Darmstädter Tagblatt 1935


19. August 1935

[  ][ ]

*
D
rr
Nrr
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Weschennlich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20

Einzelnummer 10 Pfennige

U.
Wiheln
ienden 2.

des, der 9
Fr. Fhemalige
Eint

ie Eintritslannp
ſitsſtelle des Lanf=
in
Empfäangnin
beitz

M-M. 2.. Poſtbezugspreis M. 2.40 einſchl. Poſſe
-Ffungsgebühr und ausſchließlich Poſfzuſtellgeld.
Rescheinen einzelner Nummem inſolge höherer Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Na berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Napreſſet. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
-Fermruf obne Verbindlichkelt für und
Nummer 222
Montag, den 19. Auguſt 1935
197. Jahrgang

Me Wehnſcl. Boienlehn und Transpontoſen ue Mogenzeniung vei Tanvesgauptſtaut
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort

Anzeigenpreis:

Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell. 1 mm hoch.
7 pfennig. Die 9 mm breſte Zeilie im Texttel 1 mm
hoch 80 Pfennig. Platzauſchlag (nach vorheriger Ven=
einbarung
) für Unterbringung unter Text oder an be=
ſimmter
Stelle 25%h Nachlaßnach StaffelC. Eleine An=
zeigen
(nur von Privaiperſonen) die 22 mm breite
Zeile, 1 mm hoch, 5 Pfg. Familien= Anzeigen die
22 mm breite Zeie, 1mm hoch. 6 Pfg. Zur Zeit iſt
Preisliſſe Nr. 5 gältigh.
poſiſcheckonte: Franffurt a. M. 9694 Banllonte
Darmſtädter und Nationalbanl. Fernſprecher 4.

741
Hotene Sererer und ren Piia;
K
Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſpricht über Grundzüge der deutſchen Wirtſchafts= und Finanzpolitik.
Eröffnung der 23. Oſtmeſſe in Königsberg. Wer diſziplinlos handelt, wird verantwortlich gemacht.
Keine materielle Sicherheit ohne politiſche Freiheit.

Es gibk nur eins: Verkrauen!
DNB. Königsberg, 18. Auguſt.
be 23. Deutſche Oſtmeſſe wurde im großen Saal der Stadt=
Königsberg am Sonntagvormittag feierlich eröffnet. Im
ſeiounkt der Eröffnungsfeier ſtand eine Rede des Reichsbank=
Beiten Dr. Schacht, der nach Uebermittlung der ihm aufge=
einen
Grüße des Führers, der Reichsregierung und des Mini=
Ukädenten Göring und nach einem Dankeswort an den Ober=
peiten
der Provinz Oſtpreußen u. a. ausführte:
Nd komme in einen Wirkungskreis, der ſeit dem national=
Rit iſchen Umbruch mit ganz beſonderer Lebenskraft ſeine wirt=
Aichen und kulturellen Aufgaben angepackt und in einem
Rochenden Tempo der Löſung zugeführt hat.
FMAd. Schacht gab im Anſchluß hieran ſeiner Genugtuung Aus=
9wer die große Beteiligung des Auslandes an der Königs=
rIOſtmeſſe
, insbeſondere, daß in dieſem Jahre einige neue
da ſeien, die auf den früheren Meſſen noch nicht vertreten
ſt, und fuhr fort: In einer Zeit, in der man ſich in manchen
Wbllnoskreiſen darin gefällt, jede in Deutſchland eingeworfene
Aycheibe zu einer Kulturſchande zu ſtempeln, ohne zu be=
daß
dieſe Kreiſe ſelbſt mehr Fenſterſcheiben eingeworfen
als jemals die politiſchen Leiter der Welt mit ihren Frie=
ſenühungen
bezahlen können. In einer ſolchen Zeit lege ich
arauf. namens der Regierung feſtzuſtellen, daß wir den
ABtſten Wunſch haben, mit allen Völkern und Ländern der
geit A Kfikedlichen wirtſchaftlichen und kulturellen Austauſch zu trei=
I einer Zeit, wo Kredit und Vertrauen faſt aus der Welt
wornden ſind, wollen wir zum Ausdruck bringen, daß Selbſt=
Ag die Achtung anderer bedingt, daß Behauptung unſerer
Aſtzut nicht die Herabſetzung der Eigenart anderer bedeutet, daß
terkennung fremder Leiſtung unſere eigene Leiſtung nur her=
u
büſken kann, und daß ein wirtſchaftlicher Konkurrenzkampf auf
Mtler nur durch vorbildliche Leiſtung, nicht aber durch Metho=
r
Gewalt oder der Verſchlagenheit gewonnen werden kann.
grüße es deshalb, daß unſere ausländiſchen Beſucher auf
MLſtmeſſe im reichen Maße Gelegenheit finden und ſie wahr=
Ew ſich mit den Leiſtungen nicht nur unſerer Induſtrie und
s Handwerks, ſondern auch unſerer Landwirtſchaft vertraut
ichen, die gerade hier in Oſtpreußen durch ihre Hochzucht vom
hzui ſegensreiche Einkaufsquelle darbietet.
eihsbankpräſident Dr. Schacht wandte ſich ſodann gegen die
ſe die Frage an die Stelle der praktiſchen Arbeit ſetzten
MAhärte: Meine deutſchen Volksgenoſſen, über den Ernſt un=
EIRlertſchen Aufgabe mit billigen Redensarten hinwegzugleiten,
MNch. nur keinen Sinn, ſondern iſt verdammt gefährlich. Die
MMWelt rings um uns herum befindet ſich in Not, Sorgen und
thugkeiten, und es wäre geradezu lächerlich, anzunehmen, daß
yon eine Ausnahme machten. Im Gegenteil, unſere Auf=
t
noch weſentlich ſchwieriger als die des Auslandes. Deutſch=
us
den größten Krieg aller Zeiten mit ungeheurem Auf=
Mu Blut und materiellen Opfern verloren hat, aus dem nach
Mriege durch das törichteſte Friedensdiktat aller Zeiten Tri=
174 zum Weißbluten erpreßt wurden, das in der Inflation
Wletzten Erſparniſſe ſeiner fleißigen Arbeiter betrogen
und dem ſchließlich die nun ſchon ſechs Jahre dauernde
Wr=ſchaftskriſe die ſchlimmſten Wunden ſchlug, Deutſchland,
oielgeprüfte Land, reißt ſich zu einer rieſenhaften Anſpan=
einer
ihm verbliebenen Kräfte empor, um die politiſche
Rt der Nation zurückzugewinnen.
uit dies, weil ihm ein Führer erſtanden iſt, der in Mil=
de
Ueberzeugung hineinhämmert, daß
1M Volk ſeine makerielle Sicherheit ohne dieſe
MAi che Freiheik gewinnen und bewahren kann.
de Oſtpreußen hat ja unter unſeren Urgroßvätern ſchon
2 ine ähnliche Zeit durchlebt, wo jeder einzelne Bürger
Aiferſte wirtſchaftliche Opfer zur Gewinnung der politiſchen
W beitrug. Aber was heute geſchieht, erhebt ſich über die
Aund Leiſtung des kleinen Preußenlandes der Freiheits=
Rueit hinaus. Und wehe uns, wenn wir nur Zeitgenoſſen
ohen Geſchehens ſein wollten und nicht Mithelfer. Mit
KAuem Mut, mit ſtaatsmänniſcher Kühnheit und mit unbe=
Verantwortungsgefühl vor der Geſchichte hat Adolf Hit=
leutſche
Volk zu dieſer neuen, ſchier unmöglichen Anſtren=
uiserufen
; und das für unmöglich gehaltene iſt Ereignis
Ein, in zwei Jahrzehnten der Not erſchöpftes Volk
unter ſeinem Führer die lähmende Schwäche ab, erhebt
Aüſten einer ihm nicht wohlgeſinnten Welt ehemaliger
ner zu neuer Wehrhaftigkeit und gewinnt ſeine natio=
Ene und Freiheit vor aller Welt zurück, um ſich für alle Zu=
e
materiellen und kulturellen Grundlagen wieder zu
Don dieſer geſchichtlichen Aufgabe iſt die geſamte Staats=
NHerrſcht: Alle Zweige dieſer Staatspolitik, zu denen in
ie die Finanz= und Wirtſchaftspolitik gehört, ſind auf
F e Ziel ausgerichtet. Wer in dieſe Wirtſchafts= und
Au itik unbefugt und ſtörend eingreift, iſt ein Schädling.
ik unſeres Führers kann nur gelingen, wenn das Volk
u iger Geſchloſſenheit, in einer einzigen Willenskonzentra=
rahinterſtellt
. Genau wie der Soldat in der Wehrmacht
L licht tut, ſo muß jeder Volksgenoſſe auch in der Wirtſchaft
haben, daß er im Dienſt des Ganzen ſteht. Der Wehr=

pflicht und dem Wehrwillen entſpricht die Wirtſchaftspflicht und
der Wirtſchaftswille.
Dr. Schachl warnke
dann die 10 Prozent der Unbelehrbaren, die bewußten Opponen=
ten
und Saboteure, an deren Adreſſe der Führer jüngſt ſehr
deutliche Worte gerichtet habe. Er empfahl, nicht eigene Schritte
zu unternehmen und führte dazu aus: Für Geheimbünde, auch
wenn ſie harmlos ſind, iſt kein Platz im Dritten Reich. Die
Pfarrer und Kapläne ſollen Seelſorge treiben und keine Politik
machen. Die Juden müſſen ſich damit abfinden, daß ihr Ein=
fluß
bei uns ein für alle mal vorbei iſt. Wir wünſchen unſer
Volk und unſere Kultur rein und eigen zu erhalten, wie es die
Juden ſeit dem Propheten Esra für ihr Volk als Forderung
jeder Zeit aufgeſtellt haben. Aber die Löſung aller dieſer Auf=
gaben
muß unter ſtaatlicher Führung geſchehen und kann nicht
ungeregelten Einzelaktionen überlaſſen bleiben, die eine ſchwere
Beunruhigung der Wirtſchaft bedeuten und die deshalb auch
immer wieder von den ſtaatlichen wie von den Parteiorganen
verboten worden ſind. Dr. Schacht erklärte dann, er werde die=
jenigen
, die diſziplinlos handelten, dafür verantwortlich machen,
wenn die finanz= und wirtſchaftspolitiſche Durchführung der
vom Führer geſtellten Aufgabe unmöglich gemacht werde.
Dr. Schacht fuhr dann fort: Da unſere Wirtſchaft auf das
engſte mit derjenigen des Auslandes verflochten iſt, ſo kann
es keinem von uns, und beſonders mir nicht, als dem für die
Inganghaltung der deutſchen Wirtſchaftsmaſchinerie verant=
wortlichen
Miniſter, gleichgültig ſein, welche Folgen die erwähn=
ten
Störungen für uns im In= und Auslande haben. Es iſt
für die Führung unſerer Wirtſchaftspolitik unerläßlich, daß das
Vertrauen in Deutſchland als einem Rechtsſtaat unerſchüttert
bleibt. Niemand in Deutſchland iſt rechtlos.
Ohne gegenſeitiges Vertrauen der Wirtſchaften zueinander
iſt keine Wirtſchaftspolitik zu führen. Daß dieſes Vertrauen in
der ganzen Welt heute ſo gering iſt, iſt einer der Hauptgründe
für die lange Dauer der Wirtſchaftskriſis.
Auch wenn ich ganz abſehe von den Leuten, die aus ge=
wohnheitsmäßiger
Kritik gar nicht anders können, als Zweifel
und Verdächtigungen gegenüber unſerer Wirtſchaft zu äußern,
ſo möchte ich doch auch den gutwilligen Zweiflern im In= und
Auslande einige Daten und Angaben vorhalten, die unſere
Wirtſchaftspolitik beleuchten. In einem Punkte ſtimme ich zu=
nächſt
mit meinen ausländiſchen Kritikern überein, nämlich, daß

die auswärkige Schuld.
die wir haben, eine ſchwere Belaſtung für uns iſt. Die Miß=
achtung
des privaten Eigentums, die unſere Feinde im Kriege
und in den Friedensdiktaten gezeigt haben, hat leider Schule
gemacht. Das, was die feindlichen Regierungen auf dieſem Ge=
biete
geſündigt haben, dürfen wir mit vollem Recht als die
größte Barbarei der Weltgeſchichte bezeichnen. Dieſe planmäßige
und überlegte Barbarei iſt in der Tat weit ſchlimmer als
amerikaniſche Lynchjuſtiz oder Einzelentgleiſungen, die auch
anderswo vorkommen. Als Deutſcher habe ich nicht den Wunſch,
eine ſolche Barbarei nachzuahmen.
Ich bedauere es auf das äußerſte daß Deutſchland zur
Zeit nicht in der Lage iſt, den Verpflichtungen an das Ausland
infolge der Transferſchwierigkeiten in vollem Umfange nach=
zukommen
, aber ich werde nicht aufhören, alle Bemühungen
daran zu ſetzen, ſoweit es irgend möglich iſt, die nun einmal
beſtehenden Forderungen zu befriedigen.
In einem zweiten Punkt unterſcheide ich mich nun etwas
von meinen ausländiſchen Kritikern. Dieſe Kritiker verbreiten
nämlich ſehr gern die Meinung, daß Deutſchland nicht imſtande
ſein werde, die ausländiſchen Rohſtoffe, die es braucht, herbei=
zuſchaffen
. Meine deutſchen Volksgenoſſen, es iſt jetzt genau ein
Jahr her, daß ich mit Billigung des Führers es zum Grund=
ſatz
der deutſchen Handelspolitik erklärt habe, nicht mehr
kaufen zu wollen, als was wir bezahlen können,
und in erſter Linie das kaufen zu wollen, was wir nötig haben,
und erſt in zweiter Linie, was für uns entbehrlich oder über=
flüſſig
iſt.
Seit der Verkündung des ſogenanten Neuen Planes be=
finden
wir uns in einer faſt ununterbrochenen Kette von

Verhandlungen mit allen möglichen Ländern
WDer delgegenſeiien Wuienſerngen.
Ich habe noch nicht gefunden, daß irgend eines der fremden
Ländern hierbei Anſtalten gemacht hätte, ſich auszuſchalten. Es
iſt richtig, daß ſich unſere Handelsbeziehungen zu den ver=
ſchiedenſten
Ländern ſehr erheblich verſchoben haben aber gerade
das hat für eine Reihe von Ländern ganz neue Möglichkeiten
des Abſatzes auf den deutſchen Märkten geſchaffen, die zur
Linderung der Kriſe dieſer Länder erheblich beigetragen haben.
und gerade ſolche Länder, die nicht durch übermäßige politiſche
Auslandsverſchuldung oder durch ſonſtige politiſche Bindungen
in ihrer Handelspolitik gehemmt waren, haben von dem
Neuen Plan der deutſchen Wirtſchaftspolitik ganz erheblichen
Nutzen gezogen.
Dr. Schacht erörterte dann die Urſachen dieſer Verſchiebungen,
die darin zu ſuchen ſeien, daß durch die politiſchen Schulden die

Heute
Sport des Sonntags!

internationale Kreditmaſchinerie außer Funktion geſetzt worden
ſei, und wandte ſich dann dem dritten Punkt
der inneren Finanzierung unſeres geſamken Arbeils=
beiſtäifugenraugkans
eichenic der Wehrlif.
machung
zu. Er ſagte: Auch ſehr maßgebliche und ſachverſtändige Leute
im In= und Auslande zerbrechen ſich den Kopf darüber, woher
denn eigentlich das Geld für die Arbeitsbeſchaffung kommen ſoll.
Ich kann dieſe Frage, die mich ſelbſt täglich beſchäftigt, nicht ver=
übeln
, aber ich kann verſichern, daß weder Hexerei noch Trick
dabei iſt.
Das Geheimnis beruht lediglich auf der einheitlichen und
ſtraffen Zuſammenfaſſung der geſamten Finanz= und Wirtſchafts=
politik
, wie ſie nur ein autoritäres Staatsgefüge ermöglicht.
Mit einem demokratiſchen Parlament würde die Aufgabe
nicht zu löſen ſein.
Tatſache iſt, daß die Steuereinnahmen ſich mit dem Fortſchrei=
ten
der wirtſchaftlichen Beſchäftigung erheblich gebeſſert haben.
Die Flüſſigkeit des Geldmarktes hat es dem Reich geſtattet, in
beträchtlichem Umfange unverzinsliche Schatzanweiſungen zu be=
geben
. Die Reichsbank konnte, ſoweit es währungspolitiſch ver=
tretbar
war, Hilfsſtellung leiſten, weil die Privatwirtſchaft im
ſinkenden Ausmaß an ſie herantrat. Die Auflockerung der Debi=
toren
infolge gewinnbringenderer Beſchäftigung hat es ermög=
licht
, Teile der für die Arbeitsbeſchaffung erforderlichen Kredite
auch auf die privaten Stellen des Bankgewerbes umzulegen. Das
Geld, das durch die öffentlichen Aufträge in den Wirtſchafts=
prozeß
hineingegeben worden iſt, wird alſo von der Wirtſchaft
ſelbſt wieder dem Reich für ſeine großen Aufgaben zur Verfügung
geſtellt. Die ſehr geringe Ausweitung des Geldumlaufes und die
etwas größere Zunahme des bargeldloſen Zahlungsverkehrs iſt
eine natürliche Folge der erhöhten Umſatztätigkeit in der Wirt=
ſchaft
.
Wir haben alſo zu Laſten der kurzfriſtigen Gelder Vorgriffe
auf eine ſpätere Dauerfinanzierung gemacht. Dieſe ſpätere Kon=
ſolidierung
iſt ſelbſtverſtändlich eine wichtige und unerläßliche
Aufgabe, und ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß die Hauptſchwie=
rigkeit
noch vor uns liegt. Meine deutſchen Volksgenoſſen, es
darf niemand vergeſſen, daß es dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm
der Regierung und insbeſondere der Wehrhaftmachung zu danken
iſt, daß wir das große Heer der Arbeitsloſen nahezu beſeitigt
haben. Die Summen, die hierfür erforderlich ſind, ſind, an nor=
malen
Maßſtäben gemeſſen, unerhört groß, und ſie müſſen einmal
auf Leiſtungen und Erſparniſſen des Volkes fundiert werden.
Immer und immer wieder müſſen wir dem deutſchen Volke ſagen,
daß wir nicht im Schlaraffenland leben. Die Größe der Summen,
die für die Arbeitsbeſchaffung ausgegeben werden, könnte an die=
ſer
oder jener Stelle leicht zu der Anſicht verleiten, daß es auf
ein paar Millionen mehr oder weniger nicht ankommt. In
einer Zeit, die es uns verbietet, an eine Ver=
beſſerung
der Löhne heranzugehen, iſt jeder un=
nötig
ausgegebene Pfennig eine Erſchwerung
der Geſamtlage, und es kann nicht genug an das
Verantwortungsgefühl aller geldausgebenden
Stellen appelliert werden. Wenn wir bei der bis=
herigen
Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung den Weg über den
kurzfriſtigen Geldmarkt gewählt haben, ſo iſt das keine leichtſin=
nige
Finanzgebarung, ſondern eine wohlüberlegte Uebergangs=
maßnahme
bis zu dem Tage, wo ſich ausreichende Sparkapitalien
für eine langfriſtige Konſolidierung angeſammelt haben. Die
Sparkraft unſeres Volkes iſt es, der wir letzten Endes dieſe Kon=
ſolidierung
anvertrauen müſſen. Sparkraft wird ſich aber nur
zeigen, wenn Sparwille vorhanden iſt; und ich hoffe, daß die vielen
Geldtheoretiker, die immer wieder Kunſtſtücke präſentieren möch=
ten
, aus meinen Ausführungen erkennen werden, welches Unheil
ſie anrichten, wenn ſie immer wieder allerhand Geldabwertungs=
pläne
und dergleichen propagieren.
Wer meinen Ausführungen gefolgt iſt, der wird erkennen,
daß die finanzielle Durchführung der großen Aufgabe des Füh=
rers
ſteht und fällt mit dem
Verfrauen in die Sicherheit und Beſkändigkeit
der Schuldverſchreibungen des Reiches und ſeiner
Befriebe.
Es wäre geradezu Selbſtmord und würde die Durchführung
des Arbeitsbeſchaffungsprogramms und der Wehrhaftmachung un=

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 227

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 19. Auguſt

möglich machen, wenn die Reichsregerung die Inter
eſſen der Sparer verletzen würde. Die Arbeitsbeſchaf=
fung
wird letzten Endes aus den erſparten Ueberſchüſſen der
Wirtſchaft und Arbeit finanziert werden, niemals darf und
kann dies auf Koſten der Währung geſchehen. Niemals
dürfen und können ſich aber auch Wirtſchaft und Arbeit dieſer
Aufgabe entziehen.
Von Zeit zu Zeit taucht bei gewiſſen Leuten immer wieder
einmal die ſogenannte Sachwertpſychoſe auf, d h. der
Verſuch, ſich durch Kauf von Sachwerten, Aktien und ſonſtigen
Sachwertanteilen einer vermeintlichen Entwertungsgefahr zu
entziehen. Meine deutſchen Volksgenoſſen, der Herr Reichs=
finanzminiſter
und ich, wir haben, glaube ich, bereits durch
unſere bisherigen Maßnahmen gezeigt, daß wir ſolchen Schlau=
meiern
beizukommen wiſſen.
Ich betone hier:
Wir ſitzen alle in einem Boot, und es wird niemanden
Gelegenheit gegeben auszuſteigen. Es gibt nur eins: Vertrauen
in die Seetüchtigkeit dieſes Bootes und in die Führung des
Kapitäns, der dem deutſchen Reichsſchiff befiehlt. Dieſer Kapitän
aber hat am 21. März 1934 jene Rede über die deutſche Spar=
kapitalbildung
gehalten, bei der er die Worte ſprach: Wir
werden die Kapitalbildung fördern und uns dabei keiner Mittel
bedienen, die irgendwie die Achtung vor Eigentum oder Ver=
tragsrechten
hintanſetzen. Das Vertrauen der deutſchen Sparer
wird auch in Zukunft von der Regierung durch keinerlei will=
kürliche
Eingriffe und durch keinerlei leichtſiunige Finanz=
gebarung
enttäuſcht werden.
Meine deutſchen Volksgenoſſen, es gibt für keinen Deutſchen
eine beſſere oder nützlichere Anlage für ſeine Erſparniſſe, als
daß er ſie dem Deutſchen Reich leihweiſe zur Durchführung der
Arbeitsbeſchaffung zur Verfügung ſtellt. Die Reichsregierung
hat durch ihre kühnen und umfaſſenden Maßnahmen zur Be=
ſeitigung
der Arbeitsloſigkeit überhaupt erſt wieder eine Spar=
bildung
ermöglicht. Jeder Einzelne muß deshalb in ſeinem
eigenſten Intereſſe dazu beitragen, daß das gigantiſche Aufbau=
werk
des Führers fortgeſetzt und vollendet werden kann, in
dem jeder ſeine Erſparniſſe ſo lange in den Dienſt dieſer vor=
dringlichen
, für jeden Einzelnen lebenswichtigſten Aufgaben
ſtellt, bis wieder normale Weltwirtſchaftsverhältniſſe zurück=
gekehrt
ſind. Nur ſo kann der friedliche Beſtand und die fried=
liche
Arbeit unſeres Volkes ſichergeſtellt werden.
Von dieſem Willen zu friedlicher Arbeit, von dieſem Ver=
trauen
in unſere eigene Kraft legt die heute eröffnete Oſtmeſſe
Zeugnis ab. Möge ſie auf Inland und Ausland anregend
wirken und möge ſie insbeſondere unſeren näheren und ferneren
Nachbarn im Oſten als Pfeiler erſcheinen einer Brücke,
die uns das Zueinanderkommen erleichtert und den gegenſeitigen
Austauſch unſerer wirtſchaftlichen und kulturellen Erzeugniſſe
fördert.
Die Schlußanſprache hielt der Oberpräſident der Provinz
Oſtpreußen, Staatsrat und Gauleiter Erich Koch.

Die Dreier=Konferenz verkagt.

Keine Berhandlungsgrundlage gefunden.

DNB. Paris, 18. Auguſt.
Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval hat um 20 Uhr
der Preſſe folgende amtliche Mitteilung zugehen laſſen:
Laval als Vertreter Frankreichs, Eden als Vertreter Groß=
britanniens
und Baron Aloiſi als Vertreter Italiens waren in
Paris zuſammengetreten, um nach einer Möglichkeit für die fried=
liche
Regelung des abeſſiniſch=itglieniſchen Streitfalles zu ſuchen.
Wir haben noch nicht eine Verhandlungsgrundlage finden können,
welche die Löſung des Konfliktes erlauben würde. Die Schwierig=
keiten
, auf die man bei der Prüfung der im Laufe der Erörterun=
gen
gemachten Anregungen geſtoßen iſt, laſſen eine Vertagung der
eingeleiteten Prüfung notwendig werden. Dieſe wird auf diplo=
matiſchem
Wege fortgeſetzt werden.

Wieort Kaye i Atdänien.

Ein Bericht über den Hergang der Unruhen.

DNB. Tirana, 17. Auguſt.
Die halbamtliche Albaniſche Telegraphen=Agentur gibt auf
Grund der inzwiſchen angeſtellten Unterſuchungen folgende zu=
ſammenhängende
Schilderung der Unruhen in Fieri und Um=
gebung
:
Einer Gruppe von Aufſtändiſchen iſt es auf Anſtiftung eines
Subalternoffiziers der Gendarmerie, der 35 Gendarmen und
einige Zivilperſonen zu einem Aufruhr gegen die Staatsgewalt
verleitet hatte, gelungen, ſich der Stadt Fieri zu bemächtigen
und gegen Luſchuja vorzuſtoßen. Von dieſem Vormarſch recht=
zeitig
benachrichtigt, hat ſich das Gendarmeriekommando von
Luſchuja den Aufſtändiſchen entgegengeſtellt und ſie in die Flucht
geſchlagen. Truppen, die ſofort an den Ort der Zwiſchenfälle
entſandt wurden, haben den Aufruhr ſogleich ohne Blutvergießen
unterdrückt. Das einzige Opfer dieſer Meuterei war General
Gjilardi, der, ohne von den Unruhen in Fieri etwas zu wiſſen,
ſich nach Pojani begeben hatte und von den Aufſtändiſchen ge=
tötet
wurde.
In ganz Albanien herrſcht vollkommene Ordnung und voll=
ſtändige
Ruhe. Die meiſten Aufſtändiſchen ſind feſtgenommen
worden, die übrigen werden von den zuſtändigen Behörden ver=
folgt
. Ihre Feſtnahme ſteht unmittelbar bevor. Die Meldungen
über einen Anſchlag auf den König ſind vollkommen falſch und
unſinnig.

Vom Tage.

In den oſtfranzöſiſchen Garniſonſtädten ſind gegenwärtig leb=
hafte
Truppenbewegungen im Gange. Drei Diviſionen begeben
ſich in Ctappenmärſchen nach dem Uebungslager Mailly, um an
Manövern teilzunehmen. Die in der Umgebung dieſes Lagers
vom 1. bis 8. September ſtattfinden. Zum erſtenmal werden drei
vollſtändig motoriſierte Diviſionen ſich gegenüberſtehen. Am 24.
und 25. September wird die 15. Infanterie=Diviſion von Dijon,
die ebenfalls vollſtändig motoriſiert iſt, im Lage von Mailly
Uebungen abhalten.
Die beiden engliſchen Schnelldampfer Laurentic (15 700 To.)
und Napier Star (10 100 To.) ſind am Sonntag im Iriſchen
Kanal einige Stunden nach der Ausfahrt von Liverpool zuſam=
mengeſtoßen
. Beide Schiffe wurden ſchwer beſchädigt und mußten
nach Liverpool zurückgeſchleppt werden. Soweit bisher bekannt,
ſind bei dem Zuſammenſtoß 5 Seeleute getötet und etwa 10 ſchwer
verletzt worden. Die Laurentic war mit 700 Fahrgäſten zu einer
Mittelmeerfahrt in See gegangen.
Wie verlautet, zieht die abeſſiniſche Heeresleitung beträcht=
liche
Truppenmengen bei Dolo in der Nähe der Grenze zwiſchen
Abeſſinien und Italieniſch=Somaliland zuſammen, damit mit einem
Angriff aus dem Jubaland, dem an das engliſche Kenia anſtoßen=
den
ſüdlichen Grenzgebiet des italieniſchen Somalilands, rechnet.
Die Italiener errichten am oberen Juba=Fluß einen Damm, augen=
ſcheinlich
um in einem Staubecken Waſſervorräte für die Truppen
zu ſammeln.
Nach den letzten Meldungen von der indiſchen Nordweſtgrenze
nehmen die Unruhen bei Gondar immer größeren Umfang an. Die
gegen die Aufſtändiſchen eingeſetzten Flieger haben einzelne Grup=
pen
der Aufſtändiſchen mit Maſchinengewehren unter Feuer ge=
nommen
und einige Dörfer mit Bomben belegt.
Am Samstag kam es in Brooklyn zu ſchweren kommuniſtiſchen
Ausſchreitungen. Die Kommuniſten hielten eine Proteſtkund=
gebung
gegen die Verhaftung einer kommuniſtiſchen Kandidatin
für das New Yorker Parlament ab. Dabei gingen die Kommu=
niſten
, etwa 2000 Männer und Frauen, gegen die Polizei in einer
Stärke von etwa 100 Mann vor. Viele Perſonen wurden verletzt.
Auf Veranlaſſung des amerikaniſchen Komitees für Abeſſinien
ſind heute in etwa 25 000Kirchen der Vereinigten Staaten Gebete
für die Erhaltung des Friedens zwiſchen Italien und Abeſſinien
geſprochen worden.

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, 19. Auguſt 1935

Ainderfert daf dee Boogsbiefe.

* Darmſtädter Kinder konnten geſtern nachmittag auf der
Woogswieſe einen luſtigen fröhlichen Sonntag nachmittag ver=
leben
, der ſo recht geſchaffen war, das Kinderherz höher ſchlagen
zu laſſen. Da gab es für die Kleinen und Kleinſten Abwechſlungen
in Hülle und Fülle. In mühevoller Vorarbeit mit viel Liebe hatte
Pg. Jakob Heß die einzelnen Spielabteilungen abgemeſſen, ein=
geteilt
und abgeſteckt. Für die Jungens konnten hübſche Preiſe
beim Schießen mit Bolzengewehren oder mit dem Pfeil und Bo=
gen
gewonnen werden. Für die kleinen Mädchen waren Ringe
da, die kunſtgerecht in eingeſchlagene Pflöcke geworfen werden
mußten. Hoch oben an Kletterſtangen konnten Würſte, Meſſer
und andere ſchöne Dinge erobert werden, es gab Sackhüpfen, Eier=
läufe
und Balancieren auf einem Baumſtamm. Stark belagert
war auch das kleine Kinderkaruſſell, kurz für all die vielen Hun=
dert
Jungens und Mädels gab es eine Unmenge Dinge zum Ver=
gnügen
, und ſelbſt die Eltern und Erwachſenen, die den Kindern
zuſchauten, hatten ihre helle Freude. Dabei herrſchte tadelloſe Or=
ganiſation
, ſo daß das Kinderfeſt in voller Harmonie verlief.
Mit dieſen Kinderfeſten iſt inſofern eine Neuerung zu verzeichnen,
als mit ihnen der Turn= und Sportplatz 46 der Allgemeinheit zu=
gänglich
gemacht wird. Dies ſoll, wie wir erfahren, in Zukunft
in noch erweitertem Maße geſchehen, um auch auf dieſe Weiſe für
den Turn= und Sportgedanken zu werben.
Im Rahmen des Kinderfeſtes wurden auch viele Preiſe, wie
Mundharmonikas, Bälle, Puppen uſw. an die Gewinner des Kin=
derballon
=Wettbewerbs vom vergangenen Gauparteitag verteilt.
Zwei Hauptgewinne waren funkelnagelneue Opel=Fahrräder, die
an Heinz Schrader und Ilſe Schönbein fielen. Oberrechnungsrat
Pg. Wagner nahm Gelegenheit, in kurzer Begrüßungsanſprache
beſonders dem Leiter der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbun=
des
für Leibesübungen, Verwaltungsdirektor Löwer, zu danken,
deſſen Initiative auch dieſes Kinderfeſt zu danken iſt, und der da=
mit
ſchon in der Jugend die Liebe zu Turnen und Sport wecken
will.
Im Anſchluß an das Feſt der Kleinen fand ein kameradſchaft=
liches
Zuſammenſein der Eltern ſtatt, wobei der Bayernverein
und verſchiedene Gruppen, die bereits beim Sommernachtfeſt mit=
gewirkt
hatten, zur Unterhaltung und Abwechſlung beitrugen.
Unermüdlich konzertierte während der ganzen Vevanſtaltung die
Landespolizeikapelle unter Leitung des Obermuſikmeiſters Bus=
lau
. Ein Tanz, an dem ſich die tanzfreudige Jugend eifrig be=
teiligte
, beſchloß das für jung und alt ſchön verlaufene Feſt.

Das Wohnungs= und Siedlungsproblem
eine Lebensfrage des deutſchen Volkes=
und die NS-Volkswohlfahrt.

Im neuen Staate iſt die Wohnungs= und Siedlungsfrage ein
zentrales Problem des Augenblicks. Seine Löſung gehört zu den
vordringlichſten Aufgaben aller an der Erneuerung unſeres Vol=
kes
und der Nation intereſſierten Kreiſe. Die NS.=Volkswohlfahrt
hat ebenfalls auf dieſem Gebiet wichtige Aufgaben zu erfüllen.
Sie ſeien hier kurz angeführt und umriſſen. Es muß jedoch von
vornherein feſtgeſtellt werden, daß es nicht Aufgabe der NS.=
Volkswohlfahrt iſt, ſich gewiſſermaßen als Finanzierungsinſtitut
am Bau von Siedlungen und Kleinwohnungen zu beteiligen, denn
hazu ſind erheblich größere Mittel erforderlich, als ſie von der
NSV. aufgebracht werden könnten.
Die Wohnungshilfe der NSV. wird ſich wohl im all=
gemeinen
darauf zu beſchränken haben, dort helfend einzugreifen,
wo eine geſunde und vor allen Dingen betreuungswürdige Fa=
milie
eine vorhandene Notlage, in die ſie unverſchuldet geraten
iſt, aus eigener Kraft nicht überwinden kann. Das wird erfolgen
durch Verhinderung von Exmittierungen durch
eine einmalige Mietbeihilfe, allerdings nur in ganz
beſonders gelagerten Ausnahmefällen und vor allem durch Bet=
ten
= und Möbelhilfe.
Eine weitere Aufgabe auf dem Gebiete der Wohnungshilfe
löſt die NSV. in der Wohnungspflege. Hier arbeitet ſie
Hand in Hand mit der NS.=Frauenſchaft und der NS.= Schweſtern=
ſchaft
. Durch die Wohnungspflege ſollen die Räume einen wohn=
lichen
und anheimelnden Charakter erhalten, wodurch die in ihnen
lebenden Menſchen arbeitsfähiger und lebensfroher werden. Die
NSV. ſorgt weiterhin dafür, daß Wohnungen von ihren Beſitzern
ſauber in Ordnung gehalten werden.
Endlich befaßt ſich die NSV. noch mit der Feſtſtellung von
Elendsquartieren. Sie dient einerſeits dazu, um die ver=
antwortlichen
Stellen auf die vorhandene Not in dieſer Hinſicht
aufmerkſam zu machen und andererſeits den Gau= Heimſtätten=
ämtern
ihre Planungen für beabſichtigte Neuſiedlungen zu erleich=
tern
. Grundſatz iſt hierbei, daß es ſich in Zukunft nicht mehr um
Stadtvergrößerung, ſondern lediglich um einen Stadtumbau han=
delt
. Die ſtädtiſchen Elendsvierteln werden abgebrochen bzw. ſa=
niert
, damit an ihrer Stelle geſunde Wohnungsbauten errrichtet
werden können. Dadurch darf jedoch nur ein Teil des bisherigen
Wohnraumes erſetzt werden, der verbleibende Reſt muß durch die
Kleinſiedlung, die Heimſtättenſiedlung, gedeckt werden.
Und damit kommen wir zu dem Kern einer umfaſſenden Auf=
gabe
, die dem deutſchen Volke geſtellt wird, durch die Enge des
Lebensraumes und durch die Notwendigkeit, Volk und Reich zu
ſichern; zum Siedlungsproblem, durch deſſen Löſung
möglichſt jeder deutſche Volksgenoſſe ſeßhaft und kriſenfeſt gemacht
werden ſoll. Das Siedlungswerk des deutſchen Volkes will nicht
nur den Wohnungsbedarf befriedigen, ſondern darüber hinaus
werden auch die wichtigſten großen Fragen der Raſſe, des Bodens,
der Ernährung, der Arbeit und der Wirtſchaft in Betracht ge=
zogen
. Zur Durchführung des Siedlungswerkes iſt das Amt des
Siedlungsbeauftragten im Staate des Stellvertreters des Füh=
rers
geſchaffen worden, in dem alle Siedlungsvorhaben und Sied=
lungsaufgaben
der Bewegung zuſammengefaßt ſind. Die Ausrich=
tung
des Siedlungswerkes gibt der Siedlungsbeauftragte der
NSDAP. Pg. Dr. Ludowici in ſeiner programmatiſchen Schrift
Das Deutſche Siedlungswerk (C. Winter, Heidelberg 1935).
Ziel aller Wohnungs= und Siedlungsplanung iſt es, vorhan=
dene
Wunden zu heilen und vorbeugende Arbeit zu leiſten, damit
wir der kommenden Generation nicht ein ähnliches Erbe hinter=
laſſen
, wie wir es bei der Machtübernahme vorgefunden haben.
So ſteht das Wohnungs= und Siedlungsproblem als eine der
Lebensfragen des deutſchen Volkes anerkannt gleichberechtigt
neben den anderen großen Aufgaben des nationalſozialiſtiſchen
Staates, weil dieſer von Anbeginn folgerichtia erkannt hat, daß
die Jugend, der Arbeiter ebenſo wie der Bauer der ewige Jung=
brunnen
des deutſchen Volkes iſt.

Vorwärks auf des Lebens Bahn...

Drei Jahre ging Erika nun bereits ihren Pflichten als Steno=
typiſtin
in dem Verſandhauſe Erich Goltermann nach. Tag für
Tag hatte ſie die Diktate des Seniorchefs aufgenommen und ſie
ſorgfältig in die Maſchine übertragen. Und dieſe regelmäßige Ar=
beit
war auf längere Zeit nur unterbrochen worden durch den
jeweiligen Sommerurlaub. Die täglichen Stunden nach der Büro=
arbeit
hatte ſie eifrig zur Erweiterung ihres Wiſſens ausgenützt.
Keine Mühe war ihr zu groß, um ihre Schulkenntniſſe in der eng=
liſchen
, franzöſiſchen und ſpaniſchen Sprache zu vervollkommnen und
gleichzeitig auch die Kurzſchrift dieſer Fremdſprachen zu erlernen.
Jetzt hatte ſie es endlich geſchafft. Die Verbeſſerung ihres an ſich
ganz annehmbaren Einkommens war in greifbare Nähe gerückt.
Aber wie gleich eine ihren neu erworbenen Fähigkeiten ent=
ſprechende
Stellung finden? Wie ſollten andere Kaufleute erfahren,
was ſie, die kleine Stenotypiſtin Erika Köſter, nun alles konnte?
Bewerbungen ſchreiben, die zum weitaus größten Teil doch nichts
ſein würden als unnütze Mühen und nutzloſe Ausgaben? Wochen
konnten darüber vergehen! Ein rettender Gedanke: die Klein=
anzeige
im Stellenmarkt! Erika machte einen Koſten=
überſchlag
. Für wenig Geld eine Verbreitung in vielen tauſend
Exemplaren. Topp, das würde ſie machen!

Der Seniorchef von Erich Goltermann war alles andere als
erbaut, als Erika ihm am nächſten Kündigungstermin das Arbeits=
verhältnis
aufſagte, wenn er andererſeits auch ſtolz darauf war,
daß aus ſeinem Hauſe eine junge, tüchtige Kraft einen ſo erfolg=
reichen
Schritt ins Leben tun konnte. Das Mädel hatte Schneid!
Fünfzig Mark mehr im Monat! Das kommt nicht alle Tage vor!

Soerſtänven iin BrorM.

Eure körperliche Ertüchtigung iſt Na.,
ſozialismus, ausgerichtet auf Jahrhunderte!9
Hans Schern
Dies Wort iſt uns Vermächtnis geworden, es wird imme=
unſerer
geſamten körperlichen Erziehungsarbeit ſtehen, all
ſporn und als ernſte Verpflichtung.
Wenn wir BdM.=Mädel aus Heſſen=Naſſau in der nächſte
immer wieder aus unſeren Sportabenden erzählen, von u
frohen Spielen draußen auf dem Sportplatz berichten, undo
wir endlich am 1. September auf unſerem Sporttag in der
etwas aus unſerer Arbeit zeigen, dann wird auch da imm
ausgeſprochen, dies Wort am Anfang ſtehen, weil es in ſiy
und Weg birgt.
Nicht für den einzelnen iſt der Sport da, nicht für eine=
Gruppe zur eigenen Freude. Unſere Körperertüchtigung bo.
die Zukunft und für die Zukunft.
Der nachſtehende Bericht ſoll einmal aus einer unſerer
ſtunden draußen auf dem Sportplatz berichten.
Die blanken Speerſpitzen blitzen und blinken in der Son
hell und leuchtend auf dem großen Sportplatze liegt. Wir=
mit
der Sonne im Rücken, vor uns liegt das weite Sportf,
einer langausgezogenen Linie ſtehen wir jede zwei Schritte n
anderen entſernt. Ein Kommando! Feſt verlegen wir die Q.
Körpers auf das Standbein, das Speerende berührt noch left
Boden, ganz geſtrafft und angeſpannt iſt jeder Muskel des
pers, jetzt wieder ein Kommando, wir werfen leicht zun
Schwung fliegt der Speer über den Kopf im ſauſenden Bog
er viel Schritte von uns entfernt den Boden mit der blinne
Spitze berührt, und der Schwung hat uns mitgeriſſen und i
ſicher geben wir ihm mit dem Blick die Richtung. Dann laufſ
und holen den Speer zurück und wieder ſtraffen wir den
und ſetzen zum neuen Schwung an.
Viel Ueben hat es erfordert, bis wir mit unſerem Spe=
traut
geworden ſind, bis wir überhaupt erſt fühlten, daß S=
geht
, einen Speer zu werfen, ohne daß man ganz dabei
jedem Muskel den Schwung mitfühlt, jede Sehne anſpan
den Blick feſt und zielſicher dem Speer den Weg weiſen läß
Jetzt ſtehen wir wieder in einer Linie, unſere Speeren
rühren leicht federnd den Boden, Schwung, und weit flie=
erſt
hoch im Bogen als wollten ſie in den blitzblauen Himm,
gen und die weißen Zirruswölkchen aufſpießen, und dann Ei
wie magnetiſch von der Erde angezogen, ſauſen ſie herunter,
blanke Spitze ſich in den Boden einbohrt und wir ſie wiedenh
Wir ſind müde geworden, und der Schwung wird mattrſ
ganzen Nachmittag ſind wir ſchon draußen auf dem Sportpkl=
unſeren
Speeren. Jetzt ſpießen wir die Speere in den weichst
den der Wieſe drüben, immer einer ein Stück vom ander
fernt, grad ſo weit, daß man noch durchſchlüpfen kann. J
Abteilungen treten wir oben am Sportplatz an, und num
noch einen luſtigen Lauf durch die aufgeſpießten Speere.
wenn einer bei der Eile und dem ſchnellen Lauf umkippt u.
haben ſie doch alle nur ganz leicht aufgeſpießt, damit die
nicht beſchädigt wird. Denkt mal, es wären aufgeſpießte
Schwerter, ſagt Inge, wißt Ihr, die Ritter haben doch fri.
zwiſchen den Schwertern getanzt, die durften ſie auch n
rühren, ſonſt gabs Blut.
Unſere Abteilung hat gewonnen, nicht ein einziger Siek
umgefallen. Ehe wir heimgehen, ſchleudern wir alle noch
weit und kräftig unſere Speere und freuen uns ſchon auf des der Re
ſten Sportabend.

Nakionalſtolz.

Der Engländer iſt bekannt dafür, daß er mit der rm)
Selbſtverſtändlichkeit einen Nationalſtolz zur Schau tra=
nichts
zu erſchüttern vermag. Er macht wenig Worte darm
iſt einfach Engländer, wo immer er auftritt, und was die
ſind, kommt für ihn erſt in zweiter Linie.
Da ſtellt eine engliſche Zeitſchrift ihren Leſern vor,
in der Welt 35 Millionen Fernſprechteilnehmer gibt un

Lu
iert
ung der
9e
aie
iter der

Britannien mit 33 Millionen von ihnen ſprechen kann. TUn die Bo
aber weſentlicher iſt heißt es weiter, die meiſten der f4u
Ländern können miteinander nur durch London ſprechen.
iſt das Weltvermittlungsamt. Jeder Anruf von Euroxn/ u die Aktir
lmerika, Aſien Auſtralien und Südafrika muß durch F zuſam
gehen.
penheit in
Es werden daraus weiter keine Schlußfolgerungen
Worauf es bei dieſer Veröffentlichung ankommt, iſt ja n un wheites
der engliſche Leſer die Ueberzeugung gewinnt von der Süw. Mgrof
tellung des engliſchen Weltreichs. Die Schlußfolgerung zhP Ugen und =
Leſer ſchon ſelbſt.
Ma iſt für di
Wenn wir ein wenig zurückdenken und uns vor Augs0b 4 zur kör=
ten
, was noch vor wenigen Jahren in Deutſchland möglru rn aber
ſo erkennen wir ſehr deutlich den kraſſen Unterſchied.
damals nicht alles geſagt und geſchrieben worden, das dem
ſchen Nationalgefühl direkt ins Geſicht ſchlug! Was hätl
mend hervorgehoben werden müſſen, wurde geſchmäht.
wir uns mit Stolz hätten berufen müſſen, wurde geleugmi
iſt ſoweit gegangen, daß die Kämpfer des Weltkrieges, Se
ihrem vollen Einſatz mit Wunden bedeckt, heimgekehrt warſ
er gekränkt werden konnten, und daß man die verung
die auf dem Felde der Ehre geblieben waren.
Unſer deutſches Volk hat ſich wieder auf ſeinen Wer.
Güte, ſeine Stellung in der Welt beſonnen. Wir beſitzen
einen Nationalſtolz. Wir dürfen ihn beſitzen. Es iſt nick.
ind es wäre nicht klug, ihn die andern unnötig fühlen zu
Aber wenn es nötig iſt, dann wird es keinen Deutſchen:
der nicht auch dieſen Stolz zu äußern weiß. Wir dürf!
müſſen wiſſen, daß jedes Volk ſeine Eigenheiten, ſeine 2,
ſeine Schattenſeiten hat. All das braucht uns nicht zu ku u.
Es kommt nur darauf an, daß wir ſelbſt uns der Werte
ſind, die in unſerm Volke ruhen. Mit ruhiger Selbſtverſt
keit dürfen und ſollen wir dieſer Werte gedenken. Uebe
zu ſein, das iſt nicht nötig. Aber ruhig und klar wiſſend. m.
unſere Stellung in der Welt einnehmen, unſern Platz beld.
und uns in unſerm Heimatlande einrichten nach unſerm

der M

nach unſern Bedürfniſſen und nach unſern Zielen.

Brieſkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen A
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichteile
B. R. 1. Der Mieter kann ein Motorfahrzeug ohne V.

ligung des Vermieters nicht in einem ihm nicht de
teten Raum einſtellen. 2. Beſondere Beſtimmungen beſte
Heſſen für Autogaragen, die wir auf Wunſch germ.
teilen werden.

Was die Lichtſpieltheater bringen.

Union=Theater zeigt Endſtation ein echter
Volksfilm mit Paul Hörbiger und Maria Andergaſt. Juge
zugelaſſen.
Helia=Lichtſpiele bringen heute zum letzten Male 9e
Speelmanns, Lien Deyers, Joe Stöckel, Erika Gläßner ii
ganzer Kerl Jugendliche ſind zugelaſſen.
Palaſt=Lichtſpiele zeigen ein Filmwerk nach dem
bekannten Roman von A. Dumas Der Graf von 3
Chriſto.
Belida zeigt nur drei Tage Marlene Dietrich
blonde Venus.

Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)

Vereinigung früherer Leibgardiſten. 30.
loy=Feier des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyffhau

Mittwoch, dem 21. Auguſt 1935 in der Gartenbau=Aus

ſind Eintrittskarten für unſere Mitglieder und deren Aub
zum Preiſe von 20 Rpf. bei nachfolgenden Kameraden. ?"
Bell, Kiesſtraße 97, Bopf. Taunusſtraße 37 Glan
lerſtraße 35, und Krebs, Roßdörfer Straße 67, Erſche‟
Ehrenpflicht.

Wie gratulieren!
Zu ſeinem geſtrigen 80. Geburtstag dem Landy..
Völker in Geinsheim.
Zu ihrem am Montag ſtattfindenden 80. Geburtsige
Luiſe Ganzert, geb. Aßmus, in Bickenbach=

[ ][  ][ ]

eif üicn
mon gu 14
ede Sehne af
Weg ve
inſe Siu
und mi
reindein
Ai
den

Scdne Temtangen denn Mera Aeationätent

ihung des neuen Merck=Sportplatzes. Ueber 200 Leichtathleten und Athletinnen aus 40 Vereinen
beim 1. Nationalen Sportfeſt des Merck=SV. Die Darmſtädter Athleten gegen Frankfurter
und Süddeutſche Könner ſiegreich.

Erfolgreiche
Erſtaufführung
n der Maulbeer=Allee.

In der Reihe, der großen Darmſtädter
Echnlagen iſt im Norden vor der Stadt nun
einbe zeitere ſchöne Stätte erſtanden, die zur
Aitung der deutſchen Leibesübung dient:
deil ee Sportplatz des Merck=Sportvereins an
dei Imlbeerallee wurde weitgehend umgeſtal=
ſetztrgrößert
und den Anforderungen an den

nue nnehr ſteigenden Sportbetrieb, für lange
eil prausſchauend, angepaßt. Ein vorſchrifts=
großer Raſenſpielplatz leuchtet in ſattem
a zinter der grauen Aſchenbahn, die ihn
Mut. Um die Barrieren iſt Platz für Tau=
on
Zuſchauern. Zweckmäßig und mit
schikanen ausgerüſtete Umkleideräume
efür die Aktiven zur Verfügung. Neben
auptkampffeld, deſſen Raſen trotz der lan=
gei
dockenheit in friſchem Grün prangte, wird
n zweites Uebungsfeld hergerichtet.
der großzügigen Unterſtützung durch die

u Pe Rudigen und =freundlichen Inhaber der
ſirſMerck iſt für die Werksangehörigen eine
u Gefthkte zur körperlichen Erholung und zum
niAutkhinen, aber auch zur Erreichung ſport=
tlleiſtungen
gewachſen, die ſich ſehen laſſen
en wicher
ſc der
ſchlug! 0
wuide gſchdt
mn Diht ue / Gicheihung der neuen Sporkſtätte
r des Welt
41 bmß Ache en war das
11./Mionale Leichtathletikfeſt des Merck=SV.

Wiek der Vorſchau angekündigt, blieb die Be=

bemt gehoben wie zu Hauſe‟. Nach den Vor=
ſbittztgämpfen
gab es für die Gäſte der Firmu

ezuchn der einzelnen Konkurrenzen erfreulich
Far4 d ſo waren die Kämpfe faſt alle bis ins

bieil er bis zum letzten Wurf. Stoß oder
Erzy heiß umſtritten. Dazu war das Wetter
iber Lanſtaltung hold. Die auswärtigen und
Neinhlien Athleten und Athletinnen waren zu=
Berct m Kaſino vortreffliche Atzung, und ſo
Aonkt alle geſtärkt und ausgeruht es waren
ait Mr da ge Schritte bis zum Sportplatz in die
Gdchvie gehen.
bſlilge der zahlenmäßig hohen Beteiligung
M einzelnen Wettbewerben mußten zum
Neill drkämpfe ausgetnagen werden. In den
Mäus zeigte ſich, daß die Bahn hart und doch
hechtz mnell iſt. Die Kurve beim Einbiegen in
ie lägerade der 100=Meter=Bahn iſt aller=
Nuasicht ſpitz und zum Wechſeln in den Sprin=
=Pfeln nicht leicht zu nehmen. Das ver=
Pee n ſehen, war der einzige Wunſch der Ak=
liwersie
ſonſt des Lobes voll waren Denn auch
de Abicklung der Wettkämpfe war flott und
deriſtlich Kein Wunder unſer Davispokal=
ieir
M Sieckrdr. Landmann leitete das Geſchehen

2 ae zahlreichen Mitarbeiter ſorgten für
Nmey Ermittlung und Bekanntgabe der Er=
An han die Zuſchauer.

heiks am Sonnkag vormitkag
eEich zahlreiche Sportfreunde eingefunden,
/Ausſcheidungen und erſten Entſcheidun=

euwohnen.
Ein Sieg für SV. Merck
ſort der 10 000=Meter=Lauf. Waffen=
fand
in dem famoſen Rennen nur in
und Dörr=Polizei Wiesbaden ernſt=
onkurrenz
. Abwechſelnd lag die Spitze
un g, aber Waffenſchmidt ſchüttelte bald
eurrenten ab und lief den Sieg in
zem Stil nach Hauſe. Noch unterwegs
ten ihm die beiden ſportlich laufenden
Waffenſchmidt bewältigte die lange
n der guten Zeit von 32:24 Min.
Sieg im weißen Dreß mit dem rotenM
die Zuſchauer im 5000=Meter= Bahn=
dem
leider ein Teil der Gemeldeten
An furt nicht am Start war. Sie kamen
9 erſt nachmittags und gingen dann
mkurrenz über die Strecke. Kögel=
ic
ſiegte in der ſehr anſtändigen Zeit

von 26:05,4 Min, vor dem 47jährigen Wennin=
ger
=Hochſtadt, der nur 5.1 Sek. mehr benötigte.
Die übrigen Ausſcheidungen waren um 12.30
Uhr beendet und ſahen meiſt die favoriſierten
Namen für die Entſcheidungen am Nachmittag.

Der Nachmittag,

an dem ſich über 600 Zuſchauer eingefunden
hatten, begann mit dem Aufmarſch der teilneh=
menden
Aktiven. Direktor Dr. Land=
mann
hieß als Vereinsleiter die Erſchienenen
herzlich willkommen und unterſtrich, am Bei=
ſpiel
des Läufers von Marathon die große Idee
des Sportes und der deutſchen Leibesübung.
Stolz zu ſein auf die Ehre und Aufgabe, an der
ſportlichen Ausbildung der Jugend mitarbeiten
zu können, ſchloß Dr. Landmann mit dem begei=
ſtert
aufgenommenen Sieg=Heil auf den Führer
der Nation.
Dann rollte in buntem Wechſel der Film der
Entſcheidungen ab.
Kreisfachamtsleiter Heinz Lindner ſtar=
tete
zunächſt
den 100=Meter=Lauf:
Hornberger=Eintracht, Ffm. ſetzte ſich
vom Start weg mit ſcharfem Antritt an die
Spitze und gab ſie nicht mehr ab; Zeit 10,8 Sek.
vor dem Krefelder Preußen Riether 109 Sek.,
Leinweber=Fulda 11 Sek. und Hauerwaß= Ein=
tracht
Ffm. 11,4 Sek.
Beim 800=Meter=Lauf
konnte der 98er Held, der wohl etwas zu ſpät
zum Angriff auf Bäuerle=99 Heilbronn an=
ſetzte
, dieſem den knappen Sieg in 2:02,9 Min.
nicht mehr entreißen. Held ſtoppte 2:031 Min.
vor Will=88 Ffm. 2:03,8 Min. und Kleinſchmidt=
98 Darmſtadt 2:06,6 Min.
Den Endlauf 200 Meter Kl. II
holte ſich der Stuttgarter Kickers=Mann Sum=
ſer
in 23,5 Sek. der ſchon bei den 100 Metern
ſeiner Klaſſe im Vorlauf 116 Sek. geſchafft hatte.
Hauerwaß=Eintracht und Illg=96 Heilbronn
lamen in 242 Sek. und 24,4 Sek. nur um Bruſt=
breite
getrennt vor Roesner=80 Ffm. 24,7 Sek.
dahinter ein.
In Klaſſe I blieb in Abweſenheit von Horn=
berger
der Krefelder Preuße Riether in 23
Sek. ſiegreich vor Geerling=Eintracht 23,7 Sek.
und Habel=Schwetzingen 23,8 Sek.
Einen weiteren Krefelder ſah man beim
Kugelſtoßen Kl. 1 ſiegreich:
Herbrandt=Preußen Krefeld ſtieß die
Kugel 14,41 Meter weit. Als Zweiter
ſetzte ſich Bohrmann=Stadt Ffm., mit 12,40
Meter hinter ihn. Jung=TGS. Mannheim
11,82 Meter, Horſt=Groß=Gerau 11,71 Meter.
In Klaſſe 2 blieb der Sauerwein=
Vikt. Griesheim mit 11,28 Meter
in Front vor Wißmann=Heilbronn 1106 die
er bereits im Vorkampf geſtoßen und nicht
mehr verbeſſert hatte Blaeß=Schwetzingen
1105 Meter und Kraft=Merck 10,30 Meter.
Im Weitſprung
Kl. 2 überſprang Rapp=Heilbronn 6,50
Meter. Federlein=Eintracht Ffm, war ihm
mit 6,/47 Meter wieder dicht auf den Ferſen.
Pech=Reichsbahn Dſtdt. kam mit 5,94 Meter
nahe an die 6=Meter=Marke, Rack=Stadt Ffm.
ſprang 5,90 Meter und Nitzel=Offenbacher BSC.
5,87 Meter.
8 Läufer ſtarteten über 1500 Meter.
Nach der 1. Runde lagen an der Spitze Dompert=
Creter=Eitel, die unter einander vorübergehend
ihre Poſition änderten. Der 98er Creter griff
dann auf der letzten Runde ſcharf an, Dompert
ſetzte in der letzten Kurve zum Endſpurt an
und Creter ſeit Wochen im Rennen
mußte den Stuttgarter davon ziehen laſſen,
konnte jedoch den plötzlich heranſpurtenden =
linger
Eitel bis ins Ziel halten, Dompert:
4:01,2 Min, Creter 4:02,6 Min. Eitel hand=
breite
zurück 4:02,6 Min. Hein=TG. Heidel=
berg
4:11,9 Min.
Ueber 400 Meter
Kl. 1 mußte ſich der allzu ſiegesgewiſſe Ein=
trachtler
Linke auf der Zielgeraden ſeinen
ſchärfſten Konkurrenten Bolk=96 Heil=

bronn 52 Sek. und Habel=Schwetzingen
52,7 Sek, beugen und mit dem 3. Platz, 52,9
Sek, vorlieb nehmen. Sein Clubkamerao
Henrich wurde mit 54,8 Sek. Vierter.
Ein erbittertes Rennen lieferten ſich die
400=Meter=Läufer der Klaſſe 2. Auf der
Gegengeraden war der Heilbronner Wißmann
in Führung gegangen, doch der blonde
Kreuder=98 Oſtdt. griff, von den Zu=
ſchauern
angefeuert, mit dem letzten Einſatz an
und zerriß nach 54 Sek. das Zielband.
Wißmann 55 Sek. Dritter wurde der Darm=
ſtädter
46er Fiſcher, 55,/4 Sek., vor Reitz=
04 Arheilgen 57 Sek.
Erſt durch Stechen entſchieden
wurde der Sieger im Hochſprung: Mit je
1.77 Meter rangierte Jung=TG. 99
Mannheim vor Brodbeck=Heilbronn.
Dritter wurde Fliſter=Stuttg. Kickers, der 1772
Meter überſprang. Vierter Bartmann=80 Ffm.
1,67 Meter.
Faſt hätte Jung auch das Diskus=
werfen
gewonnen: mit 36,15 Meter blieb
er nur knapp hinter Herbrandt=Preußen
Krefeld, der 36,36 Meter überwarf. Blaeß=
Schwetzingen ließ 34,90 Meter meſſen, Eiſen=
mann
=Stuttg. Kickers 34,68 Meter.
Fein war die Frauen=Staffel 4X100 Meter.
SV. 98 war durch Walther und Bolz den
Frankfurter Eintrachtlerinnen davon
gezogen, aber Frau Kolb konnte das Maſchin=
chen
der Frankfurterinnen nicht halten und
obwohl Frau Stephan alles dareinſetzte, war
der Sieg den Mainſtädterinnen nicht zu
nehmen. Zeit 54 Sek, SV. 98 54 6 Sek.
Die 98er Nachwuchsläuferinnen Grünewald,
Gilmer, Hartmann, Rauſch belegten den 3.
Platz. 607 Sek, vor der jungen Merck=
Staffel, 62,4 Sek.
Fornoff=TSG. 46 waren die 5000 Meter
nicht zu nehmen.
Kurz nach dem Start ſicherte er ſich die Spitze
des dichten Feldes. Leider mußte nach der
1. Runde Heiner Habich=SV. 98 aufgeben, da
er ſich beim gezwungenen Umſetzen auf der Back=
ſtein
=Umrandung den Knöchel verletzt hatte.
Bald lichtete ſich das Rudel: Fornoff be=
ſchleunigte
das Tempo, hinter ihm bleiben zu=
nächſt
dicht auf die Stuttgarter Kickers Birk=
meher
und Rögelein. Allmählich ſchiebt ſich
Löwel=98 Oſtdt, vom 6. auf den 4. Platz. Bei
der vorletzten Runde verſucht er die beiden
Blauen abzuſchütteln, Birkmeher läßt auch
nach, doch der andere bleibt bei und erſt auf
den letzten 400 Metern kann Löwel ſeinen
2. Platz hinter dem mit Rieſenbeifall empfan=
genen
Fornoff 15:534 Min.! als ſicher
anſehen. Zeit 16:02,6 Min, 3. Rögelein 16:09
Min. Vierter Birkmeyer 16:27 Min., 5. Klein=
JG. Ffm.
Die Schweden=Staffel, Kl. 2,
wurde die Beute der Offenbacher 99er.
Mit 2:13 Min, ſiegten ſie vor S V. 98, 2:152
Min SV. Schwetzingen 2:156 Min. und
Jahn 75 Dſtdt. 2:17,/4 Min.
Das Hammerwerfen,
auf dem Uebungsfeld ausgetragen, ſah in Liſt=
Neu=Iſenburg den Sieger. Mit 43,77 Meter
blieb er knapp vor Spleicher=Stuttg. 43,31 und
Zorn=Heilbronn 4074 Meter. Mack Neu=
Iſenburg 37,26 Meter.
56,30 Meter Speerwurf
war die Leiſtung des Siegers (Kl. 2) Bohr=
mann
=Stadt Ffm. Zweiter Eiſenmann=
Stuttg, Kickers 5558 Meter, Dritter Horſt=
Groß=Gerau 46,45 Meter und 4. Sauerwein=
Vikt. Griesheim 45,33 Meter.
Die 4X400=Meter
ſollten eigentlich eine ſichere Sache der Ein=
tracht
ſein, doch ihr erſter Läufer verlor den
Stab und koſtbare Zeit. TG. Mannheim und
96 Heilbronn lieferten ſich vorn ein erbittertes
Rennen, das 3:34 für Mannheim 3:34,5 Min.
für Heilbronn endete. Eintracht holte dennoch
SV. 98 Dſtdt. ein und belegte mit 3:42,6
Min, den 3. Platz vor den Lilienträgern
3:48,5 Min.
4X800=Meter, Kl. 2,
ſah S V. 98 I mit Schulz, Schlegel, Weide=

mann Kleinſchmidt in 9:10,6 Min. ſiegreich
vor S V. 98 II 9:32 und Fahn 75 Darm=
ſtadt
9:38 Min.
Auch über 4X1500=Meter.
für die ein prächtiger Ehrenpreis ausgeſchrie=
ben
war, ſiegten die Lilien. Held als
Startmann holte vorübergehend einen kleinen
Vorſprung, aber ſein Mannheimer Verfolger
glich bis zum Wechſel wieder aus. Blind
hatte nach 300 Meter den Verluſt ausgewetzt,
in der 2. Runde übernahm er die Führung
und vermachte Heiner Haag bei der Ueber=
gabe
gut 10 Meter Vorſprung. Kein Wunder,
daß Haag beim erſten heimiſchen Start nach
ſeiner Meiſterſchaft einen Sonderbeifall ernten
durfte, als er auf der letzten Runde ſeinem
Gegner unwiderſtehlich auf und davon ging,
da waren die Jungen um die Barrieren nicht
zu halten mit anfeuernden Zurufen Heiner,
Heiner! Er hatte einen Rieſenvorſprung
herausgeſpurtet und Creter als Schlußmann
vergrößerte unängegriffen den Abſtand noch
mehr. Sieger SV. 98 in 17:22,9 Min,
2. TG. 99 Mannheim 17:59,1 Min 3. Ein=
tracht
Ffm. 18:182 Min, 4. TSG. 46 Dſtdt.
19:02 Min, 5. TG. Beſſungen 19:368
Min.
Im Dreikampf der Frauen
gab es eine Ueberraſchung: Die Lilie‟
Walther, dicht hinter der Eintrachtlerin
Eckert liegend, machte mit einem gelungenen
Speerwurf von 29 Meter wertvolle Punkte
Plus und konnte ſich den 1. Platz mit 149 P.
ſichern. Sie war die 100 Meter in 13,6 Sek.
gelaufen und 132 Meter hochgeſprungen,
Zweite Eckert=Eintracht 139 P., 3. Jack= Ein=
tracht
139, 4. Dina Wannemacher=
Jahn 75 Dſtdt. (100 Meter in 13,7 Sek.,
Hochſprung 137 Meter, 21,58 Meter Speer)
5. Frau Stephan=98 Darmſtadt 113
P. (100 Meter 138 Sek 1,32 Meter Hoch=
ſprung
, 20,60 Meter Speer), 6. Frl. Hart=
mann
=TS G. 46 102 P. (100 Meter 14 Sek.,
132 Meter Hochſprung, 1808 Meter Speer),
7. Ritter=80 Ffm. 102 P., 8 Sperrl=Eintracht
Ifm, 9. Frl. Fiſcher=TG. Beſſungen
96 P. (100 Meter 14,6 Sek., 1,32 Meter Hoch=
ſprung
, 20,93 Meter Speer).
Bei der 4X100=Meter=Staffel
Kl. 1 gab es beim letzten Wechſel der Eintracht
zwiſchen Geerling und Welſcher=Eintracht auf
der Zielgeraden einen Zuſammenſtoß. Beide
ſtürzten, Geerling trug nur leichtere Ver=
letzungen
am Knie davon, während Welſcher
auch mit dem Kopf aufgeſchlagen war und
benommen weggetragen, werden mußte. Die
zweite Eintracht=Staffel lief nach Aufenthalt am
Unglücksort durchs Ziel. Die 4X100=Meter=
Staffel, Kl. 2, war den Frankfurter Ein=
trachtlern
nicht zu nehmen. Sie ſiegten in
46,3 Sek. vor 99 Offenbach 47 Sek. 80 Ffm.
472 Sek. und SV. 98 47,6 Sek. Hoffentlich iſt
Welſcher zum Länderkampf gegen Finnland
wieder völlig kampffähig.
Außer Konkurrenz gingen dann die drei
verſpäteten 5=Kilometer=Geher über die Bahn.
Einigen Neulingen außerhalb der Bahn mußte
erſt das anſtrengende dieſer Sportdiſziplin ein=
mal
erklärt werden und dann verſtummten ſie
vor verſtändiger Hochachtung. Den Brüdern
Wied war, das Ende ſicher.
Die eindrucksvolle Siegerehrung und
Preisverteilung war der Schlußakt eines wohl=
gelungenen
Leichtathletikfeſtes.
Die Rad=Welkmeiſterſchaften
in Belgien
wurden am Sonntag mit den Straßen=Rennen
der Amateure und Berufsfahrer abgeſchloſſen.
Bei den Amateuren ſiegte der Italiener Man=
ceini
, und bei den Profis war Jean Aerts er=
folgreich
. Beide Rennen fanden auf der Rund=
ſtrecke
von Floreffe im Beiſein von mehr als
100 000 Menſchen ſtatt. Von den Deutſchen be=
legte
Wölkert bei den Amateuren und Kijewſki
bei den Berufsfahrern je den 9. Platz.

[ ][  ][ ]

Nr. 227

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 19. Auguſt

Die Liadenen Benspiete nn Tabader,

Im Geſamtergebnis Ungarn vor Deutſchland. In der Leichtathletik Deutſchland erfolgreichſte Naszi

Der Abſchluß.
Bei den Skudenken=Weltſpielen
M pNwel.

wurde Henner Henkel Weltmeiſter im Tennis.
Er beſiegte im Männer=Einzel den Ungarn Ga=
brovits
mit 3:6, 10:8, 7:5. 6:1. Studenten= Fuß=
ball
=Weltmeiſter wurde Ungarn, das Deutſch=
land
dank der gütigen Mithilfe des ungari=
ſchen
Schiedsrichters mit 2:1 (0:0) beſiegte.
Deutſchland belegte den zweiten Platz vor Eng=
land
und Lettland. Im Fünfkampf kam der
Berliner Stöck zum Siege vor dem Polen Lo=
gaiſki
=Ungarn, Sievert und Böhme=Deutſchland.
Die 4. Studenten=Weltſpiele in Budapeſt
wurden am Sonntag abgeſchloſſen. Am letzten
Tage gab es vormittags das Endſpiel im Rugby,
das die Franzoſen gegen Deutſchland gewan=
nen
, und am Nachmittag fielen im Univerſitäts=
ſtadion
die letzten Entſcheidungen in der Leicht=
athletik
. In der Geſamtwertung aller in Buda=
peſt
abgewickelten Sportarten haben die Un=
garn
mit 481 Punkten den erſten Platz inne.
Die deutſchen Vertreter konnten auch durch ihre
Erfolge in der Leichtathletik den Vorſprung,
den ſich die Magyaren in den anderen Wett=
bewerben
wie Schwimmen, Fechten, Fußball
uſw. errungen hatten, nicht mehr einholen und
mußten ſich mit 465 Punkten mit dem zweiten
Platz zufrieden geben. An dritter Stelle folgt
England vor Tſchechoſlowakei und Frankreich.
Bei den Leichtathleten hat allerdings Deutſch=
land
mit 193 Punkten einen überlegenen Ge=
ſamtſieg
vor Ungarn mit 107 Punkten errungen.
Mit weitem Rückſtand, teilen ſich Japan und
England mit je 75 Punkten in den 3. Platz.
Frankreich ſiegt im Rugby.
Die letzte Entſcheidung in den Spielen fiel
in Budapeſt am Vormittag im Rugby zwiſchen
Frankreich und Deutſchland. Die Franzoſen ge=
wannen
, den Kampf überlegen mit 18:0 (3:0)
und ſicherten ſich damit den Endſieg. Leider gab
es in dem Treffen einen bedauerlichen Unglücks=
fall
, von dem der deutſche Dreiviertel Ernſt
Baier betroffen wurde. In einem Gedränge
ſtieß ihm ein franzöſiſcher Spieler in der Hitze
des Gefechts den Finger ins Auge. Baier wurde
mit einer ſchweren Bindehautentzündung ins
Krankenhaus überführt und wird einige Tage
in der ungariſchen Hauptſtadt verweilen müſ=
ſen
, ehe er ſeinen Kameraden in die Heimat
folgen kann.

Kehraus in der Leichkathlekik.

Zu den Schlußkämpfen in der Leichtathletik
hatten ſich im Univerſitäts=Stadion 6000 Zu=
ſchauer
eingefunden. Unter ihnen befand ſich
auch der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös,
der bereits am Vormittag die Rugbyſpieler mit
ſeinem Beſuche beehrt hatte. Außerdem war
auch der deutſche Geſandte von Mackenſen wie=
der
unter den Ehrengäſten. Der letzte Nachmit=
tag
brachte den deutſchen Teilnehmern noch
einige Siege, allerdings auch einige nicht er=
wartete
Niederlagen, ſo in der 4 mal 100 Mtr.=
Staffel der Männer, die von den Ungarn ge=
wonnen
wurde.

Deutſcher Frauenſieg über 4 mal 100 Meter.
Während die Männer die Sprinterſtaffel
verloren, gab es bei den Frauen in dieſem

Wettbewerb einen ſchönen deutſchen Erfolg. In
der Beſetzung Göppner=Danzig, Mauer=
meyer
=München, Kröltz=Marburg und
Fellehner=Marburg wechſelte die Mann=
ſchaft
zwar recht ſchlecht, ſie war aber in der
Lage, immer wieder die fabelhaft wechſelnden
Engländerinnen und Polinnen zu halten. Mit
50 Sekunden erzielten die Läuferinnen einen
internationalen Hochſchulrekord. England wurde
mit 50,7 vor Polen (51,5) Zweiter.

Ungarns Viererſtaffel vor Deutſchland.
In der Männerſtaffel über 4 mal 100 Meter
waren die ungariſchen Schlußleute Kovacs und
Sir für unſere Vertreter Vent und Volmert zu
ſtark. Bis zum zweiten Wechſel hatten Pflug

und Zoumer einen kleinen Vorſprung heraus=
gelaufen
, den aber Kovacs aufholen konnte. Er
gab zuſammen mit Vent den Stab ab, aber der
deutſche Juniorenmeiſter Volmert war auf dem
letzten Teil der Strecke einem Klaſſeſprinter wie
dem Ungarn Sir natürlich nicht gewachſen, und
in 41,6 ſtellten die ſiegreichen Ungarn in der
Beſetzung Hage, Miney, Kovacs, Sir einen
neuen Hochſchulrekord auf. Die deutſche Staffel
belegte in 421 vor England den 2. Platz.
Pech über 4 mal 400 Meter.
Mit dem ſicheren Sieg in der Taſche lief in
dieſer Staffel die deutſche Mannſchaft vor dem
Felde her, als der Schlußmann Dielefeld kurz
vor dem Ziele einen Schwächeanfall erlitt und
den Franzoſen Skavinſky paſſieren laſſen mußte.
In 3:17,4 ſiegten die Franzoſen mit den Läu=
fern
Dumas, Faure, Boiſſet und Skavinſky, wäh=
rend
die deutſche Mannſchaft mit Nöller, Röß=
ler
, Metzner und Dielefeld in 3:17,6 wenigſtens
noch den zweiten Platz retten konnte.
Engliſcher Sieg über 80 Meter Hürden.

gerade eine Ueberraſchung, denn der Engländer
Stothart zeigte ſchon in München beim Länder=
kampf
, was er kann. Deſſecker kam über den
6. Platz nicht hinaus. Stothart gewann in
1:562. Am nächſten kam ihm der Stettiner
Pochat der in 156,5 vor dem Franzoſen
Faure den zweiten Platz belegte. Die gelaufe=
nen
Zeiten ſind ſehr anzuerkennen, da ein in
den Mittagsſtunden niedergegangener Wolken=
bruch
die Bahn außerordentlich ſchwer gemacht
hatte.
400 Meter Frauen: Stella Walaſiewicz.
Nachdem der bei uns nicht gebräuchliche 400=
Meter=Lauf, der Frauen auf dem Programm
ſtand, war mit dem Start der Polin Walaſiewicz
auch die Siegerin gegeben. In 57,6 Sek, lief ſie
das Rennen unangefochten nach Hauſe. Um den
zweiten Platz gab es aber ein ſehr hartes Rin=
gen
zwiſchen der Polin Spiderſka und
der deutſchen Teilnehmerin Erffling, den
die Polin nur um Bruſtbreite in 62,3 Sek. für
ſich entſcheiden konnte. An vierter Stelle kam
die Deutſche Paulini in 66,1 ein.

Eſtniſcher Sieg im Kugelſtoßen.
Recht gute Leiſtungen gab es auch im Kugel=
ſtoßen
, das der Eſtländer Wilding mit 15,38
Meter vor dem Ungarn Horvath (14,56 Meter)
gewann. Der deutſche Fünfkampfſieger Stöck
belegte mit 1444 Meter vor dem nur um einen
Zentimeter ſchlechteren Gießener Luh den drit=
ten
Platz, während der Marburger Großfen=
gels
mit 13,21 Meter Neunter wurde.

Gerhard Stöcks zweiter Titel.
Ein zweites Mal ſetzte ſich der Berliner
Stöck im Speerwerfen erfolgreich durch.
Er ſiegte mit 67,80 Meter und ſtellte damit
einen neuen Hochſchulrekord auf. Die alte
Höchſtleiſtung hatte der Finne Sukri im Beſitz,
er wurde von Stöck um 1,40 Meter übertroffen.
An dritter Stelle placierte ſich der Eſtländer
Sule vor dem Japaner Nagao.

Weinkötz im Hochſprung Zweiter.

Im Hochſprung kamen drei Mann auf 1,94
Meter, und zwar neben den beiden Japanern
Aſakuma und Tanaka noch der deutſche Meiſter
und Rekordmann, der Kölner Weinkötz. Im
Stechen entſchied dann der Japaner Aſakuma
den Wettkampf für ſich, während Weinkötz vor
dem zweiten Japaner Zweiter, werden konnte.

Ergebniſſe der Leichkathleten:

Geſamkwerkung aller Sporkarken:

1. Ungarn 481 Punkte, 2. Deutſchland 465,
3. England 146, 4. Tſchechoflowakei 102, 5. Frank=
reich
104, 6. Japan 88, 7. Polen 84, 8. Oeſter=
reich
66, 9. Lettland 49, 10. Belgien 24, 11.
Finnland 19, 12 Eſtland 13, 13. Irland 8,
14. Aegypten 7. Dänemark 7, 16. Neuſeeland 6,
17 Spanien 2 Punkte.

Fünfkampf: 1. Stöck=Deutſchland 3669 Pkt.
(Weitſprung 7.30 Meter, Speer 66,66 Meter,
200 Meter 23,5, Diskus 45,08 Meter, 1500 Meter
5:24), 2. Lokaiſki=Polen 3396 P., 3. Müller=
Deutſchland 3332 P. (6,69 Meter, 51.60 Meter,
22,8 Meter, 34,90 Meter, 4:36,8), 4. Böhme=
Deutſchland 3215 P., 5. Levente=Ungarn 3159
P., 6. Plawczyk=Polen 3093 Punkte.
400 Meter Hürden: 1. Kovacs=Ungarn 53,1
(neuer Stud=Weltrekord), 2. Wegener=Deutſchl.
53,5, 3. Nottbrock=Deutſchland 53,7, 4. Hejas=
Ungarn 56,5, 5. Baniſter=England 57,7, 6. Slall=
England 584.
Stabhochſprung: 1. Niſhida=Japan 4.30 Me=
ter
, 2. Ohie=Japan 4,10, 3. Hartmann= Deutſch=
land
4,10, 4. Cſanyi=Ungarn 3,80, 5. Zakrewki=
Polen 3,70, 6. Klomczak=Polen 3,60 Meter.
4 mal 100 Meter (Männer): 1. Vorlauf:
1. Ungarn 42,3, 2. Deutſchland 43,9, 3. Frank=
reich
444. 2. Vorlauf: 1. Japan 43,2,
2. England 43,4, 3. Tſchechoſlowakei 44,3. Ent=
ſcheidung
: 1. Ungarn 41,6 (Hochſchulrekord),
2. Deutſchland 42,1, 3. England 42,5, 4. Japan
42,8, 5. Frankreich 43,3, 6. Tſchechoſlowakei 43,4.
4 mal 400 Meter: 1. Frankreich 3:17,4. 2.
Deutſchland 3:17,6, 3. Ungarn 3:22,4, 4. Oeſter=
reich
3:23,6, 5. Tſchechoſlowakei 3:25,2, 6. Japan
3:27 2.
4 mal 100 Meter (Frauen): 1. Deutſchland
50 Sek., 2. England 50,7, 3. Polen 51,5, 4. Un=
garn
52,5 (neuer Rekord).
80 Meter Hürden (Frauen): 1. Whiteheao=
England 12,6, 2. Dempe=Deutſchland 12,9, 3.
Verteſſy=Ungarn 13,4, 4. Kroells=Deutſchland
13,2, 5. Nagy=Ungarn 13.4, 6. Schlottmann=
Deutſchland 13,8.
400 Meter (Frauen): 1. Walaſiewicz=Polen
57,6, 2. Swiderſka=Polen 62,0, 3. Erffling=
Deutſchland 620 (Bruſtbreite zurück), 4. Pau=
lini
=Deutſchland 66,1, 5. Kormos=Ungarn 71.7.
800 Meter (Männer): 1. Stohart=England
1:56,2, 2. Pochat=Deutſchland 1:56,5, 3. Faure=
Frankreich 1:56,6, 4. Roſicky=Tſchechoſlowakei
1:572, 5. Jgnatz=Ungarn 1:57,3, 6. Deſſecker=
Deutſchland 1:582, 7. Aoki=Japan, 8. Dilger=
Deutſchland.
Kugelſtoßen: 1. Wiiding=Eſtland 15,38 Mtr.,
2. Horvath=Ungarn 14,56, 3. Stöck=Deutſchland
1444, 4. Luh=Deutſchland 14,43, 5. Hoplicek=
Tſchechoſlowakei 14,13, 6. Cſanyi=Ungarn 13,98,
7. Hofman=Tſchechoſlowakei 13,91, 8. Varo= Un=
garn
13,56, 7. Fengels=Deutſchland 1321 Mtr.
Speerwerfen: 1. Stöck=Deutſchland 67,80 Mtr.
(Hochſchulrekord), 2. Lokaiſki=Polen 65,25,
3. Sule=Eſtland 64,96, 4. Nagao=Japan 57,50,
5. Cſanyi=Ungarn, 57,67, 6. Varſzegi=Ungarn
55,65 Meter.
Hochſprung: 1. Aſakuma=Japan 1,94 Meter,
2. Weinkötz=Deutſchland 1,94, 3. Tanaka=Japan
1.94 (durch Stechen entſchieden), 4. Bodoſſy=
Ungarn 1,90, 5. Muralami=Japan 1,86, 6. Gie=
rutto
=Polen 1,86 Meter.

Handball=Gauelf hatte Anwurf.
aber ihr zu offenſichtliches Aufbauſpiel und auch
Mängel in der Läuferreihe waren von den
Gauauswahl-Stadkelf
Darmſtädtern bald erkannt, und der Torerfolg

Darmſtadt 12:7 (5:4).

In Anweſenheit der Gauamtsleitung wurde
dieſes Auswahlſpiel am Samstag auf dem
Polizeiplatz ausgetragen, der nicht den Beſuch
aufwies, wie man es ſonſt bei derartigen Spie=
len
in Darmſtadt gewohnt iſt. Das Auswahl=
ſpiel
nahm einen ſehr guten Verlauf und wies
auch gute Leiſtungen auf. In der Gauelf wur=
den
die angekündigten Leute nicht alle geſtellt,
für Feick 98 ſpielte Worms=Herrnsheim. Bohr=
mann
wurde in der Pauſe ausgewechſelt und
ſprang Leonhardt=Polizei ein. In der Stadtelf
tauſchte man die Torleute halbzeitig aus. Henß
(98) ſpielte die erſte Hälfte und Schmidt (Merck)
die zweiten 30 Minuten. Ob es beſſer wurde,
glauben wir kaum, wenn auch in Betracht ge=
zogen
werden muß, daß mit Leonhardt eine
vollendete Stürmerreihe erzielt wurde.
Das Spiel ſelbſt erfüllte ſeinen Zweck und
hat erwieſen, wo es fehlte. Zur Ehre der be=
teiligten
Spieler muß geſagt werden, daß ſie ſich
alle befleißigten, das Beſte zu geben und auch
anſtändig zu ſpielen. Die Leiſtung des Schieds=
richters
Ohl=TSG. 46 darf man als gut be=
zeichnen
.

Die für Saarbrücken vorgeſehene
Gael!

Der Frauen=Hürdenlauf ergab den Sieg der
recht guten Engländerin Whitehead, die
mit 12,6 Sekunden mit klarem Vorſprung vor
der deutſchen Läuferin Dempe (129) als Erſte
ins Ziel kam. Zwei weitere deutſche Vertrete=
rinnen
, Frl. Krölls und Schlottmann, belegten
den vierten und ſechſten Platz.
Stothart entthront Deſſecker.
Daß der Stuttgarter Deſſecker ſeinen Titel
als 800=Meter=Meiſter nicht verteidigte, iſt nicht

ſteht nun wie folgt: Keimig (Pol.); Pfeiffer
(Pol.), Brohm (Schwanheim); Stahl, Daſcher
(beide Pol.), Krämer (Wiesbaden); Worms
(Herrnsheim). Leonhard (Pol.), Freund (98
Darmſtadt), Göſele (Pfeddersheim).
Polizei Jgd. TSG. 46 Jgd. 8:9 (5:4) vor
dem Auswahlſpiel.
Arheilgen 04 TSG. 46 Darmſtadt 5:16 (2:7)

Eine angenehme Sache auf dem Mühlchen
am Sonntag früh wo ſich beide Vereine ein noch
rückſtändiges Spiel lieferten, das zu aller Zu=
friedenheit
abgewickelt wurde. Schiedsrichter=
Obmann Zeunert hatte in dem überaus fairen
Spiel ein leichtes Amt. Arheilgen ſetzte zu Be=
ginn
des Treffens den Darmſtädtern noch hef=
tigen
Widerſtand entgegen, aber ſchon nach kur=
zer
Zeit war der Bann gebrochen, und in glat=
ter
Reihenfolge erzielte die Stürmerreihe der
46er ihre Tore, für die die Hintermannſchaft
und auch der Schlußmann nicht verantwortlich
gemacht werden können. Einige Lichtblicke ließen
bei Arheilgen erkennen, daß ſie mehr können,

hätte bald noch höher gelautet.
Die Reſerven beider Vereine trennten ſich
mit 11:4 für Darmſtadt

TSV. Braunshardt Germania Eberſtadt
9:3 (3:1).

Feick=Sp. 98 nicht mehr akktiv.

Um ſich dem übertragenen Poſten des Gau=
ſpielwartes
reſtlos widmen zu können, hat der
bekannte Nationalſpieler Feick (98 Darmſtadt)
ſich entſchloſſen, nicht mehr in der Ligamann=
ſchaft
ſeines Vereins mitzuwirken. Für den
vorjährigen Meiſter des Gaues Südweſt bedeu=
tet
dies einen ſchweren Verluſt.

Inkernakionale deutſche Golf=
Meiſeſchlfen.

Am Sonntag wurden die beiden letzten
Runden um die deutſche Golfmeiſterſchaft für
Amateure und Berufsſpieler ausgetragen. In
der dritten Runde ſtellte der Franzoſe Auguſt
Beyer mit 66 Schlägen einen neuen Platz=
rekord
für Berufsſpieler auf und gleichzeitig
ſetzte er ſich mit einer Geſamtſchlagzahl von
209 allein an die Spitze. Cotton und Lees
folgten mit 212 vor Cavallo jr. mit 214. Die
deutſchen Berufsſpieler hatten mit dem Aus=
gang
nichts mehr zu tun. Angeführt wurden
ſie von Georg Beßner=Garmiſch mit 226
Schlägen. Den Titel holte ſich ſchließlich
Beyer mit 280 Punkten. Er konnte bereits
1930 und 1932 die Internationale Golfmeiſter=
ſchaft
von Deutſchland gewinnen. Auf den
nächſten Platz kam Mark Seymour mit 286
Punkten. Bei den Amateuren ſpielte
Archibald ſeine 3. Runde mit 73 Schlägen. Aus=
ſichtslos
lagen die deutſchen Teilnehmer. Das
beſte Ergebnis erzielte Hagedorn=Kiel mit 239.
In der Schlußrunde beſann ſich R. F. Walker=
Schottland auf ſeine alte Höchſtform. Er ging
mit 67 Schlägen um den Platz und unterbot
damit den Platzrekord. Gleichzeitig ſicherte er
ſich den erſten Platz unter den Amateuren mit
insgeſamt 291 Schlägen.

Islands Fußballer traten in Dresden vor
12000 Zuſchauern zum erſten Male auf deutſchem
Boden auf. Gegen eine ſächſiſche Gauelf verloren
ſie mit 11:0 (5:0), wobei der Dresdener Mittel=
ſtürmer
Schön allein ſechs Tore erzielte,

Frankenſkein=Bergfeff
für Turner und Sporklet

Das Frankenſtein=Volksturnfeſt lebt verſt
auf! Dieſe Nachricht wurde beſonders Eue
Volksturnern lebhaft begrüßt. Um

fall

hundertwende war es ein gern beſuchtrzfte
und ſo hat denn die Kreisleitung des Taurff
ſes 18 der DT. beſchloſſen, dieſes Wetturmet
8. September erſtmalig wieder abzuhn
Offen, ſind die Wettkämpfe, für allem
Reichsbund f. L. angeſchloſſenen Vereim
für alle Wehrverbände (SS., SA.), Polien
den Arbeitsdienſt.
Ausſchreibung. Dreikampf, bi
aus: 100=Meter=Lauf bergan (12416,9
Weitſprung bergab (3.106,10 Meter);
ſtoßen 33½, Pfund (3,307,30 Meter).
Diejenigen Teilnehmer, die einen ar t 4
Nachweis über 50 Meter beliebig Schrutt
erbringen, erhalten 3 Punkte gutgeſchtn
Zum Siege berechtigen 43. Punkte.
Meldungen ſind zu richten bis zum 31. 2/f
an die Kreisgeſchäftsſtelle des 18. Turihg
Darmſtadt, Wenckſtr. 44, und müſſen en dml
Vor= und Zuname, Alter der Wettkämpfal/
Vereins= oder Verbandszugehörigkeit.
Das Meldegeld beträgt je Teilnehnutl
Mark und iſt mit der Meldung zu entrig
Wettkampf für Turnerinnen (Manwt=/
Vierkampf): 1. Ein Volkstanz: 2. Liedofit
Volkslied, ein neueres Turnerlied); 3. 94
ſtaffel, 4 mal 50 Meter; 4. Handballweity !
Mannſchafts=Dreikampf für Jungtur /914
bis 17 Jahre): 1. Weitſprung; Kugelſto iFük
dernislauf.
Beginn der Wettkämpfe für Turmahll
Sportler uſw. vormittags 8.30 Uhr. TL im
nen und Jungturner treten um 12.30 Ahdf
Für die Mannſchaftskämpfe der Turnmelk
und Jungturner wird eine Meldegebühn
eine Mannſchaft 1 Mk. erhoben. Me tell

gehen gleichfalls an die KreisgeſchätMl

Darmſtadt, Wenckſtraße 44.

NSU. Sieger in Schlei
Auf dem 777 Kilometer langen Sckt

Dreieckskurs kamen am Sonntag zum 1.0
internationale Motorrad=Rennen, diesmaß
erſten Male unter dem Namen Internas94
Rundſtrecken=Rennen von Thüringen=
Austrag. Der Kurs, der in den letzten A
zweckmäßig ausgebaut worden war h.it
Schnelligkeit noch gewonnen und ſo 19
daß in allen Klaſſen die bisherigen Betl
unterboten wurden. Leider war der MI

gott der Veranſtaltung nicht allzuſehr

geſinnt. Es regnete in der Nacht vom 7
tag zum Sonntag und dadurch wurdei/
Motorſportfreunde vom Beſuch abgehalzMll
Sonntag vormittag hörte der Regen auldl
Bahn trocknete ſchnell ab und ſchließl iM
die Sonne durch. Immerhin waren nock W
Zuſchauer um den Kurs verſammelt urd/4
brauchten ihr Kommen beſtimmt nicht M
reuen, denn es wurden ihnen Kämpfe 24
wie man ſie nicht alle Tage zu ſehen back=
Ausweisfahrer: bis 250 ccm (7 AM
54,39 Km.): 1. Wünſche=Langebrück CN
33:32,1 (97,4 Stdkm.); bis 350 ccm: 1.
mann=Nürnberg (NSu.) 30:13,3 (1078S

beſte Zeit aller Ausweisfahrer: bis 50)
1. Metzmeier=Ottersweier (NSu.) 31:08

Stdkm.); Seitenwagen bis 1000 ocm: 1. 2/
Oblernhau (BMW.) 31:32,3 (103,3 Stdeall
Lizenz=Fahrer (Meiſterſchafts=Läufel:
am (20 Nunden, 154,0 Km.): 1. A-
Zſchopau (OKW.) 1:26:35,4 (107,5 S
2. Kluge=Zſchopau (SKW.) 1:26:362,
Winkler=München (DKW.) eine Runde
4. Port=Saarbrücken (Rudge) eine Ru-E
rück. 5. In der Elſt=Gladbach (Rudg/
Runde zurück. 17 geſtartet, 10 am Zieil
350 gom 1. W. Mellmann und O. Srih
(Neckarſulm) beide auf NSul. 1:23:17
(1118 Stdkm.) 3. Richnow=Berlin C
1:24:45,3 (109,8 Stdkm.), 4. Petruſchke-!
(Rudge) 1:27:12,1. 5. Meier=Mannheim (S/
eine Nunde zurück 23 geſtartet acht ars
bis 500 gcm: 1. O. Steinbach=Neckarſulm
1:19:36,3 Std. (1169 Stdlm.) beſte Ze=
Fahrer, 2. Toni Bauhofer=Zſchopau C
1:19:46 2 (116,7 Stdkm.), 3. H. Sönius-
ſulm (RSu.) 1:19:47, 4. K. Mansfeld=3=
(OKW.) 1:21:11,1. 5. Kohlus=Bahreuth C
1:22:34,1, 6. Rüttchen=Neckarſulm.
1:23:06,1, 24 geſtartet, 10 am Ziel.
Seitenwagen bis 600 gam (10 NA
77 Lm) 1. H. Schumann=Nürnberg.
47:162 Min. (8948 Stdkm.), beſte 3
Motorräder mit Seitenwagen, 2. Kah:d
Zſchopau (OKW.) 47:403 (976), 3. Sck1
Dortmund (NSü.) eine Runde zurück:
ſtartet, 3 am Ziel.
Seitenwagen bis 1000 gcm: 1. K.
Karlsruhe (Horer) 47:193 (974 S
2. Wehres=Aachen (Harley=Davidſon)
(960 Stdkm.) 3. Kammer ir.=Völ21
(BMW.) 48:193. 1. Ehrlenbruch=Eul4
(Imperig=Jap) 503941, 5. g. Stolck)
(Harley=Davidſon) eine Runde zurück,
ſtartet, 5 am Ziel.

Die Frankfurker Auguſt Rendt

hatten einen Maſſenbeſuch aufzuweiſend
Wäldches=Rennen, ſeierte Conteſſna
Zehmiſch einen ſicheren Sieg vor Janita!
der bisher ungeſchlagenen Dornroſe, 908*
graſen=Rennen wurde von Idomenels.
nen.

[ ][  ][ ]

Nwontag, 19. Auguſt 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Broßer Fußballſieg über Finnland
ſie deutſche Mannſchaft ſiegt vor 35 000 Zuſchauern in München 6:0 (3:0).

upfe

Dreikangl.

bergan (124-
3.106.1
zmer, die
Neter beliek
3 Punkte
gen 43 Punkte.
richten bis zun
sſtelle des
44, und müiſſ
Ilter der Wettki
trägt je Teilt
leldung zu
urnerinnen (Mr
anz; 2.
Curnerlied);
4. Handbalin
ampf für Junau=
rung
; Kugeit

für Zun
ſittags 8.30 Uhr. 1
treten um 120
mpfe der Iim
ine Melden
Mk. erhoben. M
die Kreisuiſt
e 4.

er deutſche Fußballſport eröffnete ſeine
Spielzeit am Sonntag gleich mit einem
6m Länderſpiel. Finnland war in München
mGegner und die ſtärkſte deutſche Reichsmann=
ſit
ſpielte. Dieſe Tatſache füllte das 1860 er=
ſoon
mit über 35 000 Zuſchauern bis auf
ltzten Platz. Die Erſchienenen, unter denen
hlreiche offizielle Perſönlichkeiten befanden,
n ſich an einem wundervollen Spiel un=
Deutſchen Mannſchaft erfreuen. Man merkte
Gpielern an, daß ſie in den vergangenen
Wochen der Ruhe ſich ausgezeichnet erholt
n und nunmehr mit neuer Kampfkraft und
te am Fußballſpiel ſpielten.
znnland hatte nicht viel zu beſtellen, die
ſiche Mannſchaft lag meiſt im Angriff und
ſerte vollauf das Spielgeſchehen. Trotzdem
ießen die Finnen den denkbar beſten Ein=
Sie kämpften mit dem Mute der Ver=
ſitang
und ſorgten damit dafür, daß das
1mie langweilig wurde. Die beiden Mann=
en
ſtellten ſich dem tſchechiſchen Schiedsrich=
MPFitzner in den gemeldeten Aufſtellungen,
Un it:
urſchland: Jakob; Munkert, Janes; Gram=
Holdbrunner, Schulz; Lehner, Siffling,
41. Szepan, Fath.
ſurland: Rinne; Karjagin, Okſanen; Vii=
hlr
Malmgren, Leo Karjagin; Koponen,
röm, Larva, Grönlund, Salin.

6 Trefſer.

lometer langen
RnäM
tut worden ma,
gewonnen und
die bisherigen
Leider war M
ung nicht alzuſh
in der Nacht nin
und dadurch M
vom Beſuch abgeil
hörte der NA
jell ab und ſchl
mmerhin waren
ammelt
kurt

bauerte gar nicht lange, dann hatte Leh=
ſir
Deutſchland bereits das erſte Tor ge=
ßei
. Lehner war es auch, der in der 30. Mi=
duf
2:0 erhöhte. Zwiſchen dieſen beiden
zn gab es jedoch einige ſehr gefährliche fin=
Ungriffe, die unſere Verteidigung und den
ſnturin Jakob vor ziemlich ſchwere Aufgaben
ſtei. Auch nach dem zweiten Tor hatten die
Liet, noch gute Augenblicke, aber eine Minute
din Pauſenpfiff wurde der deutſche Sieg
Conen bereits mit einem dritten Tref=
gergeſtellt
.
as der Pauſe gab es ſofort wieder einen
hen Erfolg. Conen übernahm eine Vor=
von
Siffling und ſtellte das Ergebnis auf
Die Deutſchen waren nunmehr drückend
ſeten, erſt nach einer Viertelſtunde konnten
ſhit Finnen wieder etwas freimachen. Vor=
uußten
ſie aber noch einen fünften deutſchen
ſeet hinnehmen, und zwar durch Lehner,
ſich an dieſem Tage beſonders torhungrig
. Das ſechſte Tor für Deutſchland fiel
ſtzlſch zwanzig Minuten vor Schluß. Co=
hrannte
durch, täuſchte die finniſche Ver=
ſung
geſchickt und ließ einen unhaltbaren
enſchuß vom Stapel. In den letzten Mi=
Fah man noch gutes deutſches Kombina=
Apel, aber keine Tore mehr.
ie deutſche Mannſchaft gefiel in
Seſamtheit. Jakob erhielt wenig Arbeit,
biden Verteidiger Munkert und Tiefel ver=
glte
ſicher. Goldbrunner hielt ſich als Mit=
elfir
ausgezeichnet, auch Gramlich und
wurden ihren Aufgaben gerecht. Im
nüberragten die beiden Außen Fath und
ar, die auch den Ausſchlag für den hohen
Wgrben. Conen und Szepan verteilten ge=
tt
, und nur Siffling ſchien nicht, in beſter
zu ſein.
ie Finnen hatten, ihren beſten Mann
m Torhüter Rinne, der eine höhere Nie=
Ehe verhinderte. Sonſt ſtachen noch der Mit=
Afer Malmgren und die Flügelſtürmer Sa=
n
) Koponen hervor.
e Zußball=Ergebniſſe:

Länderſpiele.
ſüachen:
Lußſchland Finnland ..
Wemburg:
Eemburg Deutſchland . .
Auswahlſpiele.
uesden:
ſchen Island ....
M ſünchen.
ödhayern Nordbayern ,
dwigshafen:

ſpfalz Südheſſen ...

rmaſens:
an Saar
Wyover:
derſachſen Weſtfalen".
Wirn e:
ſſtialen Niederſachſen.

6:0 (3:0).
9:1 (0:1).

11:0 (5:0).
3:0 (0:0).
3:1 (2:0).
3:1 (2:0).

5:3 (4:1).

Um den Vereinspokal.

Feuerbach Spfr. Stuttgart 3:1; Ein=
hreuznach
SV. Waldhof 1:6; 1. FC.
Reig Wacker Nürnberg 7:0.

Adeutſche Freundſchaftsſpiele:
S Offenbach FC. 05 Schweinfurt 3:1;

de Frankfurt Reichsbahn/Rot=Weiß
4:3; FSV. Frankfurt Freiburger
SV. Wiesbaden Spvgg. Fürth 2:5;
Snarbrücken Fola Eſch 7:1; A.=O.
Wormatia Worms 5:1; Sppg. Mun=
Phönix Ludwigshafen 4:1; Opel
)eim Blau=Weiß Bürgel 6:1; VfL.
Spfr. Eßlingen 0:2; VfL. Mühl=
SC. Stuttgart 0:0; FV. Lörrach
iber FV. 1:5: Amicitia Viernheim
E lingen 3:0; FV. Offenburg Karls=
. 1:1; Sppg. Cannſtatt VfB. Fried=
Union Böckingen VfB. Friedberg
Stuttgarter Kickers 1. FC. Pforzheim
Tailfingen Phönix Karlsruhe 3:3;
5 Mürnberg VfR. Mannheim 1:3; Kur=
Maſſel Sportklub Erfurt 2:3; Boruſſia
Sportklub Erfurt 9:2; Kurheſſen Kaſ=
aſſel
03 4:4: Spielverein Kaſſel Kur=
Marburg 6:2: Sport Kaſſel Her=
Kaſſel 5:1; Ballſpielverein 06 Kaſſel
Kaſſel 6:3; Viktoria Hanau 1. FC.
e3 1:7.

Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
Turnier in Berlin.
Törekves Budapeſt Bayern München 2:4 (1:3),
Hertha/BSC. Bayern München . 4:3 (3:2),
Törekves Budapeſt Reichsbahn=SV.
Berlin

.. . . 5:0
Hertha/BSC. Reichsb.=SV. Berlin 5:0 (1:0).
Sieger: Hertha/BSC.
1. SV. Jena 1. FC. Nürnberg 1:3.
Wichkige Spiele im Reich:
Städteſpiel: Königsberg Breslau 3:3.
In Stettin: Pommern Brandenburg 5:0.

VfB. Pankow Fortuna Leipzig 3:4; Forſt
01 Tura Leipzig 1:4; Tennis=Boruſſia
Wacker 1900 Berlin 9:0; Vorwärts Breslau
Tura Leipzig 4:1; Spfr. Freiberg Spfr. 01
Dresden 1:2; Polizei Chemnitz Teutonia
Chemnitz 9:2; Fortuna Magdeburg Fortuna
Leipzig 2:4: T.u.R. Weißenfels VfB. Leip=
zig
0:4: AS. Apolda VfB. Leipzig 8:2;
Wacker Halle SV. 98 Halle 6:2; Eimsbüttel
Holſtein Kiel 2:2; Vikt. Hamburg Kricket=
Vikt. Magdeburg 6:0; Raſenſport Harburg
Hamburger SV. 0:4; Stern Emden Turu
Düſſeldorf 1:0: Deichſel Hindenburg Guts
Muts Dresden 0:0; Vor.=Raſenſp. Gleiwitz
Guts Muts Dresden 1:0; FV. 06 Osnabrück
Fortuna Düſſeldorf 0:5; Rot=Weiß Oberhauſen
Schwarz=Weiß Barmen 1:1; Preußen Kreſeld
Alemannia Aachen 1:1; Union Hamborn
Schwarz=Weiß Barmen 4:1; Rhendter SV.
Kölner SC. 99 1:1: Düren 09 Kölner CiR.
1:1: Mülheimer SV. VfL. Benrath 2:4;
Sulz 07 Boruſſia Gladbach 3:2; VfR. Köln
Düſſeldorf 99 9:2.
Länderſpiel.
In Kattowitz: Polen Jugoſlawien 2:3 (2:0).

Aufgalopp der Darmſtädter Fußballer.
Knapper Polizeifieg
Die geſchwächken Lilien
in Wirhauſen.
in Frankfurk geſchlagen.
Union wirhauſen-Polizei Darmſtadk Sb. 98-Sporkfreunde Frankfurk
1:2 (0:1).
2:4 11:2).

Mit einem Freundſchaftstreffen gegen Union=
Wixhauſen eröffnete der Polizei=Sportverein
ſeine diesjährigen Spiele. Etwa 400 Zuſchauer
waren erſchienen, um dem König Fußball zu
huldigen. Ob ſie von dem Gebotenen reſtlos zu=
frieden
waren, wollen wir dahingeſtellt ſein
laſſen. Jedenfalls war das Spiel alles an=
dere
als eine Offenbarung. Die Schuld mag
einerſeits an dem ſommerlichen Wetter, ande=
rerſeits
auch an den ſchlechten Platzverhältniſſen
gelegen haben. Aber, daß einzelne Spieler, wie
Frey und Schmitt, Verbandsſpiele nicht von
Freundſchaftsſpielen unterſcheiden können, iſt
ſehr bedauerlich. Dieſem Umſtand iſt es auch
wohl zuzuſchreiben, daß das Spiel mit der Zeit
einen außerordentlich unfairen Verlauf nahm.
Wenn man hinzurechnet, daß Schiedsrichter
Schulz aus Ober=Ramſtadt einen ſehr mäßigen
Eindruck machte, ſo kann man ſich vorſtellen,
was an Schönheit des Spiels übrig blieb.
Wixhauſen ſpielt eigentlich noch einen
ſehr primitiven und urwüchſigen Fußball, dem
das geſundheitliche Wohl des Gegners ziemlich
gleichgültig iſt. Lediglich die Hintermannſchaft
machte eine rühmliche Ausnahme, die hart, aber
immer noch im Rahmen des Erlaubten blieb.
Das gleiche gilt für Traſer, der, nebenbei be=
merkt
, der einzige Lichtblick ſeines Sturmes war.
Ihm war es auch vorbehalten, das Ehrentor zu
buchen.
Was die Polizeimannſchaft anbelangt,
ſo muß man feſtſtellen, daß ſie während des gan=
zen
Spiels nicht ihre gewohnte Form erreichte.
Der zahlreiche Erſatz und die damit verbundene
unglückliche Aufſtellung mag hierbei als Ent=
ſchuldigung
gelten. Obwohl die Mannſchaft 80
Prozent des Spiels für ſich hatte, vermochte ſie
nur ein Tor zu erzielen. Der Sturm verlor ſich
in Ueberkombinationen, denen regelmäßig von
der gegneriſchen Verteidigung rechtzeitig ein
Ende gemacht wurde. Von den fünf Stürmern
konnten der linke Flügel mit Pfeiffer und Ar=
heiliger
gerade noch befriedigen. Der Reſt des
Sturmes reichte bei weitem nicht an das ge=
wohnte
Können heran. Beſonders Seipp zeigte
eine überaus ſchwache Leiſtung. Die Läuferreihe
war das eigentliche Rückgrat der Mannſchaft
und hatte in Göbel den produktivſten Spieler.
Kaufmann war ihm ein würdiger Partner. Du=
mont
ſpielte zu devenſiv, ohne aber ſchlecht zu
ſein. In der Verteidigung iſt Balſer vor Muth
zu nennen. Büttel im Tor war ſeiner Aufgabe
jederzeit gewachſen.
Die Mannſchaften: Wixhauſen: Jung;
Petry, Bitter; Mahr, Stork 2., Schmitt; Preuſch,
Stork 1., Frey, Traſer, Heß. Polizei: Büt=
tel
; Balſer, Muth; Göbel, Dumont, Kaufmann;
Blank, Sauer, Seipp, Arheiliger, Pfeiffer.
Die 90 Minuten:
Wixhauſen hat Platzwahl und wählt die
Sonne im Rücken. Der Anſtoß der Polizei wird
abgeſtoppt und Wixhauſen kommt in gefährliche
Nähe des Tores. Der nachfolgende ſcharfe Schuß
geht knapp am Tor vorbei. Vorläufig ſpielen
beide Mannſchaften zu aufgeregt, um ſich zu
einheitlichen Aktionen aufraffen zu können. Ein
Durchbruch Storks hätte beinahe die Führung
für Wixhauſen ergeben. Dann wird Polizei
überlegen. Die Verteidigung ſteht auf dem
Mittelſtrich. Trotzdem vermag keiner der Po=
lizeiſtürmer
das Mal zu finden. In der 15.
Minute endlich erbarmt ſich der rechte Läufer
Wixhauſens, Schmitt, und jagt den Ball ins
eigene Netz. Wixhauſen iſt durch dieſen Erfolg‟,
etwas deprimiert. Die Ueberlegenheit der Po=
lizei
hält weiter an. Trotzdem bleibt es ein
planloſes Hin= und Hergekicke. Einmal klärt
Jung eine brenzliche Situation, indem er
herausſtürzend ſich Pfeiffer in den Schuß wirft.
Beide Mannſchaften ſuchen durch reſtloſen Ein=
ſatz
das Reſultat zu ändern. Keiner Parrei
aber gelingt bis zur Halbzeit etwas Zählbares.
Nach dem Wechſel hat Wixhauſen zum Er=
ſtaunen
aller innerhalb 30 Sekunden ausgeglf=
chen
. Nun geht Wixhauſen außerordentlich hart
und unfair ins Zeug, um unter allen Umſtän=
den
den Führungstreffer zu erzielen. Polizei
ſpielt vorſichtiger und geſtaltet durch ſchnelle
Ballabgabe das Spiel ganz überlegen. Die geg=
neriſche
Verteidigung kann aber vorläufig jeden
weiteren Erfolg verhindern. Es ſcheint, als ob
es bei dem 1:1 bleiben ſollte. Endlich gelingt
es Pfeiffer in der 32. Minute, eine Lücke in der
zahlreichen Verteidigung zu finden und zum
Singestreffer einzuſchieben. Bei dieſem Stande
bleibt es bis zum Schluß, ohne daß die eine
oder die andere Partei in ausſichtsreiche Poſi=
Hu.
tion gekommen wäre.

Zu ſeinem erſten Spiel nach der Spielſperre
trat SV. 98 mit einer vollſtändig umgeſtellten
Mannſchaft an. Hebeiſen, Mahr, Enslinger
mußten erſetzt werden, und für Leichtlein hatte
man den Junior Weber eingeſetzt. Dagegen trat
Frankfurt komplett an und zeigte heute ein ſo
gutes Spiel, daß ſeine Anhänger reſtlos begei=
ſtert
waren. Allerdings ſteht und fällt dieſe
Mannſchaft mit ihrem Mittelläufer Dietſch,
welcher zurzeit ſich in allerbeſter Form befindet
und dies auch dadurch bewies, da er drei der
Tore erzielte.
SV. 98 brachte: Ruppel; Saenger, Rum=
mel
; Luft, Schnägelsberger, Richter; Geyer,
Weber, Seifert, Kolberg.
Frankfurt kam mit: Meintel, Greſſer,
Cäſar, Becker, Dietſch, Bailer, Eſch, Krott, Har=
tung
, Höfer, Crombach.
Schiedsrichter war Gotta, SV. Offenbach,
welcher bei dem fairen Spiel der beiden Mann=
ſchaften
ein leichtes Amt hatte.
Der Spielverlauf ſah zuerſt vollſtändig aus=
geglichenes
Spiel. Sportverein ging dann durch
Weber, welcher einen abgewehrten Ball einſchoß,
in Führung. Kurze Zeit danach gleicht Frank=
furt
durch Dietſch aus, welcher einen Eckball durch
allzu kraftvolles Einſetzen einköpfte. Kurz vor
der Pauſe erzielte dann Frankfurts Mittelſtür=
mer
durch ein prachtvolles Kopftor die Führung.
Nach der Pauſe brachte das ſchnellere und ge=
nauere
Spiel Frankfurt leicht in Vorteil, und
es konnte auch in dieſer Zeit durch zwei Bom=
benſchüſſe
von Dietſch (Nachſchuß und Strafſtoß)
auf 4:1 erhöhen. Sportverein war weniger glück=
lich
, lieferte auch nur zeitweiſe ein befriedigen=
des
Spiel, ſo daß nur noch ein verwandelter Elf=
meter
(Seifert) das Reſultat verbeſſerte. Wir
würden es begrüßen, wenn wir auch dieſe Mann=
ſchaft
, welche ein techniſch hochſtehendes Spiel
pflegt, mit ihrem Mittelläufer, welcher jetzt ge=
gen
Luxemburg repräſentativ ſpielt, gegen eine
komplette Sportvereinsmannſchaft in Darmſtadt
ſehen könnten.
z.
SB. Münſter in der Bezirks=
klaſſe
.
Sb. Münſter-SSB. Groß=Zimmern
4:1 (2:1).
In Münſter lief das entſcheidende Aufſtiegs=
ſpiel
um den letzten Platz der Bezirksklaſſe Süd=
heſſen
vom Stapel, wobei es der Platzmannſchaft
gelang, einen überzeugenden Sieg über die aller=
dings
erſatzgeſchwächten Gäſte zu erringen und
ſich damit für die zweithöchſte Klaſſe zu quali=
fizieren
. Der harte Kampf ſtand bei der Pauſe
nur mit einer knappen Führung bei dem Gaſt=
geber
, wurde aber nach dem Wechſel durch zwei
weitere Treffer der Münſterer entſchieden. Trotz
des klaren Sieges von Münſter war das Spiel
nie einſeitig, und die dichtgefüllten Zuſchauer=
ränge
lagen in ſteter Spannung.
eba-,
Ueberraſchungen
aus dem Ried
meldet der Draht am Sonntagabend. Bei dem
am Samstagabend in Ludwigshafen ausgetra=
genen
Repräſentativſpiel zwiſchen den Kreiſen
Oſtpfalz und Südheſſen verlor die
Vertretung aus Worms und Umgebung 1:3.
Die Pfälzer lagen bereits 0:2 in Führung, als
der Pfiffligheimer Normanne Gernsheimer ein
Tor aufholen konnte. Durch einen vermeidbaren
Treffer holten die Pfälzer die alte Differenz
wieder auf.
Noch dicker war die Ueberraſchung beim
Wormſer Lokalderby. Im ſpannenden
Kampf vor über 1000 Zuſchauern ſiegten die
Wormſer Stadtpark=Leute auf Grund ihres
beſſeren Stellungsſpieles 5:1 über die
Gauligiſten Wormatias. Auch im Vor=
ſpiel
hatte bekanntlich A. u. O. 2:1 die Ober=
hand
behalten. Ihre Spielweiſe war ſo ausge=
glichen
, daß die Vereinigten mit großen Hoff=
nungen
in die Verbandsſpiele der Bezirksklaſſe
Südheſſen eintreten. Unzweifelhaft war dieſes
Ergebnis die größte Senſation in Südheſſen.
Die Bürſtädter Raſenſpieler waren
am Samstagabend in Lampertheim beim
TV., dem früheren VfL., der jetzt wieder in der

Nr. 227
Ried=Kreisklaſſe ſpielen wird, mit 5 :2 erfolg=
reich
, verloren jedoch am Sonntag zu Hauſe
gegen Starkenburgia Heppenheim
0:1.
Olympia Lorſch, groß in Form, fertigte
Bläu=Weiß Worms 6:1 ab, und Olym=
pia
Lampertheim ſtellte mit einem 5 :2=
Sieg in Bensheim gegen den dortigen
FV. ihre Stärke erneut unter Beweis.
Schließlich meldet Bobſtadt einen 3:1=
Sieg über den Kreismeiſter Alsbach a. d. B.
H. H.
FC. Egelsbach-SB. Mörſelden 5:3
(1:2).
In dieſem erſten Spiel nach der Pauſe in
Egelsbach erſchienen Mörfelden mit ſeiner berei=
nigten
neuen Mannſchaft, der Gaſtgeber mit vier
Mann Erſatz, für beide Volz, Schlap und den
Mittelläufer. In 90 Minuten wurden nur
wenige gute Leiſtungen gezeigt. Man merkte
den Spielern die Pauſe an, trotzdem verlief die
ſchnelle Begegnung ſtets ſpannend und abwech=
ſelungsreich
. Mörfelden erzielte das 1. Tor
durch ſchöne Kombination. Egelsbach brauchte
einige Zeit, um ſich zu finden, und glich dann
durch Bombenſchuß des Rechtsaußen aus, doch
die Gäſte kamen noch vor der Pauſe zum zwei=
ten
Male in Führung. Nach der Halbzeit konn=
ten
die Zuſchauer mit den Leiſtungen der ein=
heimiſchen
Elf zufrieden ſein. Die Kombina=
tionszüge
liefen allmählich flott und ſo fielen
denn auch bald zwei Tore. Egelsbach blieb wei=
ter
leicht überlegen. Der Erſatz=Halblinke ſchoß
noch ein 4. Tor und war mit ſeinen 3 Treffern
der produktivſte Stürmer. Mörfelden ſetzte nun
alles auf eine Karte, drängte die Platzelf etwas
in die Verteidigung zurück und gelangte auch zu
einem Tor als Belohnung. Dann drehte Egels=
bach
zum Schlußgalopp auf und ſtellte die alte
Tordifferenz zum 5:3 wieder her.
Eine Einzelkritik ſei unterlaſſen unter Be=
rückſichtigung
der langen Pauſe und des wegen
der Platzerweiterungsarbeiten ausgefallenen
Trainings der Platzmannſchaft. Die Spieler
konnten daher noch nicht in der vollen körper=
lichen
Form ſein.
SR. Krämer=Arheilgen leitete zufrieden=
ſtellend
.
sch.
* Abgelehnk
wurde, wie wir hören, der Antrag des FC.
Egelsbach, das Pokalſpiel Wormatia Worms
Egelsbach nach Egelsbach zu verlegen, weil vor=
geblich
die Egelsbacher Platzverhältniſſe nicht
genügten. Allmählich ſollte es ſich aber herum=
geſprochen
(oder geleſen) haben, daß die Egels=
bacher
ihren Platz erweitert haben, daß ſie Ge=
lände
ankauften und Raum für mehrere Tau=
ſend
Zuſchauer eingerichtet haben. Wir möchten
daher hoffen, daß das letzte Wort in dieſer Sache
noch nicht geſprochen iſt. Wenn ſchon ein Be=
zirksklaſſen
=Verein ſich ſoweit im Pokal= Wett=
bewerb
durchgekämpft hat, dann ſollte man ihm
auch eine Genugtuung zugeſtehen.
Guker Skart der 46er!
TSG. 46 Haſſia Dieburg 3:2 (1:0).
Auf der Woogswieſe hatten ſich zum erſten
Spiel, in dem die bekannte Haſſia Dieburg als
Gegner den 46ern gegenüberſtand, zahlreiche Zu=
ſchauer
eingefunden, die ihren Weg an den Oſt=
bahnhof
nicht zu bereuen brauchten. Wenn auch
noch kleine Mängel in beiden Mannſchaftsreihen
feſtzuſtellen waren, ſo hat doch die Erfahrung
gelehrt, daß eine ſechswöchige Spielpauſe ſtets
dergleichen zutage fördert. Immerhin wurden
ganz annehmbare Leiſtungen gezeigt und bis
zum Schlußpfiff war das Treffen intereſſant und
ſpannend. Die 46er zeigten die größere Geſchloſ=
ſenheit
in ihrer Aufſtellung, und ihr knapper
Sieg geht dem Verlauf nach in Ordnung.
Dieburg kam erſt nach dem Wechſel eini=
germaßen
zur Geltung, um aber den Endſpurt
wiederum den 46ern zu überlaſſen.
Bis zur Pauſe hatte der Gaſtgeber zahlreiche
gute Torgelegenheiten, von denen aber nur Vo=
gelmann
eine einzige auswerten konnte. Als
nach der Pauſe Schupp auf 2:0 erhöhte, gehen
die Dieburger mächtig aus ſich heraus, und es
gelingt ihnen durch Steinmetz und Würz, den
Gleichſtand herzuſtellen. Gegen Schluß ändert
ſich das Bild wieder und die 46er ſind wiederum
Herr der Lage. Eine Vorlage von Schupp ſetzt
Reininger placiert zum Siegestreffer in die
Maſchen, während ein weiteres Tor Vogel=
manns
wegen abſeits nicht anerkannt wurde.
TSG. 46 (Reſ.) SV. Gräfenhauſen 1. 4:1;
TSG. 46 (3. M.) SV. 98 (3. M.) 1:0; TSG.
eba
46 (1. Sch.) SV. Münſter 1:2.
Ein Großkampf in Dieburg.
SV. Haſſia 1913 Dieburg-Einkracht
Frankfurk a. M.
am 25. Auguſt 1935 in Dieburg.
Die Sportvereinigung Haſſia‟ Dieburg hat
ſich für den 25. Auguſt 1935, nachmittags 4 Uhr,
den Altmeiſter Eintracht Frankfurt zum
Werbeſpiel nach Dieburg verpflichtet. Dadurch,
daß eine Reihe ihrer Beſten noch vor den Ver=
bandsſpielen
an einigen Repräſentativſpielen
des Bundes und des Gaues teilnehmen müſſen,
ſteht ihrem Sportlehrer Oswald, der während
der Sommerſperre auch die Haſſianer betreute,
lediglich ein Sonntag und zwar der 25. Aug.
zur Verfügung, an dem er mit ſeiner kom=
pletten
1. Mannſchaft anzutreten vermag. Nach
endgültiger Mitteilung der Sportgemeinde Ein=
tracht
wird ihre Mannſchaft in ſtärkſter Auf=
ſtellung
mit ihren langjährigen Internationalen
Gramlich, Stubb, Tiefel und Mantel das Spiel
beſtreiten.
Nicht weniger als 14= bzw. 11mal wurden
die deutſchen Farben von Gramlich und Stubb
getragen, während Tiefel und Mantel je vier=
mal
zu internationalen Ehren gekommen ſind.
Vervollſtändigt wird die Mannſchaft von einer
Reihe alter und auch neuer Spieler, die zum
größten Teil repräſentativ verwendet wurden
und ihren Meiſterſpielern nicht viel nachſtehen.
Eine große Zugkraft für das Dieburger Publi=
kum
dürfte die Mitwirkung des früheren Haſſia=
ners
A. Schmitt, in Darmſtadt kein Unbekann=
er
, ſein, der von Dieburg abgewandert iſt und

[ ][  ][ ]

Nr. 227

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 19. Auguſt r!

ſein Lager bei den Leuten vom Riederwald auf=
geſchlagen
hat. Trumpler, Weigand und Möbs
vervollſtändigen die Mannſchaft.
Die Dieburger Mannſchaft wird auf ver=
ſchiedenen
Poſten durch die beſten Spieler der
benachbarten Vereine anſehnlich verſtärkt wer=
den
, ſo daß niemals mit einem einſeitigen, ſon=
dern
jederzeit abwechſlungsvollen Kampf ge=
rechnet
werden muß. Erwähnen wollen wir
hier nur den Halbrechten des Fußballvereins
Groß=Zimmern Joh. Buxbaum und die trei=
bende
Kraft Gruber des FV. Eppertshauſen.
Mancher Großverein mit hohen Zuſchauer=
zahlen
wird die Haſſianer, die in der glücklichen
Lage ſind, einen ſolch anerkannten Gegner zu
empfangen, um dieſen Spielabſchluß beneiden.
Ein Großkampf wird ſich unter den geſchil=
derten
Verhältniſſen abwickeln, wie er nie zuvor
gezeigt wurde. Daher ſollte ſich kein Sport=
anhänger
dieſe Gelegenheit, Vertreter beſten
deutſchen Fußballſports ſehen, zu können, ent=
gehen
laſſen.
Da die Nachfrage nach Platzkarten ſchon rege
eingeſetzt hat, empfiehlt ſich deren Vorbeſtel=
Gr.
lung.

Fußball im Kreis Skarkenburg.

Am kommenden Mittwoch, den 21. 8. 35,
um 19 Uhr, findet in Biblis (Ried) eine Be=
ſprechung
mit den Vereinen des Rieds über die
Durchführung der Spielrunden ſtatt. Erſcheinen
im Intereſſe der Vereine dringend erforderlich.

Betr. Trainingsgemeinſchaft in Darmſtadt.

Der Beſuch des erſten Trainingsabends am
Mittwoch, den 14. 8., ließ viel zu wünſchen
übrig. Ich mache es den Darmſtädter Vereinen
erneut zur Auflage, die von ihnen gemeldeten
Spieler vollzählig und pünktlich zu entſenden.
Die entſtehenden Unkoſten werde ich verab=
redungsgemäß
dem Beſuch des Trainings ent=
ſprechend
auf die teilnehmenden Vereine aus=
ſchlagen
. Am kommenden Mittwoch, den 21. 8.,
findet um 18 Uhr ein weiterer Abend ſtatt. An
die beteiligten Vereine ergeht hiermit nochmals
rechtzeitige Mahnung. Es iſt nicht angängig,
daß die gemeldeten Spieler nur in Zivil erſchei=
nen
. Nicht ordnungsgemäß angetreten waren:
SV. 98. TSG. 46, Tgde. Beſſungen 1865 und
Turnerbund Jahn 1875. gez. Dr. Grünewald.

Was Fußballer wiſſen müſſen...

Vereine.

* Wie ſchon kurz berichtet, war der Kamerad=
ſchaftsabend
für die Fußball=Vereine des Krei=
ſes
Starkenburg ein ſachlich wertvoller und auch
harmoniſch verlaufener Abend. Dem Ruf, die
Männer der Gaufachleitung zu hören, waren
aus 76 Vereinen über 200 Vertreter gefolgt.
Vereinsleiter, Abteilungsleiter, Funktionäre und
zahlreiche Schiedsrichter füllten den großen Saal
der Krone bis aufs letzte Plätzchen, als die
flotten Marſchweiſen der fleißigen Hauskapelle
des SV. Merck den Abend einleiteten.

Kreisführer Dr. Grünewald-Darmſtadt

hieß die Anweſenden herzlich willkommen, die
den oft weiten und beſchwerlichen Weg nicht ge=
ſcheut
hatten. Die perſönliche Fühlungnahme
zwiſchen Vereinsleiter und Behörde, ſei der
beſte Weg, ſich ſelbſt und der deutſchen Sport=
ſache
zu dienen. Die Kameradſchaftsabende führ=
ten
gleichzeitig zur Vertiefung oder Neuan=
knüpfung
von Beziehungen unter den einzelnen
Vereinen. Ein Sonderwillkommen galt Gau=
führer
Dr. Raßbach=Wiesbaden, Gauſportwart
Zimmer=Frankfurt, Gau=Jugendwart Schneider=
Mainz, den Mitwirkenden des Abends; ſein
Dank den Kameraden der Sportſchriftleitungen.

Gauführer Dr. Raßbach

nahm dann ſofort das Wort, um auf die Neu=
ordnung
im Deutſchen Fußball=Bund einzugehen.
Er richtete zunächſt einen eindringlichen Appell
an die Anweſenden, das Gaufeſt des R. f. L.
in Saarbrücken ſo zahlreich wie
möglich zu beſchicken.
Die Neuordnungdes DFB. zu kennen,
liege im ureigenſten Intereſſe der Vereine, wes=
halb
ſich jeder die Beſtimmungen verſchaffen
müſſe. Wir referieren kurz: Jeder Verein, der
Fußball als Hauptſport treibt, gehört dem Fach=
amt
2 und dem DFB. an. Der DFB. iſt als
kameradſchaftliche Vereinigung beſtehen geblie=
ben
und iſt als Mitglied der FJFA. Träger des

Auslandsverkehrs. Wenn ein anderer Leibes=
übung
treibender Verein eine Fußball=Gaſt=
Mannſchaft meldet, gehört er auch der Fachſchaft
2, aber nicht dem DFB. an. Deshalb beſtehen
auch zwei, gering verſchiedene Beitragsſtufen,
die für die DFB.=Vereine durch die Vorteile der
DFB.=Einrichtungen mehr als ausgeglichen wer=
den
. Das Fachamt 2 führt als einzige Stelle
regulären Fußballbetrieb durch. Wilde Pokal=
ſpiele
uſw. gibt es in Zukunft nicht mehr.
Von allen Vereinen wird ſtrengſte
ſportliche Haltung in jeder Be=
ziehung
gefordert. Sport muß ehr=
lich
betrieben und beſchrieben wer=
den
. Der Fanatismus in Vereins=
angelegenheiten
muß ausgerottet
werden.
Dr. Raßbach ging dann auf die finan=
zielle
Neuregelung und die Verwal=
tungsordnung
ein. Er warnte vor
unüberlegten Zuſammenſchlüſſen
von Vereinen, weil ſich nach den gemachten
Erfahrungen in 90 Prozent der Fälle
ergeben habe, daß die vom Zuſammen=
ſchluß
erhofften Erfolge nicht ein=
getreten
ſeien, weil oft nicht nur die Zahl
der Mannſchaften, ſondern auch die Mitglieder=
zahl
ſich verminderte. Größte Genauigkeit und
Pünktlichkeit fordere die Erhebung des Sport=
groſchens
. iDe Fußballer ſeien ſtolz darauf,
daß ſie mit dem Sportgroſchen anderen, finanziell
weniger gut geſtellten Verbänden der Leibes=
übungen
oder verletzten Sportkameraden helfen
könnten.
Auf die Strafordnung übergehend un=
terſtrich
der Vortragende, daß z. B. bei einem
Platzverweis die automatiſche Sperre 12 Tage
betrage, Privatſpiele einſchließe und unter allen
Umſtänden das nächſte Meiſterſchafts= oder Po=
kalſpiel
von dem Sünder nicht beſtritten werden
könne. Der Paß gehöre dem Spieler, und
nicht dem Verein. Deshalb ſei die Herausgabe
des Paſſes an austretende Spieler notwendig,
wobei allerdings die entſprechende Bemerkung
über Freigabe, Verweigerung uſw. gemacht wer=
den
könne.
Alle Vereine, die die Einheits=
ſatzungen
vorſchriftsmäßig eingereicht haben,
können an den neuen Serienſpielen teilnehmen.
Auch Vereine, die Gaſtmannſchaften für
Fußball anmelden, müſſen die Einheitsſatzungen
eingereicht haben.

Gauſportwark Zimmer=Frankfurk

umriß kurz die Frage der Klaſſen= Ein=
teilung
, die im nächſten Jahre mit
der Neueinteilung des Bundesge=
bietes
wohl eine Beſſerung gerade im
dicht,bevölkertſten Kreiſe Starkenburg bringen
werde. Im einzelnen wurden die weſentlichen
Aenderungen der Spielordnung durchgeſprochen:
Spielkleidung des Torwarts, DFB.=Abzeichen
auf dem Dreß, Sportgruß nach dem Spiel, vor=
ſchriftsmäßiger
Spielplatz, Erſatz für ausgeblie=
benen
Schiedsrichter, Linienrichter uſw. Betont
wurde, daß bei Tätlichkeiten gegen SR. minde=
ſtens
6 Monate Sperre, meiſt Ausſchluß aus
dem DFB. folgen werde. Bei SR.=Beleidigung
mindeſtens 4 Wochen Sperre. Bei Spielabbruch
wird u. a. das Torverhältnis berückſichtigt, wenn
dies ſofort vom betr. Verein beim SR. bean=
tragt
wird. Auf jedem Spielfeld muß beim
Spiel ein Kaſten mit Verbandsmaterial, mög=
lichſt
Sanitäter vorhanden ſein.
Der Redner richtete abſchließend einen Appell
an die Anweſenden, zu ihrem Teil dazu beizu=
tragen
, daß die neue Spielrunde in vorbildlich
ſportlichem Geiſte durchgeführt werde und der in
den letzten Jahren feſtzuſtellende Aufſchwung im
Kreis Starkenburg weiter anhalten möge.

Gaujugendwark Schneider=Mainz

referierte über das Geſamtgebiet der Jugend=
arbeit
im DFB., insbeſondere die Anwendung
der Jugend=Spielordnung.
Alle Redner fanden ſtarken Beifall für ihre
aufklärenden, wichtigen Mitteilungen. Auf An=
frage
wurde von Dr. Raßbach auch die Amateur=
Frage geſtreift. (Immer wieder ſind Kräfte am
Werke, die es mit der Ziehung von guten Spie=
lern
verſuchen, wenn auch die Formen möglichſt
legal gewählt werden. So hören wir von Be=
mühungen
, die ſich an Rhein und Main nach
Bezirksklaſſe=Spielern unſerer Umgebung richten.
Möglich, daß wir eines Tages leſen, Anzeige
mangels Beweiſes niedergeſchlagen. Nur komiſch,
daß der Zug vom Land zur Stadt ſich nie um=
kehrt
, wenn es um junge gute Fußballſpieler
geht!) Dr. Raßbach ſchloß mit einem Auf
frohes Wiederſehen im nächſten Jahr! worauf
Dr. Grünewald, dem von Dr. Raßbach unter
allgemeiner Zuſtimmung Dank für die bisherige
erfolgreiche Arbeit ausgeſprochen worden war,
den Rednern des Abends den Dank der Anwe=
ſenden
ausdrückte und mit einem Sieg=Heil auf
Führer und Vaterland den offiziellen Teil ſchloß.
Unter Leitung von Richard Hinz wickelte ſich
dann der bunte Teil bei Lied, Muſik und Humor
-6 beſter Stimmung ab.

Die 46er Rennpaddler
in Gemünden a. M. ſiegreich.

Bei der am Sonntag in Gemünden vom
Gau 16 (Bayern) veranſtalteten verbandsoffenen
Kurzſtreckenregatta war die TSG. Darmſtadt
ſehr erfolgreich. Drei 1. Siege und zwei 2.
Plätze waren die Ausbeute.
Im Einerfaltboot (Jugend) ſiegte Ludi
Chriſtmann ganz überlegen vor Uebel= Würz=
burg
und Schweizer=Hanau, während ſich im
Lauf des gleichen Rennens der erſtmalig
ſtartende Gg. Feichtmaier den 2. Platz ſichern
konnte. Der Anfänger=Zweier war O. Sommer/
K. Scherer nicht zu nehmen. BFC. Bamberg
und KV. 13 Frankfurt kamen für den Sieg
nie in Frage. L. Chriſtmann/H. Gerſtenſchläger
fuhren erſtmalig im Zweierkanadier Jugend,
den ſie für ſich entſcheiden konnten. Im An=
fänger
=Einer kam Ernſt Vogel unter 8 Be=
werbern
noch auf den 2. Platz.

Die Ergebniſſe:
Einerfaltboot, Jugend, 600 Meter: 1. A
1. TSG. 46 Darmſtadt (Chriſtmann) 2.18 N
2. KC. Würzburg (Uebel) 2,26, 3. KG. Sr
(Schweizer) 2:27,2. 2. Abtlg.: 1. KG. Su
(Zündel) 2:33,2, 2. TSG. 46 Darmſtadt (77) 2,35, 3. KC. Würzburg (Meyer0)
Min.
Zweierfaltboot, Anfänger 1000 M.
1. TSG. 46 Darmſtadt (Sommer/Sc
3,29, 2. BFC. Bamberg (Winkler/Fleiſchrno
3 38, 3. KV. 13 Frankfurt (Schwarz/Schrri
3:40,2 Min.
Zweierkanadier, Jugend, 600 Meter: 1.
46 Darmſtadt (Chriſtmann/Gerſtenſchläge=
Einerfaltboot, Anfänger, 1000 M
1. BFC. Bamberg (Winkler) 3:53,8. 2. TS
Darmſtadt (Vogel) 4,01, 3. SC. Aſchaffe=h
(Haſſelbeck) 4,08 Min.
Stu

Turngemeinde Beſſungen 1861

Saarbrückenfahrer. Wir verweiſen an
Stelle nochmals auf die heute abenn
21 Uhr in der Woogsturnhalle ſtattfimnd
Verſammlung aller Gaufeſtteilnehmer. ge
darf fehlen. Der Sonderzug geht am Dorm
tag ab Darmſtadt Hbf. 8,39 Uhr. Am Zil
tag, dem 20. Aug., um 20.30 Uhr empffin
alle Teilnehmer auf der Vereinsgeſchäfti
ihre Feſtkarten uſw., ſowie die zur
zahlung kommenden Spargelder. Wem
Gaufeſt noch beſuchen will, meldet ſicht
heute 18 Uhr, zu dem Sonderzug am S
tag, 24. Aug., unter gleichzeitiger Entrie3
von 5,60 RM. auf der Geſchäftsſtelle.

Würzburger Berbandsmannſchafti
im Vierer mit.

Nach zwei Tagen der Vor= und Hoffnu
läufe wurden die Europa=Meiſterſchafte-
Ruderer am Sonntag beendet. Die an dri
ſache, daß alle beteiligten ſieben deutſchen.19
ſchon im erſten Anhieb in die Endläufe
geknüpften optimiſtiſchen Erwartungen
ten ſich leider nicht, denn nur im Viers=
Steuermann gab es mit der Würzbun
Verbandsmannſchaft Menne, od
Rom. Eckſtein (St.: Pfadenhauer) einen 9
ſchen Titelträger. In allen übrigen Wettllie
ben mußten ſich die deutſchen Teilnehmer
Plätzen begnügen und auch den Sieg i
Länderwertung den Ungarn überlaſſen, di
Polen folgten.
Die neuen Europameiſter im Rudern höifl
Einer: Verey=Polen; Zweier o. St.: Mamſ
Györi=Ungarn; Zweier m. St.: Bergamas
tin=Italien; Doppel=Zweier: Verey/Uſtupßſit)
len; Vierer mit Steuermann: Verbandsn
ſchaft Würzburg; Vierer o. St.: FC. Zi
Achter: Pannonia=Budapeſt. Beſtes Land n
Geſamtwertung war Ungarn, das damit aufſ
Glandazpokal gewann. Deutſchland te
der Länderwertung mit der Schweiz den A.
Platz.

Im Kampf um den Wightman=
kal
, der in Foreſt Hills zwiſchen Englam !
Amerika begann, holten die Engländenm
eine 2:1=Führung heraus. Dorothy Roundch
Frau Arnold 6:2, 6:1, Kathleen Stammes
ſiegte Helen Jacobs 5:7, 6:1, 9:7, und im
pel gewannen die Amerikanerinnen Jacol.
byan über Stammers/James 6:3, 6:2.

Das Gaufeſt Saarbrücken.

Wichkig für die Darmſtädter Gaufeſtfahrer!

Die hieſige Ortsgruppe des Deutſchen Reichsbundes für
Leibesübungen hatte am Donnerstag eine Vertretung nach Saar=
brücken
entſandt, um an Ort und Stelle alle noch ſtreitigen Fra=
gen
betreffs des Gaufeſtes zu klären.
Wir geben nunmehr im Nachſtehenden all die Punkte bekannt,
welche für die Darmſtädter Gaufeſtfahrer von Allgemeinintereſſe
ſind:
A. Sonderzüge.

Nach Saarbrücken fahren von Darmſtadt aus drei Sonderzüge.
Sonderzug Nr. 1. Donnerstag, den 22. Auguſt,
(Zugleiter K. Biſchoff, Lichtenbergſtr. 28, Tel. 2044): Ab Darm=
ſtadt
über Weinheim 7.10 Uhr, Ankunft in Saarbrücken 11,28 Uhr.
Sonderzug Nr. 2. Donnerstag den 22. Auguſt:
Ab Darmſtadt über Mainz 8.35 Uhr, Ankunft in Saarbrücken
13.00 Uhr. Sonderzug Nr. 3, Samstag, den 24. Auguſt,
(Zugleiter Fritz Engel, Mollerſtr. 21, Tel. 2530, Nebenſt. 379):
Ab Darmſtadt 7.10 Uhr. Rückfahrt: Sonderzug Nr. 1,
Montag, den 26. Auguſt: Ab Saarbrücken über Weinheim
13.58 Uhr, Ankunft in Darmſtadt 18.16 Uhr. Sonderzug
Nr. 2, Montag, den 26. Auguſt: Ab Saarbrücken über
Mainz 14.50 Uhr, Ankunft in Darmſtadt 19.00 Uhr. Sonder=
zug
Nr. 3, Sonntag, den 25 Auguſt: Ab Saarbrücken
0.21 Uhr, Ankunft in Darmſtadt 4.05 Uhr (Montag morgens).
Für die Benutzung der Sonderzüge iſt folgen=
des
zubeachten: 1. Die Fahrkarten werden am Hauptbahnhof
von jedem Teilnehmer ſelbſt oder vereinsweiſe gelöſt. 2. Jeder
Teilnehmer am Sonderzug muß im Beſitze einer Feſtkarte ſein,
die in Saarbrücken, ſoweit noch nicht geſchehen, bei der dortigen
Feſtleitung (Saarbrücken Rathaus) zu beſtellen iſt. 3. Jeder Teil=
nehmer
iſt bei der Rückfahrt an den Sonderzug gebunden, mit
dem er die Hinfahrt durchführte. 4. Die Darmſtädter Gaufeſtteil=
nehmer
, die Donnerstags fahren, benutzen gemeinſam den Son=
derzug
Nr. 1, damit ſie wegen der gemeinſamen Verpflegung
rechtzeitig in Saarbrücken eintreffen.

B. Verpflegung und Unterkunft.
Die Darmſtädter Turner und Sportler ſind gemeinſam in der
Cecilienſchule im Maſſenlager untergebracht. Dieſe Schule iſt
außerordentlich günſtig gelegen und nur 10 Minuten vom Feſt=
platz
entfernt.
Daſelbſt wird auch die Verpflegung ausgegeben Die Darm=
ſtädter
Feldküche liefert die Verpflegung. Sie
koſtet pro Tag 50 Pfg. In der Cecilienſchule werden für jeden
Tag Verpflegungskarten ausgegeben. Jeder Teilnehmer muß ſich
von Darmſtadt aus Teller, Taſſe und Eßbeſteck mitbringen.
Feſtprogramm: Das allgemeine Feſtprogramm ſtand bereits
in der Preſſe. Darüber hinaus ſind die Darmſtädter Turner und
Sportler am Freitag abend vom Turnerbund Saar=
brücken
, der an Pfingſten 1934 in Darmſtadt zu Gaſt war, zu
einem Kameradſchaftsabend eingeladen. Dieſer Abend findet auf
dem Gelände dieſes Vereins im ſogenannten Waldhaus ſtatt.
Stammlokal: Das Stammlokal der Darmſtädter iſt im Jo=
hannishof
in Saarbrücken, der 510 Minuten von der Cecilien=
ſchule
und vom Feſtplatz entfernt liegt. In dieſem Lokal findet
am Samstag, den 24. Auguſt, abends 10 Uhr, im Anſchluß an

die Befreiungskundgebung ein Kameradſchaftsabend der Darm=
ſtädter
Turner und Sportler ſtatt, zu dem der obengenannte Tur=
nerbund
Saarbrücken ebenfalls eingeladen iſt. An beiden Ver=
anſtaltungen
wirkt das Muſikkorps der Landespoli=
zeigruppe
Darmſtadt unter Leitung von Obermuſikmeiſter
Buslau mit. Das Muſikkorps wurde außerdem als offizielle Feſt=
kapelle
von Saarbrücken verpflichtet.
Für die Darmſtädter Gaufeſtfahrer iſt außerdem noch folgen=
des
von Wichtigkeit:
1. Am Montag, den 19. Auguſt, findet abends 9 Uhr im klei=
nen
Saal der Woogsturnhalle eine Beſprechung aller Teilnehmer
ſtatt.
2. Die Darmſtädter Teilnehmer, ſoweit ſie mit dem Sonder=
zug
Nr. 1 fahren, treffen ſich am Donnerstag, den 22. Auguſt, mor=
gens
um 6.15 Uhr, am Woogsplatz zu gemeinſomem Marſch mit
Muſik zum Hauptbahnhof. Vereinsfahnen und Wimpel ſind mit=
zubringen
.
3. Nach Ankunft in Saarbrücken marſchieren die Darmſtädter
geſchloſſen mit Muſik zur Cecilienſchule.
4. Die Rückkunft der Darmſtädter, ſoweit ſie im Sonderzug
Nr. 1 fahren, iſt Montags abends 18.16 Uhr. Vom Hauptbahnhof
wird ebenfalls wieder geſchloſſen mit Muſik in die Stadt mar=
ſchiert
.
5. Am Mittwoch, den 28. Auguſt. iſt im Rahmen der Garten=
bauausſtellung
im Orangeriehaus eine Ehrung der Gaufeſtſieger.

(gez.) Löwer,
Leiter der Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Reichsbundes
für Leibesübungen e. V.

Völkiſche Ausſprache beim Gaufeſt in Saarbrücken.

Wie bei allen bisherigen Gaufeſten des Reichsbundes f. L.
wird natürlich auch beim letzten diesjährigen Gaufeſt, dem in
Saabrücken, für die Wettkämpfer die völkiſche Ausſprache durch=
geführt
. Fur die Turner iſt dies Pflicht, dagegen ſind im Ein=
vernehmen
mit dem Gaubeauftragten des Reichsſportführers dies=
mal
die Sportler von der Verpflichtung zur Teilnahme an dieſer
Prüfung entbunden, und zwar mit Rückſicht auf die zurzeit noch
geringe Zahl von Dietwarten in den Sportverbänden. Es wird
jedoch erwartet, daß alle Sportler als Gäſte der völkiſchen Aus=
ſprache
bei den turneriſchen Wettkämpfen beiwohnen. Den über
40 Jahre alten Turnern ſteht die Beteiligung an der Ausſprache
frei. Zur Ausſprache kommen Jahns Stellung zum Volkstum,
Wehrhaftigkeit und deutſche Einheit; Körper und Geiſt; Arier=
tum
und Judenfrage; der Kriegsſchuldparagraph und ſeine Aus=
wirkungen
auf die deutſchen Gebietsabtretungen; der Grenzkampf
an der Saar; die Stellung der Leibesübungen im Parteipro=
gramm
und im Urteil des Führers. (V. B.)

Olympia 1936

eine nakionalſozialiſtiſche Aufgabe.

Die Reichsſportwerbewoche vom 26. 5. bis 3. 6. 35 hat dem
geſamten deutſchen Volke die Bedeutung der Leibesübungen näher
gebracht.

Mit der allgemeinen Sportwerbung muß die Werbung für
die olympiſchen Sviele verbunden werden. Darum iſt es not=
wendig
, die Bedeutung der olympiſchen Spiele zu erkennen.

1. Die olympiſchen Spiele ſind die 1. Weltveranſtaltumg!
Dritten Reiches, zu der Abſendungen aller Nationen de‟
kommen und die wahren Verhältniſſe im neuen Deurük
in Augenſchein nehmen können. Sie ſind deshalb von
außenpolitiſcher Bedeutung.
2. Die auserleſenen Kämpfer Deutſchlands ſind die Vau
einer ſtolzen, freien Nation. Sie werden im ſchweren 2A
am beſten beſtehen, wenn alle deutſchen Volksgenoſſen:
ihnen ſtehen. Das Verſtändnis und die Anteilnahme
oympiſchen Spiele zu wecken und zu beweiſen, iſt dahr
nationale Pflicht.
3. Im Zuge der Vorbereitung für die olympiſchen Spien
die Forderung, daß jeder Deutſche. Leibesübungen zudm
Lebensgewohnheit machen ſoll, ſtark vorangetrieben. Ue
plätze werden in Zuſammenarbeit von Partei und 2
geſchaffen, damit jeder Volksgenoſſe billigſt Leibesu 10
treiben kann. Das ſoll der ſozialpolitiſche Erfolg dern
piſchen Spiele ſein: die Vorausſetzungen: Uebungspla.
Uebungsgelegenheiten ſollen geſchaffen werden, damit TEI
ſamte deutſche Volk zu den Leibesübungen herangezoge-
den
kann. Deshalb werden alle nationalſozialiſtiſchen.!."
rungen der Bewegung und alle Verwaltungs= und Geme
behörden in verſtärktem Maße, die Beauftragten des
ſportführers, ihre Kreisvertrauensmänner, die Verel=
Reichsbundes für Leibesübungen, die Sportämter Kral!
Freude in ihrer Werbearbeit für die Leibesübungen
ſtützen.
Durch die allgemeine und olympiſche Sportwerbun!
erreicht werden, daß jeder Volksgenoſſe an den Leibesul
intereſſiert wird, damit die olympiſchen Spiele 1936 in
als eine Sache des ganzen deutſchen Volkes ketrachtel w
die jeden angeht.
Der Leiter der Landesſtelle des Reichsminiſteriums int
aufklärung und Propaganda Heſſen=Naſſau:

gez. Müller=Scheld.
Der Beauftragte des Reichsſportführers für den Gau 13 (0
gez. Beckerle, SA.=Gruppenführer.

Sporklikeratur.
Im vorigen Jahre feierte die Erdölwirtſchaft der Wel=
75. Geburtstag; ſie kann auf eine beiſpielloſe Entwicklung
blicken. Weit iſt der Weg, den die Treibſtoffe und Oele
zulegen haben, ehe ſie in den Tank unſerer Kraftfahrzeuge, I.

Tanken einſt und jetzt! Unter dieſem Titel kommt 9s

Heft von Motor und Sport Nr. 33 heraus. Dieſe Geße-
ſtellung
wird bei allen Kraftfahrern Intereſſe finden. De

erlebt einen Rundgang durch den Oelhafen des großle"
ralölumſchlagsplatz des europäiſchen Kontinents, Hambuts.
ches Unglück iſt ſchon geſchehen, wenn der Kraftfahrer.
gegen die Sonne fahren muß und geblendet von dem Aulh!
Band der Straße, nichts mehr ſieht. Wie ſchützt man .
Blendung? Das Heft führt die zurzeit auf dem Markt.
lichen Blendſchutzmittel auf. An Prüfungsberichten bruls
Heft Hanomag Sturm 50 P8 und Herules Simpler 200
Doch hierüber ſex.
Wo kämen all die Mädchen her
nichts verraten. Dazu kommt, wie immer, der übrige 1o.
reiche Inhalt techniſcher, juriſtiſcher, touriſtiſcher und Cübe
Art in Motor und Sport.

[ ][  ][ ]

will, meſte

Wer Mf.
Vor= und hif1
die Endlä

Bee sPorlbeleingang o4 Arheilgen.
Dg. Arheilgen, 18. Auguſt.
ege Schwerathletikabteilung der Sportvereinigung 04 beging
yrähriges Beſtehen heute nachmittag im Rahmen einer
an Feierſtunde im Saale des Hauſes der Arbeit. Ehemals
ärdiger Verein, ſchloß ſich der Kraftſportklub 1910 im Jahre
Is Schwerathletikabteilung der Sportvereinigung 04 an.
zmitigen Feierſtunde hatten ſich zahlreiche Vereinsmitglieder
freunde des Kraftſports eingefunden. Vereinsführer Het=
rſprach
kurze Begrüßungsworte und zeichnete ein Bild der
i lung des Vereins, der am 4. Sept. 1910 unter dem Namen
eſtortklub gegründet wurde. Es waren damals 10 junge
ſtim, die ſich zuſammenfanden, um dieſem edlen Männerſport
unſerem Orte eine Pflegeſtätte zu ſchaffen. In den nun
yuen Jahren nahm der Verein eine erfreuliche Entwicklung
um Ausbruch des Weltkrieges. Mit dieſem Zeitpunkt trat
ibruſe im Vereinsleben ein, da alle Mitglieder zu den Fah=
illsen
. Acht Mitglieder ließen ihr Leben auf dem Felde der
genen der Vereinsführer einen warmen Nachruf und die
Giſtriden eine Minute ſtillen Gedenkens widmeten. Nach
Fis nde fanden ſich die Vereinsmitglieder wieder zuſammen,
umlter Friſche ging es wieder ans Werk. Schon im folgen=
Mohre wurden Wettkämpfe ausgetragen und Wettſtreite be=
Was Jahr 1920 brachte das Feſt des 10jährigen Beſtehens,
hiem das Gaufeſt verbunden war. 1921 wurde ſportlich
ſus geleiſtet, ſo daß der Verein im Gau einen hervorragenden
ennahm. In den folgenden Jahren ging es nach einer
Kriſe wieder aufwärts, die Gaumeiſterſchaft konnte von
ingern erkämpft werden. Im Jahre 1927 fand die Banner=
ratt
, damit verbunden war das Gaujugendfeſt. Auch in
lxenden Jahren ſchritt der Verein weiter vorwärts. 1933,
yr der nationalen Revolution mit ihren Umwälzungen auf
ußebieten, ließ in dem Verein den Entſchluß reifen, ſich der
hi=einigung 04 anzuſchließen. Der Anſchluß zeitigte gute
Gie. Es wurde eine Jugendabteilung gebildet, um Nach=
veranzubilden
. Die Leitung der Schwerathletikabteilung
u e noch der alte Kämpe Georg Lücker, bei dem ſie in guten
in ruht.
nühe II Schluſſe ſeiner Anſprache wies der Vereinsführer darauf
ſas das Jubiläum nicht in einer großen Feier begangen
ſüſtmdern es ſolle nur der Männer gedacht werden, die den
n uns Leben riefen und immer weiter vorwärts trieben.
RSlolz und Genugtuung könnten die Gründer auf ihr Werk
Redner ſchloß mit einem Treuegelöbnis an Führer und
FRMt Seinem Sieg=Heil folgte der gemeinſame Geſang der
ter Deutſchen.
ann folgte die Ehrung der Gründer und Jubi=
Die 25 Jahre treu zum Kraftſport geſtanden. Es erhiel=

79
v St. Ml
Berun
garn, das danit U
dentſchlann
Ar

in
ills zwiſchen Gudl.
fen die Enlil
s. Doroihl

Mitglieder Willi Bechmann, Heinrich Lücker. Georg
und Georg Quari die Ehrennadel des Kreiſes ein
det. Diea ſewtſtendes Diplom folgt noch, und vom Verein eine Wand=
ben
deuſäe= Fpllſite mit Widmung. Der Leiter der Ortsgruppe Arheilgen
eihsbundes für Leibesübungen, Hug, überbrachte die
üüaſche auch der Gemeinde. Im Anſchluß wurden den Sie=
Aweimn Kreisfeſt der Jugend Diplome überreicht.
m Abend fanden ſich die Vereinsmitglieder mit ihren An=
ſeſſie
und zahlreichen Anhängern im Löwen zuſammen,
Mt Tanz und froher Unterhaltung die einfache Jubiläums=
Heſchloſſen wurde.
der Feier am Nachmittag waren die Ringermann=
äſſuen
von Siegfried Offenbach und Sport=
ſätigung
04 zu einem Freundſchaftskampf an=
ütm
die den regen Anteil nehmenden Zuſchauern äußerſt
emnde Kämpfe darboten. Sieger blieben die Einheimiſchen
:8 Punkten. Das Amt des Unparteiiſchen verſah Seger=
urat
.
Ergebniſſe: Bantam: Lehmann (O.) Schunk
Sieger Schunk (Schulterſieg) 0:3 für Offenbach. Feder:
9) Göbel (A.). Sieger Jöſt nach Punkten. 2:3. Leicht:
d (O.) Rückerich (A.). Sieger Rückerich (Schulterſieg).
n: Yeihu V2AVelter: Schäfer (O.) Weber (A.). Sieger Schäfer
jerer S4. 0 Mcmerſieg). 5:6. Mittel: Harbleib (O.) Beck (A.).
geſts uu Gch ü1 Schulterſieger. 8:6. Halbſchwer: Mohr (O.)
A.). Andres Schulterſieger. 8:9. Schwer: Wittmann
Steiger (A.). Schulterſieger Steiger durch Doppelnelſon.
Aunkte. Den Ringkämpfen folgten einige exakte Rund=
isWVorführungen
.
Siebenbürgen als deutſches Reiſeland.
uſſches Land iſt überall da, wo deutſche Menſchen wohnen.
eeEimſicht pflegt dem Reichsdeutſchen zum tiefſten Erlebnis
ſoden, wenn er Siebenbürgen, das Land des Segens, mit
Siaye beigAigtwßartigen Landſchaft, den hohen Bergen, den romanti=
zu
üßchen urſchen Städtchen und Dörfern und ſchließlich die ſo volks=
ei
Siebenbürger Sachſen einmal kennen lernt. Gute
rikanerinnel
Sotels in den Stadten, blitzſaubere Penſionen und Gaſt=
mes
ſ.3 ſo.
Eütſten in den Sommerfriſchen laſſen den Reichsdeutſchen
elhrimiſch werden, und nur mit Mühe ruft er ſich ins Be=
Mi daß er hier im heutigen Herzland Rumäniens 2000 Km.
üüt vom Reich iſt.
höne Landſchaften findet man vielerorts. Reizende mittel=
Ehe Flecken haben wir auch daheim viele zu bieten. Aber
uiches Volksgebiet, das ſo fern vom Reich durch nahezu
hte in immer fremder Umgebung ſo ſelbſtbewußte deutſche
ſe) hervorzubringen pflegt, das gibt es nur einmal in der
Eher war es nicht möglich geweſen, dieſes ſchöne und inter=
MLand zu beſuchen, da mangels eines Reiſeabkommens die
9 Oeviſen fehlten. Seit kurzem iſt jedoch der Beſuch Sieben=
Apeviſentechniſch und auch ſonſt ohne Schwierigkeiten mög=
eſonders
reizvoll iſt eine Fahrt Die Donau abwärts nach
hürgen! Unter dieſem Titel hat der Deutſche Reiſedienſt,
N 50; Augsburger Straße 64, der ſeine beſondere Auf=
der
Erſchließung auslandsdeutſcher Gebiete für den reichs=
Reiſeverkehr ſieht, eine 14tägige Geſellſchaftsreiſe vor=
die
vom 17. 9. bis zum 1. 10. d. J. ſtattfinden wird.
rag geht es zunächſt mit der Bahn bis nach Preßburg
Monau. Wie ſtark der deutſche Bevölkerungsanteil hier
ich äußerlich ſchon aus den vielen deutſchen Anſchriften
Dch daraus erkennen, daß ſelbſt die Straßennamen offiziell
Eüuche Bezeichnung haben. Von hier aus führt geruhſame
rt über Budapeſt Belgrad durch die wildſchäumenden
i des Kaſanpaſſes nach Rumänien. Mit der Bahn wird
Inntadt auf dem Wege über den Roten Turmpaß erreicht.
we in Kronſtadt und Schäßburg ſind jeweils mehrtägige
a te mit Autoausflügen in die deutſchen Dörfer vorge=
Eene beſondere Ueberraſchung bieten dem Reichsdeutſchen
Den des hervorragenden ſiebenbürgiſch=deutſchen Weines,
Qualität und Preiswürdigkeit all die vielen fremden
erne ſchlägt. Auch das Schloß des rumäniſchen Königs,
der bekanntlich ein Hobenzoller iſt, wird im Hochgebirge

In bunter Fülle erlebt man in Siebenbürgen Volks=
verſchiedenſten
Art. Wundervoll ſind neben den deut=
die
Trachten der rumäniſchen Bergbauern. Das ſchönſte
Sie perſönliche Begegnung mit den Siebenbürger Volks=
den
germanissini germanorum, die ſich aufs herzlichſte
henn ſie Brüder und Schweſtern aus dem Reiche begrüßen

Pfungſtadt, 17. Aug. Unfälle. In der Nacht von
i Samstag ereigneten ſich in der Eberſtädter Straße
he der Wirtſchaft Wacker ein tödlicher Verkehrs=
Der 26jährige Fr. Edelmann von Eſchollbrücken mit
ſeikin Stickſel von Klein=Krotzenburg als Beifahrer hatte
MNotorrad einen Arbeitskollegen in Lorſch beſucht und
ſ. von Eberſtadt kommend, auf dem Nachhauſeweg. In
enkurve am Bahnübergang kam der ſonſt vorſichtige
weit nach links und fuhr am Hauseingang des Bau=
ers
J. Brauer, gegen einen Baum. Der Fahrer ſchlug
Kopf gegen den Baum und erlitt ſchwere Schädelver=
Lenen er bald erlag. Der Mitfahrer riß durch die
7 Anpralls den Soziusſitz ab. kam aber mit leichten
Sungen davon. Das Gericht nahm noch in der Nacht
Der
endigen Feſtſtellungen des Tatbeſtandes vor.
Eüdwig Liſt in der Niedergaſſe ſtürzte in der Scheuer
elter und zog ſich einen Bruch des linken Unterarms zu.
Tchafft Pflegeſtelen für unſere Jugend!
Dieſe bei der zuſtändigen NSF=Orksgruppe!

Pfungſtädter Zuchtvieh=Markt.

Grohe Zortſchtitte
i der Jaclberoefferang.
v. Pfungſtadt, 17. Auguſt.
Bei regſter Beteiligung von Züchtern und Kaufliebhabern
aus der näheren und weiteren Umgebung wurde der diesjährige
Zuchtviehmarkt wieder ein voller Erfolg. Trotzdem infolge be=
hördlicher
Anordnungen der Markt mit Schweinen und Bullen
nicht beſchickt wurde war der Auftrieb außerordentlich gut und da=
durch
der Marktverkehr mindeſtens ſo lebhaft wie in ſonſtigen Jah=
ren
. Das Großvieh wies einen außerordentlich hohen, gleich=
mäßigen
Zuchtſtand auf, am beſten gekennzeichnet durch die äußerſt
vorſichtige Auswahl der beſten Tiere von den Preisrichtern. Un=
terteilt
war das Großvieh, das außer von Pfungſtädter Züchtern
auch ſehr gut von Züchtern aus dem Ried aufgetrieben war, in
drei Gruppen: Mehrjährige, Jungkühe und trächtige Rinder.
Außerdem waren einige Zuchtfamilien zur Schau geſtellt, die in
ihrer Geſamtheit den beſten Eindruck hinterließen.
Die Ziegen und Böcke bildeten förmliche Kolonien, da die
Zuchtvereine Wert auf geſchloſſenes Auftreten gelegt hatten. Der
Unterſchied in der Form wird von Jahr zu Jahr geringer, ein
ſchöner Beweis ernſthaften Beſtrebens den Anordnungen der Ver=
eine
bezüglich der Zucht und Auswahl zu folgen.
Aufgetrieben waren ungefähr 55 Stück Großvieh, ſowie rund
160 Ziegen und Böcke. Von den Jungböcken, (in dieſem Jahre ge=
borene
bis zu einem vorgeſchriebenen Mindeſtalter) waren rund
100 Stück auf dem Markt, die in der Auktion am Schluß des Mark=
tes
reges Kaufintereſſe fanden.
Der Markttag wurde eingeleitet durch eine Ausſchußſitzung im
Gaſthaus. Zur Poſt. In herzlichen Worten begrüßte Landwirt=
ſchaftsrat
Dr. Seeger die Ausſchußmitglieder und wünſchte dem
Vorſitzenden beſten Verlauf des Markttages. Unter klingendem
Spiel begab man ſich nach dem Marktplatz. Daß an dieſem Tage
die Straßen ſchon am frühen Morgen ſonntäglich ſauber gefegt
ſind, gehört ſchon lange zu dem Viehmarkt, wie auch die Bauern
den Tag als Ihren Tag begehen. Das ſehr ſchöne Wetter gab
dann dem Marktverlauf den erforderlichen Rahmen, unterſtützt
durch die gebotenen leiblichen Genüſſe der anweſenden Wirtſchaft,
Metzgerei und Bäckerei.
Auf dem Platz waren vier Ringe angeardnet, in denen die
einzelnen Tiergruppen zur Bewertung vorgeführt wurden. Wie=
viel
Hoffnung, aber auch Enttäuſchung war in den Geſichtern der
Vorführenden zu leſen, je nachdem das betreute Tier nach oben
oder nach unten kam. Daß die Ziegen durch die überfüllten
Euter eine ſchöne Form aufweiſen ſollten, iſt verſtändlich, grenzt
aber hart an Tierquälerei und wird vielleicht noch durch Kontroll=
perſonen
durch Abmelken dereinſt Erleichterung geſchaffen. Ein
Verſuch ſollte gemacht werden.
Nach Abſchluß der Prämiierung leitete Bürgermeiſter Stein=
metz
mit mahnenden Worten zur Preisverteilung über, indem er
die Gefahr des An=dem=Alten=hängen bei den Bauern unterſtrich
und auf die Notwendigkeit neuzeitlicher Anordnungen hinwies. Er
begrüßte nachträglich die erſchienenen Vertreter von Regierung
und Facharuppe. Landwirtſchaftsrat Dr Seeger legte in länge=
ren
Ausführungen den Sinn und das Wollen des heutigen Mark=
tes
auseinander.
Die Preisverteilung
bildete den eigentlichen Schluß des Marktes; es war aber zum
erſtenmal eine Bockauktion angeſchloſſen, die ſehr wahrſcheinlich
Anreiz zur Wiederholung gibt.
Aus der Trierer Gegend waren Ankaufskommiſſionen anwe=
ſend
, der Kreis Bingen hatte eine ganze Anzahl Liebhaber ge=
ſchickt
, auch die Umgebung machte von der Kaufmöglichkeit regen
Gebrauch. Sogar die Stadt Frankfurt bekam mehrere Böcke zu=
geſchlagen
. Mit dem Höchſtgebot von 205 RM. gingen je ein Bock
ab nach Erkelenz und Trier, von einem Züchter von Sprendlingen
und Pfungſtadt. Die Durchſchnittsgebote lagen bei 140 RM. bis
160 RM. Neu war die Art der Verſteigerung und ſehr gut, in=
dem
alle Liebhaber durch Hochhalten eines erhaltenen Schildes ihr
Intereſſe an dem geforderten Preis kundtun konnten und der letzte

Bieter ſinngemäß durch ſein Schild leicht feſtſtellbar war. Faſt
ſämtliche Tiere fanden ihre Käufer, wieder einmal den Ruf un=
ſerer
Züchtergegend beweiſend.
Die nachfolgende Zuſammenkunft im Rheiniſchen Hof gab
allen Anweſenden Gelegenheit zum regen Erfahrungsaustauſch,
und man trennte ſich ſpät mit dem Bewußtſein, an ſegenbringen=
der
Förderung der Viehzucht beteiligt zu ſein.
Der Abend gab dem diesjährigen Zuchtviehmarkt den angeneb=
men
Abſchluß, indem die Jugend noch lange bei Singen und Tan=
zen
in froher Sorgloſigkeit zuſammen war.
Die Ausgezeichneten:
1. Rinder, Kl. I, 1. Preis: Adam Schäfer, Pfungſtadt, Adam
Schäfer 8., Pfungſtadt, Ldg. Gunkel 9., Pfungſtadt. Adam
Schäfer 8., Pfungſtadt. 2. Preis: Val. Funk, Crumſtadt, Val.
Funk, Crumſtadt, Gg. Heil, Pfungſtadt, Jak. Riehl 12., Pfung=
ſtadt
, Phil. Grünig 3., Pfungſtadt, Fr. Weicker, Pfungſtadt, Jak.
Bär, Pfungſtadt. 3. Preis: Phil. Grünig 4., Pfungſtadt, Ldg.
Crößmann 37. Pfungſtadt, Rich. Kunz, Pfungſtadt, Ldg. Gunkel 9.,
Pfungſtadt, Ldg. Crößmann 37., Pfungſtadt, Hrch. Wenz. Pfung=
ſtadt
, Gg. Grünig 6., Pfungſtadt, Adam Ahlheim, Val. Funk 10.,
Crumſtadt, Ludwig Fey 3., Pfungſtadt, Ludwig Fey 3., Pfung=
ſtadt
, Hrch. W. Kramer, Pfungſtadt, Ludwig Bär 6., Pfungſtadt,
Ludwig, Riehl 9., Pfungſtadt, Ad. Crößmann 8., Pfungſtadt.
Anerkennung: Ldg. Gunkel 9., Pfungſtadt, Ldg. Riehl 9., Pfung=
ſtadt
, Wilh. Kiſſel 4., Pfungſtadt, Ldg. Crößmann 37., Pfung=
ſtadt
, Jak. Jäger 10., Pfungſtadt, Adam Schäfer 7., Pfungſtadt,
Phil. Heil, Pfungſtadt, Karl Bär, Pfungſtadt, Adam Leichtweis,
Hahn, Phil. Herbert 4., Hahn, Ldg. Gunkel 9., Pfungſtadt. Wege=
geld
: Jak. Gilbert 1., Hahn, Jak. Riehl 12., Pfungſtadt, Hrch.
Wenz, Pfungſtadt, Georg Heil, Pfungſtadt, Adam Steinmetz 8.,
Pfungſtadt, Ludwig Wenz 6., Pfungſtadt, Fritz Weicker, Pfung=
ſtadt
, Wilh. Kiſſel 4., Pfungſtadt, Auguſt Koch, Pfungſtadt, Jak.
Gilbert, Hahn, Jak. Gilbert, Hahn.
Rinder, Familien, Kl. IV, 2. Preis: Val. Funk 19., Crum=
ſtadt
. 3. Preis: Fr. Weicker, Pfungſtadt.
Rinder, Kleine Sammlung, Kl. V, 1. Preis: Ldg. Gunkel 9.,
Pfungſtadt.
Nachzuchtprämierung. Sammlung von Bullen Cäſar, 1. Preis:
Gemeinde Pfungſtadt.
Ziegen, Kl. I, 1a Preis: Ph. Tempel, Hahn. 2b Preis: Ph.
Rädge 9., Pfungſtadt. 1e Preis: Ludwig Wenz, Pfungſtadt.
1d Preis: Phil. Meid, Pfungſtadt. 2a Preis: Seb. Adam. Dietes=
heim
. 2b Preis: Georg Kahl, Arheilgen. 2c Preis: Joh. Dietz,
Langen. 2d Preis: Chr. Werner, Hähnlein. 3a Preis: Wilh.
Wittmeier, Dietesheim. 3b Preis: Georg Schrempp, Dietesheim.
3c Preis: Georg Gußmann 1., Hähnlein. 3d Preis: Wilh. Jahn,
Dietesheim. 3e Preis: Chr. Raab 5 Hahn.
Anerkennung: Adam Schäfer, Hähnlein, Jakob Röchel 10.,
Hähnlein, Joh. März, Hähnlein, Hrch. Hill., Langen, Jak. Raſp,
Gernsheim, Hrch. Gilbert, Hahn. Wegegeld: Nik. Trautmann,
Pfungſtadt, Gg. Wilh. Heim. Langen, Milh., Eck, Pfungſtadt.
Klaſſe II, 1. Preis: Guſtav Heinz, Diedesheim. Jakob Wer=
ner
4., Hähnlein. 2. Preis: Jakob May 2., Hähnlein Karl Wen=
ner
, Pfungſtadt, Adam Sinner, Pfungſtadt, Jakob Raſp, Gerns=
heim
. 3. Preis: Frdr. Heinrich, Hahn, Georg Riehl 9. Pfung=
ſtadt
, Frdr. Caſpary, Hahn, Gg. Kahl, Arheilgen, Anerkennung:
Hrch. Stark.Pfungſtadt, Phil. Breidert, Langen. Juſtus Klöppin=
ger
2., Pfungſtadt, Gg. Wild, Arheilgen.
Klaſſe III, 1. Preis: Ludwig Kramer 10., Pfungſtadt. Gg.
Seib 2., Hähnlein. 2. Preis: Jakob Rechel 12., Hähnlein, Phil.
Becker, Hähnlein, Gg. Riehl 9., Pfungſtadt, Jak. Werner,. Hähn=
lein
. 3. Preis: Wilh. Wittmeier, Dietesheim, Konrad Rupp,
Goddelau, Joh. Flanſems, Hähnlein. Konrad Rupp, Goddelau.
Anerkennung: Phil. Fey 7., Pfungſtadt. Peter Schneider, Hähn=
lein
, Guſtav Kunz, Dietesheim, Heinrich Steitz, Langem. Gg. Wilh.
Heim, Langen.
4. Klaſſe: 1. Gemeinde Pfungſtadt, 2a Gemeinde Hähnlein,
2b Gemeinde Dietesheim, 3a Gemeinde Hahn, 3b Gem. Langen,
5. Klaſſe: 1. Jakob Raſp, Gernsheim, 2. Gg. Riehl IX.,
Pfungſtadt.
6. Klaſſe: 1. Gemeinde Pfungſtadt und Gemeinde Hähnlein,
2. Gemeinde Hahn und Gemeinde Pfungſtadt, 3. Gemeinde Langen.
Anerkennung: Gemeinde Dietesheim.

Laßt Hühner legen!

Denn die ſchönen deutſchen Eier
machen uns vom Ausland freier!
Jeder ſchaffe, der es kann,
ſich jetzt Hahn und Hühner an,
die wir dann mit Liebe pflegen,
daß ſie deutſche Eier legen,
denn die ſchönen deutſchen Eier
machen uns vom Ausland freier,
und die deutſchen Legerieſen
ſparen unſerm Land Deviſen!
Mehr als jetzt lehrt unſre Hennen
ſich von ihrem Ei zu trennen.
Konkurrenz, lehrt die Erfahrung,
ſteigert alles, ſelbſt die Paarung.
Vieles hat in Hühnerzucht
man in Deutſchland ſchon verſucht.
Einſtens ging es lebenslang
ganz gemächlich ſeinen Gang.
Nach dem Kriege ward man kühner,
Jeder legte ſich auf Hühner.
Selbſt ſo mancher Dramendichter
wurde plötzlich Hühnerzüchter,
und er ſchlug nicht mehr die Leier,
ſondern er erzeugte Eier.
Deutſchland darf ſein eigen nennen
fünfzig Millionen Hennen,
die im Jahr, bei Wind und Regen,
drei Milliarden Eier legen.
Jedes Huhn legt ſechzig jährlich,
das iſt aber viel zu ſpärlich,
und von Bremen bis nach Oppeln
ſoll die Leiſtung man verdoppeln,
denn wir brauchen ungefähr
zwei Milliarden Eier mehr,
die vom Ausland wir erhandeln.
Dieſer.Zuſtand ſoll ſich wandeln.
Eier, weiche oder harte,
ſieht man auf der Speiſekarte,
Rühr= und Setzei, Eierfladen,
Omelette und Rouladen.
Giweiß, drin das Fleiſch man wende,
Eier, Eier ohne Ende!
Darum baut für alle Fälle
neue, einwandfreie Ställe,
ſorget für die Hygiene,
Sorget auch für neue Hähne,
denn, wo rechte Liebe waltet,
iſt das Ei auch bald geſtaltet,
und es gleitet, wie geblaſen,
Puck.
aus der Henne auf den Raſen!

Straßenbericht

Preisfeſtſetzung für Fabrikkartoffeln. Die Hauptvereinigunig
der deutſchen Kartoffelwirtſchaft hat mit Zuſtimmung des Reichs=
und Preußiſchen Miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft
laut Verkündungsblatt des Reichsnährſtandes vom 15. Aug. 35
folgendes angeordnet: Für Fabrikkartoffeln wird ein Erzeuger=
mindeſtvreis
feſtgeſetzt. Er beträgt 8½ Pfg. je Stärkepfundpro=
zent
. Dieſer Preis gilt frachtfrei Empfangsſtation der Fabrik
bei Waggonlieferung. Der Abzug für entſtandene Fracht darf
nicht mehr als ¼ Rpfg. je Stärkepfundprozent betragen. Ent=
ſtehen
höhere Frachten, ſo iſt die Genehmigung des zuſtändigen
Kartoffelwirtſchaftsverbandes vorher einzuholen. Als Empfangs=
ſtation
gilt bei Kahnanlieferung die Entladeſtelle der Fabrik, bei
Fuhrwerksanlieferung der Entladeort in der Fabrik. Dieſe An=
ordnung
tritt mit dem 16. Auguſt 1935 in Kraft. Die Anord=
nung
des Reichsbeauftragten für die Regelung des Abſatzes von
Kartoffeln vom 30. Auguſt 1934 wird gleichzeitig außer Kraft
geſetzt.

für die Woche vom 18. bis 24. Auguſt 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V., Gau 15
Weſtmark, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
43 ErbachEberbach (zwiſchen Schöllenbach und Kailbach) vom
17. 8. bis auf weiteres für Laſtkraftwagen über 5,5 Tonnen
Geſamtgewicht geſperrt. Umleitung: BeerfeldenSensbach
Gaimühle.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
AffolterbachUnter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: FürthRimbach oder Beerfelden.
FürthErlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die auf=
geſtellten
Schilder ſind zu beachten.
BeerfeldenGammelbachEberbach vom 11. 6. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Finkenbach--Hirſchhorn oder Sensbach
Gaimühle.
Frankfurt a. M.Mannheim (zwiſchen Klein=RohrheimGroß=
Rohrheim, zwiſchen Biblis-Bürſtadt und zwiſchen Ortsaus=
gang
Lampertheim-Landesgrenze) vom 12. 8. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung über die Bergſtraße. Die Zufahrt nach
Groß=Rohrheim-Biblis und Bobſtadt erfolgt über die be=
ſtehenden
Oſt=Weſt=Straßen.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
DarmſtadtEſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Hähnlein Jägersburg vom 25. 2. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: RodauFehlheimSchwanheim Autobahnanter=
führung
Jägersburger Wald.
LöhrbachOberabtſteinach vom 15. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Mörlenbach-Kreidacher Höhe oder Gorxheim
TröſelUnterabtſteinach.
GräfenhauſenMörfelden vom 25. 7. bis auf weiteres geſperrt,
Umleitung: SchneppenhauſenWorfelden.
MainzHechtsheim (Gauſtraße, Jägerhaus) vom 3. bis 26. 8. ge=
ſperrt
. Umleitung: Gauſtraße und Heuerſtraße.
NauheimTrebur vom 12. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
: Hof Schönau.
Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Bei einer allgemein ſehr ausgeglichenen Luftdruckverteilung
über Europa wird das Wetter des weſtlichen Teils des Konti=
nents
durch ein flaches Hochdruckgebiet beſtimmt. Vorerſt iſt auch
keine weſentliche Aenderung dieſer Luftdruckverteilung zu erwar=
ten
, ſo daß zunächſt vielfach heiteres Wetter mit Erwärmung zu
erwarten iſt.
Ausſichten für Montag: Morgens vielfach dunſtig oder neblig,
ſonſt häufig aufheiternd, trocken, weitere Wärmezunahme,
ſchwache Luftbewegung.
Ausſichten für Dienstag: Meiſt aufgeheitertes und warmes Som=
merwetter
, leichte Gewitterneigung.
ptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Haup ſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich, für Politik: i. V. Andreas Bauer; für den Schlußdienſt:
Andreas Bauer für den lokalen Teil: Max Streeſe: für das Feuilleton und die
Gegenwart: Dr. Herber: Netie: für Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetich;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Spor;; Karl Böhmann; Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhl
in Darmſtadt. D. A. VII. 35. 19253. Pl. 5. D ruck und
Verlag: Darmſtädter Tagblat:, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei,
Darmſtadt Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr. nachmittags 6 7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 227

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 19. Auguſt R

Das Opfer des Kwrill-Bee

26)

Ein Abenteurer-Roman von Justus Franz Wittkop

Nachdruck verboten.

Der Mulla war ein älterer Mann mit einem grauen Schnurr=
bart
über ſeltſam hellroten Lippen. Er ſaß vor der Tür ſeines
Hauſes und rauchte die Waſſerpfeife, deren Schmurgeln ſeinen
Ohren ſüße Muſik war. Die Aeſte einer Zeder ſchützten ihn noch
vor dem beginnenden Regen, und er zögerte, ſich ins Hausinnere
zurückzuziehen. Er ſtreckte die flache Hand aus, um einen der fal=
lenden
Tropfen aufzufangen, während er das Mundſtück der Pfeife
von den Lippen nahm und vernehmlich gähnte. Das Aroma ſei=
nes
Tabaks vermiſchte ſich mit dem heißen Dunſt des Nadelholzes
und hüllte ihn in träg abziehende Wölkchen, die an den Geruch
von Weihrauch erinnerten.
Seinen feierlich nachmittäglichen Müßiggang unterbrach
Jutta faſt ſtürmiſch. Der Mulla erhob ſich, als ſie auf ihn zutrat,
obwohl ſie nur ein Weib war. Aber wenn auch in Ungnade ge=
fallen
, ſo war ſie doch die Schweſter des Begs und er grüßte ſie
mit übertriebener Ehrerbietung.
Sag mir, o Mulla denn du weißt es wo ſich der Ge=
fangene
meines Bruders befindet! Ich habe mit Kyrill draußen
in der Steppe geſprochen, und er hat mir mitgeteilt, auf welche
Weiſe der Fremdling ſterben ſoll. Doch ehe ich die Siedlung ver=
laſſe
denn ich werde noch vor Abend von euch gehen, o Mulla
ehe ich alſo unſeren Zelten den Rücken wende, muß ich den Ge=
fangenen
noch einmal ſehen und Worte mit ihm wechſeln, da das
Wohl dieſes Stammes es gebietet. Denn du weißt, daß Kyrill in
allem zuerſt das Wohl dieſes Stammes will. Darum antworte
mir!
Tritt in mein Haus ein, Tochter, damit nicht das Waſſer des
Himmels deinen Scheitel näſſe! Und Segen ſei mit dir und mit
allen, die über meine Schwelle treten wollen!
Im Innern des Hauſes war es faſt dunkel. Auf den Teppi=
chen
lagen in wirrem Durcheinander profane und heilige Geräte
umher. Der Raum glich mehr einem bunten Baſar als einem
Wohnaufenthalt. Auf dem Meſſing der Geräte leuchteten gelbe
und blaue Lichter auf unter dem unaufhörlichen Flackern der
Blitze, die rund um das Haus zu züngeln ſchienen, als ſtünde der
Wald in Brand.
Wenn meine Weisheit auch groß iſt, Tochter, ſo gibt es doch
Dinge genug, deren ſie nicht teilhaftig iſt. Es iſt mir ſchmerzlich,
die Antwort auf deine Frage nicht zu wiſſen.
Beſinne dich, o Mulla, und Allah wird dich erleuchten, da=
mit
du mir antworten kannſt! Denn du ſelbſt warſt es, der die
Männer geführt hat, als ſie den Gefangenen fortgebracht haben."
Wie kann ich wiſſen, wo die Toten weilen? Es gehört
zu den Geheimniſſen, über die Allah ſeine Schleier ausbreitet
und nach denen zu forſchen nicht gut iſt! Vielleicht iſt der nach
dem du fragſt, meine Tochter, im Paradies, wo die unbeſchreib=
lichen
Seligkeiten herrſchen; vielleicht aber auch haben ſeine
Sünden ihn an einen anderen Ort gebracht, da er ja kein Recht=
gläubiger
war . .

Ein echter Wiener Volksfilm:
Endstation!
P. Hörbiger, M. Andergast.
Jugendliche zugelassen.


H. Speelmanns, Lien Deyers,
Uoe Stöckel, Erika Gläßner
Ein ganzer Kerl!
Für Jugendliche erlaubt.

Ein Filmwerk nach dem viel-
gelesen
. Roman v. A. Dumas:
Der Graf von Monte Christo

Abenteuerliche Handlung
Schatzgräberromantik.

Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr

Nah undfern

Bettfedern=Reinigung

im Beiſein der Kundſchaft. Neuanfertigung und
Umarbeiten v. Dechbetten, Kiſſen, Matratzen,
Stepp= u. Daunendechken. Kompl. Ausſtattungen.

2428a)
Eheſtandsdarlehen.

L. J. Menger

Möbel und Betten
Bleichſtraße 17- Telefon 1608

Wegen Erkran=
kung
ſuche ich ſo=
fortaushilfsweiſe

kräftigesſauberes

Mädchen

für die Küche
Konditorei * Café
Wallner
Schulſtvaße 1

Tanzen

lehrt in Kurſen u.
Privatausbildg,
Bäulke
Sandſtraße 10
Telefon 3151 (a

weiten
und ſtrecken
garantiert.
Schnellbacher,
Eliſabethenſtr. 35
Karlſtraße 47. (a

ehen Ste durch eine
Brile schart - wena
SteZweistärkenels-
sertragen
. Also nur
nocheine, wosonst
2Brilen nötie waren
Unverbindliche
AVostührune bei

Optiker
Spdethe
Schuchardstr. 11
Die erſie pflicht:
Dein Augenlicht!

Meili

Füllhalter
Wer richtig pruft
und gut vergleicht,
sagt Melbi ist
doch unerreicht.

Leonh. Luß

22 Rheinſtr. 22
Fernſprech. 3409.

Todes=Anzeige.
Heute morgen entſchlief nach langem, ſchwerem
Leiden mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Bruder, Schwager und Onkel

Herr

Friedrich ScheererII.

Bürgermeiſter

Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Dina Scheerer, geb. Göckel
Fritz Scheerer
Mariechen Scheerer
Karl Frags.
Traiſa, den 18. Auguſi 1935.

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. Auguſf 1935,
3½ Uhr, vom Trauerhauſe aus, ſtatt. (7372

So iſt er denn tot?"
Dort, wo er iſt, zählt er nicht mehr zu den Lebenden.
Aber er iſt noch nicht tot?"
Das Schickſal hat ihm ein langes Sterben zugedacht. Denn
die Faſern ſeines Lebens werden ſich einzeln von ihm löſen,
und ſeine Augen werden die Schatten, die nach ihm greifen,
dichter und dichter ſehen, ehe die Finſternis ſich völlig über ihm
ſchließt. Etlichen iſt es beſtimmt, Qualen zu leiden, ehe ihre
Seele aufflattern darf oder niederfahren. Und ohne Zweifel
haben dieſe die Qualen verdient; denn alles, was geſchieht ge=
ſchieht
nach dem Willen Allahs. So gib dich zufrieden Tochter,
und begehre nicht das Unmögliche! Denn ſolches Begehren
bringt Leid.
Ich habe dir geſagt, daß es dem Wohl des ganzen Stam=
mes
dienen wird, was ich dem Fremdling vor ſeinem Tod
zu ſagen habe. Denke daran, daß man ſpäter von dir Rechen=
ſchaft
fordert, o. Mulla! Denn wenn der Beg mir auch jetzt
zürnt daß du es weißt, leſe ich in deinen Augen wenn
ich auch bald unſere Hütten und Zelte verlaſſe, ſo glaube nicht,
daß ich von nun ab ganz ohne Einfluß auf meinen Bruder
wäre! Wenn du aber meinem Wunſch nicht Gehör ſchenkſt, ſo
wirſt du es ſpäter bereuen!
Alle Ueberredungskünſte ihrer Erregung bot Jutta auf. Aber
ſie prallten an der gefühlloſen Unbeugſamkeit des Prieſters ab.
Er genoß es als einen Triumph der Schweſter des Begs die
Stirn bieten zu können. Er entſchädigte ſich in dieſem Augen=
blick
für manche kleine Niederlage, die ihn ihr Einfluß auf den
Bruder hatte erleiden laſſen, für manche durchkreuzten Pläne
und abgelehnten Ratſchläge, deren Scheitern er auf ihren Ein=
ſpruch
zurückführte. Er nahm eine boshafte Rache, indem er in
ſalbungsvollen Reden von der Todesart ſprach, die Schlüter
zugedacht war, und dadurch die Einbildungskraft des Mädchens
zum Aeußerſten reizte.
Als ſie ihn verließ, war ſie entſchloſſen, alles zu wagen, um
der unmenſchlichen Grauſamkeit zuvorzukommen. Durch ſeine
Rachſucht hatte der Mulla es erreicht, daß ſie die letzten Be=
denken
fallen ließ. Geängſtigt wollte ſie Hilfe bei Schlüters
Freunden ſuchen, um ihn der Folter des Hungertodes zu ent=
reißen
.
Auf den ſtrömenden Regen, der ſie im Nu bis auf die Haut
durchnäßte, achtete ſie nicht. Sie eilte, ſo raſch die Füße ſie tru=
gen
, zu dem jungen Turkmenen zurück. Geſchwind, Aga! Wir
dürfen nicht eine Minute verlieren! Vor Nacht müſſen wir in
den Bergen ſein. Wir wollen das Lager der Fremden ſuchen.
Wir können es in zwei Tagen erreicht haben.
Sie ließ ſich ihr Pferd ſatteln. Aga belud das ſeine mit
Proviant und mit Waffen. Das Gewitter tobte und ſchien ſeine
zündende Wut mit jedem aufkommenden Blitz verdoppeln zu

Sie sehen gut aus,

halten lange und kosten doch nicht viel, die
Hemden von Hauptmann:
Sporthemden, künstl. Seide, ½Arm 3.75 4.50 4.80
Sporthemden, künstl. Seide, mit lg. Arm, 6.40 6.75
Sporthemden, Popelin . . . . . . 4.50 5. 5.50
Oberhemden, Popelin . . . . . . 4.50 5. 5.50

andschuh-Hauptmann

1817a)

Das bekannte Fachgeschäft am Ludwigsplatz 2

Möbel=Klohe

(Kein Laden). (b
Mein Motto:
Erſtkl. Qualität
Schöne Formen
Niedrige Preiſe
Zahlungserleicht.
Wer Möbel
braucht, beſichtigt
zunächſt mein
großes Lager in
bürgerl. Einrich=
tungen
u. Einzel=
möbeln
. Eigene
Fabrikation ganz
nach Wunſch in
den Fabrikräum.
Landwehrſtr. 31

Schuh=
Reparakuren

jeder Art (a
in kürzeſter Zeit.
Schuh=Hübner,
Liebfrauenſtr. 81

Laß Dich im Friſeurgeſchäft bedienen
und nie durch Schwarzarbeit
23 hr Hrafoart!
(35

Gebr. (TV.7060
Schreib=
miſchinen

mit Garantie
billigſt zu verkf.

Leonh. Luß

22 Rheinſtr. 22.
Fernſprech. 3409

A
E
LEuudmiette

iogenterndule Mr Laschlweanban und Eietwtschat!
Dogseusbun und Lutomobiben
Imnt m

Zurück
Dr. Nahm

Heidelbergerstraße 83
Telefon 4646 (7365

Zurück!
Dr. Andres

Rheinstraße 33.

Zurück
Dr. Lewandonski

Stiftsstraße 7

PianoHühner=

Ia Inſtrument,
Marke. Mands=
Patent,kreuzſaik.,
Mahag.= Barock,
Krſchb., Bieder=
meier
, Möbel.
Auflöſung einer
Billa zu
verkaufen durch
E. Wagner
Karlſtraße 41
Tel. 2943. (e

Augen

und Hornhaut
heilt Schmerz
laß nach‟
Tube 50 (c
2 Fußbäder 459
Müller am
Weißen Turm.

Wenn die Mutter meint, zu
Hauſe alles allein machen zu
können, da ſollten die Kinder
ihr raten, ſich ein Halbtags=
mädchen
zu nehmen. Durch
eine Kleine Anzeige iſt das
ſchnell beſorgt. Kleinanzeigen
ſind vertrauenswürdig und
erfolgreich.

wollen. Schmetternd und brüllend warfen die Echos der:1
der ſich den Donner zu. Der Regen hüllte die Landſcha.
dampfende Schleier, ſchlug Blätter von den Bäumen und Ue
gleich einem toſenden Wehr. Die Luft war erſchüttert wii.
Lärm einer Schlacht.
Die Angſt und die Sorge um Schlüters Schickſal bet u
Jutta gleichſam. Die Worte des Prieſters hatten alles
aufgewühlt, was an Empfindung und Menſchlichkeit i.
wohnte. Sie vergaß darüber beinahe den Schmerz des ASb=
und die Furcht vor der Ungewißheit, die draußen auf ſie w
In ihrer Erregung ward ihr kaum bewußt, was dieſer Aru
für ſie bedeutete.
In der Siedlung blieb ihr Aufbruch des Unwetters weg,
unbemerkt. Unter dem halbkahlen Eichbaum vor dem Tun
zur Richtſtätte hätte dienen ſollen, lag Micha, ſchon gänzlle
rauſcht, mit weit offenem Mund und es ſah aus, als ob
Himmel austrinken wolle, der ihm freigiebig Guß um Guß;
Kehle ſchüttete; denn aus den Aeſten der Eiche troff das
in Bächen.
Aga ſah mit einem ſcheuen Blick hinüber. Dann dräm=
ſein
Pferd näher an Jutta heran, ſo daß er mit ſeinen Sch.
faſt ihren Rappen berührte.
So ritten ſie ſchweigend durch den Wald nach den 29

hinauf, während der Aufruhr des Himmels über den Diſ
loderte und die Donnerſchläge bis weit in die Ebene rollt-m
ſie in der Ferne verklangen und nur das Trommeln der Act
wie geiſterhaftes Ticken eines Uhrwerks das Raſcheln de
begleitete.

Mr. Maſham war der Führer der Expeditionsgruppe,
Lager in den Stanowoibergen aufgeſchlagen hatte und der
ter zugeteilt war.
In einem der verzweigten Täler, deren Wildwaſſer im
jahr zu rauſchenden Strömen anſchwollen und in Kaskadem
die hohlgewaſchenen Felſenſchluchten nach dem Amur hinn
eilten, ſtanden da, wo die Bergwände zurücktraten und i
einem buchtähnlichen Gelände öffneten, etwa ein Dutzend=P
blechbaracken.
Maſham war ein vierſchrötiger Mann, ein unterſetzten?
ziger, deſſen ſchon ſchlohweißes Haupthaar gegen die u
gebräunte Farbe ſeiner Stirn abſtach. Er trug das Ham
ſtenförmig, was die eckige Form ſeiner Schädelbildung noch Ur
ſtrich.
Maſham hatte den Rang eines Oberſten der amerikan
Armee. Aber er ſah mehr aus wie ein Goldgräber. Und es
von der ſchon zur Sage gewordenen Abenteuerlichkeit der E
ſucherepoche wirkte in ihm noch fort, etwas von der wagl.t
Spielernatur und der gefahrenlüſternen Tatkraft jener Mſit
deren Leben und Arbeit noch einmal die Wildweſtroma-n
Beginn unſeres Jahrhunderts aufleben ließen. Er hatte
Dienſt bei der Armee quittiert, weil ihm nichts daran Leß
Ausbildung der Rekruten zu überwachen und nebenbei ein.
im geſellſchaftlichen Leben der Garniſon zu ſpielen. Er hutf!
vorgezogen, zur Induſtrie überzugehen und ſich auf ihr-ß
oberungszügen an einen Poſten ſtellen zu laſſen, wo die W
noch Abenteuer war, wo die Leiſtung ſtündlich den Einn.
vollen Manneskraft forderte und ihn den Triumph bezwuu/
(Fortſetzung fuck
Gefahren erleben ließ.

augenl
beherber
Uhr

HALIENSAS

Uu

Wannen-, Kur- und Heilbäder
Spezial-Ischias-Massage• Nerven-Punkt-Massig
Streng individuelle Behandlung Fachärztl. Anerkenn uſ
Bei allen Krankenkassen zugelass
la den heutigen sanitären Verhältnissen entspreched
Behandlungs- und Ruhe-Aufenthaltsräume.
Geöffnet täglich von 8 bis 20 Uhr.
Landgraf-Philipp-Anlage 62 Tel. 3486 Inh.: Luch
ehem. langjähr. Masseur a. d. Univers.-Klinik Heidelbn

Autor. Fabrik=
vertretung
.
Kundendienſt u.
Reparatur.
. Donges&Wieſt
Heinrichſtr. 52.

Standard

Motorrad, 500 ccm,
bill. zu verkaufen.
Bott,
Emilſtraße 4.

Fabrik= (a
vertretung
u. Kundendienſt:
Robert Schmidt,
Frankfurterſtr. 26
Tel. 3217 u. 4951

Fahrschute Nahz
Heidelberger Straße 16- Telefo 1

Gewissenhafte Ausbilcl
auf modernem Wagen.

Dru bei
. Anordn
Zunderkomm
3 dr SA., der
Aherangezo
1an Hunderttar
aI der Stra
MN8 Brandes
Mins zeigte
auig rieſiger
Me ungeheure
AuReter hoch
Meund oſtw
Mtü bis geg
Uhztund
Alhlen Ver
mann


A

schon mit 10.-
Anzahlung.
Alte Räder in
Tausch. (
ORlO
Karlstr. 14/16

KIESSTR. 60

OM

VÜRBRETTA

Wohnungsmarkt!

Jung. Ehepaar
(Akad.) v. aus=
wärts
ſucht
34=Zimmer=
Wohnung
7090 RM., z.
Oktob. Ang.
121 Geſchſt.

Möbl. Zim.

zu vermieten.
Wendelſtadt=
ſtraße
31, III.

Rheinſtr. 28
Mittelbau II. St.
rechts, möbliertes
Zimmer zu ver=
mieten
.

Mauerſtr. 151
Möbl. Zimmer,

AKLEE
ADIEIRI

DIE

BONDEVEN
zprd