Einzelnummer 10 Pfennige
Na
Mit Schaud
rin zwei Tan d.
ſuchen, die die
ſpannte er wie
u einmal di
hatten.
er eine Minute
ia=
ch getäuſcht haift
ße zu beweger
ſte; aber die Schn
Arismus, während die Engländer keine große
Higte ſih ſen
2d
R4
Tat
TrT
N
TeT *
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
We tenidl. Bobenichn und Tranepertiefe. w Moigenzeifung der Landeshauptſtad
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
DrsFennich 7mellgem Erfcheinen mematlich Mk. 2.30
m. 2.—. poftbrzugspreis Mk. 2.40 elnſchl. Poſte
hekungsgebühr und ausſchſießlich Poſtzuſteſigeld.
Beinen elmetner Nummemn mſelge hehere Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtatte.
„berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
verreifet. Beſtellugen und Abbeffellungen drurch
Nummer 222
Fermruf obne Verdimdlichleit für mne.
Mittwoch 14. Auguſt 1935
197. Jahrgang
mm hoch
eit 1 mm
währ
ine Füße los9t
andere. Ein u0
Ein
ſein Verſtand
inregung
Mattsavengatlſei dieiet Seſprechangen
nerſuch zur Löfung des abefſiniſchen Problems. —Englands geheimnisvoller Plan.— Fragen an Ikalien.
Um das Preſtige des fasciſtiſchen Regimes.
die Frage geklärt werden müſſe, ob Muſſolini im
Prin=
zip überhaupt dazu bereit wäre, einen diplo=
* Die leklen Vorbereikungen.
matiſchen Sieg in Erwägung zu ziehen, und, falls
iger
Ver=
er an
be=
lleine An=
I. Donnerstag ſollen nun in Paris die Beſprechungen
er Laval, Eden und Baron Aloiſi beginnen. Mit Rückſicht
dazu über, plam zluchie italieniſche Empfindlichkeit wird nicht von einer Konfe=
Maſprochen, ſondern nur von freundſchaftlichen
Unterhaltun=
en Ausgang allerdings noch vollkommen ungewiß iſt.
Vor=
y= wird von allen Seiten ein wildes Trommelfeuer von
gerüchten veranſtaltet, bei dem die
widerſpruchs=
tren Meinungen und Tatſachen wiedergegeben wer=
Baris allein macht in einem betonten Zweck=
tung haben, daß es noch gelingen wird,
ange=
e ſeine Arme i/ Irldr italieniſchen Anſprüche den offenen Ausbruch des
Wie ſehrafl f iktes zu verhindern. Die Italiener wollen zwar
arbeiten AAlitem Krieg nicht ſprechen, ſondern nur von einer „
Polizei=
dieſe Sind 4 Qurmne”, was freilich in ſeinen Wirkungen für die Abeſſinier
un ℳAwe das gleiche ſein wird.
ten mikie einzige Hoffnung beſteht noch in dem geheim=
Ilen engliſchen Plan, der nach Andeutungen
alur gut unterrichteter Zeitungen die Bewilligung
aßEbſchaftlicher Zugeſtändniſſe an Italien
vor=
mdrlEſſt. Aber die Engländer fürchten ſelbſt, daß Muſſolini
weit vorgewagt hat, um ohne ſehr ſtarken
igeverluſt ſich noch zurückziehen zu können,
Alſie immer wieder erklären, daß ſie jede Gewaltanwendung
Abeſſinien ablehnen und daraus unter Umſtänden auch im
4dund ihre Folgerung ziehen werden. Italien hat auf dieſe
nx bisher keine Rückſicht genommen, weil es den Ernſt be=
At der dahinter ſteckt, und weil es wohl auch damit rechnet,
hait Ae ihm angebotenen Zugeſtändniſſe um ſo größer werden, je
is anderen Staaten von dem Ernſt der italieniſchen Abſich=
(Foriezu /4Merzeugt ſind.
„enkwürdigerweiſe hat die letzte Geſte des Negus,
Aan einen Hafen die Möglichkeit von Landabtretungen an
in Erwägung ziehen wollte, gar keine oder nur
ſehr unfreundliche Reſonanz gefunden. Das
Rom aus begreiflich, denn was Italien auf dieſem Wege
iſt im entfernteſten nicht das, was es verlangt. Aber
Rſcend iſt doch, daß England und Frankreich bisher
wenig=
henfalls keine Neigung zeigen, auf dieſer Linie eine Ver=
Nm zu ſuchen.
Ausöſiſche Vermitklung im Abeſſinien=Konflikk?
EP. Paris, 13. Auguſt.
Dreimächtebeſprechungen zur Beilegung des
Aiſch=abeſſiniſchen Streitfalles werden, wenigſtens offiziös,
ittwoch beginnen. Der engliſche Völker=
Asminiſter Eden wird in Begleitung des Staatsſekre=
An Foreign Office, Vanſittart und mehrerer Sachverſtändi=
Muie Dienstag abend in Paris eintreffen und vor=
Rlich ſchon am Mittwoch früh eine Unterredung mit Laval
in der der franzöſiſche und der engliſche Standpunkt einer
genden Prüfung unterzogen werden wird. Der italie=
Vertreter, Baron Aloiſi, der am Donners=
Mogen in Paris erwartet wird, wird am Nachmittag des
Tages mit Laval zuſammentreffen. Dieſe
rredungen, tragen einen vorbereitenden
NaEter. Die gemeinſamen Beſprechungen
ſen Laval, Eden und Aloiſi werden am
gaufgenommen werden. Miniſterpräſident Laval
In Montag abend bereits den griechiſchen Geſandten
Poli=
vekanntlich als fünftes Mitglied des
Schiedsgerichtsaus=
fär den Zwiſchenfall von Ual=Ual auserſehen iſt, zu einer
My Unterredung empfangen, die ebenfalls der Vorbereitung
eimächtebeſprechungen gedient haben dürfte.
18-Petit Journal” will wiſſen, daß Politis das Amt
ünften und ausſchlaggebenden
Ausſchuß=
jedes bereits grundſätzlich angenommen
, daß daher der Schiedsgerichtsausſchuß
höchſtwahrſchein=
e hürze unter der Leitung des griechiſchen Diplomaten ſeine
ſ” wieder aufnehmen dürfte. — Aus Rom wird dem „Ma=
Nem eldet, daß der franzöſiſche Botſchafter de
run von Muſſolini empfangen wurde. Auch
eprechung ſcheint ſich um die Möglichkeit einer
ſiſchen Vermittlung im italieniſch=abeſſiniſchen
ur d um die Vorbereitung der Pariſer Beſprechungen
ge=
h haben. Das „Petit Journal” iſt der Anſicht, daß das
Aun, das ſowohl Muſſolini als auch der Negus und ganz
2 Daval entgegenbrächten, zu der Hoffnung auf einen
Er=
r Vermittlungsaktion Frankreichs bei den
Dreimächte=
ungen berechtige.
Me2 nach wie vor gegen jede Gewalkanwendung
EP. London, 13. Auguſt.
ecgliſche Delegation zu den Dreimächtebeſprechungen unter
abes Völkerbundsminiſters Eden und des Unterſtaatsſekre=
Robert Vanſittart hat London Dienstag mittag ver=
2ue Konferenzen in der Downing Street über die von
an Paris einzunehmende Haltung haben ſich bis in die
z endſtunden des Montags hingezogen. Es ſteht nunmehr
S feſt, daß Eden einen konſtruktiven Planmit
ris nimmt. Ueber den Einzelheiten dieſes Planes
Nech noch immer der Schleier des Geheimniſſes.
A Telegraph” ſpricht heute von einem „Planzur För=
2 der wirtſchaftlichen Erſchließung Abeſ=
2 dem die abeſſiniſche Regierung ihre Zuſtimmung unter
uug erheblicher wirtſchaftlicher Zugeſtändniſſe an Italien
urde. Das Blatt fügt jedoch hinzu, daß, ehe dieſer Plan
9 werden könne, in den Pariſer Beſprechungen erſt einual
dies der Fall ſein ſollte, ob ſeine Forderungen 1. „
ver=
nünftige” und 2. für Abeſſinien annehmbar wären.
„Man darf ſich jedoch nicht die Tatſache verhehlen”, fügt das Blatt
weiter hinzu, „daß in unterrichteten Kreiſen Zweifel über die
Ant=
wort auf beide Fragen beſtehen.
Auf jeden Fall bleibt feſtzuſtellen, daß England nachwie
vor gegen jede Anwendung von Gewalt iſt. In
welchem Maße England dieſem Standpunkt Geltung verſchaffen
kann, hängt zum allergrößten Teile von Frankreich ab."
„Morning Poſt” meldet zu dem engliſchen Kompromiß=Plan,
daß dieſer letzte Verſuch zueiner friedlichen
Eini=
gung ſehr weitgehend ſei. „Es wird ſogar davon
geſpro=
chen, daß Eden eine völlige Neuordnung des
Kolo=
nialbeſitzes vorſchlagen wird, falls Italien ſich
ver=
pflichten würde, nicht zu den Waffen zu greifen”,
ſchreibt die „Morning Poſt”, die dabei offenbar auf die in den
letz=
ten Tagen aufgeworfene portugieſiſche Kolonialfrage
anzuſpielen ſcheint, und fährt dann fort: „Auf jeden Fall dürfte
feſtſtehen, daß ein großangelegter Verſuch gemacht
werden ſoll, um Italiens koloniale Wünſche zu
erfüllen.”
England lieferk keine Kohle mehr
an Ikalien.
da die italieniſchen Zahlungen zu langſam eingehen.
EP. London, 13. Auguſt.
Wie „Daily Telegraph” heute meldet, iſt die Ausfuhr
eng=
liſcher Kohle nach Italien ſowohl aus Schottland (Tyne=Bezirk)
als auch aus Südwales faſt vollkommen eingeſtellt worden, da
die italieniſchen Zahlung zulangſam eingehen.
Das Blatt beziffert die Geſamtſumme der italieniſchen
Waren=
ſchulden von Ende vergangener Woche auf 1,7 Millionen Pfund
(im Vergleich zu 450 000 Pfund im Mai ds. Js.) und betont,
daß der allergrößte Teil dieſer Summe auf Kohlenlieferungen
entfällt.
Nach dem gleichen Blatt hat Italien in Sowjetrußland 9000
Tonnen Gerſte aufgekauft. Das Getreide wird auf engliſchen
Schiffen von den Häfen des ſchwarzen Meeres aus direkt nach
Maſſaua (Eritrea) verladen.
* Abefſinien -eine Preſtigefrage.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 13. Auguſt.
Man umgibt hier die Verhandlungen um die abeſſiniſche
Frage mit der größtmöglichen Diskretion. Das iſt verſtändlich;
denn die Dreierkonferenz zwiſchen England, Frankreich und
Italien iſt keine formelle oder juriſtiſche Debatte, ſondern ein
praktiſcher Verſuch, die abeſſiniſche Frage zu löſen. In
den Verhandlungen hinter geſchloſſenen Türen haben nur noch
die Tatſachen eine Bedeutung. Die großen Prinzipien, die man
in Genf oder anderswo verkündet, werden kaum zur Sprache
kommen. Die diplomatiſchen Kreiſe zeigen ſich nach wie vor
optimiſtiſch. Trotzdem hört man ſehr ſchwere Bedenken, die ſich
nicht einmal nur auf die im Gange befindlichen Verhandlungen
beziehen.
Eine der am meiſten umſtrittenen Fragen iſt die, ob
Abeſ=
ſinien ſich jeder irgendwie gearteten Löſung, die England
an=
nehmen würde, fügen wird. Eine Antwort darauf zu finden iſt
um ſo ſchwerer, da es nicht einmal feſtſteht, ob die kriegeriſchen
Stämme, deren Schickſal und Gebiete in Frage ſtehen, ſich
un=
bedingt dem Beſchluß des Negus unterwerfen würden. Man
be=
hauptet, daß ſie die Stärke der italieniſchen Truppen und die
Bedeutung der modernen Kriegsmethoden unterſchätzen und kaum
bereit ſein werden, ohne Kampf zu kapitulieren.
Frankreich ſteht mit ſeinen Sympathien an der Seite
Ita=
liens. Erſt kürzlich erwies ſich, wie weit die italieniſch=
franzö=
ſiſche Zuſammenarbeit in Europa bereits gediehen iſt. Ein
Grund mehr für Paris, zwei heikle Fragen zu ſtellen —
ſelbſt=
verſtändlich nur mit aller Vorſicht —, um keine Empfindlichkeiten
zu verletzen, nämlich, welches werden die Rückwirkungen der
abeſſiniſchen Affäre auf Italien ſein und wie die farbige Raſſe
auf die Ereigniſſe reagieren wird.
Italien hat bereits ungeheure Opfer für die Expedition
nach Abeſſinien gebracht. Finanziell und wirtſchaftlich ſind von
ſeiner Bevölkerung die größten Entſagungen gefordert worden.
Das Ergebnis muß mit dieſen Opfern in Verhältnis ſtehen. Die
pſychologiſche Seite der Angelegenheit iſt dabei noch wichtiger.
Denn es handelt ſich um das Preſtige des
fasei=
ſtiſchen Regimes. Italien benötigt einen eklatanten und
unzweifelhaften Erfolg. Die franzöſiſche Vermittlung und der
engliſche Druck ſtoßen auf eine Grenze, über die hinaus Italien
nicht mehr nachgeben kann.
Weniger ernſt nimmt man hier die zweite Frage, die der
Rückwirkungen in Afrika oder in Aſien. Man behauptet vielfach,
daß die Proteſtkundgebungen an manchen Punkten der
außereuro=
päiſchen Welt nur eine Folge der engliſchen Propaganda ſeien.
Nichtsdeſtoweniger kann Frankreich auch dieſe Seite der
An=
gelegenheit nicht überſehen; denn es hat ſtets mit der
öffent=
lichen Meinung der iſlamitiſchen Welt und im allgemeinen mit
der ſeiner kolonialen Bevölkerung zu rechnen.
Aegypken und der abefſiniſche Konflikk
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
F.v. H. Alexandrien, 5. Auguſt 1935.
Miniſterpräſident Tewfik Neſſim Paſcha antwortete kürzlich auf
die Frage, wie Aegypten ſich zu dem italieniſch=abeſſiniſchen
Streitfall ſtelle, daß Aegypten keinerlei Stellung genommen und
im Augenblick auch nicht die Abſicht habe, es zu tun, daß aber
zu gegebener Zeit die politiſche Haltung der ägyptiſchen
Regie=
rung ſich derjenigen Englands angleichen würde. Dieſe Erklärung
gibt in eindeutiger Weiſe Aegyptens Auffaſſung wieder, daß ſich
die Außenpolitik des Landes in Englands Fahrwaſſer befindet
— und nach Auffaſſung der heute Regierenden auch wohlbefindet
— und nicht daran denkt, eigene Wege zu gehen, wie das in
dieſem Falle, von außen betrachtet, doch ſehr wohl möglich
er=
ſcheint.
Aegypten hat bisher keinerlei Maßnahmen militäriſcher Art
im Hinblick auf den abeſſiniſchen Konflikt getroffen! Die
Sen=
ſationspreſſe der ganzen Welt, die ihren Leſern ſo gerne
inter=
eſſante Dinge vorſetzt, irrt ſich darin. Weder iſt eine militäriſche
Expedition zum Tſana=See in Vorbereitung, noch werden neue
Negimenter aufgeſtellt und Kaſernen gebaut oder ſtrategiſche
Autoſtraßen. Solche Dinge würden nicht hier, ſondern in London
ausgeknobelt werden, aber England hat bisher nichts unternommen,
die Waffen einer orientaliſchen Macht, die ſeine Oberhoheit nur
gezwungen anerkennt, mehr als unbedingt notwendig zu ſchärfen.
Was die engliſchen militäriſchen Vorbereitungen in dieſen
Gegenden des Orients betrifft, ſo iſt außer einer Verſtärkung
der Luftſtreitkräfte und dem Ausbau der militäriſchen Sicherung
des Suezkanals, auch das Vorwärtstreiben der Pläne für den
Ausbau von Akaba wahrzunehmen.
Das Leben geht ſeinen geregelten Gang, und von offizieller
ägyptiſcher Seite wird nichts unternommen, was darauf deuten
könnte, daß der Nachbar im Süden ſich zu einem Kampf auf
Leben und Tod rüſtet.
Der Schiffsverkehr im Hafen von Port Sudan an der
Sudanküſte des Roten Meeres hat um ein Vielfaches
zugenom=
men. Man ſagt, daß Kriegsgerät und Waffen franzöſiſcher und
tſchechiſcher Herkunft über dieſen Hafen ihren Weg zur
abeſſi=
niſchen Grenze fänden. Aber Gerüchte ſind billig im Orient, und
es iſt ſchwer zu entſcheiden, welchen tatſächlichen Umfang dieſer
neuzeitliche Handel hat. Hier im Norden Aegyptens merkt man
jedenfalls nichts davon.
Wohl aber ſpürt man die fieberhafte Tätigkeit der anderen
Partei. Tag für Tag, und Nacht für Nacht ſchwimmen
voll=
beladene Dampfer mit Truppen, Munition oder Material durch
den Suezkanal nach Süden. Am Kanalufer in Port Said oder
in Suez kann man jederzeit das Rufen der Beſatzungen über
das Waſſer ſchallen hören: „E viva Italial Duce, Duce, Duce‟!
Aber auch die ihnen begegnenden zurückkehrenden Schiffe ſind
nicht leer. Viele aus der großen Zahl hinuntergeſchickten
Solda=
ten kehren todkrank und zerrüttet ſchon jetzt nach Hauſe zurück,
ehe ſie einen Schuß des erwarteten kommenden Krieges gehört
haben.
Anders aber als die ägyptiſchen Behörden, beſchäftigt ſich
das ägyptiſche Volk mit den Nöten ſeines Nachbarn. Die
Sym=
pathiekundgebungen und Freundſchaftsbezeugungen mehren ſich,
und annähernd 2000 Aegypter, darunter viele ehemalige
Offi=
ziere der alten türkiſchen Armee, ſollen ſich bereits Abeſſinien
zur Verfügung geſtellt haben. Der oberſte Kirchenfürſt der
kop=
tiſch=chriſtliſchen Kirche, die zu ihren Anhängern etwa 1½
Mil=
lionen Aegypter und den größten Teil der abeſſiniſchen
Bevöl=
kerung zählt, hat mit Zuſtimmung des Hohen Rates der
kop=
tiſchen Kirche ein Proteſttelegramm an den Völkerbund und an
alle Mächte gegen die imperialiſtiſchen Anmaßungen” Italiens
gerichtet, das in der ägyptiſchen Preſſe großen Widerhall und
allgemeine Zuſtimmung gefunden hat. Der Verein iſlamiſcher
junger Männer” hat führende ägyptiſche Perſönlichkeiten zu
einer Kundgebung eingeladen, auf der eine Hilfsaktion für
Abeſſinien beſchloſſen wurde. Die zur Kundgebung Verſammelten
wählten einen „Ausſchuß zur Hilfeleiſtung für Abeſſinien” deſſen
Präſidentſchaft ein Mitglied des königlichen ägyptiſchen Hauſes,
Prinz Ismail Daud, übernahm. Dem Ausſchuß gehören frühere
Miniſter, ein führendes Mitglied der großen ägyptiſchen
Natio=
nalpartei des Wafd, ein hier im Exil lebender nationaler
ſyriſcher Politiker, hohe Geiſtliche des Iſlams und der koptiſchen
Kirche, eines der erſten Mitglieder der perſiſchen Kolonie, der
Vorſitzende des „Vereins iſlamiſcher junger Männer” und viele
andere namhafte Perſönlichkeiten an Sie alle verkörpern in
ihrer Geſamtheit nicht nur alle Schichten und Kreiſe des
ägyp=
tiſchen Volkes, ſondern auch mohammedaniſche
Bevölkerungs=
teile außerhalb der ägyptiſchen Grenze. Nur die ägyptiſchen
Be=
hörden ſind in dieſem Ausſchuß nicht vertreten.
Gewiß darf man in keiner Weiſe die praktiſche politiſche
Bedeutung dieſer Kundgebungen und der Anſtrengungen,
Abeſ=
ſinien zu unterſtützen, überſchätzen. Die tatſächliche Macht im
Orient hat England, und es iſt mehr denn je darauf bedacht,
alle Strömungen innerhalb dieſer Völker in wohlüberlegte
Bah=
nen zu lenken. Dennoch darf man an der Tatſache nicht
vorbei=
gehen, daß das langſam erſtarkende Solidaritätsgefühl der
orientaliſchen Völker dieſe Gelegenheit wieder einmal benutzt, um
ſein Daſein in Erinnerung zu bringen. Muſſolini umgeht die
religiöſe Frage mit dem Hinweis, daß das abeſſiniſche Volk in
die Barbarei zurückgefallen ſei. Hier unter den Völkern des
Orienks iſt die Frage der Religion, die früher alle andere Dinge
an Bedeutung in den Schatten ſtellte, heute durch die gemeinſame
Front gegenüber Europa völlig ausgelöſcht; es wird nicht
ein=
mal davon geredet, daß die Abeſſinier Chriſten und alle ihre
Nachbarn Mohammedaner ſind. Dieſe Tatſache iſt vielleicht der
eindrucksvollſte Beweis dafür, daß auch der Orient in einer
geiſtigen Umſtellung begriffen iſt, die nicht ohne Folgen bleiben
wird. Kommt es tatſächlich zum Kriege um den Fortbeſtand
eines unabhängigen Abeſſiniens, dann ſind in dieſer Hinſicht
Ueberraſchungen nicht ausgeſchloſſen. Und es iſt ſehr wohl
mög=
lich, daß Englands Anſtrengungen auf der Suche nach einem
friedlichen Ausgleich nicht zuletzt dieſe Gedanken zum
Beweg=
grund haben.
Seite 2 — Nr. 222
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 14. Auguug
Polen autd FlNnland.
Vom Tage.
Becks Beſuch in Helſingfors.
Die finnländiſche Regierung hat nach der Abreiſe
des polniſchen Außenminiſters eine amtliche Mitteilung
über die Beſprechungen mit Oberſt Beck veröffentlicht,
in der die völlige Uebereinſtimmung zwiſchen Finnland
und Polen in allen beide Länder angehenden Fragen
feſtgeſtellt wird.
Der polniſche Außenminiſter Beck hat ſoeben den Beſuch
er=
widert, den der finniſche Außenminiſter kürzlich in Warſchau
abgeſtattet hatte. Die Reiſe war alſo an ſich eine diplomatiſche
Selbſtverſtändlichkeit, und es iſt bei der politiſchen
Gleichrich=
tung der beiden Länder nur natürlich, wenn in dem amtlichen
Schluß=Communiqué feſtgeſtellt wird, daß ſich auch diesmal
wie=
der eine Uebereinſtimmung der Anſichten ergeben hat.
Um dieſe Reiſe iſt viel herumgeheimniſt worden. Die
Ruſſen ſind ſehr nervös geworden und die Franzoſen
haben ihnen ſekundiert. Sie haben allerlei abgründige
Pläne vermutet, die Beck angeblich in ſeiner Aktentaſche
mitgebracht haben ſoll, und glauben nun, mit hämiſcher Freude
feſtſtellen zu können, daß die Finnen abgewinkt hätten.
Merk=
würdig, wie ſich in manchen Köpfen die Welt malt. Da ſoll z. B.
nach der Auffaſſung der ſowjetruſſiſchen Preſſe bei dem letzten
Berliner Beſuch Becks der Gedanke eines deutſch=polniſch=finniſchen
Blocks aufgetaucht ſein, der als „Flankendrohung” gegen
Ruß=
land gedacht ſei mit dem Ziel, die Ruſſen von der Oſtſee
ab=
zu drängen. Ganz kluge Leute haben ſogar ſchon herausgerechnet,
was die Finnen an Truppen aufſtellen können und was die
Ruſſen zur Deckung ihrer Grenze brauchen. Und das alles nur,
weil ſie vollſtändig verlernten, die Welt mit unbefangenen
Augen anzuſehen. Sie können nur in Militärbündniſſen denken
und ſehen in jedem Verſuch freundſchaftlicher Verſtändigung
zwiſchen anderen Staaten nur einen aggreſſiven Zweck, als ob es
nicht auch eine ganz andere Art der Politik gäbe, die eine
Frie=
densſicherung nicht in der Organiſation kriegeriſcher Bündniſſe
erblickt, ſondern vielmehr die Annäherung der Völker auf dem
Ausbau freundſchaftlicher Beziehungen erwartet.
Die Finnen haben auch bei ihrer Einſtellung zum
Oſtpakt deutlich genug zu erkennen gegeben, daß ſie keine
Neigung haben, ſich auf Verpflichtungen
einzu=
laſſen, die ſie mittelbar oder unmittelbar in
fremde Gegenſätzlichkeiten hineinziehen
kön=
nen. Sie bemühen ſich um eine verſtändnisvolle
Zuſammen=
arbeit mit ihren Nachbarn und folgerichtig um eine
Neutrali=
tätspolitik, die ihnen ſelbſt den Frieden ſichert und im
ganzen nordoſteuropäiſchen Raum Verwicklungen nach
Möglich=
keit ausſchaltet.
Das iſt im weſentlichen auch das was Deutſchland anſtrebt.
Um dieſes Ziel aber zuerreichen bedarf eskeiner
Pakte oder Bündnisverträge, ſondern nur
einer freundſchaftlichen Zuſammenarbeit. Und
deshalb wird es in Deutſchland allgemein begrüßt, wenn die
engen Beziehungen zwiſchen Finnland und Polen auch bei dieſer
Gelegenheit wieder betont wurden als Beweis einer Ablehnung
irgendwelcher friedensſtörenden abenteuerlichen Manöver.
Einladung Finnlands
zur Vorbeſprechung der nordiſchen Skaaten.
Der finniſche Außenminiſter wurde zur Teilnahme an einer
am 28. und 29. Auguſt in Oslo ſtattfindenden Zuſammenkunft
der nordiſchen Außenminiſter eingeladen. Es ſoll dabei die
Hal=
tung der nordiſchen Staaten auf der Völkerbundstagung im
Sep=
tember beſprochen werden. Zu der letzten ähnlichen Tagung der
nordiſchen Außenminiſter im Frühjahr dieſes Jahres in
Kopen=
hagen hatte Finnland bekanntlich keine Einladung erhalten, was
damals ſtark auffiel.
Der Generalſtabschef Auffenbergs in Marienbad
verhafkei.
Wie die „Prager Abendzeitung” meldet, wurde in
Marien=
bad der 72jährige penſionierte General Rudolf Kraus verhaftet.
Ueber die Verhaftung, die mit Zuſtimmung des
teſchechoſlowaki=
ſchen Landesverteidigungsminiſteriums erfolgt iſt, verweigern die
Behörden jede nähere Auskunft. Der Verhaftete ſoll gegen das
tſchechoſlowakiſche Republikſchutzgeſetz verſtoßende Aeußerungen
getan haben. General Kraus iſt der ehemalige Generalſtabschef
Auffenbergs und der Bruder des Siegers aus der Jſonzo=
Durch=
bruchsſchlacht von Karfreit im Jahre 1917 General Alfred Kraus.
Der Verhaftete lebte ſeit dem Umſturz zurückgezogen in
Marien=
bad und widmete ſich ſozialen Arbeiten und dem Tierſchutz.
Der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie
Freiherr von Fritſch, hat ſich am 13. Auguſt auf eine viertägige
Dienſtreiſe zur Beſichtigung von Ergänzungstruppenteilen in
Neu=
ſtettin und Deutſch=Krone, ſowie zur Teilnahme an einer Führer=
und Nachrichtenübung in Gröditzberg bei Liegnitz begeben.
Im Schnellverfahren vor dem Amtsgericht Wertheim wurde
die 37 Jahre alte ledige Viktoria Kern von Freudenberg, die das
von der Gauleitung Baden herausgebrachte Plakat gegen den
politiſierenden Katholizismus herunterriß, zu zwei Monaten
Ge=
fängnis verurteilt.
Die Jahreskonferenz der Kleinen Entente wird am 29. und
30. Auguſt ſtattfinden.
Die erſten zehn feſtgeſtellten Kundgeber der Unruhen von
Toulon wurden vom Schnellgericht zu verhältnismäßig leichten
Gefängnisſtrafen von ein bis zwei Monaten verurteilt. Die
Poli=
zei iſt damit beſchäftigt, noch weitere Teilnehmer an den Unruhen
feſtzuſtellen.
Der italieniſche Botſchafter in Berlin, Cerutti, hat am
Frei=
tag die Reichshauptſtadt verlaſſen, um nunmehr die Leitung der
Pariſer italieniſchen Botſchaft zu übernehmen.
Die Leiche des in Kairo abgeſtürzten italieniſchen
Afrika=
forſchers Baron Raimondo Franchetti wird nach Aſſab in Eryträa
übergeführt, wo er gemäß ſeinem Vermächtnis beigeſetzt wird.
Das Staatsbegräbnis des Miniſters Razza und der mit ihm
ab=
geſtürzten Begleiter iſt auf nächſten Montag nachmittag in Rom
feſtgeſetzt.
Der Grenzverkehr zwiſchen Tripolis und Aegypten iſt jetzt
vollſtändig zum Stillſtand gekommen, da die in Aegypten
leben=
den Beduinen nach Ueberſchreitung der Grenze von den
Italie=
nern in Arbeiterbataillone gepreßt wurden, um nach Eryträa
transportiert zu werden. Die italieniſche Regierung hat aus
An=
gehörigen der Oaſen in Oſttripolis mehrere Arbeiterbataillone
zuſammengeſtellt und nach Eryträa verladen.
England wird Amerika auf diplomatiſchem Wege dauernd
über den Fortgang der Pariſer Dreierbeſprechungen auf dem
Laufenden halten, ein Verfahren, das bereits ſeit dem erſten Tag
der Zuſpitzung des italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts geübt wird.
Senator Huoy Long, einer der ſchärfſten Gegner des
Präſi=
denten Rooſevelt und Diktator des Staates Louiſiana, hat
öffent=
lich ſeine Kandidatur für die Aufſtellung als Bewerber der
Demo=
kratiſchen Partei für die im nächſten Jahr fälligen
Präſidenten=
wahlen angekündigt.
Der Vollzugsausſchuß der Kommuniſtiſchen Partei der
Sow=
jetunion veröffentlicht am Dienstag, eine Anordnung über die
Prüfung der Parteidokumente. Durch dieſe Anweiſung wird die
Kontrolle über die Parteimitglieder außerordentlich verſchärft.
Heinandstinder.
Eine der fürchterlichſten Erſcheinungen ſowjetruſſiſcher
Volks=
erziehung iſt die vollkommene Verwilderung der Jugend. Die
Bolſchewiſten haben bewußt den Begriff der Familie aufgelöſt,
haben die Ehe zu einer rein weltlichen Angelegenheit gemacht,
die durch einfache Willenserklärung geſchloſſen und gelöſt werden
kann und wollten dann die Sorge um die Jugend auf die
Schul=
ter des Staates nehmen. Dieſer Aufgabe aber ſind ſie nicht
ge=
wachſen geweſen, ihre Bemühungen dazu ſind in den erſten
Anſätzen ſtecken geblieben mit der notwendigen Folge, daß die
Jugend ſich ſelbſt überlaſſen blieb und die Kinder
verwahr=
loſten.
Welchen Umfang dieſes ungeheuerliche Experiment
angenom=
men hat, dafür ſpricht hinreichend die eine Tatſache, daß in
ganz Sowjetrußland heute mindeſtens ſechs Millionen Kinder
leben, die als „Niemandskinder” bezeichnet werden, die auf den
Straßen und Landſtraßen herumvagabundieren, im Freien
über=
nächtigen und vom Diebſtahl, beſtenfalls von der Bettelei leben.
Von ihren Eltern wiſſen ſie nichts, ſie gehören im wahren
Sinne des Wortes niemanden, denn ihre Erzeuger ſind
Kram=
heiten oder dem Hunger zum Opfer gefallen, ſoweit ſie nicht dem
ſtaatlich empfohlenen Grundſatz huldigten, daß es genügt, die
Kinder in die Welt zu ſetzen, daß man ſich aber nachträglich
nicht mehr um ſie zu kümmern brauche. Erſt jetzt, wo es viel zu
ſpät geworden iſt, ſieht der Bolſchewismus ein, was er
an=
gerichtet hat und möchte die Entwicklung rückwärts redigieren.
Aber das iſt nicht ſo einfach. Dazu fehlt die Organiſation, dazu
fehlt das Geld und dazu muß vor allem eine neue Moral
ge=
ſchaffen werden. Bezeichnenderweiſe wollen die tüchtigen Leute
das Problem mit einer Verſchärfung der Geſetzgebung über die
Alimentenzahlung anpacken. In Großrußland allein ſind im
Jahre 1933 142000 Alimentenklagen gerichtlich behandelt worden,
im letzten Jahre ſind es über 200 000 geweſen.
Die Sowjetruſſen haben glücklich erreicht, daß Kinder nur
noch als Ballaſt empfunden werden, den man am liebſten ſich
ſelbſt überläßt. Daran werden ſie aber auch durch gerichtliche
Klagen nichts ändern. Dazu müſſen ſie zunächſt erſt einmal den
Begriff der Familie wieder herſtellen. Aber dann würden ſie ja
gleichzeitig ihre eigene Heilslehre verneinen . . .
Die läneneen 90Mhne r Mandrl
„eine Generalprobe für das milikariſiend
ikalieniſche Volk”
EP. Rom, 13. I
Der Beginn der großen italieniſchen Sommermanöm=
Teilnahme von vier Armeen mit zuſammen 500 000 Mau
in der italieniſchen Oeffentlichkeit größte Beachtung. Die?
zeitſchrift „Forze Armate” ſchreibt, infolge der großen
Teilnehmer und des aufgebotenen Materials, der Auz
der Manöver auf die ganze Halbinſel und der beſonde
tiſchen und internationalen Lage ſtellten die groß
növer dieſes Jahres eine Generalprobe f
militartſierte italieniſche Volk dar. Die
ſierung des italieniſchen Volkes habe der Facismus dureg
faſſung aller ſozialen Schichten verwirklicht. Alle Grumſ
militäriſchen Aktion würden bei den kommenden
Manöwn=
eingehalten werden. Es werde keinerlei Beurlaubung
Militärpflicht geduldet, die gebieteriſch allen anderen
vorangehen müſſe. — Wie ſchon im vergangenen Jah-,
alle Regierungsmitglieder mit militäriſchen Graden a.
wortungsvollen Kommandopoſten perſönlich an den
teilnehmen.
Die ikalieniſch=abeſſiniſchen Schiedsverhandit
Das italieniſch=abeſſiniſche Schiedsgericht wird ſei n
ten am 16. Auguſt in Paris wieder aufnehmen. Seine
lungen laufen alſo mit den Dreimächte=Beſprechungem
Die italieniſche Abordnung für das Schiedsgericht wirda n
vormittag in Paris eintreffen. Sie beſteht aus dem itai
Botſchafter Graf Louis Aldrovandi Marescottt, Staatsaſ
tagna und den Afrikaſachverſtändigen Guarneslechi, Ceu
Nelluna. Die abeſſiniſche Abordnung umfaßt die glei=amf
glieder wie in Scheveningen, nämlich die franzöſiſchen I4
ren Jéze, Papradelle und den amerikaniſchen Profeſſ rpl
Erſte Aufgabe des Schiedsgerichts wird ſein, einen inh
fünften Schiedsrichter zu beſtimmen. Es beſtätigt ſich.
griechiſche Geſandte in Paris Politis für dieſen Poiat
erſehen iſt.
heutſche
Japans Kriegsminiſter bleibt im Amk
DNB. Tokio, 13. I
Der Kaiſer hat am Dienstag angeordnet, daß Krien=
Hayaſchi im Amt verbleiben ſoll. Gleichzeitig hat der Tc
vorgeſchlagenen Perſonalveränderungen genehmigt.
Kriegsminiſter Hayaſchi genießt beim Kaiſer ſori
Generalſtabschef Prinz Kanin volles Vertrauen. Darübirſt
findet er beim Kabinett, beim Generalſtab und im Krie sf
rium ſelbſt vollſte Unterſtützung. Auch die Preſſe ſieht
Perſon die einzige Möglichkeit für die Löſung der in durß!/idem
Tagen aufgetretenen Schwierigkeiten. Die Blätter fordnd)!
drücklich eine Entpolitiſierung der Armee, die ohnehin muchd /ützu
durch die Operationen in Mandſchukuo und Nordchina ſu.nd In
ſprucht ſei.
Der Kriegsminiſter wird nach ſeinem Beſuch bei
auch mit dem Generalſtabschef und mit Miniſterpräſide:Mf
zuſammentreffen, wobei weitere Maßnahmen zur Hn
einer inneren Geſchloſſenheit der Armee beſprochen werLu
An ſämtliche Befehlsſtellen ſind Weiſungen ergangen, diſ
ſem Sinne gehalten ſind.
Auch am Dienstag ſteht Tokio unter verſtärktem
merie= und Polizeiſchutz, beſonders die Dienſtgebäude u
Straßenviertel, in dem die Wohnung des ermordeten Mtideg.
majors Nagata liegt. Die Wohnung Nagatas iſt das —iſ
gend
reicher Kondolenten. Seine Beiſetzung wird am Donnuf/ /ngeſeitet
feierlichſter Weiſe ſtattfinden.
Woden müſſen
Zum Nachfolger des ermordeten Generalmajorss ½m dem verän
wurde der Perſonalchef im Kriegsminiſterium, Generalg /ng zu tra=
Imai, ernannt, der ebenſo wie Nagata früher einige Miſluhs Militäriſch
tär=Attaché in Deutſchland war.
aNs politiſe
Der Name des Mörders des Generals Nagata iſt Eud.Aln liegt. Die
Kriegsminiſterium bekanntgegeben worden. Es iſt der U ſel aber bleih
alte Generaloberſt Aizawa, der im Rahmen der im OffF0N für den im
vorgenommenen Veränderungen als Lehrer an die Milltnl k1 leineswegs
in Taihoku auf der Inſel Formoſa verſetzt worden wam 90M 9o um ſeine
für dieſe Verſetzung, die in ſeinen Augen eine Degradi (W khung iſt eine
deutete, an Nagata rächen wollte. Die offizielle BerAlfuug ſeiner m
beſchreibt Aizawa als einen zu phantaſtiſchen Akten. —ehMFaub durch ſei
Handglofſen zur Heinert Zeitgeſctichee
Sammler von menſchlichen Narrheiten brauchen ſich heute
wahrhaftig nicht über Mangel an Stoff zu beklagen. Der vom
Geiſte verlaſſene Homo ſapiens liefert ihn in Hülle und Fülle,
und längſt nicht mehr bloß in Amerika, das ſeinen ſauer
er=
worbenen Weltruhm, das gelobte Land aller Verdrehtheiten zu
ſein, heute mit faſt allen europäiſchen Hauptſtädten teilen muß,
von denen viele ihr transozeaniſches Beiſpiel bereits übertreffen
dürften. Wer ſich daran erinnert, daß ſich in Berlin vor zwanzig
Jahren junge Mädchen aus beſter Familie um den
weg=
geworfenen Zigarettenſtummel von Adalbert Matkowſki
Straßen=
kämpfe lieferten, wird jedenfalls nicht allzu ſehr erſtaunt ſein
über eine Nachricht, die unlängſt aus Paris kam: bei einer
Verſteigerung habe die Stirnlocke der Schauſpielerin Bernhardt
die Höchſtſumme von 1010 Frank erzielt, während die Briefe
berühmter franzöſiſcher Schriftſteller für ein Butterbrot
weg=
gingen. Ohne der Schauſpielerin — ſie iſt tot und ruhe in
Frieden — ihre Verdienſte um die franzöſiſche Literatur
ab=
ſtreiten zu wollen, muß man doch feſtſtellen, daß es ſich bei dieſem
Kult um eine Dekadenzerſcheinung handelt, die geeignet iſt, das
entgötterte Europa über den Beſtand ſeiner Kultur nachdenklich
zu ſtimmen. Gewiß muß der Menſch etwas haben was er
an=
beten kann, aber daß er aus Mangel an echten Götterbildern
zu den übelſten Surrogaten greift und damit einen Kultus
treibt, der einer beſſeren Sache würdig wäre — das gerade iſt
es, was uns mit Grauſen erfüllt. Denn dieſer Vorfall iſt eben
doch mehr als eine Schrulle, über die man lächelnd hinweggehen
dürſte — er iſt das Symptom für einen fortſchreitenden Verfall
der Ehrfurchtskräfte im Menſchen, der durch Hunderte von
ähn=
lichen Beiſpielen leicht zu belegen wäre.
Dem Unfug der Schönheitskonkurrenzen, den Deutſchland in
ſeinen Grenzen beſeitigt hat, iſt in einem weiteren europäiſchen
Lande das wohlverdiente Ende bereitet worden, nämlich in
Ungarn. Seine Regierung hat erklärt, dieſe Königinnen des
Zufalls, die meiſt nichts als eine ſchöne Figur ihr eigen nennen,
in Zukunft nicht mehr dulden zu wollen, und das Verbot iſt im
ganzen Lande mit ungeteiltem Beifall aufgenommen worden.
Die Verwaltungen der mondänen Bäder, die damit um eine
Senſation kommen, werden ſich alſo in Zukunft eine neue
Ver=
rücktheit ausdenken müſſen, was ihnen wohl nicht allzu ſchwer
fallen dürfte. Intereſſant iſt es, wie das Verbot der
Schön=
heitskonkurrenzen begründet wird. Den Siegerinnen, ſo heißt
es, ſtünde faſt immer ein trauriges Schickſal bevor, da das
Herumreiſen auf Gaſtſpielen und das Auftreten in ſchönen
Kleidern ein ſchnelles Ende zu nehmen pflegte, und das
Er=
wachen aus der Illuſion zur grauen Wirklichkeit
erfahrungs=
gemäß nur um ſo grauſamer ſei, je unverantwortlicher die
„Majeſtäten” verwöhnt worden ſind. Viele Königinnen hätten
dieſen Wechſel nicht vertragen können und ſeien dann moraliſch
und ſeeliſch zugrunde gegangen. Das trifft wirklich den Nagel
auf den Kopf. Die ungariſche öffentliche Meinung aber ſtellt
ſich mit der einmütigen Zuſtimmung zu dieſer Maßnahme ihrer
Regierung ſelbſt das beſte Zeugnis aus.
In einer ruſſiſchen Waffenfabrik werden jetzt als
Kinder=
ſpielzeug kleine Maſchinengewehre hergeſtellt, um die lieben
Kleinen rechtzeitig in der Handhabung eines Inſtrumentes zu
üben, dem die bolſchewiſtiſche Regierung nichts weniger als die
radikale Befreiung von allen Widerſachern zu danken hat. Denn
es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man behauptet, daß ohne das
Maſchinengewehr und deſſen aufräumende Wirkung der
Sowjet=
ſtaat heute nicht das wäre, was er iſt. Nicht als ehrliche Waffe
gegen äußere Feinde wurde es verwendet, ſondern als
brauch=
bares Mittel der gegen das eigene Fleiſch und Blut wütenden
Mordſucht. Unwillkürlich müſſen wir an ein ähnliches „
Kinder=
ſpielzeug” denken, das zur Zeit der franzöſiſchen Revolution
auch in Deutſchland vertrieben wurde: die Miniatur=Guillotine.
Als Goethe ſeine Mutter bat, für ſein Söhnchen Auguſt eine
ſolche kleine Guillotine in Frankfurt zu erſtehen, ſchrieb ihm
Frau Aja folgendes zurück: „Alles, was ich dir zu gefallen tun
kann, geſchieht gern und macht mir ſelbſt Freude, aber eine
ſolche infame Mordmaſchine zu kaufen, das tue ich um keinen
Preis. Wäre ich Obrigkeit, die Fertiger hätten ans Halseiſen
gemußt, und die Maſchine hätte ich durch den Schinder
öffent=
lich verbrennen laſſen. Was, die Jugend mit ſo etwas
Ab=
ſcheulichem ſpielen laſſen, ihnen Mord und das Blutvergießen
als einen Zeitvertreib in die Hände geben? — Nein, da wird
nichts draus.” Eine geſund empfindende deutſche Frau. Wir
zweifeln nicht daran, daß die meiſten ruſſiſchen Mütter heute
nicht anders denken. Nur ausſprechen oder ſchreiben dürfen ſie
es nicht. Der „Fortſchritt” der Kultur”.
Nach einer kürzlich im Jahrbuch der deutſchen Muſeen
ver=
öffentlichten Statiſtik hat ſich die Zahl der Muſeen in den letzten
Jahren mehr als verdoppelt. Der entſcheidende Sprung erfolgte
im Jahre 1929, das in dem genannten Handbuch mit 1504
deut=
ſchen Mufeen — gegen 1021 im Vorjahre — verzeichnet iſt.
In etwas langſamerem, aber ſtetigem Tempo hat ſich dann in
den folgenden Jahren dieſe Zahl beträchtlich erhöht. In der
Hauptſache darf man dieſes ſchöne Ergebnis wohl als eine
Frucht der heimatkundlichen Beſtrebungen in der Nachkriegszeit
buchen. Bei der Mehrzahl der Neugründungen handelt es ſich ja
nicht um anſpruchsvolle und koſtſpielige wiſſenſchaftliche oder
Kunſtinſtitute, ſondern um volkskundliche Sammlungen, die ſich
heute manche kleine Landſtadt bei gutem Willen mit äußerſt
ge=
ringen Mitteln anſchaffen kann. Einen nicht unerheblichen
An=
teil an dem Ergebnis dürfte auch das ſtändig wachſende, alle
Reaktionär, bei dem Anzeichen von Geiſtesverwiruung m.90Xſicht alle
worden ſind.
en Einr
muf
Schichten des Volkes umfaſſende Intereſſe und im Zuc
hang damit der leidenſchaftliche Sammeleifer für Gegenfii0
deutſchen Vorgeſchichte haben. Eine jahrelange und une Me.
Erziehungsarbeit, der es gelungen iſt, ein
weitgehen-
ſtändnis für den Bildungswert vergangener Kulturen
Volkskreiſe hineinzutragen und ſich insbeſondere im
Lel=
ein Organ ſachgemäßer Vermittlung zu ſchaffen, hat ar
Gebiete die beſten Früchte gezeitigt.
Die Film=Heinzelmännchen.
Von Margarete Schnitzker.
Man bekommt ſie zwar nie zu Geſicht, aber ſie
ge=
den liebenswerteſten Erſcheinungen des Films. Ihre
für alle die bevorzugten Perſönlichkeiten, die im Film
ſpielen, iſt unvergleichlich, und der gewöhnliche Sterd”
mit offenem Munde ihr treues Walten anerkennen miſ
nichts weiter tun, als den Himmel anzuflehen, daß ihr2"
ſtens einmal im Leben ein ſolches Heinzelmännchen in
laufen möchte, um ihm alle Schwierigkeiten erdgebun.
dingtheiten aus dem Wege zu räumen. Aber es ſtene
fürchten, daß nur die Film=Autoren gute Beziehungen 8"
Heinzelmännchen haben und daß der Staubgeborene,
des Film=Himmelsreiches, keine Möglichkeiten hat, mit
Verbindung zu treten.
Welcher Braut zum Beiſpiel, die fünf Minuten
Trauung ohne jedes Gepäck aus dem elterlichen Hau. ſie jemals im wirklichen Leben ein ſpitzenbeſehis
hemd und herzige Pantöffelchen in das Zimmer geist
dem ſie ſich ſpät abends in fremder Stadt verzweiſet
Lager werfen muß. Die Heinzelmännchen denken be‟
daran, eine ſtilloſe Szene zu dulden, ſie wiſſen, woi
Auge des Zuſchauers lechzt. Der will nicht etwa die ni
Kompoſition: Straßenkleid auf ſeidenem Pfühl ſehen."
beiß, daß eine junge Dame, unter welchen Lebenszüſ.
ſich auch zur Ruhe legen mag, ein ſeidenes Nachiße.”
tragen hat.
Es iſt ſchönſte Selbſtverſtändlichkeit, daß die Heinzelmh.
am nächſten Morgen ein keſſes Pyjama bereit gelegt.."
dem die entlaufene Braut ſo reizend ausſieht, daß Ie
ſtrengſte Sittenrichter ihr nicht zu zürnen vermas.
Auch für kühne, junge Männer ſind ſie äuße.”
Springt einer in wildbrauſende Fluten, entweder, ..
töten, oder den Hund der Geliebten vor ſicheren 2
retten oder auf der Flucht vor böſen Verfolgern, 9 b.
dabei natürlich Anzug und Haartolle in ſcheußliche .
Wenn der edle Jüngling durch wunderbare Zufäle.!
dafen gelandet iſt, ſteht er fünf Minuten ſpäter beiel
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
imn Beitten Neich!
Soldak bejaht den Staat durch die Erfüllung ſeiner milikäriſchen Pflichk, ſein polikiſches Bekennknis
legt er ab durch ſeinen Eid und ſeine Leiſtung in der Truppe‟.
Größe für alle Zukunft verbürgen ſoll Kämpfe=
„
Erziehungsziel-
riſche Einſtellung ſowohl wie auch das Leiſtungs= und
Führer=
prinzip ſind zu allen Zeiten Weſensmerkmale ſoldatiſchen Geiſtes
geweſen. Sie müſſen heute ergänzt werden durch die klare
Einſtel=
ter nakionalſozialiſtiſche Soldak”.
lung zu den ewigen Werten von Blut und Raſſe und zu dem wah=
DNB. Tokig 1
biecheig fau 4
nehmigt.
Kaiſer k
Nagatt
Es iſt
n die
Der Chef des Wehrmachtamtes im
Reichskriegsmini=
ſterium, Generalmajor von Reichenau, äußert ſich,
wie das Deutſche Nachrichtenbüro meldet, im „
Ar=
beitertum”, der amtlichen Zeitſchrift der Deutſchen
Arbeitsfront, über die Aufgaben der
Wehr=
macht im Dritten Reich. Generalmajor von
Reichenau führt u. a. aus::
e deutſche Wehrmacht, deren Aufbau zu Lande, zu
gr und in der Luft wir jetzt erleben, iſt eine Schöpfung
ſigegenwart, ſie iſt ein Werk Adolf Hitlers und
u ſeinem Geiſte geborenen Dritten Reiches.
Bahl ſtammt die militäriſche Grundlage, der perſonelle und
illle Rahmen, von der Wehrmacht der Uebergangszeit, die
mktiſche ſoldatiſche Können und das Führererbe der
Welt=
ſia mee in treuen Händen bewahrt hat. Aber allein der
Staat ſchuf politiſch die Vorausſetzung für
MWiederaufbau. Er ſtellte im Innern die geſchloſſene
güt des Volkes auf allen Gebieten nationalen Wollens wieder.
eie war die Vorbedingung einer zielbewußten klaren
Außen=
uDdie den hiſtoriſchen Schritt vom 16. März 1935, die
Wie=
aſtellung der Wehrfreiheit, ermöglichte.
ie Wehrmacht wurzelt alſo im Heute. Sie iſt ein
leben=
ihrer Verantwortung bewußter Teil des neuen
national=
hiſt ſchen Deutſchlands, dem ſie ihre Größe und innere Kraft
wihk. Sie trägt damit als die andereSäule neben
hPartei den Staat, deſſen Waffe ihr
anver=
hit iſt.
ie allgemeine Wehrpflicht ſtellt die Wehrmacht wieder
mit=
m in ins Volk, das ihren Rahmen mit einer waffenmäßigen
Aſuſchaft den lebendigen Inhalt geben wird. Dieſe Rückkehr
ſer früher bewährten, dem Deutſchen artgemäßen Methode
rgäinzung bedeutet aber nicht ein Rückwärtsdrehen der
Ent=
ſinze, nicht die Rückkehr zu einer vergangenen Epoche, deren
p Vorausſetzungen heute zum großen Teil gegenſtandslos
oen ſind. Die Wehrmacht eines
nationalſozi=
liſchen Volkes kann ſelbſt nur
national=
tu iſtiſch ſein. Sollten ſich irgendwo noch unzeitgemäße
ſeierhalten haben — keine Organiſation iſt ohne Fehler — ſo
Eiſie dem Geiſt der Gegenwart weichen, der in ihren Reihen
MDaſeinsberechtigung hat. Das bedeutet nicht eine
Ge=
ſhätzung der Tradition, des Geiſtes der
Me und der Pflichterfüllung, der einſt
Grund=
ſpder militäriſchen Leiſtung war. Tradition iſt
/genteil ihre praktiſche Anwendung auf unſere Gegenwart
nßenſte der Ziele, die uns unſere Zeit ſtellt. Im Handeln für
Abund Staat liegt ihre Stärke, nicht im Bewahren von Form
ſheu ßerlichkeit.
ie neuen Aufgaben der Wehrmacht im Frieden
höpfen ſich heute nicht mit der ſoldatiſchen
Wung der jungenMannſchaft, mit dem Dienſt
laffe. Sie hat darüber hinaus als Erziehungsziel
ationalſozialiſtiſchen Soldaten. Damit will
Awußt die Arbeit weiterführen und vollenden die vorher in
tler=Jugend, dem Arbeitsdienſt und den Gliederungen der
iht (ingeleitet worden iſt. Ihr Geiſt, ihr innerer Aufbau und
Tethoden müſſen auf dieſes erweiterte Ziel eingeſtellt ſein.
wurden dem veränderten Charakter der ihr zuſtrömenden
Ju=
ewwlechnung zu tragen haben. Eine Truppe kann nicht in allen
Wi das Militäriſche übertragene Spiegelbild der Gliederun=
NB. des politiſchen Soldaten ſein, deſſen Aufgabe auf
ande=
einſbieten liegt. Die Wege ſind hie und da verſchieden, der Geiſt
s Ziel aber bleiben die gleichen. Das Verbot der politiſchen
Mzung für den im aktiven Dienſt ſtehenden Soldaten
bedeu=
rum keineswegs ein Abſchließen von dem Geſchehen, das
Mm Volk um ſeine Geſtaltung ringt. Nur die Ausdrucksform
1tätigung iſt eine andere. Der Soldat bejaht den Staat durch
Güllung ſeiner militäriſchen Pflicht, ſein politiſches Bekennt=
Fit er ab durch ſeinen Eid und ſeine Leiſtung in der Truppe.
och nicht allein der nationalſozialiſtiſche Staat und ſeine
Mäsigen Einrichtungen ſind es, die der Soldat freudig
Er muß auch innerlich auf der Grundlage der
Manſchauung ſtehen, der die ſchöpferiſche
Wdes neuen Reiches entſprang und die über
unmittelbare Gegenwart hinaus ſeine
ren Sozialismus der Tat, der die Grundlage einer alle
umfaſſen=
den Volksgemeinſchaft geworden iſt.
Für den Soldaten des Dritten Reiches wird die Ehre, die der
Staat ihm und ſeiner Stellung gegeben hat, der verpflichtende
Anſporn ſein, bei der Erfüllung ſeiner Arbeit im Staate ſtets in
vorderſter Linie zu ſtehen.
„Parkeitag der Freiheit”.
DNB. Berlin, 13. Auguſt.
Die Nationalſozialiſtiſche Partei=Korreſpondenz teilt mit:
„Gab der Führer dem Reichsparteitag im Jahre 1934 das
Geleitwort: „Triumph des Willens”, ſo lautet das diesjährige
Geleitwort: „Parteitag der Freiheit”.
Am 16. März 1935 gab der Führer Adolf Hitler dem
deut=
ſchen Volke ſeine Wehrfreiheit wieder. Dieſes große Geſchehen
bringt Profeſſor Klein (München) in der diesjährigen Plakette
(Preſſe=Illuſtrationen Hoffmann=M.)
des Reichsparteitags zum Ausdruck, indem er unter dem
Hoheits=
zeichen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei den
Führer mit ſeinen Soldaten zeigt. Stolz und trotzig ſtehen ſie
ihm zur Seite, als die beiden ſtarken Säulen des
national=
ſozialiſtiſchen Deutſchlands. Die Partei als Träger der
politi=
ſchen Macht und der Soldat im Stahlhelm als Waffenträger
der Nation. So bringt die Plakette zum Ausdruck, daß Adolf
Hitler Deutſchland iſt und Deutſchland Adolf Hitler.”
Skrakegiſche Flughäfen
an den Grenzen der Vereinigken Staaken.
EP. Waſhington, 13. Auguſt.
Präſident Rooſevelt unterzeichnete das Wileox=Geſetz, das die
Errichtung von ſechs neuen Militär=Flughäfen
an den Grenzen der Vereinigten Staaten vurſieht.
Der Koſtenaufwand wird ſich auf 125 Millionen Dollar belaufen.
Die Flughäfen ſollen in Alaska, an der nordweſtlichen Küſte des
Stillen Ozeans, an der Küſte der Südweſtſtaaten, im Südoſten
an der ſüdöſtlichen Küſte des Atlantiſchen Ozeans und in der
Gegend der Antillen angelegt werden. Der letztere Flughafen iſt
beſonders zum Schutz des Panamakanals beſtimmt.
Nr. 222 — Seite 3
Rieſige Moorſprengung an der
Reichs=
aukobahn Berlin-Frankfurk a. d. 9.
Ein neues Berfahren verbilligk die Koſten bekrächtlich
An der Reichsautobahn Berlin—Frankfurt a. d. O. wurde
in der Nähe von Kersdorf am Dienstag eine große
Moor=
ſprengung vorgenommen, die wohl die erſte ihrer Art iſt. Die
Straße der Reichsautobahn führt hier durch das Gollinger
Moor, das der Dammſchüttung zunächſt großen Widerſtand
ent=
gegenſetzte. Es wurden bei den Bohrungen Moortiefen bis zu
20 Meter gemeſſen. Die ungeheuren Moormaſſen hätten
aus=
gehoben werden müſſen, um dem Damm einen ſicheren Halt zu
geben. Durch längere Bohrungen und Meſſungen wurde
ſchließ=
lich eine Stelle gefunden, an der die Moortiefe nur etwas über
10 Meter betrug. Hier hat man nun den Damm ſo hoch
aufge=
ſchüttet, daß er bei Verdrängung des darunterliegenden Moores
etwa der gewünſchten Höhe entſprechen würde. Durch ihr
Ge=
wicht haben die Sandmaſſen Teile des Moores bereits nach den
Seiten abgedrückt.
Der Spezialiſt für Bodenforſchung bei der Verwaltung des
Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen Dr.
Caſa=
grande hat nun ein Verfahren erfunden, das es ermöglicht, die
Moormaſſen durch Sprengung zu beſeitigen. Zunächſt hat man
das Vorfeld, das Moor zu beiden Seiten des Dammes, durch
Sprengungen aufgelockert. Dann wurden in mehreren Ketten
nebeneinander im Damm Sprenglöcher bis auf den Grund des
Moores getrieben und Sprengminen mit insgeſamt 4000 Kg.
Sprengmitteln eingeſetzt. Durch die in beſtimmten Phaſen
er=
folgten Sprengungen ſollte das Moor zu beiden Seiten des
Dammes herausgedrückt werden und der Fuß des Dammes ſich
bis auf die feſte Schicht unter dem Moor abſenken.
Die große intereſſante Sprengung hatte aus nah und fern
Tauſende von Menſchen angelockt. Zahlreiche Schulen waren
erſchienen und hatten ſich in einiger Entfernung vom Damm
der Reichsautobahn günſtige Sitzplätze verſchafft. Da das neue
Verfahren die Koſten der Moorverdrängung
von 3,75 RM. pro Kubikmeter auf 0,80 RM.
er=
mäßigt, iſt das neue Verfahren von größter Bedeutung. Es
waren, daher viele bekannten Perſönlichkeiten zu der
Sprengung erſchienen, darunter insbeſondere eine große Zahl
von Ingenieuren und Technikern der Reichsautobahn. Man
be=
merkte ferner den Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn Dr.
Dorpmüller, den Direktor der Geſellſchaft Reichsautobahnen
Rudolphi, den Vertreter des Generalinſpektors für das deutſche
Straßenweſen Oberbaurat Schönleben, den Leiter der Oberſten
Bauleitung Berlin, Baurat Uſinger, Miniſterialrat Hägert vom
Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda mit
ſeinen Mitarbeitern und zahlreiche andere mehr. Auch die
Wehr=
macht hatte Vertreter entfandt. Eine Reihe von Wochenſchauen
hatte ſich „bombenſichere” Unterſtände geſchaffen, um die
Sprengung ungefährdet filmen zu können.
Viele hundert Meter weit ſchwankte der Boden, als die
zahl=
reichen Sprengminen zur Entzündung gebracht wurden. Dann
ſackte in Qualm und Pulverdampf eine breite Strecke des
Auto=
bahndammes plötzlich um mehrere Meter ab, und zu beiden
Sei=
ten des Dammes quollen ungeheure Moormaſſen empor. Die
Sprengung hatte den gewünſchten Erfolg gebracht und war
reſt=
los gelungen.
Man wird das gleiche Verfahren nunmehr auch an anderen
Stellen bei ſchwierigen Bauten im Moor anwenden.
Einkommensbeſteuerung im Verhältnis zwiſchen
dem Saarland und dem übrigen Deutſchland.
Im Saargebiet beſteht zurzeit noch das beſondere
ſaarlän=
diſche Einkommenſteuerrecht, das vom deutſchen
Einkommen=
ſteuerrecht vielfach abweicht. Um Doppelbeſteuerungen zu
vermei=
den, hat der Reichsminiſter der Finanzen eine Verordnung über
die Einkommenbeſteuerung im Verhältnis zwiſchen dem Saarland
und dem übrigen Deutſchland vom 6. Auguſt 1935 erlaſſen.
Danach werden natürliche Perſonen nach dem ſaarländiſchen
Einkommenſteuerrecht beſteuert, wenn ſie ihren Wohnſitz oder ihren
gewöhnlichen Aufenthalt im Saarland haben, ohne im übrigen
Deutſchland einen Wohnſitz zu haben. Umgekehrt werden
Per=
ſonen, die im übrigen Deutſchland ihren Wohnſitz oder ihren
gewöhnlichen Aufenthalt haben, ohne im Saarland einen
Wohn=
ſitz zu haben, nach deutſchem Einkommenſteuerrecht beſteuert.
Von dieſem Grundſatz gelten Ausnahmen inſoweit, als
Perſonen, die Einkünfte aus ſaarländiſchem Grundbeſitz oder
aus ſaarländiſchen gewerblichen Betriebsſtätten erzielen, ſtets
nach ſaarländiſchem Einkommenſteuerrecht, und Perſonen, die
Einkünfte aus im übrigen Deutſchland gelegenem Grundbeſitz
oder aus im übrigen Deutſchland gelegenen Betriebsſtätten
be=
ziehen, ſtets nach deutſchem Einkommenſteuerrecht herangezogen
werden.
Wertem Schopf vor der Geliebten oder der Polizei oder
Ffalltoſenden Zuſchauermenge.
* Heinzelmännchen wiſſen ſchon, daß es nicht angeht einen
W dem die triefenden Haarſträhnen in die Stirn hängen
eſſen ſchlotternde Hoſe jeder Bügelfalte bar iſt, mit
Noh zu begrüßen. Helden müſſen ordentlich angezogen
daß iſt erſtes Erfordernis jedes jungen Mannes, der auf
el dentum ausgeht.
At den Damen meinen es die Heinzelmännchen natürlich
rs gut. In welcher furchtbaren Lage ihnen auch das
pſchen in Unordnung geraten ſein mag, innerhalb einer
iſt es neu onduliert und die Wimpern neu angeklebt.
ie treu beſorgt ſind ſie, wenn reizende, junge Damen die
FAlich ein Kleidchen für 19,75 Mark tragen, plötzlich durch
kung wunderſamer Umſtände gezwungen ſind, einen rout
em Botſchafter mitzumachen. (Im Film kommt das vor.)
h ſtehen ſie da, in einem Wunder von einem Abendkleid,
hmuck behängt, ſo daß alle anweſenden, weiblichen Gäſte
id berſten, die männlichen dagegen alle vor dem Altar
nenen Treue vergeſſen und den neuen Stern zu
ver=
hoffen. Was ihnen natürlich nicht gelingt. Denn die
männchen haben den jungen Mann, der ſich des 19,75=
Ale ides, in dem die Geliebte beſcheiden einherging, ſchämte,
rſt ändlich auch auf den rout geführt und nun ſieht er
upt erſt, wie betörend ſchön ſie iſt. Aufſchluchzend ſinkt er
Güßen. Heirat iſt in ſichere Ausſicht geſtellt. Die Heinzel=
Nen haben wieder mal ein gutes Werk getan.
* ſind jedoch nicht immer gut gelaunt. Mit den
Böſe=
haben ſie nichts im Sinne. Wenn Diebe irgendwo
ein=
vertiefen die Heinzelmännchen ihre Fußſpuren im
daß ſelbſt ein Blinder ſie erkennen muß. Sie laſſen in
lichen Mietshäuſern eiſerne Falltüren entſtehen, in denen
brecher gefangen wird, ſie haben die entſetzlichſten Gifte
ſie laſſen den Revolver des Verabſcheuungswürdigen ſtets
er Minute verſagen. Sie ſtatten die Kriminalbeamten
uern ſechſten Sinn aus und die junge Dame, die zum
Jal in ihrem Leben eine Waffe in der Hand hält, mit
effſicherheit, daß Wilhelm Tell geneigt wäre, bei ihr
füriterricht zu nehmen.
die Heinzelmännchen! Wenn ſie nicht wären, wie be=
würde es um manchen Film ausfehen. Wieviele
be=
de Situationen verpufften, wieviele
Engenützt.
Möglichkeiten
iſt ſchade, daß einem die Film=Autoren nicht verraten
auf welche Art man mit ihren Heinzelmännchen in
brng treten könnte.
es ſcheint, daß dieſe Heinzelmännchen ſich mit gewöhn=
Menſchen nicht abgeben.
* Die kleine Maud und das Parlamenk
von Weſtminſter.
(D In den erſten Auguſttagen, vor Vertagung des
Parla=
ments erregte die Geſchichte des Schulmädchens
Maud Maſon und der Sturm um einen von ihr
geſchriebenen Schulaufſatz das teils natürliche und
teils von der Senſationspreſſe künſtlich angefachte Aufſehen ganz
Englands. Die Geſchichte iſt einfach wie ein klaſſiſches Epos. Die
13jährige Maud Maſon Schülerin in der St. Pauls
Mädchen=
ſchule zu Chorlton=on=Medlock in der Nähe von Mancheſter, hatte
anläßlich des Silbernen Regierungsjubiläums des engliſchen
Königspaares einen „Jubiläumsaufſatz” zu verfaſſen und hatte
in dieſem, in aller Harmloſigkeit und erfüllt von geſundem
britiſchen Patriotismus, folgenden Satz niedergeſchrieben: „
Eng=
land iſt bloß ein kleines Land, doch ein beſſeres Land als jedes
andere in der Welt. Es hat einen guten König und eine gute
Königin, die über es regieren.” Am Tage, da die kleine Maud
dieſen Aufſatz geſchrieben hatte, beſuchte die Mädchenſchule zu
Chorlton=on=Medlock zufälligerweiſe der Schulinſpektor Mr.
E. C. Whitworth. Er blätterte in den Aufſätzen herum, gewahrte
in Maud Maſons Aufſatz den oben erwähnten Satz und ließ,
zur Lehrerin gewandt, eine Bemerkung fallen etwa des Sinnes,
daß „altmodiſche Imperialismen in der Vergangenheit oft zu
Krieg geführt hätten . . ." Der ganze Zwiſchenfall dauerte kaum
eine Minute. Doch irgend jemand, es iſt nicht ganz erſichtlich
wer, griff die Sache auf. Sie wurde dem konſervativen
Abgeord=
neten für Mancheſter, Sir Gerald Hurſt mitgeteilt. Dieſer ſtellte
deswegen eine Anfrage im Parlament. Und der Sturm brach los.
In England wüten keine Stürme, ohne daß der „Daily
Ex=
preß” kräftig in die Segel blaſen würde. Der tüchtige
Chef=
redakteur des „Daily Expreß” kam, als er über den Fall des
Schulmädchens Maud und ihres umſtrittenen Jubiläumsaufſatzes
las, ſofort auf den Gedanken, die kleine Maud mitſamt
ihren Eltern nach London zu bringen und aus
ihnen einen „ſtunt” d. h. eine Preſſeſenſation zu
machen. Geſagt, getan. Es erwies ſich, daß die Familie der
kleinen Maud aus mehr als zehn Köpfen beſtand und ſich in
größter Notlage befand. Die kleine Maud und ihre Mutter
nah=
men daher die Einladung des „Daily Expreß” gratis nach
Lon=
don zu kommen und für teures Geld über die Angelegenheit des
unglückſeligen Schulaufſatzes ihre Anſicht zu äußern, gerne an.
Der „Daily Erpreß” tat ſeinerſeits alles, um hieraus für ſich
recht viel Kapital zu ſchlagen. Die kleine Maud, ein bis dahin
völlig unbekanntes Schulmädchen in einem ſchlichten blauen
Schülerkleide, erhielt auf Euſton Station einen prächtigeren
Empfang als ſo mancher amerikaniſche Filmſtar der London
nach Monaten intenſiver Vorpropaganda beſucht. Photographen,
Filmoperateure, Reporter und Neugierige warteten auf dem
Bahnſteig zu Hunderten. Maud wurde, kaum daß ſie aus dem
Zuge trat, photographiert, gefilmt, mit Fragen beſtürmt.
Selbſt=
redend waren die Gentlemen vom „Daily Expreß” bemüht, die
kleine Maud ausſchließlich für ſich mit Beſchlag zu belegen und
die Konkurrenz tunlichſt fern zu halten. Sie konnten es aber
nicht verhindern, daß die übrigen Reporter von allen Seiten auf
Maud mit Fragen eindrangen: „Was iſt deine Anſicht, Maud,
über dieſe ganze Angelegenheit?” „Wirſt du morgen ſelbſt der
Parlamentsdebatte beiwohnen, Maud?”, „Sag einige Worte,
einerlei was, bloß einige Worte, Maud!‟ Die kleine Maud war
von all dieſem Trubel völlig verwirrt. Als das Auto ſich in
Bewegung ſetzte, da ſtanden ſelbſt auf den Trittbrettern die
Re=
porter und Photographen. Und als es gar zu ſchlimm wurde,
da ergriff die kleine Maud den Mantel ihrer Mutter und warf
ihn ſich über den Kopf — ganz wie Greta Garbo, der große
Filmſtar.
Und dann inſzenierte der „Daily Expreß” die große rührende
„Stunt”=Szene: die Redakteure des „Daily Expreß”
geleiteten die kleine Maudim Triumph ins
Par=
lament, damit ſie höchſt perſönlich der Debatte
über ihren Jubiläumsaufſatz beiwohnen ſolle.
Und ſie war die Senſation des Tages daran iſt nicht zu
rüt=
teln. Sämtliche Policemen, die im Parlament Wache halten,
ſchüttelten ihr die Hand. Einer brachte raſch ein Autogramm=Buch
herbei und bat Maud um ihre Unterſchrift „Für meine Tochter”,
wie er lachend und quaſi zur Entſchuldigung hinzufügte. Der
würdige Saaldiener mit der goldenen Kette verkündete, daß er
für Maud und deren Mutter „die zwei beſten Sitze in der erſten
Reihe” reſerviert hätte. Sämtliche anderen Anweſenden auf der
Fremdentribüne ſchauten nur auf die kleine Maud und auf
niemand ſonſt in den Hallen von Weſtminſter. Zuerſt debattierte
das Parlament lang und breit über Schiffahrtsfragen und
ähn=
liche langweilige Dinge. Doch ſchließlich erhob ſich Sir Gerald
Hurſt und verlas die ſakramentale Stelle in Maud Maſons
Jubiläumsartikel: „England iſt bloß ein kleines Land, aber..
Ein beifälliges Gemurmel ging durch die Reihen der
Konſer=
vativen. Dann erteilte Mr. Stanley, der Unterrichtsminiſter, ſeine
lange und gewundene Antwort. Nachdem er ausgeſprochen hatte,
beugte ſich der Reporter des „Daily Expreß” zur kleinen Maud
nieder und fragte ſie, was ſie von der ſoeben angehörten
De=
batte denke? „Ich verſtand kein einziges Wort”, entgegnete ſie
ehrlich und fügte verzweifelten Blickes hinzu „mir iſt ſo übel,
Mammie‟.
Wollen wir nach Hauſe ge
Mittwoch, 14. Auguſt
Seite 4 — Nr. 222
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 14 Auguſi 1933
Das Sommernachtfeft am Großen Woog
Samskag, den 17. Auguſt, abends 8 Uhr.
Ueber 500 Mitwirkende, 40 Paddelboote und 4 Zehner=Kanadier
auf dem Woog, Brillantfeuerwerk, bengaliſche Beleuchtung,
Illu=
mination, Venezianiſche Nacht, Schiffsbeſchießung und ſonſtige
Ueberraſchungen ...
Das diesjährige Woogsfeſt am kommenden Samstag
ſteht unter dem Motto „Vom Rhein zur Donau”, Unzählige
Plakate künden in und außerhalb Darmſtadts von dieſer
Groß=
veranſtaltung. „Was wird an dieſem Sommernachtsfeſt denn nun
geboten?”, ſo fragt ſich ſchon ſeit einigen Wochen die Darmſtädter
Bevölkerung. Es wäre von vornherein verfehlt, wollte die
Feſt=
leitung im voraus ihr Programm verraten. Nur ſoviel darf
ge=
ſagt werden, daß die diesjährige Veranſtaltung am Woog alle
ſeitherigen Sommernachtsfeſte noch übertreffen wird.
Mit Abſicht wurde der Beginn erſt auf 8 Uhr feſtgeſetzt um
allen Volksgenoſſen, insbeſondere den Geſchäftsleuten und ihrem
Perſonal Gelegenheit zu geben, noch rechtzeitig an den Woog zu
kommen. — Eingeleitet wird das Feſt mit einem
Maſſenauf=
marſch der Darmſtädter Schwimmer und Schwimmerinnen, der
nach einer Anſprache des hieſigen Leiters der Ortsgruppe des
Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, Direktor Löwer,
mit einem Maſſenaufſchwimmen endet.
Alsdann beginnt ſofort das angekündigte Hörſpiel „Vom
Rhein zur Donau”. Dieſem Spiel liegt folgender Inhalt
zugrunde: Die Darmſtädter Paddler fahren vom Erfelder
Alt=
rhein auf dem Waſſerwege nach München. Dieſe Reiſe den Rhein
abwärts auf dem Main, dem Main=Donau=Kanal, der Donau
und ſchließlich der Iſar wird durch eine
Bildfunkrepor=
tage auf den Großen Woog nach Darmſtadt übertragen, ſo daß
die geſamte Darmſtädter Bevölkerung an dieſer luſtigen Fahrt
teilnehmen kann.
In zahlreichen Vorführungen erleben wir die Fahrt der
Darmſtädter Paddler, zu welchem Zwecke der ganze Woog als
ein=
zige große Freilichtbühne herangezogen wird.
Auf der Mitte der 100=Meterbahn, wurde von der hieſigen
Pionier=SA. in uneigennützigſter Weiſe eine große Bühne
ge=
ſchaffen, auf der zahlreiche Vorführungen ſtattfinden. Aber nicht
nur hier findet das Programm ſeine Abwicklung, auch das
Damen=
bad, die Sonneninſel, die ganze Waſſerfläche des Woogs, ſind in
das Programm eingeſchaltet, ſo daß ſelbſt diejenigen Zuſchauer
die Veranſtaltung miterleben, die nicht auf der Haupttribüne
ſtehen, ſondern mit einem Platz auf der Süd= oder Nordſeite des
Woogs vorliebnehmen wollen.
Das Spiel endet mit einem großen
Brillantfeuer=
werk der Firma Wallenſtein, an das ſich eine bengaliſche
Be=
leuchtung der Woogsinſel und andere Ueberraſchungen anſchließen.
Mit dem Schluß des Spieles findet jedoch das
Sommernachts=
feſt noch nicht ſein Ende denn alsdann beginnt eine ſogenannte
Venezianiſche Nacht. Sämtliche Paddelboote,
Zehnerkana=
dier und die Woogskähne werden noch zirka eine Stunde lang
mit Lampions geſchmückt, den Woog befahren, während das
Muſikkorps der Landespolizeigruppe
Darm=
ſtadt, die Handharmoniakgruppe der TSG. 46, die Sänger uſw.
für Unterhaltung ſorgen. Auf der Weſtſeite des Woogsdamms
findet während dieſer Zeit, wie auch vorher, Wirtſchaftsbetrieb
ſtatt.
Die Venezianiſche Nacht erhält ihren Abſchluß durch eine
Schiffsbeſchießung auf der Mitte des Woogs.
Neben dem Programm wird die Ausſchmückung des
Woogs, ſowie die Beleuchtung dem ganzen Feſt eine
beſon=
dere Note geben. Die Stadt Darmſtadt, ſowie die Heag haben ſich
hier in den Dienſt der Sache geſtellt und werden die 100=Meter=
Bahn, die Woogsinſel, das Damenbad uſw. feſtlich beleuchten
Die Häuſer in der Landgraf=Georg=Straße und in der
Er=
bacherſtraße erhalten, ſoweit ſie vom Woog aus ſichtbar ſind,
eben=
falls eine Illumination.
Die ganze Veranſtaltung wird mittels Lautſprecher auf
den ganzen Woog übertragen. Die Firma Radio=Boßler
ſtellt hierzu ihre geſamte Großanlage mit 3 Lautſprechern und 5
Mikrophonen, ſo daß die Gewähr dafür gegeben iſt, daß alle
Zu=
ſchauer und Zuhörer das Feſt miterleben.
Der Woog wird im Einvernehmen mit der Polizeidirektion
Darmſtadt rund herum abgeſperrt, und zwar ſo, daß auch die
Heinrich=Fuhrſtraße zwiſchen Beck= und Heidenreichſtraße, ſowie
die Landgraf=Georg=Straße zwiſchen Beckſtraße und Fiedlerweg
unter die Abſperrung fallen. Lediglich die Bewohner dieſer Straße
können die Abſperrungskette an dieſem Abend paſſieren.
Die Eintrittspreiſe ſind ſo gehalten, daß jeder Volksgenoſſe
die Veranſtaltung beſuchen kann. Sie wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Weſtſeite des Woogs (100=Meter=Bahn): Stehplatz 35 Pfg.,
Sitz=
platz (Hilfsterraſſe) 50 Pfg. Sitzplatz (Steinterraſſe) 75 Pfg.,
Numerierter Stuhlplatz 1 RM.
Südſeite des Woogs (An der Heinrich=Fuhr=Straße): 20 Pfg. auf
allen Plätzen.
Nordſeite des Woogs (an der Landgraf=Georg=Straße): 10 Pfg.
auf allen Plätzen.
Folgende Vorverkaufsſtellen wurden eingerichtet: Parfümerie
Müller am Weißen Turm, Zigarrenhaus Hartmann,
Grafen=
ſtraße 20, Pavierhandlung Künzel, Beſſungerſtr. 59,
Woogs=
kaſſe, Woogsturnhalle, Woogswieſe.
(Vergleiche auch die heutige Anzeige in dieſem Blatte.)
(gez.) Löwer.
Jubiläums=Garkenbau=Ausſtellung.
— Nachdem genau die Hälfte der Ausſtellungsdauer
ver=
ſtrichen iſt, hat ſich die Ausſtellungsleitung entſchloſſen, den Preis
für die Dauerkarten zu ermäßigen. Die auf den Inhaber
aus=
geſtellte Dauerkarte koſtet jetzt nunmehr nur noch 3 RM., die
Beikarte nur noch 1,50 RM. Bis zu 3 Beikarten können für jede
Dauerkarte gelöſt werden. Die Mitglieder des
Gartenbauver=
eins bezahlen für die Dauerkarte 1,50 RM. und für die
Bei=
karte ebenfalls 1,50 RM.
Heute abend findet das letzte Gaſtſpiel des bekannten
rheini=
ſchen Humoriſten Willi Oſtermann ſtatt, der mit ſeinen
Darbie=
tungen in Darmſtadt einen außerordentlichen Erfolg hatte.
Gleich=
zeitig iſt Tanzgelegenheit gegeben.
Am 22. Auguſt wird in der Gartenbau=Ausſtellung die
Grave=
lotte= und Anloy=Gedenkfeier durch den Reichskriegerbund
Kyff=
häuſer in großem militäriſchem Rahmen abgehalten.
Abſchluß des Reichsweltkampfes der SA.
Propagandamarſch des Sturmbanns 1/115.
Als Abſchluß der Durchführung des Reichswettkampfes der
SA. 1935 führt der Sturmbann I der SA.=Standarte 115 am
Donnerstag, dem 15. Auguſt 1935, abends, einen
Propagandamarſch durch.
Der Propagandamarſch beginnt um 20, 30 Uhr an der
ehe=
maligen Infanterie=Kaſerne (Alexanderſtraße) und führt durch
folgende Straßen:
Obergaſſe, Langgaſſe, Holzſtraße, Kirchſtraße, Karlſtraße,
Heinrichſtraße, Saalbauſtraße Rheinſtraße Luiſenſtraße,
Bismarck=
ſtraße, Wendelſtadtſtraße, Liebigſtraße. Pallaswieſenſtraße,
Gar=
diſtenſtraße. Arheilger Straße, Magdalenenſtraße,
Alexander=
ſtraße, Vorbeimarſch am Muſeum.
Zu dem Propagandamarſch hat ſich der Muſikzug des NSKK.
bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt.
Die Sprechſtunden der Abteilung II der Heſſiſchen
Landes=
regierung fallen am Samstag, den 17. Auguſt 1935, aus.
— Schutz dem deutſchen Holze! Zum Abſchluß des
Schulungs=
kurſes ſpricht heute abend um 20 Uhr im Gewerbemuſeum
Neckar=
ſtraße 3, Fr. Kallenbach, der Leiter der Landesſtelle für Pilz= und
Hausſchwamm=Beratung und des Mykologiſchen Inſtitutes der
Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde, über das volkswirtſchaftlich
ſo wichtige Thema „Verhütung und Bekämpfung des
Haus=
ſchwammes”.
Das Erholungswerk des deutſchen Volkes
braucht Freipläke für groß und klein!
Der Reichsautozug Deutſchland.
80 Fahrzeuge ermöglichen die reibungsloſe Durchführung ſelbſt der größten Kundgebungen.
Glanzwerk modernſter kechniſcher Einrichkungen. — Eigener Bürozug.
NSK. Anläßlich des Richtfeſtes der Großgarage
des Heimatbahnhofes für den Reichsautozug
Deutſch=
land auf dem Gelände der Reichszeugmeiſterei in
München hatte ein Vertreter der Reichspreſſeſtelle
der NSDAP. Gelegenheit, mit dem ſtellvertretenden
Reichspropagändaleiter Hugo Fiſcher und ſeinem
techniſchen Mitarbeiter, Standartenführer Schäfer,
eine Unterhaltung über den Reichsautozug
Deutſch=
land zu führen.
Die kechniſche Ausſtakkung des Zuges.
Der Hilfszug Bayern iſt eine Einrichtung, die der
Verpfle=
gung großer Maſſen dient. Der Reichsautozug Deutſchland
da=
gegen iſt ein aus mehreren Zügen beſtehender techniſcher Zug,
welcher überall dort eingeſetzt wird, wo Kundgebungen größten
Ausmaßes durchgeführt werden. Er führt alle techniſchen
Hilfs=
mittel mit ſich, welche von den Propagandiſten bei ſolchen
Kund=
gebungen verlangt und eingeſetzt werden. Unter dieſen iſt an
er=
ſter Stelle die Elektrizitätsverſorgung zu nennen, die bei den
ver=
ſchiedenen Veranſtaltungen nicht nur große Schwierigkeiten,
ſon=
dern auch große Koſten verurſacht. So mußte z. B. bei der
Er=
öffnung der Reichsautobahnſtrecke Frankfurt—Darmſtadt 8
Kilo=
meter weit durch Hochſpannungskabel der elektriſche Strom zum
Kundgebungsplatze geführt werden. Da der Reichsautozug über
eine eigene Stromerzeugung verfügt, und zwar mit
einer Leiſtung von 800 Kilowattſtunden, iſt es möglich, alle
er=
forderlichen elektrotechniſchen Einrichtungen mit Strom zu
ver=
ſorgen einſchließlich der für Filmaufnahmen notwendigen
Schein=
werfer, die ſich ebenfalls im Zuge befinden Damit iſt ſchon
ange=
deutet, daß auch die Filmabteilung ſelbſtändige Filmaufnahmen
und =wiedergaben durchführen kann, denn auch hierfür befinden
ſich entſprechend eingerichtete Fahrzeuge im Reichsautozug.
Ein ſehr großes Gebiet nehmen die Lautſprecher= und
die Uebertragungsanlagen ein. Als nach dem Willen
des Führers der Auftrag zum Bau des Reichsautozuges dem
Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels gegeben wurde, wurden
ſo=
fort neue Verſtärkereinrichtungen entwickelt, über welche bisher
die geſamte Rundfunkinduſtrie noch nicht verfügte. Es wird mit
den neuen Apparaturen, Mikrophonen und Lautſprechern möglich
ſein, ſtatt wie bisher Hunderttauſenden, jetzt Millionen Menſchen
eine einwandfreie Wiedergabe zu übermitteln. Selbſtverſtändlich
iſt es, daß dieſe Uebertragungsanlagen auch das Programm der
Reichsſender übernehmen und mit allen im Reiche befindlichen
Lautſprecheranlagen verbunden werden können. Hierzu werden im
Einvernehmen mit der Deutſchen Reichspoſt die erſtklaſſigen
Kabelleitungen der Telegraphenbehörden herangezogen, ſo daß
hier auch ein enges Zuſammenarbeiten der verſchiedenen
Auf=
gabengebiete der Fernmeldetechnik gewährleiſtet iſt.
Einrichtungen für den Aufbau von Tribünen und Dekorationen.
Der weitere Ausbau des Zuges wird die Möglichkeit geben,
die erforderlichen Transportfahrzeuge für noch aus einem
beſon=
deren Materiale zu konſtruierende Tribünenbauten zu ſchaffen, ſo
daß in Zukunft Schwierigkeiten auch auf dieſem Gebiet
ausgeſchal=
tet ſind. Weitere Fahrzeuge in beſonderer Konſtruktion dienen
zur Aufnahme von Dekorationen und Fahnenmaterial, der
dazu=
gehörigen Maſten. Hebezeuge und ſonſtigen Hilfsmittel. Ein
Rüſt=
fahrzeug mit einer 24 Meter hohen, beſonders beweglichen
Auf=
protzleiter gibt die Möglichkeit, auch bei entfernt von jeder
ſtäd=
tiſchen Siedlung gelegenen Kundgebungsplätzen an
Fahnen=
naſten, Tribünen uſw. ohne Zuhilfenahme Dritter zu arbeiten,
während eine eigene Beleuchtungsanlage, die eine Aufhellung
von Hunderttauſenden von Quadratmetern geſtattet, die
Möglich=
keit bietet, ſelbſt bei Nacht zu arbeiten. Ein beſonderer Teil des
Zuges wird die Aufgabe haben, die für Unterbringung der in
Sonderzügen eintreffenden Kundgebungsteilnehmer nötigen Zelte
bereitzuſtellen, während der Hilfszug Bayern, der, wie bereits in
allen Kreiſen bekannt, die Verpflegung in der bewährten Clf
u=
tät übernehmen wird.
Auch Spreng= und Trinkwaſſerfahrzeuge ſowie ein Bür
ſind vorhanden.
M
auch bei trockenem Wetter. Deſ Strapaze. d 2 bungcte
verfügt der Reichsautozug über eine entſprechende Anzaſſ
Fahrzeugen für Spreng= und Trinkwaſſerverſorgung. Die Sm
wagen werden in der Lage ſein, unter hohem Druck ſe be
breiteſten Anmarſchſtraßen ſtaubfrei zu hau
während die Trinkwaſſerverſorgung unter Beobachtung
hygieniſchen Vorſchriften entſprechend vorgenommen werdeim
denn im Reichsautozug iſt für den Schnelltransport durch Side
gängige Schnellwagen Sorge getragen und Betricby
Tankwagen, Werkſtättenlager, Feuerlöſcheinrichtungen mosle
Art ſind bei den Ausmaßen des Zuges eine Selbſtverſtändi
Ja, ſogar die zur Abhaltung von Großkundgebungen ine
bürotechniſchen Mittel führt dieſer Zug mit ſich. So iſt eir au
zug vorhanden, der den verantwortlichen Organiſatoren Det
ger Großkundgebungen die Möglichkeit gibt, nach altberdte
Grundſätzen mit ihren eingearbeiteten Männern im beſtei
ner zu arbeiten.
Schnelldruck= und Abhörvorrichtungem v
der anweſenden Preſſe die Möglichkeit, ſchnellſtens ihre Scht
an die Redaktionen zu geben, während die Organiſationslan
ſelbſt über Fernſprecher=, Funk= und Fernmeldeeinrichturg
weiteſtgehendem Maße verfügt, ſo wie es für die Kundgeine
und Staatsakte der NSDAP. gefordert werden muß.
80 Fahrzeuge in einer Geſamtlänge von über 3 Kilomelel
Der Reichsautozug Deutſchland beſteht nach ſeiner Vollange
aus mehr als 80 Fahrzeugen, von denen ſich die Hälfte bugs
kurz vor der Fertigſtellung befindet.
Die Geſchwindigkeit der mit den neueſten Dieſelrceln
ausgerüſteten Motorwagen beträgt mehr als 60=Ko
meter=Stundenleiſtung. Die Kolonnenlänge drsob
eenden Reichsautozuges Deutſchland wird mehr als dre
meter Strecke einnehmen.
Vielſeitige Einſatzmöglichkeiten.
Der Reichsautozug iſt unterteilbar, und zwar drei=, vEſnn
ſechsteilig. Bei der kleinſten Unterteilung (ſechs Teile) iſt ög
lich. beſonders Einzelkundgebungen zu je 300 000 Mann ſer
ſchiedenen Gauen des Deutſchen Reiches durchführen zukönmubit
Fahrzeuge dienen alſo neben ihren techniſchen Aufgaben, uun
ſie am Kundgebungsplatz entladen ſind, auch dem Tran
von Menſchen, und können in weiteſtem Umfange duru
ſammenhängende, zuſammenlegbare Zeltbetten auch für Kn
kentransportfahrzeuge benutzt werden. Für die
mannſchaften ſind in den Fahrzeugen entſprechende Unte—ts
räume und Schlafgelegenheiten vorgeſehen.
Die Beſatzung des Zuges wird ungefähr 80 bi
Mann Stammperſonal betragen.
Zuſammenarbeit mit dem Hilfszug Bayern.
Daß der Hilfszug Bayern im Rahmen der Reichspropasa
leitung mit dem Reichsautozug Deutſchland als zuſammematg
zu betrachten iſt, geht aus der Wichtigkeit des Einſatzes ſeint
Zuges hervor. Auch der Hilfszug Bayern wird entſprecheiſe
Anſprüchen, die an dieſen modernen Reichsautozug geſtelrer
den, ausgebaut werden, ſo daß auch hier ein vollkommenen
ſatz möglich wird, zumal der Hilfszug Bayern das Sanitä
mit zu betreuen hat.
Die Einrichtungen auf dem Reichsautobahnhof in Mieniol k Teil
welcher die Heimatſtation des Zuges ſein wird, geſtattem ene2 Mlſtell
ſchnellſten Einſatz bei Alarmbereitſchaft, alſo auch bei Kun94, die
phen oder Unglücksfällen größeren Ausmaßes. Der Reiasd
zug Drutſchland wird nach ſeiner Vollendung auf techniſchi
propagandiſtiſchem Gebiete bisher in der Welt Unerreicht.”
ſtellen und von neuem Zeugnis davon geben, wie ſehr
Werkmannsarbeit und Ingenieurkunſt zu achten ſind.
Bogoliubow Sieger im Bad=Nauheimer Schachkurnier
Bis zur letzten Runde, die am Montag geſpielt wurde, war
der Ausgang des internationalen Schachturniers in Bad
Nau=
heim vollkommen ungewiß. Fünf Spieler hatten noch eine
Mög=
lichkeit, auf dem erſten Platz zu landen. Durch den Verlauf der
letzten Spiele wurde aber Bogoljubow, obwohl er gegen ſeinen
alten Gegner Dr. Rödl nur ein Unentſchieden erzielte, mit einem
halben Punkt Vorſprung Turnierſieger. Der Düſſeldorfer Engels,
mit deſſen Sieg man ſtark rechnete, verlor im entſcheidenden
Augen=
blick gegen Anderſen (Dänemark). Auch der zweite Platz fiel
Engels nicht uneingeſchränkt zu, da der Tiroler Eliskaſes die
gleiche Punktzahl erreichte. Opocenſki (Tſchechoſlowakei) wurde
Vierter, Ahues (Königsberg) zuſammen mit Stoltz (Schweden)
Fünfter und Sechſter.
Bogoljubow ſchlug Ahues, Richter Stoltz und Grob,
ſchlichtete mit Dr. Rödl. Eliskaſes, Opocenſki und Anderſen und
verlor gegen Engels. Sein Sieg iſt ohne Zweifel verdient, er zeigte
von allen Teilnehmern die gleichmäßigſte Spielſtärke. Von den
übrigen deutſchen Spielern hat ſich Engels ganz hervorragend
geſchlagen, gewann ausgerechnet gegen die ſtärkſten Teilnehmer
und lieferte gegen Richter, die ſchönſte Partie des Turniers.
Ahues überraſchte ſehr angenehm, ſchlug Grob, Anderſen und
Dr. Rödl, ſchlichtete mit Engels, Opocenſki und Eliskaſes, ſtand
aber leider das Turnier nicht ganz durch. Richter (Berlin),
deutſcher Meiſter 1935, ſchien die Anſtrengungen der Aachener
Mei=
ſterſchaft noch nicht ganz überwunden zu haben, ſein beſtes
Er=
gebnis war ein Sieg über Eliskaſes. Dr. Rödl (Nürnberg)
ent=
täuſchte.
Nach einem ſehr ſchlechten Start erkämpfte ſich Eliskaſes
aus den letzten ſechs Runden 5 Punkte und bewies, daß er ein
ſtarker Spieler iſt. Opocenſki bildete neben Engels die
Ueber=
raſchung des Turniers. Er verlor ebenſo wie Bogoljubow nur ſein
Spiel gegen Engels ſchlichtete ſechsmal und ſchlug Grob und
Anderſen, die beide nur je zweimal, und zwar gegen die
glei=
chen Gegner, Engels und Stoltz, gewinnen konnten. Stoltz hielt
nicht das, was man von ihm erwarten durfte.
Der Schlußſtand: Bogoljubow 6: Engels und Eliskaſes
5½; Opocenſki 5: Stoltz und Ahues 4½; Richter 4; Anderſen,
Dr. Rödl 3½ und Grob 3 Punkte.
N
Funk=Sonderzüge des R. 9.R. nach Berlin!
Die Ausgabe der Fahrkarten zum Sonderzug I (17. bis 20.
Auguſt) erfolgt heute Mittwoch, den 14. Auguſt, die Fahrkarten
zum Sonderzug II (18. bis 25. Auguſt) werden am Donnerstag,
dem 15. Auguſt, in der Kreisfunkſtelle, Luiſenſtraße 36,
ausge=
geben.
Zur vollen Beſetzung der Sonderzüge können ſich noch eine
Anzahl Volksgenoſſen an der Fahrt beteiligen. Anmeldung und
Einzahlung des Betrages iſt ſofort in der Kreisfünkſtelle,
Luiſen=
ſtraße 36, erforderlich.
D. Zwei Motorradunfälle innerhalb weniger Minuten
ereig=
neten ſich geſtern früh um 7 Uhr auf der Rheinſtraße. Ein
Motor=
radfahrer wollte zur Feldbergſtraße einbiegen, als er auf dem
ungewohnt gewordenen naſſen Pflaſter in Schleudern geriet und
ſtürzte. Zum Glück erlitt er keine ernſtliche Verletzung. — Kurz
darauf fuhr eine Taxe die Rheinſtraße herauf, als ein
Motorrad=
fahrer, aus der Hindenburgſtraße kommend, dieſe
Hauptverkehrs=
ſtraße überqueren wollte. Dabei geriet er dem Taxi=Fahrer ans
rechte Hinterrad ſeines Autos und ſtürzte. Auch dieſer ſehr
be=
denklich ausſehende Unfall ging noch verhältnismäßig
glimpf=
lich ab.
Meldet dieſe bei eurer zuſtändigen NSV.=Ortsgruppe!
— Sommerſpielzeit 1935 im Orpheum. Als letzte Vorſtellung
der Sommerſpielzeit geht ab Freitag, 16. Auguſt, abends 8.15
Uhr, „Schwarze Huſaren”. (Um eine ſchöne Frau) eine
Operette von W. W. Goetze in Szene. Das Textbuch hält
ſich an das Luſtſpiel von Leo Lenz. Muſikaliſche Leitung: Beppo
Geiger, Spielleitung: Erich Lange. Die Erſtaufführung iſt
der Freitagmiete zugeteilt, die Donnerstagmieter erhalten
die Vorſtellung am Montag, 18. Auguſt, nachgeholt. Wir
ver=
weiſen ſchon jetzt auf dieſe Verlegung.
Spendet Ferien=Aufenkhalke!
Das Höchſte aber, was mir Gott auf dieſer Welt ef
hat, iſt mein Volk” bekannte unter jubelnden Heilrufen deih
rer und Volkskanzler Adolf Hitler bei der gewaltigen 800
gebung am 1. Mai auf dem Tempelhofer Feld bei BerLm
forderte erneut von allen Volksgenoſſen, ob reich, ob arnel
Zuſammenſchluß zu einer einzigen großen Volksgemeinſchsleiſt
großen Familie, die da heißt: Deutſchland. Wir wollgind
müſſen uns daher gerade in dieſen Tagen wiederum aſie
Pflichten gegenüber der geſamten Volksgemeinſchaft erinne d
an die denken, die noch auf der Schattenſeite des Lebens
für die aber die NS.=Volkswohlfahrt, als die
zige vom Führer geſchaffene Organiſatierſt
Sinne wahrer chriſtlicher Nächſtenliebe und echtem Soziai?0
arbeitet und ſorgt.
Jeder Deutſche kann an der Volksgemeinſchaft mitarkel
und dadurch einen Teil ſeiner Dankesſchuld an den Führ
tragen, indem er einen Freiplatz und Ferienaufenthalt i
holungsbedürftige Kinder und Volksgenoſſen zur Verfügun
Volksgenoſſen! Sorgt dafür, daß der NS.=Volkswohlfa.”
voller Erfolg wird, damit die Volksgemeinſchaft, die Sck8
gemeinſchaft des deutſchen Volkes, auch auf dieſem Wege
um Schritt, von Volksgenoſſe zu Volksgenoſſe immer innis
feſter wird.
Drum wollen wir nicht zögern, ſchnell hingehen und
NSV.=Ortsgruppe die Bereitwilligkeit zur Aufnahme eim=ß
dürftigen Kindes oder eines Volksgenoſſen erklären.
Schweres Schadenfeuer im Sensfelder Wes
Eine Kleintier=Zuchtanlage eingeäſchert.
—In der Nacht vom Montag auf Dienstag, um 1S
wurde die Berufsfeuerwehr durch Fernſprecher und ſpäte
den Feuermelder Ecke Schlageter= und Frankfurter Strax
dem Sensfelder Weg gerufen. Ein mächtiger Feuerſchein
den nächtlichen Himmel, ſo daß von mehreren Seiten An
über den Brandort einliefen. Hinter dem Reichsbahn=Ans
rungswerk am Sensfelder Weg befindet ſich eine ausg:
Kleintier=Stallanlage die Reichsbahn=Bedis
verpachtet iſt. In etwa 30 Meter Länge und 5 Meter Brei.
den die Ställe und Lattenverſchläge in hellen Flammen.
i=
vielen Holzwerk, an gelagerten Heu= und Strohmengen, far!.
Feuer reichlich Nahrung, doch gelang es, trotzdem das Löſc.
erſt über alle möglichen Hinderniſſe hinweg an die Bra
geleitet werden mußte, die weitere Ausdehnung des Fei.”
verhindern. Nach etwa 2½ſtündiger angeſtrengter Tätigkeit
die Feuerwehr wieder abrücken. Außer dem Materialſche./
dem Feuer eine große Anzahl Haſen und Hühne
Opfer gefallen, was um ſo bedauerlicher iſt, als der E
durchweg Volksgenoſſen betrifft, die mit Gütern nicht —
geſegnet ſind und auch wohl kaum verſichert ſein werden. D
ſtehungsurſache konnte bisher nicht ermittelt werden.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Der Unterricht hat an /
tag, den 12. Auguſt, begonnen.
Wie gratulieren!
Den Eheleuten Leonhardt Umſtädter und Frau Be
geb. Pfeiffer in Nieder=Klingen zu ihrem 50jähriger!
jubiläum. Den Hochbetagten ein „Glückauf” zur Diang.
Hochzeit.
Der älteſten Einwohnerin von Nieder=Kinziß
Anna Katharina Fleck, zu ihrem 91. Lebensjahr.
Herrn Adam Ohl in Neuſtadt i 2. zu ſeinem 2e
burtstag. Er iſt der älteſte Bürger des Städtchens und dee
Veteran aus der großen Zeit 1870/71.
Herrn Ludwig Bauer in Ober=Ramſtadt *
bergſtraße 21, der am 14. Auguſt ſein 86. Lebensjahr vollen.
Zum 85. Geburtstag Herrn Wilhelm Fritz 2. i.4
felden.
Ohne-Mundstück-Raucher
bevorzugen in immer steigendem
Kurmark OHNE.
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
faw=Referent der Alten Garde.
Der Pg. Friedrich Reinheimer, Reiſen (Heſſen), hat ſein
rößes goldenes Parteiabzeichen Nr. 57 816 verloren.
Der Kreisleiter.
ſu=isorganiſationsleiter — Reichsparteitag 1935.
Alle Ortsgruppen und Stützpunkte ſowie Amt für Beamte
ſelden bis ſpateſtens Mittwoch (14. Auguſt 1935) namentlich,
she Teilnehmer berechtigt ſind, auf Reichsbahn=
Freifahrtſchei=
nach Nürnberg zu fahren.
Fernmündliche Meldungen ſind ſchriftlich zu beſtätigen.
Fehl=
e wung iſt erforderlich.
Spater eingehende Meldungen können nicht mehr
berückſich=
werden.
ED2B. Darmſtadt=Land.
Arbeitsgemeinſchaft Mädchenerziehung (techn. Fächer) Die
rweitsſitzung findet am Mittwoch, 14. Auguſt, 3.30 Uhr, in der
Ssſchule zu Eberſtadt ſtatt. Arbeitsthema: Die Einführung
n einfachen Sticharbeiten im erſten Handarbeitsjahr und ihre
gwvicklung zu Muſtern. Erſcheinen Pflicht.
t gibt
Männern
vorrichtun
t, ſchnellſtens
nd die Orga
Fernmelde
SS für die 9.
ert werden muß
von über 3 Kilt
ſteht nach ſein
enen ſich die
den neueſten Die
mehr als
wird mehr als
glichkeiten.
k. und zwar
drei=
ung (ſechs Teilel it ;F
je 300 000 Mann
durchführen zukäng
niſchen Aufgaben. 1
auch dem Tran
liteſtem Umfange
ltbetten auch für
tzt werden. Für M
10
Hilfszug Bamrn.
hmen der Reichsvun
tigkeit des Einſaue
Bayern das Sanft
f in
d. geſtat
Die deutſcheArbeitsfront
Der Kreiswalter.
eisgruppenwalter! Achtung!
Am Mittwoch, dem 14. Auguſt, ſindet eine wichtige Sitzung
n licher Ortsgruppenwalter ſtatt. Es nehmen ferner teil:
nlliche Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter, der
Verwaltungsſtel=
leiter, der Leiter der Unterſtützungsabteilung und die
Frauen=
hiswalter. Ort: Haus der Arbeit, kleiner Saal. Zeit: 20.15
Erſcheinen iſt unbedingt Pflicht.
Frauenamt.
Die Dienstagsſprechſtunden des Frauenamtes der
Kreiswal=
ie fallen bis auf weiteres aus.
Ortsgruppe Rheintor — Frauenamt.
Die Sprechſtunden für die Hausgehilfinnen der Ortsgruppe
mtor finden ab 14. Auguſt 1935 jeden Mittwoch in der Zeit
nu6—17 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe,
Eliſabethen=
te 54, ſtatt.
für Volksgeſundheit, NSD, Aerztebund, Kreisamtsleitung.
Unſere allmonatliche Pflichtverſammlung findet am
Donners=
h)dem 15. Auguſt, abends 20.30 Uhr, im Reſtaurant Sitte,
rſtraße 15 (gelber Saal), ſtatt. Um pünktliches Erſcheinen
e) gebeten. Nur ſchriftliche, begründete Entſchuldigungen
wer=
lanerkannt.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Rheinfahrt nach Koblenz am 18. Auguſt. Am kommenden
hrtag führt die NSG. „Kraft durch Freude” Kreis Darm=
Wi ihre letzte diesjährige Rheinfahrt nach Koblenz durch.
Son=
ſz g bis Bingen, von dort aus Dampferfahrt nach Koblenz.
tiageſſen (kein Eintopfgericht) wird vor Ankunft in Koblenz
Kord eingenommen. In Koblenz iſt ein längerer Aufenthait
Stunden) vorgeſehen. Gelegenheit zur Stadtbeſichtigung
Mand als üchg ieutſches Eck. Ehrenbreitſtein uſw.). Muſik an Bord, auf der
ern wird enſuchy chahrt nach Bingen Tanz. Abfahrt des Sonderzuges in Darm=
Reichsgutozug geit 4bb etwa 7 Uhr, Rückkunft dortſelbſt gegen 23 Uhr. Die
ge=
jer ein vollomm 49u/ Fahrzeiten werden an dieſer Stelle noch rechtzeitig
be=
imngegeben. Für die Rheinfahrt ſtehen noch eine Anzahl Plätze
Verfügung. Anmeldungen, die nur bei gleichzeitiger
Entrich=
der Teilnehmerkoſten getätigt werden können, nimmt die
die dienſtſtelle noch bis auf weiteres entgegen. Die
Teilnehmer=
ühr, die die Fahrtkoſten (Bahn= und Schiffahrt), ſowie das
tingeſſen einſchließt, beträgt 4,50 RM. je Perſon.
Schlußtermine für die Urlauberzüge 45 (Spreewald) und 46
ſhwarzwald). Wir fordern die Inhaber von Gutſcheinen über
er
RM. auf, unverzüglich auf der Kreisdienſtſtelle den Reſtbetrag
gel
lie betr. Urlauberfahrt zu begleichen, da die Gutſcheine
be=
ſind.
½s mit Wirkung vom 10. bezw. 12. Auguſt verfallen und nach
ſt Verfalltag der Anſpruch auf Teilnahme erliſcht.
Achtung: „KdF.”=Wanderführer. Am kommenden
Donners=
dem 15. Auguſt, findet um 20.15 Uhr im kleinen Saal des
wienthale!
Iaus der Arbeit” eine wichtige Beſprechung ſtatt, an der alle
auf dieſer Mit Mikts und Betriebswanderwarte teilzunehmen haben. Im
Ver=
ſelnden Heilrue ! Wüderungsfalle iſt ſchriftliche Entſchuldigung einzureichen.
bei der gewal
„RdF.”=Urlauberzug in den Spreewald vom 31. Auguſt bis
gfer Feld bei b0 Hi lewtember. Bisher war es nur möglich, den Spreewald in
reich,
ſtei märchenhaften Art der Waſſerſtraßen in Bildern kennen
lernen, die auch die der dortigen Bevölkerung eigenartige
äk wiedergaben. Nunmehr ſoll auch die Möglichkeit gegeben
oas Land in ſeiner Urlaubsfahrt kennen zu lernen. Fur die
teibringung ſind die Orte an der Spreewaldbahn zwiſchen
itluus und Lubben vorgeſehen. Es wird unſeren Urlaubern
Freude bereiten, in den breiten flachen Kähnen dem Ver=
4smittel der Spreewälder, die Waſſerſtraßen zu befahren. Die
Ffahrt führt die Urlauber über Berlin und Potsdam. Die
Anehmerkoſten, die Fahrtkoſten, Verpflegung und Unterkunft
ernſchließen, betragen nur 33 RM. für 6 Tage. Anmeldungen
hen umgehend an die Kreisdienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, er=
Sportkurſe der NSG. „Kraft durch Freude‟.
keute Mittwoch finden ſtatt: Fröhliche Gymnaſtik,
für Frauen. Ort: Hochſchul=Stadion. Zeit: 19.30—20.30 Uhr.
chsſportabzeichen Männer und Frauen. Ort: Hoch=
Stadion. Zeit: 19.30—20.30 Uhr. Schwimmen nur für
um. Ort: Hochſchul=Stadion. Zeit: 18—19 Uhr. Sport=
1
hien, Männer und Frauen. Ort: Schloßgartenſtraße 11.
20—21 Uhr. Tennis, Männer und Frauen. Ort: Hoch=
Stadion. Zeit: 18.30—20 Uhr. — Kommt in die neuen
huk=Kurſe der NSG. „Kraft durch Freude . Auskunft
Bis=
ſiceraße 19 (Tel. 3330).
Arbeitsdank, Bezirksſtelle Darmſtadt.
Am 15. Auguſt, abends 8 Uhr, veranſtaltet der
Arbeits=
n Darmſtadt eine Zuſammenkunft der ehemaligen
Arbeits=
ſtlameraden in der Arbeitsdienſtabteilung 2/254 Rote
Drago=
haſerne. Kurzer Aufklärungsvortrag über Zweck und Ziel
Arbeitsdank, anſchließend freie Ausſprache. Im eigenen
Inter=
der Arbeitsdienſtkameraden iſt zahlreiches Erſcheinen nötig.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Union=Theater: „Gauner auf Urlaub”.
Tkeſer intereſſante und auch ſympathiſche Verbrecher= und
Meurerfilm aus Amerika iſt wieder in den Spielplan
aufge=
ien und wirkt, wie bei ſeinem erſten Erſcheinen, intereſſant
Die gute Darſtellung, vor allem aber durch die Behandlung
4hemas, das von dem ſonſt in Amerika beliebten ſtark ab=
- Die Bekehrung eines Gangſters durch die Liebe zu einem
en Landmädchen. Daß das ohne die übliche
Sentimentali=
uweht, macht dieſen Film beſonders ſympathiſch. — Im Bei=
Femm läuft ein überwältigend komiſcher Film von Dick und
AK
Helia bringen heute zum erſten Male den Luſtſpiel=Film
ganzer Kerl” mit Herm. Speelmanns, Lien Deyers,
S töckel, Erika Gläßner.
Palaſt zeigt nur noch heute den Geſellſchaftsfilm der Ufa
Woronzeff” mit Brigitte Helm, Alb. Schoenhals und
ſi Knotek.
Selida zeigt heute zum letztenmal „Alle Tage iſt kein
Sonn=
mit Adele Sandrock, Karola Höhn, Wolfgang Liebeneiner,
Denckels.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den luſtigen Kriminal=
Sie und die Drei” mit Charlotte Suſa, Hans Söhnker
A von Meyerinck, Harald Paulſen. Ab morgen „Karneval
Sebe” mit Hermann Thimig, Lien Deyers.
Deimabende für ortsfremde junge Mädchen,
Freundinnen=
eandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15 bis 10 Uhr:
eienkunft. Donnerstag, den 15. Auguſt: Erziehungsfragen.
Seite 6 — Nr. 222
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 14. Auguſt 1.9.
Der Naturſchutz im Rahmen der Feldbereinigung.
Es iſt leider Tatſache, daß von einzelnen
Naturſchutz=
fanatikern immer wieder die Behauptung verbreitet wird, daß
durch die Feldbereinigung und die damit verbundenen
Maßnah=
men das Landſchaftsbild „verſchandelt”, alle Niſtgelegenheiten
der Vögel beſeitigt und durch die geradelinige Wegeführung die
Landſchaft ein naturwidriges Gepräge erhalte.
Es ſoll und kann nicht beſtritten werden, daß die Entwicklung
der Landwirtſchaft und das hohe Ziel der Reichsregierung, die
Ernährung des Volkes auf eigener Scholle ſicherzuſtellen, zu
Maß=
nahmen zwingt, die allen denen unverſtändlich erſcheinen, die ſich
mit dem tieferen Sinn und der ungeheuren Tragweite all dieſer
Arbeiten, die hierfür in Frage kommen, nur wenig oder gar nicht
befaßt haben.
Wohl allen Leſern iſt das heſſiſche Ried bekannt, aber nur
wenige wiſſen, daß dort Tauſende von Morgen beſten Bodens
liegen, die durch ſtauende Näſſe überhaupt keinen, oder nur einen
ſehr geringen Ertrag an minderwertigem Futter brachten. Wie
ganz anders iſt dies nun jetzt ſchon zum Teil geworden durch die
großzügigen Maßnahmen der heſſiſchen Regierung, die im
Rah=
men des Meliorationsarbeits= und Siedlungsprogramms
durch=
geführt werden und die ſchon heute jeden einſtigen Zweifler und
Beſſerwiſſer klar erkennen laſſen, daß nach Durchführung der
fraglichen Arbeiten auf deutſchem Boden Neuland gewonnen iſt,
das Hunderten von Volksgenoſſen zu einer Exiſtenzmöglichkeit
verhilft.
Trotz dieſer ausgedehnten umwälzenden Arbeiten iſt es im
Zuſammenarbeiten mit den amtlichen Vertretern des
Natur=
ſchutzes aber auch im Ried gelungen, das Gepräge der dortigen
Landſchaft zu erhalten. Gewiß mußten durch die
Entwäſſerungs=
anlagen vielfach Hecken und Wildbäume verſchwinden, aber
über=
all war es möglich, charakteriſtiſche Baumgruppen zu erhalten
oder durch Anpflanzung von Obſt= und Wildbäumen an
geeig=
neter Stelle die Landſchaft noch mehr wie ſeither zu beleben.
Aehnlich liegen auch die Verhältniſſe in Oberheſſen, denn
dort haben, obſchon 75 % der landwirtſchaftlich genutzten Flächen
bereits bereinigt ſind, im Zuge des Meliorationsarbeits= und
Siedlungsprogramms beſonders in dem nördlichen Teil der
Pro=
vinz die Feldbereinigungsarbeiten einen ungeahnten Auftrieb
bekommen, ſo daß Hunderte von Volksgenoſſen wieder Arbeit und
Brot erhalten werden. Wenn auch da, durch die ausgedehnten und
herrlichen Waldungen, die Schaffung von Wild= und
Vogelſchutz=
gehölzen nicht die Bedeutung erhält wie im Ried und
insbeſon=
dere in Rheinheſſen, wird, im Benehmen mit den zuſtändigen
Vertrauensleuten des Naturſchutzes, es auch da möglich ſein, die
eigenartige Schönheit des dortigen Landſchaftsbildes zu erhalten
oder nicht weſentlich zu beeinträchtigen. Vielfach aber werden
auch, beſonders in den Hochlagen des Vogelsberges, durch
Schaf=
fung von Waldſtreifen als Windſchutzanlagen die meteorologiſchen
Verhältniſſe eine weſentliche Beſſerung erfahren und damit eine
Ertragsſteigerung der Scholle und gleichzeitig eine weitere
Be=
lebung der Landſchaft verbunden ſein.
Aber auch nach Rheinheſſen haben in gewaltigem Ausmaße
die Feldbereinigungs= und die damit verbundenen
Meliorations=
arbeiten übergegriffen, und iſt zur Zeit in ſämtlichen
Gemarkun=
gen des Kreiſes Worms und in vielen Gemarkungen der Kreiſe
Bingen, Alzey und Oppenheim das Verfahren im Gange, alſo
gerade in einem Teil unſerer Heimat, der durch die beſonderen
bodenkundlichen und klimatiſchen Verhältniſſe und die dadurch
bedingte intenſive Landwirtſchaft und den Weinbau nur noch an
vereinzelten, wenigen Stellen das Gepräge der Urlandſchaft
er=
kennen laſſen.
Dieſe wenigen Zeugen aus alter Zeit, wenn äußerſt möglich,
zu erhalten, iſt natürlich eine Aufgabe, die von den ausführenden
Organen klar erkannt iſt, ſchon deshalb, weil durch die lange
Tätigkeit in Gottes freier Natur mehr wie bei vielen
Berufs=
gruppen eine ausgeprägte Naturverbundenheit und Liebe zur
Natur vorhanden iſt.
Es wird leider bei den geplanten Regulierungen des Pfrimm
und Eisbaches, deren Durchführung durch die beſonderen
Verbält=
niſſe zwangsläufig geboten iſt, allerdings mancher Wildbaum der
Axt zum Opfer fallen und manche maleriſche Bachſchlinge
ver=
ſchwinden müſſen, aber durch Neuanpflanzung geeigneter
Wild=
bäume an den neuen Bachläufen, wie dies ſchon in der
Gemar=
kung Monsheim geſchehen, wird das Landſchaftsbild nur
vor=
übergehend beeinträchtigt werden.
Aber auch in klarer Erkenntnis der Notwendigkeit von
ge=
eigneten Gehölzen, für Wild= und Vogelſchutz iſt überall da, wo
die Verhältniſſe dies geſtatten und Gelände zur Verfügung ſteht,
das nur einen geringen landwirtſchaftlichen Wert hat. Neuanlage
oder Ausbau ſchon vorhandener Gehölze vorgeſehen und gerade
in der näheren Umgebung von Worms wird da großzügige Arbeit
geleiſtet werden.
Es iſt im Rahmen dieſer Ausführungen leider nicht möglich,
in Einzelheiten einzugehen, aber doch dürfte es von allgemeinem
Intereſſe ſein, zu erfahren, welche größeren Anlagen des Natur=
und Vogelſchutzes durch die Feldbereinigung zur Durchführung
kommen.
Ein beliebter Ausflugsort in der Nähe iſt Heppenheim a d.
Wieſe, nicht nur wegen ſeiner guten Gaſtſtätten, nein,
insbeſon=
dere auch wegen ſeiner maleriſchen Lage in Verbindung eines
ungefähr 30 Morgen großen Gehölzes, das ſich von Oſten nach
Weſten auf einer Schotterterraſſe des Eisbaches als Nordhang
erſtreckt. Eine ähnliche Terraſſe befindet ſich in der Gemarkung
Abenheim, an der Gemarkungsgrenze mit Herrnsheim beginnend,
die in gleicher Richtung als Nordhand durch die Gemarkungen
Mörſtadt und Nieder=Flörsheim verläuft und an der Straße
Monsheim—Nieder=Flörsheim endet.
Auch in den zuletzt genannten Gemarkungen ſind die
viel=
fachen Raine mit Hecken und Gehölz beſtanden, und die
dazwi=
ſchenliegenden Ackerſtücke bringen keinen nennenswerten Ertrag.
Leider ſind in der Gemarkung Nieder=Flörsheim, trotz
ausge=
ſprochener Nordlage, Teile dieſes Hanges zu Weinberg gerodet
worden; leider, denn ſonſt hätte ſich ein nahezu
zuſammenhängen=
der Gehölz= und Grünlandgürtel von ungefähr ſieben Kilometer
Länge erreichen laſſen.
Die genannten Gehölze befinden ſich überall in Privatbeſitz,
ſind forſttechniſch vielfach kaum als Gehölze anzuſprechen; aber
immerhin gilt es, dieſelben ſofort vor der Abholzung und
wei=
terer Verwüſtung zu ſchützen.
Die in Frage kommenden Vollzugskommiſſionen der
betref=
fenden Gemeinden zeigten weitgehendſtes Verſtändnis für die
Belange des Naturſchutzes, und ſo konnte mit ſofortiger Wirkung
auf Grund des Feldbereinigungsgeſetzes jede Abholzung unter
Androhung hoher Strafe unterbunden werden. Aber da dieſe
Gehölze nicht nur erhalten, ſondern nach Möglichkeit erweitert
und ausgebaut werden ſollen, iſt die ſpätere Ueberweiſung der
fraglichen Flächen an die Gemeinde geboten, denn nur hierdurch
iſt ihre dauernde Erhaltung, Pflege und weiterer Ausbau
ge=
währleiſtet. Eine weſentliche Vergrößerung in der Gemarkung
Heppenheim a. d. Wieſe und Nieder=Flörsheim ſcheidet, durch die
beſonderen Verhältniſſe bedingt, aus, aber in der Gemarkung
Abenheim wird ſich immerhin eine zuſammenhängende
Gehölz=
fläche von rund 80 Morgen und anſchließend in der Gemarkung
Mörſtadt eine ſolche von 60 Morgen ermöglichen laſſen, ſo daß
dort eine geſchloſſene Gehölzfläche von rund 140 Morgen
ent=
ſtehen wird.
Es werden ſo Anlagen geſchaffen, die nicht nur zur
Erhal=
tung unſerer Fauna beſonders in unſerem Gebiete notwendig
ſind, ſondern die auch im Intereſſe der Bevölkerung erwünſcht,
ſpäterhin als Zierde der Landſchaft das Ziel vieler Volksgenoſſen
ſein werden und gleichzeitig lebendiges Zeugnis dafür, daß die
Feldbereinigung auch ideelle Werte zu fördern weiß.
Ritzert.
Aus Heſſen.
Ds. Arheilgen, 13. Auguſt. Deutſche
Stenografen=
ſchaft. Auf dem „Arheilger Mühlchen” fanden ſich die
Mit=
glieder der hieſigen Ortsgruppe zu einem gemütlichen
Beiſam=
menſein zuſammen, das bei Tanz und froher Unterhaltung einen
harmoniſchen Verlauf nahm. Ortsgruppenleiter Emig hielt
eine kurze Begrüßungsanſprache und überreichte dann den Siegern
beim Ortsgruppenleiſtungsſchreiben und beim
Kreisleiſtungs=
ſchreiben Diplome. Außerdem erhielten die 15 beſten Schreiber
der Ortsgruppe ſtenografiſche Bücher, die von der Firma Grimm=
Darmſtadt geſtiftet wurden. Herr Heinrich Grimm, ein
lang=
jähriges Mitglied des Vereins ließ die beſten Grüße übermitteln.
— Kinderlandverſchickung. Die von der Ortsgruppe
Arheilgen der NS. Volkswohlfahrt nach dem Gau Weſer=Ems
(Oſtfriesland) entſandten 23 Kinder kehrten heute früh von ihrem
vierwöchigen Erholungsaufenthalt zurück und wurden im
Darm=
ſtädter Hauptbahnhof abgeholt. Bei den Kindern, die alle
wohl=
auf ſind, hat ſich der Erholungsaufenthalt günſtig ausgewirkt.
Es ſind ſogar Gewichtszunahmen bis zu 11 Pfund zu verzeichnen.
— Verkehrsunfall. An der Ecke Darmſtädter= und
Die=
burger Straße ereignete ſich in den Morgenſtunden des Montag
ein Verkehrsunfall. Ein hieſiger Motorradfahrer der aus
Rich=
tung „Schwanen” kam, ſtieß mit einem aus der Darmſtädter= in
die Dieburger Straße einbiegenden Perſonenkraftwagen
zuſam=
men. Anſcheinend hatte der Kraftwagen die Kurve zu kurz
ge=
ſchnitten. Der Motorradfahrer trug einen doppelten Bruch des
Handgelenks und den Bruch eines Fingers davon, während der
Beifahrer mit dem Schrecken davonkam. An dem Kraftwagen
entſtand lediglich Materialſchaden. Die Gendarmerie nahm ſofort
die Ermittlungen auf.
Ar. Eberſtadt, 13. Auguſt. Die Kirchweihe hat, vom
war=
men Sommerwetter begünſtigt, einen guten Verlauf genommen.
Der Kirchweihſonntag brachte zahlreiche Gäſte von auswärts die
durch den eingelegten Viertelſtundenverkehr der elektriſchen
Stra=
ßenbahn nach Darmſtadt eine ſchnelle Verbindung hatten. Während
der Kirchweihſonntag mehr von den auswärtigen Gäſten beherrſcht
wurde feierten die Einheimiſchen „ihre” Kirchweihe am Montag.
Die Vergnügungsſtätten wie auch hauptſächlich der Marktplatz
er=
freuten ſich an beiden Tagen eines guten Zuſpruchs —
Zuſam=
menſtoß. Auf der Darmſtädterſtraße ſtießen zwei Perſonenwagen
durch Ueberholen zuſammen. Glücklicherweiſe wurde hierbei
nie=
mand ſchwer verletzt. Lediglich die beiden Wagen waren derart
beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Auf der
Bicken=
bacherſtraße ſtieß ein Motorradfahrer gegen einen Laſtwagen,
wo=
bei das Motorrad beſchädigt und abtransportiert wurde.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Aug.
Kinderlandverſchik=
kung. Heute, in den frühen Vormittagsſtunden, trafen 21 in der
Gegend von Emden untergebrachte erholungsbedürftige Kinder
hieſiger Gemeinde wieder in der Heimat ein. Trotz der
anſtren=
genden Reiſe, die die Kinder hinter ſich hatten, waren ſie alle
friſch auf und mit einem frohen Lied auf den Lippen ging es per
Laſtwagen den heimatlichen Gefilden zu, wo die Kinder von den
Eltern und Angehörigen ſehnſüchtig erwartet wurden. Der
weit=
aus größeren Zahl der Kinder war der vierwöchentliche
Aufent=
halt, der auch oftmals an die See führte, viel zu kurz, ſie wären
gerne noch geblieben. Aber auch die vier Wochen haben genügt,
um ganz beträchtliche Gewichtszunahmen feſtſtellen zu können. Um
ihre ſonnengebräunten Geſichter werden die Kinder wohl von
ihren Schulkameraden, die nicht das Glück hatten, einen
Er=
holungsaufenthalt in unmittelbarer Nähe der See zu genießen,
beneidet werden. Aus hieſigem Ortsgruppenbereich ſind jetzt noch
einige Kinder in den NSV.=Lagern Roßdorf und Rimdidim.
f. Roßdorf, 13. Aug. Gemeindearbeiten. Bei der
Submiſſion über die Herſtellung der an der Straßenſeite
liegen=
den Regenrohranſchlüſſe in der Ernſt=Ludwig=Straße fielen die
Arbeiten dem Unternehmer Heinrich Felger von hier zu.
k: Dieburg, 13. Aug. Lokale Feiertage. Nächſten
Donnerstag iſt der Feiertag Mariä Himmelfahrt, dem jedoch in
dieſem Jahre zum erſten Male kein geſetzlicher Schutz mehr zuteil
wird. Die Ladengeſchäfte können offengehalten werden jeder
kann ſeinem Berufe nachgehen, wer natürlich feiern will, dem iſt
es nicht verwehrt. Die ſog „Kleine Wallfahrt” wird an dieſem
Tage in althergebrachter Weiſe feierlich begangen werden.
Freitags iſt der von unſeren Vorfahren gelobte Rochustag, ein
Lokalfeiertag, der, ähnlich wie der Kiſſeltag in der Umgegend,
immer noch gehalten werden ſollte. — Am Sonntag findet dann
die Dieburger Kirchweihe ſtatt. — Gehöftſperre. Da in
dem landwirtſchaftlichen Betrieb des Joh. Hch. Stix ein Pferd
unter dem Verdacht der anſteckenden Blutarmut verendete, wurde
durch das Kreisveterinäramt Gehöftſperre angeordnet.
Le. Groß=Umſtadt, 13. Aug. Im Rahmen der Odenwälder
Handwerker= und Gewerbe=Meſſe fand geſtern nachmittag im
Gaſthaus „Zum Lamm” dahier eine großangelegte Modenſchau
ſtatt, die bei den zahlreichen Beſuchern großes Intereſſe
hervor=
rief. Es wurden von auswärtigen Damen ungefähr 50
Modell=
kleider vorgeführt; in bunter Folge konnte man elegante
Ko=
ſtüme, Complets. Nachmittagskleider, Teekleider, Stilkleider,
große und kleine Abendkleider, ſowie moderne Morgen=Anzüge
und Sportkleidung ſehen. Sämtliche Modelle waren deutſche
Schöpfungen und deutſche handwerkliche Wertarbeit. Von
ſei=
ten der Leitung der Veranſtaltung wurde wiederholt darauf
hin=
gewieſen, nur das deutſche Schneiderinnen=Handwerk zu
berück=
ſichtigen und nicht Warenhausſchund zu kaufen. Daß dieſe
Moden=
ſchau ſeitens der Beſucher großen Anklang gefunden, bewies der
lebhafte Beifall bei jeder Vorführung. Am Schluß derſelben
wurde den Veranſtaltern der herzliche Dank ausgeſprochen. Die
Veranſtaltung war umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen
einer kleinen Kapelle und den Geſangsvorträgen eines
Opern=
ſängers. Bei Kaffee mit Kuchen, Eis und ſonſtigen Genüſſen
verbrachten die Beſucher hier einige anregende gemütliche
Stunden.
Cd. Michelſtadt. 13. Aug 39. Ordentliche
General=
verſammlung der Odenwälder Bauernſtands=
und Gewerbekaſſe e. G. m. b. H., Michelſtadt. Der
Ver=
ſammlung wurde die Bilanz der früheren Landwirtſchafts= und
Gewerbebank e. G. m. b. H. und der Volksbank e. G. m. b. H.
letztmalig in getrennter Form (infolge des Sperrjahres)
vor=
gelegt. Das Bilanzbild zeigte einen erfreulichen Aufſtieg. Die
Gründe liegen neben der Wiederbelebung der Wirtſchaft deutlich
in dem erfolgten Zuſammenſchluß der beiden früheren
Genoſſen=
ſchaften. Die Bank konnte auf eine ſowohl für die Spareinleger
als auch für die Mitglieder erfolgreiche Arbeit im verfloſſenen
Geſchäftsjahr zurückblicken. Es war möglich, den Liquiditätsſtand
der Genoſſenſchaft weiter zu vergrößern, die Unkoſten
herabzudrük=
ken und dadurch auch die Ausleihungs=Zinsſätze, entſprechend den
Zielen der Reichsregierung, weſentlich zu ſenken. Insbeſondere
konnte für die ordnungsmäßig geführten kleinen Kredite eine
nochmalige, über die allgemeine Senkung hinausgehende
Ermäßi=
gung des Sollzinsſatzes eingeführt werden. Die durch einſtimmige
Beſchlüſſe genehmigten Bilanzen zeigen durch die nunmehr auch
formvollzogene Vereinigung u. a. folgende Zahlen: Die
Spar=
einlagen und Einlagen in laufender Rechnung haben erſtmalig
einen Stand von über 1 Mill. RM. erreicht. Bankſchulden ſind
erſtmals keine vorhanden. Der Mitgliederbeſtand beträgt per
31. 12. 1934 333 (Zugang in 1934 48). Der Geſamtjahresumſatz
erreichte vund 40 Mill. RM. gegenüber vergleichsweiſe rund
28 Mill. RM. im Vorjahre. Der Vorſtand berichtet auch für das
derzeitige Wirtſchaftsjahr über rege Geſchäftstätigkeit und
wei=
tere Zunahmen in allen Sparten. Der Vorſtand und Aufſichtsrat
wurde ſtatutengemäß wie folgt ergänzt: Anſtelle des zum
Haupt=
abteilungsleiter in Frankfurt a. M. berufenen ſeitherigen
Vor=
ſitzenden des Vorſtandes, Herrn Bürgermeiſter Weyrauch, Ober=
Moſſau, tritt das ſeitherige Vorſtandsmitglied. Herr Fabrikant
Guſtav Creutz Michelſtadt. Neu in den Vorſtand wurde das
lang=
jährige Aufſichtsratsmitglied, Herr Dachdeckermeiſter Joh. Gg.
Faatz, Michelſtadt, gewählt. In den Aufſichtsrat wurden neu
ge=
wählt: Herr Fabrikant Heinrich Seibert, Ebersberg, und Herr
Landwirt Wilhelm Wenzel, Rehbach i. Odw. Das ſtatutengemäß
ausſchedende Aufſichtsratsmitglied. Herr Kaufmann. Otto
Schanz, Zell, wurde wieder, und zwar als ſtellvertretender
Vor=
ſitzender des Aufſichtsrates, gewählt. — Von einer Verteilung des
nach den üblichen Abſchreibungen erzielten Reingewinns von rd.
11500 RM. wurde nach den Vorſchlägen der Verwaltungsoragne
einſtimmig Abſtand genommen und der Betrag zur inneren
Stär=
kung der Genoſſenſchaft verwandt.
Fd. Nieder=Klingen, 12. Aug Ziegenbockauktion. Bei
der dieſer Tage in Groß=Umſtadt abgehaltenen Ziegenbockauktion
nahm auch unſer Zuchtverein wiederum regen Anteil. Sämtliche
Ziegenböcke konnten zu ſehr hohen Preiſen verkauft werden.
Geiſtesgegenwärkiger Aukobusfahrer.
Ein mit 34 Frauen aus Mainz beſetzter Autobus befarf
auf der Rückfahrt von einem Ausflug nach dem Feldbe'
Auf der ſteil abfallenden Straße oberhalb des Roten Kaix
verſagten plötzlich die Bremſen des Wagens, ſo daß dieß
immer ſchnellerem Tempo bergab raſte. Da es dem Führeif
dieſer Geſchwindigkeit nicht gelang, die Kurve am Roten „
zu nehmen, ſteuerte er ſein Fahrzeug geiſtesgegenwärtig üb cre
Kurve hinaus in den angrenzenden Wald. Hier gelang es
zunächſt, den Wagen ohne nennenswerte Beſchädigung
üben=
ſechs Meter hohe Böſchung hinauszubringen. Etwa 50 2ſr
weiter kam das Fahrzeug dann zum Stehen. Nur der G=üt
gegenwart des Fahrers iſt es ſomit zu verdanken, daß nun
Perſonen leicht verletzt wurden. Der Wagen ſelbſt blieb zulemn
weichen Waldboden ſtecken und erlitt hierbei einen
Vorderoh=
bruch.
Ein zweikes Großſeuer auf einem Druſchplaß.
180 Haufen Stroh in den Flammen aufgegangen.
Ah. Bingen a. Rh., 12. Aug. In der nächſten Nachba
von Bingen wütete jetzt ein zweites Feuer auf einem Din
platz. Wie im Falle von Dromersheim, iſt auch bei dieſem Sw
in der Gemarkung Dietersheim die
Entſtehungsurſach=
nicht geklärt. Das Feuer entſtand in der letzten Nacht nach 5
12.30 Uhr. Es war kurz nach Mitternacht, als die ſchlafn
Dorfbewohner Feueralarm aufſchreckte. Zwiſchen Dieter=
und Sponsheim, etwa 60 Meter abſeits von der Landſtraße, ſw
ein großer Strohſchober in Flammen. Die Feuerwehr Ui
hier natürlich nichts mehr retten. In ganz kurzer Zeit a
etwa 170 bis 180 Haufen Stroh vernichtet. Geſchädigt wurddeg
durch der Landwirt Michael Stein aus Dietersheim, deſſen je
Strohbeſtände aus der diesjährigen Ernte die Flammen
ven=
ten. Es iſt immerhin als ein Glück zu bezeichnen, daß es wi
war. In nächſter Nähe, etwa 40 bis 50 Meter entfernt, ütn
großer Haufen Frucht des Landwirts Philipp Müller 4. aus
tersheim aufgeſtapelt, deſſen Druſch in den nächſten Tagen
ſt=
findet. Der Feuerwehr gelang es durch Aufwerfen von Ga
um die Brandſtätte, ein Uebergreifen des Feuers auf den
Su=
haufen und damit größeres Unglück und weitaus bedeuterdn
Schaden zu verhüten. Während der Nacht blieb eine
Brandpp=
an der Brandſtätte zurück, und es wurden auch noch in der
ſämtliche in der Gemarkung ſitzende Frucht= und Strohl
bewacht.
Eine Werner=Eiche im Bogelsberg.
LPD Schotten. Der Zweigverein Schotten des Vg
berger Höhen=Clubs (VHC.) hat am Samstag in Anweſmk
des Reichswanderführers, Miniſterpräſident a. D. Profeſſo
Werner des Ehrenburgers der Stadt Schotten, eine im heru/
Gierbachtal in der Nähe des VHC.=Ehrenmals für die Gefa./
ſtehende Eiche zu Ehren des Reichswanderführers als W.c
Eiche geweiht. Mit dieſer Weihe des auf Schottener Satz
ſtehenden Baumes ſoll, wie der Schottener VHC.=Vorſie
Apotheker Scriba in einer Anſprache hervorhob auch nach m
hin der großen Verdienſte des Reichswanderführers um di.
ſiſche Heimat, insbeſondere den Vogelsberg, und für das deus
Vaterland in dankbarer Weiſe für alle Zeiten gedacht werd me
D Biblis, 12. Aug. Schwerer Motorradunfal 7
der Bürſtädter Landſtraße ereignete ſich wieder ein ſchweren ?
torradunfall. Der Bibliſer Lehrer Hinkel ſtürzte mit ſin
Motorrad ſchwer und wurde mit einem doppelten Schäde b5
ſchwerverletzt aufgefunden. Sein Zuſtand erforderte ſeine 9
tige Ueberführung ins Krankenhaus. — Dem
Motorradf=
rer M. von hier lief plötzlich ein kleiner Junge über die fe
bahn, ſo daß er ihn faſt zuſammenfuhr. Geiſtesgegenwärtüß
er jedoch das Motorrad zur Seite, kam dabei allerdings zuu 1
und erlitt verſchiedene Bein= und Fußverletzungen.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotte
Ohne Gewähr
Nachdruck verElt
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinn,!
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummen
in den beiden Abteilungen 1 und II.
4. Ziehungstag
12. Auguſt M
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150/N
gezogen
6 Gewinne zu 3000 M. 76808 247239 310122
20 Gewinne zu 2000 M. 22576 26637 75149 166289 192405 25*
281821 285460 286104 340038
58 Gewinne zu 1000 M. 38649 47733 48257 63176 83342 9
117212 119969 135075 140210 142860 154573 158638 186769 23
232343 269661 269712 273712 275489 283666 283966 301880 36—
366856 367271 376124 379279 394882
100 Gewinne zu 500 M. 2153 9183 14660 23283 25619 27704 34
53446 61139 61677 62132 65128 67036 S79B7 97556 106670
124070 127216 134623 159810 166366 170636 180875 181688 1831
200293 203166 233881 235916 238692 246775 246992 259739 26
262719 314484 321626 326266 331688 332116 336581 338497 3335
340276 346623 362909 371848 377345 386760
442 Gewinne zu 300 M. 3263 3678 4541 4616 8936 9085 11935 1
12281 17650 19046 20216 20359 22268 30/43 30158 32332 3
44682 47553 55180 58849 60475 61544 63054 66747 67198 6214
68571 709880 79368 80502 8111s 81i312 85163 86517 81311 9=
93736 94 172 94316 96082 97806 99091 100516 102166 105827 10331
107628 107845 111641 118188 119395 124130 124764 128040 12-
131707 133602 136945 137519 137784 142262 143127 144599 14221
146881 148277 151459 154817 156512 158562 159416 159437 16-31
168700 170152 1716594 172001 173360 174662 175384 178356 1773
181637 184618 185660 186720 188931 191278 181504 193920 1933
198190 198128 198301 198234 199808 20 1331 203682 203595 2023
206962 206343 208278 210523 212296 21 7080 217314 217559 2134
220173 224413 226816 227733 232124 232937 234467 234590 2371
235528 236633 236810 237734 238464 240220 940304 25 1164 25:
254671 255384 2564 71 259403 262460 264487 264989 266008 26*
270600 272009 276252 282546 284290 984499 284515 287147 262
289544 290514 291581 291616 293487 294751 294993 2951 14 2924
297076 297682 298873 307834 313164 313701 315414 318004 3200
320641 322147 322186 323422 323762 324832 326898 328616 322
3294 10 332526 333303 335 123 336574 339771 341072 341625 34-
347865 348144 349459 35 1404 351762 352516 353446 353616 350
354631 358 166 358348 361115 365334 367308 367620 368276 368
368586 370014 370568 370945 371654 371693 373065 374836 37c
378270 379494 379665 385967 388751 389608 390355 391 199 39—
394484 395866
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 202391
4 Gewinne zu 3000 M. 33512 181307
10 Gewinne zu 2000 M. 22231 103005 118407 276104 386505
66 Gewinne zu 1000 M 1214 3535 6981 8462 18807 20928 4—
61191 80980 88910 97428 99931 106921 139600 157561 172
181793 192398 202740 219415 221886 2545 12 274436 3069 13 302
320744 321827 398028 346540 348598 348995 362545 379813
102 Gewinne zu 600 M. 1858 2558 13736 18647 42663 62918 6—
78270 81070 K1674 90436 97676 105156 107949 113222 11*
129324 135498 137168 143356 147399 163686 165658 160799 162
167283 174081 178273 189841 207536 213305 021001 247011 2
249739 259 192 260097 260936 266571 269759 272664 279796 28
282971 283355 288294 293418 316196 346811 347277 399436
358 Gewinne zu 300 M. 166 2428 3556 6911 8206 9612
14698 14895 15748 17439 23550 27885 28008 28067 32076 32
34569 36305 38610 40060 41687 46800 49373 50350 52242 5-
66950 59210 70484 73350 75449 75911 81787 84507 85875 Rs
90266 90627 90688 90823 91423 92139 97138 89036 99625 98
100 108 101723 105097 105714 114554 115700 116388 117474 12-
125056 128153 128820 138169 139780 141053 141639 142500 142-
142685 146678 145753 149488 148760 160002 150611 153971 15S
159727 159764 165398 168005 173210 173604 180 190 180756 187
182650 183273 189498 190446 190740 191461 194314 195200 19E
198101 201882 202834 203856 210421 010867 211276 213557 210
214886 216018 217422 222710 227676 298765 237839 243017 24—
244036 247128 250 106 2509 18 952704 256948 263947 266591 260
268783 269359 269900 272819 277601 279223 279748 285957 500
291316 281363 381789 299068 30 1068 301776 304284 304594 30c.
308882 309491 310909 319817 3301 19 320 193 323401 325534 320
329657 333898 334951 335969 336878 337391 338317 346827 Pge
349871 351298 352217 355908 358770 360729 3631 72 364473 3666c
365701 369548 3718686 373700 374793 375238 376376 3767 76 380 %
383182 385067 390492 390944 394185 399345
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 dc
300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 73000, 4 zu je 50 00, B3c
30000, 14 zu je 20000, 88 zu je 10000, 174 zu je 5000, 304 9"
3000, 838 zu je 2000, 2554 zu je 1000, 4222 zu je 500, N
zu je 300 Mark.
[ ← ][ ][ → ] Haurfe
d weitaus
Mt blieb eine
n auch nach 1
rucht= und
ſktwoch, 14. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 222 — Seite 7
Sport, Sptel und Jucnen
Fachamt für Fußball, Kreis Starkenburg.
1. Trainingsgemeinſchaft.
Tfit dem heutigen Tage nimmt die Trainingsgemeinſchaft
hosſigen fußballtreibenden Vereine ihre Tätigkeit nach
Been=
der Sperrzeit wieder auf; die gemeinſame Uebungsſtunde
jeweils Mittwochs, ab 18 Uhr, auf dem Sportplatz des
ie ſportvereins ſtatt. Die Vereine werden darauf
aufmerk=
gemacht, daß ſie pflichtmäßig ihre gemeldeten Spieler zu
ſturchem Erſcheinen anzuhalten haben.
2. Kameradſchaftsabend.
In jedem Gerede die Spitze zu nehmen, gebe ich wegen des
hsrmstag, den 17. Auguſt, angeſetzten Kameradſchaftsabends
rantnis, daß das zeitliche Zuſammentreffen mit dem
Woogs=
i= ungewolltes, leider aber auch unvermeidbares iſt. Die
ging auf den 17. Auguſt geſchah durch den Gauführer, der
üähe nach die Kreiſe ſeines Gaues beſucht und dabei durch
irtliche Veranſtaltungen und das Gaufeſt gebunden iſt. Im
handelt es ſich bei der hieſigen Zuſammenkunft in der
ſtſrche um ſolche der Vertreter der auswärtigen
Fußballver=
ds Kreiſes.
e Gaujugendwart, Herr Schneider=Mainz, bat mich den
men die Entſendung ihrer Vereinsjugendwarte und
Ober=
fürer noch beſonders ans Herz zu legen.
gez. Dr. Grünewald,
Deutſcher Fußballbund, Gau 13. Kreisführer.
Zußball, Gau 13, Kreis Skarkenburg.
Kreisjugendwart.
3 mache die Vereine nochmals auf meine Ausſchreibung
Bysſpiele 1935/36” aufmerkſam. Der Meldetermin, 2 2.
hurt, iſt genau einzuhalten. Vereine, die weder Fehlanzeige
eldung abgeben, werden beſtraft.
Abitte, auf meine genaue Anſchrift zu achten: Darmſtadt,
taße 44.
gez. Dr. Rechel, Kreisjugendwart.
Schott
amstag in A
dent a. 2. Pru
chotten, eine i
enmals für die
anderführers als
auf Schet
tener VHC.90
ob, auch nad
inderführers im
erg, und für dus
Zeiten gedacht wei
Motorradunf
b wieder ein ſchwei
(nkel ſtürzte n
im doppelten S1
rDings
Mannſchafts-Aufſtellung
ei Gau=Auswahl=Mannſchaft gegen Stadt=Mannſchaft.
eheungsſpiel am Samstag, den 17. Auguſt, nachmittags 6.30
ſu dem Spielplatz des Polizeiſportplatzes.
Mennſchaft:
Keimig
(Polizei)
Brohm
Pfeiffer
(Schwanheim) (Polizei)
Stahl
Daſcher
Krämer
(Polizei) (Polizei) (Spv. Wiesbaden)
füele Spalt Bohrmann Freund Feick
ersh.) (Polizei) (Spv. Wiesbad.) (98 Darmſtadt
ſſttz: Worms, Herrnsheim. — Spielkleidung: grün.
hmitt Stahlecker Sommer Leonhard
(Polizei)
Merz Avemarie. Dittmar
(98)
(46)
(98)
Blank Rothenburger
(Polizei)
(98)
Mannſchaft:
Henß
(98)
Witzleb
(46)
Junoror HuveneneBeilmeiſtet.
Bei den Studenten=Weltſpielen in Budapeſt gab es am
Diens=
tag zwei deutſche Weltmeiſter. In der Geſamtwertung der aus
ſechs Uebungen beſtehenden Turnwettkämpfe ſetzte ſich Heinz
Sandrock erfolgreich durch. Im 200=Meter=
Bruſtſchwim=
men holte ſich der Gladbecker Paul Schultze den Meiſtertitel,
wobei mit Weigmann und Kohler auch auf den nächſten Plätzen
zwei Deutſche einkamen. Im Waſſerball erlitt Deutſchland eine
weitere Niederlage, und zwar gegen die Tſchechoſlowakei mit 1:4.
Der SV. 98 Darmſtadt gewinnk
endgültig den Wanderpreis der Staatl. Mineralwaſſerwerke
Fachingen in Diez.
Mit 7 Leichtathleten war der SV. 98 am Sonntag in Diez
bei den 8. Oranienkampfſpielen vertreten. Zum dritten Male
hintereinander konnten die Lilienträger nach hartem Kampf mit
Eintracht Frankfurt und weſtdeutſchen Vereinen den Wanderpreis
der Staatlichen Werke Fachingen über 3X1000 Meter durch
Leiß, Habich und Blind gewinnen. Der ſchöne Preis, ein
prachtvoller Adler, iſt damit endgültig in den Beſitz des SV. 98
übergegangen. Die 400 Meter gewann Bethge=SV. 98.
Ha=
bich ſicherte ſich über 5000 Meter den 3. Platz; Leiß wurde über
3000 Meter Fünfter. Die Olympiſche Staffel wurde „nur” als
Dritte gezeitet, da 2 ſchlechte Wechſel mit Stabverluſt den
Geg=
nern das Siegen erleichterten. Die 1500 Meter gewann jedoch
noch Artur Blind in überlegener Weiſe. Der 12. Auguſt war
alſo für den SV. 98 ein beſonders erfolgreicher Tag: Siege hier
bei den 12. Nationalen Jugend= und Juniorenkämpfen, Sieg in
Diez und der Sieg Haags beim Internationalen in Amſterdam
haben der Darmſtädter Lilie Ehre gemacht!
Heiner Haag ſtarket bei zwei Länderkämpfen.
Finnland—Deutſchland ſtatt. Dort wird Heiner Haag die deut=
Am 24./25. Auguſt findet in Helſingfors der Länderkampf
ſchen Farben zuſammen mit Max Syring über 5000 Meter
ver=
treten. Am 31. Auguſt/1. September wird in Berlin im
Poſt=
ſtadion der Vierländerkampf Deutſchland—Italien—Ungarn—
Schweden durchgeführt, bei dem jedes dieſer Länder einen
Teil=
nehmer für die einzelnen Wettbewerbe zu ſtellen hat. Für
Deutſch=
land wird an dieſen Tagen Heiner Haag die 10 000 Meter laufen
und Max Syring wird die Vertretung über 5000 Meter
über=
tragen bekommen. Vorausſichtlich werden dieſe beiden
beſtän=
digſten deutſchen Langläufer auch unſere Farben in Paris im
Länderkampf gegen Frankreich vertreten.
Reichs=Sporkabzeichen=Prüfung.
Am Donnerstag, dem 15. Auguſt, findet auf dem Sportplatz
Woogswieſe (hinter dem Oſtbahnhof) eine Reichsſportabzeichen=
Prufung ſtatt. Folgende Uebungen werden abgenommen: 100
Meter, 400 Meter, 10 000 Meter, Weitſprung, Kugelſtoßen, die
entſprechenden Uebungen für Jugend, ſowie in Ergänzung noch
1000 Meter, 3000 Meter.
Hefte ſind in ordnungsmäßigem Zuſtand mitzubringen.
Die Kampfrichter werden gebeten, anweſend zu ſein.
Es wird dringend angeraten, daß nur diejenigen zur
Prü=
fung kommen, die durch genügende Vorbereitung ſich die
entſpre=
chenden Leiſtungen angeeignet haben.
Fachamt Kanuſport. Auf die heute Mittwoch, 20.30
Uhr, in der Woogsturnhalle ſtattfindende Beſprechung der
Ob=
männer für das Sommernachtsfeſt wird nochmals
hinge=
wieſen. Es wird um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen
gebeten.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Mittwoch, 14. Auguſt
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Berlin:
Muſik am Morgen. In der Pauſe 7.00: Nachr., Wetter,
8.00: Waſſerſtand, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik.
8.30: Bad Salzſchlirf: Frühkonzert. 9.00: Nur
Frei=
burg: Werbekonzert. 9.15: Nur Freiburg: 1. Lieder
aus galanter Zeit. 2. Süddeutſche Erzähler: Helmut
Schilling: Chineſiſches Reſtaurant. 10.00: Sendepauſe.
10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00:
Werbekonzert. 11.25: Meldungen. 11.30: Sozialdienſt.
11.45: Bauernfunk.
12.00: Breslau: Mittagskonzert. Dazw.: 13.00: Zeit,
Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftsbericht.
14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 14.40: Wetter. 14.45:
Reichswettkampf der SA. Hörbericht 4 Gruppe Heſſen.
15.00: Nur Kaiſerslautern: Nachr. 15.15:
Kaiſerslau=
tern: 1. Pfälziſche Komponiſtenſtunde: Philipp Mohler.
2. Rheinpfalz — Weinpfalz — Burgenpfalz. Ein
bun=
ter Bilderbogen.
16.00: Lieder und Klaviermuſik aus Schweden. 16.30:
Reiſeabenteuer in aller Welt. 17.00: Nachmittagskonzert.
1. Vogelſang und Sommerklang. 2. Das
Automaten=
orcheſter. Eine Hundstagsangelegenheit. 18.30: Das
Le=
ben ſpricht! 18.45: Saardienſt. 18.55: Meldungen.
19.00: Walter Niemann ſpielt eigene Klavierwerke. 19.40:
Bauernfunk. 19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr.
20.15: Stuttgart: Reichsſendung: Stunde der jungen
Nation: Neuadel aus Blut und Boden. 20.45:
Lachen=
der Funk. ... und Mittwochs wird die Woch’ geteilt!
22.00: Zeit, Nachr. 22.10: Wetter, Nachr., Sport.
22.15: Berlin: Olympiadienſt. 22.30: Köln: Nachtmuſik
und Tanz. 24.00: Nachtmuſik. Kapelle Livſchakoff.
Er
Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Nation:
Neuadel aus Blut und Boden.
Köln: 20.45: Soldaten! Kameraden! Das letzte Wort.
Der Artillerie ein Denkmal.
Berlin: 20.45: Klaus von Bismarck. Eine Kanzler=
Tragödie, von W. Flex.
Breslau: 21.00: Fernando ſegelt um die Welt. Ein
Hör=
bild von der Magalanes=Expedition 1519—21.
Wien: 19.30: Blasmuſik.
Kopenhagen: 20.00: Orcheſter und Soliſten.
London: 30.00: Konzert aus der Queens Hall.
Brüſſel=fl. : 20.30: Werke von Schumann.
Warſchau: 21.00: Werke von Chopin.
Velerberichlf
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Nach der langen Trockenperiode der letzten Zeit hat die
über=
mäßige Erhitzung des Feſtlands zuſammen mit andauerndem
Luft=
druckfall zur Ausbildung einer Tiefdruckrinne über Mitteleuropa
geführt. Dadurch ſind von Norden her kühlere Luftmaſſen in
Bewegung geſetzt worden, die am Dienstag landregenartige
Re=
genfälle hervorriefen. Das Regengebiet erſtreckte ſich am
Diens=
tagabend über ganz Weſtdeutſchland bis zur Oder und ergab
ſtellenweiſe über 20 Liter Waſſer pro Quadratmeter. Mit dem
Aufhören der Regentätigkeit ſtellt ſich vorübergehend wieder mehr
aufgeheitertes Wetter ein; doch bleibt im ganzen wechſelvolles
Wetter erhalten.
Ausſichten für Mittwoch: Veränderliche Bewölkung mit
zeitwei=
liger Aufheiterung und noch vereinzelten Schauern, bei
vor=
wiegend nördlichen Winden verhältnismäßig kühl.
Ausſichten für Donnerstag: Im weſentlichen Fortdauer des nicht
durchweg unfreundlichen, aber auch nicht ganz regenſicheren
Wetters.
Iinſer früherer Mitarbeiter
Georg Becht
mnachdem er ſich erſtwenige Monate
1 nRuheſtand befand, am 41. ds. Mts.
eiſiorben.
Or werden das Andenken des
Ent=
hlafenen, der über 31 Jahre in
vor=
iſ licher Weiſe ſeine Pflicht erfüllte,
eis in Ehren halten.
durmſtadt, den 13. Auguſt 1935.
Betriebsführung u. Gefolgſchaft
der Firma E. Merck.
ZURück!
Dr. med.
Theodor Schmidt
Heinrichstr. 38 Tel. 3882
(Mo.—Fr. 3—5 Uhr).
(7126b
Geſtorbene.
d: Erbes, Wilhelmine geb. Schmitz,
de des Flurſchützen i. R., 85 Jahre
ner, Georg, Schuhmacher, verh., 60 J.
Dankſagung.
Verwandten und Be=
Nen für die herzliche
Teil=
e und Blumenſpenden,
o dere Herrn Pfarrer
Nann für die troſtreichen
bei dem Heimgang
er lieben Frau ſage ich
oe ſem Wege meinen
hern Dank.
Medt, 43. Auguſt 1935.
Wendel Leißler.
WMruEN 2. Volkraht
Langgaſſe 18.
Alleinſteh. Frau,
40 Jahre, ſucht
zwecks gemeinſ.
Spazierg.,
Rad=
touren u.
Unter=
haltg. Anſchluß
an ebenſolche od.
Familie. Zuſchr.
unter D 224 an
die Geſchäftsſt.
T. Heinn
Watder
Frauenarzt
von der Reise
zurück!
—
Kinderarzt
Zurück!
(7124 b
Augenarzt
Dr. Engelbrecht
Darmstadt, Frankfurterstr. 42
Zurück!
Zahnarzt
Laiberr Heun
Darmstadt, Hobrechtstr. 16
Telefon 2432
(7206 b
Zurück (184b
Lannarzr Dr. H. Fuchs
Rheinstr. 20, neben Stadthaus
HN e
He
erfchrunse
jährigen
e
Sienst!
Hes e
geſeh de woe et
Leufesrig e wce.
Ee
Nes et
Nes et
„rlelsschle.
e e e
6677-
Zurückgeſetzte
Schleiflackküche
(Büf. 160), Eich.=
Schlaf= u. Eich.=
Herrenzi. m. 2m=
Schrank bill.
ab=
zug Klohe,
Land=
wehrſtraße 31. (2
Büro=
Schreibtiſch
billig zu verkfn.
Schreinerei
Uhland.
Karlſtraße 54,
Telefon 1319. (
Alter
Schreib=
ſchrank, Seſſel,
Liegeſtuhl
zu verkaufen.
Müller,
Lud=
wigshöhſtr. 11.
Gukerh. Sofa
(Diwan)
preisw. zu verkf.
Theodor=Fritſch=
„Straße 58, I
Neue
Maßanzüge
Bruſtweite 96 u.
108, für ℳ 50.—
zu verkaufen.
Maßſchneiderei
Müllerſtraße 19.
Zurück!
Dr. Schiſſerdecher
prakt. Zahnarzt
Heinrichsstraße 6
9-12u. 2-6 Uhr. Fernruf 868
Ganz zarte
laMainzerStangen=
bohnen . . 10 Pfd. RM. 2.50
Gepflegter Orig. Ingelheimer!
2 Weißwein . . 10 Fl. RM. 6.50
Aug. Stilling, Hochſtr. 4, Tel. 421
Lackier=, Schrif=
Weißbinder=, ten=Arbeiten
werden noch angenommen.
Fachm., zeitgemäße Preiſe!
P. Gerhardt, nur Beſſungerſtr. 68,
Werkſtätte: Riedeſelſtraße 35.
*
OBE
Rheinstraße 31
Das Fachgeschäft für gute
Herde und
Oefen !
Bequeme Ratenzahlungen.
80.
Hiefe 5.
Hubsauger au.
Um durch die Fachgeschäfte.
zurück! G
Rtnt
Big n. Arf 4achil. & watkt Htth
Jahnstr.4
gegr. 1886
Welche Dame
geſetzten Alters
würde ſich, um
nicht allein zu
ſei, einer
eben=
ſolch, anſchließen
zw. 12—14tägig.
Erholung
leich nach den
groß. Ferien im
Odenwald oder
am Main?
Baldgefl.
Zu=
ſchrift u. D 230
. d. Geſchäftsſt.
Sonntag, 11. 8.,
gold. Nadel
(2 Eheringe als
Broſche) auf d.
Wege Friedhof
Nd.=Ramſtädter=
Str. nach
Die=
burgerſtraße
ver=
loren. Abzugeb.
Aliceheim.
Dieburgerſtr. 49.
Zither
vk. bill. Uhland.
Hügelſtr.
Zink=
Bodenäige.
tiſchchen und
Stumme Diener
zu verk.
Mathil=
denſtraße 5, II.
Aelk. Herd
zu verkaufen.
Soderſtraße 84.*
Weißemailliert.
Kohlenherd
100X65 (rechts)
billig zu verkfn.
Zu erfr.
Kranich=
ſteinerſtr. 24, I.
Verkaufs-
stand
auch für
Garten=
haus geeignet,
auf 3 Seit.
aus=
legbar. 225X200
cm, friſch
geſtri=
chen, zum Preis
von 65.— ℳ zu
verkaufen. Näh.
Obergaſſe 38.*
Sehr gute
Schreibmaſch.
zu verkauf
Vik=
toriaſtr. 46, pt
Einige gebr.
Fahrräder,
Näh=
maſchinen
billig abzugeb. (a
Dütting
it
Elekfr.
Heiß=
naerſbeick.
Gasherd m.
Back=
ofen und
Spar=
brenner, große
und kl. Lampen,
Sofa (Mahag.)
Metallſchränkch.
f Aerzte, Tiſche.
Georgenſtr. 13, I.
Flaſchenankauf:
immer:
Feld=
mann, Karlſtr. 73
Guterhaltener
KKeppich
mod. nußb. Tiſch
und Stühle aus
Privathaush. zu
kaufen geſucht.
Preisang, unter
D 217 Geſchſt.
Ankauf (a
Rheinstraße 20.
Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung 4:
Am 6. Auguſt 1935 hinſichtlich der Firma: Moritz
Guckenheimer zu Darmſtadt: Die Firma iſt
er=
loſchen — Abteilung B: Am 1 Auguſt 1935
hin=
ſichtlich der Firma: Süddeutſche
Eiſenbahngeſell=
ſchaft zu Darmſtadt: Die Prokura des Dr. Karl
Chriſtoffel in Darmſtadt iſt erloſchen. (V.7208
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1935.
Amtsgericht.
Seite 8 — Nr. 222
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 14. Augußl
An einem Jage:
Deutſchland-Aſien und zurück.
Glänzende fliegeriſche Leiſtung: Elly Beinhorn, die bekannlke deutſche Fliegerin,
legt 3570 Kilomeker in ca. 13 Skunden zurück.
Berlin. Die deutſche Sportfliegerin Elly
Beinhorn iſt Dienstag früh 3.40 Uhr in Gleiwitz
zu einem Flug nach Iſtanbul aufgeſtiegen und um
10.25 Uhr (MEZ.) auf dem Flughafen Jeſilköe bei
Iſtanbul glatt gelandet. Nach Ueberfliegung der
Augsburg. — Das Flugzeug iſt ein Tiefdecker mit
Kabine und einziehbarem Fahrgeſtell, wobei die
Reiſegeſchwindigkeit erheblich geſteigert wird. Der
Aktionsradius der Maſchine, die eine
Höchſtflug=
geſchwindigkeit von 290 Kilometer entwickeln
kann und eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von
etwa 250 Stundenkilometern hat, beträgt etwa
2000 Kilometer. Ausgerüſtet iſt das Flugzeug mit
dem Hirth=Motor HM. 8, der eine PS=Zahl von
245 leiſtet.
Die deutſche Fliegerin Elly Beinhorn, die
Dienstag früh um 3.40 Uhr in Gleiwitz zu einem
Fluge nach Iſtanbul geſtartet und nach der
Ueber=
fliegung des Bosporus und aſiatiſchen Bodens um
9.20 Uhr auf dem Flugplatz Jeſilköl bei Iſtanbul
gelandet und um 10.47 Uhr wieder aufgeſtiegen
war, iſt um 18,9 Uhr bereits wieder auf dem
Flug=
platz Tempelhof eingetroffen. Es iſt dies das erſte
Mal, das ein Flugzeug an einem Tage von
Deutſchland nach Aſien und zurück geflogen iſt.
Elly Beinhorns Empfang.
(„D.=T.”=Archiv.)
Karpathen, von Siebenbürgen und der
transſyl=
vaniſchen Alpen erreichte die Fliegerin um 10.20
Uhr den aſiatiſchen Kontinent bei Skutari. Elly
Beinhorn benutzt die aus dem Europarundflug
1934 bekanntgewordene Meſſerſchmitt ME. 108
Typ „Taifun” der Bayeriſchen Flugzeugwerke,
Auf dem Flugplatz Tempelhof hatten ſich am
Dienstag nachmittag zum Empfang Elly
Bein=
horns zahlreiche Vertreter der Fliegerei
einge=
funden, u. a. der Fliegeroberſt Udet und der
Präſident des Aeroklubs von Deutſchland,
Wolf=
gang von Gronau. Eine große Menſchenmenge
umringte das Flugzeug, dem Elly Beinhorn, der
man die Strapazen des langen Fluges nicht anſah,
freudeſtrahlend entſtieg.
Elly Beinhorn hat auf der Strecke Gleiwitz—
Iſtanbul 1650 Kilometer, auf dem Rückflug 1920
Kilometer, zuſammen alſo 3570 Kilometer
zurückgelegt. Für den Hinflug benötigte ſie
etwa 5¾ Stunden, für den Rückflug rund 7½
Stunden. Da ſie auf dem Hinflug Rückenwind,
zurück aber ſtellenweiſe Gegenwind hatte, liegt die
Durchſchnittsgewindigkeit auf dem Hinflug nicht
unweſentlich höher. Der Reichsſportführer
be=
glückwünſchte Elly Beinhorn zu ihrer großartigen
Leiſtung.
Joſef Weißenberg wegen
Sikklichkeits=
verbrechens vor Gericht.
Berlin. Vor der 2. Strafkammer des
Ber=
liner Landgerichtes begann am Dienstag der
Pro=
zeß gegen den Begründer und ehemaligen Leiter
der am 17. Januar von der Geheimen
Staatspoli=
zei aufgelöſten „Weißenberg=Sekte”. Joſef
Weißen=
berg. Die Anklage lautet auf fortgeſetztes
Sitt=
lichkeitsverbrechen an einem Mädchen unter
vier=
zehn Jahren ſowie an zwei weiteren noch
minder=
jährigen Mädchen.
Der Lebenslauf des 79jährigen Angeklagten
zeigt, daß ſich Weißenberg bis zum Jahre 1903
in den verſchiedenſten Berufen betätigt hat. Dann
ließ er ſich als Heilmagetiſeur nieder und damit
begann ſeine „große Zeit”. Weißenberg, der über
eine außerordentliche Suggeſtionskraft verfügt,
konnte im Laufe der folgenden Jahre einen großen
Kreis fanatiſcher Anhänger um ſich ſammeln, die
ihm bedingungslos ergeben waren.
Nach dem Aufruf zahlreicher Zeugen, meiſt
An=
hängern der Weißenberg=Sekte, wird der
Ange=
klagte, der einen noch verhältnismäßig rüſtigen
Eindruck macht, über ſeinen Lebensgang
vernom=
men. Der Angeklagte ſchildert darauf lebhaft,
wie er durch Handauflegen Leiden aller Art
ge=
heilt und den „verfluchten Satan” im Körper des
Kranken dadurch ausgetrieben habe.
Vorſitzender: Sie behandeln doch aber nicht
nur durch Handauflegen. Zu Ihren Heilmitteln
gehört doch auch weißer Käſe. Wozu verwenden
Sie denn den? — Angeklagter: Weißen Käſe mit
Salz und Zwiebeln verordne ich gegen Krebs. —
Nachdem der Angeklagte ſich im einzelnen über
ſeine Heilerfolge ausgelaſſen hat, kommt er auf
die Siedlung „Waldfrieden” zu ſprechen, die er
im Jahre 1918 gegründet hat. Das Geld zum
An=
kauf des Geländes — es handelt ſich um 1600
Morgen — brachten ſeine Anhänger zuſammen,
die Weißenberg auf mehrere 100 000 Perſonen
be=
ziffert.
In ſpäter Abendſtunde wurde Weißenberg nach
13ſtündiger Verhandlung wegen Vergehens gegen
§ 176 ſowie wegen Beleidigung in zwei Fällen zu
insgeſamt 1½ Jahren Zuchthaus und 5 Jahren
Ehrverluſt verurteilt. Die Unterſuchungshaft wird
ihm angerechnet.
Dammbruch in Oberikalien.
100 Tote?
DNB. Rom. In der in Oberitalien gelegenen
liguriſchen Stadt Ovada, die 10 000 Einwohner
zählt, hat ſich im Laufe des Dienstag nachmittags,
wie erſt ſpäter abends bekannt wird, ein ſchwerer
Dammbruch ereignet. Der Fluß Orab trat über
die Ufer und riß einen Damm ein. Die
Waſſer=
maſſen traten mit unheimlicher Schnelligkeit in die
Stadt ein und zerſtörten mehrere Häuſer. Man
ſpricht bis jetzt von etwa 100 Todesopfern. Nähere
Nachrichten und genaue Einzelheiten der
Kata=
ſtrophe fehlen bis jetzt noch.
Chronik des Tages.
Der neue über 4000 BRT. große Turbinen=
Schnelldampfer „Tannenberg” des Seedienſtes
Oſt=
preußen hat vom 10. bis 12. Auguſt auf der Oſtſee
ſeine Werft= und Uebernahme=Probefahrt eriedigt.
Die Fahrten verliefen zufriedenſtellend. Das Schiff
bewährte ſich hinſichtlich Schnelligkeit und
Be=
triebsſicherheit.
Aus Kairo wird gemeldet: Ein von Kairo
nach Alexandrien fahrender Laſtkraftwagen fuhr
an einer abſchüſſigen Stelle in einen Kanal und
ſtürzte mit ſolcher Gewalt auf ein Segelboot, daß
das Fahrzeug kenterte und ſeine acht Inſaſſen ins
Waſſer fielen. Ueber 20 Perſonen ertranken; viele
wurden verletzt.
Aus dem größten Gefängnis Weſtpolens in
Krone bei Bromberg haben in der Nacht zum
Dienstag zwölf Schwerverbrecher auf verwegene
Art die Freiheit erlangt. Auf einem unterirdiſchen
Gang, an dem ſie wahrſcheinlich monatelang
ge=
arbeitet haben, konnten die Gefangenen aus dem
Gefängnis flüchten. Der Gang war vom
Gefäng=
nis zur Anſtaltskirche gegraben worden, von wo
aus die Schwerverbrecher in die Freiheit gelangten.
Große Grenzland=Kundgebung in Liegnik.
Zur Erinnerung an die Schlacht bei Liegnitz, dem entſcheidenden Sieg Friedrichs des Grß
Jahre 1760, feiert die Stadt Liegnitz eine Heimatwoche. Die Veranſtaltungen wurden am E
durch eine große Grenzland=Kundgebung eingeleitet, an der rund 30 000 Perſonen teilnab
Unſer Bild zeigt einen Feſtwagen, der eine altſchleſiſche Spinnſtube darſtellte. (Scherl=Bilderd
Der Todeszauber von Ofhime
Vulkan Mihara, der Selbſtmörderkrater von Japan. — Eine Studentin als erſtes Opfer.
„moraliſche Sterben” der Dreihundertdreizehn. — Ein Journaliſt im Aſbeſtpanzer. —
Der=
berg des Todes, kein Mittel für Fremdenwerbung.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Tokio, im Juli. Das japaniſche
Innen=
miniſterium trägt ſich mit der Abſicht, jede weitere
Fremdenverkehrswerbung für die unheimliche
Selbſtmörder=Inſel Oſhima zu unterſagen. Oſhima
iſt heute im ganzen Oſten Aſiens und weit
dar=
über hinaus bekannt und übt größte
Anziehungs=
kraft auf Einheimiſche und Fremde aus.
Im Luxusdampfer zum Vulkan Mihara.
Vor drei Jahren ſprach kaum ein Menſch von
Oſhima. Dieſe Inſel war einfach eine der ſieben
Inſeln der Shichi=To, d. h. der ſieben Inſeln, die
die Fortſetzung der japaniſchen Halbinſel Jzu
bil=
den. Dieſes Oſhima liegt am Eingang der Bucht
von Tokio.
Heute gibt es auf Oſhima neuzeitlich
einge=
richtete Hotels. 60 Pferdewagen ſtehen zur
Be=
quemlichkeit der Reiſenden bereit. Eine Drahtſeil
bahn führt bis zur halben Höhe des Vulkans
em=
por. Ein paar elegante Luxusſchiffe vermitteln
den Verkehr zwiſchen Tokio und der Inſel. Um
aber das große Lava=Meer rings um den Vulkan
zu beſuchen, bietet man einen Ritt auf einem der
drei Kamele an, die als größtes Kurioſum für
Japan und Oſhima überhaupt hierher gebracht
wurden.
Ein brennendes Grab von 313 Menſchen.
Doch weshalb dies alles? Nur wegen der
Na=
turſchönheiten, wegen der reichen ſubtropiſchen
Uebergangsvegetation, die verſchwenderiſch auf
den maleriſchen und ſonſt ſchwer zugänglichen
Küſten wuchert? Nur wegen der tauſend Sagen,
die ſich ſeit alten Zeiten um die Inſel ranken:
Nur in Erinnerung daran, daß hierhin
Jahrhun=
derte hindurch die Verbannten geſchickt wurden?
Das wäre für unſere Zeit kein Anlaß, Hotels
zu bauen und gar Kamele kommen zu laſſen. Der
Hauptgrund iſt, daß ſeit dem Februar 1933 bis
zum jetzigen Tage nicht weniger als 313 Menſchen
in den Krater des Mihara ſprangen, daß man
über 1300 Perſonen in letzter Sekunde vor dem
Todesſprung ſchützen mußte, in letzter Minute dem
feurigen Ende entriß.
Das „moraliſche Sterben” der Studentin.
Wir erwähnen den Februar 1933. Damals
be=
gann der Todeszauber, Freilich hatte es auch ſchon
früher Menſchen gegeben, die hier den Tod
ſuch=
ten. Aber die junge Tokioter Studentin
Matſu=
muto tat als erſte den aufſehenerregenden Sprung,
über den alle japaniſchen Blätter ausführlich
be=
richteten.
Nach europäiſchen Begriffen war der Grund zu
dieſem Selbſtmord eine Nichtigkeit geweſen, die
nur ein Oſtaſiate ſo ernſt nehmen kann. Die
Stu=
dentin ſelbſt hatte ihren Tod „das moraliſche
Deutſche
Flak=Geſchüke
auf dem Marſch.
Sterben” genannt. Dieſer Idee huldigte
Folgezeit immer mehr Menſchen aller Lebont
vor allem aber junge Leute, die gemeinſan
Tiefe ſprangen..
Ein Lebender im kochenden Krater?
Längſt hatte man an der ſogenanntem,0e
ſpitze”, von wo aus die meiſten Sprü/
Selbſtmörder erfolgten, breite Gitter ara
Längſt ſtanden hier oben die Mitglieder 9.
kioter Antiſelbſtmord=Liga. Auch die Poläentſtt
bereits ihre Stationen am Fuße und auf ſcöf
des Vulkans eingerichtet und muſterte mnit
trauiſchem und ſcharfem Auge all jene,
Krateröffnung emporſtiegen.
Eines Tages behauptete eine Japar
habe, vermittels der großen Spiegel,
ſchräg über dem Feuermeer angebracht EiN
ohne Lebensgefahr einen Blick ins In d
Kraters zu vermitteln, in der Tiefe ein=iku
den Menſchen geſehen. Das war für die j
Zeitung „Jomiuri” Anlaß genug, eine 7W
dition in den Krater des Vulkans das
reden.
So mutig, ſo verwegen die Japaner Schl
ſind: es fand ſich kein Freiwilliger, der Seſihl
in die Hölle tun wollte! Schließlich mußt:
die rechte Hand des Chefredakteurs der Au
„Jomiuri” der Vater des Gedankens, E
zu dem Abſtieg entſchließen.
Zerſchmetterte Körper auf den Lavaſpitzai”
Er ordnete ſeine Papiere und ließ ſiche
einer Aſbeſtkugel, die an einem feuerſiched
hing, in den Krater hinab. Bei 120 Me/
geriet er in die erſten Gasexploſionen. Cl
Meter fuhr Iwata an dem zerſchmetterten
eines Menſchen auf einer Lavaſpitze vo BMe
375 Meter ſtieß er auf einen Vorſprung, did
er die Leichen von zwei 16jährigen, jun eſe
ten entdeckte, die vor einigen Tagen in 2eſ
ter geſprungen waren.
Er ließ ſich erſt wieder emporziehen.
Sauerſtoff=Flaſche, die er bei ſich führte.
explodierte. Seine Schreckensfahrt ha
Stunde gedauert, und die Zeitung „
Jom-
wann 100 000 neue Abonnenten.
Die Anziehungskraft des Todeszaubers.
Nun will man die Werbung für di
mörder=Inſel Oſhima, für den Vulkan d.5
verbieten, genau ſo wie man den Selbſrm
Japan verboten hat. Ob man damit freil
Strom der Neugierigen von dieſer intere
der ſieben Inſeln ablenkt, iſt eine ander
Denn der Menſch erliegt immer wieß.
Todeszauber — beſonders aber dem ToL;
von Oſhima.
Die ſeltſamſte Spielhölle der E4
Die Flak=Abteilung Döberit
führte in dieſen Tagen bei
Mün=
ſingen in Württemberg
ver=
ſchiedene Uebungen durch. —
Unſer Bild zeigt ein Flugzeug=
Abwehr=Geſchütz auf der
Land=
ſtraße. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
(afp) Melbourn (Auſtralien).
Ei-
kaſino, das auf der ganzen Welt nicht ſe*
chen hat, iſt in Auſtralien eröffnet worde‟
„Monte Carlo der Wildnis” befindet ſich
Nähe der Goldfelder von Tennants 4.
nordauſtraliſchen Urwald. Bei dem flnt
Schein einiger Karbidlampen wechſeln ke.
ſende von engliſchen Pfunden im Handu.I
ihren Beſitzer.
Zu einem richtigen Roulette hat mam”
nicht gebracht, ſondern man begnügt ſich m.
feln. Zwei elegant gekleidete Croupiers=
Bank halten, ſorgen dafür, daß alles in
großer Ordnung vor ſich geht. Um den 2.*
Polizei zu entgehen, iſt das „Kaſind
Wellblechbaracke im Geſtrüpp des Urwal
geſchlagen worden. Hier verſammelt ſich e
lich ein internationales Publikum. Die 49‟
aller Herren Länder verſuchen, das T
zwingen und drängen ſich um die Spielin
das am Tag in harter Arbeit erbeutete G
einem Wurf aufs Spiel zu ſetzen. Manch. II
ihnen hat in einer einzigen Nacht Gold, Ia
von vielen tauſend Mark verloren, abe.
Bank hat zeitweiſe große Verluſte zu PeL
gehabt.
MSittwoch, 14. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
terihesrüuerzgrerche Kafzert
Von Dr. Anny Nadolny.
Friedrichs d
tungen wurde
0 Perſonen
ellte. (Scherl=Billt
UI
in als erſtes
Luſe-
dieſer Idee hudldt
r Menſchen aller 9iu
Leute, die gemein
chenden Krater!
an der ſogenannie
die meiſten Er ) Aetaus.”
en, breite Gitter u
oben die Mitglie
M1
Dauf
nuſterte
eſem Auge all iu
hauptete eine Janu
großen Spiegel. 1
ermeer angebracht
einen Blick ins Me
, in der Tieſe eu
Das war für die 14
Anlaß genug, inlt
r des Vulkans )u
wegen die
r auf den Lan
Papiere und
an eine
hinab. Bei
ten Gasek.
Bir führen abſichtlich oder unbewußt
tag=
ſoh alle möglichen guten alten, uralten
achworte im Munde. Sie ſind ſehr oft
uar langen Rede Sinn”, treffen in ihrer
frnanz, Bildhaftigkeit und Kürze den Nagel
eſten auf den Kopf.
9.ir übernehmen ſie wie Sitte und Brauch —
inen Teil von Sitte und Brauch — mit
elbſtverſtändlichkeit des Erben von unſeren
em und Voreltern.
den Entſtehungsanfängen iſt das geſetzte
überwiegend rechtliches Wort geweſen,
fin jahrhundertelanger, meiſt mündlicher
ſ elieferung ſich verſchob und dadurch ſeine
wäingliche Bedeutung und Anwendung ver=
Darum erſcheint der Sinn der ebenſo
ſuu kenlos nachgeſprochenen gebundenen Sätze
zeemlich dunkel.
es waren Sätze — wie Geſetze! — älteſter
ticher Rechtſprechung und Verfaſſung. Immer
was Recht der beſte Formausdruck einer
Es zeigt klarſte Hiſtorie. Vorausſetzung
änich, daß man zwiſchen den Zeilen lieſt
evie Weizen von Spreu den allererſten
von dem Unſinn der Verfälſchung ſondert,
nem Unſinn, der „auf keine Kuhhaut geht”
eine Kuhhaut geht doch eigentlich nicht
—2 und trotzdem brauchen wir in Zorn
Hebertreibung oft und gern und gerade
Sprichwort. Und wir ſind nicht im
tect damit. Denn der Urſprung liegt bei
in, findigen Bauern älteſter Zeit, der ſich
ſeinem Lehnsherrn ein Stück Land erbat,
wie eine Kuhhaut. Was ihm gewährt
ſtd. Was tat der bauernſchlaue Mann?
Eiſc nitt die Kuhhaut in viele ganz ſchmale
tien, heftete dieſe aneinander und begrenzte
der nicht kleinen Schnur ein ſchönes Stück
b. „Ländlich — ſittlich!” Ein Schlagwort,
e kennzeichnend für den Kleinbauern und
Abeſtpanzer. — 9 /Scholle gebräuchlich. Ehedem iſt das ein
rechtlicher Satz für Stadt und Acker
tedeutet, daß alle Landfremden ſich nach
ſieeſetzen des Gaſtlandes zu richten haben.
ie Vergeltung der Miſſetat — Gleiches
MGTeiches! — iſt der Leitgedanke des alten
ſtftechts, ſo auch ſeine Ausſprüche, die bis
ziemlich unmißverſtändlich für verſchie=
Sebensvorgänge geblieben ſind:
Aie du grüßt, ſo dankt man dir.”
äe man in den Wald hineinruft, ſo ſchallt
Anf einen groben Klotz gehört ein grober
urge um Auge, Zahn um Zahn.”
Brit ſchreit zum Himmel.”
Rät dem Maß, ſo man ausmißt, wird man
ei eingemeſſen.”
re du mir, ſo ich dir,” uſw.
brr: „Einmal iſt keinmal!” Eine
be=
ſte Redensart zur Entſchuldigung irgend=
Ret kleiner Sünden, ſo ſcheints. Und war,
lr die Kuliſſen geſehen, eine
menſchen=
ütd iche Richtlinie für Richter, „Gnade für
ergehen zu laſſen, beſſer: die einmalige
Mung eines ſonſt Unbeſcholtenen milde
Murteilen. „Keine Regel ohne Ausnahme‟
Allzuviel iſt ungeſund” was ſich auf
Müäſte Vermeidung harter und ſturer
Recht=
ſſturig bezieht und nicht — wie heute! —
Mit. Allzuviel in anderer Hinſicht.
berhaupt: Das Vorgerichtſtehen ſpielt eine
Rolle. Es heißt: „Wer zuerſt kommt,
Zuerſt”, und bedeutet weder ein Erſt=
MVorzugsrecht des Müllers oder Malers
MI. ſondern bedeutet: der Kläger vor Ge=
Ahrt das Recht, zuerſt, alſo vor dem An=
IRtten, gehört zu werden. Malen gleich
e: Beklagte muß formgerecht dreimal ver=
„Ah vor das Ding gleich Gericht geladen
Ben ſein, eher konnte gegen ihn kein Urteil
Ahrweſenheit (Verſäumnisurteil) erlaſſen
n was das heute abergläubiſch gewertete
Rhwort beſagt: „Aller guten Dinge ſind
ine Leute durften eigentlich nicht als
n auftreten, wogegen ſich das ſehr ver=
nünftige Sprichwort in Einzelfällen wandte:
„Armut iſt keine Schande!” Trotzdem blieben
Edelleute und Reiche im Vordertreffen, ihre
Ausſagen galten mehr: „Wem Gott ein Amt
gibt, dem gibt er auch Verſtand.”
Wo immer in der Welt oder in welchem
Jahrhundert: Geld und Erbſchaft und Vertrag
haben beſondere Wichtigkeit, bedürfen um des
lieben Friedens, willen beſonderer Feſtlegungen.
So die vergeſſene Bedeutung des Sprichworts
z. B.: „Gleiche Brüder, gleiche Kappen”. Als
Menſch von heute legt man etwa dieſem Satz
den Brauch gleichartiger Zwillingskleidung
unter oder man denkt an „ſprichwörtliche‟
Familienähnlichkeit. Dem iſt nicht ſo! Kappe
iſt Erbteil, gleiche Kappen alſo gleiche Erbteile,
Gleichberechtigung der Erben. Sind aber keine
Brüder da und keine Kinder, ſo erbt die
über=
lebende Ehefrau allein: „Der Letzte ſchließt die
Tür zu‟ Dieſes Wort hat alſo nichts mit
heute geübter Höflichkeit zu tun. Ebenſowenig
wie der Satz: „Wo kein Hahn iſt, da kräht die
Henne”, mit landwirtſchaftlichen Erfahrungen
zu tun hat. Der Sinn iſt: Wo kein männlicher
Erbe, da erbt die Frau als allernächſte
Ver=
wandtſchaft und nicht irgend ein Fernſtehender,
denn: „Das Hemd iſt mir näher als der Rock.”
Wenn ein umworbenes Mädchen ſchweigt,
iſt das im alten Rechtsſprichwort anders, als
wenn ein Kaufmann ſchweigt. Beiden wird
eine ſogenannte Offerte gemacht und beide
ſchweigen dazu. Was verſchiedene Wirkungen
hat. Für den Kaufmann: „Wer ſchweigt,
be=
jaht.” Für das Mädchen: „Keine Antwort iſt
auch eine Antwort”, nämlich nein.
Sie predigen nämlich dem, der ſich in ſie
ver=
tieft und den Grund ſucht, warum und weshalb
ſie eintreten mußten, oder wo er ſelbſt Fehler
machte, die beim längeren Durchdenken und
ſorg=
ſamen Durchführen eines Planes zum größten
Teile zu vermeiden geweſen wären. Dazu kommt
aber noch ein anderes, nämlich: das eigene
Ver=
halten gegenüber den Mitmenſchen nach einem
Fehlſchlag und geſchäftlichen Mißerfolgen.
Wer in der traurigen Stimmung, in die ihn
ein Mißerfolg verſetzte, anderen gegenübertritt,
mit denen er geſchäftlich zu tun oder gar ſeinem
bedrückten Herzen ihnen gegenüber Luft machte,
der kann nicht erwarten, daß ſie nun zu ihm,
dem mutloſen oder wohl gar verzweifelten
Men=
ſchen, noch ſoviel Vertrauen haben, um ihn mit
Nr. 222 — Seite 9
neuen Aufträgen zu unterſtützen. Selbſt wenn
ſie nicht in direkter Geſchäftsverbindung mit
ihm ſtehen und für ſeine Klagen nur Mitleid
übrig haben, können ſie ihm ſofern ſchaden, als
ſie Dritten gegenüber von ſeiner Enttäuſchung,
ſeinen Verluſten oder mißglückten
Unternehmun=
gen ſprechen und dadurch unbewußt ſeinen
Kre=
dit ſchädigen. Rockefeller hat einmal auf eine
diesbezügliche Frage geantwortet: „Meinen
Haupterfolg verdanke ich meinen Mißerfolgen,
meiner Verſchwiegenheit über dieſe und meinem
Vertiefen in ſie. Denn ſie alle dienten mir zur
Lehre, wie ich es künftig nicht wieder machen
durfte, und ſo möchte ich ſie auch in meinem
Leben nicht miſſen, im Gegenteil, ich lernte ſie
nach ihrem wahren Wert für mich ſchätzen!“
Vortt Tahrfrahrots Züttt erfcrarächr.
Es iſt alles ſchon dageweſen.
Der Werr der Mißerfolge.
Von Erika Menzel.
Lebe um zu lernen, lerne um zu leben!
So=
viel Mißerfolge wohl jeder Menſch im Leben
ſchon verzeichnen konnte, ſo verſchieden iſt auch
die Art, wie ſie der einzelne ſich dienſtbar machte,
für ſich ausnützte. Wir ſehen im Geiſte
erſtaun=
tes Kopfſchütteln bei dieſem und jenem Leſer,
und manche beſinnliche Hausfrau wird direkt
darüber entrüſtet ſein, daß Mißerfolge, alſo
fehlgeſchlagene Unternehmungen, noch etwas
an=
deres als Aerger. Verdruß und Enttäuſchung
auslöſen ſollen. Von einem Nutzen ganz zu
ſchweigen. Und dennoch können ſie einen ſolchen
ſtiften, ja ſie können ſogar zu direkten
Wohl=
tätern der Menſchheit werden, wenn der
ein=
zelne es verſtände, aus ihnen, den Mißerfolgen,
zu lernen.
Nur allzu oft ſtößt man auf die Anſicht, die
Menſchen des Altertums hätten ein primitives
Leben geführt, in dem es von den
Bequemlich=
keiten und Zerſtreunugen unſerer Zeit wenig
oder gar nichts gab. Das iſt indeſſen eine ganz
irrige Meinung, und es iſt erſtaunlich, in alten
Quellen darüber zu leſen, wie man ſich ſchon vor
2000 Jahren das Leben zu erleichtern ſuchte.
Manche unſerer „fortſchrittlichſten”
Einrichtun=
gen in Haushalt, Körperpflege und Geſelligkeit
ſind auch für jene Zeit nichts völlig Neues
ge=
weſen. Das möge eine kurze Zuſammenſtellung
einmal veranſchaulichen.
Die Waſſerleitung, die das Waſſer bis
in unſere Küche und unſer Badezimmer führt,
war im alten Rom, ebenſo wie in Alexandrien
und Antiochia längſt bekannt. Jedes beſſere Haus
ließ ſich einen Waſſerablaß aus der allgemeinen
Waſſerleitung anlegen. Bereits um 400 v. Chr.
war eine Gasheizung bekannt, freilich nicht
in ihrer heutigen Ausführung. Aber in
Kara=
manien fing man damals das aus dem Boden
ſtrömende Erdgas auf und verwandte es für den
Hausgebrauch.
Die „Litfaßſäule” feierte kürzlich ihren
80. Geburtstag. Säulen für den Anſchlag von
Vergnügungs= und Reklameanzeigen aber gab
es ſchon in Herculaneum um Chriſti Geburt.
Um dieſe Zeit konnte man in Rom auch ſchon
eine Tageszeitung leſen, die „acta urbis”,
eine große Tafel, auf der die neueſten
Nachrich=
ten und amtliche Bekanntmachungen zu leſen
waren. Mitarbeiter aus der Provinz — die
erſten Korreſpondenten! — lieferten gegen
Ho=
norar Nachrichten aus dem Reich.
Die menſchliche Eitelkeit iſt nicht erſt eine
Erſcheinung der neuen Zeit. Ihr diente auch im
Altertum manche Erfindung, von deren Alter
„Die freßt alles!” (Peterchen vom Katzenbuckel).
(Foto: Heinz Seeger, Darmſtadt.)
wir Heutigen kaum etwas ahnen. Nero z. B.
trug bei den großen Feſtſpielen das erſte
Mo=
nokel, einen ins Auge geklemmten Smaragd,
durch den er den Gladiatorenkämpfen zuſchaute.
Ein Vorläufer des Korſetts begegnent
uns in dem Koſtüm einer Schlangengöttin, deren
Nachbildung bei Ausgrabungen in Kreta
gefun=
den wurde und die aus dem 2. Jahrtauſend vor
Chr. Geburt ſtammt.
Im 5. vorchriſtlichen Jahrhundert
begründe=
ten die Perſer die optiſche Telegraphie.
Sie beſaßen ein Zeichenſyſtem, das durch eine
gut organiſierte Fackeltelegraphie weitergegeben
werden konnte, und mit deſſen Hilfe wichtige
Nachrichten an einem Tage ungeheure Strecken
durchlaufen konnten.
Die Maſſage als Mittel zur Körper= und
Geſundheitspflege beſchrieb ſchon Hippokrates
um 400 v. Chr. Plinius berichtet uns die
Re=
zepte von „Schönheitsmitteln”, die von
den Römerinnen gebraucht wurden, darunter
Mittel gegen Sommerſproſſen und zur
Beſei=
tigung von Runzeln. Als Zahnpulver
ver=
wendete man damals Bimsſtein mit
Marmor=
ſtaub. Weniger appetitlich iſt das Rezept der von
den Damen jener Zeit verwendeten Schminke:
Kreide und pulveriſierter Krokodilmiſt
Vor rund 50 Jahren fand Prof. Boni bei den
Ausgrabungen am Forum Romanum eine
Lift=
anlage aus der Zeit Cäſars. Sie enthielt 12
Kammern für das Hebewerk und 12 Schächte
für die Aufzüge. Rieſige Tuffſteinblöcke dienten
zum Aufwinden des Lifts, die fünf bis ſechs
Menſchen faßten.
Womit unterhielt man ſich im Altertum bei
geſelligen Zuſammenkünften? Würfelſpiel und
Bechertrank waren beliebt, aber daß auch das
Altertum ſchon die Sitte des Rauchens
kannte, iſt wenigen bekannt. In vorgeſchichtlichen
Gräbern, in Rom, Frankreich, Irland und
Hol=
land, fand man Pfeifenköpfe aus gebranntem
Ton. Freilich kennen wir nicht den „Tabak”,
jener Zeit, denn der echte Rauchtabak kam ja erſt
im Mittelalter nach Europa. Doch berichtet uns
Plinius, daß z. B. die Skythen ihre Pfeifen mit
— Hanf füllten.
Das Rezept einer Bowle berichtet
zuerſt der altrömiſche Gaſtronom Apinius:
„Grüne Zitronenblätter gibt in ein Faß Moſt,
bevor er gärt, und nimmt ſie nach 40 Tagen
wie=
der heraus. Setze Honig hinzu und bediene dich
dieſes Getränkes ſtatt des Roſenweines!”
Je=
doch darf nicht verſchwiegen werden, daß es auch
in jener Zeit ſchon Antialkoholiker gab,
die eine umfangreiche Propaganda gegen den
Weingenuß entfalteten. So hatten die Reden des
Decaneus einen ſo durchgreifenden Erfolg, daß
die Geten um 50 v. Ch. alle Weinſtöcke im
Lande ausrotteten.
Und ſchließlich iſt auch das „Tiſchrücken”
als mehr oder weniger harmloſes
Geſellſchafts=
vergnügen nichts „Modernes”. Es wurde ſchon
im alten Hellas ſehr eifrig geübt. Man benutzte
hierzu kleine dreifüßige Tiſche und verſuchte mit
dieſem Verfahren die Zukunft zu ergründen.
„Es iſt alles ſchon dageweſen”, ſagte Ben
Akiba, und in der Tat iſt es nicht leicht, Dinge
und Einrichtungen zu finden, die etwas völlig
Neues darſtellten und die nicht wenigſtens ſchon
in grauer Zeit vorausgeahnt worden ſind.
Oskar Georg.
ingerabdrücke!
Won Arthur=Heinz Lehmann.
a hört die Weltgeſchichte auf!” ſagte Kom=
Sreen, „entweder iſt Mackintoſh ausge=
Roder die ganze Dactyloſcopie kann ſich
be=
haſſen!” Er ſaß an ſeinem Schreibtiſch und
iete durch eine ſcharfe Lupe vergleichend
Eingerabdrücke, einen im Original, den
an=
auf einer Photographie. Sie glichen ſich
n Ei dem anderen.
aßen ſchüttelte den Kopf, dann hob er den
es Telephons aus der Gabel und
ver=
dmas Unterſuchungsgefängnis.
ie lange ſitzt Mackintoſh ſchon? — — ſo,
anhen! — — Aber geſtern iſt er euch aus=
9t wie?"
Stimme am anderen Apparat lachte.
ſ— iſt er nicht ausgebrochen”, fuhr Green
Aer geſtern nacht hat er eingebrochen, und
n Hotel Splendid! Nun ſagen Sie noch
it legte er den Hörer ab und verſank in
Een gtes Nachdenken.
yR es tatſächlich auf der weiten Welt zwei
x, welche gleiche Fingerabdrücke haben?
eitenſchaft verneint es, und es iſt noch nie
vorgekommen, der ihre Meinung als
rigeſtellt hätte. Aber hier auf Greens
ſch lag der Beweis, daß Mackintoſh
Aappelgänger haben mußte, der ihm bis in
Nemt Papillarlinien ſeiner Finger glich.
wört die Weltgeſchichte auf!” murmelte
bäeder und gab das Nachdenken auf.
ſonitete und ließ die beiden Fingerabdrücke
en Polizeibeamten zu Profeſſor Cockle,
ehmten Gerichtsmediziner, bringen. Aber
die Objekte ſeines Grübelns aus dem
waren, hielten ſie den Kommiſſar noch
Eſt. Die magere Frucht ſeines Nachden=
kens jedoch war immer wieder nur ein
reſignier=
tes „Da hört die Weltgeſchichte auf!”
Schließlich begab er ſich zum
Unterſuchungs=
gefängnis, um ſich mit eigenen Augen von der
Anweſenheit Mackintoſhs, des geriſſenſten aller
Einbrecher, zu überzeugen. Mackintoſh lag im
La=
zarett mit einer Grippe, die ihn mit hohem
Fie=
ber ans Bett feſſelte. Dennoch konnte ſich Green
eine Frage nicht verkneifen.
„Mackintoſh”, ſagte er faſt bittend, „waren
Sie geſtern nacht draußen, haben Sie im Hotel
Splendid Gold= und Wertſachen geſtohlen?”
Sagen Sie mirs, es ſoll nicht Ihr Schaden ſein!“
Mackintoſh ſah den Kommiſſar erſtaunt an
und tippte ſich wortlos, aber höchſt ausdrucksvoll
an die Stirn.
„Und vor ſechs Wochen waren Sie es auch
nicht, der den Treſor der Central=Bank geknackt
hat, was?” rief Green wütend.
Mackintoſh ſchüttelte ſpöttiſch lächelnd den
Kopf. Er wußte zu gut, daß ihm nichts zu
be=
weiſen war."
In Green, der ſonſt die Ruhe ſelbſt war,
kochte es. Er wandte ſich ab und verließ das
Ge=
fängnis. Als er nach einer Stunde etwa ſein
Dienſtzimmer wieder betrat, fand er auf ſeinem
Schreibtiſch einen großen Brief. Raſch riß er den
Umſchlag auf. Drin lagen die beiden
Finger=
abdrucke und das Gutachten des Profeſſors. Es
lautete: Die Abdrücke ſind identiſch. Dieſe
Feſtſtellung läßt ſich bereits durch die Lupe
ma=
chen, und auch die mikroſkopiſche Unterſuchung
zeitigt kein anderes Ergebnis.
„Na, dann laß dich einpacken mit deiner
Wiſ=
ſenſchaft!” brummte Green, aber er konnte doch
immer nicht glauben, daß die Dactyloſcopie,
eins der wichtigſten Hilfsmittel im Kampf gegen
das Verbrechertum, das ſich bisher ſtets als
un=
fehlbar bewährt hatte, entlarvt ſei als ein höchſt
gefährlicher Irrtum. Green ſtand vor einem
Rät=
ſel, an deſſen Löſung er nicht glauben konnte,
ohne daß die Weltgeſchichte aufhörte. Schließlich
füllte er ein Dienſtformular aus, welches Mackin=
toſhs Entlaſſung aus der Haft, anordnete. Green
fühlte ſich geſchlagen wie nie in ſeinem Leben.
Mackintoſh wurde durch die Freudenbotſchaft,
die ihm die Freiheit zurückgab, binnen
achtund=
vierzig Stunden kerngeſund und verließ das
Ge=
fängnis. Er machte dem Kommiſſar einen
Ab=
ſchiedsbeſuch, worüber Green, der ſich verſpottet
fühlte, alles andere als entzückt war.
Als Mackintoſh ſein Zimmer verlaſſen hatte,
gab Green ſofort die Anweiſung, ihn unauffällig
zu überwachen. Mackintoſh war ihm ſo ſonderbar
ſiegesgewiß erſchienen. Und dann pflegte dieſer
gewitzte Junge ſtets mit Handſchuhen zu „
arbei=
ten”. Der Kommiſſar war mit Mißtrauen
ge=
laden.
Vier Wochen vergingen, ohne daß man
Mak=
kintoſh hätte etwas am Zeuge flicken können.
Inzwiſchen hatte Green allen Kriminaliſten und
ſelbſt dem geſcheiten Profeſſor Cockle mit den
beiden Fingerabdrücken die Ruhe vieler Nächte
geraubt. Der Profeſſor ſah bereits das
wohlfun=
damentierte Gebäude der Kriminalwiſſenſchaft
wanken, aber ebenſo ſtark waren die Zweifel, die
er trotz ſeines eigenen Gutachtens, für deſſen
Richtigkeit er ſeinen Kopf geſetzt hätte, an der
Indentität der Fingerabdrücke hatte. Kurzum,
kein Menſch in Scotland Yard wußte in puncto
Fingerabdrücke mehr, was richtig und was
falſch war.
Mackintoſh hatte im Oſten Londons
zuſam=
men mit einem Freund eine Wohnung gemietet.
Der Freund war der Polizei kaum auffällig
ge=
worden. Er war Galvaniſeur und hatte zuletzt
in einer Gummifabrik gearbeitet. Seit einiger
Zeit war er ſtellungslos. Wenn er wirklich
etwas auf dem Kerbholz hatte, ſo war er eben
nie erwiſcht worden.
Green, der keine ruhige Minute mehr hatte,
kam eines Tages auf den nicht gerade
ungewöhn=
lichen Gedanken, die beiden durch einen anderen
Kommiſſar vorladen zu laſſen, während er ſelber
eine gründliche Durchſuchung von Mackintoſhs
Wohnung vornahm. Was er eigentlich ſuchte,
wußte er ſelbſt nicht. Als er alle Räume
durch=
forſcht hatte, ohne irgend etwas Verdächtiges
ge=
funden zu haben, blieb ihm noch die Küche übrig.
als Feld ſeines Forſchens. Er durchſtöberte jeden
Winkel, jeden Kaſten, jede Büchſe. Er ſtieg auf
den Tiſch, über dem an der Wand eine
Holz=
etagere hing. Auf deren Brettern ſtanden
Por=
zellanbehälter mit Anſchriften wie „Zucker=,
„Nelken”, „Nudeln” und anderen. Einige
Büch=
ſen waren leer, andere gefüllt.
Eben wollte Green vom Tiſch
herunterſtei=
gen, als er mit dem Ellenbogen den
Salzbehäl=
ter ſtreifte. Die Porzellanbüchſe fiel zu Boden,
zerſprang, das Salz rieſelte durch die Küche und
zwiſchen den Scherben entdeckte der fluchende
Kommiſſar einen Gummihandſchuh. Green hob
ihn auf. Er war für die rechte Hand beſtimmt.
Die nähere Unterſuchung ließ den Kommiſſar
eine Entdeckung machen, die ihn verblüffte und
zugleich mit jubelnder Freude erfüllte. Auf den
Innenſeiten der Fingerſpitzen wies der
Hand=
ſchuh Rillen auf, völlig regelmäßige
Papillar=
linien. Green eilte mit ſeinem Fund
glückſtrah=
lend zu Profeſſor Cockle.
Während der Gerichtsmediziner den
Gummi=
handſchuh ſchmunzelnd durch die Lupe betrachtete,
rief Green Scotland Yard an und befahl,
Mak=
kintoſh und Genoſſen ſofort zu verhaften.
„Saubere Arbeit!” lobte der Profeſſor, „
ſau=
bere Arbeit! Mackintoſhs Freund verſteht ſein
Handwerk. Er hat erſt einen Wachsabdruck von
deſſen rechter Hand gemacht und das Modell
nachher in Gummi umgegoſſen. An ſich furchtbar
einfach, wenn mans nun weiß. Aber ſaubere
Arbeit!
Die beiden Männer atmeten hörbar auf.
„Da hat alſo ein anderer mit dem Handſchuh
im Hotel Splendid gearbeitet!” ſagte Green,
„und es iſt alles in Ordnung. Die Dactyloſcopie
iſt gerettet! Es gibt keine Menſchen mit gleichen
Fingerabdrücken!
„Jawohl”, lachte der Profeſſor, „und die
Weltgeſchichte hört nicht auf, lieber Green!”
Seite 10 — Nr. 222
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 14. Auguſt
Mittwochs zwiſchens —10Uhr
Wann arbeitet der Menſch am beſten? — Das Ergebnis neuer
Unterſuchungen. — Die „kurvenreiche‟ Arbeitswoche.
Durch eine Anzahl internationaler
Pſycho=
logen ſind in jüngſter Zeit intereſſante Studien
und Verſuche in bezug auf die Arbeitsſtunden
des Menſchen gemacht worden. Wenn auch eine
ſehr perſönliche Verſchiedenheit immer wieder
durchklingt, ſo läßt ſich dennoch eine gewiſſe
gemeinſame Linie gewinnen. Das ganze
Ar=
beitsbild ſtellt ſich als eine Art Kurve dar, die
am Sonntag ſehr tief beginnt und am
Sams=
tag noch tiefer endigt. Dazwiſchen liegt ein
Höhepunkt, eben jene Höchſtleiſtung, von der
eingangs ſchon die Rede war.
Die beſten Ergebniſſe in dieſer Hinſicht
er=
zielte Prof. Dr. D. A. Laird vom
Pſycho=
logiſchen Laboratorium von Colgate. Seine
Er=
gebniſſe wurden übrigens von Dr. H. M.
Marſh von der Columbia=Univerſität beſtätigt.
Beide arbeiteten mit 100 bis 200
Verſuchsper=
ſonen, die den verſchiedenſten Proben
unter=
worfen wurden. Jede einzelne Probe wurde in
Hunderten und Tauſenden von Fragen und
Antworten feſtgehalten.
Das Kurvenbild aber entwickelt ſich etwa ſo:
Wenn der Menſch am Samstag erſchöpft von
den Mühen der Woche aus ſeinem Büro nach
Hauſe geht, dann iſt ſeine Arbeitsleiſtung —
wenn man die Höchſtleiſtung mit 100 Prozent
bezeichnet — auf 87 Prozent geſunken. Der
Sonntag bringt ſchon eine erhebliche
Be=
ruhigung und Kräftigung. Jedenfalls merkt
man ſchon im Laufe des Sonntags ein
An=
ſteigen auf 89 Prozent. Am Montag dagegen,
wenn man noch immer halbmüde wieder zum
Büro geht, iſt man gerade erſt bei 91 Prozent
angelangt. Der Dienstag bringt eine
Steige=
rung auf 97 Prozent. Der Mittwoch aber zeigt
endlich jene angeſtrebten 100 Prozent. An den
dann folgenden Tagen fällt die mögliche
Energieaufwendung in folgendem Maße:
Don=
nerstag 88 Prozent, Freitag 88 Prozent,
Samstag 87 Prozent.
Uebrigens iſt die hundertprozentige
Höchſt=
leiſtung des Mittwochs eigentlich nur morgens
in der Zeit zwiſchen 8 und 10 Uhr zu erreichen.
Gegen 10 Uhr iſt die Fähigkeit ſchon wieder
auf 96 Prozent gefallen. Gegen 13 Uhr mittags
hat ſich die „Baiſſe” noch weiter zugeſpitzt. Um
16 Uhr iſt man ſchon bei 90 Prozent angelangt.
Das iſt aber auch der Tiefpunkt. Nach 5 Uhr
beginnt nämlich (übrigens auch an allen
ande=
ren Tagen) ein neuerliches Anſteigen, das zum
Beiſpiel an jenem Mittwoch abends gegen
9 Uhr 94 Prozent Leiſtungsvermögen gibt.
Gegen Mitternacht ſinkt das
Leiſtungsver=
mögen an allen Tagen außerordentlich ſchnell.
Im Rahmen dieſer Beobachtungen verſuchte
Dr. Marſh weiterhin feſtzuſtellen, wann die
unterſuchten Perſonen ſelbſt der Meinung
waren, am beſten arbeiten zu können. Die
mei=
ſten verſicherten, daß ſie zwiſchen 6 Uhr morgens
und 2 Uhr mittags ſich im Vollbeſitz ihrer
gei=
ſtigen Kräfte fühlten. 17 Prozent erboten ſich,
Höchſtleiſtungen zwiſchen 2 Uhr mittags und 8
Uhr abends zu vollbringen. 4 Prozent arbeiten
nach ihrer Angabe den ganzen Morgen und
einen Teil der Nacht. 3 Prozent ſchliefen
wäh=
rend des Morgens und arbeiteten nachmittags
und nachts. Endlich kamen noch wenige, die
ausſagten, daß ſie zwiſchen Mitternacht und
morgens 6 Uhr zu hervorragenden Leiſtungen
fähig ſeien. 23 Prozent aber erwieſen ſich als
vollkommen unregelmäßig. Sie ſagten, ſie
ſuch=
ten ſich ihre Arbeitszeit zwiſchen 6 Uhr
mor=
gens und Mitternacht aus, wann es ihnen
gerade paßte und ohne ſich an eine Stunde zu
binden.
Erwähnt ſei in dieſem Zuſammenhang nur
noch, daß die Engländer den freien
Samstag=
nachmittag für ihre Betriebe einführten, ohne
die Baiſſe des Samstags zu kennen —
jeden=
falls nicht aus hochwiſſenſchaftlichen
Unter=
ſuchungen, vermutlich aber aus praktiſchen Er=
A. K.
fahrungen heraus.
Der alte Backofen
lebt noch.
Hier und da auf Bauernhöfen findet man
noch den alten, aus Backſteinen oder auch nur
aus Lehm gebauten Backofen, der heute wie
vor Hunderten von Jahren ſeine Dienſte tut.
Durch gewaltige Zeitſpannen laſſen ſich ſeine
Formen zurückverfolgen. Schon auf ägyptiſchen
Zeichnungen findet man Backöfen von der
Form des heutigen und auch bei den
Aus=
grabungen von Pompeji ſind die gleichen
Kon=
ſtruktionen zu Tage gefördert worden. Man
darf alſo dem Backofen ein wahrhaft
ehr=
würdes Alter zuſprechen.
Die alten Backöfen werden unmittelbar im
Backraum ſelbſt geheizt. Man füllt die vordere
Oeffnung mit Holz, das, in Brand geſetzt, den
Rauch in das Ofenloch ſtrömen läßt. Hat der
Ofen die richtige Temperatur erreicht, ſo
wer=
den die glühenden Holzkohlen aus dem Ofen
genommen, man entfernt Aſche und Ruß und
ſchiebt den Brotteig hinein. Im Mauerwerk
hat ſich während des Anheizens ſo viel Wärme
aufgeſpeichert, daß das Brot dadurch gebacken
wird. Iſt die Wärme verbraucht, ſo muß der
Ofen von neuem angeheizt werden. Dazu kann
man nur Holz verwenden, da alle übrigen
Brennmaterialien ihren Geruch dem zu
backen=
den Brot mitteilen und auf dieſe Weiſe ſeinen
Geſchmack beeinträchtigen.
Später hat man dann Schieber eingebaut,
die die Wärme länger im Ofen feſthalten, und
ſchließlich hat man das Feuerloch außerhalb
des Backraumes angeordnet und iſt ſo zu
unſerer modernen Backofenform gelangt, bei
der man jedes beliebige Heizmaterial
verwen=
den kann.
Das Brotbacken ſelber iſt ebenfalls uralt.
Eine Sage erzählt, die Griechen hätten es vom
Gott Pan erlernt. In Wirklichkeit haben ſie es
von den Phöniziern und den Aegyptern
über=
nommen, die ſich früh darauf verſtanden, mit
Handmühlen Körner zu mahlen und aus dem
gewonnenen Mehl Brot zu backen. In Rom
hatte man ſchon ſehr früh öffentliche Bäcker.
Das Brot beſtand damals aus einem
vier=
eckigen, etwa vier Zentimeter dicken Stück, das
mit ſechs oder acht Einſchnitten verſehen war.
Das beſte Brot wurde dort aus reinem Weizen
bereitet. Eine geringere Sorte wurde mit Kleie
untermiſcht; es gab aber auch noch eine dritte
Art, der Gerſte zugeſetzt wurde. Durch die
Brot von heute aus dem Ofen von dazumal
Während der Erntezeit bäckt Großmutter
das Brot für die hungrigen Schnitter.
(Weltbild.
Römer kam das Brotbacken in das weſtliche
Europa und wurde von dort dann auch im
Norden eingeführt. Aber unſer heutiges
wich=
tigſtes Brotkorn, den Roggen, hat man erſt
nach der Völkerwanderung zum Brotbacken
be=
nutzt.
Auch vor dem Aufkommen des Backofens
gab es ſchon eine Art Brot; die frühen
Völ=
ker zerrieben die Körner zwiſchen großen
Steinen rührten das gewonnene grobe Mehl
mit Waſſer an und ließen den Teig in großen
Scheiben auf Steinen in der Sonne trocknen.
Bei manchen primitiven Völkern findet man
dieſe Form des Brotbackens heute noch.
Das Jubitaum.
Ganz London lacht gegenwärtig über
fol=
gende Geſchichte:
Ein junger, unbekannter Techniker ohne
Verbindungen und ohne Empfehlungen war vor
ungefähr vierzehn Tagen aus der Provinz nach
der Hauptſtadt gekommen, um Intereſſenten, die
er erſt finden wollte, eine von ihm gemachte
Er=
findung auf dem Gebiete des Geſchoßweſens
praktiſch vorzuführen und zur Verwertung
an=
zubieten.
Er hatte es ſich in den Kopf geſetzt, von dem
Generaldirektor der Vickerswerke perſönlich
empfangen zu werden. Keinem Privatſekretär
und erſt recht keinem Chefingenieur wollte der
mißtrauiſche junge Erfinder Einblick in ſein
Ge=
heimnis geben.
Aber der Generaldirektor der Vickerswerke,
— das leuchtete jedem ohne weiteres ein — iſt
ein vielbeſchäftigter Herr. Wo würde er
hin=
kommen, wenn er mit jedem unbekannten
Erfin=
der aus der Provinz, von denen jeder einzelne
von ſich glaubt, daß er, nur er allein, das Ei
des Kolumbus gefunden habe, in perſona
ſpre=
chen würde!
Alſo mußte unſer Techniker Tag um Tag
fleißig antichambrieren, um zum Schluß nach
ſtundenlangem, ermüdendem Warten aus allen
höflichen Variationen wie „der Herr
General=
direktor bedauern ſehr, im Augenblick
unab=
kömmlich zu ſein”, „der Herr Generaldirektor
müſſe gerade eben zu einer wichtigen Konferenz”,
„der Herr Generaldirektor ſei zum Golfſpiel
ge=
fahren ..." doch nur das ewige „Nein”
heraus=
zuhören. Das wurmte den Mechanikus nicht
we=
nig, und er grübelte angeſtrengt darüber nach,
wie er ſich durch einen Ueberraſchungscoup doch
Beachtung und Einlaß erzwingen könne; und da
er ein anſchlägiger Kopf war, kam ihm bald der
erlöſende Gedanke.
Bevor er wieder einwal den nun ſchon faſt
traditionellen vormittäglichen Gang zum
Vik=
kers=Bürohaus antrat, kaufte er im
Blumenge=
ſchäft an der Ecke einen hübſchen Nelkenſtrauß,
ſchrieb auf ſeine Beſuchskarte ein paar Zeilen
und ſandte beides durch Boten dem
hochmögen=
den Herrn Generaldirektor. Er ſelber folgte dem
Boten auf dem Fuße; nach dem Betreten des
Hauſes nahm er mit dem gleichgültigſten Geſicht
von der Welt im Wartezimmer Platz. Er
brauchte ſich erſt gar nicht mehr anzumelden, das
Perſonal kannte ihn längſt, er war ja hier
Stammgaſt.
Dem Generaldirektor war mittlerweile der
Blumenſtrauß nebſt Karte überreicht worden.
Auf dieſer las er unter dem Namen des
Er=
finders:
„Mein Herr, da wir gerade im Jahre
des Königs=Jubiläums leben, ziemt
es uns als guten Patrioten ebenfalls
ein Silber=Jubiläum zu begehen. Zur
Feier meiner 25. Ablehnung durch
Sie, geſtatte ich mir, Ihnen dieſen
Nelkenſtrauß zu überreichen .. . . . .
Dieſes Mal brauchte der unbekannte junge.
Erfinder nur ein knappes Viertelſtündchen zu
warten, — dann holte ihn ein würdevoll
be=
brillter Privatſekretär, um ihn feierlich ins
nb.
Allerheiligſte zu geleiten.
Schütze die haut im Sommer.
Von Ilſe Mahl.
Die heiße Jahreszeit kann für manche Haut
gefährlich werden, namentlich wenn ſie die ſtarke
Sonnenbeſtrahlung nicht verträgt. Statt
allmäh=
lich in das begehrte Braun überzugehen, wird
ſie krebsrot, grob und großporig, in einigen
Tagen, wenn ſie ſich zu ſchälen beginnt, grau und
welk. Reichliche Fettzufuhr von außen vermag
daran nur wenig zu ändern. Die Haut
antwor=
tet auf eine derartige Ueberfettung dann für
gewöhnlich mit der Bildung von Grießkörnern
und Miteſſern.
Beſondere Pflege erfordert in ſolchen Fällen
die Geſichtshaut. Man muß ſie vor allem vor zu
ſtarker Austrocknung ſchützen, damit man ihr
nicht mehr Fett zuführen muß, als ſie
normaler=
weiſe vertragen kann.
Am beſten bekommt der Haut eine Waſchung
mit eiskaltem, durch einen Löffel Borax
weich=
gemachtem Waſſer. Manche Haut iſt im Sommer
auch gegen Seife empfindlich. Man verwende
dann vorübergehend ausſchließlich Mandelkleie
zur Reinigung, indem man einen Kaffeelöffel
voll in der Handfläche mit Waſſer zu einem
dik=
ken Brei anrührt, mit dieſem Teig das Geſicht
leicht maſſiert, die Maſſe ein paar Minuten
trocknen läßt und dann wieder abwäſcht. Danach
wird die Haut mit einem zuſammenziehenden
Geſichtswaſſer, Kampferwaſſer oder ähnlichem
leicht abgerieben und je nach Bedarf entweder
leicht eingeölt oder mit einer fettarmen Creme
behandelt.
Man waſche auch die Haut, wenn ſie leicht
ſpröde wird, während oder kurz nach einer
Wan=
derung nie mit Waſſer, ſondern reinige ſie mit
Oel oder Fettcreme. Etwas vorſichtig muß man
bei der Verwendung von ätheriſchen Oelen ſein,
denn ſie können bei empfindlicher Haut leicht
Schaden anrichten.
Sehr gute Dienſte leiſten der Haut in der
heißen Jahreszeit auch mancherlei Fruchtſäfte.
Daß man mit Zitronenſaft, der das ganze Jahr
zu haben iſt, vielfach gute Erfahrungen in der
Schönheitspflege macht, iſt bekannt. Dazu kommt
aber im Sommer eine ganze Reihe anderer
Früchte, deren Saft für die Haut eine Wohltat
iſt. Neben den ſauren Beerenſäften ſind es vor
allem der Tomaten= und der Gurkenſaft, die in
der Geſichtspflege eine Rolle ſpielen. Viele
die=
ſer alten Hausmittel werden auch in der
kos=
metiſchen Induſtrie zu dauerhaften Präparaten
verarbeitet. Beſonders beliebt iſt in dieſer
Be=
ziehung die Gurkenemulſion wegen ihrer
zuſam=
menziehenden und glättenden Wirkung.
Natürlich iſt, wie alles in der
Schönheits=
pflege, auch die Frage, was der Haut im
Som=
mer am beſten bekommt, individuell zu löſen.
Es ſollten hier nur denen, die gerade in den
heißen Monaten über ſpröde und farbloſe Haut
klagen, ein paar Winke gegeben werden, wie
man dem Uebel zu Leibe rücken kann.
Wichtig iſt dabei, daß die Haut von
vornher=
ein durch Lichtſchutzſalben, die Chinin Tannin
und Zoezen enthalten, vor zu ſtarker
Sonnenbe=
ſtrahlung geſchützt wird, und dann: weiches
Waſ=
ſer und wenig Seife fürs Geſicht.
Ehe das Reiſegepäck außer Dienſt
geſetzt wird.
Nach jeder Reiſe warten meiſt auf die
Hausfrau eine Fülle notwendiger Arbeiten,
daß daneben jegliche Gedanken auf die kaum
verfloſſenen Ferienfreuden völlig in den
Hinter=
grund treten. Da iſt es denn auch erklärlich,
daß Reiſekoffer und =taſchen und die
ver=
ſchiedenen anderen Behälter ſo raſch wie
mög=
lich zur Seite geſtellt werden, um nicht wieder
hindernd im Weg zu ſtehen. Das iſt aber eine
Unachtſamkeit, die ſich dann oft recht ſtörend
an den Beſitzern dieſer Dinge rächt, wenn ſie
plötzlich wieder — unverhergeſehene Reiſen
kommen überall einmal vor — von neuem raſch
gebraucht werden ſollen und ſich dann als
ſchadhaft erweiſen.
Tatſache iſt jedenfalls, daß jede Reiſe
merkliche Spuren an allen Reiſegerätſchaften
hinterläßt, die man wochenlang benutzte.
Beulen und Schrammen, verſagende Schlöſſer,
abgeſtoßene Ecken, verlorene Schlüſſel,
ein=
geriſſene Behälter und Hüllen für Schirme und
Decken u. a. m. können leicht beſeitigt werden:
kurzum: einige Stunden der Muße ſollten
unbedingt der Durchſicht und Inſtandſetzung
gewidmet werden, um jederzeit ohne
Aufent=
halt von neuem davon Gebrauch machen zu
können.
Mit Nagel und Hammer ſind gelöſte
Schutz=
leiſten wieder zu befeſtigen, mit Leimtopf und
Pinſel gelöſtes Futter neu einzukleben, mit
Lederfarbe das zerſchrammte Aeußere der
Koffer aufzufriſchen. Die Zeiten ſind vorüber,
wo möglichſt ſtark geſchundene Reiſekoffer
Zeugnis vom Viel= und Weitgereiſtſein ihrer
Beſitzer ablegen ſollten. Heute will die reiſende
Frau wie der reiſende Mann im geſamten
Auf=
treten jedweder Kritik ſtandhalten und dazu
gehört auch das gepflegte Aeußere des
Reiſe=
gepäcks mit allem „Drum und Dran”. L.
Frau Peterſen mit Eifer daran gemacht zn
ſes Buch geſchrieben, das die Hausfrau
Einkochen anreizt! Sie zeigt, wie ma
Zeit und Geld ſpart. Sie gibt Hilfsmfit
Hand, die nicht viel koſten oder ſich im
Haushalt vorfinden. Sie zeigt, wie naß
ganze Arbeit nur ſo nebenbei machen karm
Humor bringt ſie uns die
notwendigen=
griffe und Kunſtgriffe bei und im Pla d,
Zur Einmachzeit.
Innerhalb ganz kurzer Zeit erſcheint bereits
in dritter verbeſſerter Auflage das „Gelbe
Ein=
machbuch” von Elly Peterſen (Verlag Knorr u.
Hirth, München, kart. 195), Frau Peterſen ſagt:
„Selbſt=Eingemachtes iſt immer beſſer und
bil=
liger! Auch wer nicht über eigene Früchte im
Garten verfügt, kann zur Obſtzeit friſchgepflückte
Ware in Körben auf dem Markt oder vom
Er=
zeuger direkt geliefert billig kaufen”. So hat ſich
fliegen uns alle Weisheiten der hohen E:m
kunſt zu. Dann folgen 300 bewährte
Rezgyſi=
alle Arten von Gelees und Marmeladen
das Einwecken von Früchten und die Bei
von Fruchtſäften, für Gemüſe, Pilze, Kit
Gurken und andere ſchöne Dinge. Die ro
Diät iſt dabei nicht vergeſſen und auch Qc
ler kommen voll und ganz auf ihre Rech-n
Pfaumenrezepte,
die um Beachtung werben
Pflaumenkompott, ſchmeckt gewiß köſtl i4n
ein ſelbſtgebackener Pflaumenkuchen findinz
ungeteilten Beifall. Doch damit iſt dii
wendungsmöglichkeit der Pflaumen noc
erſchöpft.
So ergeben Pflaumenknöde
ſättigende Mittags= oder Abendmahlze
dieſen werden gekochte, geriebene Kartoff 4)
1 Ei, wenig Salz und ſoviel Mehl gm
daß ein feſter Teig entſteht. In die Mittg
Kloßes drücke man eine entkernte Pic
koche ſie in Salzwaſſer, bis ſie ſchwimmarm
ſie leicht aufgeritzt, mit reichlich brauner Eerſt
übergoſſen, ſofort zu Tiſch zu geben.
Vorzüglich iſt aber auch ein Pflaun
auflauf, zu dem man Zwiebäcke oEiſt
backene Semmelſcheiben abwechſelnd natſt
kernten Pflaumen lagenweiſe in eine gekute
Auflaufform gibt. Ueber das Ganze, oElnit
Semmel oder Zwieback abſchließend, gie fein
½ Liter Milch, in der man 1 Ei, 1
n=
ſpitze Salz, Zucker oder Süßſtofflöſum/ ih
Geſchmack und 1 Teelöffel Kartoffelme
Un=
quirlte. Mit Butterflöckchen belegt, bei M
hitze im Ofen ½—3 Stunden gebackernE
der Auflauf in der Form ſerviert.
An heißen Tagen iſt auch eine Pflaum
Kaltſchale immer erwünſcht. Zu dieſ*
man ½ Pfund abgewaſchene, unausc it
Pflaumen mit 1 Stückchen Zitronenſchcnend
Zimt zum Kochen auf, ſtreiche ſie du uin
Haarſieb, um evtl. noch mit etwas Waſfirl
gefüllt, mit Kartoffelmehl ſämig zu u
Dann nach Belieben geſüßt und mit
abgeſchmeckt, kalt geſtellt, ſind Zwiebäch
paſſende Einlage.
Pflaumen in Gelee ſind als
tiſch ausgezeichnet. Dazu werden die eM
ten Pflaumen mit Waſſer bedeckt zum 7i
gebracht. „Geplatzt” mit dem Schau ſ
herausgenommen und in eine Glasſch-17‟
geben. Der zurückbleibende Saft min er
Gelatine (6—8 Blatt auf ½ Liter) verrüurſoll
gut geſüßt, darüber gefüllt. Kalt geſte
nächſten Tage mit Vanilleſoße ſerviert.
Fragen, die Mütter beſchäftigen,
lautet der Leitartikel im neueſten Hrick
Monatsſchrift „Kleine Kinder” (Verlag.?
den=A. 19) aus der Feder von Frau Prf
Hetzer. Es werden, um nur einiges he—n”
greifen, beſprochen, ob und wie ſich das
reifende Kind während der Schwangerſch5
einfluſſen läßt, ob ſich Jähzorn vererbt. ſ.
ſchlafendes Kleinkind geweckt werden dar5
zu den Mahlzeiten), wie der Säugling zu.
lichkeit erzogen wird, wie Kinderängſte Zei
den werden, die Frage des NachmittagsE)
das Problem der Aufklärung uſw. Digel
andere Fragen wurden vor Müttern
Deutſchen Geſundheitsſchule, Berlin, disu
Mittwoch, 14. Auguſt
menrescpt,
Nchlung werd
üichet
Loch damit
der Pflau
flaumenlni
oder Abendm
te, geriebene Kauf
und ſoviel Mei
entſteht. In die Au
eine entternte
er, bis ſie ſchwit
it reichlich nrum 144 eutſchen Arbeiters im rhein=mainiſchen Land zu leiſten ver=
Biert
Tiſch zu geben
er auch ein Pfln
man Zwiebädt
ſiben abwechſelnd v
genweiſe in eine
leber das Ganie.
ack abſchließend ue
der man 1 6.
r Sü
rtoffl
elegt, M
Stunden gelut
Form ſerviert.
iſt auch eine Pflt
wünſcht. Zu Mk
ich mit etwas Aif
lmehl ſämig /4
efüßt und m
zuheint Mälniſche Dietſchaft.
eEn Auerſchnitt des deutſchen Wirkſchaftslebens.
DDer Vizepräſident, der Induſtrie= und Handelskammer für
rhein=mainiſche Wirtſchaftsgebiet, Dr. Niecz, nahm am
tag Gelegenheit, in den Räumen des Vertreters des Landes
ſſton in Berlin vor einer ſtattlichen Zahl in= und ausländi=
Preſſevertreter über Einzelheiten der großangelegten Schau
ſie Rhein=Mainiſche Wirtſchaft” zu ſprechen, die
ter Zeit vom 24. Auguſt bis 8. September in Frankfurt a. M.
indet und einen umfaſſenden Ueberblick über das geſamte
ri chaftliche Geſchehen im Rhein=Maingebiet geben wird.
Nach der politiſchen Zerriſſenheit und Vielſtaaterei bis in
rüngſte Vergangenheit”, ſo führte Dr. Niecz u. a. aus, „
ge=
erſt nach der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus
h im Rhein=Maingebiet eine zentrale Zuſammenfaſſung aller
Sielfältigen wirtſchaftlichen und geiſtigen Kräfte, über die
is Gebiet in ſo reichem Maße verfügt. Die rhein=maini=
Wirtſchaft bildet einen Querſchnitt unſeres
ſrmten deutſchen Wirtſchaftslebens; ſie
um=
ißt ebenſo alle Zweige heimiſcher bodengebundener Arbeit
Die modernen Fabrikkomplexe. Die Landwirtſchaft weiſt
e geſunde Betriebsgröße auf, die Gärtnereien erzeugen edelſte
iwte, auf den Weinbergen wächſt über ein Drittel des deut=
Weins. Die Induſtrien ſind ſo mannigfach, daß nur die
gügſten Gruppen genannt werden können. Die Chemie mit
zahlreichen Rieſenwerken, die Automobilinduſtrie die in
ſſt=lsheim und Frankfurt mehr als die Hälfte aller Autos
er=
o der Apparate= und Maſchinenbau und die elektrotechniſche
trie ſind mit Werken von Weltgeltung vertreten. Hanauer
inuck, Offenbacher Lederwaren, Wetzlarer Optik ſind
Gattungs=
ffe geworden, nicht nur für Deutſchland, ſondern für den
AImnarkt, auf dem dieſe Produkte trotz aller Propaganda uns
hllich geſinnter Kreiſe ihre Stellung zu behaupten gewußt
Oieſe rhein=mainiſche Wirtſchaft tritt nun mit einer
umfaſ=
dim Schau vor die Oeffentlichkeit und will vor dem deutſchen
1 und dem Auslande Zeugnis davon ablegen, was der Geiſt
Erfinder, der Wagemut der Betriebsführer und der Fleiß
Unſchließend berichtete der Geſchäftsführer des
Landesver=
ewerbandes Rhein=Main, Direktor Paaus, über den
Auf=
ver Ausſtellung: Stadt und Land, die Großkonzerne und die
ſeten Unternehmer, Handwerk und Handel, hätten
gewett=
u. um die beſondere Eigenart dieſer Schau, deren
Geſamt=
h von 35 000 Quadratmetern bereits bis auf den letzten Platz
ſeik ſei, hervorzuheben. Die Deutſche Arbeitsfront ſei an die=
Tusſtellung mitbeteiligt. Direktor Pagué ſchilderte dann die
were Verkehrsbedeutung Frankfurts und ging auf das
ſeir=Maingebiet als Landſchaft ein.
Den abſchließenden Vortrag des Abends hielt der
Haupt=
hiftsführer der Induſtrie= und Handelskammer für das
rhein=
türſche Wirtſchaftsgebiet, Dr. Savelkouls=Frankfurt.
Nie Lage am ſüdweſtdeutſchen Karkoffelmarkk.
Da die Landwirtſchaft mit der Getreideernte und dem Druſch
Areſpruch genommen iſt, geht nach dem Schluß der Ernte in
ünftigen Frühkartoffel=Anbaugebieten die Anlieferung aus
anſchließenden Bezirken mit mittelfrühen Sorten nur
lang=
vor ſich. Von der Wetterau werden zur Zeit die größten
üng en geliefert: kleinere Mengen ſtammen auch aus
Rhein=
ſei und den übrigen Gebieten. Hauptſächlich wird die Sorte
ans Allerfrüheſte” angeliefert. In Kürze iſt mit einem
ſigen der Anlieferung zu rechnen.
Piehmärkke.
Mainzer Schlachtviehmarkt vom 13. Auguſt. Auftrieb: 22
ſen (zum Schlachthof direkt 2), 27 (2) Bullen, 272 (14) Kühe,
16) Färſen, Kälber 249 (39), Schafe 1. Schweine 783 (42).
lirt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen a)
b 40—41, c) 37—39; Bullen a) 42. b) 38—41, Kühe a) 38
142, b) 31—37. c) 24—30, d) 20—23: Färſen a) 40—42, b) 37
12, c) 34—36: Kälber a) 62—64, b) 57—61. c) 52—56, d) 41
51; Schweine a), b) und c) 54. Marktverlauf: Rinder mit=
Ueiner Ueberſtand; Kälber lebhaft, geräumt: Schweine
leb=
yausverkauft.
Produkkenmärkke.
Marktbericht des Obſt= und Gemüſe=Großmarktes Weinheim
12. Auguſt. Bezahlt wurde pro Pfund in Pfg.: Brombeeren
15, Pfirſich a) 36—44 b) 25—38, Pflaumen 8—13, Zwetſchen
E15, Mirabellen 23—28. Reineclauden 13—15, Birnen 13—26,
ſ—13, Aepfel 10—16, Bohnen 11—16, Tomaten 13—17. An=
1 900 Zentner: Nachfrage: ſehr gut.
Em
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
haut wortlich für Politik: . V. Andreas Bauer; für den Schlußdienſt
die as Bauer für den lokalen Teil: Mar Streeſe: für das Feutlleton und die
gerwart”: Dr. Herbert Nerie, für „Reich und Ausland”: Dr. C. H. Quetſch;
ha Handel: Dr. C. 6. Queiſch: für den Sport: Karl Böhmann: Anzeigen=
E. Billy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich= Paul Ztegler,
Auch in Darmſtadt. D. A. UII. 35. 19253. Pl. 5. Lruck und Verlag: Darmſtädter
blatt, Eliſabeth Wit tich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt. Rheinſtr. 23,
A unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
eä ſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Seiten
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Das zum Wochenbeginn etwas lebhaftere Geſchäft an der
Berliner Börſe hat ſich nicht als ſehr dauerhaft erwieſen.
Geſtern fehlten Kundenorders wieder faſt völlig, ſo daß auch die
Kuliſſe keine größere Unternehmungsluſt zeigte. Nur für einige
Spezialwerte erhält ſich einiges Intereſſe. So werden wieder
Tarifwerte geſucht und meiſt höher bezahlt. Weitere Favoriten
ſind Autoaktien, insbeſondere Daimler, die ¼ Prozent über
Vor=
tagsſchluß eröffneten. Auch Montane lagen etwas feſter.
Ma=
ſchinenfabriken neigten überwiegend zur Schwäche, doch gingen
die Einbußen kaum über ½ Prozent hinaus. Sehr ſtill lagen
Bahn= und Schiffahrtswerte. Renten bleiben nach wie vor
ver=
nachläſſigt. Im Verlauf ſetzte ſich am Aktienmarkt eine feſtere
Tendenz durch, die mit zum Teil beachtlichen Steigerungen
ver=
bunden war. Am Rentenmarkt war erſtmals ein etwas
freund=
licherer Grundton feſtzuſtellen.
Die Rhein=Mainiſche Börſe war wieder überwiegend
feſt, das Geſchäft hat aber angeſichts der nur kleinen
Kundſchafts=
beteiligung kaum eine Belebung gegenüber den letzten Tagen
er=
fahren. Die Umſätze erreichten zumeiſt nur Mindeſtmaß, da auch
die Börſe ſelbſt kaum mit Käufen auftrat. Die feſte Haltung
einiger Spezialpapiere, gab jedoch dem Aktienmarkt allgemein
etwas Anregung. Lebhafteres Geſchäft entwickelte ſich wieder in
Autowerten. Chemiſche Werte lagen bis 1 Prozent höher, wobei
die Feſtſtellung einer anhaltenden Ausfuhrſteigerung für deutſche
Chemikalien anregte. Am Elektromarkt waren Tarifwerte feſt.
AEG waren etwas angeboten. Montanaktien notierten zumeiſt
½—½ Prozent feſter. Zellſtoffwerte blieben nur knapp gehalten.
Der Rentenmarkt war wieder ſehr ſtill und faſt unverändert. Im
Verlauf blieb die Börſe feſt und das Geſchäft war vorübergehend
etwas lebhafter. JG. Farben erhöhten ſich auf 160½, Nordd.
Lloyd auf 18½, Moenus auf 893. Auch ſonſt ergaben ſich meiſt
durchſchnittliche Beſſerungen von ¼—½ Prozent. Renten blieben
dagegen vernachläſſigt, lagen aber behauptet.
Die Abendbörſe brachte am Aktienmarkt weitere
Be=
feſtigungen. Gegen die Frankfurter Schlußnotierungen betrugen
die Steigerungen durchweg ½—1 Prozent. Renten lagen
weiter=
hin ſehr ruhig.
Sparkaſſen und Girozenkralen im Jahre 1934.
Der Deutſche Sparkaſſen= und Giroverband, der Anfang Juli
d. Js. offiziell die Anerkennung als Wirtſchaftsgruppe „
Spar=
kaſſen” erhielt, veröffentlicht jetzt ſeinen Geſchäftsbericht
für das vergangene Jahr. Die Verſpätung dieſer
Ver=
öffentlichung iſt im weſentlichen auf die mit dieſem Einbau in
die Geſamtorganiſation der Wirtſchaft verbundene Arbeit
zurück=
zuführen.
Die Hauptbedeutung der Sparkaſſen und Girozentralen liegt
unzweifelhaft in ihrem Charakter als Hauptſammelſtelle
der deutſchen Spargelder. In dem Geſchäftsbericht wird
zum Ausdruck gebracht, daß in der 1934 zu beobachtenden ſtetigen
und ſtarken Zunahme der Einlagen bei den deutſchen Sparkaſſen
ein ſtarker Vertrauensbeweis liegt. Bis Ende 1934 waren die
Spareinlagen der deutſchen Sparkaſſen auf 12,55 Milliarden Mk.,
die Giroeinlagen auf 1,7 Milliarden Mk. angewachſen und haben
im Verlauf des Jahres 1935 eine weitere Steigerung erfahren.
Spareinlagen und Giroeinlagen zuſammen haben im Mai 1935
die 15=Milliardengrenze überſchritten. Wenn man berückſichtigt,
daß die Einlagen 1913 18 Milliarden RM. betragen haben, ſo
können wir die erfreuliche Tatſache feſtſtellen, daß wir dieſem
Ziel bereits recht nahe gekommen ſind.
Für Arbeitsbeſchaffung wurden im Jahre 1934
652 500 Kredite im Betrage von 745 Millionen RM.
bereitge=
ſtellt. Die zentrale Unterſtützung der
Arbeitsbeſchaffungsmaß=
nahmen fand beſonderen Ausdruck in der zu Beginn des Jahres
1935 eingeleiteten Uebernahme von 500 Millionen 4½prozent.
Reichsanleihe durch die Sparkaſſen=Organiſation.
Die liquiden Mittel der Sparkaſſen ſind von 1618
Mill. RM. Ende 1933 um 391 Mill. RM. auf 2009 Millionen
RM. Ende 1934 geſtiegen. — Die Erfüllung der geſetzlichen
Li=
quiditätsvorſchriften und die damit gewonnene
Bewegungsfrei=
heit im aktiven Kreditgeſchäft wirkte ſich in einer ſtarken
Be=
lebung des Hypothekargeſchäfts aus. Die
Hypo=
thekenanlagen der Sparkaſſen haben ſich um 879 Mill. RM. erhöht.
Der Ausweis der Banca d’Italia zeigt infolge der Aufhebung
der 40prozentigen Notendeckung einen Rückgang des Goldbeſtandes
um 266 Millionen auf 5255 Millionen Lire.
Berliner Kursbericht
vom 13. Auguſt 1935
Deviſenmarkt
vom 13. Auguſt 1935
Berl. Handels.Gef.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau !.
Conti=Gummi 1
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Nafcht
90.75
90.75
16.50
18.—
41.75
127.—
119.75
123.—
160—
135.—
114.50
Meiee ee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Nali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nie
160.—
132.375
104.50
155.—
95.625
135.75
10125
122.75
94.—
74.—
Orenſtein & Koppel
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka!
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Nefe
120.75
2o0-
30.375
87.75
130.75
96.50
11.125
56.50
132.—
11126.—
139.625
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1 ägypt. 2
Pap. Peſol
100 Belga
1 Milreis
00 Leva
1canad. Doll.
00 Kronen I.
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. gr.
GeldBriel
2.61
0.663
11.85
0.139
3.047
2.473
54.96 5
46.93
12.31
68.33
5.425
16.415
2.353
167.58
55.32
12.64
0.667
41.93
0.741
3.05:
2.477
5.05
47.03
12.34
69.57
5.435
16.455
2.355
167.32
55.41
Italien
Fapan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung / (
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
00 Escudos
00 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengb
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
0.33
0.725
5. 684
80.32
81.87
48.95
11.i8
63.46
91.10
24.,01 3
10.29
1.975
(.31
(.5777
5.696
81.08
St. g9
49,05
11.18
(3.58
21.26
34,05
10.31
1.979
1a39 1.041
2.7771 2.461
Zurmſtäuter und Karienaroane Surmkabt, Miilate der Aressner Sunz
Frankfurter Kursbericht vom 13. Auguſt 1935.
A
GrIl p. 1934
„ 1935
„ „ 1936
1937
„ 1938
Gruppel... I.
5% Dtſch. Reichsanl.
42
5½%Intern.,v. 50
41%Baden. v.27
4½ %Bayern v.27
4½%beſſen v. 28
4½% „ b. 29
4½2 Preuß. v. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
...
Schätze
6% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
4½%.........
Otſch. Anl. Ausl.
*½, Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin v. 24
½ %Darmſtadt.
25Dresden v.26
1%Frankfurt 20
% Heidelberg26
½ Mainz. . .
4½ %Mannheim27
4½%München b. 29
4½ %Wiesbaden 28
4½½Heſſ. Landesb
4½%; Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
byp.=Bk. Liquid.
103,
107.5
109.1
108.5
107.75
107-1,
97.75
103.75
97.25
98
96.5
97.75
108.75
951l,
96,4
100.5
100.5
100.4
111/,
10.4
90.5
952,
93.5
88‟
92.5
89.25
93.25
92.5
95.25
96.5
94.75
vor
ee
Komm=Obl. .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
½ %0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
4½%6 desgl. R. 121
4½%o Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½% „Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr. .
4½%Frkf. Hyp.B
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
4½%0 „ Goldoblig.
4½%Frrft. Pfbr. B.
% Lig.=Pfr.
4½ %Mein. Hyp B.
5½% „ Lig.=Pfbr.
4½% Pfälz. Hyp. B
% „Lig.=Pfbr.
4½ %Nh. Hyp.=Bk.
5½9
Lig.=Pfr
4½% „ Goldobl.
4½ %Südd, Boden=
Cred.=Bank
5½% „ Lig.=Pfbr.
4½% Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz.
6%Dt. Linol. Werkel
6% Klöchnerwerfel
96.25
3.as
93
96.5
96.75
101.25
115.5
130.5
96
101.75
9621,
101.1
9321,
96.5
101:/.
96.5
1017,
97.25
1611
96.75
101.25
94.25
98
101
98.5
105.5
102.-575
102
Man 7che
6% Mitteld. Stahll
5%NeckarAl. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v. 23..
6%SalzmanncCo.
6%Ver. Stahlwerke
„ RM.=Anl.
3%
4½9
6% Voigt & Häffner
J. G. FarbenBonds
5%Bosn. L E.B.
2.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½%Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½% „
4%
4½Türk. I. Bagdad
4% „ II.Bagdad
4½%Ungarn. 1913
4½%
1914
Goldr.
19101
48
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. . ...
42 Stockholm.
Aktien.
Accumulat.=Fabr!!
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad.Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht. 1
Brauhaus Nürnba.
101.5
103.75
99.5
102.25
102.25
131.75
5.2
zus
104
10".
72.5
60
111
186
63.75
41.
136.5
118
92
129
Nase
125.5
Buderus Eiſen.
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. 6. Chemie Baſel
Chem.WerkeAlbert/!
Chade A.=c)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Ber
Dt. Atl. Telegr. .
„ Erdöl
Dt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....!"
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſlt
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union .
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrit.
Faber & Schleicher.
Fahr. Gebrüder...
J. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Feltck Guilleaume,
Frankfurter Hof..
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf !1
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
108
123.1
133
153.5
117.5
284
166
160
1003
117.75
115
2a0
164.25
94
118.5
100.5
119
1138.5
1262
68
128.25
160
10g.1:
*7
112.5
37
200
101.5
130
90.75
124
112.,5
115.25
gs.
Zlſe Bergb. Stammſt
„ Genüſſel
Junghans .......
Kali=Chemie. ..
Aſchersleben
glein, Schanzlin
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.
Konſerven Braun:
Lahmeyer E Co. .
Laurahütte
Lech, Augsburg . . ./108.5
Lokomf. Kraußck
Löwenbr. Münch.:
Mainkr.=W. Höch
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau./ 95.5
Moenus
MotorenDarmſtadt/103.5
Neckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein. /110.5
Park= u. Bürgerbr./114.5
Rh. Braunkohle
Elektr. Stamml148.25
Stahlwerke . ../
Riebeck Montan. . .
Roeder, Gebr. /109.5
Rütgerswerle ....
Salzdetfurth Kali..
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind., 178
Schramm, Lackfabr
Schuckert, Elektr. I.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 1
Reinigerwerke
Südb. Zucker=A. G. 207,
Tellus Bergbau ./1
Thür Liefer.=Ge=
175
133.5
90
138
1101.75
187
71.5
137
21
2i2
93.75
11475
8911,
114.75
/225
117.5
104.5
119.75
192.5
130.25
121
187
108
Dieegen 2
Ber. Stahlwerke..
Ver. Ultramarin.
Beſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof. /
Allg. Dt. Creditan)
Badiſche Bank ...!y
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer. Hyp. u. W.
Berl. Handelsget.
„ Hhpothekbl. .11
Comm. u. Privatbl.
Dt. Bank u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe!
Dresdner Ban1..
Frankf. Bank. . ..!.
Hyp.=Bant
Mein. Hhp.=Ban!
Pfälz. Hyp.=Ban 1.
Reichsbank=Anl. ..
Rhein. Hyp.=Banl./
Vereinsb. Hamburg
Württ. Notenban1. 1
A.-G.t. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. ReichsbVzg.
Hapag .......
Lübeck=Büchner.
Nordd. Lloyzd..
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...!"
Verein. Ver
Frankona Rück=u. Mſt
Mannh. Verſich.
Otavi Minen..
Schatnung Handels! —
88
1141.5
30
10
80.75
126.25
91.25
119.25
137.75
91
80.75
88
90.75
109
98.25
97.75
88.75
189.,5
138
114.75
100
123.75
16’1.
zs
211
251
396.75
Tüchtig., ſolid
Aeſanädch.!
lemangebote, kinderlieb,
per=
fekt in Küche u.
geſucht. Gute
Be=
ochen zahlung.
Vorzu=
unter 20 ſtellen morgens
*e alt, für von 10—1 Uhr:
Nen. Tag ſof. Ludwigsplatz 6,
2. Stock. (e
zeſſucht.
Stellengeſuche.
mm,
Pfarr=
beienweg 1.
Mädchen.
ſolid u. ar=
Eſt eudig,
er=
ſen in allen
sarb. u. bür=
Rochen z.
15. Sept.
4berfinanz=
1Samſer
leiſtr. 91, I.,
Jung. Mann
Haus, z. 1. Sept. ſucht Beſchäftig.
gl. w. Art geg.
ger Lohn. Ang.
u. D 223 Geſch.
Mädchen
20 J., ordentl.
ſaub., kinderlb.
aus gut. Fam.,
gt.
Haus=
ſucht
halt ſof. Stelle,
auch auswärts.
Ang. D 221 Gſch.
Alteres Ehepaar
auf dem Lande
ſucht z. 1.
Sep=
temb. eine nicht
zu junge
Hausgehifin
welche mit allen
Hausarbeiten u.
Kochen vertraut
iſt. Ang. unter
Militär-
Schneider
verfekter, ſelbſtändiger Arbeiter,
bietet ſich günſtige Gelegenheit,
gute Exiſtenz zu gründen in
ober=
heſſiſcher Garniſonſtadt. Geeignete
Räume ſind vorhanden. Näheres
zu erfahren unter Offerte. W 7
an das Darmſt. Tagblatt. (7194b
Lwpenheim Bensheim Hep=
Niem für lohnenden Artikel
Verdienſt bis 15 ℳ täg=
Vertreter für Darmſtadt ge=
Angeb. an Deutſche San=
Rew.=Geſellſchaft, Frankfurt a.
Lirchnerſtraße 2, oder
ver=
ſich am Donnerstag von 9—12
bei Herrn Schönbach im
aus Heß.
Anzeigen-
Vertreter
von hiesigem Verlag zum
baldigen Eintritt gesucht.
Es wird Wert auf eine nur
erstklassige Kraft gelegt.
Ausführliche Bewerbungen
mit Lichtbild unter D 233 an
die Geschäftst. ds. Bl. (722
Klappacherſtr.
8, I.: Schöne 5=
Zim.=Wohng. m.
Bad. Veranda u.
Balkon p. 1. Okt.
zu verm. Näh.:
Wittmannſtr. 23,
pt., 10—12 und
4—6 Uhr.
Schöne
HSſmer=
Wohnung
1. Stock. m.
Ba=
dezim., Logg, u.
Zubeh. p. 1. Okt.
z. verm. 100 N.*
Ang. D 68 Gſch.
Große geräum.
5Zim. 1hg
m. Veranda. Bad
u. reichl. Zube
hör zum 1. 10.
zu vermieten.
Lucasweg 3, I.
Sonn. 4=Zimm.=
Wohnung
mit Bad u.
Ka=
binett, Küche u.
Speiſek., Preis
75.— ℳ u. Geb.,
ver 1. Sept. od.
1. Okt zu verm.
Näheres:
Mathildenplatz 9
1. Stock.
Herrſchaftl.
3ämel=
Wohnung
in 2=Fam.=Hau=
(Künſtlerkol.)
mit Park., Bad.
Diele. Erker,
Balkon, 2
Man=
ſard.=Zimm., an
ruhige Mieter,
einzelne. Dame
oder ält.
Ehe=
paar, z. 1. Okt.
zu vermieten.
Angebote unter
D 232 Geſch. (e
ſchöne
5=Zim. Wohng.
mit Bad und Veranda, Hochpart.,
obere Heinrichſtr., zu vermieten.
Zuſchrift. u. D 220 Gſchſt. (7202c
Vee
kleine
2.-Zim.-Whg.
an 1—2
Perſo=
nen zu vermiet.
Näh. Geſchäftsſt.
Leeres, ſonniges
Zimmer
in gutem Hauſe
an einzelne
be=
rufstätige auch
ältere Perſon zu
verm. Prs. 15ℳ
Emilſtr. 30, III.
Schönes
Wohn= und
Schlafzimmer,
ſehr gut
einge=
richtet, i ſchöner
Lage, auch
Kla=
vier u. Telefon,
zu verm Wilh.=
Jäger=Str. 14.
Bismarckſtr. 24,
2. Stock:
Gutmöb.
Wohn=
u. Schlafzimmer
zu vermieten.
Schön, ſeparat.
Hd zimner
zu vermieten.
Kahlertſtr. 11. p.
Waldesnähe!
Sonniges, möb.
Zimmer.
Lands=
kronſtr. 63, II.
Rheinſtraße 28
Mittelb. 2. Stck.
rechts:
Möblier=
tes Zimmer zu
vermieten.
Möbliertes
Wohn= und
Schlafzimmer
mit 2 Bett., auch
einzeln zu verm.
Hillgärtner,
Barkhausſtr. 25,
1. Stock rechts.
Grh. Zimmer
möbl. oder leer,
mit voller
Ver=
oflegung z. vm.*
Heinrichſtr. 12, I.
Inſelſtr. 15, II.
Sehr ſchön
möbl. Zimmer
billig!
Zimmer *
mit 1 od. 2
Bet=
ten billig z.
ver=
mieten.
Heidel=
bergerſtr. 46, I.
Sonniges *
Manſard.=Zim.
möbl. an Dame
zu vermieten.
Soderſtraße 84.
Karlſtr. 117,II
einfach. Zimmer
zu vermieten.
Möbl. Zimmer
frei.
Kahlert=
ſtraße 7, pt.
Freundl. möbl.
Zimmer
Kaſinoſtr. 27, II.
Zimmer
mit 1 od. 2
Bet=
ten zu vermiet.
Ernſt=Ludwig=
Straße 5, II.
Alicenſtr. 8, I.
möbl. Zim. mit
od. oh. Penſion
V
Suche f. ſof od.
ſpät. 5=Z.=Wohn.
mit Bad, mögl.
Tintenvtl. Gebe
ev. größ. Wohn.
im Tintenvtl. in
Tauſch. Ang. u.
D 215 Geſchſt.
3=Zimmer=
Wohnung
bis 50.— mon.,
von Beamten z.
mieten geſ. An=
2—3 Zimmer
leer oder teilw
möbl., zum 1. 9.
oder 1. 10. von
Brautpaar, in
ruhig. Lage
ge=
ſucht. Angeb. u.
Geſchſt.
Brautpaar ſucht
2—3=Zimmer=
Wohnung
evtl. mit
Haus=
verwalt., Preis
ca. 40—45 M
Ang. D 222 Gſch
geräum.
2 Zim. Dh.,
von Ehepaar
1. Oktober 1935
geſucht.
Angeb u. D 214
a. d. Geſchäftsſt.
5—6=Zimm.-Wohnung
ſüdöſtl. Lage bevorzugt, neuztl.
Zubeh. mit Garten, früher oder
ſpäter, ſucht f. höh. Beamten
Gebrüder Friedrich
Wohn.=Nachweis — Möbel=Tra
Tel. 1647. N.= Ramſtädterſtr. 53
Kl. Wohnung
o. 2—3 I. Räume
geſucht. Ang. u.
D 91 Geſchſt.
Junges Ehepaar
in feſt. Stellung
ſucht ſofort
möbl. Zim.
Hauptbahnhof
— Stadtmitte.
Preisang, unter
D 229 Geſchſt.
Jung. Ehep. ſucht
ſer. Zſnmel
auch Manſarde
Kocht u. wäſcht
außerh. Angeb.
u. D 231 Geſch.
K
1. Hypothek
150 M.
günſtig abzugeb.
Ang. D 226 Gſch.
O
Drahth. Fox
10 Monate alt,
Rüde, zu verkf.
Eiſel,
Kahlertſtr. 41, I.
Weiß em. Herd
n. Gasplatte 65:
130 zu verk., ev.
geg. Hühner zu
tauſchen.
Nähe=
res Geſchäftsſt.
Seite 12 — Nr. 222
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 14. Auguſt Ti
Das Opfer des Kwrill-Be=
Ein Abenteurer-Roman von Justus Franz Wittkop
Nachdruck verboten.
Endlich machte er den Verſuch, umſchnürt, wie er war, auf
die Füße zu kommen. Auf dem ſchlüpfrigen Boden und ohne die
Unterſtützung ſeiner Arme, durch die Feſſeln hilflos wie ein
Krüppel, war es kein leichtes Beginnen. Die Verſchnürung
hin=
derte ihn das Kreuz zu beugen. Wieder rollte er ſich auf die
Seite, auf die eine und dann auf die andere, um mit dem Knie
einen Stützpunkt zu gewinnen.
So ging es ſchon leichter. Es gelang ihm, ſich halb
hochzu=
richten. Aber während er auf den Knien lag und eben auf die
Beine kommen wollte, fiel ihm plötzlich ein, daß man ihn vom
Rand der Ziſterne aus beobachten könne. Würde man ihn ſeiner
Feſſeln ledig finden, ſo war der Erfolg ſeiner Mühen zunichte.
Ob es nicht klüger wäre, die liegende Stellung wieder
einzu=
uehmen, um die Nacht zu erwarten?
Dann aber entſchloß er ſich, koſte es, was es wolle, die
Er=
leichterung, die das Aufſtehen ihm gewährte, ſich nicht zu
ver=
ſagen. Auch wollte er den Zuſtand der gewölbten Wände bei
Tageslicht genau unterſuchen, ob es nicht möglich wäre, ſie mit
einiger Geſchicklichkeit zu erklimmen. Auch der Umſtand, daß man
ihn ſeit Stunden ſchon unbewacht und unbeobachtet gelaſſen hatte,
beſtärkte ihn in ſeinem Entſchluß, ohne Zögern an die
Durch=
forſchung ſeines Kerkers zu gehen.
Draußen war es ſchon längſt Mittag geworden. Der
Eichen=
aſt ſtand reglos vor einem hellfarbenen Himmel, von einer
dun=
ſtigen Sonne beleuchtet. Dort droben ſchien laſtende Schwüle
zu herrſchen, von der hier unten freilich nicht das geringſte zu
ſpüren war; denn in dem Gewölbe war es noch fröſtelnd kühl.
Schlüter hatte ſich völlig hochgerichtet. Seine nächſte Sorge
war, an den Steinen der Mauer eine ſcharfe Kante zu finden,
an der er ſeine Feſſeln durchſcheuern könne. Er begab ſich auf
die Suche danach, und jetzt achtete er nicht mehr darauf, daß
ſeine Füße bis zu den Knöcheln in den Tümpel tauchten,
wäh=
rend er den Rundgang an der Ziſternenwand antrat.
Er fand einen Stein, der ſeinen Zwecken dienlich ſchien und
er begann ſofort, die Stricke daran zu reiben. Anfänglich ſchien
dies keinerlei Erfolg zu verſprechen, da die moosartige Maſſe,
die den Stein verkleidete, die Reibung wie Schmieröl glättete.
Allmählich aber drang die Schärfe des Steins bis zu dem Strick
vor, und er wurde mürbe und riß endlich entzwei.
Schlüter warf ſeine Feſſeln ab. Und er ſchlug alsbald mit
den Armen um ſich, um in den Adern wieder das Blut
zirku=
lieren zu laſſen, deſſen Kreislauf durch die Einſchnürung
ge=
droſſelt worden war.
Dann aber kamen ihm die früheren Bedenken zurück. Wieder
beſchäftigte ihn der Verdacht, man könne ihn, wie einen Bären
im Zwinger, durch die Oeffnung der Ziſterne überwachen. Er
beſchloß, jeden Laut zu vermeiden, ſeinerſeits aber auf das
leiſeſte Geräuſch zu achten, um im Fall eines ſich nähernden
Schrittes oder ſonſt eines Zeichens, daß man nach ihm ſehen
käme, ſich auf den Boden zu werfen und den Scheintoten zu
ſpielen, wie es die Käfer tun, denen eine plötzliche Gefahr
be=
gegnet.
Er unterſuchte die Struktur der Wände. An ein
Hinauf=
klimmen war nicht zu denken, obwohl viele Mauerſteine
heraus=
gefallen waren. Die Schadhaftigkeit des Mauerwerks mochte
der Grund ſein, warum die Ziſterne leer und als Brunnen nicht
mehr zu benutzen war. Das Waſſer, das ſich bei der
Schnee=
ſchmelze und bei Regengüſſen darin ſammeln mußte, konnte allzu
leicht entweichen und verſickerte raſch im Sandboden durch die
Lücken und Ritzen.
Aber trotz der vielen Höhlungen, die ſich teilweiſe leiterartig
wie Steiglöcher übereinander ſtaffelten und die Stellen
anzeig=
ten, wo Steine herausgebrochen waren, verhinderte die feuchte
Schlüpfrigkeit des wuchernden Mooſes jedes Emporklimmen. Es
war unmöglich einen feſten Halt für Hände und Füße zu finden,
zumal ja die Wölbung ſich kuppelförmig nach innen vorſchrägte.
Schlüter ſah dieſe Unmöglichkeit ein.
An der oberen Hälfte der Kuppel befanden ſich mehrere
fuß=
große Oeffnungen, die offenbar der Zuleitung des Waſſers
dienten, wenn es bei Regenfall in den Sammelgräben
auf=
gefangen worden war. Außerdem aber entdeckte Schlüter dicht
über der Sohle des Brunnens einen kanalartigen Gang von
etwva einem halben Meter Höhe, der in ſchrägem Winkel zur
Wand abzweigte und mit flachem Gefälle tiefer in die Erde
ein=
zudringen ſchien.
Dieſe Entdeckung beſchleunigte ſeinen Herzſchlag; ſeine
Phantaſie war ganz von ihr in Anſpruch genommen.
Es lag, nur locker angelehnt, eine Steinplatte vor der
Oeff=
nung. Einſtmals mochte man den Kanal mit ihr abgedichtet
haben, zu Zeiten, als man ſich der Ziſterne noch als eines
brauchbaren Waſſerbehälters bediente. Und die Beſtimmung des
röhrenartigen Abfluſſes konnte offenbar nur die ſein, einen tiefer
und vielleicht jenſeits des Waldrands gelegenen Brunnen zu
ſpeiſen. War es nicht denkbar, daß der Kanal jenſeits der
Pali=
ſaden endete dort, wo das Gelände abfiel, vielleicht am Hang
der Uferböſchung? Denn daß der Flußlauf, der ſich am Rand
des Waldes hinſchlängelte, im Hochſommer wochenlang ohne
Waſſer lag, wußte Schlüter aus Beſchreibungew die er im
Lager geleſen hatte. Sollte es alfo nicht dort an der Böſchung
eine andere Ziſterne geben, die man aus dieſer im feuchteren
Waldgebiet gelegenen hatte auffüllen können? Sollte der Kanal
am Ende ein Weg in die Freiheit ſein?
Solche Erwägungen beſchäftigten ihn, während er die
Stein=
platte behutſam beiſeiteſchob und niederkniete, um den
rätſel=
haften engen Gang zu prüfen. Er konnte ihn nicht weit
über=
blicken, denn es fiel faſt kein Licht hinein. Auch ſeine
Wan=
dungen waren gemauert, befanden ſich jedoch gleichfalls in einem
Stadium des Verfalls.
Um Lauf und Zweck des Kanals ſo weit wie möglich
zukundſchaften, zwängte ſich Schlüter auf allen vieren hen
Der röhrenartige Schlund nahm gerade ſeinen Körper auf...
daß mehr Raum zwiſchen Wand und Rücken blieb, als um
Fauſt hindurchzuſchieben. Mit den Schultern ſtreifte er In
Vorwärtskriechen Schwämme von den Steinen und mür
Händen griff er in feuchtkalte, gallertartige Gebilde, die
klebrigen Saft abſonderten.
Es war ein mühſeliges Vorwärtskriechen. Schon nach
Meter herrſchte völlige Finſternis. Schlüter fürchtete, der
könne vielleicht plötzlich ſteil und kaminartig abfallen, un d
halb taſtete er jedesmal, ehe er ſich langſam weiterſchol,
Boden und die Wände ab,
Auf einmal verfiel er in einen würgenden Angſtzu.ſ,
Es war ihm, als ob die Laſt der Erde, die ſich viele Mete= ihm ſchichtete, niederſinken müſſe, um ihn zu verſchüt
Keuchend lag er mehrere Minuten ſtill, eingeklemmt wie
Atemnot eines Alptraums. Er wagte ſich weder vorwärt=h
rückwärts und ſtreckte ſich flach auf dem gehöhlten Bodem
indem er die Arme unter dem Kopf verſchränkte und
ſei=
ſicht verbarg, wie ein Kind, das von Furchtgeſpenſtern der
übermannt wird.
Als er ſo ein paar Augenblicke geruht hatte, verna m
ein dumpfes und dennoch ziemlich lautes Rollen. Das Ge=v
fiel ihm ein, deſſen Kommen er vom Morgenhimmel abgin
hatte. Ohne Zweifel war es der Donner, der droben übune
Erde hinrollte.
Der Gedanke an das Gewitter brachte ihn alsbald
ſelbſt zurück. Das Wetter war eine Wirklichkeit, mit der en
rechnen verſtand. Und obwohl die Qual ſeiner beengtem he
anhielt, konnte er die lähmende Angſt, deren Beute er nochn
geweſen, ſchon faſt nicht mehr verſtehen. Seine klare
c=
legung kehrte wieder; aber ſie rief auch eine andere und u
begründete Sorge in ihm wach. Gewitter pflegten in im
Gegenden mit wolkenbruchartigen Regengüſſen niederzu a.
Wenn aber der Schauer einſetzte, ſo mußte die Ziſterne ar zn
Zuleitungsgräben im Nu eine große Menge Waſſer aufgefim
haben. Sammelte ſich aber Waſſer in ihr, ſo ſtrömte es Zun
Kanal, in dem er, Schlüter, ſich jetzt befand.
Es war wahrſcheinlich, daß die ganze Röhre in won
Minuten ſchon überſchwemmt ſein würde. Gelang es ihmm
ihr eilig zu entkommen, ſo konnte er in kurzem wie eine 98
in der Falle erſäuft ſein. Dies aber war wenigſten=iel
handgreifliche Gefahr, die nichts mehr von dem alpdruckähnlm
Angſtzuſtand übrigließ. Schleunigſt trat er den Rückzug am
geſtaltete ſich faſt noch ſchwieriger, als das Eindringen gem
war. Und obwohl Schlüter nur wenige Meter in die Tiees
Schlunds eingedrungen ſein konnte, währte es doch eine g
Weile, bis er, ſich rückwärtsſchiebend, die Oeffnung wie i
reicht hatte, und ſich aufatmend auf dem Boden der Z i
hochrichten konnte.
Er ſah nach den Wolken hinauf. Sie waren von vi.1
Schwärze, und an dem Eichenaſt rüttelte der Wind, ſo Zun
ſich bäumte und rauſchend wie in zornigem Unwillen, runf
ſchlug. Der Donner erhob gewaltig ſeine Stimme, umE
grelle Widerſchein der Blitze leuchtete auf den gepei/d
Blättern auf, flackernd und faſt ununterbrochen. Die en
ſchweren Tropfen klatſchten durch die Oeffnung der Ziſteri/
(Fortſetzung folgt.)
A
2
R. Montgomery
der berühmte
Lustsplel-
darsteller in
Gauner auf Urlaub!
Beg. 3.45, 6.00, 8.20
Düſſel=
Wochentags 8.30 und 15.30 Uhr
verbilligte Fahrpreiſe
Mittwoch, 14. Auguſt
Billige Ferienfahrt
bis St. Goar
9.30 Uhr ab und 20.15 Uhr
an Mainz.
Samstag, 17. Auguſt
Nachmittags=Blanfahrt
15 Uhr ab und 21.30 Uhr
an Mainz mit Aufenthalt
in einem Winzerort.
Fahrpreis nur RM. 1.—,
Kinder die Hälfte.
Muſik an Bord! (.3705
Montags u. Donnerstags
2 Tage=Fahrten nach
Königswinter u. zurück.
Die Mainzer Vertretung:
G. L. Kayſer, Fernſpr. 31959.
HEUTE
LETZTER
TA6!
Der spannende, lustige
Kriminalfilm mit seinem
überraschenden Ausgang
SIE UND
DIE DREII
Charlotte Susa, Hans
Söhnker, Hubert von
Meyerinck, H. Paulsen.
AB MORGENI
Herrliche Strauß’sche
Melodien in:
KARNEVAL
UND LIEBE!
HEUTE PREMIEREI
Ein ganger Verl!
Nur 3 Worte!
Aber für Sie
bedeuten diese 3 Worte:
2 Stunden
bester Unterhaltung!
Nach dem vielgelesenen Roman „Karl
der Große‟. — Und wer ist nun dieser
ganze Kerl?
Hermann Speelmanns
Es spielen ferner:
Lien Deyers, Joe Stöckel, Erlka Gläßner,
H. v. Meyerinck, Genia Mikolalewa.
ugendliche haben Zutritt. (F 72u0
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20
Frisitte Helm, Alb. Schoephals
in
Fürst Woronzeff!
Ein Spiel mit der Liebe —
ein Spiel um Millionen.
Beg. 3 45, 6.00, 8.20
Guker
Mittagskiſch
geſucht. Ang. u.
D 218 Geſchſt.
Fahrräder
neu, 32.— (a
mit Garantie
CZarmdtädte.
Heinheimendtr. s8
Jagel-
Fahrradltänder
fär alle Reifen
Goragen und
Wellblechbauten
allerart
Stahldächer
Tore• Fenster I
Hleiderschranke
E. Vogel
Dahlbruch 1. H.
Postfach 56
Ka7.
(”.
Schilder)
Gravierungen
Rhelnstr. 23
be
Kr,4)
Groms
die Maſchine
aus Stahl
Alleinvertretung
für Südheſſen:
A. Lächler
Alexanderſtraße 6
Telefon 2454.
Habe auch
ge=
brauchte Maſchinen
verſch. Syſteme
ſtets vorrätig. (a
Radio-Geräte
zu herabgesetzten
Prei-
sen in großer Auswahl;
begueme Zahlungsweise
Radio-Feix
Wilhelminenstraße 22
(zwisch. Kirche u. Heinrichstr. )e
Telefon 697.
BNN-DRMENSU=
die führenden Motorradmarken
Donges & Wiest
EckeGrafen- u. Elisabethenstr.
Frog,
für Büro, Heint und Reise
Weincerelo
ScHREIBMASCHINEN
Leonh. Lufz
22 Rheinstr. 22 Fernruf 3409
UV 7060
Weißbinder=
Werkſtatt
mit Schuppen
ſofort zu verm.
Näheres.
Haus=
beſitzerverein. (a
nebſt Wohnung ſofort zu
vermie=
ten. — Anfragen unter D 216 an
die Geſchäftsſtelle d. Bl.
Fertig
Hermann Thimie, (V 7220
Lien Devers, H. Moser.
Woog, 13. Aug.
Waſſerhöhe, am
Pegel 3,35 Mtr.,
Luftwärme. 200
Celſius,
Waſſer=
wärme vormitt.
17 Uhr 240 Celſ.
Woogspolizei=
wache.
ENGEL
F
R
R
E L n
in allen
Preis-
lagen (6180a
Darmstadt
Schuchardst. 8
Telefon 4141.
Markt 4 Tel. 641- Ludwigſtr. 18
Neues Sauerkraut
Neue Matjes
Stück 15 und 22.9
Neue Holländer
Stück 12 und 15.S
1a Süßbücklinge
Rr
½ Pfund 25 9
Concordia-Gaststätte
Mackensenstraße 33
Donnerstag, den 15. August 1935, von 6 Uhr ab
Gartenkonzerk
und ab
8 Uhr
Tanz
im Festsaale des Hauses
SemOlKeNNE
Großer Rheinischer Abe
mit Harry Thürer und seinem erstklassigem Konzert-Orckl
Kennen Sie schon unsere preiswerte und gut geführte Küche!
Polſtermöbel=
Spez.=Werkſtätte
Neuanfertigung
wie Aufarbeiten
ſämtlich.
Polſter=
möbel
Speziali=
tät:
Moderniſie=
ren alt.
Polſter=
möbel zu
moder=
nen Kautſchs. (a
Möbel=u. Betten=
Menger,
Bleichſtraße 17.
Bondhe
weiten (a
und ſtrecken.
Schuh=Hübner,
Liebfrauenſtr. 81.
schon für 32.—
Orio
Karlstv. 14/16
648½a)
Das diesjährige
Sommernachtsfes
am großen Woog
bringt Ihnen ein lustiges Spiel
„Vom Rhein zur Donau
am Samstag, 17. August 1951
Beginn: 20 Uhr Ender 23.30 U
Das Spiel endet mit einem
grossen Brillantfeuerwer?
Die Veranstaltung wird durch LauF
sprecher auf alle Plätze übertrage
Eintrittspreise: Westseite des Woogs:
Stehplatz (100 m Bahn) 35 9, Sttzpla!
Hilfsterrasse (an der 100 m Bahn) 50
Sitzplatz Steinterrasse (an der 100
Bahn) 75 3. Numerierter Stuhlplatz!
Südseite des Woogs: (an der Heiarie-:
Fuhrstr. 20 5 auf allen Plätzen.
Mordseite des Woogs: (an der Landgre‟
Georgstr. 10 5 auf a len Plätzen.
Vorverkauf: Parfümerie Müller, am Weiß 1
Turm; Zigarrenhaus Hartmann, Grafe-. 20; Papierhdlg. Künzel, Bessunge
Str. 59; Woogskasse, Woogsturnhal
(2
Woogswiese.
M 5
ieht ar
4 vei
iulan
1,8 Opel
6 Zyl.
Limouſine
4türig, tadellos
erhalt, z.
amt=
lichen Taxpreis
zu verkauf. (
G. L. Stüber,
Heidelberger=
ſtr. 59. Tel. 4989
200 DKW.
(Modell 34)
wenig gefahren,
umſtändeh. bill.
zu verkaufen.
Heudorf. Große
Kaplaneigaſſe 34
Geſucht:
Mokorrad
ſteuer= u. führ.., geg bar.
Ang. D 227 Gſch.
Garage frei=
Mackenſenſtr. 30.
2 T0. Opel
mit Rohöl=Betr.
ſofort abzugeb.
J. Klotz, Höchſt
j. Odw., Mühle.
Tel. 172.
SACHS-
Motorräder
nur im
Sperlalgeschän.
Garl Lorsch
Pankraliusstr. 24,
Heute letzter Tac
Alle Tage is
keinsonntas
Adele Sandrock
Wolfgang Liebeneines
Paul Henkels WV 72001
Jugendl. haben Zutritt”
TMff