Darmstädter Tagblatt 1935


05. August 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

Armſtädtt

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart:, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſiattet.
Nummer 213
Montag, den 5. Auguſt 1935
197. Jahrgang

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7 pfennig. Die 92 mm brelite Zeilie im Texttel 1 mn
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Dr. Gocodels dan Staasfende.

Bie politkiſche Sommerpauſe vorüber.
Reichsminiſter Dr. Goebbels auf dem Gaukag
Meen.
DNB. Eſſen, 4. Auguft.
In ſeiner großen Rede auf dem Flughafen Eſſen=Mülheim
drilte Reichsminiſter Dr. Goebbels zunächſt den alten Partei=
guoſſen
für ihre Treue zur Bewegung, für die Standhaftigkeit
uw die ſtolze, feſte Ueberzeugung von der Sieghaftigkeit der
girionalſozialiſtiſchen Idee. Es bereite ihm eine große Freude,
heic usder, wie am Gründungstage vor zehn Jahren, vor der alten
ate EPrteigarde zu ſtehen. Die kurze Sommerpauſe dieſes Jahres
nun zu Ende und der Kampf beginne aufs neue.
der
Gerade bei dieſer erſten Großkundgebung der Partei nach der
Mäi uckitiſchen Sommerpauſe ſolle das Gelöbnis abgelegt werden:
ſar ſind uns klar über unſere eigene Kraft, aber wir kennen
2eh2 ſuch unſere Feinde; und ſie ſollen davon überzeugt ſein: Wo ſie
natung dund d1.
Kurz Aunsu 418 entgegentreten, werden wir ſie in den Staub werfen!
M.474.
Sie itren, wenn ſie glauben, daß unſere
1. zrial *
Langmuk Schwäche ſei.
erürmiſcher Beifall.)
Dr. Goebbels fuhr dann fort: Nach alten gewohnten
ErſeneMricünrhoden hat eine gewiſſe Auslandspreſſe auch in dieſem
Nmat wieder aus den Geſundungserſcheinungen des deutſchen
Tg. Tberammergaue
Garmiſch .
untlichen Lebens eine Kriſe zu machen verſucht. Jedesmal be=
echwarzw
=Goden hükt das Ausland bei uns eine Kriſe, wenn wir in Deutſch=
ſee
-Zürich / ſellao aufräumen und beſonders dann, wenn wir uns unter=
Luer durch 22,üſhen, dabei auch einmal einen Juden anzufaſſen. Wie not=
Echwarzwald , .
M dig das war, mag man daran erkennen, daß das Judentum
Berchtesgoden-
gönigsſee
. Ewagte, in der Reichshauptſtadt offen gegen einen ihm unan=
hmen
Film zu proteſtieren. Da allerdings iſt der Augen=
Luer durch Eben
gekommen, wo wir ſagen:
bahern ....!

Benedillbeuren U
Rubi=Schölla,
Eberſtdorf . r
Bad Fölt=-
Tegernſee ...I.
geſt im Bichl 1
Großegenichlan
fohrt 777.0
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terminkalendest.
Febitrn Auadle
Huunt
Maclen e.
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Hee e

V

Bis hierher und nicht weiker!
Buan wir daraus Konſequenzen in mancherlei Hinſicht ziehen,
Ft das ausſchließlich unſere Sache. Nicht die Auslands=
ti
=ſfe, ſondern wir regieren in Deutſchland!
Frärmiſcher Beifall.) Nicht der Staat iſt gefährdet, ſondern die
ſeure Clique, die ihn zu ſabotieren verſucht. Wir haben uns
ſeen lautem Pathos zu Bewegung und Führer bekannt, ſondern
haben für Bewegung und Führer gekämpft. Wirdulden
ſaber nicht, daß die Geſchickten ſich in vie vor=
e
Reihe drängen und die alten Kämpfer in
Hintergrund geſchoben werden. Im übrigen
bei ſchätzte man dieſe kleinen Gruppen nicht. Wir brauchen nur
un Teil unſerer Macht anzuſetzen, und ſie kröchen wieder wie
Vebruar und März 1933 in ihre Mauſelöcher zurück. Partei.
Sſtee, und Staat bilden einen harten, feſten Granitblock, und
kann ſich an dieſem Granitblock höchſtens die Zähne aus=
ien
.
BVas das Judenproblem anlangt, ſo möchte ich in aller
eientlichkeit fragen: Werhatprovoziert? Die Juden
rwir? Wer hat mit einer wahren Schafsgeduld über zwei
re lang dieſem aufreizenden Treiben zugeſchaut? Das Juden=
hat
ſich in Deutſchland den Geſetzen des Gaſtvolks unter=
uonen
. Wir haben ihm eine Chance gegeben. Wenn es dieſe
hine mißbraucht, darf es ſich nicht über die Folgen beklagen.
kennen die Juden, wir haben ſie als Kommuniſten, als
Maldemokraten, als Schakale des Wirtſchaftslebens keunen=
len
nt.
Wir werden nicht müde werden, das deutſche Volk über die
Fhrlichkeit dieſer internationalen Raſſe aufzuklären.
Wheſchließungen zwiſchen Deutſchen und Juden werden in
Zukunft nicht mehr geduldet.
rmiſcher Beifall.) Wir laſſen es nicht zu, daß die Raſſen=
erbnis
auch in den zukünftigen Geſchlechtern ſich fortſetzt.
Euf die Frage der Konfeſſionen eingehend erklärte
Boebbels:
Inakonalſozialiſtiſche Bewegung ſtehk und bleibt
en auf dem Boden eines poſikiven Chriſkenkums.
Twünſchen und verlangen aber, daß genau ſo, wie wir
3s poſitiv chriſtlich ſind, die Kirchen politiſch
itiv nationalſozialiſtiſch ſein müfſen. Ein
Menbekenntnis kann nicht genügen, wir wollen ein Bekenntnis
E0. Daß in Deutſchland überhaupt noch Kirchen ſtehen, iſt
Latſache zu verdanken, daß wir den Bolſchewismus zu Boden
Daien haben, (Stürmiſche Zuſtimmung.) Das Zentrum war
Newpach dazu und es wollte das auch im Ernſt gar nichti denn
Ehite ſich dem Bolſchewismus innerlich verwandter als uns.
Nolen nicht glauben, daß wir vergangene Sünden ſo leicht
en hätten. Wir achten jede religiöſe Ueberzeugung. Der
Digt auf jede! Wir dulden keine neue Inquiſition.
er eignen uns nicht dazu, wie im Mittelalter Scheiterhaufen
ichten. Bei uns kann jeder nach ſeiner Faſſon ſelig werden.
lugend zur Religioſität zu erziehen, mag
e der Kirchen ſein. Die Jugend politiſch zu
hen, iſt unſere Sache! Wenn die Kirchen Sport=
De dründen, ſo iſt es denn doch ſehr die Frage, ob dieſe
gerziechung auf das Jenſeits gerichtet iſt. (Stürmiſche Heiter=
Bnd lebhafter Beifall.) Die Jugend gehört uns, und wir
Ne an niemand ab. Auch eine konfeſſionelle Preſſe iſt über=
Ni. Stürmiſcher, anhaltender Beifall.) Wir haben 400 Tote
D ert, umn die parteipolitiſche Atomiſierung unſeres Volkes zu
Dwiden. Sollen wir das, was wir über die Vordertreppe hin=
Nerd ſeuert, haoben, über die Hintertreppe wieder herauflaſſen2.

Wir rotten
zeigen mag.

jede Staatsfeindſchaft aus, wo immer ſie ſich

wir wollen keinen Kulkurkampf.
Wir haben aber den Eindruck, daß es in ehemaligen Zentrums=
kreiſen
gewiſſe Cliquen gibt, die einen Kulturkampf herbeiführen
möchten.
Was ſoll man beiſpielsweiſe dazu ſagen, wenn in Weſtfalen
Schmähflugblätter gegen den Biſchof beſchlagnahmt
werden und ſich herausſtellt, daß ſie verfaßt und vertrie=
ben
worden ſind von Mitgliedern des katholiſchen
Kolpingvereins! (Stürmiſche Pfuirufe.) Das iſt ein
Spiel mit dem Feuer, und wir werden dafür ſorgen, daß
dieſe inneren Unruheſtifter einer ſo drakoni=
ſchen
Strafe zugeführt werden, daß ihnen und ihresglei=
chen
die Luſt zu ähnlichen Experimenten vergeht. (Stürmiſcher
Beifall.) Was ſoll man dazu ſagen, wenn in derſelben Provinz
eine gemeine und niederträchtige Kirchen= und Kanzelſchändung
feſtgeſtellt wird, und ſich dann ergibt, daß ſie von katholiſchen
Kreiſen durchgeführt wurde, um den Nationalſozialismus damit
zu belaſten! (Lebhafte Pfuirufe.)
Man ſieht, wo die Kulturkampfhetzer ſitzen, und man wird in
den nächſten Wochen zu ſehen bekommen, was wir mit ihnen an=
fangen
. (Lebhafter Beifall.)
Wenn ein Jude Deviſen ſchiebt, ſo iſt dabei nichts verwunder=
lich
; denn die Katze läßt vom Mauſen nicht. Wenn aber ein Die=
ner
am Wort des Evangeliums über die Grenze fährt und dabei
Deviſen in die Kutte eingenäht hat, ſo muß ich ſchon ſagen, käme
Chriſtus wieder, er würde ſolche Verräter am Chriſtentum mit
der Peitſche austreiben und diejenigen dazu, die ſolche Verbrecher
als Märtyrer erklären. (Starker Beifall.) Schon ſeit altersher
haben wir mit dem Volke unmittelbar verkehrt. Wir brauchen
keine Mittler zum Volk. Für die Kirchen aber gibt es nur eine
Loſung, die den Frieden gewährleiſtet: Zurück zu den Kanzeln!
Die Kirchen ſollen Gott dienen, wir aber dienen dem Volke.
Es gibt im Staate nur einen Träger des politiſchen Willens,
das iſt unſere Bewegung. Sie repräſentiert Staat und Volk. Sie
muß ſein, ſie iſt unauflösbar. Selbſt wenn alle Deutſchen natio=
nalſozialiſtiſch
wären, müßte ſie bleiben, um alle Deutſchen natio=
nalſozialiſtiſch
zu erhalten.
So weit neben dieſer Bewegung andere Verbände und Or=
ganiſationen
eriſtieren, ſind ſie dienende Glieder der Partei. Es
gibt neben der Partei keine Orgamaſation, die das Recht auf ein
politiſches Eigenleben hätte. Die Macht gehört ganz uns. Wir
geben nichts davon ab, denn wir wiſſen: Nur im vollen Gebrauch
der Macht haben wir die Möglichkeit, die großen Fragen der Ge=
genwart
zu löſen. Wir trauen den Verbänden an ſich nicht viel
Böſes zu, wir ſprechen ihnen aber den Inſtinkt ab, den Feind an
der richtigen Stelle aufzuſpüren und zu wittern. Den Mangel an
dieſem Inſtinkt haben ſie in der Kampfzeit tauſendfach unter Be=
weis
geſtellt. (Lebhafter Beifall) Wenn ſich in dieſe an
ſich harmloſe Vereine und Verbände Gegner
des Staates einſchleichen, um dort im Schutze von
patriotiſchen Phraſen und Fahnen Sabotage am
Staat zu betreiben, ſo ſei ihnen geſagt: Sie fal=
len
dann mit dieſen Elementen. (Starker Beifall.) Da
hört die Sentimentalität auf.
Der Skaak duldet keine Gegnerſchaft.
(Erneuter Beifall.) Sie täuſchen ſich, wenn ſie glauben, daß das
Volk irgend etwas mit ihnen zu tun haben wollte. Den Inſtinkt
für das Volk haben wir niemals verloren. Auf die paar Tauſend
Meckerer können wir gern Verzicht leiſten, wenn nur die 66 Mil=
lionen
deutſchen Menſchen bei uns ſind; denn das iſt das Entſchei=
dende
. Vorrechte müſſen bei uns durch Vorpflichten erworben
werden. (Stärkſter Beifall.) Eine gewiſſe Auslandspreſſe ſagt, das
iſt eine Staatskriſe. (Stürmiſche Heiterkeit.) Das iſt eine ganz
gewöhnliche Reinigungskur! Das, was, ſchon längſt fällig war,
wird jetzt Zug um Zug getan. (Neuer Beifall.) Die Auslands=
preſſe
macht aus einem Floh einen Elefanten. Schau in Berlin
auf dem Kurfürſtendamm einen Juden ſchief an, und Du wirſt
das Wehegeſchrei von London bis Peking hören! Wenn
die deutſchfeindliche Preſſe
jetzt in der ſauren Gurkenzeit nach Senſationen ſucht, ſo gibt es
in der Welt ein ſo großes Betätigungsfeld, daß ſie ſich nicht ge=
rade
auf Deutſchland verſteifen muß.
Beiſpielsweiſe iſt Krieg in Abeſſinien in Sicht.
Eine an ſich immerhin intereſſante Frage, über die es ſich zu
ſchreiben verlohnt, vor allem im Hinblick darauf, daß unter dem
Jubel derſelben Weltpreſſe in Paris vor ein paar Jahren feier=
lich
ein Kriegsächtungspakt von den Nationen, die jetzt
einen Krieg nicht verhindern können, unterſchrieben worden iſt.
(Lebhafter Beifall.) In Moskau redet man davon, daß die
Kommuniſtiſche Internationale die Länder zur Revolution brin=
gen
will, und einige Monate vorher ſingt man England zuliebe:
Gott ſegne den König! Was die engliſche Preſſe anlangt, ſo
ſei ſie darauf hinzuweiſen: Warum in die Ferne ſchweifen, ſieh
das Gute liegt ſo nah! In Belfaſt brennen die Häuſer, und
was die Sicherheit in Deutſchland anlangt, Flaggen anderer
Staaten haben wir durch Mob noch niemals von den Maſten.
herunterreißen laſſen. Das tut man nur in Kulturländern. ( An=
haltender
Beifall.) Wir ſehen mit Ernſt auf dieſe von Streiks,
Auftänden und Kriſen durchſchüttelte Welt. Wir glauben, daß
Europa nicht eher zur Ruhe kommen kann, als bis es ſich über
die primitivſten Grundlagen ſeines Lebens geeinigt hat.
Mit Stolz können wir andererſeits ſagen, daß Deutſchland,
gereinigt durch die nationalſozialiſtiſche Revolution, feſt und un=
beirrbar
über der Weltkriſe ſteht. Bei uns trägt eine ſtarke Par=
tei
den Staat. Bei uns ſchützt eine neuerſtandene Armee die
Nation. Bei uns iſt Volk und Führung eines Willens und voll=
bringt
die nationale Einigkeit Wunder der Arbeit. Wir leben
nicht in einem Paradies, aber wir leben ein Leben, das ſich zu

leben immerhin verlohnt. Wir können mit Stolz bekennen: Die=
ſer
großen Zeit haben wir die Bahn gebrochen, und wir laſſen
ſie uns nicht verderben. Als Ehrenwache über den deutſchen
Staat ſtehen dieſe alten Gardiſten, die treueſten Mitkämpfer
unſeres Führers.
Das Ziel, das wir uns einmal ſteckten, iſt unerſchütterlich.
Die Mittel, die wir zur Erreichung dieſes Zieles anwenden, ſind
elaſtiſch und biegſam. Wir haben einen Führer, an den wir glau=
ben
, und auch in dieſer großen Treuekundgebung, die wir für ihn,
für ſeine Bewegung und ſein Volk veranſtalten, wiederholen wir
den Leitſpruch unſeres Lebens auch für die Zukunft: Führer be=
fiehl
, wir folgen! (Langanhalterder ſtürmiſcher Beifall.)
Generalfeldmarſchall v. Mackenſen
legt Ehrenmitgliedſchaft im Stahlhelm nieder.
DNB. Berlin, 4. Auguſt.
Generalfeldmarſchall von Mackenſen, der ſeit der Gründung
des Stahlhelms deſſen Ehrenmitglied iſt, hat mit dem 31. Juli
die Ehrenmitgliedſchaft des NS.=Deutſchen Frontkämpferbundes
(Stahlhelm) niedergelegt und dieſen Schritt den alten Stahl=
helmkameraden
mit folgendem Schreiben bekanntgegeben:
An alle Angehörigen des NS.=Deutſchen Frontkämpferbundes
(Stahlhelm)!
Das wichtigſte Kampfziel des alten Stahlhelms iſt durch
das von der Reichsregierung am 16. 3. 1935 beſchloſſene Geſetz zur
Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht verwirklicht!
In den allererſten ſchweren Nachkriegsjahren habt Ihr Euch
unter den ſchwierigſten Verhältniſſen im Sinne der alten, in
Hunderten von Schlachten erprobten Weltkriegskämpfer zuſam=
mengeſchloſſen
und Euch immer kraftvoll und ſelbſtlos für die
Verwirklichung dieſes Zieles eingeſetzt!
Auch ſpäterhin ſeid Ihr als treue Verfechter des Stahlhelm=
Gedankens tatkräftig als alte Kämpfer auch vom Führer
und Reichskanzler ſtets beſonders anerkannt für die Erneue=
rung
unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes eingetreten!
Damit iſt die vom alten Stahlhelm ſich ſelbſt geſtellte Haupt=
aufgabe
erfüllt!
Bei der Weiterentwicklung des Gemeinſchaftsgedankens in
unſerem deutſchen Vaterlande iſt ein Beſtehenbleiben von Ver=
bänden
, denen keine beſonderen Aufgaben zugewieſen werden kön=
nen
, im Intereſſe der vom Führer und Reichskanzler ſtets ange=
ſtrebten
Einheitlichkeit nicht mehr angezeigt.
Ich habe mich daher nach reiflichem Ueberlegen und Durch=
denken
heute entſchloſſen, meine Ehrenmitgliedſchaft im NS.=
Deutſchen Frontkämpferbund (Stahlhelm) niederzulegen.
Mit meinem wärmſten Dank für Euer ſtets beſonders aner=
kanntes
kraftvolles Eintreten für die nationale Erhebung ver=
binde
ich meine treuen kameradſchaftlichen Grüße und den immer
gleichen Wunſch, daß jeder alte Frontkämpfer, den ich mit zu dem
wertvollſten Beſtand augenblicklichen deutſchen Mannestums
zähle, ſich an der ihm geeignet erſcheinenden Stelle bei dem Wie=
deraufbau
unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes einſetzen möge.
In dieſem Streben habe ich mich eins gewußt mit den Schöp=
fern
und Mitgliedern des Stahlhelas und werde dies auch
unter den veränderten Umſtänden weiterhin tun.
von Mackenſen, Generalfeldmarſchall.

Horgen in Paris.
EP. Paris, 4. Auguſt.
In die franzöſiſche Befriedigung über die am Samstag unter
den drei Großmächten Frankreich, England und Italien zuſtande=
gekommene
Einigung miſcht ſich die Sorge um die Zukunft. Die
Genfer Korreſpondenten der franzöſiſchen Blätter geben zu, daß
dieſe Zukunft von ſchweren Gewitterwolken verhängt ſei. Was
die kommende Dreimächtekonferenz, die in Paris oder in der
Umgebung der franzöſiſchen Hauptſtadt abgehalten werden ſoll,
anbelangt, ſo befürchtet man, daß die italieniſch=engliſchen Gegen=
ſätze
ſtärker denn je zum Ausbruch kommen werden. Die Mög=
lichkeit
eines Erfolges ſei leider ſehr unſicher, denn es handle ſich
nicht darum, die italieniſchen Expanſionsbedürfniſſe nur anzu=
erkennen
, ſondern man müſſe die Italiener auch befriedigen.
Generaloberſt a. D. von Seeckt beging am 4. Auguſt den Ge=
denktag
ſeines vor 50 Jahren erfolgten Dienſteintritts in die Ar=
mee
. Im Auftrag des abweſenden Reichskriegsminiſters General=
oberſt
von Blomberg übermittelte der Oberbefehlshaber des Hee=
res
General der Artillerie Freiherr von Fritſch dem Generaloberſt
von Seeckt die Glückwünſche der Wehrmacht.
Aus New York wird gemeldet, daß in einem Zimmer eines
der größten Vew Yorker Hotels die Leiche des Prinzen Abdul
Kerim, des Enkels des letzten türkiſchen Sultans, aufgefunden
wurde. Der Prinz hatte eine Wunde an der Schläfe. Neben ſeiner
Leiche lag ein Revolver. Es ſcheint, daß der Prinz Selbſtmord be=
gangen
hat, doch iſt man über die Beweggründe dieſer Tat noch
völlig im Unklaren. Der Prinz, der erſt vor kurzem den Poſten
eines Gouverneurs in Chineſiſch=Turkeſtan annahm, hatte kürzlich
ein ehemaliges Zimmermädchen ſeiner Mutter geheiratet.

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Seite 2 Nr. 213

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 5. Auguſt 16

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, 5 Auguſt 1933

(afp.) Viele Menſchen ſind der leicht begreiflichen Anſicht,
daß man gegen Hitze wehrlos ſei. Aus dieſem Grunde ertragen
ſie ſelbſt die kälteſten Tage des Jahres beſſer als die ſogenannten
Hundstage; Maßnahmen gegen die Kälte ſind ihnen leichter
zugänglich als ſolche gegen Hitze. Aber auch gegen letztere gibt
es wirkſame, abſolut ſichere Abwehrmaßnahmen.
An ſehr heißen Tagen kommt es in erſter Linie darauf an,
das Zimmer, in dem man ſich aufhalten muß, nach Tunlichkeit
abzukühlen. Während der Mittags= und frühen Nachmittagsſtun=
den
ſollten die Jalouſien herabgelaſſen werden. Da Waſſerver=
dunſtung
abkühlend wirkt, empfiehlt es ſich, die Jalouſien von
außen zu beſprengen. In Amerika iſt es üblich, an ſehr heißen
Tagen die Wände der Häuſer mit kaltem Waſſer zu berieſeln.
Die Stadtverwaltungen, die dieſe Maßnahmen durchführen, ſpen=
den
der Bevölkerung angenehme Kühlung. Auch durch Durch=
zug
wird jeder Raum abgekühlt. Man öffnet zwei gegenüber=
liegende
Fenſter oder Türen. Während der Lufterneuerung, bei
der Zugluft herrſcht, ſoll man aber den betreffenden Raum ver=
laſſen
.
Eines der beſten und einfachſten Mittel, dem erhitzten Kör=
ver
Abkühlung zu verſchaffen, beſteht in der Berieſelung der
Handgelenke mit kaltem Waſſer. Hierbei tritt faſt augenblicklich
eine wohltuende Erquickung ein. Die Wirkung läßt ſich auch er=
höhen
, wenn man auch Stirn, Nacken und insbeſondere die Achſel=
höhlen
kalt wäſcht. Nach kalten Brauſen ſoll man den Körper
nicht etwa trocknen, weil durch die reibende Bewegung neue
Wärme erzeugt wird, ſondern man läßt ihn an der Luft trocken
werden. Ein Luftbad vor dem Schlafengehen und Entfernung
der Nachtkleidung ſind ebenfalls anzuraten. Kinder pflegen an
heißen Tagen ganz inſtinktiv nach Barfußlaufen zu verlangen.
In der Tat vermag der unbekleidete Fuß dem ganzen Körper
Wärme zu entziehen. Daß Säuglinge unter Hitze ganz beſonders
leiden haben und an heißen Tagen unbekleidet daliegen
ſollen, iſt vielen jungen überängſtlichen Müttern nicht bekannt.
Schließlich ſei noch auf den Einfluß der Kleiderfarbe und Wärme=
ſpeicherung
hingewieſen. Während alle dunklen Farben, insbe=
ſondere
Schwarz, Braun und Rot, die Sonnenſtrahlen anziehen,
werden dieſe von der weißen, gelben und hellblauen Farbe in
weitaus geringerem Maße an den Körper herangelaſſen.
An ſehr heißen Tagen ſoll man Alkohol meiden. Die er=
friſchende
Wirkung, die von einem Glaſe Bier ausgeht, iſt nur
ſcheinbar. Schon nach kurzer Zeit beginnt ſich der Alkohol im
Körper in Wärme umzuſetzen. Die Javaner und Chineſen pfle=
gen
dem erhitzten Gaſt eine warme Kompreſſe anzubieten und
ſind überzeugt, daß dieſe nicht nur wärmevermindernd, ſondern
auch müdigkeitbannend wirkt. Jedenfalls vermag ein heißer un=
geſüßter
Trunk den Durſt am ſchnellſten und nachhaltigſten zu
löſchen. Heißer Milchkaffee oder Zitronentee iſt an erſter Stelle
anzuführen. Als erfriſchende kalte Getränke gelten Buttermilch,
ſaure Milch, ferner Kokosmilch, die zu dieſem Zwecke in ſüdlichen
Gebieten vielfache Verwendung finden. Ein Zuſatz von Frucht=
ſaft
in Milch erhöht die erfriſchende und abkühlende Wirkung.
Die Amerikaner verſtehen es, derartige Getränke in ſteter Ab=
wechſelung
herzuſtellen, wobei ſie ſich des Saftes des Aborns, der
Pompelmuſen, Grapefrüchte, Piſtazien uſw. bedienen. Milchkalt=
ſchalen
mit einem Schuß Kognak und kalte Fruchtſuppen ſind auch
bei uns bekannt und beliebt. Miſchgelee mit Eigelb und Va=
nillegeſchmack
dem Mandeln und Fruchtfleiſch zugefügt werden,
findet bei Kindern an heißen Tagen viel Anklang.
H. G.

Wieviel Mädchen ſtehen im Arbeitsdienft?
WPD. Neben dem männlichen Arbeitsdienſt beſteht in Deutſch=
land
auch ein weiblicher Arbeitsdienſt, der allerdings ſchon ſeinem
zahlenmäßig geringerem Umfang nach weniger in Erſcheinung
Dabei hat er Aufgaben zu erfüllen, die gleichberechtigt
tritt.
n
en denen des männlichen Arbeitsdienſtes ſtehen. Der deutſche
Frauenarbeitsdienſt hat es ſich zur Aufgabe gemacht, den mit
Arbeit überlaſteten Frauen aller wirtſchaftlich ſchwachen Familien
zu helfen. Er hat damit eine Aufgabe übernommen, die, volks=
wirtſchaftlich
geſehen, von eminent hoher Bedeutung iſt. Dieſe
zilfeleiſtung kommt vor allem auf dem Lande in Frage, wo die
Frau weitaus mehr als in der Stadt. Trägerin der Tagesarbeit
iſt. Sind es in der Stadt die ſozialen Hilfslager, ſo ſind es auf
dem Lande die Siedlungs= und Bauernhilfslager, die dem weib=
lichen
Arbeitsdienſt als Organiſationsform dienen. In der Stadt
gibt es immer Familien, in denen Krankheit und übermäßige
Arbeitsbelaſtung der Frau eine Entlaſtung durch die Arbeitsfrei=
willigen
notwendig machen. Das gleiche gilt vom Lande, wo
noch Arbeit in Feld, Garten und Stall hinzukommt.
Um ſo intereſſanter iſt es, einmal zu erfahren, wieviele Mäd=
chen
zurzeit im weiblichen Arbeitsdienſt ſtehen. Es gibt gegen=
wärtig
etwa 382 Lager mit 11 754 Plätzen. Das Verhältnis zwi=
ſchen
Stadtarbeit und Landarbeit iſt ſo, daß 80 Prozent in Sied=
lungs
= und Bauernhöfen, aber nur 15 Prozent in ſozialer Hilfe
in der Stadt tätig ſind, während die reſtlichen 5 Prozent auf
landwirtſchaftliche Eigenbetriebe entfallen. Der weibliche Ar=
beitsdienſt
verfügt über zahlreiche Landesſtellen, deren Bezirke
ſich mit denen der Landesarbeitsämter decken

Warenverſand in Poſtſendungen nach dem Gebief
der Belgiſch=Luxemburgiſchen Wirkſchaftsunion.
Infolge des am 1. Auguſt in Wirkſamkeit getretenen neuen
Zahlungsabkommens zwiſchen Deutſchland und der Belgiſch=
Luxemburgiſchen Wirtſchaftsunion müſſen alle aus Deutſchland
nach Belgien, Luxemburg, Belgiſch Kongo und in die belgiſchen
Mandatsgebiet eingeführten Waren bei der Zollabfertigung ver=
ſehen
ſein; a) mit dem Doppel des Abſchnitts 4 der Export=
valutgerklärung
, die der deutſche Ausführer auf Grund der deut=
ſchen
Deviſenbeſtimmungen bei ſeiner zuſtändigen Reichsbank=
anſtalt
abzugeben hat: b) mit einem Rechnungsdoppel, das An=
gaben
über die Fälligkeit und die Verſicherung enthalten muß,
daß die Ware in Deutſchland erzeugt oder dort einer Um=
wandlung
oder erheblichen Bearbeitung unterzogen worden iſt.
Den Abſendern deutſcher Waren wird empfohlen, den Empfän=
gern
ein Doppel des Abſchnitts 4 der Exportvalutaerklärung mit
den ſchon bisher erforderlichen beiden Rechnungsabſchriften, die
fortan die vorerwähnten neuen Angaben enthalten müſſen, recht=
zeitig
zu überſenden.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Aufwertung 1. Nach dem Reichsgeſetz vom 20. Dezember
1934 kann der Gläubiger einer Aufwertungsfälligkeit (Hypothek
oder perſönliche Forderung) ſchriftlich kündigen. Die Kündi=
gungsfriſt
beträgt mindeſtens 3 Monate; die Kündigung iſt ſtets
nur für den Schluß eines Kalendervierteljahres zuläſſig und hat
ſpäteſtens am dritten Werktage des Kalendervierteljahres,
deſſen Schluſſe gekündigt wurde, zu erfolgen. Für jetzt käme alſo
nur eine Kündigung des Gläubigers zum 31. Dezember
193,5 in Frage, die ſpäteſtens am 3. Oktober 1935 dem Schuldner
zugegangen ſein müßte. In gleicher Weiſe kann auch der
Schuldner dem Gläubiger kündigen. 2. Der Zinsſatz der Auf=
wertungshypotheken
iſt auch zurzeit noch 6 Prozent, eine Sen=
kung
desſelben iſt nur durch Vereinbarung zwiſchen Gläu=
biger
und Schuldner herbeizuführen. 3. Hat der Gläubiger die
Aufwertungshypothek zur Rückzahlung nach 1. oben gekündigt,
ſo kann der Schuldner innerhalb eines Monats von
dem Tage an, an dem ihm die Kündigung zuge=
gangen
iſt, bei der Aufwertungsſtelle (Amtsgericht) ſchriftlich
oder zu Protokoll beantragen, ihm eine Zahlungsfriſt (die nur
einmal und längſtens bis zum 31. Dezember 1936 bewilligt wer=
den
kann) für das Kapital zu bewilligen. Der Antrag iſt unzu=
läſſig
, wenn der Aufwertungsbetrag der Hypothek oder der ver=
ſönlichen
Forderung 300 Goldmark nicht überſteigt. Die Aufwer=
tungsſtelle
darf die Zahlungsfriſt nur bewilligen, wenn der An=
tragſteller
über die zur Rückzahlung erforderlichen Mittel nicht
verfügt und nicht in der Lage iſt, ſie ſich zu Bedingungen zu ver=
ſchaffen
, die ihm billigerweiſe zugemutet werden können.
Die
Friſt ſoll nicht bewilligt werden, wenn die Bewilligung für den
Gläubiger eine unbillige Härte bedeuten würde. Die Frage der
Beſchaffung zweiter Hypotheken ſoll auf dem Wege einer Reichs=
bürgſchaft
gelöſt werden.

Wild=, Wald= und Weidmannsbilder aus dem Erntiyſ.

Kurz eh: die Brunft zu End’ will geh’n,
Läßt mancher fremde Bock ſich ſehn,
Aufs Blatt ſpringt er dem, der’s verſteht,
Der Feiſthirſch aber tritt erſt ſpät
Hinaus aufs Feld bei Mondenſchein
Und zieht vor Tagesgxauen ein.
Oft zeigt er, daß des Jägers Kunſt
Für einen Feiſthirſch eitel Dunſt.
So hat Graf zu Münſter einſt geſungen. Der Feiſthirſch!
Das Hochwild trägt ſeit Wochen ſchon ſein lichtbraunes Sommer=
kleid
die Geweihbildung iſt der Vollendung nahe, und allabend=
lich
halten die guten Hirſche mit Einbruch der Dämmerung ihren
regelmäßigen Auszug auf die weiten Schläge, um durch die
reiche, kräftige Aeſung, die ſie hier finden, tüchtig Feiſt unter
die Decke zu bringen. Ein paar Wochen noch, dann ſind die
Enden des Geweihes ausgeſchoben, und ſtattlich prangt die zackige
Krone über ihrem Haupte. Je mehr das Geweih ſich verhärtet
und der das Geweih umgebende Baſt ins Trocknen und Welken
gerät, deſto ſcheuer und vorſichtiger werden die Hirſche, deſto
mehr verſpätet ſich mit jedem Abend ihr Auszug, deſto früher
ziehen ſie bei grauendem Morgen wieder zu Holze. Es iſt, als
ob ſie wüßten, daß die Vollendung ihres Kopfſchmuckes auch den
Beginn der ihnen drohenden Gefahr bezeichnet. Dann iſt die
Fegezeit auf einmal im vollſten Gange; und nun beginnt die
Jagd auf den Sommerhirſch, auf den richtigen Feiſthirſch. We
Unter Feiſt
bedeutet nun eigentlich Feiſt
und Feiſtzeit‟?
verſteht man das auf dem Wildbret liegende Fett alles edlen, zur

Eife Fie Deis Wid it deif Peid dent ndid Si=
zeit

jenige Periode, während welcher die Hirſche am feiſteſten ſind,
das iſt zwiſchen dem Fegen und der Brunft. Kahlwild iſt im
Spätherbſt am feiſteſten; Feiſtjagden ſind Treibjagden auf Feiſt=
hirſche
ſo belehrt uns das Jagd=Lexikon Rieſenthals.
Die weidgerechteſte Jagdart zur Feiſtzeit iſt jene, die den ruhig=

ſten und ſicherſten Schuß ermöglicht: der Anſitz vor dem abend=
lichen
Auszug, dann der Anſitz und die Pürſch vor dem Einzug
beim grauenden Morgen und ſchließlich die ſogenannte Tropf=
Pürſch nach einem ſtarken Gewitterregen. Bekanntlich läßt ſich
alles Haarwild von den tropfenden Büſchen und Bäumen aus
dem Dickicht auf die Schläge treiben, um ſich draußen abzubeu=
teln
und in der warmen, hell durch die Wolken brechenden
Sonne das naſſe Fell zu trocknen. Die Jagd auf den Feiſt=
hirſch
erfordert unendliche Geduld, er iſt das reinſte Wald=
geſpenſt
. Drum Weidmannsheil dem wackren Jäger, dem es ge=

ſo hat
End will gehn, läßt mancher frende Bock ſich.
er wiederum recht. Es iſt eigenartig, wie gegen Ende der Reh=
brunft
, ſo zwiſchen dem 4. und 10. Auguſt, urplötzlich fremde
auftauchen. Man ſagt beſſer unbekannte wie fremde‟
Böcke
Böcke. Daß es ſolche Wanderböcke gibt, die zur Brunftzeit in
fremde Reviere ziehen, ſteht wohl feſt. Ein alter Jägersmann im
Lahntal pflegte in meiner Jugend mir, zu erzählen von den
Urböcken, die aus dem Hainer=Wald (Taunus bei Brand=
oberndorf
) his in die Waldungen des Lahntals zu wechſeln pfleg=
ten
. In der Mehrzahl dürfte es ſich aber in gutgehegten Revie=
ren
um heimliche Böcke handeln, die in den Waldes tiefſten
Gründen ihren Stand haben und ſich nur ſelten einmal beſtätigen
laſſen. Es iſt ſchwer, ſolche vielerfahrene, ſchlaue Geheimräte‟
vor die Büchſe zu bringen. Da ſchleicht man mit doppelter Vor=
ſicht
auf den Blattſtand ſetzt ſich wenn keine Blattſchirme im
Revier ſind ſo gedeckt als möglich an und verharrt regungs=
und lautlos mindeſtens eine Viertelſtunde. Dann beginnt man
vorſichtig zu blatten. Aber ein ſolch alter Schlauberger ſpringt
nur dem, der ein Meiſter iſt im Blatten. Sollte dem verführe=
riſchen
Blatt=Rufe kein Bock folgen, dann iſt noch lange nicht alle
Hoffnung verloren. Man bleibt regungslos darf auch nicht
dabei etwa rauchen auf ſeinem Plätzchen in guter Deckung
ſitzen. Nach einer Viertelſtunde läßt man zwei=, höchſtens drei=
mal
den Blattruf erklingen und hält ruhig nochmals eine Vier=
telſtunde
aus. Wie häufig hat man dann die große Freude, daß
ein ſolcher alter Geheimrat lautlos, im vollſten Sinne des Wor=
tes
angeſchlichen kommt. Wenn er dann mit gutem Blatt=

Verwalkungsgerichtshof.

p. Klage des Hch. Henkel in Londorf wegen Unterſagung des
Gewerbebetriebes zur Beſorgung fremder Rechtsangelegenheiten.
Der Kläger hatte früher in Gießen (1931) ein Treuhand=
büro
eröffnet, iſt dann 1932 nach Londorf übergeſiedelt, wo er
ſich als Berater auf wirtſchaftlichem Gebiete dem Publikum
empfahl. Das zuſtändige Finanzamt hat ihn als Steuerberater
nicht zugelaſſen, desgleichen das Amtsgericht ihn als Vertreter
abgelehnt. Aus der Berichterſtattung geht hervor, daß des Klä=
gers
Arbeiten als oberflächlich und ungenügend bezeichnet wur=
den
, daß er Rechtsanwaltsgebühren berechnete.
Das Kreisamt Gießen hatte Antrag auf Unterſagung des
Gewerbebetriebs geſtellt, der Provinzialausſchuß der Provinz
Oberheſſen hat dieſem Antrag durch Erkenntnis vom 2. Februar
1935 entſprochen. Hiergegen wendet ſich die Berufung des Klägers.
Aus der Verhandlung verdient angemerkt zu werden, daß
Henkel Briefbogen benutzte, auf denen ein nicht beſtehendes
Konto bei der Kommerz= und Privatbank Gießen aufgedruckt
war. Bei Bewerbung um die Gemeinderechnerſtelle in Londorf
machte Henkel, wie das angefochtene Urteil ausführt, an das Er=
preſſeriſche
grenzende Redewendungen, wobei auch miteinfloß,
daß bei der Beſetzung eines ſolchen Poſtens doch oft Vettern=
ſchaften
eine Rolle ſpielten.
Weiter legt Kläger eidesſtattliche Verſicherun=
gen
im Termin vor, die er ſelbſt von den Beteiligten entgegen=
genommen
und abgefaßt hat.
In der Beweisaufnahme ſchildert der Grünberger Ober=
amtsrichter
die plötzliche Konkursanmeldung der Firma Henkel
mit einer Schuldenlaſt von etwa 120 000 Mk., die auch ein Straf=
verfahren
wegen nicht ordnungsmäßiger Buchführung zur Folge
hatte. Henkel habe ſich in der Folge als ein Mann gezeigt, der
zu Rechtsvertretungen nicht geeignet ſei. Letzteres habe ſich be=
ſonders
bei der Anmeldung zahlreicher Entſchuldungsverfahren
für Landwirte erwieſen. Auch der weiter geladene Zeuge hält
den Kläger nicht für einwandfrei hinſichtlich einer beruflich zu
erfordenden Zuverläſſigkeit; dies gilt namentlich hinſichtlich der
Entſchuldungsverfahren.
Der Vertreter des Staatsintereſſes ſchließt ſich den Ausfüh=
rungen
des Provinzialausſchußurteils und der Berufungsbeant=
wortung
des Kreisamts an und beantragt Abweiſung der Be=
rufung
.
Aus den Ausführungen des Klägers hinſichtlich der Gebüh=
renhöhe
iſt hervorzuheben, daß er die Gebühren nach Anhören
eines Gießener Anwalts anſetzte und daß in den den Rechtskon=
ſulenten
zugebilligten Gebühren eine recht verſchiedenartige
Rechtspraxis ſeither zutage getreten zu ſein ſcheint.
Das Urteil verwirft die Berufung.
Jedes Volk erneuert ſich in ſeiner Jugend.
Vollsgenoſſen! Tragt durch die Kinderlandverſchickung zur
Geſunderhaltung bei. Meldet Pflegeſtellen
bei eurer NSV.=Ortsgruppe.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt den Abenteurerfilm Der Ko=
und die Nachtigall
mit Jarmila, Novotna, Jvan
Petrovich, Gerda Maurus. R. Klein=Rogge.
Die Helia=Lichtſpiele bringen einen Farbtonfilm
Die Tempeltänzerin
Die Geſchichte einer Liebe in der
Südſee). Jugendliche zugelaſſen.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Ufa=Film Barca=
role
mit Guſtav Frölich und Lidia Baarova.
Belida zeigt heute zum letzten Male den Ufa=Tonfilm:
Freut Euch des Lebens, mit Dorrit Kreysler, Wolfgang Lie=
beneiner
, Leo Slezak. Eugen Rex, Ida Wüſt.
Luftſchuß ſchafft wahrhafte Volksgemeinſchaft.
Werdet Mitglied im Reichsluftſchutbund!

ſchuß im Feuer zuſammenbricht, hat man das Gefühl, vMiuch
einen alten Schlauberger überliſtet zu haben, und mit beruin
tem Stolz ſteckt man ſich den grünen Bruch auf den ſchwei fhilg
ten Hut. Dann iſt Wahrheit, was Joſefine Moos im ſnen
Weidmannsliedern uns geſungen:
Waidmann, wie heiß ſich auch die Jagdluſt regt,
erſt laß den Bock noch das Gehörn vererben,
eh’ ihn dein Blattſchuß auf die Decke legt.
Dann mag ſein Schweiß den grünen Bruch dir füe:.
Den Nicht=Jäger intereſſiert es, zu hören, was ein Auk
denn eigentlich iſt. Man verſteht darunter einen grünen
der im Falle eines glücklichen Schuſſes auf einen Rehbock imn
Hirſch, Damhirſch oder auf eine Wildſau am Hute befeſtisrſit=
Man nimmt in der Regel einen kleinen Eichenzweig,
wie im Winter regelmäßig einen Nadelholz=Bruch, deu rruch
zieht man durch den Schweiß (das Blut) des erlegten Uze=
und überreicht ihn auf der Hirſchfänger=Spitze oder auf denöuute
liegend dem glücklichen Schützen, der ihn auf ſeinem Johlut
befeſtigt.
Ganz beſonders ſtreng ſah der letzte Herzog von Naſſy duer
im Kriege 1866 ſein ſchönes Land verlor, der ſpätere Grozrzu
Adolf von Luxemburg, auf ſeinen herrlichen Jagden iuzen
wendel darauf, daß die alte Weidmannsſprache richtig gehuſt
und alte Weidmannsſitte genau beachtet wurde. So achte uer
beſonders auf die richtige Ueberreichung und Befeſtigum dzes
grünen Bruches. Das iſt gewiß nebenſächlich, und ich ersie ge=
auch
nur ſo nebenbei. Es ſind jetzt gerade 65 Jahre her,
B un
den eben entthronten Herzog Adolf der Verſucher herarit nin
Geſtalt des dritten Napoleon, der nach der Kriegserklärun ichn
aufforderte, ſich ſeinem Hauptquartier anzuſchließen, woraust
zog Adolf die Antwort gab: Soeben habe ich meine Dierſdam
König von Preußen angeboten.
Am 25. Auguſt geht einheitlich im ganzen Reichsgebi ie
Jagd auf Rebhühner auf, deren Schluß am 30. Nov. eintrü
Auch Meiſter Grimbart, der Dachs, darf vom 1. Au g luis
zum 31. Dezember erlegt werden.
Ringeltauben dürfen vom 1. Augſt ab geſchoſſen wern.
Ferner darf die Jagd ausgeübt werden auf Sumpfſchpſen
und Brachvögel. Zu den Sumpfſchnepfen gehören die Beſſime
(auch Himmelsziege genannt), die Doppelſchnepfe (auch Dpel=
Uimne
Bekaſſine oder große Sumpfſchnepfe genannt) und die

und KolenEeiten Wei Don den Aaufſteuden, die de ſich
mannsbilder leſen, einen Jägersmann zum Freunde hat, delaſſe
ſich im Auguſt einmal mit hinaus ins Jagdhaus und ins nec=
revier
nehmen.
Welch ein Hochgenuß, ſo hinauszuziehen in Berg und Falld,
wenn nach Sturm und Wetter der Himmel ſich klärt, wenrſ=
Ferne dumpf die Donner verrollen, wenn ein kräftigerE.t
geruch, vermiſcht mit ſüßem Blumenduft, die Lüfte füllt, en
die ganze Natur ſo recht von Herzen aufzuatmen ſcheint Eür=
quickung
und Friſche.
Wie köſtlich der Anſitz an den Waldwieſen, wenn dasBilld
zur Aeſung heraustritt und der Wald ſchlafen geht. Ouvn
Tagesanbruch die trauliche Hütte zu verlaſſen, wenn fer
Weſten die letzten Sterne erlöſchen und vom Oſten her dasrüch=
licht
der nahenden Sonne über den Himmel emporſchwimt und
die Morgenkühle ſich bemerkbar macht, von der ſchon Vol=
Nibelungenlied geſungen hat:
Mir wird ſo kühl im Harniſch
nun wird es balde Tag.
Es iſt wunderſam ſchön im Ernting in den deutſche Mül=
dern
und in den deutſchen Bergen! Joſefine Moos hat /a:
Jetzt wird die Pürſch ihm Luſt bedeuten,
Des Jägers Herz pocht frohbeſchwingt,
Denn ſeine liebſten Weidmannsfreuden,
Sind jene, die der Ernting bringt.

inten 100
Futw
wei
zeun
noch
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M.4
Mit
10e

Weidmannsheil!
Dr. Ludwig Rih

Aus dem Gerichtsſaal.

Je acht Monate Gefängnis im Betrugsprozeß Boecker ſu.
LPD. Wiesbaden. Der Betrugsprozeß Boecker n0
der längſte Prozeß, der bis jetzt das Wiesbadener Gerü be=
ſchäftigte
und der im Januar dieſes Jahres begonnen / ü
nunmehr zu Ende. Den beiden Angeklagten, dem ehergmn
Rechtsanwalt Boecker und dem Detektiv Haas, war in mlnen
Fällen Betrug, zum Teil in Tateinheit mit Wucher durch den=
ſetzte
Honorarforderungen an ihre Klienten zur Laſt gelesuoſt
m=
den
. In einem Falle war Boecker der Hehlerei bezichtistt
tuen
den. In dieſem Falle ſowie in einigen der vorſtehend gerg
Fälle hatte die Staatsanwaltſchaft Freiſprechung beantra 400a5
Gericht verurteilte die beiden Angeklagten wegen geme jmſen
zzu
Betrugs in einem Falle und Haas in einem weiteren 71
je acht Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Unterſufg’5
haft.
Sechs Jahre Zuchthaus für einen ſchweren Jungen.
LPD., Frankfurt a. M. In der Zeit von Februar bi=
d
. J. wurden in Frankfurt am Main zahlreiche Einbrüche vül ſt
Der Dieb hatte es dabei in der Hauptſache auf Manſarden Tup
und ſonſtige Geſchäftsräume abgeſehen. Ja ſelbſt einem Kckem=
haus
ſtattete er einen Beſuch ab, um ſich dort Schmuckſachen. 20
und das Bargeld der Schweſtern anzueignen. Bei einem E
ins Volksbildungsheim fielen ihm mehrere hundert Mark Mn
Hände.
rItſt
Der Täter ſtand jetzt in der Perſon des 29jährigen
Fabian aus Nordenburg in Oſtpreußen vor der Großen St Gun=
mer
. Er iſt bereits mehrfach vorbeſtraft und ſaß zuletzt für
im Zuchthaus. Mit ihm ſtand ietzt ſeine Geliebte die 26
e Bertha Ado.

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UiS e din der ich echeifte geiſch Niue eue ſe
Heimat Fabians und war nach deſſen Entlaſſung aus dem=
haus
wieder mit ihm zuſammen. Da Fabian aber arbeitsl. ſ0
Di=
ing
er in Königsbera auf Diebſtähle aus und verübte u. C
Einbruch in die Königsberger Univerſitätsklinik. Mit dem AR
der Beute beſtritt er nun die Fahrtkoſten für ſich und ſe
liebte nach Frankfurt a. M., wo er ſeine Diebſtähle fortſe Feelin
Das Gericht verurteilte den Angeklagten, zu ſechs
Zuchthaus. fünf Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverw !90
die auf ein Jahr Prüfungsfriſt beſchränkt wurde. Die LFFl
Fabians erhielt vier Monate Gefängnis.
Beinbruch in der Turnſtunde.
Schadenserſatzpflicht des Vorturners wegen unzulänglichen?
ſtellung. Eine warnende Sportentſcheidung des Reichsp
Nachdruckverbo
js. In der Turnſtunde eines weſtdeutſchen Sportverein
ſich eine Turnerin beim ſogenannten Mutſprung vom Pfg 30!
linke Bein. Die Verletzte verklagte nicht nur ihren Turroß
S5,
erb
ſondern auch den die Uebungen beaufſichtigenden und hi
Mlitle
ſtellung leiſtenden Vorturner auf Schadenserſatz. Währ
übrigens auf 13 000 RM. bezifferte Klage gegen den
erfolglos blieb, wurde die Schadenserſatzpflicht des 2
jetzt vom Reichsgericht in Uebereinſtimmung mit dem Ober.
gericht Frankfurt a. M. aus folgenden Gründen bejaht:
Das Verſchulden des Vorturners liegt nicht nur dgrin
Sprungmatte ſchief und zum Teil unter dem Pferd lag, w."
die Turnerin beim Abſprung infolge Aufkommens auf den

tenrand aus dem Gleichgewicht und ſo zu Fall kam ſonde
darin, daß der Vorturner nicht die richtige Hilfsſtellung ge
Beim Mutſprung vom Pferde der darin beſtand, daß die Bo.
den beiden Pauſchen kniende Turnerin frei vom quer geſtell. b
rät abſprang, hätte nämlich der Vorturner ſo Hilfsſtellung
müſſen, daß er der Turnerin gegenüberſtand, um ſie dur
faſſen beider Arme vor einem etwaigen Sturz zu bewahren.
deſſen hat der Vorturner die Hilfsſtellung nicht ſo, ſondern Dſs
rechten Seite der Turnerin aus geleiſtet, ſo daß er den nas
erfolgenden Sturz nicht zu verhindern vermochte. Ferner
der die Aufſicht führende Vorturner unbedingt dafür 3u
daß die verſchobene Matte oder das Pferd in die richtige 2.
bracht wurde, ehe er die Uebungen fortſetzen ließ. Reichss e
briefe‟. (VT 9/35. 13. 5. 1935.)

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Montag, 5. Auguſt 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 213

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ſur 6 Meiſter behalten ihre Vorjahrstitel. Käthe Kraus läuft 100=Meter=Rekord in 11,8 Sek. Huber
ird vor Stöck Zehnkampfmeiſter. Schöne Erfolge der Darmſtädter Athleten: Hertel 34. Sieger unter
eWeNeh
mitie Marathonlaufern. Haag 5. Sieger uber 5000 m. Creter und Blino 8. und 9. im 1500 m Enolauf.

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Freunde hat de
Daus u irefürchmener wieder 100-Mkr. -Meiſter.
in Berg m
Den erſten 100=Meter=Zwiſchenlauf ſicherte
zuei hAfz. Leichum unbedrängt in 10,8 vor dem
todeE uleger Pontow und dem jungen Neckermann=
Lüſt
men ſchein itklurnheim. Im zweiten Lauf kamen Borchmeyer
0. Hornberger in 10.7 zuſammen ins Ziel. Mit
we 45 Ymm kam noch der Dresdener Fritzſche in den
eht OwFylauf, während DT.=Altmeiſter Lammers
ächied. Zum Endlauf traten, dann von
mn nach außen Neckermann, Hornberger,
An üuchmeyer, Pontow. Fritzſche und Leichum an.
al der zweite Start glückte, bis 50 Meter war
6s Feld dicht geſchloſſen. Leichum und Horn=
ſiger
führten knapp, dann ſchob ſich aber Borch=
eer
nach vorn, um mit Bruſtbreite Vorſprung
eufät Bk 105 vor Leichum, der gleiche Zeit lief, zu
3 Fiſuumnen. Hornberger wurde nur Dritter vor
Mrow.
Beichun Sieger im Weitſprung.
un Weitſprung wurde die ausgezeichnete
btampfleiſtung des Europameiſters Leichum
c mehr übertroffen, ſo daß ſich der Stettiner
R,73 Meter den erſten Platz ſicherte. Viel=
4 wäre ihm noch eine Verbeſſerung geglückt,
ui5 war er durch die zahlreichen ſonſtigen
ungen an denen er teilnahm, ſichtlich er=
FhIt. Bäumle=Reichsheer holte ſich mit 7,57
get 1 büt vor dem Hallenſer Biebach den zweiten
r Geieſſot.
m *
Gech
Flsk gewinnk das Hammerwerſen.
e uül e uch im Hammerwerfen fand der im Vor=
Baf aufgeſtellte deutſche Rekord des Königs=
R
Forrs Blask mit 49,17 Meter keine Verbeſſe=
ſu
mehr, ſo daß der Oſtpreuße mit dieſer
M
Rai
ſtung Sieger wurde. Der Titelverteidiger
a
begen.
elagten
7u ſaar=Saarbrücken wurde mit 47,47 Meter
Nu e
zwung der lutzſtihie eiter, währen überraſchenderweiſe der Süd=
che
Seeger=Oßweil mit 4603 Meter nur
Hse e
letzten Platz in der Entſcheidung belegen
üe.
vo fch.

R

diceh.
ſehrere du.
ASr
NeIn
RAS
(s 107 0
74
Feis 9e
.0

Ueberraſchung
u 3000-Meker Hindernislaufen.
u Hindernislaufen, gab es eine Ueber=
Aung, denn nicht der allgemein favoriſierte
äus, ſondern Uffz. Heyn vom Reichsheer
ſich in 9:42,2 erfolgreich durch, während
äus Vierter wurde. Heyn lag von der
weg in Front. Ausſchlaggebend für ſei=
Aieg war in erſter Linie das hervorragende
ſüpringen des Waſſergrabens, wodurch er

*Die 98er Leichtathleten in Front!
Ein ſtarkes Feld ſtellte ſich über 5000
Marakhonlauf -1500 Mkr.5o00 Mkr.!

Sonderbericht des D. T.
Der Sonntag brachte bei den Leichtathletik=
meiſterſchaften
noch einmal prachtvolle Kämpfe
und zumeiſt großartige Leiſtungen, die von den
etwa 15000 Berliner Zuſchauern lebhaft gefeiert
wurden.
Für unſere Darmſtädter Athleten gab es harte
Entſcheidungskämpfe. Nachmittags mußte zu=
nächſt
Kurt Herfel, unſer deutſcher SS.= Mei=
ſter
des Hindenburg=Marſches und Neunter der
Deutſchen 35=Klm.=Gepäckmarſch=Meiſterſchaft,
zum Start über die Marathon=Strecke.
Neben Herfel waren noch 91 Marathon=
Kameraden
angetreten, die alle als Künder und Kämpfer
der olympiſchen Idee mit Heldenmut den Kampf
über die 42 Klm. lange und größten Kampfgeiſt
fordernde Strecke aufnahmen. Wie ſollte es dies=
mal
auch anders ſein: Auf der ganzen Strecke
wird verbiſſen gekämpft, wenn ſich auch der End=
ſieg
von Brauch vor Gerhard ſchließlich als klare
Angelegenheit herausſtellt. Daß am Ziel der
Darmſtädter Herfel den 34. Platz in
3:12:28 Std. unter den 92 Teilneh=
mern
belegt, iſt für ſeinen erſten Start über
die längſte Strecke ein überaus achtbarer Erfolg.
Sein unverfälſchter Mut, im Kampf gegen die
längſte Strecke, Organe und Körperkraft war
eine gewaltige Leiſtung. Sicherlich ſtellt er auch
in den nächſten Tagen in einem Spezialkurſus
der SS. ſeinen Mann.
Nach wunderbarem Rennen über 800 Meter
und dem neuen deutſchen Rekord, von Käthe
Kraus=Dresden in 11,8 Sek. über 100 Meter über
Dollinger=Nürnberg, die die gleiche Zeit ſtoppen
ließ, mußten
Creter und Blind mit 10 Konkurrenten
über 1500 Meter
an den Start. Wild gingen die Tips auseinan=
der
und noch wilder war bald die Fahrt über
die erſte Runde, in der Arthur Blind tapfer an
der Spitze mithielt, während Georg Ereter all=
mählich
zurückfiel. Die Zwiſchenzeiten waren
für deutſche Verhältniſſe fantaſtiſch. Es war bald
klar, daß es pfundige Endzeiten geben mußte.
Der Poliziſt Schaumburg erwies ſich bald als
mit den größeren Reſerven verſehen und als
ſicherer Beherrſcher der Situation. Er hatte trotz
der 3:54 Min. noch etwas intus und hielt
Rothbart und Dompert ſicher nieder. Im geſchla=
genen
Feld gab der Stuttgarter Paul noch auf.
Ereter kämpfte ſich in der letzten Runde noch ein=
mal
vor, ſo daß er ſchließlich in 4:00,4 Min, den
8. Platz vor ſeinem Vereinskameraden Blind be=
legte
. Dieſer gewaltigen Tempofahrt unſerer
beſten deutſchen Mittelſtreckler waren unſere
Darmſtädter eben doch noch nicht bis zum Schluß
gewachſen. Hier werden ſie weiterarbeiten müſſen.

Gehermeiſter Hähnel, Erfurt.

vor ſeinem ſchärfſten Gegner, Otto=Berlin, einen
entſcheidenden Vorſprung erreichte. Otto be=
legte
vor dem Kölner Berg den zweiten Platz.
Müller=Kuchen Erbe Wegeners.
Im Stabhochſprung lichtete ſich das
Feld frühzeitig. Unter den bei 3,70 Meter aus=
geſchiedenen
Springern befand ſich auch der
Titelverteidiger Wegener=Halle, der allerdings
faſt ein Jahr ausgeſetzt hatte. Mit ihm ſchied
Ritter=Templin aus. Bei 3,80 Meter ſtreckte
Dwiza die Waffen, und für die engere Entſchei=
dung
blieben noch drei Bewerber, der frühere
DT.=Meiſter Müller=Kuchen, der Breslauer
Hartmann und der Berliner Spieler, übrig.
Mit einem famoſen 4=Meter=Sprung holte ſich
Müller vor Hartmann und Spieler den Mei=
ſtertitel
.
Wöllke ſiegt wieder im Kugelſtoßen.
Im Kugelſtoßen wurden in der Entſcheidung
die guten Leiſtungen der Vorkämpfe nicht er=

Meter ein,
die als eine der letzten Meiſterſchaften vergeben
wurden. Auch Heiner Haag, der nach ſorgfältiger
Pflege wieder verhältnismäßig ausgeruht war,
ſtand am Start. Bald ſchon zeigten ſich die Ber=
liner
wieder dankbar für die Leiſtung unſeres
Heiner Haag. Als ihn die Zuſchauer bald an der
Spitzengruppe entdeckten, gab es nur noch einen
Zuruf Haag! Tempo! Und dieſes Tempo hatte
es auch bald in ſich, wenn man die Zwiſchenzei=
ten
beachtet: 1000 Meter in 2:47 Min, 1500 Me=
ter
in 4:188 Min. 3000 Meter in 9:042 Min,
4000 Meter, in 12:15,2 Min.! Die Siegeszeit
hätte alſo ſehr gut werden müſſen, aber es zeigte
ſich, daß unſere meiſten deutſchen Langſtreckler
noch nicht ganz gleichmäßig auf Tempo laufen
können, denn die Zeit des Siegers Syring war
15:07,4 Min.
Wie hart und ſchwer Syring der Sieg gemacht
wurde, ſei kurz geſchildert: Heiner Haag führte
unter den Anfeuerungen der Zuſchauer bis zur
letzten Runde, als Blöſch abſpurtete. Syring und
Haag ſtürmen nach. Der Darmſtädter mit Rieſen=
ſchritten
. Alles um die Bahn ruft Haag! Haag!
Blöſch wird noch immer nicht geholt. In der
Schlußkurve erſt kann Syring aufholen, kämpft
ſich verbiſſen und zäh vorbei. Haag rückt auf, kann
aber trotz der tollen Anfeuerungsrufe nicht über
ſeine Kräfte hinaus und muß Blöſch kurz vor ſich
durchs Ziel gehen laſſen. Syring wurde in 15:07,4
Min nur knapp Meiſter in dieſem unerhörten
Endkampf vor dem Eppinger Hitlerjugend= Füh=
rer
Blöſch 15:07,6 Min. und Heiner Haag 15:08,8
Min., der damit ganz hervorragend abſchnitt und
überdies zugleich ſeine perſönliche Beſtzeit über
5000 Meter erzielte. Auch der den Darmſtädter
Sportlern bekannte Fritz Schilgen lieferte im
Endſpurt noch eine feine Leiſtung und konnte ſich
ſchließlich in 16:10,4 Min, bis auf den 4. Platz
hinter Haag herankämpfen.
Die Deutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften ſind
vorüber. Sie waren, von einigen Konkurrenzen
abgeſehen, ganz groß, und beſonders ſchön iſt, daß
unſere Darmſtädter Leichtathleten
in der auserleſenen Geſellſchaft ſo
fein abſchnitten. Wenn wir hören, daß
Heiner Haag demnächſt in Finnland,
der Heimat Nurmis, gegen die Söhne Suomis
für Deutſchland über 10 000 Meter ſtar=
ten
wird, ſo gibt es keine ſchönere Belohnung
für ſeine Leiſtungen als die Ehre, die deutſchen
Farben gerade in dieſem wichtigen Länderkampf
vertreten zu dürfen. Wir freuen uns mit ihm
und den anderen Athleten des SV. 98, die bei
dieſen deutſchen Meiſterſchaften den Namen
Darmſtadts und ihren Verein, ſo eindrucksvoll
vertreten haben.
Mit ihrem Führer. Heinz Lindner, der
vorausſichtlich auch beim Vierländerkampf am
1. September, in Berlin im Zielgericht ſitzen
wird, treffen die Darmſtädter am Dienstag mor=
gen
6.22 Uhr wieder hier ein.

reicht. Wöllke kam nur einmal über die 15 Me=
ter
, während ſich Stöck um faſt 20 Zentimeter
verbeſſerte. Mit 15,33 Meter holte ſich Wöllke
erneut den Titel, während Stöck mit 14,92 Me=
ter
auf den zweiten Platz kam und Reymann
mit 44,73 Meter Dritter wurde.
Hähnel wieder Gehermeiſter.
Um die Teilnehmer am 50=Kilometer=Gehen
und am Sonntag auch die Marathonläufer mit
der olympiſchen Strecke vertraut zu machen,
wurden die beiden Dauerprüfungen im Sport=
forum
geſtartet, wo ſich auch das Ziel befindet.
Die Geher erledigten ihre Meiſterſchaft am
Samstag; am Start waren etwa 80 Teilneh=
mer
. Nach anfänglicher Führung von Hintz=
Bielefeld kamen bald der Verteidiger Hähnel=
Erfurt, der Münchner Reichel und Bleiweiß=
Berlin an die Spitze. Bei 15 Kilometer, die in
1:19,45 zurückgelegt wurden, beſtand die jüh=
rende
Gruppe ſogar aus 8 Mann. An der Ver=
pflegungsſtelle
in Eichkamp waren jedoch Häh=
nel
und Bleiweiß ihren Konkurrenten ſchon um I

Zehnkampf=Meiſter Huber=Stuttgart.
100 Meter vorausgeeilt. Die beiden hartnäcki=
gen
Rivalen lagen auch am Wendepunkt dicht
zuſammen und führten vor Kübler=Stuttgart
und dem Leivziger Seifert. Weitere 200 Meter
zurück folgten, Zernhardt=Dresden und Priehn=
Dresden. Im weiteren Verlauf der langen
Strecke gab es dann wenig Veränderungen.
Erſt auf den letzten Teilen der Strecke konnte
Hähnel ſeinen Vorſprung vor Bleiweiß auf 2
Minuten ausdehnen und damit ſeinen Titel er=
folgreich
verteidigen.
Ausklang in Eichkamp.
Nach verſchiedenen Vorentſcheidungen des
Vormittags begannen am Sonntag nachmittag
auf dem SSC.=Platz in Berlin=Eichkamp die
Entſcheidungen der 40. Deutſchen Leichtathletik=
Meiſterſchaften. Der Platz lag in hellſtem Son=
nenſchein
, ein leichter Oſtwind brachte er=

Schaumburg.

[ ][  ][ ]

friſchende Kühle an dem ſonſt heißen Tage, und
lange vor dem Beginn der Kämpfe waren
20 000 Zuſchauer anweſend.
Am Nachmittag wickelte ſich dann das Pro=
gramm
Schlag auf Schlag ab. Es gab faſt in
allen Wettbewerben ſpannende Kämpfe und zum
Teil recht knappe Entſcheidungen. Im 100=Mtr.
Lauf der Frauen gelang es der Titelverteidige=
rin
Käthe Krauß=Dresden, einen neuen deut=
ſchen
Rekord zu laufen. Die neue Höchſtleiſtung
war die Folge eines harten Endkampfes Krauß=
Krüger, den Frl. Krauß mit 11,8 als knappe
Siegerin beendete. Frl. Dollinger erreichte die
gleiche Zeit. Ein weiterer Rekord fiel nicht, es
gelang aber im Dreiſprung Drechſel=Thalheim,
den ſeit 1914 beſtehenden Rekord von Holtz= Ber=
lin
mit 14,99 Meter zu erreichen. Die Auf=
ſtellung
eines neuen Rekordes dürfte jetzt nur
noch eine Frage der Zeit ſein. Von den 16 Mei=
ſterſchaften
des Sonntags wurden nur 6. von
den Meiſtern des Vorjahres gewonnen, in allen
übrigen Wettbewerben gab es neue Meiſter.
Die Liſte der Meiſter 1935.
hat folgendes Ausſehen:
Männer.
100 Meter: Borchmeyer=Stuttgart, 10,5: 200
Meter: Neckermann=Mannheim, 21,6; 400 Mtr.:
Hamann=Berlin, 49,2: 800 Meter: König= Ham=
burg
, 1:54,4; 1500 Meter: Schaumburg= Mül=
heim
, 3:54,2; 5000 Meter: Syring=Wittenberg,
15:07,2: 10 000 Meter: Haag=Darmſt., 31:41,6;
110 Meter Hürden: Wegener=Berlin, 14,6; 400
Meter Hürden: Scheele=Altona, 54,1; 50= Kilo=
meter
=Gehen; Hähnel=Erfurt, 5:02:19,4; Mara=
thonlauf
: Brauch=Berlin, 2:39:20: 3000=Meter=
Hindernislauf: Heyn=Reichsheer, 9:42,2; Hoch=
ſprung
: Weinkötz=Köln, 1,93 Meter; Weit=
ſprung
: Leichum=Stettin, 7,73 Mtr.; Dreiſprung:
Drechſel=Thalheim, 14,99 Mtr.; Stabhochſprung:
Müller=Kuchen, 4,00 Mtr.; Kugelſtoßen: Wöllke
Berlin, 15,33 Meter: Diskuswerfen: Lampert=
Saarbrücken, 46,65 Meter; Speerwerfen: Wei=
mann
=Leipzig, 69,09 Meter: Hammerwerfen:
Blask=Königsberg, 49,17 Meter; Zehnkampf:
Huber=Wünsdorf, 6793 Punkte.
Frauen.
100 Meter: Krauß=Dresden, 11,8: 80 Meter
Hürden: Steuer=Duisburg, 12,2: Diskuswerfen:
Mauermeyer=München, 44,63 Meter; Speer=
werfen
: Goldmann=Berlin, 42,35 Meter; Hoch=
ſprung
: Kaun=Kiel, 1,53 Meter.
Huber vor Sköck im Zehnkampf.
Der am Vormittag zu Ende geführte Zehn=
kampf
ergab eine Ueberraſchung. Der in Ab=
weſenheit
Sieverts als Favorit geſtartete Char=
lottenburger
Stöck, der am Samsrag die erſten
fünf Uebungen als Erſter beendet hatte, kam
durch Pech um den Endſien. Er verſagte im
Stabhochſprung vollkommen, nachdem er bis
zur ſiebten Uebung in Front gelegen hatte.
Bei 2,70 Meter riß er dreimal die Latte, ſo
daß er in dieſer Uebung überhaupt keinen
Punkt errang. Dadurch kam Feldwebel
Huber an die Spitze, die er auch durch eine
feine Stabhochſprungleiſtung und einen guten
1500=Meter=Lauf bis zum Schluß behaupten
konnte. Der Stuttgarter wurde damit End=
ſieger
und deutſcher Zehnkampfmeiſter, er er=
reichte
6793 Punkte, während Stöck mit 6647
Punkten den zweiten Platz belegte und der
bisher noch wenig in Erſcheinung getretene
Müller=Griffhorn mit 6490 Punkten Dritter
wurde. Unter Berückſichtigung der neuen
Punktwertung ſind die Ergebniſſe der deutſchen
Zehnkämpfer ausgezeichnet. Mit Sievert und
einem etwas glücklicheren Stöck haben wir für
1936 hoffnungsvolle Kräfte im wertvollſten
Olympia=Wettbewerb. Der Olympiadritte von
Los Angeles, Wolrad Eberle=Berlin, mußte
ſchon am Samstag wegen eines Muskel=
krampfes
ausſcheiden.
Ueberraſchung im Diskuswerfen.
Lampert Meiſter.
Weltrekordmann Schröder ausgeſchieden.
Den Endkämpfen im Diskuswerfen am
Sonntag nachmittag war die größte Spannung
dadurch genommen, daß ſich Weltrekordmann
Schröder=Magdeburg nicht mehr unter den
Teilnehmern befand. Der Magdeburger der
nicht in beſter Form war, kam im Vorkampf
über 43,29 Meter nicht hinaus und konnte ſich
mit dieſer Leiſtung nicht für die Entſcheidung
qualifizieren. Der Titelverteidiger Sievert
Hamburg, der aus Geſundheitsrückſichten auf
die Verteidigung ſeiner Zehnkampfmeiſterſchaft
verzichtet hatte, ging auch im Diskuswerfen
nicht an den Start. Sieger und deutſcher
Meiſter wurde Lampert=Saarbrücken

Giſela Mauermeyer.

Erwin Wegner, Berlin.
mit der ausgezeichneten Weite von 46,65 Meter
vor Würfelsdobler=München 1860 (45,21 Meter)
und Lt. Fritſch=Reichsluftwaffe (45,18 Meter).
Ein feines 1500-Meker=Rennen.
Schaumburg verteidigt ſeinen Titel.
Die 15 Läufer, die ſich über 1500 Meter
dem Starter ſtellten, lieferten einander einen
ſchönen und ſpannenden Kampf. Anfangs
übernahm Dompert=Stuttgart, der deutſche
Juniorenmeiſter die Führung, dann löſte ihn
der Eßlinger Eitel ab. Hinter den beiden be=
haupteten
ſich der Stettiner Rothbarth und
der Titelverteidiger Schaumburg=Polizei Mül=
heim
, der ſich nach 600 Metern an die Spitze
ſetzte, und ſich nicht mehr verdrängen ließ.
Hinter ihm wechſelten Böttcher, Dompert,
Kaufmann und Rothbarth wiederholt die Plätze,
auf der letzten Runde hatten ſich Schaumburg,
Dompert und Rothbarth von den anderen ge=
rennt
. Schaumburg verlängerte auf den letz=
ten
20 Metern ſeine Schritte und ſiegte in der
ſchönen Zeit von 3:54,2 Minuten. Hinter ihm
mußte Dompert ſeinen zweiten Platz an den
Stettiner Rothbarth (3:56) abtreten und mit
dem dritten Platze in 3:57 vorliebnehmen.
Raff, Eitel und Würker belegten die drei
weiteren Plätze.
Rekordmann Weinköh wird Meiſter.
Die beſten deutſchen Hochſpringer erreichten
diesmal nicht ganz die ſonſt von ihnen ge=
wohnten
Weiten. Der Rekordmann Weinkötz=
Köln und Martens=Kiel kamen beide nur auf
1,93 Meter und mußten um die Entſcheidung
ſtechen. Hier ſprang Weinkötz zwar 1,95
Meter, die ihm Sieg und Meiſterſchaft brachten;
gewertet wird aber nur der Sprung von 1,93
Meter. Gehmert=Berlin erreichte 1,90 Meter;
auch er hatte bisher höhere Leiſtungen geboten,
und belegte den dritten Platz. Außer dem im
fernen Oſten als Sportlehrer weilenden Titel=
verteidiger
Ladewig war auch der bekannte
Turner Bornhöfft nicht am Start.
100-Meter-Rekord bei den Frauen.
Käthe Krauß in 11,8 vor Dollinger.
Den erſten Rekord des zweiten Tages der
deutſchen Meiſterſchaften gab es im 100=Meter=
Lauf der Frauen. Die Zuſchauer ſahen ein
aufregendes Rennen, das ein Kampf zwiſchen
der Titelverteidigerin Käthe Krauß=Dresden
und der Rekordhalterin Mariechen Dollinger=
Nürnberg war. Bis zur Hälfte der Strecke lag
die Nürnbergerin knapp an der Spitze, dann
ſetzte ſich aber die Meiſterin ſtärker ein und
auf den letzten Metern gab es einen packenden
Endkampf aus dem Käthe Krauß mit einem
kaum ſichtbaren Vorſprung in der neuen deut=
ſchen
Rekordzeit von 11,8 Sekunden als
Siegerin hervorging. Für die Nürnbergerin
wurde die gleiche Zeit geſtoppt. Erſt mit 12,4
Sekunden kam Frl. Bauſchulte=Osnabrück als
Dritte im Ziel ein, gefolgt von Albus=Barmen,
Zimmer=Hamburg und Witte=Oberhauſen.
Hamann Meiſter über 400 Meter.
Im 400=Meter=Lauf ging der deutſche und
Europameiſter Adolf Metzner=Frankfurt trotz
ſeiner Verletzung doch an den Start. Er kam
aber über den vierten Platz nicht hinaus. Schon
in der erſten Kurve ging der Berliner Hamann
der von den deutſchen 400=Meter=Leuten in der
abgelaufenen Zeit der beſtändigſte war, an
Metzner vorbei. Hamann lag dann an der
Spitze und lief ſein Rennen ſiegreich in 49,:
Sekunden nach Hauſe. Sehr gut hielt ſich der
Frankfurter JG.=Mann Helmle, der in 49,3
Sekunden Zweiter wurde und den Breslauer
Blacejezak (49,4) auf den dritten Platz ver=
wies
, während Meiſter Metzner in der gleichen
Zeit Vierter wurde.
König=Hamburg 800-Meter=Meiſter.
Ein ſchönes Rennen war der 800=Meter
Lauf. Sofort nach dem wiederholten Start
ſtürzte der Heilbronner Lang und lief aus=
ſichtslos
hinterher. Inzwiſchen führte Nehb
vor Mertens und König. Dann kam der Nord=
deutſche
vor dem Wittenberger an die Spitze
und ſo ging das Feld in die letzte Runde
Gegenüber der Zielgeraden kam Deſſecker
Stuttgart nach vorn, der noch bis 100 Meter
vor dem Ziele vor König in Front lag. Als
jedoch König zu einem machtvollen Endſpurt
anſetzte gab es einen herrlichen Bruſt=an=
Bruſt=Kampf auf den letzten 50 Metern. König
gewann in 1:54,4 um Bruſtbreite vor Deſſecker
für den die gleiche Zeit geſtoppt wurde. Ueber=
raſchend
gut hielt ſich der Münchener Liex,
der in 1:56,4 Dritter wurde.

Ueberraſchung im Frauen=Speerwerfen
Goldmann=Berlin vor Krüger=Dresden.
In den Vorkämpfen zum Speerwerfen der
Frauen hatte ſich in den Vormittagsſtunden
die Berlinerin Goldmann vom SCC. mit
42,35 Meter an die Spitze geſetzt. Dieſe Weite
konnte weder die Titelverteidigerin Krüger=
Dresden noch eine andere Bewerberin über=
treffen
. So blieb die Berlinerin Siegerin,
während Frl. Krüger mit 41,72 Meter der
zweiten Platz vor der Württembergerin Eber=
hardt
=Eßlingen, die 41,34 Meter erreichte, be=
legte
. Die als Favorit in den Kampf ge=
gangene
Frankfurterin Fleiſcher kam nicht über
40,95 Meter hinaus und nur auf den vierten
Platz.
Drechſel erreicht Dreiſprung=Rekord.
Im Dreiſprung konnten die beiden Erſten
ihre im Vorkampf aufgeſtellten Leiſtungen noch
übertreffen. Drechſel=Thalheim ſprang 14,99
Meter und erreichte damit die ſeit dem Jahre
1914 beſtehende deutſche Höchſtleiſtung des Ber=
liners
Holtz. Zweiter wurde der Eſſener Heller=
forth
mit 14,76 Meter vor Wöllner=Leipzig mit
14,48 Meter.
Syring erſt nach Kampf Meiſter.
Auch der 5000=Meter=Lauf war ein ſpannen=
des
und ſchönes Rennen. Lange Zeit beſtand
die Spitzengruppe durchweg aus zehn bis zwölf
Läufern. In der Führung löſten ſich Schwarz 2.
Ulm, Syring, Haag und Gebhardt ab. Nach
der Hälfte der Strecke unternahm der 10 000=
Meter=Meiſter Haag einen Vorſtoß, doch Syring,
Meyer=Stuttgart, Schilgen und Gebhardt
blieben ihm auf den Ferſen. Einen über=
raſchenden
Vorſtoß unternahm in der letzten
Runde der ſchwäbiſche Hitler=Junge Blöſch=
Ebingen, der ſich an die Spitze ſetzte und bald
15 Meter Vorſprung gewann, ſo daß ſich
Syring und Haag energiſch an die Verfolgung
machen mußten, aber erſt auf der Zielgeraden
gelang es dem Meiſter und Rekordmann
Syring, den Ausreißer zu erreichen und zu
paſſieren. In 15:07,2 blieb Syring Sieger,
während Blöſch in 15:07,6 Zweiter wurde.
Den dritten Platz belegte Haag in 15:08,8 vor
ſeinen früheren Landsmann Schilgen in 15:10,4.
Die vier Erſten liefen alſo durchweg achtbare
Zeiten.

Max Syring.

Zum Endlauf über 400=Meter=
Hürden hatte ſich nach der harten Prüfung
in Vor= und Zwiſchenlauf ein auserleſenes
Feld am Start eingefunden. Der Titel=
verteidiger
und Europameiſter Scheele=Altona
ſetzte ſich bald nach dem Startſchuß an die
Spitze und lief ſein Rennen in 54,1 überlegen
nach Hauſe. Nottbrock belegte in 55,3 den
zweiten Platz vor dem Hallenſer Glaw in
56 Sekunden.
Stl. Skeuer Siegerin im Hürdenlauf.
In Abweſenheit der Titelverteidigerin Ruth
Engelhardt=Berlin war der 80=Meter= Hürden=
lauf
eine offene Angelegenheit geworden. Die
Duisburgerin Steuer, die ſchon im Vorlauf
12,2 gelaufen war, belegte in der gleichen Zeit
im Endlauf den erſten Platz. Die Magde=
burgerin
Elger belegte in 12,3 Sekunden den
zweiten Platz vor der Breslauerin Seifert, die
die gleiche Zeit benötigte. Den dritten Platz
belegte Krüger=Dresden vor Kluſenwerth=
Berlin und der Frankfurter Eintrachtlerin
Eckert.
Weimann wieder im Kommen.
In der Entſcheidung zum Speerwerfen ſah
es lange Zeit nach einem Siege des Zehn=
kampfzweiten
Stöck aus. Erſt bei ſeinem letzten
Verſuch konnte dann der Titelverteidiger und
deutſche Rekordmann Weimann=Leipzig den
Berliner übertreffen und mit 69,09 Meter Sieg
und Meiſterſchaft erringen. Berückſichtigt man,
daß der Leipziger lange Zeit infolge Krank=
heit
dem Start fernbleiben mußte, ſo beweiſt
dieſe Leiſtung, daß er wieder im Kommen iſt
und bald wieder an ſeine alte Form anknüpfen
wird. Außer Weimann kamen noch drei Werfer.
und zwar Stöck=Charlottenburg, Karius=Deſſau
und Gerdes=Charlottenburg über die ſechzig
Meter.
Wegener nimmt Welſcher den Titel.
Das Ende im 11G=Meter=Hürdenlauf war
keine Ueberraſchung mehr, denn ſchon im Vor=
kampf
hatte Rekordmann Wegener=Berlin mit
11,5 ſeinen eigenen Rekord erreicht, ſo daß die
Frage nach dem Sieger leicht zu löſen war.
Wegener lief im Endlauf allen ſeinen Gegnern

infach davon und ſiegte ſicher in 14,6 Setgm.
Der vorjährige Meiſter Welſcher=Frankfuram
erſt in 15,1 Sekunden auf den zweitert ſatz,
gefolgt von Altmeiſter Beſchetznik in 154
Neckermann über 200 Meiet
vor Borchmeyer.

Piacie
jem

Lerlegenen

Zum 200=Meter=Lauf waren am Vontzag
6 Vorläufe notwendig, in denen bereits ſuzuſte
Leute wie der Kölner Vent, Vogelſang, Dineurt G0
und Zeumner, der Münchener Pflug undeeir= hauw
ling=Frankfurt ausſchieden. Zu den Zwyem= zug (24
läufen traten dann zwei der ausſichtsreſteen
Bewerber, der Inhaber der bisherigen Sge=üt, unde
Hornberger=Frankfurt und der Titveir= ſichen 5.
teidiger Schein=Hamburg wegen Verlez geen
nicht mehr an. Lamers und Maronna=Brlanu zoten 5"
ſchieden in der Vorentſcheidung aus und chas
Süddeutſche gingen in den Endluf
Der Titel fiel an den jungen Mannheimaſenk= M2
kermann, der ſchon auf der halben Strea duie Mäuß de
Kurvenvorgaben gegen Steinmetz=Karlsruhund
Marxreiter=Reichsheer aufgeholt hatte Der zoaſ
Mannheimer hatte aber auch dann, als Hreh= ſa die
meyer mit letzter Kraft auf ihn eindkangnodch io die Lei
Reſerven genug, um ſich ſeinen Vorſprun buis in ſonder
ins Ziel zu ſichern, das er in 21,6 paſſierte brih= zügen dere
meyer wurde in 21,7 vor dem Fuldaer Aaw ue Es
Zweiter.
Air
Brauch wieder Marathonſiege
Wäveren
Unter faſt 100 Teilnehmern am Mawom= Ne Leid
lauf, der auf der olympiſchen Strecke mit taat, hüſte wel
den O.
und Ziel im Sportforum durchgeführt wun en=
wies
ſich der unverwüſtliche Heinrich Braucam nees den
Berliner Polizei=SV., der Sieger des Voxireus, Miſnem e
als unſchlagbar. Durch taktiſch kluges Lfen Fühl
konnte er ſeinen Titel in der ausgeze ſteten lngen d0
Zeit von 2:39.20 Stunden erfolgreich vert ägem. Aund= un
Mit zwei Minuten Rückſtand kam der Beinpr".
Gerhardt als Zweiter ins Ziel, und den dttren ſdhll
Platz belegte der Stuttgarter Jahn, der gien
Brauch elf Minuten Rückſtand hatte.
Mer: 1. N
Probe der Frauen=Nakionalſtafl. Lamn Sut
Im Rahmen der Vormittagskämpfe wur irn Mzieſtel
Berlin noch ein Probelauf zweier Natio ſtaſf=
uer
: 1. 5
feln gelaufen. Die A=Staffel in der Beſmue
Albus=Krauß=Zimmer=Dollinger gab N 25= n d.
Mannſchaft Linkels (Godesberg), Witte Juh/l= adl
mann, Bauſchulte 6 Meter Vorgabe, ſieg erbeer A0ſc=den
er: 1. Kör
dennoch leicht in 491 Sekunden, währen nie uf 1544
werfen 54,72, 1500 Meter 4.48,6) 6793 Puf.
zn 15
19e
Die Leiſtungen im Zehnkamp

1. Huber=Wünsdorf (100 Meter 11,5 leiſt= Mer: 1. S.
ſprung 6,91, Kugelſtoßen 12,57, Hochſprung.70, auu Stettin

400=Meter=Lauf 52,3, 110 Meter Hürde/6, 1, hnf
Mülhe.
Diskuswerfen 35,83, Stabhochſprung 3,50, Eex= / Mürker=Re
werfen 54,72, 1500 Meter 4.48,) 6793 Punt Mer; 1. (
Ewinge
2. Stöck=Berlin (11,5 6,74
Wb, 4. S
1,83 55,1 16,4 44,87 63,94
6647 Punkte.
ſgart 15:1
3. Müller=Griffhorn (11,3 6,84
1,655 52,7 16,9 34,79 2,90 3,F4Mr Hürd
4,47) 6490 Punkte.
4. Bonnet=Berlin (12,1 6,61 24221 ihelin=s
1,70 54,4 16,6 37,24 3,40 5.
. Gra
5:08,6) 6210 Punkte.
ie Hürde
5. Bulſt=Breslau (11,9 6,51 10
1,655 54/4 17.1 38,87 3,00 44 100af 5
4.51,2).
MDekAugsk
Gnlauf: 1.9
Wie Brauch gewann.
WBerlin 2
Die Strecke des Marathonlaufesatr ! Mriſ=Kar
faſt die gleiche wie bei den Olympiſchen Eulelm 1.00; 6.
im nächſten Jahre. Lediglich Start und Züheer EMichshe
fanden ſich im Sportforum. Heinrich Bruſch) ſt. Ba=
hielt
ſich ſofort im Vorderfelde und hat uo m 7munde
nach 13 Kilometer mit knappem Vorſprunochik Pmn, 1. We
Gumpert=Mörsdorf und Steinbrück=Erfurdnſe F
Spitze. Bei 16 Kilometer liegen Brauch, ſm !e Mert=Ber
pert, Jahn=Stuttgart, F. Barſicke=Breslcun0 //1g
Türke=Wittenberg in enger Reihenfolge heu ſoenth
einander. Am Wendepunkt hatte ſich Türkeeilm i0u 1.D,
freigemacht, doch waren ſeine Verfolger dcu
An der 25=Kilometer=Marke führte der Eil
garter Jahn mit etwa 70 Meter Vorſprunooſt 1,
dem ſtark aufgekommenen Brauch, dem wei
600 Meter zurück Steinbrück=Erfurt folg3 0n
eriet
Kaiſer=Wilhelm=Turm hatte ſich das Bäd
uelsd,
ſentlich verſchoben. Brauch hatte auf dem
Slu
lich ſteilen Wege zum Turm hinauf ſta rA
geholt und den führenden Jahn, der ſein
e 45
Schwächenanfall hatte, weit hinter ſich giel" (

Den reſtlichen Weg kann Brauch unbedrä. /9
rücklegen und ſeinen Vorſprung immer mi
höhen. Inzwiſchen hatte ſich Gerhardt a.)
zweiten Platz vorgearbeitet. Alle übrigen

*,

Neie

Brauch=Berlin,
(7 Fotos D.T.‟eArckt

[ ][  ][ ]

De Auy
ſener lagen beim 38. Kilometer bereits weit
in auf
Wesicher Rali/BSlzgüick. Bis zum Ziel betrug der Vorſprung des
z=liners bereits zwei Minuten vor Gerhardt,
iberis 1 F1 der weitere acht Minuten zurück die nächſten
al fer folgten.
Der 2n M
g e Mannſchaftswerlung im Gehen.
Lanener.
Das bereits am Samstag ausgetragene 50=
ELiI Hden in Autalle. =Gehen um die deutſche Meiſterſchaft ergab
2 Jenen bereis ſal wer Maunſchaftswertung einen Sieg des
e Sogeliana Kügeikssbahn=SV. Berlin. Mit 15 Punkten ſiegte
Sildgener Bilg ud zl vor dem SC. Charlottenburg (24), Berliner
SeD, du Mf AüzK (25), Bajuwaren München (27) und St.
Eei te it
äch ia g Hamburg (29). In der Einzelwertung iſt
De Nsherign hetzl weitere Placierung nach den erſten ſechs
Mer Ind der Tuach ſa en folgende: 7. Stock=Berlin 5:14,14, 8. F.
Hauiß Derer Auf

*S ind Marandecr

Hicbedung dusr Mu
Depitenenl

ſit zel=München 5:19.06, 9. Röveſath=Hamburg
55, 10. Niemann=Dortmund 5:24.41, 11. C.
zit el=München 5:25.11.

ungen Mannke
Wuü der halben
ait auf ihn eindin

ter Dank des Reichsſportführers.

mpiſchen Stre

Sieimmet=Raris ſuy Lach Abſchluß der Wettkämpfe marſchierten
Raigeholt haue Knikiche Aktive vor der Haupttribüne auf, wo
* auch dann, aßs Bil Meichsſportführer eine ſchlichte Schlußfeier
ſiclt. Er bat die anweſenden Preſſevertreter,
ſag leinen Varſa/n eht allein die Leiſtungen der neuen Meiſter
* T in 21,0 paſſet Kwmzuheben, ſondern auch die Nichtplacierten
Dor dem Fuldger moſbwückſichtigen, deren Leiſtungen nicht minder
eitter waren. Es ſei nicht am Platze, irgend=
t
Unterlegenen zu ſchmähen, die oftmals
unverſchuldete widrige Umſtände um den
UAn
ihrer ſchweren Vorbereitungsarbeit kamen.
Setihehmern an Macy jarderte die Leichtathleten und =Athletinnen
iſ alle Kräfte weiter reſtlos einzuſetzen, um
i Aurageführt miie eids kommenden Olympiſchen Spiele ſo gerüſtet
Miche beinrich Buckyſſan, wie es dem Anſehen Deutſchlands ge=

der Sieger des Mwarm. Mit einem Sieg=Heil auf das Vaterland,
lig taftiſch klugs l25 ſtuund den Führer ſchloß die kurze Feier, und
el in der ausgerüätugg klangen die Meiſterſchaftskämpfe mit
gen erfolgreich mi kn: Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied aus.
Rückſtand kam der Kiex
* iW Zieh ud Mauctl Ergebniſſe vom Sonnkag.
zuttgarter Jahn, dir
Rückſtand hatte.
Männer.

naſſikz /W Meter: 1. Neckermann=Mannheim 21,6;
uen Ahadhueßsschmeyer=Stuttgart 21,7; 3. Pontow=Fulda
=Reichsheer 22,1: 5. Stein=
Vormittagskämpſe nm./// . Marxreit
2; 6. Kerſch=Frankfurt.
belauf zweier Natunt lKarlsruhe 2.
Meter: 1. Hamann=Berl. 49,2: 2. Helmle=
A=Staffel in der 9
ger=Dollinger go0 mMurt 49,3; 3. Blacejezack=Reichsheer 49,4;
izner=Frankfurt 49,4; 5. Kiſter=Düſſeldorf
(Godesberg), Witt,
6. Klupſch=Jena 49,5.
Meter Vorgabe, ſeuns
FM0 Meter: 1. König=Hamburg 1:54,4: 2. Deſ=
Sekunden, währe
ſeter 4,486 6793 Am Stuttgart 1:54,4 (Bruſtbreite zurück); 3.
=München 1:56,4; 4. Mertens=Wittenberg
hnft
75. Fink=Stuttgart 1:57,6; 6. Appen=Berlin
en in Zeuallt
orf (100 Meter 1174 B5ſ0 Meter: 1. Schaumburg=Mülheim 3:54,2;
osbarth=Stettin 3:56; 3. Dompert=Stuttgart
en 12,57, Hochſprn
M:A. Raff=Mülheim 3:57,8; 5. Eitel=Eßlingen
110 Meter Hürdt
6. Würker=Reichsheer 4:00,4.
ochſprung 350
ſeter 4.48.) 6733 Puk 00) Meter: 1. Syring=Wittenberg 15:07,2;
5 674 Rülſch=Eppingen 15:07,6; 3. Haag=Darm=
87 69-15:08,8; 4. Schilgen=Berlin 15:10,4; 5.
e=Stuttgart 15:17,6; 6. Becker=Wittenberg
11369-
79 30- M1 Meter Hürden: 1. Wegener=Berlin 14,6;
ſicher=Frankfurt 15,1; 3. Beſchetznik=Berlin
4. Schellin=Stettin 15,4: 5. Kumpmann=
6
3u zm.77 15,6; 6. Grampp=Berlin 15,7.
Meter Hürden: 1. Scheele=Altona 54,1;
10 furbrock=Köln 55,3; 3 Glaw=Halle 56,0; 4.
00 AB.-ke=Düſſeldorf 56,2: 5. Böhm=Nürnberg
ſi. Madel=Augsburg 57,6.
ſorathonlauf: 1. Brauch=Berlin 2:39.20 Std.;
leiHardt=Berlin 2:41.53; 3. Jahn=Stuttgart
4. Wirth=Karlsruhe 2:50.48; 5. Faber=
2:53.09: 6. Bertſch=Stuttgart 2:54.06;

ust
Me

Der=Reichsheer 2:54.17; 8. Jentzſch=Berlin
1 9. Fr. Barſicke=Breslau 2:56.00; 10. Ko=
Tangermünde 2:56.45.
ohrſprung: 1. Weinkötz=Köln 1,93 Meter: 2.
els=Kiel 1,93 Meter (im Stechen entſchie=
Gehmert=Berlin 1,90 Meter; 4. Scheibe=
dGurg
1,88 Meter; 5. Löſch=Berlin 1,80
6. Roſenthal=Königsberg 1,80 Meter.
eiwrung: 1. Drechſel=Thalheim 14,99 Meter;
erforth=Eſſen 14,76 Meter; 3. Wöllner=
14,48 Meter; 4. Joch=Reichsheer 14,32
5. Kegel=Hamburg 14,26 Meter; 6. Säl=
üm
14,18 Meter.
uswerfen: 1. Lampert=Saarbrücken 46,65
2. Würfelsdobler=München 45,21 Meter;
ch=Reichsluftwaffe 45,18 Meter; 4. Hil=
Königsberg 44,85 Meter; 5. Reymann=
Suuftwaffe 44,54 Meter; 6. Kronenberg=
m
43,41 Meter.
erwerfen: 1. Weimann=Leipzig 69,09 Me=
Stöck=Berlin 68,15 Meter; 3. Karius=
WE2,74 Mtr.; 4. Gerdes=Berlin 62,26 Meter;
ßen=Breslau 61,53 Meter; 6. Schmidt=
59,16 Meter.
u=kampf: 1. Huber=Wünsdorf 6793 Punkte;
=Berlin 6647 P.; 3. Müller=Griffhorn
4. Bonnet=Berlin 6219 P.; 5. Bulſt=
6069 P.; 6. Großfengels=Marburg 6003
Streidel=München 6002 P.; 8. Harthaus=
S956 P.; 9. Grell=Wünsdorf 5805 P.;
techemeſſer=Münſter 5716 P."

Frauen.
Meter: 1. Käthe Krauß=Dresden 11,8
eutſcher Rekord); 2. M. Dollin=
Nrnberg 11,8 (Handbreite zurück); 3. Bau=
Osnabrück 12,4; 4. Albus=Barmen 12,4,
rier=Hamburg 12,5; 6. Witte=Oberhaufen

Meter Hürden: 1. Steuer=Duisburg 12,2;
RE=Magdeburg 12,3; 3. Seifert=Breslau
Krüger=Dresden 12.4; 5. Kluſenwerth=
H12,4; 6. EckertFrankfurt 12,6.
ee rwerfen: 1. Goldmann=Berlin 42,35 Me=
Krüger=Dresden 41,72 Meter; 3. Eber=
slingen
41,34 Meter; 4. Fleiſcher=Frank=
25 Meter; 5. Rüßmann=Duisburg 40,22
b. Pasrohrs=Bonn 38,68 Meter.

Wſiſcher auch Meiſter im Freiſtil.
Rämpfe am Sonntag brachten zwei Ent=
gen
. Schwartzkopf=Koblenz wurde deut=
eiſter
im Leichtgewicht (griechiſch=römiſch)
2=München und Nettesheim=Köln. Europa=
Dornfiſcher=Nürnberg verſuchte ſich zum
al als Freiſtilringer und konnte auf An=
utſcher
Meiſter im Schwergewicht vor
ELudwigshafen und Luhrenberg= Mühl=
erden
.

Die deutſchen Frauen gegen Polen.

Deutſchlands Vertretung für den Leichtath=
letik
=Länderkampf der Frauen gegen Polen ſetzt
ſich wie folgt zuſammen: 100 Meter: Krauß=
Dresden. Dollinger=Nürnberg. 200 Meter:
Bauſchulte=Osnabrück, Albus=Barmen; 80 Meter
Hürden: Steuer=Duisburg, Ellger=Magdeburg;
Staffel (60, 75, 100, 200 Meter): Albus, Bau=
ſchulte
, Krauß, Dollinger. Hochſprung: Kaun=
Kiel, Scheibe=Erfurt. Weitſprung: Bauſchulte,
Cöppner=Danzig; Diskus: Mauermeyer= Mün=
chen
, Krauß=Dresden; Speer: Krüger=Dresden,
Fleiſcher=Frankfurt a. M.; Kugel: Mauermeyer,
Fleiſcher.

Amerikaner=Sportfeſt in Paris.

Frankreichs und Italiens beſte Athleten ver=
ſuchten
am Sonntag vor 20 000 Zuſchauern im
Stadion zu Colombes bei Paris den amerikani=

ſchen Spitzenkönnern ernſthaften Widerſtand zu
leiſten. Vergebens! Lediglich dem Italiener
Lanzi ſowie den Franzoſen Rochard und Noél
glückte es, ihren amerikaniſchen Gegnern den
Sieg zu entreißen. Glänzend war die Leiſtung
des Amerikaners Cope im 110=Meter= Hürden=
lauf
mit 14,3 Sek. Auch Rochards 14:58 Min.
für die 5000 Meter und Peacocks Weitſprung
mit 7,84 Meter können ſich jederzeit ſehen laſſen.
Robert Paul verbeſſerte im Weitſprung den
franzöſiſchen Rekord von 7,60 Meter auf 7,70
Meter.

Jugendklubkampf SB. Metck
T5B. Meſſel 278:388 Punkke.

Bei ſchönem Leichtathletikwetter kam dieſer
Klubkampf zur Durchführung. Die erzielten
Leiſtungen ſind gut, beſonders hervorzuheben iſt
die Weitſprungleiſtung von Eichhorn (Merck)
mit 6,01 Meter. Im folgenden die Ergebniſſe:
Jugend 74:76 Punkte.

100 Meter: Eichhorn (Mck.) 12,2 Sek., Wurm
(Mſſ.) 13.0 Sek., Neumann (Mck.) 13.2 Sek.
Kugelſtoßen: Eichhorn (Mck.) 10,63 Mtr., Wurm
(Mſſ.) 9.45 Mtr., Hickler (Mſſ.) 8,19 Mtr.
Weitſprung: Eichhorn (Mck.) 6.01 Mtr., Hörr
(Mſſ.) 5,00 Mtr., Sauerwein (Mck.) 4,90 Mtr.
1500 Meter: Beckmann (Mck.) 5:07 Min., Hörr
(Mſſ.) 5:11 Min., Wurm (Mſſ.) 5:16 Min.
4X100 Meter: SV. Merck 52,1 Sek., TSV. Meſſel
55,3 Sek.

Schüler 1921/22 52:38 Punkte.
100 Meter: Reeg (Mſſ.) 14.0 Sek., Weber
(Mck.) 14,8 Sek., Schallenberger (Mck.) 14,9 Sek.
Kugelſtoßen: Reeg (Mſſ.) 9.15 Mtr., Weber
(Mck.) 8,25 Mtr., Müller (Mck.) 6,80 Mtr.
Weitſprung: Reeg (Mſſ.) 4.40 Mtr., Müller
(Mck.) 4,00 Mtr., Weber (Mck.) 3,88 Mtr.
1000 Meter: Reeg (Mſſ.) 3:25,2 Min., Weber
(Mck.) 3:28,2 Min., Schallenberger (Mck.) 3:41
Min. 4X100 Meter: SV. Merck, TSV. Meſſel.

Schüler 1923 ff. 152:274 Punkte.
100 Meter: Rack (Mſſ.) 14,9 Sek., Wenſchel
(Mſſ.) 15.0 Sek., Klingelhöfer (Mſſ.) 15,2 Sek.,

Braun (Mck.) 15,2 Sek. Kugelſtoßen: Bau=
mann
(Mſſ.) 6,87 Mtr., Wenſchel (Mſſ.) 6.,00
Mtr., Jung (Mſſ.) 5,92 Mtr. Weitſprung:
Rack (Mſſ.) 4.20 Mtr., Braun (Mck.) 3,91 Mtr.,
Laumann (Mſſ.) 3,79 Mtr. 1000 Meter: Rack
3:34,8 Min., Klingelhöfer 3:35,1 Min., Seib 3:36
4X100
Min., Jung 3:41 Min. (alle Meſſel).
Meter: TSV. Meſſel 1:02,1 Min., SV. Merck
1:05 Min.

Zußbadl-Auterlei.

Für die kommende Saiſon, deren
Beginn inbezug auf Freundſchaftsſpiele ſchon am
nächſten Sonntag beginnt, ſtehen verſchiedene
Neuerungen aus. So wird beiſpielsweiſe
die Kleidung der Torwächter einheitlich
ſein, und zwar ſind dem Torwart jetzt die Far=
ben
ſchwarz oder grau vorgeſchrieben.

Die Schiedsrichter
werden nicht mehr wie ſeither nur ſchwarzen
Dreß, ſondern jeder Unparteiiſche wird fortan
mit ſeiner Spielkleidung auf grünem Grund
mit weißem Band die Buchſtaben D.F.B
tragen. Zur Klaſſifizierung ſind die Spielleiter
noch beſonders durch weiße oder goldene
Streifen gekennzeichnet. Ein Gauliga= Schieds=
richter
trägt demnach zwei weiße Strei=
fen
um das D.F.B.=Feld. Zum Tragen des
höchſten Ranges eines Schiedsrichters, nämlich
zwei goldene Streifen um das D.F.B.=Feld, ſind
die Bundesſchiedsrichter berechtigt.
Die Vereine haben für die Zukunft das
Recht, bei Privatſpielen den Schiedsrichter nach
eigenem Ermeſſen zu wählen, während dieſer
ſeither beſonders angefordert werden mußte.

Auch in der Beziehung hat ſich etwas geän=
dert
, daß jetzt

nach dem Spiel der Sportgruß anders
als ſeither ausgebracht

wird, und zwar bringt nicht mehr eine Mann=
ſchaft
der anderen und zum Schluß beide Mann=
ſchaften
dem Schiedsrichter ein Siegheil dar,
ſondern nach dem Schlußpfiff treten ſich die
Mannſchaften auf der Mittellinie des Spiel=
feldes
gegenüber und bringen auf das Zeichen
des Schiedsrichters gemeinſam auf die
deutſche Sportkameradſchaft ein drei=
faches
Siegheil aus. Der Gruß vor dem Spiel
an die Zuſchauer bleibt in ſeiner bisherigen
Form beſtehen.
*
Zu ſeinem 25jährigen Jubiläum hat
der FC. Concordia 1910 Gernsheim ein groß=
artiges
Programm zuſammengeſtellt, wobei die
Spiele ſchon am Samstag, dem 10. Auguſt, be=
ginnen
und dann am darauffolgenden Sonntag
mit den Werbeſpielen fortgeſetzt werden. TSG.
Biebesheim, Alemannia Groß=Rohrheim, Rhein=
gold
Hamm und FV. 1919 Biblis tragen ein
Blitzturnier aus. Nach einem Handballſpiel
gegen Pfungſtadt findet alsdann das Ju=
biläumsſpiel
der 1. Mannſchaft des ver=
anſtaltenden
Vereins gegn die Ligamannſchaft
von Norm. Pfiffligheim ſtatt. H. II.

Feſſelnde Kämpfe der Staffeln.

Die Schwimmfeſte am idylliſch gelegenen
Naturbad am Arheilger Mühlchen haben nicht
nur ihre alte Anziehungskraft beibehalten, ſon=
dern
erfreuen ſich von Jahr zu Jahr regeren
Intereſſes, um ſo mehr, als gerade der Schwimm=
ſport
in den letzten Jahren einen ungeheuren
Aufſchwung zu verzeichnen hatte.
Auch der heutige Sonntag, für den die Orts=
gruppe
Arheilgen des Reichsbundes für Leibes=
übungen
bezirksoffene Schwimmwettkämpfe aus=
geſchrieben
hatte, brachte einen Beweis hierfür.
Hatten doch nicht weniger als 15 Vereine unſe=
res
Bezirks der Einladung Folge geleiſtet und
ihre Schwimmerinnen und Schwimmer an den
Start geſchickt, die den in ſtarker Zahl erſchiene=
nen
Zuſchauern oft recht feſſelnde Kämpfe lie=
ferten
. Das Schwimmbad ſelbſt trug reichen
Fahnen= und Grünſchmuck, und die aufgeſchlage=
nen
Verkaufszelte, die für das leibliche Wohl
ſorgten, luden zu längerem Verweilen ein.
Der Leiter der Ortsgruppe Arheilgen des
Reichsbundes für Leibesübungen, Georg Hüg,
eröffnete die Veranſtaltung nachmittags um 3
Uhr mit einer Anſprache, in der er nach kurzen
Begrüßungsworten auf die Bedeutung, die dem
Schwimmen im Rahmen der Leibesübungen zur
Stählung des Körpers und Geſunderhaltung des
Volkes und insbeſondere der Jugend zukommt,
einging. Er ſchloß mit einem dreifachen Sieg=
Heil auf den Führer, deſſen Initiative der große
Auftrieb, der im geſamten deutſchen Sport ein=
geſetzt
hat, zu danken iſt.
Die Wettkämpfe fanden ſtärkſte Beachtung.
Wenn auch die teilnehmenden Schwimmerinnen
und Schwimmer vorwiegend in den Klaſſen 2b
und 3 ſtarteten, ſo waren die einzelnen Wett=
kämpfe
doch dazu angetan, den Nichtſchwimmern,
die den Teilnehmern ihre Anerkennung durch
ſtarken Beifall zum Ausdruck brachten, die
Schönheit und Vielſeitigkeit des Schwimmens in
edlem Kampfe vor Auge zu führen und dieſer
Sportart manchen neuen Freund zuzuführen
Das Springen mußte leider ausfallen. Die
1. Sieger der einzelnen Klaſſen erhielten jeweils
eine Plakette, während, die 2. und 3. Sieger
mit Diplomen bedacht wurden.
In einer Kampfpauſe traten die Rettungs=
ſchwimmer
auf den Plan und führten die ver=
ſchiedenen
Arten des Rettungsſchwimmens vor,
auf deſſen unbedingte Notwendigkeit Geſchäfts=
führer
Penk=Darmſtadt von der Deutſchen
Lebensrettungsgeſellſchaft in einer kurzen An=
ſprache
beſonders einging. Im Anſchluß über=
reichte
er nach vollzogener Prüfung Ortsgrup=
pen
=Fachamtsleiter Leyerzapf=Darmſtadt
den Leiſtungsſchein, der Schwimmerin Lotte
Brücher ſowie den Schwimmern Heinrich
Kern, Reinhard Weitzel, Wilh. Brücher,
Ludwig Weber, Georg Hanſtein. Emil
Adam, Karl Seipp (ſämtlich von Arheil=
gen
) den Grundſchein der Deutſchen Lebens=
rettungsgeſellſchaft
. Er ermahnte dieſe, ſich
jederzeit voll und ganz, für das Leben ihrer
Volksgenoſſen einzuſetzen und nicht bloß das
Abzeichen zu tragen.
Der ſchöne Sommerabend ſah die Einwoh=
nerſchaft
in Scharen auf dem Wege nach dem
Schwimmbad, wo als wirkungsvoller Abſchluß
des Tages ein feines Sommernachtfeſt

ſtattfand.

Die Etgebniſſe.

Herren.
Kraulſtaffel 3 mal 100 Meter. Klaſſe 2b:
1. Offenbach 96, 3:50 Min.; 2. Sparta Frank=
furt
, 3:51,8 Min. Klaſſe 3: 1. Sparta Frank=
furt
, 4:04 Min.; 2. TV. Arheilgen 1., 4:04,8
Min.; 3. Jung=Deutſchland Darm=
ſtadt
, 4:09,5 Min.

200 Meter Bruſt. Klaſſe 2b: 1. Engel=
Jung=D. Darmſtadt, 3:19,2 Min.: 2. Butz, Höchſt=
3:21,4; 3. Habich, Jahn 75 Darmſtadt, 3:23.
Klaſſe 3: 1. Kaiſer, Jung=D. Darmſtadt,
3:28,6 Min.; 2. Großmann, TV. Offenbach,
3:38,6; 3. Sommerkorn, Merck Darmſtadt,
3:39. Haberlein (TV. Offenbach) mit 3:19,8
diſtanziert.
100 Meter Rücken. Klaſſe 3: 1. Scheller,
Höchſt, 1:33 Min.; 2. Zängerlein, Sparta Ffm,
1:37; 3. Treuſch, Jahn 75 Darmſtadt, 1:37,7.
200 Meter Kraul. Klaſſe 2b: 1. Fürſt.
Offenbach 96, 3:01,5 Min.; 2. Zängerlein,
Sparta Ffm., 3:04,8; 3. Schaller, Höchſt, 3:06,4.
Klaſſe 3: 1. Lohrer, Jahn 75 Darmſtadt,
2:58,7 Min.; 2. Schönrath, Sparta Ffm., 3:00,6;
3. Sitzmann, Sparta Ffm., 3:26,7.
3 mal 100 Meter Bruſt. Klaſſe 2b: 1.
Sparta Frankf., 4:34,4 Min.; 2. Jung=D.
Darmſtadt,
35; 3. Offenbach 96, 4:47,3.
Klaſſe 3: 1. TV. Offenbach, 4:44,9 Min.; 2.
Sparta Ffm., 4:48; 3. TV. Arheilgen,
4:13,4 Min.
400 Meter Kraul: Klaſſe 2b: 1. Höhl,
Offenbach 96, 6:33,3 (Alleingang). Klaſſe 3:
1. Lohrer. Jahn 75 Darmſtadt, 6:39,8 Min.;
2. Dorn, Offenbach 96, 6:53,9; 3. Weitzel,
TV. Arheilgen, 6:58 Min.

Jugend.
Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter. Klaſſe 3:
Jahn 75 Darmſtadt (Greim, Geſſer,
Schuſter), 4:27,4 Min.; 2. Schwimm=Vgg. Höchſt,
4:46,2 Min.
100 Meter Kraul: 1. Arnheiter, Tgſ. Offen=
bach
, 1:21,1 Min.; 2. Klump, Offenbach 96,
1.
3: 3. Uhl, Schwimm=Vgg. Höchſt, 1:27,
3 mal 100 Meter Kraul. Klaſſe 2
1.
TSG. 46 Darmſtadt (Späth, Friedrich,
Karn), 3:51,5 Min.; 2. SVgg. 04 Arheilgen,
5:09,8. Klaſſe 3: 1. TSG. 46 Darm=
ſtadt
(Weizenmüller, Bender, Simon), 4:13,4
Min.; 2. TV. Höchſt, 4:29,2; 3. TV. Arheilgen,
4:57,2 (diſtanziert).

Frauen.
100 Meter Kraul. Klaſſe 2b: 1. Not=
hacker
, Sparta Ffm., 1:38,6 Min. Klaſſe 3:
1. Dauer, Offenbach 96, 1:35,4 Min.
Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter. Klaſſe 2b:
1. Sparta Frankfurt, 5:32 Min. TSG. 46
Darmſtadt mit 5:20,1 Minuten diſtanziert.
Tlaſſe 3: Damen=SV. Frankfurt, 5:27,2 Min.;
2. Sparta Frankfurt, 5:42,4 Min.
200 Meter Bruſt. Klaſſe 2b: 1. Armbruſt,
Tgſ. Offenbach, 3:48 Min. Klaſſe 3: 1. Rein=
hardt
, TV. Pfungſtadt, 3:49 Min.; 2. Roß=
mann
, TV. 76 Eberſtadt, 4:09; 3. Kämmerer,
TV. Pfungſtadt, 4:09,6 Min.
400 Meter Kraul. Klaſſe 2b: 1. Not=
hacker
, Sparta Ffm., 7:47,5 Min.; 2. Klöß,
TSG. 46 Darmſtadt, 7:48,6 Min. Klaſſe 3:
1. Dauer, Offenbach 96, 7:42,9 Min.

Weibliche Jugend.
3 mal 100 Meter Kraul. Klaſſe 2b: 1.
Damen=SV. Frankfurt, 4:59,2 Min.; 2. Tgſ.
Offenbach, 5:15,2 Min.; 3. Sparta Frankfurt,
5:37,7 Min.
3 mal 100 Meter Bruſt. Klaſſe 3: 1. Tgſ.
Offenbach, 5:15,1 Min.; 2. Damen=SV. Frank=
furt
, 5:19,9 Min.; 3. Jung=D. Darmſt.,
5:36,3 Min.
Mädchen bis 14 Jahre. 100 Meter
Kraul: 1. Schuller, Undine Mainz, 1:29,9 Min.;
2. Rebſcher, Undine Mainz, 1:30,9; 3. Keller,
TSG. 46 Darmſtadt, 1:37 Min.

Waſſerball:
Sparta Frankfurt 96 Offenbach
3:1,
TV. Arheilgen 1. Schwimm=Vgg. Höchſt 2:0,
TV. Arheilgen Jgd. TSG. 46
Darmſtadt Jgd. 0:5.

Deutſche Kanu=Meiſterſchaften.

Langſtreckenfahrt

An Jantstag.

Vor einer ſtattlichen Zuſchauerzahl begannen
am Samstag in Grünau die deutſchen Kanu=
Meiſterſchaften mit den Titelkämpfen über die
10=Klm.=Strecke. Vom Start an der Regatta=
tribüne
ging es über den Langen See bis zum
Wendepunkt Schmöckwitz und wieder zurück. Herr=
liches
Wetter ſchuf günſtige Waſſerverhältniſſe,
nur die Rückfahrt war durch einen leichten Weſt=
wind
erſchwert.
Den Auftakt der fünf Meiſterſchaftsrennen
bildete der Kampf der Zweier=Kajaks. Das Ren=
nen
brachte eine Ueberraſchung, denn die Düſſel=
dorfer
Wellmans=Galaminus, die man nicht als
Favoriten betrachtete, ſiegten ganz überlegen in
48:20,2 Min. vor den Frankfurtern Kiſſel= Not=
hacker
. Erbitterte Kämpfe ſpielten ſich auf der
Strecke bei den Einer=Kajaks ab. Hier konnte
ſchließlich Kleckers (Kaiſerswerth) den Sieg an
ſich reißen. Er verwies mit ſeiner Zdit von 48:20
Min. den Düſſeldorfer Rein und Behiken ( Eims=
büttel
) auf die Plätze. Die Europameiſter Horn=
Haniſch galten als ausſichtsreichſte Bewerber im
Zweier=Faltboot. Vom Start weg ſetzten ſie ſich
an die Spitze und hatten bis zum Wendepunkt
ſchon einen ſicheren Vorſprung herausgeholt, der
ſich bis ins Ziel, das nach 46:07 Min. erreicht
wurde, noch vergrößert. Die Breslauer Schmidt=
Hilbig fuhren als Zweite ein. Eine Klaſſe für
ſich war Europameiſter Hradetzki (Tgd. Mün=
chen
) im Einer=Faltboot. Mit mehr als 150
Meter Vorſprung erreichte er als Erſter in 50:34
Min, das Ziel. Hinter ihm entſpann ſich ein
ſchwerer Kampf zwiſchen dem Titelverteidiger
Landen (Köln) und dem Eßlinger Hörmann. Um
vier Zehntel Sekunden war der Schwabe aber
ſchneller und wurde damit Zweiter. Die Meldung
der ſtarken Hamburger Hanſeaten Holzenberg=
Schnurr im Zweier=Kanadier hatte bewirkt, daß
ſich nur noch zwei andere Boote um den für ſie
ausſichtslos gewordenen Titel bewarben. Die
Hamburger ſiegten wie erwartet mit ſicherem
Vorſprung in 52:16,5.

Mit den Kurzſtreckenrennen
über 1000 Meker

wurden die Deutſchen Kanumeiſterſchaften am
Sonntag beendet. Die herrliche Grünauer Re=
gattaſtrecke
gab für die ſcharfen Kämpfe auf dem
Waſſer den ſchönſten Rahmen ab, und Tauſende
von Anhängern der Aktiven feuerten die Fahrer
mit lauten Schlachtrufen an. Dazu herrliches
Sommerwetter, das dieſe Meiſterſchaften zu
einem wirklichen Feſt der Waſſerfahrer machte.
Jugend= und Juniorenrennen bildeten den
Auftakt der Kämpfe, bis als erſte Meiſterſchaft
die im Einer=Kajak zum Austrag kam. Europa=
meiſter
Hradetzky holte ſich nach ſeinem Sieg
m Langſtreckenrennen auch den zweiten Meiſter=
titel
überlegen gegen den Hamburger Poliziſten
Burmeiſter und den Hanſeaten Cemmerer. Im
Einer=Kanadier waren drei Hamburger unter
ſich, von denen Koſchick (Polizei) ſeinen Titel
mit Erfolg gegen Wedemann (Alſterfreunde) ver=
teidigte
. Ein ſtarkes Feld von 16 Booten
ſtellte ſich zum Kampf um den Meiſtertitel im
Zweier=Kajak. Flemming=Heinicke ( Nep=
tun
Berlin) hatten im Endkampf gegen die Ham=
burger
Klod=Hillmann die beſſeren Reſerven und
ſiegten ſicher. Hradetzky=Reſch blieben ebenſo wie
die ſtarken Weſtdeutſchen Tilker=Bendreit klar
abgeſchlagen. Mit Holzenberg=Schnurr
blieben auch im Zweier=Kanadier zwei Hambur=
ger
überlegen ſiegreich Sievering=Ruthenbeck
(Hann.=Minden) ſchoben ſich überraſchend vor
Hubert=Böcker (Alſterbrüder Hamburg) noch an
die zweite Stelle. Abſchluß der Titelkämpfe
und der im ganzen, ſo harmoniſch verlaufenen
Veranſtaltung bildete der Kampf um den Mei=
ſtertitel
im Vierer=Kajak, der zum erſten Male
auf dem=Meiſterſchaftsprogramm ſtand. Die Eſſe=
uer
Wanderfalken erwieſen ſich hier als die
Schnellſten. Um eine Zehntelſekunde konnte das
Boot des PSV. Hamburg den VfK. Köln im
Kampf um den zweiten Platz niederringen.
Von den zahlreichen weiteren Rennen gewann
Kleckers=Kaiſerswerth den Ehrenpreis im Einer=
Kajak für Senioren. Den Ehrenpreis des Reichs=
vor
führers im Vierer=Kgjak ſicherte ſich der
VfK. Berlin.

[ ][  ][ ]

Nr. 213

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 5. Auguu

411
Auſchap dei v40. Rion

Den Umfang der Erde
umſegell.

Die diesjährige 16. Rhön erreichte am
Sonntag bereits hinſichtlich der Ausſchreibungs=
Preiſe ihr Ende.
Reichsluftſportführer Oberſt Loerzer traf auf
dem Luftwege von Berlin kommend auf der
Waſſerkuppe ein.
Am Samstag ſchrieb die Sportleitung einen
Tagespreis von 400 RM. für diejenigen vier
Flugzeuge aus, die als erſte von der Waſſerkuppe
im ununterbrochenen Flug Laucha erreichen und
auf dem dortigen Flugplatz der Reichsſegelflie=
gerſchule
landen. Dieſe etwa 143 Klm. lange
Flugſtrecke, die eine 50prozentige Steigerung der
geſtrigen Kaſſeler Leiſtung darſtellt, konnte aller=
dings
bei der herrſchenden Südweſtwind= Wetter=
lage
von keinem Piloten geflogen werden. Die
für den Nachmittag erwartete Gewitterfront zog
an der Waſſerkuppe vorüber, ſo daß unſere Se=
gelflieger
um die große Chance kamen, noch ein=
mal
Langſtreckenflüge ausführen zu können.
Trotzdem unternahmen einige Piloten Ueber=
landflüge
, die bis in die Gegend von Fulda, Gie=
ßen
, Frankfurt a. M., Darmſtadt etwa 60 bis
100 Klm. führten. Den Vogel ſchoß zweifellos
der Pilot Kennel der Luftſportlandesgruppe
Hannover ab, der ſeinen Rhönadler ſicher ſüdlich
Stuttgart in etwa 213 Klm. Entfernung von der
Waſſerkuppe zur Erde brachte.
Den Oechſenberg umkreiſten weiter der Stutt=
garter
Kraft, der Nürnberger Wagner und der
Darmſtädter Späte. Außerdem wurden
noch einige beachtliche Höhenflüge unternommen,
die genaue Auswertung ſteht im Augenblick noch
nicht feſt.
Mit den geſtern ausgeführten 57 Starts er=
reichte
die Geſamtzahl aller Wettbewerbsflüge
über 500. Insgeſamt bewältigten unſere Segel=
flieger
40 000 Klm., was dem Umfang der Erde
entſpricht.
In der Wertung der Fernflüge liegt Peter
Riedel mit 1300 Klm. Länge an der Spitze vor
dem tödlich verunglückten Rudolf Oelzſchner mit
1200 Klm. und Ludwig Hoffmann mit 1100 Klm.

Monkag nachmiktag Preisverkeilung.

Nach dem vorläufigen Ergebnis ſchnitten
unter Berückſichtigung der rein flieger’ſchen
Leiſtungen die Luftſportlandesgruppen Dres=
den
, Stuttgart, Eſſen, Darmſtadt und
Hannover am beſten ab.

Der blaue Himmel und das ſchöne Sommer=
wetter
hatten am Sonntag wieder zahlreiche
Beſucher, die den letzten Tag der 16. Rhön mit=
erleben
wollten, auf die Waſſerkuppe gelockt. Die

Da die kameradſchaftlichen und handwerklichen
Leiſtungen noch nicht berückſichtigt wurden, iſt
noch mit Verſchiebungen zu rechnen
Die Preisverteilung findet am Montag mit=
tag
ſtatt.

Hermannia wieder Florettmeiſter.

Beginn der Deutſchen Becht=

meiſterſchaften in Frkſ. d. M.

In Frankfurt a. M. begannen am Sonntag
vormittag die Deutſchen Fechtmeiſterſchaften, die
ſich über 6 Tage erſtrecken werden. Am erſten
Tage wurde die Meiſterſchaft im Florett=
Mannſchafts=Fechten entſchieden. Wie
erwartet, konnte ſich die Frankfurter Hermannia
wieder den Titel in ganz überlegener Weiſe
holen. Das iſt nicht weiter verwunderlich, wenn
man weiß, daß in der Frankfurter Mannſchaft
die zur Zeit ſtärkſten Florettfechter ſtehen. Her=
mannia
war mit Lerdon, Roſenbauer, Eiſenecker
und Jerawoſki ihren Gegnern teilweiſe ſo über=
legen
, daß verſchiedene Gefechte ſchon bei je=
weils
9 Siegen der Frankfurter abgebrochen
werden konnten. Die Kämpfe, die ſich vom frü=
hen
Morgen bis in die ſpäten Abendſtunden
hineinzogen, hatten am Nachmittag einen aus=
gezeichneten
Beſuch aufzuweiſen.
Der ſtärkſte Gegner der Frankfurter Her=
mannia
war der Offenbacher TV., der auch den
zweiten Platz hinter Hermannia belegte. Die
Ueberraſchung war, aber die Mannſchaft des
Ulmer TV. mit Geiwitz an der Spitze, die ſich
nicht nur bis in die Endrunde durchſetzen
konnte, ſondern hier ſogar noch ſehr gute Er=
gebniſſe
herausholte. So wurde ſie vom Offen=
bacher
TV. nur knapp mit 9:7 geſchlagen. Dem
Wiesbadener Fecht=Club konnte ſie ſogar ein 8:8
abringen, ſo daß lediglich die beſſere Trefferzahl
dieſen Kampf zugunſten der Wiesbadener ent=
ſchied
. Ueberraſchend kam, daß der Deutſche
Fecht=Club Hannover im Verein mit dem Bar=
mer
Fechtverein und dem TV. Pforzheim ſchon
in der Vorrunde ausſchied.
Ergebnis der Mannſchafts=Meiſterſchaft im
Florett=Fechten: 1. Hermannia Frankfurt, 2.
Offenbacher TV., 3. TV. Ulm, 4. Wiesbadener
Fecht=Club.
Die Ergebniſſe der Endrunde: Hermannia
Frankfurt Ulmer TV. 12:4, Offenbacher TV.
FC. Wiesbaden 9:7, Hermannia Offen=
bacher
TV. 11:5, TV. Ulm FC. Wiesbaden
(61:57 Treffer), TV. Offenbach Ulmer
TV. 9:7, Hermannia FC. Wiesbaden 9:1 ab=
gebrochen
.
Außerdem konnte am Sonntag noch die Mei=
ſterſchaft
im Frauen=Florettfechten bis
zur Vorſchlußrunde gefördert werden. Vor=
ſchluß
= und Endrunde werden am Montag nach=
mittag
entſchieden. Die Fechterinnen der Mei=
ſterklaſſe
konnten ſich hier ohne Ausnahme durch=
ſetzen
. Bei den Fechterinnen der Mittelklaſſe
gab es wie erwartet, harte Aufſtiegskämpfe.

Im Radſport gab es auf zahlreichen
deutſchen und ausländiſchen Bahnen intereſſante
Rennen. Der deutſche und Weltmeiſter der
Steher, Erich Metze=Dortmund, ſchlug in Paris
überlegen die beſten Vertreter des Auslandes.
Weniger glücklich war Fliegermeiſter Richter,
der den Großen Preis von Kopenhagen an den
Franzoſen Gérardin verlor. In Erfurt war
Lohmann allen Konkurrenten überlegen, und
der Kölner Krewer gewann ein Dauerrennen
in Halle. Der deutſche Straßenfahrer Alten=
burger
weilte in der Schweiz und gewann die
Genfer=See=Meiſterſchaft.

Jubiläumsfeier der KKS.=Schühen=

geſellſchaft Weidmannsheil

Auf eine wohlgelungene Veranſtaltung darf
die Schützengeſellſchaft Weidmannsheil anläß=
lich
ihres 25jährigen Beſtehens zurückblicken.
Eine Ehrung der Gründer und verdienter Mit=
glieder
am Samstag war die Einleitung zu dem
am geſtrigen Tage ſtattgefundenen Jubiläums=
ſchießen
.
Unter zahlreicher Beteiligung wickelten ſich
die Kämpfe auf den Schießſtänden am Ziegelbuſch
ab. Hier wurden zum Teil Reſultate geſchoſſen,
die ſehr gut ſind. Im Gruppenſchießen brachte es
H. Junk auf 169 Ringe (der deutſche Rekord ſteht
auf 171 Ringen) und mit drei Schuß ſtehend
freihändig ſchoß Emslander die volle Ringzahl 36.
Nachſtehend die Ergebniſſe im Gruppenſchie=
ßen
, das in einer Klaſſe ausgetragen wurde: 1.
Hubertus=Kleeblatt (Junk, H. Schmidt, Grimm
und Bittmann) 629 Ringe. 2. Hubertus= Klee=
blatt
II 603 Ringe. 3. Tell‟ Darmſtadt 534 Rg.
4. Hubertus=Kleeblatt III 534 Rg. 5. Hammels=
trift
527 Rg. 6. Feurio 509 Rg.
Im Werbeſchießen gab es folgende Ergebniſſe:
1. Emslander 36 Rg. 2. Preſtel 35 Rg. 3.
Schmidt. 4. Murmann. 5. Röder. 6. Bittmann
mit je 34 Rg. Die Tagesehrenſcheibe konnte
Murmann erringen.

Sporkpflichk der Skudenken.

Ab 1. Okkober für das ganze Reich.

Straßenmeiſterſchaft der Radfahrer.

Bruno Roth=Frankfurt, der in der Tour
de France als zweitbeſter Deutſcher ins Ziel
gekommen war, errang am Sonntag einen großen
Erfolg, da es ihm gelang, beim Rennen Rund
um Berlin, die Deutſche Straßenmeiſterſchaft
für Berufsfahrer zu erringen. Roth gewann das
240 Kilometer lange Rennen in 6:58 Stunden
vor Thierbach, Stach, Sieronſki und Stöpel. Bei
den Amateuren ſiegte Böhm=Berlin vor Wierz
und H. Schön.

Die vom Reichserziehungsminiſter im Okto=
ber
des vergangenen Jahres erlaſſene Hochſchul=
Sportordnung, die für Preußen die Sportpflicht
für Studenten vorſchrieb, hat, nachdem ſpäter
Sachſen, Thüringen und Bayern die gleichen Be=
ſtimmungen
erließen, nunmehr Gültigkeit für
das ganze Reich erfahren. Mit dem Beginn des
neuen Semeſters iſt die Sportpflicht der Studen=
ten
für ganz Deutſchland obligatoriſch.
Es wird alſo in Zukunft keinen Studenten
mehr geben, der in der Lage iſt, ſeine Studien
nach dem dritten Semeſter fortzuſetzen, wenn er
die ſportliche Ausbildung vernachläſſigt und nicht
die vorgeſchriebenen Mindeſtleiſtungen erfüllt
hat. Damit iſt wieder ein großer Schritt vor=
wärts
getan mit der Leibesertüchtigung des deut=
ſchen
Volkes, denn in einigen Jahren wird es
abgeſehen von den körperlich Behinderten kei=
nen
Hochſchüler mehr geben, der nicht in Sport
und Leibesübung geſchult iſt. Daß mit dieſer
Maßnahme auch für die Aufwärtsentwicklung
des Hochſchulſports außerordentlich viel getan iſt,
verſteht ſich von ſelbſt.

125000 beim Hockenheim=Renneg

Sportleitung ſchrieb an Tagesprämien einen
Dauer=, einen Höhen= und einen Zielflugpreis
von je 300 Mark für diejenigen drei Flugzeuge
aus, welche die längſte Flugdauer und die größte
Flughöhe erzielten. Der Zielflugpreis forderte
eine Landung auf dem Exerzierplatz in Fulda,
unter gleichzeitiger Wertung der größten Flug=
dauer
.
Die Wetterlage war keineswegs günſtig. Die
Bedingungen wurden auch noch dadurch erſchwert,
daß die Flieger ſofort nach dem Start den Hang
verlaſſen mußten. Der Stuttgarter Frohwein
und der Berliner Vergens landeten auf dem
Exerzierplatz, während vier weitere Piloten, die
Stuttgarter Büchner und Hakenjos, der Nürn=
berger
Wagner und der Berliner von Miakich
das Ziel nicht ganz erreichten. Die Auswertung
der Flüge liegt noch nicht vor.
Reichsluftſportführer Oberſt Loerzer, der
auch geſtern unter den Segelfliegern auf der
Waſſerkuppe weilte, meldete dem Reichsminiſter
der Luftfahrt, General der Flieger, Göring
telegraphiſch die Beendigung des 16. Rhön= Segel=
flugwettbewerbs
, der einen Höhepunkt in der
diesjährigen fliegeriſchen Schulungsarbeit dar=
ſtellt
. Der Sinn der 16. Rhön, ſo führte Oberſt
Loerzer aus, war das hameradſchaftliche Zuſam=
menwirken
in einer Arbeitsgemeinſchaft von Pi=
loten
. Handwerkern, Startmannſchaften und
Kraftfahrern. Dieſer Arbeitsgemeinſchaft war
ein voller Erfolg beſchieden. 59 eingeſetzte Se=
gelflugzeuge
führten insgeſamt 513 Starts aus
und legten eine Strecke von insgeſamt 40 000
Flugkilometern zurück. Die größte Höhe, die er=
reicht
wurde, betrug. 3600 Meter. Aber auch die
Kraftfahrer vollbrachten eine ſehr beachtliche
Leiſtung, indem ſie beim Rücktransport der Ma=
ſchinen
im Tag= und Nachtdienſt insgeſamt
110 000 Kilometer zurücklegten.
General der Flieger, Göring, beglückwünſchte
Oberſt Loerzer und die deutſchen Rhönſegelflie=
ger
telegraphiſch zu den großen Erfolgen.
Das Preisgericht trat erſtmalig am
Sonntag gegen abend zu ſeiner erſten Sitzung
zuſammen.

Ley fährt in der Halbliterklaſſe auf 2KW. neuen Strecken=Rekord. Kahirmu

und Braun Sieger in den beiden Meiſterſchaftsläufen der Beiwagen=maſſi

Das fünfte Motorrad=Rennen auf dem neu
hergerichteten Hockenheim=Ring in Baden ge=
ſtaltete
ſich wieder zu einem großen Erfolg.
Mehr als 125 000 Zuſchauer umſäumten die
12 Kilometer lange Strecke und bekamen vom
frühen Morgen bis weit in den Nachmittag
hinein ſpannende Rennen zu ſehen.
Das Hauptereignis war das abſchließende
Rennen der Halbliter=Maſchinen, das überaus
kampfreich verlief, trotzdem der Sieger Otto
Ley=Nürnberg auf DKW.=Auto=Union vom
Start weg die Spitze übernahm und nicht
mehr abgab. Aber hinter Ley ſpielten ſich
ſtändig Poſitionskämpfe ab. Schon in der
erſten Runde wurde der bisherige Runden=
rekord
Roſemeyers von 137 Stdkm. auf 142,9
verbeſſert. Ley fuhr dieſes Stundenmittel, doch
lag der BMW.=Fahrer Gall mit 142,5 Stdkm.
nicht viel ſchlechter. Schon in der zweiten
Runde ſchraubte Gall den Rundenrekord auf
1459 Stdkm. Dann kamen auch ſchon die erſten
Ausfälle. Bauhofer mußte anhalten und auch
Gall kam aus der vierten Runde nicht mehr
zurück. Mansfeld und der BMW.=Fahrer
Kraus hielten nun die beiden nächſten Plätze
hinter Ley. Dieſes Bild änderte ſich bis zur
8. Runde, in der Kraus an Mansfeld (DKW.)
vorbeiging, nicht mehr. Mansfeld ſtreckte wenig
ſpäter ebenfalls die Waffen. Die 11. Runde
begann mit der Führung Leys vor den beiden
BMW.=Leuten Kraus und Agſten. Nun drehte
der Vorjahrsſieger Steinbach auf NSU. mäch=
tig
auf. Es gelang ihm auch, bis an die dritte
Stelle hinter Ley und Agſten vorzuſtoßen. Ley
überfuhr ſchließlich als Rekordſieger das Ziel=
band
nach einer Fahrzeit von 1:00:47,2 Std.
für die 144,06 Km. (12 Runden). Agſten
wurde Zweiter, Steinbach Dritter vor Müller=
Giggenbach=Mühldorf
Zſchopau (DKW.)
(Rudge), Kohlus=Bayreuth (Rudge) und Kraus=
München (BMW.). Von den insgeſamt 28 ge=
ſtarteten
Fahrern erreichten nur elf das Ziel.
DKW. hatte vorher ſchon durch Geiß
das Rennen der 250=ccm=Klaſſe ge=
wonnen
. Auch Geiß ſetzte ſich ſofort an die
Spitze des Feldes und hatte nach der erſten
Runde ſchon Anſchluß an die eine Minute
früher geſtartete 350=ccm=Klaſſe ge=
funden
. Ganz konnte er die ſiegenden NSU.=
Fahrer Mellors und Mellmann
zwar nicht erreichen, er fuhr aber mit ſeiner
Viertelliter=Maſchine eine beſſere Zeit als die
Vertreter der 35Gcem=Klaſſe heraus. Bei den
350er=Maſchinen lieferten ſich Mellors und
Mellmann einen großen Kampf. Mellors hatte
ſofort die Spitze übernommen und verteidigte

AM Mi
9

ſie während der ganzen zwölf Rundern
reich gegen ſeinen Stallgefährten Mellmo
Die Rennen der beiden S
*
wagen=Klaſſen wurden zur T.
ER
Straßen=Meiſterſchaft gewertet. In des C
ccm=Klaſſe war Kahrmann=
auf
DKW. nicht zu ſchlagen und N
1000er=Maſchinen zeigte ſich dem
ruher Braun auf Horex allem
Konkurrenten überlegen. Braun ſchuf mil ug.)
Stdkm. auch einen neuen Klaſſen=Reko 2,didk zug
ſchnellſte Runde drehte allerdings der i orgem.

Klaſſen als Zweiter eingekommene S=on
auf NSU., und zwar mit 119,3 Stdkr.
Bei den Ausweisfahrern erci
der NSU.=Nachwuchsmann
meier mit 127,6 Stdkm. als der m
Schnellſte.

Erſtes Großglockner-Rep
Kohlrauſch Klaſſenſieger.

. 4
1

Tadini erzielt mit 79,6 Stdkm. die bedf
des Tages.
Auf der Nordrampe der neuen Groß=lu
Straße wurde am Sonntag bei regr um
Wetter das Erſte Internationale Groß;lue
Rennen durchgeführt. Die Schwieriged
19,5 Km. langen Alpenſtrecke, die rm
Meter Höhenunterſchied in verſchiedene!
kehren und zahlreichen Kurven übe-wi
drückte ſich deutlich in den erzielten:
geſchwindigkeiten aus Trotz ausgez=i
Straßenoberfläche kam der Tages=Sh
Tadini=Italien auf Alfa Romeo, der=
der
unbeſchränkten Rennwagen=Klaſſſ,
über 79,6 Stdkm. Ein ganz ausgez uds
Rennen fuhr Bobby Kohlrauſch=Aüc
Er gewann mit ſeinem 750=ccm=ME
durchweg weitaus ſchwerere Wagen Seſd
ccm=Klaſſe der Rennwagen mit 77,1
Durchſchnitt. In der 1500=ccm=Klaſſe der
wagen belegte der Engländer Seannhn
ERA. mit 78,522 Stdkm. den erſten Pc
der 2000=ew=Klaſſe ſiegte der Sy
Chriſten auf Maſerati. Die beſte ZM
Sportwagen holte der Mille=Migli)
Pintacuda=Italien auf Alfa Romeo mi
Minuten heraus.
Bei den Solo=Krafträdern war Schiel
(Oeſterreich) auf AJS. der Schnellſte. Enl
75,6 Stdkm. heraus. Der Baſler NSU.M
Hans Stärkle gewann vor ſeinem ungtg
Markengefährten Patho den Lauf der R
wagen in 16:31:82 Min.

zu einen gI
m. die de
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uer aufforder
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*1
Vere
usgeführt.
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Diſch
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m Mitte
ſbau lie

Oeutſche Tennis=Meiſterſchaft
liſtenſpielerin Miß Hardwick in drei
Tennis=Beginn am Rothenbaum.
4:6, 6:2, 10:8 zu ſchlagen. Marielui

Bei kühlem und windigem Wetter hie und
da ließ ſich allerdings auch die Sonne ein wenig
blicken begannen am Samstag um 14 Uhr
die Internationalen Tennismeiſterſchaften von
Deutſchland auf den Plätzen der Hamburger
Tennisgilde am Rothenbaum. Da die Witte=
rung
regenfrei blieb, konnte die erſte Runde des
Männereinzels faſt ganz erledigt werden. Es
gab auch bereits einige Ueberraſchungen, und
zwar durchwegs ſolche, die für uns erfreulich
waren. So ſchlug der Berliner W. Menzel den
jungen Franzoſen Jamain in vier Sätzen 7:5,
2:6, 6:4, 8:6, und J. Pohlhauſen beſiegte den
Tſchechen Vodicka in fünf Sätzen 8:6, 5:7, 1:6,
6:2, 6:3. Angenehm überraſcht war man auch
über den harten Widerſtand, den der Berliner
Meffert dem Engländer Wilde leiſtete. Meffert
gab ſich erſt nach fünf kampfreichen Sätzen mit
11:13, 6:3, 6:3, 3:6, 2:6 geſchlagen. Auch Dohnal
lieferte gegen Tinkler=England eine ausgezeich=
nete
Partie. Tinkler ſiegte zwar 6:3, 6:1, 6:8,
4:6, 6:2, aber man konnte doch erkennen, daß
Dohnal in der Zwiſchenzeit weitere Fortſchritte
gemacht hat. Unſere Davispokalkämpen Gott=
fried
v. Cramm, Henner Henkel, Kaj Lund und
Hans Denker erledigten die erſte Runde, ohne
ſich groß anſtrengen zu müſſen. Cramm beſiegte
Ceinar=Tſchechoſlowakei 6:3, 6:4, 6:2, Henkel
blieb über Watt=Kanada 6:3, 6:2, 6:1 erfolg=
reich
. Hans Denker ſchaltete den Holländer van
Swol 6:2, 6:3, 6:2 aus, und Kaj Lund ſchlug
den Spanier Linaxes 6:3, 6:2, 8:6.

Frl. Buderus ſchlägk Miß Hardwick.

Auch am Sonntag konnte bei den Inter=
nationalen
Tennis=Meiſterſchaften von Deutſch=
land
in Hamburg eifrig geſpielt werden, da
das Wetter wieder regenfrei war. Eine ziemlich
friſche Briſe dämpfte die Gewalt der Sonnen=
ſtrahlen
zwar etwas, hatte aber zugleich die
unangenehme Eigenſchaft, den Verlauf der
Spiele recht empfindlich zu ſtören.
Im Männer=Einzel konnte bis auf einen
Kampf bereits die ganze zweite Runde aus=
geſpielt
werden. Von den Letzten Sechzehn
ſtehen alſo bereits fünfzehn feſt, und zwar ſind
dies: G. von Cramm. Tarlowſki=Polen, Wilde=
England, Pallada=Südſlawien Rado,Italien,
Cernoch=Tſchechoſlowakei. Ellmer=Schweiz,
Denker, Lund, Puncec=Südſlawien, Freſh=
water
=England, Pohlhauſen, Kukuljevic= Süd=
ſlawien
, Hebda=Polen und Henner Henkel.
Gottfried von Cramm erledigte den ohne Spiel
in die zweite Runde gekommenen Belgier
de Borman glatt mit 6:2, 6:2, 6:2, Henner
Henkel gab dem Norweger Haanes mit 6:1,
6:4, 4:6 6:2 das Nachſehen, Kaj Lund ſchaltete
Frenz 6:3, 3:6, 6:2, 6:3 aus und Hans Denker
blieb gegen den Engländer Tinkler 4:6, 6:4,
6:1, 7:5 erfolgreich.

beſiegte, Frl. Wedekind 6:3, 4:6, 6:s
Außem ſchaltete Frl. Stein klar 6:1, Mn
und Frau Sperling=Krahwinkel zeigte ſFhalſt
Reimann 6:0, 6:3 überlegen. Frau Su
ſiegte die Ungarin Somogyi 2:6, 6:2, 62

Sieepler=Derby in Karlshor!

Das Sonntags=Programm in Kc
brachte mit dem Derby der Steepler PNM dch
weiteren Zwölftauſender. Sieben
beſten vierjährigen Jagdpferde wurden Sſ0)
von denen Seraphine auf Grund ihrer FiM ud
Haltung zu Nobel die Favoritenſtellu-
nahm
. Die Stute ging bald nach dem ScIA ü0en=

die Spitze und behauptete ſich dann ümb.
vor Milliardär bis ins Ziel. La Géralda
fangs gut im Rennen, die Stute kam
am Waldſprung zu Fall, während DS
Steinmauer zum Verhängnis wurde. 2
Rennen mußten die Sieger erſt durch das
von Proteſten gehen. Im Fritz=Fromm=E!
nen wurde der Einſpruch gegen die Auc
rin Olivera zurückgewieſen, dagegen
Mila=Flachrennen Loe ſeines Sieges wier
luſtig, da er im Endkampf ſeine Gegner.
hatte. Fehler kam dadurch zum Erfo.
Rheinwacht und Loe, den man auf den
Platz zurückgeſetzt hatte.

uNe
5
Shluſſe der
der Bear
unach dem K
Liedes vo
Weſſel=Liedes
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Flagg=
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EM ſind
3
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Meit

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2as Btaune Band von Deutſchk

das am Sonntag in München=Riem zu.
ſcheidung gekommene 50 000=Mark;
wurde eine Beute von Athanaſius, der i
einhalb Längen vor Lampadius und E
eineinhalb Längen vor Travertin gewamn.
Franzoſe Denver war eine Enttäuſchur ?2

endete im geſchlagenen Felde.

Der deulſche Sporkflieger.

Soeben iſt Heft 8, Auguſt, der ZeE

für die geſamte Luftfahrt Der Deutſche 2
flieger (Leipzig) erſchienen und wird

ungeteilte Aufmerkſamkeit finden, denn Ie"
halt iſt wieder außerordentlich wertvoll.
ſtützt von einer Fülle von Bildern und
nehmen insbeſondere die Artikel Rekor9
gen beim 16. Rhön=Segelflug=A
bewerb und Die engliſchen
fahrttage in Hendon gefangen, bes"
die neueſten engliſchen Kriegsmaſchinen ab
ſchieren. Peter Riedel plaudert ude"

Im Frauen=Einzel gab es eine ganz große
Ueberraſchung. Der jungen Berlinerin Frl.

Buderus gelang es nämlich, die engliſche Rang=

Zielſegelflug Berlin=Hamburg und Karl
Reiſebericht Wieder in Afrika, ſinde.
Fortſetzung bis zur Krokodiljagd an de2
Katarakten. Erwähnt ſeien aus der Güt
Materials Schafft Volksf1ug7
der 1. preisgekrönte Vorſchlag auf das Rre
chreiben . Flakartillerie ſche
und Um die Wirtſchaftlichkeit des europo
Flugverkehrs. Für die Praktiker in Wes
Modellbau und am Steuer gibt e5 Not
Fundgrube von Anregungen.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 213 Seite 7

Mkag.

5. Auguſt 1935

Einweihung des Ehrenmals
der Maor Sieuutg.
k. Dieburg, 4. Auguſt.
denkwürdiger Tag in der Geſchichte unſerer Vaterſtadt,
der eine Dankesſchuld beglich, die ſchon ſeit 17 Jahren
tend von Eingaben und Beſchwerden an die Stadtverwal=
ſdete
und die endlich im Dritten Reiche in der Errichtung
enmals für unſere gefallenen Helden des Weltkrieges ihre
Fand.
Feier wurde eingeleitet durch Böllerſchießen und Weckruf

ſisn Morgen. Um ½11 Uhr traten an der Straßenkreuzung

Evangeliſchen Kirche ſämtliche Formationen der Partei
Vereine an, um im feſtlichen Zuge unter Vorantritt der
ickenkapelle und der SA=Reiter nebſt allen Fahnen nach
ſmktplatz zu marſchieren, wo auf einem Teil des Freiherrn
aeenbachſchen Gartens, der von der Freiherrin Gabriele von
hach in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt war,
fy nmal ſeinen Standplatz gefunden hat. Nach einem Marſch
nm Choral ſang die Sängerluſt den Chor Patrouille‟.
ſiter Bürgermeiſter Burkart hielt hierauf die Weihe=
gnon
ausgehend, wie 1914 nach der Kriegserklärung eine
ewing durch das deutſche Volk ging, die ſich in der Opfer=
ſh
=ft aller zeigte. Die Kameradſchaft im Felde ſoll allen
anendes Vorbild ſein, der Jugend ein Anſporn zur Nach=
denn
es gibt nichts höheres, als alles einzuſetzen für
rland. Die Verhältniſſe nach dem Kriege waren gerade=
5ünde gegen den Opfermut der Gefallenen. Wir aber
en Reiche wollen das Gelöbnis ablegen, wie ſie zu han=
Len Hinterbliebenen iſt hiermit Gewähr gegeben, daß der
ihrer Angehörigen nicht umſonſt war. Die Hülle fiel,
r Schießmannſchaft, die Fahnen ſenkten ſich, die Muſik
Ich hatt’ einen Kameraden, das Denkmal ſtand frei vor
ſchauern, die den ganzen Marktplatz füllten. Bürgermeiſter
legte im Namen der Stadt Dieburg einen Kranz nieder,
hner auffordernd, das Denkmal als Erbauungsſtätte in
Gutz zu nehmen, damit unſer Führer Adolf Hitler ſein
inr großes und einiges Deutſchland zu ſchaffen, in Frieden
hgen könne. Hierauf erfolgte die Kranzniederlegung aller
künen und Vereine.
Denkmal wurde, von dem Bildhauer Georg Wilhelm
ſch 2. u. Sohn von Groß=Zimmern nach ſeinen Entwürfen
t ausgeführt. Das Geſtein ſelbſt ſtammt aus dem Stein=
Firma K. u. L. Geydoul in Groß=Bieberau. Die Stufen
aus Odenwald=Granit. Das Denkmal iſt in ſeiner
ſiigeſtaltung ein offenes Halboval; in ſeinem Aufbau
gegliedert in einen Stufenaufbau mit Sockel und fünf
urch Zwiſchenräume getrennte Steinplatten, wovon vier
um der Gefallenen und Vermißten tragen. Abgedeckt ſind
platten nach obenhin durch einen kräftigen Steinkranz.
der Mitte die Widmung Unſeren Helden trägt. Auf
enaufbau liegt die ſymboliſche und mächtige Geſtalt
bien Soldaten. In ihm verkörpert ſich die Front, die
tand vor dem Untergang ſchützte. Eine ſchön angelegte
ſäpe mit Sträuchern und Blumen geben dem Denkmal
würdigen Standplatz.
Schluſſe der Feier ſang der Männergeſangverein Mor=
nach
der Bearbeitung von Zerlett. Der Feſtzug mar=
ann
nach dem Kriegerdenkmal von 1870/71, wo unter den
des Liedes vom guten Kameraden und einer Strophe
ſ=Weſſel=Liedes Bürgermeiſter Burkart im Auftrage
ſto verwaltung gleichfalls einen Kranz niederlegte. Nach=
durde
auf dem Marktplatz noch ein Konzert veranſtaltet.
eſchen Flaggenſchmuck und allgemeine Teilnahme an der
unſere Einwohnerſchaft bewieſen, daß die Treue denen
uns durch ihren Tod unvergeßlich bleiben.

*
Burgfeſt in Lindenfels.
Fahne oben auf der höchſten Burgzinne in =Lindenfels
rſtig im Winde: der traditionelle Regen iſt ausgeblie=
d
ſchönſter Sonnenſchein liegt dieſes Jahr über dem
Lindenfels hat Feſtſchmuck angelegt, aus jedem Haus
Fahnen, Birken und Eichengrün ſäumen alle Straßen.
ſeim Leben und Treiben, wie es Lindenfels nicht oft ſieht!
ſwmde ſind von allenthalben hergeſtrömt; die Autos,
Runmernſchilder verraten, daß ſie teilweiſe weither kom=
aden
kaum Platz zum Parken. Das Straßenbild wird
e kleidſamen Odenwalder Trachten beherrſcht, auch in den
ern wird man von ſchmucken Mädeln in weiten, wippen=
ſen
und feingeſtickten Häubchen bedient.
Samstag abend ſchon hat das Feſt mit einem fröhlichen
oppen auf der Burg begonnen. Da zeigte ſich bei begin=
Dankelheit die charakteriſtiſche Silhouette von Burg und
n in maleriſcher Beleuchtung. Böllerſchüſſe von der Höhe
4sHerges weckten am Sonntag früh die Bewohner und
mgcſte. Und kurz nach 2 Uhr mittags kündete Marſch=
Herannahen des Feſtzuges, der ſich langſam durch die
nſchen dicht beſetzten Straßen hinauf zur Burg bewegte.
Bauern=Vorreiter und ein mittelalterlicher Fanfaren=
Dann kommt der Wagen mit der weißgrünen Linden=
ahne
und den Ratsherren, der Taufzug mit dem Wickel=
Gruppen der kleinen Buben und Mädel in Tracht, die
ſecht wichtig vorkommen. Fröhlichſte Laune herrſcht auf
ſinnſtuben=Wagen, auf dem junges Volk bei Ziehhar=
euſik
ſitzt. Und dann folgt der Hochzeitszug, voran ein
es junges Paar und am Ende der Wagen mit Bett und
uf dem nächſten Wagen iſt, man beim Hecheln des
auf einem anderen beim Weben. Ein behäbiger Erb=
ſtzt
auf einem der folgenden Wagen, Reiter bilden den
Zuges.
nun ſtrömt alles hinauf zur Burg, die ja einen einzig=
ahmen
für ein echtes Volksfeſt bildet! Der ſtille Burg=
nie

ht wiederzuerkennen: Bierzelte, in denen vom Faß
wird und Verkaufsbuden ſind an das alte Gemäuer
Tiſch= und Bankreihen ſind aufgeſchlagen. Unten in
Burggewölbe iſt das Bauerntheater aufgeſchlagen, da
das Spiel vom tauben Michel! Und oben unter
töſtigen Linde im Burghof dreht ſich der Reigen; da
ſite hölzerne Tanzbühne vom Stampfen der Stiefel, da
weiten, gefältelten Trachtenröcke, daß man die ge=
interröcke
und die feingemuſterten handgeſtrickten weiß=
enen
Strumpfe ſieht. Den Burſchen wird’s bald zu
legen die Joppen und Mützen ab. Wie hübſch ihre
ſenträger zu den weißen Hemden ausſehen. Die bun=
pfbänder
paſſen fein dazu. Und das ſchönſte iſt, daß
furſchen wie Mädel ihre Trachten nicht wie Koſtüme‟,
5 etwas Selbſtverſtändliches tragen, auf das man ſtolz
ſät in den Abend hinein dauert das fröhliche Treiben
Bhof, das ja auch am Montag noch fortgeſetzt wird.
en-Naſſauiſcher Kleingärknerkag
in Mainz.
LPD. Mainz, 4. Auguſt.
aber 5000 Kleingärtner waren heute aus allen Teilen
zum 2. Heſſen=Naſſauiſchen Kleingärtnertag hierher=
Unter Begleitung mehrer Muſikkapellen marſchierten
artner mit ihren Fahnen durch die Straßen zur feſt=
ickten
Feſthalle, wo ſie in einer eindrucksvollen Kund=
Anweſenheit des Reichsſtatthalters Sprenger ein macht=
nntnis
zu dem nationalſozialiſtiſchen Grundgedanken
Tdenheit von Blut und Boden ablegten.
gruppenführer Pg. Otto Krug=Frankfurt eröffnete die
9 mit einer Anſprache.

eiter Sprenger betrat unter dem lebhaften Bei=
kſammlung
das Rednerpult und führte u. a. aus: Es
die Enttäuſchung der Landbevölkerung, die Ende des
hrhunderts durch die fortſchreitende Induſtrialiſierung
Dr floh, die Dr. Schreber veranlaßte, dafür zu ſorgen,
m der Umgebung von Städten Acker= und Gartenbau
werde. Leider war dieſe Bewegung politiſch durchſetzt
Ades war Zeit, daß nach der Machtübernahme auch hier
erſchiedenſten Vereinen aufgeräumt und die Kleingärtner
ün ben Reichsbund der Kleingärtner und Kleinſiedler zu=
aßt
wurden. Im Rahmen unſerer Kleinſiedlung iſt es
W6 ein Kleinſiedler im Laufe der Jahre ein Haus, eine
Eigen nennen kann, die er wieder auf eines ſeiner

Deutſchland braucht Radfahrwege!

Die Reichsgemeinſchaft für Radfahrwegebau, e. V., iſt jetzt
zum erſtenmal mit einer intereſſanten Ausſtellung an die Oeffent=
lichkeit
getreten. Die Reichsgemeinſchaft wurde im Auguſt 1934
auf Veranlaſſung des Generalinſpekteurs für das Straßenbau=
weſen
Dr. Todt ins Leben gerufen und hat ſich ſeither planmäßig
mit der Vorbereitung und der Förderung der Anlage von beſon=
deren
Fahrwegen für die radfahrende Bevölkerung eingeſetzt. Sie
unterſteht organiſationsmäßig dem Generalinſpekteur für das
Straßenbauweſen, aber auch Vertreter des Reichspropagandamini=
ſteriums
, des Reichsverkehrsminiſteriums, der Deutſchen Arbeits=
front
, des Deutſchen Gemeindetages und aller fahrradlichen Fach=
verbände
ſind in dem Beirat der Reichsgemeinſchaft. Der Führer
des Deutſchen Radfahrer=Verbandes führt gleichzeitig auch die Ge=
ſchäfte
der Reichsgemeinſchaft.
Nicht weniger als 16 Millionen deutſcher Volksgenoſſen ſind
eifrige Radfahrer. So wurde die Frage der Verkehrstechnik für
dieſen zweirädrigen Volkswagen wie das Fahrrad ſchon genannt
wurde, zu einem brennenden Problem. Die Reichsgemeinſchaft hat
es ſich darum zum Ziel gemacht, durch eine Ausſtellung einmal die
breiteſte Oeffentlichkeit darüber aufzuklären, welche ungemeine
Bedeutung dieſe kleinen Fahrſtreifen neben den großen Verkehrs=
ſtraßen
für das Leben und die Geſundheit von Millionen Volks=
genoſſen
, und nicht zuletzt auch für die geſamte Volkswirtſchaft,
haben. Statiſtiken können ſehr langweilig wirken
ſie können
aber auch eine ſehr eindrucksvolle und eindeutige Sprache reden.
Und zweifellos iſt es den Schöpfern der Ausſtellung Deutſchland
braucht Fahrradwege! die jetzt im Lichthof der Techniſchen Hoch=
ſchule
in Berlin=Charlottenburg eröffnet wurde, auf der ganzen
Linie gelungen, auch den nicht radfahrenden Beſucher von der un=
bedingten
Notwendigkeit eines Radfahr=Wegebaues durch das
Dargeſtellte zu überzeugen. In einer eingehenden Gegenüberſtel=
lung
wird gezeigt, daß unſere Nachbarländer mit einer relativ ge=
ringeren
Bevölkerungs= und Verkehrsdichte, was den Radfahrver=
kehr
anbelangt, lange ſchon über ein Netz gut ausgebauter Rad=
fahrwege
verfügen. Gewiß, die Grundfrage jeden Radfahrwege=
baues
iſt, wie in ſo manchem anderen Falle, die Frage der Finan=
zierung
. Aber dieſen Erwägungen voran ſtehen hier die grauſigen
Statiſtiken, die von den zunehmenden ſchweren und ſo oft tödlich

verlaufenen Unfällen b=richten, von denen gerade die Radfahrer
betroffen werden. In geſchickter Weiſe ſind dieſen ſprechenden Zah=
len
und Schaubildern bereits vorhandene und projektierte Radfahr=
wegeanlagen
gegenübergeſtellt, die die Entlaſtung deutlich auf=
zeigen
, wie ſie einmal die Radfahrer ſelbſt durch derartige Son=
der
=Verkehrswege erfahren, wie ſie aber auch vor allem den geſam=
ten
übrigen Verkehr, ſei es in den verkehrsreichen Straßen einer
Großſtadt, ſei es draußen auf der Landſtraße, zugute kommen.
Durch die Trennung der Verkehrswege aller motoriſierten oder
ſonſtigen durch fremde Kräfte fortbewegten Verkehrsmittel von
denen des allein durch Menſchenkraft fortbewegten und geſteuerten
Fahrrades wird ſich durch eine außerordentliche Abnahme der Ver=
kehrsunfälle
, wie ſie durch die ewige Kolliſſion der Automobile und
ſonſtigen Gefährte mit dem Fahrrad entſtehen, ſegenbringend für
das Leben und die Geſundheit weiter Kreiſe unſerer Bevölkerung
auswirken. Darüber hinaus iſt die Frage der Anlage von Rad=
fahrwegen
eine Frage der Arbeitsbeſchaffung. Der Bedarf an
vordringlich zu bauenden Radfahrwegen wird auf rund 46 000
Kilometer bemeſſen. Insgeſamt benötigen wir in Deutſchland
rund 226 000 Kilometer Radfahrwege. Die Koſten fur 1 Kilo=
meter
betragen mit Grunderwerb etwa 6000 RM., wobei etwa
50 Volksgenoſſen Arbeit und Lohn finden. Auf lange Jahre hin=
aus
würden alſo Tauſende von Arbeitern beſchäftigt ſein.
Eine letzte dringende Frage iſt die Freigabe von abſeits der
großen Verkehrsſtraßen liegenden Radfahrwanderwege. So viele
leichtgebaute Wege, wie auch Reichsſtraßen oder Brandſtreifen
könnten freigegeben werden und die Freude am Radwandern ſehr
vermehren. Hier könnten ſo viele Volksgenoſſen in engſter Ver=
bundenheit
mit der Landſchaft die Schönheiten unſeres Vaterlan=
des
kennenlernen.
Die kleine Werbeſchau zeigt eine Fülle mit großem Fleiß und
mit großer Liebe zur Sache zuſammengetragenen Materials,
Schaubilder und Großphotos, Modelle und Landkarten werben in
ſehr geſchickter Weiſe für den Gedanken, dem ſie dienen, und ſo
wird die Forderung. Deutſchland braucht Radfahrwege in abſeh=
barer
Zeit wohl auch in die Feſtſtellung Deutſchland hat Radfahr=
wege
übergehen.

Familienmitglieder übertragen kann. Um die Großſtädte herum
bekommen wir ſo jene bodenſtändige Bevölkerung, die wir haben
müſſen. Das Bauerntum war immer der Jungborn unſeres Volkes.
Darum iſt es notwendig, daß wir die ungeheueren Millionen
der Großſtadtbevölkerung zurück zum Boden führen. Der Klein=
gärtner
ſoll nicht in die Produktion eingreifen. Es genügt ſchon,
daß er das, was er braucht, ſelbſt produziert. Dieſe Selbſtverſor=
gung
ſpielt in der Frage, uns in den Tagen der Not reſtlos vom
Auslande unabhängig zu machen, eine große Rolle. Mit Recht
wurde betont, fuhr Gauleiter Sprenger u. a. fort, daß die Klein=
ſiedler
auch weltanſchaulich geſchult werden, damit ſie, in der
nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung gefeſtigt, als echte deutſche
Männer allen jenen Kräften entgegentreten können, die am
Werke ſind, das Volk ideenmäßig und weltanſchauungsmäßig zu
ſpalten. Reichsſtatthalter Sprenger ging in dieſem Zuſammenhang
auf die jüdiſche und konfeſſionelle Hetze ein und ſchloß unter dem
lebhaften Beifall der Verſammlung: Wir wollen täglich unſere
Gefolgſchaftstreue dem Führer gegenüber durch die Tat beweiſen.
Dann wies der Reichsbundführer der Kleingärtner und Klein=
ſiedler
Pg. Hans Kaiſer in längeren Ausführungen auf die
große Bedeutung des Kleingartenweſens hin. Sie fordere, daß die
nebenberufliche Gartennutzung überwiegend kleingärtneriſch und
intenſiv gehandhabt werde und der Eigenverſorgung des Klein=
gärtners
diene. Der kleingärtneriſche Nutzungswert dürfe über
den Ertragswert des Bodens nicht hinaus veranſchlagt werden.
Die Feſtſetzung von Pachthöchſtpreiſen ſei eine dringende Not=
wendigkeit
.
Nachdem Gauleiter Sprenger nochmals das Wort ergriffen
und betont hatte, daß die Kleingartenbewegung jede nur irgend
mögliche Förderung durch die Gauleitung erfahren werde, ſchloß
Landesgruppenführer Krug mit Worten, des Dankes und einem
ſtürmiſch aufgenommenen dreifachen Siegheil auf den Führer, das
deutſche Volk und die Kleingartenbewegung. Mit dem Deutſch=
land
= und Horſt=Weſſel=Lied klang die Kundgebung aus.

Großkundgebung
beim Deutſchen Skenografenkag.
LPD. Frankfurt a. M., 4. Auguſt.
Mit einer gewaltigen Kundgebung, die mit einem Feſtabend
n der Frankfurter Feſthalle verbunden war, erreichte der Deutſche
Stenografentag am Samstag abend ſeinen Höhepunkt. Wer Zeuge
dieſes Abends war, konnte hier am eindrucksvollſten feſtſtellen,
welche Bedeutung der Stenografie in kultureller und wirtſchaft=
licher
Beziehung, ja nicht zuletzt auch im Hinblick auf unſere Be=
ziehungen
zum Ausland beizumeſſen iſt. Nicht nur, daß deutſche
Miniſterien, Behörden und andere bedeutende Stellen offiziell
vertreten waren, auch aus etwa zehn ausländiſchen Staaten waren
Vertreter der Regierungen bzw. der Stenografenſchaft erſchienen,
um teilzunehmen an dieſem großen deutſchen Reichstreffen und
bei dieſer Gelegenheit, gleichzeitig den deutſchen Kurzſchriften=
freunden
Grüße und Glückwünſche zu übermitteln.
Zu Beginn der Veranſtaltung begrüßte der Reichsführer der
Deutſchen Stenografenſchaft, Lang=Kulmbach, die erſchienenen
Ehrengäſte, insbeſondere die ausländiſchen Vertreter und Steno=
grafen
. Dann ergriff als Vertreter des Reichsminiſteriums des
Innern Oberregierungsrat Dr. Schucht das Wort. Anſchließend
begrüßte der Reichsamtsleiter des Nationalſozialiſtiſchen Lehrer=
bundes
die Stenografen. Im weiteren Verlauf ſprachen noch Ver=
treter
der Deutſchen Reichsbahn, der Reichspoſt, der Deutſchen
Arbeitsfront und der Leiter des Reichsverbandes der Deutſchen
Preſſeſtenografen, Wendrich.
Mit großem Beifall wurden die Anſprachen und Glückwünſche
aufgenommen ſeitens der Regierungsvertreter bzw. der Vertreter
der Stenografenſchaft von Ungarn, Italien. Holland
und Niederländiſch=Indien, Finnland, England,
Oeſterreich, Jugoſlawien und Schweden. In dieſen
Anſprachen kam die gute Freundſchaft zum Ausdruck, die zwiſchen
den deutſchen und ausländiſchen Stenografen beſteht.
Im Auftrage der Deutſchen Stenografenſchaft und der Gau=
gebietsführer
dankte anſchließend Gaugebietsführer Werner=
Darmſtadt dem Reichsführer der Deutſchen Stenografenſchaft
für die bisher von ihm zum Nutzen der Stenografen geleiſtete
erfolgreiche Arbeit und übergab ihm als Zeichen ds Dankes eine
Büſte des verſtorbenen Förderers der deutſchen Kurzſchrift. Mi=
niſter
Hans Schemm.
Die Stenografen verbrachten bei muſikaliſchen und tänzeri=
ſchen
Vorführungen, kurzum bei einem netten bunten Programm
noch einige frohe Stunden in guter Kameradſchaft.
Das große Maſchinen=Wettſchreiben.
Das Hauptintereſſe der Tagungsteilnehmer galt am Sonntag
Maſchinen=
der
Austragung der Meiſterſchaft
ſchreiben, das in den drei Gruppen, Anfänger ( Mindeſt=
leiſtung
180 Nettoanſchläge in der Minute), Praktiker ( Mindeſt=
leiſtung
240 Nettoanſchläge) und Meiſter (Mindeſtleiſtung 300
Nettoanſchläge in der Minute), ausgetragen wurde. An den
Wettbewerb nahmen 450 Anfänger und Praktiker und 200 Meiſter=
ſchreiber
teil. Die Prüfung beſtand in der Aufnahme eines
Stenogramms und Uebertragung desſelben mit der Maſchine,
Uebertragung einer ſtenografiſchen Vorlage und Abſchreiben eines
unbekannten kurrentſchriftlichen Textes.
r. Babenhauſen, 3. Aug. Feſttag der Rekruten. Die
Louſer kommen! Das war der Freudenruf unſerer Jugend
am Freitag, als die Burſchen der Jahrgänge 1914/15 von hier
und Harreshauſen, mit bunten Bändern reich geſchmückt, in vier=
ſpännigen
Wagen von der Muſterung in Groß=Umſtadt in fröh=
lichſter
Laune heimkehrten. Voran der Fahnenſchwinger und die
NS. Fliegerkapelle, dahinter die Kutſche mit den beiden Bürger=
meiſtern
, und dann auf großen Leiterwagen der jüngſte Nachwuchs
unſerer Wehrmacht mit leuchtenden Augen und lachenden Geſich=
tern
. Beim Umzug durch Babenhauſen und Harreshauſen wur=
den
die Rekruten überall freudig begrüßt. Abends fand ſeit
Jahren zum erſtenmal Louſerball ſtatt, wozu die ganze
Bevölkerung eingeladen war,

* Hirſchhorn, 3. Auguſt. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel in Hirſchhorn am 2. Auguſt 1,48 Meter, am 3. Auguſt 1,.46
Meter; jeweils 5.30 Uhr morgens.
Reichsſender Frankfurt
Fraukfurt: Montag, 5. Auguſt
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konſtanz:
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſer=
ſtand
. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe.
9.00: Nur Trier und Koblenz: Werbekonzert. 9.15:
Nur Trier und Koblenz: 1. (9.15): Zwei Arien aus La
Serba Padrona von Pergoleſi. 2. (9.30): Bernkaſtel=
Cues, Kleines Bild einer kleinen Stadt. 3. (9.45): Lieder
von Franz Schubert. 10.00: Sendepauſe. 10.45: Prak=
tiſche
Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbe=
konzert
. 11.25: Meldungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45:
Bauernfunk.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Dazw.: 13.00: Zeit, Nach=
richten
. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftsbericht.
14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
14.40: Wetter.
14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. 15.15:
Kinderfunk: Was da kreucht und fleucht an den Roſen=
büſchen
. 15.30: Selbſt die Geſtirne ſind chemiſch unter=
ſucht
worden! Naturwiſſenſchaftliche Plauderei. 15.45:
Die Ueberwindung des Liberalismus in USA.: Staatliche
Kreditpolitik.
16.00: Kleines Konzert. 16.30; Bücherfunk. Drei deutſche
Nachſchlagewerke.
16.50: R. Habetin: Neue deutſche
Dichtung. 17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert d. Lan=
desorcheſters
Gau Württemberg=Hohenzollern.
18.30:
Jugendfunk: Fiſchdampfer vermißt! Ein Hörſpiel. 18.55:
Meldungen.
19.00: München: Unterhaltungskonzert. 19.30: München:
Klotzlieder und Moritaten bei 35 Grad im Schatten zu
ſingen. 19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr. 20.10:
Kleines Inſtrumental=Kabarett. 20.45: Streiter wider den
Hexenwahn. Zum 300jährigen Todestag des Grafen Frie=
drich
von Spee. 21.30: Unſer Beethoven: Kammermuſik.
22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr., Sport=
22.20: Trier: Unterhaltungskonzert. 23.00: Breslau;
Muſik zur Guten Nacht. 24.00: Nachtmuſik.
R
Oastien dnnsaunnn
Montag, 5. Anguſt
München: 19.30: Klotzlieder und Moritaten bei 35
Grad im Schatten zu ſingen. Eine herzerquickende Lieder=
folge
geſammelt und dargeboten von lauter hübſchen jun=
gen
Leut.
Breslau: 20.10: Der blaue Montag. Das Tanzparkett
erzählt.
Stuttgart: 21.30: Nach Oſtland wollen wir reiten..,
Dichtung und Lieder aus Maſuren und Baltenland.
Wien: 19.15: Coſi fan tutte, Oper von Mozart.
London: 20.00: Ouvertüre zu Rienzi von Wagner.
Agram: 20.00: Tannhäuſer, Oper von Wagner.
Straßburg: 20.00: Siegfried, Oper von Wagner.
Bukareſt: 20.15: Soliſtenſtunde.
Luxemburg: 21.00: Rich. Wagner=Konzert.
Kopenhagen: 21.15: Muſik von Franz von Suppé.
Budapeſt: 22.10: Zigeunermuſik.

Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die Wetterlage zeigt nur ſehr langſam Veränderungen. Das
atlantiſche Hochdruckgebiet, das in Südengland und Frankreich
fortgeſetzt heiteres und warmes Wetter bringt, beherrſcht auch
im weſentlichen noch die Witterung Deutſchlands. Allerdings
hatte ſich von Süden her eine flache Störung ausgebildet, welche
am Samstag ſtarke Bewölkung und ganz vereinzelt auch etwas
Niederſchläge verurſachte. Danach iſt der Luftdruck jetzt wieder
im Anſteigen begriffen, ſo daß ſich das weſtliche Hoch neuer=
dings
auf das Feſtland ausdehnt. Bei etwas auffriſchenden
nördlichen Winden wird ſich daher wieder aufheiterndes Wetter
einſtellen. Ganz beſtändig iſt die Wetterlage nicht, es iſt ſpäter=
hin
mit örtlichen Störungen zu rechnen.
Vorherſage für Montag: Zunächſt wieder überwiegend heiter,
mittags ziemlich warm, ſpäterhin namentlich im Norden wie=
der
aufkommende Bewölkung, nördliche bis öſtliche Winde.
Ausſichten für Dienstag: Vorerſt keine weſentliche Aenderung
des im ganzen trockenen Wetters abſehbar.

Hauptſchriftleiter: Nudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: ſ. V. Andreas Bauer; für den Schlußdienſt
Andreas Bauer; für den lokalen Teil: Max Streeſe: für das Feuilleton und die
Gegenwart:
Dr. Herbert Netre: für Neich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſd
für d
Handel: Dr. C.
5. Qu
ſch: für den Sport: Karl Böhmann: Anzeigen=
N.
Willy Kuhle; für den
alt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler,
jämtlich in Darmſtadt. D. A. VII. 35. 19253. Pl. 5. Druck und Verlag: Darmſtädter
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt. Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sorechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ]

Tanzen

Seite 8 Nr. 213

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 5. Auguf1 5

Das Opfer des Kwrill-Beg

Ein Abenteurer-Roman von Justus Franz Wittkop

Nachdruck verboten.

Schlüter ſetzte ſich nieder. In dem Schlafpelzmantel, den er
hatte umlegen müſſen, um bei einer zufälligen Begegnung auf
dem Wege quer durch die Hütten und Zelte weniger kenntlich zu
ſein, ſah er gedrungen und ein wenig unbeholfen aus; die wulſt=
förmigen
Aermel hingen ihm bis über die Hände.
Ich habe Sie hierherführen laſſen, da wir hier wie ich
hoffe ungeſtört miteinander reden können, ſagte Jutta mit
einem Ernſt in Stimme und Haltung, den man bei ihrem jugend=
lichen
Ausſehen und dem phantaſtiſchen Aufputz ihrer Kleidung
leicht für eine Art koketter Verſtellung hätte halten können, wäre
nicht das Gefühl für die Seltſamkeit dieſes nächtlichen Stelldich=
eins
und die Gefahr, die für alle Beteiligten damit verbunden
war, in allen lebendig geweſen. Ich hoffe, Sie werden das
Vertrauen, das ich Ihnen entgegenbringe und das mein Vor=
gehen
Ihnen beweiſt, nicht enttäuſchen. Ich weiß, wie gewagt
mein Schritt iſt, und ich glaube, Sie zweifeln nicht daran, daß
es mir den ganzen Zorn meines Bruders eintragen kann, wenn
er davon erfährt. Ich habe nicht nur mich dieſer Gefahr aus=
geſetzt
, ſondern was noch mehr iſt auch einige Weſen, die
ſehr an mir hängen und die mir teuer ſind.. ."
Erſt jetzt warf ſie einen Blick auf Ago, der noch hinter der
Schwelle ſtand. Die ganze Zeit über hatte er kein Auge von ihr
verwandt; als er jetzt ihren Blicken begegnete, ſenkte er die
Lider.
Komm herein, Aga! ſagte ſie auf ruſſiſch. Zu Schlüter
hatte ſie deutſch geſprochen. Komm herin und ſetz dich, du
mein Lieber!
Bei dieſen Worten wurde der Jüngling über und über rot.
Er warf einen ſcheuen Blick auf ſie, aus dem eine ſolche Glut der
Ergebenheit ſprach, wie ſie vielleicht nur ein zwanzigjähriges
Herz aufzubringen vermag. Die Leidenſchaft in ſeinen dunklen
Augen hätte ohne die faſt religiöſe Demut, die ihr beigemiſcht
war und die einer ihrer Beſtandteile zu ſein ſchien, angſteinflö=
ßend
wirken müſſen; denn ſie ſchien beſinnungslos und zu jeder
Art Zerſtörung bereit, wie eine Naturgewalt. Man ſah, daß es
nichts hätte geben können, und wäre es Verrat und jede Niedrig=
keit
geweſen, das dieſes Mädchen nicht von ihm hätte fordern
können.
Aga ließ ſich am Ende des Tiſches nieder und blieb während
der ganzen Unterredung, die in einer ihm fremden Sprache ge=
führt
wurde, ſtumm, als ſei er an allem ganz unbeteiligt. Nur
einmal überraſchte Schlüter ihn dabei, daß er argwöhniſch den
Kopf gehoben hatte; es war, als Schlüter im Laufe des Geſprä=
ches
wieder einmal in einer ſpontanen Wallung Juttas Hand er=

griff. Da hob der Turkmene den Kopf wie eine Dogge, deren
Herrin man zu nahe tritt.
Anfangs verlief die Unterredung ſehr gehemmt, als laſte
über allen Beteiligten eine Beengung oder Verlegenheit. So
ſelbſtſicher und lebhaft das Mädchen ſich auch zu geben ſchien, man
merkte dennoch, daß ſie ſich Zwang antat und daß ſie eine voll=
kommene
Ruhe und Ueberlegenheit nur mühſam heuchelte. Mehr
als einmal fuhr ſie zuſammen, wenn draußen ein Geräuſch laut
wurde, und fand dann nur ſtockend den Faden wieder.
Und jedesmal, wenn ſie zuſammenfuhr, duckte Aga ſich wie
ein Raubtier, als ſei er bereit, hochzuſchnellen, um zu ihrem
Schutz mit einem freudigen Schrei in die Gefahr und in den Tod
zu rennen.
Aber auch Schlüter empfand, während er auf ihre Worte
hörte, die Waghalſigkeit, mit der ſie dieſe nächtliche Verſammlung
angeordnet hatte, gleichzeitig bewundernd und erſchauernd. Er
mochte es nicht glauben, daß ſie ſich um ſeinetwillen allein zu
dieſem tollkühnen Entſchluß aufgerafft habe. Denn wieviel ſie
dabei aufs Spiel ſetzte, erriet er aus ihren Worten mehr, als
daß ſie es ſagte.
Es beſtand kein Zweifel, daß ihr Bruder in Dingen, bei
denen es ſich um die Intereſſen des Stammes und um die Be=
ziehung
zur verhaßten Außenwelt jenſeits des Waldes und der
Steppe handelte, ſelbſt ſeiner Schweſter und gerade ihr gegen=
über
von unerbittlicher Strenge war und daß ſie, bei einem
Verſtoß gegen eins ſeiner Gebote ertappt, mit ſeinem rachſüchti=
gen
Jähzorn und einer unnachgiebigen Ahndung rechnen mußte.
Sie ſelbſt war ſich deſſen bewußt. Schlüter aber war nicht
eingenommen genug von ſich, um auf den Gedanken zu kommen,
ein Mädchen, das ihn nur zweimal flüchtig geſehen hatte, könne
um ſeinetwillen ſo viel wagen.
Die Frauen hatten in ſeinem Leben bisher keine ſehr beſtim=
mende
Rolle geſpielt. Die Wahrheit zu ſagen: Er kannte die
Frauen nicht recht. Gewiß: Es hatte Zärtlichkeiten gegeben in
den Pauſen ſeines ſtrengen Fliegerlebens verſpielte Abenteuer,
die man vergaß, wenn man den Steuerknüppel wieder in den
Fäuſten hielt. Daß aber ein Mädchen aus Liebe ſich opfern könne,
war ihm wohl niemals in den Sinn gekommen; am wenigſten,
daß er ſelbſt fähig ſei, ſolche Liebe zu erwecken.
Dennoch war Juttas Beweggrund, der ſie zu dem gefährlichen
Schritt geſpornt hatte, in erſter Linie die Unruhe um das Schick=
ſal
dieſes Fremdlings, wenn ſie vor ſich ſelbſt auch noch andere
Gründe aufführen mochte. Sein Erſcheinen in der Siedlung hatte
auf ſie vom erſten Abend an mit der Gewalt der Erſchütterung

gewirkt. Von jeher übt das Fremde, das Beſondere eirelutke
Anziehungskraft auf die Empfindungen der Frauen ausx biter
ergeben ſie ſich dem ungewohnten, plötzlichen Stoß des mills
als dem beharrlichen Druck täglicher Gewöhnung. Sie bicheen,
um ſich der Liebe zu überlaſſen, am Gegenſtand ihres Gefixeein
Spielfeld für ihre Ahnung und Phantaſie, und wollen im (ie ſeh=
ten
eine Welt erleden, die jenſeits des Alltags mit dem Mber
der Fremdheit und der Ueberraſchung lockt.
Seit ihrer Kindheit wuchs Jutta unter den primit w = Le=
bensbedingungen
eines halbwilden Volksſtammes auf,
ger
verklärten Erinnerung an eine ganz anders geartete frü. Fu=
gend
, an eine Jugend im Glanz einer großen Stadt. Oſtennug
mochte ſie, mit der erregenden Neugier für das Verboten üchre
Gedanken mit dem Leben jenſeits der Wälder und Ste m Abe=
ſchäftigt
haben, wenn die Kunde davon wie eine Sag=e ihr 900
durch die Karawanenleute drang, die Kyrill=Beg nach dorirzmu= nelun
ßen ſandte, als einzige Verbindung mit der geheimnisvollel felt 2 900
des Einſt und des Niewieder,
Me Mr9t
Was konnte für ein ſolches Mädchen mehr dazu angee ſoein, 10

ihre Phantaſie und Ahnung zu beſchäftigen, als der Min der w 2

von dort draußen kam und der überraſchend ihren Weg, gezuzt 0m 3n
hatte? Nicht leicht löſt man ſich von der wehmütigen Ermrugung 1hüugu
an eine glückliche Kindheit, ſelbſt wenn die Gegenwark ſozmnt / 10
und heiter iſt; denn immer hat die Vergangenheit den drtzug,
der goldenen, unſcharfen Spiegelung im ſehnſuchtswill g Ge=. Und ſo erſchien der Fremdling vor Jutta wieanzu=
gleich
vertrauter und geheimnisvoller Sendbote aus d emit
hundert Träumen umſponnenen Gefilden ihrer Kindhii nein
Menſch aus den Städten. Er zog ſie an wie ein Rätſe euſſen)0
Löſung man einſt gewußt hat; man ruht nicht eher, als
iM
ſie wiederfindet.
Die Größe der Gefahr, in der er ſchwebte, war /Alei nu
mehr. Denn ſie kannte ihren Bruder, und bisweilen füntte; ſieſſtche !
ihn mit einer Scheu, die unbewußt oft an Abſcheu grenze npochte,
obwohl ſie ſich dann mit bewundernder Anhänglichker ninuen
Einfluß immer wieder unterwarf. Doch die Gefahr, inert ſ
Schlüter wußte, verſtärkte noch die Intenſität, mit der N. WGe
danken den Gefährdeten umkreiſten.
Vielleicht war es ihr zunächſt ſelbſt nicht einmal gukulat
war ſie mit der heimlichen Zuſammenkunft bezweckte. M koo
trieb alles in ihr dazu, ihn zu ſehen und mit ihm zu ſpret, uall
hoffe ſie, in ſeiner Gegenwart leichter den Plan ſeiner Atuung, ) funge
finden zu können. Die Mittel zu ſeiner Rettung waren / ruo4invserllär
ganz unklar, ſelbſt jetzt noch und vielleicht jetzt erſt rech Isi-ſzuntag m
ihm gegenüberſaß, beunruhigt und mit dem Willen, ihre elsfäk usſtellung
tige Unruhe verborgen zu halten.
Ea hiel
Ich kenne den Wortlaut des Vorſchlags nicht, den meitlin
Bruder Ihnen gemacht hat und von dem Ihre Freilaſſ
hing, ſagte ſie. Ich weiß nur, daß Sie, trotz meiner Bin
darauf eingegangen ſind. Es war unrecht von Ihnen; 7
iſt es wohl dazu zu ſpät, fürchte ich.
(Fortſetzung folgt.)

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