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lRereiprauf
Einzelnummer 10 Pfennige
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 230
Donnerstag, den 22. Auguſt 1935 197. Jahrgang
boch 80 Pfennig. Platzaufſchlag, nach vorheriger
Ver=
einbarung) für Unterbringung unter Text oder an
be=
ſimmter Stelle 252 Nachlaß nach Staffel C. Kleine
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Darmſtädter und Nationalbant. Fernſprecher 4.
Italieniſche Flugzeuge bei Sibraltar.
UFregung in Spanien. — Spaniſche Truppenzuſammenziehungen an der Meerenge von Gibraltar.
Kanals hingäben. Der Kanal unterſtehe nach dem
internationa=
len Statut von 1888, das durch den Verſailler Vertrag beſtätigt
Huuiens Grunde.
UM
zu verkhufn
b. unt, E1Wd mMet
lied vom Laxlek
Juft
DNB. Madrid, 21. Auguſt.
Korreſpondenten der Madrider Zeitungen in Cadiz
iſbitren Redaktionen mit, daß die Anweſenheit von zwei
aſiſoen Waſſerflugzeugen am Cabo de Tarifa (Provinz
Froße Aufregung hervorrufe. Die italieniſchen
Waſſer=
gyt begründeten ihre Anweſenheit in ſpaniſchen Gewäſſern
Eu Aufgabe, italieniſche Munitionsſchiffstransporte zu
ſaniſche Truppenteile ſeien bereits mobiliſiert worden
lärden ſich auf dem Wege nach Cadiz. Von den ſpaniſchen
ſwnen in Cordoba, Malaga und Sevilla würden weitere
äfſche Streitkräfte aufbrechen, um ſich auf das ſüdſpaniſche
eviet zu verteilen.
*wberſte Befehlshaber der auf den baleariſchen Inſeln
huu ſpaniſchen Diviſionen, der zurzeit in Madrid weilte,
ach einer kurzen Unterredung mit dem ſpaniſchen
Kriegs=
nach den Balearen zurück.
ſpaniſche Innenminiſter teilte den Preſſevertretern mit,
Nachrichten aus Cadiz auf Grund der noch beſtehenden
inf ur aus der ſpaniſchen Preſſe ferngehalten würden.
ner meldet aus der franzöſiſchen Grenzſtadt Hendaye,
nbericht aus Südſpanien zufolge ſollen die ſpaniſchen
Aibchörden in der Nähe der Meerenge von Gibraltar
ge=
orſichtsmaßnahmen treffen. Ein Bataillon Infanterie foll
enstag in Autobuſſen nach Tarifa abgegangen ſein. Es
meldet, daß eine Anzahl weiterer Bataillone aus Sevilla,
e, Malaga und anderen Städten dieſe verlaſſen haben,
uſtr ategiſchen Punkten im Gebiet der Meerenge Stellung
tenen. Es wird nicht behauptet, daß hinter dieſen
Maß=
irgendwelche kriegeriſchen Abſichten zu ſuchen ſind. Eine
Mitteilung iſt nicht erhältlich.
aß das Auftauchen italieniſcher Flugzeuge am Eingang
Attelmeer geeignet iſt, Aufregung hervorzurufen, iſt
durch=
otändlich. Zunächſt wird man aber abzuwarten haben,
Rswandtnis es mit dieſen Flugzeugen hat. Immerhin
ls Tatſache ſoviel ſchon jetzt beſtehen, daß die Spanier
daß bei einem offenen Ausbruch des Abeſſinien=Konflikts
prechenden Auseinanderſetzungen zwiſchen Italien und
udas weſtliche Mittelmeer nicht ganz unberührt bleiben
Spanier haben ſchon ſeit langem die Balearen be=
. Sie haben erſt kürzlich neue Verteidigungsanlagen
auf=
un ihre Neutralität nach beſten Kräften ſicherſtellen zu
* Die Ueberlegung iſt jedenfalls nicht von der Hand zu
Roaß eine Sperrung des Suezkanals durch
nd von Italien als feindſelige Handlung
Maßt werden könne, und daß es dann von italieniſcher
Einleitung einer Reihe von Maßnahmen kommen wird,
Antwort auf dieſe Sperrung zu erwarten ſind und vor
ör dienen ſollen, den zweiten Weg nach Abeſſinien mit
Aitäriſchen Machtmitteln offenzuhalten. Dieſer zweite
rt durch die Straße von Gibraltar und geht um Afrika
Aber auch die Straße von Gibraltar liegt im Bereich
Geſchütze. Es hat natürlich wenig Sinn, ſich im
Augen=
den zahlloſen Fragen zu beſchäftigen, die naturgemäß
die Erſcheinung treten müſſen, ſobald der Suezkanal
ge=
wärd und die italieniſch=engliſche Spannung nach Aus=
Feindſeligkeiten in Abeſſinien dann einen anderen, und
he kriegeriſchen Anſtrich bekommt.
Mittelmeer iſt nun einmal ein Gewäſſer, in
e Italiener ein ſehr ernſtes Wort mitzu=
D)hbaben. Sie können von der italieniſchen Halbinſel
Aſe wie von Tripolis aus, beide Hälften des Mittelmeers
ehzeugen und ſchnellaufenden Kriegsſchiffen kontrollieren.
Ett ſitzen die Franzoſen mit ihren militäriſchen Kräf=
Den Rändern des Mittelmeeres außerordentlich feſt, wäh=
Engländer ebenfalls verſchiedene Stützpunkte haben,
n entſcheidenden Augenblicken von Vorteil ſein können.
äie von Kraftlinien ſchneiden ſich alle im Mittelmeer.
h in ihrer Bedeutung gegenſeitig aufheben, kann erſt die
Abeweiſen. Für die Italiener iſt jedenfalls die
urchfahrt durch die Straße von Gibral=
Lebensfrage. Sie iſt von ganz anderer
Bedeu=
ganz anderem Wert als der ſehr kurze und bequeme
9 den Suezkanal nach Abeſſinien. Die Straße von
Eaſt für Italien mehr, ſie iſt das Tor zu den Weltmeeren.
Meerenge, die von allen Schiffen paſſiert werden muß,
italieniſcher Flagge die Häfen fremder Erdteile an=
Die Wacht am Suezkanal.
e maßnahmen der engliſchen Milikärbehörden
in Aegypken.
EP. Rom, 21. Auguſt.
lialieniſchen Zeitungen berichten über neue Vorſichtsmaß=
Der engliſchen Militärbehörden in Aegypten. Danach ſollen
ungen von Suez und Port Said verſtärkt werden. Der
Kottenbeſuch in Aegypten wird in dieſem Jahr auch auf
Em Suezkanal ausgedehnt werden.
Arage, ob Großbritannien zu einer Schließung des Suez=
Ur italieniſche Truppen= und Kriegsmaterial=Transporte
umnne, wird in der Pariſer Preſſe von der juriſtiſchen und
Seite her eingehend geprüft. Es ſcheine, ſo meint der
Veant”, daß ſich in England gewiſſe Leute merkwürdigen
Wer den Einfluß Englands in der Verwaltung des
worden ſei, nicht England, ſondern Aegypten. Und
Großbritan=
nien, das nur 10 von 32 Direktoren der Geſellſchaft ſtelle und nur
353 000 von den 800 000 Aktien insgeſamt beſitze, könne nicht daran
denken, Aegypten ſeinen Willen aufzuzwingen. Außerdem gebe es
einen Präzedenzfall: Während des ſpaniſch=amerikaniſchen
Krie=
ges im Jahre 1898 hätten die Vereinigten Staaten in London
an=
gefragt, ob Bedenken gegen die Durchfahrt amerikaniſcher
Trup=
pen durch den Suez=Kanal beſtünden. Das Foreign Office habe
darauf geantwortet, derartige Bedenken beſtünden nicht, da das
Abkommen von 1888 den Schiffen aller krieg= und nicht
kriegfüh=
renden Mächten die Benutzung des Kanals zuſichere. Damit ſei
die Frage, ob man einer in einem Kolonialkrieg befindlichen
Macht die Durchfahrt ſperren könne, bereits entſchieden.
Außer=
dem aber würde die Schließung des Suezkanals offenkundig eine
feindſelige Handlung ſein und einer Parteinahme, ja geradezu
einer Beteiligung am Kriege gleichkommen, ganz abgeſehen
da=
von, daß der internationale Handel geſtört werden würde. Im
übrigen ſei die engliſche Flotte nicht mehr
unbe=
ſtritten Herrin des Mittelmeeres. Was würde, ſo
fragt der „Intranſigeant” zum Schluß bedeutungsvoll, es England
nützen Gibraltar und Suez abzuriegeln, wenn es ſich ſelbſt damit
den Weg nach Indien und ſeinen Dominions verlegen würde?
Der „Paris Soir” ſpricht die Vermutung aus, daß England
nicht zu der äußerſten Maßnahme einer Schließung des Suez=
Kanals, ſondern eher zu einer Diskriminierung des
Waffentrans=
portes auf den nach Eritrea und Somali=Land gehenden Schiffen
greifen könnte. Aber ſelbſt dazu möchte es vom Völkerbund
beauf=
tragt werden. Uebrigens verlaute in London, daß noch ein
an=
derer, kühnerer Plan beſtehe, mit deſſen Prüfung das Kabinett
vielleicht am Donnerstag beginnen werde. Es handele ſich um
eine „allgemeine Neuverteilung der Kolonialmandate”, durch die
nicht nur Italiens, ſondern auch Deutſchlands Wünſche befriedigt
werden ſollen.
England vor ſchweren Entſcheidungen.
Baldwin wieder in London. — Empire=Konferenz
im Kleinen.
EP. London, 21. Auguſt.
Mit der heute nachmittag erfolgten Rückkehr des
Miniſter=
präſidenten Baldwin haben die Vorbeſprechungen für die morgige
hiſtoriſche Kabinettsſitzung über die Abeſſinien=Frage ihren
Höhepunkt erreicht. Baldwin der auf der Fahrt von Dover nach
London von dem aus der Schweiz zurückkehrenden Schatzkanzler
Neville Chamberlain begleitet war, ſah ſehr ernſt aus und
er=
klärte bei ſeiner Ankunft auf dem Bahnhof, daß er ſich nicht
zur Lage äußern könne. Neville Chamberlain gab die gleiche
Erklärung ab. — Nach ſeiner Ankunft in der Downing Street
hatte Baldwin ſofort eine Unterredung mit dem
ſtellvertreten=
den Miniſterpräſidenten Macdonald, zu der ſpäter auch der
Außenminiſter Sir Samuel Hoare, Völkerbundsminiſter Eden
und andere Miniſter, darunter auch Schatzkanzler Neville
Chamberlain, hinzugezogen wurden.
Im Laufe des Nachmittags und der Abendſtunden trafen auch
die übrigen Kabinettsmitglieder in kurzen Abſtänden
hintereinander in London ein und begaben ſich ohne Ausnahme
ſofort ins Außenminiſterium, wo Außenminiſter Sir
Sa=
muel Hoare ihnen einen Ueberblick über die Lage
gab. Zu den Beſüchern des Außenminiſteriums gehörten heute
auch die Führer der Oppoſition, Landsbury und Lloyd George, der
eigens zu dieſem Zweck von ſeinem Landſitz nach London gekommen
war, und der über 1½ Stunden mit Sir Samuel Hoare und Eden
die Lage beſprach. Der dritte Oppoſitionsführer, Sir Herbert
Sa=
muel, war, wie heute bekannt wird, bereits am geſtrigen
Diens=
tag in das Auswärtige Amt gebeten worden.
Der Außenminiſter hielt heute weiter eine Empire=
Kon=
ferenz im Kleinen ab, zu der neben den Vertretern
Auſtra=
liens, Neuſeelands, Kanadas und Südafrikas auch der Hohe
Kom=
miſſar des Iriſchen Freiſtaates erſchienen waren. Zu dieſer
Kon=
ferenz wurde auch der Londoner ägyptiſche Geſandte Haſſan Sabrey
hinzugezogen. — Schließlich empfing Sir Samuel Hoare auch noch
führende Abgeordnete, wie Winſton Churchill, Sir Auſten
Cham=
berlain und Lord Cecil.
All dieſe Beſprechungen und Konferenzen ſowie die in der
Downing Street ungewöhnliche Geſchäftigkeit unterſtreichen den
Ernſt der Lage, der in Regierungskreiſen nunmehr
ganz offen zugegeben wird. Macdonald erklärte heute
morgen bei ſeiner Rückkehr, daß England ſeit den
Auguſt=
tagen des Jahres 1914 nicht mehr vor ſo
ſchwe=
ren Entſcheidungen geſtanden habe, und daß die
Lage alsäußerſtkritiſchangeſehen werden müſſe.
Dies wird auch von den Abendblättern immer wieder
unterſtr=
chen. Die Mehrzahl der Miniſter ſcheint der Anſicht zuzuneigen,
daß Italien vor der Drohung mit Sanktionen
zu=
rückweichen werde. Im übrigen wird aber auch heute von
zu=
ſtändiger Seite immer wieder betont, daß England
keines=
wegs ohne Frankreich vorgehen werde.
Statke Erhöhung der ikalieniſchen Fliegerkruppen.
DNB. Rom, 21. Auguſt.
Durch ein ſoeben im römiſchen Amtsblatt veröffentlichtes
Dekret wird der Perſonalſtand der italieniſchen Militärfliegerei
beträchtlich vergrößert. So wird beim fliegenden Perſonal u. a.
die Zahl der Generäle von 13 auf 33, die der Oberſten von
22 auf 68 und die der Oberſtleutnants von 57 auf 166 erhöht.
Aehnliche Steigerungen finden ſich beim Land= und techniſchen
Perſonal. Insgeſamt befinden ſich bei der Fliegertruppe 3061
Offiziere bei einer Erhöhung um 500, 7026 Unteroffiziere bei
einer Erhöhung von 1860 und 30 396 Mannſchaften bei einer
Erhöhung um 210 988 unter den Fahnen.
Zeirotwsahen iin Meiſteigroiet.
Von unſerem Berichterſtatter.
B. Memel, 18. Auguſt.
Das Memelgebiet ſteht am Vorabend einer ſchickſalsſchweren
Entſcheidung. Am 29. September ſoll der Landtag neu gewählt
werden. Dieſe Wahl, der die ganze Bevölkerung wie in einem
förmlichen Fieber entgegenſieht, kann und muß entſcheidend
darüber werden, ob ein freiheitliches Volk auch weiterhin von
fremden Eindringlingen in der ſchamloſeſten Weiſe unterdrückt
und geknebelt werden ſoll, oder ob ſich endlich eine Ausſicht
eröffnet, daß Recht und Geſetz und Ruhe und Ordnung
wieder=
kehren. Dieſe Wahl könnte endlich aller Welt die Unmöglichkeit
des litauiſchen Gewaltſyſtems an der Memel vor Augen führen,
könnte das ganze Lügengewebe zerſtören, das um das angeblich
litauiſche Memelland” geſponnen worden iſt, wenn die
Ab=
ſtimmung entſprechend den Beſtimmungen des Memelabkommens
frei und unbeeinflußt vor ſich gehen würde.
Die Litauer wiſſen aber ſehr wohl, daß im Falle einer
freien Wahl das Urteil der memelländiſchen Bevölkerung über
die litauiſchen Fronvögte vernichtend ausfallen würde. Würde
die Wahl ſo vor ſich gehen, wie ſie das Memelſtatut vorſchreibt,
die Mehrheit der memeldeutſchen Parteien würde mindeſtens
95 v. H. betragen. Die litauiſche Regierung will aber am 29.
September etwas ganz anderes durchſetzen. Sie will erreichen,
daß ihre Gewaltpolitik nicht nur eine „Legaliſierung” erfährt,
ſondern das für alle Zeiten der litauiſche Kurs gewährleiſtet
und geſichert wird. Das deutſche Memelland ſoll zu
einer litauiſchen Provinz gemacht werden, und
das Wahlergebnis ſoll nach außen hin den Beweis” liefern, daß
die Bevölkerung damit einverſtanden und ſomit die Autonomie
überflüſſig ſei! So grotesk und utopiſch dieſe Zielſetzung auch
anmuten mag, die Litauer wollen — darüber muß man ſich klar
werden — tatſächlich darauf hinaus.
Um genügend Zeit für die Vorbereitung der Wahlen zu
haben, wurde der Wahltermin in den ſpäten September
ver=
legt, obwohl die Wahlperiode des vorhergehenden Landtags
be=
reits Anfang Mai abgelaufen war. Inzwiſchen haben die
litauiſchen Gehirnakrobaten alles aufgeboten, um eine in Europa
ſicher einzig daſtehende Wahlkomödie aufzuziehen. Und dieſes
Zerrbild einer Wahl hat jetzt ſeine Krönung durch die
Ab=
änderung des bisherigen Wahlgeſetzes erfahren, das hinter einer
möglichſt harmloſen Außenſeite ein Syſtem verbirgt, das jeder
Möglichkeit der Beeinfluſſung, Bedrohung, Verfälſchung und
Verhinderung der Stimmabgabe Tor und Tür öffnet. Das Wort
Wahl” nimmt ſich wie ein Hohn aus für das, was ſich am
29. September im Memelgebiet abſpielen ſoll. Kriegszuſtand
und „Staatsſchutzgeſetz” machen ſchon von vornherein jede
Wahl=
propaganda von memelländiſcher Seite unmöglich. Nicht einmal
die Wahllügen der Litauer, die ſchon jetzt zu Dutzenden
aus=
geſtreut werden, dürfen die Memeldeutſchen widerlegen, wollen
ſie ſich nicht „wegen Aufhetzung des einen Teils der
Be=
völkerung gegen den anderen” hohen Zuchthausſtrafen ausſetzen!
Den Litauern ſteht es frei Wahlverſammlungen abzuhalten.
Den Memeldeutſchen nicht. Die litauiſche Preſſe darf hetzen, ſo
viel ſie will, die deutſche Preſſe iſt völlig mundtot gemacht.
Die Litauer wiſſen, daß ihre Anhängerſchaft verſchwindend
gering iſt. Alſo wird eine Hilfstruppe für die Wahl aus
Groß=
litauen nach dem Memelgebiet kommandiert. Durch die
Maſſen=
einbürgerungen von Großlitauern, die ohne Rückſicht auf die
geſetzlichen Beſtimmungen erfolgen, ſollen bis zum Wahltage
mindeſtens 12000 neue Wähler „geſchaffen” werden. Das würde
aber noch lange nicht ausreichen, um einen litauiſchen
Wahl=
ſieg ſicherzuſtellen. Man hat daher etwa 11000 Memelländern
das Wahlrecht aberkannt unter der fadenſcheinigen Begründung,
ihre Päſſe ſeien nicht in Ordnung und ihre
Staatsangehörig=
keit ſei zweifelhaft. Hunderte von memelländiſchen Beamten ſind
nach dem Innern Litauens verſetzt worden. Und jetzt wird in
der Abänderung des Wahlgeſetzes auch allen denen das aktive
und paſſive Wahlrecht entzogen, die einer der verbotenen
ſo=
genannten „ſtaatsfeindlichen Parteien” angehört haben, was
eine weitere Schwächung der deutſchen Wahlfront um mehrere
tauſend Stimmen bedeutet.
Nach den Beſtimmungen des neuen Wahlgeſetzes ſcheidet
aber nicht nur etwa ein Drittel der memeldeutſchen Wähler
aus, ſondern auch der Kreis der Wählbaren wird auf das
engſte beſchränkt. Mitglieder der verbotenen Parteien, deren
„Staatsfeindlichkeit” gerichtlich feſtgeſtellt iſt, können nicht
ge=
wählt werden. Es handelt ſich dabei um die Parteien von
Neumann und Saß, deren Führer bekanntlich in dem
berüch=
tigten Kownoer Prozeß zu langjährigen Zuchthausſtrafen
ver=
urteilt worden ſind. Man muß bei dieſer Gelegenheit daran
erinnern, daß den Angeklagten auch nicht im geringſten ein
Verbrechen im Sinne der Anklage (Vorbereitung eines
be=
waffneten Aufſtandes) nachgewieſen werden konnte. Wenn man
ſich jetzt in Kowno erneut hierauf beruft, ſo iſt das ein
weiterer Beweis für die ausſchließlich politiſche Tendenz dieſes
ungeheuerlichen Urteils. Weiter wird in den
Abänderungs=
beſtimmungen feſtgeſetzt, daß auch frühere deutſche Beamte, die
für Litauen optiert haben und damit laut Statut vollberechtigte
Bürger geworden ſind, nicht gewählt werden dürfen. Auf dieſe
Weiſe werden Memellandführer wie der ſeines Amtes
unrecht=
mäßig enthobene Landespräſident Dr. Schreiber und der frühere
Oberbürgermeiſter Dr. Brindlinger ausgeſchaltet. Wie ſoll das
Memeldeutſchtum ſeine Kandidatenliſten zuſtandebringen, wenn
nahezu alle führenden Männer unter irgendwelchen
faden=
ſcheinigen Gründen als nicht wählbar bezeichnet werden?
Ein Problem für ſich iſt die Wahltechnik. Früher wurde
nach dem Liſtenſyſtem gewählt. Jetzt ſollen einzelne Abgeordnete
gewählt werden. Anſcheinend ſoll das ſo vor ſich gehen, daß
jeder Wähler ſich aus der Zahl der insgeſamt vorhandenen
Kandidaten die ihm zuſagenden ausſucht, und zwar ſoviele, wie
Abgeordnete zu wählen ſind, nämlich 29. Wenn man ſich aber
vorſtellt, daß bei der letzten Wahl 34 Wahlvorſchläge mit
ins=
geſamt 364 Kandidaten aufgeſtellt waren, und in der
Wahl=
ordnung ausdrücklich beſtimmt wird, daß der Wähler die
Stimmzettel erſt im Wahllokal unmittelbar vor der
Wahl=
handlung erhält, ſo kann man ſich lebhaft vorſtellen, wie
ſchwierig und zeitraubend das Ausſuchen der einzelnen
Kandi=
daten ſich geſtalten muß. Vermehren die Litauer die Anzahl
der Kandidaten abſichtlich oder drängen ſie ſich zuerſt in die
Wahllokale, ſo beſteht zweifellos die Gefahr, daß ein großer
Seite 2 — Nr. 230
Teil der Wähler überhaupt nicht zur Stimmabgabe kommt. Im
übrigen wird es bei dieſem Syſtem auch gar nicht möglich ſein,
die Geheimhaltung der Stimmabgabe zu gewährleiſten, ſo daß
hier ein weiter Spielraum für Beeinfluſſung gegeben iſt, um
ſo mehr, als ſich die Wahlkommiſſionen ausſchließlich aus
Litauern zuſammenſetzen werden.
Allergrößtes Mißtrauen muß es auch erregen, daß die
Aus=
zählung der Stimmen nicht im Wahllokal ſelbſt erfolgen ſoll,
ſondern daß die Umſchläge nach Memel geſchickt werden müſſen,
wo die ebenfalls rein litauiſche Wahlkreiskommiſſion das
Er=
gebnis feſtſtellt. Dieſe Wahlkreiskommiſſion wird übrigens dem
Landtag während der ganzen Dauer der Wahlperiode
über=
geordnet, ſo daß eine ordnungsmäßige und von fremden
Ein=
flüſſen freie Tätigkeit der Volksvertretung überhaupt nicht mehr
möglich iſt. Eine beſondere Rolle ſpielt der „Treueid” auf die
Republik Litauen, von dem die Zuerteilung des Mandats an
die gewählten Abgeordneten abhängig gemacht wird. Dieſer
„Treueid” iſt ſo gehalten, daß er gewiſſermaßen einen Verzicht
auf die autonomen Rechte in ſich ſchließt. Der Abgeordnete ſoll
ſich eidlich verpflichten, u. a. auch alle die Geſetze, die die
litauiſche Regierung in letzter Zeit für das Memelgebiet erlaſſen
hat, zu achten. Mit anderen Worten: die Landtagsabgeordneten
ſollen dazu gezwungen werden, nachträglich alle Rechtsbrüche,
die Kowno in letzter Zeit begangen hat, zu ſanktionieren!
Dieſe Wahlbeſtimmungen ſind derart ſkandalös, daß man
eigentlich erwarten könnte, die Unterzeichnermächte des
Memel=
abkommens würden nun endlich einſchreiten und dafür ſorgen,
daß die Wahl frei und unbeeinflußt vor ſich geht. Um ſo mehr
muß man ſich wundern, wenn litauiſcherſeits die Behauptung
aufgeſtellt wird, Frankreich hätte bereits ſeine Zuſtimmung zu
dieſer unglaublichen Wahlſchiebung gegeben. Die Memelländer
erwarten, daß hier ſchnellſtens eine Klarſtellung erfolgt, und
daß die litauiſchen Behauptungen — wie ſie beiſpielsweiſe auch
das Kownoer Regierungsorgan „Lietuvos Aidas” aufgeſtellt
hat — die Memelwahlen könnten ſich nunmehr in einer
nor=
malen und durch fremde Propaganda nicht geſtörten Atmoſphäre
abwickeln, nicht ohne weiteres als bare Münze genommen werden.
Nötig wäre vor allem auch die Einſetzung einer
Aufſichts=
kommiſſion, wie ſie bereits ſeit langem von den Memelländern
und kürzlich auch von einem bekannten engliſchen Blatt, dem
Londoner „Star”, gefordert worden iſt.
Ein Ablenkungsmanöver.
Die Donau=Paktfrage. — Anregungen Muſſolinis.
Die auf einen Wink des Quai d’Orſay plötzlich wieder
auf=
getauchte Frage des Donaupaktes wird von der Pariſer Preſſe
weiter ſo eingehend behandelt, daß der afrikaniſche Streitfall
da=
mit bewußt in den Hintergrund geſchoben wird. Der
italieniſch=
abeſſiniſche Konflikt wird nur in den Londoner Meldungen
berichtmäßig behandelt, wobei ſich die Hauptaufmerkſamkeit auf
die Frage richtet, ob London das Waffenausfuhrverbot nach
Abeſſinien aufheben werde. Die außenpolitiſche Mitarbeiterin
des „Oeuvre” hält dies für gewiß und iſt auch überzeugt, daß
Frankreich die gleiche Maßnahme ergreifen werde. Die
Rückwir=
kungen in Rom, ſo meint ſie, würden allerdings für die
Einig=
keit Europas nicht günſtig ſein.
Frau Tabouis weiß bei ihren guten Beziehungen zum
fran=
zöſiſchen Außenminiſterium noch mit einer Reihe weiterer
Infor=
mationen aufzuwarten. So berichtet ſie, Baron Aloiſi habe
Miniſterpräſident Laval gegenüber ausdrücklich im
Auf=
trage des Duce mitgeteilt, daß die italieniſche
Regierung durch einen Kolonialkrieg nicht an
der Weiterführung der kontinentalen Politik
gehindert werde. Im Gegenteil werde die italieniſche
Regierung die Brennerfront verſtärken, und ſie
habe bereits alle Vorkehrungen getroffen, um ſich ſofort mit
Er=
folg an der Vorbereitung einer Konferenz zum
Abſchluß des Donaupaktes zu beteiligen. Die
italie=
niſche Regierung ſchlage vor, daß die erſten Verhandlungen über
den Pakt in den nächſten Tagen in Genf ſtattfinden ſollten,
da=
mit die Konferenz zur Unterzeichnung etwa 10
Tage nach der September=Tagung des
Vöſker=
bundes in Rom oder beſſer noch in Florenz abgehalten
werden könnte.
Dieſe Demarche, ſchreibt das Blatt, ſei beſonders intereſſant,
weil ſie ein Beweis dafür ſei, daß Italien Frankreich
zufrieden=
zuſtellen ſuche, da Frankreich nach italieniſcher Auffaſſung allein
in der Lage ſei, die engliſche Unzufriedenheit zu beſchwichtigen.
Laval ſeinerſeits habe am Dienstag abend Preſſevertretern
mit=
geteilt, daß bereits in den nächſten Tagen die Arbeit am
Donau=
pakt tatſächlich wieder aufgenommen werden würde. Frau
Ta=
bouis äußert Zweifel, daß die Annäherung zwiſchen Italien und
Jugoſlawien im jetzigen Augenblick möglich ſein werde. Man
müſſe den neuen Verſuch zur Verwirklichung des Donaupaktes
billigen, ohne aber von dieſen neuen Anſtrengungen einen allzu
großen Erfolg zu erwarten.
Vom Tage.
Der Danziger Volkstag iſt für Montagnachmittag zu einer
Sitzung einberufen worden. Auf der Tagesordnung ſteht neben
kleineren Vorlagen die Wahl des neuen Volkstagspräſidenten, an
Stelle des kürzlich zurückgetretenen bisherigen Präſidenten. Ferner
ſteht auf der Tagesordnung die Abgabe einer
Regierungser=
klärung.
Der Rädelsführer des albaniſchen Aufſtandes von Fieri,
Ko=
ſtack Cekezi, der mit dreien ſeiner zuverläſſigſten Anhänger in einem
Motorboot nach Italien geflüchtet war, wurde im Zuge nach Bari
verhaftet und in ein italieniſches Gefängnis abgeführt. Cekezi iſt
ehemaliger Miniſter und Staatspräſident von Albanien.
Da ſich der italieniſche Miniſter Graf Ciano als Freiwilliger
zum Fliegerkorps nach Oſtafrika gemeldet hat, wurde von
Muſſo=
lini zum Unterſtaatsſekretär für Preſſe und Propaganda der aus
Bologna gebürtige fasciſtiſche Abgeordnete Dino Alfieri ernannt.
Nach einer Meldung des norwegiſchen Abendblattes „
Dagbla=
det” aus Moskau, ſoll der bulgariſche Kommuniſt Dimitroff, der
jetzt anläßlich des Komintern=Kongreſſes ſo viel von ſich reden
ge=
macht und den Vorſitz des Vollzugsausſchuſſes der Komintern
über=
nommen hat, bei einer Schießerei ſchwer verwundet worden ſein.
Dimitroff ſoll angeblich vor dem Kreml von einem Leutnant der
Roten Armee niedergeſchoſſen worden ſein.
Die Leiche des ermordeten engliſchen Journaliſten Gareth
Jones iſt am Mittwoch in Peiping eingetroffen und im
Kremato=
rium des japaniſchen Friedhofes eingeäſchert worden.
der manientfc auefſtiſche Schttcrangs
Ausſcas
geht nach Bern zur Vernehmung von Zeugen.
EP. Paris, 21. Auguſt.
Der zur Zeit in Paris tagende italieniſch=abeſſiniſche
Schlich=
tungsausſchuß für Ual=Ual hielt am Dienstag nachmittag noch
eine zweite Sitzung ab, in der der juriſtiſche Sachverſtändige
der abeſſiniſchen Regierung, Profeſſor Jéze, ſeinen Standpunkt
entwickelte. Vor Schluß der Sitzung ſtellte dann der Vertreter
der italieniſchen Regierung, Profeſſor Leſſona erneut den
An=
trag, eine Reihe von Zeugen über den Zwiſchenfall von Ual
Ual zu vernehmen. Der Ausſchuß beſchloß hierauf, dieſem
An=
trag zu entſprechen und ſich zur Vernehmung von Zeugen nach
Bern zu begeben.
Wie von italieniſcher Seite verlautet, beabſichtigt der
Aus=
ſchuß, Paris am Donnerstag abend zu verlaſſen und bereits
am Freitag ſeine Verhandlungen in Bern fortzuſetzen. Es ſteht
noch nicht feſt, ob der Ausſchuß dann wieder nach Paris
zurück=
kehren wird.
Die Mitglieder des Schlichtungsausſchuſſes wurden übrigens
im Laufe des Dienstag nachmittag im Quai dOrſay vom
fran=
zöſiſchen Miniſterpräſidenten Laval empfangen.
Tropenkrankheiten im italieniſchen Erpedikionsheer.
EP. London, 21. Auguſt.
Nach einer Meldung der „News=Chronicle” aus Port Sudan
hat die Zahl der Opfer der Tropenkrankheiten unter den
italieniſchen Truppen in Eritrea nunmehr einen
Wochendurch=
ſchnitt von tauſend Mann erreicht. Der Korreſpondent des
Blattes weiſt dabei darauf hin, daß dieſe Zahl nur die ſchweren
Fälle umfaſſe, die auf Hoſpitalſchiffen zurück in die Heimat
be=
fördert würden. Hunderte von leichteren Fällen würden nach
Port Sudan geſchafft und auf dort verankerten italieniſchen
Hoſpitalſchiffen notdürftig wieder hergeſtellt und nach Eritrea
zurückgeſchickt.
Ueber die italieniſchen Truppen= und Kriegsmaterial=
Transporte meldet der Korreſpondent des Blattes, daß täaltch
etwa zehn Schiffe aller Nationen, mit Kriegsmaterial aller
Art beladen, in Maſſaua eintreffen, und daß ein Schiff, das
kürzlich Port Sudan anlief, zu einem ſchwimmenden Giftgas=
Laboratorium ausgebaut geweſen ſei, während andere Schiffe
ſchwere Geſchütze auf Deck aufgeſtellt hatten.
Die Ausländer verlaſſen Abeſſinien.
EP. Addis Abeba, 21. Auguſt.
Das Scheitern der Dreimächtekonferenz hat zu einem
all=
gemeinen Auszug der in Abeſſinien lebenden
Italiener geführt. Man rechnet damit, daß bis Ende der
Woche alle Italiener außer den Konſulatsbeamten das Land
verlaſſen haben werden. Auch zahlreiche andere Ausländer rüſten
für die Abreiſe, da man nunmehr einen Krieg für
unab=
wendbar hält, und glaubt, daß Italien gleich bei Ausbruch
der Feindſeligkeiten die Hauptſtadt mit Bomben belegen wird.
Eine ſowjetruſſiſche Offiziersdelegation hat mehrere —
durch die Gaſtfreundſchaft der tſchechoſlowakiſchen Armee
Sie hat an tſchechiſchen Manövern teilgenommen und iſn
allerherzlichſte behandelt worden.: Gerade bei dieſer Gee
hat ſich die militäriſche Bündnisgenoſſe
zwiſchen der Sowjetunion und der
Tſche=
wakei in hellſtem Lichte gezeigt. Daß man ſich gegenſeit
lich feierte und als den „Hort des Friedens” hinſtellte, han
nicht überraſchen. Denn mit derartigen Gemeinplätzen
Moskau und Prag ihre „friedliche” Militärpolitik. Der
im Bunde iſt Frankreich, das ebenfalls mit dem
ruſſen ein Militärbündnis abgeſchloſſen hat. Eine ruſſiſih
tärmiſſion wird in der allernächſten Zeit nach Frankrefih
um hier an den Manövern teilzunehmen. Umgekehrt rai
franzöſiſche Delegation Gäſte der ſowjetruſſiſchen Armee, ſi
Man trifft ſich auf den Manöverfelder
lich nicht, um gegenſeitig Paraden abzun=
Wir brauchen uns nur an die Zeit vor dem Ausbruch De
krieges zu erinnern. Auch damals kam man nicht zuſann
ſich gegenſeitig nur Orden an die Bruſt zu heften. Was au
Manöverbeſuchen ſchließlich wurde, hat die ganze Welt
er=
kaum iſt das Gras auf den Gräbern der Op
Weltkrieges dichter geworden, da wird ſch
der alles getan, um einen neuen Krieg voe
reiten. Nur befinden ſich Frankreich und die T
ſlowakei in der Rolle derjenigen, die die Götter w
wollen. Sie ſind mit Blindheit geſchlagen um
nicht, welche Bewandtnis, es mit dem bolſchewiſtiſchen
genoſſen hat. Man will nicht einmal die Reden auf dem 2
Komintern=Kongreß zur Kenntnis nehmen, die an Dea
nichts zu wünſchen übrig laſſen. Dafür empfängt man ſiu
Prag als auch in Paris die bolſchewiſtiſchen Manövergäſu,
vorderen Tore der Bahnhöfe verlaſſen, während durch an
tertür die Zerſetzungsagenten Moskaus entſchlüpfen, de—
Ziel darin beſteht, Soldatenräte nach bolſch
ſchem Muſter im Ausland, vornehmlich aber in Fran=t/
Leben zu rufen. Aber die große Gefahr, die in e
ſchewiſtiſchen Treiben ſchlummert, wollen die Fraughue
nicht erkennen. Die ſind eben mit Blindheit geſchl.,,
Sm
Stra
Neue Einberufungen in Sowjetrußlank
DNB. Moskau, 21. Si
Am Mittwoch wurde ein Befehl des Kriegskon
Woroſchilow über die Einberufung des Jahrganges IM
älterer Jahrgänge, deren Einberufungsaufſchub abgelauß,
veröffentlicht. Dieſe Jahrgänge werden in der Zeit K.
September bis 1. Oktober zum aktiven Dienſt in die Ro
eingeſtellt. Nur die Angehörigen des Jahrganges —Mu
früher trotz ihrer Dienſtfähigkeit nicht unter die Fa=n
rufen wurden, werden von der Einberufung zum aktiver
befreit und der Reſerve erſter Ordnung zugeteilt.
Die Lira an der ſchwarzen Bör
Miniſter Eden hat den Italienern ſehr eingehend /
ſchaftlichen und finanziellen Folgen auseinandergeſetzt,
Feldzug in Abeſſinien für Italien haben muß. Er
ſehr deutlich geworden und hat die Ausſichten Italiens
in Schwarz gemalt. Von italieniſcher Seite iſt ihm 10
verſtehen gegeben worden, daß er ſich deswegen
keine=
zu machen brauche; denn in Rom habe man ſich ſelke
alle Begleiterſcheinungen des Feldzuges überlegt.
hunſt herrſche
Nun läßt ſich aber nicht verheimlichen, daß di Aaſchenſtaatli
liener in den letzten Wochen verſucht: e Staaten von
Kredite im Ausland aufzunehmen, und daß
bei Schiffbruch erlitten. Die ablehnende Hal uX de Aufgabe
Angelſachſen hat den Peſſimismus, namentlich am G/4
nicht unerheblich verſtärkt. Man hält ſich vor Augen, ol
eine ganze Reihe kurzfriſtiger Verpflichtungen Italien=rctspolitik au
Mn
um d
kafſt
hchen
Ftung
Dem u
eurStraft
mitt
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eit In
Sha
Egentum iſt 7
linen Zweifel
daß aber Italien in zunehmendem Maße Ku dnen der s
Gold= und Deviſenreſerven für milit ſüfur um ein
Zwecke in Anſpruch nimmt. Soweit iſt man aueſe=
ſumeradſch=
gegangen, ſein Mißtrauen den Italienern gegenüber inuaſl, m Strafree
wertung des Lira=Kurſes auszudrücken. Der Kurs hat iſl”, ſundeln
her behauptet, d. h., man hat offiziell nichts unter ia0 Sm im interne
um zu erreichen, daß in der Kursnotierung eine Iſo nächtige
g=
bewertung zum Ausdruck kommt. Dagegen hat ſich in 2r/ſeſ eg dann mit
eine ſchwarze Börſe aufgetan, an der ſich teilteit fa dshalb nis
Spekulation austobt, teilweiſe aber auch die wahre Ex Mez ſtehen
f=
der engliſchen Finanzwelt zur italieniſchen Währung z—0hFu des
politz=
druck kommt. An dieſer Börſe wird die Li Main aus Mo=t
einem Disagio von nicht weniger als 2 Partei dal
zent gehandelt.
Geſchichke als Weg ins Dunkle.
Julius Evola: „Erhebung wider die moderne Welt”.
Ariſtoteles, der es „nicht der Mühe wert hielt, von denen,
welche mythiſch philoſophieren, ernſtlich zu handeln” und Hegel,
ſein ſpäter Nachfahr, der es „der philoſophiſchen Betrachtung nur
angemeſſen und würdig hielt, die Geſchichte da aufzunehmen, wo
die Vernünftigkeit in weltliche Exiſtenz zu treten beginnt”, ſind
verhängnisvolle Irrwege gegangen. Platon dagegen iſt weiſer
ge=
weſen, wenn er nach ſeinem „Parmenides” Schluß mit dem
dialek=
tiſchen Philoſophieren machte und fortan im „Timaios” und „
Kri=
tias” den Mythos vom Anfang aller Dinge und von der Kultur
des heiligen Atlantis erzählte.
Denn nahezu alles, was in den durchleuchteten Zeiträumen
der menſchlichen Geſchichte geſchehen, gedacht und geſchaffen iſt,
hat nur dazu beigetragen, den Menſchen von ſeinem höchſten Rang
und die Welt von ihrer vollkommenſten Ordnung in
Chaoszu=
ſtände zu bringen. Wer erkennt das aber heute? Die meiſten
Men=
ſchen wiſſen heute nicht, in welchem Chaos und welcher
Ratloſig=
keit ſie leben und ſehen auch nicht, wie die Geſchichte der letzten
Jahrtauſende zu einem dunklen Ende weitertreibt. Sinn und
Weſen des Menſchen ſowie die Erkenntnis aller irdiſchen und
himmliſchen Zuſammenhänge liegt nur in der Weisheit jener
Epo=
chen beſchloſſen, die die Froſchperſpektive des heutigen, hiſtoriſchen
Menſchen an den „Anfang”, in die „Frühzeit” oder den „
Auf=
gang” der Menſchheit verlegt.
So ungefähr lauten die Grundtheſen eines in ſeinen
Konſe=
quenzen erſtaunlichen, in ſeinen Aufſchlüſſen überraſchenden
Wer=
kes von Julius Evola mit dem Titel „Erhebung wider die
mo=
derne Welt‟. Das Buch iſt in einer ausgezeichneten deutſchen
Uebertragung von Friedrich Bauer ſoeben in der Deutſchen
Ver=
lagsanſtalt Stuttgart=Berlin erſchienen. Evola iſt ein
italieni=
ſcher Ariſtokrat, der in ſeiner Heimat eine Zeitſchrift herausgibt
und einen kleineren Kreis um ſich geſchart hat, welcher dem
Fas=
cismus in diſtanzierter Sympathie gegenüberſteht.
Die „Erhebung wider die moderne Welt”, Evolas Hauptwerk,
das die Quinteſſenz ſeines Wiſſens und Wollens darzuſtellen
ſcheint, dürfte gerade für Deutſche mehr noch als für Italiener
geſchrieben ſein, und das Buch wird im Geſamtrahmen unſeres
Geiſteslebens möglicherweiſe einen ähnlichen Impuls auslöſen
wie die Schriften dreier anderer Ausländer: des franzöſiſchen
Grafen Gobineau, des Engländers Houſton Stewart Chamberlain
und des Niederländers Herman Wirth.
Evola hat ſich nicht mehr und nicht weniger zur Aufgabe
ge=
ſtellt, als eine vollſtändige Durchleuchtung, eine zum mindeſten
Das Buch iſt erſchienen in der Deutſchen
Verlags=
anſtalt, Stuttgart=Berlin.
in ihren Umriſſen endgültige Rekonſtruktion der mythiſchen
Früh=
geſchichte aller Kulturen des Orients und Okzidents, um dann
von jener Baſis aus den Bogen durch die geſchichtlichen
Jahrtau=
ſende zu einem letzten Sinnverſtändnis der Gegenwart zu
ſpan=
nen. Dies Werk hat er mit einer bewunderungswürdigen
Sach=
kenntnis in der Mythen=Religions= und Kulturgeſchichte nahezu
aller Völker in Angriff genommen, unterſtützt durch ein gleichſam
aprioriſches Ideengerüſt, mit welchem es ihm gelingt, in das
Welt=
meer der Vorzeit ſcheidend und gliedernd hineinzugreifen.
„Es gibt eine phyſiſche Ordnung und eine methaphyſiſche
Ord=
nung. Es gibt eine ſterbliche Natur und eine Natur der
Unſterb=
lichen. Es gibt das höhere Reich des Seins und das wiedrigere des
Werdens. Es gibt eine Welt und eine Ueberwelt.” In dieſer Lehre
von den „beiden Naturen” liegt keine Theorie, ſondern eine
Er=
kenntnis, ein Sein vor, das über den Bereich des Menſchlichen
hinausgeht und deſſen entſchwundene Geltung eben die Miſere der
„humaniſierten” Menſchheit ausmacht. Die alte, frühgeſchichtliche
Welt baſiert auf dieſem Grundwiſſen. Evola nennt ſie die „
Tradi=
tionswelt” und findet ihre Zeichen und Symbole von China bis
in die Arktis in allen frühen Kulturen und Ueberlieferungen.
Weſentlich ſind für dieſe Traditionswelt fünf Punkte: Initiation,
Heroismus und Askeſe, Ritus, Kaſten= und Rangordnung und
ſchließlich als irdiſches Symbol ihrer Geltung eine Reichsidee.
Die Menſchheitsentwicklung ſoll in einer Abfolge von vier
Weltzeitaltern vor ſich gegangen ſein, die bereits Heſiod nach den
Metallen Gold, Silber, Erz und Eiſen gekennzeichnet hat. Sie
ſtellen ſich als ſtufenweiſer Niedergang dar vom höchſten männlich
ſonnenhaften Prinzip des goldenen Zeitalters über ein ſilbernes
„Mondzeitalter” mit ,demeterhafter Geiſtigkeit” und
mutterrecht=
lichen Kulturformen (die alſo bei Evola intereſſanterweiſe nicht
wie bei Klages und Wirth das Höchſte ſind). Auf dieſes folgte
dann ein männlicher Rückſchlag im Heroenzeitalter und ſchließlich
das eiſerne Zeitalter mit der „modernen Welt” an ſeinem Ende.
Die moderne Welt aber iſt „grauenhaft mit telluriſchen Kräften
geſättigt”, ein Trümmerhaufen mit wenigen kaum verſtandenen
Ueberreſten der Tvaditionswelt (unter anderem im
Katholizis=
mus) und einzelnen Verſuchen zur Wiederanknüpfung an eine
heroiſche Tradition (im Fascismus und Nationalſozialismus). Im
großen ganzen gibt es für dieſes Ende der modernen Welt keine
Hemmung, es ſei denn in der überzeitlichen Gelaſſenheit weniger
einzelner, die den Geiſt in neue Aeonen hinüberretten und auf die
„Inſeln und Berge” getreten ſind, von denen die alten Mythen
ſprechen.
Ein peſſimiſtiſches Buch alſo? Gewiß nicht in der Klarheit
ſeiner Haltung, in ſeinen eindeutig heroiſch=asketiſchen
Forderun=
gen und in der Sicherheit, mit der die Lehre wie auch das ſie
tragende Ethos vorgetragen werden. Es würde kleinlich ſein, der
Bahn eines ſolchen Buches ſo raſch wie möglich allerlei kritiſche
Drahtverhaue über den Weg zu ſpannen. Im Sinne einer erſten
Beſprechung kann es nur liegen, die in ihm aufgeſpeicherten Kräfte
Landes nac
und Ideen bekannt zu machen und dadurch eine Auseinand h g 2 keine
auf den verſchiedenſten, von ihm berührten Feldern in Zchy Aeter bra
zu leiten. Eine ernſte Arbeit liegt hier vor, wenn ſie a. für unſere ganze Zeit typiſchen Amalgame aus Wag
Philoſophie und Prophetie bleibt, und wenn auch viel un/Fy,
Dinge zwiſchen ihren Zeilen hier und da ſtecken. Es iſt ken
daß ein ſolches Buch die Begeiſterungs= undEntzündungsfäh-h.
Deutſchen braucht, um mehr als eine eſoteriſche Lehre
einzelner, um eine wirkende, kulturelle Kraft zu werk)
aber möchte man dem noblen Werke Evolas ohne alle V.*
zunächſt einmal wünſchen.
Joachim Güm
* Das Muſeum der drei Ringe.
Der berühmte Forſcher Geheimrat Le
tius iſt kürzlich in ſieben „Wüſten=Au-?
dem Reſt ſeiner Expedition aus Afrün
Frankfurt a. M. zurückgekehrt, nachdem
Abeſſinien tätig geweſene Teil der Expede
reits vor einigen Monaten wieder in der
eingetroffen iſt. Eine 30jährige, erfolg
Forſchertätigkeit hat mit dieſer 12. Frobe
pedition in das Innere Afrikas ihren Abl?
unden.
12 000 Steinwerkzeuge entdeckt.
Die Expedition nahm vor mehr als einem Jahr ihren
mit einer Erforſchung der Felsbilder Südfrankreichs i
niens. Dann teilte ſie ſich in drei Gruppen, von denen
Südabeſſinien und die andere, die allerdings nur aus eine
beſiand, Nordabeſſinien bereiſte, während die nunmehl
kehrte Abteilung in Kraftwagen Transjordanien und
durchquerte. Die erſte Gruppe unter Führung des Privat”
Dr. Jenſen entdeckte in der Gegend des Margarita=Sees
ſinien in hunderten vorgeſchichtlicher Baudenkmälern, ſove
Phallus=Steinen, die letzten Spuren einer längſt verfünte
alten Megalith=Kultur, in deren Mittelpunkt Zeugungs‟.
Erotik ſtanden. Der Forſcher Dr. von den Steinen beſche
indeſſen in Nordabeſſinien mit der Enträtſelung der Allt
Kultur. Wohl die größten Erfolge hatte jedoch die Dri”
tionsgruppe in Transjordanien unter Führung von. 2"
Berlin, mit dem Studium der dortigen Felsbilder und..
ſuchung von nicht weniger als etwa 12000 prähiſtoriſche.
weikzeugen und ſonſtigen alten Kulturdokumenten 30. De.
120 000 Kilometer durch Afrika.
Geheimrat Frobenius hat auf ſeinen 12 Afrika=Gene.
insgeſcmt 122 000
Kilometer zurückgelegt, während S. Lic
[ ← ][ ][ → ] ie
en, davi
neuen Kri
reich und
die die
Biſchennänitche Sitdftechlsgonnt.
jemeinſamkeil der Verbrechensbekämpfung durch die Staaken. — Die Problemakik eines inkernalionalen
Skrafgerichtshofes.
ten zu unterwühlen. Dieſer internationale Kommuniſtenkongreß
Reichsminiſter Dr. Frank
in Moskau hat ſich zum Fürſprecher einer international
anzuwen=
denden Verbrechensanſtiftung gemacht. Es iſt Aufgabe dieſes
Kon=
greſſes, gegen derartige zyniſche Kampfanſagen an alle
Kultur=
ur dem Inkernakionalen Skrafrechks- u. Gefängnis= völker der Erde auch unter dem Geſichtspunkt der zwiſchenſtaat=
Kongreß.
lichen Strafrechtspolitik Proteſt einzulegen. Das nationalſozia=
geiſchladen
DNB. Berlin, 21. Auguſt.
Zu Ehren des 11. Internationalen Strafrechts= und
Gefäng=
blongreſſes, der in dieſer Woche in Berlin tagt, hielt am
Mitt=
ich nachmittag die Akademie für Deutſches Recht eine außer
deritlich ſtark beſuchte Feſtſitzung in der Kroll=Oper ab, in deren
t elpunkt eine bedeutungsvolle Rede des Präſidenten der
Aka=
me, Reichsminiſter Dr. Frank, über „
Zwiſchen=
ſitliche Strafrechtspolitik” ſtand. Er führte u. a.
em bolſchewit
die Reden auf b
für empfäng
ſtiſchen Mar
während dn
Gefahr, dien
vollen die äu
VB. Moskau, 4
mter die
Das Thema „Zwiſchenſtaatliche Strafrechtspolitik” trägt in
die große Aufgabe der Kulturſtaaten, das Problem der
Ver=
densbekämpfung in allen ſeinen Ausſtrahlungen zum Gegen=
) zwiſchenſtaatlicher Beſorgungen zu machen.
wiſchenſtaatliche Strafrechtspolitik iſt
ſelbſt=
hmen, die „Auſtändlich umfaſſender als der Begriff des
ſo=
mannten internationalen Strafrechts, alſo jene
Fſchriften, die die Frage beantworten, inwieweit die
Straf=
oolt eines Staates ſich über die Grenzen des eigenen Staates
mans erſtreckt. Ich möchte dieſes ſogenannte internationale
Straf=
e nach hulfk R”t als erſten Teil der zwiſchenſtaatlichen Strafrechtspolitik
lich aber in 7uh ichnen. Unendlich wichtiger iſt der zweite Teil
ſwiſchenſtaatlichen Strafrechtspolitik, der die
Gemein=
ſinkeit der Verbrechensbekämpfung durch die
mit Blindbeit z/ baaten in einer Angleichung oder Uebereinſtimmung oder gar
miſter von einer überſtaatlichen Rechtsquelle ausgehenden
Ge=
ninſamkeit auf dem Gebiet der ſtrafrechtlichen
eikuhalke Armen als möglich anſieht. Dieſe Art zwiſchenſtaatlicher
Straf=
ptspolitik würde vor allem betreffen das Problem einer
zwi=
ſhiſtaatlichen Regelung der Vorbeugungsmaßnahmen.
des Aiiz,k Kädieſen Vorbeugungsmaßnahmen gehören die Erziehung der Ju=
Jahrguſ ½ ke zum Treuegedanken gegenüber der Gemeinſchaft und zur
Ab=
chub zſuk ᛋ6 von den Gefahren der Straffälligkeit, die ununterbrochene
in der 9.½ Fälsaufklärung über die Gefahren, die jedem einzelnen aus dem
ſt in dehk Bbrechen erwachſen, und die eugeniſchen Maßnahmen zur
Ver=
ahrgunze * ſyderung der Nachkommenſchaft verbrecheriſcher Elemente.
Wenn wir den großen zweiten Hauptteil der
zwiſchenſtaat=
rufung zum a / Yun Strafrechtspolitik als die ſogenannte materielle
Strafrechts=
dnung zugeteilt. mik bezeichnen können, ſo möchte ich als dritten großen
haptteil das Problem bezeichnen: Soll das internationale
stfrecht und das materielle zwiſchenſtaatliche Strafrecht eine
ene Inſtitution zwiſchenſtaatlichen
Charak=
bs ſchaffen nach Art eines internationalen Strafgerichtshofes
einer zwiſchenſtaatlichen Strafrechtsüberwachungskommiſſion?
Sſt ganz offenbar, daß
die Schwierigkeit der zwiſchenſtaaklichen
Skrafrechkspolikik
ullem bedingt wird durch das Chaos der im gegenwärtigen
hunkt herrſchenden internationalen Staatsanſchauungen. Wie
wiſchenſtaatliche Strafrechtspolitik geſtaltet werden können
ſochen, berſ!ksſhien Staaten, von denen der eine aufgebaut iſt auf dem
Grund=
nehmen u /ſEigentum iſt Diebſtahl”, während der andere ſagt: „
Eigen=
ie gblehnend /1 ſiſt die Aufgabe des völkiſchen Kulturaufbaues”. Ich möchte
namenilich an /9 Aſar keinen Zweifel darüber laſſen, daß vom Standpunkt des
klt ſich vor Auu ſAmalſozialiſtiſchen Deutſchen Reiches aus die zwiſchenſtaatliche
flichtungen Züte Sſrechtspolitik auszugehen hat von der Klärung der
Grund=
mendem 9 Mnach denen der Strafrechtsſchutz überhaupt beſtimmt wird. Es
Len für y4uſſch nur um eine ſtarke, den Kulturſchutz aller Völker ſtei=
Soweit it mu / Allne kameradſchaftliche Zuſammenarbeit der in den
Kulturauf=
jenern gegenütt / 9uch der Strafrechtspolitik grundſätzlich gleichgerichteten
Na=
ſten gr gu l ” han handeln.
Venn im internationalen Leben jeder Staat, der eine
geſetz=
fiziell nichtz M
rsnotierung iu / 00liſch mächtige Regierung beſitzt, Anerkennung zu finden hat,
„gegen hut ſch00 mſtieht es dann mit Staaten, die u. U. in die Anti=
Verbrecher=
v an der ſich rſch ſich deshalb nicht einreihen wollen, weil ſie auf Seiten der
ſch die waht / Wlerkecher ſtehen, ſei es im Sinne des gemeinen Verbrechers oder
livſt ſinne des politiſchen Verbrechers? Wir haben erſt vor eini=
„ddi WBelagen aus Moskau gehört, daß die ſtarke Tendenz der
Kom=
niger !0wſutiſchen Partei dahingeht, die ſogenannten bürgerlichen Staa=
liſtiſche Deutſchland wird nur ſehr bedingt Staaten in einer
zwiſchenſtaatlichen Strafrechtsorganiſation anerkennen können,
auf deren Gebiet ſolche das internationale Rechtsgefüge
bedro=
hende Proklamationsexzeſſe vor ſich gehen.
Ich möchte vom Standpunkt der deutſchen Reichsregierung es
begrüßen, wenn dieſer Kongreß ſich auch damit beſchäftigen wollte,
daß die Duldung von Scheinprozeſſen, die emigrierte
politiſche Gegner als Parallelveranſtaltung zu Strafprozeſſen in
der ehemaligen Heimat im Auslande veranſtalten, nicht mehr
erfolgen ſolle. Wenn auch die Bedeutung derartiger
Schein=
prozeſſe nicht überſteigert werden ſoll, ſo muß doch vom Kongreß
meines Erachtens erwartet werden, daß er derartige
Herabwür=
digungen der Rechtspflege als ein durch zwiſchenſtaatliche
Rege=
lung unmöglich zu machendes Vorgehen bezeichnet. Freilich
liegt hierin auch der große Appell an alle
Re=
gierungen, dem innenpolitiſchen Gegner
ſtraf=
rechtlich nicht eine abſolut ſchutzloſe Poſition
zuzuweiſen. Denn durch nichts wird das Anſehen des
Straf=
prozeſſes ſo ſehr gemindert als dadurch, daß es u. U. zu einer
reinen Machtanwendung der öffentlichen Gewalt in anderer Formen
als dem reinen Peozeßakt herabſinkt. Deshalb gehört in den
Rahmen der allgemeinen zwiſchenſtaatlichen Strafrechtspolitik der
Appell, den dieſer Kongreß als Repräſentant der
Strafrechts=
kultur m. E. zu erheben hat, der
Appell an alle Skaaken, die Unabhängigkeit der
Strafrechtspflege und des Strafrichkers
möglichſt ſicherzuſtellen.
Auf dieſer Unabhängigkeit allein beruht der Rechtscharakter des
Strafverfahrens.
Wenn ich die bisherigen allgemeinen Theſen
zuſammenfaſſe, ſo iſt zu ſagen: Zwiſchenſtaatliche
Strafrechts=
politik iſt nur möglich zwiſchen weltanſchaulich auf dem Gebiete
der Strafrechtsgrundſätze im weſentlichen gleichgerichteten
Staa=
ten. Dieſe zwiſchenſtaatliche Strafrechtsarbeit muß eine klare
Anti=Verbrecherfront ſein. Zwiſchenſtaatliche
Straf=
rechtspolitik iſt weiter nur möglich zwiſchen Staaten mit
unab=
hängiger Strafrechtspflege. Ich ſchlage vor, daß ohne Tangierung
irgendwelcher anderen internationalen Einrichtungen als
Ergeb=
nis dieſes Kongreſſes ein internationaler
Arbeits=
ausſchuß errichtet wird, deſſen Aufgabe der Ausbau
der zwiſchenſtaatlichen Möglichkeiten auf dem
Gebiete des Strafrechts zu ſein hätte. Das Deutſche Reich
des Nationalſozialismus kann aus der Erfahrung mit ſeinen
ſtrafrechtlichen Neuerungen nur die eine dringende Bitte an jeden
ſtrafrechtlich intereſſierten Staatsmann und Gelehrten aller
Kul=
turländer richten, an Ort und Stelle in Deutſchland die
Bedeu=
tung und die Auswirkung der nationalſozialiſtiſchen
Strafrechts=
politik zu unterſuchen.
Die Strafrechtspolikik des Nakionalſozialismus.
Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt der idealiſtiſch=
rechts=
politiſchen Anſchauung, daß es durch Erziehung eines Volkes
zum Volksgemeinſchaftsgedanken gelingen wird, das Ziel eines
überhaupt nur vorſtellbaren Höchſtmaßes der Zurückdrängung
der verbrecheriſchen Inſtinkte in einem Volk zu erreichen. Der
nationalſozialiſtiſche Geſetzgeber wird auch für die
zwiſchen=
ſtaatliche Strafrechtspolitik ſich als Ziel nicht allein vorſtellen
die möglichſt beſte Ausgeſtaltung einer
Strafverfolgungs=
apparatur, ſondern die möglichſte Ausſchaltung des Verbrechers
als immer wiederkehrenden Typs aus den Völkern. Der
nationalſozialiſtiſche Geſetzgeber lehrt die eugeniſche Prophylaxe
und ſchärfſte Niederkämpfung des bereits in Erſcheinung
treten=
den verbrecheriſchen Elements. Aus dieſem Geſichtspunkt begreift
ſich die international ſo großes Aufſehen erregende Raſſen= und
Steriliſationsgeſetzgebung des Dritten Reiches. Wir ſind des
Glaubens, daß ein raſſiſch geſchloſſenes, von den höchſten Idealen
der Volksgemeinſchaftsaufgaben getragenes Volk den Verbrecher
Nr. 230 — Seite 3
als einen Krankheitskeim ausſcheidet. Wie für die
zwiſchen=
ſtaatliche Strafrechtspolitik betont ſei, geht der
national=
ſozialiſtiſche Geſetzgeber nicht aus von Werturteilen über die
Raſſen an ſich, er betont nur, daß die Vermiſchung der abſolut
nicht zu vereinbarenden Raſſenkerne der Menſchheit ein Unglück
für die davon Betroffenen bedeutet.
Für die Geſamtheit der Entwicklung der
Straf=
rechtspolitik des Nationalſozialismus möchte
ich noch einmal betonen, daß wir den Problemen auf den Grund
gekommen zu ſein glauben. Wir ſind zum erſten Male in der
Geſchichte des Strafrechts zu ganz einſchneidenden Maßnahmen
gelangt. Wir wollen aber unſere Maßnahmen nicht anderen
aufdrängen, wie wir auch bitten, uns mit Ratſchlägen zu
ver=
ſchonen, die u. U. nicht ganz von präziſer Erkenntnis der
Not=
wendigkeiten des deutſchen Volkes beſtimmt ſind. Wir
national=
ſozialiſtiſchen Juriſten ſind zu jeder Mitarbeit an dem Aufbau
einer zwiſchenſtaatlichen Ideenordnung auf dem Gebiet der
Strafrechtspolitik im Rahmen unſerer eigenen Ideen und ihrer
Auswirkungen bereit. Wir denken nicht an ein
Welt=
ſtrafgeſetzbuch; denn, wie ſchon betont, hat die
Ver=
ſtändigung über einzelne Verbrechens= und Vergehenstatbeſtände
und einheitliche Beſtimmung darüber ergeben, daß gerade auf
dem Gebiet des Strafrechts eine Abgrenzung ſelbſt innerhalb
der Kulturvölker vorhanden iſt. Immerhin beſteht eine Gruppe
von Delikten, bei denen eine einheitliche Anſicht aller Staaten
vorhanden iſt in der Richtung, daß ſie internationalen Charakter
haben und ſtrafwürdig ſind. Dabei liegt auch bei dieſen Delikten
das Problem vor, daß der gemeinverbrecheriſche Charakter des
Delikts im Einzelfall ſehr ſchwer von einem politiſchen
Geſamt=
charakter zu trennen iſt.
Hier wird die politiſche Unterſchiedlichkeit der
Staatsführungen noch auf lange Zeit ein
Hinder=
nis für die Entwicklung zwiſchenſtaatlicher
ſtrafrechtspolitiſcher Ausbauten ſein.
Reichsminiſter Dr. Frank betonte zum Schluß die
Notwendig=
keit, daß der Kongreß mit einem großen
Appell an die Kulkurvölker
herantreten müſſe, die Belange des Strafrechts von den rein
polizei=
lichen Momenten emporzuſteigern zu einer großen
Gemeinſchafts=
aufgabe der Kulturvölker. Mögen Staaten und Völker
verſchie=
den ſein, wie ſie mögen, in einer Aufgabe müſſen ſie
alle zuſammenſtehen: in der
Verbrechens=
bekämpfung. Da es derzeit an einer allgemeinen
Organiſa=
tion der Staaten fehlt, die den Anſpruch auf Anerkennung als
überſtaatlicher Geſetzgeber erheben könnte, und da der
vertrag=
liche Ausbau der Zuſammenarbeit der Staaten auf dem Gebiete
der zwiſchenſtaatlichen Strafrechtspolitik durchaus nicht
vollkom=
men iſt, erwächſt hier die große geiſtigſchöpferiſche Miſſion der
Ju=
riſten dieſer Zeit im Dienſte ihrer Völker und der Geſamtkultur.
Beileid des Kongreſſes
zu den Berliner Unglücksfällen.
Zu Beginn der heutigen Vollſitzung des XI. Internationalen
Strafrechts= und Gefängniskongreſſes bekundete der Kongreß,
wie das Deutſche Nachrichtenbüro meldet, durch ſeinen
Präſi=
denten, Reichsgerichtspräſident Bumke, ſeine Anteilnahme
anden Berliner unglücksfällen (Brand in der
Funk=
ausſtellung und Einſturzunglück beim Bau der Nord=Süd=Bahn
in Berlin), bei der ſich die Verſammlung ebenſo wie bei den
Dankesworten des Reichsminiſters der Juſtiz, Dr. Gürtner, von
den Plätzen erhob.
Staatsſekretär Freißler nahm darauf das Wort zu einem
eingehenden Vortrag über das Thema: „Der Wandel der
politiſchen Grundanſchauung in Deutſchland
und ſein Einfluß auf die Erneuerung von
Strafrecht, Strafprozeß und Strafvollzug”.
Führerwechſel im S5-Abſchnitt AIH.
LPD. Frankfurt a. M., 21. Auguſt.
In der Führung des SS.=Abſchnitts XXX, der die SS.=
Standarten 2 (Frankfurt), 35 (Kaſſel) und 83 (Gießen) umfaßt,
iſt ein Wechſel eingetreten. SS.=Oberführer Konrad Unger=
Kaſſel, der bisher dem Abſchnitt XXX vorſtand übernimmt
auf Befehl des Reichsführers der SS. den SS.=Abſchnitt XXI
in Oppeln. Zum neuen Führer des Abſchnitts XXX wurde
der bisherige Führer der Standarte 57 (Schleuſingen), SS.=
Standartenführer Karl Ludwig befohlen.
Der Kartenverkauf für den Reichsparteitag 1935 beginnt nach
einer Mitteilung der Organiſationsleitung des Reichsparteitages
am Montag, den 26. Auguſt.
eE lerdings keine Kraftwagen zur Verfügung hatte, nur auf
eine Mce 12/4 Kilometer brachte. Nur durch dieſe ſyſtematiſche
Durchdrin=
zun Fehenl ” k9üledes Landes nach allen Richtungen, ein denkbar gründliches
vo. w2 lum ſeiner Vergangenheit wie Erforſchung der Sitten und
Thy zuche der Eingeborenen, angefangen von grauer Vorzeit bis
uüe dch iſeren Tagen, war es möglich, einen ganzen; ungeheuren
vei e hi En 4l im Verlaufe eines Menſchenalters zu enträtſeln, ſo daß
ſtecheh BSVert ſite eigentlich kaum noch kulturgeſchichtliche Geheimniſſe
bie=
tei Zie auf den früheren Entdeckungsfahrten, hatten auch auf der
Wuu mhr abgeſchloſſenen Forſchungsexpedition die Teilnehmer
un=
ten ößten Entbehrungen und mannigfacher Mühſal zu leiden.
26 I= und Betriebsſtoffmangel in unbewohnten Gegenden, Ver=
Diu agsſchwierigkeiten und Inſektenplage, Transportmängel und
Arceiten, hervorgerufen durch einſeitige Ernährung, ſtellten
Dr Siderſtandsfähigkeit immer wieder auf harte Proben.
Kulturgeſchichte im neuen Licht.
in ſo höher ſind die wiſſenſchaftlichen Erfolge der drei
Ex=
veu ansgruppen einzuſchätzen, die im Verein mit den Forſchungs=
Eglbiſſen früherer Entdeckungsfahrten die Kulturgeſchichte
G)* Erdteile in neuem Lichte erſcheinen laſſen. Geheimrat Fro=
DerB hat mit ſeiner Lebensarbeit den Nachweis erbracht, daß
De Jur in Afrika, Abeſſinien, Arabien, Tripolitanien und der
Eah, ſondern auch in Europa, angefangen von Südfrankreich
A2wanien bis in den hohen Norden dieſelben kulturellen Er=
Gelmngsformen der jüngeren Steinzeit anzutreffen ſind. Die
We’ſheit ſtand ſomit in grauer Vorzeit in Afriba wie Europa
D2 gſelben Kulturſtufe. Erſt im Laufe der Jahrtauſende haben
ſe gewaltigen Unterſchiede entwickelt, die beide Erdteile
Euufzuweiſen haben. Durch dieſe Feſtſtellung wird aufs Neue
Sſchauung von Geheimrat Frobenius beſtätigt, der in jeder
ein organiſches Gefüge mit denſelben Entwicklungsſtufen
wie ſie Menſch, Tier und Pflanze durchzumachen haben.
Die Kultgegenſtände der Yorubas.
* Sichtung des mit nach Deutſchland gebrachten, ungeheu=
Aterials wird natürlich noch einige Monate in Anſpruch
Vorausſichtlich im kommenden Oktober wird dann in Ber=
2e Frobenius=Ausſtellung veranſtaltet werden, auf der die
iasergebniſſe der letzten dreifachen Afrika=Expedition zu
ANd. Die Ausſtellung verdient das beſondere Intereſſe der
einheit, da ſie eine wertvolle Ergänzung zu den berühmten
ungen des Berliner Muſeums für Völkerkunde darſtellen
oxt iſt bereits ein eigener Raum zu finden, in dem
und Gebrauchs= ſowie Kultgegenſtände der Yorubas,
Eingeborenenſtammes an der Goldküſte im Nordweſten des
mrächtigen Negerreiches Benin, zur Schau geſtellt ſind, die
Neils von Geheimrat Frobenius geſammelt wurden.
ſchaffensfreudige Gelehrte plant außerdem in Frankfurt
Un die Errichtung einer neuen wiſſenſchaftlichen Forſchungs=
ſtätte, die in einem beſonderen Gebäude untergebracht werden und
zugleich
das modernſte Muſeum der Welt
darſtellen ſoll. Es iſt hierzu ein kreisrunder Bau vorgeſehen, der
gewiſſermaßen aus drei aufeinanderfolgenden Ringen gebildet
werden ſoll. Den inneren Ring verkörpert ein Speicherturm, in
dem die Sammlungen und eine Bibliothek Platz finden ſollen.
Der zweite Ring wird durch die Arbeitsräume der Mitarbeiter
gebildet, während der dritte Ring ſtändig wechſelnde Ausſtellungen
einzelner Forſcher enthalten wird. Die neue Reichsanſtalt ſoll der
ganzen Welt zum Vorbild dienen und wird der kulturgeſchichtlichen
Forſchung neuen Auftrieb verleihen. Ständige Mitarbeiter in
allen Erdteilen werden ihr Material dem neuen Inſtitut zur
Ver=
fügung ſtellen, wo die Forſchungsergebniſſe nach den
Geſichtspunk=
ten der Kulturkreislehre ausgewertet werden. Noch ſind weitere
Abteilungen der Frobenius=Expedition in Italien und
Skandina=
vien damit beſchäftigt, in unermüdlicher Arbeit das Weltbild zu
vervollſtändigen, das Geheimrat Frobenius in jahrzehntelanger
J.I.
Forſchungstätigkeit der Menſchheit geſchenkt hat.
Bernard Shaw über ſein neueſtes Stück.
(D In Malvern wird zurzeit Bernard Shaws neueſtes Stück
„The Simpleton of the Unexpected lsles”, das ſeine
Erſtauffüh=
rung vor einem halben Jahre in New York erlebte, gegeben, und
die engliſchen Blätter ſind voll von Deutungen der neueſten
Shaw=
ſchen Weisheitslehren. In ſeinem neuen Stück ſchildert Bernard
Shaw bekanntlich die Vorgänge, die ſich ſeiner Anſicht nach in
England am „Jüngſten Tage” ereignen würden. Es iſt alles
reich=
lich phantaſtiſch. Und vielleicht vom Wunſche getrieben, dem armen
engliſchen Publikum zu etwas mehr Klarheit zu verhelfen, hat
Bernard Shaw nun eine Art Verteidigung ſeines neueſten Stückes
geſchrieben. Er beginnt ſeine Ausführungen mit der Erklärung,
daß die meiſten Schriftſteller der Neuzeit keinen genügenden
Re=
ſpekt für die Apokalypſe bezeugen und ſchreibt dann wörtlich;
„Als Kind wurde ich gelehrt, den Tag des Jüngſten Gerichts
zu fürchten. Das Jüngſte Gericht prägte ſich in
mei=
ner kindlichen Vorſtellungskraft ſoklar ein, daß
einſt, als mir die Ankunft des Jüngſten Tages im Traum erſchien,
ich mich ſelbſt um Mitternacht in unſeren Garten treten ſah und
unmittelbar über der Gartenmauer ein wunderbares Leuchten am
Himmel erblickte, in deſſen Mitte ich eine Reitergeſtalt, nicht
un=
ähnlich derjenigen König Wiliams in College Green zu Dublin,
gewahrte, die ich ſofort als den Allmächtigen, der herbeigekommen
war, um über die Welt zu richten, erkannt. Ich war ſehr
erſchrok=
ken. Ich eilte raſch in mein Schlafzimmer zurück und ſchloß ge=
räuſchlos die Tür hinter mir, ehe der Allſeher ſein leuchtendes
Auge auf mich geworfen hatte. Dieſe meine Viſion des Jüngſten
Tages iſt nicht unähnlich derjenigen Darſtellungen, die
Michel=
angelo in ſeinem großen Freskobilde in der Sixtiniſchen Kapelle
oder Tintoretto auf ſeinem im Dogenpalaſte in Venedig
hängen=
den Bilde, oder Albrecht Dürer in ſo wanchen ſeiner Werke
ge=
geben haben. Solche Viſionen und Bilder erſcheinen
nicht den Kindern dieſes Jahrhunderts der
Tech=
nik und Wiſſenſchaften. Doch wenn wir einerſeits
anerken=
nen, daß derartige naive Viſionen unſerer Vorſtellungskraft nicht
mehr entſprechen, ſo ſollten wir andererſeits nicht den üblichen
Fehler begehen und das Kind mit dem Bade ausſchütten.
Selbſt=
verſtändlich haben die von Tintoretto, Albrecht Dürer und den
üb=
rigen alten Meiſtern geſchaffenen Bilder keine größere Realität
als der rote Löwe auf dem engliſchen Wappenſchilde. Man kann
auch getroſt behaupten, daß das Buch der Offenbarungen die
Wahnvorſtellungen eines Geiſteskranken darſtellen, die eigentlich
nie in der Bibel hätten Aufnahme finden ſollen. Doch nachdem
wir all dies zugegeben haben, brauchen wir uns nicht einzubilden,
daß wir hiermit die Idee des Jüngſten Tages ſelbſt los geworden
ſind, jenes Jüngſten Tages, dem ſich alle Lebeweſen einmal
unter=
werfen müſſen und ohne den das Leben keinen Sinn hat. Im
Gegenteil, die Vernichtung der alten Vorſtellungen vom Jüngſten
Tage läßt uns die Notwendigkeit einer Rechtfertigung unſeres
Lebens, unſerer Freuden und unſerer Leiden um ſo dringender
er=
ſcheinen. Die Frage „Zu was biſt du hier?” kann
nichtdurch die einfache Abfuhr „Kümmeredich um
deine eigenen Angelegenheiten” erledigt
wer=
den. Selbſt, falls es in einer ziviliſierten Welt nicht jedermanns
Angelegenheit iſt, ſolche Fragen zu ſtellen, ſo iſt es immerhin eine
Frage, die Leute mit einem einigermaßen entwickelten ſozialen
Ge=
wiſſen genötigt ſind, ſich von Zeit zu Zeit vorzulegen. Und in
Sow=
jet=Rußland geht man, falls die Antwort auf dieſe Frage nicht
be=
friedigend ausfallen ſollte, gelegentlich gar ſo weit, den
Betreffen=
den an die Wand zu ſtellen .. . . Dem Leſer ſteht es nun frei zu
erklären, daß, falls dieſe Schrecken des Jüngſten Gerichts das
Thema meines neueſten Stückes ſind, er es vorziehen würde, dem
Theater tunlichſt fern zu bleiben. Doch der Leſer braucht ſich nicht
zu fürchten. Er kann ſich getroſt darauf verlaſſen, daß ich ihn ſelbſt
bei Behandlung troſtloſeſter Themata beſtens unterhalten werde
und daß auch ſein Intellekt hierbei in weiteſtem Maße profitieren
wird. Selbſt falls der ZuſchauerZeuge deſſen ſein wird, wieSchönheit,
Edelmut, Heldentum und Patriotismus wie Phantaſiegebilde
eines endlos langen Traumes ſich im Nichts auflöſen, ſo wird er
ſehen, daß all dieſe Dinge nicht inmitten eines ſchrecklichen
Blut=
bades, ſondern im Ergebnis eines höchſt ſachlichen und durchaus
amüſanten Prozeſſes verſchwinden werden. Daher richte ich an das
verehrte Publikum den Appell: Nehmt all Euren Mut zuſammen
und tretet der Erſtaufführung meines neuen Stückes in England
mit der Unerſchrockenheit wahrer Briten entgegen.”
Seite 4 — Nr. 230
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 22. Auguſt:1
Deo ooler ceolTdertt 2e
2
Nachdruck verboten.
Ein Abenteurer-Roman von Justus Franz Wittkop
29)
Schlüter erkannte, daß ſeine Hoffnung eitel geweſen war.
Statt in einem modrigen, ſaß er nun in einem überſchwemmten
Loch. Das widerlich=ſchmutzige Bad würde anhalten, bis er
ent=
kräftet in der Regenflut umſänke, um wie eine Maus in der
Falle zu ertrinken; und die Entkräftung würde vorausſichtlich
nicht lange auf ſich warten laſſen, da ihm jede Gelegenheit zum
Ausruhen genommen war.
Mühſam öffnete er wieder den Abflußkanal, indem er
aber=
mals die abſchließende Steinplatte unter Waſſer abdrückte Und
mit Befriedigung ſtellte er feſt, daß als Folge davon der
Waſſer=
ſpiegel ziemlich raſch wieder zu ſinken begann. Er ſah ſeine
Ver=
mutung beſtätigt, daß der jenſeitige Ausgang der
geheimnis=
vollen Röhre irgendwo ins Freie oder nach einer tiefer
ge=
legenen Ziſterne führen müſſe, und dieſe Gewißheit gab ihm
etwas Mut.
Schon vermochte er wieder feſt auf den Füßen zu ſtehen,
während das Waſſer noch immer abnahm. Er fror in ſeiner
durchnäßten Kleidung und entledigte ſich ihrer. Droben brach
die Sonne durch die Wolken, und der Donner rollte nur noch
aus der Ferne. Der Eichenaſt, das einzige Teilchen der
Ober=
welt, das Schlüter aus ſeinem Grab heraus erblicken konnte,
glitzerte friſchgrün und wie betaut und ſchüttelte mit ſanftem
Wiegen die Tropfen ab.
Als der Waſſerſtand bis auf etwa ein Meter über der
Sohle der Ziſterne geſunken war, blieb er auf dieſer Tiefe
ſtehen, ſei es, daß der Abfluß ſich verſtopft hatte, ſei es, daß
nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren der Ausgleich
auf dem Waagepunkt angekommen war. Dieſer Rückſtand der
Ueberſchwemmung reichte aber hin, um den Gefangenen an
einem Sichniederlegen zu verhindern, und zwang ihn wenn er
ſich würde ausruhen wollen, den Rücken gegen die ſchlüpfrigen
Wände zu lehnen, um im Stehen zu ſchlafen, die Füße bis zu
den Oberſchenkeln im Waſſer.
Vorläufig allerdings dachte Schlüter noch nicht an Schlaf.
Er watete umher, immer im Kreis herum, um ſich durch die
Bewegung warm zu machen und den entblößten Oberkörper zu
trocknen. Da er ſeit zwanzig Stunden nichts gegeſſen hatte,
rührte ſich überdies der Hunger empfindlich, und auch ihn
hoffte er durch die Bewegung etwas zu betäuben.
Das ſchlürfende Plätſchern in den Ohren, das ſeine
waten=
den Beine im Waſſer hervorriefen und das von der Wölbung
der Mauern zu einem einförmigen hohlen Rauſchen umgeformt
wurde bewegte er ſich im Kreis wie am Tretrad einer Mühle,
und Müdigkeit, die ſeine Vorſtellungen und Gedanken
ver=
zerrte und zu umnebeln begann, ſenkte ſich auf ihn nieder.
Möglich, daß er ſo im Gehen eine ganze Weile eingeſchlummert
war, ohne daß ſein Körper in der Bewegung nachließ, die er
mechaniſch vollführte, ſo, wie es vorkommt, daß Soldaten, von
endloſen Märſchen erſchöpft im Gleichſchritt der Kolonnen
ein=
ſchlafen und noch immer im Takt die Füße ſetzen, während
der Kopf auf die Bruſt geſunken und vom Schlaf umfangen iſt.
Schlüter hörte die Oſtſee rauſchen, und die Glocken eines
Fiſcherdorfes läuteten weit herüber über weiße Dünen Und
ſeine Gedanken kehrten aus dieſer tröſtenden Phantaſie erſt
wieder zum Elend ſeiner Lage zurück, als er ſich den Fuß unter
Waſſer ſchmerzhaft an der Steinplatte ſtieß, die neben der
Oeffnung des Abflußkanals lag.
Der Schmerz brachte ihn vollends zu ſich. Er machte ſich
daran, die Steinplatte aufrecht gegen die Wand zu lehnen, ſo
daß er dadurch einen Sitz gewann, auf dem er, allerdings bis
zu den Hüften im Waſſer, ruhen konnte. Er ließ ſich nieder,
von Kälte überſchauert und faſt ganz ohne Hoffnung, daß ſeine
Augen noch jemals ein anderes Bild erblicken würden als die
troſtloſen, moosüberzogenen Mauern ſeines Gefängniſſes, an
denen die Algen und Pilze in Bärten und ſchlüpfrigen Zapfen
hingen und mit Aufgluckſen dann und wann einen Tropfen
von der Wölbung herniederfallen ließen.
Im Lauf der Nacht verſickerte das Waſſer weiterhin, ſo daß
es zuletzt nur etwa dreißig oder vierzig Zentimeter hoch ſtand
und dem Gefangenen, ſelbſt wenn er ſaß, nur bis an den
Waden reichte.
Während der Dunkelheit allerdings wurden die Ratten
munter und warfen ſich plumpſend in die Flut, wobei mehr als
einmal die aufſprühenden Spritzer Schlüter benetzten. Er hörte
die ekelerregenden Tiere umherpaddeln und ſich ihre widerlichen
Schreie zurufen, die an das ſchrille Knirſchen von Glas
er=
innerten.
Als der Morgen heraufkam und langſam und nur zEu
den Abglanz ſeiner Strahlen auch in die „Grube des By
dringen ließ, da hatte Schlüter mit dem Leben
berein=
geſchloſſen. Er erwartete keine Rettung mehr. Das einzige
er bedauerte, war vielleicht, daß das Waſſer nicht
meh=
genug ſtand, um ſich darin ertränken zu können. Er erwe
er ſeinen Kopf nicht in die Pfütze tauchen ſollte, bis ihm:9
und Leben vergingen.
Ein Fieber hatte ſich ſeines Körpers und ſeiner e
bemächtigt; der Schüttelfroſt wechſelte mit Anfällen einer irm
Hitze, unter deren würgender Qual er zu erſticken glaub=1.
war viel zu ſchwach, um ſich von der ſteinernen Platte
heben, auf der er hockte, die Ellbogen auf die Knie geſtürtt
den Kopf in den Händen vergraben, während ſeine Zäh-r
Froſt aufeinanderſchlugen und das Echo des Gewölbes mi
Innerlich aber brannte er in Fieberglut. Es war ihrn
mehr bewußt, was Wirklichkeit und was Ausgeburt ſeime
krankten Phantaſie war, die ihm fürchterliche Träume
gaukelte und ihn dann wieder burlesk=bunte Bilder grelle=;
zücken ſchauen ließ in nervenaufreibenden
Wechſelſpie=
empfand nicht mehr, ob er Stunden oder Tage in dieſern
ſtand zwiſchen Leben und Sterben verbrachte
Eine Leiter ließ ſich zu ihm herab. Apathiſch ohne n
greifen, was geſchah, ſah er ſie neben ſich in den Tümpel tau
Seine Höhle war belebt von Schatten, deren Stimme,
aus den Wolken zu kommen ſchienen. Dieſe Schatten mu
ſich an ihm zu ſchaffen; aber er ſchloß die Augen, um ihrn
entgehen. Er hatte das Gefühl, umhergeworfen, auff
niedergezerrt zu werden, als ſei er ein Leichnam, mü
ſchändende Geſpenſter ihre Kurzweil trieben.
Auf einmal fühlte er ſich in Sonne und Licht ge=uf
eine ſolche blendende Fülle von Helligkeit ſchoß über ihn ef
als ſei er in die Weißglut eines Hochofens geſtürzt um
wohl er die Augen geſchloſſen hielt, fühlte er, wie das-
Licht durch ſeine Lider hindurchdrang und die Netzhau
ſengte. Ein irrſinniger Kopfſchmerz marterte ihn, währen)
ſeinen Körper durch die wirbelnden Feuerräder unerträ d
Sonnenlichts ſchleppte.
Er kam erſt wieder halb, zu ſich, als er auf ein
lager niedergelegt wurde. Er öffnete die Augen und ſ.ch
teilnahmlos um. Jedoch ſchloß er ſie ſofort wieder, mün)
von den Gaukeleien der Fieberträume narren zu laſſem
dennoch bis in die Faſern erquickt von der ruhenden La,/
die man ihn gebettet hatte. Er hörte die verworrene-!
räuſche der Welt um ſich, Stimmen, die miteinander ſp
Schritte, die kamen und gingen, und er ſtöhnte leifſt
ſich hin ..."
(Fortſetzung folgt.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
herzens=
guten Mann, meinen über alles geliebten Vater, Sohn,
Bruder und Schwager
Friedrich Müller
Oberſtadtſekretär
im Alter von 44 Jahren heute vormittag in die
Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbllebenen:
Kätha Müller, geb. Meher
und Sohn Friedel.
Darmſtadt, den 21. Auguſt 1935.
Schlageterſtr. 52.
Die Beiſetzung findet am Samstag, den 24. Auguſt,
nachmittags 3 Uhr auf dem Friedhof Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen.
Dr.r.Beateiner
Bismarckstraße 39
verreist!
Vertreter sind die Herren:
Dr. Hoffmann, Annastr. 20
Dr. Hüffell, Kasinostr. 2
Dr. Jung, Ludwigsplatz 1
G4e1
Dr. Schimmel,
Peter-Gemeinder-Str. 7
Geſtorbene.
Darmſtadt: Schuchmann, Hans, 2 Monate.
Spengler, Hans, 1 Jahr.
Dieburg: Schroth, Katharina, Schneiderin,
ledig. 39 Jahre.
Die Mietgutſchein=Ausgabe
für Auguſt und September d. J. findet ſtatt im
früheren Ludwigs=Bahnhof, Steubenplatz 13 (
Ein=
gang 2), und zwar für die Bezugsberechtigten, deren
Namen beginnt mit den Buchſtaben:
A—D Dienstag, 27. Auguſt, 8—12 Uhr
E—G Dienstag, 27. Auguſt, 2½— 5 Uhr
H—7 Mittwoch, 28. Auguſt, 8—12 Uhr
K—T Mittwoch, 28. Auguſt, 2½— 5 Uhr
M—0 Donnerstag, 29. Auguſt, 8—12 Uhr
P—R Donnerstag, 29. Auguſt, 2½— 5 Uhr
S Freitag, 30. Auguſt, 8—12 Uhr
T—Z Freitag, 30. Auguſt, 2½— 5 Uhr
Die Ausgabe erfolgt nur während der vorgenannten
Zeiten gegen Vorlage der Arbeitsloſenkontrollkarte,
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bzw. des Un erſtützungsausweiſes uſw.
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Der beſte Ratgeber iſt immer derjenige, der nicht
nur Vorſchläge macht, ſondern auch den Weg zu
ihrer Ausführung zeigt. Von dieſem Grundſatz
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gehend, veröffentlichen wir ab morgen eine Serie
von Anzeigen, in denen anhand praktiſcher
Erfah=
rungen zu dem wichtigen Problem erfolgreicher
Kundenwerbung Stellung genommen wird.
Unter dem Titel:
„Werbe=Winke für den Einzelhändler
bringen wir Ratſchläge aus der täglichen Praxis,
Ratſchläge die einmal zeigen, welche Methoden der
Werbung die richtigen ſind und zum anderen, wie
eine gute und erfolgbringende Kundenwerbung im
einzelnen aufgebaut werden muß.
Schenken Sie dieſen Anzeigen Ihre Beachtunge
ſie ſollen Ihnen helfen, Ihr Geſchäft vorwärls
zu bringen, ſie werden Ihrem Geſchäft nützlicher
Ratgeber ſein.
47 Zeiten gerin
2drnicher zu
ie Wraen
Darmſtädter Cagblat
Das Blatt der erfolgreichen Anzeigen=
Aeonnerstag, 22. Auguſt 1935
Ane
hergeworfe
ein
ieben.
onne und Licht
keit ſchoß über 11
chofens gefüu
fühlte er, wie
und die Nii
jarterte ihn, niü
Feuerräder umm
als er af 4
die Augen m
ſofort wieder, 7
narren zu 1/
on der ruhend !
rte die verwong
die miteinandr
ind er ſtöhnte !
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 22. Auguſt 1935
oßes Kinderfeſt in der Garkenbau=Ausſtellung.
Am kommenden Sonntag wird es in der Gartenbau=
Ausſtel=
luſtig zugehen. Der Verein Freundinnen junger Mädchen
z ein großes Kinderfeſt auf, bei dem alt und jung ganz ſicher
eeine Koſten kommen wird. Schießbude Kinderrutſchbahn eine
ſue, herrliche Kinderpolonaiſe, Sackhüpfen, Volkslieder,
Volks=
ſa alles das wechſelt in bunter Reihenfolge ab. Es wird
nie=
inr dieſes Kinderfeſt verlaſſen, ohne ſich mit Freuden an die
ſich ichen Stunden zu erinnern, die ihm unſere Kleinen heute
en.
Kind und Blume! Beide gehören untrennbar zuſammen, und
beide hat der ältere Menſch immer eine gewiſſe Zuneigung,
en, ſie ihnen doch die Zeiten ins Gedächtnis zurück, in denen er
ſuggt, ſorglos und heiter in den Tag leben konnte. Wir wollen
omm Verein Freundinnen junger Mädchen danken, daß er ein
hönes Feſt in ſo herrlichem Rahmen aufziehen will und wollen
dort erſcheinen.
Wir danken
Ben Mitwirkenden des Sommernachtsfeſtes.
Das Feſt der Darmſtädter am Großen Woog gehört der
Ver=
mheit an. Aber noch lange Zeit wird es in der Erinnerung
fielen Tauſende, die dabei waren, wach bleiben. Wir ſtellen
afreude und Genugtuung feſt, daß alle Beſucher mit dem
Dar=
ſut nen reſtlos zufrieden und begeiſtert waren.
Zei dieſer Gelegenheit müſſen wir jedoch darauf hinweiſen,
ſie Durchführung dieſer Veranſtaltung nur ermöglicht
wer=
kennte, weil ſich zahlreiche Körperſchaften und unzählige
Ein=
eionen uneigennützig in den Dienſt der Sache ſtellten und das
be für das gute Gelingen des Feſtes hergaben.
Nur ſo war es möglich, eine ſo großzügige Veranſtaltung
ge=
ige ringes Eintrittsgeld durchzuführen. Nur ſomit konnte auch
irmſten Volksgenoſſen der Beſuch ermöglicht und dadurch das
Kin ernachtfeſt erſt zu einem wahren Volksfeſt geſtaltet werden.
Wir haben daher die Pflicht, all denen zu danken, die teils in
erlanger Vorbereitung, teils an der Veranſtaltung in ſelbſt=
Weiſe mitwirkten.
Namen zu nennen und hervorzuheben hieße
nationalſozia=
ſche Grundſätze außer acht laſſen Alle dienten ungenannt
eache, im Bewußtſein, für die Allgemeinheit etwas Gutes zu
w.
u, wcht du Hin M
urhgendlich baits 15
nuckskelutener 4u 19
wentatl ltr 54
negendtuach udt im
jia ertlich t Aeil k
en Jie abr zu 4
Frühstückikriut
Dreſen ungenannten und unbekannten Mitarbeitern gilt
da=
hul er Dank.
Das gute Gelingen der Veranſtaltung und die Anerkennung
Beſucher wird den Helfern und Mitwirkenden ſelbſt Freude
ſtſt haben.
gez. Löwer.
Nakionalſozialiſtiſche Vorrakswirtſchaft
„Fleiſch im eigenen Saft”.
Bom Verbraucher aus geſehen, hat dieſe aus dem Markt
her=
zesedingte Vorratswirtſchaft der Reichsſtelle für Tiere und
tie=
ſie Erzeugniſſe zwei Vorteile:
Einmal wird dem Verbraucher in einer Zeit ſaiſonmäßig
an=
züülder Fleiſchpreiſe ein hochwertiges Fleiſch, im eigenen Saft”
nem wirklich billigen Preiſe gegeben (1,50 RM. je Kilo dz.);
wers wird dieſes Angebot von 150 000 dz. vorzüglicher
Fleiſch=
wirkungsvoll dazu beitragen, um die da und dort im Lande
tſtellenden Preisſchwankungen für friſch geſchlachtetes Fleiſch
Bchrwächen und ſo — insgeſamt geſehen — die Fleiſchpreiſe auf
uu den Bedürfniſſen der breiten Verbraucherſchichten
entſpre=
den Stand zu halten.
inter dieſem Geſichtspunkt wird die großzügige Werbeaktion
ten Abſatz des Rindfleiſches „im eigenen Saft”, die jetzt im
Aiage der Reichsſtelle für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe mit
Mitteln neuzeitlicher Werbung durchgeführt wird, eine
wir=
volle Abſatzhilfe ſein können. Das Rindfleiſch gelangt in
enddoſen zum Verkauf, die ein Nettogewicht von 850 Gramm
. Der ganze Inhalt beſteht ohne jeden Waſſerzuſatz aus rein=
und beſtem Rindfleiſch.
is muß hier noch nachdrücklich betont werden, daß es ſich
kei=
egs um irgendeine Notaktion handelt.
Gr werden im der praktiſchen Arbeit, für den Preis= und
enausgleich, d. h. alſo für die Marktordnung in der
Vieh=
hühaft vermutlich noch öfter dieſen Weg gehen müſſen, in
Zei=
es Ueberangebotes die Ware aus dem Markt zu ziehen um
onn in Zeiten geringeren Angebotes als vollwertigen Zuſchuß
mſerbraucher zuführen zu können.
as Fleiſcherhandwerk wird ſich der Einſicht in die
Notwen=
ſt dieſer Vorratswirtſchaft für die Marktordnung nicht
ver=
ſüen.
ſas Auf und Ab der Preiſe für Lebendvieh und die dadurch
te unregelmäßige Preisentwicklung für Fleiſch hat in dem
dten Streit um die Handelsſpanne im Fleiſcherhandwerk eine
roße Rolle geſpielt. Das Ausmaß, in welchem die
Fleiſch=
der Bewegung der Viehpreiſe folgten, darüber bzw.
dar=
eblieben, war ſtets beſonders umſtritten und einer der
ärger=
en Punkte der Debatte. Da ſchon aus dieſen Gründen die
Abeit des Fleiſcherhandwerks an der Marktordnung auch in
Falle ſelbſtverſtändlich iſt, wird es kaum erforderlich
wer=
ur reibungsloſen und ſchnellen Durchführung dieſer Aktion
tArdirekt an Großverbraucher heranzutreten oder andere Groß=
ier außerhalb des Fleiſcherhandwerks heranzuziehen, zumal
E Verhandlung mit dem Fleiſcherhandwerk feſtgeſetzte
Han=
lützen, von allen Beteiligten als ausreichend bezeichnet wor=
Die Sprechſtunden der Abteilung II der Heſſiſchen Landes=
Bung fallen am Samstag, dem 24. Auguſt, aus.
Sprechſtunden der Abteilung A (Untere Erſatzbehörde),
30 Aſtelle II. Die Untere Erſatzbehörde, Zweigſtelle II. ſieht ſich
VeWaßt, ihre Büros, die ſich im Alten Palais, Adolf Hitler=
PN 45 befinden, für den Publikumsverkehr nur noch Mitt=
v os und Freitags in der Zeit von 15 bis 17
4 M offenzuhalten. Auskünfte werden innerhalb dieſer Zeit auf
Zicher 42 erteilt.
in auf die Belaun WDonag Be A.Sade der Aiergriſchelſe
* Monate Auguſt und September in der Zeit von Dienstag
Skertag nächſter Woche im früheren Ludwigsbahnhof,
Steu=
beimtz 13, Eingang 2, ſtattfindet. Die Ausgabe erfolgt nur
D Und der in der Bekanntmachung genannten Stunden gegen
De ize der Arbeitsloſenkontrollkarte bzw. des
Unterſtützungs=
au Siſes uſw.
Autofahrt der ehem. Heſſ. Garde=Dragoner 23 ins Blaue.
Plutofahrt, wenn die Teilnehmer nicht wiſſen, wohin die
Ageht, iſt doch was Schönes. Das haben die ehem. Heſſ. Garde=
Mer 23 Darmſtadt mit ihren Angehörigen am Sonntag
er=
it bis zum letzten Platz beſetzten fünf Heag= und einem
agen ſetzte ſich die Kolonne vom Paradeplatz aus in Bewe=
Der Weg führte zunächſt in verſchiedenen Richtungen durch
dt und ſchon begann das Rätſelraten. Erſt nachdem der erſte
in die Neckarſtraße eingebogen war und in Richtung
dergerſtraße weitergefahren iſt, war das Rätſel zum Teil
Lurch die Bergſtraße bei dem herrlichen Wetter bis
Wein=
or ſich den Teilnehmern ein reizendes Bild, das ſich im
au er Tal mit ſeinen vielen Windungen und reizenden
Land=
üdern noch verſchönte. In Rimbach erfolgte die erſte Raſt
Stunde zur Einnahme von Kaffee und Kuchen uſw. Empfan=
Iden die Teilnehmer hier von einer Muſikkapelle, die während
ſenthaltes ſehr fleißig aufſpielte und für ſofortige
Stim=
ſorgte. Vielen Kameraden kam das Signal zum Aufſitzen
e terfahren zu früh. Von hier ging die Fahrt über Fürth
indenfels, der Perle des Odenwaldes. Bei der einſtündigen
urde die hiſtoriſche Burgruine mit den wunderbaren
Aus=
ibeſucht und dann ging es weiter über Gadernheim, Brandau
S Modautal nach Nieder=Ramſtadt zur Einkehr bei
Gaſt=
üiſcher, deſſen großer Saal die Teilnehmer kaum faſſen
Recht bald herrſchte auch hier echte Kameradſchaftsſtim=
und bei Tanz und heiteren Vorträgen verſchiedener Art
der ſtille Beobachter ſehen, daß in dem Verein die Pflege
hameradſchaft erſtes Gebot iſt und, daß die Mitglieder mit
Angehörigen im Verein eine große Familie, eine
Gemein=
bil den Allzu früh für viele kam das Signal zum Aufſitzen
Rückfahrt. Nach zehnſtündiger Abweſenheit kehrte man
wohlbehalten nach hier zurück.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 230 — Seite 5
*Der Einzelhandel als Helfer am Aufbau.
Der Einzelhandel gehört wie die Landwirtſchaft und das
Handwerk zu den Zweigen unſerer heimiſchen Wirtſchaft bei
denen die Durchführung des nationalſozialiſtiſchen
Wirtſchafts=
programms von Anfang an einen erfreulichen Umſchwung und
auch Aufſchwung gebracht hat. Gerade der Einzelhandel war es,
deſſen Lage damals, als unter die liberaliſtiſche
Wirtſchaftsauf=
faſſung der Schlußſtrich gezogen wurde, keineswegs als roſig
be=
zeichnet werden konnte. Abgeſehen von dem allgemeinen Druck,
hervorgerufen durch die von Jahr zu Jahr, von Monat zu Monat
zunehmende Arbeitsloſigkeit, befand ſich der Einzelhandel zu
die=
ſer Zeit in einem Zuſtand ausgeſprochener Unſicherheit, der
glei=
chermaßen ſeine Exiſtenz bedrohte. Einheitspreisgeſchäfte ſchoſſen
wie Pilze aus dem Erdboden, die Preisſchleuderei kannte kaum
noch ihre Grenzen, und der Konkurrenzkampf nahm Formen an,
mit denen der ehrliche und anſtändige Einzelhandel weder Schritt
halten konnte noch durfte.
Das alles iſt inzwiſchen anders geworden! Bei dem Kampf
um die Wiedererſtarkung unſerer nationalen Wirtſchaft an der
ſeit den Tagen der großen politiſchen Umwälzung mit zäher und
unermüdlicher Kraft gearbeitet wird, iſt gerade der Einzelhandel
in jeder Beziehung gefördert worden; er hat ſeit dieſer Zeit
wie=
der die Anerkennung gefunden, die er als eine der Gruppen, die
durch ihre zahlenmäßige Stärke wie durch die Summe ihrer
Auf=
gaben eine beſondere Rolle ſpielen verdient, und es iſt nicht mehr
ſo, daß er aus dem nationalen Wirtſchaftsleben verdrängt
wer=
den kann. Damit iſt dem Einzelhandel zweifellos ein Dienſt
er=
wieſen worden, der auch dann nicht überſehen werden darf, wenn
zugegeben werden muß, daß die Wirtſchaft ſelbſtverſtändlich nicht
von heute auf morgen wieder hoch kommen kann und daß
des=
halb auch beim Einzelhandel heute noch nicht alles ſo iſt, wie es
ſich dieſe Berufsgruppe ſelbſt am ſehnlichſten wünſcht. Aber die
Grundlage iſt da, und eine Konjunktur kenn natürlich nicht über
Nacht kommen.
Nun iſt es aber an der Zeit, daß der Einzelhandel mit allen
Kräften und noch mehr, als es ſchon geſchieht, ſelber am Aufbau
tatkräftig mithilft. Seine hervorragende Stellung im
Wirt=
ſchaftsleben, die einſt die Veranlaſſung war, ihm den beſonderen
Schutz angedeihen zu laſſen, ſtellt ihm natürlich auch beſondere
Aufgaben, und in erſter Linie die große Aufgabe, durch ſeine
eigene Initiative in die Geſchichte der Wirtſchaft einzugreifen
und mit dazu beizutragen, daß das Räderwerk der Wirtſchaft in
Schwung gehalten wird. Als der wichtige und unentbehrliche
Mittler zwiſchen Fabrikation und Verkauf handelt es ſich für ihn
nicht nur darum, daß er die Aufklärung und Erziehung des
Käu=
ſerpublikums pflegt und den Verbrauch nationalwirtſchaftlich
wich=
tiger Waren fördert ſondern er hat auch vor allen Dingen zu
jeder Zeit die Pflicht, über den vorliegenden Bedarf
hinaus=
gehend für die Weckung neuen Bedarfes, für die Weckung neuer
Kaufwünſche zu ſorgen. Das iſt eine der vornehmſten Aufgaben
des Einzelhandels, eine Aufgabe, die dem Einzelhandel und der
geſamten Wirtſchaft ſchon ungeahnte Erfolge gebracht hat, an
deren Erfüllung aber in Zeiten des Wiederaufbaues wieder
ein=
mal mit aller Deutlichkeit erinnert werden muß.
Die Loſung des Einzelhandels muß heute heißen: Werben
und nochmals werben, denn die Werbung des Einzelhandels nützt
nicht nur ihm ſelbſt, ſie dient nicht nur der Empfehlung des
eige=
nen Geſchäfts und der eigenen Ware, ſie macht nicht nur ſeinen
Namen den Käufern vertraut, ſondern ſie fördert auch den
Um=
ſatz im allgemeinen, und ſie dient damit im gleichen Maße der
Geſamtheit unſerer Wirtſchaft. Es iſt nicht ſo, daß Werbung nur
den vorhandenen Bedarf in beſtimmte Richtungen lenkt, ſie weckt
auch in ſtarkem Maße neue Kaufwünſche, ſie erhoht dadurch die
volkswirtſchaftlich wichtige Umlaufsgeſchwindigkeit des „Geldes
und ſie ſteigert ſeinen Wert ſelbſt bei einem Gleichbleiben des
Volkseinkommens, ſo daß durch die Werbung des Einzelhandels
in der Tat weiteſtgehend der planmäßigen Arbeitsbeſchaffung
genützt wird.
So iſt die Werbung des Einzelhandels eine Aufgabe, der ſich
keiner verſchließen ſollte, um ſo weniger, als jeder auch dann ihr
Freund ſein kann, wenn er nur an ſich und ſein eigenes Geſchäft
denkt. Die Förderung der Geſamtwirtſchaft kommt außerdem letzten
Endes auch dem Einzelnen wieder zugute, denn wenn es allen
gut geht, dann iſt auch der Anteil des Einzelnen an dem
Geſamt=
umſatz größer. Jedenfalls hat der Einzelhandel noch viele
Mög=
lichkeiten, als Helfer am Aufbau mitzuwirken, und wenn es
ge=
rade in letzter Zeit wiederholt auch in amtlichen Bekundungen
hieß: Werben iſt Pflicht”, ſo iſt das keine leere Redensart,
ſon=
dern eine Mahnung im Intereſſe dieſes Aufbauwillens.
Heuke morgen fahren die Darmſtädter Turner
und Sporkler nach Saarbrücken.
Wie bereits bekannt iſt, fahren die Darmſtädter Turner und
Sportler heute vormittag 8.39 Uhr zum Gaufeſt des Deutſchen
Reichsbundes für Leibesübungen nach Saarbrücken. Die
Darm=
ſtädter treffen ſich um 7.15 Uhr am Woogsplatz, von wo aus ſie
unter Vorantritt der Kapelle der Landespolizeigruppe
gemein=
ſam mit den Fahnen zum Hauptbahnhof marſchieren. Der Zug
geht durch folgende Straßen: Soderſtraße, Kapellſtraße,
Schul=
ſtraße, Eliſabethenſtraße Peter=Gemeinder=Straße, Rheinſtraße.
Vorausſichtlich kommen die Darmſtädter am Montag abend 6 Uhr
hier in Darmſtadt wieder an, wo ſie durch dieſelben Straßen
wie=
der zum Woogsplatz zurückmarſchieren. Hierüber wird noch
Nähe=
res bekanntgegeben.
Im Gleichſchritt der NSB.
Kaum eine Handlung iſt beſſer geeignet, die
nationalſotzia=
liſtiſche Idee des Führers in die praktiſche Tat umzuſetzen oder
den Willen am Wiederaufbau und zur ſozialen Gleichſtellung im
deutſchen Volke zum lebendigen Ausdruck zu bringen und nur in
der Tatbereitſchaft zur NS.=Volkswohlfahrt. Man erfüllt
hier=
mit zugleich eine höhere Aufgabe, indem man hilft, die Bande der
Volk=gemeinſchaft immer mehr zu vertiefen und die Gegenſätze
zwiſchen Stadt und Land oder arm und reich auszugleichen. So
berichten wir heute erneut, daß ſämtliche Arbeiter und
Angeſtellte bis zum jüngſten Stift der Firma
Artmeier geſchloſſen der NSV beigetreten ſind.
Die Firma hat bereitwilligſt allen Neueingetretenen, die
Auf=
nahmegebühr zur NSV. von ſich aus bewilligt und
gleichzeitig dem Amt für Volkswohlfahrt, Kreisamtsleitung
Darm=
ſtadt, eine namhafte Sachſpende an Kleidungs= und
Wäſche=
ſtücken in beachtlicher Zahl zugewieſen. Hierfür herzlichen Dank
und beſondere Anerkennung. Das iſt Sozialismus der Tat!
Die NS=Volkswohlfahrt ſorgk, daß keiner in Nok und
Elend lebi!
Gebt euer Scherflein auf das Konto Nr. 5990 bei der Städt.
Sparkaſſe Darmſtadt u. Poſtſcheckkonto Nr. 8801 Frankf./M.
Achkung! Darmſtädker Eltern, Kinder und Jugend!
Alles herhören!
In den Anlagen der diesjährigen großen Gartenbau=
Ausſtellung im Orangeriegarten veranſtaltet die
NS.=Frauenſchaft
am Dienstag, dem 10. September 1935, ab 15 Uhr,
ein großes Jugendfeſt
für die geſamte Darmſtädter Schuljugend zugunſten der NS.=
Volkswohlfahrt, unter Mitwirkung des geſamten BDM.
Im reichhaltigen Nachmittagsprogramm wird
un=
ſeren Kleinen viel Ueberraſchung und Freude geboten. Neben
fröhlichen Kinderſpielen, einer Rutſchbahn, einer
Schießbude, einem Kaſperltheater und vielen anderen
Schaubuden iſt Gelegenheit geboten, auf kleinen
Eſels=
fuhrwerken im Garten eine Spazierfahrt zu unternehmen.
In den einzelnen Wettſpielen erhalten die Sieger kleine Preiſe.
Auch für das leibliche Wohl der kleinen und großen Heiner mit
Kaffee, Kuchen und ſonſtigen Leckereien wird die NS.=
Frauen=
ſchaft, wie das ia allerſeits bekannt und anerkannt iſt, beſtens
ſorgen.
Am Nachmittag beträgt der Eintrittspreis für Erwachſene
20 Pfennig, für Kinder 10 Pfennig.
Und erſt am Abend ab 20 Uhr!?
Gravelotte- und Anloy=Gedenkfeier.
* Geſtern abend trafen ſich die Angehörigen des
Reichs=
kriegerbundes Kyffhäuſer, die ehemaligen Frontſoldaten und
Män=
ner und Frauen, die ſich mit Stolz unſeres früheren Heeres und
ſeiner Taten erinnern, ſehr zahlreich in der Gartenbauausſtellung
zu einer Gravelotte= und Anloy=Feier. Dieſes ſoldatiſche Feſt
wurde in Erinnerung an jene beiden Schlachten begangen, in
denen ſich unſere heſſiſchen Soldaten hervorragend gegenüber
einem übermächtigen Feind hielten. Der Geiſt des Sieges, des
Erfolges, nicht die Zahl gab hier den Ausſchlag.
Die muſikaliſche Umrahmung der Feier hatte die
Landes=
polizeikapelle unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau
übernommen, die mit dem flotten Marſch „Heil und Sieg” den
Abend eröffnete. Bald entfaltete ſich ein echt kameradſchaftliches
Treiben bei angeregter Unterhaltung und beim Austauſch alter
Erinnerungen.
Exz. General von Oidtmann erinnerte in ſeiner
Be=
grüßungsanſprache, daß, wie alljährlich, die Kameradſchaften des
Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” und die Regimentsvereine ſich
im Auguſt zur Erinnerung an die ruhmreichen Kämpfe von
Gravelotte 1870 und Anloy 1914 vereinigten, ſo auch in dieſem
Jahre. Man habe heute die Gartenbau=Ausſtellung gewählt, um
damit zu beweiſen, wie eng man ſich in der alten Garniſonſtadt
Darmſtadt mit allen Volksgenoſſen verbunden fühle.
In dieſen beiden Schlachten, die für die heſſiſche Diviſion
Ruhmestaten ſind, bewieſen die Heſſen, daß ſie Männer von echtem
Schrot und Korn ſind, die bereit ſind, ihr Höchſtes, ihr Leben zu
geben. Die beiden Schlachten von Gravelotte und Anloy haben
viel gemeinſam. Wir gedenken in Ehrfurcht, in Dankbarkeit und
Treue all derjenigen, die in Treue zum Vaterland ihr Leben
ließen, und wir gedenken mit ihnen derer, die ihr Leben ließen
für das Reich Adolf Hitlers. Wir ſind ſtolz auf ſie alle. Wir
wollen aus ihren Taten Kraft ſchöpfen für kommende Zeiten.
Wir haben heute an der Spitze einen Mann, einen Front= und
Grabenkameraden, zu dem wir volles Vertrauen haben. Daß
er uns die allgemeine Wehrpflicht wieder ſchenkte, iſt eine Tat,
die gerade wir alten Soldaten mit Dankbarkeit begrüßt haben.
Die Ehrloſigkeit iſt damit von uns genommen worden. Es iſt
ſelbſtverſtändlich, daß wir alle hinter unſerem Führer Adolf
Hit=
ler ſtehen wie ein Fels, Mann für Mann. Er kann auf jeden
Einzelnen von uns zählen, das wollen wir ihm geloben mit
einem dreifachen Sieg=Heil. In das Treuegelöbnis wurde
be=
geiſtert eingeſtimmt.
Nachdem die deutſchen Lieder verklungen waren, ſang der
Liederzweig” unter der ſtraffen Leitung ſeines Dirigenten
Wil=
helm Etzold zwei wirkungsvolle Lieder, „Mahnung” von
Hein=
richs und „Deutſchland, heiliger Name” von W. v. Baußnern,
ſowie ſpäter noch einige eindrucksvolle Chöre. Die Kapelle ſpielte
neben klaſſiſchen Muſikſtücken vor allem flotte, ſchmiſſige Märſche,
von denen die Fanfaren Märſche, der 115er, Preußens Gloria und
der Marſch der langen Kerle, ſowie in „Teufelszunge” das Solo
für Trompete, geblaſen von Oberwachtmeiſter Wedel, beſonders
gefielen. Die Gedenkfeier ſchloß mit dem von der Kapelle
glän=
zend geſpielten Großen Zapfenſtreich.
DDas Arbeitsamt Darmſtadt teilt mit: Die Sprechſtunden
des Arbeitsamts, Hauptamt Darmſtadt, Mornewegſtr. 75, ſind
wie folgt feſtgeſetzt worden: Vorſitzender des Arbeitsamtes (
Zim=
mer 30): Mittwoch von 9—12 Uhr; Leiter der
Vermittlungsabtei=
lung (Zimmer 78); Mittwoch und Freitag von 10—12 Uhr;
Lei=
ter der Verſicherungsabteilung (Zimmer 4): Mittwoch und
Frei=
tag von 10—12 Uhr; Leiter der Abteilung Berufsberatung (
Zim=
mer 34): Montag und Mittwoch von 9.30—12 Uhr und von 13 bis
15.30 Uhr; Leiter der Abteilung für Arbeitsbuch und
Arbeitsplatz=
austauſch (Zimmer 41 b): Montag, Mittwoch und Freitag von
10—12 Uhr. Am Mittwoch vormittag finden demnach
Sprechſtun=
den beim Vorſitzenden des Arbeitsamtes und den Leitern
ſämt=
licher Abteilungen ſtatt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſi die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonpe Anfragen warte
aicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichtelt.
Beginn eines fröhlichen Tanzabends im
Orangerie=
haus für die Eltern und die erwachſene Jugend. Hier ſpielt eine
fleißige Kapelle zum luſtigen Tanze auf. Eine reiche Tombola
wartet auf die glücklichen Gewinner.
Hierzu iſt der Eintritt frei!
Was gibt es da noch lange, zu überlegen? Daher kann die
Loſung für alle Darmſtädter Volksgenoſſen nur lauten:
Auf zu dem Jugendfeſt der NS.=Frauenſchaft zugunſten der
NS.=Volkswohlfahrt am Dienstag, den 10. September 1935!
Nakurverbundenheit iſt Kraftquell und Geſundung!
erlebt
Die deutſche Jugend ſie in den Zelklagern der h.).!
— 4. Komp. Leibg.=Inf.=Regt. 115 und Erſatz=Formationen.
le Kameraden die Zeit und Gelegenheit haben, ſich an der am
imstag, dem 24. Auguſt 1935, abends 8.30 Uhr, im Heſſiſchen
fſtattfindenden letzten Beſprechung anläßlich der großen
Wie=
rſehensfeier am 7. und 8. September 1935 zu beteiligen,
hierzu herzlichſt eingeladen. Es iſt dabei unerheblich, ob die
meraden Mitglied der Vereinigung ſind oder nicht. Wie
be=
s mehrfach erwähnt, gilt die Wiederſehensfeier für alle
Ka=
eraden, die in der 4. Komp. gedient oder ihr während des
Krie=
s angehört haben, ferner für die Angehörigen des ehem.
Regi=
ntsſtabs und der Regimentsmuſik, ſowie für die ehem.
Oeko=
niehandwerker. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten. Für
Anweſenden erfolgt auch die Ausgabe der Feſtkarten.
H. R., hier. Leſen Sie bitte die Antwort im Briefkaſten der
Nr. 224. S. 5 vom 16. I. M. nach; wenn hiernach noch Auskunft
erforderlich, wäre Rückſprache werktags vorm. 8 Uhr bei der
Schriftleitung erwünſcht.
Wir gratulieren!
Zum 80. Geburtstage von Frau Margarethe Rauſch
Witwe in Frohnhofen bei Reichelsheim i. Odw.
Herrn Joh. Sachs in Klein=Zimmern zu ſeinem
70. Geburtstage. Herr Sachs iſt in der ganzen Umgebung bekannt,
als Humoriſt, Kerbredner und luſtiger Junggeſelle,
Zu ſeinem 70. Geburtstag Herrn Andreas Rohmann;
Alexanderſtraße 25.
Zum 70. Geburtstag Herrn Philipp Rau, Echhardtſtraße 3.
Der Jubilar kann auf eine faſt 40jährige Tätigkeit als Diener
und zuletzt als Hausmeiſter der Vereinigten Geſellſchaft,
Rhein=
ſtraße (jetzt Motorhaus) zurückblicken.
In Sickenhofen dem allſeits verehrten Altbürgermeiſter
Ad. Krapp, der heute in beſter körperlicher und geiſtiger Friſche
ſein 75. Lebensjahr vollendet. Altbürgermeiſter Krapp, der
38 Jahre lang als Gemeinde=Oberhaupt ſegensreich gewirkt hat,
iſt durch ſeine erfolgreiche Tätigkeit in zahlreichen öffentlichen
Aemtern bis ins hohe Alter hinein weit über die Grenzen des
Kreiſes Dieburg hinaus bekannt geworden.
Einer der älteſten Einwohnerinnen von Sprendlingen,
Frau Georg Leonhardt 7. Wwe. Katharine, geb. Schäfer,
Wingertsſtraße 13, zu ihrem 80. Geburtstag.
Seite 6 — Nr. 230
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 22. Auguſt 176
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Referent der „Alten Garde‟.
Zuſammenkunft der „Alten Garde” (Träger des goldenen
Reichsehrenzeichens) findet am Montag, dem 26. Auguſt 1935,
abends 20.15 Uhr, in der Brauerei Fay (Alexanderſtraße) ſtatt.
Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten, Bezirk Darmſtadt.
Das Bundesabzeichen für die Mitglieder iſt auf der
Geſchäfts=
ſtelle, Mathildenplatz 15, ſowie bei den Ortsobmännern: 1.
Ober=
landesgerichtsrat Hildebrand, Darmſtadt. Oberlandesgericht: 2.
Rechtsanwalt Dr. Vallbracht, Darmſtadt, Rheinſtr. 34: 3.
Rechts=
anwalt H. C. Kleinſchmidt, Darmſtadt, Hügelſtr. 55 4.
Rechts=
anwalt Dr. Maurer, Darmſtadt, Olbrichweg 19, erhältlich.
Die Deutſche Arbeitsfronk
Der Kreiswalter
Achtung! Betriebswalter!
Die Betriebswalter der Reichsbetriebsgemeinſchaften:
Nah=
rung und Genuß, Chemie, Landwirtſchaft. Leder, Steine und Erde,
haben am Donnerstag, dem 22. Auguſt 1935, abends 8 Uhr im
Haus der Arbeit, Bismarckſtvaße 19, Seitenbau, kleiner Saal, zu
einer Betriebswalterſitzung zu erſcheinen.
R. B. G. 17. Handel.
Wir verweiſen auf die am Donnerstag, dem 22. Auguſt, abends
8.15 Uhr, ſtattfindende Sitzung der Kreisfachgruppen und
Orts=
betriebsgemeinſchafts=Walter der Ortsgruppen 1—9, Stadtgebiet.
Pünktliches Erſcheinen iſt dringend erforderlich.
Hausgehilfinnen der Ortsgruppen Gervinus und Gutenberg.
Am Donnerstag, dem 22. Auguſt 1935. abends 20,15 Uhr.
fin=
det für die Ortsgruppen Gutenberg und Gervinus ein Heimabend
im Eliſabethenſtift, Eingang Erbacher Straße 25, ſtatt. Wir bitten,
recht zahlreich zu erſcheinen.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Frende‟
U3. 42 Kieler Bucht. Bedingt durch die geringe
Teilnehmer=
zahl, kann leider die geplante Urlauberfahrt nach der Kieler
Bucht nicht zur Durchführung gelangen. Wir bitten daher die
Teilnehmer, ſich nach Möglichkeit für die Spreewald= oder
Schwarzwaldfahrt anzumelden. Weiterhin beſteht die
Möglich=
keit, in der Zeit vom 7.—15. 9. mit dem Urlauberzug 47 nach der
Kieler Bucht zu fahren. Ferner verweiſen wir auf die
einge=
ſchobene Seefahrt nach Norwegen vom 31. Auguſt bis 8.
Septem=
ber mit dem Dampfer „Der Deutſche”, zu der ſich die Teilnehmer
ebenfalls anmelden können.
Urlauberzug 41 (Allgäu) und Urlauberzug 43 (Norwegen).
Wir bitten die Teilnehmer an der Allgäu= und Norwegenfahrt,
die Fahrtunterlagen gegen Abgabe des Gutſcheines auf der
Kreis=
dienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, in der Zeit von 8—1 und 15—18
Uhr in Empfang zu nehmen. Gleichzeitig machen wir darauf
auf=
merkſam, daß die Teilnehmer des Kreiſes Darmſtadt am
Ur=
lauberzug 41 (Allgäu) in der Nacht vom 22. zum 23. Auguſt,
1,20 Uhr, in Darmſtadt zuſteigen können, während die Teilnehmer
am Urlauberzug 43 (Norwegen) ſich am 24. Auguſt, um 21 Uhr,
in Frankfurt=Hbhf. treffen.
Norwegenfahrt mit dem Dampfer „Der Deutſche” vom 31.
Auguſt bis 8. September. Das Gauamt Heſſen=Naſſau führt in
der Zeit vom 31. Auguſt bis 8. September eine Seefahrt von
Bremerhaven aus nach Norwegen mit dem Dampfer „Der
Deutſche” durch. Die Fahrt führt die Nummer 44a. Die
Teil=
nehmerkoſten betragen einſchließlich Bahn, Schiffahrt, voller
Ver=
pflegung u. Unterkunft 59,50 RM. Meldungen für dieſe Seefahrt
nimmt die Kreisdienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, bei gleichzeitiger
Zahlung der vollen Teilnehmergebühr bis auf weiteres entgegen.
25. Auguſt: Fahrt in den ſüdlichen Odenwald und das
Neckar=
tal. Teilnehmerkoſten (einſchließlich Fahrt und
Mittag=
eſſen) 4,50 RM. Treffpunkt: 7 Uhr Haus der Arbeit.
An=
meldungen zu vorſtehender Omnibusfahrt nimmt die
Kreisdienſt=
ſtelle entgegen. Jeder Teilnehmer hat den im Monatsheft
ein=
gedruckten Anmeldeſchein auszufüllen.
25. Auguſt: Fußwanderung: Fahrt mit der Bahn nach
Stock=
ſtadt a. M. — Klein=Oſtheim (Fähre) — Steinbachtal — Hanauer
Haus — Johannisberg — Aſchaffenburg — Rückfahrt mit der tionen, unter der Führung des Schweizer Gelehrten Profeſſor
Bahn. Marſchzeit; ungefähr 7 Stunden, Teilnehmer= Dyhrenfurth eine Himalaya=Expedition. Ihr Arbeitsgebiet
koſten (Fahrgeld) 2,40 RM. Treffpunkt: 6 Uhr Nordbahn= war der Baltorogletſcher im Karakorumgebiet, und es gelangen
hof. Führung; Kreiswanderwart Pg. Prager. — Zu den
forderlich. In den Teilnehmerkoſten ſind lediglich die Fahrtkoſten
einbegriffen; für Tagesverpflegung hat jeder Teilnehmer ſelbſt
zu ſorgen (Ruckſackverpflegung).
Sportkurſe der NSG. „Kraft durch Freude‟.
Heute Donnerstag finden ſtatt: Allgemeine
Körper=
ſchule, Männer und Frauen. Ort: Woogswieſe. Zeit: 18.45
Zeit: beide Kurſe von 20—21 Uhr. Leichtatletik, nur
Frauen. Ort: Hochſchulſtadion, Zeit: 18.30—20 Uhr. Wir weiſen
nochmals darauf hin, daß noch Teilnehmer an geſchloſſenen ſowie
chen, Reiten, Fechten, Tennis, Leichtathletik, Fröhliche Gymnaſtik
und Allgemeine Körperſchule.
Achlung, Kraftdroſchkenunkernehmer!
Um eine Geſundung des Kraftfahrgewerbes
her=
beizuführen, ſoll ein Teil der Kraftdroſchkenbeſitzer veranlaßt
wer=
den ihr Gewerbe gegen Gewährung einer Entſchädigung freiwillig
aufzugeben. Derartige Anträge können bis ſpäteſtens 31. Auguſt
1935 bei der Polizeidirektion Darmſtadt geſtellt werden.
Nähere Auskünfte erteilt der Fachſchaftsleiter der
Orts=
gruppe Darmſtadt des Reichsverbandes des Kraftfahrgewerbes
Herr Selzer, Grafenſtraße 6. Erkundigungen können auch bei
der Polizeidirektion Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 24,
eingezogen werden.
Wiederſehensſeier ehem. 118er in Worms.
Das große Treffen unter dem Schirmherrn, des
Reichsſtatt=
halters Gauleiter Sprenger, ſteht vor der Tür. Kommenden
Sams=
tag und Sonntag, den 24. und 25. Auguſt werden die alten
treuen Kameraden des gelben Regiments in Worms erwartet. Der
Feſtausſchuß des Verbandes ehem. 118er hat alle Vorbereitungen
bis ins Kleinſte getroffen und es an nichts fehlen laſſen, um die
Kameraden in würdiger, froher Weiſe zu unterhalten.
Nicht nur die Wormſer 118er erwarten ihre Kameraden auch
die ganze Wormſer Bürgerſchaft, von jeher mit dem Regiment
verwachſen, wird eingedenk der ruhmreichen Kriegstaten des
Re=
giments und ſeiner Feldformationen alles aufbieten, den Empfang
ſeiner alten Soldaten auf das Herzlichſte zu geſtalten. So ſtehen
denn den Kameraden frohe und genußreiche Stunden bevor. Die
Reichsbahn gibt im Umkreis von 150 Kilometer
Sonntagsrückfahr=
karten aus, gültig von Freitag nachts 24 Uhr bis Montag nachts
24 Uhr. Freiquartieranfragen an Kamerad Wilh. Selbſt. Worms,
Gauſtraße 22. Alle übrigen Auskünfte erteilt Kamerad
Schnegels=
berg, Worms, Jahnſtraße 1. Auskunft=, Empfangs= und
Woh=
nungsausſchuß ab Samstag, 24. Auguſt. von mittags 13 Uhr. und
Sonntag ab 7 Uhr früh im Hauptbahnhof (Fürſtenzimmer
Bahn=
ſteig 1). Daſelbſt Eintrittskarten, Abzeichen und Feſtſchrift. Alſo
denn: „Auf frohes Wiederſehen am kommenden Samstag und
Sonntag in der alten Garniſon Worms.
Das Regiment 118 ſtellte folgende Feldformationen auf: Reſ.=
J.R 118 224 und 254 II. Batl 88 und II. Batl. 221, Landw.=
J.=R. 118, Landſturm=Batl. KVIII. 18 und 29 Arm.=Batl. 87, 198
und 188, 1 u. 88. Erſ.=Batl. 118. Landſt.=Erſ.=Batl. XHIII, 39 u. 43.
Brig.=Erſ=Batl. 50, Maſch.=Gew.=Komp., Scharfſchützen=Abt. 55
und 59, Minenwerfer und Bergkompagnie 118.
Anſchriften im Auslandspoſtverkehr. Der Poſtverwaltung
der Union der Sozialiſtiſchen Sowjet=Republiken gehen häufig
Poſtſendungen mit Oktsangaben wie Petrovgrad, Moskov,
Peters=
burg uſw. die nach gleichnamigen Orten in anderen Ländern,
z. B. in Amerika, beſtimmt ſind, unrichtig zu, weil vom Abſender
das Beſtimnungsland nicht bezeichnet iſt. Es empfiehlt ſich ſtets,
bei Sendungen nach dem Ausland in der Aufſchrift das
Beſtim=
nrungslund anzugeben. Unbedingt notwendig iſt dies bei
Sendun=
gen nach Orten, deren Namen öfter vorkommen.
An Hande dei Siavk.
V.
In der Kurve der Odenwaldbahn.
Weit holen die Geleiſe der Odenwaldbahn aus, ehe ſie ihre
Züge vom Haupt= zum Oſtbahnhof bringen; wie von Gott weiß
woher ſtoßen ſie dann plötzlich ſtadteinwärts gegen die
Dieburger=
ſtraße vor und laufen unter der Brücke hin und zwiſchen hohen
Böſchungen hindurch nach dem „Bahnhof an der Roſenhöhe” aus.
So haben ſie durch eine raffinierte Kurve aus 3 Kilometern
Luft=
linie mir=nichts=dir=nichts volle 8 Eiſenbahnkilometer gemacht. Nicht
daß ſich die „Eingeborenen” darum kümmerten; ſie ſteigen an der
Roſenhöhe ein und ſteigen an der Roſenhöhe aus: die 12 Minuten
und die 35 Pfennig für die große Kurve ſparen ſie ſich. Aber für
die Geographie und die Ellenbogenfreiheit der Stadt hat dieſer
weitausholende Bogen ſchon ſeine Bedeutung.
Vieles Zeitgeſchehen verſteht man erſt aus der Geſchichte. So
auch das mit der großen Kurve. Ehe ſie war, bremſte die Stadt
ſichtlich an dem hohen Damm, der vom Gaswerk aus längs der
Aeußeren Ring=Straße (heutige Schlageterſtraße und
Speſſart=
ring) bis zum Orpheum hinlief. Schnaubend und fauchend, nach
der mitleiderregenden Melodie „Helf mer doch, helf mer doch!”
ſchleppte ſich das Odenwälder Lieschen über den Damm aufwärts
bis zum Hohlen Weg, kam dort erlöſt wieder auf gleiche Höhe mit
der Straße und dampfte nun großſpurig und mit dem höhniſchen
Zuruf „Ich brauch dich net. ich brauch dich net” zum Oſtbahnhof
ab. In trockenen Sommern beluſtigte es ſich auf der beſchwerlichen
Strecke gern damit, einen kleinen „Präriebrand” auf dem Damm
zu entfachen, was aufs Haar genau zu dem damals in Mode
ſtehen=
den und bei allen Karl=May=leſenden Buben ſo ſehr beliebten
Indianerſpiel vaßte. Zwiſchen den Schienen lagen die herrlichſten
Schleuderſteine, und über den Damm hinüber und herüber konnte
man ſo gut wie ganz ohne Gefahr in vorbildlicher Weiſe Verſteck
und Anſchleichen und lauter ſolche ſchönen Sachen ſpielen.
Ueber=
haupt war alles ſo gut aufeinander abgeſtimmt: Wollten die Väter
ihre „Herren Söhne” — etwa um ſie ans Aufgabenmachen zu
er=
innern — hinter dem Damm ſuchen, ſo mußten ſie ſich ſchon —
Väter klettern als gute Bürger grundſätzlich nicht über
Eiſen=
bahndämme! — durch jene Unterführungen bemühen, die am
Aus=
gang von Arheilger=, Pankratius= und Kranichſteinerſtraße eigens
für Erwachſene, Fuhrwerke, Radfahrer und ähnliche Erſcheinungen
geſchaffen waren. (Den Hohlen Weg zierte eine Schranke, und die
Dieburgerſtraße überwand das Hindernis mit einer Brücke). Von
Bubenſeite alſo wäre wenig oder nichts gegen den
Eiſenbahn=
damm einzuwenden geweſen.
Aber die Stadt! Die Stadt bremſte davor. Für ſie war der
Damm beinahe wie ein Gürtel, der ihr den Leib drückte. Außer
der Bangertsgaſſe und der Arheilgerſtraße wagte lange Zeit keine
andere Straße ihre Häuſer bis zum Damm hin vorzutreiben. Es
war, als ob ſie Angſt hätten, näher heranzurücken. Mit der
Wenck=
ſtraße, dem heutigen Riegerplatz und der unteren Liebfrauenſtraße
hörte lange Zeit die Stadt dort draußen auf. Was hinter dieſer
Linie kam, war Garten und „Prärie”, irgendwo draußen ſchon
vermeſſen als Baugelände und daher mit Gras und Birnbäumen,
mit Löchern, Steinen und Abfällen ſo gut wie vogelfrei und
Para=
dies für die Heiner aus dem Bangertsviertel. Schlachten wurden
geſchlagen um dieſes Gelände, meterhoch ſtand das Gras, reif
wur=
den die Birnen aus Gründen „vorzeitiger Benutzung” nie. Erſt im
Jahr des Darmſtädter Jugendſtils (1905) erfolgte ein ernſter
Vor=
ſtoß der Bauherren gegen den Damm hin; aus war es mit dem
grünen Paradies, die Erde wurde ausgehoben, Steine türmten
ſich, und teils aus Spekulation, teils aus Bedarf wuchſen in
kur=
zer Zeit ganze Straßenzüge aus dem Boden. Die Geburtsſtunde
der verlängerten Kranichſteiner=, der Kittler=, unteren Taunus=,
Gutenberg=, Lichtenberg=, oberen Kaup= und Heinheimerſtraße,
des Rieger= und Lichtenbergplatzes hatte geſchlagen.
Aber jetzt drückte der Gürtel des Dammes erſt recht dem
gefüllten Stadtleib. So erlebte der Damm gerade noch den B.
dann war es aus mit ihm; er platzte, wurde abgetragen. und
lich ſahen die Bewohner des halbſeitigen Rhönringes ungehfi
weit über die Felder hin bis Arheilgen. Kurz nach dem
entſtand dann die ſtadtabgewendete Seite des Rhönrings, ur.
Mieter der neuen Häuſer warfen die letzten Erinnerungen au
Eiſenbahndamm in Form von Steinen fuhrenweiſe aus
Gärten.
Die große Kurve war bis faſt zur Faſanerie hin geſch5t
und bezog nun zur Stadt ein, was für das Gefühl des Ncod
viertlers ſchon immer aufs engſte zur Stadt gehörte, auch
dort nichts von großen Wohnbauten zu finden war. Nein,
draußen gab es nur „Gelände”; Aecker und Wieſen, eine Be
villa mit großem Park, die Kaſtanienallee. Bäume, Büſche, Del
den ſchon vor hundert Jahren als Ausflugsort beliebten
Can=
die dazugehörige Meierei, die wenigen Bauernhäuſer am
Kranichſteiner „Chauſſee” den Apfelwein „beim Katzebach”
Elfeicherweg und die „Ziielhitt”. Als Zugang diente dieſe
lände zum Arheilger Mühlchen, zur Faſanerie, zum Jagad
Kranichſtein, zum Meſſeler Park und zur heilbringenden:
Sommerabendliebe fördernden Gichtmauer. Es ließen ſich Gad
ten über Geſchichten erzählen von dieſer immer quicklebern
Gegend; von dem kleinen Bach an der Kranichſteinerſtraße. i
man echte Blutegel, von den Teichen der Ziegelhütte, in
man kleine Fiſche und große Krebſe fangen konnte, von den
löchern, den Schleichpfaden, den Verſtecken, dem unermeßlät
giebigen Baumwuchs der „Ziielhitt”, von dem Sumpf am A
ger Mühlchen, der heute ein feines Schwimmbad geworden iſſ
dem Obſt am Elfeicherweg, von den Ziegel= und Backſteinbn
reien, von dem feudalen Viererzug der Frau Baronin, vo
reitenden Artillerie derer vom Carlshof, die zur Stadt „
ten”, um die Jauchengruben zu leeren, von den 115ern, die
die Kranichſteinerſtraße ſtramm nach Meſſel zogen und am
von Hauskes Militärkapelle abgeholt wurden, von den Gag
Turn=, Kegler= und Geſelligkeitsvereinen, die am Himmelf:
tag mit Begeiſterung und Blechmuſik ihre gute Stimmung
Rücks= und Bernhardtsrünnchen, zum Kohlberg und zum Eim
nach Kranichſtein und zur Dianaburg hintrugen — und wa.
gleichen Dinge mehr ſind.
Aber es ſoll hier keine „Geſchichte” des
Bangertsviertell=
ſeiner Ausläufer geſchrieben werden, wenn es auch — warumt
— nun doch faſt eine geworden iſt. Das mag wohl doch an
Gegend liegen, die ihre große Zeit in der Vergangenheit B
hat, als ſie noch weniger ziviliſiert und in genau abgege
Stücke aufgeteilt war. Heute geht man brav — ob Bürger,
frau oder Bub — auf vorgezogenen Straßen und Wegen,
wie hinter dem Orpheum eine ganze neue Stadt gewachſen iſ.
feine Stadt, eine Gartenſtadt mit Villen und Spalierobſt,
wie ſich dieſe Stadt unaufhaltſam ausdehnt bis zur Gichtrn
geht auf dem breiten Alfred=Meſſel=Weg hin und guckt a=
Gärten hinunter, wo es im Frühjahr weiß und roſa blük=
„Türkiſcher Honig”, nimmt die Parade der ſtädtiſchen Häu”=
Speſſartring und Schlageterſtraße ab, ſchlägt ſich gegenüb=
„Bangertgaſſ” zwiſchen Gärten, und großen und kleinen Gay
häuſern hindurch ins Feld, trifft wieder auf Gärten, wirft
Maſchendraht oder Bretterzäune einen Blick auf die altbekan
Teiche und die beiden ſchönen neuen Sportplätze, ſtößt üb
neue Bahnlinie vor und pirſcht ſich nach Kranichſtein hin, unß
dort vom weiten Weg durch die große Kurve zu erholen.
Weit, weit zieht ſich der Wald dort draußen, der Darm
dickſte Eichen und prächtigſte Hirſche birgt. Man erinnert ſich
Fremde zu Rad und im Auto hierherkommen, um dieſe .
brüllen zu hören, und nimmt ſich vor, es ihnen (den
Fre=
gelegentlich einmal nachzutun.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
* Belida: Der Dämon des Himalaya.
Im Jahre 1934 unternahm wie erinnerlich, eine Gruppe von
Forſchungsreiſenden und Bergſteigern. Vertreter von ſieben
Na=
ihr Erſtbeſteigungen bis zu 7700 Metern. Gleichzeitig hatte ſich die
ausgeſchriebenen Wanderungen ſind Voranmeldungen nicht er= Expedition die Aufgabe geſtellt, einen Spielfilm zu drehen, und
nahm zu dieſem Zweck Kameraleute und einige Filmſchauſpieler
— Guſtav Dießl, Jarmila Marton — mit. Dieſer Film,
der der Preſſe in einer Sondervorſtellung gezeigt wurde, läuft ab
heute im Belida.
Um es vorweg zu nehmen — das Bemühen der
Produktions=
leitung, Spielhandlung und Expedition zu einer Einheit zu
brin=
gen, iſt nur teilweiſe von Erfolg geweſen. Gerade deshalb, weil
man es hier mit urwüchſigem Leben und großartiger Natur zu
bis 20 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele, nur tun hat, wirkt die Kuliſſenwelt des Theaters um ſo gegen=
Frauen. Ort: Viktoriaſchule, Hochſtr. 44, Liebigs=Oberrealſchule, ſätzlicher. Dahei iſt die Spielhandlung keineswegs übertrieben:
lediglich die Schlußapotheoſe, die Beſiegung des Bergdämons und
der Opfertod, wäre mit etwas weniger Pathos überzeugender und
offenen Kurſen teilnehmen können. Schwimmen, Reichsſportabzei= wirkungsvoller geworden. Aber ſchon neben dem Spiel der
Er=
peditionsteilnehmer, die das erſtemal vor der Kamera ſtanden,
fällt die Filmhandlung ab; Dyhrenfurth iſt auch im Film der
Lei=
ter der Expedition, die Bergſteiger ſind Bergſteiger, der Arzt iſt
ein Arzt, der Journaliſt iſt, trotzdem er karikiert, ein Journaliſt,
von der „Gazetta del Popolo”, und ſie wirken nur dort nicht
na=
türlich, wo ihnen das Drehbuch ein Verhalten vorſchreibt, das ſie
aus freien Stücken kaum jemals einnehmen würden (wenn z. B.
Dyhrenfurth ſofort mutlos die Flinte ins Korn wirft, weil das
Petroleum geſtohlen wurde).
Die eigentlichen Helden des Filmes ſind aber eine phantaſtiſche
Bergwelt und die namenloſen Schauſpieler, die Tibetaner. Wenn
die Originalaufnahmen der Expedition auf der Leinwand
vor=
überziehen, dann vergißt man, daß man im Kino ſitzt, und man
glaubt eine einzigartige Reiſe mitzumachen. Angeſichts des „
Gol=
denen Thrones” eines Gipfels der aus Marmor ſein ſoll.
ver=
ſtummt der Menſch und ſein Schickſal wird winzig. Es iſt
roman=
tiſcher und berührt den Zuſchauer unmittelbarer als jede
Film=
fabel, wenn er hört, daß die Tibetaner an das unaufhaltſame
Wachſen der Berge und an furchtbare Dämonen auf ihren Gipfeln
glauben. Und es iſt aufregender als der ſchönſte Schneeſturm im
Filmatelier, wenn die Träger ſich vor dem Dämon fürchten, nicht
mehr weiter wollen, und die Kamera in Großaufnahme über ihre
Geſichter gleitet. Von dieſen Dingen hätte man gern noch mehr
geſehen.
N0
— Union=Theater zeigt nur noch heute den echten Wiener
Volksfilm „Endſtation” mit Paul Hörbiger und Maria
Andergaſt. Jugendliche zugelaſſen.
— Helia=Lichtſpiele bringen zum letzten Male „Ferien
vm Ich”. Es ſpielen Hermann Speelmanns, Carola Höhn, Paul
Henkels. Jugendliche ſind zugelaſſen.
— Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute einen tollen
Militär=
ſchwank „Schön iſt die Manöverzeit” mit Gretl Theimer,
Ida Wüſt und Paul Heidemann.
— Belida zeigt heute Premiere. Der Dämon
desHima=
laya” mit Guſtav Dießl. Jarmilla Marton, Erika Dannhof,
Profeſſor O. Dyrenfurth. Der Film wurde auf der Himalaya=
Expedition 1934 gedreht. Jugendliche über 14 Jahre haben Zutritt.
Guke Leiſtung — geringer Verbrauch.
Der Fahrlehrer ſpricht:
Welcher Kraftfahrer würde nicht dieſe Anforderungen a
nen Wagen ſtellen? Dabei iſt Grundvorausſetzung, daß der 9
bzw. der Vergaſer richtig einreguliert iſt. Bei der ſerienmäz
Fabrikation der Wagen und der damit verbundenen ſeriemn
gen Einſtellung bei den Fabriken iſt es nicht möglich, au
Wünſche jedes einzelnen Kunden einzugehen, denn der eine mi
vielleicht geringſten Verbrauch, der andere höchſte
Leiſtung=
der ein anderer beſonders raſches Starten, ein vierter
guu=
ſchleunigung, ein fünfter Spezialeinſtellung auf einen beſſi.
ten Kraftſtoff. Hinzu kommt, daß der Motor im
Somme=
einer kleineren Düſe auskommt als im Winter, wodurch dä
briken alſo gar nicht in der Lage ſind, eine den beſonderen
ſchen entſprechende Einregulierung vorzunehmen. Die Fabul
ſtellung iſt in der Hauptſache, wohl reichlich fett gewählt, um
für energieärmere Kraftſtoffe und in der kalten Jahreszeit-
Leiſtungsanſprüchen zu genügen.
Da Kraftſtoff allein im Motor nicht zündfähig iſt, ſchd
nur im Gemiſch mit Luft hängt die wirtſchaftliche
Verbre=
im Motor von dem richtig abgeſtimmten Miſchungsverh
Kraftſtoff=Luft ab. Iſt dieſes Gemiſch zu mager, d. h.
die=
zu klein, ſo wird zu wenig Energie durch die Verbrennun.
und die Leiſtung wird infolgedeſſen gering. In der Mehrza
Fälle wird aber das Kraftſtoff=Luftgemiſch zu viel Kraftſtoßf
halten. Dieſem fetten Gemiſch fehlt dadurch die genügende
brennungsluft, die Leiſtung wird keineswegs entſprechend ſtür
denn das Gemiſch wird nur „halb verdaut” zum Auspuff he.”
gehen. Die Folge davon iſt ſteigender Verbrauch. Richtig 9
ein Miſchungsverhältnis Luft und Kraftſtoff dann, wenn di
handene Luftmenge gerade zur vollſtändigen Verbrennung des
ſamten Kraftſtoffes ausreichen würde. Dieſe Vorausſetzung 1
aber nur in der Theorie, denn in der Praxis wird die geu
Kraftſtoffmenge nur bei einem gewiſſen Luftüberſchuß volnld
genutzt werden können. Der Kraftfahrer muß auch beachten
Benzol=Gemiſche infolge ihres größeren Energiegehaltes i.
gleichen Litermenge einer kleineren Düſe bedürfen als beinz
nen Benzinbetrieb.
Eine genaue Vergaſereinregulierung iſt nun gar nicht
fach, denn ſo ein Vergaſer hat meiſt nicht nur eine, ſondern
oanze Reihe von Düſen, die aufeinander abgeſtimmt ſein n.
Die Verfeinerung der Vergaſer und Zündeinrichtungen und
vielfachen Möglichkeiten ihrer genauen Anpaſſung und Ein
lierung auf die jeweils beſonderen Betriebsverhältniſſe,
ſondere auch auf die in Frage kommenden Kraftſtoffe (B
oder Gemiſchbetrieb) haben in den letzten Jahren die Anford.
gen an das Verſtändnis des Fahrers und die Pflege des WA
ſehr geſteigert. Es hat ſich hierdurch aber auch mehr und
die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß es nicht möglich iſt ge
mäßig zu erfaſſen, ob der einzelne Wagen wirklich ſo läufr4
er müßte vor allem aber auch, ob er nicht zu viel verbm!
Hier griffen einige große Kraftſtoffgeſellſchaften mit ihren
niſchen Kundendienſt ein, indem ſeit einigen Jahren von
ders hierzu ausgebildeten Fachingenieuren die Wagen der
braucher unterſucht werden mit dem Ziel einer beſſeren
ſchaftlichen Ausnutzung. Auf den ſog. „rollenden Landſtra
das ſind Prüfſtände, deren Inſtrumente mit größter Genau. die kleinſte Düſen= oder Zündeinſtellungsveränderung
ren, laſſen ſich die Einregulierungen außerordentlich ſicher
führen, ſo daß für jeden einzelnen Kraftwagen die Höchſtle
des Motors bei geringſtmöglichſtem Brennſtoffverbrauch ern
werden kann. Hierdurch wird das Letzte an Sparſamkeit,
Leiſtung aus der Maſchine herausgeholt.
Wiederaufnahme des Fernſehbetriebs
der Deutſchen Reichspoſt.
Beim Brand der Großen Deutſchen Rundfunkausſtellung
am Kaiſerdamm in Berlin ſind auch die Fernſehſendeanlagen der
Deutſchen Reichspoſt, beſtehend aus den beiden
Ultrakurzwellen=
ſendern für Bild und Ton, den Flammen zum Opfer gefallen.
Die Deutſche Reichspoſt, die die Fernſehtechnik betreut, hat ſich
noch während der Nacht um Erſatz bemüht. Sie wird das
Fern=
ſehen, das einer der größten Anziehungspunkte für die
Ausſtel=
lungsbeſucher iſt, zunächſt mit einem 20=Watt=Sender
aufrecht=
erhalten, der vorausſichtlich noch heute abend in Betrieb kommen
wird. Unabhängig hiervon, wird die Deutſche Reichspoſt alles
daran ſetzen, ſo ſchnell dies überhaupt möglich iſt, einen größeren
Erſatzſender aufzubauen. Die Mitteilung einer Berliner Zeitung,
wonach zunächſt Fernſehſender der Reichs=Rundfunk=Geſellſchaft
eingeſetzt werden, trifft nicht zu.
p. Jubiläen heſſiſcher Sparkaſſen. Am 1. Januar 1936 M
hundert Jahre umlaufen ſein, daß die im Jahre 1827 gegrick.
Spar= und Leihkaſſe der Stadt Alsfeld ihre Tätigkeit aub
Bezirk des Amtsgerichts ausdehnte. Im Jahre 1937 werde=
100jährigen Feiern der Städtiſchen Sparkaſſe in Darmſt
der Kreisſparkaſſe Bingen und der Bezirksſparkaſſe Opw.
heim folgen.
C. Päckchen und Warenproben nach Albanien. Fortan ſine
Albanien Päckchen und zollpflichtige Warenproben zu
Den Sendungen ſind zwei Zollinhaltserklärungen in franzdl
oder italieniſcher Sprache beizufügen; außerdem iſt der K.
Zettel „Zoll” aufzukleben. In den Zollinhaltserklärungen iſtht.
Warengattung mit Roh= und Reingewicht aufzuführen, bei
dem Werte zu verzollenden Waren iſt auch der Wert anduon
Bei dieſer Art von Waren empfiehlt es ſich, eine Handelsreh.”
unmittelbar an den Empfänger zu ſenden. Albanien erbebt
die Aushändigung jedes Päckchens eine Gebühr von 10 Cent
undfür die Zuſtellung nach der Wohnung außerdem 5. Leſl
ind
rau Baro
die zur
on den 115
ſſel zogen und m
purden. von Mi
die am
re gute Sti
Vberg und zun
ntrugen — un *
laentf volljähriger Pferde für den Truppendienſt
im Herbſt 1935.
Zum Ankauf von warmblütigen volljährigen Reit= und
wen ſollen in der Provinz Heſſen=Naſſau die
nachbezeichne=
ifitlichen Märkte abgehalten werden:
um 18. Oktober, 11,00 Uhr, in Erbenheim.
am 19. Oktober, 11,00 Uhr, in Enkheim, Kr. Hanau.
am 21. Oktober, 14,00 Uhr, in Lahnſtein.
anr 22. Oktober, 9.00 Uhr, in Limburg.
am 23. Oktober, 9.00 Uhr, in Weilburg.
Feim Ankauf werden die Anforderungen zugrunde gelegt,
en Remonteankauf maßgebend ſind. Da die Pferde für den
um Truppengebrauch erforderlich ſind, wird allgemein ein
Maßſtab angelegt werden.
werden nur warmblütige Pferde angekauft im Alter von
s Bangertsult
nes auch — wair
wohl dad
angenket
genat
ob Bü
n und
De=
jewachie
und Spalieu”
bis zur Git
hin und guct
beiß und roſt ſi4
tiſchen 5
Mi
ihnen Oen
z3 zu 12 Jahren und in einer Größe von 1,56 Meter bis
ie er Stockmaß (ohne Eiſen gemeſſen) Auf gute Abſtammung
iſl enſchein wird Wert gelegt.
urmmel und tragende Stuten ſind vom Ankauf ausgeſchloſſen.
Bie angebauften Pferde werden ſofort abgenommen und
eppenteilen unmittelbar überwieſen. Die Bezahlung
er=
gen Quittung mittels Schecks.
9ferde mit Hauptmängeln, die geſetzlich den Kauf
rückgän=
den, ſind vom Verkäufer gegen Erſtattung des Kaufpreiſes,
ſftrderungs= und ſonſtigen Koſten, zurückzunehmen,
desglei=
nte Pferde, die ſich binnen 45 Tagen nach dem Ankaufstage
ſophengſte erweiſen und Stuten, deren Trächtigkeit nach=
Feſtgeſtellt wird. Da dies häufig erſt in vorgeſchrittener
mlangsſtufe möglich ſein wird, muß vor dem Verkauf ge=
„Stuten gewarnt werden.
ſe geſetzliche Gewährfriſt wird für periodiſche
Augenentzün=
intere Augenentzündung, Mondblindheit) und Rotz auf 28
ür Kehlkopfpfeifen (Rohren) auf 21 Tage verlängert. Mit
föt auf die durch die Zurücknahme für den Verkäufer
ent=
gei Unkoſten wird empfohlen, die Pferde vor dem Verkauf
rs auf Kehlkopfpfeifen eingehend zu unterſuchen.
Anzeige eines Hauptmangels eines Pferdes an den
Ver=
hach § 485 BGB. iſt nicht nur die
Remontierungskommiſ=
richtigt, die den Kauf abgeſchloſſen hat, ſondern auch jede
WStelle der Heeresverwaltung, alſo auch der Truppenteil,
’s Pferd überwieſen iſt.
Verkäufer, die Pferde vorführen, die nicht ihr Eigentum
nüſen ſich gehöria ausweiſen können.
(der Verkäufer iſt verpflichtet, jedem verhauften Pferd eine
aike, rundlederne Trenſe mit glattem, ſtarkem, einfach
ge=
wem Gebiß und einen neuen Kopfhalter von Leder oder Hanf
im ndeſtens zwei Meter langen Stricken unentgeltlich mit=
Die Verkäufer werden erſucht, die Schweife der Pferde
ermäßig zu beſchneiden und die Schwanzrübe nicht zu ver=
AAeichskriegsminiſter, Oberbefehlshaber der Wehrmacht.
Der Polizeibericht meldef:
ſich gem khrsunfall. Am 20. 8. 35, gegen 7.40 Uhr, ereignete ſich
Straßenkreuzung Schlageter= und Eckhardtſtraße ein Ver=
Bfall. Der Perſonenkraftwagen mit dem pol. Kennzeichen
3159 kollidierte an beſagter Stelle mit einer Radfahrerin
rmſtadt. Der Perſonenkraftwagen wurde beſchädigt und
abgeſchleppt werden. Beide Fahrzeuglenker wurden leicht
Arrad mit voller Ausrüſtung geſtohlen. Am Montag, dem
derMrB.A/5 kurz nach 13 Uhr, wurde einem durchreiſenden SA. dem Standartenburo ſein Fahrrad geſtohlen. Es
han=
um ein Herrenfahrrad Marke „Starkenburg” (neuer
m) ſchwarzer Rahmen und Schutzbleche mit blau=weißen
ſet, gelbe Felgen mit roter Bereifung, Größe 28X¾X1:4
ür Gummirennſattel, Flügelpedale, ſchwediſche Schelle,
namo mit Schmittſche Boſchlampe. Auf dem Gepäckträger
t Kalbfelltorniſter, ein Brotbeutel und eine Feldflaſche
mallt. In dem Torniſter befanden ſich ein Paar ſchwarze
ſihe, Große 44, eine braune SA.=Hoſe, eine grünliche
ke, ein grauer Sportanzug, ein brauner Gummimantel,
enden, ein weißes SA.=Sporthemd und zwei weiße
Hand=
jeſe Anforderuge ichR Im Brotbeutel befanden ſich ein Raſierapparat mit Pin=
Raſierſeife, ein Stück Waſchſeife, zwei Wichsbürſten und
ausſetzung, daß M
ſoer von grauer Farbe. Außerdem eine Brieftaſche, ent=
Bei der ſenenl
verbundenen ſi Aluſheime Invalidenkarte Nr. 2, lautend auf Willy Niehofſ.
es nicht möglich beA rſchiedene Photographien. — Wer kann bezüglich des
BAngaben machen? Wo ſind die Kleidungsſtücke evtl. zum
ehen, denn der 6it
dere höchſte Leiſchl hufl igeboten worden? Sachdienliche Mitteilungen, die auf
rten, ein viertel PhuM vertraulich behandelt werden, an die Polizeidirektion,
lung auf einel TAchEſaße 31/33, Zimmer 30, erbeten. Vor Ankauf der Gegen=
Motor im Eic untburd gewarnt.
Winter, woduid X. /W nicht alles geſtohlen wird. In der Nacht vom 1. zum 2.
wull935 iſt vor einem Neubau in der hinteren Heinrichſtraße
ne
ſemel fenſchneidmaſchine ohne Hebel geſtohlen worden. Die
Ma=
im ar auf einem Unterlageholz, das in der Erde befeſtigt
ifgeſchraubt und iſt abmontiert worden. Wer kann An=
Aber die Täter machen. Wo iſt eine derartige Maſchine
uf angeboten worden? Sachdienliche Mitteilungen, die auf
vertraulich behandelt werden, erbittet das
Landeskrimi=
eiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 30.
9 hat den Laſtwagen geſehen? Am 11. 8. 35 wurde von
mer Speditionsfirma gehörigen Laſtkraftwagen mit dem
Wchen IT. Nummer unbekannt, eine Laterne auf dem
aufgatz, ſowie das dort ſtehende Schild. Straße erſter Ord=
ATeſchädigt. Wer hat den genannten Laſtkraftwagen geſehen
kAhn deſſen Kennzeichen angeben? Sachdienliche Angaben
Fedas Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtr. 31/33,
M3S.
2 lennt die Schützen? In der letzten Zeit wurden an der
an verſchiedenen Fenſtern und Türen Scheiben
beſchä=
handelt ſich hierbei um Schußlöcher, welche von einer
Milerbüchſe herrühren. — Am Freitag, dem 16. Auguſt
gem 16.55 Uhr wurde anſcheinend mit einem Luftdruck=
Svon dem Schloßgraben aus nach einem Fenſter des
— Glockenbau — geſchoſſen. Hierbei wurden zwei
Fen=
eoeen zertrümmert. Wer hat die Schützen beobachtet oder
ANiche Wahrnehmungen gemacht. Sachdienliche Angaben
die Kriminalpolizei, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 35.
Sm ßte Perſon. Seit dem 14. 8. 35 wird das Dienſtmäd=
Auig Karnbauer, geb. am 8. 8. 1916 zu Darmſtadt,
oick wohnhaft geweſen, vermißt. Beſchreibung: 1,65
roß, vollſchlank, rundes, rotes, ſommerſproſſiges Geſicht,
are, graue Augen vollſtändige Zähne. An der linken
erletzung durch Unfall. Bekleidung: Grauer Mantel,
ollkleid, graue Lederſchuhe mit hohen Abſätzen und
eterhandtaſche. Schonendes Anhalten und Nachricht an
d Skriminalpolizeiamt in Darmſtadt, Zentrale für Ver=
Aus dem Gerichtsſaal.
der junge Franz Michael Bl. aus Dieburg iſt
Denen, die glauben, auf Grund ihrer alten Parteizuge=
ſach mehr herausnehmen zu können, als andere Menſchen,
Schöffengericht es für nötig hielt, ihm am
Mitt=
meil gründlich die Flügel zu ſtutzen. Bl. ſollte auf der
ehört werden wegen eines Verdachtes, der gegen ihn
be=
da benahm ſich der junge Mann in der ungehörigſten
beſchimpfte den Polizeibeamten, ja er ging ſogar
ſo=
r ein paar Tage darnach auf der Kreisleitung behaup=
9. die SA., würde dieſen Polizeibeamten, der früheres
er SPD. geweſen ſei, nicht anerkennen und ihm nicht
Das bewog den Beamten, Strafanzeige zu erſtatten,
wie die Beweisaufnahme ergibt, einer jener ſeltenen
Manner geweſen, der im Dienſt den Nationalſozialiſten
Beſinnt war und ihnen jedwede Hilfe zukommen ließ,
Zene Gefahr hin, was auch die heutige Regierung
ver=
i T in ſeinem Dienſt zu belaſſen, ja zu befördern. Das Gericht
Zungling eindringlich klar, daß er in ſeiner langen Par=
Rkeit anſcheinend wenig lernte, wenn er heute noch nicht
aus erſte Erfordernis unbedingte Unterwerfung unter
Und Gehorſam ſeinen Geſetzen und ſeinen Beamten ge=
Das Gericht verurteilt ihn zu einer Gefängnis=
e dier Monaten. Strafmildernd wirkt ſeine
Nentöffentlicher Verhandlung verurteilt das Schöffen=
22jährige Anna Sch. aus Dieburg wegen
* zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs
Mo=
tau Sch. hat in Dieburg eine Wirtſchaft und hatte es
Dß ihre Kellnerinnen bis an den frühen Morgen in
mer ihrer Wohnung zuſammen mit irgend welchen
zchten.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 21. Auguſt. Evangeliſcher
Frauen=
verein. Geſtern hatte der Verein ſeine Mitglieder zu einer
Autofahrt durch unſer ſchönes Heimatgebirge eingeladen. Es
herrſchte herrlichſtes Sommerwetter, als ſich rund 160 Frauen um
12 Uhr mittags vor dem Pfarrhauſe einfanden, wo die 4 großen
Autobuſſe beſtiegen wurde: Die Fahrt ging zunächſt die
Berg=
ſtraße entlang durch das Schönberger Tal nach Schonberg. Ein
Spaziergang führte die Frauen nach dem Schloß und unter
Fuh=
rung des dortigen Gärtners durch den wundervollen Park mit
ſeinen ſeltenen Bäumen. Das nächſte Ziel war Lindenfels, die
Perle des Odenwaldes. Ein einſtündiger Aufenthalt galt einem
Gang durch das Städtchen und nach der alten Burg, wo ſich den
Frauen bei dem ſchönen Sommerwetter herrliche Ausblicke boten.
Dann ging es weiter nach dem Endziel Nonrod. Im Kurhaus
wurde bei ausgezeichneter Bewirtung der Nachmittagskaffee
ein=
genommen. Ein Spaziergang führte nach dem nahen Walde,
wo eine kurze Andacht ſtattfand. Die Rückfahrt ging über Ober=
Ramſtadt, und zufrieden von dem Geſchauten kamen die
Teilneh=
mer um 8 Uhr abends wohlbehalten im Heimatorte an. Von
zahlreichen Frauen wurde der Wunſch geäußert, der Verein möge
noch weitere derart ſchöne Ausflüge veranſtalten. —
Familien=
forſchung. Von großem Intereſſe dürfte ein Stammbaumn
ſein, der vom evangeliſchen Pfarramt auf Wunſch eines
Fami=
lienmitgliedes des in unſerer Gemeinde zahlreich vertretenen
Namens Gimbel aus den Kirchenbüchern hergeſtellt wurde.
Da=
nach iſt der älteſte in Arheilgen nachweisbare Gimbel der
Schä=
fermeiſter Chriſtoph Gimbel, der im Jahre 1729 in Mainflingen
geboren wurde und um 1780 hier einwanderte. In dem
Stamm=
baum ſind ſämtliche Nachkommen des Namens Gimbel aufgeführt,
ebenſo die Namen und Daten der Männer, die eine Gimbel
hei=
rateten, insgeſamt 228 hier gebürtige Nachkommen aus den
Jah=
ren 1764 bis 1935. Der umfangreiche und intereſſante
Stamm=
baum kann im Pfarrhaus eingeſehen und von Intereſſenten
be=
ſtellt werden.
J. Griesheim, 21. Aug. Von einem Radfahrer
an=
gefahren. In der Sonntagnacht gegen 1 Uhr wurde ein
hie=
ſiger Einwohner in der Nähe des Viktoria=Sportplatzes auf der
Darmſtädter Landſtraße von einem Radfahrer angefahren,
wo=
durch er zu Fall kam und einen doppelten Knöchelbruch erlitt.
Der Verletzte mußte noch in der Nacht in das Stadtkrankenhaus
in Darmſtadt überführt werden. Der Radfahrer entkam
un=
erkannt. — Auf nach Saarbrücken. An dem erſten
Gau=
feſt des Reichsbundes für Leibesübungen in Saarbrücken, das
bereits am Sonntag begonnen hat, beteiligen ſich von der
Turner=
ſchaft Griesheim im ganzen 35 Turnerinnen und Turner, wovon
21 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer ſind. Der Reſt ſind
Kampf=
richter, Riegenführer und Feſtbeſucher. Die Vorbereitungen laſſen
erwarten, daß auch diesmal wieder die Turnerſchaft Griesheim
ehrenvoll abſchneidet und daß Turnerinnen und Turner mit dem
Ehrenkranz zurückkehren. Für jeden Teilnehmer, ob ſelbſt
mit=
wirkend oder zuſchauend, wird die Veranſtaltung ein gewaltiges
Erlebnis werden, beſonders, da ja das Gaufeſt in Saarbrücken
das Saarbefreiungsfeſt des Reichsbundes für Leibesübungen ſein
wird.
Helft mik! — Skellt Freipläke für das Erholungswerk
zur Verfügung! Meldek dieſe bei eurer NSB.=
Ar. Eberſtadt, 21. Auguſt. Turner auf zum Streite.
Von den beiden Turnvereinen Turngeſellſchaft und Turnverein
1876 ſind 11 Turner, 4 Turnerinnen, eine Muſterriege ſowie ein
Kampfrichter und ein Jugendturner auf der Fahrt zum Gaufeſt
nach Saarbrücken. Nach wochenlangem unermüdlichem Training
wird nun der Sehnen Kraft geprüft, und der gelangt zum Ziele,
der ſich tapfer hält. Außerdem fahren in den nächſten Tagen per
Auto und Bahn noch eine ſtattliche Anzahl Feſtteilnehmer von
hier ebenfalls nach dort.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 21. Aug. Anerkennenswerte
Tat. Der am letzten Sonntag nachmittag in den Fluten des
Rheins ertrunkene Modellſchreiner Ad. Blum 3. dahier konnte nur
dank der Aufmerkſamkeit und Tatkraft des in unmittelbarer Nähe
ſchwimmenden Technikers Karl Trautmann von hier ſofort
ge=
ländet werden. Dieſer hörte noch die Hilferufe des dem Ertrinken
naheſtehenden Blum, ſchwamm ſofort auf dieſen zu und verſuchte
den bereits Bewußtloſen aus eigener Kraft an Land zu bringen.
Er ſetzte hierbei ſein eigenes Leben auf das Spiel, und wenn nicht
von einem in der Nähe weilenden Boot raſche Hilfe gekommen
wäre, hätte der Rhein vielleicht ein zweites Todesopfer gefordert.
G. Ober=Ramſtadt, 21. Aug. Aus dem Gemeinderat.
Die Hauptſatzung für die Gemeinde Ober=Ramſtadt (nach § 3
Abſatz 2 der Deutſchen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935)
wird im Entwurf des Kreisamts beſchloſſen und die Zahl der
ehrenamtlichen Beigeordneten auf zwei, die der Gemeinderäte
auf acht feſtgeſetzt. — Anläßlich der Errichtung einer
Kleinwoh=
nungsſiedlung zwiſchen Frankenhäuſer= und Küchlerweg iſt die
Abänderung von Baufluchtlinien erfovderlich, die nach dem
Vor=
ſchlag des Heſſiſchen Hochbauamtes vom 5. Aug. beſchloſſen wird.
— Die Winterſchafweide 1935/36 wird an den ſeitherigen Pächter,
Schäfereibeſitzer Ferdinand Gruber in Groß=Umſtadt, wieder
ver=
pachtet. — Der Waldwirtſchaftsplan für 1935/36 wird im
Ent=
wurf des Forſtamts Ober=Ramſtadt gutgeheißen — Von der
Kündigung und Weitervermietung einer Wohnung im
Gemeinde=
haus Lichtenbergſtraße Nr. 20 wird Kenntnis genommen. — Die
Waſſerrohrverlegungsarbeiten im Siedlungsgelände am
Fran=
kenhäuſer Weg ſollen gemeinſam an die Unternehmer Wilhelm
Rückert, Georg Breitwieſer 9. und Philipp Bauer 2. zum Preiſe
des Angebots von Rückert als Wengſtfordernden vergeben werden,
ſofern die Unternehmer, die höher eingelegt haben, zur
Mit=
arbeit bereit ſind. — Verſchiedene Geſuche wegen Geländeankauf
bzw. =tauſch werden zu einer Beſichtigung des betr. Geländes
zu=
ruckgeſtellt. — Hinſichtlich der Gemeindegewerbeſteuer 1935 wird
beſchloſſen, daß im Rj. 1935 von der Gemeinde auf Antrag der
Gewerbeſteuerpflichtigen ein entſprechender Nachlaß aus
Billig=
keitsgründen gewährt werden ſoll in allen Fällen, in denen ſich
bei der am Ende des Rechnungsjahres vorzunehmenden
Veran=
lagung des Gewerbekapitals und des Gewerbeertrags ſich ergibt,
daß das alsdann feſtgeſtellte Gewerbekapital oder der alsdann
feſtgeſtellte Gewerbeertrag eines Steuerpflichtigen ſich gegenüber
dem zuletzt feſtgeſtellten Gewerbekapital oder Gewerbeertrag
weſentlich vermindert hat, und daß einem Steuerpflichtigen
entſprechende Stundung gewährt werden ſoll, wenn er vor dem
Abſchluß der Gewerbeſteuerveranlagung für 1935 glaubhaft
nach=
weiſt, daß die vorſtehenden Vorausſetzungen bei ihm vorliegen.
G. Ober=Ramſtadt. 21. Aug. Mutter= und
Säug=
lingsfürſorge. Am Montag, dem 26. Auguſt 1935,
nach=
mittags von 2—3 Uhr, findet im Rathaus (Zimmer 18) eine
Beratungsſtunde der Mutter= und Säuglingsfürſorge ſtatt.
Pb. Groß=Zimmern, 21. Auguſt. Kirchweih verboten.
Die Abhaltung der Kirchweih am 25. und 26. Auguſt iſt wegen
der Scharlachepidemie verboten worden. Von mediziniſchen
Sach=
verſtändigen wurde betont, daß die Schäden einer Verbreitung
oder Uebertragung der Krankheit auf Nachbargemeinden größer
ſeien als die derzeitigen wirtſchaftlichen Schäden. Es liegt im
Intereſſe der Volksgemeinſchaft, daß jeder Haushaltungsvorſtand
ſich ſtreng an die ärztlichen Anordnungen hält, insbeſondere dafür
Sorge trägt, daß die von der Krankheit betroffenen Kinder nicht
mit geſunden in Berührung kommen. Die Kirchweih wird an
einem ſpäteren Termin nach Abflauen der Scharlachepidemie
ab=
gehalten werden. Es wird bei der Feſtlegung des Termins
weit=
gehendſt auf die Wünſche der in Betracht kommenden
Wirtſchafts=
kreiſe Rückſicht genommen werden.
Pb. Groß=Zimmern, 21. Aug. Mitglieder=Appell der
Krieger=Kameradſchaft Groß=Zimmern. Seit dem
plötz=
lichen Ableben des 1. Führers der Krieger=Kameradſchaft, Herrn
Dr. Fritſch, fand der erſte Mitglieder=Appell wieder ſtatt, welcher
einen guten Beſuch zu verzeichnen hatte. Der Appell hatte die
Aufgabe, eine Ausſprache über den Nachfolger des Kameraden
Dr. Fritſch herbeizuführen. Das Andenken desſelben wurde in
üblicher Weiſe, desgleichen das Andenken des verſtorbenen
Ka=
meraden Heinrich Dietrich geehrt. Aus dem Kreiſe der
Kamera=
den wurde für den Poſten des 1. Führers Kam. Lehrer Daub
vorgeſchlagen. Kam. Daub nahm infolge einmütigen
Gefolg=
ſchaftsgelöbniſſes den ihm angetragenen Poſten des 1. Führers
unter einem Vorbehalt an, der in der nächſten Zeit ſeitens der
Kreisleitung des Kyffhäuſerbundes geklärt werden wird. — Es
wurde dann über die Erbauung eines Ehrenmals verhandelt in
der Hoffnung, daß man bis zum nächſten Frühjahr an die
Aus=
führung des Planes herangehen kann.
* Beiſekung des Archivrals Morneweg.
Ci. Erbach, 21. Auguſt. Das Begräbnis des Gräflichen
Ar=
chivrats und Majors d. R. a. D. geſtaltete ſich zu einer
eindrucks=
vollen Trauerkundgebung, die noch einmal Zeugnis ablegte von
dem ſegensreichen Lebenswerke des Verſtorbenen und der
Wert=
ſchätzung, deren er ſich in allen Schichten der Odenwälder
Bevöl=
kerung erfreute. Die Reihe der Anſprachen und
Kranznieder=
legungen nach der von Herrn Stadtpfarrer Hahn durchgeführten
würdigen kirchlichen Feier eröffnete Se. Erlaucht der Graf
Konrad von Erbach=Erbach. In tiefer Ergriffenheit ſchilderte
er die Verdienſte des Verblichenen, der mehr als vier
Jahr=
zehnte im Dienſte des gräflichen Hauſes ſtand und mit ſeltener
Treue und ſelten großem Verſtändnis ſeine Arbeit leiſtete.
Treu=
deutſch und von tiefer Liebe für ſeine Heimat beſeelt, trat er
jederzeit, namentlich aber in Tagen der Not, für die Belange der
gräflichen Herrſchaft ein. Ebenſo warme Worte der Anerkennung
fanden die Vertreter der Beamtenſchaft der Grafſchaft
Erbach=Erbach und der von Erbach=Fürſtenau. Ihnen
ſchloß ſich als Vertreter der Stadt deren Bürgermeiſter und
als Vertreter des Odenwaldklubs deſſen Mitbegründer
und Ehrenmitglied der Entſchlafene war, der Vorſitzende der
hie=
ſigen Ortsgruppe gleichzeitig auch im Namen des Hauptvorſtandes
an. Weiterhin ehrten den toten Freund die Ortsgruppe des
Roten Kreuzes die Offiziersvereinigung des
hie=
ſigen Bezirks, ein Vertreter ſeines ehemaligen Regiments,
die Mitarbeiter und Freunde im Dienſte der
Hei=
matgeſchichte und Vertreter verſchiedener weiterer
Ver=
bände. Die hieſige Kameradſchaft des Kyffhäuſerbundes
ſandte als letzten Gruß den Ehrenſalut über das Grab ihres
Kameraden, deſſen Tod eine kaum zu ſchließende Lücke in die
Rei=
hen derer riß, deren Wirken der geſchichtlichen Erforſchung der
Heimat gilt.
Ci. Erbach, 21. Aug. Vom Odenwaldklub. Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs führte am Samstag und
Sonn=
tag ihre diesjährige Zweitageswanderung durch. Der Samstag
brachte die Teilnehmer mit der Bahn nach Neckarſteinach; von da
ab begann die Fußwanderung über die Burgen nach Schönau, wo
am Abend mit der dortigen Ortsgruppe ein geſelliges
Beiſam=
menſein ſtattfand. Die Aufführung eines Heimatſtückes durch die
Mitglieder der Schönauer Heimatbühne blieb von nachhaltiger
Wirkung. Der Sonntagmorgen galt der Beſichtigung des ſchönen
Odenwaldſtädtchens. Am Nachmittag gaben dann Schönauer
Wanderfreunde das Geleite über Grein=Darsberg nach der
Mann=
heimer Hütte bei Neckarſteinach. Die Heimfahrt von Neckarſteinach
ſchloß die in jeder Hinſicht befriedigt verlaufene Wanderung dann
ab. — Jahreshauptverſammlung des
Kirchen=
chors. Der Tätigkeitsbericht des Vorſitzenden ließ die
erfolg=
reiche Arbeit des Chors noch einmal im großen Zuſammenhang
ſehen. Der Chor wirkte bei allen hohen Kirchenfeſten und
natio=
nalen Feiertagen im Gottesdienſt mit; geſellige Veranſtaltungen
und Ausflüge förderten Kameradſchaftsgeiſt und Freundſchaft.
Höhepunkt der diesjährigen Veranſtaltungen war die Weihe der
neuen Glocken unſerer Stadtkirche. Der Rechenſchaftsbericht des
Kaſſenwarts zeigte erfreulicherweiſe recht günſtige geldliche
Ver=
hältniſſe und außerdem noch eine, wenn auch nur geringe,
Mit=
gliederzunahme. Die Aufſtellung eines neuen Arbeitsplanes für
die kommenden Monate ſchloß die Tagung ab. —
Jahres=
ausflug des Männergeſangvereins „
Lieder=
kranz‟. Der für nächſten Sonntag vorgeſehene Jahresausflug des
Vereins nach Heidelberg=Schwetzingen wird um 8 Tage verſchoben
und findet nunmehr am Sonntag, dem 1. September ſtatt, ſo daß
die an dieſem Tage gewährten Sondervergünſtigungen der Bahn
ausgenützt werden können.
Ex. Bürſtadt, 21. Aug. Wilddiebe gefaßt. In
ent=
ſchloſſener und gegenſeitiger Zuſammenarbeit des Bürſtädter und
Lorſcher Forſtperſonals ſowie der Polizei gelang es am
Diens=
tagmorgen gegen halb 5 Uhr, 3 hieſige Wilderer in dem
Augen=
blick zu ſtellen, als dieſelben mit einem Stutzen mit Schalldämpfer
aus dem Wald traten. Ein hieſiger Einwohner hatte die drei
Burſchen beobachtet, als dieſelben ſich gegen Mitternacht über
das Feld in den Wald ſchlichen, und verſtändigte — nichts Gutes
ahnend — die Polizei und das Forſtperſonal. Dieſem Umſtand
iſt es auch zu verdanken, daß die Burſchen ſo ſchnell gefaßt
wer=
den konnten. Die Burſchen wurden im Rathaus eingeſchloſſen
und nach einem eingehenden Verhör am Nachmittag nach
Darm=
ſtadt abgeſchoben, wo ſie ihrer gerechten Strafe entgegenſehen
werden. Bemerkenswert iſt hierbei, daß der Haupträdelsführer
erſt wieder einen Tag zu Hauſe weilte, nachdem er erſt am
Sonn=
tag nach einer verbüßten Zuchthausſtrafe von 3 Jahren entlaſſen
worden war.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
11. Ziehungstag
20. Auguſt 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 258602
6 Gewinne zu 5000 M. 77198 314156 323240
22 Gewinne zu 2000 M. 133523 231462 240793 272252 283087
810732 335836 345731 358730 377925 381601
54 Gewinne zu 1000 M. 10671 11689 31571 68697 74796 75690
96691 119903 119925 123653 134446 134544 134846 200604 203996
206560 218916 221512 256576 261433 283745 323117 325230 331867
333430 35 1223 396109
76 Gewinne zu 500 M. 5062 7812 22351 24706 44080 48753 66705
69980 74612 76330 163283 113174 161066 162438 166166 178236
195885 241755 245473 262675 264310 264449 265944 268917 294102
295264 295288 297709 299837 30/419 310070 310913 320411 320865
337763 340423 348334 375673
354 Gewinne zu 300 M. 1152 2225 2389 6107 8937 10548 17862
23350 30246 31916 32244 38511 60086 60182 61118 53459 54471
65786 56120 61464 63162 64197 64319 65837 70743 75405 75473
76353 79179 80592 81978 86220 87061 88293 89096 91251 95222
95218 98218 103257 106388 112453 1150368 115053 116964 118456
124585 131425 132241 132886 138102 138470 139300 140459 148371
151858 158724 159468 163798 166431 168538 169177 170096 170865
173625 178486 178947 179469 182364 187396 180708 191956 192692
193052 194548 198381 199442 203537 204808 206220 210309 213132
214483 217505 217910 222464 223154 224390 226924 228798 231304
233818 234498 235070 235791 237359 238170 239425 239760 242590
244115 245454 245816 252364 252877 252904 262001 262731 263957
265 141 270459 271256 272167 275837 277878 281687 282159 283356
287926 289446 292503 293239 294559 298874 299515 289661 300069
303044 305883 305919 309305 311042 313391 318019 318520 321008
321560 321863 322578 329193 332147 338182 338840 342971 343585
345483 349368 350198 350585 351610 354283 355192 3564 10 358570
361006 361107 363528 363548 364448 368070 368442 372398 377212
377871 381062 383028 383507 386154 386433 387670 387688 390193
391711 395015 397549 398105 399641
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gewinne zu 5000 M. 282331 350680
4 Gewinne zu 3000 M. 184762 255965
6 Gewinne zu 2000 M. 75240 114545 248020
46 Gewinne zu 1000 M. 28862 73161 94581 101318 150384 152742
180004 184072 211778 226898 231141 236430 251380 257546 292900
303270 314495 348 105 370575 372570 377729 382640 393032
52 Gewinne zu 500 M. 6470 16921 19487 32363 34827 46125 47954
90300 106376 108149 116628 123228 128341 148526 152856 187267
243551 250723 251364 257218 272984 309350 322067 356697 371265
372806
298 Gewinne zu 300 M. 917 6228 6264 9086 12175 13849 17149
19466 24619 26418 28197 28367 32914 41568 42345 44880 46764
47128 47902 61487 65139 66456 70174 75511 77253 81415 88636
89224 92102 93383 96823 98861 98920 101835 102625 103752
103834 104959 105944 107539 109336 109912 115565 127641 133300
136083 196273 137542 138710 141783 141960 142865 143305 144031
144937 148719 150232 152712 154549 168272 168e52 165670 175406
175898 176076 179803 181910 182928 183917 186116 186634 186813
190739 195485 204532 208342 215947 216447 217856 220908 221623
222307 222435 222541
64 225004 229069 229356 231194 233679
235835 236862 237379 237786 247673 251087 259226 260061 264454
275118 278844 282757 283145 285160 286285 287975 289617 289898
3000 13 300380 303532 304554 306312 311791 313595 314399 318760
321477 323945 331143 334710 335213 335669 337237 337338 337561
338608 341459 346347 351727 353861 355804 356540 362407 363461
364358 372379 379498
32884 383270 383285 383464 386146
389366 390837 390915 393614 398492
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu fe 1000000, 2 zu je
300000, 2 zu je 10000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 4 zu je
30000, 10 zu je 20000, 58 zu je 10000, 104 zu je 5000, 254 zu je
3000, 602 zu je 2000. 1850 zu je 1000, 3016 zu je 500. 12106
zu je 300 Mark.
Unten: Der erſte offizielle Parkeitag in Weimar
4. Juni 1926. Der Führer nimmt im Wagen den V
beimarſch ſeiner kapferen Kämpfer ab. Vor dem 2
der Frankenführer Julius Streicher.
Sämtliche Aufnahmen (4): H. Hoffmam E
Donnerstag, 22. Auguf
Seite 8 — Nr. 230
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Tag
der Partei
Tag des Volkes
Der Führer während des Vorbeimarſches der endloſen
Kolonnen der SA., SS., Amiswalter und des
Arbeifs=
dienſtes auf dem Adolf=Hitler=Platz 1934.
Der Führer und ſeine Getreuen im Kampfe
im Deutſchlands Auferſtehung werden
einge=
kerkert, die Partei wird verboten und
aufge=
löſt. Als Adolf Hitler am 20. Dezember 1924
die Strafanſtalt Landsberg verlaſſen darf,
muß er ganz von neuem beginnen. In
Jahres=
friſt ſtand die Bewegung ſtärker, geſchloſſener
und verſchworener als zuvor, und der 4. Juni
1926 in Weimar, an dem 12000 SA.=
Männer zum erſten Male in ihren
Braunhem=
den vor dem Führer aufmarſchierten, bewies
es. Diesmal kamen zu den bayeriſchen
Stan=
darten zwei neue und die Standarten Berlin
und Ruhr hinzu. In alle deutſchen Gaue
tru=
gen die Kämpfer Adolf Hitlers die
Hakenkreuz=
fahnen, und die Gegner, die die Bewegung erſt
ſpöttiſch verlacht hatten, begannen nun, ſie mit
allen Mitteln zu bekämpfen. Und als der
Füh=
rer ein Jahr ſpäter, 1927, ſeine Getreuen
zu=
ſammenrief, da marſchierten die Berliner SA.
und die aus dem deutſchen Weſten in das Herz
des Frankenlandes, nach Nürnberg. Mit
ihnen aber kamen die braunen Kämpfer aus
dem Norden und Oſten, 30 000 Mann. Zwei
Jahre ſpäter, als die Berliner SA. das Lied
eines jungen Studenten, der an der Spitze
eines Sturmes durch die Straßen Nürnbergs
zieht, das Lied Horſt Weſſels ſingt, greifen
über 100 000 das Lied der Bewegung auf:
Die Fahne hoch! Mit ihnen aber hören es die
Hunderttauſende, die in den Straßen
Nürn=
bergs ſtehen. Viele von ihnen jubeln den
braunen Bataillonen aus ehrlichem Herzen zu,
ſie haben ja ſelbſt aus eigener Anſchauung den
ungeheuren Aufſchwung in den beiden Jahren
erlebt und ſind inzwiſchen über Wollen un”
Ziel dieſer Bewegung unterrichtet, in ihre
Reihen eingetreten. Die Zweifler und ewig
Lauen aber erfaßt das erſte Ahnen: An dieſer
Bewegung muß doch etwas ſein! Immer
höher aber ſchwillt die braune Flut, immer
Reichsparteitag Nürnberg 1929: Im blumengeſchmückten
Auto grüßt der Führer die vorbeiziehenden Kolonnen
ſeiner Getreuen. Hinten im Wagen der Stellverkreier
des Führers, Rudolf Heß.
enn ſich in den Tagen vom 10. bis 16. September
1935 die Nationalſozialiſtiſche Deutſche
Arbeiter=
partei in Nürnberg verſammelt, dann weilt im
Geiſte das ganze deutſche Volk in den Mauern der
altehr=
würdigen Stadt. Die Rechenſchaftsberichte aller
Gliederun=
gen über das ſeit dem letzten Parteitag Geleiſtete ſpiegeln
das Leben der ganzen Nation in all ſeinen Erſcheinungen
wider, die Marſchrichtung, die der Führer verkündet, zeigt
dem ganzen deutſchen Volke den Weg in die Zukunft.
In den erſten Jahren der Bewegung galt es, die
deutſch=
geſinnten und deutſchbewußten Männer und Frauen zu
fin=
den, die dem Verfall des deutſchen Volkes nicht tatenlos
zuſehen wollten, und ſo hieß die erſte Parole, die Adolf
Hitler am 28. Januar 1923 in München auf dem Marsfelde
vor 6000 Nationalſozialiſten ausgab: Kampf! Kampf gegen
den Marxismus und ſeine gefälligen Helfershelfer, Kampf
gegen die Paraſiten der Revolte von 1918, Kampf gegen
die jüdiſchen Frei= und Ausbeuter, aber Kampf auch gegen
die Mutloſigkeit und Verzweiflung. Der Erfolg dieſer
Heer=
ſchau war außerordentlich. Die erſten vier Standarten, die
der Führer hier geweiht hatte, trugen das Wollen der
Be=
wegung raſch auch über Bayerns Grenzen hinaus, und von
überall her meldeten ſich Mitſtreiter für die Erneuerung
Deutſchlands. Der Verſuch vom 9. November 1923, dem
deutſchen Geſchick, geſtützt auf dieſe Mitſtreiter, eine
Wen=
dung zum Beſſeren zu geben, wird durch Verrat vereitelt.
Das Flugzeug des Führers über dem herrlichen alfen Nürnbeny
der Siadt der Parieitage der Bewegung.
Freigegeben durch RLM. am 8. 9. 1924
mehr reihen ſich in die braunen und ſchwarzen Kolonner/
Eine Hochburg nach der anderen wird geſtürmt.
Am 30. Januar 1933 trägt der Reichspräſidenar
Hindenburg dem Verlangen der überwältigenden
Mel=
des deutſchen Volkes Rechnung, und dieſer Tag löſt in
deutſchen Landen einen ungeheuren und unbeſchreib1d
Jubel aus. In der Reichshauptſtadt marſchieren die
und SS. und die nationalen Verbände Stunden um St
den durch die Wilhelmſtraße, um dem greiſen Reichsx.
denten und dem jungen Kanzler, ihrem Kanzler —
Hitler, zu huldigen, und unabſehbare Maſſen füllem
Platz und alle umliegenden Straßen. Dieſer bisher unem
Jubel aber wird noch übertroffen vom erſten Parteitag/
der Machtergreifung in Nürnberg vom 1. bis 3. Septem
dem Parteitag, der das Wunder der Vollendung br a
Hier ſtanden nicht nur die Nationalſozialiſten aller G/d
rungen der Bewegung in feſter Kameradſchaft Schults‟
Schulter, hier hatte ſich ein ganzes Volk gläubig und
trauensvoll in ihre Reihen geſchoben. Und wieder ein
ſpäter, 1934, hat ſich das deutſche Volk um ſeinen Fi
geſchart. Nürnberg iſt jetzt ſchon Tradition, iſt die Cu
der Parteitage. Aus dem Glauben an den Erretten
Volkes iſt die Gewißheit geworden. Aus dem Glaubern!
dem Wiſſen hat ſich der Wille geformt, der Deutſchland-d
die Freiheit nach außen, die Wehrfreiheit wiedergab.
Freiheit, die das Symbol des Parteitages 1935 iſt.
22. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 230 — Seite 9
Verzweiflungskak eines Schuldners.
ich und Ausland.
4. 8. Einer der größten Schädlinge Indiens, Oie Einſtarzrataſttioshe in Beinn
den die engliſche Verwaltung bisher nicht unter=
ſie Unkerſuchung des Brandes
mauf der Funkausſtellung.
Ueber die Urſache des Brandes auf der
üellung, dem die Halle 4 zum Opfer
ge=
wird mitgeteilt, daß die bisherige Un=
Anhaltspunkte dafür, daß vorſätzliche
rung oder Sabotage vorliege, nicht er=
zwölfköpfige Bekrigerbande
unſchädlich gemachk.
Fang der Frankfurter Kriminalpolizei.
monatelangen, mühevollen Ermittlungen
93 der Frankfurter Kriminalpolizei, eine
nrigte, zwölfköpfige Gaunerbande hinter
uo Riegel zu ſetzen, die es auf
unglaub=
turerte Weiſe verſtand, zahlreiche Perſonen
iche Tips für Pferderennen um ihr Hab
Zu bringen. Die Unterſchlagungen, die
uden Opfern zur Begleichung ihrer
enor=
buden erfolgten, dürften ſich auf insge=
1D0 RM. belaufen. Als einer der
Haupt=
ſſit der 38 Jahre alte polniſche Jude Kai=
S=bſen anzuſprechen, der ſich lange Jahre
ſart a. M. aufhielt und hier unter dem
min „Erbs” bei der Polizei beſtens
be=
ſigr. Die übrigen Gauner ſind alle
be=
ſt dem Geſetz in Konflikt gekommen und
tin zum Teil Zuhälterkreiſen.
drücken konnte, iſt der Dorfwucherer, der
gewöhn=
lich einem nordiſchen Bergſtamm angehört und
durch ſeine hohen Zinsforderungen die
Dorfbevöl=
kerung ausſaugt. Einer dieſer Wucherer, der in
einem Dorf in der Nähe von Delhi ſein Unweſen
trieb, wurde kürzlich von einem ſeiner Opfer auf
eine Weiſe ermordet, die in ganz Indien großes
Aufſehen erregt hat. Der Wucherer hatte einem
Schuſter etwa 20 Mark geliehen und im Laufe
eines Jahres das Zehnfache dieſer Summe an
Zinſen eingeſtrichen. Als der Schuſter dann die
geliehene Summe nicht auch noch zurückzahlen
wollte, vergriff ſich der Wucherer an der Frau und
der Tochter des Schuſters. Hierauf ſchlich ſich der
Schuſter während der Nacht in das Haus des
Wucherers, band ihn auf ſeinem Bett feſt, häufte
Heu über das Bett begoß dieſes mit Oel und
ſteckte dann den Scheiterhaufen in Brand. Die
Flammen wurden im ganzen Dorf geſehen, aber
nicht eine Hand rührte ſich, um dem Wucherer zu
helfen.
Das Schickſal der „Breslau—Midylli”.
A. S. Im Auftrag der türkiſchen Regierung
trifft eine Bergungsgeſellſchaft zurzeit
Vorberei=
tungen zur Hebung des während des Weltkrieges
in den Dardanellen verſenkten, ehemaligen
deut=
ſchen Kreuzers „Breslau” der ſpäteren „Midylli”
Falls die Bergungsarbeiten gelingen, wird, die
„Midylli” nach Sebaſtopol abgeſchleppt und von
der dortigen ruſſiſchen Staatswerft inſtandgeſetzt
werden. Nach Durchführung dieſer Arbeiten ſoll
ein Verſuch gemacht werden, auch engliſche und
franzöſiſche Kriegsſchife, die auf dem Grunde der
Dardanellen liegen, zu heben.
in 1Sjähriges Muskelwunder.
Dus Krafttätfei.
en alien Nürt
Mickz
hächſt eine kleine Enttäuſchung: die kleine
Charlotte Rickert iſt keineswegs das,
ſich vorgeſtellt hat. Sie iſt mit ihren
genzen ein richtiger Backfiſch, ganz
na=
ſond ungezwungen, wenn auch ein klein
ll auf ihren Ruf, aber weder mit
Mus=
beladen, noch geſchminkt, angemalt und
geide Seide gehüllt. Aber dieſes kleine
un der Schulbank entwachſen, hat es in
u zwar ſo reichlich, daß der erſte Kraft=
Sensgewicht 2½ Zentner!), der mit ihr
bihe ft machte, ſchreckensbleich das Weite
lnd das kam ſo. Vater Rickert, Artiſt,
e mit ſeinem Töchterchen über den
Ham=
ßorr. Vor einer Bude machten beide Halt.
miete ein Muskelmenſch in die Weite,
darn, der wie er, einen Expander
ausein=
ter würde, bare 500 RM. auf den Tiſch
17d noch eine goldene Uhr obenauf legen
9, man konnte ſich dieſen Mann ja
ein=
en. Schon aus reinem beruflichen
In=
harlotte aber konnte im Zuſchauerraum
a ſitzen, ſie wollte es auch einmal mit
ander verſuchen. Doch Vater, Rickert
le meinte, ſie ſolle für ihre 20 Pfg.
Ein=
ter Unſinn treiben. Na, ein Weilchen
ſtill, dann aber war es aus. Auf die
Min. ausgelacht zu werden, was ihr ihr
ſBr alter Herr prophezeite, kletterte ſie auf
et hinauf, um zunächſt einmal neben der
ewordenen Muskulatur glatt zu ver=
Dazu kam der Hohn des Athleten, das
m Publikum. Doch dann kam das dicke
A0 — für alle: für den Kraftmenſchen, für
kert und für die Zuſchauermenge. Char=
Miüte, die beiden ſtarken Bänder, ohne mit
Kwr, zu zucken. Schiebung, Schwindel!
Ales, dem Mann auf der Bühne rollten
ie Augen aus dem Kopf. Noch einmal
4 obenden Menge der Trick vorexerziert,
hei wieder mußte Charlotte unter dem
ſia n ehr anwachſenden Jubel der Zuſchauer
ueg vorführen. Die 500 RM. und die
eihr hat ſie natürlich nicht zu ſehen be=
Konn als ſie ſich umdrehte, da hatte ſich
das wandelnde Muskelpaket ſchleunigſt verdrückt,
um niemals wieder geſichtet zu werden. So mußte
Vater Rickert einen dreimal geleiſteten Eid, ſeine
Tochter nicht die gleiche Laufbahn einſchlagen zu
laſſen, brechen. Heute wird ſie allabendlich im
Berliner Wintergarten umjubelt. Schon fliegen
von allen großen Varieté=Bühnen Angebote über
Angebote ins Haus. Man will ſie haben, will mit
ihrem geradezu unglaublichen Kraftakt die Häuſer
füllen. Unglaublich in der Tat. Auch in der
Fa=
milie, die ſo ganz bürgerlich, ſo gar nicht
artiſten=
haft iſt, kann man das Rätſel dieſer
Kraftentfal=
tung eines Mädchens, das noch in den
Entwick=
lungsjahren ſteht, nicht erfaſſen. Selbſt bekannte
Sportärzte, darunter der Betreuer Max
Schme=
lings, haben eingehende Unterſuchungen angeſtellt.
Doch das Geheimnis iſt bisher nicht gelüftet, iſt
auch von Charlotte Rickert nicht zu klären, der
übrigens ziemlich gleichgültig iſt, ob ſelbſt Aerzte
ſie ſtaunend betrachten oder nicht. Hauptſache; ſie
kann auf der Bühne alles, was auf dem Gebiete
der Athletik bisher gezeigt wurde, mit ihren
Ar=
men, Beinen und Zähnen in den Schatten ſtellen.
Chronik des Tages.
Im Gebäude des Schweizer Konſulats in
München brach in der Nacht zum Mittwoch, um
1.20 Uhr, Feuer aus. Die Feuerwehr arbeitete
mit 12 Schlauchleitungen und konnte den Brand
um 4 Uhr löſchen. Bei den Löſcharbeiten erlitten
bis 3 Uhr nachts 12 Feuerwehrleute
Rauchvergif=
tungen und Schnittwunden. Aus den
Büroräu=
men des Konſulats, die unten liegen, konnten die
Akten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden,
Die Brandurſache iſt noch nicht reſtlos geklärt.
Ein Waldbrand hat zwiſchen Douenne und
Saucats, ſüdlich von Bordeaux, gegen 900 Hektar
Wald vernichtet. Das Feuer, das am Dienstag
ausgebrochen war, hatte ſich ſehr ſchnell
ausge=
breitet. Gegen Mitternacht ſtand ein 15 Kilometer
langer und 4 Kilometer breiter Strich vollkom=
men in Flammen.
In den Abendſtunden des Dienstags hat ein
furchtbares Unwetter über der Gegend von
Neapel gewütet, bei dem elf Menſchen ums
Le=
ben kamen. Während eines heftigen Gewitters
kam es zu ſtarken Wolkenbrüchen.
Eine Gedenkſtunde des Reichsarbeitsdienſtes.
Aühnau bei Deſſau, verkündete Reichsarbeitsführer Hierl vor drei Jahren die Idee der
eyſtpflicht. Aus Anlaß dieſes Gedenktages hielt Hierl in Groß=Kühnau einen Appell
Nach zu den Arbeitsmännern vor dem Schloß in Groß=Kühnau. Unſer Bild zeigt Reichs=
Dierl beim Abſchreiten der Front nach dem Appell. (Preſſebild=Zentrale=M.)
Vorläufig 20 Bermißke feſtgeſtelli. — Einſak von Plonieren und Ruhrkumpels
als Spezialrettungsmannſchaften.
An der Unglücksſtelle.
Berlin.” Wie durch Umfrage der Baufirma
nunmehr feſtzuſtehen ſcheint, muß jetzt bei dem
Einſturzunglück in der Hermann=Göring=Straße
doch mit 20 Vermißten gerechnet werden. Ob die
Vermißten ſämtlich
un=
ter den Trümmern
be=
graben liegen, ſteht
noch nicht feſt.
Mög=
lich iſt es immer noch,
daß noch der eine oder
andere der Arbeiter
ſeine Arbeitsſtätte noch
nicht wieder aufgeſucht
hat. — Wie wir
er=
fahren, hat
Reichs=
miniſter Dr. Goebbels
veranlaßt, daß den
Familien der
Vermiß=
ten von der NSV.
vorläufig je 1000.—
Reichsmark ausgezahlt
werden, um die erſte
Not zu lindern.
Die
Bergungs=
arbeiten.
An der Unfallſtelle
ſind dauernd 2
Pio=
nierzüge zu je 80
Mann tätig.
Inzwi=
ſchen hat man einen
Teil des Pflaſters der
Hermann=Göring=Str.
an der Unfallſtelle
durch Preßluftbohrer
beſeitigt. Es ſoll an
der betreffenden Stelle
eine Spundwand
gezo=
gen werden, um das
Erdreich nach der
Her=
mann=Göring=Straße
abzufangen. In dem
ſtehengebliebenen Teil
des Schachtes nach dem
Potsdamer Platz zu
ſoll die Baugrube
be=
ſonders ſtark geſichert
werden, um die
Ber=
gungsarbeiten an dem in unmittelbarer Nähe Es mußten ebenfalls Vorkehrungen getroffen
ten die Rettungsarbeiten immer weiter fort. In
Richtung der Achſe des alten
Untergrundbahn=
tunnels wird eine neue ſtählerne Spundwand
ein=
gerammt, um ein Nachrutſchen der Böſchung und
ſomit eine Gefährdung der Rettungsmannſchaften
zu verhindern. Die Aufräumungsarbeiten können
erſt nach einer ſolchen Sicherung beendet werden.
Die Einſturzſtelle beim Berliner S=Bahn=Tunnelbau. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
eingebrochenen Kran durchführen zu können. Der
etwa 350 Zentner ſchwere Greifkran ſoll dann
unten im Schacht abmontiert werden. Bei
die=
ſer Arbeit muß man beſonders vorſichtig
vor=
gehen, da man vermutet, daß der in den Schacht
geſtürzte Kran ſelbſt den Einbruch weiterer
Erd=
maſſen von der Tiergartenſeite aus verhindert
hat. Deshalb ſollen auch nach der Tiergartenſeite
ebenfalls Spundwände in die Erde
hineingetrie=
ben und verſteift werden.
Mit den Pionieren arbeiten augenblicklich
Hand in Hand die Arbeiter der Baufirmen, die
zur Unglücksſtelle herangezogen wurden. Hier
wird die Einbruchſtelle terraſſenförmig abgebaut.
Von unten herauf werden, immer zwei Meter
hoch, auf künſtlich hergeſtellten Tribünen die
Erd=
maſſen nach oben auf die etwa 15 Meter hoch
lie=
gende Erdoberfläche geſchafft. Sie werden dann
ſofort in Loren abgefahren und auf
Laſtkraft=
wagen verladen. Unabhängig von dieſen
Erdar=
beiten ſind Pioniere und Spezialarbeiter tief
un=
ten in der Grube mit dem Aufſchweißen
ver=
klemmter Eiſenteile beſchäftigt, um zunächſt
ein=
mal an die Verſchüteten zwei oder drei Kipploren
heranzukommen, unter denen die Vermißten
ver=
mutet werden.
Bunt durcheinander liegen hier auch eiſerne
Träger, die teils ſtark verbogen, teils geknickt ſind,
weiter die ſchweren Abſtützträger aus Holz ſowie
das Eiſenmaterial, das oberhalb der
Einbruchs=
ſtelle für die Verwendung für Betonarbeit
la=
gerte. Da die Pumpen, die bisher etwa 400 Liter
in der Minute aus dem Baukanal in die Spree
befördert haben, anſcheinend nicht mehr voll
ar=
beiten und ſich der Grundwaſſerſpiegel allmählich
zu heben droht, wurden von der Berliner
Feuer=
wehr drei Spezialpumpen eingeſetzt, die den
Grundwaſſerſpiegel zu ſenken verſuchen.
Die herunterhängenden Eiſenteile, Bäume und
Straßenbahnmaſten ſowie der ſchwere Kran ſind
durch ſtarke Taue und Drahtſeile ſo geſichert, daß
ihr weiteres Abſinken nicht zu befürchten iſt.
Auf Grund einer Beſprechung zwiſchen den
maßgebenden Stellen an der Unglücksſtelle in der
Hermann=Göring=Straße, an der Reichsminiſter
Dr. Goebbels und der Leiter der Arbeitsfront
Dr. Ley teilnahmen, hat ſich Dr. Ley entſchloſſen.
in Eſſen ſofort eine Spezialrettungsmannſchaft
von erfahrenen Ruhrbergleuten anzufordern.
Generaldirektor Dr. Dorpmüller hat mit dem
Kommandanten von Berlin, Generalleutnant
Schaumburg, zur Beſchleunigung der
Aufräu=
mungsarbeiten den Einſatz einer dritten
Kom=
pagnie Pioniere vereinbart. Inzwiſchen ſchrei=
werden, die eine Ausdehnung des Einſturzes in
nördlicher und ſüdlicher Richtung verhindern.
Die Oberſtaatsanwaltſchaft hat inzwiſchen
un=
abhängige Sachverſtändige zur Unterſuchung= an
die Unglücksſtelle entſandt. Vorläufig laſſen ſich
Feſtſtellungen über die Urſache des Unglücks noch
aicht treffen.
Neben den ſechs Verletzten, die in die Charits
übergeführt worden ſind, konnte bisher keiner von
den vermutlich verſchütteten Arbeitern geborgen
werden. An der Unterſuchung ſind gemeinſam
mit der Reichsbahn die Kriminalpolizei und der
Oberſtaatsanwalt beteiligt.
Der Führer hat mit einem Beileidstelegramm
zur Linderung der erſten Not den Hinterbliebenen
der Opfer der Einſturzkataſtrophe 30 000.— RM.,
der Generaldirektor der Reichsbahn Dr.
Dorp=
müller 50 000.— RM. zur Verfügung geſtellt.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hat die NS.
Volkswohlfahrt mit der Durchführung der
Hilfs=
aktion des Führers betraut. Im Auftrage des
Führers begaben, ſich am geſtrigen Nachmittag
Helfer der NSV. zu den unglücklichen Familien
der verſchütteten Arbeiter. Die Betreuungsaktion
hat der Gauamtsleiter Pg. Spiewock perſönlich in
die Hand genommen und wird ſie in großzügigſter
und weitherzigſter Weiſe durchführen.
Die Ruhrbergleute in Berlin eingetroffen.
Die aus zwölf erfahrenen Ruhrbergleuten
be=
ſtehende Sonderrettungsmannſchaft, die zum
Ein=
ſatz bei den Bergungsarbeiten in der Hermann=
Göring=Straße angefordert worden waren, iſt um
14.34 Uhr, unter Führung des ſtellvertretenden
Leiters der Hauptſtelle für das
Grubenrettungs=
weſen in Eſſen, von Hoff, in einem
Sonderflug=
zeug der Lufthanſa in Eſſen abgeflogen und um
16.45 Uhr auf dem Tempelhofer Flughafen
einge=
troffen. Die Bergleute ſind ſämtlich Mitglieder
der Grubenwehren. Der Sonderauftrag traf ſie
mitten in ihrer Arbeit im Schacht bei den
Stin=
nes=Zechen in Eſſen, bei den Rhein=Elbe=Schächten
in Gelſenkirchen und bei den Proſper=Schächten in
Bottrop. Sie haben eine ganz beſondere
Erfah=
rung in der Freilegung zuſammengebrochener und
verſchütteter Stollen. Bei ihrer Ankunft in
Ber=
lin wurden die Bergleute von dem Preſſechef Dr.
Leys in Empfang genommen. In bereitſtehenden
Kraftwagen ging es dann unverzüglich nach der
Unglücksſtätte. Unterwegs, am Leipziger Platz,
ſtieg Dr. Ley in einen der Wagen, um ſich
eben=
falls nach der Einſturzſtelle zu begeben. Die
Berg=
leute haben Bergungsapparate, Sauerſtoff= und
andere Wiederbelebungsgeräte mitgebracht.
Hochzeitsreiſender verliert Gakkin
und Gelſchnif.
(afp) — Newcaſtle. Da ſitzt ein Mann im
Obdachloſenaſyl von Sunderland und grübelt
darüber nach, wo nur ſeine Frau geblieben ſein
mag, mit der er vor ganz kurzem noch — er iſt
feſt davon überzeugt — auf der Hochzeitsreiſe
war. Sie iſt verſchwunden, die teure Gattin, aber
verſchwunden iſt auch das Gedächtnis des Mannes,
abſolut verſchwunden. Man griff ihn dieſer Tage
in den Straßen Sunderlands auf, in denen er
ruhelos umherirrte. Nach ſeinem Namen befragt,
gab er die erſtaunliche Antwort, daß man ihn
tot=
ſchlagen könnte, er hätte ihn vergeſſen. Er konnte
auch ſonſt keinerlei Anhaltspunkte geben, wo er
herkomme, was er bis jetzt gemacht habe und wer
er überhaupt ſei. Da er ſonſt einen durchaus
normalen Eindruck machte, brachte man ihn ins
Aſyl. Dort ſitzt er jetzt und grübelt verzweifelt
darüber nach, wie er denn, und was er wohl
eigentlich .... Die Behörden haben inzwiſchen
ſein Signalement an das amerikaniſche Konſulat
in Newcaſtle weitergegeben. Der Mann iſt 36
Jahre alt, ſpricht Deutſch, Franzöſiſch und
Eng=
liſch mit amerikaniſchem Akzent, ferner ſchreibt
er Kurzſchrift. Dieſe Einzelheiten und ein Foto,
das ihn und ſeine Frau darſtellt, ſind die einzigen
Anhaltspunkte, die man zu ſeiner Identifizierung
beſitzt. Trotz aller Anſtrengungen iſt es dem
Be=
dauernswerten bis jetzt nicht eingefallen, wie er
nach Europa gekommen iſt. Die letzte
Erinne=
rung, die er überhaupt von ſeiner Vergangenheit
hat, iſt ein Flugplatz in Paris, wo er ſich von
ſeiner Frau verabſchiedete, um nach England zu
fliegen. Was vorher war und was nachher
paſ=
ſierte, iſt wie mit einem Schwamm aus ſeinem
Gedächtnis gelöſcht. Die arme Gattin ſitzt
in=
zwiſchen in Paris und wird dem treuloſen Gatten
nachtrauern, der ſie ſchon auf der Hochzeitsreiſe
ſitzen ließ.
Seite 10 — Nr. 230
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 22. Auguſt1,
Tdelt Tagllatt
Neerg
1. Gaufeſt des Reichsbundes
in Haurorauenl.
Das große Treffen der Turner und Sportler aus dem
Gau Südweſt an der befreiken Saar.
Saarbrücken, die Stadt, die in den letzten beiden Jahren dank
der unſeligen Bildung des „Saargebiets” durch das Verſailler
Dik=
tat in der großen Politik eine bedeutende Rolle ſpielte, hat nach
dem glücklich beſtandenen Abwehrkampf und der endgültigen
Wie=
dervereinigung mit dem Reich bereits eine große Anzahl rieſiger
Kundgebung und Verbundenheitsfeiern erlebt. In dieſer Woche
aber und beſonders in den kommenden vier Tagen wird in
Saar=
brücken ein „Befreiungsfeſt” beſonderer Art abrollen, das
Deutſchlands beſte Jugend, die Jugend aus den Turn= und
Sport=
vereinen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen aus allen
Vereinen des Gaues Südweſt und weit über deſſen Grenzen
hin=
aus im befreiten Land an der Saar zu einer gewaltigen
Kund=
gebung verſammeln wird. Der vaterländiſche Leitgedanke, der
über dieſem Gaufeſt ſtehen, und ihm ſeine höhere Weihe geben
wird, wird dieſes Gaufeſt im Südweſten noch über die Bedeutung
der bisherigen Gaufeſte in ihrer Erſtmaligkeit als
Reichsbundver=
anſtaltungen hinausheben. Auf dem großen „Befreiungsgelände‟
im Oſten der Stadt Saarbrücken, zu Füßen des Winterbergs mit dem
Wahrzeichen der Saargroßſtadt auf der grünen Höhe, werden die
Turner und Sportler aus dem Reich unter der Führung des
Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten ſelbſt die
abge=
ſprengte Kompagnie der Saarturner und =ſportler zurückholen in
die große Gemeinſchaft der neuen geeinten deutſchen Jugend im
Reichsbund. An der Saar ſelbſt aber hat der Reichsbundgedanke
ſchon in den Kampfjahren ſeine ſchönſte Erfüllung gefunden, als
Not und Bedrohung des Deutſchtums gerade die Turner und
Sportler in die vorderſte Reihe der Kämpfer für Deutſchland
rie=
fen. Hier waren die Schranken zwiſchen Fachämtern und
Verbän=
den ſchon aus innerem Zwang, aus vaterländiſchem Gebot
gefal=
len, ehe im Reichsbund die neue Form des gemeinſchaftlichen
Werks ſich bot.
So liegt die Bedeutung dieſes Gaufeſtes in Saarbrücken
wirk=
lich auf des Wortes zweitem Teil: es wird ein
Hochfeſtdeut=
ſcher Leibesübungen in Saarbrücken gefeiert werden! Die
Stadt iſt bereit. Sie hat ſich für die Turnre und Sportler
ge=
ſchmückt, wie ſie faſt nicht ſchöner geſchmückt war, für die große
Rückgliederungsfeier am 1. März. Die Hauptſtraßenzüge gleichen
Fahnenwäldern, Hunderte von Spruchbändern künden von den
Er=
eigniſſen der kommenden Tage, und wenn am Sonntag das Feſt
ſeinen Höhepunkt erreicht, dann wird wirklich die ganze Weſtmark
an der Saar unter dem Eindruck dieſer gewaltigen Kundgebung
des deutſchen Sports ſtehen.
Die Wettkämpfe
beginnen am Donnerstag nachmittag mit den
volkstüm=
lichen Mehrkämpfen des Fachamts I. Zur gleichen Zeit
wird das Gaufeſt=Tennisturnier, ſeinen Anfang nehmen.
In beiden Wettbewerben, ſind zahlenmäßig ausgezeichnete,
lei=
ſtungsmäßig nicht ganz befriedigende Nennungsergebniſſe zu
ver=
zeichnen. Auch die Fechter beginnen bereits an dieſem Tage mit
ihren Kämpfen und die Kegler tragen die erſten Entſcheidungen
aus. Schließlich werden die Schwimmer, mit ihren
Wettbe=
werben gleichfalls ſchon einſetzen, ſo daß dieſer erſte Tag bereits
ein richtiger Kampftag werden wird.
Der Donnerstagabend bringt dann mit der feierlichen
Feſt=
übergabe an den Gaubeauftragten des Reichsſportführers die
erſte Feierſtunde, der eine Abendfeier der Jugend folgen
wird.
Der Hauptkampftag wird aber der Freitag werden, an dem
ſchon morgens um 6 Uhr die gemiſchten Mehrkämpfe der
Turner und der reine Geräte=Zwölfkampf ihren
An=
fang nehmen. Auch die Kraftſportler und die
Sommer=
ſpieler treten an dieſem Tage zum erſtenmal in die Erſcheinung.
Kid ſechen aufen fäten, uif der Waltähditi nie
erwähnt werden. Das ſtärkſte Intereſſe aber werden am Freitag
die Entſcheidungen der Leichtathleten finden, denn hier iſt
die Beſetzung mit mehreren deutſchen und faſt allen Gaumeiſtern
ganz hervorvagend.
Am Freitag morgen wird der Reichsſportführer mit
dem Flugzeug in Saarbrücken eintreffen und am Abend in einer
großen Vereinsführertagung im hiſtoriſchen Wartburgſaal eine
große Rede über den Reichsbundgedanken halten.
Im Mittelpunkt der Samstagsveranſtaltungen ſteht das
Ver=
einsturnen auf dem Hauptfeſtplatz. Aus über 600 Vereinen
werden Tauſende von Wettkämpfern zur gleichen Zeit das rieſige
Feld des Hauptfeſtplatzes bevölkern. Am Nachmittag finden die
wichtigen Raſenſpiele im Hockey, Handball und Fußball
ſtatt, wobei das Fußballſpiel mit ſeiner glänzenden Beſetzung ſicher
Zehntauſende von Zuſchauern allein anziehen wird.
Der Samstag abend iſt einer rieſigen vaterländiſchen
Kundgebung vorbehalten, auf der ein hoher politiſcher Führer
das Wort ergreifen wird. Den Abſchluß des Tages bildet die
Be=
leuchtung des Winterberges. In den ſpäten Abendſtunden treffen
ſich in der Stadt die Landsmannſchaften zu
Kameradſchafts=
abenden.
Der Hauptfeſtſonntag wird in den Vormittagsſtunden ganz
durch den Rieſenfeſtzug der 30 000 ausgefüllt ſein, der in
vier großen Teilzügen durch die wichtigſten Stvaßen der Stadt
Saarbrücken führen wird.
Der Nachmittag bringt dann die Glanzpunkte des Feſtes, die
großen Maſſendarbietungen auf dem Hauptfeſtplatz, bei
denen von 14 Uhr ab bis zum Abend alle Fachämter mit
Aus=
ſchnitten aus ihrer Arbeit aufwarten werden. Eindrucksvoll wird
die Totengedenkfeier werden und dann wird der
Reichs=
ſportführer zu den ſaarländiſchen Brüdern und Schweſtern
ſprechen. Die allgemeinen Frejübungen von rund 10 000
Turnern und die Keulenſpiele der Turnerinnen ſowie die
feſt=
liche Siegerehrung bilden den wuchtigen Ausklang der
gan=
zen Feſttage.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
In der Woche vom 29. 8. bis 3. 9. fallen in der
Woogsturn=
halle alle Uebungsſtunden aus. (gez.) Löwer.
Klubkampf Merck=SV. 1. Mannſchaft — TSG. 46 2. Mannſchaft.
Geſtern fand auf der Woogswieſe ein Klubkampf der beiden
Mannſchaften ſtatt. Die Mannſchaft des Merck=SV. ſiegte im
Endergebnis mit 44:41 Punkten. Der Kampf erſtreckte ſich über
9. Diſziplinen und brachte anſprechende Durchſchnittsleiſtungen.
Hervorzuheben ſind die Leiſtungen von Waffenſchmidt=Merck im
800= und 3000=Meter=Lauf. Wie im Vorkampf, wurden auch jetzt
wieder die Kämpfe in kameradſchaftlichem Geiſt und beſtem
Ein=
vernehmen durchgeführt.
Die Handball=Vorrunde um den vom Gau
Nord=
mark verteidigten Pokal wird am 27. Oktober mit acht Spielen
ausgetragen. Von den ſüddeutſchen Gauen ſind Württemberg und
Südweſt in Göppingen untereinander gepaart. Baden trifft in
Mannheim auf Brandenburg, Bayern muß nach Krefeld zum Gau
Niederrhein, Nordheſſen trifft in Gera auf den Gau Mitte und
Mittelrhein in Braunſchweig auf Niederſachſen. Die weiteren
Paarungen lauten: Pommern—Schleſien in Stettin, Sachſen—
Oſtpreußen in Dresden und Weſtfalen—Nordmark in Minden.
Zwei weitere deutſche Meiſter wurden im
Ring=
kampfſport ermittelt. In Wilhelmshaven fielen die
Entſcheidun=
gen im Mittelgewicht im griechiſch=römiſchen Stil und im
Ban=
tamgewicht=Freiſtil. Laudien=Wilhelmshaven wurde
Mittel=
gewichtsmeiſter vor Köſtner=Bamberg. Paar=Bad Reichenhall und
Magin=Ludwigshafen, Bantam=Freiſtilmeiſter wurde Möchel=
Köln vor Schrader=Hörde und Herbert=Stuttgart.
Die Handball=Gauliga Südweſt 1935/36
Der Spielplan der Vor= und Rückrunde.
Vorrunde
8. 9. TSV. Herrnsheim-Polizei Darmſtadt
V. 1898 Darmſtadt—TV. Haßloch.
SV. Frankfurt—K
TV. Frieſenheim—SV. Wiesbaden
VfR. Kaiſerslautern—Ingobertia St. Ingbert
Rückrunde
8. 12. 35
22. 9. Pol. Darmſtadt—VfR. Kaiſerslautern
X—SV. 98 Darmſtadt
SV. Wiesbaden—FSV. Frankfurt
Ingobertia St. Ingbert—TV. Frieſenheim
29. 9. TSV. Herrnsheim—X
V. 98 Darmſtadt—SV. Wiesbaden
SV. Frankfurt—Ingobertia St. Ingbert
V. Frieſenheim—VfR. Kaiſerslautern
V. Haßloch-Polizei Darmſtadt
13. 10. VfR. Kaiſerslautern—FSV. Frankfurt
X—TV. Haßloch
SV. Wiesbaden—TSV. Herrnsheim
Ingobertia St. Ingbert—SV. 98 Darmſtadt
20. 10. TSV. Herrnsheim—VfR. Kaiſerslautern
FSV. Frankfurt—TV. Haßloch
TV. Frieſenheim—X
Ingobertia St. Ingbert—SV. Wiesbaden
27. 10. TV. Frieſenheim—TSV. Herrnsheim
VfR. Kaiſerslautern—SV. 98 Darmſtadt
TV. Haßloch—Ingobertia St. Ingbert
X—SV. Wiesbaden
3. 11. Frei für Winterhilfsſpiele.
10. 11. TSV. Herrnsheim—FSV. Frankfurt
SV. 98 Darmſtadt—TV. Frieſenheim
X—VfR. Kaiſerslautern
SV. Wiesbaden—TV. Haßloch
Ingobertia St. Ingbert-Polizei Darmſtadt
17. 11. FSV. Frankfurt—SV. 98 Darmſtadt
TV. Frieſenheim—TV. Haßloch
VfR. Kaiſerslautern—SV. Wiesbaden
Polizei Darmſtadt —K
Ingobertia St. Ingbert—TSV. Herrnsheim
24. 11. TSV. Herrnsheim—SV. 98 Darmſtadt
SV. Frankfurt—TV. Frieſenheim
TV. Haßloch—VfR. Kaiſerslautern
4—Ingobertia St. Ingbert
SV. Wiesbaden—Polizei Darmſtadt
1. 12. TV. Haßloch—TSV. Herrnsheim
Polizei Darmſtadt—98 Darmſtadt
22. 12. Polizei Darmſtadt—TV. Frieſenheim
19. 1. 36 FSV. Frankfurt—Polizei Darmſtadt
15. 12. 35
29. 12 35
5. 1. 36
12. 1. 36
19. 1. 36
26. 1. 36
2. 2. 36
9. 2. 36
16. 2. 36
5. 1. 36
23. 2. 36
Ernſt Feick, Gauſpielwart.
Turnverein Goddelau — Turnverein Hahn 7:12 (4:8).
Zum 1. Handballſpiel nach der Spielſperre trafen ſich die
Mannſchaften beider Vereine vor einer ſtattlichen Zuſchauerzahl
auf dem Turnerſportplatz. Nach dem Spiel der Jugend, das von
Hahn mit 10:4 (6:2) gewonnen wurde, ſtellten ſich die erſten
Gar=
nituren dem Schiedsrichter. Hahn ſpielt Kreisklaſſe I, ſtellt eine
körperlich ſtarke und ſpielerfahrene Elf, Goddelau dagegen eine
junge, aber eminent ſchnelle Mannſchaft, die erſt ſeit kurzer Zeit
Handball ſpielt. Zum Spiel ſelbſt ſei kurz geſagt, die Zuſchauer
ſahen einen ſpannenden und jederzeit fairen Kampf. Die Gäſte
waren techniſch etwas überlegen, aber die Goddelauer machten dies
durch Eifer wieder wett. Die Niederlage iſt zwar etwas hoch, aber
unverdient durch die ungenügende Leitung des Schiedsrichters
ausgefallen.
Für kommenden Sonntag haben ſich die Turner den
Oden=
waldmeiſter Turnverein Reinheim verpflichtet, und wird es zu
einem ſpannenden Kampf kommen. Vorher ſpielen die
Jugend=
mannſchaften beider Vereine. Es ſei ſchon heute auf dieſe Spiele
aufmerkſam gemacht.
Fußball=Lokalkampf auf dem Ereri.
Polizei — TSG. 46.
Am Sonntag wachmittaa 4 Uhr findet auf dem Stadion der
Polizei ein äußerſt intereſſanter und ſpannender Fußballkampf
beider genannter Lokalrivalen ſtatt, der ſeine Anziehungskraft
auch dieſes Jahr wieder haben wird. Einzelheiten über Spiel und
Mannſchaften folgen an dieſer Stelle.
Polizei Darmſtadt.
1. Jgd. Germ. Pfungſtadt—1. Jgd. Polizei 0:4. Das erſte
Spiel nach der Sommerpauſe endete mit einem ſchönen Erfolg
für die Polizei=Jugend. — Schüler: 1. Sch. Polizei—1. Sch.
Roßdorf 5:0. — Handball=Jugend: 1. Jgd. Polizei—
1. Jgd. TSG. 46 8:9.
Fußball: TSG. 1877 Ober=Ramſtadt—Oſthova Oſthofen 1:3.
In dieſem erſten Spiel nach der ſechs Wochen langen
Ruhe=
pauſe erlebten die Ober=Ramſtädter in Oſthofen eine arge
Ent=
täuſchung, denn die Mannſchaft von Oſthofen zeigte eine höchſt
un=
faire Spielweiſe, wodurch eine ganze Anzahl Ober=Ramſtädter
Spieler mehr oder weniger verletzt wurden. Unter dieſen
Um=
ſtänden iſt es zu verſtehen, wenn ſich die Gäſteſpieler ſtarke
Zurück=
haltung auferlegten. Die Gaſtgeber konnten deshalb einen
un=
verdienten Sieg erzwingen, der in keiner Weiſe dem
Spielver=
lauf entſpricht. 2. Mannſchaften 2:0; Jugend 3:1 für die
Gaſt=
geber.
Handvall: TSG. 1877 Ober=Ramſtadt-Turnverein Roßdorf 9:7.
Zum erſten Heimſpiel empfing die junge Handball=Elf der
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt den TV. Roßdorf. Beide
Mannſchaf=
ten zeigten prächtige Leiſtungen und vor allem eine vorbildliche,
anſtändige Spielweiſe, Roßdorf ſtellt eine körperlich ſtarke Mann=
ſchaft die in jeder Beziehung den beſten Eindruck hinterließ.
Die Elf von Ober=Ramſtadt ſind lauter kleine, aber flinke
Spieler, die durch ihre ſchnelle Spielweiſe dem Gegner ſtark
zu=
ſetzten. Ihr verdienter Sieg wurde von den erſchienenen
Zu=
ſchauern ſehr beifällig aufgenommen. Schiedsrichter Ohl=TSG. 46
Darmſtadt leitete vorzüglich. Jugend 6:4 für Ober=Ramſtadt.
Radſpork.
Radfahrer=Verein Darmſtadt.
Wegen des Gaufeſtes in Saarbrücken, macht ſich eine
Pro=
grammänderung notwendig inſofern, als die für den 25 d. M.
vorgeſehene Bezirksfahrt nach Nackenheim auf den 1. September
d. J. verlegt worden iſt. Abfahrt vormittags 10 Uhr:
Beſcheini=
gungsbücher ſind mitzubringen. An der Bezirksfahrt nehmen
ſämt=
liche Abteilungen des Vereins teil.
Zu dem Gaufeſt in Saarbrücken unternimmt der Verein eine
Radwanderfahrt, über Worms, Grünſtadt, Kaiſerslautern, St.
Ingbert. Abfahrt am Samstag, den 24. 8. früh 4 Uhr,
Mathil=
denplatz: Eintreffen in Saarbrücken am ſpäten Nachmittag. Für
die Fahrt iſt leichte Touren=Ausrüſtung zweckmäßig; bei der
Be=
teiligung an den Vevanſtaltungen des Gaufeſtes iſt der neue
Ver=
einsanzug Vorſchrift. Alle Teilnehmer des Radfahrer=Vereins
treffen ſich in Saarbrücken am Samstag abend beim
Kamerad=
ſchaftsabend der hieſigen Ortsgruppe im „Johannishof‟. Ein Teil
der Wanderfahrer unternimmt im Anſchluß an den Gautag eine
größere Wanderfahrt, ins Saar= und Moſeltal, durch die Eifel
(Beſuch der Maare!) ins Ahrtal, dann rheinaufwärts bis
Nieder=
lahnſtein, Lahntal bis Diez, Wiesbaden. Mainz, Darmſtadt.
50=Km.=Gruppenfahren des Radſport=Clubs 1919.
Nach einer längeren Pauſe tritt am Sonntag, dem 25. Aug.,
vorm. 8.30 Uhr, die aktive Rennmannſchaft des Clubs wieder vor
die Oeffentlichkeit. Auf der Strecke Darmſtadt — Meſſel —
Ein=
ſiedel — Seitersweg — Löwentor — Roßdorf — Gundernhauſen
Dieburg — Darmſtadt können die Gruppen, durch die guten
Straßenverhältniſſe begünſtigt, ſich ein ſcharfes Rennen liefern.
Antreten der Fahrer 8.30 Uhr am Oktroihaus, Kranichſteiner
Straße. 8.45 Uhr erfolgt der Start der B=Gruppe mit den Fah=
rern Dillman, Lang, Lichtenfels, Volk, Vock und weitere.
nuten ſpäter wird die Gruppe 4 geſtartet, die ſich aus dem
ſtärkſten Fahrern zuſammenſetzt, wie Seip. Krüger, Beun
andere. Auf das Abſchneiden 2 weiterer Gäſte darf man
ſein, nehmen doch in dieſer Gruppe auch 2 Vorlaufsſie
Unbekannten Radfahrer teil, und zwar Krüger vom C=u
Ehrensberger von Augsburg. Beide Fahrer vertreten dee
ßenrennſport ihres Bezirks im September in Berlin, un
wir heute ſchon den Wunſch, daß beiden der große Wurf
möge, um in die Reihe der beſten deutſchen Amateure efi
zu werden. Beide Gruppen werden jede für ſich gewerte
lich iſt es, ob die A=Gruppe merklich den Abſtand von 157
aufholen kann, da die B=Gruppe alles daran ſetzen wird.
eingeholt zu werden. Die Rennſtrecke verläuft in einem
daß den Intereſſenten Gelegenheit gegeben iſt, 8.45 und 900
Start zu ſehen, 9.20 und 9.30 Uhr am Löwentor die
Sc=
beobachten und kurz nach 10 Uhr den Endſpurt an der O7
brücke. Anſchließend erfolgt die Preisverteilung bei
Schul, hier, im Felſenkeller, Dieburger Straße.
Abteilung Tourenſport.
Durch das Gaufeſt des Reichsbundes für Leibesübunn
die ausgeſchriebene Gauwanderfahrt nach Guntersblum cu
Wanderfahrer werden deshalb aufgefordert, am Sonnu
Rennſtrecke zu beſetzen.
Die 4. Gauwanderfahrt findet mit der Jugend
ge=
am Sonntag, dem 1. September, nach Nackenheim ſtatt.
daſelbſt im Gaſthaus zur Krone, in der Zeit zwiſchen 151
Uhr. Für die Gruppe 1 iſt für jede gefahrene Tour 15
Gruppe 3 ein Meldegeld von 5 Pf. zu zahlen. Alle A‟
karten müſſen mit Lichtbild verſehen ſein, da ſonſt zurückktel
wird.
4Ger=Schwimmer in Worms erfolgreich!
Vorgeſtern ſtartete die geſamte Wettkampfmannſcit
TSG. 46 in einem Klubzweikampf gegen Poſeidon Worm;
Die Wormſer Schwimmer ſind in der letzten Zeit dun
raſchende Erfolge in der Oeffentlichkeit hervorgetreten.
ſei nur, daß dieſer Verein bei den Deutſchen Meiſterſchi.
Plauen vor 14 Tagen in der 4X100=Meter=Kraulſtc
V.o.W.=Vereine in der Durchſchnittszeit von 1,08 ay
konnte. Man war deshalb gerade auf dieſen Klubwett:
Worms beſonders geſpannt. Obwohl die Darmſtädter
ſchwächt antreten mußten, konnten ſie dieſen Klubwettll
der 1. und 2. Herrenmannſchaft 8:6—6:2 gewinnen, wänt
der Damenklaſſe die Wormſer Schwimmerinnen ſich als —
wieſen. Alle Staffeln brachten außerordentlich ſpannende
beſonders die große Staffel 10X50 m Bruſt und 10X50—
Ganz überlegen ſiegten die Darmſtädter Waſſerballer gou
ſeidon Worms 8:0 (3:0). Auch das Jugendwaſſerballſpi
3:2 (2:1) für Darmſtadt. Anſchließend nach dem Klubzuef
fand in den Vereinsräumen des Wormſer
Schwimmver=
ſeidon ein kameradſchaftliches Beiſammenſein ſtatt, bei der
dem Klange der Handharmonika Darmſtädter und Wormſ
meraden noch lange gemütlich und in froher Stunde zuun
ſaßen.
Nachfolgend bringen wir die Ergebniſſe: 4Xun Muſrehrs iſt ſe
Kraul: 1. Worms 1 4.35,2: 2. TSG. 46. 1., 4.45,1; 3. 231 ſiessvorbereit
2., 5.02.3. — 3X100 Meter Rücken: 1. TSG. 46, 1., 4.02: 2:01-4lſt worden.
4.32,1. — 4X100 Metes 14 im rum 142
1., 4.09,5: 3. TSG. 46.
1. Worms, 1., 6.01; 2. TSG. 46, 1., 6.13,2; 4. TSG. 46.211 eneichnen wa
— 3X100 Lagen: 1. TSG. 46, 1 3.58 2: 2. Worms, 1 M-4 14 00 Ton
3. TSG. 46. 2., 4.08. — 10850 Meter Bruſt: 1. Worm= / it Zunahme
2. TSG. 46 7.05. — 10X50 Met. Kraul: 1. TSG. 46 5.24.2: 244 1M Verteilun
5.284. — Damen: 4X100 Meter Kraul: 1. TSG. 47 Mk diedenen
2. Worms 6.35. — 3X100 Meter Rücken: 1. Worm= M. übelle die Ve
in November
2 TSG 46, 5.30. — 3X100 Meter Bruſt: 1. Worms, 6.33: MMeits (ür Juli
46, 67.05,2. — 3X100 Meter Lagen: 1. Worms, 4.50,3: 2.
4.56.1. — Im Rahmen dieſes Klubkampfes wurde gleichs
große Verbandskampf der Klaſſe 3 durchgeführt und ern
gendes Punktergebnis: Damen: 1. Poſeidon Worm
Punkte; 2. TSG. 46 363,6 Punkte. Herren;
Worms, 1. 435,4 Punkte: 2. TSG. 46, 1., 421,5; 3. TSVl.
339,4; 4. Poſeidon, 2., 295,8 Punkte.
den
gliſche
deutſche
Reichsſender Frankfu
franzö
Frankfurt: Donnerstag, 22. Anguſ
6.15: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Han)
Morgenmuſik. In der Pauſe 7.00: Zeit, Nachr.
Waſſerſtand. 8. 10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30
Bad Orb: Frühkonzert. 9./00: Nur Trier und Ku=
Werbekonzert. 915: Von Trier: 1. (9.15): Liede=
Wilh. Rinkens. 2. (9.30): Sonate für Violine
un=
vier in G=Dur, von Dittersdorf. 3. (9.45): Kinde-
und Lieder im Volkston, von Jof. Kröll. 10.00:
pauſe. 10.15: Vom Volksſender Berlin: Volksliedt)
Dazw.: Volksmuſik. 11.00: Werbebonzert. 11.25:
dungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Bauernfurk
12./00: Vom Volksſender Berlin: Mittagskonzert. 2
13.00: Zeit, Nachrichten. 14.00: Zeit, Nachrichten.
Wirtſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeld
14.40: Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur 9
furt: Nachrichten der Gauleitung. 15.15: Kindes
Kinder ſpielen auf.
16.00: Vom Volksſender Berlin: Nachmittagskonzert.
Bad Homburg: Nachmittagskonzert. 18.30:
Kunſtk=
der Woche, 18.35: Große Deutſche erleben Heimar
Welt: Charles Sealsfield. 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert. 19.50: Tagesſpiegel.
Zeit, Nachrichten 20.10: Duvertüre und Vorſpiele.:
Freiburg: Glocken überm See. Hörfolge aus der We
Bodenſees. 21.30: Unſer Beethoven. 22.00: Zeit,
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22. 20: Bericht vom E.
Befreiungs=Gauſportfeſt in Saarbrücken. 22.30: R
Tanzmuſik. Kapelle Waldemar Haß. 24.00: Stuc
Nachtmuſik.
Ocrtien Unnsänmnn
Donnerstag, 22. Anguſt
Letpzig: 20.00: Vom Volksſender: Alte frohe G
Lieder und Tänze aus der mitteldeutſchen Landſchaſ
München: 20.10: Funkbrettl.
Breslau: 21.30: Made in Germany. Schleſien E
für den Welt=Export.
Wien: 19.35: Muſik für Herz und Gemüt.
London: 20.00: Konzert aus der Queens Hall
Bukareſt: 20.00: Aida, Oper von Verdi.
Sottens: 20.00: Klaſſiſche Muſik.
Mailand: 20.40: Muſikaliſche Darbietungen=
Luxemburg: 21.00: Violinkonzert.
Warſchau: 22.10: Konzert des Kleinen Orcheſte
Kopenhagen: 22.15: Populäre Muſik.
Welterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt .*
Das Wetter Mitteleuropas wird noch immer durch.D"
tige Hochdruckgebiet beſtimmt. Die Temperaturen ſteidls
weiter an; doch kommt es ſpäter zu Bewölkungszunghme.
Auftreten von gewittrigen Störungen.
Ausſichten für Donnerstag: Vorerſt noch heiter und *
wie recht warm, bei vorwiegend ſüdöſtlichen bis
Winden aufkommende Schwüle und Gewitterneigund=
Ausſichten für Freitag: Warm und ſchwül, Auſte.
wittriger Niederſchläge.
ummer 230
armſtädterCagblatte
Donnerstag, 22. Auguſk
eſſNeueſte Nachrichten
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Bevölkerungsproblem und Kapitalbildung.
Die Berliner Börſe ſetzte wieder ſehr ſtill ein, doch war
Die biologiſche Kraft des Volkes äußert ſich in die Grundſtimmung nicht unfreundlich. Einige günſtige
Divi=
ſeinem Altersaufbau. Zugleich kommt darin auch die wirt= dendenerklärungen ſowie Publikumskäufe in Elektrowerten
ver=
er Werk der deutſchen Volkskraft.
anlaßten auch die Kuliſſe vereinzelt zu Rückkäufen. Die ſtarke
ſchaftliche Lebensbilanz eines Volkes, alſo ſeine Kraft zur wirt=
Vom 27. Auguſt bis 1. September findet in
Ber=
lin der Internationale Kongreß für
Bevölkerungswiſſenſchaft ſtatt. Auf
die=
ſem Kongreß werden die Probleme der
Bevölke=
rungsſtatiſtik und die Zuſammenhänge zwiſchen
Sozialpolitik, Wirtſchafts= und
Bevölkerungsent=
wicklung ſtärkſte Beachtung finden. Dem Vortrag, den
Präſident Prof. Dr. Zahn=München halten wird.
entnehmen wir folgende Stellen:
Eswirtſchaftliches Kapital ſind alle volkswirtſchaftlichen
teirvkräfte. Dieſe Kräfte ruhen unmittelbar im Menſchen
in ſeinen körperlichen, geiſtigen und ſittlichen Erbanlagen
worbenen Fähigkeiten, damit aber auch in der geiſtigen
ſiüm und dem kulturellen Erbe eines Volkes. In den
Sach=
ruhen die Produktivkräfte nur mittelbar. Erſt durch die
liche Arbeitskraft werden ſie lebendig und wirkſam. Die
hute= und wichtigſte Produktivkraft einer
ſswirtſchaft iſt daher das Volk ſelbſt mit
1 Lebens= und Arbeitskraft.
ſe überragende Bedeutung des lebenden Volksvermögens
ber dem toten Sachvermögen kommt zahlenmäßig darin
plusdruck, daß das lebende, im Volk ſelbſt angelegte
Er=
ſat= und Bildungskapital ſeinem Werte nach drei= bis
vier=
groß iſt als das tote Volksvermögen. Wie das geſamte
itermögen — lebendes und totes Volksvermögen — zum
ſus größeren Teil, mindeſtens zu drei Vierteln aus dem
mich en Volkskapital beſteht, ſo iſt auch das Volkseinkommen
5nteils — zu 80 bis 90 Prozent — Einkommen aus der
inſichen Arbeit, ſei es aus der ſelbſtändigen
Unternehmer=
üß /der aus der Arbeit in einem Arbeitsverhältnis. Auch
Atlchen 10 bis 20 Prozent aus Kapitalvermögen, Vermie=
und Verpachtung ſind volkswirtſchaftlich genau geſehen,
5i der menſchlichen Arbeit, weil ja das Kapital ſelbſt nur
reie Arbeit aus früheren Wirtſchaftsperioden iſt. Mithin
Geſamtertrag der Volkswirtſchaft auf menſchliche Arbeit
äuführen, und Kapitalbildung im wahren
volks=
ſchaftlichen Sinn iſt daher tatſächlich nichts anderes
ſſildung und Erhaltung der Arbeitskraft
Volkes. Die Magna Chartz der Sozialpolitik des
heu=
gst aates nennt ſich folgerichtig „Geſetz zur Ordnung der
ſtalen Arbeit” und hat den Treuhänder der Arbeit als
Treu=
des organiſchen Volkskapitals eingeſetzt.
ſchaftlichen Selbſterhaltung zum Ausdruck. Denn der
Altersauf=
bau entſcheidet über die Entſtehung und Zukunft der Arbeitskraft
des Volkes und damit über die Bildung und Erhaltung des
leben=
den Volksvermögens. Zur wirtſchaftlichen Erhaltung eines
Vol=
kes muß jede Generation das auf ſie verwendete Erziehungs= und
Bildungskapital voll und mit Zinſen zurückzahlen, was dadurch
geſchieht, daß ſie ſelbſt eine neue Generation aufzieht.
Unter dieſem volksbiologiſchen Geſichtspunkt haben die
Zu=
ſammenhänge zwiſchen Altersaufbau des Volkes einerſeits,
Ent=
ſtehung und Verbrauch des Volkseinkommens andererſeits
beſon=
dere Bedeutung für die volkswirtſchaftliche Kapitalbildung. Es
iſt ſehr weſentlich, wie die Träger des Volkseinkommen, die
pro=
duktiven Altersklaſſen zwiſchen dem 15. und 65. Lebensjahr, das
Volkseinkommen verdienen und wie ſie es verwenden.
Das lebende Volkskapital findet in der Wirtſchaftspraxis
eine tatſächliche Bewertung in Geld, nämlich in der
Perſonen=
verſicherung, insbeſondere in der Lebensverſicherung und in der
Sozialverſicherung. Der Kapitalwert des geſamten
von der Deutſchen Sozialverſicherung befaßten
Perſonenkreiſes ſtellt ſich auf rund 500
Mil=
liarden RM. (1933) und wird durch die Deutſche
Sozialver=
ſicherung zu etwa 90 Prozent gedeckt.
Sozialverſicherung iſt alſo eine Volksverſicherung im
wahr=
ſten Sinne des Wortes. Ja indem ſie nicht nur eine
Schadens=
vergütung — bei Krankheit, Unfall, Invalidität.
Arbeitsloſig=
keit —, ſondern auch eine Schadenverhütung durch vorbeugende
Tätigkeit dem organiſchen Volkskapital bietet, nähert ſie ſich einer
Leiſtungsverſicherung. Aber alle Sozialverſicherung würde trotz
Steigens der Rentenfonds aufhören, volkswirtſchaftliches Kapital
zu bilden, wenn das Volk einem Geburtenrückgang Vorſchub
lei=
ſtet und fälſchlicherweiſe die damit geringeren Aufzuchts= und
Erziehungskoſten für Kapitalerſparnis hält.
Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt denn auch beſtrebt, die
Lebens= und Arbeitskraft, unſer lebendes Volkskapital, nicht nur
zu ſchützen, ſondern auch nach Zahl und Qualität zu erhöhen,
hierbei das Kapital der Wirtſchaft die Wirtſchaft dem Volke
dienſtbar zu machen. Er iſt auf Beſſerung der phyſiſchen, ethiſchen
und geiſtigen Vorbedingungen der Arbeit bedacht. Von ſolcher
Staatspolitik iſt eine Sicherung und Mehrung der ſchöpferiſchen
Kraft des Volkes, der Subſtanzwerte der Nation im Intereſſe der
Selbſterhaltung von Staat und Volk, im Intereſſe unſerer
völ=
kiſchen und nationalen Zukunft zu erwarten.
Der Suezkanalverkehr im Jahre 1935.
ur im November vorigen Jahres einſetzende Rückgang des
nalverkehrs iſt ſeit März dieſes Jahres infolge der italie=
Kriegsvorbereitungen von einem Wiederanſtieg des
Ver=
gögelöſt worden. Während im 4. Quartal 1934 eine
Ver=
wung um rund 142 000 Tonnen gegenüber der gleichen Zeit
verzeichnen war und dieſer Rückgang ſich im 1. Quartal
Eu 162 000 Tonnen ſteigerte, hat das 2. Quartal dieſes
eine Zunahme von 109 000 Tonnen erbracht.
us die Verteilung des Schiffsverkehrs des Suezkanals auf
brſchiedenen Flaggen anbelangt, ſo zeigt die nach=
Tabelle die Veränderungen, die in den erſten 5 Monaten
efahres (für Juli iſt die Verteilung der Flaggen noch nicht
a) gegenüber dem vorigen Jahre eingetreten ſind:
1934
1935
(in 1000 Netto=Reg.=Tonnen)
22. Hwuk
zu Mi.
Friet
elin:
Flagge
engliſche
deutſche
holländiſche
italieniſche
franzöſiſche
japaniſche
norwegiſche
9 italieniſche Zunahme um rund 801 000 Tonnen datiert
ſeito m Monat Februar, iſt alſo ausſchließlich auf die
Kriegs=
razGirte nach Oſtafrika zurückzuführen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
ſirestagung der deutſchen Elektrizitätswerke in Saarbrücken.
A bis 28. September 1935 tagen in Saarbrücken die
deut=
cheM ſektrizitätswerke. Es werden ca. 800 Leiter von deutſchen
und sländiſchen Werken erwartet. Die Jahrestagung dient
fahrungsaustauſch der Werkleiter. Für das ſaarländiſche
Fſaſtsgebiet ſind beſonders wichtig Erörterungen über die
Rymen zur Aufnahme von Saarſtrom durch das übrige
ſeillung für die Reichsbahn=Schatzanweiſungen 8½ Prozent.
EMN GD. wird an zuſtändiger Seite beſtätigt, daß die
Zutei=
ungBlote für die Neuzeichnung auf die 4½ Prozent
Schatz=
uutzüngen der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft lediglich 8½
beträgt. Da den Mitgliedern des Konſortiums die Mög=
M engeräumt werden dürfte, kleine Abweichungen
vorzu=
ere wird praktiſch der Zuteilungsſatz in einigen Fällen etwas
E egen.
ſte Gaswerk Eberſtadt A.=G. Darmſtadt. Der 94 Prozent
hienkapitals betragende Aktienbeſitz der Maingas=
RL.G., Frankfurt a. M., an der Neuen Gaswerk Eberſtadt
darmſtadt, iſt vor längerer Zeit, wie jetzt mitgeteilt wird,
Stadt Darmſtadt übergegangen. Direktor
Winkler und Direktor Dipl.=Ing. E. Schumacher haben
Iſt als Aufſichtsratsmitglieder niedergelegt.
Dividendenausſichten bei Klöckner. Ueber die voraus=
Men Abſchlüſſe der weſtdeutſchen Montankonzerne, deren
Ge=
ähr am 30. Juni 1935 abgelaufen iſt, laſſen ſich im
allge=
noch keine verbindlichen Angaben machen, da die
Bilanz=
nroch mehrere Wochen in Anſpruch nehmen dürften. Bei
arer=Werke A.=G. Caſtrop=Rauxel, iſt jedoch nach den Er=
Lagen des DHD, ſchon ſicher damit zu rechnen, daß min=
Dieder eine Dividende in der Höhe des Vorjahres von
aent auf das Aktienkapital von 105 Mill. RM. verteilt
Produkkenmärkke.
ſarktbericht des Obſt= und Gemüſegroßmarktes Weinheim
Quguſt. Brombeeren 26—34 Pfirſiche a) 32—39, b) 20
Zwwetſchen 7—11. Mirabellen 10—19, Reineclauden 6—12.
u 12—20, b) 5—12, Aepfel a) 8—15, b) 5—10. Bohnen
Qmaten 12—13 Pfg. pro Pfund. Anfuhr 2000 Zentner,
ße gut.
urfurter Getreidemarkt vom 21. Auguſt. Das Geſchäft am
Froßmarkt blieb klein. Das angebotene
Kontingents=
wird von den Mühlen aufgenommen, dagegen bleiben die
Lungsmöglichkeiten für freies Brotgetreide ſchlecht.
Futter=
aller Art blieben bei ſehr knappem Angebot geſucht.
r nur bei gleichzeitigem Bezug von Mehl erhältlich.
und Induſtriegerſte waren nicht angeboten. In neuem
ebenfalls kein Angebot vor. Das Mehlgeſchäft blieb
Es notierten (Getreide ie Tonne, alles übrige je 100
n) in RM.: Weizen W 13 197,00. W. 16 200,00. W 19
20. 206 00: Roggen R 12 160 00. R 15 163,00, R 18
19 169,00 (Großhandelspreiſe der Mühlen der genann=
*Sebiete); Hafer H 13 170,00. H 14 172,00 (Großhandels=
Station, bei Waſſerverladung über 100 Tonnen 3,00
T) Weizenmehl W 13 27.70. W. 16 28.15: Roggenmehl
R 12 22,45, R 15 22 80, R 18 23,30 R 19 23,50 (plus
Frachtausgleich); „Weizennachmehl 17,25. Weizenfutter=
10. Weizenkleie W 13 1092. W. 16 11.13: Roggenkleie
R 15 10,15 R 18 1040 R 19 10 50 (Mühlenfeſtpreiſe
enſtation); Trockenſchnitzel 10,25: Weizen= und
Roggen=
üBtgepreßt oder gebündelt 2,40—2,50.
Eierverſorgung im Herbſt und Winker.
Mit dem Beginn des Herbſtes wird die Hausfrau in den
ein=
ſchlägigen Geſchäften Eier zum Kauf angeboten erhalten, die den
Aufdruck „K=Eier” tragen. Dieſe K=Eier ſind Eier, die während
der Zeit der ſogenannten Eierſchwemme in Kühlhäuſern
eingela=
gert wurden. Die Kühlhauseier unterliegen keinerlei chemiſcher
Behandlung. Ihre Haltbarmachung wird lediglich dadurch
er=
reicht, daß die Temperatur in den Kühlhäuſern nahe an den
Nullpunkt gebracht wird wodurch ſich die Wachstumsbedingungen
für die Bakterien verſchlechtern. Kühlhauseier ſind
dementſpre=
chend keineswegs als minderwertig anzuſehen. Die in dieſem
Jahre in Kühlhäuſern eingelagerten Eiermengen ſind ſo groß, daß
wir gut über den Winter hinwegkommen. Die fortlaufend
vor=
genommenen Ueberwachungen haben ergeben, daß die Eier dank
der großen Sorgfalt bei der Einlagerung abſolut vollwertig ſind.
Die Lage am ſüdweſtdeutſchen Karkoffelmarkt.
Wenn auch in den letzten Tagen, durch das Regenwetter
be=
dingt die Kartoffel=Lieferungen im Rhein=Main=Gebiet
nach=
gelaſſen haben, ſo konnte die rege Nachfrage aus dem engeren
Gebiet in letzter Zeit faſt vollkommen gedeckt und zum Teil
dar=
über hinaus noch ein mäßiger Verſand nach anderen
Verbraucher=
gebieten durchgeführt werden. Die Preiſe halten ſich im
ge=
gebenen Rahmen. Der Abgabepreis ab Großmarkthalle
Frank=
furt a. M. ſtellte ſich um die Monatsmitte auf 5,50—6,00 RM. je
Zentner lange und 5,00—5,50 RM. für runde gelbe Kartoffeln.
Die Kleinhandelspreiſe bewegen ſich zwiſchen 58-70 Pfg. je 10 Pfd.
Ueberzeichnung der Reichsbahnſchatzanweiſungen wurde als
gün=
ſtiges Symptom für die Entwicklung am Kapitalmarkt gewertet,
doch waren nennenswerte Rückwirkungen am Rentenmarkt nicht
zu ſpüren. Lediglich Altbeſitz waren ½ Prozent höher.
Montan=
werte waren knapp gehalten. Farben beſſerten ſich um 3
Pro=
zent. Die übrigen chemiſchen Werte waren angeboten.
Bau=
aktien konnten ſich leicht erholen. Bankaktien waren nur wenig
verändert. Der Verlauf war allgemein etwas ſchwächer. Störend
wirkte eine Meldung, wonach entgegen den bisherigen
Erwar=
tungen bei Klöckner höchſtens 3 Prozent Dividende ausgeſchüttet
werden. Klöckner verloren 1½ Prozent. Farben gingen um ½
Prozent zurück.
Die Rhein=Mainiſche Börſe brachte am Aktienmarkt
überwiegend weitere leichte Befeſtigungen, da in Spezialwerten
einige Aufträge der Kundſchaft vorlagen. Auch die Kuliſſe ging
etwas aus ihrer Reſerve heraus und betätigte ſich etwas mehr
als bisher am Geſchäft. Das abſolute Ausmaß der Umſätze blieb
dennoch recht klein. Etwas größeres Geſchäft hatten am
Elektro=
markt AEG. zu 42½ (41½) Prozent. Montanwerte notierten
uneinheitlich. Kaliaktien blieben gut behauptet. Intereſſe zeigte
ſich erneut für Daimler Motoren zu 105 (103½), ferner lagen
Metallgeſellſchaft 1½ Prozent und Deutſcher Eiſenhandel 1
Pro=
zent feſter. Etwas lebhafteres Geſchäft hatten ferner JG. Farben
mit 159½—160. Etwas niedriger lagen Reichsbank mit minus
½ Prozent. Der Rentenmarkt lag wohl ſtill, aber freundlich.
Starke Beachtung fand die merkliche Ueberzeichnung der
Reichs=
bahn=Schatzanweiſungen. In der zweiten Börſenſtunde bröckelten
die Kurſe infolge der ſtarken Geſchäftsſchrumpfung zumeiſt um
½ bis ½ Prozent ab. Auch am Rentenmarkt war das Geſchäft
klein, etwas höher erneut Kommunal=Umſchuldung. Ausländiſche
Anleihen lagen ruhig.
An der Abendbörſe herrſchte nach den Abſchwächungen im
Mittagsſchlußverkehr ſtärkſte Zurückhaltung. Im Durchſchnitt
bröckelten die Kurſe gegen den ſchon ſtärker ermäßigten Berliner
Schluß um weitere ¼ bis ½ Prozent ab.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Infolge der anhaltenden Nachfrage nach verzinslichen
Reichs=
ſchatzanweiſungen iſt der Zeichnungskurs für die 4½prozentigen
Abſchnitte per 1. März 1939, der ſich bisher auf 100½ Prozent
ſtellte, auf 100½ Prozent erhöht worden.
Der Geſamtumſatz des Rheiniſchen Braunkohlen=Syndikats an
Braunkohlenbriketts betrug im Juli 1935 bei 27 Arbeitstagen
778 077 Tonnen, das ſind arbeitstäglich 28 818 Tonnen, gegenüber
738 507 bzw. 28 404 Tonnen bei 26 Arbeitstagen im Juli 1934.
Der Geſamt=Hausbrandabſatz im Juli 1935 iſt gegenüber dem
gleichen Vorjahresmonat um rund 4 Prozent und der
Geſamt=
umſatz an die Induſtrie um rund 10 Prozent höher.
Der Abſatz der geſamten deutſchen Zementinduſtrie ſtellte ſich
im Juli auf 965 000 Tonnen gegenüber 803 000 Tonnen im Juni
1935.
Fabrikant Emil Underberg, Rheinberg (Rheinland), wurde
vom Miniſter für Volksaufklärung und Propaganda in den
Werberat der deutſchen Wirtſchaft berufen.
Wie der Fwd. erfährt, konnte die Henſchel u. Sohn A.=G.,
Kaſſel, in den letzten Tagen zwei Auslandsaufträge auf Lieferung
von Straßenwalzen hereinnehmen. Nach Griechenland werden
drei Stück und nach Jugoſlawien zwei Stück Dampfſtraßenwalzen
geliefert.
m
Stellvertr. Haupiſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: i. V. Andreas Bauer; für den Schlußdienſt:
Andreas Bauer für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für das Feutlleton und die
Gegenwart”; Dr. Herbert Nerie; für „Reich und Ausland”: Dr. C. 6. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. 6. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt. D. A. FII. 35. 19253. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei,
Darmſtadt Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 21. Auguſt 1935
Deutſche Bank und Disconto=Geſelſchaft
Oeviſenmarkt
vom 21.-Auguſt 1935
Verl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordb. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
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Mie
1 ägnpt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
Milreis
100 Leva
1canad. Dol.
100 Kronen
100 Gulden
1 s=Sto.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mi.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
D
2ets
0.88
11.88
1.139
3.047
2.471
55.12
46.965
12.345
88. 43
5.44
15.43
2.353
187.76
55.49
ee7s
0.670
41.94
u.141
3.053
2.475
55.24
47.065
12.275
168.57
5.45
16.47
2.357
188.10
55.6
Italien
Japan
Zugollawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türlei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Mice
100 Lire
Ven
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Ar.
1 türk. 2
100 Pengd
1 Goldpeſo
1 Dollar
D
20.36
5.66.
80.32
62.05
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11.19
on.os
34.03
io31
1977
2.779
20.40
0.7291 0.731
5.626
gi. 0s
62.77
42.05
11.21
63.65 163.77
41.21
34.00
10.33
1.981
„(39 1041
2.482
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. Suale der Dresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 21. Auguſt 1935.
Hee
„ Gr.II p. 1934
„ . 1985
„ „ 1936
„. 1937
„ „ 1938
Gruppe l...
5% Dtſch. Reichsanl.
2.Intern.,b. 50
2Baden, v. 27
1½ %Bayern v.27
4½ %beſſen, v. 28
4½% „ D 29
4½% Preuß. v. 28
4½=% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
(% Dt Reichsbahn=
Schätze ......."
% Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
4Jl. Ablöſung
Deutſche
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bietsanleihe
½%Bad.=Baden
½a%Berlin. v. 24
4½% Darmſtadt.
½ % Dresden v.26
4½ %Frankfurt 28
4½% Heidelbergss
4½%Mainz....
½%aMannheim2?
½ %München v. 29
½ %Wiesbaden 28
4½%Heſſ. Landesb
1.% Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hpp.=Br. Liquid
103‟,
10.7
109.1
108,6
107.8
107.4
101.25
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1103.4 I
98.5
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108.75
5i,
96.25
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111.65
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89.5
93
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96‟.
94.75
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Komm.=Obl. . .
4½%0 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Glbobl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditt. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
ban: Goldpfb.
5½% Lig.-Obl.
Lt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser.
*Ausl. Ser.II
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½-Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.:B
5½,%0 „ Lig.=Pfbr.
4½% „ Goldoblig.
4½%Frift. Pfbr. B.
5½% Lig.=Pfr.
4½%Mein. Shp. B.
5½%0 Lig.-Pfbr.
4½% Pfälz. Hyp. B
5½% Lig.=Pfbr.
4½%Rh. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
4½% Boldobl.
4½% Südd. Boden=
Fred.=Bank ..."
5½% — Lig.=Pfbr.
4½% Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz.
6% Dt. Linol. Werke
6% Klöcknerwverfe
96.25
34.y5
93
94.5
96.25
96.75
115.75
130.b
96
101.73
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33.5
96.75
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101-,
97.28
1613
96”,
101.75
94.75
98
100",
98
105‟.
102.25
Nign 733
6% Mitteld. Stahl
5%NeckarA. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v. 23....
62 SalzmannckCo.
6%Ver. Stahlwerke
5‟
RM. Anl.
4½%
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6% Boigt & Häffner
J. G. FarbenBonds
5%Bosn. L. E.B.
2.Inveſt.!
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%Oſt Schätze
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5 %vereinh. Rumän
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UI.Bagdad
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4½ %üngarn. 1918
1914
4½%
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1910
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42Liſſabon.
4 2%Stockholm
Akiſen.
Nccumulat.=Fabr
Allg. Kunſtzide unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg Brauerei
„ Zelſtoff.
Sad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P. ..
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.! 1
Ae
163.75
100,2-
100
102.75
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14.5
13.5
8.5
40.75
11.75
9.55
9.75
9.5
70.25
59
111
190
63.75
411
129.5
115
88:1,
129
144.2
128"
Ie
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Bk. ). Brauinduſt 128 Lahmeher & Co. 1126.75 Laurahütte 21.75 Baher, Hyp. u. W 93‟‟ Lech, Augsburg. 107.2- Berl. Handelsge a19 240 Lokomf.KraußckCo. 104 Hypothelbk.
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203 Mannh. Verſich. 114.5 Tellus Bergbau 108 Otavi Minen Thür. Lieſer.=Geſ..!, 123 Schatnung Handels gs [ ← ][ ]
Seite 12 — Nr. 230
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