Darmstädter Tagblatt 1935


24. Juni 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 171
Montag, den 24. Juni 1935
197. Jahrgang

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Deutſches Jugendfeſt 1935.
Aut große Prüfung der körperlichen Erküchkigung der deutſchen Jugend. Im Reichsdurchſchnitt bei den 10-14jährigen eine
Mkungsſteigerung um 25 Prozenk auf 58 Prozenk. Darmſtadt meldek 8oprozenkige Erfüllung der Mindeſtforderungen!

Die vorläufige Auswerkung.
ſu ganzen Reichsgebiet wurden wie geſtern ſchon berich=
tey
im Rahmen des deutſchen Jugendfeſtes 1935 am Samstag,
armu ag des Jungvolks, die ſportlichen Wettkämpfe des Jungvolks,
deu ſungmädelſchaft und aller 1014jährigen nichtorganiſierten
Julgal lichen durchgeführt. Ungefähr 45 Millionen Jugendliche
hace lich an den Wettkämpfen beteiligt. Der Sonntag war HJ.
um 6DM. und allen nichtorga=

mädel angetreten, von denen nach der vorläufigen Ueberſicht etwa
520 mitder Siegernadel ausgezeichnet werden kön=
nen
, da ihre Leiſtungen mehr als 180 Punkte ergaben. Es ſtellten
ſich zu dem leichtathletiſchen Dreikampf die 1014jährigen Schüle=
rinnen
der Kyritzſchule, der Goetheſchule, der Rundeturmſchule,
der Dieſterwegſchule und der Handelsſchule mit zirka 300 Teilneh=
merinnen
, während die deutſchen Jungmädel mit den Gruppen 5,
6, 7 und 8 des Jungmädel=Untergaues 115 mit über 530 Wett=
kämpferinnen
angetreten waren.

nitietm 1418jährigen vorbe=
hailte
, 45 Millionen gingen
gunchinr dieſem Tage an den Start.
Irhieſrmten Reichsgebiet wurden
Geigtz im Laufe des Samstags
Stäiroben über die Leiſtungen
der Jugendlichen
duurgifführt. Beſondere Ergeb=
ninle
Sm Bezirk des Gaues Süd=
hayvter
=Braunſchweig erfüllten
diſlßewingungen zur Erlangung
deusiegernadel 70 v. H. der An=
gewligen
des Jungvolkes und 75
v.W wer Teilnehmerinnen der
Jumädel. Im Bereich des
Gäus Pommern erlangten 55
v.üder männlichen Teilnehmer
dils siegernadel, ebenſo bei den
Jumäädeln. Aus fünf Orten
immlarunus wird gemeldet, daß
pan ſimtlichen Jungmädeln 90.
v. / wie Siegernadel erhielten.
Wiebaden und Darmſtadt mel=
derutſeß
etwa 80 v. H. aller Betei=
liſan
die Bedingungen erfüllten.
Alrder Reichshauptſtadt Berlin
wur gemeldet, daß im Bezirk
SStlis 87 v. H. aller Teilnehmer
diſe Siegernadel erhielten. Auf
deimSportplatz Rehberge wurde
duſc Stichproben feſtgeſtellt, daß
unkg ähr 65 v. H. die Siegernadel
pllu in der Scharnhorſtſtraße 71
v. . Gau Oſtpreußen meldet,
daß 3 v. H. aller Teilnehmer die Bedingungen vorausſichtlich
Bähgungen des Leiſtungsabzeichens erfüllt haben.
beſders in ländlichen Gebieten hoch liegen, ein Beweis dafür, (9/5/115) 327 Punkte.
wiebeſonders leiſtungskräftig unſere Landjugend iſt.
Ius den vorliegenden Meldungen aus dem ganzen Reichs=
Fah= der Machtübernahme. Auf Grund der damals feſtgeſtell= zu erreichen, war einer Mädelſchaft der Gruppe 5/115
tem 5 gebniſſe war damit gerechnet worden, daß nur 33 v. H. vorbehalten.
daZugendlichen die Leiſtungen erfüllen würden,
mihlichen und weiblichen Jugendlichen durch die Maßnahmen ſchule), von denen über 90 Auszeichnungen erhalten kön=
digörperlichen
Ertüchtigung zu fördern, und daß zum andern nen, da ſie mehr als 180 Punkte errangen. Die beſte Mädel=
beäuts
heute die Schäden, die durch Unterernährung der Jugend= ſchaft war die 1. Mädelſchaft der 2. Mädelgruppe Untergau 115
liönl in der Nachkriegszeit infolge der Arbeitsloſigkeit der mit 2082 Punkten. Die beſte Punkteleiſtung vollbrachten:
Wür entſtanden ſind, zum größten Teil beſeitigt ſind.
ſäüſtt in der Entwikelung des deutſchen Jugendſportes zu Ende bis 18 Jahre: Eliſe Layh (2/3/415) mit 242 Pkt.
gxſagen. Deutſchlagd kann ſtolz und vertrauensvoll auf ſeine
gebte Jugend blicken; die nächſte Aufgabe iſt nun, das deutſche
Jundfeſt künftig zu einer Dauereinrichtung im Geſchehen des
dälchen Vaterlandes werden zu laſſen. Schließlich zeigt der Samstag 625 Pimpfe und 210 Schüler von Ludwig=Georgs=
Paauf des Deutſchen Jugendfeſtes 1935, daß noch lange nicht Gymnaſium, Realgymnaſium, Ludwigs=Oberrealſchule Liebigs=
g
59 Sportplätze für unſere deutſche Jugend zur Verfügung / Oberrealſchule Schillerſchule, Gewerbliche Berufsſchule II, Mor=
9e7. Deshalb lautet die Mahnung nach wie vor: Schafft newegſchule, Städt. Handelsſchule, Kaufm. Berufsſchule. Die
SAl und Sportplätze für unſere deutſche Jugend!
*
Der Sonnkag in Darmſtadt
Aäite nun ganz den 1418=Jährigen der HJ, des BdM. und der ON.) mit 275 P, 12=Jährige: Koob I Fähnlein II) mit 306
Sden, die ſich auf 4 Sportplätzen der Prüfung ihrer körperlichen. P. 14=Jährige: Handke Liebigs=OR.) 308 P. Beachtlich ſind
Aſten, und dort erlebte man in den Vormittagsſtunden im ſtrah= Liebigs=ONt.); 500 Meter von Guntermann (Fähn=
1An Sonnenſchein das gleiche frohe und bewegte Bild, wie ſchon lein, III), 10 Jahre, Balleitwurfi: 84 Meter von Koob I
aMsrmstag bei den Prüfungen des Jungvols und der Jung= Fähnlein II), 12 Jahre: 8450 Meter von Sterlepper
7N1 geſchildert. Auch hier wieder konnte man die erfreuliche (Fähnlein I). 14 Jahre, 0=Meter Lauf: 88 Sel von Emig
AAn der körverlichen Leiſtungsfähigkeit feſtſtellen. Wenn auch, (Real=G.), 12 Jahre: 84 Sek, von Schmidt (Fähnlein II),
Nam Sonntag nachmittag bei der vorgeſehenen Preisverteilung 14 Jahre,
Ndochſchulſtadion mitgeteilt wurde, die geſamte Auswertung der
Hittlungen noch ausſteht und demnächſt in gemeinſamer Sieger= verzeichnet die Gefolgſchaft 24 die größte Teilnehmerzahl vor
Aungen höchſt erfreuliche Tatſachen da:
MKranichſteiner Straße waren am Samstag ungefähr 850 Jung= folgſchaft 1; Kurt Wiener, 16 Jahre, 312 P.; Gefolgſchaft 2:

erryilten, ebenſo auf dem Sport= Auftakt zum Feſt der deutſchen Jugend: Die Feier der Sonnenwende. Im Bild: Sonnwend=
feuer
Tempelhof.
(Scherl=M.)
Um 8 Uhr begannen die Wettkämpfe, und bald war ein fröh=
enilt
haben. Im Gegenſatz dazu ſtehen Meldungen aus dem licher Sportbetrieb im Gange, der teilweiſe recht gute Leiſtungen
Fülſtriebezirk Sachſen. In Sachſen wurde durch Stichproben ergab. Im Folgenden ſeien einige Ergebniſſe genannt, die weit
im Orten feſtgeſtellt, daß hier vorausſichtlich nur 33 v. H. die über dem Durchſchnitt liegen: 10=Jährige; Karola Schling=
mann
(4/6/115) 282 Punkte, 1112=Jährige: Eliſabeth Getroſt
UIns den angegebenen Zahlen geht hervor, daß die Ergebniſſe (7/7/115) 323 Punkte, 1314=Jährige: Annemarie Schneider
Die Ergebniſſe der Wettkämpfe der Jungmädelſchaften wurden
geiht wurde der vorläufige Reichsdurchſchnitt er= gleichzeitig als Mannſchaftsmehrkämpfe gewertet und der Durch=
matlt
; er wird mit ungefähr 58 v. H. zuwerten ſein. Eine ſchnitt aus den Leiſtungen der Führerin und ihrer 9 beſten Mädel
geutige Leiſtungsſteigerung gegenüber dem Jahre 1933, dem feſtgeſtellt, 255 Punkte im Durchſchnitt als beſtes Ergebnis
Am Sonntag meldeten ſich am Ziegelbuſch zirka 160
ſo heute mit einer Zunahme der Leiſtungsſteigerung um 25 Teilnehmerinnen (Gruppen 1, 2 und 3 des Untergaues 115,
v.s zu rechnen iſt. Die durch Stichproben gewonnene Durch= BdM., Städt. Haushaltungsſchule, Kaufmänniſche Berufsſchule,
ſchnitsleiſtung beweiſt, daß es gelungen iſt, die Geſamtmaße der Gewerbliche Berufsſchule, Handelsſchule, Goethe= und Dieſterweg=
14 Jahre: Lieſel Walter (Haush.=Sch.) mit 274 P., 1516
Mit den Wettkämpfen am Sonutag iſt ein geſchichtlicher Ab= Jahre: Margarethe Möſer (Haush.=Sch.) mit 373 Pkt. und 17
Die Geſamtergebniſſe des BdM. ſtehen noch aus.
Auf dem Stadion am Böllenfalltor erſchienen am
Leiſtungen in den einzelnen Jungenſchaften waren zwar recht
verſchieden, aber es ergab ſich doch die vorzügliche Durchſchnitts=
punktzahl
von 222 gegenüber der Mindeſtziffer von 180. Die
höchſte Punktzahl erreichten: 10=Jährige: Freitag CLiebigs=
9hungsfähigkeit unterzogen. Bereits am frühen Morgen mar= aus den 3 Diſziplinen: Weitſprung: 4,75 Meter von Hart=
ſtäten
die Kolonnen mit friſchen Liedern zu den vorgeſehenen mann (Fähnlein III). 11 Jahre; 480 Meter von Handke
Bei der Hitler=Jugend
Nng bekannt gegeben wird, ſo ſind doch ſchon aus einzelnen Feſt= der Gefolgſchaft 2, die dafür aber die meiſten Sieger zu den
ihren zählt. Prozentual am beſten ſchnitt die Gefolgſchaft 4 ab.
1Auf dem Platz des Turnerbundes Jahn 1875 an Die Beſten aus den 8 angetretenen Gefolgſchaften waren: Ge=

Junggenoſſe Nikolai 15 Jahre, 270 P., Gefolgſchaft 3: Erich
Link, 14 Jahre. 274 P.; Gefolgſchaft 4: Willi Sauerwein,
14 Jahre, 317 P.: Gefolgſchaft 21: Werner Roth, 16 Jahre,
279 P.: Gefolgſchaft 22: Karl Gimbel. 16 Jahre, 335 P. und
Tagesbeſter; Gefolgſchaft 23: Emil Klippſtein, 17 Jahre,
277 P., Gefolgſchaft 24: Willi Mutler, 16 Jahre, 257 P.
Die Darmſtädter Hitler=Jugend war auch im
anſchließend ausgetragenen Raufballſpiel klar über=
legen
, das bewies ihr eindeutiger Sieg von 15:1
Punkten über die Frankfurter HJ.=Mannſchaft.
Vor allem war die Zuſammenarbeit, das Verſtändnis und die
Schnelligkeit des Darmſtädter Sturmes beſſer als bei den =
ſten
. Die Darmſtädter Schlußreihen hatten daher keine ſolche
Schwerarbeit zu leiſten wie die Schwarz=Weißen vom Main.
Das Raufballſpiel, auch Rubu genannt, iſt eine Miſchung von
Rugby und Handball, allerdings ſind die Rugby=Regeln ſtark
vereinfacht. Kein Wunder, daß bei dem prächtigen Spiel der
Heiner die von HJ., BOM. dicht beſetzte Tribüne und die üb=
rigen
tauſend Zuſchauer mit ſtürmiſcher Anfeuerung und ver=
dientem
Beifall nicht kargten. Der federnde Raſen des Hochſchul=
Stadions war der geeignete Boden für dieſes Raufballſpiel, bei
dem Härte, Mut und Mannſchaftsgeiſt in beſonderem Maße ge=
fordert
und gefördert werden.
Etwa 800 Pimpfe und Schüler unter 14 Jahren ſtellten ſich
am Samstag auf dem Polizeiſportplatz den Kampfrich=
tern
. Der Wille zur Beteiligung war groß, die Leiſtungen meiſt
ſehr beachtenswert: Unter den 10=Jährigen war Werner Wet=
tach
(Fähnlein 9/1/115) mit 298 Punkten der Beſte, unter den
11 bis 12=Jährigen Ludwig Vollhard (Ballonſch.) mit 293
Punkten, unter den 1314=Jährigen Fritz Gleim (Fähnlein
9/115) mit (2). Er lief die 60 Meter in 8 Sek., warf den Ball
73 Meter weit und ſprang 4,80. Meter weit. Eine feine Leiſtung!
Auch Geo Wettengel (Ohlyſchule) mit 321 Punkten ſei noch
erwähnt. Die Jungenſchaft 2/3 vom Fähnlein 11 (Führer Karl
Bundſchuh. 253) ſteht mit einer Durchſchnittspunktzahl von 224
weit vor den anderen Mannſchaften. Tadellos!
Der Sonntag brachte den Wettkampf der Hitler=Jugend und
der Schüler über 14 Jahre. Die Beteiligung war hier nicht ſo
ſtark (320). Werner Biſchoff (Gefolgſchaft 2/115) belegte un=
ter
den 1516=Jährigen mit 266 Punkten. Willi Klippſtein
(Gefolgſchaft 23/115) unter den 1718=Jährigen mit 277 Punk=
ten
die erſte Stelle.
Der Ablauf der Kämpfe war hier ſehr diſzipliniert. War
es den Eltern nicht bekannt, daß ſie unentgeltlich an den Wett=
kämpfen
als Zuſchauer hätten teilnehmen können? Warum ſonſt
der äußerſt ſchwache Beſuch?
I.

Das Schlußcommunigus der Londoner
Flokkenverhandlungen.
DNB. London, 23. Juni.
Ueber den Abſchluß der Flottenverhandlungen wurde fol=
gendes
Communigué ausgegeben:
Die Beſprechungen zwiſchen den deutſchen und den engliſchen
Vertretern ſeit der Veröffentlichung des Notenwechſels vom 18.
Juni haben in demſelben freundſchaftlichen Geiſte wie die frühe=
ren
Beſprechungen mit anderen Regierungen ſtattgefunden. Ein
umfaſſender Meinungsaustauſch fand über Fragen, wie zukünftige
qualitative Begrenzungen und zukünftige Bauprogramme, ſtatt,
und eine Darlegung ſowohl der Stellungnahme Deutſchlands als
auch der Vorſchläge der engliſchen Regierung bezüglich eines zu=
künftigen
allgemeinen Abkommens über Flottenbegrenzung wird
vertraulich den Regierungen der anderen intereſſierten Mächte in
den zukünftigen Beſprechungen deren Vertretern mitgeteilt. Der
Meinungsaustauſch zwiſchen der deutſchen und der engliſchen Re=
gierung
hat ſelbſtverſtändlich proviſoriſchen Chrakter, da ſpätere
Entſcheidungen auf einer zukünftigen internationalen Flotten=
konferenz
von der Haltung, anderer Mächte abhängen.

Vom Tage.

Die Reichstheaterfeſtwoche fand am Sonntag abend mit der
Feſtaufführung von Richard Wagners Meiſterſingern ihren Ab=
ſchluß
. Der Führer und Reichskanzler war aus dieſem Anlaß
nach Hamburg gekommen.
Die deutſche Flottendelegation kehrte geſtern von London nach
Deutſchland zurück und traf um 14.30 Uhr mit dem Flugzeug in
Hamburg ein, wo Botſchafter von Ribbentrop dem Führer in An=
weſenheit
des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Admiral
Raeder, ſowie der Mitglieder, der Delegation, Konteradmiral
Schuſter und Kapitän Kiderlen, Bericht erſtattete.
Miniſter Eden traf am Sonntag abend in Rom ein. Zu
ſeinem Empfang waren Suvich. Baron Aloiſi und der engliſche
Botſchafter an der Bahn. Am Montag wird Eden von Muſſolini
empfangen werden.
Bis in die ſpäten Abendſtunden des Sonntags iſt in der
Frage der jugoſlawiſchen Regierungsneubildung noch keine Ent=
ſcheidung
gefallen. Der Regentſchaftsrat hat im Laufe des Sonn=
tags
ſeine Fühlungnahme mit den verſchiedenen Parteiführern
beendet. Als letzter wurde der Führer der bosniſchen Moham=
medaner
, der frühere Handelsminiſter Dr. Spahe, ebenfalls ein
Mitglied des Oppoſitionsblocks, empfangen.

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Seite 2 Nr. 171

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 24. Juni 1935
Von jeht an: Rückſtrahlerbaken an Bahnübergängen!
Wirkſamere Sicherung ſchienengleicher Straßenkreuzungen.
Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Reichs= und Preußiſche
Verkehrsminiſter eine Verordnung erlaſſen, die auf Grund der in
der Praxis geſammelten Erfahrungen eine neue und wirkſamere
Kennzeichnung der Eiſenbahnübergänge in Schienenhöhe vorſieht.
Die dreieckigen Warnungstafeln von beſchrankten und unbeſchrank=
ten
Eiſenbahnübergängen, die bisher nur auf der rechten Seite
der Straße aufgeſtellt wurden, werden in Zukunft rechts und
links der Fahrbahn angebracht. Gleichzeitig werden die Tafeln
zur beſſeren Sicht niedriger geſetzt. Außer den Warnungstafeln
werden in 80 Meter=Abſtänden zwei Merktafeln ſogenannte
Baken, wie ſie vor den Eiſenbahnſignalen und vor Abzweigun=
gen
auf den Reichsautobahnen üblich ſind mit roten, auffallen=
des
Scheinwerferlicht zurückſtrahlenden Schrägſtreifen ( Rückſtrah=
lern
) angebracht. Die erſte Bake zeigt drei Streifen unter der
dreieckigen Warnungstafel ſelbſt, die beiden weiteren haben zwei
bzw. einen Schrägſtreifen und ſtehen in etwa 160 bzw. 80 Meter
Entfernung vom Bahnübergang. Damit hat der Kraftfahrer
künftig alſo drei auf beiden Seite der Straße ſtehende Warnungs=
zeichen
zu paſſieren, ehe er den Uebergang erreicht.
Mikglieder-Berſammlung der Flieger=Orksgruppe
Darmſtadt.
Die Flieger=Ortsgruppe Darmſtadt veranſtaltete im überfüll=
ten
Fürſtenſaal ihre Mitgliederverſammlung. Der neue Orts=
gruppenführer
, Flieger=Kettenführer Balluff, ſtellte ſich den
Mitgliedern vor. Dann gab Propagandaleiter Kayſer einen
Ueberblick über die Tätigkeit der Fliegerortsgruppe im letzten
Jahr. Er ſchilderte den organiſatoriſchen Ausbau und die Erfolge
der Darmſtädter Flieger, beſonders beim Rhön=Wettbewerb 1934.
Er berichtete weiter über die Ergebniſſe der Luftfahrtwerbewoche
1934 und 1935 und teilte mit, daß die Flieger=Ortsgruppe beſon=
ders
eifrigen Sammlern Freiflüge zur Verfügung geſtellt habe.
Alsdann ergriff Kapitän Wladika das Wort zu einem
Lichtbildervortrag über die Kämpfe der deutſchen Seeflieger in
Flandern während des Weltkrieges. Kapitän Wladika gehörte
damals der Deutſchen Seeflieger=Station in Zeebrügge an, und
zwar als Beobachter des Pour=le=mérite=Kapitäns Chriſtianſen,
der jetzt als Miniſterialrat, im Reichsluftfahrtminiſterium tätig
iſt. Kapitän Wladika zeigte eine große Anzahl hervorragender
Luftbildaufnahmen von den Deutſchen Seefliegerſtationen in Zee=
brügge
Oſtende; er erzählte von den Angriffen der Engländer auf
dieſe Stationen, von den kühnen Erkundungsflügen der Deutſchen
über dem Kanal, über Frankreich und über England. Er zeigte
Bilder von Luftkämpfen mit den tapferen engliſchen Gegnern,
Aufnahmen von den franzöſiſchen und engliſchen Kanalbefeſti=
gungen
, die während des Krieges im Feuer der feindlichen Ab=
wehrgeſchütze
von unſeren Seefliegern gemacht worden waren; er
erzählte von dem verzweifelten Angriff der Engländer auf die
Mole von Zeebrügge, von der unermüdlichen Arbeit, die die Flie=
ger
bei der Bewachung und Begleitung der deutſchen Minenſuch=
und U=Boote leiſteten und von ſiegreichen Kämpfen der Deutſchen
mit engliſchen U=Booten und Luftſchiffen. Kapitän Wladika zeigte
aber auch Bilder von dem deutſchen Kriegerfriedhof in Zeebrügge
und gedachte ſeiner tapferen Kameraden, die für ihr Vaterland und
Deutſchlands Zukunft ihr Leben gelaſſen hatten.
Der Propagandaleiter der Landesgruppe betonte in ſeinem
Schlußwort, daß dieſer Geiſt, den Kapitän Wladika geſchildert hat,
nicht vergeſſen werden darf, daß er neu erſtehen muß in all denen,
Ky.
die zur deutſchen Fliegerei gehören.

Sjähriges Mädel zieht 50-Mark=Gewinnlos!
Von einer Stammtiſch=Geſellſchaft bei Arnold, Bismarckſtr. 107,
wurde am Samstag abend durch ein achtjähriges Mädel auf dem
Wege über 2. Freiloſe eine Niete und einen Zweimarkgewinn
ſchließlich ein 50=Mark=Gewinn gezogen, der bei den glücklichen
Gewinnern große Freude auslöſte.

Nach alter Gewohnheit machte die Darmſtädter Ortsgruppe
der Reichsvereinigung ehem, Kriegsgefangener einen abendlichen
Familienausflug zum Arheilger Mühlchen. Der große Saal war
überfüllt und der Garten wurde noch mit in Anſpruch genommen.
Für reichliche Abwechſlung in muſikaliſchen und humoriſtiſchen Vor=
trägen
war geſorgt. Die Stunden verrannen nur zu ſchnell, aber
auch der Heimweg gab viel Gelegenheit zum Frohſinn. Der Frau
eines Kameraden in der Kranichſteinerſtraße wurde zum 50. Ge=
burtstag
ein Frühſtändchen gebracht. Es war eine ſehr ſchöne Ge=
legenheit
, ſich der herrlichen näheren Umgebung Darmſtadts in
ſchöner Sommernacht zu erfreuen, und es beſteht die Abſicht, ſolche
kleinen Ausflüge öfters zu veranſtalten.
Jeden Donnerstag Abflug der deutſchen Südamerikapoſt.
Ab 1. Juli d. J. wird die Deutſche Lufthanſa ihren Flugplan
inſofern ändern, als der Abflug des Anſchlußflugzeugs von Stutt=
gart
nicht mehr, wie bisher, am Sonntag, ſondern jeweils am
Donnerstag jeder Woche erfolgt. Poſtſchluß in Berlin
beim Poſtamt C2 jeden Mittwoch um 21 Uhr, in Stutt=
gart
9 Donnerstag um 4.15 Uhr. Die letzten Poſtauf=
lieferungstermine
in den verſchiedenen Städten Deutſchlands wer=
den
von den örtlichen Poſtanſtalten jederzeit auf Anfrage bekannt=
gegeben
. Die Flugplanänderung erſchien notwendig, um eine
möglichſt häufige Schnellpoſtverbindung nach Südamerika zu
ſchaffen.
* Familientag Wittich (g). In der Wartburgſtadt Eiſenach fand
der 7. Familientag des Familienverbandes Wittich ſtatt unter
Leitung ſeines Gründers, des Miniſterialdirektors Wilhelm Wit=
tich
in Berlin. Ueber 70 Namensträger hatten ſich zuſammen=
gefunden
, darunter viele, die zum erſten Male am Familientag
teilnahmen. An den Vormittagen fanden die eigentlichen Sitzun=
gen
ſtatt, an denen der Familienverbandsleiter über die Notwen=
digkeit
und den Zweck der Familienforſchung, im Intereſſe des
Volksganzen ſprach und über den Stand der Forſchungsarbeiten,
über die Entſtehung des Namens Wittich, den älteſten urkundlich
nachzuweiſenden Wittiche und dann über ſeine Tätigkeit im ab=
gelaufenen
Geſchäftsjahr berichtete. Die Ergebniſſe der Forſchun=
gen
ſollen recht bald im Deutſchen Geſchlechterbuch veröffentlicht
werden. An den Nachmittagen fanden ſich die Teilnehmer zu
Spaziergängen in die herrliche Umgebung Eiſennachs zuſammen.
Die Tagung ergab ein Bild einmütiger Geſchloſſenheit der viele
Wittich=Stämme vertretenden Teilnehmer, die durch unlösbare
Bande ſich miteinander verbunden fühlten. Der nächſte Familien=
tag
findet Pfingſten 1936 in Kaſſel ſtatt.

Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.

GROSSES HAUS Montag,
24. Juni Anfang 20,00. Ende gegen 22.45 Uhr. Kraft durch
Freude‟. Geſchloſſene Vorſtellung. Rigoletto.
Oper von Giuſeppe Verdi. Dienstag,
25. Juni Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Miete A 25.
Die Tänzerin Fanny Elßler. Operette von Joh.
Strauß. Mittwoch,
26. Juni Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. Miete B 26.
Die Tänzerin Fanny Elßler. Operette von Joh.
Strauß.

Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt heute letztmals den packenden,
vielbeachteten Film Kreuzweg einer Liebe‟.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen noch bis einſchließlich morgen
Dienstag Joan Crawford und Clark Gable in In goldenen Ket=
ten
. Regie: Clarence Brown.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute letztmals Hermine
und die ſieben Aufrechten nach Gottfried Kellers Novelle Das
Fähnlein der ſieben Aufrechten mit Karin Hardt, Albert Lieven
und Heinrich George in den Hauptrollen.

Montag, 24. Juni 1935

Die Hauptverſammlung des Odenwaldklubs in Mogbach

Die 53. Haupkverſammlung
des Geſamkodenwaldklubs

fand in den Tagen von Freitag bis Sonntag in dem ſchönen alten
Neckarſtädtchen Mosbach i. B. ſtatt. Am Freitag tagte der
Hauptvorſtand vier Stunden hindurch, um die laufenden Kluban=
gelegenheiten
zu beſprechen und die Hauptverſammlung vorzube=
reiten
. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtand die Bewilligung
von Baukoſtenzuſchüſſen zu neuen Schutzhütten und zur Wiederher=
ſtellung
der Wildenburg und des Rodenſtein. Beſchloſſen wurde
u. a. die Errichtung einer Hindenburg=Gedenkſtätte am
Rimdidim.
Am Samstag vormittag tagte der Hauptausſchuß (der erwei=
terte
Vorſtand) im Goldenen Hirſch unter dem Vorſitz des deut=
ſchen
Wanderführers Profeſſor Dr. Werner=Darmſtadt, der
einen ausführlichen Bericht über die Lage der deutſchen Wander=
vereine
erſtattete und dabei beſonders das gute Verhältnis zum
Reichsbund für Leibesübungen, zu den Verkehrsverbänden, zum
Bund deutſcher Oſten, NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude und
zum Bund Volkstum und Heimat hervorhob. Studienrat Dr.
Götz berichtete über die Entwicklung des Odenwaldklubs. Eine
anregende Ausſprache ſchloß den Vormittag.
Während des Nachmittags wurden die ſtündlich durch Sonder=
zug
und Autobus eintreffenden auswärtigen Klubfreunde emp=
fangen
und untergebracht. Der Hauptausſchuß unternahm eine
kurze Wanderung zur Bergfels=Siedlung bei Mosbach.
Im übrigen wurde der Nachmittag ausgefüllt durch Sondertagun=
gen
des Wegebezeichnungsausſchuſſes unter Miniſte=
rialrat
Guntrum. Beſonders wurde die neue Wegbezeichnung
in der Ebene durchberaten.
Am Abend war in der ſchönen großen Feſthalle (Markthalle)
Begrüßungsabend, der ſchon viele Hundert Wander=
freunde
mit der Bevölkerung Mosbachs vereinte. Ein echter Hei=
matabend
, der verſchönt wurde durch ausgezeichnete Geſangsdar=
bietungen
des Männergeſangvereins Frohſinn=Mannheim unter
ſeinem Chormeiſter Weyland, durch Reigentänze des BdM.
und Kunſtgeſang des Doppelquartetts der Ortsgruppe Mannheim
unter Leitung von Dr. Enkirch. Frl. Buchholzer=Mosbach
ſprach einen ſchönen von ihr gedichteten Prolog, der ebenſo wie die
Begrüßungsrede, die Studienrat Dannenberger hielt, das
deutſche Wandern dichteriſch verherrlichte. D., der Führer der
Ortsgruppe Mosbach, teilte mit, daß fünf Herren zu Ehren=
mitgliedern
ernannt wurden, und zwar: Profeſſor Dr. Wer=
ner
, Rechtsanwalt Rheindl, Studienrat Dr. Götz, Miniſte=
rialrat
Guntrum und Prof. Kiſſinger.
Der Turnverein Mosbach zeigte ſchöne und muſtergültig aus=
geführte
Freiübungen und Ringübungen der Turner und Keulen=
ſchwingen
der Turnerinnen. Einige Trachtengruppen aus dem
badiſchen Odenwald zeigten ſehr ſchöne Volkstänze. In einer
Schlußanſprache ſagte Profeſſor Dr. Werner allen Mitwirken=
den
herzlichen Dank.
Der Sonntag
wurde zum Feſttag allerſchönſter Art. Ein ſo herrliches Wetter
hat nach den letzten Regentagen der optimiſtiſchſte Optimiſt nicht
erwartet. Die enge Verbundenheit der Wanderer mit der Natur
wurde in überraſchend ſchöner Weiſe belohnt.
Von den Höhen erdröhnten in aller Frühe Böllerſchüſſe und
bald darauf trieb ſchmetterndes Spiel des Weckrufs die Schläfer
aus den Betten. Zu ihren Ehren aber muß konſtatiert werden,
daß beſonders enragierte Wanderfreunde ſchon lange vorher
unterwegs waren und die friſchen Morgenſtunden zu kurzen Wan=
derungen
in die herrliche, maleriſch ſchöne Neckarlandſchaft aus=
nutzten
. Dann aber trafen Sonderzüge und Autobuſſe in unauf=
hörlicher
Reihenfolge ein und entluden noch Scharen von Gäſten,
die nicht ſchon am Samstag oder gar Freitag am Feſtort ein=
treffen
konnten.
Mit der Liebe zur Natur iſt immer für den Wanderer auch
Gottesfurcht und Frömmigkeit verbunden. So waren ſämtliche
ſieben Gottesdienſte in den Kirchen beider Konfeſſionen überfüllt.
Trotzdem nahmen noch viele Wanderfreunde und Gäſte auch an
den offiziellen Führungen ducch die Stadt und ihre ſchöne Um=
gebung
teil. Mosbach iſt die Stadt der Fachwerkbauten. Perlen
alter ſchöner Baukunſt ſind darunter. Uralte Denkmäler vergan=
gener
Jahrhunderte. Seit 976 gab es eine Abtei
Moſebach! Ein ſtimmungsvoller Zauber voll wundervoller
Romantik liegt über dem Kern der Stadt. Von der Heimat=
kunſt
ihrer Bewohner zeugte eine Sonderausſtellung, namentlich
von Majoliken, und das höchſt intereſſante Heimatmuſeum.

Die Hauptverſammlung,
der geiſtige und materielle, richtiger ſachliche Mittelpunkt der Neu=Iſenburg; 33. Gemeinderechner i. R. Breitwieſer, Ober4!
Feſttage, wurde um 10.30 Uhr in der ſchönen, für Mosbach gigan= Ramſtadt; 34. Fritz Schott, Offenbach; 35. Chriſtian Meßy
eingeleitet. Der Aufma ſch endete auf der Empore, wo die Fah= Reinheim: 39. Herd, Rüſſelsheim; 40. Hauptlehrer Schuhs
deutſche Wanderführer Prof. Dr. Werner
mit einer Begrüßungsanſprache, nach Form und Inhalt geiſtvolle, / Worms; 50. Kaufmann Janſon, Worms.
Dichtung, eröffnete. Sein erſter Gruß galt den Toten! Den
Toten des Weltkrieges, der Bewegung und denen von Wittenberg
erhoben und ſtimmte ſchweisend mit dem deutſchen Gruß in Dr. daß ſich die Tagung mit jeder anderen meſſen kann.
Werners Treugelöbnis ein: Wir grüßen, unſere Toten über das
Grab hinaus und geloben ihnen Treue. Das Lied vom guten der des Photographen Seeger hin. Dann wird die Hauptver
Kameraden klang in die Herzen der Hörer.
Dann grüßte Profeſſor Dr. Werner, im weiteren ſeiner den Reichswanderführer geſchloſſen.
Anſprache oft von berzlichen Ovationen unterbrochen, die Leben=
bürgermeiſters
von Darmſtadt, Amtmann Huck, der Stadt Bruchſal,
dann die Brudervereine und Wanderfreunde vom Schwarzwald= muſik (Geige, Mandoline und Laute) begleitete zur Feſthalle, wos 2 Iſg 2bet
diplomatiſchen Beziehungen die allerbeſten ſind. Nachdem wir Odenwaldklub das Feſt beſchloſſen.
Grüße in großer Zahl gegeben und empfangen haben, fuhr er
fort, grüßen wir in beſonderer Herzlichkeit Reich, Heimat und
vor allem den Führer! Wir gedenken ſeiner inſonderheit in
Zuſammenhang mit der Befreiung der Saar, der Wiedereinfüh=
rung
der allgemeinen Wehrpflicht, dem deutſch=engliſchen Flot=
tenabkommen
, Etappen vom Aufſtieg, die auch hier nicht vergeſſen tag, den 27. Juni, fährt ein Sonderzug mit 50 Prozent Fahr=
werden
. Mit herzlichem Dank rufen wir Heimat, Vaterland und preisermäßigung von Mainz nach Miltenberg und Walldürn. Der
dem Führer dreifach Sieg=Heil!
Dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied folgte eine große heim, Groß=Gerau. Darmſtadt Hbf., Dieburg, Babenhauſen (Heſ.)=
Zahl von
Glückwunſch= und Willkommensanſprachen.
aus denen immer wiederklang die enge Naturverbundenheit der rückgelegte Strecke gewährt. Die gleiche Vergünſtigung gilt auch
Wanderer, ihre Liebe zur Heimat und damit zum großen deut= für die Rückfahrt. Die Ausgabeſtellen und die amtlichen Aus=
ſchen
Vaterland, das Schöpfen aus dem unverſiegbaxen Urquell kunftsſtellen erteilen nähere Auskunft.
des weiten Gottesgartens, der uns Kraft gibt und Freude zum
Schaffen, aus dem Gottes Odem weht und uns Freiheit, Wahr=
heit
und reines Glück erblühen. Und aus denen immer wieder=
klang
das Gelöbnis, das Kleinod unſerer herrlichen Landſchaft,
den Wald zu pflegen und in der Liebe zur Heimat und zur Natur
zur echten und wahren Volksgemeinſchaft zu kommen. Und end=
lich
der Mahnruf, es nicht zu halten mit den Trägen, die zu
Hauſe bleiben und die nicht erquicket das Morgenrot, ſondern
Wachende zu bleiben!
U. a. ſprachen Direktor Haſenohr für die badiſche Regie=
rung
, Poſtrat Quarck=Karlsruhe für die Reichsbehörden, Forſt=
aſſeſſor
Weber=Karlsruhe für die Forſtbehörden, H. Fiſcher=
Darmſtadt für den Landesverkehrsverband Rhein=Main. Prof.
Dr. Schneiderhöhn=Freiburg als Vertreter aller Bruder=
vereine
, Bürgermeiſter Dr. Lang=Mosbach für dieſe Stadt und Wir gratulieren!
Studienrat Dannenberger für die Ortsgruppe Mosbach.
Wanderführer Prof. Dr. Werner dankte allen Rednern
herzlichſt und wandte ſich nochmals eindringlich an die Vertreter, der am Dienstag, dem 25. Juni, ſeinen 60. Geburtstag feiei=

der großen Verkehrsinſtitute, beſonders die Reichsbahnbehörden=
die
doch erſt zu etwa 60 Prozent Verſtändnis dafür aufbringen=
daß
die Wanderer zu ihren beſten Kunden gehören und ſo gun
eine erhebliche Bedeutung im Wirtſchaftsleben beanſpruchen kön
nen. Die Wanderer Deutſchlands legen jährli
150 Millionen Kilometer auf der Eiſenbah
zurück! Sie dürfen alſo berechtigterweiſe die gleichen tariſ.
lichen Bevorzugungen in Anſpruch nehmen wie andere Organn
ſationen. Die Tſchechoſlowakei gewährt dieſe Vergünſtigungei
den deutſchen Wanderern ſchon in Gruppen, von 3 Perſonem
Sein beſonderer Dank galt dann den Forſtbehörden. Es git
kein Wandern ohne den deutſchen Wald, und der Wald hat kes
nen beſſeren Freund als den deutſchen Wanderer! Danm
Mahnworte an die Wanderer ſelbſt. Je beſſer und näher wie
uns zuſammenſchließen, je fruchtbarer leiſten wir Dienſt am Voln
Volksverbundnheit und Volksgemeinſchaft ſind für uns ſeit je und
geſchriebenes Geſetz. Es gibt keinen deutſchen Wanderer, deus
das nicht in Herz und Seele geſchrieben iſt. Mögen auch die
Tage von Mosbach davon Zeugnis geben. Mit herzlichem Dam
an die Mosbacher ſchloß der Wanderführer unter brauſenden
Beifall mit dreifachem Friſch auf!
Die Erledigung des geſchäftlichen Teils der Hauptverſamm M0
lung ging ſchnell vonſtatten. Der Aufruf der Ortsgruppen ergag
die Anweſenheit von 104 Ortsgruppen mit 2500 Very
tretern, was mit lebhaftem Beifall zur Kenntnis genommer
wurde. Am ſtärkſten vertreten waren Mannheim mit 284 unn
Darmſtadt mit 153 Mitgliedern. Die Berichte über dit
letzte Hauptverſammlung, über die Klubtätigkeit, die Rechnungs=
ablage
und der Voranſchlag ſind in der Dorflinde veröffentlicht
und ſo allen Mitgliedern bekannt geworden. Die Entlaſtungn
wurde widerſpruchslos ausgeſprochen. Der Mitgliedsbei!
trag für 1936 bleibt der gleiche wie im Vorjahr. Der Haupty
ausſchuß wird durch die Herren Prof. Dr. Rühl=Bensheim untzu
Dipl=Ing. Pfeiffer=Birkenau ergänzt.
Der langjährige Geſchäftsführer, Studienrat Dr. Götz, er=y
gänzte in einigen Punkten die gedruckten Berichte. Der Rüchligl
ZuNe
auf das letzte Jahr iſt durchaus erfreulich. Der Beſtand an Mit=)
gliedern mit 11 000 hat ſich gehalten, ebenſo der der Ortss Deutſches Meiſterl
gruppen. Große Kundgebungen haben die innere Kraſt des
Klubs auch nach außen erwieſen. Beſchloſſen wurde, daß dent n FC. Schalte 9t *
Mitgliedern des Hauptausſchuſſes je eine Anzahl Ortsgruppenn pwhlwiele: in 9.4
zur Betreuung überwieſen werde. Es haben im letzten Jahrin fa Mitte Ea) 01
1350 Wanderungen ſtattgefunden. 2600 goldene Wanderabzeichen, funfurt Ofienbach
konnten verliehen werden, darunter zum 31. Male an dens Rühlhauſen:
Spitzenwanderer Kiemlen in Mannheim! Zu den wichtigſten=
Aufgaben der Zukunft gehören, die Wiederherſtellungsarbeiten t! LSN
am Rodenſtein und der Wildenburg. Letzterer hat ſicht
Aufſtiegs
beſonders der Wolfram=von=Eſchenbach=Bund ange?
nommen. Der Beitritt zu dieſem Bund wird allen Ortsgruppent äüdweſt: Polizei 2a
dringend empfohlen. Der Redner ſchloß mit Dank an die Ortss M4=Weiß Frankfurt 3.
Lel Rüſſelsheim 0:1.
gruppenführer
Daran ſchloſſen ſich die
1Boyern: Nord: FC
Achaffenburg 5:1.
Ehrungen verdienter Mitglieder.
1 4Nordheſſen: Nord:
Profeſſor Dr. Werner ſprach allen für ihre Tätigkeit herzlichſten!
Dank aus und unterſtrich die Tatſache, daß die ſilbernen oder garu bofhlmerde 42,
goldenen Ehrenzeichen nur wirklich verdienten Wanderfreundemn 40V. Wetzlar 60.
verliehen werden und daß der Odenwaldklub mit dieſen Ehrungem, / Mitelrhein: Grup
ſehr ſparſam umgehe. So wurde das Goldene Ehren=,henſa Trier 40; Gru
zeichen für treue Klubarbeit nur einmal, und zwarl,ſen FC. Kottenhein
an Studienrat Dr. Götz=Darmſtadt, verliehen, der ſeit 10. Maiu
1925 die Geſchäftsleitung inne hat und ſie in vorbildlicher Weiſel
aufopfernd verwalte. (Stürmiſcher Beifall.) Es erhieltem
un den Vere
dann das Ehrenzeichen in Silber:
Gaugrupp
1. Kaufmann Fiſcher, Bammental; 2. Bürgermeiſter Roß,
Beedenkirchen; 3. Beigeordneter Stoll, Bensheim; 4. A.1u Bden, SV. Waldhol
Kunz, Bensheim; 5. Direktor Herzer, Bruchſal; 6. Rec / 44-1, 1.GC. Pforzheim
nungsrat Scharmann, Darmſtadt: 7. Kaufmann Tillmann / eſum FC. FV.
Darmſtadt: 8. Peter Roß. Ernſthofen: 9. Gutspächter Schäde MMitlilein; Kölner
ler, Fr.=Crumbach; 10. Rudolf Sereſſe, Frankfurt a. M.
11. Lehrer König, Goddelau; 12. Gaſtwirt Ernſt. Großt 9ch 01, Entlacht B
ſachſen; 13. Gerichtsvollzieher i. R. Diehl? Groß=Umſtadt; GSaarbrucken 7:1:
14. Bürgermeiſter Heck, Haßmersheim; 15. Rektor Stern; bandurg (Eaar) 17.
Heidelberg; 16. Prof. Dr. Hausrath, Heidelberg; 17. Lehrer
Gaugrupf
Kolbacher, Langen; 18. Poſtmeiſter Bechthold, Lorſchi*
19. Inſpektor Scholz, Mainz; 20. Reichsbahnoberinſpektor Kazu /Bayern: 1. 5C.
bey, Mainz; 21. Kaufmann Gillig, Mannheim: 22. Amt EC. (Sa) 7.0
mann Schroth, Mannheim; 23. Fritz Bartſch, Mannheimf Mrnchen 42.
24. Martin Joſt, Mannheim; 25. Sebaſtian Joſt, Mannheini (Nordheſſen; Spieln
26. Krankenkaſſenvorſtand Haſſenzahl, Michelſtadt: 27 Stu
dienrat Dannenberger, Mosbach; 28. Hauptlehrer Sulz/0 9. Bottenhorn
mann, Neckarzimmern; 29. Steueramtmann Hörner, Neckart u bermania Fulda
zimmern; 30. Kaufmann Jacob Kuhl, Neckarſteinach; 31. Will9 (Mitte: SC. Erfur
helm Goebes, Neu=Iſenburg; 32. Konrad Vierheller,
Freund
tiſchen neuen Markthalle, die zur Feſthalle umgewandelt war, Offenbach; 36. Bäckermeiſter Hofmann, Reichelsheim: 37. Fc4 (Südweſt: FSR
mit dem feierlichen Einzug der Fahnen, Standarten und Wimpel brikant Tempel, Reichenbach; 38. Baron von Willichn ſen ESal 1o
wr 83 71: Kickers O
nen ſich zu maleriſcher Gruppe aufſtellten und von der herab ein mann, Schriesheim; 41. A. Wiener, Seeheim; 42. Fabrikant
Männerchor (Doppelquartett Mannheim) mit herrlichen Chor= Bechtel, Sprendlingen; 43. Oberpoſtſchaffner i R. Schlag 10 12, 69. 98
geſängen. Preisliedern auf Wandern und die von Wundern un= bach Vielbrunn; 44 Bürgermeiſter Röth, Waldmichelbachft rad 10, 7
erſchöpfliche Natur zur ernſten Arbeit hinüberleiteten, die der 45. Betriebsleiter Klank, Weinheim; 46. Stadtbaumeiſtern Narns 23
Treu, Wiesloch; 47. Poſtmeiſter Angelberger, Wimpfenzl /Boden; Fronl
48. Kaufmann Jantzer, Worms; 49. Kaufmann Fiſchery0 Uwigshafen 11.
Die nächſtjährige Hauptverſammlung findein it Viernheim 2.
am 4. und 5. Juli in Auerbach ſtatt Poſtmeiſter Schmid0 Würtenberg, 79
und endlich den dahingegangenen Wanderfreunden, deren Zahl, ſpricht für dieſen Beſchluß namens der Ortsgruppe herzlichſtenn Güingen Ea)
groß war im verfloſſenen Jahr. Die Feſtverſammlung hatie ſich Dank aus und verſpricht alles zur Vorbereitung ſo durchzuführen 5099. Untertürfs
Merach Sportir
Profeſſor Kiſſinger weiſt noch auf die ſchönen Heimatbilt 1 üutzarter Kickn=
ſammlung
mit Dankesworten und einem herzlichen Friſchauf durch 1 9 Weingarten
Sargartach
Nach gemeinſamem Mittageſſen verſammelten ſich die Wan 2. 9ayern; Bayern
den. In erſter Linie die große Reihe der Ehrengäſte. Unter derfreunde gegen 2 Uhr wieder am Rathaus, wo ſich ein ſehr impot 2 Ui9 44.
dieſen Vertreter der badiſchen Regierung und des badiſchen Un= ſanter Feſtzugformierte, in dem erfreulicher Weiſe auch mehrere? ( Nardheſſen=
terrichtsminiſteriums
, den Bürgermeiſter Dr. Lang von Mos= Trachtengruppen marſchierten. Die Einwohner des feſtlich geſchmück=
bach
, Vertreter der Reichsdahn= und Reichspoſtbehörden von ten Mosbach grüßten den Feſtzug herzlich und freudig mit viel 1 9.dder9 41.
Frankfurt, Karlsruhe und Ludwigshafen, den Vertreter des Ober= Blumen. Durch die Hauptſtraßen des Städtchens marſchierte der 7 1 Süddeutſche Vorzi=
des
Landes=Verkehrsverbandes Rhein=Main, H. Fiſcher=Darmſtadt. Zug, den viel Muſik und Spielmannszüge auch vielfach Wanders * .

verein, Pfälz. Waldverein, vom VHC., des Deutſch=öſt. Alpenvereins, ſelbſt ein frohes Volksfeſt die Teilnehmer mit den Einwohnern !1
die Vertreter der Mosbacher Behörden uſw. uſw. Im Anſchluß Mosbachs und der Umgebung noch lange vereinte. Geſang und
daran verlas Studienrat Dr. Götz zahlreiche Glückwunſch= und Tanz, künſtleriſche Darbietungen und reizvolle Volkstänze von 1
Entſchuldigungsſchreiben und telegramme, die den Wanderführer Trachtengruppen füllten das Programm. In beſter Stimmung, in 1
zu der Bemerkung veranlaßten, daß unſere internationalen und Harmonie und echter Volksgemeinſchaft wurde wie immer beint : Wiele, Nadring St=
M. St.

Eiſenach

Sonderzug nach dem Walfahrksort Walldürn.
Vom Dienstag, den 25. Juni, bis einſchließlich Donners
Zug hält bei Hin= und Rückfahrt in Mainz=Süd. Mainz=Biſchofs
Für die Anfahrt bis zu dem Bahnhof, von dem ab der Sonderzug
benutzt wird, wird gegen Vorzeigen der Sonderzugkarte die gleiche
Ermäßigung auch für die in fahrplanmäßigen Anſchlußzügen zue
Deutſchland muß ftark werden!
Spendek deshalb für Mukker und Kind.
der vom Führer eingeſekzten Hilfsakhion!
Gebt Eure Spende auf das Konto der Kreisamtsleitung des
Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei der Städt. Sparkaſſe
Darmſtadt und auf das Poſtſcheckkonto Nr. 8801 Frankfurt/De

Ein Sastesn
beslau 4.
Beroling
Rinds Ra he
Deuiten Ratifbor
Sdener SC.
Een alh- chs

Herrn Generaldirektor Willy Roemheld, Darmſtäat

[ ][  ][ ]

ſontag, 24. Juni 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 171

Scnte Tapbatt M
Ner 1aGs.

Die Zußball=Ergebniſſe.
Deutſches Meiſterſchafts=Endſpiel:
im Hln: FC. Schalke 04 VfB. Stuttg. 6:4 (3:0)
Amspahlſpiele: in Mainz: Gau Südweſt
ſiu Mitte (Sa.) 0:1 (0:0); in Mülheim:
ſtankfurt=Offenbach Hanau 2:1 (0:1); in
Yühlhauſen: Gau Mitte B. Frank=
ſrt
4:2 (4:2).
Aufſtiegsſpiele:
GezuSüdweſt: Polizei Darmſtadt Reichsbahn=
ſot
=Weiß Frankfurt 3:3; FV. Saarbrücken
Oel Rüſſelsheim 0:1.
GeuBayern: Nord: FC. Bayreuth Viktoria
ſchaffenburg 5:1.
GezuNordheſſen: Nord: BV. 06 Kaſſel FC.
ſoßalmerode 4:2; Süd: SV. Kleinſteinheim
FV. Wetzlar 6:0.
GezuMittelrhein: Gruppe 1: SV. Beuel
hinſa Trier 4:0; Gruppe 2: Spvgg. Ober=
in
FC. Kottenheim 3:0.
Um den Bereinspokal.
Gaugruppe 4:
GofuBaden: SV. Waldhof VfB. Mühlburg
u1, 1. FC. Pforzheim FV. Bretten 0:2;
Eerburger FC. FV. Raſtatt 4:1.
GütMittelrhein: Kölner CfR. SV. Brach=
ſch
6:1: Eintracht Bad=Kreuznach Saar
Saarbrücken 7:1: TSV. Neuendorf FV.
Amburg (Saar) 1:7.
Gaugruppe 3:
Gau Bayern: 1. FC. Nürnberg Stuttgarter
C (Sa.) 7:0; BC. Augsburg Wacker
Yünchen 4:2.
Gau ſordheſſen: Spielv. Kaſſel Kaſſel 03 3:1;
S9 Bottenhorn Reichsb. Dillenburg 2:1;
Grmnania Fulda Heſſen Hersfeld 5:1.
Gau Nitte: SC. Erfurt FC. Schweinfurt 1:2.
Freundſchaftsſpiele.
Gant Südweſt: FSV. Frankfurt VfB. Fried=
beg
(Sa.) 1:0; Eintracht Frankfurt Ha=
nu
93 7:1; Kickers Offenbach FC. Egels=
bch
1:2: SV. 98 Darmſtadt Union Nie=
derad
1:0; FV. Frankenthal Wormatia
Worms 2:3.
Gau Baden: Frankonia Karlsruhe Phönix
Adwigshafen 1:4; VfL. Neckarau Ami=
ctia
Viernheim 2:3.
Ga1 Württemberg: FV. Zuffenhauſen Union
Bckingen (Sa.) 2:1: Spfr. Stuttgart
Svgg. Untertürkheim (Sa.) 6:0; Wacker
Bberach Sportfr. Eßlingen (Sa.) 4:11;
Suttgarter Kickers FK. Pirmaſens 3.5;
S. Weingarten Spfr. Eßlingen 0:10; FC.
Nckargartach Phönix Ludwigshafen 0:3.
Gan bayern: Bayern München Racing Straß=
brg
4:4.
Garu Nordheſſen: Kurheſſen Marburg VfB.
miedberg 4:1.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen:
FG/4 Sonneberg TV. 60 Fürth 2:3: Bo=
rſia
Eiſenach Boruſſia Fulda 3:1.

Fußball im Reich.
Paloſpiele: Nordring Stettin Sturm Lauen=
urg
3:3; Spremberger SC. Klettendorf
Beslau 4:3; Berolina=LSC. Olympia
Apzig 4:2: VfB. Breslau VfB. Leipzig
%: Preußen Ratibor Spfr. Dresden 1:1;
Desdener SC. Vorwärts Breslau 1:2;
Svgg. Leipzig Breslau 06 1:3; Hambur=
g
: SV. Preußen Stettin 7:1; Holſtein
Kel Pommerensdorf 9:1; Sppgg. Göttin=
Eiſenfeld 3:2; SN. Northeim Union
Ncklinghauſen 0:4; Bremer SV. HEBC.
hmburg 3:5; ASV. Blumenthal Werder
Bemen 2:2; Weſtf. Brackwede Eintracht
Baunſchweig 1:4; Sppgg. Herten Weſt=
ſtia
Ahlen 6:2.
Frundſchaftsſpiele: Minerva 93 Berlin 1.
G. Guben 3:1; Dresdener SC. Hertha=
PC. Berlin 2:0; Gutsmuts Dresden
Apzig 99 0:1; VfB. Glauchau Fortuna
hipzig 1:2: 1. SV. Jena Viktoria Ham=
uirg
2:2; Crick.=Vikt. Magdeburg Vikt.
hmburg 1:1; Hannover 96 Fortuna
Aſſeldorf 4:5; VfB. Peine Fortuna Düſ=
ſdorf
2:2; Hannover 96 Tennis=Boruſſia
hrlin 4:3; Osnabrück 08 Tura Leipzig
18; SuS. Recklinghauſen Alem. Dort=
und 2:3.
Fußball im Ausland:
Länerſpiel: in Kopenhagen: Dänemark Nor=
egen
1:0 (1:0).

Dunt e. Mul. Scfcke.
6:4 (3:0)-Sieg der Knappen in Köln vor 72000 Zuſchauern
über den PfB. Skukigatk.

Das Endſpiel um die Deutſche Fußball= Mei=
ſterſchaft
zwiſchen dem Titelverteidiger Schalke
04 und dem VfB. Stuttgart hatte Köln wieder
ganz in ſeinen Bann geſchlagen. Wie ſchon beim
Länderkampf gegen Spanien vor ſechs Wochen
ſtand die Stadt im Zeichen des Fußballs, über=
all
kannte man nur ein Thema: Wer gewinnt
das Endſpiel? Am Samstag und Sonntag
kamen 8000 Stuttgarter und 20 000 Anhänger
von Schalke nach Köln, und als der Schiedsrich=
ter
Beſt=Frankfurt=Höchſt den Kampf um 16 Uhr
anpfiff, war das Kölner Stadion wieder voll=
kommen
ausverkauſt. 72 000 Menſchen hielten
die Ränge beſetzt, und befanden ſich trotz der
unſinnigen Hitze in beſter Stimmung.
Sie hatten auch allen Grund dazu, denn
unten auf dem herrlichen, wohlgepflegten Raſen
wickelte ſich ein Spiel vor ihren Augen ab, das
keiner, ſo ſchnell vergeſſen wird. Beſonders
Schalke befand ſich in einer Verfaſſung, ſpielte
mit einem Elan, ſo daß ſelbſt die doch ſehr hoch=
geſchraubten
Erwartungen noch übertroffen
wurden. Stuttgart kam in der erſten Halbzeit
bei dieſem Kreiſeiſpiel nicht mit. Die Schwa=
ben
kämpften zwar mit der letzten Kraft, liefen
ſich die Lunge aus dem Leib, Schalkes Technik
aber war nicht beizukommen. Die Knappen
kombinierten, daß es eine Freude war. Erſt in
der zweiteni Halvzeit konnten die Stuttgarter
den Schalkern einigermaßen beikommen. Mit
umgeſtelltem Angriff beherrſchten ſie minuten=
lang
das Feid und drängten Schalke in die Ab=
wehr
zurück. Als beim Stande von 4:0 zwei
Treffer für die Stuttgarter fielen, glich das
Stadion einem Hexenkeſſel. Die 8000 Schwaben
feuerten ihre Mannſchaft an und die gab ihr
Letztes her. Aber Schalke blieb obenauf. Es
hieß ſchließlich 5:2, dann 5:3 und 6:3. Aber auch
da gaben die Sturtgarter noch nichts verloren.
In den letzten zehn Minuten wurde das Er=
gebnis
noch auf 6:4 verbeſſert. Zehn Tore in
einem Endſpiel!, das hatte es bisher noch nie
gegeben. Neun wurden ſchon zweimal regiſtriert,
und zwar einmal vor und einmal nach dem
Krieg.
Die Mannſchaften ſtanden wie folgt:
Schalke 04: Mellage; Bornemann, Natt=
kämper
; Tibulſki, Szepan, Valentin; Kall=
witzki
, Gelleſch, Pörtgen, Kuzorra, Urban.
Stuttgart: Knapp; Seibold, Kotz; Reb=
mann
, Buck, Hahn; Koch, Rutz, Haaga, Böckle,
Lehmann. Nach dem Wechſel ſtand der Stutt=
garter
Sturm wie folgt: Haaga, Koch, Bökle,
Rutz, Lehmann (von rechts nach links).
10 Tore!
Vor der Pauſe ging Schalke in der 6. Min.
durch Urban, in der 38. Min. durch Pörtgen
und in der 43. Min. durch Gelleſch mit 3:0 in
Führung. Nach dem Wechſel erhöhte Pörtgen
nach acht Minuten auf 4:0. Dann brachte Stutt=
gart
in der 9. und 12. Minute durch Bökle zwei
Gegentreffer an. Kallwitzki erhöhte in der 20.
Minute auf 5:2 für Schalke, Koch verkürzte auf
5:3, Pörtgen ſtellte das 6:3 her und Rutz end=
lich
beendete in der 40. Minute mit einem vier=
ten
Stuttgarter Treffer den Torreigen.
Schalke iſt ein großer Meiſter!
Die Knappen ſind die wirklich beſte Mann=
ſchaft
des Reiches. Die Elf lieferte ein fabel=
haftes
Zuſammenſpiel, ließ ſich nie aus der
Ruhe bringen, auch nicht, als es in der zwei=
ten
Halbzeit mehrmals ſehr brenzlich wurde.

Schalkes Torhüter Mellage meiſtert in
hohem Sprunge einen Ball. (Schirner=M.)
Schalke hat den Titel verient zum
zweiten Male an ſich geriſſen. Die
vier Gegentore in der zweiten Halbzeit kommen
auf das Konto der überaus leichtſinnig operie=
renden
Verteidigung Bornemann=Nattkämper,
die vor der Pauſe ſo großartig gefallen hatte.
Mellage war an den Toren ſchuldlos. Szepan
ſtand als dritter Verteidiger diesmal nicht ſo
im Mittelpunkt ſeiner Elf wie ſonſt und ließ
dafür Tibulſki und Valentin die notwendige
Aufbauarbeit veriichten. Im Sturm war Ur=
ban
der weitaus beſte Spieler, Kallwitzki kam
ihm aber nach der Pauſe ſehr nahe. Pörtgen
gefiel durch ſeine Ueberſicht und Kaltblütigkeit,
während Gelleſch nicht ſo gut war, ohne indeſſen
zu verſagen. Schwach ſpielte Kuzorra, der weit
von ſeiner ſonſtigen Form entfernt war.
Stuttgart ließ ſich in den erſten zehn
Minuten vom Gegner überſpielen. Als es 4:0
ſtand und plötzlich ein Gegentreffer erzielt
wurde, waren die Schwaben da. Knapp iſt kein
großer Torwart, die Verteidiger waren recht
unterſchiedlich, ſie hatten gute und ſchwache Mo=
mente
. In der Läuferreihe bewährte ſich Buck
am beſten, der Sturm ſpielte erſt nach der Um=
ſtellung
erforgreich und dann war es beſonders
die rechte Flanke Koch=Haaga, die große Taten
vollbrachte. Bökle erwies ſich als der ſchußze=
waltigſte
Stürmer. Rutz kam nicht beſonders
ins Spiel.
Schiedsrichter Beſt leitete den Kampf ein=
wandfrei
.

Am Sonntag fiel zugleich in Saarbrücken
und Darmſtadt die Entſcheidung. Durch den
überraſchenden 1:0=Sieg von Opel Rüſſelsheim
über die Conen=Elf in Saarbrücken hätten die
Opelleute nur noch einen Punkt zum Aufſtieg
benötigt. Da aber Reichsbahn=Rotweiß Frank=
urt
als einziger noch ernſthafter Konkurrent
n Darmſtadt gegen Polizei 3:3 ſpielte, ſind die
Rüſſelsheimer auf dem zweiten Platze nicht
mehr aufzuholen, ſo daß in der neuen Spielzeit
der FV. Saarbrücken und Opel Rüſſelsheim
teu in die erſte Klaſſe einziehen. Die
Tabelle zeigt folgendes Bild:

Spiele Tore Pkte. FV. Saarbrücken. 15:5 13:5 Opel Rüſſelsheim 17:12 12:6 Rb.=Rotweiß Frankf. 9 23:17 9:9 Germania Bieber 10 18:23 9:11 Ludwigshafen 04 10 14:26 7:13 Pol. Darmſtadt 15:19 6:12 Der Fußball=Länderkampf Deutſchland gegen

Schweden am 30. Juni in Stockholm wird erſt
um 19 Uhr beginnen.

Unenkſchieden ander Feſthalle
Polizei Darmſtadt
Reichsb./ Rolweiß Frankf. 3:3 (1:1).
Vor ca. 800 Zuſchauern abſolvierten die
Poliziſten ihr letzies Heimſpiel um den Auf=
ſtieg
und zwangen die Gäſte zur Punkteteilung.
Das Reſultat iſt dem Spielverlauf nach gerecht,
wenn auch die Rotweißen, die große Chance
hatten, beide Punkte und damit, den Sieg mit
nach Hauſe zu nehmen. Bis zur vorletzten Mi=
nute
ſtand das Spiel noch 3:2 für Frankfurt,
aber der unermüdliche Kaſpar ſchaffte kurz vor
dem Schlußpfiff noch den verdienten Ausgleich.
Der Kampf tobte trotz der großen Hitze über
die ganze Spieldauer, und wirkte auf die Zu=
ſchauer
mitreißend.
Die Kritik voraus!
Frankfurt erſchien mit: Fiſcher; Beck,
Laus; Schwab, Dietermann, Trepte; Mogel,
Theiß, Herrmann, Dietzel, Winkler. Es fehlte
alſo lediglich Scheuermann, der aber durch den
Erſatzmann Herrmann ſehr gut erſetzt ward. Die
Hauptſtärke der Gäſteelf lag bei dieſem Treffen
in den hinteren Reihen, wo Dietermann als
Mittelläufer hervorſtach. Der Sturm hatte ſeine
Gefährlichkeit in dem linken Flügel, Winkler=
Ditzel. Pech für die Mannſchaft war, daß ſie
in dieſem Spiel auf einen Gegner ſtieß, der
trotz mehrerer Erſatzleute ein gutes, wenn nicht
gar das beſte Aufſtiegſpiel lieferte.
Die Grünen hatten durch neue Ver=
letzungen
abermals mit der Aufſtellung Sor=
gen
und brachten folgende Namen auf das
Feld: Mangelt; Göbel, Muth; Kaſpar, Dou=
mont
, Kaufmann, Müller, Pfeiffer, Keck,
Sauer, Blank. Trotz aller Schwierigkeiten, die
ja bekanntlich ſchon mehrere Wochen der Mann=
ſchaft
nicht von den Ferſen gehen, zeigten die
Grünen geſtern ein Spiel, das zeitweiſe begei=
ſtern
konnte. Was der Gegner an Reife und
Technik voraus hatte, wußte man nicht nur
durch einen guten Kampfgeiſt auszugleichen,
ſondern vielfach ſogar zu überbieten. Doumont
ſchaffte für drei, und daß es gerade dieſem Spie=
ler
vorbehalten war, ein Eigentor zu machen,
war Pech. Recht auffallend war das gute Zu=
ſammenſpiel
des grünen Sturms, wo Müller
auf Linksaußen ſcheinbar wieder auf dem beſten
Wege iſt, ſeine alte Form zurückzuholen.
Keßler=Mainz hatte als Schiedsrichter
jederzeit die Zügel feſt in der Hand, und wenn
an ihm einige Zuſchauer Kritik üben wollten,
dann ſei dieſen geſagt, daß auch einem Schieds=
richter
genau wie jedem Spieler kleine Fehler
zugeſtanden werden müſſen. Auf jeden Fall lei=
tete
Keßler korrekt, was ſchließlich die Haupt=
ſache
iſt.
Die Geſchehniſſe auf dem Raſen.
Beide Mannſchaften ſind gleich mit dem An=
fangszeichen
gut bei der Sache und der Kampf
bringt herrliche Momente. Blitzſchnell wechſeln
die Angriffe auf beiden Seiten, wobei die Grü=
nen
durch ihr raſantes Stürmen vorerſt gefähr=
licher
ſind, während die Gäſte ihr Heil mit
ihrem Flachpaß verſuchen. Eben ſchießt der
kleine Winkler eine Bombe neben den Laden,
als in der nächſten Minute Sauer dasſelbe ge=
lingt
. Müller macht ſeine Sache in der 14. Min.
beſſer und eine Pfeiffervorlage jagt er unhalt=
bar
zum 1:0 in das Gäſteheiligtum. Die Rot=
weißen
wiſſen, was auf dem Spiele ſteht und
für die Folge werden auch ihre Angriffe ge=
fährlicher
. Der Ausgleich erfolgt in der 25.
Min., wo Theis, der Gäſtehalbrechte, einen
hohen Ball mit dem Kopf verlängert, den
Mangelt nur noch ins eigene Tor boxen kann.
Das Reſultat ändert ſich bis zur Pauſe nicht
mehr und mit 1:1 werden die Seiten gewech=
ſelt
.
Die zweite Hälfte beginnt mit einer Ueber=
raſchung
. Der erſte Angriff der Poliziſten in
der 47. Min. bringt durch Pfeiffer wieder die
Führung mit 2:1. Die Gäſte ſind aber nur Mo=
mente
aus dem Konzept und bald klappt es
auch in ihren Reihen wieder beſſer. Winkler
holt in der 57. Min. den Ausgleich. Eirgen
Torſchuß von Dietzel kann anſchließend DDou=
mont
gerade noch auf der Torlinie bzannen,
ſonſt wäre es weſige Augenblicke ſpfäter zur
Führung der Gäſt= gekommen. Ana=efeuert von
ihrem ſtarken Angang, ſtürmen jgetzt die Rot=
weißen
mit aller Macht und in, der 66. Min.
ſteht es 2:3 für Frankfurt. DSSumont war der
Pechvogel, der den Ball ins eigene Netz bug=
ſierte
. Auf Seiten der Göſteverſucht man ver=
ſtändlicherweiſ
oen Vorſprung zu halten und
vermehrt dite Abwehr. Die Grünen, jetzt mit
Douinon;, im Sturm, liegen dauernd im An=

[ ][  ][ ]

griff, aber durch die Mauer von Beinen iſt es
faſt unmöglich, durchzukommen. Schon betrach=
tet
der Schiedsrichter ſeinen Uhrzeiger und
alles wartet auf das Schlußzeichen, als das
Unheil für die Gäſte paſſierte. Müller ſchießt
ſcheinbar harmlos aufs Tor, aber der Hüter
bringt das Leder nicht weg und Kaſpar iſt zur
Stelle und beſorgt den Reſt. Anſtoß und Schluß=
pfiff
!
eba

FV. Saarbrücken Opel Rüſſelsh. 0:1.

Die erſte Halbzeit dieſes Spieles ſtand mei=
ſtens
im Zeichen der Feldüberlegenheit der
Saarländer. Wenige Vorſtöße der Rüſſels=
heimer
zeigten aber, daß mit der Mannſchaft
zu rechnen war. In der 32. Minute machte
Mittelläufer Sold im Anſchluß an einen
Strafſtoß vor dem Tore eine Kerze, der her=
beieilende
Erſatzmittelſtürmer Hitzel von Rüſ=
ſelsheim
erwiſchte den Ball und ſchoß unhalt=
bar
ein. In der Folge verteidigten dann die
Gäſte bis zur Pauſe und während der ganzen
zweiten Halbzeit ihren Vorſprung, meiſt wa=
ren
ſieben bis acht Leute in der Abwehr und
die drückende Ueberlegenheit der Saarländer
war erfolglos. Welſcher=Frankfurt hatte nicht
ſeinen beſten Tag, die Oppoſition der verärger=
ten
Zuſchauer hatte er aber nicht verdient.

Egelsbach ſchlägk Kickers

Kickers Offenbach FC. Egelsbach

1:2 11:2).

Die in großer Aufmachung angekündigte
Revanche der Offenbacher Kickers für die
Pokal=Niederlage in Egelsbach iſt vorbei ge=
lungen
. Zugegeben, daß Offenbach mit zwei
Mann Erſatz antrat, ſo muß doch in Rechnung
geſtellt werden, daß Offenbach über bedeutend
größere und ſtärkere Reſerven verfügt als
Egelsbach, das komplett antreten konnte.
Der Kampf begann mit gefährlichen Vor=
ſtößen
der Kickers, die ſofort eine Ecke erzie=
len
, die um Haaresbreite über die Latte ſtreicht.
Der Gegenbeſuch der Gäſte wird von Neidl,
dem linken Kickers=Verteidiger, unfair abge=
ſtoppt
. Den Elfmeter verwandelt Ewald Volz
unhaltbar. Offenbach dreht nun mächtig auf
und der Ausgleich fällt wenige Minuten ſpäter
nach einem Zögern der E. Hintermannſchaft
durch den Halblinken Gerth. Anſchließend bucht
E. das 2. Tor. Wenz konnte einen von dem
Verteidiger Neidl abprallenden Ball nicht mehr
erreichen und Haller brauchte dem ins Tor
rollenden Ball nur noch den Reſt zu geben.
Unter beiderſeitigen heftigen Angriffen
näherte man ſich dem Seitenwechſel. Dann
ſetzte Offenbach zu ſeinem berühmten Zwiſchen=
ſpurt
an, der aber durch die verſtärkte Gäſte=
abwehr
taktiſch klug abgewehrt wurde. Egels=
bach
ſpielte dann Fußball und drängte Offen=
bach
ziemlich in die Defenſive. Nur durch gro=
ßes
Glück des Kickers=Hüters wurde ein ſicher
ſcheinendes Tor vermieden. Mit dauernden
Angriffen; der Gäſteſtürmer, die von ihrer
Läuferreihe ausgezeichnet unterſtützt wurden,
ging das Spiel zu Ende.
Der Sieg Egelsbachs iſt verdient er=
rungen
, denn die Elf ſchlug ſich hervorragend.
Ganz ausgezeichnet war die Hintermannſchaft,
einſchließlich der Läuferreihe, die mit einem
Hauptteil an dem Endſieg trägt. Die Kik=
kers
ſpielten zeitweiſe ſehr zerfahren, ſie
hatten den beſten Mann im rechten Verteidi=
ger
Köhnle, ſehr gut auch Mittelläufer Müller.
Der Sturm konnte nicht befriedigen. SR.
Störner leitete ſehr gut und hatte das Pfeif=
konzert
des ziemlich einſeitig eingeſtellten
Publikums bei einigen Entſcheidungen nicht
ſch.
verdient.

Zußball: Darmſtadk-Worms.

Zu dem Treffen am Mittwoch abend im Rah=
men
der Sportwerbewoche DarmſtadtWorms
hat der Kreisführer Dr. Grünewald folgende
Mannſchaft für Darmſtadt aufgeſtellt:
Ruppel (98); Eßlinger (98), Wett=
engel
(46); Weicker (46), Dumont ( Po=
lizei
), Müller (98); Hebeiſen (98), Har=
ter
(Polizei), Schmitt=Dieburg, Pfeiffer
(Polizei), Hofmann (2). Als Erſatzſpieler
werden beſtellt: Kaufmann (Pol.), Bern=
hard
(Merck). Trikots werden geſtellt von
TSG. 46, blaue Hoſe von SV. 98.
Die Wormſer Elf ſetzt ſich zuſammen aus
den 1. Mannſchaften von Wormatia und Ale=
mannia
, ſowie dem Rechtsaußen von Pfiffligheim.
Aufſtellung folgt noch.

SV. 98 Darmſtadt Union Niederrad
1:0 (0:0).

In dieſem Abendſpiel am Samstag war
man von den Leiſtungen der Gäſte leicht ent=
täuſcht
, aber das mag vielleicht ſchon die hohe
Temperatur und das Ende der Saiſon be=
dingt
haben. Auch SV., der eine ſtark umge=
krempelte
Elf zur Stelle hatte, bot nichts
Ueberragendes wenn auch ſtreckenweiſe die
Leiſtungen recht annehmbar vorüberzogen. Der
knappe Sieg iſt deshalb auch nicht unverdient.
Nach torloſer Halbzeit fiel in der 65. Minute
der einzige Treffer des Spiels: einen ſchönen
Freiſtoß Kolbergs köpfte Leichtlein unhaltbar
ins Tor.

SV. Weiterſtadt TSG. 46 (komb.) 5:1 (4:0).

Die 46er hatten in Weiterſtadt ein altes
Rückſpiel zu erledigen und mußten dort von der
ſehr eifrigen Platzmannſchaft eine Niederlage
hinnehmen, die dem Verlauf nach etwas zu hoch
ausgefallen iſt. Die Darmſtädter hatten ſechs
ihrer Etatsmäßigen zu erſetzen und nicht die
beſten Erſatzleute zur Hand. Eine untere Mann=
ſchaft
wurde ebenfalls vorher von den Weiter=
ſtädter
Reſerven mit 3:1 geſchlagen.
TSG. 3. M. SV. 98 2a 1:0; TSG. Jgd.
Ober=Ramſtadt 5:0; TSG. Jgd. Wolfs=
kehlen
7:0: TSG. 1. Sch. Eberſtadt 2:3;
TSG. 2. Sch. Eberſtadt 1:3.

Um den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe.

Klein=Auheim FSV. Gr.=Zimmern 3:1 (0:0).
SV. Hofheim SV. Münſter 1:1 (0:0).

Alemannia Klein=Auheim hat ſich mit dem
heutigen Sieg an die Spitze der Tabelle geſetzt.
Die Gäſte dagegen, die zunächſt einen recht gu=
ten
Start in die Aufſtiegsſpiele zeigten, haben
inzwiſchen nachgelaſſen und ſind wieder auf den
letzten Platz zurückgefallen. Das zweite Treffen
nahm teilweiſe recht unſchöne Formen an. Mün=
ſter
ging nach einem Fehler des rechten Hof=
heimer
Verteidigers durch Huter in Führung,
aber der Hofheimer Halbrechte ſorgte, für den
Ausgleich. In Enzler=Darmſtadt war ein ſattel=
feſter
SR. zur Stelle, auf den es nach dem
Spiel einige Hitzköpfe abgeſehen; 2 Spieler Hof=
heims
und die Linienrichter verhinderten Schlim=
meres
, aber einige Päſſe wurden einbehalten.

Die Tabelle nach dem 23. Juni:
Klein=Auheim
3 19:16 9
SV. Mörfelden
11:9 8
SV. Hofheim
12:14 6
V. Münſter
7:7 5
FSV. Gr.=Zimmern 5 2 0 3 9:12 4

Tgde. Beſſungen SVgg. 04 Arheilgen
3:1 (3:1).

Mät dieſem Treffen eröffnete die 1. Fuß=
ballelf
der Beſſunger Turner die 70jährige
Jubiläums=Woche, und dürfte entſchieden dazu
beigetragen haben, den Auftakt des Feſtes zu
verſchönern. Vor allem wollen wir nicht ver=
ſäumen
, den Gäſten an dieſer Stelle für ihr
echt ſportliches Verhalten, noch in letzter
Stunde für den vorgeſehenen aber leider ver=
hinderten
Gegner in die Breſche geſprungen zu
ſein, Dank zu ſagen. Wenn auch nur wenige
Zuſchauer erſchienen waren, ſo ſahen doch dieſe
einen wahren Fußballkampf, getragen von ech=
tem
deutſchen Sportgeiſt, und jeder verließ,
ſeit langem wieder einmal befriedigt, die alte
Radrennbahn. Nachdem Dietwart Krüger in
packenden Worten auf die hohe Aufgabe, die
heute jeder Sportkamerad zu erfüllen hat, hin=
gewieſen
hatte, überreichte er den Gäſten ein
ſchönes Blumengebinde, das der Mannſchafts=
führer
der Gäſte mit ſchlichten Dankesworten
in Empfang nahm. Kaum war das Sieg=Heil
auf Führer, Volk und Vaterland verklungen,
als auch ſchon der Pfiff des Unparteiiſchen er=
tönte
. Sofort entwickelte ſich ein ſpannender
Kampf. Vom Anſtoß weg übernimmt Rücke=
rich
=Arheilgen den Ball, überſpielt die Vertei=
digung
, doch ſein placierter Schuß, freiſtehend
vorm Tor, wird eine Beute des Beſſunger
Hüters. Die Turner merken nun, um was es
geht. Sie wollen das Jubiläum unbedingt mit
einem Sieg eröffnen, und die 5. Spielminute
bringt prompt das erſte Tor, die Führung der
Platzmannſchaft. Ein Eckball von rechts geht
ohne weitere Nachhilfe direkt ins Tor. Groß iſt
die Freude der Beſſunger, als der Mittelſtür=
mer
nach 20 Minuten durch feinen Abſatzkick
auf 2:0 erhöhen kann. Die Kombination läuft,
daß es eine Freude iſt. Auch die Gäſte werden
immer wieder gefährlich. Als aber in der 30.
Minute mit einem dritten Erfolg der Sieg der
Beſſunger ſoweit ſicher ſteht, fallen ſie mehr
und mehr zuſammen. Doch in beſtechender Art
wirft der alte Kämpe Becker immer wieder
alles nach vorn und faſt mit der Pauſe bleibt
es dem Linksaußen Arheilgens vorbehalten,
einen abgeſchlagenen Fernſchuß zum Ehrentref=
fer
zu verwandeln. Nach dem Wechſel diktieren
zunächſt die Gäſte das Spiel, ohne zählbaren
Erfolg, aber bald finden ſich wieder die Beſ=
ſunger
. Man ſieht beiderſeits gefährliche Mo=
mente
, aber keine Tore. Mit dem Schlußpfiff
des SR. Wedel=TSG. 46, der einen korrekten
Leiter abgab hatte ein Treffen in dem kaum
drei Strafſtöße vorkamen, ſein Ende gefunden,
das jedem Zuſchauer wie Spieler noch lange
in Erinnerung bleiben wird. Hoffen wir, daß
das Rückſpiel am Mühlchen von genau demſel=
ben
Geiſt getragen iſt, um die neu aufgegrif=
fenen
freundſchaftlichen Beziehungen beider
Gegner zu feſtigen.

Südweſts Revanche mißlungen.

Gau Mitte erringt im dritten Süddeutſchland=
Spiel den erſten Sieg. Gau Südweſt in Mainz
1:0 (0:0) geſchlagen.

Konnte der Gewinner des DFB.=Pokals, der
Gau Mitte, in Bad=Nauheim nur ein 1:1 er=
reichen
und nur mit Glück das gleiche Ergebnis
in Stuttgart gegen Württemberg erzielen, ſo
befand er ſich am Samstag am Fort Bingen in
Mainz vor 6000 Zuſchauern in ausgezeich=
neter
Verfaſſung. Der Gau Südweſt, der von
dem Mittegau in der Vorrunde des letzten
Pokalwettbewerbs aus dem Rennen geworfen
wurde, wollte die Gelegenheit benutzen, in
Mainz Revanche zu nehmen. Dieſe Abſicht iſt
mißlungen. Die Vertreter des Gaues Mitte
lieferten, obwohl zum dritten Male auf der ein=
wöchigen
Reiſe auf dem Sportplatz ſtehend, ein
ausgezeichnetes Spiel, das eher dem Spiel einer
Vereinsmannſchaft, denn dem einer aus mehre=
ren
Vereinen gebildeten Auswahl glich. Sie
gewannen den Kampf auch verdient, da die Lei=
ſtung
des Gegners faſt jeden Zuſammenhang
vermiſſen ließ. Der einzige Treffer des Tages
fiel erſt zehn Minuten vor Spielende. Der
DFB.=Pokalſieger hat alſo ſeine Reiſe nach Süd=
deutſchland
, die nicht ganz nach Wunſch begann,
mit einem Siege beendet und dabei zum zweiten
Male den Gau Südweſt geſchlagen, der in der
Pokalvorrunde als Verteidiger und Kampfſpiel=
ſieger
das erſte Opfer des kämpferiſchen Ehr=
geizes
der Mitteldeutſchen war.

Die Hamburger Derby=Woche wurde am
Sonntag auf der Rennbahn in Horn eingelei=
tet
. Die beiden Hauptrennen, der Große Hanſa=
Preis und das Internationale Jagdrennen,
brachten ausgezeichneten Sport. Im Hanſa=
Preis ſiegte Athanaſius (Grabſch) vor Traver=
tin
und Blinzen und im Internationalen Jagd=
rennen
blieb Nobel (W. Wolff) vor Laus und
Fu in Front.
Im Traber=Derby zu Berlin=Ruhleben er=
rang
der heiße Favorit Probſt mit Ch. Mills
im Sulky einen ſicheren Sieg vor Oleander und
Champus.

Kaunfsringer iin Sermar ſer.

Gule seiftangenms Auſchaß
ve9 Langener Harſes.

Im ſchönen Schwimmbad von Langen
waren unter Leitung von Dr. Lechnir die beſten
deutſchen Kunſtſpringer und =ſpringerinnen zu
einem achttägigen Kurſus verſammelt. Dabei
wurde fruchtbare Arbeit geleiſtet; ein abſchlie=
ßendes
Ausſcheidungsſpringen am Sonntag, nach
deſſen Ergebniſſen die Mannſchaft für den Län=
derkampf
gegen Frankreich zuſammengeſetzt wer=
den
ſollte, legte hierfür den beſten Beweis ab.
Schönſtes Wetter, 2500 begeiſterte Zuſchauer, ein=
wandfreie
Bretter uſw. boten die beſten Voraus=
ſetzungen
. Die vier Wettbewerbe brachten denn
auch ganz ausgezeichnete Leiſtungen und ent=
ſprechend
der Ausgeglichenheit der Spitzenkönner
mitreißende Kämpfe. Erfreulich ſcharf drängt der
Nachwuchs nach vorn, ſo daß diesmal ſchon
Ueberraſchungen nicht ausblieben. So gewann
bei den Frauen die Europameiſterin im Turm=
ſpringen
, Hertha Schieche=Berlin in Abweſen=
heit
von Frau Jenſch=Jordan das Kunſtſpringen
vor der erſt 15jährigen Nürnbergerin Daumer=
lang
, während ſie in ihrer eigentlichen Domäne
hinter Köhler=Hamburg und Schlütter= Mün=
chen
nur Dritte wurde. Im Kunſtſpringen der
Männer gab es ein ſcharfes Duell zwiſchen Eſſer
und Marauhn, aus dem diesmal der Wolfenbüt=

teler ſiegreich hervorging. Storck=Frankfurt
M. war im Turmſpringen ſeinen Mitbewerbe=n
klar überlegen; Grothe=Berlin ſicherte ſich mi
knappem Vorſprung den zweiten Platz vor Zie= und Neumann (beide Berlin). Die Springs,
Mannſchaft für Paris ſetzt ſich wie folgt zuſarn
men: Männer: Kunſtſpringen: Eſſer und M.
rauhn; Turmſpringen: Stork und Grotss

wartet.

Frauen: Kunſtſpringen: Schieche und Dauma. /mM Neicl.
He e
lang; Turmſpringen: Köhler und Schlütter.
zur dadutch

Die Ergebniſſe:

jamen,

dion hei
Kunſtſpringen: Frauen: 1. Schieche=Berllyun
verfern
das
75,94 Punkte; 2. Daumerlang=Nürnberg 73.98/ m
3. Friedrichs=Dresden 72,10; 4. Schlütter=Müf=8
n der
chen 69,37; 5. Frau Diedrich=Berlin 69,13. zruſchte

Männer: 1. Eſſer=Wolfenbüttel 153,01 Punk-./
R e
2. Marauhn=Berlin 149,60; 3. Lorenz=Wünsdci
142,42; 4. Weiß=Dresden 139,58: 5. Greuſim, Eerſüegde Dl. at.
Die 2
Berlin 130,23; 6. Randerath=München 120,5 (1
jochſprung
7. Volk=Mannheim 114,70; 8. Schütz= Darm=
ſtadt
113,63; 9. Kitzig=Dresden 97,95 P.
n gab es drei
Auer=Groß‟
Turmſpringen: Frauen: 1. Köhler=Ham
burg 35,63 Punkte; 2. Schlütter=München 33,7:½ / u K0lb=SL.
3. Schieche=Berlin 31,40; 4. Bingel=Dortmurn r 10 Zentimeie.
30,60; 5. Eſcheidt=Frankfurt a. M. 29,40 P.
Männer: 1. Stork=Frankfurt a. M. 114.-1
im Kugelſtoße
Punkte; 2. Grothe=Berlin 111,31; 3. Ziegle=
Berlin 110,17; 4. Neumann=Berlin 109,79; ſc 8ch2t4A2e
Weiß=Dresden 103,78; 6. Schütz=Darmſtar,/ /Seüimeter Vol. L
FSG. 46 92
95,97; 7. Jaiſer=Cannſtatt 81,06 P.
notierten.

Aoſchaß De9 Oitzengal
Landesglappe Barmnadt

Der Dreiſpr:

m.ü hart umſtritten
ßShertshäuſer Wal

u Meiſter vor Blia

Troß der ungünſtigen Wikkerung
hervorragendes Ergebnis.

Der Hirzenhainer Ausſcheidungskampf für
den diesjährigen Rhön=Segelflug=Wettbewerb
iſt am Sonntag zu Ende gegangen. Er war ein
großer Erfolg für den weſtdeutſchen Segelflug=
ſport
, unter Berückſichtigung der ſchlechten Wit=
terungsverhältniſſe
ſogar ein über Erwarten
großer, wie der ſportliche Leiter, Fliegerketten=
führer
Schmidt=Darmſtadt, nach Abſchluß des
Wettbewerbs feſtſtellen konnte. Die Veranſtal=
tung
zeigte einen erheblichen Fortſchritt der
Leiſtungen, und zwar insbeſondere auch bei den
kleineren Ortsgruppen. Darüber hinaus hat ſie
die Eignung des Hirzenhainer Geländes für
Höchſtleiſtungen in überzeugender Weiſe dar=
getan
.
Der vorletzte Wettbewerbstag hatte dem
Ziel=Landflug gegolten, der bei Regenwetter
mit Hilfe des Autowindenſchlepps durchgeführt
wurde. Dabei wurden ſehr günſtige Reſultate
erzielt. Sämtliche Tagesprämien gewann die
Landesgruppe Rheinland, deren Maſchinen bis
auf fünf Meter an das ausgelegte Landekreuz
herankamen.
Nach den vielen Enttäuſchungen der Woche
brachte der Samstag endlich das langerſehnte
Ueberlandwetter. Bei ſtrahlendem Sonnenſchein
gingen ſchon frühzeitig ſämtliche Maſchinen an
den Start. Mit Hilfe des Motorflugzeugſchlepps
wurden ſie in Höhen bis zu 500 Meter gebracht
und dann ſich ſelbſt überlaſſen. Das Ergebnis
dieſes Tages waren Streckenflüge, bei denen es
nicht weniger als drei Piloten gelang, den von
Spilger=Darmſtadt am Mittwoch aufgeſtellten
neuen Hirzenhainer Rekord von 94,5 Kilometer
zu brechen. Die überragenſte Leiſtung voll=
brachte
Schilling=Bottrop, der ſeine Maſchine
bis nach dem 154,2 Kilometer entfernten Dorfe
Waldniet bei München=Gladbach ſteuerte. Der
zweitlängſte Streckenflug gelang dem Flieger
Ruhl=Detmold, der 132 Kilometer bis Oberſier
bei Düren flog, eine Leiſtung, der die des Pilo=
ten
Peters=Eſſen, der die 130,8 Kilometer lange
Strecke bis Elfgen bei Grevenbroich zurücklegte,
nur wenig nachſteht. Fölſche=Frankfurt a. M.
flog 73 Kilometer bis Engelskirchen im Rhein=
land
, wo auch Hülsmann=Dortmund niederging,
während Spilger=Darmſtadt ſeine Ma=
ſchine
65 Kilometer weit nach Eitorf/Sieg
ſteuerte. Daneben gab es zahlreiche kleinere
Streckenflüge bis zu 27 Kilometer.
Am Sonntag nachmittag fand dann die
Preisverteilung ſtatt, die der bekannte Pionier
des deutſchen Segelflugs, Fliegerkapitän Alex.
Lippiſch, vornahm. Die weitaus höchſte Punkt=
zahl
erreichte die Landesgruppe Weſtfalen mit
1167 Pkt. Die Landesgruppe Darm=
ſtadt
hat ſich mit 686 Pkt. an die
zweite Stelle geſetzt, während es die
Landesgruppe Rheinland auf 354 Pkt. brachte.
Der höchſte Ehrenpreis des Präſidenten des
DLV. wurde dem Piloten Ruhl=Detmold zu=
geſprochen
. Ihm folgen auf der Siegerliſte
um nur die hervorragendſten Leiſtungen zu er=
wähnen
die Flieger Schilling=Bottrop, Pe=
ters
=Eſſen, Brixa=Duisburg, Spilger= Darm=
ſtadt
. Hübner=Wiesbaden, Heusler=Duisburg,
Hülsmann=Gelſenkirchen, Fölſche=Frankfurt/M.
und Wilhelm=Frankfurt/M.

fördert. Von den deutſchen Teilnehmerinner kldorf 1212 Mci
ſchied in der 1. Runde Frl. Jacob aus. Di ſwt 1172 Meiet.
übrigen wurden überraſchend alle in der näct 80 Meter Hi
ſten Runde bereits ausgeſchaltet. Die En=
ſen
lediglich Frau
kämpfe ſind bisher noch nicht abgeſchloſſen. Fnut Sie wollte z
Im Degen=Mannſchaftsfechten dei
nurde in 16/4 Sel
Männer war dagegen die deutſche Mannſchau gſein war die Zal
bisher recht erfolgreich. Die Deutſchen fochte=
Hamr
in der 2. Gruppe gegen Ungarn, Jugoſlawie=
und Italien und ſetzten ſich zuſammen mit de gnauf=TSG.
Italienern für die nächſte Runde durch. DabX s eger vor Deppenbr
gab es gegen Ungarn ein 8:8, durch die mit S. mach an einer Armpe
zu 29 beſſere Trefferzahl fiel jedoch der Sieg &. Muter und Krichel=
Deutſchland. Jugoſlawien wurde von den Dem
400
ſchen 9:2 beſiegt. Italien ſchlug Jugoſlawie=
11:4 und Ungarn 14:2. Aus der erſten Grupry ſchen vier Sportver
ſtehen Frankreich und England für die Vo) mm Endkampf riß
ſchlußrunde feſt, während in der dritten Rundd d.s Zielband, dicht
Belgien, Schweden, Griechenland und d Cloos 1:063 Mi
Schweiz ſich ſo ausgeglichene Kämpfe lieferten Küögel=Merck 1:08,
daß man nochmals von vorn beginnen muß.
Zum Spei

70 Jahre Tade. Beſſungen 1865.

Als Auftakt zu der 70=Jahrfeier, fand am
Samstag abend in der Beſſünger Turnhallel
eine Fechtakademie ſtatt. Trotz anderen

Die Europameiſterſchaften im Fechken

Unſere Frauen ausgeſchieden. Erfolge im
Degenfechten.

In Lauſanne herrſcht bei den Europamei=
ſterſchaften
im Fechten ſeit einigen Tagen eine
recht gereizte Stimmung. Bei den Endkämpfen
der Einzelmeiſterſchaften im Männer= Flo=
rett
gab es wie gemeldet den Ausbruch
dieſer Stimmung, indem ſich die beiden Fran=
zoſen
E. Gardere und Lemoine weigerten, zum
Stichkampf gegen die punktgleichen Italiener
Marzi und Bocchino anzutreten. Die Jury hat
noch keinen Ausweg gefunden.
Mittlerweile wurden die Einzelkämpfe im
Florettfechten der Frauen ſtark ge=

Veranſtaltungen ſah man eine anſehnliche Zah
von Zuſchauern. Unter den Gäſten befanden.
ſich unter anderem der Gaufachamtsleiter ſon
wie die Kreisfachamtsleiter der Kreiſe Darn
ſtadt und Frankfurt. Vor Beginn der Fecht
ſchule, die Olympiatrainer Dipl.=Fechtmeiſte=
Cſomor mit den Kindern eröffnete, begrüßt=
Vereinsführer Tbr. Hering mit warme ).
Worten und auf die Bedeutung der Veranſtall
tung aus Anlaß der 70=Jahrfeier hinweiſens
die Erſchienenen. In der weiteren Folge des
Abends zeigte Olympiatrainer Cſomor mit der
Fechtmannſchaft des Turnvereins 1860, Frankl
furt und der Fechterſchaft der Turngemeind=
Beſſungen die Fechtarten im Degen, Florer!
und Säbel von den Anfängen bis zur höchſte=
Vollendung. Das intereſſanteſte Gefecht des
Abends dürfte wohl die Begegnung des Fech4
meiſters mit ſeinem Schüler Richard Wal
im Säbel geweſen ſein. Was hier von beide!
an Leiſtungen aufgeboten wurde, war ganz hem
vorragend. Zum Schluß dankte Vereinsführes
Hering nochmals allen Anweſenden beſonder:
aber dem Olympiatrainer Dipl.=Fechtmeiſter
Cſomor und den Fechtern vom Turnverei!
1860 Frankfurt und brachte auf den Kanzle=
und Führer Adolf Hitler ein dreifaches Siec
Heil aus. Mit den Liedern der Deutſchen wan
der Abend zu Ende. Nach Schluß fanden ſie
die Anweſenden mit den Gäſten aus Frankfun,
noch einige Stunden in fröhlicher Stimmun!
zuſammen.
Am kommenden Samstag und Sonntag find
det die 70=Jahrfeier in den verſchiedenen Vem
anſtaltungen ihr Ende. Die Feſtfolge: Sams
tag, den 29. Juni, 20,30 Uhr, Feſtabend untes
Mitwirkung der Kunſtturnriege des Turnbem
eins 1862 Weinheim. Sonntag den 30. Jun
bis Mittwoch den 3. Juli, im Kneiplokal turm
geſchichtliche Ausſtellung der Turngemeinde.
Geöffnet am 30. Juni ab 919 Uhr, an der
übrigen Tagen von 1622 Uhr. Sonntac.
den 30. Juni, um 11,15 Uhr, Feierſtundg
nachmittags ab 16 Uhr die große Familienn
feier unter Mitwirkung aller Abteilungei
und der Kunſtturnriege des Turnvereins Wein?
heim. Ab 20 Uhr zum Abſchluß Turner
ball. Sämtliche Veranſtaltungen finden imn
der Beſſunger Turnhalle, Heidelbergerſtr. 1341
ſtatt.

atte Frauen
4=hletinnen be
ſiſtziplin begot
yme iſt vollke
ᛋUigkeit der Au
kudnis, auf die
15c Auer=Gr
Shimmel=SV.
2-11. Meter,
2umpfheller=Te
EV 98 16,37 D
Einige Tauſe
u Sonntag ne
ſnldungen ein
arntsleiter Hein
druft die Erledi
brochen folgten
ſt ile Wind dri
da Gegengerad
Eweer= und Dis
Auch der 2
iüigen Kraft.
bart umkämp

Ringen.

ASVgg. Mainz 88 TG. Dieburg 18:1.
In einem Kampf um die Mannſchafts=Gaun
meiſterſchaft im Ringen (Gau Südweſt) ſtander!
ſich in Mainz die ASVgg. Mainz 88 und di-
TG. Dieburg gegenüber. Die Gäſte hatten A
die Mainzer 2 Erſatzleute. Mit 18:1 landeier
die Platzherren einen überlegenen Sieg. Ek
gebniſſe (Bantam=Schwergewicht): Matthe:
(Mainz) und Bingel (Dieburg) unentſchieden
Mehren (M.) kampflos Sieger über Jung (D.)
Guthmann (M.) beſiegt Geier (D.) nach fun.
Minuten durch ſeitlichen Ueberwurf; Flick (M..
wirft Kaiſer (D.) nach 9:30 Minuten durc,
Aufreißer; Gawenda (M.) beſiegt Herd (2 Selbſtwurf: Ditt (M.) Punktſieger über
Dotter (D.); Börner (M.) wirft Knappmanng
(D.) nach 8:30 Minuten durch Armſtützgrill=

[ ][  ][ ]

Tontag, 24. Juni 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 171

Darmſtädiei Leictathielent i /ont.
e Kreismeiſterſchaften Starkenburg im Hochſchulſtadion. Leiſtungsverbeſſerungen am Hauptkampftag.

Wie erwartet brachte der Hauptkampftag
den Kreismeiſterſchaften der Starkenbur=
Leichtathleten ſchöne Leiſtungsverbeſſerun=
die
nur dadurch nicht ganz ziffernmäßig
m Ausdruck kamen, weil der am Nachmittag
bochſchulſtadion herrſchende Wind den Läu=
a
und Weitwerfern ſtarken Widerſtand ent=
geriſetzte
. Aber das kann hoffentlich bei den
zuneiſterſchaften demnächſt ausgeglichen wer=
Schon der Sonntag vormittag brachte wie=
z
ſpannende Ausſcheidungen und auch einige
ſtiſcheidungen. Die erſte Entſcheidung war der
Hochſprung der Frauen.
Hier gab es drei gleichwertige Siegerin=
u
: Auer=Groß=Gerau, Schömer=TSG.
und Kolb=SV. 98 erreichten 1331 Meter,
10 Zentimeter tiefer endete Grünewald=
R 98.
Im Kugelſtoßen der Alten Herren
ſeb Schott=ASC. mit 11,08 Meter gerade
Zentimeter vor dem 98er Krichel, während
Kebel=TSG. 46 927 Meter und Pfeil=98 9,24
Lter notierten.
Der Dreiſprung der Männer
ur hart umſtritten: ſchließlich ſetzte ſich der
evertshäuſer Waldmann mit 12,98 Mtr.
Meiſter vor Blickſtadt=ASC. 12,58, Doland=
Al dorf 12,12 Meter und Crößmann= Pfung=
f
9 1172 Meter.
80 Meter Hürden für Frauen
ſe lediglich Frau Stephan=SV. 98 am
Eart. Sie wollte zum Mittun gneifern und
uroe in 16/4 Sek Kreismeiſterin.
glein war die Zahl der Konkurrenten beim
Hammerwerfen.
gnauf=TSG. 46 blieb mit 35,50 Meter
Eexer vor Deppenbrock=ASC. der allerdings
nh an einer Armverletzung laboriert 31,33
Azer und Krichel=SV. 98 30,60 Meter.
400 Meter Hürden
ſoeri vier Sportvereinler in Front: nach ſchö=
nn
Endkampf riß Creter nach 1:01,3 Min.
d3 Zielband, dichtauf Kleinſchmidt 1:04 Min.,
Cons 1:06,3 Min. Hebel. 1:07 Min. und
Kgel=Merck 1:08,1 Min.
Zum Speerwerfen der Frauen
htie Frauenſportwart Stephan auch einige
ih etinnen beordert, die erſt jetzt mit dieſer
Eſtiplin begonnen haben. Aber dieſe Maß=
ſchme
iſt vollkommen richtig und die Bereit=
hürgkeit
der Ausübenden zeugt von dem Ver=
ſinonis
, auf dieſem Weg zu folgen. Meiſterin
beb Auer=Groß=Gerau mit 25,18 Meter vor
Bümmel=SV. 98 22,75 Meter, Mager=SV. 98
211 Meter Gilmer=SV. 98 1826 Meter,
Lumpfheller=TSG. 46 16,95, Meter und Süß=
e
0 98 16.37 Meter
Einige Tauſend Zuſchauer fanden ſich dann
u Sonntag nachmittag zu den letzten Ent=
ſe
dungen ein. Pünktlich ging unter Fach=
mtsleiter
Heinz Lindner und Starter E.
(oſt die Erledigung der Kämpfe los, ununter=
fochen
folgten ſich die Konkurrenzen. Der
trle Wind drückte allerdings erheblich auf
dr Gegengeraden und wirkte abtriftig beim
Seer= und Diskuswerfen.
Auch der Lautſprecher verlor von ſeiner
ſaſtigen Kraft.
Hart umkämpft waren die einleitenden
1500 Meter der Männer.
Meiſter wurde Blind=98 in 4:05,9 Min,
iur in der vorletzten Runde ſeinem Clubkame=
den
Haag davonlief und unangefochten nach
ſu fe ſpurtete. Haag ſtoppte 4:15,6 Min, war
lerdings nicht ganz ausgelaufen. Mahr=TV.
ſeheilgen hatte ſich bis zur vorletzten Runde
vier beigehalten und landete als Dritter mit
14 Min, vor Müller=Eppertshauſen 4:192
Lin. und Schubert=SV. 98.
Die 400=Meter=Entſcheidung
rußte erſt dreimal vertagt werden, da die
Kartpiſtole ſtreikte. Dann aber ſprach das
euerrohr vernehmlich und in flottem Tempo
angen die 5 Gegner ab. Es war einer der er=
lttertſten
Kämpfe des Nachmittags und nur
enz knapp fiel die Entſcheidung: Bethke=
ſiegte
in 52,9 Sek. vor ſeinem Clubkamera=
in
Kreuder 53,2 Sek., Klein=ASC. 542, Blick=
idt
=ASC. 54,3 und dem 46er Fiſcher.
Im Diskuswerfen der Frauen
llte ſich Frl. Auer=Groß=Gerau eine weitere
keiſterſchaft. Mit 29,67 Meter blieb ſie Kreis=
iſte
vor Jung=98 27,10 Meter, Trumpfheller=
SG. 46 26,21 Meter, Walter=SV. 98 22,92
teter und Schott=TSG. 46 22,35 Meter.
100=Meter=Lauf Alte Herren
ih nur 98er und 46er am Start. In Klaſſe A
urtete Ludwig Delp=98 prächtig davon und
blte ſich in 12,2 Sek, den Titel vor dem 46er
lieble 12,3 Sek., Mocel98 128 Sek und
ung=46 13 Sek. In Klaſſe B ließ ſich Hart=
uth
Pfeil=98 von ſeinem Stallgefährten
ſchts vormachen, wie erwartet ſiegte er in
22 Sek. vor Bernauer 12,5 Sek. Ditter 13
ſel. und Heß 13.1 Sek., der erſt auf den letzten
Netern den 3. Platz abgab.
Den zweiten Titel holte ſich dann Dolano=
Balldorf.
im Hochſprung,
überſprang in feiner Weiſe 1695 Meter,
Laldmann=Eppertshauſen und Neiter=46, je
245 Meter, und Fendt=98, hinter ſich laſſenv.
100 Meter für Frauen
dar ein prächtiger Lauf. Dichtauf ſtürmte das
feld heran, angeführt von Frau Walter und
elz. Dieſe konnte, auf den letzten. Metern

Handbreite vorſtoßend, das Band abreißen.
Siegerin: Bolz=98 in 13,8 Sek., vor Frau Wal=
ter
=98 13,8 Sek. Frau Stephan=98 blieb nur
ein Zehntel=Sekunde darüber, 4. Frl. Schmitt=
46 14,1 Sek.
Das Speerwerfen für Männer
ſah wieder den Alten Herrn Krichel=98 in
Front, mit 53,51 Meter hörte er auf. Neff=
ASC. buchte 51,16 Meter, Braun=TV. Arheil=
gen
48,30 Meter, Horſt=Groß=Gerau 47,28 Mtr.
(der ſeinen Anſprung unbedingt verbeſſern
muß, da er ſonſt den ganzen Schwung ab=
bremſt
!)
Der 100=Meter=Lauf der Herren
war Göriſch=46 nicht zu nehmen. Er ſiegte
in 11,3 Sek. vor Auerswald=ASC. 116 Sek.,
Körffer=98 11,8 Sek., Schmitt=46 11,8 Sek. und
Kreuder98.
Ueber 5000 Meter
konnte der 98er Haag nicht mehr ſtarten. Vom
Start weg ſetzte ſich Fornoff=46 an die Spitze,
vorübergehend abgelöſt von Roß=TV. Arheilgen,
mit Schiller=ASC. Löwel=98 im Vorderfeld.
Löwel ſchiebt ſich bald auf den 2. Platz. Nach
2000 Metern liegt wieder der Arheilger Roß
um Körperlänge vor Fornoff, Löwel, Schiller.
Nach einer weiteren Runde geht Fornoff an
die Spitze, Schiller wird langſamer und nach
zwei weiteren Runden muß er aufgeben. 1000
Meter vor dem Ziel wird Roß abgehängt.
Vor Beginn der letzten Runde ſtößt Löwel
plötzlich vor, dehnt ſeinen Schritt richtig aus
und in ganz friſchem Endſpurt holt er ſich die
Meiſterſchaft in 16:26,5 Min. vor Fornoff=46
in 16:42,3 Min. Roß 17:13,2 Min, Kolb=98
wird, da unterwegs auch noch Ryſſel= Reichs=
bahn
und Rieger=ASC. ausſtiegen, Vierter in
20:04 Min.
4mal 100 Meter Frauen
brachte einen Zwiſchenfall, der wohl den Sieg
verſchenkte. Beim 1. Wechſel verlor die 98er
Ablöſung den Stab und ſo gingen wertvolle
Sekunden dahin. TSG. mit Schmidt, Spieß,
Nickel. Schömer liefen denn auch unangefochten
in 55,2 Sek. den Sieg heraus, SV. 98 1. M.
notierte mit Bolz, Kolb, Walter und Stephan
57,9 Sek. TSG. 2. M. 58,5 Sek. und SV. 2.
M. 59,3 Sek.
Wieder einen Zweikampf lieferten ſich die
98er und 46er
Alten Herren über 4mal 100 Meter.
SV. 1. ſiegt mit Pfeil, Müllmerſtadt Ber=
nauer
. Delp in der guten Zeit von 482 Sek.
vor TSG. 46 mit Wiemer, Jung. Rieble,
Braun in 50,5 Sek. und 98 2. mit Mocek. Dit=
ter
, Heß, Krichel in 50,6 Sek.
Das Diskus=Werfen
fiel an den Darmſtädter Landespoliziſten
Schneider mit 41,71 Meter. Zweiter wurde
Löwel=98 mit 41,53 Meter, 3. Horſt=Groß=
Gerau 34,92 Meter und Braun=Arheilgen
34,57 Meter.
Den Abſchluß bildeten
die großen Staffeln über 4mal 1500 Meter
und 4mal 400 Meter.
Beide brachten nach ſcharfem Kampf zwi=
ſchen
98 und 46 die Meiſterſchaft an die Ver=
treter
vom Böllenfalltor, 4mal 1500
liefen, Raab, Kleinſchmidt, Habich, Blind in
17:51,6 Min, nach Hauſe. Zweiter TSG. 46
in 18:16,6 Min. mit Eckert. Nikolai, König,
Fornoff, Dritter SV. 98 2. M. in 19:31,6 Min.
mit Leukarth, Creter, Weidemann, Lippert.
Die für 46er getipte 4mal 400 Meter= Staf=
fel
wurde durch den prächtigen Lauf des Drit=
ten
98ers gewonnen und Avemarie=46 konnte
den Vorſprung auch nicht aufholen. So ſiegten
Creter, Körffer, Kreuder. Bethke für 98 in
3:32 Min, vor 46 mit Eiſenhauer, Göriſch,
Fricke Avemarie in 3:35,9 Min. und ASC. in
3:462 Min, mit Meier, Blickſtadt, Wettſtein,
Klein.
Die Siegerehrung beendete die wohl=
gelungene
Veranſtaltung.
An dieſer Stelle ſeien die Lang= und
Mittelſtreckler auf den heutigen Trainingsabend
5
durch Reichstrainer Otto erinnert.
Guke Leiſtungen in Frankfurk a. M.
Auf der in vorzüglicher Verfaſſung befind=
lichen
Platzanlage des SC. 1880 Frankfurt
brachte der Kreis Frankfurt im Fachamt Leicht=
athletik
ſeine diesjährigen Meiſterſchaften zur
Durchführung. Das herrliche Wetter wirkte ſich
auf die Leiſtungen fördernd aus. Als die beſte
Leiſtung iſt der 100=Meter=Lauf von
Hornberger anzuſprechen, der mit 10,5 Sek.
die Jahresbeſtleiſtung darſtellte. Der Zweite,
Kerrſch, lag in dieſem Lauf 4 Meter zurück,
Hornberger gewann auch ohne Mühe die 200
Meter. Bei den Frauen imponierte Tilly Flei=
ſcher
mit einem Speerwurf von 43,31 Meter,
nahe an der Jahresbeſtleiſtung. Den Diskus
ſchleuderte die Eintrachtlerin 38,51 Meter weit.
Die neuen
Kreismeiſter:
Männer: 100 Meter: Hornberger=Eintr.
Frankfurt 10,5 Sek. 200 Meter; Hornberger=
Eintr. Frankfurt 22,2: 400 Meter: Schäfer=
Allianz=SV. 50,4; 800 Meter: Kaufmann=
Poſt=SV. 2:06,4 Min.; 1500 Meter; Kauf=
mann
4:171: 5000 Meter: Wöll=Reichsb=
SV. 16:37.7: 10000 Meter: Siegel=Poſt=SV.
37:45,5 Min.; 110 Meter Hürden: Wel=
ſcher
=Eintr. 153; Hochſprung: Fiſchniſch=
Stadtſportverein 1,75 Meter; Weitſprung:
1. Witte=Poſt=SV. 7.17 Meter: Dreiſprung:
Buſſe=JG.=SV. 13,45 Meter; Stabhoch: Reeg=
Neu=Iſenburg 3,60 Meter; Kugel: Junker=
Stadt=SV. 13,85 Meter: Diskus: Junker=

Stadt=SV. 40,18 Meter; Speer: Dr. Ebner=
Eintracht 52,64 Meter; Hammer: 1. Liſt=Neu=
Iſenburg 43,08 Meter; 4 mal 100 Meter:
1. Stadt=SV. (20 Meter Vorgabe) 43,1; 2. Trai=
ningsgemeinſchaft
Frankfurt 43,2 Sek.
Frauen: 100 Meter: 1. Bernhardt= Ein=
tracht
13 Sek.; 80 Meter Hürden: Eckert=
Eintracht 12,5 Sek. (); 4 mal 100 Meter:
1. Eintracht A. 51,3: Hochſprung: Jack= Ein=
tracht
1,45 Meter: Speerwerfen: Fleiſcher=
Eintracht 43,31 Meter (9: Diskuswerfen:
1. Fleiſcher=Eintracht 38,51 Meter.
Neuer Diskus=Weltrekorg
Giſela Mauermayer.
Das beſte Ergebnis des zweiten Tages der
Münchener Leichtathletik=Kreis=Meiſterſchaften
brachte der Frauen=Diskuswurf, wo un=

ſere Rekordinhaberin Giſela Mauer=
mayer
mit 45,53 Meter einen neuerlichen
Weltrekord erreichte. In einem zweiten Wurf
kam die Münchnerin noch auf 44,77 Meter,
einen Zentimeter hinter den Nürnberger Re=
kord
. Ausgezeichnet war auch der Diskus=
wurf
der Männer durch Würfelsdobler mit
44,31 Meter, recht gut die Ergebniſſe im Stab=
hochſprung
, wo der MTV.=ler Hack auf 3,605
Meter kam. Scharf waren die Entſcheidungs=
rennen
über die kurze Strecke und die 400 Mtr.
Im 100=Meter=Lauf paſſierte Hofbauer ( Tur=
nerſchaft
) in 11,4 Sek. tnapp vor dem 1860er
Schmitt das Zielband. Bäuerlein (Jahn) ge=
wann
den 1500=Meter=Lauf in 4:16,0 und Oſter=
tag
(1860) war über 10 000 Meter in 34:03,8.
wieder der Beſte. Den Zehnkampf holte ſich der
Poliziſt Streidl überlegen.

Altrheinfeſt 4935 bei Erfelden.

Schöner Verlauf des Spork=
und Volksfeſtes.
N Das Altrheinfeſt 1935 iſt vorüber. Es nahm
bei herrlichem Sommerwetter, einer ſtrahlend
heißen Sonne mit wolkenlos blauem Himmel,
einen in jeder Hinſicht glanzvollen Verlauf.
Erfelden ſtand gauz im Zeichen des großen Er=
eigniſſes
. Kein Haus, das nicht die deutſchen
Flaggen zeigte und mit grünen Reiſern und
Girlanden geziert war. Das Ufer des Altrheins
ſchmückte eine lange Reihe von hohen Fahnen=
maſten
mit Hakenkreuzfahnen. Auf unſerer
Fahrt durch die ſchöne Landſchaft konnten wir
feſtſtellen, daß auch die Nachbarorte ein Feſt=
gewand
angelegt hatten. Tauſende von fröh=
lichen
Menſchen, die Bewohner des Rieds und
die aus allen Gegenden Heſſens und Heſſen=
Naſſaus herbeigeeilten Gäſte umlagerten das
Ufer des Altrheins und nahmen ſowohl an den
Geſchehniſſen, die im Mittelpunkt ſtanden, der
Bootstaufe durch Reichsſtatthalter Gauleiter
Sprenger und der Altreinregatta, als auch an
den kleineren Begebenheiten lebhafteſten An=
teil
. Altrheinfeſt 1935, wenn wir es charak=
teriſieren
wollen, ſo als einen wundervollen
Dreiklang von würdiger nationaler Feier, be=
deutſamer
Sportvexanſtaltung und echtem, rech=
tem
Volksfeſt.
Der Auftakt am Samstag abend.
Das Feſt wurde am Samstag abend mit
einer eindrucksvollen Sonnwendfeier am
Ufer des Altrheins eingeleitet. Die Veranſtal=
ter
waren die Kreisleitung Groß=Gerau in Ge=
meinſchaft
mit allen Parteiorganiſationen und
den Paddlern aus Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Kreisleiter Stavinoga begrüßte die aus
dem ganzen Kreisgebiet herbeigekommene Be=
völkerung
ſowie die Gäſte vom Waſſerſport.
Nach einigen Chorliedern der Kreisſängerſchaft
hielt Verwaltungsdirektor Löwer, Leiter des
ſtaatlichen Turn= und Sportamtes und der
Ortsgruppe Darmſtadt des RfL., die Feuerrede
und ſagte u. a.: Ueberall verkünden heute nacht
lodernde Flammen die Sonnenwende; wir hul=
digen
hiermit einem alten Brauch unſerer =
ter
, der niemals aus unſerem Traditionsbe=
wußtſein
zu verdrängen war und dem wir auch
immer in aller Zukunft huldigen werden. Gott,
Menſch, Heimat und Volk ſind untrennbare Be=
griffe
; nicht dogmatiſche Grundſätze, ſondern
Raſſe und Blut beſtimmen die weltanſchauliche
Geiſtesrichtung eines Volkes. Dieſe Weiheſtunde
iſt geeignet, uns auf uns ſelbſt zu beſinnen und
gerade die Jugend muß voll und ganz von der
Tiefe des völkiſchen Gedankengutes ergriffen
werden. Wir haben alle nur ein Ziel, den Weg
zu bahnen für die Freiheit des deutſchen Vol=
kes
. Während die Flammen emporloderten,
ertönten ein Sprechchor der Jugend, der Große
Zapfenſtreich und der Geſang der deutſchen Lie=
der
. Als die Bevölkerung ſich dann wieder auf
den Heimweg machte, blieben die Paddler zu
einem zünftigen Zeltabend vereint.
Am Sonntag vormittag
gegen. 10 Uhr begannen einige notwendige Vor=
läufe
zur Altrheinregatta. In knapp
einer Stunde konnten auch einige Hauptläufe
erledigt werden. Die Vertreter der Darm=
ſtädter
Vereine, maßen ihre Kräfte mit den
Kanuvereinen aus Mainz, Biebrich und Wies=
baden
. Schon am Vormittag gelang es Jung=
Deutſchland Darmſtadt, den Löwenanteil, am
Erfolg zu erringen und allerdings erſt nach
harten Kämpfen, ſich überlegen an die Spitze
zu ſetzen. Um 11.30 Uhr wurde der Boots=
hausanbau
der TSG. 46, durch welchen
das Haus nunmehr Platz für mehr als 100
Boote bietet, eingeweiht. Nachdem ſich die
Paddler gruppiert hatten, erinnerte der Leiter
der Paddelabteilung, Dr. Rechel, kurz an die
Geſchichte der Paddelabteilung, die ſeit 1927
von 7 Mann auf nahezu 200 Mitglieder ge=
wachſen
iſt. Bei dieſer Gelegenheit überreichte
er dem Leiter der TSG. 46, Verw.=Dir. Löwer,
als Ausdruck des Dankes ein Bild vom Alt=
rhein
. Dir. Löwer übernahm mit einer kur=
zen
Anſprache die Schlüſſel, und die Hiſſung der
Flagge erfolgte zum Zeichen der Inbetrieb=
nahme
des Anbaus.
Der Höhepunkk des Alkrhein=

feſtes.

Etwas nach 2.30 Uhr traf Reichsſtatthalter
Gauleiter Sprenger in Erfelden ein. Er

wurde am Ortseingang von Dir. Löwer, Kreis=
leiter
Stavinoga und Bürgermeiſter Nold emp=
fangen
und begab ſich durch ein Spalier von
SA., PO. und anderen Gliederungen der Par=
tei
zum Altrheinufer. Auf der Tribüne hatten
ſich inzwiſchen eine große Zahl von Ehrengäſten
eingefunden, ſo der Stellvertreter des Gaulei=
ters
, Regierungsrat Reiner, Oberbürger=
meiſter
Wamboldt, Oberſt Jacobſen,
Kommandeur der Heſſ. Landespolizei Darm=
ſtadt
, Dr. Schulze. Leiter der Geheimen
Staatspolizei, Gauarbeitsführer Faatz, Ver=
treter
der SA. und HJ. und viele andere.
Nachdem der Gauleiter die Ehrenſtürme der
SA. und Marine=SA. (die Leitung des Auf=
marſches
hatte Oberſturmbannführer Heid=
Groß=Gerau) abgeſchritten hatte, eröffneten
drei Böllerſchüſſe die Tauffeier und nahezu 400
Boote zogen in eindrucksvoller Auffahrt am
Feſtplatz vorüber. An der Spitze fuhr das Mo=
torboot
Heſſen=Naſſau des Heſſiſchen Marine=
ſturms
, das am Gauparteitag getauft worden
war, dann folgten die 4 neuen Zehnerkanadier
aus Darmſtadt, mit Tannenreiſig geſchmückt,
weiter 4 Zehnerkanadier Mainzer Vereine, zwei
aus Biebrich=Wiesbaden und einer aus Mann=
heim
. Dann kamen in langer Folge Hunderte
von Booten aller Gattungen, Paddelboote, Ru=
derboote
mit und ohne Steuermann, Einzel=
fahrer
, Zweierboore. Familienboote mit Kind
und Kegel, am Schluß die reich bewimpelten
Motor= und Segelboote. Ein Marſch des Mu=
ſikkorps
der Landespolizei Darmſtadt, das ſich
unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau
für das ganze Altrheinfeſt zur Verfügung ge=
ſtellt
hatte, und ein Lied der vereinigten Sän=
gerſchaft
, leiteten über zu der
Feſtrede von Verw.=Dir. Löwer,
in welcher er u. a. ausführte: Ganz Deutſchland
ſteht heute im Zeichen der Leibesübungen und
der Jugend. Ihre Anweſenheit, Herr Reichs=
ſtatthalter
, iſt der Beweis dafür, daß die Par=
tei
und die Heſſiſche Regierung die Arbeit der
Turn= und Sportbewegung unterſtützen, und in
dieſem Bewußtſein danken wir Ihnen, und ſo
heiße ich Sie herzlichſt willkommen. Nachdem
Dir. Löwer auch die übrigen Ehrengäſte be=
grüßt
und allen jenen, die zum Gelingen des
Feſtes beigetragen haben, gedankt hatte, fuhr
er fort: Der Kanuſport, den wir Ihnen am Alt=
rhein
zeigen, iſt ein junger Sport, aber er hat
raſch mächtig an Boden gewonnen. Die Ge=
meinſchaft
aller Paddler, ſoweit ſie im Fach=
amt
für Kanuſport vereinigt ſind, hat in
Deutſchland eine in der Welt einzigartige Or=
ganiſation
geſchaffen. Es iſt notwendig, bei die=
ſer
Gelegenheit einmal ein offenes Wort an die
nichtorganiſierten wilden Paddler zu richten.
Es iſt nur recht und billig, daß auch ſie ein
Scherflein für die Allgemeinheit beitragen,
deren Vorteile ſie ja auch in Anſpruch nehmen.
Es werden Mittel und Wege gefunden, auch
am Altrhein dieſes berechtigte Verlangen in
die Tat umzuſetzen. Wir werden auch alles
daranſetzen, daß bald das nationalſozialiſtiſche
Vereinsgeſetz kommt, damit das überlebte Mehr=
heitsprinzip
in den Vereinsverwaltungen ver=
ſchwindet
. Der Sport iſt keine private Ange=
legenheit
, es geht hier um den deutſchen Sport,
um die deutſche Jugend. Genau wie die Wehr=
pflicht
nicht in das Ermeſſen Einzelner geſtellt
werden kann, ſo kann es auch nicht die Leibes=
übung
. Wehrpflicht und Turn= und Sportpflicht
ſind zwei ſich ergänzende Begriffe.
Anſchließend überreichte Dir. Löwer dem
Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger die
Taufurkunden und eine Flaſche Woogswaſſer,
die inzwiſchen ein: Staffel der TSG. 46, aus=
gehend
vom Adolf=Hitler=Stein auf der Woogs=
wieſe
, über Griesheim, Wolfskehlen nach Erfel=
den
gebracht hatte.
Gauleiter Sprenger
erinnerte daran, daß jeder, der Adolf Hitler
diene, verpflichtet ſei, ſeinen Körper geſund zu
halten. Sind die Menſchen geſund, ſo ergebe
ſich das andere von allein. Waſſerſport ſei et=
was
, was der Jugend beſonders liege und ihr
Freude mache. E= begrüße es, daß eine ſo
große Anzahl junger Menſchen in Heſſen dieſem
Sport huldige. Gleichzeitig dankte Gauleiter
Sprenger Pg. Löwer für die verdienſtvolle
Arbeit, die er durch die Zuſammenfaſſung der
Sportarten und die Schaffung des Turn= und
Sportamtes in Heſſen geleiſtet habe. Nachdem
jeder Führer der Zehnerkanadier den Namen
ſeines Bootes genannt hatte (Adolf Hitler
Jakob Sprenger, Heſſen=Naſſau und Alt=
Rhein geißen die neuen Boote), vollzog der
Gauleiter die Taufe.
Gaujugendleiter Dr. Seydler=Frankfurt
überorachte die Grüße der deutſchen Sport=

[ ][  ][ ]

Nr. 171

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

jugend und brachte das dreifache Sieg=Heil auf
Führer und Vaterland aus. Unter dem Geſang
des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes zogen
die neugetauften Boote und die übrigen Zeh=
nerkanadier
in Paradefahrt am Gauleiter vor=
über
. Die Taufe war beendet.
Nach einer Fahrt der Ehrengäſte und der
Preſſe auf Motorbooten zu der Schwedenſäule
fanden Darbietungen der Sportjugend auf dem
Platz ror dem Bootshaus der TSG. 46 ſtatt,
die ſtarken Beifall und das lebhafte Intereſſe
des Gauleiters fanden. Die Schülerinnenab=
teilung
der TSG. 46 zeigte heſſiſche Volkstänze,
die 46er=Fechter führten ihre Kunſt vor, eine
Riedriege turnte am Barren.
Am Abend beſchloß die Siegerverkündigung
und Preisverteilung der Paddler im Deutſchen
Haus, das Altrheinfeſt 1935.
Die Regakta.
Jung=Deukſchland am erfolgreichſten.
Bei der Regatta ſchnitt der Schwimmklub
Jung=Deutſchland am erfolgreichſten ab. Die
ſcharfen Rennen, die gefahren wurden, ſpiegeln
ſich in den Zeiten wider.
Dr. G.
Die Ergebniſſe:
Zweier=Faltboot 1000 Meter ( Herausforde=
rungspreis
: Silberplakette d. Stadt Darmſtadt):
1. Faſler=Müller Jung=D. 4:15,1 Min.; 2. Som=
mer
=Herzig TSG. 46 4:16,1 Min.; 3. Thomas=
Schmank Jung.=D. 4:16,2 Min.
Einer=Faltboot, Jugend, 600 Meter ( Wander=
preis
Werner Bohländer): 1. Rein KK. Mainz
2:55,1 Min.; 2. Ludwig Chriſtmann TSG. 46
2:55,2 Min.; 3. Rolf Dahlmann Jung=D. 3:10,5
Min.
Zweier=Faltboot, Anfänger, 1000 Meter: 1.
Federlin=Orlemann Jung=D. 4:22,4 Min.; 2.
Schmitt=Vogel TSG. 46 4:22,5 Min.; 3. Juli=
Birle VfW. Mainz 4:39,2 Min.
Einer=Faltboot, Damen, 600 Meter ( Ehren=
gabe
der TSG. 1846): Abteilung I: 1. Erika
Meinhardt Jung=D. 3:16 Min.; 2. Margarete
Schellhaas TSG. 46 3:19 Min.; 3. Elfriede Lip=
fert
Jung=D. 3:25 Min; Frl. Wagenführ TSG.
46 wegen Fahrbahnkreuzung ausgeſchieden.
Abteilung II: Marianne Strauch Jung=D.
3:13,7 Min.; 2. Sis Müller Biebrich=Wiesbad.
3:16,9 Min.; 3. Aenne Trumpfheller TSG. 46
3:19 Min.; 4. Elſe Lotz Jung=D. 3:23,5 Min.
Einer=Kajak, 1000 Meter (Silberpaddel vom
Altrhein): 1. Paul Faſler Jung=D. ohne Zeit;
2. Ludwig Müller Jung=D.; 3. Erich Herzig
TSG. 46.
Einer=Faltboot, Anfänger, 1000 Meter: Ab=
teilung
I: 1. Hch. Käſt Mainz 4:44,9 Min.;
2. Georg Federlin Jung=D. 4:48,2 Min.; 3. K. v.
Touſſaint Jung=D. 4:50,5 Min.; 4. Nordhaus
KK. Darmſtadt 4:55,3 Min.; 5. Reukauf KK.
Darmſtadt. Abteilung IT: 1. Ernſt Vogel
TSG. 46; 2. Aug. Orlemann Jung=D.; 3. Fritz
Schmitt TSG. 46.
Zehnerkanadier, Jugend, 600 Meter ( Wander=
preis
der TSG. 46): 1. KK. Mainz 2:35,1 Min.;
2. Biebrich=Wiesbaden 2:41 Min.; 3. Jung=D.
2:42,8 Min.; 4. TSG. 46 Darmſtadt; 5. KK.
Darmſtadt.
Zweier=Kajak, 1000 Meter ( Herausforderungs=
preis
d. DSC. Jung=Deutſchland): 1. Jung=D.
Paul Faſler=Ludw. Müller 3:54,3 Min.: 2. TSG.
46 Otto Sommer=Erich Herzig 3:55,2 Min.; der
ſchönſte Kampf des Tages.
Einer=Kajak, Anfänger, 1000 Meter ( Wander=
preis
des Kanu=Klub Darmſtadt): 1. Neumann
Mainz 4:08,3 Min.; 2. Neid TSG. 46 4:11,3
Min.; 3. Adolf Faſler Jung=D. 4:13,4 Min.
Zweier=Faltboot, Jugend, 600 Meter ( Wan=
derpreis
d. TSG. 46): 1. KK. Mainz 2:43,2 Min.;
2 KK. Mainz 2:43,9 Min.; 3. TSG. 46 Chriſt=
mann
=Gerſtenſchläger 2:47,3 Min.; 4. Jung=D.
Dahlmann=Schmidt.
Einer=Faltboot, 1000 Meter (Wanderpreis
Fotohaus Perabo=Darmſtadt): 1. Hachenberge
Biebrich 4:13,6 Min.; 2. Faſler Jung=D. 4:23,3
Min.; 3. Müller Jung=D. 4:32 Min.; 4. Schmank
Jung=D.
Zweier=Faltboot, Anfänger, 1000 Meter: Ab=
teilung
II: 1. KK. Mainz 3:55 Min.; 2.
Jung=D. Touſſaint=Engels 3:55,3 Min.; 3. Jung=
D. Federlin=Orlemann 3:55,5 Min. Abtei=
lung
I: 1. Jung=D. Faſler=Hormann 4:18,3
Min.; 2. VfW. Mainz Franz Birle=Alex Kaſt
4:19 Min.
Zweier=Faltboot, Damen, 600 Meter ( Ehren=
gabe
des Kanu=Klub Darmſtadt): 1. Jung=D.
Strauch=Meinhardt ohne Zeit; 2. Jung=D. Lotz=
Lipfert 2:58,4 Min.
Zehner=Kanadier, 1000 Meter (Wanderpreis
des DSC. Jung=Deutſchland): 1. Jung=D. 3:55
Min.; 2. KK. Biebrich=Wiesbaden 3:57 Min.;
3. KF. Biebr. 4:01,8 Min.; 4. KK. Mainz 1922;
5. KK. Darmſtadt.
Aus den Vereinen.
Darmſtädker Turn= u. Sporkgemeinde.
Leichtathletik=Abteilung.
Frauen=Uebungsſtunde. Techniſche Gründe
zwingen uns dazu, die Uebungsſtunde der
Frauengruppe der Leichtathletik=Abteilung auf
Dienstag und Donnerstag in Zukunft jeweils
Beginn um 8 Uhr zu verlegen. Donnerstags
werden die Wettkämpferinnen ſchon um 7 Uhr
mit ihrem Training zur ſpeziellen Fortbildung
beginnen. Dieſe Einteilung tritt mit dieſer
Woche in Kraft.
Männer=Uebungsſtunde. Die Uebungsſtunde
der Männer am Mittwoch, dem 26. Juni, fällt
aus, da ſich die geſamte Abteilung bei der
Werbeſtaffel auf dem Hochſchulſtadion, in der
Pauſe des Fußballſpiels beteiligt. Mithin tref=
fen
ſich alle Mitglieder der Abteilung am Mitt=
woch
abend auf dem Hochſchulſtadion.
SV. 98 Darmſtadk.
Die Jugend=Abteilung hat heute abend eine
halbe Stunde vor Beginn der KdF.= Veranſtal=
tung
auf dem Paradeplatz in der Bannfüh=
rung
der Hitler=Jugend in der Zeughausſtraße
zum Umkleiden pünktlich um 7.30 Uhr anzu=
treten
.

Montag, 24. Juni 1935

Deufcer Anid eieg i Muttesc.

Caraceiola gewinnt den Grand Prir in Linas Moutlhery mit 20 Meter Vorſprung=
vor
Brauchitſch. Nur ſechs von elf geſtarteten Wagen beendeten das Rennen..

Im Beiſein von rund 50 000 Zuſchauern
wurde am Sonntag auf dem Autodrom von
Linas=Montlhéry der Große Auto=Preis von
Frankreich ausgefahren. Das Rennen brachte
einen großartigen Erfolg für die deutſche Firma
Mercedes=Benz und ihre Spitzenfahrer Carac=
ciola
und von Brauchitſch. Caracciola, der erſt
am vergangenen Sonntag im Eifel=Rennen als
Erſter über das Zielband gegangen war, fuhr
auch im Grand Prix ein hervorragendes Ren=
nen
und wurde knappſter Sieger vor Manfred
von Brauchitſch. Mit 1020 Meter Vorſprung
erreichte Caracciola das Ziel vor Brauchitſch,
nachdem er die 500 Kilometer 40 Runden in
4:00 :54,6 Stunden hinter ſich gebracht hatte.
Alle anderen Fahrer lagen zwei und mehr Run=
den
zurück.
Am Sonntag vormittag um 7 Uhr wurden
die Rennen eingeleitet mit dem Start der Kraft=
räder
bis 175 cem um den Großen Preis des
Motorradfahrer=Verbandes von Frankreich. In
dieſer Klaſſe ſiegte Terigi auf MM. in 1:69:00,5
Stunden und mit einem Stundenmittel von
90,933 Km. für die 12 Runden (150 Km.) lange
Strecke. In der Klaſſe bis 350 ccm, die 15 Run=
den
(187,5 Km.) zurückzulegen hatte, fiel der
erſte Platz an den Schweden Bagenholm auf
Husquarna, der in 1:43:44,3 Stunden ein Mit=
tel
von 108,480 Stdkm. herausfuhr. Ueber 16
Runden (200 Km.) führte der Lauf der Halb=
liter
=Maſchinen, der von dem Belgier Mihoux
auf FN. in 1:43:09,8 Stunden (116,3 Stdkm.)
gewonnen wurde.
Um die Mittagszeit hatten ſich die Tribünen
gefüllt, dicht lagerten die Zuſchauer längs der
12,5 Kilometer langen Strecke. Vorerſt wurden
ſie aber um einige Jahrzehnte in der Entwick=
lung
des Autoſports zurückverſetzt. 25 vorſint=
flutliche
Fahrzeuge beſtritten nämlich das Ren=
nen
der Veteranen, das großen Anklang fand.
Dann nahmen die elf Konkurrenten, für den
Grand Prix Aufſtellung. Es fehlte der fran=
zöſiſche
Sefac, der nach zwei Trainingsrunden
am Samstag wieder verſchwand. Die Deutſchen
hatten hervorragende Startplätze, die ſie ihren
ausgezeichneten Pflichtrunden verdankten. In
der erſten Reihe ſtanden Stuck und Varzi mit
ihren ſilbergrauen Autounion=Wagen zuſammen
mit dem roten Alfa Nuvolaris. Hinter ihnen
warteten Chiron auf Alfa Romeo und Carac=
ciola
auf dem weißen Mercedes auf das Start=
zeichen
. v. Brauchitſch (Mercedes=Benz), ſein
Markengefährte Fagioli und der junge Roſe=
meyer
auf Autounion beſetzten die dritte Reihe.
Den Beſchluß bildeten die beiden hellroten Maſe=
rati
von Zehender und Sommer, der für Etan=
celin
an den Start gegangen war, mit dem
blauen Bugatti Benoiſts. Nach wenigen Minu=
ten
begann die große Schlacht.
Stuck ſchoß beim Startzeichen davon und ge=
wann
ſofort einen kleinen Vorſprung. Am
Wendepunkt bei Biscornes hing Nuvolari am
Hinterrade Stucks, den er dann auf der Gegen=
ſeite
paſſierte. Als Erſter erſchien Nuvolari
wieder; Fagioli, Chiron, Brauchitſch, Roſemeyer
und die beiden Maſerati ſowie Benoiſt raſten
hinter ihm an der Zieltribüne vorbei. Mit
134,5 Stdkm. wurde dieſe Runde trotz ſtehendem
Start zurückgelegt. Varzi hielt ſchon in der
zweiten Runde, um die Kerzen zu wechſeln,
Chiron ſchob ſich auf den vierten Platz vor, Stuck
fiel etwas zurück, Caracciola und Chiron paſ=
ſierten
ihn. Am Schluß der fünften Runde lag
dann bereits der Mercedes Caracciolas in
Front. In der ſiebenten Runde ließ der Deutſche
Nuvolari wieder vor und jagte ihn. Chiron
wurde langſamer, Fagioli, v. Brauchitſch und
Roſemeyer konnten an ihm vorbeigehen. Dieſe
Runde brachte auch den erſten Ausfall: Stuck
mußte aufgeben. Auch Benoiſt hielt an
der Box, fuhr aber ohne Motorhaube weiter.
Schon waren zehn Runden abſolviert, ein Vier=
tel
des Rennens war vorüber. Das Feld be=
gann
ſich mehr und mehr zu lichten. Chiron,
der erſt bauen mußte, ſtreckte die Waffen, und
Roſemeyer gab in der 11. Runde auf.
Nuvolari lag immer noch vor den drei Mer=
cedes
=Benz, die nun mit dem Generalangriff
auf den Italiener begannen. Caracciola, Fa=
gioli
und v. Brauchitſch hatten es dann in der
14. Runde geſchafft:

Drei Mercedes=Benz lagen an der Spitze!

Nuvolari kam langſam hinter ihnen her
und ſchied aus. Italiens beſte Waffe war
zerbrochen. Nun hob ein Maſſenſterben
an. Zehender machte nicht mehr mit, und
auch Varzi ging von der Bahn. Roſemeyer
übernahm den Wagen Varzis. Die Geſchwindig=
keiten
ließen nach, aber die drei Mercedes führ=
ten
unentwegt weiter. Zwei wechſelten nach der
20. Runde die Hinterradreifen, und zwiſchen=
durch
hatte Caracciola ſich in der Führung von
Fagioli ablöſen laſſen. Fagioli hatte bis zu
dieſem Zeitpunkt ein Mittel von 131,578 Stdkm.
herausgeholt, ſehr viel in Anbetracht der Schi=
kanen
, denn die künſtliche Doppel=S=Kurve zwang
zum Herabmindern des Tempos bis auf etwa
25 Stdkm. Ziemlich weit zurück folgten den
drei Mercedes=Fahrern der Maſerati=Fahrer
Zehender, Roſemeyer und Sommer (Maſerati).
Der einzige franzöſiſche Wagen, Benoiſts
Bugatti, fehlte ſchon; Frankreich war in ſeinem
Großen Preis nicht mehr vertreten. Ueberhaupt
waren nur mehr ſechs Wagen im Rennen. Alfa
Romeo, das im Vorjahre die erſten drei Plätze
mit Chiron als Sieger belegte und in dieſem
Jahre als ſchärfſter Konkurrent der Deutſchen
galt, war ebenfalls bereits ausgeſchieden. Aus
der 21. Runde kam Brauchitſch als Erſter des
Feldes. In der 24. Runde war aber Caracciola
wieder an der Spitze vor Brauchitſch und Fagioli.
Kluge Taktik der Deutſchen.
Der Abſtand zwiſchen den drei Mercedes=
Benz und dem Maſerati Zebenders wuchs, ob=

wohl die Deutſchen ihr Tempo zuſehends ver=
ringerten
. Sie fuhren auf Sicherheit, denn es
kommt ja bei einem 500=Km.=Rennen nicht dar=
auf
an, Rekordrunden um Rekordrunden zu dre=
hen
. Wichtig iſt, daß das Werk, die Nation
ſiegt. Nach der 30. Runde war der Durchſchnitt
auf 126,805 Stdkm. geſunken. Caracciola und
Brauchitſch führten. Fagioli war durch An=
halten
etwas zurückgefallen. Sein Motor klang
nicht mehr ganz rein. Fagioli fuhr aber weiter,
er wollte das Rennen unbedingt beenden Zehen=
der
war Vierter vor Roſemeyer und Sommer.
In der 37. Runde drei Runden vor Schluß
hatten Caracciola und Brauchitſch bereits zwei
Runden Vorſprung vor dem übrigen Feld.
Fagioli mußte ſich, da ſeine Maſchine nicht mehr
in Ordnung war, von Zehender überholen
laſſen. Dann brach die 40. Runde an. Die bei=
den
Deutſchen lagen nach wie vor dicht beiein=
ander
. Caracciola durchfuhr mit einem knap=
pen
Vorſprung von 1020 Metern als Erſter
das Ziel, vor v. Brauchitſch. Mit großem Bei=
fall
wurde der Sieg der Deutſchen aufgenom=
men
. Nach 21jähriger Pauſe hatte Deutſchland
wieder einmal das wichtigſte Rennen Frank=
reichs
gewonnen.
Ergebnis:

1. Caracciola (Mercedes=Benz) 4:00:54,6
Std. (124,571 Stdkm.), 2. v. Brauchitſch ( Mer=
cedes
=Benz) 4:00:55,1 Std. (124,566 Stdkm.),
3. Zehender (Maſerati) zwei Runden zurück,
4. Fagioli (Mercedes=Benz) drei Runden zurück,
5. Varzi/Roſemeyer (Autounion) und 6. Som=
mer
(Maſerati) je fünf Runden zurück.

Von offizieller deutſcher Seite waren Korps=
führer
Hühnlein mit Vertretern des Stabes
der ONS. anweſend, außerdem der Präſident
des DDAC. Freiherr von Egloffſtein, der Prä=
ſident
des Königlich Italieniſchen Automobil=
Clubs Fürſt del Drago, ferner der Präſident
des Franzöſiſchen Nationalen Sport=Komitees
Jules Rimet.

Die Handball=Ergebniſſe.

in Gaggenau: Baden Württemberg 19:6;
in Kaſſel: Nordheſſen Kaſſel 10:5;
Städteſpiel: Würzburg Nürnbg. 7:9;
Städteſpiel: Hanau Offenbach 8:8;
Tgm. Friedberg Polizei Darmſtadt 9:20.

Polizei Darmſtadt ſiegk in Friedberg.

Ein Handballwerbeſpiel im wahrſten Sinne
des Wortes führte die ihr 90jähriges Beſtehen
feiernde Turngemeinde Friedberg mit einer kom=
binierten
Mannſchaft des vorjährigen deutſchen
Meiſters Polizei Darmſtadt zuſammen, die mit
20:9 (9:1) ſiegreich blieb. Villhardt (7), Stillin=
ger
(4), Schönig (2), Luley (4), und Antz (3)
ſchoſſen die Tore für Darmſtadt, für Friedberg
waren Gonder (3), Klotz (2), Riedel (2), Sedler
und Junghans erfolgreich.

TSG. 46 Darmſtadt Tgde. Pfeddersheim
7:7 (1:5).

Die zwei auf letzter Stufe durch widrige
Umſtände ausgeſchifften Bewerber in den Auf=
ſtiegſpielen
zur Gauliga gaben ſich am Samstag
abend auf dem Platz an der Rheinallee ein
Stelldichein und trennten ſich mit einem ge=
rechten
Unentſchieden. Die Gäſte gaben in den
erſten dreißig Minuten den Ton an und über=
fuhren
die Darmſtädter regelrecht. Ein zuſam=
menhangloſes
Stürmerſpiel, der 46er verhalf
den Pfeddersheimern mühelos zu Vorteilen und
Erfolgen. Beſſer und auch aufgeweckter war 46
in der zweiten Spielhälfte, aber auch erſt in
den letzten 20 Minuten. Daß ein Sieg nicht
mehr gelang, lag an dem ungenauen Zuſpiel,
es war auch viel Pech dabei. Beide Mannſchaf=
ten
ſtanden nicht in ihrer beſten Beſetzung, lie=
ferten
ſich aber ein jederzeit anſtändiges Spiel,
das dem Leiter, Avemarie=Griesheim, keine
große Mühe bereitete.
Das Spiel: In der 4. Minute holt Darm=
ſtadt
durch Roſenau, der nach ſchönem Wechſel
einen Schockwurf anbrachte, die Führung. Erſt
in der 9. Minute hat Werner=Pf. den Ausgleich
geſchafft. Göſele (2). Sänger und Roß buchen
den Halbzeitſtand. Nach dem Wechſel hat aber=
mals
Göſele ein Tor vorgelegt, dann aber
kommt Darmſtadt beſſer zum Wort. Die fünf
Tore von 46, für die Roſenau, Hufnagel und
Witzleb verantwortlich zeichnen, waren die
Früchte eines beſſeren Zuſammenſpiels, an der
die Läuferreihe der 46er großen Anteil hatte.
Hätte man die beiden Außenſtürmer beſſer ein=
geſetzt
, wäre ein Sieg nicht nur möglich ge=
weſen
, ſondern auch von ſelbſt gekommen. Zwei
Strafwurftore der Pf. waren die Ausbeute der
2. Hälfte. Den Leiſtungen der Mannſchaften
wird das Unentſchieden gerecht.
O

TSG. 46 Jugend SV. 98 Jugend 7:5 (4:3).
Im vorletzten Verbandsſpiel konnte die Ju=
gend
von TSG. 46 ihren ſtärkſten Gegner auch
im Rückſpiel bezwingen. Spieltechniſch geſehen
dürfte TSG. 46 etwas durchſchlagkräftiger ſein,
ſonſt aber geben ſich die beiden Mannſchaften
kaum etwas nach. Die gezeigten Leiſtungen
fanden allgemein Beifall. Seip (TV. Arheil=
gen
) als Unparteiſcher waltete gewiſſenhaft und
unauffällig.

In Auteuil wurde die Grand Steeple=Chaſe
de Paris um 400 000 Franken gelaufen. Sie=
ger
wurde Veil=Picards Fleuret (Bonaventure)
vor Un Mitrailler und Miland.

Darmſtädter Werbewoche
für Leibesübungen, 2. Tag:
Kraft durch Frende= Spork.

Achtung! Gebührenfreiheit in der Darmſtädter
Werbewoche für Leibesübungen!
Alle unſere offenen Sportkurſe (Allgemeine
Körperſchulung, Fröhliche Gymnaſtik u. Spiele,
Leichtathletik) ſind für neuhinzutretende Teil=
nehmer
vollkommen koſtenfrei. Sie haben ſomit
Gelegenheit, ohne jede Verpflichtung zwanglos
einmal eine Woche lang koſtenlos aus eigener
Anſchauung unſere Sportkurſe kennenzulernen
Alle unſere geſchloſſenen Kurſe (Schwimmen,
Fechten, Tennis und Reiten) ſtehen Zuſchauern
koſtenlos, neuhinzutretenden Teilnehmern zu
einer einmaligen geringen Gebühr offen. Be=
ſorgt
Euch das koſtenloſe. Sportprogramm bei
KdF., Bismarckſtraße 19.

Sporlwerbewoche in Pfungſtadt.

Das Starboot Paka (Hamburg) gewinnt den
Preis des Führers für die Kieler Woche.
Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten
teilte bei der Verteilung der Kieler=Woche=
Preiſe mit, daß der vom Führer und Reichs

kanzler neugeſtiftete Preis für den beſten Steuer=
mann
der vier olympiſchen Klaſſen an den Füh=
rer
des Starbootes Paka (Mylius=Hamburg!

gefallen ſei.

Deutſchlands Amateur=Bahnfahrer errangen
einen weiteren ſchönen Länderkampf=Sieg. In
Krefeld wurde Holland mit 24½:15½ Punkten
beſiegt.
Der Große Sachſenpreis wurde bei den Be=
rufs
=Radfahrern von Kijewſki=Dortmund und
Umbenhäuer, Kutſchbach, Hodey, Sieronſki und
Thierbach gewonnen. Bei den Amateuren gind
Löber=Schweinfurt mit 4 Minuten Vorſprung
vor Hackebeil und Hauswaldt (beide Chemnith!
als Erſter durchs Ziel.

gurflide dihte.

junert
Der

Heute Montag, abends 20 Uhr, wird
zum erſten Male auch Kraft durch Freude in
einem luſtigen Tummel= und Spielbetrieb auf
dem Paradeplatz und in einem fröhlichen
Schwimmabend im Hallenbad vor die Oeffent=
lichkeit
treten. Tummeln und Spielen, Kraft
durch Freude, das iſt der eigentliche und tieſe
Sinn aller Sportkurſe der NSG. KdF., ſei es
in den allgemeinen Körperſchulungskurſen, in
der fröhlichen Gymnaſtik und den Spielkurſen
und in der Leichtathletik, ſei es in den
Schwimm=, Tennis=, Fecht= oder Reitkurſen, In
den Sportkurſen der NSG. Kraft d. Freude‟
ſollen die Teilnehmer Erholung von der Arbeit
und Stärkung für die Arbeit finden. Darum
wird in den KdF.==Sportkurſen nicht Leiſtungs=
ſport
getrieben, ſondern in einem luſtigen
Spiel= und Sportbetrieb den Teilnehmern kör=
perliche
Gewandtheit und ſeeliſche Entſpannung
geſchenkt.
Wir rufen Euch alle, die Ihr noch nie Lei=
besübungen
getrieben habt, Euch, die Ihr noch
unſeren Sportkurſen fern und fremd gegenüber=
ſteht
: Kommt, ſeht zu, macht mit, ſpürt an Euch
ſelber den Segen der Leibesübungen!

ie Fralenantsbelte.
gerstag, 27.
e
19t. hus
170 M Sice.
ſcunden des Fradte
Die Surchltunden.
ſinden zwei
17 bis 18 Uhr
von
n Me Suechade.
qcüunden der Derd
erwaltungsſtellenn
IMontag bis Freite
bis 13.30 Uhr. Unte
zen Auskünfte uſb.
Ausahlung der 1
von 830 bis 12.30
ür Hieſigel von 9.

Die unter der

ende Staa

ſege in Preuſ
piationskundl.
Rhön und
in den Händ
zri nimmt am
im einleitenden
miſſe des Unte
Aeilnehmer in
Miein, ſowie de
dei folgenden

IAoni,
munerien,
Pauch geſte
jem Auft
run wirl
zn Slos ſit
oni re=

kationen
ſt. kehrt
ſſchen. D

Den Auftakt zur Sportwerbewoche ſollte ein
umfaſſendes ſportliches Programm auf dem SA.=
Sportplatz bilden. Die Ausübenden der ſport
treibenden Vereine und des BdM. marſchierten
unter den Klängen eines Trommler= und Pfei=
ferkorps
im Werbemarſch durch einige Straßen
hinaus zum ſchön gelegenen SA.=Sportplatz. Als
erſtes zeigten die Mitwirkenden gemeinſan
Uebungen der Körperſchule unter Leitung von
Kempf=Arbeitsdienſt u. Böttiger=Turnverein. In
bunter Reihe folgten Ausſchnitte aus den Spe=
zialgebieten
der Vereine, die allgemein Anklang
fanden. Hierbei darf man die Uebungen der Rad=
fahrer
mit abſchließendem Radballſpiel beſonders
erwähnen. Schmidt=Turnv, ſprang 3 Meter
Stabhoch. Den Wettkampfgedanken ließ man
auch zu Wort kommen. Eine 4 mal 100 Meter=
Staffel gewannen die Germanen mit 4 Meter
Vorſprung vor dem Arbeitsdienſt. Für dieſe
Niederlage ſiegte er im Seilziehen gegen die
Athleten. Den Abſchluß bildete ein Handballſpiel
zwiſchen Germania Turnverein=Arbeitsdienſt,
wobei letzterer das Gerippe der Elf ſtellte. Die
Leitung hatte Geibel vom TV. Es war vom
Spielbeginn an ſofort klar, daß die geſchloſſene
Elf der Germänen das Uebergewicht haben
mußte. Bei der Pauſe hieß es daher auch bereits
5:0. Trotzdem kämpften die Vereinigten unent=
wegt
weiter, nur zuviel in der Mitte ohne
raumgreifendes Flügelſpiel. Unausbleiblich hier=
bei
iſt ſtets der härtere Kampf Mann gegen
Mann. Geibel mußte einige Heißſporne trennen.
Da der Sieg ſicher ſtand, mäßigten die Germanen
das Tempo etwas. Die Vereinigten ſchoſſen ihren
verdienten Ehrentreffer, während die Ausbeute
der Germanen in der zweiten Hälfte nur drei
Tore ausmachte, dank der Aufopferung des Ar=
beitsdienſt
=Hüters. Die Anteilnahme der Be‟
völkerung am erſten Sportwerbetag ließ zu wün.
ſchen übrig.

on Wi=
h
Mske
Violin=
,ODur
Unierend.
genieße
in Meiſte
un Erfo
fang bis zu
* holt er
Aint here
lenem gl
dn Humot
nein Ge

AAnit
zer Zei
Monio
Guten.
ener
Durfe.

Orch
lant
dier

[ ][  ][ ]

hntag, 24. Juni 1935

Aus der NSDAP.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der Kreisleiter.
Orruppe Darmſtadt Gervinus (Hilfskaſſe))
ge Dienſtſtunden der Hilfskaſſe finden wöchentlich am Diens=
taigDonnerstag
und Freitag ron 6 bis 7 Uhr ſtatt. Die Marken
mpünt im voraus geklebt werden. Wer vom 1. bis zum 15. eines
jeide Monats für den kommenden Monat nicht geklebt hat, ge=
nmel
keinen Verſicherungsſchutz.
deshalb: Stets rechtzeitig zu Beginn jeden Monats den Bei=
tru
für den kommenden Monat an den Hilfskaſſenob=
myor
der Ortsgruppe bezahlen!
NſBB. Darmſtadt=Land.
donnerstag, 27. Juni 1935, findet im Saalbau zu Darmſtadt
eimn Kreisverſammlung des NSLB. Darmſtadt=Land ſtatt in Ge=
mwüchaft
mit der Fachſchaft Volksſchule der Stadt Darmſtadt.
Pſ. Nuſſel ſpricht über Werkunterricht, Pg. Kaffenber=
gerüber
verſchiedene Themen aus dem Gebiet Wirtſchaft und
Rſch; und Pg. Schulrat Born über Richtlinien über die Aus=
geſtatung
des Muſikunterrichts in den Volksſchulen des Bezirks
Donſtadt.
Der Kreiswalter.
Ai ille Frauenamtswalterinnen.
Im Donnerstag, 27. Juni, findet eine wichtige Zuſammen=

Stſchſtunden des Frauenamtes.
die Sprechſtunden der Kreis=Frauenamtswalterin, Pgn.
Güggner, finden zweimal wöchentlich ſtatt, und zwar Diens=
tausvon
17 bis 18 Uhr und Freitags von 17 bis 18 Uhr. Wir
biſte, die Sprechſtunden ſtrengſtens einzuhalten.
Suſuhſtunden der Verwaltungsſtelle 14 Darmſtadt
Verwaltungsſtellenwalter, Kaſſe Buchhaltung, Markenabtei=
lung
Montag bis Freitag von 15 bis 17.30 Uhr, Samstag von
8.:.0bis 13.30 Uhr. Unterſtützungsabteilung: Annahme von An=
trron
, Auskünfte uſw. Montag bis Donnerstag von 15 bis 17.30
Ulr. Auszahlung der Unterſtützung: Freitag (nur für Auswär=
tiel
von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 17.30 Uhr. Samstag
(mu für Hieſige) von 8.30 bis 13.30 Uhr.

Putekakionskundliche Skudienfahrk in den Bogelsberg
Die unter der Leitung von Direktor Dr. Schoenichen
ſtehnde Staatliche Stelle für Naturdenkmal=
piſlge
in Preußen veranſtaltet vom 28. Juni bis 2. Juli eine
V8oationskundliche Studienfahrt auf den Vogelsberg, in
din hön und in das fränkiſche Maintal. Die Führung
lizgl in den Händen von Privatdozent Dr. Hueck= Berlin. Die
Früht nimmt am 28. Juni von Fulda aus ihren Anfang. In
eiu einleitenden Vortrag wird Dr. Hueck die Vegetationsver=
höütiſſe
des Unterſuchungsgebietes ſchildern. Der 29. Juni führt
din eilnehmer in den Vogelsberg. Hier werden der Urwald am
Tcuutein, ſowie das Hochmoor und der Hoherodskopf beſucht. Die
bedn folgenden Tage ſind der Rhön, der letzte den Steppenheiden
im Naintal gewidmet.

Noni im Orpheum.

Noni, der Mann mit den wundervollen muſikaliſchen
Chonerien, iſt wieder einmal nach Darmſtadt gekommen. Er
haſt ruch geſtern ein volles Haus vorgefunden, und wie es bei
ſeiſn Auftreten die Regel bildet, blieben die Zuſchauer, als er
ſice un wirklich endgültig vor dem Vorhang verneigte, aus=
nachtslos
ſitzen und dankten ihm mit langem und ehrlichem Beifall.
Moni reiſt ſeit vielen Jahren mit einem von winzigen
Vartionen abgeſehen immer gleichen Programm durch die
Alel kehrt wieder und hat immer die gleiche Wirkung auf die
Menchen. Das iſt nur dann möglich, wenn das was er bietet,
ein Spitzenleiſtung auf ſeinem Gebiet darſtellt, die nicht veralten
urdan Wirkungskraft einbüßen kann. Was Noni in ſeiner köſt=
lihm
Maske als Muſikprofeſſor aus Mailand, mit den Tücken
eiſe Violine, eines Pianos kämpfend, mit ſeinem Partner Bary
ülſel,C=Dur oder Traviata oder den Beſitz eines Notenblattes
deuatierend, irgend eine kindliche Ueberliſtung oder einen Bon=
bon
genießend, zeigt, iſt bis in das Letzte durchſtudiert. Noni
iſt m Meiſter der Publikumspſychologie. Aber das allein würde
m Erfolg nicht erklären, wenn er ſeine Nummer nicht von
Aling bis zu Ende ſo ganz außerordentlich geſcheit gemacht hätte
( holt er z. B. alles allein aus dem Wort und dem Begriff
Solſt heraus!) und vor allem, wenn ſie nicht bis an den Rand
mnteinem gleichzeitig allgemeingültigen, weiſen und doch origi=
neiln
Humor gefüllt wäre. Noni iſt ein großer Künſtler, ihn zu
ſelg ein Genuß.
Unita Noni, ſeine zwölfjährige Tochter, tritt, erſt ſeit
kurzr Zeit, in einer beſonderen Nummer auf. Sie tanzt, ſie ſpielt
Bänonion, Xylophon, ſie ſingt, vielleicht iſt es ein wenig zuviel
des Guten, aber ſie macht das alles reizend und talentiert, und
mnteiner Mazurka erweiſt ſie ſich auf ihrem Lieblingsinſtrument,
der Harfe, als eine ausgeſprochene Meiſterin. Sie hat ein eige=
nsOrcheſter
, ein halbes Dutzend netter junger Künſtler, die
briſant ſpielen und allerhand Unfug treiben. Sie müſſen die
Tocer Nonis ſehr ins Herz geſchloſſen haben, denn ſie verfolgen
ih Darbietungen, während ſie ſelbſt muſizieren, ununterbrochen,
terl zärtlich, teils fürſorglich, mit den Augen. Die übrigen
Kintler, die ſeit 1. Juni zuſammen mit Noni vier Monate in
Diſchland reiſen, paſſen ſich ganz dem auf Muſik eingeſtellten
Paramm an. Die vier Hotters, Mannheimer Jungens,
ſi gn ſich mit ihren heiteren Pfälzer Liedern dem Publikum raſch
in Herz und kommen um ſtürmiſch verlangte Zugaben nicht
hemn. Einer von ihnen Joſeph Rettich, hat auch einen
Eyelauftritt und ſpielt ſehr ſchön auf der Harmonika. Der
wſte und warme Tenor Eugen Schleichs, der beim Reichs=
ſävrwettbewerb
des Reichsſenders Frankfurt mit dem 1. Preis
arisezeichnet wurde, entfaltet ſich in einer italieniſch geſungenen
Weui=Arie am eindrucksvollſten. Mizzi Seibold vom
Girnerplatz=Theater in München ſingt ſcharmant ein Wiener Lied
un)bayeriſche Lieder. Die Sänger werden von dem ſympathiſchen
Uydſicheren Pianiſten aus dem Anita=Noni=Orcheſter begleitet.
ZeAnſage obliegt dem rheiniſchen Humoriſten Bernd Königs=
0, und ſie iſt hier in guten Händen, ein heiterer Plauderer,
auſrdem ein ſehr geſchickter Friſeur recht bärtiger Witze.
Alles in allem, auch ohne Noni ein ſehr ſehenswertes Pro=
ggom
, mit Noni ein Programm, das man einfach nicht ver=
ſchten
darf. Leider findet heute ſchon die letzte Vorſtellung ſtatt.
Dr. G.
Wer hat die Diebe beobachtet? In der Nacht zum 19. 6. 35
wude in dem Hauſe Feldbergſtraße Nr. 32½ ein Keller erbro=
ce
und 22 Enteneier und verſchiedene Gemüſekonſerven geſtoh=
lun
In der Nacht vom 21. auf 22. 6. 35 wurde aus einem
Koſnſtall, der in einem Garten im Sensfelder Weg aufgeſtellt
wa eine Zuchthäſin ſchwarz, belg. Rieſe geſtohlen. Die Tat
i im ſo verwerflicher, da die Häſin Mutter mehrerer Jungen
ma Durch den Diebſtahl ſind die Jungen dem Hungertod preis=
Bſben. Sachdienliche Miteilungen, die auf Wunſch vertraulich
meſindelt werden, ſind an das Landeskriminalpolizeiamt, Hügel=
ſturgze
3133, Zimmer 12. zu richten.

Nr. 171 Seite 7

Die deutſcheArbeitsfront

2n
Kreisberufserziehungsamt.
Veranſtaltungen vom 24. Juni bis 1. Juli.
Berufsgruppe der Werkmeiſter.
Fachgruppe Holz Vortragsreihe:
Donnerstag, 2. Juni, 20.15 Uhr: Holzverbindungen (mit
Muſter und Lichtbildern im Saal 3, Rheinſtraße 14 II. Eingang
Grafenſtraße). Vortragender: Obermeiſter K., Gajewſki, Darm=
ſtadt
.
Fachgruppe Metall Vortragsreihe:
Montag, 1. Juli, 20.15 Uhr: Die Gefahren des elektriſchen
Stromes und erſte Hilfe bei Unglücksfällen (Fortſetzung) im
Saal 1. Rheinſtraße 14 II, Eingang Grafenſtraße. Vortragender:
Dipl.=Ing. Finkbeiner=Darmſtadt.
Reichsberufshauptgruppen Kaufmannsgehilfen, Techniker
und Ingenieure.
Sonntag, 7. Juli: Betriebskundliche Führung durch das Gas=
werk
Darmſtadt. Führung: Baurat Bambach. Treffpunkt: Sonn=

tag vormittag 10 Uhr am Eingang zum Gaswerk, Frankfurter
Straße. Da nur eine beſchränkte Anzahl Teilnehmer zugelaſſen
iſt erbitten wir Anmeldungen bis ſpäteſtens Dienstag, 25. Juni,
Rheinſtraße 35 1, Zimmer 5.
NS.-Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
Jörg=Mager=Vortrag. Nach dem ſtarken Beſuch und den
großen Erfolgen der letzten Jörg=Mager=Abende haben wir uns
entſchloſſen, am Mittwoch, den 26. Juni. 8 Uhr abends, noch
einen Vortrag anzuſetzen. Niemand bereut es, daß er einmal im
Prinz=Emils=Schlößchen war. Eintritt wieder 20 Pfg. Karten
in der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19.
Ortsgruppe Schloßgarten. Wir weiſen erneut auf den Som=
merabend
mit Tanz am Samstag, 29. Juni, 20 Uhr, im Kon=
kordiaſaal
hin. Erſtklaſſiges Künſtlerprogramm! Karten zu 40 Pf.
in den bekannten Vorverkaufsſtellen der Ortsgruppe Schloßgarten.

Burmſtadiet Seite und Kamriatmier.
lung des Programms durfte die durch den Standartenadjutant
der Haupktag.

Schon aus Vorkriegszeiten iſt Darmſtadt als Stätte des
Turnierſports bekannt. Es verfügt über ein ſelten geeignetes
Gelände und ſtammt die ſchwierige, aber doch faire Springbahn
ſchon aus dem Jahre 1914, errichtet als Vorbereitung für die
1916 in Berlin vorgeſehene Olympiade. Die Nachkriegsjahre
können in der Erweiterung des Turnierſports in Darmſtadt und
ſeiner günſtigen Umgebung einen dauernd ſteigenden Erfolg
verzeichnen. Von der Turnierleitung wird planmäßige Arbeit
geleiſtet, und die Turniere werden Schritt für Schritt zu einer
Großveranſtaltung erſten Ranges ausgebaut. Im Zeichen dieſer
Beſtrebungen ſtand auch das diesjährige Turnier am 22. und
23. Juni. Man hatte ein umfangreiches Programm aufgeſtellt,
um einmal den Beſuchern intereſſante Prüfungen zu bieten und
auf der anderen Seite den Ställen wie ländlichen Reitern Ge=
legenheit
zu geben, ihr Pferdematerial ergiebig zu ſtarten. So
wurden in der Tat auch eine reiche Zahl von Nennungen ab=
gegeben
. Die einzelnen Prüfungen mußten, wie bereits berichtet,
durch Vorprüfungen ſchon am Samstagnachmittag und Sonntag=
vormittag
ausgetragen und gerichtet werden.
Die heutige Nachmittagsveranſtaltung begann mit einem
eindrucksvollen Aufmarſch der Mannſchaften der 8 Stürme der
Reiterſtandarte 50. Nach erfolgter Aufſtellung nahm Oberführer
Junker, der mit großem Intereſſe den Veranſtaltungen bei=
wohnte
die Preiszuerkennung der am Fünfkampf teilgenomme=
nen
SA.=Reiter vor. Dieſe Vielſeitigkeitsprüfung beſtand aus
einer Reitprüfung Klaſſe A, einem Jagdſpringen Klaſſe A,
einem Kleinkaliberſchießen einem Handpferdeführen, ſowie einem
100=Meter=Lauf im Dienſtanzug. Nach erfolgter Ueberreichung
der Preisſchleifen bot eine Ehrenrunde der Sieger dem Zu=
ſchauer
ein ſchönes Bild.
Im Anſchluß hieran durchfuhren die ſtädt. Fuhrhalter
mit prächtig geſchmückten Wagen, jeder in der Art ſeines Be=
rufes
, die Bahn unter reichem Beifall für die aufgewandte
Mühe und Arbeti. Bewertet wurde nach Güte, Gang und
Pflegezuſtand des Pferdematerials, Beſpannung Gefahrenſeins
und Originalität unter Berückſichtigung der Reklamewirkung
des Geſamtbildes. Allen Beteiligten konnten Ehrenpreiſe zuer=
kannt
werden.
Als Nächſtes kam als die wohl am höchſten zu bewertende
Schaunummer das Vorfahren von 4Sechſerzügen nach
feldmäßiger militäriſcher Anſpannung in drei Gangarten,
Schritt, Trab und Galopp. Eine Leiſtung mit welcher bewieſen
wurde, daß die Ausbildung der SA.=Reiter eine zielbewußt
vielſeitige iſt, wobei auch auf Fahrübungen der nötige Wert ge=
legt
wird. Der Beifall des Publikums bezeugte den Erfolg, wel=
chen
der Reiterſturm 7/50 unter Führung von Oberſcharführer
Greſſer auf ſein Konto buchen kann.
Die nächſte Programmnummer behandelte eine Eignungs=
prüfung
für Reitpferde, worin gutes Material vorgeſtellt
und unter bewährten Reitern auf ihre Veranlagung und zu=
künftige
Gebrauchsfähigkeit geprüft wurde. Hier bewies Haupt=
mann
a. D. Rettig wiederum ſeine große Reitkunſt, er blieb
nicht weniger als 2mal Sieger, wobei er ſich jedesmal in ſehr
ſauber und ſchwungvoll gerittenen Produktionen zeigte.
Glänzende Leiſtungen wurden durchweg im Jagdſprin=
gen
geboten, und zwar ſowohl in Klaſſe A, die durchweg von
SA.=Reitern beſetzt war, ſowie in Klaſſe L, als auch in
Klaſſe M. Gerade in Klaſſe L waren die Leiſtungen ſo gute daß
fehlerloſe Pferde nicht mehr mit Preiſen bedacht werden konn=
ten
. Im Austrag der Klaſſe M kam es zum Stechen, wobei
das Pferd Alexander von Oblt. Bretzel unter H. Croon gegen
das Pferd Ferro desſelben Beſitzers als Sieger hervorgehen
konnte. Intereſſieren dürfte es auch noch, daß der jugendliche
Reiter Karl Korn Wiesbaden, mit ſeinen beiden ſchnittigen
Oldenburgern Bella und Bosko, zweier Pferde, die Alltags
als Wagenpferde im elterlichen Betrieb gehen, ganz erſtaunliche
Leiſtungen vollbrachte.
Gutes und ſeltenes Material wurde in der Eignungs=
prüfung
für Zweiſpänner vorgeſtellt. Die an die Rich=
ter
geſtellte Aufgabe war in der Tat keine leichte. Ganz be=
ſonderen
Eindruck hinterließ das in ſeinem Gang ausgezeich=
nete
, wegen ſeines Raſſentyps allerdings außer Konkurrenz lau=
fende
Geſpann des Herrn Fabrikanten Nungeſſer=Pfungſtadt,
durch ſeinen Beſitzer ſelbſt geſchickt vorgefahren,
Gute Leiſtungen boten ſich dem Kenner in den Dreſſur=
prüfungen
wobei Maya Wienand in den Klaſſen A wie L
die erſten Plätze belegen konnte.
Den Abſchluß des reichen Turnierprogramms bildete eine
Schaunummer Der Kampf um den Hut, welche
beſonders bei der jüngeren Generation unter größter Heiterkeit
reichen Beifall auslöſte.
Alles in allem war das Turnier auf der ganzen Linie ein
voller Erfolg und dürfte ſich der Reihe der bewährten, gut ge=
lungenen
Darmſtädter Reiter=Veranſtaltungen würdig an=
ſchließen
.
Die Turnierleitung lag in den Händen von Dr. H. Neu=
ſchäffer
, Pol.=Hauptmann a. D. Rettig und SA.=Truppführer
Zeſchky. Bei der Ausarbeitung und kunſtvollen Zuſammenſtel=

Zinſel geleiſtete Arbeit ihrer beſonderen Erwähnung würdig
ſein. Gruppe Kurpfalz war vertreten durch den Stabsführer der
Gruppe Brigadeführer Fentz und deſſen Adjutanten Oberſturm=
bannführer
v. Kayſer.
Abends 9 Uhr fand im Rummelbräu die Preisvertei=
lung
ſtatt, die nach herzlichen Begrüßungsworten der Vor=
ſitzende
des Darmſtädter Reitervereins Dr. H. Neuſchäffer
vornahm. Ein würdiger Reiterabend hielt die Verſammelten
noch frohe Stunden in echter Reiterkameradſchaft beiſammen.
Nachfolgend die Preisergebniſſe:
1. Teilergebniſſe des SA.=Fünfkampfes (die 5 Beſten)?
a) 100=Meter=Lauf: 1. Bruns 1/50 und Schönberger 8/50,
3. Dr. Berwig 7/50, W. Benz 1/50 und Kaiſer 2/50; b) Klein=
kaliberſchießen
: 1. Cleemann 5/50, 2. Logel 1/50 und
Bruns 1/50, 4. Axt 8/50 und Seeger 7/50; c) Handpferde=
führen
: 1. Bruns 1/50, 2. Seeger 7/50, 3. Eidenmüller 4/50,
4. Stix 2/50, 5. R. Fiſcher 7/50; 0) Jagdſpringen:
1. Schmunk 1/50, 2. Kaiſer 2/50, 3. H. Schäfer 3/50, 4. Cleemann
5/50, 5. Bayer 7/50; e) Dreſſurprüfung: 1. Logel 1/50,
2. Benz 1/50, 3. Cleemann 3/50, 4. Schaffner 2/50, 5. Kaiſer 2/50.
2. Geſamtergebnis der Vielſeitigkeitsprüfung der SA.: 1. Preis
und Meiſter 1935: Bruns 1/50. 2. Preis: Weber, 4/50. 3. Preis:
Kaiſer, 2/50. 4. Preis: Müller, 4/50. 5. Preis: Seeger, 7/50.
3. Mannſchaftspreis in der Vielſeitigkeitsprüfung: Sturm
4150.
4. Preis der Städt. Fuhrhalter. a) Einſpänner. 1. Pr. Fahrer
Helmus; b) Zweiſpänner. 1. Pr. Fahrer Caſtritius, 2. Pr. Fahrer
Büchler, 3. Pr. Fahrer E. Drüg.
5. Eignungsprüfung für Reitpferde: 1. Pr. Hauptmann a. D.
Rettig, 2. Pr. Hauptmann a. D. Rettig, 3. Pr. Rittmeiſter a. D.
v. Richter, 4. Pr. Rittmeiſter a. D. v. Richter, 5. Pr. Graf Mont=
gelas
.
6. Jugendreiterprüfung: 1. Wilfried Schubert und Herbert
Fuchs, 2. Eliſabeth Merck, Annemarie Merck und Margot Zim=
mermann
.
7. Dreſſurprüfung, Klaſſe 4: 1. Maya Wienand, 2. Inge
Koch, 3. Baronin von der Recke, 4. Thilde Kleinſchmidt.
8. Springen, Klaſſe L: 1. H. Croon, 2. H. Wienand, 3. Dr.
Hillenblink 4. H. Croon, 5. Karl Kron.
9. Jagdſpringen, Klaſſe M: 1. H. Croon, 2.,Oberlt. Betzel,
3. H. Begeré, 4. H. Croon, 5. Dr. Hillenblink.
10. Dreſſurprüfung, Klaſſe L: a) Amateure: 1. Mayck
Wienand, 2. Graf Montgelas, 3. Inge Koch, 4. K. Bender, 5. Ba=
ronin
von der Recke; b) Berufsreiter: 1., 2. u. 3. Haupt=
mann
a. D. Rettig, 4. Oberw. d. G. Trautmann, 5. Rottenführer
Krone.
11. Eignungsprüfung für Zweiſpänner: 1. Weber 4. jun. 2. H.
Roeder, 2. A. Kron, 3. E. Büchler.
12. Eignungsprüfung für Jagdpferde: 1. O. Schweitzer und
H. Croon, 3. Chr. von Richter, 4. Graf Montgelas, 5. Rummeny.
Alzey, 22. Juni. Lieferwagen raſt auf den Bür=
gerſteig
ein Toter, ein Verletzter. In der Nähe
der Kreishaushaltungsſchule ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrs=
unfall
, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Beim Verſuch,
einen anderen Kraftwagen zu überholen, geriet hier der Liefer=
wagen
des Altwarenhändlers Trautmann aus Alzey auf der
regennaſſen Aſphaltſtraße ins Schleudern, ſauſte mit voller Wucht
gegen ein Haus und wurde wieder nach der anderen Seite zurück=
geworfen
. Das Haus wies ſchwere Beſchädigungen auf; der Lie=
ferwagen
wurde völlig zertrümmert. Bei dem heftigen Anprall
wurde der Sohn des Wagenbeſitzers mit dem Kopf durch die
Windſchutzſcheibe geſchleudert und ſchwer verletzt. Leider forderte
dieſer Unfall aber auch noch ein Menſchenleben. In dem Augen=
blick
, da der Lieferwagen auf den Bürgerſteig geriet, ging gerade
der 61 Jahre alte Philipp Walter aus Weinheim vorbei. Er
wurde von dem Auto erfaßt und zu Boden geſchleudert. Bei
dieſem Sturz erlitt er neben Quetſchungen und mehreren Rippen=
brüchen
einen ſchweren Schädelbruch und mußte ſofort ins Kran=
kenhaus
gebracht werden, wo er bereits gegen Abend verſtarb

Wetterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Das ausgedehnte Hochdruckgebiet, das unverändert über Süd=
ſchweden
und der Oſtſee liegt, hat ſich noch weiter verſtärkt Unter
ſeinem Einfluß hat ſich über dem ganzen europäiſchen Koninent
heiteres Wetter eingeſtellt. Die Temperaturen erreichen infolge
der ſehr kräftigen Sonnenzuſtrahlung allgemein hohe ſommerliche
Werte. Einſtweilen iſt noch keine weſentliche Aenderung der der=
zeitigen
Luftdruckverteilung zu erwarten, ſo daß das heitere und
ſehr warme Wetter weiter fortbeſtehen bleibt.
Ausſichten bis Dienstag: Heiter, trocken und ſehr warm, ſchwaché
Winde aus öſtlichen Richtungen, ſpäter leicht gewittrig.


Stellvertr. Haup’ſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudol; Mauve; für den Schlußdienſt=
Andreas Bauer; für den lokalen Teil: Max Streeſe; für das Feuilleton und die
Gegenwart‟; Dr. Herbert Nette; für Reich und Ausland; i. V. KarlBöhmann;
für den Handel: i. V. Andreas Bauer; für den Sport: Karl Böhmann; Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler,
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. V. 35. 20019. Pl. 3. Druck und Verlag: Darmſtädter
agblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr,

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

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[ ][  ]

Seite 8 Nr. 171

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 24. Juni 1935

R6

WOLECANG MARKEN

(20

Alſo wird der Arzt gemeldet.
Bald ſteht Dr. Poeck der ſchönen Frau gegenüber. Er iſt im
erſten Augenblick etwas befangen, als er ſeinen Namen nennt.
Die Tänzerin wirkt heute ganz anders. In ihrem Geſicht
ſt nichts von der leidenſchaftlichen Wildheit, die der Tanz ihr
geſtern aufgeprägt. Ein müder und ſchmerzlicher Zug liegt um
den Mund.
Das ſchönſte ſind die großen, ſeelenvollen Augen.
Sie wünſchten mich zu ſprechen, Herr Doktor.
Ja, gnädige Frau.
Ich bin ſehr geſpannt! Aber nehmen Sie doch bitte Platz.
Eine Zigarette?"
Poeck dankt.
Ich komme von Ihrem Gatten, beginnt der Arzt. Er fin=
det
es für das Richtigſte, geradeswegs aufs Ziel loszuſteuern.
Zu ſeiner Ueberraſchung malt ſich bloß großes Erſtaunen auf
dem Antlitz Joans. Dann ſchüttelt ſie lächelnd den Kopf.
Von wem ſprechen Sie, Herr Doktor?
Von Herrn von Rapp. Er iſt durch Ihr plötzliches Auftauchen
aufs tiefſte erſchüttert.
Der Name iſt mir vollkommen unbekannt! Ich bin nicht
verheiratet, bin es auch nie geweſen. Rapp? Wer iſt Herr von
Rapp?
Dr. Poeck weiß nicht, was er ſagen ſoll. Doch er fühlt, daß
die Tänzerin keine Komödie ſpielt.
Verzeihung, Gnädigſte ... aber . . . Sie ſind doch . . . Jane
Waagen?
Nein! Ich heiße Joan Waagen. Jane iſt meine Schweſter.

Der Arzt ſpringt auf. Ihre Schweſter?! .. . Ah .. . jetzt löſt
ſich das Rätſel!
Was wiſſen Sie von meiner Schweſter? fragt die Tänzerin
erregt. Wir ſind ſeit meinem zwölften Lebensjahre getrennt.
Jane war ein Jahr jünger wie ich. Wo weilt ſie? Ich ſuche ſie
ſeit vielen Jahren!
Ich kann Ihnen nur berichten, daß Ihre Schweſter vor etwa
zwanzig Jahren den Hamburger Exporteur und Reeder Georg
von Rapp geheiratet hat ... und .. . Dr. Poeck ſtockt, denn
plötzlich hat er mit Schrecken erkannt, daß Rapps Lebensglück
einſt durch einen unſeligen Irrtum in Trümmer gegangen iſt.
Es iſt grauſam! ſtöhnt der Arzt auf.
Reden Sie doch! Ich bitte Sie ... ſprechen Sie! drängt
Joan.
Gnädiges Fräulein, bringt Poeck mühſam hervor, ver=
zeihen
Sie ... ich bin ſo erſchüttert, denn ...
Und er erzählt mit ſich faſt überſtürzenden Worten, daß Georg
von Rapp einſt mit Jane Waagen vermählt, daß er bald darauf
in Rotterdam von holländiſchen Kaufleuten aus Niederländiſch=
Indien über das Vorleben ſeiner Frau aufgeklärt worden und
erfahren habe, daß ſie früher Joan, genannt das Mädchen von
Padang, geweſen ſei, eine Tänzerin mit äußerſt ſchlechtem Ruf.
Und deshalb ſei die Ehe in die Brüche gegangen.
Joan hat dem Arzt mit ſteinernem Geſicht zugehört, ohne
ihn zu unterbrechen. Aus ihren Augen ſpricht namenloſe Qual,
ihre Hände ſind ineinander verkrampft.
Als er geendet hat, findet ſie nicht gleich= Worte.

Das hat man Jane angetan? ſtößt ſie endlich hervor. O5.
... du gütiger Gott im Himmel . . . Das haſt du geſchehen laſſen!
Und dann ſchüttet ſie dem Arzt ihr Herz aus, ihr armes ein=
ſames
Herz, das all die langen Jahre verſchloſſen geweſen.
Das Glück meiner Schweſter . . . klagt Joan, meinetwegen
wurde es zerſtört! Ich war die Urſache ... ich, die nichts anderes
im Leben war als ein armer, gequälter Menſch. Ja, ja, blicken Sie
mich nur verwundert an, Herr Doktor! Ich ſehe Sie zum erſten
Male in meinem Leben, aber ich fühle ..., daß ich Ihnen alles
anvertrauen lann, was ich in dieſen Jahren an Leid getragen
habe. Sie werden einen armen Menſchen in ſeiner Not ver=
ſtehen
.
Sprechen Sie, Fräulein Joan, ſo, als wenn Sie zu einem
guten Freunde ſprechen würden.
Hören Sie mich an: Wir lebten in Niederländiſch=Indien,
Mit zwölf Jahren wurde ich von meinen Eltern verkauft ja
ich ſage es offen verkauft, verſchachert um Geld! Ich war.
ſchön, wie meine Schweſter Jane und nahezu ihr Ebenbild. Man
gab mir Tanzunterricht. Mit vierzehn Jahren tanzte ich zum
erſten Male vor der Oeffentlichkeit, und die Mynheers von Pa=
dang
waren begeiſtert. Und ... dann mußte ich mich in einer
anderen Welt zurechtfinden. Sollte ich vielmehr! Aber ich ver=
mochte
es nicht! Es war meines Lebens ſchwerſte Enttäuſchung.
als ich erkennen mußte, daß die Männer ... mich ... nicht meine
Kunſt begehrten. Meine Eltern waren mit meiner Schweſter nach
Holland gegangen und ließen mich allein und ſchutzlos zurück.
Doch ich wollte mich nicht verlieren! Ich täuſchte ſie alle. Wenn
ich auf der Bühne ſtand und meine exotiſchen Tänze vorführte,
wenn ich mich wild und leidenſchaftlich gebärdete alles war
nur Komödie, nichts als Komödie! Auch mein Verhalten den
Männern gegenüber. Zwar verlor ich bald meinen guten Ruf.
doch meine Ehre als Weib blieb mir!
Was müſſen Sie gelitten haben! ſagte der Arzt nach einer
Weile erſchüttert und ergriff ihre Hand.
Lange ſchweigen ſie.
Endlich hebt Joan den geſenkten Kopf.
Unter Tränen klagt ſie: Und meinetwegen ...." wurde die
Ehe meiner armen Schweſter zerſtört!
Sie tragen keine Schuld! Die Urſache allen Uebels llieg
letzten Endes bei denen, die Sie einem ſolchen Beruf zuführten.
(Fortſetzung folgt.)

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