Darmstädter Tagblatt 1935


06. September 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart:, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 245
Freitag, den 6. Geptember 1935
197. Jahrgang

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Franifurt
Darmſtädter und Nationalbani. Fernſprecher 4.

Ein Fünfer=Ausſchuß ſoll belfen.
diet aliener ſehzen ſich nicht an einen Tiſch mit Abeſſinien. Die Verhandlungen außerhalb des Rakes
gehen weiker. Gedämpfker Opkimismus in Genſ.

Rit
d. Hafütn

Aeberraſchende Einberufung
Zelefa 4M
des Völkerbundsrakes.
nger 4 9c4
DNB. Genf, 5. September.
thenftr. 1. M4
erraſchend wurde am Donnerstag in den Nachmittags=
Marckt !
unſcieine neue Ratsſitzung angeſetzt, die um 18 Uhr ſtattfinden
Awage ſoltzu nrn aber gleich um eine Stunde verſchoben wurde.
)5 einer kurzen geheimen Sitzung will der Rat in öffent=
gElschglicheſitz
ung die Stellungnahme des abeſſiniſchen Vertreters zu
dengtrigen Erklärungen des italieniſchen Vertreters Aloiſi
gg Eamſte entgttuit ehmen, damit die allgemeine Ausſprache abſchließen
und tu Einſetzung eines Ausſchuſſes ſchreiten, dem die weitere
ſechmue Beheyrung des Streitfalles übertragen werden ſoll. Der Aus=
beldim
mA ſchußr urd ſich wahrſcheinlich aus 5 Mitgliedern zuſammenſetzen.
Wunge r (E man hört, werden dem Ausſchuß neben dem engliſchen
Leb.
und tei ranzöſiſchen Ratsvertreter die Delegierten von drei neu=
Wwe trale: katsmächten angehören. Die überraſchende Einberufung
weſch dec einen uen öffentlichen Sitzung erklärte ſich aus dem bei allen
Haueh c maßzyünden Mächten vorhandenen Beſtreben, die öffentliche Be=
Bim hahandzüuz der Angelegenheit möglichſt ſchnell abzuſchließen. Auch
aMatſesllts auf in bevorſtehenden Vollverſammlung des Völkerbundes ſoll
heue Maug nach ahn Wunſch dieſer Mächte möglichſt wenig von dem italie=
ſchſuſſ
niſchen Streit die Rede ſein.
Ibift verläßt demonſtrativ den Raksſaal.
öffentliche Sitzung des Völkerbundsrats zur Entgegen=
iner
abeſſiniſchen Erklärung zu der italieniſchen Denk=
ſchrifk
gann kurz nach 19 Uhr.
Ratspräſident erteilte ſofort dem Vertreter Abeſſiniens,
Henadcs proitcht Jeze, das Wort.
dieſem Augenblick erhob ſich der italieniſche Vertreter
cioene Tkaff ton ſeinem Platz am Ratstiſch und verließ den Sitzungs=
Zum Eere ſaal. (n Mitglied der italieniſchen Abordnung, das daraufhin
Färſen Aſeinek latz einnahm, wurde nach einigen Minuten, während der
ähige Bull Vert aſe Abeſſiniens noch ſprach, aus dem Saal gerufen, ſo daß
gönigliez der 20 Italiens von nun an leer blieb.
am Ballich
Eept. 1935,
Der abeſſiniſche Verkreier
reitagh ?.
r ab Gyle2, ſing 7n die Einzelheiten der geſtrigen italieniſchen Denkſchrift
ien Acſicht 40 und ſprach nur von einem italieniſchen Verblüffungs=
nancne Italien handle nach dem franzöſiſchen Sprichwort Wer
mreinenlk und ertränken will, ſagt, er habe die Tollwut‟. Die Be=
Ghgſchimoſtgen, die Italien gegen Abeſſinien vorbringe, erinnerten
e ſararmnß Italien in letzter Zeit alle ſeine europäiſchen Nachbarn
gachecunder auf das gröblichſte beſchimpft habe. Gefährlich werde
le ARung Italiens diesmal durch die umfangreichen militäri=
den
Altbereitungen, die eine unmittelbare Kriegsgefahr herauf=
beſchebn
hätten. Abeſſinien ſei jederzeit bereit, zur Durchfüh=
Rungti Reformen und zur wirtſchaftlichen Entwicklung des Lan=
P5 1chuneigennützigen Rat des Völkerbundes zu befolgen.
Fabeſſiniſche Vertreter forderte vom Völkerbund 1. gemäß
Haufe
rr. iDer Satzungen des Bundes die notwendigen Maßnahmen
he ennfen, um die Unabhängigkeit und Unverſehrheit Abeſſi=
Mch nensh ggeſichts der italieniſchen Truppenzuſammenziehungen zu
utze und 2. das in Art. 15 Abſ. 3 vorgeſehene Verfahren an=
Atuwenilt.
Gngölkerbundsausſchuß müſſe ſofort eingeſetzt werden und
in Ne och vichrend der gegenwärtigen Tagung Bericht erſtatten. Abeſſi=
W engi en 1Bangt eine gerechte Löſung und eine vollſtändige Regelung
gyict er 9mn Angelegenheit. Es handle ſich jetzt darum, zu wiſſen,
eil*ſtaat bei der Bedrohung durch einen mächtigen Nachbarn
We, iter hru fung auf Art. 10 und 15 des Völkerbundsvertrages mit
Ge inen urſamen Schutz rechnen könne.
Dmſprach

der ruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow,
Mder Dickte der gegenwärtige Konflikt enthalte die größten Ge=
Nren ir das internationale Leben und insbeſondere für den
Zolke nd Er erklärte ſich außerſtande dem Standpunkt Ita=
ens
SAlſtimmen. Es handle ſich um die Drohung mit einem An=
iIn
* nicht beſtritten, ſondern vom italieniſchen Vertreter be=
atigt
Urde. Nichts berechtige zur Diskriminierung von Völker=
NundscAgliedern nach ihren innerpolitiſchen Verhältniſſen, nach
Hoſſe ) ſtutfarbe oder Kulturſtufe. Alle Mitglieder hätten ein
Mver Sierliches Recht auf Ungbhängigkeit und Unverſehrtheit.
S geckir militäriſche Vorgehen keine andere Rechtfertigung als
Me c Notwick4t
Dahatspräſident ſchloß darauf die Sitzung mit der Ankün=
Wgls er in der nächſten Sitzung deren Zeitpunkt offenge=
enen
Lare Merm Met Mat dige Miet Mic Meidee Meidſiech
nocheDierde.
Beralungen bei Edens Frühſtück.
DNB. Paris, 5. September.
P)
Genfer Sonderberichterſtatter, der Agentur Havas be=
Side Eiet ein Frühſtück, das Eden der franzöſiſchen Abordnung
und v.6
denen anderen Mitgliedern des Völkerbundsrates gab.
A Ss Rifte He ide i Wee
WeeW Bertiefen und ein gemeinſames Vorgehen ermöglichen
Wwolent
drgeſehene Fünfer=Ausſchuß, dem engliſcherſeits Eden
ing ißFriſcherſeits Lapal angehören dürſten, werde ſeine Ar=
SierI den erſten Tagen der kommenden Woche aufnehmen. Er
Md ue veEiu rzüglich die Bemühungen, des Völkerbundsrates um
ie Uſliche Löſung des Streitfalles fortſetzen. So werde die am
Sppet. Mona beginnende Jahresverſammlung des Vilker=
Stuwekn einer weniger ſorgenvollen Stimmung eröfnet werden
könngs

London hinker Eden.

EP. London, 5. September.
Mit Ausnahme der den italieniſchen Standpunkt vertreten=
den
Daily Mail begrüßen heute ſämtliche Blätter die geſtrige
Rede Edens in Genf, die vorbehaltlos gebilligt wird. Zugleich
wird allgemein die in der Rede Lavals zutage getretene enge
Uebereinſtimmung des franzöſiſchen mit dem engliſchen Stand=
punkt
unterſtrichen, und, obwohl die Lage überall als außer=
ordentlich
ernſt betrachtet wird, macht ſich doch in einigen Blät=
tern
gerade im Hinblick auf die engliſch=franzöſiſche Einheits=
front
wieder ein Optimismus geltend, wobei allerdings noch
unklar bleibt, ob man darauf hoffen darf, daß es dem Völker=
bundsrat
gelingen wird, Muſſolini überhaupt von dem ge=
planten
Einmarſch in Abeſſinien abzuhalten oder daß der
Völkerbund einen oſtafrikaniſchen Krieg durch Sanktionen wirt=
ſchaftlicher
oder finanzieller Art abzuwürgen verſuchen wird.
Den letzteren Standpunkt vertritt augenſcheinlich News
Chronicle wenn es ſchreibt, der Völkerbundsrat werde Muſſolini
nicht erlauben, ſeinen Krieg zu gewinnen.
Die erſtere Möglichkeit kommt ganz deutlich im Daily
Telegraph zum Ausdruck. Der diplomatiſche Mitarbeiter des
Blattes, der ſich in Genf aufhält, ſchreibt, daß bereits der erſte
Tag der Ratsſitzung einen ſehr deutlichen Umſchwung gebracht
habe. Es iſt nun bekannt heißt es in dem Bericht, der ſich
augenſcheinlich auf offizielle Quellen ſtützt, daß Muſſolini ſelbſt
nicht mehr die Möglichkeit ausſchließt, daß eine Löſung gefunden
werden kann, die einen Angriff unnötig machen würde. Zum
mindeſten entſteht heute die Frage, ob Italien den wahren Wert
der ihm in Paris von England und Frankreich angebotenen
Zugeſtändniſſe ſeinerzeit ganz begriffen hat. Die Bewegungen
der engliſchen Flotte in den letzten 14 Tagen, über die nichts
in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt, haben ſcheinbar in Rom zu
ernſten Ueberlegungen Anlaß gegeben. Man weiß heute in
Rom, daß, falls der Völkerbund zu Zwangsmaßnahmen greifen
müßte, Italien nicht mehr in der Lage ſein würde, den Brenner
zu verteidigen. Die geſtern von Baron Aloiſi in der Preſſe=
konferenz
angeſchlagene. Note klingt vielleicht nicht ſehr er=
mutigend
. Nichtsdeſtoweniger mag es immer noch gelingen Rom
davon zu überzeugen, daß die in Paris gemachten Vorſchläge
zur Bildung einer internationalen Organiſation zwecks Auf=
rechterhaltung
der Ordnung in Abeſſinien ſelbſt und an ſeinen
Grenzen noch immer der Beachtung wert ſind.
Paris akmek auf und Eden wird gelobt.
EP. Paris, 5, September.
Der Verlauf des erſten Tages der Genfer Ratstagung wird
von der franzöſiſchen Preſſe mit verhältnismäßiger Genugtuung
und Befriedigung verzeichnet. Nicht als ob irgendeine Regelung
gefunden worden wäre, ſtellt das Petit Journal feſt, aber die
Zuſammenſtöße, die man befürchtet habe, und die zu einem ernſten
Bruch hätten führen können, ſeien ausgeblieben. Zum erſten
Male ſeit längerer Zeit wird dem engliſchen Völkerbundsminiſter
Eden von den Pariſer Blättern wieder ein, wenn auch zurückhal=
tendes
Lob geſpendet, weil er nicht von Sanktionen geſprochen hat,
ſondern ſich bei ſeinem Bericht über die Pariſer Dreier=
Beſprechungen in allgemeinen Wendungen gehalten und damit alle
Möglichkeiten darüber offengelaſſen habe.
Aus den Erklärungen des italieniſchen Vertreters Baron
Aloiſi will die franzöſiſche Preſſe ebenfalls Grund zu neuer Hoff=
nung
ſchöpfen können. Sie weiſt darauf hin, daß Aloiſi zwar jede
direkte Ausſprache mit Aethiopien ablehne, aber nicht die Zuſam=
menarbeit
mit dem Rat verweigere. Im übrigen ſei durch die
Anklagerede Aloiſis gegen Abeſſinien zum erſten Male der italie=
niſch
=abeſſiniſche Konflikt aus einem Konflikt zwiſchen zwei Mäch=
ten
zu einer internationalen Angelegenheit geworden, und zwar
unter der ausdrücklichen Zuſtimmung Muſſolinis. Muſſolini wei=
gere
ſich, ſo heißt es im Jour, in Genf oder anderswo eine Aus=
ſprache
mit Aethiopien zu führen, aber Muſſolini ſei nicht abge=
neigt
, alle Verhandlungen zur friedlichen Beilegung des Streit=
falles
weiterzuführen. Wenn der Völkerbund Italien ausreichende
Genugtuung anbiete, wenn es ihm gelinge, die Zuſtimmung des
Negus dazu zu erhalten, dann würde Italien bereit ſein, auf die
geplanten militäriſchen Operationen zu verzichten. Vom Völker=
bund
, und vor allem von den Mächten, deren Stimme in Addis
Abeba gehört würde, hänge es ab, ob es Krieg gebe oder Frieden
bleibe. Wenn aber der Rat Italien keine annehmbare Genug=
tuung
anbietet, dann werde Italien bis zum Ende weitergehen.
R4
Skimtung in Ikalien.
EP. Mailand, 5. September.
Während in Genf die Völkerbundsſeſſion begann, wurden hier
die von den Manövern zurückkehrenden Truppen wie bei der Heim=
kehr
von einer ſiegreichen Schlacht empfangen und begeiſtert ge=
feiert
, ja ſogar mit Blumen überſchüttet. Die ganze Stadt war be=
flaggt
. Die Bevölkerung und die fasciſtiſchen Verbände bildeten
Spalier und führten Plakate mit den Aufſchriften Tod dem Ne=
gus
, Wir wollen ganz Abeſſinien, Genug mit Genf mit ſich.
Außerdem wurden zahlreiche Karikaturen des Negus herumge=
tragen
oder Bilder zur Darſtellung der italieniſch=franzöſiſchen
Verbrüderung. An den Mauern klebten Manifeſte für den König,
den Duce und das Heer. In einigen Maueranſchlägen hieß es:
Die Geſchichte gehört denen, die ſie zu erfaſſen und ihren zähen
Willen zu dirigieren wiſſen. Wir haben Hunger nach Land, weil
wir kinderreich ſind und es bleiben wollen. Das letzte Jahrhun=
dert
war das Jahrhundert unſerer Unabhängigkeit, das jetzige
Jahrhundert wird das Jahrhundert unſerer Macht ſein.

*

Leorenstameidteiſe and Raufttaft.

Niemand hat ſich der Tatſache verſchloſſen, daß es zeitweiſe
auf den Lebensmittelmärkten unerfreuliche Zuſtände gegeben
hat, daß auch heute noch ſehr vieles verbeſſerungsbedürftig iſt.
Niemand kann ſich aber auch der Tatſache entziehen, daß von
ſeiten des Staates alles getan wird, was nur in ſeinen Kräften
ſteht, um gewiſſen Uebelſtänden zu ſteuern. An erſter Stelle
bemüht ſich natürlich das Reichsernährungsminiſterium als zu=
ſtändige
Stelle, die Lebensmittelpreiſe und die Kaufkraft der
Bevölkerung in Einklang zu halten. Dieſer Tage hat Reichs=
ernährungsminiſter
Darré ganz beſonders herausgeſtellt und
durch ſeine Mitarbeiter unterſtreichen laſſen, daß jetzt die Markt=
ordnung
zum Schutze der Verbraucherſchaft in Kraft geſetzt wird,
nachdem ſie in der erſten Zeit ihres Wirkens naturgemäß dar=
auf
abgeſtellt ſein mußte, den Bauern die notwendige Hilfe
angedeihen zu laſſen.
Mit Hilfe der landwirtſchaftlichen Marktordnung und allen
Hilfsmitteln, die dem Staat zur Verfügung ſtehen, wird die
Preisbildung bei den lebenswichtigen Nahrungsmitteln nun
beeinflußt werden. Die jüngſten Anordnungen des Reichs=
ernährungsminiſters
auf dem Gebiete des Fleiſch= und Eier=
marktes
haben den erſten Beweis dafür erbracht. Nun taucht
bei dieſen Maßnahmen das ſchwierige Problem auf, wie weit
es dem Staat überhaupt möglich iſt, die Preisbildung ſo zu
beeinfluſſen, daß weder die Wirtſchaft noch die Konſumenten
unter dieſen ſtaatlichen Maßnahmen zu leiden haben. Als
ſchreckendes Beiſpiel derartiger ſtaatlicher Preispolitik ſteht dem
deutſchen Volke ja noch die Zeit aus dem Kriege vor Augen,
wo man auch Höchſtpreiſe feſtſetzte, wo man aber gleichzeitig
mit dieſen Höchſtpreiſen die Ware vom Markte zum Verſchwin=
den
brachte und einem blühenden Schleichhandel mit ſehr viel
höheren Preiſen Tür und Tor öffnete. Mit der Marktordnung
ſind nun auch auf dem Gebiete der landwirtſchaftlichen Er=
zeugung
auf wichtigen Gebieten Feſtpreiſe geſchaffen worden,
Das darf innerhalb der Verbraucherſchaft aber nicht zu dem
Schluß führen, als hätte der Vater Staat es abſolut in der
Hand, den Preis ſo zu manipulieren, wie es ihm beliebt.
Staatsſekretär Backe hat nur zu deutlich unterſtrichen, wo hier
die Grenzen ſtaatlichen Könnens liegen. Preiſe feſtſetzen und
Preiſe hälten kann der Staat nur da, wo er über die genügenden
Vorräte verfügt. In dem Augenblick, wo er dieſe Methoden
auf einem Gebiet anwenden würde, wo eine echte Verknappung
vorhanden iſt, würde das zu Erſcheinungen führen, wie ſie
eben als Beiſpiel aus der Kriegszeit ſkizziert worden ſind. Alſo
gilt der feſte, unbedingt ſichere Preis für die Gebiete unſerer
Ernährung, auf denen wir mit einer gewiſſen Sicherheit ſagen
können, daß wir über eine genügend hohe Erzeugung verfügen
oder aber das verbleibende Minus mit der gleichen Sicherheit
aus dem Auslande einführen können. Bei unſerer Ernährungs=
lage
werden davon aber die wichtigſten Gebiete der Nahrungs=
mittel
erfaßt, ſo daß man tatſächlich von ſeiten des Staates
hier wirkſam eingreifen kann.
Daß es daneben Lebensmittel gibt, die wir in hinreichendem
Umfange nicht ſelbſt erzeugen können, bei denen wir mit Rück=
ſicht
auf unſere Deviſenlage aber auch ſparſam bei der Ein=
fuhr
ſein müſſen, weiß heutzutage jedes Kind. Hier kann der
Staat in der Preisbildung nur mit äußerſter Vorſicht operieren;
er kann vorübergehend den Preis beeinfluſſen, kann aber auf
lange Sicht nicht preisändernd oder preisbildend eingreifen.
Aber auch hier beſteht eine Möglichkeit der Hilfe, zumal es ſich
nicht um lebenswichtige Nahrungsmittel handelt. Hier kann
nämlich die Selbſtdiſziplin des Käufers, der deutſchen Hausfrau
alſo, helfend eingreifen, in dem ſie ſich ſelbſt in ihren Ein=
käufen
nach der deutſchen Ernährungslage richtet. Wenn, ſaiſon=
mäßig
bedingt, an einzelnen Stellen beiſpielsweiſe bei Schweine=
fleiſch
eine vorübergehende Verknappung ſichtbar wurde, die
Preiſe auch anzogen, dafür aber andere Fleiſcharten in aus=
reichendem
Umfange zur Verfügung ſtanden, ſo mußte eigent=
lich
die Hausfrau mit Rückſicht auf die deutſche Situation unauf=
gefordert
, und zwar auch im eigenen Intereſſe, zum Kauf anderer
Fleiſchſorten übergehen. Das iſt das beſte Mittel, um über eine
zeitweilige Verknappung hinwegzukommen, aber auch von der
Seite des Käufers den Preis zu beeinfluſſen. Und was für
dieſes eine Beiſpiel gilt, gilt für viele auf dem Gebiet des
Lebensmittelmarktes. Im übrigen hat es ſich gerade in dieſen
Wochen gezeigt, ein wie vorſorgender Hausvater der Staat
geweſen iſt. In der klaren Erkenntnis, daß derartige Stockungen
auf dem Fleiſchmarkt eines Tages auftreten könnten, hat man
überſchüſſiges Fleiſch früherer Monate in Doſen konſerviert und
ſie jetzt, wo es notwendig erſchien, auf den Markt gebracht.
Wo alſo der Preis durch direkten ſtaatlichen Eingriff nicht zu
manipulieren war, hat man durch eine geſunde Vorratswirt=
ſchaft
auf Seiten des Staates für eine andere Preisbeeinfluſſungs=
möglichkeit
geſorgt.
Das weſentliche an unſerer Lage iſt aber der Umſtand,
daß tatſächlich die deutſche Ernährung auf allen wichtigen Ge=
bieten
geſichert iſt und daß ſomit die deutſchen Deviſen für
andere Zwecke zur Verfügung ſtehen, die zur Zeit vordringlich
und wichtiger ſind, als die Einfuhr von Luxuslebensmitteln.
Wenn ein Volk ſich aus ganz eigener Kraft den Weg zur Frei=
heit
und zur Sonne bahnt, dann muß es auch kleine Unan=
nehmlichkeiten
zu tragen wiſſen, wie ſie die der letzten Wochen
darſtellten. Es gibt Wichtigeres im Leben der Nation und dem
des Menſchen als der Magen. Und dieſem Wichtigeren hat ſich
alles andere unterzuordnen

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Seite 2 Nr. 245

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 6. September

Dr. Schreiber die Staalsangehörigkeit enkzogen.
DNB. Memel, 5. September.
Der Gouverneur des Memelgebiets hat dem früheren Landes=
präſidenten
und jetzigen Spitzenkandidaten der Memelländiſchen
Einheitsliſte zur Wahl am 29. September die Staatsangehörigkeit
entzogen. In der Begründung heißt es, daß Dr. Schreiber die
litauiſche Staatsangehörigkeit als Bürger des Memelgebietes
durch unrichtige Beſcheinigung erhalten habe. Er und ſeine Fa=
milie
werden von nun an als Ausländer behandelt.
Da Dr. Schreiber Präſident der Memelländiſchen Handels=
kammer
iſt und in verſchiedenen ſonſtigen wirtſchaftlichen Organi=
ſationen
und öffentlichen Körperſchaften des Memelgebietes füh=
rende
Stellungen bekleidet, deren er mit dem Verluſt der Staats=
angehörigkeit
verloren geht, ſteht er perſönlich mit ſeiner Familie
nach dieſem Willkürakt vor dem Ruin.
Wie bekannt, iſt Dr. Schreiber ſeit 13 Jahren Memelländer,
alſo längſt vor der Ratifizierung des Memelabkommens im Gebiet
anſäſſig geweſen. Bisher ſind niemals Zweifel an ſeiner Staats=
angehörigkeit
laut geworden, im Gegenteil wurde er vom litauiſchen
Gouverneur ſeinerzeit ſogar zum Landespräſidenten ernannt. Als
Beamter einer öffentlich=rechtlichen Körperſchaft hat er ſeinerzeit
auf Grund ſeiner Anſtellung auf Lebenszeit vorſchriftsmäßig für
Litauen optiert. Der angegebene Grund für dieſen neuen Schlag
gegen die ſtammesbewußten Memelländer iſt alſo ſo fadenſcheinig
wie nur irgend möglich.
Nachdem dem Spitzenkandidat der Memelländiſchen Einheits=
liſte
, Dr. Schreiber, rechtswidrig die litauiſche Staatsbürgerſchaft
und die Wählbarkeit durch den litauiſchen Gouverneur entzogen
worden iſt, hat man nun auch dem Oberbürgermeiſter
Dr. Brindlinger, der an vierter Stelle auf der Memel=
ländiſchen
Einheitsliſte ſteht, durch rechtswidrige Entziehung der
Staatsbürgerſchaft das aktive und paſſive Wahl=
recht
entzogen.
* Die Signakarmächke ſind ſchuldig,
daß es Litauen wagen kann, die lange Reihe der Rechtsbrüche
bei der Vergewaltigung der Memeldeutſchen immer weiter fort=
zuſetzen
. Den Diplomatenkanzleien in London, Rom und Paris
iſt tauſendmal auseinandergeſetzt, worden, daß ſie die feierliche
Verpflichtung übernommen haben, für die Achtung des Memel=
ſtatuts
durch Litauen Sorge zu tragen. Aber die Signatarmächte
haben ſich bisher dieſer ihrer Ehrenpflicht entzogen, haben nicht
einmal verſucht, Energie an den Tag zu legen. Durch ihr Ver=
halten
iſt es zu den unglaublichen Zuſtänden im Memelgebiet ge=
kommen
. Sie haben damit auch ihrer Kollektippolitik und dem
Begriff der Vertragstreue einen ſchweren Schlag verſetzt, denn die
Memelkonvention iſt ein Kollektivvertrag, eine Vereinbarung,
mit der man neuerdings wieder hauſieren geht. Man nimmt doch
wohl im Ernſt nicht an, daß gerade Deutſchland nach den Erfah=
rungen
im Memelgebiet begeiſtert iſt für neue Kollektivpläne der
Weſtmächte. Die Signatarmächte, die durch ihre Tatenloſigkeit
und ihr Stillſchweigen das Memelſtatut ebenſo gebrochen haben
wie Litauen, müſſen ſich den Vorwurf gefallen laſſen, daß ſie in
der ſchmählichſten Weiſe von ihrer eigenen Unterſchrift abgegan=
gen
ſind. Wir bedauern, daß die Regierungen in London, Paris
und Rom die Dinge ſoweit kommen ließen, wir bedauern vor
allem, daß man ſich ſonſt die Abſätze ſchief läuft, um Konflikte‟
aus der Welt zu ſchaffen, aber in dieſem Falle, wo es ſich um den
Frieden im Oſten dreht, um die Memelkonvention, an die eigenen
Verpflichtungen nicht erinnert ſein will.
Fünf deutſche Schulen in Polen geſchloſſen.
DNB. Bromberg, 5. September.
Die zuſtändigen polniſchen Kreisſchulinſpektionen in Brom=
berg
und Hohenſalza haben mit dem geſtrigen erſten Schul=
tage
die deutſchen Minderheitsſchulen in Spital, Kakulin,
Strelno, Dombie und Kroſſen geſchloſſen und aufgelöſt. In jeder
dieſer Schulen wurden rund 40 deutſche Kinder unterrichtet, die
nunmehr polniſchen Schulen überwieſen worden ſind.
Die in Frage kommenden deutſchen Schulen waren nach der
Zahl ihrer Schüler durchaus lebensfähig, ſo daß die deutſche
Minderheit den Maßnahmen der polniſchen Schulbehörden ver=
ſtändnislos
gegenüberſteht, zumal die Deutſche Volksgruppe ſo=
eben
erſt ihre poſitive Einſtellung zu den bevorſtehenden pol=
niſchen
Wahlen verkündet hat. Mit den betroffenen Eltern
hofft die ganze deutſche Volksgemeinſchaft in Polen, daß die
ofort beim polniſchen Unterrichtsminiſter eingreichte Beſchwerde
im Geiſte der guten Beziehungen zwiſchen beiden Nationali=
täten
berückſicht wird.
Die Pariſer Ausgabe des New York Herald behauptet, daß
der italieniſche Luftmarſchall Balbo während ſeines Aufenthaltes
in Paris Ende Auguſt bei der franzöſiſchen Firma. Gnome le
Rhöne 100 Stück 900=PS=Flugzeugmotoren mit Luftkühlung in
Auftrag gegeben habe.

Vorſchau
auf die kommenden Theakerwochen.
Von Dr. Hermann Dollinger.
Am 10. September öffnet das Heſſiſche Landestheater nach
zwei Monaten Ferien wieder ſeine Pforten. Die Vorſtellung
an dieſem Abend iſt nicht nur der Beginn einer neuen Spiel=
zeit
ſie bedeutet für Darmſtadt den Beginn des Winters, der
natürlich hier nicht als die kalte Jahreszeit, ſondern als die
Saiſon der kulturellen Veranſtaltungen zu verſtehen iſt, die ſich
nun in reger Folge abwickeln. Darmſtadt wird in dieſer Hin=
ſicht
in dem kommenden Winter ſeine gute Tradition gewiß
weiterführen; das Rückgrat aber in der vielfältigen Reihe der
Ereigniſſe wird, wie ſeit mehr als hundert Jahren, der Spiel=
plan
des Heſſiſchen Landestheaters ſein.
Die Darmſtädter Bühne begann ihre neue Jahresarbeit mit
einer Neuinſzenierung von Richard Wagners Oper Der
fliegende Holländer, die am 10. September, abends 19,30 Uhr,
zum erſtenmal zur Aufführung kommt. Die muſikaliſche Leitung
hat Generalmuſikdirektor Karl Friderich; die ſzeniſche Leitung
Profeſſor Max Hofmüller (der bekanntlich ſoeben von Reichs=
miniſter
Dr. Goebbels für eine Reihe von Inſzenierungen an
die neugegründete Reichsvolksoper in Berlin verpflichtet wurde).
Die neuen Bühnenbilder für den Fliegenden Holländer hat
Max Fritzſche entworfen.
Das Schauſpiel des Heſſiſchen Landestheaters bringt als
erſte Vorſtellung dieſer Spielzeit den Prinz von Preußen von
Hans Schwarz am 14. September zur Erſtaufführung. Dieſes
verheißungsvolle Werk eines jungen deutſchen Dichters, das erſt
im vergangenen, Frühjahr am Berliner Staatstheater urauf=
geführt
wurde, iſt von Generalintendant Franz Everth und
Max Fritzſche für das Heſſiſche Landestheater in Szene geſetzt.
In der erſten Vorſtellung wird das Darmſtädter Publikum auch
einige neue Kräfte des Schauſpielenſembles kennen lernen.
Verſchiedenen neuen Kräften der Oper iſt dagegen in den übrigen
Vorſtellungen dieſer erſten Spielwoche den Wiederaufnahmen
der erfolgreichen Inſzenierungen von Rigoletto am Mittwoch,
11. September, und der Operette Die Tänzerin Fanny Elßler=
am
Donnerstag, 12. September, an die ſich am Freitag,
13. September, die erſte Wiederholung des Fliegenden Hol=
länders
anſchließt, Gelegenheit gegeben, ſich vorzuſtellen
Die Leitung des Heſſiſchen Landestheaters will in der
kommenden Spielzeit den Spielplan, der, ſoweit er mit den

Vom Tage.

Miniſterpräſident Baldwin iſt am Donnerstag von ſeinem
abgekürzten Ferienaufenthalt in Aix=les=Bains nach London
zurückgekehrt. Unmittelbar nach ſeiner Ankunft hatte Baldwin
eine Reihe von Beſprechungen mit den in London weilenden Mit=
gliedern
ſeines Kabinetts. U. a. empfing er den Beſuch des
Kriegsminiſters, des Marineminiſters, des Luftfahrtminiſters, ſo=
wie
ſeines Stellvertreters Macdonald.

Der in Margate tagende engliſche Gewerkſchaftskongreß nahm
mit überwältigender Mehrheit eine gegen Italien gerichtete Ent=
ſchließung
an, in der der Kongreß ſich zum Völkerbund und zum
kollektiven Sicherheits=Syſtem bekennt und die Durchführung aller
zweckmäßig erſcheinenden Maßnahmen fordert, um das kollektive
Sicherheits=Syſtem zu einer Realität zu geſtalten.
Im Krankenhaus von Dammerkirch ſtarb im Alter von 73
Jahren Dr. Eugen Ricklin, der in der Politik des Elſaß vor und
nach dem Kriege eine bedeutſame Rolle ſpielte.
Der Herausgeber der Amhariſchen Zeitung: Stimme

Ernkedankkag 1935.

Aethiopiens wurde auf Befehl des Kaiſers verhaftet, da e=
Muſſolini und Italien in beleidigender Form angegriffen habe.

Gleichzeitig ordnete der Kaiſer an, daß die geſamte abeſſiniſche
Preſſe in keiner Weiſe Italien angreifen und beſchimpfen oder
unwahre Meldungen veröffentlichen dürfe.

Der Spitzenkandidat
der Memeldeutſchen.
Die Memeldeutſchen haben
für die bevorſtehende Wahl
eine Einheitsliſte aufgeſtellt,
deren Spitzenkandidat der frü=
here
Landespräſident Dr.
Schreiber iſt.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)

v. Keller zum Botſchafter
in Ankara ernannt.
Der Führer und Reichskanzler
hat den Geſandten z. b. V. von
Keller zum Botſchafter in
Ankara (Türkei) ernannt.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)

Der enkflammte Marinelli und die Engländer.

Bei aller Zurückhaltung gegenüber den ſich wegen Abeſſinien
in den Haaren liegenden Italienern und Engländern wird man
es uns nicht übelnehmen dürfen, wenn wir über manche Erſchei=
nungen
lachen müſſen. So heute über den Aufruf, den der italie=
niſche
Futuriſtenführer Marinelli an das italieniſche Volk erläßt
Wir ehren ſeine nationale Begeiſterung und ſeine reſtloſe Einſatz=
bereitſchaft
für die Sache Italiens, aber in ſeinem Kampf gegen
die engliſchen Sitten wirkt er wie eine komiſche Figur. Er fordert
ſeine Landsleute u. a. auf, keinen Tee zu trinken, den Frack
Is die Uniform der Sklaven der kretiniſierten Mondänität abzu=
egen
, den Snobismus zu fliehen und das Golfſpiel zu
meiden, das glattraſierte Geſicht als Erſatz fürPer=
ſönlichkeit
, die kleine Pfeife als Surrogat für
Hedanken, den Puritanismus und die Indifferenz
gegenüber den Frauen, die einen Freibrief für ſexuelle
Anormalität bedeute, ſchließlich auch das Bridgeſpiel und
das übertrieben konſervative Feſthalten an überleb=
ten
Gepflogenheiten und Traditionen, das die
Engländer mit ſamt London zu Foſſilien mache, ebenfalls abzu=
legen
. Der Aufruf ſchließt mit der Aufforderung, die Italiener
mögen die kräftige, lebendige, fruchtbare italieniſch=afrikaniſche
Sonne mit muſſoliniſchem Schwung den Engländern aufprägen.
Die italieniſch=afrikaniſche Sonne ſcheint wirklich kräftig zu

wirken!

Pandik Nehru auf freiem Fuß. Er kommt
nach deutſchland.

Der Führer der indiſchen Kongreßpartei, Pandit Nehru, der
im vorigen Jahr wegen aufrühreriſcher nationaliſtiſcher Propa=
ganda
zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden war, iſt auf
Anordnung des Vizekönigs auf freien Fuß geſetzt worden. Die
Frau Nehrus befindet, ſich in einem deutſchen Sanatorium in
Badenweiler. Nehru hat die Erlaubnis erhalten, ſich ebenfalls
nach Deutſchland zu begeben, da ſeine Frau ernſtlich erkrankt iſt.

II 4 Sciche

Pr

Sonderzige Mm S.Aidber zun Bieben i ei
Auch in dieſem Jahre werden aus dem Gau Heſſen==9
mehrere Sonderzüge zu dem feierlichen Staatsakt auf dem
M09
berg (6. Oktober) fahren. Für dieſe Sonderzüge iſt die häſ
loſe Fahrpreisermäßigung von 75 Prozent gewährt wort=
daß
z. B. die Fahrt Frankfurt a. M.Bückeberg und zurüf
7 RM. koſten wird. Die Sonderzüge werden vorausſichtag / MM MkPk
5. Oktober abfahren und am 7. Oktober wieder im Heif=
eintreffen
. Ihre Abfahrtszeit wird ſo gelegt, daß ſie vom
anderen Stationen gut erreicht werden können. Auch
Zubringerſtrecke gilt die 75prozentige Fahrpreisermäßigungg) kwwit i LeSe
dent
die Fahrtteilnehmer im Beſitze der Sonderzugfahrkarte ſiſ.)nnuuls Pieſ
ettd
terit
Es iſt zu erwarten, daß ſehr viele Volksgenoſſen die GögT4I0
heit wahrnehmen, an dem Erntedankfeſt auf dem Bückeben, kuuwirtſchollsie
nehmen zu können. Alle Volksgenoſſen, die ſich an der Fag=
teiligen
wollen, müſſen ſich daher umgehend, ſpäter 1 Leitet der. D
jedoch bis zum 10. September, bei den zuſtäng)
Ortsbauernführern melden. Für die Städte Darmſtadt, H
heim, Alzey, Wiesbaden, Limburg, Wetzlar, Friedberg, 989,0 uch Fröſtſill
Hanau, Gelnhauſen und Schlüchtern nehmen die Dienſtſter
Muult
dort anſäſſigen Kreisbauernſchaften die Meldungen entgegeuſwezutlichen Vl.
den Stadtkreis Frankfurt a. M. hat die Anmeldung bei Arſfnnnienlichen als
zirksbauernſchaft, Frankfurt a. M., Oſtendſtraße 30, Teiena u Mieran beiol!
WaZutiſchen Arbeit=
47 624, zu erfolgen.
Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß nur diejensb aunens durchjull
Volksgenoſſen die Sonderzüge benützen können, die ihre 2mm Mäſdent heal
dung rechtzeitig, alſo bis zum 10. September, abgegeben aßſt zumis herauls
Verſpätete Anmeldungen werden nicht berückſichtigt. zSoüupolitt
genoſſen, die ſich bereits bei anderen Dienſtſtellen angemm uummenar
haben, müſſen ihre Anmeldung ebenfalls bis zum 10. Sepp rumritſcher Wirtſchaft
bei den oben erwähnten Dienſtſtellen der Bauernſchaft rnuru weltanſchaule
holen. Nähere Einzelheiten betr. Abfahrt der Sonderzüge)/rnmr gewerbliche
ont unte
beit
werden rechtzeitig durch Rundfunk und Preſſe bekanntg ger
Fnhuben, der den
Heil Hitler!
und trage.
gez. Müller=Scheld,
3 dieſer weltanfel
Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen=ns vuden und mu
des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propag gunſc ſiuon und alle
mund lohalen
ereinbarung z.
MTiu daher aus A

vieSwirtſchaftskamme
MaßNahmen Zur Zeitverbiltigun d ststn Birſchisal

DNB. Berlin, 5. Septernſ m Anſchluß daran

Pr

Die von der Reichsregierung zur Verbilligung der 0)
fette für die minderbemittelte Bevölkerung getroffenen 1Dmm4 us:
nahmen werden für die Monate Oktober, Novembey a Taſache daß nI
Dezember 1935 in dem bisherigen Umfange fortgeführt.
Dm Mitglieder
Die Stammabſchnitte ſind auf roſa Waſſerzeichen mFſx engefügt ſeherl
nen des Beirate
hergeſtellt; ſie enthalten wieder je drei Preisverbilligungsg, n der Durchfüh
A und B, ſowie einen Beſtellſchein für drei Pfund Kr // us der Führer
margarine.
Reichswirtſchaft
Die Ausgabe der Sparabſchnitte muß ſpäteſtens 2uM ſuon. Es iſt ſe
ureymungen und
Oktober beendet ſein.

Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, der Mir beriehsführ
niernehmungen
Scheine nicht bei Abgabe anderer als der auf dem n
Aufgaben behe
abſchnitt bezeichneten Waren in Zahlung genommen und
vor Beginn noch nach Ablauf der aufgedruckten Gültä.=, Jganiſation d
dder Arbeitsfr.
dauer verwendet werden dürfen. Gegen VerkaufsſtellenA ud der Verkeb

dieſer Anordnung zuwiderhandeln, wird eingeſchritten Wſe Leitung unf

Es muß unten allen Umſtänden verhindert werden, daß 9e2Miſchen der Leitu
berechtigte infolge vorzeitiger Verwendung der Scheinh ensvolles Verhäl
Monat Dezember 1935 nicht mehr in der Lage ſind, diichlſer einmal kur=
billigten
Speiſefette zu erwerben.
hat, die Le
M2. Leh vorzuſch
WInd Herrn Pr
Die Tana=See=Vereinbarung zwiſchen Aeoig an Kbeisnniſt
dem Führe
und dem Sudan.
biligen und
DNB. London, 5. Septerw/ Perhalten umzu
In London wurde am Donnerstag die Nachricht über daul 2 has im Shſt
ſchluß einer Vereinbarung zwiſchen Aegypten und dem Suck.m hüheuer belaſte,
ſtätigt, die die Waſſerverteilung aus den Zuflüſſen des N9%M geweſen, die
der Verwirklichung des Tana=See=Planes regelt.
Lud den Arbeitg
Der Sudan wird das Verfügungsrecht über den zehntos ut, Abie noigedru
des Waſſers erhalten und dafür alljährlich eine nicht 1,
9 in menf
nannte Summe an Aegypten zahlen. Gleichzeitig erhält der *
das Recht, den Waſſerverbrauch ſpäter bis auf 50 v. H.:h2mgeheuer Gro
mehren.

gebracht ha
In unterrichteten engliſchen Kreiſen wird jedoch beton) und, und ich h
dieſes Abkommen Aegypten nicht verpflichte, den Abſchlle;, i die innere
Tana=Damm=Vertrages mit Abeſſinien zu beſchleunigen.
Leihen des

eigenen Kräften geſtaltet wird, nach den Erfahrungen gerade
des letzten Jahres in Zukunft mehr denn je der Kunſt vollen
Wertes gewidmet ſein wird, durch mancherlei Sonderveranſtal=
tungen
nach Möglichkeit auflockern. Durch die Heranziehung
gaſtierender Enſembles ſoll ſo dem Darmſtädter Publikum
Gelegenheit gegeben werden, das leichtere Unterhaltungstheater
ebenſo wie bedeutende Darſtellerperſönlichkeiten kennen zu
ernen und überhaupt ſo viel wie möglich an den beachtens=
werten
Theaterereigniſſen des Jahres teilzunehmen.
Bereits in der erſten Woche der neuen Spielzeit findet
ein ſehr intereſſantes Gaſtſpiel ſtatt: eine Gruppe engliſcher
Schauſpieler, bekannt als The Engliſh players, wird am
Sonntag, dem 15. September, im Kleinen Haus ein Werk der
jüngſten Dramatik ihres Landes, den Richard of Bordeaux
von Gordon Daviot, ſpielen. Die Aufführung wird auch in der
Art ihrer Inſzenierung einen Eindruck von der gegenwärtigen
engliſchen Bühnenkunſt vermitteln. Am Mittwoch der folgen=
den
Woche, 18. September, wird im Kleinen Haus ein Sonaten=
abend
des 1. Konzertmeiſters des Landestheaters. Otto Drumm,
und des Darmſtädter Pianiſten Guſtav Beck ſtattfinden. Im
übrigen bleibt das Kleine Haus des Landestheaters noch bis
zum 1. Oktober geſchloſſen.
Im Spielplan des Großen Hauſes wechſeln in der zweiten
Woche der Spielzeit die neuinſzenierten Werke Prinz von
Preußen und Der fliegende Holländer mit den Wieder=
aufnahmen
von Figaros Hochzeit und Rigoletto ab. bis der
Sonntag (22. September) die Premiere des Barbier von
Bagdad von Cornelius in neuer Inſzenierung und Ausſtattung
bringt. Damit erſcheint eine der ſchönſten heiteren Opern der
deutſchen Muſik im diesjährigen Spielplan, die in Darmſtadt
ſeit einem Jahrzehnt nicht mehr aufgeführt worden iſt und
icherlich in den kommenden Wochen nun wieder viele dankbare
Freunde findet. Als muſikaliſchen Leiter der Aufführung wird
das Darmſtädter Publikum den neuverpflichteten 1. Kapell=
meiſter
Dr. Werner Bitter am Pult ſehen; die Inſzenierung
des Werkes liegt in den Händen von Dr. Bruno Heyn und
Max Fritzſche. In den erſten Oktobertagen zieht ein Stück in
das Große Haus des Landestheaters ein, dem man einen
Serienerfolg, wie nur wenigen, vorausſagen darf: Alois
Johannes Lippls Pfingſtorgel, das bayeriſche Moritatenſtück,
das ſchon jetzt auf einen faſt beiſpielloſen Siegeszug über die
deutſchen Bühnen zurückblicken kann. Es wird für das Heſſiſche
Landestheater von dem neuverpflichteten jungen Spielleiter
Paul Riedy und Fritz Riedl als Bühnenbildner inſzeniert.
Am 1. Oktober wird, wie bereits erwähnt, das Kleine Haus
mit Hebbels Tragödie Gyges und ſein Ring (in neuer In=
ſzenierung
von Jochen Poelzig und Max Fritzſche) eröffnet.

Ein paar Tage ſpäter betritt Lortzings Waffenſchmies
lieber alter Bekannter in neuem Gewande (muſikaliſche LiA
Hollreiſer; Neuinſzenierung: Vogt=Büttner) die Bührn Eeite. Ein Reſt

Mid immer wi
Dd ſtehen al

Rleinen Hauſes. An zwei Gaſtſpielabenden wird Heinz Rul?
Däche. E
vielen beſonders als charmanter Hauptdarſteller erfolge

Leute dieſe
Filme bekannt, mit einem eigenen Enſemble den Schwanh
anderbenal

erſter Mann von Guſtav von Moſer bringen; weiter d., ueh Andere d:
ein Gaſtſpiel von Curt Götz mit der Komödie Towär e/Mbei möglich=

Ausſicht genommen
Ein iten
Die Oper des Landestheaters wird im Oltober ahlg Mitel nich=
November mit der Neuinſzenierung von Verdis Othelc.
endn fe
Bizets Carmen der Frau ohne Schatten von Richard?
die der
und einer neuen Operette, das Schauſpiel mit Schillers
in die
bern Selma Lagerlöfs Onkel Theodor und einem
und
Stück von Hjalmar Bergmann, die Tanzgruppe mit einer
ein
Ballettaufführung beſchäftigt ſein. Im einzelnen ſoll uhe.
Wer
Spielplan dieſer Wochen, der in mehrfacher Hinſicht noch Se
Deie Feind 1

wird, demnächſt weiter berichtet werden.

t Die
W

ier ih.

.

Die Arbeit der Reichskulkurkamm
Eeh

Der Reichskulturamtsleiter und Geſchäftsführer der
kulturkammer. Moraller, hielt vor Vertretern der Preſſe.*"

Vortrag über die Arbeit der Reichskulturkammer.
Der Redner wies auf die zahlreichen im Auslande verdm
unwahren Darſtellungen über die Maßnahmen der Reiche
kammer hin und ſtellte demgegenüber u. a. feſt: Als am "

vember 1933 Reichsminiſter Dr. Goebbels in der Phllye.
zu Berlin die Reichskulturkammer als die umfaſſende ſtänoe.

ganiſation aller Kulturſchaffenden proklamierte, da gab."

Mitarbeitern nicht den Auftrag, alle beſtehenden kulturel.

ganiſationen zu zerſchlagen. Es lag ihm vielmehr daran."
Vorhandenen aufzubauen und alles zu vermeiden, was. 2e
Erſchütterung des kulturellen Lebens hätte führen konne‟,

ſetzte in der Reichskulturkammer ein gewaltiger Einſchme.
prozeß ein, vor deſſen Vollendung wir heute ſtehen.
Faſt zwei Jahre ſind ſeitdem ins Land gegangen !
Unerhörtes geleiſtet worden. Aber noch iſt das Wert.
Ende. Denn es geht ia nicht nur um organiſatoriſche 2.
ſondern um die Schaffung eines Inſtrumentes, das in..
der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung geſtaltend den iit
unſerer Zeit und ihres Erlebens: Die Kultur des Oriteh 9.0
ſchafft!
Eines der hervorſtechendſten Merkmale der nationglſchl

ſchen Revolution, ſo erklärte der Redner weiter, iſt die Gice
keit, mit welcher ſie den Vertretern jener Welt, die ſe.

[ ][  ][ ]

riitag, 6. September 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 245 Seite 3

Pr. Schacht vor der Reichswirtſchaftskammet
ſcheidender Bedeutung iſt, wie die Frage, ob ſich Betriebsführer
Die gewerbliche Wirtſchaft
und Gefolgſchaft verſtehen oder nicht. Wer etwa noch in den

und die Leipziger Vereinbarung.
DNB. Berlin, 4. September.
um 4. September trat der Beirat der Reichswirtſchafts=
umi
in Gegenwart des kommiſſariſchen Reichswirtſchafts=
muſters
Präſident Dr. Schacht, des Staatsſekretärs Dr. Poſſe.
dMiniſterialdirektors Dr. Pohl und anderer Beamter des
srwirtſchaftsminiſteriums zu ſeiner erſten Sitzung zu=
4 mim.
der Leiter der Reichswirtſchaftskammer
Präſident Hecker=Hannover
gagnach Eröffnung der Beiratsſitzung den Mitgliedern des
Bhutes zunächſt einen kurzen Ueberblick über den Stand der
gamtlichen Wirtſchaftsorganiſation, deren Aufbau nunmehr
inaſe entlichen als abgeſchloſſen gelten kann. Er wies im An=
ſadtz
hieran beſonders auf die enge Gemeinſchaftsarbeit mit
denſeuitſchen Arbeitsfront hin, wie ſie auf Grund des Leipziger
Aihlmmens durchzuführen iſt. Die Leipziger Vereinbarung ſei,
wubräſident Hecker im einzelnen darlegte, aus der fſachlichen
Eiclutnis heraus entſtanden, da zwiſchen Wirtſchafts= und
Siwlpolitik eine unmittelbare Wechſelwirkung beſtehe, die eine
eng Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſcher Arbeitsfront und
gemblicher Wirtſchaftsorganiſation erfordere. Sie ſei ferner
auger weltanſchaulichen Ueberzeugung gewachſen, daß die Ar=
beſite
der gewerblichen Wirtſchaftsorganiſation und der Deut=
ſchlArbeitsfront
unter dem großen Gemeinſchaftsgedanken zu
ſteiche haben, der den nationalſozialiſtiſchen Staat führend be=
elſatye
und trage.
us dieſer weltanſchaulichen und ſachlichen Einſtellung her=
aug
würden und müßten ſich die gewerbliche Wirtſchafts=
or
giſation und alle in ihr tätigen Perſönlichkeiten zu einer
oſſütteri und lohalen Mitarbeit an der Durchführung der Leip=
jieſer
Vereinbarung zur Verfügung ſtellen. Dieſer dringende
xih’ ſei daher aus Anlaß der erſten Sitzung des Beirates der
elic wirtſchaftskammer nochmals an alle Gliederungen der ge=
veuchen
Wirtſchaftsorganiſation und an alle Betriebsführer
u imten.
zu. Anſchluß daran führte
Präſident Dr. Schacht
or8 aus:
9 Tatſache, daß wir in dieſem Gremium eine große An=
ahvon
Mitgliedern der Partei vertreten und in dieſen
lplpant eingefügt ſehen, gibt mir die Zuverſicht, daß alle die
Beſiungen des Beirates ſtehen werden unter dem einen großen
Heſhyken der Durchführung der nationalſozialiſtiſchen Aufgaben,
dice uns der Führer vorgezeichnet hat.
e Reichswirtſchaftskammer als ſolche iſt eine ſelbſtändige
r iſation. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Eigenheiten der
mhgehmungen und die Eigenſchaften und Aufgaben, die ſich
i er Betriebsführung ergeben, es notwendig machen, daß
ſeiſte internehmungen in einem Körper vertreten ſind, der ihre
peiſteen Aufgaben behandelt.
2e Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft iſt korporatives
ſted der Arbeitsfront, aber ſie regelt ihre Angelegenheiten
fund der Verkehr der Arbeitsfront mit uns vollzieht ſich
üibels ie Leitung unſerer Organiſation. Ich kann verſichern,
Fiſchen der Leitung der Arbeitsfront und mir ein abſolut
erkaensvolles Verhältnis herrſcht. Ich nehme gern Gelegen=
eict
ier einmal kurz zum Ausdruck zu bringen, was mich
ergußt hat, die Leipziger Vereinbarung dem Führer und
enm2r, Ley vorzuſchlagen und im Einverſtändnis mit Herrn
Dr.4Cy und Herrn Präſidenten Hecker, im Einverſtändnis auch
nitzt dn Arbeitsminiſter, dem ſpäter der Verkehrsminiſter bei=
tretr
iſt, dem Führer zu empfehlen, dieſe Leipziger Verein=
baric
zu billigen und von ſich aus als eine Regel für unſer
gan Verhalten umzuſtellen.
2s, was im Syſtemreich das deutſche Wirken der Wirt=
hasf
ngeheuer belaſtet hat, iſt doch letzten Endes die abſolute
reimng geweſen, die ſich ſchließlich zwiſchen den Arbeit=
ſehlmen
und den Arbeitgebern herausbildete. Der Kampf dieſer
Frermi mußte notgedrungen Formen annehmen, die auch in
FA, d. h. in menſchlicher Hinſicht, überaus bedauerlich
unde.
2s ungeheuer Große, was uns Adolf Hitler und ſeine
behlgung gebracht hat, iſt, daß dieſer Gegenſatz aus der Welt
oipt wird, und ich habe nie einen anderen Gedanken gehabt,
20½ für die innere Politik und insbeſondere für das wirt=
heihe
Gedeihen des deutſchen Volkes nichts von ſo ent=

alten Gedankengängen befangen iſt, dem kann ich nur dringend
raten, ſich einmal vorzuſtellen, was werden ſollte, wenn der
alte Gegenſatz zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieder
auflebte, wenn wir nicht alle verſuchen müßten, an dem einen
großen Ziel zu arbeiten: daß wir auch in dieſer Beziehung,
wie ich es neulich ausgedrückt habe, in einem Boot ſitzen und
Daß der eine ohne den anderen nicht leben kann.
Wenn die Organiſation der Wirtſchaft auf der einen Seite
ſteht, und auf der anderen Seite die Deutſche Arbeitsfront, der
zwar der Unternehmer als Einzelperſon angehört, ſo wird,
wenn hier nicht eine organiſche Zuſammenarbeit zwiſchen dieſen
beiden Organiſationen geſchaffen wird, im Laufe der Zeit die
Gefahr immer größer, daß ſich die Arbeitsfront zu einer Gewerk=
ſchaftsorganiſation
und die Unternehmerfront zu einer Arbeit=
geber
= d. h. auch zu einer klaſſenkämpferiſchen Organiſation
entwickelt. Daher gab es hier nur eine Möglichkeit: Dem anderen
Teil die Hand zur gemeinſamen Arbeit hinſtrecken, ihm ganz
genau zu ſagen, was man will, ihm ſagen: Wir haben Ver=
ſtändnis
für Deine Aufgaben; dieſe Aufgaben ſind gemeinſame,
wir können ſie nicht gegeneinander löſen, wir können und müſſen
ſie nur miteinander löſen.
Bei den zahlreichen Unterhaltungen habe ich in Herrn Dr.
Ley einen Mann gefunden, der nicht nur für dieſe Dinge das
vollſte Verſtändnis hat, ſondern an dieſe Dinge mit etwas
herangeht, was ich als das Unerläßliche für jede politiſche und
ſoziale Arbeit halte, einen Mann, der mit dem Herzen dabei
iſt, der ganz offen ausſpricht und nach dem handelt, was er
fühlt, und was in der Richtung dieſer Verſtändigung liegt, die
auf dem menſchlichen, als dem ſozialen Gebiet zu beginnen hat.
Ich muß auch an dieſer Stelle wieder einmal ausſprechen:
Ich habe vor dem deutſchen Arbeiter und vor ſeinem Verhalten
in den letzten Jahren eine unerhörte Hochachtung. Als Men=
ſchen
haben ſich die deutſchen Arbeiter in dieſer Zeit gezeigt,
wie ich es früher vielleicht nie für möglich gehalten hätte. Dieſe
Stimmung und dieſen Willen der Arbeiterſchaft werden Sie
nur feſthalten können, werden Sie nur in der richtigen Richtung
auswerten können, wenn Sie Ihrerſeits dasſelbe Gefühl und
dieſelbe Stimmung dem Arbeiter gegenüber haben und durch=
ſetzen
. Dazu ſoll die Leipziger Vereinbarung das Mittel ſein.
Daß ſich dabei noch manche Schwierigkeiten untergeordneter
organiſatoriſcher und perſoneller Art zeigen werden, iſt ganz
ſelbſtverſtändlich, aber in dem Grundſatz und in dem Grund=
gefühl
ſind ſich die Führenden einig, und es wird jetzt ganz
ſtark darauf ankommen, wie ſie ſich in dieſer Sache verhalten.
Selbſtverſtändlich wird es ebenſo darauf ankommen, wie der
andere Teil mitzuarbeiten bereit iſt. Aber ich habe daran nicht
den leiſeſten Zweifel.
Das hindert nicht, daß wir neben der Zuſammenarbeit in
der Arbeits= und Wirtſchaftskammer unſere eigenen Aufgaben
in der Reichswirtſchaftskammer haben, und es bleibt dabei, daß
die Organifation der gewerblichen Wirtſchaft eine in ſich ab=
gefchloſſene
ſelbſtändige Organiſation iſt. Einrichtungen, die ſich
bei der Beratung und der Betreuung der Unternehmen bilden,
dieſen als Selbſtverwaltungsorgan in ihren wirtſchaftspolitiſchen
Sorgen und Fragen beiſtehen, werden immer notwendig ſein,
und wird es immer geben müſſen. Allerdings mit Aufgaben,
wie ſie die alten Arbeitgeberverbände ſich geſtellt hatten, hat die
Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft in keiner Weiſe etwas
zu tun.
Es ſcheint mir manchmal die Anſicht vorhanden zu ſein,
daß für die weitere Arbeit der Staat letzten Endes als Büttel
zur Verfügung ſteht. Dieſe Anſicht iſt abſolut irrtümlich. Ich
habe als Miniſter die Vorausſetzungen der Zuſammenarbeit ge=
ſchaffen
, jetzt iſt es Ihre Aufgabe, mit derſelben Loyalität,
aber auch mit derſelben Feſtigkeit im Kreiſe Ihrer Wirkſamkeit
die Zuſammenarbeit mit der Arbeitsfront zu praktiſchen und
fruchtbaren Ergebniſſen vorwärtszubringen. Dem Typ des
Unternehmers, der ſofort zuſammenbricht, wenn Anforderungen
charakterreicher Art an ihn herantreten, ſteht auf der anderen
Seite ein Typ gegenüber, der rückſichtslos ſeinen Herrenſtand=
punkt
wahrt und in dogmatiſcher Starre und Enge alles ab=
lehnt
, was von einer anderen Seite an ihn herantritt. Beide
Typen lehne ich entſchieden ab. Der Typ aber, der in vollem
Verſtändnis für die großen Aufgaben in verſtändiger und
lohaler Weiſe den Weg gemeinſamer Arbeit ſucht und trotzdem
Haltung bewahrt, ſelbſt wenn ihm einmal einige Schwierig=
keiten
entſtehen ſollten dieſer Typ, der leider nicht gerade
übermäßig häufig vertreten iſt, wird bei mir jederzeit rückhalt=
los
Unterſtützung finden.
Zum Schluß ſeiner Rede verpflichtete der Reichswirtſchafts=
miniſter
die Beiratsmitglieder.

* Der Mord
im japaniſchen Kriegsminiſterium.
D.A.P. Tokio, 16. Auguſt.
Eben haben wir den Generalleutnant Nagata beerdigt, der
vor drei Tagen hier in ſeinem Arbeitszimmer im Kriegsmini=
ſterium
am hellen Vormittag von einem aktiven Oberſtleutnant
mit dem Säbel ermordet wurde.
Wenngleich der politiſche Mord in Japan nicht ungewöhnlich
iſt, hat dennoch dieſes Geſchehen keinen Vorgang. Ein Stabs=
offizier
, der im Kriegsminiſterium bei einem der höchſten Abtei=
lungschefs
eindringt und ihn tötet! Die Tat hat begreiflicher=
weiſe
überall tiefen Eindruck gemacht und Beunruhigung hervor=
gerufen
. Die Preſſe gibt dem Abſcheu der öffentlichen Meinung
unverblümt Ausdruck und fordert ſcharfe Maßnahmen zur Ent=
politiſierung
der Wehrmacht und zur Feſtigung der Manneszucht.
Noch auf dem Totenbett hatte den ſterbenden General die
vom Kaiſer befohlene Beförderung vom Generalmajor zum Ge=
neralleutnant
und die Erhebung in einen hohen Rang am kaiſer=
lichen
Hof erreicht. Am Begräbnis nahm das ganze amtliche
Tokio teil. Die Leichenhalle des Aoyama=Friedhofes war auf
das ſchönſte geſchmückt. Die kaiſerlichen Prinzen Chichibu und
Kaya, die vor kurzem Frontkommandos bekommen hatten und bei
ihren Truppenteilen waren, hatten Zweige des heiligen Sakaki=
Baumes geſchickt. Der Altar war von Kränzen umgeben, die von
allen Würdenträgern des Reiches, von den Kameraden des Toten,
von den Kommandoſtellen der Wehrmacht, von den Staatsmän=
nern
der Mandſchurei und vom Diplomatiſchen Korps geſandt
waren. Der Sarg ſtand vor dem Altar. Auf dem Sarge war
ein Bild des Toten, ſein Waffenrock, Säbel und ſeine Orden.
Generalität und Marine waren zahlreich vertreten. Der Chef
des Generalſtabs, Prinz Kanin, der Kriegsminiſter, der Miniſter=
präſident
und General Watanabe würdigten die Perſönlichkeit
und die Verdienſte des Toten in ehrenden Nachrufen. Zwei
Bataillone des 1. Garde=Regiments ſtellten die Trauerparade und
feuerten die drei Ehrenſalven.
Ueber die Beweggründe der Mordtat laſſen ſich einſtweilen
nur Vermutungen äußern. Es gibt in der japaniſchen Wehr=
macht
Offizierskreiſe, die es für ihre nationale Pflicht halten, die
2Wehrmacht zur Trägerin politiſcher Reformgedanken zu machen
und die Regierung zu entſchloſſenerem Handeln zu drängen.
Auf außenpolitiſchem Gebiet haben dieſe Kreiſe in den letzten
Jahren ihren Willen durchgeſetzt. Das Vorgehen Japans in der
Mandſchurei und Nordchina wäre kaum ſo draufgängeriſch ge=
weſen
, wenn nicht die miilitäriſchen Einflüſſe der Staatsführung
ihren Willen aufgezwungen hätten. Durch dieſe Erfolge er=
mutigt
, hoffen nun dieſe heißblütigen Offizierskreiſe, auch auf
innerpolitiſchem Gebiet die Regierung mit ſich reißen zu können.
Japan hat die ihm durch die ſtürmiſche Tatkraft ſeiner Mili=
tärs
beſcherten Erfolge auf dem aſiatiſchen Kontinent dankbar
anerkannt. Aber weder die Regierung noch die öffentliche Mei=
nung
wünſchen, daß auf die Dauer der Staatsführung das Geſetz
des Handelns von einigen militäriſchen Heißſpornen vorgeſchrie=
ben
wird. Man will kein Haſardſpiel, das zwar bisher geglückt
iſt, aber ebenſo gut hätte ſchief gehen und das Land in ſchwerſte
Gefahren ſtürzen können. Sondern man will eine ruhige, ſtetige
Politik, ſowohl nach außen wie nach innen. Darum bemüht ſich
die Regierung, die ihr gefährlich ſcheinende politiſche Willenskraft
einiger militäriſcher Kreiſe zu brechen.
Aus dieſem Grunde wurde vor kurzem der Chef des militäri=
ſchen
Erziehungsweſens, General Mazaki, ſeines Poſtens ent=
hoben
. Das war eine ſcharfe Maßnahme gegen die Gruppe der
politiſierenden Offiziere, die in Mazaki eine einflußreiche Stütze
hatten. Die Ermordung des Generals Nagata ſteht offenbar mit
dem Fall Mazaki in urſächlichem Zuſammenhang. Nagata war
einer der fähigſten Mitarbeiter des vor einigen Tagen zurück=
getretenen
Kriegsminiſters Hayaſhi, dem die Aufgabe übertragen
war, die Politik aus dem Heer zu entfernen und die Unterneh=
mungsluſt
gewiſſer Offizierskreiſe möge ſie noch ſo lauteren
Beweggründen entſpringen dem Willen der Staatsführung
unterzuordnen.
General Zuller über die deutſchen Manöver.
Daily Mail veröffentlicht heute über die deutſchen
Manöver einen Artikel des bekannten engliſchen Militärſach=
verſtändigen
General Fuller, der als Gaſt der Heeresleitung
an den Manövern teilnahm. General Fuller betont in dem
Artikel, daß das deutſche Kriegsminiſterium bei dem Ausbau
der neuen Streitkräfte den großen Vorteil habe, daß es auf
den Erfahrungen anderer Staaten fußen könne und nicht, wie
etwa die engliſche Heeresleitung, auf veraltete Maſchinen Rück=
ſicht
zu nehmen brauche. Weiter ſchreibt Fuller, daß die neuen
Kriegsmaſchinen auch eine neue Taktik bedingten und daß, wenn
der deutſche Generalſtab auch auf dieſem Gebiet von vorne an=
fange
, die ſich daraus ergebenden taktiſchen Möglichkeiten für
Deutſchland ungeheuer ſeien und daß gerade dieſe Tatſache die
gegenwärtigen Manöver äußerſt intereſſant mache.

ine

itKimer und immer wieder eine Chance gab. Tauſende haben
Vitzt und ſtehen als treue, ſelbſtloſe Mitarbeiter heute an
Heir Seite. Ein Reſt aber iſt geblieben, der frech glaubt, unſere
bediA ſei Schwäche. Es iſt Zeit, daß dieſer Reſt eines Beſſeren
eleln wird! Leute dieſer Art, die ihre Aufgabe heute noch in
einſelſter Intereſſenpolitik ſehen, haben in unſeren Reihen nichts
ſeh’trloren. Andere, die glauben, Führerſtellen ſeien dazu ein=
Beright, um bei möglichſt geringer Leiſtung möglichſt große Be=
dügeß
Zzuwerfen, irren. Es darf nie vergeſſen werden, daß die
uinazhllen Mittel nicht aus den Geldſchränken Wohlſituierter
Eammng, ſondern daß ſie ſich zum größten Teil zuſammenſetzen aus
den IAnnigen, die der unbekannte Künſtler ſeiner Standesorga=
Navy opfert. In dieſer Tatſache aber liegt die Verpflichtung
arwet, einfach und ſparſam zu wirtſchaften und vor allem
dara=Uſedacht zu ſein, daß dieſe Mittel reſtlos der Allgemeinheit
Aguus ommen. Wer gegen diefe ſelbſtverſtändlichen Grundſätze
nd Eſt iſt unſer Feind und hat den Anſpruch, in unſeren Reihen
2u ſtlen, verwirkt. Die ehrliche Leiſtung wird im nationalſozia=
Jmetz Staat immer ihre Anerkennung finden. Wo aber Groß=
NGialk zur Verantwortungsloſigkeit zu werden beginnt, werden
Dr Mf fiſerner Energie Ordnung ſchaffen.
Hſo darf es aber auch keinen Zweifel mehr darüber geben,
Daß Zſänlichkeiten und Organiſationen, die in der Judenfrage
Der heren entſcheidenden Problemen des nationalſozialiſtiſchen
Snggzr Kompromiſſen neigen oder liberaliſtiſchen Erwägungen
nungehen, nicht mehr geduldet werden können. Ebenſo ſelbſt=
eeſogich
wie dieſe Vorausſetzungen der Geſinnung aber iſt die
MorEuig des reſtloſen Einſatzes und der poſitiven Leiſtung, die
r 7 Hident der Reichskulturkammer an jeden ſeiner Mitarbeiter
Feült ſeute iſt die Arbeit ſtill und namenlos. Aber ſie iſt um ſo
Nder 1d verfeinerter, je weniger die Oeffentlichkeit von ihr er=
ſghttu
is eines Tages wieder ein Abſchnitt erkämpft iſt und ein
Del ſtbar wird, das in ſeinem grandioſen Wurf Staunen er=
Gr 2e Reichskulturkammer iſt kein Zuſtand, ſondern eine Ent=
Jntac die ihren Abſchluß vielleicht erſt in Jahren gefunden
iderhſt d. Mehr und mehr macht die Vielheit der Verbände und
Deuoit der Einheit der Kammern Platz. Das bedeutet nicht
Ia weſentliche Vereinfachung der Verwaltung und des Ge=
Swin ku ebes, ſondern auch ein Freiwerden der Fachſchaft
Sing hüis ihre ſpeziſiſchen Aufgaben auf ſtändiſchem und kul=
LA Gebiet. Die organiſatoriſche Konzentration und Verein=
ee
Ig wird ſich ſelbſtverſtändlich in allen Bereichen der Kam=
LS ſirken. So wird in abſehbarer Zeit z. B. die Durchfüh=
Li des Einheitsbeitrages erfolgen, dem auf Anordnung des
Dräß Mter der Reichskulturkammer, Dr. Goebbels, eine ſoziale
in aIhns auf Grund der Einkommensverhältniſſe des einzelnen
Sih Ris zugrunde gelegt wird. Die Bildung des im Kultur=
Feietz vorgeſehenen Kulturſenates wird unter dem Geſichts=

punkt einer noch engeren Vereinfachung der Kammer in Staat und
Bewegung durch den Präſidenten Dr. Goebbels erfolgen. Mit ihm
wird das große Forum geſchaffen werden, vor welchem die kul=
turellen
Probleme unſerer Zeit getragen werden. Aber nicht nur
auf die Zentralen ſelbſt werden die großen organiſatoriſchen Maß=
nahmen
beſchränkt bleiben, ſie werden ihre Wiederholung finden
in allen regionalen Gliederungen der Kammer und ihrerVerbände.
Längſt ſind dieGebiete derGliederungen der politiſchen Gaueinteilung
der NSDAP. angeglichen. Nun gilt es aber, auch in den Gauen
zu konzentrieren und die verſtreut liegenden Landesleitungen und
ihre nachgeordneten Dienſtſtellen zuſammenzufaſſen zu machtvoller
Einheit unter der politiſchen Führung der Landeskulturwalter.
Die Landeskulturwalter der Reichskulturkammern ſind identiſch
mit den Landesſtellenleitern des Reichsminiſteriums für Volks=
aufklärung
und Propaganda und den Gaupropagandaleitern, ſo
daß auch an dieſen Stellen die ideale Einheit von Stand. Staat
und Bewegung zum Ausdruck kommt.
Reichskulturamtsleiter Moraller hob zum Schluß hervor, daß
alle die nüchternen, perſonellen und organiſatoriſchen Fragen, die
hier gelöſt werden müſſen, die Vorausſetzungen ſind, wenn wir
heraus wollen aus dem liberaliſtiſchen Kulturbetrieb, der jede
Entwicklung ertötet. Wir glauben an die deutſche Kunſt und ihre
Unſterblichkeit, wie wir an die Zukunft unſeres Volkes glauben.
Denn nur in dieſem felſenfeſten Glauben iſt das gewaltige kul=
turelle
Aufbauwerk des Führers zu vollenden, an deſſen Ende ein=
mal
unvergänglich und zeugnisgebend von unſerer großen Zeit
ſtehen wird: Die ewige deutſche Kultur.

*

Aerzkliches aus Amerika.
Von Dr. med. Kurt Finkenrath.

In einem fremden Lande muß man in vielen Dingen um=
lernen
, und zwar am meiſten auf Gebieten, wo man es nicht er=
wartet
. Selbſtverſtändlichkeiten bei uns, erfüllen ſich durchaus
nicht als ſolche z. B. jenſeits des Meeres.
Schulbildung, Univerſität, Doktorgrad und Diplome als feſt=
ſtehende
Werte eines ſtaatlich feſtgelegten Bildungsganges ſind
Vorausſetzungen unſeres deutſchen Denkens und Lebens. Aber in
dem Lande ſchrankenloſer Privatinitiative ſind auch das Er=
ziehungs
= und Bildungsweſen, Univerſitäten und Medizinſchulen
mehr oder minder eine Privatangelegenheit geblieben. Die Aus=
bildung
der amerikaniſchen Aerzte iſt daher außerordentlich un=
gleich
. Das kam ſo: In dieſem Lande, das noch bis vor 40 Jahren
eine offene Grenze hatte, an der der Pionier und Grenzer Steppe
und Wälder den Urbewohnern und der Natur entriß, verlor der
Einwanderer infolge des Kampfes um das tägliche Brot viel von

der Kulturhöhe, die er aus ſeinem Heimatlande mitbrachte. Unter
dieſer Pionierſchar fehlte auch meiſt der Arzt im europäiſchen
Sinne. Aber die Not und die Wunden brauchten der Fürſorge der
heilenden und helfenden Hand. Der ärztliche Nachwuchs wurde
nun einige Zeit dadurch beſtritten, daß nach handwerklichem
Brauch der Meiſter ärztlicher Kunſt Geſellen annahm, die ſich
ſpäter ſelbſtändig machten. Einige Aerzte bildeten Medizinſchulen,
in denen ſie der Heilkunde Befliſſene ausbildeten. Die Zahl dieſer
privaten Medizinſchulen iſt zum Teil außerordentlich groß ge=
weſen
; die Ausbildung war jedoch ſehr ungleichwertig. In den
Induſtriegebieten fand eine ſtarke Einwanderung von Aerzten
aus Europa ſtatt, die eine gute Univerſitätsbildung mit ſich brach=
ten
. Aber auch eine große Anzahl junger Amerikaner gingen nach
Europa, um dort Medizin zu ſtudieren.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich hieraus ein ſehr großer Unter=
ſchied
zwiſchen den einzelnen Aerztekategorien herleitete. Das
wird beſonders offenſichtlich für uns Deutſche, wenn man erfährt,
daß beſtimmte einſeitige Schulen die Ausbildung beſorgen können
und ſogar den Doktorgrad verleihen dürfen. Am bekannteſten ſind
in Europa die Geſundbeter geworden. Aber es gibt auch Doktoren
der Chiropraktiker, Doktoren der Oſteopraktiker uſw. Amerika=
niſche
Titel haben daher in keiner Weiſe den gleichen Wert wie
ſolche in Deutſchland, wenn man nicht weiß, wo ſie erworben ſind.
Der Amerikaner ſelbſt aber fragt ſehr viel danach, über welche
Ausbildung ſein Arzt verfügt, es iſt erfreulicherweiſe feſtzuſtellen,
daß der deutſche Arzt und die deutſche Medizin eine ſehr hohe
Wertſchätzung in Amerika beſitzen.
Eine beſondere Stellung nehmen die Militärärzte in Ame=
rika
ein. In den Unterrichtsſtätten der Heeresſanitätseinrichtung
in Waſhington werden aus einer großen Auswahl von Aerzten
nur die mit beſter Ausbildung genommen, die dann noch einer
mehrmonatigen Prüfung und Schulung unterzogen werden. Man
rühmt der Bücherei des Heeresſanitätsweſens in Amerika nach, daß
ſie die größte und vorbildlichſte auf dem Gebiete der Medizin in
Amerika ſei. Das Heer verfügt auch über ein Army Medical
Muſeum, das ſehr intereſſant iſt und eine Abteilung enthält, die
ſpeziell der Gewerbemedizin vorbehalten iſt. Man hat alſo im
Heeresſanitätsweſen geſamtmediziniſche Fragen in Angriff ge=
nommen
. Auch das hat ſeine Geſchichte: In dem Föderativgebilde
der 49 Staaten verfügte das Heeresſanitätsweſen urſprünglich
allein über die Zentralgewalt, die für die Löſung großer Fragen
des öffentlichen Geſundheitsweſens einfach unerläßlich war. Die
Mängel in der zivilen Aerzteausbildung hat die amerikaniſche
Regierung ſelbſt auch erkannt. Es iſt für Deutſchland wiederum
ſchmeichelhaft, daß eine mit der Unterſuchung der Aerzteausbil=
dung
beauftragte Kommiſſion die wiſſenſchaftliche Ausbildung des
deutſchen Arztes als die beſte anſprach.

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verſchloſſen und mit der Aufſchrift Lieferungsvergebung verſehen
bis zum Eröffnungstermin Freitag, den 20. September 1935,
vorm. 11 Uhr, auf dem obenbezeichneten Geſchäftszimmer nieder=
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Montag, den 9. September 1935, borm. 9 Uhr bic ggſch
Niit
ginnend um Beſſunger Forſthaus, Straße Darmſtad , U
Roßdorf daran anſchließend RoßdorfOb.=Ramſtadu
Am gleichen Tage nachm. 1 Uhr beginnend am Orteit=
ausgang
Ober=Ramſtaot, Straße OberRamſtadt-)y nn Samstagt de
Zeilhard und Tannenbaum.
Mittwoch, den 11. September 1935, vorm. 8 uhr bin zauf, 10t M. St
ginnend am Abzweig nach Groß=Zimmern Strafy 9230 M L
DieburgGundernhauſen Roßdorf, daran anſcht gi0i S
Ha Wc Det
Straße RoßdorfSpachbrückenReinheim.
gien ältetel
Donnerstag, den 12. September 1935, vorm. 3 UW MLu ſtau einſchließ
beginnend bei Reichenbach über Beedenkirchen bi
Mennig.
Wurzelbach und Brandau.
Am gleichen Tage nachm. 1 Uhr beginnend am Ag. 7 Deuiche.
zweig Herchenrode, anſchließend oberhalb Ernſthotm uurbochen Leobels.
Froſtes N.
über Brandau bis Gadernheim.
chgeſe
tlos
Freitag, den 13. September 1935, vorm. 8 Uhr H
en Ge
eng
ginnend an der Steininduſtrie Reichenbach übü=
gltenen
Raſte
Gadernheim bis Lindenfels.
zunen. 1400
Samstag, den 14. September, vorm. 8 Uhr beginneng N5, in der hei
an der Everbachbrücke bei Reichelsheim bisMichelbautz mBſten ſehr
Am gleichen Tage vorm. 9 Uhr beginnend am Ortx. ſwerſtändlich aud
ausgang Meſſel, Straße MeſſelOffenthal.
Sühſt an den Re
Montag, den 16. September 1935, vorm. 7½ Uk imsrt Beſucher iſt 9
Straße GoddelauStockſtadtBiebesheimGernne nie die meiſten 9o0l
heimKlein=Rohrheim und GernsheimHäynleilh ASmſtodt legt mi
beginnend bei Goddelau.
Am gleichen Tage vorm. 8 Uhr beginnend unterhaf 9 it Hich Merue
10 Pfennig.
der Halieſtelle Werſau über Brensbach bis Nied.= Kairü=
bach
, daran anſchl. Nieder=KainsbachAffhöllerbaog
Am gleichen Tage vorm. 8 Uhr beginnend an A-ſt3ſdAAlihelI
Ziegelhütte bei km 2,8 Straße Darmſt.=Kranichſteis
Am gleichen Tage vorm. 10 Uhr beginnend am Ortr. 1 M MakſA
ausgang Arheilgen, Straße ArheilgenBayerseiſr, die ſeſſchen Jun
daran anſchl. Straße W’xhauſenGräfenhauſen, 4 mimſchm und die
Am gleichen Tage nachm. 1 Uhr beginnend Ttgn 1
mmenden E
Nd.=Kainsbach über Ober=Gerſprenz bis Reichelsheftis, Irrmſtadt zu trei
Am gleichen Tage nachm. 2 Uhr Straße Goddeliker zu fen, um gemei
Philippshoſpital und Hoſpital Stockſtadt, dar pe Deutſche Dahll
anſchl. StockſtadtBruchmühleCrumſtadt, begiin= mund zu erleben.
die jungen 7
nend bei Goddelau.
Dienstag, den 17. September 1935, vorm. 3 uin Mi iber altes 2
* Dar
fung
Straße PfungſtadtHahnGernsheim.
d wird beſt
Am gleichen Tage nachm. 2 Uhr Straße Hahm ,itzien Zeit verſcht
Eſchollbrücken, beginnend bei Hahn.
r,ſo u. a. a.
Am gleichen Tage nachm. 2 Uhr beginnend am Gao) hier
ennen
haus Zur Quelle in Reichelsheim über Gumpern im und a.
Kreuz bis Lindenfels, Nüſſe und Kaſtanien werdc, fach über die Deut
Hanlagen aus.
mitverſteigert.
Mittwoch, den 18. September 1935 vorm. 8 un.
Straße Nieder=RamſtadtOber=Ramſtadt u. Oben
die Wit
Ramſtadt-Hahn, beginnend bei Nieder=Ramſtain
Am gleichen Tage vorm. 8 Uhr beginnend bei Bayens. Die Aufräumun
oſe betroffer
eich, Straße Bayerseich-Langen, daran anſo zmen wurden, n
Straße LangenOffenthal.
ſinige Zeit daue
Am gleichen Tage nachm. 2½ Uhr, Straße Obek
us die Gegen!
RamſtadtNieder=ModauOber=ModauErmp zin Vierlin=
var

hofen, beginnend bei Ober=Ramſtadt, daran ay
den
ſchließend Nieder=ModauNeutſch Frankenhauſet
blatt von de
Donnerstag, den 19. September 1935, vorm. 8 un
tags z
*
Ve
Straße Emmelinenhütte.Nieder=Ramſtadt=Waſchen
oie geknick
bach, beginnend an der Emmelinenhütte, daras
e Stelle zu
anſchl. Straße Nieder=Ramſtadt-Papiermühle, ./
er Wiederherf
ginnend bei Nieder=Ramſtadt.
d an
Freitag, den 20. September 1935, vorm. 8 uf 0
eſchädigte Leitt
Meßbach beginnend über den Herren=See, Billy in weilten geſtern
Steinau bis vberhalb Lützelbach
nt der Gewalt de
Samstag, den 21. September 1935, vorm. 8 Uhr, Straſe Ne das Windfalhol
Jugenheim BalkhauſenWurzelbach, beginnend mi
Jugenheim, daran anſchl. Straße Schmal=Beerhag & Tfine öſfentlich=
Ober=Beerbach.
10. Septe
Montag, den 23. September 1935, vorm. 8 Uhr, Stragt mer Tagesordnun
Kühler GrundNieder=Beerbach- Kreisgrenze, dariw Mdes Realgymt
den Einnahme
anſchl. Straße SeeheimOber=Beerbach.
W
* für das Rech
Darmſtadt, den 5. September 1935.
Ausgaben de

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ſeäktag, 6. September 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 245 Seite 5

zi, wmig
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1
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Zus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 6 September 1935
urſche Dahllenſchau und Jubiläums=Garkenbau=
Ausſtellung.
Von Samstag, den 7., bis einſchließlich Montag, den 9. Sep=
tuwek
, tagt in Darmſtadt die Deutſche Dahlien=Geſellſchaft. Aus
Aſuß dieſer Tagung findet in den Gewächshäuſern des Orangerie=
gu
meus eine Schnittdahlienſchau ſtatt, bei der zirka 2000 Schnitt=
diolen
gezeigt werden, und zwar getrennt nach Neuheiten und
bimhrten älteren Sorten. Der Eintrittspreis für dieſe Schnitt=
dimenſchau
einſchließlich der Gartenbau=Ausſtellung beträgt nur
2r) fennig.
die Deutſche Dahlienſchau, die im Prinz=Emil=Garten un=
umbrochen
gezeigt wird, und zwar bis zum Eintritt des
erſen Froſtes, hat ſich in allerkürzeſter Friſt bei dem Publi=
kumreſtlos
durchgeſetzt. Der vornehme Rahmen dieſes alten ge=
phuſten
engliſchen Gartens, die großen Flächen des immer ganz
kutgehaltenen Raſens bilden einen wundervollen Gegenſatz zu
demb umen. 14 000 Dahlien, darunter 2000 Neuheiten, blühen
uundda in der heißen Jahreszeit ohne Rückſicht auf die entſtehen=
ein
koſten ſehr reichlich Waſſer gegeben wurde, ſind die Dahlien
ſettbverſtändlich auch nun zu allerſchönſter Blüte entwickelt.
lbſt an den Regentagen der Woche haben ſich ſtets mehrere
huſnert Beſucher in der Deutſchen Dahlienſchau eingefunden, dar=
uie
die meiſten von auswärts, und beſonders viel Reiſegeſell=
ſclueten

darmſtadt legt mit der Deutſchen Dahlienſchau 1935 ganz ſicher
Echr ein. Auch hierbei koſtet der Eintritt 20 Pfg. und für das
Ku40 Pfennig.
AMJunggärkner Heſſen=Naſſaus beſuchen am Sonnkag
die Darmſtädter Jubilaums=Garkenſchau.
die heſſiſchen Junggärtner haben die Darmſtädter Jubiläums=
Ghanſchau und die Deutſche Dahlienſchau als Anlaß genommen,
ſich m kommenden Sonntag, dem 8. Scheiding, zum zweitenmal
im larmſtadt zu treffen. Etwa 20 Junggärtnergruppen werden
eimtffen, um gemeinſam die Gartenſchau im Orangeriegarten
urd die Deutſche Dahlienſchau im Prinz=Emil=Garten zu beſich=
iſteund
zu erleben. Gartengeſtalter Hirſch=Wiesbaden wird ver=
ömiſy
die jungen Fachleute, durch die Gartenſchau führen und
hit
über alles Wiſſenswerte Aufklärung geben. Die überragende
Bßdutung der Darmſtädter Jubiläums=Gartenſchau für Süd=
beuithland
wird beſonders dadurch augenſcheinlich, daß während
netzten Zeit verſchiedene Gärtner= und Junggärtner=Gruppen
von either, ſo u. a. aus Erlangen, Freiburg i. Br.. Bingen uſw.,
zun Zeſichtigung hier weilten. Alle Fachleute ſprachen ſich ſehr
loue und anerkennend ſowohl über die Jubiläums=Gartenſchau
uch über die Deutſche Dahlienſchau und über die Darmſtädter
Gännanlagen aus.
Die Windhoſe über Darmſtadk.
Die Aufräumungsarbeiten an den am Mittwochmittag von
ſeit Vindhoſe betroffenen Stellen, die noch am gleichen Tage auf=
gerimen
wurden, waren auch geſtern noch im Gange. Es wird
uheinige Zeit dauern, bis die letzten Spuren beſeitigt ſind.
Bxſders die Gegend in der Nähe der Roſenhöhe bei der Hof=
nieei
Vierling war geſtern das Ziel vieler Späziergänger, wo=
emerkt
werden darf, daß viele Leſer überhaupt erſt durch
Tagblatt von den Auswirkungen und Schäden hörten, die
Vindhoſe tags zuvor in unſerer Stadt angerichtet hatte. In
rümmerſtätte iſt bereits Ordnung gekommen. Die vielen von
deit Vindhoſe geknickten Bäume ſind von den Aeckern und Gärten
zu ne Stelle zuſammengetragen worden. Auch an den Dächern
hrer Wiederherſtellung wird bereits fleißig eearbeitet. An=
eleteits
ſind an der Erbacher Straße Telegraphenarbeiter da=
beſchädigte
Leitungsdrähte auszubeſſern. Auch viele Schul=
klekſſ
weilten geſtern in der dortigen Gegend zur Inaugenſchein=
der
Gewalt der Windhoſe. Von bedürftigen Volksgenoſſen
pun das Windfallholz geſammelt.

Eine öffentliche Sitzung der Gemeinderäte wurde auf Diens=
ſen
10. September 1935, 17 Uhr, im Rathaus einberufen mit
folunder Tagesordnung: 1. Die wirklichen Einnahmen und Aus=
gawn
des Realgymnaſiums für das Rechnungsjahr 1934. 2. Die
wiſlſchen Einnahmen und Ausgaben des Ludwig=Georgs= Gym=
hach
nayins für das Rechnungsjahr 1934. 3. Die wirklichen Einnah=
nemind
Ausgaben der Liebigs=Oberrealſchule für das Rechnungs=
jahar
934. 4. Die wirklichen Einnahmen und Ausgaben der Lud=
wimsSberrealſchule
für das Rechnungsjahr 1934. 5. Herſtellung
dan ſteinzeugrohrkanälen zum Aufſchluß von Baugelände (im
r.uenweg, Alexandraweg, Roßdörfer Straße, Fichte=Straße,
W PetaFrieß=Straße und Klappacherſtraße), 6. Aenderung der
Satzug des Leihamts. 7. Erlaß einer Polizeiverordnung über die
Sehihrsregelung in der Stadt Darmſtadt. 8. Abänderung der
Baſuſuchtlinie in dem Baublock AlexandrawegFiedlerweg.
Sneſrtring. 9. Mitteilungen.
landesregierung Perſonalnachrichten. Erledigt iſt eine
Lethmſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in
Meim, Kreis Bensheim. Dienſtwohnung iſt vorhanden und
ofon beziehbar. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens acht Jahren
dier Füfung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens
fün Fahren zurückgelegt haben.
Echenſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers.

GROSSES HAUS.
Eröffnung der Spielzeit 1935/36.

Diſteitag.
). Sept

Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Hauptmiete A,
Vorſtellung. In neuer Einſtudierung und Aus=
ſtattung
: Der fliegende Holländer. Romantiſche
Oper von Richard Wagner.

Mſtod

zept.

Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Haupt=
miete
B, 1. Vorſtellung. Rigoletto. Oper v. Verdi.

Domrstag,
Sept.

Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete
1. Vorſtellung. Die Tänzerin Fanny Elßler.
Operette von Johann Strauß.

Frrt
3. Sept

Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Hauptmiete D,
Vorſtellung. Der Fliegende Holländer. Roman=
tiſche
Oper von Richard Wagner.

Sontag.
4. Sept.

Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Hauptmiete E,
1. Vorſtellung. Erſtaufführung: Prinz von Preußen.
Schauſpiel von Hans Schwarz.

So Hag.
5. Sept.

Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Außer Miete.
ermäßigten Preiſen: Die Tänzerin Fanny
Elßler. Operette von Johann Strauß.

KLEINES HAUS.

Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.30 Uhr. Außer
Niete. Einmaliges Gaſtſpiel der Engliſh Players:
SFdr. Richard of Bordeaux. A play by Gordon Daviot.

Soemag
Köffnung der Spielzeit im Kleinen Haus
am 1. Oktober.
hen Sie ſchon für den erſten Theaterbeſuch die Vorteile
unſerer Platzmiete!
Mieichnung werktäglich 9.30 bis 13.30 Uhr bei der Miet=
abteilung
(Ruf 3781).
In Vorbereitung:
Gyges und ſein Ring.
r Barbier von Bagdad.
Deſſiſches Landestheater. Wie wir bereits mitgeteilt haben,
erlöiet das Heſſiſche Landestheater am kommenden Dienstag, 10.
nder, ſeine 126. Spielzeit. Die erſte Vorſtellung wird Ri.
D2 Wagners Fiegender Holländer in neuer Einſtudierung
un
Sſtattung ſein. Die muſikaliſche Leilung hat Generalmuſik=

19 mamtdag sahrr danf Heicspärtentag
Auf Befehl der Reichsjugendleitung in Berlin wird der
Muſikzug P.
r Frieß des Bannes 115 bei der Eröff=
nung
des Reichsparteitages im Rahmen der großen choriſchen
ppiele der Hitler=Jugend mitwirken. Der ſo ehrenvoll ausge=
zeichnete
Muſikzug, der ſich bei zahlreichen Gelegenheiten beſtens
bewährt hat, verließ bereits geſtern abend die Landeshauptſtadt.
Vorher wurde ihm im Rahmen einer feierlichen Kundgebung
auf dem Paradeplatz ein Schellenbaum, das ſtolze Wahrzeichen
beſonderer Tüchtigkeit, verliehen.
Der Muſikzug mit ſeinem Führer Heini Schmidt und Hit=
ler
=Jugend mit ihren Fahnen hatten im Scheine zahlreicher
Fackeln vor dem Reiterſtandbild Aufſtellung genommen; die Jun=
gen
trugen bereits ihr Gepäck auf dem Rücken. Oberbürger=
meiſter
und Kreisleiter Wamboldt überbrachte zunächſt die
Grüße des Gauleiters an ſeine Darmſtädter Jungen und ſagte
dann u. a.: Der Muſikzug hat den Namen Peter Frieß in die
deutſchen Gaue hinausgetragen, er war bei der Befreiungsfeier
in Saarbrücken dabei, und nun wird er auch auf dem Reichs=
parteitag
in Nürnberg ſpielen. Ich beglückwünſche den Muſikzug
zu dieſer Auszeichnung. Ich habe das Vertrauen zu ihm, daß
er ſich ihrer würdig erweiſen wird. Ich übergebe dem Bann 115
den Schellenbaum und wünſche, daß er ihm ſtets in Ehren voran=
getragen
werde. Unſere Gedanken begleiten euch nach Nürnberg,
beſteht dort in Ehren vor dem Führer.
Bannführer Freudenberg erinnerte daran, daß der
Muſikzug am 1. Mai 1933 das erſtemal vor die Oeffentlichkeit
trat, und welche Mühe und Entbehrung es koſtete, bis er ſeine
jetzige Stellung erlangte. Er gab weiterhin dem Dank und Stolz
des Bannes für die zuteil gewordene Auszeichnung Ausdruck. Es
wäre manches erreicht worden, aber Hitler=Jugend dürfe nie auf=
hören
, zu lernen. Der Wunſch und der Wille des Bannes ſei es,
daß er nicht nur dieſes Jahr, ſondern auch im nächſten und in
den folgenden Jahren auf dem Parteitag vertreten ſei. Gleich=
zeitig
ermahnte er die Volksgenoſſen, die Winterarbeit der HJ.
verſtändnisvoll zu unterſtützen.
Mit der Kundgebung wurde die Weihe zweier Scharfahnen
der Gefolgſchaft 22 verbunden. Mit einem von dem Bannführer
auf den Führer und Reichsjugendführer ausgebrachten dreifachen
Sieg=Heil und dem Geſang des Hitlerjugend=Liedes ſchloß die
Feierſtunde. Nach einem kurzen Standkonzert und einem Marſch
durch die Hauptſtraßen zum Bahnhof erfolgte dann die Abfahrt
des Muſikzuges nach Nürnberg.

Volksgenoſſen, Elkern, Jugend!
Auf zum großen Jugendfeſt der NS=Frauenſchaft zugunſten
der NS=Volkswohlfahrt am Dienstag, den 10. Sept. 1935,
nachmittags und abends im Orangeriegarten in den Anlagen
der Gartenbau=Ausſtellung.

Mädel, auch du gehörſt zu uns!
Ueberall haben geſtern in unſerem Obergau die öffentlichen
Heimnachmittage der Jungmädel ſtattgefunden. Wir
haben geſungen, haben luſtige Spiele geſpielt, haben uns etwas
ſagen laſſen vom Führer und ſeinem Werk, haben Euch Mädeln,
die Ihr noch nicht in unſeren Reihen ſteht, und Euch Eltern, die
Ihr uns Eure Mädel immer noch nicht anvertraut, einmal ge=
zeigt
, wie es bei uns zugeht. Vielleicht habt Ihr an dieſem Nach=
mittag
das gleiche geſpürt wie am Sonntag auf den Sportplätzen.
Froh und geſund ſind die Mädel, die in der Jungmädelſchaft ſind
froh und zu jedem Uebermut fähig; aber hinter dem frohen Trei=
ben
ſteht auch für das kleinſte Jungmädel ſchon ernſt und groß
die Aufgabe, in die es als kleiner Bauſtein hineingefügt wurde.
Sag Mädel, warum ſtehſt nur Du noch abſeits, warum willſt Du
noch nicht erkennen, daß Du ebenfalls Bauſtein ſein mußt. Eltern,
auch Euer Mädel gehört zu uns, laßt es in unſerer frohen jungen
Gemeinſchaft ſeine Pflicht als deutſches Mädel erfüllen. In weni=
gen
Tagen findet ein Staatsjugendtag ſtatt, den alle Mädel und
auch alle Eltern miterleben ſollen. Mädel, wir wollen Euch ja
alle und jede Gelegenheit geben, unſer Leben und unſere Arbeit
kennenzulernen, kommt und erlebt dieſen Tag mit uns, dann wer=
det
Ihr ſpüren, wir gehören zu dieſen Mädeln, die hinter ihrem
Wimpel ſtehen als jüngſte Mitarbeiter in der großen Kampf=
gemeinſchaft
unſeres Volkes. Mädel, Ihr ſollt nicht denken, Ihr
kämt zu ſpät zu uns, wir würden Euch vielleicht ſchief anſehen;
nein, wir freuen uns über jedes neue Jungmädel, über jedes
Mädel, das uns Kameradin ſein will und mitſchaffen will.

Eine Zahrl ins Blaue‟
mit der Darmſtädter Reiſevereinigung.
Am vergangenen Sonntag veranſtaltete die Darmſtädter
Reiſevereinigung für ihre Mitglieder nebſt Angehörigen mit zwei
Heag=Omnibuſſen und einem Privatwagen eine Fahrt ins Blaue,
an der 110 Perſonen teilnahmen. Es ging in flotter Fahrt über
Eberſtadt, Seeheim, Jugenheim, Zwingenberg, Auerbach, Bens=
heim
nach Heppenheim, und immer wußten wir noch nicht, wohin
die Omnibuſſe fahren würden. Dann ging es weiter nach Mitt=
lechtern
, Stallenkandel, durch herrliche Täler, Waldungen, vorbei
an Wieſen, bergauf, bergab nach Waldmichelbach und Gras=
Ellenbach zum erſten Ziel, woſelbſt im Hotel Siegfriedsbrunnen
die Kaffeepauſe ſtattfand. Ein großer Teil der Fahrtteilnehmer
machte dann einen Spaziergang nach dem im Hochwalde herrlich
gelegenen hiſtoriſchen Siegfriedsbrunnen. Vor der Abfahrt von
Gras=Ellenbach wurden Zettel verteilt, worauf man die nächſte
Halteſtelle ſchreiben ſollte. Den Preisträgern winkten Freifahr=
Um 6 Uhr wurde die Heimreiſe angetreten, und über die
Wegſcheide, Weſchnitz, durch das herrlich gelegene Lindenfels, der
Perle des Odenwaldes, Gadernheim, Brandau, Nieder=Modau,
Ober=Ramſtadt wurde das Endziel Nieder=Ramſtadt ( Gaſtwirt=
ſchaft
Fiſcher) erreicht. Als wir dort angekommen waren, wurden
die Preisträger bekannt gegeben; 5 Teilnehmer hatten das End=
ziel
richtig erraten. Im Reſtaurant Fiſcher ſpielte eine Muſik=
kapelle
auf, und die Teilnehmer blieben bei manchem frohen
Tänzchen noch einige Stunden zuſammen. Der letzte Wagen fuhr
um 11 Uhr nach Darmſtadt, und alle Teilnehmer waren mit der
Fahrt ins Blaue der Darmſtädter Reiſevereinigung außer=
ordentlich
zufrieden. Der Reiſeleitung herzlichen Dank für die
herrliche Fahrt durch unſeren ſchönen deutſchen Odenwald.
12. Baugeldzukeilung der Offenklichen Bauſparkaſſe.
Die zwölfte Baugeldzuteilung der Oeffentlichen
Bauſparkaſſe (Abteilung der Landeskommunalbank= Giro=
zentrale
für Heſſen) in Darmſtadt findet am Dienstag,
dem 8. Oktober 1935, vormittags 10 Uhr, in Darmſtadt im
Sitzungsſaale der Landeskommunalbank=Girozentrale, Peter= Ge=
meinder
=Straße 14, ſtatt. Zuteilungsberechtigt ſind ſämtliche Bau=
ſparer
, deren Vertrag ſpäteſtens am 1. Juli 1935 (für Tarif 18
päteſtens am 1. Juni 1935 und Tarif 25 ſpäteſtens am 1. Januar
1935) begonnen hat, und die mit Einzahlungen nicht im Rück=
rand
ſind. Jeder Bauſparer, der ſich als ſolcher ausweiſt,
kann der Zuteilungshandlung beiwohnen.
Alle Oeffentlichen Bauſparkaſſen in Deutſchland haben bis
Ende Juni 1935 insgeſamt rund 71 000 Bauſparverträge über
zuſammen rund 364 Millionen Reichsmark abgeſchloſſen. Bisher
wurden an rund 18 500 Bauſparer rund 115 Millionen zuge=
teilt
, ein anſehnlicher Betrag, den die Oeffentlichen Bauſpar=
kaſſen
dem Bau= und Hypothekenmarkt zugeführt haben.
Ein öffentlicher Impftermin wird nochmals am Montag,
dem 9. September, von 1517 Uhr, in der Rundeturmſchule ab=
gehalten
. Hierzu ſind alle Kinder zu bringen, die im Jahre 1934
und früher geboren, aber bis jetzt noch nicht geimpft ſind. Auf
die Bekanntmachung in dieſer Zeitung wird noch hingewieſen.
Die NSB. hilft armen, bedürftigen Volksgenoſſen
aus Aok und Elend!
Gebe deine Spende dem Hilfswerk Mutter und Kind
Konto Nr. 5990 bei der Städtiſchen Sparkaſſe und Poſt=
ſcheckkonto
Nr. 8801 Frankfurt a. M.

Ehrung der Stürme 2/15, 145, 715,
der Sieger im Reichsweltkampf der SA.
* Geſtern abend marſchierten die Stürme der Standarte 115.
unter Vorantritt der Standartenkapelle, der Standarte und Sturm=
fahnen
auf dem Paradeplatz auf, um die Ehrung der drei bei dem
Reichswettkampf der SA. als Sieger hervorgegangenen Stürme
vorzunehmen. Zu dem feierlichen Akt waren die SA.=Führung
Darmſtadts, Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Wamboldt mit
Stab und Vertreter der PO. erſchienen. Vor dem Rednerpult
waren die Standarte, die Fahnenabordnungen, die Kavelle, unter
Leitung des MZ.=Führers Schlupp, und die drei Siegerſtürme
2/115, 1/115 Darmſtadt, 7/115 Roßdorf und die übrigen Stürme
angetreten.
Der Führer der Standarte 115, Oberſturmführer Heß über=
reichte
den drei Führern der Siegerſtürme je eine Ehrengabe, und
zwar dem 1. Sieger, Sturmführer Scola (2/115), eine Büchſe,
dem 2. Sieger, Oberſturmführer Geiſt (1/115), eine Stoppuhr
und dem 3. Sieger, Sturmführer Schnedler (7/115) einen großen
Uebungsball. Er betonte, daß alle Männer und Führer der SA.
in den vergangenen Wochen und Monaten ihr Beſtes im Reichs=
wettkampf
gaben und bewieſen, daß ſie in der Lage ſind, alle Auf=
gaben
zu erfüllen, die ihnen geſtellt wurden. Männer und Führer
haben einen Kampf durchgeführt um der Leiſtung willen. Mit
beſonderer Freude erfülle ihn, daß Männer und Führer der Bri=
gade
50 Sieger im Reichswettkampf wurden. Die SA. ſieht den
Inhalt ihres Daſeins nicht allein in Glück und Freude, ſondern
vor allem in der Leiſtung. Die SA. iſt innerhalb der Bewegung
die kämpferiſche Truppe. Sie iſt ſtets einſatzbereit, feſt und treu
im Glauben an Deutſchland und den Führer, der SA.=Mann iſt
beſcheiden und tüchtig, alle verbindet ein gemeinſamer Ehrbegriff,
die SA. iſt der Schutzwall der Bewegung. Wie das Reichsheer
nach außen Boden und Volk ſchützt, ſo iſt die SA. nach innen Schutz
gegen alle gegen den Nationalſozialismus anſtürmenden Kräfte
weltanſchaulicher Art.
Anſchließend ſprach der ſtellvertretende Brigadeführer, Ober=
führer
Lucke, den drei Siegerſtürmen und ihren Führern ſeine
Anerkennung und ſeine Glüchwünſche aus. Er hoffe, daß ſie in
ihrer Arbeit nie nachlaſſen. Den Spießern, Nörglern und Mecke=
rern
, denen oft das Geräuſch der Märſche der SA. als Künder des
letzten Gerichts erſcheinen und die hoffen, daß die SA. verſchwinde,
ſei geſagt: Die SA. ſteht, lebt und wird ewig leben. Er erinnere
an das Wort des Führers, der ſagte: Nie werden wir das zer=
ſchlagen
, was wir mühſam aufgebaut haben‟. Die SA. iſt immer
bereit, jede Aufgabe zu erfüllen, die der Führer ſtellt. Wir bin=
den
den Helm feſter und folgen ihm zu jeder Stunde! Das Treue=
gelöbnis
zum oberſten Führer wurde bekräftigt mit einem drei=
fachen
Sieg=Heil!. Mit dem Geſang der deutſchen Lieder war
die Siegerehrung beendet.
In der Rheinſtraße, in Höhe des Motorhauſes, erfolgte dann
ein Vorbeimarſch vor dem ſtellvertretenden Brigadeführer und der
SA.=Führung, anſchließend wurde die Standarte in das Stabs=
quartier
übergeführt, während die Fahne der Bewegung an dem
erleuchteten Gebäude aufſtieg.

Falſche Fünfziger.

2 057 095,

Das Reichsbankdirektorium gibt, folgende Merkmale einer
Fälſchung von Reichsbanknoten über 50 RM. bekannt, die hier=
mit
zur allgemeinen Kenntnis und Beachtung für die ſtaatlichen
und ſonſtigen öffentlichen Kaſſeſtellen gebracht werden:
Von den im Umlauf befindlichen Reichsbanknoten über 50
RM. der Ausgabe vom 11. Oktober 1924 iſt in Oſtpreußen eine
neue Fälſchung feſtgeſtellt worden, die an nachſtehenden Merk=
malen
zu erkennen iſt
Papier: Aehnlich in der Stärke, doch weicher als das
echte,
Pflanzenfaſern: Falſche Faſern eingepreßt
Waſſerzeichen: Dunnlinig nachgeahmt, die Schrift iſt
unklar.
Gemuſterte Blindprägung mit Kontrollſtem=
pel
: Der Bindeſtrich hinter dem Teilwort Ausfertigungs im
Kontrollſtempel fehlt.
Vorderſeite
Durch die dicke Beſchriftung, beſonders der
Unterſchriften, auffällig. Schriften und Unterſchriften zeigen
kleine Abweichungen. Im Worte Reichsmark (dritte Zeile von
oben) ſind die auf echten Noten gut ſichtbaren hellen Punkte in
der Mitte der einzelnen Buchſtaben in der Nachahmung kaum
ſichtbar. In dem Datum des Bankgeſetzes endet in der Jahres=
zahl
1924
der Querſtrich der 4 klecksartig, anſtatt in einer
dünnen Linie. In der letzten Unterſchrift, Schneider iſt der i=
Punkt mit dem Grundſtrich verbunden. Das Geſicht im männ=
lichen
Bildnis wird von dicken Linien umrahmt. Der Schatten
auf der linken Geſichtshälfte (vom Beſchauer aus geſehen) fehlt
im unteren Teile des Geſichts faſt ganz, im oberen Teile, in der
Nähe des Ohres, iſt er nur angedeutet; dadurch erſcheint das
linke Ohr etwas breiter.
Rückſeite: Die Abſchlußlinien, die das Mittelfeld mit der
Wertbezeichnung Fünfzig abgrenzen, ſind im Bereiche der grü=
nen
Irisfärbung nicht vorhanden.
Reihenbezeichnung und Nummern: Aehnliche
Typen. Erſtmalig beobachtete Notennummern:
T. 2 787 295, T. 2 850 708., T. 4 095 736 (veränderlich).
Herſtellungsart: Anſcheinend Buchdruck.
Für die Aufdeckung der Falſchmünzerwerkſtatt und dahin
führende Angaben hat die Reichsbank eine Belohnung bis zu
3000 RM. ausgeſetzt. Mitteilungen, die auf Wunſch vertraulich
behandelt werden, nimmt für Groß=Berlin die Deutſche Zentral=
ſtelle
zur Bekämpfung von Geldfälſchungen beim Polizeipräſidium
in Berlin, Franzöſiſche Straße 33, Anruf: A 6 Merkur 0824,
entgegen; für alle anderen Orte ſind die örtlichen Polizeibehor=
den
zuſtändig.
Beſchneiden von Hecken und Buſchwerk.
Es wird ſeitens der Bevölkerung immer wieder darüber
geklagt, daß von den Vorgärten Zweige von Hecken und Buſch=
werk
auf öffentliche Fahr= und Fußwege hinausragen und ſo zu
einer Behinderung des Verkehrs führen. Mit Rückſicht auf den
Straßenverkehr werden deshalb, die Beſitzer von Vorgärten er=
neut
gebeten, die überhängenden Zweige zurückzuſchneiden bzw.
zurückzubinden. Es wird allerdings darauf hingewieſen, daß nach
Artikel 8 des Naturſchutzgeſetzes vom 14. 10 1931 zum Schutze
der Vögel und der Vogelbruten das Zurückſchneiden in der Zeit
vom 1. März bis 31. Juli eines jeden Jahres verboten iſt.
Die Darmſtädter Herbſtmeſſe fällt in dieſem Jahre in die
Zeit vom 22. September bis 1. Oktober und wird auf dem ſeit=
herigen
Platz am Schwimmbad abgehalten. Beſſunger
Kirchweihe am 15., 16. und 22. September am Forſtmeiſter=
platz
und am Platz in der Sandbergſtraße. Für zahlreiche Be=
ſchickung
beſonders mit Neuheiten iſt Sorge getragen.
Im Ringen um Heimat, Familie und Glaube. Ueber dieſes
Thema ſpricht heute abend 8 Uhr im Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
der Generalſekretär des Evangeliſchen Bundes, Herr Thiel= Ber=
lin
. Da über die Fragen, die uns heute zu tiefſt bewegen, der
geſchätzte Redner wichtige Aufſchlüſſe zu geben vermag, werden es
Viele nicht verſäumen wollen, ihn zu hören. Der Eintritt iſt frei.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
1846 weiſt darauf hin, daß am kommenden Sonntag, den 8. d. M.,
eine Wanderung (Zielwanderung unſeres Turnkreiſes) ſtattfindet,
die zum Bergfeſt auf den Frankenſtein führt. Der Abmarſch iſt auf
8 Uhr am Tierbrunnen feſtgeſetzt. Alle Mitglieder, auch die Ju=
gendlichen
, ſind zur Teilnahme herzlichſt eingeladen.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Bekanntmachung des Städtiſchen
Leihamts aufmerkſam gemacht.

Wie gratulieren!

Herrn Peter Göbel Büttelborn, der am 8. September
geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 83. Geburtstag
feiern kann.
Herrn Lokomotivführer i. R. Chriſtian Engel in Stock=
ſtadt
a. Rh. zu ſeinem 89. Geburtstag.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 245

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 6. September 1935

Aus der Kauub.
Reichsleitung.
Die Kanzlei des Führers während des Parteitages.
Der Reichsleiter und Chef der Kanzlei des Führers der NS.
DAP. Bouhler gibt bekannt: Die einzelnen Sachbearbeiter
der Kanzlei des Führers ſind während des Reichsparteitages in
Nürnberg dort dienſtlich benötigt und eingeſtellt. Die Räume
der Kanzlei des Führers bleiben daher in der Zeit vom 7. bis 17.
September 1935 für jeden Parteienverkehr geſchloſſen.
Reichsſchatzleiter Schwarz hat folgende Bekanntmachung
erlaſſen: Während der Dauer des Reichsparteitages 1935 erſuche
ich, den geſamten Schriftwechſel mit der Reichsleitung der NS.=
DAP. einzuſchränken oder nach Möglichkeit zurückzuſtellen, ſoweit
es ſich nicht um dringende Ausnahmefälle handelt.
NSK. Der Stabsleiter des Verbindungsſtabes der NSDAP.
P.
gibt bekannt: Die Dienſtſtelle des Verbindungsſtabes der Ne
(Wilhelmſtraße 64) iſt anläßlich des Reichsparteitages in
Nürnberg während der Zeit vom 5. bis einſchließlich 17. Sept.
d. Is. für den öffentlichen Verkehr geſchloſſen. Schriftliche Ein=
gaben
bitte ich nur in den dringendſten Fällen zu machen.
Der Kreisleiter,
Betr.: Reichsparteitag 1935.
Sämtliche Ortsgruppen und Stützpunkte, ſowie Amt für Be=
amte
melden umgehend fernmündlich, welche Pgg. von den ge=
meldeten
Reichsparteitag=Teilnehmern im Sanitätsdienſt
ausgebildet ſind.
Kreisſchulungsamt. Betr.: Schulung im Kreis Darmſtadt.
Die Schulung im Kreis Darmſtadt beginnt nach dem Reichs=
parteitag
in Nürnberg. Die Ortsgruppen werden aufgefordert,
bis ſpäteſtens 20. September die Termine der Schulungsabende
bekanntzugeben.
NS. Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Sitzung der Kreisarbeitsgemeinſchaft für Mütterſchulung
findet Freitag, den 6. September, nachmittags 2,30 Uhr, auf
der Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 95 ſtatt.
Das Erſcheinen aller Ortsgruppen=Frauenſchaftsleiterinnen
Darmſtadt=Stadt und =Land iſt Pflicht.
Der Pflichtabend der Ortsgruppe Steinberg und Mitt
findet am Freitag, 6. Sept., abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal,
Grafenſtraße, ſtatt. Es ſpricht Frl. Schumacher, Abt. Ausland.
Die Sprechſtunden der Kreisfachbearbeiterin für
Mütterſchulung, Frl. Ilſe Block, findet Montags vormittags
11.3012.30 Uhr und Dienstags vormittags 10.3013.00 Uhr in
der Aliceſchule, Friedrichſtraße 4, ſtatt.
Ortsgruppe Arheilgen.
Am Montag, 9. September, findet abends 8 Uhr im Gaſt=
haus
zur Sonne Generalmitgliederappell ſtatt. Hier=
an
anſchließend ſpricht Pg. Becker=Darmſtadt über das Thema:
Kirche und Staat. Um zahlreichen Beſuch ſeitens der Mitglie=
der
und der Gliederungen wird gebeten.

Die Deutſche Arbeitsfront

DAF.=Aermel=Abzeichen.
Die Gaupreſſewaltung der DAF. teilt folgende Anordnung
des Reichsorganiſationsleiters mit: DAF.=Walter tragen, ſofern
ſie keine Politiſchen Leiter ſind, am linken Oberarm (5 Zenti=
meter
über dem Ellenbogen) ihres DAF.=Anzuges eine ſchwarze
Aermelraute mit metallenem DAF.=Abzeichen. Dasſelbe gilt für
den laut Ano
ung Nr. 2/35 vom 19. Januar 1935 feſtgelegten
Anzug der 9
O. In dieſem Falle wird die Aermelraute 1
Zentimeter über der Armbinde getragen. Die Aermelraute be=
ſteht
aus ſchwarzem Tuch und hat eine Höhe von 8 Zentimeter
und eine Breite von 6 Zentimeter. Das DAF.=Zahnrad hat einen
Geſamtdurchmeſſer von 3 Zentimeter. Der Bezug der DAF.=
Aermelraute hat nur durch die Reichszeugmeiſterei oder deren
zugelaſſene Verkaufsſtellen gegen Vorzeigen des perſönlichen Aus=
weiſes
zu erfolgen.
Der Kreiswalter.
RBG. Handwerk Fachſchaft Fleiſcher.
Am Sonntag, dem 22. September, unternimmt die Fachſchaft
Fleiſcher eine Omnibusfahrt nach Heidelberg über Höchſt i. Odw.,
Erbach, Hirſchhorn, Neckarſteinach. Abfahrt 7.15 Uhr am Mar=
ſtall
; Rückfahrt etwa 22 Uhr. Einzeichnungsliſten liegen bis zum
10. September auf der Geſchäftsſtelle der Metzgerinnung ſowie bei
Kamerad Büttel, Schlachthof, auf.
NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
Sonderfahrt nach Frankfurt a. M. zur Ausſtellung Rhein=
Mainiſche Wirtſchaft am 8. September 1935. Am kommenden
Sonntag, dem 8. 9., führt der Kreis Darmſtadt eine Sonderzug=
fahrt
nach Frankfurt a. M., verbunden mit dem Beſuch der gro=
ßen
Ausſtellung auf dem Feſthallengelände Rhein=Mainiſche
Wirtſchaft durch, Für dieſe Fahrt ſtehen noch eine Anzahl Plätze
zur Verfügung. Anmeldungen nimmt die Kreisdienſtſtelle, Bis=
marckſtraße
19. Amt Reiſen, Wandern, Urlaub, entgegen. Die
Teilnehmerkoſten, die Fahrtkoſten, Eintrittspreis und Unfallver=
ſicherung
enthalten, betragen nur 1.10 RM. je Perſon. Wird
Mittageſſen außerdem gewünſcht, ſo erhöht ſich der Preis um
0,90 RM. Abfahrt des Sonderzuges in Darmſtadt (Hbhf.) 8.06
Uhr. Rückfahrt ab Frankfurt a. M. 21,48 Uhr. Der Zug hält auf
der Hin= und Rückfahrt an folgenden Stationen: Arheilgen, Wix=
hauſen
, Erzhauſen. Die Ausgabe der Fahr= und Eintrittskarten,
ſowie der Gutſcheine für Mittageſſen erfolgt gegen Rückgabe des
blauen Gutſcheines am Freitag zwiſchen 15 und 18 Uhr und am
Samstag von 913 Uhr auf der Kreisdienſtſtelle, Bismarckſtr. 19.
Achtung! KdF.=Wanderführer! Diejenigen Wanderführer,
die an dem am 7. und 8. 9. ſtattfindenden Wochenend= Schulungs=
lager
des Gauamtes auf Schloß Kranichſtein teilnehmen, haben
ſich umgehend auf der Kreisdienſtſtelle, Amt für Wandern, zu
melden. Ferner verweiſen wir auf unſer Rundſchreiben 38/35
betr. Teilnahme am Schulungslager.

Urlauber=Fahrten im September 1935.
Zu nachſtehenden Urlauberzügen können bis auf weiteres
noch Anmeldungen bei der Kreisdienſtſtelle getätigt werden:
11. bis 19. 9. Nordſee (norweg. Küſte), U3. 49. Teilnehmer=
koſter

Fahrt, Verpflegung, Unterkunft 59 RM.
19. bis 22. 9. Weſer Bergland (Carlshaven), U3. 50. Teil=
Nehn
erkoſten 30,50 RM.
22. 9. Harz (Wernigerode), U3. 51. Teilnehmerkoſten
16.13
RM.
19. bis 29. 9. Allgäu (Pfronten). Teilnehmerkoſten 42,50 RM.
27. 9. bis 1. 10.: München (Oktoberfeſt), U3. 54. Teilnehmer=
koſten
32 RM. Schlußtermin für endgültige Anmeldung
6. September 1935.
Wanderführer=Lehrgang auf Schloß Kranichſtein. Am 7. und
September führt das Gauamt Wandern unter Leitung des
Gauwanderwarts Pg. Schwab auf Jagdſchloß Kranichſtein im
Meſſeler Park einen Wanderführec=Wochenendlehrgang durch.
Die Wanderführer des Kreiſes Darmſtadt, die den letzten Schu=
lungslehrgang
beſucht haben, ſind zur Teilnahme verpflichtet. Im
Verhinderungsfalle iſt eine ſchriftliche Entſchuldigung einzurei=
chen
. Das Lager wird am Samstag, 7. Sept., um 17 Uhr geöffnet
und am Sonntag, 8. Sept., um 16 Uhr nachmittags geſchloſſen.
Die Teilnehmergebühr beträgt 50 Pfg. Die Fahrtkoſten ſind
von den Teilnehmern ſelbſt zu tragen.

Heute Freitag finden ſtatt: Fröhliche Gymnaſtik und
Spiele, nur für Frauen.
Ort: Mornewegſchule. Zeit: 2021
Uhr. Reichsſportabzeichen. Männer und Frauen. Ort:
Hochſchul=Stadion. Zeit
18.3019.30 Uhr. Schwimmen
Männer und Frauen. Ort: Städt. Hallenbad. Zeit: 2021 Uhr.
22 Uhr. Reiten. Ort: Hügelſtraße 85. Zeit: 202
Uhr
Kommt in die fröhlichen Sportkurſe der NSG. Kraft durch
Freude
Neuer Schwimmkurſus. Wir machen die Teilnehmer an un
ſeren Schwimmkurſen auf unſere neueingerichtete Schwimmſtunde
aufmerkſam. Ort: Städtiſches Hallenbad, große Halle. Zeit: 21
Uhr. Anmeldungen beim Schwimmabend ſelbſt oder auf
bis
der Geſchäftsſtelle KdF., Bismarckſtraße 19.

Geſunde und glückliche Jugend
Spendel Freiplähe der NSB=Kinderlandverſchickung!

Kd5. Fahrk in den Hochtaunus.
Hatten am Sonntag die Teilnehmer an der KdF.= Autobus=
fahrt
Gelegenheit, das ſchöne Aſchaffenburg mit ſeinen Bauwer=
ken
, Kunſtſchätzen und Gartenbauanlagen, den Speſſart mit dem
Waſſerſchloß Meſpelbrunn und dem reizenden Elſavatal kennen=
zulernen
, ſo bringt uns der kommende Sonntag eine Hochtaunus=
fahrt
, die wiederum mit Autobuſſen durchgeführt wird.
Ueber die Reichsautobahn gelangen die Teilnehmer von
FrankfurtHöchſt nach dem bekannten Bad Soden. Ueber König=
ſtein
, überragt von der Feſte die noch als Ruine ſtattlich und
ſchön iſt, geht die Fahrt zum Roten Kreuz. Von hier aus bringt
uns der Wagen auf ſteiler Landſtraße über die Höhe des Kleinen
Feldberges (
7 Meter) hinauf zur höchſten Erhebung des Tau=
nusgebirges
, dem 880 Meter hohen Großen Feldberg. Vom Feld=
bergturm
aus genießen wir bei klarem Wetter einen prächtigen
Rundblick über das Rhein=Main=Gebiet. Weiter geht die Fahrt
durch das Uſinger Becken, wo in dem Kreisſtädtchen Uſingen die
Teilnehmer während eines längeren Aufenthaltes ein kräftiges
KdF.=Mittageſſen einnehmen werden. An Sehenswürdigkeiten
beſitzt Uſingen den Schloßpark, den Neuſtädter Markt und viele
alte Fachwerkhäuſer.
Ueber Bad=Nauheim und Friedberg gelangen wir nach Köp=
pern
am Ausgang des Erlenbaches. Unweit liegt Friedrichsdorf,
die alte Hugenottenſiedlung. Auch der alten heſſen=homburgiſchen
Reſidenz Bad Homburg vor der Höhe werden unſere Teilnehmer
einen kurzen Beſuch abſtatten. Am Südrande der Homburger
Vorlandsbucht wächſt die Gartenſtadt Oberurſel ſtattlich in die
Breite. Dann wird Frankfurts Lichtermeer auftauchen, und gar
bald, iſt Darmſtadt, der Ausgangspunkt unſerer Fahrt, wieder
erreicht.
Für die Hochtaunusfahrt ſtehen noch einige Plätze zur Ver=
fügung
. Anmeldungen nimmt die Kreisdienſtſtelle ( Bismarck=
ſtraße
19) bei gleichzeitiger Entrichtung der Teilnehmergebühr
entgegen. Die Teilnehmerkoſten betragen 3,80 RM. ohne Vec=
pflegung
und 4,70 RM. mit Mittageſſen (kein Eintopfgericht).
Arbeitskameraden, ſichert euch durch eure Anmeldung noch
rechtzeitig Plätze für die KdF.=Hochtaunusfahrt am 8. Sep=
tember
!
Reichsſportabzeichen=Kurſe Kraft durch Freude‟
Achtung! Abnahme für das Reichsſportabzeichen.
Für die Teilnehmer an den Reichsſportabzeichen=Kurſen der
NSG. Kraft durch Freude iſt folgender Abnahmetermin feſt=
gelegt
: Samstag, den 7. 9. 1935, um 16.15 Uhr, Hochſchul=
Stadion. Folgende Pflichtübungen werden abgenommen:
Lauf: 100 Meter, 400 Meter, 75 Meter. Wurf: Kugelſtoßen,
Steinſtoßen. Schwimmen: 100 Meter, 300 Meter. Sport=
abzeichen
=Bücher ſind mitzubringen!
Betke, Stützpunktleiter KdF.

Urbeitsbuch!
Einzelhandel mit Waren aller Art, mit Lebens=
und Genußmitteln, mit Bekleidungsgegenſtänden, mit Haus= und
Küchengeräten und Wohnbedarf, mit Maſchinen und Fahrzeugen,
mit Gegenſtänden der Körper= und Geſundheitspflege, ſonſtiger
Facheinzelhandel, Hauſier= und Straßenhandel.
Die Anträge auf Ausſtellung eines Arbeitsbuches ſind, ſoweit
nicht der Betriebsführer vom Arbeitsamt in einer beſonderen
Zuſchrift eine andere Anweiſung erhalten hat, bei der zuſtändi=
gen
Dienſtſtelle des Arbeitsamts Darmſtadt in der Zeit vom 9.
September bis 12. September 1935, vormittags zwiſchen 7 und
13 Uhr, perſönlich abzugeben.

Was die Lichkſpieltheaker bringen.
Helia: Alles weg’n dem Hund.
Das iſt eine ſehr humorvolle Angelegenheit, wenn auch hin
und wieder Tränen fließen. Die tragikomiſche Geſchichte namlich
von dem Rauhaar Fox, der plötzlich, nachdem ſeine Herrin das
Zeitliche geſegnet, zum Teſtamentsvollſtrecker wird und ſeinem
neuen Herrn, den er ſich ſelbſt ausſuchen durfte, mit ſeinem aud
den Beſitz einer Villa mit Auto, Dienerſchaften und viel, viel
Geld brachte. Und von dem armen kinderreichen Poſtaſſiſtenten
in Oberheidlfing, deſſen Buben der Oſſi, ſo heißt die ent=
zückende
Rauhaar=Fox=Madame, ohne zu wiſſen, was ſie damit
anſtellen, den Ball übernehmen, der ihr in Stunden der Lange=
weile
als Spielzeug diente. Und von dem Hundeſpielball, den
der Poſtaſſiſtent Sebaſtian Neumeyer in die Taſche ſteckt, allwo
ihn Oſſi bald erſchnuppert und dadurch dem Sebaſtian Neu=
meyer
die reiche Erbſchaft zuträgt. Was das alles für ver=
zwickte
Folgen hat, wie es dem Neumeyer geht, als er plötzlick
ſo reich und dann wieder arm und ſchließlich wieder reich wird
wie er vom Hundefeind zum Hundefreund wird, wie er ſeinen
Dickſchädel verliert und verſöhnlich wird uſw. uſw. Das alles
ſehe man ſich im Helia an. Wenn wir erwähnen, daß Weiß
Ferdls unverwüſtlicher und immer gemütvoller Humor Träger
der Handlung iſt und daß ſeine Oſſi ihre Sache ganz ausge=
zeichnet
macht, ſoll damit alles zum Lobe dieſes köſtlichen Bayern=
films
geſagt ſein. Auch das Beiprogramm iſt reichhaltig und
intereſſant.
Union=Theater zeigt ab heute den neuen Terra=Film Die
Werft zum grauen Hecht nach dem bekannten Roman der
Berliner Illuſtrirten mit Marianne Hoppe, Herm. Speelmanns,
Oskar Sima. Jugendliche haben Zutritt.
Helia=Lichtſpiele bringen das neue Weiß=Ferdl=Luſtſpiel
Alles wegin dem Hund Ferner ſpielen Julia Serda,
Edith , W. Spann=Müller. Jugendliche ſind zugelaſſen.
* Palaſt=Lichtſpiele, zeigen in Neuaufführung den großen
Fliegerfilm Wunder des Fliegens mit Ernſt Udet. Jür=
gen
Ohlſen, Käthe Haack. Jugendliche haben Zutritt.
Belida zeigt am 6. September nur drei Tage Die luſtige
Palette‟,
Reſi=Theater zeigt heute in der Nachtvorſtellung Nagana
Samstag Die ſingende Stadt mit Jan Kiepura, Brigitte Helm;
Sonntag Zarewitſch, Hans Söhnker, Martha Eggerth.

Aus dem Gerichksſaal.
Ein pflichtvergeſſener Familienvater
Aw. Ein junger Mann von hier hatte geheiratet und Kinder
in die Welt geſetzt, fand es jedoch nicht notwendig, genügend für
die Familie zu ſorgen, ſo daß das Wohlfahrtsamt der Frau ſchließ=
lich
Unterſtützung zahlte. Der Mann hatte zwar auch Unterſtützung
erhalten, der Frau aber nichts bzw. nicht genügend, abgegeben.
Obwohl er ab und zu verdiente, weigerte er ſich nun erſt recht
ſtandhaft, für die Frau zu ſorgen, ſo daß das Wohlfahrtsamt nicht
umhin konnte, ihn wegen Unterhaltsverweigerung an=
zuzeigen
. Schon das Amtsgericht hatte den pflichtvergeſſenen Fa=
milienvater
zu drei Wochen Haft verurteilt. Der junge Mann
legte dagegen Berufung ein mit der Behauptung, das Wohlfahrts=
amt
ſei ſchuld an allem. Ja, er hat ſogar die Dreiſtigkeit zu be=
haupten
, er habe wegen des SA.=Dienſtes ſeine Arbeit aufgeben
müſſen. Es ſtellt ſich heraus, daß er, obwohl er zeitweiſe ganz an=
ſtändig
verdiente, ſeiner Familie keinen Pfennig zukommen ließ.
und die Kleine Strafkammer verwirft ſeine Berufung, ſo
daß es bei den drei Wochen Haft bleibt.
Wieder einmal ein Perſilſtößer.
Das Amtsgericht hatte unter anderem wieder einmal
zwei Familien aus der Kirſchenallee auf der Anklagebank, die in
der tatkräftigſten Weiſe ihrer Geſinnung Ausdruck gaben. Glaubte
da der eine Angeklagte, irgendein Hausbewohner habe ihm einen
Brief unterſchlagen, und mir nichts, dir nichts ſtellte er ihn im
Keller und ſchwang obgemeldeten Perſilſtößer auf dem Rücken des
Anderen, ſeine Handarbeit durch intenſivſte Zungenakrobatik
unterſtützend. Im Treppenhaus ſtand ſeine holde Gattin und half
dazu aus voller Kehle, während die Frau des Ueberfallenen, die
gerade krank im Bette lag, im Nachtgewand und bloßen Füßen
angſtzitternd auf dem Treppenabſatz ſtand und ihre Angſtſchreie
in den lieblichen Chor miſchte, den die vier Angeklagten im Ge=
richtsſaal
am liebſten fortgeſetzt hätten. Da kamen ſie aber gerade
an den Richtigen bei dem Richter, der, insbeſondere den beiden
Schlagluſtigen gehörig die Meinung ſagt und ihnen beiden je drei
Wochen Haft zudiktiert, in Anbetracht deſſen, daß die Streitig=
keiten
in der Kirſchenallee in der letzten Zeit geradezu ungeheuer
lich anwachſen. Der Ueberfallene und ſeine Frau werden freige=
ſprochen
.

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 5. Sept. Launen der Natur. Daß B.
Natur oft ſeltſame Erſcheinungen aufweiſt, führt uns folgenne
Begebenheit vor Augen: Von den in der Viehtrift ſtehenden un oden : 20
PAS
der Gemeinde gehörigen Bernbäumen zeigte ſich, der drittletzte
Baum auf der rechten Seite vor dem Beginn des Bahndammm=

zur Ruhlsbrücke im vergangenen Herbſt, nachdem die Bäume w
geerntet waren, in vollem Blütenſchmucke. Man rechnete alle
ian Wich e
mein damit, daß der Baum eingehen würde. In dieſem FrüüW F. ſein a.d.
ling wurde der Baum jedoch wieder grün, blühte mit den übrignn
OMf
Birnbäumen und wurde dann nach einiger Zeit vollſtändig ke
eif und
ſo daß man annehmen konnte, der Baum ſei abgeſtorben. In dandd
der
letzten Tagen zeigte ſich aber wieder das Gegenteil. Der Be
wird wieder grün und treibt neue Blütenknoſpen, und bei einigy.
maßen warmem Wetter dürfte er in einigen Tagen im Früuſ
an
lingsgewande erſtehen.
Weiterſtadt, 5. Sept. Odenwaldklub. Am kommendd,
Mei
Sonntag, 8. September, findet die 6. Wanderung ( Halbtagestou=
ſtatt
, verbunden mit dem Beſuch der Gartenbau=Ausſtellung
füter
Darmſtadt. Um rege Beteiligung wird gebeten. Abfahrt mit do=
ſeinet

Zug 1 Uhr. Näheres wolle man in den Aushängekäſten nciſumm)
ſehen
die
Be. Büttelborn, 5. Sept. Unſer altes Rathaus, das im Jalu
1582 erbaut wurde, wird nun in den nachſten Tagen wieder ff.
tiggeſtellt ſein. Außen wurde es neu renoviert und wieder
ſeinen alten Zuſtand verſetzt. Auch innen wurde es einer voll
kommenen Umrenovierung unterzogen. Die feierliche Einweihrug;
des alten hiſtoriſchen Gebäudes findet am 28. September, am Aog4=dietad
der Nachkirchweihe, ſtatt.
H
Be. Büttelborn, 5. Sept. Die Arbeiten an der U=hcu
s Reie
urmbann
gehungsſtraße, die im Zuge der Hauptdurchgangsſtre:
ſtatt, auf
DarmſtadtMainz durchgeführt werden, ſind nun faſt beendet. 23c
zka zufartig verlau
Straßenwalze hat die Arbeit jetzt aufgenommen. Nach Fer
ſtellung der Straße wird auch ſie zur weſentlichen Verkürzung / FüM
nm
Hauptſtraße beitragen.
hrung der
J. Griesheim, 4. Sept. Volksgemeinſchaft u
Volksverbundenheit. Die Firma Friedmann u. Narzearm beſheig Mitde
nagel, Formſtecherei und Tapetenhandlung hier, hatte ihre Be
ſchaft zu einer Fahrt durch unſeren ſchonen Odenwald eingelade Mſubeial. 4.
Die Fahrt ging früh morgens 5 Uhr über Darmſtadt. Eberſtartk dei Hieleie
durch das ſchöne Mühltal, Nieder=Ramſtadt und Ober=Ramſt. MEFAuthalter und. 0.
fe
nach dem Orte Brandau, wo die erſte Raſt gemacht wurde. Noc) Weinn
dem die Gegend beſichtigt war, ging die Fahrt durch Täler unFets ſichem Anlc
über Höhen nach dem Ziel Lindenfels, das kurz nach 10 Uhr
* Ver
reicht war. Auch dort wurden die Burg. Burgkapelle uſw., und

dort in großem Umfange betriebenen Elfenbeinſchnitzereien eir!
2A
Siammtur
Beſichtigung unterzogen. Nach dem gemeinſchaftlichen Mittageſi
wurde die Heimreiſe, die durch das Schönbergertal über Be =Eruulehem
2uoe
heim, Auerbach führte angetreten. Eine Unterbrechung in Jugeik/7m ei el
zu ſeh=
heim
erfriſchte die Teilnehmer im Schwimmbad.
Beifall
Griesheim 4. Sept. Gemeinderatsbericht. In ℳuſ
inn der
nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates, die von dem Bearftu vo M
de und begr
tragten der NSDAP., Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wambo t
geleitet wurde, ſtand als einziger Tagesordnungspunkt der Wrſ.! lit ekgriſt.
Nüir
gen Aus
ſchlag eines 2. Beigeordneten für die Gemeinde Griesheim

9N
2.
Genids

er. beſon

ſchen Katho
7. Dann formie
m Gaul=
S0 von den Anw

½ Nagens übe
* ſind in das Kr

Beratung. Der Beauftragte der N
DAP. eröffnete die Sitzung-1i
und wies darauf hin, daß gemäß § 2 der Ortsſatzung ein zwei
ehrenamtlicher Beigeordneter zu beſtimmen ſei. Er ſchlug als
chen den Pg. Landwirt Philipp Wicht 6. vor und forderte gen
8 41 der Deutſchen Gemeindeordnung zunächſt die Gemeinderntt. ..
zur Stellungnahme auf, nachdem er bereits vor der Beratung LaM uch hier einge
Bürgermeiſter Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben hatte.
gendwelche Einwendungen wurden gegen ſeinen Vorſchlag n n
eut Gerau, 5.
vorgebracht, ſondern demſelben allſeitig zugeſtimmt.
Uchſt
Ek. Pfungſtadt, 5. Sept. Am Sonntag Kerb 2M
talten. An
zweiten Sonntag im September feiern die Pfungſtädter i.1
Mmarkt du
Kerb . Was dies für die Hausfrau bedeutet, ahnen nur
wenigſten Städter. Kerweputz
von dem kein Winkel 2944ſadt, 5. Se
Hauſes verſchont bleibt. Dann muß noch gebacken und geſchm.a4/-0en von Papp
ui, ſetzte er auf
werden. Die Gaſtwirte rüſten ſich. Selbſt die Handwerker n
hier vornehmlich die Weißbinder arbeiten mit Hochdruck, da ic Ihn das Kind he
viele Arbeiten bis zur Kerb fertig ſein müſſen.
Jom Baun
geſtürzt. Ein 20jähriger Mann ſtürzte beim Ausäſten ein
Baumes aus etwa 5 Meter ab und zog ſich ſchwere Kopfverletz:/
gen zu, die Ueberführung in
Stadtiſche Krankenhaus m
dermißt werden zwei jund Moklicha
Darmſtadt notwendig machten.
Mädchen: die 20jährige Maria Reinig und die 18jährige Au Heſſiiche I
Crößmann
im Jahre 193
G. Ober=Ramſtadt, 5. Sept. Hauptſatzung. Nach S4/Z noch nicht
ratung mit de
Gemeinderäten und mit Zuſtimmung des Bem=
2I unentgeltlich
tragten der N
SDAP. wurde für die Gemeinde Ober=Ramſt 170 Yontaa, dem
auf Grund des § 3 Abſ. 2 der Deutſchen Gemeindeordnung F
in der Rundetu
gende Hauptſatzung erlaſſen, die die kreisamtliche Genehmigu
gefunden hat: § 1: Das Amt des Bürgermeiſters wird ehr2 Töchautermin f
amtlich verwaltet. § 2: Dem Bürgermeiſter ſtehen zwei ehrn
MT ü Septembe.
amtliche Beigeordnete zur Seite. § 3: Die Zahl der Gemei
dieſem Ie
räte beträgt 8. § 4: Dieſe Satzung tritt an dem der Bekan
d bi
machung folgenden Tage in Kraft: Feldfrevel. In
letzten Tagen wurden hier wieder mehrere Kartoffeldiebſtähle
hiſche
in Ortsnähe liegenden Grundſtücken feſtgeſtellt. Dieſe wer
erden.
durchweg nachts ausgeführt und dabei die Aecker auf oft urd
hörte Weiſe verwüſtet. Es werden Volksgenoſſen beſtohlen,
4. Sept
ſich das Wenige, das ſie beſitzen, ſelbſt in harter Arbeit und
Verb
enormen Unkoſten pflanzen. Die Einwohner werden aufge
dert, das Feldſchutz= und Polizeiperſonal bei der Ermittelung EM
16
Täter weitgehendſt zu unterſtützen, damit denen, die nicht
und doch ernten wollen, das Handwerk gelegt werden kann.
enLi. Sep
k. Dieburg, 4. Sept. Großkundgebung gegen
embe
A.

Staatsfeinde. Im Mainzer Hof hatte die DA
5
Verſammlung am Mittwoch abend anberaumt, die einen Mal
der bis
beſuch aufwies, ſo daß eine Parallelverſammlung in der Trau.
ind Si

ſtattfinden mußte. Pg. Schwörer eröffnete die Verſammltr!
Luſikinf
das Lied Volk ans Gewehr ging der Rede des Kreiswa
der DAF., Pg. Eiſentraud=Frankfurt, voraus. In ſerg
enstag,
einſtündigen Rede ſchilderte der Gauredner die Vorgänge
en der
großen Weltkriege, wo infolge der Parteipolitik das Volk 79
de
Parlament nicht mehr verſtand und umgekehrt. Der Ruin mi. Fſt Auslöſu
dem großen Kriege wurde hervorgerufen durch galiziſche Schicle
Septeme
und Zentrumspolitik, durch die Zerſplitterung des Volksgal
durch eine Unzahl von Parteien. Heute haben wir ein einn
St

landsanleihe als Triumph der Regierung gefeiert, aber nicht
Deiterung
die Schuldenlaſt gedacht. Wir dagegen haben keine Auslan.s
eiden,
anleihe genommen, trotzdem dem deutſchen Arbeiter Bror ."
Arbeit gegeben, Heer und Flotte neu erſtehen laſſen. Die KMg ye

zu den Koſten des Völkerbundes zahlen. Unſer Führer hat FByſſe zer
Austritt aus dieſem Inſtitut durchgeführt und gezeigt, daß
9
in unſerem Land Herr im Hauſe ſind. Des weiteren ſetzte ſia
Aon
Redner mit den Vorgängen auf religiöſem Gebiet auseina.
Ncd=
zog
den Vertrag mit den Religionsgeſellſchaften heran, worin.
gelegt iſt, daß die Religion auf die Kanzel die Politik aber &.
A
A
taate gehört. Wir ſind freie deutſche Menſchen, weil de
RAKLnmd
Pflichterfüllung gleichbedeutend iſt mit Gottesdienſt. Die De
ſchieber im Ordenskleide wurden als Volksverräter gekennzeich. Afft
On
We.
weil dadurch unſer Volksvermögen ſchwer geſchädigt wird. 10
Währung iſt nur deshalb ſtabil, weil bei uns Ordnung her=
wir
kaufen nicht mehr, als wir notwendig brauchen und beos=
in
Lenie.
können. Wir verlangen nichts anderes als Vertrauen. auch ""
liegt U ENch im A.
die Juden die ganze Welt gegen uns mobil machen.
an uns, wenn die Juden ſich überall breit machen. Wir 9a
Rei
nur ein Ziel: ein freies Volk auf freier deutſcher Scholle, geme A
ſam unſere Heimat unter unſerem Führer Adolf Hitler. Hell
Anhaltender Beifall und der Dank des Pg. Schwörer lohnte 2 K
Redner ſeine trefflichen Ausführungen. Die deutſchen *
Zum gleict
ſchloſſen dieſe machtvolle Kundgebung würdig ab.
Thema ſpricht in Oberroden Pg. Licht=Frankfurt a. Y.
Gaupropagandaleiter Müller=Scheld in Münſter.
r Babenhauſen, 4. Sept. Die Kameradſchaft B4.

hauſen=Harreshauſen des D.R. Kyffhäuſer *

anſtaltete letzten Sonntag auf den idylliſch im Walde 9eiee"
Schießſtänden der Schützengeſellſchaft an der Aſchaffelle..
traße ein großes Preisſchießen, mit dem ein Kon9
amil!
verbunden war. Viele Kameraden hatten ſich mit ihre
eingefunden. Geſchoſſen wurde mit Kleinkaliber= und Wehrhle.
büchſen. Eine ſtattliche Anzahl Preiſe waren von den Milg
zum Preisſchießen geſtiftet worden. Die Veranſtaltung na. Str
ſehr ſchönen Verlauf. Bahnbauarbeiten. Auf de=
von
hier nach Stockſtadt am Main befindet ſich ſeit etwa v..
Baus?
Tagen ein von der Reichsbahndirektion Mainz entſandle
mit 60 Arbeitern zur Ausbeſſerung der Gleisanlagen, Vels.
nen Montag wurde die Belegſchaft um 30 Mann aus dem S
gebiet verſtärkt, damit die Arbeiten raſcher vorwärtsgel..

[ ][  ][ ]

6. September 1935

Feder=Klingen, 4. Sept. In der letzten Gemeinderats=
nnte
folgendes feſtgeſetzt werden: Die Schafweide der
kunge
Gemste Mieder=Klingen wurde wieder an den ſeitherigen Päch=
ter
fyhöe RM. vergeben. Ein kleiner Betrag für die Blinden=
nſtatzyi
: d bereitgeſtellt. Ferner will der Gemeinderat eine An=
ahlAtzellenſteine
anfahren laſſen, die beim Vermeſſen von
grumAlen (Vermögensteilung) Verwendung finden ſollen.
Vahlen i. O., 5. Sept. Scheunenbrand. Durch Blitz=
die
mit Vorräten (Hafer, Stroh und Heu) reich ge=
chlagy
!
ſteitee ne des Mühlenbeſitzers Emig in Flammen auf. Das
jeh tie noch rechtzeitig gerettet werden. Erſt nach längeren
gemiügen gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken.
gmm py enheim a. d. B., 4. Sept. Erſter Schulgemeinde=
rVolksſchule
. Der Leiter der Schulgemeinde
e Hnl.
atte //Eltern und Lehrer der Volksſchüler ſowie die Führer

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 245 Seite 7

innen der Staatsjugend zum erſten Schulgemeinde=
nd
Suſ
end den ſchon geſchmückten Saalbau Kärchner eingeladen. Die
.
zetrezuter Jugend waren dem Rufe zahlreich gefolgt und er=
an
den verſchiedenen Darbietungen der Schüler und
eutetn
Ayich orträgen, ihrer Lehrer.
Zwei Schulfilme beſchloſſen
ßen, der wohlgelungenen Darbietungen. Im Mittelpunkt
A0.ſot, ſtanden die Anſprachen des Leiters der Schulgemeinde,
ktorrſöker, und des Kreisſchulrats Siebert. Rektor Völker
ntur ſeiner Anſprache, daß der Zweck dieſer Abende ſei, die
ltern ſit den Erziehungszielen des neuen Staates bekanntzu
acheng die Zuſammenarbeit von Elternhaus. Schule und
itlenzrd zu fördern. Er verpflichtete die als Jugendwalter
ſtell e Bolksgenoſſen. Kreisſchulrat Siebert ging auf die Ver=
u
Stadt und Kreis Heppenheim näher ein und verlieh
iltni5
Huyſung Ausdruck, daß die Eltern in Dankbarkeit gegen den
Sep
zreigre Kinder in die ſtaatlichen Jugendorganiſationen ein=
ietabend
des Turnvereins. Im Gol=
deur

tenanſmen/!r fand in Anweſenheit des Vertrauensmannes des
auf cſten des Reichsſportführers für den Bezirk 3 des
ptd
ſoſtſ auesu 1 Sturmbannführer F. W. Metzner, ein Dietabend des
v. urnw uns ſtatt, auf dem Turnbruder Schäfer einen Vortrag
en Nechuſer 4großartig verlaufene Gaufeſt in Saarbrücken hielt, der
7hlnehmern das Erlebte anſchaulich vor Augen führte.
bertrawart Gaulrapp ſprach über die ernſte Arbeit im Verein
einſcaſ id nurh die Ehrung der Gaufeſtſieger vor.
Dachsſchaden.

in einmWeinberg wurden über 20 Rebſtöcke von Dachſen leer=
er
, haitze iu freſſien
Denoaß
Bayſtoß=Gerau, 4. Sept. Vorgeſtern abend fand auf dem
armſtadt C latze hter der Kreisleitung eine Maſſenkundgebung ſtatt, in
ur
Oberher Ra)cſtatthalter und Gauleiter Jakob Sprenger im Kamp=
maich

mit e ge un
Staatsfeinde ſprach. Reichen Flaggenſchmuck
hrt durc Uſtte zu ieſem Anlaß Groß=Gerau angelegt. Schon am frühen
z nach achmrtig wehten die Banner der nationalen Revolution in den
le uſ graßsmind ſtärkerer Verkehr als ſonſt machte ſich überall be=
inſchnitzen
erkbcm Aen Platze hinter der Kreisleitung hatten ſich zu Be=
en
Menn due=Verſammlung 10 000 Volksgenoſſen zuſammengefunden,
ital üng ausetufenem Munde das zu hören was heute ſo viele be=
erbrechungnückt
. 1Ewar ein eigenartiges Bild, unter dem Dache der Kaſta=
en
di Tnuſende zu ſehen, die den Gauleiter immer und im=
bad
.
tsberihiyr mier durch Beifall unterbrachen. Kreisleiter Pg. Stavi=
ogauhach
zu Beginn der Kundgebung von dem Kampfe gegen
die vor
Stusieinde und begrüßte den Gauleiter, der, ſtürmiſch be=
Füßt, 1½ Wort ergriff. Gauleiter und Reichsſtatthalter Spren=
Griuur ſetz eich in ſeinen Ausführungen mit den Feinden des neuen
ſifnete du aates useinander, beſonders ging er auf die Juden ein. Auch
en ue politiſchen Katholizismus ſowie Proteſtantismus nahm
tsſatzung en
terAng
Dann formierten ſich die anweſenden Stürme der
ſei. Er
IhHJ. und anderen Gliederungen der Partei, um am
r und fodeng
adtkm an ihrem Gauleiter vorbei zu marſchieren. Tauſende
ttenah auch hier eingefunden. Beſonders der Arbeitsdienſt
or der 7
h von den Anweſenden begrüßt, ob ſeines ſchneidigen
e gegeben Furde rle.
nen Varzzerbeieniſche
Bdſroß=Gerau, 5. Sept. Die NSG. Kraft durch
ſtir
nmt.
eureuA wird demnächſt eine Führung durch das Heimat=
Pfungſtäufſeunu kanſtalten. Am 28. September plant man hier einen
utet, ahnn Derenl andkäsmarkt durchzuführen.
Bel ſtockſtadt, 5. Sept. Ein Biebesheimer Fuhrmann war
kein 2 ſt deinladen von Pappeln beſchäftigt. Als er mit der Arbeit
in un
E
ſetzte er auf die Stämme ſein kleines Söhnchen. Beim
die Handog
zafiel das Kind herunter und wurde von den Hinter=
mit

Wagens überfahren. In ſchwerverletztem Zuſtande
999 ſußterb Kind in das Krankenhaus verbracht werden.
heim A

Das Hauswirtſchafkliche Jahr Oſtern 1935.
Die Einführung des Hauswirtſchaftlichen Jahres für
Mädchen hat gute Fortſchritte gemacht. Bei den Schulabgänge=
rinnen
war vielfach eine neue Aufgeſchloſſenheit und Bereitſchaft
für die Uebernahme hauswirtſchaftlicher Arbeit feſtzuſtellen. Die
Eltern der Mädchen dagegen mußten oft erſt dafür gewonnen wer=
den
, daß ihre Töchter vor Eintritt in eine gewerbliche Berufs=
arbeit
zunächſt Einblick in den Aufgaben= und Pflichtenkreis einer
deutſchen Hausmutter erhalten. Durch Teilnahme am Hauswirt=
ſchaftlichen
Jahr ſoll die deutſche weibliche Jugend ſich entweder
fanz hauswirtſchaftlicher Berufsarbeit zuwenden oder doch ſpäter
bei Aufnahme einer gewerblichen Arbeit innerlich auch auf den
Hausfrauen= und Mutterberuf ausgerichtet bleiben und neben der
deruflichen Schulung auch die Weiterbildung für dieſen Lebens=
beruf
der Frau im Auge behalten.
Bei den Hausfrauen iſt gleichfalls ein ſtändig wachſendes
Verſtändnis dafür feſtzuſtellen, daß die deutſchen Familienhaus=
haltungen
die beſte und natürlichſte Schule für die heranwachſen=
den
deutſchen Frauen und Mütter ſind. Beſonders die Hausfrauen
auf dem Lande und in den kleineren und mittleren Städten haben
ich erfreulicherweiſe in großer Zahl bereit erklärt, junge Mäd=
chen
in ihre Familie aufzunehmen.
Die bisher vorliegenden Erfahrungen über die weitere Be=
rufslaufbahn
von jungen Mädchen, die das Hauswirtſchaftliche
Jahr durchgemacht haben, zeigen, daß eine große Zahl von ihnen
auch weiterhin im hauswirtſchaftlichen Berufe bleiben will. Das
Hauswirtſchaftliche Jahr erfüllt alſo durchaus die in dieſer Hin=
ſicht
geheaten Erwartungen.
Selbſtverſtändlich bedarf es noch weiterer unermüdlicher Auf=
klärung
, Werbung und enger Zuſammenarbeit aller beteiliaten
Stellen, damit das Hauswirtſchaftliche Jahr einmal für alle Mäd=
chen
zu einem ſelbſtverſtändlichen Teile ihrer Berufs= und Lebens=
bahn
wird.
Am. Biebesheim, 3. Sept. Da das von der hieſigen Sänger=
vereinigung
veranſtaltete Sommerfeſt infolge Regenwetters
ſtark beeinträchtigt war, hielt der Verein am letzten Sonntag im
Saale des Gaſthauſes Zur Traube eine Gummernkerb
ab. Die Veranſtaltung, bei der der Eintritt frei war, erfreute ſich
eines recht guten Beſuches. Am Sonntag vormittag hielt der
hieſige Angelſportverein am Rhein von der alten Back=
ſteinhütte
bis zum Kiesweg ſein diesjähriges Preisangeln
tb. An dem Angeln nahmen 40 Mitglieder teil. Den erſten Preis,
der aus einer Angelrute beſtand, konnte Adam Griesheimer er=
ringen
.

Aus Rheinheſſen.

El. Worms, 2. Sept. Zu früh aus dem Zug geſtie=
gen
. Ein 63jähriger Mann aus St. Georgen wurde mit ſeinem
Gepäck bei Worms in der Nähe eines Stellwerks mit einer ſchwe=
ren
Kopfverletzung bewußtlos aufgefunden. Die Ermitt=
lungen
ergaben, daß der Verletzte aus einem Zug, der keine Ein=
fahrt
hatte und daher halten mußte, vermutlich in dem Glauben
uusgeſtiegen war, ſich bereits im Bahnhof zu befinden. Beim
Sturz vom hohen Trittbrett dürfte er ſich derart verletzt haben,
daß er liegen blieb, muß jedoch den ſchweren Verletzungen zufolge
kurze Zeit darauf von dem gleichen Zug, der zurückgeſtoßen wurde,
noch einmal angefahren worden ſein. Der Mann, der Epileptiker
war, hatte ſich bereits bei einem Sturz im Bahnhof Bonn Ver=
letzungen
zugezogen, aber nach Anlegung eines Verbandes auf
einen Wunſch die Fahrt fortgeſetzt. Auf dem Transport von
Worms in ſeinen Heimatsort, wohin der Verletzte auf Wunſch
und in Begleitung ſeiner Frau gebracht werden ſollte, iſt er ge=
ſtorben
.

Aus Oberheſſen.

LPD. Büdingen, 5. Sept. Zwei Wilderer erwiſcht.
Im Stockheimer Wald hörten Beerenſammler einen Schuß und
ſahen ſpäter einen Mann, der ein Reh hinter ſich her zog. Poli=
zeiliche
Nachforſchungen führten bald zu dem Ergebnis, daß Wil=
derer
am Werk waren, die ſich offenbar einen Kerwebraten,
ſichern wollten. Zwei Verdächtige wurden verhaftet, von denen
einer bereits ein Geſtändnis abgelegt hat.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
24. Ziehungstag
4. September 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezögen
2 Gewinne zu 10000 M. 303686
16 Gewinne zu 3000 M. 71442 74794 85401 96262 153764 172448
53170
241102
vinne zu 2000 M. 26759 29624 51380 142343 169265 221918
260459 280147 308098 3887
56 Gewi
1000 M. 10331 20170 22851 26345 160504 166437
78076 1
187086 188315 205316 209859 219833 219926 222413
259295 271288 276486 280473 290035 302048 313717 314978 347043
358056 362033 374
38
116
30 Ge
N. 2966 6215 23017 30185 42444 71679 77666
zu 50
B2226 887
37226 104196 107829 114334
80
538
23.
O.
188412
71 201796 205255 214621
07
819
1 285673
72
304956 313406 315462
129444 334
86
880883 39
3 3841 6648 9312 12558 15767 17348
17964
130 3
39.
34960
068
73612 46
2c
B1 734.
74
218 75074 7877
3
70905
84r
102327 1
613 89800 90008 961
354 109734
84
6228 120480 120745 122107 12
9 122414 193
1239
4691
25200 129966 1
19
958
337
5286 14857:
3139
158765
150
818
2036
58

328
5
182
207549 21
3381
88 22:
5ad
3
33989
K.
8881
32
329
09.
3
31
38
34760
3460
Jo.
3'
8
72 35
3660
871
8755 35
War
711
7 384912 385038 386044
399078 393545 393516 3
37 399004 399802
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gewinne zu 10000 M.
28394 17
3.
RRie
Ae
M.
4 Gewinne zu
540
4 Gewinn
286798
M.
14 Gewinne.
zu 2000 M. 86587 165694 156687 192138 284803
29517
3986
36
winne zu 1000 M. 12182 16392 41915 86308 89552 104304

11415
6 20013
232150 257122 279999 321310 354498 379409
390794 3c
3 398407
0 G
135 14691 23978 31538
43178 43456
2894 66029 71
77653 97626 1
11.
9
82
564
R
03
46
39385
736 311241 311346
276
M
387008 3.
AAe
*
330
156 8.
01 14857
29.
5896
25679
250
G
938
*6.
313
3
7287 33
956 474
3021 53:
86
217 894
105=
106
72
122148
25c
688 1
1488
125
9748 1748
175887 179485
Een est
34 19
18 188701 192240 1
W
46(
96300 207651 210
*
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2
133 35.
834
2n
310
431 215ggg 2.29.
3 326
135
97 343740 345439 35
83
6!
370949 371383 379063 380396 381547 385563 386178 387047 396948
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
30000, 18 zu je 10000, 34 zu je 5000, 70 zu je 3000, 172 zu je
2000, 536 zu je 1000, 772 zu je 500, 3214 zu je 300 Mark.

71
Kral=
werden
W Ühreniniche Tpfteriine.
die 1Sjähn
fürk? im Jahre 1934 geborenen, ſowie für
ſatzung ere,Xhher noch nicht geimpfte Kinder wird
makein unentgeltlicher Impftermin abge=
Ate
Montag, dem 9. September 1935, von
7ſAr, in der Rundeturmſchule, Rundeturm=
dge
Geulzehe
reiſters v0 Der achſchautermin findet ebendaſelbſt ſtatt
der ſtehen wu Muchig, 16. September 1935, von 1517 Uhr.
Zahl der 64 Rimi die in dieſem letzten Impftermin nicht
ſpfA erden, ſind bis zum Jahresſchluſſe auf
dei ſten N Eltern impfen zu laſſen. Die Kinder
2u ziſteſſen gnt reingewaſchenem Körper und reinen
(st. 7895
Zi eiderh ebracht werden.
Aecker uu 0 Darundt, den 4. September 1935.
enoſſen 90 Der Oberbürgermeiſter.
irte
er Och eriſt
Nrung im Städt. Leihamt, Kirchſtr.
der E
denen, M 2Muttnch, den 11. September und Donners=
egt
weidl Ar d/m2. September d. J., jeweils nach=
ung
9agsvon 2½ 5 Uhr, Verſteigerung der
hatte M .falgg Pfänder bis einſchließlich Nr. 35826
mt. die Gold= und Silberwaren, Wintermäntel,
glung in M=2iderF läſche, Muſikinſtrumente, Photo=Aparate
die Me b. * Am Dienstag, den 10. September d. J.
ede dehſbt iülAmt wegen der Vorarbeiten zur Ver=
voic
zus Berw mur 1 Stunde von 121 Uhr geöffnet
et Mt
dir zwehur für Auslöſung der verfallenen Pfänder.
Di Du Armſtich den 5. September 1935.
ehl
urch 20 Haugeh 2
Städtiſches Leihamt.
*
Ausſchreibung!
fuhsen Erweiterungsbau des Finanzamtes
irmſtlvStadt werden:
Dee UhEntwäſſerungsanlagen ſowie Gasleitung,
eie
Elektzſte Anlagen
beit
Muioehesgeſchrieben. Die Verdingungsunterlagen
eu=K ſweit der Vorrat reicht, von der unter=
erect
dienſtſtelle abgegeben. Die Zeichnungen
Nen Iyhrend der Dienſtſtunden bei dem örtlichen
gilt Audarchn Finanzamt Darmſtadt=Stadt, Linden=
peitel
zlrobes jmmer 96, eingeſehen werden.
Pr
Die Bgebote ſind bis Mittwoch, den 25. Sep=
ften
heid, , vAber El5, zu 1. vormittags 10 Uhr
zu 2. vormittags 10.15 Uhr
verſol Aſenem, mit entſprechender Aufſchrift ver=
ie
Benenra hſchlag porto= und beſtellgeldfrei an die
W
VerzeisZute Dienſtſtelle einzureichen, woſelbſt die
geboy deöffmung im Beiſein der erſchienenen Be=
eiber
Iclgt.
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Hiaſchen
auft
ſtets Haul
Kl. Bachgaſſe 8.

Warum iſt das
Ablaufwaſſer ſo ſchmutzig?
Es kann davon kommen, daß die Wäſche
beſonders ſchmutzig war. Es kann aber auch
davon kommen, daß das Einweichwaſſer
diesmal mehr Schmutz löſte und ſo iſt es
bei Burnus! Bei Burnus iſt das Einweich=
waſſer
ſtets ganz ſchmutzig. Der Schmutz
wird nicht nur weich gemacht wie beim bis=
herigen
Einweichen, ſondern die in Burnus
enthaltenen Drüſenpräparate löſen ihn völlig
auf. Auch Fett und Körperausſcheidungen,
vor allem Schweiß, werden im Einweich=
waſſer
von Burnus aufgelöſt. Man iſt ganz
erſtaunt, wie dunkel das Einweichwaſſer
am Morgen iſt. Sie ſparen die halbe Waſch=
arbeit
, Seife, Waſchmittel und Feuerung
obendrein. Große Doſe 49 Pfg., überall zu
haben.

T7191)

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 245

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 6. September 20

Sherlock Holmes Geburt.

Aufklärung
eines räkſelhaften Falles.

(afp) An der Univerſität Cambridge wurde vor
vielen Jahrzehnten ein neuer Student immatri=
kuliert
. Sein Name war Conan Doyle. Am
Morgen nach der Ankunft des Studenten in Cam=
bridge
verſetzte ein geheimnisvoller Vorfall die
ganze Univerſität in Aufregung. Einer der Stu=
denten
namens Bob Rutherford hatte, als man
ihm das Frühſtück auf ſein Zimmer brachte, weder
auf Klopfen noch auf Rufe irgendeine Antwort
gegeben. Schließlich brach man die verſchloſſene
Tür gewaltſam auf und fand den Studenten tot
in ſeinem Bett, ſeinen Revolver in der Hand.
Auf dem Tiſch lag ein unzweifelhaft von Ruther=
ford
ſelbſt geſchriebener Zettel: Man beſchuldige
niemand, ich nehme mir das Leben. Der ſogleich
herbeigerufene Arzt erklärte, daß der Tod durch
einen Lungenſchuß eingetreten ſei, der eine innere
Verblutung zur Folge hatte. Bevor jedoch der
Leichenbeſchauer die Erlaubnis zur Beſtattung er=
teilte
, unterſuchte er die Waffe näher und mußte
hierbei die aufſehenerregende Feſtſtellung machen,
daß ſich im Lauf des Revolvers alle ſechs Kugeln
noch befanden und kein Schuß daraus abgefeuert
worden war. Mit Rückſicht auf das Anſehen der
Univerſität unterließ man es zunächſt, die Polizei
von dieſer Entdeckung zu verſtändigen, in der
Hoffnung, daß der Fall alsbald von ſelbſt eine
harmloſe Aufklärung finden werde. Dieſe ſchien
jedoch auf ſich warten laſſen zu wollen. Es wurde
feſtgeſtellt, daß niemand das Zimmer Rutherfords
hatte betreten oder verlaſſen können. Tür und
Fenſter waren verriegelt geweſen, auch gab es in
dem Raum keine Falltür, keinen Kamin oder ge=
heimen
Gang. Nichts war entwendet worden, es
herrſchte keine Unordnung im Zimmer und auch
die Handſchrift auf dem Zettel war unbedingt die
utherfords. Alles deutete ſomit auf Selbſt=
mord
hin. Da ſich aber ſämtliche Kugeln im Lauf
befanden, konnte der tödliche Schuß unmöglich aus
dieſem Revolver abgegeben worden ſein. Dabei
war in dem ganzen Zimmer keine Spur von einer
zweiten Waffe zu entdecken. Andererſeits war
jedoch die Kugel, die die Bruſt des Studenten
durchbohrt hatte und dann in der Wand ſtecken
geblieben iſt, ſo abgeplattet, daß ihrer Kaliber
nicht mehr mit Sicherheit feſtzuſtellen war.

Am nächſten Morgen nach dem geheimnisvollen
Vorfall trafen ſich mehrere Studenten, darunter
auch Conan Doyle, im Zimmer eines Kollegen,
um bei einem Glaſe Wiſhky alle Möglichkeiten
einer Löſung des Rätſels zu erörtern. Conan
Doyle lernte bei dieſer Gelegenheit den Studen=
ten
Henry Clinton kennen, einen nachdenklichen
jungen Menſchen von eckigen, ernſthaften Geſichts=
zügen
, der nicht viel ſprach, dagegen ununterbro=
chen
aus ſeiner großen Pfeife rauchte. Tenry
Clinton wurde Doyle von dem gemeinſamen Gaſt=
geber
Allan Edwards als deſſen beſter Freund
vorgeſtellt. Clinton war auf der ganzen Univer=
ſität
bekannt wegen ſeines kriminaliſtiſchen
Scharfſinns, der ihn ſchon öfters zum Gelegen=
heitsdetektiv
aus Liebhaberei werden ließ. Man
erwartete daher auch diesmal von Henry Clin=
ton
die Löſung des Rätſels, die denn auch nicht
auf ſich warten ließ. Der Fall Rutherford, ſagte
Clinton lächelnd, iſt ein zu vollkommenes Rätſel,
als daß es nicht irgendwie gelöſt werden könnte.
Ich habe in aller Stille meine Nachforſchungen
angeſtellt und bin bereits zu einem Ergebnis ge=
kommen
. Auf das Drängen der Freunde wies
Clinton darauf hin, daß am Morgen des gleichen
Tages die Tochter des Profeſſors Jefferſon in
aller Eile und auffälliger Ueberſtürzung nach
Afrika abgereiſt ſei, um dort angeblich einen
Poſten als Krankenſchweſter aufzunehmen. Clin=
ton
hatte das Mädchen am Abend vorher zur
Rede geſtellt und ihr auf den Kopf zugeſagt, daß
es die Mörderin des Studenten Rutherford ſei.
Aus Clintons Unterſuchungen war hervorgegan=
gen
, daß ſich weder Rutherford ſelbſt das Leben
genommen haben konnte, noch das Opfer eines
Verbrechens geworden ſei. Dieſer letzteren Mög=
lichkeit
widerſprachen der hinterlaſſene Zettel und
die verſchloſſenen Ausgänge. Es gab alſo nur
eine dritte Möglichkeit: Rutherford war von
einem Täter zu Tode getroffen worden, den er
trotz ſeines ſchweren Verſchuldens vor Entdeckung
ſchützen wollte. Da von den Kollegen niemand

in Betracht kam, konnte es ſich nur um ein:9
abenteuer handeln, zumal Beziehungen
Rutherford und der Tochter des Profeſ=
ſtanden
. Miß Jefferſon hatte feſtſtellennn
daß Rutherfords Gefühle für ſie allmähli
kalten begannen. Sie hatte ihn daher
kritiſchen Abend zu einer entſcheidende
ſprache in ſeinem Zimmer aufgeſucht. Eer
einer heftigen Auseinanderſetzung, woge
Mädchen, halb beſinnungslos vor Schnnu
Eiferſucht, aus ihrem eigenen, für alle F5l
gebrachten Revolver den Todesſchuß auf ih
ford abgab. Als Mediziner war ſich dieſer
klar, daß er nicht mehr lange zu lebes

Rutherford wollte daher die kurze Sparm/ancg iemt. 2ie
die ihm noch beſchieden war, dazu benung

das Mädchen, das er vielleicht noch immen=
zu
retten. Er verſchloß die Türe, ſchriebäu
ſchiedszeilen und legte ſich mit ſeinem ig.
Revolrer in der Hand zu Bett. Der
tte hierbei allerdings vergeſſen, eine Kd
Vervollſtändigung des Täuſchungsmanör.) ald eilte Noch. Li
dem Magazin zu entfernen. Vielleicht
auch nur der Tod daran gehindert. Die 70
Inſzenierung mußte jedenfalls die Vein
eines Selbſtmordes erwecken.

Conan Doyle war von der raſchen, ſai
gen Aufklärung des geheimnisvollen Fall 4rſa hior richtig ſe
einen Kameraden ſo begeiſtert, daß er iW 10hnhu
90
nach Clintons Vorbild einen Meiſterdes.
ſchildern, der der Held einer Reihe vorn k/tüſſer in dieſ

nalgeſchichten werden ſollte. Als die drei
z Büut
am Abend des gleichen Tages an eine
Uund es bei

Muſic=Hall vorbeigingen, frug Conan 27y

jungen Amateurdetektiv: Und welchen 2,0, nn daran,
ſoll ich dir geben? Den da, ſagte HeFrſo ü uch

2A Wr

MM

uich die 904

geiſei
ſan eint neuer eit

Mit 4 züunde
mel
Juenen 5

W Mrtiadberidt
ich nur dieſe=
n
uch die 9.
u0is Abeba lie

MW und wer an 9
gun paar Tag
impſen. Un

ton leichthin und wies dabei auf ein Ries mc ürvenm
an der Muſic=Hall:
4mm
Sherlock
äu
Zauberkünſtler
u
Holmes
Rechenkünſtler
W
Und ſo geſchah es auch. Allan Edwars67
ging als Dr. Watſon, der Freund undd (i7
Sherlock Holmes, in die Unſterblichkeit euf/:n
der Vereinigung der beiden Namen des=Z0M
und Rechenkünſtlers erwuchs die typiſch
des Meiſterdetektivs Sherlock Holmes u.m
in den Werken Conan Doyles die Völker /e
zen Erdballs in ihren Bann
J.

Mik der Mokorſäge geht es ſ04

Unfti

U
Bei den Herbſtübungen des Reichsheeresi
Gegend von Celle konnte man auch Pior?
dieſer neuartigen Baumſäge beobachten. Motor betrieben wird. In kürze
können damit Bäume gefällt und als 990 Uuer war
(Scherl=Bilderd an9
ausgelegt werden.
*o Bitg
Hodus

Geſchükreinigen im Morgengrauen.

häte

Ein Bild von den Herbſtmanövern bei Woldegk. Bereits im Morgengrauen wurden die I.*"

Stellung ſtehenden Geſchütze von den Kanonieren gereinigt, um im Laufe des Tages
Se
Gefecht einzugreifen.

Diekrich=Eckark Freilichtbühne vor der Vollendung.

Die Dietrich=Eckart=Freilichtbühne auf dem Reichsſportfeld in Berlin ſteht jetzt dicht vor der Vollen=
dung
. Dieſes neueſte Bild gibt einen Ueberblick über dieſes gewaltige Theater, das bei den Olym=
piſchen
Spielen im nächſten Jahr im Mittelpunkt der künſtleriſchen Veranſtaltungen ſtehen wird.
(Schirner=M.)

Reich und Ausland.
Die Unkerſuchung des Einſturz=Unglücks
in der Hermann=Göring=Straße.
Berlin. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt
mit: Wie ſeinerzeit bereits bekannt geworden iſt,
hat die Staatsanwaltſchaft bei dem Landgericht
Berlin unmittelbar nach dem Einſturzunglück bei
dem Bau der NordSüdOſt=Bahn in der Her=
mann
=Göring=Straße, das insgeſamt 19 Todes=
opfer
gefordert hat, die Ermittlungen über eine
etwaige Schuldfrage eingeleitet. Die Bearbei=
tung
dieſes die Oeffentlichkeit in beſonders hohem
Maße intereſſierenden Verfahrens wurde dem
Oberſtaatsanwalt Dr. Reimer übertragen, zu
deſſen Unterſtützung nach wie vor Gerichtsaſſeſſor
Riel, der ſeinerzeit als erſter Vertreter der
Staatsanwaltſchaft bei den Aufräumungsarbeiten
zugegen war, tätig iſt. Zur eingehenden Aufklä=
rung
hat die Staatsanwaltſchaft ein Sachverſtän=
digengremium
hinzugezogen, das unter Leitung
des Geheimrats Prof. Dr. Hertwig, von der Tech=
niſchen
Hochſchule Berlin, ſteht und dem als Mit=
glieder
folgende Herren angehören: Prof. Dr.
Diſchinger von der Techniſchen Hochſchule Berlin,
Prof. Dr. Halter von der Techniſchen Hochſchule
in München, Reichsfachgruppenwalter Hupfauer
(Deutſche Arbeitsfront), Regierungsbaurat im
Ruheſtand Bouſſet, Regierungs= und Baurat
Schuppan vom Polizeipräſidium Berlin.
Die Unterſuchung über die Urſachen des Ein=
ſturzunglücks
iſt inzwiſchen ſoweit gediehen, daß
auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft heute
Haftbefehle gegen folgende Perſonen erlaſſen und
vollſtreckt worden ſind: 1. Direktor Hugo Hoff=
mann
von der Berliniſchen Baugeſellſchaft m. b.
H.; 2. Ingenieur Joſeph Karl Rath, techniſcher
Sachbearbeiter der Berliniſchen Baugeſellſchaft
m. b. H.; 3. Bauleiter Dipl.=Ing. Fritz Noth;
4. Reichsbahnrat Wilhelm Weyher.
Den Feſtgenommenen wird fahrläſſige Tötung
zur Laſt gelegt, die darin erblickt wird, daß bei
der Ausführung des Baues grobe Verſtöße gegen
anerkannte Regeln der Baukunſt vorgekommen
ſind, und daß die Genannten dafür in erſter
Linie die Verantwortung zu tragen haben.

Eine ſtimmgewaltige Predigerin.
New York. Eine gewaltige Predigerin vor
dem Herrn iſt offenbar Fräulein Aimée Semple
Mac Pherſon in Los Angeles, eine ſogenannte
Heißpredigerin, ſo genannt, weil ſie mit ihren
Kanzelreden den lieben Mitmenſchen die Hölle
heißzumachen pflegt. Und das liegt weniger an
dem Inhalt ihrer Predigten, als an dem Stimm=
aufwand
, mit dem ſie ſie in die Ohren und Her=
zen
ihrer Gemeinde zu ſchleudern pflegt. Tatſäch=
lich
wird dieſe Predigerin, die, wie ſo viele ihrer
Art, in Amerika für ſich und ihre Anhänger eine
Privatkirche errichtet hat, die ſtimmgewaltigſte
Frau der Vereinigten Staaten genannt, und,
nicht zufrieden mit dem Eindruck ihrer bloßen
Stimme, läßt ſie ihre Predigten ſogar regelmäßig
auch noch durch Lautſprecher in der Umgebung
ihrer Kirche verbreiten.
Den Nachbarn iſt das jetzt aber doch zuviel
geworden. Sechzig Einwohner von Los Angeles
haben ſoeben dem Diſtrikt=Staatsanwalt eine
Beſchwerde über Ruheſtörung gegen Fräulein
Mac Pherſon eingereicht, in der ſie ſagen, kein
normaler Menſch könne auf die Dauer dieſes,
wenn auch ſehr fromme Gebrüll der Dame aus=
halten
. Sie würden ſogar nachts in ihren Träu=
men
von dieſer ſchrecklichen Stimme verfolgt, die
für einen Prediger in der Wüſte ſicherlich ein
gutes Attribut ſei, nicht aber für eine Gottes=
dienerin
, die mitten in einer großen menſchlichen
Anſiedlung wirkſam ſei. Wenn Fräulein Mac
Pherſon predige, könne kein Menſch im Umkreis
von 150 Yards (faſt 1½ Kilometer), ſelbſt bei
geſchloſſenem Fenſter und Fenſterläden, auch nur
einen Gedanken faſſen, geſchweige denn arbeiten.
Die Verfaſſer der Beſchwerde haben, ſich auch
ſchon an Fräulein Mac Pherſon ſelbſt mit der
Bitte gewandt, ihre Stimmittel doch etwas ein=
zuſchränken
, ſind aber von dieſer reſoluten Dame
derart angefahren worden, daß ihnen, wie es in
der Beſchwerde heißt, heute noch das Trommel=
fell
davon dröhnt. . . .
Dem Herrn Staatsanwalt wird daraufhin
wohl nichts anderes übrig bleiben, als beim
nächſten Gottesdienſt des Fräuleins Mac Pher=
ſon
einen Lokaltermin abzuhalten

Chronik des Tages.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin iſt geſtern
früh 5 Uhr von ſeiner 11. diesjährigen Südame=
rikafahrt
, unter Führung von Kapitän Kruß,
über Friedrichshafen eingetroffen. Um 6.32 Uhr
erfolgte auf dem Werftgelände eine glatte
Landung.
Die Neuwieder Große Strafkammer verur=
teilte
den Bruder Jvo wegen Verbrechens nach
8 174, Ziffer 1 in einem Fall und wegen Ver=
gehens
nach § 175 in zwei Fällen zu einer Ge=
ſamtſtrafe
von 2 Jahren und 3 Monaten Zucht=
haus
und erkannte ihm die bürgerlichen Ehren=
rechte
auf die Dauer von 5 Jahren ab.
Bei einem kurzen, aber heftigen Gewitter am
Mittwochabend ſchlug der Blitz in der Nähe des
Dorfes Meden (Südholland) in einen hölzernen
Schuppen ein. Acht Arbeiter, die in dem Schup=
pen
Zuflucht vor dem Unwetter geſucht hatten,
wurden vom Blitz getroffen. Drei von ihnen
waren auf der Stelle tot. Die übrigen fünf Ar=
beiter
erlitten ſchwere Brandverletzungen.
Die engliſche Schiffahrt hat einen neuen Un=
glücksfall
zu beklagen. Am Donerstag früh, kurz
nach 3 Uhr, iſt der 16 500 Tonnen große Vergnü=
gungsdampfer
Doric, der der Cunard White
Star Line gehört und mit 736 Fahrgäſten an
Bord von einer 14tägigen Mittelmeerreiſe zu=
rückkehrte
, auf der Höhe der portugieſiſchen Küſte
mit dem franzöſiſchen Dampfer Formigny
(2166 t) zuſammengeſtoßen. Der Orientdampfer
Orion und der Aſiendampfer Vizekönig von
Indien übernahmen die Fahrgäſte der Doric,
indeſſen verblieben, der Kapitän und die 500
Mann Beſatzung an Bord des Schiffes.
Miniſterpräſident Stojadinowitſch wird, am
Freitag von ſeinem Beſuch in Paris wieder in
Belgrad eintreffen, um an der großen Truppen=
parade
anläßlich des 12. Geburtstages des =
nigs
Peter II. in Belgrad teilzunehmen. Es iſt
dies der erſte Geburtstag, den König Peter II.
als Herrſcher feiert.

Der Whisky=Fänger von Neufundland.
Strandgänger, ein einträglicher Beruf.
Nutznießer des Spritſchmuggels.
Ab und zu erhält die Zollverwaltung von
New York eine mit ungelenker Hand geſchriebene
Mitteilung, die aus Neufundland ſtammt und
mitteilt, man habe an der Küſte ein Faß gefun=
den
, das zweifelsohne amerikaniſcher Herkunft
ſei. Man möge es abholen, oder aber die be=
rühmten
Geſetze vom Strandgut würden raſch und
gründlich zur Anwendung gebracht.
Wohlverſtanden gelangen ſolche Mitteilungen
nur ab und zu nach New York oder an einen
anderen Zollplatz der amexikaniſchen oder kana=
diſchen
Küſte. Dabei iſt es bis hoch in den Nor=
den
hinauf bekannt, daß gerade auf Neufundland
mancher Strandgänger ſeinen Lebensunterhalt
mit der Whisky=Ernte verdient. Sie braucht
hier nicht nach den alten ſchottiſchen Geſetzen in
noch älteren Fäſſern und eisgrauen Kellern in
langen Friſten durchgeführt zu werden. Man
geht einfach an den Strand, hält ein wenig Aus=
ſchau
und zieht dann jene Fäſſer oder Kiſten
höher auf den Strand hinauf, die die letzte Flut
ans Ufer warf.
Es iſt kein Geheimnis, daß dieſe Fäſſer und
Kiſten geſchmuggelten Whisky enthalten. Wenn
nämlich früher natürlich noch mehr als heute
in der 11=Kilometer=Zone die Polizeiboote
auftauchen und den Spritſchmugglern zu nahe zu
Leibe rücken, kippen dieſe lieber ihre Ware über
Bord, als daß ſie ſich überführen ließen und die
hohen Strafen in Kauf nähmen, die auf dem
Spritſchmuggel ſtehen.
Das Meer aber gibt unabläſſig dieſe verſenkte
Ware wieder von ſich. Sobald ein kräftiger
Sturm aufſpringt, lugen die Strandgänger von
Neufundland zum Himmel hinauf, und dann hin=
aus
auf das Mer, wo ſich weißſchäumend in der
Ferne die Wellen kräuſeln. Sie wiſſen, daß ſpä=
ter
der Strand ſehr geſegnet ſein wird. Das
Geſchäft wirft mehr ab, als man nicht nur den
eigenen Bedarf am Strande decken kann, ſondern
die Regierung für abgelieferte Whiskyfäſſer ſo=
gar
noch eine Belohnung ausgeſetzt hat. Der
Ueberfluß macht ſich alſo bezahlt ohne daß
man ein Zollgeſetz verletzt.

[ ][  ][ ]

4Unterwegs nach Abessinien-

in geographiſcher, klimaliſcher und kulkureller Querſchnikk durch Abeſſinien. Die Paßkonkrollen.
Aufenkhalt in Diredaua und Hauaſch.

TV.

Ankunft in Addis Abeba.
Von unſerem Abeſſinien=Sonderberichterſtatter.
Addis Abeba, Anfang September.
ſber Abeſſiniens Hauptſtadt wütet ein Gewitter.
die zu * Esü ſoi, durch die Nacht mit einer Heftigkeit, wie Europa
ſw kennt. Die Donnerſchläge dröhnen wie der Wirbel

iunf
atte
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794
Tva f
Jange
Dar, dur
elleicht
rienm Reſſelpauken kaum iſt einer grollend verhallt, dann
die Tu g ſetzza hm ein neuer ein; die Blitze zucken endlos durch die
ſich mi / Dutwiheit, als zünde einer den anderen an, und die aus dem
z Beu z gebeurn en Himmel ſtürzenden Waſſermaſſen rauſchen wie ge=
ſſuntwalzlt
SSpringbrunnen auf das Dach des Hotels Imperial.
Ferſte Nacht in Addis Abeba, eine ſchlafloſe Nacht. Aber
es Aünrcht nur dieſes Rieſenfeuerwerk, das den Schlaf fern=
bälut
6 iſt auch die dünne Luft, die das Atmen ſchwer macht,
denml)dis Abeba liegt nahezu 2500 Meter über dem Meeres=
ſpiety
und wer an dieſe Atmoſphäre nicht gewöhnt iſt, hat in
denu am paar Tagen mit allen Erſcheinungen der Bergkrank=
heitu
kämpfen. Und doch möchte man ſo gerne ſchlafen, ein=
mak
= ſever richtig ſchlafen nach den heißen Nächten im Roten
Megeit d in Dſchibuti und nach den Anſtrengungen der drei=
ägi
= Bahnfahrt. Die Luft hier oben iſt klar und rein, und
8 ülüchler in dieſer Nacht als vor drei Wochen in Europa.
(beur gas Blut hämmert in den Schläfen und dröhnt in den
hryu ind es bedarf ſchon eines großen Kraftaufwandes, die
ſeiſſtbreibmaſchine auf den Tiſch zu ſtellen, und unwillkürlich
nut nin daran, wie es einſt den Italienern ergehen würde,
muit noch größere Höhen erreichen und dabei marſchieren
deimpfen müßten. Selbſt die Alpentruppen dürften ſich nur
jana an dieſes Klima gewöhnen.
Lei vorläufig iſt es noch nicht ſo weit, und nach allem,
ach u hier in den paar Stunden gehört hat, beſteht bei dem
ſegtuund ſeinen Beratern noch immer die Hoffnung, einen
riety ermeiden zu können. Wer allerdings Italiens Kriegs=
ſorkwutungen
, wenn auch nur aus der Ferne, geſehen hat und
ſtreieri Italiener geſprochen, der dieſe Kriegsvorbereitungen
ſichi ur aus nächſter Nähe kennt, ſondern auch hinter die Ku=
ſein
eſehen hat, der glaubt nicht recht daran, daß es noch
nögrſſ ſein wird, Muſſolini davon abzuhalten, den Weg, den
ſichvorgezeichnet hat, bis zu Ende zu gehen.
Oſer Italiener kam zu uns an dem Morgen, an dem wir
hähri verließen. Er ſtand plötzlich auf dem Bahnſteig und
halfu is bei der Auseinanderſetzung mit den Somali= Gepäck=
räg
=p deren unverſchämte Forderungen von uns nicht be=
villahworden
waren. Er ſprach mit ihnen in ihrem eigenen
digück und als er dann ebenfalls in den für Europäer und
den aa ſimiſchen Adel beſtimmten weißen Luxuswagen geklettert
warnt ſiſch er ebenſo gut deutſch. Er verließ in Diredaua den
Zuglnd wir haben nie erfahren, wer unſer geheimnisvoller
ſteit mährte war.
Fahrt von Dſchibuti nach Diredaua iſt herzlich eintönig.
Derinße Wagen bildet den Abſchluß des langen Zuges, deſſen
Wagen grün geſtrichen ſind. Das Bahngelände ſteigt
u hell an, und bald ſieht man von den erſten Höhenzügen
rückbwhend Dſchibuti in der glühenden Sonne liegen, ohne in
ſitzillen Licht noch Hafen und Meer unterſcheiden zu können.
Lamyimmt die Wüſte, Todeswege auf brennendem Sand, Ba=
i
4, Termitenhaufen größer als die vereinzelten Ein=
mbütten
, Mimoſenſteppe, kleine Gazellen Herden von

mit ſchwarzem Kopf, eingeborene Hirten auf kleinen
mmit langen Stöcken hier hat ſich ſeit zweitauſend
nichts geändert; genau ſo haben die Untertanen der
von Saba einſt ihre Herden auf die Weide getrieben.
r allem die flimmernde, grelle Sonne. Im Innern des
Wagens herrſcht Halbdunkel, drehen ſich die elektriſchen
deren Surren, von dem rhythmiſchen Geklapper der
bertönt wird. Ein amerikaniſcher Journaliſt, der auch
w künftigen Kriegsſchauplatz unterwegs iſt, hat ſein
im mophon angeſtellt und unterhält ſich zu deſſen Beglei=
dem
engliſchen Kollegen, deſſen weißer Tropenanzug
nittert iſt, während der des Amerikaners noch ſcharfe
ſiten zeigt. Außerdem ſind da noch ein paar Engländer,
ſunzöſiſche Beamten, die trotz Kriegsgefahr aus Dſchi=

butis Hitze flüchten, um ihren Urlaub im Hochgebirge zu ver=
bringen
, einige griechiſche Kaufleute, ein paar Weißruſſen und
dann noch ein aus England heimkehrender junger Abeſſinier, der
an der Londoner Univerſität ſtudiert hat.
Achtzig Kilometer hinter Dſchibuti erreicht der Zug die
Grenze von Franzöſiſch=Somaliland und fährt nach kurzem
Aufenthalt weiter. Auch dieſer Aufenthalt war eine bloße Geſte,
denn die paar Grenzwächter, Somalis in Khakiuniform die in
einer kümmerlichen Baracke untergebracht ſind, haben ſich kaum
um uns gekümmert. Die erſte Station auf abeſſiniſchem Boden
iſt Dauanleh. Sie beſteht aus ein paar Häuſern, die aber viele
Bewohner haben müſſen, denn der Zug iſt kaum zum Stillſtand
gekommen, als Hunderte von Bettlern und neugierige Dorf=
bewohner
ihn umringen. Es ſteigt niemand aus, aber dafür
ſteigen zwei Abeſſinier ein. Paßkontrolle! Der eine der beiden
trägt eine mit roter Borte eingefaßte Schamma, das burnus=
ähnliche
abeſſiniſche Nationalgewand, und dazu einen großen
grauen Hut mit breitem Rand. Sogar Schuhe trägt er, was eine
große Seltenheit iſt. Der andere, ohne Hut und Schuhe und
mit grüneingefaßter Schamma, iſt nur dazu da, um Stempel
und Stempelkiſſen bereit zu halten. Gewiß würde ſich der Rot=
bordierte
etwas vergeben, wenn er ſeinen Stempel ſelbſt tragen
würde. Dafür aber arbeitet er ſehr flink, ſpricht ſogar ein
ziemlich gutes Franzöſiſch. Der Paß des Italieners wird am
gewiſſenhafteſten geprüft. Der Italiener iſt auch der einzige, der
einige Fragen beantworten muß, aber da die beiden Somali
oder Arabiſch ſprechen, können wir ſie nicht verſtehen. Vor dem
aus England heimkehrenden Abeſſinier verneigt ſich der Kon=
trollbeamte
, und der Heimkehrer antwortet ebenfalls mit einer
Verbeugung. Er ſcheint der Sproß einer mächtigen Familie zu
ſein, denn als wir dann gegen Abend in Diredaua eintreffen
und er den Zug verläßt, erwartet ihn ein würdiger Patriarch,
der augenſcheinlich einen hohen Rang hat und deſſen Gefolge
ſich um den Heimkehrer drängt und den Saum ſeines weißen
Tropenjaketts küßt.
Diredaua iſt Sitz der Bahndirektion und der größte Halte=
punkt
auf dem Wege nach Addis Abeba. Es liegt ſchon tauſend
Meter über dem Meere und iſt ein bedeutender Handelsplatz,
wo beſonders der auf der Karawanenſtraße von dem fünfzig
Kilometer entfernten Harrar herangeſchaffte Kaffee ſortiert wird.
In Diredaua wird übernachtet, denn der Zug fährt nicht des
nachts, weil die Strecke dann unüberſichtlich iſt. Sie könnte von
dem Regen, der gegen Abend eingeſetzt hat, unterwaſchen ſein,
außerdem iſt es, wie uns unſer italieniſcher Reiſegefährte er=
zählt
hatte, auch wiederholt vorgekommen, daß die Eingeborenen
während der Nacht ganze Schienenſtücke losgeſchraubt hatten um
ſie in ihren primitiven Schmieden zu Speerſpitzen zu verarbei=
ten
. Man bleibt alſo in einem Hotel und ſtellt dabei feſt, daß
die Griechen in dieſer Gegend das Monopol für die Hotel=
induſtrie
zu beſitzen ſcheinen. Aber ehe es ſo weit iſt, kommt erſt
die Zollſtation, wo das europäiſche Gepäck ſehr gründlich unter=
ſucht
wird und Zigaretten und Kölniſch Waſſer mit einigen
Maria=Thereſia=Talern ausgelöſt werden müſſen. Das Hotel liegt
an der mit Bäumen beſtandenen Hauptſtraße in dem Europäer=
viertel
, dem die franzöſiſchen Angeſtellten der Bahngeſellſchaft
ihren Stempel aufgedrückt haben. In den kleinen Cafés am
unteren Ende der Straße ſitzen Griechen und Abeſſinier da=
zwiſchen
auch ein paar Franzoſen. Man ſpricht aber, ſoweit ſich
das feſtſtellen läßt, keineswegs vom Krieg, ſondern von dem
letzten Klatſch aus Harrar, der Stammburg des Kaiſers. Die
Beleuchtung der Straße iſt kümmerlich, aber ſie genügt, um die
ſich darüber ſchiebende Menge zu ſehen: die hochgewachſenen,
bis zum Knöchel in ihre fließenden Gewänder gehüllten Somali=
frauen
, teils verſchleiert, teils ohne Schleier, halbnackte Araber
und Amharen in ihren weißen Schammas. Die Amharen ſind
Abeſſiniens herrſchende Raſſe und zugleich die Träger des feu=
dalen
Syſtems, das auf dem Hochlande noch in voller Blüte
ſteht, aber hier in den Grenzgebieten, wo die Raſſen ſich miſchen
und die Bewohner größtenteils noch Nomaden ſind, keine große
Bedeutung hat. In einem Krieg könnte das wichtig werden,
denn die Somalis würden wahrſcheinlich die erſten ſein, die ſich
unter dem Druck der italieniſchen Offenſive von dem Kaiſerreich
loslöſen und ihren Frieden mit den Eindringlingen machen
würden. Das wenigſtens erzählt uns der Italiener.
Am nächſten Morgen fährt der Zug pünktlich um 7 Uhr
weiter. Auf dem Bahnhof ſtehen Beamte und Adelige mit rot=

1)
Autat LenLt
Copyright by Prometheus-Verlag, Oröbenzell bei München

Roman von Maria Oberlin
piet
zjalt /0P i Aſcn mit Leo Bürger für ſie unerträglich ſei.
98 Frobus in ihr Leben getreten war, weil ſie ihn in
Sie Mrzeift Zeit liebgewonnen hatte?
9 nur deshalb allein. Weil ſie deutlich den Unterſchied
Mite, ſiſchen Schein und Wirklichkeit zu unterſcheiden.
UM
gelegtt.

(Nachdruck verboten)
Mier klarer war es ihr in dieſen Tagen geworden, daß den Frau Mabel ihr Herz verlor, dann der große Sänger Leavens,
dein Freund Kennedy, der junge Thomſon . . ."
Und woher weißt du das? Und wenn alles nur Flirt,
Gerede und Mißgunſt iſt?
Ich will dir etwas ſagen, old boy! Sieh, wir beide kennen
zwiſchwden beiden Männern erkannt hatte, weil ſie gelernt, uns über 20 Jahre. Als du dieſe kleine rote Hexe heiraten woll=
teſt
, riet ich dir ab. Weißt du noch? Du warſt mir böſe deshalb.
ſie hatte ihr Wort gegeben, hatte ein Verſprechen ab= Ich hatte meine Gründe, dich zu warnen. Ich kannte manches aus
dem Leben dieſes kleinen Mädels. Na, Schluß damit.
Woher ich das alles weiß? Davon ſpricht ganz New York. Ich
9 aber hätte ihr gütiger, fürſorgender Vater zu einer
Ehe gſgt, wie ſie ihr bevorſtand? Er hatte ja in beſtem Glau= habe dazu geſchwiegen; glaubſt du, es ſei angenehm, den Angeber
mdelt, er fab auch in dem Sohn das Bild des geliebten zu ſpielen? Ich ſchwieg ſogar jahrelang, ich wollte dein Vertrauen
nicht erſchüttern. Als ich dich hier aber nach Jahren wiedertraf,
Ridh Sugendfreundes vor ſich.
B4hnte nicht, daß das Leben einen Menſchen von Grund, als ich merkte, daß man ſich verzeih, ich muß das ſchon ſagen:
über dich luſtig machte, der dieſer dieſer Frau ſeinen ganzen
Aan kann, daß aus dem fröhlichen Bürger ein eiſen=
harteryiliherzig
berechnender Yankee geworden, daß ſein Sohn. Reichtum zur Verfügung ſtellt, um ihr um ſo leichter alle ihre
s andere als das Ideal des Schwiegerſohns alles verwerflichen Abenteuer zu ermöglichen ... da konnte ich nicht
VrEls der tüchtige Kaufmann und anſtändige Menſch, bei mehr an mich halten ..
Aber die Einzelheiten! beharrte Bonnard finſter.
eitne Tochter vor allen Stürmen des Lebens geborgen
Einzelheiten? Willſt du Kennedy fragen, der ſich im Klub
ſar.
mit ſeiner Liebe zu deiner Frau brüſtete? Oder Leavens, der ge=
frau
ſann und ſann.
kleine goldene Weckuhr ſchlug hell und klingend ſchmacklos genug war, mit der Dollaymillionärin, in Europa
Reklame für ſeine Konzerte zu machen?
Da ſchwieg Fred Bonnard.
Bonnard hatte den Kopf tief in den Händen ver=
Das runde, gutmütige Geſicht von Williams wurde beſorgt.
Grabe=
Nimms nicht ſo ſchwer, alter Junge! ſagte er herzlich.
te Herr, der hinter ihm ſtand ſeufzte auf.
Vielleicht ändert ſie ſich, vielleicht wird alles wieder gut. Du
heſt mir doch nicht böſe, alter Freund! Aber ſoll ich
Don TAhen, wie mein alter Freund Bonnard zum Geſpött der mußt ſie eben erziehen ...
Der Blick des Freundes traf ihn ſo beredt, daß er ſchwieg und
eErI Aitanic ach, was ſage ich! von ganz New York
nachdenklich ſeine Zigarre auslöſchte.
wird?

müde, klangloſe Stimme antwortete ihm:
ich bin dir nicht böſe. Er lachte bitter auf.
Müßte dir eigentlich noch dankbar ſein, Williams; aber
De iich s fällt doch verflucht ſchwer.
den Männer ſaßen im Salon von Bonnards Luxus=
pndkeis
hagere Geſicht Bonnard ſtraffte ſich jetzt.

LS ſagte er herb. Sag alles, was du weißt! Aber,
Ssper Williams. Wahrheit! Keinen Klatſch!
Sibts da viel zu erzählen, Fred? Bürger iſt nicht der
Azuerſt wars ein ehemaliger preußiſcher Offizier, an

Eine verteufelte Geſchichte! Ob er nicht beſſer weiter geſchwie=
gen
hätte? Aber er konnte es einfach nicht mehr mitanſehen, wie
dieſe Frau ſeinen alten Freund lächerlich machte. Bei ihren Wor=
ten
: Guter, alter Freddy halb mitleidig, halb ſpöttiſch
war er heute nachmittag als ſie gegangen mit der Wahrheit
herausgeplatzt. Und dabei liebte dieſer Unglücksmenſch dieſe Frau.
Schon gut, Milliams, ſagte jetzt Bonnard und verſuchte ein
Lächeln. Haſt es gut gemeint, mein Alter .. ."
Ein Klopfen unterbrach die Unterredung. Ein Steward trat
ein.

Nr. 245 Seite 9
oder grüneingefaßten Schammas und grauen Hüten oder Tropen=
helmen
. Viele von ihnen tragen europäiſche Schuhe, alle ſind
groß und ſchlank und haben irgendwie eine innere Würde.
Auch der junge Abeſſinier iſt wieder da und hat nunmehr einen
Fliegenwedel mit geſchnitztem Elfenbeingriff in der Hand. Er
hat endgültig heimgefunden, denn ein ſolcher Fliegenwedel iſt
nicht nur in dieſem von Fliegenſchwärmen heimgeſuchten Lande
eine Notwendigkeit, ſondern ſeine Ausſtattung zeigt auch Rang
und Würde des Trägers. Der Heimkehrer (der, wie wir ſpäter
erfuhren, Johannes hieß) iſt nicht mehr der einzige Abeſſinier
in dem weißen Wagen. Mit ihm fahren einige der feudalen
Geſtalten, die wir auf dem Bahnhof geſehen haben, darunter
auch der Oberſtkommandierende der Südarmee, General Dadinaſ=
ſeru
, der aus Harrar herübergekommen war. Die Bahnhofs=
wache
in ihren verſchliſſenen Khakiuniformen und Schirm=
mützen
präſentiert die uralten, mit Mefſing beſchlagenen Ge=
wehre
, und als der Zug aus dem Bahnhof rollt und ſich im
Bummeltempo dem Hochgebirge nähert, läuft ſie noch einige
Kilometer neben ihm her und gibt ihm das Ehrengeleit. Von
der Bahn aus ſieht man weite Schluchten. Der Boden iſt hier
ſchon ſchwarz und vulkaniſch bedeckt von einer üppigen ſub=
tropiſchen
Vegetation. Dazwiſchen ragen grüne Akazien. Es
regnet, und durch die Flußbetten rauſcht das Gebirgswaſſer.
Die Stationen werden häufiger, und auf allen Haltepunkten
wird der Zug umringt von neugierigen Dorfbewohnern während
die barfüßige Bahnhofswache vor den abeſſiniſchen Herren im
Luxuswagen ſalutiert. Gegen Abend erreichen wir den
ſchäumenden Hauaſch, den der Zug auf einer Filigranbrücke
überquert. Dann kommt die Stadt Hauaſch der zweite große
Haltepunkt der Bahn, kommen wieder die Empfänge und Be=
grüßungen
und ſchließlich das Hotel, das demſelben Griechen
gehört, deſſen etwas teure Gaſtfreundſchaft wir bereits in
Diredaua genoſſen. Die Griechen haben wirklich das Monopol
der abeſſiniſchen Hotelinduſtrie!
Am nächſten Morgen ſind die Tropenanzüge verſchwunden.
Johannes trägt einen doppelreihigen grauen Anzug mit feinen
weißen Streifen, den beſtimmt Londons beſter Maßſchneider
gebaut hat. Nur ſeine farbenfreudige Krawatte leuchtet exotiſch
über den Bahnſteig hinweg. Die Verabſchiedungen die Be=
grüßungen
auf den kleinen Stationen die Verrenkungen der
barfüßigen Soldaten mit ihren vorſintflutlichen Schießgewehren,
das Schreien der Bettler aller Altersſtufen überhaupt: das
ganze Drum und Dran dieſer dreitägigen Reiſe über eine
Strecke, die nicht länger iſt als die von München nach Hamburg,
wirkt am dritten Tage ermüdend, zumal die dünner werdende
Luft ſich immer unangenehmer bemerkbar macht. Man ſieht
kaum mehr hinaus und ſtellt nur noch zwei Dinge feſt: erſtens,
daß die Bevölkerung anſcheinend an keinen Krieg glaubt oder
ſich vielleicht gar nicht der Tatfache richtig bewußt iſt, daß die
Jahrtauſende alte Unabhängigkeit ſich dem Ende nähert. In
den fruchtbaren Tälern zwiſchen Hauaſch und Addis Abeba
ſieht man die Bauern bei ihrer alltäglichen Beſchäftigung, ſo
wie ſie ihr ſeit Jahrhunderten und Jahrtauſenden nachgegangen
ſind. Zweitens begreift man, daß dieſe Fahrt ein Querſchnitt
durch Abeſſinien iſt geographiſch, klimatiſch und kulturell.
Wir haben alles geſehen: die dünnbevölkerte niedrige Wüſte mit
ihren Nomadenſtämmen und ihrer unerträglichen Sonne, das
höher gelegene Flachland mit ſeinem Raſſengemiſch, und das
fruchtbare Hochland mit ſeinen ſeßhaften amhariſchen Bauern,
die ihren feudalen Herren bis ans Ende der Welt folgen
würden. Wenn der Zug ſchließlich in großen Kehren ſich Addis
Abeba nähert, erreicht man auch den Höhepunkt der Kultur
dieſes Landes. Der Bahnhof iſt ein modernes Gebäude, und
ehe die Schleier der Nacht über die Stadt fallen, ſieht man noch
dieſes merkwürdige Gemiſch von europäiſchen Bauten und pilz=
artigen
Lehmhütten.
Ankunft in Addis Abeba! Auf dem Bahnſteig ſtehen
amhariſche Gepäckträger, und Johannes wird von ſeinen An=
gehörigen
empfangen und herumgereicht, und dann iſt alles vor=
über
, und man fährt in einem nicht mehr neuen Wagen durch
dunkle, holprige Straßen in das Hotel (das natürlich einem
Griechen gehört) ...
Das Gewitter hat ſich ausgetobt, und nur hin und wieder
zuckt über die fernen Bergkegel noch ein matter Schein. Es iſt
zwei Uhr morgens. Durch das offene Fenſter quillt eine
würzige, herbe Luft. Addis Abeba liegt im Dunkeln. In der
Ferne leuchten zwei hohe Fenſter durch die Nacht. Beim Abend=
brot
hatte jemand geſagt: Wenn Sie heute Nacht ein Licht
ſehen, ſo kommt das aus dem Arbeitszimmer des Kaiſers, der
täglich achtzehn Stunden arbeitet und, wie ein dunkelhäutiger
Napoleon, nur vier Stunden Schlaf braucht.
Der Regen hat aufgehört, aber noch tropft es von den
Bäumen, und durch die Nacht kommt aus der Ferne das Bellen
eines Schakals.
Das iſt Addis Abeba.
(Vgl. auch Nr. 225, 242 und 244 des Darmſtädter Tagblatt.)

Die gnädige Frau läßt Herrn Bonnard bitten, in den Feſt=
ſaal
zu kommen ..
Einen Herzſchlag lang ſahen ſich die beiden Männer an.
Die Stirn Bonnards hatte ſich drohend und finſter gefaltet.
Beſtellen Sie meiner Frau, ſie möge mich ſpäter erwarten,
ich hätte eine Beſprechung. Um zehn Uhr würde ich bei ihr ſein,
ſagte er ſchwer.
*
An dieſem Abend herrſchte auf der Titanic Hochbetrieb.
Noch 24 Stunden, dann iſt man in New York! Ein Abſchieds=
feſt
an Bord, Bekanntſchaften werden befeſtigt, heute wird getrun=
ken
, heute wird gelacht, getanzt.
Auch das Zwiſchendeck iſt von der ausgelaſſenen Stimmung
angeſteckt.
Aus dem heiſeren Trichter eines Grammophons ertönen die
Klänge der Waſhington=Poſt, und zu den toll hin= und herjagen=
den
Takten ſchiebt und drängt ſich eine tanzende, lachende Menge
in den Gängen und auf den leiſe ſchwankenden Dielen hin und
her. Dann bricht die Muſik mit einem heiſeren Krächzen ab. Aber
ſchon hat ein phlegmatiſcher holländiſcher Seemann nach dem
Schiffsklavier gelangt und die ſchleppenden Töne ſeines Dum=
didel
=da. Dum=didel=da zerflattern über dem Gedränge von tan=
zenden
, ſchiebenden Menſchen, werden faſt verſchlungen von Jubel,
Gelächter, Geſchrei.
Im großen Feſtſaal hat der Ball begonnen.
Unermüdlich ſpielt die ausgezeichnet muſizierende Bordkapelle
Wiener Walzer und Tangos, ab und zu die abgeriſſenen Fetzen
eines eben bekanntgewordenen Ragtime dazwiſchen.
Unermüdlich drehen ſich die Paare.
Schöne Frauen aus aller Welt in Samt, Seide, Spitzen. Per=
len
, Saphire, Brillanten ſprühen hell und glitzernd im Licht der
verſchwenderiſchen Feſtbeleuchtung. Sekt perlt auf, ſeine glitzern=
den
Tropfen wetteifern mit dem Schmuck der Frauen, Gläſer klin=
gen
ſilbern aneinander.
Unermüdlich eilen die Stewards hin und her, ihre ſchneewei=
ßen
Anzüge beleben das feſtliche Bild noch mehr.
9 Uhr.
Thea Korff tritt in den Saal. Im ſchlichten, ſchwarzen Samt=
kleid
. Ganz ohne Schmuck.
Einen Moment lang dreht ſich alles nach ihr um. Die hohe,
ſchlanke Geſtalt in dem ſchlichtfließenden Kleid aus dunklem Samt,
ohne jeden Schmuck als den der ſchimmernden blonden Haare, mit
dem leicht roſig getönten Geſicht, dem ſtolzen und doch ſchwebend=
ruhigen
Gang zieht wie ſchon oft alle Aufmerkſamkeit auf ſich.
Haſtig ſpringt Leo Bürger auf und eilt ihr entgegen.
Du biſt nicht allein? Sie runzelt ein wenig die Brauen.
Thomſon, Airdingdale und Steffens
Ich wartete auf
dich, du bliebſt lange. Kein Vorwurf. Er iſt ſehr höflich. Es wird
beſſer ſo ſein.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 245

atmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrick

Freitag, 6. September 1.

*
SotsSalb lulAtit

Der Sport des Sonntags.

Stark zum Punkkekampf im Raſenſpork.

Der zweite Septemberſonntag bringt, von Spielern Zuſchau=
ern
und Vereinskaſſierern ſehnſüchtig erwartet, den Beginn der
Meiſterſchaftsſpiele im Fußball= und Handballſport. Im

Fußball

bildet der Beginn der Meiſterſchaftskämpfe das Haupt=
ereignis
. Der Spielplan der ſechs: ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Gaue
bringt folgende Treffen: Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt
Boruſſia Neunkirchen, Opel Rüſſelsheim FSV. Frankfurt,
Kickers Offenbach Phönix Ludwigshafen, FV. Saarbrücken
Vormatia Worms, FK. Pirmaſens Union Niederrad, Gau
Baden: VfB. Mühlburg VfR. Mannheim, Amicitia Viern=
SV. Waldhof,
heim Karlsruher FV., 1. FC. Pforzheim.
Freiburger FC. Germania Brötzingen VfL. Neckarau Phönix
Karlsruhe. Gau Württemberg.: SV. Feuerbach FV. Zuf=
fenhauſen
. Spfr. Eßlingen VfB. Stuttgart, Stuttgarter Kickers

SSV. Ulm, Sppg. Cannſtatt Spfr. Stuttgart, Ulm 94.
Stuttgarter SC. Gau Bayern: FC. 05 Schweinfurt Sp.=
Nürnberg Bayern München, FC. Bayreuth
Vag. Fürth. A
Mün=
1. FC. Nürnberg, FC. München 1860 München, Wacker
chen BC. Augsburg. Gau Nordheſſen: Germania Fulda
Mar=
Kaſſel 03. Kurheſſen Kaſſel VfB. Friedberg, Kurheſſe
Bad=
burg
SpV. Kaſſel. Hanau 93 Heſſen Hersfeld, S9
Kölner
Nauheim Boruſſia Fulda: Gau Mittelrhein=
fR
. Tura Bonn, Eintracht Trier VfR. Köln. Mülheimer
SV. Weſtmark Trier, TuS. Neuendorf Sppg. Köln=Sülz 07.
Im Reich verdient neben
Bonner FV. Kölner SC. 99.
den Spielen der übrigen Gaue das Städteſpiel Berlin Hamburg
in der Reichshauptſtadt, eine der traditionellſten deutſchen Städte=
begegnungen
, zu dem beide Mannſchaften in ſtärkſtmöglichſter Auf=
ſtellung
antreten, beſondere Erwähnung. Schalke 04 folgt einer
alten Einladung nach Bismarckhütte, um dort gegen den volniſchen
Fußballmeiſter Ruch zu ſpielen. Länderſpiele bringt der Sonn=
tag
in Prag zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Belgien und in
Helſingfors zwiſchen Finnland und Norwegen und in Budapeſt
ſtehen ſich im erſten Endſpiel um den Mitropa=Cuv Ferenczparos
Budapeſt und Sparta Prag gegenüber.

Handball.
Auch im Handball werden die Punkteſpiele geſtartet aller=
dings
nicht in allen Gauen, im Süden nur in den Gauen Südweſt,
rttemberg und Bayern. Es ſpielen im Gau Südweſt:
WV. Herrnsheim Polizei Darmſtadt SV. 98 Darmſtadt
TV. Haßloch, TV. Frieſenheim SV. Wiesbaden, VfR. Kaiſers=
lautern
Ingobertia St. Ingbert. Aus dem übrigen Programm
Mitte in
des Tages ragt die Gau=Begegnung Baden
Mannheim hervor, bei der Badens Meiſter Waldhof und der
deutſche Meiſter Polizei Magdebura das Gerippe ihrer Gaumann=
ſchaften
bilden.
Leichtathletik.

Der Sonntag bringt unſeren von Start zu Start gehetzten
Athleten endlich einmal im internationalen Wettſtreit eine Pauſe.
denn der zweite Septemberſonntag iſt nicht durch einen Länder=
kampf
belegt. Dafür gibt es aber eine Reihe intereſſanter natio=
naler
Veranſtaltungen. In Mannheim gibt es als Abſchluß der
Saiſon noch den Großſtaffellauf Quer durch Mannheim, zu dem
in der Hauptklaſſe 17 Mannſchaften am Start erſcheinen. Am Ziel
des Laufes, im Mannheimer Stadion, wird zu gleicher Zeit ein
Frauen=Städtekampf Frankfurt Mannheim ausgetragen. In
Rahmen der Kämpfe um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft gibt es
wieder eine Reihe von Klubkämpfen, von denen der bedeutendſte
in Berlin mit dem Fünfklubtreffen Stuttgarter Kickers DSC.
Berlin BSC. SC. Charlottenburg Dresdener SC. ſtatt=
terer
Kampf führt in Frankfurt am Main 1860
findet, ein we
München DSC. Saarbrücken
Eintracht und JG. Frank=
Reich ſtattfindenden Ver=
furt
zuſammen. Der Höhevunkt der in
anſtaltungen iſt der Kampf Norddeutſchland Dänemark in Ham=
burg
Norddeutſchlands Mannſchaft für dieſen Kampf, der die
Fortſetzung einer alten Einrichtung bedeutet, wurde aus den
Gauen Nordmark und Niederſachſen geſtellt, während Dänemark
in der Hauptſache auf ſeine Landesmeiſter zurückgegriffen hat.
Vom Ausland intereſſiert der Länderkampf Schweden Ungarn
in Stockholm deſſen Ausgang nach den ſchwediſchen Siegen in Ber=
lin
und Amſterdam nicht zweifelhaft ſein kann.

Tennis.
Im Reich iſt außer dem Dortmunder Turnier, wo die Meiſter=
ſchaften
von Weſtfalen vergeben werden, nichts los. Eine Reihe der
deutſchen Spitzenſpieler ſind am Lidoturnier in Venedig beteiligt,
das wichtigſte internationale Ereignis ſind die amerikaniſchen
Einzelmeiſterſchaften in Foreſt=Hills.

Rudern.

In Paris wird der alljährliche Pokal von Paris, ein inter=
nationales
Einerrennen, ausgerudert, zu dem mit Genehmigung
des Deutſchen Ruderverbandes die Rüſſelsheimer Skuller von
Opel und Füth Meldungen abgegeben haben. In Berlin=
Grünau findet das alljährliche Dauerrudern des Berliner
Regattavereins ſtatt, mit der eine große Jugendregatta verbun=
den
iſt.
Schwerathletik.

Brüſſel iſt von Donnerstag bis Samstag Schauplatz der
7. Europameiſterſchaften im Freiſtilringen; zu
denen aus 14 Nationen 64 Meldungen vorliegen. Fünf Na=
tionen
, darunter auch Deutſchland, haben für alle Klaſſen ge=
meldet
. Die deutſche Mannſchaft ſteht, vom Bantam= bis Schwer=
gewicht
, wie folgt: Brendel=Nürnberg, Sperling=Dortmund, Ehrl=
München (Titelverteidiger), Schäfer=Schifferſtadt, Schweikert= Ber=
lin
, Siebert=Darmſtadt und Hornfiſcher=Nürnberg. Von
den ſieben Titelverteidigern ſind vier am Start, unter den Feh=
lenden
befindet ſich auch Weltergewichtsmeiſter Jean Földeak. der
ſich in dieſem Jahre nicht durchſetzen konnte. Die deutſche
Mannſchafts=Meiſterſchaft im Gewichtheben tritt
am Wochenende in ein entſcheidendes Stadium. In Welzow ( Nie=
derlauſitz
) treffen ſich Hörde 1929, Eſſen 88 und Welzow 1892 in
der Zwiſchenrunde. Der Sieger beſtreitet ſpäter mit Auguſta
Augsburg die Vorſchlußrunde, und deren Gewinner trifft dann
auf den Titelverteidiger München 60.

Radſport
Im Straßenrennſport bildet die Fernfahrt Baſel
Cleve mit den beiden Etappen Baſel-Rüſſelsheim (Samstag)
und RüſſelsheimCleve das Hauptereignis. Die Fahrt wird als
Gedächtnisfahrt für ihren erſten Gewinner Adam Opel, durchge=
führt
. Am Start befinden ſich die Ländermannſchaften von Deutſch=
land
, Dänemark und der Schweiz. Der Kampf bildet die letzte
diesjährige Probe unſerer Straßen=Nationalmannſchaft. In Pa=
ris
wird über 140 Kilometer der Große Preis der Na=
tionen
ausgefahren, bei dem Deutſchland durch Sieronſki ver=
treten
iſt, da der deutſche Straßenmeiſter Bruno Roth verletzt
wurde. Im Reich gibt es einige lokale Fernfahrten, von denen
wir den über 210 Kilometer, führenden Jubiläumspreis
dtGießen und das Rennen Rundumdie Alt=
der
Sta
mark
erwähnen. Auf den deutſchen Bahnen iſt es noch ſehr
lebhaft. Die Berliner Olympiabahn bringt als Haupt=
ereignis
den Großen Herbſtpreis mit dem Duell Metze=Krewer,
wobei Metze vor ſeiner Reiſe nach U.SA. ſeinen letzten Start in
Deutchland abſolvieren wird. In Breslau ſteht der klaſſiſche
Goldpokal auf dem Programm, hier wurden u. a. Lohmann.
Möller und Müller verpflichtet. In Mainz gibt es Amateur=
rennen
, bei denen einige Mitglieder der Nationalmannſchaft am
Start erſcheinen. Im Straßenſport iſt noch das 4. Baſeler Kri=
terium
nachzutragen, bei dem ſich auch die Deutſchen Bautz, Alten=
burger
und Geyer an den Start begeben.
Motorſport.

In der großen Klaſſe erſcheinen 18 Wagen am Start, unter ihnen
die geſamte internationale Extraklaſſe mit den deutſchen Marken
Mercedes=Benz und Auto=Union. Mercedes ſchickt Caracciola,
p. Brauchitſch, Fagioli und Lang, die Auto=Union entſendet Stuck,
Varzi, Roſemeyer und Pietſch ins Rennen. Korpsführer Hühn=
lein
, der Führer des deutſchen Kraftfahrſportes, wird bei dem
großen Rennen anweſend ſein. Bei der engliſchen T. T. ſind drei
Adler=Sportwagen gemeldet worden. Bei Bilbao wird die ſpa=
niſche
Touriſt=Trophy ausgefahren.

Pferdeſport.
Die Leipziger Rennen, mit dem mit 14 000 RM. ausge=
ſtatteten
Stiftungspreis, bilden das Hauptereignis des ſonntäg=
lichen
Galopprennens. Weiter veranſtalten noch die Bahnen in
Karlshorſt, Hannover, Düſſeldorf, München=
Riem und Paris Rennen.

Der Sporkverein 98 ſtartbereit!

Die Vorbereitungszeit für die neue Saiſon liegt hinter uns.
In raſtloſer Arbeit haben die Abteilungsleiter dafür geſorgt daß
ihre Mannſchaften fertig in die Verbandsrunde eintreten. 10 Fuß=
ball
= und 4 Handballmannſchaften des SV. 98 nehmen an den
nächſten Sonntagen den Punktekampf auf.

Die Handball=Liga
eröffnet am Sonntagnachmittag 3 Uhr den Reigen der
Verbandsſpiele am Böllenfalltor, gleich mit einem ſpannenden
Treffen gegen den
TV. Haßloch.
Die Haßlocher waren im vorigen Jahr der Schrecken aller
Gauligafavoriten. Nicht nur, daß alle an der Meiſterſchaft betei=
ligten
Mannſchaften auf dem Gelände der Haßlocher Turner ins
Gras beißen mußten, holten die Pfälzer auch auf auswärtigen
Plätzen allerhand Punkte gegen ſtarke und ſtärkſte Mannſchaften.
Die Mannſchaft hat auch in dieſem Jahr alle Kräfte und Stützen
der Mannſchaft dabei, und ſo kann man ſich leicht vorſtellen, daß
am Sonntag eine der ausſichtsreichſten Mannſchaften auf dem
Stadion antreten wird. Die 98er müſſen alſo von Beginn an auf
der Hut ſein, damit ſie nicht gleich ins Hintertreffen kommen. Ob=
wohl
die Mannſchaft gegen das Vorjahr ſtark verändert erſcheint,
iſt doch damit zu rechnen, daß ſich die neuen Kräfte gut in den
Geſamtrahmen einfügen und mit Energie und Aufopferung an die
ſchwere, doch zu löſende Aufgabe herangehen. Feick wird, wie ſchon
gemeldet, nicht mehr mittun, dafür nimmt Freund ſeinen Poſten
ein, an deſſen Stelle dann der ſchnelle und ſchußſtarke Merz tritt.
Den Mittelläuferpoſten wird wieder Delp in alter Friſche aus=
füllen
. Die Mannſchaft hat alſo folgendes Geſicht:
Henß,
Rothenburger,
Fuchs.
Kehr,
Delp.
Dittmar,
Engel, Kaltenbach,
Fendt,
Merz.
Freund.
Vor dem Spiel tritt die Reſerve gegen 04 Arheilgen an, wäh=
rend
die Jugendmannſchaft ſchon vormittags ein Spiel austrägt.

Die Fußballer in Pfiffligheim.
Gleich ein harter Prüfſtein für die geſchickt umgeſtellte 98er
Mannſchaft. Pfiffligheim hat ganz beſonders intenſiv an ſeiner
Elf gearbeitet und wird in Fachkreiſen mit Polizei und Egels=
bach
in einem Atemzuge als Meiſterſchaftsanwärter genannt. Die
98er haben alſo in dieſem Treffen nichts zu verlieren und
können daher unbeſchwert den Kampf aufnehmen. Auch die un=
teren
Mannſchaften ſind faſt alle beſchäftigt. Die Reſerven fahren
ehenfalls in die Wormſer Vorſtadt und ſpielen vor den erſten
Mannſchaften. Die 2b=Mannſchaft ſpielt um 10.30 Uhr auf dem
Stadion gegen die 2. Elf von Roßdorf, und die Junioren treten
auf der Rennbahn der 2. Garnitur der Beſſunger Turner gegen=
über
.
Kameradſchaftsabend des Sportvereins 1898.
Alle Mitglieder mit ihren Angehörigen werden, nochmals
auf dieſen Abend am Samstag, dem 7. Sept. d. J., 20 Uhr,
auf dem Heiligen Kreuz (Dieburger Straße) hingewieſen.
Der Abend verſpricht einige ſehr geſellige Stunden zu bringen
außer Konzert und Darbietungen ſoll beſonders dem Tanz gehul=
digt
werden.

Polizei Darmſtadt.

Gleich zu Beginn der Verbandsſpiele ſteht die Fußballmann=
ſchaft
vor einer ſchweren, nicht leicht zu nehmenden Aufgabe. Ihr
Gegner am Sonntag. Haſſia Dieburg, weiß ſchon immer zu kämp=
fen
und wird beſtimmt auch in dieſem erſten Verbandsſpiel auf
dem Landespolizeiſportplatz zu kämpfen verſtehen. Leicht werden es
die Landespoliziſten nicht haben, um zu ihren erſten Punkten zu
kommen, obwohl der Papierform nach ein knapper Sieg für ſie
herauskommen müßte. Das Treffen beginnt um 15.15 Uhr, und
ein Beſuch wird ſich beſtimmt lohnen. Vorher ſpielen die Liga=
reſerven
beider Vereine.
Die Handballer des Polizeiſportvereins fahren am Sonntag
zum erſten Punkteſpiel nach Herrnsheim. Sie haben es genau ſo
ſchwer wie ihre Fußballkameraden, denn in Herrnsheim hängen
die ſo heiß begehrten Punkte ſehr hoch. Die Handballmannſchaft
iſt zurzeit ſehr gut in Form, und darf man annehmen, daß, wenn
der Kampfgeiſt ein guter iſt. beide Punkte nach Darmſtadt kom=
men
. Nimmt die Ligamannſchaft allerdings das Treffen zu leicht,
ſo iſt eine Ueberraſchung nicht unmöglich. Abfahrt der Handballer
12.30 Uhr Wache 24.
Aufſtellung: Keimig: Pfeiffer. Blanck; Stahl, Daſcher, Un=
macht
; Stahlecker, Leonhardt, Sommer. Spalt, Huber.

Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.

Heute abend 8,30 Uhr findet erſtmalig wieder die regelmäßige
Vorſtandsſitzung ſtatt, zu der außer den Vorſtandsmitgliedern
alle Abteilungsleiter eingeladen ſind.

Reichsbahn=TSV. Darmſtadt.

Die Teilnehmer und Schlachtenbummler, die am Sonntag mit
nach Mainz fahren, müſſen pünktlich um 6 Uhr am Hauptbahnhof
ſein. Der Fahrpreis für Hin= und Rückfahrt pro Perſon beträgt
85 Rpf. Die erforderlichen Fahrkarten ſind bis ſpäteſtens Sams=
tag
, den 7. September 1935. um 15 Uhr, bei Mitglied Emil Pech
(Bw. Darmſtadt, Wagenabteilung an der Dornheimerwegbrücke)
oder bei Mitglied Ernſt (Sportplatz) bei gleichzeitiger Entrich=
tung
des Fahrgeldes zu beſtellen.
Die Rückfahrt von Mainz
nach Darmſtadt erfolgt am Sonntag abend um 20.21 Uhr ab Mainz
Hbf. Ankunft in Darmſtadt 21.15 Uhr.

Radſernfahrt Baſel-Cleve.

Das vorletzte automobiliſtiſche Großereignis des Jahres iſt der
Große Preis von Italien der Rennwagen bei Monza.

Die vom Deutſchen Radfahrer=Verband zum Gedächtnis an
den um den Radſport hochverdienten Gründer der Opel=Werke
Rüſſelsheim. Adam Opel, veranſtaltete große Fernfahrt Baſel
Cleve findet am 7.8. September ſtatt und wird in zwei Etap=
pen
gefahren. 1. Etappe, 7. September: Baſel-Rüſſelsheim
350,6 Km., 2 Etappe, 8. September; Rüſſelsheim-Cleve
303,5 Km., zuſammen 654 1 Km. Der Start erfolgt am 7. 9.,
früh 5 Uhr, in Baſel zur Fahrt über Freiburg
Raſtatt
Karlsruhe Heidelberg Darmſtadt Rüſſelsheim und am
nächſten Tage von Rüſſelsheim über Wiesbaden Limburg
Köln Neu Krefeld nach Cleve. Die Fahrer durchfahren
alſo auch Darmſtadt, woſelbſt ſie nach der aufgeſtellten Marſch=
tabelle
am Samstag nachmittag, vorausſichtlich gegen
4:48 Uhr, eintreffen werden. Je nach der Witterung
wird naturgemäß eine kleine Zeitverſchiebung nicht zu vermeiden
ſein. In Darmſtadt werden folgende Straßen paſſiert: Heidel=
berger
= Eſchollbrücker Hindenburg= Rhein=
ſtraße
, die Streckenbeſetzung übernehmen nehen den Polizei=
organen
die hieſigen Radfahrer=Vereine, die ihre Poſten ſpäte=
ſtens
14.30 Uhr zu beſetzen haben. An der Fahrt nehmen die
Nationalmannſchaften von Dänemark, Deutſchland und der

Schweiz, insgeſamt etwa 55 Fahrer, teil. Es ſind alſo nur S./
könner zu dieſem Wettbewerb zugelaſſen, ſo daß es erd
Kämpfe geben wird. Unſere deutſche Nationalmannſchaft

ne Se, Seſ ich eige enlclie eien Auer ie
R

ländern befinden ſich viele klangvolle Namen, die ſich nichaud
geſchlagen bekennen werden.
Groß=Kampf im Kegelſpork.


Verlauf 14

Der Kegler=Verein Darmſtadt und Umgebung E. V. ſinzell. Mnig verändert
die nächſte Zeit nachfolgende ſportliche Veranſtaltungen wuß.u, ſch

BWo re
Konzelmann=Wanderpokal. Hans=Borne=Wanderpog, 750t

Felauf
Ausſcheidungskämpfe zur Ermittlung der Kampfmannſchäint
jufelen ind
1935/36. Meiſterſchaftsvorkämpfe um die Klubmeiſtink
Fech s Boche
1935/36. 200= und 300=Kugel=Kampf für Männe=
und 100=Kugel=Kampf für Senioren und Frauen.

Der Kampf um den Konzelmann=Wanderpokal, du 41/ Rhein=Mal
RASr

Wendüiſe vei

alljährlich, auf der Bahn der Geſellſchaft Eintracht (Eliſagekuuc.
igten bezi
ſtraße 12) zum Austrag kommt, verſpricht einen beſonderes gfon ſe
Ei Maiſd
Nach den Ausſchreibungen muß dieſer Pokal, dreimal
*g
einander oder viermal im ganzen gewonnen werden. Deruſitkzaueil
n Me.
THhNn.
Jahreskampf beginnt um dieſe wertvolle Trophäe, die in
Stäte
ſten beiden Jahren jeweils die Mannſchaft der Kegelklunt /=
1911 und in den nächſten beiden Jahren, die Klubmangnm Wi
E luch
Zwölfer vom Woogsplatz als Sieger ſah, aber im verg
Jahre wiederum von der Mannſchaft des Kegelklubs 2
i Mt
errungen wurde. Gelingt es DK. 1911, auch in dieſemnit
dieſen äußerſt ſpannenden und intereſſanten Kampf ſegrufilft hichen de Ku
Beieſtigunger
geſtalten, dann geht der Konzelmann=Wanderpokal emch iſt
in ſeinen Beſitz über. Aber die übrigen Klubmannſchafin
Kegler=Vereins, die im vergangenen Sportjahre in verſche u zu de Halung
Kämpfen ihr Können bewieſen haben, werden ſich nicht
umm
weiteres geſchlagen geben. So dürfte gerade dieſer Kana) hauhtgoll g
größte Intereſſe aller Kegelſportler hervorrufen.
Der 200= und 300=Kugel=Kampf für Männer und da= 1 in Baumwolliat
inger. Si
Lihd
erh
Kugel=Kampf für Senioren und Frauen ſowie die Meiſte
vorkämpfe um die Klubmeiſterſchaft 1935/36 ſind als ebes tſchnt zu leiſten, de
tereſſant anzuſprechen. Jeder Teilnehmer, der zu den ei! eism Ugreulturt
Kämpfen ſeine Meldungen abgibt, muß ſich voll und ganz
Höhe befinden, wenn er für ſich oder ſeinen=Klub erfolgrs 2. 10 fühen 2e.
unsbeſondere
will,
Wir wünſchen unſeren Sportlern guten Start und dem8 w. / Präſdentſchaft
W30 nur
den Sieg.
N.
M!
hingt

NS
*,
Reichsſportabzeichen=Prüfung.
Am Samstag, dem 7. 9. um 15.30 Uhr, werden au= 10 Lumwollanbau
nvollanbau überh
Sportplatz Woogswieſe am Oſtbahnhof folgende Diſziplinuft
das Sportabzeichen abgenommen:
ta3z laite Roſevel
100 Meter. 400 Meter, 10 000 Meter, Kugelſtoß unduc a ſich die Käuf
ſprung, ſowie die entſprechenden Uebungen für die Juge=3talmart ab= und

Sportabzeichenhefte, mit Lichtbild und Unterſchrift v.
ſind mitzubringen. Uniform=Bilder ſind nicht mehr ſtattlli
Ich bitte die Kampfrichter des Kreiſes um vollzählisy
ſcheinen.

Reichsſender Frankfun

ANirkten zuwandter
ſt
ten in 9
fzungen. Das
Atungsabgabe beld
MEindruck dieſer E
ſeine
* Baumwoll

Feworlage vor.
4u9 Cent
4

Regieru
in des Konprom

Frankfurt: Freitag, 6. September
600: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: R077 A10 Cents herabz
berg: Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Zeit, Nacht
Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymru
830: Sendepauſe. 900: Nur Freiburg: Funkwerscd teide Mtriſt
und Nachr. 9.15: Nur Freiburg: Unterhaltungsmut! Wgſnte türltiſche
heitere Lieder. 10.00: Sendepauſe. 10.45: Prakt.- men ſtarken
Auf
Gel
ſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert.
ſeten kann
Programm, Wirtſchaftsmeldg., Wetter, 11.45: Ba /10 brzeiſch
en.
W9
funk.
die allg
12.00: Mittagskonzert. Zwei Funkpotpourris. 13.00-4hgſ
Men eine 1
Nachr.; anſchl.: Nachr. aus dem Sendebezirk. 114

Fortſetzung des Mittagskonzert. 14.00: Zeit, NaArk enhere Zu
Wetter. 14.10: Sozial= und Wirtſchaftsdienſt in bug
Folge. 1. Schnellverkehr auf Schiene, Landſtraße ur. AnsA bile des
der Luft. 2. Die Wege des kleinen Mannes u. a. 1.
Nende Rauſt

1D me

Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.00: Nur Trier u. Kol
Nachr. 15.15: Für die Frau: 1. Ein Haus, in dern dien ſelſt decten
alles ums Eſſen dreht. Ein Geſpräch mit Dr. Hardt
de Türt
16.00: Klaviermuſik. 16.30: Achtung vor Pilzvergifiſl
W us höhn
Die Pilze unſerer Heimat. 16.45: Die Sorge für die
Rona
zwe
ger. Ein Zwiegeſpräch. 17.00: Hamburg: Nachmit w!t Ducht
hrung
beutſt
konzert. 18.30: Jugendfunk: Jungmädel erzählen:
unſeren Fahrtenbüchern. 18.45: Das Leben ſpricht! 11 Mgüf14 beträ
ei Uung
Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programm, Zeit
19.00: Freiburg: Unterhaltungskonzert. 19.40: Rundlc, ſp tien der Bed
Nauotä
19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachrichten. 20.15
Deutſchlandſender: Reichsſendung. Stunde der Na=Mkl. &d8 h.
ind h.
Ein Arbeiter fährt auf Urlaub. 21.00: Jupp Garei, ,,n deutſche
Lieder zur Laute, 21.30: Achtung! Hochſpannung! 2259 ader
3.
ter, Ingenieure, Forſcher in Gefahr! 22,00: Zeit, A0 Klih
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.90: Sportſchauu kuſr Ze,
an
Woche, 23.00: Von Hof und Brauch im alten Bar 1 4ütliſche
den N.
land der Schwalm. Funkfolge, 23. 40: Johannes 9444 ſl
(.
r deufſt
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berg. Funkſpiel. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
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OMuteean Unnsäuann

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Hondel=
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Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Ein Ay
nd
beiter fährt auf Urlaub. Eine fröhl. Reiſe mit 2Hne 9ich in g
ins Erzgebirge.
Eie NSl
Königsberg: 21.00: Joh. Chriſt. Bach zum 200.-*
burtstag, Ltg.: Käſtner.
Leibzig: 21.10: Serenadenabend im Schloßdel Wanlilte no
Schwarzburg.
Hamburg: 21.00: Zeitgenöfſiſche Orcheſtermuſik au4
nemark und Schweden.
London: 20. 00: Promenadekonzert a. d. Queens

Warſchau: 20 00: Leichte Muſik.
Rom: 20.40: Buntes Konzert.
Brüſſel=frz, 21.15: Sinfoniekonzert.
Laibach: 22.15: Sloweniſche Lieder.
Mailand: 22.20: Kammermuſik.
London: 22.40: Tanzkapelle H. Roh.

Md

Wekkerbericht

des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. Mk.

Im Zuge der über dem ganzen europäiſchen Feſtland.
ſchenden Weſtſtrömung wird fortgeſetzt feuchte Luft verſchieh.
FA4

Herkunft über uns hinweggeführt. Die eben über

vordringende ſubtropiſche Luft wird unter Druckfall Anlab 2 Regenfälln geben. Die Geſantlage beicht wuech
unbeſtändig.
Ausſichten für Freitag und Samstag: Nach Eintrübung

Regentätigkeit wieder wechſelnd bewölt mit Schauene
lebhaften weſtlichen Winden Tagestemperaturen.
15 bis 20 Grad.

[ ][  ][ ]

66

ummer 245

Natio
it Taud

ArmſtädterCägblatt=

DOaaddgllgsſefliedelstan!

Freitag, 6. September

verliner und Rhein=Main=Börſe.

Imgebung f

geſichts des bisher guten Zeichnungseingangs auf die neue
getitt leihe war die Berliner Börſe, überwiegend etwas
freyuicher. Das Geſchäft hielt ſich jedoch weiter in ſehr engem
Razhunt, da Anlagekäufe im Hinblick auf die Reichsanleihezeich=
Nen deſt nunmg um noch erfolgen. Da auf der anderen Seite das An=
gebtumchgelaſſen
hat, lagen die Anfangsnotierungen teilweiſe
brozent höher. Die beträchtliche Abſatzbelebung in der
Kranſtlrzeuginduſtrie im Juli ſowie die günſtige Halbmonats=
MA, bilgnnder Sparkaſſen und die vorausſichtliche Verlängerung der
Stichſt=Weltverträge gaben der Tendenz einen gewiſſen Rück=
halus
Iim Verlauf konnten ſich weitere kleine Beſſerungen durch=
Deraus ſetzem Wenig verändert waren Montanwerte. Kaliwerte be=
SBorhg haugter ſich. Farben waren etwas feſter. Unverändert lag
der 0u roaktienmarkt. Renten behaupteten ſich bei ſtillem Ge=
der
Kanp
ſchäuff Oer Verlauf war, auf kleine Orders freundlicher. In
die
Reiſcſanikanteilen (minus 1 Prozent) bemerkte man größere
Ramn u 4 Abghun eines Privatbankhauſes. Renten lagen ruhig.
den ind ihr
Wanderg
dRhein=Mainiſche Börſe hatte einen etwas feſteren
Eintn
Grunor, die Umſätze blieben noch gering. Die letzten Berichte
einen K. ausu ſnf. beruhigten bezüglich der allgemeinen Weltpolitik etwas,
Pokal
ausudr Wirtſchaft regte vor allem der erfreuliche Einſatz der
den Deie Reiltenleihezeichnung an. Publikumsaufträge, wenn auch noch
Whe
in luie denem Maße, lagen vor. JG. Farben zunächſt ½, dann
fit der A nochmis ½ Prozent feſter, angeregt durch die dreijährige Ver=
en
de
lännmng der Stickſtoff=Verträge. Die übrigen Chemiewerte be=
9, ober n
aurwi. Auch Elektrowerte zumeiſt gebeſſert. Maſchinenaktien
s Keg
ageru twas freundlicher. Auch der Rentenmarkt zeigte freund=
auch
in
lichetu Entwicklung, Altbeſitz ½ Prozent höher. Im weiteren

Verſſtie blieben die Kurſe ſehr gut gehalten, vereinzelt traten

Baumwoll=Oppoſikion in Amerika.

nochu d te Befeſtigungen ein.
Kludn
2. Abendbörſe, verlief ſehr ruhig. Gegen den Berliner
jüchte n Schlufwar die Haltung mäßig feſter.
Mden Baumwollfarmern hatte Rooſevelt bisher ſeine ge=
treugſt
: Anhänger. Sie hatten auch allen Grund, dem Mann
Gefonlehrft zu leiſten, der ihnen durch ſeine landwirtſchaftliche
Geſelgbung (Agricultural Adjuſtment Act) wieder ſicheren Bo=
den
zuer den Füßen gegeben hatte. Die geſamte Landwirtſchaft
Amem s, insbeſondere, aber die Baumwollfarmer, waren vor
Rooyeults Präſidentſchaft dem Erliegen nahe geweſen. Man er=
innengſich
nur der Hungermärſche der Farmer, die vor dem
Kapru an Waſhington zu turbulenten Szenen geführt hatten.
durich ie Entſchädigung von 12 Cents je Pfund für die Beſchrän=
kungu
½ Baumwollanbaues und die erzielte Preisbeſſerung war
der uamwollanbau überhaupt erſt wieder lebensfähig geworden.
Alleſſd gs hatte Rooſevelt ſein eigentliches Ziel nicht ganz er=
reicht
, ſa ſich die Käufer mehr und mehr vom amerikaniſchen
Bauzllmarkt ab= und anderen, hauptſächlich den ſüdamerika=
niſchütMärkten
zuwandten. Deren Produktion ſtieg indeſſen ſtän=
dig
, jm ſie ernteten in Wahrheit die Früchte der amerikaniſchen
ſthwungen. Das führte zu ſcharfen Proteſten der mit der
Verazuitungsabgabe belaſteten Baumwoll=Textilinduſtrie. Un=
ter
dienE indruck dieſer Entwicklung nahm Rooſevelt eine Schwen=
ſeiner
Baumwollpolitik vor= und legte dem Parlament
e Getzesvorlage vor die die Herabſetzung der Entſchädigung
lauf 9 Cents vorſah. Der Erfolg war, daß ſich die Ver=
FTANe treierer Baumwollfarmer zu der Oppoſition unter Luey Hung
und die Regierung, um nicht die ganze Vorlage zu ge=
Schtnpt, ſährtie in das Kompromiß einwilligen mußte, die Entſchädigung
zM Mr 10 Cents herabzuſetzen.
Alalktende Wirkſchaftsbelebung in der Türkei.
geſamte türkiſche Wirtſchaftsleben hat in den letzten 10
Jahuseinen ſtarken Aufſchwung genommen. Auf allen wirt=
ſchafullen
Gebieten kann die Türkei eine ſtändige Aufwärts=
00: Wechein entwgung verzeichnen. Im Gegenſatz zum früheren Regime
zetter. 119 kannn gt auch die allgemeine Finanzlage des Staates als voll=
mngn
geſichert angeſehen werden. Im beſonderen iſt in den
otpourz, etteir ahren eine umfangreiche Induſtrialiſierung
Sendeltiül des lädes durchgeführt worden. Eine größere Textilinduſtrie
owiel jehrere Zuckerfabriken und Stahlwerke ſind bereits vor=
14.00:
andi
Mit Hilfe des neuen, bereits in Angriff genommenen
ſchoſt.
.
Fünſtehres=Planes beabſichtigt man, unter anderem auch die
jiene. 9
bereinctl eſtehende Induſtrie weiter auszubauen, damit ſie mit der
zue Beit lanz und mehr den Bedarf des eigenen Landes an Induſtrie=
Nur Tut erzeuchſen ſelbſt decken kann. Nach den Erfolgen der letzten
hut Jahrt auß die Türkei hinſichtlich der Induſtrialiſierung des
ich mit 2. Nahein Iſtens als bahnbrechend angeſehen werden, und es iſt
ina vor auch Luht daran zu zweifeln, daß der neue Fünf=Jahres=Plan
San keſtlals ur Durchführung gelangt.
den deutſchen Ausfuhrhandel beſtehen
Gegiwärtig beträchtliche Exportmöglichkeiten
Dd A nich iu Türkei, zumal auch bei dem Aufbau der bereits vorhan=
das
26e , denen nduſtrien der Bedarf an Maſchinen, Werkzeugen, Eiſen=
rogrand
ewareg ſw. zum hauptſächlichſten Teil aus Deutſchland bezogen
nzert. 194 Dülrd und ſich das bisher gelieferte deutſche Material beſtens
grichigl bewäln hat. So ſind beiſpielsweiſe die türkiſchen Zuckerfabriken
zude alleinſ on deutſchen Werken aufgebaut worden. Bei dem Auf=
En
uh bau A anderen Induſtriebetriebe, war, ebenfalls der deutſche
zuue Naſcklinexport ein Hauptlieferant, wodurch Deutſchland bereits
eit ſumer Zeit an erſter Stelle der türkiſchen Einfuhrliſte
ſteht, jie türkiſchen Importeure ſind allgemein von der hochwer=
ſigen
lualität der deutſchen Erzeugniſſe, ſpeziell der deutſchen
U Maſcklnn, überzeugt.
R vor kurzem abgeſchloſſene deutſch=türkiſche Ver=
d
rechlun gsabkommen hat, ſich bereits, in der kurzen Zeit
ſeines ſeſtehens für beide Teile nutzbringend erwieſen. Somit
ſt auf die formelle Grundlage für einen beiderſeits regen
eutſahltkiſchen Handelsverkehr geſchaffen worden. Für Kom=
benſchſtnsgeſchäfte
ſind, im Rahmen des beſtehenden Handels=
ertr/B
ausreichende Möglichkeiten vorhanden. Hierfür kom=

en laptſächlich in Betracht Tabak, Roſinen, Feigen, Wolle,
Lumualle, Häute und Felle gegen deutſche Induſtrieerzeugniſſe
aler IA.
Viehmärkke.
Tſnſtädter Viehmarkt vom 5. September. Aufgetrieben
eNT20 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 6566. b) 61
) 5660, d) 4055 Pfg. pro Pfund Lebendgewicht. Es
rdcve rkauft in Klaſſe a) 19. b) 22, c) 41 und d) 39 Stück.
arkutrlauf lebhaft, ausverkauft.
Aſtuheimer Viehmarkt vom 5. September. Zufuhren: 25
be10 Schafe 86 Schweine, 300 Ferkel, 459 Läufer. Preiſe:
Fellis 6 Wochen 1417, über 6 Wochen 1822, Läufer 23
7M7. Marktverlauf lebhaft.
ſſakfurter Viehmarkt vom 5. September. Auftrieb: Käl=
ASchafe 149. Schweine 321. Es erzielten (pro 1 Zentner
b) 6065, c) 5359.
0.
Leberßyim icht) in RM.: Kälber a) 66-
13
Lämmer und Hammel b2) Weidemaſthammel 4042,
A.
3235: Schweine
3:
d) 3436: Schafe e) 3638
12) 54 b) 54, C) 54, d) 54, e) 50. Marktverlauf: Kälber
*de Tus verkauft: Hammel und Schafe rege, ausverkauft;
Schwit, wurden wiederum zugeteilt.

mg
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.

Ri
2 Kuhle ämtlich in Darmſtadt. D. A. fIkl. 35.10040. Pl.5. DTruck und
Beidsktlumliödter Tagblat, Eliſabeih Witich, Zeiungsprlag 1. Druckeret.
Darmſtadt. Rheinſtr. 2
Hier harangte Deiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprce der der Schriftleitung Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr;
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Aus dem deutſchen Wirtſchaftsleben.

Der Einzelhandel im Juli.
Umſahſtand 3 Prozenk über Vorjahreshöhe.
Wie die Forſchungsſtelle, für den Handel beim RKW. in
Rahmen ihrer laufenden Unterſuchungen feſtſtellt, brachte der
Juli 1935 dem deutſchen Einzelhandel wieder eine leichte wert=
mäßige
Abſatzbelebung. Im Vergleich zu
Juli 1934
konnte im Durchſchnitt aller Geſchäftszweige und Betriebsformen
der Umſatzſtand des Einzelhandels im Juli dieſes Jahres
um 3 Prozent erhöht werden.
Weſentlich günſtiger als im Durchſchnitt des
geſamten Einzelhandels verlief die Umſatzentwicklung
der Lebensmittelfachgeſchäfte. Hier konnte der Um=
ſatzſtand
im Juli dieſes Jahres im Vergleich zum Vorjahre um
7,5 Prozent erhöht werden. Im Einzelhandel mit Beklei=
dung
ſtiegen die Umſatzwerte im Juli im Vergleich zum Vor=
jahre
bei Textilwarenfachgeſchäften um 4 Prozent und im Schuh=
wareneinzelhandel
um etwa 4,5 Prozent. Im Hausrateinzel=
handel
(in der Zuſammenfaſſung von Eiſenfachgeſchäften und
Glas= und Porzellaneinzelhandel) brachte die Entwicklung eine
Umſatzunahme gegenüber Juli 1934 um 8,9 Prozent bis 10.,7
Prozent. Rückläufig war im Juli 1935 die Umſatzentwicklung
mit 8085 Prozent des Vorjahres im Funkeinzelhandel.
Die Käuferſchaft ſcheint ſich in dieſem Jahre vor der Funkaus=
ſtellung
in beſonders ſtarkem Maße abwartend verhalten zu
haben. Von den übrigen Einzelhandelszweigen, für die die Um=
ſatzentwicklung
im Juli bisher bekannt iſt, berichten ſowohl die
Drogengeſchäfte als auch die Uhrmacher über reht
kräftige Umſatzerhöhungen um 8 Prozent. Die Umſätze des
Kraftfahrzeughandels hielten ſich auf der gegenüber
Juli 1933 ſtark geſteigerten Höhe (plus 67,2 Prozent) des Vor=
jahres
=Juli. Die ſtärkſte Steigerung gegenüber dem Vorjahre
erfuhren die Verkaufsumſätze des Landmaſchinenhan=
dels
, die im Juli 1935 gegenüber Juli 1934 um 35 Prozent zu=
nahmen
.
Die Enkwicklung der Filmwirkſchaft.
Skärkerer Beſuch der Filmtheater.
Die Entwicklung der deutſchen Filmwirtſchaft während der
letzten Monate hat die im Februar dieſes Jahres vom Inſtitut
für Konjunkturforſchung ausgeſprochene Erwartung, daß das Jahr
1935 eine weitere Aufwärtsbewegung bringen werde, vollauf be=
Die Ausnutzung der
ilmateliers war, ſo=
ſtätigt
.
we
it Zahlen für das erſte Halbjahr 1935 vorliegen, ganz beträcht=
lich
höher (in einzelnen Monaten um 50 Prozent und mehr) als
im Vorjahre. Beſuch und Einnahmen der Film=
heater
haben bei der allgemein geſtiegenen Kaufkraft der
Bevölkerung konjunkturell weiter zugenommen. So waren im
Durchſchnitt des zweiten Vierteljahres der Beſuch der Filmtheater
in den erfaßten Städten um 19,3 Prozent, die Bruttoeinnahmen
ſogar um 20,5 Prozent größer als im zweiten Vierteljahr 1934.
Im Zuſammenhang mit der Belebung im Beſuch der Filmtheater
haben ſich auch die Einnahmen des Verleihs, wie über=

haupt die Verleihtätigkeit in Deutſchland fühlbar gebeſſert. Der
durchſchnittliche Erlös der Eintrittskarte pflegt
jedem Jahr im Zuſammenhang mit der wärmer werdenden
Witterung in den Frühjahrs= und Sommermonaten zurückzu=
gehen
. Während in den Großſtädten der durchſchnittliche Erlös
in den Monaten Januar bis Juni 1934 um 10 Prozent geſunken
war, ließ er im laufenden Jahre nur um 5 Prozent nach. In den
Mittelſtädten hielt ſich der Rückgang im Rahmen des Vorjahres.
In den Kleinſtädten hatte demgegenüber der durchſchnittliche Er=
lös
im Vorjahre von 0,69 auf 0.70 RM. zugenommen, während
er ſich im Juni 1935 auf 0,71 gegen 0.74 RM. im Januar ſtellte.
Die allgemeine Beſſerung ſeit 1933 zeigt ſich vor allem in der
Ausnutzung der einzelnen Platzkategorien. Im
zweiten Vierteljahr 1933 kamen im Reichsdurchſchnitt in den
Filmtheatern auf die mittlere Platzkategorie (0,600,90 RM.)
31 Prozent aller verkauften Eintrittskarten, während es im lau=
fenden
Jahre bereits über 41 Prozent waren. In den kommen=
den
Monaten iſt ſaiſonmäßig mit einer Steigerung der Beſucher=
zahl
der Filmtheater zu rechnen. Die Belebung des Theater=
beſuches
dürfte, wie nach der bisherigen Entwicklung zu ſchließen
iſt, ſtärker ſein als im Vorjahre.
Die Neuzulaſſungen von Krafffahrzeugen im Juli.
Im Juli 1935 wurden laut Wirtſchaft und Statiſtik ins=
geſamt
42 338 Kraftfahrzeuge neu zugelaſſen. Damit wurde das
bisher höchſte Monatsergebnis erreicht, das um faſt 7 Prozent
über dem Stand des Vormonats (39 617) und um mehr als 55
Prozent über dem Stand im Juli 1934 (27 239) liegt.
Skromerzeugung und -verbrauch im Juni/Juli.

Laut Wirtſchaft und Statiſtik hat die Stromerzeugung der
122 erfaßten Werke im Juli der Jahreszeit entſpre=
chend
wieder zugenommen. Die Geſamterzeugung iſt
von 1386,0 Mill. Kilowattſtunden im Juni auf 1519,0 Mill. Kilo=
wattſtunden
im Juli ds. Js geſtiegen. Arbeitstäglich ergibt ſich
noch ein Rückgang (56,3 gegen 57,7 Mill. Kilowattſtunden), der
ſich jedoch zum Teil aus der Verrechnungsweiſe erklärt. Gegen=
ber
dem Vergleichsmonat des Vorjahres war die Erzeugung um
12 Prozent höher. Im erſten Halbjahr 1935 belief ſich die
Stromabgabe der berichtenden 103 Werke an gewerbliche Ver=
braucher
auf rund 3,5 Milliarden Kilowattſtunden. Sie lag da=
mit
um rund 14 Prozent über dem 3 Milliarden betragenden
Verbrauch im gleichen Zeitabſchnitt des Vorjahres. Für den An=
ſchlußwert
ergibt ſich gegenüber der erſten Jahreshälfte 1934 eine

Zunahme um rund 4 Prozent.

Ausfuhrſteigerung in deutſchem Bauglas. Seit Juli hat eine
beträchtliche Steigerung des Abſatzes auf dem Inlandsmarkt in
Bauglas eingeſetzt. Die Hüttenläger zeigen eine abnehmende
Entwicklung. Der Export, der ſeit Anfang dieſes Jahrs in der
Deutſchen Fenſterglas=Ausfuhr GmbH. (Defag), Frankfurt
a. M.. zuſammengeſchloſſenen deutſchen Tafelglashütten konnte er=
freulicherweiſe
im erſten Halbjahr 1935 um zirka 18 Prozent
gegen die gleiche Vorjahrszeit geſteigert werden. Die Preiſe wer=
den
noch als unbefriedigend bezeichnet.

Berliner Kursbericht
vom 5. September 1935

Deutſche Bank und Disconto=Geſelſchaft

Deviſenmarkt
vom 5. September 1935

Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Norbd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl 1

Ve
91.
91
16.
17.3
5
39.375
124.50
113.62
92.75
118.25
154.
129.50
108.375

Mieit ece
5. G. Farben.
Geſ.felektr.untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Nf
153.875
124.75
95.
162.50
93.625
134.
92.50
115.50
87.75
72.

Orenſtein & Koppel,
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Ka
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkalt
Agsb.-Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke I

Viee
115.75
184.25
*
82.375
126.50
89.
10.625
118.

135.75

Aegypten
rgentinien
Belgien.
Braſilien
nemart
gland
tland
innland
frankreie
Griechenlant
ollant
Fsland

Währung
Tägypt. 2
00 Belgg
Milreis
100 Leva
nad. Doll.
0 Kronen
100 Gulden
E.Sta.
10 eſtl. Kr.
00 finn Mi.
00 Franken
100 Hrachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

R

60
*.
2.7
2.7n.
i5
6a.43
ags
2.3,
35.18
s

s530

Italien
Japar
Jugo
viten
Letlau
ſorwegen
Oeſterreich
ortugg
Schweden
ſchweiz
zpanien
Tſchechoſſowal.
Türkei
arn
uah
Ver. Staaten

D
1100 Lire
Ven
106 Dinar
100 9
0 Kronen
00 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
0 Peſeta
00 Tſch.. 4
100 Pengb
Boldpeſo
Dollar

GeldBrief

138.
.724
.604
GNe
7!.
79
15

30.430
0.7
Bress
oi.
295
13.

1039 1.041
2.400 2.439

Surmftadter und Kärtonarbane Sarmftadt, ollan der Aresoner Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 5. September 1935.

teuergutſcheine

3
433
½2% Preuß.
4½ Sachſen v. 3
4½% Thüringen 27/ 96,

Schitze.
6% Dt. Reich
Schätze . .. .. . . . 1100,
4½½
Dtſch. Anl. Ausl.
*I. Abl.....
Deutſche Schutzge=

3 Darmſtadt.

Zu
Nanz

4

1.
25
12 Naſſ. Land.
kredit. Goldpfbr
4½% Naſſ Landesbl 96,75
6½% Liqu. Obl.
Dt. gomm. Sam=
mel
=Ablöſ. Anl.
-Auslser 11115
-AuglSerry/130,6
Dt. Komm Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp.B.
5½%Lig.=Pfbr.: 101),

5.8. 5. 9. 03= 103 5
G7. 107.5 109.1 8.5 67.5s 107.3 107.4 9.5 101 *4 13 102.2 m.5 9o 97.5 63 35.5 33108 108.5 95.25 97 96 1100.3
poſt 100.2 100- 100½ Jaar, 110.9 /10.4 10.3 en/ 90.5 95.3 20
25 9 89.2I gel 2.5 sbl 96.5 96.75 Golobl. 941o 94.75 1 96.2 100.5 96.25 96.25 97 94.75 94.75 93 92:1. 11 94.5 94 r 96.5 R 6.75 LIzor.s Re 114.75 130.5 20.25 20 z.I 96 96

½% Frkf. Hyp.=B
Lig. Pfbr.
*i
Goldobl.
8.
4½%Frrf. Pfbr. B.
Lig.=Pfb.
13 2 Mein,Hnp.?
Jia. Pfbr.
4½% Pfälz. Hyp.Bl
Lig. Pfb
3 Rh. Hyp. Bi.
g. Pfbr.
.
415
Zoldoblig.
Südd. Bob.
(red.=Bank
.."
Lig. Pfbr.
4½2Bto. Hyp.B
32% Daimler=Benz.
70 Dt. Linol.Werke
löckner=Werkel
3 Mainkr. W.v.261
82 Mitteld. Stahl
390 Neckar A. G. ..
5% Rhein=Main=
Donau v. 28....
2 Salzmannck Co.
8% Ver=Stahlwerke
RM. Anl.

6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B.
2. Inveſt.
58 Bulg. Tab.v. 08
Schätze
Oſt.
ſo
Goldrente
einh. Rumän
½%

2.
6 Türk. 1. Bagdad
UI. Bagdad
½% Ungarn 191.
191
4½%
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191
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4½ Budp. Stadtan!
* Liſſabor
4% Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabri
Alg. Kunſtzide Unie
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AndregeNoris Bah
Aſchaffbg. Brauerei
Vad. Maſchinenfbr.
Demberg,
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Cement Heidelberg!

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Cement Karlſtadt.

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Malzfabrik.
Faber & Schleiche
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Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof .
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh
Hanfwerte. Füſſt

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Hindrichs=Auffer
Hochtief Eſſen .
Holzmann, Phil.

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Kali Chemte ...."
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glein, Schanzlin..
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Jahmeher & Co. ..
Jaurahütte ...
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Lokomf. Kraußck
Löwenbr. Münch.
Kainkr.=W. Höch!
Mainz. Akt. Br.
annesm.=Nöhrer
ansfeld Bergb.
Letallgeſ Frankf=
Miag Mühlenbau
Moenus.......!
7otoren Darzſtad 4 1

Dib. 5.8. 5.9. * 13. 1.5 4½ 136.s .25 25 * 152.5 1.4,s 98. 1 s 115.5 114 4 114 1o8.5 3 8 185.25 181. 92,5 3 6½ A 261 83 8 63 10 1571, 83.
2 109.25 . *a RS 34.25 15 13 19. 5½ 75
100. 0.25 121.5 139 127 315 34. 102.75 .25 188 (65 5 d2s 0 = 10 33 77.5 2, 112 115.2 114 110 34. 103 103,5

Net elrngsct
tr. Stamm
Stahlwerie
jebeg Montan.:
Roeder, Gebr. ...
Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kalt
lzw. Hei
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hramm, Lackfb
Schuckert, Elettr.

Sübd. Zucker9.0.,
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Unterfranken .....

Daher, Hyp. u. V.
Berl. Handelsge

Dt. Pankund Di=
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Dresdner Ban)...
Frankf. Vant.
Hyp.=Bant
Mein Hyp.=Ban1:
Pfälz. Hyp.=Bant.
Reichsbank=Ant.
Rhein, Hyp.=Bani.

A.. G. f. Vertehrswi
Alig. Lokalb. Kraftt
Dt. Reichsb. Bz
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Lübeck
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Nordd. Lloyd...
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Verſicherung ...
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Schantung Handele!

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21 3133. 12,
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25 131.21 127 5 120.* 115 138. 43 124 1455 133,25 * 87.5 31 6 95 4 163 6 82.5 133, 124.5 z875 8.5
78. 194.I 85:), 84.5 206 240 355 17.75 18.5

[ ][  ]

Freitag, 6. September 19

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

T
O
HEUTE
elnes neuen, heiteren Volksfilmes

Ab heute der große
Fliegerfilm:
Wunder
des Fliegens!

Ernst Udet, Jürgen Ohlsen,
Käthe Haack.
Jugendliche zugelassen.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr

Ferner: Julia Serda, Edith 0ss
W. Spann-Müller.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.

OLHniel.
P koplschmerzenMki!
Ound Wowenschmerzen, 1 1
N Aangn und Lamnnnnttn..
Jahrzehnten beheuptet sich Citrovon
lank seiner anerkannt roschen und nid
Wirkung. Stets bekömmlich - unscr 4lk
für Herz und Magen. Sie sollten d.ähll
das bewährte Citrovanille immer zunwtaß
haben Erhältlich in allen Apoikill

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