner Schnelligkeit und Wurfkraft
hervor. Sonſt iſt vielleicht noch der
Mittelläu=
fer Münch zu erwähnen. Alles übrige iſt guter
Durchſchnitt. Wenn die Mannſchaft auf eine gut
aufgelegte Polizeielf geſtoßen wäre, ſo hätte ſie
wohl jedenfalls mit einer weit höheren
Nieder=
lage rechnen müſſen.
Die Mannſchaften. Polizei:
Kei=
mig; Pfeiffer, Blank; Stahl, Daſcher, Unmacht;
Stahlecker, Leonhardt, Sommer, Spalt, Hubet.
Kaiſerslautern: Käfer; Jeſſulat,
Steine=
brey; Hammel, Münch, Heimer; Goldſtein, Münch,
Hochwärter, Heil, Schuhmacher.
Der Spielverlauf: Schon in der erſten
Mi=
nute bringt Hochwärter ſeine Mannſchaft durch
Verwandlung eines Strafwurfes in Führung.
Fünf Minuten ſpäter ſendet Spalt zum
Aus=
gleich ein. Polizei kann ſich nicht finden. Der
Sturm ſpielt ſchwach und zerriſſen. Endlich in
der 10. Minute verwandelt Sommer einen
Strafwurf. Auf der Gegenſeite bringt es Münch
ganz allein am Kreis ſtehend nicht fertig,
Kei=
mig zu ſchlagen. In der 17. Min. erhöht
Leon=
hardt durch flachen Wurf auf 3:1. Die Polizei
bekommt nun etwas Oberwaſſer. Ein
Allein=
gang und ein Strafwurf Spalts ergeben das
5:1. Leonhardt ſchießt das ſechſte und der mit
in den Sturm gegangene Stahl in der 25. Min.
mit Bombenwurf das ſiebte Tor. Eine Minute
vor Halbzeit knallt Hochwärter einen
Straf=
wurf an die Latte, auf der Gegenſeite ſchießt
Spalt mit ſchönem Wurf das achte Tor. Dann
iſt Halbzeit.
Einige Minuten nach Wiederbeginn ſendet
Stahlecker zum 9:1 ein. Poſtwendend verbeſſert
Mittelläufer Münch, an dem gebannt
ſtehen=
bleibenden Keimig vorbei, zum 2. Gegentreffer.
Noch einmal gelingt es Spalt, aus ſpitzem
Win=
kel die alte Tordifferenz herzuſtellen. Dann
aber kommt es einfach nicht mehr zu einer
ein=
heitlichen Akion. Die Spieler werden nervös
und machen die Sache dadurch noch ſchlechter.
Auf der Gegenſeite faſſen die Lauterer neuen
Mut und können das Spiel überlegen geſtalten.
In ſteter Reihenfolge fallen die Tore. Ein
Strafwurf Hochwärters ſtellt das Reſultat auf
10:3. Münch ſchießt mit weitem Schuß das 4.
Tor, Hochwärter nach feiner Kombination das
5. Tor. In der 14. Min. gibt er mit leicht
halt=
barem Wurf Keimig das Nachſehen. 10:6.
Poli=
zei merkt nun, daß es ihr an den Kragen geht.
Wenn der Sturm auch nicht imſtande iſt, Tore
zu erzielen, ſo bringen es doch die übrigen
Mannſchaftsteile fertig, ihren Laden für einige
Zeit ſauber zu halten. Trotzdem gelingt es
wie=
derum Hochwärter, in den Schlußminuten durch
ein Feldtor und einen Strafwurf das
Endreſul=
at herzuſtellen. Die Poliziſten dürften ſich ſehr
gefreut haben, als die Pfeife des
Schiedsrich=
ters den Spielgeſchehniſſen ein Ende bereitete.
Der Schiedsrichter ſelbſt bot eine im großen
und ganzen zufriedenſtellende Leiſtung.
Zu=
ſchauer etwa 200.
Die 2. Mannſchaft konnte gegen Merck 2. einen
haushohen Sieg von 31:3 landen.
Hü.
Handball im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe.
Staffel V: TV. Lorſch — Germ. Pfung=
13:10 (7:3). Staffel Vl: Braunshardt —
TV. Arheilgen 7:5 (4:3). Merck — Nauheim
13:9 (5:5). Worfelden — 04 Arheilgen 3:1
(2:0). Tgde. Egelsbach — Mörfelden 5:12 (4:5).
Staffel VII: Reinheim — Groß=Umſtadt 9:5
mern — Niederklingen 8:5 (3:4).
Kreisklaſſe 1.
Nord: Dreieichenhain — Urberach 8:3 (3:0).
TSV. Langen — Walldorf 7:8 (4:6). Jahn 75
— Tgde. Sprendlingen 9:9 (5:5). Süd:
Auer=
bach — Nieder=Ramſtadt 13:3 (6:2). Hahn —
Heppenheim 11:3 (6:1). Germania Eberſtadt
— Bensheim 8:5 (5:2). Weſt: Wallerſtädten
Königſtädten 5:3 (2:1).
Kreisklaſſe 2.
Süd: Seeheim — Erfelden 11:5 (6:3).
linke Läufer beſonders hervorſtachen, iſt es zu Crumſtadt — TV. Eberſtadt 9:5 (6:0).
Wolfs=
verdanken, daß der Sieg in Darmſtadt blieb. kehlen — Groß=Hauſen 11:3 (6:1). Goddelau
— Weiterſtadt 7:6 (4:5). Weſt: Beſſungen —
Münſter 8:12. Roßdorf — Götzenhain 6:9. FV.
Sprendlingen — Nieder=Modau 6:5.
Reichs=
bahn — Ober=Ramſtadt 27:2.
Schöner hätte der beſte Werbetag für den
Handball nicht verlaufen können, als die geſtrige
Eröffnung der Pflichtrunde 1935/36. Guter
Sport und was nicht minder wichtig iſt: die
Manneszucht. Denn ſpäter fällt es der
Ver=
nunft oft ſchwer, für die Dinge einzuſtehen, die
Tag als glücklichen Auftakt buchen. — Der
Vor=
teil des eigenen Platzes? Man überprüfe die
Ergebniſſe und ſtelle dann feſt, daß gewöhnte
Platzverhältniſſe einen Vorzug haben, wie es
geſtern deutlich zum Ausdruck kommt.
Ohne Ueberraſchungen ging es
natürlich nicht ab. Auf die Wette, daß
der bekannte Pfungſtädter Germanenſturm in
Lorſch nur 2 Tore ſchießt, hätte niemand einen
Fünfziger geſetzt. Seine Hilfloſigkeit war
ein=
fach kataſtrophal. — Nieder=Liebersbach
hinter=
ließ in Birkenau einen feinen Eindruck. — Beide
Arheilger Mannſchaften reiſten und kehrten
ge=
ſchlagen heim. — Hört auf Mörfelden: denn
12:5 in Egelsbach will etwas heißen. — Im
Odenwald gab es Heimſiege auf der ganzen
Linie, wobei der Neuling Nieder=Klingen erſt
nach der Pauſe von Groß=Zimmern bezwungen
werden konnte. — TSV. Langens Niederlage
zu Hauſe hatten auch nur die Wenigſten
erwar=
tet. — Die abgeſtiegene Tgde. Sprendlingen gab
an der Kranichſteiner Straße bei den 75ern eine
beachtliche Viſitenkarte ab, denn man trennte
ſich 9:9. — Zweiſtellig ſiegten Auerbach und
Hahn, wähernd Germania Eberſtadt Mühe
auf=
wenden mußte, um die erſatzgeſchwächten
Bens=
heimer zu ſchlagen. — Tſchft. Griesheim buchte
einen Auswärtsſieg, der ſchwer wiegt, weil nur
ſechs Mannſchaften in der Staffel ſpielen. —
Beſſungen mußte auf der Rennbahn gegen
Mün=
ſter, das im letzten Jahre bereits nach der
Mei=
ſterſchaft äugte, 8:12 die Waffen ſtrecken. — Alle
zwei Minuten ein Tor, das brachte Reichsbahn
fertig.
Handball=Schülerſpiele.
An alle Vereine ergeht die Aufforderung,
ihre Schülermannſchaften zwecks Einteilung in
Rundenſpiele bis ſpäteſtens 26. d. Mts. zu
mel=
den an Robert Rittershofer, Darmſtadt,
Moller=
ſtraße 47. — Wolf, Kreisſpielwart.
Jahn 1875 Darmſtadt — Tgde. Sprendlingen
9:9 (5:5).
Im erſten Verbandsſpiel empfingen die 75er
die Tode. Sprendlingen auf eigenem Platz.
Sprendlingen ſtellte eine ſtattliche und
körper=
lich ſtarke Mannſchaft, im vorigen Jahr noch
Bezirksverein, heute wieder Kreisklaſſen=
Mann=
ſchaft. Die Gäſte nennen ein flüſſiges und ſehr
fein aufgebautes Spiel ihr eigen. Auch die
Platz=
elf mit Trinter; Kißner, Langjahr; Treſſer,
Schnellbächer, Metzler; Möſer, Uhrig, Fuchs,
Spahn, Roßbach lieferte heute ein Spiel, das als
ſehr gut zu bezeichnen war. Beſonders die erſten
20 Minuten und die letzten 15 Minuten
verdie=
nen hervorgehoben zu werden. Nur müſſen die
Läufer in kitzligen Momenten vor dem Tor die
Hintermannſchaft etwas mehr unterſtützen.
Die 18 Tore: Sprendlingen ſchießt nach
2 Minuten das erſte Tor, Jahn gleicht aus,
wie=
der kommt Spr. durch, prompt zieht Jahn gleich,
bis es 75 gelingt auf 5:2 vorzukommen. Aber bis
zur Halbzeit iſt auch Sprendlingen wieder auf
der Höhe 5:5. Die zweite Hälfte das gleiche Bild,
nur das Sprendlingen jetzt führt. 6:7, dann 7:7,
Spr. erhöht auf 9:7, nur noch 8 Minuten, Tempo
der Jahner — ein Tor fällt, Anwurf, und wie=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 262
der zieht der Sturm los 9:9 iſt da. Noch einmal
Anſpiel ... und der Schiedsrichter pfeift ab.
Gegen Schluß wurde etwas härter gekämpft,
typiſcher Punktekampf, aber der Schiedsrichter
aus Heppenheim wußte ſich zu helfen. — Das
Reſultat entſpricht den beiderſeitigen Leiſtungen.
Merck Darmſtadt — TV. Nauheim 13:9.
Als erſten Gegner in den Verbandsſpielen
empfing Sportverein Merck den Turnverein
Nauheim. Leider mußte die einheimiſche
Mann=
ſchaft ohne drei Etatsmäßige antreten und
außer=
dem noch auf den Vorteil des eigenen Platzes
verzichten, da derſelbe einer Renovierung
unter=
zogen wird. Trotz dieſer Handicaps brachte es die
Mannſchaft fertig, die nicht ſchlecht ſpielenden
Nauheimer im Endſpurt niederzuringen.
Gleich von Anfang an entwickelte ſich ein
flottes Spiel. Nauheim, das ſich ſchneller
gefun=
den hatte, konnte einen Vorſprung von 5:3
her=
ausarbeiten, den Merck bis zur Halbzeit wieder
ausgleichen konnte.
In der zweiten Halbzeit legte Merck einen
Rieſeneifer an den Tag. Immer wieder wurden
die Außen eingeſetzt und durch ſchöne
Kombina=
tionszüge wurden noch acht Tore erzielt, während
Nauheim nur noch viermal einſenden konnte.
Beide Mannſchaften befleißigten ſich einer
fairen Spielweiſe. Schiedsrichter Millhöfer=
Mainz hatte dadurch kein ſchweres Amt; beide
Parteien waren mit ſeiner Leiſtung ſehr
zu=
frieden.
Vor dem Spiel trafen ſich die
Jungmann=
ſchaften von Merck und Spielvereinigung 04
Ar=
heilgen, das die Mercker mit 5:4 für ſich
ent=
ſcheiden konnten. Die 2. Mannſchaft von Merck
verlor gegen die Ligareſerve von Polizei
Darm=
ſtadt 30:3.
Tgm. Beſſungen 65 — Tv. Münſter 1.
Mann=
ſchaften 8:12 (4:7).
Im erſten Pflichtſpiel auf der Rennbahn ſah
der Gaſtgeber Sieg und Punkte in die freudigen
Hände der Gäſte fallen. Als glücklicher und
ver=
dienter Sieger konnten die Turner aus Münſter
ihre Rückfahrt antreten. Von Anfang an
beider=
ſeits ein flottes und abwechſlungsreiches Spiel.
Beide Torwächter haben gleichmäßig zu tun, und
zeigen wahre Künſte. Als Beſſungen nach der
5. Minute zum 1:0 einſendet und Münſter bald
darauf zum 1:1 (1:2)=Stand gelang, war das
anfänglich gute Zuſammenſpiel der Platzelf
vor=
über. Ungenaues Abſpiel und Deckungsfehler
brachten den Gegner in Fahrt und in
gleich=
mäßigen Abſtänden brachten ſie es auf 7 Tore,
während B. nur 3 Tore aufholen konnte.
In der zweiten Hälfte, dasſelbe Bild. Die
Torzahl wurde gleichmäßig auf das 8:12=
Ergeb=
nis gebracht. Beſſungen zeigte einige Minuten
ein ſchönes Spiel, die verſtärkte Verteidigung
ließ aber Erfolge nicht zu.
Münſter ſtellte eine in allen Teilen
gleich=
mäßig beſetzte Mannſchaft, deren Sturm auch
das Schießen nicht vergißt.
Die Platzelf muß mehr auf beſſeres
Stel=
lungsſpiel und Zuſammenarbeiten der einzelnen
Mannſchaftsteile hinarbeiten und den Torſchuß
verbeſſern. Hoffentlich wird es beim nächſten
Spiel beſſer.
Beſſer macht es die Jugend, die in zwei
Spielen nicht weniger als 55 Tore ſchoß. Am
Samstag ſchickte ſie die Jugend des Tv.
Pfung=
ſtadt mit 22:3 Toren nach Haus. Noch beſſer
(33:1) klappte es in dem erſten Pflichtſpiel am
Sonntag gegen die Jgd. Tv. Roßdorf.
Reichsbahn Darmſtadt — Turng. Ob.=Ramſtadt
27:2 (11:1).
Wie aus dem Reſultat ſchon zu entnehmen
iſt, war das erſte Pflichtſpiel eine einſeitige
Sache für den Reichsbahn=Turn= und
Sport=
verein. Ober=Ramſtadt ſtellte eine noch ſehr
junge Mannſchaft, der es ſichtlich noch an
Spielerfahrung fehlte, die aber, und dies ſei
beſonders erwähnt, die Niederlage mit Ruhe
und Anſtand entgegennahm und ſich bemühte,
das Fehlende durch großen Eifer wettzumachen.
Auf der anderen Seite hatte Reichsbahn eine
Mannſchaft zur Stelle, die befähigt iſt, an die
Erfolge der früheren Jahre anzuſchließen und
auf allen Poſten gut beſetzt war, Schiedsrichter
Crößmann=Pfungſtadt bot eine ſehr gute
Lei=
ſtung.
Germania Eberſtadt—TV. Bensheim 8:5 (5:2).
Beide Mannſchaften lieferten ſich ein
unge=
mein ſpannendes Spiel. Die Angelegenheit war
gleichmäßig verteilt. Durch Eidmann hieß es
1:0, durch Berres 2:0, dann 2:1, durch Eidmann
und Grob 4:2, kurz vor der Pauſe durch Berres
5:2 Gleich nach dem Wechſel durch Eidmann und
Meier 7:2. Drangperiode Bensheims. 7:3, 7:4.
Grob erhöht auf 8:4. Kurz vor Schluß 13=Meter=
Ball für Bensheim, und Schlußſtand 8:5.
TSV. Braunshardt — TV. Arheilgen 7:5 (4:3).
Aus vielen Begegnungen her kennen ſich die
Parteien. Erfahrung und Ehrgeiz bringt ſie
immer in die Spitzengruppe der Tabelle. Unter
dieſem Zeichen ſtand auch das geſtrige Treffen.
Alle Achtung vor dem kleinen Braunshardt!
Handball iſt dort Trumpf. Kaum eine
Verände=
rung in der Mannſchaft. Aber auch Arheilgens
Turner kämpften mit voller Beſetzung. Zu
loben iſt die ritterliche Spielweiſe. Schneid
war dahinter und Härte, Einſatz! Lob dem
Braunshardter Hüter, der die tollſten Sachen
hielt. Das gibt den Stürmern Mut. Arheilgen
hatte etwas Pech. Einen Lattenſchuß genauer
geſetzt und den Dreizehnmeter verwandelt, dann
war das Unentſchieden da. Aber ſo hieß es 7:5
für Braunshardt, und Arheilgen iſt ehrlich, den
Sieg anzuerkennen. Wäre es überall ſo! —
Arheilgens Reſerve ſiegte 9:4, und die Jugend
ſchlug die 46er gar 13:3. Nachwuchs!
Kegelſpork.
D. K. 1911 ſiegt erneut beim Hans=Borné=
Wanderpokal.
Geſtern fanden die Kämpfe um den Hans=
Borné=Wanderpokal ſtatt. Er beteiligten ſich
daran vier Mannſchaften mit je 7 Mann.
Wie=
derum gelang es dem D. K. 1911, der den Pokal
zu verteidigen hatte, den Sieg davonzutragen.
Nachſtehend die Reſultate der einzelnen
Klubs: 1. D. K. 1911 641 Holz; 2. Treu dem
Sport 599 Holz; 3. Zwölfer 507 Holz: 4.
Lokäl=
chen 477 Holz.
Von den Ringermatten.
Der Gaumeiſter
in der Polizeihalle.
Polizei Darmſtadt — Kraftſporkverein
Mainz 1888 3:15.
Am Samstagabend trafen beide Gegner im
Verbandskampf in der Polizeiturnhalle
aufein=
ander. Vorneweg ſei geſagt, daß der Sieg des
Gaumeiſters zwar verdient, aber zu hoch
aus=
fiel. Polizei war nämlich bei weitem beſſer,
als man auf Grund des Reſultates annehmen
ſollte. Der Ausgang des Kampfes wäre wohl
ein etwas anderer geweſen, wenn die Polizei
nicht ſo grenzenlos vom Glück verlaſſen geweſen
wäre. Schon das unerklärliche Ausbleiben
Fied=
lers, für den kein geeigneter Erſatz zur Stelle
war, brachte von vornherein den Verluſt von
drei Punkten. Wenn man nun die unglückliche,
an Selbſtwurf grenzende Niederlage Schnaubers
und die durch die alte Knieverletzung erfolgte
Aufgabe Gerhardts hinzurechnet, ſo wird
ver=
ſtändlich, wie die hohe Niederlage der Polizei
zuſtande kam. Alle Kämpfe verliefen äußerſt
ſpannend und jede Phaſe derſelben wurde von
den etwa 150 erſchienenen Zuſchauern mit regem
Intereſſe verfolgt.
Der Kampfverlauf: Im Bandamgewicht
wird Schnauber, nachdem er bis zur 11. Minute
in Führung gelegen hatte, das Opfer eines
eigenen Hüftſchwunges. 0:3. Im Federgewicht
muß Quick nach tapferem Kampf ſeinem
Part=
ier einen Punktſieg überlaſſens 0:5. Im
Leicht=
gewicht hatte Kreuzer gegen den bekannten
Gut=
mann wenig zu beſtellen. In der 7. Minute kam
Kreuzer durch doppelten Armzug auf beide
Schultern zu liegen. 0:8. Die Aufgabe
Ger=
hardts im Weltergewicht, der mit guten
Aus=
ſichten in den Kampf ging, brachte ſeinem
Geg=
ner einen billigen Erfolg. 0:11. Im
Mittel=
gewicht hatte Gawenda keine Gelegenheit, ſein
Können zu beweiſen, da Fiedler nicht anweſend
war. 0:14. Im Halbſchwergewicht konnte
Sie=
bert nach hartem Kampf gegen den ſtarken Horn
nur einen Arbeitsſieg landen. 2:14. Der letzte
Kampf des Abends, Reuter gegen Börner,
endete gerechterweiſe unentſchieden. 3: 15. —
Schiedsrichter Hubeler bot eine vorzügliche
Hü.
Leiſtung.
Leichtgewichtskurnier
in Groß Dinmern.
der deutſche Meiſter Weidner
von Ohl beſiegt.
Aus Anlaß des 30jährigen Beſtehens des
Ath=
leten=Vereins Vorwärts Groß=Zimmern hatte
die rührige Vereinsleitung für Samstagabend
ein Turnier der Leichtgewicht=Ringer
aufgezo=
gen, das ſich eines recht guten Beſuches erfreute
und ſportlich völlig befriedigen konnte. Die
Sen=
ſation des Abends war, daß der Deutſche
Mei=
ſter und Ex=Vorwärtsmann Weidner, der ſeine
übrigen Gegner alle mit Blitzſiegen erledigt
hatte, im Kampfe gegen ſeinen früheren
Ver=
einskameraden Ohl in der 9. Minute auf die
Schultern kam. Mit einem Fehlpunkt ſicherte
ſich Ohl den Turnierſieg vor
Weid=
ner (Stuttgart), 3 P.; Dritter Kurz (
Stutt=
gart), 5 P.; Vierter Reichel (Stuttgart),
5. Kolb=Schifferſtadt, 6. Allert=Rimbach i.
Odw., 7. Daum=Darmſtadt 1910.
Tgde. Dieburg
Vorwärts Groß=Zimmern 6:13.
Im nachbarlichen Rivalenkampf der Gauligiſten
in Dieburg konnte die Vorwärts=Staffel nach
12:43 Min. Ringzeit einen klaren 6:13 Punkte=
Sieg mit nach Groß=Zimmern nehmen. Die
Er=
gebniſſe: Bantam: Poth=Groß=Zimmern
be=
ſiegt Bingel=Di. entſcheidend 0:3; Federgewicht:
Wick=Di. ſiegt über Wörthge=Gr.=3. 3:3;
Leicht=
gew.: Wolffenſtätter=Di. unterliegt Weyer=
Gr.=3. 3:6. Zwei Arbeitsſiege für Gr.=Zi.
er=
ringen Johannes Ohl (Weltergew.) über Ad.
Drieß=Di. und im Mittelgew. Reinhardt=
Gr.=3. über Kaſiſer=Di. 3:10. Die reſtlichen drei
Punkte für Dieburg bucht Dotter über Held=
Gr.=3. im Halbſchwergew., während Danz im
Schwergew. mit einem glatten Sieg über Boll=
Di. den Endſtand von 6:13 Punkten beſchloß.
Zum Schluß noch ein voller Erfolg
30000 beim Skuktgarker
„Inkernakionalen”.
Darmſtädter erfolgreich!
5000 Meter: 1. Jſohollo (Weltmeiſter).
2. Syring (Deutſcher Meiſter). — 3. Fornoff=
Darmſtadt.
Urſprünglich ſollte nur Heiner Haag
Darm=
ſtadt bei dem großen „Internationalen” der
Kickers in Stuttgart vertreten. Er mußte aber
auf dieſen internationalen Großkampf
verzich=
ten. Dafür hatte Creter den Wunſch, dort ſeine
Beſtzeit über 1500 Meter zu verbeſſern. Der
Veranſtalter ſagte zu: Wünſche können geäußert
werden! Und da kam dann „kurz vor Torſchluß”
noch ein Eilbrief an Fachamtsleiter Lindner,
doch — wenn’s irgendwie ging — auch
For=
noff mitzubringen, damit auch er mal „in
guter Geſellſchaft” laufen könne. Creter=
SV. 98 und Fornoff=TSG. 46 vertraten
alſo Darmſtadt und — um es vorweg zu ſagen
— überaus achtbar.
Bei unſerer Ankunft war großer Trubel in
Stuttgart: Hie Volksfeſt auf dem Cannſtatter
Waſen — hie internationale Wettkämpfe in
der daneben liegenden Adolf=Hitler=Kampfbahn,
die ganz prachtvoll in das Gelände eingefügt
wurde. Unheimlich der Maſſenbetrieb auf dem
Waſen, aber überaus erfreulich auch der ſtarke
Beſuch der letzten großen leichtathletiſchen
Wettkämpfe mit nahezu 30 000 Zuſchauern! Den
Dreiklang ergänzte ein gewaltiges
Gebiets=
treffen der HJ. 100 Meter abſeits, von dem
uns auch Darmſtädter Junggenoſſen grüßten.
Stimmung herrſchte im weiten Rund des
Sta=
dions, war doch das Programm wirklich
aus=
erleſen zuſammengeſtellt. Jeder durfte alſo
ſchon allerhand erwarten. Bis zum Aufmerſch
übten ſich die verſchiedenen Gruppen im
takt=
ſicheren Ausbringen, der nun ſchon
mehrzäh=
ligen deutſchen Schlachtrufe. „Hinein!“ — „Ra,
Ra, Ra, — Germania!“ — „Adler flieg”,
Deutſchland ſieg!” ertönte es ununterbrochen,
und das Echo dröhnte von den Kurven und
gut beſetzten Tribünen wider. Fornoff freute
ſich über den „Laden” und Creter behält
fabelhaft die Ruhe, kein Wunder, hatte doch
Hermann Engelhard den beiden Darmſtädtern
vorher ſchnell noch ſein Hotelzimmer zur kurzen
Naſt zur Verfügung geſtellt. Ausziehen, gleich
Aufmarſch, erfreulich kurze Anſprache und
wür=
dige Begrüßung der ausländiſchen
Sportkame=
raden unter Hiſſen der Nationalflaggen, dann
ging’s los.
Die beiden Sprintſtrecken beherrſchte
der Schweizer Hänni ſicher, trotz Borchmeyer,
Hornberger Schein, Neckermann: 10,6 und 21,5
Sekunden ſind fabelhaft! Hornberger meinte:
„Bei 160 Meter war heut das Kännchen leer”.
Seine 21,8 ſind aber auch erfreulich geweſen.
Groß war Hamann=Berlin über 400
Meter: 48,4 Sekunden erfreuen ſeit langem
mal wieder jeden Fachmann.
Ueber die 800 Meter duellierten ſich
Martens—Lang—Fink und trotz der „nur” 58
Sekunden über die erſten 400 Meter hatte der
Finne Nikkeli nichts zu beſtellen.
Groß war die Freude über die Leiſtung des
alten Müller, der mit 4,02 Meter vor dem
Finnen Lindroth (3,80 Meter) beſter „
Hoch=
ſtabler” war.
Das war beim 1500 Meter=Lauf der
Wunſch vieler Einheimiſchen, die gerne einmal
ihren Dompert als Erſten im Ziele geſehen
hätten. Das verſammelte Feld war erſtklaſſig,
und bei der guten Bahn mußten Zeiten fallen.
Selbſt Schaumburg — unſer unverwüſtlicher
Meiſter — war da, und wie war er da. Creter
führte 2 Runden das Feld, erſte in 61, zweite
in 66 Sekunden, dann „ging die Poſt ab”
was jeder ſich ausrechnen kann, wenn er die
Endzeiten vergleicht. Die andern —
Schaum=
burg, Böttcher, Stadler, Eitel, Dompert. Näkki=
Finnland — gingen vor, und ehe ſich unſer
Georg Creter bei all ſeiner höflichen Rückſicht
auf ſeine weniger zimperlichen Gegner verſah,
wurde er mehr und mehr zurückgedrängt, fiel
ab, verpaßte richtig den Anſchluß. Vorn
wurde prachtvoll durchgekämpft: Schaumburg
aber ließ ſich nicht entthronen: er ſiegte ſicher
in 3:54,4 Min. vor Böttcher (3:55,3), Dompert
(3:56,1), Eitel, Näkki, Stadler, Wagenſeil und
Creter, der „nur” 4,04 Minuten herauslief!
Nicht ſchlimm, lieber „Schorſch” Beſtändigkeit
auf ſolider Organkraft iſt zunächſt wertvoller.
Und dann die 5000 Meter. Auch hier
war alles aufs höchſte geſpannt, waren doch
am Start: Weltmeiſter Iſohollo=Finnland, der
ganze „Rennſtall”, Wittenberg, voran Max
Syring, dann Blöſch, Meyer, Helber, Schlinge
u. a.! Heiner Haag fehlte, dafür war der
andere „Heiner” für Darmſtadt da. Start, zwei
Außenſeiter machen Tempo, die Könner bleiben
hinten, bis in der 3. Runde Jſohollo plötzlich
65 über 400 Meter hinknallt. Schon iſt das
Feld auseinander; der Finne ſteigert weiter,
die anderen verſuchen beizukommen über die
nächſten Runden, vor allem Syring, der
ver=
zweifelt den Wunſch der Tauſende
verwirk=
lichen möchte. Sicher zieht Jſohollo ſeine Bahn:
1000 Meter 2:52, 1500 Meter 4:20, 2000 Meter
5:47, 3000 Meter 8:52, 4000 Meter 11:42 Min.!
Alles iſt ob dieſer friſchen, feinen Leiſtung
neidlos erfreut. Beifall umtoſt den finniſchen
Könner während ſeiner letzten Runden. Hinter
ihm hat ſich’s inzwiſchen gelichtet: Syring
kann nicht mehr ſteigern, ſeine Stallgefährten
machen unglückliche Figuren, Blöſch gibt auf,
zwei reiben ſich, und treiben ſich gegenſeitig
vor: der alte Hermann Helber und Heiner
Fornoff, mehr und mehr, Runde um
Runde! In der vorletzten Runde iſt der 3. Platz
erkämpft. Helber hängt noch an, und Bauer
am Mikrophon muß ſich endlich den Namen
Fornoff merken, denn nun muß er melden:
Jſohollo — Syring — Fornoff, der dann ſtark
zu Syring aufrückt und ganz ſicher Dritter in
dieſem Rennen wird! 15:20 Minuten zeigt
unſere Uhr an, dann verkündet der
Laut=
ſprecher für den mit Beifall überſchütteten
Finnen 14:59, für Syring 15:20, für Fornoff
15:22,4 Minuten! Wir freuen uns wie die
kleinen Kinder, Fornoff überlegte dann, was
die Differenz von 2,4 Sekunden bedeutet und
meinte: „Es iſt doch allerhand beruhigend,
wenn neben jemand ſitzt, der einem aufmuntert.”
Leichtathletik=Kampf um die Deutſche Vereins=
Meiſterſchaft.
TSG. 46 — SV. 98 7804: 7538 Punkte.
Nach den ſieben Uebungen des erſten Tages
lag noch SV. 1898 mit 4240 Punkten in Front
vor TSG. 1846 mit 4220 Punkten. Die
Konkur=
renzen des zweiten Tages erbrachten aber für
1846 3584 Punkte, während SV. 1898 nur auf
3298 kam, ſo daß im Endergebnis die TSG. in
Führung liegt.
Montag, 23. September 1935
Tennis-Turnier
T5G. 46 — Ty. Offenbach 10:7.
Auf den Tennisplätzen der TSG. 46
herrſchte=
am Sonntag reges Leben. Das diesjährige=
Freundſchaftsturnier zwiſchen dem Turnvereim
Offenbach und der TSG. 46 wurde im Laufe des
Sonntags ausgetragen.
Das Turnier wurde von der TSG. 46 mit
10:7 P. gewonnen. Die recht ſpannenden Spiele
fanden größtenteils bei ſchönem Wetter ſtatt.
Nur gegen Mittag hatten die Spieler unter der
Hitze zu leiden. Erſt am Nachmittag bewölkte ſich
der Himmel wieder und zeitweiſe ſetzte ſogan
Regen ein.
Die Ergebniſſe. Herreneinzelſpiele:
Schäfer — Hirt jun. 4:6, 6:4, 6:2; Schmitz
Pichner 6:2, 6:2; Ruppert — Hirt ſen. 3:6, 0:6=
Weigand — Scheuring 6:0, 4:6, 6:4; Hermanm
— Henzler 3:6, 0:6; Fiſcher — Schulz 6:8, 0:6.
Damen=Einzel: Hermann — Henzler 8:6,
6:8; Schäfer — Gräcmann 6:8, 3:6; Weigand —
Kaiſer 3:6, 6:3, 6:1; Adelberger — Wildhiro
6:2, 7:5. — Herren=Doppelſpiele:
Schä=
fer/Schmitz — Hirt ſen./Hirt jun. 4:6, 8:6, 6:8;
Ruppert/Fiſcher — Pichner/Henzler 9:7, 6:4:
Weigand/Hermann — Scheuring/Schulz 6:3, 4:6,,
6:4. — Gemiſchtes Doppel:
Schäfer/Rup=
pert — Ehepaar Henzler 7:5, 6:1: Ehepaar Wei= — Kaiſer/Schulz 2:6, 7:5, 7:5; Adelberger/
Hermann — Wildhird/Pichner 3:6, 6:3, 2:6;
Hermann/Schäfer — Gräcmann/Hirt jun. 7:5,,
2:6, 4:6.
Am kommenden Sonntag wird die 46er A=
Mannſchaft vorausſichtlich in Frankfurt
anläß=
lich des 75jährigen Beſtehens des dortigen
Turn=
vereins 1860 ein Turnier austragen.
Radfahrer-Berein Darmſtadt
fuhr nach Lichkenberg.
Außerhalb des diesjährigen Rennprogramms
veranſtaltete der Verein am geſtrigen Sonntag
für ſeine Rennfahrer=Abteilung ein
Trainingsfahren über zirka 90 Kilometer
auf der Strecke: Darmſtadt, Dieburg, Groß=
Um=
ſtadt, Höchſt, Michelſtadt über die 4 Stöck,
Ger=
ſprenz, Reichelsheim, Lindenfels, Gadernheim,
Ernſthofen, Asbach, Rodau, Lichtenberg, woſelbſt
die Fahrer mit den dort anweſenden
Wander=
fahrern des Bezirks zuſammentrafen. Die
Fahrt ſtellte an die Teilnehmer recht erhebliche
Anforderungen, da ziemlich bedeutende
Steigun=
gen zu überwinden waren und außerdem ein
kräftiger Gegenwind faſt auf der ganzen Strecke
das Fahren ſehr erſchwerte. Trotzdem taten
ſämt=
liche Fahrer ihr Beſtes und boten durchweg recht
anſprechende Leiſtungen. Von den urſprünglich
gemeldeten 16 Fahrern ſtellten ſich 11 dem
Star=
ter, die nach ihren ſeitherigen Leiſtungen mit
ent=
ſprechenden Vorgaben bedacht wurden. Der
ſtärkſte Fahrer war unſtreitig Franz Decker, der
bis wenige Kilometer vorm Ziel ſämtliche
Vor=
gaben aufgeholt hatte und an der Spitze lag,
in=
deſſen wegen wiederholter Reifendefekte ins
Hin=
tertreffen geriet. Auch der jugendliche Fahrer
Heinrich Lehr, der bereits am Morgen das
Deutſche Radſport=Jugend=Abzeichen in der beſten
Zeit des Tages errungen hatte, zeigte ſich von
der beſten Seite und konnte, nach dem
Ausſchei=
den Deckers, die anſtrengende Fahrt gewinnen.
Das Ergebnis ſtellt ſich wie folgt: 1. Heinr.
Lehr in 3:24.0 Stund., 2. V. Renſchler in 3:25.30
Std., 3. Hans Lücker in 3:27.0 Std. (20 Min.
Vorgabe), 4. W. Hartmann in 3:28.30 Std. (20
Min. Vorg.), 5. C. Trietſch 2 in 3:48.0 Std. (
Rei=
fendefekt), 6. C. Trietſch 1 in 3:48.1 Std. (
Rei=
fendefekt), 7. Alfr. Liedtke in 4:25.0 Std. (10
Min. Vorg.), 8. Fr. Decker.
Die Preisverteilung für dieſes Rennen findet
nächſten Freitag im Verein ſtatt, wobei dank der
Opferfreudigkeit der Mitglieder ſämtliche
Fahrt=
teilnehmer mit Preiſen bedacht werden können.
Anfänger=Prüfung im Florettfechten.
Das Darmſtädter Fachamt Fechten
veranſtal=
tete am Sonntag eine Prüfung für Anfänger
im Florettfechten. An derſelben beteiligten ſich
18 Fechterinnen und Fechter aus Darmſtadt.
Lan=
gen und Rüſſelsheim (Kreis 18). Die Prüfung
erſtreckte ſich auf einen theoretiſchen Teil (
Prü=
fer Fechtwart Kurz) und einen praktiſchen Teil
(Prüfer Fechtwart Seip). Sämtliche Beteiligten
beſtanden die Prüfung, die 5 Beſten waren;
Wolfgang Haun, Fechterſchaft der TG.
Beſ=
ſungen, 45½ Punkte; Karl Wenzel,
Turn=
verein Langen, 45¾ Punkte; Marianne
See=
ger Fechterſchaft der TG. Beſſungen, 45½=
Punkte; Mädi Schilling, Privatſchule
Ange=
lini, 442/= Punkte; Liſa Lambeck, Darmſtädter
Fechtklub, 42 Punkte.
Am Schluſſe der Veranſtaltung wies der
Fach=
amtsleiter Fritz Müller darauf hin, daß dieſe
Prüfung die erſte iſt, der ſich Turnerfechter und
Sportfechter gemeinſam unterzogen. Er erwarte,
daß die Kameradſchaft, die ſich aus Fechtern
bei=
der Lager entwickelt hat, noch mehr vertiefe,
denn nur durch Einigkeit kann der Fechtſport
ſo in die Höhe kommen, daß er ſich auch dem
Ausland gegenüber durchſetzen kann.
Das für Montag, den 22. 9., angeſetzte
Trainingfechten der Damen fällt
aus. Dafür iſt gemeinſames Trainingfechten
der Damen und Herren im Florett am
Mon=
tag, den 7. 10., im Eintrachtſaal. Daſelbſt iſt
gleichzeitig Ausſcheidungsfechten für
die Nibelungenkämpfe in Worms am 26. und
27. 10. 35.
Leichkalhlekik-Vereinsmeiſterſchaften
des SV. Merck Darmſtadt.
Dreikampf für Alte Herren über 32 Jahre:
1. Hohl 1391,2 Punkte, 2. Seifert 943 Punkte,
3. Dr. Vogt 857 Punkte, 4. Ing. Schnack 671 P.
Dreikampf für Alte Herren über 36 Jahre:
1. Kaltwaſſer 952,4 Punkte, 2. Ing. Göſchel
858,9 Punkte.
Fünfkampf für Anfänger: 1. Heinrich Lehr
1448,5 Punkte, 2. Feldmann 1309,3 Punkte,
3. Hans Gobſch 268 Punkte, 4. Heinrich Laub
236 Punkte.
Fünfkampf, offen: 1. Kögel 1685 Punkte,
2. Langendorf 1648 Punkte.
Jugendklubkampf. SV. Merck —. Jahn 75
Darmſtadt 40,5 132,5 Punkte.
1M9
[ ← ][ ][ → ]Montag, 23. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 262 — Seite 7
zuber „Weſen und Wirken des Guſtav=Adolf=Vereins”
unach Herr Pfarrer Weiß, der nach dem Heimgang des Herrn
verreallehrer Frank den Vorſitz der Männervereinigung der
suangeliſchen Petrusgemeinde übernommen hat, in der
Septem=
esverſammlung. Noch ganz unter dem ſtarken Eindruck der
Reichs=
grung des GA.=Vereins in München gab der Vortragende zunächſt
i en geſchichtlichen Ueberblick über das Wirken Guſtav Adolfs in
„ddeutſchland, insbeſondere in Bayern, wo er nach dem Sieg
Breitenfeld die Katholiſche Kirche ſchonte und für
Wiederein=
etung der evangeliſchen Kirche in ihre Rechte ſorgte. Aber bald
ecch dem Tode Guſtav Adolfs (1632) haben die bayeriſchen
Für=
en, ähnlich wie es jetzt die evangeliſchen in Oeſterreich erfahren,
h:: Land vom evangeliſchen Glauben mehr und mehr abgeſchloſ=
., Bis 1800. Dann brachte die Verheiratung Max Joſephs mit
ixer badiſchen Prinzeſſin einige Erleichterungen. Auch bekam
3ryern durch Napoleon I. in Nürnberg, Pfalz, Ansbach,
Bay=
enth zum größten Teil rein evangeliſche Gebiete. So daß Bayern
er evangeliſchen Glauben als gleichberechtigt anerkennen mußte.
v konnte auch der GA.=Verein 1834 bei der Entwäſſerung im
12naumoos helfend eingreifen. Aber 1842 wird er in Bayern
erboten bis 1869. Die Toleranz”, die danach die Geſetze
vor=
krieben mußten die Volksgenoſſen erſt langſam lernen und üben.
UIr den Wiederſtänden wuchſen die Kräfte der evangeliſchen Kirche
öryerns. Selbſt kleinſte evangeliſche Gemeinden zeigten bei Hilfe
es GA.=Vereins eine erſtaunliche Opferbereitſchaft. Auch in
die=
mi Jahre hat die bayeriſche Landeskirche durch die Höhe ihrer
ſtgabe an den Hauptverein dieſe Opferbereitſchaft wieder be=
Aveſen. Die Feſtgottesdienſte, Vorträge und Ausſprachen auf der
rgung, die diesmal nur zwei, dafür um ſo arbeitsreichere Tage
Aimfaßte und ſo eine rechte Spartagung war, bewegten ſich ganz
uf die Linie der Selbſtbeſinnung, der tätigen Liebe, die den in
t befindlichen Gemeinden der inländiſchen und ausländiſchen
Gaſpora Kirchen und Gemeindeſäle baut, vornehmlich unſeren
slandsdeutſchen Volksgenoſſen. Wie immer fanden die
aus=
gridsdeutſchen Diaſporaredner aus Oeſterreich, Ungarn,
Rumä=
ien, Jugoſlawien, Tſchechoſlowakei, Polen, Lettland uſw. ſtarken
Niderhall. Namen klangen auf von Männern, die wie Biſchof
Glondys, Biſchof Wahrenfeld, Präſes Voß und der Biſchof von
Ihrga ſeit Jahren Vorkämpfer für Glaube und Volkstum ſind. Ihre
reue zur angeſtammten Heimat und ihre Sorgen erinnerten den
ſedner an ein Mahnwort, das D. Zöckler 1912 auf der Poſener
ngung an ſeine reichsdeutſchen Brüder richtete und das den
HA.=Verein immer Richtſchnur ſeines Weges bleiben wird: „
Zer=
rääßt euch nicht in der Heimat, ſonſt werden wir zerriſſen!“ Was
lars tiefſtem Seelengrunde dort in München und vor 23 Jahren
beiklungen war, ſchwang in unverminderter Stärke in den Worten
ds Redners mit und verpflichtete alle, die gekommen waren zu
hären, zur Tat. Um ſo mehr, als prächtige Lichtbilder aus den
gnannten Ländern ſowie Braſilien, Montevideo. Südweſtafrika
uav. von ſauberen, ſchönen Dörfern deutſcher Art, von alten,
tmitzigen Kirchenburgen, jüngeren größeren und kleineren Guſtav=
Avolf=Kirchen mannigfaltiger, ſtets anſprechender Geſtalt
beſtätig=
tim, was zuvor gehört worden war. In dieſem Jahr wurden mit
in Liebesgaben des GA.=Vereins bedacht: Wolbynien, Mähriſch=
Schönberg und Belgrad. Ferner läßt der GA.=Verein auf ſeine
AHwſten eine große Zahl junger Menſchen ſtudieren, die z. T. in
Sciuſern des Vereins untergebracht ſind. — Am 21. Oktober ſpricht
in der Monatsverſammlung Juſtitar Bauer über: „Poſitives
Chriſtentum als Grundlage von Ordnung und Freiheit”.
Deutſcher Frauen=Miſſionsgebetsbund. Am Mittwoch, dem
D5. Sept. abends 8.30 Uhr, wird die 1. Vorſitzende des Deutſchen
Frauen=Miſſionsgebetsbundes Frl. G. v. Bülow, im großen
Saal der Evangel. Stadtmiſſion. Mühlſtraße 24. einen Vortrag
halten Es wird hierzu herzlich eingeladen. Der Eintritt iſt
fiei für jedermann.
Deukſchland muß ſtark werden!
Spendet auf das Konto der NSV. Nr. 5990 bei der Städt.
Sparkaſſe Darmſtadt und Poſtſcheckkonto 8801 Frankfurt/M.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater bringt die überaus luſtige Filmkomödie
nach B. Shaws meiſtgeſpieltem Bühnenwerk „Pygmalion” mit
Jenny Jugo, Guſtav Gründgens und A. Edthofer. Jugendliche
ab 14 Jahren haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele bringen einen Film, von dem ganz
Darmſtadt begeiſtert iſt. „Epiſode” mit Paula Weſſely=Carl,
Lud=
wig Diehl, Otto Treßler. Ehren= und Freikarten ſind vorerſt
ungültig.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen einen ſpannenden Kriminal=
Film „Polizei=Auto 99‟. (Ein Ausſchnitt aus dem Kampf der
Radio=Polizeiſtreifen gegen die amerikaniſchen Gangſter, in
deut=
ſcher Sprache.)
— Belida zeigt heute (nur 3 Tage): Shirleys großes
Spiel” mit Shirley Temple, dem Wunderkind des Films.
An=
fang 3.30, 6.00, 8.20 Uhr.
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig die luſtige
Erſtauffüh=
ring „Alte Kameraden” nach Rudolf Herzogs, Roman
„Das Fähnlein der Verſprengten” mit Ralph Arthur Roberts,
Charlott Daudert, Paul Henckels.
Tanzinstitut Käthe Frank
Heldelbergerstraße 28 Fernsprecher 1717
Beginn meiner Kurse für Anfänger,
Schüler u. Fortgeschrittene, September
Anmeldungen u Auskunft tägl. Einzelunterricht jederzeit
(8500
Likerariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.
Die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft, die
in den letzten Jahren die bedeutendſten Vertreter deutſcher Kunſt
wie Hans Grimm. Ernſt Wichert. Manfred Hausmann, Friedrich
Blunk Agnes Miegel, Dwinger u. a. ſowie bekannte
wiſſenſchaft=
liche Forſcher Klages, Pinder, Künkel in Darmſtadt eingeführt
hat, hat in ihrem Winterprogramm 1935/36 wiederum
hervor=
ragende Männer der Kunſt, der Wiſſenſchaft und der Tat zur
Mitwirkung vereinigt.
Drei Dichter werden an drei Abenden aus ihren Werken
leſen: Wolfgang Eberhard Möller, der Träger des
Nationalen Buchpreiſes 1935, deſſen Dichtung eine neue ſtarke
Form mit Ethos und Gefühl vereinigt und der nach dem Erfolg
ſeiner Kantaten „Berufung der Zeit” demnächſt mit einem
Ro=
man und einem Film vor die Oeffentlichkeit tritt. Dr. Peter
Supf, der Dichter und Flieger zugleich, im Rahmen der
Flug=
kunſt die Schönheit der Welt erkennt und ſchildert, und Robert
Hohlbaum, der Deutſch=Oeſterreicher deſſen Romane deutſche
Sehnſucht, deutſches Leid und deutſches Glück künden.
Auf dem Gebiet der Wiſſenſchaft wird Profeſſor Dr.
Louis R. Grote, der leitende Arzt der Mediziniſchen Klinik
des Rudolf=Heß=Krankenhauſes in Dresden, über das
Ver=
haltnis zwiſchen Schul=Medizin und
Naturheil=
kunde und die Einigungsbeſtrebungen auf dieſem Gebiet, wie
ſie gerade in ſeinem Krankenhaus praktiſch erprobt werden,
ſprechen.
In die brennendſte Zeitfrage führt Dr. H. Wohlenberg,
Frankfurt a. M., der ſoeben mit der Frobenius=Expedition aus
Abeſſinien zurückgekehrt iſt, mit einem Lichtbildervortrag
über das Innere Abeſſiniens ein.
„Heinrich Merck als Vorbild ſchöpferiſcher
Kritik” wird von Wilhelm Michel ſachkundig beleuchtet.
Ueber Deutſchlands neueſte, glänzende Erfolge im
Auto=
ſport berichtet der ausgezeichnete Rennfahrer Manfred
von Brauchitſch auf Grund eigener Erlebniſſe.
Wie in früheren Jahren, wird auch im kommenden Winter
das Gaſtſpiel eines auswärtigen Theaters, wegen
deſſen noch Verhandlungen ſchweben, einen intereſſanten Abend
bieten.
So gibt das Winterprogramm ausgezeichnete künſtleriſche
und geiſtige Werte auf nationaler Grundlage.
Die bisher ſtets bewährte, rege Anteilnahme des geiſtig
inter=
eſſierten Darmſtadts ermöglicht es, dieſe hervorragenden
acht Veranſtaltungen zu dem niedrigen
Abonnements=
preis von 12 RM. für numerierten Sperrſitz und 8 RM. für
unnumerierten Saal zu bieten. Um den gegenwärtigen
Verhält=
niſſen Rechnung zu tragen, wird für jede zweite und weitere
Karte für Angehörige desſelben Hausſtandes eine Ermäßigung
des Preiſes auf 10 RM. für Sperrſitz und 7 RM. für Saal
ge=
währt. — Die Veranſtaltungen finden teils im Feſtſaale,
Sand=
ſtraße 10, teils im Heſſiſchen Landestheater ſtatt.
Den ſeitherigen Abonnenten wird die Karte in den nächſten
Tagen zugeſtellt. Neuanmeldungen nimmt die Buchhandlung
Bergſträßer entgegen.
Warnung an Unkerſtützungsjäger!
Die Gauführung des Winterhilfswerks des Deutſchen Volkes
1935/36 gibt bekannt:
In dieſen Tagen wird in den Kreiſen und Ortsgruppen des
Gaugebietes Heſſen=Naſſau die Zahl der vom WHW. zu
Unter=
ſtützenden feſtgelegt.
Unterſtützt wird, wer unverſchuldet in Not iſt und nicht das
nötige Einkommen hat, um für ſich ſelbſt zu ſorgen. Die Kreiſe
und Ortsgruppen haben entſprechende Anweiſungen. Sie haben
indeſſen auch weiterhin die Verpflichtung und das Recht, diejenigen
vom Unterſtützungsbezug fernzuhalten, die des Glaubens ſind,
die Volksgemeinſchaft ausbeuten zu können. Gegen Aſoziale und
Unterſtützungsſchwindler wird rückſichtslos mit den verſchärften
Strafen des Winterhilfswerks vorgegangen werden.
Es wird deshalb eindringlich davor gewarnt, falſche Angaben
zu machen. Die Spenden für das Winterhilfswerk müſſen
pfennigweiſe zuſammengetragen werden. Die Spender haben ein
Recht zu verlangen, daß neben ordnungsgemäßer Verwaltung die
Unterſtützungen in die Hand derjenigen gelangen, die ihrer
würdig ſind.
Die notwendigen Prüfungen ſind auf dieſe Erforderniſſe
ab=
geſtellt.
— Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen 1896. Wie uns ſoeben aus
Leipzig mitgeteilt wird, hat der zurzeit Deutſchlands beſter
Zitherſpieler und Künſtler ſeines Volksinſtruments, Ferdinand
Kollmaneck, ſeine Mitwirkung bei dem am 6. Oktober im
Ge=
meindehaus der Petrusgemeinde ſtattfindenden Herbſtkonzert
zu=
geſagt. Den Darmſtädter Anhängern dieſer urdeutſchen
Volks=
muſik iſt ſomit einmal wieder eine ſeltene Gelegenheit geboten,
einen der beſten Zitherſpielern zu hören. Ferdinand Kollmaneck,
ein geborener Wiener, bürgt dafür, daß den Beſuchern dieſes
Konzerts ein ſeltener Genuß geboten wird. Dem Vorſtand des
Zitherklubs Darmſtadt=Beſſungen 1896 ſei ſchon im Voraus
ge=
dankt, daß er nicht die hohen Koſten ſcheut, ſondern immer darauf
bedacht iſt, allen Anhängern der deutſchen Volksmuſik etwas zu
bieten. Bemerkt ſei noch, daß Ferd. Kollmaneck bereits im Jahre
1922 ſchon einmal als Soliſt in einem Vereinskonzert vor
über=
fülltem Hauſe ſpielte. Auf das Konzert werden wir an dieſer
Stelle noch zurückkommen.
ſohlt u. fleckt
ſchnell u. gut
Maiwaldt
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Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet
Süd=
weſt hat Richtlinien über die Unterbringung, die
Arbeitszeit, die Entlohnung uſw. der Hausgehilfen
er=
laſſen. Danach iſt den Hausgehilfen ein wohnlicher Raum
für die Erholungszeit zur Verfügung zu ſtellen, der den
geſundheitlichen Erforderniſſen entſpricht. Der
Raum muß von innen und außen abſchließbar ſein. Er darf nicht
als Durchgangsraum oder Abſtellraum für häusliche Gegenſtände
dienen. Es müſſen ein eigenes Bett. Stuhl und Tiſch,
eine eigene Waſchgelegenheit und ein
abſchließ=
barer Schrank vorhanden ſein. Iſt der Aufenthaltsraum nicht
heizbar, ſo muß dem Hausgehilfen während der kalten
Jahres=
zeit der Aufenthalt in einem geheizten Raum innerhalb der
Haus=
gemeinſchaft ermöglicht werden.
Die Arbeitszeit ſoll ſo eingerichtet werden, daß eine
ununterbrochene Nachtruhe von 9 Stunden, bei
jugendlichen Hausgehilfen bis zum vollendeten 18.
Lebens=
jahr von 10 Stunden gewährleiſtet iſt. In jeder Woche
ſowie an jedem zweiten Sonntag oder geſetzlich anerkannten
Feiertag hat der Hausgehilfe Anſpruch auf einen freien
Nach=
mittag und Abend. Die Verwendung der Freizeit ſteht
grundſätzlich im freien Ermeſſen des Hausgehilfen. Es ſoll jedoch
die Freizeit nicht über Mitternacht ausgedehnt werden. Ueber die
regelmäßige Freizeit hinaus ſoll der Hausgehilfe zur
Wahr=
nehmung ſeiner ſtaatsbürgerlichen und
kirch=
lichen Rechte und Pflichten die nötige Freizeit erhalten,
Auch der Beſuch der Veranſtaltungen der NS.=Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” und der „Deutſchen Arbeitsfront” ſoll ihm
ermöglicht werden, ferner der Dienſt im Bund deutſcher Mädel,
ſoweit die Arbeit es im Einzelfalle geſtattet.
Der Hausgehilfe hat einmal im Jahre Anſpruch auf
einen Erholungsurlaub. Er beträgt nach einer
Beſchäf=
tigungszeit von mindeſtens 6 Monaten im erſten und zweiten
Beſchäftigungsjahr eine Kalenderwoche, im und nach
dem dritten Jahre mindeſtens zwei
Kalender=
wochen. Für die Dauer des Urlaubs iſt dem Hausgehilfen außer
dem Fahrlohn eine Geldentſchädigung für
nichtge=
währte Koſt und Wohnung. mindeſtens nach den vom
Verſicherungsamt veröffentlichten Sätzen zu gewähren.
Lpd. Biblis (Ried), 21. Sept. Wer den Schaden hat...
Der „Kerbeſchatz” vom Pferd aufgefreſſen. Einen
nicht geringen Schrecken erlitt ein hieſiger Einwohner, als er ſich
anſchickte, zur Kerb zu gehen, die er einmal tüchtig feiern wollte.
Die anſehnliche Summe Geldes, die er zu dieſem Zweck benötigte,
hatte er in zahlreichen Scheinen aus irgendwelchen Gründen im
Pferdeſtall verſteckt. Als er nun ſeinen „Kerbeſchatz” holen wollte,
mußte er die betrübliche Feſtſtellung machen, daß ſein ſonſt ſo
treuer vierbeiniger Kamerad die wertvollen Scheine reſtlos
auf=
gefreſſen hatte.
LPD. Groß=Gerau, 19. Sept. Ins Auto gelaufen und
tödlich überfahren. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich am
Dienstag abend auf der verkehrsreichen Straße Mainz—Darmſtadt,
kurz vor der Ortseinfahrt nach Nauheim. Der ſiebenjährige Schüler
Walter Urban aus Groß=Gerau, der mit ſeinem Großvater in der
Nähe von Nauheim Zwetſchen geholt hatte und hinter dem
Hand=
wagen, den der Großvater zog, herlief, rannte plötzlich nach links
auf die Fahrbahn. Hier wurde der Junge von einem
Perſonen=
auto, das auf der Fahrt nach Wiesbaden war, erfaßt und mehrere
Meter weit geſchleudert. Der Junge ſchlug mit dem Kopf auf
das Straßenpflaſter auf und erlitt ſo ſchwere Schädelverletzungen,
daß er unmittelbar darauf verſtarb.
Eb. Langen, 21. Sept. Freitod. Eine 70 Jahre alte
Ein=
wohnerin wurde „im Hinteren Erlen”, nahe beim Dachsteich, von
ihrem Sohne tot aufgefunden. Die Greiſin war ſeit längerer Zeit
nervenleidend. Es liegt Freitod vor. — Der neue
Gemeinde=
rat wird am 25. Sept. in ſein Amt eingeführt werden. Er
be=
ſteht aus zwölf Mitgliedern. Dem Bürgermeiſter ſtehen zwei
Bei=
geordnete zur Seite.
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Vorherſage bis Montag abend: Wolkig bis aufheiternd und
be=
ſonders nach Norden zu auch etwas Niederſchlag, bei
ſüdweſt=
lichen bis weſtlichen Winden nicht mehr ſo warm.
Witterungsausſichten für Dienstag: Im ganzen freundliches, doch
kein durchaus beſtändiges Wetter.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt. D. A. VIII. 35. 19040. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei.
Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
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Seite 8 — Nr. 262
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 23. September 1935
TAdtat SenAbe
Copyright by Prometheus-Verlag, Oröbenzell bei München
1)
26)
Roman von Maria Oberlin
k verboten)
(Nachdru
Thea Korff trat in den Garten.
„War nicht der Briefbote hier?"
Meta Dirkſen hob den Kopf von der Handarbeit und ſah an
ihr vorbei. Sie lächelte. Zum erſten Male nach langer Zeit
wieder.
„Nein, nein, Kind, du haſt dich getäuſcht!“
Nachdenklich ging Thea ins Haus zurück. Wie ſeltſam das
alles war. Meta ſo verändert! Auf einmal heiter, ruhig,
aus=
geglichen. Dann aber wieder unruhig, ja regelrecht etwas
aufge=
regt! Sie hatte doch den alten Briefträger Sievers deutlich
er=
kannt. Weshalb ſagte ihr denn Meta nichts davon?
Sie ging zum Fenſter und blickte hinaus. Richtig! Da hielt
doch Meta ſchon wieder — genau wie vor drei Tagen — einen
Brief in der Hand, ja, ihre ſcharfen Augen erkannten es deutlich,
es war ein Eilbrief.
Es wollte etwas wie Verſtimmung über ſie kommen. Was
war nur geſchehen? Weshalb ſprach Meta mit ihr nicht davon?
Hatte ſie dieſe Heimlichtuerei verdient?
Dann ſchüttelte ſie die Gedanken ab. Nein, es war unrecht
von ihr. Was gingen ſie Meta Dirkſens Geheimniſſe an?
Sie ſetzte ſich wieder an den Arbeitstiſch im Zimmer des
Hausherrn. Eine leichte, freudige Röte lag in ihrem Geſicht, als
ſie einen Brief überlas.
Hermann Frobus: Buch war vollendet, die Drucklegung
be=
endet. In den nächſten Tagen ſollten die Bücher in die Welt
hinausgehen.
Ihre Augen wurden feucht, als ſie zu dem großen Bild des
Verlorenen aufſah, das ihr gegenüber an der Wand hing.
Ge=
waltſam löſte ſie ſich endlich aus den quälenden, ſchmerzenden
Gedanken.
Am Abendbrottiſch waren beide Frauen ſtiller und
nachdenk=
licher als ſonſt.
Ruhig ſaßen ſie dann noch ein paar Stunden im Freien und
ließen ihre Gedanken, in den ſinkenden Sommerabend
hinaus=
flattern.
„Kommſt du noch mit zu mir herauf, Thea?” Meta Dirkſen
fragte es bittend vor ihrer Schlafzimmertür. „Ich möchte dir noch
etwas zeigen."
Thea nickte ſtumm und folgte der Aelteren in ihren
Schlaf=
raum. —
„Setz dich doch einen Augenblick, Kind”, meinte ſie
liebens=
würdig, faſt heiter.
Wieder ſah Thea Korff die Frau erſtaunt an. Etwas wie
Bitterkeit wollte in ihr Herz kommen. Hatte ſie ſo ſchnell
ver=
geſſen? Dann ſah in die klaren Augen der Frau und ſchüttelte
den Gedanken ab.
„Was ſoll ich ſehen?”
„Etwas Schönes, was ich dir ſchenken will!”
Meta Dirkſen ging an den Schrank und holte eine ſchwere,
ſilberbeſchlagene kleine Truhe heraus.
Sie öffnete ſie. Auf dem dunkelroten Samt ſchimmerte eine
ſchwere, koſtbare Perlenkette, deren ſchimmernder, roſiger Glanz
faſt blendete. Thea ſah die Freundin faſſungslos an.
„Nimm die Kette, bitte! Ich möchte ſo gern, daß du ſie trägſt!“
Thea ſchüttelte abwehrend den Kopf. „Nein, dieſen koſtbaren
Schmuck kann ich doch nicht von dir annehmen.
Sie runzelte die Stirn. „Und überhaupt, ich will keinen
Schmuck mehr tragen, das iſt doch ein Brautſchmuck . . ."
„Ja, ein Brautſchmuck . es war auch der meine. Nimm
ihn, bitte, Kindchen! Und trage ihn. Trage ihn morgen. Willt
du? Er muß herrlich ausſehen auf deinem ſchwarzen Kleid.."
Mit großen, erſtaunten Augen ſah Thea die Freundin ar,,
Dann furchte ſie ihre Stirn.
„Aber verſteh mich doch! Ich kann und mag keinen Schmmt
tragen, mag mich nicht ſchmücken jetzt . . ." Ihre Stimme brac),
ſie wandte ſich ab. Wieder lächelte Meta Dirkſen, ein liebe
mütterliches Lächeln.
„Und wenn es wirklich ein Opfer iſt, dieſen Schmuck ent
paar Stunden zu tragen, würdeſt du mir nicht die Bitte
e=
füllen . . .? Wenn du ihn nur morgen tragen wollteſt.
„Warum denn gerade morgen?"
Eine rätſelhafte Antwort: „Ich möchte dich morgen ſo gemt
einmal darin ſehen".
Sie legte den Arm um die ſchmalen Schultern des Märd
chens. Bitte nimm ihn, Thea. Als kleines Zeichen meiner
Dankbarkeit für deine liebe, liebe Hilfe!"
Schließlich willigte Thea ein. Sie wollte die Freundin nicht
kränken. Noch lange lag ſie dann wach und dachte über de3
Nätſel dieſes Abends nach.
War es Eitelkeit bei der Freundin? Allzu großer Freun:d
ſchaftsbeweis, dieſes koſtbare Geſchenk. Warum ſollte ſie dei
Schmuck tragen. Beide hatten ihre Gedanken in den letzter
Monaten ganz von ſolchen Aeußerlichkeiten abgelenkt, ſie hatter
beide in Schmerz um einen Verlorenen gelebt und ſein Andenker
gepflegt. Woher auf einmal die Eitelkeit, die Meta ihr
au=
zwingen wollte?
Sie grübelte und grübelte und fand keine Löſung. Dam
lenkte ſie ihre Gedanken ab. Sie ging zurück zu dem letztem
teuerſten Andenken, zu dem Buch des Forſchers, an dem ſie ge
arbeitet hatte. Etwas wie Frieden und ſtilles Glück kam lanse
ſam in ihre Bruſt, drückte ihr die müden, brennenden Augen z—1
Der kleine Perſonenzug ſchnaufte gemächlich durchs blühenm
Thüringer Land.
Auf den vielen kleinen Stationen hielt er langſam, warte
geduldig, um dann noch geduldiger ſeine Fart fortzuſetzen.
(Fortſetzung folgt.)
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