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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 240
Sonntag, den 1. Geptember 1935 197. Jahrgang
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Ein Gegenſchlag des Negus.
Abigien vergibk umfaſſende Konzeſſionen zur Ausbeukung der Mineral= und Pekroleumſchäße des Landes
an eine engliſch=amerikaniſche Geſelſchaft. — Enkrüſtung in Rom über den Verkragsabſchluß.
der Vertrag, daß die Regierung von Abeſſinien jährlich bis zur
Bel als Faktor der Welkpolikik.
vollſtändigen Fertigſtellung der Ausbeutungsanlagen je 5 Mil=
gebraten
Lippenpt
DNB. London, 31. Auguſt.
viä engliſche Blätter überraſchen heute ihre Leſer mit der
Beiyptung, daß der Kaiſer von Abeſſinien gerade in dieſen
AuSSchägaup holitiſcher Hochſpannung umfangreiche Konzeſſionen, die
farrearten vn ſich””” große Teile Oſt=Abeſſiniens erſtrecken, an eine
engliſch=
oppen 8/a0 „bmustit iſche Geſellſchaft vergeben habe.
ere Riesle um) A Sonderkorreſpondent der „News Chronicle” in Addis
„Abelm eldet, daß der Kaiſer am Freitag einer engliſch=
ameri=
kanrſen Geſellſchaft mit dem Sitz in London eine
bedeutungs=
voltkſonzeſſion zur Ausbeutung der Mineral= und
Petroleum=
ſſchä 19beſſiniens gewährt habe. In Addis Abeba werde
vor=
pläuiütſtrengſte Geheimhaltung beobachtet, doch ſei mit einer
machen Erklärung am Samstag zu rechnen. Die Konzeſſion,
M Paul
ia es ſich um viele Millionen Pfund Sterling handeln
erſebeziehe ſich auf die Ausbeutung der Bodenſchätze von
Atet ilen, zu denen auch das ſüdliche Harar an der Grenze
Maden=Wüſte gehören ſolle.
Vereinbarung ſei, ſo berichtet „News Chronicle”, von
dem ngländer E. W. Rickett aus London abgeſchloſſen
wor=
deniſin habe ſich acht Tage in Addis Abeba aufgehalten. In
dieß Zeit ſollen die Verhandlungen bei Tag und Nacht in
jamſtegierungsgebäude geführt worden ſein. Rickett ſei in
ah1 zum Freitag von einem Beamten aus dem Bett geholt
und einem Kraftwagen zum Palaſt gefahren worden, wvo nach
ſiichließenden Beſprechung mit dem Kaiſer die Unterſchrift
Ia
ſbes anbruch vollzogen worden ſei. Hierauf ſei Rickett ſofort
Abſchibuti nach London abgereiſt.
75 „Daily Telegraph” veröffentlicht in allergrößter
Auf=
ſa0 eine Meldung ihres Sonderberichterſtatters aus Addis
Abelcdre ſich auf dieſe Konzeſſionserteilung bezieht. Danach
ſoll ſiſich um die britiſch=amerikaniſche African Exploitation
andil Spelopment Corporation” handeln, der das Recht auf die
Ausätung der Petroleumvorkommen, der Mineralſchätze und
der Ahtigen natürlichen Hilfsquellen von „Halb=Abeſſinien” für
die We von 75 Jahren gewährt worden ſein ſoll. Der
amerika=
niſche inanzielle Ratgeber des Kaiſers ſei als Zeuge bei der
hAntehſächnung des Vertrages zugegen geweſen. Das Kon=
EEMG0Reſſtmgebiet beginne im Norden an der Grenze von Eritrea
undſare am 40. Längengrad entlang, durchſchneide die
Eiſen=
neinsträltebähnlſte Addis Abeba—Dſchibuti und ende am Rudolph=See
an 1Bcrenze von Kenia. Das Gebiet ſchließe die wertvollen
Fachges
Petrtumvorkommen von Auſſa=Jigjigga ein.
9 „Daily Telegraph meldet, verlautet von zuverläſſiger
erNE SeitB uß dem Kaiſer kürzlich vorgeſchlagen worden ſei, das
Vetruumgebiet von Auſſa an Italien gegen Bezahlung abzu=
GelElſetei lus dieſem Angebot ſei aber nichts mehr geworden.
Shendele ſich, ſo ſchreibt der Korreſpondent, um das wich=
Ngſten1d weittragendſte Ereignis in der Geſchichte Abeſſiniens.
2s iſib abſichtigt, die Petroleumfelder durch den Bau einer
ange fi 500 Km. langen Rohrleitung mit Geludia und von
igell Mdg Dort 71 mit einem Hafen am Roten Meer zu verbinden. Der
Aufig
„ueWroß Mkeil des erforderlichen Kapitals von ungefähr 10 Mil=
NonenFfund Sterling werde in New York aufgebracht werden.
Man uhnet damit, daß bereits in den nächſten Wochen
Geo=
iiHogerg n) Bohrſachverſtändige in Abeſſinien eintreffen werden,
ELR gAn WMerſten Unterſuchungen anzuſtellen. Es ſei anzunehmen,
Daß 1! Einnahmen Abeſſiniens aus dieſer Konzeſſion in den
Nachſett vier oder fünf Jahren auf etwa 3 Millionen Pfund
eerg’) ſich belaufen dürften. „Daily Telegraph” berichtet
ie fh noch von Verhandlungen über den Bau eines Sperr=
Damptkz uund eines Syſtems von Pumpſtationen am Tana=
Ee,6zurzeit in Addis Abeba laufen ſollen.
29Rickett dem Korreſpondenten des „Daily Telegraph” in
2DAddils beba erklärte, werden die Vorarbeiten bereits in den
eie Wochen in Angriff genommen werden, und zwar auch
eu Mäc Duns ein bis dahin ein Krieg ausbrechen ſollte Rickett
be=
wieg rechne damit, daß Muſſolini — getreu ſeinem
Ver=
wechm — Englands Rechte achten werde. Auf eine weitere
Rogesb Italien die Möglichkeit gegeben werden ſolle, ſich an
lczefſion zu beteiligen, erklärt Rickett es gebe ſehr viele
Nog Wkeicen zur Erſchließung eines ſo gaſtfreien Landes wie
90e WbeR an, ohne daß man zu den Waffen greifen müſſe.
r dieſer Petroleum=Konzeſſion iſt noch eine zweite, nicht
Deni Rwichtige Konzeſſion für den Bau eines
Stau=
amaus am Tanaſee und die Errichtung von
Xu Plſtrtionen, verbunden mit dem Bau einer Straße
wſee, in Vorbereitung. Dieſe Konzeſſion, an der vor=
Dich engliſches und ägyptiſches Kapital beteiligt iſt und
Rickett ebenfalls verhandelt hat, würde gleichfalls die
urg großer Summen vorſehen, denn die Koſten für
DS es Staudammes allein werden auf 3 Millionen Pfund
geſchil
der Inhalt des Konzeſſionsverkrages.
Vommunigué über den Konzeſſionsvertrag, den die
abeſ=
ſiniſ
Bierung mit dem Bevollmächtigten der „African
Ex=
and Development Corporation” abgeſchloſſen hat, iſt
W
icht veröffentlicht worden, dagegen iſt an Tatſachen
fol=
eannt: Der Vertrag wurde am 29. Auguſt unterzeichnet.
mtch A ndlungen für die Geſelſchaft, die von Standard Oil
naleh r wird, führte F. W. Ricket, eine bekannte
internatio=
das 402 Zperſönlichkeit. Der Vertrag überträgt für 75 Jahre
ſonſtcht u de Recht zur Ausbeutung von Oel, Mineralien und
Geſetz) /ddenſchätzen im Oſten Abeſſiniens auf die genannte
— Das Konzeſſionsgebiet beginnt an der Grenze von
Eryy‟
Kuft dann längs des 40. Längengrades ſüdlich bis an
W0/ unſch=Fluß. Von dort geht die Grenze zur Eiſenbahn
EDa-Düibouti und dann in ſüdweſtlicher Richtung bis
SDckphese an der Grenze von Kenya. Das Anlagekaptal
iſt al
Milionen Dollar feſtgeſetzt worden. Außerdem beſtimmt
lionen Dollar erhält. Die Geſellſchaft wird von den Oelfeldern
eine Rohrleitung in einer Länge von etwa 500 Kilometern von
Geludia über Harrar nach dem Meer legen laſſen. Die Koſten für
die Anlage der Oelleitung werden auf 15 Millionen Dollar
ge=
ſchätzt. Die Vorarbeiten der Geologen für die Bohrungen
begin=
nen bereits in einigen Wochen.
Ricket iſt ſogleich nach der Unterzeichnung des Vertrages über
Kairo nach London abgeflogen. Er hat bereits früher bei der
Auf=
teilung der Oelfelder im Irak auf die verſchiedenen ausländiſchen
Intereſſen an hervorragender Stelle mitgewirkt.
Barriere quer durch Abefſinien.
Die engliſchen Meldungen über die Konzeſſionsverträge einer
engliſch=amerikaniſchen Geſellſchaft mit dem Negus haben in der
Weltöffentlichkeit wie eine Bombe gewirkt. Ueber die
Einzel=
heiten der Verträge gehen die Angaben weit auseinander. Man
ſpricht ziemlich übereinſtimmend jedoch von einer Konzeſſion auf
75 Jahre, die ein Geſamtgebiet von beinahe 350 000
Quadratkilo=
meter umfaſſen ſoll, alſo die Hälfte Abeſſiniens. Als Preis wird der
Betrag von 125 Millionen RM. genannt, wobei die Abeſſinier
aber ſicherlich an den Einkünften der Unternehmungen beteiligt
ſein werden.
Die politiſche Bedeutung eines ſolchen Vertrages liegt auf
der Hand. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß das
Konzeſſionsge=
biet unmittelbar an der italieniſch=abeſſiniſchen Grenze von
Ery=
trea beginnt und dann in ſüdlicher und ſpäter in ſüdweſtlicher
Richtung quer durch das Land bis zur Grenze von Britiſch=
Oſt=
afrika verläuft. Nicht umfaßt wird nach dieſen Meldungen die
ganze Gegend um den Tana=See, die England ja längſt als ſeine
eigene wirtſchaftliche Domäne auffaßt, ſo daß tatſächlich von
Abeſ=
ſinien nicht mehr viel übrigbleiben würde, zumal da das
Ver=
tragsgebiet reich an Oel, Erzen und auch Gold iſt. Der Umfang
der Konzeſſionen würde ſich wie eine unüberſteigbare Barriere
zwiſchen Italien und ſeine politiſchen und wirtſchaftlichen Träume
richten. Italien könnte zwar Abeſſinien erobern, würde ſich aber
im Augenblick, wo es daran geht, die natürlichen Schätze des
er=
oberten Landes auszubeuten, der Konzeſſion der engliſch=
amerika=
niſchen Geſellſchaft gegenüber ſehen, die ſich zweifellos die
Unter=
ſtützung ihrer Regzerungen vorher geſichert haben. Der Vertrag
wäre alſo ein kluger Schachzug des Negus, iſt gleichzeitig aber
auch ein Beweis, daß England in ſeinen Bemühungen um die
Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit Abeſſiniens weiteſtgehende
Rückendeckung durch die Vereinigten Staaten gefunden hat. Auch
vom Negus ſelbſt — der es bisher mit großem Geſchick verſtanden
hat, ſich dem Liebeswerben großer Kapitalgeſellſchaften zu
entzie=
hen, um ſie möglichſt gegeneinander auszuſpielen und ſich dabei
ſeine Unabhängigkeit zu bewahren, — wäre es verſtändlich, wenn
er angeſichts der von Italien drohenden Gefahren ſich jetzt den
angelſächſiſchen Kapitalmächten in die Arme wirft, denn das
be=
deutet für ihn eine Rückendeckung, bedeutet gleichzeitig aber auch,
daß er erhebliche Geldmittel zur Verfügung hat, womit er ſeine
militäriſche Ausrüſtung und die kulturelle Hebung ſeines Landes
aus eigener Kraft fördern kann. Italien hätte alſo erreicht, daß
die Angelſachſen und insbeſondere die Engländer endlich das
er=
reicht haben, worum ſie jahrzehntelang ergebnislos verhandelt
haben
Man hat als Hauptbeteiligten die Standard=Oil vermutet,
die aber ſchon mit einem Dementi herausgekommen iſt. Das will
für die Wahrheit oder Unwahrheit nichts ſagen, denn ſolche
De=
mentis gehören nun einmal zum internationalen Brauch.
Ueber=
raſchend wäre es immerhin, wenn die engliſche Regierung, die
bis=
her den Italienern gerade in dem jetzt von der Konzeſſion
um=
faßten Teil Abeſſiniens eine wirtſchaftliche Monopolſtellung
zu=
billigen wollten, nun ſelbſt in die Breſche ſpringen und den
ita=
lieniſchen Abſichten einen ſolchen Riegel vorſchieben würde.
Des=
halb wollen wir auch die Meldungen vorläufig noch mit einer
gewiſſen Vorſicht aufnehmen. Aber es iſt trotzdem intereſſant, ihrer
Wirkung nachzuſpüren, die ſich aus einer ſolchen
Konzeſſions=
erteilung für die Entwicklung des ganzen Konfliktes ergeben.
ſtreckk ſeine Pranke aus...
Große Ueberraſchung in der franzöſiſchen Preſſe.
DNB. Paris, 31. Auguſt.
Die Meldung über den in Addis Abeba unterzeichneten
Ver=
trag, den eine engliſche Geſellſchaft für 75 Jahre zur Ausbeutung
der Bodenſchätze in einem Gebiet berechtigt, das über die Hälfte
von Abeſſinien ausmacht, hat in Paris große Ueberraſchung
hervorgerufen.
Der Londoner Berichterſtatter des „Echo de Paris” nimmt zu
dieſem Ereignis wie folgt Stellung: Durch ein
aufſehenerregen=
des Manöver hat England ſeinen Willen bekundet. Der engliſche
Löwe ſtreckt ſeine Pranke über Abeſſinien aus, und wehe dem, der
ſie berührt. Die engliſche Regierung ſchafft eine tatſächliche
Schutz=
herrſchaft über Abeſſinien und verlegt Italien den Weg. Es iſt
wahrſcheinlich, daß die römiſche Regierung gegen die Gewährung
dieſer Zugeſtändniſſe Proteſt erheben und geltend machen wird,
daß ſie im Gegenſatz zum Dreiervertrag von 1906 und zu der
italieniſch=engliſchen Vereinbarung von 1925 ſtänden. Aber
Eng=
land werde Muſſolini daraufhin beim Wort nehmen, der kürzlich
erklärt habe, daß Italien die Rechte Englands zu achten gedenke.
*Oie Woche.
„In der Erwägung, daß es zur Förderung der
Zuſammen=
arbeit unter den Nationen und zur Gewährleiſtung des
inter=
nationalen Friedens und der internationalen Sicherheit
weſent=
lich iſt, beſtimmte Verpflichtungen zu übernehmen, nicht zum
Kriege zu ſchreiten; in aller Oeffentlichkeit auf Gerechtigkeit und
Ehre begründete internationale Beziehungen zu unterhalten;
die Vorſchriften des internationalen Rechts, die fürderhin als
Richtſchnur für das tatſächliche Verhalten der Regierungen
an=
erkannt ſind, genau zu beachten, die Gerechtigkeit herrſchen zu
laſſen und alle Vertragsverpflichtungen in den gegenſeitigen
Beziehungen der organiſierten Völker peinlich zu achten, nehmen
die hohen vertragsſchließenden Teile die gegenwärtige Satzung,
die den Völkerbund errichtet, an."
Sechzehn Jahre iſt es her, daß man mit dieſem
program=
matiſchen Satz eine neue Aera des Völkerfriedens und des
Völkerglücks einzuleiten vorgab. Ein verhängnisvolles Kapitel.
Weltgeſchichte nahm damit ſeinen Anfang. Jetzt treten die
Völker noch einmal in Genf zuſammen, um in letzter Stunde
einen Ausweg zu ſuchen aus der Sackgaſſe, in welche man
ge=
raten. Ernſter liegen heute die Dinge, als damals beim
Aus=
tritt der Japaner aus dem Völkerbund, weit ernſter noch als in
jenen Herbſttagen des Jahres 1933, in denen die deutſchen
Delegierten aus Genf abreiſten. Seit Wochen ſchon verläßt
Transportdampfer auf Transportdampfer Italiens Häfen, ſeit
Wochen und Monaten wird in Italien und Abeſſinien fieberhaft
gerüſtet. Nur die klimatiſchen Verhältniſſe haben bisher den
offenen Ausbruch der Feindſeligkeiten verhindert. Mit
gebun=
dener Marſchroute reiſt die italieniſche Delegation nach Genf.
Deutlich und unmißverſtändlich hat der Duce ſeine Abſichten
der Welt kundgegeben. Mit feierlichem Nachdruck hat der Negus
von Abeſſinien mehr wie einmal erklärt, daß er die Freiheit
ſeines Landes bis zum letzten verteidigen werde. Wenig Tage
noch und — „Mars regiert die Stunde‟.
Gibt es noch einen Ausweg? Wohl kaum, wenn nicht ein
Wunder geſchieht. Die Genfer Wunderdoktoren aber, die Europa
und die halbe Welt faſt zu Tode kuriert haben, werden dieſes
Wunder kaum vollbringen. Muſſolini hat erklärt, daß ſeine
Auseinanderſetzung mit Abeſſinien eine reine koloniale
Ange=
legenheit ſei, und auch die Franzoſen, ſeit dem großen Januar=
Geſchäft den Italienern eng verbunden, wollten ſich zunächſt auf
den gleichen Standpunkt ſtellen. Auf der anderen Seite aber
haben die Engländer ſeit Wochen keinen Zweifel darüber
ge=
laſſen, daß in Aethiopiens Bergen Lebensintereſſen des britiſchen
Weltreiches auf dem Spiele ſtünden, und daß die engliſche
Negierung für dieſe Intereſſen mit allem Nachdruck eintreten
werde. Daß dem ſo iſt, wurde an dieſer Stelle ſchon vor
Mona=
ten mehr wie einmal eingehend erörtert, und es wäre im
Intereſſe des Friedens vielleicht beſſer geweſen, wenn man von
London aus von vornherein deutlicher geworden wäre und nicht
verſucht hätte, mit lahmen Erklärungen um die Dinge
herum=
zukommen. Jetzt kann Italien kaum noch zurück. Im öſtlichen
Mittelmeer aber und im Sudan werden die engliſchen
Garni=
ſonen verſtärkt, um die Wahrung britiſcher Intereſſen in allen
Fällen zu ſichern.
Es iſt ein gewaltiges Unternehmen, auf das ſich die
italieniſche Regierung eingelaſſen hat, eine militäriſche und
wirt=
ſchaftliche Kraftprobe erſter Ordnung. Von 400 000 Mann hat
man italieniſcherſeits geſprochen, die für den gethiopiſchen
Feld=
zug benötigt würden. Als die Engländer in den ſechziger
Jahren ein verhältnismäßig kleines Expeditionskorps nach
Abeſſinien ſchickten, koſtete das Deſtillieren des für Menſchen
und Tiere erforderlichen Waſſers täglich 4000 Pfund Sterling.
Sämtliche Menſchen= und Material=Transporte der Italiener
gehen durch den Suezkanal. Für jeden Mann ſind für die
Paſſage 10 Goldfranken zu zahlen. Nimmt man dazu dann die
gewaltigen Materialtransporte, ſo wird man ſich nicht wundern,
wenn man hört, daß die Suezkanal=Geſellſchaft in den
abge=
laufenen Monaten bereits unvorhergeſehene Einnahmen in Höhe
von 750 000 Pfund gehabt hat. Aber das ſind ja natürlich nur
die Nebenausgaben, die gar nicht in Betracht kommen.
gegen=
über den gewaltigen Summen, die ein ſolcher Krieg verſchlingt.
Inzwiſchen haben ſich die Engländer durch ihren Vertrag mit
dem Negus ſehr wertvolle Teile einer etwaigen Kriegsbeute
ge=
ſichert. Für fünfundſiebzig Jahre ſind der African Exploitation
and Debelopment Corporation die alleinigen Ausbeutungsrechte
für Oel, Mineralien und ſonſtige Rohſtoffe in halb. Abeſſinien
übertragen worden, und der engliſche Verhandlungsführer
Rickett hat dabei mit Betonung erklärt, er rechne damit, daß
Muſſolini getreu ſeinem Verſprechen Englands Rechte achten
werde.
In einer außerordentlich peinlichen Lage befinden ſich bei
alledem die Franzoſen, und auch in Paris ſelbſt ſcheint man
all=
mählich das deutliche Gefühl zu haben, daß man ſich mit Eleganz
zwiſchen zwei Stühle geſetzt hat. Die franzöſiſch=italieniſche
Verſtändigung im Januar kam zuſtande, nachdem Herr Laval
den Italienern Unterſtützung ihrer afrikaniſchen
Expanſions=
politik zugeſagt hatte. Der Preis dafür war Italiens Haltung
in Streſa und Genf, ſollte inſonderheit der geplante Donau= ſein. Von Streſa und Genf redet man heute nicht mehr
gerne, und auch vom Donaupakt iſt es verhältnismäßig ſtill
geworden, trotz der mehrfachen Verſuche der Franzoſen, die
Dinge in etwas raſcheren Fluß zu bringen. Trotzdem wird der
franzöſiſche Miniſterpräſident zu ſeinen Verſprechungen ſtehen
müſſen, wenn nicht das franzöſiſch=italieniſche Verhältnis auf
Jahrzehnte hinaus ernſtlich geſtört werden ſoll. Auf der anderen
Seite ſteht und fällt die geſamte franzöſiſche Nachkriegspolitik
mit dem Genfer Völkerbund, den die Engländer bei ihren
Aus=
einanderſetzungen mit den Italienern ſehr geſchickt in den
Vordergrund geſchoben haben, und der wohl endgültig erledigt
ſein dürfte, wenn er jetzt nicht den Krieg zwiſchen zwei dem
Völkerbund angehörenden Ländern zu verhindern vermag. Dazu
kommt, daß man in Paris ſich wohl keinen Täuſchungen hingibt
über die Bedeutung guter Beziehungen zu den Engländern; und
wenn man vielleicht anfänglich in der Vermittlerrolle zwiſchen
England und Italien einen gewiſſen Preſtigegewinn ſah, ſucht
man jetzt verzweifelt nach einem Ausweg, der den Franzoſen
einen unheilbaren Bruch mit dem einen oder dem anderen oder
gar mit beiden erſpart. Auch der Ruſſen=Pakt hat ſich zu
einer recht un
g ausgewachſen. Man hatte
Seite 2 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 1. September 19:8
ihn damals der erſtaunten Welt und inſonderheit dem
fran=
zöſiſchen Volk plauſibel zu machen verſucht mit der Bemerkung,
daß das bolſchewiſtiſche Regime ſich mehr und mehr den
bür=
gerlichen Methoden angepaßt habe. Die blutigen Krawalle in
Toulon und Breſt, die blutrünſtigen Reden, die auf dem
Kon=
greß der kommuniſtiſchen Internationale gehalten wurden, die
ſcharfen Proteſte der Amerikaner wegen der unverhohlenen
Unterſtützung der kommuniſtiſchen Hetzer durch die Ruſſen,
dürf=
ten allmählich auch dem letzten Franzoſen die Augen geöffnet
haben, und ſo rückt man in der öffentlichen Diskuſſion deutlich
ſpürbar mehr und mehr von dieſem ſonderbaren Bündnis ab.
Man hat in Paris ſeit dem Jahre 1919 die Geſamtpolitik
Frankreichs darauf abgeſtellt, einen eiſernen Ring um
Deutſch=
land zu ſchließen, man hat dieſen Ring, als er brüchig zu
werden begann, mit allen möglichen Mitteln zu flicken verſucht,
und ſteht nun ziemlich ratlos auf Schritt und Tritt gehemmt
einer neuen Entwicklung gegenüber, an der das Deutſche Reich
in keiner Weiſe unmittelbar beteiligt iſt.
Die Weltgeſchichte ſteht nicht ſtill. Ein trübes Kapitel iſt
abgeſchloſſen. Vor ernſten Schickſalsfragen ſtehen die Völker, und
man wird ſich auch in Paris damit abfinden müſſen, daß dieſe
Fragen mit den politiſchen Methoden der Vergangenheit nicht
M.
zu löſen ſind.
Foreign Office rät dem Negus.
Die ROnze/flonl zuradzuziehen.
EP. London, 31. Auguſt.
Am Samstag abend wurde vom Foreign Office eine
Mit=
teilung herausgegeben, in dem es zu den ſenſationellen
Mel=
dungen über die Vergebung umfangreicher abeſſiniſcher
Kon=
zeſſionen an ein anglo=amerikaniſches Konſortium Stellung
nimmt. Es heißt in der Mitteilung: „Die engliſche Regierung
hat noch keine Beſtätigung für die heute in der Preſſe
er=
ſchienenen Berichte über die Gewährung einer Konzeſſion für
Oel= und Mineralrechte in Abeſſinien erhalten. Sie hat es jedoch
für notwendig erachtet, den engliſchen Geſandten in Addis Abeba
davon zu unterrichten, daß eine ſolche Konzeſſion zweifellos eine
Angelegenheit vorheriger Beſprechungen der engliſchen
Regie=
rung mit der franzöſiſchen und der italieniſchen Regierung
ge=
mäß Artikel 2 des Dreimächtevertrags von 1906 ſein müßte.
Unter dieſen Umſtänden iſt Sir Sidney Barton (der britiſche
Geſandte in Addis Abeba) ermächtigt worden, für den Fall,
daß der Bericht richtig iſt, den Kaiſer von Abeſſinien zu
infor=
mieren, daß die engliſche Regierung ihm für ihren Teil den
Rat geben möchte, die Konzeſſion zurückzuziehen (withhold)."
Vor der Ausgabe dieſer Mitteilung war zunächſt von den
zuſtändigen Stellen erklärt worden, daß noch keine Beſtätigung
über den Abſchluß des Vertrags vorliege und daß daher den
Meldungen darüber keine große Bedeutung beigemeſſen werden
dürfe. Weiter war erklärt worden, daß der Beauftragte der
„African Exploitation and Development Corporation”, Rickett,
weder offiziell noch inoffiziell von der Regierung unterſtützt
worden ſei und daß die Regierung verſchiedentlich darauf
hin=
gewieſen habe, daß ſie mit Ausnahme des Tanaſees in
Abeſſi=
nien keine wirtſchaftlichen Intereſſen habe. Selbſt im Fall des
Tanaſees — ſo wurde weiter erklärt — habe die Regierung
da=
von abgeſehen, mit Abeſſinien ein Abkommen abzuſchließen, um
nicht die gegenwärtig beſtehende Spannung zwiſchen England
und Italien noch zu verſchärfen.
In Amerika hat die Meldung über die Vergebung der
abeſſiniſchen Konzeſſionen nach den hier vorliegenden Nachrichten
ungeheures Aufſehen hervorgerufen. In den Vereinigten
Staa=
ten ſcheint die Tendenz vorzuherrſchen, ſich von dem
inter=
nationalen Oelkapital, das auf ſo dramatiſche Weiſe in den
Kampf um die abeſſiniſche Beute eingegriffen hat, zu
diſtan=
zieren.
Großes Aufſehen in London.
DNB. London, 31. Auguſt.
Die Meldung über die von dem Kaiſer von Abeſſinien an
eine britiſch=amerikaniſche Finanzgeſellſchaft vergebenen
umfaſſen=
den Konzeſſionen für Oelbohrungen und für die Erſchließung der
Mineralſchätze des Landes erregt in London ganz beträchtliches
Aufſehen. Obwohl die Nachricht durch eine von abeſſiniſcher Seite
ausgegebene Mitteilung amtlich beſtätigt wird, lehnt man in
maßgebenden engliſchen Kreiſen vorerſt eine Stellungnahme bis
zum Vorliegen weiterer Einzelheiten ab.
Die Londoner Mittagsblätter berichten bereits ausführlich
über die Rückwirkung des Abkommens auf die öffentliche
Mei=
nung in Frankreich und in den Vereinigten Staaten vom Amerika.
An hervorragender Stelle wird die Aeußerung des Senators
Borah veröffentlicht, der erklärte, daß das von amerikaniſchen
Staatsbürgern in Abeſſinien abgeſchloſſene Abkommen in keiner
Weiſe die Neutralitäspolitik der Vereinigten Staaten ändern
werde. Der Unterhändler Rickett iſt bekanntlich engliſcher
Staats=
angehöriger. — Das Abendblatt „Star” ſchreibt, daß der ganze
Vorgang noch von einem dichten Schleier des Geheimniſſes
um=
geben ſei.
Vom Tage.
Der bisherige Botſchaftsrat der engliſchen Botſchaft in
Ber=
lin, Newton, iſt zum Geſandten ernannt worden. Die britiſche
Regierung unterhielt bisher nur in Paris neben der Botſchaft
auch noch einen Geſandten.
Sir Samuel Hoare, der britiſche Außenminiſter, muß das
Bett hüten. Er iſt, wie amtlich berichtet wird, an einem leichten
Gichtanfall erkrankt. Er hofft, am Dienstag ſeine Amtsgeſchäfte
wieder aufnehmen zu können.
Nach mehr als zweijährigem Verbot ſind nunmehr 4 große
reichsdeutſche Tageszeitungen wieder in der Tſchechoſlowakei
zu=
gelaſſen worden. Wie das Amtsblatt meldet, hat das Miniſterium
des Innern im Einvernehmen mit dem Außenminiſterium das
Verbot der Einfuhr und Verbreitung folgender reichsdeutſcher
Zeitungen zurückgezogen: Deutſche Allgemeine Zeitung,
Frank=
furter Zeitung. Kölniſche Zeitung und Münchner Neueſte
Nach=
richten.
Der albaniſche Miniſter für öffentliche Angelegenheiten. Dr.
Miraſch Jvanaj, iſt aus techniſchen Gründen in ſeinem Amtsbezirk
zurückgetreten. Mit der Fortführung ſeiner Geſchäfte wurde
vor=
läufig der Wirtſchaftsminiſter Beratti beauftragt.
Nach einer Meldung des „Daily Herald” aus Schanghai ſoll
nach Berichten aus japaniſcher Quelle Marſchall Dchiang
Kai=
ſchek, der ſich augenblicklich in Tſchengtu aufhält, von
aufſtändi=
ſchen Offizieren gefangen geſetzt worden ſein. Dieſe Meldung
werde jedoch in Nanking dementiert.
Starke Enkrüſtung in Ikalien.
Nachdem die vier am Samstag früh und mittag
erſcheinen=
den römiſchen Zeitungen den Abſchluß des Konzeſſionsvertrages
im weſentlichen ohne eigene Stellungnahme vermerkt hatten,
bringt die Abendpreſſe ſpaltenlange Berichte mit großen
Schlag=
zeilen und eigenen Kommentaren. Man erwartet jedoch
allge=
mein noch eine amtliche Beſtätigung der Nachricht. So verſieht
„Giornale d’Italia” ſeine Ueberſchrift „Ein koloſſales engliſches
Geſchäft zur Ausnutzung der Kohlen= und Petroleumſchätze
Abeſ=
ſiniens” mit einem Fragezeichen. — „Lavoro Fasciſta”
über=
ſchreibt ſeinen Londoner Bericht mit der Schlagzeile: „Das wahre
Geſicht des engliſchen Imperialismus unter der
Völkerbunds=
maske”, bringt jedoch ſonſt keinen Kommentar. — Die „Tribuna”
ſetzte über ihre Londoner Stellungnahme die Ueberſchrift: „Es
handelt ſich um Petroleum und nicht um den Völkerbund” und
erinnert an den bekannten Ausſpruch über die Engländer: „Sie
ſagen Chriſtus und meinen Baumwolle‟. Der Abſchluß des
Ver=
trages bedeute einen Schlag gegen die italieniſchen Intereſſen
und habe gerade in der beſonderen Lage des Augenblicks vollends
den Charakter eines Fauſtſchlags in den Rücken Italiens ſowohl
von ſeiten des Negus wie von ſeiten Englands. Der geſtern
ab=
geſchloſſene Vertrag decke ein Weſpenneſt politiſcher und
juriſti=
ſcher Fragen auf; vielleicht wäre es angebracht, von einem
Gor=
diſchen Knoten zu reden, der nur mit einem Schwert durchhauen
werden könnte.
In längeren Ausführungen bezeichnet das Blatt den
Ver=
tragsabſchluß, als eine ſchwere Verletzung der internationalen
Verpflichtungen Englands. Man werde wahrſcheinlich
einwen=
den, daß der Vertrag zwiſchen dem Negus und einer privaten
Geſellſchaft abgeſchloſſen wurde, die man nicht mit der engliſchen
Regierung identifizieren könnte. An dieſer Stelle trete jedoch
das politiſche Problem auf. Das Blatt fragt in aller Form, ob
die Regierung in London von den Verhandlungen wußte. Auf
dieſe Frage könne nur eine Antwort gegeben werden. Keine
Finanzgruppe würde die Dummheit begehen, über wirtſchaftliche
Konzeſſionen in einem Lande, das bald zum Kriegsſchauplatz
werde, zu verhandeln, wenn ſie nicht der Unterſtützung einer
mächtigen Regierung ſicher ſei.
Auf den eingeborenen Diener Kebbada des italieniſchen
Kon=
ſuls Muzzi Falconi, der ſeinen Herrn auf ſeiner Reiſe am 22. 8.
begleitete und Augenzeuge ſeiner Verwundung war, wurde in
der Nacht zum Freitag ein Mordverſuch verübt. Unbekannte
Tä=
ter lauerten dem Diener auf und verletzten ihn durch zwei
Speer=
würfe, ſo daß er in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
Die Regierung hat eine Unterſuchung eingeleitet.
Ein Aufruf des Regus an die Bevölkerung.
EP. Addis Abeba, 31. Auguſt.
Die von dem Kaiſer herausgegebene Wochenſchrift „Licht und
Frieden” Abeſſiniens einzige offinielle Zeitung, veröffentlicht
heute einen Aufruf an die Bevölkerung, in dem zur Ruhe
ge=
mahnt wird. Das Blatt erklärt, daß das Erdreich nicht durch
Flug=
zeuge zerſtört werden könnte, daß Tanks keine Berge erklettern
könnten und daß die Anwendung von Giftgas durch internationale
Verträge verboten ſei. Weiter wird darauf verwieſen, daß die
Banken, das Poſtamt und die öffentliche Verwaltung noch voll im
Betrieb ſeien und kein Anlaß zu einer Panik vorliege, da eine
akute Gefahr nicht beſtünde. Schließlich wird in dem
augenſchein=
lich von dem Kaiſer ſelbſt verfaßten Aufruf betont, daß Abeſſinien
bis zum letzten Atemzug um ſeine Freiheit kämpfen werde, da der
Tod der Sklaverei vorzuziehen ſei. Der Kaiſer erinnert daran, daß
die Abeſſinier ſtets, wenn nötig, ihre Freiheit mit dem Tod
be=
zahlt hätten, und verweiſt weiter auf das Beiſpiel von David und
Goliath.
Wirkungen des Abefſinien=Konflick
un der Hine.
Von unſerem Y=Korreſpondenten.
Paris, 31. Augun
Dekretgeſetze folgen auf Dekretgeſetze, und ſelbſt dem aufmr
ſamen Beobachter wird es ſchwer, ihre Wirkung feſtzuſtellen.
kommt wohl von dem komplizierten techniſchen Charakter d0.
Notverordnungen, die ſich alle auf Probleme beziehen, die n
nicht von heute auf morgen löſen kann. Laval hütet
ſichöh=
demagogiſchen Maßnahmen. Seine Vorſichtigkeit, die auf Kon
kenntnis beruht, hat aber auch Schattenſeiten. So iſt es Fü
nicht gelungen, auf die Maſſen zu wirken. Man merkt im Wiw
ſchaftsleben weder eine pſychologiſche Umſtellung noch eine säm0
gehende Würdigung und Befolgung der Notverordnungen, 1w*
gegen wird die Oppoſition jeden Tag kühner.
An vielen Punkten unternehmen die verſchiedenen Jäüc
eſſengruppen alles gegen die Notverordnungen; ſie .
den offen bekämpft und insgeheim ſabotiün
Wäre es der Regierung gelungen, eine tiefgreifende Verbillijug
der Lebenskoſten durchzuführen, ſo wäre die Einſtellung der „No0N
ſen gewiß günſtiger. Die Ergebniſſe, die bisher erzielt wuuy
genügen aber nicht. Und man erläutert immer öfter die At56n
ſichten auf eine Regierungskriſe nach dem
ih=
ſammentritt der Kammer.
Es iſt unleugbar, daß auch der Konflikt in
Abeeſw=
nien ſtark auf die franzöſiſchen Gemüter wirkt und ihre inns u
politiſche Einſtellung beeinflußt. Die Linke agitiert rückſichck=e
gegen Laval und beſchuldigt ihn, wenigſtens indirekt int
den Konflikt um Abeſſinien verantwortliſſta
ſein. Man behauptet, daß ohne die franzöſiſch=italieniſche Ausc
ſtändigung Italiens Aktion nicht möglich geweſen wäre.
Die Stimmen, die man in Frankreich hört, ſind ſelb 5n0
ſtändlich vor allem durch außenpolitiſche Rückſichten und die Aiwär
matiſchen Verhandlungen bedingt. Man ſoll aber nicht desckyur d
daß in Frankreich ſich keine anderen Gefühle regen. Italien /mp
Frankreichs Nachbar in Europa wie auch in Afrika. Unku / Fmehr
Stimmung in den beiden Ländern kann, auf tauſend kleln fürZeite
Wegen aufeinander wirken.
zuer
So blieben auch die wirtſchaftlichen Folgen,
maln=
die Kriegsvorbereitungen in Italien erzeugen — man weii, u dnuu
allgemeinen, daß ſie ſchwer genug ſind —, hier nicht oo fü efül
Wirkung. Und in Geſprächen unter vier Augen wird off Firzupf
Frage aufgeworfen, welches die Folgen der ungeheueren Kuſt, imei
anſpannung, welche die Aktion gegen Abeſſinien bedeutet, 0 0
Italien ſein werden; ganz abgeſehen davon, was in Ait
geſchieht ..."
Man vermeidet hier ſelbſtverſtändlich al leiſ mneste
was die Lage Italiens erſchweren könnte. AAfü it iſt a
man beginnt italienmüde zu werden, und richrn dieſem (
könnte nicht ſagen, daß die italieniſche Freunſhc veun ſie a.
ſchaft Lavals Volkstümlichkeit erhöhte. Wems neh
Mr1, ſo wäre ein
Ikaliens Generalſtabschef reiſt nach Paris. 4 Und
Der italieniſche Generalſtabschef Marſchall Badoglio iſthy
„Matin” aus Bozen meldet, am Freitag — alſo unmittelbarun
dem Abſchluß der großen italieniſchen Manöver in Oberitali:
nach Paris abgereiſt. Der Marſchall wird, einer Einladungn
franzöſiſchen Regierung folgend, an den großen franzöſiſchen y9
növern in der Champagne teilnehmen. Auf ſeiner Pariſer
wird Badoglio von dem franzöſiſchen Militärattaché in „
General Pariſot, begleitet.
In politiſchen Kreiſen, ſo berichtet der „Matin” weiter, r.
die Bedeutung dieſer Reiſe beſonders unterſtrichen, da ſin
freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländernrsm zu
Mbiur
in die Auerken
DiM uoc
zu kultivieren
dieſen
(aß eiute
ter feſtige und zweifellos geſtatten werde, die bei der jümm uch
Romreiſe des franzöſiſchen Generalſtabschefs General Gameltle,
gebahnten Militärabkommen zu vervollſtändigen. Der Verm‟,ſſ es fi
des „Matin” beſchäftigt ſich ſodann mit dem Beſuch, den derem e Woraungs
lieniſche Luftmarſchall Balbo Anfang dieſer Woche in Pari74 g wol
geſtattet hat. Es verlautet, daß der Marſchall den Auftrag Aw” ſ
habe, in Paris mit der franzöſiſchen Induſtrie wegen etmng
Lieferungen von Kriegsmaterial nach Italien Fühlung zu uc. Jean
men. Die Schwierigkeiten, auf die die italieniſchen Importeuren?
ſichtlich der Erlangung von Krediten in England geſtoßen. i"
und beſonders die drohende Gefahr eines engliſchen Ausfuhl
botes für nach Italien beſtimmte Rohſtoffe zwängen die rönſ
Regierung, die Möglichkeit ins Auge zu faſſen, ſich mit dex ſt
forderlichen Kriegsmaterialien im Auslande zu verſorgen. Ne A0
ſchall Balbo habe in dieſer Angelegenheit in Paris Beſprechtnk! Co
mit dem Kriegsminiſterium, dem Luftfahrtminiſterium und chſ-
Anzahl franzöſiſcher Fabrikanten und Konſtrukteure geführt.
Engliſch=amerikaniſche Finanzbeſprechung.
Wie Reuter aus Harbour (Maine) meldet, hatte der
verneur der Bank von England, Montagu Norman, mit 19
amerikaniſchen Bankier Lamont vom Bankhaus Morgan an 100
der Jacht des Bankiers eine einſtündige Beſprechung, über !!
Pien
Zweck ſtrengſte Geheimhaltung beobachtet werde.
allen
Zweck und Ziel des biologiſchen Denkens. Aufgabe jedes Siin
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Ueber die Maßnahmen zur Raſſenhygiene und der geſamten
Bevölkerungspolitik machte am 3. Verhandlungstage der
Miniſterialdirektor im Reichs= und Preußiſchen Miniſterium des
Innern Dr. med. Gütt=Berlin grundlegende Ausführungen.
Dr. Gütt, den man als den Schöpfer der modernen deutſchen
Bevölkerungspolitik bezeichnen muß, ſagte u. a. folgendes: Da
unſer Volk denſelben Weg des Abſterbens, der Entartung und
Raſſenmiſchung zu gehen im Begriff war, wie viele andere
ziviliſierte Völker, iſt Bevölkerungspolitik für uns das Gebot
der Stunde! Wenn man es in der Geſchichte der Völker bisher
ſo dargeſtellt hat, als müßte jedes Volk aufſteigen, wie z. B.
der Menſch als Kind und Jüngling zum Mann, um dann
wieder im Greiſenalter abzuſterben, ſo iſt das ein
grundlegen=
der Irrtum. Ein Volk iſt nicht ſterblich wie das Einzelweſen,
es braucht nicht ſtillzuſtehen wie das Räderwerk einer Uhr,
ſondern ein Volk kann ewig leben. Die Urſache des Völkertodes
liegt nicht in der Natur begründet, ſondern ſie iſt auf ſoziale
und kulturelle Wandlungen zurückzuführen, die in einem ſolchen
Volk die Fortpflanzungs= und Lebensverhältniſſe zerſtört haben.
So ſind die Spätehe, das Junggeſellentum, das hohe
Heirats=
alter gerade der gebildeten und der ſozial tüchtigen Schichten
unſerer Bevölkerung mit die verhängnisvollſten Urſachen der
Ge=
genausleſe, des Ausſterbens der wertvollen und begabten
Men=
ſchen, durch die die weißen Völker, inſonderheit die
weſt=
europäiſchen, allen anderen Völkern auf dem Gebiet des
biolo=
giſchen Lebenskampfes wettbewerbsunfähig geworden ſind. Es
wird alſo Aufgabe der Regierungen ſein, neben den bisherigen
Maßnahmen zur Verhütung von Seuchen, zur Heilung von
Krankheiten bevölkerungspolitiſche Maßnahmen durchzuführen.”
Der Redner beſprach dann die bisher getroffenen Maßnahmen,
wies auf das Geſetz zur Bekämpfung erbkranken Nachwuchſes
hin, auf die Maßnahmen zur Sicherung und Beſſerung gegen
Getohnheitsverbrecher und Sozialverbrecher, auf die
Bevor=
zugung, Unterſtützung und Förderung der erbgeſunden und
raſſiſch wertvollen Familien ſowie die Siedelungspolitik hin.
Alle dieſe Maßnahmen bleiben aber nur Stückwerk, wenn es
nicht gelingt, die deutſche Jugend und das geſamte deutſche
Volk zu dem Streben nach Erbgeſundheit und Raſſenreinheit zu
erziehen. Um dieſes Ziel zu erreichen ſind Geſundheitsämter
eingerichtet worden, denen die Durchführung einer praktiſchen
Erb= und Raſſenpflege, beſonders die Eheberatung und eine
all=
mähliche Beſtandsaufnahme der deutſchen Bevölkerung obliegt.
Der Staat muß für einen wirkſamen Laſtenausgleich ſorgen,
es geht nicht an, daß wir immer höhere ſoziale Abgaben von
denen eintreiben, die heute nicht mehr wiſſen, wie ſie ihre
Kinder ernähren ſollen. Um einen gerechten Laſtenausgleich zu
erzielen, wird man bei dem gehobenen Mittelſtand im Wege
der Steuerreform, bei der Beamtenſchaft durch die
Beſoldungs=
politik, bei der großen Maſſe der Arbeiter und Angeſtellten
durch Schaffung einer Reichsfamilienausgleichskaſſe vorzugehen
haben, während man beim Bauernſtand, bei dem Handwerker=
und Kaufmannsſtand wieder andere Wege zu beſchreiten haben
wird. Finanzpolitiſch geſehen handelt es ſich aber dabei nicht
um eine neue Steuer, ſondern um eine Einkommensverlagerung
aus bevölkerungspolitiſchen Gründen. Man kann in
Deutſch=
land nicht mehr Sozialpolitik treiben, ohne die Arbeitsloſigkeit
zu bekämpfen und Bevölkerungspolitik zu betreiben. Dazu iſt
aber die Löſung der Frauenfrage im Sinne einer aufbauenden
Familienpolitik erforderlich. In allen ziviliſierten Ländern
er=
wachſen der Frau allgemein große Aufgaben. Die Frau muß
fordern, daß jeder Mann wieder eine Familie gründet, daß die
Familie wieder in den Mittelpunkt alles Geſchehens geſtellt
wird. Staat, Gemeinden und öffentliche Betriebe dürften nur
noch Familienväter einſtellen und befördern, oder ſolche, die es
werden wollen. Mehr als bisher ſollte man den Menſchen nicht
nur nach ſeiner beruflichen Leiſtung allein, ſondern nach ſeiner
Geſamtleiſtung für Staat und Familie und nach ſeinem
Lebens=
wandel beurteilen. Eheſtandsdarlehen und Siedelung ſind nur
ein Anfang auf dieſem Wege. Mit wirtſchaftlichen Maßnahmen
allein wird es darum nicht möglich ſein, die kulturell
hoch=
ſtehenden Völker vor dem Abſterben und Raſſentod zu bewahren,
wenn es nicht gelingt, die Seele der Menſchen und der Jugend
für die biologiſchen Lebensnotwendigkeiten, für Erb= Raſſen=
und Familienpflege zu gewinnen. Darum iſt auch an einen
Er=
folg nur zu denken, wenn es gelingt, die Seele des Menſchen
für das Streben nach einer Veredelung und Aufartung und für
den Glauben an eine beſſere Zukunft der eigenen Familie, der
Sippe und damit des eigenen Volkes zu gewinnen. Wer ohne
Kinder ſtirbt, iſt für immer dahin, wer aber eine ausreichende
Zahl von Kindern ſein eigen nennt, wird in ihnen weiterleben,
ſolange ſein Volk auf dieſer Erde lebt! Das aber iſt Sinn,
aber iſt es, das ihm anvertraute Volk am Leben zu erye.
und es in körperlicher, geiſtiger und ſeeliſcher Beziehung
beſſeren Zukunft entgegenzuführen — und das heißt:
völkerungspolitik im umfaſſenden Sinne treiben.
Eine der bedeutendſten Maßnahmen Deutſchlands beg”
bereits bei anderen Völkern zur Einführung zu kommen.
der geſchäftsführende Direktor des Deutſchen Reichsausſche
für Volksgeſundheitsdienſt, Dr. Ruttke=Berlin in ſe9
Vortrag über „Das deutſche Geſetz zur Verhütung erbtra
Nachwuchſes und die ſkandinaviſche Steriliſationsgeſetzgeng
ausführte, ſind einſchlägige Geſetzgebungen in Dänemark, 2c .
land, Norwegen und Schweden beſchloſſen worden, die eheil.
dem Kampf gegen die Erbkrankheiten dienen ſollen. Er g0b)
Ueberzeugung Ausdruck, daß es in abſehbarer Zeit wohl 182
Staat geben würde, der nicht über eine derartige Geſetzge.
verfügt, um den kranken Erbſtrom einzudämmen. Scharſe L
nahmen werden gegen die Vornahme der Unfruchtbarmſo”.
gefordert, wenn ſie aus anderen, als geſundheitlichen ode.
hygieniſchen Gründen erfolgt. Grundſätzlich erſtrebensh..”
die freiwillige Unfruchtbarmachung, daher iſt die Erziehung?
Volkes zu erbgeſundheitlichem Denken entſcheidend.
Auch in Frankreich hat man bereits Maßnahmen ins
gefaßt, die bevölkerungspolitiſchen Charakter haben. Der
ſitzende des Bundes der Kinderreichen Ferdinand Boyk.
Paris, ſprach über Angleichung der Einnahmen an die Fohle
laſten. Er bezeichnet die religiöſe Leichtfertigkeit und die.
heure Spanne zwiſchen dem Lebensſtandard der Famitle‟.
und demjenigen der kinderloſen Ehen als die weſentliche‟
ſachen des bedrohlichen Geburtenrückganges in Frantke.
bisher von Frankreich ergriffenen Maßnahmen ſind undure..
Er fordert eine Entſchließung des Kongreſſes dahingene‟
in den hochkultivierten Ländern zur Erhaltung einer gellte‟.
Geburtenzahl mittels ſtaatlicher oder beruflicher Zuſchieb
zum mindeſten teilweiſe Angleichung der Einnahmen De
zelnen an ihre Familienlaſten vorgenommen wird.
In vier Sektionen bearbeiteten die zahlreich erſchle.
ausländiſchen und deutſchen Forſcher die einzelnen SDi
gebiete, wobei vor allem die Ausländer eine ſehr rege Lelit
zeigten. In einer Sektion ſprachen von elf Rednern 09 L
länder und drei Deutſche, Beſonders ſtark traten die Nich
hervor u. a. ſprach auch ein Enkel des Grafen 899.-"
jenes Mannes, der als einer der erſten die Naſſenuhte. E
der Völker Europas geſchildert hat, und der damit L
Grund zur Raſſenpflege legte.
zu ag, 1. September 1935
üfinungsſihung der
Reichsarbeits=
kammer.
Autey über Grundfragen der Arbeitsordnung.
DNB. Berlin, 31. Auguſt.
Reichsarbeitskammer, eine neue wichtige Säule im
orwguichen Aufbau des Staates, hat am heutigen Samstag in
feigzwern Rahmen ihre Eröffnungsſitzung abgehalten.
Zuſam=
menail den 80 Mitgliedern der Kammer — den Amtsleitern
uns ſuwaltern der Deutſchen Arbeitsfront, den Leitern der
„Reiſchet riebsgemeinſchaften und einer Reihe Einzelperſonen —
wanciſrt feſtlich geſchmückten Sitzungsſaal der Bank der
Deut=
ſcheſylroeit viele Ehrengäſte erſchienen. Man ſah Vertreter des
Reiſorſegsminiſters und der drei Säulen der Wehrmacht, den
Ordnungges Gengil t irektor der Reichsbahngeſellſchaft, Vertreter des
Reichs=
gehein; unduſrußiſchen Arbeitsminiſteriums, des
Wirtſchaftsminiſte=
rjunnzü w. Als Beauftragter für die Durchführung der
Leip=
zigen Vereinbarung eröffnete Hauptamtsleiter Selzner die
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Tagzyl.!
aatsſekretär Krohn vom Reichs= und Preußiſchen Ar=
Dud wiſtm zu werden. Das reiche Arbeitsgebiet der Tagung
NgchieE ſich viele neue und wichtige Erkenntniſſe, die der wei=
Sren 2Grheitung bedürfen und zahlreiche neue Probleme
auf=
tatenn ne Filmvorführung „Abſeits vom Wege” vom Raſſe=
Mlitiſc g Almt, Berlin, veranſtaltet, zeigte in anſchaulichſter
Deſe 29 Teilnehmern der Tagung Bilder von dem Leben und
Eu Außucksformen erbkranker und erbgeſunder Nachkommen.
1e Andes Kongreſſes, alle Kulturvölker für die Bedeutung
Lr Ershoſogie und der Bevölkerungspolitik zu gewinnen, und
De Scheſfe für dieſe Fragen auf dieſem Wege in alle Be=
Sileringiäteiſe hineinzutragen, dürfte in vollem Umfauge er=
Dr. Georg Kaufmann.
reicht zderi ſein.
Engliſches Theaker in Darmſtadk.
SShag, den 15. September, wird im Kleinen Haus des
weSchiers ein modernes engliſches Drama „Richard of
rpdr” von Gordon Dapiot aufgeführt. Das Stück
N D Sutößten Bühnenerfolg Londons zu verzeichnen: ſeit
J ſcen wird es in der engliſchen Hauptſtadt ununter=
Siuwdereh ig ben; oft finden an einem Tag zwei Vorſtellungen
ſtatt.
Dead, wird das Stück hier in Darmſtadt von den beſten
Sindis liatr: der berühmteſten engliſchen Publie Schools, unter=
L S Iin Alten engliſchen Berufsſchauſpielern. Die engliſchen
Rudies Bools werden ihrer hervorragenden Theateraufüh=
Lungeickt .
A in England beſonders geſchätzt. Man braucht ſich
naz Fbeitſcm ſterium überbrachte der Kammer die Glückwünſche
namur der geladenen Reichs= und preußiſchen Miniſter,
Be=
in ᛋ„hördzu ind Ehrengäſte. Er erinnerte an die verſchiedenen
Gruunieſetze nationalſozialiſtiſcher Sozialpolitik und hob hervor
daß n gienige, der Sozialpolitik betreibe, mit heißem Herzen
1an ſiei Aufgabe herangehen müſſe; er müſſe den Arbeiter nicht
nur rugi, ſondern auch Verſtändnis, ja Liebe entgegenbringen.
Die gez alpolitik wolle dafür ſorgen, daß jeder Arbeiter ein
Menſailleben in Würde führen könne. Beſonderes Gewicht ſei
auf 79 Neuaufbau der ſozialen Selbſtverfaſſung gelegt. Die
Reiansrl eitskammer ſoll zuſammen mit den Mitgliedern der
Reichyt irtſchaftskammer den Reichsarbeits= und Wirtſchaftsrat
bildem und damit in die höchſte Selbſtverwaltungskörperſchaft
auf iſoalpolitiſchem Gebiet eingehen.
ſunnehr nahm der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP.
und „Achsleiter der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley in ſeiner
Eigeſſaft als Leiter der Arbeitskammer das Wort. Er führte
gen Golu u. g us: Während noch im ganzen übrigen Europa die
Sozürlednung von klaſſenkämpferiſchen Gedanken mehr oder
wenirge erfüllt iſt, kann allein Deutſchland ſich rühmen, den
dier Augn 2 glaſſienmpf innerlich und äußerlich hinweggeräumt zu haben.
der mgelu Arbetnhmer und Arbeitgeber bilden heute bei uns eine
ſchick=
ſalhalft Bemeinſchaft. Wie für den Marxismus der
Klaſſen=
kampf u Glaubensbekenntnis iſt, ſo iſt für uns der Satz „Der
Betueb iſt eine Einheit” ein Glaubensſatz,
verſtändli übeſe in es keine Erörterung mehr gibt. Unſere
eren känn Sozimlplitik iſt auf weite Sicht eingeſtellt. Wir dürfen uns
werden, / geralre uf dieſem Gebiet nicht verleiten laſſen, Flickwerk zu
alieniſce) zun. „Ay wenn ſie allen nützt, hat ſie Wert. Wenn man dem
ſeit erhö)lt Arbert etwas nehmen muß, um es der Wirtſchaft zu geben oder
ungerker), ſo wäre eine ſolche Sozialpolitik verderblich.
reiſt nach M Ab: ſind zu der Erkenntnis gekommen, daß
nichuk wa die Lohnfrage die Sozialordnung
Wdes zbſiſchen allein ausfüllt, daß es vielmehr
alb umd feinnstellung im Volk ſeine Ehre iſt. Es iſt eine
and Lügex betonte Dr. Ley unter ſtürmiſcher Zuſtimmung, daß
rd, einer Gus der Aiſtſter nur um Lohnpfennige gekämpft hätte. Er hat
ge=
ſiungr lämput m. die Auerkennung ſeiner ſelbſt und ſeiner Ehre.
ſeine he Cme und ſchwere Aufgaben harren der Deutſchen
Arbeits=
froſtn ſeſin noch iſt vieles ungeheuer vieles zu ändern, zu
verbe=ſe, zu kultivieren. Die Deutſche Arbeitsfront muß und
ue wird zuter dieſen Umſtänden immer wieder gewiſſermaßen der
untertaige MErerxuglatz einer ſich praktiſch auswirkenden, täglich neu zu
en beiden Erübendmcemeinſchaft ſein, einer Gemeinſchaft des Kampfes, der
wde, die MWffür uſe nicht eine Laſt, ſondern der Inhalt des Lebens iſt.
ſefs Gemuhſe Aſeicht iſt es richtiger ſtatt von Selbſtverwaltung von der
ändigen M PSelbfürralitwortung der Menſchen zu ſprechen. Dieſe
Selbſt=
dem Beſich Bberqunartung wollen wir fördern. Es iſt uns gelungen, eine
jeſer Aache 9 Eeule üe und feſt geſicherte Sozialordnung aufzuſtellen, wie ſie
ſchall den Auckin Gelfen, der letzten Jahre ihren Ausdruck findet. Und mag
duſtie Dc die Kümſtern ſchwätzen, was ſie will — den deutſchen Arbeiter,
alien Gühle der em andere innere Haltung eingenommen hat, der von
jeniſchen u einennt Uen beſſeren Geiſt erfüllt iſt, ihn bekommt ſie nie
naiand Pviede 7
englichen. ” Muließend nahm der Leiter der Reichsarbeitskammer
wangt hach 2 ubme des Eides die Verpflichtung jedes einzelnen
Mit=
ſ0 Fgliedeßt urch Handſchlag vor.
w. Aſnſachmittag trat die Kammer zur erſten Arbeitstagung
is Be zuſamgnta.!
Gegen Einzelakkionen.
Magdeburg, 30. Auguſt.
DABolizeipräſident Chriſtianſen und der Abſchnitts= und
zu Freislseir Krauſe veröffentlichen folgende Erklärung: Das
n Deutſchx Reich iſt nach dem Willen ſeines Führers ein Staat
der Or. Jung und der Diſziplin. Gegenüber falſchen Meinungen,
2bie in Taoiſſen Volkskreiſen über die Stellung der Nichtarier im
Srittein keich anſcheinend noch vorhanden ſind, wird
richtig=
eſtellt 4ß neben allen deutſchen Volksgenoſſen auch das fremde
G erismeier=Stuttgart ſprach über die
Geburtenhäufig=
eit nchchBeruf und ſozialer Stellung. Forſt= und Landwirt=
Rſchaft ſten in Württemberg die größten Geburtenzahlen. In=
Aſtriel d Handwerk ſteht dieſer Gruppe nur wenig nach, da=
Begen lyſcen die Vertreter des Handels und des Verkehrs weit
Mrück. 4
Besſders intereſſant waren die Ausführungen Burk=
Id0 Dresden über die Sterblichkeit im erſten Lebensjahr
ichen ib uinehelichen Kinder. Dr. Erie Eſſen=
Möller=
ünd, ahtllmann=Berlin und anderer ſprachen über die
Prüchtlcleit der Geiſteskranken, insbeſondere Schizophrener und
Dieſen af die großen Unterſchiede bei den verſchiedenen For=
Nen dier Krankheitsgruppen hin, Leider tritt die ererbte wegen ihrer hohen kulturpolitiſchen Bedeutung die nachdrück=
Deiſtes=hucheit oft erſt dann in Erſcheinung, wenn die Ehen
Jeitsi )chloſſen und Nachkommen vorhanden ſind. Das Steri=
2Ierunz ieletz bedarf daher noch weſentlicher Ergänzungen, um aufmerkſam und rechnen mit einem guten Beſuch,
Gaſtvolk einſchließlich der Nichtarier in Deutſchland gleichen
Schutz ſeiner perſönlichen Freiheit und ſeines Eigentums im
Rahmen der geltenden Geſetze genießt. Der Kampf gegen das
Judentum iſt nicht Sache einzelner Volksgenoſſen oder
Volks=
kreiſe, ſondern lediglich Sache des Staates und der Partei. Nach
dem Willen des Führers und Reichskanzlers haben daher alle
Einzelaktionen gegen Juden zu unterbleiben. Wer trotzdem
ver=
ſönlich daran teilnimmt oder dazu anſtiftet, ſtellt ſich
außer=
halb der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und der
Volksgemein=
ſchaft und muß als Staatsfeind behandelt werden. Die Polizei
und die Partei werden rückſichtslos gegen alle derartigen
Einzel=
aktionen vorgehen und mit allen Mitteln für unbedingte Ruhe,
Sicherheit und Ordnung Sorge tragen. Polizei und Partei
überwachen gemeinſam die Durchführung der geſetzlichen Löſung
der Judenfrage und werden gleichzeitig jüdiſche volksſchädigende
Machenſchaften zu verhindern wiſſen.”
Nichkariſche Kirchenmuſiker
aus der Reichsmuſikkammer ausgeſchloſſen.
DNB. Berlin, 30. Auguſt.
Aus der Reichsmuſikkammer wurde eine Anzahl nichtariſcher
Kirchenmuſiker und Organiſten aus den Orten Königsberg i. Pr.,
Berlin=Friedenau, Köln=Nippes, Eberswalde, Offenbach a. M.,
Jever, Brandenburg und Berlin ausgeſchloſſen. Den aus der
Reichsmuſikkammer ausgeſchloſſenen Muſikern wurde mit
ſofor=
tiger Wirkung, die Berechtigung zur Ausübung ihrer bisherigen
Tätigkeit eines Organiſten in chriſtlichen Kirchen entzogen.
Nr. 240 — Seite 3
Regelung über gleichzeitige Zugehörigkeit zur
Reichs=
kulkurkammer und Induſtrie= und Handelskammer.
DNB. Berlin, 31. Auguſt.
Amtlich wird verlautet: Der Reichswirtſchaftsminiſter und
der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda ſtellen
feſt, daß die zur Reichskulturkammer, gehörenden Unternehmen
der gewerblichen Wirtſchaft bis zu einer reichsrechtlichen
Rege=
lung nach Maßgabe der geltenden Landesgeſetze der Induſtrie=
und Handelskammer angehören. Der Reichswirtſchaftsminiſter
wird durch eine beſondere Anordnung ihre Beitragspflicht zu den
Induſtrie= und Handelskammern auf einen Mindeſtbeitrag
be=
ſchränken.
Hinſichtlich der mit Verlagen verbundenen graphiſchen
Be=
triebe wird klargeſtellt, daß dieſe Betriebe in der
Reichskultur=
kammer organiſiert ſind und daneben auch der Wirtſchaftsgruppe
Druck und Papierverarbeitung oder, ſoweit ſie Handwerker ſind,
der Handwerkskammer und zuſtändigen Innung des
Buchdrucker=
handwerks angehören. In der Anordnung des
Reichswirtſchafts=
miniſters wird beſtimmt, daß dieſe graphiſchen Betriebe nur den
halben Beitrag zahlen, ſoweit es ſich um Aufträge des eigenen
Verlages handelt, und daß hierin der Beitrag für die
markt=
regelnden Verbände des graphiſchen Gewerbes (Deutſcher
Buch=
drücker=Verein, Verband deutſcher Offſet= und
Steindruckerei=
beſitzer, Bund chemigraphiſcher Anſtalten) enthalten iſt. Durch
enge Verbindung der fachlichen Organiſation und der
markt=
regelnden Verbände wird eine Mehrbelaſtung des graphiſchen
Gewerbes mit Beiträgen vermieden.
Abſchluß der italieniſchen Manöver
Truppenſchau im Nonskal.
DNB. Bozen, 31. Auguſt.
Bei herrlichem Sonnenſchein wurde am Samstag die große
Truppenſchau über alle Einheiten abgehalten, die an den
italie=
niſchen Alpenmanövern teilgenommen hatten. Acht Diviſionen
waren im Nonstal aufgeſtellt. Muſſolini, Marſchall Balbo,
Mi=
niſter, Staatsſekretäre, Generäle hatten ſich auf einem erhöhten
Standort eingefunden und
er=
warteten den König. Bei ſeiner
Ankunft wurde der König von
Muſſolini begrüßt. Muſſolini
ſtellte dem König den
Maharad=
ſcha von Kapurtala vor, der zur
Truppenſchau nach Ronzone
ge=
kommen war. Nachdem ſich der
König und der Regierungschef
einige Minuten lang
unterhal=
ten hatten, fuhr der König im
Kraftwagen die Fronten der
Regimenter ab.
Nach der Rückkehr des
Kö=
nigs auf den Beobachtungspunkt
hielt Muſſolini eine
An=
ſprache. Der Duce ſprach im
Namen des Königs den
Offi=
zieren und den Soldaten ſeine
Anerkennung für die während
der Manöver gezeigte
Wider=
ſtandskraft, Haltung und
Diſzi=
plin aus und fügte als Miniſter
der bewaffneten Macht ſeine
Anerkennung hinzu. Er ſchloß
in ſein Lob auch die Truppen
ein, die an den in anderen
Ge=
genden Italiens ſtattfindenden
Manövern teilgenommen hatten.
Muſſolini erklärte weiterhin,
in anderen Zeiten ſeien die
ein=
berufenen Reſerviſten nach den
Manövern entlaſſen worden,
doch das geſchehe in dieſem
gezogen, ſo daß die
italie=
deutſchen Militärattache, General Fiſcher.
vorgeſehene Zahl von
einer Million Mann
unter den Waffen haben werde. Die Welt ſolle wiſſen,
daß, wenn weiterhin in törichter und provokatoriſcher Weiſe von
Sanktionen geſprochen werde, Italien auf keinen Soldaten, keinen
Matroſen und keinen Flieger verzichte, ſondern ſeine Streitmacht
auf die höchſte Effektivſtärke bringen werde. Die hohe Moral und
die Widerſtandskraft der Truppen hätten gezeigt, daß ſie auch die
härteſten Anforderungen bis zu Ende erfüllen werden, wenn das
Vaterland ſie rufe.
Nach dieſer Anſprache zog die motoriſierte Diviſion Trento in
langen Kraftwagenkolonnen vor dem König, Muſſolini und den
Manövergäſten vorbei. Der König kehrte anſchließend im
Kraft=
wagen nach Trieſt zurück. Muſſolini verabſchiedete ſich von den
ausländiſchen Offizieren und den ausländiſchen Preſſevertretern.
Er dankte den ausländiſchen Journaliſten für die objektiven und
ruhigen Berichte, die ſie ihren Zeitungen zugeſandt hätten und
die er genau verfolgt habe. Er erklärte, er hoffe, die ausländiſchen
Preſſevertreter würden die Tage, die ſie unter den italieniſchen
Soldaten verbracht haben, nicht vergeſſen und in andauernder Er=
Italiens König begrüßt den deutſchen Militärattaché während der Manöver am Brenner.
Jahre nicht. Im September Unter den ausländiſchen Militärattaches, die an den großen italieniſchen Manövern am Brenner
würden noch 200 000 Mann ein= teilnehmen, befinden ſich auch der deutſche General Fiſcher und andere Vertreter der deutſchen
niſche, Wehrmacht, die Pehrmacht. Dieſes Bild zeigt die Begrüßung zwiſchen dem italieniſchen König Emanuel und dem
(Auslandsbild New York=Times=M.)
innerung behalten, daß das geſamte italieniſche Volk ohne
Aus=
nahme um die Feldzeichen des Fascismus geſchart ſei.
Vier in Schanghai anſäſſige Ausländer, zwei Amerikaner,
ein Ruſſe und ein angeblicher Engländer, ſind in Hankau
ver=
haftet worden. Sie ſtehen im Verdacht, verſucht zu haben, Chinas
geheimnisvollen kommuniſtiſchen Spion. Dr. Maximus Rivoſh,
aus dem Gefängnis von Wutſchang zu befreien.
nur daran zu erinnern, daß das beſte engliſche Kriegsdrama,
„Die andere Seite”, das auch hier in Darmſtadt in deutſcher
Ueberſetzung tiefen Eindruck gemacht hat, in England zunächſt
nicht auf der öffentlichen Bühne, ſondern in einem
Privatſpiel=
kreis aufgeführt wurde.
Die engliſchen Darſteller, die wir am 15. September in
unſerer Stadt begrüßen können, befinden ſich auf einer Reiſe
durch Deutſchland. In Hamburg, Dresden, München, Freiburg,
und decn in terſchieden bei Knaben und Mädchen ſowie der ehe= Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Frankfurt und Darmſtadt
wird Daviots Stück in engliſcher Sprache über die Bühne
gehen.
Die Fahrt der jungen Engländer durch Deutſchland genießt
liche Unterſtützung des Herrn Reichsminiſters für
Volksaufklä=
rung und Propaganda. Wir machen ſchon jetzt auf die Vorſtellung
Neue volksdeutſche Preiſe für Literakur und Kunſt.
DNB. Der amerikaniſche Stifter, der für deutſchſprachige
Lite=
raturpreiſe der Reichsſchrifttumskammer und eine Reihe deutſcher
Univerſitäten eine erhebliche Summe zur Verfügung ſtellte, hat
nunmehr nach Verkündung des öſterreichiſchen und
ſudetendeut=
ſchen Preiſes verfügt, daß aus der Reſtſumme drei jährlich zu
verteilende Preiſe gebildet werden, und zwar: 1. ein Herder=Preis
jährlich 5000 RM. für preußiſch=baltiſche Dichtung. 2. ein Görres=
Preis jährlich 5000 RM. für die rhein=fränkiſche Landſchaft. 3. ein
Erwin von Steinbach=Preis jährlich 10 000 RM. für die alte
Stammeslandſchaft der Alemannen. — Die Preisträger werden
jährlich beſtimmt durch die Univerſitäten Königsberg, Bonn und
Freiburg i. B. In den Preisgerichten iſt die
Reichsſchrifttums=
kammer vertreten als Beauftragte des Stifters wie auch als
auto=
nome Rechtskörperſchaft des deutſchen Schrifttums.
Schalplatten=Beſprechung.
Elektrola bereichert in ganz hervorragendem Maße die
Reihe ihrer großen klaſſiſchen Muſikwerke mit Schuberts herrlicher
Sinfonie Nr. 8 in H=Moll (Unvollendete), geſpielt vom
Phila=
delphia=Sinfonie=Orcheſter, unter Leopold
Sto=
kowſki findet das wundervolle Werk eine Wiedergabe, die
künſt=
leriſch nicht zu überbieten iſt. Mit feinſtem Einfühlen in die
Eigenart des Meiſters ſpielen dieſe Künſtler, in genialem
Zuſam=
menhalten durch ihren Leiter, alle Feinheiten der Kompoſition
gleich erſchöpfend, wie das letzte umfaſſende Wollen des Kompo=
niſten offenbarend. Es iſt herrlich, ſolche Muſik jederzeit griffbereit
zu haben. (Nr. 711 und 712.) — Wundervoll iſt auch die neue
Platte von Miliza Korjus, die ſich nach und nach zum
Phä=
nomen entwickelt. Sie ſingt zum Orcheſter der Berliner
Staats=
oper auf L. H. 922 den Walzer „Holde Märchenträume” aus
„1001 Nacht” und „Schwalben die zur Heimat ziehen”. Perlen
des Kunſtgeſanges! — Zu dieſen gehören auch die beiden
Mar=
cel=Wittriſch=Platten L. C 3290 und 3385, die der Künſtler
mit herrlichen Liedern beſang. Wir hören „Steig in die Gondel
ein”, „Für dich allein, Lucia” und aus. Eine Nacht in Venedig”
den Lagunen=Walzer „Ach, wie ſo herrlich zu ſchauen” und aus
Der luſtige Krieg” das Walzerlied. Nur für Natur”. — Die
Freunde der Comedian Harmoniſts finden eine ſehr ſchöne
Ergänzung ihrer Sammlung in den Platten B. G. 3132 und 3180,
auf denen dieſe immer noch unerreichten Fünf bringen „Auf dem
Heuboden”. „Hein ſpielt abends ſo ſchön”, (ganz neuartig!),
„Schade, kleine Frau” und „Alles für dich”.
Grammophon („Die Stimme ſeines Herrn”) trägt auch
in der Auguſt=Produktion noch den Bedürfniſſen nach leichterer
Ausflugs=Untexhaltungsmuſik Rechnung. Durchweg aber in beſter
künſtleriſcher Form. Dazu auch Patzak und Großes Sinfonie=
Orcheſter, alſo für jeden Geſchmack. Köſtlich ſind die Humoresk=
Melodios auf 10 364, mit Rumtata und dem Slow=Fox „
Lie=
ber alter Leuchtturm”. Dann auch die empfindſamen Chanſons
der Mimi Thoma. Sie bringt auf 10 361 Schmidſeder=Gran’s
„Es ſprechen ſo viele von Liebe” und Sprich zu mir von Glück”.
Schneidige Marſchmuſik ſchmettert aus 2095 mit „Neues
Deutſchland” und „Heil Hitler”, geſpielt vom Standartenorcheſter,
und auf 2081 mit dem köſtlich=friſchen Soldatenlieder=Potpourri,
arrangiert von Lützow, geboten vom Soldatenchor (glänzend
ge=
ſchult!) der 7. Bayeriſchen Wachkompagnie, Berlin. — Julius
Patzak, vom Nationaltheater München ſingt Weingartner=
Lenaus wundervolles „Liebesfeier” und das populäre „Sechſe,
ſieben oder acht” von Brüll=Jakobowſki auf 10 325. Mendoza
dirigiert das große Sinfonie=Orcheſter, gebändigt in der Eigenart
ſeiner Leitung und Auffaſſung in der großen Ouvertüre zu
Suppés „Pique Dame‟ (15 084). Eine ganz hervorragende Platte
von beſtem künſtleriſchem Niveau!
Odeon ſetzt mit 0 — 4547 ſehr gut die große Richard=
Tau=
ber=Serie fort. Der Künſtler ſingt „Gute Nacht, du mein herziges
Lieb” von Franz Abt und „Dein gedenk ich, Margarethe” aus dem
guten alten „Trompeter von Säckingen”. Und Jan Kiepura
ſchmettert das Holde Aida” in italieniſch auf 0 — 4708, daß es
wie eine neue Offenbarung wirkt, ebenſo wie das von ihm ſchon
ſo oft geſungene „Lodern zum Himmel”, („Troubadour”)
Gloria beſchließt den Reigen mit zwei hochintereſſanten
Spe=
zialplatten. Auf G. O. 27 056 ſpielt der Zither=Virtuoſe Georg
Freundorfer Märſche und Ländler, und auf d. 0. 27057
ſpielt das Wiener Affordeon=Orcheſter ein herrliches Johann=
Strauß=Walzer=Potpourri. —
Seite 4 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 1. September 194
UIt
Heute verſchied infolge Herzſchlages unſer
langjähriger Logis=Herr
Herr Frledrich Zecht.
Wer möchte nicht behaglich wohnen?
im 60. Lebensjahr.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Familie J. Huſek.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1935.
Die Beerdigung findet am Montag,
nach=
mittags ½3 Uhr, im Waldfriedhof ſtatt,
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgange unſerer lieben,
unver=
geßlichen Entſchlafenen, ſagen wir unſeren
innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Wittich Wwe., geb. Becker
Käte Becker.
(7745
Darmſtadt, 31. Auguſt 1935.
Geſtorbene.
Darmſtadt: Bechtoldt, Hch. Jacob Peter Frdr.,
Spengler, Witwer, 60 Jahre.
Wentz, Margarethe, Köchin, ledig, 62 Jahre.
Fr.=Crumbach: Grießer, Eliſabeth. o. B.,
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ſchieden, 59 Jahre.
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legt und die Ordnungsſtrafe nach Maßgabe der
Reichsabgabeordnung durch die Finanzämter
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Wir bitten höflichſi, das angeordnete Flaſchenpfand
der Anordnung gemäß zu entrichten.
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ſamntag, 1. September 1935
Mus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 1. September 1935
*September.
nFt einem Sonntag hält er Einzug; hoffentlich auch mit
m Sonnentag. Denn erſtens iſt es nie ſchön, wenn es
stugs regnet, dieweil doch auch die „armen Leute” etwas von
Freien Tag haben wollen, und zweitens ſind wir wohl alle
ſngicht, daß unſer Bedarf an Regen durch die letzte Woche ge=
Mf- und daß wir jetzt noch ein paar ſchöne, warme Tage
brau=
hörnnten. Doch da wir ja nicht gefragt werden, müſſen wir’s
nehmen, wie’s kommt.
übrigen wird der September ſeine Rolle im
Jahresſchau=
wicelen wie immer: langſam aber ſicher verabſchiedet ſich der
Mu— von uns. Man muß es ihm laſſen, er tut das recht
feier=
ſchut großer Geſte und ſchönen Geſchenken. An Büſchen und
Ren hat er dieſe Geſchenke aufgehängt, ſchwarze Beeren, rote
hu, goldne Birnen, die nun warten, daß man ſie einholt, und
oer Ungeduld oft in das Gras hinunter ſpringen. Aber dies
Aohrben auch dieſe „freiwilligen Springer” ihren vollen Wert,
es tut ſich nicht gar dick mit dem Behang der Apfel= und
ſä ume. Dafür ſoll es mit den Zwetſchen ganz anſtändig
Mlund da ja die „Quetſche” ein ſehr vielſeitig
verwendungs=
ſis Gemüſe ſind, brauchen die Einmachtöpfe im Keller
ſchließ=
zbn nicht arbeits= und inhaltlos zu bleiben. Sauer und ſüß,
us und Latwerge, zu Fleiſch und Kartoffelklößen. aufs Brot
puß den Kuchen, zu Bratkartoffeln und Nudeln, zu Grieß=
Ngrerbrei, in allen Formen und mit jeder Schikane laſſen ſich
bgetſchen als Atzung und Nahrung heranholen. Und
beſon=
mer „Quetſchekuche” iſt ſo etwas, was uns den Abſchied vom
ner auf angenehme Weiſe verſüßen kann.
erterhin darf man dem September die beſten Empfehlungen
ſeſfemonat geben. Erfahrungsgemäß findet man da überall
eör Platz als in den überfüllten Sommermonaten.
Beſon=
ein ins Hochgebirge will, ſollte ſich die Septembertage nicht
er laſſen. (Eine gute und billige Gelegenheit dazu bietet
eſaditionelle Oberbayernſonderzug der Reichsbahndirektion
der gewöhnlich in den letzten Tagen des September
ſta m) Man kann da — ſelbſt in ſo beliebten Gegenden wie es
dia m Garmiſch=Partenkirchen. Oberammergau, Berchtesgaden
um 0ttenwald ſind — tagelang wandern und kraxeln, ohne
ein)t (nderen Menſchen zu begegnen als ſich ſelbſt. Und ſolche
Be lat ngen mit ſich ſelbſt haben ja auch einen ganz eigenen und
beſ weien Reiz. Für Hochtouren reichen die Tage gerade noch
guus nd das Wetter iſt im allgemeinen viel beſtändiger als im
So gei. Jedenfalls bringt es mit ſeinen aufſteigenden Nebeln
am ülen Morgen, ſeiner für Raſt= und Freßpauſen (amtlicher
MAusdk ) erfreulichen Mittagswärme, ſeinen kühlen Abendwin=
Zerrit der d dem Spiel der untergehenden Sonne um die kahlen oder
ſeiltiſc neebedeckten Gipfel eine zu jeder Zeit wieder feſſelnde
undu genehme Abwechſlung. Der Herbſturlauber iſt alſo bei
wei=
emricht am ſchlechteſten — ja, wenn er ſeine Tage ſo ausnutzen
ſannoxar beneidenswert gut daran. Er kann für einige
glück=
ſich age in jenem ſchönen Träumen leben, wie es Eichendorff
ſnm Lied „Schlummerzeit” beſingt:
K
Durch die Felder ſieht man fahren
10 • Ruf 307
eine wunderſchöne Frau.
und von ihren langen Haaren
goldne Fäden auf der Au
ſpinnet ſie und ſingt im Gehen:
Eia, meine Blümelein,
nicht nach andern immer ſehen,
eig, ſchlafet, ſchlafet ein!
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 240 — Seite 5
verkaufe
ten Schlald
Gäns Feil
Fahnen heraus!
91 Rückſicht auf die eintreffenden auswärtigen Verbände
muniſte und den daran teilnehmenden 26 vaterländiſchen Ver=
1agen bitten wir die Bewohner Darmſtadts, für den Tag des
fgsfeſtes und der Fahnenweihe zu flaggen.
etein ehemaliger Schutz= und Ueberſeetruppen Darmſtadt.
dauten 9u4 2 1ifM Zeſtrage des vereins ehemaliger
Schuß=
bed 2n dund ieberſeekruppen Darmſtadk zugunſten der NSB.
Daunent W
bite Sonntag, den 1. September ab 19 Uhr,
veran=
die Angehörigen obigen Vereins anläßlich des Stiftungs=
und Ho feſtüs erbunden mit einer Fahnenweihe, im Städtiſchen Saalbau
ünſtleriſche Abendfeier mit anſchließen=
Uanz.
gutes Programm verbürgt für den vollen Erfolg des
berd insbeſondere durch die Mitwirkung des Muſikkorps der
Lanleylizeigruppe Darmſtadt unter Leitung ihres
Obermuſik=
meiutz, Pg. Buslau, der Tanzgruppe Hilde Wolf=Zoll, des
be=
hnutzte humoriſtiſchen Anſagers Weinreich u. a. m. Programme
umt keſſe von 0,75 RM. berechtigen zum Eintritt.
genl
Dr eine beſondere Tatſache läßt ſchon von ſich aus den
Be=
geienigl hrallbſuchl dſer Abendfeier empfehlen. In der Erkenntnis, daß alles
mi leidenden deutſchen Bruder und der notleidenden deutſchen
Schrmzr zuliebe getan werden muß, hat ſich der Verein entſchloſ=
ſen, 8) Reinerlös der Abendveranſtaltung der NS.=
Volkswohl=
ſhrü iguunſten des Hilfswerkes „Mutter und Kind” zur Ver=
fügrönſzu ſtellen.
A hegen deshalb die große Erwartung, daß alle
Darm=
ädZnYolksgenoſſen, die alten und jungen Soldaten ſamt ihren
Ang chnigen, das edle Vorhaben des Vereins ehemaliger
Schutz=
undA bberſeetruppen mit einem Maſſenbeſuch der
Abendveranſtal=
ſung) ut anſchließendem Tanz belohnen:
2 hin den Saalbau, zum fröhlichen Zuſammenſein mit Tanz.
14 000 Dahlien blühen!
Ihlem in dieſem Jahr in Darmſtadt die große
Jubiläums=
bar=hla rſchau ſich ihrem Ende nähert, iſt ab 31. Auguſt die
WDeunk Dahlienſchau im Prinz=Emil=Garten der Oeffentlichkeit
Ghg. Dieſer alte, wundervolle Park hat eine durchgreifende
Weréhnung erfahren und bildet nunmehr den ſchönſten Raum
Nür /„Deutſche Dahlienſchau”.
tiefgrünen Flächen des Raſens das reizende Prinz=
Smolchlößchen, welches im hellſten Weiß erglänzt, die hohen
Nawauppen und die luſtigen Garben der Tauſenden von Dah=
Rien” den einen bezaubernden Gegenſatz.
Deutſche Dahlienſchau iſt nur von der Heidelberger=
TraßA us zu betreten, der Eintrittspreis iſt denkbar niedrig ge=
Rit ’e ſo daß jeder deutſche Volksgenoſſe ſich dieſes Blüten=
Dumk amſehen kann.
Das Muſikkorps der Landespolizeigruppe konzertiert, am
Ih den 4. September, in der Zeit von 12 bis 1 Uhr mittags
auf dem Adolf=Hit=
Taubert: Oupertüre zu „Oberon” von C. M. v. Weber;
Bei uns z Haus” von Strauß; Fantaſie aus „Lohengrin”
Wagner: Czardas „Der Geiſt des Wojewoden” von
hn : „Jung=Deutſchland” von Werringer.
*pängeliſcher Bund. Der Evangeliſche Bund Darmſtadt
Mtet am kommenden Freitag, den 6. September, im
Ge=
us Kiesſtraße 17 einen Vortragsabend, bei dem der
e retär des Evangeliſchen Bundes, Pfarrer Thiel=Berlin,
dird über das Thema: „Der Proteſtantismus im Ringen
t.Familie und Glauben‟. Er beginnt um 20 Uhr. Der
UIt frei. Alle Epangeliſchen ſind herzlichſt eingeladen.
Neuite letzter Tag der Ausſtellung „Deutſches Glas — 2000
Hasveredelung‟. Die Ausſtellung im Heſſiſchen Landes=
— Paradeplatz — wird heute in der Zeit von 10—13
Neuerwerbungen der Stadlbibliothek, Pädagogſtr. 1
(Auswahl.)
Oeffungszeiten: Montags und Donnerstags von 11—12½
und von 17—19 Uhr; Dienstags und Freitags von 11—17 Uhr;
Mittwochs und Samstags von 11—12½ Uhr.
Julius Ambroſch, Italieniſche Reiſe 1829—1833.
Heraus=
gegeben von A. Vahlen. 1935. 50 Ce. 410. — Anleitung zur
Unterſuchung Wehrpflichtiger und Freiwilliger für die
Wehr=
macht. 1935. 2 Bk. 2. — Fernand de Brinon,
Frankreich/Deutſch=
land 1918—1934. 1935. 120 Bd. 46. — Karl Diem, Das
Olym=
giade=Buch. 1935. 1 Ks. 45. — Foertſch, Wehrpflicht=Fibel.
2 Bk. 31. — Johanna Haarer, Die deutſche Mutter und ihr erſtes
Kind. 1935. 35 Dh. 65. — Konrad Hahm, Deutſche Volkskunſt.
1931. 7 Cz. 108. — Wilhelm Hilbig, Organiſches Denken in der
Wirtſchaft. 1935. 60 Fp. 788. — Emanuel Hirſch, Chriſtliche
Freiheit und politiſche Bindung. Ein Brief an Dr. Stapel und
anderes. 1935. 75 Rc. 90. — E. Horneffer Nietzſche als
Vor=
böte der Gegenwart. 1935. 20 Ph. 767. — A. W Hübener,
Ge=
ſundheit im Arbeitslager. 1933. 60 Fp. 89. — Ludwig Huyn und
Joſef Kalmer, Abeſſinien. Afrikas Unruhe=Herd. 30 Cf. 180. —
Alfred Krauße dAvis, Reiſen im Süden. 1935. 7 C. 62. —
Karl R. Raswan, Im Land der ſchwarzen Zelte. Mein Leben
unter den Beduinen. 1934. 10 Ca. 223. — Reichsheer im Dritten
Reich. Hrsg. von Foertſch und Cochenhauſen. 1935. 60 Bk. 45.
Leni Riefenſtahl. Hinter den Kuliſſen des Reichsparteitag=Films.
1935. 35 Fp. 342. — Colin Roß, Amerikas Schickſalsſtunde.
Ver=
einigte Staaten zwiſchen Demokratie u. Diktatur. 1935. 30 Fp. 30.
John Meier, Deutſche Volkskunde. 1926. 7 Cz. 208. — Otto
Mohr. Löwenjagd am Kilimandſcharo. 1934. 1 Dz. 540. —
Kon=
rad Müller, Altgermaniſche Meeresherrſchaft. 1914. 15 Bd. 225.
Hermann Schwarz, Ekkehart der Deutſche. Völkiſche Religion im
Aufgang. 1935. 60 Rc. 93. — Hermann Schwarz,
Nationalſozia=
liſtiſche Weltanſchauung. 1933. 35 Fp. 362. — Seeflieger über
allen Meeren. Bearbeitet nach Originalberichten unſerer Kriegs=
und Friedensſeeflieger. 1934 49 Bk. 400. — Karl
Springen=
ſchmid, Der Donauraum. Oeſterreich im Kraftfeld der
Groß=
mächte. Geopolitiſche Bildreihe. 1935. 10 Fp. 372. — Fr. Stamer,
Die amtliche Segelfliegerprüfung. 1934. 20 Ef. 570. — Otto
Toepffer, Die Führung des Flugzeuges. Theoretiſche Fluglehre
und Prüfungsfragen. 1933. 15 Ef. 650. — Karl Theodor Weigel,
Runen und Sinnbilder. 1935. 60 S. 130. — Hans Weinert, Die
Raſſen der Menſchheit. 1935. 80 Dh. 320. — F. H. Woweries,
Reichsſtatthalter Gauleiter Jakob Sprenger. Lebensbild eines
Gefolgsmanns Adolf Hitlers. 35 Fp. 900.
Sonder-Schau
der neuen
Ford-Modelle
Personen- und Lastwagen
am Mittwoch, den 4. Sept., auf dem Paradeplatz
Fr. Rinner • Darmstadt
Zurück vom Rimdidim und von Roßdorf.
Geſtern, am Samstag vormittag, war einmal wieder
Hoch=
betrieb im Vorhofe des Amtes für Volkswohlfahrt in der
Wil=
helminenſtraße. 60 Buben kamen vom NSV.=Uebungslager
Rim=
didim und 60 Mädchen vom Lager bei Roßdorf Sehnſüchtig
war=
teten Eltern und Angehörige der Kleinen. Kurz nach 10 Uhr
fuhren die Buben in einem großen Omnibus vor in Begleitung
ihrer beiden Lehrer. Flugs wurde im Hofe angetreten und Lehrer
Freund faßte in kurzen Worten nochmals den Sinn der
gemein=
ſam verlebten Wochen zuſammen, Kameradſchaft zu üben in Schule,
Elternhaus, Hitlerjugend. Jungvolk und wo einem das Leben
ſonſt noch hinſtellt. Nach einem Sieg=Heil auf den Führer ſangen
die Anweſenden das Lied der HJ., dann ſchnell weggetreten und
die Buben liefen überglücklich zu Vater und Mutter.
Da hörte man ſchon wieder Leben und Geſang auf der Straße.
Unter Führung ihrer Lehrerinnen marſchierten die Mädchen mit
einem friſchen Lied in den Vorhof ein. Schon war aber kein Halt
mehr unter den Kindern, ſie mußten gleich zu Muttern und
er=
zählen, wie ſchön es geweſen war. Inzwiſchen brachte aber auch
der Laſtkraftwagen das ganze Gepäck, ſchnell war abgeladen, die
Koffer ausgeteilt und alles konnte froh vereint den Heimweg
an=
treten.
Und das Ergebnis dieſer Erholungswochen? Gebräunte und
geſtählte Körper, Geſundung an Leib und Seele, das tägliche
Er=
lebnis der Kameradſchaft in Gottes freier Natur. Daß auch
be=
trächtliche Gewichtszunahmen zu verzeichnen waren, braucht nicht
beſonders betont zu werden „Kurz geſagt: „Ganze Kerle ſind
wie=
der zu Vater und Mutter zurückgekehrt.”
Wer Freude bereiken will,
der ſpende auf das Konto des Hilfswerks „Mutter und
Kind” Nr. 5990 bei der Städt. Sparkaſſe und
Poſtſcheck=
konto Nr. 8801 Frankfurt a. M.
Das Senſalionsgaſtſpiel des Zaubermeiſters Kaßner
im Orpheum.
hat geſtern abend mit ſtaunenswertem Erfolg begonnen.
Stau=
nenswert in doppelter Beziehung. Man konnte nur ſtaunen
über das, was dieſer Tauſendkünſtler Kaßner bot, und man
ſtaunte über den Beſuch des Premieren=Abends. So dicht
be=
ſetzt ſah man das Orpheum ſeit langem nicht.
Aber keiner der vielen Beſucher hat’s wohl bereut. Was
Kaßner bietet iſt ſo voll Wunder, daß man aus dem Staunen
nicht herauskommt, und er bringt ſo viel Neues, daß auch die
Neunmal=Weiſen, die alles ſchon zu kennen glauben, zugeben
müſſen, das hat man denn doch noch nicht geſehen. Gewiß iſt
es keine Zauberei. Und alle die Menſchen und Tiere, bis zum
60 Zennter ſchweren Elefanten, die Kaßner vor den Augen des
Publikums verſchwinden läßt, tauchen in jeder Vorſtellung
wie=
der quietſchvergnügt auf. Aber wie er das macht, das beweiſt
eben, daß er doch ein Zaubermeiſter iſt. Ich möchte ſagen,
der Zaubermeiſter, denn Kaßner hat nicht ſeinesgleichen.
Das Rieſenprogramm, das in ſinnverwirrendem Tempo in
drei Stunden durchgeführt wird, umfaßt 36 Nummern! Eine
ſtaunenswerter als die andere. In jeder folgenden übertrifft
er die vorhergegangene. Und was immer wieder faſziniert, iſt
die Sicherheit und Präziſion, mit der alles ausgeführt wird, und
die freundliche Liebenswürdigkeit, in der es geboten wird..
20 Perſonen, 25 Tiere, 20 000 Kilogramm Gepäck ſind Kaßners
„Stab”. Schon das ein Beweis für ſeine Vielſeitigkeit.
Wir kommen auf die Vorſtellung zurück, deren Beſuch ſich
* *
niemand entgehen laſſen ſollte.
— Orpheum: Heute 2 Vorſtellungen. Am heutigen
Sonntag finden 2 Vorſtellungen mit der hochintereſſanten
Zauber=
ſchau Kaßner ſtatt. Nachmittags erſte große Familien= und
Kindervorſtellung bei ganz kleinen Eintrittspreiſen für
groß und klein! Am Montag und folgende Abende finden
eben=
falls Vorſtellungen der Großzauberſchau ſtatt.
A
Bukins2
Gang durch die Jahreszeit.
Herrlich, wenn man ſo beim Einmarſch in einen neuen
Mo=
nat gleich auf einen Sonntag tritt; das federt ſo angenehm und
leicht und riecht nicht gleich an der Tür nach Arbeit. Mir
jeden=
falls iſt es dann allemal ſo, als ob ich eine neue Stellung zuerſt
einmal mit einem Erholungsurlaub anträte. Bis man erſt
ein=
mal richtig ausgeſchlafen, bis man ſich wohlig gedehnt und
ge=
ſtreckt, bis man feierlich gefrühſtückt und ſo in bunter Folge getan
hat, was man ſo Sonntags tut oder manchmal auch nicht tut iſt
es ſchon langſam Zeit zum Abendeſſen und iſt der dreißigſte Teil
des Monats ſchon ſo gut wie herum.
Das könnte allerdings ſo ausſehen, als ſei ich mir der
Ver=
antwortung nicht bewußt, mit der wir dem kommenden Wechſel
in der Jahreszeit entgegentreten ſollen. Aber ſo iſt das
keines=
wegs, lieber Leſer. Im Gegentum. Laß nur erſt einmal dieſen
geſchenkten Sonntag vorbei ſein (du weißt doch, daß außer ihm
der September noch vier ganz gewöhnliche und reguläre
Sonn=
tage hat, wie ſich das für einen kompletten Monat geziemt),
dann wirſt du ſchon ſehen (bzw. du wirſt es wahrſcheinlich nicht
ſehen, weil du nicht die Ehre haſt, mich zu kennen), wie ſehr
ver=
antwortungsvoll ich alles in mich aufnehmen werde, was mir
der September als — wie man nun will — letzter Sommer= oder
erſter Herbſtmonat zu bieten hat:
Die Aepfel und Birnen z. B. und die Zwetſchen (hier iſt das
„in mich aufnehmen” — ſoweit es der Geldbeutel erlaubt —
wörtlich zu verſtehen), die Pracht der Dahlien in meiner kleinen
Plantage hinter dem Haus (keine 14 000 zwar, aber doch
immer=
hin gut zwei Dutzend), die ſtimmungsvollen Frühnebel draußen
auf den Wieſen und an den kleinen Bächen, der leichte Moder,
der ſchon im Ruch des Waldes mitſchwingt, die letzten abendlichen
Verſammlungen unſerer abſchiednehmenden Zugvögel, den
Wech=
ſel der Farben draußen in unſeren Wäldern und ihr Glühen und
Lohen gegen den einfallenden Abend — o doch, ich weiß, das
alles wird der September bringen oder noch geben, und auf
die=
ſen Teil unſeres Ganges durch die Jahreszeiten freue ich mich
immer ſchon, wenn das Jahr kaum angefangen hat. Aber ſchön
iſt es doch, daß der September gleich am Anfang eine Ruhepauſe
einlegt und uns ſo erſt einmal Zeit zum Schnaufen gibt.
Deutſcher Oſten”
Gemeinſchaftsveranſtaltung heimattreuer Oſt= und Weſtpreußen,
Poſener und Schleſier.
In der mit farbigen Lampions maleriſch beleuchteten
Gar=
tenbau=Ausſtellung fand geſtern abend eine
Gemein=
ſchaftsveranſtaltung der Darmſtädter Ortsgruppen
hei=
mattreuer Oſt= und Weſtpreußen, Poſener und
Schleſier ſtatt, die unter dem Leitgedanken „Deutſcher
Oſten” ſtand! Auf der oberen Terraſſe hatten ſich von den in
Darmſtadt ja recht zahlreichen Ortsgruppen viele eingefunden, und
es war erfreulich, das herzliche Einvernehmen unter den
Ange=
hörigen der veranſtaltenden Bünde zu ſehen.
In ſeiner Begrüßung betonte Landesſtallmeiſter a. D.
Schörke, daß es jetzt nicht mehr vorkommen könne, daß man
Oſtpreußen für das Land hielte, wo die Kartoffeln am Spalier
wachſen und die Füchſe ſich gute Nacht ſagen. Das war vor dem
Kriege noch möglich, heute haben wir 12 Kinder aus Maſurenland
zu Gaſt; ſie ſind begeiſtert von Darmſtadt, und ebenſo begeiſtert
ſind alle, die aus dem Weſten einmal nach dem Oſten gereiſt ſind.
Eine einzige Volksgemeinſchaft umſchließt uns alle! — Für das
große, einige Deutſchland fielen ja auch die Grenzſchutzkämpfer, die
500 am Annaberg und die vielen anderen, in den
Nachkriegs=
jahren, von deren ſtillem Heldentum wir hier noch viel zu wenig
wiſſen. Ihnen allen galt ein ſtilles Gedenken aller Anweſenden,
während leiſe das Lied vom guten Kameraden erklang.
Der Vortrag von Pfr. Cl. Taesler=Frankfurt über die
ge=
ſchichtliche und kulturelle Bedeutung des
deut=
ſchen Oſtens für Geſamtdeutſchland, der im
Mittel=
punkt des Abends ſtand, geſtaltete ſich zu einem leidenſchaftlichen
Be=
kenntnis zur deutſchen Heimat. Pfarrer Taesler verſtand es, in
ganz großen Zügen ein Bild der geſchichtlichen Entwicklung des
deutſchen Oſtens zu geben. Beſonders eindringlich ſchilderte er die
Kulturtat der Wiedergewinnung des deutſchen Oſtens im 12. und
13. Jahrhundert und konnte am Ende dieſes geſchichtlichen
Rück=
blicks mit Recht die Frage ſtellen: Was wäre Deutſchland ohne
dieſe Teile öſtlich der Elbe?!‟ Die kulturellen Leiſtungen des
deut=
ſchen Oſtens wurden an der langen Reihe berühmter Namen aller
Kulturgebiete deutlich, die der Redner dann vorüberziehen ließ.
Mancher wird ſich da vielleicht zum erſten Male mit Staunen
klargemacht haben, was wir alles in dieſer Beziehung dem Oſten
ver=
danken. Als letzter in der langen Namensreihe konnte der Führer
genannt werden, zu dem man ſich mit dreifachem Sieg=Heil
be=
kannte.
Anſchließend konnten 28 oberſchleſiſche Abſtimmungsteilnehmer,
die ſich vor 14 Jahren zu Deutſchland bekannten, aus der Hand
des Landesverbandsleiters Schölzel die Abſtimmungs=
Erin=
nerungszeichen und Beſitzurkunden in Empfang nehmen, die der
Reichsminiſter des Innern genehmigt hat. Mit berechtigtem Stolz
nahmen die Betreffenden beides in Empfang und werden es in
Zukunft gewiß hochhalten!
Der Chor des Mozartvereins, der ſchon vorher unter
Leitung von Prof. Dr. Noack die ernſte und eindrucksvolle
„Mahnung” von Heinrichs geſungen hatte, ſang nun noch von der
Freiheit, die ich meine” ſchlicht im Vortrag und herzlich
empfun=
den. Die Kapelle Schlupp, die auch zwiſchendurch unermüdlich
muſiziert hatte, ließ den Abend mit Greilichs Schleſiermarſch
aus=
klingen.
Kameradſchaftsabend des Arbeitsdienſtes.
Die Reichsarbeitsdienſt=Abteilung „Peter Gemeinder‟
Darm=
ſtadt hatte geſtern zu einem Lager= und
Kameradſchafts=
abend eingeladen. Gegen tauſend Volksgenoſſen hatten der
Ein=
ladung Folge geleiſtet und füllten den mit Fahnen. Lampions
und Grün geſchmückten Hof, der Abteilungs=Unterkunft in der
Kaſerne am Marienplatz. Ein umfangreiches buntes Programm,
das faſt ausſchließlich von Angehörigen des Arbeitsdienſtes
be=
ſtritten wurde, fand verdient ſtarken Beifall. Unter den Gäſten
ſah man u. a. auch Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Wamboldt.
Wir kommen morgen auf den prachtvoll verlaufenen
Kamerad=
ſchaftsabend zurück.
* Fünfundzwanzig Jahre Maggi=Vertreter. Herr Georg
Kunz hier, Wienerſtr. 99 kann heute am 1. September, ſein 25 Jubiläum als Bezirksvertreter der Maggi=Geſellſchaft
feiern. Georg Kunz, der aus einer alten Schneppenhäuſer Familie
ſtammt, hat ſeine kaufmänniſche Lehrzeit hier abſolviert, und zwar
in der ehemaligen Firma Weiß und Egenolf. Nach beendigter
Lehrzeit ging er kurze Zeit nach Frankfurt und Berlin und
über=
nahm dann für den Bezirk Darmſtadt die Vertretung der
welt=
bekannten Maggi=Werke, die er bis heute — ein Beweis
gewiſſen=
hafter Pflichterfüllung und Tüchtigkeit — innehat. — Wir
gratulieren!
Wie gratulieren!
Den Eheleuten Maſchinenſetzer Karl Scherzinger und
Frau Kätha, geb. Blümmel, Schuknechtſtraße 43, zu ihrer ſilbernen
Hochzeit am 3. September.
Zu ihrer am Dienstag ſtattfindenden Silberhochzeit den
Ehe=
leuten Johann Herth 14. und Frau, geb. Hofmann, ſowie den
Eheleuten Georg Hunkel 16. und Frau, geb. Fink, in Langen.
Bersil billigerl Doppelpaket jetzt 60 RPfg., Hormalpaket jetzt 34
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 1. September
Aus der Ksuug.
Der Gauleiter.
Gauwirtſchaftsberater.
Vom 1. September d. J. ab nehmen ſämtliche
Dienſtgemein=
ſchaften nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute ihren Dienſt
wieder auf.
Die Dienſtgemeinſchaften von Groß=Frankfurt a. M. beginnen
mit den Sitzungen wie folgt:
Dienstag, den 3. Sept., Gruppe Handel; Mittwoch, den 4.
Sept., Gruppe Banken und Verſicherungen: Donnerstag, den 5.
Sept., Gruppe Induſtrie; Freitag, den 6. September. Gruppe
Ver=
kehr. Freie Berufe: Sitzungsbeginn pünktlich 8.30 Uhr abends
im Ratskeller. Weitere Sitzungen alle 14 Tage.
Der Kreisleiter.
Verlorener Ausweis.
Der vorläufige Ausweis des Blockleiters Wilhelm Hebbel
der Ortsgruppe Darmſtadt=Mitte mit dem Ausſtellungsdatum
3. Oktober 1934 iſt in Verluſt geraten. Bei Auffinden iſt der
Ausweis an das Kreisperſonalamt Darmſtadt, Rheinſtraße 95,
abzuliefern. — Vor Mißbrauch wird gewarnt.
NS.=Frauenſchaft Ortsgruppe Gutenberg 7.
Der Pflichtabend der NS.=Frauenſchaft Ortsgruppe
Guten=
berg findet Montag, den 2. September 1935. abends 8 Uhr, bei
„Todt‟ Dieburger Straße, ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. Es ſpricht
Frl. Schuhmacher. Abtlg. Ausland.
NS.=Frauenſchaft Ortsgruppe Arheilgen.
Der Frauenſchaftsabend der Ortsgruppe Arheilgen findet
Mittwoch, den 4. September 1935, abends 8 Uhr. in der
Klein=
kinderſchule ſtatt.
Der NSLB. meldet:
Fachſchaft Rechnen und Raumlehre.
Unſere nächſte Tagung findet am 3. September, 15 Uhr, in
Nieder=Beerbach ſtatt.
Die deutſche Arbeitsfront
Der Kreiswalter.
Ortsgruppe Ober=Ramſtadt.
Die Dienſtſtunden der Ortsgruppe ſind ab ſofort wie folgt
feſtgelegt: Montags, Mittwochs und Freitags von 18 bis 20 Uhr.
Wir bitten, die Sprechſtunden unbedingt einzuhalten!
Sonderfahrt nach Frankfurt a. M. — Ausſtellung „Rhein=
Mainiſche Wirtſchaft” „Am 8. September führt der Kreis
Darm=
ſtadt eine Sonderfahrt nach Frankfurt a. M., verbunden mit dem
Beſuch der Ausſtellung „Rhein=Mainiſche Wirtſchaft” durch. Die
Teilnehmerkoſten, die die Fahrtkoſten, Eintritt zur Ausſtellung
und Unfallverſicherung enthalten, betragen je Perſon 1 10 Mark.
Wenn Mittageſſen gewünſcht wird, erhöht ſich der Preis um
90 Pf. Der Sonderzug wird vorausſichtlich morgens um 8 Uhr
abfahren, während die Rückfahrt von Frankfurt zwiſchen 20 und
21 Uhr erfolgen wird, Anmeldungen für dieſen Sonderzug
nimmt die Kreisdienſtſtelle ſowie alle Orts= und Betriebswarte
bei gleichzeitiger Entrichtung der Teilnehmerkoſten entgegen.
Schlußtermin für die Anmeldungen iſt der 2. September.
Urlauberzüge Kieler Bucht, Büſum und Südengland. Dieſe
Urlauberzüge können nicht zur Durchführung gelangen. Wir
bit=
ten die Teilnehmer, ſich umgehend auf der Kreisdienſtſtelle,
Bis=
marckſtraße 19, zur Rückzahlung der Teilnehmergebühr
einzu=
finden.
Schlußtermine für die Urlauberzüge Weſer=Bergland, Harz
und Allgäu. Inhaber von Gutſcheinen über RM., 3.—,
ausge=
ſtellt für obige Fahrten, werden aufgefordert, unverzüglich auf
der Kreisdienſtſtelle den Reſtbetrag für die betr. Urlauberfahrten
zu begleichen.
Kd5.-Wandern.
Kameraden, wir marſchieren.
Wollen fremdes Land durchſpüren,
Wollen fremde Sterne ſeh’n.
Mit dieſem Leitgedanken, zog am Sonntag, den 25. Auguſt,
wiederum eine frohe Wanderſchar der NSG. „Kraft durch Freude‟
auf Fahrt. Unſer Ziel war diesmal der nordweſtliche Speſſart mit
Steinbachtal und Rückersbacher Schlucht. Beim Ueberſetzen mit
der Fähre über den Main bei Stockſtadt machte der Himmel nach
dem voraufgegangenen nächtlichen Regen zwar noch ein recht
un=
freundliches Geſicht, konnte unſeren Frohſinn und unſere
Wander=
luſt aber nicht trüben. Unter dem Geſang froher Wanderlieder
und unter den Klängen von zwei Mundharmonikas ging es
ſo=
dann durch Klein=Oſtheim in die ſchönen Täler der noch
wolken=
verhangenen Speſſartberge. Die Straße nach Steinbach wurde
bald verlaſſen, um auf ſchönen Waldwegen, die ſelten eines
Men=
ſchen Fuß betritt, über Berge und durch liebliche Wieſentäler,
Jo=
hannesberg zu erreichen. Eine unterwegs abgehaltene
Frühſtücks=
raſt, wobei die Ruckſäcke ganz erheblich an Ladung einbüßten, und
uns ein dicker Buchenſtamm als Tiſch= und Sitzgelegenheit zugleich
diente, hatte uns die notwendige Stärkung gebracht. Auch der
Wald lieferte uns hierzu ſeinen Anteil, indem wir durch den
rei=
chen Fruchtbehang der Brombeerhecken einen köſtlichen Nachtiſch
erhielten.
Hinter Johannesberg gelangten wir auf den Königſtein (381
Meter hoch) und auf luftigem Höhenweg weiter nach dem 403
Meter hoch gelegenen Hanauer Haus. Die Wolken waren
inzwi=
ſchen verſchwunden und unter ſtrahlendem Sonnenſchein hatten
wir von hier aus einen herrlichen Fernblick über den nördlichen
Speſſart, der uns für die am frühen Morgen erlebte „himmliſche
Trübung” reichlich entſchädigte. Bevor wir nun in die
Rückers=
bacher Schlucht abwärts ſtiegen, ſtärkten wir uns nochmals und
die Ruckſäcke gaben dabei ihr Letztes her. Hier erhielten wir noch
Geſellſchaft durch vier luſtige Hanauer Mädels, die auf einer
Rad=
wanderung begriffen waren und, von unſerem Frohſinm angeſteckt,
ihren mitgebrachten Kuchen kameradſchaftlich mit uns teilten.
Ihrem Wunſch, demnächſt im Odenwald mit uns zu wandern,
haben wir bereitwilligſt zugeſagt.
Nach dem Abſtieg durch die romantiſche Rückersbacher Schlucht
erreichten wir auf ſchönen Wieſenwegen Klein=Oſtheim und
wei=
terhin um 18 Uhr Aſchaffenburg, von wo die Heimfahrt mit der
Eiſenbahn angetreten wurde.
Allen Teilnehmern dieſer Fahrt war der Tag ein Erlebnis
und ſie ſchieden in Darmſtadt voneinander mit dem Ausdruck, daß
ihnen dieſe Wanderfahrt viel Freude gebracht habe.
In einer Zuſchrift eines dieſer Wanderkameraden wird u. a.
geſagt: „Bin zehn Jahre Mitglied des Touriſtenvereins
Natur=
freunde geweſen, aber welch ein großer Unterſchied zwiſchen einſt
und jetzt. Früher gab es öfter Zank und Streit über die Führung
oder über die Marſchroute, jetzt heißt es „Kameraden” und das iſt
meines Erachtens das beſte. Wir ſind alle Kameraden, kein
Stan=
desunterſchied, kein Klaſſenhaß. Wie wohl das einem älteren
Mann tut. Bin 63 Jahre alt und laufe noch gerne mit. „Ich
wünſche blos, daß jeder Volksgenoſſe ſo einen Ausflug mitmacht,
jeder kommt auf ſeine Koſten und vergißt auf jeden Fall ſeine
Alltagsſorgen und iſt froh, wenn er neu geſtärkt am andern
Mor=
gen an ſeine Arbeit geht.”
Kameraden, wir marſchieren!
Verſendung von Warenproben nach Dänemark. Nach
Dänemark dürfen zur Gebühr für Warenproben nur ſolche
Gegen=
ſtände verſandt werden, die wirklich dazu beſtimmt ſind, als Probe
bei der Einleitung von Geſchäften zu dienen. Solche Proben
können auch zollpflichtig ſein. Sendungen, deren Inhalt
an=
gekaufte oder verkaufte Ware darſtellt, ſind von der Beförderung
als Warenproben ausgeſchloſſen und werden, wenn ſie trotzdem
vorkommen, in Dänemark mit der Nachgebühr für unzureichend
freigemachte Päckchen belegt. Für Tuben mit Serum oder
Impf=
ſtoffen, die amtlich anerkannte Laboratorien oder Anſtalten zum
gemeinen Nutzen verſchicken, gilt dieſe Beſchränkung nicht.
Straßenſperrung aufgehoben. Die Sperrung des
Trauben=
wegs zwiſchen Rabenauſtraße und Moldenhauerweg iſt wieder
aufgehoben.
Das Handwerk in der Deutſchen Arbeitsfronk.
Es wäre bald an der Zeit, in Handwerkerkreiſen auf mehr
Verſtändnis zu ſtoßen, was die Deutſche Arbeitsfront für das
deutſche Handwerk bedeutet.
Heute muß es heißen: „Ich bin geboren, deutſch zu fühlen,
bin ganz auf deutſches Denken eingeſtellt”. Auf dieſen Begriff
wird ſich das Werk unſeres Führers, die Deutſche Arbeitsfront,
aufbauen zum Segen aller Schaffenden, ob Betriebsführer, ob
Gefolgſchaftsmann.
Wie baut ſich nun die Deutſche Arbeitsfront auf? Welches
ſind ihre Ziele, und was für Rechte und Pflichten hat ſie
über=
nommen?
Als erſtes ſei geſagt, daß durch Verordnung des Führers vom
24. Oktober 1934 die DAF. als eine Parteiorganiſation zu
be=
trachten iſt. Dieſe Anerkennung können wir unſerem Führer nur
inſofern danken, wenn wir uns ihm reſtlos zur Mitarbeit
ver=
ſchreiben, jeder an ſeinem Platze ſeine Pflicht als Deutſcher tut,
der den ehrlichen Willen dazu hat. Ganz von den Einrichtungen
wie Rechtsſchutz, umfangreiche Nothilfeorganiſationen mit
Unter=
ſtützungsleiſtungen bei Erwerbsloſigkeit, Invalidität, Alter und
Todesfall und ſonſtige Nothilfeunterſtützungen ſowie Beteiligung
an Veranſtaltungen, Urlaubsreiſen uſw. der NSG. „Kraft durch
Freude, abgeſehen, ſoll hier der organiſ. Aufbau der
Reichs=
betriebsgemeinſchaften aufgezeichnet werden.
Die DAF. iſt in 18 Reichsbetriebsgemeinſchaften gegliedert.
Die erſten 16 ſind die RBG. der Induſtrie. Ihr politiſcher
Be=
treuer iſt die NSBO. Die beiden letzten ſind die RBG. 17.
Han=
del. und 18, Handwerk, und werden politiſch von der NS. Hago
(Natſoz. Handels= und Handwerksorganiſation) betreut. Ihr
Auf=
gabengebiet iſt vorwiegend ſozialpolitiſchen und weltanſchaulichen
Charakters. Und gerade hier hat die DAF. ein ſo unüberſehbar
wirkungsvolles Aufgabengebiet übernommen, welches in ſeiner
ungeheuren Größe und Verantwortung ſich überaus ſegensreich für
die Geſtaltung einer nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung auf
allen Gebieten auswirken wird und muß.
Das Handwerk iſt organiſatoriſch geſehen in der
Reichs=
betriebsgemeinſchaft 18 reſtlos erfaßt und in 7 Hauptfachgruppen
mit den zu dieſen gehörenden Fachſchaften und Berufsſparten
eingeteilt. Dieſe 7 Fachgruppen gliedern ſich in: 1. Bau, 2. Metall,
3. Holz= und Schnittſtoffe, 4. Nahrung, 5. Bekleidungs= und
Rei=
nigungshandwerk. 6 Druck und Papier, 7 Feinmetall und
Spezialhandwerke. Wie in den RBG. im Reich, Gau. Kreis und
Ort Betriebsgemeinſchaftswalter ernannt ſind, ſo beſtehen für jede
Fachgruppe. Fachſchaften. Berufsſparten vom Reich, Gau und Kreis,
Fachgruppen=, Fachſchafts= und Berufsſpartenwalter, welche
be=
reits ihre verantwortungsvolle Tätigkeit unter Beweis geſtellt
haben. Jetzt liegt es an den Mitgliedern aus dem Handwerk
ſelbſt, ſich hier einzuſchalten und an dem Aufbau durch Rat und
Tat mitzuhelfen. Es ſind im ganzen Reich in ſämtlichen
Dienſt=
ſtellen bis zur DAF.=Ortsgruppe Sprechſtunden für das
Hand=
werk eingeſetzt, deren Beſuch in allen ſozialpolitiſchen Vorfällen,
Beſchwerden uſw. empfohlen wird. Nur müſſen hier die Begriffe
ſozialpolitiſche und wirtſchaftliche Betreuung getrennt werden.
Wirtſchaftlich ſind die Innungen die Träger der Wünſche aus dem
Handwerk.
Bei den jetzt mitgliedmäßig zu erſtellenden Fachſchaften von
ſeiten der Fachſchaftswalter ſei darauf hingewieſen, daß hier nach
nationalſozialiſtiſchem Muſter Betriebsführer und
Gefolgſchafts=
männer zuſammengehören, und die DAF. nicht gewillt iſt,
ent=
gegen dem Sinne dieſer Organiſation dieſe gewerkſchaftsmäßig
aufzubauen. Dieſer Hinweis dürfte vielleicht genügen, in Zukunft
unter Beweis zu ſtellen, wer den Nationalſozialismus im Innern
erfaßt und die marxiſtiſchen und liberaliſtiſchen Einſtellungen
ver=
geſſen hat. Gerade weil heute im Handwerk wieder ſoviel von dem
troditionellen Dreiklang: „Meiſter. Geſelle und Lehrling”
geſpro=
chen wird, gibt es keine beſſere Gelegenheit, dieſe Geſinnung
in=
nerhalb der DAF. unter Beweis zu ſtellen.
Was die Lichiſpielthealer bringen.
Palaſt: „Tom Mix räumt auf!”
Der unſterbliche Wildweſt=Film findet immer ſein Publikum.
Erſatz für Indianer=Literatur? Oder gar für Karl May?
Jedenfalls iſt es herrlich, dieſe derben Kämpfe gegen Banditen
mitzuerleben, für die die Amerikaner ſo prachtvolle Landſchaften
und Typen, ſo treffliche Reiter und Boxer und Laſſo=Werſer und
ſo hübſche — Bräute zur Verfügung haben. Und eine ſo
ver=
ſchwenderiſche Fülle von Munition, die verknallt wird, und an
Hütten und Häuſern, die zerſchoſſen werden. Und ſo vieles
an=
dere mehr. Ihr beſter und ſympathiſchſter Held iſt ſeit langem
Tom Mix. Er iſt allen Banditen, ſelbſt den geriſſenſten
über=
legen. Aus jeder noch ſo verzwickten Situation findet er heraus,
und immer hilft ihm dabei treu und brav ſein wundervoll
dreſ=
ſiertes Pferd „Toni‟. Diesmal räumt Tom Mix ſo unerhört auf,
daß man geſpannt ſein darf, wo er ſelbſt in Arizona noch
Geg=
ner finden ſoll für ſeinen nächſten Film. Oder wird er ſeine
Tätigkeit wo anders hin verlegen? Gleich zwei unerhört kühne
„Banden” ſind es, die Poſtwagen und Goldtransporte überfallen
und zur Landplage werden. Das will in Arizona ſchon was
heißen. Aber er ſchafft es. Er umzingelt” ſie und erledigt ſie
alle, ſamt ihren Helfershelfen. Und — führt die Braut heim.
Was ſchließlich die Hauptſache iſt. Sein Lohn im Kampf gegen
das Böſe und die Böſewichter darf doch nicht in Gold und
Goldes=
wert beſtehen! — Wie er das macht, dieſer kühne Wildweſt=
Held, das möge man ſich im Palaſttheater anſehen. Es lohnt ſich.
— Union=Theater zeigt den hiſtoriſchen Großfilm „Liſelotte
von der Pfalz” mit Renate Müller, Dorothea Wieck, Hilde
Hilde=
brand, Hans Stüwe, Michael Bohnen, Ida Wüſt. Jugendliche ab
14 Jahren ſind zugelaſſen.
Helia=Lichtſpiele bringt Guſtav Fröhlich, Sybille Schmitz
und Albrecht Schoenhals in „Stradivari”. Jugendliche ab 14
Jah=
ren ſind zugelaſſen.
Palaſt=Lichtſpiele bringt einen fabelhaft ſpannenden Wild=
Weſt=Film „Tom Mix räumt auf”. Jugendliche ab 14 Jahren
ſind zugelaſſen.
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig das Großluſtſpiel. „Ich
heirate meine Frau” mit Paul Hörbiger. Lie Dagover. Theo
Lin=
gen. — Mittags Jugendvorſtellung „Der moderne Robinſon”
Abends Nachtvorſtellung „Ein Lied für dich” mit Jam Kiepura,
Jenny Jugo. Paul Kemp.
Belida zeigt nur noch heute und 1
das entzückende
Luſtſpiel „Herz iſt Trumpf” mit Jenny Jugo. Paul Hörbiger,
Friedrich Benfer, Käthe Haack.
Vereins- und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerkameradſchaft „Germania‟
Darm=
ſtadt. Die Kameraden der Schützenabteilung werden hierdurch
nochmals gebeten, ſich anläßlich des Preisſchießens und der
Ein=
weihung der neuen Schießſtandanlagen pünktlich und vollzählig
am Sonntag, den 1. September, vorm. 9 Uhr, auf den
Schieß=
ſtänden am Karlshof zu den Veranſtaltungen des Kreisverbandes
(Kyffhäuſerbund) einzufinden.
Der Verein ehem. Heſſ. Leibdragoner erſucht
ſeine Mitglieder am Sonntagmittag 2 Uhr anzutreten (
Mercks=
platz), um am Zug des Vereins ehem. Schutz= und Ueberſeetruppen
teilzunehmen.
Kavallerie=Verein Darmſtadt 1912. Der
Ver=
ein ehem. Schutztruppen hält heute Sonntag im Saalbau ſein
Stiftungsfeſt mit Fahnenweihe ab. Die Mitglieder des
Kaval=
lerie=Vereins Darmſtadt werden dringend gebeten, ſich recht
zahl=
reich an dieſer Feier zu beteiligen.
„Reſtaurant Sitte‟: Heute ſpielt Willy Melchior.
F
Auftſchutzdienſt
Wochendienſtplan vom 1. bis 7. September 1935
der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsluftſchutzbundes.
Reviergruppe I (Müller).
Untergruppe 1a (Merz): Donnerstag, den 5. Sept., 92
warte=Verſammlung einſchl. Stellvertreter. Ort: Rur
turmſchule. Zeit: 20.30 Uhr.
Untergruppe 1b (Schlörb): Mittwoch, den 4. Sept., W
warte=Verſammlung einſchl. Stellvertreter. Ort: Eintt.
Eliſabethenſtraße. Zeit: 20.30 Uhr.
Untergruppe 1e (Liſtmann): Freitag, den 6. Sept.,
warte=Verſammlung einſchl. Stellvertreter. Ort: Heſſſ
Hof. Zeit 20.30 Uhr.
Reviergruppe III (Mahr).
Untergruppe 3b (Schäfer) und 3e (Eckart): Mittwoch.
4. Sept., Blockwarte=Verſammlung einſchl. Stellvert1,/
Ort: Odeon, Marienplatz. Zeit: 20.15 Uhr.
Reviergruppe V (Flach).
Untergruppe 5b (Maurer) und 5e (Eberwein): Montagn
Sept., Blockwarte=Verſammlung einſchl. Stellvert1.
Ort: Reſtauration Böhm, Beſſungerſtraße. Zeit: 20.30 00
Reviergruppe VI (Dieter).
Untergruppe 6a (Plößer): Freitag, den 6. Sept., Blockuny
Verſammlung einſchl. Stellvertreter. Ort: bei Kanm=
Lautenſchläger, Ecke Heinrich= und Nieder=Ramſtädter=S=00/
Zeit: 20.30 Uhr.
Untergruppe 6b (Horn): Dienstag, den 3. Sept., Blockunn
Verſammlung einſchl. Stellvertreter. Ort: Reſtaurnt
Rehberger. Zeit: 20.30 Uhr.
Untergruppe 6e (Grimm): Mittwoch, den 4. Sept.,
warte=Verſammlung einſchl. Stellvertreter. Ort:
kaffee. Zeit: 20.15 Uhr.
Luftſchutzſchule, Rheinſtraße 75: Montag, den 2. Sept., B6y
des 27. Lehrganges für Luftſchutzhauswarte. Erſcheinen
gemeldeten Teilnehmer der Reviergruppen I und
Pflicht.
We
die Vöge
des Durſtes d
Der Ortsgruppenführer:
i. A.: (gez.) Dr. Scriba
Organiſations= und Propagandaleinu”
Griesheim, 31.
wrIet in ganze
mpit die Lurnerſe
zui gaften. Vormitt
zſtr und nachmittag=
Die vom Deutſchen Sängerbund vor einigen Monatemk)) glegt, daß um 4
ausgegebenen Richtlinien für Wertungsſingen beginnen ſichr in der Nachkerb
mählich in der Praxis einzuführen. In faſt allen Gauer” /0 ober=Ramſtadt.
DSB. werden die Wertungsſingen nach den neuen Richt in.
vorbereitet. Dabei ſtellt ſich allenthalben heraus, daß die
ertigge
ſchrift für die Vereine, innerhalb von 3 Jahren an einem En
Chorleitererziehung und Werkungsſingen Akeulort kat
im Deutſchen Hängerbund.
jange die
tungsſingen teilzunehmen, keineswegs eine zu häufige Inanſ./ühnen verſchieden
nahme bedeutet. Im Gegenteil, viele Vereine melden ſicha ½Uüuſter geh
derholt zur Teilnahme am Wertungsſingen. So wird dem Znzwol
z. B. aus Heſſen=Darmſtadt berichtet, daß der Gau von der „hoowärts, ſo da
führungsbeſtimmung zu den Wertungsſingen Gebrauch TTg bezugsfertie
wonach es ſtatthaft iſt, die Vereine alljährlich zu Wertungs 7lhohſat
heranzuziehen. Das iſt gleichzeitig ein glänzendes Erziehrt
mittel für die Chorleiter, die damit jährlich eine Probe
Könnens abzulegen haben. Es heißt dann in dem Bericht
ter: Es entſteht ſchon jetzt die Frage, in welcher Weiſe
Chorleiter vorgegangen werden ſoll, die aus Unkenntnis, aAl ſcheidet Faſel
läſſigkeit oder aus abſichtlicher Renitenz den vom DSB. unü dütſchten ſeinem
Gau gegebenen Richtlinien keinerlei Beachtung ſchenken. Eä=ß mig hat ſeinen
unter den jüngeren, aus den Inſtrumentalmuſikern hervoray/” Jahre in tre
genen Chorleitern gibt es noch manche, die der Anſchauunguä enen Dienſt,
wenn ſie nur den Sängern und ihren zum Teil doch recht A Füüt ſicherten
gen Geſchmack nachgeben, die Sänger im Widerſtand gegen Eu größte T
kräftigere und herbere muſikaliſche Koſt ſtärken, daß ſie eneindezuchtt
um ſo mehr Anſehen bei den Vereinen gewinnen und anderc e durch Prär
legen ausſtechen, die ſich redlich für die gute Sache bennFin Auge hat
Hier kann nur ſchonungsloſe Kritik bei den Wertungsſinge-Ahuflich mit
fen und enge Zuſammenarbeit der Kreischorleiter mit der A. Gundernhauſe
leitung, damit mit allen Mitteln ſolchen üblen Machenſc /irung der A
das Handwerk gelegt wird.
Aſndern!
M Anlag,
Durmſtädterſtraße
wieb genommen.
Refdori, 30. Au
ſtarbeiten ſind
Engels gewinnt das Darmſtadter Schachkurnde Aeten kön
hicsluft
In der geſtern geſpielten letzten Runde des Meiſten0bundes zählt
niers konzentrierte ſich das Intereſſe auf die Partie En. Süotion iſt noch
Sämiſch. Für Engels, der mit einem halben Punkt inh = und Ha
rung lag, genügte ein Unentſchieden zur Erlangung des
Preiſes. Die Partie verlief ausgeglichen und nach 26 —u
wurde Remis gegeben. Deſcher gewann gegen Orth. naude Zeichelsheim,
er die Qualität geopfert hatte, im Mattangriff. Stein:ge0 war wiede
gegen Herrmann im Mittelſpiel eine Figur und gab dasA/e weſſenen
ſichtslos ſtehende Endſpiel auf. Punga gewann gegen 2e,, den
Der nächt
in einem ſchwierigen Turmendſpiel.
Schlußſtand: 1 Engels 6. 2. Sämiſch 5½, 3. Herrmanr!! Mümling=Gt
Fülichtfen
4. Punga 4. 5. Orth 3½, 6. bis 7. Stein und Dreſcher
Renpf wirt
8. Seeh ½.
RGeſäß und
Im Hauptturnier führte nach der 4. Runde T2
Slen ne
5öd
mann mit 3½ Punkten vor Meidinger und Jäger r
Die Lei=
3 Punkten.
Im Nebenturnier hat Neidhardt (4) vor H8N
die Führung inne.
Der Polizeibericht meldef:
Wer kennt die Toten? Am 27. Auguſt d. J. wurd‟
Mainz=Koſtheim aus dem Rhein eine unbekannte weibliche
geländet, die nur einige Tage im Waſſer gelegen hat.
ſchreibung: 20—25 Jahre alt, 1,55 Meter groß, vollſo/
ovales, volles Geſicht, mittelblonder Bubikopf, braune 42
mittelblonde Augenbrauen, guterhaltenes Gebiß, im Unten
links fehlt ein Backenzahn. Bekleidung; Braungeſtm ce
Sommerkleid mit weißen Vierecken, taubengraue Strickjack 1)0 un
weißen länglichen Knöpfen, braune Florſtrümpfe, weißlene
Büſtenhalter, weißes Trägerhemd, roſa Hüftenhalter, 900/
Makounterrock, ſchwarze Lackhalbſchuhe mit Eidechſenledere 44
(Größe 38/39) und Gummiabſätzen, braune Handtaſche mil
verſchluß. Auf der Handtaſche ſind weißmetallene Buchlie.
„D. H.” angebracht. Eine Armbanduhr mit ſchwarzem Riys”
ein Taſchentuch mit roſa und eines mit braunem Rand. .
Leiche befindet ſich auf dem Friedhof Mainz.
Am 28. Auguſt d. J. wurde im Walde bei Mitteldick,
Offenbach a. M., eine unbekannte männliche Leiche gefunden
Tod iſt ungefähr 14 Tage vorher durch Erhängen einge.
Beſchreibung: 55—60 Jahre alt, 1,75 Meter groß. Ri
Geſtalt, ovales Geſicht, graugemiſchtes Haar, Glatze, kleiſe
Naſe, mittelgroße, anliegende Ohren, graugemiſchten, Aeſte*
Schnurrbart. Kleidung: Guterhaltenen, graumeliertel.
zug, weißes Hemd mit roſa Streifchen, Makounterjäckchen, 4
Umlegekragen, Binder mit blauen und roten Streifen, heue"
Strümpfe, ſchwarze hohe Schnürſchuhe mit Gummiſohlen
und-
ſätzen, blaugeſtreifte Hoſenträger, Brille mit Horneinfaſſuns
Goldgeſtell, 4 Schlüſſel am Ring und weißes Taſchentuck.
blauem Rand. Die Leiche befindet ſich auf dem Friedhof i2
gen, Kreis Offenbach.
Wo werden dieſe Perſonen vermißt? Nachricht aſb
Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Zentrale für Vermib”,
unbekannte Tote.
Pfirſiche geſtohlen. In der Nacht vom 29. auf 30.4
wurden aus einem Garten in der Holzhofallee zikka 30 *
Pfirſiche geſtohlen. Der Täter iſt von der Holzhofallee 442"
die 2,50 Meter hohe Mauer geſtiegen und gelangte 19..
Garten. Hier entwendete er von verſchiedenen Bauſl.
Früchte und verſchwand, ohne erkannt zu werden. D
zu dem Diebſtahl Angaben machen? Sachdienliche Mitteli
ſind an das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hüg
Nr. 31—33, Zimmer Nr. 35, zu richten.
hentag, 1. September 1935
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Monalskalender für Tierſchuß.
September — Scheiding.
de Hauptgefahren, die die heißen Sommertage für die Tier=
„bedeuten, ſind vorüber. Dennoch können auch noch dieſen
hu größere Hitzeperioden eintreten, bei denen Menſch, Tier
uylflanze nach Waſſer ſchreien. Durſt iſt die furchtbarſte
Mar=
mAunſerer arbeitenden Tiere, beſonders die Pferde, zu wenig
Abt bekommen. Viel beſſer ernährt würden ſie ausſehen, viel
lauugsfähiger wären ſie, wenn ihnen beim Freſſen auch
Gelegen=
bleſglboten wäre, etwas zu trinken. Sorge daher immer dafür, zu ſperren.
diwedem Pferd in deinem Stall ein Eimer mit friſchem Waſſer
büſnſtellt wird. Und wenn du mit deinem Pferd unterwegs biſt,
dum rergiß erſt recht nicht Waſſer beim Füttern bereitzuſtellen.
Am er durch die Arbeit erzeugte Durſt wird noch vermehrt
dur) as Freſſen von trocknem Futter. Oft kommt es ſogar vor, daß
re vor lauter Durſt aufhören zu freſſen. Das gut getränkte
iſt zu ganz anderen Leiſtungen fähig, als das durſtende.
hu aber der Körper nicht genügend Flüſſigkeit erhält, tritt
ho heit ein und die Tiere können ſogar bei größeren
An=
ſtuwurigen einem Hitzſchlag erliegen.
ſerikt an den armen Kettenhund und verſorgt ihn oft mit
ohmNahrung umhergeirrt ſind, meiſt gierig das ihnen
darge=
baſte Waſſer trinken und dann erſt zu freſſen anfangen. Der
Duin mracht ihnen viel mehr zu ſchaffen als der Hunger!
ſergeßt bei den heißen trockenen Tagen auch unſere
gefieder=
teusreunde nicht! Wohl iſt der Vogel durch ſein Flugvermögen
beſſ im der Lage, ſich des Durſtes zu erwehren. Trotzdem ſoll
mombeſonders in waſſerarmen Gegenden oder Gebieten mit
ge=
den 2. 5u rinnan Niederſchlag den Vögeln die Möglichkeit geben, ſchnell
unn hne längeres Umherſtreifen den Durſt zu löſchen. Schon ein
swar
eimniger Blumenunterſatz oder eine andere Schale unter der
Puſme oder Waſſerleitung angebracht genügt zur Vogeltränke.
Auſchgehen die Vögel weniger ans Obſt, das ihnen auch zum
Ställ des Durſtes dient, wenn ſie ihre Tränke in der Nähe
aibe
Griesheim, 31. Aug. Handballwerbetag. Am
Sonn=
tagt idet im ganzen Deutſchen Reiche ein Werbefeldzug für den
Uund
Haßdallſport ſtatt. In Griesheim treffen ſich auf dem Viktoria=
Smplatz die Turnerſchaft und der Sportklub „Viktoria” mit vier
MEnſchaften. Vormittags ſpielen die Schüler= und
Jugendmann=
ſchaſty und nachmittags die 1. und 2. Mannſchaften. Die Spiele
einigen Ne ſini gelegt, daß um 4 Uhr alles beendet und noch genügend Zeit
ingen beaum, zum ſeier der Nachkerb vorhanden iſt.
faſt ale
Ober=Ramſtadt, 30. Aug. Bauarbeiten. Die in der
den neuch * Adhlöitler=Straße zwecks Hebung der Fahrbahn errichtete
Stütz=
berals A manu iſt jetzt fertiggeſtellt. Mit der Grundauffüllung wurde in
hren
gerynem Umfange dieſer Tage bereits begonnen. — Auch an den
aMluhnen verſchiedener Ortsſtraßen wurde in der letzten Zeit
ast ſlaſter gehoben und ausgebeſſert. — Die Arbeiten an den
Siekdlngswohnhäuſern rechts des Frankenhäuſerweges ſchreiten
rüſxigvorwärts, ſo daß die erſten Häuſer wohl ſchon in einigen
Wolin bezugsfertig ſein werden. — Milchſammelſtelle.
rlich zu Wer Diet Tilchabſatzgenoſſenſchaft Ober=Ramſtadt hat ihre beim
Schul=
haugs Darmſtädterſtraße 60, neu errichtete Sammelſtelle nunmehr
hrlich eint !”, in ichrieb genommen.
Roßdorf, 30. Aug. Ruheſtandsverſetzung. Am 31.
weige ” Au zu ſcheidet Faſelwärter Karl Friedrich Emia aus
Geſund=
hei sichichten ſeinem Antrage gemäß aus dem Gemeindedienſt.
Heur mig hat ſeinen oft mit großen Gefahren verbundenen
Dieta32 Jahre in treueſter Pflichterfüllung verſehen. Er kannte
murt ſinen Dienſt, und ſein gerader Charakter ſowie ſeine
Gewiſſen=
haftinit ſicherten ihm insbeſondere in den landwirtſchaftlichen
rüüf größte Beliebtheit. Wegen guter Haltung und Pflege
Gneindezuchttiere wurde Herr Emig bei Hauptkörungen des
ſi durch Prämien geehrt. Daß er das Intereſſe der Gemeinde
n Auge hatte, wiſſen nur die Stellen richtig zu beurteilen,
die ſieuflich mit ihm zu tun hatten.
9 Gundernhauſen, 30. Aug. Dränagearbeiten. Zur
Verwerung der Waſſer= und Bodenverhältniſſe in der
Gemar=
fung ſundernhauſen ſollen vorerſt in drei Fluren
Dränagearbei=
ten nud Anlage von Entwäſſerungsgräben durchgeführt werden.
Die )rarbeiten ſind bereits abgeſchloſſen, bei der Durchführung
er =beiten können 35 Arbeitsloſe 90 Tage Beſchäftigung finden.
Miet Nce — ſichsluftſchutzbund. Die Gemeindegruppe des
Reichs=
luftjatzbundes zählt z. Zt. etwa 100 Mitglieder, eine große
Webektion iſt noch im Gange. Es iſt Pflicht eines jeden
Haus=
halben Au beſi ſit und Haushaltungsvorſtandes. Mitglied des R. L.B. zu
Fweril
V Reichelsheim, 30. Aug. Der Ferkelmarkt am letzten
Mittruch war wieder ſehr gut beſchickt mit Tieren in jeder Größe.
Bei kogemeſſenen Preiſen konnte ein guter Abſatz erzielt werden.
Bezic! wurden 18 bis 50 Mark pro Paar, je nach Größe und
g Altel, der nächſte Markt findet am 11. September ſtatt.
9 Mümling=Grumbach, 30. Aug. Unſere Freiwillige
zuniöflichtfeuerwehr unter Leitung von
Oberbrand=
meiſſta Kempf wurden gemeinſam mit den Pflichtfeuerwehren
von Fen=Geſäß und Nieder=Kinzig und der Freiwilligen
Sani=
tätssunne Höchſt zu einer Waldbrandübung auf der Mönchshöhe
glarmrt. Die Leitung lag in den Händen von Hilfsförſter
Be ich zu Mümling=Grumbach. Die Feuerſtelle wurde am
Ab=
hangn 2s Berges nach Nieder=Kinzia zu angenommen. Nach
kur=
zer kämpfung des Feuers drehte ſich der Wind, und es beſtand
höchſt Gefahr, daß das Feuer noch einen größeren Umfang
an=
nehrau würde. Die Wehren mußten ſich öſtlich den Hang nach
Etzeizeſäß zu durcharbeiten, ſonſt wäre der Brand nicht
aufzu=
haltugeweſen. Nach einer halbſtündigen Bekämpfung griff das
Feuelk edoch trotz ſeiner nahenden Erſtickung auf den Hochwald
übersnd es entwickelte ſich Kronenfeuer, über das man ebenfalls
Hern terden konnte. Während der Bekämpfung des Feuers traf
Riwillige Sanitätskolonne Höchſt mit 11 Mann zur
Hilfe=
iſtnu bei eotl. Unglücksfällen ein. Sie mußte achtmal in
Tätig=
keit inten. Nachdem der Brand gelöſcht war, gaben Hilfsförſter
Bertzſt und Oberbrandmeiſter Kempf noch wichtige Exklärungen
Vbers) Bekämpfung eines Waldbrandes ab. Auch der Führer der
Sanausmannſchaft erklärte, was den einzelnen Verletzten
paſ=
ſierte rr und wie man ihnen Hilfe zu bringen hat. Nach Schluß
der lung marſchierten die Wehren nach Nieder=Kinzig und
wurk,” von dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr
Mün ung=Grumbach erwartet. Mit Muſik und Geſang ging es in
die ändorte zurück. Es darf feſtgeſtellt werden, daß die Uebung
ihrem weck erfüllt hat. Es wäre zu wünſchen, daß derartige
Uebuhten, öfters von verſchiedenen Wehren gemeinſam
durchge=
führe jürden.
Ab 15. Sepkember nur noch Kraftfahrzeugverkehr
auf der Umgehungsſtraße Frankfurk Main-
Wies=
baden-Mainz.
LPD. Der Regierungspräſident in Wiesbaden teilt mit:
Das Nebeneinander der verſchiedenen Verkehrsarten bei der
neuerbauten Umgehungsſtraße Frankfurt a. M.=Wiesbaden=Mainz
hat zu unhaltbaren Zuſtänden und zahlreichen Unglücksfällen
ge=
führt. Der Regierungspräſident in Wiesbaden hat ſich daher
ver=
tigſe es gibt. Und doch kann man wohl behaupten, daß ſehr, anlaßt geſehen, dieſe Straße zwiſchen der Bismarck=Allee in
Frank=
furt a. M. und der Einmündung in die Alte Mainzer Landſtraße
bei Klm. 22 mit Wirkung vom 15. September 1935 ab für jeden
anderen als den Kraftfahrzeugverkehr durch Polizeiverordnung
Für den Verkehr der Anlieger, insbeſondere
landwirtſchaft=
liche Fahrzeuge, über die Straße ſind 32 Wegekreuzungen
vorge=
ſehen, an denen die geſperrte Straße auch von Fuhrwerken,
Rad=
fahrern, Reitern und Fußgängern überſchritten werden darf. Die
anwohnende Bevölkerung wird auf die Beachtung dieſer
Polizei=
verordnung hingewieſen. Ab 15. September 1935 wird die
moto=
riſierte Straßenpolizei durch beſondere Kommandos für die
Be=
folgung dieſer Polizeiverordnung Sorge tragen.
As. Erbach, 31. Aug. Jungarbeiter=Betriebsappell
ruſſtm, Waſſer! Man kann beobachten, daß Tiere, die tagelang, der Tuchfabrik G. W. Kumpf A.=G., Erbach. Auf einer
wirtſchaftskundlichen Fahrt beſichtigten die Ortsſieger aus dem
Reichsberufswettkampf der Gruppe Bekleidung vom Gau Heſſen=
Naſſau die Erbacher Tuchfabrik. Betriebsführer Mayer begrüßte
die Jungarbeiter und führte ſie in die Arbeitsweiſe der
Textil=
induſtrie ein. Ein Gang durch den Betrieb zeigte den
Schneider=
lehrlingen die verſchiedenen Arbeitsgänge von der Rohwolle bis
zum fertigen Tuch. Am Nachmittag hatten ſich ſämtliche
Jung=
arbeiter der Tuchfabrik mit den Gäſten auf dem großen Fabrikhof
zum erſten Betriebsappell verſammelt. Der Betriebszellenobmann
Jakob Volk begrüßte die Jungarbeiter im Namen der
Kreis=
betriebsgemeinſchaft und ſchilderte den Werdegang der Tuchfabrik
bis zur Machtübernahme. Er ſchloß ſeine Anſprache mit einem
Sieg=Heil auf den Führer. Anſchließend ſprach der
Gaujugend=
walter der Reichsbetriebsgemeinſchaft 2/3. Pg. Gunkel, über die
furchtbaren Parteikämpfe innerhalb Deutſchlands, über den
fana=
tiſchen Glauben der Jugend an Deutſchland, über das Opfer der
deutſchen Jugend und über den endgültigen Sieg der
national=
ſozialiſtiſchen Bewegung. Auf das Kommando: Hißt die Flagge‟
ging die Hitlerjugendfahne am Maſte hoch, und mächtig erſcholl
das Lied: „Vorwärts, vorwärts, ſchmettern die hellen Fanfaren.”
Nach Einholung der Flagge ging es zum Abendeſſen, das von der
Betriebsführung im Gaſthaus „Zum Eck” bereitgeſtellt war. Nach
dem gemeinſamen Eſſen blieben die Textil= und Bekleidungs=
Jungarbeiter noch eine Zeitlang in beſter Stimmung beiſammen,
bis um 10 Uhr der Abmarſch zur Jugendherberge erfolgte.
Ci. Erbach, 31. Aug. Tagung der Fachſchaft
Volks=
ſchule des NSLB. Aeußerſt zahlreich fanden ſich die
Mitglie=
der der Fachſchaft Volksſchule des NSLB. zu ihrer Auguſt=Tagung
ein. Herr Köbler=Madrid, der zunächſt mehrere Jahre als
Leh=
rer an einer auslandsdeutſchen Schule in Südamerika tätig war,
jetzt in der gleichen Eigenſchaft in Madrid wirkt und zur Zeit
auf Urlauh in ſeiner Odenwälder Heimat weilt, ſprach über „Die
deutſchen Schulverhältniſſe in Spanien und Portugal” Aus einer
reichen Erfahrung heraus gab er zunächſt einen Ueberblick über
die geſchichtliche Entwicklung des deutſchen Schulweſens auf der
Pyrenäen=Halbinſel. Eine Reihe ſachkundig zuſammengeſtellter
Lichtbilder vermittelte dann weiterhin einen anſchaulichen
Ein=
blick in die landſchaftlichen, wirtſchaftlichen, politiſchen und
reli=
giöſen Verhältniſſe des Landes, ſowie die Lebensgewohnheiten,
Sitten und Gebräuche ſeiner Bewohner. Der Leiter der Tagung,
Herr Rektor Weber, dankte dem Amtsgenoſſen für ſeine
treff=
lichen, für Schule und Lehrerſtand beſonders lehrreichen
Ausfüh=
rungen und wünſchte der Arbeit an den deutſchen Schulen diesſeits
und jenſeits der Reichsgrenzen den Erfolg, den das neue
Deutſch=
land zu ſeinem Aufblühen und Erſtarken erwartet. — Die nächſte
Veranſtaltung gilt der Weckung und Förderung des
Luftfahrtge=
dankens in der Schule.
m. Beerfelden, 31. Aug. Tragiſches Ende.
Schneider=
meiſter Karl Lehr von hier begleitete vorgeſtern nachmittag ein
Pferdefuhrwerk auf den Krähberg, um Holz zu holen. Beim
Auf=
laden war er noch eifrig tätig und unterhielt ſich auf der
ange=
tretenen Heimfahrt mit dem Fuhrmann in gewohnter Art,
zu=
weilen ging er auch hinter dem Fuhrwerk. Als der Fuhrmann
in ſolchem Fall ſich nach ihm umſah, lag der Geſuchte am
Straßen=
rand. Verſuche, den vermutlich Ohnmächtigen wieder, zu ſich zu
bringen, waren erfolglos, ein Herzſchlag hatte ſein Leben beendet.
m. Beerſelden, 31. Aug. 40jähriges
Dienſtjubi=
läum. Am 1. September d. J. ſind 40 Jahre verfloſſen, ſeit Herr
Poſtmeiſter F. Sala hier bei der Reichspoſt in Dienſt trat. und
zwar geſchah dies in Nieder=Olm. Im Jahr 1896 war er einige
Monate am hieſigen Poſtamt tätig, zu einer Zeit, als der Dienſt
noch weſentlich anders ausſah: die Poſtkutſche ging noch zwiſchen
hier und Hetzbach, infolge mangelnder Eiſenbahn,
Telephonver=
bindungen waren noch ſelten, die Verbindung mit zahlreichen
Landorten geſchah ausſchließlich zu Fuß. Herr Sala lernte auf
mehr als 30 Dienſtſtellen im Poſtdirektionsbezirk Darmſtadt und
Eſſen Land und Leute kennen und übernahm, von Offenbach
kom=
mend, im Jahr 1915 die Leitung des hieſigen Poſtamts, das unter
ihm ſich zu einem erſtklaſſigen Betrieb ſeiner Art entwickelte. Bei
treueſter Pflichterfüllung hat es Herr Sala verſtanden, mit ſeinen
Untergebenen und dem Publikum im beſten Einvernehmen zu
blei=
ben, und allerwärts verbindet man die beſten Wünſche für ſeinen
Jubeltag und für ſein und ſeiner Familie weiteres Verbleiben
am hieſigen Platz.
Dp. Zwingenberg, 29. Aug. Gemeinderatsbericht.
Bei der diesmaligen Gemeinderatsſitzung unter dem Vorſitz des
Bürgermeiſters Kiſſel ſtand als erſter Punkt der Erlaß einer
Hauptſatzung für die Gemeinde Zwingenberg, gemäß den
Beſtim=
mungen der neuen Deutſchen Gemeinderordnung auf der
Tages=
ordiang. Die Gemeindeverwaltung beſteht künftig aus dem
Bür=
germeiſter, zwei Beigeordneten und ſechs Gemeinderäten. Die
Ge=
werbeſteuer der Gemeinde wird ſich auch für den kommenden
Steuerabſchnitt nach den Sätzen des Kreiſes und der Provinz
richten. Der Antrag des Herrn Willi Rieß um Erlaubnis zum
Be=
trieb der altbekannten Gaſtwirtſchaft „Zum Ochſen” welche
ſeit=
her von der Mutter des Genannten betrieben wurde und welche
ſich ſeit über 100 Jahren im Beſitze der Familie befindet, wurde
genehmigt. Unter Verſchiedenes wurde folgender Beſchluß gefaßt
welcher ſofort in Kraft tritt: Juden wird der Zuzug in die
Ge=
meinde unterſagt. Die Polizei darf Anmeldeſcheine von Juden
nicht mehr annehmen. Den Juden iſt der Neuerwerb von
Grund=
beſitz in der Gemeinde verweigert. Zur Benutzung der
Gemeinde=
waage und des Zuchtviehſtalles können Juden nicht mehr
zuge=
laſſen werden. Dies gilt auch für Beauftragte der Juden. Letztere
ſowohl, als auch deren Beauftragte, werden an der Teilnahme
Nr. 240 — Seite 7
an Verpcchtungen gemeindeeigener Grundſtücke und
Holzverſteige=
rungen ausgeſchloſſen. Soweit Allmendrecht beſteht, wird dies den
Juden entzogen. Wer von der deutſchen Bevölkerung mit Juden
geſchäftlich oder privat Verbindungen unterhält, wird von der
Vergebung gemeindlicher Aufträge für die Zukunft ausgeſchloſſen.
Unterſtützungsempfänger, die mit Juden irgendwie in
Verbin=
dung ſtehen, verlieren den Anſpruch auf Unterſtützung durch die
Gemeinde. Steuerſtundungsgeſuche und Geſuche anderer Art von
Volksgenoſſen, welche mit Juden irgendwie in Verbindung ſtehen,
finden keine Berückſichtigung. Die nichtöffentliche Sitzung hatte
ſich unter anderem mit einigen Steuerſtundungsgeſuchen zu
be=
faſſen.
Em. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 28. Aug. Tagung der
Geflügelzüchter. Anläßlich der Jungtierſchau des Geflügel=
und Kaninchenzuchtvereins Birkenau fand eine
Kreisverſamm=
lung der Kreisfachgruppe „Ausſtellungsgeflügelzüchter” ſtatt. Der
Vorſitzende der Kreisfachgruppe. Georg Diſtel=Heppenheim,
eröff=
nete die Verſammlung und machte intereſſante Ausführungen
hin=
ſichtlich der Junggeflügelaufzucht und der Bekämpfung der
Ge=
flügelkrankheiten. Schriftführer Eberhard erſtattete einen
aus=
führlichen Bericht über die ordentliche Hauptverſammlung der
Landesfachgruppe Heſſen=Naſſau der Ausſtellungsgeflügelzüchter.
Die Landesfachgruppenausſtellung wird am 13. 14. und 15.
De=
zember 1935 in der Feſthalle in Frankfurt a. M. abgehalten
wer=
den. Nach Erledigung einer Reihe organiſatoriſcher
Angelegen=
heiten der Kreisgruppe wurde vom Vorſitzenden die dem
Geflü=
gelzuchtverein Waldmichelbach für den 24. und 25. November 1935
zur Durchführung übertragene 3. Kreisgeflügelausſtellung
beſpro=
chen. Als Preisrichter wurden die Herren J. Kolter= Bad
Nau=
heim und F. Hechler=Bensheim gewonnen.
Em. Groß=Hauſen, 29. Aug. Der neuerbaute große Tabak=
Lufttrocknungsſchuppen wurder in Anweſenheit
zahl=
reicher Ehrengäſte durch den Hauptſtabsleiter beim
Landesbauern=
führer Heſſen=Naſſau, Dr. Finger=Frankfurt a. M., feierlich ſeiner
Beſtimmung übergeben. Anläßlich der Feier wurde Herr Dr.
Fin=
ger, der ſich als Mitbegründer des beſſiſchen Tabakbauverbandes
um die Belange des Qualitätstabakbaues große Verdienſte
er=
warb, zum Ehrenmitglied der Fachſchaft Groß=Hauſen ernannt.
Im „Löwen” fand eine zwangloſe Nachfeier ſtatt.
Am. Biebesheim. 31. Aug. Auf dem vorgeſtern hier
abgehal=
tenen Gurkenmarkt waren insgeſamt nur 70—80 Zentner
angefahren, die mit 11 Mk. per Zentner verſteigert wurden.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotterle
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
20. Ziehungstag
30. Auguſt 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 50000 M. 387863
2 Gewinne zu 10000 M. 314901
2 Gewinne zu 3000 M. 116526
16 Gewinne zu 2000 M. 9526 21101 94282 162685 216003 221086
289698 324617
68 Gewinne zu 1000 M. 20117 31968 33130 35522 47325 50911
69662 73323 84351 90560 92452 104184 106719 112076 120200
125068 138076 163 198 168159 180091 185724 195238 229456 283156
293545 311292 361121 381387 393097
100 Gewinne zu 600 M. 2188 15440 20136 26774 42786 46839 61742
55826 56003 69535 70069 78572 87038 107470 110469 120129 125188
133565 141563 143585 164297 177045 186203 187781 191658 260369
213406 213944 227211 229543 235838 242429 246989 249325 256238
261385 277202 315441 316783 318282 319448 330692 335320 339327
347803 359983 361277 370494 384 176 888602
362 Gewinne zu 300 M. 1463 2179 4284 4599 8544 11955 14398
17072 17378 19972 29334 31422 32024 36031 36331 37982 40805
a1s61 43376 44754 46767 47805 48247 50589 62538 59288 60050
66202 67228 67571 67798 67963 68065 68687 70685 74493 75735
76807 79938 80536 84077 85482 88379 89640 89875 91997 94041
94814 96785 98108 98589 101308 108964 113249 116375 127277
127370 134320 137033 137661 139636 141281 146828 147371 149100
150077 150526 151517 152244 153125 153396 154674 155596 158198
160067 163141 165858 166391 167328 167855 167941 169883 170108
170543 172887 173359 174465 176354 183950 184438 186873 186878
187603 198504 207816 210432 211258 216322 218722 220933 295133
228417 228476 229170 232353 235239 236156 236325 237614 238282
239107 243864 245449 245885 246911 247669 547967 250210 252115
255824 2559 15 256842 257154 257451 259771 260219 263905 264415
264808 265 128 2654 14 269989 270873 273185 274687 278733 277838
278219 280591 280986 283899 285316 285717 287292 988503 288678
289773 292041 293288 286411 297657 298697 302364 303645 314784
316398 318180 321160 322250 324470 328075 328399 344378 355563
359923 360650 360784 360956 36 1064 363506 363521 369242 371492
379814 380787 381296 384563 388362 389403 392337 393983
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gewinne zu 10000 M.
4 Gewinne zu 5000 M.
6 Gewinne zu 3000 M.
16 Gewinne zu 2000 M.
304201 349594 348705
46 Gewinne zu 1000 M
100566 124280 169138
311626 328967 355431
394418
61121 231044
198398 223398
3834 69510 261025
4795 72436 207042
259283 283378
13475 15714 67490 69149 90348 93892
180195 190005 214770 274977 280767
257206 360160 376693 387517 387987
102 Gewinne zu 600 M. 9370 10327 15146 44008 50323 52617
63716 67453 81352 90733 108744 111186 120240 135122 136976
148435 149794 154638 161426 169781 174100 178570 180418 184138
185498 188355 191925 196406 214404 231987 258816 259434 280828
286866 287458 290848 303047 304808 312592 322558 333255 340449
340917 341911 352934 353864 357914 360414 362577 370871 388734
300 Gewinne zu 300 M. 1970 9157 9500 13430 14803 19936 22558
27841 31377 37453 38546 41688 43742 57615 58031 59219 61680
63767 64440 64489 64892 67672 74396 78386 78637 79768 93848
94787 94833 96280 97028 97369 102902 102985 106694 114697
116349 119812 120830 121230 1300 10 130507 132830 135763 140665
142893 155994 166772 158825 160878 164326 165243 166539 167688
169777 173058 173369 177507 181914 182618 183858 185594 192308
194287 196766 196785 198243 201873 208212 210932 012974 213805
014163 216814 220195 221727 222544 224858 228093 228222 229760
230004 232700 233405 238097 239877 248350 253070 253474 254397
254946 256687 258428 259109 259912 259622 264463 265513 288157
269731 272176 278554 280384 282422 287 183 294 188 295691 295946
303490 308068 308382 308594 308808 310226 310396 311105 313986
315061 320788 321128 323394 340014 340987 344387 344694 348175
351165 356110 356282 357129 3584 75 359849 359951 365945 367482
368 102 376854 379240 379280 382463 383702 385274 386676 386932
388904 391526 392622 395076 396347 397897
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
50000, 2 zu je 30000, 2 zu je 20000, 30 zu je 10000, 50 zu je
5000, 150 zu jie 3000, 292 zu je 2000, 982 zu je 1000, 1442 zu
je 500, 5986 zu je 300 Mark.
Ausgabe der Mietkarten
für Haupt=, Zuſatz=, Wahl= und Konzertmieten.
für die Anfangsbuchſtaben A-—H
für die Anfangsbuchſtaben K—R
für die Anfangsbuchſtaben S—Z
Donnerstag, den S. September
Freitag, den 6. September
Samstag, den 2. September
am Schalter 4 der Mietsabteilung von 9— 13.30 und von 17—10 Uhr.
7776
Am Mittwoch, den 4. September, iſt die Mietabteilung geſchloſſen.
Neueinzeichnung von Mieten und Auskünfte werktäglich von 9— 13.30 Uhr.
Die NS=Kulturgemeinde
Ortsverband Darmſiadt e. V.
Ausgabe der neuen Mietkarten:
MieteM (feſte Mietejetzt 45 Vorſtellungen):
Montag, 2. 9.35 Buchſtabe A —K
Dienstag, 3. 9. 35
L—Z
Mieie K (feſte Miete jetzt 241 Vorſtellungen):
Mittwoch,/4.9.35Buchſtabe4 —K
„ L—Z
Donnerstag, 5. 9.35
Mieten L, M und O (Wechſelmieten):
Freitag, den 6. 9. 35 und
Samstag, den 7. 9. 35
Volksmiete wird ſpäter aufgerufen
Geſchäftszeit: 9—13 Uhr und 16—18 Uhr
(Samstagnachm. geſchloſſen)
Neuanmeldungen täglich!
Seite 8 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 1. September 19355
Straßenbericht
für die Woche vom 1. bis 7. September 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V., Gau 15
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
43 Erbach—Eberbach (zwiſchen Schöllenbach und Kailbach) vom
17. 8. bis auf weiteres für Laſtkraftwagen über 5,5 Tonnen
Geſamtgewicht geſperrt. Umleitung: Beerfelden—Sensbach—
Gaimühle.
9 Mainz—Worms (Mainzer und Wormſer Straße in
Oppen=
heim) vom 21. Auguſt bis 14. Sept. geſperrt. Umleitung
in Oppenheim über die Hafen=. Ernſt Ludwig= und
Garten=
ſtraße.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Fürth—Erlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die
auf=
geſtellten Schilder ſind zu beachten.
Beerfelden—Gammelbach—Eberbach vom 11. 6. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Finkenbach-Hirſchhorn oder Sensbach—
Gaimühle.
Frankfurt a. M.—Mannheim (zwiſchen Klein=Rohrheim—Groß=
Rohrheim, zwiſchen Biblis-Bürſtadt und zwiſchen
Ortsaus=
gang Lampertheim-Landesgrenze) vom 12. 8. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung über die Bergſtraße. Die Zufahrt nach
Groß=Rohrheim-Biblis und Bobſtadt erfolgt, über die
be=
ſtehenden Oſt=Weſt=Straßen.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres ge,
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Löhrbach—Oberabtſteinach vom 15. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Mörlenbach-Kreidacher Höhe oder Gorxheim—
Tröſel—Unterabtſteinach.
Gräfenhauſen—Mörfelden vom 25. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Schneppenhauſen—Worfelden.
Nauheim—Trebur vom 12. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Hof Schönau.
Griesheim—Wolfskehlen, am Straßenübergang 70, am 2. und 3. 9.,
jeweils von 6—12 Uhr geſperrt. Umleitung: Eſchollbrücken—
Crumſtadt—Goddelau oder Groß=Gerau.
Spendek einen Erholungsplaß
für ein bedürftiges Kind.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsgulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden o.
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeſt.
L. H. Prof. Lafcadio Hearn iſt der Sohn eines
Engländex=
der mit einer Griechin verheiratet war. Er iſt in Japan
boren und mit einer Japanerin verheiratet. H. iſt alſo ſicht
nicht von Geburt Amerikaner, er iſt engliſcher Schriftſtellln
H. S., hier. Der Vermieter iſt berechtigt, das Waſſerg
auf die Mieter (und ſich ſelbſt, wenn er im Hauſe wohnt)
Verhältnis der Friedensmiete gegen Nachwe
umzulegen. Tut er dies, ſo ermäßigt ſich die geſetzliche Miete
3 Prozent der Friedensmiete. Abänderungen der ſo getroffern
Regelung ſind ohne Zuſtimmung des Mieters nur für den Beggr
eines Kalenderjahres zuläſſig.
R. B. in A. Wir erſuchen um Mitteilung einer Abſchrift
Vertrags oder um Rückſprache werktags vormittags 8 Uhr beif
Schriftleitung.
P. G. 21. Bei derartig wiederkehrenden Leiſtungen kikn
nach § 257 der Zivilprozeßordnung Klage auf Leiſtung jewal
an den kalendermäßigen Vorauszahlungsterminen erhoben m
den, weil das Verhalten des anderen Teils zu der Annahme
rechtigt, daß er ſich der Erfüllung der vertragsmäßigen Verpf.
tung zu entziehen ſucht. Vielleicht teilen Sie dies dem Schuld)
noch einmal, bevor Sie gerichtliche Schritte ergreifen, mit,
Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung A:
Am 26. Auguſt 1935 hinſichtlich der Firma:
Darm=
ſtädter Grabſteininduſtrie Inh. Auguſt Weicker,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen. Löſchung
er=
folgte, weil es ſich um einen reinen
Handwerks=
betrieb handelt. Abteilung B: Am 26. Auguſt 1935
hinſichtlich der Firma: G. C. Klebe,
Papierwaren=
fabrik Aktien=Geſellſchaft, Eberſtadt: Georg
Wil=
helm Fiſcher iſt aus dem Vorſtand ausgeſchieden
und an ſeiner Stelle Viktor Burkert zum
Vor=
ſtandsmitglied beſtellt. Dieſer kann gemeinſam
mit einem anderen Vorſtandsmitglied bzw. einem
Prokuriſten die Firma vertreten. Am 26. Auguſt
1935 hinſichtlich der Firma; Weſtdeutſche Kaufhof
Aktiengeſellſchaft (vorm. Leonhard Tietz AG.),
Hauptniederlaſſung Köln. Zweigniederlaſſung
Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 16. Juli 1935 iſt der Geſellſchaftsvertrag
geändert und neugefaßt worden. Als nicht
einge=
tragen wird veröffentlicht: Die Mitglieder des
Vorſtandes werden durch den Aufſichtsrat beſtellt,
dem auch der Widerruf der Beſtellung obliegt. Die
Beſtellung und der Widerruf erfolgen zu
nota=
riellem Protokoll. Der Anſtellungsvertrag mit den
Mitgliedern des Vorſtandes bedarf der
ſchrift=
lichen Form. Der Aufſichtsrat kann einem
Mit=
glied des Vorſtandes den Vorſitz im Vorſtand
übertragen. Die Vorzugsaktien haben vor den
übrigen Aktien ein Vorrecht auf einen
Gewinn=
anteil von 7% aus dem jährlichen Reingewinn
auf die geleiſteten Einzahlungen. Wenn der
Rein=
gewinn eines Jahres zur Zahlung des
vorzugs=
weiſen Gewinnanteils nicht ausreicht, ſo haben die
Vorzugsaktien einen Anſpruch auf Nachzahlung
dieſes Gewinnanteils aus dem Reingewinn
ſpäte=
rer Jahre, jedoch erſt dann, wenn der
Vorzugs=
gewinnanteil für das letzte abgelaufene
Geſchäfts=
jahr voll bezahlt iſt. Bei der Nachzahlung gehen
die älteren Gewinnanteilrechte ſtets den jüngeren
vor. Die Gewinnanteilrückſtände werden auf den
Gewinnanteilſchein des zuletzt abgelaufenen
Ge=
ſchäftsjahres ausgezahlt, ſoweit der Reingewinn
des betreffenden Geſchäftsjahres hierzu ausreicht.
Abgeſehen von dem Vorrecht auf 7%
Gewinn=
anteil und Nachzahlung haben die Vorzugsaktien
keinen Anteil am Reingewinn. Bei einer
etwai=
gen Liquidation erhalten die Inhaber der
Vorzugs=
aktien aus dem Liquidationserlös, bevor eine
Aus=
ſchüttung an die Stammaktionäre erfolgt, einen
Anteil bis zur Höhe des Nennwertes ihrer Aktien
mit einem Aufſchlag bis zur Höhe von 15% des
Nennwertes zuzüglich etwa rückſtändiger
Vorzugs=
gewinnanteile, während der darüber hinaus ſich
ergebende Liquidationserlös den
Stammaktionä=
ren allein zufällt. Die Geſellſchaft hat das Recht,
die Vorzugsaktien jederzeit ganz oder teilweiſe
nach mindeſtens ſechsmonatlicher Kündigung mit
115% ihres Nennwertes zuzüglich etwa
rückſtän=
diger Vorzugsgewinnanteile, ſowie 7% laufender
Stückzinſen einzuziehen. Am 27. Auguſt 1935
hin=
ſichtlich der Firma: Carl Schenck, Eiſengießerei und
Maſchinenfabrik Darmſtadt, Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung, Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Geſellſchafterverſammlung vom 3. Juni 1935 iſt
das Stammkapital um 60 000.— RM. herabgeſetzt
worden. Es beträgt jetzt 1 021 000.— RM. Durch
Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 3. Juni
1935 wurden neben redaktionellen Aenderungen
in den Ueberſchriften zur Satzung und zu § 4
ſo=
wie in § 15 geändert: a) die Firma (8 1), b) das
Stammkapital (§ 4), c) die Beſtimmungen über:
1. die Stammeinlagen (§ 5) 2. den Eintritt von
Geſellſchaftern und die Verfügung über die
Ge=
ſchäftsanteile (§ 6), 3. Beſchaffungspreiſe (817),
4. Reingewinn (§ 18), 5. die Form der
Bekannt=
machungen (§ 10). Als nicht eingetragen wird
veröffentlicht: Die öffentlichen Bekanntmachungen
erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger.
Neueintrag: Am 26. Auguſt 1935, Abteilung A.
Firma: Georg Kurzrock, mech. Uniform= und
Klei=
derfabrik. Darmſtadt. Inh.: Georg Kurzrock,
((7741
Schneidermeiſter in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1935.
Amtsgericht.
Der Wert heißer
Bäder!
Wer Eennt nicht die Wohltat des heißen
Hades, das die ganze Haut friſch
durch=
bluten läßt, das die Nervenſo neu belebt
und Körper und Geiſt ſoherrlich erfriſcht!
Zeder ſchaffende Menſch ſollte täglich ſein
heißes Bad haben!
Aber die Koſten!
Kun, wenn auch lange Zeit das tägliche
Had ein Vorrecht der beſſer Geſtellten zu
ſein ſchien, heute iſt es anders:
Der Brikettofen macht dieſe Wohltat für
ſedermann möglich. Er braucht ja nur
4 Union=Briketts für ein Vollbad. Das
Eann ſich jeder leiſten!
Zeden Tag ein heißes Bad
mit 4 Union=Briketts!
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Einebnen von Neihengräbern
für Erwachſene auf dem Friedhofe an der
Klappacher Straße.
Für die Reihengräber der Abteilung D, auf
welcher in der Zeit vom 1. März 1913 bis 1.
Ok=
tober 1915 Beerdigungen Erwachſener (über 10 Jahre
alt) ſtattfanden, iſt die Ruhezeit abgelaufen. Die
Gräber ollen eingeebnet wſerden.
Nach § 20a der Friedhofsordnung können dieſe
Grabſtätten gegen Zahlung einer Gebühr von 20
Reichsmark auf weitere 20 Jahre erhalten bleiben.
Anträge auf Erhaltung ſind ſpäteſtens bis zum
30. September 1935 bei dem Friedhofsamt
Markt=
platz 8 (Rathaus) — unter gleichzeitiger Zahlung
der Gebühr — zu ſtellen.
Bis zu dieſem Zeitpunkte ſind auch etwaige
Anträge auf anderweite Verwendung der
Grab=
zeichen der nicht angekauften Gräber zu ſtellen,
an=
dernfalls dieſe Grabzeichen in das Eigentum der
Stadt übergehen und entfernt werden. st 7808
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1935.
Der Oberbürgermeiſter
ſ. V.: gez. Kopp. Bürgermeiſter.
Zwiſchenzählung der Schweine
am 4. Sepkember 1935
Am 4. September 1935 findet eine
Zwiſchen=
zählung der Schweine ſtatt, mit der eine Ermitte
lung der nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen
und eine Feſtſtellung der Kälbergeburten in den
Monaten Juni, Juli und Auguſt 1935
verbun=
den iſt.
Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei
dieſer Zählung durch beſondere Zähler
aufgefor=
dert wird, nicht erſtattet oder wer wiſſentlich
un=
richtige Angaben macht, hat erhebliche Strafen zu
gewärtigen. Auch kann Vieh, deſſen
Vorhanden=
ſein verſchwiegen wurde, im Urteil für dem Staate
(st. 7733
verfallen erklärt werden.
Darmſtadt, den 1. September 1935.
Der Oberbürgermeiſter.
Laden (a
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Karlsſtraße 12.
Suden
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Beigebung von Pflaſterarbeit mit Küche zu
und Fuhrleiſtungen.
Zimmer
verm., möbliert.
Nadig,
Die für die Herſtellung der Ortsdurchfahrt / rang-=Allee 14.
Goddelau erforderlichen Pflaſterarbeiten und
Fuhr=
leiſtungen ſollen öffentlich vergeben werden. An=/Zcri.Diill.
gebotsvordrucke ſind bei uns erhältlich und bis
9. September 1935, vormittags 10 Uhr mit ent= evtl. m.
Küchen=
benützung
ſprechender Bezeichnung verſehen, portofrei
einzu=
preisw. z. verm
ſenden.
(7704
Moldenhauer=
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Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: J. V. Karl
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für „Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für „Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann;
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leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. VII. 35. 19253. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei.
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Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
Die heutige Nummer hat / : Seiten.
Seite 10 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nr. 240 — Seite 11
zufammenſtoß im Aermelkanal
„ſchen Lloyddampfer „Eiſenach” und einem
britiſchen Schlachtſchiff.
ſi der Norddeutſche Lloyd, Bremen,
tele=
gigich aus Dover erfährt, iſt der
Lloyddamp=
faxEſenach” am Freitag, um 19.45 Uhr,
zwi=
ſc Dover und Dungeneß mit dem britiſchen
Sſttrſchiff „Ramillies” zuſammengeſtoßen.
London lagen in den frühen
Morgenſtun=
denäHere Einzelheiten vor. Danach ſollen beide
Bie beſchädigt worden ſein. Die „Eiſenach”
hesfüreiſ, wie gon zwei Schleppdampfern nach Dover
ge=
ſchſſet werden. Das Schlachtſchiff „Ramillies”,
kenn Frau Mt da fte Beſatzung von 1000 Mann hat, befand
ſighu dem Wege nach Portland, wo ſich die
dann Ek briſiht. Heimatflotte verſammelt. Der Dampfer
„Gfſtach” war auf der Fahrt von Braila nach
en Fachmäl HyalBei der Admiralität iſt nur eine einzige
Miellugg des Schlachtſchiffes „Ramillies”
einge=
trron die beſagt: „Wir haben einen
Zuſam=
memſßt mit dem Dampfer „Eiſenach” gehabt. Ich
lei mBeiſtand, bis Schleppdampfer ankommt.”
Unn Uhr früh hielt ſich das Schlachtſchiff „
Ra=
mülltz” noch in der Nähe der „Eiſenach” auf, um
öyfmſalls Hilfe leiſten zu können.
ſur es” zufolge herrſchte bei dem
Zuſam=
miß des britiſchen Schlachtſchiffes „Ramillies”
mim ey „Eiſenach” ein Wind von einer Stärke
voye bir 60 Stundenkilometern. Starker Regen
EIn
nicht die Sichtverhältniſſe ſchlecht. Die „Ra=
Da u mihtli” beleuchtete die „Eiſenach” drei Stunden
lantgnit Scheinwerfern und ermöglichte es
da=
durlchdem Schleppdampfer, heranzukommen und
umn ?45 Uhr ein Schlepptau feſtzumachen.
Zwei Tote, ein Vermißter.
Moa. Aden bisherigen Meldungen über den
Zu=
ſamhmiſtoß des Frachtdampfers „Eiſenach” des
(CAsSryuNorkdutſchen Lloyd mit dem engliſchen
Kriegs=
ehenäise gämtz) vom Norddeutſchen Lloyd mitgeteilt, daß
Darht Eiſenach am Vorſchiff ſtark beſchädigt
wund Das Schiff wurde am Samstagvormittag
in i Hafen von Dover eingeſchleppt.
karerlicherweiſe haben bei dem Unfall die
EH bei4 Jagow und Hinrichs ihr Leben verloren, machen, ſo wenig wünſchenswert auch ſonſt ſeine
Dert Limmer Kupika wurde ſchwer verletzt. Der
Hilii=lſelwärter Beſſer wird vermißt. Zum
Zeiitye der Trauer über den Verluſt dieſer
Ar=
beittzineraden wurden auf den Schiffen des
Lc-Nonſth Lloyd und auf dem
Hauptverwaltungs=
gebimu in Bremen die Flaggen auf Halbmaſt
A4 Sieger im
Reichsrundfunk=
unge
Weltbewerb.
N
ſeEntſcheidung im 2.
Rundfunkſprecherwett=
we den die Reichsſendeleitung gemeinſam
mmitz ih Reichsverband deutſcher
Rundfunkteil=
behsmdurchgeführt hat, iſt unter ſtarker Betei=
„augä der Hörerſchaft gefallen. Zur
Durchfüh=
ung ls diesjäherigen Wettbewerbs mußte der
eisſtatrband deutſcher Rundfunkteilnehmer über
50 Weßveranſtaltungen einſetzen. Mehr als
P0D00 Ze werbern iſt Gelegenheit gegeben
wor=
ſen, 1ü Können unter Beweis zu ſtellen.
Dia Preisgericht hat neben der formalen
quaſteeiſtau wiederum, wie auch im vergangenen
ſahrt uch beſonders die Entwicklungsmöglichkeit
ſitzer Ierber berückſichtigt und nach dieſem
Ge=
ſihſchts chukt, unter Zugundlegung der Hörerzu=
„hkifka die Preiſe verteilt. Es wurde beſchloſſen
g eim beſentlicher Unterſchied in den Leiſtungen
/Eäſten Preisträger nicht in Erſcheinung trat.
Fell en 1. Breis von 2000 RM. ſowie den 2. und
eüteie PA7 zuſammenzufaſſen und gleichmäßig an
ſe dim erſten Preisträger zu verteilen.
Eikſe Preisträger wurde der 24 Jahre alte
ermn Rink, Preſſereferent der
Fliegerorts=
ſeiiluprte damburg des Deutſchen Luftſportverban=
Beiter Preisträger wurde der 33 Jahre
ſte Griftleiter. Diplom=Kaufmann. Hans
ſpeſſicherg, aus dem Bezirk des
Reichsſen=
ers ſltvzig. Dritter wurde der Sieger im
Be=
rr 28Reichsſenders Berlin, der 21 Jahre alte
iſtudetmFred Wolf.
Der Lord mit Spleen.
Frauen, die dank ihrem brennenden, unbeſieg
ſchiffhamillies” im Kanal bei Dover wird er= baren Ehrgeiz eine glänzende Karriere machten
gibt es in der Geſchichte genug. Sehr oft genüg
ten Titel und Stand eines Mannes, um ein jun
ges Mädchen zu verlocken, außergewöhnliche
An=
ſtrengungen zur Eroberung dieſes Mannes zu
Geſellſchaft erſcheinen mochte. Zu den
eigenartig=
ſten Ehegeſchichten dieſer Art gehört die einer
engliſchen Rechtsanwaltstochter, die, wie wir es
nennen, ſchon ein wenig „aus dem Schneider”
war und auch nicht gerade zu den Schönheiten
gerechnet werden konnte. Dieſes Mädchen brachte
es fertig, einen Grafen Portsmouth zu heiraten.
Dieſer Graf war von Kind an die Sorge ſeiner
Eltern geweſen, da er allerlei merkwürdige
An=
lagen an den Tag legte. Er war von übergroßer
Aengſtlichkeit, ſehr exzentriſch und ſehr leicht aus
dem Gleichgewicht zu bringen. Seine Erzieher
könnten ihn nur zum Gehorſam bringen, wenn
ſie ſich ſeine Feigheit zunutze machten. Seine
Mutter, die ihren Sohn geborgen ſehen wollte,
überredete eine ihe bekannte Dame von feſtem und
gutem Charakter, den jungen Grafen, der damals
32 Jahre alt war, zu heiraten. Und obwohl die
von der Mütter erwählte Frau volle fünfzehn
Jahre älter war als er, lebte er vierzehn Jahre
lang glücklich mit ihr, denn ſie verſtand den
willensſchwachen Menſchen auf gute und kluge
Weiſe zu lenken. Als die Frau ſtarb, die einen
ſo guten Einfluß auf ihn gehabt hatte, benahm
ſich der nun 46jährige Mann wie ein alberner
Schuljunge. Er ſpielte mit den Kindern auf der
Straße und umgab ſich mit ſehr fragwürdigen
Genoſſen. Seine Anwälte hatten die Aufgabe, ihn
aus allerlei brenzligen Situationen
herauszu=
hauen und ihn davor zu bewahren, ins Gefängnis
oder ins Tollhaus zu kommen. Vor allem
ver=
ſuchten ſie, ihn vor einer unſinnigen Heirat zu
bewahren, denn dieſer Mann, der nicht nur einen
Titel, ſondern auch ungeheuren Reichtum beſaß,
mußte natürlich mancher Frau als verlockendes
Objekt für ihre Abſichten erſcheinen. Man
ver=
ſuchte deshalb, ihn von etwa gefährlich werdenden
Bekannſchaften fernzuhalten.
Einer ſeiner Anwälte war John Hanſon, der
eben jene nicht mehr junge Tochter namens Mary
Ann hatte. Eines Tages hatte ſich auf dem
Land=
ſitz des Grafen ein Vorfall zugetragen, der ſeine
Entfernung von dort wünſchenswert machte, und
Auf dem Flughafen von Frankfurt a. M. gelang unter offizieller Kontrolle zum erſtenmal in der
Weltgeſchichte ein Flug durch Menſchenkraft. Der Flugzeugführer Dünnbeil legte in einem von den
Diplom=Ingenieuren Haeſeler und Villinger konſtruierten, mit Propeller betriebenen Muskel=
Flugzeug eine Entfernung von 235 Meter zurück. Der Propeller des Flugzeuges wurde durch Treten
in Bewegung geſetzt. Dieſer Flug ſtellt einen Markſtein in der Geſchichte der Luftfahrt dar. Unſer
Bild zeigt das Flugzeug, das zum erſtenmal durch Menſchenkraft betrieben wurde.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Eine ſeltſame Ehegeſchichte.
es wurde von den Anwälten beſchloſſen, daß er
für eine Zeitlang als Gaſt zu Hanſon in deſſen
Londoner Haus gehen ſolle. Hier lernte er Mary
Ann kennen, die er mit großem Reſpekt
behan=
delte. Eines Tages kam ſie darüber zu, wie er
vor einer Horde Straßenjungen flüchtete, die
wußten, daß dieſer feine Herr nicht ganz richtig
im Kopf war. Sie trieb die Jungen
auseinan=
der. Der Graf dankte ihr, indem er ihr eine
koſt=
bare Broſche ſchenkte. Und angeſichts dieſes
Er=
eigniſſes hatte der Anwalt den Gedanken, daß
für ſeine älteſte Tochter dieſer Mann die
geeig=
nete Partie wäre. Er überredete ſeine Tochter
dazu, den Grafen für ſich zu gewinnen. Und ihr
erſchienen Titel und Reichtum weit verlockender
als das Schickſal, das ſie ſonſt vor ſich geſehen
hätte: eine alte Jungfer zu werden. Von nun
an umgab Mary Ann den Gaſt mit großer
Auf=
merkſamkeit und Liebenswürdigkeit, ſo daß er ihr
ſchließlich den Vorſchlag machte, mit ihm zu
flie=
hen. Sie verabredeten eine beſtimmte Zeit, wer
aber nicht kam, war der Graf. Er hatte
näm=
lich vor einem Fleiſcherjungen Reißaus
genom=
men, da er ſich wieder von einer ganzen Horde
verfolgt glaubte, und wagte ſich aus ſeinem
Ver=
ſteck nicht hervor. Der Anwalt ſprach mit ihm
und erreichte, daß die kirchliche Trauung des
ſelt=
ſamen Paares in Gegenwart zweier Zeugen
an=
geſetzt wurde.
Die Nachricht von dieſer Heirat erregte
allge=
meines Aufſehen. Aber die neugebackene Gräfin
kümmerte ſich nicht um das, was die Leute und
die Verwandten des Grafen ſagten. Sie kümmerte
ſich jedoch auch um ihren Mann wenig. Er ſetzte
ſeine alten Streiche fort und machte ſich überall
unmöglich. So ergab ſich, daß die Verwandten
ſchließlich den Antrag ſtellten, ihn ſeines
Geiſtes=
zuſtandes wegen zu entmündigen und ſeine Heirat
für nichtig zu erklären, da er ſie zu einer Zeit
ge=
ſchloſſen habe, als er bereits nicht mehr
zurech=
nungsfähig geweſen ſei. Die Unterſuchung ſeines
Geiſteszuſtandes dauerte ſiebzehn Tage. Die
Sach=
verſtändigen kamen zu der Ueberzeugung, daß er
nicht mehr rechtsfähig ſei. Seine Heirat wurde
demgemäß annulliert. Aber obwohl Mary Ann
nun nicht mehr das Recht hatte, ſich Gräfin
Portsmouth zu nennen, verſuchte ſie doch immer
noch als Gräfin aufzutreten und fand auch hier
und da Leute, die ſie für voll nahmen. Aber im
ganzen hatte dieſe kläglich geſcheiterte
Unter=
nehmung ihr wenig Ruhm und Glück gebracht.
w. v.
Bergung des vorletzten Opfers
in der Hermann=Göring-=Sfraße.
Die Arbeiten zur Bergung der letzten beiden
Opfer der Einſturzkataſtrophe in der Hermann=
Göring=Straße ſind auch während der Nacht mit
unverminderter Kraft weitergeführt worden.
Kurz nach 1 Uhr gelang es, den zuletzt
Aufge=
fundenen freizulegen und kurz vor 2 Uhr zu
ber=
gen. Es handelt ſich um den Arbeiter, der
unter=
halb der Grundwaſſerlinie lag.
Man hofft, daß im Laufe des Tages die
Frei=
legung des letzten Opfers und ſeine Bergung
ge=
lingen wird. An der Unfallſtelle ſelbſt arbeiten
noch in jeder Schicht ungefähr 100 Mann. Mit
der weiteren Arbeit am Tunnel kann erſt
be=
gonnen werden, wenn die Unfallſtelle vom
Staatsanwalt freigegeben iſt.
Nach dem genauen Plan, den die Reichsbahn
von den Fundſtellen der einzelnen Arbeiter
an=
legen ließ, iſt zu erkennen, daß das Unglück
ſich in Sekundenſchnelle ausgewirkt
haben muß. Man fand nämlich 12 Arbeiter
ſo, wie ſie in vier Abteilungen zu je drei Mann
an den Loren gearbeitet hatten. Auch der
Schacht=
meiſter wurde dort aufgefunden, wo ſein
dauern=
der Standort während der Arbeit war. Die
an=
deren, die einzeln aufgefunden wurden, ſcheinen,
da zu der Unglückszeit gerade Mittagspauſe
herrſchte, ihr Frühſtück unten eingenommen zu
haben und ſind ſo die Opfer des gräßlichen
Un=
glücks geworden. Die Arbeiter ſcheinen alſo im
Augenblick der Kataſtrophe keine Möglichkeit
mehr gehabt zu haben, die rieſigen Ausmaße des
drohenden Unheils zu ahnen. Sie wurden ſofort
von den Trümmern erſchlagen oder von den
Erd=
maſſen erdrückt. Auch der Befund der ärztlichen
Unterſuchungen der Toten hat ergeben, daß der
Tod infolge der ſchweren Verletzungen ſofort
ein=
getreten iſt.
Chronik des Tages.
Die Aebtiſſin des Fuldaer freiadligen Stiftes
Wallenſtein, Freifrau von Hammerſtein, beging
am Freitag ihren 96. Geburtstag. Der Führer
und Reichskanzler beglückwünſchte die Greiſin
durch ein Handſchreiben.
Unter Führung von Wolf Hirth begibr ſich
auf eine japaniſche Einladung hin eine deutſche
Segelflugexpedition in der nächſten Woche nach
Japan.
Die Pariſer Polizei verhaftete am Freitag
einen weitläufigen Verwandten des vormaligen
Königs von Spanien, Don Luis de Sevilla,
Her=
zog von Mandez, wegen Ausgabe eines
ungedeck=
ten Schecks über 15 000 Franken.
*
In den Kohlenbergwerken von Bruay (Nord
Frankreich) ſind in der Nacht zum Samstag ſechs
Bergarbeiter infolge Sauerſtoffmangels ums
Leben gekommen.
Muſikſchule für Singvögel.
(ur) Chicago. Das Haus ſteht ſchon da. Auch
die Idee iſt gut fundiert und hat den nötigen
kapitalkräftigen Rückhalt. Nur eines fehlt noch:
— der Muſiklehrer für Singvögel.
Der unternehmungsluſtige Präſident eines
Ka=
narienvogel=Zuchtvereins bekam nämlich eines
Tages die Idee, daß man eigentlich allen Vögeln
eine gute muſikaliſche Ausbildung zuteil werden
laſſen könne. Er gründete alſo das Haus und
erließ die nötigen Inſerate. Aus allen Teilen
Umerikas kamen zukünftige „Singvögel” in
Kä=
figen heran. Der Muſikunterricht konnte alſo
beginnen. Da ſtellte ſich jedoch heraus, daß zwar
die Idee vorzüglich, die Ausführung aber
ſchwie=
rig ſei. Denn alle Muſiklehrer der USA. waren
nicht imſtande, eine Vogelſinglehre zu entwerfen.
So wird alſo, wenn ſich nicht in letzter Minute
ein genialer Helfer findet, die Muſikſchule für
Singvögel wieder eingehen müſſen.
eimkehr der koken Königin Aftrid nach Brüſſel.
ſche Hauptſtadt Brüſſel ſteht unter dem tiefen Eindruck der ſchmerzlichen Kunde von dem
Königin Aſtrid. Während am Tage vorher noch anläßlich der Weltausſtellung die
Duoh Alluftig im Winde flatterten, ſieht man jetzt überall Trauerflore und die Fahnen auf
D geſetzt. Am Freitag traf der Sarg mit der toten Königin in der Hauptſtadt ein. Dieſes
Bild
Namm zeigt die Ueberführung des Sarges am Brüſſeler Hauptbahnhof. (Weltbild=M.)
Die Aufbahrung der koten Königin im „Saal des Denkers”.
Die heimgegangene Königin Aſtrid von Belgien wurde im königlichen Schloß, in dem in eine
Kapelle umgewandelten „Saal des Denkers” — ſo genannt nach einer dort aufgeſtellten Statue
aufgebahrt. Die Beiſetzung wird in der Gruft der Frauenkirche von Laeken am Dienstag erfolgen,
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Seite 12 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 1. September 19350
MasSabTrllltatt
Beginn des Fünfländerkampfes in Berlin.
Deutſchland führk mit 35 Punkken
vor Schweden 26,5 P.
Die Ergebniſſe vom Samstag.
200 Meter: 1. Sir (Ungarn) 21,4 Sek.; 2. Strandberg (
Schwe=
den) 21,5 Sek.: 3. Neckermann (Deutſchland) 22,0;
4. Taniguchi (Japan) 22,1: 5. Gonelli (Italien) 22,2
Kugelſtoßen: 1. Wöllke (Deutſchland) 16,21 Meter
(deutſcher Rekord); 2. Dr. Daranyi (U.) 15,32 Meter;
3. Berg (S.) 14,99 Meter; 4. Biancani (It.) 13,61 Meter;
5. Kikumoto (Ja.) 11.40 Meter.
400 Meter: 1. von Wachenfeldt (S.) 48,6 Sek.; 2. Hamann (D.)
49,1 Sek: 3. Tavernari (Jt.) 49,2 Sek.; 4. Szitvai (U.)
50,4: 5. Yazawa (Ja.) 55,3.
Hochſprung: 1. Weinkötz (D.) und Aſakuma (Ja.). je 1.90
Meter; 3. Lundaviſt (S.) und Bodoſi (U.), je 1,85 Meter;
5. Dotti (Jt.) 1.80 Meter.
110 Meter Hürden: 1. Lidman (S.) 148 Sek.; 2. Wegener
(D.) 14,9 Sek.; 3. Kovacs (U.) 15,0: 4. Murakami (Ja.)
150; 5. Caldana (Italien)
Speerwerfen: 1. Stöck (D.) 71,05 Meter; 2. Horvath (U.)
65,91 Meter; 3. Nagao (Ja.) 64,69 Meter: 4. Atterval (S.)
61,15 Meter; 5. Spazzali (It.) 60,91 Meter.
Weitſprung: 1 Leichum (D.) 7 68 Meter; 2. Tajima
(Ja.) 7,5 Meter; 3.Stenaviſt (S.) 720 Meter; 4. Koltai
(1) 7.18 Meter; 5. Maffai (It.) 7.15 Meter.
5000 Meter: 1. Johnſſon (S.) 14:56.2 Min.; 2. Syring (D.)
14: 58,6: 3. Cerati (It.) 15:03,4; 4. Kelen (U.) 15:27,8:
5. Murakoſe (Ja.) 15:30,0.
4X100 Meter=Staffel: 1. Deutſchland 41,2 Sek.: 2. Ungarn
41,6; 3. Schweden 42.0; 4. Japan 42,4; 5. Italien 42,4. —
(Bericht folgt.)
Frauenklubkampf Sp. 1898-T5G. 1846 215:259 P.
Dieſer Klubkampf entſprach allen Erwartungen. Beiden
Ver=
einen iſt es gelungen, ihre Punktzahl zu verbeſſern. Der
end=
gültige Stand iſt: SV. 1898 259 und TSG. 46 215 Pkte. Einige
gute Leiſtungen ſeien herausgegriffen, ſo im 100=Meter=Lauf Frl.
Bolz (98) 13,4, Frl. Schmidt (46) und Frau Stephan (98) je
13,6 Sek. Hochſprung Frl. Schömer (46) 1,37,5 Meter, Frau Kolb
(98) und Frl. Schade (46) je 1,33 Meter. Im Speerwerfen Frl.
Jung e(98) 28,66 Meter, im Diskuswerfen Frl. Jung (98) 31.48
Meter. Als letzte Konkurrenz ſtieg die 48100=Meter=Staffel.
Hier machte ſich die kühle Witterung bemerkhar, denn die
Lei=
ſtung lag weit unter dem bisher Erreichten. Der Kampf wickelte
ſich zur beiderſeitigen Zufriedenheit ab und hat zur Förderung
des freundſchaftlichen Verhältniſſes beigetragen.
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Die Termine der Kreisklaſſe l, Gruppe 1.
22. 9. 35: Lampertheim — Biebesheim Klein=Hauſen —
Stock=
ſtadt. Heppenheim — Gernsheim. Bensheim —
Bib=
lis. Hofheim — Groß=Rohrheim.
29. 9. 35: Hofheim — Lampertheim. Biebesheim — Klein=
Hau=
hauſen. Stockſtadt — Heppenheim. Gernsheim —
Bens=
heim. Groß=Rohrheim — Biblis.
13. 10. 35: Biblis — Hofheim. Stockſtadt — Gernsheim.
Heppen=
heim — Biebesheim. Bensheim — Groß=Rohrheim.
20. 10. 35: Hofheim — Biebesheim. Klein=Hauſen — Heppenheim.
Gernsheim — Biblis. Bensheim — Lampertheim.
Groß=Rohrheim — Stockſtadt.
27. 10. 35: Hofheim — Klein=Hauſen. Heppenheim —
Lampert=
heim. Biebesheim — Bensheim. Stockſtadt — Biblis.
Gernsheim — Groß=Rohrheim.
3. 11. 35: Biblis — Biebesheim. Gernsheim — Hofheim.
Lam=
vertheim — Stockſtadt. Bensheim — Heppenheim.
Groß=Rohrheim — Klein=Hauſen.
10. 11. 35: Heppenheim — Hofheim. Biebesheim — Gernsheim.
Biblis — Klein=Hauſen. Stockſtadt — Bensheim.
Lam=
pertheim — Groß=Rohrheim.
17. 11. 35: Hofheim — Stockſtadt. Gernsheim — Lampertheim.
Biblis — Heppenheim. Klein=Hauſen — Bensheim.
Groß=Rohrheim — Biebesheim.
24. 11. 35: Bensheim — Hofheim. Lampertheim — Biblis.
Klein=
hauſen — Gernsheim. Biebesheim — Stockſtadt.
Hep=
penheim — Groß=Rohrheim.
1. 12. 35: Klein=Hauſen — Lampertheim.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen im September um 3.15 Uhr, im Oktober um
2.45 Uhr und im November und Dezember um 2.30 Uhr
Die 2. Mannſchaften ſpielen vorher, und zwar im September
um 1.30 Uhr, im Oktober um 1 Uhr und im November und
De=
zember um 12.45 Uhr. Alle Vereine mit Ausnahme von
Heppen=
heim und Klein=Hauſen beteiligen ſich mit der 2 Mannſchaft.
Schäfer, Kreisſportwart.
Die Termine der Kreisklaſſe l, Gruppe 2.
22. 9. 35: 46 Darmſtadt—Merck Darmſtadt, 10.30 Uhr:
Gries=
heim—Groß=Gerau. Wolfskehlen—75 Darmſtadt.
Eber=
ſtadt—Alsbach. Arheilgen—Wixhauſen.
29. 9. 35: 46 Darmſtadt—Arheilgen, 10.30 Uhr. Wixhauſen—
Griesheim. Groß=Gerau-Wolfskehlen, 75 Darmſtadt
„Eberſtadt 10.30 Uhr. Alsbach-Merck.
13. 10. 35: Alsbach—46 Darmſtadt Griesheim-—Arheilgen.
Wolfs=
kehlen—Wixhauſen. Eberſtadt—Merck.
20. 10. 35: 46 Darmſtadt—Wixhauſen. Wolfskehlen—Griesheim.
75 Darmſtadt—Alsbach, 10.30 Uhr. Eberſtadt—
Arheil=
gen. Merck—Groß=Gerau.
27. 10. 35: 46. Darmſtadt—Groß=Gerau. Arheilgen—75
Darm=
ſtadt. Alsbach-Wolfskehlen. Griesheim—Eberſtadt.
Merck—Wirhauſen.
3. 11. 35: 46 Darmſtadt—Griesheim. 10.30 Uhr. Wixhauſen—
Eberſtadt. Groß=Gerau—Alsbach. 75 Darmſtadt—
Merck, 10.30 Uhr.
10. 11. 35: Alsbach-Wixhauſen. 75 Darmſtadt—46 Darmſtadt,
10.30 Uhr Groß=Gerau—Arheilgen. Eberſtadt—
Wolfs=
kehlen. Merck—Griesheim.
17. 11. 35: Wolfskehlen—46 Darmſtadt. Wixhauſen—75
Darm=
ſtadt. Alsbach—Griesheim. Guoß=Gerau—Eberſtadt.
Arheilgen—Merck.
24. 11. 35: Eberſtadt—46 Darmſtadt. Arheilgen—Alsbach,
Gries=
heim—75 Darmſtadt. Wixhauſen—Groß=Gerau. Merck
—Wolfskehlen.
1. 12. 35: Groß=Gerau—75 Darmſtadt. Wolfskehlen—Arheilgen.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten
Ver=
eine ſtatt und beginnen, wenn nicht beſonders angegeben, im
September um 3.15 Uhr, im Oktober um 2.45 Uhr und im
No=
vember und Dezember um 2.30 Uhr. Die 2. Mannſchaften
ſpie=
len vorher, und zwar im September um 1.30 Uhr, im Oktober
um 1.00 Uhr und im November und Dezember um 12.45 Uhr. Alle
Vereine, mit Ausnahme von Alsbach nehmen mit der 2.
Mann=
ſchaft teil.
Schäfer, Kreisſportwart.
In der Gruppe Südheſſen werden für die
Reſervemannſchaf=
ten der Bezirksklaſſenvereine zwei Abteilungen gebildet.
In der Nord=Abteilung ſpielen: SV. 98 Darmſtadt,
Germania Pfungſtadt. Haſſia Dieburg und SV. Münſter, jeweils
vor dem Spiel ihrer 1. Mannſchaft.
In der Süd=Abteilung ſpielen: VfR. Bürſtadt,
Olym=
via Lorſch, Alem./Olympia Worms, Normannia Pfiffligheim und
SV. Bobenheim, und zwar auch jeweils vor der 1. Mannſchaft.
Spottkalender.
Fußball.
15.00 Uhr, Stadion: Sportverein 1898 — Eintracht Kreuznach.
Handball.
16.00 Uhr. Woogswieſe: TSG. 46 — Polizei Darmſtadt.
16.30 Uhr, Stadion: Sportverein 1898 — Sportverein Wiesbaden.
Leichtathletik
15.00 Uhr, Kranichſteiner Straße: Jahn 75 — TV. Arheilgen.
Turnen der Gaufeſt=Sieger und =Siegerinnen. —
Handball: Jahn — TV. Arheilgen.
Schießen.
10.00 Uhr, Karlshof: Gaumeiſterſchaften in Kleinkaliber.
Die Einkeilung der Kreisklaſſe 2.
Zußball im Kreis Starkenburg.
Gruppe 1. SV. Vorwärts Bobſtadt TV. Zwingenberg, V
Fehlheim, FSV. Seeheim, TV. Hähnlein, TV. Hambach, TV.
Nordheim, FC. Olympia Hahn, FV. Germanig Eſchollbrücken.
Gruppe 2. TV. Trebur, FC. Germania Leeheim. SV.
Geins=
heim, TV. Nauheim. TV. Königſtädten, SV. Aſtheim, TV.
Crum=
ſtadt, SC. Boruſſia Dornheim.
Gruppe 3. SR. Weiterſtadt, TG. Sprendlingen, TG.
Beſſun=
gen=Darmſtadt, SV. Erzhauſen, TSV. Erzhauſen, Reichsbahn
Darmſtadt. FV. Gräfenhauſen, TSV. Meſſel. SV. Nieder=
Ramſtadt.
Spielleiter der Gruppe 1—3: Herr Heinrich Mayer,
Darm=
ſtadt, Beſſunger Straße 196.
Gruppe 4 (Weſchnitz=Ueberthal). Die Vereine dieſer Gruppe
werden noch bekanntgegeben. Spielleiter iſt Herr Bauer, Lehrer
in Hammelbach i. Odw.
Gruppe 5. TSV. Lengfeld, SVgg. Ueberau, SV. Ober=
Klin=
gen SV. Spachbrücken, TSV. Klein=Zimmern. TV.
Georgen=
hauſen.
Gruppe 6. FSV. Viktoria Schaafheim, SVgg. Groß=Umſtadt,
SV. Viktoria Kleeſtadt, TV. Heubach, SV. Rimhorn, TV.
Neu=
ſtadt. TV. Sandbach, TV. König.
Spielleiter; Kreisführer Dr. Grünewald. Darmſtadt,
Schloß=
gartenplatz 10, II.
Gruppe 7. FC. Alemannia Jügesheim, TG. Seligenſtadt. SV.
Klein=Welzheim, SV. Hainhauſen. SV. Germania Groß=
Stein=
heim. — Ferner nimmt in dieſer Gruppe noch die 3. Mannſchaft
von SVgg. Seligenſtadt teil. Vorausſichtlich kommt noch TV.
Dietzenbach hinzu. Spielleiter: Herr Adolf Vogt, Mühlheim a. M.
Die Vereine werden nunmehr gebeten, ſich wegen Fragen
ſpieltechniſcher Art an die zuſtändigen Spielleiter zu wenden.
Dr. Grünewald, Kreisführer. — Schäfer, Kreisſportwart.
Oetsgruppe Darmstadt des Re.
Gauſeſtſieger=Ehrung am kommenden Mikkwoch
in der Ganfenliu Aiskelng.
Am vergangenen Mittwoch mußte, wie bereits bekannt, auf
Anraten, eingeweihter Perſönlichkeiten, die Gaufeſtſiegerehrung
wegen der ſchlechten Witterung ausfallen, da dieſe Veranſtaltung
im Freien ſtattfinden ſollte, um der Maſſe der Bevölkerung
die Teilnahme zu ermöglichen. Dementſprechend war auch das
Programm gehalten, das im Orangerieſaal nicht durchgeführt
werden konnte. Von ſeiten der Ortsgruppe wurden rechtzeitig
Maßnahmen getroffen, um die Abſage der Veranſtaltung durch
Nundfunk bekanntzugeben. Leider war dies, wie bereits
mitge=
teilt worden iſt, aus techniſchen Gründen nicht mehr möglich.
Die Siegerehrung iſt nunmehr für den
kommen=
den Mittwoch, den 4. September, vorgeſehen, unter der
Vorausſetzung, daß an dieſem Abend die Witterung eine
Veran=
ſtaltung im Freien zuläßt. Hierbei ſollen alle Darmſtädter
Tur=
ner und Sportler geehrt werden, die im vergangenen Jahre die
Darmſtädter Farben ſiegreich vertreten haben.
Wir machen jetzt ſchon auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam
und weiſen hierbei beſonders darauf hin, daß die Gaufeſt=
Sieger freien Eintritt erhalten.
gez. Löwer,
Leiter der Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen.
Handball=Klubkampf
auf der Woogswieſe.
T5G. 46 Darmſtadk-Polizei Darmſtadl.
Im Rahmen des Handballwerbetags haben beide Vereine
einen Klubkampf vereinbart, an dem vier Mannſchaften
beſchäf=
tigt werden. Es hat ſich immer zum Beſten ergeben, vor den
be=
vorſtehenden Verbandsſpielen noch einen Probegalopp zu
unter=
nehmen. Auch dieſe Veranſtaltung wird im Sinne des
Fachamts=
leiters Hermann zur Austragung gelangen und weitere Freunde
für den Handballſport anziehen, zumal die Eintrittspreiſe auf das
Geringſte herabgeſetzt wurden. Die Polizeimannſchaft befindet ſich
zurzeit in beſter Verfaſſung und wird den 46ern ein Rätſel
auf=
geben. Trotzdem erwarten wir einen Großkampf, denn die Leute
von der Woogswieſe haben an Spielſtärke gewonnen. Die
Mann=
ſchaften ſtehen:
Polizei:
Keimig
Blank
Pfeifer
Stahl
Daſcher
Unmacht
Stahlecker Leonhardt Sommer Spalt Huber.
TSG. 46:
Meyer
H. Engert H. Krämer
K. Arnold Avemarie R. Stahl
Weſp Witzleb O. Arnold Schmitt Hufnagel.
Nach dem Hauptſpiel tritt die neue Damen=Handballelf zum
erſten Male an, und zwar gegen Tgde. Neu=Iſenburg.
Die Reſervemannſchaften ſtehen mit:
Polizei: Mankel; Schmidt, Rieder: Dietrich, Kuhl, Würz; Lulley,
Burger, Villhardt, Schönig, Antz.
TSG. 46: Schulz: Schmidt. Lohnes: Spangenberger, Stahl. Claus:
Daab. Geduldig, K. Engert, Neiter, Lautner. Erſatz; Hammer.
Der Spielplan; Vormittags 10 Uhr 3. Mſch. — Reichsbahn
komb.: 11 Uhr Reſerve — Pol. Reſerve; nachmittags 14 Uhr
Schü=
ler — Pol. Sch.: 15 Uhr Jgd. — Pol. Jgd.: 16 Uhr TSG. 1. —
Polizei 1.
Im weiteren Programm ſpielt noch eine 3. aktive Mannſchaft
von 46 gegen eine kombinierte Mannſchaft von Reichsbahn
Darm=
ſtadt. Die 3. Mannſchaft von 46 ſteht mit: Vonderſchmidt; Stumpf,
W. Michel; Schäfer. Jakob, Hurzlmeier: Hch. Krämer Thierolf,
K. Michel, Kunz, Weidmann. Erſatz: Höfler und Nickel. Dreß:
ſchwarz.
Abends 8 Uhr iſt in der Turnhalle im kleinen Saal
kamerad=
ſchaftliches Beiſammenſein der beteiligten Mannſchaften des
Klub=
kadpfes, zu dem wir ſelbſtverſtändlich auch deren Angehörigen
herzlich einladen.
Das Tennisturnier in Bad Homburg hatte
Freitag erſtmals vollen Spielbetrieb. Im Männereinzel .
Hohnal, Kleinlogel und W. Menzel ſchon unter den Letzg
Acht, im Fraueneinzel haben Frl. Heidtmann und Frl. Käzu
bereits die Vorſchlußrunde erreicht. In den Doppels ſind
Spiele noch weiter zurück.
Reichsſender Frankfurt
Fuanffurt: Sonntag, 1. September
600: Hamburg: Hafenkonzert an Bord des Dampfte
„Uſukuma‟. Die Glocken vom Großen Michel. Chor:0
Wenn ich ihn nur habe. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wettiy
805: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.25: Sendepauſe, 8..5
Choralblaſen. 9.00: Kathol. Morgenfeier. 9.45: Robö=
Brandes: Vom neuen deutſchen Bauſtil. 10.00: Reioss
ſendung: Deutſchlandſender: Deutſche Morgenfeier d. 9.
10.30: Unterhaltungskonzert. Kapelle Franz Hauck. 8u
Einlage: Staffelhörbericht vom Großen Bergpreis, 4iß
Deutſchland. 11.30: Deutſches Schatzkäſtlein: Eine frriß
herbſtliche Funkfolge aus älteren und neueren Ofu
tungen.
12.00: Berlin: Reichsſendung: Zur Ehre des Vaterlan:”
— zum Ruhme des Sports! Das Geſicht des deutſchn
Olympigkämpfers. 12.40: Aus dem Leben des ſchsſ
fenden Volkes. Ein Schlofſer erzählt aus ſeiner Lehrzeni
13.00: Blaskonzert. Als Einlage: Hörberichte vom „0l
Bergpreis von Deutſchland”. 14.00: Unterhaltungsk.:,
zert. Als Einlage: Hörberichte vom „Großen Bergpreissu
Deutſchland”, 15.00: Stunde des Landes: 1. Zeuuft
minutendienſt für die Landwirtſchaft. 2. Frühobſt war
geerntet u. a.
16.00: Nachmittagskonzert. Ltg.: Rosbaud. 18.00: Sit
gendfunk: Volk hinter Fahnen! Eine deutſche Ballade 14
A. v. Heinemann. Wachswiedergabe). 18.30: Die Fre. *
ſoll leben! (Schallplatten=Potpourri. Aufn. des Reie3
ſenders Frankfurt).
19.00: Dichter im Dritten Reich. Der Goethepreisträ tz
Herm. Stegemann. 19.50: Sport. 20.10: Ludwig Uut
Beethoven. Das ſinfoniſche Schaffen. Ltg.: Rosba/
21.30: Der Main, Schickſalsbild eines Fluſſes zwiſcrt
Nord und Süd. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetütz
Sport, Nachr. 22.20: Deutſchlandſender: Länderbar
kampf Deutſchland — Polen. 22.45: Sportſpiegel
Sonntags. 23.00: München: Tanz in der Nacht. 24,
Stuttgart: Nachtmuſik.
Franrfurt: Montag, 2. September
K00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: FrühE,t
zert= Fröhl. Wanderung in der Frühe. In der Pauk
700: Nachr. 8. 00: Waſſerſtand. 8.10: Stuttgart: Gr/
naſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00: Nur Reichsſender San,
brücken (aus Kaiſerslautern): Pfälzer Schüler konzertie.
9.20: H. Lorch: Soldatenſprache und Soldatenlied
Weltkrieg. 9.40: Liederſtunde mit Käthe Seibert. 10.
Sendepauſe. 10.15: Schulfunk: Theoderich! Ein S
ſpiel. 11.00: Werbekonzert. 11.40: Programm, MM*
ſchaftsmeldungen, Wetter. 11.45: Bauernfunk
12.00: Hamburg: Schloßkonzert des Niederſächſ. Simdl
nieorcheſters. 13.00: Zeit, Nachr,; anſchl.: Nachr.
dem Sendebezirk. 13.15: Hamburg: Schloßkonzert. (Fusi8
14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Sozial= u. Wt
ſchaftsdienſt in bunter Folge. 1. Erzgruben und Hochb.
2. Die Staublunge und andere Berufskrankheiten u.4
14.55: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 15.00: Nur Kaſnl /nerſehrerin d
Nachr. 15.15: Kinderfunk: Heut ſingen wir alle 4 Flemwerß zeie
ſammen! 15.30: Staatl. Wirtſchaftsführung in der Elb
gangenheit. Die Wirtſchaftspolitik Friedrichs des Großiih
15.45: Singapur und die Philippinen. Drei Großmä 1m1 5
ringen um den Fernen Oſten.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Helene Illing: Die g4
dentar des Leutnant von Gleißenthal. 16.45: Bückzt0,
funk: Neue militäriſche Literatur (2.). 17.00: Stuttga‟0,
Nachmittagskonzert. 18.30: Jugendfunk: Reichsfunkſchk!”
Göttingen der HJ. Zwiegeſpräch. 18.55: Wetter, W44
ſchaftsmeldungen, Programm, Zeit.
19.00: Deutſchlandſender: Barnabas von Geezh u4
ſein Orch. 19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit. Nazk,
20.10: Breslau: Wir tanzen um die Welt. 21.30: 22)
wig van Beethoven. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Rc.
ter, Nachr., Sport 22.20: Trier: Tanzweiſen für
und jung. 23.00: Breslau: Muſik zur guten Nar4
24.00: Werke von Joh. Brahms.
OMidtien dnssänmnn
Sonntag, 1. September
Berlin: 20.00: Orcheſterkonzert. Das große Funkorcheft”0 Pout
Ltg.: Steiner.
Stuttgart: 20.00: Aus dem Opernſchaffen von Wag 70
und Verdi, Ltg.: Bongartz.
Deutſchlandſender: 21.30: Nationalkonzert: 99
deutſche Volkslieder,
Wien: 19.50: Ein idealer Gatte, Schauſpiel von Will 5/ 20
Warſchau: 20.00: Opernmelodien.
Agram: 20.15: Heiterer Abend.
Mailand: 20.40: Oper von Puccini.
Budapeſt: 21.05: Zigeunerkapelle Veres.
London: 21.20: Kammermuſik.
Brüſſel=frz.: 22.10: Konzert a. d. Palace=Hotel.
Montag, 2. September
München: 20.10: Im gleichen Schritt und Tritt; grotck
Marſchabend.
Königsberg: 20.10: Alte deutſche Volkslieder m —
ginalſätzen.
Breslau: 20.10: Wir tanzen um die Welt. Muſikaliſt
Rundreiſe.
Riga: 19.15: Operettenmuſik
Laibach: 20.00: Kammermuſik.
Belgrad: 20.00: Prinz Jgor, Oper von Bowodin.
Rom: 20.40: Operette von Kalman.
Straßburg: 20.45: Großes klaſſiſches Konzert.
Wien: 21.00: Die Wiener Symphoniker.
Kopenhagen: 23.00: Moderne Tanzmuſik,
Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Der längs Großbritannien liegende Tieſdruckwirbel
ſuut=
raſch auf. Die von ihm ausgehende Störungstätigkeit, die
bei uns in lebhaften ſüdweſtlichen Winden und zeitweiligen.
kommen von Bewölkung, nach Norden hin auch in gelegent, 2.
Regenſchauern äußert, läßt damit nach. Ausgeſprochenes. Ole
wetter iſt aber mit dieſer Entwicklung anfänglich noch nicht
bunden.
Vorherſage für Sonntag: Wolkig bis heiter, im Süden De
zirks trocken, nach Norden hin nur geringe Schauerneidt.
Mittagstemperaturen über 20 Grad; abflauende, weit*
Winde.
Witterungsausſichten bis Montagabend: Vielfach heiteres,
kenes und tagsüber warmes Wetter.
Mis 1. Leptember 1955
Der
TalrlttT
NeTontbeelegbere Tomemit
Aus der Arbeit des Reichsmütterdienſtes
Die 1Aunderlehrerin des Reichsmütterdienſtes im Deutſchen
rauenwerk zeigt, wie ein Kind gewickelt wird.
Akörundlage des Staates iſt die Familie. Sie iſt die Selle,
us i in Volk ſich zuſammenſetzt. Iſt dieſe Selle geſund,
anut es auch das große Ganze. Die Crägerin aber des
1543 bellenk ldens innerhalb der Familie iſt die Mütter. Auf ihren
0 Scchu Aez ruht die große Aufgabe der Pflege und Erziehung
Reite hrert ſinder. Sie dient damit nicht nur dem kleinſten Kreiſe,
eiEN deih e hineingeſtellt iſt, ſondern ſie übernimmt damit neben
ſauſſnn und aber Cauſenden von Müttern die große Ver=
Mtwalſt ug um die Sukunft ihres Volkes. Denn jedes Volk
ard perteilt nach der Blüte und Kraft ſeiner, Jugend. Das iſt
e 2Asheit vieler Jahrtauſende der Menſchheitsgeſchichte.
a8 iſt shalb kein Sufall, daß im nationalſozialiſtiſchen Deutſch=
Md M Mutter Achtung und Ehre erwieſen wird, wie kaum
einig anderen Lande der Welt. Die Mutter inmitten ihrer
ſindelrhar iſt uns Sumbol einer großen Sukunft geworden.
K1Am anderen Lande aber auch wird der Pflege und
ſchuldu der Mutter eine ſolche Aufmerkſamkeit gewidmet
die 1 1Deutſchland. Es iſt Pflicht des ganzen Volkes, der
Muttla das Rüſtzeug in die Hand zu geben, mit dem ſie ihre
oßeß Aigabe erfüllen kann. Sie darf ſich nicht auf ſich allein
ſeſtelle ihlen, ſondern ſie muß immer die Gewißheit haben,
F eganze Nation ihr hilfreich zur Seite ſteht.
Atviel Arbeit und Opferbereitſchaft führt der Reichs=
Miteitinſt im Deutſchen Frauenwerk die geſamte Mütter=
Dulgzlynach den Richtſätzen durch, die die Reichsfrauenführerin
Mmelz der kleine Mann iſt viel zu dick angejogen, deshalb
runter mit der Wolljacke im Sommer!
Frau Scholz=Klinck gewieſen hat: „Die
Mütterſchulung iſt getragen von dem
Willen zur Volksgemeinſchaft und von
dem Bewußtſein der Bedeutung der
Mutter für Volke und Staat. Ihre
Aufgabe iſt die Heranbildung von
kör=
perlich und ſeeliſch tüchtigen Müttern,
die überzeugt ſind von den hohen
Pflichten der Mutterſchaft die
erfah=
ren ſind in der Pflege und Erziehung
ihrer Kinder und die ihren
hauswirt=
ſchaftlichen Aufgaben gewachſen ſind.”
Eine Mütterſchulung in der
Groß=
ſtadt iſt ſchon in früheren Jahren
ein=
gerichtet worden. Aber wie bisher jede
ſoziale Arbeit in der Stadt haltmachte,
iſt auch die Mütterſchulung in früheren
Jahren nicht bis ins letzte und kleinſte
Dorf vorgedrungen. Die Mütter auf
dom Lande pflegten, und erzogen ihre
Kinder in der überlieferten Sweck=
mäßigkeit und Natürlichkeit des deutſchen Bauerntums. Niemand
hatte ihnen aber bis dahin etwas geſagt von den vielen
Erleichte=
rungen und Neuerungen, die Hygiene und ärztliche Wiſſenſchaft der
Mutter von heute in die Hand gegeben haben. Hier ſetzte die neue
große Aufgabe des Reichsmütterdienſtes ein: die Mütterſchulung auf
dem Lande. Es mußten Lehrerinnen für dieſe beſondere Arbeit
ge=
wonnen und ausgebildet werden, die von Dorf zu Dorf gingen und
die Kurſe abhielten. Neben den eigentlichen Fachkenntniſſen mußten
dieſe Wanderlehrerinnen noch ein großes Verſtändnis für die
Sor=
gen und Nöte der Mutter auf dem Lande haben. Heute hat der
Reichsmütterdienſt einen ganz genauen Plan vorliegen, nach dem in
den einzelnen Gauen des Reiches, im Süden und Norden, im Oſten
und Weſten, die Wanderlehrerinnen von Ort zu Ort ziehen, die
Mütter um ſich ſcharen und ſie in ihrem vornehmſten Berufe
unter=
weiſen. Wenn die Wanderlehrerin in das kleine Dorf irgendwo in
Deutſchland kommt, dann hat die Ortsarbeitsgemeinſchaft ſchon
wert=
volle Vorarbeit geleiſtet. Handzettel ſind von Haus zu Haus
gegan=
gen, und auf großen Plakaten wird der Beſuch einer
Wander=
lehrerin angekündigt. Den Frauen und Mädchen muß erklärt werden,
was eine ſolche Lehrerin im Dorf will. Natürlich wird die ganze
Angelegenheit ſchon jetzt von allen Frauen eifrig beſprochen, und die
Ortszeitung hilft dabei durch aufklärende Artikel. Am feſtgeſetzten
Cage ſchließlich ziehen zwei kräftige Hitlerjungen mit einem
Hand=
wagen zur Bahn und holen die Wanderlehrerin ab. Auf ihrem
Wagen verſtauen ſie dann eine große Kiſte, von der eigentlich noch
niemand ſo recht weiß, was drin iſt. Die Lehrerin wird von den
Frauen der Ortsarbeitsgemeinſchaft begrüßt und in ihre Wohnung
im Dorf geführt. Gleich danach macht ſie ſchon ihre erſten Beſuche.
Swei oder höchſtens drei Wochen iſt ſie nur an einem Platz, da heißt
es, die Seit einteilen. Von Familie zu Familie geht ſie, ſtellt ſich den
Müttern vor und bekommt dadurch ſchon gleich einmal einen
Ein=
blick in die perſönlichen Verhältniſſe der einzelnen. Sie ſpricht mit
den Kindern und hat ſich gar bald überall ihr Vertrauen erworben.
Man merkt, daß ſie gern Nat und Hilfe bringt, und gibt willig
Ant=
wort auf alle ihre Fragen. Jaſt überall kann man feſtſtellen, daß die
Mütter auf dem Lande bei der Kleidung ihrer
Kinder zuviel des Guten tun. Da greift die
Wanderlehrerin meiſtens zuerſt ein. Gerade die
kleinen Körper müſſen viel Luft und Sonne
abbekommen. Je leichter angezogen, deſto
ge=
ſünder. In jeder Familie, beſonders natürlich bei
den jungen Eltern, gibt es zu raten und zu helfen.
Abends findet dann die eigentliche
Mütter=
ſchulung ſtatt. In einem großen Naum wird
der Kurſus abgehalten. Pünktlich zur
feſt=
geſetzten Seit haben ſich die Frauen
eingefun=
den, und auch die Wanderlehrerin, hat ſchon
alles zurechtgemacht. Es iſt erſtaunlich, was ſie
aus ihrer Kiſte alles hervorgezaubert hat:
Neben Waſchkorb, Wäſche und vielem anderen
mehr als Hauptſache einen richtigen
eingewik=
kelten Säugling, allerdings nur aus Selluloid,
aber genau ſo groß und ſo ſchwer wie ein
klei=
nes zappelndes Menſchlein. Jetzt erklärt die
Lehrerin, wie man ein Kind richtig hält, wie
man es badet, wickelt, anzieht. Eifrig machen
die Mütter ſich Notizen. Dann müſſen ſie ſelbſt,
nacheinander, an die Badewanno heran und
zei=
gen, ob ſie es auch ſelbſt richtig können. Cheorie
und Praxis arbeiten hier eng zuſammen.
Säuglingspflege. Geſundheitspflege und
häusliche Krankenpflege, Erziehungsfragen und
Haushaltsführung, das ſind die Gegenſtände,
über die die Wanderlehrerinnen des
Neichs=
mütterdienſtes die Frauen und Mütter draußen
auf dem Lande belehren.
Links im Oval: So einfach iſt es gar nichk,
ein kleines Kind richtig zu halten!
Unten: Was die Wanderlehrerin in einer
großen Kiſte alles mit ſich führt.
Sämtliche Aufnahmen (4): Weltbild (M.)
Als vor 50 Jahren der deutſche Forſcher
Nachtigal als erſter Europäer nach Kuka,
dem Hauptort des ſudaneſiſchen Königreiches
Bornu, kam, fand er zu ſeiner Ueberraſchung
kein elendes Negerhüttendorf, ſondern eine
Stadt von etwa 60000 Bewohnern. Swei
Drittel davon lebten in der ummauerten
Weſt=
ſtadt, der Neſt als Hofſtaat und Militär des
Königs in der Oſtſtadt, die den Königspalaſt
umgab. Städte in ähnlichem Ausmaß ſtehen
jedoch ebenfalls in all den andern ſieben
Neger=
königreichen, die es außerdem im Sudan gibt.
Das früher deutſche Dikoa im Cſadſeegebiet
zählt 50000 Einwohner und iſt eine reine
Negerſtadt. Als Muſteranlage gilt die
mittel=
ſudaneſiſche Königsſtadt Sumban. Sie iſt von
drei Wällen umgeben, hinter denen noch eine
Ningmauer kommt — eine Erinnerung an die
Seit, in der ſich im Sudan die Neger gegen die
arabiſchen Sklavenräuber wehren mußten.
Kein Haus iſt in Sumban von Fremden erbaut.
Die eingeborenen Kru= und Ewe=Neger haben
ſogar die Miſſionsanlage mit ihrer Kirche für
die katholiſchen Patres errichtet. Die
Miſ=
ſionskirche iſt ein in der ganzen Welt
einmali=
ger Bau aus Palmblattrippen und Lehm, der
von hundert Arbeitern in einem einzigen Cag
vollendet wurde. Bemerkenswert iſt in
Sum=
ban das Stadtviertel für die getrennt
wohnen-
den unverheirateten Weiber, dann die vom
König Njoja erbaute Schule und das
Sdeal=
hotel, das Nathaus, in dem jeder Durchreiſende
unentgeltlich wohnen kann. Allerdings muß er
ſich alles mitbringen, was er braucht. Der 150
Meter lange Königspalaſt bildet auch hier mit
ſeinen Nebengebäuden eine eigene Stadt. Mit
ihren engen Winkelgaſſen, durch die
Stadtum=
mauerung zuſammengedrängt, erinnern die
ſudaneſiſchen Negerſtädte an unſere
deutſeh=
mittelalterlichen Städte. Swecks
Naumerſpar=
nis finden wir da auch ſchon in den meiſten
Städten den zweiſtöckigen Hausbau. Jedes
Haus iſt dann wieder für ſich eine kleine
ab=
geſchloſſene Feſtung.
Den auf Verteidigung berechneten
Haus=
bau ſieht man auch bei den Negerſiedlungen in
unſerer ehemaligen weſtafrikaniſchen Kolonie
Cogo. Die benachbarten Gehöfte ſind durch
Lehmmauern miteinander burgartig verbunden.
Am deutlichſten iſt dieſer Burgbau bei dem
Cogoſtamm der Camberna deren
Wohn=
räume als Stockwerk auf den
Wirtſchaftsräu=
men liegen und Dächer mit bruſthohen
Ver=
teidigungsmauern beſitzen. Jede Burg iſt eine
Miniaturſtadt und gleichzeitig eine der Sellen,
aus denen ſich in Cogo die einzelnen Staaten
nach Stämmen zuſammenſetzen.
Ein Stadtſtaat wie etwa unſere
mittelalter-
lichen Neichs= und Hanſa=Städte iſt Benin
am Nigerdelta, berühmt durch ſeine alten
Bronzegüſſe und durch ſeinen ehemaligen
ent=
ſetzlichen Kult, dem zahlloſe Menſchenopfer
dargebracht wurden, bevor die Briten die
Stadt eroberten. Einen ähnlichen mörderiſchen
Ruf genoſſen mit Necht früher die Hauptſtädte
von Dahoné und Aſchanté, Cogos
Nach=
barſtaaten, die jedoch heute die Mittelpunkte
reger Handels= und Plantagenbetriebe ſind.
In Kamerun ſaßen, die Duala zur Seit
der Erſchließung durch Deutſchlands
Kolonial=
verwaltung in drei Städten. Sehr bekannte
Negerſtädte ſind die Karawanen= und
Markt=
plätze in der ſüdlichen Sahara und ihren
Nand=
gebieten, z. B. Cimbuktu, das durch die
Nähe des Niger ſchon ſeit dem 14.
Jahrhun=
dert der Hauptknotenpunkt aller
Handels=
ſtraßen im Innern Weſtafrikas iſt.
Natur=
gemäß wird es auch ein wichtiger künftiger
betrieb viel zu koſtſpielig iſt. Dieſe
Frage wurde jedoch in jüngſter Seit
durch die deutſche Dieſel=Lokomotive
befriedigend gelöſt, die ihr Brennöl
ſelbſt mitführt und damit und mit
wenig Waſſer eine
Eintauſendkilo=
meterſtrecke ohne Aufenthalt fahren
kann. Es wird daher wohl keine
Schwierigkeit bieten, auch für die
3000 Kilometer der Sahara=Bahn
Dieſel=Lokomotiven mit
hinreichen-
dem Brennſtoff= und Waſſervorrat zu
konſtruieren. Die Seit iſt daher nicht
mehr fern, in der die Kamele ihre
Nolle als Wüſtenſchiffe in der Sahara
an die Dieſelmotorbahnzüge abtreten
werden, wie denn dieſes Meiſterſtück
deutſcher Cechnik überhaupt geeignet
iſt, eine ganze Reihe bisher ſchwer
zu=
gänglicher Wüſten dem Handel und
Wandel zu erſchließen.
In Dikoa, der großen Negerſtadt im ehemaligen demd
Kamerun, halten die Eingeborenen oft große Reiterſpisle.
In zuckerhutartigen Lehmhäuſern, die ihr Licht aus einer Oeffnung oben empfangen, wohnen die Musgus
Umſchlagplatz für die kommende Sahara=
Eiſen=
bahn ſein, mit deren Bauprojekt man ſich
ge=
genwärtig ernſtlich in Frankreich beſchäftigt.
Der Bau dieſer Dreitauſendkilometerſtrecke
wurde bis jetzt immer wieder zurückgeſtellt,
weil die Brennſtoff= und Waſſerbeſchaffung in
der Wüſte für einen normalen Lokomotiv=
Von Abeſſinien an ziehen ſich durch
Uganda, Kenua und zum Canganuikaſee
mehrere Negerſtaaten, die teilweiſe britiſche
Schutzgebiete, aber ſonſt mit ſelbſtändiger
Ver=
waltung ſind. Sie ſind mit einem dichten Netz
von Eiſenbahn= und Schiffahrtslinien, von
Land= und Autoſtraßen überzogen. Der Boden
iſt durch Farmen, Kaffeepflanzungen und
Baum=
wollplantagen völlig kultiviert. An dieſer
Er=
ſchließung beteiligten ſich von Deutſch=Oſt her
eifrig die Deutſchen, die heute hier durch die
zurückgekauften Kaffeeplantagen im
Kiliman=
dſcharo-Umkreis wieder erheblichen Boden
ge=
winnen. Die größte Sukunft hat unter dieſen
Negerſtaaten Uganda als hervorragendes
Baumwolland. Dies wurde ſchon von Peters,
dem Begründer Deutſch=Oſtafrikas, erkannt.
Er ſchloß auf eigene Sauſt mit dem Sultan von
Uganda einen Handels= und Pachtvertrast im emul
jedoch im Helgoland=Sanſibar=Pakt AMben es
gegeben wurde. Seither iſt Uganda brimattos a
Schutzgebiet.
Siviliſatoriſch am rückſtändigſten iſt M viel zu
allen Negerſtaaten die von den Amerikuchſügend
zur Abladung ihrer „befreiten”
NegerſEluc-
begründete weſtafrikaniſche Paraderen Auten,
Liberia. Die Haupt= und Hafenſtadt 2A Nan
rovia iſt noch das gleiche troſtloſe Neſt, LMr
vor 86 Jahren bei ſeiner Gründung war— Drt
Das dichteſte Verkehrsnetz verbinder/
verafrika mit ſeiner Weſtküſte. Auf ük
Nieſengebiet iſt der letzte Winkel durchf.n
Bahn und Flußſchiff, Celegraph und Cela)
Auto und Slugzeug verbinden die reichen 7¼
afrikaniſchen Minengebiete mit den Häfer,
Kongomündung. Die Siviliſation hat E
in den zahlreichen neuerſtandenen Städten.2,
Grad erreicht, der mit Südoſteuropa erfoll2"
in die Schranken treten kann. EhenF ig
Negerhäuptlinge als Klubgents, ihre Dar—ugin dem
Pariſer Kreationen und Kombinationen, 2!
einrichtungen im Wert von Hunderttauf 10
amerikaniſche Geſchäftsgebarung mit S‟
verkehr ſtatt Bargeldzahlung — ſie geln!
ehemals „dunklen” Innerafrika bereit:
Dinge, die ſchon von geſtern ſind .."
Vom preußiſchen Offizier zum Radi/.
von Sardana
Seltſame Geſchichte einer Erbſcki
Audienz beim Sultan von Bamum in unſerer früheren Kolonie Kamerun
„nungen: H. Pauſer
Merkwürdige Welt
Von F. Foſter.
Der Canz der ſchlafenden Kinder iſt eine der
ſeltſamſten Seremonien der Welt. Er findet in
Bali ſtatt und beſteht darin, daß einige
kind=
liche Prieſterinnen vor einem großen Publikum
durch ein Narkotium bewußtlos gemacht und
dann wieder auf die Füße geſtellt werden. Durch
eine geheimnisvolle Kraft aufrecht erhalten,
vollführen ſie zum Klang der Muſik ihren Canz,
wobei ſie alle Ceile des Körpers mit Ausnahme
der Füße bewegen und dabei in einem
voll=
kommenen Crancezuſtand ſind.
Primitive Völker behandeln ihre Sklaven
oft beſſer als ziviliſierte Völker, ja es gibt in
Afrika Stämme, die es ihren Sklaven nicht
nur geſtatten, alle Art von beweglichem und
unbeweglichem Eigentum zu haben, ſondern
auch ihrerſeits Sklaven zu halten.
Eine Quelle, die aus der Luft geſpeiſt wird,
befindet ſich in einer heißen und waſſerarmen
Gegend von Nordafrika. Auf großen
Schiefer=
platten ſammelt ſich dort das Waſſer, das ſich
bei dem raſchen Uebergang von den heißen
Cagen zu den kalten Nächten niederſchlägt.
Gedenktore zu Ehren von Witwen, die kein
zweites Mal geheiratet haben, ſind in China
keine Seltenheit. Solche Monumente aus
ſorg=
fältig geſchnitztem Holz, Sandſtein oder
Mar=
mor ſind oft 15 Meter hoch und werden in der
Regel über Straßen errichtet, manchmal
meh=
rere unmittelbar hintereinander, wenn die
Ge=
meinde das Andenken einer größeren Anzahl
ſolch tugendhafter Frauen zu ehren hat.
In Wien erhielt dieſer Cage die Frau eines
Setzers namens Huber die Nachricht, daß ihr
eine Erbſchaft im Betrage von 200 Millionen
Schilling zugeſprochen worden ſei. Damit iſt
ein jahrzehntelanger Erbſchaftsſtreit
entſchie-
den, den die Familie der glücklichen Erbin mit
der britiſch=indiſchen Negierung führte. Es
ging dabei um das Erbe eines Mannes, deſſen
abenteuerliches Schickſal erſt jetzt allgemein
be=
kannt wird.
Der Urgroßvater der Frau Huber war
Offizier in preußiſchen Dienſten und hieß
Nein=
hardt. Vor etwa 110 Jahren hatte er einen
Ehrenſtreit mit einem Kameraden. Reinhardt
erſchoß ſeinen Gegner im Duell. Da zu jener
Seit eine hohe Seſtungsſtrafe auf dieſer Cat
ſtand, entſchloß ſich Neinhardt zur Flucht. Er
verließ Deutſchland, reiſte nach England und
ließ ſich dort zur britiſchen Fremdenlegion
an=
werben.
England führte damals noch blutige Kriege
um die Sicherung ſeines indiſchen
Kolonial=
beſitzes. Die Fremdenlegion wurde ebenfalls
dort eingeſetzt. In den langwierigen und
bluti=
gen Kämpfen gegen die indiſchen Aufrührer
bewährte ſich der ehemalige preußiſche Offizier
und wurde wiederum zum Offizier befördert.
In einer Schlacht rettete er einem hohen
briti=
ſchen Beamten das Leben.
Sogleich nach der Niederwerfung der
Auf=
ſtändiſchen lohnte die britiſche Negierung dem
tapferen Offizier ſeine. Dienſte in großzügiger
Weiſe: ſie verlieh ihm eine Schenkungsurkunde
über das indiſche Fürſtentum Sardana, deſſen
bisheriger Herrſcher ſich unter den Aufrührern
befunden hatte und deshalb abgeſetzt war.
Reinhardt war auf dieſe Weiſe Nadjah
ge=
worden und unumſchränkter Herr über die Ein=
wohner Sardanas. Er heiratete die CeE
eines Maharadſchahs und kam hierdurch
Beſitz eines Nieſenvermögens.
Nun hatte er jedoch in Deutſchlan-
Frau und einen Sohn zurückgelaſſen, K
nächſt nichts von der Laufbahn des Ver!!,
nen erfuhren. Als aber der Nadjah von 2W
dana — kinderlos — ſtarb, gelangten
richten über ſeine Herkunft nach Deut)
Sein Sohn aus der erſten und alleing 2)
Ehe, der Großvater von Frau Huber,
zuerſt ſeine Nechte auf das hinterlaſſene-)
geltend. Die britiſch=indiſche
Negiernſ-
das hinterlaſſene Vermögen verwaltel
kannte dieſe Anſprüche nicht an und ver
Beweiſe. Ein halbes Jahrhundert N.
führten die Nachkommen des Nädj09
Sardana einen langwierigen Erbſchafts.
in dem immer neue, ſchwer zu beſche
Dokumente und Urkunden verlangt wurd Ri
Nun ſcheint endlich der lückenloſe 2
geglückt zu ſein, daß der indiſche Nadl=
Deutſcher war und daß Frau Huber eic) ſ
enkelin und ſomit ſeine rechtmäßige El.
Merkworte
Scham bezeichnet im Menſchen Oie
Grenze der Sünde; wo er errötet, be9!"
ſoin edleres Selbſt. Friedrich 90
Niemand glaube, die erſten Eindrüchke:
Jugend verwinden zu können. De
Wer nicht an ſich ſelbſt arbeitet, 4...
nicht an dem Werke oder an der Aü
die er übernommen hat. Otto 6e0
Deutſche Sucht geht über alles.
Walther von der Bogelne.
4
ehrmeiſter „Kundendienſt
Eine wichtige Parole für uns Frauen:
„Einſtellung auf den andern”.
ür den Kaufmann von heute iſt
bekannt=
üer Kundendienſt einer der wichtigſten
6u ſätze für die Sörderung des Geſchäfts.
1Mirn nun den Kunden wirklich in dem
ge=
nuch ten Sinne beeinfluſſen zu können, hat die
( ge ftswelt eine regelrechte Pſychologie des
6Kidienſtes ausgearbeitet — d. h.
Jach=
ſAveraten darüber, auf welchem Weg man
d/munden dahin bringen könnte, ſich nun
ge=
r yfär dieſen beſtimmten Artikel und für
kei=
nwidern zu entſcheiden.
Ir ſind keine Geſchäftsleute — aber
binchen wir uns nun deshalb über den „Dienſt
qugunden” keinerlei Kepfzerbrechen zu
m/tt? Wir haben zwar keine Waren, für
di ur Käufer werben müßten — aber haben
wüttht alle Angehörige, Freunde,
Mitmen=
ſog rnit denen wir gern in gutem
Einver=
masſet leben möchten? Oft läßt dieſes
Aus=
kaymori miteinander ſehr viel zu wünſchen
üßz öhne daß wir wiſſen, woran es eigentlich
lig Und da würden wir manchmal wirklich
gutut, uns die Methoden des Kundendienſtes
eit Zeſtig zum Vorbild zu nehmen!
ſa iſt nämlich eines, was der Kundendienſt
vonſelen Menſchen voraus hat: er
ver=
tetes, ſich reſtlos aufden andern
eünyſtellen! Und das iſt eine Kunſt, die
ditt Feuen noch immer viel zu wenig üben —
undie gerade die Frau, die das das
verſöh=
neuch ausgleichende Element in der Samilie
ſei gill, immer aufs neue anwenden müßte!
ſiele von uns bedenken immer noch zu
won) wie wichtig dieſe Einſtellung auf den
amder im täglichen Leben iſt. Es kommt ihnen
niächlin den Sinn, daß es oft nicht ſo wichtig
iſtzſitſtmmte Dinge zu tun oder zu beſprechen
—nwichtiger iſt es, zu welchem Zeitpunkt
diels der jenes vorgenommen wird.
Lirn Briefeſchreiben haben wir es
ſchmgelernt. Wir alle wiſſen, daß man z. B.
Kriren nach Möglichkeit alles Unangenehme
zan feuntlt — es iſt uns ſelbſtverſtändlich, daß wir
ſtgroße Nin altuglund ängſtlichen Leuten nach Möglichkeit
keiſnTelegramme ſenden; aber auch wenn wir
min en allernächſten Menſchen brieflich
plau=
chiun deuſa vemühen wir uns, uns auf ſie einzuſtellen,
Nut unü aben es uns abgewöhnt, unſer Herz allzu
rünttltlos auszuſchütteln.
der im täglichen Leben? Da ſind wir
meims viel zu ſehr mit uns ſelber beſchäftigt,
den Ar unt güügend an den andern und ſeine jeweilige
ſeg ite — oft auch körperliche — Verfaſſung
ufdken. Wie oft kommt es vor, daß z. B.
de Aann den Kopf voll hat mit beruflichem
ery — die Frau aber iſt ſo erfüllt von ihren
haſcirtſchaftlichen Nöten, daß ſie das gar
nicht emerkt. Sie breitet nun ihre Aergerniſſe
vo em Gatten aus — dieſer, mißgeſtimmt,
anmartet kurz und gereizt — und ſchon iſt eine
heikt Auseinanderſetzung da, an der jeder
Cell em andern ſchuld gibt. Ein wenig mehr
Pützlogie zur rechten Seit — und die ganze
Unduhmlichkeit wäre zu vermeiden geweſen!
Der ein anderer Fall: die Mutter gibt den
Rirtden irgendeinen Auftrag — ſie tut es aber
gerny in. dem Augenblick, in dem ſich die Kin=
der in höchſter Eile für die Schule fertig
machen. Nachher haben ſie die Beſtellung
ver=
geſſen — es gibt Aerger und Scheltworte. Auch
hierbei hat die Mutter mehr Schuld als die
Kinder, da ſie nicht daran dachte, den Auftrag
im richtigen Augenblick und mit der richtigen
Eindringlichkeit zu erteilen. Aehnliche Urſachen
haben die meiſten Unſtimmigkeiten im Leben:
über die großen und ernſten Fragen ſetzt man
ſich in Nuhe auseinander — aber die kleinen
Dinge des täglichen Lebens ſind es, an denen
die Freundſchaft ſo oft Bruch leidet.
Vielleicht wird nun manche fragen: warum
ſoll gerade ich mich auf die andern einſtellen?
Ebenſo gut könnten doch die andern auf mich
Vückſicht nehmen! Das iſt freilich richtig; aber
die Gegenfrage auf dieſen Einwand muß lauten:
ja, wollen Sie denn nicht Ihr Leben bewußt
beherrſchen und Ihr Verhältni= zu Ihren
Mit=
menſchen wiſſend richtig geſtalten? — Bei
rechter Ueberlegung wollen wir das alle —
gerade weil wir Frauen ſind, denn der Frjeden
in der Familie und ſeine Erhaltung ſind ſa in
unſere Hand gelegt.
Eva Wendorff.
Von Peter Mattheus
Wenn man Jahrhunderte alten Gerüchten
Glauben ſchenken will, geht ſo manche techniſche
Erfindung, die heute Allgemeingut der
Menſch=
heit geworden iſt, in ihren Uranfängen auf
China zurück. Allerdings fußt man dabei mehr
oder weniger nur auf Gerüchten; denn dieſes
alte Kulturland gibt nichts her von dem, was
einſt an Wiſſenſchaft und Fortſchritt dort
ge=
lebt hat.
So ſind wir auch bei dem chineſiſchen
Ur=
ahn des Fallſchirms auf Vermutungen und
un=
ſichere Ueberlieferungen angewieſen. Bei der
Krönung des Kaiſers Soskien im Jahre 1306
ſollen ſich zum erſten Male Menſchen mit Hilfe
fallſchirmartiger Gebilde von hohen Cürmen
Dr. Ilſe Mahl:
Hie nimmt ubel
P ſie auftaucht, verbreitet ſie
Ungemüt=
lichtr. Den in ihrer Gegenwart, muß man
hedels Wort auf die Goldwaage legen. Sie
kömet nämlich plötzlich ohne erſichtlichen Grund
zeius ſeadpen” und tiefgekränkt das Simmer
verrchen. Nachher gibt es dann in der Regel
ein Aurzweifeltes Wiedergutmachen und Um=
Leupung=Bitten. Denn die Unverſöhnliche
zber)t” ſich nichts, ſie geht uns keinen Schritt
entghen, ſondern wartet darauf, bis man ſie
mit iaſend Entſchuldigungen wieder aus ihrem
Schswenhaus herauslockt.
Sfühlt ſich nur zu oft von aller Welt
ver=
nach=Eigt. In erſter Linie von ihrem Mann.
Oa,A lauert geradezu auf Gelegenheiten, ver=
NachzEigt, unverſtanden, unglücklich,
unver=
ohraſt zu ſein. Da kommt zum Beiſpiel der
Delnstag oder der Hochzeitstag heran. Statt
i ale Harmloſigkeit den Mann daran zu
er=
lungn indem ſie ſagt: „Was kriege ich
eigent=
ſich 2)meinem Geburtstag?” oder „Was haſt
Ma Ihm an unſerem Hochzeitstag vor?”,
And)t ſie. Sie läßt es darauf ankommen,
z00 4 lie noch liebt”, und wenn der arme
Aehy niemand hat, der ihn daran erinnert,
der’yſ er natürlich alles, auch den Geburtstag
der ſder, weil er für gewöhnlich nicht ſo viel
OeiS ſut, um über Familientage nachzudenken.
Inn gibt es Cränen, die Frau iſt unglück=
98 Das ſie nicht hindert, wochenlang zu
eR wenn es ſein muß ſogar ein halbes
9a2Zund dieſe Heldentat mit einem gewiſſen
Sioeher Freundin zu berichten.
er falſche Stolz und dieſe
Unverſöhn=
lichk
— eine der unfraulichſten Eigenſchaften
übrSy,
8 — haben ſchon viel Aerger und
Un=
euMiftet. Die Anlagen zu einem derartigen
Deeten ſitzen aber für gewöhnlich ſehr tief.
LAnbeugſamer Crotz zeigt ſich oft ſchon in
eEhderſtube, und die Eltern verſäumen
häu=
er Verſtocktheit, dieſem „Bocken” ent=
ſprechend entgegenzuwirken. „Sie iſt eben ſo,
da kann man nichts machen”, iſt eine
Nedens=
art, die man oft genug hören kann. Vielleicht
erinnern ſich die Eltern an Fälle aus ihrer
eigenen Jugend, in denen ſie durch Crotz und
Unverſöhnlichkeit etwas zu erreichen hofften.
Vielleicht ſind ſie auch manchmal nicht zum
Eſſen erſchienen oder wollten dies und jenes
nicht tun, weil ſie durch irgendeine
Kleinig=
keit gekränkt waren oder ſich benachteiligt
fühlten. Solche Menſchen ſind eben gerne
Mittelpunkt. Aber gerade dann iſt es Pflicht
der Eltern, nicht alles damit zu entſchuldigen,
daß ſie auch einmal ſo waren, und dieſe
An=
lagen nicht wild wachſen zu laſſen. Falſche
Nachſicht rächt ſich, ſobald die Kinder
erwach=
ſen ſind und mehr unter fremden Menſchen
leben. Sie leiden dann zumeiſt unter dieſer
un=
glücklichen Veranlagung und müſſen durch eiſerne
Selbſterziehung das nachholen, was in der
Kin=
derſtube verſäumt wurde, wenn es nicht
über=
haupt ſchon zu ſpät dazu iſt.
Gewiß, es gibt im Leben jedes Menſchen
Augenblicke, in denen er glaubt, daß zwiſchen
ihm und ſeiner Umwelt eine unüberbrückbare
Kluft liegt oder daß er eine ganz beſondere
Pflanze im Garten Gottes iſt. Aber dieſe
Stimmungen dürfen nicht zur Negel werden.
Nehmen wir uns doch immer wieder ein
Bei=
ſpiel an anders gearteten Menſchen aus
un=
ſerem Bekanntenkreis, die über eine gewiſſe
ſeeliſche Elaſtizität verfügen und es gut mit uns
meinen. Denn woher nimmt ein erwachſener
Menſch das Recht, „eben ſo zu ſein” und mit
dieſem So=Sein ſeiner Umwelt das Leben
ſchwer zu machen?
Im übrigen iſt es nie unter unſerer Würde,
den erſten Schritt zur Verſöhnung zu tun, auch
wenn wir im Necht ſind. Denn es gibt eine
Lebensklugheit, die im Alltag höher gewertet
wird als unverſöhnliche Nechthaberei.
auf die Erde herabgelaſſen haben. Hier alſo
wäre noch gar kein techniſcher Sweck mit dem
Fallſchirm verbunden geweſen, ſondern dieſe
Sprünge waren lediglich eine Art
Volksbelu=
ſtigung.
Jedoch — wie geſagt: Genaues weiß man
nicht! Und ſo gilt als der richtige Erfinder des
Fallſchirms erſt der geniale Leonardo da
Vinci der darüber vor 440 Jahren
folgen-
des ſchrieb:
„Wenn ein Menſch ein Selt von
an=
gefeuchteter Leinwand, deſſen Seiten je
zwei Armlängen breit und zwölf
Arm=
längen hoch ſind, benutzt, ſo kann er ſich
von einer beliebigen Höhe aus
herunter-
werfen, ohne Furcht und Gefahr.”
Aber noch war kein Bedürfnis für dieſe
Erfindung vorhanden, und ſo hörte man
wie=
der längere Seit nichts vom Fallſchirm, bis
etwa 120 Jahre, ſpäter Fauſte Veranzio,
ein in Venedig geborener Ungar, ein Buch
veröffentlichte mit dem Citel „Neue
Maſchi=
nen”. Es erſchien gleichzeitig in drei Sprachen
— lateiniſch, franzöſiſch und ſpaniſch. Darin
heißt es:
„Mit einem viereckigen
ausgebreite-
ten Segel mit vier gleichen Stangen, an
deren Ecken vier Schnüre angebracht
ſind, kann ſich ein Menſch ohne Gefahr
von der Höhe eines Curmes oder einer
anderen hochgelegenen Stelle
herunter=
werfen.”
Viele haben behauptet, Veranzio habe ſeine
Fallſchirm=ödeen bei Leonardo entlehnt, zumal
ihre Ausdrucksweiſe ſich ſehr ähnlich iſt. Aber
im folgenden macht Veranzio ſo richtige
An=
gaben über den Fall eines ſolchen Schirmes,
daß man annehmen kann, er habe ſelbſt
Experi=
mente damit gemacht."
Der erſte, von dem wir wirklich wiſſen, daß
er einen Fallſchirm benutzt hat — und zwar gleich
zu ganz praktiſchen Swecken — iſt
Mon=
ieur Lavin, ein Savoyarde. Dieſer dunkle
Ehrenmann hatte während der Negierungszeit
Ludwigs XIII. einige Betrügereien verübt und
war dafür ins Gefängnis gewandert. Hier
ge=
lang es ihm, ſich einen großen Schirm zu
ver=
ſchaffen, an deſſen Enden er Stricke befeſtigte.
Dann ſprang er mit kühnem Entſchluß aus
ſei=
ner Selle in die Ciefe und landete glücklich. in
den Fluten der Oſere, die unweit ſeines
Ge=
fängniſſes vorüberfloß. Es iſt wirklich ſchade,
daß der kühne Mann dennoch wieder ergriffen
und in die verlaſſene Selle zurückgebracht
wurde. Dieſe verwegene Cat des
Meiſteraus=
brechers geſchah 1628.
Einige Jahre ſpäter ſchrieb der franzöſiſche
Geſandte in Siam an ſeinen Miniſter über
einen Fakir, der die höchſten Bäume zu
erklet=
tern liebte, um ſich von dort mit Hilfe zweier
regenſchirmartiger Fallſchirme in die Ciefe
fallen zu laſſen. Der Geſandte ſchrieb darüber:
„Er überließ ſich Jomit den
Luftſtrö=
mungen, die ihn dem Sufall nach bald
zur Erde kommen ließen, bald aber auf
andere Bäume trieben, ohne daß ſich
der Mann jemals Schaden getan hätte.”
Im Laufe der nächſten 100 Jahre aber ging
die Erinnerung an den Fallſchirm erneut faſt
ganz verloren, ſo daß der Baron von Gérande
über Joſeph Montgolfier am Ausgang
des 18. Jahrhunderts ſchreiben konnte:
„Den erſten Gedanken und zugleich
den erſten Verſuch eines Fallſchirms
verdanken wir Joſeph Montgolfier, und
wir haben um ſo mehr recht, die
Prio=
rität in ſeinem Intereſſe zu wahren, als
er ſie nie für ſich in Anſpruch
genom-
men hat.”
Montgolfier unternahm 1777 die erſten
Ver=
ſuche. In Annonay ſprang er vom höchſten
Punkt ſeines Hauſes, das heute noch exiſtiert,
herunter. Obſchon heil unten angekommen,
nahm ihm dennoch ſeine Frau ein feierliches
Verſprechen ab, derartige lebensgefährliche und
völlig nutzloſe Künſte in Sukunft zu vermeiden.
Montgolfier — offenbar ein guter Gatte —
hielt ſein Verſprechen und ſetzte ſeine Verſuche
mit Cieren fort. Er verfertigte einen
Sall=
ſchirm von zwei und einem halben Meter
Durchmeſſer in Geſtalt einer Halbkugel. Daran
befeſtigte er zwölf Stricke. Dieſe hielten einen
kleinen Weidenkorb, in dem ein Hammel ſaß.
Auf einer Höhe von 35 Metern ſenkte ſich der
Fallſchirm mit dem Hammel hinab. Suerſt fiel
er ſehr ſchnell, dann aber öffnete ſich der
Schirm — und majeſtätiſch ſchwebend gelangte
der Hammel zur Erde. Kaum hatte der Korb
den Boden brührt, ſo ſauſte auch ſchon der
Hammel heraus und in wahrem „
Schweins=
galopp” davon.
Nur wenig über 150 Jahre iſt es her, daß
Sébaſtien Lenormand ſeine
Falmſchirmver=
ſuche anſtellte. Am 26. Dezember 1785 ließ er
ſich in Montpellier von einem Baumſtamm in
der Höhe des erſten Stockwerks eines Hauſes
herab, indem er in jeder Hand einen kleinen
Fallſchirm von anderthalb Meter Durchmeſſer
trug, die durch eine Querleiſte verbunden
waren. Das Experiment gelang trotz der
Pri=
mitivität der Maſchine. Später
vervollkomm=
nete Lenormand ſeinen Fallſchirm bedeutend.
Durch die Erfindung des Heißluftballons —
wenige Monate ſpäter — trat dann auch die
Entwicklung des Fallſchirms in ein neues
Stadium. Und heute, im Seitalter des Flug=.
zeugs, iſt die techniſche Durchbildung des
Sall=
ſchirms bereits zu einem Spezialgebiet
gewor=
den, mit dem ſich auf der ganzen Welt
zahl=
reiche Gelehrte befaſſen.
Fallſchirm nach Fauſte de Veranzio
[ ← ][ ][ → ]PdbbagkobmſatobagsSblaafb
„Wenn die Schwalwen heimwärts ziehen,
fiehlt das Härz den bidderen Schmärz.” — Un
drum ſagt ich die Woch zu meine Freundin, als
welche mei Endebärzelſen in die deitſche
Lidde=
radur, un ſomit in die Unſtärblichkeid ei geh
wärd, no, ſagt ich, wie ich zu=ere kumme bin, un
ſie hott wie e verquomt Frogezeiche näwer ihrm
Kicheherd geſotze, un hott ſich e Taß ächte
Malz=
kaffee eigeflößt, um damit, daß=ere e bißche
worm wärrn ſollt, no, ſagt ich, wie is dirs jetzt?—
(Dann mir ſtehn neierdings widder uffm
Dutz=
fuß minanner, awwer ich will’s net beruffe,
wer waaß, wie lang s hellt, in dene uffgeregte
Zeite!)
Sie hott mich de erſt e bißche verdutzt
oge=
guckt, un hott geſagt: „Was e Frog? — Wie
wärd mir’s ſei — wie de annern Weiwer aach.”
— „Kaan Zweifel” ſagt ich, „awwer was ſeekſt
dann du zu dem Aldweiwerſummer?!" — Un do
hott ſe gemaant, dodezu dhet ſe gor nix ſage,
dann ſie hett ſich weiders net in’s Zeich gelegt,
for=en Aldweiwerſummer, weil ſe in däre Sach
net kummbedent weer, indem ſe ſich net zu de
alde Weiwer rechne dhet. — No, alſo ich loß
mer jo ſchun e bißche äbbes gefalle, awwer was
zuviel is, is zuviel, un wann mei Endebärzelſen
kag ald Weib ſei will, do mecht ich emol ſähe.
wie aans ausſieht, wo aans is. Ei die kann ſich
jo beinoh als brähiſtoriſch Qualidetsundier
ſähe loſſe.
Awwer freilich, wann alle alde Weiwer,
grad ſo wie mei Endebärzelſen ſich net for en
ſcheene Aldweiwerſummer eiſetze wolle, bloß um
daß mer ſe net als alde Schachteln äſtimiern
ſoll, do nimmt mich’s net wunner, wann’s
dem=
nechſt Stiwwelknecht un Ammboß räjene duht,
dann ich allaans kann’s aach net halte. Ich
weſch alſo mei Hend in Unſchuld un in
Saafe=
brieh, un bin aach mit dem eiverſtanne, der
wo do die Woch zu mer geſagt hott, S deht
Kadoffel räjene; woruff ich den beſcheidene
Wunſch geaißert hab, der Himmel mecht e
Ei=
ſähe hawwe, un mecht blackeweis hie un do aach
emol marinierte Hering, Rollmöbs, ei gemachte
Gummern, un zwiſchedorch aach als emol en
Saimage räjene loſſe.
„Noja, dem aane ſei Uhl (odder Eil) is dem
annern ſei Nachdigall, ſeekt mer als, un wann
mir im allgemeine net grad bees driwwer ſin
wann’s ſich’s emol dichdich ausräjend, ſo worde
ſe in Rom ſchun mit Schmärze druff, daß ſichs
in Affriga endlich ausgeräjend hawwe mecht,
damit ſe ſiegreich in „Addis=Abeba”
ei=
ziehe kenne, bevor=en des Pullwer verwagſcht.
Awwer däß ſin Sache vun de hoche Bolledick, um
die kann ich mich net aach noch kimmern.
Sun=
dern was mich bedrifft, ſo is es die
Breis=
bolledick, un aach do kann mer ſo uffm
Wochemack ſei Bedrachdunge mache, un kann
ſähe, daß es ſunnerbar eigericht is uff der
Wäld. Nemlich gibt’s wenich Sach, dann is
es zwar deier, awwer s is drotzdem wenich
verdient debei. Gibts awwer viel Sach, dann
is es zwar billig, awwer es bleibt aach viel
lieje, un ſo guckt do aach net viel debei eraus.
Awwer mer muß do halt aach, wie in alle
Dinge des Läwens, nemme wie’s kimmt. un
gucke wie mer demit ferdich wärd, wie de
Franz=
mann ſeeckt, dem wo’s jetzt bei ſeine ruſſiſche
Dutzbruderſchaft gornet ſo recht wohl, wärrn
will, während der Muſſolinie de ganze Wäld
die Freundſchaft kindicht, un de Engliſchmen ſich
for de Bauch gedräde fiehlt, ganz abgeſähe vun
de Amerigorkaaner, die wo ſich vun de
Bolle=
witſche net s Kunzäbt verſaue wolle loſſe, un
ganz abgeſähe vun de Jaban= un alle iwwriche
Balkaneeſer, bei dene aach net alles Meſſing is,
was glenzt. Awwer wie geſagt, däß ſin Sache
vun de hoche Bolledick, un die gehn mich
wei=
ders nix a. ſundern beweiſe heechſtens, wie
äbſch ’s bei all dene Völkerſchafte beſtellt ſei
muß, wann ſe ſich hinner allerhand Lieje
ver=
ſchanze un domit ihrn eichene Kuddelmuddel
verduggele wolle, indem ſe iwwer unſer
Deitſch=
land, wo Ruh un Ordnung herrſcht, dagdäglich
ſich neie Schauermärcher aus de Finger zuggele,
odder ſich allerhand Bärn uffbinne loſſe.
Ja, s is als emol net an de Himmel zu
mole, was ſe alles uffbringe iwwer uns. Un es
ſoll mich dorchaus net wunnern, wann ſe
dem=
nechſt behaubte, in Deitſchland weer kaa Menſch
mehr ſeines Läwens ſicher, S dhet dauernd
ge=
ſchoſſe wärrn, ſogar mit ganz neiordiche
Ma=
ſchinegewehr. Un was des Schieße bedrifft, däß
kenne mer noch net emol ableichene, dann däß
ſin unſer Wingertſchitz, wo äwe die
ge=
freßiche Spatze, Staarn un Amſele aus de
Wei=
berg verjage dhun; un was die neiordiche
Maſchinegewehrn abedreffe dhut, däß ſin ganz
zum Ausſchank rausgemacht un verennert
hett
No, mer kann ’s Verdraue hawwe, daß dem
„Fimfundreißicher”, dißmol net allzuviel vun
dene unglickliche Zufäll baſſiert, die wo ich do
ahnungslos un ſozuſage nor im Spaß in
Rech=
nung geſtellt hab. Un vor allem is unſere
heſ=
ſiſche Winzer zu genne, daß widder mol ſo
äbbes wie en guder Weiherbſt in Ausſicht ſteht;
unſere Wärt is es zu genne, daß ſe ſich uff=en
gude Neie gefaßt mache kenne; un uns
ſäll=
wer, die mir doch manchmol ſo en Hallwe
odder zwaa zur innerlichen Stärkung un
Er=
leichdung brauche, uns is zu genne, daß mir den
Wei’ ſelbſtverſtendlich ganz billich vorgeſetzt
krieje. Un dann kenne mer allmitnanner
gedroſt konnſtadiern, daß mer wenichſtens diß
Johr net umſunſt geſchwitzt hawwe, dann mir
dhun jo gärn ſchwitze, wann nor de Wei gut
un billich wärd, wo er doch jetzt kaan Luxus
mehr darſtelle dhut, ſundern e
Volks=
gedrenk!
mit lauder Riſche un Wollangs dro, hab nr
ſogar mei Zugſtiwwel friſch flecke loſſe, hab nu
e nei Plärrees uff mei Kaboddche mondiert, zu
vun=ere alde Spitz en Halbſchleier vor die All
gebunne — alſo wer mich net gekennt hott, 10
mich vun weitem for e gewäſe Film=Diwa ho/t
kenne — Un ſo hab ich mich alſo im Kurgad
unner’s Volk, odder vielmehr unner die „V.0
ker” gemiſcht, die wo ſich do luſtwandelnd 1
gange un ſich in alle Sprooche unnerhät
hawwe, jedenfalls um mit eigene Aage zu ſy
was for „ſchreckliche Zuſtend” in Deitſchllt,
herrſche ...
Awwer ich mißt lieje, wann ich ſage wol
daß ich unner dene Völkerſchafte Eidruck
macht hett, außer wie ich aus Verſähe ſo==
Fremdling mit meine friſchgefleckte Abſätz i9
die Lackabbe gedräde hab. Ich hab zwar net
ſtanne, was er uff mei Endſchuldichung ges.”
hott, awwer de Ausdrucksweis nooch wmi
Franzöſich, dem Geſchwätz nooch e Kumml.,sn”
mend un em Blick nooch e Soddis —. Noig,,1
dene waaß mer jo nie genau, wie mer dro iss „
Awwer es ſollt mich net wunnern, wann
dem klaane „Foh=ba” widder e Grag!=
märche wärd.
Im iwwriche hott mich däß Läwe un Drein”;
Training mit letzter Kraft.
Die Cambridge=Mannſchaft am Ziel einer Trainingsfahrt.
harmloſe Ratſche, mit dene die Wingertwächter
mächdich Krach, Radau un Lärm mache, um die
Vöjel, die wo ſich an de Drauwe de Ranze flicke
wolle; uffzuſcheiche un zu verdreiwe.
No, un unſer Wingert ſtehn jo aach ganz
brachtvoll, die Sunn hott ihr mechlichſtes gedho;
awwer wann mer annererſeiz bedenkt, wie weit
der Wähk vun de Kelter is, bis zum „Hallwe‟,
am Stammdiſch, do nimmt aam verſchiedenes
net mehr wunner. Dann was kann dem Wei
uff dem weite Wähk net alles baſſiern! — s
kennt in=en eneirejäne; s kennt en Zuggerhut
in en eneifalle un drin verſaufe; er kennt ſo
iwwerrenzich ſtack un feirich wärrn, daß mern
unbedingt es bißche abkiehle, un in=ere
Keller=
abbedhek entſprechend behannele mißt, ſodaß ſich
noochher mancher Weibauer wunnern dhet, wie
ſich ſein Wei uff dere Raas vom Wingert bis
Uff die weiſeeliche un freehliche Hoffnunge
bin ich kumme, wie ich am voriche Sunndag
mit=em Sonderzug dorch die Bergſtroß nooch
„Baden=Baden” gefohrn bin, obgleich ich
am Owend vorher, wie’s ſo forchtbar geſchitt
hott, noch im Zweifel war, ob ich mer net
vor=
ſichtshallwer e paar Schwimmblooſe uff de
Buckel binne ſoll. Awwer däß hott ſich als net
erforderlich erwieſe, dann der Reiſemaſchall vun
dem Meenzer Sonderzug — de „Vadder
Beck”, was näwebei bemerkt e guder
Darm=
ſtädter Heiner is — der hatt widder for alles
geſorgt, aach fors Wädder.
Nadierlich wollt ich mit meine beriehmte
„Sex=Aepiel‟ Ehr eilege in däre Welt=
Kur=
un Badeſtadt, indem ich mir geſagt hab, dort
kannſte nor in „Grah Doalädd” erſcheine. Ich
hab alſo ärdrah mei Schwarzſeidenes ogedho,
in dem Baden=Baden ſeim Kurgadde mäcktil.
indräſſiert. Un ganz beſunners baff war i/
iwwer die „wandelnde Gemäldegn
lerie”, die wo do erumgeloffe is. Allerhlr,
Emailmaske, Borzzelanköbb, Zigorjebabier4ul
leerfarwiche, dunkle Zeichnunge un Stiſtsfan
aller Art, ſaſt ſo ſchee wie die Reklameköbllt!.
de Damefriſſiererläde, mit Libbe, wie Zirinchl eil
wer, un anſtatts die Aagebraune en Kohleſtn rz briſcht
Wimpern wie Streichhölzer, daß mer’s orn 414r0 50
klimmbern heert, un ritzerot ogemolte Fimel490
näjel. s hett mich bloß indräſſiert, ob ſesn ? im
aach die Hiehneraage ewäckſchminke.
Noja, ſo is däß ſcheints in ſo=eme Wäln Akwe
do kann unſerganer mit ſeine friſchgeflaut nil
Zugſtiwwel freilich net mit. Un wnſtngn
ich mer eigebild hab, ich kennt ſo im Vabes/4l Nirg
womeglich die Bank ſprenge, do hatt 7 Veiſe
mich erſt gediſche. Jau, ich hatt kaum mei 2lacürlich d
uff den Spieldiſch gefeiert, battſchdich, do rzuufmachu
ſe aach ſchun der „Krubbje” gekrabbſcht mit. i4e Tagesmod
lange Krabbſcher, un mei Mack war futtſch Ausauck oſt un
ich glaab, bis mer do wärklich zu was kirmit ſol, ohne da
is mer bällorm . . . Noja, ich hett ſolche ſilzummen wert
wo doch neilich in unſerm Bläddche genauusc iner richtig
ſchildert war, wies dene Bankſprenger 8 10z bergehen
gange is.
indern
No, wann ich aach kaa Glick im Spiel E4y einer betont
ſo hatt ich’s doch in de Lieb. Dann wie merux nd den tultibi
de Bergbahn bolzeſtracks enuff uff den „Meruiſtis aber iſt für
gefahrn ſin, do hott ſozuſage mei Läwe aneisbüll nicht auf
Drohtſaal, un mei Härz an=eme Zwärnsfarzziſellos haben
gehenkt, indem daß mich do owwe aaner Uhnſrechende Neg=
Fleck ewäck heirate wollt. Un wie ich emn Aie ſoche Ausit
geſchlage hab, er ſoll die Endebärzelſen nernt ien Geweben her
die hett’s needicher wie ich, do hott er gemaf4l des Materile;
for die Spinatwachtel dhet er ſich bedanke. M Anſorderug
ich hab ſchließlich ſo gedho, als ließ ich mickk usrüftung g
waaſche, un hab=en uff de annere Morjend rI ſer zeitlſen
Darmſtadt in de Ratskeller beſtellt, wo meukzung zulommt.
Sach feſtmache wollte. Do hockt er vermushlſche
Phautaſe=
heit noch, wann er ſichs net annerſter i0PRchigng weil
legt hott.
„M Alein dararf
Dohärngäje mei Endebärzelſen, wie ich
zweck gerecht
mei Erläbniſſe verzehlt hab, un wie leicht, An vir uns
diei=
bei ſo=ere Sonderfahrt zu=eme Mann, kun 2) herden hiu
kann, do hott ſe gleich gefrogt, wann die wicn
gingt. — — — Semtliche lediche Sonderfan” dß die
ſin hiermit gewarnt . .
Uol.
Bienche Bimmbernel!
u wirl
Kaa
Küchenzettel vom 2. bis 8. September.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Sagoſuppe, Zwetſchenknödel*).
Dienstag: Tomatenſuppe Bratwurſt mit
bahriſch Kraut und Kartoffelbrei.
Schachnummer 639.
Aufgabe 858.
J. E. Granik.
(Schwalbe 1930.)
c d e
Mittwoch: Sauerampferſuppe, Gulaſch mit
Pilzen im Makkaronirand.
Donnerstag: Graupenſuppe. Dampfnudeln
mit Obſt.
Freitag: Gemüſeſuppe. Fiſchrouladens*)
mit Kartoffeln und Salat.
Samstag: Nudelſuppe, Kochfleiſch mit
Wirſing und Kartoffeln.
Sonntag: Fleiſchbrühe mit Markklößchen.
gebratenes Hähnchen mit Gurkenſalat und
Strohkartoffeln, Zwetſchenkuchen.
Darmſtadt. H. Schmidt in Darmſtadt (54 +3+2+3+2+2+
2.r4+2) 74 P., W. A. Braun in Darmſtadt (54 43.4243,4
2424243+2) 73. P. H. Fiſchbach in Eberſtadt (49 4 3.4
2E3F2F2TA3T2 68 P. L. Schott in Paffenbeerfurth
(52 43.4S434Lt0TST3.40 67 P. 2. Luck in Darmſtadt
(46 3+2t3F2T2TBT3 T 265P. W. Eiſele in Sandbach
i. Odw. (3.43.4 2.4.3.42.+ 2t 2.43,40) 20 P.ſb. Schmidt
er=
hielt für Nr. 842—3 5 P.)
Briefkaſten. Da der Spaltenleiter verreiſt war, können
Löſerliſte und Briefkaſten erſt heute erſcheinen. H. M. in M.
Beſten Dank für die Aufgabe, wir werden ſie gerne bringen.
2. E. in D. Für den einfachen Gedanken iſt Ihre Aufgabe etwas
zu ſchwülſtig, vielleichtſläßt ſie ſich noch etwas ausfeilen? 2. L.ino.
Ihre beiden Aufgaben ſind für uns nicht geeignet. Nr. 1 hat einen
zu plumpen Schlüſſelzug, Nr. 2. ein einfacher Inder, hat zu viel
Material und iſt ſchon oft weit ſparſamer dargeſtellt.
R
Bitte um Antwort!
*) Zwetſchenknödel. 1½ Pfund gelochte
ge=
riebene Kartoffeln, 60 Gr. Mehl. 2 kleine Eier,
1 Priſe Salz zum Teig kneten 1½ Pfund
Zwetſchen entkernt und mit Zucker gefüllt.”
Man nimmt ein Stück Kartoffelteig auf die
mehlbeſtäubte linke Haud, drückt dieſen breit,
legt die vorbereitete Zwetſche darauf und zieht
den Teig um die Frucht. Hierauf wird dieſe
zu einem runden Kloß geformt, der keine Riſſe
haben darf. Die Klöße werden 6—8 Minuten
in leicht geſalzeuem Waſſer gekocht. Mit dem
Schöpflöffel herausgenommen und in heißer
Gutter mit Weckmehl gewendet.
**) Fiſchrouladen. 1 Pfund Rotbarſchfilet
leicht geſalzen, mit geräuchertem Speck und
ſeingehackten Kräutern, gefüllt,
zuſammen=
gerollt und mit einem Stück Holz zugeſteckt.
Eine Auflaufform mit Butter ausgeſtrichen,
die Rouladen hineingegeben, mit geriebenem
Käſe überſtreut, mit dem Bratenrückſtand
über=
goſſen 30—40 Minuten gebraten.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüftellung: Kex bg1 Sg5; Kes TN6 Bd6, g7.
Aufgabe 859.
K. Hannemann.
(Magaſinet 1933, I. Preis.)
Weiß: Kb4 Td7, el Lc1 Sd6, (2 Bb5 14
(8 Steine);
Schwarz: Kd3 I.d5 Sd1 Bc2 (4 Steine).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben.
652. W. A. Braun. 1. S0 3—c3: Kbt 2:Tb2+Ka5:
(Ka3, Ke3) 3. Te7 (Se4, le5ltt 1.. .. Kd4 2. T42.4 Ke3
(Ke3) 3. Set (Se4). Eine Mintiatur im böhmiſchen Stil. Ju
Die Buchſtaben ſind ſo zu ordnen, daß die
waagrechten und ſenkrechten Reihen gleichlautend
folgende Fragen beantworten: 1. Welche Stadt
liegt in Oldenburg? 2. Wie heißt die
Freun=
din meiner Frau? 3. Welche Pflanzen haben
der zueiten Variante ſtört leider der Dual 2. uf3:
853. M. Segers. 1. 803—e3l Gdroht DSFF) 1. . 92f4
2. 33böcF. 1. .. Se8 2. Seotz. 1. . Sökt 2. B7fötztr. 1.
Sc7 2. De5c. 1. . . Te5 2. M(3c 1. . . Ta5 2. De4M. Eine
großartige Leiſtung.
Löſerliſte (Aufgaben 846—8
Cand. ger. met. W. Becker in Eberſtadt (604 3.4243,424
242.48 42 79 Punkte. 2. Meidinger in Eberſtadt (58 43,424
Zt2rAt2FBT2) 77 P., Oblt. a. D. L. Ehrhardt in
Darm=
ſtadt (57 43t2t3t2K24BtB4 2 70 P., W. Rubröder in
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 3 5.
Kreuzworträtſel.
Waagrecht: 1 Dahlie, 7 Eduard. 12 Leon=
cavallo, 14 Ob. 15 USA. 16 ſo, 18 Makel,
21 Wieſe, 23 une, 24 Ems, 25 Kongo, 27 Marke,
29 Bor, 30 Ali, 33 Tal. 34 Ai. 35 Ilmenau,
38 Jo, 40 Granit, 41 Nimrod. — Senkrecht:
2 Alba, 3 He! 4 Lohengrin, 5 in, 7 Eva, 8 da,
9 Ultimatum, 10 Al. 11 Roß, 13 As. 14 Omſk.
6 SS. 17 Oeſe 19 Kuno. 20 Leo, 21 wem.
22 Esra, 26 Obir. 28 Klio, 30 Amt, 31 le,
32 Inn, 34 AG. 36 Li, 37 Ai, 39 Od.
Preisabbau.
„Warum haſt du den Anzug dreißig Wg.
heruntergehandelt, ich weiß ganz genau, du. h
zahlſt ihn ja doch nicht!?”
„Das ſtimmt, aber da hat der arme Scht
der doch nicht ſo viel Schaden!”
Der Optimiſt. Knorke ſitzt auf dem Dach .
Gartenhäuschens und wartet, bis das Hochwe!
vorbei iſt oder jemand ihn mit dem Kahn.=9
holt. Kommt auch ſchließlich ſein Nachbar
erlöſt ihn. „Armer Kerl. die Hühner ſind U.
alle zum Deubel?” — „Ja, ſchon; aber die
ten konnten wenigſtens ſchwimmen.” — Und,
Apfelbäume ſind auch hin?” — „Ja aber
eine hatte die Kernfäule und die anderen 1h4
ten ſowieſo nicht mehr viel.”
Einfache Erklärung. „Nun ſag bloß mal.
du das fertiggebracht haſt, dir das Bönl.
brechen.” — „Siehſt du dort die Stufe?
„Ja.” — „Na, und ich habe ſie eben nicht4
ſehen.”
Dürfte wohl ſtimmen. Profeſſor (in
Prüfung): „Alſo, ſtellen Sie ſich vor dei
Patienten iſt das rechte Bein vier Zeuti W9
kürzer als das linke. Ergebnis; er hint. *
würden Sie in dieſem Fall zund —5i
ling: „Ebenfalls hinken, Herr Proſeſot”
Druck, Verlag u. Kliſches: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten. Nachds Per.
[ ← ][ ][ → ]M Uegen
Lit einiger Aengſtlichkeit ſehen die meiſten
Fhon dem Herbſte entgegen, denn nun ſtehen
fard Regentage bevor, die die guten Kleider
imm derart in Mitleidenſchaft ziehen, daß
maiſich daran gewöhnen müßte, dafür zu
ſoy=z, auch für ſchlechtes Wetter entſprechend
däß
au=Zrüiſtet zu ſein!
Imgegenüber werden hier und dort
Be=
dewia laut, weil ſich viele ſagen, daß die
Mit=
telr ir die dringendſten Anſchaffungen zur
neuu Fahreszeit die Brieftaſche ohnedies ſchon
dera belaſten, daß man für weitere
Beſor=
guron nichts mehr verfügbar habe, um ſo
die
mern als manche ſich nicht von der Meinung
ab ngen laſſen, daß man auf die Regen=
Ai
bra
kleudng verzichten könne.
zer, daß meis Ann man ſich die Sache ernſtlich durch den
gerot ogemlt; Kotzfgehen läßt, wird man ſich ſagen müſſen,
indräſſien, / daß 3 immer beſſer ſei, noch ein weiteres
Opi zu bringen, um ein oder das andere
„SiAhtwetterkleidungsſtück” in Bereitſchaft zu
in
haha weil man nur dann die guten Kleider
zu inen vermag, die — wenn ſie bei
Regen=
wemn getragen werden — in geradezu
troſt=
prenge,/ loſar Veiſe ruiniert werden.
ſrürlich darf ſich eine richtige „
Schlecht=
ſch h.
wemmufmachung” nicht allzuſehr an die
rt, bau
jereige Tagesmode halten, da ein ſolches
e” geir
i Mack wu* Klekdngsſtück oft und jahrelang ausgenützt
wärklich zuu weum ſoll, ohne daß daran Veränderungen
ja, ich hei ſüt vormeommen werden müßten.
rm Bläddäg heiner richtigen Regenkleidung wird man
ne Banh daherganz vergebens modiſche „Senſationen”
ſuchen ſondern — ganz im Gegenteil —
ge=
rade i einer betonten Neutralität den „guten
a
Stit ind den kultivierten Geſchmack erkennen.
muts aber iſt für eine Frau peinlicher, als
gsrefühl „nicht auf der Höhe zu ſein”, das
e ieifellos haben müßte, wenn ſie keine
zwekitſprechende Regenkleidung beſäße oder
ober ine ſolche Ausſtattung aus nicht
voll=
werrnn Geweben herſtellen würde.
Verläß=
do hot ig lichten des Materiales iſt alſo die
grund=
ſ legend Anforderung, die an die richtige
Regruusrüſtung geſtellt werden muß, ebenſo
wie mer „zeitloſen Form” ausſchlaggebende
Bederng zukommt.
Awiſche Phantaſien haben hier alſo keiner=
lei Xechtigung, weil ſich das Beſtreben
ein=
zig z allein darauf richten müßte, dem
Ver=
wenvagszweck gerecht zu werden.
Tén wir uns dieſe Richtlinien vor Augen
haltty werden wir uns gewiß darüber klar
werra daß die Regenkleidung der
modenen Frau eine einfache „Zweck=Note‟
wahtn ſoll, ohne aber dabei ſchwer oder
plum)zu wirken.
Wi unterſcheiden drei wichtige Typen der
Reggplusrüſtung, und zwar den
Schlecht=
wette Mantel die Dreiviertel=Jacke
und i9s Regen=Jackenkleid.
TiWahl ſollte eigentlich vom perſönlichen
9Beday abhängig gemacht werden, da für jene,
Sdie Xyenkleidung und Sportaufmachung in
einer in zigen Stücke vereinigt wiſſen wollen,
das jckenkleid das Richtige iſt, während
andee denen es nur darum zu tun iſt, das
Kle üzu ſchützen, ſich für einen
Man=
tel gſcheiden ſollten. Die Dreiviertel=
Tad, dient ſowohl dem einen wie dem anderen
Swe cnd zeichnet ſich durch beſonders
eigen=
artig e 2inienführung aus, die — wenngleich
Moglatt zeitlos — doch die beſten Anregungen
der Gesmode aufzugreifen bemüht iſt.
Eadieſen langen Jacken wollen wir
dann ach in allererſter Linie ſprechen: man
berfe mt ſie entweder aus waſſerdichtem Stoff
Dder kes Leder, das ſich für den Herbſt wieder
burch ſten wird und mit flauſchigem Futter
eine =meniehme, warme Umhülle darſtellt. Wir
ſher; unſerm erſten Bilde eine ſolche loſe
D0ckek, eren rückwärts und ſeitwärts eingelegte
leſe*Elten ebenſo nett ſind wie der Gürtel,
der Ewärts unſichtbar bleibt, ſo daß der
Nuckstloſe fällt, und nur über vorne den
Nanxl anliegend feſthält. Dieſe Umhülle
Nher ſich zu einfarbigen und gemuſterten
Stra mleidern vorzüglich aus.
22 nächſte Skizze ſei ein vorbildlicher
herbſaher Regen=Mantel dargeſtellt, der
Aerwys auch ſonſt bei kühlerem Wetter als
Allta Emhülle tragbar iſt. Die lange
Knopf=
keiherud der Ledervorſtoß bilden die einzige
Barmeung; aufgelegte Taſchen, die immer
braktlie ſind, entſprechen dem Stil eines
der=
artig-eMantels.
Piſportlicher iſt allerdings die in unſerem
ßterhälde, feſtgehaltene Regen=Umhülle,
De a imprägniertem, gemuſtertem Stoff
her=
öuſtenk wäre und durch ihre Längsfalten,
Duicd e Rückenſpange und durch den tradi=
Ionerle Raglanſchnitt für ſich einnimmt.
2 Aſchon früher angedeutet wurde, befaßt
Nanh bei der Herſtellung der für Regen=
Beites jeſtimmten Jackenkleider nur mit
Hunz” ſorders einfachen Typen, ſo daß wir
er’s ganz ſchlichte, beim Halſe mit Leder=
Em Sberſchließbare und breitgegürtete Mo=
„ue ut vier Taſchen, deren jede mit einem
DDrxſchluſſe verſehen iſt, deſſen Schuber mit
Wer2 koſtfreien Metallplättchen mit den
on Dammen der Trägerin beſchwert wird
Dn 2 Eennenlernen werden, aber auch das
Par die Drabt
in unſerer vorletzten Figur dargeſtellte Regen=
Koſtüm empfehlen können, deſſen Querblenden
gegeneinander durchgezogen werden, ſo daß ſich
beiderſeits feſtgeknöpfte Laſchen ergeben; die
auf dieſe Weiſe entſtehende, den „Huſaren=
Verſchnürungen” ähnliche Form iſt für ſchlanke
Geſtalten immer ausgezeichnet.
Beſonderes Augenmerk ſollte den
Rock=
partien der Regenkleidung gewidmet werden,
die — weil ſolche Stücke gelegentlich auch für
Sport und Ausflüge herangezogen werden
entſprechend weit gearbeitet ſein müßten, alſo
glockig geſchnitten oder mit eingelegten
Fal=
ten verſehen werden ſollen.
Abgeſehen davon iſt die richtige, das
Ein=
dringen der Feuchtigkeit verhindernde
Be=
ſchuhung und der gute, einfache
Regen=
hut aus beſtem Filz das Alpha und Omega
jeder vollkommenen Regen=Ausrüſtung!
Die neueſien Modebilder
aus dein Foto=Album
Die Ausſtattung des Kindes iſt die ſtändige
Sorge der Mutter, denn lange bevor ſie an
ihre eigenen, dringenden Anſchaffungen denkt,
will ſie das Kind für die neue Jahreszeit gut
ausgeſtattet wiſſen.
Faſt alle Mütter (es gibt hier nur ganz
wenige Ausnahmen) neigen — in dem
Be=
ſtreben, für das Kind das Beſte und Schönſte
anzuſchaffen — dazu, des Guten zu viel zu
tun und hier und dort einer gewiſſen
Ueber=
treibung zu verfallen, was ganz gewiß ein
Fehler iſt, da nur ein ganz unaufdringlich
gekleidetes Kind vorteilhaft ausſehen kann.
Darum ſollte es ſich auch jede Mutter zur
Pflicht machen, allen modiſchen Verlockungen
Widerſtand zu leiſten und für ihr Kind nur
das Einfachſte vom Einfachen zu wählen.
Viel wichtiger als (ganz unangebrachte!)
komplizierte Schnitte oder ein (durchaus
er=
läßlicher) Aufputz iſt widerſtandsfähiges
Mate=
rial, da das Kind jeden Stoff viel mehr in
Anſpruch nimmt als ein Erwachſener und ſich
überdies oft die Notwendigkeit der Reinigung
ergibt, der nur wirklich guter Stoff
ſtand=
halten kann.
Hingegen iſt Buntheit bei der Aufmachung
der Kleinen, ſofern es ſich nicht um die
Auf=
machung für Schule und Straße handelt —
gerne geſehen; bei Schulkleidchen aber müßte
man unbedingt auf Einfachheit der Farbe
be=
dacht ſein, und zwar nicht etwa nur aus
prak=
tiſchen, ſondern auch aus erzieheriſchen
Grün=
den, da ein auffällig gekleidetes Kind ſich im
Kreiſe der Mitſchüler unbeliebt und alles
„Laute” „böſes Blut” macht!
Eine Mutter, die es verſteht, ſich bei der
Herſtellung der Kinderkleider von praktiſchen
Erwägungen leiten zu laſſen und überdies
guten und ſicheren Geſchmack beſitzt, kann
niemals irregehen.
Wenn die kühlen Tage kommen, iſt gewiß
eine entſprechende Umhülle das
Not=
wendigſte, ſo daß wir uns vorerſt mit dieſem
Teil der herbſtlichen Ausſtattung des Kindes
beſchäftigen wollen.
Für „Mädi” ſchlagen wir einen geſchweiften
Mantel in dunklem Grün, in Braun oder in
Marineblau vor, mit einem Wulſt=Kragen aus
weichem, grauen oder ſandfarbenem Fell und
ſchmalen „Pelzſtegen” die eine luſtige
Ver=
ſchnürung und gleichzeitig auch den Verſchluß
darſtellen (erſtes Bild), während für Knaben
der doppelreihige, aus Fiſchgräten=Material
hergeſtellte, mit einem Pelzſchalkragen
ver=
ſehene Mantel, den wir als nachſte Skizze
dar=
ſtellen, heuer gebräuchlich iſt.
Für Schule und Sport kommt es auf
nichts anderes als auf Verläßlichkeit und
Widerſtandsfähigkeit der Kleidung an. Die
kleinen Jungen tragen den „geteilten Anzug”
in Form einer gemuſterten Knickerbockerhoſe
und eines kurzen, dunklen Sakkos, unter dem
eine Wollſache zu tragen wäre, die an
Ueber=
gangstagen ſo gut wärmt, daß fürs erſte ſogar
der Mantel entbehrt werden kann. Für kleine
Mädchen ſcheinen ſich heuer die in der Mitte
vollkommen durchgeknöpften karierten
Kleid=
chen mit Erfolg durchzuſetzen. Ein Kragen
aus Filzſtoff oder aus Flanell in einer der
lebhaften Schattierungen des Schottenſtoffes
(die übrigens auch mit dem kecken kleinen
Hütchen übereinſtimmen ſoll) iſt immer gerne
geſehen. Wir zeigen die eben beſprochene
Schulkleidung für „ſie” und für „ihn” in der
zweiten Aufnahme unſers Lichtbild=Albums.
Das erſte Bild der unteren Reihe macht uns
mit der Hauskleidung des Kindes
ver=
traut; ſo lange die Räume noch nicht ſtändig
beheizt werden, iſt ein warmer
Spiel=
anzug notwendig. Kein Zweifel, daß
Flanell für dieſen Zweck das Gegebene ſei und
den Vorteil verläßlicher Waſchbarkeit bietet.
Für kleine Jungen iſt die dunkle Spielhoſe in
Verbindung mit einem hellen, mit bunter
Wolle beſtickten „Ruſſenkittel” ſehr nett,
während wir für „Mädi” ein glockig
geſchnit=
tenes, aus Flanell hergeſtelltes Capekleidchen
mit bunter Maſche vorſchlagen.
Der beſondere Ehrgeiz der Mütter gilt der
Feſtkleidung des Kindes, denn ſeit jeher
will die Mutter unbedingt „das ſchönſte Kind”
haben! Angeſichts ſolchen Ehrgeizes darf vor
Uebertreibungen nicht eindringlich genug
ge=
warnt werden.
Daß auch mit einfachen Mitteln entzückende
Effekte zu erreichen ſind, zeigt unſer letztes
Bild, das ein mit einem Samtbändchen um
den Hals garniertes Kleid mit Puffärmeln und
daneben den verſchlußloſen „Schlüpf=Anzug‟
mit breiten, aufgeſetzten Taſchen und natürlich:
mit langer Hoſe darſtellt auf die die
kleinen Leutchen unſagbar ſtolz ſind.
Fellgarnierungen
beſonderer Art
ſind heuer an der Tagesordnung, denn man
ver=
wertet mancherlei Pelzwerk, das bisher
unver=
wendet blieb; ſo zum Beiſpiel die Schweifchen
von Mardern und von Iltiſſen, die —
beiſpiels=
weiſe als Abſchluß langer Schalteile —
außer=
ordentlich wirkungsvoll ſind.
Unſere Skizze ſtellt dieſe Neuheit dar, und
wir können uns vorſtellen, daß die braunen
Pelz=
ſchweifchen als Garnierung eines braunen
Be=
ſuchskleides keineswegs alltäglich ſind, alſo
ge=
wiß als neue Anregung allgemeine
Aufmerkſam=
keit erregen müſſen
Nummer 240
AamſtäderCagblatte
Sonntag, 1. Sepiembeinl
HeſſNeueſte Nachrchten
Deutſchland wechſelt ſeine Lieferanten.
doch bedeutſam iſt, weil ſie auf die weitere Entwicklung Schlüſſe
zu ziehen geſtattet. Bemerkenswert iſt die große Aende=
Die Verlagerung der Einfuhr.
rung im Verhältnis zwiſchen Europa und Über=
In den vier Monaten von März bis Juni dieſes Jahres
gleichen ſich die Wertſummen von Einfuhr und Ausfuhr ziemlich
genau aus. Das war allerdings nur möglich durch eine ſcharfe
und für die deutſche Geſamtwirtſchaft ſchmerzhafte Droſſelung der
Einfuhr, die trotz ſtark ausgedehnten Bedarfs infolge der
Arbeits=
ſchlacht, vom Monats=Durchſchnitt im Depreſſionsjahr 1932:
389 Millionen auf 318 Millionen im Juni 1935 ſich verringerte.
Der Erfolg der Maßnahmen des „Neuen Planes” erweiſt ſich nun
beſonders darin, daß innerhalb der Geſamteinfuhr eine
Ver=
lagerung zugunſten der Einfuhr der
indu=
ſtriellen Rohſtoffe eintrat, wie folgende (dem letzten
Halbjahresbericht der Reichs=Kreditgeſellſchaft entnommene
Ta=
belle erſichtlich macht:
prozentuale
Werte
Einfuhrgruppen
in Millionen RM. Zunahme (+)
bzw. Abnahme (—)
1. Rohſtoffe der
Ernährungs=
wirtſchaft
2. Induſtrielle Rohſtoffe
ins=
geſamt.
davon: Produktionsgüter=
Rohſtoffe
Verbrauchsgüter=Rohſtoffe
3. Kraftſtoffe
Es konnte alſo die Einfuhr von Produktionsgüterrohſtoffen
geſteigert werden, während die Menge der eingeführten
Ver=
brauchsgüterrohſtoffe und der Nahrungsmittel entſprechend
her=
abgedrückt wurde.
Die Schwierigkeiten, denen der deutſche Einfuhrhandel durch
die vom Auslande geübten Zwangsmaßnahmen und der Folgen
in den Verrechnungs= und Clearingsabkommen einerſeits, in dem
Notbehelf der Verrechnungs= und Kompenſationsgeſchäfte
anderer=
ſeits ausgeſetzt iſt, haben in ihrem Ergebnis eine Verlagerung
innerhalb, der deutſchen Einfuhrländer bewirkt,
die die früheren Verhältniſſe zwar nicht radikal umgeſtaltet, aber
ee; ſeit dem erſten Vierteljahr 1934 iſt die Einfuhr aus Europa
um 21 Prozent geſtiegen, dagegen hat die Einfuhr aus Ueberſee
um 28 Prozent abgenommen. Die Erklärung liegt z. T. darin, daß
in Auswirkung der Handelshemmniſſe überſeeiſche Waren, von
europäiſchen Verkäufern, entgegengenommen wurden, zum Teil
ber auch in der verſtärkten Abnahme aus den europäiſchen
Agrar= und Rohſtoffländern.
Eine ſehr intreſſante Tabelle zeigt, in welch ſtarkem Maße
Umlagerungen der Einfuhr einzelner Rohſtoffarten möglich waren:
Einfuhr in 1000 Tonnen
1. Vierteljahr
1934
Baumwolle:
84,7
Vereinigte Staaten
15,5
Aegypten
Britiſch=Indien ..
9,5
Braſilien
0,2
007
Türkei ..
1935
19.7
9,8
5,8
16,1
8,4
Wolle und andere Tierhaare:
Auſtralien
Südafrika
Argentinien
Großbritannien
20,6
10.9
8,3
5.0
6,2
6,9
12.6
10,0
21,2
9,6
11.7
6.7
Kupfer:
Vereinigte Staaten
Chile
Rhodeſien
Belgiſch=Kongo
Mineralöle:
Vereinigte Staaten
79.8
121,0
Rußland
46,8
Mexiko
40,6
Peru
27,2
Rumänien
Von Abefſiniens Wirkſchaft.
Das Land, das ungefähr doppelt ſo groß iſt wie das Deut;
Reich und nur eine Bevölkerung von rund ſechs bis zehn Milli, k.
nen Menſchen umſchließt, iſt geographiſch geſehen, nicht überall ryu
gleichem wirtſchaftlichen Wert. Waſſerarme Wüſten= und Steppwn
12,7
7.0
66,6
94,7
12,4
17.0
76,6
Infolge des früheren Berliner Börſenbeginns lagen
heute zu den erſten Kurſen kaum Aufträge vor, ſo daß ſich der
Marktausgleich vielfach nur zu Mindeſtumſätzen vollzog. Eine
einheitliche Tendenz war kaum zu erkennen, da die
Veränderun=
gen meiſt durch Zufallsorders beſtimmt wurden. Im allgemeinen
war die Stimmung bei kleinſten Veränderungen
widerſtands=
fähig. Das Publikum beteiligte ſich kaum am Geſchäft und auch
die Kuliſſe verhielt ſich abwartend. Im Verlauf blieben die
Kurſe nahezu unverändert. Bezeichnend für die heutige
Geſchäfts=
ſtille war, daß von 124 amtlichen Kurſen 55 erſte Kurſe nicht
zu=
ſtande kamen. Farben veränderten ſich nicht. Am
Elektroaktien=
markt waren Siemens und Geſfürel ½ Prozent höher. Von
Auto=
aktien Daimler ½ Prozent niedriger. Bankaktien lagen
freund=
licher. Reichsbankanteile konnten ſich um 1½ Prozent erholen.
Auch am Rentenmarkt bewegte ſich das Geſchäft auf einem
Tief=
ſtand. Auslandsrenten lagen umſatzlos. In der 2. Börſenſtunde
konnten die Kurſe bei kleinen Umſätzen etwas anziehen, da kaum
Material herauskam. Renten waren gehalten. Die ſteuerfreie
Amneſtieanleihe der Reichsbahn ſtieg um 9 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag am Ultimo
außer=
ordentlich ruhig. Infolge des Auftragsmangels aus der
Kund=
ſchaft dauerte die ſtarke Zurückhaltung der letzten Tage fort,
zu=
mal auch ſonſtige Anregungen fehlten. Die Stimmung war nicht
unfreundlich; die Kursgeſtaltung am Aktienmarkt war
unregel=
mäßig, wobei aber nach beiden Seiten nur geringe Abweichungen
eintraten. Verſchiedentlich wurden noch kleine Abgaben
vorge=
nommen, die indes auf ermäßigter Baſis aufgenommen wurden.
JG. Farben eröffneten mit 156½ wenig verändert. Montanwerte
bröckelten zumeiſt leicht ab. Schiffahrtsaktien ſetzten gut behauptet
ein. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls klein. Etwas
feſter eröffneten Altbeſitzanleihe und ſpäte
Reichsſchuldbuchforde=
rungen. Im Verlaufe blieb das Geſchäft zwar ſehr klein, die
Kurſe vermochten ſich jedoch meiſt leicht zu befeſtigen. JG. Farben
erhöhten ſich auf 156½—157; auch ſonſt betrugen die Erhöhungen
etwa ½—½ Prozent.
Die Boden= und Kommunalkredikinſtikuke im Juli.
Die günſtige Geſtaltung des Pfandbriefabſatzes hat im Juli
weitere Fortſchritte gemacht. Die Bodenkreditinſtitute
haben im Juli 32,2 Mill. Reichsmark mehr Goldpfandbriefe
abſetzen können, als ihnen aus dem Verkehr zurückgefloſſen ſind.
Zum erſten Male ergibt ſich auch bei den
Kommunalobli=
ggtionen ein, wenn auch kleiner Ueberſchuß der Verkäufe über
die Rückflüſſe.
Der Geſamtumlauf an Pfandbriefen.
Kommunalobli=
gationen und verwandten Schuldverſchreibungen ſtellte ſich Ende
Juli auf 14 092,4 Mill. RM. gegen 14 035,2 Mill. RM. Ende
Juni, davon 8 808,9 (8 776,3) Mill. RM. Geſamtſumme der
Pfand=
briefe und 5 283,5 (5 258,9) Mill. RM. Geſamtſumme der
Kom=
munalobligationen einſchl. Sachwertanleihe. Der Geſamtbeſtand
an Hypotheken, Kommunalobligationen und ſonſtigen Darlehen
betrug Ende Juli 15 833,4 Mill. RM. gegen 16 418,1 Mill. RM.
Ende Juni.
Eine Vierkelmillion Kraftfahrzeuge mehr
als im Vorjahr.
Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten im Auguſt
1935. Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten ſtellte ſich
für den Durchſchnitt des Monats Auguſt 1935 auf 124,5 (1913—
1914 — 100) ſie iſt ſomit um 0, 2 v. H. höher als im
Vor=
monat (124,3). Die Kennziffer für Ernährung hat um 0,2 v. H.
auf 123,2, die Kennziffer für Heizung und Beleuchtung um 0,3 v.
H. auf 125,0, die Kennziffer für Bekleidung um 0,2 v. H. auf 118,0
angezogen. Die Kennziffer für Wohnung iſt mit 121,2 ganz und
die Kennziffer für „Verſchiedenes” mit 140,8 nahezu unverändert
geblieben. Die Erhöhung der Kennziffer für Ernährung hängt
hauptſächlich mit einem Anſteigen der Preiſe für Eier, Fleiſch und
Fleiſchwaren zuſammen. Die Preiſe für Gemüſe und für
Kartof=
feln ſind zurückgegangen. In der Gruppe Heizung und
Beleuch=
tung wirkte ſich die Verringerung von Sommerpreisabſchlägen für
Hausbrandkohle aus.
Großhandelskennziffer vom 28. Auguſt. Die Kennziffer der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 28. Auguſt auf 102,4 (1913
gleich 100); ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche (102,3) leicht
er=
höht. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: „Agrarſtoffe
104,3 (plus 0,2 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,4
(plus 0.1 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,3 (minus 0,1
vom Hundert).
Rhenania, Wormſer Lagerhaus= und Speditions AG. in
Worms. Die mit 750 000 RM. ausgeſtattete Geſellſchaft weiſt
für das am 31. März abgelaufene Geſchäftsjahr 1934/35 einen
Betriebsgewinn von 470 011 (318 107) RM. aus, zu dem noch
1801 (1735) RM. ao. Erträge ſowie 254 RM. Zinſen treten.
Nach Abzug der Aufwendungen ſowie 64 174 (27 330) RM.
An=
lage= und 13 925 (14 455) RM. anderen Abſchreibungen ergibt
ſich ein Reingewinn von 50 017 (42 146) RM., der ſich um 1409
RM. Vortrag erhöht. Hieraus, werden 6 Prozent Dividende
verteilt.
gegenden machen den Nordoſten und Südoſten zu einem wenig 14
giebigem Lande mit faſt gar keinen Niederſchlägen. Beſſer iſtt“wiü
um das Hochplateau (2000 bis 3000 Meter) beſtellt, das den gan
zen Weſten und Südweſten des Kaiſerreiches einnimmt und
ſeinen reichen Niederſchlägen — trotzdem es Tropenland iſt
über äußerſt fruchtbaren Boden verfügt. Das Klima Abeſſininy
iſt ebenſo verſchieden In den Niederungen lagert heiße
feuchte, oft fiebergefährliche Luft. Auf dem Hochplateau wackte
Südfrüchte aller Art und die meiſten Gegenden des Weſtens=
Südweſtens laſſen im Jahre immer zwei, oft ſogar drei Erntem
Abeſſinien hat — außer in der Hauptſtadt, Addis Abeban
kaum Induſtrien. Die primitive Agrarwirtſchaft
ganz auf die heimiſche Bedarfsdeckung abgeſtellt. Die gewerbat
Tätigkeit der Landesbewohner überſchreitet nur ſelten den Mo
men der Dorfwirtſchaft. Die Eiſenbahn, die von der Hauptſtad=u/
nordöſtlicher Richtung zum Meer nach Djibouti in Franzöſſt! m0
Somaliland führt, ſteht unter franzöſiſcher Kontrolle und besn
dert nach einer Zuſammenſtellung des Inſtituts für Konjunkkm
forſchung 75 v. H. des geſamten abeſſiniſchen Außenhande
der vorwiegend aus Kaffee, Fellen, Bienenwachs, Elfenky
und Straußenfedern beſteht. Den übrigen Verkehr mit dem 994
land halten Karawanenſtraßen von den reichen weſtlichen
Pronm=
zen nach dem Sudan aufrecht.
Als Einfuhrland nach Abeſſinien hat. Japan in den letse
Jahren die Vereinigten Staaten als Hauptlieferant immer mi
verdrängt. Während Japan jetzt alleiniger Lieferant von
ligen Baumwollgeweben geworden iſt und rund die Hällt
der Geſamteinfuhr Abeſſiniens liefert ſchickt Eume
land beſſere Baumwollgewebe und Indien Baumwollgarne. V
zin und Petroleum werden aus den Vereinigten Staaten, By.
materialien aus England und Belgien bezogen. Der Geſa
zeſol=
außenhandel iſt ungefähr ſo groß, wie der :1nndn
baniens, das unter den europäiſchen Ländern den geringsetdei
Außenhandel beſitzt.
Bei dieſer wirtſchaftlichen Lage Abeſſiniens iſt die Frag
der Kriegsfinanzierung nicht leicht, zumal die geſon
abeſſiniſche Silbertalermenge nach der Silberparität des Jau!0
1934 auf rund 30 bis 42 Millionen Reichsmark geſchätzt we=vi
kann und neben dieſen Silbertalern nur geringwertige Nickel= m.
Kupfermünzen in Umlauf ſind. In manchen Gegenden Abeſſimn ge
zahlt man noch heute mit Salz in Kilogramm=Blöcken oder 7.
Patronen. Die Steuerreſerven dürften nicht ſehr hoch ſein, darn
Staatseinnahmen vorwiegend aus hohen Verbrauchsſteuern 140
Ein= und Ausfuhrzöllen beſtehen, die an ſich ſchon keine beir rüt 1i0h
lichen Summen abwerfen. Das Inſtitut für Konjunkturforſckn—
gibt der Meinung Ausdruck, daß neben allen greifbaren Zahluum
mitteln die Kronjuwelen, über deren Wert allerdings nichtss)
kannt iſt, als beſonderer Kriegsſchatz zu bewerten ſeien.
Abeſſinien macht wirtſchaftlich einen rückſtändigen EindMämstikut.
der keineswegs durch das Land ſelbſt gerechtfertigt iſt; denn.
gewaltige Reichtum des Bodens und die glückliche Lage auf Aüllergerstr. 28
waſſerreichen Hochplateau unter troviſchem Himmel bergen gl
Möglichkeiten in wirtſchaftlicher Hinſicht.
Ralgerchniſſe
„Zellwolle” als einheikliche Bezeichnung
für die künſtliche Spinnfaſer.
Die auf chemiſchem Wege gewonnene Spinnfaſer, die im ſieueften
der Ausdehnung der Produktion und der Gründung einer Am
von neuen Produktionsunternehmungen für die deutſche Tcu Geräte
wirtſchaft eine weſentlich erhöhte Bedeutung gewinnt, ws Hon Radio,pi.
bisher mit den verſchiedenſten Namen bezeichnet. Es ertRür 18, Fel.zoro
dringend notwendig, eine einheitliche Bezeichnungf
zulegen, um Unklarheiten und Mißverſtändniſſe zu beſeit NAE Teilzablungen
Nach eingehenden Beratungen, an denen alle Stufen und Zur/
der deutſchen Textilwirtſchaft beteiligt waren, iſt, wie die A/genheitsk
beitsgemeinſchaft Deutſche Textilſtoffe” mitteilt, beſchloſſen W / Eine Ansahl
den, anſtelle der bisherigen Ausdrücke „Stapelfaſer, Kunſtſrn
faſer, Spinnfaſer, Edelfaſer uſw.” einheitlich die Bezeichrau I. Jamen
„Zellwolle” zu verwenden. In dieſem von den zuſtändteur,
Amtsſtellen gebilligten Namen kommt anſchaulich zum Auscl/s,
daß es ſich um ein Erzeugnis aus Zelluloſe (3e
Mugez=
ſtoff) von wollartigem Charakter handelt. Fs,
angenommen werden, daß die Neubezeichnung „Zellwoue
durchſetzen wird, um ſo mehr, als die verſchiedenen Neugrünu
gen, die bisher übereinſtimmend „Spinnfaſer A.G.” hießen, Ay Mä
lich in „Zellwolle A.G.” umbenannt werden.
92.25
92.25
16.125
17.25
40.625
Berl. Handels-Geſ, 417.50
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg 1117.—
Bergmann Elektr. 95.25
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi 156.—
Deutſche Cont. Gasl132.75
Deutſche Erdöl
Met Hee3
J. G. Farben
Geſ.f.eleltr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Vereinigte Glanzſt
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
11450
157.—
126.75
98.—
161.—
96.50
94.75
118.125
88.875
75.875
Orenſtein & Koppel,
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal=
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke-
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
R6.mi5
116.50
187.—
A.5
128.50
90.50
11.—
54.875
128.75
137.—
Aeghpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
tägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga.
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 gronen
100 Gulden
12.Sto.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briei
12,84
0.S6
1.84
d.139
3.047
2.4741
55.10
45.95
2.34
68.43
5.44
16.42
2.353
188.27
55.7
12,67
0.672
41.92
0.141
3.053
2.77
55.22
47.05
12.37
68.57
5.45
16.46
2.357
188. 61
55.59
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
Ungarn
uruguah
Ver. Staaten
Währung
1100 Lire
9en
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengb
1 Goldpeſo
Dollar
Geldei1
20.36
0.7z00
5.684
o0g 20
62,03
3a.9 9
11.19 I.
escd
darate
Is
ellun
9 Klin
Nuedeesesel
*
tee
Die diesjährige Erhebung des Kraftfahrzeugbeſtandes hat eine
Geſamtzahl, von 2 157 811 Kraftfahrzeugen ergeben. In dieſer
Zahl ſind 17 374 Kraftfahrzeuge des Saarlandes enthalten.
Gegen=
über dem Vorjahre hat ſich der Beſtand (ohne Saarland) um
252 805 Kraftfahrzeuge oder 13 Prozent erhöht. Die Zahl der
Per=
ſonenkraftwagen iſt dabei von 674 523 auf 800 444 (um 19
Pro=
zent) angewachſen. An Laſtkraftwagen wurden 241 384 gegenüber
191 715 i. V. und an Krafträdern 1 053 556 gegenüber 983 994
i. V. feſtgeſtellt. Die Zahl der ſonſtigen Kraftfahrzeuge iſt um
20 Prozent auf 45 053 geſtiegen.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 31. Aug.
(pro Pfund bzw. Stück in Pfg.): Kohlrabi 4—6, Karotten (Bd.)
Zwiebeln 8. 10. Knoblauch 70.. 1d. 13.
Endiven=
ſalat 5—10, Kopfſalat 5—12. Salatgurken 5—25 Einmachgurken
(Hundert) 70—150, Blumenkohl 40—80, Rettich 5—10.
Meerret=
tich 80, Speiſekartoffeln 5 Pfirſiche 40—60, Brombeeren 30
Prei=
ſelbeeren 42—45, Mirabellen 20—30, Reineklauden 15. Tafeläpfel
25—30, Wirtſchaftsäpfel 15—20. Falläpfel 4—8, Tafelbirnen 20—
30, Wirtſchaftsbirnen 10—15. Zwetſchen 12—15, Trauben 30—35,
Zitronen 8—10, Bananen 40; Süßrahmbutter 152—157,
Land=
butter 140, Weichkäſe 20—25 Handkäſe 4—12, friſche Eier 11—13,
Reh 60—120. Hahnen 110—120, Hühner 80—90, Enten 120—130,
Tauben 50—60, Ziegenlämmer 60.
Suritſtädter unv Kärionatbant Saramtast, Willate ver Presoher O
Frankfurter Kursbericht vom 31. Auguſt 1935.
eeee
Ma
Duee 2
De
101.751 Buderus Eiſen. .—1103.75 / Kſe Bergb. Stamml
Gr.II p. 1934 1103‟
Komm.=Obl. . . / 96.25
Mitteld. Stahl/ 103.5 Cement Heidelberg /121.5
„ „ Genüſſel130 Ber. Stahlwerke .
„ 1935 1057.5
Ver. Ultramarm.
2% Prß. Landes=
2NeckarAl. G.b. 23/ 99.75
Junghans ..... . . ! 87
Karlſtadt
109.1
Pfb.=Anſt. G. Pf.
1936
Beſtdte. Kaufho
2o Rhein=Main=
174
Unes9
Lies4
„ 193
„ 1934
Gruppe I.
5% Dtſch. Reichsanl.
2Jntern.,v. 50
4½Baden. v.27
41 BBayern v.27
4½%Heſſen, v. 28
4)
v. 29
4½,% Preuß. v. 28
41.% Sachſen v. 27
4½9%Thüringen 27
620 Dt. Reichsbahn=
Schätze ......"
%o Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
108
107.8
107.4
101
98
102.75
97.25
97.75
96.5
97,
108,
97
96
Otſch. Anl. Ausl.
*”. Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
Im Rheingau ſind die Trauben in der Reife außerordentlich
ſchnell fortgeſchritten, ſo daß nun behördlicherſeits die Schließung
der Weinberge angeordnet wird. Alle Weinberge ſind geſchloſſen.
Der Leſeausſchuß des Winzerdorfes Wolf (Moſel) beſchloß, in der
Wolfer Gemarkung die Weinberge mit dem 31. Auguſt zu
ſchlie=
ßen. Das, iſt für dieſes Jahr der erſte Weinbergſchluß an der
Moſel.
BBad.=Baden
LBerlin v. 24
2aDarmſtadt .
7 Dresden v. 26
VFrankfurt 28
% Heibelberg26
8Mainz. . ....
2Mannheim2?
„Münchenv. 29
%Wiesbaden 28
2 beſſ. Landesb
„ Goldobl.
½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid.
100
100.3
100.25
111.25
10.25
90
95
93
89.25
92.5
89
92.25
92.75
95
96‟
94.5
2o „ Goldoblig.
1.%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R. 11
%6 desgl. R. 12
4½% Kaſſ.
Landes=
frebitk. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bant Goldpfb.
5½2% „ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser. 1
FAusl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hhp. B.
5½ Lig.=Pfbr. ..
4½% Frkf. Hyp.=B
½% „ Lig.=Pfbr
41,%0 „ Goldoblig.
2o Frkft. Pfbr. B.
g „ Lig.=Pfr.
2Mein. Hyp. B.
„ Lig.=Pfbr.
2 Pfälz. Shp. B
„ Lig.=Pfbr
Rh. Hhp.=Bk.
%0 „ Lig.=Pfr
% „ Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
%0 „ Lig.=Pfbr.
4½% Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz.
6%Dt. Linol. Werl
% Klöcknerwerke
34.75
93
94.5
96.25
96.75
100.75
115
130.5
20.25
96
101.25
96.75
1007,
93.25
96.75
1003
96.5
100.4
97.25
101
96.75
100
94.75
105.25
102.5
101.55
Donau v. 23...
2SalzmannckCo.
6%Ver. Stahlwerkel
o. „ RM.=Anl.
4½%
4½5
6%Voigt & Häffner
J. G. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%Oſt. Schätze
42,Oſt. Goldrente.
Labereinh. Rumän
20
42 Türk. 1.Bagdadl
49
II. Bagdad
4½%ungarn. 1913
4½%
1914
49.
Goldr.
49
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ..
4¾Stockholm ..."
Aktien.
Accumulat.=Fabr 11
Alg. Kunſtzide unie
A. E. G..........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P...
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.
Nee
1077
102
127.5
13.5
13
8.75
4o
12
9.5
9.5
9‟1.
68
111
J. G. Chemie Baſel
Chem.WerkeAlbe:
Chade (A=C) ..
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. .!
Erdöl
Dt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dhckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſſ=
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwerl
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrii.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder...
F.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Fetter)
Feltck Guillegume
Frankfurter Hof.
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
150.5
157
156
100
116
112
237
163
94
114
107
26e
63.5
128.5
156.75
86.5
107.75
54
127
169
341/.
196
100.5
137
Kali=Chemie. . . . . .
„ Aſchersleben.
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ...
Knorr C. H...
Konſerven Braun:
Lahmeher & Co. ..!.
Laurahütte ...
Lech, Augsburg..
Lokomf. KraußckCo
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br. ..
Mannesm.= Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus .........!
Motoren Darmſtadt
Neckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park= u. Bürgerbr.
Nh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerle ..
Ealzbetfurth Kalt.
Salzw. Heilbronn.:
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ..!.
Thür. Liefer.=Gef..
136.75
88.5
94
186
131.5
21
165
1104
207
97.25
82.75
88.75
112
86.75
104.5
113.5
144
113
104
116
178
31
203.25
108
118
Weſteregeln Kal
ZellſtoffWaldhof.
Alig. Dt. Cred itenſ.
Badiſche Bank..
Bk. j. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. B.)
Berl. Handelsget.),
„ Hypothelbl. „I
Tomm. u. Privatbk.
Dt. Banku. Dise.
Dt. Eff. u. Wechel,
Dresdner Ban 1..;
Fran i. Bonk.. .14
Syp.=Banfl
Mein. Hyp.=Bant.
Pfälz. Hhp.=Bon!,
Reichsbank=An!.
Rhein. Hyp.=Bani. u5ſt
Vereinsb. Hambugſude
Württ. Noienbanl=
A..G.f. Verlehren
Alg. Sokalb. Krafti
79 Dt. Reichsbbig
Hapag ....."
Lübeck=Büchne 1.
Nordd. Lloyd.
Südd. Giſenb= Gel
ze
zu
U7
9
7329
Otavi Minen;
Knte
ſumtag, 1. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 240 — Seite 19
1
Tabtat Lelgb
Roman von Maria Oberlin
ſan erkannte ſie auch den Tänzer der auffallenden Frau —
Liche
ihw Verlobten. Er ſchien die Dame gut zu kennen. Bei einer
geing ſah ſie das Geſicht der Frau — es war Mabel
Buard, die als exzentriſch und bizarr bekannte Frau eines
au vrniſchen Millionärs. Leo Bürger ſprach lebhaft und
ein=
duuſlich auf ſie ein: ſie lachte dazu, ein helles, kaltes,
klirren=
deßerchen, das weh tat. Selbſt in den blitzenden
Perlen=
zä hm der Amerikanerin ſprühte es von Brillanten; die letzte
pamitte Mode von 1912 war eine Zahnplombe aus einem
gllchuden Brillanten an Stelle des „plebejiſchen” Goldes.
ſinen Augenblick ſah Thea dem Paar mit ſtarrem
Aus=
dym zut. Sie fühlte kein Gefühl der Eiferſucht, des
Verletzt=
ſei9— nur ein kaltes „Geſchmacklos!” kam leiſe über die roten
Min
4. Kapitel.
Bitte, ſei nicht nervös, Mabel!” ſagte Leo Bürger
ge=
däſmſt. Er ſaß mit der ſchönen Amerikanerin im
Garten=
refwhrant des Schiffes. Ein großer Tenniswettkampf hatte die
Peffziere faſt alle auf das Sportdeck gelockt; bei vielen war es
auch vohl ein wenig Bewunderung für die ſchöne Spielerin,
für hea Korff, die in Gemeinſchaft mit einem Amerikaner gegen
nAußenſu eim igliſches Ehepaar einen Wettkampf ausfechten wollte.
n dem kleinen, exotiſchen Reſtaurant war es ganz leer.
Verkehr mitz Leßürger ſah es mit Genugtuung, es wäre ihm doch peinlich
veſtlickx” gelwu, hier mit Mabel Bonnard geſehen zu werden.
„ſch muß gleich gehen”, ſagte er jetzt und trank die eis=
Japan in
tlieferant mw gelfüllte Limonade aus. Er lächelte ein wenig zyniſch: „Ganz
er Lie
unw ar kann ich ja meine künftige Frau nicht vernachläſſigen ..."
und
abel Bonnard lächelte jetzt auch, ein ſpöttiſches Lächeln,
lieſen
quunfend und unangenehm. Dann runzelte ſie die ſchmalen,
Baun
min uſche ſorgfältig nachgezeichneten Brauen und meinte
vor=
wunfooll:
= nd dann ſoll ich nicht nervös ſein, wenn du dauernd
ndern daug mit teſer — dieſer Deutſchen zuſammen biſt!“
Lt Mann ihr gegenüber zuckte ungeduldig die Achſeln.
tun ſei doch vernünftig. Mabel, meinte er jetzt heftiger,
cht, zumal
berparität ½ „D44eunſt doch den Grund, weshalb ich Thea heiraten werde!
hsmark geſtzu Unü m übrigen”, er beugte ſich vor und zog die Hand der
ringwerige ! Fräumn die Lippen, „zwiſchen uns ändert ſich doch nichts..."
Gegende ! 4e Frau lächelte jetzt wieder ein kaltes, ſiegesgewiſſes
imm=Blät
t ſehr hoh ”u Lächer.
Verbrauchzu 4 und wie fandeſt du meine Ueberraſchung, mit der „Titanic”
ſchon keint zurzüeufahren wie du?"
ir Konjunkan
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Copyright by Prometheus-Verlag, Gröbenzell bei München
(Nachdruck verboten)
„Unvorſichtig! Wenn dein Mann .." Er brach plötzlich ab.
Fred Bonnard trat ſuchend in den Raum und ſteuerte ſofort
auf den Tiſch zu.
Mabel Bonnard ſtand auf und ging ihrem Mann entgegen.
„Wo warſt du?” ſagte ſie vollſtändig ruhig und heiter.
„Ich vermutete dich am Sportdeck, aber es waren mir zu viel
Menſchen oben, da ging ich herunter, und Herr Bürger leiſtete
mir freundlicherweiſe Geſellſchaft.”
Sie lächelte, ein liebenswürdiges, kindliches Lächeln, und
ſah den Mann harmlos und freundlich an.
Der Amerikaner atmete auf. Ein leiſes Mißbehagen, das
ihn beim Anblick der beiden ſo vertraut miteinander
ſprechen=
den Menſchen überkommen hatte, fiel von ihm ab. Gewiß,
Mabel war exzentriſch, launenhaft und wie ein verwöhntes
Kind . . ., aber weiter nichts! Weiter gewiß nichts!
Das Spiel war aus. Die Zuſchauer kamen heiter plaudernd
und über die Sportergebniſſe miteinander ſtreitend vom
Sport=
deck in den Reſtaurationsraum. Thea Korff war unter ihnen.
Sie legte den Tennisſchläger fort und nahm an einem kleinen
Tiſchchen Platz.
Mabel Bonnard beobachtete ſie ſcharf. Thea hatte ihren
Verlobten noch nicht geſehen und wählte ruhig Getränke für
ſich aus, antwortete auf einen Glückwunſch, der ihr im
Vorbei=
gehen zugerufen wurde. Es lag etwas abſolut Gefeſtigtes,
Sicheres und Selbſtändiges im Weſen der ganzen Frau das
Mabel Bonnard frappierte und mit einer leiſen Unruhe erfüllte.
„Ihre Braut, Herr Bürger”, ſagte ſie jetzt und lächelte den
Mann, der ihr in leiſer Nervoſität gegenüberſaß, kühl an.
„Aber bitte”, ſagte Bonnard jetzt liebenswürdig, „holen Sie
Ihr Fräulein Braut doch an unſeren Tiſch, Herr Bürger!‟ Der
nickte dankend und ging hinüber.
Wieder beobachtete Mabel Bonnard das Paar. Die
Be=
grüßung war ſehr kühl. Nun ſchien er ihr den Vorſchlag zu
machen, herüberzukommen. Sie ſchüttelte den Kopf.
Mabel wurde dunkelrot. Das war doch unglaublich! Glaubte
dieſe eingebildete Deutſche vielleicht, ein Entgegenkommen der
Bonnards verachten zu dürfen!
Eine leiſe Debatte hatte ſich inzwiſchen an dem kleinen Tiſch
entſponnen.
Thea Korff runzelte die Brauen bei dem Vorſchlag ihres
Verlobten und ſchüttelte abweiſend den Kopf.
Heftig fuhr der Mann auf: „Ich verlange es von dir, Thea.
Ich kann wohl erwarten, daß du meinen Bekannten freundlich
entgegenkommſt!"
„Ich möchte mich etwas hinlegen”, ſagte Thea Korff kühl und
ausweichend. „Bitte, du kannſt mich in aller Form entſchuldigen.”
„Das iſt nicht der wirkliche Grund!”
„Wenn du es abſolut wiſſen willſt, nein!” gab ſie ruhig zu.
„Frau Bonnard iſt mir äußerſt unſympathiſch, ich wünſche keinen
Verkehr mit ihr, weder hier noch in New York.”
Die Worte klangen ſo beſtimmt und ſicher, daß Bürger ſie
faſſungslos anſah.
„Und ich wünſche, daß du meinen Bitten nachgibſt und meine
Freunde nicht verärgerſt!” ſagte der jetzt heftig.
„Freunde?” Im Thea Korffs Züge kam eine blaſſe Röte.
„Ich glaube nicht, daß du in Frau Mabels Geſellſchaft mich
vermißt”, ſetzte ſie ebenſo kühl hinzu. „Bis heute abend beim
Eſſen!” Sie gab ihm abſchiednehmend die Hand und ging hinaus.
Bürger ſah ihr einen Augenblick nach, ein finſterer Zug kam
in ſein Geſicht. Es war viel ſchwerer geweſen, als er dachte,
dieſe Frau ſeinem Willen gefügig zu machen. Eine leiſe Ahnung
überkam ihn, daß es ihm wohl nie ganz gelingen würde.
„Nun?” Mabel Bonnard ſah ihm erwartungsvoll entgegen.
Fred Bonnard hatte einen Augenblick den Tiſch verlaſſen.
„Sie läßt ſich entſchuldigen!” ſagte er einſilbig, „ſie iſt müde,
will ſich hinlegen . . ."
„Ich habe eher den Eindruck, als mißtraute ſie mir . . ." fuhr
die ſchöne Frau gereizt auf.
„Ach, Unſinn!”
„Wollen wir mit meinem Mann in die Baar gehen, einen
Kognak trinken”, lenkte ſie jetzt von dem gefährlichen Thema ab.
Bürger nickte. Ein immer ſtärker wachſendes Mißbehagen
überkam ihn.
Wie verändert Thea ſeit dem Betreten des Schiffes doch
war? War das das freundliche, heitere junge Mädchen, das er
leicht zu gewinnen glaubte! Gut, daß ſie ihre Einwilligung zur
Hochzeit beſtimmt gegeben hatte, es ſah faſt aus, als entfernte
ſie ſich immer weiter von ihm.
Thea Korff hatte inzwiſchen die Kleider gewechſelt und legte
ſich in ihrer luxuriöſen Kabine einen Augenblick hin. Die
Ge=
danken kreiſten in wilder Flucht durch ihren Kopf.
Leo Bürger und Mabel Bonnard! Sie ſah ſcharf und
er=
kannte alles. Nur ein Flirt, wie ihn die Sitten eines freieren
Landes erlaubten? Oder mehr, viel mehr? Sie ſah den
grau=
haarigen Millionär vor ſich, der immer mit liebevollen Blicken
an ſeiner ſchönen, rothaarigen Frau hing, die er aus einem
kleinen Ladenlokal in ſeinen Reichtum geholt hatte. Ein wilder
Zorn überkam ſie. Sie verſuchte ihn zu definieren. War ſie
eiferſüchtig? Sie kontrollierte ſich ganz ehrlich. Nein,
eigent=
lich gar nicht! Der Gedanke, daß ihr Verlobter mit einer Frau
zuſammen war, berührte ſie gar nicht, war ihr vollkommen
gleichgültig. Sie empfand es nur als peinlich und geſchmacklos,
daß er ſie vernachläſſigte. Wie ſollte nur dieſe Ehe ausgehen?
Und wie würden ſeine Eltern ſein? Würden ſie das alles
gut=
heißen?
Ach, nur los davon, nur frei von dieſem Mann! Sie
ſtöhnte auf. Gab es denn keinen Ausweg? Aber wie ihre
Ge=
danken auch nur eine Lücke ſuchten, ſie fand keine, ſie dachte
an das Verſprechen, an den Eid, den ſie gegeben hatte und
den ſie nicht brechen konnte . . ."
(Fortſetzung folgt.)
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Ftäulein Zuſchriften unt.
G 6 Geſchäftsſt.
Reell!
Frl. Blondine,
mit Vermögen.
rat kennen zu l. häusl., tadelloſe
Vergh., wünſcht
zw. Heirat Herrn
kennen zu lern.,
Alter bis 48 J.,
in gut. Poſition.
Beamter bevorz.
Ernſtgem.
Zu=
ſchrift. u. 4 120
Mainz.
Haupt=
poſtlag. (T7760
Blondine
aus gut. Fam.,
jugendl.,
häus=
lich wünſcht die
Bekanntſch. ein.
Herrn. 30—40
Jahre, in ſicher.
Poſition, zwecks
ſpäterer, Heirat.
Anonym u.
Ver=
mittl. zwecklos.
Zuſchriften unt.
C 11 a.d. Gſch. (e
Fräulein,
berufl. tät.,
ge=
bild., 30 Jahre.
evang., tadelloſ
ℳ Barvermög.,
ſpäter mehr. m.
ſchön. Ausſtatt.,
ſucht paſſenden
Poſ. zw. Heirat
kenn, zu lernen.
Zuſchriften unt.
G 13 a. d. Geſch.
„Tja — ſo iſt das Leben!“
denken die Beiden und wiſſen nicht,
wie abſeits ſie ſtehen, ganz abſeits
ſogar, weil ſie meinen, ohne eine
Zeitung auszukommen. In der
Zei=
tung ſpiegelt ſich das Geſchehen
unſerer Zeit, ſie iſt der Pulsſchlag
unſeres Lebens und nur werſie lieſt
und täglich ſtudiert, lebt mit und hat
die beſſeren Möglichkeiten,
weiter=
zukommen. Wir wiederholen: Wer
täglich in die Zeitung ſieht, der weiß
was in der Welt geſchieht. — Leſen
Sie die älteſte Zeitung des
Heſſen=
landes das „Darmſtädter Tagblatt”.
Wiiwe Monatserdbeeren „Rügen”.
müſſen jetzt gepflanzt werden,
31 Jahre. ang.
Nicht nur von Mitte Mai des näch=
Aeußeres, mit
ſten Jahres ab, den ganzen Som=
Kind, ſchöner
z mer hindurch bis in den Winter
Wohnungseinr.,
ohinein können Sie täglich friſche
ſpät. Vermögen,
Erdbeeren ernten, ſondern ſchon in
wünſcht m. Hrn.
in ſicher. Poſit. /998.
dieſem Jahre, wenn Sie jetzt
pflanzen. „Rügen” iſt auch durch
(Beamter) zw.
M ihre Rankenloſigkeit hervorragend
Heirat bekannt
zu werden. Nur geeignet als Weg= und Beeteinfaſſung. Kräftige
ernſtgemeinte Pflanzen „Rügen” 10 St. 40 Pf., 25 St. 90 Pf., 50 St.
Zuſchriften, mit /1.70 M., 100 St. 3.20 M., 250 St. 7.75 M., 500 St.
Bild erwünſcht. 14.50 M., 1000 St. 28.— M., Rieſen=Gartenerdbeere
Strenge Ver= „Hanſa” wegen ihren dunklen, ſchwarzroten
Rieſen=
ſchwiegenheit zu= früchten auch Bluterdbeere genannt, ſollte wegen ihrer
geſichert. Ano= fabelhaften Tragbarkeit in keinem Garten fehlen. Vor
nym zwecklos, allem eine Sorte für den Feinſchmecker. 10 kräftige
Zuſchr. u. R 212 /Pflanzen 40 Pf., 25 St. 90 Pf., 50 St. 1,65 M., 100 St.
a. d. Geſchäftsſt. 3.— M., 250 St. 6.75 M., 500 St. 12.— M. 1000 St.
20.—M. Verſandgärtnerei Höltge, Ratzebuhr 31. (T7762
Auto=Wellblech=
Garage
zu kauf. geſucht.
Ang. unt. F 249
a. d. Geſchäftsſt.
Tauſche
neues modernes
Schlafzimmer
gegen Motorrad
oder Auto.
Ang. C 22 Gſch.
Auler
Modell 7,
neuwertig, geſ.
Preisoff. unter
203 Geſchſt.
Sachs
Motorräder
Kundendienst
Gliesche
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