ſelnummer 10 Pfennige
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Ta!
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Tawichenitb Imaligem Ericheinen monatlich Mk 2.70
nmi baut enſchl Bo enlohn und Transportoſten. Ab=
„olt M. 2.—. Poſtbezug prels Mk. 2.40 einſchl. Poffe=
Tirrweiſungsgebühr und ausſchlit ßlſch Poftzuftellgeid.
anotrſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Loswal berechtigt den Bezieber nicht zur Kürzung des
Brpgwreſet. Beſtellngen und Wbbeſiellungen derch
Fernrut obne Verbindlichkeit, für uns
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LSTRASSEI
SenrehERa
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſta
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſt
Nummer 212
Sonntag, den 4. Auguſt 1935
197. Jahrgan.
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ich vor
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Proviſie
ſofort au
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fach 575
das Nahetial werde yurg an das Landeszollamt die Einfuhr lebenswichtiger Waren
ſof frei in das Gebiet der Freien Stadt zu geſtatten, Einſpruch
4junge Heri
uſwoben. In der Begründung heißt es, daß Danzig von ſich aus
n Beltfirma fürden F40 / Angelegenheit vom wirtſchaftlichen auf das politiſche Gebiet
ſt geſ. — Beifreiehellſeilagert habe. Außerdem hatte Polen um eine offizielle Stel=
I.Abrechn
„geſichent
vot ungbhäng beneu y gnahme zu dem Danziger Schritt gebeten. Dieſe
Stellung=
tial vorzuſtell, m. Autk4!” we iſt wie die Preſſeſtelle des Senats mitteilt, der polniſchen
Mare
ap uſitlomatiſchen Vertretung am Samstag in Form einer Note
Sonntag von 11—1uc ſolzrenden Inhalts überſandt worden:
tel Bender, Lamf
„Herr Miniſter!
In der Unterredung, die ich am 31. Juli d. J. mit Ihnen
neral-Oele ue habe ich nochmals die grundſätzliche
Bereit=
ſcligkeit der Danziger Regierung zum Ausdruck
Eingel, ſeistungsit Vetracht, mit der polniſchen Regierung über den
sucht besiqualieFigenwärtigen Zuſtand zu verhandeln. Mit
Be=
uuern habe ich dabei aus Ihren Erklärungen entnommen, daß
erkrererit polniſche Regierung nicht bereit iſt die
Ver=
z. Bezuch d. induſiſiehyenung des polniſchen Finanzminiſters vom
Auto=Beiriebe ſ.hs9/ Juli d. J. aufzuheben, deren Vorteil oder gar Not=
Wagenbesitzer WEAmodigkeit für Polen weder erſichtlich, noch von der polniſchen
unt. 8205 an 4. Ge kſtzlerung darzulegen verſucht worden iſt. Für Danzig
da=
m bedentet die Verordnung Lahmlegung der
in fuhr über den Danziger Hafen, Wiederauf=
Vertreiekiſttung einer wirtſchaftlichen Grenze zwiſchen
uchtfür den Verluf”t skum zig und Polen und Zerſtörung der Danziger
em Schlagſahnelltzshüchlungsbilanz.
gompreſſor a Büc2! Sdieſe befürchteten Wirkungen ſind inzwiſchen eingetreten, die
reien Caftz !
BMühruhr über den Danziger Hafen hat aufgehört. Die
Wirtſchafts=
rantz uſv Schnt E
dies
ſite
die:
Danziger Note an Polen.
terheerende Auswirkungen der polniſchen Zollverordnung. — Lahmlegung der Einfuhr über den Danziger
Hafen. — Wiederaufrichkung der Wirkſchaftsgrenze. — Zerſtörung der Danziger Zahlungsbilanz.
Gefährdung der Eriſtenzgrundlage der Freien Stadt.
unfs.
In der oben wiedergegebenen Note hat alſo entſprechend den
„Mint
Berechkigke Notwehr.
Tatſachen, wie in maßgebenden Kreiſen Danzigs betont wird, die
Danziger Regierung zum Ausdruck gebracht, daß ſie zu ihrem
it In
Vorgehen lediglich infolge der polniſchen Zollverordnung
gezwun=
ahſtmord kann niemand von Danzig verlangen. gen worden iſt, und daß es ſich nicht um einen politiſchen Schritt
im
i 1 mm
eriger
De=
af
Kleine An
18
DNB. Danzig, 3. Auguſt.
Die polniſche Regierung hatte durch ihren diplomatiſchen
Ee/ urtreter in Danzig, Miniſter Papée beim Danziger
Senats=
h ſidenten Greiſer gegen die Anweiſung der Danziger Regie=
ſtohuck Ugehneg (an 0 e zwiſchen Danzig und Polen iſt wieder aufgerichtet, zu=
„hrmal. Ehilehagl. 42 inzwiſchen die polniſchen Verwaltungsbehörden dazu über=
Lgungen ſind, Einfuhrgüter aus Danzig in Polen zu
beſchlag=
ſihmen oder erneut zu verzollen. Die Grundlage für eine
balan=
eauch unserer hut Wl ſennde Zahlungsbilanz iſt zerſtört. Das Wirtſchaftsleben der
41 ung ungehlullſeigen Stadt Danzig ſteht infolge der Verordnung des
pol=
ſteen Finanzminiſteriums unmittelbar vor der Vernichtung.
Verikels Die Exiſtenzgrundlage der Freien Stadt, die zu erhalten
„gerlerkaufauchlatche ſ9 dem Verſailler Vertrag und nach den zu ſeiner Durch=
L welungig, zuich lit Hlhnung geſchloſſenen Verträgen Pflicht der polniſchen Regierung
ion zu sellel 4ug”” 44 Mſt durch das Verhalten der polniſchen Regierung ſelbſt ins
Hese n
En dieſer Lage äußerſter Not für Staat und Wirtſchaft
be=
für die Freie Stadt nicht mehr die Möglichkeit, eine ab=
Fſugende Haltung einzunehmen.
Danzigs Helbſterhaltungsmaßnahmen.
Em Bewußtſein ihrer Verantwortung hat die Danziger Re=
Fang ſich gezwungen geſehen, nunmehr ihrerſeits diejenigen
naſtilk. 630 0Mu dnungen zu treffen, die allein noch geeignet ſind, die von
olniſchen Regierung herbeigeführte Notlage zu beſeitigen.
oarf daran erinnern, daß ich in der Unterredung vom 31.
2. J. der Danziger Regierung nach dieſer Richtung hin
nzert. 2 lrößl-ücklich volle Handlungsfreiheit vorbehalten habe.
Sie Danziger Regierung wird nunmehr die Einfuhr ſolcher
an, die für die Erhaltung der Wirtſchaft und des Staates
entbehrt werden können, zollfrei in das Gebiet der Freien
* Danzig hineinlaſſen Sie hat dem Landeszollamt ent=
Melodentd us ſchende Weiſungen zugehen laſſen.
M Zoie Danziger Regierung ſtellt feſt, daß durch die
Maß=
nen der polniſchen Regierung die
Exiſtenz=
ndlage der Freien Stadt und damit der
Ver=
er Vertrag angetaſtet iſt. Die Maßnahmen der
itog, Le it yſhüiger Regierung zielen lediglich darauf ab, die geſtörte Wirt=
BSlage wiederherzuſtellen und dadurch die Exiſtenzgrundlage
PPreien Stadt die ihr durch den Verſailler Vertrag
gewähr=
iſt, zu erhalten. Die Maßnahmen der Danziger Regierung
naher ausſchließlich wirtſchaftlicher Natur und darauf
berech=
uu berhüten, daß durch eine Wirtſchaftskataſtrophe das Dan=
E Statut ins Wanken gebracht wird.
Hegierung der Freien skadt Danzig gewährleiſtet
Die vor der Republit Polen den freien Zugang
zum Meer.
Shnziger Zollverwaltung wird daher die Ueberweiſung von
Dn, die für Polen beſtimmt ſind, in zöllneriſcher und ſteuer=
Beziehung in der gleichen Weiſe vornehmen, wie dies bis=
ESſchehen iſt. Ebenſo wird ſie die Erhebung von Ausfuhr=
Ind die Feſtſtellung von Vergütungen, an denen Polen in
9 2 ein Intereſſe haben ſollte, bewerkſtelligen.
De Rechte des Hafenausſchuſſes und der Eiſenbahn bleiben
ASrleiſtet.
Ian der Unterredung, die ich mit Ihnen, Herr Miniſter, in den
eNlunden des 1. Auguſt d. J. gehabt habe, iſt meinerſeits zum
aüc gekommen, daß die Danziger Regierung nach wie vor
Ei, in ſofortige Verhandlungen einzutreten. Trotzdem Sie
eits Verhandlungen der polniſchen Regierung im gegenwär=
Agenblick abgelehnt haben, möchte ich die in der Unter=
Dom 1. Auguſt angebotene Bereitwilligkeit nochmals aus=
Ein Kertehte
3. Auguk
R
Stutglt.
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951 90
2 e
achr.
handelt, ſondern nur um eine vorübergehende Maßnahme, zu der
Danzig durch die wirtſchaftliche Notlage gezwungen worden iſt.
Danzig hat damit ſeinen Willen zur Selbſtbehauptung
auch in ſchwerſter Zeit bekundet: Selbſtmord kann man nicht von
ihm verlangen.
Sperrung der polniſchen Grenze
für die Einfuhr aus Danzig.
DNB. Danzig, 3. Auguſt.
Die polniſchen Zollſtellen an der Danzig=polniſchen Zollgrenze
haben ab Samstag mittag 12 Uhr die Grenze für die Einfuhr
ſämtlicher Waren aus dem Gebiet der Freien Stadt Danzig nach
Polen geſperrt. Der Warenverkehr in umgekehrter Richtung wickelt
ſich weiterhin ungeſtört ab.
Das deutſch=polniſche Abkommen
über die Behandlung der Emigrankenkaukionen.
DNB. Berlin, 3. Auguſt.
Das deutſch=polniſche Abkommen über die Behandlung der
Emigrantenkautionen, das ſich auf die Steuerſicherheiten bezieht,
die deutſche Rückwanderer aus Polen in den Jahren 1919 bis 1922
bei den polniſchen Finanzämtern ſtellen mußten, iſt am 29. März
1935 in Kraft getreten. Nach dem Abkommen müſſen alle Anträge
auf Freigabe hinterlegter Werte und auf Ausſtellung von
Erſatz=
beſcheinigungen für verlorengegangene Quittungen bis zum
28. September d. J. geſtellt werden. In einer amtlichen
Verlaut=
barung werden nochmals nähere Einzelheiten über das
Antrags=
verfahren bekanntgegeben.
Die Wühlarbeit
des polikiſchen Kakholizismus.
Heimkückiſche Angriffe gegen die SA.
DNB. Münſter i. W., 3. Auguſt.
Die Staatspolizeiſtelle für den Regierungsbezirk Münſter
teilt mit:
Es iſt gelungen, einen verſteckten Angriff, der von der „
Kol=
ping=Familie” in Werne a. d. Lippe gegen SA. und andere NS.=
Formationen gerichtet wurde, aufzuklären. In der Nacht zum
1. Auguſt wurden in Werne a. d. L. an katholiſche Einwohner
Flugblätter verteilt, die ein Spottlied auf den Biſchof von
Mün=
ſter und ein Hetzlied gegen die Deviſenverbrechen enthielten. Der
Verdacht gegen die Verteiler des Flugblattes richtete ſich ſeitens
der katholiſchen Bevölkerung gegen die Mitglieder der SA. und
die NS.=Formationen. Die ſofort aufgenommenen Ermittlungen
führten zu dem Ergebnis, daß als Herſteller und Verbreiter dieſes
Flugblattes neun Mitglieder der „Kolpings=Familie” aus Werne
in Frage kommen. Acht Täter konnten feſtgenommen werden,
während der neunte nach Holland flüchtete. Alle Beteiligten haben
ein Geſtändnis abgelegt und gaben an, daß ſie die Flugblätter
verteilt haben, um die katholiſche Bevölkerung in Werne über die
angeblich kirchenfeindliche Einſtellung der NSDAP. und ihrer
Gliederungen aufzuklären. Aus dieſer Tatſache ergibt ſich klar und
deutlich, mit welchen heimtückigen und hemmungsloſen Mitteln
der politiſche Katholizismus ſeinen Kampf gegen Staat und
Be=
wegung führt.
* Beim Leſen dieſer Zeilen erinnert man ſich unwillkürlich
an die Vorgänge in Borken i. W., wo man SA=Männer zu
Un=
recht der Kirchenſchändung beſchuldigte. In der Pfarrkirche zu
Borken hatte man ſeinerzeit einen Beichtſtuhl und einen Altar
brennend vorgefunden, während ein weiterer Altar und die
Oel=
bergkapelle in der unglaublichſten Weiſe beſchmutzt worden waren.
Wenige Tage ſpäter ſtieß man in einer Kirche in Bocholt auf
beſudelte Heiligenbilder. Nun die Flugblattaffäre in Werne a. d.
Lippe. Und überall das ſichtliche, gewiſſenloſe Beſtreben,
Ange=
hörige der SA und anderer Gliederungen der Bewegung, zu
verdächtigen mit dem Ziel, die NSDAP. und damit den Staat
in Mißkredit zu bringen und die Grundlage des Staates,
das Vertrauen des Volkes zu unterminieren.
Darin liegt offenſichtlich Syſtem. Die Unterſuchung hat
in all dieſen Fällen ergeben, daß es ſich um Auswirkungen des
Treibens jenes politiſchen Katholizismus handelt, der noch immer
nicht begriffen hat, daß die Trennung zwiſchen Religion und
Politik endgültig iſt und daß jeder Verſuch, unter dem
Deck=
mantel der Religion politiſche Geſchäfte zu machen, an der
Wach=
ſamkeit des Staates von vornherein zum Scheitern verurteilt iſt.
Wer es dennoch wagt, gegen dieſen Staatsgrundſatz zu verſtoßen,
den wird das Geſetz in ſeiner ganzen Schärfe treffen.
* Die Weſkländer
in der Währungsverkeidigung.
Von
Dr. Carl Wellthor.
In der internationalen Währungsausſprache iſt
verſchiedent=
lich von „Währungs=Hhänen” die Rede geweſen, die ſich an kranke
Währungen heranmachen und ſich auf ihre Koſten gütlich tun.
Nachdem die meiſten Völker der Erde in der Zeit von 1931 bis
1935 den bisherigen Goldſtand ihrer Währung geopfert und die
außenhandelspolitiſchen Vorteile der Währungsabwertung
ge=
noſſen haben, hat ſich eine Art neuen Gleichgewichts
heraus=
geſtellt. Im allgemeinen hat es den Anſchein, daß ein
Kurs=
abſchlag von etwa 40 v. H. der urſprünglichen Goldwährung der
tatſächlichen Geldentwertung entſpricht. Die wichtigſten Länder
der Weltwirtſchaft: England und die Vereinigten Staaten von
Amerika, haben bis zu dieſem Stand abgewertet und bisher
der Verſuchung widerſtanden, einen neuen Abſchlag vorzunehmen.
Unter den bedeutenderen Ländern der Erde haben nur
Hol=
land und die Schweiz überhaupt noch keine Währungsabwertung
vorgenommen oder erlitten. Bis vor vier Jahren war es
uner=
hört, daß ein Land ſeine Währung freiwillig abgleiten ließ; bis
dahin wurden Inflation und Verſchlechterung des
Wertverhält=
niſſes der eigenen zu fremden Währungen als ein Unglück
an=
geſehen, das möglichſt lange vermieden werden müſſe. In jedem
entwickelten Wirtſchaftsland ſtehen ſich währungspolitiſch zwei
Parteien gegenüber: die an der Erhaltung der Währung
inter=
eſſierten Beſitzer von Geldvermögen und Bezieher von
Geld=
einkünften, Bargeldgläubiger, Sparer und Rentner auf der einen,
Sachwertbeſitzer, Produzenten, Ausfuhrkaufleute und
Bargeld=
ſchuldner auf der anderen Seite. In dem Maße, wie ein
ſchlech=
ter Beſchäftigungsgrad die Erſparniſſe breiter Volkskreiſe
ver=
zehrt, geht der Widerſtand gegen eine Währungsabwertung
zu=
rück, die wenigſtens zeitweiſe die Verdienſt= und
Ausfuhrmög=
lichkeiten und damit auch die Beſchäftigungsgelegenheiten ſteigert.
Unter den deutſchen Nachbarländern im Weſten hat ſich
Belgien im Frühling dieſes Jahres entſchloſſen, eine zweite
Währungsabwertung vorzunehmen. Damit war in die Front
der Goldblockländer eine empfindliche Breſche geſchlagen worden.
Der außenwirtſchaftliche Vorteil, den Belgien durch eine
Wäh=
rungsabwertung um 28 v. H. erfahren hat, wirkt noch nach.
Dieſer Vorteil wird auf Koſten anderer Länder erzielt. Deshalb
hat die belgiſche Währungsabwertung die Lage der übrigen
weſtlichen. Nachbarländer Deutſchlands — insbeſondere ihre
Wettbewerbsfähigkeit auf fremden Märkten — verſchlechtert. Es
iſt alſo kein Zufall, daß zwei dieſer Länder, Frankreich und
Holland, ſich im Sommer dieſes Jahres eines neuen Anſturms
gegen ihre Währungen zu erwehren hatten.
Umſtände beſonderer Art beſtehen für Italien. Die
Rüſtungen gegen Abeſſinien haben gewaltige Summen
verſchlun=
gen und — infolge verſtärkter Rohſtoffeinfuhren — die
Außen=
handelsbilanz geſtört. Die vor einigen Wochen verfügte
Ein=
ziehung des umlaufenden Silbergeldes dürfte aus dem Wunſch
zu erklären ſein, Umlaufsmittel für Oſt= und Innerafrika zu
gewinnen. Die ſpäter verfügte Aufhebung der vierzigprozentigen
Banknotendeckung ſoll vorübergehenden Charakter tragen und
der Aufrechterhaltung der italieniſchen Zahlungsfähigkeit
gegen=
über dem Auslande dienen. Daß die Aufhebung der
Goldein=
löslichkeit und ſogar einer feſten prozentualen Gold= und
Deviſen=
deckung der umlaufenden papiernen Zahlungsmittel für den
Kursſtand der Währung nicht von ausſchlaggebender Bedeutung
ſind, hat ſich in Deutſchland gezeigt. Erheblich wichtiger für
den Wert des Geldes als die Deckung ſind das Verhältnis des
Geldumlaufs zur Menge der vorhandenen Waren und der Grad
der Dringlichkeit des Angebots einer Geldſorte an den
auslän=
diſchen Börſen.
Frankreich hat die Tendenzen einer Abwertung des
Franken, die ſich in einer Erhöhung des Preisſtandes im Innern
äußerten, durch Gegentendenzen einer Wertſteigerung des
Fran=
ken auszugleichen verſucht. Dem dienen die
Deflationsverord=
nungen des Kabinetts Laval vom 16. Juli. Durch Verminderung
der Einkommen und Senkung der Preiſe ſoll ſich der inländiſche
Warenaustauſch auf einer niedrigeren Preisebene vollziehen,
alſo der Wert des Geldes gegenüber dem Wert der Waren
er=
höht werden. Da die Verhältniſſe in Frankreich weſentlich anders
gelagert ſind als in Deutſchland vor vier und fünf Jahren iſt
es nicht möglich, den Lavalſchen Verordnungen vom 16. Juli
1935 das gleiche Schickſal vorauszuſagen wie den Brüningſchen
Notverordnungen von 1930/31. Entſcheidend iſt der Unterſchied
im Verhältnis zum Ausland: Deutſchland war damals
hoch=
gradig privat und zudem auch (auf Grund der noch
fortbeſtehen=
den Reparationspflicht) politiſch verſchuldet. Ferner mußte das
induſtrielle Deutſchland unter der zunehmenden internationalen
Wirtſchaftsflaute mehr leiden als das ſtark agrariſche
Frank=
reich. Es beſteht alſo kein Anlaß, den binnenwirtſchaftlichen
An=
ſtrengungen der Regierung Laval einen Mißerfolg zu
prophezeien.
Holland ſteht mitten in einem neuen Abwehrkampf gegen
Währungsſtörungen von außen. Es heißt, daß ein plötzliches und
planvolles Guldenangebot aus Paris den Guldenkurs ins
Wanken gebracht und auch in Holland ſo etwas wie eine
Wäh=
rungspanik hervorgerufen habe. Daß hierbei eine unzureichende
Deckung der Währung mitſpiele, wird angeſichts der gewaltigen
Goldreſerve der holländiſchen Zentralbank und einer Deckung
des Banknotenumlaufs zu etwa 80 v. H. niemand behaupten
können. Um den Geldbeſitzern im In= und Ausland wieder
ſtär=
keres Intereſſe an der Durchhaltung ihrer Guldenbeſtände und
eforderungen beizubringen, hat die Niederländiſche Bank den
Diskontſatz, der ſich bisher auf 3 v. H. belaufen hatte, am 23.
Juli auf 5 und drei Tage ſpäter ſogar auf 6 v. H. erhöht.
Aehn=
lich wie in Frankreich iſt es auch in Holland anläßlich der
Währungsſtörungen zu einer Kabinettskriſe gekommen, bei der
es im weſentlichen darum ging, in welchem Maße und durch
welche Mittel der Gefahr einer Währungsabwertung die Stirn
geboten werden ſoll.
Deutſchland, dem kein großer Goldbeſtand und auch keine
Auslandsguthaben zur Verfügung ſtehen, hat ſich gegen Angriffe
auf ſeine Währung hinter eine ftraffe Deviſenwirtſchaft
ver=
ſchanzt und das Angebot an Reichsmark im Ausland auf ein
Minimum beſchränkt. Es hat aber aus mehreren Gründen kein
Intereſſe daran, daß ſich von ſeinen weſteuropäiſchen Nachbarn
neue Länder der internationalen Währungsabwertung
an=
ſchließen. Je mehr die Zahl der währungsfeſten Länder
zuſam=
menſchrumpft, deſto länger dauert es bis ſich die
ausſchlag=
gebenden Welthandels= und Kapitalländer bereitfinden, die
Initiative zu einer internationalen Wirtſchafts= Währungs=
und Schuldenkonferenz zu ergreifen. Jedes Land, das neu in die
Front der Abwertungsländer tritt, erhält durch eine relative
Verminderung ſeiner inländiſchen Produktionskoſten einen
Zu=
wachs an Wettbewerbsfähigkeit auf den Außenmärkten. Er bricht
in die Außenhandelsbezirke anderer Länder ein, ruft einen
Preiskampf hervor und vermehrt den Andrang nach noch freien
Märkten. Es iſt klar, daß das für ein Land mit feſter Währung
wie Deutſchland empfindliche Verluſte im Gefolge haben würde.
Auf der Tagung der Internationalen Handelskammer in
Paris Ende Juni ds. Js. iſt den Goldblockländern nahegelegt
worden, ſie möchten ſich durch entſprechende
Abwertungsmaßnah=
men dem Stande nähern, bis zu dem die großen
Wirtſchafts=
länder ihre Währungen abgewertet haben. Die Länder mit feſten
Währungen haben ſich aus guten Gründen nicht darauf einlaſſen
wollen. Sie haben die Frage offengelaſſen, ob ſie ſpäter einmal
bei einem großen internationalen Währungs=Clearing
Zuge=
ſtändniſſe auf dieſem Gebiet werden machen müſſen. Sie haben
es aber für unerträglich erklärt, jetzt etwa einen erſten Schritt
auf dem Wege eines internationalen Währungsausgleichs zu
tun und das reſtliche Stück Wegs auf jenen ganz ungewiſſen
Zeitpunkt zu verſchieben, an dem es zu einer ſolchen
internatio=
nalen Abmachungen kommen werde. Schließlich ſind
Währungs=
umwertungen keine bloßen geſetzgeberiſchen Akte, deren Wirkung
den Sphären des Staatsrechtes ſtehen bleibt. Sie ſind tiefe
Eingriffe in die materiellen Verhältniſſe des Volkes und bringen
dem einen Teil Gewinne, dem anderen aber Verluſte. Wenn hier
und da die Anſicht geäußert wird, neue Währungserſchütterungen
ſeien unerläßlich, um der Welt über die Dringlichkeit, das
Wäh=
rungs=Chaos zu beſeitigen, „die Augen zu öffnen”, ſo iſt das
nicht richtig. Die Tatſache, daß kein einziges Land der Erde von
der Weltwirtſchaftskriſe verſchont bleibt, und daß es mit dem
Volumen des internationalen Warenaustauſches ſtändig bergab
geht, braucht nicht durch neue Beweiſe belegt zu werden!
Wichtiger ſcheint zu ſein, daß diejenigen Länder, die im
Innern gewaltige Experimente durchführen — wie die
Ver=
einigten Staaten von Amerika — ſich zu der Anſicht bekehren,
daß ſie ohne Sanierung der übrigen Welt nicht zu neuer
Pro=
ſperität aufſteigen können.
Bildung der „Beſchlußſtelle in Rechtsangelegenheiten
der Evangeliſchen Kirche‟
DNB. Berlin, 3. Auguſt.
Nachdem durch Erlaß des Führers und Reichskanzlers vom
16. Juli 1935 die bisher im Reichs= und Preußiſchen Miniſterium
des Innern ſowie im Reichs= und Preußiſchen Miniſterium für
Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung bearbeiteten kirchlichen
Angelegenheiten auf den Reichsminiſter Kerrl übergegangen ſind,
hat der Reichsminiſter des Innern die Angelegenheiten der
Be=
ſchlußſtelle in Rechtsangelegenheiten der Evangeliſchen Kirche
ebenfalls Herrn Reichsminiſter Kerrl übertragen, der den Vorſitz
übernommen hat.
Zu Beiſitzern der Beſchlußſtelle ſind ernannt worden die
Lehrer für öffentliches Recht Profeſſor Dr. Weber in Berlin und
Profeſſor Dr. Dahm in Kiel, ſowie die Sachbearbeiter für
kirchliche Verfaſſungsfragen in der Kirchenabteilung des
Reichs=
miniſters Kerrl. Miniſterialrat Stahn und Konſiſtorialrat Dr.
Ruppel in Berlin. Die entſprechende Verordnung iſt im
Reichs=
geſetzblatt veröffentlicht.
Der Beſchlußſtelle liegen ſchon zahlreiche Prozeſſe vor, ſo
daß damit zu rechnen iſt, daß ſie ihre Arbeiten bald aufnimmt.
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat dem Oberbefehlshaber des
Heeres, General der Artillerie Freiherrn von Fritſch, in einem
Handſchreiben herzliche Glückwünſche zum 55. Geburtstage
ausge=
ſprochen.
Die Preſſeſtelle des Reichsforſtamtes teilt mit, daß auf Grund
der durch eine Veröffentlichung des „Angriffs” vom 2. Auguſt,
Ausgabe, bekanntgewordenen Vorfälle außerhalb des Dienſtes
der Forſtaſſeſſor Graf Fink von Finkenſtein ſofort ſeines Dienſtes
enthoben wurde. Eine diſziplinariſche Unterſuchung gegen
Forſt=
aſſeſſor Graf Fink von Finkenſtein iſt bereits am Nachmittag des
2. Auguſt angeordnet worden.
Von der Staatspolizeiſtelle in Köln wurde ein
Fuhrunterneh=
mer aus Köln=Deutz in Schutzhaft genommen, weil er die bei ihm
beſchäftigten Arbeiter unſozial behandelte, ſie fortgeſetzt in
unge=
höriger Weiſe beſchimpfte und ſie in der übelſten Art ausbeutete.
Wie der Preſſedezernent beim Landgericht Cleve mitteilt, iſt
auf dem Grabdenkmal des SA.=Mannes Joſef Arntz in Hau das
Kreuz abgeriſſen worden. Auf die Ermittlung des Täters hat der
Regierungspräſident eine Belohnung ausgeſetzt.
Ein Band umſchließk alle Deutſchen.
Reichsminiſter Dr. Goebbels zu den
auslands=
deutſchen Jungen.
1050 auslandsdeutſche Jungen befinden ſich augenblicklich in
Deutſchland, um in einer Rundreiſe das neue Reich kennen zu
lernen. Am Freitag nachmittag begrüßte ſie Reichsminiſter Dr.
Goebbels auf dem Wilhelmsplatz in Berlin und ſagte u. a.:
Es gabe Jahre nach dem Kriege, da Ihr und Eure Eltern
Euch draußen in der Welt der alten Heimat habt ſchämen müſſen,
denn es war kein großes, ſtolzes und freies Volk mehr, das in
Dr. Goebbels während ſeiner Anſprache zu den auslandsdeutſchen
Jungen.
Scherl=M.)
der Heimat lebte, ſondern eine niedergeſchlagene und gedemütigte
Nation. Andererſeits dürft Ihr dieſem Volk aber auch kein
Un=
recht tun, denn es gibt kein Volk der Erde, das ſo
viel an Leid und Kummer hat ertragen müſſen.
wie das deutſche Volk von heute. Keine Demütigung iſt
ihm erſpart geblieben, und es gab Jahre, da man glauben
mochte, daß die Geißel Gottes nun ohne Unterlaß auf den Rücken
dieſes Volk herniederſauſen wollte. Es waren Jahre, in denen
ſelbſt die beſten Patrioten an der Zukunft dieſes Landes ſchier
verzweifeln wollten. Junge Menſchen waren es damals, die die
Fahne aufrichteten und hochhielten, junge Menſchen, die gegen
eine Welt von Haß und Verleumdung und Niedertracht das
Wort „Reich” auf ihre Fahne ſchrieben und der Ueberzeugung
waren, daß ein verlorener Krieg allein nicht ein Volk in die
end=
gültige Knechtſchaft hineinwerfen könnte. Aus dem, was damals
ein paar Menſchen begannen, iſt nun das große neue Reich
ent=
ſtanden, und dieſes neue große Reich kann auch Euch draußen in
allen Teilen der Erde ein Gefühl des Stolzes wiedergeben. Zwar
hat das deutſche Volk den Krieg verloren und 14 Jahre
unend=
licher Demütigung durchmachen müſſen, aber dieſes Volk hat den
verlorenen Krieg überwunden und hat ſich ſiegreich über jede
Demütigung emporgehoben. Denn nun vermag wieder ein
eini=
ges Band alle Deutſchen zu umſchließen, und nun
leben wir wieder in einem Reich, dem man zwar die Freiheit
nicht ſchenken wollte, das ſich aber ſeine Freiheit wieder
ge=
nommen hat.
Ihr ſeid junge Menſchen, und als junge Menſchen ſollt Ihr
mit offenen Augen Deutſchland ſehen, ſo wie es iſt. Ich geſtehe
offen, wir haben es mit all unſerer Arbeit und Sorge nicht
fertig gebracht, aus dieſem Land ein Paradies zu machen. Wir
haben es nicht gekonnt, aber wir haben es auch nicht gewollt.
Denn es iſt nicht Aufgabe der Menſchen, auf Erden in einem
Paradies zu leben, ſondern auf Erden zu kämpfen, zu
arbeiten und ſich das tägliche Brot zu verdin en
Und das allerdings könnt Ihr in Deutſchland in Stadt uwegend
in Süd und Nord, in Oſt und Weſt feſtſtellen, nämlich EiF olk.
das an der Arbeit iſt, das ſich ſein Leben erkämpft und da
auus=
gefüllt mit neuem Selbſtvertrauen, im Gegenſatz zu frübeße ute
zu ſtolz dazu iſt, ſich bei anderen Völkern und anderen Ad=uern
ſein Leben zu erbetteln. Nein, was wir ſind, daufand
wir aus eigener Kraft. Ihr ſollt Euch mit gemen
Augen davon überzeugen und ſollt als Ueberzeugte in Eu
Luän=
der zurückkehren und ſollt den dort lebenden Menſchen ſag, wie
es um Deutſchland ſteht, ſollt erzählen, wie es um ſein
Mkube=
ſchaffen iſt, und ſollt zu gleicher Zeit auch in Eurem Her
zver=
ſpüren, daß, was dem Blut nach zuſammengehört, dem Bl eaach
niemals getrennt werden kann.
11
zozialpolikik oder Sozialismus
DNB. Berlin, 3. Au/ſt.
Der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der DoMP.
Bernhard Köhler, ſprach am Samstag in der Alber vorgſter=
Schule der Deutſchen Arbeitsfront über das Thema „Soz ſgvollitik „ſch
oder Sozialismus?‟ Er führte u. a. aus:
„Sozialpolitik” ſetzt gute Wirtſchaftspolitik voraus, uu mute
Miner
Wirtſchaftspolitik ſetzt Sozialismus voraus. Ein Sozialluätüker.
der nicht wirtſchaftlich rechnen kann, wird immer Schiff buch,
er=
leiden; denn gute Sozialpolitik kann ich nur treiben, wernch) die
iſts
wirtſchaftlichen Mittel dazu habe.
Arbeitsloſigkeit, Inflation, Kredite, Auslandsverſchuldg, der
Krieg, der Kapitalismus vor dem Kriege, ſie alle hab ddas
deutſche Volk arm gemacht. Die Minderleiſtung des deutſch
Wol=
kes gilt es aufzuholen. Dazu iſt der volle Arbeits (aſatz
notwendig, daß das Recht auf Arbeit für alle Volk=meſſſen
wirkſam werde. Arbeitsloſigkeit iſt nicht nur ein Verbren, ſie .ſo
iſt auch die größte Dummheit!
Die Arbeit muß frei werden. Sozialpliſtik miſt
iſt aber das Bekenntnis, daß der Arbeite moch eund.
nicht frei iſt. Wenn eine ſozialiſtiſche Wirtſchaft da f 1.. h. zu St
eine Wirtſchaft, die auf der wirtſchaftlichen Freiheit
allerſahlks=
genoſſen aufgebaut iſt, dann habe ich eine Wirtſchaft, di hieine HMe
Süb
Arbeitskraft im Volke ungenutzt läßt.
Befreiung von der Feſſelung ſeiner Kraft, das iſt die Gaſucht w 2ud
des deutſchen Arbeiters. Die Arbeit muß frei werden, dan uſetzt am P0
ſie ſich auch durch. Und eine Bindung der Wirtſchaft wirdiwem zu jung
Augenblick nicht nötig, in dem die Arbeit freigeworden i. Iſt zum Ge
aber die Arbeit gefeſſelt, dann muß ſich auch die Wirtſchaft inwen.
Wir bejahen den Kampf und die Kraft. Und darum ſan) für „Völtern
uns auch der Sozialismus nicht Schutz der Sch wdnen,nim
bedeuten. Es gilt nicht, den Wehrloſen zu ſchtzien, nues
ondern den wehrloſen wehrhaft zu machen Aan
darf die Kampfgewohnheit nicht vergeſſen. Ein Volk mußannpf=
die ſek
gewohnt ſein. Vom Drillen halte ich nicht ſehr viel, ich Eue wiel itt un
mehr vom Training.
Der Kampf muß lediglich dem deutſchen Rechtsgef! gent= Me
ien müſſ
ſprechen, und der Kampf muß jedem möglich ſein. So komel ich z, ſoll
auch von einer ſozialiſtiſchen Forderung zu einer freien, g oem n„ ſch m
Wettbewerb ruhenden Wirtſchaft.
Sozialpolitiſche Maßnahmen ſind nicht Sozialismus idiun= Weſahd
geignet, eine wirkliche Gerechtigkeit herzuſtellen. Jede ſozlwoli= Zeſſ
tiſche Maßnahme iſt eine Uebergangsmaßnahme. Denn wiheben M 20l
den Sozialismus erſt verwirklicht, wenn alle Volksgenoſſenfliliche gen 1
Rechte und Pflichten haben, wenn jeder, der Arbeit ſutz much i hen
ſüirderni
Arbeit findet.
Me Rede
m ör=
Wohnungsmarkk und Wohnungsbau.
die
In Königsberg findet in dieſen Tagen die 56, ährres; Prei
tagung des Zentralverbandes deutſcher Haus= und Grundſttzerain Oſt
vereine ſtatt, auf der Miniſterialrat Dr. Ebel vom Reich Abeits=m Verkle
miniſterium über „Wohnungsmarkt und Wohnungsbau’pn ach u hat=
wobei er u. a. folgende allgemein intereſſierenden Mitteungen d=
nac
en hat,
en. Der Zugang an ſelbſtändigen Haushaltungen hu 9.98udienſt
Abzug von infolge Todesfall oder anderer Grüy auſ” jann=
gelöſten Haushalten rund 460 000 betragen. Infolge m ſeit nden
* Kunſtſchau auf der Makhildenhöhe
Barinfiner 1930.
V.
Im Bereich der angewandten Kunſt begegnet man
noch einmal dem Pforzheimer Meiſter Adolf Hildenbrand
mit hervorragend ſchönen Schmelzplatten, die unmittelbar aus
dem Verfahren (Email) eine meiſterliche Ornamentik entwickeln
(auch die Zeichnungen Hildenbrands verdienen eingehende
Be=
achtung als ein ſelbſtändiger, ſtets hochrangiger Ausdruck ſeiner
reinen Künſtlerſchaft). — Der an drei Stellen verteilte Hausrat nach
Entwürfen des Architekten Jakob Krugſtellt ſchöne einheimiſche
Hölzer der leichteren Art in Dienſt, ſeidig glänzenden Ahorn und
und Eſche (wenn ich nicht irre) in ſchlichten, neuzeitlichen
For=
men und ſehr hübſcher, heller Behandlung; die Bezugſtoffe ſtören
das Bild gelegentlich durch zu laute Ornamentik oder mißglückte
Farbenzuſammenſtellung. Die Edelmetall=Arbeiten des
Darm=
ſtädter Goldſchmiedemeiſters Julius Bümler zeigen überall die
zünftige Hand.
Zahlreich iſt in der Kunſtſchau die Bildhauerei vertreten,
dieſe heute ſo ſchwer ringende Kunſt, die allgemach denn doch
ihren neuen Einbau in die Architektur der Gegenwart finden
müßte. Zu ihren ſchönſten Gaben, zählen hier das bronzene
Knabenköpfchen von Heinrich Jobſt (Darmſtadt), das ſich frei
und anmutig in fließender Form bewegt, und der Bronzekopf
Streicher von Kurt Schmidt=Ehmen (München) der ſich in
großem Zug, mit dramatiſchen Stauungen und Schärfungen der
Form entwickelt. Richard Scheibe mit einer feinſtudierten
Frauenfigur, Otto Schließler mit zwei vortrefflichen
Bild=
niſſen, Theo Siegle mit einem meiſterlich gekonnten
Terra=
kotta=Kopf. Oswald Brückner mit einer Bildnismaske von
geſammelter Feſtigkeit des Ausdrucks prägen ſich ein.
Hiermit ſeien dieſe Betrachtungen abgeſchloſſen. Sie wollen
ticht nur als Erledigung einer Chroniſtenpflicht genommen ſein,
ſondern als geſchuldeter und verantwortlicher Beitrag zur
Ab=
ſteckung unſeres neuen kunſtpflegeriſchen Vorgehens. Die wichtige
frage, ob nicht die Maſſenausſtellung herkömmlichen S hlages
ein veralteter Weg der Kunſtpflege iſt, ſei hier jedenfalls
aufge=
worfen. Soviel ſteht heute ſchon feſt, daß die neue deutſche
Lebens=
rdnung ihrer ganzen Art nach die Kunſt unmöglich im Winkel
hrer Atelier=Exiſtenz ſtehen laſſen kann. Sie muß ſie hinausholen
in den lebendigen Dienſt. Sie muß wie ſie alle Funktionen in
das große Ganze der Volksarbeit einzugliedern ſtrebt, auch der
Kunſt ihren neuen Platz in dieſem Ganzen geben. Das iſt
keines=
wegs ſchon mit der organiſatoriſchen Ergreifung der Künſtler
ge=
eiſtet. Eine ganz neue Art der Kunſtſichtigkeit muß im Bewußt=
ſein der Nation aufſtehen. Es muß als Pflicht, als innere
Not=
wendigkeit gefühlt werden, der Kunſt in Verbindung mit der
Architektur und dem Heim das „Wort zu erteilen”. Indem die
große deutſche Lebenswende den Menſchen neu entdeckt
hat, hat ſie ſich unweigerlich auch verpflichtet, die Werte der Kunſt,
welche das eigentliche Menſchenwort mit ſich führen, wieder in
breiter Oeffentlichkeit zur Geltung zu bringen. Es iſt ihr
auf=
gegeben, mit der Anſchauung, Kunſt ſei ein läßlicher „Schmuck”
des Daſeins, aufzuräumen und die Bahn frei zu machen für die
Erkenntnis, daß der Kunſt die letzte und entſcheidende Bearbeitung
der Wirklichkeit anvertraut iſt. Es war völlig folgerichtig, daß
mit dem Vordringen des Bolſchewismus und des Amerikanismus,
das wir erlebt haben, auch jene Kunſtfeindſchaft Boden gewann,
an die wir uns noch erinnern; die Verleugnung des Menſchen
zieht zwangläufig die Verleugnung der Kunſt nach ſich. Aber wo
der Menſch wieder gelten ſoll, da iſt ein Weg beſchritten, der ſich
nur in einem lebendigen Dienen der Kunſt vollenden kann.
Es liegt mir daran, noch mit einem kurzen Wort auf den
Be=
griff einer „Kunſt des Dritten Reiches” zurückzukommen, den meine
einleitenden Ausführungen (vgl. Darmſt. Tgbl. vom 18. Juli)
verwendet haben. Dieſer Begriff hat mit Datumsgrenzen nur ſehr
bedingt zu tun. Er meint alle lebensgläubige, deutſch
angetrie=
bene und zeitbewußte Kunſt der Gegenwart und ſchließt nur das
Unjunge, das geiſtesgeſchichtlich Ueberholte aus. Man ſagt, eine
Kunſt des Dritten Reiches könne es noch nicht geben. Das iſt ein
Irrtum. So gut es heute noch Kunſt von geſtern und vorgeſtern
gibt, ſo gut hat es geſtern ſchon Kunſt von heute und morgen
ge=
geben. Man denke nur an Auguſt Babbergers große Tafeln „Feſt
der Mutter”. „Feſt der Jugend”, „Feſt der Liebe‟! Da liegt ſeit
einem Jahrzehnt vollwertige „Kunſt des Dritten Reiches” vor,
In vielen deutſchen Künſtlern ſind Geſinnungen. Antriebe
erſchie=
nen, die mehr oder minder deutlich zu einer Weltdeutung im Sinne
des erneuerten Deutſchland gehörten. Dieſe hervorzuheben und
ihnen fortlaufend die neu entſtehenden Bekundungen neuen
künſt=
leriſchen Lebenswillens zur Seite zu ſtellen, das iſt eine durchaus
klare und mögliche Aufgabe fortgehender Kunſtpflege. Auch an
unſern Theatern konnte von dem Augenblick an, wo ein neuer
Kunſtwille da war, durchaus „Kunſt des Dritten Reiches” gezeigt
werden. Es gibt keine Verlegenheit um „Stoff” wo ein Wille
und eine Leidenſchaft für neue Ziele gegeben ſind! Man kann an
hakeſpeares „Heinrich IV.” an Grabbes „Hannibal”, an Kleiſts
Prinz von Homburg” an Aeſchylos: „Eumeniden” und auch an
vielen unbekannt gebliebenen Dichtungen der jüngſten
Vergangen=
heit mit völliger Klarheit zeigen, daß es da um ein Theater eines
aufſteigenden, lebensgläubigen Volkes geht. Zugegeben, daß einer
Ausſtellung engere Grenzen gezogen ſind als der Bühne, aber
be=
ſtehen bleibt: Wo neuer Wille, neue Lebensanſchauung, neues
Ver=
antwortungsgefühl vorliegen, da gibt es tauſend Möglichkeiten,
1933 vermehrten Bautätigkeit ſeien 1934 rund 318 000 Hymun=;
gen neu hergeſtellt worden, davon allein 120 000 durch Filnung.
von Großwohnungen oder anderer Räume im Rahm der dem
Ru=
großen Zuſchußaktion. Im ganzen geſehen habe jedoch Wßu
gang an Wohnungen ſeit 1929 nicht mit dem Zugang auſauug:. ſ
haltungen Schritt gehalten. Das Statiſtiſche Reichsan hrabe ” wdi
daher die Zahl der Wohnungsloſen noch vor kurzem auf 1500000. Hhr,
geſchätzt gegenüber 1 Million im Jahre 1929. Die Reitreepie=”n vo
rung ſei entſchloſſen, die Wiederkehr einer Wohnungsſt zmſt w ,)e das
ee
allen ihren Schäden zu verhindern. Die durch das Geſetz im A
ßten
März 1935 gewonnenen Mittel würden eingeſetzt für dieelgeine
ſiedlung, den Bau billiger Kleinwohnungen und die Aſtendte ſt es
lenver
ſanierung. Das Endziel müſſe aber die Befriedigung dichieh „ehmen
nungsbedarfes ohne Reichshilfe ſein.
entlie
Unger
ſie auszudrücken. Der Weg, der Geiſt kann vertreten werdeimenſ ſach b
er nur deutlich gefühlt wird. Im troſtloſeſten „Materi7 Lanſe
Richtung, Antrieb und Wink zu neuer Fahrt ſich darſtell erween.
es im Sinn der begnadeten Stunde bearbeitet wird. Zurgiche ime
Beiſpiele von neuen deutſchen Ausſtellungen beweiſen, diſpiteſen, A aller Fe
Weg von unſerer Kunſtpflege begangen werden kann, un phl/ er cerung al
ſie rüſtig voranbringt, erfüllteren Zeiten entgegen.
Wilhelm Miell.
* Blick durch die Sonnenbrille.
Von Jvachim von Helmerſen.
Nicht ſchön ſieht man als Träger jener ſommerlichen Fcur)
40
brillen aus, wie ſie einſtmals das Vorrecht vornehm=älteln."
gäſte, ſmarter Bergſteiger und ruſſiſcher Terroriſten wanm"
aber anſcheinend einen Siegeszug durch die ganze Welmieen Hanlid
reten haben. Der Konſtruktionen ſind nachgerade urftüpe”, Mne
von den beiden einzig durch eine hauchdünne Uhrfe ſehſet= ihe
bundenen „Uebergläſern”, die man nur auf eine ſowielchlſhl KS
jetragene helle Brille aufzuſetzen braucht, bis zu den zibſtelh ich
Geſtellen mit koſtbar heidelbeerfarben=rauchgrau getönten. Ee Fle Aeite
vor denen die Welt dann nicht entſtellt durch Grün ob:ß0gt
daliegt — wie bei den billigen Farbgläſern — ſon / Mm 2beru
eigentümlich reſervierten, unheilverheißenden Lichte em e
ginnenden Sonnenfinſternis. Endlich gar — und dies Ne
Neueſte — gibt es Sonnenbrillen ohne Gläſer, in eirFihn
zigen Stück aus durchſichtigem, biegſamem Zelluloid gel6! il
mit putzigen kleinen auftellbaren „Scheuklappen” und ſeſſ
federnden Bügeln — alles ebenfalls aus Zelluloid.
Ich kann es nicht verhehlen: ich liebe mein kleines Bwſd.
ungeheuer; wie man notgedrungen all jenen Dingen näher ” Nole a
man viel und ausgiebig verteidigen muß. Nicht nur, daß m?ſ
„uichtſchön darin findet; mehrnochwird die Farbe meiner Ocee
brille befehdet: jenes unwahrſcheinlich dunkel=tote Randtwſhe.
Olivgrün, von dem ich mir freilich vorſtellen kann, daß c
„Totſchlag der Natur” wirken muß — wenn man nänltgblet. i.
noch nicht hindurchgeſehen hat. Tut man es aber: ſo L. L
noch immer einige Ueberraſchung ſich auf den Geſichter?"
ehen; Ueberraſchung keineswegs über die vermute "
düſterung und Entſtellung der ſommerlich prangenden SSchchhe2
ondern über die fette, tropiſche Saftigkeit alles Grüus!
die unerwartete perſpektiviſche Vertiefung jedem!"
blicks, der zuvor durch die Sonnenlichtüberblendung
ndlal
einer unkörperlichen Grellheits=Mauer verſtellt war; an
über die neue, müheloſe Weite des Himmels. Freilis)
di ie
Not iſt fahler, nicht ohne eine gewiſſe Bosheit Ie
Komplementärfarbe es auf; freilich hat jedes Weiß einel.
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aus:
enalit zurndt zu
Sonntag, 4. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Drahtzieher am Werk.
ſtäden zwiſchen Moskau, Amſterdam und New York. — Moskau fiſcht im Trüben.— Die Heße gegen Deutſchland
eine Tarnung für die neue bolſchewiſiſche Offenſive.
Nr. 212 — Seite 3
vommuniſtiſche Tumulte in Amſterdam
DNB. Amſterdam, 3. Auguſt.
eNaMeontig An verſchiedenen Stellen der Stadt, insbeſondere im Weſten
„um im Judenviertel kam es vorgeſtern abend zu kommuniſtiſchen
2 Serdilt, A sraßentumulten. Die Polizei mußte wiederholt in großer Stärke
w geboten werden, um Anſammlungen zu zerſtreuen. Auch die
WSice in der AdenGd fa zerwehr wurde wiederholt glarmiert, um rote Tücher mit
Ne Sbem Füluglommuniſtiſchen Kampfparolen, die quer über die Straße
ge=
ymunt und ſchwierig zu erreichen waren, zu entfernen.
Ein ernſterer Zwiſchenfall ereignete ſich in der im Juden=
SDS Eil Eulnaul ictel gelegenen Jodenbreek=Straat, wo eine große rote Kiſte,
De Mwer Süllealu mit ſchweren Steinen vollgeladen war, von terroriſtiſchen
We beidech Mu ſſelmmenten mitten auf die Straßenbahnſchienen geſtellt worden
wr. Da dieſes Verkehrshindernis ſchwer zu beſeitigen war,
SiStandsberiälugſauisßten die Straßenbahnen und andere Verkehrsmittel in beiden
SSede e ale Nüs ſtügtungen anhalten, während ſich gleichzeitig eine große Men=
Setenſang des NeuſtzaNhmmenge anſammelte. Als die Polizei erſchien, ſah ſie ſich
FATbeiin iſuangs einem ſcheinbar unentwirrbaren Chaos gegenüber, das
weit Mr ale Hüxueſit nach Entfernung der großen Kiſte allmählich beſeitigt werden
in wr Er Aili Kime.
Offenbar handelt es ſich um eine neue kommuniſtiſche Kampf=
DeN Soöialu ſtütk, denn inzwiſchen erhielt die Polizei von mehreren Seiten
Der Arheite üue Mitteilung, daß aufrühreriſche Elemente beabſichtigten, in
De Zriſchaß NE ſrachiedenen Stadtteilen den Straßenbahnverkehr ſtillzulegen.
ichen Greiheit ArMg, allen Polizeibüros wurden daraufhin ſtarke Streifen zur
Siue Wirtſcha Fiſſetaachung der Straßenbahngleiſe entſandt, worauf die
Kommu=
iſn ihre Sabotageakte nicht durchzuführen wagten. Nur im
Fraßz, das iſt M aütsiren der Stadt, in der Umgegend der Jan=Evertſen=Straat,
muß frei werden,
lalſſchem ſich die Polizeiſtreifen gezwungen, gegen größere Trupps
Dr Wriſchaſt mih Im uluſtiger junger Burſchen energiſch vorzugehen, wobei ſtarker
Arbeit freigeworl
ſetrrauch vom Gummiknüppel gemacht wurde.
ſich auch die Wiriſt
Beilte tilß waril Eun s Den Völkern iſt bis heute noch nicht klar geworden, daß der
SchutzderStri
Vehrloſen zuſch”ü den infamſten Mitteln gegen Deutſchland geführte Kampf
ſtes anderes, als eine Tarnung der neuen
bolſche=
rhaft zu machtr
iſchen Offenſive iſt, die ſich langſam über alle Staaten
geſſen. Ein Volt ms i,
nicht ſehr viel, ic ſagleßt und die ſehr geſchickt jeden ihr günſtig erſcheinenden Mo=
* ausnützt, um von Erfolg zu Erfolg eilen zu können.
deutſchen Rechtsgeir” / SWenn in Moskau geſagt worden iſt, daß man ſeine
Verbün=
er nehmen müſſe, wo ſie ſich finden, und daß man nicht davor
wodich Eeie 2 ryakhſchrecken ſoll, auch mit denjenigen Kreiſen zuſammenzuarbei=
D i eiler eie Ein ſdie an ſich mit dem Kommunismus nichts zu tun haben, da
nicht Sozialismus ahfll”s das Ausland dieſe Redewendung nicht auf die leichte
Schul=
beruuſtellen, Zede ſzüt ehmen. Denn hinter ihr ſteckt ein Kampfprogramm, bei deſſen
naßnahme, Dem rEüläklung den Völkern diesſeits und jenſeits der Ozeane
als=
die Augen übergehen werden. So, wie Präſident
enn ale Bolisgnlis zu ſevelt dem Kommunismus zu Leibe gehen
ieder, der Ahet /ſicl, wird er niemals zum Ziele kommen. Er iſt
em=
nfüber die Rede des amerikaniſchen Kommuniſtenführers Darcy,
aus San Franzisko ſtammt, hat infolgedeſſen nur die Anwei=
Doehrungshad
erteilt, die kommuniſtiſche Bewegung an der
Weſt=
en Tagen die ſ Ilſte der Vereinigten Staaten energiſch entgegenzutreten. Daß ſie
her Haus= und Grund ſer an der Oſtküſte mit New York als Zentrum in antifas=
Dr. Ebel vom Reichahüſti ſcher Verkleidung auftritt und ganz andere Er=
und Wohnungshu” bige erzielt hat, als ſie jemals einem Darcy beſchieden ſein
wer=
tereſſierenden Mützüßt wwill das offizielle Ameriha offenbar nicht erkennen. Denn
ei in Deutſchlan Eu/l s, was ſich in der Deutſchenhetze zuſammen=
700 000 im Jahr 19hunden hat, ſteht im mittelbaren oder unmit=
Haushaltungen ſthAlt aren Dienſte Moskaus, ja die „
Antinaziföde=
oder anderer Ant.9 ᛋ on’ kann als Organ der Komintern
angeſpro=
gtragen. Inſalt EIPhwerden. Die Tatſoche, daß das jüdiſche Element führend iſt,
Bieiixt. Seine Preſſe, die immer wieder die niedrigſten Inſtinkte
934 rund 3160
Siht allen möglichen Lügen über Deutſchland aufſtachelt, leiſtet
leir 120 00 Auidt
Räume im Ra m MBolſchewismus direkt Zutreiberdienſte. Ihrer Tätigkeit iſt es
dunken, daß ſich das kommuniſtiſche Element im New Yorker
geſehen habe 10ich P.
mit dem Zugung uuk Wftis vor der „Bremen” austoben durfte. Sie trägt auch die
Ver=
zatiſtiſche ReichzmKnortung dafür, daß es zu einer kommuniſtiſchen
De=
och vor lurzem auf! Wrl ſtration vor dem deutſchen Konſulat in New
ahre 1929 Oi NB T kam, die das Entzücken der im Hintergrund arbeitenden
einer Wohnungzm Bwoſtel ausgelöſt hat. Dieſen Elementen iſt alles recht, wenn
ch daß GeiehE!MSem verhaßten Deutſchland etwas am Zeuge flicken kann.
Seinlich iſt es ihnen allerdings, daß in Schottland die
Ae
ven und Mi Uhſicholikenverfolgungen immer ſchärfere
For=
ſe Befriepſgug R” annehmen, und daß es auch in Oſtoberſchleſien
chiedentlich, zu bezeichnenden judenfeindlichen
ſedgebungen gekommen iſt. Aber darüber ſchweigt
ſich nach beſten Kräften aus, um ſich dann mit
um ſo größerer Leidenſchaft auf Deutſchland zu
ſtürzen und ſtündlich neue Lügen auszubrüten,
die für die breiten Maſſen ein typiſch bolſchewiſtiſches Gift ſind.
Zwiſchendurch ſchiebt man dann die eine oder andere angebliche
„Information” aus Deutſchland, die etwas weniger kommuniſtiſch
gefärbt iſt. So wußte eine amerikaniſche Nachrichtenagentur
mit=
zuteilen, daß Berlin am Vorabend einer Revolution ſtehe, und
daß die Berliner Polizei, die SA. und PO. in höchſte
Alarm=
bereitſchaft verſetzt wären. Ein Dementi erübrigt ſich, denn auch
dieſe Lüge iſt zu albern, aber nicht albern genug, um jenſeits des
Ozeans auf Ablehnung zu ſtoßen.
Wenn irgendwo Polizei in Alarm gehalten
wird, dann iſt das gewiß nicht in Deutſchland der
Fall. Wie ſieht es denn in Frankreich aus? An
einem einzigen Tage haben in zahlreichen größeren Städten unter
kommuniſtiſcher Führung Demonſtrationen gegen die Regierung
ſtattgefunden. Die Kommuniſten haben zahlloſe Beamte an ſich
gezogen und ſie in Paris, in Lille, Breſt, Tours und vielen
an=
deren Orten auf die Straße geſchickt. Der Sozialiſt Zyromſbi,
be=
geiſterter Anhänger Moskaus, hat in einer Verſammlung
feſtge=
ſtellt, daß der Kommunismus in Frankreich bereits
ungeheure Fortſchritte macht.
Wie ſteht es aber in Amſterdam? Hier iſt es zu
kommuniſtiſchen Straßentumulten gekommen, die zu einer
Mobil=
machung der geſamten ſtädtiſchen Polizei führten. In
Deutſch=
land kann niemand behaupten, daß es hier
ähn=
liche Erſcheineungen gibt, daß ſich der Bolſchewismus bei
uns austoben darf, und daß es zu Streiks kommt, bei denen die
Polizei mit Gasbomben und Gummiknüppeln, wie in Amerika
gegen die Arbeiter vorgehen muß. Je ſchlimmer es aber
in den anderen Ländern ausſieht, deſto
inten=
ſiver wird die Hetze gegen Deutſchland und das iſt
eben ein untrüglicher Beweis dafür, wie ſtark
dieſe Deutſchenhetzer im Solde Moskaus ſtehen
oder die Intereſſen des Bolſchewismus
vertre=
ten. Denn ihnen kommt es darauf an, die Aufmerkſamkeit der
Regierungen von den Früchten der bolſchewiſtiſchen Wühlarbeit
abzulenken, womöglich Konflikte mit Deutſchland
heraufzubeſchwö=
ren, damit dann im Schutze der ſo entfachten deutſchfeindlichen
Stimmungen die Agenten Moskaus um ſo ungeſtörter ihre
revo=
lutionären Aufgaben erfüllen können.
Daluege zur Judenfrage.
Dem Deutſchen Nachrichtenbüro zufolge beſchäftigt ſich der
Befehlshaber der deutſchen Polizei, SS.=Obergruppenführer
Da=
luege, im „Angriff,, unter der Ueberſchrift „Geſetz und
Grund=
ſatz in der Judenfrage” mit dem Judenproblem. Wir entnehmen
daraus folgende intereſſante Ausführungen:
„Unſere Einſtellung gegenüber dem Judentum war ſeit
An=
beginn des nationalſozialiſtiſchen Kampfes um Deutſchland und
iſt heute nach Erringung der Macht durch die
nationalſoziali=
ſtiſche Bewegung unabänderlich! Dieſe Einſtellung zum
Juden=
tum iſt ein Teil unſerer nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung.
Die geſetzlichen Maßnahmen, die ſich zwangsläufig aus unſerer
Stellung zur Raſſenfrage ergeben, werden dem Judentum die
Grundlage jeder heutigen und jeder künftigen Vormachtſtellung
entziehen. Es wird weiter immer die Aufgabe der
nationalſozia=
liſtiſchen Bewegung und des nationalſozialiſtiſchen Staates
blei=
ben, mit wachſamem Auge die nur allzu bekannte bewegliche
Tak=
tik und Tarnung der Juden zu beobachten und fortlaufend die
Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig ſind, um unſere
Grund=
ſätze gegenüber dem Judentum durchzuführen. Hierzu gehört auch
der Kampf gegen das Judentum im Verbrechen, der fortlaufend
mit der immer klareren Erkenntnis des hohen prozentualen
An=
teiles ſelbſtverſtändlich ſchärfſte Abwehrmaßnahmen zeitigen muß
und wird. Der von dem ſtellvertretenden Gauleiter Weſtfalens,
Pg. Emil Stürtz, vor kurzem formulierte Satz: „Der Jude iſt
und wird im heutigen Deutſchland das, was wir aus ihm werden
laſſen”, hat volle Gültigkeit.
Die nationalſozialiſtiſche Bewegung und der
nationalſoziali=
ſtiſche Staat ſind ſtark genug, um die entſprechenden Wege zu
be=
ſchreiten, die mit der Würde unſeres ſtolzen nationalſozialiſtiſchen
Deutſchlands in Einklang ſtehen.”
Die Enkſchließungen des
Völkerbunds=
rafes.
Der Ral krift am 4. Hepkember zuſammen.
Der Völkerbundsrat iſt am Samstag abend 19 Uhr zu einer
öffentlichen Sitzung zuſammengetreten, die zugleich Eröffnungs=
und Schlußſitzung der gegenwärtigen Ratstagung war. Es
wur=
den zwei Entſchließungen vorgelegt. Die eine Entſchließung, die
bei Stimmenthaltung Italiens angenommen wurde, heißt: Der
Rat beſchließt, in jedem Fall am 4. September zuſammenzutreten,
um die allgemeine Prüfung der Beziehungen zwiſchen Italien
und Abeſſinien nach ihren verſchiedenen Seiten aufzunehmen.
Die andere Entſchließung befaßt ſich mit der Fortſetzung des
Schlichtungs= und Schiedsverfahrens. Der Schlichtungsausſchuß
wird einen 5. Schiedsrichter ernennen und „hat den Umſtand nicht
zu berückſichtigen, ob Ualual der Souveränität der einen oder
an=
deren Partei unterſteht, ſondern hat ſich allein an die anderen
Elemente des ſtrittigen Zwiſchenfalles zu halten”. Zum Schluß
wird betont, „der Rat rechnet damit, daß dieſes Verfahren vor
dem 1. September mit der Regelung des Streites abgeſchloſſen
ſein wird, und fordert die Regierungen auf, ihn „von dem
Ergeb=
nis ſpäteſtens am 4. September in Kenntnis zu ſetzen”.
An der Ausſprache beteiligten ſich die Vertreter Abeſſiniens
und Italiens, daneben der franzöſiſche Außenminiſter und der
eng=
liſche Völkerbundsdelegierte Eden. Dann ſchloß Litwinow die
Ratstagung.
Abeſſinien nimmt Völkerbundsvorſchläge an.
DNB. London, 3. Auguſt.
Der Kaiſer von Abeſſinien teilte dem Reuter=Vertreter in
Addis Abeba am Samstag nachmittag folgendes mit: „Ich habe
meinen Vertreter in Genf angewieſen, die von Eden und Laval
ausgearbeiteten Völkerbundsvorſchläge anzunehmen.”
7.
**
Muſſolint. „Ihr werdet Abeſſinien ganz beſihzen!
Erſt jetzt wird der genaue Wortlaut der intereſſanten Stelle
der Rede bekannt, die Muſſolini vor einiger Zeit vor den
Schwarz=
hemden in Eboli bei Neapel hielt. Wie man aus fasciſtiſchen
Kreiſen hört, hat Muſſolini dabei u. a. zu den nach Afrika
gehen=
den Schwarzhemden geſagt:
„Ihr ſcheidet mit Stolz und Freude. Ihrwerdet
Abeſſi=
nien, das Ihr zu erobern geht, ganz beſitzen. Wir
wer=
den uns nicht mit Teilergebniſſen zufrieden
geben. Wenn uns jemand zu widerſtehen wagen ſollte, werden
wir ihn mit Schwert und Feuer ausrotten. Wir antworten den
blonden Verteidigern Abeſſiniens mit dem alten Motto, daß wir
uns nicht um ſie kümmern werden. Ihr habt die beſten Waffen
der Welt. Ihr ſeid unbeſiegbar und bald werden die fünf
Erd=
teile ſich vor Euch beugen und zittern vor der fasciſtiſchen Macht.”
Die Reichsſteuereinnahmen
im erſten Vierkel 1935.
Günſtiges Geſamtbild.
DNB. Berlin, 3. Auguſt.
Im Juni 1935 ſind gegenüber dem gleichen Vorjahrsmonat an
Beſitz= und Verkehrsſteuern 536,2 Mill. (456,9) aufgekommen, d. h.
79,3 Mill. RM. mehr, an Zöllen und Verbrauchsſteuern 228,5
(251,9) Mill. RM., das ſind 23,4 Mill. RM. weniger. Insgeſamt
ſind demnach an Beſitz= und Verkehrsſteuern, Zöllen und
Ver=
brauchsſteuern im Juni 1935 55,9 Mill. RM. mehr als im Juni
1934 aufgekommen. — Im erſten Vierteljahr des Rechnungsjahres
1935, vom 1. 4. bis 30. 6., ſind gegenüber dem gleichen Zeitraum
des Vorjahres mit 1343,7 (1138,8) Mill. RM. an Beſitz= und
Ver=
kehrsſteuern 204,9 Mill. RM. und mit 769,3 (742,7) Mill. RM.
an Zöllen und Verbrauchsſteuern 26,6 Mill. RM., insgeſamt alſo
231,5 Mill. RM. mehr aufgekommen. Bei dem Mehr an Beſitz=
und Verkehrsſteuern iſt jedoch zu berückſichtigen, daß im erſten
Viertel des Rechnungsjahres 1934 12 Mill. RM. pauſchalierte
Geſellſchaftsſteuer einmalig entrichtet worden iſt. Bei dem Mehr
an Zöllen und Verbrauchsſteuern iſt zu berückſichtigen, daß die
Schlachtſteuer erſt im Mai 1934 als Reichsſteuer eingeführt
wor=
den iſt. Infolgedeſſen ſind beim Vergleich mit dem erſten Viertel
des Rechnungsjahres 1934 die im April 1935 nachgewieſenen
12,1 Mill. RM. Schlachtſteuer, ſowie der Unterſchied zwiſchen dem
im Mai 1935 und dem im Mai 1934 nachgewieſenen Aufkommen
an Schlachtſteuer in Höhe von (17,4 — 10.1) — 7,3, zuſammen alſo
19,4 Mill. RM., außer Betracht zu laſſen. Das wirkliche
Mehr=
aufkommen im erſten Viertel des Rechnungsjahres 1935
gegen=
über dem gleichen Vorjahrszeitraum beträgt ſomit (231,5 + 12,0
19,4) — 224,1 Mill. RM.
Moiet
ſtelt Rum Schimmer; aber ſchließlich iſt es ja eine „korporative‟
Fürderung aller Farbwerte, und ſo herrlich friſch und kräftig
Steigerung allen Grüns durch die Eigenfarbe der feinen
eich M
u u Ellu bidblättchen, daß man die Ueberliſtung des Auges ganz
iher vergißt.
mNu4 umd wie ſchön, daß man bewaffnet mit dem kleinen
euer, in Garten und Parktiefen im prallen Sonnenſchein
en und ferienhaft langausholende Bücher leſen kann, ohne
AAig, als ſeine eigene Sonnenuhr, den Schatten des Kopfes
Blatt oder Buch projizieren zu müſſen: einen Schatten,
Rundheit unvermeidlich irgendwo ein kleines
Papier=
in unbedeckt läßt, das mit ſeinem grellen Leuchten den Wert
Ly unzen Aktion heimtückiſch in Frage ſtellt.
ſie heimlichſte Freude aber, die ich meiner grünen Brille
nke, iſt immer wieder das, was ſonſt im ſtrahlenden hohen
„9‟
i Wrilhienlicht überhaupt nicht möglich wäre: die ruheſame Be=
VMN
ang des Himmels — jener traumhafte Umgang der Seele
Mnte
M
der ſtillen mittagshohen Himmelstiefe, wie ſie Brahms'
zur auf eint 2e /Bzllherinſamkeit” in ihrer ganzen ſelig vergehenden Schwebe
alten gewußt hat, und unter den Bildern Kaulbachs
Mi0 Af mtalzuberühmter Hirtenknabe.
und ſo entſchlendere ich denn nun, wie an jedem dieſer
Sommertage tief im ſchleſiſchen Land, mit der
Schreib=
ichi
in der Linken und einem Klappſtuhl in der Rechten in
intergrund des Parks, — dort ganz in ſein entfernteſtes
wo das heiter=barocke Ockergelb des Gutshauſes ſich im
den Grün eines Akazienhaines verliert und wo über einem
Zen grasbewachſenen Steinmäuerchen ſich eine weite Sicht
über das zartgegliederte, wälderbekrönte Hügelland.
n rauſchen über mir, wehende Wärme, Walderdbeerblüten
Tas und huſchende Sonnenkringel auf dem Kiesweg. —
lebte Ferieneinſamkeit. Und fern, das Mittagsflimmern
Den Feldern ..."
And träume ich nun ſitzend, vor der harrenden Arbeit, noch
enig hinaus und ſetzte dann die grüne Brille auf — ſo
der Himmel auf einmal groß. Aus dem blaß=
Blau der Mittagswölbe wird ein Abgrund aus meer=
A Alabaſter; eine Tiefe, in die man ruhevoll hineinſchauen
ie in die aufgetane Ewigkeit. Feine, dem gewöhnlichen
Anſichtbare Schleier, Andromeda=Nebel noch ungeborener
c ſpannen ſich über die Weite, und die ſchwereloſen
Werwolken, die ſtillſegelnd die Parkwipfel überſchwimmen,
zu katalauniſchen Gefilden heroiſcher Leidenſchaften.
Die Sterne am nächtlichen Himmel das ſchlechthin
Ueber=
liche ſind, davon Schauer und Verlorenheitsgefühl als
mittelbaren Anblick des Kosmos niederwehen, ſo ſind —
** mir ſcheinen — die hohen Sinnbildſpiele der Wolken
gleichſam das äußerſte Noch=Menſchliche, Groß=Menſchliche. Ein
Schritt darüber hinaus — und das Erhabene wird von oben
betrachtet, zum Nichtigen, der menſchliche Gigantenkampf wird
zur ameiſenwimmelnden Sinnloſigkeit. — Wahrhaftig die
Wol=
ken ſind das letzte, das man noch als Symbol unſerer
Auf=
ſchwünge, Leidenſchaften, Siege und Niederlagen ſchauen darf.
Dies ſchimmernde Schwellen und Quellen, dies ſtolze
Auf=
bäumen ſilberſtrahlender Ränder, dies Weben der Schattentiefen,
wo aus den Nebelſpielen die mütterliche Regenſchwere werden
will, dies Schattenbalkenwerfen der Sonnenſcheibe, davor ganze
Wolkenprovinzen erblaſſen wie unter dem Bannfluch der Sphäre,
dies königliche Wiedererſtrahlen der Sonne nach dem Gang durch
die Wolkentore — all dies iſt Bild, und wird zum Sinnbild,
weil man es ſo ruheſam betrachten kann, weil das Herz ihm
nachſinnen kann, vom leiſen Wipfelrauſchen eingewiegt.
Ueber=
blendet wär’s, verkniffen müßte das Auge den Pfeilen der
Lichtſchlacht dort oben durch das Gitter der Wimpern
ſtand=
halten — wäre eben nicht ſie, die Sonnenbrille, die erſt den
ruheſamen Blick nach oben ſpendet. Wäre der Himmel nicht um
ſeine Farbe betrogen, wer vermöchte ihm ins Auge zu ſehen?
Hier ende meine kleine Betrachtung, vor den ehernen Toren
von Philoſophie und Metaphyſik.
Nicht aber enden ſoll meine Liebe zu den Wolken, zu den
heroiſchen Sinnbildern der Mittagshöhe, denen ich nun
unbe=
mühter nachſchauen kann. Jeden Tag, da ich ſonnenmüd aus
den Parktiefen zurückkomme, bringe ich ein wenig mehr von
jener Einſicht mit, die „aus den Wolken” ſtammt und über die
man eigentlich ſo wenig ausſagen kann. Zeitloſigkeit iſt in ihr,
leiſe Enthebung, unendlicher Nachklang der königlichen Schwebe,
mit welcher die Wolkenzüge über den Häuptern der Dinge
dahin=
gehen, Schwäne des Sinnbilds. Was iſt noch wichtig? Ach, ich
weiß es nicht. aber ſchon daß dieſe Frage in mir ſteht wie
eine ſtille ferne Wolke im Abendblau: — ſchon das iſt Troſt.
Nicht Löſung, nicht Erlöſung; nur Troſt — rätſelhafter Troſt. —
Goethepreis 1935 an Proſeſſor Stegemann, Bern.
Der Verwaltungsrat des Goethepreiſes der Stadt
Frank=
furt a. M., dem auch die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Ruſt
angehören, hat mit einſtimmigem Beſchluß den Goethepreis 1935
Profeſſor Dr. Hermann Stegemann in Bern zuerkannt, weil er
als Dichter und als Geſchichtsſchreiber der jüngſten
Vergangen=
heit ſich als eine vielſeitige Perſönlichkeit Goetheſcher Prägung
erwieſen hat. In herkömmlicher Weiſe wird der Preis an
Goethes Geburtstag, am 28. Auguſt 1935. in den Staatsräumen
von Goethes Elternhaus am Großen Hirſchgraben dem neuen
Preisträger übergeben.
* Amerikas Schickſalsſtunde.
Colin Roß, „Amerikas Schickſalsſtunde‟. Die Vereinigten
Staa=
ten zwiſchen Demokratie und Diktatur. 312 Seiten, 74 Abb.
auf Tafeln. Verlag F.=A. Brockhaus, Leipzig 1935.
Der Verfaſſer ſchildert uns Amerika ſo, wie es der Europäer
ſieht. „Viele der auf den nachfolgenden Seiten vertretenen
An=
ſichten ſind durch und durch unamerikaniſch, ja manche ſind
der=
art, daß kein Amerikaner ſie öffentlich äußern könnte, ohne ſich
unmöglich zu machen.” Gerade hierdurch zeigt uns der Verfaſſer,
warum Amerika und Europa ſich oft verſtändnislos
gegenüber=
ſtehen.
Ich möchte nur einige wenige Punkte hervorheben, die mir
weſentlich erſchienen: Die amerikaniſche Bevölkerung iſt in einem
Grade beeinflußbar, wie wir es uns kaum vorſtellen können;
wir merkten es ſchmerzlich durch die Verhetzung der USA. im
Weltkrieg, nur ſo ſind die phantaſtiſchen Reklameerfolge zu
er=
klären, hier liegt aber auch eine ungeheure Gefahr für alle
politiſchen Entſcheidungen, die von dieſer Seite plötzlich und
be=
rechenbar beeinflußt werden können. Dies gibt auch die
Erklärung für den Einfluß der verſchiedenen Kirchen nicht nur
auf geiſtigem, auch auf wirtſchaftlichem Gebiet. Soll doch Pater
Coughlin neben Rooſevelt der populärſte Mann in den USA.
ſein, deſſen Sonntagsvorträge im Radio von Millionen abgehört
werden.
Roß beſchäftigt ſich auch eingehend mit der Raſſenfrage; lange
Zeit galten die USA. als der Schmelztiegel aller Völker, dem es
gelang, die verſchiedenartigſten Einwanderer zu Amerikanern zu
machen. Heute ſieht man, daß dies Täuſchung war. Dazu kommt
noch die ſchwierige Frage der farbigen Bewohner, die im Norden
und Süden durchaus gegenſätzlich beurteilt wird. Damit
berüh=
ren wir ſchon den letzten Fragenkomplex: wir vergeſſen, daß die
SA. „in allen Fragen der geſellſchaftlichen Organiſation um
ein halbes Jahrhundert hinter Europa, insbeſondere aber hinter
Deutſchland zurück ſind‟. Der Verfaſſer erklärt uns ſehr
ausführ=
lich Zweck und Sinn des „Neuen Planes”, müſſen wir uns doch
vergegenwärtigen, daß der amerikaniſche Arbeiter noch heute um
das Koalitionsrecht kämpft, daß die amerikaniſche Kriſe eine Kriſe
des Ueberfluſſes, nicht des Mangels iſt.
Sicher wird mancher Amerikabeſucher zu einem anderen
Ur=
teil gekommen ſein als der Verfaſſer; aber die Blickpunkte ändern
ſich von Jahr zu Jahr, von Perſon zu Perſon. Mich hat das
Buch ſtark gefeſſelt, da es ſehr lebendig, faſt ſpannend geſchrieben
iſt. Zahlreiche eigene Aufnahmen unterſtreichen den Text.
Dr. W.
Seite 4 — Nr. 212
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 4 Auguſt 1935
Geheimer Zorftaut I. A. Kalditann
30 Jährr un.
* Geheimer Forſtrat i. R. Karl Kullmann kann heute
in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 90. Geburtstag feiern.
Geboren als älteſter Sohn des Forſtinſpektors Rudolf Kullmann
am 4. Auguſt 1845 in Engelrod, beſuchte er von 1860—1864 das
Gymnaſium zu Büdingen; ſeine Reifeprüfung legte er am
Gym=
naſium zu Darmſtadt ab. Seit Generationen iſt der Forſtberuf
in der Familie Tradition. Wie der Vater, Großvater, Ur= und
Ururgroßvater widmete auch Karl Kullmann ſich dem Studium
der Forſtwiſſenſchaften an der Univerſität Gießen von 1865 bis
1869. Die Staatsprüfung beſtand er im Frühjahr 1872 und fand
zunächſt eine private Verwendung. Von 1873 bis zu ſeiner
ſtaat=
lichen Anſtellung als heſſiſcher Oberförſter an der Oberförſterei
Feldkrücken am 29. Juli 1878 war er Verwalter des Freiherrn
Riedeſelſchen Forſtreviers Stockhauſen bei Lauterbach, wo bereits
ſeine Ahnen Revierförſter waren.
In Schotten verheiratete ſich Kullmann 1883 mit Charlotte.
geb. Kullmann. Nach 3 Jahren erfolgte ſeine Verſetzung nach
Seligenſtadt, wo er 14 Jahre lang wirkte. Am 5. Mai
er=
folgte ſeine Verſetzung nach Darmſtadt in die Oberförſterei
Darm=
ſtadt. Hier unterſtand ihm vor allem der ſchöne und wertvolle
Waldbeſtand, der in ihm einen treuen Freund und Beſchützer
er=
halten hatte. In Darmſtadt wirkte Geheimrat Kullmann 20
Jahre lang bis zu ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand am
5. Auguſt 1920 mit Wirkung vom 1. Oktober 1920.
Geheimrat Kullmann iſt noch heute ein echter Forſtmann
mit Leib und Seele. Die Sorge für ſeinen Wald ſtand ihm ſtets
obenan. Auch im Ruheſtand enthielt er ſich nicht ganz der
forſt=
lichen Tätigkeit. Er fertigte auf Erſuchen der Stadt Darmſtadt
eine forſtliche Ueberſicht über die ſtädtiſchen Waldungen und
deren bisherige und zukünftige Beſtandstabelle mit
Bewirtſchaf=
tungsbuch an. In manch anderer Hinſicht iſt und war der
Jubi=
lar hervorragend tätig. Anerkannt ſind ſeine Verdienſte um den
Vogelſchutz. Er führte als erſter Oberförſter in Heſſen und wohl
auch in Deutſchland den v. Berlepſchen Vogelſchutz in der
Ober=
förſterei Darmſtadt ein. Ueber 6000 Niſthöhlen wurden im Laufe
der Jahre in ſeinen Waldungen aufgehängt. Ihm verdankt der
Vogelſchutz u. a. auch die Einrichtung der Kullmannſchen
Vogel=
tränke.
Geheimer Forſtrat Kullmann hat, ſich auch verſchiedentlich
literariſch betätigt. Der Jubilar kann auf ein arbeitsſames
ſegensreiches Leben zurückblicken. Er feiert heute im Kreiſe
ſei=
ner Familie ſeinen 90. Geburtstag. Möge dem Jubilar noch ein
ſchöner und friedlicher Lebensabend beſchieden ſein!
Unkerbringung ausſcheidender Holdaten
in der freien Wirkſchaft.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes
Heſſen teilt mit:
Das Wehrgeſetz beſtimmt in § 32, daß die in Ehren aus dem
aktiven Wehrdienſt ausſcheidenden Soldaten bei Vermittelung in
Arbeitsplätze der freien Wirtſchaft bevorzugt zu berückſichtigen
ſind. Die Unterbringung aller, die im Heeresdienſt ihre Pflicht
getan haben, muß für die Betriebsführer eine Ehrenpflicht ſein.
Der Arbeitsvermittelung der ausſcheidenden Soldaten iſt in
Verbindung mit den Fürſorgeoffizieren der Wehrmacht nur der
Reichsanſtalt für Arbeitsvermittelung und
Arbeitsloſenverſiche=
rung und deren Dienſtſtellen, den Arbeitsämtern, übertragen
wor=
den. Andere Organiſationen und Verbände ſind bei der
Ver=
mittelung der ausſcheidenden Wehrmachtsangehörigen nicht zur
Mitwirkung vorgeſehen. Die Betriebsführer werden
aufgefor=
dert, ſchon jetzt bei den Arbeitsämtern für die im Herbſt d. Js.
zur Wehrmacht Einberufenen die nötigen Erſatzkräfte anzufordern
bzw. rechtzeitig ſicherſtellen zu laſſen. Bei den Arbeitsämtern
ſind bereits Angehörige der Wehrmacht und Landespolizei
gemel=
det, die nach ehrenvollem, zum Teil mehrjährigem Dienſt,
aus=
geſchieden ſind.
Volksgenoſſen! Schafft Kindern frohe Ferien!
Die Kinderlandverſchickung der NS.=Volkswohlfahrt iſt nur
eines der vielen Teilgebiete, die die NSV. in Angriff genommen
hat und auf immer breiter werdender Grundlage durchführt. Aber
noch warten Tauſende von Kindern darauf, ebenfalls Ferien in
Luft und Sonne verbringen zu dürfen. Doch es reicht noch wicht
für ſie, es fehlen zuviel Freiplätze. Und es gibt aber noch ſo viele
Volksgenoſſen in Stadt und Land, die recht gut ſo ein
bedürf=
tiges, blaſſes Dingelchen für vier Wochen aufnehmen könnten.
Dennoch tun ſie es nicht — oder beſſer — taten es bisher noch
nicht,
An dieſe Volksgenoſſen wendet ſich die NSV. nun erneut:
Laßt Euch diesmal in der vom 1. bis 10. Auguſt laufenden „
Nach=
werbewoche für die Kinderlandverſchickung”
er=
weichen und gebt zu, daß Ihr eine Pflegeſtelle, einen Freiplatz
habt, und meldet dieſen auf Eurer NSV.=Ortsgruppe.
Dieſe Bereitwilligkeit macht ſo gut wie gar keine Koſten und
behindert ſeid Ihr auch nicht durch ſo ein liebes, dankbares Weſen.
Aber Ihr werdet ſelber Freude an dieſem bekommen und darüber
hinaus aber noch die größte, ſchönſte Freude in Euch, als guter
deutſcher gehandelt zu haben. „Wer ſein Volk liebt”, ſagt Adolf
Hitler, „beweiſt es einzig durch die Opfer, die er für dieſes zu
bringen bereit iſt.”
Hand aufs Herz, die dieſer Aufruf angeht: iſt dieſe
Bereit=
willigkeit, ein bedürftiges Ferienkind aufzunehmen, eigentlich ein
Opfer? Doch höchſtens ein ganz kleines! Und das wollt Ihr ſicher
gerne bringen, weil Ihr gute und hilfsbereite Deutſche ſeid!
Alſo los denn, gebt Eurem Herzen einen Stoß und meldet
un=
verzüglich Eure Pflegeſtelle für die Kinderlandverſchickung bei
Eurer NSV.=Ortsgruppe!
Amt für Volkswohlfahrt, Kreisamtsleitung Darmſtadt.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Perſonalnachrichten.
Er=
nannt wurden: der Oberlandmeſſer Wilhelm Rabenau in
Alsfeld mit Wirkung vom 1. Juni 1935 zum Vermeſſungsrat;
der Gendarmeriehauptwachtmeiſter auf Probe Karl Kräuter
in Bodenheim mit Wirkung vom 16. Juni 1935 unter Berufung
in das Beamtenverhältnis zum Gendarmeriehauptwachtmeiſter.
Landesregierung — Perſonalnachrichten. Uebertragen
wurde am 17. Juli 1935 der Berufsſchullehrerin Maria Deeken
an der Berufsſchule im Bezirk Oſthofen, Kreis Worms die Stelle
einer Berufsſchullehrerin an den Berufsſchulen im Bezirk Worms.
mit Wirkung vom 1. Juli 1935 an.
Wiedereröffnung der Stadtbücherei. Nach Beendigung
der Reviſionsarbeiten nimmt die Stadtbücherei ab Montag, den
v. Auguſt, in vollem Umfange ihren öffentlichen Dienſt wieder
auf. Die Ausleihe iſt —
und zwar unentgeltlich — für
jeder=
mann zugänglich: Montags und Donnerstags von 11.00—12.30
Uhr und von 17.00—19.00 Uhr, Dienstags und Freitags
durch=
gehend von 11.00—17.00 Uhr, Mittwochs und Samstags von
11.00—12.30 Uhr. Die Zeitungen= und Zeitſchriftenleſeräume ſind
unentgeltlich jeden Werktag während des Sommerhalbjahres von
10.00—13.00 Uhr und von 16.00—21.00 Uhr, während des
Win=
terhalbjahres von 10.00—21.00 Uhr durchgehend geöffnet.
— Sommerſpielzeit 1935 im Orpheum. Letzte Vorſtellung
Die tolle Komteß” von Walter Kollo in der Beſetzung der
Erſtaufführung. In den Hauptrollen Ilſe Henrich, Mizzi
Schnei=
der=Kögler, Henny Jürgenſen, Käte Kriſtel und die Herren: Erich
Lange, Willi Ziegler, Arthur Seidler und Willi Droſt, der auch
für die Spielleitung verantwortlich zeichnet. Muſikaliſche
Lei=
tung: Beppo Geiger. Oeffentlicher Kartenverkauf zu
den bekannten Sommerpreiſen bei Verkehrsbüro und H. de
Waal. Die temperamentvolle Aufführung fand bei Publikum
und Preſſe Anerkennung. Nutzen Sie dieſe letzte Gelegenheit.
Die Abendkaſſe iſt ab 7 Uhr geöffnet.
Wer der deutſchen Jugend hilft, hilff dem deutſchen
Spendet für das Hilfswerk „Mutter und Kind” Konto
Voſte! Nr. 5990 bei der Städtiſchen Sparkaſſe und
Poſtſcheck=
konto Nr. 8801 Frankfurt a. M.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. Auguſt u
Stabiler Arbeitseinſatz in den Angeſtelltenberufen
Stellk ältere Angeſtellke ein!
Nach den Beobachtungen der Stellenvermittlung der
Deut=
ſchen Arbeitsfront hat ſich der Arbeitseinſatz der Angeſtellten im
Juli weiterhin gefeſtigt. Nach wie vor beſteht Nachfrage nach
jün=
geren Fachkräften, die jedoch kaum noch vorgemerkt ſind. Dagegen
ſtehen ältere, insbeſondere verheiratete Angeſtellte, in
genügen=
der Anzahl zur Verfügung. Das Vermittlungsergebnis und die
eingegangenen Beſetzungsaufträge entſprechen den Zahlen des
Vor=
monats. Der Bewerberzugang iſt dagegen leicht geſtiegen,
25 Prozent des Neuzuganges ſind jedoch
Bewer=
ber in ungekündigter Stellung. Für Arbeitspaß=
In=
haber beſtanden gute Vermittlungsmöglichkeiten.
In der Kaufmannsgehilfen=Vermittlung
be=
ſtand rege Nachfrage nach jüngeren Verkäufern aus der Kolonial=,
Manufaktur= und Eiſen=Branche, die gut dekorieren und
plakat=
ſchreiben können. Außerdem werden Drogiſten mit Giftprüfung
und Photokenntniſſen geſucht. Die Nachfrage nach perfekten
Steno=
typiſten und Maſchinenſchreibern konnte nicht immer gedeckt
wer=
den. Für Buchhalter, insbeſondere Bilanz=Buchhalter, die mit den
neuen Steuer= und Deviſen=Beſtimmungen vertraut ſind, beſtanden
gute Unterbringungsmöglichkeiten. Weiter wurden Kontoriſten
und Korreſpondenten mit Sprachkenntniſſen vermittelt.
Die Behördenſtellenvermittlung hatte Aufträge
für Sparkaſſen=Angeſtellte und Verwaltungsgehilfen mit
Fach=
prüfung vorliegen. Da dieſe Kräfte knapp ſind, wurde vereinzelt
auf den Nachweis der Prüfungen verzichtet. Aufnahmefähig waren
neben Reichsdienſtſtellen auch die Partei und ihre Nebengliede=
In der Techniker=Stellenvermittlung beſtand
Nachfrage im Maſchinenbau an Konſtrukteuren für
Eiſenkonſtruk=
tion, Werkzeugvorrichtungs= und Apparatebau; im Hoch= und
Tiefbau nach jüngeren Hoch= und Tiefbautechnikern. In der
Elektrotechnik hat ſich eine lebhafte Nachfrage nach Inſtallations=
und Beleuchtungstechnikern bemerkbar gemacht. Gute
Beuitut=
lungsmöglichkeiten beſtanden für erfahrene, ſelbſtändige (
chſi=
tekten. Der Bedarf an techniſchen Zeichnern für faſt alle
Zuſes=
gruppen hält unvermindert an. Es fehlen Fachleute für
dreſſoa=
ſchinenbau, Schiffsbau, Hoch= und Tiefbau und für das
Dmtieſ=
ſungsweſen. Spezialiſten in Stahltürenbau und Konſtroure
für den Laſtwagenanhängerbau werden ſtark gefragt.
Für Chemiker mit Spezialkenntniſſen beſtanden
beun=
falls gute Vermittlungsmöglichkeiten.
In der Werkmeiſter=
Stellenvermittlungiwo=
wohl im Auftragszugang, als auch in der Vermittlung eu
lze=
achtliche Steigerung zu verzeichnen. Im Reichsgebiet
beſtandlauh=
frage im Bau= und Metallgewerbe. Geſucht wurden Betvn umd
Hochbau=Poliere, Schachtmeiſter und Baggermeiſter. Im ſſenn=
und Flugzeugbau, im allgemeinen Apparatebau und
Weerug=
maſchinenbau hält die Nachfrage nach tüchtigen Fachkräft imn.
Außerdem machte ſich in der Schwach= und Starkſtrominduſtrieinne
ſtärkere Belebung bemerkbar. In der Textilinduſtrie
konntzyer=
einzelt jüngere Kräfte untergebracht werden.
Die Stellenvermittlung der Land= und
Forſtage=
ſtellten hatte einen guten Zugang an Bewerbern zu
veeidch=
nen. Die Vermittlung von älteren landwirtſchaftlichen
Anſteſll=
ten iſt nach wie vor ſchwierig da die Nachfrage ſich faſt m uf
ledige junge Kräfte bezieht.
In der Vermittlung der weiblichen Angeſteltſen
überſtieg bei den ausgeſprochenen Frauenberufen die Zul Yuer
offenen Poſten den Beſtand an Bewerberinnen. Das trifft; jjür
gut ausgebildete Kräfte für landwirtſchaftliche Betriebe um
ſtädtiſche Haushaltungen. Aerztliche Helferinnen und Dentſum
mit ſtaatlichen Prüfungen ſind ſehr geſucht, jedoch kaum
bruge=
merkt. Für Kiedergärtnerinnen und Volkspflegerinnen, auuck
ältere, beſtanden gute Vermittlungsmöglichkeiten, eberſ für
Direktricen mit Meiſterprüfung.
Weibliche kaufmänniſche Angeſtellte, insbeſondere
jungVrer=
käuferinnen mit guten Fachkenntniſſen, ſind ſehr geſucht.
Bogelsberger Höhenclub, Zweigverein Darmſtadk.
Wolfsſchlucht und Neckartal waren das Ziel unſerer Juli=
Wanderung, an der 40 Wanderer teilnahmen. Mit Heag=Wagen
wurde morgens 6 Uhr in Richtung Dieburg abgefahren. Schon
ſandte die Sonne glühende Strahlen, doch bald hatten uns die
ſchattigen Arme des Oberwaldes aufgenommen. Auf dem
Ober=
waldteich zogen majeſtätiſch die Schwäne ihre Kreiſe. Und wenn
wir glaubten, die erſten unterwegs zu ſein, ſo wurden wir durch
die vielen Beerenſucher und Radfahrer, die uns begegneten, eines
anderen belehrt. Allzuviel würde es werden, wollte man all die
Schönheiten ſchildern, die das Herz erquickten, wollte man von all
den Sehenswürdigkeiten erzählen, die ſich dem Auge boten. In
gemütlichem Tempo wurden die im goldenen Sonnenſtrahl
lie=
genden Fluren, die Städtchen Dieburg und Groß=Umſtadt
durch=
fahren. Im prachtvollen Mümlingtal lagen in friedlicher
Sonn=
tagsſtille die Dörfer, in denen faſt jedes Fenſter, wie es ſchon
zu Zeiten der Väter war, ſeine Blumenbank im Blütenſchmuck
trug. Ueberall herrliche Ausblicke und Sehenswertes. Michelſtadt
mit ſeinem weltbekannten Rathaus. Erbach mit ſeinen ſchönen
Fachwerkhäuſern Schönnen und Ebersbach mit ihren
Faßholz=
fabriken, Beerfelden, das Sensbachtal mit ſeinem roten Sandſtein
und der romantiſche Reiſenbacher Grund. Bei Strümpfelbrunn
bot ſich uns ein ſchöner Blick auf den Katzenbuckel. Gegen 11 Uhr
wurde der Ort Poſt erreicht und von dort begann der Abmarſch
durch die Wolfsſchlucht nach Zwingenberg. Wolfsſchlucht, wer
kennt ſie nicht aus Schmidthenners Roman „Das Deutſche Herz‟?
Wie mag’s dort rauſchen und donnern und ſchäumen und toſen,
wenn die Schneeſchmelze ihre Waſſer hinein ſendet? Trockenen
Fußes wanderten wir hindurch auf ſchmalen Pfaden über Felſen
und Baumſtämme. Und ſchon waren Schloß und Stadt
Zwingen=
berg erreicht. Wanderer, der Du vom Odenwald zum Neckar
pil=
gerſt, wandere durch die Wolfsſchlucht! Nach längerer Mittagsraſt
in Zwingenberg ging die Fahrt im Neckartal abwärts über
Eber=
bach, Hirſchhorn nach Neckarſteinach. Hier wurde Halt gemacht, die
Wanderfüße wurden wieder in Bewegung geſetzt und nach den
alten Burgen Vorder=, Mittel= Hinterburg und Schwalbenneſt
gewandert. Infolge einer Unſtimmigkeit mit dem Inhaber des
Gaſthauſes „Zum Schiff”, der für die Gäſte aus Darmſtadt keine
Zeit hatte, fiel die geplante Kaffeepauſe in Neckarſteinach ins
Waſſer. Für dieſe Enttäuſchung wurden wir aber auf der
Stifts=
mühle, nahe bei Heidelberg, reichlich entſchädigt. Und nun kam
der Höhepunkt des Schönen. Die Fahrt zur Thingſtätte auf dem
Heiligen=Berg bei Heidelberg. Alle Teilnehmer waren des
Stau=
nens voll und ſchon hier wurde den Wanderführern Erb. Göbel,
Kreß und Oechler einſtimmig Dank dafür geſpendet, daß ſie uns
zum Schluß der wundervollen Wanderung an dieſe Stätte
brach=
ten, wuchtig, von rieſigem Ausmaße, auf uraltem, kultiſchem
Bo=
den erbaut, zu Füßen den Neckar, gegenüber Schloßruine
Heidel=
berg, in der Ferne der Rhein, die Pfalz und Speyer, noch ſpäteren
Geſchlechtern kündend, was deutſcher Geiſt und deutſcher Wille,
nach jahrelangem Siechtum aufgeweckt durch den Willen Adolf
Hitlers, vermochte. Im Kaiſerhof wurde ſodann Raſt gemacht,
während der von VHC.=Bruder Darmſtädter den Führern
noch=
mals für die wohlgelungene, einzig ſchöne Wanderung gedankt
wurde. VHC.=Bruder Göbel ſprach ſeinerſeits Dank dafür
aus=
daß heute niemand auf der Wanderung „gekrätſcht” habe, in Dank
zum guten Gelingen der Fahrt gebührt auch dem Wagenführer
Garth, der die an ihn geſtellten Forderungen mit Geſchick meiſterte
und den Wagen mit großer Sachkenntnis und Gewiſſenhaftigkeit,
auch an den gefährlichſten Ecken, ſteuerte. Um 22 Uhr brachte uns
das Auto wieder wohlbehalten nach Darmſtadt. Es war ein
Erlebnis.
Sommer-Ausgabe1935
O preis 70pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
Meldeplakekten enkſernen!
Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel teilt mit: Nachdem die
bisher zur Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel gemeldeten Firmen
überwiegend karteimäßig erfaßt ſind, erübrigt ſich für den
wei=
teren Gang des Meldeverfahres die Beibehaltung der Plakette
mit der Aufſchrift „Gemeldet beim Geſamtverband des deutſchen
Einzelhandels”.
Es hat ſich auch gezeigt, daß nach Errichtung der
Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel die Anbringung der Plakette mit
der alten Bezeichnung „Geſamtverband des deutſchen
Einzelhan=
dels” unnötige Verwirrung hervorruft. Einzelne Firmen haben
ihre Plakette inzwiſchen verloren; in einigen Fällen iſt auch
Mißbrauch mit ihr getrieben worden. Der Leiter der
Wirt=
ſchaftsgruppe Einzelhandel hat daher angeordnet, die
Plakette „Gemeldet beim Geſamtverband des deutſchen Ein=
*
zelhandels
von den Schaufenſtern und Ladentüren zu
ent=
fernen. Die Entfernung der Plakette ſoll möglichſtſchnell,
aber nicht überſtürzt durchgeführt werden, damit Firmen, die
nicht rechtzeitig benachrichtigt wurden, keine Nachteile entſtehen.
Aus Anlaß des Patronatsfeſtes am Sonntag, 4. Auguſt,
um 10.30 Uhr, wird Seine Eminenz der Biſchof aller orthodoxen
Kirchen in Deutſchland, Sergius, das Hochamt in der
Ruſſi=
ſchen Kapelle auf der Mathildenhöhe zelebrieren.
Noch einmal Funk=Sonderzüge nach Berlin! Die
Kreisfunk=
ſtelle (Luiſenſtraße 36) hat es ermöglicht, daß am Montag, dem
4. Auguſt, zwiſchen 9 und 12 Uhr, noch Anmeldungen unter
Ein=
zahlung der Beträge entgegengenommen werden können.
Säu=
migen die noch mit nach Berlin fahren wollen und ſich noch nicht
endgültig angemeldet haben, iſt ſomit Gelegenheit geboten, ſich
noch anzumelden.
Neuerwerbungen der Stadkbücherei, Pädagosl. 11.
(Auswahl.)
Oeffnungszeiten: Montags und Donnerstags won
11.00—12.30 Uhr und 17.00—19.00 Uhr, Dienstags und
Frtag=
von 11.00—17.00 Uhr, Mittwochs und Samstags von 10 wois
12.30 Uhr.
Juſtus Bier, Tilmann Riemenſchneider. 1. Band /rühe
Werke. 1925. 35 Kg 595; 2. Band: Reife Werke. 1930. 5 Rg
596. — Paul Diepgen, Deutſche Volksmedizin,
wiſſerheift=
liche Heilkunde und Kultur. 1935. 55 Dh 26. — K. Eſchritch,
Biologiſches Gleichgewicht. Rede vom 30. Januar 1935. 1ſ0 B8.
P. C. Ettighoffer, Profeſſor John abenteuert ſich urch!
Die Odyſſee eines Deutſchen. 1935. 10 Ca 58.
Wat er
Frank, Hofprediger Adolf Stoecker und die chriſtlichſozia 9
Be=
wegung. 1935. 70 Rc 477. — Joſeph Gregor, Shakeemre.
Der Aufbau eines Zeitalters. 1935. 45 Kl 181. —
Konam=
tin Großmann, Deutſche Chriſten. Ein Volksbuch
Veg=
weiſer durch die Glaubensbewegung unſerer Zeit. 1934. MFu, 5.
Chriſtian Gundert, Leitfaden für die
Staudegämt=
nerei. Staudenbetrieb und Staudenkultur. 1935. 10 G ..-
Aga vom Hagen, Die Hunderaſſen. Ein Handbuch für
anoe=
liebhaber und Züchter. 1935. 30 Dz 728. — W. Hiſche
deut=
ſcher Arbeitsdienſt als Erziehungsgemeinſchaft. 1935. 60 6 B7.
Franz Huber, Bauerntum und Bauernbildung im emen
Reich. 1934. 20 Pa 335. — Ernſt Kabiſch Michael Wie
Große Schlacht in Frankreich im Lenz 1918. 1935. 45 Bk 1.
Karoline von Heſſen=Darmſtadt. Um eine dutſſche
Prinzeſſin. Briefwechſel mit Friedrich dem Großen und
atwa=
rina von Rußland. (1772—1774.) 5 L 4088. — Georg seil,
Führerſchulung im Arbeitsdienſt. 1933. 60 Fp 91.
Lauckner. Der geſpielte Fauſt II. Neue Bühnengeſtumg.
1935. 60 Kl 98. — Otto Lauffer, Der Weihnachtsban/ in
Glauben und Brauch. 1934. 7 Cz 182.
Hellmut Emz.
Deutſches Schickſal an der Memel. Die Wahrheit, übe das
Memelland. 1935. 125 Bd 185. — R. H. B. Lockhart Al=
Diplomat, Bankmann und Journaliſt im Nachkriegseuropa. 19635.
10 B 311. —
Chriſtian Loge, Gibt es jüdiſche ſtunl=
Morde? Sichtung und Klärung des Materials. 1934. 25 900.
Ludendorff, Ludendorff über Unbotmäßigkeit im kiege.
1935. 44 Bk 215. — P. Molenbroek, Hitler im Liy Bes
erwachenden Holland. Eine Aufklärungsſchrift. 1935. 35 F827.
Seiji Noma, Kodanſha. Die Autobiographie des
bami=
ſchen Zeitungskönigs. 5 L 5558. —
verhard Ockel, Sr:Du
es Deinem Kinde! Einführung des Kindes und Jugendlin!
die Fragen nach Geburt. Zeugung und Liebesleben. 19 19
Pa 700.
Friedr. Wilh. von Oertzen, Marſcha
Püil=
ſudſki. Der Schöpfer und Lenker des neuen Polen. 18 Bf Z.
Willy R. Roſenthal, Was ſoll ich pflanzen? Zuſingen
ſtellung der Garten= und Parkpflanzen nach Standort, weeck.
Höhe, Farbe und Blütezeit.
30. —
C. F. Rudloi und
Hugo Schanderl, Die Befruchtungsverhältniſſe bei gewen
Obſtgewächſen. 1934. 15 G 600.
Fr. Chr. Schaumörig”
lippe, Wo war der Adel? 1934. 35 Fp 552. — Kuriſhn
Schlözer,
Aus einem köſtlichen Leben. Ausgewählte Sielfe,
L 6414.
dermann Schwarz, Chriſtentum,
Nchnal=
ſozialismus und Deutſche Glaubensbewegung. 1934. 60 R.—
Adolf Spamer. Die Deutſche Volkskunde. 2. Band: 1d0
atlas. 1935. 7 Cz 386. — Johannes Stoye, Das Briſt
Weltreich. Sein Gefüge und ſeine Probleme. 1935. 10 Bf 3.:
Kurt Strohmeyer, Meiſter Bockert. Der Herr der
burgen. Ein Biber=Roman. 1935. 1 Dz 675. — Ernſt IIII
behr,
zunte leuchtende Welt. Die Lebensfahrt des Neirs
1935. 5 9
7585. — Weſtarp, Konſervative Politik im zuen
Jahrzehnt des Kaiſerreichs. 1. Band: Von 1908 bis
Bd 560. — Widukind, Geſchichte des deutſchen Volkes 978=
5 Bd 485.
Haſt du ſchon das Reichsſportabzeichen?
Wie oft wirſt Du das gefragt. Sei es bei der SXhe‟
dem BDM., beim Arbeitsdienſt, bei der SA., bei der
Reigekor=
immer wieder tritt dieſe Frage an Dich heran. Und Fam
ſchämſt Du Dich. „Nein” ſagen zu müſſen und nimmſt Diſhlite
haft vor: „Im nächſten Sommer wird das Reichsſportaſcheen
erworben.” Lieder Freund! Das haſt Du ſchon 1929 geſcrüln
jetzt ſchreiben wir ſchon Sommer 1935. Damit Du nicht 9/40
immer noch „ſchon vorhaſt”, das Reichsſportabzeichen zu em
(das wäre doch langſam ſchandbar), geben wir Dir einenſin
Rat, ja, wir ſind ſo gehäſſia und nehmen Dir im vorauuweel
Vorwand weg, indem wir Dir erzählen: Die Jahreszeit 9e
rode zu ideal für Dein Unternehmen. Es iſt weder zu hef!0ſ
zu kühl, alſo mit einem Wort: Reichsſportabzeichenwetter.
„Du haſt immer gemeint, der Erwerb ſei zu umſtändla
müſſen wir Dich genau von dem Gegenteil überzeugen.
S5.
Mitte Auguſt beginnen zwei Vorbereitungskurſe de‟
en
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” für das Reichsſporta.0
2030 ab 21. 8. bzw. 23, 8. 1935. Du haſt alſo die beſte Geein
heit, auf einem idealen Uebungsgelände Deine Uebungen el
lernen, und die angegebene Zeit nimmt ſogar Rückſicht auf. !"
SA.=Dienſt oder Deine Hausfrauenpflichten.
Nun könnteſt Du noch den Einwand bringen: Die Sacs!
mir aber viel zu teuer. Auf dieſen letzten Einwand ſind ruicl
eien
aber ſolange gefaßt, daß wir Dir gleich die richtige Antwor „e,
könnten, wenn es der Zeitung erlaubt wäre, Preiſe von
(rie
Sportkurſen zu veröffentlichen. So bleibt uns nichts
270
übrig, als Dich zu bitten: Beſorge Dir das koſtenloſe St
gramm auf unſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19,
un=
zeuge Dich ſelbſt, wie billig alle unſere Sportkurſe, auch 82b
unſere Reichsſportabzeichenkurſe, ſind.
us
Sind4 41,
Mdeieh Ar
iSbelondere
ind ſehr geſicht
und Donnersiugs
ud f74
S von 1.4
Nchneider, 1. Bnd
Reiſe Werke, 100
Dolsnedizin vſert
9b 2. — K. Eſch.
30. Januar 1937
on obenteuert ſih
10 Ca 58. — Niſt
und die criſtlichſoua g
Gregor, Shiem
181. — Kori
in Volls
3. 50
für n0
9.
ind 2
Seite 6 — Nr. 212
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. Auguſt. B
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Gaureferent der Alten Garde.
In Vertretung des Pg. Gimbel wird Pg. Schilling die
Sprechſtunden durchführen, die auf jeden Dienstag abend von
5.30—7.00 Uhr in den Dienſtraumen der Kreisleitung, Elbeſtr. 1,
feſtgeſetzt ſind.
Amt für Volkswohlfahrt M
Betr. Lebensmittelopferring. In der Woche von
Donners=
tag, den 1. Auguſt, bis Mittwoch, den 7. Auguſt 1935, werden in
ſämtlichen Ortsgruppen des Amtes für Volkswohlfahrt
Darm=
ſtadt=Stadt die Naturalbeitrage des Lebensmittelopferringes
eingezogen. Die Mitglieder werden gebeten, den Beitrag zur
Abholung bereitzuhalten.
NS-Gemeinſchaft „Kraff durch Freude‟.
Sportkurſe der NSG. „Kraft durch Freude‟.
Heute Montag finden ſtatt: Allgemeine
Körper=
chule, Männer und Frauen. Ort: Hochſchul=Stadion, Zeit:
18.45—20 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele, nur
kurſe, Schwimm=, Fecht=, Tennis= und Reitkurſe. Anmeldungen
dafur bei „KdF‟. Bismarckſtraße 19.
Fahrtunterlagen für U3. 37 (Schwarzwald). Die Fahrkarten
uſw. für den obigen Urlauberzug vom 10.—16. 8. nach dem
Schwarzwald können gegen Abgabe des Gutſcheines von 9—1
und 3—6 Uhr auf der Kreisdienſtſtelle abgeholt werden.
Rheinfahrt am 18. 8. nach Koblenz. Am 18. Auguſt führt der
Kreis Darmſtadt die 3. Rheinfahrt nach Koblenz durch. Karten
ſind zum Preiſe von 4,50 RM. auf der Kreisdienſtſtelle erhältlich.
Jeder Teilnehmer hat den im Auguſtheft (Preis 10 Pf.)
einge=
druckten Anmeldevordruck bei der Anmeldung ausgefüllt mit
ab=
zugeben. Telephoniſche oder mündliche Voranmeldungen bzw.
Vorbeſtellungen können nicht berückſichtigt werden.
Urlauberzüge 39, 40, 41 und 42. Für obige Urlauberzüge
ſind noch eine Anzahl Plätze frei geworden und werden
Anmel=
dungen bei gleichzeitiger Entrichtung der Teilnehmerkoſten auf
der Kreisdienſtſtelle bis auf weiteres entgegengenommen. Wir
weiſen ausdrücklich darauf hin, daß Umſchreibungen von bereits
getatigten Anmeldungen auf die oben angeführten Urlauberzüge
nicht erfolgen können.
Achtung! Wanderung nach Lichtenberg! Die Teilnehmer
tref=
fen ſich um 6 Uhr morgens am Oſtbahnhof: Abfahrt 6,16 Uhr.
11. Auguſt: Fahrt in den Hochtaunus: Frankfurt a. M. —
Kronberg — Königſtein (Frühſtück, Stadt= und Burgbeſichtigung)
Fußwanderung zum Kleinen Feldberg (827
Rotes Kreuz
— Schloßborn
Meter) (Beſuch der Wetter= und Erdbebenwarte.
— um
Eppſtein (Mittageſſen, Stadt= und Burgbeſichtigung)
6 Uhr Rückfahrt durch das Lorsbacher Tal — Hofheim — Höchſt
Autobahn. Teilnehmerkoſten (einſchließlich Fahrt,
Frühſtück, Mittageſſen, Beſichtigungen) 4 RM. Treffpunkt:
7 Uhr „Haus der Arbeit, Bismarckſtraße 19.
Vom deutſchen
Auftſchutz
1. Reichsluftſchutzlotterie.
Die Ziehungsliſten der 1. Reichsluftſchutzlotterie liegen noch
zur Einſichtnahme auf: Reviergruppe 1. Schuſtergaſſe 5 (Rev.=
Gr.=F.=Stellv. Demmler), Reviergruppe 4, Pallaswieſenſtraße 44
Rev.=Gr.=F.=Stellv. Berg), Die Ziehungsliſten können auch zum
Preiſe von 10 Pf. käuflich erworben werden.
Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Großbeleuchlung in der Garkenbau=Ausſtellung.
* Am geſtrigen Abend war im Rahmen der Jubiläums=
Gartenbau=Ausſtellung zum erſten Male ein „Weißer Abend, d.
eine Illumination und Großbeleuchtung des Hauptteils des
Orangeriegartens. Die Veranſtaltung hatte zahlreiche Beſucher
angelockt, die ſich an dieſem lauen Sommerabend dem Reiz eines
phantaſtiſch erleuchteten Gartens hingaben. Mit tauſenden kleinen
weißen Illuminationslämpchen waren die einzelnen Beete
einge=
ſäumt, leider erloſchen allerdings einige Reihenbeleuchtungen zu
früh, ſo daß man den Geſamteindruck der Großillumination nicht
ganz genießen konnte. Beſonders ſchön waren die beleuchtete
Ein=
faſſung der Waſſerbecken und die Anſtrahlung der Fontänen. Der
Hauptgang durch die Ausſtellung mit all ihren brennenden
Be=
leuchtungskörpern bot einen eindrucksvollen Anblick. Viele
Be=
ſucher der Sonderveranſtaltung gaben ſich auf dem im Freien vor
der Kapelle aufgeſchlagenen Podium und in der
Hauptreſtaura=
tionshalle dem Tanz hin, nachdem ſie ſich in dem ſchönen Garten
ergangen hatten.
Hengſtverſteigerung in Darmſtadt.
Auf dem Pferdemarktplatz in Darmſtadt fand am Samstag
vormittag die Verſteigerung von ſechs ausrangierten
Geſtüts=
hengſten ſtatt. Die Verſteigerung wurde von Landſtallmeiſter
r. Dencker vorgenommen. Zur Verſteigerung ſtanden zwei
Warmbluthengſte und vier Kaltbluthengſte. Das Kaufintereſſe
war mit Rückſicht auf die ſtarke Nachfrage, die gegenwärtig nach
gebrauchsfähigem Pferdematerial beſteht, ſehr groß. Der
Warm=
bluthengſt „Egon” (geb. 1931) kam für 960 RM. in andere
Hände. Der 13 Jahre alte Warmbluthengſt „Wilderer” ging
für 710 RM. ab. Die vier Kaltbluthengſte —
es handelt ſich da=
bei um die Hengſte „Erzherzog” „Attila, „Zephir” und „
Tou=
riſt” — fanden für Preiſe zwiſchen 450 und 910 RM. Käufer.
DNB. Poſtauftrags= und Poſtnachnahmeverkehr nach Danzig.
Die Poſtverwaltung der Freien Stadt Danzig hat von ſogleich
an Nachnahmen und Poſtaufträge aus Deutſchland nach ihrem
Gebiet wieder zugelaſſen. Der Empfänger der Nachnahme
oder des Poſtauftrages muß jedoch eine Genehmigung zur
Lei=
ſtung von Zahlungen nach dem Auslande beſitzen, die von der
durch die Regierung der Freien Stadt Danzig eingeſetzten „
Ueber=
wachungsſtelle für Zahlungsverkehr mit dem Ausland” erteilt
wird. Andernfalls werden die Sendungen als unzuſtellbar
be=
handelt.
Sonntagsrückfahrkarten aus beſonderem Anlaß werden
in den nächſten Tagen ausgegeben zur Wiederſehensfeier der
ehe=
maligen Angehörigen des Fußa=Batl. Nr. 39 in Mainz,
der am 3. bis 5. Auguſt 1935 ſtattfindenden Wiederſehensfeier
des JR. Nr. 70 in Saarbrücken, nach Groß=Umſtadt
wo am 7. bis 14. Auguſt 1935 eine Handwerker= und Gewerbe=
Ausſtellung (Odenwälder Handwerker= und Gewerbemeſſe)
ſtatt=
findet, nach Kapellen=Stolzenfels zum Heimatfeſt „Hochzeit
auf Stolzenfels anno 1200” und nach Oſterſpai, wo am 10.
und 11. Auguſt ein Sportfeſt ſtattfindet. Alles Nähere iſt aus den
Anſchlägen in den Bahnhöfen und an den Schaltern zu erfahren.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
K., hier. Wir möchten empfehlen, ſich mit der Beanſtandung
inmittelbar ſchriftlich an das Amt für Volkswohlfahrt, Kreis=
amtsleitung Darmſtadt, zu wenden.
H. in T. Sie finden das Gewünſchte in Nr. 183 vom 6. Juli
Fur Hausgehilfinnen ſind nach einer Verordnung vom
(S.
16. Mai 1933 die Beiträge zur Invalidenverſicherung nach der
Lohnklaſſe 2 zu 60 Pfg. und, wenn der Barlohn 50 RM.
monat=
ich überſteigt, nach der Lohnklaſſe 3 zu 90 Pfg. zu entrichten.
Im übrigen iſt zu ſagen, daß die gegen Entgelt beſchäftigten
Hausgehilfinnen für den Fall der Invalidität und des Alters
pflichtverſichert ſind.
Ueberarbeitung im Haushalt.
Von H. Grabow.
(afp) Jede Frau, die inmitten der Familie ſchafft und ihre
Tätigkeit reſtlos lieben Menſchen zukommen läßt, empfindet tiefes
Glück, denn ſie betätigt ſich ja auf dem ureigenſten Arbeitsfeld
der Frau. Beim reſtloſen Aufgehen in den Intereſſen ihrer
Nächſten entfaltet ſich ihr beſter Weſensteil: Güte,
Aufopferungs=
bereitſchaft und Freude an dem Glück der Familie, Leider gibt
es Hausfrauen, die auf dieſem Gebiete des Guten zu viel tun,
nämlich mit ihren Kräften nicht genügend haushalten, in falſch
verſtandenem Opferſinn Müdigkeit und Ueberanſtrengung nicht
wahr haben wollen und ihre ſo ſchöne Tätigkeit ſchließlich für
lange Zeit, oftmals für immer, aufgeben müſſen. Alltägliche
Un=
achtſamkeit gegen die eigene Perſon und Hintanſetzung der
Ge=
ſundheit vereinen ſich, bis die hohe Selbſtloſigkeit an
Ueberſtei=
gerung zugrunde geht. „Weniger wäre mehr geweſen” ſagt der
Unbeteiligte wohl. Aber ein Familienglück iſt zerbrochen, ein bis
dahin gut geführter Haushalt auseinandergeriſſen.
Jede Hausfrau ſieht mit liebevoller Sorgfalt darauf, daß der
Hausherr den beſten Biſſen, jedes der Kinder ein ordentliches
Stück auf dem Teller haben. Sie ſelbſt ißt nicht ſelten nur ein
wenig Abfall oder legt ein Stückchen Knochen auf ihren Teller,
teilt das Fleiſch ſo ein, daß ſie das fetteſte Stück verzehren muß.
Wie oft ſagt ſie leichthin, ſie habe keinen Hunger, nur um die
Freude zu haben, die Teller der anderen zum zweiten Male
nach=
füllen zu können. Oder: die Hausfrau fühlt ſich müde,
über=
arbeitet, unluſtig. Aber die Arbeit drängt, das Schulkleid ſoll
gewaſchen, die Stube gemacht, der Schreibtiſch des Mannes
ge=
ordnet werden. Sie zwingt ſich und rührt die ſeit Stunden
pau=
ſenlos tätigen Hände mühſam weiter. Sie weiß, daß es ihr
wohltäte, nach jeder Arbeitsſtunde eine kleine Pauſe
einzuſchal=
ten, aber ſie fürchtet, daß man ſie als faul anſehen oder ihre
Müdigkeit ſchwerer auslegen könnte, als ſie es tatſächlich
ver=
dient. So hält ſie eben durch, bis es eines Tages nicht weiter
geht und der Arzt zu Rate gezogen werden muß.
*
BüRth2.
Wenn man auf Reiſen geht —
das will heißen, ſo mit dem Zug, in dem man von vorn bis
hin=
n und von hinten bis vorn ſpazierengehen kann, und der die
Wellblechdacher der kleinen Bahnhöfe gravitätiſch zum Dröhnen
bringt; das will heißen, wenn man ein paar Mark mehr in der
Taſche hat, als man gemeinhin für ſeinen täglichen Lebenswandel
aufzuwenden pflegt — dann iſt es allemal von ganz beſonderer
Wichtigkeit, wie und wo man ſeine werte Perſon leiblich befriedigt.
Zuhaus, da tut’s ja ein halber Laib Brot und ein Ring
Fleiſchwarſt, oder (wenn’s ſein muß) ſogar ein Rumſteak mit
Sa=
lat und Geröſten, aber draußen in der weiten, fremden Welt, wo
der Herr im ſchwarzen Frack oder das Fräulein mit der weißen
Schürze einen ſo liebenswürdig fragen, was man denn in
Gottes=
wamen gern eſſen möchte, da wird die Speiſekarte zu einer
Ver=
lautbarung, die man mit Andacht leſen muß.
Zwar gibt’s ja manchen, der überall und unentwegt ſeine
Schnitzel ißt: andere bleiben bei Sauerbraten mit Makkaroni und
etliche bei ihrem ewigen Rippchen mit Kraut.
Das zeugt von
einem Reiſewandel, der auf Sicherheit geht, ſpricht aber von einem
deutlichen Mangel an Phantaſie. Da hat man ſich alſo mal
auf=
gemacht (wer weiß, wann’s wieder mal ſein wird?), um Land
und Leute, Sitten und Bräuche kennen zu lernen, und nun weiß
man nichts Beſſeres zu tun, als ausgerechnet beim Eſſen (das
doch ſo weitgehend Aufſchluß über den Chavakter der beſuchten
Menſchen gibt) ſozuſagen daheim zu bleiben und, anſtatt mit
Phantaſie und Unternehmungsgeiſt zu wählen, bei dem bleibt,
was auch die Mutter oder die Frau daheim genau ſo gut oder
noch beſſer kochen.
Dabei gibt es ſo ein paar Namen auf der Speiſekarte, die zu
der beſtimmten Gegend gehören wie der Sand zum Griesheimer
Exert. Der phantaſievolle Menſch ißt zum Beiſpiel im Bayern
Knödel, in Schwaben Spätzle, in Frankfurt Würſtchen, in
Königs=
ſerg Klops, in Weſtfalen Schinken, in Nürnbera Lebkuchen, in
lübeck Maxzipan, in Worms Stoarn und, wenn’s ſein muß, in
Solingen Stahl. (Und in Darmſtadt Rippchen mit
Kartoffel=
ſalat.) Das hat doch wenigſtens einen Sinn, indem man auf dieſe
Art die Stadt oder das Land — nachdem man, was ſichtbar war,
durch die Augen aufgenommen hat
man auch ausgiebig mit
Gaumen und Magen erforſcht. Und bekommt es nicht, nun, ſo hat
man als treuer Bürger ſeiner Heimat um ſo mehr Freude, wenn
man wieder zu den Kochtöpfen des Alltags zurückkommt. Zur
lang=
ſamen Umgewöhnung kann man ſich ja — wenn’s Geld nach langt
auf der Heimreiſe ſo nach und nach im Speiſewagen wieder zu
den Spezialitäten der Heimat hineſſen.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Helia: „Die Tempeltänzerin.”
Dieſer nach einer Erzählung des Marquis de la Falaiſe und
Gaſton Glaß hergeſtellte Parameunt=Film iſt ein ſtummer Film,
d. k
es wird nicht geſprochen, wohl aber hört man Geſänge und
gewiſſe Geräuſche und Muſik ſind irgendwie techniſch eingeſchaltet.
Es iſt ein Farbenfilm und als ſolcher von vielfach
märchen=
hafter Schönheit. Bali, das Paradies landſchaftlicher Schönheit
und der Schönheit ſeiner Menſchen, die in paradieſiſcher Naivität
und Unſchuld dieſe Schönheit auch zeigen, reizt geradezu zur
Her=
ſtellung eines Farbenfilms. Freilich die reſtloſe techniſche Löſung
des Kolorits eines Filmſtreifens iſt noch nicht gefunden. Dieſer
Farbenfilm von der Tempeltänzerin aber ſcheint uns doch erheb=
lich wirklichkeitsnahe gelungen zu ſein. Er unterſcheidet ſich
we=
ſentlich von bisher gezeigten Filmen meiſt ſpaniſchen oder
mexi=
kaniſchen Urſprungs, in denen das Farbige gleich einem
ſprühen=
den Rauſch über das Geſchehen ausgegoſſen iſt und das Auge faſt
blendet. Hier hat man den Eindruck eines harmoniſchen
Farben=
kolorits, in dem nichts irgendwie geſucht erſcheint und laum eine
zene, auch die Prunkſzenen der Tempeltänze, durch das Kolorit
beſonders unterſtrichen wird. Es iſt allerdings auffallend, daß
dieſer Film, der in Bali aufgenommen iſt und ausſchließlich von
Eingeborenen, geſpielt wird, ſo ungemein gepflegt erſcheint. Es
mag vielleicht in der herrlichen und nach den Bildern wirklich
parodieſiſchen Landſchaft liegen, daß weder Staub noch ſonſtige
an den Alltag erinnernde Dinge im Ablauf des Films nicht zu
ſehen ſind. Die Handlung ſelbſt iſt naiv religiös. Es iſt der
Ro=
man einer Tempeltänzerin, die ſich verliebt. Der Gegenſtand ihrer
Liebe aber zieht ihre Schweſter vor und ſie ſucht Troſt in
freiwil=
ligem Tod. Der Film ſchließt mit einer ganz großzügig
aufge=
machten Zeremonie der Verbrennung. Geſpielt wird
ausſchließ=
lich von Eingeborenen, mit wenigen Ausnahmen ausgeſucht ſchöne
Menſchen, ſo daß es ſich erübrigt, Namen der Darſteller zu nennen.
Ein hochintereſſanter Film läuft im Beivrogramm über die
deutſche Handwerkskunſt der Goldſchläger. Man ſieht, wie aus
einem Goldbarren in vielfachem Arbeitsgang, der zum geringſten
Teil maſchinell iſt, die hauchdünnen Goldplättchen erſtehen, die
zum Vergolden von Bildern und Bucheinbänden und dergleichen
Verwendung finden. Staunenswert, die dadurch bewieſene
Tat=
ſache, daß aus dem Gold eines Zwanzigmarkſtückes ein
rieſengro=
ßes Reiterſtandbild vergoldet werden kann. Auch der Paramount=
Film „Fahrt in die weite Welt” bringt ſpannende und
inter=
eſſante Bilder.
AA
Das Union=Theater zeigt den Abenteurerfilm „Der
Ko=
ak und die Nachtigall” mit Jarmila Novotna, Jvan
Petrovich, Gerda Maurus, R. Klein=Rogge.
Die Helia=Lichtſpiele bringen ab heute einen Farbtonfilm
„Die Tempeltänzerin
(Die Geſchichte einer Liebe in der
Südſee). Jugendliche zugelaſſen.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Ufa=Film „
Barca=
role” mit Guſtav Frölich und Lidia Baarova.
Belida zeigt nur noch heute und morgen den Ufa=Tonfilm
„Freut euch des Lebens, mit Dorrit Kreysler, Wolfgang
Liebeneiner, Leo Slezak, Eugen Rex, Ida Wüſt,
Viele Beiſpiele für derartige überſteigerte Opferberüheaef
ließen ſich anführen: die Hausfrau ſoll dies oder jenes nichtſſen
der Arzt verordnet ihr eine leichte Diät. Für jedes andin
milienmitglied würde dieſe Schonkoſt mit der größten
bereitet werden, für ihre eigene Perſon ſcheut die Hausfig dſie
kleine Mühe. Sie glaubt, dieſe Zeit für etwas anderes
benutzen zu können. Oder ſie ſpürt, daß ſie wieder einm zoje
Medizin anſchaffen ſollte, die ihr ſchon vor Jahren ſo = tmt.
Aber es fehlt augenblicklich an Geld, da dieſe oder jene Auggtbe
für Mann und Kinder bevorſteht. Die Hausfrau verzicht u.
kleines Leiden wird immer ſchlimmer, bis eines Tages
Krkyen=
hausbehandlung oder gar eine Operation notwendig weun,
Es gibt ſehr viele Frauen, die ſich ſelbſt zum Stiefkn zoer
Familie ſtempeln und ſchließlich an ihrer Geſundheit Sotzen
nehmen. Am Wochenende, auf der Sommerfriſche, bei de Gche
burtstagsfeier kann man immer wieder feſtſtellen, daß d
mn=
deren das Vergnügen haben, die Hausfrau aber eine Me hurbſeit
hat. Zwiſchen Ichſucht und Sichſelbſtwichtignehmen bis zunaſchr=
läſſigen Umgehen mit der eigenen Geſundheit iſt es ein Sawi
ter Weg, und die Hausfrau, die die Mitte einhält, erweſtihyrer
Familie letzten Endes den größeren Dienſt, da ſie ſtändig geints
fähig bleibt. Regelrechte Arbeitspauſen in der ſehr ſchemen
Haushaltsarbeit, die ſtändiges Bücken, Kräfteausgabe un
e=
ſpannte Aufmerkſamkeit erheiſcht, ſind unbedingt erfodrluch,
Ebenſo wie das Schulkind nach jeder Lehrſtunde fünf, auckzeichn,
einmal ſogar zwanzig Minuten ausruhen darf, ſoll es au ſa
durchgehend arbeitende Hausfrau tun. Sie muß ſich du er
ziehen, regelmäßig auszuſpannen, durch kleine Spaziergäy m.
Zuſammenkünfte mit befreundeten Menſchen geiſtige Ablckmng
zu erringen, ſich tagsüber mit einem kräftigen Biſſen zu ſhu=
und den müden Körper ſorgfältig wieder aufzubauen.
kein Luxus, ſondern eine dem geſunden Menſchenverſtau
emt=
ſpringende Notwendigkeit.
Skeuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1935.
Aufbewalen!
Ausſchneiden!
5. Auguſt: Abgabe der Beſcheinigung an die Finmz=
kaſſe, daß die Summe der im Monat Juli 15 hab= 4uß
geführten Steuerabzugsbeträge mit der Surn de
im gleichen Monat einbehaltenen
Steuerbeträgülver=
einſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
5. Auguſt: Abführung der Lohnſteuer für die in de zze
vom 16. bis 31. Juli 1935 erfolgten Lohnza)inm
Falls die bis zum 15. Juli 1935 einbehaltenenLach
ſteuerbettäge für ſämtliche, in einem Betrie Abe= ſin
ſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200-MM.
nicht überſtiegen haben, Abführung der Lohnſteer ffü
die in der Zeit vom 1. bis 31. Juli 1935 erlouten „ſn
Lohnzahlungen. (Keine Schonfriſt.)
5. Auguſt: Abführung der Bürgerſteuer für
Loheuer=
pflichtige an die Gemeindekaſſe auf Grun der zu
näheren Beſtimmungen.
5. Auguſt: Ablauf der Schonfriſt für das am A Muli Mie
1935 fällig geweſene zweite (gemeindliche) Zü ſder Mug
Gemeinde=, Kreis= und Proviniarl= zud Spe
umlagen für das Rechnungsjahr 1935/36, (Hhell= ho
blauer Steuerzettel.)
19
5. Auguſt: Ablauf der Schonfriſt für das am * Juli m
1935 fällig geweſene zweite Ziel der Filiakſeuer n
in der Stadt Darmſtadt für das Rechnursjthr iu
1 935/36.
5. Auguſt: Ablauf der Schonfriſt für das am 7 Muli ziu
935 fällig geweſene zweite Ziel der Warenhu
s=
ſteuer in der Stadt Darmſtadt für das Rehun gs= M Gemel
jahr 1935/36.
5. Auguſt: Ablauf der Schonfriſt für das am
Kuft —
1935 fällig geweſene zweite Ziel der M Ilcb
fuhr=, Straßenreinigungs= und H
benutzungsgebühren in der Stadt Daaſt
für das Rechnungsjahr 1935/36. (Roſa Steu eetizel
6. Auguſt: Vorlage der Aufſtellung der Deviſäue=ſith
chafte, die von einem Unternehmen mit gene
ler Genehmigung zum Deviſenerwerb im Mone =uli. Lue
1935 getätigt worden ſind (ſoweit ſolche Geehmni= M
gungen überhaupt noch erteilt werden).
10. Auguſt:
etzter Tag, an dem das Schulgeld ir wen üſt
Monat Juli 1935 für die Darmſtädter höher gSchu= m
len, die Städtiſchen Maſchinenbau=, Gewerbe Hoan= Lü.*
dels=, Haushaltungsſchulen uſw. noch bei Meidg der ſin
Beitreibung und Koſtenberechnung gezahlt erwen ulk
ann.
10. Auguſt: Abführung der Bürgerſteuer für Wegn4 ugſit
agte. Näheres über die Höhe der Zahlun uſw. 7m 1u
ſt aus dem Bürgerſteuerbeſcheid zu entnehme
10. Auguſt: Umſatzſteuer=Voranmeldung und =Voſschahs 70)0
lung für die monaklichen Zahler, und zwar ſe wen
Monat Juli 1935. Die Schonfriſt iſt fztie= .
allen.
15. Auguſt: Anmeldung und Zahlung der Börſenuratz= o
teuer, ſoweit dieſe im Abrechnun goſr=
nat Juli 1935.
vergeſſen!
fahren entrichtet wird. Abrechnung für de Mo= Hul
Gegebenenfalls Fehlanzeig nicht
N
15. Auguſt: Vierteljahreszahlung der Vermögens
füſ=
zweites Ziel für das Rechnungsjahr 1935/36,5ſi!t Maſd
Ner=
nicht fur die Landwirtſchaft
15. Auguſt: Entrichtung der Hundeſteuer drittes Nfüt
das Kalenderjahr 1935. Näheres iſt aus dem und de —
ſteuerbeſcheid zu entnehmen.
Rih
15. Auguſt: Zweites Ziel der Kirchenſteuer für de=
Rirch=
nungsjahr 1935/36. Näheres im Kirchenſteue ſchleid. Munter
Keine Schonfriſt.
ngeſell
15. Auguſt: Zahlung eines Teilbetrages der Aufbringng 24 Phabei
umlage 1935 laut Beſcheid. Keine Schonfzi
Seiter
Bürgerſteuer und Ausſtellung der Steuerkarte.
Dien
Nach einer Bekanntmachung der Bürgermeiſterei Dil
Eiie
vom 17. Juli 1935 werden die Arbeiten für die Ausſteluf.M
Steuerkarten und für die Bürgerſteuer ſeit dem 22. Juli 1./mrich
mehr in der ehmaligen Infanteriekaſerne, Alexanderſtraße!
dern von dem genannten Zeitpunkt ab im Zimmer
Stadthauſes
erledigt.
Erdgeſchoß links, Rheinſtraße 16 1
Beiträge zur Handwerkskammer.
Die Anforderungszettel gehen in dieſen Tagen heraus 200
urſprünglich am 30. Juni 1935 fällig geweſene erſte Ziel /.B00=
Rechnungsjahr 1935/36 iſt alsbald nach Erhalt des
Anfor/cſe=
zettels an die Stadtkaſſe Darmſtadt, Grafenſtraße zu Ncce
H. W. Wohman
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Rheinländer=Vereinigung Darmſtad Aſit
erinnern nochmals an unſere Omnibusfahrt nach Frank!..
Auguſt. 1935 um 19.45 Uhr ab Reſtaurant Schillereck."
platz.
Schuls Felſenkeller. Heute Gartenkonzerk.
„Reſtaurant Sitte”. Heute ſpielt Willy Melche
Städtiſcher Saalbau. Heute abend 8 Uhr ſ.
beliebte Tanzkapelle Schlupp zum Tanz.
Wir gratulieren!
Zur Goldenen Hochzeit den Eheleuten Michael..
und Frau Eliſabeth, geb. Horch, in Ober=Roden.
Zu ſeinem 79. Geburtstag am Montag Schreins .”
Neumann in Worfelden.
Frau Philipp Karch Witwe, Ober=Ramſtadt.
Hitler=Straße, die in ſeltener körperlicher Rüſtigkeit um . .
ger Friſche ihr 76. Lebensjahr vollendet.
Sontag, 4. Auguſt 1935
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 212 — Seite 7
Wierden
va. Arheilgen, 3. Aug. Landung eines
Segelflug=
neuges. Auf einem abgeernteten Getreidegrundſtück hinter dem
aſthaus „Zur Ludwigsbuche” in Kranichſtein ging heute
nach=
ein Segelflugzeug nieder, das viele Intereſſenten anlockte.
uttag
Das Flugzeug, das der Fliegerlandesgruppe 2 (Stettin) gehört
gund vom Typ „Rhönbuſſard” iſt, nimmt an dem gegenwärtigen
Mettbewerb auf der Waſſerkuppe teil. Pilot Wolf war heute
„orgen auf der Waſſerkuppe geſtartet und hatte um 11.30 Uhr
on dort ſeine Reiſe angetreten. Da er den Darmſtädter Flug=
gfen nicht mehr erreichen konnte, mußte er um 14.35 Uhr hier
jedergehen. Die Landung vollzog ſich ohne Schwierigkeiten. Die
waſchine wurde abmontiert und mittels Auto in den
Abendſtun=
en wieder nach der Waſſerkuppe verbracht, um am Sonntag, dem
getzten Tage des Wettbewerbes, wieder zu ſtarten.
Griesheim, 3. Auguſt. Gemeinderatsbericht. Auf
Nrer Geſundbei 77. 4 berund des § 3 Abſatz 2 der Deutſchen Gemeindeordnung vom
Januar 1935 iſt für jede Gemeinde eine Hauptſatzung zu er
ertiſche Kter
ürſſen. Der von dem Bürgermeiſter vorgeſchlagene Satzungsent=
* ieſtelen df
„urf fand die Zuſtimmung des Gemeinderats. Nach dieſer
Haupt=
ins Der ie Un
tzung, die zunächſt nur als eine vorläufige zu bezeichnen iſt,
Sienehnen 1ie
Ndheit
jird das Amt des Bürgermeiſters ehrenamtlich verwaltet. Dem
ein Mer
Nitte eit
f.ürgermeiſter ſollen 2 Beigeordnete zur Seite ſtehen, die Zah.
Ner
oder
Setie
Tage
tio
” eweſt h ar Gemeinderäte beträgt 8. Aus Anlaß des Baues der
Reichs=
bent de fe tändt
ntobahn iſt eine Verbreiterung der Provinzialſtraße innerhall
Der in der Ei Eo
sBebauungsplans „Poſch” von 9 auf 12 Meter und
infolge=
urblealsgaße m zu ſſen eine Aenderung der Straßenfluchtlinie erforderlich
gewor=
unbedingt erſt
Monn. Die Grundbeſitzer Auguſte Krauter und Peter Krauter haben
Siteſthde üu uag agen dieſe Aenderungen Beſchwerde erhoben. Dieſe Beſchwerde
hen darf, oll gs o
irde als unbegründet zurückgewieſen. Die Gemeinde
vermiete=
e
eus geſamten Gemeindewohnungen an die Volksbank Griesheim
kleine Spaziergi
um Jahrsmietpreis von 7000 RM. mit dem Recht der
Weiter=
lenſchen ge
A
armietung. Der Verkauf des Gemeindewohnhauſes Ecke Schla=
Ltaſtigen Biſen 4 Uhatterſtraße und Adolf=Hitler=Straße zum Preis von 6500 RM
eder aufzubauen.
uſt 1935.
ſag der Gewerbeſteuerpflichtigen ein entſprechender
Gewerbe=
ſtunternachlaß aus Billigkeitsgründen in allen Fällen gewährt
wer=
dm, in denen bei der am Ende des Rechnungsjahres
vorzunehmen=
dmi Veranlagung des Gewerbekapitals und des Gewerbeertrags
Meſtdel Iſ ergibt, daß das alsdann feſtgeſetzte Gewerbekapital oder der
alsdann feſtgeſtellte Gewerbeertrag eines Steuerpflichtigen ſich
ggenüber dem zuletzt feſtgeſtellten Gewerbekapital oder
Gewerbe=
ufbevayüeurrag weſentlich vermindert hat. Außerdem ſoll einem
Steuer=
ſiichtigen entſprechende Stundung gewährt werden, wenn er vor
n die F
dm Abſchluß der Gewerbeſteuerveranlagung für 1935 glaubhaft
nat Jun k65 röchweiſt, daß die vorſtehenden Vorausſetzungen bei ihm
vor=
t der Sunze ſggen.
uerbeing5 Cp. Pfungſtadt, 2. Aug
Der diesjährige
Pfung=
dter Zuchtviehmarkt findet am Samstag. 17. Auguſt,
die in de zſta-t. Zum erſtenmal iſt mit ihm eine Ziegenbock=Verſteigerung
Lohnuh poä hunden. Mit dem Markt iſt außerdem wieder eine Prämiie=
friſt für das am
weite Ziel der Mäſt
nigungs=
Hi
935/36. (Roſa SteleiM kreiblich.
DebN
lung d
behaltenenArurg verbunden.
em Beirie;
Roßdorf, 3. Aug. Kanaliſation. Vor Inſtandſetzung
1g vo
Ernſt=Ludwigſtraße wird die Herſtellung der an der
Straßen=
der Lohnſte
eie liegenden Regenrohranſchlüſſe in dieſer Straße erfolgen. Die
19e 22Aceiten ſind bereits ausgeſchrieben und ſollen am Mittwoch,
n/. Auguſt, vergeben werden. Dieſe dringend notwendige
ſur W9 6 Mirßnahme wird insbeſondere von den Anwohnern der Ernſt=
Ai Oie clowigſtraße ſehr begrüßt. — Für die neu zu beſetzende
Faſel=
das an 7ᛋterſtelle haben ſich fünf Bewerber gemeldet.
ndliche Zu/ . Dieburg, 4. Aug. Werbeveranſtaltung. Die hieſi=
Provinüz Turn= und Sportvereine veranſtalteten am Samstagabend im
hr 1935/6. 0Mainzer Hof” einen Filmabend zur Werbung für das Gaufeſt
saarbrucken. Durch den Gaufilmwart wurden die Filme
r das an 2 /G=artreueſtaffel”, „Freiübungen für Saarbrücken” und „Die
rFilialſalltiitmark ruft” vorgeführt. Vorher fand eine Vorführung für
das Rechungſick der ſtatt. — Deutſcher
enographentag. Die hie=
Ortsgruppe der Deutſchen
ztenographenſchaft beteiligt ſich
das am 2 Yn.Wettſchreiben in Frankfurt a. M.
der Waren Evang. Gemeinde Dieburg.
Sonntag, 4. Auguſt: Weihe des
.
dt für das Ne Iſuegerehrenmals. Vorm. 9 Uhr Gottesdienſt.
Straßenbericht
für die Woche vom 4. bis 10. Auguſt 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau 15
Weſtmark, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg, und Rheinheſſen:
43 Erbach—Eberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach) wegen
Stützmauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Beerfelden—Sensbach—Gaimühle.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Fürth—Erlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die
auf=
geſtellten Schilder ſind zu beachten.
Beerfelden—Gammelsbach—Eberbach vom 11. 6. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Finkenbach-Hirſchhorn oder Sensbach—
Gaimühle.
Waldmichelbach-Hirſchhorn, Klm. 4,79—5,79 (zw. Heddesheim
und Langenthal) vom 3. 7 bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Neckarſteinach—Schönau—Ober=Abtſteinach.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Hähnlein — Jägersburg vom 25. 2. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Rodau—Fehlheim—Schwanheim—
Autobahnunter=
führung—Jägersburger Wald.
Löhrbach—Oberabtſteinach vom 15. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Mörlenbach-Kreidacher Höhe oder Gorxheim—
Tröſel—Unterabtſteinach.
Gräfenhauſen—Mörfelden vom 25. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Schneppenhauſen—Worfelden.
Heppenheim a. d. B., 3. Aug. Wir weiſen nochmals an
die=
ſer Stelle auf die anläßlich der Heppenheimer Kirchweih Sonn
tag, den 4. Auguſt, und Montag, den 5. Auguſt, im Parkhotel
Halber Mond ſtattfindenden Veranſtaltungen hin.
t. Gernsheim, 3. Aug. 25 Jahre FC. Concordia.
Gernsheims größte Sportgemeinde feiert am 10. und 11. Auguſt
ſein 25jähriges Beſtehen. Das Feſt ſoll in ſchöner Weiſe begangen
werden. Samstag abends wird es mit Spielen auf dem
Sport=
platz und anſchließend mit einem Kommers eröffnet. Der
eigent=
liche Feſttag wird mit einem Weckruf eröffnet. 7 Uhr iſt
allge=
meiner Kirchgang mit anſchließender Totenehrung auf dem
Fried=
hof. Dann beginnt ein intereſſantes Pokalturnier auf dem
Sport=
platz. Vereine aus der Nachbarſchaft: FV. Biblis, Alemannia
Groß=Rohrheim. Olympia Biebesheim und Rheingold Hamm
nehmen hieran teil. Man darf mit ſpannenden Kämpfen rechnen.
Ein Stafettenlauf durch Gernsheim unterhält zwiſchen der
Mit=
tagspauſe. Als Jubiläumsgegner für unſere 1. Mannſchaft wurde
Normannia Pfiffligheim verpflichtet. Abends findet dann im
Roſengartenpalaſt ein Feſtball ſtatt
* Gernsheim, 3. Auguſt. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel in Gernsheim am 2. Auguſt 0,20 Meter, am 3. Auguſt 0,16
Meter; jeweils 5.30 Uhr morgens.
Aus Rheinheſſen.
Ah. Mainz, 3. Aug. Perſonendampfer gegen Ru
derboot. Auf der Mainmündung ereignete ſich ein
bedauer=
licher Vorfall, der auf geringes Maß von Rückſicht von
Perſonen=
dampfern gegenüber Sportbooten zurückzuführen iſt. Das
Renn=
achterboot des Mainzer Ruderklubs „Fortung befand ſich auf
ſeiner allabendlichen Uebungsfahrt. Dabei kam ein nach Frankfurt
fahrender Perſonendampfer beim Ueberholen in bedrohliche Nähe
des Rennbootes. Infolge des hohen Wellenganges gelang es dem
Steuermann des Rennboots nicht mehr, das Boot in die richtige
Lage zu den Wellen zu bringen. Das Boot brach in der Mitte
entzwei und die neun Inſaſſen fielen ins Waſſer. Die Mannſchaft
konnte ſich durch Schwimmen ans Ufer retten. Das kaum
repara=
turfähige Boot wurde in ein nahegelegenes Bootshaus gebracht.
Der Verluſt dieſes Bootes iſt für den Verein um ſo ſchwerer, da
es der einzige Rennachter des Vereins iſt.
Die ſozialpolikiſche Bedeukung der
Lebensmiktel=
markkordnung.
Lpd. Die Marktordnung für Lebensmittel iſt zu dem Zweck
eingeführt worden, daß der landwirtſchaftliche Erzeuger ſeine
ganze Kraft in den Dienſt der Erzeugung ſtellen kann, ohne ſich
um den Abſatz bekümmern zu müſſen; in ſozialpolitiſcher Hinſicht
bezweckt die Marktordnung die ausreichende Verſorgung der
ge=
ſamten Verbraucherſchaft mit einwandfrei guten Lebensmitteln
zu angemeſſenen, möglichſt gleichbleibenden Preiſen. Zwiſchen
Erzeuger und Verbraucher iſt der Verteiler eingeſchaltet, der für
ſeine volkswirtſchaftlich gleichfalls wichtige Arbeit einen
angemeſ=
ſenen Verdienſt erhalten ſoll, ohne aber, wie dies ſeitens des
Händlers in früheren liberaliſtiſchen Zeiten zuweilen geſchah. dem
Erzeuger und Verbraucher die Preiſe vorzuſchreiben und ſich auf
ihre Koſten ungerechtfertigt bereichern zu können.
Die Marktordnung ſtellt alſo in volkswirtſchaftlicher Hinſicht
etwas Neues dar, das aus nationalſozialiſtiſchem Geiſt geboren
iſt und das Geſamtwohl des Volkes im Auge hat. Nur mittels
der Marktordnung iſt eine geregelte Bedarfsdeckungswirtſchaft
möglich und eine Einflußnahme auf alle landwirtſchaftlichen
Er=
zeugungszweige im Sinne einer vollkommenen Anpaſſung der
Er=
zeugung nach Menge und Güte an die Bedürfniſſe des
Verbrau=
hers. Hierdurch werden unnötige Verluſte vermieden;
anderer=
ſeits wird aber auch die ausreichende Ernährung des geſamten
Volkes gewährleiſtet. Aus dem Auslande wird nur das an
Le=
bensmitteln eingeführt, was zur Erganzung der eigenen
Erzeu=
gung erforderlich iſt. Dabei können die Gegenleiſtungen mit dem
anderen Vertragsteil vereinbart werden, indem zum Beiſpiel für
die Hereinnahme von Lebensmitteln nach Deutſchland die
Ab=
nahme von induſtriellen Erzeugniſſen durch das andere Land zur
Bedingung gemacht wird. Die bäuerliche Marktordnung
ermög=
licht alſo auf dieſe Weiſe eine Förderung der deutſchen
induſtriel=
en Ausfuhr. Leiſtung und Gegenleiſtung halten einander die
Waage. Der deutſche Arbeiter erhält vermehrte
Arbeitsmöglich=
lichkeit. Er hat aber auch die Sicherheit der Befriedung ſeiner
wichtigſten Lebensbedürfniſſe zu gleichbleibenden, ſeiner
Kauf=
kraft angemeſſenen Preiſen. Die Marktordnung iſt ſomit die
Grundlage für eine wechſelſeitige Förderung aller ſchaffenden
Stände. Das Wohl des einen bedingt das Wohl des anderen.
Die geregelte Bedarfsdeckungswirtſchaft auf Grund der
Markt=
ordnung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe bildet die Grundlage
einer organiſch geſchloſſenen, in ſich gefeſtigten Volkswirtſchaft,
und wir dürfen der Hoffnung Ausdruck geben, daß ſich ihre
gün=
ſtigen Auswirkungen im Laufe der Zeit immer deutlicher zeigen
werden.
Aus Oberheſſen.
LPD. Gießen, 3. Aug. Geld liegt auf der Straße
Wie die Kriminalſtelle in Gießen mitteilt, iſt am 25. Juli auf
der Landſtraße Freienſteinau—Weidenau ein Säckchen mit etwa
150 Mark Bargeld herrenlos aufgefunden worden. Die
Bürger=
meiſterei in Freienſteinau hat das Geld in Verwahrung
genom=
men, wo es der Verlierer abholen kann. — Drei Kilo
Queck=
ilber in unbefugter Hand. Bei einem Gießener
Ge=
ſchäftsmann hat dieſer Tage ein unbekannter Mann eine Flaſche
mit drei Kilo Queckſilber zum Kauf angeboten. Der
Geſchäfts=
mann traute der Sache nicht und verſtändigte die Polizei. Der
Unbekannte roch aber Lunte und machte ſich ſchleunigſt aus dem
Staube, wobei er die Flaſche mit dem Queckſilber zurückließ. Bis
heute weiß man noch nicht, wer der Mann iſt und woher das
Queckſilber ſtammt.
LPD. Laubach, 2. Aug. Von einem Perſonenzug
überfahren und getotet. Am Donnerstag abend gegen
9.30 Uhr wurde an einem ungeſicherten Bahnübergang der
Strecke Mücke—Hungen unmittelbar vor der Stadt Laubach das
Fuhrwerk des Landwirts G. Ch. Jäger von einem Perſonenzug
überfahren. Dabei wurde Jäger ſo ſchwer verletzt, daß er kurz
nach der Einlieferung in das Laubacher Krankenhaus ſtarb.
beine Ehefrau wurde mit dem Wagen von der Lokomotive etwa
70 Meter mitgeſchleift, blieb jedoch wie durch ein Wunder
un=
verletzt; auch das vier Jahre alte Kind blieb unverletzt, obwohl
es bei dem Zuſammenſtoß in den Graben ſeitlich des
Bahndam=
mes geſchleudert worden war.
Die neueste Sensation der Schaufenster-Reklame-
Jeder ein elgener Schaufenstermaler, Unsere völlig
konkurrenzlosen zum Palent ang. Buchstaben, welche
durch-
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bar sind, haben für jeden Laden-Inhaber den bisher nie
gekannten Vorteil, daß derselbe jeden beliebigen Text in
beliebiger Formstellung an jeder Stelle des Schaufensters
anbringen kann. Unsere einzig dastehende Neuheit, welche
der beste Blickfang für das vorübergehende Publikum ist, bietet
größte Verdienstmöglichkeit,
weil jedes Ladengeschäft zur Bekanntmachung von Spezial-
Artikel oder Preis-Angebote die Buchstaben benötigt. Wir
vergeben den Allein-Vertrieb an umsatzbefähigte Interessenten,
die angeben, Kapital zu besitzen, da Anzahlung auf sukzessive
(II BIn 6923
abzunehmende Ware geleistet werden muß.
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mit 2Phlckempfohlene
Unterne
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eviſenerwerb im 9t
ind (ioweit ſalce 64 W0kieferin
Beſchäfti=
erteilt werden).
r. Ang. unt.
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Darmſtädter
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Griesheim=Darmſtadt, Gäßchen 2.
Seite 8. — Nr. 212
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. Augt 41935
Kranzniederlegung zu Ehren Hindenburgs
am Berliner Ehrenmal.
Des ſehen Sununs Miisanemn.
Flucht durch fünfzig Räume. — Hofſchneider in Nöten.
Am Todestag des Reichspräſidenten von Hindenburg war, ebenſo wie das Tannenberg=Denkmal
in Oſtpreußen, auch das Ehrenmal Unter den Linden in Berlin der Mittelpunkt vielfältiger
Ehrungen. Unſer Bild zeigt den Stellvertreter des Reichsführers des Kyffhäuſerbundes General
v. Kuhlwein (Mitte) und den Reichskriegsopferführer Oberlindober (rechts) auf dem
Wege zum Ehrenmal Unter den Linden, wo ſie Kränze zur Ehrung des toten Feldmarſchalls
niederlegten. (Preſſe=Illuſtration Hoffmann=M.)
Bücher und Filme, Bühnenwerke und
Schrif=
ten, die in jüngſter Zeit über Abdul Hamid II.,
den einſtigen Herrſcher der Türkei, verfaßt
wur=
den, beweiſen, daß dieſe geſchichtlich und
menſch=
lich bemerkenswerte Perſönlichkeit auch heute noch
das Intereſſe der Welt zu feſſeln vermag.
Man nahm in Europa von ihm an, er habe
das Land einfach ſich ſelbſt überlaſſen und
ledig=
lich ſeiner höchſtperſönlichen Genußſucht und
ſei=
nem Harem gelebt. Nun ſtellen die Hiſtoriker
je=
doch feſt, daß dieſer Mann, ſoviel Schlechtes man
ihm auch nachſagen mag, von einer
ungewöhn=
lichen Betriebſamkeit und einer außerordentlichen
Arbeitskraft war. Es fehlte ihm weder an Geiſt
noch an Kultur. Das ſtellt man heute feſt,
ob=
wohl man die Ströme von Blut nicht vergißt, die
in ſeiner Regierungszeit gefloſſen ſind.
Aber das Aktenſtudium über das Leben Aodul
Hamids hat auch einen anderen Punkt endgültig
geklärt. Man ſprach häufig von ſeinem
unge=
wöhnlichen Luxus, der ſich in einer
außerorceni=
lichen Weltabgeſchiedenheit zeigte. Doch der Grund
zu dieſem Luxus war nichts anderes als ſeine
Furcht vor allem und vor allen.
Aus Furcht hatte er nicht weniger als 50
Ar=
beitsräume, die ſich auf ſeinen Palaſt oder aber
auf die zahlloſen Gartenhäuſer in ſeinen Parks
verteilten, ſo daß kein Menſch wußte, wo er
je=
weils arbeitete.
Die Schildwachen glaubten mitunter, dieſen
oder jenen Teil des Palaſtes mit beſonderer
Auf=
merkſamkeit hüten zu müſſen. Später jedoch
er=
gab ſich, daß der Sultan längſt in einem ganz
an=
deren Teil der weitläufigen Gebäude weilte.
Vor allem aber die Nächte waren für ihn
Stunden der Unruhe und der Qual. Er ließ in
einer ganzen Reihe von Zimmern Nachtlager für
ſich herrichten. Ganz nach Laune oder nach ſeiner
Reich und Ausland.
Berlin bekommt die meiſten Pakete.
* In der „Rangliſte” der deutſchen Großſtädte
ſteht Berlin, was den Empfang von Poſtpaketen
angeht, weik an erſter Stelle.Hier wird von der
Reichspoſt zuſammen mit der Reichsbahn eine
un=
geahnte Arbeit geleiſtet, um neben den Briefen
und ſonſtigen Poſtſendungen den täglichen
Ein=
gang und Umſchlag der Pakete zu bewältigen. Die
Reichspoſt hat nun auch die Zahlen über den
Bahnpoſtverkehr bekannt gegeben. Danach ſind
allein in den drei erſten Monaten des Jahres
1935 in Berlin nicht weniger als 363
Waggon=
ladungen mit abgehenden oder ankommenden
Poſtſendungen täglich gezählt worden. Berlin
erhält die meiſten Pakete und ſchickt auch die
mei=
ſten Pakete ab. An zweiter Stelle folgt dann
Frankfurt a. M. mit täglich 240 Waggonladungen
und an dritter Stelle Köln mit 229
Waggon=
ladungen täglicher Leiſtung. Nach Leipzig, mit
einer täglichen Leiſtung von 195 Waggonladungen,
ſchließen ſich die übrigen Groß= und Mittelſtädte
in weiten Abſtänden an.
Die Armee gedachke des großen Feldherrn von Hindenburg.
In einem feſtlichen Rahmen wurden geſtern
mittag im hiſtoriſchen Römer in Frankfurt a. M.
die Auslandsſtenografen und die Reichsführung
der Deutſchen Stenografenſchaft durch den
Ober=
bürgermeiſter Dr. Krebs begrüßt.
Die beiden deutſchen Touriſten W. Steſſer und
Seybolt aus Pforzheim ſind beim Aufſtieg auf die
Morgenhorn=Nordwand in den Berner Alpen das
Opfer eines Eisbruches geworden. Es wurde von
der Spaltenhorn=Hütte aus beobachtet, wie die
beiden Touriſten am Donnerstagnachmittag von
dem Eisbruch erfaßt und in die Tiefe geriſſen
wurden.
Preisgekrönke Schüleratbeit
für den Feuerſchuh=Wettbewerb.
An allen Standorten des Reichsheeres und der Reichsmarine wurde am Freitag bei einem
feier=
lichen Appell des toten Generalfeldmarſchalls von Hindenburg gedacht. — Unſer Bild zeigt die
Hindenburg=Gedenkfeier bei der Flak=Abteilung Lankwitz bei Berlin. (Scherl=M.)
Chronik des Tages.
In Schwerin in Mecklenburg ſind am 3. Auguſt
die vom dortigen Schwurgericht am 15. Mai 1935
wegen Raubmordes zum Tode verurteilten
Fried=
rich Pankow und Helmuth Saß hingerichtet
worden.
Im Bahnhof von Annemaſſe, an der
franzö=
ſiſch=ſchweizeriſchen Grenze, ereignete ſich am
Frei=
tagabend ein Zugunglück, das noch
verhältnis=
mäßig glimpflich ablief. Ein Güterzug fuhr auf
den einige hundert Meter vor dem Bahnhof
hal=
tenden und auf das Einfahrtsſignal wartenden
Schnellzug Paris—Evian auf. Der Anprall war
äußerſt heftig. 28 Reiſende wurden verletzt. Die
Verletzungen ſind jedoch meiſt leichter Natur.
Infolge anhaltender ſchwerer Wolkenbrüche in
der Provinz Fukien wurde die Küſtenſtadt
Tſu=
antſchou und deren Umgebung zum Teil bis zu
fünf Meter unter Waſſer geſetzt. 2000 Häuſer ſind
eingeſtürzt, die Verkehrsverbindungen ſind
unter=
brochen. Augenzeugen berichten, daß 60 Dörfer
in der Nähe von Tſuantſchou vollkommen
ver=
nichtet worden ſind. Man befürchtet, daß mehr als
100 Perſonen ums Leben gekommen ſind.
Pyrenäen ſchon einmal ähnliche Funde gemacht.
Damals brachte man die freigelegten Skelette
der=
artiger Rieſenmenſchen mit den Paladinen Karls
des Großen in eine Verbindung. Die Möglichkeit
der Auffindung der Skelette in den Hochalpen iſt
alſo gegeben.
von Furcht gepeitſchten Ueberlegung fhllte er
ſchließlich dieſes oder jenes Zimmerſir Ruhe
aus. Die Türſchlöſſer arbeiteten auto= iſch und
waren aus ſtärkſtem Stahl hergeſtel. /Einige
Frauen, die er als ſeine beſonders Arurauten
aus ſeinem Harem auswählte, hüten’ ſeinen 8=
Schlummer. Aber ſie wußten niemal zwzielange
dieſe Ehre dauerte. Denn oft entſtan)rogendein
Verdacht, und ſchon wurden andere Fugen als
Wächterinnen ſeines Schlafes beſtellt.
Der Sultan war weder ein Vieleſe moch ein „,
Feinſchmecker. Am liebſten aß er da
slattional=
gericht, den Pilaf. Höchſtens leiſtete ſach noch
einige kleine Kuchen. Ganz ſelten Fonnk er/
Kaffee, im übrigen nur Waſſer. Dockſür dieſe
magere und ſehr einfache Ernährung ucde ein
großer Apparat aufgezogen. Ein Leibch muf
das Gericht herſtellen. Es wurde unte der
Auf=
ſicht von Beamten der türkiſchen Geheiolizei in
das Sultanat gebracht. Hier mußt der Koch
ſelbſt von den Speiſen koſten. Und erithamin ließ Teil
ſich Abdul Hamid dazu herbei, davon n.ehmen.10
Den meiſten Kummer bereitete rüchrigens
den Schneidern. Er ließ ſich zwar nur ſtan neue—
Kleider herſtellen. Aber wenn er de Sühueider
einmal kommen ließ, ſo war das ſngr mie
Schwierigkeiten verbunden, denn ein geömnlicheillhhe
Sterblicher durfte die heilige Perſon es Haup günt
tes aller Gläubigen nicht berühren —ninht ein
mal mit ſeinem Metermaß. So mueir dent und
Schneider ungeahnte Künſte im Abſänzen de
Länge, Breite und Höhe entwickeln, undem Sul
tan ein paſſendes Kleid auf den Leib z zauber,
Heinz Nding z0le
Die verlorene Fliegerbozſt. „Mie
Mn
London. Bei Luftmanövern inſer Nähmoie
von Oxford Neß, in der Grafſchaft Suflk, iſt ac zün
Freitag eine der bei dieſen Manöven werwenmn g
deten hochexploſiblen Bomben beim uſtüſchlage Gnliche
nicht explodiert und konnte bis jetzt, votz eifrie
ſten Suchens nicht aufgefunden werden Das fü
die Luftmanöver und die Sprenguſuthe bllmil
nutzte Gebiet iſt 15 Quadratmeilen guß und i—
weitem Umfange abgeſperrt. Die Flugeuge ſiw huuag
vor dem Ueberfliegen des Gebietes giewarnc
worden, und ſelbſt die in der Nähe de Küüſte be.
findlichen Schiffe müſſen ſich in einer atfernunähel
von mindeſtens einer Meile von der Kte) haltex D. Hol=
Wenn die Polizei im Orienkrächt. Lr Rd
(g) Kairo. Sah da eines Taye ſin de
Straße von Kafr el Dawer ein Poliziſtüren Fe, leie
lachen mit einem Gewehr in der Hc PPflich
gemäß wollte er unverzüglich zur Siterfiſtellul
der verbotenen Waffe ſchreiten, als ſichhenen
ſitzer heftig zur Wehr ſetzte. Aus der ande
menge ging der Polizeimann nicht als ſiewer heſll
vor. Wutentbraunt eilte er zum Revſ”e um 9000
„Ueberfallkommando” zu alarmieren /ür 9
nant und ſechs Mann machten ſich audem A ſegen n
dem widerſpenſtigen Waffenträger m 9Geuſ
den nötigen Reſpekt vor der Staatsg aal.t beiſelbe
bringen. Der hatte inzwiſchen das Agengeſue, Wenckel
aber die Polizei wußte ſich zu helfen. r Erma
gelung des Familienoberhauptes verafrete
kurzerhand deſſen geſamte zahlreiche ſmſilie,
dem Glauben, dadurch den Flintenbeſik= mus ſe—
nem Verſteck zu locken. Dieſen jedoch ſhrt, wen,
das Schickſal ſeiner Lieben. Nun lief de bieſtellte
Hütern der Ordnung ſozuſagen die Galüher. MR
die Schmach ihres Kameraden zu räch,, Abande
ſie nacheinander ſämtliche Familienm itieder d benlist
Flüchtlings an die diverſen Bäume dezurſtes unſeie
peitſchten ſie gründlich und gewiſſenlſt dun
Alsdann ſteckte man ſie ins Spritzenhis unnd de
handelte ſie auch fernerhin nicht geradeuworkon
mend. Vor Gericht ſahen ſich die Partin nwiede/ür
Diesmal ſaßen jedoch die Polizeimanm muf d
Dod
Anklagebank.
Am Samstag, um 6 Uhr früh, trtätte
Sowjetflieger Lewanewſki zum Flugzuaſtch 80 Auf
Franzisko. Er wird erſtmals die Rortüwer 9 ,ehder,
eicn
Nordpol fliegen.
Tauſende Rumänen pilgern zum Wunderhirken von Wglad
Für die Feuerſchutz=Ausſtellung „Der rote Hahn”.
die unter der Schirmherrſchaft des
Miniſterpräſi=
denten Göring von der Stadt Dresden und der
Abteilung Schadenverhütung der NSV.
veran=
ſtaltet wird, wurde ein Wettbewerb der
Schul=
kinder ausgeſchrieben. Neun= bis neunzehnjährige
Schüler ſollten den Gedanken der Brandgefahr
möglichſt eindrucksvoll geſtalten. Die beſten
Ar=
beiten wurden jetzt geſichtet und kommen nun nach
Dresden zur Ausſtellung. Als Belohnung
dür=
fen 64 Kinder drei Tage koſtenlos ins ſchöne Elb=
Florenz reiſen. Unſer Bild zeigt eine preisgekrönte
Arbeit aus Heſſen=Naſſau. (Pieter=M.)
Rieſen-Menſchen der Borzeit?
Eine große Pariſer Zeitung berichtet aus
Gap, der Departementsſtadt der Hochalpen, von
dem Fund rieſenhafter Menſchenſkelette aus der
Vorzeit. Bei Erdarbeiten ſollen nach der Meldung
mächtige Steinſärge ausgegraben worden ſein, in
denen man menſchliche Skelette entdeckte, die alle
normalen Maße weit übertreffen. So ſoll eines
der gut erhaltenen Skelette allein 2,60 Meter
lang ſein, der Oberſchenkel mißt dabei nach dem
Bericht nicht weniger als 90 Zentimeter.
Aehn=
lich angelegte Steinplatten laſſen die Vermutung
zu, daß am Fundort noch weitere derartige Särge
freigelegt werden können. Die Lage der Skelette
war bei allen dieſelbe, ſie lagen mit dem Geſicht
nach Südweſten, auch waren ihnen ſämtlich
Waf=
fen und allerlei Gebrauchsgegenſtände beigegeben.
Das genauere Alter der Funde war aber bislang
noch nicht einwandfrei feſtzuſtellen. Man wird
aber erſt eine Beſtätigung der Meldung durch
eine wiſſenſchaftlich arbeitende Stelle abwarten
müſſen, ehe aus der Auffindung dieſer
Rieſen=
gräber weitere Rückſchlüſſe zuläſſig wären. Im
vergangenen Jahre wurden bekanntlich in den
In der rumäniſchen Stadt Maglavit macht neuerdings ein Hirte namens Petrache LLyſa
reden. Er behauptet, eine Viſion gehabt und Gott geſehen und geſprochen zu haben. „Sl
gern bis zu 80 000 Anhänger der griechiſch=orthodoxen Kirche aus ganz Rumänien un. .
Bulgarien nach Maglavit, um die Predigten des Hirten zu hören. Man ſieht auf u.
den Hirten Lupu während ſeiner Rede an die Wallfahrer. (Weltbild=M=
Sonntag, 4
Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 212 — Seite 9
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Seite 10 — Nr. 212
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. Augußi
SlwsSab AoAtt
Haag Deutſcher Meiſter über 10 Kilometer.
Beginn der Deutſchen Leichkakhletik=Meiſterſchaften in Berlin. — Zwei neue Rekorde.
Unſere Freude war unbeſchreiblich,
zumal dieſer 10 000=Meter=Lauf als Abſchluß der Samstags=
Skart in Eichkamp.
kämpfe eine Stimmung unter die Tauſende von Zuſchauern trug,
Auf der Kampfbahn des SC. Charlottnburg in Berlin=
Eich=
kamp nahmen am Samstag vormittag die Deutſchen
Leichtath=
letik=Meiſterſchaften, die letzten vor den Olympiſchen Spielen,
ihren Anfang. Das Wetter war geradezu ideal, denn bei
bedeck=
tem Himmel war es nicht zu kalt, aber auch nicht zu heiß. Eine
ſtattliche Zuſchauerzahl hatte ſich bereits eingefunden, als zum
Auftakt der erſte Vorlauf zur 100=Meter=Männer=Meiſterſchaft
ge=
ſtartet wurde. Insgeſamt waren für die 100 Meter der Männer
ſechs Vorläufe nötig, die folgende Sieger und Zweite brachten:
. Vorlauf: 1. Pontow 10,8 Sek., 2. Buthe=Pieper 10.9
Sek. — 2. Vorlauf: 1. Leichum 10,7 Sek., 2. Lammers 110 Sek.
3. Vorlauf: 1. Borchmeyer 10,9 Sek. 2. Steinmetz=Köln 11.0
Sek. — 4. Vorlauf: 1. Kerſch=Frankfurt 10.9 Sek., 2. Fritzſche=
Dresden 11.0 Sek. — 5. Vorlauf: 1. Hornberger 11.0 Sek, 2.
zent 11.1 Sek — 6. Vorlauf: 1. Neckermann 11,0 Sek., 2.
Gott=
ſchalk 11,2 Sek.
Dieſe zwölf Sprinter tragen zwei Zwiſchenläufe aus, von
denen die drei Beſten jedes Laufes in die Entſcheidung kommen,
Leichum Borchmeyer, Hornberger und Neckermann gewannen ihre
Vorläufe ziemlich leicht, es gab aber auch ſehr harte Kämpfe, was
am beſten dadurch belegt wird, daß ſo gute Leute wie der
Hoch=
ſchulmeiſter Vieden und der Juniorenmeiſter Vogelsberg
ausge=
ſchaltet wurden.
Gleich im Anſchluß daran kamen die drei Vorläufe zur 100=
Meter=Frauen=Meiſterſchaft zur Entſcheidung, bei
denen ſich Frl. Dollinger mit 12,0 Sekunden, Käthe Krauß mit
12,2 Sekunden und Frl. Witte mit 12,5 Sekunden als die
Schnell=
ſten erwieſen. Außer dieſen drei Siegerinnen kamen noch die drei
Nächſten eines jeden Vorlaufes in die Zwiſchenläufe.
Aualifikakionskämpfe.
Nach olympiſchem Vorbild werden diesmal ſogenannte
Qua=
lifikationskämpfe veranſtaltet, d. h. jeder Wettkämpfer, der in
die Vorentſcheidung oder in einen Endkampf gelangen will, muß
zuerſt eine Mindeſtleiſtung erfüllen. Im Kugelſtoßen übertraf
der deutſche Meiſter Wöllke die geforderte Mindeſtleiſtung von
14,30 Meter mit 15.33 Meter ganz erheblich. Neben Wöllke
quali=
fizierten ſich noch Stöck mit 14,74, Reymann mit 14,73, Werring
mit 14,57, Lampert und Luh für den Endkampf.
Schon zwei neue Rekotde.
Leichum ſpringt 7,73 Meter weit. — Blaſk wirft den Hammer
über 49,17 Meter.
Die Qualifikationskämpfe für den Weitſprung brachten gleich
die erſte große Ueberraſchung: Es gelang dem Leipziger Long,
dem Titelverteidiger, nicht, die geforderte Mindeſtweite von 6.85
Meter zu überſpringen. Long gelangte alſo nicht einmal in die
Vorentſcheidung
In um ſo beſſerer Verfaſſung befand ſich Unteroffizier
Lei=
chum. der den erſten neuen Rekord der diesjährigen Leichtathletik=
Meiſterſchaften auf ſein Konto brachte. Leichum überſprang 7.73
Meter und übertraf damit die alte Höchſtleiſtung von Long, die
auf 7.64 Meter ſtand, gleich um ſieben Zentimeter.
Kaum hatte der Lautſprecher dieſen Rekord verkündet, meldete
er ſchon wieder eine neue deutſche Beſtleiſtung. Der Königsberger
Poliziſt Blaſk kam im Vorkampf zum Hammerwerfen auf 49.17
Meter blieb alſo einen Zentimeter über der alten Höchſtleiſtung
von Seeger=Oßweil,
Ergebniſſe:
Männer.
100 Meter: 1. Zwiſchenlauf: 1. Leichum 10,8 Sek., 2.
Pontow 10.9 Sek., 3. Neckermann 11 Sek., ausgeſchieden:
Stein=
metz 11,1 Sek., Kerſch 11,1 Sek. und Vent 11,2 Sek. —
wi=
2
ſchenlauf: 1. Borchmeyer 10,7 Sek., 2. Hornberger 10,
Ser.
3. Fritſch 10,8 Sek, ausgeſchieden: Lammers 10,8 Sek., Buthe=
Pie=
per 10,9 Sek. und Gootſchalk.
Endlauf: L. Borchmeyer=Stuttgart 19,5 Sek., 2. Leichum=
Settin 10.5 Bruſtbreite zurück, 3. Hornberger=Frankfurt a. M. 10.6
Sek., 4. Pontow=Fulda 10.7 Sek., 5. Fritſche=Dresden 10,8 Sek.,
6. Neckermann=Mannheim 11 Sek.
3000 Meter Hindernislauf: 1. Unteroffz. Heyne=
Reichsluftwaffe 9:42,2 Min., 2. Otto=Siemens=Berlin 10 Min.,
3. Berg=Köln.
Weitſprung: 1. Unteroffz. Leichum=Stettin 7,73 Meter,
neuer deutſcher Rekord!, 2. Bäumler=Reichsheer Ulm 7.57 Meter,
3. Biebach=Halle 7.30 Meter,
4. Witt=Frankfurt 714. Meter,
5. Müller=Halle 6,79 Meter, 6. Lippert=München 6,70 Meter.
Hammerwerfen: 1. Blaſk=Königsberg 49,17 Meter,
neuer deutſcher Rekord, 2. Becker=Saarbrücken 47,87 Meter, 3.
Ca=
libabe 46,93 Meter, 4. Nägele=Karlsruhe 46,93 Meter, 5. Küfner=
Nürnberg 4614 Meter, 6. Seeger=Oßweil 46,03 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Wöllke=Berlin 15.33 Meter, 2. Stöck=
Berlin 14,92 Meter 3. Reimann=Reichsluftwaffe Kiel 4. Lampert=
Saarbrücken 14.69 Meter, 5. Werring=Gronau 14,57 Meter, 6. Luh=
Gießen 14,19 Meter.
10000 Meter: 1. Haag=Darmſtadt 31:41,6 Min. 2. Kehm=
Wittenberg 32:06,2 Min., 3. Schönrock=Wittenberg 32:21,3 Min.,
4. Bertſch=Stuttgart 32:30,4 Min. 5. Unteroffz. Timm=Reichsheer
Bremen 32:42,8 Min., 6. Oſthoff=Duisburg 32:52,2 Min.
50 Klm. Gehen: 1. Hähnel=Erfurt 5:02.19.4 Std., 2.
Bleiweiß=Berlin 5:04.04 Std., 3. Seiffert=Leipzig 5:04.27,6 Std.,
4. Kopp=Berlin 5:04.53,4 Std., 5. Grehn=Dresden 5:12.31,4 Std.,
6. Dill=Berlin 5:13,00,4 Std.
Stabhochſprung: 1. Müller=Kuchen 4 Meter 2.
Hart=
mann=Breslau 3.90 Meter, 3. Spieler=Berlin 3.80 Meter, 4.
Dwicza=Bochum 3,70 Meter.
Frauen:
* Creter und Blind
durch das 1500-Meker-Vorlauf=Sieb.
Held im Vorlauf mit Schilgen ausgeſchieden.
Songtericht des „DT.”.
wie ſie bei dieſen Meiſterſchaften bisher nicht da war, auch wenn
ein Leichum neuen Weitſprungrekord und Blaſk die Beſtleiſtung
im Hammerwerfen verbeſſerte. Stimmung war ſchon im weiten
Rund des Stadions vorhanden, als Kehm, Haag und Schönrock
in wunderbarer Fahrt die erſten Konkurrenten überrundeten,
ganz groß aber, als Haag nach willigem Befolgen der Winke von
Heinz Lindner nach einem Zwiſchenſpurt in zwei Temporunden
Kehm und Schönrock langſam, aber ſicher ſtehen” ließ. Die
Ber=
liner Zuſchauer haben ein prachtvolles Verſtändnis für die
Lang=
läufer gezeigt und Heiner Haag war mit der urwüchſigen und
beſtändigen Flüſſigkeit ſeines Rennens ſchließlich ihr
ausgeſpro=
chener Liebling, den ſie in der letzten Runde mit einem
Beifalls=
toben überſchütteten, wie es bis heute bei dieſen ſchönen Kämpfen
um die letzten vorolympiſchen Titel nicht zu hören war. Weit
zurück kamen Kehm und Schönrock, die dem ſcharfen Tempo über
die letzten Runden nicht mehr gewachſen waren, ein. Die
Zwi=
ſchenzeiten reden für jedem Sachkenner eine beredte Sprache, und
mancher Athlet wäre froh, wenn er in einem Einzelrennen ſie
er=
reichen würde: 1000 Meter: 2:55: 1500 Meter: 4:28: 2000 Meter:
5:59; 3000 Meter: 9:13; 4000 Meter: 12:24: 5000 Meter: 15:39:
7500 Meter: 23:58.
Unſer Stolz in Berlin iſt um ſo größer, weil auch die 1500=
Meter=Läufer des SV. 98 erfolgreich waren. Im erſten Lauf
mußte Held am ſtärkſten treten und ſchließlich wurde in dieſem
Gang die ſchnellſte Zeit herausgelaufen. Mit 4:10 Min. kam er
als Sechſter hinter dem in Darmſtadt bekannten Fritz Schilgen
ein. Beide ſcheiden damit für den Endlauf aus, da nur ieweils
4 Mann ſich qualifizierten. Creter aber wurde im 2. Vorlauf.
in 4:05,6 Min. Dritte und Arthur Blind zeigte auf der letzten
Runde im 3. Vorlauf ſchönen Kampfgeiſt, der ihm als Vierten
mit 4:04,4 Min. noch die Berechtigung zum Endlauf brachte.
Am Sonntag ſteigen alſo für uns Darmſtädter noch die 1500
Meter, vielleicht die 5000 Meter, nach eingehender Kontrolle des
Befindens von Heiner Haag, und Arthur Herfeld wird noch
die Marathon=Strecke (42 Km.) hinter ſich bringen.
Die Stimmung iſt groß. Es wird gebadet, gegeſſen und
ge=
ruht, und wir hoffen, auch am Sonntag unſerer Vaterſtadt Ehre
zu machen. Wenn alles gut geht, werden die Darmſtädter
Leicht=
athleten am Dienstag morgen 6.23 Uhr wieder in der Heimat
eintreffen. Vor dem kurzen abendlichen Schlendergang und der
angeordneten Bettruhe herzliche Grüße auch von Ernſt
Söllin=
ger, Kurt Löwel, Dürr und vielen Freunden und
An=
hängern.
Gau=Jugendmeiſterſchaften und 12. Nakionale
zugenineffänfe m 1u. 41. Muaf i Aumſfat
Wie wir erfahren, führt der SV. 1898 Darmſtadt in dieſem
Jahr zum 12. Male ſeine bekannten Nationalen
Jugendwett=
kämpfe am 10./11. Auguſt im Stadion am Böllenfalltor durch. Auch
in dieſem Jahr wird die erſtklaſſige Jugendveranſtaltung wieder
eine ausgezeichnete Beſetzung erhalten, zumal die für die A=Jugend
ausgeſchriebenen Wettbewerbe zugleich als
1. Jugendmeiſterſchaften des Gaues XIII — Südweſt
ausgeſchrieben und außerdem noch einige Wettbewerbe für.
die
Juniorenklaſſe (1. 1. 1913—31. 12. 1916) eingelegt worden ſind.
Die Meiſterſchaften der Jugend erſtrecken ſich auf: 100 Meter, 400
Meter, 800 Meter, 3000 Meter, Stabhochſprung, Weitſprung,
Ku=
gelſtoßen. Diskuswerfen, 100 Meter Hürden, Dreikampf (100
Meter, Weitſprung, Diskuswerfen), 4 mal 100 Meter und die
Olympiſche Staffel. Auch leiſtungsſtarke B=Jugendliche haben
ſelbſtverſtändlich das Recht. an den Meiſterſchaften teilzunehmen.
Wichtig iſt, daß jeder Teilnehmer nur 2 Uebungen beſtreiten darf
und außerdem ſein Alter einwandfrei durch Paß oder ſonſtige
beweiskräftige Unterlagen nachweiſen muß. Die Meiſterſchaften
ſind natürlich nur für Jugendliche der Vereine des Gaues
Süd=
weſt offen, während die Jugendlichen der anderen Gaue in der
A=Jugendklaſſe um Sieg und Plätze im Rahmen der 12.
Natio=
nalen Jugendwettkämpfe ſtreiten. Die Ausſchreibungen ſind den
namhaften Vereinen bereits zugegangen. Sie werden auf
An=
forderung verſandt durch den Gau=Jugendwart Heinz Lindner,
Darmſtadt, Mollerſtraße 21.
Diskuswerfen: 1. Giſela Mauermeyer=München 44,63
Meter, 2. Mollenhauer=Hamburg 40.09 Meter, 3. Krauß=Dresden
39,98 Meter, 4. Reuter=Frankfurt 37,61 Meter, 5. Künnecke=
Leip=
zig 36,62 Meter, 6. Groth=Hamburg 35,53 Meter.
Hochſprung: 1. Kaun=Kiel 1.53 Meter, 2. Scheibe=Erfurt
1.53 Meter, 3. Niederhoff=Velbert 1,53 Meter (durch Stechen
ent=
ſchieden), 4 Kahle=Hamburg 1,45 Meter 5. Preuſche=Dresden 1.45
Meter, 6. Ratjen=Bremen 1.45 Meter (durch Stechen entſchieden).
Der erſte Tag der Deutſchen Meiſterſchaften brachte unſerer
Darmſtädter Expedition einen wunderſchönen Erfolg. Heiner
Haag hat ſich nach hattem, ſorgfältigem und freudigem
Trai=
ning für den SV. 98 und ſeine Vaterſtadt den Deutſchen Meiſter=
Titel über 10 000 Meter erlaufen in einer Zeit, die nur 20
Sekun=
den über dem deutſchen Rekord von Syring (31:21,2 Min.) liegt.
Seine ſeit einem Jahr gebegte und mit Energie gepflegte
Hoff=
nung ging damit in Erfüllung.
Zußbal im Kreis Starkenburg.
Kreisjugendwart.
Jugendſpiele im Spieljahr 1935/36.
Die Meldungen zu den Jugend=Pflichtſpielen ſind mir bis
zum 22. Auguſt zuzuſenden. Ich weiſe alle Vereine auf die
Anordnung 14/15 des Gau=Jugendwartes hin, die alles Nähere
enthält.
Jungmannſchaftsklaſſe (Klaſſe 4), Jahrg. 1918 und 1919;
Spiel=
zeit 2mal 45 Minuten.
Jugendklaſſe (Klaſſe B), Jahrg. 1920 und 1921: Spielzeit 2mal
35 Minuten.
Gemiſchte Jugendklaſſe, Jahrg. 1918/19/20/21: Spielzeit 2mal 40
Minuten. Dieſe Mannſchaften dürfen höchſtens 5 Spieler der
Altersklaſſe 4 führen.
Knabenklaſſe (Klaſſe C), Jahrg. 1922 und jünger; Spielzeit 2mal
30 Minuten.
Die Vereine melden alle Jugendlichen, die für
Verbands=
ſpiele in Frage kommen, mit Vor= und Zuname. Geburtstag und
jahr, getrennt nach Jugend 4, Jugend B und Knaben. Mit der
Meldung ſind ferner anzugeben: Name und Anſchrift des
Ver=
einsjugendleiters, ſämtliche Mannſchaftsführer und
gegebenen=
falls die Jahrgangsführer. Außerdem meldet jeder Verein die
Anzahl Mannſchaften der für den Spielbetrieb in Frage
kommen=
den Klaſſe. Vereine ohne jugendliche Mitglieder haben
Fehl=
anzeige zu erſtatten.
Später einlaufende Meldungen können nicht berückſichtigt
werden. Die Jugendleiter ſind mir verantwortlich, daß der
Meldetermin ſowie Inhalt der Meldung genau
der obigen Anordnung entſpricht. Vereine, die weder Fehlanzeige
noch Meldung abgeben, werden beſtraft. gez. Dr. Rechel,
Kreis=
jugendwart.
Gute Spielabſchlüſſe der 46er!
Mit recht gutem Erfolg pflegten die Fußballer der 46er vor
der Sommerpauſe ihren Privatſpielbetrieb mit Mannſchaften der
höheren Klaſſe. Es ſteht wohl außer Zweifel, daß ſolche Gegner
wie Neu=Iſenburg und SV. 98 Darmſtadt, Okriftel, Sportfreunde
und Germania Frankfurt einer Kreisklaſſenmannſchaft gute
Lehr=
meiſter waren, die für die Zunahme von Reife und
Spielerfah=
rung garantieren. Die 46er gehen dieſes Jahr nun mit aller
Macht an den Aufbau ihrer Mannſchaft und ſind abermals in der
Lage, nach der Sperre zwei anerkannt ſtarke Gegner anzumelden.
Am 17. Auguſt, Samstags abends, gaſtiert Haſſia Dieburg mit
ihrer kompletten Mannſchaft auf der Woogswieſe, während der
25. Auguſt die 46er auf den Polizeiplatz ruft, wo ſie die Klingen
mit dem Südheſſenmeiſter Polizei kreuzen. Dieſe beiden Spiele
werden wohl ſchon etwas Intereſſe aufbringen, zumal man nach
dem Aufrücken von Mörfelden die 46er in der neuen Runde als
Favorit, für die Meiſterſchaft betrachtet. Für die Darmſtädter
Fußballgeſchichte wäre ein Zuwachs in dieſem Sinne wohl kein
Nachteil, und es iſt zu hoffen, daß es dem „ewigen Zweiten” der
Kreisklaſſe endlich gelingt, das ſeit Jahren angeſtrebte Ziel in
dieſer Saiſon zu erreichen.
—eba —
Tbd. Jahn 1875.
Handball=Abt. Alle Spieler — 1. und 2 Manrſtil. —
werden dringend gebeten heute vormittag ab 10 Uhr g ider
Platz anweſend zu ſein. Schiedsrichter Müller wird die Tin
Be=
ſtimmungen des Handballs bekanntgeben. Erſcheinen iſt (o nfür
jeden Spieler unbedingte Pflicht.
Deutſches Radſport=Jugend=Abzeichen.
Die zweite diesjährige Prüfung für alle deutſchen ſucben
und Mädchen von 12—18 Jahren findet am 11. Auguſt, frü0 UUhr.
auf der Rundſtrecke bei Kranichſtein ſtatt. Meldungen ſiverz
müſſen bis zum 7. Auguſt bei der Geſchäftsſtelle des R
Lthner=
Kreisführers des Kreiſes 4 des Deutſchen Radfahrer=Weyrade
in Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 23½ (Firma A. J. Supp), yclbſt
auch die erforderlichen Formblätter, zu beziehen ſind, eolgen,
Spätere Meldungen können nicht berückſichtigt werden.
Reichsſender Frankfut
Frankfurt: Sonntag, 4. Auguſt
6.00; Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Gßzen
Michel Choral: Was Gott tut, das iſt wohlgetan. 000
Zeit, Waſſerſtand, Wetter. 8.05: Stuttgart: Gyrnſtük.
8.25: Sendepauſe. 8.45: Choralblaſen. 9.00: Freurg:
Kathol. Morgenfeier. 9.45: Bekenntnis zur Zeit. 10w:
Leipzig: Reichsſendung: Deutſche Morgenfeier dercbö.
10.30: Chöre von Siegfried Kuhn, gefallen am 1 4zuli
1915). 11.15: Kurt Geucke lieſt aus ſeinem neu „
Aw=
man „Vor der Wende
11.30: Von der Waſſetpipe
(Rhön): Reichsſegelflug=Wettbewerb 1935.
12.00: Berlin: Weltſendung: Pax Olympica. Anſpihem:
Staatsſekretär a. D. Lewald und Baron Coubertin, 13000
Berlin: Mittagskonzert. 14.00: München: Kindeurk.
14.45: Aus dem Leben des ſchaffenden Volkes. 100;
Stunde des Landes.
16.00: München: Nachmittagskonzert. 18.00: Jugestur/k.
Feierſtunde der HJ. im Gebietszeltlager in Offenurg.
Es ſpricht Reichsſtatthalter Wagner. 18.30: Sch iſrfieſt
in Oberweſel. Funkbericht. 18.45: Winzerfeſt in
ſſieg=
ſtein. Funkbericht.
19.00: Abenteuer in Alt=Stockholm. Liederſpiel unpen
ſchwediſchen Nationaldichter C. Michael Bellmann. 45:
Sportbericht. 20.00: Bad Orb: Ein rheiniſcher ſentd
im Speſſart. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr. 7300
Sportſpiegel. 23.00: München: Tanzfunk. 24.00:
futt=
gart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 5. Auguſt
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Krhanz:
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Tſtn
ſtand. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Send uſſe.
9.00: Nur Trier und Koblenz: Werbekonzert. /1:5:
kuiner Bi
N
aift
*
1
Nur Trier und Koblenz: 1. (9.15): Zwei Arien ak,/La
Serva Padrona” von Pergoleſi. 2. (9.30): Beruſtel=
Cues. Kleines Bild einer kleinen Stadt. 3. (9.45): ſeizer
von Franz Schubert. 10.00: Sendepauſe. 10.45 reike ſun
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00:
Erlue=
konzert. 11.25: Meldungen. 11.30: Sozialdienſt. P45: uNin
Bauernfunk.
N
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Dazw.: 13.00:
Zeirltatzh=
richten. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftshiaz
B
14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40: „Riger.
We
14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. n 1.145: kyo 3
Kinderfunk: Was da kreucht und fleucht an den
fſem=
büſchen. 15.30: Selbſt die Geſtirne ſind chemiſch tar=
ſucht worden! Naturwifſenſchaftliche Plauderei. 1454
Die Ueberwindung des Liberalismus in USA.: St ckiebé /Ne,”
Kreditpolitik.
16.00: Kleines Konzert 16.30: Bücherfunk. Drei beſühe
Uden 4
Nachſchlagewerke. 16.50: R. Habetin: „Neue Leſtie Amd ven
Dichtung. 17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert d
an=
desorcheſters Gau Württemberg=Hohenzollern.
Jugendfunk: Fiſchdampfer vermißt! Ein Hörſpiel. (515‟
Meldungen.
dien
19.00: München: Unterhaltungskonzert. 19.30: Münein:
Klotzlieder und Moritaten bei 35 Grad im Schat: zu
ſingen. 19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr. 110
Kleines Inſtrumental=Kabarett. 20.45: Streiter widtidem
Hexenwahn. Zum 300jährigen Todestag des
Grafereis=
drich von Spee. 21.30: Unſer Beethoven: Kammerſill.
Drit=
38 00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr.,
0: Trier: Unterhaltungskonzert. 23.00: Brau!;
Muſik zur „Guten Nacht”, 24.00: Nachtmuſik.
Mu lan
OMistiunn Oaudasann
Rr Gre
B
Leibzig: 20.00: Die Gärtnerin aus Liebe. KorzpMlek
in drei Aufzügen von W. A. Mozart.
Hamburg: 20.00: Eine Nacht in Venedig. Oper2 in
drei Akten von Johann Strauß.
Frankfurt: 20.00: Aus Bad Orb: Ein rhein. ſend
im Speſſart.
Riga: 19.30: Opern=Abend.
Budapeſt: 19.45: Konzert des Opernorcheſters.
Brüfſelfl.: 20.00: Leichte Muſik.
Prag: 20.10: Konzert des Salonorcheſters.
Straßburg: 20.30: Operetten=Abend.
Sottens: 21.10: Bunte Darbietungen.
Kopenhagen: 21.15: Chor= u. Soliſtenkonzert=
Wien: 22.20: Militärmuſik.
Montag, 5. Anzuſt
München: 19.30: Klotzlieder und Moritaten
Aitia
Grad im Schatten zu ſingen. Eine herzerguickende Dist
folge geſammelt und dargeboten von „lauter hübſckedlſie
gen Leut”.
Breslau: 20.10: Der blaue Montaa. Das Tan/ſe”t
erzählt.
Stuttgart: 21.30: Nach Oſtland wollen wir re/N
Dichtung und Lieder aus Maſuren und Baltenlar)
Wien: 19.15: Cofi fan tutte, Oper von Mozart.
London: 20.00: Duvertüre zu Nienzi von Wagr4,
Agram: 20.00: Tannhäuſer, Oper von Wagner.
Straßburg: 20.00: Siegfried, Oper von Wagn=
Bukareſt: 20.15: Soliſtenſtunde.
Luxemburg: 21.00: Rich. Wagner=Konzert.
1u
Kopenhagen: 21.15: Muſik von Franz von Sup.”
Budapeſt: 22.10: Zigeunermufik.
Weſerberichi
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt 4—
Im Alpenvorland hat ſich eine flache Störung aus"
mr
die in Süddeutſchland und in der Rheinebene ſtellenpe
Niederſchlag verurſachte. Im ganzen wird aber in ASſhe.
land der Einfluß des ozeaniſchen Hochs noch maßgebend h
ſo daß noch weiterhin mit dem vorwiegend trockenen, m.0.
zeitweiſe etwas bewölktem Wetter zu rechnen iſt.
Ausſichten für Sonntag: Zeitweiſe wieder aufgeheiters h.
tagsüber ziemlich warm und etwas ſchwil, chwach ſeonde
aus ſüdlicher Richtung.
Ausſichten für Montag: Schön, Fortdauer
freundlichen Wetters, ſpäterhin wieder
warm.
des übee!
bewölkt,
geiend
nltſich
Nummer 212
Wammſtäd
Ra
Rooſevelts Steuerprogramm.
uaf WHranfchem Bege.
675.
1u
ig ar
Müller
Ren, Eicte
gſtbekämpfung und ſozialer Ausgleich
LeneWbeichen
Nie aie deuſt
Dn u Half 6
dit Meldincht!
Seicäitstele
9 Wie kürzlich von Präſident Rooſevelt angekündigten
Vor=
ſchen Radſahe
ſwe über die zuſätzliche Beſteuerung großer
Ge=
chaften ſowie der großen Einkommen und
ſirma A 18
müte ſchaften ſind inzwiſchen Gegenſtand von Beratungen des
Seiehen
tumdigen Ausſchuſſes im Repräſentantenhaus geweſen. Das Er=
Handiet Bechat
uis weicht in manchem von Rooſevelts Wünſchen erheblich ab,
döß die endgültige Form des Steuerprogramms noch nicht feſt=
Der Hauptſtreit dreht ſich um die zuſätzliche Beſteue=
OIantſAre ſnis großer Unteryehmen. An die Stelle einer einheit=
Körperſchaftsſteuer auf die Einkommen der Unternehmen
4. Auguß
mgt Rooſevelt eine Staffelung dieſer Steuer nach der Höhe
Geſellſchaftseinkommen. Die Staffelung ſoll von etwa 10¾
Die Giogen don ſich
Prozent gehen, während bisher ein einheitlicher Satz
das iſt wohlgeian
33 Prozent erhoben wird. Der Ausſchuß des Repräſentan=
3: Stutt
*t Grmfil
uruſes war in ſeiner Mehrheit für eine Beſteuerung großer
Sonntag 4. Auguſt
Hlgſen, 900. Rüünwunne die aber unabhängig von der Größe der Geſellſchaft ſein
zur Zeit.
Auf den Widerſtand des Präſidenten hin einigte man ſich
enfeier de Rnu auf ein Kompromiß, das beide Steuern nebeneinander vor=
Große Gewinne — etwa Gewinne über 8 oder 10 Prozent
ien ain 1i.
rapitals — ſollen einer zuſätzlichen Steuer unterworfen wer=
Wei Nui B rund daneben wird eine Staffelung der Körperſchaftsſteuer
der Aoſtr-
Mgſchlagen, wobei jedoch die Spanne nur zwiſchen 12¾ und
Wrozent liegen ſoll.
Anftkt
ie Beſteuerung großer Einkommen ſoll dahin
m UZülzert werden, daß die gegenwärtigen Sätze für Einkommen
Anftsnſt t 15 000 Dollar erhöht werden, bis bei Einkommen von 10
les. und: Dollar jährlich der Satz bei 75 Prozent liegen ſoll. Das
be=
ſtu eine erhebliche Ausdehnung der zuſätzlichen Beſteuerung
Zugr ſtu
7n
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
179 ſie Berliner Börſe eröffnete in freundlicher Haltung, doch
4gr die Beſſerungen gegenüber dem Vortag im augemeinen
Acmrüber ¼—½ Prozent hinaus. Lediglich in einigen
Spezial=
hr Säuug traten Befeſtigungen ein, die ein Ausmaß von 1—1½ Pro=
Ezt rreichten. Man wollte nach Beendigung der Reiſezeit einige
des Publikums beobachten, während Anſchaffungen gegen
mnark wieder nicht erfolgten. Im Verlauf traten ausgehend
gegenüber den urſprünglichen Plänen, nach denen die untere
Grenze für zuſätzliche Beſteuerung bei Einkommen von 100 000
Dollar liegen ſollte. Auch bei der Erbſchaftsſteuer iſt der
Ausſchuß von dem Vorſchlag, ſie bei Vermögen von 1 Mill.
Dol=
lar beginnen zu laſſen, erheblich abgewichen und hat als untere
Grenze Vermögen von 50 000 Dollar bei Erbſchaft durch
Ver=
wandte und 10 000 Dollar bei ſonſtigen Erbſchaften angeſetzt.
Daneben wird eine Schenkungsſteuer vorgeſchlagen, die ¼
der Sätze der Erbſchaftsſteuer betragen ſoll.
Mit dieſem Programm hofft man, zuſätzliche
Steuer=
einnahmen von 185 Mill. Dollar jährlich zu ſchaffen. Der
Ausſchuß des Repräſentantenhauſes bleibt damit hinter ſeiner
Abſicht, eine Erhöhung der Steuererträge um 300 Mill. Dollar
vorzubereiten, erheblich zurück. Andererſeits iſt jedoch zu bedenken.
daß der urſprüngliche Plan Rooſevelts bei dieſen
Steuererhöhun=
gen und neuen Steuern nicht in erſter Linie eine Verbeſſerung
des Steueraufkommens bezweckte, ſondern vielmehr vor allem die
propogandiſtiſche Wirkung des neuen
Steuer=
programms im Auge hatte, Beſteuerung großer Einkommen
und Vermögen ſollte dem kleinen Manne (und Wähler)
bewei=
ſen, daß man einen gewiſſen ſozialen Ausgleich anſtrebe. Die
ſtärkere Belaſtung großer Unternehmen dagegen entſpringt der
tiefen Ueberzeugung Rooſevelts von der Schädlichkeit und
Un=
erwünſchtheit großer Unternehmen und insbeſondere großer
Kon=
zerne. Dieſe Anſicht iſt in den Staaten ja immer noch ſehr
ver=
breitet, und jeder Angriff auf dieſe Geſellſchaften findet den
Bei=
fall der Wähler. Trotzdem wird gelegentlich die Anſicht laut, daß
Rooſevelt dieſen Bogen manchmal etwas überſpanne und den
Unterſchied zwiſchen ſchädlichen und notwendigen Konzernen nicht
genügend beachte. Da aber auf der anderen Seite ein Defizit im
amerikaniſchen Staatshaushalt von 3½ Milliarden Dollar ſteht,
ſt mit der grundſätzlichen Genehmigung der neuen
Steuern durchaus zu rechnen, wenn auch die Einzelheiten noch
lange und widerſpruchsvolle Auseinanderſetzungen auslöſen
werden.
darben weitere kleine Steigerungen ein. Auch Renten lagen
freundlicher, beſonders Reichsbahnvorzugsaktien, die um
uozent auf 123¾ anzogen. Montanwerte waren meiſt 4—½
zert höher. Kaliaktien lagen nicht einheitlich. Farben ſetzte
N7—157 ein und ſtiegen im Verlauf auf 158½. Am Elektro=
Muiemarkt hielten ſich die Beſſerungen meiſt in kleinen Grenzen.
gmüt h erlauf war freundlich, aber ſehr ſtill. Farben behaupteten
Uit
enten lagen freundlich. Younganleihe befeſtigte ſich um
. ticzie ½ Prozent.
De Rhein=Mainiſche Börſe lag zum Wochenſchluß
verhältnis=
feſt, die Kursveränderungen erreichten aber, von wenigen
hmen abgeſehen, kein größeres Ausmaß. Der Ordereingang
an ganzen klein, andererſeits lagen aber Abgaben kaum vor.
Euktienmarkt traten einzelne Montanaktien ſtärker hervyr.
fuaktien notierten überwiegend 4—½
Prozent höher,
Sie=
gewannen ½ Prozent. Etwas lebhafter waren JG. Farben
77½—158 (15778), ferner erhielt ſich für Autoaktien etwas
utzuſſe. Am Rentenmarkt war das Geſchäft bei freundlicher
Abeu z klein. Im Verlauf war die Haltung weiter feſt, das
Ge=
ſtllieb aber ſehr klein. Auch die anfangs lebhafter gehandelten
ſiee lagen bei voll behaupteten Kurſen ſtill. Am variablen
el markt traten keine Veränderungen ein, Kaſſarenten lagen.
„Mſhals ſtill und wenig verändert.
Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H.
Aie wir hören, hat die Entwicklung bei dem Inſtitut im
ſalojahr 1935 weiterhin erfreuliche Fortſchritte gemacht. Die
ſe ung des Umſatzes gegenüber dem Vorjahre beträgt 31 Pro=
Eif er Abſchluß für das 1. Halbjahr berechtigt zu der
Erwar=
iaß zu Ende des Geſchäftsjahres 1935 mindeſtens mit der
nicr!
* Dividende für die Geſchäftsguthaben wie im Vorjahre ge=
FR werden kann.
emd
Wirlſchaftliche Rundſchau.
mnziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Groß=
epreiſe ſtellt ſich für den 31. Juli wie in der Vorwoche auf
H913 — 100) Die Kernziffern der Hauptgruppen lauten:
Moffe 104,2 (plus 0,1 v. H.) induſtrielle Rohſtoffe und Halb=
B10 (unverändert) und induſtrielle Fertigwaren 119,2 (
un=
hiert).
Eie Aluminium=Verkaufsgeſellſchaft. Der Verkauf von Alu=
und Legierungen von Aluminium der Deutſchen Werke
Nei
reinigten Aluminiumwerke AG. Lautawerk=Lauſitz und der
ſumwerke in Bitterſeld letztere bekanntlich hälftig der
6urbeninduſtrie und der Metallgeſellſchaft AG. gehörend,
er=
inmehr in den von beiden Werken gegründeten Aluminium=
Sgeſellſchaft m. b. H., Berlin. Bisher erfolgte der Verkauf
hläch nur über die Metallgeſellſchaft AG. Frankfurt a. M.
Malz=Saarbrücker Hartſtein=Induſtrie AG., Neuſtadt a, d. H.
Bündel 5, gelbe Rüben 8—10, rote Rüben 8—10,
ſumiſchkohl
—10. Rotkraut 20, Weißkraut 12—15,
angenbohnen 25—30, Buſchbohnen 15—20. Wachsboht
Käü
nen 3
Wodanishberen 31. Bronberen A9 z0. Hinderen Ki.
Seren 35—38, Mirabellen 35—40, Reineclauden 30—35,
Mel 30—40, Tafelbirnen 20—45, Zwetſchen 35—40, Pflau=
—20. Bananen 55,
Eßwaren: Süßrahmbutter 152
Landbutter 140, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12. Eier
Wild und Geflügel: Gänſe 120—130,
—150, Hühner 80—-90, Reh 60—130, Tauben 50—60 Zie=
Ech 60.
Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch
2. Kalbfleiſch 84, Schweinefleiſch 90, Hackfleiſch 80.
Hauptichriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Haup ſchriftleiter: Max Streeſe.
für den Schlußdienſt:
erlich für Politik: l. V. Andreas Bauer
Läuer ſür den lokalen Teili Mar Streeſe; ſür das Feutlleton und die
M9
Dr. C. 6. Quetſch
* Herber: Nerge für „Meich und Ausland
Handel.. C. 6. Queiſch für den Sport; Karl Böhmann: Anzeigen=
„.
7i11
mnsg”für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Pa
Darmſt.
AA
ſtadt. D. A. V. 35. 20083. Pl. 5. Druck und Verlag:
er
abeih Witt ich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt Rl
Swerlangte Belträge wirb Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Neiden der Schriftleitung Vormittags 19—1 Uhr, uachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Die Lage am Schweinemarkk.
Von der Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft ſind
mit Zuſtimmung des Reichs= und Preußiſchen Miniſters für
Er=
nährung und Landwirtſchaft eine Reihe Anordnungen erlaſſen
worden, die zur Sicherung einer ausreichenden Verſorgung der
Bevölkerung mit Schweinefleiſch auf der Grundlage einer
geſicher=
ten Erzeugung notwendig ſind. Die Schweinezählung am 5. 6. 1935
hat ergeben, daß die durch den Preistiefſtand in der
Vergangen=
heit und durch die ungünſtige Futtergetreideernte 1934 entſtandene
und jetzt in Erſcheinung getretene Lücke im Beſtand bereits wieder
durch Erhöhung des Sauenbeſtandes ausgefüllt wird.
Um zu verhindern, daß ſich das übliche Auf und Ab der Preiſe,
das in der Vergangenheit an der Tagesordnung war, wiederholt,
ſind auf Anordnung der Hauptvereinigung bekanntlich am 20. Juli
1935 Markthöchſtpreiſe für Schweine feſtgeſetzt worden. Die
Höchſt=
preiſe gelten für die Schlachtviehmärkte und ſchließen alle
Un=
koſten ab Stall ein. Um ſicherzuſtellen, daß allen Bauern als
Er=
zeuger von Schlachtſchweinen angemeſſene Preiſe gezahlt werden,
ſind die Schlachtviehverwertungsverbände angewieſen worden,
allgemein den Handel nach Lebendgewicht für Schweine
vorzu=
ſchreiben, weil hierdurch eine einwandfreie Kontrolle über die
Angemeſſenheit des Preiſes ermöglicht werden kann. Die
Vor=
ſitzenden der Schlachtviehperwertungsverbände ſind ferner
ermäch=
tigt worden, mit Zuſtimmung der Hauptvereinigung
Erzeuger=
höchſtpreiſe ab Stall für nüchtern gewogene Schweine feſtzuſetzen.
Ferner erläßt die Hauptvereinigung eine Anordnung über den
Ankauf von Schlachtſchweinen durch Fleiſchwarenfabriken und
Großfleiſchereien, die die Bedarfsdeckung und die Einhaltung
an=
gemeſſener Schweinepreiſe bei dieſen Btrieben regelt. Schließlich
werden durch eine beſondere Anordnung der Hauptvereinigung in
den Gemeinden mit Vieh= und Fleiſchgroßmärkten Höchſtpreiſe für
Schweinehälften und Schweinefleiſch im Großhandel feſtgeſetzt.
Dieſe Anordnungen laſſen den Willen der maßgebenden
Stel=
len erkennen, nach der Sicherung eines angemeſſenen Preiſes für
den Erzeuger eine unberechtigte Preisſteigerung und unerträgliche
Belaſtung der Bevölkerung zu unterbinden. Es darf erwartet
wer=
den, daß an dieſem Geſamtziel alle Beteiligten mitarbeiten.
Obſternke und Konſervenindufkrie.
Nach dem Berichte der Fachgruppe Obſt= und
Gemüſeverwer=
tungsinduſtvie waren für die Spargelernte Mai und erſte
Hälfte des Juni außerordentlich ungünſtig. Obwohl gegen Ende
der Ernte noch gleichmäßige Erträge hevonkamen, hat doch die
ge=
ſamte Fabrikation in Spargelkonſerven längſt nicht den Umfang
des Vorjahres erreicht. Die Erbſenernte fiel diesmal faſt
Feſtlos in eine Periode ſtarker Hitze. Demzufolge hat ſich auch die
Verarbeitungszeit zuſammengedrängt. Obwohl der urſprüngliche
Stand der Erbſen gute Erträge verſprach, wurde nachträglich
feſt=
geſtellt, daß, der Ertrag der Flächeneinheit hinter dem normalen
Ertrag zurückgeblieben iſt. Der Preis für freie Erbſen hat ſich
während der ganzen Ernte ſtabil gehalten und bereits vor
Be=
endigung erhöhte Tendenz gezeigt. In Anbetracht der Tatſache,
daß die Läger von Induſtrie und Handel ſchon lange vor der Ernte
geräumt waren, dürfte die diesjährige Geſamtfabrikation an
Erbſen nicht hinreichen, um die Nachfrage zu decken.
Im Juli drängte ſich infolge der großen Hitze die Erdbeeren=
und Kirſchenernte zuſammen. Das brachte bei viel Fabriken
Schwierigkeiten mit ſich, da es vielfach an genügenden
Arbeits=
kräften fehlte. Die Erdbeerernte war, nachdem es genügend
geregnet hatte, reichlich. Die Preiſe lagen für Kompottware
etwa auf der Höhe des Vorjahres. Die Früchte ſind aber ſehr
waſſerhaltig und haben nicht ſo viel Aroma wie in ſonſtigen
Jah=
ren. Die Nachfrage war ſtark, da Erdbeeren zu den wenigen
Früchten gehören, die in dieſem Jahr preisgünſtig liegen.
In Kirſchen iſt die Ernte etwa nur ein Drittel des
Vor=
jahres und wird vom Friſchmarkt ſtark begehrt. Deshalb ſtiegen
die Preiſe zu einer Höhe an, daß die Fabriken nicht mehr
mit=
gehen konnten, da die Ware ſonſt zu teuer geworden wäre. Man
muß alſo damit rechnen, daß die Beſtände in Kirſchenkonſerven
ſehr knapp werden und die Ware teuer iſt. In
Johannis=
beeren und Stachelbeeren lagen die Preiſe ganz beſondets
hoch. Infolge, der eigenartigen Ernteverhältniſſe dieſes Jahres
werden die Preiſe aller Obſtſorten hoch ſein.
Die Ablieferung in verbilligtem Pflaumenmus werden
in der Hauptſache in dieſem Monat erfolgen, ſo daß für den
näch=
ſten Monat nennenswerte Mengen verbilligter Obſtbrotaufſtrich
micht mehr übrig bleiben werden. Die Preiſe für Himbeeren
liegen in dieſem Jahr über 50 Prozent höher als 1934.
Auch für die Gebirgsernte ſind die Pflückerpreiſe ſchon jetzt
um 60 Prozent höher geſetzt als im Vorjahr, ſo daß auch dort die
Preisbaſis für die Fruchtſaftpreſſer entſprechend höher liegt.
In=
folge der allgemeinen Obſtknappheit in dieſem Jahr werden
wahr=
ſcheinlich die Preiſe nach Einſetzen der Ernte im Gebirge weiter
anziehen. Die Ernte in Sauerkirſchen iſt durch den Froſt ſehr
ſtark beeinträchtigt. Die Vorräte an Sauerkirſchrohſaft vom
vori=
gen Jahr ſind ebenfalls ſo gut wie erſchöpft. Die
Johannisbeer=
ernte iſt etwas günſtiger, jedoch kann ſie auch mit 30 Prozent
niedriger geſchätzt werden als im vorigen Jahr.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die erſte Reichstagung der deutſchen Zimmermeiſter findet in
den Tagen vom 10. bis 13. Auguſt 1935 in der Stadt der alten
Zimmermanntradition, in Hamburg, ſtatt. Gemäß Anordnung des
Reichswirtſchaftsminiſters über die Gliederung der Reichsgruppe
Handwerk iſt der Bund deutſcher Zimmermeiſter in den
Reichs=
innungsverband des Zimmerhandwerks übergegangen.
Nach teilweiſe von den Zuckerfabriken geſchätzten Angaben iſt
die für das Betriebsjahr 1935/36 mit Zuckerrüben für die
deut=
ſchen Zuckerfabriken bebaute Fläche mit 358 089 Hektar um 21 296
Hektar größer als im vergangenen Jahre. Das entſpricht einer
Vermehrung um 6,3 Prozent.
Die ſchweizeriſche Tochtergeſellſchaft der Ph. Holzmann AG.,
Frankfurt a. M., die Sofitec, Socisté Financiere et Technique
hat nach Informationen des FWD. den Auftrag zum Bau des
Bahnhofes in Teheran erhalten. Das Objekt beläuft ſich auf
rund 36 Mill. Rial oder einem Betrage zwiſchen 6 und 7 Mill.
Mit dem Sitz in Völklingen iſt die Firma Röchlingſtahl G. m.
b. H. gegründet worden, deren Gegenſtand der Vertrieb der
Edel=
ſtahlerzeugniſſe der Röchlingwerke ſowie der Handel mit Edelſtahl
und verwandten Fabrikaten iſt.
Die Arbeitsloſenziffer iſt in Frankreich in der Woche vom
21. bis 27. Juli weiterhin um rund 3000 auf 381 000
zurückge=
gangen. Gegenüber der Arbeitsloſenziffer des Vorjahres iſt jedoch
eine Erhöhung um 60 700 feſtzuſtellen.
Mit Rückſicht auf die weitere Entſpannung am holländiſchen
Geld= und Deviſenmarkt hat die Niederländiſche Pank beſchloſſen,
den Diskontſatz von 6 auf 5 Prozent herabzuſetzen.
Berliner Kursbericht
vom 3. Auguſt 1935
Oeviſenmarkt
vom 3. Auguſt 1935
Me Hu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
fe
91.—
91.—
17.50
19.125
39.50
128.50
118.50
123.—
158,75
134.875
113.50
Mieir He
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
N
158.—
129.125
117.—
105.—
93.50
136.—
102.7:
122,a-
8.
75.125
Ween e
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein, Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ne
120.875
199.50
32.375
89.—
132.50
96.25
11.625
121.50
55.—
129.25
124.—
141.25
gypten
Argentinien
elgien
raſilien
Bule
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Canat
Dänemar
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England
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frankreich
Briechenland
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Währung
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10 Krone
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2.Stg.
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00 finn. Mik
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100 isl. Kr.
Geld Briel
12.57
0.8
11.98
1391
473
n9
46.9
2.77
68.43
5.41
18.415
168.17
55.15
12.6C
0.6
41.93
0.141
3.
2."
54.89
47.03:
12.30
19
3 1.4
2.357
188.511
55.27
Italien
Japan
ugoſlawien
Lettland
gen
ſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
spanien
hoſlowal.
Ungaru
uruguay
Ver, Staaten
D
100 Lire.
Den
00 Dinar
00 Lats
10 Kronen
00 Schilling
00 Eseudos
00 Kronen
00 Franes
00 Peſetas
00 Tſch.=Kr.
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Goldpeſo
1 Dollar
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20.33
5.654
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Surmſtädter and Karionatoane Burarftaut, Billan bet Brrsüher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 3. Auguſf 1935.
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12:
7.25
5
85l;
2C6
243
140
Seite 12 — Nr. 212
Sonntag, 4. Auguſtt
Das Opfer des Kurill-Bed
Ein Abenteurer-Roman von Justus Franz Wittkop Nachdruch verboten
11)
Die Nacht war ſternklar, und obwohl Neumond war, ſtrahlte
der Himmel eine zerſtreute Helligkeit aus, in deren ungewiſſem
Schein die ſchwarzen Silhouetten der Bäume und die ausgedehnte
Fläche der Rodung zu erkennen waren. Die Nacht war um vieles
heller als jene andere, in der Schlüter nach ſeiner Landung zum
erſtenmal von zehn Berittenen hierhergeführt worden war.
Er hatte ein unbeſchreibliches Gefühl der Befreiung, wie
wenn er jetzt wieder atmen könne, als er nach vier Tagen
dump=
fer Gefangenſchaft den hohen Himmel über ſich ſah; die Bruſt
dehnte ſich ihm, als ſei es bereits wieder die Luft der Freiheit,
die er einſog, und er ſpürte Luſt, Stunden und Stunden die Füße
zu regen und weiter und weiter zu gehen, nach ſo langer
Beſchrän=
kung und Bewegungsloſigkeit.
Draußen erkannte er Aga neben ſich. Der junge Turkmene
wies auf einen Mantel aus Lammfeſt, der dort am Boden lag
und in den zu ſchlüpfen er dem Gefangenen befahl.
Von den Wächtern war weit und breit nichts zu ſehen. Die
ganze Siedlung machte im Sternenlicht den Eindruck, als ſei ſie
ausgeſtorben, oder vielmehr den einer unbewohnten, einſamen
Waldlichtung, da die Mehrzahl der Hütten und Zelte in den
tie=
ſen Baumſchatten verborgen lagen. Der Ziehbrunnen reckte ſeinen
hölzernen Waagebaum in den Himmel und glich faſt einem
phantaſtiſchen, windſchiefen Galgen. Das Brauſen des Waldes
tönte, anſchwellend und wieder verebbend und wieder
anſchwel=
lend, in einem getragenen Wellenrhythmus.
„Wir dürfen nicht ſprechen, Herr, bis wir dort ſind!” flüſterte
Aga, der faſt unruhiger zu ſein ſchien als Schlüter ſelbſt. Er war
ſich offenbar bewußt, daß er bei dieſem Unternehmen, zu dem er
ſich hergegeben hatte, ſeinen Kopf einbüßen könnte.
Sie ſchlichen ſich an der Rückſeite der Hütten hin. Ihre Füße
gruben ſich lautlos in feuchtes Moos und in weiches Gras, nur
dann und wann krachte ein dürres Aeſtchen unter ihren
Schrit=
ten. Plötzlich ſtimmten am anderen Ende der Siedlung die
Hunde wieder ihr alarmierendes Gebell an, als witterten ſie die
heimlichen Dinge, die im Frieden der Paliſaden vor ſich gingen.
Aga hielt erſchrocken an.
Schlüter ſtand dicht neben ihm. Eine Spannung hatte ſich
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ſeiner bemächtigt, die ihn die glitzernde Pracht des
Sternen=
himmels, die einſame Größe der Waldnacht und den Zauber der
dunklen Schattenzeichnungen auf dem nebelgrünen Raſen der
Lichtung doppelt empfinden ließ. Während ſeine Gedanken ſich
fieberhaft mit dem Zweck dieſer heimlichen Zuſammenkunft
be=
ſchäftigen, während er ſich im voraus das Geſpräch und die
Aus=
ſichten für ſeine Errettung, die es ihm bringen würde, auszumalen
bemühte, drang doch die Schönheit der Nacht gleichſam durch ſeine
Poren bis in ſein Bewußtſein und erfüllte es bei aller wachſamen
Unruhe, die darin herrſchte, mit einem Gefühl erhabener
Los=
gelöſtheit von allem Menſchlichen, ſo daß ſelbſt dieſe Unruhe auf
ihn mehr wie etwas wirkte, das er nur beobachtete, nicht wie
etwas, das er ſelbſt erlebte.
Die Hunde beruhigten ſich nach wenigen Minuten wieder.
Aga gab das Zeichen, weiterzugehen. Sie waren bei den
Um=
faſſungspaliſaden angelangt und ſchritten in ihrem Schatten über
den aufgewühlten Boden der Reitbahn raſch dahin.
Aga hielt ſich dicht an Schlüters Seite. Außer ſeiner
laſſo=
förmigen Peitſche ſchien er keine Waffe bei ſich zu haben. Doch
mit einer ſolchen Peitſche gelang es den Reitern ſogar, Wölfe zu
erlegen, die ſie mit einem Schlag des Bleiknotens am Ende der
mehrere Meter langen Peitſchenſchnur in der Hetzjagd erlegten.
Selbſt wenn Schlüter der Gedanke an eine raſche Flucht gekommen
wäre — nach wenigen Schritten hätte er ſich wieder in der
Ge=
walt des Turkmenen befinden müſſen, da dieſe Jäger eine
un=
heimliche Geſchicklichkeit in der Handhabung ihrer Laſſopeitſchen
entwickelten.
Aber der Gedanke, davonzuſpringen, kam ihm nicht. Es lag
ihm alles daran, daß die Unterredung mit dem Mädchen zuſtande
käme, von der er ſich viel für ſeine Rettung verſprach. An ein
Entkommen über die Paliſaden hinüber war ohnehin kaum zu
denken, da ihre Höhe wohl drei bis vier Meter betrug.
Endlich hielten ſie vor einem ſtallähnlichen, langgeſtreckten
Gebäude an. Von drinnen hörte man ſchwach das Wimmern
eines kleinen Kindes, das kaum ein paar Tage alt ſein mochte.
Das quäkende Weinen des Säuglings klang ſehr kläglich und
wirkte überraſchend auf Schlüter, bei dem die Spannung aller
Nerven den Höhepunkt erreicht hatte. Dieſe klagenden Laruſt
P=
loſer Unſchuld hatte er am wenigſten am geheimnisvolleRart
des Stelldicheins zu vernehmen erwartet. Dann kam ſungſt
ein Lächeln an, Eine Art lächelnder Rührung, als er
aas
klägliche Stimmchen lauſchte; er war bereit, es als efſiſteſes
Omen zu nehmen.
Aga pochte leiſe gegen den Fenſterladen. Man ſahsshaß
drinnen ein Licht brannte, das jetzt offenbar aufgenommen autde
und durch die Räume glitt.
Helligkeit drang durch die Ritze des nächſten Fenſt=nezms
und wieder des nächſten, die ganze Front des niedrigen Eeſyes
entlang. Man hörte, daß ein Riegel bewegt wurde. Dinſchum
der Lichtſchein wieder zurück; nur an einem ſchwachen Stmuer
zwiſchen Fenſterladen und Wand erkennbar, jetzt an jen
meen=
ſter, dann am nächſten.
Aga führte ſeinen Begleiter zur Tür des Hauſes un” heete
ſie. Zuſammen traten ſie in eine dunkle Vorſtube ein, ſwie
durch drei unbeleuchtete Räume hindurch der Lampenſchk nuus
dem letzten Raum einer Zimmerflucht ſchwach hinüber=ſmund
lange Schatten warf. Von dorther klang auch das Wimme does
Kindes, jetzt lallender wie bei einem Säugling, der ſich
ggäh=
lich in den Schlaf hinüberweint.
Aga ſchob ſorgfältig den Riegel wieder vor. Seim heges
Gehabe verriet jetzt ein hohes Maß von Erregung; es wirlfügſt
zaghaft, wie er Schlüter vorzutreten bedeutete. Er ſellkt/ſgte
ihm durch die unbeleuchteten Zimmer, indem er auf deieboen
ſchlich wie einer, der durch irgendein unbedachtes Geräuukäßſtig
zu fallen fürchtet. An der Schwelle des hellen Raumes=häu er
mit allen Zeichen der Ehrfurcht und der Schüchternheit /
Schlüter war in den Lichtkreis der Lampe getreten omuf
einem ungewöhnlich breiten Tiſch ſtand und durch einen liggen
Papierſchirm abgedämpft war, ſo daß auch in dieſem Zimnnuur
ein halbhelles Licht vorherrſchte, während die Ecken u Ddropße
Teile des Fußbodens im Dunkeln lagen.
Es waren zwei Frauen anweſend, von denen die ei nemdtta
war. Ihr Gewand glich dem des erſten Abends; nur daß iünnen
loſe fallenden Mantel darüber trug, der das Phantaſt=0 uund
Bühnenmäßige ihrer Kleidung womöglich noch erhöhte.
Die andere Frau, ein Turkmenenweib in der Tra ghmnes
Volkes, machte ſich an einer Hängewiege zu ſchaffen, aus=Adpas
Wimmern des Säuglings jetzt nur noch ganz ſchwach erſou
allmählich zu verſtummen.
Als der Fremde über die Schwelle trat, kreuzte dreful
menin die Arme über der Bruſt und verneigte ſich tieß
aber, die am Tiſch ſaß, ſah ihm mit einem Ausdruck
ha-
willens entgegen, lächelte jedoch plötzlich und forderte
einem Wink der Hand zum Setzen auf.
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Sie haben ihren Uebungsflug hinter ſich, und wie
de ſtrahlenden Geſichter zeigen, hat alles geklappt.
T4
Fatdu4
EH
Wehrhaft zu Auft und See!
Bilder aus der Beefliegerſchule Warnemünde
Hietzu
muft
7 deutſche Volk muß ein Volk von Fliegern werden!”.
uelfachen Widerhall hat dieſes Wort Hermann Görings,
eerals der Flieger, überall in Deutſchland gefunden.
flieger waren es, die auf leichten, meiſt
ſelbſt=
eten Segelfugzeugen den Kampf mit dem Wind und
aufnahmen, deutſche Verkehrsflieger lenkten
üiſchinen über die ganze Erde, und ſie haben dabei
om erzielt, die ihnen noch kein anderes Volk
nach=
hat.
Am kam des Führers große Cat. Deutſchland nahm ſich
Mehrhoheit. Mit Begeiſterung ſtellt ſich Deutſchlands
ver Luftwaffe zur Verfügung. Es iſt der Stolz eines
ngen, wenn er von der Muſterung zurückkommt und
enn: „Ich hab’s geſchafft! Ich komme zu den Fliegern!”
Warnemünde, zwiſchen Dünen, Strand und See, liegt
heile der deutſchen Seeflieger. Hier üben
ſyen Flieger mit Waſſerflugzeugen. Ueber ſich den
und unter ſich die weite Oſtſee, ſo zeigt ſich ihnen
e. Glügen die Welt. In der kurzen Seit ihres
Be=
die Segelfiegerſchule zu einem wichtigen Beſtandteil
en deutſchen Luftwaffe geworden. Große Hallen, helle
ſufftsräume, behagliche Kantinen, Lehrſäle und Ver=
Begebäude zeigen ein Bild fleißiger Arbeit und treuer
Ausbildung in allem, was zum ordentlichen Fliegen
Die Fliegerei verlangt ganze Männer, geſund und tüchtig an
Seele, ſportlich und militäriſch gleich vorzüglich ausgebildet. Eine
eeration von Fliegern wächſt hier heran: hart, kühn, entſchloſſen. Die
drer Waffe bringt es mit ſich, daß bei ihnen das Gefühl für
Ge=
ſüſt- und Kameradſchaft beſonders ſtark ausgebildet iſt. Führer und
ilgſchaft bilden eine unverbrüchliche Einheit; und darin liegt die
Gewähr, daß ſie den mannigfaltigen
Gefahren, die einenFlieger umlauern,
ruhig ins Auge ſehen können.
Wo die Sportfliegerei aufhört, da
fängt die Militärfliegerei
überhaupt erſt an. Für den
Militär=
flieger verſteht es ſich von ſelbſt, daß
er ſich eine hervorragende
Beherr=
ſchung ſeiner Maſchine erworben hat.
Er muß ſeinen Motor und ſein
gan=
zes Flugzeug in= und auswendig
kennen, ſo daß er ſich in allen Lagen
damit zurechtfindet und daß es ihm
auch in ernſten Fällen zum treuen,
zu=
verläſſigen Begleiter wird.
Ein ganz beſonders wichtiges
Ka=
pitel der fliegeriſchen Ausbildung iſt
die Navigation. Führer und Beobach=
Im Beobachtungsſtand der Startkontrolle.
ter müſſen ſo exakt zuſammenarbeiten,
daß ſie jederzeit mit größter
Genauig=
keit die Ortsbeſtimmung vornehmen können. Das iſt ja beſonders beim Fliegen über See unerläßlich
wichtig. Jede Navigationsmethode wird gelehrt und geübt: Aſtronomiſche Navigation,
Funkpei=
lung und die zu höchſter Feinheit ausgebildete Methode des Fliegens nach Koppel=Kurs.
Cheoreti=
ſcher Unterricht im Lehrſaal wechſelt hier ſtändig mit praktiſchen Glügen ab.
Von größter Wichtigkeit iſt auch
die Bedienung der Funkſtation im
Flugzeug. Der Funker muß das
Morſe=Alphabet ſo beherrſchen, daß
er faſt ſo ſchnell funken kann, wie
er ſpricht; nicht nur im Lehrſaal,
ſondern auch droben in der Maſchine,
wenn er ſich mit leinem Slughafen,
oder einer anderen Station — noch
dazu chiffriert — unterhalten muß.
Neben der ſicheren techniſchen
Beherrſchung von Motor und
Ma=
ſchine ſtehen noch die beſonderen
militäriſchen Aufgaben, das
eigent=
liche Gebiet eines Kriegsfliegers:
Erkundung, Beobachtung,
Luft=
bildaufnahmen, Abwehr und Angriff
im Luftkampf, und vor allem das
Sliegen im geſchloſſenen Verband.
Es ſieht außerordentlich elegant aus,
wenn eine „Kette”, das ſind drei
Maſchinen, in vorſchriftsmäßiger
Anordnung über uns hinwegbrauſt,
oder gar eine Staffel, die aus drei
Ketten, alſo neun Flugzeugen,
gebil=
det wird.
Wir ſehen, wie der Verband ſich
auflöſt, wie die einzelnen Maſchinen
ausſchwärmen oder ſich wieder
ein=
ordnen. Das ſieht, von der Erde
betrachtet, leicht und einfach aus, iſt
aber das Ergebnis oft wiederholter
Uebungen.
hu chaft. Hier erhalten die jungen Männer eine gründ- Der Rekrut der Luftwaffe muß, wie jeder gute Soldat, erſt einmal küchtig exerzieren lernen.
Bild links:
Jeder
Slugzeug=
führer muß ſeinen
Motor, von deſſen
Funktionieren ſein
Erfolg abhängt,
in= und auswendig
kennen.
Bild rechts:
Der
Bergungs=
wagen wird mit
dem Flugzeng die
geneigte
Ablauf=
bahn hinabgerollt.
Sämtliche
Auf=
nahmen (5)
Welt=
bild (M.).
Erzählung von Ernſt Weymouth:
Polarfahrt
Als der letzte Mann der
Beſatzung geſtorben war und die
„Sophia” noch immer im Packeis
feſtlag, ſagte Springer, es gäbe
jetzt nur noch einen Ausweg. Er
wollte einen Schlitten packcen und
ſt
mit den beiden übriggebliebenen
Hunden verſuchen, ein
Eskimo-
dorf an der Küſte zu erreichen. Er
hatte in den letzten Cagen auf
ſeinen Streifzügen in einer
Ent=
fernung von zehn Stunden vom
Schiff Schneeſchuhſpuren entdeckt,
die von einem Eskimo herrühren
mußten.
Er packte am nächſten Cag den
Schlitten und ſpannte die beiden
Hunde davor. Ich ſtand an der
Reling des eingefrorenen Schiffs,
als er losmarſchierte.
Dann machte ich einen
Nund=
gang auf dem verſchneiten Deck
der „Sophia” und ſah wieder den
Hügel aus Eisblöcken, unter dem
die toten Matroſen ruhten. Haben
wir das Leben dieſer Leute auf
dem Gewiſſen? fragte ich mich zum
hundertſten Male. Nein, denn an dieſer Seuche
trug niemand die Schuld. Außerdem hatte
Springer die Leute damals gewarnt, bevor ſie
anheuerten. Er hatte nur ledige Matroſen
ge=
muſtert, und er hatte nicht nach Papieren
ge=
fragt. Dieſer ungewöhnliche Fall hatte ſich
da-
mals im Hafen raſch herumgeſprochen. Als ich
Springers Mannſchaft zum erſtenmal ſah,
packte mich der Schauder. Ich hatte ſchon
manche Galgenphyſiognomie in meinem Leben
geſehen, aber was da auf der „Sophia”
ver=
ſammelt war zu einer Nordlandfahrt, ſchien mir
die Ausleſe der Gezeichneten einer ganzen
Hafenſtadt. Ich verſuchte jſetzt mein Gewiſſen
mit dem Gedanken zu beruhigen, daß keiner von
ihnen verhungert war. Sie waren an einer
heimtückiſchen Seuche geſtorben, und Springer
hatte ſie ſelbſt gepflegt. Er war früher Arzt
geweſen. Welche Krankheit es war, verriet er
mir nicht, er behauptete nämlich, ich würde ſie
dann auch bekommen. Eine von Springers
vielen Eigentümlichkeiten. Ich machte die
Nunde zu Ende und ging in meine Kabine, um
das Logbuch nachzutragen. „Heute am 15.
Oktober 19.. iſt Springer mit einem Schlitten
und zwei Hunden nach Oſten aufgebrochen, um
die Küſte zu erreichen. Er hat Karten mit und
Proviant für drei Wochen”, trug ich ein. Dann
dachte ich, ob das wohl das Ende dieſer
ver=
rückten Fahrt ſei?
Weshalb war ich damals eigentlich
mitge=
fahren? Ich ſah wieder das Simmer in dem
kleinen Dorf in den Pyrenäen, wo ich
Sprin=
gers Celegramm bekommen hatte. Es war
Albaniſche Sprichworte
Sei nicht wie Honig, ſonſt freſſen dich die
Fliegen.
Den Ochſen faſſe bei den Hörnern, den
Mann beim Wort.
Ein mit Arzneien gefüllter Magen und ein
geflicktes Hemd halten nicht lange.
Auch die Hühner des Dorfälteſten können
keine roten Eier legen.
Der Verleumder iſt ſchlimmer als der
Mörder.
Schwer iſt es zu leben — aber noch ſchwerer
zu ſterben.
Wer Glück hat, dem legt auch der Hahn
Eier.
Als der Sigeuner zum Paſcha ernannt
wurde, tötete er ſeinen Vater.
Wer auf die Mutter nicht hören will, dem
wirds die Stiefmutter beibringen.
Wo des Herrn Auge nicht wacht, ſieht
auch Gott nicht.
In der Not heißt man auch das Schwein
Onkel.
Nachmittag und ich lag auf dem Bett und
hatte die Senſterläden wegen der großen Hitze
ugemacht. Als ich eben einſchlafen wollte, kam
Pedro herein, ſtieß die Senſterläden auf und
gab mir ein Celegramm. „Halten Sie ſich zur
Abreiſe bereit, habe Schiff gekauft für
Nord=
landfahrt. Brief folgt. Springer.‟ Dann las
ich es noch einmal. Es war an dieſem
Nach=
mittag eine ungeheure Neuigkeit. Aber dann
ſah ich die Sache ruhiger an. Ich kanme
Springer. Er hatte ſchon andere Dinge gekauft.
Es wunderte mich manchmal, daß er noch lebte.
Dieſes Mal war es alſo ein Schiff für eine
Nordlandfahrt. Vielleicht wollte er ſogar zum
Nordpol. Einmal war es ein Luftballon
ge=
weſen, mit dem er eine Balkanreiſe machen
wollte und im Sichtelgebirge hängen geblieben
war, dann wieder war es eine ſelbſttätige
Drahtſeilbahn in den Karawanken, die er gebaut
hatte und bei der er auf der Probefahrt in
der Mitte hängen blieb, bis ihn nach drei
Cagen die Hirten entdeckten. Er wollte nicht
zum Nordpol, ſchrieb Springer am nächſten
Cag, er wollte nur einmal ins nördliche
Eis=
meer, die Baffin=Bai hinauf und Grönland
beſuchen.
Ich ſaß in meiner Kabine, und wir waren
nicht nach Grönland gekommen. Wir waren
unterwegs eingefroren. Ich wußte noch nicht
einmal, ob Springer genau angeben konnte, wo
wir lagen. Der Kapitän und der Steuermann
waren tot, und Springer hatte eine eigene Art,
mit Karten und Kompaß umzugehen. Die
„Sophia” beſaß keine Sunkſtation. Ich dachte,
daß es jetzt keinen Sinn mehr hatte, darüber
nachzugrübeln, warum ich damals das heiße,
langweilige, aber ſichere Dorf in den
Pyre=
näen verlaſſen hatte, um dieſe verrückte Fahrt
mitzumachen. Und es fiel mir ein, daß man im
Grunde, wenn man ganz genau war, nie wußte,
warum man dieſes oder jenes tat. Ich ſchloß
mich zum Beiſpiel jedesmal hier in meiner
Ka=
bine ein, obwohl weit und breit kein lebendes
Weſen exiſtierte. Wollte ich damit dieſer
hoff=
nungsloſen Lage einen Sug von Sicherheit
ab=
gewinnen?
Aber was war denn jetzt das? Ich hatte
doch ein Geräuſch gehört? Im gleichen
Augen=
blick ſah ich, wie die Klinke meiner Kabine
heruntergedrückt wurde. „Springer!” wollte
ich rufen, aber ich beſann mich, daß er
unmög=
lich ſchon zurück ſein konnte, ſelbſt wenn er
ſo=
fort umgekehrt wäre, wo ich ihn zuletzt durchs
Hlas geſehen hatte. Wie konnte denn jemand
vor meiner Cüre ſein? In meiner Kabine war
ein kleines Safe und in dem Safe lag die
Schiffskaſſe. Ich gab keinen Laut von mir.
Das beſte iſt, ſo zu tun, als ſei ich nicht in der
Kabine, dachte ich. Ich nahm den Neun=
Millimeter=Nevolver vom Ciſch. In der
Crom=
mel fehlte keine Patrone. Ich konnte mein
Herz klopfen hören. Dann ging die Klinke
wieder hinauf. Ein Geräuſch, wie wenn jemand
große Schritte macht und auf Sehenſpitzen
geht, entfernte ſich von der Cür. Ich blieb
ſitzen. Ich legte die Waffe weg und ſchrieb in
das noch aufgeſchlagene Logbuch: „Etwa eine
Stunde, nachdem Springer aufbrach, wurde
der Cürgriff meiner Kabine von draußen
nie=
dergedrückt. Die Cür war verſchloſſen, ich
rührte mich nicht. Jetzt muß ich
herausbekom=
men, wer auf dem verlaſſenen Schiff iſt.” Ich
verſteckte den Schlüſſel zum Safe und wartete
eine halbe Stunde. In meinem Kopf war es
wie lauter Wellen, die durcheinanderfloſſen.
Es war eine unheimliche Lage. Ich ſollte
je=
mand ſuchen, den ich nicht geſehen hatte und
der mich vielleicht ſehen konnte, während ich
ihn ſuchte. Ich ſchloß die Cür auf und trat auf
den Gang. Ich drehte mich fortwährend raſch.
um, aber ich ſah niemand. Es iſt allem
An=
ſchein nach nicht genug, daß wir hier ſo gut
wie verloren ſind, dachte ich; ich muß jetzt auch
noch jemand auf dieſem toten Schiff ſuchen, der
ſich heimlich an meiner Kabine zu ſchaffen
macht. Ich wußte, daß man Halluzinationen
hatte, wenn man verrückt wurde. Aber ich
wußte nicht, ob man verrückt werden konnte
und Halluzinationen hatte, ohne daß ſich ſonſt
etwas im Bewußtſein veränderte.
Als ich von meiner Suche zurückkam, hörte
ich etwas. Es klang wie Sußtritte gegen einen
Schrank. Ich ſchlich lautlos in den Gang und
ſah, daß meine Kabine offen war. Vorhin hatte
ich ſie zugemacht. Es mußte jetzt jemand drin
ſein. Mit einem Satz ſprang ich gegen die Cür
und warf ſie zu, ſtemmte die Klinke hoch und
drehte den Schlüſſel herum. Dann horchte ich.
Aber hinter der Cür war es jetzt ſtill.
Ver=
dammt, dachte ich, es war doch jemand drin!
Ich hatte doch die Fußtritte gehört. Aber
hinter der Cür blieb es ſtill wie in einer
Ka=
bine, in der niemand iſt. Ich zweifelte. Hatte
ch jemand geſehen? Nein. Die Sußtritte?
Vielleicht waren es meine Sußtritte, und die
Kabinentür hatte ich einfach vergeſſen
zuzu=
machen. Wie war das mit den Halluzinationen?
Wurde ich jetzt verrückt? Ich ſagte mir, daß
ich nicht verrückt würde und zog den Schlüſſel
heraus und ging nebenan in Springers Kabine.
Die Luken meiner Kabine waren vergittert,
wegen der Schiffskaſſe. Wenn jetzt jemand
darin war, konnte er nicht mehr heraus. Er
konnte den Schiffszwieback eſſen, aber er mußte
verdurſten. Ich war jetzt müde. Ich ſchloß
Springers Kabine ab und legte mich auf das
Feldbett und ſchlief bald ein.
Als ich erwachte, hatte ich ſechs Stunden
geſchlafen. In meiner Kabine nebenan war es
ſtill. Ich beſchloß, zu warten. Ich ſetzte mich an
Springers Schreibtiſch und zog die Schubladen
auf. Ich wolite nicht ſchnüffeln, ich wollte mir
nur die Seit vertreiben. Ich fand
Dynamit=
pakete und Leuchtraketen, eine Handgranate,
Gewehrpatronen, eine Nolle Sündſchnur, und
dann ſah ich etwas blitzen und zog es heraus,
es waren vernickelte Handſchellen an einer
Kette. Ich ſteckte ein Paar Handſchellen ein.
Später ging ich an Deck und machte noch einen
Nundgang. Den Nevolver trug ich noch am
Gürtel. Es war nicht dunkel und nicht hell,
eine trübe Dämmerung herrſchte über der
wei=
ten, endloſen Eiswüſte. Dann kehrte ich in
Springers Kabine zurück und rauchte eine
Sigarette, und dann klopfte es. Ich nahm
den Nevolver in die Hand und ſagte: „
Her=
ein”. Aber es kam niemand herein; ich hatte
nicht abgeſchloſſen, und dann klopfte es wieder.
Es klopfte an der Wand zwiſchen den beiden
Kabinen. Ich hatte ein Gefühl, als wäre die
Eiswüſte draußen geſchmolzen und die „Sophia‟
befände ſich auf voller Fahrt. Ich wußte jetzt,
daß ich nicht verrückt wurde, bis Springer
zu=
rück kam. Ich ſtand auf, legte das Ohr an die
Holztäfelung neben dem Büchergeſtell und
klopfte und rief: „Iſt jemand da?” rief ich.
„Machen Sie auf!” rief jemand hinter der
Wand.
„Wer ſind Sie?” rief ich.
„Der Steuermann”, antwortete die Stimme
aus meiner Kabine. Ich wußte, daß die Leiche
des Steuermanns unter dem Grabhügel auf
Eisblöcken lag.
„Wie kommen Sie hierher?” ſchrie ich.
„Ich erkläre alles, wenn Sie aufmachen”
rief der Mann drüben und ſchlug mit der Fauſt
gegen die Wand.
„Ich werde aufmachen” rief ich, „aber wenn
Sie ſich rühren, ſchieße ich Sie nieder!“
Ich ging hinaus, ſchloß nebenan meine
Ka=
bine auf, packte die Waffe und riß die Cür
auf. Auf meinem Koffer ſaß der Steuermann.
Er war etwas blau im Geſicht, über dem linken
Auge hatte er eine Beule.
„Halten Sie die Hände vor, Handgelenke
zuſammen” befahl ich. Er gehorchte ſchweigend.
Ich legte die Handſchellen an und drückte ſie
zu. Seine dicken, knochigen Hände zitterten
ſtark.
„Und jetzt ſagen Ste mir, wie Sie hierher
kommen!“
„Ich war nicht tot”, ſagte der Steingunn.
aber dann griff er ſich an den Hals
Uazer=
langte etwas zu trinken. Sch wußte,
wihriin=
ger den Whisku verſteckt hielt. Ich Zi
bbin=
aus und holte eine Slaſche, machte driſa=ſche
auf und goß zwei Gläſer halb voll. / ſah
aus, als wollten wir auf etwas trinkn //der Iühtell
Steuermann nahm das Glas mit den Seſellten
Händen und trank es aus.
„Ich dachte, Springer hätte ſie alle pyitftet. /
und darum legte ich mich zu den Coten ſcagte
der Steuermann. Sch ſah, daß er Siebeheutte.
„In dieſer Nacht ſtarben ſieben ann”
fuhr er fort, „es ging alles durcheina 74, ᛋ Sie
wurden an Deck geſchafft und auf Sügtroße
Flaggentuch gelegt. Sch ſchlich mich hänf uund ſ
legte mich zwiſchen ſie. Ich lag zwiſhe MMat e,
und Sandy. Dann wurde das Flaggeru 4prü= nM
bergeſchlagen und wir wurden hinurite raufs ll
Eis getragen. Dieſe Beule iſt davor, isi ihr zuu
die Eisblöcke auf uns geſchmiſſen hab t.päter 4 9e
kroch ich heraus und ſchlich mich irSSc Hiff, aithen
Dann lag ich im Laderaum und bein das amrklä
Sieber und wurde bewußtlos. Das runueh= ſWts
rere Cage gedauert haben. Und danr m ich zieer
herauf und wollte die Schiffskaſſe 1üden unden
Spuren Springers nach; ich hatte ihn F.dem . zau
Schlitten geſehen, als er noch nicht E4 nwar, eu 1nd
Das iſt alles.
f
Ich nahm ihm die Handſchellen nitz nuehrauf der
ab, ich hatte auch keinen Schlüſſel dn Er
konnte damit eſſen, trinken und ſchlef. / Erznndg Ml.
konnte ſogar damit Karten ſpielen, Ani ich wn e
ſpielte jetzt jeden Cag mit ihm, damit / Deit, imnem
herumging. Er konnte ſich nur nicht tiemen.,
Nach zwölf Cagen krachten draußen chfüſſerun
Ich ging hinaus und ſah durchs Gluerinen
Schlitten und zählte die Hunde. Es wor ſeechs, dnter
ſtarke Eskimohunde. Dahinter kam rhr ein Ander
Schlitten mit Hunden. Neben dem Slitteri der
ging ein Mann. Eben hob er das Geyrnund dar dre
ſchoß zum dritten Male. Wären Kauen= an in
Bord geweſen, hätte ich ſie alle losgeihert.
Ich nahm eine Flagge und winkte. / eriner ſeie
Stunde kam Springer mit den beiden Slitten aß
an.: Er hatte ein Eskimodorf erreich zwiltunte,
lagen dicht an der Weſtküſte Grönlen. „
Die „Sophia” intereſſierte ihn jof
ruich=
mehr. Er wollte die beiden Schlitten
riPro=
viant und Munition beladen und dan ſiwurüd 6ot
an die Küſte und hinunter zur Melrſ=ABalqdar
an der ein Expeditionsſchiff lag. UFkddm
Steuermann zeigte er ſich nicht verwurkt/ C-ſi
M 2
nahm ihm die Handſchellen ab.
Am nächſten Cage begann es zu Inweiet id die
Wir marſchierten mit den vollbepackter=clelif, für ein
ten los. Die Hunde zogen gut. Die Xplol
wurde immer kleiner. Wir ſahen ſie uch / M71dr he
dichte Schneien noch eine Seitlang, der ſarhl ſe Pof
wir nur noch den fallenden Schnee. Sr anch/ meturger
daß ich das nächſte Mal nicht mehr mitanhl if
Mi die 7
würde, wenn Springer wieder etwad
Aber dann fiel mir ein, daß man, we Imd ite des
ganz genau war, nie wußte, warum
1itt
oder jenes tat.
Arthur=Heinz Lehmann
Ser Oriefräfrenſchtuften
Eine Strohwitwergeſchichte
An der ganzen Geſchichte iſt der vorige
Mieter unſerer Wohnung ſchuld. Warum ließ
er ſich nicht gleich gewöhnlichen Privatleuten
ſeine Poſt durch den Cürſchlitz werfen? Warum
mußte er ſich einen geräumigen,
feſtgezim=
merten Holzbriefkaſten, in den man durch eine
kleine Glasſcheibe hineinſchauen kann, innen an
die Wohnungstür hängen? Warum? — Nach
den Beweggründen zu fragen hat nun keinen
Sinn mehr, hier kann nur noch von den Folgen
erzählt werden.
Meine Frau ging in die Ferien, allein, ohne
mich, aber mit einem Schlüſſelbund, der auf
myſteriöſe Weiſe in einen ihrer Koffer geraten
ein mußte. An dem Bund aber hing auch der
Schlüſſel zu beſagtem Briefkaſten.
Daß ich in keine Speiſekammer, in keinen
Küchenſchrank gelangen konnte, bedrückte mich
wenig. Ich ſchrieb mir eine Liſte meiner
Be=
kannten zuſammen und legte ihnen freimütig
nahe, mich abwechſelnd zu ihren Speiſungen
ein-
zuladen. Aber der verſchloſſene Briefkaſten, der
mir die Poſt vorenthielt! Ich ärgerte mich, daß
ich mich morgens nicht mehr über die Poſt
ärgern konnte, weil ich keine zu leſen kriegte.
Kein Sturmläuten des Briefträgers konnte
mich aus meiner Nachtruhe bringen. Sch ſchlief
in den erſten Strohwitwertagen bis elf Uhr
und konnte mit knapper Not den Boten
ab=
fangen, der die Mittagspoſt brachte.
Vorerſt verſuchte ich durch die Guckſcheibe
des Kaſtens zu entziffern, wer mir geſchrieben
hatte, dann unternahm ich es, langfingernd von
außen, durch den Cürſchlitz ins gefüllte Innere
des Kaſtens zu gelangen. Dabei bekam ich den
Krampf in die biedere Nechte, zog ſie raſch
zurück und ſtreifte mir dabei den Ehering vom
Finger. Munter hüpfte das Ninglein in den
Kaſten zu den Briefen, die ich nicht ganz erreicht
hatte.
Zwei Cage darauf war meine Frau durch
eine gute Freundin bereits unterrichtet, daß ich
keinen Crauring mehr trüge.
Der Brief, den ich darauf mit der
Mittags=
poſt von meiner Frau erhielt, iſt ein
Schei=
dungsgrund, den mir mancher Nechtsanwalt mit
Feingold aufwiegen würde.
Weier
wink
aunche v.
Einen Ehering trüge ich nicht mi Wu nder
Briefe habe ſie mir ſchon geſchrieben uf1 A0.
ſie keine Antwort erhalten habe. W Wole Nofello
wenigſtens den Schein wahren! Und jon!
vier engbeſchriebene Seiten lang weit)
Auf ihren groben Brief erſuchte amſeit
Frau nun in wohlgeſetzter Schreibe 1 770 Nürte
zuſendung des Briefkaſtenſchlüſſels.
Drei Cage lang ſtand ich morgens / kad. m2
Uhr höchſt unzureichend ausgeſchlafen F10 M8. die
Wohnungstür und ließ mir die Morseoſt /! Men Cau
die erwartungsvoll geöffneten Hände Oifen
Mahnungen, Druckſachen, Eimanß
Manuſkripte, die mit der Creffſiche0
gutgeworfenen Bumerangs ungedruckl / Am Meder u
Lortt
zurückkehrten, aber kein Brieflein veiſen
M Ore,
Frau.
Ich beſchloß dickköpfig zu werden. 1bbiet Dundur
ten Cag blieb ich im Bett liegen bis 14 Muh A und ſetze
Als die Glocke rief, flitzte ich jedoch, Apchuf D7 Don
Vorſätze vergeſſend, zur Cür und ka geihia
Muit Mel=Schn
noch zurecht, um einen Brief in der
ind
allen zu hören.
Den Poſtboten rief ich zurück un.
hn über die Beſchaffenheit des Brä.
Jawohl, eine Damenhandſchrift, Dor
Mir wurde alles klar: Auch der Schl
nun im Kaſten.
An dieſer Stelle iſt der guterzog e‟
verpflichtet, je nach Cemperament zu la‟
zu lächeln. Was mich betrifft, ſo w.
holte aus der Küche ein großes Slei
das mir unglücklicherweiſe zugänglich
war, und machte nicht vor Ber
lächelnd wie die Japaner Harakik!, mit dieſem gewiß nicht gebr."
Cüröffner das Briefgefängnis gewalt
zutun. Erſt brach die Klinge mitten O— Holzſtumpf und meiner Bracſe”
mußte das Schloß weichen. Es krachte.
Holz, die Cür ſprang auf und ſiebzehmiſtile.
ſchwere Briefe fielen in meine bebende, Fottel
Und der Briefkaſtenſchlüſſel obendreil
ſtrahlend trollte ich mich zurück ins no.9b
warme Bett und führte mir die lan-F
Poſt zu Gemüte.
Großartig habe ich mich an dieſen Be
geärgert, alles habe ich nachgeholt 1 L
en4
wieder einmal ohne Unruhe herrlich S
bis in den Mittag hinein!
Ug
Du
„emtgtiltfce Prufſchralisveife
geeiſeabenteuer des Märchendichters H. Ch. Anderſen
Wie ein Märchen aus Kindertagen muten
uus Heutige die Neiſeberichte aus jener guten
en Zeit an, in der weder der Donner der
enellzüge noch das Knattern der Motorräder
ſ chen Frieden der Landſchaft drang. Und wie
ſchönes Märchen lieſt ſich auch der
Neiſe=
tienicht des däniſchen Märchendichters H. Chr.
Eei.
(n
U
a/ 40f derſen, der vor 100 Jahren mit der
ur m—Mfſtkutſche durch Deutſchland reiſte, von Lübeck
uo Hamburg, durch die Lüneburger Heide,
hmunſchweig, den Harz, die Sächſiſche Schweiz
nach Berlin. Landſchaften, Städte und
ſazſchen ziehen an dem reiſenden Poeten
vor=
ſeltſam verklärt durch die nimmer ruhende
uantaſie des Dichters. Eine Welt voller
mu 1a wumwobener Dinge und abenteuerlicher
ſeirer Begebenheiten durchreiſt Anderſen im
„iezteſchland von Anng 1834, und er erzählt von
har ſo fein und fröhlich wie in ſeinen Märchen
ſtandhaften Sinnſoldaten oder von der
mzeſſin aut der Erbſe ..."
twütterung durch einen Kanarienvogel.
ſen einer engen Gaſſe Hamburgs begegnet
erſen einem Leichenzug. Vier Männer
tra=
einen Sarg, ein Weib folgt, dahinter ein
Mar Angehörige. Kein Sonnenſtrahl fällt in die
nnle, elende Straße, aber auf dem Antlitz
Srau hinter dem Sarg liegt doch ein heller
hen. Anderſen, ſeltſam hiervon berührt,
-WFt ſich dem Suge an und erfährt dieſe Ge=
Firſte: Vor drei Cagen war der Mann ge=
AIſten, den ſie da zu Grabe trugen. In einer
ſyn Dachkammer ſaß ſein. Weib bei dem
Eſtn in tiefem Schmerz, und ihre Armut war
EAoß, daß ſie nicht einmal einen Sarg
er=
hr konnte. Das Fenſter ſtand offen, und
ſtzich flog ein kleiner Kanarienvogel herein,
hte ſich auf das Haupt des Coten und ſang.
rüßtswar wunderlich anzuſehen, daß das Weib
darmware, Gott hätte den Vogel herabgeſandt.
1c Nachbarin kam hinzu und erinnerte ſich,
g. üm 4dm Seitung eine Bekanntmachung wegen
i entflogenen Kanarienvogels geleſen zu
ſg. Die Witwe trug den Vogel zu ſeinem
ſter und dieſer ſchenkte der armen Frau
Geld für einen Sarg ..."
eich der Heide=Elfen.
A.s die Poſtkutſche durch die weite be=
„id M4. Lüneburger Heide fährt, da geſchieht es
ſahü, daß des Wagens eintöniges Schnurren
nde, die Windſtöße im Gebüſch und die
ſütſtücke des Poſtillons in ein Wiegenlied
gun 1u Hmenſchmelzen, ein Paſſagier nach dem
dir nickt mählich ein, und auch die Blumen.
ſſe in den Wagentaſchen nicken mit den
ſtenköpfchen. Mitten in den bunten
wenköpfen aber ſitzen auf einmal kleine
Weſen mit goldgelben Locken: die
eelfen, und rings auf den tauſend
elumen winken ihre kleinen Geſchwiſter
u, manche vermummen ſich wie Studen=
und andere ſind richtige Philiſter mit
Pfeifen im Munde. Ein Sichtenelf aber
als Profeſſor Hegel auf ein
Baum=
ekworte
en muß im Leben immer das tun, was
eſſer als die andern kann, nicht aber
orin einen Cauſende erſetzen können.
Edwin E. Dwinger.
Ratheder und hält einen gelehrten und
telten Vortrag ... Dem mitreiſenden
enn aus Dresden aber gaukeln die Elfen
7ze Hamburger Börſe mit Juden und
en vor und ſetzen den Kurs ſeiner Papiere
9 daß er wonnevoll im Craum aufſtöhnt.
Moritaten=Schnciderlein.
ſüievt immer ſind Anderſens Neiſeerlebniſſe
Amhaft und unwirklich. Im Harz
ver=
ſuch die Reiſegeſellſchaft einer Führerin
er Schneidersfrau, die ſie zu den
ſchön=
ergen und Cälern führt und von jeder
und jeder Waldſtraße eine alte Sage zu
weiß. Anderſen kommt mit der Frau
räch und erfährt von ihrem häuslichen
nd Leiden. Ihr Mann war Schneider.
i ei Jahren aber hat in der Nähe eine
ung ſtattgefunden; das hat die poe=
Anlagen des Schneiders geweckt,
einer elegiſchen Schauerballade,
der Melodie „Wir winden dir den
Arikranz” geſungen werden kann, hat er
aze Leben und Sterben des Mörders
,was ihm 4 Caler einbrachte. Beglückt
em erſten Erfolg, wirft er die Nadel
widmet ſich ganz der Verskunſt. Swei
Verdient er an einer Ballade von einer
2, die in einer Straßenpfütze ertrunken
e Leute finden ſeine Poeſie ſehr ſchön,
etwas Geiſtliches und Rührendes, ſagt
AI. Und ſie vertraut dem neugierigen
eI an, ihr Mann beſäße ein altes
en buch, daraus ſchreibe er die beſten
ab. Nun ſei aber lange kein Mord und
Bluck mehr vorgekommen, ihrem Mann
an dichteriſchen Stoffen und ſo müſſe
als Neiſeführerin die Samilie er=
Man nieſt ſich durch einen Kleinſtaat.
Im „Eilwagen” fährt Anderſen nach
Schle=
ſien. Unterwegs paſſieren ſie allerlei
Fürſten=
tümer und ein heiteres Abenteuer gewährt dem
Dichter Einblick in die unſinnigen Verhältniſſe
deutſcher Kleinſtaaterei. Der Wagen fährt
durch Köthen. Ein Mitreiſender erklärt dem
Fremden: „Jetzt ſind wir im Fürſtentum Köthen,
im ſüdlichen Sipfel”. Darauf nimmt er eine
Priſe, bietet Anderſen auch eine an, Anderſen
ſchnupft, nieſt eine Weile und fragt dann:
„Wie lange fahren wir denn noch durch das
Fürſtentum Köthen?” „Ach!” lacht der freu.
d=
liche Herr, „da waren wir ſchon wieder heraus,
wie Sie das dritte Mal genieſt haben!“
Solleinnehmer in Unterhoſen.
An der ſächſiſchen Grenze ereignet ſich ein
aufregender Vorfall: Der Chauſſee=Einnehmer
beugt ſich aus dem Fenſter ſeines Häuschens
und ſtreckt eine lange Stange mit einem Beufel
daran in das Innere der Reiſekutſche hinein. Die
Paſſagiere erlegen den Soll in den Beutel und
die Kutſche fährt weiter. Eine ſparſame Samilie
hat indem zu wenig bezahlt, und plötzlich erhebt
ſich aufgeregtes Geſchrei hinter der Kutſche:
Der Solleinnehmer, der den Betrug gemerkt
hat, raſt hinter dem Wagen her. Er bietet
einen ſeltſamen und urkomiſchen Anblick. Wäh.
rend ſein Oberkörper, mit dem er aus dem
Fenſter herausragt, notdürftig verhüllt iſt,
be=
findet er ſich unten im tiefſten Neglige, ſo daß
die reiſenden Damen entſetzt aufkreiſchen. Der
Solleinnehmer läßt ſich jedoch nicht beirren,
heiſcht aufgebracht den zu wenig gezahlten Soll
und geht nicht eher fort, als bis das Geld in
den Beutel fällt.
Das iſt Berlin?
Schließlich kommt Anderſen in Berlin an.
Chamiſſo begrüßt ihn herzlich und führt ihn ins
Cheater, wo er Devrients meiſterhaftes Spiel
bewundert. Sonſt behagt ihm Berlin wenig.
„Alles iſt darauf angelegt, zu frappieren. Die
Häuſer nicht hoch, ſondern auseinandergezogen,
damit die Straßen deſto länger werden. Sie
kamen mir vor wie Cheaterdekorationen.
Kommt man von den Bergen und hat die
Nieſenbauten der Natur geſehen, dann ſcheint
all dieſe Größe ſo klein. Und ich kann einmal
die Formen nicht für die Hauptſache anſehen.”
Das iſt Anderſens Eindruck von der
werden=
den Weltſtadt. Und ſo fährt Anderſen wieder
nach ſeiner Heimat. Die Cürme Kopenhagens
tauchen wieder auf, ſeine ſtille Stube wartet auf
ihn und am Fenſter zwitſchert noch immer der
kleine Vogel, der im Frühling davor ſaß und
das gleiche Lied ſingt wie ſeine Kameraden im
Harz und im Schloßpark von Ludwigsluſt. . .
O. 6. Foerſter.
Felicitas v. Neznicek:
Ein Mann ſteckt bis zur Gürtelſchnalle mit
dem Oberkörper unter der geöffneten Haube
ſeines Wagens und forſcht verzweifelt, warum
der Motor wie ein ſchwerer Aſthmatiker
keucht. — Kein Menſch kümmert ſich um ihn.
Eine Frau tut das gleiche. — Es entſteht
ein Auflauf.
Su Ehren der Mitwelt wollen wir annehmen.
daß es bloßes Intereſſe und Hilfsbereitſchaft
iſt, nicht etwa hämiſche Schadenfreude, denn die
Seiten, wo eine Frau am Steuer ein
Welt=
wunder war, ſind vorüber. Heute können wir
nicht nur fahren (und zwar ſehr anſtändig), wir
bilden uns auch ein, etwas vom Motor zu
ver=
ſtehen. (Die Männer ſagen nein, aber Hand
aufs Herz: wiſſen Sie gleich, was los iſt, wenn
die Mühle nicht mehr will?)
Die Statiſtik behauptet, daß es weniger
Un=
fälle bei den fahrenden Frauen gibt als bei den
Männern. Wir geben zu, daß ſie mit dieſer
Seſtſtellung nicht objektiv iſt, denn man darf
wohl grundſätzlich annehmen, daß mehr
Män=
ner beruflich unterwegs ſind als Frauen. Da
kann man ſich nicht nach der Laune des Wet=.
tergottes richten, ſondern es heißt fahren, ob
Glatteis oder Platzregen. Auch die Anzahl der
gefahrenen Kilometer wird bei den Männern
im allgemeinen höher ſein als bei uns. Crotzdem
nehmen wir das ſchmeichelhafte Reſultat der
Statiſtik für uns in Anſpruch und behaupten
dreiſt, daß wir beſſer fahren. Beſtimmt
behan=
deln wir den Wagen liebevoll und ſanft. Wir
horchen in den Motor hinein und hören das
feinſte Nadeln und jedes fremde Cicken, womit
noch lange nicht geſagt iſt, daß wir dann gleich
wiſſen, ob ein Ventil, eine Kerze oder das rechte
Vorderrad in Unordnung iſt. Doch, wie geſagt,
wer ſich beſſer fühlt als wir, der werfe den
berühmten Stein.
Daß wir uns in den Straßen der Großſtadt
beſonders gut benehmen, ſteht außer Srage.
Wir haben doch eine ſolche mächtige Angſt vor
unſeren Herren und Meiſtern. Wehe uns, wenn
Son ui Steher
wir nicht gleich anfahren, ſowie ſich das grüne
Licht zeigt. Meiſt hat ſich ja der Vordermann
noch nicht entſchloſſen, aber die wütend
hupen=
den Hintermänner werfen ſelbſtverſtändlich der
Frau die ſtrafenden Blicke zu.
Ueberhaupt die Sache mit der Hupel Benutzt
man ſie, dann heißt es, man mache
unerträg=
lichen Lärm. Benutzt man ſie nicht — lieber
Sußgänger: Gewiß haſt auch du ſchon einmal
einem Autofahrer empört zugerufen, er ſolle
Signal geben.
Was ein richtiger Autofahrer(in) iſt, der
ſchimpft natürlich zurück. Das muß man gut
können und wirklich ſo, daß noch eine kleine
Portion weiblicher Scharm darin enthalten iſt.
Ueber die Vordermänner und — über die
Suß=
gänger, die Nadfahrer nicht zu vergeſſen, die
bekanntlich an allem ſchuld ſind.
Womit nicht geſagt ſein ſoll, daß wir nur
das Nötigſte vom Fahren verſtehen und vom
Schimpfen. Eine beträchtliche Anzahl von
Frauen kann ſich auch bei einer kleinen
Nepa=
ratur ſelber helfen. Selbſtverſtändlich bricht ſie
nicht in Entzückungsrufe aus, wenn ſie eine
Reifenpanne hat. (Für Männer ſoll dies
übri=
gens auch kein Hauptvergnügen ſein, beſonders,
wenn ſie eine Verabredung mit der
Auserwähl=
ten ihres Herzens haben und nun unter der
Normaluhr mit öligen Händen und nach
Ben=
zin duftend eintrudeln, die Bügelfalte verſtaubt
und der gute dunkelblaue Anzug verfleckt.)
Wir wollen keine Miesmacher ſein. Eva am
Steuer hat ſich durchgeſetzt und wird nicht nur
anerkannt, ſondern faſt ſtets vom Mann
kame-
radſchaftlich unterſtützt. Vielleicht nicht zuletzt
deshalb, weil ſie kein Luxustierchen mehr iſt,
ſondern oft als Berufsfrau hinter dem Steuer
klemmt oder als Arbeitskameradin des
Man=
nes, der zum Beiſpiel abgehalten wurde, mit
dem friſchen Gemüſe zur Markthalle zu fahren.
Eva wird ſich bemühen, auch weiterhin
an=
ſtändig und rückſichtsvoll zu fahren, damit ſie
möglichſt das Siel der Klaſſe erreicht.
Hans Bauer:
Achtung: Oelfleck
Die Straßenbahn iſt geſtopft voll. In
wahr=
haft drangvoller Enge kleben die Paſſagiere
wie die oft zitierten Heringe aneinander.
Crotz=
dem ſind nicht alle Sitzplätze ausgenutzt. Ein
noch dazu an ein junges friſches Mädchen
an=
grenzender Eckplatz iſt frei und bleibt es, allen
Geſetzen der Logik und Erfahrung mitten ins
Geſicht ſchlagend.
An jeder Halteſtelle vollzieht ſich nun das
olgende: Neue Paſſagiere ſteigen ein,
ärgern=
ich über die atemſchlagende Verſtopftheit des
Wagens, entdecken nach einer Weile den freien
Platz, zögern eine Seitlang, ſich ihm zu nähern,
da ſie es für ausgemacht halten, daß ſich jeden
Augenblick ein anderer daraufſetzt, ſtellen feſt,
daß dies nicht geſchieht und ſchieben ſich
ſchließlich nach dem Platz durch. Da aber
ertönt ihnen von allen Seiten die Erklärung
für das Wunderbare entgegen: „Achtung!
Oelfleck!” Catſächlich, eine dunkle Ellipſe iſt
auf dem Holz zu ſehen. Auf irgendeine, jetzt
nicht mehr feſtſtellbare Weiſe, iſt Oel auf den
Platz gekommen. Nein, den Preis eines
ver=
ſchmutzten Anzugs will der Nuhebedürftige denn
doch nicht für die Sitzgelegenheit zahlen. Unter
dem Schmunzeln der Umſtehenden zieht er es
vor, auch weiterhin ſtehen zu bleiben.
Lange noch klafft der Oelſitz in der zum
Platzen vollen Bahn wie eine Sahnlücke, raſch
jeden verſcheuchend, den er eben angelockt hatte.
Immer aufs neue heißt es „Achtung! Oelfleck!”
wenn jemand ſich niederſetzen will. Aber einmal
hat dieſer Warnungsruf keine Wirkung. Ein
Mann in dunkelblauer Arbeitstracht, ein
Bau=
klempner, läßt ſich durch das Oel nicht
ab=
ſchrecken. „Ach”, ſagt er, „wegen ſon bißchen
Oell Meine Kluft muß ganz anderes abhalten!“
Und er läßt ſich breit und derb auf die dunkle
Ellipſe fallen. Eine Welle innerlicher Heiterkeit
legt ſich über den Wagen.
„Es iſt ſchon ganz ſchön” bemerkt ein
Gut=
angezogener, „wenn man auf ſeine Schale keine
Nückſicht zu nehmen braucht”.
Sein wohl etwas zum Philoſophieren
neigender Nachbar vertieft das Chema. „Auch
innerlich”, ſagt er, „wünſcht man ſich manchmal
eine weniger empfindliche Schale: von wegen
der Oelflecken im Leben.”
H. W. Ludwig:
Intereſſante
10=Zeilen=Berichte
2 Millionen Deutſche leben vom Brangewerbe.
Eine wie hohe Bedeutung dem Braugewerbe
innerhalb unſerer Volkswirtſchaft zukommt,
beweiſt die Catſache, daß faſt zwei Millionen
Deutſche von der Herſtellung und vom Vertrled
des Bieres leben.
Woher ſtammt die Bezeichnung Mark?
Die „Mark”, unſere deutſche Münze,
ver=
dankt ihren Namen der einſtigen gotiſchen
Bo=
zeichnung „marka”, was ſoviel bedeutet wie
Grenze. Ein Geldſtück von acht Unzen Silber
erhielt zur karolingiſchen Seit nämlich einen
Stempel, der beſagte, daß die Gewichtsgrenze
genau eingehalten ſei. Die Mark beſaß
da=
mals jedoch einen weſentlich höheren Wert als
heute.
20 Millionen Briefmarken pro Cag.
Bei dem großen Verbrauch an
Brief=
marken im ganzen Reich iſt es nicht
ver=
wunderlich, daß zur Deckung des Abſatzes
täg=
lich 20 Millionen Briefmarken die
Reichs=
druckerei verlaſſen, in der unſere
Poſtwert=
zeichen hergeſtellt werden.
Große Deutſche aus dem Bauerngeſchlecht.
Su den genialen Deutſchen, die ihr
Her=
kommen aus einem Bauerngeſchlecht ableiten,
gehören: der Dichter der Befreiungskriege
Ernſt Moritz Arndt, der Philoſoph Johann
Gottlieb Sichte der Schöpfer des preußiſchen
Volksheeres Scharnhorſt, der Malerdichter
Wilhelm Buſch und der große Feldherr des
Alſo in Sache kimmt mer nei, un in
Schwu=
lidheede, s is net zu ſage. Und Zuſtend gibt’s,
un Umſtend, daß mer glattwäck alle Hend iwwer
ſeine ſemtliche Kebb zuſammeſchlage mecht. Un
in Verläjenheide dhut mer gerode, mer waaß
net wie, un mer frogt ſich aa iwwer’s
annere=
mol, warum grad aam däß widderfahrn muß,
un warum aam des Schickſals Dicke un Ironie
in ſo verzweifelte Läwenslage enei bringe dhut.
Net daß aaner maane dhut, ich hett
dibblo=
madiſche „Hemmunge” un dhet mir Sorje mache
iwwer däß, was zur Zeit in Gemf drunne
vor=
ſich odder hinnerſich geht. Ach du gerechter
Strohſack, ich wißt net, was mir worſchter weer,
wie der dem Nome nooch bekannte un
iwwel=
beläumundete Völkerbund; mit dem brauch mer
ſich net weiders zu bemengſele, dann dem geht’s
ohnehin ſchlächt genuch, un mer heert, er weer
aſch hiefellich, un dhet allawendlich im ſtille
Kemmerkein des Lied ſinge: „Wer weiß, wie
nahe mir mein Ende‟ — Aach iwwer den
idall=
jeniſch=abbelſieniſche Salad will ich mer weiders
kaa unmaßgäbliche Redensarte abreguliern,
dann im Grund genumme geht uns die Sach
aach net im Geringſte was o', außer daß die
ver=
logene Liejefawrigande im Ausland widder
allerhand fauſtdicke Lieje uffbringe, ſo daß es
aam bloß wunnert, daß ſe noch net behaubt
hawwe, de Kaiſer von Abbelſienien hett im
Vochelsberg Gail gekaaft un was derordiche
Ente mehr ſin.
Wie geſagt, mit all dem will ich mich net
weiders befaſſe, ſundern ich will bloß vun mir
ſällwert, in Bezugnahme vun däre verzwickte
Lag, in däre wo ich befindlich bin, e paar
be=
ſcheidene Wördercher ſage. Dann wie ſe mich
ſähe, ſo ſteht ich gäjenwärdich im=me ſchauerliche
Zwieſpalt, im=me Zwieſpalt, deſſengleiche ich
noch nie erläbt hab, indem daß ſich zwaa Seele
in meim Bruſtkaſte erumdreiwe, die wo mer aſch
viel Beſchwerde mache, genau wie beim
Hein=
rich Fauſt, ſeelich, in dem ſeine Bruſt
bekannt=
lich aach zwaa Seele ei’loſchiert worn, die ſich
net mitnanner verdrage hawwe, un ſich
drenne wollte.
So is es aach bei mir. Genau ſo. — Un
warum. — Däß is jo grad däß große Unglick.
Dann eichendlich ſollt ich mich im=me Zuſtand
ſtiller Freide un o genehmer Ruh befinne, indem
daß ich ferienhallwer in Urlaab bin. Un
aus=
gerächent, do rumorn die zwaa Seele in meine
jungfrailiche Bruſt, un kenne ſich net aaniche
un mechte ſich drenne, indem die aa dehaam
bleiwe, un die anner fort mache will. Un der
Zuſtand macht mich ganz narriſch, dann bald
hott die aa, un bald die anner vun dene zwag
verrickte. Seele die Owwerhand; s is ganz
forchterbar, un ich ſeh’s ſchun kumme, mein
Ur=
laab geht erum, un ich war weder richdich fort,
noch richdich dehaam. —
Dann nemlich wann die fortwolleriſch vun
meine zwaa Seele es dorchgedrickt hott, daß ich
noochgeb, dann is kaa Halte mehr. Do wärd de
Fah’blan ſtuddiert vun vorne bis hinne, un
raſch uff’s Verkehrsbiero gerennt, un do loß ich
mer Auskunft gäwwe, un Vorſchlehk mache un
allerhand empfähle, endwedder e Raas an die See,
odder aa ins Gebärch, un ich loß mer die
Raaſe=
rutt zuſammenſtelle — ach, die ſin jo ſo gedullich
uff dem Verkehrsbiero! — un dann wärd haam=
Awwer
gerennt un die Koffer gepackt —
ſchun beim Packe, do krickt die anner Seel
wid=
der Owwerwaſſer, un redd mer gut zu, un
ſug=
geriert mir, ich ſollt in de Neeh bleiwe, im
Odewald odder in de Bergſtroß, do hett’s
Summerfriſche, meh’ wie Geld, un iwwerall
weer mer ſo gud wie dehaam. Dem Ei wand
kann ich mich dann aach widder net verſchließe,
un denk, ich will die Fortmacherei noch emol
be=
ſchloofe. Am annern Dag geht’s widder uff’=
Verkehrsbiero, un ich dhu mich erkundiche nooch
e paar emfählenswerte Summerfriſche, un nooch
em Preis, un ob’s vier odder ſex Mahlzeide
gibt de Dag. — No un bis ich mer klar driwwer
bin, wo ich mich in de Neeh erhole will, do hott
uff amol widder die anner Seel die
Owwer=
hand, und ſchwäzzt mer ei”, wann ſchun — dann
ſchun, un im Allgai weer’s noch beſſer, do kemt
mer vor lauter Eſſe gornet zu=eme richdiche
Abbeditt . . .
No un ſo geht’s als fort, vum aane zum
an=
nern Dag — bald wärd de Koffer ei= un bald
widder ausgepackt: rei’ in die Kadoffel, raus
aus de Kadoffel — rei mitm Nachthemd, raus
mit’m Nachthemd — —
Wie geſagt, däß is en Zuſtand, der aam
zum verzwazzele bringt, un der aam de ganze
Urlaab vergälle kann. s aanziche, was ich in
in de Welt erum, un lärnt in de annern
Stadt=
värdel Land un Leit kenne.
Domit will ich net ſage, daß es Verraaſe
net aach ſchee weer, ganz im Gäjedaal, däß is
ſogar ſehr ſchee, beſunners wann mer des
nee=
diche Klaageld hott, un net alleritt haamlich ins
Portmannee blinzele muß, un muß noochrächne
un noochkalkulliern, ob’s aam langt, un ob mer
noch auskimmt mit dem wo mer hott. Awwer
mer waaß aach wie’s is, wann mer drauß is;
ſo nooch aa, odder zwaa Woche kimmt meiſtens
de Umſchwung. Un wann’s aam offangs noch ſo
gud gefalle hott, un wann mer gornet hott
fär=
dich wärrn kenne mit lauder Lowe, wieviel
beſſer un ſchenner alles weer, als wie dehaam —
uff aamol, wann mer ſich e bische ei geläbt hott,
vum Johr kimmt mer doch net dezu
däß is emol bombeſicher: wann me
nimmt, mer kemt als ausw
Fremder zum erſtemol nooch Darmſ
macht mer die Aage ganz annerſte
ſieht mehr als ſunſt, manches kimmt
u
vor=
che
dann
mer
in ” ſogar
(Preſſe=Bild=Zentrale=M)
Gute Freundſchaft
Im Nymphenburger Park bei München befindet ſich der bekannte Hirſchgarten. Die Tiere
ſind hier ſo zutraulich, daß ſie ſich friedlich neben den Menſchenkindern niederlaſſen.
dem Zwieſpalt bis jetzt dorchgeführt hab, däß
war e „Fahrt ins Blaue”. Un zwar mit de
Elektriſch. Nemlich wie ich neilich enausfahrn
wollt in die Gaddebau=Ausſtellung,
do bin ich in meine Uffreechung aus Verſähe
anſtatts in die Dreier zu ſteije, in de Fimfer
ſitze gebliewe, un hab’s in meim ragſefieweriche
Zuſtand net ehnder gemärkt, bis ich am
end=
gäjegeſetzte End war. No un damit wenichſtens
des Fahrgeld net enausgeſchmiſſe war, bin ich
zu Fuß uff’s „Orhelljer Miehlche” gelaafe un
vun do aus hinnerum iwwern „Kranichſtaa‟
dorch die „Faßnerie”, un haam. Un ich muß
ſage, ich war vun däre „Fahrt ins Blaue”, ſo
befriedicht, daß ich gedenkt hab, ich mach
korz=
endſchloſſe dem ſchauderreeſe Zuſtand in meim
Bruſtkaſte e End, un loß uff die Art jed vun
meine zwaa Seele uff ihr Koſte kumme, indem
daß ich dehaam bleib, un hie un widder mit
de Elektriſch ſo e „Fahrt ins Blaue” mache dhu.
Däß koſt net viel, un mer brauch aach s
Ver=
kehrsbiero net weiders in Aſpruch zu nemme.
ſundern brauch bloß in en falſche Wage zu
ſteiche, uff die Art un Weis kimmt mer aach
do guckt mer alles e bische mit annern Aaage
o', mer guckt genauer hie, un do märkt mer
manches, was mer in de erſte Begeiſterung
iw=
werſehe hott, un dann gefellt aam däß net, un
jenes nett, mer wärd kriddiſch un griddelich;
mer waaß net, was mer will, un was aam fehlt,
bis aam uff aamol e Erleichdung kimmt, ſo daß
mer ſich ſeegt: „Noja, drauß in de Fremd is es jo
ganz ſchee, awwer nixdeſtrodrotz: dehaam is
dehaam!
— Un wann mer ſoweit is, dann
bezehlt mer ſei Rächnung (was am de Abſchied
vun däre ſcheene Gäjend zimmlich erleichtern
dhut) un fehrt haamwärts, un is glicklich, wann
mer widder in ſeine vier Wend dehaam is, un
märkt, daß alles noch beim Alte gebliwwe is, un
noch alles an ſeim alte Platz ſteht.
No, un in dem Sinn hab ich aach endlich die
zwaa Seele in meim Bruſtkaſte beſchwichdicht,
in=
dem daß ich alſo dehaam bleib, un dhu mich
in meim Urlaab afach ſo ſtelle, als wann ich
fremd hier weer, un hett äxbräß vun
gott=
waaßwoher e Raas nooch Darmſtadt gemacht, un
weer es erſtemol hier, um mir all die
Sähens=
wärdichkeide azugucke (dann in de iwwriche Zeit
ganz funkelnagelniggelnei vor, un ſchlßlich je
mer vun all dem, was mer ſo ſiehtſum we
mer ſunſt achtlos dro vabei geht) ſon,dzigg
un begeiſtert, daß mer äwenfallsaus en
Lowe gornet mehr erauskimmt. Un ad wa4
des Lowe bedrifft, do wolle mer unsocch vur
de wärkliche Fremde net beſcheemeſſt:, ſun
dern wolle uns des Leitſpruchs ei genſkt ſe
den wo unſer Herr Owwerborjemaaſiegeepräg
hott un der wo do lautet: „Darmſſot i
däß, was .ir Darmſtädterdſrau
mache!“ —
No un mer waaß doch: „wer niaes ſi
macht, aus dem wärd nix gemacht”, haztes m=
Recht. Un ſo wolle mer wenichſtens doe U,M Juhr
laabs= un Fremdezeit mit unſerm Eielaub ne zn Moi
zurickhalte; ſpeeder, wann, mer widd wunn ud des
uns Parresdöchter allaans ſin, do ſht mez aus
dann weider, un ſo wärd ſich aach wier wer
zum nörgele finne .. . . . .
Bütenm
Bienche Bimmb enſ. li. zumen ſit
Poſtſchkribbdumm. Wann i4/ zu ſchd
Owichem hab dorchblicke loſſe, daß ſie auſſat
wärdiche Fremde des Lowes oll
vun dem, was en hier gezeich mr 4n eite
bodde wärd, ſo muß ich noochdrägli nunſe ugen Wei
Stolz uff däß Lob e bißche dembfe, lderr, 17 Autenel
dem daß, wie mer die Woch geläſe ott, Fiche Anmt
Fremde den unbottmeßiche Modorurazſ gie
krach bemengele, der in gorkaam Urhhältiſict immer
zu de Größ un dem Verkehr vun urſe ;Stelſüis er
ſtind.
ie Kur
Ja, un do muß ich dann doch froge ſin munntäig
in Darmſtadt ſchun ſo haddhörich wern, du ſüher eine
mir den Krach gornet mehr heern, unda ß müin Gein
uns däß vun de Fremde erſt ſe mil die
loſſe? —
Megrund tri
Ach naa, ſo is däß dann doch nu „Mi Volle a
(alſo die Zivilliſte, wo nix zu ſage hawel/, weluwperlen
heern den Krach ſchun lang, un an Bhrwernuive, die
brief is kaan Mangel, wie äwenfalls u.; der Kleider
o gezogene „Verlautbarung” evorgeht — Uln in derartt
dhet alſo ſtrenggenumme der Vorworf r Wahſtlicht iſt,
heerichkeit aanzich unſer Bollezefrugaiſt zigt
dräffe, wie? — Awwer dene ſeegt rei: die oder eig
annererſeiz nooch, daß ſe e ganz außer da ntl, ſichter Fark
„fei” Geheer hedde. Odder ſin ſe noräfze Quieten A=
Modohrradkrach immun gewäſe ſeither — u hunt beſt
No, ſei dem wie em will, jeden us weiſt viſſe
mer jetzt, daß es mit dem Modohrrotrach M Beachtu
mehr ſo weider geh kann. Un mer ot t au ſogar
jetzt vun de zuſtendiche Stell „Einelyetzi)sM
Mahnung” an die Modohrradri)r/ er heſems
loſſe, un hott en geſagt, daß ſe widhennfehiten h.
mit de Strafgeſetze „in Konnflick” gadde. interlegte
Demnooch gibt’s alſo dadſächlich dißbieſchli n dieſe
Geſetze, die mer gäje die unbottmeßsel Y md ſehr
dohrradkrächler o wenne kann — jaas nuſch.
ſe ſogar kimfdichhie mit aller Schär eppwera dieſe neue
will! — Hoffe mer alſo des Beſte.
unſeren
Im iwwriche wärd die Bevölkerunzff=gef in ſetwa b.
dert, die Bollezei in ihrm Kambf in:
Die Ee
Lärm wertvoll zu unnerſtitze, dartsl ei
lich meechlich wärd, däre Unſitte „de länpet.
licht auszubloſe, wie’s in dere Verlabearu
ſo ſchee haaßt. — No an meiner. Urnſtüitzu
ſolls in dem Fall net fehle, un ſo inſich /Son
dene Modohrradkawwallier weiders / bee
awwer vun mir aus ſoll ſe de Leſaßifdi angleich jed
vierſpennich ufſim Laaderwage hole, SStu7ſ
zu jede
e värdel Pund, odder meintswäje aa hodawe ,0 günſtie
ich bezahl gärn de Fuhrloh! Vielleich Ifſt
doch
gäje den Modohrradkrach, un mer ker wiag ” nach g
in Ruh widdermol e Aag zudhu . . .
1. ... Sce4 DesF 1.... Sdc4 2. Tc3:F1. ... Sde4 2. 5g74
1. . . . f3 Tf3:+ Ein ganz hervorragender Zweizüger.
Die Löſerliſte bringen wir in einer der
näch=
ſten Nummern.
Küchenzettel
für die Woche vom 5. bis 11. Auguſt.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Grünkern=Suppe,
Kalbfleiſchkroket=
tenk) (Reſte Salat und Kartoffeln).
Dienstag: Pilzſuppe, gefüllte Gurken mit
Kartoffeln.
Mittwoch: Buttermilchkaltſchale,
Schweine=
kotelett mit grünen Bohnen.
Donnerstag: Tomatenſuppe. Dampfnudel
mit Obſt.
Freitag: Reisſuppe, gedämpften Fiſch mit
Peterſilienſuppe, Kartoffeln.
Samstag: Gemüſeſuppe, Johannisbeergrütze
mit Sago, rohe Milch.
Sonntag: Rahmſuppe, Rippenſpeer, gelber
Bohnenſalat, Strohkartoffeln, Obſttörtchen
mit Sahne.
Schachnummer 635.
Aufgabe 850.
Dr. G. Fuß in Neuſtrelitz.
(1. Pr., 1. Mecklenburg. Problemturnier, 1930.)
Ocs
Kreuzworträtſel.
*) Kalbfleiſchkroketten: 500 bis 750
Gramm Kalbfleiſchreſte in feine Würfel ſchneiden
(nicht durch die Maſchine), 40 Gramm Butter,
40 Gramm Mehl ſchwitzen, mit Waſſer oder
Fleiſchbrühe zu recht dicker Tunke kochen. Man
gibt Salz, Zitronenſaft ſowie zwei Eigelb dazu
Mit der Tunke vermengt man das Fleiſch und
formt aus der Maſſe längliche Klößchen, die
man in Mehl wälzt, dann in Eiweiß und
Pa=
niermehl umdreht und in ſchwimmendem Fett
bäckt.
Polniſches Ragout. In einem
Alu=
miniumtopf röſte man reichlich Speck und
Zwie=
beln braun, ſchmore darin je ¼ Pfund Rind=
Hammel=, und Schweine= und Kalbfleiſch (
wür=
felig geſchnitten) durch, gebe dazu ½ Pfund
To=
maten, ½ Pfund grüne Bohnen, 1 kleine ſaure
Gurke, ſowie 1½ Pfund Kartoffeln und laſſe
alles mit Waſſer bedeckt, langſam weichſchmoren.
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Ka3 Dh3 Th4 h6 Le3, 1, Sc3 Ba7
b2. b4, d5, e2: Kc4, Dg4. Lg3 g6, Bh5.
Aufgabe 851.
Armin Gabler in Chemnitz.
(„Chemnitzer Tageblatt”, 1924.)
Weiß: Ka6 DT7 Su4 Set Be2 (5 Steine);
Schwarz: Kd5 Be6 (2 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben.
46. K. Zbonei. . 1a1—a8: Sb7—a5 (c5 2. Lg8 X f7-
FXh7 3. Da8—h1F. 1.... Sb7—d6 2. Ke5Xd6 Bg7
bel. 3. Dai-. 1.... Sb7—d8 2. DXd8 3. DfüF. 1....
Bg7 bel. -DT8 3. Df6F. Ein ſeines Zugzwangsſtück
847. C. Mansfie,d. 1. Sf6—e8! (droht Sedcc1
Ke
Sedéc 1. Sd5: 2Td5+1
Sb5 2. Td2.+
Waagerecht: 1 Schmerzensruf, 3 wildes
Tier, 5 Gottin der Vergeltung. 7 Vogel. 8 Baum. freſſer!“
10 Behälter, 12 Fiſch. 13 Frauenname. 17 war
einſt alles. 19 Verkehrsmittel, 21 Sundainſel. 24
Landſtrich, 25 preußiſche Provinz, 26
Umſtands=
wort des Ortes, 27 öſterr Feldherr. 28 Farbe.
deinen Verwandten!“
Senkrecht. 1 Körperteile, 2 Nagetier,
etwas Unerwünſchtes, 4 dalmatiniſche Inſel,
Kindermund.
„Loslaſſen, Onkel. Du biſt ja ein nſtches
„Wieſo, mein Junge?"
„Ja, Papa ſagte noch geſtern, du 11 p0
5 Nebenfluß der Donau, 6 belgiſche Stadt. 7
Ge=
tränk 9 Zahl. 11 franzöſiſcher Romandichter
14 Männername. 15 fremdländiſches Geldſtück,
16 Fluß in Italien, 18 holländiſche Bezeichnung
des Meters 19 ruſſiſches Gewicht. 20
geſpenſter=
hafte Tätigkeit. 22 Gewürz, 23 Frauenname.
Carl Deubel.
Jungenhände.
„Fritchen, deine Hände ſind fſſchd
Druck, Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Rheinſtr.
ſchmutzig.
„Nicht ſo ſchlimm, Mutti, eine Msſiglvdt.
iſt Schatten.
Fachkritik. Zwei Aerzte betracht=t eine
mi ten.
Röntgenaufnahme der Lunge eines eiſinte
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 31. „Gutes Photo”, ſagt der eine
Masiſches Quadrat.
der andere, „aber die linke Lungenhäl. ” ed
1. Hitze, 2. irren, 3. Trick, 4. Zeche, 5. Enkel. bißchen geſchmeichelt.”
23.— Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdl.
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Stende net beſchen 1
E Bibarde Kicd
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Eine ſommerliche Blumenmosel
Jeder Jahresabſchnitt bringt ſeine, ganz beſonderen
eim (x ) pnodiſchen Motive, die nicht etwa bloß einer plötzlichen
Mb Eingebung des Modeſchöpfers zuzuſchreiben ſind, ſondern
AE) Rozuſagen aus der Jahreszeit ſelbſt entſtehen. Man wird
ſg rü ß fich alſo nicht wundern, wenn wir gerade jetzt eine ganz
große Blütenmode zu verzeichnen haben, die allerlei
Aus=
orucksformen findet und ſicherlich nicht von der Hand zu
wveiſen iſt, da ſie die Frauen jung, ſchön und gewinnend
du 10 macht und ſich doch von jeder übertriebenen oder etwa gar
wewollt=theatraliſchen „Lieblichkeit” gefliſſentlich fernhält,
weil man erkennen mußte, daß allzu ſüßliche
unf Wirkungen niemals von Dauer ſeien.
die Uh Die Blüteneffekte ſichern dem Kleide eine
gelüſe u natürliche Anmut, ſo daß wir uns mit dieſer
Molohe Neuheit gerne beſchäftigen werden.
an Tc‟ Nicht immer handelt es ſich — wie man
viel=
vun uſſei gicht fürs erſte annehmen würde — um
pla=
iſche Kunſtblumengarnierungen, ſondern um
ſine )/ ſie mannigfaltigſten Blütenmotive, auf die wir
rich v.ißheuer näher eingehen wollen, um dieſe Mode in
ern, un / 4Ul ihren Feinheiten zu erfaſſen.
Da die Stickereimode heuer wieder in den
eiſt ſe
Bordergrund tritt, bemerkt man mancherlei in
ch nei Garn, Wolle oder Seide oder auch in matten
gehryl Borzellanperlen zum Ausdrucke gebrachte
Blu=
an Zy menmotive, die hauptſächlich als Sattelpartie
mials u ſſichter Kleider Verwendung finden. Natürlich
orgell. A lann eine derartige Arbeit nur wenn das Kleid
dorwan ad ganz ſchlicht iſt, richtig zur Geltung kommen.
Bild 1 zeigt ein Modell, das in Leinen,
IlezeE
ſeen. u Arohſeide oder einem ähnlichen Modematerial in
nz auſr) ernz lichter Farbe hergeſtellt und in der früher
ſe me ßl ugedeuteten Art in Form reizender Blumen=
ſeie: Motive bunt beſtickt ſein müßte.
jedenes! Wir wiſſen, daß den Garnierungen ſeit einiger Zeit
dohrnäch ” höhte Beachtung geſchenkt wird, ſo daß dieſe Effekte
Un mer Alnfitunter ſogar aufmerkſamer behandelt werden als die
„Eine / länie des Modells.
ohrradg!! In dieſem Sinne ſind die plaſtiſch wirkenden
Auflage=
ſe yahlar beiten bemerkenswert, die nichts anderes als mit
milſtk mu latte unterlegte Applikationen ſind.
chlich diSit. Daß in dieſem Falle ſtiliſierte Blumen als
willkom=
unbotimS/ ngene und ſehr geſchmackvolle Vorlage dienen, iſt leicht
tann-ir Mtklärlich.
aller Schüe)l Um dieſe neue Mode entſprechend einzuführen, zeigen
tir in unſerem zweiten Bilde ein einfaches Kleid aus
mittel=
er alſo des Beſite
Bevölterux f ürrbigem (etwa blauem) Materiale mit einem lichten
Matroſen=
in ihrm Kanff fugen. Die Ecken dieſes Kragens werden durch die eben
unnerktie er.
d düire Unſte ie.
RA S
No an meiner Lnd
nt iecte u Oas Sommer=Abendkleid
zwwallier weiders
ſel fe FrAh. Wenngleich jede Frau weiß, wie wichtig es
ur ſie ſei, zu jeder Gelegenheit über eine
rich=
vderwagt !0
„eintewäe 91 Yce und günſtige Aufmachung zu verfügen,
ſtnchtet ſie doch die Anſchaffung eines
Abend=
chrich Dele
uu mer u Ywudells nach Tunlichkeit zu umgehen, weil ſie
aa 1dh1 , ele Gefühl hat, zu ſelten Gelegenheit zu haben,
ſolches Modell zu tragen.
Es ſteht hier allerdings inſofern Meinung
ſnen Meinung, als jene Frauen, denen große
— beſprochenen, in
Auf=
lagetechnik
ausgeführ=
ten plaſtiſchen
Blütenmotive
ge=
ſchmückt, die ſich — in
der dunklen Farbe des Kleides gehalten — von der hellen
Schat=
tierung des Kragens ausgezeichnet abheben. Des Kontraſtes
wegen gibt man den aufgelegten Blüten des „Schößels” die
lichte Farbe des Matroſenkragens, ſo daß die heuer ſo
beliebte und oft verwendete „Licht=und=Schatten=
Wir=
kung” deutlich zur Geltung gebracht wird.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Natur
nachge=
bildete Blüten als Aufputz des ſommerlichen Kleides
eine überragende Rolle ſpielen.
Da aber die Jahreszeit immerhin ſchon ſo
vorgeſchrit=
ten iſt, daß man ein neuangeſchafftes Kleid auch ſchon als
erſte Herbſtaufmachung zu verwenden gedenkt, wird man
gerne zu einer dunklen Schattierung greifen, die durch
lichte, naturaliſtiſche Blüten in entzückender Weiſe
auf=
gehellt erſcheint.
Unſer vorletztes Bild ſtellt, ein maleriſch=drapiertes
Mantelkleid (dieſe Form ſoll dem Vernehmen nach zu
den beliebteſten Typen der kommenden Mode werden) mit
bauſchigen Dreiviertelärmeln und ſeitlich geknotetem
Schärpengürtel dar und führt die eigenartigen, dem
ge=
kreuzten Ausſchnitt folgenden und den Aermel
abſchließen=
den Blütenranken vor Augen, die in ihrer Art
bezaubernd ſind.
Zu ſchwarzen oder dunkelblauen Kleidern wählt man
gerne weiße Blüten aus Pikee oder Organdy oder dem
neuartigen, ſchon für den kommenden Herbſt beſtimmten
weißen Waſchſamt (!), während zu allen anderen
Far=
ben heller abſchattierte, mit der Tönung des
breitran=
digen Hutes harmonierende Farben in Betracht gezogen
werden.
Zu der gebäuchlichſten Form der Blütenmotive iſt
natürlich die Buntſeide geworden, die geradezu in
berauſchend ſchönen Muſtern zu ſehen iſt, deren
künſt=
leriſcher Farbenreichtum uns neuerlich gefangennimmt,
trotzdem dieſe Materialien ſchon ſo oft als „vollkommen
erledigt” bezeichnet wurden. (Totgeſagten aber iſt
be=
kanntlich ein langes Leben beſchieden!)
Die Erfahrung lehrt uns, daß eine einfarbige Umhülle
die Schattierungen des Blumenmuſters noch viel
plaſti=
ſcher hervortreten läßt (letztes Bild), ſo daß wir ein
modernes einfarbiges Cape zu einem vielfarbigen
Blu=
menkleide in der letzten Skizze darſtellen.
Man merkt alſo, daß die Erfolge der Blütenmode
unumſtritten ſind, womit wieder einmal der Beweis dafür
er=
bracht wurde, daß man eine ganz andere Einſtellung zur Mode
hat als zu jener Zeit, da die übertriebene „Zweckbetontheit” der
Aufmachung jede Modephantaſie zunichte machte.
Mit der Blumenmode wurden alſo weitere Schritte in der
nun einmal eingeſchlagenen Richtung gemacht, die uns dem Ziel
modiſcher Vielfalt und blendenden Abwechſlungsreichtums, dem
unſere Künſtler offenbar zuſtreben, näher brachten!
ergeben einen ausgezeichneten Geſamteindruck,
der durch ein Kunſtblumenſträußchen letzte
Voll=
endung erhält.
Unſer Bild ſtellt einen derartigen Entwurf
dar, deſſen reizvolle Anmut dem Kennerblick
unſerer Damen ſicherlich nicht entgehen wird.
Das ſportliche Tackenkleid
aus Loden
iſt gewiß die ideale Löſung einer oft
aufgewor=
fenen Frage, denn dieſes Gewebe iſt nicht nur
weich und leicht, ſondern gleichzeitig auch warm
und praktiſch, vorausgeſetzt, daß es nicht gerade
in allzu hellen Schattierungen gewählt wird.
Die verſchiedenen Fabriken bringen für den
Herbſt neben grauem und braunem Loden auch
ein ſchönes Grün, das unſtreitig Ausſicht auf
Erfolg hat.
Dieſes Material erfortert eine betont ſchlichte
Machart.
Kür kühle Abende
die man nach einem ſonnigen Tage doch noch im
Freien verbringen will, um die ſchöne
Jahres=
zeit, ſo gut es geht, auszunützen, braucht man
eine kleine Umhülle, da gerade bei ſolchen
Ge=
legenheiten die Gefahr beſteht, ſich arge
Erkäl=
tungen zuzuziehen, wenn man ſich nicht
entſpre=
chend ſchützt. Da das Buntſeidenkleid heuer für
kleine ſommerabendliche Gelegenheiten, für ein
Nachtmahl im Freien, für einen Beſuch uſf. als
ollfeſte Vergnügen bereiten, im Laufe des
iters viel häufiger Gelegenheit haben,
Abendkleid anzulegen, während andere
wie=
e behaupten, das Abendkleid für die
ſom=
erliche Ferienzeit viel dringender zu
ectigen.
Tatſache iſt, daß man während des
Sommer=
enthaltes (insbeſondere, wenn man an ein
demſelben Orte zu bleiben beabſichtigt, ſich
eigentlich immer im gleichen
Geſellſchafts=
eiſie bewegt) unbedingt an einer oder der an=
E N Geſellſchaftsveranſtaltung teilnehmen muß,
Dean man nicht den Eindruck erwecken will, ſich
Nrhtlich auszuſchließen.
Sür ſolche Gelegenheiten gibt es heuer
ent=
ende Abendkleider aus leichten Geweben.
Hit Vorliebe wählt man eine ſtiliſierte
non, um ein ſolches Kleid auch ſpäterhin
ver=
en den zu können und von den Schwankungen
Node nicht allzu abhängig zu ſein. Die rei=
Rockpartien und die weiten Aermelformen
Werbindung mit einem drapierten Oberteil
Wenngleich die Mode auf dieſem Gebiete
eine begrüßenswerte Phantaſie entfaltet, iſt
man ſich doch bewußt, daß bei dieſen
Ueber=
gangsſchuhen praktiſche Erwägungen wichtiger
ſeien als alle modiſchen Fragen.
Immerhin ſehen die neuen Formen bei aller
Schlichtheit ſehr anziehend aus. Wir erwähnen
einen Schuh mit dreifachen Spangen (oberſte
Skizze), ferner den mit Strahlenblenden
ver=
ſehenen „hochverſchloſſenen” Schlüpfſchuh (Mitte)
und den erfolgverſprechenden, aus zweierlei
Lederarten zuſammengeſtellten Halbſchuh, der
ſich für Ausflüge gut eignet, aber auch zum
Strapazjackenkleide, das man im Herbſt in der
Stadt zu tragen gedenkt, als richtigſte
Fußbe=
kleidung aufgegriffen werden ſollte.
Wir ſehen denn auch in unſerem Bilde den
überſchlagenen, ſeitlich geknöpften Rock und eine
loſe Jacke, beide Stücke an allen Kanten derb
abgeſteppt, wodurch dieſe Aufmachung etwas
markant Sportliches erhält. Die Bluſe, deren
Kragen, ſich über die Jacke ſchlägt, könnte
dunkler ſein als der Loden und wäre aus
gemuſtertem Flanell herzuſtellen.
Als herbſtliche Ausflugs= und Schlechtwetter=
Aufmachung iſt ein derartiges Jackenkleid
ſicher=
lich das Gegebene!
richtunggebend gilt, wird man gewiß eine
ein=
farbige Umhülle beſitzen wollen, die ihrer
Neutral=Schattierung wegen zu jedem Kleide
tragbar iſt. Die Form dieſer aus leichtem Stoff
herzuſtellenden langen Jacke (zu der man einen
gleichen Rock vorſehen könnte, um auf dieſe
Weiſe ſchon die erſte herbſtliche Aufmachung in
Bereitſchaft zu haben) iſt ganz ſchlicht: breite
Aufſchläge mit gefälteltem Rande und
einge=
ſchnittene Taſchen mit Fältchenabſchluß ſind als
bemerkenswerte Motive zu erwähnen (Bild).
Schuhe
für die kommende Jahreszeit
Bald kommt die Zeit, da wir an die erſten
Regentage denken müſſen, die Zeit, da die
Straßen nicht mehr ſo raſch abtrocknen, ſo daß
man einen widerſtandsfähigen Schuh für die
Stadt und eine entſprechende Fußbekleidung für
Ausflüge dringend braucht.
Die Behandlung qummierter
Stoffſchürzen
Die näſſeundurchläſſigen, praktiſchen Schürzen
verbürgen jahrelange Gebrauchsdauer, wenn ſie
bei ihrer Reinigung zweckmäßig behandelt
werden. Sind ſie ſchmutzig geworden, ſo breite
man ſie am beſten auf einem Brett oder Tiſch
aus und bürſte ſie mit weicher Handbürſte und
lauem Seifenwaſſer ſtrichweiſe ab, um ſie mit
klarem Waſſer nachzuſpülen. Darauf über eine
Stange gehängt und austrocknen laſſen, zeigt ſich
die Schürze wieder völlig ſauber und leidet in
keiner Weiſe, wenn ſie dabei nicht gedrückt oder
gar gewunden wird.
E.
Seite 18 — Nr. 212
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. Auguſt 2
Wohin am Sonntag?
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