Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 170
Sonntag, den 23. Juni 1935
197. Jahrgang
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Fortſetzung der Pariſer Beſprechungen.
Laval macht ſtarke Vorbehalke. — Franzöſiſche Sonderwünſche bezüglich des Luftpakkes.
Eden holt ſich neue Inſtrukkionen.
Keine Klärung.
EP. Paris, 22. Juni.
Der engliſche Miniſter für Völkerbundsangelegenheiten, Eden,
in mm Samstagmittag 12 Uhr erneut im Quai dOrſay ein, wo
umit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Laval eine
einſtün=
de Beſprechung hatte. Im Gegenſatz zu den geſtrigen
Unterhal=
ugen Edens mit Laval wohnten heute der Beſprechung keine
Mtarbeiter und keine Sachverſtändigen der beiden Staatsmänner
N! Eden hatte noch in der letzten Nacht mit ſeiner Regierung
mLondon Rückſprache genommen und anſcheinend neue
Inſtruk=
fnmm erhalten. — Die heutige Mittagsunterredung wurde durch
6i0 rühſtück im Quai dOrſay unterbrochen und dann gegen 2 Uhr
bder aufgenommen; ſie dauerte bis gegen 3 Uhr.
Nach Schluß der Unterredung gab Miniſterpräſident Laval
ournaliſten die folgende Erklärung ab: „Ich habe
9 Miniſter Eden alle nützlichen Erklärungen über das deutſch=
Mlüſ che Flottenabkommen ausgetauſcht. Wir haben uns dann
Ar die europäiſchen Probleme beſprochen, die gegenwärtig
auf=
ſeorfen werden, und wir haben unter Bezugnahme auf das
Inrnuniqué vom 3. Februar die Form geprüft, die der
Zuſam=
merbeit unſerer beiden Länder gegeben werden kann. Es iſt
ſ: motwendig erſchienen, die praktiſchen Mittel zu finden, um
N1 Fragen zu löſen, die wir in London geprüft haben, und die
ſit nur unſere beiden Länder angehen, ſondern auch dritte
ſnüäkiſche Mächte. Miniſter Eden hat ſeine Regierung über un=
* Unterhaltungen unterrichtet. Ich werde nach ſeiner Nückkehr
t Rom mit ihm eine neue Beſprechung haben. Miniſter Eden
bich ſind einig in der Erkenntnis, daß Frankreich und England
Isflicht, die ihnen beiden gemeinſam iſt, treu bleiben müſſen,
halcch, in der engſten Weiſe an dem Ausbau des Friedens in
fooa durch die Organiſation der kollektiven Sicherheit zu ar=
Eden wird heute nacht, kurz vor 11.30 Uhr, nach Rom weiter=
K-
Forkſehzung der Beſprechungen am Donnerskag.
Sden, der nach Abſchluß ſeiner Unterredung mit Laval in die
minhe Botſchaft zurückkehrte, empfing dort die Vertreter der
hirhen Preſſe, denen er die gleichen Erklärungen abgab, die
Mitterpräſident Laval vor den franzöſiſchen Preſſevertretern
Beſen hat.
Wie verlautet, werden die Verhandlungen am
Don=
iſtᛋtag nach der Rückkehr Edens aus Rom fort=
Rettzt werden. Bei dieſer Gelegenheit werden alle Punkte be=
1wellt werden, die in der engliſch=franzöſiſchen Erklärung vom
evruar enthalten waren.
tanzöſiſche Preſſe vermißt greifbare Ergebniſfe.
DNB. Paris, 22. Juni.
Nach Auffaſſung engliſcher Kreiſe wird das Londoner
hinett zu den im Verlauf der franzöſiſch=engliſchen Unter=
Aygen in Paris von Laval aufgeworfenen Fragen endgültig
inr nächſten Miniſterrat Beſchluß faſſen. Daher nimmt man
aßdaß der franzöſiſch=engliſche Gedankenaustauſch erſt nach
1MRückkehr Edens aus Rom von entſcheidender Bedeutung
A Iönne.
Cäner Havas=Meldung aus London zufolge dienten die
z bchen Eden und ſeiner Regierung in dieſen Tagen
ausge=
tachren Mitteilungen nach bisherigen unkontrollierbaren
Ge=
viſteri der Formulierung einer an Frankreich abzugebenden
kiwerung, daß ein Luftabkommen mit Deutſchland ohne Be=
Högung der übrigen Unterzeichner des Locarnovertrages nicht
AGfſchloſſen werden würde, und ferner eine Anerkennung der
Gache durch die engliſche Regierung, daß die Beziehungen
mlreichs zu England ſo geſtaltet ſeien, daß eine etwaige Er=
Aſtyg der franzöſiſchen Flotte eine entſprechende Maßnahme
Monids nicht rechtfertigen würde.
Ir gut unterrichteten Kreiſen wiederholt man auch am
ag wieder, daß Miniſterpräſident Laval nach wie vor auf
Münitrennbarkeit der in der franzöſiſch=engliſchen Erklärung
1M3. Februar und der Streſa=Entſchließung vom 14. April
Mhriten Fragen beſtanden habe.
9a außer der Erklärung des Miniſterpräſidenten Laval
MAbſchluß der Verhandlungen mit Eden bisher keine Mit=
Ehx ausgegeben worden iſt, iſt die franzöſiſche Oeffentlichkeit
Ain der Lage, zu dem Inhalt des Gedankenaustauſches
Aurig zu nehmen. Eden dürfte aber nicht gerade erfreut ſein,
Intranſigeant” zu leſen, daß ſein Beſuch „unnütz”
ge=
en ſei. Es ſcheine nicht, ſo meint das Blatt, daß es Eden
Cſngen ſei, Frankreich über die Haltung der engliſchen Re=
Rng zu beruhigen. „Wir ſind gezwungen, anzuerkennen”, ſo
das Blatt fort, „daß die engliſch=italieniſch=
Msöſiſche Front gebrochen iſt.”
„PSaris Soir” will aus der Kürze des am Samstag
er=
en Gedankenaustauſches zwiſchen Eden und Laval folgern
ben, daß beide ſich nichts Wichtiges zu ſagen
Babt hätten.
Liberté” vermißt ebenfalls greifbare Er=
Aiſe der engliſchfranzöſiſchen Unte=
Me n, daß das engliſch=deutſche Flottenabkommen nun einmal
nzeichnet ſei und daß nichts anderes übrig bleibe, als die
Auß folgerungen daraus zu ziehen. Hitler habe einen großen
ematiſchen Erfolg erzielt und werde ſich bemühen, ihn aus=
Auen.
IEe Abendzeitung „La Preſſe” ſtellt feſt, daß die
Unter=
ngen zwiſchen Eden und Laval zwar durch „große
werzigkeit” gekennzeichnet geweſen ſeien, aber zu einer
*1ung der Lage nicht geführt hätten. In dem poli=
tiſchen Leitartikel des gleichen Blattes ſchreibt der bekannte
politiſche Schriftſteller Suarez u. a.: „Die engliſche Diplomatie
habe triumphiert dank der von Frankreich ſeit fünfzehn Jahren
betriebenen Einſchaltung des Völkerbundes und der univerſellen
Ideologie. Wenn die Frage der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen
gelöſt ſein werde, würde der Friede endlich geſchloſſen ſein.
Das Beiſpiel Englands müſſe Frankreich zu bedenken geben.
Man müſſe ein für allemal mit den Plädoyers” vor dem
Völkerbund und den Kollektivſyſtemen Schluß machen. Man
könne das Schickfal des Friedens nicht auf dem wurmſtichigen
Pfeiler des ſowjetruſſiſchen Bündniſſes ruhen laſſen. England
habe bewieſen, daß es entſchloſſen ſei, die Vergangenheit in
unmittelbaren Verhandlungen mit Deutſchland zu liquidieren.
Durch unmittelbare Verhandlungen mit Berlin würde Paris
der Welt den Eindruck vermitteln, daß es den Frieden
leiden=
ſchaftlich wünſche.
Engliſche Einladung an Rußland.
zu Flokkenbeſprechungen.
EP. London, 22. Juni.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hatte der engliſche
Botſchaf=
ter Lord Chilton am Freitag mit dem Volkskommiſſar für
Aeuße=
res, Litwinow, eine Unterredung, in der er ihn davon
unterrich=
tete, daß die engliſche Regierung den Wunſch habe,
die Frage der Seerüſtungen mit der
Sowjet=
regierung zu erörtern. Der engliſche Botſchafter
unter=
richtete Litwinow weiter über den Inhalt des engliſch=deutſchen
Flottenabkommens und von der Tatſache, daß die engliſche
Re=
gierung bereits mit Frankreich und Italien in Verhandlungen
über die Flottenrüſtungen eingetreten ſei. Für den Fall, daß eine
internationale Verſtändigung über die quantitative Einſchränkung
der Flottenrüſtungen nicht erzielt werden könne, hoffe die
eng=
liſche Regierung, daß wenigſtens eine qualitative Begrenzung
er=
reicht werden könne.
Wie verlautet, hat die Sowjetregierung den ruſſiſchen
Bot=
ſchafter in Rom, Stein, den Botſchafter in London, Maiſky, und
den ruſſiſchen Botſchafter in Paris, Potemkin, beauftragt, die
in=
tereſſierten Regierungen über den Standpunkt der
Sowjetregie=
rung in der Flottenfrage wie auch in der Frage des Luftpaktes
zu unterrichten.
Einladung zu Flokkenbeſprechungen von Frankreich
abgelehnk.
Was die engliſche Einladung auf Entſendung
von franzöſiſchen Flottenſachverſtändigen nach
London anlange, ſo ſchreibt das „Oeuvre” und das „Echo
de Paris”, daß Frankreich dieſe Einladung vorläufig
abgelehnt habe. Frankreich betrachte die Verhandlungen
darüber als nicht dringend und halte an ſeiner Theſe der
Ab=
hängigkeit der Rüſtungsprobleme voneinander feſt. Anfang
kommenden Jahres würde ja ohnehin eine internationale
Flot=
tenkonferenz in London abgehalten werden. Außerdem ſei es
gegenwärtig nicht opportun durch ſolche Verhandlungen die
Frage der Parität mit Italien wieder aufzurollen, denn die
franzöſiſch=italieniſche Freundſchaft, meint das
„Oeupre”, ſei zwar notwendig, aber ziemlich zerbrechlich.
Eden habe außerdem dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten zu
verſtehen gegeben, daß England gegen eine
fran=
zöſiſche Flotte, die 50 Prozent der engliſchen
ausmachen würde, keine Einwendungen zu
machen habe.
Die brikiſche Ankwork auf die franzöſiſche Slokkennoke
Wie Reuter berichtet, wurde die britiſche Antwort auf die
franzöſiſchen Bemerkungen zu dem deutſch=engliſchen
Flottenab=
kommen am Samstagnachmittag der franzöſiſchen Regierung
über=
ſandt.
Erſte Konferenz der Völker Oſtaſiens.
DNB. Hſinking, 22. Juni.
Nach einer halbamtlichen Mitteilung wird am 10. Auguſt in
Dairen die erſte Konferenz der Völker Oſtaſiens eröffnet, an der
Vertreter von Mandſchukuo, Japan, China, Tibet,
Siam und der Mongolei teilnehmen werden. Die Konferenz
wird ſich mit der Frage der Gründung einer Liga der
Völker Oſtaſiens beſchäftigen. Sie ſoll den Zweck haben,
eine kulturelle, wirtſchaftliche und politiſche Annäherung unter
den obengenannten Nationen herbeizuführen unter der Parole
„Aſien den Aſiaten!” Japan wird in der erſten Sitzung durch den
ehemaligen Sonderbotſchafter in Genf, Mazuoka, und
Mandſchu=
kuo durch den ehemaligen Botſchafter in Tokio, Dinsjao,
vertre=
ten ſein.
Die engliſche Regierung ſoll, nach einer Meldung des „News
Chronicle”, bereits alle Vorkehrungen getroffen haben, um die
in Abeſſinien lebenden Engländer und die übrigen Ausländer im
Falle kriegeriſcher Verwickelungen in Sicherheit zu bringen. In
Aegypten würden zahlreiche Truppentransport=Flugzeuge zu
die=
ſem Zweck bereitgehalten.
Nach einer amtlichen chineſiſchen Meldung hat eine chineſiſche
Kommuniſtenbande die Stadt Jentſiang, in der Provinz Schenſi,
überfallen und ausgeplündert. Ueber 200 Häuſer wurden von der
Bande in Brand geſteckt. Viele Einwohner wurden getötet oder
verwundet. Die chineſiſche Regierung hat Truppen zur Verfolgung
der Bande eingeſetzt.
*Oie Woche.
Man kann die Bedeutung des vor wenigen Tagen
ab=
geſchloſſenen deutſch=engliſchen Flottenabkommens kaum
über=
ſchätzen. Es iſt eine Tat von geſchichtlichem Ausmaß. Nicht das
Flottenabkommen ſelbſt, das inhaltlich ſchließlich nichts anderes
darſtellt als eine vernünftige Löſung aller auf dem Gebiet der
Seerüſtung zwiſchen den beiden beteiligten Mächten denkbaren
Meinungsverſchiedenheiten. Die Bedeutung des Abkommens i.t
vielmehr in der Tatſache begründet, daß das britiſche
Welt=
reich die von Adolf Hitler in ſeiner Reichstagsrede dargebotene
Hand ergriffen und ſich über mancherlei Hemmungen
hinweg=
geſetzt hat, die noch bis vor kurzem offenbar in London
be=
ſtanden. Ein erſter praktiſch überaus bedeutſamer Schritt zur
Verſtändigung der Völker, zur Befriedung Europäs. Als die
deutſch=engliſchen Flottenverhandlungen vor einigen Wochen
be=
gannen, ſprach man in England von vorbereitenden
Be=
ſprechungen, und es wurde ausdrücklich verſichert, daß der
Ab=
ſchluß eines Vertrages nicht geplant ſei. Wenn nun trotzdem
ein Abkommen zuſtandegekommen iſt, das beide beteiligten
Mächte als dauernd und endgültig bezeichnen, und das bereits
mit dem Tage der Unterzeichnung in Kraft tritt, ſo haben
offenbar für die engliſche Regierung ſehr gewichtige Gründe
vorgelegen. Die Frage der Seegeltung iſt für das britiſche
Welt=
reich nach wie vor ſchlechthin die Frage, und ſo hat man nicht
gezögert, als ſich die Gelegenheit bot, mit dem Deutſchen Reich
zu einem Abkommen zu kommen, das den berechtigten
Inter=
eſſen beider Mächte Rechnung tragend alle Weiterungen
aus=
ſchließt. Die Engländer ſind nüchtern rechnende Leute. Für
ihre Einſtellung zu den ganzen jetzt gelöſten Problemen ſind
die Ausführungen des Daily Telegraph, der dem Foreign
Office und der Admiralität naheſteht, und dem niemand den
Vorwurf übergroßer Deutſchfreundlichkeit machen kann beſonders
aufſchlußreich. „Es wäre müßig, vorgeben zu wollen”, ſo heißt
es da, „daß England die Ausſicht auf eine bedeutende deutſche
Flotte in der Nordſee beſonders willkommen iſt. Doch in
An=
betracht der Tatſache, daß Deutſchland gleichzeitig mit dem
Auf=
ſagen der maritimen Klauſeln des Verſailler Vertrages England
freiwillig eine Limitierung ſeiner zukünftigen Flotte angeboten
hat, wäre eine Ablehnung dieſes Angebots das Nichtergreifen
einer Angelegenheit geweſen, die vielleicht nie mehr wiedergekehrt
wäre. Zudem: alle diejenigen, die da annehmen, daß
Deutſch=
land veranlaßt werden könnte, ſich weiterhin an die Bedingungen
von Verſailles zu halten, überſehen die entſcheidende Tatſache,
daß Deutſchland bereits, ohne daß dies einen wirkſamen Proteſt
hervorgerufen hätte; ſich von den ſämtlichen militäriſchen
Klauſeln der Verträge ſelbſt befreit hat. Daher iſt die Wahl,
die England und den übrigen Unterzeichnern: des Verſailler
Vertrages übriggeblieben iſt, lediglich zwiſchen einem
Deutſch=
land, das ſeine Rüſtungen freiwillig begrenzt und einem
Deutſch=
land, das ſo weit rüſtet, wie es kann und mag. Dies iſt die
Realität der Situation, der man ſich gegenüber ſieht und mit
der man zu rechnen hat.”
In Frankreich hat man dieſen deutlichen Hinweis offenbar
nicht verſtanden oder nicht verſtehen wollen. Man iſt
außer=
ordentlich mißvergnügt darüber, daß die Engländer kurz
ent=
ſchloſſen gehandelt haben. In der franzöſiſchen Preſſe ſpricht
man von einem engliſchen Breſt=Litowſk mit einer deutlichen
Anſpielung auf den Sonderfrieden, den Rußland im Jahre 1917
abgeſchloſſen hatte; und das „Journal” ſchrieb kurz und bündig,
daß Frankreich den Verſailler Vertrag ſolange als beſtehend
und bindend betrachte, als es zu ſeiner Erſetzung durch andere
Abkommen nicht ſeine Einwilligung gegeben habe. Man hat
das Gefühl, daß alle dieſe aufgeregten franzöſiſchen Aeußerungen
an den klaren Tatſachen vorbeigehen. Offenbar auch in London,
wo die Haltung der Pariſer Regierung in dieſer Angelegenheit
auf ziemlich weitgehende Verſtändnisloſigkeit ſtößt, und der
Beſuch Edens in Paris ähnelt etwas dem Beſuch des
Nerven=
arztes bei einem aufgeregten Patienten. Immerhin iſt es nicht
unintereſſant, daß die franzöſiſche Preſſe den engliſchen Miniſter
im Gegenſatz zu der ſcharfen Tonart der vorangegangenen Tage
recht freundſchaftlich begrüßt, und daß der franzöſiſche
Miniſter=
präſident nach ſeiner erſten Unterhaltung mit Eden
Preſſe=
vertretern erklärte daß ſeine perſönlichen
Be=
ziehungen zu Eden genügten, um den freundſchaftlichen
Charakter der Unterredung zu beſtätigen. „Wir haben im übrigen
die Geſamtheit der Fragen geprüft, die die gegenwärtige
euro=
päiſche Lage für unſere beiden Regierungen mit ſich bringt,
und die Notwendigkeit einer engen Zuſammenarbeit zwiſchen
unſeren beiden Ländern anerkannt.” Wir haben ſchon vor einer
Woche an dieſer Stelle betont, daß es durchaus verfehlt wäre,
wenn wir in Deutſchland nun etwa mit einem Bruch in der
engliſchen Politik rechnen wollten. Das mit dem Deutſchen
Reich abgeſchloſſene Flottenabkommen bedeutet kaum eine
Ab=
ſage der Engländer an Frankreich, an die bisherige politiſche
Zuſammenarbeit. Der Beſuch Edens in Paris iſt der beſte
Be=
weis dafür. Der Abſchluß des Flottenabkommens zeigt auf
der anderen Seite aber auch, daß England ſelbſtändig zu
handeln entſchloſſen iſt, wenn ſeine eigenen Lebensintereſſen
es verlangen. Darin liegt der gewaltige Fortſchritt. Die
Ver=
ſtändigung der Völker iſt ein europäiſches Lebensintereſſe. Eine
Verſtändigung ſtrebt die deutſche Regierung an eine Beruhigung
Europas fordert auch das Intereſſe des engliſchen Weltreichs.
Schließlich könnte man auch verſtehen, wenn man in London
allmählich hinſichtlich der Ergebniſſe der bisherigen franzöſiſchen
Politik einigermaßen ſtutzig würde. Man kennt an der Themſe
ſehr wohl die ernſten Gefahren, die der abendländiſchen
Kultur=
welt vom Bolſchewismus her drohen, man kennt dieſe
Ge=
fahren, auch wenn man ſehr wenig davon ſpricht, und man wird
alſo wohl mit einigem Staunen von der fulminanten Rede
ge=
hört haben, die Frankreichs getreueſter Freund Beneſch bei
ſeinem Moskauer Beſuch gehalten hat. Der Weltkrieg war nach
der Auffaſſung des Außenminiſters der Tſchechoſlowakei ein
„Neuerer und Aufrüttler Europas” und „er diente auch als
Anſtoß für Ihre großartige Revolution!” Es
war eine Tiſchrede, die dieſen ſchönen Satz enthielt, und es
war erſt kürzlich davon die Rede, daß die bolſchewiſtiſchen
Machthaber bei ausländiſchen Staatsbeſuchen an Tafelgenüſſen
und inſonderheit an Getränken nicht ſparen. Aber
Staats=
männer pflegen ſich ja wohl im allgemeinen vorher zu
über=
legen, was ſie ſagen wollen. Die ziviliſierte Welt nimmt alſo
Am 19. Juni entſchlief nach langem, ſchweren
Teiden mein lieber Mann, unſer guter Vater und
Schwiegervater
Oberſtudiendirektor i. R.
Einf Benfing
im 68. Lebensjahr.
Eliſabeth Henſing, geb. Reuter
Guſtel Henſing
Ernſt Henſing und Frau
Kath., geb. Dauſcher
Karl Henſing
Eliſabeth Frik.
Darmſiadt, den 22. Juni 1935.
Mainz, Idſtein, Krefeld, Stuttgart.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch des Entſchlafenen in
aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wird gebeten abzuſehen.
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
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geliebte Kuſine, unſere gute Tante
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Mallie Scgabauf
im 85. Lebensjahre in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Toepken, geb. Numrich.
Darmſtadt (Wittmannſtr. 35), den 22. Juni 1935.
Die Beerdigung findet am 24. Juni, nachmittags 3½ Uhr
von der Kapelle des alten Friedhofs aus ſtatt. (5701
Geſtorbene.
Darmſtadt: Bernius, Anna, geb. Brenneiſen,
Witwe des Fabrikarbeiters, 78 Jahre.
Schaubach, Marie, o. B., ledig, 84 Jahre.
Flößer, Nikolaus, Schuhmacher, ledig, 71 J.
Löw, Anna, Hausangeſt., ledig, 23 Jahre.
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Emil Schick.
Nieder=Ramſtadt, Traiſa, den 22. Juni 1935.
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Sonntag, 23. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 170 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 23. Juni 1935
ſie Kundgebung des Roken Kreuzes am Paradeplah
Die große öffentliche Kundgebung, die der Landesverband
ſeſſen des Deutſchen Roten Kreuzes geſtern nachmittag anläßlich
s Rot=Kreuz=Tages auf dem Paradeplatz veranſtaltete hatte
ſcht nur einen ausnahmsweis gnädigen Wettergott, ſondern auch
t: erfreulich lebhafte Intereſſe der Bevölkerung gefunden. Viele
ſuchauer umſtanden die Rednertribüne, die von den Kolonnen
4 Roten Kreuzes und einer ſtattlichen Zahl von Abordnungen
SA., des Marineſturms, der NSDFB. (Stahlhelm), des
ſm fhäuſer=, des Luftſchutzbundes, der Techniſchen Nothilfe, der
fei erwehr u. a. in einem weiten Rechteck abgeſperrt war.
Nach=
im der Muſikzug der Standarte 115 die Kundgebung mit einem
oſten Marſch eröffnet und der Geſangverein Concordia zwei
ſime Lieder zu Gehör gebracht hatte, ergriff Oberſt a. D.
ſch röder das Wort, um zunächſt die zahlreich erſchienenen
ſertreter der Behörden. Verbände und Vereine zu begrüßen,
uun jenen zu danken, die aktiv an dem Gelingen der
Kund=
ſbuing mitwirkten, und ſchließlich in längeren, eindrucksvollen
usführungen den weiten Aufgabenkreis des
Deut=
ſen Roten Kreuzes zu umreißen. Er ſagte u. a.:
In ganz Deutſchland wird heute der Rot=Kreuz=Tag
began=
en. Sammeln iſt zwar heute die Haupttätigkeit, aber nicht die
ueptſache, die vielmehr in dem Nachweis der Verbundenheit
s Deutſchen Roten Kreuzes mit dem deutſchen Volke beſteht.
e nationalſozialiſtiſche Regierung fördert, im Gegenſatz zu
frü=
lren Regierungen, in tatkräftigſter Weiſe das Rote Kreuz. Die
güüllung ſeiner zahlreichen und wichtigen Aufgaben iſt auch nur
ſi Wohlwollen und materieller Unterſtützung möglich. Es
er=
chr deshalb an alle Volksgeuoſſen der dringende Appell,
ent=
eder Mitglied zu werden oder zu ſpenden.
Das Rote Kreuz, das nicht meyr aus dem Bild des deutſchen
dikes wegzudenken iſt, übt ganz allein den ungeheuer
umfang=
ichen öffentlichen Sanitätsdienſt aus. Außerdem
ihr es für den amtlichen Sanitätsdienſ bei allen
ſitaſtrophen zur Verfügung: dieſe Aufgabe bewältigt es
gemein=
ſn in engſter, langjähriger Kameradſchaft mit der Feuerwehr
„d. der Techniſchen Nothilfe. Hinzu kommen noch die vielen
ſonderaufgaben, wie der Straßenhilfsdienſt, der
Waſſer=
nutungsdienſt, die Betriebsheifer=Ausbildung für erſte Hilfe bei
Ateiebsunglücksfällen uſw. Hauptaufgabe des Roten Kreuzes
Udet aber nach wie vor der Bereitſchaftsdienſt. Das
dur ſche Volk und ſein Führer will den Frieden, aber es darf
ſus Pflichten für den Fall, daß es notwendig werde, das Vater=
Und zu verteidigen, nicht verſäumen. Neuorganiſation und
Neu=
ui ormierung der Kolonnen haben viel gekoſtet. In den
Frauen=
meinen des Roten Kreuzes werden Mädchen und Frauen zu
All=gerinnen ausgebildet. Eine große Verpflichtung erwächſt
dm. Roten Kreuz auch auf dem Gebiete des Luftſchutzes. An
ſtialen Aufgaben ſteht das Rote Kreuz ſeit
Jahrzehn=
an) als andere noch nicht daran dachten, mit der Bekämpfung der
Aierkuloſe, dem Mutterſchutz der Säuglingspflege im Dienſte
dri Volksgeſundheit. Hier kommer noch hinzu Altveteranen=
Aee, Hinterbliebenenfürſorge und vieles andere mehr. Alle
ſe Aufgaben werden in engſter Zuſammenarbeit mit der
Er. der NS.=Frauenſchaft und dem Winterhilfswerk behandelt.
Sofort nach der nationalen Revolution vollzog das Rote
keuz die Gleichſchaltung; Präſident des Landesverbandes Heſſen
miwe Staatsminiſter Jung. heute iſt es der Stellvertreter des
ſtileiters, Regierungsrat Reiner. Die Gleichſchaltung reicht dis
ſ. ie unterſten Organiſationen. Das Rote Kreuz iſt der deutſche
Ai reter im internationalen Sanitatsweſen, Vertreter der Ver=
Kichtungen, die Deutſchland aus der Genfer Konvention
über=
ammen hat. Mit ſtolzer Freude erfüllt es das Rote Kreuz, daß
dr Führer die Schirmherrſchaft übernommen hat.
MNachdem Oberſt Schröder die Telegramme des Führers, des
ichsminiſters Frick und des Gauleiters Sprenger zum
Rot=
euz=Tag werleſen hatte; erfolgte die feierliche Fahnengiſſung.
wüichen den Fahnen des Dritten Reiches wurde an den hohen
ſatten hinter der Trihüne das Wahrzeichen des Roten Kreuzes
m Angehörkgen des Marineſturms emporgezogen und von der
Verge mit dem deutſchen Gruß geehrt. Mit einem Gelöbnis der
bene zu Volk und Führer verband Oberſt Schröder das dreifache
Eeg.=Heil auf den Führer, dem der gemeinſame Geſang der
deut=
ſen. Hymnen folgte.
Oberforſtmeiſter Schlicht überbrachte die Grüße des
Reichs=
ſtihalters und der Heſſiſchen Landesregierung und forderte zur
Mitarheit an dem großen Hilfswerk für Volk und Vaterland
af. Oberbürgermeiſter Wamboldt würdigte kurz die
uner=
ieſlichen Verdienſte des Roten Kreuzes ſeit mehr als 70 Jahren
Ud dankte als Vertreter der Stadt Darmſtadt insbeſondere dem
äl chen Roten Kreuz. Sein Wunſch, daß der Rot=Kreuz=Tag
nem guten Erfolg bringen möge, war wohl allen Gutgeſinnten
C
gs dem Herzen geſprochen.
Heſiſches Landeskhegter Darmſtadl.
Haos Hus.
Guntag.
r23. Juni
Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete E.
27. Vorſtellung. „Die Tänzerin Fanny Elßler”,
Operette von Johann Strauß.
ſontag,
24. Juni
Anfang 20.00, Ende gegen 22.45 Uhr. „Kraft durch
Freude‟. Geſchloſſene Vorſtellung. „Rigoletto”.
Oper von Giuſeppe Verdi.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus wird heute
gend die Operette „Die Tänzerin Fanny Elßler” vun
Shann Strauß wiederholt, die am Freitag mit größtem Erfolg
an einem ausverkauften Haus und von der Kritik mit
einſtim=
unger Anerkennung aufgenommen wurde. Die Leitung und
Ju=
nerung der Operette liegt in den Händen von Franz
Her=
liger, Dr. Bruno Heyn, Alice Zickler und Elli Büttner. Die
Euptrollen ſpielen Hedy Brozewſki Regina Harre, Hermann
Ghmid=Berikoven, Heinz Stieda, Ullrich Verden, Eugen Vogt und
einz Weihmann.
Für Wiſſenſchaft und Forſchung.
17. Haupkverſammlung der Ernſt=Ludwigs=Hochſchulgeſelſchaft.
Die Förderer der Techn. Hochſchule kagen
** Die Ernſt=Ludwigs=Hochſchulgeſellſchaft (Vereinigung von
Freunden der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt e. V.) hatte
ihre Mitglieder zur 17. Hauptverſammlung in den großen
Hür=
ſaal des Elektrotechniſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule
eingeladen. Dieſer Einladung war ſehr zahlreich Folge geleiſtet
worden. Die Hochſchulgeſellſchaft wurde 1918 von dem damaligen
Rektor Prof. Dr. Finger und Geheimrat Dr. h. c. O. Berndt
ge=
gründet. Ihre Hauptaufgabe beſteht darin, die techniſch=
wiſſen=
ſchaftliche Forſchung zu fördern und das Band zwiſchen Hochſchule
und den ihr intereſſierten Kreiſen feſter zu knüpfen.
Prorektor Prof. Dr. Thum begrüßte alle Erſchienenen
un=
ter denen als Vertreter der Stadt Oberbürgermeiſter Kreisleiter
Wamboldt und Bürgermeiſter Kopp anweſend waren. Prof. Dr.
Thum führte dann u. a. aus, die Tagung finde im Zeichen der
allgemeinen Wiedergeſundung unſerer Wirtſchaft ſtatt. Selbſt
derjenige, der ſonſt nichts für die Technik übrig habe, ſehe heute
ein, daß wir in Deutſchland ohne eine weit fortgeſchrittene
Tech=
nik uns nicht aus der gegenwärtigen noch herrſchenden Notlaze
befreien können. Die Technik müſſe heute das Wunder der
Neu=
ſchöpfung von Werkſtoffen aus heimiſchen Rohſtoffen mit
mangel=
haften Eigenſchaften vollbringen. Unſere Techniſche Hochſchule
habe die Aufgabe, einen tüchtigen techniſchen Nachwuchs
heranzu=
bilden und der Technik neue Anregungen zu geben. So möge die
Tagung, die bereits der Vorbereitung auf das im nächſten Jahr
ſtattfindende 100jährige Jubiläum dient, von einem glücklichen
Stern begleitet ſein. Möge es der Hochſchulgeſellſchaft gelingen,
recht viel zur Förderung unſerer Hochſchule, ihres Nachwuchſes
und zum Segen unſerer ganzen Technik und unſeres geliebten
Vaterlandes beizutragen.
S. Magnifizenz der Rektor der Techniſchen Hochſchule Prof.
Dr.=Ing. Hübener begrüßte die Verſammlung herzlich als
Hausherr in den Räumen der Hochſchule. Er dankte für die
Unterſtützung und Freundſchaft der Vereinigung der Freunde der
Techniſchen Hochſchule. Zum Schluſſe wies er noch darauf hin,
daß unſere Hochſchule im Mai des nächſten Jahres das Feſt ihres
hundertjährigen Beſtehens feiert. Dieſe Feier wird vereinigt mit
einer Tagung des Vereins Deutſcher Ingenieure in Darmſtadt.
Er richtete an alle die herzliche Bitte, beſonders in den Kreiſen
der ehemaligen Schüler für dieſe Veranſtaltung kräftig zu
wer=
ben, ſo daß dieſer Tag würdig begangen werden kann.
Prof. Dr. Thum gab der Verſicherung Ausdruck, daß die
Hochſchulgeſellſchaft wie bisher die Techniſche Hochſchule mit allen
Kräften fördern werde. Er erſtattete dann den Geſchäftsbericht,
vor deſſen Beginn er an ein ſelten frohes Ereignis, das zufällig
auf den heutigen Tag fiel, an die goldene Hochzeit von
Geheim=
rat Berndt erinnerte und ſeine Verdienſte um die Hochſchule
würdigte.
Mit herzlichen Glückwünſchen an den Jubilar und ſeine
Gat=
tin verband er eine Aufzählung der Inſtitute und Einrichtungen,
die durch Geheimrat Berndt geſchaffen oder wenigſtens gefördert
worden waren, des Inſtituts für Celluloſechemie, des
Pſychotech=
niſchen Inſtituts, des Inſtituts für Gerbereichemie, des
Labora=
toriums für Werkzeugmaſchinen, des Hochſpannungsinſtituts, des
Inſtituts für Techniſche Geſteinskunde der Otto=Berndt=Halle, des
Waldemar=Peterſen=Hauſes und der Otto=Berndt=Stiftung.
Der Mitgliederbeſtand hat ſich durch geeignete
Werbemaß=
nahmen im letzten Jahre um 84 auf 549 erhöht. Die Werbung iſt
noch ſtark im Gange und wird hoffentlich noch weitere erfreuliche
Ergebniſſe bringen, namentlich im Hinblick auf das bevorſtehende
Hochſchuljubiläum im Jahre 1936, in dem die Techniſche
Hoch=
ſchule Darmſtadt das Feſt ihres hundertjährigen Beſtehens
be=
gehen darf. — Durch den Tod hat die Hochſchulgeſellſchaft fünf
Mitglieder verloren. Der Jahresbeitrag iſt für jüngere, noch
nicht finanzkräftige Mitglieder geſenkt worden, hingegen haben
ſich die Leiſtungen erhöht. Namentlich ſoll eine ſtärkere ideelle
Verbindung zwiſchen den ehemaligen Studierenden und ihrer
Alma Mater hergeſtellt werden.
Dem Jahresbericht des Vorſitzenden folgte der
Rechenſchafts=
bericht des Schatzmeiſters, Prof. Dr. Walther, der betonte,
daß die materielle Lage ſich für 1935/36 erfreulicherweiſe günſtig
geſtalte, gegenüber der Lage 1934/35. Es wurde getrennt über
die eigentliche Hochſchulgeſellſchaft und die ihr angegliederte
Otto=Berndt=Stiftung berichtet. Obwohl die Einnahmen aus den
Mitgliedsbeiträgen durch die Nachwirkungen der Wirtſchaftskriſe
gegenüber den beſten Jahren leider nur etwa 40 Prozent
betru=
gen, konnte doch, insbeſondere auch durch begrüßenswerte
ein=
malige Spenden verſchiedener Firmnen, die techniſch=
wiſſenſchaſt=
liche Forſchung gefördert werden.
Nach erteilter Enlaſtung des Vorſtandes wobei Dr.=Ing. e. h.
Schenck dem Vorſitzenden und Schatzmeiſter den Dank der Ernſt=
Ludwigs=Hochſchulgeſellſchaft für ihre Arbeit ausſprach, wurde die
Zuſtimmung der Verſammlung zu den Erſatzvorſchlägen für die
ausſcheidenden Mitglieder des Vorſtandes und des Vorſtandsrates
erteilt. In dem Vorſtand verblieb weiter Herr Wilh. Merck und
wurden neu hineingenommen Prof. Zintl und Prof. Hübner, dem
Vorſtandsrat gehören u. a. an die Herren Prof. Berndt, Direktor
Bochow, Baurat Schöterl. Generaldirektor Dr. Schmut,
Landforſt=
meiſter Staatrat Heſſe. Dr. Plaß, Direktor Dr. Klefenz. Prof.
Bleibtreu, Dr. Müller=Clemm, Prof. Brecht, Dr. Röhm, Dr. Schenck.
Direktor Graf Soden Prof. Gruber, Generaldirektor Dr. Bingel
und Dr. Wiß. Anſchließend konnten für Forſchungsarbeiten auf
Antrag wiederum zuſammen rund 6500 RM. bewilligt werden.
Der Vortragsteil wurde durch Prof. Dr. Thum mit einigen
grundſätzlichen Ausführungen eingeleitet, in denen er betonte man
habe diesmal Vorträge aus dem Gebiete der techniſchen Phyſik, und
zwar mit einer ganz beſtimmten Abſicht gewählt, einmal um die
Bedeutung dieſer Wiſſenſchaft einem größeren Kreis näher vor
Augen zu führen, und dann um die Eigenart unſerer Hochſchule
und ihre neueren Beſtrebungen beſſer beleuchten zu können.
In den folgenden hochintereſſanten Fachreferaten behandelte
Prof. Dr. Vieweg=Darmſtadt die Aufgaben der
techni=
ſchen Phyſik und anſchließend Direktor Dr. Lauſter=Hanau
das Thema, Phyſik und Technik der ultravioletten
Strahlen”.
Mit einem Dank an die beiden Vortragenden ſchloß der
Vor=
ſitzende die ertragreich verlaufene Hauptverſammlung.
Ein gemeinſames Mittageſſen und die Teilnahme am
Som=
merprofeſſorium der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt im Schloß
Lichtenberg vereinigte die Mitglieder der Hochſchulgeſellſchaft und
die Hochſchulangehörigen ſelbſt zu einigen frohen Stunden und gab
Gelegenheit, alte Freundſchaften aufzufriſchen, neue zu knüpfen,
und entſprechend den Zielen der Hochſchulgeſellſchaft die
Verbin=
dung zwiſchen der Hochſchule und Männern des öffentlichen und
des praktiſchen Lebens herzuſtellen.
Beſchaffung der Enkgelkbücher für Heimarbeiker
US zum t Auf.
— Das Arbeitsamt Darmſtadt teilt mit: Das Geſetz
über die Heimarbeit vom 23. März 1934 ſchreibt für alle
Per=
ſonen oder Firmen, die Heimarbeiter beſchäftigen oder
Heim=
arbeit weitergeben, die Führung von Entgeltbüchern vor. Es
liegt im eigenen Intereſſe dieſer Gewerbetreibenden, die
Entgelt=
bücher umgehend zu beſchaffen und dem Arbeitsamt vorzulegen,
da nach dem 1. Juli d. J. keine Heimarbeiter beſchäftigt werden
dürfen, für die nicht ein Entgeltbuch vorhanden iſt. Verſtöße
gegen dieſe Beſtimmungen werden nach Paragraph 34 des Geſetzes
mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. beſtraft. Die Entgeltbücher ſind
dem Arbeitsamt Darmſtadt oder der zuſtändigen Nebenſtelle zu
überſenden.
Mutter und Kind ſind die Träger des Lebens der Nation!
Dr. Goebbels.
Helfl dem Hilfswerk „Mukker und Kind”.
der vom Führer eingeſekken Hilfsaklion!
Gebt Eure Spende auf das Konto der Kreisamtsleitung des
Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei der Städtiſchen Sparkaſſe
und Poſtſcheckkonto Nr. 8801 Frankfurt a. M.
— Treue Mieter. Am 25. Juni wohnen der Buchhalter i. R.
Hch. Jung und Frau, ſowie Frau Metzger Witwe 25 Jahre
im Hauſe Gutenbergſtraße 68.
Von den Nieder=Ramſtädter Anſtalten. Am Sonntag, den
23. Juni, feiern die Nieder=Ramſtädter Anſtalten ihr diesjähriges
Jahresfeſt. 639 Kranke: Epileptiker, Schwachſinnige und Krüppel
haben dort im letzten Jahr an 172 710 Pflegetagen Heilbehandlung,
Beſchäftigung, Unterricht, Erziehung und Berufsausbildung
emp=
fangen. Eine ganz beſondere Freude für das Werk und alle ſeine
zahlreichen Freunde iſt die Grundſteinlegung zu dem ſeit Jahren
erſtrebten Bau einer Anſtalts=Kapelle, welche mit dem Jahresfeſt
verbunden werden ſoll. Direktor Pfarrer Röhricht, Darmſtadt, hat
die Feſtpredigt freundlichſt übernommen. Die Feier beginnt um
2.15 Uhr mit dem Feſtgottesdienſt in der Dorfkirche in Nieder=
Ramſtadt.
Die Königin der Nacht blühk!
Die Königin der Nacht, die großblütige Kaktee, die ihre bis
30 Zentimeter breiten weißen duftenden Blüten nur für eine Nacht
öffnet, wird in den Gewächshäuſern des Botaniſchen Garteis
(Roßdörfer Straße 140) vorausſichtlich Sonntag, den 23. Juni,
erblühen. Die Häuſer ſind aus dieſem Anlaß von 8—10 Uör
abends gegen ein kleines Entgelt geöffnet.
Aerztlicher Sonnkagsdienſt.
— Der Sonntagsdienſt reicht von Samstag
mittag 2 Uhr bis 24 Uhr. Der Arzt ſoll am Wochenende
nicht ohne dringenden Grund beanſprucht werden, denn er bedarf
dieſer Freizeit zur Ruhe und Fortbildung, um die
Leiſtungsfähig=
keit in ſeinem Beruf zu ſteigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen — zuerſt die Hilfe des Hausarztes —, nur in ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt.
Sonntags=
dienſt haben am Sonntag, dem 23. Juni Dr. med. Hof,
Gervinusſtraße 46½ Telephon 48: Dr. med, Sachs, Hügelſtr. 41,
Telephon 726: Frl. Dr. Braun, Hügelſtraße 47, Telephon 2903.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchlie=
ßenden Woche vom 23. bis 30. Juni den Nachtdienſt: die
Apo=
theke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9 und die
Ein=
hornapotheke, Kirchſtraße 10½. Der Nachtdienſt wechſelt am
Samstag abend, ſo daß die Avotheke, welche den Sonntagsdienſt
hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
— Hausfrauenbund. „Ein Nachmittag im
Alexan=
derwerk”, Vorführung der neueſten Erzeugniſſe des
Alexander=
werks in Film und Wirklichkeit am Dienstag, 25. Juni,
nachmit=
tags 3.30 Uhr, im großen Saal des Heaghauſes, Luiſenſtraße 12.
Herſtellung von Eis. Fruchtſäften, Kaffe, Backwerk und anderem
mehr mit den Maſchinen des Alexanderwerks. Koſtproben.
Ein=
tritt frei. Karten, die zugleich als Loſe gelten, ſind im Heaghaus
ab Montag früh erhältlich. Unſere Mitglieder ſind zu dieſer ſehr
lehrreichen, ſchönen Veranſtaltung herzlich eingeladen. Dann
ge=
ben wir noch bekannt, daß der Ausflug. Fahrt nach
Ein=
ſiedel, am Donnerstag, 27. Juni, 2.30 Uhr, beſtimmt ſtattfindet.
Die Mitglieder werden gebeten, ſich nochmals in der
Geſchäfts=
ſtelle anzumelden.
Die Einzeichnung der Platzmieten für die Spielzeit 1935/36 beginnt am Montag, den 24. Juni
Die neuen Mieten ſind noch vorteilhafter:
Zum gleichen Geſamtpreis ſiatt bisher 28 Vorſiellungen jetzt 29 Vorſiellungen im Großen Haus
und ſiatt bisher 42 Vorſiellungen jetzt 44 Vorſiellungen im Kleinen Haus
Wer bis zum 15. Juli eine Platzmiete nimmt, erhält einen Gratisgutſchein für eine Vorſtellung in der nächſten Spielzeit
Verlangen Sie den ſchönen Werbeproſpekt auf die neue Spielzeit koſienlos bei der Mietabteilung
Dienſiſtunden der Mietabteilung werktäglich von 9.30—13.30 Uhr. Ruf Nr. 3781 oder 5004, Nebenſielle Nr. 677
V5684)
[ ← ][ ][ → ]NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Sus Gautfcfent der Sumſtädiet Bacfbräuen
Die Geſchäftsſtelle der NS.=Frauenſchaft, Rheinſtraße Nr. 48,
bleibt von Montag, 24. Juni 1935, bis einſchließlich Mittwoch,
26. Juni 1935, wegen Umzugs nach Rheinſtraße 95 geſchloſſen.
Die Sprechſtunden ſind ab Donnerstag, 27. Juni, von
vor=
mittags 10—12, und nachmittags 3—5 Uhr.
Ortsgruppen Steinberg und Mitte.
Am Montag, dem 24 Juni abends 8 Uhr findet im „
Fürſten=
ſaal”, Grafenſtraße, unſer Heimabend (Muſikaliſche Feierſtunde)
ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Am Montag, 24. d. M., findet abends 8,30 Uhr, im
Reſtau=
rant „Perkeo”, hier, Aleranderſtr. 12, eine wichtige Sitzung für
alle NSV.=Walter und =Walterinnen der Ortsgruppe ſtatt. Wir
erwarten unter allen Umſtänden reſtloſes Erſcheinen.
NSDAP.=Ortsgruppe Eberſtadt a. d. B.
Sommerſonnenwendfeier in Eberſtadt a. d. B. am 23. 6. 1935.
Alle Gliederungen der Bewegung ſowie alle Vereine
Behör=
den und die Schule werden gebeten, am Sonntag, den 23. Juni
1935, um 21 Uhr, auf dem Marktplatz anzutreten. Unter
Voran=
tritt des Jungvolkmuſik= und Spielmannszuges geht es in
ge=
ſchloſſenem Zuge nach dem Eſchollskopf, auf dem die
Sonnen=
wendfeier ſtattfindet. Die Vortragsfolge der Feier gliedert ſich
wie folgt:
1 Schwertweiheſpiel der Hitler=Jugend 2. Feuerſpruch, 3.
Sprechchor der HJ., 4. Feuerſpruch mit anſchließender Anzündung
des Holzſtoßes, 5. Gemeinſames Lied: „Flamme empor”, 6.
An=
ſprache des Bürgermeiſters und Oitsgruppenleiters, 7. Ehrung
der aus den Reichsjugendwettkämpfen hervorgegangenen Sieger,
8. Gemeinſames Schlußlied: „Wenn alle untreu werden‟. Die
ge=
ſamte Bevölkerung Eberſtadts iſt zu dieſer Feier eingeladen.
NS.-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
„Noni” bei Kraft durch Freude. Gehen Sie am Montag ins
Orpheum zu „Noni” und ſeinen Partnern! Kraft durch Freude=
Karten bei allen Orts= und Betriebswarten und in der
Geſchäfts=
ſtelle, Bismarckſtraße 19.
Anmeldungen, für U3. 23 Borkum und U3. 24 Norwegen.
Für den U3. 23 (Borkum) vom 28. Juni bis 5. Juli und U3. 24
(Norwegen) vom 3. Juli bis 11. Juli können noch einzelne
Teil=
nehmer zugelaſſen werden. Anmeldungen können nur unter
Ein=
zahlung des Geſamtbetrages möglichſt umgehend bei der
Kreis=
dienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, bis auf weiteres getätigt werden.
Die Taunusfahrt am 30. Juni iſt geſperrt. Weitere
An=
meldungen können nicht entgegengenommen werden.
1. KdF.=Wanderführerlehrgang des Kreiſes Darmſtadt. Am
Montag, dem 24. Juni, beginnt um 20 Uhr im kleinen Saal des
Hauſes der Arbeit” der 1. KdF.=Wanderführerlehrgang des
Krei=
ſes Darmſtadt. Zur Teilnahme verpflichtet ſind alle bisher
ein=
geſetzten Orts= und Betriebswanderwarte des Kreiſes Darmſtadt.
An dieſem 1. Abend wird der Gauwanderwart Pg. Schwab über
Sinn und Zweck unſerer Wanderarbeit ſprechen. Wir erwarten,
daß die betreffenden Arbeitskameraden vollzählig und pünktlich
zur Stelle ſind. Weiterhin bitten wir alle Orts= und
Betriebs=
wanderwarte, das Rundſchreiben Nr. 19/35, betr.
Wanderführer=
lehrgang, genaueſtens zu beachten..
Der Polizeibericht.
Verkehrsunfall auf der Griesheimer Chauſſee. Am
Donners=
tag, dem 20. Juni 1935, gegen 22 Uhr, ereignete ſich auf der
Pro=
vinzialſtraße Darmſtadt—Griesheim ein Zuſammenſtoß zwiſchen
zwei Perſonenkraftwagen. Beide Fahrer wurden hierbei leicht
verletzt. Die Fahrzeuge wurden ſo ſtart beſchädigt, daß ſie
ab=
geſchleppt werden mußten.
Verkehrsunfall in der Heidelberger Straße. Am 22. 6. 35,
gegen 17.15 Uhr, ereignete ſich in der Heidelberger Straße in der
Nähe der Beſſunger Straße ein Verkehrsunfall, der leicht ernſtere
Folgen nach ſich ziehen konnte. Durch Reifenſchaden wurde der
Laſtzug mit dem Polizei=Kennzeichen I N — 5418, der, von
Eher=
ſtadt kommend, ſtadteinwärts fuhr, aus ſeiner Fahrbahn
geſchleu=
dert und ſtieß hierbei mit dem Laſtzug der Landesbauernſchaft
Heſſen, der in Richtung Eberſtadt fuhr, zuſammen. Beide
Fahr=
zeuge wurden beſchädigt. Perſonen kamen nicht zu Schaden.
Warnung vor einem Darlehensbetrüger. Seit längerer Zeit
treibt ſich der Gärtner Ph. M. aus Gau=Heppenheim im Rhein=
Taunus=Gebiet umher und ſchädigt insbeſondere Gärtnerei= und
Obſtplantagenbeſitzer. Er ſpricht zunächſt wegen des Spritzeus
von Obſtbäumen vor und gibt hierbei an, Beauftragter des
For=
ſchungsinſtituts Geiſenheim zu ſein. Dann erſchwindelt er kleine
Darlehensbeträge. Beſchreibung: Etwa 42 Jahre alt, ſchlant,
1,82 Meter groß, rotblonde Haare, geſtutzten Schnurrbart,
blau=
graue Augen.
41 Jünger der Schwarzen Kunſt Gukenbergs erhalten die Gaufſche im Marktbrunnen.
* Eine Schau wie dieſe haben die Darmſtädter allerdings noch
nicht erlebt. Tauſende wußten das und hielten den Marktplatz
beſetzt. Freuten ſich königlich, wenn die Packer einen Täufling
nach dem andern packten und rücklings dreimal ergiebig im
Markt=
brunnen untertauchten und ihn zu allem Ueberfluß noch mit
einem Eimer Waſſerguß die „durſt ge Seel” labten. Aber zum hellen
Jubel ſteigerte ſich die Freude, als ein beſonders
temperament=
voller und kräftiger Täufling kurz entſchloſſen zwei ſeiner
Pei=
niger, die „Packer” mit ins Waſſer des Marktbrunnens riß und
ihnen trotz ihrer würdevollen Koſtümierng ſo auch zu einer
Taufe verhalf. Und ein paar beſondere. Genießer” vom
Landes=
theater freuten ſich diebiſch, als Dr. Dollinger, der
Drama=
turg, der ebenfalls zu den Täuflingen gehörte, nach dem
dreima=
ligen Tauchen triefend und pruſtend wieder auf die Beine geſtellt
wurde.
Ja, es war ſchon ein Schauſpiel, dieſer ernſte, uralte
Hand=
werksbrauch im heiteren Gewande. Der altehrwürdige
Markt=
brunnen, deſſen plätſchernd Waſſer ja ganz anderen Dingen zu
dienen gewohnt iſt hatte, ob der Ehre, die ihm dadurch zuteil
wurde, ein gar feſtlich Gewand angelegt. Rundum war ſein altes
Beckengemäuer mit Grün und Blumen geſchmückt, und zwiſchen
den hohen Fahnenmaſten, die ihn umgaben, waren dichte
Girlan=
denreihen gezogen. Und von den Maſten wehte neben den Fahnen
des neuen Reiches auch die fünffarbige der Buchdrucker: Gold und
Silber, Weiß und Rot und Schwarz. Auch das eine Seltenheit
im Bilde eines öffentlichen Feſtſchmucks. Und das alte Rathaus,
ebenfalls bis oben hin mit Birken und Tannengrün und Fahnen
geſchmückt, bildete einen wirkungsvollen Hintergrund zu der durch
Tradition geheiligten Handlung. Auch die Häuſer am Marktplatz
hatten reichen Flaggenſchmuck angelegt.
Allerdings noch zu der Stunde, die für die Feier feſtgeſetzt
war, war auf dem Marktplatz noch reges Treiben, und die Polizei
hatte alle Hände voll zu tun, um die Buden= und Standbeſitzer zur
ſchleunigen Räumung des Marktplatzes zu veranlaſſen. Mit
gu=
tem Willen und Diſziplin läßt ſich alles erreichen. In wenig
mehr wie einer halben Stunde war der Marktplatz nicht nur
ge=
räumt, ſondern auch ſauber gekehrt und geſpritzt. Die Polizei ſorgte
muſtergültig für Abſperrung des eigentlichen Feſtplatzes. Und als
Muſikklänge das Nahen des Feſtzuges kündeten, war der übrige
Teil des Marktplatzes dicht beſetzt, bzw. „beſtanden”,
Der Feſtzug, der alle Angehörigen der Fachſchaft Druck, vom
Betriebsführer bis zum jüngſten Lehrling vereinte war an
mehreren Stellen aufgeſtellt worden und zog mit klingendem
Spiel — SA.=Kapelle Schlupp mit Spielmannszug — durch die
Rheinſtraße zum Marktplatz. Der Feſtzug wurde eröffnet durch
einen Herold zu Pferd in mittelalterlichem Koſtüm. Der Muſik
folgten die Fahnen und der Fahnengruppe die Gautſchkommiſſion:
Der Gautſchmeiſter in wallendem weißem Bart, zum ſchwarzen
Koſtüm mit der goldenen Kette auch das ſchwarze Barett, die Packer
und Zeugen, ebenfalls in alten Koſtümen. Nach der Kommiſſion
mar=
ſchierten die Gautſchlinge. Die übrigen Angehörigen der
Fach=
ſchaft beſchloſſen den Zug, in dem ſelbſtverſtändlich auch der grün
geſchmückte Wagen mit den weißgekleideten Feſtjungfrauen nicht
fehlte. Auf dem Marktbrunnen, der zum Zweck des Gautſchens
umgebaut bzw. abgedeckt war, wurden ſchnell die Vorbereitungen
getroffen, in deren Mittelpunkt das Auflegen und Anzapfen eines
Faſſes Gerſtenſaft ſtand. Die Gautſchkommiſſion nahm alsbald
ihre Plätze ein, und die Gautſchlinge, bis auf wenige in ihrer
Berufskleidung, nahmen vor der „Bütte” Aufſtellung. Der
Ge=
ſang des Buchdruckermännerchors. Heil Gutenberg” leitete nach
einem Muſikvortrag die feierlich=heitere Handlung ein.
Gauwalter Nielſen,
der Reichsbetriebsgemeinſchaft VIII (Druck), hielt eine ernſte
An=
ſprache an die Täuflinge, in der er beſonders die Tatſache
hervor=
hob, daß heute im graphiſchen Gewerbe alles zuſammengeſchloſſen
iſt, was zum Druck gehört. Vom Betriebsführer, über den
Ange=
ſtellten bis zum Lehrling iſt alles eine Einheit geworden. Das
Gautſchen, das heute zum erſten Male öffentlich vorgenommen
wird, iſt ſelbſtverſtändlich ſchon früher geübt worden. Die Buch=
D Heimatgeologiſche Wanderung der Volksbildungsſtätte
Darmſtadt. Am Sonntag dem 30. Juni, findet eine
ganz=
tägige Wanderung unter Leitung von Dr. H. Diehl nach dem
Roßberg ſtatt. Die Teilnehmer treffen ſich um 9 Uhr am
Botaniſchen Garten (Roßdörfer Straße). Ruckſackverpflegung iſt
mitzubringen. Teilnehmergebühren werden nicht erhoben.
7 Die Gewerbeſcheine 1935 können beim Finanzamt
Darm=
ſtadt=Stadt (Finanzkaſſe), Alexanderſtraße 22 (ehem. Infanterie=
Kaſerne), in der Zeit vom 26. Juni 1935 bis 15. Juli 1935
wäh=
rend der üblichen Kaſſeſtunden abgeholt werden.
*Oer Funktag des ROR. in Darmſtadt.
Funkſchau der Funkhändler und Inſtallakenre. — „Kampf den Rundfunkſtörungen!”
Bunker Funkabend im Saalbau.
Am geſtrigen Morgen wurde anläßlich des vom RDR.
ver=
anſtalteten Funktages im Gartenſaal des Städtiſchen
Saal=
baues eine Funkſchau der Darmſtädter Funkhändler und
In=
ſtallateure eröffnet. Wir ſehen auf den Ausſtellungsſtänden der
Elektro=Innung von Stadt und Kreis Darmſtadt, des
RDR., der Firma Feix, Wilhelminenſtraße, und in der
Gemein=
ſchaftsausſtellung der drei Firmen Boßler, Lorz und Roth
eine intereſſante Auswahl der neueſten Apparaturen auf dem
Gebiete der Rundfunkeinrichtungen. „Kampf den
Rundfunk=
ſtörungen!” und „Rundfunk in jedes deutſche Haus!” leuchtet uns
hier als Motto entgegen.
Zur Eröffnung hatten ſich eine Fahnenabordnung der PO.,
ſowie Vertreter der SA., SS. und der Flieger eingefunden. Nach
den Begrüßungsworten des Kreisfunkwarts Pg. Schlitt ergriff
der Oberbürgermeiſter, Kreisleiter Wamboldt, das Wort
und dankte zunächſt dem Kreisfunkwart für alle ſeine
Bemühun=
gen im Dienſte des Rundfunks. Sein Dank galt aber auch den
Veranſtaltern und Ausſtellungsfirmen, wie überhaupt allen denen,
die dem Rundfunk im neuen Staat die Geltung verſchaffen, die
ihm gebührt. Der Rundfunkhändler, ſo führte Kreisleiter
Wam=
boldt u. a. aus, iſt heute nicht nur Geſchäftsmann, ſondern ein
hervorragender Träger der deutſchen Rundfunkeinheit. Dieſe
Rundfunkeinheit zu ſchaffen, war eine frühe Tat der
national=
ſozialiſtiſchen Rundfunkführung, die ihre Ehre darin ſah. dem
Führer einen bis ins einzelnſte zuverläſſigen Rundfunk zur
Ver=
fügung zu ſtellen. Kurz nach der Machtübernahme wurde die
Deutſche Rundfunkkammer E. V. gegründet. Als nächſtes war es
möglich, bei der Berliner Jubiläums=Ausſtellung dem deutſchen
Volk den Volksempfänger zu ſchenken. Einige Wochen ſpäter
wurde aus dem „E. V.” die Reichsrundfunkkammer als
Körper=
ſchaft öffentlichen Rechtes, in der alle Funkſchaffenden vertreten
ſind. Nach 1½jähriger Arbeit der neuen Rundfunkführung hatte
der Volksempfänger bereits eine Auflage von 1.3 Millionen; das
war Arbeitsbeſchaffung und Dienſt am Volk zugleich. Ohne Kampf
ging dieſe Belebung des Funkhandels nicht ab. Der Kampf um
den Volksempfänger war aber auch zugleich das Durchbrechen
nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsplanung auf dem Gebiete des
Rundfunks. Einheitlich geleitet, ſoll nun der Rundfunk dazu
dienen, das ganze Volk zu jeder Stunde zuſammenzurufen. Ein
Band zwiſchen Führer und Volk zu ſchlingen, das iſt eine der
hohen Aufgaben des Rundfunks, für die alle Beteiligten ihre volle
Kraft einſetzen ſollen. Auch dieſe Ausſtellung ſoll im Dienſt dieſes
Gedankens ſtehen. Wer hier für den Rundfunk wirkt, wirkt für
Deutſchland und Adolf Hitler!
Nachdem dann der Kreisfunkwart Pg. Schlitt die
Eröff=
nungsfeier mit einem Sieg Heil auf den Führer beſchloſſen hatte,
ſang man die beiden Nationallieder und ging dann zu einer
mäheren Beſichtigung der Ausſtellung über.
Die Funkſchau bleibt übrigens, vielſeitigem Wunſch
entſpre=
chend, noch am Sonntag ſtehen und iſt von 10 Uhr vormittags
bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Es wäre zu begrüßen,
wenn die Darmſtädter Bevölkerung durch regen Beſuch der
Aus=
ſtellung die Veranſtaltung des RDR. fördern würde! —
Am Nachmittag ſprach der techniſche Leiter der
Kreisrund=
funkſtelle des RDR., Pg. Scriba, über „
Rundfunkſtörun=
gen und deren Beſeitigung”. Pg. Scriba führte zunächſt
ein neues Störungs=Suchgerät vor, erklärte ſeinen Bau und ſeine
Anwendung, nachdem er künſtliche Störungen bervorgerufen hatte.
Anſchließend ging er auf die geringfügigen Störungen ein, wie
ſie durch Ein= und Ausſchalten von Licht, durch Klingeln, durch
Staubſauger, Nähmaſchinenmotoren und Heizkiſſen entſtehen. Alle
dieſe Störungen ſind verhältnismäßig einfach zu beſeitigen, wie
Pg. Scriba nachweiſen konnte. Abſchließend wurden Fragen aus
dem Zuhörerkreis erörtert.
Am Abend konnte Kreisfunkwart Pg. Schlitt eine Menge
von Rundfunkfreunden beim Bunten Abend im Städtiſchen
Saalbau begrüßen. Nachdem die Kapelle Schlupp mit
ſchwung=
vollen Strauß=Klängen den Auftakt gegeben hatte, ſprach der
tech=
niſche Leiter der Kreisfunkſtelle, Pg. Scriba, ein paar
ein=
leitende Worte über die Durchführung des Rundfunkſprecher=
Wettbewerbs. Dieſer Abend, ſo führte Pg. Scriba aus, möge
da=
zu dienen, volksverbundene Rundfunkſprecher zu entdecken, die aus
dem Volke kommen und vom Volk als gut empfunden werden.
Die Sprecher ſollten einen Film beſprechen, der gleichzeitig vor
dem Publikum läuft, ſo daß es leicht iſt, zu beurteilen, ob die
Sprecher die Gabe haben, in lebendiger Weiſe zu ſchildern. —
Und nun ſtieg der mit Spannung erwartete Wettbewerb, zu dem
ſechs Herren und eine Dame angetreten waren und den Pg.
Scriba leitete. Während vorne der Film vom Tag von Potsdam
abrollte, ertönten nacheinander die verſchiedenen Stimmen aus
einem Lautſprecher. Es waren doch einige unter den Bewerbern,
die ihre Aufgabe durchaus gewandt anpackten und in
lebendig=
anſchaulicher Weiſe löſten! Dann begann das bunte Programm,
das von den „7 Rückkopplern” aus Frankfurt beſtritten
wurde. Nach einer humorvollen Begrüßung durch W. Frietzſche
traten die luſtigen Anſager (M. Hillburg=Sang und H.
Hanſchmann) in Tätigkeit und meldeten zunächſt D.
Wol=
fers an, die dann mit luſtigen Vorträgen raſch Sympathien
eroberte. Dann brachten W. Frietzſche und G. Ripperger
in wirklich humorvoller Weiſe das Banditenduett aus Flotows
„Stradella”, begleitet von H. Hanſchmann. Und auf die
muſikaliſchen Genüſſe folgte dann „Frankfurter und anderes
Ge=
babbel” von M. Hillburg=Sang, die damit ganz fraglos
bewies, daß ſie babbele kann! Die Stimmung war damit ſchon
ſo geſtiegen, daß das Publikum in der folgenden Szene „In der
Hafenſchänke” auch beim Refrain mitwirkte. In dieſer
Hafen=
ſchänke waren die Richtigen verſammelt: außer D. Wolfers
und M. Hillburg=Sang, H. Hanſchmann, W.
Frietz=
ſche G. Ripperger. A. Abel und F. Becker, die in
bun=
ter Folge Späße und Lieder brachten. Und dann folgte noch eine
Straßenſzene, betitelt: „Sänger der Vergangenheit”, in der die
luſtigen Sieben ſich nochmal von der beſten Seite zeigten! —
End=
lich ſtieg dann die Verloſung, die dem glücklichen Gewinner einen
Volksempfänger einbrachte, und dann gab’s kein Halten mehr:
es wurde getanzt, und die Kapelle Schlupp hatte alle Hände
voll zu tun!
19i
Nun
ers.
drucker haben an dieſem wohl älteſten Brauch eine Handwerf:”
durch alle Zeiten treu feſtgehalten, in berechtigtem Stolz auf de
ihnen ſchon von Kaiſer Friedrich III. verliehenen Rechte und Prr.
vilegien (hierzu gehören übrigens auch die fünf Farben). Ms
im 15. Jahrhundert die Jünger der Schwarzen Kunſt ſchon in don
Bad geworfen wurden, ſo geſchieht es heute noch. Wo das
Gaun=
ſchen herkommt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Nahe lient
aber die Erklärung: Bekanntlich muß das Papier vor dem Druu
angefeuchtet werden. Bei Bürſtenabzügen z. B. werden die Poi /100
pierfahnen durchs Waſſer gezogen. Dadurch mag der Brauch enn.!
ſtanden ſein. Wie das Papier, um druckfähig zu werden, durch: 10 M0 Lus ſagt es
Waſſer gezogen wird, muß es auch der Buchdrucker werden, wemm 94 900d und Rheir
er vollgültig in die Gemeinſchaft aufgenommen, wenn er zünftiu
werden ſoll. Im neuen Deutſchland leben überall die alten Hant),/ m0
werksbräuche wieder auf und ermöglichen es auch uns, das Gauy — mus auch dele
ſchen wieder in alter Form zu üben. Wir ſind dankbar dafü zuſch
Aar
und werden es in alle Zukunft wahren. Eines aber ſoll vor alle,
Oeffentlichkeit beſonders feſtgeſtellt werden: das graphiſche G.0. „u
werbe ſteht einig bis zum letzten Mann zum Führer Adolf Hitles, Tag, Zeugſis
Es ſteht heute keiner mehr abſeits, und ich freue mich beſonder:. hillerugend auſ,
daß auch die Betriebsführer wieder im Feſtzug mitmarſchieren unm gendführer B
unſer Feſt mitfeiern. Ich grüße alle mit unſerem alten Gruu ee der Ertück
„Gott grüß’ die Kunſt‟. Das Feſt nehme ſeinen Anfanu ahiet hat, Gerade
aun eigenen Korpet.
Kreiswalter der DAF. Zachow
begrüßte in ſeiner Anſprache beſonders die Meiſter und Lehn büſ u0d zio
mu Nicht Spitzenle.
linge und weiſt darauf hin, daß gerade das Gautſchfeſt feſt irn ſüddeſtleiſtung in
deutſchen Volke und beſonders natürlich im Buchdruckergewerhc
zmeradſchaft
wurzelt. Alle dieſe Volksfeſte können ihre völkiſche Grundlage Kräfte jede
niemals verlieren. Dieſe völkiſche Grundlage aber iſt es die unm nc freudig miterlebe
alle zuſammenſchweißt, und der Zuſammenhalt der Mitglieder des
ſchwarzen Zunft iſt durch die Jahrhunderte vorbildlich geweſem Eit lachender
Ich ſehe als Schönſtes in dieſem Feſte, daß hier Meiſter, Geſellern ken Nuch von Müthle.
und Lehrlinge zuſammenſtehen und zuſammen feiern. Der altz hm Gärten um Die.
Brauch muß ausgeübt und gepflegt werden, um den Geiſt der Ge/ fiuten Gruppen übe.
meinſchaft im Sinne des Nationalſozialismus neu erblühen zo hm ud Gruppen ie
laſſen. Haltet dieſen Geiſt hoch und bleibt ihm treu, er bildee 1oie und Lauſchuge,
neu genügen, und
züten die Bleiſtifte,
kanute vom Sportpl.
den Kern für euer Vorwärtskommen im Leben.
Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter Maus
übergab danach im Auftrag der Kreisbetriebsgemeinſchaft UIII breien.
(Druck) die angetretenen 41 Täuflinge der Gautſchkommiſſion, dan Da gibt es eiſt
mit ſie ihres Amtes walte, um die Lehrlinge zur Losſprechunn ucesübungen, über
vorzubereiten. Sie möge ihres Amtes walten nach altem Brauckt ſasl und je nachde
zu Ehren des Meiſters Gutenberg. Der Gautſchmeiſter wies danu nuuſt die wilde 30
ſeine Täuflinge in dichteriſcher Rede auf die Bedeutung deu imeraden, ſo daß e5
Gautſchaktes hin und ſchloß ebenfalls mit einem „Gott grüß diü Mäuspunkten. Dang
krrung — eine für d
Kunſt”
Die letzten Worte des Redners waren noch nicht verhallt, al1 wmmen, und ſchon
ſchon der Erſte der Täuflinge ſich gepackt ſah und das dreimaligg hmmnt noch der M
Untertauchen über ſich ergehen laſſen mußte. In ſchneller Folge wöglichen zackigen
unter ſteigendem Jubel der Zuſchauer, folgten die „40 Leidenss Enchlagball weit zu 1
genoſſen”. Jedem wurde alsbald zum Troſt und zur Stärkung, tagkeit, und die Mind
vor allem aber wohl zum Ausgleich der äußeren Befeuchtung, eirt es ür die älteren Ja
ſchäumendes Maß Bier überreicht. Etwa eine Dreiviertelſtunde Man will ja nicht in
nahm der Akt des Gautſchens in Anſpruch. Zum Schluß ſpracht Alrbeit verhelfen.
föhringen einer oder
Innungsmeiſter Künzel,
Ue Haut abſchürſt
der Vorſitzende der Buchdrucker=Innung Darmſtadt. Er ſprach der) eute an „ihrem Ta
Täuflingen die herzlichſten Glückwünſche zur beſtandenen Probe au=”, auch mal Jod drauf
und gab der Hoffnung Raum, daß ſie alle ebenſogut und ſtandhaf1 heiht. Aber, und
auch ihre Meiſterprüfung beſtehen möchten, damit ſie als vollgül) zuends iſt etwas Ern
tige Mitglieder der Buchdruckerzunft, durch ihrer Hände Arbeitt, umd Mädchen eine
helfen des Geiſtes Gut unſerer Wiſſenſchaft und unſerer Kultux) ſbeitrug, den Ablauf
und Kunſt der Allgemeinheit zu vermitteln. Sein Sieg=Heil aut
Und das will
den Führer beſchloß das erſte öffentliche Gautſchfeſt.
EMödchen machten i
Das Feſt fand ſeinen Abſchluß mit einem Bunten Abend) Luun die Auswertun
in den Räumen des „Rummelbräu‟. Die Ueberreichung der lryiſeilung mit der
Gautſchbriefe wurde umrahmt von Geſangschören des Geſangvers „Suntagt
eins „Gutenberg‟, Darbietungen der „Kanarienhähne” uſw. A. 8t,/ fſeſe
Müre Sieger
hren
Wochendienſtplan vom 24.—29. Juni 1935.
Reviergruppe I (Müller), Freitag, den 28. Juni: Sitzung de:
Verſammlungsleiter der Untergruppe 1a und 1b. Ort
Bockshaut Kirchſtraße. Zeit: 20 Uhr 30 Min.
Reviergruppe II (Mühlum), Donnerstag, den 27. Juni
Sonnenwende 19
kreislauf der
Natu=
rund — im Rahmen
Wblegung für die
it drei grundleg
pi Darmſtädter S
wunze Volt hinter
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bieiwende in der Nat
Giunnenwende zu der
Reviergruppen=Verſammlung der Blockwarte und Stellver3 fühe Volk Anteil mi
treter der ſeitherigen Untergruppen 22 (Mühlum) und 27//II. Bei herrlichem
(Jung). Ort: Brauerei Schul, Dieburger Straße. Zeit
20 Uhr 30 Min.
Montag, den 24 Juni Block Fülberth (Techniſche Hoch6
ſchule): Verſammlung aller Luftſchutzhauswarte der Tech0
niſchen Hochſchule. Ort: Hochſchule, Hörſaal 143. Zeit.*
20.00 Uhr.
Reviergruppe III (Mahr). Freitag, den 28. Juni: Revier=)
gruppen=Verſammlung der Blockwarte und
Luftſchutzhaus=
warte einſchließlich Stellvertreter der ſeitherigen Unter=”
gruppen 3a (Pra), 3b (Mahr). Ort: Concordiaſaal, Mat3
kenſenſtraße. Zeit: 20 Uhr.
Reviergruppe IV (Britz). Mittwoch, den 26. Junf; Revier?
gruppen=Verſammlung der Blockwarte und Luftſchutzhauss
warte einſchließlich. Stellvertreter der ſeitherigen Unters
gruppe 4 (Britz). Ort: Badiſcher Hof. Ecke Blumenthal!
ſtraße und Wendelſtadtſtraße. Zeit: 20.30 Uhr.
Reviergruppe W (Dieter). Montag, den 24. Juni; Revier?
gruppen=Verſammlung der Blockwarte und Stellvertrete.”
der ſeitherigen Untergruppen 62 (Dieter) 6b (Feyh). Ort=
Reſtauration Rehberger Ecke Nieder=Ramſtädter= und Kies”
ſtraße. Zeit: 20 Uhr 15 Min.
Ortsgruppe Darmſtadt. Dienstag, den 25. Juni: Reviergrup”
penführerſitzung. Es haben nur die Reviergruppenführe:
und deren Stellvertreter zu erſcheinen. Ort: Rheinſtr. 776
Zeit: 20,00 Uhr.
Luftſchutzſchule. Samstag, den 29. Juni: Beginn des
Sonderlehrganges für nicht ausgebildete Blockwarte. Ort
Luftſchutzſchule, Rheinſtraße 75. Zeit: 14.00 Uhr.
Der Ortsgruppenführer
J. A.: (gez.): Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleiten
den Händen der
zſungsloſen Verlau
uferſt ſtark. Von ei
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inzelnen
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Eiperzierplatz an,
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M An Verbänder
Lutevpoll, Bund Der
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Die Gahnen der
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Nidnpenjanale.
Was die Lichtſpiellheaker bringen.
— Das Union=Theater, zeigt noch bis einſchließlich Monteſg
den Aufſehen erregenden Film „Kreuzweg einer Liebe
der bei ſeiner Premiere größte Beachtung fand.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen noch bis einſchließlich Diens”
tag Joan Crawford und Clark Gable in ihrem neueſten Filn=
„In goldenen Ketten” mit Otto Krüger. Regie Claren”.
Brown.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen noch bis einſchließlich Montag.
„Hermine und die ſieben Aufrechten”, nach Paul Kellers Novell
„Das Fähnlein der ſieben Aufrechten”, mit Karim
Hardt, Albert Lieven, Heinrich George und Paul Henkels in deig
Hauptrollen.
— Reſi=Theater zeigt in Erſtaufführung den großen Rebu”
film „Senſation in London” (Evergreen).
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Städtiſcher Saalbau. Heute abend 8 Uhr:
Abend. Leitung W. Schlupp.
Schuls Felſenkeller: Gartenkonzert.
Reſtaurant Sitte. Heute ſpielt Willy Melchior.
Tanz=
[ ← ][ ][ → ]Eronntag, 23. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Feſt der deutſchen Jugend.
Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt
Jungvolk und Jungmädel
hielt folgenden kernigen Feuerſpruch:
Brand brennt vom Brande, bis er verbrannt iſt,
Feuer fängt Leben aus Feuers Samen,
im ſporklichen Kampf.
Auch der Menſch gibt den Funken den Menſchen weiter,
Wers nicht glauben wollte, mußte ſich am Samstagmorgen
van überzeugen: Wir Darmſtädter ſind doch Kerle! Hat es da
Haar Tage lang geregnet, zeitweiſe „gegoſſen” und manchmal
ſchüttet”, und was hört man da: in Frankfurt und Mainz wird
Tag der deutſchen Jugend des ſchlechten Wetters wegen
abge=
uind verſchoben. Dabei prophezeit der Reichswetterdienſt ſchon
Drei Tagen Aufheiterung uſw., die Zeitung ſchreibt es und
Rundfunk ſagt es dreimal täglich mindeſtens. Aber die dort
Main und Rhein glauben halt nichts. Das iſt bei uns doch
geslich anders. Wenns im Blatt ſteht, wird das Wetter ſchön
mags auch vielleicht noch einen Tag dauern. Und ſo wars
ſarich.
Wochenlang haben die Jungenſchaften und die Schulklaſſen
Jungvolks geübt, die Jungmädel desgleichen, um heute, an
ſem Tag, Zeugnis abzulegen, daß die körperliche Schulung in
Sitlerjugend auf breiteſter Front voranſchreitet, ſo wie es der
ſiosjugendführer Baldur von Schirach für dieſes Jahr, das
yhr der Ertüchtigung der Hitler=Jugend
ange=
znet hat. Gerade die Kriegsjahrgänge, die ſchwere Notjahre
geigenen Körper erleiden mußten und heute einen Ausgleich
ſgeri und finden müſſen, die traten zum ſportlichen Wettkampf
Nicht Spitzenleiſtungen galt es zu vollbringen, ſondern eine
Andeſtleiſtung in der Mannſchaft. Alſo Stärkung des
ſimeradſchaftsgefühls durch reſtloſen Einſatz
r Kräfte jedes Einzelnen. Und das durfte man denn
uh freudig miterleben.
Ein lachender Himmel, warme Sonne, belebender Wind, mit
In Ruch von blühenden Linden, Jasmin und Roſen, die da in
M Härten um die Sportplätze duften. Pünktlich marſchieren die
ſien Gruppen überall an. Kommandos — und die
Jungenſchaf=
u und Gruppen teilen ſich ab, fix iſt die Kluft abgelegt.
Sport=
he und Laufſchuhe, vielleicht auch ein richtiger Trikot mit
Wap=
y. genügen, und ſchon trillern die Pfeifen. Die Protokollführer
zenn die Bleiſtifte, und die Starter, das ſind ja alles gute
Be=
jnte vom Sportplatz und aus der Turnhalle, rufen zum
An=
intemt.
Da gibt es erſt einmal einen kräftigen Lauf, die ſchönſte aller
Ohesübungen, über 60 Meter. „Auf die Plätze! Achtung! Fertig!
B, und je nachdem, zünftig mit rechtem Start oder „nur ſo‟ —
huußt die wilde Jagd uber die Laufbahnen, angefeuert von den
hnzraden, ſo daß es manche Ueberraſchung gibt, mit erfreulichen
Aupunkten. Daneben ſind ſchon die Sprungplätze beſetzt.
Weit=
ſpung — eine für die Jugend „brauchbare” Uebung, wird
abge=
unmen, und ſchon rechnet man die Punkte zuſammen. Dann
kamt noch der Wurf. Ebenfalls eine „Brauchkunſt” für alle
oglichen zackigen Geſchichten. Heute iſt es einfach; mit dem
Elagball weit zu werfen, iſt für den kleinſten Stupps eine
Leich=
tikent, und die Mindeſtpunkte fallen nur ſo. Etwas ſchwerer iſt
für die älteren Jahrgänge bei der Wegbeförderung der Keule.
An will ja nicht ins Nebenfeld geraten und den Sanitätern zu
Wefit verhelfen. Keine Idee. Und wenn beim Laufen oder
Erigen einer oder eine aus Kampfesluſt in den Sand rutſcht und
NHaut abſchürft, dann ſind die Helfer vom Roten Kreuz gerade
ht= an, ihrem Tag” ſchon da und gucken ſachverſtändig, pinſeln
ah mal Jod drauf, weil das dann einen „ernſten” Anſchein
ver=
ſot. Aber, und das können wir nach Rückfrage feſtſtellen:
nir=
hls iſt etwas Ernſtliches paſſiert, dazu herrſchte bei den Jungen
w Mädchen eine viel zu eiſerne Selbſtdiſziplin, die auch dazu
dtmug, den Ablauf reibungslos zu geſtalten.
Und das will allerhand heißen: Ueber 4000 Jungen und
Arduhen machten ihre Leibesübungen in den einzelnen Diſziplinen
ſoddie Auswertung verurſacht allerlei Arbeit, ſo daß die
Preis=
htiilung mit der Bekanntgabe der Sieger vorausſichtlich am
Enntagnachmittag noch nicht erfolgen kann, weshalb wohl, an
iem Nachmittag alle Teilnehmer geſammelt antreten werden, um
ie Sieger zu ehren.
Bonnenwendfeier der Hiklerjugend.
Jaßſenkundgebung auf dem Kavallerie=Exerzierplaß.
Botſchaft des Reichsjugendführers.
Sonnenwende 1935! Die beſondere Verbundenheit mit dem
ßeislauf der Natur, die Teilnahme aller Kreiſe der Bevölkerung
ud — im Rahmen eines ſtraffen Aufmarſches — die
Zeugnis=
nlegung für die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung, das ſind
d prei grundlegenden Punkte, welche den Sinn und den Gehalt
n Darmſtädter Sonnenwendfeier 1935 ausmachen! So wie das
anze Volk hinter dem einen Führer ſteht, ſo will die HJ., in
Werwindung aller Eigenbrödeleien, auch an dieſem Tage der
hitvende in der Natur, der Beſinnung und neuen Hoffens die
Syrienwende zu der Feier der Jugend ausgeſtalten, an der das
giite Volk Anteil nimmt.
Bei herrlichem Wetter nahm die Feier, deren Durchführung
den Händen der HJ. lag, einen überaus eindrucksvollen und
pbingsloſen Verlauf. Die Beteiligung der Bevölkerung war
äße rſt ſtark. Von einer ganzen Reihe von Sammelplätzen aus
ukien die einzelnen Verbände und Organiſationen auf
getrenn=
m Anmarſchwegen in vier Marſchſäulen auf dem Kavallerie=
Gerzierplatz an, ſo daß Stockungen vermieden wurden und der
Afmarſch ſich glatt und binnen kurzer Friſt vollzog.
An Verbänden uſw. marſchierten u. a. auf: Hitlerjugend,
Svolk, Bund Deutſcher Mädel und die Schulen, Landespolizei,
chutzpolizei, SA., SS.. Flieger und SAR. I. Ferner die PO.,
d Arbeitsfront, der NS. Studentenbund, das NSKK., der
Ar=
htsdienſt und die NS. Formationen des Standortes Griesheim.
de Fahnen und Uniformen der Bewegung, Marſchmuſik und
larſchſchritt der Kolonnen vereinigten ſich zu einem geſchloſſenen
Ald wuchtiger Diſziplin, das in dem prächtigen Aufmarſch auf
om ſo wundervoll gelegenen Gelände ſeinen äußeren Ausdruck
ind. Auf dem in der Mitte gelagerten Sandhügel wie üblich
mächtiger Holzſtoß aufgebaut, von hier ſchmetterten die
Fan=
ſrem, ertönten die Sprechöre und Lieder, ſprachen die Redner,
lei hatten auch die zahlreichen Ehrengäſte Aufſtellung
genom=
en. Die Fahnen der HJ. und der anderen Verbände waren vor
m Hügel aufgebaut, von ſeinen beiden Seiten leuchteten hohe
ſanmenfanale.
Die Feierſtunde begann mit Fanfarenruf und Paukenwirbel.
hc dem Lied von Max Barthel „Unter der Fahne ſchreiten wir”,
nd dem Sprechchor „Kampf” folgte das Lied „Unſer die Sonne,
niſer die Erde‟. Machtvoll erklangen die Worte in die Weite,
s ſie an dem Waldrand ein Echo fanden, trotzig und kräftig
ben ſich die Reihen der Fackelträger auf dem Hügel von dem
lnklen Nachthimmel ab.
Volkes Lohe erlöſche nie!
Nach dem Auflodern der Flammen ſprach
Bannführer Freudenberg
packende Worte über die Bedeutung der heiligen Flamme, die
über alle Unterſchiede, über alle Konfeſſionen hinweg als ein
Symbol leuchte der Bekenntniſſe, deutſch, nur deutſch zu ſein. Der
Bannführer verkündete dann folgenden
Aufruf des Reichsjugendführers.
den Baldur von Schirach für die Sommerſonnenwende 1935
er=
laſſen hat:
Deutſche Jugend! In allen Teilen Deutſchlands ſteht Ihr
heute an den Feuern der Sommer=Sonnenwende zuſammen. An
allen Euren Feuern hört Ihr die gleiche Botſchaft. Wie die reine
Flamme vor Euch ſich ſelbſt verzehrt im Kampf gegen die
Finſter=
nis und die Nacht, ſo ſollſt auch Du, deutſche Jugend, eine lautere
Flamme ſein und ſelbſtlos das Licht Deines Glaubens an
Deutſch=
land durch Nacht und Dunkel tragen. Auch wenn man die lichte
Flamme der Wahrheit, die Du trägſt und verkörperſt, nicht
ver=
ſtehen ſollte, bekenne ſie trotzdem! Bekenne über Konfeſſionen
und Klaſſen die ewige Wahrheit Deines Glaubens an den von
Gott geſandten Führer und ſeine heilige Fahne. Eine flammende
Jugend grüßt von den Bergen bis zum Meer den Führer aus
der Nacht zum Morgen. Dem Führer Sieg=Heil!
Mit einer Paraphraſe über „Volk ans Gewehr” und dem
HJ.=Lied ſchloß die Feierſtunde.
Dg. Arheilgen, 22. Juni. Deutſches Jugendfeſt. Auf
beiden Sportplätzen begannen heute morgen, an dem der
Schul=
unterricht aus Anlaß des Feſtes der Jugend ausfiel, die
ſport=
lichen Wettkämpfe, die die geſamte Jugend vereinigten. Als
Abſchluß findet am Sonntag abend im Turngarten des
Turn=
vereins eine Feierſtunde mit Sonnenwendfeier ſtatt, deren
Aus=
geſtaltung in den Händen der Hitler=Jugend liegt. In Wort,
Muſik und Spiel wird die Jugend Zeugnis ablegen von ihrer
deutſchen Art und ihrem Wollen Ausdruck geben. Dieſer
Feier=
ſtunde ſchließt ſich dann die Sonnenwendfeier an, und bei hoch
emporlodernden Flammen wird die Jugend Worte des
Bekennt=
niſſes ſprechen.
Reit- und Fahr=Turnier Darmſtadt.
Der Aufkakk am Samstag.
Nach langen, anhaltenden Regentagen ſpendete die Sonne
heiße Strahlen, welche den idealen Darmſtädter Turnierplatz
hin=
ter dem Feſtplatzgelände heute gerade für den Reitſport in ideale
Verfaſſung verſetzte.
Das an reit= und fahrſportlichen Prüfungen reich ausgeſtattete
Turnierprogramm mußte mit den verſchiedenartigſten
Vorprü=
fungen bereits am Samstagnachmittag begonnen werden.
Die Eröffnung bildete eine Jugendreiterprüfung
für Kinder unter 14 Jahren, vorgeſtellt durch Reitlehrer Schubert
vom Reitinſtitut Schott. Dieſe jugendliche Abteilung fiel auf
durch tadelloſen Sitz und ſichere Beherrſchung der Pferde in allen
drei Gangarten, und dürfte den Richtern die Preiszuerteilung
ſchwergefallen ſein. In der nun folgenden Dreſſurprüfung,
Klaſſe A, ſtellten ſich fünf Amazonen den Richtern. Es
war bewundernswert für den Pferdekenner, wie durchläſſig und
rittig das Pferdematerial und wie einwandfrei und ſauber der
Sitz der Reiterinnen war. Da die Hauptprüfung erſt am Sonntag
ſtattfindet, iſt hier, wie bei allen anderen Vorprüfungen, die am
Samstag ſtattfanden, eine Mitteilung über die Reihenfolge der
Placierung nicht möglich.
Die dritte Prüfung, eine Dreſſurprüfung KlaſſeT,
zerfiel in zwei Abteilungen. In der Abteilung a) ſtellten
Ama=
teure und in b) Berufsreiter ihre Pferde vor. In beiden
Abtei=
lungen wurde hervorragendes geleiſtet und gezeigt. Auch hier
mußte Können und Ueberlegen der Richter voll in Anſpruch
ge=
nommen werden.
Weiter wurden noch zwei Eignungsprüfungen,
einmal für Reitpferde dann für Jagdpferde,
ausge=
tragen. Bei der erſten Abteilung kam es darauf an, zu prüfen,
ob die jungen Pferde Anlagen zum Dreſſurpferd beſitzen, bei der
zweiten, ob ſie geeignet ſind, als Jagdpferde Verwendung zu
fin=
den. Ein großartiges Bild bot ſich hier am Schluß dieſer
Pro=
grammnummer dem Zuſchauer, als die ganze Abteilung der
Jagd=
pferde über die von den Richtern beſtimmten, nicht leichten
Hin=
derniſſe hinwegging.
Zur gleichen Zeit wickelte ſich auf dem Sportplatz des
Hoch=
ſchulſtadions das Schirren, das Laufen ſowie das
Handpferd=
führen, ein Reiter mußte mit vier Pferden im Galopp über eine
vorgeſchriebene Strecke gehen, als Teilprüfung des großen SA.=
Fünfkampfes ab. Hier zeigten die SA.=Reiter daß ſie nicht
nur reiten können, ſondern daß ihre Ausbildung eine vielſeitige
iſt und ſie auch auf dem Gebiet der Leichtathletik und des
Schießens etwas leiſten.
Beſondere Anziehungskraft dürften im
Sonntagspro=
gramm die Springkonkurrenzen der Klaſſe I und M, an der ſich
die im In= und Ausland bekannten Turnierpferde des Stalles
Oberleutnant Betzel, Aachen, beteiligen, ausüben. Jeder, der in
ſeinem Herzen einen Platz für das edelſte unſerer Haustiere, das
Pferd, übrig hat, müßte dieſer groß angelegten Veranſtaltung
bei=
wohnen, und dann dürfte das Darmſtädter Sommerturnier 1935,
bei gleich günſtigem Wetter wie heute, von vollem Erfolg
ge=
krönt ſein.
Ct.
Aeick mit Leritti
ist gut für Herz und Nerven. Qulck steigert die Kraft und Ausdauer im z„
Berut, beim Sport, auf Reisen. Ouicr überwindet Müdigkeit und
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— Ausgabe von Mietgutſcheinen (Sondergebäudeſteuer). Wir
verweiſen auf die Bekanntmachung des Städtiſchen Wohlfahrts=
und Jugendamtes in der heutigen Nummer, wonach die Ausgabe
der Mietgutſcheine für Juni und Juli in der Zeit von
Donners=
tag, den 27. Juni, bis Dienstag, den 2. Juli 1935, im früheren
Ludwigsbahnhof, Steubenplatz 13. Eingang 2, ſtattfindet. Die
Ausgabe erfolgt nur während der in der
Be=
kanntmachung genannten Stunden gegen
Vor=
lage der Arbeitsloſenkontrollkarte bezw. des
Unterſtützungsausweiſes uſw.
SüLin
Vom Prinz=Georgs=Palais.
Der einheimiſche Fremdenführer hat uns am Donnerstag im
„Darmſtädter Tagblatt” mal wieder vor eine Sehenswürdigleit
unſerer Stadt geführt, und uns mit einem Hinweis auf das
Prinz=Georgs=Palais die „Nas drauf geſtumpt”, was es doch
alles an Hübſchem, Altem und Poetiſchem da und dort in faſt
vergeſſenen Ecken gibt. Was mich betrifft, ſo hab ich ja dieſes
Schlößchen ſchon gar lange zu meinem Wunſch=Wohnſitz erwählt
und — beſcheiden, wie ich bin — auf der Bank in dem ſchmalen
Seitenpfad dort geträumt, der Herr Großherzog oder der Herr
Heſſiſche Staat (oder wem’s jetzt grad gehört), der käm des Wegs
daher und tät zu mir ſagen: „Herr Burrus”, tät er ſagen, „weil
ich weiß, daß Sie die Ruhe ſo ſehr lieben und die
Seelenfeier=
tage, die Roſen und die alten Kaſtanien, ſo will ich Ihnen dieſes
Schlößchen zu Erb und Eigen ſchenken.” Bin ich dann wieder zu
mir gekommen, da war’s zwar nix mit dieſer hochherzigen
Schen=
kung, aber es war doch halt auch einmal ſchön geweſen, zu
trau=
men, es hätte ſein können. Jedenfalls habe ich nicht geglaubt,
daß auch noch andere in dieſes verſteckte Schlößchen verliebt ſein
könnten.
Darin hatte ich mich allerdings getäuſcht. Ungewußt hatte
vor zehn Jahren ſchon (wie es in der Zuſchrift heißt) auch Frau
Ida Bruckel=Demme vor dieſem Prinz=Georgs=Palais
ge=
träumt und jetzt auf den Donnerstag=Artikel hin der
Schrift=
leitung folgendes Gedicht geſchickt:
Träumerei
vor einem alten Haus im Herrngarten
(Prinz=Georgs=Palais).
Aus alten Zeiten ſteht ein Haus,
Das Tor aus Helleharden.
Aus blindgeword’nen Scheiben ſchaut’s
In einen Roſengarten.
Viel artige Schnörkel zieren fein
Den Giebel und das Tor,
Springbrünnlein ſpringt im Goldfiſchteich.
Ein Windſpiel ſpitzt das Ohr:
Es geht im leichten Dandy=Schritt
Der Liebſte von der Braut —
Die hat ihm in Lavendelblau
Noch lange nachgeſchaut.
Im Buchsbaumkranz das Tulpenbeet
Leuchtet in ſteifer Pracht;
Die Wetterfahne kreiſcht im Roſt
Und — hat mich wach gemacht.
Woraus man ſieht, daß, ſo oder ſo wir Darmſtädter doch
nicht ganz ſo undankbar gegen unſere Stadtſchätze ſind, wie es
manchmal ſcheinen könnte. Der eine träumt, die andere dichtet,
und über allem rauſchen die alten Bäume und will letzt, wie es
ſcheint, ſogar die Sonne ſcheinen.
Aus Beſſen.
J. Griesheim, 22. Juni. Die Muſterung der Jahrgänge
1914/15 der hieſigen Gemeinde findet am Mittwoch, dem 3. Juli,
ab 7 Uhr vormittags, im Gebäude der ehemaligen
Landwirt=
ſchaftskammer am Exerzierplatz in Darmſtadt ſtatt. —
Gol=
dene Konfirmationsfeier. Vor 50 Jahren am 25. Mai
1885, wurden hier in der evangeliſchen Kirche durch Pfarrer
Neu=
roth 43 Knaben und 40 Mädchen konfirmiert. Viele von dieſen,
beſonders von den Konfirmationsknaben, ſind heute nicht mehr
am Leben. In Erinnerung an ihren Einſegnungstag feiern die
Ueberlebenden am Sonntag ihre Goldene Konfirmation”. Am
Nachmittag verſammelt ſich der Jahrgang im Gaſthaus „Zum
Rebſtock” zu einer Feier. — Autozuſammenſtoß. Am
Don=
nerstag abend gegen 10 Uhr ſtießen an der Autobahnbrücke auf
der Darmſtädter Landſtraße zwei Perſonenautos zuſammen. Die
Inſaſſen kamen zum Glück mit Schnittwunden davon. Beidé
Wagen wurden ſchwer beſchädigt. — Auszeichnung im
Reichsberufswettkampf. Bei dem diesjährigen
Reichs=
berufswettkampf in Darmſtadt wurden die Maurerlehrlinge Karl
Schecker und Peter Keller, die bei Maurermeiſter Valentin Funk
hier bzw. bei der Bauhütte in Darmſtadt in der Lehre ſtehen,
mit einem Preis und Diplom ausgezeichnet. Wir gratulieren und
wünſchen weiteren Erfolg.
G. Ober=Ramſtadt, 22. Juni. NSV. Um den zur Zeit hier
zur Erholung befindlichen Kindern aus Kurheſſen eine beſondere
Freude zu bereiten, unternahm die Ortsgruppe der NSV. mit
ihnen eine Autobusfahrt nach Heidelberg. Früh um 7 Uhr
er=
folgte hier die Abfahrt. Die Hinfahrt ging durch den Odenwald
mit dem nächſten Ziel Erbach, woſelbſt das Schloß und der
weit=
hin bekannte Ritterſaal beſichtigt wurden. Dann ging es weiter
nach dem Endziel Heidelberg. Hier wurden das Schloß, das
be=
rühmte „Heidelberger Faß” und andere Sehenswürdigkeiten
be=
ſichtigt und ein reichliches, ſchmackhaftes Mittageſſen aus der
dor=
tigen NSV.=Küche eingenommen. Leider geſtattete der anhaltende
Regen nicht, ſich viel im Freien aufzuhalten. Die Heimfahrt
führte dann die Bergſtraße entlang. In Reichenbach wurde noch
einmal Raſt gemacht und die Kinder verpflegt. Trotz der
Wit=
terungsungunſt nahm die Fahrt einen ſchönen Verlauf. Sie wird
insbeſondere den Kindern, die alle zum erſten Male in dieſer
Gegend und in Heidelberg weilten, ſtets in angenehmer
Erinne=
rung bleiben.
k. Dieburg, 21. Juni. Fronleichnamsfeſt Durch das
anhaltende Regenwetter war es an dieſem katholiſchen Feſttage
nicht möglich, die übliche Flurprozeſſion abzuhalten. Sie bewegte
ſich deshalb nur innerhalb der Pfarrkirche. Die Kirchenmuſik und
der Kirchenchor trugen zur Verherrlichung des Gottesdienſtes
weſentlich bei. — Mitgliederverſammlung der NS.=
DAP. Die Verſammlung im „Weißen Roß” wurde von
Kreis=
ausbilder Schwörer an Stelle des verhinderten Kreisleiters
Burkart eröffnet. Zu dem gutbeſuchten Mitgliederappell waren
die SA., SA.=Reſerve und der Opferring erſchienen.
Kreispro=
pagandawart Schenk gab parteidienſtliche Anordnungen
be=
kannt und forderte deren ſtrengſte Befolgung. Gemeinſam wurde
dann das Lied „Volk ans Gewehr” geſungen. Anſchließend lief
der Film „Triumph des Willens”, der jedem Partei= und
Volks=
genoſſen zu empfehlen iſt.
Ci. Erbach, 22. Juni. Glockenweihe und
Heimat=
abend. Die von einer hier geborenen Deutſch=Amerikanerin
geſtifteten Glocken für unſere Stadtkirche wurden im Laufe dieſer
Woche gegoſſen und werden nun kommenden Samstag abend
feier=
lich eingeholt. Mit der Einholung wird ein Heimatabend
ver=
bunden, der auf dem ſtimmungsvollen Adolf=Hitler=Platz vor dem
Rathauſe oder bei ungünſtiger Witterung in der Stadtkirche
ab=
gehalten wird. Chöre der hieſigen Vereine und der Schuljugend,
Anſprachen, Orcheſterdarbietungen und gemeinſam geſungene
Hei=
matlieder werden die Vortragsfolge füllen.
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Reich und Ausland.
68 Toke in Reinsdorf.
34 Arbeiker noch vermißk.
Nach den letzten Ermittlungen beträgt die Zahl
der bei der Exploſionskataſtrophe in Reinsdorf
tödlich Verunglückten bzw. der an ihren
Verletzun=
gen Erlegenen 68. Wie wir weiter erfahren, ſind
im Paul=Gerhardt=Stift noch 83 Schwerverletzte,
in der Kliniſchen Anſtalt Halle 10 Augenverletzte,
in Deſſau=Herzberg, ſowie in einer Privatklinik
in Trebitz je ein Schwerverletzter untergebracht.
Die Zahl der Leichtverletzten belief ſich auf
ins=
geſamt 628. Von ihnen wird ein Teil zurzeit noch
ambulant behandelt, andere ſind ſofort von den
Rettungsſtellen verbunden worden, während der
weitaus größte Teil bereits völlig
wiederherge=
ſtellt iſt. Wie ſich leider inzwiſchen herausgeſtellt
hat, werden zurzeit noch 34 Werksangehörige
ver=
mißt, mit deren Tod gerechnet werden muß.
Es bleibt dabei; ein Bad im Monat.
Es hat in Budapeſt erregte
Parlamentsdebat=
ten und Auseinanderſetzungen zwiſchen Polizei
und Badehausbeſitzern gegeben; aber es blieb
alles beim alten: Die Zigeuner Ungarns,
angeb=
lich die naturnaheſten Söhne der Pußta, ſollen, wo
man ſie auch immer erwiſcht, einmal im Monat
ge=
zwungen werden zu baden. Nach erfolgter
Reini=
gung wird ein Badeſchein verabfolgt. — Wie zu
erwarten war, hat ſich bereits ein großer Handel
mit derartigen Badeſcheinen entwickelt. Auch die
erſten Fälſchungen ſind ſchon aufgetaucht. Man
denkt jetzt daran, den friſchgebadeten Zigeunern
ein Zeichen einzutätowieren. Es fragt ſich nur,
ob nach längerer Zeit noch Platz zum
Täto=
wieren iſt.
Chronik des Tages.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt um
Mitter=
nacht in Pernambuco zu ſeiner Heimreiſe nach
Friedrichshafen geſtartet und erreichte nach
Mit=
teilung der Deutſchen Seewarte um 9 Uhr den
Aequator.
Am Samstag iſt in Augsburg der ledige
Mi=
chael Körle aus Lutzingen hingerichtet worden.
Körle hat am 19. November 1933 den Schafhalter
Joſef Bunz auf der Weide in Lutzingen ermordet
und beraubt.
Das Große Los der franzöſiſchen
National=
lotterie in Höhe von 3 Millionen Francs iſt
ge=
meinſam von 70 Pariſer Nähmädchen gewonnen
worden.
Großfeuer in Peſchawar.
Abdämmung des Brandherdes mit Dynamit.
Sing oinſchwürum anolten Siemfe
Briefe an Filmſtars ſprechen Bände. — Die alle, ewig neue Melodie. — „3ch 1
ja ſooo begabt . . . - Pumpverſuche, Liebeserklärungen und Rakſchläge.
der „ſchöne Will” und die „Freuden der Großſtad!”
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verbotoe
Der Weg zum Ruhm.
Kalkutta. In der im Nordweſten Indiens
gelegenen Stadt Peſchawar brach am Freitag
bend Feuer aus. Da das Feuer, durch in der
Stadt gelegene Holzlager und das durch die Hitze
ausgedörrte Holzwerk der Häuſer begünſtigt,
ra=
ſend um ſich griff, wurden um Mitternacht
Trup=
pen zur Unterſtützung der Feuerwehr alarmiert.
Als alle Verſuche, den Brandherd einzudämmen,
fehlgeſchlagen waren, beſchloſſen die Behörden,
durch Dynamitſprengungen den brennenden
Stadt=
teil zu iſolieren. Nachdem die Bevölkerung aus
der Gefahrenzone weggeführt worden war, ſprengte
man mit rieſigen Dynamitmengen freie Flächen
rings um den Brandherd. Weitere Einzelheiten
fehlen noch.
Zu 45 Jahren Zuchkhaus verurkeill.
Waſhington. Wegen der Entführung des
kleinen Weyerhäuſer und wegen Erpreſſung
hat=
ten ſich vor dem Bundesgericht der erheblich
vor=
beſtrafte 24jährige Hermann Waley und ſeine
19jährige Ehefrau zu verantworten. Nachdem beide
ſich für ſchuldig bekannt hatten, verurteilte das
Gericht nach kurzer Verhandlung Hermann Waley
zu 45 Jahren Zuchthaus. Hinſichtlich ſeiner
Ehe=
frau lehnte das Gericht es auf Grund der
Erklä=
rung des Ehemannes und des Verteidigers ab,
ihr Geſtändnis anzunehmen. Waley und der
Ver=
teidiger hatten erklärt, daß Frau Waley erſt
einige Tage nach der Tat von der Entführung
des Knaben durch ihren Mann unterrichtet
wor=
den ſei.
Der von Waley der Mittäterſchaft bezichtigte
William Mahan, der unter Zurücklaſſung von
15 000 Dollar aus dem Löſegeld vor bald zwei
Wochen in Butter in Montana entfloh, konnte
bisher immer noch nicht verhaftet werden.
So alt wie der Film, iſt auch die große
Sehn=
ſucht zahlloſer Kinobeſucher, es ſelbſt einmal zu
einem gefeierten Filmſtar zu bringen. Alle
be=
kannten Künſtler und Künſtlerinnen auf dieſem
Gebiet erhalten täglich Dutzende von Briefen von
völlig Unbekannten, die nicht nur ein Autogramm
oder ein Darlehen wünſchen, ſondern zumeiſt ſelbſt
zum Film wollen. Jugendliche Naivität,
Hoff=
nungsfreudigkeit, Originalität und künſtleriſches
Wollen, jedoch auch oft unglaubliche Anmaßung
und Eigendünkel finden hier ihren Ausdruck. Die
große Maſſe des Publikums wendet ſich mit ihren
Wünſchen an den Film, meiſt direkt an die Stars,
da ſie mit der Organiſation der Filmherſtellung
nur wenig vertraut iſt und daher den
Filmgeſell=
ſchaften ſelbſt verhältnismäßig geringe Beachtung
ſchenkt. So erhält z. B. die „Ufa” gegenwärtig
täglich nur etwa 8 bis 10 Briefe von
Filmanwär=
tern, alſo nur einen Teil der heute noch jedem
einzelnen Künſtler zugehenden Bittſchreiben.
Früher, zur Zeit des Stummfilms, betrug dieſe
Zahl allerdings ein Vielfaches davon. Man hat
eben einſehen gelernt, daß es für den Tonfilm
nicht mehr genügt, ein ſchönes Geſicht oder eine
gute Figur zu haben. Jedem einzelnen
Starbe=
geiſterten, der zum Film gehen möchte, pflegt die
„Ufa” zu antworten, daß hierzu mindeſtens
ein=
bis zweijährige gründliche Ausbildung in der
Redekunſt bei einem Sprachlehrer mit
anſchlie=
ßender längerer Vorbereitungszeit auf der Bühne
erforderlich ſei, womit ſchon die überwiegende
Mehrzahl der Bewerber von ſelbſt wegfällt.
„Nicht lange hintenherum . . ."
Eine geradezu rührende Einfalt und
Ver=
trauensſeligkeit offenbaren manche Briefe
Jugend=
licher an Schauſpieler. So ſchreibt z. B. ein 17
Jahre alter Junge aus der Eifel an eine bekannte
Künſtlerin, daß ſie ihm ſo „ſympathiſch” ſei, weil
ſie ſeiner verſtorbenen Mutter ähnlich ſehe. „Um
gleich den Nagel auf den Kopf zu treffen”, fährt
der Jüngling fort, „und nicht lange hintenherum
zu machen, ich möchte gern zum Film. Meine
Freunde nennen mich all den ſchönen Will. Aber
das hat ſein Hagen wie alles in der Welt.”
Der „ſchöne Will” verſteht unter dieſem „Hagen”,
womit natürlich Haken gemeint iſt, einzig und
allein die unbeendete Lehrzeit. Das
bemerkens=
werte Schreiben ſchließt mit der tiefſinnigen
Aeuße=
rung: „Das Lebensſchickſal iſt nicht zu ergründen.
aber es ſteuert ohne Halt ſeinem Ziele zu." —
Sonderbare Vorſtellungen von der Filmarbeit
und dem Leben in der Großſtadt ſcheint ein
Mäd=
chen aus Schleſien zu haben, das derſelben
Künſt=
lerin u. a. ſchreibt: „Da die Eltern Beſuch bekom=
Immer noch Treibminen!
* Vor wenigen Tagen wurde dem däniſchen
Vermeſſungsſchiff „Dana” von einem Fiſchkutter
die Mitteilung gemacht, daß man ſüdweſtlich von
Hornsriff eine Treibmine aus dem Krieg
bemerk=
habe. Sofort wurden das Vermeſſungsſchiff ſowie
zwei Torpedoboote und ein Flugzeug ausgeſandt.
um nach der Mine zu ſuchen. Nach tagelangem
vergeblichem Suchen wurde die Mine 11
Kilo=
meter von dem zuerſt angegebenen Standort
auf=
gefunden und von einem Torpedoboot ins
Schlepp=
tau genommen, um dann an Land unſchädlich
ge=
macht zu werden. Die däniſche Marine teilt in
dieſem Zuſammenhang mit, daß ſeit Kriegsende
nicht weniger als 11000 Minen in der Nähe der
däniſchen Küſten aufgefunden und unſchädlich
ge=
macht wurden.
nen und es daher an Platz mangelt, möchte
einige Monate zu Ihnen nach Berlin kommr
Doch Sie ſollen nicht etwa denken, daß ich zu ihren
kommen will, um zu Vaulhenzen. Nein, ſie ſollle
mich ſo zu ſagen bei Ihnen beſchäftigen. Und
mit (!) will ich Berlin mit allen ſeinen Freu u.
kennen lernen."
Wahnſinnig verknallt
Ztafſt
auf auf der D.
Ue M 2 Mile
itzen vonl:
TS6.4 Wodt
UIür dert und 12.
ſchaften der
dem Hochſchulſtad
Darmſtadt gegen
Uhr nachmittags
taliberſchie
feſt auf der
Unter den männlichen Hauptdarſtellern ſcher,
ſich Willy Fritſch beſonderer Sympathien beel huſch.
ſchönen Geſchlecht zu erfreuen. Da fehlt es nruhſl //Uhr vorm, und 23
an ſchmeichelhaften Komplimenten perſönlice
Art von Verehrerinnen, die Willy geſtehen, Ta ſühr nachm.: Güh.
ſie in ihn „wahnſinnig verknallt” ſind und deum gegen Ro4=d0e
nach einiger Zeit verzweiflungsvoll anfraggn
„Willy, warum antworten Sie nicht?” —— „0c
werden wohl ſtets meine unglückliche Liebe zut / ſMelAMeslter
ben”, beichtet ein kleines Mädel aus der Pfalz./-
„Uebrigens übertrage ich einen ganz kleinen 2a./ )Humpf ohhP Aul
dieſer Liebe auf alle Willys. Leider muß ich Ihrzarl
jedoch die traurige Eröffnung machen, daß
Ihrem Vornamen wenig Ehre machen. Ich
nämlich bis jetzt immer in den Kakao geraten., züſehung heute Soll
* Die letzte Prüfu
Natürlich findet man in den Briefen an unſiſ
Filmlieblinge oft auch mehr oder minder verruf Wolzie für die Leichial
glückte Komplimente. „Da Sie ein ebenſolcks uen Samstag und Ne4
liebes, gütiges Geſicht haben, wie mein Vau/ luſtatt am Sämeit
wie Freude an der Ke
ſchreibt z. B. ein anderes Mädchen an eine Kü 1” nnud ihr neue Freunde
lerin, „bewundern und verehren meine Murh” 0azu waren alle
und ich Sie ſehr.” — „Ich bin der Anſicht, daß d 0/ kuichtathletikwetter 12
Ihren Namen ganz zu Unrecht tragen”, konſtatf. prompte Verſtändigun
hingegen ein Verehrer von Ida Wüſt in eimrn ſwonnende
Augenblick=
ſuöprung, Wurf und S
Schreiben an die Künſtlerin.
chi an Anfeuerungs
fürte des Lautſprechen
Söonntag, namentlich
Die weltumſpannende Macht des Films.
Viel Briefe Unbekannter, an Filmſtars ſi kunittenen Staffeln, w
jedoch als eine höchſt ernſthafte Angelegenheitrn
Telegt
tiefer innerer Bedeutung zu bewerten. Da fim/
man viele Seiten umfaſſende Herzensbeichten auf ! / 100 Meter:
ſamer oder bedrückter Menſchen, Ratſuchende /I uund Blind ſtößt Cr
M1.00,3 Min. vor Bl
Familienangelegenheiten, die ſich vertrauensru zuuusgedehnten Feld.
an den Künſtler wenden, und geiſtig wirklich hum „oes. — 1000=Meter=
ſtehende Schreiben, in welchen den Schauſpiel U ſöald die Führung v
neue, wertvolle Anregungen gegeben werden, eſie nicht mehr ab!"
Eine Klaſſe für ſich verkörpern die meiſt in Rampf, der nur um
regelmäßigen Abſtänden wiederkehrenden anora= iwewonnen wurde. —
men Briefe, in denen den Künſtlern Angenehns iſtien gewurzt, der
über ihre Tätigkeit im Film geſagt wird.
Wl=
viel Zartfinn und weibliche Anmutsiliegt nält ſütborn=Pfungſtadt
z. B. in dem Schreiben einer Frau an einen LF /41 Metet. — Im
kannten Darſteller: „Es iſt zu ſchön, für einzn Allinger=ASC. die
Menſchen ſo rein und wunſchlos fühlen zu könn. +/ 109 Meter flog das
wie ich es tue.” — — Eine Welt von Problennt Mr Schneider=Pol.
ſpricht aus dieſen Schreiben, die oftmals als Käll Zecneider:Pol,
lingsleiſtung von 14
turdokumente und Beweisſtücke für die den gar IMleter—10 000 Met
zen Erdball umſpannende Macht des Films gre” hende Konkurrenz
Beachtung verdienen.
bieß die letzten Rund
Mieit in Führung,
therge Leiſtung auf
nu 10 cm. darunter
Spadas Ende.
Der letzte korſiſche Räuberhauptmann.
4Das Fernſeh=Telephon iſt da!
Im nächſten Jahre die erſte Großverbindung für die Oeffenklichkeik eingerichkei.
Die Senſation der diesjährigen Tagung des
Verbandes Deutſcher Elektrotechniker in Hamburg
bildete die erſte gelungene Uebertragung eines
Fernſeh=Telephongeſpräches im großen Feſtſaal
der Muſikhalle. Die neugeſchaffene Fernſeh=
Tele=
phonanlage wurde in völlig betriebsfertigem
Zu=
ſtand vorgeführt. Ein jahrzehntealter
Wunſch=
träum der Menſchheit, bei dem Ferngeſpräch
ſei=
nen Partner nicht nur zu hören, ſondern auch
gleichzeitig auf jede Entfernung zu ſehen, iſt
grundſätzlich in Erfüllung gegangen. Aus einem
Zukunftsbild der vergangenen Jahre iſt eine
An=
gelegenheit unſerer Tage geworden, und mit aller
Vorausſicht wird die Deutſche Reichspoſt bereits
im Frühjahr 1936 den erſten Fernſeh=
Fernſprech=
verkehr zwiſchen zwei Großſtädten eröffnen.
Rein äußerlich unterſcheiden ſich die
Telephon=
zellen der Fernſeh=Fernſprechanlage nicht von der
Fernſprecherzellen, wie wir ſie heute überall
haben. Im Innern der Kabine befindet ſich aber
unmittelbar über den Apparaten das „Fenſter”
in dem man beim Telephonieren jetzt alſo auch
gleichzeitig das Bild ſeines Geſprächpartners ſieht.
Irgendwo ſurren feine Maſchinchen, die ihrerſeits
Lichtſtrahlen über den Telephonierenden
hinweg=
ſenden und ihn ſo abtaſten, um dann ſein Bild
ebenfalls dem Partner zu übertragen. Nach der
üblichen Herſtellung der Verbindung erhellt ſich
Konterfei des geehrten Partners im Rahmen
die=
ſes Glasbildes. Erſt wird der Kopf erkennbar,
dann aber ſieht man bald alle einzelnen Züge des
auf der anderen Seite Sprechenden, und man
ver=
folgt nun bei der gegenſeitigen Unterhaltung auch
das Minenſpiel des „Gegenüber‟. Da greift er
ſich an die Krawatte, und plötzlich ſind wir
ver=
ſucht, das gleiche zu tun. Und nun beſchleicht uns
das eigenartige Gefühl, daß wir bei unſerem
ſchö=
nen Ferngeſpräch nicht nur gehört, ſondern auch
geſehen werden. Noch iſt das Bild nicht völlig
klar. Aber das ſind nur die „Kinderkrankheiten”.
Bald wird das Fernſeh=Telephonieren eine
regel=
rechte Einrichtung werden, wenn erſt nach den
an=
geſtellten Verſuchen zwiſchen den Großſtädten
zu=
nächſt die Spezialkabel gelegt ſind. Und dann
dauert es nicht mehr lange, und wir können über
viele hundert Kilometer hinweg unſere Freunde
und Verwandten und unſere Geſchäftskollegen
ſprechen und ſehen, ohne erſt eine vielſtündige
Reiſe unternehmen zu müſſen.
An Bord der zurzeit im Hamburger Hafen
lie=
genden „Caribia” iſt jetzt auch die erſte Fernſeh=
Anlage eingebaut worden. Den Teilnehmern der
Tagung wurde auch dieſe Einrichtung vorgeführt,
die in vollem Ausmaße den angeſtellten
Erwar=
tungen entſprach.
In den frühen Morgenſtunden des Freitags
wurde der berüchtigte korſiſche Banditenhäuptling
Spada in Baſtia durch die Guillotine hingerichtet.
Der Verbrecher bewies wie auch bei der ganzen
Gerichtsverhandlung eine eiſerne Ruhe. Bis tief
in die Nacht hinein ſpielte er mit ſeinen Wärtern
Karten, und er ſelbſt ſchickte die Wärter zu Bett.
Als man ihn morgens um 3 Uhr aus der Zelle
holen wollte, ſchlief er tief und feſt und mußte ſehr
energiſch geweckt werden. Die jedem Verurteilten
zuſtehende letzte Vergünſtigung eines Glaſes Rum
und einer Zigarette lehnte Spada mit einer
thea=
traliſchen Handbewegung ab. Auch die
zuſpringen=
den Wärter, die ihn auf ſeinem Gang zur
Guil=
lotine ſtützen wollten, wies er zurück. Nachdem er
nochmals den Prieſter umarmt hatte, waren ſeine
letzten Worte dann: „Ich habe niemals in meinem
Leben getrunken und geraucht. Warum ſollte ich
es jetzt tun.”
Ruhig und gefaßt ging er dann die letzten
Schritte bis zum Seil. Als letzten Wunſch hatte
er nur geäußert, anſtelle der Sträflingskleidung
ſeinen Zivilanzug tragen zu dürfen. Und ſo hatte
Spada dann auch am Morgen ſeines Todes mit
allergrößter Sorgfalt Tailette gemacht und ſogar
ein Paar funkelnagelneue Schuhe angezogen. Die
Zeitungen widmen den Einzelheiten der
Hinrich=
tung ganze Spalten und gehen an keiner
Kleinig=
das „Fenſter” langſam, und alsbald erſcheint das keit vorbeis Das Intereſſe an dem Ende des
Ban=
ditenhäuptlings Spada ging weit über die
Gren=
zen von Korſika hinaus.
Laufen. — Der letzte
uen erbitterten Kam
18eihke —
„Madame” ohne Schuhe.
In Skoplie gibt es recht viele elegante Leute.
Vor allem die jüngeren Damen bemühen ſich, dem
Weſten Europas in der Mode zu entſprechen. Aber
„Madame” N. erregte Aufſehen — ſooo elegant
war ſie. So ſchön ſchien ſie.
Sie ſpiegelte ſich wahrlich und wörtlich im
Glanz der bewundernden Blicks rings um ſie
herum. Als plötzlich eine Tür aufging — die Tür
eines Schuhmacherladens. Heraus ſtürzte ein
Schuſter. Er ſprang auf die Dame zu, hob ſie einen
halben Meter in die Höhe. Er hielt ſie ſo mit
einem Arm, ſtreifte ihr mit der anderen Hand die
Schuhe von den Füßen, ſetzte die Dame nieder,
nah mdie Schuhe und verſchwand wieder in ſeinem
Laden. „Seine” Schuhe!
Dadame N. errötete und ſetzte ſtum ihren Weg feiert am 23. Juni ſeinen 60. Geburtskag,
ohne Schuhe fort, natürlich ein wenig beſchleunigt. Künſtler, der aus vielen Theater= und Güth.
Als man ſich bei dem Schuſter nach dem Grund im ganzen Reich bekannt iſt, wirkt zur 2"
ſeiner Handlungsweiſe erkundigte, ſagte er nur: der Berliner Volksbühne in der Opereile
„Soll ſie zahlen, wenn ſie ſo fein ſein will... Sie dem König” mit. Unſer Bild zeigt ih
hatte eben nicht gezahlt.
Eine märchenhafte Gage.
auer-Fricke—C
* Ein ſchwerreicher Farmer aus Kanada 9
Hüütringhaus-
gelegentlich einer Vorſtellung in einem Londals Mmr Lilien notierte
Varieté einen Komiker, der ihm außerordenn.
gefiel. Er forderte den Künſtler auf, doch einri
Weitſprung.
„rüber” zu kommen und dort zu ſpielen. Als AUR1. 4), 2. Riehle
Komiker zögerte, bot ihm der Kanadier ein HeD G0 9, 5.31 Meter
rar von 10 000 Mark und freie Fahrt. Jetzt ſchatu 1/ Kugelſtoßen:
der Künſtler ein. Und dann iſt er tatſächlich m/ BeC, 1282 Meter;
Kanada gefahren, hat in dem Hauſe des Farmit wum SV. 98, 11.7
eine einſtündige Privatvorſtellung gegeben J 00 Meter:
4008: 3. Klein.
iſt anſchließend ſofort wieder abgereiſt, da er
derweitige Verpflichtungen in Europa hatte, 8ü e7 5. Kleinſchn
die kurze Vorſtellung hat er über zehntauſict 700 2u66, 7. Eck.
1u0 Meter Hürden:
Kilometer zurückgelegt. Die Gage gber iſt we MM ISC 14 Sl
haft märchenhaft zu nennen."
Jakob Tiedtke wird 60 Jahre.
100 Meter. Alte
Maul, SV. 98 3.
200 Meter, Entſchd
i SV. 9, 23,4:
M 5. Kreuder, S9
Stabhochſprung:
Reichsbahn, 3.16.
ilgen, und 5. T
M Deter.
Meitſprung:
2. Fendt.
Mile, Eperts
5
8. Knies
Senſchien: 1.
10 Nter. Shneit
Der populäre deutſche Komiker Jakob Tieel
Schminken in ſeiner Garderobe. (Scherl
Sonntag, 23. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sport, Sptel und Jurnen
Darmſtädter Werbewoche für Leibesübungen
Heuke erſter Tag:
Uhr nachmittags: Eröffnung der Werbewoche durch
Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger anläßlich des
Alt=
rheinfeſtes und der Taufe von vier Zehnerkanadier in
Erfelden.
65 Uhr: Staffellauf Darmſtadt—Erfelden:
Ab=
lauf auf der Woogswieſe am Adolf=Hitlerſtein
Uhr bis 12 Uhr: Deutſches Jugendfeſt auf den
Sport=
plätzen von: SV. 98 (Stadion), Polizei (Exerzierplatz),
TSG. 46 (Woogswieſe) und Jahn 75 (Kranichſteiner Str.).
Uchr vorm. und 15 Uhr nachm.: Kreis=
Bahnmeiſter=
ſchaften der Leichtathleten des Kreiſes Starkenburg auf
dem Hochſchulſtadion. Anſchließend: Raufballſpiel der HJ.
Darmſtadt gegen die HJ. Frankfurt.
9. Uhr nachmittags: Mannſchaftskämpfe im
Klein=
kaliberſchießen Darmſtadt — Buchſchlag am
Ziegel=
buſch.
Uhhr vorm. und 2.30 Uhr nachm.: Darmſtädter
Reiter=
feſt auf der Reitanlage des Polizeiſportvereins.
ſuchr nachm.: Fußballaufſtiegſpiel Polizei Darmſtadt
gegen Rot=Weiß Frankfurt auf dem Polizeiſportplatz.
heismeiſterſchaften der Leichkathleken.
ſammpf ohne Unkerbrechung. — Schöne Leiſtungen
auf der Bahn.
5itetzung heute Sonntag, 9 Uhr und 15 Uhr (Entſcheidungen).
* Die letzte Prüfung vor den Gaumeiſterſchaften Südweſt
er=
ſut= für die Leichtathleten des Kreiſes Starkenburg am geſtri=
Samstag und heute Sonntag auf dem Hochſchulſtadion. Schen
bAruftakt am Samstag nachmittag war wieder ſo recht geeignet,
ſigreude an der Kernſportart der Olympiſchen Spiele zu wecken
Mt ühr neue Freunde zu ſichern.
Dazu waren alle Vorbedingungen auf das beſte gegeben:
Nchrathletikwetter la, Abwickelung flott und abwechſelungsreich,
mwte Verſtändigung der Zuſchauer über alle Wettbewerbe,
miſ ende Augenblicksbilder vom Kampf auf der Bahn, beim
Sung, Wurf und Stoß. Kein Wunder, daß es bei den Läufen
mit an Anfeuerungsrufen fehlte, die oft die gewaltige
Laut=
ſike des Lautſprechers zudeckten. Und ſo dürfte es am heutigen
Hantag, namentlich bei den an den Schluß geſetzten, ſtark
um=
ſtienen Staffeln, wieder werden.
Telegrammſtil zu den Kämpfen:
900 Meter: Nach anfänglicher Führung von Kleinſchmidt
Blind ſtößt Creter vor und ſiegt in der guten Zeit von
19,8 Min. vor Blind 2:00,8 Min. und dem 8 Mann ſtarken
ſiosdehnten Feld. — 110 Meter Hürden: Nichts Ueberragen=
H— 1000=Meter=Lauf. Alte Herren: Delp=98 übernimmt
ſo die Führung vor Maul=98 und Krichbaum=Merck und gibt
hunucht mehr ab! — 200=Meter=Entſcheidung: Ein mitreißender
Knof, der nur um Bruſtbreite von Göriſch=46 vor Körffer=98
vonen wurde. — Stabhochſprung: Durch einige „
Hängepar=
ſi” gewürzt, der Sieger Neither=46 verbeſſerte ſeine
bis=
hige Leiſtung auf 3,26 Meter, während Schneider=Reichsbahn
n 40 cm. darunter endete. — Im Weitſprung holte ſich
Hux=
hrm=Pfungſtadt den Titel mit 6,37 Metern vor Meier=ASC.
ſt Meter. — Im Steinſtoßen wand ſich der Altmeiſter
Söl=
ſirer=ASC. die Schleife des Kreismeiſters um den Dreß:
Meter flog das Gewicht, Schott=ASC. endete mit 8,90 Metern
Schneider=Pol. 8,82 Meter. — Im Kugelſtoßen umgekehrt:
Breider=Pol. blieb mit 13,70 Metern unter ſeiner
Trai=
igs leiſtung von 14,40 Metern, aber Erſter vor Söllinger 12,62
Mtem — 10 000 Meter: War Haag=98 nicht zu nehmen, die
feh=
be Konkurrenz war wohl ſchuld, daß er 33:39 Min. ſtoppen
die letzten Runden in 80, 70 und 65 Sek.!). Habich lag lange
8t fin Führung, um dann als Zweiter in 34:362 Min.
einzu=
ſfem. — Der letzte Höhepunkt: 48100 Meter: Die Zeit kündet
rbitterten Kampf: 1. SV. 98 mit Koob — Körffer—
Bichke — Kreuder in 45,1 Sek. vor TSG. 46 mit
Eiſen=
ar—Fricke—GöriſchSchmitt in 45,2 Sek. und ASC. mit Meier—
litninghaus—Auerswald—Wettſtein in 45,3 Sek, eine B=Staffel
M Eilien notierte 49,2 Sek.
Die Ergebniſſe:
Weitſprung. Alte Herren: 1. Delp, SV. 98, 5,82 Meter
A4); 2. Rieble, SV. 98, 5,59 Meter (Kl. 4). — 1. Pfeil,
Nt 28, 5.31 Meter (Kl. B).
Kugelſtoßen: 1. Schneider, Pol., 13,70 Meter: 2. Söllinger,
HC., 12.82 Meter; 3. Horſt, Groß=Gerau, 11,94 Meter; 4.
Hub=
min. SV. 98, 11,79 Meter.
7700 Meter: 1. Creter SV. 98, 2:00,3 Min.; 2. Blind SV.
42—00,8; 3. Klein, ASC.. 2:02,8; 4. Waffenſchmidt, Merck,
73,2; 5. Kleinſchmidt, SV. 98, 2:05.4: 6. Müller,
Epperts=
ſeſem, 2:06,6; 7. Eckardt, 46, 2:09,8 Min.
110 Meter Hürden: 1. Göriſch, TSG. 46, 18,9 Sek.; 2. Blicks=
Nt,. ASC., 17,4 Sek. (diſtanziert).
1000 Meter. Alte Herren: 1. Delp. SV. 98 3:00 Minuten.
4Maul, SV. 98, 3:03,1 Min. 3. Krichbaum Merck 3:16 Min.
200 Meter, Entſchdg.: 1. Göriſch, TSG. 46, 23,2 Sek. 2. Kör=
SV. 98, 23,4; 3. Bethke, SV. 98, 24,0; 4. Auerswald, ASC.,
5. Kreuder, SV. 98 24,3: 6. Wettſtein. ASC., 25.2 Sek.
Stabhochſprung: 1. Neiter, TSG. 46, 3,26 Meter; 2. Schnei=
Reichsbahn, 3,16; 3. v. Stein, SV. 98, 2,86; 4. Kauth, TV.
Gerlgen, und 5. Meier, ASC., je 2,66; 6. Ackermann, 98,
Meter.
Weitſprung: 1. Huxhorn, Pfungſtadt, 6,37 Meter: 2. Meier,
KC., 6.21; 3. Fendt, SV. 98, 6,05; 4. Horſt, Groß=Gerau, 6,00;
IM. Müller, Eppertshauſen, 5,90; 6. Göriſch, 46, 5,88; 7. Boos,
RC., 5,87: 8. Knies. Pol., 5,81 Meter.
Steinſtoßen: 1. Söllinger ASC., 9 28 Meter; 2. Schott,
M., 8,90; 3. Schneider, Pol., 8,82; 4. Hurzelmeier, TSG. 46,
Meter.
0 000 Meterlauf: 1. Haag, SV. 98 33:49,0 Min.; 2. Habich,
98, 34:36,2; 3. Waffenſchmidt, Merck, 36:04,0; 4. Nikolai,
6. 46. 36:07,4: 5. Dr. Riedel, SV. 98, 37:14,8: 6. Herfel,
. 98 37:28 8; 7. Schott, 98, 37:52,8: 8. Thiede 98, 41:02 Min.
K 100 Meter: 1. SV. 98 45,1 Sek. 2. TSG. 46 45,2 Sek.
ASC. 45,3 Sek. 4. SV. 98, 49,2 Sek.
Das heutige Programm:
Vormittagskämpfe. 9 Uhr: 100 Meter, Vorläufe: „Frauen:
Hochſprung: A. H.: Kugelſtoßen, Entſcheidung; Dreiſprung;
Speerwerfen, Vorkampf; 400 Meter, Vorläufe; Frauen: 100
Meter, Vorläufe; Hochſprung, Vorkampf; Hammerwerfen: 400
Meter Hürden: A. H.: 100 Meter, Vorläufe; „Frauen:
Speer=
werfen: Diskuswerfen, Vorkampf.
Nachmittags=Entſcheidungen: 15 Uhr: 1500 Meter;
Hoch=
ſprung; Diskuswerfen, Frauen; 400 Meter; 100 Meter, A. H.;
100 Meter, Frauen: 100 Meter, Aktive: Speerwerfen; 5000
Meter; 4X100 Meter, Frauen; 4X100 Meter, A. H.; 4X1500
Meter; Diskuswerfen; 4X400 Meter; Siegerehrung
Heuke Eröffnung der 70=Jahrfeier der Turngemeinde
Beſſungen 1865
mit einer Fechtakademie in der Beſſunger Turnhalle,
Heidelberger Straße 131, um 20.30 Uhr.
Wie ſchon an dieſer Stelle bekanntgegeben, wirkt außer der
Fechterſchaft der Turngemeinde Beſſungen an dem heutigen Abend
die Fechterſchaft des Turnvereins 1860 Frankfurt mit ihrem Dipl.
Fechtmeiſter und Olympiatrainer Cſomor mit. In dieſer
Fecht=
akademie werden die Anfänge des Fechtens bis zur Vollendung
gezeigt. Olympiatrainer Cſomor wird ſich ebenfalls an dieſem
Abend mit ſeinem weit über Deutſchlands Grenzen bekannten
Säbelfechter Richard Wahl in einem Säbelgefecht vorſtellen.
Richard Wahl, der Deutſchland bei den Europameiſterſchaften
vertritt, fährt nach Beendigung der Fechtakademie direkt nach
Lauſanne. Dieſer Abend wird auch den Nichtfechtern Einblick in
die Schönheiten des Fechtens nehmen laſſen, und ſo wünſchen wir
dem heutigen Abend einen guten Erfolg.
In dem Feſtabend am nächſten Samstag, dem 29. Juni, wirkt
die Kunſtturnriege des Turnvereins. Weinheim 1862 mit dem
badiſchen Kunſtturnmeiſter Franz Eſchwei mit. Eſchwei iſt
unſeren Darmſtädter Turnern durch ſein Turnen in der
Deutſch=
landriege im vorigen Jahre in der Feſthalle bekannt.
Lehkes Heimſpiel der Poliziſten.
Polizei Darmſtadt — Reichsbahn Rot=Weiß Frankfuri.
Auf das am Sonntag ſtattfindende Aufſtiegsſpiel zur
Gau=
liga ſei nochmals hingewieſen. Es iſt das letzte Mal vor der
Sperre, daß die Poliziſten vor heimiſchem Publikum einem
Auf=
ſtiegskandidaten gegenüberſtehen. Die Polizei wird in der
beſt=
möglichen Aufſtellung erſcheinen. Insbeſondere wird wieder der
hergeſtellte Dumont, der „Tank” der Elf, mitwirken und der
Stürmerreihe den nötigen Auftrieb geben. Obwohl Frankfurt im
Vorſpiel, begünſtigt durch die manchmal fragwürdigen
Entſchei=
dungen des Pfeifenmannes, einen knappen 3:2=Sieg tätigen
konnte, bleibt es abzuwarten, ob ſich die Niederlage der Poliziſten
wiederholen wird. Das Können der Poliziſten iſt jedenfalls
ge=
reift genug, um dem Gegner eine glatte Niederlage beibringen zu
können. Die Annahme wird ſich aber nur dann bewahrheiten,
wenn jeder voll und ganz bei der Sache iſt und ſeinen Poſten 100 ausfüllt. Jeder Spieler ſollte ſich vor Augen führen,
daß er nicht nur den Polizei=Sportverein, ſondern auch darüber
hinaus die Spielſtärke des Bezirks „Südheſſen” zu vertreten hat.
— Spielbeginn 18,00 Uhr.
Betr.: Freundſchaftsſpiel TB. Jahn 75 Darmſtadt gegen T. u. SV.
Meſſel, am 16. Juni 1935, in Darmſtadt.
Auf Grund der Vorkommniſſe bei obigem Spiel wird der
T.= u. SV. Meſſel bis zur endgültigen Entſcheidung von
jeg=
lichem Spielverkehr ausgeſchloſſen. Dem Vereinsführer von T.=u.
SV. Meſſel wird bis auf weiteres die Ausübung als
Vereins=
führer unterſagt. Nach Klärung der Sache ergeht die endgültige
Entſcheidung.
Schäfer, Kreisſportwart.
Mainzer Handball=Elf geſchlagen.
Stadtelf Mainz—Polizei Darmſtadt 3:16 (1:9).
Am vergangenen Freitag trug der „Altmeiſter” in Mainz
ein Handballwerbeſpiel gegen eine Stadtmannſchaft aus. Man
kann dieſe Veranſtaltung als durchaus gelungen betrachten, denn
nicht weniger als zirka 1000 Zuſchauer und eine ſtattliche Anzayl
von Zaungäſten umſäumten den grünen Raſen. Wenn es den
Mainzern auch nicht zum Siege reichte, ſo dürften ſie doch
man=
ches aus dieſem Werbeſpiel gelernt haben. Obwohl der
Ex=
meiſter diesmal nicht ohne Tadel ſpielte, erzielte er doch
zeit=
weiſe mit ſeinen beſtechenden Kombinationszügen des öfteren die
rückhaltloſe Bewunderung des Publikums. Das Spiel ſelbſt trug
jederzeit, obwohl es hart und wuchtig über die Zeit ging, einen
anſtändigen Charakter und dürfte mit ſeinem Verlauf viele
Hand=
ballfreunde geworben haben.
Hü.
Der Felca=Preis von Italien an Deutſchland gefallen.
Im vierten Felca=Preis=Rennen der 6=Meter=R.=Klaſſe in
Kiel ſiegte Marianne (Brinkmann) in der Zeit von 2:16:39 vor
Kica (Finnland). Damit hat Marianne nach dem erſten Siege
am Freitag für dieſes Jahr ein Jahresanrecht auf den Felca=
Preis errungen. Sieger des Vorjahres waren die Gebrüder
Oberti (Italien) auf Twins.
Wetkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Ueber Mittel= und Nordeuropa hat ſich ein kräftiges und
ſehr ausgedehntes Hochdruckgebiet aufgebaut. An ſeiner Südſeite
hat ſich über ganz Deutſchland heiteres Wetter eingeſtellt, wobei
die Temperaturen wieder ſommerliche Höhe erreichten. Bei
wei=
ter zunehmenden Temperaturen wird der hohe Druck zwar bald
wieder aufgebaut werden, doch iſt vorerſt noch mit dem Fortbeſtand
der ſommerlichen Witterung zu rechnen.
Ausſichten für Sonntag: Meiſt heiter, trocken, ſehr warm und
ſchwül, veränderliche Winde.
Ausſichten für Montag: Im ganzen Fortbeſtand der heiteren uad
recht warmen Witterung, aufkommende Gewitterneigung.
huhmacherei
M kermann
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e7. vorkomm.
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u. V. 149 Geſchſt.
Nr. 170 — Seite 9
Id. zun 1275 Damſal.
Auf den heute ab 3 Uhr ſtattfindenden Turn= und
Spiel=
nachmittag der Vereinsjugend weiſen wir nochmals hin. Neben
den allgemeinen turneriſchen Vorführungen, Staffelläufen und
Turnſpielen folgt als Abſchluß das Schülerfußballſpiel gegen
Pg=
lizei um 5 Uhr und daran anſchließend die zwei Handballſpiele
gegen den Merck=Sportverein.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 23. Juni
6.00: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Gr. Michel.
Choral: Lobe den Herrn.. 8.05: Stuttgart: Gymnaſtik.
8.15: Zeit, Wetter, Waſſerſtand. 8.25: Sendepauſe.
8.45: Choralblaſen. 9.00: Kathol. Morgenfeier. 9.45:
Sendepauſe. 10.00: München: Reichsſendung: Deutſche
Feierſtunde der Hitlerjugend. 10.30: Deutſches
Schatz=
käſtlein. Vom Gotte Balder. 11.00: Chorgeſang. 11.45:
Dichter im Dritten Reich. Kurt Kölſch: Die Pfalz als
Sym=
bol und Wirklichkeit.
12.00: Berlin: Mittagskonzert (eigene Schallplatten). 13.00:
Glotterbad: Unterhaltungskonzert. Kapelle Hauck. 14.00:
Reinh. Frehberg: Kaſperle, der kühne Schwimmer. 14.45:
Wie der Brauereiarbeiter Jupp Berten ein Maler wurde.
15.00: Stunde des Landes.
16.00: Wiesbaden: Nachmittagskonzert. Ltg.: F. Schalck.
Einlage 17.00: Köln: Endſpiel um die
Fußballmeiſter=
ſchaft VfB. Stuttgart gegen Schalke 04. 18.00:
Darm=
ſtadt: „Rubu‟. Ein neues Kampfſpiel der HJ. Frankfurt
gegen Darmſtadt. 18.30: Traute Bürger; Vom
deut=
ſchen Wiegenlied.
19.00: Zu Bacharach, zu Bacharach. Zwiſchen den Wellen
und Winkeln einer kleinen Stadt. 19.45: Sportbericht.
20.00; Paul=Lincke=Potpourri. Ltg.; Hans Rosbaud.
22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr., Sport.
22.20: Sportſpiegel d. Sonntags. 22.45: München:
Tanz=
funk. 24.00; Hamburg: Aus der Lübecker Bucht von
der Hermannshöhe: Reichsſendung: Reichsſonnwendfeier
der deutſchen Jugend. Es ſpricht Reichsjugendführer
Bal=
dur von Schirach. 0.30: Stuttgart: Nachtkonzert.
Sonntag, 23. Juni
Reichsſendung: 24.00: Aus der Lübecker Bucht von
der Hermannshöhe: Reichsſonnenwendfeier der deutſchen
Jugend. Es ſpricht Reichsjugendführer Baldur von
Schirach.
Leipzig: 18.00: Hoch lebe der Meiſter! Eine bunte
Hörfolge zum Lobe des Handwerks.
Hamburg: 20.00: Mitgepfiffen — mitgeſungen. 1. Wie
war doch noch der werte Name? Alte
Schlagerbekannt=
ſchaften. 2. Jugend hat keine Tugend. Letzte Jahrgänge.
Frankfurt: 20.00: Paul Lincke=Potppurri. (Aus
Operet=
ten von Paul Lincke). Ltg.: Hans Rosbaud.
Wien: 18.00: Beethoven=Weiheſtunde
Sottens: 20.00: Alte Kirchenmuſik.
Laibach: 20.15: Ein Sommernachtstraum. Bunter
Abend.
Belgrad: 21.30: Balalaika=Konzert.
Stockholm: 22.00: Moderne Tanzmuſik.
Kopenhagen: 22.10: Populäre däniſche Muſik.
Prag: 22.45: Schrammelmuſik.
Warſchau: 23.05: Buntes Konzert.
Frankfurt: Montag, 24. Juni
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.15: München:
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00:
Waſ=
ferſtand. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30:
Sende=
pauſe. 9.00: Nur Kaiſerslautern: (9.00): Pfälzer Schüler
konzertieren, (9.20): Weſtricher Land und Volk. (9.40:
Klavierkonzert. 10.00: Sendepauſe. 10.15: Schulfunk:
Wie entſteht ein Kulturfilm? 10.45: Praktiſche
Rat=
ſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert,
11.20: Meldg. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Bauernfunk.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Dazw.: 13.00: Zeit,
Nach=
richten. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftsbericht.
14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40: Wetter.
14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. 15.15:
Kinderfunk: Etwas vom Säen und Pflanzen! 15.30:
Kurzgeſchichten aus dem Leben.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Otto Müller: Nationale
Kunſt. 16.45: Bücherfunk: Offenbarung deutſcher
Land=
ſchaft. 17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert. 18.30:
München: Prof. Dr. Haushofer: Weltpolitiſcher
Monats=
bericht. 18.50: Meldungen.
19.00: Klaviermuſik von Schubert. 19.30: Kaſſel: Wir
Mädel ſingen. 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel.
20.15: Breslau: Der blaue Montag. Was werden bloß
die Leute ſagen oder: Liebe deinen Nächſten wie dich ſelbſt.
Ein lehrreiches Kapitel. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15:
Wetter, Nachr., Sport. 22.30: Orcheſter=Konzert. Ltg.:
Joſef Felix Heß. 23.00: Breslau: Muſik zur guten
Nacht. Ltg.: Erich Peter. 24.00: Nachtkonzert,
Kom=
poſitionen von Joh. Brahms.
Montag, 24. Juni
Leipzig: 20.10: Aus der Thomaskirche: Die Kunſt der
Fuge von Joh. Seb. Bach. In der Einrichtung von
Wolf=
gang Graeſer. Ltg.: Generalmuſikdir. Hans Weisbach,
München: 20.10: Liebe, Krieg und Paprika.
Luſtſpiel=
operette in 3 Akten von J. R. Schneider=Franke. Muſik
von R. Tants.
Breslau: 20.15: Der blaue Montag. Was werden bloß
die Leute ſagen, oder: Liebe deinen Nächſten wie dich
ſelbſt. Ein lehrreiches Kapitel.
Prag: 19.25: Militärkonzert.
Brüſſel=fl.: 21.00: Sonaten von Bach u. Beethoben.
Beromünſter: 21.10: Opernfragmente.
Bukareſt: 21.15: Quintett in G=Dur von Mozart.
Wien: 22.10: Die Wiener Sinfoniker.
Brüſſel=frz.: 22.15: Aus Madame Butterfhy u. a.
Toulouſe: 22.35: Operettenmelodien.
Kppenbagen: 22.55: Mod. Tanzmuſik.
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Nummer 170
Sonntag, 23. Juni
WarmſtäderCagblatte
Die Entwicklung der deutſchen Verkehrsluftfahrt.
Südaklankikverkehr der erſte kransozeaniſche Flugzeugdienſt der Weli. — Zunehmende Sicherheit
und Beſchleunigung. — Zukunfksreicher Rohölmotor.
Haupkverſammlung
der geurſchen Lafthanfd A.:0.
In der ordentlichen Hauptverſammlung der Deutſchen
Luft=
hanſa A.=G. hielt der Aufſichtsratsvorſitzende, Staatsrat Dr. E.
G. von Stauß, eine Rede, in der er bemerkenswerte
Ausfüh=
rungen über die Entwicklung der deutſchen Verkehrsluftfahrt
machte.
Dr. von Stauß wies auf den ſeit Februar vorigen Jahres
eingerichteten Südatlantikverkehr hin, der anfangs in
Abſtänden von 14 Tagen und ſeit Juli vorigen Jahres
allwöchent=
lich in regelmäßigem Verkehr betrieben werde. 42 Flüge ſeien
inzwiſchen ausgeführt worden, ohne daß die planmäßige Flugzeit
ein einzigesmal überſchritten worden ſei und ohne daß ein einziger
Brief verloren gegangen ſei. Bis heute ſeien ungefähr 2½ Mill.
Briefe zwiſchen Europa und den ſüdamerikaniſchen Staaten durch
deutſche Flugzeuge gegenſeitig ausgetauſcht worden. Dieſer Dienſt
ſei der erſte Flugdienſt der Welt der
ausſchließ=
lich mit Flugzeugen den Ozean überquert. Einen
weiteren Schritt vorwärts bedeute die erfreuliche Tatſache, daß
vor wenigen Tagen der Staatspräſident von Chile dem der
Luft=
hanſa befreundeten Condor=Syndikat die Genehmigung zur
Er=
öffnung einer Linie von Buenos Aires nach Santiago de Chile
erteilt habe.
Durch die Umſtellung des Flugzeugparkes auf moderne
Ma=
ſchinen ſei die für den Verkehr bereitgeſtellte Tonnage im
Jahre 1934 um 47,2 v. H. geſtiegen, und trotzdem ſei
die Ausnutzung des Laderaumes dieſem höheren Tonnageangebot
nicht nur gefolgt, ſondern habe es noch überſchritten. Wie groß
das Vertrauen der Oeffentlichkeit zum Flugzeug geworden ſei,
gehe aus der Tatſache hervor, daß im Jahre 1934 über 20 000
Kinder bei der Lufthanſa geflogen ſind.
Bemerkenswert ſei die durch den Einſatz der neuen Maſchinen
hervorgerufene Verkehrsbeſchleunigung, die überall
eine Verbeſſerung des Flugplanes ermögliche. Die ſchnellen
Flug=
zeuge Junkers Ju 52 machen jetzt 70 v. H. des moderniſierten
Flugzeugparkes der Deutſchen Lufthanſa aus, und weitere 18 v. H.
nehmen die Blitzmaſchinen He 70 und Ju 160 ein.
Die Sicherheit ſei gegen das Vorjahr wieder erheblich
geſtiegen. Es ſei bemerkenswert, daß der Lufthanſa daraufhin
eine billigere Kaskoverſicherungsprämie angeboten wurde, als ſie
der Automobilverkehr genieße.
Von Bedeutung ſei auch die ſtetig zunehmende
Ent=
wicklung der Luftpoſt, die durch den weiteren Ausbau des
Nachtluftverkehrs gefördert werde, der ja hauptſächlich Träger des
Poſtverkehrs werden müſſe. Der Katapultflugdienſt oder
Schleu=
derflugdienſt, der von den Dampfern „Bremen” und Europa” aus
zur Beſchleunigung der Poſt über den Nordatlantik betrieben
werde, ſei weiter ausgebaut worden. Er iſt naturgemäß nur eine
Zwiſchenlöſung und der Vorläufer eines
nordatlan=
tiſchen Flugpoſtverkehrs. Auch im fernen China, wo
mit der chineſiſchen Regierung ein Flugverkehr eingerichtet
wor=
den iſt, ſeien nennenswerte Fortſchritte zu verzeichnen. Dr. von
Stauß erwähnte hierbei noch die Vorarbeiten für die
Einfüh=
rung des Rohölmotors. Auf dieſem Gebiete ſtünden die
praktiſchen Erfolge der Deutſchen Lufthanſa an erſter Stelle der
ganzen Welt. Es ſei zu hoffen, daß in nicht mehr allzu langer
Zeit der Rohölmotor dem Benzinmotor mindeſtens gleichwertig
an die Seite geſtellt werden könne.
Verlängerung eines Errichkungs= und
Erweikerungs=
verbokes.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat die Geltungsdauer der am
30. Juni 1934 erlaſſenen, bis zum 30. Juni 1935 befriſteten
An=
ordnung über die Beſchränkung der Herſtellung von Bleiweiß,
Bleimenninge und Bleiglätte, Zinkweiß, Lithopone, Bunt= und
Erdfarben bis zum Ende nächſten Jahres verlängert. Er ſah ſich
zu dieſer Maßnahme veranlaßt, da trotz der Belebung des Marktes
die Leiſtungsfähigkeit der beſtehenden Werke der genannten
Far=
beninduſtrien noch immer ungenügend ausgenutzt iſt, ſo daß die
Gründe, die zum Erlaß des Errichtungs= und
Erweiterungsver=
bots im Juli vorigen Jahres geführt haben, noch fortbeſtehen.
Die in Betracht kommende Anordnung iſt im Deutſchen Reichs=
und Preußiſchen Staatsanzeiger veröffentlicht worden.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Von der Frankfurter Börſe. Der Reichswirtſchaftsminiſter
hat im erleichterten Verfahren auf Grund des Geſetzes über den
Wertpapierhandel vom 4. Dezember 1934 mit Wirkung vom 1.
Juli 1935 an der Frankfurter Börſe zugelaſſen: Aktien und 6 (8)
Prozent Teilſchuldverſchreibungen von 1926 der Hoeſch=Köln=
Neu=
eſſen A.=G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Dortmund. — Mit
Ablauf des 25. 6. 1935 wird die Notierung der 6 (6) Prozent
Dresden Stadt Schatzanweiſungen von 1928, 6 (8) Prozent
Dres=
den Stadt Schatzanweiſungen von 1929 an der Frankfurter Börſe
eingeſtellt.
Neue Baugeſellſchaft Wayß u. Freytag A.=G., Frankfurt a. M.
Dieſe zur Fortſetzung der alten Wayß u. Freytag A.=G.
gegren=
dete Firma berichtet 1934 in ihrem dritten Geſchäftsjahre über
eine kräftige Belebung der Bauwirtſchaft. Die Inlandsumſätze
konnten ſich weſentlich erhöhen, ihre Tätigkeit beruhte
vornehm=
lich auf dem Gebiete des konſtruktiven Ingenieurbaues. Die
Belegſchaft wurde vermehrt und neue Inveſtitionen im
Maſchi=
nenpark vorgenommen. Die laufenden Auslandsaufträge wurden
erwartungsgemäß durchgeführt, der neue Tiefbauauftrag in
Ir=
land wurde begonnen. Die beiden ausländiſchen
Tochtergeſellſchaf=
ten haben immer noch keine nennenswerten Erträgniſſe gebracht.
Der Leiſtungsertrag hat ſich auf 10.37 (4,34) mehr als verdoppelt.
Einſchließlich 71 063 (60 847) RM. Vortrag verbleiben 212 063
(171 216) RM. Reingewinn, woraus wieder 5 Prozent Dividende
verteilt werden.
Produkkenmärkte.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 22. Juni.
Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw. Stück. Gemüſe=
Spargel 1. Sorte 40—50, 2. Sorte 30—35. Kohlrabi 6—8,
Karot=
ten 4—6. Spinat 12—15, Römiſchkohl 6—10, Wirſing 12—15,
Stangenbohnen 50, Buſchbohnen 30, Erbſen 20—28 Zwiebeln 18,
Rhabarber 6—10, Tomaten 70. Kopfſalat 6—10, Salatgurken 30
bis 50, Blumenkohl 10—50, Rettich 3—10. Kartoffeln:
Früh=
kartoffeln 16—22, Spätkartoffeln 5. Obſt: Erdbeeren 30—45,
Aprikoſen 50, Kirſchen 20—45, Stachelbeeren 20. Heidelbeeren 50,
Apfelſinen 40, Zitronen 10. Bananen 50. Eßwaren:
Süß=
rahmbutter 152—157, Landbutter 140. Weichkäſe 20—25,
Hand=
käſe 4—12, friſche Eier 9—11. Wild und Geflügel: Hahnen
100—130, Hühner 80—90, Rehe 80—120, Tauben 50 und 60,
Zie=
genlämmer 60. Fleiſchwaren: friſches Rindfleiſch 70. Kalb=
fleiſch 80—88, Schweinefleiſch 90. Hackfleiſch 80.
i. Weinheimer Obſtgroßmarkt=Wochenbericht. Die täglichen
Anfuhren, die hauptſächlich aus Kirſchen und Erdbeeren beſtanden,
betrugen in der abgelaufenen Woche 80—200 Zentner. Bei
leb=
hafter Nachfrage wurden folgende Preiſe (in Pfg. je Pfund)
er=
zielt: Kirſchen je nach Qualität 18—35, Erdbeeren 20—35, grüne
Stachelbeeren 10—12. Die erſten grünen Erbſen wurden mit 15
bis 16 Pfg. verkauft und iſt in den nächſten Tagen mit großen
Anfuhren zu rechnen. — Verſand erfolgte nach Hamburg, Berlin,
Naumburg, Hannover, Königsberg und ins Rheinland.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Wochenſchlußbörſe hatte zwar nur geringes
Geſchäft aufzuweiſen, da die Reiſezeit nunmehr ſtärker in
Erſchei=
nung tritt. Die Kursgeſtaltung wies jedoch wider Erwarten ein
überwiegend feſteres Ausſehen auf. Man gewinn den Eindruck,
daß nach der Hauſſebewegung und der darauffolgenden Reaktion
das Geſchäft nunmehr in normale Bahnen gleitet. Am
Montan=
markt beſtand größeres Intereſſe für Hoeſch und Mannesmann,
die ½ bzw. 7 Prozent gewannen. Buderus hatten den höchſten
Anfangsgewinn mit plus 1 Prozent zu verzeichnen. Kaliwerte
lagen auf Vortagesbaſis. Von chemiſchen Papieren fanden
Monte=
catini Beachtung. Farben ſetzten mit unverändert 14998 Prozent
ein, zogen aber bald um ¼ Prozent an. Durchweg befeſtigt
er=
öffneten Elektrowerte. Den größten Umſatz hatten hier AEG.
mit plus ¼ Prozent. Autowerte waren zumindeſt gut behauptet,
Daimler gewannen ½ Prozent. Die übrigen Märkte wieſen faſt
alle Beſſerungen auf. Am Rentenmarkt wurden Altbeſitzanleihe
um 15 Pfg. niedriger bewertet. Im Verlaufe machten die
Kurs=
befeſtigungen weitere Fortſchritte, wobei ſich das Intereſſe
vor=
zugsweiſe auf einzelne Spezialwerte richtete. Farben zogen auf
150 an. Am Rentenmarkt war die Kauftätigkeit etwas reger als
am Vortag.
Die Rhein=Mainiſche Börſe verkehrte zum
Wochen=
ſchluß überwiegend in leicht befeſtigter Haltung, doch nahm das
Geſchäft angeſichts der fortdauernden Zurückhaltung der
Kund=
ſchaft kein beſonderes Ausmaß an. Nach den letzten
Abſchwächun=
gen zeigte ſich bei der Kuliſſe einiger Deckungsbegehr, ſo daß an
den Aktienmärkten durchſchnittliche Erholungen von ½—1
Pro=
zent zu verzeichnen waren. Beſondere Anregungen lagen nicht
vor, ſo daß die Unternehmungsluſt nach den erſten Kurſen ſchnell
erlahmte, obſchon noch überwiegend weitere Beſſerungen
ein=
traten. Etwas reger war die Nachfrage nach Montanwerten.
Von chemiſchen Werten lagen Farbeninduſtrie ½ Prozent
freund=
licher. Das Intereſſe für Schiffahrtswerte hat ſich erhalten, Hapag
plus ½ Prozent Nordd. Lloyd plus ½ Prozent, ohne daß aber
beſonderes Geſchäft vorlag. Etwas niedriger lagen
Metallgeſell=
ſchaft (minus ½ Prozent). Am Rentenmarkt ging es weiterhin
ſehr ſtill zu. Im Verlaufe war die Grundſtimmung weiter feſt,
doch ſtagnierte das Geſchäft nahezu vollkommen. Immerhin lag
das Kursniveau gegen den Anfang durchweg gut gehalten.
Scheideanſtalt verloren 1 Prozent auf 231. Der Rentenmarkt lag
weiterhin ſtill, die variablen Anleihen blieben unverändert.
Aus=
landsrenten waren wenig verändert. Im Freiverkehr, waren
Frankfurter Handelsbank ſtark geſucht.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In Berlin haben am Donnerstag zwiſchen Vertretern der
Regierungen von Deutſchland und Schweden Verhandlungen über
eine Verlängerung des beſtehenden Verrechnungsabkommens
be=
gonnen.
Die deutſche Kupfer=Hüttenerzeugung ſtellte ſich im Mai 1935
auf 3927 Tonnen. gegen 4597 Tonnen im April. Die deutſche
Kupfer=Raffinadeerzeugung (Raffinade= und Elektrolytkupfer)
be=
trug im Mai 1935 15 879 Tonnen gegen 14 521 Tonnen im April=
Die deutſche Rohzinkerzeugung ſtellte ſich im Mai 1935 auf
10 408 Tonnen gegen 9902 Tonnen im April 1935.
Im Monat Mai 1935 erreichte Oeſterreichs Einfuhr (ohne
Edelmetalle und Münzen) einen Wert von 94,5 Mill. S.,
wäh=
rend die Ausfuhr einen ſolchen von 72,4 Mill. S. hatte. Die
Bilanzpaſſiva betrug daher 22,1 Mill. S.
Viehmärkke.
i. Weinheimer Schweinemarkt vom 22. Juni. Zugeführt
waren 165 Stück Verkauft wurden 140 Tiere Für Milchſchweine
wurden pro Stück 10—18 RM. und für Läufer pro Stück 24 bis
38 RM. bezahlt. Marktverlauf gut.
Zeutſchiand und vee Werötſche
Bieiſchaftsrädm.
Skandinavien als Kunde und Lieferank.
WPD. Die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchlanu
und den vier ſkandinaviſchen Staaten ſind ſeit geraumer Zeii
ſchon ſehr intenſiver Natur. Das wirtſchaftliche Leben dieſes
Länder, ihr Außenhandel und ihre Handelsflotten ſind ſtark enn;
wickelt, dementſprechend nehmen ſie in der deutſchen Aus= un
Einfuhr einen wichtigen Platz ein. Die vier nordiſchen Ländes
haben in den letzten Jahren, ſolange die deutſche Handelsbilamn
noch aktiv war, etwa 25 Prozent zum Exportüberſchuß beigetran
gen. 1934 war der deutſche Außenhandel mit de
vier Ländern ebenfalls aktiv. Es verdient hervort
gehoben zu werden, daß Deutſchland in dem nordiſchen Wirt
ſchaftsraum mehr Waren abſetzt, als in irgendeinem anderenn
europäiſchen Staat und mehr als in Nord= und Südamerika zuu
ſammengenommen: im deutſchen Import nehmen die aus Skann
dinavien eingeführten Waren den erſten Platz in Europa ein, dern
Umfang dieſer Einfuhr entſpricht faſt demjenigen aus den Very
einigten Staaten.
Unterziehen wir nun die einzelnen Warengruppen im deutſchä
dei eiſteh.
en 300 Het
Margaretes
e beistiahe.
mu Stehich Se
ſkandinaviſchen Austauſchverkehr einer geſonderten Betrachtungg
ſo können wir feſtſtellen, daß die wichtigſte Warengruppe des ſkann
dinaviſchen Außenhandels (Holz, Holzmaſſe, Papier) für Deutſch.=”
land keine Rolle ſpielt, da das Reich ſelbſt eine hochentwickelteh
Papier= und Zelluloſeinduſtrie hat und ſeinen Holzbedarf andery
weitig deckt. Ganz anders liegen dagegen die Verhältniſſe auu
dem Gebiet der Eiſenerze, über die Schweden in
auss=
gezeichneter Qualität verfügt (60 bis 70 Prozent Eiſengehalt/
Der größere Teil der ſchwediſchen Erzausfuhr geht nach dem
Ruhrgebiet, deſſen Hauptlieferant Schweder
iſt. Dieſer Erzimport iſt für Deutſchland von großer Bedeutung
und mußte infolge des Verluſtes eines großen Teils der eigenern
Erzbaſis nach 1918 beſonders pfleglich ausgebaut werden. — Al!
Importeur tieriſcher Produkte (Butter, Eier und Bacon) nimmm
Dänemark im deutſchen Außenhandel eine hervorragende Stellt
lung ein.
Als Abnehmer deutſcher Erzeugniſſe treten di=h
ſkandinaviſchen Länder vor allem als Käufer verſchiedenſter Ma
ſchinen, Chemikalien und hochwertiger Spezialerzeugniſſiſ
der Optik und Feinmechanik auf. Ebenſo iſt da
deutſche Buch ein ſtark gefragter Artikel. An Erzeug
niſſen der Textilinduſtrie gingen noch 1934 38 Prozenn
des deutſchen Wollgarnexports und 23 Prozent der Ausfuhr arn
Wollgeweben nach dem nordiſchen Wirtſchaftsraum. — In des
Kohlen= und Kokseinfuhr der vier Staaten hat ſich England)
namentlich durch die Handelsverträge des Jahres 1933, eine domii
nierende Stellung geſichert. Die an ſich billigere polniſche Kohley
wurde zurückgedrängt und erſt Ende 1934 die gegenſeitige Kony
möglichkeiten ſchaffen können.
Ein ſchwieriges Kapitel für die deutſche Ausfuhr iſt die
Valutafrage. Bekanntlich haben ſich die ſkandinavi
ſchen Länder der Pfundentwertung angepaßt, do
England ihr Hauptabnehmer iſt und als das wichtigſte Schiffff
fahrtsland der Welt mit den Frachtſätzen ihrer eigenen Schiffahrt
konkurriert. Das Verhältnis ihrer Valuten zum Gold bzw. zum
Pfund Sterling ſtellte ſich 1934 wie folgt: Dänemark 48,49 bzu
81,07 Prozent, Finnland 51,13 bzw. 85,12 Prozent, Schweden 5612
bzw. 93,61 Prozent, Norwegen 54,45 bzw. 91,26 Prozent.
Da=
gegen ſtellte ſich die Regiſtermark gegen Schluß des-Jahres 1994
auf 64,2 Prozent des Goldwertes und 166 6 des Pfundwertes.
Dieſes ungünſtige Valutaverhältnis iſt eines der weſentlichs
ſten Momente für den ſtarken, auch 1934 beobächteten Rückgang
der deutſchen Ausfuhr, der ſich in beſonders verhängnisvollew=
Weiſe beim deutſchen Bücherexport ausgewirkt hat. Immerhinu
hat ſich die deutſche Ausfuhr nach den ſkandinaviſchen Länderm
verhältnismäßig gut behaupten können, trotz der ſtarken engy
liſchen Konkurrenz.
Es iſt anzunehmen, daß die Bedeutung des nordiſchen Wirt9
ſchaftsraumes für Deutſchland in den nächſten Jahren ſteigem
wird, da der deutſche Außenhandel und die deutſche Außenhandelss
politik ausgeſprochen das Beſtreben zeigen, die natürlich gegebes
nen Wirtſchaftsräume auf dem europäiſchen Kontinent ſehr viet
mehr als früher zu berückſichtigen und in ihrem Rahmen den Hamu
delsverkehr auszubauen, der in Ueberſee überaus großen Schwist
rigkeiten begegnet. Als ſtärkerer Abnehmer ſkandinaviſcher Eu/
zeugniſſe wird Deutſchland ſich in Zukunft auch erweiterte Abſatz
mgölichkeiten ſchaffen können.
Jugelt.
ic pch e
UWas iſt denn Mi
geingt huben Sie
füfteier Käöden Sish.
„Eo it S, Ooktol.
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riſt uns getunden ..
Gratuliere, Hert
da ſich ein Mann wü
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Ja!”
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„Meine Frau!”
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Jetzt war es hera)
Dr. Poeck nickte
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mun Ihrer Frau zu tr.
(9Jal Ich erfuhr
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nur ihr Bühnennamel
zmren es, keine leichtf
gungenheit meiner Fre
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Augen öffneten.”
„Was ſagte Ihre
Jane leugnete, je
einer heftigen Aus
von ärztlichen
und Tiſchbeſteckl
Schleifere
von Meſſern,
Raſiermeſſ
Stets vorrätig
Lud nig Fischer
Soderstraße 59.
Berliner Kursbericht
vom 22. Juni 1935
Deviſenmarkt
vom 22. Juni 1935
Cpolides
Ilebensfrohes Mädel,
Thäuslich, naturlie
aufrichtigen
Ehekameraden.
erbeten u. / 133 a.
Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloh
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erböl
Nfe
92.—
92.—
34.75
37.125
45.375
119.75
102.—
117.75
152.25
135.25
112.25
We
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund 1/.
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Hie
149.75
127.—
109.—
104.50
160.—
92.25
119.50
97.65
117.75
86.—
73.—
Orenſteinc Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Weſtdte. Kaufho
Vere n. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke .
Mit
117.125
177.—
39.625
83.—
120.50
95.75
14.875
123.375
125.25
121.25
139.—
Aegypten
Argentinier
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Braſilien
Zzulgarie:
Canada.
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Danzig
England
Eſtland
Finnland
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Währung
lägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
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100 Kronen
100 Gulden
1*.Sg.
100 eſtl. Kr
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100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld/”
2.525
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188.48
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512,555
0.662
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Italien
Japan
Jugoflaw”e:
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowat.
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver. Staa e!
Währung
100 Lire
Yen
100 Din.
100 Lats
100 Kronen
00 Schillin
00 Eseudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.-Ar
türk. 2
100 Beng
1 Goldpe io
1 Dollar
GeldBrie
20.42
0.717
5.649
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61.45
49.25
11.09
163.04
81.03
33.94
10.35
1.N4
0.aag
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Malle Heiraten
venmittelt das
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„Seäuchmann,
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Mu 10. Bei An
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ERi Anſcht.
Durufſtädtet und Karionardant Burmftade, witlute der Bressher Bun=
Frankfurter Kursbericht vom 22. Juni 1935.
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Gr.ITp. 1934 1103,6
„ „ „ 1935 107.7
„ „ „ 1936 108-),
„ „ 1931
„ „ 1938 1106
Gruppel.
5% Dtſch. Reichsanl.
42
5½0 Intern.,v. 30
4½%Baden „v. 27
4½%Bahern v. 27
4½%Heſſen.. v. 28
4½
„ . . v. 29
4½%Preuß. v. 28
4½½ Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze „..
20 Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
4½%....... 11
Dtſch. Anl. Ausl.
*l, Ablöſung..
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin . v. 24
4½%Darmſtadt .
4½%Dresden v. 26
4½%Frankfurt 26
4½%Heidelberg 26
4½%Mginz... ...
4½%Mannheim2?
4½%Münchenv. 29
4½%Wiesbaden28
107
106.5
100.25
97.5
103
96.5
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97
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96.25
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4½½Heſſ. Landesb
4½% „ Golbobl.
5½% Heſſ.
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hyp.=Bk.=Liquid.
100.5
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4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „Goldoblig.
4½% Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
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4½% desgl. R.12
4½½ Kaſſ.
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4½%Naſſ.
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bank Goldpfb...
5½%n Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. 1,
FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr.
4½% Frkf. Hhp.=B.
5½% Lig.=Pfbr.
4½% „ Goldoblig.
4½% Frkf. Pfbr.B.
5½% „ Lig.=Pfr.
4½ %Mein. Hhp. B
5½% „ Lig.=Pfr.
4½% Pfälz. Hhp. B.
5½% Lia.=Pfb.
½% Rh. Hhp.=Bk
½% — Lig.=Pfr.
Goldobl
4½ %Südd,Boden=
Creb.=Bank ....
5½% „Lig.=Pfbr.
4½%Württ. Hhp.
6%Daimler=Benz
6%Dt. Linol. Werke
6% Klöchnerwerke
95.75
93.75
96
96.75
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115.75
130
Wenn 73c
6%Mitteld. Stahl
5% NeckarA. G.v. 23
6% Rh. Stahl v. 27
6% Salzmann cCo
6%Ver. Stahlwerke
5% „ RM.=Anl.
4¾%
4½%
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bond
5%Bosn. L. E. B.
5% „ L.Inbeſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
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4¾Türi. 1. Bagdad
4% „ I.Bagdad
4½%ungarn. 1913
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1914
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1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. . ....
4%Stockholm..
Aktien.
ccumulat.=Fabr:
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg. Brauerei/ 116
Zellſtoff. / 85.5
Bad. Maſchinenfbr. 129
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Rürnbg
102.5
99
102
97.5
101.75
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9.75
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111.
79
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Cement Heidelberg !1
Karlſtadt.
J. G. Chemie, Baſell
Chem. Werke Albert
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Contin. Gummiw..
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz ....!.
Dt. Atl. Telegr. ..!.
Erdöl
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Dt. Gold=u.
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ſcheide=Anſtalt. /
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ./1
„ Licht u. Kraft
Enzunger Union ..
EſchweilerBergwer
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder...
F.6. Farbeninduſtr. 1
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
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99.5
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121—
3=
215.55
1772
[ ← ][ ][ → ]Sountag, 23. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 170 — Seite 11
„Nein, Schweſter, das können Sie nicht. Aber ich kann es.
w ich will mir Mühe geben, etwas für Ihr Glück zu tun.”
Margarete wurde rot vor Verlegenheit. „Sie wiſſen . . .?"
-Auf den erſten Blick hab’ ich’s geſehen”, lächelte er. „Ich
miihe Ihnen von Herzen alles Gute!”
Ohne Margaretes Dank abzuwarten, verſchwand Poeck in
wos Arbeitszimmer, wo er den Herrn des Hauſes übernächtig
Schreibtiſch ſitzend antraf. Rapp erhob ſich und ſchritt ihm
ige gen.
Gott ſei Dank, daß Sie da ſind, Doktor!”
Was iſt denn mit Ihnen los, Rapp?” polterte der Arzt.
„be imal haben Sie den Tod bezwungen und jetzt hat der
An=
ük einer ſchönen Frau Sie niedergeworfen.”
So iſt es, Doktor! Doch es hat ſeinen Grund. Ich ..."
zuäll Ihnen alles erzählen: Ich liebe Margarete. Geſtern haben
wans gefunden
Gratuliere, Herr von Rapp! Sie bekommen die beſte Frau,
Aiſch ein Mann wünſchen kann.”
„Ich weiß es zu ſchätzen, Doktor! Aber nun tritt die
Vergan=
ſheit zwiſchen Margarete und mich.”
In Geſtalt jener .. . Tänzerin?”
Ja!”
War ſie Ihre Geliebte?"
„Meine Frau!”
Ihre Frau?!‟ Der Arzt war über alle Maßen überraſcht.”
„Sie ... iſt es noch. Wir ſind nicht geſchieden, obwohl die
Eyriung zwanzig Jahre zurückliegt.”
Fetzt war es heraus!
Dr. Poeck nickte ernſt. „Ich nehme an, daß es Gründe ganz
ſänderer Art geweſen ſind, die Sie ſeinerzeit veranlaßten, ſich
wIhrer Frau zu trennen.”
Jal Ich erfuhr von ihrer bewegten Vergangenheit und
jete. Jane zur Rede. Sie heißt nämlich Jane Waagen, Joan iſt
u ihr Bühnenname. Ehrenwerte Kaufleute in Rotterdam
mer es, keine leichtfertigen Schwätzer, die mich über die
Ver=
nagenheit meiner Frau aufklärten. Man zeigte mir Bilder, die
ſeals Tänzerin in Padang darſtellen. Bilder, die mir erſt die
Agemt öffneten.”
Was ſagte Ihre Frau zu ihrer Verteidigung?"
Jane leugnete, jemals in Padang geweſen zu ſein. Es kam
geister heftigen Auseinanderſetzung zwiſchen uns. Sie begriff
ROMAN VON WOLEGANG MARKEN
(19
nicht, wie ich überhaupt an ihr zweifeln könne und weigerte ſich,
irgend etwas zu ihrer Entlaſtung vorzubringen. Ich ſehe ſie heute
noch vor mir, wie ſie mir entgegenſchleuderte: Und wenn ich jenes
„Mädchen von Padang” geweſen wäre, von der du ſprichſt, ſelbſt
dann müßte es dir gleichgültig ſein, wenn du mich wirklich
lieb=
teſt! Dieſe Ueberwindung aber beſaß ich nicht. Und ſo trennten
wir uns. Ich beſtand auf Scheidung, doch Jane weigerte ſich. Sie
legte eine Urkunde bei Gericht in Hamburg nieder, in der ſie
er=
klärte, niemals in eine Scheidung unſerer Ehe einwilligen zu
wollen. Ein böswilliges Verlaſſen ihrerſeits ſei nicht erfolgt. Auf
jedwedes Geld und Erbe verzichte ſie von vornherein, ſie wolle
nur, daß ich niemals wieder ein Mädchen ſo unglücklich mache
wie ſie.”
„Eigentlich eine Frau, der ich meine Achtung nicht verſagen
kann, Herr von Rapp.”
Dieſer atmete ſchwer. „Ja ... ich verſtehe Sie. Ich ſelbſt habe
jahrelang mit mir gekämpft. Oft wollte ich Jane ſuchen,
zurück=
holen, aber mein Stolz war doch ſtärker als meine Sehnſucht. Sie
war ſchön ... oh ... bewunderswert ſchön. Sie ſahen es ja, wie
ſchön ſie jetzt noch iſt, obwohl ſie die Vierzig überſchritten hat.”
„Und was gedenken Sie nun zu tun?”
„Doktor Poeck, wollen Sie mir einen Freundſchaftsdienſt
er=
weiſen?”
„Gern!”
„Sprechen Sie mit Jane! Verſuchen Sie, in dem Sinne auf
ſie einzuwirken, daß ſie ſich mit der Scheidung einverſtanden
er=
klärt. Ich will mein Glück ihretwegen nicht opfern. Und ...
ſpre=
chen Sie bitte auch mit Margarete. Ich vermag es nicht.
Viel=
leicht wird ſie mich verachten, weil ich ihr die Wahrheit verſchwieg.”
„Das glaube ich nicht, Herr von Rapp! Aber ich will
jeden=
falls mit ihr ſprechen.”
Nachdem der Arzt ſich von Rapp verabſchiedet hatte, bat er
Margarete, ihn in den Garten zu begleiten.
„Schweſter Margarete . . . Ihr Glück kam über Nacht und es
kann über Nacht wieder von Ihnen gehen, wenn Sie nicht ſtark
ſind”, begann er.
Das Mädchen blickte den Arzt erſchrocken an.
„Was iſt geſchehen?”
„Jene Tänzerin, über die ſich Herr von Rapp ſo ſehr erregte
... iſt ſeine .. . Frau, von der er allerdings ſeit zwanzig Jahren
getrennt lebt."
Dieſe Eröffnung traf Margarete ſchwer. Sie hatte Mühe, ſich
zu beherrſchen. Aber tapfer drängte ſie die Tränen zurück.
„Seine Frau? Jetzt ... verſtehe ... ich alles! Und ... was
ſoll nun werden? Muß ich verzichten, Doktor?‟
„Nein, Margarete! Georg von Rapp liebt nur Sie, er will
die Scheidung, die ſeine Frau all die Jahre verweigerte, jetzt
er=
zwingen. Und mich hat er gebeten, die Sache in die Wege zu
leiten."
„Und ... wird das nicht Sünde ſein.”
„Nein, Margarete! Die beiden haben zwanzig Jahre lang
keine Gemeinſchaft miteinander gehabt. Hat da dieſe Bindung
noch einen Sinn?”
Stumm nickte das Mädchen.
Und als Margarete dann allein war, kamen die erlöſenden
Tränen und befreiten ihr armes Herz von dem bitteren Weh.
„Die Adreſſe der Tänzerin Joan?” fragte der Direktor des
„Eldorado”, an den Dr. Poeck ſich gewandt hatte. „Sie wollen ſie
mir wohl wegengagieren?”
„Keine Sorge!” beruhigte Dr. Poeck den Mißtrauiſchen. „Ich
bin weder „vom Bau” noch möchte ich Fräulein Joan engagieren.
„Alſo Verehrer?”
Der Arzt lächelte. Meinetwegen, wenn Sie es ſo nehmen
wollen! Alſo, wo wohnt der Stern meiner ſchlafloſen Nächte?‟
„Im Hanſa=Hotel! Kenn: Sie nich, was? Auch kein Wunder,
denn es liegt abſeits in der Butentwiete. Iſt in einfaches, aber
ſauberes Haus. Ja, in einem Luxushotel könn’n unſere Kräfte
nich wohnen. Da langt das Geld nicht.”
„Zahlen Sie doch mehr, Direktor!”
„Erſt könn’n und dann lachen, Verehrteſter! Alſo viel Glück!”
Dr. Poeck war ſchon draußen.
Der Arzt wundert ſich, als er das bezeichnete Hotel gefunden,
daß eine Frau wie Joan in dieſem ſpießbürgerlichen Haus zweiten
Ranges ſich wohlfühlen kann.
Der Portier iſt ſehr höflich und beeilt ſich zu verſichern, daß
Madame hier wohne, aber daß ſie niemand empfange. Ob der Herr
von der Preſſe ſei?
Dr. Poeck verneint und bittet, ihn doch zu melden, er käme
nicht, um Madame zu beläſtigen, ſondern einer ernſten
Familien=
angelegenheit wegen.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleiter: Nudolf Mauve.
Stellvertr. Haup ſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik; Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt=
Andreas Bauer; für den lokalen Teil: Max Streeſe; für das Feuilleton und die
„Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für „Reich und Ausland” i. V. Karl Böhmann;
für den Handel: i. V. Andreas Bauer; für den Sport: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler,
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. V. 35. 20019. Pl. 3. Druck und Verlag: Darmſtädter
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
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für Juni und Juli d. J. findet ſtatt im früheren
Ludwigs=Bahnhof, Steubenplatz 13 (Eingang 22.
und zwar für die Bezugsberechtigten, deren Namen
beginnt mit dem Buchſtaben:
A—D: Donnerstag, 27. Juni, von 8—12 Uhß.
: Donnerstag, 27. Juni, von 3½—5 Uhg.
Freitag,
Juni, von 8—12 Uho.
Freitag, 28. Juni, von 3½—5 Uho
Samstag, 29. Juni, von 8—12 Uhn
: Montag,
1. Juli, von 8—12 Uh0
1. Juli, von 3½—5 Uh%
Montag,
T—Z: Dienstag, 2. Juli, von 8—12 Uhn
Die Ausgabe erfolgt nur während der vorgenanm
ten Zeiten gegen Vorlage der Arbeitsloſen=Kom
trollkarte bezw. des Unterſtützungsausweiſes uſny
Städtiſches Wohlfahrts= und Jugendamt
Darmſtadt. (st.570 0
Die Leſeholznuhung in den Waldunger
der Gemarkung Darmſtadt.
In Ausführung des Beſchluſſes der Stadtvess
ordnetenverſammlung vom 26 11. 1925 werdern
hiermit alle ſeither in Gebrauch befindlicher
Wald=Leſeholzkarten mit Wirkung vom 1. 7. 193.6
ab für ungültig erklärt. Ausſicht auf Ausſtell
lung einer neuen Leſeholzkarte haben die Pern
ſonen, denen eine laufende Unterſtützung vonn
Wohlfahrts= und Jugendamt bezw. Arbeitsamt ges
zahlt wird oder deren geſamtes Familien,
Einkommen den Betrag von 100 RM. monatlickt
nicht überſteigt; ebenſo Familien mit mehr als!
3 Kindern, deren geſamtes Familien=Einkomy
men 150 RM. monatlich nicht überſteigt.
Die Ausſtellung und Ausgabe der neuen
Leſe=
holzkarte erfolgt:
Buchſtabe A—E. Dienstag, 25. 6. 35)
Mittwoch, 26. 6. 35 vormittagst
Donnerst., 27. 6. 35 von 8—12
„
ch Freitag, 28. 6. 35
„
„Sp/St—3 Samstag, 29. 6. 35)
im Kaſſenraum des Städt. Wohlfahrts= u. Jugend=0
amtes, Steubenplatz 13. Sämtliche Antragſteller,
haben ſich auszuweiſen, und zwar durch Vorlager
des Unterſtützungsausweiſes bezw. Arbeitsloſen=)
Kontrollkarte. Antragſteller, die nicht im Beſitzer
eines ſolchen Ausweiſes ſind, haben ſich
auszu=
weiſen durch Vorlage einer Beſcheinigung, woraus
die Höhe des Einkommens des Antragſtellers und
ſämtlicher mit ihm in Hausgemeinſchaft lebenden,
Angehörigen erſichtlich ſein muß.
Tritt in den Verhältniſſen der Karteninhabem
eine Aenderung ein, die die Gewährung einer
Leſeholzkarte unter Beachtung obiger Richtlinienn
nicht mehr rechtfertigt, ſo iſt die Karte unverzüg=v
lich zurückzugeben.
(st.5682 7
Städtiſches Wohlfahrts= und Jugendamt.
Uhr
4
Mom Drum
Pelanntmachung.
Die Gewerbeſcheine 1935 können bei der untera
zeichneten Kaſſe, Schalter 3 (Zimmer 46), in dern
Zeit vom 26. Juni 1936 bis 15. Juli 1935, währendd
der üblichen Kaſſeſtunden abgeholt werden.
Die Vorlage des Landesſteuerbeſcheids 1935 odem
des Gewerbeſcheins 1934 iſt hierzu dringend erse
forderlich.
Nach dem genannten Zeitpunkt erfolgt zwangsweiſsl
Zeitreibung auf Koſten des Pflichtigen.
Greet
Darmſtadt, den 24. Juni 1935.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt (Finanzkaſſell
Alexanderſtraße 22 (ehew. Inſtr.=Kaſ.)
Jahresabrechnung
der gemeinnützigen Eiſenbahner=Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Darmſtadt..
Aktiva
Bilanz per 31. Dezember 1934
Paſſiva=
5957.—
1.—
OMde
1. Unbebaute Grundſtücke.
Zugang
Abgang
1341.60 11943.70
2. Wohngebäude . . . . . . .
.. . . . . 1892 519,21
Zugang
Abſchreibungen
13 900.25
27 996.26
3. Noch nicht abgerechnete Neubauten . . . . 61 654.,79
Zugang 11 943.70
4. Geſchäftseinrichtung . .
...
Zugang Abgang
29.67
29.67
II. Beteiligungen einſchl. der zur Beteiligung
beſtimmten Wertpapiere ..
3 105.—
Zugang 105.—
III. Umlaufsvermögen
1. Wertpapiere .
64 810.—
2. Der Genoſſenſchaft zuſtehende Hypotheken
und Grundſchulden (Grundſchuldbrief) . . 30 000.—
3. Rückſtändige Mieten
.. 198.60
4. Kaſſenbeſtand . . .
449.10
.
5. Bankguthaben . . ."
„ 63 733.41
IV. Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 110 152.70
1 732 580.81
I. Geſchäftsguthaben
1. der am Schluſſe des Geſchäftsjahres
aus=
geſchiedenen Mitglieder . . . . . 11 436.12
2. der verbleibenden Mitglieder . . 170 995.63
II. Reſervefonds:
182 431.755
1. Geſetzliche Rücklage . . . . . . . . 67 275.51
2. Andere Vermögensrücklagen . . . 21 634.76
III. Rückſtellungen . . . . . . . . .
IV. Verbindlichkeiten
88 910.275
123 962.955
1162 635.765
1. Hhpotheken=Schulden .
114 596.355
2. Spar=Einlagen . .
27 648 306
3. Mieter=Darlehen
6 562.096
4. Handwerkec=Schulden.
2 997.188
5. Sonſtige Schulden .
V. Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 14 991644
VI. Gewinn
7844.525
Reingewinn im Geſchäftsjahr . .
Gewinn= und Verluſtrechnung per 31. Dezember 1934
M
1. Abſchreibungen
a) auf Wohngebäude und andere
Anlagen . . . . . . . . ."
b) andere Abſchreibungen . . ."
2. Geſchäftsunkoſten
a) Gehälter,
Aufwandsentſchädi=
gungen und ſonſtige
Perſonal=
koſten, einſchl. ſoziale Abgaben
b) ſächliche Unkoſten .. . . ."
3. Betriebsunkoſten
a) Beſitzſteuern . .
....
b) fonſtige Betriebsunkoſt. einſchl.
Löhne und ſoziale Abgaben
4. Inſtandhaltungskoſten . . . . ."
5. Binſen ............."
6. Sonſtige Aufwendungen . . . .
7. Reingewinn im Geſchäftsjahr . .
27 996.26
79,67
28 075.93
4 846.68
1111.34
5 958.02
8 775.05
9470.—
Erträge=
114 011.833
1. Mieteinnahme
1 490.155
2. Znszuſchüſſe.
24.—
3. Gebühren aus Nebenanlagen .. .. .."
15.—
4. Pachtgeldeinnahmen . . . . . .
90.—
5. Erträge aus Beteiligungen . . .
.
4 016.788
6. Zinſen und ſonſtige Kapitalerträge ..
2 127./41
7. Außerordentliche Zuwendungen
T. 26 95. Zunf 1955
Dr Talmtt
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in Drum und Dran des Internationalen Eifelrennens am 16. Juni 1935
Von unſerem Sonderberichterſtatter Carl Otto Windecker.
Eigene Aufnahmen (5)
Alljährlich iſt es das gleiche: Wochen vorher iſt man
ge=
ſyk vor Erwartung, lieſt die Seitungsvorberichte, das
Nen=
mſsergebnis; Cage vorher denkt man kaum noch an anderes,
u ſenn iſt der Sonntag gekommen. Nachts um zwei Uhr ſteht
mAauf, ſetzt ſich hinter das Steuer ſeines Wagens, fährt —
2 RKilometer ſind eine ganz nette Ecke —; um acht Uhr iſt man
etch vor der Cribüne; um neun beginnt das Nennen; man
büᛋt fiebert, wartet, ſetzt ſich kaum eine Viertelſtunde zu
ſei=
mhläutterbrot oder einer Caſſe Kaffee, ſteht in Vegen, Wind,
Kiewder Sonnenſchein bis 19 Uhr, bis das Nennen zu Ende,
ſi/ßta: laufendem Motor hinter dem Steuer bis neun, bis die
vuruften Straßen frei werden, fährt, ißt eine Kleinigkeit
ini hdrvo unterwegs und kommt endlich nachts um halb drei Uhr
z11ſaſe an, müde, zerſchlagen, wie gerädert, und doch von einer
uuhneigen Begeiſterung erfüllt. Das iſt das Autorennen auf
ducTürburgring. Und wie ich es machte, machten es die
vie=
lelhunderen Menſchen, Zehntauſende früher, dann
Hunderttau=
ſel1), im vergangenen Jahr zeihundert=, und in dieſem Jahr
d2Aunderttauſend. Su Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem kleinen,
duMgroßen Motorrad, in Omnibuſſen und Laſtwagen, in neuen
ſohullen und alten klapprigen, großen, mittleren und kleinſten
AH4
Warum? „Senſationsluſt” ſagt der eine. „Begeiſterung”
ſaYder andere, „Volksfeſt” meint der dritte. Niemand kann
BUnngiſche Anziehungskraft dieſer größten und einzigartigen
Ahaſrecke Europas erklären, — jeder weiß nur: im nächſten
Gite bin ich wieder da. Und kommt, die Polizeinummern
ver=
rimt s dem Beſchauer ja, aus Schleſien und Bayern, aus
Awmern und Oſtpreußen, aus Berlin, Hamburg, aus
Darm=
ſt/Aoder Württemberg, aus Frankreich, Belgien, Holland,
2lmnburg, aus der Cſchechei, Schweiz, Italien, England und
Abn. Es iſt eine einzige, unabſehbar große Gemeinſchaft, die
Shden um Stunden rings um die 22 Kilometer lange
Nenn=
ſtke wartet und ausharrt, fiebert und ſich begeiſtert und
glück-
lüh)t, wenn das irrſinnige Donnern und Dröhnen der Motore
Wabe rbrauſt und heult.
Das Internationale Eifelrennen 1935 iſt vorbei, mit der
9Blliigen Senſation der letzten Nunde. Aus den Nennberichten
uMman, wie Caracciola — immer noch und immer wieder der
U Ping der Maſſen — in den allerletzten Sekunden des Nennens
9 nSieg an ſich riß und knapp zwei Kilometer vor dem Siel
9 wungen, ſo ſehr ſympathiſchen Noſemeyer überholte, der gegen
eMganze Neihe der größten „Kanonen” ein ſo gutes, ausge=
Euekes Nennen fuhr, das ihn mit einem Schlage in die Reihe
FErſten brachte. Crotz dieſes letzten Sieges von Caracciola,
der zugleich ein Sieg der überlegenen, phantaſtiſchen Nenntaktik
des Mercedesmanagers Neubauer war. Wir wenigen
Jour=
naliſten, Berichterſtatter und Preſſephotographen, die wir uns
auf den ſchmalen Gehſteig über den Erſatzteilboxen geſchmuggelt
hatten, haben dies geniale Spiel Neubauers beſſer geſehen als
die Hunderttauſend längs der Strecke. Und trotzdem waren wir
geſpannt, trotzdem fieberten wir dem Ergebnis entgegen,
trotz-
dem lag auch über uns, die wir im Geruch des „Abgebrühtſeins”
ſtehen, das minutenlange Schweigen, das die Menſchenmaſſen
beherrſchte, als der Schlußkampf einſetzte — als der
Voranzei=
ger, der zwei Kilometer vor dem Siel aufgeſtellt iſt, noch die
Startnummer 4 Noſemeyers anzeigte —, und dann doch in einem
geradezu wahnſinnigen Cempo die unverkennbare Kühlerform
des Mercedes auftauchte. . . . Und wir haben, weil es ja
ſchließ-
lich ein ehrlicher Kampf war, gejubelt und geſchrien wie die
anderen, und hätten es am liebſten genau ſo gemacht wie
Neu=
bauer, der ſich ſeinen Caratſch in die Arme nahm und abküßte. . .
Das — und die Engländer. Sympathiſche junge Menſchen,
alle, die mit den neuen „Era”-Wagen herübergekommen waren.
Studenten, wie man erfuhr. Ich hatte mir die neuen Wagen,
die ſpäter dann einen ſo überzeugenden Sieg errangen, ſchon vor
dem Nennen angeſehen, im Rennfahrerlager, als ſie warm liefen.
Saubere, ſchön gearbeitete Motore. Aber noch mehr
inter=
eſſierten mich die Boys. Mit den ruhigen, ewigen
gelangweil=
ten Geſichtern der Engländer ſtanden ſie um die Wagen, oder
ſetzten ſich im Straßenanzug hinter das Steuer — Seaman, der
dann durch ſein überflüſſiges Canken um den Sieg kam, im
geciola nach ſeinem Siege
Zeichengeben während des Rennens
blauen Jackett und ölverſchmierten Flanellhoſen. Während in
den anderen Boxen fieberhafte Cätigkeit herrſchte, Kerzen warm
gemacht wurden, Federn abgeſchmiert wurden, während die
tem-
peramentvollen Monteure der italieniſchen Ställe der „Scuderia
Ferrari” oder der „Scuderia Supalpina” ihre Alfa Nomeos
oder Maſeratis wie die Henker durch die ſchmale Nundgaſſe des
Nennfahrerlagers ſchleppten und fuhren, zündeten ſich die
Eng=
länder eine Sigarette an und drehten — wer anders als” ein
Engländer könnte es mit gleicher, unnachahmlicher Läſſigkeit
tun —, das Schild „Nicht rauchen”, das ſein Verbot in drei
Sprachen eindringlichſt wiederholt, herum, daß ſeine blanke
Nück=
ſeite in die Boxe hing.
Mit der gleichen Nuhe ſteuerten ſie ihre Wagen, Wagen,
die zum erſten Male überhaupt in einem Nennen lagen und
ſo=
gleich ſo groß ſiegen ſollten. Um dann, als ihr Sieg gewiß war
und Mr. Mau den Siegerkranz aus der Haad von Korpsführer
Hühnlein empfing, alle ihre Nuhe zu verlieren, wie Kinder zu
werden, die herumſprangen vor Freude und Ausgelaſſenheit —
Engländer. Später dann, beim Nennen der großen Wagen,
ſtanden ſie neben mir auf der Nampe über den Erſatzteilboxen.
Und nun hatten ſie ihre engliſche Nuhe und Gelaſſenheit völlig
verloren. Aufgeregt liefen ſie hin und her, um die deutſchen
Wagen zu ſehen, lachten, ſchrien und warteten atemlos wie wir
alle, als die letzten Sekunden vor der Entſcheidung verrannen.
Und ſo ſpannend dies Nennen war, ſo ſehr es ſeine
Su=
ſchauer feſſelte, — drei oder fünf Minuten lang galt das ganze
Intereſſe von etwa hundert bis zweihundert Zuſchauern doch
ausſchließlich einem ganz, ganz anderen Ereignis: auf der
Gegen=
geraden, auf der Nückſeite der Erſatzteilboxen, ſaß inmitten des
Motorengedröhns, knapp einen halben Meter neben den
vorbei=
raſenden Nädern der Nennungeheuer, ein kleiner, frecher
ver=
rupfter Spatz. Saß und pickte kleine Körnchen auf, ungerührt
von dem Lärm, ungeſtört von dem ungeheuren Lärm der
Moto=
ren, der uns Menſchen den Atem nahm, uns körperlich
erſchüt=
terte. Ein einziges Mal hüpfte er leicht pikiert um fünf
Senti=
meter zur Seite als die Näder von Stucks Wagen zu nahe an
ihm vorüberſauſten; dann ſaß er wieder, klein, unſcheinbar —
und die Suſchauer drüben hinterm Abſperrdraht und die Herren
von der Induſtrie hier oben, die Kameraleute, Preſſevertreter
und gerade die engliſchen Nennfahrer mit ihren Helfern und
Freunden hatten nur noch Augen für den kleinen Spatz, ſpitzten
die Lippen, pfiffen, zirpten, um den kleinen Kerl aus der
Gefahr=
zone herauszulocken. Er beachtete es nicht. Er kannte den
Betrieb wohl — der kleine Nürburgringſpatz.
*
Das Nennen iſt vorbei. Man ehrt die Sieger, man ehrt die
Manager, Neubauers Caktik, man jubelt und teilt Glückwünſche
Oben: Seaman (England) auf „ERA” tankt
Unten; Wagen Nr. 35 wird angeſchoben
aus — und doch, was wären Noſemeyers oder Caracciolas
Jahrkunſt, was wäre Ingenieur Neubauer oder Walbs Caktik,
wenn Fritz und Karl — oder wie ſie heißen mögen — die
Män=
ner in den Boxen, die Monteure und Helfer, verſagten. Kein
Nennbericht berichtet über ſie. Ich habe ſie beobachtet, habe
geſehen, wie ſie ſchuften, wie ſie fiebern, wie ſie ſich zur Nuhe
zwingen, daß jeder Griff ſitzt und klappt, denn es kommt immer
auf Sekunden an. Und wie ſie jubeln, wie ſie „ihren”
Carac=
ciola, „ihren” Noſemeyer auf die Schulter nehmen. Hans Bretz,
der Preſſereferent des Nennens, hat im Programmheft gebeten,
man möchte dieſe Männer nicht vergeſſen. Wer ſie hat arbeiten
ſehen wie ich, der wird ſie nicht vergeſſen. Ich habe nach dem
Nennen mit einem der Monteure der Auto=Union geſprochen.
Ich habe ihm geſagt, er müſſe doch ein nettes Leben haben, er
könnte Länder ſehen, fremde Städte, Menſchen. Er hat mich
müde aus übernächtigen Augen angeſehen und geantwortet:
„Wiſſen Sie, was ich möchte? Einmal wieder richtig ſchlafen!”
Er wird nicht dazu kommen. Denn ſchon werden die
Nenn=
wagen wieder in ihre Cransportwagen verladen; am Sonntag
iſt das große Nennen in Montlhéry in Frankreich, im Juli
kommt der „Große Preis von Deutſchland‟ . . . . in raſcher
Folge häufen ſich die Nennen . . . die Cransportwagen fahren
durch Europa, die Monteure ſchaffen, ſchuften; nachts werden
die Motore durchgeſehen, tagsüber trainieren die Fahrer ..."
brave Jungs, dieſe Fritz, Karls, Georgs. Und wenn ſie einem
dann in vertraulichem Flüſterton ſagen: „Wiſſen Sie, wir kennen
doch die Wagen. Ein einzigesmal möchte ich auch im Nennen
hinterm Steuer ſitzen . . ." dann ſoll man nicht lächeln. Eines
Cages ſitzen ſie vielleicht hinter dem Steuer der Maſchinen, die
ſie ſeit Jahren betreuen, — und dann erſcheint ihr Name in
den Ueberſchriften der Nennberichte. Vielleicht. Niemand
weiß es.
Humor
der deutſchen Stämmo
Schwaben
Der proteſtantiſche Neligionslehrer einen
württembergiſchen Provinzſtadt iſt von der
Schrulle geplagt, er, ausgerechnet gerade e.
ſei dazu berufen, ſeinen kleinen Schwaben eim
richtige Ausſprache des „ſt” beizubringen
Hundertmal lehrt er: „Das ſt darf wohl leichn
wie ſcht anklingen, aber nicht ſo breit, nicht I11
breit!“ Als er das eines Cages wieder einn
dringlich erklärt hatte, ging er zum chriſtlicheg
Glaubensbekenntnis über und wandte ſich ag.
einen Schüler mit der Katechismus-Fragg
„Welchen Glaubens biſt du?‟
Sofort kam im breiteſten Schwäbiſch düt
Antwort: „Ich bin ein Kriſcht!”
Da faßte den Lehrer aber der Sorn unn Kios
unter ſchärfſter Betonung des „Ist” rief er
aus: „Waas bi=ſt, a Kriſcht bi=ſt? —
Kriſ-t biſcht!”
allem Wandel ſtetiges
Rheinland
Bild. Oh, es lohnte ſich, durch die engen Sei=
Die Reiſe
in die Vergangenheit
Von Erich
Pfeiffer=Belli
So früh am Morgen betrat er die Stadt.
Die ſah aufgeräumt aus in ihrem Schlaf. Die
Sonne kam erſt langſam über die hohen Berge
und tauſchte ihr Leuchten mit dem Blitzen der
goldenen Knäufe und Kreuze auf den vielen
Kirchtürmen. Im Dunkel lagen noch die Häuſer
und engen Straßen, im Dunſt von Morgennebel
und erſtem Kaminrauch die hohen Schiffe der
Gotteshäuſer; aber der höhere Himmel war
ſchon voll leichteſter ſeidiger Bläue. Alte
Män=
ner gingen durch die Gaſſen und drehten im
Handgelenk grüne Gießkannen, nach rechts, nach
links; ſo entſtanden dunkle Negenbögen am
Boden, die in zierlich glitzernden Pünktchen ſich
verloren. Der Duft des Bodens vermiſchte
ſich mit dem kühlen Bergwind. Es war ein
Wochentag, der eigentlich als Sonntag geboren
war.
Vor dem Kaffeehaus ſtanden Lorbeerbäume
mit weißen und roſigen Blüten und Efeuwände
in Kübeln und Kaſten. Der Kellnerknabe hatte
gerade mit dem Beſen gefegt und Waſſer
ver=
ſpritzt. Nun brachte er dem frühen Gaſt ein
Ciſchtuch, Getränk, Brötchen und goldenen
Honig, zu dem ſich als Begrüßung ein erſter
Sonnenſtrahl, zwiſchen zwei zwiebligen
Barock-
kirchtürmen hervorſchnellend, ganz warm auf
den Ciſch legte!
Die Karren vom Land brachten den
behäbi=
gen Cag. Weichbeinig wogten Ochſengeſpanne
vorüber, Hufe klingelten, es roch nach
Gemü-
ſen und Vieh. Der Cag war da mit Sonne,
mit friſchem Schatten, in dem die ſchwarzen
Vierecke der ledergepolſterten Kirchtüren wie
dunkle, müde Mäuler Weihrauchduft
hinaus=
atmeten.
Was ſuchte der Neiſende hier, deſſen Namen
wir nicht kennen? Sein Gepäck blieb an der
Bahn; alſo wollte er leicht ſein. Er hatte eine
Fahrt über Land vor, mit einem jener
Omni=
buſſe, die drüben, hinter dem mächtigen
Cri=
tonsbrunnen raſſelnd und ſchnaubend anfuhren.
Alle halbe Stunde donnerte ſolch ein betagter
Landſtraßenelefant über die großen Quadern
zur Stadt hinaus, ins hügelige, graſige Land.
Wie ſchmiegſam lagen die Anhöhen
ausgebrei=
tet, Sichtengruppen ſtanden ernſt auf heiterem
Grund, Obſtbäume am Weg, den niedrige
Hek=
ken begleiteten. Und nach einer nicht
ausge=
ſchlagenen Stunde ſchüttelnder Fahrt kam
zwi=
ſchen ſchöngekurvten Bodenwellen die goldene
Kugel auf dem ſpitzen Kirchturm von Henndorf
in den Geſichtskreis. Das alſo war das Siel,
an das der Neiſende hinter dem buntgedeckten
Ciſch dachte. Dort drüben, er machte ſogar
eine vage Handbewegung zur kaltgrauen,
rei=
ßend ſtrömenden Salzach hin, deren keuſches
Bett mit runden Kieſeln ausgefüttert war, dort
drüben lag für ihn ein ganzer köſtlicher
Som=
mer, mit glühenden, goldenen Cagen, ſchwarzen,
ſternenbeſtickten Nächten, violetten
Gewitter=
abenden, da die weißen Blitze vom Himmel
zackig zuckten und praſſelten, der Donner dumpf
aus den Gräbern des Jenſeits rief, und der
Negen in die Bäume und Sträucher fuhr, die
Unterſeite der Blätter hell nach oben drehte.
Später tropfte es friſch und beruhigend von
Blatt zu Blatt, und aus den Gärten ſtieg der
unſägliche, flüchtige Wehmutsduft der
Hecken-
roſen, indes der Mond ſeinen Silberſchein in
den See träufeln ließ und ſein eigenes Bild
dort unten verwiſchte. Ja, und ein flötenzartes
Mädchen ging durch dieſen Sommer; der
Nei=
ſende hörte in ſeine Gedanken hinein den leich-
len zwiſchen Schirmen, Körben und Käfigen, auf
Blättern ausgleitend, von Surufen halb
ge=
bannt, halb doch weitergetrieben, hinzugehen die
ſonnengebräunten Hände, die faltigen,
braun=
gegerbten Nacken der Händler, die breiten
ge=
ſunden Hüften der Frauen und die ein wenig
begehrlich =ſchamhaften Blicke aus
Mädchen=
augen zu genießen, denen etwas Pflanzliches
beigeſellt war, etwas aus der Erde kommendes
Koſtbares und — eigentlich — notwendig zu
Koſtendes. Und wieder ſetzte ſich dort droben
unter den Kaſtanien ſolch ein Omnibus in
Be=
wegung, während gleichzeitig wunderbar voll
und tief die Domglocken die Stunde des Cages
zu zählen begannen: es war die elfte. Nun fuhr
in einer halben Stunde der nächſte Wagen
hin=
aus, auch ihn galt es zu verſäumen. Aber das
wußte unſer Reiſender noch nicht — daß er die
nächſte Poſtkutſche nämlich, wieder verſäumen
wolle.
Er ging vielmehr in den naheliegenden Dom,
deſſen ruhiger, geheimnisvoll neuer und doch
uralter Duft ihn umfing. In einem Beichtſtuli
bewegte ſich etwas, das den Fremdling faſt
be=
wogen hätte, ſeit Kindertagen zum erſten Male
wieder den Mund zu dem hölzernen Gitter zu
neigen. Etwas aber drängte ihn weiter. Das leiſe
Knarren ſeiner Schuhe tönte rieſig vervielfackt
von allen Seiten, Licht und Schatten lagen
ſchräg nebeneinander im Naum, fern brannte
der Blutstropfen des ewigen Lichtes und die
kleinen Slammen auf den hohen Kerzen ſtanden
wie glühende Nägel ſpitz im Dämmerlicht.
Er verließ leiſe die große Kirche und ſtand
geblendet im weißen Licht der Mittagsſonne.
Caubenſchwärme flogen mit klapperndem
Flü=
gellärm glitzernd aus den Niſchen der
Kirch=
türme auf in das Himmelsblau und taumelten
bald wieder wie eine Hand voll Papierfetzen
aufs Pflaſter.
Unſer Freund beſchloß, durch die Stadt zu
ſtreifen, durch die ſchmalhohen Gaſſen, deren
Spargel in kleinen Portionen
Das Erziehungsideal des Spargels beſteht
darin, bei aller Gradheit nicht hölzern zu
werden.
Bei keiner Speiſe ſollte der Gaſt mit dem
Urteil über ihre Güte ſo zurückhaltend ſein
wie beim Spargeleſſen. Er vergeſſe nie, daß ja
das „dicke Ende” immer erſt kommt.
Der Franzoſe Brillat=Savarin bezeichnete den
Spargel als ein ariſtokratiſches Gemüſe, Goethe
nannte ihn ſogar den König aller Gemüſearten.
Eher möchte man den Spargel mit einem
Stübengelehrten vergleichen. Auch bei
ihm iſt oft der Kopf das einzig Brauchbare.
Von seltsamem Zauber erfüllt sind Deutschlands Heidelandschaften. In ihrer Weite und Stille ahnt man
kaum das Vorhandensein ſerner Städte mit ihrem donnernden Verkehr.
(Scherl-Bildmaterdienst)
Geflügelte Worte:
Was ein Spargel werden will, ſtreckt ſich
beizeiten.
„Doch es iſt jedem eingeboren, daß ſein
Ge=
fühl hinauf und vorwärts dringt.” (Goethe,
Fauſt I.)
Wenn du nicht willſt, daß man dich zur
zweiten Sorte werfe, darfſt du nicht ins
Blaue hineinſchießen.
Andere Völker — andere Lieder. In den
dunklen Gewölben des Spargelreiches ſummt
man auch in dieſem Frühling wieder: „Ich bin
von Kopf bis Suß auf Criebe eingeſtellt. ."
ten Schritt durch das hohe, naſſe Gras unter
den Fenſtern des Bauernhauſes, das zwiſchen
gekalkten Obſtbäumen, ſelbſt friſch geweißt,
ſtand, nach Kuhſtall, Küche, nach in der Sonne
ausgelegten Sederbetten, nach der erſten Mahd,
roch und ein Haus des ewigen Friedens und der
blauenden Gottesgefälligkeit zu ſein ſchien.
Eben fuhr drüben wieder ein Autobus los.
Ein hübſcher dunkelhaariger Kerl ſaß hinter
dem großen Steuerrad; es war derſelbe, der
damals, läſſig halb zum Wagen hinausgelehnt,
allen Vorübergehenden und Wartenden
Scherz=
worte zugerufen hatte; er war durch das Land
gefahren wie ein froher brauner Sommergott.
Jetzt hatte ſich der Markt unter den Augen
des Fremdlings, der ein kleines Heimatrecht —
das der in der Erinnerung unruhvoll
Glück=
lichen — hier beſaß, ſchon ganz entfaltet: ein
buntes, lachendes Bild, verwirrend geſchäftig,
Häuſer rauhen gelben Bewurf und grüne
Fenſterläden tragen. Er ſtand recht lang auf
der Brücke über dem Sluß — vom Gebirge
träumend, aus dem das wilde Gewäſſer kam.
Er ſaß auf einer Bank in dem köſtlichen
Gar=
ten, Menſchen um ſich, Kinder und Lärm. Er
hatte längſt beſchloſſen, die Reiſe in den
ver=
gangenen Sommer nicht zu tun.
Am ſpäten Nachmittag, der mit blauem
Dunkel ein Gewitter langſam über die Stadt
hängte, verließ der Mann die Stadt. Während
er ſich in ſeinem Abteil einrichtete, ordnete er
ſeine Gedanken und wies dem Strom ſeiner
Gefühle ruhige, klärende Bahnen. Es war
nicht gut, in die ſchönſte Vergangenheit
zurück=
zugreifen. Beſſer, man nahm die Süße und
Herbheit der Stunden und ging ein wenig
träu=
meriſch durch ſie hin. Bald würde Nacht ſein
und bald wieder ein neuer Cag.
fen Vorſo
„Mr müſſe Hemde kaufe, Schäl, unſe Jung
hat kein einzig Hemd mehr.”
„Et hängk emm aber doch hinten einat he im vorole
eraus!”
urs junges Leben
„Nää, dat is nur dr Nennomierzipfel, dend g und der Cierfreu
han ich ihm an die Botz genäht!”
re von gefühlvoller
Slreichen Gehege
u Einzug gehalten he
Sachſen
de verſpielte Anm
Ein waſchechter Sachſe und ein dito Berlinern.
er dechalb ſo liebe
„Nächenwärmer kriechen!”
5e nungen einer ſch”
„Dat di nich huppen könn”, weeß ick oochle ! / Die Wärter, von
„Wär gann nich hubben?”
inuigerer Hingabe
„Na, die Nejenwürmer! Habenſe nickt en verbunden ſind,
jrade eben jeſacht, Nejenwürmer kriechen?” es bezahlte Verpflic
„Ei du griene Neine! Ich meen Sie dockkt mm vom dämmernd
bloß: Nächen weren mer kriechen!”
Schleswig=Holſiein
Ueber den Charakter der Schleswig
ſteiner äußerte ſich Bismarck in einem Ge- gint Muter ihrer
Heauf den Beinen.
beit tag zum leeren
Die Wohlfahrt ihr
grhorchen weniger
-ei em inneren unge
ſpräch. Ihm ſei von einem Bauern erzähltllm gs an nichts fehler
worden, dem der Arzt fette Speiſen verbotern m Ciergarten hatt
und der dann erwidert habe: „Sck eet mierm berreitungen für den
iſte getroffen und tre
Swien un lied mien Pien!”
1 war das von dem
G.rneuerun
Hamburg
211 auch im
Ein Hamburger verlangt auf der Straßens 7 Aſhwarzen
bahn in Leipzig umſtändlich einen Fahrſchein. 1 LEmmantiſt
Der Schaffner verſteht den Hamburger zunächſt 1 ſweſtern, bei
nicht. Wohlwollend fragt er: „Sie ſchbrächn ſo / W4henden Eſel
ä gomiſchen Cialleggd, Sie ſinn wohl Oſt=A, bei den ge
breiße?‟ Der Hamburger überlegt, was das 2 00 lauberen
wohl auf Platt heißen könne, was man ihn dau Aaerfamilien
gefragt und er gibt zu Antwort: „Nee, ict4 iMüerhaus ſpiel
Jahr wieder mit vie
bün Elektrotechniker”.
darr ſchönen Leopardit
ger ſonnt, ſieht mal
München
Slück nichts mehr
Das Durcheinander einer Anzahl vom en ſchimmert jetzt m
Arbeitern ließ noch nicht erkennen, daß ihnern M zwei „goldigen”
der Auftrag, den Kanal zu räumen, d. h. vonn rſie un ſie herumt
Schlamm zu ſäubern, zuteil geworden war. Einl Ee die die Mutter
Vorübergehender, in München fremd, inter- Welt zu bringen.
eſſiert ſich für den Sweck des Daſeins dieſern A wirklich nicht. Fr
Männer und er fragt den nächſtſtehenden: „Was! 7,/70 Naubtierwärter.
als die Wehen der
tun Sie hier?”
„Namma duri (räumen tu ich)” entringt ees 72c00 wurden. Oh
ſich dieſem.
Da dem Frageſteller dieſe Sprache frend
iſt, wendet er ſich an einen Zuſchauer: „Wasl
tut der Mann hier?”
„Namma duada (tut er)!”
Jetzt beginnt den Fremden der Vokalreiche
tum dieſer offenbar indiſchen Sprache lebhafbf
zu intereſſieren und er möchte nun erſt recht(
hinter ihren Sinn kommen. Er interpelliert dess‟
halb einen andern der Kanalräumer: „Wdel
tun Sie hier?‟
„Namma damma (tun wir)!”
Nun macht er noch einen letzten Verſuckh
bei einem vorübergehenden „Eingeborenen‟
„Was machen die Leute hier?”
„Namma deans (tun ſie)!"
Da gab er es auf und ging kopfſchüttelnd!
davon.
Mecklenburg
Ein junges mitteldeutſches Paar fährt im.
Sug durch die Mecklenburger Schweiz. Stumm.
ſitzt ihnen ein biederer mecklenburgiſcher
Bauel=
gegenüber. Entzückt über das reizende Lande"
ſchaftsbild, ruft „Sie” begeiſtert aus: „O. K0f.,
ſieh nur die entzückenden bewaldeten Höhen!
Da richtet ſich der Einheimiſche auf und
ſagt langſam, aber entrüſtet und deutlich: „V0k
künnen Se drieſt Barg to ſeggen, dat Tüng
Barg.”
Oſifriesland
Im Jeverlande iſt Konfirmandenſtunde. De.‟
Paſtor hat von Luthers Ende geſprochen. O
der Wiederholung fragt er Hinnerk. Lußend.
„Heinrich, wann iſt Luther geſtorben?”
Hinnerk hat geſchlafen. „Wat?”, fragt er-
„is dee (der) denn doot!”
„Ja, haſt du das nicht gehört?”
„Nä, Herr Paſtor. Wi wahnt achterid
Diek (wir wohnen hinterm Deich), dor ward.
wi (werden wir) ſo licht (leicht) nicks gewoNk=
Mar
chendem Selbſtbewußtſein. Sehr drollig iſt es,
wenn ſie ſich bei Balgereien mit „Arko” mit
ihren wehrhaften langen Krallen blitzſchnell den
Kopf ſchützt. „Arko” iſt der doppelt ſo große
ungeſchlachte braune Bärenfüngling, der am
21. Jan. 1955 im Garten geboren worden iſt.
Crotz ſeiner ſchwerfälligeren Stärke kann er
der kleineren, kratzbürſtigen Maya nicht allzu
viel anhaben. Sie bleibt dem plumpen kleinen
Lümmel keinen Biß und keinen Hieb ſchuldig.
Sehr ſpaßig iſt es, wenn man Arko den
Dau=
men reicht. Im Nu verlängert ſich ſeine
„Schnute” in unbändiger begehrlicher Ungeduld,
und ſchon „lutſcht” er den Damen, ein
wahr=
haftiger Daumenlutſcher” und brummt dabei
voller Behagen. Nicht nur Menſchenkinder
haben ſchlechte Angewohnheiten!
Bei den kleinen Säugern, die Rudolf
Nieb=
ling pflegt, gibt’s ebenfalls eine Anzahl
inter-
eſſanter Kinderſtuben. Gebege und Ciere ſind
hier in vorbildlicher Verfaſſung. Beim
Nund=
gang hält N. ſeine Hand in einen Käfig und
ſchon kommt ein ſchönes Wieſel aus dem
Schlupfkaſten, ſetzt ſich auf die Hinterhand und
„ſichert” geſchmeidig nach vorn geneigt, wie in
der Fabel. Das Cierchen iſt ſeit 4½ Jahren
dier. Eine Leiſtung guter Cierpflege, auf die
er ſtolz ſein kann, denn es dürfte nicht oft
vor=
commen, daß ſich ein Wieſel ſo lange, ſo gut
und munter in der Gefangenſchaft hält. Der
Wickelbär (trop. Amerika), ein Geſchenk von
L. H. Frey, iſt gleichfalls ſeit ſieben Jahren
hier. Dabei hat dieſer Pfleger 100 Käfige und
Gehege mit über 125 kleinen Naubtieren und
anderen Säugern zu verſorgen.
In dem ſchönen Aquarium gibt’s auch viel
„Neuigkeiten‟ Die „Schützenfiſche” die
In=
ſekten vom Uferrand unfehlbar zu ſich herunter
ins Waſſer „ſpucken” verſetzen manchen
Be=
ſucher in helles Erſtaunen. Und doch iſt auch
dieſes nur eines der tauſend Wunder, die der
im Soo erlebt, der Augen hat zu ſehen!
Adolf Siegler.
inge „Maya” und „rko‟ (etwa 4 Monaie
vekommen ih.
asche
Lamahe.
Liline im voraus freut man ſich ſchon auf
den ihrzen Vorſommer im Soo. Jetzt raſchelt
allewwrs junges Leben im friſch geſchütteten
Strohund der Cierfreund verſpürt eine
Atmo=
ſphäuevon gefühlvoller. Wärme und Liebe in
den ilreichen Gebegen, in die Mutterglück
ſeinem Eimzug gehalten hat. Vielleicht erſcheint
uns d verſpielte Anmut der hübſchen
Cier=
kindſerdeshalb ſo liebenswürdig, weil ſie noch
alle I5cfrungen einer ſchönen Entwicklung offen
läßt. ſie Wärter, von denen die meiſten mit
mit dem diesjährigen ſehr gut angefreundet.
Am liebſten möchte es mit dieſem wieder an der
Mutter ſaufen, die ihm aber, trotz ihrer
ſonſti=
gen ſanften Nachſicht, dieſe „Milchkur” nicht
mehr geſtattet. Necken darf man die Kamel=
und Lama=Mütter nicht. Wenn ſie Schaum
kauen, die Ohren legen und dich nicht gerade
freundlich anſchauen, dann kann es vorkommen,
daß ſie dich „anſpucken‟. Der Strahl iſt meiſt
reichlich und riecht abſcheulich. Deshalb
Vor=
ſicht!
chen”, „Manteläffchen” deren pechſchwarze
Frätzchen ſich von den üppigen, blütenweißen
Mantelkragen wie winzige japaniſche
Ceufels=
masken abheben, langſchwänzige
Büſchelohr=
ſeidenäffchen” die wie aufgeregte Kobolde
ſchreckhaft=nervös hin= und herflitzen, und als
ganz große Seltenheit einen kleinen
Phlegmati=
kus, das „Scharlachgeſicht” (Uakari), aus dem
Urwald des Amazonatieflandes. Das
Publi=
cum hat dieſen merkwürdigen Burſchen ſehr
treffend „Crock” getauft. Das ernſte Geſicht
hat tatſächlich eine erſchütternde Aehnlichkeit
mit der weltbekannten Bühnenmaske des
be=
rühmten Clowns. Dieſe phantaſtiſchen,
geſpen=
ſterhaft huſchenden Weſen ſind wie die Viſion
eines Urwaldſpuks. Je länger man die
ſelt=
amen Seugen einer geheimnisvollen Cropenwelt
vetrachtet, um ſo großer wird unſere ſtaunende
Ehrfurcht vor der wunderreichen Vielſeitigkeit
des rätſelhaften Lebens. Bei den
ſchwarz=
grauen, furchtſamen Blätteraffen (Masken,
Schlankaffen) hat ſich über Nacht ein „
gold=
gelbes” Junges eingeſtellt. Mit ſprichwörtlicher
Affenliebe hält es die Mutter feſt an ſich
ge=
drückt. Oft umklammert es ſogar zwei
Affen=
weibchen gleichzeitig in wetteifernder
Särtlich=
keit. Zuweilen gibt es die Mutter auch für
kurze Seit einem anderen Affenweibchen, holt
ſich ihr Kind aber bald wieder zurück in die
eigenen Arme.
Der Wärter Becker, der dieſe wertvolle
Sammlung betreut, ſagt, daß er in den letzten
viel linigerer Hingabe den ihnen anvertrauten
Cierneverbunden ſind, als der Laie ahnt und
als sbezahlte Verpflichtung fordern könnte,
ſind em wom dämmernden Cag bis in die ſpäte
Nacytu f den Beinen. Für ſie wird der
Acht=
ſtuncneſag zum leeren Begriff, ſobald es ſich
um M Wohlfahrt ihrer Pfleglinge handelt.
Sie ſgoorchen weniger Weiſungen der Leitung
ſals” yſem inneren ungeſchriebenen Geſetz, etwa
wie /ai Mutter ihren Kindern gegenüber,
enena’s an nichts fehlen ſoll.
Juaſ ergarten hatten viele Inſaſſen alle
*Vormroittungen für den kommenden Nachwuchs
längrt roffen und trotz der ſchlechten
Witte=
rungſ au, das von dem überwältigenden Impuls
der Funuerung und Fortpflanzung getragene
Lebeit urh im Soo fruchtbar und ſiegreich. Bei
den ſyſſnarzen Kormoranen in den hoch über
dem nſtmmntiſchen Ceich bei der Burg gebauten
Neiſſeeſtern, bei der verſchmitzt und glückſelig
ſchmelniden Eſelin, bei den wolligen weißen
Lanma bei den genügſamen Kamelen, bei den
peinhitz auberen Waſchbären und vielen
ande-
ren ſcn amilien gabs reichen Kinderſegen. Im
Nanbeihaus ſpielt die Silberlöwin wie
vori=
ges Uhr wieder mit vier prächtigen Jungen,
und ice chönen Leopardin, die ſich im
Außen=
zwimg ſonnt, ſieht man es an, daß ſie nun
„zum ölick nichts mehr braucht”. In ihren
Auger ſehimmert jetzt nur fürſorgende Liebe
für 5i wvei „goldigen” Jungen ihrer
Erſtge=
burtx ſe um ſie herumturnen, unbewußt der
Qucte die die Mutter ausſtehen mußte um
ſie zun Welt zu bringen. Leicht war dieſe
Erſt=
gebunt wirklich nicht. Fragen Sie nur Karl
Neiſi en Naubtierwärter. Er war „
Geburts=
helfeſr als die Wehen der Leopardin
beſorg=
nise mgend wurden. Ohne ſeinen kühnen und
Arthur;Heinz Lehmann Bildnib:
„Die Gattin des Künſtlers”
„Ich kann mir bei dieſen Seiten kein
Modell leiſten!” ſagte der Maler zu ſeiner
jungen Frau. „Wer kauft heute Oelgemälde?
Wer kann ein paar hundert Mark für ein
Bild aufblättern? Billig muß ich produzieren!
Ich werde das Geld für ein Modell ſparen,
und du wirſt mir zu einem Bilde ſitzen.
Ge=
ſchmackvoll, ein wenig pikant; vielleicht kriege
ich dann auf der Ausſtellung nicht nur eine
Medaille, ſondern auch einen Käufer.”
Des Malers Frau machte eine abwehrende
Bewegung. „Was denkſt du dir eigentlich?
Jetzt am Vormittag ſoll ich dir Modell ſtehen?
Wenn das Eſſen nicht gerät, ſchimpfſt du,
Betten hab ich auch noch nicht gemacht, das
Dienſtmädchen mußte gekündigt werden; was
willſt du noch von mir? Ich kann mich nicht
zerteilen!”
Das Wortgefecht ging weiter, aber
ſchließ=
lich ſiegte der Maler, nicht mit ſeinen
ſtich=
haltigen Argumenten, ſondern weil die Frau
freiwillig nachgab.
Er begann die Skizze. Die Gattin, die mit
entblößten Schultern und einem breiten, bunten
Seidenſchal drapiert in einem Seſſel lehnte,
nörgelte bei jedem Strich, den ihr Mann auf
die Leinwand hieb.
„Einen Schnupfen werde ich mir in dem
kalten Atelier holen!”
Der Maler ſchwieg und arbeitete eifrig
weiter.
„Beeil dich doch! Seit einer halben Stunde
hocke ich nun untätig hier!”
Der Maler ſah zu ihr hin und ſagte:
„Nimm die linke Schulter bitte etwas
höher!”
„Sieh mir meinetwegen die Vergütung für
das Modell vom Wirtſchaftsgeld ab, aber laß
mich in Nuhe!” fuhr die Frau fort.
„In zwanzig Minuten ſind wir für heute
fertig!” knurrte der Maler und pinſelte
drauf-
los, als ob er im Akkordlohn ſtände
„Swanzig Minuten!” ſtöhnte die Gattin.
„Und ich habe jetzt ſchon eine Gänſehaut!”
Der Maler geriet in verbiſſene Arbeitswut.
Plötzlich ſchrie die Frau auf: „Erwin, die
Milch ſteht auf dem Kocher!” Sie fuhr aus
dem Seſſel hoch, verlor ihren Seidenſchal und
lief hinaus in die Küche, wo ſie ihre Ahnung
beſtätigt fand. Die Milch war ſeit einer
Viertelſtunde übergelaufen. Es ſtank
beträcht=
lich. Am nächſten Cag noch ſaß die Frau
ihrem Gatten Modell, dann ſtreikte ſie
hart=
näckig.
Der Maler pinſelte das Bild zornig und
aus dem Kopfe fertig. Dann ſchickte er es
auf die Ausſtellung.
Dort erhielt es einen günſtigen Platz und
den Citel: „Die Gattin des Künſtlers‟. Die
Kunſtkritiker kamen — jeder allein, wie ſie
hinterher behaupteten — zu dem Urteil, daß
dieſes Bild des bewährten Meiſters das beſte
ſei, das er je geſchaffen. Ein Kritiker, der
eigentlich hatte Dichter werden wollen, ſchrieb
in ſeiner Seitung:
Wie herrlich tonig iſt doch dies Bildl
Eine Sinfonie der Farben! Die Liebe hat dem
Künſtler den Pinſel geführt und ihn mit ihren
Augen ſchauen laſſen. Mütterliche Ruhe, das
bezaubernde Lächeln der Güte im Antlitz der
Frau, die ſanft erregende Schulterlinie, das
alles konnte nur völlige Herzenseinigkeit und
wunderſamer Gleichklang der Seelen zwiſchen
Künſtler und Gattin ſo trefflich gelingen laſſen!“
Die Schimpansen „Fine‟
und „„Johnny” wollen
fest-
stellen wer von ihnen das
größte Maul hat!
Aufnahmen: Adolf Ziegler
Das Scharlachgesicht
(Uakari)
Die Frankfurter haben
ihn „Orock”” getauft.
Einer der seltensten
Affen des Gartens
14 Tagen während der Eingewöhnung dieſer
heiklen Pfleglinge häufig ſein Frühſtück oder
Mittageſſen vergeſſen habe. Bei den ganz
empfindlichen Cieren teilt er häufig ſeine beſten
Biſſen mit dieſen, denn eine „
kameradſchaft=
liche Mahlzeit” behagt dem wähleriſchen „Crock”
viel beſſer, als ein einſam eingenommenes
Ge=
richt. Dieſe hochſtehenden Ciere wollen nicht
Merkworte
Gewiß iſt es faſt noch wichtiger, wie
Menſch das Schickſal nimmt, als wie es iſt.
W. v. Humboldt.
Karl Neiß
mit seinen Löwen
Der Frankfurter Ciergarten legte
bekannt=
lich immer großen Wert auf eine ſchöne Schau
der intereſſanteſten Ciere, der Affen. Zuweilen
hatte er die weitaus ſchönſte und reichſte Affen-
Zuſammenſtellung, die in Europa zu ſehen war.
Was er ſeinen Beſuchern zur Seit im kleinen
Affenhaus an ſeltenen Swergaffen zu zeigen
hat, dürfte in einer derartigen hervorragenden
Auswahl nirgendswo anders, beſonders nicht
in ſo vorteilhaften Naum- und
Lichtverhält=
niſſen, zu beobachten ſein. Viele „Kenner”
kom=
men deshalb von weit her um dieſe
Gelegen=
heit einer ganz außergewöhnlichen Affenſchau
wahrzunehmon.
Neben den bekannten zierlichen und ſehr
ſchönen „Cotenköpfchen” (Saimiri), die in ein
paar Prachtexemplaren ſeit anderthalb Jahren
da ſind und ſich obwohl ſehr empfindlich, in
Frankfurt gut halten, ſieht man putzige „
Swerg=
ſeidenäffchen”, ſchwarzſchwänzige „Silberäff=
Vewayen Eingriff wäre das mit größtem In=
Drei Ver wartete „frohe Ereignis”
wahrſchein=
ſch Cie Kataſtrophe geworden. Das iſt kein
nOchac Latein”, wenn auch ein ganz außerge=
Dehenlher Sall, den nur ein ſo begabter
Cier=
euen und naturveranlagter Cierkenner wie
Vanl Teiß erfolgreich zu Ende führen konnte.
SeyAt ja derſelbe Mann, der, als zwei rieſige
Duu’ite Ciger gerade angekommen waren, am
Molen Cage beim Morgenrapport Dr. Prie=
Meis em Direktor des Ciergartens, wie die
Neieoleſte Sache von der Welt meldete:
MAl8tden zwei Cigern iſt alles in beſter Ord=
NurAGeſtern habe ich ſie in ihrem Käfig
be=
cht . . . Dr. Priemel, der erfahrene
Cier=
erdhnn, war ſprachlos über dieſe Kühnheit.
O02 evas war ihm in ſeiner langen Praxis
Noohicht vorgekommen.
A den Lamas hat ſich, das Junge vom
Seyr, das faſt ſo groß wie die Mutter iſt,
Wahrhaft große Männer ſind immer
ein=
fach, ihr Betragen iſt immer ohne Kunſt und
M. v. Klinger.
ohne Schminke.
nur leibliche Nahrung, ſie brauchen auch
ſeeli=
ſche Unterhaltung.
Da ſind die jungen poſſierlichen Bären andere
Kerle. Bei dieſen geht’s ſchon an der
Milch=
flaſche „bärenhaft=urwüchſig” und „
unverwüſt=
lich” zu. Sie haben bereits von Kindesbeiner
an die Bärennatur” der man nicht ſo leicht
etwas anhaben kann. Die kleine Maya”, das
erſt 3—4 Monate alte malauiſche
Sonnenbären=
fräulein, das vor acht Cagen aus Hamburg
an=
kam, hat aus ſeiner indochineſiſchen Heimat eine
verblüffende Unverfrorenheit mitgebracht. Die
Maya ſpielt, beißt und kratzt mit vielverſpre=
Rragslaskobkſttiog
Naa, wie doch die Zeit vergeht! — Die Däg
rittſche aam zwiſche de Finger dorch, wie Schnitz.
Un ſo weern mer alſo widder ſoweit, s
Johr neunzeh’hunnerdfimfundreißich ſteht
ſozu=
ſage gäjewärdich im beſte Mannesalter, un is ganz
uff de Heeh. — ’s is kaum noch der Redd wert,
daß mer vun de Nacht ſchwätzt, dann die is
gäje=
wärdich ſo korz, wie de kärzſte Rock vun Anno
ſällwichsmol. Awwer annerſeiz gehts jetzt
wid=
der, wann aach vorerſt ganz unmärklich, langſam
un haamlich abwärts; die Sunn macht kehrt,
un dreht ſich rum, un denkt, ’s weer an de Zeit,
daß ſe ihrn Wähk abkärze dhet, allmehlich. Un
ſo hawwe mer alſo ſoweit die Hälft vum
lag=
fende Johr hinner uns, un wolle gucke, was uns
die anner Hälft alles bringt. — No aach die
wärd ſich ſoweit ganz nowel alloſſe, haubtſächlich
wann mer ſällwer dodebei e bische mithälfe,
un uns wacker un zukumftsfroh, un ohne Wanke
feſt dezuhalte, indem daß mer unſere Fiehrung
verdraue, un unſer Flichte freidich erfille, un an
dem aanzich große Werk, nemlich am Uffſtiech,
un an der Geſundung vun unſerm heiliche deitſche
Vadderland, jeder an ſeim Blatz, kräfdich
mit=
hälfe.
Freilich, e bische wärmer därfts nu
lang=
ſam ſchun wärrn, un aach e bische
beſtendi=
cher. Dann bei dene abſunderliche Wädderzuſtend
hott mer jo manchmol de Eidruck, als ſollt ganz
Darmſtadt, ſamſt de umliegende Alliegergäjende,
zu=eme Ackwarium umgeſtalt wärrn, un als
mißte mir uns ſamt un ſunders aus eme
Indi=
fidium, zu=eme Ambfidium umwannle, däß wo
ſowohl als aach in de Luft, wie im Waſſer läwe
kann, un bald do un bald dort kimmerlich ſei
Nahrung ſuche dhut. — Ich hab ſchun orndlich
druff gewort, daß mir e Schwimmhaut zwiſche
de Fußzehe un zwiſche de Finger waxe dhut.
Odder daß mer gor meechlicherweis mei unnere
Exdremendhete zu=eme Fiſchleib zuſamme waxe,
ſo daß ich mich ſchließlich als Meerweib im
große Woog hett ſähe loſſe kenne. Wann net
gor als Tatzelworm in de „Daibches
Hehl” —
Dann nemlich däß is äwe — hälfe was mag!
— des Nomblußultraſte, was mer uff dem
Ge=
biet der Fremdeverkehrswärwung hott. Die
Englenner hawwe mit ogefange, un jetzt lieſt
mer bald vun dort, un bald vun dort her, vun
allerhand Urwäldrieſerindsviecher, die wo
märk=
wärdicherweis immer bloß uffdauche, wo kaa
Fachmann, ſundern bloß ſo en fandaſiebegabter
Wichdichduer in de Neeh is, der ſich uff e billich
Art en Nome mache will.
Jedenfalls die halb Wäld macht äwe mit
ſo=
eme garandiert vorſindflutliche Urviech Reklame,
un domit wolle ſe ihrn Fremdeverkehr okurwele,
un unſern vermaſſele. Bald is es e Seeungeheier
mit ſiwwe Buckel, bald e Nilfärd mit=eme
Schi=
raffehals un=eme Schlangeſchwanz, bald en
ma=
rinierte Hering mit=eme Walfiſchbauch un eme
Sauriſſel. Un in de Schweiz, do mache ſe jetzt
Reklame mit ſo=ere Urrieſequäckekrott,
mit ſoseme Tatzelworm. Jwwerall dauche ſe uff,
die Ungeheier, als Lockmiddel for de
Fremde=
verkehr, un verſtoße gäje die gude Sidde. Bloß
mir hawwe nix dergleiche uffzuweiſe.
Närjends=
wo leßt ſich bei uns e Undier ſähe, weder in de
„Wolfsſchlucht”, noch in de „Daibcheshehl”. Un
am große Woog ſieht mer bei dem Wädder
heechſtens emok en Schlammbeißer, odder e
Waſſernix, awwer daß däß Ungeheier weern,
däß kann mer mit em beſte Wille net behaubte,
ſundern ganz im Gäjedgal.
Awwer mir brauche aach kaa Ungeheier, un
hawwe’s aach net needich, die Fremde in ſo e
gottvergäſſe Gäjend zu locke, wo mer zum Schei
e paar abgenagte Kottläddknoche, odder en
aus=
gekochte Kalbskobb hielegt, was die
Aweſen=
heit vun ſoseme Urviech vordeiſche, un de Fremde
es Gruſele beibringe ſoll. Naa, mir hawwe gott=
lob unſer wunnerſchee, lieblich un brächdich
Heſſelendche, un däß kann ſich ſchun ſähe
loſſe, un däß dhuts uns; un ſo en Gadde Goddes,
der lockt die Fremde aach a, un is kaa
Härn=
geſpinnſt un kaa Aagedeiſchung. Un bei uns
wärd kanner vun ſo=eme vorwäldliche Urviech an
de Nas erum gefiehrt, dann was mer ſieht, is
gottlob alles echt un gut un ſchee.
So hott mich beiſpielsmeßich der Zufall am
voriche Sunndag nooch Bawwehauſe —
Ver=
zeihung: Babenhauſen — gefiehrt. Dort
hadde ſich nemlich die heſſiſche Dichter e Dräffe
gäwwe. No un weil ich noch nie im Läwe ſoviel
Dichter uff aam Butze beiſamme geſähe hab, un
un kann all die verborgene Scheenheide un
Kunſtſchätz un Klaanodie genieße. Dann am
Sunndag warn mer als die viele Dichter e
bische im Wähk; awwer no, dene hott jo der
Dag gegolte, un do mußt mer halt ihr
Awäſen=
heit ſchun mit in Kaaf nemme. Iwwrichens hott
mir’s de Eidruck gemacht, als wann äwenfalls
ſo manch aaner vun dene gedenkt hott, däß
Bawwehauſe beſuchſtde widder, wann de mol
mit dir allaans beiſamme ſei willſt. —
Ich hab ſchun uff manchem hoche Torm. uff
manchere Bergſpitz geſtanne, un hab ins Land
geguckt. No, die „Baſtion” im Bawwehaiſer
Schloß is gewiß net iwwerwäldichend hoch, aw=
Awwer däß is jo de Bawwehaiſer ihr Stammru
eichenort: S is e liewer netter un freundling
Menſcheſchlag vun echtem Schrot un Korn.
daß die „Dichter” zwaa Seele, ach, in ihre Brnu
käſte hawwe, ſcheint en aach net ganz unbekagn
zu ſei: Däß dauernd in hechere Reſchione ſchwöw
macht Abbeditt; dem hott mer Rächnung
drage.
Un aach do därf ich aus eichener Erfahrrm
ſage: meege ſe annerwärts die Fremde mit ün
Qualidädsrieſenungeheier olocke, die Bawme
haiſer kenne mit ihre ungeheire Qualidätsriſt
ſpargel jede Konggurenz uffnemme!
„Die Heimat ruft.!” — No die Dichter wächt
den Ruf weiderdrage, un wärrn die Lieb zuud
Heimat in die Härze präge; dodrauß wext dam
die greeßere Lieb, die Lieb zum deitſche Vatzut
land, un zum deitſche Volk! —
Un ſo kenne aach die Dichter uff ihr 24
unſere 4
mithälfe am Widderuffſtiech un an de Geſundu tütenden, raſcheln
vun unſerm heiliche deitſche Vaderland. s issſ ard das Rauſchen d
net ſo, wie manche maane, die wo denke, 11. lazn mag Muſt i
AMit Fanfaren und Crommeln ziehen ſie durchs Land
Auf den Fahrten des Jungvolks erſchließt ſich unſeren Jungen die Weite und
Schönheit der deutſchen Lande. Sie lernen fremde Sitten und Gebräuche
ver=
ſtehen und auch den Volksgenoſſen ſchätzen, der vielleicht irgendwo in einem
vergeſſenen Waldtal ſeiner Cagesarbeit nachgeht.
weil annererſeiz der Dag unner dem Moddo
ſtand: „Die Heimad ruft!” — un weil mer dem
Ruf folche muß, un wanns hiegingt, wos wollt,
— un ſchließlich un endlich, weil ich (zu meine
große Schand muß ichs geſteh, awwer ſage ſe
nix weider, ſunſt muß ich mich ſcheeme!) — alſo
weil ich noch nie im Läwe in Bawwehauſe war,
wenichſtens mit Wiſſe net — no alſo un do bin
ich hiegefahrn. — s war alſo s erſtemol, awwer
es wärd net des letztemol gewäſe ſei! — Däß
Bawwehauſe wärr’ ich mer emol zu Gemied
fiehrn, wann ichs ſozuſage for mich allaans
hab, alſo wann ich emol ganz for mich allaans in
dene alte, ſtille und ſo haamleliche Gaſſe un
Stroße, Blätzjer und Winkel erumſtrolche kann,
wer der Blick ins Land enei, iwwerwäldichend
weit un groß. Ich hab mich in=eme
unbe=
wachte Aageblick enuffgeſchliche un do is mer erſt
uffgange, was däß Moddo ſage ſollt: „Die
Heimat ruft!“—s is die Gäjend, in der
unſerm Heinrich Philipp Tembel ſein große
Heimatroman ſpielt; un er hottm ſchun de
rich=
diche Tidel gäwwe: „Heiliche Erde!” —
Schließlich gings jo aach ihm, wie’s ſo viele vun
uns geht, mer muß erſt emol eweil fort gewäſe
ſei vun dehaam, dann erſt geht aam die
Scheen=
heid vun ſeine Heimat ſo recht uff —
Daß ſich die Bawwehaiſer mächdich a geſtrengt
hawwe, dene Dichter den Dag ſo ogenehm wie
meglich zu mache, mecht ich net unerwehnt loſſe.
Dichte, däß weer ſchließlich weiter nir, als mre gorpäter geweſen ſe.
e bische uff e umſtendlich Art gefaulenzt. Ma um Spaziergang run
die Dichter hawwe ſchun e Uffgab, e groß ume ibrten.
ſchee! — Sie därfe des Lob der Heimat kinm. Geheimnisvoll 1n
un därfe annern an die Hand nemme, u h0. P gterial immer, 10
fiehrn zu de alte Quelle deitſcher Kraft un deg, iu ſeiner Farbenfreud
ſcher Arweit, deitſcher Kunſt un deitſcher Ihſle g.t verſteht, daß die
lichkeit.
ne n Jahrhunderts
Un in dem Sinn wärd aach der Bawwehaillt deſes Gewebes ſtand
Dichterdag weiderwirke, däß is ſein Zweck n Nichtsdeſtoweniger
Sinn, zum Wohl vun unſere liewe Heimat. n im recht wechſelvolle
ſomit zum Wohl vun unſerm große heililte ſ nge Zeit hindurch
Vaderland. Bienche Bimmbernelll reltommen zu verſe
Poſtſchkribbdumm: Mer wärd gelie kuſerin Eugenie
hawwe, daß for’s nechſte värrdel Johr „Sar, d eſer Mode noch ei
melruh” befohle is. Alſo net bloß die, die rv Zruſte hatten einen ge
dauernd ſammele geh, ſundern aach die, 10 den Erfolg zu vert
dene dauernd geſammelt wärd, ſolle ſich emnl tiniſche Linie jener
„erhole”, damit mer allerſeits friſch un 1 . rüütwärts ausladend
ſtärkt im Härbſt des Winderhilfswärk 1935/36 0n Lzinem anderen Ma
ausdrücken ließ!
Agriff nemme kenne.
Am heidiche Sunndag awwer, alſo grad liſt, Alerdings mnacht
vor Dorſchluß, do rifft uns des „Rote Kreuf feſien eine wichtige
noch emol uff de Blan, un do kenne mer unſole fie Taſte weder geblt
Gäbbſchnitzichkeid noch emol die Krm geſtreiſt waren, alſt
uffſetze. Iwwer däß, was des „Rote Kreiz” uuß mrbige Deſſinierut
war, is un bleiwe wärd, brauche mer weider !4 oſchiert ware
Worte zu verliern. Un wann mer unſerm Fiehrt. Miſter eigentlich n.
ſo aſch dankbar warn, daß er uns unſer Welx= der matten und gl
hoheit widder geſchenkt hott, do kenne merwr whend machte.
unſern Dank net beſſer abſtatte, als daß mer dot 17/ Damals errang
Rote=Kreiz=Dag zu=eme volle Erfolch verhäll Mark geweht wurd
Gewiß, s Rote Kreiz hott ſich zwar lengſt u MBrolat kaum zu u
Friedensarweit umgeſtellt, un es is uſt 4 frlörte Triumphe,
aller Wunſch, daß es dobei bleibt. — s hot / fu fehr gab und ein
ſo ſchun alle Hend voll zu dhu, un brauch hor Auſcht zu vermeiden
Krieg, um ſei Exiſtenzberechdichung noochzuweiſt 10 In der Folge ſch
Helfe merm alſo helfe, wie s uns hilft, ſeis bol uſtz man bicher
Unglicksfäll, bei Um= un Uffziech, bei Feierm Atüite, nicht mehr z
brunſt un Iwwerſchwemmunge, bei Eiſebahn= T1 wandte ſich leichteren
Bergwerksunglicker. Sei erbrobte, Sontätt talund ſand in den ſ
Mannſchafte ſin immer uffm Kiwief. Si Seiden, die für
Schweſtern wirke in Krankehaiſer, Saiglings= U gshnte richtungge
Erholungsheime, ſie bemuddern Schwache ſäne ganz andere
Sieche, Kranke un Kribbel. Korzum, was 7 cnüprechenden Erſatz
Rote Kreiz” dhut, is in aam Ademszug gornp 0 Wenn ſeither T.
all uffzuzehle. Drum äwedrum äwe, ſteckt E” r auſtauchten, 1
heit e bische Klaageld ei, damit ihr net in 90. zar beiſällig beurt,
läjenheid kummt. Halt aach dene Sammler. r (ndes (insbeſonder
erinne net zum Schei e Fimfmackſtick hie, 1 70de) lediglich al
frogt ſe, ob ſe wärele kenne — die Ausredd 3011 Wenn wir glo
net mehr. — Naa, zeicht eich heit emol vun eius (Etuell geworder
allerbeſte Seid, damit mer beim Abſchluß v P. Siten kennen lern=
Sammelſäſſong 1934135 ſage kann: Ende 99. Clen Dingen die
alles gud! — Un dann kennt=er beruhicht, u0. 0 daf im Verglei
Bewußtſei eier Flicht voll un ganz gedho tser Unterſchie
hawwe, eier värrdel Johr „Sammelruh” genie” uin nicht
ſie is eich gegunnt —
5. a8 D f1D6. Da6 und gewinnt. Die weißen Züge ſind
im=
mer eindeutig feſtgelegt, jede Abweichung verſcherzt den Gewinn.
In der erſten Variante iſt beiſpielsweiſe 3. Kgs falſch wegen
8. . Kd414. a6 (Kf3: Ka5) Ke3 5. a7 f2 6. Kg2 Ke2,
3. a6 ſcheitert an 3. . . . K42 4. a7 kg.
Küchenzettel vom 24.—30. Juni.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Sauerampferſuppe,
Grünkernbrät=
linge mit Gurkenſalat.
Dienstag: Kirſchkaltſchale, Bratwurſt mit
Wirſing und Kartoffeln.
Mittwoch: Gemüſeſuppe, ſaure Nieren mit
Spätzle.
Donnerstag: Dillſuppe, Quarkauflauf” mit
Fruchttunke.
Freitag: Gerſtenſuppe, Matjesheringe mit
grünen Bohnen und Kartoffeln.
Samstag: Reisſuppe, arme Ritter mit
Kirſchenkompott.
Sonntag: Obſtkaltſchale, Kalbsnierenbraten
mit grünen Bohnen und Kartoffeln,
Erdbeer=
törtchen mit Schlagſahne.
Schachnummer 629.
Aufgabe 842.
M. Segers in Brüſſel.
(1. Preis, L’Italia Scacchiſtica, 1933.)
Richtig gelöſt wurde Nr. 89 nur von L. Schott
in Pfaffenbeerfurth, in Nr. 90 fand keiner unſe=
rer Löſer die richtigen Verteidigungszüge.
Silbenrätſel.
1 Hornhaut, 2. Okapi. 3. Herbarium 4. GtK..
5. Rigi, 6. Siebenbürgen, 7. Irmgard, 8. 9
nius. 9. Norwich, 10. Linns, 11. Iſerlold
12. Epos, 13. Goldap, 14. Töpferei, 15. Olis
16. Fenchel. — Die beiden Verſe lauten: Holo!
Sinn liegt oft im kind’ſchen Spiel.
* Quarkauflauf. Man kocht 24 Pfund
Kartoffeln am Tage zuvor. Am nächſten Tage
werden ſie geſchält, gerieben und mit 34 Pfund
Quark, 2 Eigelb, 44 Pfund Zucker, 1 Eßlöffel
Zitronenſaft, etwas Schale gründlich vermiſcht.
Eierſchnee darunter in gut gebutterter Form
1 Stunde gebacken.
Silbenfenſter.
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Ka4 De4 Tb5,h8 Le8, g5 Se7,h6;
Ka8 Dh7Tel, h4 Lb4, e8 Sc6 Ba3, e7.
Leipziger Käſekuchen. Man mengt
einen guten Kuchenteig aus 100 Gramm Butter,
40 Gramm Zucker, 1 Liter Milch. 30 Gramm
Hefe 2 Eiern und einem Stäubchen Salz.
Die=
ſer Teig wird auf das vorbereitete Backblech
ge=
rollt und muß beim warmen Ofen gehen. Dann
wird Quark, der eine halbe Stunde lang mit
1 bis 2 Gelbeiern verrührt wurde, fingerdick auf
den Kuchen geſtrichen. Ein Guß aus ſaurem
Rahm und Zucker und kleine Butterſtückchen
kom=
men darauf, ehe der Kuchen in den Ofen
geſcho=
ben wird, wo er bei mittlerer Hitze fertig bäckt.
Aufgabe 843.
Julius Gunſt.
(3 Karjala, 19. Oktober 1924.)
Weiß: K15 Te3 Th1 La3 8a3 6 Steine).
Schwarz: Ka1 Lb1 Bb3 3 Steine).
Matt in drei Zügen.
Die Silben bedeuten: 1+2+3 Kunſt der
Staatsführung, 4X5+6 Stadt in Indien,
7—8 +9 gemeiner Menſch, 1+4 ital.
Kriegs=
hafen. 1+ 6 Drüſenöffnung in der Haut, 1 49
gemachte Haltung, 2—+ 4 Farbe, 5 +6 Göttin
der Zeit. 5.r9 Kleidungsſtück, 7.42 Kleine
Sundainſel, 7— 3 Verfahren zum Muſtern der
Stoffe, 7—9 Verwandte, 8+ 3.
Schiffahrts=
kunde, 9 + 4 Zeichen in den Pſalmen.
dunkle Sp
Löſungen der Endſpiele.
89. A. Troitzkh. 1. e5 Te4 2. e6 Kf2! (auf Te6: folgt 3. e7
uſw.) 3. Kh2! (Es drohte Kg3) 3. . . . Teß: 4. e7 Tg6!
b.e38 ſNicht d oder N wegen 5. .Nr3: 415. 153:
und Schwarz wäre patt.) Nun gewinnt Weiß leicht, da Schwarz
ſchließlich den Turm gegen einen der weißen Steine opfern muß.
90. H. Rinck. 1. a4 Kb31 2. a5 Ke3 3. Kg1 Kd41 4. a6
Ke35. Kftund gewinnt. 2. Ket 3. g6 Kd31 4. 2779
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 25.
Veränderte Silben.
Walfiſch, Aufgang. Odem. Schreibtiſch, Erde,
Verhältnis. Geſicht, Geſundheit. Undſee,
Friſch=
ling.
„Fiſch auf dem Tiſch
Erhält geſund und friſch.”
„Das iſt ja ſchrecklich mit deiner ewigen Vé
gerei! Ich möchte wohl wiſſen, was
geſche=
wäre, wenn ich als Junge ſo viel gefragt hätt
Dann könnteſt du ſicher jetzt meine
Fra-
beantworten, Papa!”
Der Geizhals. Ein Geizhals war auf.
Dach ſeines Hauſes geklettert, um Schäden. 1
den Schindeln ſelbſt auszubeſſern, dabei verch
er den Halt, rutſchte ab und fiel vom Dach Mt
unter Er fiel am offenen Küchenfenſter vort
und ſah, wie ſeine Frau gerade Kaffeebohnen!
die Kaffeemühle einzählte. „Nur die Hälft4
ſchrie der Geichals, nich trinke heute nicht m.4.
Druck, Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u.=Druckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbot
[ ← ][ ][ → ] für warmes Wetter. .. die ſchönen Wose=Caftel
Schon unſere Voreltern waren von den
kiternden, raſchelnden Taftſeiden hell begeiſtert,
„d das Rauſchen der weiten
Taftkrino=
ſuen mag Muſik in den Ohren unſerer
brväter geweſen ſein, die ihre Frauen
zm Spaziergang rund um die Stadtwälle
ſhrten.
(Geheimnisvoll und prickelnd war dieſes
katerial immer, und wahrhaft entzückend
ſeiner Farbenfreude, ſo daß man es ſehr
tt verſteht, daß die Mode des
vergange=
rn Jahrhunderts vielfach im Zeichen
ſeies Gewebes ſtand.
Nichtsdeſtoweniger hatte die Taftſeide
eu recht wechſelvolles Schickſal; ſie war
inge Zeit hindurch tonangebend, um dann
Ulkommen zu verſchwinden. Zur Zeit der
ſa ſerin Eugenie flackerte das Feuerwerk
teſer Mode noch einmal hell auf und die
zuſte hatten einen geradezu
überwältigen=
n Erfolg zu verzeichnen, da ſich die
tnſche Linie jener Tage, mit ihren nach
rawärts ausladenden Bauſch=Röcken in
lin em anderen Material ſo vollendet gut
gDrücken ließ!
Allerdings machte ſich damals auch
in=
ifern eine wichtige Neuheit geltend, als
4e Tafte weder geblumt, noch kariert oder
eſtrreift waren, alſo keinerlei „fremde‟
ärvige Deſſinierung brachten, ſondern
ſroſchiert waren, ſo daß ſich das
uſter eigentlich nur durch den Kontraſt
1 matten und glänzenden Stellen
gel=
wo machte.
Damals errang dieſe Taftſeide, die ſo
tick gewebt wurde, daß ſie von ſteifem
ſrokat kaum zu unterſcheiden war, ſo
un=
hörte Triumphe, daß es kein „Weiter”
ſeier gab und ein Rückſchlag ſchließlich
lat zu vermeiden war.
In der Folge ſchien das Taftmaterial,
ſts man bisher förmlich „vergöttert”,
icke, nicht mehr zu gefallen und man
bandte ſich leichteren, duftigeren Geweben
und fand in den ſogenannten
China=
eiden, die für die folgenden
Jahr=
khnte richtunggebend werden ſollten und
ne ganz andere Struktur hatten, den
at prechenden Erſatz.
Wenn ſeither Taftſeiden hin und
wie=
ar auftauchten, wurden ſie gelegentlich
ver beifällig beurteilt, kamen aber letzten
ſndes (insbeſondere zur Zeit der „Stilkleider=
Rde) lediglich als Abendmode in Frage.
Wenn wir alſo die mit einem Male wieder
ſttell gewordene Taftmode in ihren
Einzel=
biren kennen lernen wollen, werden wir vor
Uen Dingen die Wahrnehmung machen können,
aß im Vergleich zu früher inſoſern ein
gewal=
ger Unterſchied zu verzeichnen ſei, als die Tafte
ur nicht mehr der abendlichen Mode vorbe=
halten ſind,
ſprochene
ſondern auch für die ausge=
Ausgehaufmachung heran=
laſſen und eine ausgezeichnete
Paß=
form gewährleiſten.
gezogen werden, womit ihre Popularität und
ihr durchſchlagender Erfolg geſichert ſind.
Im übrigen ſind die neuen Tafte recht ſteif, ſo
daß ſie ſich auch für Koſtüme verarbeiten
Ebenſo geſchmackvoll iſt die karierte, aus
einem flauſchigen Sommermateriale hergeſtellte
Aermelweſte des Herren, die mit einer
Bruſttaſche und großen Lederknöpfen zu
ver=
ſehen wäre. Auch hier kommt ein einfarbiges,
dunkles Sporthemd vorteilhaft zur Geltung;
im übrigen ergänzt eine helle Leinenhoſe dieſen
vorbildlichen, hochſommerlichen Ausflugsanzug,
den wir in der zweiten Skize darſtellen.
lich in Dunkelblau oder in Schwarz gearbeitet
und durch helle, in Rüſchen angeordnete Organdy=
Garnituren in entzückender Form aufgehellt.
Unſer erſtes Bild macht auf einen
derartigen Kontraſteffekt
aufmerk=
ſam und führt auch die neue
Aermel=
garnierung (die ſogen. „Pagen=
Rüſchen”) vor Augen.
Neben den einfarbigen Koſtümen
werden wir uns auch mit den aus
gemuſtertem Taft
hergeſtell=
ten Jackenkleidern zu befaſſen
haben, wobei in der Hauptſache
ſchottiſche Taſte berückſichtigt
wer=
den dürften. In unſerem
Mittel=
bilde iſt ein ausgezeichnetes Modell
dargeſtellt, deſſen Jacke (die über
einer Pikeeweſte getragen wird) mit
bogenförmigen Pikeeaufſchlägen
ver=
ſehen ſein ſoll, die — vorne verlängert
und zu einem Knoten verſchlungen — die
Jacke zuſammenhalten.
Zu den eindrucksvollſten Taftmuſtern
gehören die beliebten, zweifarbigen
Strei=
fenwirkungen, die ſich für
Nachmittags=
kleider ſehr günſtig ausnehmen. (Vorletzte
Figurine.) Während der Oberteil dieſes
Modells quergeſtreift iſt, werden Rock und
kurze Aermel aus glockigen Keilen
zuſam=
mengeſetzt, wobei die Streifen jeweils
diagonal aufeinanderſtoßen; auf dieſe
Weiſe wird einem ſolchen Kleide lebhafte
Jugendlichkeit gegeben, die für den
ge=
waltigen Erfolg der neuen Taftmode
ge=
wiß mitentſcheidend war.
Aus einfarbigem Tafte werden außer
den früher erörterten einfachen
Jackenklei=
dern auch Paletots und Capes
her=
geſtellt; in letzter Zeit befaßt man ſich
ſo=
gar mit der Frage des über jedem
Sommerkleide tragbaren, nachmittäglichen
Taftmantels. Ein vorbildliches Stück
mit einer aus Einnähern gebildeten, zu
den bauſchigen Aermeln überleitenden
Sattelpartie bemerken wir als letzten
Ent=
wurf.
„Lieblingskinder” der neuen Mode ſind
die geblumten Tafte, deren
Zart=
heit uns den Zauber des Biedermeiers
vorgaukelt. Dieſen Zuſammenhang
erken=
nend und unterſtreichend, entwerfen unſere
Künſtler aus dieſem Material ſtiliſierte
Kleider mit neuartigen, weiten Röcken,
mit Capes und oft ſogar: mit kleinem
Schößel, das ſich dieſer Linie ganz
aller=
liebſt einfügt. (Bild 2.)
Solche Jackenkleider werden hauptſäch= Eine ſo phantaſievolle Taftmode im Zeitalter
der Technik das heißt nichts anderes, als das
„blaue Blümchen der Romantik” im grauen
Einerlei des Tages!
Das dunkle Sporthemd
as heuer größten Beifall findet, wird ſowohl
ur einfarbigen, als auch zur gemuſterten
Aus=
üſtung getragen, weil man offenbar erkannt
liat, daß es ruhiger und auch „ſportlicher”
aus=
ieht, als die hell=gemuſterten Modehemden,
ſie — wenn ſie zu deſſinierten Sportkleidern
zetragen werden — mitunter ſogar ſtörend
virkten.
Auch ein dunkles Sporthemd kann in einer
inigermaßen lebhaften Schattierung, etwa in
unklem Gelb, in rötlichem Braun, in
Mittel=
llau uſw. gehalten ſein, wobei man die Farbe
dern Grundton der betreffenden
Sportauf=
nachung (bei der ſich heuer die
Zuſammen=
tellung von einfarbigen und gemuſterten
Ge=
veben immer wieder geltend macht) anzupaſſen
dennüht iſt.
Wir zeigen im erſten Bilde das ſportliche
Kleid der Dame und zwar: einen karierten
nock und eine auf Paſſe gearbeitete „Bluſen=
Jacke” aus einfarbigem Materiale mit
ſarierten Aufſchlägen, zu denen ſich das dunkle
Sporthemd vorzüglich ausnimmt.
Organdy auf Buntſeidenkleidern
iſt mit Recht außerordentlich beliebt, weil dieſe
friſchen, appetitlichen Garnituren angeſichts der
Buntheit der Seide jenen gewiſſen „Ruhepunkt”
darſtellen, der ungemein wichtig iſt, wenn ein
Kleidungsſtück nicht „überladen” wirken ſoll.
Die Formen der Garnituren ſind ſehr
viel=
fältig, und es ſcheint, als ob unter den zahlloſen
neuen Modellen die gerüſchten Roſetten,
die faſt wie große, ſtiliſierte Blüten wirken, die
erfolgreichſten ſeien.
Die Mitte einer ſolchen Organdy=Roſette
kann entweder durch einen aus dem Material
des Kleides gearbeiteten Knopf gebildet ſein
(wie dies an den Aermeln des in unſerem Bilde
dargeſtellten Modells zu ſehen iſt) oder aber mit
einer kleinen Maſche betont werden, die für die
als Halsabſchluß verwendete große Roſette in
Erwägung zu ziehen wäre.
Kontraſtreich wie das Kleid und ſein Aufputz ſoll Serviettenringe
auch der Hut ſein, der außen die
Grundſchattie=
rung des Kleides hat, innen aber — mit der
Organdy=Garnitur übereinſtimmend — hell aus= nicht nur über jede Tradition hinwegſetzte,
ſon=
dern für dieſe Dinge ſogar ein mitleidiges
geſchlagen ſein müßte.
Luſtige Strandbluſen
gehören zu den Beſonderheiten der neuen Mode.
In den meiſten Fällen handelt es ſich um eine
Garnierung mit in einfachſter Manier
wieder=
gegebenen Stickereien, die — wenn ſie mit hellem
Material auf dunklem Grunde gearbeitet
wer=
den, am allervorteilhafteſten wirken.
Fiſch= und Wellen=Motive (mit weiß und rot
auf blauem Grunde geſtickt) ſind entzückende
Vor=
lagen.
Wenn über eine ſolche Bluſe eines der
ein=
fachen Leinenſtrandkleider genommen wird, das
den Vorderteil und Aermel der geſtickten Bluſe
ſehen läßt, ergibt ſich mit einfachſten Mitteln ein
feſſelnder Geſamteindruck. Bild.)
Während man ſich in den vergangenen Jahren
Lächeln hatte, geht man in letzter Zeit nicht nur
modiſch auf die Zeit unſerer Vorväter zurück,
ſondern kann auch einen gewiſſen Einfluß jenur
Zeit auf den gebräuchlichen Hausrat feſtſtellen.
So erſcheinen beiſpielsweiſe Serviettenringe
wieder, die man natürlich nicht etwa für die
Gäſte=Tafel, ſondern für den täglichen
Familien=
tiſch gebraucht.
Und kaum beginnt man ſich mit dieſem
Ge=
danken zu befreunden, zeigt das Kunſtgewerbe
ſchon verſchiedene Ausführungen moderner
Ser=
viettenringe. Es gibt metalliſche und emaillierte
Modelle (Bild 1), dann hölzerne, buntlackierte
Stücke (Mitte) und ſchließlich aus Baſt
gefloch=
tene Typen, die dank ihrer Buntheit ſehr zu
ge=
fallen ſcheinen. (Unteres Bild.)
Serviettenringe am Speiſetiſch, das heißt
nichts anderes: als Rückkehr zu den Tafelgeräten
der „guten alten Zeit”!
Seite 18 — Nr. 170
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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