Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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estelnſchl. Botenlehn und Transpentoſen. w Moigenzeirung der Tanveshauptſta
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jesheinen einzelner Nummern infolge höherer
„u benchlgt dem Benieber nicht zu Künzung des Nachdruck ſämtliſcher mit 4 berſehenen OriginalAufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſt. Tagbl.,” geſ I
inpreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durcd
Ferruf odne Verbindlichkeit für uns.
Nummer 226
Sonntag, den 18. Auguſt 1935
197. Jahrgan.
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traße 16
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gerstr. 65 , Ferm
jAafe m ven gallſei Dieiet Seſnrechungen.
Peſimismus auf der ganzen Fronk. — Unüberbrückbare Kluff zwiſchen England und Italien!
mm boch,
ſtel 1 mm
eriger
Ven=
oder an be=
Kleine An=
Pariſer Eindrücke.
Mäfrt kelephonierk vergeblich um Inſtruklionen
nach Rom.
Paris, 17. Auguſt.
r allgemeine Eindruck, den man in Paris nach
eitztn Fühlungnahme zwiſchen den Mitgliedern der
Dreimächte=
bet z hat, iſt peſſimiſtiſch. Niemand hatte zwar vom
Eage an greifbare Ergebniſſe erwartet, aber eine genaue
Aüifung der verſchiedenen Verträge, die die Beziehungen
:”. Länder zu Abeſſinien regeln, hat den Beweis erbracht,
Unuiſchen den italieniſchen Forderungen und
ſiengliſchen Vorſchlägen eine Kluft beſteht,
ſitzu überbrücken auf faſt unüberwindliche
ttierigkeiten ſtoßen wird. Die Engländer hatten
ach Beginn der geſtrigen Beſprechungen ihren eigenen
bpankt dargelegt und dann an den Baron Aloiſidas
Annen geſtellt, endlich einmal genau und
ſſieatig die italieniſchen Forderungen
be=
atsugeben, worauf man ſeit vier Monaten
ßeblich warte Es ſei unmöglich, auf der Grundlage der
ſna nheiten, die der italieniſche Delegierte bisher vorgetragen
ſſin die Ausſprache einzutreten. Baron Aloiſi ſetzte ſich darauf=
Gemal telephoniſch mit Muſſolini in Verbindung, um ihn
n engliſchen Verlangen und von der allgemeinen Stim=
Mzu unterrichten.
Aloiſi bisher aus Rom keine
Inſtruktio=
halten hat, die ihn zur Bekanntgabe der
eniſchen Forderungen in ihren letzten
Ein=
iten ermächtigten, blieb der Konferenz nichts
an=
hührig, als ſich zunächſt mit der juriſtiſchen
Ausdeu=
der Abkommen und Protokolle zu beſchäftigen,
ie die an den Beratungen beteiligten Mächte ſowie
Abeſ=
gebunden ſind. Es handelt ſich dabei im weſentlichen
ie drei engliſch=italieniſchen Protokolle
en Jahren 1891 und 1892, um den engliſch=
Heniſch=franzöſiſchen Vertrag vom Jahr 1906
s engliſch=italieniſche Abkommen vom Jahr
und den italieniſch=abeſſiniſchen
Freund=
vertrag vom Jahr 1928.
m „Matin” zufolge machten die Beſprechungen zeitweilig
ſEA Augenblicke durch. Die Italiener ſuchten nachzuweiſen, daß
rag von 1906 ausdrücklich die Aufteilung Aethiopiens vor=
Ko auf die Engländer geltend machten, in dem Vertrag ſei
n einer wirtſchaftlichen, nicht aber von einer politiſchen
ſtung die Rede. Es ſcheint bei dieſer Abgrenzung der Rechte
clichten aus den Verträgen, bei der natürlich auch der
Völ=
spakt eine weſentliche Rolle ſpielte, wirklich recht heiß
her=
en zu ſein, wenn das „Journal” feſtſtellen muß, die Aus=
Whabe ſich in einer Atmoſphäre reiner Korrektheit abgeſpielt,
on Herzlichkeit könne keine Rede ſein. Das Blatt
daran, ob es überhaupt möglich ſein werde die
Be=
ngen am heutigen Samstag fortzuſetzen. Der Freitag ſcheine
en Fragezeichen zu Ende gegangen zu ſein, nämlich mit der
e ob Baron Aloiſi von ſeiner Regierung
lhtigt werde, alle Karten auf den Tiſch zu
— Auch der „Matin” erklärt, man ſuche noch eine
angsformel für die Verhandlungen und habe
ſer nicht finden können. Die Beſprechungen drohten daher
eu dauern. — Der „Jour” ſieht gerade in dieſer
vorausſicht=
gen Dauer der Beſprechungen einen ſchwachen Troſt. Alle
er, denen die faſt unüberbrückbaren
Gegen=
u iſchen der italieniſchen und der engliſchen
ſung klar ſeien, hätten eine wahre Erleichterung
emp=
als ſie erfahren hätten, daß die Fortdauer der Be=
Bgen geſichert erſcheine.
Stockung der Pariſer Berhandlungen.
her den Zeitpunkt für die Fortſetzung der Dreier=
Ver=
ngen iſt noch keine Entſcheidung getroffen worden. Daraus
Dan ſchließen, daß die Fühlungnahme Baron Aloiſis mit
SDer kein greifbares Ergebnis gezeitigt hat.
ol ge der von allen beteiligten Stellen beobachteten
Zurück=
ſt es ſchwer, ſich ein Bild von dem Stand der
Verhand=
zu machen. Es iſt aber anzunehmen, daß die Aloiſi über=
Vorſchläge, zu denen Muſſolini Stellung zu nehmen
icht etwa einen umfaſſenden Plan zur Regelung der
ita=
ab eſſiniſchen Streitfragen darſtellen, ſondern in erſter
ie wirtſchaftliche Ausdehnungsmöglichkeit Italiens in
et betreffen. Der Schwerpunkt der am Freitag
erwoge=
rſchläge ſcheint in einem Plan für eine gemeinſame
ita=
ſtanzöſiſch=engliſche Auswertung Abeſſiniens zu liegen.
England in dieſer Richtung nur beſchränkte Intereſſen
mit den Worten Tana=See und Blauer Nil gekennzeich=
und da Frankreich außer Erhaltung ſeines Vorrechtes
Eiſenbahn Dſchibuti—Addis Abeba keine wirtſchaftlichen
hat, dürfte die erwogene italieniſch=franzöſiſch=engliſche
enarbeit in Abeſſinien nicht zuletzt in einer
Kredit=
ung Frankreichs und Englands zugun=
Fritalieniſchen Ausdehnung in Abeſſinien
IIs Muſſolini dieſem Vorſchlag zuſtimmt,
Abeſſinien ein Plan zu einer Ausbeutung
Bodenſchätze durch die Unterzeichner des Vertrages
vorgelegt werden können, wobei Italien der
hanteil an dieſer Ausbeutung überlaſſen
„Der Vorteil dieſer Regelung würde darin beſtehen,
den Rahmen der gültigen Verträge nicht ſprengen, einen
us damit eine Belaſtung des Völkerbundes vermeidet. Da
isher ſeine Mindeſtforderungen noch nicht
bekanntgege=
entbehrt die Pariſer Dreier=Verhandlung einer greif=
Nundlage, zumal der Vertrag von 1906 und die zuſätz=
liche engliſch=italieniſche Vereinbarung von 1925 als
abände=
rungssbedürftig empfunden werden. Sollte Muſſolini auf dieſen
wirtſchaftlichen Plan eingehen, ſo würde ſich die Möglichkeit
er=
geben, von dieſem Ausgangspunkt aus auch über ein Mindeſtmaß
von politiſchen Garantien zu verhandeln. Nach den bisherigen
Verlautbarungen von italieniſcher Seite iſt allerdings nicht ohne
weiteres damit zu rechnen, daß Muſſolini bereit ſein wird, ſeine
politiſchen Forderungen zurückzuſtellen.
Eden erneuk bei Laval.
EP. Paris, 17. Auguſt.
Der engliſche Miniſter für Völkerbundsangelegenheiten,
Eden, erſchien am Spätnachmittag des Samstag in Begleitung
des Unterſtaatsſekretärs Vanſittart im franzöſiſchen
Außenmini=
ſterium und wurde vom Miniſterpräſidenten Laval empfangen.
Die Unterredung dauerte etwa dreiviertel Stunden. Der
italieniſche Delegierte Baron Aloiſi ließ ſich den ganzen Tag
über im Quai d: Orſay nicht ſehen. Zur Stunde ſteht noch nicht
feſt wann die nächſte Vollſitzung der drei Delegationen
ſtatt=
finden kann.
Verzögerker Zuſammenkrikk
des italieniſch=abefſiniſchen Schiedsausſchuſſes.
DNB. Paris, 17. Auguſt.
Der italieniſch=abeſſiniſche Schiedsausſchuß, der bereits am
16. Auguſt zuſammentreten ſollte, wird ſeine Arbeiten nicht vor
Montag aufnehmen. Baron Aloiſi hatte eine Zuſammenkunft
mit dem griechiſchen Geſandten in Paris, Politis, der das Amt
eines neutralen fünften Schiedsrichters übernehmen wird.
Kommuniſtiſche Skraßenkumulke.
in Amſterdam.
Polizei macht von der Schußwaffe Gebrauch.
DNB. Amſterdam, 17. Auguſt.
In verſchiedenen Teilen der Stadt, namentlich in den
nörd=
lich des Hafens gelegenen Arbeiterſiedlungen, kam es in den
ſpäten Abendſtunden des Freitags zu erneuten Straßentumulten,
die von kommuniſtiſchen Drahtziehern hervorgerufen wurden.
Als Mitglieder der nationalſozialiſtiſchen Bewegung (NSB)
für ihr Parteiorgan Propaganda machen wollten, wurden ſie
als=
bald von einer größeren marxiſtiſchen Menge umringt und
ange=
griffen. Schnell eingeſetzte Polizeiſtreifen wurden von der Menge
mit Steinen beworfen. Die Polizeibeamten kamen hierbei derart
in Bedrängnis, daß ſie nur unter Anwendung der Schußwaffe die
Ordnung wiederherſtellen konnten. Ob Perſonen verletzt worden
ſind, ließ ſich bisher nicht feſtſtellen. Wahrſcheinlich haben die
Kommuniſten verwundete Anhänger ſelbſt in Sicherheit gebracht.
Aehnliche Vorgänge ſpielten ſich gegen Mitternacht im Weſten
der Stadt in der Terresſtraat und in der Hudſonſtraat ab. Auch
hier mußte ein größeres Polizeiaufgebot ſehr energiſch auftreten,
um ſtarke kommuniſtiſche Straßenanſammlungen zu zerſtreuen.
Sowjekrufſiſcher Borſchlag an Japan zur Regelung
von Grenzſtreitigkeiten.
EP. Tokio, 17. Auguſt.
Ein ſowjetruſſiſches Memorandum mit Vorſchlägen zur
Ein=
ſetzung einer ſtändigen Grenzkommiſſion, die ſämtliche
Grenzſtreit=
fragen zwiſchen Rußland und Mandſchukuo regeln ſoll, iſt heute
von dem Sowjetbotſchafter Jurenew dem Auswärtigen Amt in
Tokio überreicht worden. Außenminiſter Hirota ſagte eine
Prü=
fung der Vorſchläge durch die japaniſche und mandſchuriſche
Re=
gierung zu.
* Soziale Solidarikäk.
Von
Dr. Carl Wellthor.
Die doppelte Maßnahme zugunſten der Bergleute vom 13.
Auguſt iſt von der NSK, die als erſte darüber berichtet, als ein
Akt des Führers und Reichskanzlers bezeichnet worden, der
ſich vollſter Solidarität und Einſatzbereitſchaft des deutſchen
Volkes ſicher ſei. Bei der Aktion vom 13. Auguſt handelt es ſich
zunächſt um einen Feierſchichtenausgleich innerhalb des
Ruhr=
kohlenbergbaus und dann um eine Hilfsmaßnahme der NSV
zugunſten derjenigen Bergleute aller Reviere, die in den letzten
zwei Jahren überdurchſchnittlich unter Kürzarbeit zu leiden
hat=
ten. Betrachtet man die einzelnen Maßnahmen näher, ſo findet
man, daß an eine vierfache Solidarität
appel=
liert wird, nämlich zunächſt eine Solidarität zwiſchen
Unter=
nehmern und Wirtſchaftsführern auf der einen Seite der
Ge=
folgſchaft auf der anderen Seite, ſodann eine Solidarität
inner=
halb der einzelnen Berufs= und Standesgenoſſen, weiter eine
Solidarität zwiſchen der Volksgeſamtheit und einzelnen
not=
leidenden Gruppen und ſchließlich eine Solidarität zwiſchen dem
Volk und Teilen der Produktion ſowie des Einzelhandels, die
den Hauptteil des Ausfalls an Kaufkraft in der
Bergarbeiter=
ſchaft zu tragen hatten.
Die Solidarität zwiſchen den Betriebsführern und der
Ge=
folgſchaft iſt die Grundidee, die bei der Auflöſung der
Gewerk=
ſchaften am 2. Mai 1933 an die Stelle des Klaſſenkampfes
ge=
treten iſt. Wenn es früher in einem Wirtſchaftszweig
Streitig=
keiten über die Verteilung des Produktionsergebniſſes gab. —
alſo zwiſchen Kapitalrente und Unternehmergewinn auf der
einen Seite, Arbeitslohn auf der anderen Seite — gab es
zwar zunächſt Verhandlungen. Sehr häufig wurden ſie jedoch
als ergebnislos abgebrochen und an ihre Stelle trat ein
Ar=
beitskampf, Ausſperrung oder Streik: Wenn dann nach kürzerer
oder längerer Dauer der Arbeitskampf abgebrochen wurde, war
zwar der eine Teil ſiegreich geblieben, aber Verluſte hatten
beide Teile erlitten. Nicht ſelten war der Hauptleidtragende das
unbeteiligte Publikum. Dies trat beſonders deutlich in
Erſchei=
nung, wenn es ſich um einen Arbeitskampf in einem
Verkehrs=
oder Verſorgungsbetrieb gehandelt hatte und das Publikum
längere Zeit ohne die gewohnten ſtädtiſchen Verkehrsmittel oder
auch ohne lebenswichtige Bedarfsgegenſtände auskommen mußte.
Uebrigens führten dann meiſtens beide Teile, die Unternehmer
und die Arbeiter, die Leiden der unverſorgt bleibenden
Ver=
braucherſchaft ins Feld, um einen Druck auf den Gegner
aus=
zuüben und ihn der Gewiſſenloſigkett gegenüher öffentlichen
Intereſſen zu zeihen. Keinen Ankläger gab es jedoch für die
Verluſte, die der geſamten Volkswirtſchaft durch die
Still=
legung der Produktion oft in einer Vielzahl von Betrieben
zu=
gefügt worden war.
Auch um die Solidarität innerhalb der Berufs= und
Stan=
desgemeinſchaft war es früher oft recht ſchlecht beſtellt, ſelbſt
wenn man das Wort „Solidarität” ſtändig im Munde führte.
In den Organiſationen der Arbeitnehmer, den Gewerkſchaften,
gab es zwei grundverſchieden eingeſtellte Gruppen; die eine
wollte wirklich eine Beſſerung des wirtſchaftlichen Loſes der
Arbeiter und Angeſtellten, die andere dagegen wollte eine ſolche
Beſſerung nicht, um den revolutionären Elan lebendig zu
hal=
ten. Beiden Gruppen war es nicht unlieb, wenn es innerhalb
eines Wirtſchaftszweiges Unternehmungen gab, die nur
fort=
geführt werden konnten, wenn ſich die Belegſchaft mit
beſchei=
denen Löhnen und Gehältern begnügte. Die Verhältniſſe in
ſol=
chen Unternehmungen wurden dann in den Verſammlungen in
draſtiſchen Farben geſchildert und zur Erregung der Gemüter
benutzt. Eine wirkliche Solidarität der Berufs= und
Standes=
genoſſen, bei der ein Teil für den anderen Opfer zu bringen
bereit iſt, war das nicht. Der Feierſchichtenausgleich
vom 13. Auguſt bringt einem Teil der Bergleute
eine Verringerung der Zahl der Feierſchichten,
dem anderen Teil dagegen eine Vermehrung
dieſer Zahl. Der im neuen Deutſchland
herr=
ſchende Geiſt der Kameradſchaft und
Einſatz=
bereitſchaft ſchließt es aus, daß ſich einzelne
dagegen auflehnen, mit den ſchlechter geſtellten
Arbeitskameraden in einen Ausgleich
einzu=
treten.
Das Hilfswerk der NSV. iſt im Grunde eine
Solidaritäts=
bekundung des geſamten Volkes gegenüber einer Berufsgruppe,
die beſonders ſchwere Arbeit zu verrichten hat, und die in der
etzten Zeit unter Kurzarbeit und damit unter Lohnausfällen
zu leiden hatte. Die Bezugsſcheine, die von der NSV an ſolche
HJ. marſchiert
zum Nürnberger
Reichs=
parkeitag.
Faſt auf allen deutſchen
Land=
ſtraßen trifft man nun die
Gruppen der Hitler=Jugend an,
die ſich auf dem Marſch nach
Nürnberg zum diesjährigen
Reichsparteitag befinden.
Ins=
geſamt legen die Jungen eine
Strecke von 11 000 Kilometer
zurück. Den längſten Weg hat
das Gebiet Oſtland, die 820
Kilometer bewältigen müſſen.
Man ſieht auf unſerem Bilde
die HJ=Gruppe des Gebietes
Berlin vor dem Einmarſch in
ein Dorf in der Nähe von
Wittenberg.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Seite 2 — Nr. 226
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. Auguſt 190y
Bergleute ausgegeben werden, die in den letzten zwei Jahren
beſonders viel Feierſchichten verfahren mußten, werden aus
Gel=
dern eingelöſt, die das ganze deutſche Volk zur Linderung der
Not beigeſteuert hat. Die geſamte Aktion iſt vom Führer und
Reichskanzler gebilligt und angeordnet worden. Die Spenden
des deutſchen Volkes ſind dem Führer zu treuen Händen gegeben
worden. Es wird überall freudig begrüßt werden, daß jetzt eine
Gruppe von Volksgenoſſen, die eine beſonders ſchwere Zeit
durchlebt haben, in den Stand geſetzt werden ſoll, eine bisher
vernachläſſigte Bedarfsdeckung nachzuholen und
Erfahrungs=
gemäß nehmen die Familien, deren Ernährer in Kurzarbeit und
Minderverdienſt geraten, Abſtriche in erſter Linie an
Bedarfs=
gegenſtänden zweiter Dringlichkeit vor. Solcher Art ſind die
Waren, die ſich die Inhaber von Bezugsſcheinen werden kaufen
können, nämlich Wäſche, Kleidungsſtücke und ſonſtiges
Haus=
gerät.
Bei der Betrachtung des Hilfswerks für die deutſche
Berg=
arbeiterſchaft darf die Belebung nicht vergeſſen werden, die das
Geſchäft in den betreffenden Warengruppen erfahren wird. Die
in der Wäſche= Bekleidungs= und Hausrat=Induſtrie
beſchäf=
tigten Arbeitskräfte werden durch die verſtärkte Nachfrage nach
den von ihnen hergeſtellten Erzeugniſſen beſſere und ſichere
Ver=
dienſtmöglichkeiten erlangen. Auch die Produzenten ſolcher Waren
wie natürlich auch die Verkäufer werden aus der Aktion nutzen
ziehen. Wirtſchaftlich wird alſo dieſer Teil des Hilfswerks
eine ähnliche Wirkung haben, wie die Eheſtandsdarlehen, für die
ja auch die Mittel von beſſergeſtellten Volksteilen (den in
Ar=
beit und Verdienſt ſtehenden Ledigen) aufgebracht werden.
Es iſt gewiß kein leichtes Schickſal, das unſer Volk zu
meiſtern hat. Ohne engen Zuſammenhalt werden wir uns nicht
durchſetzen können. Solidarität muß, wenn ſie lebendig bleiben
ſoll, Gelegenheit zur Betätigung finden. Ehrliche Patrioten
haben es in früheren Jahren ſchmerzlich bedauert, daß ſich ſo
wenig Gelegenheit zu zweckvollen Opfern bot. Die Hilfsaktion
für die Bergarbeiterſchaft geht unmittelbar vor der natürlichen
Konjunkturbelebung vor ſich, die bei Beginn der kälteren
Jahreszeit einzuſetzen pflegt. Es hätte nahegelegen zu ſagen,
daß im Herbſt und Winter für einen Teil der Bergarbeiter
beſſere Erwerbsbedingungen eintreten werden, und daß man
daher auf eine beſondere Hilfsaktion verzichten könne. Dann
wäre aber der Arbeitslohn der betreffenden Bergleute
monate=
lang mit den zuſätzlichen Anſprüchen belaſtet geweſen, die ſich
aus der Unterverſorgung insbeſondere auf dem Gebiet der
Be=
kleidung ergeben.
Winkerhilfe in Vorbereikung.
In wenigen Wochen wird an das deutſche Volk erneut der
Ruf ergehen, ſich an dem nationalſozialiſtiſchen Winterhilfswerk
zu beteiligen und es nach Kräften zugunſten aller bedürftigen
Volksgenoſſen zu unterſtützen. Die erſten Vorbereitungen für das
WHW. 1935/36 ſind bereits getroffen. Ein ganzes Heer von
Hel=
fern, das ſich in den letzten beiden Jahren auf das beſte bewährt
hat, ſteht bereit, um wiederum Abzeichen zu verkaufen,
Geldſpen=
den einzuſammeln, die Eintopfabgaben entgegenzunehmen und
viele andere Notwendigkeiten zu verrichten, damit das Werk von
Erfolg gekrönt wird.
So iſt es leider nicht, daß durch die Abnahme der
Arbeits=
loſigkeit auch die Zahl der Bedürftigen in raſchem Tempo
gerin=
ger wird. Die Maſſe der Rentenempfänger, der der Alten,
Kran=
ken und der hilfsbedürftigen Männer und Frauen bleibt. Es
bleiben die Familien mit zahlreichen Kindern, deren Ernährer,
auch wenn er beſchäftigt iſt, nicht ſo viel Einnahme nach Hauſe
bringt, daß er in den härteſten Wintermonaten ſeinen
Angehöri=
gen eine warme Stube bereiten kann. Wir müſſen uns vor Augen
halten, daß es vorerſt gilt, das Heer der Arbeitsloſen von der
Bildfläche verſchwinden zu laſſen, mögen auch die Bedingungen,
unter denen neue Arbeit geſchaffen wird, nicht ſo günſtig ſein.
Der Führer hat wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß man
den zweiten Schritt nicht vor dem erſten tun könne, daß es alſo
nötig iſt, zunächſt die Arbeitsloſen in Lohn und Brot zu ſetzen
und dann für eine Hebung des Lebensſtandards durch geeignete
Mittel zu ſorgen. So wird es auch verſtändlich, warum aus den
Mitteln der NSV. Zuſchüſſe an die rheiniſchen, weſtfäliſchen und
ſächſiſchen Bergarbeiter geleiſtet werden, obwohl dieſe Arbeiter
eine regelmäßige Beſchäftigung haben. Es hat ſich für ſie eine
gewiſſe Notlage ergeben, die Veranlaſſung genug war, an den
Gemeinſchaftsſinn des deutſchen Volkes zu appellieren und die
NSV zugunſten der Bergarbeiter einzuſetzen.
Was hier in dieſen Tagen im Kleinen geſchieht, wird nun
in den bevorſtehenden Wintermonaten erneut im großen
durch=
geführt werden. 358 Millionen ſind im Winter 1933/34 in Form
von Barzahlungen, Kleiderſpenden, Lebensmittelpaketen oder in
Brennſtoffen von der geſamten Volksgemeinſchaft aufgebracht
worden. Im darauffolgenden Winter erreichte die Hilfeleiſtung
ſogar den Wert von 362 Millionen, obwohl nur fünf Monate
hindurch geſammelt wurde. Dieſe beiden glänzenden Ergebniſſe
des WHW. dürfen auch in dieſem Winter nicht in den Schatten
Vom Tage.
Der Führer beſichtigte am Samstag in Nürnbera eingehend
das geſamte Reichsparteitaggelände, insbeſondere auch das neue
Zeppelinfeld und den Luitpoldhain und überzeugte ſich vom Stand
der Bauarbeiten. Anſchließend hielt der Führer mit einer Reihe
von führenden Männern der Partei Beſprechungen ab, die der
Ausgeſtaltung des Reichsparteitages 1935 galten.
Bei ſeinem Beſuch in Nürnberg am Samstag hat der Führer
bei der Beſichtigung des Zeppelinfeldes Architekt Speer den
Auf=
trag gegeben im Stadion eine Kampfbahn für ſportliche
Großver=
anſtaltungen zu ſchaffen, die der Größe der Kampffelder urd) der
Stadt der Reichsparteitage entſpricht und 150 000 bis 200 000
Per=
ſonen Platz bietet, Architekt Speer hat den Auftrag angenommen.
Der Führer und Reichskanzler hat zur Eröffnung der 23.
Deutſchen Oſtmeſſe folgendes Begrüßungstelegramm an die
Meſſe=
leitung in Königsberg gerichtet: „Der diesjährigen Deutſchen
Oſt=
meſſe wünſche ich gutes Gelingen und reichen Erfolg und hoffe,
daß ſie zur Stärkung unſerer Wirtſchaftsbeziehungen nach dem
Oſten beitragen wird. Adolf Hitler.”
Der oberſte öſterreichiſche Sportführer Vizekanzler Fürſt
Star=
hemberg hat mit ſofortiger Wirkſamkeit verfügt, daß bis auf
wei=
teres der geſamte ſportliche Verkehr mit Deutſchland verboten iſt.
Die Zurückziehung ſämtlicher bewilligter Starts wird hiermit
an=
geordnet.
Der norwegiſche Außenminiſter dementierte die Gerüchte,
wo=
nach die ſkandinaviſchen Staaten beſtrebt ſeien, zuſammen mit
den baltiſchen Ländern einen nordiſchen Block zu bilden.
Infolge von Lohn= und Arbeitsſtreitigkeiten gingen in den
erſten ſieben Monaten dieſes Jahres in Großbritannien 839 000
Arbeitstage verloren.
Ein bekanntes Freibad in der Nähe von London, die „Blaue
Lagune” das jährlich von mehreren Hunderttauſenden beſucht wird,
hat bekanntgegeben, daß allen Farbigen der Zutritt zu dem Bad
nicht mehr geſtattet ſei.
Aus Simla wird berichtet, daß ſich etwa 2000 Eingeborene in
drohender Weiſe an der Gandat=Straße in der indiſchen
Nordweſt=
provinz zuſammengezogen haben. Britiſche Truppen ſeien bereits
in Marſch geſetzt worden. Auch Luftſtreitkräfte ſind der Truppe
zu=
geteilt worden.
Die Ermordung des britiſchen Journaliſten Gareth Jones durch
chineſiſche Banditen wird nunmehr amtlich durch die
Provinzial=
regierung von Tſchachar beſtätigt. Die britiſche Botſchaft hat
be=
reits die Erhebung eines ſcharfen Proteſtes bei der Nanking=
Regie=
rung angekündigt.
geſtellt werden. Das deutſche Volk, das auch bei anderen
Gelegen=
heiten immer wieder bewieſen hat, wie ſtark es in der Not ſein
kann, wird nicht zögern, im Rahmen des neuen WHW. die
Mit=
tel und Sachleiſtungen aufzubringen, die ausreichen, um die Not
der Bedürftigen zu lindern und in ihnen die Gewißheit zu
ver=
ankern, daß ſie nicht Wohlfahrtsempfänger oder Koſtgänger des
Staates und der Gemeinden, ſondern vollwertige und
gleichberech=
tigte Mitglieder unſeres Volkes ſind, für die ſich diejenigen
ein=
ſetzen, die finanziell und wirtſchaftlich beſſergeſtellt ſind.
Auflöſung einer Synode in Schleſien.
Amtlich angeordnete Wahlunfreihal
DNB. Berlin, 17. Auguſt.
Unter Führung des Biſchofs Zänker iſt die
Bekennt=
tisfront in Schleſien dazu übergegangen, an
die Stelle der amtlichen ſchleſiſchen
Provin=
zialſynode eine eigene unter Ausſchaltung
anderer kirchlichen Gruppen gebildete Synode
einzuſetzen und ſie für die amtliche zu erklären.
Begen die ausdrückliche Warnung der Staatsbehörde wurde ein
„Präſes” gewählt und wurden „amtliche” Kundgebungen an
die Kirchengemeinden erlaſſen. Während ſich ſonſt überall die
„Bekenntnisſynoden” von amtlichen Synoden deutlich
unterſchei=
den, wurde, wie das Deutſche Nachrichten=Büro meldet, hier der
Verſuch gemacht, unter Irreführung der Oeffentlichkeit die „
Be=
kenntnisſynode”, alſo die Synode einer kirchlichen Gruppe, für
die amtliche Synode auszugeben. Die Synode des Biſchofs
Zänker iſt daher im Intereſſe der öffentlichen Ordnung aufgelöſt
worden.
Manöver im amerikaniſchen Oſten.
EP. New York, 17. Auguſt.
Zum erſten Male in der Geſchichte der Vereinigten Staaten
werden in dieſem Jahre große Manöver der Landtruppen
durch=
geführt werden. An dieſen Manövern, die vom 17. bis 31. Auguſt
dauern, werden Truppen und Nationalgarden aus den Staaten
New York, New Jerſey, Delaware, insgeſamt 36 500 Mann,
teil=
nehmen. Im Rahmen dieſer Manöver wird ſich am 23. Auguſt
eine große „Schlacht” zwiſchen zwei Armeekorps abſpielen. Die
ausländiſchen Militär=Attachés und zahlreiche Preſſevertreter
werden dieſer „Schlacht” beiwohnen, deren Thema die
Zurückwei=
ſung einer plötzlich an der nordöſtlichen Küſte auftauchenden
feindlichen Armee ſein wird. Die durch die Manöver
verurſach=
ten Koſten belaufen ſich auf 370 000 Dollar.
Je mehr man das Wahlgeſetz ſtudiert, das von Koor
aus dem memelländiſchen Deutſchtum aufgezwungen worden
deſto ſtärker tritt die Ungeheuerlichkeit in die Erſcheinung,
dieſes „Geſetz” enthält. Es iſt kurz geſagt nichts anderes.
eine mit tauſend Beſtimmungen verſehene Verordnung, die=
Memelländern das Wahlrecht raubt, die ihnen die Abſtimmmn
freiheit nimmt und die nur dazu da iſt, um nach außen him)
Ausdruck des „guten Willens” der Litauer zu ſehen.
Welche Bewandtnis es mit dieſem guten Willen hat, e
ſich aus der ganzen Tendenz des Wahlgeſetzes, das kurzer
das alte memelländiſche Wahlgeſetz über den Haufen rennt
den Litauern ſämtliche Trümpfe in die Hand ſteckt, damit ſie
den bevorſtehenden Wahlen auch wirklich als die „Sieger”
dem Schlachtfeld bleiben. Schon die Abſteckung des Perſcr
kreiſes, dem die Ausübung des aktiven und paſſiven
Wahlr=
abgeſprochen wird, iſt ein Vorgang, der gerade im Auslando
man immer wieder über die Rechte des Volkes Lobgeſi;
anſtimmt, höchſte Empörung hätte auslöſen müſſen. Leider Hu
wir bis zur Stunde nicht feſtſtellen können, daß man ſich uh
haupt der Mühe unterzogen hat, das litauiſche Wahlgeſe
ſtudieren und ſeine wirklichen Zwecke und Abſichten hemn
zuſchälen. Denn den Litauern kommt es in erſter Linie da
an, die Zahl der deutſchen Wähler mit aller Macht zu
ringern. Aus dieſem Grund dürfen auch die Mitglieder de=
Memelgebiet verbotenen Parteien, alſo der Landwirtſchaftll
Partei, der Saß= und der Neumann=Partei ihr Wahlrecht
ausüben. Das gilt auch für Perſonen, die einer Organiſed
angehörten, deren gerichtlich feſtgeſtelltes Urteil es war, Litad
Unabhängigkeit zu gefährden oder gar einen Teil ſeines
bietes zu rauben. Der Kownoer Prozeß, der vom Anfang
zum Ende eine einzige Rechtsbeugung war, hat nicht den leifſ.
Beweis dafür erbracht, daß irgendein Memelländer oder irge
eine memelländiſche Partei dem litauiſchen Staate geger i
illoyal eingeſtellt iſt, oder gar Ziele verfolgt, deren Erreic
die Unabhängigkeit Litauens oder gar die Zugehörigkeit
Teilen dieſes Landes zum litauiſchen Staate in Frage frill
ſollte. Dennoch wurden ganz willkürlich verſchiedene Parre
verboten, um, wie ſich jetzt klar herausſtellt, dem Geſetzmc
in Kowno die Arbeit zu erleichtern. Er hat denn auch ſchleun
eine Formulierung ausgearbeitet, die die Angehörigen ad
nicht unbedeutenden Parteien rechtlos macht.
So hat man auf bequeme Art von vornherein einen Sl
Prozentſatz der Wähler ausgeſchaltet. Man hat weiter
Wahlalter heraufgeſetzt, wodurch ebenfalls zahlloſe Memellä:
ihr Wahlrecht verlieren. Es iſt auch dem litauiſchen Mi
direktor das Recht gegeben worden, die Stimmbezirke .bf
grenzen. Selbſtverſtändlich werden nur Litauer zu Wahln.
vorſitzenden ernannt, die nun ihrerſeits wieder ausſchli k
die Wahlergebniſſe zu prüfen haben. Der Landtag als bid
Inſtanz iſt damit ausgeſchaltet. Lediglich die Litauer „pref
und laſſen das gelten, was ihren Intereſſen entſpricht.
das Abſtimmungsverfahren ſelbſt iſt ſo kompliziert, daß
wahrſcheinlich die Abſtimmungszeit überhaupt nicht ausrach
wird um die Wahl durchführen zu können. Iſt die
Stund=
die Schließung der Wahllokale herangerückt, ſo wird man
ſichtslos den Wahlakt für beendet erklären, auch wenn
Hunderte und Tauſende von Wahlberechtigten vor den A
der Abſtimmungslokale warten ſollten. Denn ſehr wahrſche.
wird es ſo ſein — das kann man dem litauiſchen Geſetzid
nehmen — daß die Wähler kurz vor dem Betreten des Lil
eine ganze Anzahl von Stimmzetteln erhalten, aus denet
ſich nun ihre Kandidaten herausſuchen müſſen, wobei
immer wieder jeder Wähler ſoviele Stimmen hat, wie 2k
ordnete zu wählen ſind, alſo 29 Stimmen.
Dieſes Wahlverfahren wird ein derartiges
Durchein=
hervorrufen, das vor allem der Wahlſchiebung Vorſchub Li
zumal das ganze Geſetz jede Geheimhaltung illuſoriſch mach.
Das Wahlrecht wird jedenfalls durch dieſes litauiſche d0
mit Füßen getreten. Es wirkt genau ſo vernichtend wie Li-t
bisher die memelländiſche Selbſtverwaltung vernichtet hat,
daß von irgendeiner Seite her die Regierung in Kownn
Ordnung gerufen wurde. Wir möchten annehmen, daß in
Angelegenheit das letzte Wort noch nicht geſprochen iſt
wenn die Garantiemächte zur Zeit in Abeſſinien ihre S.
haben.
Die Dienſtſtelle Pommern des Miniſteriums für Volnd
klärung und Propaganda teilt mit, daß auf Erſuchen des M
miniſters für Volksaufklärung und Propaganda die in K9
erſcheinende Tageszeitung „Pommerſche Tagespoſt” auf drei
nate verboten worden iſt, da entgegen der vom Reichsminiſte
aufgeſtellten Forderung, daß es nur eine Aufgabe für die T
zeitungen gebe, nämlich ihren geſamten Inhalt aus nationann
liſtiſchem Geiſte heraus zu geſtalten und ſie zum Träger der mn
nalſozialiſtiſchen Weltanſchauung zu machen, Verlag und S-d
leitung der „Pommerſchen Tagespoſt”” gezeigt haben, daß
ſie-
gewillt ſind, dieſe Aufgabe zu erfüllen.
Sinn und Nokwendigkeit einer
deutſchen bildung.
Von Heinrich Weinſtock.
Unſere Zeit, die entſchloſſen iſt, die Aufſpaltung, ja
Atomi=
ſierung unſeres Volkes zu überwinden, iſt von einem ſtarken
Mißtrauen gegen die Bildung, dieſe hohe darum aber auch ſo
gefährliche Mitgift des deutſchen Geiſtes, erfüllt. Mancher meint,
man werde dies eigenwillige Volk der Dichter und Denker nur
dann und endlich in ſeine politiſche Form bringen, wenn man,
der hochmütigen deutſchen Bildungsidee abſchwörend, die
Er=
ziehung unſerer begabteſten Jugend nach dem eindrucks= und
wirkungsvollen Vorbild der breiten engliſchen Jugenderziehung
geſtalte. Nun iſt es aber ſchon keine Frage, daß deutſche
Ueber=
legenheit im Wettkampf der Völker zu einem erlauchten Teil
auf der deutſchen Bildung und ihren Veranſtaltungen beruht.
Sollen wir, weil in den letzten Jahrzehnten dieſe Bildung ihr
hohes Ziel und ihr ſtrenges Maß verloren hat, von ihr in die
billigeren und ſchnelleren Zwecke erfolgreicherer Völker
ab=
gleiten? Wer dieſe Frage bejaht, hat den großen Anſpruch der
Zeit, die einen neuen Tag des Deutſchen verſpricht, indem ſie
Potsdam und Weimar will, nicht vernommen. Nicht an ſeiner
Bildung durch die er der moderne Grieche geworden iſt, krankt
der Deutſche, ſondern an ſeinem Abfall vom ſtrengen Geſetz
dieſer Bildung, womit er von ſich ſelbſt abgefallen iſt in den
„undeutſchen, beinahe ausländiſchen oder kosmopolitiſchen
Charakter” der zeitgemäßen Bildungsbeſtrebungen. Nicht wenn
er die Bildung abſchafft, wird er geſunden, ſondern wenn er
die verfallene nach dem echten Bedürfnis der Polis in eine
neue Ordnung wieder einſetzt, die verirrte auf ein neues hohes
Ziel wieder ausrichtet. In dieſer wie in manch anderer
Be=
ziehung rennt viel lauter Kampf heute gegen eine tote Front,
weil er den Unterſchied zwiſchen Form und Verfallsform nicht
kennt oder — nicht kennen will. Die notwendige Folge ſolch
ſchiefen Angriffes iſt dann immer die, daß der Teufel mit
Beelzebub ausgetrieben werden ſoll.
Wahre Bildung iſt ein politiſches Bedürfnis der deutſchen
Polis, und zwar im objektiven wie im ſubjektiven Sinne. Ein
Volk kann ein geſchichtsmächtiges und geſchichtswürdiges Daſein
nicht führen, wenn es in den nächſten Aufgaben des Tages in
der Behauptung ſeiner nackten Exiſtenz, in der Sorge für Brot
und Sicherheit aufgeht. Wie es ohne dieſen feſten Boden unter
ſeinen Füßen verſinken müßte, ſo wird es ohne leuchtende
Stern=
bilder zu ſeinen Häupten ſich verlaufen. Seine mühſame Arbeit
muß einen menſchenwürdigen Sinn haben und um dieſen Sinn
wiſſen. Der aber liegt zwar nicht außerhalb der Tagesarbeit,
ſondern er will dieſe Arbeit durchwalten; aber er wird nicht in
dieſer Arbeit ſelber ſichtbar, ſondern er ſtrahlt aus hohen
Bil=
dern, die wir darum Sinnbilder nennen, fordernd und ſtärkend,
mahnend und tröſtend, ausrichtend und erhebend in die
Tages=
arbeit hinein. In dieſen Bildern iſt das vollendet wirklich,
was als tiefe und dunkle Sehnſucht im Alltag webt und treibt.
Der wirkliche Geiſt, der dieſe Bilder geſtaltet, und der allein
kräftig iſt, ſie zu geſtalten, erhebt ſich nicht fremd und ſtolz über
die dumpfen Niederungen des Volkslebens, ſondern in ihm
kommt das urſprüngliche Weſen des Volkes zu ſeiner reinen
Selbſtgeſtaltung. Seele und Geiſt, Inſtinkt und Form ſind eines
Urſprungs und einer Sendung, aber zu gültiger und
wirk=
ſamer Deutlichkeit geſtalten ſie ſich erſt im völkiſchen Sinnbild.
Jedes geſchichtsfähige Volk umſtellt ſich mit einer Verſammlung
ſolcher Bilder ſeines Selbſt, von Ahnenbildern, Schutzbildern,
Vorbildern, damit die es, das immer in der Not des Daſeins
ſich zu vergeſſen droht, an ſeine Sendung erinnern. Dieſer
politiſchen Notwendigkeit eines höheren Lebens in einem Volke,
der ſogenannten Kultur alſo hat Platon die höchſte Weihe
ge=
geben, indem er den dauernden, geſteigerten Geſtalten, die, den
Sinn bedeutend, dem Volke die ſtändige Gewißheit ſeiner
höheren Sendung geben, ihre Heimat in Gottes Himmel anweiſt.
Und wenn ſein Mythos dieſe Ideen, die nur eine flache Zeit
für Begriffe halten konnte, als lebendige Geſtalten
einher=
wandeln läßt, ſo wußte er, daß es nicht die Sätze und ihre
Begriffe, ſondern die Geſtalten und ihre Bilder ſind, die das
Geſicht eines Volkes prägen, die ſeiner Haltung die Würde,
ſeinem Weg das Ziel geben. „Was bleibet aber, ftiften die
Dichter” (Hölderlin). Die Geſtalten= und Formenwelt der
Bil=
dung iſt nicht ſchöner und notfalls entbehrlicher Schmuck des
Daſeins, ſondern notwendige Bedingung bedeutender,
geſchicht=
licher Exiſtenz.
Bildung iſt aber auch ein politiſches Bedürfnis im
ſub=
jektiven Sinne.‟ Denn der Saal der lebendigen Bilder würde
zu einer toten Ahnengalerie verſtauben, wenn die Verpflichtung
der Bilder nicht immer wieder lebendig vernommen, perſönlich
verwirklicht und dadurch erſt wirkſam gemacht würde. Dieſe
lebendige Verflößung der hohen Bilderwelt in das Volksleben
vollzieht ſich durch mancherlei Vermittlung hindurch. Dabei muß
es eine Schicht von Menſchen im Volke geben, die aus dem
unmittelbaren Umgang mit dieſen Bildern den Willen und die
Kraft gewinnen, Macht und Anſpruch dieſer Bilder gleichſam
aus erſter Hand in die mühſelige Arbeit des Tages
weiter=
zugeben, indem ſie dieſen machtvollen Anſpruch in ſich ſelbſt
ver=
wirklichen, dadurch daß ſie ihre Perſon dieſen hohen Bildern
nachbilden. Nicht freilich, um ſich am unfruchtbaren Selbſtgenuß
des ſo gewonnenen Bildes zu befriedigen, ſondern um die
Perſon gewordene Nachbildung in den Dienſt der Wirklichkeit zu
ſtellen, die jene Bilder aus ihrem Schoße entlaſſen hat, in den
Dienſt ihres Volkes. Der am Hochbild Gebildete muß Vc!
werden, damit der Prozeß der Bildung in der Wirklichkeite
oben und nach unten im lebendigen Fluſſe bleibe; nach obe.
daß er zu immer neuen Hochgeſtaltungen gedeihe, nach —7
indem er immer mächtiger und tiefer das ganze Vollg
durchflute. Dies iſt die eigentliche politiſche
Verantwo=
des Gebildeten. Hier wird die politiſche Notwendigkei
bildeter Exiſtenzen im Volke ſichtbar. Das richtige Zie.
Bildung iſt dieſe politiſche Exiſtenz des Gebildeten.
Damit hat das ehrwürdige, aber verfallene und verr:,
Wort Bildung ſeinen politiſchen Sinn zurückerhalten.
meinte Platon, als er die Verwirklichung einer neuen 2e
Polis nur für möglich hielt, wenn Gott es füge, daß entun
die Herrſcher zum Philoſophieren oder die Philoſophen
Herrſchen kämen. Damit iſt Bildung im ſubjektiven Sinne,
Formung der Perſon durch wiſſende Teilhabe und
tätige-
eignung der hohen Welt der geſtalteten Sinnbilder des P
der völkiſchen Ideale, des deutſchen Geiſterreiches als poil
Notwendigkeit für alle die Stellen im Volke, die berſo
Verantwortung für andere tragen, deren Amtsträger an
vorangehen ſollen, für die Schicht heißt das der leitendel
rufe nachgewieſen. Ihre Vorbereitung kann ſich alſo
keine=
als Berufsbildung genugtun. Die (ſoziologiſche) Sorgs
den Beruf muß eingehen in die (politiſche) Aufgabe der
dung. Das Ziel der höheren und hohen Schulen iſt niele
Berufsmenſch, ſondern der Gebäldete. So feſt die Bitdt
ſchule alle Eigenſchaften und Fähigkeiten im Auge Vei=
muß, die für die Schicht der leitenden Berufe zu forder!
ſo bleibt noch ein all dies Uebergreifendes, wir könnten
ſagen: ein all dies Tragendes, das nicht unmittelbar aus
Berufsaufgaben abzuleiten iſt, zu leiſten, von dem aueln
doch alles Berufliche erſt ſeine eigentliche Lebendigkeil,
und Weite erhält. Und erſt durch dies jenſeits alles Nuß=
und Zweckhaften liegende, ſcheinbar Ueberflüſſige, das
doch das Notwendigſte iſt, wird aus Wiſſensdienſt 2I
bildung und allein hierdurch iſt Bildung — ſo überraſche."
klingt, ein Politikum. Man könnte auch zuſpitzen: Der. *
der Bildung erfüllt ſich nicht in Berufsbildung.
Eine Bedingung muß freilich dabei erfüllt ſein, de
nächſt ebenſo überraſchend klingt. Bildung kann nur Li‟”
Politikum, d. h. notwendiger und weſentlicher Dienſt alt
ſein, wenn ſie wieder eine adelige Angelegenheit iſt; A..
doppelten Sinn dieſes Wortes, das geſteigerten Anprn
geſteigerte Verpflichtung zugleich enthält. Derſelbe Pllt.
wir die politiſche Bildung verdanken, wußte, daß die Di
ihrer politiſchen Verantwortung nur gerecht werden konl.."
ſie ihr Maß nehme nach dem, für das ſie zu ſorgen Ne
der hohen Welt alſo der geſteigerten Geſtalten, der leig
mtag, 18. Auguſt 1935
Einheitliche Kulkurorganiſakion
der Zuden.
Betäfigungsmöglichkeiken für jüdiſche Künſtler
in Deutſchland.
DNB. Berlin, 17. Auguſt.
wiſchen dem Geheimen Staatspolizeiamt
gn und dem Sonderbeauftragten des
ſihsminiſters für Volksaufklärung und
Pro=
nda Dr. Goebbels Staatskommiſſar
Hin=
uns mit dem heutigen Tage eindeutige Richtlinien
ſiol e Tätigkeit des Reichsverbandes der
jüdi=
ſt Kulturbünde im deutſchen Reichsgebiet
ſakaart worden. Dieſe Richtlinien beſagen, daß nur noch
hrrchsverband der jüdiſchen Kulturbünde den
organiſato=
müi Zuſammenſchluß aller jüdiſchen Kulturorganiſationen im
gſtm Reichsgebiet darſtellen darf. Sitz der verantwortlichen
ſel=itung des Reichsverbandes iſt Berlin. Sämtliche jüdiſchen
Krrganiſationen mit Ausnahme der Schul= und
Kultus=
wngen müſſen bis zum 15. September d. J. einſchließlich
heichsverband eingegliedert ſein und ſtehen von dieſem
i unter der Leitung des von Staatskommiſſar Hinkel
ſne ten Vorſtandes in Berlin.
eher die Frage der Mitgliedſchaft in einem lokalen
Ver=
ſſtds jüdiſchen Kulturbundes beſagen die nunmehr von allen
Uhd gen Stellen genehmigten Richtlinien, daß Mitglieder
ſausen oder Nichtarier im Sinne des Berufsbeamtengeſetzes
önnen. Jedoch können auch Ehegatten von Mitgliedern
jüdiſchen Kulturbundes, auch wenn ſie ſelbſt ariſch ſind,
ſyüelchen Organiſation angehören.
eter die entſcheidende Frage der Beſchäftigung jüdiſcher
er im Rahmen dieſer Organiſation wird feſtgeſtellt, daß
ſhig ulturbundsmitglieder tätig ſein können
has ebenfalls die ſonſtigen Teilnehmer on
ütſtaltungendes Reichsverbandesjüdiſcher
demn auidzit blturbünde Mitglieder dieſer Organiſation
ſiürüſſen. Daher haben dieſe
Veranſtaltun=
iden Charakter von „geſchloſſenen
Veran=
blurr gen”. Für Perſonen ohne
Mitglieds=
ſtbzeis mit Lichtbild ſind ſie unzugänglich.
Gähnen können durch den Sonderbeauftragten Hinkel
geneh=
mAwverden. Auch die Vortragsfolgen jeder Art werden von
Fentralleitung des Reichsverbandes nach Vorlage bei dem
erl eauftragten feſtgelegt. Sie bedürfen dann nicht mehr
enehmigung einer zuſtändigen örtlichen Dienſtſtelle im
e” ſofern nicht beſondere Verhältniſſe eine abweichende
eidung erfordern. Vor Erlaß einer derartigen Entſcheidung
doch die Stellungnahme des Sonderbeauftragten eingeholt
MFh.‟ Die Richtlinien weiſen die lokalen Organiſationen des
ſewrbandes an, tunlichſt Räume zu benutzen,
ſe Eigentümer, Mieter oder Pächter Nicht=
Mſind. Jede organiſatoriſche Veränderung im Rahmen
Meſchsverbandes muß vorher dem Büro des
Staatskom=
ſfs Hinkel mitgeteilt werden, der im Einvernehmen mit
eineleimen Staatspolizeiamt Berlin hierzu die Genehmigung
M Der Verkauf von Theater= Konzert= und
ſragskarten iſt auf den Mitgliederkreis des
ſisverbandes beſchränkt, ebenſo die Wer=
erſchie
t, dem
auf die ausgeſprochen jüdiſchen
Zeitun=
nd Zeitſchriften (C. V.=Zeitung, Jüdiſche
Rund=
öſraelitiſches Familienblatt, „Der Schild” uſw.)
M14 Organ des Reichsverbandes jüdiſcher
urbünde wurden die „Mitteilungen des
Esberbandes” genehmigt. Für den redaktionellen In=
Weſer Mitteilungen ſind alle Perſonen in der Leitung der
er Zentrale verantwortlich. Es iſt ſelbſtverſtänd=
Rdaß ſich die Veranſtaltungen des
Reichs=
ündes und aller ihm angeſchloſſenen
Orga=
tionen und der Inhalt dieſer „Mitteilun=
Mes Reichsverbandes” in keiner Form gegen
Mictionalſozialiſtiſchen Staat, ſeine
Ein=
iſtin gen und ſeiner Geſetze wenden darf. Allen
ſtodern des Reichsverbandes jüdiſcher Kulturbünde iſt die
Goder unterſtützende Betätigung auf künſtleriſchem und
kul=
üſin Gebiet nur im Rahmen des kulturellen Eigenlebens
Deutſchland anſäſſigen Judentums erlaubt.
urch die Richtlinien des Sonderbeauftragten Hinkel, die
iſuhr vollinhaltliche Beſtätigung durch das Geheime
Staats=
curmt gefunden haben und die zu der Einheitsorganiſation
ſind die Möglichkeiten für die künſtleriſche Betätigung
Geſcher Staatsangehöriger in außergewöhnlichem Maße ge=
MEn. Nunmehr iſt es Aufgabe der Zeutralleitung des
Reichs=
des jüdiſcher Kulturbünde, durch geeignete organiſatoriſche
Filder. Wie die Polis ſelber, aus der und für die ſie da
0 die Nietzſches Lieblingsbild zu gebrauchen, ſich wie
hramide aufbaut, muß die Bildung ihren Halt von unten,
19ß aber von oben nehmen. Nicht nach der „Bildſamkeit”
dien Volksſchichten, ſondern nach der höchſten Bildungs=
9t, der ſtärkſten plaſtiſchen Kraft in einem Volke bemißt
M Anſpruch. Denn nur ſolche geſteigerte Kraft iſt fähig
igen Teilnahme, zur lebendigen Aneignung der „unbegreif=
Ahen Werke”, in denen die größten Geiſter des Volkes
ihrem Volke ſeinen tieferen Sinn und ſeine höhere
Na ſagen. Daß man dies nicht feſthielt, ſondern den
edürfniſſen der Maſſen nach Bildung nachgab, das iſt
ſte Grund des Bildungsverfalls geweſen, bei deſſen An=
iesſche ausruft: „Die allerallgemeinſte Bildung iſt eben
abarei!”
Lſer Verfall mit ſeiner Verwaſchung aller ſtrengen und
Forderungen, mit ſeiner Vernebelung eines hohen und
den Zieles, mit ſeinem national und ſozial getarnten
biſtiſchen Ruf nach der „Einheitsſchule” vollzog ſich im
Zuge jener allgemeinen Zerſtörung von Rang und
Ord=
die mit der Freiſetzung des Individuums begann, die
Rlindigung der Gleichheit aller Menſchen fortſchritt, um
Verſklavung des Menſchen unter das Kollektiv an ihr
h” ges Gegenende zu kommen. „Im Grunde meinen die,
unermüdlich von dem Bildungsbedürfniſſe ihrer Zeit
IS ihr Ziel die Emanzipation der Maſſen von der
Herr=
et großen einzelnen, im Grunde ſtreben ſie danach, die
Ordnung im Reiche des Intellektes umzuſtürzen, die
akeit der Maſſe, ihren unterwürfigen Gehorſam, ihren
der Treue unter dem Szepter des Genius.‟ Daß
eine wirklich politiſche Bildungslehre verkündet, zeigt
am deutlichſten, wenn er, der ſcheinbar (und für ſeine
Uſtverſtändlich) ſo inſularen Bildungsproblematik
nach=
auf die politiſche Fundamentalproblematik des heutigen
2 ſtößt: „Denn was weiß man ſchließlich von der
ſigkeit der Aufgabe, Menſchen zu regieren, das heißt
helen Millionen eines, der großen Mehrzahl nach,
uS egoiſtiſchen, ungerechten, unbilligen, unredlichen,
9 boshaften und dabei ſehr beſchränkten und quer=
Weſchlechtes Geſetz, Ordnung, Ruhe und Frieden
auf=
erhalten!"
* nicht wahr? In dieſen Worten entlarvt ſich der
ſelbſt=
volkfremde, ja volkverachtende Herrenmenſch, der mit
en Anliegen der Bildung nur ſeinen ſelbſtſüchtigen
zu berkleiden ſucht? Nietzſche ſelbſt ſoll antworten:
der Bildung: zu leben und zu wirken in den edelſten
mgen ſeines Volkes.” Gewiß. Bildung iſt eine ariſto=
Angelegenheit, aber ihr echter, politiſcher Adel bewährt
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Maßnahmen dieſe Möglichkeiten zu nützen und ſich der
Verant=
wortung für den Anſpruch auf Betätigung der nichtariſchen
Künſtler im Rahmen dieſer Organiſation bewußt zu ſein. Die
Nichtlinien ſind Beweis dafür, daß der
nationalſozia=
liſtiſche Staat den nichtariſchen
Staatsange=
hörigen alle Möglichkeiten zur Betätigung
ihres kulturellen und künſtleriſchen
Eigen=
lebens gibt, wenn ſie davon ablaſſen, ſich in
das Kunſt= und Kulturleben des deutſchen
Vol=
kes offen oder verſteckt einzudrängen.
In Bonn a. Rh. konnte von der Zollfahndungsſtelle Köln
eine jüdiſche Familie des Verbrechens nach dem Volksverratsgeſetz
überführt werden. Es handelt ſich um den 51 Jahre alten
Metz=
ger Leo Grüneberg, deſſen Ehefrau Henriette, geb. Levy, und
den 26jährigen Sohn Karl Grüneberg, die ſämtlich feſtgenommen
wurden. Nach dem bisherigen Geſtändnis haben die Verhafteten
den größten Teil ihres Vermögens in angeblicher Höhe von RM.
20 000 nach dem Ausland verſchoben. Es beſteht jedoch der
drin=
gende Verdacht, daß es ſich um einen bedeutend größeren Betrag
handelt.
Nr. 226 — Seite 3
Auflöſung aller Freimaurerlogen.
Eine Anweiſung des Reichsinnenminiſters.
DNB. Berlin, 17. Auguſt.
Der Reichs= und Preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick
hat die Landesregierungen ſowie den Reichskommiſſar für die
Rückgliederung des Saarlandes angewieſen, ſämtliche
Frei=
maurerlogen, die ſich noch nicht ſelbſt aufgelöſt haben, auf Grund
der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten zum Schutze von
Volk und Staat vom 28. 2. 1933 (RGBl. I S. 83) aufzulöſen.
Er hat ferner auf Grund des Geſetzes über die Einziehung
von volks= und ſtaatsfeindlichem Vermögen vom 14. 7. 1933
(RGBl. I S. 479) feſtgeſtellt, daß das Vermögen ſolcher
Frei=
maurerlogen zu volks= und ſtaatsfeindlichen Beſtrebungen
ge=
braucht und beſtimmt war, und hat die Landesregierungen
ange=
wieſen, dieſe Vermögen zu beſchlagnahmen und einzuziehen.
Internationales Zuriſtentreffen in Berlin.
Der Kampf gegen das Verbrechertum im Mikkelpunkt der Tagung. — Die Zuſammenarbeit der Staaken
eine wichtige Waffe zum Schuke der Volksgemeinſchaft vor Rechtsbrechern.
die rund 400 ausländiſchen Kongreßteilnehmer mit aufrichtiger
der Auftätt des 11. Inkernationalen Freude, weil es das Zuſammenwirken der Völker bei
der Abwehr der Verbrechen für dringend geboten
hält. Das Dritte Reich weiß, daß es im Strafrecht Pro=
Mruntechts- und Gejangnlstongreſſes. bleme gibt, deren Löſung nur gemeinſam durch die
DNB. Berlin, 17. Auguſt.
Der 11. Internationale Strafrechts= und Gefängniskongreß,
der auf Einladung der Reichsregierung in der Zeit vom 18.
bis 24. Auguſt 1935 in Berlin ſtattfindet, wird durch einen
Empfang eingeleitet, den die Reichsregierung zu
Ehren der Mitglieder des Kongreſſes am Sonntag dem
18. Auguſt, abends im Weißen Saal des Berliner Schloſſes
veranſtaltet. An dieſem Empfang werden eine Reihe
Mit=
glieder der Reichsregierung, Vertreter der Partei und der
Be=
hörden, des Diplomatiſchen Korps und etwa 600 ausländiſche
Teilnehmer des Kongreſſes teilnehmen.
Am Montag, 19. Auguſt, um 10 Uhr, wird der Kongreß in
feierlicher Sitzung in der Kroll=Oper eröffnet werden.
Reichs=
miniſter der Juſtiz Dr. Gürtner wird im Auftrage des Führers
und Reichskanzlers und im Namen der Reichsregierung den
Kongreß begrüßen und einen Vortrag über „den Gedanken
der Gerechtigkeit in der deutſchen
Strafrechts=
erneuerung” halten. In dieſem Vortrag wird er die
grund=
legenden Gedanken des neuen deutſchen Strafrechts vor dieſer
Verſammlung von etwa 130 amtlichen Delegierten der an dem
Kongreß teilnehmenden Staaten und etwa 400 Gelehrten und
Fachleuten des Strafrechts und Strafvollzuges aus 54
Kultur=
ſtaaten erörtern. Die bedeutſame Rede wird auch auf den
Deutſchlandſender übertragen werden. Der Kongreß wird ſich
ſodann ſeinen Präſidenten wählen.
Begrüßungsworke des Reichsjuſtizminiſters.
Reichsjuſtizminiſter Gürtner veröffentlicht zum 11.
Inter=
nationalen Strafrechts= und Gefängniskongreß folgende
Be=
grüßungsworte:
„Den Teilnehmern des 11. Internationalen Strafrechts= und
Gefängniskongreſſes, der vom 18. bis 24. Auguſt 1935 in Berlin
ſtattfindet, entbiete ich namens der deutſchen Juſtizverwaltung
einen herzlichen Willkommengruß.
Die deutſche Juſtizverwaltung iſt ſich der großen Bedeutung
des Kongreſſes für die Bekämpfung des
Verbrecher=
tums bewußt und davon überzeugt, daß neben einem dem
Volkscharakter entſprechenden nationalen Strafrecht auch die
Zu=
ſammenarbeit der Staaten eine wichtige Waffe zum Schutze der
Volksgemeinſchaft vor Rechtsbrechern iſt.
Ich wünſche dem Kongreß eine erfolgreiche Arbeit. Möge
ſein Dienſt am Recht reiche Früchte für das Wohlergehen der
Völker tragen.”
Geleitworke des Reichsgerichtspräſidenken.
Anläßlich des in Berlin ſtattfindenden Internationalen
Strafrechts= und Gefängniskongreſſes veröffentlicht der Präſident
des Reichsgerichts Dr. Bumcke folgendes Geleitwort:
„In dieſem Jahre iſt erſtmalig Deutſchland das Gaſtland für
den alle fünf Jahre ſtattfindenden Internationalen Strafrechts=
und Gefängniskongreß. Das nationalſozialiſtiſche Reich begrüßt
ſich daran, daß ſie unter allen Formen des Volksdienſtes nur
eine der anſpruchsvollſten iſt. Gerade alſo vermöge dieſes Adels
und nur durch ihn iſt ſie ein echtes Politikum.
Der Neunke Inkernakionale Skrafrechtskongreß.
Am kommenden Sonntage werden in Berlin die Mitglieder
des Neunten Internationalen Strafrechts= und
Gefängniskon=
greſſes von der Reichsregierung empfangen werden. Einen Tag
ſpäter beginnt der Kongreß ſeine Arbeiten in der Krollover.
Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner wird den Tagungsabſchnitt
eröff=
nen. Von deutſcher Seite werden neben dem Reichsminiſter Dr.
Goebbels der Reichsminiſter Dr. Frank und der Staatsſekretär Dr.
Freisler ſprechen. Insgeſamt haben ſich bisher 130
Regierungs=
vertreter angemeldet, die 50 Staaten offiziell vertreten. Außerdem
dürften etwa 300 bis 400 ausländiſche Juriſten den
Strafrechts=
kongreß beſchicken, der am Samstag, den 24. Auguſt, beendet wird.
Der Kongreß wurde Mitte, des vorigen Jahrhunderts auf
An=
regung des amerikaniſchen Präſidenten Grant ins Leben gerufen,
um auf internationalem Wege den Schutz der menſchlichen
Geſell=
ſchaft vor ihren Feinden ſicherzuſtellen. Hauptſitz des Kongreſſes
wurde Bern. Dem Kongreß iſt es zu danken, daß die
internatio=
nale Bekämpfung des Verbrechertums von Jahr zu Jahr weitere
Fortſchritte machen konnte. Er hat aber auch dafür geſorgt, daß
ſich die Mitglieder untereinander jeweils über die Einrichtungen
in den verſchiedenen Staaten orientieren konnten. Auch die Tagung
in Berlin wird Gelegenheit bieten, den anweſenden Ausländern
einen Einblick in den deutſchen Strafvollzug zu geben. Der
Kon=
greß wird ſich außerdem ausgiebig mit dem Strafrecht befaſſen.
Es iſt hier die erſte Gelegenheit gegeben, das Ausland mit der
nationalſozialiſtiſchen Rechtsauffaſſung vertraut zu machen.
Von der Univerſität Gießen.
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt meldet, iſt der
Do=
zent Dr. Julius Wagemann in Heidelberg beauftragt worden,
in der evangeliſch=theologiſchen Fakultät der Univerſität Gießen
im Winter=Semeſter 1935/36 die Vertretung der Profeſſur für
Kirchengeſchichte zu übernehmen. Ferner wurde der ordentliche
Profeſſor Dr. Walter Schultze in Jena in gleicher Eigenſchaft
in die mediziniſche Fakultät der Univerſität Gießen berufen.
Förderung des Filmnachwuchſes.
Von Nachwuchs=Schauſpielern, die vom Filmnachweis Berlin
in der letzten Zeit auf Grund von Probeaufnahmen in Vorſchlag
gebracht wurden, haben eine ganze Reihe feſte Engagements=
Ab=
ſchlüſſe erhalten können. Es konnten mit Erfolg vermittelt
wer=
den: Edna Greyff für den Film „Student von Prag‟. Edna
Greyff, geboren in Heilbronn, war zuletzt am Landestheater
Darmſtadt tätig. — In Weinheim an der Bergſtraße wurde
Erwin Linder geboren, der im Delta=Film „Hans im Glück” die
Hauptrolle übernommen hat. Erwin Linder war an den Theatern
Wiſſenſchaft aller Länder erreicht werden kann.
Auch der Kampf gegen das internationale
Ver=
brechertum kann nach deutſcher Auffaſſung
nu=
durch Zuſammenarbeit aller Staaten
erfolg=
reich geführt werden. Die völkiſchen Eigenheiten des
national verwurzelten neuen deutſchen Strafrechts werden durch
dieſe internationale Arbeit keineswegs berührt. Es iſt im
Gegen=
teil zu hoffen daß dieſer Kongreß das Verſtändnis des
Auslan=
des für die Erneuerung Deutſchlands und des deutſchen
Straf=
rechts fördert. Denn perſönliche Erfahrungen hinterlaſſen
natur=
gemäß andere Eindrücke als mehr oder weniger gefärbte Berichte.
Die Kongreßarbeit erſtreckt ſich auf vier Gebiete:
Geſetz=
gebung, Verwaltung, Vorbeugung und Jugend. Von den zwölf
Fragen, die dem Kongreß vorliegen, verdienen zwei
beſonders genannt zu ſein: Der Kongreß ſoll
unter=
ſuchen, ob und inwieweit die Steriliſation als
ſtrafrechtliche Maßnahme angebracht iſt, und er
ſoll zudem viel umſtrittenen Problem Stellung
nehmen, ob die Verſuche, die Freiheitsſtrafe der
Erziehung und Beſſerung des Rechtsbrechers
dienſtbar zu machen, ſich bewährt haben oder
nicht.
Auf dieſem Kongreß ſollen die Ausländer die deutſche
Rechts=
pflege nicht nur theoretiſch kennen lernen, ſie ſollen auch
Gelegen=
heit zu Beſuchen großer Strafanſtalten haben, und ſo in die
Praxis hineinſehen.
Reichsminiſter Dr. Frank zum Kongreß.
Reichsminiſter Dr. Frank veröffentlicht in dem zum 11.
Inter=
nationalen Strafrechts= und Gefängniskongreß erſcheinenden
Zen=
tralorgan des Bundes Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten
„Das Recht” einen Begrüßungsaufruf an die in= und
ausländi=
ſchen Kongreßteilnehmer, in dem es u. a. heißt:
Das nationalſozialiſtiſche Reich Adolf Hitlers iſt ein Reich des
Friedens und des Rechtes des deutſchen Volkes. Aufgebaut auf
der großen unbeugſamen Macht unſeres deutſchen Volkes iſt dieſes
Reich der Hort deutſcher Kultur gegenüber dem über allen
Völ=
kern drohenden Zerſetzungsgeiſt des Bolſchewismus. Im engſten
Zuſammenhang mit den großen Fragen des Neubaues von Staat
und Wirtſchaft und Volksorganiſation in Deutſchland, im engſten
Zuſammenhang mit der Wiederherſtellung der alten deutſchen
Rechtsſätze über Ehre, Treue und Rechtsſchutz des Einzelnen und
des Staates baut ſich auf dem Grundbegriff von Raſſe,
Gemein=
nutz und Volksgemeinſchaft die neue, die deutſche Rechtsſchule auf.
Der Nationalſozialismus Adolf Hitlers iſt ja nicht nur
Staats=
theſe, ſondern vor allem Einheit der deutſchen Weltanſchauung
überhaupt. Mit dem autoritären Staatsgedanken verbindet ſich
die Idee der Ausſchließlichkeit des Regimes der
nationalſoziali=
ſtiſchen Bewegung. Ich werde Gelegenheit nehmen, noch
andern=
orts die Grundgedanken des Nationalſozialismus zum Strafrecht
aus Anlaß dieſes 11. Internationalen Strafrechtskongreſſes
vor=
zutragen.
von Hildesheim, Bonn, Dortmund, Frankfurt a. M. und
Mann=
heim beſchäftigt.
Man iſt ſeitens des Filmnachweiſes bemüht, dem deutſchen
Filmſchaffen durch Probeaufnahmen ſtändig neue, künſtleriſch
be=
fähigte Kräfte zu vermitteln. Als Mittler zwiſchen dem großen
Kreiſe der Filmſchaffenden und der Filmherſteller iſt man beſtrebt,
wirkſames und unentbehrliches Inſtrument der Spielbeſetzung zu
werden und bemüht ſich, den Filmnachwuchs in größtmöglichem
Umfange zu fördern, um auch zu ſeinem Teil der Ueberſpannung
des Starweſens zu ſteuern.
* Jahrbuch für vorbildliche Anzeigenwerbung im
nationalſozialiſti=
ſchen Staate. Herausgeber: Diplomvolkswirt Alfons Brugger,
Berlin. (Verlag Pietzſch u. Co., Dresden, Leinen 8,75.)
Dieſes Jahrbuch, dem der ſtellv. Präſident des Werberates der
deutſchen Wirtſchaft, Prof, Dr. Hünke, ein Geleitwort beigegeben
hat, wendet ſich an alle, die inſerieren und an alle, die durch und
für die Anzeige werben, alſo auch an den Werbefachmann und
Werbungstreibenden, dem es viele gute Anregungen und Ideen
vermittelt. Es iſt richtig, daß es nicht genügt, eine Anzeige
auf=
zugeben, die Hauptſache iſt das „Wie!” Jede Anzeige hat ſchließlich
einen anderen Zweck und muß in Aufmachung, Größe und Text
die=
ſem Zweck Rechnung tragen. — Außerdem enthält das Jahrbuch
eine überſichtliche Darſtellung, der geltenden werberechtlichen
Be=
ſtimmungen, und zwar des Werbegeſetzes, der Bekanntmachungen
des Werberats der deutſchen Wirtſchaft, der Vorſchriften über
redaktionelle Hinweiſe in Zeitungen und Zeitſchriften ſowie der
Berufsſchutzanordnungen der Betriebswerber und
Gebrauchs=
graphiker. Es iſt ſomit ein gutes Hilfsbuch. (Reich illuſtriert!)
*
* „Atlantis” Monatsſchrift für Länder, Völker, Reiſen,
Heraus=
geber: Dr. Martin Hürlimann. Verlag:
Bibliographi=
ſches Inſtitut, Leipzig.
Das Auguſtheft wird durch einen beſonders ſchönen Beitrag
eingeleitet. Wir finden da 21 Kupfertiefdruckbilder von
Wirts=
hausſchildern, wie ſie Hans Retzlaff auf einer Reiſe durch
Süd=
deutſchland, die Schweiz und Oeſterreich begegneten. Mit
Be=
wunderung und Freude ſehen wir die alten handwerklichen und
traditionellen Symbole, umgeben von barocken Verzierungen:
Zeichen der kulturtragenden Kraft eines ſtändiſchen Handwerks.
Verwunderlich und reizvoll ſind auch die Abbildungen von
ſizilia=
niſchen Bauernwagen, zu denen Hector G. Preconi den Text
ſchrieb. Hier finden wir eine derartige Fülle volkskundlicher
Ueberlieferung, wie ſonſt wohl nirgends in Italien. Reiche
Schnitzereien und farbenfrohe Bilder aus Geſchichte und Sage,
ja aus Dantes „Göttlicher Komödie”, zieren die ſo primitiven
hochrädrigen Karr=
Von den weiteren Beiträgen erwähnen
wir den Aufſatz Theodor Fontanes über die Denkmäler der
Schweiz, der nach 1865 unter den friſchen Eindrücken ſeiner erſten
Schweizer Reiſe entſtand, und dem wiederum ſchöne und typiſche
Bilder beigegeben wurden, den Bildbericht „Wie der
Perſertep=
pich entſteht”, den Aufſatz Richard Strengs zur 300. Wiederkehr
des Todestages Friedrich von Spees, und ſchließlich den hübſchen
bebilderten Aufſatz von Fritz Junghans über „Hiſtoriſche
Schach=
figuren”.
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Darmſtadt: Hartmann, Eliſabeth. geb.
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mer, Witwe des Jagdaufſehers, 87 Jahre.
Moſſel, Anna, geb. Trampp, Ehefrau des
Finanzpraktikanten a. D., 38 Jahre.
Höchſt i. Odw.: Neff., Heinz, 5 Jahre.
Eberbach: Grießer, Werner, Schüler, 11 J.
Dankſagung.
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* Mitkungen einer Ausſtellung.
Mauche Ausſtellungen haben es ſchwer, manche leichter: man
nicht von jeder verlangen, daß ſie nun gleich den Konſum
reifacht oder den Menſchen ſpontan den Pinſel in die Hand
ist oder einem über Nacht ein Sechsſitzerauto in den ſchnell
fwſchlagenen Kraftſtall ſtellt
Olnſere Darmſtädter Gartenbauausſtellung hat
Sichter. Was ſie ſo zeigt und bringt, das iſt was fürs Auge
fürs Gemüt, fürs „Tüfteln und Boſſeln”; denn Blumen.
4 nicht anzunehmen, daß es Menſchen gibt, die Blumen nicht
b n. Sie gehören ſogar, ſo als eigen und ſelbſt gezogen, mit zu
großen kleinen Sehnſüchten. Hat man keinen Garten vor oder
ſrdem Haus, ſo hat man doch ein paar Käſten, oder man har
Fenſter oder einen ſonſt doch nicht recht brauchbaren Balkon.
geidwie wird ſich ſchon für dieſe anſpruchsloſen, aber ſo
über=
dankbaren Kinder der Mutter Natur ein Plätzchen finden
ier, wo man ſie ſchön dicht und pfleglich bei der Hand hat.
UInd das ſcheinen auch unſere Buchhandlungen
allüber=
im der Stadt zu denken. Mit einemmal blühts auch in ihren
Faufenſtern, und wenn auch nur in Bildern, ſo doch um ſo üppi=
—nd vielgeſtaltiger. Nun ſieht man erſt, was ſo ein paar
Blu=
ar Kakteen und Zierpflanzen für eine Literatur auf die Beine
urcht haben. Mit dem einen Buch kann man ein „idealer
Gärt=
werden, mit dem anderen ſich „ein Paradies im Garten”,
ien, ein drittes hat gute Ratſchläge, wie und womit man die
irbeete. Mauern und Wände belebt, ein viertes widmet ſich
ſh iden nur den Roſen, ein fünftes den Tulpen und Hyazinthen
ſo fort und ſo fort, und kaum etwas iſt vergeſſen, was man ſo
ſipen 35 Pfennig und 10 Mark (und manchmal noch ein
biß=
mehr) an guten Ratſchlägen für Beet und Garten, für Kaſten,
vi und Balkon bieten kann.
Aber neben dem ſchönen Zierat ſteht auch das angenehm
Nütz=
was ein Garten oder ein Stück Land bieten können.
Ge=
zpflanzen, Zwiebeln, Tomaten. Beerenſträucher, ſämtliche
ſorten, auch ſie haben ihr Schrifttum, und plötzlich nun kommt
angeregt durch die Ausſtellung und geſortet durch unſere
ſchrändler — in den Auslagen zum Vorſchein. Es iſt eine ganze
eogik und Methodik der Pflanzenbehandlung, was da auf=
Eſiert, und wenn man nicht ſchon eine kleine Liebe zu dieſem
ſuſken mit der Natur hat, ſo wird man ſie beſtimmt bei dieſem
bick in ſich keimen fühlen. Und da es ja nicht immer ganz leicht
ſt in der Praxis das Richtige zu treffen, und da zum Erfolg
fur Freude an ſolchem Schaffen mehr gehört, als wahllos
ins welches Gemüſe oder irgend welche Blumen in den Boden
Muecken, ſo ſollte ſich der, der wohl die Liebe, aber noch nicht das
ſtzyen im Blut trägt, ruhig und ungeniert auch einmal von
zn gut bebilderten und gut geſchriebenen Buche beraten laſſen.
So dieſe beiden Dinge zuſammen: die Ausſtellung draußen
Beſſunger Herrngarten und die Bücher über Blumen und
uisen in den Schaufenſtern, das gibt für uns Darmſtädter dem
aner dieſes Jahres ſo ſein beſonderes Gepräge. Aber wie ge=
Adieſe Ausſtellung hat es leichter als viele andere: ſie trifft
ün erer Stadt von vornherein auf eine alte und erprobte Liebe.
was da in den Buchhandlungen ausgeſtellt iſt an Blumen=
E1Fflanzenbüchern, das könnte man ſchon beinahe „Darmſtädter
zebücherei” nennen.
Deate Kinderfeit auf der Woogswieſe.
Wie wir bereits mitteilten, findet im Anſchluß an das geſtrige
Enernachtsfeſt im Großen Woog heute nachmittag auf der
Noswieſe ein Kinderfeſt ſtatt. Zahlreiche Kinderbeluſtigun=
Kaller Art ſind hierbei im Programm vorgeſehen und die
hien, ſowie die Kinder können überzeugt ſein, daß ſie einen luſti=
und frühlichen Sonntagnachmittag erleben werden.
Im Rahmen des Kinderfeſtes werden auch die Preiſe des
Kin=
klon=Wettbewerbes vom vergangenen Gauparteitag
ausge=
n. Zwei Opel=Fahrräder ſind hierbei die Hauptgewinne.
Das Kinderfeſt beginnt um 2.30 Uhr. Anſchließend
Uhr iſt kameradſchaftliches Beiſammenſein der Aelteren unter
oirkung des Muſikkorps der Heſſ. Landespolizeigruppe
Darm=
ſowie des Bayernvereins. Auch verſchiedene Gruppen, die
Ets geſtern abend beim Sommernachtsfeſt mitwirkten, werden
ſochmals in den Dienſt der Sache ſtellen.
für die tanzfreudige Jugend iſt ein
Tanz=
ium errichtet, das bis zirka 10 Uhr abends
ſiegenheit zum Tanzen bietet.
Der Eintritt für Erwachſene beträgt 10 Pfg., Kinder ſind
(gez.) Löwer.
ie ſoldakiſche Zeier in der Garkenbau=Ausſkellung
Inn Mittwoch, den 21. Juli, abends 8 Uhr, findet im
Rah=
der Gartenbau=Ausſtellung eine Gedenkfeier an die
ſieg=
hen Schlachten bei Gravelotte und Anloy ſtatt. Der
Reichs=
erbund Kyffhäuſer ruft ſeine Angehörigen, alle ehemaligen
Sltten und die ganze Bevölkerung Darmſtadts auf, ſich an die=
AAbend im Orangeriegarten einzufinden.
Adie Feſtrede des Abends wird durch Generalleutnant von
en gehalten.
As geſamte Muſikerkorps und die Spielmannszüge der
espolizeigruppe Darmſtadt, unter Leitung des
Obermuſik=
ſters Buslau, außerdem der Männergeſangverein Liederzweig
unter Leitung ſeines Dirigenten Etzold, werden dieſer Feier=
Eie einen würdigen Rahmen geben.
Nitglieder des Kyffhäuſerbundes können für ſich und ihre An=
Aigen verbilligte Karten, in der Geſchäftsſtelle, Artillerie=
R 5, in Empfang nehmen.
* Verkehrserziehung der Kinder.
der heutige lebhafte Straßenverkehr birgt für Erwachſene
tſren genug, wieviel mehr für Kinder!
in einer deutſchen Großſtadt hat es ſich letzter Tage zugetra=
Zwei Kinder wurden von einem Kraftradfahrer angefahren
chwer verletzt. Der Kraftradfahrer wurde vom Rad geſchleu=
und erlitt ebenfalls ſchwere Verletzungen. Dieſer einfache
eſtand wäre nichts Beſonderes, wenn nicht hinzukäme, daß
inder aus Uebermut das Unglück herbeigeführt haben. Sie
en zunächſt auf dem Fußweg, dann aber ſprangen ſie in die
Ebuhn und machten ſich ein Vergnügen daraus, die
Kraft=
ue durch plötzlichen Einfall in die Fahrbahn in Verlegenheit
ingen. Bei einem Kraftradfahrer iſt es ohne Unheil
vor=
egangen, beim zweiten letzte das Verhängnis ein.
Las aus dem Vorfall als Lehre hervorgeht, iſt eine
Er=
hasangelegenheit. Kinder dürfen und ſollen luſtig ſein,
lich austoben, und allzu pedantiſche Bedachtſamkeit wollen
dorr ihnen gar nicht wünſchen. Aber ſie müſſen nicht nur
wiſſen, wie ſie ſich austoben dürfen, ſondern es muß ihnen
Bermaßen in Fleiſch und Blut übergehen, daß ſie auf der
ſe nichts zu ſuchen haben. Und noch mehr muß es ihnen
erſtändlich ſein, daß die Straße kein Platz iſt, an dem ſie
Uebermut betätigen können. Es muß ihnen klar ſein, daß
mut auf der Straße den Tod herausfordert, daß ſie nicht
ich, ſondern auch andere in ſchwere Gefahr bringen.
Aber mit dieſer Erziehung haben wir wenigſtens eine
derung muß nicht ſein. Darf nicht ſein. Es ſei dabei noch
Aicht einmal berückſichtigt, daß die Erzieher auch inſofern eine
Verantwortung tragen, als ſie nach dem Geſetz haftbar
cit werden können für den Schaden an Leib und Leben, den
un der verurſachen.
e* Pflicht der Vorſicht und Rückſicht entbindet, iſt ſelbſtver=
Gh. Aber ſich allein darauf zu verlaſſen, wäre doch wohl
innig. Es iſt ſchon beſſer, wenn jeder für ſich ſelbſt der
aus dem Wege geht oder ihr nach beſtem Vermögen zu
inem trachtet.
erein ehem. Heſſ. Leibdragoner. Unter guter Beteiligung
ahm der Verein ehem. Heſſ. Leibdragoner Darmſtadt mit
Ungehörigen einen Nachmittags=Spaziergang nach
Nieder=
ſtodt. Teils zu Fuß, mit der Bahn und Omnibus trafen die
earner gegen 4.30 Uhr im Gaſthaus „Darmſtädter Hof” ein.
em der Vereinsführer die Anweſenden begrüßt hatte, ent=
* ſich bald eine gemütliche harmoniſche Unterhaltung, welche
ei nehmer bis gegen 9 Uhr zuſammenhielt.
** Das diesjährige Woogsfeſt, das unter dem Motto „Vom
Rhein zur Donau” ſtand, hatte Tauſende und Tauſende
an=
gelockt. Die Ufer des Woogs waren ſchwarz von Menſchen. Der
laue Auguſt=Sommerabend war wie „beſtellt” und wie geſchaffen
für das großzügige Programm, bei dem 500 Perſonen mitwirkten.
Gewäſſer, es war richtig „ein Leben wie im Hochſommer”,
Phan=
taſtiſch war die Beleuchtung, nur ſelten bietet ſich uns
Darm=
ſtädtern Gelegenheit, den ſonſt am Abend ſo verträumt und ruhig
liegenden Woog in ſolch glanzvoller Aufmachung zu ſehen.
Das Feſt wurde eingeleitet mit einem Maſſenaufmarſch der
Darmſtädter Schwimmer und Schwimmerinnen. Hierauf nahm
der Leiter der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes für Lei= „Riewelöcher” in Gelberübekoſtümen einen Grotesktanz
aufführ=
besübungen, Verwaltungsdirektor Löwer, das Wort. Er
be=
grüßte den Herrn Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger,
ſo=
wie die Darmſtädter Bevölkerung, die ſich in ſo großer Zahl zu
dem Sommernachtsfeſt eingefunden hatte. Den Darmſtädtern —
ſo betonte er — iſt der Woog ſo lieb, wie den Mainzern der
Rhein und den Frankfurtern der Main. Dann zeichnete er in
kurzen Strichen die Arbeit, die auf dem Gebiete der
Leibesübun=
gen durch Zuſammenſchluß der Turn= und Sportbewegung gerade
in Darmſtadt geleiſtet wurde. Auf dem einmal beſchrittenen
Wege wird weitergegangen werden. Gerade in Heſſen wurde auf
Veranlaſſung des Herrn Reichsſtatthalters das ſtaatliche Turn=
und Sportamt ins Leben gerufen. Das Turn= und Sportweſen
werde referatmäßig bei allen Landesregierungen eingeführt.
Wei=
ter hob Herr Verwaltungsdirektor Löwer das gute
Zuſammen=
arbeiten der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes für
Leibes=
übungen und der Stadt und deſſen Oberbürgermeiſter Wamboldt
hervor, der ſich auch unter den zuſchauenden Gäſten befand. Er
dankte allen Mitwirkenden und Mithelfern, und ſchloß mit einem
Treuegelöbnis unſerem Führer Adolf Hitler. In das dreifache
Sieg=Heil wurde begeiſtert eingeſtimmt und ſpontan die
deut=
ſchen Lieder geſungen.
Nach dem Maſſenaufſchwimmen begann ſofort das Hörſpiel
„Vom Rhein zur Donau”. Dieſem Spiel lag folgender
In=
halt zugrunde: Die Darmſtädter Paddler fahren vom Erfelder
Altrhein auf dem Waſſerwege nach München. Dieſe Reiſe den
Rhein abwärts auf dem Main, dem Main=Donau=Kanal, der
Donau und ſchließlich der Jſar wurde durch eine
Bildfunk=
reportage auf den Großen Woog nach Darmſtadt übertragen,
ſo daß alle Zuſchauer an dieſer luſtigen Fahrt teilnehmen konnten.
In zahlreichen Vorführungen erlebten wir die Fahrt der
Darmſtädter Paddler, zu welchem Zwecke der ganze Woog als
einzige große Freilichtbühne herangezogen worden war.
Auf der Mitte der 100=Meter=Bahn wurde von der hieſigen
Pionier=SA. in uneigennütziger Weiſe eine große Bühne
ge=
ſchaffen, auf der zahlreiche Vorführungen ſtattfanden. Aber nicht
nur hier fand das Programm ſeine Abwicklung, auch das
Damen=
bad, die Sonneninſel, die ganze Waſſerfläche des Woogs waren
in das Programm eingeſchaltet, ſo daß ſelbſt diejenigen Zuſchauer
die Veranſtaltung miterlebten, die nicht auf der Haupttribüne
ſtanden, ſondern mit einem Platz auf der Süd= oder Nordſeite
des Woogs vorliebnehmen mußten.
Die Scheinwerfer flammten auf, ihre Lichtkegel huſchten über
den Woog und ſeine Ufer, an denen dichtgedrängt die Menſchen
ſtanden, es mögen 15 000 geweſen ſein. Hunderte von Lampions
beleuchteten froh das bunte Bild, die Inſel war feenhaft
ange=
ſtrahlt und an der Stirnſeite der 100=Meter=Bahn grüßt ein frohes
Bild eines Rheinſtädtchens. Unſer Damenſchwimmhäuschen glich
Nr. 226 — Seite 5
am Großen Woog.
haarſcharf in ihrem Lampion= und Grünſchmuck und der feſtlichen
Beleuchtung der Stadthalle in Mainz. Der ganze Woog bot ein
ſo prächtiges Bild, wie es Niemanden ſeither in Erinnerung iſt.
Es war ein origineller Gedanke. mittels Sprech= und
Bild=
funk an einer erlebnisreichen Reiſe vom Rhein zur Donau
Tau=
ſende teilnehmen zu laſſen. Glänzend war die Reportage. Das
erſte Bild führte nach Erfelden zur Abfahrt der Paddler, die in
vier Zehner=Kanadiern und 40 Paddelbooten vorbeifuhren. In
40 Paddelboote und 4 Zehner=Kanadier belebten unſer heimiſches Oppenheim erfreute ein entzückender Tanz der Winzerinnen.
Von Mainz bemerkte die Reportage, daß der Rhein kein
Waſ=
ſer mehr hätte und Mainz vor einer Sandwüſte läge, wenn die
Darmſtädter den Zapfen am Großen Woog abſtellten. Die
Darm=
ſtädter Paddler hörten hier ein ſchönes „Lied der Mainzer
Sän=
ger”. Im nächſten Bild, in Rüſſelsheim, führte der
Rad=
ſportklub einen ſehr hübſchen originellen Glühlampenreigen vor.
Dann kam man nach Frankfurt, wo die unermüdlichen
ten. Im Bild Aſchaffenburg wurde mit der Uebung der
Marine=SA in den Rahen eines Segelſchiffes ein den meiſten
Darmſtädtern ganz neue Leiſtung unſerer heimiſchen blauen
Jun=
gens gezeigt.
In Miltenberg wurde eine humoriſtiſche Szene unſerer
friſchen Jugend beim Zeltlager und in Nürnberg der Tanz der
Schuſteriungen und Meiſterſinger in hübſchen Koſtümen
aufge=
führt. Wundervoll war auch das Fackelſchwingen der Turner auf
der Regensburger Brücke in Regensburg. Ihm folgte zur
Ab=
wechſlung, auf der Walhalla ein Lied der Sänger. An der
Iſarmündung hatte man in einem ſehr ſchwierigen Radakt
eine ſehr ergötzliche Begegnung mit der Darmſtädter Familie
Knörzel in ihren urkomiſchen Koſtümen. In Schlierſee trat der
Bayernverein mit einem Trachtentanz auf und ſchließlich kamen
wir frohgemut und munter nach München, wo uns luſtige
Spiele und Holzhackerbuas erfreuten und eine frohe Begrüßung
durch einen Münchener Waſſerſportler zuteil wurde.
Es iſt unmöglich, den Eindruck, den man bei dieſen Bildern
gewann, ſo lebhaft zu ſchildern, wie alle die Tauſende ihn
empfanden, die am Woog dem Spiel folgten. Es war eine
unge=
heure Vorarbeit nötig, und alle Mitwirkenden gaben ihr Beſtes.
Wir nennen keine Einzelnamen, denn im heutigen
national=
ſozialiſtiſchen Staat ſtellt ſich jeder gern uneigennützig und
un=
genannt in den Dienſt der Allgemeinheit, um ein ſchönes Feſt
gelingen zu laſſen.
Als glänzende Begrüßung der Darmſtädter Paddler in
Mün=
chen und als Abſchluß der Reiſe wurde ein prächtiges
Feuer=
werk geboten, das die Firma Walleinſtein ausführte. Als
beſon=
dere Ueberraſchung folgte eine bengaliſche Beleuchtung im Stile
einer venezianiſchen Nacht, zu dem die Häuſer im Hintergrund,
die ebenfalls mit bunten Lampen illuminiert hatten, einen
phan=
taſtiſch ſchönen Rahmen boten. Beſonders hervorzuheben ſind
die Waſſerfontänen, die die Darmſtädter Feuerwehr bei der
ben=
galiſchen Beleuchtung brachte. — Während des ganzen Abends
konzertierte die Landespolizeikapelle unter Leitung des
Ober=
muſikmeiſters Buslau und trug mit ihren flotten Weiſen zum
Gelingen des Feſtes ſtark bei.
Schließlich wurde die venezianiſche Nacht mit der Beſchießung
des vom Marineſturm erbauten Segelbootes beendet. — Es war ein
Sommernachtsfeſt, das ſo leicht nicht vergeſſen wird, wie ja
über=
haupt die Sommerfeſte am großen Woog ſich immer mehr zu dem
Darmſtädter Volksfeſt ausgeſtalten. Das Feſt ſtand unter der
verantwortlichen Leitung der Darmſtädter Ortsgruppe des
deut=
ſchen Reichsbundes für Leibesübungen. Allen Mitwirkenden, die
ihr Beſtes zum Gelingen des prächtigen Abends hergaben, als
Dank von allen Beſuchern ein kräftiges „Ahoi!”
„Schwarze Huſaren”.
Gaſtſpiel der Heſſiſchen Volksbühne im Orpheum.
Es geht hier, wie ſchon der Untertitel dieſer Operette von
W. Götze beſagt, „um eine ſchöne Frau”, die Prinzeſſin
Marie=
louiſe von Baden, die von Napoleon an den polniſchen Fürſten
Potorſki verheiratet werden ſoll. Marielouiſe iſt aber mit dem
Herzog von Braunſchweig verlobt, und zwei von den Schwarzen
Huſaren des Herzogs unternehmen ein tollkühnes „
Huſarenſtück=
chen”, um die Prinzeſſin zu retten. Das geht nicht ab, ohne daß
ſie beide Feuer fangen, der eine bei der Prinzeſſin ſelbſt, der
andere bei ihrer Zofe und Freundin. Die weiteren
Verwickelun=
gen,, die ſich daraus ergeben, wollen wir nicht vorwegnehmen.
Erich Lange hatte die Spielleitung in die Hand
genom=
men und hatte es verſtanden, mit den einfachen, zur Verfügung
ſtehenden Mitteln die Zeit von 1812 recht lebendig vor uns
wer=
den zu laſſen. Außerdem ſpielte er mit innerlich und äußerlich
tadelloſer Haltung den Huſarenrittmeiſter, auch ſtimmlich geſtern
beſonders gut aufgelegt. Sein Lied „Um eine ſchöne Frau”, das
wiederholt werden mußte, dürfte den Darmſtädtern nicht ſo leicht
aus den Ohren kommen! — Eine ſtimmlich ebenbürtige
Partne=
rin war ihm Käte Kriſtel, der die Marielouiſe auch
darſtelle=
riſch gut lag und die in dem Zeitkoſtüm reizend ausſah. Dasſelbe
muß man auch von ihrer kapriziöſen Zofe Brigitte ſagen, die von
Margot Krüger mit ſprühender Laune geſpielt wurde. Ihr
Partner war Willi Droſt als Huſarenleutnant, der ihr an
humorvoller Beweglichkeit nicht nachſtand. Von den übrigen
Darſtellern erwähnen wir noch A. Seidler als franzöſiſchen
General. W. Wenzel als Korporal, W. Schmidt als
polni=
ſchen Fürſt und E. Franke als „Strzikripſki” (wer kanns
aus=
ſprechen?).
Mit beſonderer Sorgfalt war Beppo Geiger um den
muſi=
kaliſchen Teil der Aufführung bemüht, der etwas anſpruchsvoller
war als z. B. bei der, ſchönen blauen Donau‟. Es gab zum
Teil recht hübſche Enſembles, die auch gut einſtudiert waren.
Der Erfolg war für alle Beteiligten wieder ſehr freundlich. A.
Aus dem Urlaub zurück?
Jetzt eine Theatermiete bei der
NS.=Kulturgemeinde
Geſchäftsſielle Kleines Haus
Werbeſchriften Überall
— Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks führt am 1.
Ok=
tober 1935 eine ſtatiſtiſche Erhebung durch an der ſich ſämtliche
s wird immer noch Zufälligkeiten geben, die Unfälle her= Handwerker durch Ausfüllung eines Erhebungsbogens zu
betei=
ſen Unfälle, die Leben und Geſundheit bedrohen und ſchä= ligen haben. Die wirtſchaftliche Handwerksführung braucht zur
Förderung des Handwerks dringend ſtichhaltige Zahlenunterlagen
renquelle verſtopft. Das iſt möglich, denn übermütige Her= über die Zahl der Betriebe der beſchäftigten Geſellen, Arbeiter
und Lehrlinge u. a. m. Jeder andere Wirtſchaftszweig beſitzt
umfangreiches ſtatiſtiſches Material, mit dem er ſeine Wünſche
und Maßnahmen unterſtützen kann. Die Erhebung ſoll wahrlich
nicht dazu dienen dem Handwerker die wenige Zeit, die ihm nach
Feierabend zur Verfügung ſteht, noch zu nehmen. Die kurze
as dieſe Erziehungspflicht die Teilnehmer am Verkehr nicht Zeit aber, die jeder einzelne Handwerker mit der
Aus=
füllung des Fragebogens zubringt, wird ſich vielfältig
zum gemeinen Nutzen für das geſamte Handwerk auswirken.
Darum ergeht an alle Handwerker ſchon jetzt der Ruf,
mitzuarbei=
ten an der großen Statiſtik des Handwerks und die ihnen Ende
September zugehenden Fragebogen gewiſſenhaft und
ordnungs=
mäßig auszufüllen.
* Propagandafahrt des Techniſchen
Lehrſturms 1/KP der SA.
Im Rahmen des Reichswettkampfes der SA. führte geſtern
nachmittag der Techniſche Lehrſturm 1/KP. ſeine
Propaganda=
fahrt durch.
Punkt 5 Uhr ſetzte ſich die Kolonne an der Werkſtätte in der
Holzhofallee in Bewegung, an der Spitze Motorradfahrer, dann
eine Reihe Laſtkraftwagen, im erſten von ihnen die Sturmfahne
und der Muſikzug, in den anderen Wagen in muſtergültiger
Ord=
nung der Techniſche Lehrſturm. Die Wagen, geſchmückt mit
grü=
nen Girlanden und Hakenkreuzſymbolen, trugen Aufſchriften auf
beiden Seiten: „Der Sieg liegt in der Kraft der Treue‟. „Als
Vorbild den Führer, zäher Kampf bis zum Erfolg‟. Eine Idee
iſt ſo viel wert, als ſie Männer findet, ſie zu verteidigen‟. Ein
Wagen trug eine große, weithin ſichtbare Nachbildung von „Mein
Kampf‟. Den letzten Wagen waren die Feldküchen des Sturmes,
die am Ende der Fahrt in Aktion zu treten hatten, angekoppelt.
Nach wohldurchdachter Marſchroute ging es in einſtündiger
Fahrt durch die wichtigſten Wohnbezirke der Landeshauptſtadt;
die Marſchlieder, die hellen Fanfaxenſtöße lockten überall grüßende
und winkende Zuſchauer an die Fenſter, aus den Läden auf die
Straße. Das Ziel der Fahrt war die Woogsinſel, aber knapp
vorher, in der Woogsſtraße, galt es, erſt ein mit liebevoller
Sorgfalt und Gründlichkeit aufgebautes Hindernis zu beſeitigen.
Alte Wagenbeſtandteile, Seſſel, Balken, große Metall= und
Holz=
ſtücke, deren urſprünglicher Beſtimmungszweck gar nicht mehr zu
erkennen war, ja ſogar ein altes Motorrad bildeten ein
Barri=
kade, die zu allem Ueberfluß noch durch einige Stacheldrahtzäune
geſichert war. Die Straße, den Platz und die Nebenſtraßen füllte
eine erwartungsvolle Menſchenmenge.
Einige kurze Kommandotöne, im nächſten Augenblick war der
Sturm abgeſeſſen und ging gegen das Hindernis vor. Ein,
Deckungskommando ertönte, eine ganze Batterie, Sprengkörper
explodierte vor und hinter den Stacheldrahtzäunen, füllte die
enge Straße mit Pulverqualm, links und rechts öffneten ſich die
Fenſter, und mit Kübeln voll Waſſer wurde dem Lehrſturm und
ſeinen Kameraden ein feuchter Gruß zuteil. Dann war es aber
um die Barrikade raſch geſchehen. Drahtſcheren legten die Zäune
offne und kräftige Hände ſchufen der Kolonne eine Einfahrt.
Auf der Woogsinſel nahm der Sturm Aufſtellung. In einer
kurzen Anſprache wurde der Sinn der Propagandafahrt
gewür=
digt und auf die vielfältigen Aufgaben der SA. hingewieſen, die
überall dort, wo es gilt, hilfreich einzugreifen, ihren Mann zu
ſtehen hat; einige beſondere Worte galten den vielen anweſenden
Buben und Mädel, die ſie daran erinnerten, daß ſie einmal
pflichttreue deutſche Menſchen werden ſollen. Nach einem
drei=
fachen Sieg=Heil und dem Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes
wur=
den die Feldküchen abgekoppelt und unter großem Hallo die
Kin=
der vom Lehrſturm zu Gaſt geladen. Zwei Rieſenkeſſel voll
Würſt=
chen und ungezählte Körbe mit Brötchen leerten ſich im Nu. SA.=
Männer und die Zuſchauer, die an dem Geſchehen ihre ſichtliche
Freude hatten, ſorgten hilfreich dafür, daß möglichſt niemand von
den Kindern zu kurz kam. Dann wurden die Reſte der
Barri=
kade beiſeite geräumt, der Lehrſturm ſaß wieder auf, die
wir=
kungsvolle Propagandafahrt war beendet.
Ein geriſſener Dieb gefaßl.
Der Kölner Kriminalpolizei gelang es in der Nacht zum
Samstag einen Burſchen feſtzunehmen, der vor einigen Tagen auf
ſeiner Arbeitsſtelle in Arheilgen bei Darmſtadt einen
ſchweren Diebſtahl ausgeführt hatte. Er war hier bei einem
Mühlenbeſitzer nur wenige Tage beſchäftigt und nutzte die
Ge=
legenheit aus, um dem Bruder ſeines Arbeitgebers aus einer
ver=
ſchloſſenen Kommode, die er mit einem Nachſchlüſſel öffnete 4000
RM. zu ſtehlen. Nach dem Diebſtahl ergriff ex unter Zurücklaſſung
ſeiner alten Sachen die Flucht, die ihn über Frankfurt, Dortmund
nach Köln führte. In Frankfurt hatte er ſich ganz neu eingekleidet
und das geſtohlene Geld mit vollen Händen ausgegeben. Bei ſeiner
Feſtnahme war er noch im Beſitz von 2400 RM., die ſichergeſtellt
wurden.
Glückliches deutſchland, glückliches deutſches Volk!
Spendet auf das Konto der Kreisamtsleitung des Amtes
für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei der Städt. Sparkaſſe und
Poſtſcheckkonto Nr. 8801 Frankfurt a. M.
Wie gratulieren!
Dem Altrentner Jakob Wüſt in Nieder=Ramſtadt;
der morgen in geiſtiger und körperlicher Friſche feinen 83.
Ge=
burtstag feiert.
Dem Schutzmann i R. Georg Hofmann in
Heppen=
heim zum 70. Geburs=
Seite 6 — Nr. 226
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. Auguſt 114
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Die Reichsſchulungsbriefe Folge 8 ſind eingetroffen und in
der Zentrale der Kreisleitung verteilt. — Auf den Rechnungen
ſind die Rückſtände aufgeführt. Dieſe ſind zu prüfen und
ſchnell=
ſtens zu begleichen. Erledigung erwarten wir bis ſpäteſtens 25.
Auguſt 1935, da wir um dieſe Zeit mit Frankfurt abrechnen
müſſen.
Referent der Alten Garde.
Zuſammenkunft der „Alten Garde” (Träger des goldenen
Reichsehrenzeichens) findet am Montag, dem 26. Auguſt 1935,
abends 20.15 Uhr, in der Brauerei Fay (Alexanderſtraße) ſtatt.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Sitzung der Frauenſchaftsleiterinnen Darmſtadt=Stadt
und =Land findet Montag, den 19. Auguſt 1935, nachmittags
3 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 95, ſtatt.
Kreisfunkſtelle.
Die Kreisfunkſtelle. Darmſtadt, Luiſenſtraße 36, iſt vom
Sonn=
tag, dem 18. Auguſt, bis einſchließlich Montag, den 26. Auguſt,
geſchloſſen.
Die Deutſche Arbeitsfront
Der Kreiswalter.
Ortsgruppe Gervinus.
Die Sprechſtunden der Ortsgruppe Gervinus. Darmſtraße 10,
ſind wie folgt feſtgelegt: Montag. Dienstag, Donnerstag und
Freitag von 18.15 Uhr bis 19.15 Uhr. Die Sprechſtunden ſind
unbedingt einzuhalten.
RBG. 6 „Eiſen und Metall”.
Die Sprechſtunden der Kreisbetriebsgemeinſchaft „Eiſen und
Metall” finden bis auf weiteres wie folgt ſtatt: Dienstags von
15—18 Uhr; Donnerstags von 15—18 Uhr; Samstags von 11
bis 14 Uhr. Wir bitten die Arbeitskameraden, dieſe
Sprechſtun=
den genaueſtens einzuhalten.
„KdF.”=Urlauberzug in den Spreewald vom 31. Auguſt bis
6. September. Bisher war es nur möglich, den Spreewald in
ſeiner märchenhaften Schönheit in Bildern kennen zu lernen, die
auch die eigenartige Tracht der Bevölkerung wiedergaben.
Nun=
mehr ſoll die Möglichkeit gegeben ſein, das Land in einer
Ur=
laubsfahrt kennen zu lernen. Für die Unterbringung ſind die
Orte an der Spreewaldbahn zwiſchen Kottbus und Lubben
vor=
geſehen. Es wird unſeren Urlaubern eine Freude bereiten in
den breiten flachen Kähnen, dem Verkehrsmittel der Spreewälder,
die Waſſerſtraßen zu befahren. Die Rückfahrt führt die Urlauber
über Berlin und Potsdam. Die Teilnehmerkoſten, die Fahrtkoſten,
Verpflegung und Unterkunft mit einſchließen, betragen nur 33
Reichsmark für ſechs Tage. Anmeldungen müſſen umgehend an
die Kreisdienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, erfolgen.
Heute Sonntag findet wieder eine Führung für unſere
Ar=
beitskameraden durch die Ausſtellung „Deutſche Meiſter” ſtatt.
Beginn der Führung 10 Uhr. Eintrittspreis 25 Pf., für
Er=
werbsloſe 10 Pf.
Für die Gartenbau=Ausſtellung ſind verbilligte Karten für
Arbeitsfrontkameraden auf unſerer Geſchäftsſtelle zu haben. Preis
20 Pfennig.
Achtung! Ab Montag beginnen die neuen Sportkurſe „Kraft
durch Freude‟.
Das Große Lo5.
Kleine Pſychologie des Lotterieſpielers.
Wieder einmal ſind die Augen von Zehntauſenden auf die
täglichen Ziehungsergebniſſe gerichtet, viele Tauſende denken jetzt
tagaus, tagsein an nichts anderes als an ihre Losnummer,
ſtudie=
ren die Gewinne, die im Gewinnrad verblieben und wenns mal
wieder nichts geweſen iſt, dann denken ſie ſich: na, dann eben das
nächſte Mal.
Die Ziehungen ſind bekanntlich öffentlich. Man muß einmal
dabei geweſen ſein, um die ernſte, hingebungsvolle Anteilnahme
zu beobachten, die die Zuſchauer dabei an den Tag legten. Mit
ſach=
lichem Intereſſe wird der Gang des großen Rades und die
Tätig=
keit der Lotteriebeamten verfolgt. Iſt einer der glücklichen
Gewin=
ner zufällig anweſend, dann bricht er durchaus in kein
Indianer=
geheul aus, ſondern verſucht ſein Schickſal mit Faſſung zu ertragen.
Der Lotterieſpieler iſt kein Menſch beſonderer Art. Unzählige
unſerer Bekannten ſind Lotterieſpieler. Es ſind alle Berufsarten
darunter vertreten, alle Volksſchichten und darüber hinaus gibt
es bekanntlich eine große Anzahl von Vereinen, die ſich aus
Lotte=
rieintereſſenten zuſammenſetzen. Man frage eine Anzahl von
Spie=
lern, warum ſie ſpielen, man wird unzählige, verſchiedene
Antwor=
ten und Begründungen vernehmen und die einleuchtendſte und
ein=
fachſte wird doch immer die bleiben: weil ich gewinnen möchte,
wenn möglich das Große Los, aber ich bin auch mit weniger
zu=
frieden.
Es iſt eine alte Sache: Wer erſt ein paar Jahre in der Lotterie
geſpielt hat, der bleibt auch dabei, der bleibt vor allem bei ſeiner
Losnummer, auch wenn ſie ihm bisher noch nicht beſonders viel
Glück gebracht hat. Denn das Los, das einer in ſeiner Schublade
verwahrt, iſt eine immerwährende Anwartſchaft auf
Außerordent=
liches. Es iſt ein Wechſel auf die Gunſt des Schickſals, ein Wechſel
mit allem Zauber und aller Verführung, die mit dem
Hoffnungs=
voll=ungewiſſen verknüpft ſind. Jeder, der einmal ein Los gekauft
hat, wird ſich des eigenartigen Gefühls erinnern, nun einbezogen
zu ſein in den Kreis derjenigen, die eines ſchönen Morgens als
glückliche Beſitzer einiger Dutzende bis hunderttauſend Mark und
mehr aufwachen können.
Ein ſolches Zettelchen bringt viel Spannung in das tägliche
Einerlei. Ohne Zweifel iſt es, nach dieſer Richtung betrachtet eine
Bereicherung unſeres Daſeins ſchon allein durch das bloße
Beſitzer=
gefühl, etwas zu haben, was ganz plötzlich einen mehr oder
min=
der hohen Geldwert erlangen kann. Irgendein uralter
Abenteurer=
trieb wird damit geweckt, den alten Goldgräbern, die nach
Klon=
dyke zogen, mag ähnlich zumute geweſen ſein. Und doch fehlen die
unangenehmen Begleiterſcheinungen dieſes rauhen Berufes; denn
im Lotterieſpiel iſt die Geldſehnſucht ungezählter Tauſender in
ge=
ordnete, ſtaatlich anerkannte und überwachte Bahnen gelenkt.
Und wenn ſich nun die Spieler ſozuſagen in Reih und Glied
für die große Anwartſchaft auf das Glück aufſtellen, ſo möge man
eins nicht überſehen: daß ſie durch ihre Teilnahme an der Lotterie
zahlreichen Volksgenoſſen ihre Exiſtenz ſichern und erhalten. Und
dieſes Bewußtſein mag für alle diejenigen ein Troſt ſein, an denen
Frau Fortuna diesmal vorübergeht.
H.P.
Verwallungsgerichkshof.
p. Klage des früheren Rechtsanwalts Alois Kern in
Eber=
ſte dt a. d. B. wegen Unterſagung des Gewerbebetriebes als
Rechts=
berater. Wir haben über die Angelegenheit ausführlich in Nr. 56
vom 25. Februar 1935 anläßlich der Verhandlung vor dem
Pro=
vinzialausſchuß berichtet. Gegen das die Unterſagung des
Gewerbe=
betriebes ausſprechende Urteil hat Kläger Berufung verfolgt.
Nachzutragen bleibt dem früheren Bericht, daß Kläger am 29.
Auguſt 1932 die Rechtsanwaltſchaft aufgab und darauf Anfang
September 1932 in der Liſte der Anwälte gelöſcht wurde. — Es
wird in die Beweisaufnahme eingetreten und ein hieſiger
Kauf=
mann als Zeuge vernommen. Derſelbe beſtätigt, daß er den
Klä=
ger ſeit längerer Zeit kenne: dieſer habe ihn im letzten Jahre gut
beraten und vor Gericht vertreten. Kläger ſei geiſtig friſch und
gebe ſich große Mühe. Zurzeit vertrete er Beitreibungen für ihn.
Der ärztliche Sachverſtändige verbreitet ſich über das frühere
Krankheitsbild; er hat den Kläger auch 1933 und 1934 öfter
ge=
ſehen und eine ſtarke Beſſerung feſtgeſtellt, die bei derartigen
Er=
krankungen prozentual vorkommt. Es könne ein
verantwortungs=
voller Beruf (treuhänderiſche Sachen ausgenommen) wieder
auf=
genommen werden. Wie lange dies gehen könne, ſei allerdings
ſchwer zu ſagen. Der Kläger ſei heute in der Lage, ſich wieder
beruflich zu betätigen. Eine kliniſche Unterſuchung ſei allerdings
zweckmäßic. Remiſſionen kämen vor, ſie ſeien aber individuell zu
werten. Ein Wiedenaufleben der Krankheit könne in verſchiedener
Weiſe, auch ſchlagartig, eintreten. Eine Beobachtung werde zum
mindeſten eine, größere Klarheit ſchaffen. — Das Gericht erläßt
Beweisbeſchluß: Es ſoll Kläger ſich zur
Beobach=
tung in die pſychiatriſche Klinik in Gießen
bege=
ben, die ein Gutachten erſtatten ſoll.
Wohnungspolitik in Deutſchland und im Ausland
Die ſkekige Enkwicklung
des deutſchen Wohnungsbaues.
Die Vorbedingungen für den Wohnungsbau haben ſich
wäh=
rend der beiden letzten Jahre in faſt allen Ländern
außerordent=
lich gebeſſert. Während auf der einen Seite die Koſten des
Neu=
baues ſichtbar zurückgegangen ſind (Zinsſenkungen, Senkung der
Bauſtoffpreiſe und teilweiſe auch der Bauarbeiterlöhne) iſt auf
der anderen Seite infolge der allgemeinen Einkommensſteigerung
der Mieterſchichten (ſinkende Arbeitsloſigkeit und allgemeine
Wirt=
ſchaftsbelebung) die Nachfrage nach Wohnraum beträchtlich
ge=
ſtiegen. Trotz Senkung der Baukoſten ſind außerdem die Mieten
meiſt nicht herabgeſetzt worden. Außerdem ſind in den meiſten
Ländern ſtaatliche Hilfsaktionen eingeſetzt worden, die den
Woh=
nungsbau mit teilweiſe ſehr beträchtlichen Mitteln, fförderten.
Trotzdem aber hat ſich die Bautätigkeit in den einzelnen Staaten
ſehr unterſchiedlich entwickelt, da der liberaliſtiſche
Intereſſen=
gegenſatz und die zu ſtarke Betonung der „Rentabilität” die
vor=
handenen Möglichkeiten im Wohnungsbau großenteils wieder
be=
ſchränkt oder ſogar zerſchlagen hat.
Es gibt keinen Staat, der in dieſen Jahren eine ſo zielklare
Wohnungsbaupolitik getrieben hat wie das nationalſozialiſtiſche
Deutſchland. An die Stelle der ausſchließlichen Herrſchaft
privat=
wirtſchaftlichen „Nutzens” ſind zwei volkspolitiſche Geſichtspunkte
in den Vordergrund getreten: Die
Wiederaufrichtungun=
ſerer Bevölkerungskurve einerſeits und das
Beſtre=
ben, das deutſche Volk weitgehend mit ſeinem
Boden zu verſchmelzen auf der anderen Seite. Wie im
Bauerntum der mittlere Beſitz, der Erbhof, das Rückgrat bildet,
ſo wird auch die Wohnungsbaupolitik in den Städten die
Miet=
kaſernen früherer Jahrzehnte weitgehend durch Siedlung und
Eigenheim erſetzen. Der Erfolg dieſer nationalſozialiſtiſchen
Auf=
faſſung vom Wohnungsbau ſpiegelt ſich in der Zahl der
Bau=
genehmigungen wider, die ſeit 1933 nachgeſucht worden ſind. In der
erſten Hälfte des Jahres 1933 wurden rund 18 000 Bauerlaubniſſe
für Wohnungen erteilt, in der gleichen Zeitſpanne 1935 ſind es
be=
reits 35 600. Die Zahl der Neuwohnungen hat ſich alſo in zwei
Jahren nationalſozialiſtiſcher Wohnungsbaupolitik verdoppelt. In
keinem anderen Lande ſind bisher derartige Erfolge zu verbuchen.
Auch England hat eine ſehr aktive Wohnungsbaupolitik
betrieben. Die Bank von England hat beiſpielsweiſe durch ihre
konſequente Kapitalmarktverflüſſigung und Zinsſenkung eine
aus=
ſichtsreiche Baukonjunktur angekurbelt. Hinzu kam das Slum=
Clearing (die Abſchaffung der Elendsquartiere), ſteuerliche
Ver=
günſtigungen uſw. Der engliſche Wohnungsbau zeigt
dementſpre=
chend auch einen deutlichen Auftrieb. Der Wert der
Wohnungs=
neubauten hob ſich von 30,4 Mill. Pfund in der erſten Hälfte 1933
auf 36.5 Mill. Pfund im vorigen Jahre, und weiter auf 42,4
Mill. Pfund in den erſten ſechs Monaten 1935 (um insgeſamt
40 v. H.). Neuerdings beginnt aber die Bautätigkeit abzuebben,
da die Ertragschancen eine Grenze gefunden haben und die
Zins=
ſätze kaum noch eine Ausweichmöglichkeit nach unten mehr bieten.
In den Vereinigten Staaten hat ſich die
Wohnungs=
bautätigkeit ſeit 1933 ebenfalls belebt. Der Wert der
genehmig=
ten Baukontrakte iſt wieder auf 186 Mill. Dollar geſtiegen (gegen
109 Mill. Dollar im erſten Halbjahr 1933); jedoch bedeutet dieſe
Ein Aufruf
des deutſchen Sprachpflegeamkes.
DNB. Das Deutſche Sprachpflegeamt erläßt folgenden
Auf=
ruf zur Förderung ſeiner Beſtrebungen:
„Deutſche! In dieſen Monaten iſt in Berlin das Deutſche
Sprachpflegeamt geſchaffen worden. Männer des öffentlichen
Lebens, der Partei, des Schrifttums. der Wiſſenſchaft, der Technik
haben ſich zuſammengeſchloſſen, um unſerer Mutterſprache eine
Pflegeſtätte zu bereiten.
Die deutſche Sprache leidet Not. In den Zeitungen, in Reden
und Schriften begegnen wir immer häufiger ſchiefen Bildern,
fal=
ſchen Beugungen, unnützen Fremdwörtern. An Stelle des einfachen
Berichtes, der durch eigene Kraft wirkt und deſſen Durchſichtigkeit
die Krönung des Goetheſchen und Leſſingſchen Deutſch war, herrſcht
ſchwülſtige Ueberlodenheit. In den Satzungen unſerer Verbände,
in unſeren ſtaatlichen Einrichtungen ſchleppen ſich fremdländiſche
Wörter fort, die zum Teil längſt ihren Sinn verloren haben;
amt=
liche Aeußerungen ſind oft in einer Sprache abgefaßt, die für den
ſchlichten Leſer unverſtändlich iſt: deutſche Kaufleute halten es für
unfein oder minder einträglich, neuen Waren deutſche
Bezeichnun=
gen zu geben.
Gegen dieſe Mißſtände will das Deutſche Sprachpflegeamt
an=
gehen, nicht maßlos, aber zielklar. Es will im Sinn echter
Ge=
meinſchaft die Klüftung aufheben, die zwiſchen dem ſchlicht
ſpre=
chenden Volksgenoſſen und der buntſcheckigen Fremdwörterſprache
gebildeter Schichten entſtanden iſt.
Dankbar erkennt das Deutſche Sprachpflegeamt dabei die
Er=
folge anderer, älterer Sprachbemühungen an und ſtützt ſich auf ſie.
Es will nichts beſeitigen, was fruchtbare Arbeit leiſtet. Nicht durch
Verbote, nicht durch Willkür und neue Regeln, ſondern durch
Feſt=
ſtellung des Kranken und Undeutſchen, durch Sauberkeit des
Aus=
druckes und Pflege des Wortgutes in ſeiner eigentlichen
Bedeu=
tung wird es wirken.
Des deutſchen Mannes Rede ſei frei, einfach, klar; ohne
Schwulſt und Hohlheit, ohne eitle Fremdwörterei. Wer ſich das
Recht zum Schreiben nimmt, ſei ſich der Aufgabe bewußt, für jeden,
deſſen Mautterſprache deutſch iſt, in Satz und Wort verſtändlich zu
bleiben und ſeine Sprache ſo zu geſtalten, daß ſie den Leſer durch
Schönheit und edlen Wuchs anſpreche.
Die Aufgaben, die ſich dem Deutſchen Sprachpflegeamt ſchon
in den erſten Monaten boten, ſind vielfältig und noch kaum
über=
ſehbar. Es hat den Mundarten, den Brüdern im Auslande, es
hat den Wiſſenſchaften wie auch dem ſprachlichen Brauchtum zu
dienen. Ueber allem aber ragt ſein nächſtes und köſtlichſtes Ziel:
die Mutterſprache ſo hoch ins Licht zu ſtellen, daß ſie allen
Volks=
genoſſen als heiliges Beſitztum wieder ſichtbar wird, und die
Deutſchen wieder zur Ehrfurcht vor ihrer Mutterſprache zu
er=
ziehen, damit ſie mit ihr leben. — Der Leiter des Deutſchen
Sprachpflegeamtes: Dr. Rudolf Buttmann; für den Beirat Dr.
Hans Friedrich Blunck. Der Geſchäftsführer: Theodor Hüpgens.
Helft und arbeitel ſo weiter!
Schon des öfteren iſt hier an dieſer Stelle die Bedeutung der
NS.=Volkswohlfahrt als des größten ſozialen Liebeswerkes der
Welt einhellig aufgezeigt worden, in dem dieſe durch ihre
ſelbſt=
loſe Betreuung aller notleidenden und darbenden Volksgenoſſen
ganz weſentlich zur Vertiefung der Volksgemeinſchaft beigetragen
hat. So hat auch der Führer zum Abſchluß des WHW. 34/35 allen
Amtsträgern und Helfern der NSV. ſeinen Dank ausgeſprochen.
Wenn jetzt wiederum erneut der Appell an alle ergangen iſt:
„Helft und arbeitet ſo weiter!” ſo wiſſen wir, daß wir immer
faſt an jedem Tage neue Mitkämpfer in unſeren Reihen
begrü=
ßen dürfen.
So melden wir heute, daß durch die rührige Werbearbeit des
Zellenwalters Jung von der NSV.=Ortsgruppe Gervinus
ſämt=
liche hauptamtlich tätigen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter
ſo=
wie Mitglieder des Heſſiſchen Landestheaters Darmſtadt reſtlos
der NSV. beigetreten ſind.
Hatten wir ſchon vor kurzem geſchrieben, daß die Firma
Stegmüller ihre Gefolgſchaft der NSV. geſchloſſen zugeführt
hat, ſo berichten wir heute, daß genannte Firma ſich bei der
Wer=
bung ihrer Angeſtellten uſw. in liebenswürdiger Weiſe bereit
er=
klärt hat, die Aufnahmegebühren für ſämtliche neu
Ein=
getretenen aus ihrer Kaſſe zu zahlen.
Das iſt Sozialismus der Tat!
— Evangeliſche Stadtmiſſion E. V., Mühlſtraße 24. Die
Mit=
glieder und Freunde der Stadtmiſſionsarbeit werden darauf
hin=
gewieſen, daß die Bibelſtunde am Sanntag, dem 18. Auguſt,
nach=
mittags 3.30 Uhr, durch Herrn Pfarrer Waldeck vom
Eliſa=
bethenſtift gehalten wird. Jedermann iſt herzlich dazu eingeladen.
Zunahme noch nicht allzuviel, da 1933 nur wenige
Wohnb=
erſtellt worden ſind. Auch jetzt erreicht das Bauvolumen Su
erſt ein Viertel des Umfanges der letzten Vorkriſenjahre. Dau
hinaus hat es den Anſchein, als ob der ſpekulative Trie=)
Wohnungsbau auch jetzt ſchon wieder zum Erliegen bun
könnte. Denn die mit der allgemeinen Wirtſchaftsbeſſerung
getretene erhöhte Nachfrage nach Wohnungen hat gleichzeiti
wieder die Mieten anziehen laſſen und den Baukoſteninder
Höhe getrieben. Die ungezügelte Verdienſtſucht, die in dem
einigten Staaten mit jeder konjunkturellen Regung ſofort i
Vordergrund tritt, läßt dort keine geſunde, vor allem keine Tſel
Beſſerung am Wohnungsmarkt aufkommen.
Die italieniſche Bautätigkeit befindet ſich im
ker Abhängigkeit von den ſtaatlichen direkten und indirektems
ventionsmaßnahmen. Die ſteuerlichen Begünſtigungen
den Wohnungsbau aufrecht; einen gewiſſen Teil zur Bel.c
des Wohnungsbaues haben zweifellos auch die Mietſenkunge=n
getragen, die im Zuge der Senkung der Lebenshaltungsc
durchgeführt worden ſind. Der Index der italieniſchen Bauf
duktion ſtieg von 95 in den erſten ſechs Monaten 1933 auu
in der gleichen Zeit 1934 und auf 164 im laufenden Jahr.
Die Wohnungsbautätigkeit in acht Ländern.
1. Halbjahr 1. Halbjahr 1. Ha-3
1934
1933
123
29 323
Deutſchland (Bauerlaubniſſe) 18 099
14022 12 890
Belgien (Neubauten)
21
109,6
131,8
England (Wert der Neubauten
in 1000 L)
Frankreich (Index)
Italien (Inder)
Niederlande (Wohnbauten) 29 370
Schweiz (Bauerlaubniſſe)
Vereinigte Staaten (Wert der
Kontrakte in Mill. 8)
Die franzöſiſche Bautätigkeit geht in jedem Jahre —
zurück. Trotzdem die Preiſe der Bauſtoffe und auch die Tart./0
der Bauarbeiter geſenkt worden ſind und trotzdem auch der
ſatz für Baukapital in Frankreich nie übermäßig hoch gewe
(in letzter Zeit allerdings etwas geſtiegen), fehlt in Frankre.
Initiative zum Bau. Die Unternehmer fürchten bei der anbit
den Einkommenſchrumpfung der Mieter (und nicht zuletzt biſ
abſteigenden Geburtenkurve), daß die Vermietbarkeit von Nau)
ten auf wachſende Schwierigkeiten ſtoßen könnte. Die Maßncſ
die von der Regierung auf bevölkerungspolitiſchem Gebiet .
nommen worden ſind, waren bisher nur Bruchſtücke, die einen
haltige Wirkung nicht erzielen konnten. So iſt der Rückgary
Wohnungsbauindex in Frankreich von 96,4 im erſten Ha-)
1933 bis auf 72,7 im laufenden Jahre zu erklären. Hinzu
ſchließlich auch, daß — vor allem in den Induſtrierevieren —)
ſende von ausländiſchen Arbeitern wegen der ſteigenden An)
loſigkeit und auch aus politiſchen Gründen ausgewieſen mifl
ſind, ſo daß es ſtellenweiſe reichlich leerſtehende Wohnunge=
Häuſer gibt. Auch Belgien, Holland und die Schwe
richten über eine nachlaſſende Bautätigkeit, wie unſere obenſt
Tabelle veranſchaulicht. Schweden und Norwegen hat
den letzten beiden Jahren auf Grund ihrer allgemeinen Mhiü
ſchatfskonjunktur eine rege Bautätigkeit. Im laufenden Jalrl
der Auftrieb jedoch — vor allem in Norwegen — geringer Mll
den und ſcheint neuerdings mehr und mehr zu verebben.
5mn
SA-Reiter im Reichswettkampf
der 59 1935.
In den Ausführungs=Beſtimmungen hat der Chef des
für den Reichswettkampf der SA.=Reiterei anſtelle des für
m Raſen zum
euf der St
iu im
E ion
Mias bevor.
drei Wochen
Mri eine
mine Kleit
RE und
Fuß=SA. vorgeſchriebenen 10=Kilometer=Marſches, der AP
ſüit die 3
gandafahrt und der Einſatzübung” beſondere Aufgaben, di
Weſen und dem Zweck berittener Einheiten mehr entſprechs”,
gelaſſen. Für die der Reiterſtandarte Starkenburg unterſ7
Stürme waren am Sonntag, 11. Aug. 1935, je beſondere Aufid
geſtellt worden. Beſonderes Intereſſe erweckte die Löſung
Aufgaben bei den Reiterſtürmen 4/50 und 8/50 (Kreis Die
die von dem Führer der Standarte, Obertruppführer Rett /
genommen wurden. Eine beſondere Ehre wurde den Stürmemolx
die Anweſenheit des Führers der Brigade 50, Oberführer
zuteil, der lebhaften Anteil an den Wettkämpfen nahm u 9 ſie
mit ſeine Verbundenheit auch zu den berittenen Kämpfern u.ſ
Führers damit kundgab.
Nach Meldung der auf dem Sportplatz in Reinheim faſW2w
zählig angetretenen Stürme an den Prüfer, Bekanntgabe deric, Nenz
und Ausgabe der Befehle ging es in Marſchkolonne, mitt A Int
ſprechender Marſchſicherung nach Ueberau. Von der Spitze ka,)
Meldung, daß Staatsfeinde während der Nacht ſämtliche Bil
über die Gerſprenz geſprengt hätten. Das von dem Trupp. A
heim zuſammengeſtellte Brückenbaukommando jagte im E
nach vorn und hatte bald eine geeignete Stelle zum Bau
Neuere
Brücke gefunden. Der vom Sattel aus gefahrene
Sechſerzu=
dem Gerätewagen ſprengte heran und im Nu konnte nach
igung der kleineren Unebenheiten am Ufer der erſte Balken feſt-”
werden. Mittels Stangen und Seil wurden ſo die ſchweren 2uſ. Liden!
in die Erde eingelaſſen und alsdann dicke Bohlen hierauf beFſtA
Nachdem an beiden Seiten ein Geländer mit ſchweren Hämul
in die Tiefe eingerammt und die Brücke mit Gras wegen F1 belegt war, konnte nach kaum 20 Minuten der Gerätend
die 4.50 Meter breite Brücke befahren. Ihm folgten nun die 1
gen berittenen Mannſchaften. Ein weiteres Hindernis ſtell
nunmehr in den Weg. Die Gerſprenz mußte nochmals durch,
werden, um möglichſt in Deckung den auf der Flucht nach
Bieberau befindlichen Verbrechern folgen zu können.
Mü=
fuhr der Sechſerzug wiederum als Wegebereiter den Hanc.
unter, durch den Fluß, der hier nur geringen Waſſerſtanc
zuweiſen hatte, um im Nu das gegenüberliegende, faſt ſteilee!
zu nehmen. Bei den alsdann folgenden Reitern ging die
querung ebenfalls flott von ſtatten. Der Ritt konnte nun f
ſetzt werden. Aber auf dem ſchmalen Uferweg gab es noch Hif.
niſſe — Wall, Graben, Baumſtämme — zu überwinden. Auch.
wurden ohne Schwierigkeiten von den braunen Reitern genor.
nur der Wagen mußte notgedrungen im Trab einen kurzem9
weg machen. Galt es bis jetzt Schwierigkeiten zu überwinden !
unter Ausnutzung des Geländes ſtets Herr der Lage zu ſe=i
änderte ſich das Bild bei dem nunmehr folgenden Ritt durch
Bieberau und Wembach inſofern, als es nunmehr darauf a.0
für die Idee zu werben und nach außen hin überzeugend zud
ken. Die trotz der ſchweren Sommerarbeit gut herausgebre?
Pferde gaben auch tatſächlich in den beiden Orten ein wu.9
bares Bild ab.
Auf dem Heimritt nach Reinheim gab es nochmals eine —
raſchung. Die Straßenbrücke bei Hof Illbach war von Feinde
ſetzt. Nach kurzem Kampf, der ſchlagartig den Feind verni
war auch dieſe letzte Schwierigkeit überwunden.
Nachdem ſämtliche Teilnehmer am Sammelplatz ange!
waren, ſtreifte der Führer der Reiterſtandarte nochmals ku.
Ereigniſſe des Tages, dankte den Teilnehmern für ihre
opfernde Tätigkeit — waren doch die Reiter zum Teil ſcho”
5 Uhr auf dem Pferd — insbeſondere auch den Angehörige,
Trupps Reinheim für den tadellos gelungenen
Brückenbau=
forderte zu noch beſſerer Mitarbeit auf. Oberführer Lucke er
nach einem Treuebekenntnis zum Führer die SA.=Reiter. L
Was die Lichtſpieltheater bringen.
— Union zeigt Paul Hörbiger und Maria Andersw!
„Endſtation‟. Eine Epiſode aus dem Leben eines We
Straßenbahnführers. Jugendliche ſind zugelaſſen.
— Helia bringt „Ein ganzer Kerl” mit Herm. Speelm?
Lien Deyers, Joe Stöckel, H. v. Meyerinck. Jugendliche ſin
gelaſſen.
— Palaſt zeigt, ein ſpannendes Filmwerk „Der Di”ſ
Monte Chriſto” nach dem weltbekannten Roman von A. O
— Belida zeigt zum letzten Male den Ufatonfilm „ole
gen Deſſauers große Liebe” mit Willy Fritſch. Trude Mar
Paul Hörbiger, Ida Wüſt. Jakob Tiedke. Hubert v. Mede.
— Reſi=Theater zeigt ab heute einen ſehr ſenſazoellen .
film „Die Schatzinſel” mit Wallace Beery, Jackie Lie”
Lionel Barrymore. Mittags Jugendvorſtellung „Achtund.
kennt dieſe Frau”. In der Nachtvorſtellung „Ein Lied ſiüt
30
Sattens.
Kleiner Spaziergang
durch die deutſche Rechtſchreibung.
ichts Ordentliches kann aus einem Menſchen
wer=
wpenn er nicht das Werden ſeiner Mutterſprache
or=
ich kennt und wenn er außer ſtande iſt, das Schöne
en, wie es bei dem heutigen Stande des ſchönen
ſcchen Schrifttums für jeden Deutſchen offen liegt. Mir
ic angſt, ob ich das Wunder, mich hier durchzufinden,
—de bringen werde, und es ſollte mich wunder nehmen,
niir dieſe Angſt nicht einen Streich ſpielen und das
en mit dem Feuer deutſcher Rechtſchreibung nicht
Gefährliche in den Weg werfen ſollte. Denn
Werfen iſt gefährlich. Als Deutſcher muß man
huoe n Mut haben, auch das Gefährliche zu tun, und
Maanzes Tun ſoll darauf hinauslaufen, durch Lernen
ſteben die richtige Anwendung der Sprache zu üben
ſeverzeit das Richtige zu lernen, wie es die Zeit
cor. (2 Minuten Pauſe).
Feain einer aber den erſten beſten, der auf das Beſte
m. zum beſten gehabt hat, und es dieſem nun am
her fehlt, ſo iſt das Beſte, was er tun kann — und das
Heſte an der Sache —, daß er ſich eines Beſſeren
be=
ſäßt und beſſer nicht aufs äußerſte erſchrickt, ſondern
ſts Aeußerſte gefaßt iſt und im großen ganzen das
ut als einen gutgemeinten Scherz nimmt. Denn die
hn meinen, wenn ſie’s nur gut meinen, ſo genüge
ie gute Meinung, ſie zu entſchuldigen. (
Entſchuldi=
ſie bitte, wenn Sie ſich betroffen fühlen. Aber alles
coffenfühlen zeugt von einer Schuld, und daran bin
i wieder nicht ſchuld.) — (3 Minuten Pauſe.)
tdem aud
der den Tod iſt kein Kraut gewachſen, und tot ſein iſt
Gig 1a
hShande. Aber mancher war ſchon zu Tod erſchrocken und
his wie ein Toter, ohne daß die Sache tödlich verlief:
mem todernſten Geſicht und noch immer totenbleich
mix ſpäter davon erzählen. Schließlich, wenn er aber
udie vielen Wenn und Aber bei ſeinem Erzählen
Ais Hin und Her ſeiner Meinungen beſtändig hin und
ſhwankt, geſchieht es ihm ganz recht, wenn wir uns das
nehmen, ihm nicht zu glauben und unſeren
Glau=
ſt der Rück
ſeſſer für Beſſeres zu bewahren. (Mindeſtens 8 Tage
im erf
erklären. 5
(Für Lehrperſonen jeder Art iſt das
Auswendiglernen=
uſtrierevier
ſſen dieſes Originalaufſatzes oder die Verwendung
des=
der ſteigend
ISen als Diktat ſtrengſtens unterſagt.)
und die San
wie unſere obertl
rebben.
Eine Wohnung nach Wunſch.
ſmilie Petermann ſtand im Begriff, die Wohnung zu wech=
Licht, daß man Differenzen mit dem Hauswirt hatte, nein.
giritz und Dorothea wuchſen heran und ein kleiner Garten
nern Raſen zum Spielen mußte unbedingt für die beiden
ſtorenen herbei, wenn ſie nicht den tauſend Gefahren des
tauf der Straße ausgeſetzt werden ſollten. Außerdem
ymman ſchon noch ein Zimmer mehr gebrauchen; denn
Aus=
ges kommenden Winters ſtand ein abermaliger Beſuch
MAdebars bevor.
St drei Wochen waren Petermanns nun ſchon auf der
biach einem entſprechenden Unterhaus. Aber, wie das ſo
endeine Kleinigkeit war ſtets vorhanden, die nicht gefiel.
Füit und die Fahrgelder, die für die angeſtrebte
Verbeſſe=
er Wohngelegenheit bereits aufgewandt waren, ließen
ſohnungsſuche nur noch unangenehmer erſcheinen. Es ver=
6y am Rande, daß die Stimmung durch dieſe vergeblichen
ſtuungen alles andere als roſig war, und das Haupt der
Fa=
oar drauf und dran, die Löſung des Problems bis zum
Frühling zu verſchieben, als Frau Luiſe auf den retten=
Hanken kam.
Kunternahm ſozuſagen eine Flucht in die Oeffentlichkeit,
nie ihre Wünſche bezüglich des neuen Unterhauſes zu einer
Eianzeige zuſammenfaßte. Und ſiehe da: es ging eine
eihe guter Angebote ein, die den Abſichten Luiſes und
larl entſprachen. Und es war ein leichtes, aus dieſen
Un diejenigen herauszuſuchen, die für die engere Wahl in
eut kamen.
1Ih zwei Tagen ſchon hatten Petermanns das gefunden,
Herz begehrte. Die gute Laune ſtellte ſich wieder ein
hrl dankte es ſeiner Luiſe mit einer kleinen Aufmerkſam=
B ſie die wichtige Frage ſo einfach, billig und
zu=
enſtellend durch eine Kleinanzeige gelöſt hatte.
Skeuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 31. Auguſt 1935.
Aufbewahren!
lneiden!
Alaſt: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. Auguſt 1935 erfolgten Lohnzahlungen, falls
die in der erſten Hälfte des Kalendermonats
einbehal=
tenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in einem
Be=
triebe beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von
200 RM. überſtiegen haben. (Keine Schonfriſt.)
leſt: Zahlung der durch Lohnabzug einbehaltenen
Bür=
gerſteuer. Die Zahlung erfolgt an die Gemeindekaſſe
auf Grund der näheren Beſtimmungen. (Keine
Schon=
friſt.)
9 Auguſt: Dritte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) auf die
ſtaatliche Grundſteuer,
Sondergebäude=
ſteuerund Gewerbeſteuer laut weißem
Steuer=
beſcheid für das Rechnungsjahr 1935/36. (Schonfriſt bis
zum 5. September 1935.) Die Anforderung der beiden
rſten Raten der um 25 Prozent ermäßigten
Hauszins=
ſteuer, die dem neuen Hauszinsſteuer=Anleiheſtocke
zu=
fließen, iſt inzwiſchen erfolgt. Naheres aus dem Nach=
tragsbeſcheid.
Letzter Tag, an dem das 3. Ziel der
Hunde=
ſteuer 1935 bei Meidung der Beitreibung und
Koſtenberechnung noch an die Stadtkaſſe Darmſtadt
gezahlt werden kann. Vergl. die Mahnung der
genann=
ten Stelle vom 9. Auguſt 1935 in Nr. 217 des „
Darm=
ſtädter Tagblatts” vom gleichen Tage.
Entrichtung des Schulgeldes für die Darmſtädter
höheren Schulen, die ſtädt. Machinenbau= Gewerbe=
Handels=, Haushaltungsſchulen uſw. für den Monat
Auguſt 1935 an die Stadtkaſſe. (Schonfriſt bis zum
10. September 1935.)
H. W. Wohmann.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
ürnerbund Jahn 1875. Turnerinnen und Frauentur=
* Turnſtunden finden ab Montag, den 19. Auguſt,
wie=
er Turnhalle der Eleonorenſchule ſtatt. Beginn pünktlich
Es wird erwartet, daß alle Turnerinnen und Frauen
ur Stelle ſind.
aufeſt in Saarbrücken. Auf die Verſammlung der
De des RfL. am Montag in der Woogsturnhalle weiſen
mals hin.
Furant Sitte: Heute ſpielt Willy Melchior.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
2e frohe Botſchaft für alle, die an chroniſchen
ſchie=
hen leiden. Dem Schuhmacher R. Niclas, Gervinusſtr. 69,
un gen, einen Abſatzſchutz zu ſchaffen. der eine 100prozentige
S bedeutet und dabei elegant ausſieht.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 16. Auguſt. Nachtübung der
Frei=
willigen Feuerwehr. In der letzten Nacht um 3.30 Uhr
ertonte die Feueralarmſirene und ſchreckte zahlreiche Einwohner
aus den Betten. Die Feuerwehr wurde zu einer nächtlichen
Uebung alarmiert, die ihre Schlagfertigkeit und raſche
Einſatz=
möglichkeit unter Beweis ſtellen ſollte. Als Angriffsobjekt war
ein Scheunenbrand bei Nordwind im Anweſen Windhaus in der
Dieburger Straße angenommen. Schon 5 Minuten nach dem
Alarm erſchien der Stoßtrupp der Wehr am Brandplatze”, in
der 7. Minute praſſelte der erſte Waſſerſtrahl hernieder, und
nach 11 Minuten waren alle Geräte am Platze und bekämpften
das „Feuer, mit 5 Leitungen. Die Uebung, bei der auch
Orts=
polizei und Gendarmerie anweſend waren, ſtand unter der
Lei=
tung von Brandmeiſter Georg Benz 14. und nahm den gewohnt
exakten Verlauf. Auch der Sanitätszug Arheilgen war mit zwei
Führern und fünf Mann erſchienen. In der kritiſchen Würdigung
der Uebung, die Oberbrandmeiſter Gimbel übernommen hatte,
ergab ſich kein Anlaß zu Beanſtandungen über die Art der
Durch=
führung. Auch Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter Birkenſtock,
der mit den Führern der Wehr die zweckmäßige Einſatzſtellung
der einzelnen Geräte beſichtigte, ſprach ſich ſehr anerkennend aus,
und der Verlauf der Uebung zeigte, daß wir uns auf unſere Wehr
jederzeit verlaſſen können.
J. Griesheim, 17. Auguſt. NSV.=
Kinderlandver=
ſchickung. Die Kinderlandverſchickungen, dieſe ſegensreiche
Einrichtung der NSV., ſind zur Zeit in vollem Gange. Auch aus
unſerer Gemeinde konnten bei dem erſten Transport 27 Kinder,
Buben und Mädels, teilnehmen. Dieſelben waren im Gau Weſer=
Ems untergebracht. Am Montag erfolgte die Rückkehr dieſes
Transports, der ungefähr 800 Kinder aus dem Gau Heſſen=Naſſau
ſtark war. Es konnte die erfreuliche Beobachtung gemacht
wer=
den, daß alle Kinder ohne Ausnahme gut untergebracht waren
und die Pflegeeltern derſelben keine Mühe ſcheuten, ihnen den
Ferien=Aufenthalt ſo angenehm wie nur möglich zu geſtalten.
Alle Kinder ſind des Lobes voll über ihre Quartiergeber, und zu
Ehren derſelben ſei geſagt, daß die Ferienkinder zum Teil mit
ganz beträchtlichen Gewichtszunahmen zurückkehrten. Die vielen
ſchweren Koffer bargen noch gar manche Schätze an Schinken,
Butter, Wurſt und anderen guten Dingen, auch Kleidungsſtücke
u. a. m., an denen die Eltern ſicherlich ihre helle Freude gehabt
haben. Für die hieſigen Quartiergeber von Ferienkindern dürfte
es eine Genugtuung ſein, daß die hieſigen Kinder gut aufgehoben
waren, und es ergeht daher nochmals an alle Volksgenoſſen, die
bisher noch kein Pflegekind aufgenommen hatten, die nochmalige
Bitte, dies unbedingt noch nachzuholen; der Dank froher
Kinder=
herzen iſt ihnen ſicher. — Reichsluftſchutzbund —
Ge=
meindegruppe Griesheim. Die Gewinnliſten zur Lotterie des
Reichsluftſchutzbundes können bei den Amtsträgern der
Ge=
meindegruppe eingeſehen werden. Die Beſitzer von Gewinnloſen
werden gebeten, ihre Loſe alsbald bei dem
Gemeindegruppen=
führer, Lehrer Pabſt. Neue Darmſtädter Straße 13. abzuliefern.
Er wird die Auszahlung der Gewinne in die Wege leiten.
Darum: Zelklager der Hikler=Jugend!
„Wir wollen, daß dieſes Volk einſt nicht verweichlicht wird,
ſon=
dern daß es hart ſei, daß es den Unbilden des menſchlichen Lebens
Widerſtand zu leiſten vermag, und ihr müßt euch in der Jugend
dafür ſtählen.”
Adolf Hitler.
Ar. Eberſtadt, 17. Aug. Vom Schultiergarten. Aus
reiner Naturverbundenheit und aus Liebe zur Natur und ſeiner
Tierwelt hatte ſich vor kaum mehr wie 5 Jahren ein hieſiger
Ein=
wohner unweit des Main=Neckarbahnhofs am Lämmchesberg einen
kleinen Zwinger angelegt. Er beheimatete darin in der Natur
aufgefundene kranke, beſchädigte oder auch verwaiſte Exemplare
aus der heimiſchen Tierwelt, ſo daß der Name Zwinger eigentlich
unplaciert erſcheint. Die Tierpatienten fanden daſelbſt ſorgſamſte
Pflege und in ihrem Pfleger Herrn Paul Witte, einen
wirk=
lich geduldſamen und treuen Hüter unſerer heimiſchen Natur. Aber
darüber hinaus ſorgte man in dieſem kleinen Tierpenſionat auch
für die erforderliche Vegetation dieſer Patienten, ſo daß ſich die
ſelben abſolut heimiſch fühlten. Im Lauf der Jahre hat ſich nun
dieſes kleine Penſionat zu einem begehrenswerten und zugleich
ſehenswerten Anſchauungsobjekt für Große und Kleine
ausgeſtal=
tet, worin man unſere heimiſche Tierwelt geruhlich beſchauen kann.
Denn nicht jedem iſt die Möglichkeit gegeben, in freier Natur die
Tiere ſo zu belauſchen, wie man das oftmals wünſcht. Schon beim
Eintreten in dieſen kleinen Naturpark begrüßt uns lebhaftes
Ge=
klapper des ſtolzen Storchen „Prinz", der übrigens gar kein
Freund von mitgebrachten Zuckerſtückchen iſt, um eventuell Wünſche
zu erfullen, ſondern das läßt ihn beides unbekümmert. Dann
ſehen wir weiter ein wirklich ſchönes Tieridyll, eine familiäre
Ge=
meinſchaft von Eichhörnchen, Eichelhäher, Dohle, Elſter, Wildente
oder was da ſonſt noch rumkreucht und fleucht, dem Beſchauer zum
ſeltenen Ergötzen. Es folgen nun in Einzelabteilungen unſere
heimiſchen Raubvögel wie Weihe, Eule uſw., für in Gefangenſchaft
lebend ſchöne Exemplare. Und nun folgt ein ganz gefährlicher
Räuber, den man im Freien ganz ſelten beſchleichen kann, ein
Altfuchs mit einer Anzahl Jungtiere, für Pelzliebhaber natürlich
umgehangen begehrenswerter. Nebenan, kaum ſichtbar, ein
ſel=
tener Bewohner unſerer näheren Umgebung und daher um ſo
ſehenswerter, ein Dachs. Als Neuerwerbung bzw. Stiftung, durch
ſein erdfarbenes Kleid ebenfalls kaum auffallend, ein noch junges
Wildſchein, das ſich nur durch ſein unbehagliches Grunzen verrät.
Es liegt in naher Abſicht, durch behördliche Unterſtützung die
kleine Tierſchau nach dem Bahndamm zu erweitern, um
hauptſäch=
lich für das Wildſchwein einen erforderlichen Bewegungskreis zu
ſchaffen, andererſeits durch Einſetzung von weiteren Tieren, wie
Hirſch und Reh, den Schultiergarten zu vervollkommnen als
An=
ſchauungsobjekt für groß und klein
k. Dieburg, 17. Aug. Deutſche Arbeitsfront,
Kreis=
waltung Dieburg. Die Unterſtützungsabteilung bearbeitete
im Monat Juli 229 Anträge, die ſich auf Erwgerbsloſen=,
Kran=
ken=, Invaliden=, Notfall=, Heirats und Sterbefallunterſtützung
bezogen, für die insgeſamt 6634 RM. ausgezahlt wurden. Von den
Anträgen wurden 6 abgelehnt, da die Vorausſetzungen nicht
er=
füllt waren. Die Rechtsberatungsſtelle erteilte 57 Auskünfte,
ar=
beitsrechtliche Streitfälle ergaben ſich 12, Verfahren in der
Sozial=
verſicherung einſchl. Vertretungen 7 und durch Güteverhandlungen
konnten 3 Streitfälle beigelegt werden. Die Zeit der
Verſamm=
lungsruhe wurde zu dem weiteren Ausbau der Organiſation
be=
nutzt. Mit der Neubildung der NSBO.=Bereitſchaften wurden
auch die Werkſcharen gebildet. Neben den regelmäßigen
Sprech=
abenden, zu denen alle Amtswalter herangezogen werden, fand
eine Tagung mit den Betriebsführern des Kreiſes ſtatt, in der
neben den wirtſchaftlichen Fragen auch die ſozialpolitiſchen
beſpro=
chen wurden. Die Ausſprache zeigte den gemeinſamen Willen,
vorhandene Schwierigkeiten zu überwinden. Für die NS.=
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude” war der Monat Juli die
Hauptreiſe=
zeit. Neben den Wanderungen der einzelnen Ortsgruppen, den
Omnibusfahrten, woran ſich mehrere Betriebe geſchloſſen
beteilig=
ten, ſowie der Fahrt nach dem Nürburgring und der Rheinfahrt
gemeinſam mit dem Kreis Darmſtadt, fanden die Urlauberzüge
und die Seefahrten eine gute Beteiligung. Ebenſo wieſen die
Sport=, Wald= und Volksfeſte einen guten Beſuch auf.
Le. Groß=Umſtadt 17. Auguſt. Die Ausſtellungsräume der
Odenwälder Handwerker= und Gewerbe=Meſſe
Groß=Umſtadt haben am Mittwoch nachmittag ihre Pforten
ge=
ſchloſſen. Alle Ausſteller waren mit dem Ergebnis zufrieden.
Auch für die hieſige Geſchäftswelt brachte die Ausſtellung manche
Vorteile. Ueber 15 000 Beſucher beſichtigten dieſelbe; viele
Lie=
ferverträge wurden abgeſchloſſen. Die Ausſtellung kann in jeder
Hinſicht als voller Erfolg gebucht werden. — Während der
Aus=
ſtellungstage herrſchte vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend
ein reger Verkehr in den Straßen und Gaſtſtätten. Seit
Donners=
tag iſt das Alltagsbild wieder in ſeine Rechte getreten.
Fd. Ober=Klingen 16. Auguſt. In der
Gemeinderats=
ſitzung wurde der 2. Beigeordnete Pg. Karl Trautmann
durch den Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter Pg. Rauch in
ſein Amt eingeführt — Filmveranſtaltung. Kommenden
Montag, abends 9 Uhr, läuft im Gaſthaus „Zur Traube” der
Tonfilm „Ich für dich — und du für mich”
Em. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 16. Aug. Vom
Arbeits=
amt. Eine noch viel zu wenig bekannte Einrichtung ſind die
Sprechſtunden für weibliche Arbeitsvermittlung, die ſich auch auf
die Lehrſtellenvermittlung und Berufsberatung für Knaben und
Mädchen erſtrecken. In Heppenheim finden dieſe Sprechſtunden am
1. Mittwoch jeden Monats, nachmittags, ſtatt. In Waldmichelbach
und Rimbach ſind ſie an jedem dritten Mittwoch im Monat, und
zwar vormittags in Rimbach und nachmittags in Waldmichelbach.
Die nächſten Sprechſtunden in Rimbach und Waldmichelbach finden
am 21. Auguſt ſtatt; die nächſte Sprechſtunde in Heppenheim iſt am
4. September.
Die „Bauernzeikung” ſtellt ihr Erſcheinen ein.
Die im dritten Jahr in Frankfurt erſcheinende „
Bauernzei=
tung”, das „Nachrichten= und Heimatblatt des heſſiſchen und
naſſauiſchen Bauern”, ſtellt mit Wirkung vom 18. Auguſt ihr
Er=
ſcheinen ein. Die Bauernzeitung hatte zuletzt eine Auflage von
15 270.
Em. Heppenheim a. d. B., 17. Auguſt. „Höhlenmenſch”
Ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner Heppenheims und
der Umgebung bildet allſonntäglich die kunſtvoll hergeſtellte und
ausgeſtattete, aus mehreren Gemächern beſtehende Höhle des
„Höhlenmenſchen” oberhalb Hambach am Waldrand der
Waſſer=
ſchöpp, die der Bewohner, ein zum Urzuſtand zurückgekehrter
ehe=
maliger Hamburger Architekt, gegen ein kleines Entgelt willig
dem neugierigen Publikum zugänglich macht.
Cp. Mörfelden, 17. Aug. Eröffnung der Apotheke.
Jetzt endlich hat unſer über 5000 Einwohner zählender Ort eine
Apotheke erhalten. Die Apotheke wurde vorgeſtern eröffnet.
Be. Groß=Gerau, 15. Aug. Die Kreiswagnerinnung
hielt am Sonntag in der Gaſtwirtſchaft Krämer am Sandböhl eine
Innungsverſammlung ab, in der ſich Wagnermeiſter Winter=
Lee=
heim als Obermeiſter verabſchiedete. Meiſter Winter, der ſeit der
Gründung der Innung im Jahre 1917, alſo über 18 Jahre lang,
die Innungsgeſchäfte führte und ſich dabei allſeitige Anerkennung
errang, ſah ſich leider Familienverhältniſſe halber gezwungen, die
Führung der Innung abzugeben. Sein Scheiden als Obermeiſter
wurde von allen Innungsmitgliedern aufrichtig bedauert. Zu
ſei=
nem Nachfolger wurde Wagnermeiſter Adam Krämer 5 Groß=
Gerau, beſtimmt, dem von Kreishandwerksmeiſter Dasbach, Groß=
Gerau, die Ernennungsurkunde überreicht wurde. Auch der
Lan=
desverbandsvorſitzende der Wagner, Pg. Luft, war aus dieſem
An=
laß in der Verſammlung erſchienen und richtete an die
Innungs=
mitglieder eine Anſprache. Allgemeine Innungsangelegenheiten
bildeten den Schluß der Tagung.
Be. Groß=Gerau, 17. Aug. Geſtern trug man den im Alter von
73 Jahren verſtorbenen Schloſſermeiſter Philipp
Lämmer=
mann zu Grabe. Lämmermann, der frühere Beſitzer des
Elektri=
zitätswerks, war weit über die Grenzen ſeiner Vaterſtadt hinaus
eine bekannte Perſönlichkeit. Er machte ſich um die Einführung
des elektiſchen Lichtes ſehr verdient und iſt ein Pionier der
Elektri=
zitätswirtſchaft.
Be. Nauheim, 17. Aug. Verkehrsunfall. Ein
folgen=
ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich an der Straße nach Trebur.
Zwei Motorradfahrer wollten die geſperrte Straße nach Trebur
fahren. Da aber an der Sperrung keine Lampe brannte, fuhren ſie
gegen die Stange und ſtürzten. Erhebliche Verletzungen an Kopf
und Geſicht waren die Folgen der Fahrläſſigkeit.
Be. Geinsheim, 17. Aug. Scheunenbrand. In der Scheune
des Heinrich Kraft 2. Geinsheim, Borngaſſe brach aus bisher
noch unbekannten Gründen Feuer aus. Die Scheune, in der die
geſamten Fruchtvorräte des Landwirts ſich befanden, brannte
vollſtändig bis auf die Grundmauern nieder. Die ſofort
herbei=
gerufenen Feuerwehren konnten an der brennenden Scheune nichts
mehr retten, es galt für ſie nur noch das Feuer auf ſeinen Herd
zu beſchränken. Der Schaden iſt ſehr erheblich, jedoch noch um ſo
ſchlimmer, als der Beſitzer in keiner Verſicherung iſt. Bei den
eingetroffenen und tätigen Feuerwehren ſah man unter anderem
auch die Opelfeuerwehr ſowie die Kreisfeuerwehr=Motorſpritze,
die hier zum erſten Mle aktiv in Tätigkeit treten mußte.
Aus Rheinheſſen.
— Worms, 15. Aug. Das Wormſer Backfiſchfeſt im
Anmarſch. Schon überall ſpricht man von dem kommenden
Wormſer Backfiſchfeſt, das am 31. Auguſt, nachmittags 4 Uhr,
er=
öffnet und bis einſchließlich 8. September gefeiert wird. Ganz
Worms wird wieder im Zeichen dieſes einzigartigen Volksfeſtes
tehen. Den eigentlichen Auftakt bildet wieder ein großer Feſtzug
am Sonntag, den 1. September, der in dieſem Jahre unter dem
Motto: „Alles nor wege de Backfiſch” durch die Stadt zum
Feſt=
platz ziehen wird. Alles was ſich mit dem „Vater Rhein” und mit
den Backfiſchen verbunden fühlt, marſchiert mit. Vor allem die
alte und ehrbare Wormſer Fiſcherzunft, die Angler und alle
waſ=
ſerſporttreibenden Vereine.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
8. Ziehungstag
16. Auguſt 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
6 Gewinne zu 5000 M. 181223 271346 392069
10 Gewinne zu 8000 M. 23135 94387 96482 160774 399592
12 Gewinne zu 2000 M. 116332 162175 193554 218249 264441
362669
60 Gewinne zu 1000 M. 10039 11542 82955 85066 90768 98136
112150 123673 126655 147692 155167 173971 187203 222666 234196
249250 262469 271842 306805 319625 321143 327244 333875 339017
365862 372619 381685 383577 384436 394880
94 Gewinne zu 500 M. 20585 32357 38243 40803 50759 65916 67601
72484 80786 81298 107823 112233 112252 112837 115012 116828
122131 128998 139138 144307 154826 155511 155533 155684 162358
170428 20 1283 240986 255930 259326 272391 274349 276484 282959
293724 302190 336696 345840 362142 374456 376948 377454 389617
389658 393454 393706 399864
388 Gewinne zu 300 M. 1503 3752 5830 9144 13658 13878 15318
16604 18748 20744 22360 23898 24775 26530 31016 34622 34973
36808 38000 38131 42342 43228 44527 44777 45211 47635 47838
50510 51613 54853 65133 56290 57059 60239 60292 61153 61343
66273 73211 73980 84353 84949 87845 90031 91226 93951 99290
103772 106766 108854 114180 115935 116268 11740 121205 121276
124176 124309 124891 124903 126841 128406 129195 130363 130950
32568 134498 143877 144361 151388 152260 153994 154484 154871
165603 155786 156843 158154 165578 166597 167681 170872 174112
174559 177564 178390 180577 185760 191209 192814 193219 194088
194331 194890 194899 195889 196494 196544 197913 198419 202563
202747 204832 210449 217380 221023 223165 229261 231098 231719
233061 235982 236048 236493 237206 239597 246721 248129 252325
255277 256657 267369 266206 268038 269836 270618 270868 271609
274626 276277 277696 277812 278047 279157 283700 285814 290099
291146 291461 294000 295540 295987 298456 298666 300131 303817
308407 310540 311328 318326 324830 326079 328645 328827 329299
330469 334517 334938 337642 342857 348080 348292 348461 355581
357633 36 1799 362278 362298 362967 364429 365292 365355 366389
368761 3726 16 373698 377102 380327 380339 382274 382966 384 142
384336 384687 388221 389141 390364 392936 395445 396671 397787
398411 398866 398879
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 20000 M. 362191
2 Gewinne zu 5000 M. 348220
6 Gewinne zu 3000 M. 29352 113299 255007
14 Gewinne zu 2000 M. 18333 60757 118718 181337 186760 253053
314316
40 Gewinne zu 1000 M. 61565 70991 72717 92867 106362 140756
161484 196246 206896 209360 210029 229737 263394 269877 275393
2891 10 306239 307058 347352 390362
94 Gewinne zu 500 M. 5456 15015 19454 21391 35785 59927
67916 101770 103011 104660 117200 121058 121912 123662 124672
125866 133862 140603 157962 188741 200271 206907 208376 218531
218643 237974 240595 253808 255788 266082 268331 294708 320469
396216 326016 336703 341122 362242 363677 3665764 368675 373729
380256 382827 986669 387546 391248
308 Gewinne zu 300 M. 833 1061 1072 7107 12080 12120 12255
18515 19750 22042 23021 27278 27458 29715 30043 35842 37419
37644 48692 51668 54433 57361 63579 66713 73184 73411 73449
74244 75412 82203 84221 87153 88670 89289 91787 98063 98257
jooois 101334 162250 108126 107835 109741 110498 110519 113000
113ii4 113512 116110 118818 119728 120342 122250 124160 126266
126592 127874 129816 130487 136568 136723 137390 141517 142368
148756 149789 150483 150625 181221 154867 155236 160459 160829
164268 165453 167810 172130 175077 175467 176786 178606 179360
180201 180800 182853 183956 184770 185660 191469 192577 193001
199245 203179 214005 214732 216542 222172 222603 224957 233704
235426 235939 238764 242802 246484 259473 261698 265539 269397
269764 270586 270832 272989 274245 277901 278836 290053 290186
293453 286360 299386 2996 16 3004 10 304821 307488 313937 316838
317379 318071 320842 322477 327849 333108 334412 334969 336850
339754 342787 346085 847877 354222 354 797 360424 375008 376941
377697 379163 881921 384620 886835 388222 388284 391004 397654
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 5000, 4 zu je
30000, 12 zu je 20000, 72 zu je 10000, 138 zu je 5000, 294 zu je
3000, 710 zu je 2000, 2154 zu je 1000, 3454 zu je 500, 14124
zu je 800 M
Seite 8 — Nr. 226
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. Auguſt
Die Ehrenhalle bei der Eröffnung der Rundfunk=Ausſkellung
Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels eröffnete am Freitag mittag die 12. Große Deutſche
Rund=
funk=Ausſtellung. Dieſes Bild gewährt einen Blick in die feſtlich erleuchtete Ehrenhalle während
der Rede des Propagandaminiſters. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Reith und Austand.
Eine amkliche Darſtellung
der Kakaſtrophe von Ovada. — 111 Tole
Rom. Ueber die Kataſtrophe von Ovada wird
nunmehr folgende amtliche Darſtellung gegeben:
„Die Wolkenbrüche, die in den letzten Tagen in
der Provinz Aleſſandria gewütet haben, haben
einen Waſſerüberfluß in den in den Tanaro
ein=
mündenden Flüſſen hervorgerufen. Infolge des
teilweiſen Zuſammenbruches eines Nebendammes
der Sella=Zerbino, der den großen künſtlichen See
von Ortiglieto in den Bergen von Molare bildet,
haben die herabſtürzenden Waſſermaſſen das Tal
von Orta überſchwemmt. Die Gewalt der
Waſſer=
maſſen hat beträchtlichen Schaden angerichtet und
einige Bauernhäuſer fortgeriſſen, wobei
Menſchen=
leben zu beklagen ſind. Im ganzen betrauert man
den Tod von 111 Menſchen, von denen 97 zur
Ge=
meinde von Ovada, drei zu Molare, vier zu
Ca=
priata d’Orba und ſieben zu Cremolino gehören.
Die Zahl der bisher geborgenen Leichen beträgt
82, von denen 62 feſtgeſtellt werden konnten. Zur
Rettung der in Gefahr befindlichen Menſchen ſind
unzählige Heldentaten vollbracht worden. Die
lo=
kalen Behörden haben ſich in der Erfüllung ihrer
Pflichten aufgeopfert. In Ausführung der
ergrif=
fenen Vorkehrungen ſind Beiſtandsmaßnahmen für
die betroffene Bevölkerung ergriffen und Arbeiten
im Gange, um die Verbindungen wieder
herzu=
ſtellen und in kürzeſter Zeit die Schäden wieder
gutzumachen. Eine Kommiſſion von Ingenieuren
des Miniſteriums für öffentliche Arbeiten befindet
ſich am Unglücksplatz.
Köpenickiade in einem engliſchen
Feldlager.
London. Das Tagesgeſpräch ganz Englands
iſt eine Köpenickiade, die ſich im engliſchen
Ma=
növergelände auf der Ebene von Salisbury am
Mittwoch zugetragen hat.
Im Laufe des Tages fuhr vor dem
Militär=
lazarett Tidworth in einem hocheleganten
Kraft=
wagen ein Mann in der Uniform eines engliſchen
Majors mit vielen Kriegsorden vor. Er gab an,
von der Leitung des Britiſchen Sanitätskorps in
London mit der Unterſuchung von Seuchefällen im
Feldlager von Tidworth beauftragt zu ſein.
Ob=
wohl keiner etwas von einer Seuche wußte, wurde
der „Major”, der ſich nicht nur durch ſeine
Uni=
form, ſondern auch durch einige mediziniſche
Kennt=
niſſe ausgewieſen hatte, auf ſeinen Wunſch im
ganzen Lazarett herumgeführt.
Nach Abſchluß der „Kontrolle” ging er in die
Offiziersmeſſe, wo er alkoholiſche Getränke zu ſich
nahm und ſich mit zwei jungen Offizieren über
ſeine Auslandserfahrungen unterhielt. Die beiden
Offiziere ſchöpften Verdacht, da der „Major” den
Vorſchriften zuwider Reitſtiefel ohne Sporen und
einen Degen trug. Mit Rückſicht auf den hohen
Rang ihres Gaſtes wagten ſie aber nicht, Fragen
zu ſtellen. Später ſprach der „Major” auch in der
Unteroffiziermeſſe vor, wo er ſich mit den
Feld=
webeln aufs jovialſte unterhielt. Inzwiſchen war
der Schwindel entdeckt worden. Durch eine
Rück=
frage bei der Leitung des Sanitätskorps in
Lon=
don war nämlich feſtgeſtellt worden, daß weder
ein Auftrag zur Inſpektion des Hoſpitals erteilt
worden war, noch daß die Offiziersliſte der Armee
einen Major mit dem angegebenen Namen
auf=
wies. Der „Major” wurde entlarvt als ein Mann,
der in London=Weſtend als Ziviliſt lebt.
Wie kam das Krokodil zur Cöte d’Azur?
(u) — Nizza. Der Gärtner, der plötzlich
zwiſchen ſeinen Pflanzen das merkwürdige
Lebe=
weſen umherhuſchen ſah, wurde faſt vom Schlag
gerührt. Aber er raffte ſich ſoweit auf, daß er
wenigſtens dem Tier einen Schlag verſetzen
konnte. Es blieb tot auf der Strecke. Immerhin
ſchien es dem Mann merkwürdig genug, um es
nach Nizza ins Naturwiſſenſchaftliche Inſtitut zu
ſchaffen. Dort ſtellte man ohne weiteres feſt, daß
es ſich zweifelsohne um ein regelrechtes Krokodil
im Alter von zwei Monaten handele. — Nun
erheben die Wiſſenſchaftler einen großen Streit,
wie das Krokodil zur Cöte d’Azur kam und ob
etwa in dieſen Breiten noch mehr Krokodile
aus=
gebrütet worden ſeien. Vorläufig gehen die
Gut=
achten auseinander. An der Cöte d’Azur aber
hält man derweilen in Gärten und Büſchen
weiter=
hin Ausſchau nach Vertretern dieſer Tierart.
Der einäugige Weltflieger ködlichk
abgeffürzt.
Der berühmte amerikaniſche Weltflieger Wiley
Poſt, der ein Auge verloren hatte, iſt jetzt tödlich
abgeſtürzt. Er war vor wenigen Tagen in aller
Stille mit dem in ganz Amerika bekannten
Humo=
riſten Rogers zu einem Flug über die Arktis nach
Sibirien geſtartet. Auf dieſem Flug iſt er mit
ſeinem Begleiter tödlich verunglückt.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Rache für den „böſen Blick”.
Neun Jahre hindurch hatte ein gewiſſer Jably
die ganze Gemeinde von Saint Lambert in
Schrecken gehalten. Jably behauptete von ſich
nicht nur, daß er über geheimnisvolle Kräfte
ver=
füge, er behauptete auch, daß er den „böſen Blick”,
habe. Er verſicherte, imſtande zu ſein, jedem
Men=
ſchen jede Krankheit anzuzaubern. Ein paar
Zu=
fälle halfen ihm, ſeinen unheimlichen Ruf zu
be=
gründen. Außerdem wirkte bei den einfachen
Men=
ſchen die Suggeſtion in ungeahntem Maße mit.
Man rief ihn zu allen kranken Tieren in die
Ställe. Man holte ihn auch, wenn irgendwo
je=
mand an der Gürtelroſe oder am Fieber erkrankt
war.
Als er eines Tages aber von einem Landwirt
fünf Stück Vieh dafür verlangte, daß er fünf
an=
dere vor einer Seuche, deren Herannahen er
an=
geblich fühlte, bewahre, griff der Landwirt zu
ſeinem Jagdgewehr und erſchoß den Zauberer. Vor
dem Gericht in Angers iſt nun die ganze Gemeinde
von Saint Lambert erſchienen, um dem Gericht zu
beſtätigen, daß der Bauer in Notwehr handelte
und ſeine Tat eine Erlöſung für das Dorf war.
Der Bann iſt gebrochen. Der Zauberſpuk von Saint
Lambert iſt zu Ende.
Rieſiger Einwanderungsſchwindel aufgedeckt.
New York. Ein rieſiger
Einwanderungs=
ſchwindel, der ſich von der Einwandererinſel Ellis=
Island nach faſt allen großen Städten der
Ver=
einigten Staaten erſtreckte, konnte von den
Bun=
desbehörden aufgedeckt werden. Als Haupttäter
wurde der Staatsanwalt Samuel Kaufmann
er=
mittelt, der gewerbsmäßig Einwanderungspapiere
fälſchte und an Einwanderer verkaufte. Er hat
auf dieſe Weiſe jährlich etwa eine Million Dollar
ergaunert.
Sie machen in „Steinzeit”.
(r=h) Jackſon (USA.). Kürzlich iſt ein
offenbar von Langeweile geplagter Amerikaner
auf folgende verſchrobene Idee gekommen: Er
hat im Staate Miſſiſſippi eine Kolonie aufgemacht,
in der die Menſchen genau ſo hauſen müſſen wie
einſt in der Steinzeit. Man gibt ihnen dort auch
nur die Handwerkszeuge, die damals üblich waren.
Das Leben eines Robinſon Cruſoe iſt dagegen
ein Kinderſpiel geweſen! Wie man hört, ſollen
ſich beſonders viele Millionärsſöhne gemeldet
haben. Sie wollen wahrſcheinlich — ein neuer
Modefimmel — ihre Zeit mit dem Steinhammer
totſchlagen”.
Verräteriſche Zeichen.
Die Täkowierung eines Königs
(afp) Als ſich vor neun Jahrzehnten der
ſchwe=
diſche König Karl der Vierzehnte zu ſeiner
letz=
ten Krankheit niederlegte, verweigerte er
beharr=
lich den behandelnden Aerzten die Entkleidung
ſeines Oberkörpers. Er wollte nicht einmal einen
Oberarm zum Aderlaß entblößen. Die Aerzte
konn=
ten ihn daher nicht gründlich unterſuchen, was
vielleicht ſeine Heilung verhindert hat. Erſt nach
ſeinem Tode wurde der Grund zu ſeiner Haltung
offenbar: Er trug auf beiden Oberarmen den
franzöſiſch=republikaniſchen Wahlſpruch „Freiheit,
Gleichheit, Brüderlichkeit” und die dazu
gehören=
den Sinnbilder (Liktorenbündel und
Jakobiner=
mütze) eintätowiert. Nun begreift man, daß der
verſtorbene König dieſe Wahrzeichen der
franzö=
ſiſchen Königsmörder herzuzeigen ſcheute. Um ſo
mehr, als ſie aus einer Zeit ſtammten, in der er
aktives Mitglied des umſtürzleriſchen Pariſer
Ja=
kobinerklubs geweſen war. Denn er war der
ehe=
malige Marſchall Jean Baptiſte Bernadotte, der
durch Napoleons Macht die Adoption durch den
letzten Schwedenkönig aus dem Hauſe Waſa er
langt hatte. Er entſtammte der ärmſten
Volks=
ſchicht Frankreichs, liebte es aber ſpäter nicht,
wenn er an ſeinen Auſtieg erinnert wurde. Des
halb verzichtete er lieber auf die ärztliche Hilfe
bevor er die ſo verräteriſchen Erinnerungszeichen
ſehen ließ.
Der „Steckbrief” im Körper.
Heute wäre ihm wohl zu helfen geweſen. Wir
wiſſen jetzt, daß man mit Indigoſchwefelſäure die
meiſten Tätowierungen weglöſchen kann. Das
machen ſich die ſchweren Brüder zunutze, wenn ihre
Tätowierung im Steckbrief ſteht. Aber die
Krimi=
nalpolizei hat da auch ſchon das Gegenmittel
ent=
deckt. Sie beſtreicht die ehemals tätowierte Stelle
mnit einem Gemenge aus Oel und Kienruß und
zaubert damit die verſchwundene Tätowierung
wieder hervor, weil von ihr die Stichſpuren
zurück=
geblieben ſind, in denen jeder fettige Farbſtoff
leicht kleben bleibt. Deshalb zieht die beſſer
ſitu=
ierte Unterwelt das Entfernen von Tätowierungen
durch chirurgiſche Aufpflanzung eines fremden
Hautſtückes vor.
Wiſſenſchaftliche läßt ſich eine ehemalige
Täto=
wierung auch nach einer Hautverpflanzung noch
immer in den Lymphdrüſen der Achſelhöhlen
nach=
weiſen, was allerdings nur bei der Leichenbeſchau
des Tätowierten möglich iſt. Sogleich nach dem
Tätowieren wandert etwas Tätowiertinte unter
die Haut bis zu den nächſten Lymphgefäßen, die
ſie nach den genannten Lymphdrüſen leiten, in
denen der fremde Farbſtoff lebenslänglich ſtecken
bleibt.
Seemannſchaft und Unterwelt begegnen ſich in
er rätſelhaften Freude am Tätowiertwerden, was
vielleicht aus dem abenteuerlichen Sinn dieſer
noch urweltlich angehauchten Menſchenſchichten
er=
klärlich iſt. Alle Naturvölker hatten und haben
Tätowierungen, die anſtelle des Geburtsſcheins die
Stammeszugehörigkeit des Trägers beweiſen. Der
Zuſammenhang zwiſchen Urmenſchentum und
Tä=
towierung erhellt beiſpielsweiſe daraus, daß in
der Seefahrt mit dem techniſchen Fortſchritt die
Tätowierſitte immer raſcher abſtirbt, weil ſich der
Bildungsgrad der Seemannſchaft hebt. Dazu
kommt gewiß noch ein gewichtiger Grund für die
wachſende Abſcheu gegen das Tätowiertwerden:
Man denke nur an die peinliche Wirkung, wenn
einer mit einer Lina in den Ehehafen ſteuert und
dann auf ſeiner „treuen” Männerbruſt ein
pfeil=
durchbohrtes Herz mit der Verſicherung ſeiner
„ewigen” Liebe zu einer längſt hinter der Kimm
verſchwundenen Rieke oder Guſte trägt.
In der Kriminaliſtik
ſpielen Tätowierungen oft eine entſcheidende
Rolle. Am merkwürdigſten war da in der deutſchen
Kriminalgeſchichte der Fall Ebermann Schall. Im
Jahre 1849 fand man bei Charlottenburg in einem
Tümpel einen männlichen Leichnam ohne Kopf,
den man erſt ſpäter im Schilf entdeckte. Das
Ge=
ſicht war aber vollkommen unkenntlich. Trotzdem
gelangt die Polizei zu der Anſicht, daß der Tote
der berüchtigte Wilddieb Ebermann ſei.
Die weiteren Erhebungen ergaben ſo ſtarke
Verdachtsgründe gegen Ebermanns „Kollegen”
den Wilddieb Schall, daß er verhaftet wurde.
Aber Schall beſtritt nicht nur jede Schuld, ſondern
behauptete auch, daß der Tote nicht
Ebe=
ſein könne, weil dieſer einen roten Stern oau
Bruſt eintätowiert hatte, der auf dem gefund
Leichnam fehlte. Deshalb vertrat der Vertui
Schalls die Meinung, daß Ebermann eine
bekannten ermordet und bei deſſen Leich
eigenen Kleider zur Irreführung zurückge
habe. Da Ebermann nachweisbar ſchon ſeit
Zeit eine Auswanderung nach Amerika /
hatte, meinte der Verteidiger Schalls, daß e
Abſicht nun durchgeführt habe, nachdem
durch den Mord das Reiſegeld verſchafft hod
Die Polizei ließ ſich jedoch nicht von ihr ie
faſſung abbringen und ſammelte immer med
dizien gegen Schall. Nur über einen w ih
Punkt kam ſie nicht hinweg: über den ferig
roten Stern. Deshalb ergriff die
öffentlich=
nung in der ganzen Welt in dieſer Sache
In= und ausländiſche Blätter ſtritten fin
gegen Schall, der beharrlich ſeine Unſchri
teuerte. Das größte Aufſehen erregte ſchließti
als Tätowierungsſpezialiſt weltbekannte
ſor Tardieu, als er den Nachweis führte, A.
towierungen verſchwinden könnten, we
Leichnam längere Zeit im Waſſer lag. Uln
gefundene Tote hatte mehrere Tage in dem
lottenburger Tümpel gelegen. Damit bekä,
Anklage gegen Schall erneuten Wind 7n
Segel, umſomehr, als der Berliner Polll/
Kaſper aus ſeiner kriminalmediziniſchen
mehrere Fälle anführte, in denen oberflächkig
geſtochene Tätowierungen nach dem Tox)
ſchwunden waren. Kaſper begründete ſeineA
in einem eigens herausgegebenen dicken B4
machte damit einen ſolchen Eindruck, de z
Schwurgericht den Indizienbeweis der
gelten ließ und Schall als Mörder Ebe
verurteilte. In der Gegenpreſſe erhob ſich i
waltiger Sturm gegen das Todesurteil, n
Juſtizmord gebrandmarkt wurde. Aber dii
Entrüſtung fiel kläglich zuſammen, als Sct
dem Schafott ſeine Schuld bekannte und/
daß er Ebermann im Streit um ein
Mäd=
mordet hatte.
Zeichen für Geheimverbindungen. K ud
Früher waren Tätowierungen mit eim
meinſamen Zeichen bei faſt allen politiſchn
heimverbindungen Brauch. Die oberitalänt
Carbonari und die ſizilianiſche Maffia hau
Kampfe gegen die Fremdherrſchaft der A
burger und der Bourbonen ſolche Erke r auch im n
eit ſich
1r4
zu ſichern, weil viele Mitglieder ſich nicht oHSmm
lich kannten und maskiert erſchienen. MeteK,mon
Geheimdetektive waren jedoch auch dieſs A.
gewachſen. Sie ließen ſich das ErkennungMbe
ebenfalls eintätowieren, wodurch es ſchKyſ
nicht nur ſeinen Wert verlor, ſondern ſoc/
Staatsanwalt als Beweismaterial dien-4 Züu
letzten geſchichtlichen Fall einer politiſche
wierung boten die Anhänger Caribaldis: i
gen das eingezeichnete Bild ihres Führ:
dem Motto „Viva !’Italia!” auf der Bru‟ſ,
Kunſtfertigkeit im Tätowieren.
In Europa und Amerika wird zume=iſ
tätowiert. Groß iſt die Kunſtfertigkeit
Ka=
paner, deren rot=blaue Zeichnungen of
Gemälde ſind. Am beliebteſten iſt die —n
ſchlange am Unterarm, die bei Oſtaſienfahne!
zu ſehen iſt. In Afrika und Südamerika
die Eingeborenen häufig die Tätowierur!
tiefe Meſſerſchnitte, deren Wunden durch eil
zeichen, um ſich bei ihren heimlichen Ve / nür und me
lungen gegen das Einſchleichen von Polizer
Tuentſinnt ſi
zu
ei ſch m
gemiſch aus Kalk und beißenden Pflanz”
wulſtig aufgetrieben werden. In der Südenl
den die Einſchnitte mit einem Gemenge a.
und einem Kohlenſtaub eingerieben, de
Verbrennen des beſonders
zauberkräftige=
ferſtrauchs gewonnen wird. Da dort die EI
rungen nicht nur Stammeszeichen (Toten7.
dern auch Amulette ſind, läßt ſie kein
inſulaner gern photographieren, weil er L:
Bildaufnahme „Seelenſtoff” zu verlieren 9
Vielleicht wurde hier urſpünglich das Tänn
des ganzen Körpers durch das erſte Erwar=
Sittlichkeitsbegriffes veranlaßt, was ei
danklichen Zuſammenhang mit dem be.
Feigenblatt ergäbe, weil in der Südſee nu:
zenornamente als Tätowierungen geſtatt!/
Kurt Wellia
Ein DAF-Empfänger für Bekriebsempfang.
Nach dem Vorbild des Volksempfängers hat die Induſtrie auf Vorſchlag der Arbeitslk.
Standard=Empfänger für Betriebe geſchaffen: den Arbeitsfront=Empfänger DAF. 10Ih. D
ſoll hauptſächlich dem Rundfunk=Gemeinſchaftsempfang in Betrieben dienen. Der Preis Neru”
Lautſprecher 295 RM. Unſer Bild zeigt das vergrößerte Modell des Apparſ.
(Scherl=Bilderdiem
mirag, 18. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Hordendes Wassen
ersliche Scenen bei der Dammbruchkatastrophe in Eigurien-Grauenhaſte Einzelschicksale
Copright by H. K. O. Mueller, Berlin.
Das Bauernhaus iſt verſchwunden.
Auto von der Waſſerfluk überraſcht.
Ganz plötzlich iſt es verſchlungen von dieſem dunklen
Schat=
ten, der nun im drohenden Marſch auf Pittis Auto zumarſchiert.
Raſender Sturm.
nwer kämpft der kleine Fiat des Weinreiſenden
Marco=
itegen den raſenden Sturm an
is iſt ſchon kein Sturm mehr, ſondern ein Orkan.
ſe.Landſtraße, die nach Molare führt, iſt kaum noch zu er=
Regen gießt in wilden Sturzbächen vom Himmel und
ehlſtraße iſt bald ein reißender Fluß.
Räder des Wagens ſcheinen kaum noch Boden zu faſſen.
ſttco Pitti ſteht der Schweiß in hellen Tropfen auf der
ſuckr hat das Gefühl, daß dieſe Fahrt eine Todesfahrt wird.
bin ihm ſitzt ſeine junge Frau Maria.
Fchluchzt leiſe vor ſich hin.
rim kann. Marco Pitti allerdings bei dem Heulen des
us ihr Schluchzen nicht, aber da ſie ſich dicht an ihn, wie
ſhlnd, anlehnt fühlt er das Zuchen ihres Körpers.
inill ihr irgendein Troſtwort ſagen, aber in dieſem
Augen=
tüllt der Sturm hoch auf.
hat einen Baum gepackt und ihn quer über die Landſtraße
Es hat keinen Zweck weiterzufahren.
9 ſtellt den Motor ab und der Wagen ſteht nach einer
iDer Wagen gleitet bis an die Aeſte des Baumes der
Up itſcht am Boden liegt.
neuer Windſtoß erhebt ſich und ſchlägt brüllend einen
mt gegen die Windſchutzſcheibe des Wagens, die klirrend
zer=
zweiter Windſtoß zerfetzt die Scheibe vollſtändig und nun
Sturm freie Bahn.
ſiMwildem Gebrüll treibt der Sturm ihnen giſchendes Waſ=
S0mm und abgeriſſene Baumzweige in den Wagen.
Eſria Pitti ſchreit gellend auf und ſucht hinter dem Rücken
(elannes Schutz.
ſ5de ſind mit einem Schlage bis auf die Haut durchnäßt.
d Waſſer iſt kalt, daß ſie zu zittern beginnen.
A Winddruck iſt ſo ſtark, daß die beiden kaum noch Luft
be=
zm können.
6 ſtnd dem Erſticken nahe.
Eſehr ſich Pitti auch ſeinen Kopf zermartert, er ſieht keine
Akeit, dem Sturm zu entrinnen.
9 Landſtraße iſt jetzt nichts als ein reißender Maelſtrom,
hels wirbelnd und brüllend forttreibt, was ſich ihm in den
9 Wagen bietet wenigſtens noch ein wenig Schutz, wenn ihn
rm auch im wahren Sinne des Wortes von Minute zu
juhn mehr und mehr zerfetzt.
Mco entſinnt ſich, daß er eben noch an einem Bauernhaus
Makommen iſt.
an man bis zu dieſem Hauſe gelangen könnte.
Nemuß jedenfalls verſucht werden.
Rbleiben bedeutet ſicheren Tod.
Anverſucht ſeiner Frau ſeine Abſicht verſtändlich zu machen,
iſt unmöglich, ſich irgendwie zu verſtändigen.
ie Brüllen des Sturmes nimmt von Minute zu Minute zu
05Waſſermengen, die ſich über die beiden ergießen, ähneln
eer Sündflut.
Maria Pitti iſt halb erſtickt.
5 hat ihren Kopf gegen die Polſter des Wagens gepreßt
tihtzt ſich mit den Armen gegen Sindflut und Sturm.
hii verſucht, den Wagen in Bewegung zu ſetzen, um das
au4naus zu erreichen.
ichr der Wagen ſtreikt
E Motor ſpringt nicht mehr an.
E nun?
ſi wendet ſich nach dem Bauernhaus um.
Uh einen dichten Waſſervorhang entdeckt er ſchließlich die
ſdes Bauernhauſes.
Uh= da iſt hinter dem Bauernhaus ein großer dunkler
Schat=
uſich auf das Bauernhaus zuzubewegen ſcheint.
ſhndeine Anhöhe lag hinter dieſem Bauernhaus.
, was iſt das?
U dunkle Schatten hinter dem Bauernhaus kommt ganz
bötzlitmmer näher und näher ..
ieht aus, als ob ein dunkler Titan der Vorzeit ſich in
rMrtze
r ſchreit plötzlich auf.
Pitti hat das Gefühl, daß es der Tod iſt, der da auf ihn
zu=
kommt.
Pitti wirft ſich über ſeine Frau, als könne er ſie mit ſeinem
Leibe ſchützen.
Und dann iſt dieſe furchtbare Wand direkt vor Pitti.
Eine bei der furchtbaren Dammbruchkataſtrophe in Oberitalien
zerſtörte Brücke. Nur noch Pfeilerſtümpfe ſind erhalten.
Pitti hat nicht einmal mehr die Zeit, aufzuſchreien.
Die dunkle, ſchwarze Flutwelle wirft ſich mit ſolcher Gewalt
auf Pitti, daß er nur noch einen raſenden Schmerz in all ſeinen
Gliedern ſpürt, ehe ihm die Sinne ſchwinden.
Zu ſeinem Glück muß Pitti nur ſehr kurze Zeit bewußtlos
geweſen ſein.
Er kommt zu ſich und ſpürt wahnſinnige Schmerzen.
Irgendetwas warmes läuft über ſein Geſicht und als es in
ſeinen Mund läuft, ſchmeckt es ſüß.
Es iſt Blut.
Aber das iſt etwas anderes, das ihn das Blut in den Adern
erſtarren läßt.
Der Wagen fährt.
Lautlos, ſtumm, ohne Motorgeräuſch ..."
Er fährt ſchnell und ſicher dahin.
Schatten gleiten an dem Wagen vorüber, an Baumkronen,
Hausdächern und Telegraphendrähten geht die Fahrt vorüber.
Es iſt eine grauſige, phantaſtiſche Fahrt.
Noch immer brüllt der Sturm.
Noch immer geht es durch Giſcht und Waſſer.
Weiter . .. weiter . .. weiter . .
Es dauerte eine Weile, ehe Pitti das Rätſel dieſer grauſigen
Fahrt löſt
Das Auto wird von einer wilden Flut getragen und
vor=
wärtsgeriſſen.
Nr. 226 — Seite 9
Das Auto iſt widerſtandlos dem wilden und grauſigen
Ele=
ment ausgeliefert.
„Maria!” ſchreit Pitti auf.
Wo iſt Maria?
Ja, ſie iſt noch neben ihm, aber Pitti ſtellt jetzt feſt, daß das
Waſſer ihnen bis zu den Hüften reicht.
Und das Schlimmſte.
Pittis Frau liegt ohnmächtig mit dem Kopf im Waſſer.
Iſt ſie ſchon tot,
Iſt ſie an der Seite ihres Mannes ertrunken?
Pitti zieht ihren Kopf hoch und er fühlt ein eiskaltes Geſicht.
Immer wieder ſchreit Pitti „Maria! Maria!”
Aber ſie antwortet nicht.
Fährt er mit ſeiner toten Frau neben ſich in die Ewigkeit!?
Er frottiert und reibt den kalten Körper, und ſchließlich
be=
ginnt ſie zu ſeinem unendlichen Glück leiſe zu ſtöhnen.
Maria iſt alſo nicht tot!
Dem Himmel ſei Dank!
Aber hat er jetzt ſchon Urſache, dem Himmel zu danken?
Das ſtrudelnde Waſſer wirft in dieſem Augenblick den
trei=
benden Wagen gegen das Dach eines Bauernhauſes.
Der letzte Reſt von Glas an dem Auto geht klirrend zu Bruch.
Eiſen ſchlägt ſchmerzhaft gegen Pittis Schädel.
Mit Entſetzen erkennt Pitti auf dem Dach des Hauſes einen
alten Mann mit einem wehenden Bart.
Der Mann hat die Hände gen Himmel beſchwörend erhoben.
Vielleicht iſt er der einzige Ueberlebende dieſes Hauſes.
Viel=
leicht hat alle anderen das Waſſer verſchlungen . . . Die Frau,
die Söhne, die Tochter, die Enkelkinder . . ."
Pitti graut es.
Schon iſt das Bild des alten Mannes verſchwunden.
Das reißende Waſſer hat den Wagen von dem Dach wieder
fortgeriſſen.
Der Strudel reißt ihn aufs neue in das Grauen hinein.
Der wolkenbruchartige Regen hat ein wenig nachgelaſſen und
Pitti kann jetzt beſſer die Umgebung erkennen.
Das Bild, das ſich ihm bietet, iſt troſtlos genug.
Soweit er blicken kann, reicht der Strom quirlenden,
giſchen=
den Waſſers.
In dieſem Strom treibt alles durcheinander, Hausgeräte,
Wirtſchaftswagen, Tiere und Menſchen.
Das Auto Pittis ſtößt jetzt gegen einen dunklen Schatten.
Pitti erkennt zu ſeinem Entſetzen, daß es ein ſchwimmendes Pferd
iſt, das ſich irgendwie zu retten verſucht.
Schaum flockt dem Tier aus dem Maul.
Es ſcheint am Ende ſeiner Kräfte zu ſein.
Pitti erkennt den grauenhaften, gegäulten Ausdruck in den
Augen des Tieres.
Es iſt wirklich fertig, ausgepumpt.
Vor Pittis Augen verſinkt es plötzlich lautlos in dem
ſchmutzi=
gen Waſſer.
Aber ſchon hat Pittis Wagen einen neuen Begleiter.
Dieſer Begleiter iſt noch furchtbarer als das Pferd.
Es iſt ein ertrunkener Mann, der jetzt mit derſelben
Schnellig=
keit wie das Auto dahingleitet.
Das Waſſer gibt dem Toten ein ſeltſam groteskes Leben. Er
dreht ſich bisweilen um ſich ſelbſt. Einmal reißt eine Welle den
Kopf ganz hoch aus dem Waſſer und Pitti blickt in ein
verzerr=
tes Geſicht, in dem noch die letzten Schrecken des Sterbens
einge=
meißelt ſind.
Aber dann auf einmal iſt auch dieſer Begleiter verſchwunden.
Inzwiſchen iſt Frau Maria zu ſich gekommen.
Sie blickt ihren Mann mit Augen an, in denen der
Wahn=
ſinn flackert.
Sie wimmert wie ein Kind und bedeckt ſchluchzend die Augen
mit den Händen.
Pitti ſelbſt iſt ſo verſtört, daß er kein Wort des Troſtes
fin=
den kann.
Es gibt überhaupt keinen Troſt.
Es gibt nur Tod, Vernichtung und lebendig gewordenes
Entſetzen.
Pitti macht jetzt eine Feſtſtellung, die ihm den letzten Reſt
von Hoffnung auf Rettung raubt.
Der Wagen beginnt immer tiefer ins Waſſer einzutauchen.
Wahrſcheinlich haben ſich jetzt die Polſter ſo voll Waſſer geſogen,
daß der Wagen immer tiefer in den Fluten einſinkt.
Das Waſſer ſteht Pitti und ſeiner Frau bis zur Bruſt.
Es wird nicht mehr lange dauern, und das Waſſer wird
Mund und Naſe erreicht haben.
Dann iſt alles aus.
Pittis Fiat iſt ein geſchloſſener Wagen und die beiden
wer=
den darin ertrinken wie Ratten in einer Falle.
Immer höher ſteigt das Waſſer ..
Immer höher.
Wenn es möglich ſein würde, das Dach des Wagens zu
er=
reichen, aber wie will man hinauskommen?
Pitti verſucht die Tür zu öffnen und ertrinkt faſt, denn er
muß dabei unter Waſſer tauchen.
Die Tür will ſich auch nicht öffnen.
Der Waſſerdruck dagegen iſt zu groß.
Noch immer ſteigt das Waſſer...
(Fortſetzung folgt.)
Nas Opfer des Kurill-Be
Nachdruck verboten.
Ein Abenteurer-Roman von Justus Franz Wittkop
ei Jutta auf ſich zukommen ſah, erhob er ſich mit eilig
un Bewegungen. Vor Verlegenheit ſcheuerte er ſich die
Mandrücken am Gürtel.
ha: Wirſt du mir ſagen, wo man den fremden Mann ge=
Derhlt?” fragte ſie, als ſie vor ihm ſtehen blieb, und forſchte
en ängſtlichen Ausdruck in ſeiner Miene.
ſich ihren Augen aus und ſchwieg verſtockt.
Aſollſt es mir ſagen, Micha!”
arf einen demütigen Blick auf ſie, wendete aber ſofort
Imn Kopf ab und ſchwieg beharrlich. Noch immer ſcheuerte
1½ Handrücken an ſeiner Hoſe.
Mkannſt es mir ſagen — denn der Beg hat mir einen Be=
Meich aufgetragen!” ſagte ſie vieldeutig. „Oder fürchteſt
M ot mir?”
Sſes einen Laut aus, der halb ein verlegenes Lachen, halb
DA der Beteuerung war, daß er ſich vor ihr nicht fürchte. Er
Dar
Sunt darüber, daß Jutta ſich freundlich mit ihm abgab.
werde dir ein Fläſchchen Wodka ſchenken, Micha; denn
DeSdaß du ihn leider liebſt. Der Beg hat mir aufgetragen,
zwei Liter zu geben. Aber du mußt mir auch ſagen, wo
dem ge ſremden Mann gefangenhält, Micha! Sonſt werde ich
erzählen, du hätteſt die Belohnung nicht verdient.”
ſichas Augen leuchtete es auf. Er begann, vom einen
Gen anderen zu treten. „Ich weiß es nicht, Herrin! Ich
Virklich nicht, wohin ſie ihn gebracht haben! Der Mulla
derr/ /tgeführt. Beſtrafe mich nicht für meine Unwiſſenheit,
Dörſt du mir, daß du es nicht weißt?”
ſcwöre es dir, bei dem Paradies der Rechtgläubigen!
kohammed Allahs größter Prophet iſt: Ich weiß nicht,
Mulla den fremden Mann gebracht hat!”
mm zum Magazin! Ich will den Auftrag des Begs er=
Oir ein Fläſchchen Wodka geben, obwohl es ſonſt ſtreng
liſt, ihn zu trinken.”
rch die Siedlung mit
. auf der Wichtigkeit, Gier und Zweifel ſich miſchten.
Sgar, den Vorüberkommenden dummdreiſt und bübiſch
zuzublinzeln. Die Männer, die ſie zuſammen gehen ſahen,
run=
zelten die Stirnen.
Vorm Magazin angekommen, einem Blockhaus wie die übrigen
Baulichkeiten, wies ſie Micha an, er ſolle Aga herbeibringen.
Da ſtutzte er. Ein Schreck verbreitete ſich auf ſeinen
unge=
ſchlachten Zügen. Er wußte, daß er mit ſeinem eigenen Kopf für
den Gefangenen haftete. War es nicht eine Falle, in die ſie ihn
lockte? Er nahm ſeinen Mut zuſammen, um eine Entgegnung
her=
vorzubringen. Er ſchielte mißtrauiſch und rührte ſich nicht vom
Fleck.
„Nun geh! Was warteſt du? Haſt du keinen Durſt? Hol Aga
herbei! Dann werde ich dir das Fläſchchen geben.” Sie ſchloß
gleichmütig die Tür des Magazins auf.
Erſt, als Michas Blick auf die darin geſtapelten Flaſchen fiel,
waren ſeine letzten Bedenken geſchmolzen. Eilig trabte er nach
dem Geräteſchuppen hinüber, um den Gefangenen zu holen".
Ehe Jutta noch recht eingetreten war, kam er ſchon mit Aga
zu=
rück und ſchob ihn vor ſich her über die Schwelle.
Jutta händigte ihm eine vierhantige Zweiliterflaſche aus. Er
hielt ſie grinſend gegen das Licht, ehe er ſeinen unterwürfigen
Dank zu ſtammeln begann.
Doch Jutta wies ihn barſch zurück. „Geh und labe dich, Micha!
Der Beg erlaubt es dir diesmal!"
Sie ſchloß hinter ihm die Tür, und er trollte ſich wie ein
Flei=
ſcherhund, der eine Wurſt geſtohlen hat. Die Exekution und alle
anderen Befehle des Begs hatte er von dem Augenblick an
ver=
geſſen, als er den Stöpſel aus dem Flaſchenhals zog.
„Wo iſt der Fremde, Aga? Weißt du, wohin ſie den fremden
Flieger gebracht haben?” Obwohl ſie in dem geräumigen
Maga=
zin ganz allein waren, ſprach Jutta im Flüſterton.
„Ich weiß es nicht, Herrin! Sie haben ihn getrennt von mir
fortgeführt.”
„Der Beg will ihn verhungern laſſen, Aga! Das darf nicht
geſchehen! Wir müſſen erfahren, wo ſie ihn gefangenhalten. Aga,
ich flehe dich an: Wo kann er ſein?”
„So wird er wohl in der alten Ziſterne liegen, die ſie die
„Grube des Todes' nennen. Der Schamane iſt darin verhungert.”
„Wir wollen nachſchauen, ob wir ihn dort finden und ob wir
mit ihm reden können. Aga, wir müſſen ihn befreien!“
Sie verließen das halbdunkle Magazin. Der Himmel hatte
ſich ſtüark bezogen; die ſchwarzen Gewitterwolken zeigten
ſchwefel=
gelbe Ränder. Ein Windſtoß fegte über die Wälder und wirbelte
Blätter und Sand durch die Lichtung.
Die alte Ziſterne lag am Rand der Siedlung, jenſeits der
Stallgebäude, in denen die Tiere unruhig geworden waren. Das
Mädchen und Aga eilten, vom Wind geſtoßen. Als ſie den
Brun=
nen erreichten, rollte der erſte Donnerſchlag über den Himmel.
Jutta warf ſich auf die Knie und ſah in den Schacht hinab.
Schlüter befand ſich nicht darin. Sie beugte ſich vor und ſpähte
in die Winkel. Die Ziſterne war leer Aber der Anblick dieſer
Modergruft erfüllte Jutta mit Entrüſtung und Grauen. Von
einem Schauder angeweht, faßte ſie nach Agas Hand. „Er iſt nicht
hier!” ſtöhnte ſie. „Kennſt du einen anderen Platz, wohin ſie ihn
gebracht haben könnten?"
„Wenn der Beg ihm den Tod des Schamanen zugedacht hat,
dann müßte der Fremdling hier ſein; denn in all den andern
Zi=
ſternen ſteht noch das Waſſer der Schmelze.” Aga beugte ſich über
den Rand.
Aber von Schlüter war dort unten im feuchten Dämmerlicht
keine Spur zu erſpähen. Kalt und finſter, nur von Algen und
Pilzen beſetzt, lag die dunkle Sohle des Brunnens, und in einer
Lache Waſſers ſpiegelte ſich der Widerſchein der Blitze, die droben
über den Himmel züngelten.
Gleichwohl war es die Ziſterne, die „Grube des Todes”, in
die man Schlüter verſenkt hatte. Der Unglückliche befand ſich in
dieſen Augenblicken, während Jutta und der junge Turkmene nach
ihm ſpähten, auf ſeiner verzweifelten Suche im Schlund des
Ab=
flußkanals; nur ein paar Meter unter ihnen lag er im Erdreich,
von einer ſteinernen Röhre eingeklemmt, und machte ſich gerade,
aus Furcht der Ueberſchwemmung des Regens, zum mühſeligen
Rückzug bereit.
Aber davon wurden ſie dort oben nichts gewahr. Sie ſahen
ſich ratlos an. „So werde ich den Mulla fragen, obwohl er ein
liſtiger Teufel iſt,” meinte Jutta zaghaft, während ſie ſich von der
Ziſterne entfernten. Die erſten ſchweren Tropfen klatſchten
her=
nieder. „Geh und warte im Magazin auf mich, Aga! Und ſuch
dir dort eine Flinte und Munition! In den Wäldern werden wir
Waffen nötig gebrauchen können. Ich will derweil ſehen, ob ich den
alten Fuchs nicht überliſten kann. Ich weiß, daß er mir ſchon
lange feindſelig geſinnt iſt.
(Fortſetzung folgt.)
Sloee. Satdo Tta Saebiebe
führt Ungarn in der Geſamtwertung.
Deutſchland in der Leichtakhletik an der Spike.
Nach den Wettkämpfen des Freitags wurde bei den Studenten=
Weltſpielen in Budapeſt der Stand in der Geſamtwertung
be=
kannt gegeben. In der Länderwertung aller ausgetragenen
Wett=
kämpfe ſteht Ungarn mit 365 Punkten an der Spitze.
Deutſch=
land folgt mit 314 Punkten an zweiter Stelle. Die übrigen
Na=
tionen, folgen in weiten Abſtänden in folgender Reihenfolge:
3. England 94 Punkte, 4. Tſchechoſlowakei 85 Punkte, 5. Oeſterreich
69 Punkte, 6. Frankreich 63 Punkte, 7. Japan 45 Punkte, 8. Polen
34 Punkte.
In der Leichtathletik liegt nach den Entſcheidungen des
Freitags Deutſchland überlegen mit 77 Punkten vor Ungarn
mit 37 Punkten und Japan mit 32 Punkten an der Spitze. Es
folgen: England mit 31, Polen mit 20 und Tſchechoſlowakei mit
18 Punkten.
Abſchluß im Schwimmen. — Die Deutſchen auf den Plätzen.
Die letzten Entſcheidungen im Schwimmen fielen bei den
Studenten=Weltſpielen in Budapeſt in den ſpäten Abendſtunden.
Die deutſchen Teilnehmer an den letzten Wettbewerben mußten
ſich hier mit Plätzen begnügen. Im 100=Meter=Bruſtſchwimmen der
Frauen ſchlugen die Deutſche Frl. Matthes und die
Oeſter=
reicherin Spann gemeinſam in 1:35,2 als Erſte an, ſo daß der
Endlauf wiederholt werden mußte. Auch hier war die
Entſchei=
dung knapp und kaum erkennbar. Die Kampfrichter gaben den
Sieg in 1:34,2 an die Oeſterreicherin, obwohl zahlreiche Zuſchauer
die Deutſche als Siegerin geſehen hatten. Im 100=Meter=
Rücken=
ſchwimmen der Frauen waren zwei deutſche Schwimmerinnen,
Auſt und Hörder, im Endlauf. Sie mußten ſich aber in dem
von der Engländerin Hetherington gewonnenen Rennen mit dem
vierten und fünften Platz begnügen. Im 100=Meter=
Kraulſchwim=
men der Frauen belegte die deutſche Teilnehmerin Schramm
hinter der in 1:22,8 ſiegenden Engländerin Yates den zweiten
Platz. Bei den Männern kam als letztes Einzelrennen das
1500=Meter=Kraulſchwimmen, bei dem ſich Deutſche nicht im
End=
lauf befanden, zur Entſcheidung. Der ungariſche Favorit Lengyel
fiegte in 20:53,6 vor dem Oeſterreicher Bader. In der 3mal 100=
Meter=Lagenſtaffel gewannen erwartungsgemäß die Ungarn,
während die mit Bauer, Hermann und Wille beſetzte deutſche
Staffel in 3:41,8 vor England, der Tſchechoſlowakei und
Oeſter=
reich den zweiten Platz belegte. Ein abſchließendes
Waſſerball=
ſpiel ſah Ungarns Weltmeiſterſieben gegen eine aus
den beſten Spielern der übrigen am Turnier beteiligten Länder
zuſammengeſtellte Europa=Mannſchaft überlegen mit 10:1 (4:1)
erfolgreich.
Ungarn ſchlägt England im Fußball 4:1.
In der Fortſetzung des Fußballturniers gab es eine
Ueber=
raſchung, da es den Ungarn unerwartet gelang, die Engländer
recht glatt mit 4:1 (3:0) zu beſiegen, ſo daß die Frage nach dem
Sieger vollkommen offen iſt. Die Entſcheidung dürfte beim Spiel
zwiſchen Ungarn und Deutſchland liegen, wobei allerdings den
Ungarn ein Unentſchieden zum Turnierſiege genügt. Die
Magy=
aren haben bisher vier Deutſchland drei Punkte errungen.
Eng=
land mit einem Punkt und die punktloſen Letten bilden den
Schluß der Tabelle.
Stella Walſh gewinnt die 100 Meter der Frauen.
Mit dem Start der polniſchen Olympiaſiegerin und
Melt=
rekordinhaberin Stella Walaſiewicz (Walſh) war im 100=Meter=
Lauf die Siegerin gegeben Sie gewann den erſten Vorlauf
in 12,1: mit ihr kam als Zweite die Jenaerin Dempe in 13
Se=
kunden in die Entſcheidung. Den zweiten Lauf gewann die
Mar=
burgerin Fellehner in 12,8 vor der Engländerin Saunders in
12,9 und im dritten Lauf ſetzte ſich Trude Gövpner=Danzia in 13.1
vor der Engländerin Mackenzie mit gleicher Zeit für die
Ent=
ſcheidung durch. Im Endlauf war dann Stella Walaſiewicz
nicht zu ſchlagen. Sie ſiegte in genau 12 Sekunden vor der
Engländerin Saunders (12,7), hinter der Frl. Fellehner=
Marburg in der gleichen Zeit Dritte wurde. Frl. Göppner
be=
legte vor der Engländerin Mackenzie und Frl. Dempe den
vierten Platz.
Dr. Lewald 75 Jahre.
Am 18. Auguſt begeht Staatsſekretär a. D. Dr. Theodor
Le=
wald ſeinen 75. Geburtstag. Der Jubilar, der ſich einer
erſtaun=
lichen körperlichen und geiſtigen Friſche erfreut, iſt ſeit mehreren
Jahrzehnten um die Förderung von Sport und Leibesübungen
bemüht. Er iſt ein Kämpfer für die Olympiſche Idee und ein
be=
geiſterter Verfechter des Sportgedankens. Im Jahre 1925 wurde
er in das Internationale Olympiſche Komitee gewählt, und hat
hier durch ſtändige Fühlungnahme mit den führenden ſportlichen
Perſönlichkeiten der Nationen außerordentlich viel für die Sache
geleiſtet. Nicht zuletzt war es ſeinen weitreichenden
internationa=
len Beziehungen zu danken, daß das Internationale Olympiſche
Komitee die 11. Olympiſchen Spiele nach Berlin vergab. In
ſei=
ner Eigenſchaft als Präſident des Organiſationskomitees für die
11. Olympiſchen Spiele hat es Lewald, von der Reichsregierung
in beiſpiellos großzügiger Weiſe unterſtützt, verſtanden, den
nächſtjährigen Weltſpielen einen ungeahnten Widerhall zu geben.
Deutſche Golfmeiſter
wurden bei den Internationalen Deutſchen Meiſterſchaften in Bad
Ems in den Einzelſpielen der engliſche Cambridge=Student Lyon
bei den Männern, und ſeine Landsmännin Frl. Holmes bei den
Frauen. Lyon beſiegte im Endſpiel den Spanier Graf de Ybarra.
Frl. Holmes bezwang ihre Landsmännin Frl. Young.
Turnkreis 18 Darmſtadk 9T.
Abfahrtszeit nach Saarbrücken geändert!
Die Abfahrt des Sonderzuges nach Saarbrücken am
Donners=
tag, den 22. Auguſt, erfolgt ab Darmſtadt 8,39 Uhr. Die Vereine
des Kreiſes ſetzen ſich ſofort mit ihren Abgangsbahnhöfen in
Ver=
bindung, woſelbſt die Fahrkarten bereits erhältlich ſind.
Der Zug fährt jetzt die Strecke Darmſtadt—Mainz und nicht
über Bensheim—Worms.
*
Fußball beginnt wieder!
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Die Fußballſperre iſt um und ſchon regen ſich wieder die
Ver=
einsfunktionäre, um namhafte Gegner für ihre Mannſchaften zu
erwiſchen. Demgemäß beginnt auch die neue Saiſon mit Spielen
verſchiedenſter Art. Vor allen Dingen iſt da noch ein wichtiges
Aufſtiegſpiel nachzutragen, und zwar treffen ſich Spv. Münſter
— Spv. Groß=Zimmern. Der Sieger dieſer Begegnung
wird in der kommenden Saiſon in der Bezirksliga mitwirken.
Ein ſpannender Kampf vor etlichen hundert Zuſchauern iſt ſicher.
Im übrigen benützt man die Zeit, um die Mannſchaften bis
zum Verbandsſpielbeginn fit zu bekommen. Dazu ſtehen ſich bei
2. Mſch. 14.15 Uhr); 46 Darmſtadt — Haſſia Diebura (
Sams=
tag); FC. Dietzenbach — Germ. Pfungſtadt; Germ.
Pfung=
ſtadt Reſ. — 1. Mannſch, Spv. Hähnlein; Viktoria Griesheim
— F. Spv. Frankfurt Jungliga; V.f.L. Lampertheim — V.f. L.
Bürſtadt (Samstag); V.f.R. Bürſtadt — Starkenburgia
Hep=
penheim; Wormatia Worms — Alem.=Oly. Worms; Norm.
Pfiffligheim — FV. Hofheim; Olympia Lorſch — Blau=Weiß
Worms; V.f. R. Feudenheim — Olympia Lampertheim;
Olym=
via Alzey — FV. Hofheim (Sa.)
Dazu kommt noch ein Auswahlſpiel des Kreiſes
Oſt=
pfalz — Kreis Südheſſen in Ludwigshafen, wobei
Worms und Umgebung die Südheſſenmannſchaft ſtellt.
Der Kameradſchaftsabend der Starkenburger
Fußballer
geſtern abend im überfüllten „Krone”=Saal war eine feine Sache:
gefüllt mit ſachlich wertvollem Inhalt und einem hübſchen gemüt=
lichen Teil. Bericht über das Weſentliche morgen.
SV. 98 Darmſtadt e. V. (Fußball=Jugend).
Spiele am 18. 8. 35:
A=Jugend—Germania Eberſtadt. dort, 10.30 Uhr.
B=Jugend—Merck Darmſtadt, Stadion, 10.30 Uhr.
1. Schüler—Germania Pfungſtadt, dort.
2. Schüler—Merck Darmſtadt, Stadion, 9.30 Uhr.
Oetsgruppe Darmstadt des RlL.
Wer fährt noch mit nach Saarbrücken?
Je näher wir dem Gau= und Befreiungsfeſt des Deutſchen
Reichsbundes für Leibesübungen in Saarbrücken entgegengehen,
deſto größer wird das Intereſſe für dieſe Großveranſtaltung.
Während ſeither noch verhältnismäßig wenig Schlachtenbummler
ſich für dieſes Feſt intereſſierten, häufen ſich nunmehr immer mehr
die Anfragen.
Wir geben daher nochmals allen Intereſſenten Gelegenheit,
an dem Gaufeſt teilzunehmen. Bis zum kommenden Montag,
abends 7 Uhr, können ſich noch Teilnehmer für das Gaufeſt in
der Woogsturnhalle (Tageswirtſchaft) anmelden. Wer mit dem
Sonderzug Nr. 1 am Donnerstag fährt, hat den Fahrpreis in
Höhe von 4 RM. ſowie die große Feſtkarte in Höhe von 2 RM.
bei der Anmeldung zu bezahlen. Wer mit dem Sonderzug Nr. 3
am Samstag fährt, benötigt neben dem Fahrpreis von 4 RM.
nur die kleine Feſtkarte im Preiſe von 1,20 RM.
Die Feſtkarte berechtigt zum Eintritt für alle
Veranſtaltun=
gen und zur Benutzung des Sonderzuges.
Die Uebernachtung im Maſſenquartier koſtet für die vier
Tage 1,20 RM., für die Nacht vom Samstag auf Sonntag 30 Pf.
Auch dieſe Beträge ſind bei der Anmeldung zu entrichten.
gez. Löwer.
Reichsbahn TSV. Darmſtadt.
Turnen. Für folgende nachgenannte Riegen finden die
Uebungsſtunden jeweils in der Dieſterwegſchule ſtatt: für
Schüle=
rinnen Montag abends ab 6 Uhr, fur Schüler Dienstag abends
ab 6 Uhr und für Frauen Donnerstags abends ab 8 Uhr.
Sämtliche Turner, die am Gaufeſt in Saarbrücken teilnehmen,
haben am nächſten Dienstag abend um 8 Uhr in der Turnhalle
der Dieſterwegſchule zu ſein.
Leichtathl.=Klubkampf Reichsbahn — Merck Darmſtadt
51:39 Punkte.
Am Donnerstag abend, kurz nach 6 Uhr, traten beide
Mann=
ſchaften zum Klubkampf an. Der 1. Turn= und Sportwart Feigk
begrüßte die Mannſchaften und wünſchte Merck insbeſondere ein
gutes Gelingen ſeiner 1 nationalen Wettkämpfe am nächſten
efen Ahdkanufe. der d . Dan wurde mit den Uſ=.
Meter=Lauf begonnen, den Pech (R.) ſicher in 12,2 Sek. vor
Eich=
horn (M.) gewinnen konnte. Der 1500=Meter=Lauf wurde eine
ſichere Beute von Waffenſchmidt (M.), der in der für die ſchwere
Bahn recht guten Zeit von 4:26,7 Min. vor ſeinem
Klubkamera=
den Brücher ins Ziel lief. Bei den Stabhochſpringern hatte ſich
unterdeſſen Schneider (R.) mit einem Dreimeterſprung an die
Spitze geſetzt. Die Wurf= und Sprungwettbewerbe waren eine
ſichere Sache für Reichsbahn, ebenſo die 4X100=Meter=Staffel,
während Merck in der Olympiſchen Staffel durch ſeine beſſeren
Mittelſtreckler großen Vorſprung herauslief und unangefochten
ſiegte. Für die Reichsbahn iſt dieſer klare Sieg — im Vorkampf
noch eine knappe Niederlage — die Frucht eifriger
Trainings=
arbeit eines kleinen Stammes von Leichtathleten, die im Sommer
unermüdlich an ſich ſelbſt gearbeitet haben. Wenn in dieſem
Geiſte fortgefahren wird, dann werden die Erfolge auch in
Zu=
kunft nicht ausbleiben.
Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Pech (R.) 12.2 Sek., 2
Eich=
horn (M.) 12,4 Sek., 3. Hohl (M.) 12,4 Sek., 4. Beſt (R.) 12,6
Sek — 200 Meter: 1 Pech (R.) 25,0 Sek., 2. Hohl (M.) 25,8 Sek.,
3. Beſt (R.) 27,1 Sek., 4. Müller (M.) 28,0 Sek. — 1500 Meter:
1. Waffenſchmidt (M.) 4:26,7 Min. 2. Brücher (M.) 4:37,4 Min.,
3. André (R.) 4:40,4 Min., 4. Ryſſel (R.) 4:44,6 Min. —
Weit=
ſprung: 1. Pech (R.) 6.00 m, 2. Schneider (R.) 5.73 m, 3
Mar=
quardt (M.) 5,52 m. 4. Eichhorn (M.) 5,52 m. — Stabhochſprung:
1. Schneider (R.) 3,00 m, 2. Beſt (R.) 2,70 m, 3. Kögel (M.)
2,50 m. 4. Stuckert (M.) 2.40 m. — Schleuderball: 1. Beſt (R.)
44,70 m. 2. Remspächer (R.) 42,25 m, 3. Poth (M.) 40.,65 m,
4. Marquardt (M.) 38,65 m. — Kugelſtoßen: 1. Beſt (R.) 10.53 m,
2. Kraft (M.) 10.50 m, 3. Schneider (R.) 9.99 m. 4. Schwörer
(M.) 9,14 m. — Speerwerfen: 1. Holl (R.) 43,55 m. 2. Schwörer
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In einer Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand.
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00:
Kaiſerslautern: 1. (9.00): Volksmuſik. 2. (9.20): Prfil
Städtebilder: Landſtuhl. 3. (9.40): Lieder von
Schumann. 10.00: Vom Volksſender Berlin: Naheſt-u
Schickſalsland. 10.15: Schulfunk: Ottweiler
Kinde=
ſtalten deutſche Vorgeſchichte. 10.45: Praktiſche Ratſ,dl
für Küche und Haus. 1100: Werbekonzert. 11.25:
dungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Bauernfun=!
12.000: Vom Volksſender Berlin: Mittagskonzert. D
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Vom Volksſender B=u
Städtebild: Worms, die älteſte Stadt am Rhein. 14
Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 1490: Wetter. 14.45:
ſchaftsbericht. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. 15.15: H
derfunk: Heut ſingen wir alle zuſammen. 15.30: ..
geſchichten aus dem Leben.
16.00: Vom Volksſender Berlin: Nachmittagskonzert. n4
Vom Volksſender Berlin: Aus einer Winzerſtub=
Rheingau. Eine beſchauliche halbe Stunde. 18.30
innerungen vom Sportjahr. 1845: Das Oeben ſur
18.55: Meldungen.
19.00. Köln: Unterhaltungskonzert. 19.50: Neutgri
auf der großen Ausſtellung: „Rhein=Mainiſche Wirtſcta
20.00: Zeit, Nachr. 20.10: Berlin: Aus der Fumd
ſtellung: Alte frohe Heimat. Vom Rheinknie zum San
mer Grund. Eine Fahrt durch die ſüdweſtdeutſchen d
22.00: Zeit, Nachrichten. 2215: Wetter, Nachr., S
22.20: Trier: Tanzweiſen für alt und jung. 2.
Breslau: Muſik zur Guten Nacht. 2400: Nachtmuß!)
Frankfurt: Sonntag, 18. Auguſt
8.00; Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Gy
Michel. Choral: So nimm denn meine Hände.
Zeit, Waſſerſtand, Wetter. 8.05: Stuttgart: Gym i
8.25: Sendepauſe. 8.45: Choralblaſen. 9.00: Ku
Morgenfeier. 9.45: Das Tagewerk vor Sonnenau54
Von Manfred Kyber. 10.00: Königsberg: Reichsſen.u
Deutſche Morgenfeier der HJ. 10.30: Chorgeſang. n.
Dichter im Dritten Reich. Hans Franck: Der Erſte. 1II
Deutſches Schatzkäſtlein: Wie iſt doch die Erde ſo ſchär
12.00: Vom Volksſender Berlin: Hier ſpricht die Qu
funkausſtellung! Große bunte Volksmuſik. 14.00:
Volksſender Berlin: Kinderſtunde: Kaſperle auf der
ausſtellung: Kaſperle als Detektiv. 14.30: Stunde d. Lan
15.00: Vom Volksſender Berlin: Muſik am Nachmtf
17.00: Frohe Muſik. 18.00: Jugendfunk. Ein Hitlerk,
als Lebensretter, 18.30: Klang durch den Sommerac/4)ſe
19.00: Rheinland, Rheinland! Das hohe Lied einer 2c
ſchaft um den Strom. 19.45: Sportbericht. 2
Opernkonzert. 22.00; Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, S
Nachr. 22.20: Vom Deutſchlandſender: Internati.m
Sportſchau. 22.45: Sportſpiegel des Sonntags. 21
München: Tanzfunk. 24.00: Stuttgart: Tſchaikovf) in
Sinfonie Nr. 4. 0.45: Stuttgart: Schallaufnahmer: an bede
deutſchen Rundfunks.
Ocsatean Onusäumnn
Sonntag, 18. Anguſt
München: 18.30: Abermals bedanken ſich die
eh=
tugendſamen zwei Brautperſonen . . . Hörſpiel vor
lobung und Hochzeit in den oberbayeriſchen Bergen.
Stuttgart: 19.20: Von rauhen Burſchen. Liede=
Gedichte von Li=Tai=Pe bis Hermann Löns.
Frankfurt: 20.00: Opernkonzert. Ltg.: Dr. Merkt
Helſingfors: 19.50: Populäre Muſik.
Budapeſt: 19.55: Märſche und Walzer.
Kopenhagen: 20.00: Operettenmuſik.
Straßburg: 20.30: Oper von Verdi.
Wien: 20.40: 4. Domkonzert.
Beromünſter: 20.45: Oper von Giordang,
London: 21.00: Muſikal. Unterhaltung,
Warſchau: 22.20: Militärkonzert.
rum at
Iin 3al
Montag, 19. Auguft
München: 19.05: Vom Volksſender: Spätzle und R
und ſonſt allerhand, — luſtiges Durcheinander
Schwabenland.
Frankfurt: 20.10: Vom Volksſender: Alte
froh=
mat. Vom Rheinknie zum Schwälmer Grund. Eine
durch die ſüdweſtdeutſchen Gaue.
Königsberg: 20.15: Was auf einer Bauernh.d
vor 200 Jahren geſchah. Hörſpiel von Herb. Wenſty
Wien: 20.00: Aus Wiener Operetten.
London: 20.00: Wagnerkonzert.
Agram: 20.00: Triſtan und Jſolde, von Wagner,
Rom: 20.40: Operette von Lehar.
Mailand: 20.40: Sinfoniekonzert.
Belgrad: 21.15: Madame Butterfly, Oper von P
Toulouſe: 22.45: Tanzmuſik.
Budapeſt: 23.15: Zigeunermuſik.
Welterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. 20
Ueber Mitteleuropa liegt ziemlich hoher, aber ſehn
förmiger Luftdruck, der bei faſt völliger Windſtille trocken—
ſtark dunſtiges Wetter veranlaßt. Bei ſtärkerer Erwärmr!
den ſich flache Störungen aus, in denen es vereinzelt zu m.
Gewittern oder Schauern kommen kann. Eine weſentte‟
geſtaltung des Wetters iſt jedoch nicht abzuſehen.
Ausſichten für Sonntag: Für Sonntag ziemlich heitele”
dunſtiges etwas ſchwüles Wetter, gegen Mittag v8
örtliche Gewitter. Schwache Luftbewegung.
Ausſichten für Montag: Etwas friſcheres und
trockeſſ=
mit öſtlichen Winden.
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fl., von
Uhr, außs”
Sonntag, 18. Auguſt
Anf
uN
Ba f
1450 I
iniche M
Aus dea
Rheinknie zun
Fßimüber der Vergleichszeit 1933 hat Deutſchland
ſatre Japan ſeine Stellung gut behauptet, ſeinen Abſatz auf
etter, Nacr,
und zuu Füxlirgmarkt anteilmäßig ſogar verbeſſern können. Die ge=
2400. Nd— Flfin Ziffern Amerikas gingen auf Koſten des auſtraliſchen
nu) deſſen Anteil gegenüber 1933 erheblich zurückging.
, Auguſ
Glocken hm
meine Händ
Stuttgart: e
ſen. 400 1.
vor Son
jgsberg: Micte.
0: Chorgeſang
anck: Der Ente
ch die Erde ſaſt
ſpricht Mi
mufik. 1404
aſperle auf R
am Nuür
Ein Hille
Somm.
jied eimt
ummer 226
Deutſchland und der chineſiſche Markt.
An vierker Skelle unker den Einfuhrländern. — Skeigender Abſah im erſten Halbjahr 1935.
Günſtige Zukunftsausſichken.
Das Bild der Wirtſchaft.
br das Wirtſchaftsjahr 1934 hat die deutſche
Handels=
in Shanghai wertvolles Material zuſammengeſtellt. Es
Arbeit und Erwerb.
gnih=ulicht einmal die weitere Verſchärfung der
hſef ſion in China, die in einem Rückgang der
Zoll=
gaenen trotz Erhöhung der Sätze und in einer weiteren
merk=
shrumpfung des Handelsvolumens ihren Ausdruck findet.
nurch die Silberabzüge verſtärkte Kreditnot
chineſiſche Bankgeſchäft unter einen kaum erträglichen
Aufetzt. Die Silberbeſtände bei den Shanghaier
Haben ſich im Laufe des letzten Jahres nahezu um die
vermindert. Die erheblichen Silberabflüſſe, durch die
ſin zar bis Dezember in Shanghai die Beſtände von 560 077
MII. auf 335 912 Millionen ſanken, finben ihre Ergänzung
RRückgang der für die chineſiſche Zahlungsbilanz immer
atigen Ueberweiſungen der Auslandschineſen. Sie
wer=
hpeiſe auf nur noch 15—20 Prozent normaler Jahre ge=
deiden letzten Jahren waren die wichtigſten Länder am
uehen Außenhandel wie folgt beteiligt (in Prozent):
Einfuhr.
terika
don
ußSritannien
Möutſchland
ſdi rländiſch=Indien
Atſſch=Indien
mgkong . . .
ralien
1933
21,62
9,55
11.48
7.95
5,76
5,42
3,58
6,67
1934
26,06
12,03
11,88
9,03
6,23
4,33
2,85
1,04
Ausfuhr
1933
18,93
15,50
7.95
3,31
1,21
4,60
19,60
0,25
1934
17,62
15,11
9,52
3,50
1.33
4,21
18,71
0.30
erge wird ſowohl auf ſeiten des ausländiſchen Handels als
in der Regierung, deren Reformwille und Initiative ge=
30, Stunde” bülitk deutſchen Handelskreiſen offene Anerkennung und
plan=
enerſtützung findet, die Höhe der Schuldenlaſten
ſe:. Die innere und äußere Schuld Chinas wurde Ende
3sgeſamt mit 2,25 Milliarden Dollar beziffert davon
ent=
u die fundierte äußere Schuld 1,350 Milliarden Doll.
0 Zukunft des chineſiſchen Marktes wird faſt ausnahmslos
deutſchen Handelskreiſen in China optimiſtiſch beurteilt,
dei der großen Entfernung des deutſchen Marktes als
ſegs= und Abſatzgebiet jede Verlangſamung und Erſchwe=
Geſchäftsverkehrs für die näher am Chinamarkt liegen=
Awbewerbsländer, inſonderheit wieder Japan, eine
zuſätz=
nce bedeutet. Die deutſche Handelskammer in Shanghai
16 darum auf die gerade für den Chinahandel lebenswichtige
wigkeit, daß in der Qualität, Promptheit und
Zuverläſſig=
egreferungen von Deutſchland der deutſche Chinahandel in
iſten Jahren ſeine zuverläſſigſte
erfreulich feſtzuſtellen, daß trotz der beſtehenden
Schwie=
im erſten Halbjahr 1935, die deutſche Ausfuhr
na um 26.1 Prozent angeſtiegen iſt. Gleichzeitig hat ſich
ſche Anteil an der „chineſiſchen Geſamteinfuhr in den
n Monaten dieſes Jahres auf 9,5 Prozent gegenüber 8,3
in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres erhöht.
Der Reichsbank Ausweis.
dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Auguſt 1935 hat
e verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank
WGeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 1,3
ui auf 4347,5 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben
inde an Handelswechſeln und =ſchecks um 3,3 Millionen
3 Mill RM. an deckungsfähigen Wertpapieren um 1,5
M auf 339,2 Mill. RM. und an Reichsſchatzwechſeln um
onen auf 5,9 Mill. RM. zugenommen, dagegen die
Lom=
inde um 3.5 Millionen auf 35,0 Mill. RM. abgenommen.
gände an ſonſtigen Wertpapieren ſtellten, ſich bei einer
um 35 000 RM. auf 323,9 Mill. RM.
BReichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
. RM. aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat
mlauf an Reichsbanknoten um 23,.1 Millionen auf 3717,2
M. vermindert, derjenige an Rentenbankſcheinen um 7.0
m auf 382,6 Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an
Scheide=
uahm um 23,0 Millionen auf 1467,2 Mill. RM. ab. Die
der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich auf
RM. ermäßigt, diejenigen an Scheidemünzen unter
ſtigung von 4,8 Mill. RM. neu ausgeprägter und 11,7
N wieder eingezogener auf 199,6 Mill. RM. erhöht. Die
Gelder zeigen mit 763,3 Mill. RM. eine Zunahme um
1. RM.
PBeſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben
er Abdeckung rückſtändiger Deviſenverpflichtungen um
ionen auf 99,9 Mill. RM. abgenommen. Im einzelnen
oldbeſtände um 100 Millionen auf 94,7 Mill. RM.
zu=
agen, während die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen
Abnahme von 11 000 RM. nach wie vor 5,3 Mill. RM.
Produkkenmärkke.
Aſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 17. Aug.
nd bzw. Stück) in Pfg.: Kohlrabi 5—6, Karotten (Bün=
Belberüben 8—10, Roterüben 8—10, Spinat 25—30 Rö=
998—10, Rotkraut 20, Weißkraut 12—15 Wirſing 15—20,
ohnen 20—25 Buſchbohnen 15—20. Wachsbohnen 15—
n 30—35, Zwiebeln 8—10. Knoblauch 80, Tomaten 22—
Mienſalat 5—8, Kopfſalat 6—10, Salatgurken 5—25 Ein=
(Hundert) 100—130, Blumenkohl 80, Rettich 6—10,
h 70, Frühkartoffeln 5½—6½ Pfirſiche 40—50, Brom=
45, Preiſelbeeren 48. Mirabellen 30—35. Reineclau=
8, Tafeläpfel 25—35, Wirtſchaftsäpfel 10—20, Falläpfel
r 152—157, Landbutter 140, Weichkäſe 20—25,
Hand=
friſche Eier 11—13: Hahnen 100—120 Hühner 80—90,
—130, Tauben 50—60, Reh 60—120, Ziegenlämmer 60.
chenbericht des Weinheimer Obſtgroßmarkte. Die
täg=
führen bewegten ſich in der abgelaufenen Woche zwi=
Aund 2000 Ztr. Die Ernte in Bühler Frühzwetſchen iſt
Gange. An Birnen ſind zur Zeit größere Anfuhren in
ſebling und doppelte Phillipps zu verzeichnen. Die
war im allgemeinen ſehr gut. Es wurden folgende
Pfg. je Pfd.) erzielt: Brombeeren 26—38, Pfirſiche
b) 22—36, Aprikoſen 37—49 Pflaumen 4—12, Zwet=
Mirabellen 11—25. Reineclauden 5—12. Birnen a)
—16, Apfel 7—18, Stangenbohnen 8—16, Buſchbohnen
aten 13—17. Verſand ſehr lebhaft nach
Norddeutſch=
in das Rheingebiet. — Verſteigerungen finden jeden
um 14 Uhr ſtatt.
Hauptſchriftleiter: Nudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
9 ſür Politik: . V. Andreas Bauer; für den Schlußdienſt:
auer, für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für das Feuilleton und die
Or. Herbert Nerte; ſür „Reich und Ausland”: Dr. C. H. Quetſch;
Dr. C. H. Qu etſch für den Sport: Karl Böhmann; Anzeigen=
Kuhle ſämtlich in Darmſtadt. D. A. VII. 35. 19253. Pl. 5. Druck und
RMtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei,
Darmſtadt,Rheinſtr. 23.
Jungte Beiträge wird Gewähr der Nückſenbung nicht übernommen.
n ber Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Oie heutige Nummer hat 18 Seiten.
Binnen eines Monats ſind wieder 122 000 Arbeitsloſe einer
Beſchäftigung zugeführt worden, ſo daß nur noch 1,75 Millionen
verbleiben. Noch ſteiler als im vorigen Jahre geht die Kurve
herunter. Die Zahl der Beſchäftigten hebt ſich
entſpre=
chend. Die durchſchnittliche Arbeitszeit hat ſich, im Juli
etwas verringert, was, wie alljährlich, auf den Einfluß der
ſom=
merlichen Urlaubszeit zurückzuführen iſt. Hand in Hand damit
iſt natürlich auch der durchſchnittliche Tagesverdienſt der
Fach=
arbeiter vorübergehend etwas geſunken. Die
Sparkaſſen=
einlagen ſind auch im Juli trotz der Beanſpruchungen der
Urlaubszeit noch um eine Kleinigkeit geſtiegen. Für den
Produk=
tionswert der Induſtrie liegen neuere vergleichbare Monatszahlen
noch nicht vor.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 14. Auguſt auf 102,4 (1913
gleich 100) ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche alſo nicht
ver=
ändert. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe
104,4 (minus 0,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,2
(unverändert) und induſtrielle Fertigwaren 119,3 (plus 0.1 v. H.).
Gegen ungerechtfertigke
Preis=
fkeigerungen.
Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Heſſen=
Naſſau teilt mit:
Auf verſchiedenen Gebieten der Reichsnährſtandserzeugniſſe
und Waren hat ſich in den letzten Wochen eine ſaiſonmäßig
be=
dingte, keineswegs jedoch zu irgendwelchen Beunruhigungen
Ver=
anlaſſung gebende Verknappung eingeſetzt, wie ſie in jedem Jahr
um dieſe Zeit, beſonders auf dem Viehmarkt, auf die übliche
Weiſe aufzutreten pflegt. Um eine Ueberhöhung der Preiſe zu
vermeiden, ſind auf verſchiedenen Gebieten, wie z.B. neuerdings
bei Schweinen uſw., Höchſtpreiſe ab Stall des Erzeugers und
Markthöchſtpreiſe feſtgelegt worden. Die Preiſe ſind in einer
Höhe gehalten, die dem Erzeuger einen auskömmlichen Verdienſt
laſſen. Auch die Verteilerſpanne iſt darauf abgeſtellt, daß die
Verteiler ihre Unkoſten decken und ihr Geſchäft erhalten können.
Auf der anderen Seite iſt unbedingt darauf Rückſicht genommen,
daß die Abnehmerſchaft entſprechend ihrem Einkommen den
ge=
rechten Preis zugebilligt bekam. — Auf manchen Gebieten jedoch,
auf denen die Marktordnung noch nicht weit genug fortgeſchritten
iſt, konnten Höchſtpreiſe noch nicht feſtgelegt werden, und es war
hier eine Preisſteigerung zu beobachten, die keineswegs im
In=
tereſſe des Reichsnährſtandes liegt. Der Reichsnährſtand macht
daher alle beteiligten Kreiſe, vom Erzeuger angefangen bis zum
letzten Verteiler, darauf aufmerkſam, daß ungerechtfertigte
Preisſteigerungen oder Umgehung der
Preis=
feſtſetzungen und Preisanordnungen des Reichsnährſtandes
unter keinen Umſtänden geduldet werden können.
Wer ſich gegen dieſe klaren Auslegungen vergeht, ſchließt ſich von
ſelbſt aus den Reihen des Reichsnährſtandes und der
Volksgenoſ=
ſen aus. Es ſind Maßnahmen eingeleitet, um rückſichtslos gegen
die Kreiſe vorzugehen, die die Marktordnung und damit das
Ver=
trauen der einzelnen Volkskreiſe zueinander ſtören. Die
ausge=
ſprochene Warnung dürfte genügen, um jeden, der fehlen wollte,
oder ſchon gefehlt hat, auf den richtigen Weg zurückzubringen.
Im anderen Falle wird die Beſtrafung einſetzen, die entſprechend
der Schwere des Falles, am Platze iſt. Die Landesbauernſchaft
deckt jedenfalls keinen Verſtoß, ſondern wird ihn im Gegenteil in
fedem Falle zu ahnden wiſſen.
Berliner und Rhein-Main=Börſe.
Im Gegenſatz zu den letzten Samstagsbörſen verkehrte die
geſtrige Berliner Börſe in ſehr ruhiger Haltung. Die
Ku=
liſſe beteiligte ſich faſt kaum am Geſchäft, und auch vom
Publi=
kum lagen nur wenig Orders vor. Während anfangs die
Ten=
denz durch die weiter erhöhten Zoll= und Steuereinnahmen ſowie
den befriedigenden Bericht der Reichspoſt einen gewiſſen Rückhalt
erhielt, bröckelten die Kurſe im Verlauf in Anbetracht der kleinen
Umſätze meiſt etwas ab. Bemerkenswert war lediglich die weitere
Aufwärtsbewegung von Waſſerwerke Gelſenkirchen, die mit 159
nach 154 zur Notiz kamen. Im einzelnen waren Montanwerte
knapp behauptet, Braunkohlen und Kaliwerte lagen freundlicher.
Chemiſche Werte bröckelten dagegen ab: Farben ermäßigten ſich
um ½ Prozent und verloren im Verlauf weiteres 1 Prozent. Im
Verlauf behaupteten ſich die Kurſe auf, dem leicht ermäßigten
Niveau. Farben konnten ſich wieder auf 160 erholen. Renten
lagen ſtill.
Bei freundlicher Stimmung, angeregt durch einige günſtige
Wirtſchaftsmeldungen, aber weiterhin ſehr kleinen Umſätzen, lag
die Rhein=Mainilche Wochenſchlußbörſe am Aktienmarkte
wieder uneinheitlich. Seitens der Kuliſſe erfolgten einige
Reali=
ſationen, während der Eingang an Kundenaufträgen minimal
war. Indes erreichten auch die Kursveränderungen nur geringes
Ausmaß, wobei anfangs leichte Erhöhungen überwogen haben.
Vermehrte Nachfrage fanden Elektroaktien bei durchſchnittlichen
Beſſerungen von ½—½ Prozent. Die Farbenaktie blieb von der
Mitteilung über den befriedigenden Geſchäftsgang nahezu
unbe=
rührt und lag mit 160½ gut behauptet. Schiffahrtsaktien waren
etwas angeboten. Am Rentenmarkt lag einiges Angebot in der
Gemeinde=Umſchuldungsanleihe vor Im übrigen konnten ſich
deutſche Anleihen gut behaupten. Im Verlauf verſtärkte ſich die
Abgabeneigung, ſo daß an den Aktienmärkten durchſchnittliche
Rückgänge von ½—½ Prozent überwogen. Am Rentenmarkt
bröckelten Altbeſitz auf 111½ (1118) ab, ſonſt blieben die
variab=
len Werte unverändert.
Berliner Kursbericht
vom 17. Auguſt 1935
Oeviſenmarkt
vom 17. Auguſt 1935
Verl. Handels. Geſ. 121.50
Deutſche Bank u.
96.—
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban 96.—
15.375
Hapag
17.
Norbb. Lloyzd
41.50
A. E. 6.
Bahr. Motorenw, 1129.—
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr. 99.—
Berl. Maſch.=Bau 1124.875
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas/139.375
Deutſche Erdöl 114,75
Miie ee
J. G. Farben
Geſ.felektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöckhnerwerke
Kolsw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nre
159.625
133.875
117.75
103.75
99.25
137.50
102.25
123.—
94.75
76.75
Ween e
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal” l=
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlör. Ind. ſ.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Bogelckelegr. Draht
Wanderer=Werke 11
91-
ARt
gos—
31.—
88.625
134.—
11.25
121.375
65.—
134.—
127.50
141-
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1 äaypt. 2
Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
00 Leva
teangd. Doll.
100 Kronen
100 Gulben
12.Stg.
00 eſtl. Kr.
00 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. gr.
D
2.,61
0.S6
11.85
9.139
3.047
2.471
54.27
46.26
12.31
68.43
5.425
16.43
2.353
168.311
55.341
1. 84
0.670
41.95
0.14
3.053
2.775
55.09
47.08
12.34
68.57
5.435
16.47
2.357
168.85
55.46
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türlei
Ungarn
uruguah
Ver, Staaten
D
100 Oire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin=
100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
00 Peſetas
100 Tſch.=Kr
1 türk. 2
100 Peng3
1 Goldpeſo
1 Dollar
D
20.33
0.727
5.664
80.92
61.88 6
48.95
11.16
63.48 6
81.11
34.03
1o.30
1.57
20.37
(.729
5.696
81.u8
62.00
49.05
11.18
63.60
71.27
34. 00
10.34
1.980
1.739 1.041
2.4779/ 2.483
Surimſtädter und Karlonaloant Barmmtadt, Fihat der Atesoher Bant
Frankfurter Kursbericht vom 17. Auguſf 1935.
Ke
Gr.IIp. 1934
„ „ 1986
„ 1986
1937
„ „ 1938
Gruppe l...
6%Dtſch, Reichsanl.
48
5½%Intern.,v. 50
41,%Baden. b.27
4½%Bahern v.27
4½.%Heſſen v. 28
v. 29
41½9
4½%Preuß. v. 28
4½½ Sachſen v. 27
4½½Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......!
63 Dt. Reichspoſt=
Schätze ....."
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
-. Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½Bad.=Baden
4½%Berlin, v. 24
4½Darmſtadt .
4½%Dresden v. 26
4½%Frankfurt 28
4½% Heidelberg28
4½ %Mainz....
4½ %Mannheim27
4½ %München b.29
4½ %Wiesbaden 28
4½%Geſſ. Landesb
Golbobl.
6½3% Heſſ. Landes.
hyp.=Gk. Liquid.
103‟,
ſ1G.5
109.1
108,6
107.8
107.4
Ziehung
97.5
104
97.1
97.75
96.5
97‟),
108.75
951),
96.25
00.25
100.6
1667),
111.5
10.25
90.5
95
81
88
89.25
93.5
33”,
80
96.5
94.75
101
43%beſſ Landhyp
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½%7 Goldoblig.
4½,% Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Glbobl. R. 11
4½½ besgl. R. 12
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldopfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½% „ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser. I
-Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „ Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.B
20 „ Lig.=Pfbr.
4½% Goldoblig.
4½%Frkft. Pfbr.B.)
do „ Lig.=Pfr..!
4½ 3Mein,=Hyp.B.
„ Lig.=Pfbr.
4% Pfälz. Hhp. B
Lia=Pfbr.)
4½ SRh. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
4½% „ Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank ...
5½% Lig.=Pfbr.
4½% Württ. Hyp.
Daimler=Benz. 1
%Dt. Linol. Werke
Alöcknerwerk
96.25
94.75
93
94.5
96.25
96.75
1011,
115.25
130.5
20.25
96
101.75
967),
101.1
93.5
96”),
101
96.5
161
95.25
1611
96:
101.75
94.25
98
100-.
98.5
106
103
102.25
Mat 23
%o Mitteld. Stah
5%NeckarA. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v.28..,
6%SalzmannckCo.
6%Ver. Stahlwerke
„ RM.=Anl.
43%
4½2
6%Voigt & Häffner
3. 6. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
L Inbeſt.
52Bulg. Tab. b. 09
4½%Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente.
5%bereinh. Rumän
4½%
4¾Türk. 1. Baodad
U.Bagdad
4½%üngarn. 19191
1914
4½%
Goldr.
1910
48
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon. ..
42 Stockholm.
Aktien.
Nccumulat.=Fabr
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.........
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P...!
Berl. Kraft u. Licht. 1
Brauhaus Nürnbg. 126
Jie
103.5
100
1021.
z021,
130,25
4
8,5
11.75
9i,
9l,
9.95
70.25
60
111
190
63
129.
116
88.75
129
118.5
1441,
Buderus Eiſen.—I
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
7. G. Chemie Baſel
Chem.Werkeälbert!“
Chade (A.C) ....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz ....!
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl .......!1
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....!
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffé Widm.)
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwer!
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüber. 1128.25
F. 0. Farbeninduſtr. 159.5
Feinmech. (Fetter)
Feltc Guilleaume
Frankfurter Hof. .
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahſer. .
Grün & Bilfinger. 1
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh. 132
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbauſ:
Henninger, Lempf 1124
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phl.
Nee
124
133
1155
118
160
103.25
118.
1141.
2a0
165
95
100.5
121
137.5
111.
263
55
134
361,
198
102.25
95.25
116I.
115.25
99.25
Wie e
Genüffel
Junghans .......
Kali=Chemie. ....
Aſchersleben
glein, Schanzlin .
Klöckhnerwerke ...
Knorr C. H....... !
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte ..
Lech, Augsburg..
Lokomf.KraußéCo.
Löwenbr. Münch.,
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus ........
Motoren Darmſtad
Neckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park= u. Bürgerbr.)
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerle
Salzdetfurth Kali,
alzw. Ge
chöfferhof=Bind., 1u77
ran
huckert, Getr.
ſchwartz, Storck
Siemens e Halske.
Reinigerwerke
Südb. Zucker=Al. G.)
Tellus Bergbau /108
hür. Li
134
89.5
138.25
1102
187
76.5
136.35
21.25
108.5
104
212.5
102.25
83
94.
116.5
116.5
96.5
89.55
104.5
116.5
114.5
151
118.5
106
109.5
122.5
82.5
130.75
186.25
203
Unterfranken .
Ber. Stahlwerke.
Ver. Ultramarin.
Weſidte, Kaufhof.
Weſteregeln Kalt.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Crediten
Badiſche Bank.
Br. j. Brauinduſt
Baher. Hhp. u. W.
Berl. Handelsgen.I
„ Hypothelbl. . .!.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban1 u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe!.
Dresdner Ban1.
Franlf. Bank..
Hyp.=Banil=
Mein. Hhp.=Ban).
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=An!...
Rhein. Hyp.=Bani.
Vereinsb. Hamburg
Württ. Noienban!
A.G.1. Verlehrsn
Alg. Lokalb. Kraftw!.
7% Dt. ReichsbVzg.
Hapag
Lübeck=Büchne:=
Nordd. Llohzd..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allanz= u. Stuttg,
Verſicherung ...1214
„ Verein. Verf./256
Frankona Rück=u. M/130.25
Mannh= Verſich.
Otabi Minen
19.5
Schatnung Handelsl
88.75
142
31.25
120.1
84
129
126.5
93
121.5
ie
95.5
86
89.25
96
100
100
897
188.75
140
115.5
100
87.5
128.25
124:),
151,
78.5
16.5
C6"
Seite 12 — Nr. 226
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. Auguſt
V
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des fertig mit Steinplatten ausgelegten Königsplatzes.
Im Hintergrund die Staatsgalerie.
neuen Bauten der
Auptſtadt der Sewetung
9 Führer hat der Stadt München die Bezeichnung
hatutadt der Bewegung” verliehen. Damit iſt einer Stadt,
Keimzelle wurde zur Erneuerung Deutſchlands, eine
Kunung zuteil geworden, die ihresgleichen ſucht und die
9 Seiten ihre hiſtoriſche Bedeutung kennzeichnet. Die
Mtt ſich darüber klar, daß dieſe Ehre immer wieder aufs
tworben und verdient werden muß. In München ſtehen
lakrnäler, der Bewegung, die Meilenſteine auf
Wegedes nationalſozialiſtiſchen Kampf=
Veiſts. Sie ſind ſtändige Mahnmale an Gegenwart und
Maty und im beſonderen an die Jugend, im Geiſte der Creue
UDhrer aufzuwachſen und ſich des großen Vermächtniſſes
Mätzu erweiſen. München iſt als Hauptſtadt der Bewegung
9M4 Stadt Adolf Hitlers. Nach ſeinen großzügigen Plänen
Wlrt das Stadtbild umgeſtaltet, und ſpätere Generationen
einmal dieſes Seitalter Münchens als das Seitalter
üitlers bezeichnen.
Ucr frühere Beſucher Münchens kennt den
Königs=
uan dem die Gluptothek und die Alte Pinakothek liegen
abgeſchloſſen wird von den Propyläen. Der Platz
war früher unanſehnlich, die vierte Seite wurde von alten
Häuſern begrenzt, verroſtete Gitter umſäumten vertrocknete
Naſenflächen. Wer nach langen Jahren heute wieder
ein=
mal nach München kommt, findet kaum noch Spuren dieſer
Vergangenheit. Die ganze Weite des Königsplatzes wird
mit großen Platten ausgelegt, die über den Platz führende
Straße iſt eingezogen, und dort an der Arcisſtraße, wo einſt
alte Häuſer ſtanden, erheben ſich edle Sandſteinbauten nach
Entwürfen von Profeſſar Crooſt: Das Führerhaus
und das Verwaltungsgebäude der NSDAP.
Das Forum Adolf Hitlers wird man wohl einmal dieſen
Platz nennen müſſen, für, den es in ganz Deutſchland kein
Beiſpiel gibt, und für den Vergleiche nur in der Antike zu
finden ſind. Links und rechts neben der Brienner Straße,
das Braune Haus verdeckend, wachſen Säulentempel empor,
die die Särge der am 9. November 1923 Gefallenen
aufneh=
men ſollen. Wenn dann einmal der baueriſche Staat auch die
etwas vernachläſſigten Bauten am Königsplatz überholt hat,
wird der Platz an Geſchloſſenheit noch gewinnen.
Schon ſpricht man in Münchener Kunſtkreiſen von
wei=
teren großen Plänen, die im Laufe der nächſten Jahrzehnte
zur Durchführung kommen ſollen. Sie werden das
Mün=
chener Stadtbild grundlegend neugeſtalten und durch
national=
ſozialiſtiſche Baukultur Wille und Weg des Dritten Neiches
verkörpern.
Das Braune Haus in der Brienner Straße liegt hinter
den beiden Säulentempeln.
Hier werden ſich ſpäter die Säulentempel erheben, die die Särge der am 9.
No=
vember 1923 Gefallenen aufnehmen ſollen. — Im Hintergrund die Propyläen.
Rechts:
Ein Säulenteil für
einen der Tempel
wird mit Hilfe eines
Krans aufgeſetzt.
Links:
An dem
fortgeſchrit=
tenen Bau des
Ver=
waltungsgebäudes
erkennt man ſchon
die ſchönen Formen
des Hauſes.
Sämtliche
Aufnahmen (5):
Weltbild (M.).
RITTMEISTER A. D.
ROLAND STRUNK:
der als einziger Mann der Sohn des Himmels,
der Kaiſer wohnte, umgeben von ſeinen Frauen
und einer vielhundertkopfigen Dienerſchaft die
ihre Würden mit Entmannung zahlen mußten.
Die haushohen Prachttore ſind heute
ge=
öffnet, die dämmerigen Seremonialhallen unter
den drachengeſchmückten, bunten
Majolika=
dächern ſind Muſeen, gefüllt mit den Neſten
einer weltfremden Pracht aus toter Seit.
Schon erglühen die goldenen Siegeldächer
des Chronſaals unter dem erſten Strahl der
Sonne, ſchwerfällig und träge ſchwankt eine
Rette von Laſtkamelen durch das Chien-Men=
Cor. Knapp unter mir ſchmettert hell ein
keit und Machtgier der neuen Herren ſpielen
heute zwiſchen den hiſtoriſchen Kuliſſen der
längſt vermoderten Mingdynaſtie.
Vor neunhundert Jahren haben die genialen
gelben Städtebauer auf den hiſtoriſchen
Crüm=
mern des uralten Kambalik, der Reſidenz
Cſchingis Khans, nach aſtronomiſchen
Geſichts=
punkten dieſe Stadt gebaut, deren breite
Längs=
ſtraßen mathematiſch genau von Süd nach
Nord führen, in deren vier Himmelsrichtungen
die Cempel der Erde, des Himmels, des
Mon=
des und der Sonne ſtehen.
Su meinen Füßen gegen Norden — das
rieſige Quadrat der Catarenſtadt, genau in der
Nach Meldungen aus Peiping hatten
die japaniſchen Beſatzungstruppen
kürz=
lich den Kriegszuſtand über die Stadt
verhängt. Während nur wenige
Kilo=
meter von Peking entfernt die Kanonen
donnerten, kam es in der Stadt ſelbſt zu
heftigen Unruhen.
Der Himmel iſt eine zartgrüne Kuppel aus
dünnem Glas, darunter ſchläft zwiſchen hohen
Stadtmauern das Nieſendorf Peking mit
ſei=
nen goldenen, opaliſierenden Cempeldächern,
Lotusteichen, Gärten und Paläſten, ſeinen engen
Hutungs und breiten Längsſtraßen, die in einer
Stunde, wenn die Sonne dort hinter dem Grabe
des Prinzen Au auftauchen wird,
neunhundert=
tauſend Menſchen füllen werden.
Noch zittert über dem Cempel „des
himm=
iſchen Sriedens” ein einzelner Stern, dahinter
ſtehen klar und ſcharf gezeichnet die Konturen
der weſtlichen Berge in der reinen
Frühlings=
luft dieſes Morgens.
Höher als alle Dächer, als alle Cempelgiebel,
die ſich im rieſigen Geviert dieſes architekto-
Luf der mächtigen Pekinger Stadtmauer
führt eine breite Straße rings um die Stadt
tionswache, die Panzerplatten der Eirme
tore in die Geſandtenſtadt blicken mit
ſcharten und Drehtürmen über die Glacsit
Meter Mauer iſt im Salle eines An
planmäßig verteidigt, und in den Kommu
turen der Legationsgarniſonen zeigen Kd
die Schußdiſtanzen nach den wichtigſten /
ten der Nieſenſtadt. Genaue Alarmam=
S
vssvovegeer Haneaamnm!
anesgseneer Tacänngnis
Crompetenſignal, aus allen Ecken des
Geſandt=
ſchaftsviertels antworten andere, das kurze
dreitönige der amerikaniſchen Marine Guards,
melodiös und lebhaft die Neveille der
italieni=
ſchen Armee, die Clairons der anamitiſchen
Schützen in der Franzoſenkaſerne blaſen im Chor,
hart und eckig folgt der Weckruf der
japani=
ſchen Infanterie. Queens Own Negiment in
den Baracken der Engländer weckt mit
weiß=
behandſchuhten Crommlern.
Das bewaffnete Ausland Pekings erwacht,
das diplomatiſche ruht noch in den ſtillen,
vor=
nehmen Villen und ſtilvoll gebauten Paläſten,
umgeben von gepflegten Raſenflächen,
Cennis=
plätzen und Parks. Vor 55 Jahren rauchten
die Crümmer dieſer Bauten, in den
zerſchoſſe=
nen Mauern wehrte ſich verzweifelt ein Neſt
halbverhungerter Matroſen,
Legationsſekre=
täre und Offiziere gegen die wutentbrannten
Stürme eines Meeres gelber Fanatiker. Von
aller Welt abgeſchloſſen ſtand dieſe kleine
In=
ſel in der Brandung, hoffnungslos, verzweifelt.
Man geht heute keine Niſiken mehr ein,
nächtig wuchtet das Geſtänge eines 60 Meter
hohen Funkturms über den Exerzierplätzen und
Batterieſtellungen der amerikaniſchen Lega-
Mitte, von ſattroten Mauern
umſchloſſen, die goldgrünen
Dä=
cher der kaiſerlichen, der
Ver=
botenen Stadt. Ueber die
ſüd=
liche Mauerbrüſtung kann ich,
gleich hinter den Gleiſen der
Peking—Mukden=Linie, in die
mals die Kanonen der Boxer und ſp=4
Geſchütze der Entſatztruppen, die zur
Ve-
ihre Granaten in die Verbotene Stadk.
derten.
Langſam erwacht die Stadt ringsurn
ſind die tauſendfältigen Nufe, die Cr m
Gongs, Slöten, Meſſingſcheiben der
Srſ=
händler, die Criangeln der Kuchenva ki
und die quiekenden Näder der Waſſelin
ein dumpfes Konzert. In den auslä /
Kaſernen, auf den Baſtionen des Leat
viertels ſteigen vor den präſentierenden
die Hoheitsfarben der Mächte hoch.
Aus aller Herren Länder ſind die In
ſten nach Peking gekommen; das große
der zweite Akt der chineſiſchen C
ſcheint ſeinen Anfang zu nehmen. Im I
Lits und Grand Hotel wartet die intn
nale Preſſe der Dinge, die da kommen I
Chineſenſtadt ſehen bis hinüber
zu den Marmorwundern und
Gärten des Himmelstempels.
Ningsum die flache ſandige
Ebene mit ihren Kanälen,
Cem=
pelhainen, Dörfern,
Grabſtät=
ten und Pagoden. Kein Laut!
Noch iſt das Glacis um die
Seſtungsmauern des
Geſandt=
ſchaftsviertels leer noch
ſchla-
fen die Gewirre der Hutungs,
die Händler, Bettelmuſikanten,
Garköche und Nikſchaläufer,
ſogar die Caubenſchwärme, die
mit kleinen Bambusflöten unter
den Flügeln wie weiße, ſingende
Wolken aus den Cempelhöfen
aufſtieben, ſind noch in ihren
Schlupfwinkeln. — — Mauern,
Mauern, Mauern! Sie ſind das
Wahrzeichen und der Schlüſſel zu den ſeeliſchen
Eigenarten dieſes Landes. Sie ſind der
ſpre=
chendſte Ausdruck für den Konſervatismus
die=
ſes Volkes, der mittelalterliche Wall gegen
Neuerung, Aufklärung, Modernismus.
Nings=
um brauſt der Atem der Seit über die Welt,
in China konnte er den Moderſtaub der
Ver=
gangenheit nur dort aufſcheuchen, wo der
Weſten ſich mit dem Oſten mengte. In den
Welthäfen des Südens regt ſich ein neues
Thina. Peking aber iſt hinter ſeinen uralten
Wällen erſtarrt, mumifiziert. Wäre nicht dieſe
Eiſenbahn, die bimmelnden Straßenbahnen, die
Maſten der elektriſchen Bogenlampen, die
mo=
dernen Uniformen und Autos, es wäre dieſelbe
Stadt, wie ſie Aung=lo erbaute, als er noch
dieſe Mauern mit Bogenſchützen beſetzte und
gegen die aſiatiſchen Weltſtürmer aus den
Ebenen der Mongolei verteidigte.
Eine Unzahl enger Hutungs, grundlos nach
den Negenperioden des Frühlings, drängt ſich
zwiſchen den Streifen, die durch die breiten,
gut gehaltenen Längsſtraßen gebildet werden.
Lehm- oder Steinmauern mit einfachen oder
meſſingbeſchlagenen rotlackierten Coren ſäumen
dieſe Gaſſen — Mauern, hinter denen ſich meiſt
weitläufige wundervolle Häuſer, geräumige
Höfe mit buntgemalten geſchnitzten Galerien
bergen. Am Cage wimmeln dieſe Hutungs von
Leben, längs dieſer Mauer drängen ſich die
Buden und Ciſche der Straßenhändler,
heu=
lende, tamtamſchlagende Hauſierer balancieren
ihre Waren auf Bambusſtangen durch das
Gewühl der Sußgänger und Nikſchas. Nichtige
Geſchäftsläden, Neſtaurants Warenhäuſer gibt
es nur in den Längsſtraßen, die ihren Namen
nach den Coren tragen, zu denen ſie führen.
Hier fahren auch mit ohrenzerreißendem
Quieken die ungefederten zweirädrigen Karren,
hier wandern die kilometerlangen
Begräbnis=
züge, die Brautpalankine mit Slöten, Cuben
und Pauken.
Eng umſchließt dieſe Stadt den kaiſerlichen
Palaſt, der hinter ſeinen roten Mauern eine
Stadt für ſich bildet. Paläſte der Prinzen,
Ahnenhallen, Kaſernen der kaiſerlichen Garde.
Ceiche, Gärten und Cempel, in rückſichtsloſer,
großherrlicher Platzverſchwendung. Erſt hinter
dem letzten Geviert dunkelroter Mauern —
bis zur Revolution durch ein Jahrtauſend
ſtrengſtens jedem Fremden verſchloſſen — die
Verbotene Stadt” — die Wohngebäude und
Audienzhallen der Kaiſer, die Stadt der
Kon=
kubinen und Eunuchen — eine geheimnisvolle
Welt der Pracht, der großzügigen Leere, in
Verkaufsbuden vor dem Stadttor Hatamen
niſchen Wunders drängen, iſt mein Standpunkt
auf der Mauer der Catarenſtadt, an jener
Stelle zwiſchen dem Chien=Men=Cor und dem
Hatamen, von wo aus die Kanonen der Boxer
vor genau 35 Jahren das Geſandtſchaftsviertel
in Crümmer ſchoſſen. Dieſe Mauer, auf deren
Krone Bäume wachſen und zwei Wagen
einan=
der bequem ausweichen könnten, fünfzig
Kilo=
meter lang, mit Wachhäuſern und uralten
Ka=
ſernen kaiſerlicher Soldaten, mit fünfzehn
tief=
gewölbten Coren, die nach allen
Himmelsrich=
tungen führen, iſt mit ihren Steinen und
Flicken, mit ihren zerſchoſſenen Flanken und
Inſchrifttafeln wuchtiger Seuge der Geſchichte
Chinas. Sie erzählt von Eroberungen,
Stür=
men, Dynaſtiewechſel, vom Einfluß der
Mo=
hammedaner, Perſer und Jeſuiten im Laufe der
Jahrhunderte. Sie umklammert dieſe Stadt,
die trotz allen Seitgeſchehens ihr uraltes
Ge=
ſicht beibehielt. Die Seele Pekings iſt
mittel-
alterlich, Nevolution und Bürgerkriege haben
nichts verändert, Intrigen, Verrat, Grauſam=
Walter Schweter
Sweimal im Jahre ſind die Aehrenfelder
tagelangen Schauens wert. Einmal, wenn die
grünen Halme im Frühlingswind auf= und
nie=
derwogen und die breiten Wellen weit über die
Bauernerde fluten, immer und immer wieder
Cage, Wochen lang. Dann, wenn ſie von der
Frucht gebannt wie goldene Cafeln im Kranze
der Obſtbäume und Wälder ſtehen und der
Himmel ſich darüber wölbt tiefblau, wie das
Kleid der Mutter des Heilandes auf den
Bil=
dern unſerer alten deutſchen Meiſter. Pon denen
unſrer Seit, die lebenswahr und ſchön wie
wenig andre die wogenden Aehrenfelder und
ihr Gold gemalt haben, iſt mir Hans von
Volk=
mann der liebſte, nicht nur, weil er meine
Jugendſchriften mit lieber Hand geſchmückt hat.
Und von ihm habe ich einige am Malorte
ent=
ſtandene Oelfarbenbilder von Kornfeldern im
Heim, die gerade im ſchönſten Schmucke ihres
Goldes ſtehen und jeden Beſchauer auch dann
in die wonnige Hochſommerzeit verſetzen, wenn
der Herbſtwind ſchon wieder kalt über die
Kornſtoppeln fegt.
In dieſen Cagen des Erntegoldes muß man
über unſre Höhen wandern und von den
war=
men Aehrenfeldern hinüberſchauen in die Berge
der Serne, auf denen nun auch das Gold der
Brotfrucht liegt, oder in gelben Halmpuppen
ſteht. Nie kommt uns ein ſichereres Gefühl von
Geborgenſein in Gotteshand, als wenn wir uns
im Schutze unſerer weiten Wälder und in dem
goldenen Fruchtkranze unſrer Bauernerde
ſehen.
Wie blühen ſetzt die Weidenröschen und die
Königskerzen, wie duften Mädeſüß und
Lab=
kraut. Erinnert ſich der Deutſche vor dem
ſchönen Weiß der Mädeſüßblüten, daß ſie einſt
im Norden unſern Ahnen zur Metbereitung
dienten? — Noch ſingt die Lerche über den
Seldern, noch hört man den Ruf der Wildtaube
aus dem Walde. Aber die Senſe klingt und
die Mähratter lärmt, der Backofen wartet
ſchon auf das neue Brot, und die erſten Düfte
von Frühkartoffelpfannkuchen ziehen durch
Haus und Hof.
Um die blühenden Brombeerbüſche, um Doſt
und Quendel und andere Sommerblumen
gau=
keln Falter. Bei einer kurzen Naſt ſehe ich
den Kaiſermantel, den kleinen und großen
Suchs, Perlmutterfalter, Cagpfauenauge und
den Waldpförtner. Weiß jeder Deutſuiß
der Quendel, wie viele andere Blun
Göttin Freia und Frau Holle geweiht Eil
wie Doſt, Mädeſüß und Labkraut
ragende Heilkräuter ſind? Der Doſt
Mittelalter Wohlgemut, weil er gebn
Lebensmut wieder zu ſtärken vermögr
kann man ſich und den Haushalt ben
wenn man wieder lernt, aufmerkſam din
ſere Heimat zu gehen!
Durch eine Neihe Höhendörfer bin
gangen und habe mich gefreut über jede
Fachwerkhaus. Wie ſteht es mit ſeiner
nen Gebälk, mit den ſchönen, ſchlichtzm!
und Cupfmuſtern im Swiſchenwandverkl
mit zierlichem Säulenvorbau, unter dem
merblau des Himmels, im Gold der Sel-”
dem tiefen Grün der Wälder. Wie 1
und vertraut, wie bodenſtändig und ſche
Baum und Buſch und Blume verwurzell
Newtons D7
Von dem berühmten Naturforſch
Mathematiker Jſaak Newton wird
hübſche Geſchichte erzählt: Newton 9—
einem ſehr warmen wolkenloſen
Lage-
ſeiner Freunde zu ſich geladen, und, im
ſpazierengehend, beſprach man dieſe in
Fragen. Da machte einer der Sreum
ſeltſame Entdeckung: Im Garten beſe
eine der ſilbernen Glaskugeln, wie man
heute noch in manchen Siergärten Ve
und dieſe Kugel fühlte ſich auf der
dei-
abgewandten Seite weit wärmer an
der ihr zugewandten Seite. Die verſch!
phyſikaliſchen Erklärungen für dieſe Me
dige Erſcheinung wurden lautbar, und Nie
hin und her. Der Diener Newtons, Vei4
Nähe ſtand, hörte ſich eine Seit lang Mie
wunderung die Erklärungen der gelehlle
ren an, endlich getraute er ſich vor I4
dete den edlen Streit der Herren. Kr %
ſagte er, da er befürchtete, daß die Ruge
die Hitze platzen werde, die Glaskuget De
gen Minuten umgedreht.
Alte Heerstraße mit großen, im Laufe der Jahrhunderte
ausgewaschenen Steinplatten belegt
Unten: Ein alichinesisches Begräbnis
Eberbach
1 Marianne Saemann:
Rloſter Eberbach
Bunt iſt das Land, durch das die Fahrt
reif, ſommerlich. Und doch ſcheint es, als
les ringsum unmerklich auf grün
abge-
ſit trotz aller Verſchiedenfarbigkeit. Der
uxau läßt ſeine grünen Bänder im Wind
ſern: Kloſter Eberbach iſt das Siel unſerer
Eit, 1131 von Ziſterzienſermönchen erbaut.
Peligenbilder, Wegkreuze, bäuerlich bemalt,
fen davor ein leuchtender Sommerſtrauß in
tahem Krug, reifende Felder, ein einzelnes
Beruhaus mit alter Jahreszahl über der Cür
ſbf=annt, bunt belebte Bilder wechſeln ab.
swiſchen der Buntheit vorblinkend aus
UI4 Lüicke wie ein grüner, farbſtarker Ceppich,
Ufsluſk Bunt überſtickt, Weinſtock an
Wein=
m UInd darüber ein Himmel, ſo blau wie
wer ſommerlichſte Sommer ihn färben kann,
p Sonne und Sommerglut. Wolken
da=
plen, doch ganz vereinzelt nur, zeitweiſe nach
Richtung hin nur den Himmel bedeckend,
hyei Sonne und dem Blau nicht den Naum
ſeihren, das ſtärker herrſcht. Und manchmal
ſyBänken, ein zum Lebenerwachen in der
Be: grau, von grünem Schimmer überſprüht,
ſwund ſtark mit einem Hauch von der
Lieb=
ſt des Rheinlandes bekränzt wie eine
ebenjauchzende Maid: der Rhein. —
MAuto gleitet weiter, raſcher; Wind fährt
ſtzhurch’s Haar, braun tanzt es in blauer
Ein Cal tut ſich auf, breit, wie zum
ung geöffnete Hände. Vor uns in Wieſen,
weier eigenartig unregelmäßigen
Stein=
mur weit umgrenzt: Kloſter Eberbach.
reit läuft ein Weg auf ein hohes
Stein=
icr. Das Cor, tanzender Barock, lächelt in
klſih — bunter Lieblichkeit. Ueber rund
ge=
tem Bogen, auf ſchmal aus der Mauer
endem Sockel, eine Maria. Weich fließt
Ws Haar um die mädchenhafte Geſtalt. Ihr
ächelt leiſe, ihr Kleid ſcheint im Wind
czu wehen. Canzend ſetzt ſie den einen der
n Füße nach rechts, wo ein ſchmaler
D, in Kutte und Stab, in weltvergeſſener
Mreit ſich ihr zuwendet. Ihre
Strahlen=
hrahlt ihm, der Blütenzweig, den ſie ſtatt
ündes mit heiteren Mädchenhänden um=
Mät, blüht nur ihm. Der links zu ihren
ſehende Johannes der Cäufer mit
kreuz=
ſlomalem Stab, ſteht allein. Den Blick
Pans gewandt, doch leicht den Körper ihr
preht, iſt er der kommende Verkünder
MGeſchicks, das das ihre ſein wird und
ſh nicht ihres. — Von dieſer ſteinernen
läk kommen wir nun in die grüne,
e, webende des Kloſtergehöftes. Zu
bei=
aten des Eingangstores zwei kleine
päuſer, von blauen großäugigen Klematis
hert: Der Gaſthof= und Wirtſchaftsteil.
Ain die Stille ſich einfügend wird er nicht
Girung. Auch die buntgedeckten Ciſche den
Aentlang, haben eher etwas bäuerlich —
WBeſchauliches als etwas Störendes. Ein
SSſeits blühen auſ grünen Naſenbeeten
ſtreng duftende Lilien mit den
gold=
langen Staubgefäßen, die ausſchauen,
en ſie aus ſchimmerndem Gold. Und alles
M wie ein feines altes Märlein von (den)
en und von der Jungfrau Maria —
en eigentlichen Kloſtergebäuden geht es
Jects den kleinen Pfad hinunter, dann
Dar mit einem Mal vor dem hohen,
breit=
tern Cor zur Kloſterabteikirche., Schwer
NE ſtreckt ſie ſich dem Himmel entgegen,
Dielfach ſchon zerſtörten Fenſter, geben
AS von Leichtigkeit und Erdengelöſtheit.
breit auf der Erde laſtend, ſteht ſie
y ſagenhaft alten Cannen und
Lebens=
inmitten aller Romantik, keinen Soll
„Ohaftigkeit leugnend. Ihr Inneres iſt
cer Naum aus Stein. Schwere erdhafte
ik ſo wölbt ſie ſich.
afte Sigürchen, aus grauem Stein zu
n tigen Bilderleben erwacht, kichern aus
chen. Eine kleine Jungfer beſonders, in
Und plötzlich eine runde Cür. Was für eine
Cür! In immer höher werdender Wölbu.ig
wächſt aus vier breiten Säulen Bogen um
Bögen; ein Sirmament jeder für ſich. Am
Boden breit beginnend, ſchräler und ſchmäler
verlaufend nach oben, wächſt eine weite
Stein=
treppe zur unterſten Wölbung der Cür empor.
Nuhig, klar, einfach beide, Cor wie Creppe.
durcheinander; die dicken alten Wildſchweine techniſche Vervollkommnung der photographi=
und klein, faſt zierlich dagegen, die jungen ſchen Verfahren, die den Photographen nicht
Sriſchlinge. Eine alte Wildſau liegt breitſpurig
im Schatten, tief atmend im Schlaf; ein Bild
größter Nuhe und Sufriedenheit. — Einen Blick
noch in die Kloſterkelterei, wo vor Jahrhun= wirklichte. Damit erfuhr auch das Auge eine
die grünen Crauben des Rheingaues zu Wein
bereiteten. Hoch und ſchmal iſt dieſer Keller,
ernſt und düſter wie eine Kirche gebaut. Durch
matte Fenſter ſtrömt ein bunter Lichtſtrahl in
das Dunkel, zwiſchen Fäſſern und uralt
hölzer=
morſchem Holz und ausgetretenen Steinplatten.
Hockt dort noch ein Mönch, dick und behäbig,
zuſammengekauert vor einem Jaß? Klirrt ein
Schlüſſel, ſchleppt eine Kutte, ein leiſer Schritt
klappt auf dem Stein? — — — Sonnenlicht
ſpielt auf alten Fäſſern, aber vergangenes Leben
iſt tot. — Grell fällt Sonne durch die
wieder=
geöffnete Cür. Ein kleiner, netter Hof, einer von Alle Sweige der Photographie machten
den unzählig vielen des Kloſters, führt uns zum
Kapitelſaal der Mönche. Viereckig, ſteinern,
ſchmale Mauervorſprünge an den Wänden als
Sitze für die lauſchenden Mönche: der Saal, in
dem die Siſterzienſer kapitelfeſt wurden. In der
Mitte des Naumes, breit und ſtark, gleich
einem grauen Baum aus Stein, eine ſtützende
Säule. Weit verzweigt ſich das reichgezierte
Geäſt über die Decke hin, wie eine ſchwere
Glocke ſich wölbend über roten Steinflieſen
Die Cüre ſpringt auf, voll und ſchwer hallt es
durch den Saal, in dem vor Seiten nie ein
Sorniger das Kapitel verleſen durfte, weil
ſtarke Akuſtik und Conſpiegelung des Naumes
ſonſt wie dumpfes Geröll den Klang der Worte
an den Steinwänden zerbrochen hätte. — Grün,
licht quillt es herein. Der Kloſtergarten blüht
Eingangstor des Klosters Eberbach
Die ganze vornehme Schlichtheit eines
willens=
mächtigen Abtes, ſeine klare geiſtige
Ueber=
macht, ſein angeboren und ungewußter Stolz,
vor dem ſich ein Kloſter beugte, ſcheint in Cor
und Creppe ausgeſtrahlt zu ſein. Verlaſſen
weiten ſich Bogen und Stufen vergeſſener Welt.
— Ein geräumiger Saal nimmt uns in zierlich
tändelnde Hände. Eben noch in ſtrengſter
No=
mantik, nun mitten in beſchwingteſtem,
roſa-
farbenſtem Lächeln: Nokokol —
Reichverzierte Decken; an den Wänden
Bilder: Puderperücken, reiche Gewänder,
Far=
ben, Lebensfreudigkeit. Ein alter Schrauk,
mächtig im Ausmaß, reich verziert mit kindlich
heiterem Bildwerk, darunter auch das
Wap=
pen und Wahrzeichen des Kloſters als einfaches
Bilderrätſel: Im Hintergrund ein Kloſter,
breitbeinig davor ein dicker Eber; zu ſeinen
Füßen zieht ſich ein Bach hin, durch
Schlangen-
linien angedeutet. Das ganz derb, unbeholfen;
wie aus einer Spielzeugſchachtel hölzern
auf=
geſtellt.
Und nun zu den richtigen Wildſchweinen,
die in einem Graben, ganz nahe am Kloſter, als
lebende Wahrzeichen gehalten werden. Die Sage
erzählt nämlich, dem Abte habe ein großer
Eber den Weg zu dem jetzigen Kloſter
gewie=
ſen. Nach ſeinem unregelmäßigen Wühlen, habe
der Abt die Mauer zur Umfriedung des
Kloſter-
beſitztums errichten laſſen. Daher erkläre ſich
auch die eigenartige Negelloſigkeit der Mauer,
ſo ſagt man heute. — Braungrau grunzt es
merlicht. Die Seit ſcheint daraus geflohen zu
ſein. Schweigen wüchert in großen Blumen,
und Stille geht um wie in ihrem Eigentum.
Cannen wachſen dem Himmel entgegen; ihr
Dunkelgrün ſchimmert vereinſamt im Blau wie
die Spitze eines Kirchturms. Eine rote
Sand=
ſteinſchale, ſechzehn=röhrig, träumt verwittert
von einſtigem Kloſterdienſt in dieſer
grün=
ſchillernden Stille. Kein Mönch wird mehr
ſeinen Füßen in ihrer Sriſche Kühlung
ver=
ſprechen.
Am Schänktiſch ſitzen wir nun, ausruhend
von unſerem Gang durch eine kleine Ewigkeit.
Vor uns in mattgeſchliffenem Glas ſchimmert
leicht das flüſſige Gelb des Steinbergers. Weich
und klingend tanzt er uns über die Sunge. Ein
lieblich-milder Hauch, in aller Hartheit trotz
allem mit einem Duft von wehender Sriſche und
Heiterkeit, ſo ſingt er in uns ein ſeltſames Lied.
Weinberge, grünlich=blau überſchimmert,
glänzen im Licht des hohen Mittags.
Sonnen=
glut gleißt darüber wie ſteigender Nauch. Blau
ſpannt ſich der Himmel, der Rhein ſtrömt breit
und ſtark, mit einem Hauch von Lieblichkeit
überſchüttet wie eine tanzende Maid. Lied um
Lied klingt leiſe im Wein auf, der Rheingau
lebt. Lächelnd ſchlägt er im Wein die
lieblich-
heiteren Augen auf, halb mädchenhaft ſcheu,
halb ſüß erwacht. Oder iſt es jene kindliche
Maria vorm Cor, die mit großen Augen uns
leiſe anlächelt —
Das photographiſche Frauenporträt
Die Entwicklung der Porträtphotographie
* hohen, ſogar in der Mauerwerkver= wie überhaupt aller photographiſcher
Nichtun=
gen nach dem Kriege iſt von zwei weſentlichen
Merkmalen gekennzeichnet: einmal von einer
neuen Art zu ſehen und ein andermal von der
Bereitſtellung photographiſcher Mittel durch
die Cechnik.
In der landläufigen Photographie der Vor=
Verſpiel des Aeußeren. Hoch und kühl, kriegsjahre hatte ſich eine grauenhafte Unnatur
breit gemacht. Die photographiſchen Formen
waren erſtarrt. Die Photographie hatte
ſchein-
den inneren Kloſterhof in einen der bar nur die eine Aufgabe ein mit grünem oder
Mkten kommend, grüßt uns noch ein letz- rotem Plüſch bezogenes Samilienalbum mit
ſo-
des einſtigen Kreuzganges. Kleine genannten „Erinnerungen” zu füllen. Eine
Sitzung beim Photographen glich einer
mittel-
alterlichen Folterſzene. Der unglückliche
Delin=
quent wurde mit Klammern umgeben, ſo daß er
Diem Kleidchen, lacht und lacht, wohl ſich nicht rühren konnte — was er auch nicht
Dährhunderte ſchon lang. Ihr rundes, durfte — und dadurch entſtand eine Einheits=
*2 Leſichtchen glänzt in Daſeinsfreude, haltung, die allen Photographien aus jener
Seit eigentümlich iſt. Für die
Kinderphoto=
graphie waren geheiligte Nequiſiten
vor=
geſchrieben: das berühmte Eisbärenfell mit dem
auf dem Bauch liegenden Säugling, das
Schau=
kelpferd und der Neifen. Aber nicht genug der
Unnatur —, die Netuſche, die der Photograph
der Aufnahme angedeihen ließ, nahm ihr auch
noch die letzte Lebensnähe. Nicht minder
ab=
wegig als dieſe Epoche war die Seit, da man
ſich bemüßigt fühlte, aus Photographien „
Ge=
mälde” zu machen und die Grenzen zwiſchen der
bildenden Kunſt und dem Photohandwerk zu
verwiſchen.
Die entſcheidende Erſchütterung dieſes
Su-
ſtandes brachten die Anfänge des Films, durch
den die Photographie zunächſt einmal eine
freiere Beweglichkeit erhielt, die wohl oder
übel auf die Eigengeſetzlichkeit photographiſchen
Schaffens wieder Rückſicht zu nehmen begann.
Hand in Hand mit dieſer Entwicklung ging die
mehr zum Sklaven ſeines Materials machte
und die Willenseinheit zwiſchen dem von ihm
Geſchauten und dem Dargeſtellten ſtärker
ver=
derten ſchon die fleißigen Siſterzienſermönche Erlöſung. Es begann die Seit der großen
Ehrlichkeit in der Photographie und damit die
Anknüpfung an die Frühzeit, die, ſchon
Ge=
ſchichte geworden, immer vorbildlich für das
photographiſche Kunſthandwerk ſein wird. Man
nen Weinpreſſen. Ein hauchzartes Netz ſcheint fand wieder die Echtheit der erſten
Photo=
leis zu weben und zu leben, zu ſchillern zwiſchen graphien, ihre klare Durchgeſtaltung, die Creue
der Wiedergabe, die Wärme der Nähe des
Gegenſtandes, man lernte erkennen, daß Licht
und Schatten in der Hand des „Lichtbildners”
Kunſtmittel waren, deren Mißbrauch ſich ebenſo
rächen mußte, wie ihr meiſterlicher Gebrauch
zur Vollendung des photographiſchen
Ergeb=
niſſes führte.
dieſe mitunter ſtürmiſche Entwicklung, die dank
der raſtloſen optiſchen Cechnik noch lange nicht
abgeſchloſſen iſt, mit. Und es fanden ſich auch
bald Spezialbegabungen, die ſich auf
Land=
ſchaft, Porträt, Städtebild, Tierbild uſw.
ver=
teilten. Beſonders das dem Laien am eheſten
zugängliche Porträt hat die reichen
photogra=
phiſchen Möglichkeiten in vollem Maße zur
Entwicklung gebracht. Und hier reizte den
Photographen über das perſönliche Bildnis
hinaus das gleiche Chema, das auch ſchon den
Maler ſeit je zur Geſtaltung gedrängt hatte:
das Frauenporträt. Dieſer ewige Gegenſtand
künſtleriſchen Geſtaltungswillens erſchloß ſich
auch der Photographie. Immer wieder haben
Photographen verſucht, über die individuelle
und grünt wie ein ſinnendes Märchen im Som- Wiedergabe des Srauenkopfes, über die
be=
ſtellte Arbeit hinaus, Frauenporträts zu
ſchaf=
fen, die gültige Seugniſſe eines Cupus ſind. Das
Licht des Photographen taſtete die weichen und
runden Linien des Frauenkopfes ab, es ſpielte
im Haar, es umrundete Hals und Schulter,
ſeine Neflexe ſpiegelten in Kleid und Schmuck.
Jener veredelte Bruder des Lichts, der Glanz,
die Verfeinerung der Beleuchtung — damit
waren Aufgaben geſetzt, die zu löſen den
Pho=
tographen reizen mußten. Die Photographie
wurde nicht müde, das menſchliche Geſicht allein
darzuſtellen, aber ſie ſtrebte auch nach einer
Ergänzung des Ausdrucks, ſie bezog die Seide
eines Kleides, die ſich von der Haut abhebende
Schwere eines Wollſtoffs, das Glitzern,
Flim=
mern und Funkeln eines Halsſchmucks in die
Darſtellung ein. Und nicht nur darauf
be=
ſchränkte ſie ſich — der Photograph ſtellte auch
die Hand in den Dienſt ſeines ſchöpferiſchen
Bildes, er ſagte mit ihrer Darſtellung dasſelbe,
was er mit der Wiedergabe des Geſichts in
anderen Worten ausſprach, und er fand eben=,
ſoviel Neize an der unbekleideten Hand wie an
der mit dem Ning geſchmückten und mit dem
Armband gekrönten — je nachdem, welchen
Eindruck er von der Perſönlichkeit ſeines Ob=.
jekts hatte. Wir können dieſe Einbeziehung
der Kleidung und des Schmucks in die
Photo=
graphie ſchon bei den älteſten Frauenporträts
beobachten, ja wir können feſtſtellen, daß die
Bemühung um die wirklichkeitsnahe Hervor=.
hebung des Details einer Broſche, eines
An=
hängers, einer Kette erſt die Aufnahme zu
einem vollgültigen Dokument fraulicher
Schön=
heit gemacht haben.
Was die Photographie in den letzten
Jah=
ren an Fortſchritten erworben hat, wird für ſie
unverlierbar ſein. Die weſentlichſte Erkenntnis
aber, die wir aus der Entwicklung gewonnen
haben, iſt die, daß es nicht genügt,
Photo=
graphen zu haben, die mit der techniſchen
Be=
ſchaffenheit ihrer Apparate und ihres
Mate=
rials umgehen können, ſondern daß wir ſtarke
bildneriſch-ſchöpferiſche Perſönlichkeiten
brau=
chen, die ein Vorbild ſind für das Heer der
Berufs= und Amateurphotographen und die
die aufſteigende Linie photographiſchen
Kön=
nens durch ihr Schaffen beſtimmen.
Porträt eines jungen Mädchens von heute.
Mit Licht und Schatten bildet die Photographie
die wirklichkeitsnahe Wiedergabe eines Menſchen
inſerer Tage. (Winterfeld.)
udbblkobmſtisbagsSsbraafsktiag
Alſo e Werdche gibt’s, mit dem wo mer ſo
zimmlich in allerhand Läwenslage hauſiern
kann geh; e gud gemaand Werdche, wo die Leit,
wo net worte kenne, bis däß kimmt, wo ſe gärn
mechte, verdreeſte dhut. Un däß Wertche haaßt:
„Nor net brumme, s wärd ſchun
kumme”. Un wo’s alſo in de letzte Zeit ſo
unhaamlich haaß gewäſe is, un die Sunn
der=
maße vum Himmel erunner geſtoche hott, daß
aam ſei bißche Verſtand ſo langſam un
zu=
ſähens ei gedruckend is, daß der Aßfald aam an
de Stiwwelſohle henke gebliwwe is, un daß
ſo=
gar die Pflaſterſtaa agefange hawwe zu ſchwitze
— alſo in dene letzte Woche hott alles nooch
Räje gejammert, un um Abkiehlung lammediert.
Ich awwer, ich hab geſagt: „Nor net brumme,
s wärd ſchun kumme”, nemlich s Räjewädder
un die Abkiehlung.
No un wer hott widder mol recht behalte?
— Niemand annerſter als ich, nadierlich. Un
däß is jo die Haubtſach im Läwe; s kimmt net
druff o, wer recht hott, ſundern, wer recht
behellt —
Freilich, s hott in dene vergangene
brod=
druckene Woche aach mitunner ausgeſähe, als
ſollte die recht behalte, die do behaubt hawwe,
im Himmel weer e großer Waſſermangel
aus=
gebroche, un die ſich ſchun mit dem Gedanke
ge=
drage hawwe, ob mer net mit ſo=eme
Strados=
fähren=Luftballoh e paar Ahmer voll Waſſer
an de Himmel enuff loſſe ſollt, um domit dem
Petrus e bißche unner die Aerm zu greife.
An=
nern hawwe aach gemaant, mer hett an de
Dock=
ter Eckner ſchreiwe kenne, domit der mit ſeim
Zebbelien emol e bißche in de Gäjend
erum=
gefahrn weer, un hett e paar Säck voll Waſſer
owwerunner dröbbſele loſſe; däß muß jo
ſchließ=
lich for den e Klaanichkeit ſei, er brauch bloß e
paar Gießkanne, odder e groß Waſſerſieb
mit=
zufiehrn, un ſein Waſſerballaſt, je nooch Wunſch,
do abzugäwwe, wo’s needich is. Nadierlich hett
mer dem Dockter Eckner ganz genau ogäwwe
miſſe. uff welchen Daal vun unſere Gäjend er
ſei Waſſerſäck ausleern ſoll, un uuf welchen net,
um damit, daß mer dem Stick Land, wo Waſſer
brauch, aach Waſſer zukumme leßt; em annern
awwer, wo’s Gewex kaa Waſſer brauch, aach
kaan’s gibt. Alſo beiſpielsmeßich hett er’s
uff=
en Kadoffelacker räjene, miſſe loſſe, während
näwedro, wo mer grad am Fruchtabmache war,
er ſein Waſſerhahne hett abſtelle miſſe. — Der
Gedanke is zwar net vun Schiller, awwer ſchlecht
is er net. Dann nemlich wann die Dockter
Eckner hoorſchaff genau de Wähk nooch
Per=
nambugoh abzärkele kann, dann wärd er vun
owwerunner aach en Kadoffelacker vun=eme
Kornacker unnerſcheide, un äwe ſo hoorſchaff
genau an de Forch entlang fahrn, un ſei
Waſſer=
ſäck auslaafe loſſe kenne —
Noch e paar annern, die hawwe, in dene
druckene Woche de Vorſchlag gemacht, die
Torn=
gemeinde ſollt widder mol a” vun ihre
alt=
beriehmte Waldbaddiehe veroſtalte an de
Lud=
wichsbuch. Awwer ob grad däß des Richdiche
gewäſe weer — ich waaß net? — Dann
be=
kanntlich hawwe’s unſer Torner frieher bei ihre
Waldbaddie unner=me ordenansmeßiche
Wolke=
bruch net gedho. Un däß weer meechlicherweis
dann widder e bische zuviel des Guden gewäſe;
do hett mer ſozuſage des Kind mit=em Bad
aus=
geſchitt. Dann en Wolkebruch, ſo geläje wie er
manchmol aach kumme mag, es ſtickt nir drinn,
un de Schade war noch allemol greeßer wie de
Nutze. Jedenfalls weer mer die Sach mit ſo=eme
räjeſpendende Zebbelien ſimmbadiſcher. Un in
Ermangelung deſſen, hott drum aach in heechſter
Not die Stadt ihr Spritzwage in de Stroße
rumkuttſchiern loſſe, däß is nemlich e
hervor=
ragend un ausnehmend wärkſames Middel, uff
däß wo mer faſt ſchweern kann. Dann wann die
Stadt ihr Spritzwage un ihr Waſſer laafe leßt,
uff Deiwel kumm raus, do regt ſich beim Petrus
Küchenzettel vom 19. bis 25. Auguſt.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Kräuterſuppe, gefüllte Tomaten
auf Butterreis.
Dienstag: Riebeleſuppe, Pfifferlingsklöße*)
mit Tomatentunke und Makkaroni.
Mittwoch: Reisſuppe (Reſt), Schmorbraten,
gelbe Rüben und Kartoffeln.
Donnerstag: Peterſilienſuppe, Leberknödel
mit Sauerkraut und Kartoffelmus.
Freitag: Graupenſuppe, grüne Bohnen mit
Matjesheringe und Kartoffeln.
Samstag: Kartoffelſuppe, Gemüſeſalatt*)
und geröſtete Kartoffeln.
Sonntagr Weinſuppe, Kalbsnierenbraten,
Gurkenſalat und Kartoffeln, Schneeball mit
Vanilletunke.
*) Pfifferlingsklöße. 1 Pfd. Pfifferlinge
werden geputzt und gewaſchen, in ½ Liter
Waſſer gar gekocht, auf ein Sieb geſchüttet.
Das Kochwaſſer verlängert man mit Milch auf
34. Liter, läßt es aufkochen und rührt 200 Gr.
Mehl darunter. Wenn die Maſſe gut
aus=
gequollen iſt, läßt man ſie abkühlen, rührt vier
Eier darunter, die gewiegten Pilze Peterſilie,
Salz, Muskat, ſticht mit dem Eßlöffel Klöße
in kochendes Salzwaſſer ab. 10—12 Minuten
kochen.
**) Gemüſeſalat. Gek. Sellerie gek. rote
Rüben, harte Eier, ſaure Gurken, Tomaten in
Würfel ſchneiden und mit Mahonnaiſe
an=
machen.
ſo äbbes wie en Schbortsgeiſt, un er meld ſich
zur Konggurenz o, un leßt’s räjene was runner
kann, un bricht de Rekord vun unſere
Spritz=
wäje mit allerhand Ahmer Waſſer uff de
Qua=
dratzendimeder. Wie die Woch. Un es weer
nor zu hoffe un zu winſche, daß der Petrus im
Indräſſe vun unſere ausgehuzzelte
Landwärt=
ſchaft den Rekord gäje unſer Spritzwäje aach
hellt.
Freilich, wann’s jetzt wärklich emol e Woch
lang räjend, do geht des Gekriſch aach widder
los; dann leider, er kanns halt kaam recht
mache, der Petrus. Allerdings, er iwwerdreibt
aach als gärn e bißche, un däß weer ſchun im
Indräſſe vun unſere ſcheene Gaddebau=
Ausſtellung net grad es Richdiche. Dann
die is jetzt ſo langſam uns Darmſtädter ans
Härz gewaxe, mir finne uns jetzt erſt ſo
lang=
ſam drinn zurecht, un es geht uns ſo langſam ei,
Spaß beiſeit, uff dem Gebiet hott’s die „
Wiſ=
ſenſchaft” ſchun ballwariſch weit gebrocht, ſo daß
mer bloß ſtaune muß, wann mer ſo lieſt, wie
mer uff alle Arte äwe de Nadur ins Handwerk
puſche dhut. Sowohl in de Dier= wie in de
Blanzewelt. Beiſpielsmeßich ſin ſe jetzt ſchun
ſoweit, aus Menncher — Weibcher zu mache.
Wenichſtens bei de Mais. Bei de Menſche
is däß Experiment noch net verſucht worrn.
Awwer mir ſcheints, daß däß aach net
erforder=
lich is, weil jo die meiſte ſo ſchun als net wiſſe,
ob ſe en Bub odder e Mädche ſin, ſunſt dhete
ſe net, wann en emol äbbes gäjen Strich geht,
ſo dumm froge.
Ja ſälbſt ich bin mer manchmol iwwer mei
—. Awwer
Geſchlächt net ganz im Klare
wann mer lieſt, daß ſe en Giggel bereits uffs
Eierlege dräſſiert hawwe, un daß ſe jetzt dro
ſin, en Gaaßbock zu=ere Milchgaaß umzuſchaffe,
Nachmittagsſonne im Wald
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
was däß alles bedeide un vorſtelle ſoll. Noja,
manchmol ſin mir Darmſtädter e bißche ſchwer
vun Begriff, awwer wann mer emol äbbes
be=
dabbelt hawwe, dann ſitzt’s aach ..
Noja, un die Gaddebau=Ausſtellung, die will
alſo nix mehr un nix wenicher, als wie „die
Blumm widder an den Menſchen heranbringen”.
odder den Menſch an die Blumm, was uffs
ſällwe erauskimmt. Dann mer hott in de letzte
Johrn ſo de Eindruck gehatt, als hett ſich der
Menſch un die Blumm e bißche
ausenan=
ner gelebt. — „Zurück zur Nadur!” haaßt’s
drum. Un die Blumme ſin e Stick Nadur. Un
ſie ſin, wann ſe in Gärde waxe, dräſſierte
Nadur. Awwer vor lauter Dräſſur ſin mer
de Nadur immer fremder worrn. Un ſo will
uns die Gaddebau=Ausſtellung de Wähk weiſe,
um widder zurück zu finne zur Nadur. Un es
war gewiſſermaße hechſte Zeit, dann ſunſt hett
mer vermudlich die Blumme in allem
Unver=
ſtand noch ſolang dräſſiert, bis ſe vor
lau=
der Verzweiflung ſchließlich verkehrt erum
aus de Erd gewaxe weern, un hette uns die
Worzzel endgäjegeſtreckt anſtatts die Bliet —
un noch anneres, do graut’s aam, wann mer
dro denkt, was ſchließlich noch all aus aam
wärrn kann — — —. Mei Endebärzelſen, mit
däre ich mich neilich emol iwwer däß kitzeliche
Thema unnerhalte hab, die hott zwar gemaant,
mit=eme Seideblick uff mich, do weer weiders
nix märkwärdiches debei, s weer jo aach ſchun
aus=eme junge Ochs mit de Zeit e ald Kuh
Noja, mit däre ſoll mer ſich
worrn —
iwwer biologiſche Reedſel unnerhalte — —
Un um Reedſel hannelt ſich’s doch wohl bei
all dene Experimente. Beiſpielsmeßich wann
mer heert, daß ſich en Roſezichter in de Kobb
geſetzt hott, unner alle ſiwwenunzwanzich
Ug=
ſtend ſchwazze Roſe zu zichte, grad als wann
er domit Reklame mache wollt for „Pilo” odder
„Erdal‟. Dann was ſolle ſchwazze Roſe for=en
Zweck hawwe, außer valleicht bei=eme
Drauer=
fall. Ich ließ mer’s noch gefalle, wann mer
bei=
ſpielsmeßich Roſe mit Kadoffel kreize dhet,
ſo=
lang, bis an de Roſeſtöck unne Kadoffel dro
weern, odder an de Kadoffelſtöck owwe
Roſe=
knosbe. Odder wann mer meindswäje
Sunne=
blumme mit Dickworz kreize dhet, odder Kabbe=
Ocg.
Waack
Schachnummer 637.
Aufgabe 854.
H. Meidinger in Eberſtadt a. d. B.
(Urdruck.)
a b d g
Kreuzwort=Dreieck.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Kh2 Tb4 Le4 Sf7, g3 Bb3; Kh4 Bb5, g4.
Aufgabe 855.
H. Schrott.
(Magdeburgiſche Zeitung 1934.)
Weiß: Ke1 Td4 Lb2, g2 Sd3, e5 Bb4, f2,
f3, 14 (10 Steine);
Schwarz: Ke2 Bb3, b6, 15 (4 Steine).
Matt in drei Zügen.
de e e i i I n n tu w
Obige zwölf Buchſtaben ſetze man auf die
zwölf Punkte, ſo daß Wörter von folgender
Be=
deutung erſcheinen: 1—2 Getränk. 2—3 Zahl,
1—3 Weltſtadt, 4—5 Bitterkeir des Lebens, 5—6
Bezeichnung für eine kleine Münze. 6—4 kein
Ganzes.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr.
Japaniſches Epigramm.
Durch Worte allein kommt es nicht
Freundſchaft.
3 3.
ziener mit Bohne, odder Dahlie mit Kärm
odder Bedunje mit Himmbeern.
Vun=ere derardiche Blanzezichterei un „41
zerei is awwer drauß in de Gaddebauslu
ſtellung nix zu ſähe, vermudlich weil
nir=
ſcheides debei erauskimmt. Dohärngäje hottn
die Woch de Willi Schlupp mit=em W.
Oſtermann gekreizt, un zwar mit Erg
Woro mer widder ſieht, daß es mit däve
zerei doch was uff ſich hott.
No ich will mich jo aach mit däre kitz
Wiſſenſchaft net weiders bemengeſele, ichh
kaa Fachmann uff dem Gebiet. Awwer=
Fachweib kann ich immerhie mitredde,
mei Kreizunge ſin mehr for de Hausgeb=u
indem daß ich Gequellte mit Hering
kreize=
odder Kadoffel= mit Weißkraut, odder Ru
mit Quettſche, odder Schnittlaach mit Schaf
kees. Un was ſich bei dene beliebte „Ald
gericht=Sunndäg”, in meim Kochdibbe
kreizt, alſo do ſtaunt der Leie, un der Fach
ſtutzt ....."
Un drum genieß ich die Gaddebau=Ausſtell
als däß, was ſe is un vorſtelle ſoll, un freänl
an all dene Blumme un Bliete. Un war
Kadoffel uns Gemieß bedrifft, no
wärrn ſich uff den Räje hie aach widder
fih=
erholt hawwe, ſodaß mer ohne Sorje
Winder blinzele kenne; s wärd ſchun
gäwwe wie mer brauche un bezahle kenne.
geſagt: Nor net brumme, s wärd
kumme‟ ....
Bienche Bimmberne=
Poſtſchkribbdumm: — Do hotz
uff mei letzt Poſchtſchribbdumm hie ganen
dene „Modohrradridder” en zimmliche
gewircht, indem er gemaant hott, mer
wäje ſo e paar unbottmeßiche Krachmc
doch net immer die ganz Zunft in Miß /
bringe; un er hott — ganz mit Recht — h.f
druffhie gewiſſe, zu welchem Zweck mer eis/
lich mit allerhand großem Uffwand, aan
im Johr, ſogenannte „
Verkehrs=
ziehungswoche” ins Zehne ſetze
wann ſich acht Dag denooch kaa Menſc
beſunners kaa Blattfußdibbler mehr de
richte dhet, un dhet alle Verkehrsvorſchri /
de Wind ſchlage, un widder uffm Fahru,Al
erum ſchuſſele als wann er allaans zi
Wäld weer, unſoweiterfort.
So unrecht hott der alſo net, dann es
wärklich de Oſchei, als hett des fußgenan
Bubbligumm, all däß, was mern mit I
un Not während ſo=ere „Verkehrswoch”
brocht hott, widder verſchwitzt.
Jedenfa-
ſich niemand mehr des rechten Weges woul
wußt, daals weil ſe kaa Verkehrsſchubbo 1
drufftumbt. un daals, weil die ſcheene
Eelfabbſtrich, die wo mer uffs Plaſter aul
hatt, mittlererweil widder verſchwunde
No, valleicht geht mer nechſtens dezu iad
un leegt „Laifer” hie, aus Buckle,
Kockusmadde, odder ſo, do wißt mers.
leicht aach nimmt mer, anſtatts Ees
helle Plaſterſtaa, däß dhäts zur Not gernl
Jedenfalls muß mer zugäwwe, der Eſt
vun ſo. Verkehrs=Erziehungswoche is grit
beſcheemend, wann mer die dägliche Rau
in de Zeidung bedräffend „Verkehrsunfä!
Bedracht zieht; mer hott mitunner des
ſiehl, als weer de Menſchheit des
Lär=
mehr läwenswert . .
Un wie geſagt, an
läwensver=
gernde Verkehrsvorſchrifte fehlts doch
mer muß ſe bloß behärziche. Un es ow M
Geſetz vun=ere wahrhafte Volksgemeinc
haaßt: „Rickſicht nehme”. — Un ſo pang
als es klinge mag: wann mer im SE4
verkehr zu=ere wahre Volksgemeinſchaft EN
wolle, miſſe mer uns gäjeſeidich aus em 9
geh, ſunſt wärds im ganze Läwe nir.
Kuf
1
4i
mdShine
in and
mrmgefüh=
u0 Scht
Eiet inſoſen
1r4 z
unter=
in Varteil,
L-MCh
Ausitau
Rei in beſſeres
eiwa unv
4a der die
LesMlanntlich
Wünſche im Sternſchnuppenregen.
„Du haſt dir doch eben ganz was 2de4t
zur
wünſcht.!”
„Ach ja. Fritz, das Blaue für 31.,50, d0*
heute im Schaufenſter geſehen haben!”
Kleine Giftkröte. Anna: und danh.
er zu mir, ich wäre das erſte Mädchen. 1
liebt.” — Marta: „Sagt er das nicht
liſch?”
Druck, Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette. Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten. Nachd”.
„vert)
[ ← ][ ][ → ] M0.
deru
UM
ür die Zeit des „Groß=Reinemachens”
n/ Zeit des Herbſträumens iſt gekommen und
bſörusfrau ſetzt ihren Ehrgeiz darein, ſelbſt
hend anzulegen, ſo daß ſie begreiflicher=
— um ihre gute Aufmachung zu
ſon — dringend ein oder das an=
Urbeitskleid braucht. Dieſe
ſiö müſſen natürlich mit ganz
tien „Ausgaben hergeſtellt
hen können, da es
unvernünf=
äre, für ein ausgeſprochenes
Sfuwirtſchafts= und Arbeitskleid
gufzuwenden. Bei der Wahl
khaterials iſt vor allen
Din=
gthur berückſichtigen, ob es
dauer=
bei und ſich gut reinigen laſſen
E. Es kommen für dieſen
ch ſowohl einfarbige als auch
imterte Gewebe, in der
Haupt=
hElanelle in Frage, die
idn ihle Frühherbſttage in der
and des Räumens unver=
(sichen Zugluft ſehr
will=
konen ſind und die Trägerin
„hyllmmen Erkältungen
be=
an — Der Schnitt des
Hutleides iſt keinerlei
modi=
aßichtlinien unterworfen,
won einzig und allein dem
Runken der Trägerin
über=
afe wobei ausdrücklich
be=
ſchtei, daß man zwiſchen
u üirundverſchiedenen
Ty=
pählen hat, und zwar
ſu hien ausgeſprochenen
icw Arbeitskleidern ei=
Aus und Schürzen und
hrürfen andererſeits.
trangeführte Über=
und
Schürzen=
abietet inſofern
unicht zu
unter=
den „Vorteil,
den Charakter eines
utsmantels” hat, ohne an
ſeherkömmlicher,
phantaſie=
bſſerſiote feſtzuhalten, ſo daß
diſe ausfrau in der Lage iſt, unter dieſem
eurf ein beſſeres Kleid zu tragen und —
iſie etwa unvermutet Beſuch erhält — den
nurf oder die Schürze abzuſtreifen,
wäh=
eilws bekanntlich nichts weniger als angenehm
tſ ausgeſprochener Arbeitskleidung von
eisſſ unangeſagten Gaſte überraſcht zu werden.
Diſetiſcheidung darüber, welches die praktiſchſte
AAuſtr Arbeitskleidung iſt, wollen wir unſeren
Lellanen ſelbſt überlaſſen, indem wir eine
ally Reihe neuartiger Entwürfe in Vorſchlag
rchm. — Wir beginnen mit der ſchlichteſten
Auls Räumekleides, mit ganz einfachem, eine
glockige Rockpartie vorſehenden Schnitt, die ſich
als unbedingt notwendig erweiſt, wenn die
Trä=
gerin in ihrer Bewegungsfreiheit nicht behindert
ſein ſoll. Die Aufſchläge und die aufgeſetzten
Taſchen ſind geſteppt, die kurzen Armel
aufge=
rollt. — Daß ſelbſt die ſchlichteſte Arbeitsſchürze
außerordentlich nett wirken kann, erkennt man
in unſerem zweiten Bilde, das ein flottes „Latz=
Modell” darſtellt, das mit einem ſchmalen Gürtel
gehalten und mit einem Studentenkragen in
Ver=
bindung gebracht wird, der den latzartigen
Vor=
derteil trägt. Praktiſch und wichtig iſt die große
Taſche, die jener der ſogen. „Gärtner=Schürzen”.
nicht unähnlich iſt — Einer der modernen „
Ar=
beits=überwürfe iſt im 3. Bilde feſtgehalten; die
Apparbeiten als Garnierung
iderner Handtaſchen
i zu den neueſten modiſchen
Schlag=
zwar handelt es ſich manchmal nur
af zarte Steppwirkungen, mitunter aber
eAm recht kräftige, faſt könnte man ſagen:
MNich=derbe Effekte, je nachdem ob die be=
Capeflügel bilden hier einen
wei=
ten Oberärmel und ſind — wie der
ganze vorn offene Arbeitsmantel —
abgeſteppt. Dieſe Löſung einer
hauswirtſchaftlich=modiſchen Frage
iſt gewiß nicht unintereſſant. —
Für ſtärkere Frauen ſind unbedingt
mantelartige Arbeitskleider
gebo=
ten, weil ſie die Geſtalt am
vor=
teilhafteſten erſcheinen laſſen.
Ge=
muſtertes Material, das die
Kon=
turen der Geſtalt erfahrungsgemäß
„verwiſcht”, iſt ſehr zu empfehlen.
(Vorletztes Modell.) — Manche
Arbeitskleider zeigen eine betonte
Anlehnung an den Stil der
Haus=
kleidung, indem deren
Garnie=
rungsmotive hin und wieder
Ver=
wendung finden. Als Beiſpiel
zeigen wir in unſrem letzten Bilde
ein für Räumetage ſehr gut
ge=
eignetes Kleid mit flotten „
Ver=
ſchnürungen”, die ſonſt eigentlich
nur für Pyjamas üblich ſind; eine
ähnliche Verſchnürung iſt auch am
dreiviertellangen Armel zu ſehen
und nimmt ſich auch hier günſtig
aus. Abgeſehen von ſo ganz
be=
ſcheidenen und (was ſehr wichtig
iſt!) während der Reinigung leicht
zu entfernenden Garnierungen
ſollte beim Arbeitskleide auf
jed=
weden Aüfputz verzichtet werden,
der dem hier richtunggebenden
„Zweck=Stil” widerſpricht.
Ein Faktor, der wichtiger iſt,
als man allgemein annimmt, ſind
die Farben der Arbeitskleidung,
da man die Erfahrung machen
konnte, daß allzu helle
Schattie=
rungen viel zu bald unfriſch
aus=
ſehen, während dunkle Farben
je=
des Stäubchen ſehen laſſen. Aus
dieſem Grunde ſollte man ſich an
die verſchiedenen Mitteltöne halten, die ſich
immer als überaus praktiſch erwieſen haben.
Das „Räumekleid” iſt eine Aufmachung,
die jede Frau beſitzen muß, weil nichts häßlicher
und unpaſſender iſt, als die bedauerlicherweiſe
viel zu verbreitete Gepflogenheit, für dieſen
Zweck irgend ein altes, abgetragenes Kleid zu
verwenden, das — wie wir ſchon eingangs
er=
wähnten — einen geradezu troſtloſen Eindruck
macht, während ſelbſt das ſchlichteſte Arbeitskleid
der Hausfrau während ihrer häuslichen
Tätig=
keit das Gefühl geben muß, nett, ordentlich und
friſch auszuſehen. Und gerade dieſes Gefühl
macht jeder Frau ſelbſt die ſchwerſte Arbeit
zur Freude!
Natürlich liegt der Gedanke an einen aus
dem geſtreiften Materiale der Kaſak hergeſtellten
breitgegürteten und weitgeſchnittenen
Drei=
viertelmantel mit großen Taſchen nahe, (Bild 2.)
Drapierte Ledermodelle
Längſt hat ſich das Kunſtgewerbe auch auf
dieſem Gebiete Geltung verſchafft und mit
eigenartigen Verarbeitungen und reizvollen
Formen neue Wege eingeſchlagen. Modernes,
weiches Rauhleder läßt ſich bekanntlich ſehr gut
drapieren und ziehen und ſieht einem
weich=
verarbeiteten Stoff oder Samt täuſchend
ähn=
lich. Daß auf dieſe Weiſe Kleinwirkungen von
beſonderer Eigenart entſtehen, läßt ſich
be=
greifen. Wir zeigen als beachtenswerte Neu=
Noch ſind die Tage warm . . . .
aber in kurzer Zeit müſſen wir auf kühles
Wetter gefaßt ſein, ſo daß man ſich rechtzeitig
vorſorgen ſollte, um auch mit der ſportlichen
und Ausflugskleidung für die beginnende
Uebergangsjahreszeit richtig beraten zu ſein.
Wie es ſcheint, ſchätzt die Mode die „
ge=
teilte”, das heißt: die aus verſchiedenartigem
Altagsmodellen werden die Stepp= Materiale zuſammengeſtellte Aufmachung, da
herne mit Paſpel=Wirkungen in Ver= beiſpielsweiſe ein licht=glockiger Sportrock aus
Bebracht, ſo daß die ganze Taſche in „naturfarbenem” Flauſch mit Vorliebe mit
ſt., nſerer oberſten Skizze dickgerillt, einer geſtreiften Kaſak zuſammengeſtellt wird,
Handtaſche für Strapazzwecke oder
dunAliellſchaftskleidung beſtimmt iſt.
bintt
dev
De abendliche Mode aber ſchlägt uns die — der durch in verſchiedener Streifenrichtung
ver=
ſogity
dieg en „halb=plaſtiſchen” Steppeffekte vor, „wertete Taſchen und durch eine Kragengarnitur
aus dem Flauſch des Rockes eine reizvolle
Ei/ü — antikiſierter Art ſtiliſiert erſcheinen.
wilk. „iel für viele ähnliche Entwürfe geben
M)½ unſerem als zweite Skizze dargeſtellten
gat h. da8 natürlich die Verwendung eines
Nechen Leders oder die Verarbeitung
Ade vorausſetzt.
Wirkung gegeben werden kann. (Erſte Figur)
Für die Stunden nach Sonnenuntergang
braucht man unbedingt eine umhülle, die in
ihrer betonten Zeitloſigkeit nett ausſieht und
die Uebergangsjahreszeit würdig einleitet.
heit eine Leder=Handtaſche mit drapierter,
durch einen Holzring gehaltener Vorderbahn,
ferner einen Wildleder=Handſchuh mit
reich=gezogenen Motiven und ſogar einen
ledernen Schal, der ebenfalls ganz weich
ge=
arbeitet wird und ſich zu herbſtlichen Kleidern
und Umhüllen vorzüglich ausnimmt.
Wenn der Herbſt kommt . . . . .
iſt es an der Zeit, an die Anſchaffung neuer
Schuhe zu denken, die der Aufmachung den
Eindruck „letzter Vollendung” geben ſollen. Die
Erfahrung lehrt uns, daß ſelbſt die eleganteſte
und anſpruchsvollſte Frau mit vier Paar
Schuhen das Auslangen finden müßte, und
zwar braucht ſie folgende Typen: den
Sportſchuh, der wegen der unausbleiblichen
herbſtlichen Regentage verläßlich
waſſer=
undurchläſſig ſein muß, meiſt die
ge=
ſchnürte Halbſchuhform hat und im
all=
gemeinen weniger vom modiſchen, denn
vom ſportlichen Geſichtspunkte zu beurteilen
wäre. Man braucht ferner den
Vormittagsſchuh, der in einer günſtigen
Mittel=
ſchattierung, etwa hellerdfarben, gehalten
ſein ſollte, um zu jedweder Aufmachung
zu paſſen. Dieſe mit niederem Abfatze
ver=
ſehenen Schuhe haben zwar noch immer
einen ſportlichen Einſchlag, müſſen aber
doch ganz leicht gearbeitet ſein. Die „
ge=
ſchloſſene” mit Laſchen verſehene Form, die
wir im oberſten Bilde zeigen, gilt heuer
als richtunggebend. Der
Schuh zur nachmittäglichen Aufmachung muß
leicht und anmutig ſein, weil er ja nicht
nur zum herbſtlichen Mantel und zum
Jackenkleide, ſondern auch zur
Beſuchs=
aufmachung getragen werden ſoll.
Mittel=
farbiges Leder mit dunklem Abſatze und
dunklen Strahlenbahnen (letzte Figur) iſt
gewiß ſehr wirkungsvoll.
Der Abendſchuh, den man für die erſten
abend=
lichen Veranſtaltungen, für Theaterbeſuche
uſw. braucht wird nach wie vor die
be=
liebte Sandalenform haben und heuer
viel=
fach aus brokatähnlichen, alſo vielfarbigen
und metalliſch ſchimmernden Geweben
ver=
fertigt ſein, weil man des glatten Gold=
und Silberſchuhs müde geworden zu ſein
ſcheint. Agraffen aus Simili=Steinen ſind
eine elegante Garnierung und entſprechen
dem phantaſievollen, durchaus „weiblichen”
Stil der neueſten Abendmodelle (
Mittel=
ſkizze).
Uleberblick über die neue Herbſtmode
* Die Frage, wie die neue Herbſt= und
Win=
termode ausſehen wird, beantworten die ſoeben
erſchienenen Ullſtein=Mode=Alben ſchon jetzt. Es
gibt ein Album für „Damen=Kleidung” und
eins für „Kinder=Kleidung”, beide Hefte
brin=
gen eine reiche Auswahl für alles, was man
bald braucht: Kleider, Koſtüme, Mäntel, Jacken,
Bluſen, Röcke uſw. Jeweils über 170 zum
größ=
ten Teil bunte Modelle machen zwar die Wahl
zur Qual, verbürgen aber zugleich, daß jeder
Geſchmack das Seine findet.
Matroſenkragen aus Pelz?
Ja, es iſt eine Laune der neuen Mode
1935/36 — aber eine in allen Teilen
liebens=
werte Laune. Das zeigen die Complets mit
langem Cape, die meiſt gürtelloſen,
hochgeſchloſ=
ſenen Mäntel, die weiten, gerafften und
dra=
pierten Aermel, die Abendkleider in
Prinzeß=
form oder die vorn durchgeknöpften Jacken. Dieſe
und viele andere für die neue Modelinie
be=
ſtimmende Einzelheiten zeigen Ihnen in zumeiſt
bunter Darſtellung die ca, 250 Modelle in
„Bayers Modeführer, Herbſt=Winter 1935/36‟,
Band 1. Damenkleidung. Der Bunte Beyer=
Schnitt oder für 20 beſonders hervorſtechende
Modelle der dem Heft beigegebene Gratis=
Schnittbogen machen es Ihnen ſo leicht, ſchon
jetzt für die Kleiderfrage in allen Teilen ſorgen
zu
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 18 — Nr. 226
Sonntag, 18. Auguſt 1
Aur uio dodolganaodelt dilen dusketäeiene
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. .. 3.00f
Montag, den 19. 8. Abfahrt 14.30 Uhr.
Auf den Frankenſtein
Dienstag, den 20. 8. Abfahrt 18 Uhr.
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Mittwoch, den 21. 8. Abfahrt 13 Uhr.
Auf die Tromm”, Aber Heppenheim—
Fürth—Wahlen—Gras=Elenbach
Donnerstag, den 22. 8. Abfahrt 14 Uhr.
Waſchenbach-Ober=Beerbach—Wurzelbach 1
1.50
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Freitag, den 23. 8. Abfahrt 13 Uhr.
Ober=Ramſtadt—Reinheim—Nied.=Klingen o.
2.30
—Heubach—Groß=Umſtadt . . ."
Samstag, den 24. 8. Abfahrt 14.30 Uhr.
119
Auf den Frankenſtein.
....
Sonntag, den 25. 8. Abfahrt 8 Uhr.
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Ausflugsfahrten der Heag!
Dienstag, den 20. Auguſt:
13.30 Uhr: Bensheim—Heppenheim—
Rei=
chelsheim (Kaffeepauſel—Gerſprenztal.
2.15
Mittwoch, den 21. Anguſt: 4 Uhr: Die beliebte
Fahrk zur Kuralpe (Felſenmeer) ... . . 1.10
Wie Gewinnsüchtige
Piraten und
rücksichts-
lose Abenteurer im
Kampf um verborgene
Reichtümer alle
Menschlichkeit
abge-
worfen haben, das
cha-
rakterisieren
weltbe-
rühmte Darsteller in
Büro=
Schreibtiſch
billig zu verkfn.
Schreinerei.
Uhland.
Karlſtraße 54,
Telefon 1319. (b
Malnzer
Soilnmätte
31.
Auguſt — 3. September
Tazug
Kirchueihe Traisa
Donnerstag, den 22. Auguſt: 8 Uhr: Ueber die
Autobahn nach Bad Soden—Königſtein—
Feldberg — Saalburg — Bad Homburg—
Frankfurt . ....."
.. . 3.50
13.30 Uhr: Schöne Stunden in Heidelberg 3.00
Freitag, den 23. Auguſt: 13.30 Uhr: Durchs
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unbedingt erforderlich.
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Luiſenſtraße 12—18, Telefon 3390, Zimmer 6.
am 18. und 19. August 1935.
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Abf. 13,00. Wiſpertal-—Aßmannshauſen RM. 3.50
Montag, den 19. Auguſt.
Abf.13.,00 Uhr. Wiesbaden 2.-, Neroberg RM. 2.30
Dienstag, den 20. Auguſt.
Abf. 8.30 Uhr. Omnibus bis Mainz,
Schiff bis Bacharach, mit Schiff ... . RM. 4.00
Abf. 13.00 Uhr. Ein Nachmittag a. d.
Tromm . . . . . . . . . . . . . . . . RM. 3.00
Mittwoch, den 21. Auguſt.
Abf. 8.30 Uhr. Kreuznach —Münſter
a. St.—Bingen . . . . . . . . . . . . RM. 4.00
Abf. 13.00 Uhr. Meſpelbrunn=Elſawatal RM. 3.00
Donnerstag, den 22. Auguſt.
Abf. 8.00 Uhr. Königſtein— Feldberg—
Homburg— Saalburg— Bad Nauheim RM. 4 50
Abf. 13.00 Uhr. Ein Nachm. in Heidelberg RM. 3.00
Freitag, den 23. Auguſt.
Abf 7.30Uhr. Worms=Dürkheim=Speher RM. 5.00
Abf.7.45 Uhr. Omnibus bis Mainz, Schiff
bis St. Goar einſchl. Schiff . . . . . RM. 4.50
Abf. 13.00 Uhr Modautad-Lindenfels RM. 2.00
Samstag, den 24. Auguſt.
Abf. 13.30 Uhr. Königſtein— Feldberg RM. 3.00
Abf. 14.00 Uhr. Kuralpe—Felſenmeer RM. 1.10
Sonntag, den 25. Auguſt.
Abf. 7.00 Uhr. Miltenberg—Wertheim
Würzburg
.. . . . RM. 6.00
Fernfahrten:
Vom 1.9.—7. 9. Bayr. Seen=u. Apenfahrt. Geſamtpr. 69.50
Voranmeldungen unbedingt erforderlich.
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Landesverband Kurpfal
Am Mittwoch, den 21. ds. Mts., abends 8 Uh,
findet in der Gartenbau=Ausſtellung (Orangerre
Garten) die Gedenkfeier der ſiegreichen Schlachten von
Grabelate 1870 171 1. Anlon 1944
ſtatt. Die Gedenkanſprache hält der Landesführer
Genera=
leutnant a. D. v. Oidtman. Das geſamte Muſikkorxs
und die Spielleute der Landespolizeipruppe Darmſta 4
unter Leitung des Obermuſikmeiſters Buslau ſowie de
Liederzweig 1855 unter Leitung von Wilhelm Etzord
umrahmen die Feier mit hervorragenden Darbietunge
Alle Kameraden des Kyffhäuſerbundes, der Regiment
vereine uſw. ſowie alle Frontkämpfer, ehemalige Soldater
mit Angehörigen ſowie die geſamte Einwohnerſchat
ſind auf das herzlichſte eingeladen.
Die Kameradſchaftsführer können die Eintrittskarten zun
Preiſe von 20 Pfg. auf der Geſchäftsſtelle des Landes
verbandes, Artillerieſtraße 6, ſogleich in Empfang nehmes
Für minderbemittelte Kameraden werden Freikarten
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ausgegeben.
Eidenmüller, Kreisführer.
Dubiläums-
Sartenbau-Aussteltund
abends 20 Uhr TANZ
Sonntag den 18. August,
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