Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart:, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 213
Montag, den 5. Auguſt 1935
197. Jahrgang
Die 22 mm breite Zelle im Anzeigentell. 1 mm bot
7 pfennig. Die 92 mm brelite Zeilie im Texttel 1 mn
hoch 80 Pfennig. Platzaufſchlag, nach vorheriger
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Darmſtädter und Nationalbani. Fernſprecher 4.
Dr. Gocodels dan Staasfende.
Bie politkiſche Sommerpauſe vorüber.
Reichsminiſter Dr. Goebbels auf dem Gaukag
Meen.
DNB. Eſſen, 4. Auguft.
In ſeiner großen Rede auf dem Flughafen Eſſen=Mülheim
drilte Reichsminiſter Dr. Goebbels zunächſt den alten
Partei=
guoſſen für ihre Treue zur Bewegung, für die Standhaftigkeit
uw die ſtolze, feſte Ueberzeugung von der Sieghaftigkeit der
girionalſozialiſtiſchen Idee. Es bereite ihm eine große Freude,
heic usder, wie am Gründungstage vor zehn Jahren, vor der alten
ate EPrteigarde zu ſtehen. Die kurze Sommerpauſe dieſes Jahres
nun zu Ende und der Kampf beginne aufs neue.
der
Gerade bei dieſer erſten Großkundgebung der Partei nach der
Mäi uckitiſchen Sommerpauſe ſolle das Gelöbnis abgelegt werden:
ſar ſind uns klar über unſere eigene Kraft, aber wir kennen
2eh2 ſuch unſere Feinde; und ſie ſollen davon überzeugt ſein: Wo ſie
natung dund d1.
Kurz Aunsu 418 entgegentreten, werden wir ſie in den Staub werfen!
M.474.
Sie itren, wenn ſie glauben, daß unſere
1. zrial *
Langmuk Schwäche ſei.
erürmiſcher Beifall.)
Dr. Goebbels fuhr dann fort: Nach alten gewohnten
ErſeneMricünrhoden hat eine gewiſſe Auslandspreſſe auch in dieſem
Nmat wieder aus den Geſundungserſcheinungen des deutſchen
Tg. Tberammergaue
Garmiſch .
untlichen Lebens eine Kriſe zu machen verſucht. Jedesmal
be=
echwarzw=Goden hükt das Ausland bei uns eine Kriſe, wenn wir in
Deutſch=
ſee-Zürich / ſellao aufräumen und beſonders dann, wenn wir uns unter=
Luer durch 22,üſhen, dabei auch einmal einen Juden anzufaſſen. Wie not=
Echwarzwald , .
M dig das war, mag man daran erkennen, daß das Judentum
Berchtesgoden-
gönigsſee. „ Ewagte, in der Reichshauptſtadt offen gegen einen ihm
unan=
hmen Film zu proteſtieren. Da allerdings iſt der Augen=
Luer durch Eben
gekommen, wo wir ſagen:
bahern ....!
Benedillbeuren U
Rubi=Schölla,
Eberſtdorf . r
Bad Fölt=-
Tegernſee ...I.
geſt im Bichl 1
Großegenichlan
fohrt 777.0
He e
terminkalendest.
Febitrn Auadle
Huunt
Maclen e.
Rin
Hee e
V
Bis hierher und nicht weiker!
Buan wir daraus Konſequenzen in mancherlei Hinſicht ziehen,
Ft das ausſchließlich unſere Sache. Nicht die
Auslands=
ti=ſfe, ſondern wir regieren in Deutſchland!
Frärmiſcher Beifall.) Nicht der Staat iſt gefährdet, ſondern die
ſeure Clique, die ihn zu ſabotieren verſucht. Wir haben uns
ſeen lautem Pathos zu Bewegung und Führer bekannt, ſondern
haben für Bewegung und Führer gekämpft. Wirdulden
ſaber nicht, daß die Geſchickten ſich in vie
vor=
e Reihe drängen und die alten Kämpfer in
Hintergrund geſchoben werden. Im übrigen
bei ſchätzte man dieſe kleinen Gruppen nicht. Wir brauchen nur
un Teil unſerer Macht anzuſetzen, und ſie kröchen wieder wie
Vebruar und März 1933 in ihre Mauſelöcher zurück. Partei.
Sſtee, und Staat bilden einen harten, feſten Granitblock, und
kann ſich an dieſem Granitblock höchſtens die Zähne
aus=
ien.
BVas das Judenproblem anlangt, ſo möchte ich in aller
eientlichkeit fragen: Werhatprovoziert? Die Juden
rwir? Wer hat mit einer wahren Schafsgeduld über zwei
re lang dieſem aufreizenden Treiben zugeſchaut? Das
Juden=
hat ſich in Deutſchland den Geſetzen des Gaſtvolks
unter=
uonen. Wir haben ihm eine Chance gegeben. Wenn es dieſe
hine mißbraucht, darf es ſich nicht über die Folgen beklagen.
kennen die Juden, wir haben ſie als Kommuniſten, als
Maldemokraten, als Schakale des Wirtſchaftslebens
keunen=
len nt.
Wir werden nicht müde werden, das deutſche Volk über die
Fhrlichkeit dieſer internationalen Raſſe aufzuklären.
Wheſchließungen zwiſchen Deutſchen und Juden werden in
Zukunft nicht mehr geduldet.
rmiſcher Beifall.) Wir laſſen es nicht zu, daß die
Raſſen=
erbnis auch in den zukünftigen Geſchlechtern ſich fortſetzt.
Euf die Frage der Konfeſſionen eingehend erklärte
Boebbels:
Inakonalſozialiſtiſche Bewegung ſtehk und bleibt
en auf dem Boden eines poſikiven Chriſkenkums.
Twünſchen und verlangen aber, daß genau ſo, wie wir
3s poſitiv chriſtlich ſind, die Kirchen politiſch
itiv nationalſozialiſtiſch ſein müfſen. Ein
Menbekenntnis kann nicht genügen, wir wollen ein Bekenntnis
E0. Daß in Deutſchland überhaupt noch Kirchen ſtehen, iſt
Latſache zu verdanken, daß wir den Bolſchewismus zu Boden
Daien haben, (Stürmiſche Zuſtimmung.) Das Zentrum war
Newpach dazu und es wollte das auch im Ernſt gar nichti denn
Ehite ſich dem Bolſchewismus innerlich verwandter als uns.
Nolen nicht glauben, daß wir vergangene Sünden ſo leicht
en hätten. Wir achten jede religiöſe Ueberzeugung. Der
Digt auf jede! Wir dulden keine neue Inquiſition.
er eignen uns nicht dazu, wie im Mittelalter Scheiterhaufen
ichten. Bei uns kann jeder nach ſeiner Faſſon ſelig werden.
lugend zur Religioſität zu erziehen, mag
e der Kirchen ſein. Die Jugend politiſch zu
hen, iſt unſere Sache! Wenn die Kirchen Sport=
De dründen, ſo iſt es denn doch ſehr die Frage, ob dieſe
gerziechung auf das Jenſeits gerichtet iſt. (Stürmiſche Heiter=
Bnd lebhafter Beifall.) Die Jugend gehört uns, und wir
Ne an niemand ab. Auch eine konfeſſionelle Preſſe iſt über=
Ni. Stürmiſcher, anhaltender Beifall.) Wir haben 400 Tote
D ert, umn die parteipolitiſche Atomiſierung unſeres Volkes zu
Dwiden. Sollen wir das, was wir über die Vordertreppe hin=
Nerd ſeuert, haoben, über die Hintertreppe wieder herauflaſſen2.
Wir rotten
zeigen mag.
jede Staatsfeindſchaft aus, wo immer ſie ſich
wir wollen keinen Kulkurkampf.
Wir haben aber den Eindruck, daß es in ehemaligen
Zentrums=
kreiſen gewiſſe Cliquen gibt, die einen Kulturkampf herbeiführen
möchten.
Was ſoll man beiſpielsweiſe dazu ſagen, wenn in Weſtfalen
Schmähflugblätter gegen den Biſchof beſchlagnahmt
werden und ſich herausſtellt, daß ſie verfaßt und
vertrie=
ben worden ſind von Mitgliedern des katholiſchen
Kolpingvereins! (Stürmiſche Pfuirufe.) Das iſt ein
Spiel mit dem Feuer, und wir werden dafür ſorgen, daß
dieſe inneren Unruheſtifter einer ſo
drakoni=
ſchen Strafe zugeführt werden, daß ihnen und
ihresglei=
chen die Luſt zu ähnlichen Experimenten vergeht. (Stürmiſcher
Beifall.) Was ſoll man dazu ſagen, wenn in derſelben Provinz
eine gemeine und niederträchtige Kirchen= und Kanzelſchändung
feſtgeſtellt wird, und ſich dann ergibt, daß ſie von katholiſchen
Kreiſen durchgeführt wurde, um den Nationalſozialismus damit
zu belaſten! (Lebhafte Pfuirufe.)
Man ſieht, wo die Kulturkampfhetzer ſitzen, und man wird in
den nächſten Wochen zu ſehen bekommen, was wir mit ihnen
an=
fangen. (Lebhafter Beifall.)
Wenn ein Jude Deviſen ſchiebt, ſo iſt dabei nichts
verwunder=
lich; denn die Katze läßt vom Mauſen nicht. Wenn aber ein
Die=
ner am Wort des Evangeliums über die Grenze fährt und dabei
Deviſen in die Kutte eingenäht hat, ſo muß ich ſchon ſagen, käme
Chriſtus wieder, er würde ſolche Verräter am Chriſtentum mit
der Peitſche austreiben und diejenigen dazu, die ſolche Verbrecher
als Märtyrer erklären. (Starker Beifall.) Schon ſeit altersher
haben wir mit dem Volke unmittelbar verkehrt. Wir brauchen
keine Mittler zum Volk. Für die Kirchen aber gibt es nur eine
Loſung, die den Frieden gewährleiſtet: Zurück zu den Kanzeln!
Die Kirchen ſollen Gott dienen, wir aber dienen dem Volke.
Es gibt im Staate nur einen Träger des politiſchen Willens,
das iſt unſere Bewegung. Sie repräſentiert Staat und Volk. Sie
muß ſein, ſie iſt unauflösbar. Selbſt wenn alle Deutſchen
natio=
nalſozialiſtiſch wären, müßte ſie bleiben, um alle Deutſchen
natio=
nalſozialiſtiſch zu erhalten.
So weit neben dieſer Bewegung andere Verbände und
Or=
ganiſationen eriſtieren, ſind ſie dienende Glieder der Partei. Es
gibt neben der Partei keine Orgamaſation, die das Recht auf ein
politiſches Eigenleben hätte. Die Macht gehört ganz uns. Wir
geben nichts davon ab, denn wir wiſſen: Nur im vollen Gebrauch
der Macht haben wir die Möglichkeit, die großen Fragen der
Ge=
genwart zu löſen. Wir trauen den Verbänden an ſich nicht viel
Böſes zu, wir ſprechen ihnen aber den Inſtinkt ab, den Feind an
der richtigen Stelle aufzuſpüren und zu wittern. Den Mangel an
dieſem Inſtinkt haben ſie in der Kampfzeit tauſendfach unter
Be=
weis geſtellt. (Lebhafter Beifall) Wenn ſich in dieſe an
ſich harmloſe Vereine und Verbände Gegner
des Staates einſchleichen, um dort im Schutze von
patriotiſchen Phraſen und Fahnen Sabotage am
Staat zu betreiben, ſo ſei ihnen geſagt: Sie
fal=
len dann mit dieſen Elementen. (Starker Beifall.) Da
hört die Sentimentalität auf.
Der Skaak duldet keine Gegnerſchaft.
(Erneuter Beifall.) Sie täuſchen ſich, wenn ſie glauben, daß das
Volk irgend etwas mit ihnen zu tun haben wollte. Den Inſtinkt
für das Volk haben wir niemals verloren. Auf die paar Tauſend
Meckerer können wir gern Verzicht leiſten, wenn nur die 66
Mil=
lionen deutſchen Menſchen bei uns ſind; denn das iſt das
Entſchei=
dende. Vorrechte müſſen bei uns durch Vorpflichten erworben
werden. (Stärkſter Beifall.) Eine gewiſſe Auslandspreſſe ſagt, das
iſt eine Staatskriſe. (Stürmiſche Heiterkeit.) Das iſt eine ganz
gewöhnliche Reinigungskur! Das, was, ſchon längſt fällig war,
wird jetzt Zug um Zug getan. (Neuer Beifall.) Die
Auslands=
preſſe macht aus einem Floh einen Elefanten. Schau in Berlin
auf dem Kurfürſtendamm einen Juden ſchief an, und Du wirſt
das Wehegeſchrei von London bis Peking hören! Wenn
die deutſchfeindliche Preſſe
jetzt in der ſauren Gurkenzeit nach Senſationen ſucht, ſo gibt es
in der Welt ein ſo großes Betätigungsfeld, daß ſie ſich nicht
ge=
rade auf Deutſchland verſteifen muß.
Beiſpielsweiſe iſt Krieg in Abeſſinien in Sicht.
Eine an ſich immerhin intereſſante Frage, über die es ſich zu
ſchreiben verlohnt, vor allem im Hinblick darauf, daß unter dem
Jubel derſelben Weltpreſſe in Paris vor ein paar Jahren
feier=
lich ein Kriegsächtungspakt von den Nationen, die jetzt
einen Krieg nicht verhindern können, unterſchrieben worden iſt.
(Lebhafter Beifall.) In Moskau redet man davon, daß die
Kommuniſtiſche Internationale die Länder zur Revolution
brin=
gen will, und einige Monate vorher ſingt man England zuliebe:
„Gott ſegne den König!” Was die engliſche Preſſe anlangt, ſo
ſei ſie darauf hinzuweiſen: „Warum in die Ferne ſchweifen, ſieh
das Gute liegt ſo nah!” In Belfaſt brennen die Häuſer, und
was die Sicherheit in Deutſchland anlangt, Flaggen anderer
Staaten haben wir durch Mob noch niemals von den Maſten.
herunterreißen laſſen. Das tut man nur in Kulturländern. (
An=
haltender Beifall.) Wir ſehen mit Ernſt auf dieſe von Streiks,
Auftänden und Kriſen durchſchüttelte Welt. Wir glauben, daß
Europa nicht eher zur Ruhe kommen kann, als bis es ſich über
die primitivſten Grundlagen ſeines Lebens geeinigt hat.
Mit Stolz können wir andererſeits ſagen, daß Deutſchland,
gereinigt durch die nationalſozialiſtiſche Revolution, feſt und
un=
beirrbar über der Weltkriſe ſteht. Bei uns trägt eine ſtarke
Par=
tei den Staat. Bei uns ſchützt eine neuerſtandene Armee die
Nation. Bei uns iſt Volk und Führung eines Willens und
voll=
bringt die nationale Einigkeit Wunder der Arbeit. Wir leben
nicht in einem Paradies, aber wir leben ein Leben, das ſich zu
leben immerhin verlohnt. Wir können mit Stolz bekennen:
Die=
ſer großen Zeit haben wir die Bahn gebrochen, und wir laſſen
ſie uns nicht verderben. Als Ehrenwache über den deutſchen
Staat ſtehen dieſe alten Gardiſten, die treueſten Mitkämpfer
unſeres Führers.
Das Ziel, das wir uns einmal ſteckten, iſt unerſchütterlich.
Die Mittel, die wir zur Erreichung dieſes Zieles anwenden, ſind
elaſtiſch und biegſam. Wir haben einen Führer, an den wir
glau=
ben, und auch in dieſer großen Treuekundgebung, die wir für ihn,
für ſeine Bewegung und ſein Volk veranſtalten, wiederholen wir
den Leitſpruch unſeres Lebens auch für die Zukunft: Führer
be=
fiehl, wir folgen! (Langanhalterder ſtürmiſcher Beifall.)
Generalfeldmarſchall v. Mackenſen
legt Ehrenmitgliedſchaft im Stahlhelm nieder.
DNB. Berlin, 4. Auguſt.
Generalfeldmarſchall von Mackenſen, der ſeit der Gründung
des „Stahlhelms” deſſen Ehrenmitglied iſt, hat mit dem 31. Juli
die Ehrenmitgliedſchaft des „NS.=Deutſchen Frontkämpferbundes
(Stahlhelm)” niedergelegt und dieſen Schritt den alten
Stahl=
helmkameraden mit folgendem Schreiben bekanntgegeben:
„An alle Angehörigen des NS.=Deutſchen Frontkämpferbundes
(Stahlhelm)!
Das wichtigſte Kampfziel des alten „Stahlhelms” iſt durch
das von der Reichsregierung am 16. 3. 1935 beſchloſſene Geſetz zur
Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht verwirklicht!
In den allererſten ſchweren Nachkriegsjahren habt Ihr Euch
unter den ſchwierigſten Verhältniſſen im Sinne der alten, in
Hunderten von Schlachten erprobten Weltkriegskämpfer
zuſam=
mengeſchloſſen und Euch immer kraftvoll und ſelbſtlos für die
Verwirklichung dieſes Zieles eingeſetzt!
Auch ſpäterhin ſeid Ihr als treue Verfechter des Stahlhelm=
Gedankens tatkräftig — als „alte Kämpfer” auch vom Führer
und Reichskanzler ſtets beſonders anerkannt — für die
Erneue=
rung unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes eingetreten!
Damit iſt die vom alten Stahlhelm ſich ſelbſt geſtellte
Haupt=
aufgabe erfüllt!
Bei der Weiterentwicklung des Gemeinſchaftsgedankens in
unſerem deutſchen Vaterlande iſt ein Beſtehenbleiben von
Ver=
bänden, denen keine beſonderen Aufgaben zugewieſen werden
kön=
nen, im Intereſſe der vom Führer und Reichskanzler ſtets
ange=
ſtrebten Einheitlichkeit nicht mehr angezeigt.
Ich habe mich daher nach reiflichem Ueberlegen und
Durch=
denken heute entſchloſſen, meine Ehrenmitgliedſchaft im „NS.=
Deutſchen Frontkämpferbund (Stahlhelm)” niederzulegen.
Mit meinem wärmſten Dank für Euer ſtets beſonders
aner=
kanntes kraftvolles Eintreten für die nationale Erhebung
ver=
binde ich meine treuen kameradſchaftlichen Grüße und den immer
gleichen Wunſch, daß jeder alte Frontkämpfer, den ich mit zu dem
wertvollſten Beſtand augenblicklichen deutſchen Mannestums
zähle, ſich an der ihm geeignet erſcheinenden Stelle bei dem
Wie=
deraufbau unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes einſetzen möge.
In dieſem Streben habe ich mich eins gewußt mit den
Schöp=
fern und Mitgliedern des „Stahlhelas” und werde dies auch
unter den veränderten Umſtänden weiterhin tun.
von Mackenſen, Generalfeldmarſchall.”
Horgen in Paris.
EP. Paris, 4. Auguſt.
In die franzöſiſche Befriedigung über die am Samstag unter
den drei Großmächten Frankreich, England und Italien
zuſtande=
gekommene Einigung miſcht ſich die Sorge um die Zukunft. Die
Genfer Korreſpondenten der franzöſiſchen Blätter geben zu, daß
dieſe Zukunft von ſchweren Gewitterwolken verhängt ſei. Was
die kommende Dreimächtekonferenz, die in Paris oder in der
Umgebung der franzöſiſchen Hauptſtadt abgehalten werden ſoll,
anbelangt, ſo befürchtet man, daß die italieniſch=engliſchen
Gegen=
ſätze ſtärker denn je zum Ausbruch kommen werden. Die
Mög=
lichkeit eines Erfolges ſei leider ſehr unſicher, denn es handle ſich
nicht darum, die italieniſchen Expanſionsbedürfniſſe nur
anzu=
erkennen, ſondern man müſſe die Italiener auch befriedigen.
Generaloberſt a. D. von Seeckt beging am 4. Auguſt den
Ge=
denktag ſeines vor 50 Jahren erfolgten Dienſteintritts in die
Ar=
mee. Im Auftrag des abweſenden Reichskriegsminiſters
General=
oberſt von Blomberg übermittelte der Oberbefehlshaber des
Hee=
res General der Artillerie Freiherr von Fritſch dem Generaloberſt
von Seeckt die Glückwünſche der Wehrmacht.
Aus New York wird gemeldet, daß in einem Zimmer eines
der größten Vew Yorker Hotels die Leiche des Prinzen Abdul
Kerim, des Enkels des letzten türkiſchen Sultans, aufgefunden
wurde. Der Prinz hatte eine Wunde an der Schläfe. Neben ſeiner
Leiche lag ein Revolver. Es ſcheint, daß der Prinz Selbſtmord
be=
gangen hat, doch iſt man über die Beweggründe dieſer Tat noch
völlig im Unklaren. Der Prinz, der erſt vor kurzem den Poſten
eines Gouverneurs in Chineſiſch=Turkeſtan annahm, hatte kürzlich
ein ehemaliges Zimmermädchen ſeiner Mutter geheiratet.
Seite 2 — Nr. 213
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 5. Auguſt 16
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, 5 Auguſt 1933
(afp.) Viele Menſchen ſind der leicht begreiflichen Anſicht,
daß man gegen Hitze wehrlos ſei. Aus dieſem Grunde ertragen
ſie ſelbſt die kälteſten Tage des Jahres beſſer als die ſogenannten
„Hundstage”; Maßnahmen gegen die Kälte ſind ihnen leichter
zugänglich als ſolche gegen Hitze. Aber auch gegen letztere gibt
es wirkſame, abſolut ſichere Abwehrmaßnahmen.
An ſehr heißen Tagen kommt es in erſter Linie darauf an,
das Zimmer, in dem man ſich aufhalten muß, nach Tunlichkeit
abzukühlen. Während der Mittags= und frühen
Nachmittagsſtun=
den ſollten die Jalouſien herabgelaſſen werden. Da
Waſſerver=
dunſtung abkühlend wirkt, empfiehlt es ſich, die Jalouſien von
außen zu beſprengen. In Amerika iſt es üblich, an ſehr heißen
Tagen die Wände der Häuſer mit kaltem Waſſer zu berieſeln.
Die Stadtverwaltungen, die dieſe Maßnahmen durchführen,
ſpen=
den der Bevölkerung angenehme Kühlung. — Auch durch
Durch=
zug wird jeder Raum abgekühlt. Man öffnet zwei
gegenüber=
liegende Fenſter oder Türen. Während der Lufterneuerung, bei
der Zugluft herrſcht, ſoll man aber den betreffenden Raum
ver=
laſſen.
Eines der beſten und einfachſten Mittel, dem erhitzten
Kör=
ver Abkühlung zu verſchaffen, beſteht in der Berieſelung der
Handgelenke mit kaltem Waſſer. Hierbei tritt faſt augenblicklich
eine wohltuende Erquickung ein. Die Wirkung läßt ſich auch
er=
höhen, wenn man auch Stirn, Nacken und insbeſondere die
Achſel=
höhlen kalt wäſcht. Nach kalten Brauſen ſoll man den Körper
nicht etwa trocknen, weil durch die reibende Bewegung neue
Wärme erzeugt wird, ſondern man läßt ihn an der Luft trocken
werden. Ein Luftbad vor dem Schlafengehen und Entfernung
der Nachtkleidung ſind ebenfalls anzuraten. Kinder pflegen an
heißen Tagen ganz inſtinktiv nach Barfußlaufen zu verlangen.
In der Tat vermag der unbekleidete Fuß dem ganzen Körper
Wärme zu entziehen. Daß Säuglinge unter Hitze ganz beſonders
leiden haben und an heißen Tagen unbekleidet daliegen
ſollen, iſt vielen jungen überängſtlichen Müttern nicht bekannt.
Schließlich ſei noch auf den Einfluß der Kleiderfarbe und
Wärme=
ſpeicherung hingewieſen. Während alle dunklen Farben,
insbe=
ſondere Schwarz, Braun und Rot, die Sonnenſtrahlen anziehen,
werden dieſe von der weißen, gelben und hellblauen Farbe in
weitaus geringerem Maße an den Körper herangelaſſen.
An ſehr heißen Tagen ſoll man Alkohol meiden. Die
er=
friſchende Wirkung, die von einem Glaſe Bier ausgeht, iſt nur
ſcheinbar. Schon nach kurzer Zeit beginnt ſich der Alkohol im
Körper in Wärme umzuſetzen. Die Javaner und Chineſen
pfle=
gen dem erhitzten Gaſt eine warme Kompreſſe anzubieten und
ſind überzeugt, daß dieſe nicht nur wärmevermindernd, ſondern
auch müdigkeitbannend wirkt. Jedenfalls vermag ein heißer
un=
geſüßter Trunk den Durſt am ſchnellſten und nachhaltigſten zu
löſchen. Heißer Milchkaffee oder Zitronentee iſt an erſter Stelle
anzuführen. Als erfriſchende kalte Getränke gelten Buttermilch,
ſaure Milch, ferner Kokosmilch, die zu dieſem Zwecke in ſüdlichen
Gebieten vielfache Verwendung finden. Ein Zuſatz von
Frucht=
ſaft in Milch erhöht die erfriſchende und abkühlende Wirkung.
Die Amerikaner verſtehen es, derartige Getränke in ſteter
Ab=
wechſelung herzuſtellen, wobei ſie ſich des Saftes des Aborns, der
Pompelmuſen, Grapefrüchte, Piſtazien uſw. bedienen.
Milchkalt=
ſchalen mit einem Schuß Kognak und kalte Fruchtſuppen ſind auch
bei uns bekannt und beliebt. Miſchgelee mit Eigelb und
Va=
nillegeſchmack dem Mandeln und Fruchtfleiſch zugefügt werden,
findet bei Kindern an heißen Tagen viel Anklang.
H. G.
Wieviel Mädchen ſtehen im Arbeitsdienft?
WPD. Neben dem männlichen Arbeitsdienſt beſteht in
Deutſch=
land auch ein weiblicher Arbeitsdienſt, der allerdings ſchon ſeinem
zahlenmäßig geringerem Umfang nach weniger in Erſcheinung
Dabei hat er Aufgaben zu erfüllen, die gleichberechtigt
tritt.
n
en denen des männlichen Arbeitsdienſtes ſtehen. Der deutſche
Frauenarbeitsdienſt hat es ſich zur Aufgabe gemacht, den mit
Arbeit überlaſteten Frauen aller wirtſchaftlich ſchwachen Familien
zu helfen. Er hat damit eine Aufgabe übernommen, die,
volks=
wirtſchaftlich geſehen, von eminent hoher Bedeutung iſt. Dieſe
zilfeleiſtung kommt vor allem auf dem Lande in Frage, wo die
Frau weitaus mehr als in der Stadt. Trägerin der Tagesarbeit
iſt. Sind es in der Stadt die ſozialen Hilfslager, ſo ſind es auf
dem Lande die Siedlungs= und Bauernhilfslager, die dem
weib=
lichen Arbeitsdienſt als Organiſationsform dienen. In der Stadt
gibt es immer Familien, in denen Krankheit und übermäßige
Arbeitsbelaſtung der Frau eine Entlaſtung durch die
Arbeitsfrei=
willigen notwendig machen. Das gleiche gilt vom Lande, wo
noch Arbeit in Feld, Garten und Stall hinzukommt.
Um ſo intereſſanter iſt es, einmal zu erfahren, wieviele
Mäd=
chen zurzeit im weiblichen Arbeitsdienſt ſtehen. Es gibt
gegen=
wärtig etwa 382 Lager mit 11 754 Plätzen. Das Verhältnis
zwi=
ſchen Stadtarbeit und Landarbeit iſt ſo, daß 80 Prozent in
Sied=
lungs= und Bauernhöfen, aber nur 15 Prozent in ſozialer Hilfe
in der Stadt tätig ſind, während die reſtlichen 5 Prozent auf
landwirtſchaftliche Eigenbetriebe entfallen. Der weibliche
Ar=
beitsdienſt verfügt über zahlreiche Landesſtellen, deren Bezirke
ſich mit denen der Landesarbeitsämter decken
Warenverſand in Poſtſendungen nach dem Gebief
der Belgiſch=Luxemburgiſchen Wirkſchaftsunion.
Infolge des am 1. Auguſt in Wirkſamkeit getretenen neuen
Zahlungsabkommens zwiſchen Deutſchland und der Belgiſch=
Luxemburgiſchen Wirtſchaftsunion müſſen alle aus Deutſchland
nach Belgien, Luxemburg, Belgiſch Kongo und in die belgiſchen
Mandatsgebiet eingeführten Waren bei der Zollabfertigung
ver=
ſehen ſein; a) mit dem Doppel des Abſchnitts 4 der
Export=
valutgerklärung, die der deutſche Ausführer auf Grund der
deut=
ſchen Deviſenbeſtimmungen bei ſeiner zuſtändigen
Reichsbank=
anſtalt abzugeben hat: b) mit einem Rechnungsdoppel, das
An=
gaben über die Fälligkeit und die Verſicherung enthalten muß,
daß die Ware in Deutſchland erzeugt oder dort einer
Um=
wandlung oder erheblichen Bearbeitung unterzogen worden iſt.
Den Abſendern deutſcher Waren wird empfohlen, den
Empfän=
gern ein Doppel des Abſchnitts 4 der Exportvalutaerklärung mit
den ſchon bisher erforderlichen beiden Rechnungsabſchriften, die
fortan die vorerwähnten neuen Angaben enthalten müſſen,
recht=
zeitig zu überſenden.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
„Aufwertung” 1. Nach dem Reichsgeſetz vom 20. Dezember
1934 kann der Gläubiger einer Aufwertungsfälligkeit (Hypothek
oder perſönliche Forderung) ſchriftlich kündigen. Die
Kündi=
gungsfriſt beträgt mindeſtens 3 Monate; die Kündigung iſt ſtets
nur für den Schluß eines Kalendervierteljahres zuläſſig und hat
ſpäteſtens am dritten Werktage des Kalendervierteljahres,
deſſen Schluſſe gekündigt wurde, zu erfolgen. Für jetzt käme alſo
nur eine Kündigung des Gläubigers zum 31. Dezember
193,5 in Frage, die ſpäteſtens am 3. Oktober 1935 dem Schuldner
zugegangen ſein müßte. In gleicher Weiſe kann auch der
Schuldner dem Gläubiger kündigen. 2. Der Zinsſatz der
Auf=
wertungshypotheken iſt auch zurzeit noch 6 Prozent, eine
Sen=
kung desſelben iſt nur durch Vereinbarung zwiſchen
Gläu=
biger und Schuldner herbeizuführen. 3. Hat der Gläubiger die
Aufwertungshypothek zur Rückzahlung nach 1. oben gekündigt,
ſo kann der Schuldner innerhalb eines Monats von
dem Tage an, an dem ihm die Kündigung
zuge=
gangen iſt, bei der Aufwertungsſtelle (Amtsgericht) ſchriftlich
oder zu Protokoll beantragen, ihm eine Zahlungsfriſt (die nur
einmal und längſtens bis zum 31. Dezember 1936 bewilligt
wer=
den kann) für das Kapital zu bewilligen. Der Antrag iſt
unzu=
läſſig, wenn der Aufwertungsbetrag der Hypothek oder der
ver=
ſönlichen Forderung 300 Goldmark nicht überſteigt. Die
Aufwer=
tungsſtelle darf die Zahlungsfriſt nur bewilligen, wenn der
An=
tragſteller über die zur Rückzahlung erforderlichen Mittel nicht
verfügt und nicht in der Lage iſt, ſie ſich zu Bedingungen zu
ver=
ſchaffen, die ihm billigerweiſe zugemutet werden können.
Die
Friſt ſoll nicht bewilligt werden, wenn die Bewilligung für den
Gläubiger eine unbillige Härte bedeuten würde. Die Frage der
Beſchaffung zweiter Hypotheken ſoll auf dem Wege einer
Reichs=
bürgſchaft gelöſt werden.
Wild=, Wald= und Weidmannsbilder aus dem Erntiyſ.
„Kurz eh: die Brunft zu End’ will geh’n,
Läßt mancher fremde Bock ſich ſehn,
Aufs Blatt ſpringt er dem, der’s verſteht,
Der Feiſthirſch aber tritt erſt ſpät
Hinaus aufs Feld bei Mondenſchein
Und zieht vor Tagesgxauen ein.
Oft zeigt er, daß des Jägers Kunſt
Für einen Feiſthirſch eitel Dunſt.”
So hat Graf zu Münſter einſt geſungen. Der Feiſthirſch!
Das Hochwild trägt ſeit Wochen ſchon ſein lichtbraunes
Sommer=
kleid die Geweihbildung iſt der Vollendung nahe, und
allabend=
lich halten die guten Hirſche mit Einbruch der Dämmerung ihren
regelmäßigen „Auszug” auf die weiten Schläge, um durch die
reiche, kräftige Aeſung, die ſie hier finden, tüchtig „Feiſt” unter
die „Decke” zu bringen. Ein paar Wochen noch, dann ſind die
Enden des Geweihes ausgeſchoben, und ſtattlich prangt die zackige
Krone über ihrem Haupte. Je mehr das Geweih ſich verhärtet
und der das Geweih umgebende Baſt ins Trocknen und Welken
gerät, deſto ſcheuer und vorſichtiger werden die Hirſche, deſto
mehr verſpätet ſich mit jedem Abend ihr Auszug, deſto früher
ziehen ſie bei grauendem Morgen wieder zu Holze. Es iſt, als
ob ſie wüßten, daß die Vollendung ihres Kopfſchmuckes auch den
Beginn der ihnen drohenden Gefahr bezeichnet. Dann iſt die
Fegezeit auf einmal im vollſten Gange; und nun beginnt die
Jagd auf den Sommerhirſch, auf den richtigen Feiſthirſch. We
Unter „Feiſt
bedeutet nun eigentlich „Feiſt
und „Feiſtzeit‟?
verſteht man das auf dem Wildbret liegende Fett alles edlen, zur
Eife Fie Deis Wid it deif Peid dent ndid
Si=
zeit
jenige Periode, während welcher die Hirſche am feiſteſten ſind,
das iſt zwiſchen dem Fegen und der Brunft. Kahlwild iſt im
Spätherbſt am feiſteſten; Feiſtjagden ſind Treibjagden auf
Feiſt=
hirſche — ſo belehrt uns das Jagd=Lexikon Rieſenthals.
Die weidgerechteſte Jagdart zur Feiſtzeit iſt jene, die den ruhig=
ſten und ſicherſten Schuß ermöglicht: der Anſitz vor dem
abend=
lichen Auszug, dann der Anſitz und die Pürſch vor dem Einzug
beim grauenden Morgen und ſchließlich die ſogenannte „Tropf=
Pürſch” nach einem ſtarken Gewitterregen. Bekanntlich läßt ſich
alles Haarwild von den tropfenden Büſchen und Bäumen aus
dem Dickicht auf die Schläge treiben, um ſich draußen „
abzubeu=
teln” und in der warmen, hell durch die Wolken brechenden
Sonne das naſſe „Fell” zu trocknen. Die Jagd auf den
Feiſt=
hirſch erfordert unendliche Geduld, er iſt das reinſte
Wald=
geſpenſt. Drum Weidmannsheil dem wackren Jäger, dem es ge=
ſo hat
End will gehn, läßt mancher frende Bock ſich.
er wiederum recht. Es iſt eigenartig, wie gegen Ende der
Reh=
brunft, ſo zwiſchen dem 4. und 10. Auguſt, urplötzlich „fremde
auftauchen. Man ſagt beſſer „unbekannte” wie „fremde‟
Böcke
Böcke. Daß es ſolche „Wanderböcke” gibt, die zur Brunftzeit in
fremde Reviere ziehen, ſteht wohl feſt. Ein alter Jägersmann im
Lahntal pflegte in meiner Jugend mir, zu erzählen von den
Urböcken, die aus dem „Hainer=Wald” (Taunus bei
Brand=
oberndorf) his in die Waldungen des Lahntals zu wechſeln
pfleg=
ten. In der Mehrzahl dürfte es ſich aber in gutgehegten
Revie=
ren um „heimliche” Böcke handeln, die in den Waldes tiefſten
Gründen ihren Stand haben und ſich nur ſelten einmal beſtätigen
laſſen. Es iſt ſchwer, ſolche vielerfahrene, ſchlaue „Geheimräte‟
vor die Büchſe zu bringen. Da ſchleicht man mit doppelter
Vor=
ſicht auf den Blattſtand ſetzt ſich — wenn keine Blattſchirme im
Revier ſind — ſo gedeckt als möglich an und verharrt regungs=
und lautlos mindeſtens eine Viertelſtunde. Dann beginnt man
vorſichtig zu blatten. Aber ein ſolch alter Schlauberger ſpringt
nur dem, „der ein Meiſter iſt im Blatten”. Sollte dem
verführe=
riſchen Blatt=Rufe kein Bock folgen, dann iſt noch lange nicht alle
Hoffnung verloren. Man bleibt regungslos — darf auch nicht
dabei etwa rauchen — auf ſeinem Plätzchen in guter Deckung
ſitzen. Nach einer Viertelſtunde läßt man zwei=, höchſtens
drei=
mal den Blattruf erklingen und hält ruhig nochmals eine
Vier=
telſtunde aus. Wie häufig hat man dann die große Freude, daß
ein ſolcher alter Geheimrat lautlos, im vollſten Sinne des
Wor=
tes angeſchlichen kommt. Wenn er dann mit gutem Blatt=
Verwalkungsgerichtshof.
p. Klage des Hch. Henkel in Londorf wegen Unterſagung des
Gewerbebetriebes zur Beſorgung fremder Rechtsangelegenheiten.
Der Kläger hatte früher in Gießen (1931) ein
Treuhand=
büro eröffnet, iſt dann 1932 nach Londorf übergeſiedelt, wo er
ſich als Berater auf wirtſchaftlichem Gebiete dem Publikum
empfahl. Das zuſtändige Finanzamt hat ihn als Steuerberater
nicht zugelaſſen, desgleichen das Amtsgericht ihn als Vertreter
abgelehnt. Aus der Berichterſtattung geht hervor, daß des
Klä=
gers Arbeiten als oberflächlich und ungenügend bezeichnet
wur=
den, daß er Rechtsanwaltsgebühren berechnete.
Das Kreisamt Gießen hatte Antrag auf Unterſagung des
Gewerbebetriebs geſtellt, der Provinzialausſchuß der Provinz
Oberheſſen hat dieſem Antrag durch Erkenntnis vom 2. Februar
1935 entſprochen. Hiergegen wendet ſich die Berufung des Klägers.
Aus der Verhandlung verdient angemerkt zu werden, daß
Henkel Briefbogen benutzte, auf denen ein nicht beſtehendes
Konto bei der Kommerz= und Privatbank Gießen aufgedruckt
war. Bei Bewerbung um die Gemeinderechnerſtelle in Londorf
machte Henkel, wie das angefochtene Urteil ausführt, an das
Er=
preſſeriſche grenzende Redewendungen, wobei auch miteinfloß,
daß bei der Beſetzung eines ſolchen Poſtens doch oft
Vettern=
ſchaften eine Rolle ſpielten.
Weiter legt Kläger eidesſtattliche
Verſicherun=
gen im Termin vor, die er ſelbſt von den Beteiligten
entgegen=
genommen und abgefaßt hat.
In der Beweisaufnahme ſchildert der Grünberger
Ober=
amtsrichter die plötzliche Konkursanmeldung der Firma Henkel
mit einer Schuldenlaſt von etwa 120 000 Mk., die auch ein
Straf=
verfahren wegen nicht ordnungsmäßiger Buchführung zur Folge
hatte. Henkel habe ſich in der Folge als ein Mann gezeigt, der
zu Rechtsvertretungen nicht geeignet ſei. Letzteres habe ſich
be=
ſonders bei der Anmeldung zahlreicher Entſchuldungsverfahren
für Landwirte erwieſen. Auch der weiter geladene Zeuge hält
den Kläger nicht für einwandfrei hinſichtlich einer beruflich zu
erfordenden Zuverläſſigkeit; dies gilt namentlich hinſichtlich der
Entſchuldungsverfahren.
Der Vertreter des Staatsintereſſes ſchließt ſich den
Ausfüh=
rungen des Provinzialausſchußurteils und der
Berufungsbeant=
wortung des Kreisamts an und beantragt Abweiſung der
Be=
rufung.
Aus den Ausführungen des Klägers hinſichtlich der
Gebüh=
renhöhe iſt hervorzuheben, daß er die Gebühren nach Anhören
eines Gießener Anwalts anſetzte und daß in den den
Rechtskon=
ſulenten zugebilligten Gebühren eine recht verſchiedenartige
Rechtspraxis ſeither zutage getreten zu ſein ſcheint.
Das Urteil verwirft die Berufung.
Jedes Volk erneuert ſich in ſeiner Jugend.
Vollsgenoſſen! Tragt durch die Kinderlandverſchickung zur
Geſunderhaltung bei. Meldet Pflegeſtellen
bei eurer NSV.=Ortsgruppe.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
— Das Union=Theater zeigt den Abenteurerfilm „Der Ko=
und die Nachtigall
mit Jarmila, Novotna, Jvan
Petrovich, Gerda Maurus. R. Klein=Rogge.
Die Helia=Lichtſpiele bringen einen Farbtonfilm
Die Tempeltänzerin”
Die Geſchichte einer Liebe in der
Südſee). Jugendliche zugelaſſen.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Ufa=Film „
Barca=
role” mit Guſtav Frölich und Lidia Baarova.
— Belida zeigt heute zum letzten Male den Ufa=Tonfilm:
„Freut Euch des Lebens”, mit Dorrit Kreysler, Wolfgang
Lie=
beneiner, Leo Slezak. Eugen Rex, Ida Wüſt.
Luftſchuß ſchafft wahrhafte Volksgemeinſchaft.
Werdet Mitglied im Reichsluftſchutbund!
ſchuß im Feuer zuſammenbricht, hat man das Gefühl, vMiuch
einen alten Schlauberger überliſtet zu haben, und mit beruin
tem Stolz ſteckt man ſich den grünen Bruch auf den ſchwei fhilg
ten Hut. Dann iſt Wahrheit, was Joſefine Moos im ſnen
„Weidmannsliedern” uns geſungen:
Waidmann, wie heiß ſich auch die Jagdluſt regt,
erſt laß den Bock noch das Gehörn vererben,
eh’ ihn dein Blattſchuß auf die Decke legt.
Dann mag ſein Schweiß den grünen Bruch dir füe:.”
Den Nicht=Jäger intereſſiert es, zu hören, was ein „Auk
denn eigentlich iſt. Man verſteht darunter einen grünen
der im Falle eines glücklichen Schuſſes auf einen Rehbock imn
Hirſch, Damhirſch oder auf eine Wildſau am Hute befeſtisrſit=
Man nimmt in der Regel einen kleinen Eichenzweig,
wie im Winter regelmäßig — einen Nadelholz=Bruch, deu rruch
zieht man durch den Schweiß (das Blut) des erlegten Uze=
und überreicht ihn auf der Hirſchfänger=Spitze oder auf denöuute
liegend dem glücklichen Schützen, der ihn auf ſeinem Johlut
befeſtigt.
Ganz beſonders ſtreng ſah der letzte Herzog von Naſſy duer
im Kriege 1866 ſein ſchönes Land verlor, der ſpätere Grozrzu
Adolf von Luxemburg, auf ſeinen herrlichen Jagden iuzen
wendel darauf, daß die alte Weidmannsſprache richtig gehuſt
und alte Weidmannsſitte genau beachtet wurde. So achte uer
beſonders auf die richtige Ueberreichung und Befeſtigum dzes
grünen Bruches. Das iſt gewiß nebenſächlich, und ich ersie
ge=
auch nur ſo nebenbei. Es ſind jetzt gerade 65 Jahre her,
B un
den eben entthronten Herzog Adolf der Verſucher herarit nin
Geſtalt des dritten Napoleon, der nach der Kriegserklärun ichn
aufforderte, ſich ſeinem Hauptquartier anzuſchließen, woraust
zog Adolf die Antwort gab: „Soeben habe ich meine Dierſdam
König von Preußen angeboten.”
Am 25. Auguſt geht einheitlich im ganzen Reichsgebi ie
Jagd auf Rebhühner auf, deren Schluß am 30. Nov. eintrü
Auch Meiſter Grimbart, der Dachs, darf vom 1. Au g luis
zum 31. Dezember erlegt werden.
Ringeltauben dürfen vom 1. Augſt ab geſchoſſen wern.
Ferner darf die Jagd ausgeübt werden auf Sumpfſchpſen
und Brachvögel. Zu den Sumpfſchnepfen gehören die Beſſime
(auch Himmelsziege genannt), die Doppelſchnepfe (auch Dpel=
Uimne
Bekaſſine oder große Sumpfſchnepfe genannt) und die
und KolenEeiten Wei Don den Aaufſteuden, die de ſich
mannsbilder leſen, einen Jägersmann zum Freunde hat, delaſſe
ſich im Auguſt einmal mit hinaus ins Jagdhaus und ins
nec=
revier nehmen.
Welch ein Hochgenuß, ſo hinauszuziehen in Berg und Falld,
wenn nach Sturm und Wetter der Himmel ſich klärt, wenrſ=
Ferne dumpf die Donner verrollen, wenn ein kräftigerE.t
geruch, vermiſcht mit ſüßem Blumenduft, die Lüfte füllt, en
die ganze Natur ſo recht von Herzen aufzuatmen ſcheint
Eür=
quickung und Friſche.
Wie köſtlich der Anſitz an den Waldwieſen, wenn dasBilld
zur Aeſung heraustritt und der Wald „ſchlafen geht”. Ouvn
Tagesanbruch die trauliche Hütte zu verlaſſen, wenn fer
Weſten die letzten Sterne erlöſchen und vom Oſten her
dasrüch=
licht der nahenden Sonne über den Himmel emporſchwimt und
die Morgenkühle ſich bemerkbar macht, von der ſchon Vol=
„Nibelungenlied” geſungen hat:
Mir wird ſo kühl im Harniſch —
nun wird es balde Tag.”
Es iſt wunderſam ſchön im Ernting in den deutſche
Mül=
dern und in den deutſchen Bergen! Joſefine Moos hat /a:
„Jetzt wird die Pürſch ihm Luſt bedeuten,
Des Jägers Herz pocht frohbeſchwingt,
Denn ſeine liebſten Weidmannsfreuden,
Sind jene, die der Ernting bringt.”
inten 100
Futw
wei
zeun
noch
*0
M.4
Mit
10e
Weidmannsheil!
Dr. Ludwig Rih
Aus dem Gerichtsſaal.
Je acht Monate Gefängnis im Betrugsprozeß Boecker — ſu.
LPD. Wiesbaden. Der Betrugsprozeß Boecker — n0
der längſte Prozeß, der bis jetzt das Wiesbadener Gerü
be=
ſchäftigte und der im Januar dieſes Jahres begonnen / ü
nunmehr zu Ende. Den beiden Angeklagten, dem ehergmn
Rechtsanwalt Boecker und dem Detektiv Haas, war in mlnen
Fällen Betrug, zum Teil in Tateinheit mit Wucher durch
den=
ſetzte Honorarforderungen an ihre Klienten zur Laſt gelesuoſt”
m=
den. In einem Falle war Boecker der Hehlerei bezichtistt
tuen
den. In dieſem Falle ſowie in einigen der vorſtehend gerg
Fälle hatte die Staatsanwaltſchaft Freiſprechung beantra 400a5
Gericht verurteilte die beiden Angeklagten wegen geme jmſen
zzu
Betrugs in einem Falle und Haas in einem weiteren 71
je acht Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Unterſufg’5
haft.
Sechs Jahre Zuchthaus für einen ſchweren Jungen.
LPD., Frankfurt a. M. In der Zeit von Februar
bi=
d. J. wurden in Frankfurt am Main zahlreiche Einbrüche vül ſt
Der Dieb hatte es dabei in der Hauptſache auf Manſarden Tup
und ſonſtige Geſchäftsräume abgeſehen. Ja ſelbſt einem
Kckem=
haus ſtattete er einen Beſuch ab, um ſich dort Schmuckſachen. 20
und das Bargeld der Schweſtern anzueignen. Bei einem E
ins Volksbildungsheim fielen ihm mehrere hundert Mark Mn
Hände.
rItſt
Der Täter ſtand jetzt in der Perſon des 29jährigen
Fabian aus Nordenburg in Oſtpreußen vor der Großen St
Gun=
mer. Er iſt bereits mehrfach vorbeſtraft und ſaß zuletzt für
im Zuchthaus. Mit ihm ſtand ietzt ſeine Geliebte die 26
e Bertha Ado.
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UiS e din der ich echeifte geiſch Niue eue ſe
Heimat Fabians und war nach deſſen Entlaſſung aus
dem=
haus wieder mit ihm zuſammen. Da Fabian aber arbeitsl. ſ0
Di=
ing er in Königsbera auf Diebſtähle aus und verübte u. C
Einbruch in die Königsberger Univerſitätsklinik. Mit dem AR
der Beute beſtritt er nun die Fahrtkoſten für ſich und ſe
liebte nach Frankfurt a. M., wo er ſeine Diebſtähle fortſe Feelin
Das Gericht verurteilte den Angeklagten, zu ſechs
Zuchthaus. fünf Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverw !90
die auf ein Jahr Prüfungsfriſt beſchränkt wurde. Die LFFl
Fabians erhielt vier Monate Gefängnis.
Beinbruch in der Turnſtunde.
Schadenserſatzpflicht des Vorturners wegen unzulänglichen?
ſtellung. — Eine warnende Sportentſcheidung des Reichsp””
Nachdruckverbo
js. In der Turnſtunde eines weſtdeutſchen Sportverein
ſich eine Turnerin beim ſogenannten Mutſprung vom Pfg 30!”
linke Bein. Die Verletzte verklagte nicht nur ihren Turroß
S5,
erb
ſondern auch den die Uebungen beaufſichtigenden und hi
Mlitle
ſtellung leiſtenden Vorturner auf Schadenserſatz. Währ
übrigens auf 13 000 RM. bezifferte Klage gegen den
erfolglos blieb, wurde die Schadenserſatzpflicht des 2
jetzt vom Reichsgericht in Uebereinſtimmung mit dem Ober.”
gericht Frankfurt a. M. aus folgenden Gründen bejaht:
Das Verſchulden des Vorturners liegt nicht nur dgrin
Sprungmatte ſchief und zum Teil unter dem Pferd lag, w."
die Turnerin beim Abſprung infolge Aufkommens auf den
tenrand aus dem Gleichgewicht und ſo zu Fall kam ſonde
darin, daß der Vorturner nicht die richtige Hilfsſtellung ge
Beim Mutſprung vom Pferde der darin beſtand, daß die Bo.
den beiden Pauſchen kniende Turnerin frei vom quer geſtell. b
rät abſprang, hätte nämlich der Vorturner ſo Hilfsſtellung
müſſen, daß er der Turnerin gegenüberſtand, um ſie dur
faſſen beider Arme vor einem etwaigen Sturz zu bewahren.
deſſen hat der Vorturner die Hilfsſtellung nicht ſo, ſondern Dſs
rechten Seite der Turnerin aus geleiſtet, ſo daß er den nas
erfolgenden Sturz nicht zu verhindern vermochte. Ferner
der die Aufſicht führende Vorturner unbedingt dafür 3u
daß die verſchobene Matte oder das Pferd in die richtige 2.
bracht wurde, ehe er die Uebungen fortſetzen ließ. „Reichss ”e
briefe‟. (VT 9/35. — 13. 5. 1935.)
ienislau
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[ ← ][ ][ → ] dus Go
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Montag, 5. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 213
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Saupnag der Teicläihieit Melterſcafien.
ſur 6 Meiſter behalten ihre Vorjahrstitel. — Käthe Kraus läuft 100=Meter=Rekord in 11,8 Sek. — Huber
ird vor Stöck Zehnkampfmeiſter. — Schöne Erfolge der Darmſtädter Athleten: Hertel 34. Sieger unter
eWeNeh
mitie Marathonlaufern. — Haag 5. Sieger uber 5000 m. — Creter und Blino 8. und 9. im 1500 m Enolauf.
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Freunde hat de
Daus u irefürchmener wieder 100-Mkr. -Meiſter.
in Berg m
Den erſten 100=Meter=Zwiſchenlauf ſicherte
zuei hAfz. Leichum unbedrängt in 10,8 vor dem
todeE uleger Pontow und dem jungen Neckermann=
Lüſt
men ſchein itklurnheim. Im zweiten Lauf kamen Borchmeyer
0. Hornberger in 10.7 zuſammen ins Ziel. Mit
we 45 Ymm kam noch der Dresdener Fritzſche in den
eht OwFylauf, während DT.=Altmeiſter Lammers
ächied. Zum Endlauf traten, dann von
mn nach außen Neckermann, Hornberger,
An üuchmeyer, Pontow. Fritzſche und Leichum an.
al der zweite Start glückte, bis 50 Meter war
6s Feld dicht geſchloſſen. Leichum und
Horn=
ſiger führten knapp, dann ſchob ſich aber
Borch=
eer nach vorn, um mit Bruſtbreite Vorſprung
eufät Bk 105 vor Leichum, der gleiche Zeit lief, zu
3 Fiſuumnen. Hornberger wurde nur Dritter vor
Mrow.
Beichun Sieger im Weitſprung.
un Weitſprung wurde die ausgezeichnete
btampfleiſtung des Europameiſters Leichum
c mehr übertroffen, ſo daß ſich der Stettiner
R,73 Meter den erſten Platz ſicherte. Viel=
4 wäre ihm noch eine Verbeſſerung geglückt,
ui5 war er durch die zahlreichen ſonſtigen
ungen an denen er teilnahm, ſichtlich er=
FhIt. Bäumle=Reichsheer holte ſich mit 7,57
get 1 büt vor dem Hallenſer Biebach den zweiten
r Geieſſot.
m *
Gech
Flsk gewinnk das Hammerwerſen.
e uül e uch im Hammerwerfen fand der im Vor=
Baf aufgeſtellte deutſche Rekord des Königs=
R
Forrs Blask mit 49,17 Meter keine
Verbeſſe=
ſu mehr, ſo daß der Oſtpreuße mit dieſer
M
Rai
ſtung Sieger wurde. Der Titelverteidiger
a
begen.
elagten
7u ſaar=Saarbrücken wurde mit 47,47 Meter
Nu e
„zwung der lutzſtihie eiter, währen überraſchenderweiſe der
Süd=
che Seeger=Oßweil mit 4603 Meter nur
Hse e
letzten Platz in der Entſcheidung belegen
üe.
vo fch.
R
diceh.
ſehrere du.
ASr
NeIn
RAS
(s 107 0
74
Feis 9e
„.0
Ueberraſchung
u 3000-Meker Hindernislaufen.
u Hindernislaufen, gab es eine Ueber=
Aung, denn nicht der allgemein favoriſierte
äus, ſondern Uffz. Heyn vom Reichsheer
ſich in 9:42,2 erfolgreich durch, während
äus Vierter wurde. Heyn lag von der
weg in Front. Ausſchlaggebend für ſei=
Aieg war in erſter Linie das hervorragende
ſüpringen des Waſſergrabens, wodurch er
*Die 98er Leichtathleten in Front!
Ein ſtarkes Feld ſtellte ſich über 5000
Marakhonlauf -1500 Mkr.—5o00 Mkr.!
Sonderbericht des „D. T.‟
Der Sonntag brachte bei den
Leichtathletik=
meiſterſchaften noch einmal prachtvolle Kämpfe
und zumeiſt großartige Leiſtungen, die von den
etwa 15000 Berliner Zuſchauern lebhaft gefeiert
wurden.
Für unſere Darmſtädter Athleten gab es harte
Entſcheidungskämpfe. Nachmittags mußte
zu=
nächſt Kurt Herfel, unſer deutſcher SS.=
Mei=
ſter des Hindenburg=Marſches und Neunter der
Deutſchen 35=Klm.=Gepäckmarſch=Meiſterſchaft,
zum Start über die Marathon=Strecke.
Neben Herfel waren noch 91 Marathon=
Kameraden
angetreten, die alle als Künder und Kämpfer
der olympiſchen Idee mit Heldenmut den Kampf
über die 42 Klm. lange und größten Kampfgeiſt
fordernde Strecke aufnahmen. Wie ſollte es
dies=
mal auch anders ſein: Auf der ganzen Strecke
wird verbiſſen gekämpft, wenn ſich auch der
End=
ſieg von Brauch vor Gerhard ſchließlich als klare
Angelegenheit herausſtellt. Daß am Ziel der
Darmſtädter „Herfel den 34. Platz in
3:12:28 Std. unter den 92
Teilneh=
mern belegt, iſt für ſeinen erſten Start über
die längſte Strecke ein überaus achtbarer Erfolg.
Sein unverfälſchter Mut, im Kampf gegen die
längſte Strecke, Organe und Körperkraft war
eine gewaltige Leiſtung. Sicherlich ſtellt er auch
in den nächſten Tagen in einem Spezialkurſus
der SS. ſeinen Mann.
Nach wunderbarem Rennen über 800 Meter
und dem neuen deutſchen Rekord, von Käthe
Kraus=Dresden in 11,8 Sek. über 100 Meter über
Dollinger=Nürnberg, die die gleiche Zeit ſtoppen
ließ, mußten
Creter und Blind mit 10 Konkurrenten
über 1500 Meter
an den Start. Wild gingen die Tips
auseinan=
der und noch wilder war bald die Fahrt über
die erſte Runde, in der Arthur Blind tapfer an
der Spitze mithielt, während Georg Ereter
all=
mählich zurückfiel. Die Zwiſchenzeiten waren
für deutſche Verhältniſſe fantaſtiſch. Es war bald
klar, daß es pfundige Endzeiten geben mußte.
Der Poliziſt Schaumburg erwies ſich bald als
mit den größeren Reſerven verſehen und als
ſicherer Beherrſcher der Situation. Er hatte trotz
der 3:54 Min. noch etwas „intus” und hielt
Rothbart und Dompert ſicher nieder. Im
geſchla=
genen Feld gab der Stuttgarter Paul noch auf.
Ereter kämpfte ſich in der letzten Runde noch
ein=
mal vor, ſo daß er ſchließlich in 4:00,4 Min, den
8. Platz vor ſeinem Vereinskameraden Blind
be=
legte. Dieſer gewaltigen Tempofahrt unſerer
beſten deutſchen Mittelſtreckler waren unſere
Darmſtädter eben doch noch nicht bis zum Schluß
gewachſen. Hier werden ſie weiterarbeiten müſſen.
Gehermeiſter Hähnel, Erfurt.
vor ſeinem ſchärfſten Gegner, Otto=Berlin, einen
entſcheidenden Vorſprung erreichte. Otto
be=
legte vor dem Kölner Berg den zweiten Platz.
Müller=Kuchen Erbe Wegeners.
Im Stabhochſprung lichtete ſich das
Feld frühzeitig. Unter den bei 3,70 Meter
aus=
geſchiedenen Springern befand ſich auch der
Titelverteidiger Wegener=Halle, der allerdings
faſt ein Jahr ausgeſetzt hatte. Mit ihm ſchied
Ritter=Templin aus. Bei 3,80 Meter ſtreckte
Dwiza die Waffen, und für die engere
Entſchei=
dung blieben noch drei Bewerber, der frühere
DT.=Meiſter Müller=Kuchen, der Breslauer
Hartmann und der Berliner Spieler, übrig.
Mit einem famoſen 4=Meter=Sprung holte ſich
Müller vor Hartmann und Spieler den
Mei=
ſtertitel.
Wöllke ſiegt wieder im Kugelſtoßen.
Im Kugelſtoßen wurden in der Entſcheidung
die guten Leiſtungen der Vorkämpfe nicht er=
Meter ein,
die als eine der letzten Meiſterſchaften vergeben
wurden. Auch Heiner Haag, der nach ſorgfältiger
Pflege wieder verhältnismäßig ausgeruht war,
ſtand am Start. Bald ſchon zeigten ſich die
Ber=
liner wieder dankbar für die Leiſtung unſeres
Heiner Haag. Als ihn die Zuſchauer bald an der
Spitzengruppe entdeckten, gab es nur noch einen
Zuruf „Haag! Tempo!” Und dieſes Tempo hatte
es auch bald in ſich, wenn man die
Zwiſchenzei=
ten beachtet: 1000 Meter in 2:47 Min, 1500
Me=
ter in 4:188 Min. 3000 Meter in 9:042 Min,
4000 Meter, in 12:15,2 Min.! Die Siegeszeit
hätte alſo ſehr gut werden müſſen, aber es zeigte
ſich, daß unſere meiſten deutſchen Langſtreckler
noch nicht ganz gleichmäßig auf Tempo laufen
können, denn die Zeit des Siegers Syring war
15:07,4 Min.
Wie hart und ſchwer Syring der Sieg gemacht
wurde, ſei kurz geſchildert: Heiner Haag führte
unter den Anfeuerungen der Zuſchauer bis zur
letzten Runde, als Blöſch abſpurtete. Syring und
Haag ſtürmen nach. Der Darmſtädter mit
Rieſen=
ſchritten. Alles um die Bahn ruft „Haag! Haag!”
Blöſch wird noch immer nicht geholt. In der
Schlußkurve erſt kann Syring aufholen, kämpft
ſich verbiſſen und zäh vorbei. Haag rückt auf, kann
aber trotz der tollen Anfeuerungsrufe nicht über
ſeine Kräfte hinaus und muß Blöſch kurz vor ſich
durchs Ziel gehen laſſen. Syring wurde in 15:07,4
Min nur knapp Meiſter in dieſem unerhörten
Endkampf vor dem Eppinger Hitlerjugend=
Füh=
rer Blöſch 15:07,6 Min. und Heiner Haag 15:08,8
Min., der damit ganz hervorragend abſchnitt und
überdies zugleich ſeine perſönliche Beſtzeit über
5000 Meter erzielte. Auch der den Darmſtädter
Sportlern bekannte Fritz Schilgen lieferte im
Endſpurt noch eine feine Leiſtung und konnte ſich
ſchließlich in 16:10,4 Min, bis auf den 4. Platz
hinter Haag herankämpfen.
Die Deutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften ſind
vorüber. Sie waren, von einigen Konkurrenzen
abgeſehen, ganz groß, und beſonders ſchön iſt, daß
unſere Darmſtädter Leichtathleten
in der auserleſenen Geſellſchaft ſo
fein abſchnitten. Wenn wir hören, daß
Heiner Haag demnächſt in Finnland,
der Heimat Nurmis, gegen die Söhne Suomis
für Deutſchland über 10 000 Meter
ſtar=
ten wird, ſo gibt es keine ſchönere Belohnung
für ſeine Leiſtungen als die Ehre, die deutſchen
Farben gerade in dieſem wichtigen Länderkampf
vertreten zu dürfen. Wir freuen uns mit ihm
und den anderen Athleten des SV. 98, die bei
dieſen deutſchen Meiſterſchaften den Namen
Darmſtadts und ihren Verein, ſo eindrucksvoll
vertreten haben.
Mit ihrem Führer. Heinz Lindner, der
vorausſichtlich auch beim Vierländerkampf am
1. September, in Berlin im Zielgericht ſitzen
wird, treffen die Darmſtädter am Dienstag
mor=
gen 6.22 Uhr wieder hier ein.
reicht. Wöllke kam nur einmal über die 15
Me=
ter, während ſich Stöck um faſt 20 Zentimeter
verbeſſerte. Mit 15,33 Meter holte ſich Wöllke
erneut den Titel, während Stöck mit 14,92
Me=
ter auf den zweiten Platz kam und Reymann
mit 44,73 Meter Dritter wurde.
Hähnel wieder Gehermeiſter.
Um die Teilnehmer am 50=Kilometer=Gehen
und am Sonntag auch die Marathonläufer mit
der olympiſchen Strecke vertraut zu machen,
wurden die beiden Dauerprüfungen im
Sport=
forum geſtartet, wo ſich auch das Ziel befindet.
Die Geher erledigten ihre Meiſterſchaft am
Samstag; am Start waren etwa 80
Teilneh=
mer. Nach anfänglicher Führung von Hintz=
Bielefeld kamen bald der Verteidiger Hähnel=
Erfurt, der Münchner Reichel und Bleiweiß=
Berlin an die Spitze. Bei 15 Kilometer, die in
1:19,45 zurückgelegt wurden, beſtand die
jüh=
rende Gruppe ſogar aus 8 Mann. An der
Ver=
pflegungsſtelle in Eichkamp waren jedoch
Häh=
nel und Bleiweiß ihren Konkurrenten ſchon um I
Zehnkampf=Meiſter Huber=Stuttgart.
100 Meter vorausgeeilt. Die beiden
hartnäcki=
gen Rivalen lagen auch am Wendepunkt dicht
zuſammen und führten vor Kübler=Stuttgart
und dem Leivziger Seifert. Weitere 200 Meter
zurück folgten, Zernhardt=Dresden und Priehn=
Dresden. Im weiteren Verlauf der langen
Strecke gab es dann wenig Veränderungen.
Erſt auf den letzten Teilen der Strecke konnte
Hähnel ſeinen Vorſprung vor Bleiweiß auf 2
Minuten ausdehnen und damit ſeinen Titel
er=
folgreich verteidigen.
Ausklang in Eichkamp.
Nach verſchiedenen Vorentſcheidungen des
Vormittags begannen am Sonntag nachmittag
auf dem SSC.=Platz in Berlin=Eichkamp die
Entſcheidungen der 40. Deutſchen Leichtathletik=
Meiſterſchaften. Der Platz lag in hellſtem
Son=
nenſchein, ein leichter Oſtwind brachte er=
Schaumburg.
[ ← ][ ][ → ] friſchende Kühle an dem ſonſt heißen Tage, und
lange vor dem Beginn der Kämpfe waren
20 000 Zuſchauer anweſend.
Am Nachmittag wickelte ſich dann das
Pro=
gramm Schlag auf Schlag ab. Es gab faſt in
allen Wettbewerben ſpannende Kämpfe und zum
Teil recht knappe Entſcheidungen. Im 100=Mtr.
Lauf der Frauen gelang es der
Titelverteidige=
rin Käthe Krauß=Dresden, einen neuen
deut=
ſchen Rekord zu laufen. Die neue Höchſtleiſtung
war die Folge eines harten Endkampfes Krauß=
Krüger, den Frl. Krauß mit 11,8 als knappe
Siegerin beendete. Frl. Dollinger erreichte die
gleiche Zeit. Ein weiterer Rekord fiel nicht, es
gelang aber im Dreiſprung Drechſel=Thalheim,
den ſeit 1914 beſtehenden Rekord von Holtz=
Ber=
lin mit 14,99 Meter zu erreichen. Die
Auf=
ſtellung eines neuen Rekordes dürfte jetzt nur
noch eine Frage der Zeit ſein. Von den 16
Mei=
ſterſchaften des Sonntags wurden nur 6. von
den Meiſtern des Vorjahres gewonnen, in allen
übrigen Wettbewerben gab es neue Meiſter.
Die Liſte der Meiſter 1935.
hat folgendes Ausſehen:
Männer.
100 Meter: Borchmeyer=Stuttgart, 10,5: 200
Meter: Neckermann=Mannheim, 21,6; 400 Mtr.:
Hamann=Berlin, 49,2: 800 Meter: König=
Ham=
burg, 1:54,4; 1500 Meter: Schaumburg=
Mül=
heim, 3:54,2; 5000 Meter: Syring=Wittenberg,
15:07,2: 10 000 Meter: Haag=Darmſt., 31:41,6;
110 Meter Hürden: Wegener=Berlin, 14,6; 400
Meter Hürden: Scheele=Altona, 54,1; 50=
Kilo=
meter=Gehen; Hähnel=Erfurt, 5:02:19,4;
Mara=
thonlauf: Brauch=Berlin, 2:39:20: 3000=Meter=
Hindernislauf: Heyn=Reichsheer, 9:42,2;
Hoch=
ſprung: Weinkötz=Köln, 1,93 Meter;
Weit=
ſprung: Leichum=Stettin, 7,73 Mtr.; Dreiſprung:
Drechſel=Thalheim, 14,99 Mtr.; Stabhochſprung:
Müller=Kuchen, 4,00 Mtr.; Kugelſtoßen: Wöllke
Berlin, 15,33 Meter: Diskuswerfen: Lampert=
Saarbrücken, 46,65 Meter; Speerwerfen:
Wei=
mann=Leipzig, 69,09 Meter: Hammerwerfen:
Blask=Königsberg, 49,17 Meter; Zehnkampf:
Huber=Wünsdorf, 6793 Punkte.
Frauen.
100 Meter: Krauß=Dresden, 11,8: 80 Meter
Hürden: Steuer=Duisburg, 12,2: Diskuswerfen:
Mauermeyer=München, 44,63 Meter;
Speer=
werfen: Goldmann=Berlin, 42,35 Meter;
Hoch=
ſprung: Kaun=Kiel, 1,53 Meter.
Huber vor Sköck im Zehnkampf.
Der am Vormittag zu Ende geführte
Zehn=
kampf ergab eine Ueberraſchung. Der in
Ab=
weſenheit Sieverts als Favorit geſtartete
Char=
lottenburger Stöck, der am Samsrag die erſten
fünf Uebungen als Erſter beendet hatte, kam
durch Pech um den Endſien. Er verſagte im
Stabhochſprung vollkommen, nachdem er bis
zur ſiebten Uebung in Front gelegen hatte.
Bei 2,70 Meter riß er dreimal die Latte, ſo
daß er in dieſer Uebung überhaupt keinen
Punkt errang. Dadurch kam Feldwebel
Huber an die Spitze, die er auch durch eine
feine Stabhochſprungleiſtung und einen guten
1500=Meter=Lauf bis zum Schluß behaupten
konnte. Der Stuttgarter wurde damit
End=
ſieger und deutſcher Zehnkampfmeiſter, er
er=
reichte 6793 Punkte, während Stöck mit 6647
Punkten den zweiten Platz belegte und der
bisher noch wenig in Erſcheinung getretene
Müller=Griffhorn mit 6490 Punkten Dritter
wurde. Unter Berückſichtigung der neuen
Punktwertung ſind die Ergebniſſe der deutſchen
Zehnkämpfer ausgezeichnet. Mit Sievert und
einem etwas glücklicheren Stöck haben wir für
1936 hoffnungsvolle Kräfte im wertvollſten
Olympia=Wettbewerb. Der Olympiadritte von
Los Angeles, Wolrad Eberle=Berlin, mußte
ſchon am Samstag wegen eines
Muskel=
krampfes ausſcheiden.
Ueberraſchung im Diskuswerfen.
Lampert Meiſter.
Weltrekordmann Schröder ausgeſchieden.
Den Endkämpfen im Diskuswerfen am
Sonntag nachmittag war die größte Spannung
dadurch genommen, daß ſich Weltrekordmann
Schröder=Magdeburg nicht mehr unter den
Teilnehmern befand. Der Magdeburger der
nicht in beſter Form war, kam im Vorkampf
über 43,29 Meter nicht hinaus und konnte ſich
mit dieſer Leiſtung nicht für die Entſcheidung
qualifizieren. Der Titelverteidiger Sievert
Hamburg, der aus Geſundheitsrückſichten auf
die Verteidigung ſeiner Zehnkampfmeiſterſchaft
verzichtet hatte, ging auch im Diskuswerfen
nicht an den Start. Sieger und deutſcher
Meiſter wurde Lampert=Saarbrücken
Giſela Mauermeyer.
Erwin Wegner, Berlin.
mit der ausgezeichneten Weite von 46,65 Meter
vor Würfelsdobler=München 1860 (45,21 Meter)
und Lt. Fritſch=Reichsluftwaffe (45,18 Meter).
Ein feines 1500-Meker=Rennen.
Schaumburg verteidigt ſeinen Titel.
Die 15 Läufer, die ſich über 1500 Meter
dem Starter ſtellten, lieferten einander einen
ſchönen und ſpannenden Kampf. Anfangs
übernahm Dompert=Stuttgart, der deutſche
Juniorenmeiſter die Führung, dann löſte ihn
der Eßlinger Eitel ab. Hinter den beiden
be=
haupteten ſich der Stettiner Rothbarth und
der Titelverteidiger Schaumburg=Polizei
Mül=
heim, der ſich nach 600 Metern an die Spitze
ſetzte, und ſich nicht mehr verdrängen ließ.
Hinter ihm wechſelten Böttcher, Dompert,
Kaufmann und Rothbarth wiederholt die Plätze,
auf der letzten Runde hatten ſich Schaumburg,
Dompert und Rothbarth von den anderen
ge=
rennt. Schaumburg verlängerte auf den
letz=
ten 20 Metern ſeine Schritte und ſiegte in der
ſchönen Zeit von 3:54,2 Minuten. Hinter ihm
mußte Dompert ſeinen zweiten Platz an den
Stettiner Rothbarth (3:56) abtreten und mit
dem dritten Platze in 3:57 vorliebnehmen.
Raff, Eitel und Würker belegten die drei
weiteren Plätze.
Rekordmann Weinköh wird Meiſter.
Die beſten deutſchen Hochſpringer erreichten
diesmal nicht ganz die ſonſt von ihnen
ge=
wohnten Weiten. Der Rekordmann Weinkötz=
Köln und Martens=Kiel kamen beide nur auf
1,93 Meter und mußten um die Entſcheidung
„ſtechen”. Hier ſprang Weinkötz zwar 1,95
Meter, die ihm Sieg und Meiſterſchaft brachten;
gewertet wird aber nur der Sprung von 1,93
Meter. Gehmert=Berlin erreichte 1,90 Meter;
auch er hatte bisher höhere Leiſtungen geboten,
und belegte den dritten Platz. Außer dem im
fernen Oſten als Sportlehrer weilenden
Titel=
verteidiger Ladewig war auch der bekannte
Turner Bornhöfft nicht am Start.
100-Meter-Rekord bei den Frauen.
Käthe Krauß in 11,8 vor Dollinger.
Den erſten Rekord des zweiten Tages der
deutſchen Meiſterſchaften gab es im 100=Meter=
Lauf der Frauen. Die Zuſchauer ſahen ein
aufregendes Rennen, das ein Kampf zwiſchen
der Titelverteidigerin Käthe Krauß=Dresden
und der Rekordhalterin Mariechen Dollinger=
Nürnberg war. Bis zur Hälfte der Strecke lag
die Nürnbergerin knapp an der Spitze, dann
ſetzte ſich aber die Meiſterin ſtärker ein und
auf den letzten Metern gab es einen packenden
Endkampf aus dem Käthe Krauß mit einem
kaum ſichtbaren Vorſprung in der neuen
deut=
ſchen Rekordzeit von 11,8 Sekunden als
Siegerin hervorging. Für die Nürnbergerin
wurde die gleiche Zeit geſtoppt. Erſt mit 12,4
Sekunden kam Frl. Bauſchulte=Osnabrück als
Dritte im Ziel ein, gefolgt von Albus=Barmen,
Zimmer=Hamburg und Witte=Oberhauſen.
Hamann Meiſter über 400 Meter.
Im 400=Meter=Lauf ging der deutſche und
Europameiſter Adolf Metzner=Frankfurt trotz
ſeiner Verletzung doch an den Start. Er kam
aber über den vierten Platz nicht hinaus. Schon
in der erſten Kurve ging der Berliner Hamann
der von den deutſchen 400=Meter=Leuten in der
abgelaufenen Zeit der beſtändigſte war, an
Metzner vorbei. Hamann lag dann an der
Spitze und lief ſein Rennen ſiegreich in 49,:
Sekunden nach Hauſe. Sehr gut hielt ſich der
Frankfurter JG.=Mann Helmle, der in 49,3
Sekunden Zweiter wurde und den Breslauer
Blacejezak (49,4) auf den dritten Platz
ver=
wies, während Meiſter Metzner in der gleichen
Zeit Vierter wurde.
König=Hamburg 800-Meter=Meiſter.
Ein ſchönes Rennen war der 800=Meter
Lauf. Sofort nach dem wiederholten Start
ſtürzte der Heilbronner Lang und lief
aus=
ſichtslos hinterher. Inzwiſchen führte Nehb
vor Mertens und König. Dann kam der
Nord=
deutſche vor dem Wittenberger an die Spitze
und ſo ging das Feld in die letzte Runde
Gegenüber der Zielgeraden kam Deſſecker
Stuttgart nach vorn, der noch bis 100 Meter
vor dem Ziele vor König in Front lag. Als
jedoch König zu einem machtvollen Endſpurt
anſetzte gab es einen herrlichen Bruſt=an=
Bruſt=Kampf auf den letzten 50 Metern. König
gewann in 1:54,4 um Bruſtbreite vor Deſſecker
für den die gleiche Zeit geſtoppt wurde.
Ueber=
raſchend gut hielt ſich der Münchener Liex,
der in 1:56,4 Dritter wurde.
Ueberraſchung im Frauen=Speerwerfen
Goldmann=Berlin vor Krüger=Dresden.
In den Vorkämpfen zum Speerwerfen der
Frauen hatte ſich in den Vormittagsſtunden
die Berlinerin Goldmann vom SCC. mit
42,35 Meter an die Spitze geſetzt. Dieſe Weite
konnte weder die Titelverteidigerin Krüger=
Dresden noch eine andere Bewerberin
über=
treffen. So blieb die Berlinerin Siegerin,
während Frl. Krüger mit 41,72 Meter der
zweiten Platz vor der Württembergerin
Eber=
hardt=Eßlingen, die 41,34 Meter erreichte,
be=
legte. Die als Favorit in den Kampf
ge=
gangene Frankfurterin Fleiſcher kam nicht über
40,95 Meter hinaus und nur auf den vierten
Platz.
Drechſel erreicht Dreiſprung=Rekord.”
Im Dreiſprung konnten die beiden Erſten
ihre im Vorkampf aufgeſtellten Leiſtungen noch
übertreffen. Drechſel=Thalheim ſprang 14,99
Meter und erreichte damit die ſeit dem Jahre
1914 beſtehende deutſche Höchſtleiſtung des
Ber=
liners Holtz. Zweiter wurde der Eſſener
Heller=
forth mit 14,76 Meter vor Wöllner=Leipzig mit
14,48 Meter.
Syring erſt nach Kampf Meiſter.
Auch der 5000=Meter=Lauf war ein
ſpannen=
des und ſchönes Rennen. Lange Zeit beſtand
die Spitzengruppe durchweg aus zehn bis zwölf
Läufern. In der Führung löſten ſich Schwarz 2.
Ulm, Syring, Haag und Gebhardt ab. Nach
der Hälfte der Strecke unternahm der 10 000=
Meter=Meiſter Haag einen Vorſtoß, doch Syring,
Meyer=Stuttgart, Schilgen und Gebhardt
blieben ihm auf den Ferſen. Einen
über=
raſchenden Vorſtoß unternahm in der letzten
Runde der ſchwäbiſche Hitler=Junge Blöſch=
Ebingen, der ſich an die Spitze ſetzte und bald
15 Meter Vorſprung gewann, ſo daß ſich
Syring und Haag energiſch an die Verfolgung
machen mußten, aber erſt auf der Zielgeraden
gelang es dem Meiſter und Rekordmann
Syring, den Ausreißer zu erreichen und zu
paſſieren. In 15:07,2 blieb Syring Sieger,
während Blöſch in 15:07,6 Zweiter wurde.
Den dritten Platz belegte Haag in 15:08,8 vor
ſeinen früheren Landsmann Schilgen in 15:10,4.
Die vier Erſten liefen alſo durchweg achtbare
Zeiten.
Max Syring.
Zum Endlauf über 400=Meter=
Hürden hatte ſich nach der harten Prüfung
in Vor= und Zwiſchenlauf ein auserleſenes
Feld am Start eingefunden. Der
Titel=
verteidiger und Europameiſter Scheele=Altona
ſetzte ſich bald nach dem Startſchuß an die
Spitze und lief ſein Rennen in 54,1 überlegen
nach Hauſe. Nottbrock belegte in 55,3 den
zweiten Platz vor dem Hallenſer Glaw in
56 Sekunden.
Stl. Skeuer Siegerin im Hürdenlauf.
In Abweſenheit der Titelverteidigerin Ruth
Engelhardt=Berlin war der 80=Meter=
Hürden=
lauf eine offene Angelegenheit geworden. Die
Duisburgerin Steuer, die ſchon im Vorlauf
12,2 gelaufen war, belegte in der gleichen Zeit
im Endlauf den erſten Platz. Die
Magde=
burgerin Elger belegte in 12,3 Sekunden den
zweiten Platz vor der Breslauerin Seifert, die
die gleiche Zeit benötigte. Den dritten Platz
belegte Krüger=Dresden vor Kluſenwerth=
Berlin und der Frankfurter Eintrachtlerin
Eckert.
Weimann wieder im Kommen.
In der Entſcheidung zum Speerwerfen ſah
es lange Zeit nach einem Siege des
Zehn=
kampfzweiten Stöck aus. Erſt bei ſeinem letzten
Verſuch konnte dann der Titelverteidiger und
deutſche Rekordmann Weimann=Leipzig den
Berliner übertreffen und mit 69,09 Meter Sieg
und Meiſterſchaft erringen. Berückſichtigt man,
daß der Leipziger lange Zeit infolge
Krank=
heit dem Start fernbleiben mußte, ſo beweiſt
dieſe Leiſtung, daß er wieder im Kommen iſt
und bald wieder an ſeine alte Form anknüpfen
wird. Außer Weimann kamen noch drei Werfer.
und zwar Stöck=Charlottenburg, Karius=Deſſau
und Gerdes=Charlottenburg über die ſechzig
Meter.
Wegener nimmt Welſcher den Titel.
Das Ende im 11G=Meter=Hürdenlauf war
keine Ueberraſchung mehr, denn ſchon im
Vor=
kampf hatte Rekordmann Wegener=Berlin mit
11,5 ſeinen eigenen Rekord erreicht, ſo daß die
Frage nach dem Sieger leicht zu löſen war.
Wegener lief im Endlauf allen ſeinen Gegnern
infach davon und ſiegte ſicher in 14,6 Setgm.
Der vorjährige Meiſter Welſcher=Frankfuram
erſt in 15,1 Sekunden auf den zweitert ſatz,
gefolgt von Altmeiſter Beſchetznik in 154
Neckermann über 200 Meiet
vor Borchmeyer.
Piacie
jem
Lerlegenen
Zum 200=Meter=Lauf waren am Vontzag
6 Vorläufe notwendig, in denen bereits ſuzuſte
Leute wie der Kölner Vent, Vogelſang, Dineurt „G0
und Zeumner, der Münchener Pflug undeeir= hauw
ling=Frankfurt ausſchieden. Zu den Zwyem= zug (24
läufen traten dann zwei der ausſichtsreſteen
Bewerber, der Inhaber der bisherigen Sge=üt, unde
Hornberger=Frankfurt und der Titveir= ſichen 5.
teidiger Schein=Hamburg wegen Verlez geen
nicht mehr an. Lamers und Maronna=Brlanu zoten 5"
ſchieden in der Vorentſcheidung aus und chas
Süddeutſche gingen in den Endluf
Der Titel fiel an den jungen Mannheimaſenk= M2
kermann, der ſchon auf der halben Strea duie Mäuß de
Kurvenvorgaben gegen Steinmetz=Karlsruhund
Marxreiter=Reichsheer aufgeholt hatte Der zoaſ
Mannheimer hatte aber auch dann, als Hreh= „ſa die
meyer mit letzter Kraft auf ihn eindkangnodch io die Lei
Reſerven genug, um ſich ſeinen Vorſprun buis „in ſonder
ins Ziel zu ſichern, das er in 21,6 paſſierte brih= zügen dere
meyer wurde in 21,7 vor dem Fuldaer Aaw „ue Es
Zweiter.
Air
Brauch wieder Marathonſiege
Wäveren
Unter faſt 100 Teilnehmern am Mawom= Ne Leid
lauf, der auf der olympiſchen Strecke mit taat, hüſte wel
den O.
und Ziel im Sportforum durchgeführt wun
en=
wies ſich der unverwüſtliche Heinrich Braucam nees den
Berliner Polizei=SV., der Sieger des Voxireus, Miſnem e
als unſchlagbar. Durch taktiſch kluges Lfen Fühl
konnte er ſeinen Titel in der ausgeze ſteten lngen d0
Zeit von 2:39.20 Stunden erfolgreich vert ägem. Aund= un
Mit zwei Minuten Rückſtand kam der Beinpr".
Gerhardt als Zweiter ins Ziel, und den dttren ſdhll
Platz belegte der Stuttgarter Jahn, der gien
Brauch elf Minuten Rückſtand hatte.
Mer: 1. N
Probe der Frauen=Nakionalſtafl. Lamn Sut
Im Rahmen der Vormittagskämpfe wur irn Mzieſtel”
Berlin noch ein Probelauf zweier Natio
ſtaſf=
uer: 1. 5
feln gelaufen. Die A=Staffel in der Beſmue
Albus=Krauß=Zimmer=Dollinger gab N 25= n d.
Mannſchaft Linkels (Godesberg), Witte Juh/l= adl
mann, Bauſchulte 6 Meter Vorgabe, ſieg erbeer A0ſc=den
er: 1. Kör
dennoch leicht in 491 Sekunden, währen nie uf 1544
werfen 54,72, 1500 Meter 4.48,6) 6793 Puf.
zn 15
19e
Die Leiſtungen im Zehnkamp
1. Huber=Wünsdorf (100 Meter 11,5 leiſt= Mer: 1. S.
ſprung 6,91, Kugelſtoßen 12,57, Hochſprung.70, auu Stettin
400=Meter=Lauf 52,3, 110 Meter Hürde/6, 1, hnf
Mülhe.
Diskuswerfen 35,83, Stabhochſprung 3,50, Eex= / Mürker=Re
werfen 54,72, 1500 Meter 4.48,) 6793 Punt Mer; 1. (
Ewinge
2. Stöck=Berlin (11,5 — 6,74
Wb, 4. S
1,83 — 55,1 — 16,4 — 44,87 — 63,94 —
6647 Punkte.
ſgart 15:1
3. Müller=Griffhorn (11,3 — 6,84 —
1,655 — 52,7 — 16,9 — 34,79 — 2,90 —3,F4Mr Hürd
— 4,47) 6490 Punkte.
4. Bonnet=Berlin (12,1 — 6,61 — 24221 ihelin=s
1,70 — 54,4 — 16,6 — 37,24 — 3,40 5.
. Gra
5:08,6) 6210 Punkte.
ie Hürde
5. Bulſt=Breslau (11,9 — 6,51 — 10—
1,655 — 54/4 — 17.1 — 38,87 — 3,00 — 44 ——100af 5
4.51,2).
MDekAugsk
Gnlauf: 1.9
Wie Brauch gewann.
WBerlin 2
Die Strecke des Marathonlaufesatr ! Mriſ=Kar
faſt die gleiche wie bei den Olympiſchen Eulelm 1.00; 6.
im nächſten Jahre. Lediglich Start und Züheer EMichshe
fanden ſich im Sportforum. Heinrich Bruſch) ſt.
Ba=
hielt ſich ſofort im Vorderfelde und hat uo m 7munde
nach 13 Kilometer mit knappem Vorſprunochik Pmn, 1. We
Gumpert=Mörsdorf und Steinbrück=Erfurdnſe F
Spitze. Bei 16 Kilometer liegen Brauch, ſm !e Mert=Ber
pert, Jahn=Stuttgart, F. Barſicke=Breslcun0 //1g
Türke=Wittenberg in enger Reihenfolge heu” ſoenth
einander. Am Wendepunkt hatte ſich Türkeeilm i0u 1.D,
freigemacht, doch waren ſeine Verfolger dcu
An der 25=Kilometer=Marke führte der Eil
garter Jahn mit etwa 70 Meter Vorſprunooſt 1,
dem ſtark aufgekommenen Brauch, dem wei
600 Meter zurück Steinbrück=Erfurt folg3 0n
eriet
Kaiſer=Wilhelm=Turm hatte ſich das Bäd
uelsd,
ſentlich verſchoben. Brauch hatte auf dem
Slu
lich ſteilen Wege zum Turm hinauf ſta rA
geholt und den führenden Jahn, der ſein
e 45
Schwächenanfall hatte, weit hinter ſich giel" (
Den reſtlichen Weg kann Brauch unbedrä. /9”
rücklegen und ſeinen Vorſprung immer mi”
höhen. Inzwiſchen hatte ſich Gerhardt a.)
zweiten Platz vorgearbeitet. Alle übrigen
*,
Neie
Brauch=Berlin,
(7 Fotos „D.T.‟eArckt
De Auy
ſener lagen beim 38. Kilometer bereits weit
in auf
Wesicher Rali/BSlzgüick. Bis zum Ziel betrug der Vorſprung des
z=liners bereits zwei Minuten vor Gerhardt,
iberis 1 F1 der weitere acht Minuten zurück die nächſten
al fer folgten.
Der 2n M
g e Mannſchaftswerlung im Gehen.
Lanener.
Das bereits am Samstag ausgetragene 50=
ELiI Hden in Autalle. „=Gehen um die deutſche Meiſterſchaft ergab
2 Jenen bereis ſal wer Maunſchaftswertung einen Sieg des
e Sogeliana Kügeikssbahn=SV. Berlin. Mit 15 Punkten ſiegte
Sildgener Bilg ud zl vor dem SC. Charlottenburg (24), Berliner
SeD, du Mf AüzK (25), Bajuwaren München (27) und St.
Eei te it
äch ia g Hamburg (29). In der Einzelwertung iſt
De Nsherign hetzl weitere Placierung nach den erſten ſechs
Mer Ind der Tuach ſa en folgende: 7. Stock=Berlin 5:14,14, 8. F.
Hauiß Derer Auf
*S ind Marandecr
Hicbedung dusr Mu
Depitenenl
ſit zel=München 5:19.06, 9. Röveſath=Hamburg
55, 10. Niemann=Dortmund 5:24.41, 11. C.
zit el=München 5:25.11.
ungen Mannke
Wuü der halben
ait auf ihn eindin
ter Dank des Reichsſportführers.
mpiſchen Stre
Sieimmet=Raris ſuy Lach Abſchluß der Wettkämpfe marſchierten
Raigeholt haue Knikiche Aktive vor der Haupttribüne auf, wo
* auch dann, aßs Bil Meichsſportführer eine ſchlichte Schlußfeier
ſiclt. Er bat die anweſenden Preſſevertreter,
ſag leinen Varſa/n eht allein die Leiſtungen der neuen Meiſter
* T in 21,0 paſſet Kwmzuheben, ſondern auch die Nichtplacierten
Dor dem Fuldger moſbwückſichtigen, deren Leiſtungen nicht minder
eitter waren. Es ſei nicht am Platze,
irgend=
t— Unterlegenen zu ſchmähen, die oftmals
unverſchuldete widrige Umſtände um den
UAn
ihrer ſchweren Vorbereitungsarbeit kamen.
Setihehmern an Macy jarderte die Leichtathleten und =Athletinnen
iſ alle Kräfte weiter reſtlos einzuſetzen, um
i Aurageführt miie eids kommenden Olympiſchen Spiele ſo gerüſtet
Miche beinrich Buckyſſan, wie es dem Anſehen Deutſchlands ge=
der Sieger des Mwarm. Mit einem Sieg=Heil auf das Vaterland,
lig taftiſch klugs l25 ſtuund den Führer ſchloß die kurze Feier, und
el in der ausgerüätugg klangen die Meiſterſchaftskämpfe mit
gen erfolgreich mi kn: Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied aus.
Rückſtand kam der Kiex
* iW Zieh ud Mauctl Ergebniſſe vom Sonnkag.
zuttgarter Jahn, dir
Rückſtand hatte.
Männer.
naſſikz /W Meter: 1. Neckermann=Mannheim 21,6;
uen Ahadhueßsschmeyer=Stuttgart 21,7; 3. Pontow=Fulda
=Reichsheer 22,1: 5. Stein=
Vormittagskämpſe nm./// . Marxreit
„2; 6. Kerſch=Frankfurt.
belauf zweier Natunt lKarlsruhe 2.
Meter: 1. Hamann=Berl. 49,2: 2. Helmle=
A=Staffel in der 9
ger=Dollinger go0 mMurt 49,3; 3. Blacejezack=Reichsheer 49,4;
izner=Frankfurt 49,4; 5. Kiſter=Düſſeldorf
(Godesberg), Witt,
6. Klupſch=Jena 49,5.
Meter Vorgabe, ſeuns
FM0 Meter: 1. König=Hamburg 1:54,4: 2. Deſ=
Sekunden, währe
ſeter 4,486 6793 Am Stuttgart 1:54,4 (Bruſtbreite zurück); 3.
=München 1:56,4; 4. Mertens=Wittenberg
hnft
75. Fink=Stuttgart 1:57,6; 6. Appen=Berlin
en in Zeuallt
orf (100 Meter 1174 B5ſ0 Meter: 1. Schaumburg=Mülheim 3:54,2;
osbarth=Stettin 3:56; 3. Dompert=Stuttgart
en 12,57, Hochſprn
M:A. Raff=Mülheim 3:57,8; 5. Eitel=Eßlingen
110 Meter Hürdt
6. Würker=Reichsheer 4:00,4.
ochſprung 350
ſeter 4.48.) 6733 Puk 00) Meter: 1. Syring=Wittenberg 15:07,2;
5— 674— Rülſch=Eppingen 15:07,6; 3. Haag=Darm=
87 — 69-ℳ15:08,8; 4. Schilgen=Berlin 15:10,4; 5.
e=Stuttgart 15:17,6; 6. Becker=Wittenberg
113—69-
79 —30- M1 Meter Hürden: 1. Wegener=Berlin 14,6;
ſicher=Frankfurt 15,1; 3. Beſchetznik=Berlin
4. Schellin=Stettin 15,4: 5. Kumpmann=
—6
3u zm—.77 15,6; 6. Grampp=Berlin 15,7.
Meter Hürden: 1. Scheele=Altona 54,1;
—10 furbrock=Köln 55,3; 3 „Glaw=Halle 56,0; 4.
00 —AB.-ke=Düſſeldorf 56,2: 5. Böhm=Nürnberg
ſi. Madel=Augsburg 57,6.
ſorathonlauf: 1. Brauch=Berlin 2:39.20 Std.;
leiHardt=Berlin 2:41.53; 3. Jahn=Stuttgart
— 4. Wirth=Karlsruhe 2:50.48; 5. Faber=
2:53.09: 6. Bertſch=Stuttgart 2:54.06;
ust
Me
Der=Reichsheer 2:54.17; 8. Jentzſch=Berlin
1— 9. Fr. Barſicke=Breslau 2:56.00; 10. Ko=
Tangermünde 2:56.45.
ohrſprung: 1. Weinkötz=Köln 1,93 Meter: 2.
els=Kiel 1,93 Meter (im Stechen entſchie=
Gehmert=Berlin 1,90 Meter; 4.
Scheibe=
dGurg 1,88 Meter; 5. Löſch=Berlin 1,80
6. Roſenthal=Königsberg 1,80 Meter.
eiwrung: 1. Drechſel=Thalheim 14,99 Meter;
erforth=Eſſen 14,76 Meter; 3. Wöllner=
14,48 Meter; 4. Joch=Reichsheer 14,32
5. Kegel=Hamburg 14,26 Meter; 6.
Säl=
üm 14,18 Meter.
uswerfen: 1. Lampert=Saarbrücken 46,65
2. Würfelsdobler=München 45,21 Meter;
ch=Reichsluftwaffe 45,18 Meter; 4. Hil=
Königsberg 44,85 Meter; 5. Reymann=
Suuftwaffe 44,54 Meter; 6.
Kronenberg=
m 43,41 Meter.
erwerfen: 1. Weimann=Leipzig 69,09 Me=
Stöck=Berlin 68,15 Meter; 3. Karius=
WE2,74 Mtr.; 4. Gerdes=Berlin 62,26 Meter;
ßen=Breslau 61,53 Meter; 6. Schmidt=
59,16 Meter.
u=kampf: 1. Huber=Wünsdorf 6793 Punkte;
=Berlin 6647 P.; 3. Müller=Griffhorn
4. Bonnet=Berlin 6219 P.; 5. Bulſt=
— 6069 P.; 6. Großfengels=Marburg 6003
Streidel=München 6002 P.; 8. Harthaus=
S956 P.; 9. Grell=Wünsdorf 5805 P.;
techemeſſer=Münſter 5716 P."
Frauen.
Meter: 1. Käthe Krauß=Dresden 11,8
eutſcher Rekord); 2. M. Dollin=
Nrnberg 11,8 (Handbreite zurück); 3. Bau=
Osnabrück 12,4; 4. Albus=Barmen 12,4,
rier=Hamburg 12,5; 6. Witte=Oberhaufen
Meter Hürden: 1. Steuer=Duisburg 12,2;
RE=Magdeburg 12,3; 3. Seifert=Breslau
Krüger=Dresden 12.4; 5. Kluſenwerth=
H12,4; 6. EckertFrankfurt 12,6.
ee rwerfen: 1. Goldmann=Berlin 42,35 Me=
Krüger=Dresden 41,72 Meter; 3.
Eber=
slingen 41,34 Meter; 4. Fleiſcher=Frank=
25 Meter; 5. Rüßmann=Duisburg 40,22
b. Pasrohrs=Bonn 38,68 Meter.
Wſiſcher auch Meiſter im Freiſtil.
Rämpfe am Sonntag brachten zwei
Ent=
gen. Schwartzkopf=Koblenz wurde
deut=
eiſter im Leichtgewicht (griechiſch=römiſch)
2=München und Nettesheim=Köln. Europa=
Dornfiſcher=Nürnberg verſuchte ſich zum
al als Freiſtilringer und konnte auf
An=
utſcher Meiſter im Schwergewicht vor
ELudwigshafen und Luhrenberg=
Mühl=
erden.
Die deutſchen Frauen gegen Polen.
Deutſchlands Vertretung für den
Leichtath=
letik=Länderkampf der Frauen gegen Polen ſetzt
ſich wie folgt zuſammen: 100 Meter: Krauß=
Dresden. Dollinger=Nürnberg. — 200 Meter:
Bauſchulte=Osnabrück, Albus=Barmen; 80 Meter
Hürden: Steuer=Duisburg, Ellger=Magdeburg;
Staffel (60, 75, 100, 200 Meter): Albus,
Bau=
ſchulte, Krauß, Dollinger. — Hochſprung: Kaun=
Kiel, Scheibe=Erfurt. — Weitſprung: Bauſchulte,
Cöppner=Danzig; Diskus: Mauermeyer=
Mün=
chen, Krauß=Dresden; Speer: Krüger=Dresden,
Fleiſcher=Frankfurt a. M.; Kugel: Mauermeyer,
Fleiſcher.
Amerikaner=Sportfeſt in Paris.
Frankreichs und Italiens beſte Athleten
ver=
ſuchten am Sonntag vor 20 000 Zuſchauern im
Stadion zu Colombes bei Paris den amerikani=
ſchen Spitzenkönnern ernſthaften Widerſtand zu
leiſten. Vergebens! Lediglich dem Italiener
Lanzi ſowie den Franzoſen Rochard und Noél
glückte es, ihren amerikaniſchen Gegnern den
Sieg zu entreißen. Glänzend war die Leiſtung
des Amerikaners Cope im 110=Meter=
Hürden=
lauf mit 14,3 Sek. Auch Rochards 14:58 Min.
für die 5000 Meter und Peacocks Weitſprung
mit 7,84 Meter können ſich jederzeit ſehen laſſen.
Robert Paul verbeſſerte im Weitſprung den
franzöſiſchen Rekord von 7,60 Meter auf 7,70
Meter.
Jugendklubkampf SB. Metck
T5B. Meſſel 278:388 Punkke.
Bei ſchönem Leichtathletikwetter kam dieſer
Klubkampf zur Durchführung. Die erzielten
Leiſtungen ſind gut, beſonders hervorzuheben iſt
die Weitſprungleiſtung von Eichhorn (Merck)
mit 6,01 Meter. Im folgenden die Ergebniſſe:
Jugend 74:76 Punkte.
100 Meter: Eichhorn (Mck.) 12,2 Sek., Wurm
(Mſſ.) 13.0 Sek., Neumann (Mck.) 13.2 Sek.
Kugelſtoßen: Eichhorn (Mck.) 10,63 Mtr., Wurm
(Mſſ.) 9.45 Mtr., Hickler (Mſſ.) 8,19 Mtr.
Weitſprung: Eichhorn (Mck.) 6.01 Mtr., Hörr
(Mſſ.) 5,00 Mtr., Sauerwein (Mck.) 4,90 Mtr.
1500 Meter: Beckmann (Mck.) 5:07 Min., Hörr
(Mſſ.) 5:11 Min., Wurm (Mſſ.) 5:16 Min.
4X100 Meter: SV. Merck 52,1 Sek., TSV. Meſſel
55,3 Sek.
Schüler 1921/22 52:38 Punkte.
100 Meter: Reeg (Mſſ.) 14.0 Sek., Weber
(Mck.) 14,8 Sek., Schallenberger (Mck.) 14,9 Sek.
Kugelſtoßen: Reeg (Mſſ.) 9.15 Mtr., Weber
(Mck.) 8,25 Mtr., Müller (Mck.) 6,80 Mtr.
Weitſprung: Reeg (Mſſ.) 4.40 Mtr., Müller
(Mck.) 4,00 Mtr., Weber (Mck.) 3,88 Mtr.
1000 Meter: Reeg (Mſſ.) 3:25,2 Min., Weber
(Mck.) 3:28,2 Min., Schallenberger (Mck.) 3:41
Min. — 4X100 Meter: SV. Merck, TSV. Meſſel.
Schüler 1923 ff. 152:274 Punkte.
100 Meter: Rack (Mſſ.) 14,9 Sek., Wenſchel
(Mſſ.) 15.0 Sek., Klingelhöfer (Mſſ.) 15,2 Sek.,
Braun (Mck.) 15,2 Sek. — Kugelſtoßen:
Bau=
mann (Mſſ.) 6,87 Mtr., Wenſchel (Mſſ.) 6.,00
Mtr., Jung (Mſſ.) 5,92 Mtr. — Weitſprung:
Rack (Mſſ.) 4.20 Mtr., Braun (Mck.) 3,91 Mtr.,
Laumann (Mſſ.) 3,79 Mtr. — 1000 Meter: Rack
3:34,8 Min., Klingelhöfer 3:35,1 Min., Seib 3:36
4X100
Min., Jung 3:41 Min. (alle Meſſel).
Meter: TSV. Meſſel 1:02,1 Min., SV. Merck
1:05 Min.
Zußbadl-Auterlei.
Für die kommende Saiſon, deren
Beginn inbezug auf Freundſchaftsſpiele ſchon am
nächſten Sonntag beginnt, ſtehen verſchiedene
Neuerungen aus. So wird beiſpielsweiſe
die Kleidung der Torwächter einheitlich
ſein, und zwar ſind dem Torwart jetzt die
Far=
ben ſchwarz oder grau vorgeſchrieben.
Die Schiedsrichter
werden nicht mehr wie ſeither nur ſchwarzen
Dreß, ſondern jeder Unparteiiſche wird fortan
mit ſeiner Spielkleidung auf grünem Grund
mit weißem Band die Buchſtaben „D.F.B
tragen. Zur Klaſſifizierung ſind die Spielleiter
noch beſonders durch weiße oder goldene
Streifen gekennzeichnet. Ein Gauliga=
Schieds=
richter trägt demnach zwei weiße
Strei=
fen um das D.F.B.=Feld. Zum Tragen des
höchſten Ranges eines Schiedsrichters, nämlich
zwei goldene Streifen um das D.F.B.=Feld, ſind
die Bundesſchiedsrichter berechtigt.
Die Vereine haben für die Zukunft das
Recht, bei Privatſpielen den Schiedsrichter nach
eigenem Ermeſſen zu wählen, während dieſer
ſeither beſonders angefordert werden mußte.
Auch in der Beziehung hat ſich etwas
geän=
dert, daß jetzt
nach dem Spiel der Sportgruß anders
als ſeither ausgebracht
wird, und zwar bringt nicht mehr eine
Mann=
ſchaft der anderen und zum Schluß beide
Mann=
ſchaften dem Schiedsrichter ein „Siegheil” dar,
ſondern nach dem Schlußpfiff treten ſich die
Mannſchaften auf der Mittellinie des
Spiel=
feldes gegenüber und bringen auf das Zeichen
des Schiedsrichters gemeinſam auf die
deutſche Sportkameradſchaft ein
drei=
faches „Siegheil” aus. Der Gruß vor dem Spiel
an die Zuſchauer bleibt in ſeiner bisherigen
Form beſtehen.
*
Zu ſeinem 25jährigen Jubiläum hat
der FC. Concordia 1910 Gernsheim ein
groß=
artiges Programm zuſammengeſtellt, wobei die
Spiele ſchon am Samstag, dem 10. Auguſt,
be=
ginnen und dann am darauffolgenden Sonntag
mit den Werbeſpielen fortgeſetzt werden. TSG.
Biebesheim, Alemannia Groß=Rohrheim,
Rhein=
gold Hamm und FV. 1919 Biblis tragen ein
Blitzturnier aus. Nach einem Handballſpiel
gegen Pfungſtadt findet alsdann das
Ju=
biläumsſpiel der 1. Mannſchaft des
ver=
anſtaltenden Vereins gegn die Ligamannſchaft
von Norm. Pfiffligheim ſtatt. H. II.
Feſſelnde Kämpfe der Staffeln.
Die Schwimmfeſte am idylliſch gelegenen
Naturbad am „Arheilger Mühlchen” haben nicht
nur ihre alte Anziehungskraft beibehalten,
ſon=
dern erfreuen ſich von Jahr zu Jahr regeren
Intereſſes, um ſo mehr, als gerade der
Schwimm=
ſport in den letzten Jahren einen ungeheuren
Aufſchwung zu verzeichnen hatte.
Auch der heutige Sonntag, für den die
Orts=
gruppe Arheilgen des Reichsbundes für
Leibes=
übungen bezirksoffene Schwimmwettkämpfe
aus=
geſchrieben hatte, brachte einen Beweis hierfür.
Hatten doch nicht weniger als 15 Vereine
unſe=
res Bezirks der Einladung Folge geleiſtet und
ihre Schwimmerinnen und Schwimmer an den
Start geſchickt, die den in ſtarker Zahl
erſchiene=
nen Zuſchauern oft recht feſſelnde Kämpfe
lie=
ferten. Das Schwimmbad ſelbſt trug reichen
Fahnen= und Grünſchmuck, und die
aufgeſchlage=
nen Verkaufszelte, die für das leibliche Wohl
ſorgten, luden zu längerem Verweilen ein.
Der Leiter der Ortsgruppe Arheilgen des
Reichsbundes für Leibesübungen, Georg Hüg,
eröffnete die Veranſtaltung nachmittags um 3
Uhr mit einer Anſprache, in der er nach kurzen
Begrüßungsworten auf die Bedeutung, die dem
Schwimmen im Rahmen der Leibesübungen zur
Stählung des Körpers und Geſunderhaltung des
Volkes und insbeſondere der Jugend zukommt,
einging. Er ſchloß mit einem dreifachen Sieg=
Heil auf den Führer, deſſen Initiative der große
Auftrieb, der im geſamten deutſchen Sport
ein=
geſetzt hat, zu danken iſt.
Die Wettkämpfe fanden ſtärkſte Beachtung.
Wenn auch die teilnehmenden Schwimmerinnen
und Schwimmer vorwiegend in den Klaſſen 2b
und 3 ſtarteten, ſo waren die einzelnen
Wett=
kämpfe doch dazu angetan, den Nichtſchwimmern,
die den Teilnehmern ihre Anerkennung durch
ſtarken Beifall zum Ausdruck brachten, die
Schönheit und Vielſeitigkeit des Schwimmens in
edlem Kampfe vor Auge zu führen und dieſer
Sportart manchen neuen Freund zuzuführen
Das Springen mußte leider ausfallen. Die
1. Sieger der einzelnen Klaſſen erhielten jeweils
eine Plakette, während, die 2. und 3. Sieger
mit Diplomen bedacht wurden.
In einer Kampfpauſe traten die
Rettungs=
ſchwimmer auf den Plan und führten die
ver=
ſchiedenen Arten des Rettungsſchwimmens vor,
auf deſſen unbedingte Notwendigkeit
Geſchäfts=
führer Penk=Darmſtadt von der Deutſchen
Lebensrettungsgeſellſchaft in einer kurzen
An=
ſprache beſonders einging. Im Anſchluß
über=
reichte er nach vollzogener Prüfung
Ortsgrup=
pen=Fachamtsleiter Leyerzapf=Darmſtadt
den Leiſtungsſchein, der Schwimmerin Lotte
Brücher ſowie den Schwimmern Heinrich
Kern, Reinhard Weitzel, Wilh. Brücher,
Ludwig Weber, Georg Hanſtein. Emil
Adam, Karl Seipp (ſämtlich von
Arheil=
gen) den Grundſchein der Deutſchen
Lebens=
rettungsgeſellſchaft. Er ermahnte dieſe, ſich
jederzeit voll und ganz, für das Leben ihrer
Volksgenoſſen einzuſetzen und nicht bloß das
Abzeichen zu tragen.
Der ſchöne Sommerabend ſah die
Einwoh=
nerſchaft in Scharen auf dem Wege nach dem
Schwimmbad, wo als wirkungsvoller Abſchluß
des Tages ein feines Sommernachtfeſt
ſtattfand.
Die Etgebniſſe.
Herren.
Kraulſtaffel 3 mal 100 Meter. Klaſſe 2b:
1. Offenbach 96, 3:50 Min.; 2. Sparta
Frank=
furt, 3:51,8 Min. Klaſſe 3: 1. Sparta
Frank=
furt, 4:04 Min.; 2. TV. Arheilgen 1., 4:04,8
Min.; 3. Jung=Deutſchland
Darm=
ſtadt, 4:09,5 Min.
200 Meter Bruſt. Klaſſe 2b: 1. Engel=
Jung=D. Darmſtadt, 3:19,2 Min.: 2. Butz, Höchſt=
3:21,4; 3. Habich, Jahn 75 Darmſtadt, 3:23.
Klaſſe 3: 1. Kaiſer, Jung=D. Darmſtadt,
3:28,6 Min.; 2. Großmann, TV. Offenbach,
3:38,6; 3. Sommerkorn, Merck Darmſtadt,
3:39. Haberlein (TV. Offenbach) mit 3:19,8
diſtanziert.
100 Meter Rücken. Klaſſe 3: 1. Scheller,
Höchſt, 1:33 Min.; 2. Zängerlein, Sparta Ffm,
1:37; 3. Treuſch, Jahn 75 Darmſtadt, 1:37,7.
200 Meter Kraul. Klaſſe 2b: 1. Fürſt.
Offenbach 96, 3:01,5 Min.; 2. Zängerlein,
Sparta Ffm., 3:04,8; 3. Schaller, Höchſt, 3:06,4.
Klaſſe 3: 1. Lohrer, Jahn 75 Darmſtadt,
2:58,7 Min.; 2. Schönrath, Sparta Ffm., 3:00,6;
3. Sitzmann, Sparta Ffm., 3:26,7.
3 mal 100 Meter Bruſt. Klaſſe 2b: 1.
Sparta Frankf., 4:34,4 Min.; 2. Jung=D.
Darmſtadt,
35; 3. Offenbach 96, 4:47,3.
Klaſſe 3: 1. TV. Offenbach, 4:44,9 Min.; 2.
Sparta Ffm., 4:48; 3. TV. Arheilgen,
4:13,4 Min.
400 Meter Kraul: Klaſſe 2b: 1. Höhl,
Offenbach 96, 6:33,3 (Alleingang). Klaſſe 3:
1. Lohrer. Jahn 75 Darmſtadt, 6:39,8 Min.;
2. Dorn, Offenbach 96, 6:53,9; 3. Weitzel,
TV. Arheilgen, 6:58 Min.
Jugend.
Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter. Klaſſe 3:
Jahn 75 Darmſtadt (Greim, Geſſer,
Schuſter), 4:27,4 Min.; 2. Schwimm=Vgg. Höchſt,
4:46,2 Min.
100 Meter Kraul: 1. Arnheiter, Tgſ.
Offen=
bach, 1:21,1 Min.; 2. Klump, Offenbach 96,
1.
„3: 3. Uhl, Schwimm=Vgg. Höchſt, 1:27,
3 mal 100 Meter Kraul. Klaſſe 2
1.
TSG. 46 Darmſtadt (Späth, Friedrich,
Karn), 3:51,5 Min.; 2. SVgg. 04 Arheilgen,
5:09,8. Klaſſe 3: 1. TSG. 46
Darm=
ſtadt (Weizenmüller, Bender, Simon), 4:13,4
Min.; 2. TV. Höchſt, 4:29,2; 3. TV. Arheilgen,
4:57,2 (diſtanziert).
Frauen.
100 Meter Kraul. Klaſſe 2b: 1.
Not=
hacker, Sparta Ffm., 1:38,6 Min. Klaſſe 3:
1. Dauer, Offenbach 96, 1:35,4 Min.
Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter. Klaſſe 2b:
1. Sparta Frankfurt, 5:32 Min. TSG. 46
Darmſtadt mit 5:20,1 Minuten diſtanziert.
Tlaſſe 3: Damen=SV. Frankfurt, 5:27,2 Min.;
2. Sparta Frankfurt, 5:42,4 Min.
200 Meter Bruſt. Klaſſe 2b: 1. Armbruſt,
Tgſ. Offenbach, 3:48 Min. Klaſſe 3: 1.
Rein=
hardt, TV. Pfungſtadt, 3:49 Min.; 2.
Roß=
mann, TV. 76 Eberſtadt, 4:09; 3. Kämmerer,
TV. Pfungſtadt, 4:09,6 Min.
400 Meter Kraul. Klaſſe 2b: 1.
Not=
hacker, Sparta Ffm., 7:47,5 Min.; 2. Klöß,
TSG. 46 Darmſtadt, 7:48,6 Min. Klaſſe 3:
1. Dauer, Offenbach 96, 7:42,9 Min.
Weibliche Jugend.
3 mal 100 Meter Kraul. Klaſſe 2b: 1.
Damen=SV. Frankfurt, 4:59,2 Min.; 2. Tgſ.
Offenbach, 5:15,2 Min.; 3. Sparta Frankfurt,
5:37,7 Min.
3 mal 100 Meter Bruſt. Klaſſe 3: 1. Tgſ.
Offenbach, 5:15,1 Min.; 2. Damen=SV.
Frank=
furt, 5:19,9 Min.; 3. Jung=D. Darmſt.,
5:36,3 Min.
Mädchen bis 14 Jahre. 100 Meter
Kraul: 1. Schuller, Undine Mainz, 1:29,9 Min.;
2. Rebſcher, Undine Mainz, 1:30,9; 3. Keller,
TSG. 46 Darmſtadt, 1:37 Min.
Waſſerball:
Sparta Frankfurt — 96 Offenbach
3:1,
TV. Arheilgen 1. — Schwimm=Vgg. Höchſt 2:0,
TV. Arheilgen Jgd. — TSG. 46
Darmſtadt Jgd. 0:5.
Deutſche Kanu=Meiſterſchaften.
Langſtreckenfahrt
An Jantstag.
Vor einer ſtattlichen Zuſchauerzahl begannen
am Samstag in Grünau die deutſchen Kanu=
Meiſterſchaften mit den Titelkämpfen über die
10=Klm.=Strecke. Vom Start an der
Regatta=
tribüne ging es über den Langen See bis zum
Wendepunkt Schmöckwitz und wieder zurück.
Herr=
liches Wetter ſchuf günſtige Waſſerverhältniſſe,
nur die Rückfahrt war durch einen leichten
Weſt=
wind erſchwert.
Den Auftakt der fünf Meiſterſchaftsrennen
bildete der Kampf der Zweier=Kajaks. Das
Ren=
nen brachte eine Ueberraſchung, denn die
Düſſel=
dorfer Wellmans=Galaminus, die man nicht als
Favoriten betrachtete, ſiegten ganz überlegen in
48:20,2 Min. vor den Frankfurtern Kiſſel=
Not=
hacker. Erbitterte Kämpfe ſpielten ſich auf der
Strecke bei den Einer=Kajaks ab. Hier konnte
ſchließlich Kleckers (Kaiſerswerth) den Sieg an
ſich reißen. Er verwies mit ſeiner Zdit von 48:20
Min. den Düſſeldorfer Rein und Behiken (
Eims=
büttel) auf die Plätze. Die Europameiſter Horn=
Haniſch galten als ausſichtsreichſte Bewerber im
Zweier=Faltboot. Vom Start weg ſetzten ſie ſich
an die Spitze und hatten bis zum Wendepunkt
ſchon einen ſicheren Vorſprung herausgeholt, der
ſich bis ins Ziel, das nach 46:07 Min. erreicht
wurde, noch vergrößert. Die Breslauer Schmidt=
Hilbig fuhren als Zweite ein. Eine Klaſſe für
ſich war Europameiſter Hradetzki (Tgd.
Mün=
chen) im Einer=Faltboot. Mit mehr als 150
Meter Vorſprung erreichte er als Erſter in 50:34
Min, das Ziel. Hinter ihm entſpann ſich ein
ſchwerer Kampf zwiſchen dem Titelverteidiger
Landen (Köln) und dem Eßlinger Hörmann. Um
vier Zehntel Sekunden war der Schwabe aber
ſchneller und wurde damit Zweiter. Die Meldung
der ſtarken Hamburger Hanſeaten Holzenberg=
Schnurr im Zweier=Kanadier hatte bewirkt, daß
ſich nur noch zwei andere Boote um den für ſie
ausſichtslos gewordenen Titel bewarben. Die
Hamburger ſiegten wie erwartet mit ſicherem
Vorſprung in 52:16,5.
Mit den Kurzſtreckenrennen
über 1000 Meker
wurden die Deutſchen Kanumeiſterſchaften am
Sonntag beendet. Die herrliche Grünauer
Re=
gattaſtrecke gab für die ſcharfen Kämpfe auf dem
Waſſer den ſchönſten Rahmen ab, und Tauſende
von Anhängern der Aktiven feuerten die Fahrer
mit lauten Schlachtrufen an. Dazu herrliches
Sommerwetter, das dieſe Meiſterſchaften zu
einem wirklichen Feſt der Waſſerfahrer machte.
Jugend= und Juniorenrennen bildeten den
Auftakt der Kämpfe, bis als erſte Meiſterſchaft
die im Einer=Kajak zum Austrag kam.
Europa=
meiſter Hradetzky holte ſich nach ſeinem Sieg
m Langſtreckenrennen auch den zweiten
Meiſter=
titel überlegen gegen den Hamburger Poliziſten
Burmeiſter und den Hanſeaten Cemmerer. Im
Einer=Kanadier waren drei Hamburger unter
ſich, von denen Koſchick (Polizei) ſeinen Titel
mit Erfolg gegen Wedemann (Alſterfreunde)
ver=
teidigte. — Ein ſtarkes Feld von 16 Booten
ſtellte ſich zum Kampf um den Meiſtertitel im
Zweier=Kajak. Flemming=Heinicke (
Nep=
tun Berlin) hatten im Endkampf gegen die
Ham=
burger Klod=Hillmann die beſſeren Reſerven und
ſiegten ſicher. Hradetzky=Reſch blieben ebenſo wie
die ſtarken Weſtdeutſchen Tilker=Bendreit klar
abgeſchlagen. Mit Holzenberg=Schnurr
blieben auch im Zweier=Kanadier zwei
Hambur=
ger überlegen ſiegreich Sievering=Ruthenbeck
(Hann.=Minden) ſchoben ſich überraſchend vor
Hubert=Böcker (Alſterbrüder Hamburg) noch an
die zweite Stelle. — Abſchluß der Titelkämpfe
und der im ganzen, ſo harmoniſch verlaufenen
Veranſtaltung bildete der Kampf um den
Mei=
ſtertitel im Vierer=Kajak, der zum erſten Male
auf dem=Meiſterſchaftsprogramm ſtand. Die
Eſſe=
uer Wanderfalken erwieſen ſich hier als die
Schnellſten. Um eine Zehntelſekunde konnte das
Boot des PSV. Hamburg den VfK. Köln im
Kampf um den zweiten Platz niederringen. —
Von den zahlreichen weiteren Rennen gewann
Kleckers=Kaiſerswerth den Ehrenpreis im Einer=
Kajak für Senioren. Den Ehrenpreis des
Reichs=
vor führers im Vierer=Kgjak ſicherte ſich der
VfK. Berlin.
Nr. 213
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 5. Auguu
411
Auſchap dei v40. Rion
Den Umfang der Erde
umſegell.
Die diesjährige „16. Rhön” erreichte am
Sonntag bereits hinſichtlich der Ausſchreibungs=
Preiſe ihr Ende.
Reichsluftſportführer Oberſt Loerzer traf auf
dem Luftwege von Berlin kommend auf der
Waſſerkuppe ein.
Am Samstag ſchrieb die Sportleitung einen
Tagespreis von 400 RM. für diejenigen vier
Flugzeuge aus, die als erſte von der Waſſerkuppe
im ununterbrochenen Flug Laucha erreichen und
auf dem dortigen Flugplatz der
Reichsſegelflie=
gerſchule landen. Dieſe etwa 143 Klm. lange
Flugſtrecke, die eine 50prozentige Steigerung der
geſtrigen Kaſſeler Leiſtung darſtellt, konnte
aller=
dings bei der herrſchenden Südweſtwind=
Wetter=
lage von keinem Piloten geflogen werden. Die
für den Nachmittag erwartete Gewitterfront zog
an der Waſſerkuppe vorüber, ſo daß unſere
Se=
gelflieger um die große Chance kamen, noch
ein=
mal Langſtreckenflüge ausführen zu können.
Trotzdem unternahmen einige Piloten
Ueber=
landflüge, die bis in die Gegend von Fulda,
Gie=
ßen, Frankfurt a. M., Darmſtadt — etwa 60 bis
100 Klm. — führten. Den Vogel ſchoß zweifellos
der Pilot Kennel der Luftſportlandesgruppe
Hannover ab, der ſeinen Rhönadler ſicher ſüdlich
Stuttgart in etwa 213 Klm. Entfernung von der
Waſſerkuppe zur Erde brachte.
Den Oechſenberg umkreiſten weiter der
Stutt=
garter Kraft, der Nürnberger Wagner und der
Darmſtädter Späte. Außerdem wurden
noch einige beachtliche Höhenflüge unternommen,
die genaue Auswertung ſteht im Augenblick noch
nicht feſt.
Mit den geſtern ausgeführten 57 Starts
er=
reichte die Geſamtzahl aller Wettbewerbsflüge
über 500. Insgeſamt bewältigten unſere
Segel=
flieger 40 000 Klm., was dem Umfang der Erde
entſpricht.
In der Wertung der Fernflüge liegt Peter
Riedel mit 1300 Klm. Länge an der Spitze vor
dem tödlich verunglückten Rudolf Oelzſchner mit
1200 Klm. und Ludwig Hoffmann mit 1100 Klm.
Monkag nachmiktag Preisverkeilung.
Nach dem vorläufigen Ergebnis ſchnitten
unter Berückſichtigung der rein flieger’ſchen
Leiſtungen die Luftſportlandesgruppen
Dres=
den, Stuttgart, Eſſen, Darmſtadt und
Hannover am beſten ab.
Der blaue Himmel und das ſchöne
Sommer=
wetter hatten am Sonntag wieder zahlreiche
Beſucher, die den letzten Tag der „16. Rhön”
mit=
erleben wollten, auf die Waſſerkuppe gelockt. Die
Da die kameradſchaftlichen und handwerklichen
Leiſtungen noch nicht berückſichtigt wurden, iſt
noch mit Verſchiebungen zu rechnen
Die Preisverteilung findet am Montag
mit=
tag ſtatt.
Hermannia wieder Florettmeiſter.
Beginn der Deutſchen Becht=
meiſterſchaften in Frkſ. d. M.
In Frankfurt a. M. begannen am Sonntag
vormittag die Deutſchen Fechtmeiſterſchaften, die
ſich über 6 Tage erſtrecken werden. Am erſten
Tage wurde die Meiſterſchaft im Florett=
Mannſchafts=Fechten entſchieden. Wie
erwartet, konnte ſich die Frankfurter Hermannia
wieder den Titel in ganz überlegener Weiſe
holen. Das iſt nicht weiter verwunderlich, wenn
man weiß, daß in der Frankfurter Mannſchaft
die zur Zeit ſtärkſten Florettfechter ſtehen.
Her=
mannia war mit Lerdon, Roſenbauer, Eiſenecker
und Jerawoſki ihren Gegnern teilweiſe ſo
über=
legen, daß verſchiedene Gefechte ſchon bei
je=
weils 9 Siegen der Frankfurter abgebrochen
werden konnten. Die Kämpfe, die ſich vom
frü=
hen Morgen bis in die ſpäten Abendſtunden
hineinzogen, hatten am Nachmittag einen
aus=
gezeichneten Beſuch aufzuweiſen.
Der ſtärkſte Gegner der Frankfurter
Her=
mannia war der Offenbacher TV., der auch den
zweiten Platz hinter Hermannia belegte. Die
Ueberraſchung war, aber die Mannſchaft des
Ulmer TV. mit Geiwitz an der Spitze, die ſich
nicht nur bis in die Endrunde durchſetzen
konnte, ſondern hier ſogar noch ſehr gute
Er=
gebniſſe herausholte. So wurde ſie vom
Offen=
bacher TV. nur knapp mit 9:7 geſchlagen. Dem
Wiesbadener Fecht=Club konnte ſie ſogar ein 8:8
abringen, ſo daß lediglich die beſſere Trefferzahl
dieſen Kampf zugunſten der Wiesbadener
ent=
ſchied. Ueberraſchend kam, daß der Deutſche
Fecht=Club Hannover im Verein mit dem
Bar=
mer Fechtverein und dem TV. Pforzheim ſchon
in der Vorrunde ausſchied.
Ergebnis der Mannſchafts=Meiſterſchaft im
Florett=Fechten: 1. Hermannia Frankfurt, 2.
Offenbacher TV., 3. TV. Ulm, 4. Wiesbadener
Fecht=Club.
Die Ergebniſſe der Endrunde: Hermannia
Frankfurt — Ulmer TV. 12:4, Offenbacher TV.
FC. Wiesbaden 9:7, Hermannia —
Offen=
bacher TV. 11:5, TV. Ulm — FC. Wiesbaden
(61:57 Treffer), TV. Offenbach — Ulmer
TV. 9:7, Hermannia — FC. Wiesbaden 9:1
ab=
gebrochen.
Außerdem konnte am Sonntag noch die
Mei=
ſterſchaft im Frauen=Florettfechten bis
zur Vorſchlußrunde gefördert werden.
Vor=
ſchluß= und Endrunde werden am Montag
nach=
mittag entſchieden. Die Fechterinnen der
Mei=
ſterklaſſe konnten ſich hier ohne Ausnahme
durch=
ſetzen. Bei den Fechterinnen der Mittelklaſſe
gab es — wie erwartet, harte Aufſtiegskämpfe.
Im Radſport gab es auf zahlreichen
deutſchen und ausländiſchen Bahnen intereſſante
Rennen. Der deutſche und Weltmeiſter der
Steher, Erich Metze=Dortmund, ſchlug in Paris
überlegen die beſten Vertreter des Auslandes.
Weniger glücklich war Fliegermeiſter Richter,
der den Großen Preis von Kopenhagen an den
Franzoſen Gérardin verlor. In Erfurt war
Lohmann allen Konkurrenten überlegen, und
der Kölner Krewer gewann ein Dauerrennen
in Halle. Der deutſche Straßenfahrer
Alten=
burger weilte in der Schweiz und gewann die
Genfer=See=Meiſterſchaft.
Jubiläumsfeier der KKS.=Schühen=
geſellſchaft „Weidmannsheil”
Auf eine wohlgelungene Veranſtaltung darf
die Schützengeſellſchaft Weidmannsheil
anläß=
lich ihres 25jährigen Beſtehens zurückblicken.
Eine Ehrung der Gründer und verdienter
Mit=
glieder am Samstag war die Einleitung zu dem
am geſtrigen Tage ſtattgefundenen
Jubiläums=
ſchießen.
Unter zahlreicher Beteiligung wickelten ſich
die Kämpfe auf den Schießſtänden am Ziegelbuſch
ab. Hier wurden zum Teil Reſultate geſchoſſen,
die ſehr gut ſind. Im Gruppenſchießen brachte es
H. Junk auf 169 Ringe (der deutſche Rekord ſteht
auf 171 Ringen) und mit drei Schuß ſtehend
freihändig ſchoß Emslander die volle Ringzahl 36.
Nachſtehend die Ergebniſſe im
Gruppenſchie=
ßen, das in einer Klaſſe ausgetragen wurde: 1.
Hubertus=Kleeblatt (Junk, H. Schmidt, Grimm
und Bittmann) 629 Ringe. 2. Hubertus=
Klee=
blatt II 603 Ringe. 3. „Tell‟ Darmſtadt 534 Rg.
4. Hubertus=Kleeblatt III 534 Rg. 5.
Hammels=
trift 527 Rg. 6. „Feurio” 509 Rg.
Im Werbeſchießen gab es folgende Ergebniſſe:
1. Emslander 36 Rg. 2. Preſtel 35 Rg. 3.
Schmidt. 4. Murmann. 5. Röder. 6. Bittmann
mit je 34 Rg. — Die Tagesehrenſcheibe konnte
Murmann erringen.
Sporkpflichk der Skudenken.
Ab 1. Okkober für das ganze Reich.
Straßenmeiſterſchaft der Radfahrer.
Bruno Roth=Frankfurt, der in der „Tour
de France” als zweitbeſter Deutſcher ins Ziel
gekommen war, errang am Sonntag einen großen
Erfolg, da es ihm gelang, beim Rennen „Rund
um Berlin”, die Deutſche Straßenmeiſterſchaft
für Berufsfahrer zu erringen. Roth gewann das
240 Kilometer lange Rennen in 6:58 Stunden
vor Thierbach, Stach, Sieronſki und Stöpel. Bei
den Amateuren ſiegte Böhm=Berlin vor Wierz
und H. Schön.
Die vom Reichserziehungsminiſter im
Okto=
ber des vergangenen Jahres erlaſſene Hochſchul=
Sportordnung, die für Preußen die Sportpflicht
für Studenten vorſchrieb, hat, nachdem ſpäter
Sachſen, Thüringen und Bayern die gleichen
Be=
ſtimmungen erließen, nunmehr Gültigkeit für
das ganze Reich erfahren. Mit dem Beginn des
neuen Semeſters iſt die Sportpflicht der
Studen=
ten für ganz Deutſchland obligatoriſch.
Es wird alſo in Zukunft keinen Studenten
mehr geben, der in der Lage iſt, ſeine Studien
nach dem dritten Semeſter fortzuſetzen, wenn er
die ſportliche Ausbildung vernachläſſigt und nicht
die vorgeſchriebenen Mindeſtleiſtungen erfüllt
hat. Damit iſt wieder ein großer Schritt
vor=
wärts getan mit der Leibesertüchtigung des
deut=
ſchen Volkes, denn in einigen Jahren wird es
abgeſehen von den körperlich Behinderten —
kei=
nen Hochſchüler mehr geben, der nicht in Sport
und Leibesübung geſchult iſt. Daß mit dieſer
Maßnahme auch für die Aufwärtsentwicklung
des Hochſchulſports außerordentlich viel getan iſt,
verſteht ſich von ſelbſt.
125000 beim Hockenheim=Renneg
Sportleitung ſchrieb an Tagesprämien einen
Dauer=, einen Höhen= und einen Zielflugpreis
von je 300 Mark für diejenigen drei Flugzeuge
aus, welche die längſte Flugdauer und die größte
Flughöhe erzielten. Der Zielflugpreis forderte
eine Landung auf dem Exerzierplatz in Fulda,
unter gleichzeitiger Wertung der größten
Flug=
dauer.
Die Wetterlage war keineswegs günſtig. Die
Bedingungen wurden auch noch dadurch erſchwert,
daß die Flieger ſofort nach dem Start den Hang
verlaſſen mußten. Der Stuttgarter Frohwein
und der Berliner Vergens landeten auf dem
Exerzierplatz, während vier weitere Piloten, die
Stuttgarter Büchner und Hakenjos, der
Nürn=
berger Wagner und der Berliner von Miakich
das Ziel nicht ganz erreichten. Die Auswertung
der Flüge liegt noch nicht vor.
Reichsluftſportführer Oberſt Loerzer, der
auch geſtern unter den Segelfliegern auf der
Waſſerkuppe weilte, meldete dem Reichsminiſter
der Luftfahrt, General der Flieger, Göring
telegraphiſch die Beendigung des 16. Rhön=
Segel=
flugwettbewerbs, der einen Höhepunkt in der
diesjährigen fliegeriſchen Schulungsarbeit
dar=
ſtellt. Der Sinn der „16. Rhön”, ſo führte Oberſt
Loerzer aus, war das hameradſchaftliche
Zuſam=
menwirken in einer Arbeitsgemeinſchaft von
Pi=
loten. Handwerkern, Startmannſchaften und
Kraftfahrern. Dieſer Arbeitsgemeinſchaft war
ein voller Erfolg beſchieden. 59 eingeſetzte
Se=
gelflugzeuge führten insgeſamt 513 Starts aus
und legten eine Strecke von insgeſamt 40 000
Flugkilometern zurück. Die größte Höhe, die
er=
reicht wurde, betrug. 3600 Meter. Aber auch die
Kraftfahrer vollbrachten eine ſehr beachtliche
Leiſtung, indem ſie beim Rücktransport der
Ma=
ſchinen im Tag= und Nachtdienſt insgeſamt
110 000 Kilometer zurücklegten.
General der Flieger, Göring, beglückwünſchte
Oberſt Loerzer und die deutſchen
Rhönſegelflie=
ger telegraphiſch zu den großen Erfolgen.
Das Preisgericht trat erſtmalig am
Sonntag gegen abend zu ſeiner erſten Sitzung
zuſammen.
Ley fährt in der Halbliterklaſſe auf 2KW. neuen Strecken=Rekord. — Kahirmu
und Braun Sieger in den beiden Meiſterſchaftsläufen der Beiwagen=maſſi
Das fünfte Motorrad=Rennen auf dem neu
hergerichteten Hockenheim=Ring in Baden
ge=
ſtaltete ſich wieder zu einem großen Erfolg.
Mehr als 125 000 Zuſchauer umſäumten die
12 Kilometer lange Strecke und bekamen vom
frühen Morgen bis weit in den Nachmittag
hinein ſpannende Rennen zu ſehen.
Das Hauptereignis war das abſchließende
Rennen der Halbliter=Maſchinen, das überaus
kampfreich verlief, trotzdem der Sieger Otto
Ley=Nürnberg auf DKW.=Auto=Union vom
Start weg die Spitze übernahm und nicht
mehr abgab. Aber hinter Ley ſpielten ſich
ſtändig Poſitionskämpfe ab. Schon in der
erſten Runde wurde der bisherige
Runden=
rekord Roſemeyers von 137 Stdkm. auf 142,9
verbeſſert. Ley fuhr dieſes Stundenmittel, doch
lag der BMW.=Fahrer Gall mit 142,5 Stdkm.
nicht viel ſchlechter. Schon in der zweiten
Runde ſchraubte Gall den Rundenrekord auf
1459 Stdkm. Dann kamen auch ſchon die erſten
Ausfälle. Bauhofer mußte anhalten und auch
Gall kam aus der vierten Runde nicht mehr
zurück. Mansfeld und der BMW.=Fahrer
Kraus hielten nun die beiden nächſten Plätze
hinter Ley. Dieſes Bild änderte ſich bis zur
8. Runde, in der Kraus an Mansfeld (DKW.)
vorbeiging, nicht mehr. Mansfeld ſtreckte wenig
ſpäter ebenfalls die Waffen. Die 11. Runde
begann mit der Führung Leys vor den beiden
BMW.=Leuten Kraus und Agſten. Nun drehte
der Vorjahrsſieger Steinbach auf NSU.
mäch=
tig auf. Es gelang ihm auch, bis an die dritte
Stelle hinter Ley und Agſten vorzuſtoßen. Ley
überfuhr ſchließlich als Rekordſieger das
Ziel=
band nach einer Fahrzeit von 1:00:47,2 Std.
für die 144,06 Km. (12 Runden). Agſten
wurde Zweiter, Steinbach Dritter vor Müller=
Giggenbach=Mühldorf
Zſchopau (DKW.)
(Rudge), Kohlus=Bayreuth (Rudge) und Kraus=
München (BMW.). Von den insgeſamt 28
ge=
ſtarteten Fahrern erreichten nur elf das Ziel.
DKW. hatte vorher ſchon durch Geiß
das Rennen der 250=ccm=Klaſſe
ge=
wonnen. Auch Geiß ſetzte ſich ſofort an die
Spitze des Feldes und hatte nach der erſten
Runde ſchon Anſchluß an die eine Minute
früher geſtartete 350=ccm=Klaſſe
ge=
funden. Ganz konnte er die ſiegenden NSU.=
Fahrer Mellors und Mellmann
zwar nicht erreichen, er fuhr aber mit ſeiner
Viertelliter=Maſchine eine beſſere Zeit als die
Vertreter der 35Gcem=Klaſſe heraus. Bei den
350er=Maſchinen lieferten ſich Mellors und
Mellmann einen großen Kampf. Mellors hatte
ſofort die Spitze übernommen und verteidigte
AM Mi
„9
ſie während der ganzen zwölf Rundern
reich gegen ſeinen Stallgefährten Mellmo
Die Rennen der beiden S
*
wagen=Klaſſen wurden zur T.
ER
Straßen=Meiſterſchaft gewertet. In des C
ccm=Klaſſe war
Kahrmann=
auf DKW. nicht zu ſchlagen und N
1000er=Maſchinen zeigte ſich dem
ruher Braun auf Horex allem
Konkurrenten überlegen. Braun ſchuf mil ug.)‟
Stdkm. auch einen neuen Klaſſen=Reko 2,didk zug
ſchnellſte Runde drehte allerdings der i orgem.
Klaſſen als Zweiter eingekommene S=on
auf NSU., und zwar mit 119,3 Stdkr.
Bei den Ausweisfahrern erci
der NSU.=Nachwuchsmann
meier mit 127,6 Stdkm. als der m
Schnellſte.
Erſtes Großglockner-Rep
Kohlrauſch Klaſſenſieger.
. 4
1
Tadini erzielt mit 79,6 Stdkm. die bedf
des Tages.
Auf der Nordrampe der neuen Groß=lu
Straße wurde am Sonntag bei regr um
Wetter das „Erſte Internationale Groß;lue
Rennen” durchgeführt. Die Schwieriged
19,5 Km. langen Alpenſtrecke, die rm
Meter Höhenunterſchied in verſchiedene!
kehren und zahlreichen Kurven übe-wi
drückte ſich deutlich in den erzielten:
geſchwindigkeiten aus Trotz ausgez=i
Straßenoberfläche kam der Tages=Sh
Tadini=Italien auf Alfa Romeo,
der=
der unbeſchränkten Rennwagen=Klaſſſ,
über 79,6 Stdkm. Ein ganz ausgez uds
Rennen fuhr „Bobby” Kohlrauſch=Aüc
Er gewann mit ſeinem 750=ccm=ME
durchweg weitaus ſchwerere Wagen Seſd
ccm=Klaſſe der Rennwagen mit 77,1
Durchſchnitt. In der 1500=ccm=Klaſſe der
wagen belegte der Engländer Seannhn
ERA. mit 78,522 Stdkm. den erſten Pc
der 2000=ew=Klaſſe ſiegte der Sy
Chriſten auf Maſerati. Die beſte ZM
Sportwagen holte der Mille=Migli)
Pintacuda=Italien auf Alfa Romeo mi
Minuten heraus.
Bei den Solo=Krafträdern war Schiel
(Oeſterreich) auf AJS. der Schnellſte. Enl
75,6 Stdkm. heraus. Der Baſler NSU.M
Hans Stärkle gewann vor ſeinem ungtg
Markengefährten Patho den Lauf der R
wagen in 16:31:82 Min.
zu einen gI
m. die de
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uer aufforder
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*1
Vere
usgeführt.
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Diſch
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m Mitte
ſbau lie
Oeutſche Tennis=Meiſterſchaft
liſtenſpielerin Miß Hardwick in drei
Tennis=Beginn am Rothenbaum.
4:6, 6:2, 10:8 zu ſchlagen. Marielui
Bei kühlem und windigem Wetter — hie und
da ließ ſich allerdings auch die Sonne ein wenig
blicken — begannen am Samstag um 14 Uhr
die Internationalen Tennismeiſterſchaften von
Deutſchland auf den Plätzen der Hamburger
Tennisgilde am Rothenbaum. Da die
Witte=
rung regenfrei blieb, konnte die erſte Runde des
Männereinzels faſt ganz erledigt werden. Es
gab auch bereits einige Ueberraſchungen, und
zwar durchwegs ſolche, die für uns erfreulich
waren. So ſchlug der Berliner W. Menzel den
jungen Franzoſen Jamain in vier Sätzen 7:5,
2:6, 6:4, 8:6, und J. Pohlhauſen beſiegte den
Tſchechen Vodicka in fünf Sätzen 8:6, 5:7, 1:6,
6:2, 6:3. Angenehm überraſcht war man auch
über den harten Widerſtand, den der Berliner
Meffert dem Engländer Wilde leiſtete. Meffert
gab ſich erſt nach fünf kampfreichen Sätzen mit
11:13, 6:3, 6:3, 3:6, 2:6 geſchlagen. Auch Dohnal
lieferte gegen Tinkler=England eine
ausgezeich=
nete Partie. Tinkler ſiegte zwar 6:3, 6:1, 6:8,
4:6, 6:2, aber man konnte doch erkennen, daß
Dohnal in der Zwiſchenzeit weitere Fortſchritte
gemacht hat. Unſere Davispokalkämpen
Gott=
fried v. Cramm, Henner Henkel, Kaj Lund und
Hans Denker erledigten die erſte Runde, ohne
ſich groß anſtrengen zu müſſen. Cramm beſiegte
Ceinar=Tſchechoſlowakei 6:3, 6:4, 6:2, Henkel
blieb über Watt=Kanada 6:3, 6:2, 6:1
erfolg=
reich. Hans Denker ſchaltete den Holländer van
Swol 6:2, 6:3, 6:2 aus, und Kaj Lund ſchlug
den Spanier Linaxes 6:3, 6:2, 8:6.
Frl. Buderus ſchlägk Miß Hardwick.
Auch am Sonntag konnte bei den
Inter=
nationalen Tennis=Meiſterſchaften von
Deutſch=
land in Hamburg eifrig geſpielt werden, da
das Wetter wieder regenfrei war. Eine ziemlich
friſche „Briſe” dämpfte die Gewalt der
Sonnen=
ſtrahlen zwar etwas, hatte aber zugleich die
unangenehme Eigenſchaft, den Verlauf der
Spiele recht empfindlich zu ſtören.
Im Männer=Einzel konnte bis auf einen
Kampf bereits die ganze zweite Runde
aus=
geſpielt werden. Von den „Letzten Sechzehn”
ſtehen alſo bereits fünfzehn feſt, und zwar ſind
dies: G. von Cramm. Tarlowſki=Polen, Wilde=
England, Pallada=Südſlawien Rado,Italien,
Cernoch=Tſchechoſlowakei. Ellmer=Schweiz,
Denker, Lund, Puncec=Südſlawien,
Freſh=
water=England, Pohlhauſen, Kukuljevic=
Süd=
ſlawien, Hebda=Polen und Henner Henkel.
Gottfried von Cramm erledigte den ohne Spiel
in die zweite Runde gekommenen Belgier
de Borman glatt mit 6:2, 6:2, 6:2, Henner
Henkel gab dem Norweger Haanes mit 6:1,
6:4, 4:6 6:2 das Nachſehen, Kaj Lund ſchaltete
Frenz 6:3, 3:6, 6:2, 6:3 aus und Hans Denker
blieb gegen den Engländer Tinkler 4:6, 6:4,
6:1, 7:5 erfolgreich.
beſiegte, Frl. Wedekind 6:3, 4:6, 6:s
Außem ſchaltete Frl. Stein klar 6:1, Mn
und Frau Sperling=Krahwinkel zeigte ſFhalſt
Reimann 6:0, 6:3 überlegen. Frau Su
ſiegte die Ungarin Somogyi 2:6, 6:2, 62
Sieepler=Derby in Karlshor!
Das Sonntags=Programm in Kc
brachte mit dem „Derby der Steepler PNM dch
weiteren „Zwölftauſender”. Sieben
beſten vierjährigen Jagdpferde wurden Sſ0)
von denen Seraphine auf Grund ihrer FiM ud
Haltung zu Nobel die
Favoritenſtellu-
nahm. Die Stute ging bald nach dem ScIA ü0en=
die Spitze und behauptete ſich dann ümb.
vor Milliardär bis ins Ziel. La Géralda
fangs gut im Rennen, die Stute kam
am Waldſprung zu Fall, während DS
Steinmauer zum Verhängnis wurde. 2
Rennen mußten die Sieger erſt durch das
von Proteſten gehen. Im Fritz=Fromm=E!
nen wurde der Einſpruch gegen die Auc
rin Olivera zurückgewieſen, dagegen
Mila=Flachrennen Loe ſeines Sieges wier”
luſtig, da er im Endkampf ſeine Gegner.
hatte. Fehler kam dadurch zum Erfo.
Rheinwacht und Loe, den man auf den
Platz zurückgeſetzt hatte.
uNe
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Shluſſe der
der Bear
unach dem K
Liedes vo
Weſſel=Liedes
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Flagg=
mſere Einwol
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Endeniels
Meu, Birken
Leben und
EM ſind
3
wernſt
Iadamen
Did ma
nile
Meit
veleriſc
ue
2as „Btaune Band von Deutſchk
das am Sonntag in München=Riem zu.
ſcheidung gekommene 50 000=Mark;
wurde eine Beute von Athanaſius, der i
einhalb Längen vor Lampadius und E
eineinhalb Längen vor Travertin gewamn.”
Franzoſe Denver war eine Enttäuſchur ?2
endete im geſchlagenen Felde.
Der deulſche Sporkflieger.
Soeben iſt Heft 8, Auguſt, der ZeE
für die geſamte Luftfahrt „Der Deutſche 2
flieger” (Leipzig) erſchienen und wird
ungeteilte Aufmerkſamkeit finden, denn Ie"
halt iſt wieder außerordentlich wertvoll.
ſtützt von einer Fülle von Bildern und
nehmen insbeſondere die Artikel „Rekor9‟”
gen beim 16. Rhön=Segelflug=A
bewerb” und „Die engliſchen
fahrttage in Hendon” gefangen, bes"
die neueſten engliſchen Kriegsmaſchinen ab
ſchieren. Peter Riedel plaudert ude"
Im Frauen=Einzel gab es eine ganz große
Ueberraſchung. Der jungen Berlinerin Frl.
Buderus gelang es nämlich, die engliſche Rang=
Zielſegelflug Berlin=Hamburg und Karl
Reiſebericht „Wieder in Afrika”, ſinde.
Fortſetzung bis zur Krokodiljagd an de2
Katarakten. Erwähnt ſeien aus der Güt
Materials „Schafft Volksf1ug7
der 1. preisgekrönte Vorſchlag auf das Rre
chreiben —. „Flakartillerie ſche
und „Um die Wirtſchaftlichkeit des europo
Flugverkehrs”. Für die Praktiker in Wes
Modellbau und am Steuer gibt e5 Not
Fundgrube von Anregungen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 213 — Seite 7
Mkag.
5. Auguſt 1935
Einweihung des Ehrenmals
der Maor Sieuutg.
k. Dieburg, 4. Auguſt.
denkwürdiger Tag in der Geſchichte unſerer Vaterſtadt,
der eine Dankesſchuld beglich, die ſchon ſeit 17 Jahren
tend von Eingaben und Beſchwerden an die
Stadtverwal=
ſdete und die endlich im Dritten Reiche in der Errichtung
enmals für unſere gefallenen Helden des Weltkrieges ihre
Fand.
Feier wurde eingeleitet durch Böllerſchießen und Weckruf
ſisn Morgen. Um ½11 Uhr traten an der Straßenkreuzung
Evangeliſchen Kirche ſämtliche Formationen der Partei
Vereine an, um im feſtlichen Zuge unter Vorantritt der
„ickenkapelle und der SA=Reiter nebſt allen Fahnen nach
ſmktplatz zu marſchieren, wo auf einem Teil des Freiherrn
aeenbachſchen Gartens, der von der Freiherrin Gabriele von
hach in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt war,
fy nmal ſeinen Standplatz gefunden hat. Nach einem Marſch
nm Choral ſang die „Sängerluſt” den Chor „Patrouille‟.
ſiter Bürgermeiſter Burkart hielt hierauf die
Weihe=
gnon ausgehend, wie 1914 nach der Kriegserklärung eine
ewing durch das deutſche Volk ging, die ſich in der
Opfer=
ſh=ft aller zeigte. Die Kameradſchaft im Felde ſoll allen
anendes Vorbild ſein, der Jugend ein Anſporn zur
Nach=
denn es gibt nichts höheres, als alles einzuſetzen für
rland. Die Verhältniſſe nach dem Kriege waren gerade=
5ünde gegen den Opfermut der Gefallenen. Wir aber
en Reiche wollen das Gelöbnis ablegen, wie ſie zu han=
Len Hinterbliebenen iſt hiermit Gewähr gegeben, daß der
ihrer Angehörigen nicht umſonſt war. — Die Hülle fiel,
r Schießmannſchaft, die Fahnen ſenkten ſich, die Muſik
„Ich hatt’ einen Kameraden”, das Denkmal ſtand frei vor
ſchauern, die den ganzen Marktplatz füllten. Bürgermeiſter
legte im Namen der Stadt Dieburg einen Kranz nieder,
hner auffordernd, das Denkmal als Erbauungsſtätte in
Gutz zu nehmen, damit unſer Führer Adolf Hitler ſein
inr großes und einiges Deutſchland zu ſchaffen, in Frieden
hgen könne. Hierauf erfolgte die Kranzniederlegung aller
künen und Vereine.
Denkmal wurde, von dem Bildhauer Georg Wilhelm
ſch 2. u. Sohn von Groß=Zimmern nach ſeinen Entwürfen
t ausgeführt. Das Geſtein ſelbſt ſtammt aus dem Stein=
Firma K. u. L. Geydoul in Groß=Bieberau. Die Stufen
aus Odenwald=Granit. Das Denkmal iſt in ſeiner
ſiigeſtaltung ein offenes Halboval; in ſeinem Aufbau
gegliedert in einen Stufenaufbau mit Sockel und fünf
urch Zwiſchenräume getrennte Steinplatten, wovon vier
um der Gefallenen und Vermißten tragen. Abgedeckt ſind
„platten nach obenhin durch einen kräftigen Steinkranz.
der Mitte die Widmung „Unſeren Helden” trägt. Auf
enaufbau liegt die ſymboliſche und mächtige Geſtalt
bien Soldaten. In ihm verkörpert ſich die Front, die
tand vor dem Untergang ſchützte. Eine ſchön angelegte
ſäpe mit Sträuchern und Blumen geben dem Denkmal
würdigen Standplatz.
Schluſſe der Feier ſang der Männergeſangverein „
Mor=
nach der Bearbeitung von Zerlett. — Der Feſtzug
mar=
ann nach dem Kriegerdenkmal von 1870/71, wo unter den
des Liedes vom guten Kameraden und einer Strophe
ſ=Weſſel=Liedes Bürgermeiſter Burkart im Auftrage
ſto verwaltung gleichfalls einen Kranz niederlegte.
Nach=
durde auf dem Marktplatz noch ein Konzert veranſtaltet.
eſchen Flaggenſchmuck und allgemeine Teilnahme an der
unſere Einwohnerſchaft bewieſen, daß die Treue denen
uns durch ihren Tod unvergeßlich bleiben.
*
Burgfeſt in Lindenfels.
Fahne oben auf der höchſten Burgzinne in =Lindenfels
rſtig im Winde: der „traditionelle” Regen iſt
ausgeblie=
d ſchönſter Sonnenſchein liegt dieſes Jahr über dem
Lindenfels hat Feſtſchmuck angelegt, aus jedem Haus
Fahnen, Birken und Eichengrün ſäumen alle Straßen.
ſeim Leben und Treiben, wie es Lindenfels nicht oft ſieht!
ſwmde ſind von allenthalben hergeſtrömt; die Autos,
Runmernſchilder verraten, daß ſie teilweiſe weither
kom=
aden kaum Platz zum Parken. Das Straßenbild wird
e kleidſamen Odenwalder Trachten beherrſcht, auch in den
ern wird man von ſchmucken Mädeln in weiten,
wippen=
ſen und feingeſtickten Häubchen bedient.
Samstag abend ſchon hat das Feſt mit einem fröhlichen
oppen auf der Burg begonnen. Da zeigte ſich bei begin=
Dankelheit die charakteriſtiſche Silhouette von Burg und
n in maleriſcher Beleuchtung. Böllerſchüſſe von der Höhe
4sHerges weckten am Sonntag früh die Bewohner und
mgcſte. Und kurz nach 2 Uhr mittags kündete Marſch=
Herannahen des Feſtzuges, der ſich langſam durch die
nſchen dicht beſetzten Straßen hinauf zur Burg bewegte.
Bauern=Vorreiter und ein mittelalterlicher Fanfaren=
Dann kommt der Wagen mit der weißgrünen
Linden=
ahne und den Ratsherren, der Taufzug mit dem Wickel=
Gruppen der kleinen Buben und Mädel in Tracht, die
ſecht wichtig vorkommen. Fröhlichſte Laune herrſcht auf
ſinnſtuben=Wagen, auf dem junges Volk bei
Ziehhar=
euſik ſitzt. Und dann folgt der Hochzeitszug, voran ein
es junges Paar und am Ende der Wagen mit Bett und
uf dem nächſten Wagen iſt, man beim Hecheln des
auf einem anderen beim Weben. Ein behäbiger
Erb=
ſtzt auf einem der folgenden Wagen, Reiter bilden den
Zuges.
nun ſtrömt alles hinauf zur Burg, die ja einen
einzig=
ahmen für ein echtes Volksfeſt bildet! Der ſtille
Burg=
nie
ht wiederzuerkennen: Bierzelte, in denen vom Faß
wird und Verkaufsbuden ſind an das alte Gemäuer
Tiſch= und Bankreihen ſind aufgeſchlagen. Unten in
Burggewölbe iſt das Bauerntheater aufgeſchlagen, da
das Spiel vom „tauben Michel”! Und oben unter
töſtigen Linde im Burghof dreht ſich der Reigen; da
ſite hölzerne Tanzbühne vom Stampfen der Stiefel, da
weiten, gefältelten Trachtenröcke, daß man die
ge=
interröcke und die feingemuſterten handgeſtrickten
weiß=
enen Strumpfe ſieht. Den Burſchen wird’s bald zu
legen die Joppen und Mützen ab. Wie hübſch ihre
ſenträger zu den weißen Hemden ausſehen. Die
bun=
pfbänder paſſen fein dazu. Und das ſchönſte iſt, daß
furſchen wie Mädel — ihre Trachten nicht wie „Koſtüme‟,
5 etwas Selbſtverſtändliches tragen, auf das man ſtolz
ſät in den Abend hinein dauert das fröhliche Treiben
Bhof, das ja auch am Montag noch fortgeſetzt wird.
en-Naſſauiſcher Kleingärknerkag
in Mainz.
LPD. Mainz, 4. Auguſt.
aber 5000 Kleingärtner waren heute aus allen Teilen
zum 2. Heſſen=Naſſauiſchen Kleingärtnertag hierher=
Unter Begleitung mehrer Muſikkapellen marſchierten
artner mit ihren Fahnen durch die Straßen zur
feſt=
ickten Feſthalle, wo ſie in einer eindrucksvollen Kund=
Anweſenheit des Reichsſtatthalters Sprenger ein
macht=
nntnis zu dem nationalſozialiſtiſchen Grundgedanken
Tdenheit von Blut und Boden ablegten.
gruppenführer Pg. Otto Krug=Frankfurt eröffnete die
9 mit einer Anſprache.
eiter Sprenger betrat unter dem lebhaften
Bei=
kſammlung das Rednerpult und führte u. a. aus: Es
die Enttäuſchung der Landbevölkerung, die Ende des
hrhunderts durch die fortſchreitende Induſtrialiſierung
Dr floh, die Dr. Schreber veranlaßte, dafür zu ſorgen,
m der Umgebung von Städten Acker= und Gartenbau
werde. Leider war dieſe Bewegung politiſch durchſetzt
Ades war Zeit, daß nach der Machtübernahme auch hier
erſchiedenſten Vereinen aufgeräumt und die Kleingärtner
ün ben Reichsbund der Kleingärtner und Kleinſiedler
zu=
aßt wurden. Im Rahmen unſerer Kleinſiedlung iſt es
W6 ein Kleinſiedler im Laufe der Jahre ein Haus, eine
Eigen nennen kann, die er wieder auf eines ſeiner
Deutſchland braucht Radfahrwege!
Die Reichsgemeinſchaft für Radfahrwegebau, e. V., iſt jetzt
zum erſtenmal mit einer intereſſanten Ausſtellung an die
Oeffent=
lichkeit getreten. Die Reichsgemeinſchaft wurde im Auguſt 1934
auf Veranlaſſung des Generalinſpekteurs für das
Straßenbau=
weſen Dr. Todt ins Leben gerufen und hat ſich ſeither planmäßig
mit der Vorbereitung und der Förderung der Anlage von
beſon=
deren Fahrwegen für die radfahrende Bevölkerung eingeſetzt. Sie
unterſteht organiſationsmäßig dem Generalinſpekteur für das
Straßenbauweſen, aber auch Vertreter des
Reichspropagandamini=
ſteriums, des Reichsverkehrsminiſteriums, der Deutſchen
Arbeits=
front, des Deutſchen Gemeindetages und aller fahrradlichen
Fach=
verbände ſind in dem Beirat der Reichsgemeinſchaft. Der Führer
des Deutſchen Radfahrer=Verbandes führt gleichzeitig auch die
Ge=
ſchäfte der Reichsgemeinſchaft.
Nicht weniger als 16 Millionen deutſcher Volksgenoſſen ſind
eifrige Radfahrer. So wurde die Frage der Verkehrstechnik für
dieſen „zweirädrigen Volkswagen” wie das Fahrrad ſchon genannt
wurde, zu einem brennenden Problem. Die Reichsgemeinſchaft hat
es ſich darum zum Ziel gemacht, durch eine Ausſtellung einmal die
breiteſte Oeffentlichkeit darüber aufzuklären, welche ungemeine
Bedeutung dieſe kleinen Fahrſtreifen neben den großen
Verkehrs=
ſtraßen für das Leben und die Geſundheit von Millionen
Volks=
genoſſen, und nicht zuletzt auch für die geſamte Volkswirtſchaft,
haben. Statiſtiken können ſehr langweilig wirken
ſie können
aber auch eine ſehr eindrucksvolle und eindeutige Sprache reden.
Und zweifellos iſt es den Schöpfern der Ausſtellung „Deutſchland
braucht Fahrradwege!” die jetzt im Lichthof der Techniſchen
Hoch=
ſchule in Berlin=Charlottenburg eröffnet wurde, auf der ganzen
Linie gelungen, auch den nicht radfahrenden Beſucher von der
un=
bedingten Notwendigkeit eines Radfahr=Wegebaues durch das
Dargeſtellte zu überzeugen. In einer eingehenden
Gegenüberſtel=
lung wird gezeigt, daß unſere Nachbarländer mit einer relativ
ge=
ringeren Bevölkerungs= und Verkehrsdichte, was den
Radfahrver=
kehr anbelangt, lange ſchon über ein Netz gut ausgebauter
Rad=
fahrwege verfügen. Gewiß, die Grundfrage jeden
Radfahrwege=
baues iſt, wie in ſo manchem anderen Falle, die Frage der
Finan=
zierung. Aber dieſen Erwägungen voran ſtehen hier die grauſigen
Statiſtiken, die von den zunehmenden ſchweren und ſo oft tödlich
verlaufenen Unfällen b=richten, von denen gerade die Radfahrer
betroffen werden. In geſchickter Weiſe ſind dieſen ſprechenden
Zah=
len und Schaubildern bereits vorhandene und projektierte
Radfahr=
wegeanlagen gegenübergeſtellt, die die Entlaſtung deutlich
auf=
zeigen, wie ſie einmal die Radfahrer ſelbſt durch derartige
Son=
der=Verkehrswege erfahren, wie ſie aber auch vor allem den
geſam=
ten übrigen Verkehr, ſei es in den verkehrsreichen Straßen einer
Großſtadt, ſei es draußen auf der Landſtraße, zugute kommen.
Durch die Trennung der Verkehrswege aller motoriſierten oder
ſonſtigen durch fremde Kräfte fortbewegten Verkehrsmittel von
denen des allein durch Menſchenkraft fortbewegten und geſteuerten
Fahrrades wird ſich durch eine außerordentliche Abnahme der
Ver=
kehrsunfälle, wie ſie durch die ewige Kolliſſion der Automobile und
ſonſtigen Gefährte mit dem Fahrrad entſtehen, ſegenbringend für
das Leben und die Geſundheit weiter Kreiſe unſerer Bevölkerung
auswirken. Darüber hinaus iſt die Frage der Anlage von
Rad=
fahrwegen eine Frage der Arbeitsbeſchaffung. Der Bedarf an
vordringlich zu bauenden Radfahrwegen wird auf rund 46 000
Kilometer bemeſſen. Insgeſamt benötigen wir in Deutſchland
rund 226 000 Kilometer Radfahrwege. Die Koſten fur 1
Kilo=
meter betragen mit Grunderwerb etwa 6000 RM., wobei etwa
50 Volksgenoſſen Arbeit und Lohn finden. Auf lange Jahre
hin=
aus würden alſo Tauſende von Arbeitern beſchäftigt ſein.
Eine letzte dringende Frage iſt die Freigabe von abſeits der
großen Verkehrsſtraßen liegenden Radfahrwanderwege. So viele
leichtgebaute Wege, wie auch Reichsſtraßen oder Brandſtreifen
könnten freigegeben werden und die Freude am Radwandern ſehr
vermehren. Hier könnten ſo viele Volksgenoſſen in engſter
Ver=
bundenheit mit der Landſchaft die Schönheiten unſeres
Vaterlan=
des kennenlernen.
Die kleine Werbeſchau zeigt eine Fülle mit großem Fleiß und
mit großer Liebe zur Sache zuſammengetragenen Materials,
Schaubilder und Großphotos, Modelle und Landkarten werben in
ſehr geſchickter Weiſe für den Gedanken, dem ſie dienen, und ſo
wird die Forderung. Deutſchland braucht Radfahrwege” in
abſeh=
barer Zeit wohl auch in die Feſtſtellung „Deutſchland hat
Radfahr=
wege” übergehen.
Familienmitglieder übertragen kann. Um die Großſtädte herum
bekommen wir ſo jene bodenſtändige Bevölkerung, die wir haben
müſſen. Das Bauerntum war immer der Jungborn unſeres Volkes.
Darum iſt es notwendig, daß wir die ungeheueren Millionen
der Großſtadtbevölkerung zurück zum Boden führen. Der
Klein=
gärtner ſoll nicht in die Produktion eingreifen. Es genügt ſchon,
daß er das, was er braucht, ſelbſt produziert. Dieſe
Selbſtverſor=
gung ſpielt in der Frage, uns in den Tagen der Not reſtlos vom
Auslande unabhängig zu machen, eine große Rolle. Mit Recht
wurde betont, fuhr Gauleiter Sprenger u. a. fort, daß die
Klein=
ſiedler auch weltanſchaulich geſchult werden, damit ſie, in der
nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung gefeſtigt, als echte deutſche
Männer allen jenen Kräften entgegentreten können, die am
Werke ſind, das Volk ideenmäßig und weltanſchauungsmäßig zu
ſpalten. Reichsſtatthalter Sprenger ging in dieſem Zuſammenhang
auf die jüdiſche und konfeſſionelle Hetze ein und ſchloß unter dem
lebhaften Beifall der Verſammlung: Wir wollen täglich unſere
Gefolgſchaftstreue dem Führer gegenüber durch die Tat beweiſen.
Dann wies der Reichsbundführer der Kleingärtner und
Klein=
ſiedler Pg. Hans Kaiſer in längeren Ausführungen auf die
große Bedeutung des Kleingartenweſens hin. Sie fordere, daß die
nebenberufliche Gartennutzung überwiegend kleingärtneriſch und
intenſiv gehandhabt werde und der Eigenverſorgung des
Klein=
gärtners diene. Der kleingärtneriſche Nutzungswert dürfe über
den Ertragswert des Bodens nicht hinaus veranſchlagt werden.
Die Feſtſetzung von Pachthöchſtpreiſen ſei eine dringende
Not=
wendigkeit.
Nachdem Gauleiter Sprenger nochmals das Wort ergriffen
und betont hatte, daß die Kleingartenbewegung jede nur irgend
mögliche Förderung durch die Gauleitung erfahren werde, ſchloß
Landesgruppenführer Krug mit Worten, des Dankes und einem
ſtürmiſch aufgenommenen dreifachen Siegheil auf den Führer, das
deutſche Volk und die Kleingartenbewegung. — Mit dem
Deutſch=
land= und Horſt=Weſſel=Lied klang die Kundgebung aus.
Großkundgebung
beim Deutſchen Skenografenkag.
LPD. Frankfurt a. M., 4. Auguſt.
Mit einer gewaltigen Kundgebung, die mit einem Feſtabend
n der Frankfurter Feſthalle verbunden war, erreichte der Deutſche
Stenografentag am Samstag abend ſeinen Höhepunkt. Wer Zeuge
dieſes Abends war, konnte hier am eindrucksvollſten feſtſtellen,
welche Bedeutung der Stenografie in kultureller und
wirtſchaft=
licher Beziehung, ja nicht zuletzt auch im Hinblick auf unſere
Be=
ziehungen zum Ausland beizumeſſen iſt. Nicht nur, daß deutſche
Miniſterien, Behörden und andere bedeutende Stellen offiziell
vertreten waren, auch aus etwa zehn ausländiſchen Staaten waren
Vertreter der Regierungen bzw. der Stenografenſchaft erſchienen,
um teilzunehmen an dieſem großen deutſchen Reichstreffen und
bei dieſer Gelegenheit, gleichzeitig den deutſchen
Kurzſchriften=
freunden Grüße und Glückwünſche zu übermitteln.
Zu Beginn der Veranſtaltung begrüßte der Reichsführer der
Deutſchen Stenografenſchaft, Lang=Kulmbach, die erſchienenen
Ehrengäſte, insbeſondere die ausländiſchen Vertreter und
Steno=
grafen. Dann ergriff als Vertreter des Reichsminiſteriums des
Innern Oberregierungsrat Dr. Schucht das Wort. Anſchließend
begrüßte der Reichsamtsleiter des Nationalſozialiſtiſchen
Lehrer=
bundes die Stenografen. Im weiteren Verlauf ſprachen noch
Ver=
treter der Deutſchen Reichsbahn, der Reichspoſt, der Deutſchen
Arbeitsfront und der Leiter des Reichsverbandes der Deutſchen
Preſſeſtenografen, Wendrich.
Mit großem Beifall wurden die Anſprachen und Glückwünſche
aufgenommen ſeitens der Regierungsvertreter bzw. der Vertreter
der Stenografenſchaft von Ungarn, Italien. Holland
und Niederländiſch=Indien, Finnland, England,
Oeſterreich, Jugoſlawien und Schweden. In dieſen
Anſprachen kam die gute Freundſchaft zum Ausdruck, die zwiſchen
den deutſchen und ausländiſchen Stenografen beſteht.
Im Auftrage der Deutſchen Stenografenſchaft und der
Gau=
gebietsführer dankte anſchließend Gaugebietsführer Werner=
Darmſtadt dem Reichsführer der Deutſchen Stenografenſchaft
für die bisher von ihm zum Nutzen der Stenografen geleiſtete
erfolgreiche Arbeit und übergab ihm als Zeichen ds Dankes eine
Büſte des verſtorbenen Förderers der deutſchen Kurzſchrift.
Mi=
niſter Hans Schemm.
Die Stenografen verbrachten bei muſikaliſchen und
tänzeri=
ſchen Vorführungen, kurzum bei einem netten bunten Programm
noch einige frohe Stunden in guter Kameradſchaft.
Das große Maſchinen=Wettſchreiben.
Das Hauptintereſſe der Tagungsteilnehmer galt am Sonntag
Maſchinen=
der Austragung der Meiſterſchaft
ſchreiben, das in den drei Gruppen, Anfänger (
Mindeſt=
leiſtung 180 Nettoanſchläge in der Minute), Praktiker (
Mindeſt=
leiſtung 240 Nettoanſchläge) und Meiſter (Mindeſtleiſtung 300
Nettoanſchläge in der Minute), ausgetragen wurde. An den
Wettbewerb nahmen 450 Anfänger und Praktiker und 200
Meiſter=
ſchreiber teil. Die Prüfung beſtand in der Aufnahme eines
Stenogramms und Uebertragung desſelben mit der Maſchine,
Uebertragung einer ſtenografiſchen Vorlage und Abſchreiben eines
unbekannten kurrentſchriftlichen Textes.
r. Babenhauſen, 3. Aug. Feſttag der Rekruten. „Die
Louſer kommen!‟ Das war der Freudenruf unſerer Jugend
am Freitag, als die Burſchen der Jahrgänge 1914/15 von hier
und Harreshauſen, mit bunten Bändern reich geſchmückt, in
vier=
ſpännigen Wagen von der Muſterung in Groß=Umſtadt in
fröh=
lichſter Laune heimkehrten. Voran der Fahnenſchwinger und die
NS. Fliegerkapelle, dahinter die Kutſche mit den beiden
Bürger=
meiſtern, und dann auf großen Leiterwagen der jüngſte Nachwuchs
unſerer Wehrmacht mit leuchtenden Augen und lachenden
Geſich=
tern. Beim Umzug durch Babenhauſen und Harreshauſen
wur=
den die Rekruten überall freudig begrüßt. Abends fand — ſeit
Jahren zum erſtenmal — „Louſerball” ſtatt, wozu die ganze
Bevölkerung eingeladen war,
* Hirſchhorn, 3. Auguſt. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel in Hirſchhorn am 2. Auguſt 1,48 Meter, am 3. Auguſt 1,.46
Meter; jeweils 5.30 Uhr morgens.
Reichsſender Frankfurt
Fraukfurt: Montag, 5. Auguſt
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konſtanz:
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00:
Waſſer=
ſtand. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe.
9.00: Nur Trier und Koblenz: Werbekonzert. 9.15:
Nur Trier und Koblenz: 1. (9.15): Zwei Arien aus „La
Serba Padrona” von Pergoleſi. 2. (9.30): Bernkaſtel=
Cues, Kleines Bild einer kleinen Stadt. 3. (9.45): Lieder
von Franz Schubert. 10.00: Sendepauſe. 10.45:
Prak=
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00:
Werbe=
konzert. 11.25: Meldungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45:
Bauernfunk.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Dazw.: 13.00: Zeit,
Nach=
richten. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftsbericht.
14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
14.40: Wetter.
14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. 15.15:
Kinderfunk: Was da kreucht und fleucht an den
Roſen=
büſchen. 15.30: Selbſt die Geſtirne ſind chemiſch
unter=
ſucht worden! Naturwiſſenſchaftliche Plauderei. 15.45:
Die Ueberwindung des Liberalismus in USA.: Staatliche
Kreditpolitik.
16.00: Kleines Konzert. 16.30; Bücherfunk. Drei deutſche
Nachſchlagewerke.
16.50: R. Habetin: Neue deutſche
Dichtung. 17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert d.
Lan=
desorcheſters Gau Württemberg=Hohenzollern.
18.30:
Jugendfunk: Fiſchdampfer vermißt! Ein Hörſpiel. 18.55:
Meldungen.
19.00: München: Unterhaltungskonzert. 19.30: München:
Klotzlieder und Moritaten bei 35 Grad im Schatten zu
ſingen. 19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr. 20.10:
Kleines Inſtrumental=Kabarett. 20.45: Streiter wider den
Hexenwahn. Zum 300jährigen Todestag des Grafen
Frie=
drich von Spee. 21.30: Unſer Beethoven: Kammermuſik.
22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr., Sport=
22.20: Trier: Unterhaltungskonzert. 23.00: Breslau;
Muſik zur „Guten Nacht”. 24.00: Nachtmuſik.
R
Oastien dnnsaunnn
Montag, 5. Anguſt
München: 19.30: Klotzlieder und Moritaten bei 35
Grad im Schatten zu ſingen. Eine herzerquickende
Lieder=
folge geſammelt und dargeboten von „lauter hübſchen
jun=
gen Leut”.
Breslau: 20.10: Der blaue Montag. Das Tanzparkett
erzählt.
Stuttgart: 21.30: Nach Oſtland wollen wir reiten..,
Dichtung und Lieder aus Maſuren und Baltenland.
Wien: 19.15: Coſi fan tutte, Oper von Mozart.
London: 20.00: Ouvertüre zu Rienzi von Wagner.
Agram: 20.00: Tannhäuſer, Oper von Wagner.
Straßburg: 20.00: Siegfried, Oper von Wagner.
Bukareſt: 20.15: Soliſtenſtunde.
Luxemburg: 21.00: Rich. Wagner=Konzert.
Kopenhagen: 21.15: Muſik von Franz von Suppé.
Budapeſt: 22.10: Zigeunermuſik.
Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die Wetterlage zeigt nur ſehr langſam Veränderungen. Das
atlantiſche Hochdruckgebiet, das in Südengland und Frankreich
fortgeſetzt heiteres und warmes Wetter bringt, beherrſcht auch
im weſentlichen noch die Witterung Deutſchlands. Allerdings
hatte ſich von Süden her eine flache Störung ausgebildet, welche
am Samstag ſtarke Bewölkung und ganz vereinzelt auch etwas
Niederſchläge verurſachte. Danach iſt der Luftdruck jetzt wieder
im Anſteigen begriffen, ſo daß ſich das weſtliche Hoch
neuer=
dings auf das Feſtland ausdehnt. Bei etwas auffriſchenden
nördlichen Winden wird ſich daher wieder aufheiterndes Wetter
einſtellen. Ganz beſtändig iſt die Wetterlage nicht, es iſt
ſpäter=
hin mit örtlichen Störungen zu rechnen.
Vorherſage für Montag: Zunächſt wieder überwiegend heiter,
mittags ziemlich warm, ſpäterhin namentlich im Norden
wie=
der aufkommende Bewölkung, nördliche bis öſtliche Winde.
Ausſichten für Dienstag: Vorerſt keine weſentliche Aenderung
des im ganzen trockenen Wetters abſehbar.
Hauptſchriftleiter: Nudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: ſ. V. Andreas Bauer; für den Schlußdienſt
Andreas Bauer; für den lokalen Teil: Max Streeſe: für das Feuilleton und die
„Gegenwart”:
Dr. Herbert Netre: für „Neich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſd
für d
Handel: Dr. C.
5. Qu
ſch: für den Sport: Karl Böhmann: Anzeigen=
N.
Willy Kuhle; für den
alt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler,
jämtlich in Darmſtadt. D. A. VII. 35. 19253. Pl. 5. Druck und Verlag: Darmſtädter
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt. Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sorechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Seite 8 — Nr. 213
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 5. Auguf1 5
Das Opfer des Kwrill-Beg
Ein Abenteurer-Roman von Justus Franz Wittkop
Nachdruck verboten.
Schlüter ſetzte ſich nieder. In dem Schlafpelzmantel, den er
hatte umlegen müſſen, um bei einer zufälligen Begegnung auf
dem Wege quer durch die Hütten und Zelte weniger kenntlich zu
ſein, ſah er gedrungen und ein wenig unbeholfen aus; die
wulſt=
förmigen Aermel hingen ihm bis über die Hände.
„Ich habe Sie hierherführen laſſen, da wir hier — wie ich
hoffe — ungeſtört miteinander reden können”, ſagte Jutta mit
einem Ernſt in Stimme und Haltung, den man bei ihrem
jugend=
lichen Ausſehen und dem phantaſtiſchen Aufputz ihrer Kleidung
leicht für eine Art koketter Verſtellung hätte halten können, wäre
nicht das Gefühl für die Seltſamkeit dieſes nächtlichen
Stelldich=
eins und die Gefahr, die für alle Beteiligten damit verbunden
war, in allen lebendig geweſen. „Ich hoffe, Sie werden das
Vertrauen, das ich Ihnen entgegenbringe und das mein
Vor=
gehen Ihnen beweiſt, nicht enttäuſchen. Ich weiß, wie gewagt
mein Schritt iſt, und ich glaube, Sie zweifeln nicht daran, daß
es mir den ganzen Zorn meines Bruders eintragen kann, wenn
er davon erfährt. Ich habe nicht nur mich dieſer Gefahr
aus=
geſetzt, ſondern — was noch mehr iſt — auch einige Weſen, die
ſehr an mir hängen und die mir teuer ſind.. ."
Erſt jetzt warf ſie einen Blick auf Ago, der noch hinter der
Schwelle ſtand. Die ganze Zeit über hatte er kein Auge von ihr
verwandt; als er jetzt ihren Blicken begegnete, ſenkte er die
Lider.
„Komm herein, Aga!” ſagte ſie auf ruſſiſch. Zu Schlüter
hatte ſie deutſch geſprochen. „Komm herin und ſetz dich, du
mein Lieber!”
Bei dieſen Worten wurde der Jüngling über und über rot.
Er warf einen ſcheuen Blick auf ſie, aus dem eine ſolche Glut der
Ergebenheit ſprach, wie ſie vielleicht nur ein zwanzigjähriges
Herz aufzubringen vermag. Die Leidenſchaft in ſeinen dunklen
Augen hätte ohne die faſt religiöſe Demut, die ihr beigemiſcht
war und die einer ihrer Beſtandteile zu ſein ſchien,
angſteinflö=
ßend wirken müſſen; denn ſie ſchien beſinnungslos und zu jeder
Art Zerſtörung bereit, wie eine Naturgewalt. Man ſah, daß es
nichts hätte geben können, und wäre es Verrat und jede
Niedrig=
keit geweſen, das dieſes Mädchen nicht von ihm hätte fordern
können.
Aga ließ ſich am Ende des Tiſches nieder und blieb während
der ganzen Unterredung, die in einer ihm fremden Sprache
ge=
führt wurde, ſtumm, als ſei er an allem ganz unbeteiligt. Nur
einmal überraſchte Schlüter ihn dabei, daß er argwöhniſch den
Kopf gehoben hatte; es war, als Schlüter im Laufe des
Geſprä=
ches wieder einmal in einer ſpontanen Wallung Juttas Hand er=
griff. Da hob der Turkmene den Kopf wie eine Dogge, deren
Herrin man zu nahe tritt.
Anfangs verlief die Unterredung ſehr gehemmt, als laſte
über allen Beteiligten eine Beengung oder Verlegenheit. So
ſelbſtſicher und lebhaft das Mädchen ſich auch zu geben ſchien, man
merkte dennoch, daß ſie ſich Zwang antat und daß ſie eine
voll=
kommene Ruhe und Ueberlegenheit nur mühſam heuchelte. Mehr
als einmal fuhr ſie zuſammen, wenn draußen ein Geräuſch laut
wurde, und fand dann nur ſtockend den Faden wieder.
Und jedesmal, wenn ſie zuſammenfuhr, duckte Aga ſich wie
ein Raubtier, als ſei er bereit, hochzuſchnellen, um zu ihrem
Schutz mit einem freudigen Schrei in die Gefahr und in den Tod
zu rennen.
Aber auch Schlüter empfand, während er auf ihre Worte
hörte, die Waghalſigkeit, mit der ſie dieſe nächtliche Verſammlung
angeordnet hatte, gleichzeitig bewundernd und erſchauernd. Er
mochte es nicht glauben, daß ſie ſich um ſeinetwillen allein zu
dieſem tollkühnen Entſchluß aufgerafft habe. Denn wieviel ſie
dabei aufs Spiel ſetzte, erriet er aus ihren Worten mehr, als
daß ſie es ſagte.
Es beſtand kein Zweifel, daß ihr Bruder in Dingen, bei
denen es ſich um die Intereſſen des Stammes und um die
Be=
ziehung zur verhaßten Außenwelt jenſeits des Waldes und der
Steppe handelte, ſelbſt ſeiner Schweſter und gerade ihr
gegen=
über von unerbittlicher Strenge war und daß ſie, bei einem
Verſtoß gegen eins ſeiner Gebote ertappt, mit ſeinem
rachſüchti=
gen Jähzorn und einer unnachgiebigen Ahndung rechnen mußte.
Sie ſelbſt war ſich deſſen bewußt. Schlüter aber war nicht
eingenommen genug von ſich, um auf den Gedanken zu kommen,
ein Mädchen, das ihn nur zweimal flüchtig geſehen hatte, könne
um ſeinetwillen ſo viel wagen.
Die Frauen hatten in ſeinem Leben bisher keine ſehr
beſtim=
mende Rolle geſpielt. Die Wahrheit zu ſagen: Er kannte die
Frauen nicht recht. Gewiß: Es hatte Zärtlichkeiten gegeben in
den Pauſen ſeines ſtrengen Fliegerlebens — verſpielte Abenteuer,
die man vergaß, wenn man den Steuerknüppel wieder in den
Fäuſten hielt. Daß aber ein Mädchen aus Liebe ſich opfern könne,
war ihm wohl niemals in den Sinn gekommen; am wenigſten,
daß er ſelbſt fähig ſei, ſolche Liebe zu erwecken.
Dennoch war Juttas Beweggrund, der ſie zu dem gefährlichen
Schritt geſpornt hatte, in erſter Linie die Unruhe um das
Schick=
ſal dieſes Fremdlings, wenn ſie vor ſich ſelbſt auch noch andere
Gründe aufführen mochte. Sein Erſcheinen in der Siedlung hatte
auf ſie vom erſten Abend an mit der Gewalt der Erſchütterung
gewirkt. Von jeher übt das Fremde, das Beſondere eirelutke
Anziehungskraft auf die Empfindungen der Frauen ausx biter
ergeben ſie ſich dem ungewohnten, plötzlichen Stoß des mills
als dem beharrlichen Druck täglicher Gewöhnung. Sie bicheen,
um ſich der Liebe zu überlaſſen, am Gegenſtand ihres Gefixeein
Spielfeld für ihre Ahnung und Phantaſie, und wollen im (ie
ſeh=
ten eine Welt erleden, die jenſeits des Alltags mit dem Mber
der Fremdheit und der Ueberraſchung lockt.
Seit ihrer Kindheit wuchs Jutta unter den primit w =
Le=
bensbedingungen eines halbwilden Volksſtammes auf,
ger
verklärten Erinnerung an eine ganz anders geartete frü.
Fu=
gend, an eine Jugend im Glanz einer großen Stadt. Oſtennug
mochte ſie, mit der erregenden Neugier für das Verboten üchre
Gedanken mit dem Leben jenſeits der Wälder und Ste m
Abe=
ſchäftigt haben, wenn die Kunde davon wie eine Sag=e ihr 900
durch die Karawanenleute drang, die Kyrill=Beg nach dorirzmu= nelun ”
ßen ſandte, als einzige Verbindung mit der geheimnisvollel felt 2 900
des Einſt und des Niewieder,
Me Mr9t
Was konnte für ein ſolches Mädchen mehr dazu angee ſoein, 10
ihre Phantaſie und Ahnung zu beſchäftigen, als der Min der w 2
von dort draußen kam und der überraſchend ihren Weg, gezuzt 0m 3n
hatte? Nicht leicht löſt man ſich von der wehmütigen Ermrugung 1hüugu
an eine glückliche Kindheit, ſelbſt wenn die Gegenwark ſozmnt / 10
und heiter iſt; denn immer hat die Vergangenheit den drtzug,
der goldenen, unſcharfen Spiegelung im ſehnſuchtswill g Ge=. Und ſo erſchien der Fremdling vor Jutta
wieanzu=
gleich vertrauter und geheimnisvoller Sendbote aus d emit
hundert Träumen umſponnenen Gefilden ihrer Kindhii nein
Menſch aus den Städten. Er zog ſie an wie ein Rätſe euſſen)0
Löſung man einſt gewußt hat; man ruht nicht eher, als
iM
ſie wiederfindet.
Die Größe der Gefahr, in der er ſchwebte, war /Alei nu
mehr. Denn ſie kannte ihren Bruder, und bisweilen füntte; ſieſſtche !
ihn mit einer Scheu, die unbewußt oft an Abſcheu grenze npochte,
obwohl ſie ſich dann mit bewundernder Anhänglichker ninuen
Einfluß immer wieder unterwarf. Doch die Gefahr, inert ſ
Schlüter wußte, verſtärkte noch die Intenſität, mit der N. WGe
danken den Gefährdeten umkreiſten.
Vielleicht war es ihr zunächſt ſelbſt nicht einmal gukulat
war ſie mit der heimlichen Zuſammenkunft bezweckte. M koo
trieb alles in ihr dazu, ihn zu ſehen und mit ihm zu ſpret, uall
hoffe ſie, in ſeiner Gegenwart leichter den Plan ſeiner Atuung, ) funge
finden zu können. Die Mittel zu ſeiner Rettung waren / ruo4invserllär
ganz unklar, ſelbſt jetzt noch und vielleicht jetzt erſt rech „Isi-ſzuntag m
ihm gegenüberſaß, beunruhigt und mit dem Willen, ihre elsfäk usſtellung
tige Unruhe verborgen zu halten.
Ea hiel
„Ich kenne den Wortlaut des Vorſchlags nicht, den meitlin
Bruder Ihnen gemacht hat und von dem Ihre Freilaſſ
hing”, ſagte ſie. „Ich weiß nur, daß Sie, trotz meiner Bin
darauf eingegangen ſind. Es war unrecht von Ihnen; 7
iſt es wohl dazu zu ſpät, fürchte ich.”
(Fortſetzung folgt.)
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