Einzelnummer 10 Pfennige
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iſt Preieliſte Nr. 3 gältiſg.
Nummer 154
poſſcheckonto: Franfurt a. M. 1301. Banllonto:
Donnerstag, den 6. Juni 1935
197. Jahrgang
DD=Bank und Darmſtädter und Nationalbant.
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hoch 80 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorberiger
Ver=
einbarung) für Unterbringung unter Text oder an be=
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(einſpaltigl das feitgedruckte Ueberſchriſtewort 20 Pfg.
ſoch immer Kabinettskriſe in Frankreich.
Fſpälkige Hallung der Radikalen. — Unüberwindliche Schwierigkeiken. — Jeannenen lehnk von vorn=
Herein ab. — Lapal ſcheikert beim erffen Berſuch. — Auch Herriok lehnk ab. — Piekri beauftragt.
Ziel und Mekhoden.
ewiß, es geht uns im Grunde nichts an, wie ſich die
Fran=
uihre Regierung bilden. Wenn die Spielregeln ihres
Parla=
ſteismus es nützlich erſcheinen laſſen, daß ſich innerhalb zweier
ſwei Kabinette verbrauchen, ſo iſt das durchaus ihre Sache.
aben es uns ja auch mit Entſchiedenheit verbeten, wenn
hns in unſere eigenen Angelegenheiten hineinreden wollte,
ſ zudem ſelbſt hinreichende Erfahrungen auf dem Gebiete
um Selbſtzweck gewordenen Parlamentarismus geſammelt.
ab ſind wir auch gegenüber den Vorgängen in Paris nicht
ſtr, ſondern nur Zuſchauer. Wenn auf dem Jahrmarkt
icher Eitelkeiten Regierungen umgeſtoßen werden, weil
ſelbſt gern Miniſter werden wollten und bei der Verteilung
unter nicht berückſichtigt wurden, wenn Abgeordnete ſich den
einer Neinſtimme leiſten zu können glaubten, um ſich
nach=
zu ſpät — zu revidieren, wenn die größte Fraktion ſich in
eile ſpaltet und der Parteiführer — zum wievielten
— unter Proteſt das Fraktionszimmer verläßt, ſo ſind
tſcheinungen, die wir wegen ihrer Eigenart zur Kenntnis
m. Aber die unmittelbaren Nutzanwendungen hat daraus
s franzöſiſche Volk zu ziehen; denn die Franzoſen ſollen
im Syſtem glücklich werden, das ſie ſich ſelbſt geſchaffen
ner es iſt nun einmal ſo, daß ſolche Kriſen nicht auf
innenpolitik allein beſchränkt bleiben, daß ſie
klar oder unmittelbar auch Folgen auf die Führung der
Foolitik haben müſſen. Mag noch ſo oft das Prinzip der
zuität der franzöſiſchen Außenpolitik unterſtrichen werden.
in der Zielſetzung ſicherlich auch richtig, indeſſen nicht in
lethode. Niemand wird behaupten können, daß zwiſchen
hare und Briand, zwiſchen Barthou und Laval kein
Unter=
ei, obwohl ſie alle betont haben, daß trotz der
Kabinetts=
die Richtung in der Außenpolitik die gleiche bleibe. Das
uch richtig in dem Programm, aber nicht in der
Hand=
u in den Mitteln, die zur Erreichung dieſes Zieles benutzt
e liegt letzten Endes doch das Entſcheidende. Kein Zweifel
aß der ſtändige Perſonenwechſel, wie er in
ikreich üblich geworden iſt, ein Moment der
Un=
heit in die zwiſchenſtaatlichen
Beziehun=
ineinträgt. Wir denken nicht einmal an das
Zeit=
iſoweit, als ein Kabinettswechſel jeweils eine Atempauſe
u und dadurch Verzögerungen notwendig werden, die
Stö=
in den internationalen Verhandlungen herbeiführen
Wir denken in erſter Linie an das rein Sachliche, das
edem Perſönlichen liegt. Um das einmal an einem
Bei=
zeigen: Die Franzoſen haben ſich dagegen gewehrt, daß
u die Ueberſchneidung hingewieſen haben, die zwiſchen dem
w=Vertrag und dem Ruſſen=Pakt entſtehen kann, und haben
n Vorwurf juriſtiſcher Haarſpalterei gemacht. Wie die
thülung zeigt, doch zu Unrecht. Denn wenn man einmal
zu=
uvill, daß für Laval ein ſolcher Gegenſatz nicht beſteht, daß
un die Kongruenz dieſer beiden Verträge glaubt und in
ur ein Mittel zur Erhaltung des Friedens ſieht, ſo kann
ſür uns eben aus dem Weſen des franzöſiſchen
Regierungs=
i heraus nicht allein darum handeln, was der franzöſiſche
Einiſter darüber denkt, ſondern was ein franzöſiſcher
Außen=
ſt aus dieſen Verträgen machen kann. Und da iſt es ohne
s einleuchtend, daß mit einiger textlicher Auslegung ein
öſiſcher Außenminiſter dem Ruſſen=
Ver=
ine Deutung geben kann, die dem
Locarno=
tagwiderſpricht, der ihn ſogar vollkommen
Negt.
e5 iſt der Punkt, wo unſere Intereſſen durch die Vorgänge
Kammer unmittelbar berührt werden. Und gerade dieſe
Kabinettswechſel enthalten in ſich die beſte Rechtfertigung
deutſche Forderung, daß über das Verhältnis der beiden
ie nicht nur ſubjektiv, ſondern auch objektiv Klarheit
ge=
wird. Wir müſſen wiſſen, woran wir ſind,
Rückſicht darauf, wie der jeweilige
Außen=
er heißt, damit wir die Sicherheit haben,
Ru Ernſtfall die Bindungen, die ſich aus den
ägen ergeben, eindeutig feſtliegen, und nicht
n Willen eines einzelnen Mannes oder der Kombination,
tlig hinter ihm ſteht, abhängig ſind.
Lapal wird bekrauk ..."
EP. Paris, 5. Juni.
9 Präſident der Republik hat heute morgen den
Senats=
ten Jeanneney in den Elyſée=Palaſt berufen, um ihn
Neubildung der Regierung zu beauftragen. Der
Senats=
it hat jedoch infolge ſeines hohen Alters, wie zu erwarten
Eeſen Auftrag abgelehnt. Daraufhin hat der Präſident der
ut ſich erneut an Außenminiſter Laval gewandt. Er ließ
den Elyſée=Palaſt berufen, wo er eine lange Unterredung
im hatte. Er beſchwor den Außenminiſter, in der gegen=
Min ſchweren Stunde die Kabinettsbildung zu übernehmen.
Fdal das Elyſée verließ, gab er den Journaliſten folgende
Sſt:
der Präſident der Republik hat mir den Auftrag zur
Kabi=
ehRldung angeboten; ich habe mich grundſätzlich dazu bereit
muß aber, bevor ich meine endgültige Antwort geben
aie erforderlichen Vorbeſprechungen vornehmen.”
. .. und lehnk ab.
emminiſter Laval hat dem Präſidenten der Republik am
3 abend ſeinen Auftrag zur Bildung der neuen Regierung
Llsben. Der Außenminiſter erklärt dieſen Verzicht mit den
hen Schwierigkeiten, auf die er im Verlauf ſeiner
Beſpre=
rnit den einzelnen Parteiführern, geſtoßen iſt. Zuletzt
hatte der Außenminiſter eine Unterredung mit dem
Sozialiſten=
führer Léon Blum. Aus dieſer Beſprechung ging klar hervor,
daß der Außenminiſter, wenn er das ſeiner Anſicht nach einzig
mögliche Sanierungsprogramm mit Mitteln, die ungefähr die
gleichen ſein würden, die auch Flandin und Bouiſſon forderten,
durchführen will. auf der Linken auf die größte Unnachgiebigkeit
ſtoßen würde. Ein weiterer Grund für dieſe Schwierigkeiten iſt
nach wie vor die zwieſpältige Haltung der
Radika=
len, die gegenwärtig ihrem Parteiführer Herriot vollkommen
entglitten ſind und teilweiſe zu den Linksparteien hinüberäugeln,
teils von Vollmachten nichts wiſſen wollen. Das ergibt eine
ſtatt=
liche Anzahl von Radikalen, die in der Kammer über 160 Sitze
verfügen und damit die ſtärkſte Fraktion ſind, die einer
Regie=
rung, wie ſie Flandin und Bouiſſon bildeten, und Laval zu
bil=
den beabſichtigte, feindlich gegenüberſtehen. Unter dieſen
Um=
ſtänden hätte auch Laval auf eine ſtabile und ihm vorausſichtlich
ſichere Mehrheit nicht rechnen können. Das hat ihn bewogen, den
Auftrag dem Präſidenten der Republik wieder zurückzugeben.
In politiſchen Kreiſen herrſcht heute abend wieder völlige
Rat=
loſigkeit. Man ſpricht davon, daß der Kriegsmarineminiſter
Pié=
tri mit der Neubildung der Regierung vielleicht beauftragt
wer=
den würde. Piétri gehört den Linksrepublikanern, der
Fraktions=
gruppe Flandin, anz er iſt als ein Fachmann für Finanzfragen
bekannt. — Auch ſpricht man von Herriot, doch iſt es nicht
ſicher, daß der Präſident der Republik ihn mit der Neubildung der
Regierung angeſichts der unſicheren Haltung der Radikalen Partei
beauftragen wird.
Herriof zum Präfidenken gebeten.
Nachdem Laval auf die Regierungsbildung verzichtet hatte,
hat der Präſident der Republik den Vorſitzenden der
Radikalſozia=
liſtiſchen Partei, Herriot, und den Vorſitzenden der
radikalſozia=
liſtiſchen Kammergruppe, Delbos, zu ſich gebeten.
Wie wir hören, hatte der Präſident der Republik Herriot
die Regierungsbildung angeboten. Dieſer hat aber abgelehnt.
Für ſeinen ablehnenden Beſcheid dürfte die Stellungnahme der
radikalſozialiſtiſchen Kammergruppe maßgebend geweſen ſein,
die anſcheinend nach einer Möglichkeit ſucht, mit den übrigen
Linksgruppen die Grundlage für eine ausgeſprochene
Links=
regierung zu ſchaffen. Präſident Lebrun hat jetzt den früheren
Marineminiſter Pietri berufen, um ihm die Kabinettsbildung
zu übertragen. Die Antwort Pietris ſteht noch aus.
Zwiſchenfälle auf dem Opernplaß.
Die Folgen der Regierungskriſe, in der man bereits
An=
zeichen für eine Regimekriſe erblicken könnte, haben
ſich bereits im Laufe des Dienstags abend deutlich gemacht.
Rechtsſtehende Gruppen, vor allem Mitglieder der rohyaliſtiſchen
Action Frangaiſe ſind auf die Straße gezogen, um ihren
Un=
willen über die Lage Ausdruck zu geben. Im Quartier Latin
und auf den übrigen großen Boulevards herrſcht ziemliche
Er=
regung. Am Opernplatz iſt es zu bedauerlichen Zwiſchenfällen
gekommen in dem Augenblick, als die Beſucher der unter
Furt=
wänglers Leitung ſtehenden Walküre=Aufführung das
Opern=
gebäude betraten. Junge Burſchen, die den fasciſtiſchen
Ver=
bänden angehören, verſuchten, die Gäſte am Betreten der Oper
zu hindern, und führten einen Höllenlärm auf. Ein ſtarkes
Polizeiaufgebot eilte auf zwei Laſtwagen herbei, um Weiterungen
zu verhindern. Mehrere der Ruheſtörer wurden verhaftet.
An=
ſammlungen von rechtsſtehenden Studenten und Angehörigen
der Jeuneſſe patriote wurden aus dem Luxemburger Viertel
gemeldet.
Neue Straßenunruhen am Miktwoch abend.
Vor dem Gebäude des „Petit Journal” iſt es am
Mitt=
woch abend zu Unruhen gekommen. Anhänger der Action
franeaiſe haben gegen die von dieſem Blatt befürwortete
Ab=
wertungspolitik proteſtiert und ſämtliche Fenſter der
Geſchäfts=
räume eingeſchlagen. Auch aus anderen Stadtteilen werden
Anſammlungen gemeldet.
Pariſer Preſſe fordert Auflöfung der franzöſiſchen
Naner.
Die franzöſiſche Abgeordnetenkammer hat wohl noch nie eine
ſo ſchlechte Preſſe gehabt wie heute morgen. Sämtliche
bürger=
lichen Blätter üben ſchärſte Kritik an dieſer Volksvertretung,
die durch ihre Zielloſigkeit und innere Zerriſſenheit fortgeſetzt
und ohne auf die Gefahr, in der ſich die Währung befinde,
Rück=
ſicht zu nehmen.
Der „Matin” erklärt es für unmöglich, mit dieſer Kammer,
die für die Auflöſung reif ſei, zu regieren. Der Hauptſchriftleiter
dieſes Blattes, Lauzanne, fordert den Präſidenten der Republik
auf, die Abgeordneten nach Hauſe zu ſchicken, denn das Land
habe von dieſer Kammer genug geſehen, die genügend
Böſes angerichtet habe und unfähig ſei, irgend etwas Gutes zu
leiſten. Es ſei Zeit, die Abgeordneten ihren Wählern
gegenüber=
zuſtellen. — Im „Echo de Paris” greift ſogar der Außenpolitiker Stammesbrüdern außerhalb unſerer Reichsgrenzen entgegentra=
Pertinax zur Feder, um den „Skandal” zu brandmarken, der
ſich gegenwärtig abſpiele. Die meiſten europäiſchen Staaten
be=
ſäßen ſtarke, von jeder Kontrolle befreite Regierungen, die in
der Lage ſeien, ihren Willen durchzuführen, während in
Frank=
jede Kraft, Schnelligkeit und Kontinuität der Entſcheidungen
ab=
gehe. Das Defizit an Intelligenz und
Patriotis=
mus habe ſich als ernſter erwieſen, als der Fehlbetrag des
Staatshaushalts,
Die Oſtlandskagung des BDA.
In Honigsderg.
Die nun ſeit über einem Jahrzehnt alljährlich
wiederkehren=
den großen Pfingſttagungen des Volksbunds für das Deutſchtum
im Ausland (VDA.) ſind zu immer ſich ſteigernden machtvollen
Bekenntniſſen für das Deutſchtum geworden. Für ein
Deutſch=
tum, das ſich nicht beſchränkt auf die innerhalb der Grenzen
des Reiches lebenden Deutſchen, das ſind knapp zwei Drittel
aller Deutſchen, ſondern das alle die umfaßt, die über die ganze
Erde verſtreut in kleinen oder größeren Kolonien oder einzeln
wohnen, die Angehörige fremder Staaten wurden, die aber
innerlich ihr Deutſchtum wahren als heiliges Muttererbe und
die oft dieſes Deutſchtums willen Leid tragen müſſen. Ihnen
allen gilt die Opfer= und Schulungsarbeit des VDA.
In Deutſchland haben Regierungen und Syſteme gewechſelt.
Oft und grundlegend. Der VDA. iſt geweſen und geblieben in
der Vor= und Nachkriegszeit und im Dritten Reich. Das
be=
weiſt, daß VDA.=Arbeit und Idee nicht Sache eines Staates
oder einer Regierung iſt, ſondern im wahrſten Sinne des
Wortes Volkes Sache. Der VDA. hat nicht Unterſtützung
oder gar Förderung durch Regierungen, er hat oft ſogar ſeine
Arbeit gegen dieſe tun müſſen. Die Mittel, deren er für ſeine
Arbeit bedarf, ſind ausſchließlich aus Opfern des Volkes
auf=
gebracht worden. Daß ſie dem Bund ſeine Arbeit ermöglichten,
beweiſt, daß auch ſeine Schulung gut war, denn ſie hat die
Erkenntnis der Notwendigkeit des Opferns für unſer
Deutſch=
tum in der Welt in alle Schichten des Volkes getragen.
Im Dritten Reich, das ſo vieles grundlegend änderte, iſt
dem Volksbund für das Deutſchtum im Ausland ſeine
zwiſchen=
ſtaatliche Exiſtenz und damit ſeine freie Arbeit garantiert
ge=
blieben. Das darf als Beweis dafür angeſprochen werden, daß
das Fundament ſeiner Idee und ſeiner Arbeit ſich mit der
nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung deckt. So klar es iſt, daß
volksdeutſche Beſtrebungen ſich nicht immer decken können mit
ſtaatlicher Politik, ſo klar iſt auch, daß die hieraus naturgemäß
erwachſende Spannung immer eine fruchtbare ſein muß,
nie eine gegenſätzliche oder gar zerſetzende. Das neue Reich aber
hat die Blutsverbundenheit zu ſeiner Grundlage gemacht. Es
weiß, daß es Pflichten gegenüber allen Deutſchen übernommen
hat und mehr vielleicht gegenüber denen, die außerhalb der
Grenzen, unter fremder Staatshoheit leben. Denn die nationale
Revolution hat zwar auch das Auslandsdeutſchtum in ſeinen
Grundkräften ergriffen und mit neuem ſtarken
Nationalbewußt=
ſein erfüllt, aber es hat auch Anlaß gegeben, das
Auslands=
deutſchtum einer erneuten ſchwerſten Belaſtungsprobe
auszu=
ſetzen. Erneut erwachſen uns hieraus heilige Pflichten, die
Deutſchen im Ausland nicht und in keinem Kampf allein zu
laſſen, ihnen das Bewußtſein zu ſtärken, Deutſchland ſteht hinter
uns. VDA.=Aufgabe iſt das! Volkstumsarbeit! Und wenn das
Ziel dieſer Volkstumsarbeit ſein muß jedem Deutſchen, wo
immer er wohnt, die Freiheit ſeines Volkstums zu
ſichern, ſie zum allgemein gültigen Rechtsgrundſatz zu erheben,
unſeren auf fremden Staatsgebiet lebenden Stammesgenoſſen
ihre völkiſche Eigenſtändigkeit zu ſichern, ſo iſt die VDA.=Arbeit
doch immer und in jeder Phaſe eine Arbeit des Friedens.
Nichts liegt der VDA.=Idee und =Arbeit ferner als
Imperia=
lismus. Was er für die eigenen Stammesangehörigen erſtrebt
und erarbeitet, das achtet er in und bei den anderen Völkern der
Erde. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſagte in ſeiner
großen Reichstagsrede am 21. Mai:
„Das heutige Deutſchland tritt für den Frieden ein aus einer
anderen Vorſtellung, die der Nationalſozialismus von Volk und
Staat beſitzt. Denn dieſer ſieht in der machtmäßig erzwungenen
Einſchmelzung eines Volkes in ein anderes, weſensfremdes, nicht
nur kein erſtrebenswertes politiſches Ziel, ſondern als Ergebnis
eine Gefährdung der inneren Einheit und damit der Stärke eines
Volkes auf lange Zeit gerechnet. Sein Lehre lehnt daher den
Gedanken einer nationalen Aſſimilation dogmatiſch ab. Damit iſt
auch der bürgerliche Glaube einer möglichen „Germaniſation”
widerlegt. Es iſt daher weder unſer Wunſch noch unſere Abſicht,
fremden Volksteilen das Volkstum, die Sprache oder die Kultur
wegzunehmen, um ihnen dafr eine fremde deutſche aufzuzwingen.
Wir geben keine Anweiſung für die Verdeutſchung nichtdeutſcher
Namen aus, im Gegenteil: wir wünſchen dies nicht. — Wir
glau=
ben aber auch nicht daran, daß in Europa die durch und durch
national erhärteten Völker im Zeitalter des
Nationalitätenpria=
zips überhaupt noch national enteignet werden könnten!”
Nichts anderes will und bedeutet die Arbeit des VDA. Auch
die im fremden Staat lebenden Deutſchen ſollen und müſſen in
erſter Linie ihre ſtaatsbürgerlichen Pflichten erfüllen. Aber ſie
ſollen ſie erfüllen dürfen und können im freien Bekennen ihrer
Stammeszugehörigkeit zum deutſchen Blut. Sie ſollen nicht
be=
drückt und geknebelt werden, nur weil ſie deutſchen Blutes ſind.
Miniſterpräſident Hermann Göring unterſtreicht, das in
ſeinem Grußwort, das er der Königsberger Tagung ſchrieb, wenn
er ſagt: „Eine volksdeutſche Bewegung iſt keine Angelegenheit
ſtaatlicher Machtpolitik. Ich bin überzeugt davon, daß auf die
Dauer die vom Führer geprägten Grundgedanken zur Frage des
Volkstums Gemeingut aller, Völker werden müſſen.
Kriſen hervorrufe, ohne auf die höheren Intereſſen Frankreichs. Denn nichts trägt zur Sicherung des Friedens
mehr bei, als die allſeitige Achtung auch fremden
Volkstums.”
So alſo iſt Volkstumsarbeit in erſter Linie eine Förderung
des Friedens, unter den Völkern.
Und wenn der VDA. als Fahnenträger des
Volkstumsgedan=
kens ſich in den Dienſt dieſer Friedensarbeit ſtellt, ſo leiſtet er
damit gleichzeitig eine Erziehungsarbeit zum Höchſten, das wir
haben, zur Treue, die nach Hindenburg das Mark der Ehre iſt.
Die Treue, die wir in Gedanken und im Tun den deutſchen
gen, wird wieder Treue wecken, wird verhindern, daß wertvolles
deutſches Gedanken= und Blutesgut verloren geht durch
Aſſimilie=
rung oder Verflachung. Der Deutſche draußen, der die aus
Blutsverwandtſchaft geborene Treue in der ewig ſich
erneuern=
reich eine parlamen tariſche Anarchie herrſche, der den Hilfe der Heimat fühlt und durch die Tat erfährt, muß der
Heimat die Treue halten, er wäre dann eben kein Deutſcher.
Die Pfingſttagung des VDA. 1935 iſt eine
Oſtlands=
tagung. Sie findet immer in den Grenzgebieten ſtatt, in denen
Seite 2 — Nr. 154
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
das Deutſchtum einer Stärkung bedarf ſeines Glaubens und ſeines
Ausharrens. Wenn wir an die Schmach denken, die Litauen
dem deutſchen Gedanken zugefügt, an die Bedrückung der
Memel=
deutſchen, ſo iſt weiß Gott Grund gegeben, den Oſtlandsdeutſchen
zu zeigen, daß wir treu und helfend zu ihnen ſtehen. Das hat
mit Herausforderung in keiner Form etwas zu tun. Es iſt darum
unverſtändlich und ungerechtfertigt, wenn eine gewiſſe
Auslands=
preſſe gegen die Tagung in Königsberg proteſtiert. Es iſt
viel=
mehr heilige Pflicht, gerade den Memelländer=Deutſchen zu zeigen,
daß ſie nicht verlaſſen ſind, nicht recht= und ſchutzlos der
Entrech=
tung und Schmähung ausgeſetzt werden dürfen.
In ſchwerſter Zeit hat ſich Oſtpreußens Bevölkerung vor 15
Jahren in einem gewaltigen Sieg zur Heimat bekannt. In
Marienburg wird das Gedenken dieſes Sieges der Pfingſttagung
den Auftakt geben, die Dankeskundgebung am
Hindenburg=
grab den Abſchluß. Möge ihr ein voller Erfolg beſchieden ſein.
M. St.
Rooſevelt verzichkek auf das NRA=Syſtem
Skark verkleinerte NRA-Berwalkung bis 1. April 1936
DNB. Waſhington, 5. Juni.
Das NRA.=Syſtem der Richtlinien, für etwa 600
Induſtrie=
zweige, deren Beachtung die Bundesregierung anderthalb Jahre
lang zu erzwingen ſich bemüht hatte, wurde am Dienstag abend
vom Präſidenten Rooſevelt endgültig zu den Akten gelegt. Er
kündigte in einer beſonderen Preſſekonferenz an, daß die
Regie=
rung den Apparat zur Durchführung von Mindeſtlöhnen,
Arbeits=
höchſtzeit und anſtändiger Arbeitsbedingungen ſowie des Verbotes
von unlauterem Wettbewerb und von Kinderarbeit abſchaffen
werde. Bleiben ſolle lediglich ein Gerippe der NRA.=Verwaltung,
das zwei Arten Büroarbeiten auszuführen haben werde: 1.
Zu=
ſammenſtellung und Unterſuchung der Wirkungen, die die NRA.=
Codes bis zur Entſcheidung des Oberſten Bundesgerichts auf die
Arbeitsloſigkeit, die Löhne und die Preiſe ausgeübt haben, 2.
Sammlung von Mitteilungen über die jetzige Lage. Die Dauer
dieſer ſtark verkleinerten NRA.=Verwaltung ſolle am 1. April
nächſten Jahres ablaufen.
Nur in einem Punkte blieb Rooſevelt ſeinem Ideal treu,
in=
dem er nämlich ein Geſetz vorſchlug des Inhalts, daß bei allen
Bundesverträgen über Warenlieferungen oder Dienſtleiſtungen
oder über Anleihen an Städte und Gemeinden zu beſtimmten
Not=
ſtandszwecken die Bundesregierung nur diejenigen Angebote zu
berückſichtigen brauche, bei denen Kinderarbeit ausgeſchloſſen ſei
und Mindeſtlöhne gezahlt ſowie die Arbeitshöchſtzeit in den
Be=
trieben beobachtet würden.
Dies alles hat folgende praktiſche Wirkung: Die
Privatwirt=
ſchaft iſt völlig frei von Bindungen; eine Ausnahme bildet nur
der Fall, daß ſie ſich um Regierungsaufträge bemüht. Das
Koa=
litionsrecht der Arbeiter kann von der Regierung nicht mehr
er=
zwungen werden. Die NRA.=Behörde, die 5400 Köpfe zählte, wird
ſtark abgebaut und der Reſt nur bis zum 1. April weiter be=
ſchäftigt.
Militärflughafen Bordeaur.
In allen an Deutſchland grenzenden Ländern werden
un=
unterbrochen neue Flugplätze gebaut, um die Jagd= und
Bomben=
geſchwader, die in endloſen Reihen die Flugzeugfabriken verlaſſen,
aufzunehmen. Beſonders intenſiv iſt die Arbeit der Tſchechen, die
entſprechend ihrem Abkommen mit den Ruſſen Landeplätze und
Unterkunftsmöglichkeiten für die bolſchewiſtiſchen
Bombengeſchwa=
der bauen. Aus Frankreich hört man nun, daß Bordeaux ein
Militärflugplatz erſter Ordnung werden ſoll. Ein
recht erheblicher Betrag für die Neubauten iſt bereits
bereitge=
ſtellt. Im Zuſammenhang damit werden auch in der Nähe
von Bordeaux Filialbetriebe der großen
Flug=
zeugwerke errichtet. Die Firma Potez iſt unter dieſen Werken
vertreten. Sie hat kürzlich ein neues Bombenflugzeug
herausgebracht, von dem der franzöſiſche Staat zunächſt einmal 270
Stück erworben hat. Die Flugzeuge, die 320 Kilometer in
der Stunde zurücklegen, können 1000 Klg. Bomben an
Bord nehmen. Sie brauchen erſt nach einer Flugſtrecke
von 1200 Klm. ihren Brennſtoff zu erneuern. Bei
die=
ſem Flugzeug handelt es ſich um einen mittleren Typ, der jedoch
recht brauchbar ſein ſoll, und wegen ſeiner guten Eigenſchaften
das franzöſiſche Luftfahrtminiſterium veranlaßte, die erwähnten
Beſtellungen abzugeben.
Der engliſche Luftfahrtminiſter Lord Londonderry brachte im
Oberhaus ein neues Geſetz ein, das den Zweck verfolgt, die
Er=
werbung von Land für den Bau neuer militäriſcher Flugplätze
und für andere fliegeriſche Zwecke im Rahmen des neuen
eng=
liſchen Luftaufrüſtungsprogramms zu beſchleunigen.
Der belgiſche Miniſter für nationale Verteidigung hat bei
einer belgiſchen Firma den Bau von 30 Jagdflugzeugen in Auftrag
gegeben.
Der italieniſche Unterſtaatsſekretär für das Preſſeweſen hat
eine Anordnung über die Beſchränkung der Papier=Einfuhr
erlaſ=
ſen. Danach dürfen die Zeitungen vom 18. Juni ab nur noch
ein=
mal in der Woche in einen Umfang von zehn Seiten, an drei
Ta=
gen mit einem Umfang vin acht und an zwei Tagen mit einem
ſolchen von ſechs Seiten erſcheinen.
Die italieniſch=abeſſiniſche Schlichtungskommiſſion zur
Rege=
lung des Zwiſchenfalls von Ual=Ual, wird ihre Beratungen am
Donnerstag in Mailand im Hotel Cavour beginnen.
Im ukrainiſchen Landwirtſchaftskommiſſariat iſt eine
Rieſen=
unterſchlagung aufgedeckt worden, an der nicht weniger als 60
Beamte, darunter ſogar der ehemalige Gehilfe des
Volkskommiſ=
ſars für Landwirtſchaft, Ogija, beteiligt ſind. Der Schaden, der
dem Staat zugefügt wurde, beläuft ſich auf mehrere
hundert=
tauſend Rubel.
Im Prozeß gegen die verräteriſche katalaniſche Regierung.
die am 6. Oktober die katalaniſche föderative Republik ausrief
und die Bevölkerung Kataloniens zum bewaffneten Kampf gegen
die Madrider Regierung aufforderte, fällte der ſpaniſche
Gerichts=
hof am Mittwoch das Urteil. Es entſpricht dem Antrag des
Staatsanwalts und lautet für jedes der früheren
Regierungs=
mitglieder einſchließlich des früheren Präſidenten Companys auf
30 Jahre Zuchthaus.
In der Stadt Serampur, nördlich von Kalkutta, kam es am
Dienstag zu einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und
Mohammedanern. Letztere wollten den Abbruch einer Moſchee
verhindern, die unerlaubterweiſe auf fremdem Boden errichtet
und ſchon halb fertiggeſtellt war.
Generaloberſt
von Linſingen F.
DNB. Hannover, 5. Juni.
Generaloberſt v. Linſingen,
einer unſerer ruhmreichſten
Führer im Weltkriege, der,
ein gebürtiger Niederſachſe,
ſeinen Lebensabend in
Han=
nover verbrachte und noch
zu ſeinem 85. Geburtstag
am 10. Februar d. J.
zahl=
reiche Ehrungen durch den
Führer und durch die
maß=
gebendſten Männer des
Staates, der Wehrmacht,
der Partei und der Stadt
Hannover entgegennehmen
konnte, iſt am Mittwoch
abend kurz nach 19 Uhr nach
kurzer, ſchwerer Krankheit
entſchlafen.
der Zahrer un die Keiegsennden.
DNB. Berlin, 5. Juni.
Der Führer und Reichskanzler richtete anläßlich des deutſchen
Kriegsblinden=Treffens und der Kriegsblinden=Ausſtellung in
Stuttgart an den Bundesobmann, der deutſchen Kriegsblinden,
Dr. Plein, folgendes Schreiben:
„Für das treue Gedenken der in der Stadthalle zu Stuttgart
verſammelt geweſenen Kriegsblinden ſage ich Ihnen und allen
Beteiligten meinen aufrichtigen Dank. In tiefer Dankbarkeit
ge=
denke ich des dauernden großen Opfers, das gerade die
Kriegs=
blinden dem Vaterlande dargebracht haben und täglich erneuern.
Ich bitte Sie, dieſen beſonders hart geprüften Kriegskameraden
und ihren in gleicher Lage befindlichen Gäſten aus Frankreich und
Italien meine aufrichtigen Grüße und die Verſicherung meiner
treueſten bameradſchaftlichen Verbundenheit zu übermitteln.
Mit deutſchem Gruß!
(gez.) Adolf Hitler.
Polizeibeamke im Braunhemd.
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der
Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern die Vorausſetzungen
feſtgelegt, unter denen Mitgliedern der NSDAP. innerhalb der
uniformierten Polizei die Befugnis eingeräumt wird, bei
feier=
lichen Parteiveranſtaltungen das Braunhemd anzulegen. Dieſes
Recht ſteht nur den Beamten zu, die vor dem 30. Januar 1933
der Partei oder einer ihrer Gliederungen angehört haben. Der
Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern erſucht die
nachgeord=
neten Stellen um Aufſtellung einer Liſte der Beamten, auf die
dieſe Vorausſetzungen zutreffen und die ſich beſondere
hervor=
ragende Verdienſte um die nationalſozialiſtiſche Bewegung
erwor=
ben haben.
für neuerrichkete Kleinwohnungen und Eigenhs
DNB. Berlin, 5. F.
Das Reichsfinanzminiſterium teilt mit:
Für neuerrichtete Kleinwohnungen
Eigenheime kann Steuerbefreiung nach den
gebenden Vorſchriften nur dann gewährt werden, wen
nutzbare Wohnfläche beſtimmte Größen
überſteigt. Dieſe Vorſchriften ſind bindend und wi ung 193
unbedingt eingehalten werden. Alle Volksgenoſſen, die FC)yg bereits
Neubau errichten und Steuerbefreiung in Anſpruch mmtt nzverte‟
wollen, müſſen ſich rechtzeitig darüber vergewiſſern, daz
Wohnfläche das zuläſſige Maß nicht überſteigt. Wer üg der Pe
welche Zweifel hat, tut gut daran, den Antrag auf Anerke-el/”, muſterung
der Steuerbefreiung bereits vor Errichtung des Neubauess
Finanzamt zu ſtellen, damit etwaige Beanſtandungen natn adw Kreisbl.
rückſichtigt werden können. Der Einwand, daß die zuuch imilung de. Si
Größe aus Unkenntnis der geſetzlichen Vorſchriften überſchhurzuſühren. N. L
worden ſei oder daß man ſich auf den Architekten verlaſſern Pauſtrungspich.
gen und die
kann keine Ausnahme rechtfertigen.
Erteilt das Finanzamt vor Errichtung des Neubau zMufin hat. Der. Di
Grund der eingereichten Unterlagen einen Anerkennungsb iſchlinnandeur Ale.L
ſo iſt ſorgfältig darauf zu achten, daß bei der Ausführurnſien wid der z0ſlcih
Baues keine Aenderungen vorgenommen werden, d:uliene müſſen zce"
Steuerbefreiung hinfällig machen. Sollten ſich bei der Meyreiblräfte und de
prüfung ſolche Verſtöße ergeben, ſo muß die Anerkeenppei ſein. Abek. Nt
Pirzermeiſter, den *
unweigerlich zurückgenommen werden.
M polizeilichen Me
Der Reichs= und preußiſche Arbeitsminiſter Seldte heu/fieh die die Bel
die NSK. berichtet, an den Siedlungsbeauftragten im /Aud d8 Nchle.
des Stellvertreters des Führers Dr. Ludowici ein Sc,)drung der Wüc
gerichtet, in dem er ihn auch weiterhin um eine Zuſaupd. Nuch ſot.. L
Ea einſchließlich des
arbeit mit den Behörden und Organiſationen bittet, Se), oon werden.
Uuiſterungsorte zu
udert Dienſtpflichtie
Gen, ſowie an Tage=
Vom Dienſtpflicht
Ntcumenten über Her
Zum Deutſchen Jugendfeſt 1935 ergeht folgender Aihüden uſw. mitbringt
Zum dritten Male tritt die junge deutſche Nation a nſuizeibehörde zur Be
der Sonnenwende zum Deutſchen Jugendfeſt 1935 an. ſunlaſſen. Während
Wiederum ſtellt ſie ſich am 22. und 23. Juni bei ſpor-.Mhl werden. Die Mu
Kampf und frohem Spiel unter die Geſetze der Zucht, iMüitet. Die vorverelt
lichkeit und Kameradſchaft. Der Einzelmehrkampf als Lei aſlf vor, der Korper
prüfung und der Mannſchaftsmehrkampf der Hitler=Quſießende Unterſachun
ſtehen im Mittelpunkt der diesjährigen und zukünftigen Kiſ/ Grad der Taug
und werden dazu beitragen, dieſe Tugenden in jedem SZuhſdenen gim der er
Ie fiengattungen an, f
mit Siedlungs= und Planungsfragen befaſſen.
Aafraf der Heichsteserang die Muſterungen vo
zum Deutſchen Jugendſeſt 1935.
genoſſen ſtark werden zu laſſen
Am Abend des 23. Juni wird das Deutſche JuSAhſiger angenommen
1935 in Sonnenwendfeiern ausklingen. Angeſichts der loLNgypflichtausnabme v
Feuer wird ſich die junge deutſche Mannſchaft ihrem An Pehrbezirksiomm
und ihrem Volk erneut feierlich verpflichten. Der Jugen0m Vorſchlägen der
des Deutſchen Reiches und der Reichsſportführer hab ſſe der ärztlichen unt
vorbereitenden Arbeiten aufgenommen.
Das Jahr 1935 muß uns Aufſchluß über den Sta A0 ſbſlichtige einen
körperlichen Leiſtungsfähigkeit und damit eines wichtigen) Sehr wichtig iſt
ſtandteiles der raſſiſchen Tüchtigkeit eines jeden geſunden ſllung. Es iſt nie
ſchen Jungens und Mädels im Alter von 10—18 Jaſuziehen, es iſt aber
bringen. Auch das letzte kleine Dorf darf ſich nicht vom Mrtigen Dienſtpflicht
großen Leiſtungsprüfung 1935, die ſchon im —AMſtände ein zeitwei
Nſchen. In der Ver
der Olympiſchen Spiele ſteht, ausſchließen.
Mehr denn je braucht deshalb unſere Jugend Stäuellimſtpflichtige und ſeir
ihrer Ertüchtigung und Erholung. Daher rufen wir gleii/üſrau ſpäteſtens bei
zur Schaffung von Sportplätzen auf mit da ſuagen können. Tre
ient nach der Muſteru
dringlichen Forderung:
„Schafft Spiel= und Sportplätze für die deutſche Juger//ſi werden. Die A
Anden zu verſehen.
Deutſche Jugend an den Start!
ſſung des aktiven
Ne 9er0.
u geworden, it.
nu ein Dienſtpflichti
Mrden: a) wegen Ueb
Die Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Deutiewei, o begen ſchw
hnfluß auf die Wehrt
und der belgiſch=luremburgiſchen Wirtſchaftsugszichen, pirtſchaftlt
Bei den während der letzten acht Tage in Brüſſel ge ib eſbſlichtiger wird
Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Vertretern Deutſchland/es bis zur Muſtert
der belgiſch=luxemburgiſchen Wirtſchaftsunion iſt ein Ei-Pſellung kann auf
ſtändnis darüber erzielt worden, das zurzei E0o der Dienſtpflicht
ſtehende Verrechnungsſyſtem in eine freig/ ſelt, ſo iſt er dam
des Zahlungsverkehrs überzuführen. Jedock /olgenden Jahr be
ten wichtige Einzelfragen noch nicht gelöſt werden. Die u/ huß über die
Abordnung iſt daher am Mittwoch zur Berichterſtattung na.u/ Poung für den akt
lin zurückgekehrt. Die Verhandlungen werden nach Pfingſter / lg entſchieden
Waruppen findet nie
geſetzt werden.
der Erlärung der
De Dienſtpflichtige.
Lothar Windsperger †.
Einen ſchweren, in der Zeit des Aufbaus einer neuen
Muſik=
erziehung geradezu unerſetzlichen Verluſt hat die Muſikhochſchule
der Stadt Mainz durch den Tod ihres Leiters Lothar
Wind=
ſperger erlitten. Von ſchwerer Krankheit und Operation, die
ihn faſt ein halbes Jahr ſeiner Tätigkeit entzog, iſt er nicht
mehr geneſen. Windſperger war Oberbayer, wurde am 22. 10.
1885 in Ampfing als Sohn eines Lehrers und Organiſten
ge=
boren. Urſprünglich für den Lehrerberuf auserſehen, durfte er
dann das Münchener Konſervatorium als Schüler von
Rhein=
berger und Rudolf Louis beſuchen, bildete ſich als Pianiſt und
Komponiſt bis zur Meiſterſchaft weiter und trat mit unſerer
engeren Heimat dadurch in nähere Verbindung, daß er 1912 bei
dem großen Mainzer Verlag B. Schotts Söhne als muſikaliſcher
Berater und Mitarbeiter eintrat.
In dieſer Stellung, die er bis zum Sommer 1933
inne=
hatte, wurde er maßgebend für die verlegeriſche Richtung
bezüg=
lich neuzeitlicher Muſik, und fand dabei in bewundernswerter
Energie und Schaffenskraft noch Zeit, um in reichem Maße
kompoſitoriſch tätig zu ſein. Orcheſterwerke, Kammermuſik,
Klavier= und Orgelkompoſitionen, Chorwerke und Lieder
ent=
ſtammen in großer Anzahl ſeiner Feder, und auch in den
Darm=
ſtädter Konzerten wurden mehrfach Werke des bedeutenden und
eigenartigen Komponiſten zur Aufführung gebracht. Seine ſtarke
und in jeder Beziehung wahre Perſönlichkeit rang ſich in der
Kompoſition bald zu eigener Prägung durch, ausgehend von der
Muſik nachwagnerſcher Romantiker, nicht unbeeinflußt durch das
Schaffen Regers, ſuchte er eigene Wege in den verſchiedenen
Richtungen, die das muſikaliſche Geſtalten der letzten beiden
Jahr=
zehnte erfüllten. Eins aber unterſcheidet ſeine Werke ſtets von
denen ſo vieler anderer, die ſich techniſchen Experimenten
hin=
aben, Windſperger ſchuf ſtets aus ſeeliſchem Drang und
ver=
möge einer außergewöhnlichen Geſtaltungskraft, die auch Kühnes
immer als ſelbſtverſtändlich in der Tonſprache und als
über=
zeugend erſcheinen ließ.
Die beiden letzten Jahre gaben ſeinem Leben eine ſtarke
Wendung durch die Berufung zum Direktor der Mainzer
Muſik=
hochſchule. Er ging daran dieſe Anſtalt völlig losgelöſt von
dem Vorbild anderer Muſikſchulen neu durchzuorganiſieren, und
hatte damit durch die Leidenſchaftlichkeit und Unermüdlichkeit,
mit der er ſich dieſer Aufgabe widmete, einen außergewöhnlichen
Erfolg. Er machte es Ernſt damit, daß die Schüler der Anſtalt
nicht in erſter Linie als Inſtrumentaliſten oder Sänger erzogen
wurden, ſondern vor allem als Muſiker und Menſchen.
Wind=
ſperger regelte für die Ausbildungsſchüler den Lehrgang ſo,
daß ſie außer ihren verbindlichen Pflichtfächern, für die das
Studiengeld zu bezahlen war, noch die verſchiedenſten anderen
Fächer ohne beſondere Koſten belegen konnten, damit ihre
Aus=
bildung ſo umfaſſend wie möglich würde. Er brachte es fertig,
das Lehrerkollegium ſo in den Zuſtand gegenſeitigen Intereſſes
und wechſelſeitiger Anregung zu bringen, daß eine weit größere
Verbundenheit zwiſchen den Einzelfächern eintrat. Bei größter
Strenge gegenüber Schülern wie Lehrern herrſchte unter ihm
eine wohltuende Sphäre gegenſeitigen Vertrauens, die auch
Lehrer und Schüler weit näher in der gemeinſamen Arbeit
brachte, als dies ſonſt an Muſikhochſchulen der Fall zu ſein
pflegt. Auf dieſe Weiſe wurden die Erziehungsgedanken des
Dritten Reiches unter ſeiner Leitung ſchon in einem Maße zur
Verwirklichung gebracht, die vorbildlich ſein konnte. Mannhaft
und energiſch trat er für ſeine Gedanken, trat er auch für ſeine
Mitarbeiter ein, und die leider ſo kurze Zeit ſeines Wirkens
war im vollſten Sinne des Wortes für ihn ein Kampf um
ſeine Ideale. Jedem aber, der zu ihm als Schüler oder als
Mitarbeiter in engere Beziehung treten durfte, jeder der ihn
als Künſtler und lauteren Menſchen kennen lernte, werden die
Zeiten des Zuſammenſeins mit ihm und der gemeinſamen
Arbeit köſtliche Erinnerungen für das ganze Leben ſein. Wir
gedenken ſein als eines ſtarken, aufrechten, ſeinen Aufgaben und
der deutſchen Muſikkultur unermüdlich dienenden, wahrhaften
und reingeſinnten Menſchen, einer hervorragenden
Führer=
natur.
Friedrich Noack.
Von der Filmidee zum Drehbuch.
Die Arbeit eines Filmautors.
Vor der Oeffentlichkeit bleibt der Autor, der den Film ja
eigentlich ſchafft — denn die übrigen Künſtler ſchaffen letzten
Endes nur nach was er ihnen vorſchreibt — meiſt völlig im
Hintergrund, und von ſeinem Teil am Werk machen ſich Publikum
und leider auch ein großer Teil der Preſſe ein ganz falſches Bild.
Ich will Ihnen erzählen, wie ein Filmmanuſkript entſteht,
dann werden Sie ſich ſelbſt ein Urteil bilden können.
Da iſt alſo zunächſt die Idee!
Der ideale Fall iſt, daß der Autor eine Filmhandlung frei
erfindet. Oft wird allerdings ein ſchon vorhandenes literariſches
Werk, ein Roman oder ein Bühnenſtück zum Vorwurf der
Filmhandlung genommen, und da der Film ganz eigene
Be=
dingungen hat, muß hier mit viel Wiſſen um die Dinge, mit
wirklicher Künſtlerſchaft und mit filmiſchem Blick eine neue
Linie gefunden werden.
In beiden Fällen wird die Idee nun in einer Film=Novelle
oder in einem Expoſé auf 10 bis 20 Seiten konzentriert und
lebendig erzählt. Wenn dann ein Produzent auf den Stoff
an=
ſpringt und ihn erwirbt, wird das Expoſé dem Reichsfilm=
dramaturgen zur Genehmigung vorgelegt, und wenn diuſt
geben iſt, geht es an die Frage der Beſetzung.
Meiſt ſind dieſe Expoſés ſchon für irgend einen 9 Miſt wird das o.
darſtellertyp geſchrieben; der Produzent verſucht nun all /., 8 in der Natur
ideale Beſetzung dafür zu bekommen und ſichert ſich auc P, ortigen Kontrolle
die Träger der wichtigſten Nebenrollen. Denn es iſt doar W ee Bild entſteht
für die Linienführung einer Figur ſehr einſchneidend, ge 4 G0miſch ſehen
einen Theo Lingen oder einen Kurt Veſpermann daff F,e0ch, denn jede Ue
kommt. Dann wird gewöhnlich in einem ſogenannten „treg. 7,,ehen, geſtaltet u.
die genaue, ſchon filmiſch aufgeſtellte Handlung feſtgelegt.— 4* wſchen zwei
Da ſind dann bereits die einzelnen Schauplätze (SM 2 Tepbich
liegen=
feſtgelegt, wie ſie im Drehbuch aufeinander folgen M Soler Gaſſe
Situationen und Dialoge ſind in der großen Linie ausgearbo ch Ein Stolvern d.
ja, ſelbſt Witze und Pointen ſind ſkizziert, ſo daß nun miſ Dauch ins Auge triff
ſchon erſichtlich iſt, wie das Ganze ungefähr auf der LeiM”, iner an ſich ern
ausſehen ſoll.
Der Eine Aaulana
Nun beginnt meiſt das erſte große „Meckern”, beſonde. n)” ſt kein Zufal
Verleih und den verſchiedenen Geldgebern, die den Fil.-7mMin den Kritikon
Teil finanzieren und ihn an die Theater abſetzen ſoller V 9uch
gibt gewiß auch famoſe und verſtändige Männer darum
aber einen Dichter können ſie irrſinnig machen. Es ſind ,
die Leute, die immer das „happp end” haben wollen,
ſtehen darauf, daß „irgendwo ein Schlager” geſungen wie,
daß „in einer Tanzbar ein bißchen mondänes Leben”
wird, in jedem Film!
Aber natürlich wird auch viele poſitive Kritik am tre
geübt! Die Verleiher haben oft einen fabelhaften „N.
für Publikumswirkung. Wenn der Regiſſeur ſchon beſtina!
äußert er ſeine Vorſchläge — der Komponiſt weiſt auc
Möglichkeiten hin —, der Produzent ſtreicht raſch noch
teuere Dekoration, und die Autoren können ſich die N.
zerbrechen, wie ihre ſchöne Szene in Monte Carlo auch "
Stettin geſpielt werden kann, ohne daß ſie an Wilt
einbüßt.
Am beliebteſten ſind die Einwände unſerer lieben „Sie=
(Manche haben das Recht zum Hineinmeckern vertragll-
Bitte, es gibt reizende, kluge Menſchen darunter, De
wiſſen, was gut iſt und famoſe Vorſchläge machen.
manche!! Wenn da ein Tenor kommt, der dann
ſchmiſſigſten Szene ſagt: „Das ſpiele ich nicht, das mar.”
unſympathiſch!” — und dabei hat er gar nicht kapiern
es ſich darin überhaupt handelt; oder ein Herzchen Lei
will abſolut alle wirkſamen Witze aller Partner in !9
geſchrieben haben — auch wenn ſie ganz und 8ar.S
Sinne dieſer Rolle ſind.
Wenn alle dieſe Wünſche möglichſt ohne allzugroßen. 2
für die künſtleriſche Linie einmontiert ſind, und das GAiM2
einmal ſorgfältig auf ſeinen dynamiſchen Aufbau gebl”
den iſt, geht es an die Drehbucharbeit,
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 6. Juni 1935
Nr. 154 — Seite 3
Herrdtenausoag,, deramtälionen
Die „Verordnung über die Muſterung und
iu shebung 1935” deren wichtigſte Beſtimmungen wir in
fr. 150 bereits veröffentlicht haben, enthält allerlei
be=
ſerkenswerte Einzelheiten, die bisher noch nicht
be=
innt geworden ſind. Da iſt unter anderem die
Aus=
ſebung der Wehrpflichtigen ſelbſt. Beſtimmt wird,
uß die Muſterung gemeinſam vom Wehrbezirkskommandeur
nd der Kreispolizeibehörde, und für den Jahrgang 1915 unter
ſitwirkung des Leiters des Meldeamtes für den Arbeitsdienſt
urchzuführen iſt. Ein Muſterungsſtab iſt zu bilden, der einen
zuſterungsplan feſtzuſetzen, den Geſtellungsaufruf
bekannt=
machen und die ſonſtigen allgemeinen Vorbereitungen zu
effen hat. Der Muſterungsſtab beſteht aus dem
Wehrbezirks=
immandeur und dem Leiter der Kreispolizeibehörde,
Außer=
mm wird der zuſtändige Wehrbezirksoffizier dem Stab zugeteilt,
ſener müſſen zwei Sanitätsoffiziere ſowie die erforderlichen
ſhreibkräfte und zwei Dienſtgrade bei der Rekrutenaushebung
zbei ſein. Aber auch die innere Verwaltung iſt durch den
ſürgermeiſter den Leiter der Ortspolizeibehörde den Leiter
r polizeilichen Meldebehörde und durch die Beamten
ver=
eten, die die Perſonalblätter zu führen haben. Bei der
Auf=
tllung des Muſterungsplanes iſt zu beachten, daß eine
Be=
nderung der landwirtſchaftlichen Arbeiten möglichſt vermieden
ard. Auch ſollen die Dienſtpflichtigen nicht länger als einen
ug einſchließlich des Hin= und Nückweges ihrer Berufstätigkeit
atzogen werden. Infolgedeſſen iſt eine günſtige Lage der
huſterungsorte zu wählen. An einem Tage können bis zu
undert Dienſtpflichtige gemuſtert werden. An Sonn= und
Feier=
igen, ſowie an Tagen mit beſonderen Veranſtaltungen ſollen
ſine Muſterungen vorgenommen werden.
Vom Dienſtpflichtigen wird verlangt, daß er eine Reihe von
hkumenten über Herkunft, Abſtammung, Zugehörigkeit zu
Ver=
hnden uſw. mitbringt. Die Kreispolizeibehörde hat die Orts=
Apizeibehörde zur Bereitſtellung geeigneter Räumlichkeiten zu
manlaſſen. Während der Muſterung darf kein Alkohol
verab=
lucht werden. Die Muſterung wird vom Wehrbezirkskommandeur
ſeitet. Die vorbereitenden Unterſuchungen nimmt der
Hilfs=
uft vor, der Körpergröße und Gewicht feſtſtellt. Die
ab=
ſließende Unterſuchung erfolgt durch den erſten Arzt, der auch
m Grad der Tauglichkeit feſtſtellt. Für den tauglich Be=
Undenen gibt der erſte Arzt ferner die Wehrmachtteile und
Affengattungen an, für die ſich der Dienſtpflichtige nicht eignet.
5t ein Dienſtpflichtiger ſchon aktiv gedient, iſt er als
Frei=
pliger angenommen oder liegt Wehrunwürdigkeit oder eine
Phrpflichtausnahme vor, ſo entfällt die ärztliche Unterſuchung.
2r Wehrbezirkskommandeur entſcheidet nach den Feſtſtellungen
u0 Vorſchlägen der Kreispolizeibehörde und nach dem
Ergeb=
zu der ärztlichen Unterſuchung. Ueber den Entſcheid erhält der
Lenſtpflichtige einen Ausweis.
Sehr wichtig iſt natürlich die Frage der
Zurück=
llung. Es iſt nicht möglich, jeden Jahrgang 100prozentig
ſeizuziehen, es iſt aber auch unmöglich, beſtimmte Perſonen zur
ſoortigen Dienſtpflicht anzuhalten, wenn beſondere und wichtige
mſtände ein zeitweiliges Ausſetzen des Militärdienſtes
er=
fhſchen. In der Verordnung wird nun geſagt, daß jeder
dnſtpflichtige und ſeine Verwandten erſten Grades ſowie ſeine
Gefrau ſpäteſtens bei der Muſterung ſeine Zurückſtellung
be=
ſaragen können. Treten die Gründe für die Zurückſtellung
en nach der Muſterung ein, ſo kann der Antrag nachträglich
gellt werden. Die Anträge ſind mit den entſprechenden Ur=
Nuden zu verſehen. Ein Wehrpflichtiger kann von der
Ab=
ſitung des aktiven Wehrdienſtes im Frieden zurückgeſtellt
ſurden: a) wegen Ueberzähligkeit, b) wegen zeitlicher
Untaug=
ſſickeit, c) wegen ſchwebenden Verfahrens, deſſen Ergebnis von
hänfluß auf die Wehrwürdigkeit ſein kann, d) aus beſonderen
ſſäslichen, wirtſchaftlichen oder beruflichen Gründen. Ein
ſidenſtpflichtiger wird in der Regel nur für die Dauer eines
ihres bis zur Muſterung im nächſten Jahr zurückgeſtellt. Die
Frückſtellung kann auf ein weiteres Jahr verlängert werden.
Ard der Dienſtpflichtige ausnahmsweiſe auf zwei Jahre
zu=
hugeſtellt, ſo iſt er damit von der Geſtellung zur Muſterung im
ſrchſtfolgenden Jahr befreit. Späteſtens bei der dritten
Muſte=
hug muß über die Heranziehung eines Dienſtpflichtigen zur
Ashebung für den aktiven Wehrdienſt und den Arbeitsdienſt
zegültig entſchieden werden. Eine Zurückſtellung ganzer
Be=
usgruppen findet nicht ſtatt. Die Zurückſtellungen verlieren
Im der Erklärung der Mobilmachung ihre Gültigkeit.
Wehr=
ſſüge Dienſtpflichtige, die als überzählig nicht ausgehoben wer=
den können, werden zurückgeſtellt. Auf die als überzählig
Zu=
rückgeſtellten kann im Laufe des erſten Zurückſtellungsjahres zur
Deckung von Ausfällen oder bei Mehrbedarf der Wehrmacht
jederzeit zurückgegriffen werden. Während der geſamten Dauer
der Zurückſtellung können die als überzählig Zurückgeſtellten
jederzeit zu kurzfriſtiger Ausbildung einberufen werden.
Zeit=
lich untauglich iſt der Dienſtpflichtige, der in ſeiner körperlichen
Entwicklung ſtark zurückgeblieben oder infolge überſtandener
Krankheiten noch nicht wieder im Vollbeſitz ſeiner
Leiſtungs=
fähigkeit iſt. Ein Dienſtpflichtiger, gegen den eine gerichtliche
Unterſuchung eingeleitet worden iſt, die zur Wehrunwürdigkeit
führen kann, muß bis zur Beendigung der Unterſuchung
zurück=
geſtellt werden. Ueber das Zurückſtellen aus häuslichen,
wirt=
ſchaftlichen oder beruflichen Gründen wird in der Verordnung
geſagt, daß der einzige Ernährer hilfloſer Familien,
erwerbs=
unfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter zurückgeſtellt
wer=
den kann. Ebenſo der Sohn eines zur Arbeit unfähigen Bauern,
Landwirts, Grundeigentümers, Pächters oder Gewerbetreibenden,
wenn dieſer Sohn die einzige und unentbehrliche Stütze zur
Erhaltung und Fortführung des Hofes oder Betriebes iſt.
Zu=
rückgeſtellt werden kann der einzige Bruder eines Soldaten,
der im Kriege gefallen oder an einer Kriegsverletzung geſtorben,
oder mehr als 60 vom Hundert kriegsbeſchädigt iſt, wenn ohne
dieſe Zurückſtellung die Angehörigen hilfslos würden. Ein
Dienſtpflichtiger, der in den Beſitz eines Hofes oder eines
Be=
triebes gelangt und auf deren Bewirtſchaftung angewieſen iſt,
kann zurückgeſtellt werden, wenn ſein Beſitztum auf andere Weiſe
wirtſchaftlich nicht zu halten iſt. Eigentümer, Inhaber oder
Betriebsleiter von induſtriellen, gewerblichen oder kaufmänniſchen
Betrieben können zurückgeſtellt werden, wenn die Leitung des
Betriebes erſt innerhalb des dem Muſterungsjahr
vorauf=
gegangenen Jahres dem Dienſtpflichtigen zugefallen iſt und
wenn der Betrieb auf andere Weiſe nicht erhalten werden kann.
Schüler höherer Schulen bis zur Erlangung des Reifezeugniſſes
können zurückgeſtellt werden, desgleichen Dienſtpflichtige, die in
der Vorbereitung für einen Lebensberuf durch die Einziehung
zum Wehrdienſt bedeutenden Nachteil erleiden würden.
Das=
ſelbe gilt auch für Schüler von Landwirtſchafts= und
Handels=
ſchulen uſw. Die Zurückſtellung kann auch bei einem
Dienſt=
pflichtigen römiſch=katholiſchen Bekenntniſſes ausgeſprochen
wer=
den, der ſich dem Studium der Theologie widmet. Schließlich
kann ein Dienſtpflichtiger, der ſeinen dauernden Aufenthalt im
europäiſchen Ausland hat, bis zu zwei Jahren und im
außer=
europäiſchen Ausland bis zu vier Jahren zurückgeſtellt werden.
Die Wehrunwürdigkeit wuß ſelbſtverſtändlich bei
der Aushebung berückſichtigt werden. Wehrunwürdig und damit
ausgeſchloſſen von der Erfüllung der Wehrpflicht und
Heran=
ziehung zum Arbeitsdienſt iſt, wer mit Zuchthaus beſtraft iſt,
wer ſich nicht im Beſitz der bürgerlichen Ehrenrechte befindet,
wer beſtimmten Maßregeln der Sicherung und Beſſerung
unter=
worfen iſt, wer durch militärgerichtliches Urteil die
Wehr=
würdigkeit verloren hat und wer wegen ſtaatsfeindlicher
Be=
tätigung gerichtlich beſtraft iſt. Der Reichskriegsminiſter kann
Ausnahmen zulaſſen, ein entſprechendes Geſuch iſt bei der
Kreispolizeibehörde einzureichen. Wer von der Erfüllung der
Wehrpflicht ausgeſchloſſen wird, ſcheidet aus dem
Wehrpflicht=
verhältnis aus.
Die ariſche Abſtammung ſpielt für den Dienſtpflichtigen
eine große Rolle. Ariſche Abſtammung iſt eine Vorausſetzung
für den aktiven Wehrdienſt und Arbeitsdienſt. Als nicht ariſch
gilt, wer von nichtariſchen, insbeſondere jüdiſchen Eltern oder
Großeltern abſtammt. Wehrfähige Dienſtpflichtige nichtariſcher
Abſtammung, die innerhalb von zwei Wochen nach dem
Muſte=
rungstage keinen Antrag auf Heranziehung zum aktiven
Wehr=
dienſt dem „Prüfungsausſchuß für die Zulaſſung von
Wehr=
dienſt” einreichen, oder deren Antrag vom Prüfungsausſchuß
ab=
gelehnt wird, ſind der Erſatzreſerve II zu überweiſen.
Prüfungs=
ausſchüſſe werden bei den höheren Verwaltungsbehörden
ge=
bildet. Dienſtpflichtige ariſcher Abſtammung haben eine
Er=
klärung abzugeben, in der ſie ſagen, daß ihnen nach ſorgfältiger
Prüfung keine Umſtände bekannt ſind, die die Annahme
recht=
fertigen, daß ſie nichtariſcher Abſtammung ſind. Gibt ein
Wehr=
pflichtiger die Erklärung nicht ab, ſo hat er binnen einer Friſt
von einem Monat den Nachweis zu erbringen, daß er dieſe
Erklärung nicht grundlos verweigert hat.
Die Kanzlei des Führers der NSDAP. gibt der NSK. zufolge
bekannt: Anläßlich der Pfingſtfeiertage bleibt die Kanzlei des
Führers der NSDAP. für den geſamten Parteiverkehr vom
Sams=
tag, den 8. Juni, bis, einſchließlich Mittwoch, den 12. Juni,
ge=
ſchloſſen.
Die deutſch=engliſchen Flottenbeſprechungen, die am Dienstag
fünf Stunden gedauert haben, wurden am Mittwoch früh um 11
Uhr in den Räumen der Admiralität fortgeſetzt.
zu einer Beröffenklichung des erzbiſchöflichen
Ordinariaks in Breslau.
DNB. Berlin, 5. Juni.
Die Preſſeſtelle des Reichsjuſtizminiſteriums teilt mit:
Die „Germania” und die „Märkiſche Volkszeitung” haben
eine Erklärung des erzbiſchöflichen
Ordina=
riats in Breslau zu den Verfahren gegen
katho=
liſche Geiſtliche und Angehörige von Klöſtern
wegen Deviſenverbrechen veröffentlicht. Dieſe
Erklä=
rung iſt geeignet, die Oeffentlichkeit über die Schwere der
An=
ſchuldigungen gegen die Beteiligten irrezuführen. Im einzelnen
iſt feſtzuſtellen:
1. Das erzbiſchöfliche Ordinariat beſitzt nicht
die Unterlagen, die es inſtandſetzen würden, zu
dem ſachlichen Inhalt der Verfahren Stellung
zu nehmen.
2. In der Erklärung wird die Frage aufgeworfen, ob die
Be=
teiligten nicht aus Unkenntnis oder infolge Irreführung ſeitens
dritter Perſonen gehandelt haben.
Tatſächlich waren von den bis jetzt verurteilten
Ordensange=
hörigen die drei Haupttäter in vollem Umfange geſtändig. Sie
haben zugegeben, gewußt zu haben, daß die unbefugte Verbringung
von Reichsmarkbeträgen ins Ausland ſtrafbar iſt. Außer dieſen
Perſonen haben in den noch ſchwebenden zurzeit 60 Verfahren
bisher 25 beſchuldigte Geiſtliche und Ordensangehörige
einge=
räumt, bewußt gegen die Deviſenbeſtimmungen verſtoßen zu
ha=
ben. Die Geſamthöhe der Summen, die zugegebenermaßen bewußt
verbotswidrig ins Ausland verbracht wurden oder über die im
Ausland verfügt wurde, geht in die Millionen.
Soweit Geſtändniſſe nicht vorliegen, ergibt ſich in einer ganzen
Reihe von Fällen neben anderen aus der Art der Begehung der
Zuwiderhandlungen, aus dem Verbergen der Beträge in der
Ordenskleidung, aus der Vernichtung oder anderweitigen
Beiſei=
teſchaffung der Bücher, aus der falſchen Buchführung und aus
fin=
giertem Schriftwechſel, daß die Beſchuldigten ſich der Strafbarkeit
ihres Handelns bewußt waren.
3. Das erzbiſchöfliche Ordinariat behauptet, daß die
biſchöf=
lichen Ordinariate bei den vorgekommenen Handlungen von
Ordensleuten nicht beteiligt ſeien. Tatſächlich ſind im Laufe
der Ermittlungen auf Grund richterlichen
Haft=
befehls einige leitende Ordinariatsbeamte
feſtgenommen worden. Gegen einen Generalvikar hat der
Generalſtaatsanwalt in Berlin Anklage erhoben.
Die Erklärung des erzbiſchöflichen Ordinariats enthält
Anſchul=
digungen gegen die deutſche Rechtspflege. Das
Or=
dinariat glaubt, „einer ſpäteren Zeit müſſe es vorbehalten bleiben,
unbeſchadet der Achtung vor den ſchwebenden gerichtlichen
Ver=
handlungen, ein ruhiges, alle Momente abwägendes Urteil über
die genannten Vergehen in ihrer Geſamtheit zu treffen‟. Darin
kommt zum Ausdruck, daß die deutſchen Gerichte jetzt nicht in der
Lage ſeien, ein ruhiges, alle Momente abwägendes alſo gerechtes
Urteil zu fällen. Namensder deutſchen Rechtspflege
wird dieſe Auffaſſung entſchieden
zurückge=
wieſen.
Nur deutſche Leibesübung.
Das katholiſche Jugendamt der Diözeſe Mainz hat ſich an den
Leiter des Staatlichen Turn= und Sportamtes in Heſſen,
Verwal=
tungsdirektor Löwer, gewandt mit der Bitte, bei dem Geheimen
Staatspolizeiamt darauf hinzuwirken, daß die Vevordnung über
das Betätigungsverbot der Deutſchen Jugendkraftvereine (
katho=
liſche Sportbewegung) aufgehoben wird, weil es ſonſt der
katho=
liſchen Jugend unmöglich ſei, ſich ſportlich zu betätigen und ſich
auf den Deutſchen Jugendtag am 23. Juni d. J. entſprechend
vor=
zubereiten. Verwaltungsdirektor Löwer hat dem katholiſchen
Ju=
gendamt folgende treffende Antwort übermittelt: „Auf Ihr
Schrei=
ben vom . . . . teilen wir Ihnen mit, daß die geſamte katholiſche
Jugend Gelegenheit hat, in den zugelaſſenen Vereinen des
Deut=
ſchen Reichsbundes für Leibesübungen Sport zu treiben. Ihr
Vor=
wurf, die katholiſche Jugend könnte in Heſſen an keinerlei
ſport=
lichen Uebungen teilnehmen, wird deshalb mit aller
Entſchieden=
heit zurückgewieſen. Es gibt in Deutſchland keinen katholiſchen
Sport, ſondern nur eine deutſche Leibesübung.”
Dr. Hans Hartmeyer, Vertreter der „Hamburger Nachrichten”
der „Rheiniſch=Weſtfäliſchen Zeitung” des „Fränkiſchen Kuriers”
und der „Schleſiſchen Zeitung” und Obmann der Vereinigung der
Berichterſtatter der Reichsdeutſchen Preſſe in Wien, der am
Mon=
tag von der Staatspolizei feſtgenommen worden war, wurde am
Dienstag aus Oeſterreich ausgewieſen.
Meiſt wird das Drehbuch von zwei Autoren geſchrieben,
wel es in der Natur dieſer Arbeit liegt, daß im Dialog, in
ſc ſofortigen Kontrolle jedes Gedankens das lebendigſte,
ſchlag=
htigſte Bild entſteht. Der ganze Witz bei der Buchgeſtaltung
t Filmiſch ſehen! Schon im Expoſé — beſonders aber im
Aehbuch, denn jede kleinſte Nuance muß da vom Dichter
bild=
i geſehen, geſtaltet und feſtgelegt werden: Ein kleiner, raſcher
ſöck zwiſchen zwei Liebesleuten, — eine Blume, die einſam
o dem Teppich liegengeblieben iſt, — ein fernes, leiſes Lied
Ndunkler Gaſſe, — alles das kann den Kern einer Szene
ſufen. Ein Stolpern des Komikers, ein Saucenſpritzer der den
hbarn ins Auge trifft, wenn der Held auf den Tiſch haut,
un einer an ſich ernſten Szene der kleinen Schuß Humor
een, der eine allzulange Tragik wohltuend unterbricht.
Das iſt kein Zufall kein „Regie=Einfall”, wie dann oft
bend in den Kritiken ſteht, — das ſteht alles haargenau im
Nhbuch!
Und der Dialog wird hin= und hergewälzt; drei=, vier=,
enmal! Satzſtellungen werden ausprobiert und wieder ver=
Ufen, bis die Pointe „ſitzt”. Man weiß ja inzwiſchen, wer
einzelne Rolle ſpielt, ſo kann man ſie den Darſtellern auf
Leib ſchreiben, und es ergeben ſich herrliche Möglichkeiten.
ir was man alles wiſſen muß! — Ein Hauptdarſteller hat
becklich krumme Beine, alſo darf man ihn nicht, wie die
an=
en, im Badeanzug zeigen, — eine Frau hat beſonders ſchöne
bultern, alſo zeigt man ſie in einer beſonders wichtigen
ne in naher Einſtellung von rückwärts und hilft ihr darüber
weg, daß ſie wahrſcheinlich den Dialog nicht beſonders gut
dchen wird.
Techniſch ſieht das Drehbuch ſo aus: Seine Seiten ſind
recht geteilt, auf die linke Seite kommt das „Bild”, alſo
18, was von der Kamera erfaßt werden muß, rechts ſteht
„Ton” alſo alles, was das Mikrophon angeht. Es iſt in
ſider” — die verſchiedenen Schauplätze — eingeteilt und in
ſſtellungen”, die die einzelnen Szenen bezeichnen, die mit
r Einſtellung der Kamera zu erfaſſen ſind.
In den Einſtellungen beſtimmt der routinierte Autor, ob
ezene halbnah, nah, oder groß aufgenommen werden ſoll,
die Kamera ſchwenken ſoll, heranfahren, oder ob ſie das Bild
ner Geſamtheit, in einer „Totalen” zu faſſen hat. Alſo
hier die ſchöpferiſche Idee des Autors, an die ſich
natür=
der Kameramann oder der Regiſſeur nicht ſklaviſch halten
aber er muß daraus erfühlen, welche künſtleriſche
Wir=
dem Autor für dieſe Szene vorgeſchwebt hat.
Wenn das Drehbuch fertiggeſtellt iſt, — ein ſtattlicher Band
230, 300, ja ſogar 400 Seiten — wird es wieder von
Ay ligen Leuten unter die Lupe genommen. Gute, vernünſtige
hande und Abänderungsvorſchläge wird man dankbar an=
nehmen, gegen blödſinnige oder die Linie entſtellende muß man
kämpfen mit Zähnen und Klauen. Wer Sieger bleibt? Leider
oft der, der das meiſte Geld hat.
Da fällt oft eine Perle nach der anderen unter den Tiſch;
reizende Szenen, wertvolle Dialoge, aparte Schlüſſe. — Dann
geht das Umarbeiten los!
Ein Drehbuch iſt wie ein Gebäude, das aus 1000 kleinen
Steinchen zuſammengeſetzt iſt, — nimmt man ein einziges aus
der Mitte heraus, ſo fällt der ganze Bau zuſammen, wenn man
ihn nicht neu ſtützt. Eine einzige geſtrichene oder geänderte
Ein=
ſtellung bedingt oft die neue Ueberarbeitung von 50 Seiten.
Oder plötzlich ſtellt ſich heraus, daß ein wichtiger, ganz typiſcher
Darſteller nicht frei iſt, etwa Adele Sandrock! Dafür gibt es
keinen Erſatz, da muß die ganze Rolle auf einen anderen Typ
umgeſchrieben werden, auf den natürlich ſeine Umwelt wieder
anders reagiert, wie auf Frau Adele. Und das alles in
kürzeſter Zeit denn das Atelier wartet! Da ertönen oft
in=
brünſtige Flüche durch die nächtlichen Arbeitszimmer der
Autoren, — bis dann ſchließlich alles ſoweit iſt!
Das fertige Buch wird nun gedruckt, und der Film geht ins
Atelier.
Damit iſt eigentlich die Arbeit des Autors beendet; von
dem Augenblick an nimmt aber auch kein Hund mehr ein Stück
Brot von ihm! Wenn er ſich im Atelier blicken läßt, wird er
angeknurrt, wenn er eine Kritik wagt — der ſich ſelbſt
tage=
lang erbarmungslos kritiſieren laſſen mußte — wird er
ange=
bellt. Nur wenn man raſch eine Aenderung braucht, dann iſt
plötzlich wieder alles eitel Honig und Liebenswürdigkeit. Na,
alſo ganz ſo ſchlimm iſt es ja nicht immer, ich bin in Ateliers
ſchon reizend aufgenommen worden, und meine Ausſtellungen
ſind, wie ſich das gehört, mit großer Bereitwilligkeit beachtet
worden.
Aber oft! — Verwundert und erſchüttert ſteht der Autor
dann bei den Aufnahmen im Atelier, oder er hockt im Seſſel
des Vorführungsraumes, wo die erſten Streifen ſeines neuen
Films am Abend des Aufnahmetages ſchon über die Leinwand
laufen, und es iſt alles anders. Und wie eine Gloriole ſchwebt
um ſein kummervolles Haupt das Dichterwort: „Traurig ſieht
er ſeine Werke und bewundernd untergehn”. Und dann ſchreibt
die Kritik von dem verworrenen Drehbuch, von Ideenarmut
und unlogiſcher Linienführung uſw. Aber Gottſeidank hätte die
fabelhafte Regie von Herrn XY ſo viel reizende Einfälle
ge=
zeigt und einen ſo ſpritzigen Dialog „geſchaffen”, daß dieſe
Mängel reichlich wettgemacht worden ſeien.
Nun iſt ein Filmautor, wie weiland der wackere Siegfried,
durch die unentwegten Kämpfe ſchon derart abgehärtet und
ver=
hornt, daß er über ſo etwas nur mitleidig lächeln kann. Aber
ich ſehe nicht ein, warum ich Ihnen nicht einmal erzählen ſoll,
wie die ganze Sache in Wirklichkeit zuſammenhängt.
— Hammer —
Ludwig Thoma: „Lausbubengeſchichten”. Aus meiner
Jugendzeit. Verbilligte Neuausgabe mit 35 Zeichnungen
von Olaf Gulbranſſon. (Albrecht Langen/Georg Müller,
München.)
Es hat ſeine guten Gründe, daß die „Lausbubengeſchichten”
Ludwig Thomas verbreitetſtes und volkstümlichſtes Buch geworden
ſind. Erzählungen von ähnlichen Jungenſtreichen gibt es in
gro=
ßer Zahl, Thowa aber übertrifft ſie alle an Echtheit, Wärme und
unbändiger Luſtigkeit. Man ſpürt es auf der erſten Seite ſchon:
hier iſt nichts Ausgedachtes, nach bewährtem Rezept Erklügeltes,
ſondern dies alles iſt in der eigenen Jugendzeit erlebt und in
liebendem Gedächtnis aufbewahrt, bis es mit reifer Kunſt
geſtal=
tet wurde. Denn eben dieſe Schlichtheit, dieſe Wirkung, als ſei
dies alles von einem richtigen Schuljungen flüchtig
hingeſchrie=
ben, zeugt von höchſter bewußter Meiſterſchaft.
Die Beſtimmungen über Beihilfen, Unterſtützungen, Vorſchüſſe
u. dgl. für Reichsbeamte und Soldaten der alten und neuen
Wehrmacht unter beſonderer Berückſichtigung der
Fürſorge=
beſtimmungen für Kriegsbeſchädigte. Zuſammengeſtellt
und erläutert von Max Schröder, Miniſterialrat im
Reichs=
arbeitsminiſterium. 2. erweiterte Auflage. (Verlagsgeſellſchaft
Georg Bath u. Co., Berlin SW. 68.)
Das Buch faßt die in zahlreichen Einzelverfügungen
ergange=
nen und daher beſonders den Intereſſenten uſw. ſchwer
zugäng=
lichen Beſtimmungen nach dem neueſten Stande zuſammen und
erläutert ſie durch Zuſätze und Beiſpiele. Seit dem Erſcheinen
der 1. Auflage ſind die Beſtimmungen wiederholt geändert
wor=
den, neue ſind hinzugetreten. Die 2. Auflage hat daher eine
weſentliche Erweiterung erfahren. Das Buch iſt als Handbuch
für jedes Büro und jede Geſchäftsſtelle, die ſich mit
Notſtands=
beihilfen, Unterſtützungen, Kriegsbeſchädigtenfürſorge, Vorſchüſſen,
Darlehen u. dgl. für den obengenannten Perſonenkreis zu
befaſ=
ſen haben, unentbehrlich.
Veronika Lühe: „Die Chronik des Amtsſchreibers von
Thors=
hafen”. (Albert Langen / Georg Müller, München.)
Dieſe Geſchichte von den Far=Oern iſt das Erſtlingswerk einer
bisher unbekannten Autorin. Es iſt ein Geſchehen, reich an
Lei=
denſchaften, Taten und Leiden, das von der Dichterin beſchworen
wird. Iſt es auch ein ferner Schauplatz und eine ferne Zeit,
Menſch und Umwelt ſind uns doch eigentümlich nah. Wir fühlen
uns nach wenigen Seiten mitten unter den wenigen Menſchen,
deren Geſchick uns das Chronikbüchlein des Amtsſchreibers
be=
richtet. Wir erleben dieſe harten Nordlandsmenſchen durch das
Medium des ſcheuen, weichen und empfindſamen Amtsſchreibers,
der von ſeiner ſtillen däniſchen Heimat hier auf die kargen und
öden Inſeln im wilden Nordmeer verſetzt wird. Wir danken der
Dichterin, daß ſie uns auf ſo knappem Raum mit ſolcher
dichteri=
ſchen Kraft Vorbilder und Beiſpiele großen Lebens und Sterbens
gegeben hat.
Seite 4 — Nr. 154
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 6. Juni 1935
Stakiſtiſches Jahrbuch Deutſcher Gemeinden 1935.
Die erſte Lieferung des Statiſtiſchen Jahrbuches Deutſcher
Gemeinden iſt im 30. Jahrgang 1935 ſoeben erſchienen. Das
Jahr=
buch enthält wie im Vorjahr einleitend eine Hauptüberſicht für
ſämtliche 547 Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern. In
dieſer Ueberſicht ſind die für den Aufbau der Bevölkerung, der
Finanzen und der Wirtſchaft bedeutungsvollen Daten ſo
zuſam=
mengeſtellt, daß die wirtſchaftliche und geſellſchaftliche Strukuur
der einzelnen Gemeinden ohne weiteres erkennbar iſt.
Insbeſon=
dere für den zwiſchengemeindlichen Vergleich wird dieſe
Haupt=
überſicht, die gegenüber dem letzten Jahrgang erheblich erweitert
worden iſt, allen Gemeindeleitern, Kommunalbeamten und
Sach=
bearbeitern als wertvolles Hilfsmittel für die kommunale Arbeit
willkommen ſein. Die Hauptüberſicht enthält für jede einzelne
Ge=
meinde Zahlen über die Fläche, die Ergebniſſe der Volks=,
Be=
rufs= und Betriebszählung vom 16. Juni 1933, die
Bevölkerungs=
bewegung im Kalenderjahr 1934, die Finanzen im Rechnungsjahr
1933, die Gas= und Elektrizitätsverſorgung im gleichen Zeitraum
ſowie über den Kraftwagenbeſtand am 1 Juli 1934. In eingehend
gegliederten Sachahſchnitten ſind die wichtigſten Aufgabengebiete
der Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern ſtatiſtiſch dargeſtellt.
— Goldene Hochzeit. Am Freitag, dem 7. Juni, begehen die
Eheleute Richard Friedrich, ſtädt. Arbeiter i. R., und Frau
Marie, geb. Willemann, wohnhaft Wienerſtraße 52, das Feſt der
Goldenen Hochzeit.
— Kunſthalle am Rheintor. Die ſo erfolgreiche
Gedächtnis=
ſchau für unſeren unvergeßlichen Lichtenberger Altmeiſter
Pro=
feſſor Johannes Lippmann, die eigentlich bereits am 26. Mai
geſchloſſen werden ſollte, aber auf vielſeitigen Wunſch um zwei
Wochen verlängert wurde, geht nun ihrem Ende entgegen. Der
letzte Tag, an dem ſie noch gezeigt werden kann, iſt der
Pfingſt=
ſonntag. Dem Verlangen einiger Kunſtfreunde, ſie wenigſtens
noch eine weitere Woche offenzuhalten, kann leider nicht
entſpro=
chen werden, weil die Vorbereitungen für die diesjährige große
Sommerausſtellung auf der Mathildenhöhe „Darmſtädter
Kunſt=
ſchau 1935, Deutſche Meiſter”, die der Kunſtverein in
Gemein=
ſchaft mit der NS.=Kulturgemeinde veranſtaltet, ſchon in vollem
Gange ſind. Das Ergebnis der Lippmann=Gedächtnisſchau war
ein durchaus befriedigendes. Neben einem ſehr ſtarken Beſuch,
den ſie der Kunſthalle brachte, führte ſie zu einer ganzen Reihe
von Verkäufen. Außer 4 größeren Bildern fanden von den
erſt=
mals gezeigten und künſtleriſch bedeutenden Oelſtudien 7
derſel=
ben Kaufliebhaber. Wer ſich einen ſchönen Lippmann als Schmuck
ſeines Heims erwirbt, wird jeden Tag von neuem Freude an
deſſen Beſitz haben. Es ſollte darum kein wahrer Kunſtfreund
es verſäumen, dieſe letzte Gelegenheit zu benutzen. Wie bereits
mitgeteilt, ſind im Falle eines Verkaufs auch Ratenzahlungen
zu=
gelaſſen.
— Biochemiſcher Verein Darmſtadt. Anläßlich des letzten
Vor=
tragsabends ſprach Herr L. Hoff. Heilpraktiker in Mannheim, im
gut beſetzten Fürſtenſaal über das Thema: „Herzkrankheiten,
Ar=
terienverkalkung, Schlaganfall”. Um das Weſen dieſer
Erkrankun=
gen verſtehen zu können, gab der Redner zunächſt einen
Ueber=
blick über die anatomiſchen und phyſiologiſchen Verhältniſſe des
Blutkreislaufes. Er zeigte, gut verſtändlich, wie alle Organe und
Zellen durch das arterielle Blut mit Kraft= und Nährſtoffen
ver=
ſorgt werden, wie dieſes Blut durch die Arterien und das
Kapil=
larnetz alle Stellen unſeres Körpers erreicht, um dann durch das
Venenſyſtem die verbrauchten Stoffe, die im Körper anfallen,
mit=
zunehmen um ſie, ganz beſonders in den Lungen, zur Ausſcheidung
zu bringen. Schon aus dem letzten Grunde ſei es unerläßlich, ſtets
auf ſauerſtoffreiche Luft und richtige Atmung bedacht zu ſein. Und
ſo kommt es, daß unſer Herz, das in dieſen Kreislauf eingeſchaltet
iſt, niemals zur Ruhe kommen kann, es ſei denn durch den Tod.
So ſei es eigentlich auch ſelbſtverſtändlich, daß alles vermieden
werde, was das Herz in ſeiner Leiſtungsfähigkeit ſchwächen könne.
Hieraus ergebe ſich, daß einfache und naturgemäße Lebensweiſe
am beſten geeignet ſei, das Herz leiſtungsfähig zu erhalten. Und
aus der Lebensnotwendigkeit, ein leiſtungsfähiges Herz zu
be=
ſitzen, ergebe ſich zwingend, daß ſich der Menſch einer
naturge=
mäßen Lebensweiſe befleißige. Sei das Herz oder das
Kreislauf=
ſyſtem nun aber einmal erkrankt, ſo ſei es ebenſo folgerichtig, ſich
einer naturgemäßen Heilweiſe zu unterziehen, die auf die
biolo=
giſchen Vorgänge in unſerem Körver voll und ganz eingeht. Und
dazu ſei die Biochemie Dr. med. Schüßlers ganz beſonders
ge=
eignet. Die verſchiedenen Herzkrankheiten brachte der Vortragende
ſodann in volkstümlicher Weiſe dem Verſtändnis nahe. Die
Zu=
hörer dankten dem Redner mit ſtarkem Beifall. Anſchließend gab
der Vereinsleiter noch einen kurzen Bericht von der erſten
Reichs=
togung der Naturheilverbände in Nürnberg, die unter der
Schimherrſchaft des Frankenführers Julius Streicher ſtand.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
6. Juni Anfang 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr. Hauptmiete
C, 26. Vorſtellung. Zum letzten Male: „Agnes
Bernauer”, ein deutſches Trauerſpiel von Hebbel. Samstag,
8. Juni Anfang 20,00. Ende gegen 22.30 Uhr. Miete E. 26.
„Friedemann Bach”. 1. Pfingſttag.
9. Juni Anfang 19.30. Ende nach 22,00 Uhr. Miete 4 24.
Neueinſtudiert: „Rigoletto”. Oper von Giuſeppe
Verdi. 2. Pfingſtag.
10. Juni Anfang 19.30. Ende gegen 22.00 Uhr. — Deutſche
Bühne H, 13. Vorſtellung. „Friedemann Bach”. KLEINES HAUS Donnerstag.
6. Juni Anfang 15.00. Ende nach 17.00 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”. Freitag.
7. Juni Anfang 16.30. Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”. Samstag,
8. Juni Anfang 16.30, Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”. 1. Pfingſtag,
9. Juni Anfang 19.30. Ende 21.30 Uhr. — Außer Miete.
„Robinſon ſoll nicht ſterben”, von Forſter. 2. Pfingſttag,
10. Juni Anfang 19.30. Ende 21.30 Uhr. — Außer Miete.
„Robinſon ſoll nicht ſterben”, von Forſter.
Schluß der Spielzeit 1934/35 im Kleinen Haus.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters kommt heute abend zum letzten Male in dieſer
Spielzeit Hebbels deutſches Trauerſpiel „Agnes Bernauer”
zur Aufführung, deſſen Neuinſzenierung durch Jochen Poelzig in
dieſer Spielzeit einen ſehr ſtarken Erfolg hatte. Die Hauptrollen
ſpielen Hildegard Wahry, Hans Baumeiſter, Emil Lohkamp,
Jo=
chen Poelzig (der die Rolle des Herzogs Albrecht an Stelle des
erkrankten Hannes Stelzer ſpielt), Heinz Stieda und Curt
Weſter=
mann. — Am Mittwoch nach Pfingſten kommt im Heſſiſchen
Lan=
destheater das Chorwerk „Das Tagewerk” von Arthur
Piech=
ler zur Aufführung. Das Werk iſt nach Gedichten von Richard
Billinger geſchaffen und bildet einen gewaltigen Feſtgeſang auf
das Tagewerk des deutſchen Bauern. Es erlebte im Oktober
vori=
gen Jahres in der Tonhalle in München ſeine erfolgreiche
Ur=
aufführung. Die Darmſtädter Aufführung ſteht unter der
Lei=
tung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Außer dem
Or=
cheſter und dem Chor des Landestheaters, ſowie dem Chor des
Muſikvereins wirken Suſanne Horn=Stoll und Heinrich Blaſel
als Soliſten mit. — Für Pfingſtſonntag bereitet die Oper des
Landestheaters Verdis „Rigoletto” als Neueinſtudierung
vor, deren muſikaliſche Leitung Kapellmeiſter Hans Blümer und
deren Spielleitung Eugen Vogt haben. Die Hauptpartien
wer=
den Johanna Blatter, Lea Piltti, Heinrich Biſchoff, Karl Köther,
Heinrich Schlüter und Hermann Schmid=Berikoven ſingen.
— Einlöſung von Tauſchgutſcheinen im Heſſiſchen
Landes=
theater. Das Heſſiſche Landestheater gibt bekannt, daß
Einlöſun=
gen von Tauſchgutſcheinen dieſer Spielzeit nur noch bis 15. Juni
möglich ſind.
Donnerstag, 6. Juni 19355
Die ſchwäbiſchen Albvereinler in Darmſtadi
Die 4000 Mitglieder umfaſſende Ortsgruppe
Stutt=
gart des in rund 600 Ortsgruppen über 400 000 Mitglieder
zäh=
lenden, nahe vor ſeinem 50jährigen Jubiläum ſtehenden
Schwä=
biſchen Albvereins, Mitglied des Verbandes Deutſcher
Gebirgs= und Wandervereine, ſah in ihrem
Jahreswanderpro=
gramm eine kürzlich ſtattgefundene ſogenannte „Fahrt ins
Blaue” vor, deren Ziel erſt die Fahrt ſelbſt allmählich
offen=
barte. Früh 6 Uhr verließ ein Sonderzug den Stuttgarter
Hauptbahnhof, um die erwartungsvollen Stuttgarter
Albverein=
ler über Mühlacker, Bruchſal, Friedrichsfeld, der burgenreichen
Bergſtraße entlang zum Endziel der Fahrt, nach Darmſtadt,
zu bringen. Hier empfingen Mitglieder des Odenwaldklubs die
ſchwäbiſchen Wanderfreunde, geleiteten ſie durch die ſchöne Stadt,
zeigten und erklärten ihnen die bemerkenswerteſten der zahlreichen
Sehenswürdigkeiten. In der Ferne laſſen den in die Stadt
ein=
tretenden Beſucher die Ausläufer des Odenwaldes und die
bur=
gengeſchmückte Bergſtraße freudig erkennen, an welch landſchaftlich
ſchöner und jetzt verkehrswichtiger Stelle ſich in fränkiſcher Zeit
jener Darimund angeſiedelt hat, nach dem Darmſtadt heißt.
Der Bauernhof ward zum Dorf, das Dorf 1330 zur Stadt. Sitz
der Hofhaltung von Grafen, Landgrafen und Großherzögen, hat
ſich Darmſtadt entwickelt zur ausgeſprochenen Reſidenzſtadt, aus
der die jüngſte Kunſtſtadt im deutſchen Land geworden iſt. Nach
einem Rundgang durch die Stadt wandten ſich die Wanderer zu
der im öſtlichen Stadtteil gelegenen Künſtlerkolonie aufder
ehemaligen Mathildenhöhe, und hörten unterwegs von Menſchen
und Werken jener Kunſtrichtung erzählen, die ſeit
Jahrhundert=
anfang Darmſtadts Namen weit über die Grenzen ſeines früheren
Bekanntſeins hinausgetragen und ſo viel von ihm reden gemacht
hat. Hier wandeln wir auch auf den Spuren eines viel
Verheißen=
den, leider allzu früh Vollendeten: Joſeph Olbrich, geſt. 1908. Sein
größtes, von den ſchwäbiſchen Wanderern begierig erſtiegenes
Werk da droben, der Hochzeitsturm, iſt der
fünfknöchel=
geſtaltige Turm als Tat eines Großen.
Das Mittageſſen vereinigte die Wanderſchar in der „Krone”,
wo ſie vom Vorſitzenden der Ortsgruppe Darmſtadt des
Odenwaldklubs, Profeſſor Dr. Köſer, herzlichſt begrüßt
wurde mit einer warmen Anſprache, worin Redner ſeiner großen
Freude über das heutige Zuſammentreffen beredten Ausdruck
ver=
lieh. Namens der Stuttgarter Gäſte ſprach der
Albvereins=
gruppen=Obmann, Bankdirektor Fahrbach, den Darmſtädter
fid
Freunden tiefgefühlten Dank für den liebenswürdigen Willkon
und das treffliche Geleite aus, wobei er noch beſonders freuto
hervorhob, daß auch der Reichswanderführer, Miniſterpräſids/
a. D. Dr. Wern er in Darmſtadt, durch Entſendung ſeines ze
ſchätzten Stellvertreters, Studienrats Dr. Götz, ſeine Anteilnahr
großell
an dem Stuttgarter Beſuch bezeigte. Redner bat, dem Hemy
Reichswanderführer die herzlichſten Grüße der nach Darmſtadt /
R
kommenen ſchwäbiſchen Wanderer zu übermitteln. Er gab ſoda
des Näheren die Gründe bekannt, welche „Die Fahrt ins Blau=9” ſeiger Höhentluc
hen und
nach dem reizvollen Darmſtadt lenkten. Hierauf erfolgte die Vir
teilung der für die richtige Löſung der Fahrtziel=Rätſelaufgai
ausgeſetzten Preiſe, wobei den erſten Preis Frl. Friedel Eckert rn
MN
Stuttgart erhielt.
iaen goßen Seie
F9äar fehlten nicht=
Dart ſtel
zom amn Mittwad.
Nunmehr ergriff Studienrat Dr. Götz=Darmſtadt das Wc
gen bracht
um die Grüße des Reichswanderführers zu überbring
und ſeine Freude darüber auszuſprechen, daß Schwäbiſcher Akdb, „in die
Feſtſtadt=
verein und Odenwaldklub heute in Darmſtadt zuſammengekomn ukſos alles zum Ei
ſeien; er hoffe auch, daß die gerade vom Schwäbiſchen Albver, aßniug ſelbſt war Kut
erſtrebten und eingeleiteten gegenſeitigen Beſuche der deutſmht Fodiger Führung.9e.
Wandervereine zu einer Vertiefung der gegenſeitigen Beziehunguſk nnodhof und 79.7
öglichkei
führen werden, und er empfehle den anderen Wandervereinen üſt=u boten
Nachahmung des ſchönen ſchwäbiſchen Beiſpieles.
Zwiſchendurch ſang der lyriſche Tenor vom Darmſtäd=
Landestheater, Schmidt=Berikoven unter feinfühli
Feſt
Klavierbegleitung ſeiner Gemahlin mit außerordentlichem Beifil
der ſich pünktlich um
aufgenommene Lieder.
Nach dem Mittageſſen wurde die Wanderung fortgeſetzt zuſlzel der Stadt ſ. 2
Marienhöhe mit dem herrlichen Blick zur Bergſtraße und Euſl mansüge ſorgien.
da weiter zur Ludwigshöhe, von deren Ausſichtsturm Mke überwehten die
Gäſte die Prachtausſicht bewunderten auf den Odenwald, iſtta Feſtwagen Il
Rhein, die Hardt, und die Vogeſen. Dann gings zurück zur St.uM 3id. Die Splhe. Mt
und zum Hauptbahnhof. Auf dem Bahnſteig wurden noch kunz ſerins eingeleitet.
aber herzliche Abſchiedsreden gewechſelt, die auf Schwabenſeite Mühſchen Neuſtade:.
einem donnernden „Albheil”, auf Odenwaldſeite in einem breuligl und manch aude.
ſenden „Friſchauf” ausklangen und im gemeinſamen Ruf: AN 4s Taunusbundes.
Feizende Gruppe von
Wiederſehen!
hisberger, die in einen
Das Wiederſehen iſt nach Ausweis des Jahreswanderv kim prieſen Vertrete
gramms der Ortsgruppe Stuttgart, des Schwäb men des Avenverein
ſchen Alpenvereins nicht gar fern. Dieſes ſieht vor, am
Juni: Fahrt an die Bergſtraße: Jugenheim. Sch /Meeins und danh 2.
es Odenwaldklubs a
Heiligenberg. Felsberg, Felſenmeer, Auerbacher Schloß. Al Fzopt= und Wegbezeic
auf baldiges Wiederſehen!
ſungaruppe, dann erkla
Guſtav Ströhmfeld ſm Woog von Berg
u us Baden, Heſſen.
Fahrt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpen=
vereins, Sekkion Darmſtadt.
Ausflug des Mikkelrheiniſchen Archikekten=
und Ingenieur=Vereins.
(in Trachtengruppen.
berer. Den Vogel
ſch=
ſ=Bauern=Kavelle ab.
Naſen zu eindrucksvol
Der Alpenverein unternahm mit ſeinen Mitgliedern und
Freunden zuſammen eine Fahrt ins Blaue” und führte
ſie in zwei bequemen Autobuſſen über Bensheim, an der immer
ſchönen Bergſtraße vorüber, durch einen großen Teil des
Oden=
waldes.
Vergnügt ſein bei gutem Wetter, das iſt keine Kunſt, aber
heitere Laune finden und bewahren, wenn es nur ſo ſchüttet, das
iſt ein Zeugnis für den Frohſinn, der in der Sektion herrſcht. So
focht es die regenerprobten Aelpler nicht an, durch Näſſe und
Schlamm bei Reichelsheim den Reichenberg zu einer kurzen
Früh=
ſtückspauſe zu erſteigen. Prachtvoll das alte Gemäuer des Schloſſes,
der Ziehbrunnen die mit blühenden Kaſtanienbäumen beſtandenen
Wege, die auffallend braunen Kühe am Hang und Reichelsheim.
In Pfaffenbeerfurth nehmen die Wagen die Geſellſchaft
wie=
der auf, um in Gras=Ellenbach zum zweiten Male zu halten. Der
Siegfriedsbrunnen wird beſichtigt. Der Weg führt an der neuen
Jugendherberge vorbei. Uebermütig frohe Pimpfe auf großen
Laſtautos winken, rufen.
Weiter nach Wahlen! Bei jeder Straßenkreuzung erneute
Spannung: rechts oder links? Ueber Affolterbach und Olfen geht
es nach Beerfelden. Auf der HSe der Straße ragt düſter der
Galgen aus dem noch merklich kahlen Geäſt. — Wir nähern uns
Marbach. Ein Viadukt von impoſanten Ausmaßen überbrückt das
wellige Gelände. Das weiße Häuschen mit dem großen Hakenkreuz
am Waldesſaum? Es iſt der Hort, in dem unſer Führer in
ſchwerer Kampfeszeit Erholung fand. Wir grüßen hinüber.
Weiter geht die Fahrt. Nach Marbach . . . die Spreng
Vier Stöck. . . Stopp!! — Die Spannung iſt gelöſt und der
Lei=
ter der wohldurchdachten Fahrt iſt ſehr zufrieden, daß ſie bis zum
Schluß eine Ueberraſchung bleiben konnte. In dem maienſchön
geſchmückten Saal gibt es bald eine fröhliche Tafelrunde. Der
Vorſitzende begrüßt die Mitglieder und Gäſte und läßt ſeine kurze
Anſprache in einem Sieg=Heil” auf unſer liebes Vaterland und
auf unſeren Führer Adolf Hitler ausklingen.
Was den ganzen Tag fehlte, die Sonne, ſie lockt nun zu einem
Gang ins Freie durch den naßgrünen Wald auf die
Himmels=
wieſe, zu dem Beerfurther Schlößchen. Nach dem erfriſchenden
Hang findet ſich die Geſellſchaft zu Spiel und Tanz im Gaſthaus
Brahms und Mozart, Schubert und Bach, Jakobi und Bienchen
Bimmbernell tragen zur Unterhaltung bei. Freunde und
Mit=
glieder der Sektion bis zum jüngſten Sproß führen mit ſicherem
Taktgefühl dieſe bunte Geſellſchaft vor.
Nur zu raſch ſchlägt die Stunde des Aufbruches. Die Motore
ſpringen an. In frohen Wanderliedern verebbt die Freude des
Tages, bis es ſtiller und ſtiller wird und der Zauber der
nächt=
lichen Fahrt auch die Uebermütigſten in ſeinen Bann ſchlägt. —
Der am letzten Samstag vom Mittelrheiniſchen Architekt ß dat h
und Ingenieurverein veranſtaltete Ausflug nach Offenbach ü.400s Staat
eine große Anziehungskraft aus, zwei Autobuſſe konnten gere. chten Wan
die Teilnehmer faſſen, die ſich darauf freuten, bei dieſer Gelegrüßt (Pfälzerwal
heit die Autobahn befahren zu können. Die Eiſenbahnüberkreuzuimfurt
gen und die über die Autobahn geführten Landſtraßen bringyub) mit ihren
Leben in das. Landſchaftsbild. Mit richtigem Formgefühl ſind zweſs=Heidelberg beg
Fußwegüberführungen in Holz, nicht wie ſonſt in Eiſen, aus;Ehin warmer Anerken
führt. — In Offenbach wurden wir von Baudirektor Sand / ſoowereine. Zwei He
empfangen und uns die den ſchönen Namen „Tempelſee” führen)ßt. Dann ſprach der d
Siedlung gezeigt und erläutert. An die 100 Häuſer ſind bersihönmſtadt vm dem
fertig und weitere durch die Architekten Petermann Luſſie deutſche Kräſte zu
Schmidt im Bau. Es ſind Doppelhäuſer: das einzelne H mGemeinſchaft. In
enthält 4—5 Wohnräume und koſtet je nach Größe 2500—3- Güeder gefunden und
Mark, wozu noch 300 Tagwerke kommen, die jeder Siedler leiſſiwngeballte Kraſt zu
muß. Das Dörfchen hinterließ einen recht guten Eindruck.
ſte Sehnſucht nach L
Darauf erfolgte eine Beſichtigung des Iſenburger Schloſſie lie deutſchen Wande
das in gotiſchem Stil begonnen wurde und, nachdem es abgebrau=Aurch die in ihrem
war, in deutſcher Renaiſſance erſtand. Vor einigen Jahren ſind, igüt nur über ſich ſelbſt
Räume im erſten Stock (Leſeſaal und Archiv) von Prof. Mei. 4m Aufbau des neuen
ner mit feinem Formgefübl unter Verwendung edler Hölzer a.m Pnderführers gi
gebaut worden.
Die dritte Beſichtigung galt der Straßenbrücke. Offenba,ß u Verleſung gelo
Fechenheim, deren im Jahr 1888 errichteter Oberbau den Anſp iſ
chen der heutigen Zeit nicht mehr genügte. Auf den alten Brück ”0
pfeilern wurde ein ſtärkerer eiſerner Ueberbau in ruhigen ein
fachen Formen, mit einer Brückenverbreiterung von 8,50 auf 1350
Meter aufgebaut Oberbaurat Ikes berichtete über die beſond.
hinſichtlich der Montage ſehr intereſſante Bauausführung. Dil ſrann
Schluß bildete der Beſuch des Ledermuſeums, wobei in Vertretzu
von Prof. Eberhardt Frl. Dr. Rivoir die Führung übur
nommen hatte — Die aus allen Erdteilen zuſammengetragernW FRMEN 70 B15 22
Schauſtücke aller möglichen Lederſorten ſind ſo vielſeitig, künſtue
riſch und intereſſant, daß die zur Verfügung geſtandene Zeit we
zu kurz war. — Leider ſind die Räume — eine gemietete Villa
viel zu eng und unzureichend. Hoffentlich erfahren die ſchon a.fll Dese Ciggretenn
geſparten Gelder von den Behörden alsbald die für einen bit 9, detiedes in
Au=
nötigen Neubau erforderliche Verſtärkung, damit die herrlickty / der ingeu
Schauſtücke richtig zur Geltung kommen.
Säntliche Tads
Nach einem kurzen Stärkungsaufenthalt in einem der ſch Mung
am Main gelegenen Bootshäuſer kehrten die Teilnehmer, der
ſich noch viele Kollegen aus den Nachbarſtädten zugeſellt hatt—i
hochbefriedigt nach Hauſe, überzeugt, daß auch Offenbach w.
Ge
Sehenswertes bietet.
Ss.
Eeui Form bei allen 40
Kahen und Jungvögel.
Am Pfingstsamstag
sind unsere sämtlichen Kassenschalter
geschlossen. st 5ets
Städtische Sparkasse Darmstadt
— Die Freilandanlage des Vereins für Aquarien= und
Ter=
rarienkunde „Hottonia‟, Darmſtadt, e. V. wird während der
Pfingſtfeiertage für das Publikum geöffnet ſein.
Je=
der Erholungsſuchende, und beſonders der Naturfreund, wird bei
ſeinem Spaziergang am ſogenannten Judenteich vorbei dieſe
Ge=
legenheit nicht verſäumen. Die naturgemäß angelegten
Freiland=
teiche ſtehen in ſchönſter Pracht und die Waſſerroſe (Nymphea Alba)
iſt in herrlichſter Blüte. In den großen, geräumigen Terrarien
tummeln ſich die verſchiedenen Eidechſen= und Schlangenarten. Die
Vogelwelt iſt durch die vielerorts geſchaffene Niſtgelegenheit ganz
beſonders reichhaltig vertreten. Zahlreiche Ruhebänke laden zu
einem Viertelſtundchen „Leben mit der freien Natur” freundlich
ein. Im Gewächshaus iſt in vielen Behältern bereits Jungbrut
verſchiedener Arten exotiſcher Zierfiſche uſw. zu ſehen. Nur wenige
fleißige Hände des genannten Vereins haben hier auf
verhält=
nismäßig kleinem Raum ein Paradies für die Tier= und
Pflan=
zenwelt, und ſomit eine Erholungsſtätte für den Ruhe ſuchenden
Naturliebhaber geſchaffen.
Wir erhalten folgende Zuſchriften:
Ihr Aufſatz im „Tagblatt” über Katzen, Vögel und Tierſchss
kommt gerade im richtigen Augenblick nämlich wie in unſer
und den Nachbargärten wieder ein großes Vogelmorden von ſeirn
der Katzen losgeht. Vorgeſtern, kurz nach 6 Uhr früh, holte n
meinem Fenſter eine Katze drei junge Buchfinken (herzige, kleiiel
wenige Tage alte Tierchen) aus dem Neſt im Rotdorn, geſtecl
leerte eine andere das Amſelneſt im Nachbargarten aus: das wl
ſere wurde ſchon vor vierzehn Tagen geplündert. Heute konnte.
gerade noch eine Katze im Garten verſcheuchen, ehe ſie die jung!
Meiſen erwiſchte; aber ſie wird ſie wohl morgen früh, in der Därn
merung, wenn wir noch ſchlafen, als Frühſtück verzehren, und u
dem ganzen, wohlbehüteten Jungvogelreichtum unſeres Gartg=
und der Nachbargärten bleibt nichts übrig, als leere Neſter 1.
ein paar ausgerupfte Federn. Was ſagt dazu der Tierſchutzworl
ein? (Ueber Blechſtreifen uſw. ſpringt jede Katze hinweg,
möa=
ich gleich vorwegſagen.)
Und welchen Schutz genießen unſere durch den ganzen lang.
Winter durchgefütterten und getränkten Singvögel, deren aw
kannter Nutzen für Gartenbau und Landwirtſchaft weit grö
(und nicht durch eine gute Mausfalle zu erſetzen) iſt, wie 1.
Katze? Gute Lehren oder Bitten an Katzenhalter ſind zweckll?
gänzlich nutzlos. Jeder verſichert ſtets, daß ſeine Katze „es nIe
war”, ſeine Katze nie nachts herumſtreift, ſeine Katze nie V0
‟=
fängt und Neſter leerfrißt, ſeine Katze überhaupt das ſattes
harmloſeſte Tierchen ſei, gar nicht ſo hochſpringen könnte uſw. 1—
Einen Hund, der wildert der in fremdes Gebiet einbr!
darf der Jäger ſchießen; eine Katze, die im umfriedeten Beſitz ja.
wildert, darf das ungeſtört, und der Vogelfreund, der ſich ſein
Vögel wehrt, wird beſtraft; wo iſt da gleiches Recht und Tü!
ſchutz?
Gs
Der Tierſchutzverein hat die Aufgabe, zu verhinde‟
daß die Tiere vor Quälereien geſchützt werden. Hierbei gilt
beſondere Sorge den ſchwächeren, die von den ſtärkeren Lebewe‟
bedroht werden. Es iſt daher ſelbſtverſtändlich, daß die Vogelwo.
vor der Vernichtung durch die Katze geſchützt werden muß. Pilf.
der Katzenbeſitzer iſt es deshalb, die in ihrer Obhut befindlich.
Katzen ſo zu erziehen und zu beaufſichtigen, daß dieſe den Vö9=
Sommer-Ausgabe1935
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
nicht nachſtellen.
Kommt der Katzenbeſitzer dieſer Pflicht nicht nach, ſo mih
damit rechnen, daß die betreffende Katze, die auf fremdem Gelärt!
den Vögeln nachſtellt, als herrenlos angeſehen, gefangen u.
getötetwird.
Tierſchutzverein Darmſtadt und Umgebung.
J. A.: N. Kratz.
— Die Schalter der Banken bleiben am Samstag, 8. Ii
1935 (Pfingſt=Samstag), geſchloſſen.
Sonnerstag, 6. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 154 — Seite 5
für das Lebensrecht deutſchen Wanderertums
Das große:Wandererkreffen zu Heidelberg. — Aufmarſch von 6000 Wanderern.
In allen Gauen des deutſchen Vaterlandes kamen am
Him=
vfhrtstage die deutſchen Wanderer, ſoweit ſie im Reichsverband
deutſchen Gebirgs= und Wandervereine organiſiert ſind,
zu=
emen, um in großen Kundgebungen zu gleicher Stunde ſich zu
zn Idealen zu bekennen. Für die Ortsgruppen des
Odenwald=
ds und Pfälzerwaldvereins, für Teile des Taunusbundes,
gelsberger Höhenklubs, Schwarzwaldvereins und einige
Sek=
en des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins war zum
der diesjährigen Sternwanderung Heidelberg gewählt
den, deſſen Sehenswürdigkeiten und herrliche Lage von
vorn=
in einen großen Erfolg ſicherſtellten. Sechs Sonderzüge, die
ſchon am Mittwoch ausverkauft waren, zahlreiche Omnibuſſe
Kraftlaſtwagen brachten die Scharen der Wanderer am frühen
gen in die Feſtſtadt, wo die Ortsgruppe Heidelberg des
Oden=
dlubs alles zum Empfang der Gäſte vorbereitet hatte. Der
ſienittag ſelbſt war Kurzwanderungen und Beſichtigungen unter
ſthundiger Führung gewidmet. Das Schloß, der Königsſtuhl,
enfriedhof und Thingplatz, die Stadt ſelbſt mit ihren
Samm=
en boten Möglichkeiten genug; auch Motorbootfahrten auf
Neckar fehlten nicht. Um 2 Uhr ballten ſich die Maſſen am
gerowplatz. Dort ſtellte ſich der
Feſtzug der 6000
der ſich pünktlich um 2.30 Uhr durch die feſtlich geſchmückten
außen der Stadt in Bewegung ſetzte. Fünf Muſik= und drei
mannszüge ſorgten für die nötige Marſchmuſik, Fahnen und
wpel überwehten die Ortsgruppen und Zweigvereine, ländliche
hten, Feſtwagen und Symbole heimatlicher Arbeit belebten
Bild. Die Spitze hatten etwa 50 Ortsgruppen des
Pfälzer=
wvereins eingeleitet durch die farbenprächtige Trachtengruppe
ehübſchen Neuſtädter Mädels, unterbrochen vom Lambrechter
ßſock und manch anderer luſtigen Gruppe. Es folgten ſtarke
des Taunusbundes, wobei beſonders die Rüdesheimer durch
reizende Gruppe von Küfern und Winzerinnen auffielen, die
felsberger, die in einem großen Transparent das Weltbad Bad
ſweim prieſen, Vertreter des Schwarzwaldvereins, verſchiedene
ſtonen des Alpenvereins, die Skiabteilung des Heidelberger
wvereins und dann als ſtattlichſte Gruppe etwa 80
Ortsgrup=
ndes Odenwaldklubs aus allen Teilen unſeres ſchönen Gebir=
Haupt= und Wegbezeichnungsausſchuß marſchierten hinter der
ſthengruppe, dann erklang der wuchtige Marſchtritt der
Man=
vvom Woog, von Bergſtraße und Odenwald, vom Rhein und
ſta, aus Baden, Heſſen, Bayern und Preußen; auch hier
unter=
ſioen Trachtengruppen, Klampforcheſter die Scharen der rüſtigen
uverer. Den Vogel ſchoß die Schönauer Trachtengruppe mit
Bauern=Kapelle ab. Auf dem Univerſitätsplatz marſchierten
ſaſſen zu eindrucksvoller
Kundgebung
Dort hatten ſich bereits die Vertreter der Stadt, der Partei
d es Staates eingefunden. Man ſah ferner die Führer der
be=
titen Wanderverbände, ſo Regierungsdirektor
Deininger=
ber (Pfälzerwaldverein), Oberbürgermeiſter Dr.
Krebs=
ſafurt (Taunusbund), Prof. Dr. Werner=Darmſtadt (
Oden=
älub) mit ihren Stäben. Oberbürgermeiſter Dr.
Nein=
ſis=Heidelberg begrüßte die Gäſte Heidelbergs mit herzlichen
Aſoen warmer Anerkennung der gemeinnützigen Arbeit der
Aſaervereine. Zwei Heidelberger Geſangvereine ſangen einige
Lr. Dann ſprach der deutſche Wanderführer Prof. Dr. Wer=
Darmſtadt von dem Sinn des deutſchen Wandertums, in dem
ſule deutſche Kräfte zuſammenſtrömen, wie kaum in einer
an=
e Gemeinſchaft. In ihm hat die deutſche Dichtung ihre
ſchön=
lieder gefunden, und niemand und nichts vermag die hier
zu=
ſengeballte Kraft zu zerſtören, eine Kraft, die ſich verſtrömt
jr Sehnſucht nach Licht und Leben zum Wohle des
Volksgan=
zeb die deutſchen Wanderer ſind gebunden an Blut und Boden
ſurch die in ihrem Tun verankerte Vaterlandsliebe wachſen
iht nur über ſich ſelbſt empor, ſondern arbeiten auch an ihrem
ſüam Aufbau des neuen Staates mit. Die Anſprache des
deut=
hWanderführers gipfelte in folgendem Aufruf, der in der
iten Form bei allen 46 Sternwanderungen des
Himmelfahrts=
ſte zur Verleſung gelangte:
Hunderttauſende ehrenfeſte Wanderer und Turner aus allen
Volkskreiſen bekennen ſich heute, am Himmelfahrtstage 1935,
wiederum, wie ſchon ſo oft, durch ungezählte Wanderungen und
Sternwanderungen in unwandelbarer Liebe und Treue zu den
Leben ſuchenden und Leben ſpendenden Kräften des deutſchen
Wanderns, zu Blut und Boden, zu Volk und Vaterland, zu
Füh=
rer und Fahne.
Hunderttauſende deutſcher Männer und Frauen geben heute
abermals weithinklingende Kunde von den Grundwerten des
in Vereinen gebundenen und doch ſo freien und
freiheitslieben=
den Wanderertums. Denn wenn es auch Einordnung und
Unter=
ordnung des einzelnen fordert, ſo ermöglicht es dennoch jedem,
ſich in ſeiner Weiſe zu entwickeln und durch Erſchließung ſeines
Eigenlebens der Geſamtheit nutzbar zu machen.
Hunderttauſende von deutſchen Wandersleuten erklären ſich
auch heute, geſtützt auf das ſelbſtlos=hochzielende Wirken längſt
vergangener, aber unvergeſſener Wandergeſchlechter mit allem
unlöslich verbunden, was „aus dem Dunkel in das Helle ſtrebt”,
Sie wollen Licht und Leben, Regung und Bewegung, Schulung
des körperlichen, Emporentwicklung des geiſtig=ſeeliſchen Seins,
auf daß ſie ſich auswirken und ihre Kräfte verſtrömen laſſen
dürfen dem Volksganzen zum Heile.
Hunderttauſende heimatbegeiſterter deutſcher Brüder und
Schweſtern grüßen heute einander in Volksverbundenheit von
Berg zu Berg, von Strom zu Strom, von Burg zu Burg. von
Ort zu Ort und empfinden beglückt, daß ſie alle ein gemeinſames
Band umſchließt, das Dienſt am Volke und Ehrendienſt zugleich
bedeutet.
„Herrlich auferſtanden biſt du. Deutſches Reich!”
Dir und deinem Führer gilt auch heute wieder unſer tiefſter
Gruß. Denn wir, die wir heute pflichtgemäß auch an dieſer
Stelle wieder für das Lebensrecht deutſchen Wandertums
ein=
treten, wir wiſſen auch, daß es dieſes Lebensrecht ohne ein
ſtar=
kes Deutſchand nicht geben würde, und deshalb heißt unſere
Hei=
mat „Deutſchland”, unſer Raum „Deutſchland”, unſer Ziel
„Deutſchland”.
Es blühe das Reich! Es lebe der Fühver!
Ein begeiſtertes „Friſchauf” auf Deutſchland und „Sieg=Heil”,
auf ſeinen Führer beendete die von leidenſchaftlicher Wärme
er=
füllte Anſprache, der ſich die deutſchen Lieder anſchloſſen. Dann
ordnete ſich der Zug zum Marſch in die Stadthalle, vor der
die Führer der einzelnen Verbände den Vorbeimarſch ihrer
Orts=
gruppen abnahmen. Während noch die letzten Gruppen
einmar=
ſchierten, ſetzte heftiger Donner ein, aber bis die erſten Tropfen
fielen, waren alle Wanderer unter ſchützendem Dach. Alle Räume
der Stadthalle waren bald überfüllt. Lebhaftes Treiben herrſchte
überall. Die wenigen Stunden bis zum Abgang der Sonderzüge
wurden in fröhlichem Beiſammenſein verbracht. Die vereinigten
Geſangsabteilungen Darmſtadt, Heidelberg und Mannheim des
O.W.K. unter der Leitung von Frau Gewin=Salm,
Heidel=
berg, der Frauenchor des O.W.K. Mannheim (unter Meiſter
Sonntag) ſangen, die Schönauer Heimatbühne brachte
ausgezichnet durchgeführte Volkstänze, der Vorſitzende des
Heidel=
berger Odenwaldklubs ſprach den Dank an alle Mitwirkende aus.
Viel beachtet wurden auch drei neue ſchneidige Militärmärſche, die
der Darmſtädter Muſiklehrer Fr. A. Volz als Komponiſt mit der
ausgezeichneten Heidelberger SS.=Kapelle zur Uraufführung
brachte. — Die ganze Sternwanderung erwies in ihrem
eindrucks=
vollen Verlauf erneut die Sieghaftigkeit des deutſchen Wander=
Dr. Götz.
gedankens.
Volksgenoſſe!
Die Getreuen des Führers ſchlugen eine Breſche für
den Durchbruch der nationalſozialiſtiſchen
Freiheits=
bewegung. Sie kämpften ſomit auch für dich! Willſt
du ſie ſchon vergeſſen haben? Melde als äußeres
Zeichen ſteter Dankbarkeit deinen Gaſtplatz für die
Hitler=Freiplatzſpende bei deiner NSV.=Ortsgruppe!
Kameradſchaftsabend des Skurmes 1/1. der SAL.
* Der letzte Kameradſchaftsabend des Sturmes I/1 der SAL.
bei Kam. Chriſt, im Fürſtenſaal, war ſehr ſtark beſucht. Außer
intereſſanten und guten Tonfilmen wurden zwei kernige
An=
ſprachen gehalten. Sturmführer Pulg begrüßte ſeine Kameraden
herzlich und unter den Gäſten beſonders den Propagandaleiter im
Landesfliegerlager Richter.
Kam. Oberleutnant a. D. Krömmelbein wies dann auf
die Filme hin, die der Kyffhäuſerbund zur Verfügung geſtellt hat.
Der Kyffhäuſerbund, die größte Organiſation ehemaliger
Solda=
ten der Welt, iſt der Träger ſoldatiſchen Geiſtes von jeher. Er iſt
auch Träger der Gedanken, die unſer Führer Adolf Hitler für alle
als Ziel geſetzt hat. Der Kyffhäuſerbund iſt als ſtarke Macht im
neuen Staate berufen, mitzuarbeiten an der Verwirklichung der
Ziele unſeres Führers. Nach dem Wunſche des Bundesführers,
Oberſt Reinhard, ſoll in Zukunft eine größere Aufklärungsarbeit
durchgeführt werden über das, was der Soldat als Beſchützer des
Vaterlandes und der Jugend geleiſtet hat. Der Soldat, als erſter
Bürgers des Staates, wie ihn der Führer nannte, will nur den
Platz, der ihm gebührt. Er will an ſeinem Platz mitarbeiten an
dem großen Aufbau im Geiſte des Führers. Ein großes Ziel im
Kuffhäuſerbund war und iſt die Erhaltung des ſoldatiſchen
Gei=
ſtes. Der Wehrgeiſt muß wachgehalten werden, nicht allein in
un=
ſerem Intereſſe, ſondern im Intereſſe der ganzen Welt zur
Wah=
rung des Friedens. Auf allen Gebieten, wo es auch ſei, ſteht der
Soldat in der Front. Mit der Mahnung, bei dem Soldatentreffen
in Kaſſel in Maſſen zu erſcheinen, ſchloß Kam. Krömmelbein.
Der Landespropagandaobmann im Fliegerlager, Richter,
unterſtrich zu Beginn ſeiner Ausführungen die Bedeutung des 9.
und 17. März 1935. Tage, die uns die endgültige Rückkehr
Deutſch=
lands zur Männlichkeit, und damit die Abkehr vom November 1918
und allem häßlichen, brachten. Damals wollten art= und
weſens=
fremde Geſellen die beſten Eigenſchaften unſeres Volkes zum alten
Eiſen werfen. Der Soldat war für dieſe Abſichten nicht zu haben,
und der 9. und 17. März brachte uns den Abſchluß einer
Entwick=
lung, die uns durch den Schandvertrag von Verſailles
aufge=
zwungen war. Wir leben alle in der Erkenntnis, daß, wie der
Führer betonte, nur das Volk in Frieden leben kann, das neben
dem Friedenswillen ein ſcharfgeſchliffenes Schwert hat. Die
Flie=
ger wurden in dem Verſailler Vertrag beſonders „liebevoll”
be=
handelt. Redner ging auf die betreffenden Paragraphen ein,
zeich=
nete die Gefahren, in denen das deutſche Volk 15 Jahre lang
ſchwebte und beleuchtete in großen Zügen die Entwicklung und
Bedeutung der Luftwaffe. Wir alle ſind Willensträger einer
großen Idee, und alles, was geſchieht, geſchieht zur Sicherung des
Friedens. Am Ende der Marſchziele aller vom Führer
eingerich=
teten Oxganiſationen ſteht das eine große Ziel: Deutſchland, wie
es der Führer will. Redner kam auf die militäriſche Vor= und
Ausbildung zu ſprechen. Alles, was in Deutſchland geſchieht, wird
von dem heiligen Glauben an unſer Volk und unſeren Führer
ge=
tragen. Nachdem Redner die Ausbildung der Flieger, zu denen
Menſchen mit ganzer Einſatzbereitſchaft gehören, kurz geſtreift
hatte, ſchloß er mit dem Gedanken, daß heute überall Männer am
Werk ſind mit dem fanatiſchen Willen, das ewige, unüberwindliche
Deutſchland zu erreichen.
Die Vorführung der drei ſehr guten Tonfilme ſchloß ſich an.
Zunächſt wurde in eindrucksvollen Bildern das Leben auf dem
Panzerkreuzer Königsberg vor Augen geführt. Man erlebte
Schiffsmanöver, Inſtruktions=, Uebungs= und Freiſtunden auf dem
ſchönen deutſchen Schiff. Der weitere Film führte nach Finnland,
dem Land der 1000 Seen, und ſchließlich zeigte ein dritter
Bild=
ſtreifen die Ausnutzung der Waſſerkraft in Schweden. —
Sturm=
führer Pulg ſchloß den angeregt verlaufenen Kameradſchaftsabend
mit einem dreifachen Sieg=Heil dem Führer.
Handwagen (Stoßkarren) geſtohlen. Am Samstag, dem 18.
5. 35, zwiſchen 18 und 22 Uhr, wurde einem hieſigen Handwerker
ein Handwagen (Stoßkarren), den er während der Verrichtung
von Weißbinderarbeiten vor das Geſchäftshaus „Geiger u.
Gün=
ther” in der Ludwigſtraße geſtellt hatte, von einem unbekannten
Täter geſtohlen. Der Wagen wird wie folgt beſchrieben: Länge
mit Stoßarmen 2,20 Meter, Höhe etwa 1,20 Meter, gut erhalten,
der Boden iſt neu eingelegt. Der Wagen iſt ohne Anſtrich. Der
rechte Arm iſt am Ende mit einer Blechmanſchette verſehen. Am
linken Arm befindet ſich ein eiſerner Ring. Bei wem wurde in
letzter Zeit ein derartiger Wagen geſehen. Sachdienliche
Mittei=
lungen werden auf Zimmer 26 des Landeskriminalpolizeiamts,
Hügelſtr. 31—33, entgegengenommen.
ERNTEN 30 BlS 32 + MUSTERCIGARErrEu • MiscHUNGSNUMMER R6 oim
Magen unseres kechnlschen Muster-
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betriebes in Altona-Bahrenfeld nacKel völlig neuen Methoden hergestellt
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Lo
und damit den vollkommenen Grad
der Reinheit und Klarheit erreicht!
Bild-Schema im
Durchleuchtungsapparat
in starker Vergrößerung
Seite 6 — Nr. 154
A
Bü Lis.
Definikionen.
Es geht nichts über die klare Erkenntnis. Was nützt es mir,
wenn ich durch einen herrlichen Wald wandere und die dicken
Bäume ſehe, das dichte ſonnenflimmernde Laubdach, den
einladen=
den Moosteppich und weiß nicht einmal, daß ein „Wald” ein
„Holzbeſtand” iſt, der auf einer umfangreichen, in ſich
zuſammen=
hängenden Bodenfläche von Natur wächſt oder durch menſchliche
Tätigkeit angelegt iſt, ſamt dem Waldboden mit ſonſtigen
Er=
zeugniſſen — wie Gras, Moos, Laub, Strauchwerk und
der=
gleichen”.
Es kann eine Ohrfeige mitunter eine recht wenig
ange=
nehme Sache ſein, wenn man der portofreie Empfänger iſt; aber
welche Freude wird man dabei haben, wenn man ſich klarmacht,
welche noch viel unangenehmeren Folgen ohne die Ohrfeige hätten
entſtehen können. Wie folgende Klarlegung beweiſt: „Die Ohrfeige
iſt ſeit Jahrhunderten eine volkstümliche Vergeltungsmaßnahme,
die gegeben zur rechten Zeit, am rechten Fleck, mit rechtem Maß,
zum rechten Zweck in ihrer erzieheriſchen Wirkung unerreicht iſt
und weder durch mildere Mahnungen noch durch drakoniſch ſtrenge
Ehrenſtrafen im Einzelfall erſetzbar iſt.
Aber Wald und Ohrfeige ſind nichts gegen dies: Was habe ich
davon, wenn ich vom ſchönſten Mädchen den ſchönſten Kuß kriege,
und ich Eſel habe nicht einmal eine Ahnung davon, was ein Kuß
iſt. Deshalb: „Ein Kuß iſt die aus beſonderer gegenſeitiger
Zu=
neigung erfolgende ſpontane Vereinigung der Lippen zweier
Men=
ſchen zu dem Zwecke, ſich auf dieſem Wege die miteinander
ſym=
pathiſierenden Gefühle kundzutun.”
Na alſo. Gehſt du ſtrammer Jüngling, nun mit „ihr” durch
den Holzbeſtand” (ſiehe oben) und möchteſt gern zu dem Zwecke
der Kundtuung etwaiger miteinander ſympathiſierender Gefühle
eine „ſpontane Vereinigung der Lippen” herbeiführen, erhältſt aber
dafür eine „volkstümliche Vergeltungsmaßnahme” (ſiehe 2.
Defini=
tion), dann kannſt du dich doch wenigſtens damit tröſten, daß du
auf jeden Fall weißt: 1. wo du warſt; 2. was du wollteſt; und
3. was du bekamſt. Und das iſt doch auch etwas wert.
Kabareft der Komiker bei „K.d.5.”
Auch Sie kommen am Pfingſtſamstag oder Pfingſtſonntag zu
„Kraft durch Freude” in den Saalbau. Artiſtiſche und
humori=
ſtiſche Glanzleiſtungen erwarten Sie. Zu den vielen
Programm=
nummern, die wir an dieſer Stelle ſchon bekanntgegeben haben,
nennen wir Ihnen heute noch die „Humoresk Melodios”, eine
Geſangsgruppe, die den Kunſt= und Humorgeſang zu ſeinem Recht
kommen läßt im Stil der Comedian Harmoniſts.
Karten ſind zum Preiſe von 70 Pf. in der Kreisdienſtſtelle
„KdF.”, Bismarckſtraße 19, ſowie in den bekannten
Vorverkaufs=
ſtellen und bei den Orts= und Betriebswarten zu haben.
Keiner verſäume dieſen Abend!
Beachten Sie die laufenden Ankündigungen im lokalen Teil
und am ſchwarzen Brett.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt heute letztmals den 100. Harry=
Piel=Film: „Artiſten” mit Harry Piel, Suſi Lanner, Hilde
Hilde=
brandt und Hans Junkermann in den Hauptrollen. Regie Harry
Piel. Muſik: Fritz Wenneis.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute letztmals den luſtigen
Weiß=Ferdl=Film „Die Mutter der Kompagnie” mit Grit Haid,
Paul Heidemann und Leo Peukert in den Hauptrollen.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute letztmals den Film vom
Reichsparteitag 1934 in Nürnberg „Triumph des Willens”.
Ge=
ſamtleitung und Regie Leni Riefenſtahl. Karten der NSG.
„Kraft durch Freude” zu 40 Pfg. erhältlich.
— Reſi=Theater zeigt den ſpannenden, ſenſationellen
Groß=
film „Bengali” mit Cary Cooper, Katheleen Burke, Franchot
Tom.
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Ehemalige Marineangehörige der K. M. H. M.
ſowie Seebatailloner treffen ſich jeden Monat einmal,
an jedem erſten Samstag im Monat, zum zwangloſen
Kamerad=
ſchaftsabend in den ſeemänniſch dekorierten Nebenräumen der
Reſtauration zum Hawerkaſten, Ecke Eliſabethen= und
Saalbau=
ſtraße.
Deutſches Rotes Kreuz — Heſſ. Alice=
Frauen=
verein, Darmſtadt. Am Freitag, dem 7. Juni 1935,
nach=
mittags 4 Uhr, findet unſer 2. Arbeitsnachmittag im Hotel zur
Traube ſtatt. Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Heute
abend 8.30 Uhr Leibgardiſtenabend bei Sitte. — Kameraden und
Angehörige, die ſich an der Rheinfahrt am 7. Juli beteiligen
wollen, haben ſich bis ſpäteſtens Samstag abend in die Liſten bei
Kamerad Hartmann, Grafenſtraße 20, oder Kamerad
Zim=
mer, Schützenſtraße 1, einzuzeichnen. (Preis etwa 4,80 RM.)
Helft alle mit, daß unſer Volk lebens=
Hart une Beinnd woite,
durch eure Spende auf das Konto der
Kreisamts=
leitung des Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei
der Städtiſchen Sparkaſſe und auf das Poſtſcheckkonto
8801 Frankfurt a. M.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 6. Juni 1935
Ehrung alter HandwerkerGeſchlechter.
Aufkakk auf dem Reichshandwerkertag in Frankfurk a. M.
Wir haben in Deutſchland nicht nur eine
Reihe uralter Bauerngeſchlechter, die
ſeit Generationen mit dem Boden verbunden
ſind, auf dem ſie wirken, ſondern auch
zahl=
reiche Handwerkerdynaſtien, in
denen die Werkſtatt ſeit Jahrhunderten vom
Vater auf den Sohn vererbt worden iſt,
Mächtige und klangvolle Namen befinden ſich
darunter, und hundertfältig haben in der
Geſchichte Handwerkergeſchlechter eine
aus=
ſchlaggebende Rolle geſpielt.
Der nationalſozialiſtiſche Staat, der die
große Tradition ebenſo achtet und ehrt, wie
das Vorwärtsſtürmen der Jugend, hat
wie=
derholt deutlich zum Ausdruck gebracht, daß
die Wurzel des Staates in der Familie und
im treu behüteten Familienbeſitz ruht. Es
iſt daher verſtändlich, daß in der heutigen
Zeit den Männern, die allen Stürmen zum
Trotz an den ererbten Gütern feſtgehalten
und ſie ausgebaut haben, der Dank des
Staa=
tes gebührt.
Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt
will nunmehr auch im Handwerk jene Elite
beſonders herausſtellen, die in feſter
Ver=
wurzelung mit ihrer Arbeit, unbekümmert
um ſchwere Zeiten, ſtill und zäh in harter
Arbeit ihren Mann ſtand, ſich nicht von der
Gunſt und der Ungunſt des Schickſals
blen=
den ließ, ſondern unbeirrt das Werk
fort=
ſetzte, das die Väter begonnen haben. Wir
haben viele Handwerkerfamilien in
Deutſch=
land, in deren Beſitz ſich Werkſtatt und Laden
ſeit Jahrhunderten befinden. Da nun in
die=
ſem Jahr der Reichshandwerkertag in
Frank=
furt a. M. ſtattfindet, einer Stadt mit
ur=
alter Handwerkertradition und einer tief
wurzelnden Handwerksgeſchichte, will der
Reichshandwerksmeiſter ſeine lang gehegte
Abſicht, alte Handwerksgeſchlechter zu ehren,
hier in die Wirklichkeit umſetzen.
Bei ſeiner letzten Anweſenheit in
Frank=
furt a. M. beſuchte er zuſammen mit dem
ſtellv. Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter Pg.
Paul Walter und dem
Kreishandwerks=
meiſter Pg. Linder die Frankfurter
Alt=
ſtadt, um das älteſte Handwerkerhaus, das
ſich ſeit 375 Jahren im Familienbeſitz befindet, die
Schweine=
metzgerei Albert Heim, zu beſichtigen. Die Metzgerſchirnen
und vor allem das zu dem Heimſchen Metzgergeſchäft gehörige
mittelalterliche Metzgerhöfchen gehören zu den intereſſanteſten
Sehenswürdigkeiten in Frankfurt a. M.
Der Beſuch des Reichshandwerksmeiſters war für die
Frank=
furter Altſtadt eine Senſation, und wie ein Lauffeuer
verbrei=
tete ſich die Meldung, daß bei Heim „etwas los” ſei. Der
Reichshandwerksmeiſter begrüßte das Metzgerehepaar Heim auf
das herzlichſte und unterhielt ſich dann im hiſtoriſchen
Metzger=
höfchen” lange Zeit mit Großvater, Vater und Sohn. Er wies
dabei darauf hin, daß die Stärke des Handwerks auf der einen
Seite im Dreiklang Meiſter, Geſelle und Lehrling, auf der an=
11 vom Stahlhelm gerektete Kriegsflaggen
der deutſchen Kriegsmarine übergeben.
Fkp. Zwei Tage vor dem Skagerraktag 1935 wurden in Kiel
elf Kriegsflaggen der Kaiſerlichen Marine, die im
Welt=
krieg auf deutſchen Kriegsſchiffen dem Feinde entgegengeweht
hatten und die in den Jahren der Schmach und Not der
Stahl=
helm, Bund der Frontſoldaten, als Träger des Geiſtes der Front
in Ehren gehalten hatte, und die den Kameraden in Kampf und
Sieg als Ortsgruppenfahnen vorangeleuchtet hatten, vom NS.
Deutſchen Frontkämpfer=Bund (Stahlhelm) der
Reichskriegs=
marine feierlich übergeben.
Die feierliche Flaggenübergabe erfolgte am Mittwoch, dem
28. Mai, nachmittags, auf dem Flandernplatz in Kiel=
Wik. Dort war eine von der 1. Marine=Abteilung Friedrichsort
geſtellte Ehrenkompagnie mit einem Muſikzug der Marine=
Ar=
tillerie=Abteilung I und eine Ehrenkompagnie des NSDFB.
(Stahlhelm) angetreten. Zahlreiche Offiziere der Kriegsmarine,
an der Spitze Konteradmiral v. Saalwächter als Vertreter
des Stationschefs, der Kommandant von Kiel, Kapitän zur See
Mewis, und der Kommandant der Marineſchule Friedrichsort,
Fregattenkapitän Schenck, außerdem der Chef der
Landeslei=
tung Kam. Schmidt und der Gauführer Kam. Exner vom
Landesverband Nordmark des NSDFB. (Stahlhelm) nahmen an
der Feier teil. Der Chef der Landesleitung, Kam. Schmidt,
rief bei der feierlichen Ueberreichung der elf Fahnen in einer
längeren Anſprache das Fronterlebnis und die Jahre des
Kampfes um Deutſchlands Erneuerung wach. Konteradmiral
Saalwächter wies in ſeiner Erwiderung darauf hin, daß die
deutſche Kriegsmarine die Fahnen treu bewahren und ihnen als
Vermächtnis und Mahnung zugleich einen ihrer Tradition
würdi=
gen Ehrenplatz geben werde. Der Admiral übernahm ſodann die
Fahnen und übergab ſie nach drei Hurras auf den Führer und
Reichskanzler der Marineſchule Friedrichsort. Mit einem
Vor=
beimarſch ſchloß der Feſtakt.
Am Skagerraktag, am Freitag, dem 31. Mai, wurden dann
dieſe elf vom NSDFB. (Stahlhelm) der Kriegsmarine
übergebe=
nen Kriegsflaggen bei einem Standortsappell auf dem
Kaſernenhof in Kiel=Wik mit dem Frontkämpfer=
Ehren=
kreuz geſchmückt.
Es iſt
Bauer
pit von *
zites ent
zut und Vaterland
fsuuzen. Es iſt ſelbſtne
zesege gahndet werde
rud Landwirt weißt
beten, die Ablieferun
Füſe als korntäferbeie
geiſolgt, ſo iſt dies i
fert Monate im 08.
Sſäwund entſteht. Die
e Getreide entſeuchen
uterzwecke aufbewa
daß zunächſt mit eit
(Photo: Herold=Frankfurt a. M.x
en Käfer abgeblaſen
menzukehren und am
läßt man dann ſchro
geht der Käfer zwe
ablegen kann. Von
Iie Arheilgen, 5. Ju
noch ergänze
ur bieſigen Feier
die vor 50 Ja
s votwer
rhauſe
deren Seite in dem ausgeprägten Sinn für die Familienerh=”ku Frohſinn be
tung und =förderung liege, und daß die Notwendigkeit einer alles Geſangvereins
die Familie gebundenen Handwerkswirtſchaft nicht genug herauuſſigen Beſtehens;
geſtellt werden könne. In längerer Zwieſprache ließ er ſich üEzirgng. für die
die Verhältniſſe in der alten Schirne informieren und beſichtiseß ſei Verein eine Teil
dann die Sehenswürdigkeiten, die in dieſem idylliſchen Winkel Apung aufgefordert wir
Altſtadt dutzendfach vorhanden ſind. Dem Kreishandwerksmeiſ ſih berüchichtigt werder
Linder gab er den Auftrag, zum Reichshandwerkertag inn (0 zweinebeſitzer werde
halb der Fleiſcherfachausſtellung eine Ehrenkoje zu ſchaff aming hingewieſen,
in der der Werdegang des Heimſchen Geſchäfts dargeſtellt
Die Ehrenkoje hat weiter den Zweck die Oeffentlichkeit auf 30 briesheim, 5. Juni
große Tradition alter Handwerkergeſchlechter hinzuweiſen, dernettite ſind 148 Ehrenkre
Mit von den Empfan
in Zukunft eine beſondere Ehrung bereitet werden ſoll.
Mbereinigung
M fand eine
wig nahmen teil d
Ee Vollzugskom
Aus dem Gerichtsſaal.
Fkulturbaugmts.
„husamtes Starken
Aw. Siegfried Roſteck, ein geborener Weſtphale, — ſtz uw. Die 7
mit ſeinen 36 Jahren bereits 19mal vorbeſtraft. Immer Betru Sienen Meliorati
ſachen. Wo er hinkommt, und er iſt ſchon recht weit in der WMüſſen der 5.
herumgekommen, lebt er lieber von erſchwindeltem, als von e=Rmegulierunge
lich erarbeitetem Gelde. Im Februar dieſes Jahres kam er a-Amung des erforde
nach Darmſtadt, nachdem er ſich zunächſt in Frankfurt einen M=uh ſeſtgeſtellt n
tel erſchwindelt hatte. Er wollte ihn ſich nur mal ſchnell zu einem zirka 1700 Hekt
Beſorgung ausleihen, weil es ſo kalt ſei, und damit verſchweru Wieſen. 2
er mit dem einzigen Mantel des hilfreichen Freundes. Se uh
Technik beſteht darin ehemalige Kriegskameraden aufzuſuck u0 Ober=Ramſtad
und unter Anrufung ihrer früheren Kameradſchaft ihre Hilfe Mung. Heute
erbitten. Er ſei in großer Not, wolle aber durch Hauſierhan=eAusbedürſtigen
wieder ſein Brot verdienen, und er brachte es fertig, daß
us dem Kreis
Leute dem ſo brav und bieder wirkenden, anſcheinend unverſch.!0 hieſiger Fomil
det in Not Geratenen ihren letzten Groſchen gaben, den ſie M0.
Nedergin=
oft ſelbſt vom Mund abgeſpart hatten. Mit einer ſeltſamen Se
W der NSDAP.
ſchicklichkeit verſtand er es, ſich in das Vertrauen der Leute eim
ſchleichen, ſo daß er immer wieder Geld oder Eſſen oder Na her hre Fahner
quartier bekam. Und das Geld ſetzte er größtenteils in Alko ſo)ſoleitung des Pe
um. In der Mittwochsverhandlung vor der Groß 4,1 der angetre
Domſer begriß
Strafkammer ſpielte Roſteck ſich als reuiger Sünder
Mit gut geſpielter Empörung wandte er ſich gegen die „Frlfiſtehung der
drehungen” der Zeugen. „Ich weiß gar nicht, warum ſie ſich lek lenigen gegrün
hinſtellen und ſo übertrieben gegen mich ausſagen.” Ihm feElN Ne Weihe
jegliches Verſtändnis für das Verbrecheriſche ſeines Tuns. Dihl. die PO.,6
Gericht iſt denn auch der Auffaſſung, daß ihm mildernde Umſtän)) ſelingen der Fe
nicht mehr zugebilligt werden könnten und erkennt wegen Se.) Spachbrücken,
trugs im Rückfall in zwei Fällen auf eine Zuchthausſtra imem bieſigen La=
von zwei Jahren und ſechs Monaten, und AberEMKitidt, Stroh vo der
nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jih9it ſtürzte ſie ab
ren. Die Unterſuchungshaft kann ihm ob ſeines Leugnens n. 1410ſverletzungen in
angerechnet werden. Der Angeklagte nimmt das Urteil an Luwerden
gelobt dem Vorſitzenden noch einmal Beſſerung. Er habe 9 Könie
ſowieſo nie die Abſicht gehabt, zu betrügen.
immer ſo gekommen.
Das ſei halt da
Das Schöffengericht verurteilt einen hieſigen Mazu
der fortgeſetzt aus ſeinem Büro in der Aktentaſche Briketts m‟t
genommen hatte, die dann in ſeinem Hauſe verbrannt wurd.
wegen Uebertretung zu der höchſtzuläſſigen Strafe von ſe
Wochen Haft.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
umnerstag, 6. Juni 1935
Nr. 154 — Seite 7
Dei Kormäfek in Gefrelbe.
Peſonders ſchwer iſt es, den Kornkäfer, der in den
Getreide=
göten iſt, zu bekämpfen. In bäuerlichen Betrieben iſt eine
der=
uge Bekämpfung praktiſch leider bisher faſt nicht möglich. Im
en können wir den Kornkäfer im Getreide bekämpfen. Auf
mnlaſſung der Reichsgetreideſtelle ſind eine größere Anzahl von
haſuungsanlagen aufgeſtellt worden. Dieſe Begaſungsanlagen,
um größten Teil Begaſung von Poſten mehrerer hundert
Ton=
im Tag ermöglichen, ſind vorwiegend bei den Lagerſtellen der
hsgetreideſtelle untergebracht. Wenn zur Lagerung Poſten
zu=
geſen werden, die Kornkäferbeſatz haben, werden ſie vor der
Zagerung begaſt. Es iſt eine ſelbſtverſtändliche Pflicht für jeden
indig geſinnten Bauern und Landwirt, verſeuchtes Getreide
ſolches beim Handel zu deklarieren. Wenn durch Böswilligkeit
Unachtſamkeit in einen großen Poſten Lagergetreide eine
ver=
gismäßig kleine Partie mit Kornkäfern befallenes Getreide
t, ſo kann dies unter Umſtänden bei der Einlagerung
über=
werden. Bei Beginn der warmen Jahreszeit ſchlüpfen dann
jäfer aus und plötzlich ſind große Poſten Getreide vernichtet.
dies auf dem Lager bemerkt wird, können unter Umſtänden
ſerte von Zentner Getreide verloren ſein, die der Ernährung
ſolkes entzogen werden. Wer wiſſentlich derartige Gefahren
Volk und Vaterland herbeiführt, macht ſich zum Verräter am
sganzen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſolche Fälle auch auf dem
tswege geahndet werden können. In allen Fallen, in denen der
ei und Landwirt weiß, daß er befallenes Getreide hat, iſt es
beſten, die Ablieferung möglichſt raſch vorzunehmen und das
eide als kornkäferbefallenes zu deklarieren. Wenn dann ein
hig erfolgt, ſo iſt dies immer noch billiger, wie wenn der Käfer
gere Monate im Getreide frißt und dadurch der ſtarke
Ge=
zsſchwund entſteht. Die Abzüge werden gemacht, um das
be=
ne Getreide entſeuchen zu können. Bei Poſten, die der Bauer
Futterzwecke aufbewahren muß, empfiehlt es ſich, ſo vorzu=
„ daß zunächſt mit einer ſcharfen Windfege die äußerlich
an=
nden Käfer abgeblaſen werden. Die abgeblaſenen Käfer ſind
mmenzukehren und am beſten zu verbrennen. Das
Futterge=
läßt man dann ſchroten oder quetſchen. In geſchrotetes
Ge=
geht der Käfer zwar, aber es wird verhütet, daß er dort
ablegen kann. Von den Genoſſenſchaften und vom Getreide=
handel iſt zu fordern, daß in den Gegenden, in denen Käfer ſtark
auftreten, Begaſungskammern in erhöhtem Maße aufgeſtellt
wer=
den. Dann kann auch der Bauer kleinere Poſten von 50, 60—100
Zentner die befallen ſind, ſelbſt durchgaſen laſſen und kann ſich und
das Volk ſo vor Schäden bewahren. Vor allem iſt aber vom
Futtermittelhandel dringend zu fordern, daß größte Vorſicht bei
dem Vertrieb der Futtermittel gewahrt wird. Wo Schädlingsbefall
auf dem Speicher feſtgeſtellt wird, muß die Ware unter allen
Um=
ſtanden, bevor ſie an den Bauern herausgegeben wird, begaſt
wer=
den. Das gilt vor allem auch für den ſogenannten Hühnerweizen,
der viel zur Ueberſchleppung des Käfers beigetragen hat.
Schließ=
lich hat auch der Getreidehändler, der Müller und der
Futtermittel=
händler die Pflicht, darauf zu achten, daß Säcke, die dem Bauern
zurückgeliefert werden, auf ſeinem Lager nicht verſeucht werden.
Wo kornkäferbefallenes Getreide zur Anlieferung kommt, muß der
Handel dafür ſorgen, daß dieſes Getreide entſeucht wird, damit
nicht die für das Volksganze notwendige Kornreſerve teilweiſe der
Vernichtung durch den Kornkäfer ausgeſetzt wird. Wenn alle
Be=
teiligten zuſammenhalten und ernſthaft das Problem der
Korn=
käferbekämpfung aufgreifen, dann wird auch dieſe Plage in kurzer
Zeit überwunden ſein.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch auf dem Gebiete der
Korn=
käferbekämpfung weiter gearbeitet wird, und der Reichsnährſtand
ebenſo wie die übrigen zuſtändigen Stellen unterſtützen alles, was
zur Beſeitigung dieſer Seuche beitragen kann. Wenn heute ſchon
Stimmen laut werden, die ſagen, daß die Kornkäferverſeuchung
eine Erſcheinung ſei, die vielleicht ſchon in Kürze zurückgedrängt
wird, ſo läßt ſich über die Richtigkeit dieſer Meinung ſtreiten.
Sicher iſt es aber, daß der Kornkäfer nicht von ſelbſt verſchwindet.
Die Bekämpfung muß unter allen Umſtänden intenſiv durchgeführt
werden. Wenn der Kornkäfer auch einmal in einem Jahr weniger
auftreten wird, wie in einem anderen, ſo kann trotzdem, ſobald die
Lebensbedingungen für den Käfer wieder günſtiger werden, die
Seuche plötzlich wieder anſteigen. Wenn wir jetzt dafür ſorgen, daß
alle Bekämpfungsmöglichkeiten geſchaffen werden, ſo werden wir
und damit das ganze Volk laufend vor den Gefahren dieſer
Ver=
ſeuchung geſchutzt ſein.
Aus Heſſen.
De. Arheilgen. 5. Juni. Goldene Konfirmation. Es
noch erganzend mitgeteilt, daß auch ſolche Gemeindeglieder
er hieſigen Feier der Goldenen Konfirmation teilnehmen
kön=
die vor 50 Jahren auswärts konfirmiert worden ſind. Nur
s notwendig, daß für die Nachmittagsfeier bis Freitag im
ſüurhauſe Anmeldung erfolgt. — „Frohſinn‟. Der
Geſang=
un Frohſinn beteiligt ſich am 2. Pfingſtfeiertag an dem
Lieder=
des Geſangvereins „Sängerbund” Erzhauſen anläßlich ſeines
ſürigen Beſtehens; aktiv verbunden iſt damit ein
Familien=
gergang. Für die Sängerfahrt im Frühherbſt mit Omnibus
ider Verein eine Teilnehmerliſte zirkulieren, in der zur
Ein=
ſithung aufgefordert wird, da ſpäter kommende Meldungen nicht
berückſichtigt werden. — Rotlauf=Schutzimpfung.
Schweinebeſitzer werden auf die beginnende Rotlauf=
Schutz=
wung hingewieſen.
Griesheim, 5. Juni. Ehrenkreuze. Bei der
Bürger=
eſerei ſind 148 Ehrenkreuze für Frontkämpfer eingetroffen, die
ſeiſt von den Empfangsberechtigten abgeholt werden können. —
ſedbereinigung Griesheim. Im Gaſthaus „Zum
Bür=
uf” fand eine Sitzung der Landeskommiſſion ſtatt. An der
fung nahmen teil die Bürgermeiſterei, der Gemeinderat, die
ſühe Vollzugskommiſſion ſowie Vertreter des Miniſteriums,
Rulturbauamts, der zuſtändigen Forſtämter, des
Feldberei=
rſagsamtes Starkenburg, des Heſſ. Hochbauamtes, des
Natur=
ſuts uſw. Die Tagesordnung beſtand in der Prüfung des
all=
mnen Meliorationsplanes, wobei insbeſondere die nach den
ſtüſſen, der örtlichen Vollzugskommiſſion vorgeſchlagenen
ſtregulierungen, Anlage der Wege und Gräben ſowie die
Be=
mung des erforderlichen Bau= und Siedlungsgeländes end=
I feſtgeſtellt wurden. Der Inhalt der Bereinigungsfläche
be=
zirka 1700 Hektar, hiervon ſind 1100 Hektar Ackerland, 500
ür Wieſen, 25 Hektar Waldungen und 75 Hektar öffentliche
tigen.
Ober=Ramſtadt, 4. Juni. NSV.=
Kinderlandver=
hit ung. Heute kamen hier für dieſes Jahr die erſten
er=
higsbedürftigen Kinder an, und zwar 13 Knaben und
Mäd=
taus dem Kreis Gelnhauſen. Sie werden für vier Wochen
ſi hieſiger Familien ſein,
d. Nieder=Kinzig, 4. Juni. Fahnenweihe. Die
Orts=
dwe der NSDAP. Etzengeſäß hielt dieſer Tage im Saale von
ſcher ihre Fahnenweihe ab. Kreisleiter Pg. Schwinn erſchien
kgleitung des Perſonalamtsleiters Pg. Klingler und ſchritt
ront der angetretenen PO. und SA. ab. Ortsgruppenleiter
Wamſer begrüßte Partei= und Volksgenoſſen und wies auf
eintſtehung der Ortsgruppe hin, die im September 1931 von
WVenigen gegründet wurde. Alsdann nahm er in feierlicher
ſt die Weihe der Fahne vor und übergab ſie dem
Fahnen=
dr. Die PO.=Kapelle trug mit ihren flotten Marſchweiſen
Uhnbelingen der Feierſtunde bei.
b. Spachbrücken, 5. Juni. Von der Scheune geſtürzt.
inem hieſigen Landwirt war ein 18jähriges Mädchen damit
äftigt. Stroh von der Scheune herunterzuwerfen. Durch einen
Aritt ſtürzte ſie ab und mußte mit einem Schlüſſelbeinbruch
Kopfverletzungen in das Stadtkrankenhaus Darmſtadt
ver=
ſot werden.
. König i. O. (Stahlbad), 5. Juni. Die Betriebsgemeinſchaft
Elfenbeinwarenfabrik G. L. Rodenhauſer unternahm ihren
eüthrigen Ausflug an den Rhein. Mittels zweier Omnibuſſe
udie Fahrt nach Bingen, um nach Ueberfahrt nach Rüdesheim
Tiederwalddenkmal und dann Aßmannshauſen zu erreichen.
ſchönſtem Wetter begünſtigt, ging die Fahrt zu Schiff nach
ſoar und von dort wieder zurück nach Bingen, wo die Om=
Ue eine fröhliche Arbeitsgemeinſchaft aufzunehmen hatten. Die
Ydliche Kameradſchaft, insbeſondere der Betriebsführer trug
ktlich dazu bei, den Tag ſo zu geſtalten, daß Volks= und Be=
Tgemeinſchaft im wahrſten Sinne des Wortes ſich verwirk=
Dichkerkag in Babenhauſen am 16. Juni 1935.
Der Ruf unſeres alten ſchönen Städtchens, das lange genug
im Dornröschenſchlaf lag, breitet ſich immer mehr aus. Vor
eini=
gen Wochen erſt hat die mittelalterliche Hanauer Grafenreſidenz
beim Beſuch des Hiſtoriſchen Vereins neidloſe Bewunderung
er=
regt und überall wegen ihrer Fortſchritte in der Erhaltung und
Pflege der alten ſchönen Fachwerkbauten viel Anerkennung
ge=
funden. Jetzt ſteht Babenhauſen ein neuer großer Tag bevor. Es
hat die Dichter und Schriftſteller aus Heſſen und Heſſen=Naſſau
für Sonntag, den 16. Juni, zu ſich eingeladen. Und dieſe werden
mit ihrem Verbandsgauführer Dr. Geiſow an der Spitze am
Morgen des 16. Juni hier eintreffen. Im maleriſchen,
althiſtori=
ſchen Schloßhof findet vormittags eine öffentliche
Morgen=
feier ſtatt, in deren Mittelpunkt eine neue Dichtung vorgeleſen,
wird. Umrahmt wird dieſe Feierſtunde von muſikaliſchen
Darbie=
tungen der NS.=Fliegerkapelle und von heimiſchen NVolkstänzen.
Am Nachmittag wird unter ſachkundiger Führung den Gäſten das
alte Städtchen mit ſeinen vielen Schönheiten gezeigt werden.
Ein großer „Bunter Abend” wird die Bevölkerung
Ba=
benhauſens und der ganzen Umgebung im Saalbau „Deutſcher
Hof” mit den Dichtern und Schriftſtellern vereinen, die ſelbſt zu
Wort kommen ſollen und aus ihren eigenen Werken der Proſa
und Lyrik Ernſtes und Heiteres vortragen.
„Die Heimat ruft!” iſt der Dichtertag in Babenhauſen
überſchrieben. Die heſſiſche Heimat ruft an dieſem Tage alle, die
in den Städten und auf dem Lande leben, nach Babenhauſen zu
W3.
einer großen Kulturgemeinde zuſammen.
Dp. Zwingenberg, 5. Juni. Gemeinderatsſitzung.
Geſtern vormittag 11 Uhr fand auf dem Rathaus eine öffentliche
Gemeinderatsſitzung ſtatt. In dieſer Sitzung wurden der vor
kur=
zem beſtätigte Bürgermeiſter Kiſſel und Beigeordneter Dickler
durch das Kreisamt Bensheim in ihr Amt eingeführt. Als
Ver=
treter des Kreisamtes waren die Herren Regierungsvat Dr. Fuchs
und Verw.=Sekretär Meyer erſchienen. Herrn Bürgermeiſter Kiſſel
wurde der Dank und die Anerkennung der Kreisbehörde für ſeine
bereits zweijährige Tätigkeit als kommiſſ. Bürgermeiſter
ausge=
ſprochen, welcher das Vertrauen der NSDAP. genießt.
Bürger=
meiſter Kiſſel dankte für dieſe Ehrung und verſprach, das
Ge=
meindeſchifflein ſtets mit ſicherer, zielbewußter Hand, führen zu
wollen. Nach einem „Sieg=Heil” auf den Führer verpflichtete nun
Herr Bürgermeiſter Kiſſel den Beigeordneten Pg. Dickler, welcher
einen Rückblick auf die Entwicklung der Partei in Zwingenberg
gab und ſeiner Hoffnung auf eine beſſere Zukunft Ausdruck
ver=
lieh. Mit einem dreifachen „Sieg=Heil” auf den Führer endete
die diesmalige Sitzung.
Em. Heppenheim a. d. B., 4. Juni. Wiederſehensfeier.
Die Angehörigen der 2. Batterie des Feldartillerie=Regts. Nr. 25
kamen vom 1.—3. Juni zu einer Wiederſehensfeier hier zuſammen,
an der zahlreiche Kameraden aus nah und fern teilnahmen. Den
Begrüßungsabend im Goldenen Anker eröffnete Kamerad Willy
Schül. Die Feſtrede hielt Kamerad Dekan von der Au=
Gunters=
blum. Am Sonntag vormittag fand nach einer Totenehrung am
Grabe des den Heldentod geſtorbenen Kameraden Drackert, ein
Rundgang durch die Stadt unter Führung des Heimatforſchers
Dr. H. Winter ſtatt. Nachmittags war ein Spaziergang der
Ka=
meraden zur Starkenburg, an den ſich abends der gemeinſame
Beſuch des Freilichtſpiels „Jörg Ankel” auf dem hiſtoriſchen
Marktplatz anſchloß.
Be. Gernsheim, 5. Juni. Achtet auf Eure Kinder. Der
etwa zweijährige Sohn der Familie Eger riß eine mit heißem
Kaffee gefüllte Kanne vom Tiſch. Der Inhalt ergoß ſich über das
Kind, das ſchwere Brandwunden am ganzen Körper davontrug.
Nach ärztlicher Behandlung mußte das Kleine in das Städtiſche
Krankenhaus Darmſtadt verbracht werden. An ſeinem Aufkommen
wird gezweifelt.
— Gernsheim, 5. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
4. Juni 2.19 Meter, am 5. Juni 2.11 Meter, morgens 5.30 Uhr.
90 Jahre Männergeſangverein Münſter, Kr. Dieburg
Am 13. und 14. Juli d. J. begeht der Männergeſangverein
Münſter die Feier ſeines 90jährigen Beſtehens. Faſt ein
Jahr=
hundert ſteht der Verein alſo ſchon im Dienſt deutſcher Kultur,
deutſcher Poeſie und des deutſchen Liedes. Immer hat es der
Verein ernſt genommen mit dieſer freiwilligen Pflicht. Immer
war der Verein mit ſeiner treuen Sängerſchar zur Stelle, wenn
es galt, bei gemeinſamen größeren Feiern mitzuwirken, oder ein
liebes verdientes Mitglied auf ſeinem letzten Gang zu begleiten.
Es gab kein Feſt, das nicht durch den Geſang geſchulter Stimmen
verſchönert wurde. In den letzten Jahren und namentlich ſeit der
nationalen Erhebung hat ſich der M. G.V. ganz in den Dienſt der
Volksgemeinſchaft geſtellt. Wenn der Ruf an ihn ergeht, eine
nationale Feierſtunde, gleich welcher Art, zu verherrlichen, ſtellt
ſich der Verein zur Verfügung. Ein günſtiges Geſchick führte dem
Verein vor bald 15 Jahren Herrn Chormeiſter Küchler=
Duden=
hofen als Dirigenten zu. Unter ſeiner Stabführung erreichte der
Verein in jeder Beziehung einen beachtungswerten Stand.
So begeht der M.G.V. Münſter, ganz auf dem Boden des
neuen Deutſchland und mitten in der Volksgemeinſchaft ſtehend,
auf dem Turnplatz des Turnvereins ſein Jubiläum. Der
Feſtkom=
mers am Samstag abend, wird unter anderem ausgefüllt mit
Ehrung verdienter Mitglieder. Am Feſtſonntag vormittag findet
im Schützenhof ein Wertungsſingen ſtatt. Anſchließend an den
Feſtzug kommt auf dem Feſtplatz der Maſſenchor „Volk” von
Hein=
richs der unter der Führung des Dirigenten Küchler ſtehenden
Vereine zur Aufführung. Nicht unerwähnt wollen wir laſſen, daß
eine Anzahl Vereine ihre Zuſage bereits erteilt haben, ſo daß
ſchon heute mit ſtarkem Zuſpruch gerechnet werden kann.
Be. Dornheim, 1. Juni. Aus Anlaß des 25jährigen
Be=
ſtehens veranſtaltete der Turnverein Dornheim eine
Tur=
nerfeſtlichkeit. Leichtathletiſche Kämpfe füllten den Tag aus Am
Abend fand man ſich dann zuſammen, um in einem gemütlichen
Abend das Beſtehen zu feiern. Volkstänze Reigen und eine
An=
ſprache des Vereinsführers wechſelten in bunter Reihenfolge.
Be Wolfskehlen, 5. Juni. Wieder Pfahlbautenfunde.
Zwiſchen Wolfskehlen und Griesheim iſt man bei
Entwäſſerungs=
arbeiten des Bruchgeländes in der Nähe des Landgrabens
zwi=
ſchen „Hitlersmühle” und der „Hochbrück” auf ſenkrecht im Boden
ſteckende Eichenpfähle geſtoßen. Zweifellos handelt es ſich hierbei
wieder um eine Pfahlbauſiedlung, wie man ſie vor Jahren bei
Goddelau und Crumſtadt ebenfalls fand. Die Stämme, die man
in der Erde fand, haben eine Dicke von durchſchnittlich 32 bis 36
Zentimeter. In der Nähe fand man Knochen von Tieren, die eine
Mindeſtgröße wie die eines Pferdes haben mußten. Die näheren
Unterſuchungen ſind noch im Gange, jedoch werden wir die Sache
weiter verfolgen.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 6. Juni
6.00: Choral, Morgenſpruch; Gymnaſtik. 7.00: Hamburg:
Frühkonzert. Stettiner Konzertorcheſter. Ltg.: R. Plato.
In der Pauſe, 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand. 8.10:
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Bad Sooden=Allendorf:
Frühkonzert. Ltg.: F. Scharge. 9.00: Nur Trier und
Koblenz: Werbekonzert. 9.15: Nur Trier und Koblenz:
1. (9.15): Opernarien für Koloraturſvpran. 2. (9.30):
Auf der Napoleonsbrücke im Martertal. Erzählung.
3. (9.45): Zigeunerlieder von Joh. Brahms. 10.00:
Sendepauſe. 10.15: Stuttgart: Schulfunk:
Volksliedſin=
gen. 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
11.00: Werbekonzert. 11.20: Meldungen. 11.30:
So=
zialdienſt. 11.45: Bauernfunk.
12.00: München: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Dazw.:
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15:
Wirt=
ſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40:
Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Frankfurt:
Nachr, der Gauleitung. 15.15: Kinderfunk: Das
Stecken=
pferd. Ein Funkſpiel.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Kunſtbericht der Woche,
16.35: Einmaleins für Gartenfreunde. Von O. Nebelthau.
16.45: Theod Seidenfaden: Vom deutſchen
Gefolgſchafts=
ethos. 17.00: Bad Wildungen: Nachmittagskonzert.
18.30: Boots=Fluß=Zelt. Ein Sommerſang mit Dichtungen
von Eichendorff und Mörike. 18.55: Meldungen.
19.00: Berlin: Dr. Berendt: Die 13. große deutſche
Rund=
funkausſtellung. Anſchl.: Saarbrücken:
Unterhaltungskon=
zert. Kapelle E. Kaſper. 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.:
Tagesſpiegel. 20.15: Schweizer Muſik. Ltg.: Chr. Lertz.
21.25: Erziehung zur wahren Weiblichkeit. Sketſch von
H. Geck. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr.,
Sport. 22.20: Freiburg: Volksmuſik. 23.00: Köln:
Reichsſendung: Zeitgenöſſiſche Muſik. Ltg.: Dr.
Buſch=
koetter. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik. Ltg.: F. Droſt.
OMislien dansänmnn
Donnerstag, 6. Juni
Reichsſendung: 23.00: Zeitgenöſſiſche Muſik. Ltg.:
Dr. Wilhelm Buſchkötter.
München: 19.35: Boris Godunow. Oper in 9 Bildern
von M. Mouſſorgſky. — (19.25): Einſihrung in die Oper.
Leipzig: 20.10: Rund um Europa. Konzert des Leipziger
Sinfonieorcheſters. Ltg.: Generalmuſikdir. Weisbach.
Frankfurt: 21.25: Erziehung zur wahren Weiblichkeit,
Sketſch von Hanns Geck.
Bukareſt: 20.00: Götterdämmerung von Wagner.
Brüſſelefrz.: 20.00: Ballettmuſik.
Kaſchau: 20.00: Carmen, Oper von Bizet.
Budapeſt: 20.10: Konzert der Philharmon, Geſellſchaft.
Mailand: 20.55: Orcheſter und Geſang.
Warſchau: 21.00: Beethovenmuſik.
Wien: 21.05: Konzert a. d. Joſephsplatz.
London: 22.10: Moderne Tanzmuſik.
13
Darmstadt
Ludwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 154
Reich und Ausland.
56 000 Todesopfer der
Erdbeben=
kakaſtrophe in Belutſchiſtan.
London. Wie aus Quetta berichtet wird,
beträgt die Zahl der bei dem Erdbeben in
Quetta und Umgegend ums Leben gekommenen
Perſonen nach amtlichen Schätzungen 56 000. Ohne
die unaufhörlichen Bemühungen der
Rettungs=
mannſchaften, die ſich hauptſächlich aus Militär
zuſammenſetzen, würde die Kataſtrophe noch
er=
heblich größer ſein. Innerhalb von zwei
Stun=
den nach dem Einſturz der Stadt hat das Militär
nicht weniger als 10 500 Perſonen lebend aus den
Trümmern geborgen.
„Graf Zeppelin”
zur Weiterfahrt nach Rio de Janeiro geſtartet.
Hamburg. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
ſtartete am Mittwoch, 11 Uhr MEZ., in
Pernam=
buco zur Weiterfahrt nach Rio de Janeiro.
Der Bergrutſch am Tatzelwurm beendet.
Oberaudorf. Der große Bergrutſch am
Tatzelwurm bei Oberaudorf ſteht nun endgültig
ſtill. Eine Gefahr für das urſprünglich bedrohte
Gebiet beſteht nicht, ebenſo nicht für
Bergwan=
derer. Das Landſchaftsbild des Sommer= und
Winterkurorts Oberaudorf iſt nicht beeinträchtigt,
ſondern eher noch romantiſcher und alpiner
ge=
ſtaltet worden.
Expreß=Omnibus mit Laſtzug zuſammengeſtoßen.
17 Perſonen verletzt.
Kyri tz. Auf der Berlin—Hamburger Chauſſee,
in der Nähe von Wuſterhauſen, ereignete ſich am
Dienstag ein ſchweres Verkehrsunglück. Der
täg=
lich zwiſchen Berlin und Hamburg verkehrende
Hamburger Expreß=Omnibus „Vaterland”, ſtieß
unweit der Schwenzegruppe mit dem Laſtzug einer
Privatfirma, deſſen Anhänger zwecks Reparatur
aufgebockt war, zuſammen. Der Anhänger des
Laſtzuges kippte um und riß den
Perſonenomni=
bus mit um. Das Vorderteil des Expreßwagens
wurde vollſtändig eingedrückt und die
Unglücks=
ſtelle bot ein furchtbares Bild der Zerſtörung.
Von den 18 Fahrgäſten des Perſonenomnibuſſes
wurden 17 verletzt, darunter vier ſchwer. Die
Ver=
letzten fanden Aufnahme im Kyritzer
Kranken=
haus und wurden dort verbunden. Lebensgefahr
beſteht bei keinem der Verletzten. Nach den
bis=
herigen Feſtſtellungen ſoll der Führer des Expreß=
Omnibuſſes die Schuld an dem Zuſammenſtoß
Nasen..
Todesurteil im Mordprozeß Titze.
Glogau. Das Schwurgericht Glogau
verur=
teilte am Dienstag den zwanzigjährigen Otto
Titze aus Primkenau wegen Mordes an der
gleich=
altrigen Hausangeſtellten Emma Ernſt aus
Glo=
gau zum Tode.
Dammbruch bei Aroſa.
Bern. Bei Aroſa brach am Dienstag der
Damm des kleinen Pretſch=Sees. Die Waſſer
er=
goſſen ſich über die ganze Gegend. Beſonders
be=
troffen wurde der Weiler Litzrüti, wo ein Haus
und zwei Ställe fortgeriſſen wurden. Ein Teil
der Bahn Chur-Aroſa wurde überſchwemmt.
Menſchenleben ſind glücklicherweiſe nicht zu
be=
klagen. Der Bahnverkehr wird durch Umſteigen
aufrechterhalten. Später gelang es, das Waſſer
einzudämmen.
Sieben Perſonen erſtickt aufgefunden.
Paris. In Paris wurde in einer Wohnung
eine Familie, beſtehend aus dem Vater, Mutter
und fünf Kindern, erſtickt aufgefunden. Es
han=
delt ſich nachweislich um einen Unfall.
Der Doppelſelbſtmord in der Schorfheide.
Joachimsthal. Der Doppelſelbſtmord in
der Schorfheide iſt jetzt aufgeklärt. Es konnte
feſt=
geſtellt werden, daß es ſich bei den Toten um den
59 Jahre alten jüdiſchen Fabrikanten Paul S.
und die 25jährige Artiſtin Hanny Iven handelt.
Beide waren mit einem Wagen, den ſie in Berlin
gemietet hatten, nach Eberswalde gefahren. Hier
haben ſie an Verwandte und Freunde
Abſchieds=
briefe geſchrieben und fuhren dann in die
Schorf=
heide, wo ſie ſich mit Opium und Veronal
vergif=
teten. Der Grund zu dem Selbſtmord der
Bei=
den ſcheint ein unglückliches Liebesverhältnis zu
ſein.
Haft du ſchon ein Los?
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
England feierke den 20. Geburkstag des Königs mit einer großen Parade.
Donnerstag, 6. Juni 1935
fahren, im Jal
hrüt. Ein einzelnes
Kautereſit in.
Feanun Loites. beilte
Hin drer berſchiedenen
Feriun imn Zuleie.
ſetduifſs, in die der
dem tenderntloie.
benden Vericht über
Tic die Ereigniſſe. d
Pa einer ungelehrien
Anatürlichen Tempo 4
16 Graufen, die lein
a lomnte, und ma
kurein in einer gte
Femnerung an die Erz
Mrßia Ataman iſt
bmes, die halb gebat
bifen gerieben, zur Ge
Hine Fauſt wird. Nat
W einer Nazia von
ffr d38 Angebot, in
SMin zermürbt und de
Sw vird zum Tode be
M bittet ſie um eine
Am Montag feierte König Georg V. von England ſeinen 70. Geburtstag, der mit einer großartigen Parade begangen wurde. Eine unüberſehbönmacht fällt der erlö
begeiſterte Menſchenmenge jubelte dem König und der Königin bei ihrem Erſcheinen zu. — Unſer Bild zeigt den Vorbeimarſch der Leibgarde Auz vor ihrem Tode
Buckingham=Palaſt vor dem König (K). (Scherl=M.)
m Gefängnisabende
etens zu erzählen,
„Iidenziöſe Bearbeitung
Drei merikaniſche Dörfer durch Wolk W
Ikalieniſche und franzöſiſche Abordnungen
beim Blindenkreffen in Skukkgark.
In Stuttgart fand in dieſen Tagen ein deutſches Blindentreffen ſtatt, bei dem
Reichskriegsopfer=
führer Oberlindober anweſend war und eine Rede hielt. Zur Tagung war auch eine Abordnung
italieniſcher und franzöſiſcher Kriegsblinder erſchienen. Unſer Bild zeigt hier den Führer der
deut=
ſchen Kriegsopfer und Hinterbliebenen Oberlindober (links) und weiter rechts den
franzöſi=
ſchen Vertreter Amblag=Paris, Generalſekretär Dr. Plein=Stuttgart, Bezirksobmann
Mar=
tinat=Rom und Generalſekretär Beccaſtrini=Rom. (Weltbild=M.)
Sowjekruſſiſches Baggerſchiff
in Deſte Ner beiſalenl.
Moskau. Das ſowjetruſſiſche Baggerſchif
„Tſchernyſchewſki”, mit einer Beſatzung von 47
Mann, erlitt während eines Sturmes im Weißen
Meer ſchwere Beſchädigungen und iſt ſeitdem
ver=
ſchollen. Drei Schleppdampfer ſind, ausgelaufen,
um das Schiff zu ſuchen. Bisher iſt einer der
Dampfer zurückgekehrt. Er barg auf einer
un=
bewohnten Inſel 15 Leichen der Beſatzung des
verſchollenen Schiffes. Die Nachforſchungen
wer=
den fortgeſetzt.
Flugzeuge auf der Suche nach den verſchollenen
Dampfern.
Archangelſk. Zur Suche nach dem
ſowjet=
ruſſiſchen Bagger=Dampfer „Tſchernyſchewſki”, der
mit einer Beſatzung von 47 Mann im Weißen
Meer verſchollen iſt, und zwei weiteren kleineren
Dampfern, die mit 53 Mann vermißt werden,
waren zahlreiche Flugzeuge aufgeſtiegen, die
je=
doch nach Archangelſk zurückehrten, ohne die
ver=
ſchollenen Dampfer aufgefunden zu haben. Man
befürchtet, daß die Schiffe in ſtarken Sturm
ge=
raten und geſunken ſind.
Ueberall ſieht man jetzt die „braunen” Männer
mit den Arbeitsbeſchaffungsloſen. Sie geben dem
Straßenbild ein beſonders Gepräge. (Sch =M.)
Seeräuber greifen Munitionstransportſchiff an.
Schanghai. Auf dem Weſtfluß, in der
Provinz Kwantung, überfielen, fünf
Seeräuber=
boote ein engliſches Munitionstransportſchiff. Das
in der Nähe befindliche Kanonenboot „Cicala”
feuerte auf die Seeräuber und ſetzte zu ihrer
Ver=
folgung einen Kutter ein. Die Seeräuber konnten
jedoch an Land fliehen, wo aber chineſiſches
Mili=
tär ſofort die weitere Verfolgung aufnahm.
Mandſchuriſcher Militärzug zur Entgleiſung
gebracht.
Hſingking. Nach einer amtlichen
Mittei=
lung haben in der Nacht vom 2. zum 3. Juni
Banditen bei Tungliao (früher genannt Paiyin=
teilai) einen mandſchuriſchen Militärzug zur
Ent=
gleiſung gebracht. Die Lokomotive und 9 Wagen
wurden zertrümmert. Dabei fanden drei
mandſchu=
riſche Soldaten den Tod, eine große Anzahl wurde
verletzt. Die Banditen ſind in Richtung Kailu
geflüchtet. Mandſchuriſche und japaniſche
Kaval=
lerie hat ihre Verfolgung aufgenommen.
bruch vernichkek. — Hunderke von Tocu 1. der bic a
Mexiko=Stadt. Eine furchtbare Ncruhime Jugend verbrad
kataſtrophe vernichtete am Montagnachmittag )cwernement von Jelat
in der Nähe von Mexiko=Stadt gelegenen Däicaitz mit fruchtbaren
San Pedro, Actopan und San Gregorio. M nulte Bäume ein
Zahl der Toten wird auf 150 bis 200 geſchrM0. Inmitten einer
Gegen 15 Uhr ſetzte an den Hängen des Ajuupſien Komfort und je
Bergmaſſivs ein Wolkenbruch von ungewöhnläyſ ier erfreute ſich
iun Gütern, denen
Heftigkeit ein. Rieſige Waſſermaſſen ſtürzten. A0 bonnte der von 9
den Hängen in die Ortſchaften, alles mit nach ſeinem Geſchm
reißend.
Die Einwohner von San Pedro und Actchaen Vater zum Beiſt
waren, als das Unglück hereinbrach, in der Kid um ſie dort in einer
verſammelt. In wenigen Sekunden ſtieg Mu. Er hauptete, ni
Waſſer zwei Meter hoch. Alle Kirchenbeſuchemweüdlich behandelt w
tranken. Die Flutwelle ſetzte mit außerordrg iolen Blumengarte
MSiſchſchmuck in ein
licher Geſchwindigkeit ihren Weg fort und M Gegenſtände des t3
reichte bald darauf das Dorf San Gregorio,An und mußten oft t.
bisher 22 Tote gezählt werden. Die ſofort M0 uns gelangten
geleiteten Rettungsmaßnahmen der aus Mſt on die Decke
Hauptſtadt herbeigeeilten Feuerwehren, wur/K ſch erinnere mich
dadurch erſchwert, daß die Einwohnerſsichtl Pater einmal h.
Widerſtand leiſtete und forderte, man ſolle M/ Goübernements
ihre Toten belaſſen. Augenzeugen berichten Aill, ſeinen Liebling
ſchütternde Einzelheiten der Kataſtrophe. M Beförderungszeiten
heimgeſuchten Ortſchaften ſind von einer 50 —eb Miten, Champa
Rin im Alter von
timeter dicken Schlammſchicht überzogen. Die Ahe ſch ſe gus den
naue Zahl der Todesopfer iſt naturgemäß R9c — ſch
hat=
nicht bekannt. Eine private Schätzung ſpricht Nur beſcheden vare
gar von etwa 400 Toten.
nanchmal ans Pha
Das Unwetterunglück in Mexiko.
Mexiko=Stadt. Präſident Cardenas
ſuchte am Dienstag das Unwettergebiet.
Ausmaß der Verwüſtungen iſt doch nicht ſo ach
wie man anfänglich befürchtet hatte. Trotzse
ſchätzt man die Zahl der Toten zwiſchen 100 I
150. Bis zum Mittag waren 29 Leichen geborr
Wie ſich herausſtellte, haben die Häuſer der
wüſteten drei Dörfer den Waſſermaſſen veralls
nismäßig gut ſtandgehalten. Der Leiter des Wf
desdiſtrikts weilte ebenfalls im Unwetterge=
Er ordnete die ſofortige Abſendung von genü=k
Lebensmitteln und Rettungsmannſchaften an.— r ch
dich,
Standen bilen, Ger
rnd Eich Kru g
Ened-MF M einem Nale
400 Jahre alke M
durch
eterleichet s
Die berühmte Mohammed=Ali=Moſchee in Kairo, die 400 Jahre alt iſt, drohte einzuſturd..
trug deshalb den oberſten Teil des großartigen Bauwerkes ab und verſteift den Bau ietzt w
Scherl14
ne.
Suds tit zu
eie Miger Dr
2 Bülnſcheſt
Lundungen! Setbi
Bes Gir dar
Eeint Mach
elaenel ch. Wein
[ ← ][ ][ → ]zuerstag, 6. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 154 — Seite 9
AMAOUTOA VATAAAU
Das Leben des weiblichen Räuberhauptmanns Marussia Ataman
Urheberrecht:
Bearbeitet von Dr. A.
„Dammert=Preſſedienſte G.
Litung
Die lebenswahre Geſchichte
einer rufſiſchen Geheimagenkin.
or. 17 Jahren, im Januar 1918 brach der ruſſiſche
Bürger=
uus. Ein einzelnes Menſchenleben war wertlos,
Einzel=
üce unintereſſant im Vergleich zu dem ungeheuren Erleben
enzen Volkes. Heute, da die ruſſiſche Revolution und das
ſwten ihrer verſchiedenen Etappen bereits Geſchichte geworden
bt man im Innerſten erſchüttert vor der grauenhaften Fülle
glebniſſes, in die der Ablauf der Tragödie den Einzelnen
zwang.
n dem tendenzloſen und auf jeden rhetoriſchen Schmuck
zenden Bericht über die Abenteuer der Marußja Ataman
ſſich die Ereigniſſe, die man bisher meiſt nur unter
An=
dig einer umgekehrten Zeitlupe zu ſehen gewohnt war, in
natürlichen Tempo ab. Man ſieht in eine Epoche voller
und Grauſen, die kein Schriftſteller, ſondern nur das Leben
ſun konnte, und man erlebt den Schreckensweg einer
burerin in einer atemraubenden Spannung, die in uns
ſinnerung an die Erzählungen Edgar Allan Poes wachruft.
harußja Ataman iſt die Tochter eines ruſſiſchen
Land=
ſunnes, die halb gepackt von Abenteuerluſt, halb von den
ſipſſen getrieben, zur Geheimagentin und ſchließlich Räuberin
ſene Fauſt wird. Nach einem abenteuerlichen Leben wird
einer Razzia von den Bolſchewiſten verhaftet. Man
hr das Angebot, in die Dienſte der Tſcheka zu treten, ſie
ihnt zermürbt und des Lebenskampfes müde ab. Marußja
m wird zum Tode verurteilt. Nach ihrem letzten Wunſch
bittet ſie um eine Zigarette. Kaum hat ſie den letzten
emacht, fällt der erlöſende Schuß.
farz vor ihrem Tode hatte ſie Gelegenheit, während der
he Gefängnisabende einem Mitgefangenen die Geſchichte
lebens zu erzählen, der ſie hiermit ohne Ausſchmückung
indenziöſe Bearbeitung der Oeffentlichkeit übergibt.
1. der Blih aus heiterem Himmel.
Aine Jugend verbrachte ich auf dem Gut meiner Eltern
/suvernement von Jekaterinoflaw. Es war ein wunderbarer
erſtnitz mit fruchtbaren Feldern und einem ſchönen Park,
ſſthuralte Bäume ein etwas bizarrwirkendes Schloß
be=
haſſten. Inmitten einer prachtvollen Natur durften wir den
olteiſten Komfort und jeden nur denkbaren Luxus genießen.
ſehVater erfreute ſich glänzender Einnahmen von ſeinen
ndir Gütern, denen Zuckerraffinerien angegliedert waren,
1 konnte der von Natur verſchwenderiſche Ariſtokrat ein
hnach ſeinem Geſchmacke durchführen. Dieſer Lebensſtil
uhchn nanchmal ans Phantaſtiſche grenzende Formen an. So
ßzmin Vater zum Beiſpiel ſeine geſamte Wäſche nach London
iſte um ſie dort in einer ariſtokratiſchen Waſchanſtalt waſchen
fyn. Er hauptete, nirgends in der Welt könne ein Hemd
ſwildlich behandelt werden wie dort. Obwohl wir einen
nurtevollen Blumengarten beſaßen, wurden ſämtliche Blumen
FM Tiſchſchmuck in einer Hofgärtnerei Italiens beſtellt. So
Gegenſtände des täglichen Bedarfs aus fernen Ländern
ſtu und mußten oft tauſende von Kilometern zurücklegen,
ſizu uns gelangten. Der Weinkeller meines Vaters war
S! an die Decke — meiſt mit franzöſiſchem Champagner —
wül Ich erinnere mich an ein wahrhaft homeriſches Gelage,
ms Ynin Vater einmal veranſtaltete. Er kam von der
Haupt=
ſadt 2s Gouvernements in angeregteſter Stimmung zurück
naſahl, ſeinen Lieblingspferden, die ihn mit für die
da=
halher Beförderungszeiten raſender Schnelligkeit nach Hauſe
ſuzt hatten. Champagner zu kredenzen.
lSion im Alter von zehn Jahren ſchwärmte ich für Aben=
—die ich ſie aus den Romanen von Cooper und Maine=Read
MAch — ich hatte damals noch keine Ahnung, daß mir
ſeiter beſchieden waren, vor denen all die Geſchichten, die
von Andreewſky.
„.m.b.H.”, Berlin W. 35, Regentenſtraße 20.
ich ſo gierig verſchlang, verblaſſen mußten! Mit vierzehn Jahren
bereits war ich eine verwegene Reiterin, ging auf die Jagd
und wußte ſämtliche Schußwaffen zu handhaben. Vielleicht das
Einzige was ich in meiner Jugend gelernt hatte, das mir
während der Revolution von wirklichem Nutzen war!
An einem heißen Julitage des Jahres 1914 wurde in
unſerem Dorfe ein Blatt Papier angeklebt, deſſen Bedeutung
allen anfangs ziemlich dunkel war. Man intereſſierte ſich nur
wenig für Außenpolitik und hatte deshalb die dem Weltkrieg
vorangehenden Verhandlungen gar nicht oder nur oberflächlich
verfolgt. Daher trafen uns die Ereigniſſe des ſchickſalſchweren
Sommers völlig unvorbereitet wie ein plötzlich hereinbrechendes
Unwetter. Das Blatt, vor dem ſich die Bauernmenge, die kaum
leſen konnte, ſtaunend drängte, war der vom Zaren
unter=
ſchriebene Mobilmachungsbefehl, — der erſte und entſcheidende
Schritt zum Kriege! Viele junge Leute unſeres Hausperſonals
wurden als Rekruten eingezogen und mußten zur Armee.
All=
mählich wurde die Dorfbevölkerung von Panik ergriffen. Die
wildeſten Szenen ſpielten ſich ab. So hörte ich einmal laute
Schreie und ſah einen Mann mit zerfetzten Kleidern, von einer
rabiaten Menge verfolgt, in unſer Haus flüchten. Laute Rufe
ertönten: „Ein Serbe iſt da! Schlagt den Hund tot! Ein
Serbe! Ein Serbe!” Kaum hatte ſich der Unbekannte in unſer
Haus gerettet, als mein Vater, vor dem die Bauern die größte
Achtung hatten, auf dem Balkon erſchien. Ein Blick von ihm
genügte, um die Leute, die mit drohend erhobenen Fäuſten vor
dem Schloß lärmten, zum Schweigen zu bringen. „Was iſt
los?” fragte mein Vater. Hundert Stimmen antworteten
zu=
gleich: „Ein ſerbiſcher Handelsreiſender iſt im Schloß.” „Serbien
iſt am Kriege ſchuld!” „Schlagt ihn tot! Schlagt ihn tot!” So
ſahen die ruſſiſchen Bauern den Krieg und ſeine Urſachen! Es
koſtete meinem Vater viel Mühe, den Leuten klar zu machen,
daß die Serben die Verbündeten Rußlands ſeien und daß der
Zar mit ſeinem Heer ins Feld ziehe, gerade um Serbien zu
ſchützen. „Mit den Engländern werden wir ſchon fertig!”
er=
tönte eine Stimme, „der Deutſche iſt ja mit uns!” So zogen
dieſe armen Teufel von Bauern in den Krieg, ohne daß ein
großer Teil von ihnen überhaupt wußte, wer der Feind war!
Das war das ruſſiſche Volk! Feindliche Gefühle gegen England
waren im Dorfe immer noch lebendig. Soldaten, die aus dem
Krieg zurückgekommen waren, bezeichneten aus alter Tradition
England als den Erbfeind. Die Deutſchen dagegen waren im
Volke beliebt. Ein ruſſiſches Sprichwort lautete: Der Deutſche
hat den Affen erfunden. Der Sinn dieſes komiſchen Satzes
war mit Bewunderung gemiſchtes Staunen vor der
Erfindungs=
gabe des Deutſchen, zu dem der einfache Ruſſe deswegen im
allgemeinen emporblickte.
Bald wurde die allgemeine Verwirrung von einer künſtlich
inſzenierten Begeiſterung abgelöſt. Patriotiſche Lieder ſingend,
zogen die Mobiliſierten in die benachbarte Stadt, wo ſie eiligſt
zur Front abkommandiert wurden. Ich ging im Winter mit
meinen Eltern nach Charkow, der Hauptſtadt des benachbarten
Gouvernements, die allmählich zu einem Zentrum des
öffent=
lichen Lebens geworden war. Obwohl die ruſſiſchen Waffen
nicht gerade Erfolge erzielen konnten, lebte die Geſellſchaft in
einem ununterbrochenem Taumel. Leute, die nichts beſaßen,
wurden plötzlich Herren über große Vermögen. Ein beſcheidener
Apotheker beiſpielsweiſe hatte in kürzeſter Zeit durch Lieferung
von Medikamenten an das Rote Kreuz ein Vermögen verdient.
Kleine Gutsbeſitzer verſtanden es mit Hilfe großzügiger
Staats=
kredite Schnapsbrennereien in Munitionsfabriken zu
ver=
wandeln. Man ſchwamm in leicht verdientem Geld.
Wohltätig=
keitsfeſte, Dilettantenvorſtellungen und Bälle löſten einander ab.
Wer Beziehungen hatte und ſich vom Frontdienſt zu drücken
verſtand, paradierte in kriegeriſcher Ausrüſtung. Eine ungeheure
Korruption, von der man zuerſt nur flüſterte, dann aber
unge=
niert laut ſprach griff immer mehr um ſich. Nie war das
Leben in dieſer Provinzhauptſtadt ſo luſtig und ausgelaſſen
ge=
weſen, wie in den Tagen, da Rußlands beſte Söhne ihr Blut
für das Vaterland vergoſſen, während gewiſſenloſe Spekulanten
Feſte gaben, bei denen Wodka und Sekt in Strömen floſſen.
Schon in den erſten zwei Kriegsjahren wurde der Keim zum
Amerikaniſcher Zerſtörer beſucht Europa.
Der neueſte Zerſtörer Amerikas, ein 1500=Tonnen=Kriegsſchiff, hat
ſoeben New York verlaſſen, um eine Europareiſe zu unternehmen.
Das Schiff iſt 114 Meter lang und hat 2½ Millionen Dollar (rd.
7 Millionen Mark) gekoſtet. Der Zerſtörer wird Deutſchland,
England, Frankreich, Spanien und Portugal beſuchen. Man ſieht
ihn hier während ſeiner Ausfahrt aus dem Eaſt River; im
Hinter=
grund die Wolkenkratzer von Manhattan. (Weltbild=M.)
Ausbruch der Revolution gelegt. Die fürchterliche
Desorgani=
ſation, der rückſichtsloſeſte Einſatz von Menſchenmaterial waren
Waſſer auf die Mühlen der revolutionären Parteien, die
all=
mählich, von den Umſtänden begünſtigt, ihr Haupt erhoben.
Nun überſtürzten ſich die Ereigniſſe in raſender Eile. An
den Fronten wurden die ruſſiſchen Armeen immer ſtärker
be=
drängt. Das Land war offenſichtlich kampfmüde geworden. Die
wildeſten Gerüchte durchſchwirrten die Luft. Ueberall witterte
man Verrat. Hohe Militärs, Verwaltungsbeamte, Hofleute, ja
die Zarin ſelbſt, wurden der Spionage zu Gunſten Deutſchlands
bezichtigt. In einer Sitzung der Reichsduma wurde von
Ver=
tretern der radikalen Parteien ganz offen über den drohenden
Zuſammenbruch geſprochen.
Die Ermordung Raſputins, des ſelbſtherrlichen Günſtlings
der Zarenfamilie, war das Fanal zum Ausbruch der Revolution.
Das Chaos brach nach allen Regeln der Pſychologie herein.
Scheinbar über Nacht war die moraliſche Macht des Zaren
er=
ſchüttert, des Mannes auf dem Thron, den das Bolk bisher
wie einen Gott verehrt hatte. Die erſte Revolution brach aus.
Der bis dahin faſt allmächtige Herrſcher des größten Staates
der Welt wurde in ſeinem Palais in Zarſkoje Selo unter
ſtrenge Bewachung geſtellt. Das Heer war nur noch eine
undiſziplinierte Maſſe. Scharenweiſe verließen die Soldaten die
Schützengräben. Ein Meer von feldgrauen Uniformen
über=
flutete die Heimat. Der Erlaß des Arbeiter= und
Soldaten=
rates, die Vorgeſetzten nicht mehr zu grüßen, eine anſcheinende
Aeußerlichkeit, hatte mit einem Schlage dem ſonſt ſo
pflicht=
treuen ruſſiſchen Soldaten jedes Verantwortungsgefühl
ge=
nommen. Als Kerenſki das Erbe des Zaren antritt, iſt das
Schickſal des alten Rußland beſiegelt. —
(Fortſetzung folgt.)
ler ich bitte dich, Marga, reg’ dich doch nicht auf! Schon
9Kranken willen. Georg meint es ſicher nur gut mit dir.”
erraſcht blickt Frau Berching auf Alfons.
iſt mit einem Male unſicher geworden. In den Augen
ders wetterleuchtet es. Hat ſie eine Dummheit gemacht?
enor Szola tritt zu dem Kranken und ſagt freundlich:
½ dir eine jüngere Pflegerin kommen laſſen, lieber Georg.
es wünſcheſt! Selbſtverſtändlich fügen wir uns gern
MAnordnungen.”
Averbeugt ſich vor der Krankenſchweſter. „Doktor Szola!”
Gweſter Margarete!”
ub ſchönes Mädchen ſtellt Szola mit kühler Sachlichkeit
Mar iſt ihm nur, wie die Krankenſchweſter hierhergekom=
Wer hat ſie Georg empfohlen? Wer eingelaſſen und
Purt?
freue mich, mein Fräulein! Sie werden alſo meinen
Mpflegen?"
auf ſeinen beſonderen Wunſch. Herr von Rapp hat
drücklich darum gebeten.”
ſo! Sie kennen alſo unſeren lieben Georg?”
abeſter Margarete wechſelt heimlich einen raſchen Blick
Kranken. Sie lieſt eine Bitte in ſeinen Augen.
Als ich vor einem Jahre nach Südamerika ging, lernte
m von Rapp kennen. Im Geneſungsheim gegenüber, in
ſeit einiger Zeit weile, hörte ich, daß Herr von Rapp
ank ſei. Ich beſuchte ihn, und er bat mich, ſeine Pflege
iehmen.”
„An. Wunſch iſt für uns ſelbſtverſtändlich maßgebend”
Aoktor Szola verbindlich und verabſchiedet ſich bald
*9 Anit Frau Berching.
M Stunden ſpäter kommt Doktor Szola zurück und bittet
Eir Margarete ins Vorzimmer.
habe mit meinem Bruder eine dringende Sache zu
be=
erklärt er, doch Margarete weiß genau, um was es
belt.
oder übel muß ſie draußen bleiben.
da uert einige Minuten, da erſcheint der Arzt wieder im
Aner.
habe eben mit meinem Stiefbruder geſprochen, Schweſter
ROMAN VON WOLEEANG MARKEN
(3
Margarete. Er dankt Ihnen für Bereitwilligkeit, ſeine Pflege
übernehmen zu wollen, aber er hat eingeſehen, daß er ſeine
Schweſter, die ihn über alles liebt, nicht zurückſetzen kann. Herr
von Rapp bittet Sie daher, Ihre Tätigkeit zu beenden. Ich bin
befugt, Ihnen ein Monatsgehalt auszuzahlen.”
Schweſter Margarete entgegnet lächelnd:
„Ich werde natürlich ohne weiteres dem Wunſche des Kranken
Folge leiſten! Aber erſt muß ich bitten, daß mir Herr von Rapp
Ihre Worte beſtätigt.”
„Das geht nicht!” ſtößt Dr. Szola erregt hervor. „Der Kranke
iſt ſehr ſchwach, wir müſſen ihm jede Aufregung erſparen!“
„Ich bedaure! Eine ruhige Frage wird Herrn von Rapp nicht
erregen.”
Sie will nach der Tür zum Krankenzimmer, aber Dr. Szola
ſtellt ſich ihr in den Weg.
„Gehen Sie!” befiehlt er ſcharf.
In dieſem Augenblick klopft es. Mönke erſcheint.
„Herr Dr. Poeck ...
„Bitte, laſſen Sie ihn herein!” ruft Margarete ſchnell, und ehe
Dr. Szola etwas erwidern kann, tritt der Arzt des Erholungsheims
ein.
Dr. Poeck iſt ein Hüne von Geſtalt, blond wie ein Wikinger,
mit einem offenen friſchen Geſicht. Er iſt ſchon fünfundvierzig Jahre
alt, wirkt aber viel jünger.
„Was wünſchen Sie!” fährt Dr. Szola ihn an.
Dr. Poeck iſt mein Name!” entgegnet der Arzt gelaſſen. „Leiter
des Schweſternerholungsheimes.”
„Sie ſuchen — Schweſter Margarete?"
„Ja! Aber in erſter Linie möchte ich den Kranken einmal
ſehen und mit dem ſeltſamen Arzt ſprechen, der ihn behandelt.”
Szolas Geſicht wird fahl.
„Was ſoll das heißen? Ich behandle meinen Stiefbruder! Ich
bin Dr. Szola!”
„So! Hm. Bitte führen Sie mich zu dem Kranken!”
„Was fällt Ihnen ein? Hat Herr von Rapp Sie gerufen?”
„Ja! Durch Schweſter Margarete, Herr .. . Dr. Szola!
Wo iſt der Kranke, Schweſter?”
Das Mädchen deutet nach der Tür, vor der Szola ſteht.
„Wollen Sie mir nicht ſagen ... was das ... zu bedeuten
hat?” ſtottert Dr. Szola.
„Ja!” erwidert Dr. Poeck ruhig. „Ich fürchte, daß man einen
gewiſſen Dr. Szola ſcharf unter die Lupe wird nehmen müſſen!"
„Herr...!"
„Jawohl, unter die Lupe, Herr Dr. Szola! Ich habe die
Me=
dizin, die für den Kranken beſtimmt war, auf Schweſter
Marga=
retes Wunſch unterſucht! Die darin befindliche Doſis Colicerum iſt
imſtande, den Verfall eines Menſchen herbeizuführen.”
„Ihnen iſt das Heilmittel wohl unbekannt?” verſetzt Szola
höhniſch.
„Schweigen Sie!” ruft Dr. Poeck außer ſich. „Entweder haben
Sie fahrläſſig gehandelt oder Sie wollen an Ihrem Stiefbruder
zum Mörder werden! Laſſen Sie mich nun zu dem Kranken!"
Poeck ſchiebt Szola mit einer Bewegung zur Seite.
Georg von Rapp iſt ſehr erregt, als Dr. Poeck an ſein Lager
tritt.
„Ich bin Dr. Poeck vom Schweſternerholungsheim gegenüber”,
ſtellt ſich der Arzt vor. „Ich weiß von Schweſter Margarete, wie
krank Sie ſind. Erlauben Sie, daß ich ein paar Fragen an Sie
richte.”
Der Kranke nickt ſtumm.
„Herr von Rapp, ich habe die Medizin unterſucht, die Ihnen
vermutlich öfter verabreicht worden iſt. Ich habe ſie wieder
mit=
gebracht und fülle die Löſung jetzt in das Glas hier! Bitte nehmen
Sie das Glas und riechen Sie einmal.”
Der Kranke folgt der Aufforderung.
„Koſten Sie ein klein wenig! Spülen Sie dann den Mund
aus! — Schweſter, Waſſer bitte!”
Nachdem Rapp getan, wie ihm geheißen, fragt Dr. Poeck:
„Haben Sie dieſe Medizin regelmäßig bekommen?”
„Ja!”
„Stärker oder ſchwächer?”
„Verſchieden. Manchmal ſtärker ... manchmal ſchwächer. Ich
weiß ja auch nun, was mein Stiefbruder mit mir vorgehabt hat."
In Dr. Poecks Geſicht zuckt es.
Er beugt ſich über den Kranken, deſſen Puls nur ſo fliegt.
„Bringen Sie Waſſer, Schweſter! Streichen Sie Herrn von
Rapp mit einem naſſen Tuch über die Stirn.”
Poeck ſelber flößt ihm ein paar Schluck Waſſer ein.
Nach einer Weile ſcheint ſich der Erſchöpfte wieder zu erholen.
„Gehts etwas beſſer, Herr von Rapp?‟
„Ich danke Ihnen, Doktor!” ſtammelt er.
Da ſtürzt Dr. Szola ins Zimmer.
„Machen Sie, daß ſie fortkommen!” ſchreit er außer ſich vor
Wut. „Er ſtirbt ja unter Ihren Händen!“
„Raus, Giftmiſcher!” brüllt Poeck ihn an. „Wenn Sie binnen
einer Stunde das Haus nicht verlaſſen haben, mache ich die
An=
zeige! Sie gewiſſenloſer Schuft!“
(Fortſetzung folgt.)
Hochdruck-Ouecksilber
dampflampen.
* In den letzten Jahrzehnten hat sich immer wieder gezeigt,
daß eine Steigerung des Druckes eine bessere Ausnutzung der
Naturkräfte und eine Weitung des menschlichen Wirkungskreises
ergibt. Allerdings mußten hierzu erst die Unterlagen durch die
Beschaffung der Baustoffe und die Beherrschung der Eigenschaften
der Werkstoffe herausgebildet werden. Es braucht hier nur auf
die Erfolge bei der Dampfverwertung unter hohem Druck und an
die Fortschritte in der Chemischen Technik erinnert zu werden,
die eintraten, als man bei hohem Druck zu arbeiten gelernt hatte.
Der neueste Erfolg auf diesem Gebiet ist die Verbesserung
der Quecksilberdampflampe durch Einführung höherer Drucke.
Die seither verwandten Lampen, die mit einem Druck von etwa
einer Atmosphäre arbeiten, sind durch die vielfache Anwendung
als Höhensonne in der Gesundheitspflege längst allgemein bekannt
geworden, besonders seit sie so wohlfeil hergestellt werden
kön-
nen, daß auch der Privatmann sich seine eigene Höhensonne
an-
schalfen kann. Das eigenartig fahlgrüne Licht hat die
Verwen-
dung in der Beleuchtungstechnik allerdings so ziemlich
ausge-
schlossen. Durch Steigerung des Betriebsdruckes in der Lampe
auf etwa 150 Atmosphären ist es nun einem holländischen
Ge-
lehrten, dem Physiker C. Bol, gelungen, die Lichtausbeute auf
an-
nähernd das Doppelte einer normalen Glühlampe zu steigern, Ein
Gasfaden von nur einem Millimeter Durchmesser entwickelt sich
in einer wenige Zentimeter langen Quarzröhre, deren äußerer
Durchmesser nur ein Zentimeter beträgt, Auch die
Flächenhellig-
keit steigt ganz beträchtlich. Sie ist 50 Prozent höher als bei
einer Projektionsbogenlampe, Schon dieser Vergleich weist auf
das eigentliche Verwendungsgebiet der neuen Lampe hin.
Noch weiter läßt sich die Flächenhelligkeit steigern, wenn
der Druck auf das Doppelte, also auf etwa 300 Atm.
hinaufge-
trieben wird. Solche Lampen sind allerdings bis jetzt nur für
Ver-
suchszwecke geschaffen worden. Die Flächenhelligkeit geht
bei-
nahe auf das Doppelte hinauf, Für einen Leuchtfaden von 10 mm
Länge benötigt die Lampe bei einer Spannung von 500 Volt eine
Stromstärke von 1,0 Ampere.
Ein wesentlicher Vorteil der Lampe liegt weiter darin, daß
durch die Steigerung des Druckes auch eine Veränderung
im Spektrum und damit in der Farbe eintritt. Die fahle
Farbe wird durch rote Strahlen gemindert und kommt
dem Tageslicht näher. Die Zusammenfassung des Lichtes auf
einen Raum von ganz geringer Ausdehnung macht sie besonders
geeignet für Projektionsapparate und für große Scheinwerfer. Bei
größeren Ausführungen muß allerdings die Lampe durch Wasser
gekühlt werden, Man nimmt an, daß Temperaturen von 10 000
Grad auftreten.
Denkt man nur wenige Jahrzehnte zurück, wo das
Drummond-
sche Kalklicht oder die Petroleumlampe den Gipfel der Leistung
darstellten, dann muß man mit Staunen erkennen, welch
unge-
heurer Fortschritt erzielt worden ist. Was damals z. B. eine
ge-
waltige Lampenmaschinerie in einem der großen Leuchttürme an
den Ufern der Weltmeere nur schwach bewirken konnte, wird
heute von einem kleinen Glasstäbchen, das kaum größer als der
Finger einer Hand ist, weit in den Schatten gestellt.
*Das größte Fernrohr
der Erde.
Den Astronomen sind neue Forschungsaufgaben gestellt
wor-
den. Im Harvard-Observatorium bei Bloemfontein hat man durch
eine Reihe von photographischen Aufnahmen eine Menge neuer
Fixsterne gefunden, mit einer Lichtstärke, die mindestens
20 000mal größer ist als die der Sonne. Aber der Astronom Dr.
Harlow Shapley kündigte bei einem Vortrag in Cleveland an,
daß noch weit größere Ergebnisse zu erwarten seien, denn die
neuen Resultate seien mit Hilfe von Instrumenten erreicht
wor-
den, die nur Sterne einer bestimmten Größe photographieren
können, Jetzt ist man aber dabei, ein noch vollendeteres
Instru-
ment zu bauen, und zwar ein Riesenteleskop, das mit einem
Reflektorspiegel von etwa 5 Meter Durchmesser ausgestattet
wird. Wenn dieses größte Fernrohr der Welt fertig ist, wird
man sogar noch Sterne 22. Größengrades photographieren
können, während bisher die Sterne 18. Größe die kleinsten
waren, die sich photographisch erfassen ließen, Es ist also
ein-
leuchtend, daß das Forschungsgebiet der Astronomen sich um
ein Vielfaches vergrößert.
Die Herstellung des Riesenreflektorspiegels ist sehr schwierig.
Der Spiegel soll in einer New Vorker Glasfabrik hergestellt
wer-
den, aber der erste Versuch ist so mißlungen, daß man die
Ar-
beit jetzt nochmals machen muß. Der erste Guß wurde im März
vorigen Jahres vorgenommen. Damals fanden sich Physiker,
Astronomen und Ingenieure in großer Zahl ein, um dem Ereignis
beizuwohnen. Man bemerkte beim Gießen sogleich, daß sich
kleine Teilchen von der Form gelöst hatten und an der
Ober-
fläche umherschwammen, aber man konnte im Augenblick nichts
tun und mußte das Ergebnis abwarten.
Die Form, in der der Spiegel gegossen wurde, war auf der
Rückseite des zukünftigen Spiegels durch Rippen wabenartig
unterteilt worden, um an Material zu sparen. Die Rippen.
bestan-
den aus keramischem Stoff und waren durch Stahlstäbchen an
der Form befestigt, Infolge der großen Hitze brachen einige
der Stäbchen durch, und die Rippen schwammmen hoch, da sie
spezifisch leichter sind als Glas. Die ganze Gießform wurde
unmittelbar nach dem Gießen in einen großen Ofen mit sehr
hoher Temperatur gestellt, die nur ganz allmählich
vermin-
dert werden durfte, denn durch eine allzu rasche Abkühlung
wären Sprünge und Risse eingetreten. So kam es, daß der
Ab-
kühlungsprozeß erst im Oktober, also nach einem halben Jahr,
so weit fortgeschritten war, daß man die Gießform mit dem
mächtigen Spiegel aus dem Ofen nehmen und näher betrachten
konnte, Es zeigt sich jetzt, daß der Guß unbrauchbar war. Man
hatte gehofft, die Fehler durch Abschleifen beseitigen zu können.
Nach dem Entfernen der Rippenteile mit dem Sandstrahlgebläse
wurden aber so große Fehler sichtbar, daß die Arbeit zur
Besei-
tigung mehr Kosten als ein neuer Guß verursacht hätten, Man
entschloß sich deswegen zur Aufgabe des Gußstückes und schritt
zu einem neuen Guß. Die neue Form wurde allerdings auf Grund
der gemachten Erfahrungen etwas anderes gebaut. Anstelle der
Rippen erhielt die Form halbkugelige Zellen, die zudem durch
hitzebeständige Stahlstäbe an dem Boden der Form befestigt
waren. Der neue Guß ging Anfang Dezember vor sich. Zu seiner
Vorbereitung waren 31 Tage erforderlich. Die große Wanne, in
der die Glasmasse bei einer Temperatur von 1500 Grad
ge-
schmolzen wird, benötigt allein zur Anheizung 10 Tage. Danach
wurden alle Stunde 20 kg fertig gemischte Rohmasse in die Wanne
gegeben. 21 Tage waren hierzu erforderlich, da im ganzen 100 000
kg Glasmasse zum Guß erforderlich waren. Bei der langen Zeit,
die zum Abkühlen erforderlich ist, wird man erst im luni die
Form aus dem Ofen nehmen können. Die Kosten des Gusses be-
tragen etwa 1½ Millionen Mark.
Wie ist nun das ganze Fernrohr aufgebaut: Am Ende einer
oben offenen Röhre, deren Durchmesser gleich der des
Hohl-
spiegels — hier also 5,0 m — ist, wird der Spiegel eingebaut. Er
sammelt die Lichtstrahlen aus dem Weltall auf einen Punkt nahe
am oberen Ende der Röhre, In diesem Punkt ist ein kleiner
ebener Spiegel in der Rohrmitte eingebaut, der die Strahlen nach
der Seite ablenkt, wo sie durch ein Linsensystem betrachtet
wer-
den können. Anstelle des menschlichen Auges kann auch eine
photographische Kamera treten, die das Bild weit besser
festzu-
halten vermag und auch wesentlich empfindlicher ist.
Je größer der Spiegel ist, desto größer ist natürlich auch
die lichtsammelnde Kraft. Der wichtigste Teil des Reflektor-
Teleskops ist also der Spiegel.
Nach Ansicht des amerikanischen Professors Norris hat man
das ideale Material für einen solchen Spiegel noch nicht
gefun-
den. Es müßte hart und dauerhaft sein, aber nicht zu schwer;
es müßte einen verschwindend kleinen Ausdehnungs-
Koeffizien-
ten haben und leicht wärmeleitend sein, so daß es für
Tempera-
turveränderungen möglichst wenig empfindlich wäre. Es muß
eine hohe Fähigkeit besitzen, alle Strahlen von Ultraviolett bis
Infrarot zu reflektieren und müßte durch die Verhältnisse in
einem Observatorium oder Laboratorium nicht verunreinigt und
verändert werden. Aber dieses Ideal ist anscheinend nicht zu
erreichen, und man muß sich mit dem bislang zur Verfügung
stehenden Material begnügen, Für den Spiegel des Mount-
Wilson-Teleskops wollte man anfangs Ouarz als Material
ver-
wenden, aber die Größe des Spiegels machte dieses Vorhaben
unmöglich. Sorgfältig hergestelltes Elas steht dem Quarz ja
auch an Härte und Temperaturbeständigkeit nicht viel nach.
Das Glas muß, um ein Spiegel zu werden, mit einer dünnen
Metallschicht überzogen werden. Für astronomische Zwecke
wurde meist Silber verwendet, neuerdings aber hat man
gefun-
den, daß Aluminium die beste Abdichtung ergibt. Aluminium
bewirkt eine weit größere Rückstrahlungskraft als Silber,
be-
sonders wenn es sich um ultraviolettes Licht handelt.
Der neue Spiegel wird mit seinen fünf Metern Durchmesser
genau doppelt so groß sein, wie der bisher größte, der sich
ebenfalls im Mount Wilson befindet. Mit dem bisherigen
klei-
neren kann man nicht weniger als zwei Millionen Nebulosen
wahrnehmen, die außerhalb des Milchstraßensystems liegen, zu
dessen Nebulose wir selber gehören. Auf 1283 photographischen
Platten hat man schon etwa 4400 Nebulosen gezählt. Es wird
angenommen, daß man dank dem neuen Reflektor-Teleskop etwa
16 Millionen neue Nebulosen wird auffinden können.
Das wird allerdings noch gute Weile haben, denn mit dem
Guß ist der Hohlspiegel noch nicht fertig, er muß noch geschliffen
werden, was nicht Monate, sondern Jahre beansprucht.
*Ausnutzung
der Meeresenergie,
Alle Märchen beginnen mit den bekannten Worten: „Es war
einmal‟. Man könnte alle Abhandlungen über die Ausnutzung der
Energie der Meere mit der gleichbleibenden Redewendung
be-
ginnen: „Wieder einmal glaubt einer das Ei des Kolumbus
ent-
deckt zu haben‟. Lesen wir da in einer technischen Zeitschrift
einen Aufsatz, in dem vorgeschlagen wird, unter der Landefläche
der zukünftigen Flugstützpunkte in den Weltmeeren Maschinen
zur Ausnutzung der Wellenenergie anzubringen. Es ist sehr
be-
greiflich, wenn der Anblick der ewig bewegten Oberfläche der
Meere erfinderisch veranlagte Köpfe zum Nachsinnen veranlaßt,
wie diese unerschöpfliche Kraftguelle zu nutzen wäre. Aber in
allen Fällen sind die Anlagekosten so hohe, daß ein
wirtschaft-
licher Vorteil nicht zu erzielen ist, Schon vor Jahrzehnten hat
der Altmeister des Wasserkraftmaschinenbaues an unserer
Tech-
nischen Hochschule, Geheimrat Prof. Pfarr, in einer Rektoratsrede
die Unwirtschaftlichkeit derartiger Anlagen nachgewiesen. Wenn
auch der Maschinenbau seitdem bedeutende Fortschritte erzielt
hat, im ganzen haben sich die Grundlagen nur wenig verändert.
Der neue Vorschlag stammt von einem deutschen
Kriegsge-
fangenen, der in Italien unfreiwillig Muße genug hatte, um solchen
edanken nachzuhängen. Er will zwischen Schwimmpontons von
300 m Länge, die 200 m auseinanderstehen, eine große Zahl kleiner
Schwimmer anbringen, deren Auf- und Abwärtsbewegung auf eine
sehr lange Kurbelwelle übertragen wird, wodurch eine
Drehbe-
wegung entsteht, die in Kraft umgesetzt werden soll. Setzen wir
voraus, es gelänge wirklich unter Einschaltung eines Gesperres
eine Maschine mit Wellen von 300 m Länge zu bauen, dann ist
der Aufwand sicher so hoch, daß ein wirtschaftlicher
Er-
folg nicht dabei herauskommt.
Ein anderer Vorschlag zur Ausnutzung der Wellenenergie
sieht folgende Anlage vor: Ein weites Rohr führt von der
Meeres-
oberfläche, in die es eingetaucht ist, nach einem luftdichten
Be-
hälter, in den das Rohr von unten her eintritt. Der Behälter liegt
bis zu 10 m über dem Wasserspiegel des Meeres. Eine Luftpumpe
saugt das Meereswasser auf die Höhe des Behälters an. Nach der
Meinung des Erfinders wird nun der Wellenschlag jedesmal eine
gewisse Wassermenge in den Behälter fördern, die er dann durch
ein zweites Rohr nach „einer ruhigen Stelle des Meeres” ableiten
will. Unter Einschaltung einer Turbine soll die im Gefälle
stek-
rende Energie ausgenutzt werden. Leider hat aber der „Erfinder‟
nicht beachtet, daß die Energie der Welle lediglich zu einer
Ver-
minderung des Vakuums in seinem Behälter beim Stoß des
Was-
sers am unteren Ende der Rohrleitung führen wird, nicht aber zu
einer Förderung von Wasser in den Behälter. Daran wird auch die
Versuchsanlage nichts ändern können, die nach der uns
gewor-
denen Nachricht bereits in Biaritz im Bau sein soll. Der
Voll-
ständigkeit halber sei noch erwähnt, daß in dem Steigrohr noch
ein Rückschlagventil vorgeschlagen ist, das den Rückstrom des
Wassers verhindern soll. Daß ein derartiges Ventil zu seiner
Be-
tätigung Energie verbraucht, hat der Erfinder anscheinend auch
nicht bedacht. Bei der geringen, im einzelnen Stoß der Welle
steckenden Energie wird diese wahrscheinlich vollständig durch
das Ventil aufgezehrt.
Auch die vielen Vorschläge für die Ausnützung der
Höhen-
unterschiede in der Wasseroberfläche infolge der Gezeiten sind
bis auf einige wenige, an besonders günstigen Stellen der
Erd-
oberfläche gelegene, wo die Natur die notwendigen
Voraussetzun-
gen geschaffen hatte, alle entweder nicht zur Ausführung gekommen
oder bald wegen Mißerfolge eingestellt worden. Man muß nur an
das Husumer Werk erinnern. Dort wurde vor dem Kriege eine
Anlage erstellt, die längst verkommen und aufgegeben ist. Dabei
ist der Gedanke uralt! Schon vor vielen Jahrhunderten ist er
ver-
öffentlicht worden noch heute begegnet man ihm in alten dicken
Folianten, die sich mit technischen Dingen beschäftigen.
Neben den zwei altbekannten Energiequellen, der
Wellen-
bewegung und dem Höhenunterschied infolge der Gezeiten, ist in
den letzten Jahren, besonders durch den französischen Physiker
Claude, der Versuch gemacht worden, den Unterschied der
peratur des Meereswassers in den verschiedenen Tiefen zun
winnung von Kraft auszunutzen. Ueber seine Versuche ist „Am hänpfe um dei
schiedentlich berichtet worden, Sie waren nicht ohne praktiick,7. Während. 40
Erfolg, allerdings sind auch hier die Aufwendungen so hohes Wiweielt wirb. Ni
eine Wirtschaftlichkeit sehr fraglich erscheint, Es muß h.a ialiche beieltilt.
auch beachtet werden, daß nur in den tropischen Meeren e-i
Nach neueren Nachrichten hat Claude eine Anlage auf u / Molizei emt
10 000 t großen Dampfer erstellt, der seinen Ankerplatz au /
Küste von Brasilien bereits bezogen hat. Das Wasser des dr,cer heimat Weitlt
wird aus einer Tiefe von 2,50 m mit einer Temperatur von ets/M Sühenltchle.
bis 28 Grad durch eine Vakuumanlage angesaugt. Die Lufi/ zürer Edmund Con
ist so hoch angenommen, daß das Wasser bei 28 Grad bereit- du beſten Mittelſt
dampft. Der Dampf strömt durch Turbinen in einen Raum 7.f zur „alten Gal
durch Wasser aus einer Meerestiefe von 650 m auf etwa 2://. Lenze zählt. Weie
fſelenplatz 3u Lt
dach Bi Deche
nügender Temperaturunterschied besteht, um überhaupt ar W, und vielleicht
Energiegewinnung denken zu können.
zubrücken. Die
beſten Nationalſpi
Grad abgekühlt wird. Die Energie der Turbinen, es sind imnalie Eüld eine Aülk.
zen 8 vorhanden, wird teils in einem Generator für elekträ luches Spiet. CaN
Strom (800 kW.), teils in einem Ammoniakverdichter (1300/ M huſt ſind Peilt L
e, heimer und Sch.
zur Eiserzeugung verwertet. Das Wasser aus 650 m Tiefe, miWenräſentativſpielen.
für diese Breite ungewöhnlich niedrigen Temperatur vo-An nicht gewillt, ſei
2 Grad, bietet den wirtschaftlichen Vorteil der Anlage, der Miederlage zu verſcher
in der Eiserzeugung zu suchen sein dürfte. Die Anlage muß W oh begründete All
große Abmessungen haben, In der Sekunde werden dem zidi wid es am Si
b cbm warmes und 5 cbm kaltes Wasser entnommen. Diee We iommel, Veie”
jahmerohre haben für diese Förderung einen Durchmesser „ Felweginlt Ld
2,50 m. Recht beachtenswerte Rohre, besonders da das eineeg Palizeiſporiae
die sehr ansehnliche Länge von 250 m hat. Damit sich das WA ffingſtfeiertag: 1. 7
auf seinem Weg von der tiefen Schicht des Meeres bis zum chrdballjugend-1. Jg.
nicht erwärmt, muß es außerdem noch isoliert werden, was „Mgtfeiertag: 1. Fuhd
eine Umkleidung mit Holz geschieht, Besondere EinrichimMepliß). — deber Oie
uf dem Polizeiplatz
auf die hier nicht weiter eingegangen werden kann, entlastert
Schiff von dem Gewicht des Rohres und machen das Rohr w GC. Egelsbach am
hängig von dem Wellenschlag des Meeres. Alles in allem g-fft Union, der in let
men, sind auch hier sehr große Anlagen notwendig, die
den=
schaftlichen Erfolg fraglich erscheinen lassen.
Kann man auch heute noch lange nicht von einer Nu
der Energie des Meeres sprechen, so erscheint es doch anr
und wertvoll, den Kampf des Menschen mit der Natur z
trachten, ein Kampf, der zwar noch ohne Erfolg für den
schen geblieben ist, der aber nicht als aussichtslos
aufge=
werden darf.
tirke zu fördern, hat
Ueber die im gan
zu machen, erübrig.
Hauligavereine ein
Bu mit ihrer komplett
mit ſein, wie ſich die
m. Union Wixhauſen
hogen gute Gegner be
nü einem intereſſanter
in iſt auf nachmittags
KURZE MITTEILUNGE
jahre Sporkver
* Regulierung der Elbe. Die Reichsregierung hat beschloss A/fm 8—10. Juni d
Elbe auf ihrer ganzen Länge auszubauen. Im Zuge dieses Planes fien 25jähriges Beſt
gegenwärtig bei Hohenwarthe an der Saale eine Staumauer er—-der ſowie in geſell
durch die der Fluß unterhalb der bekannten Bleilochsperre zum Aiſuigramm zuſammeng
Male aufgestaut werden kann. Der neue Stausee wird 27 km lan/ Aſindet im Vereinsl.
190 Millionen Kubikmeter Wasser enthalten und eine Fläche V0Thrz ſtatt, bei dem u
720 Hektar bedecken. Die beiden Sperren zusammen vermöger AMitglieder geehrt n
400 Millionen Kubikmeter Wasser zu fassen, von denen 350 M Büſſigen Geſanavereit
Kubikmeter Nutzwasser sind, d. h. zur Regelung des Wasserstandsting des Abends in
Elbe nutzbar gemacht werden können. Die neue Staumauer wir / 4. Fernerhin fommet
400 Meter lang. am Boden 53 Meter und an der Krone fast 7 Mete:M zur gebührenden Ek
sein. Man wird eine Straße über sie hinwegführen. Der Bau WiT: gemeinſchaftlichen G=
450 000 Kubikmeter Beton benötigen, der Kostenaufwand wird 2 honmen. Um 1 Uhr n
lionen Mark betragen, die Arbeit soll in etwa 4 Jahren beende- Aisſtraßen nach dem S.
Durch diese großzigigen Anlagen werden ganz gewaltige WaSS-7 hd ein
auserleſene=
schaftliche Vorteile für das Flußgebiet der unteren Saale und au Munnſchaft tragen
Elbe erzielt.
Mheim, TSV. Meſſel
* Bei einem Preisausschreiben, das der Präfekt von lstan A1/0 Gräfenhauſen) et
Verbesserung des Verkehrs der Stadt am Goldenen Horn erlass- hM Siegerehrung in
hat ein deutscher Ingenieur, Prof. Ehlgötz von der Technischen 9
schule Berlin, den ersten Preis erhalten. Er hat in seinem preisgeldh Pfingſtmontag, n=
Entwurf die Anlage einer U-Bahn vorgeschlagen, die von Chichli 1-P Nachmittags 1
den Peras über die Meerenge des Goldenen Horns hinweg zum Mltz. Hier
ſpiel=
bahnhof auf der Stambuler Seite und von hier über die Hagia Sort Rſſchaft gegen.
Stadtteil Aka Serai führen soll. Der Entwurf einer solchen Bahn Wloß=Gerau (c
Istanbul, das wie Rom auf sieben Hügeln erbaut ist, etwas ganz ZMilt gleiche de
Is die Anlage einer Untergrundbahn in einer ebenen Stadt. Der 4—3mmengeſtellte
bahnhof in Chichli liegt 105 Meter über dem Meeresspiegel, arhlder des Verein
Goldenen Horn erreicht wird, und auch auf der Stambuler Sein AMt. Abends 83
noch ein Höhenunterschied von rund 45 Meter überwunden werdes,/0 mit Tanz
sonders interessant ist die Lösung, die für die Ueberquerung des 140 Geſchichte des
nen Horns vorgeschlagen wurde. Um den Wasserarm durch ein 1 Aks Sportvereins R
Brücke zu überwinden, hätte ein Bauwerk von 1½ Kilometer. Zig des deutſchen 5
errichtet werden müssen, durch das die Anlage der Bahn unerträglä u ihen Turnverein.
teuert worden wäre. Auch ein Tunnel hätte die Kosten ungeheuer
da der feste Baugrund am Goldenen Horn durch eine Schlickschen
fast 60 Meter Stärke überdeckt ist. Deshalb ist in dem Entwurt
sehen, die U-Bahn über eine Schiffsbrücke zu leiten. Die Geschwim Fedus „Germani=
desſeten die
Dia D acß dur
eneuter Verſu
ler Züge muß dann zwar ermäßigt werden, aber das ist erträglie.sie iſt im Jahre
die hohen Kosten der anderen Lösungen. Die gesamte Bahn it ;P—ſie waren nicht
ber achteinhalb Kilometer lang und umfaßt 10 Bahnhöfe.
Verein
* Die Versorgung Deutschlands mit Treibstoffen aus der ch — und
Wirtschaft steht gegenwärtig im Vordergrund unseres Interess 5 en
Württembergische Wärmewirtschaftsverband hat kürzlich das 2—
eingehender Versuche über die Verwendung von Schwelkoks bekar!Koh
geben, das zu großen Hoffnungen berechtigt. Bei der Entgasll!
Steinkohlen entsteht in den Gasanstalten unserer Städte und in dern
reien der Zechen der als Hausbrand und in der Industrie geSS
Koks. Aus Rohkohle läßt sich bei guter Wirtschaftlichkeit Leiencn
und auch Dieselöl gewinnen, nur für den dabei anfallenden
Schl-
der in großen Mengen erzeugt wird, mangelt es an einem geeißhe."
satzgebiet. Vorgenommene Versuche haben aber ergeben, C:
Schwelkoks, wenn er nach neueren Verfahren erzeugt wird, Scll.
Hausbrandofen, im Herde und in der Sammelheizung verfelert
kann. Aber auch in den Gaserzeugern ortsfester Kraftanlagen 1
Fahrzeuge kann er verwertet werden. Es wird deswegen eine del
aufgaben der Gasanstalten in der nächsten Zeit sein, ihre Anlan
die Verschwelung umzustellen. Die für Süddeutschland in der Hal"
in Frage kommende Saarkohle eignet sich besonders für N4
schwelung.
* Die großen Vorzüge des Cellophans haben diesem in V
Jahren eine weitgehende Verwendung in der Industrie, beScnte
Nahrungsmittel gebracht. Jetzt ist es einem deutschen Chemik‟"
gen, auch feste Verpackungen, wie Konservendosen und Flas4t."
fäße, wie Flaschen, durchsichtig und unzerbrechlich aus Lellad."
R4
zustellen. Die Gefäße werden ohne Klebstoff erzeugt. Feste T04
sonderer Art werden in die Lösung von Zellulose in einem P"
mittel getaucht. Nach dem Trocknen, d. h. nach dem Verdune"
Lösungsmittels werden die Gefäße von den Formen abgendſlte.
mit einer wasserabstoßenden Flüssigkeit getränkt. Solche Bella
nen bei Wahl geeigneter Rohstoffe wasser- und kochfest
Nei-
werden.
* Ein neues Wunderwerk medizinischer Technik hai fr
H. Regelsberger in Erlangen ersonnen. Ein erfahrener Beob4c!
sonders ein geschulter Arzt oder Krankenpfleger, kann All P
zügen eines Menschen erkennen ob er schläft und auch die1"
Schlafes beurteilen. Messen konnte man die Tiefe des Schiäle‟
nicht. Nun hat die neue Erfindung auch dies ermöglicht. Neie
geht von der Erfahrungstatsache aus, daß mit der Tiefe Ve‟
auch der Gehalt der ausgeatmeten Luft an Kohlensäure Bhält
mißt diesen Gehalt und zeichnet ihn selbständig auf. Es enlsle"
Schlafkurve, die nicht nur Dauer und Tiefe des Schlafes Sohl”."
den Vorgang des Erwachens und die Wirkung von Schlegihlt
urteilen läßt. Der Schlafende bekommt zum Zwecke der
Lil-
einen dünnen Schlauch aus weichem Gummi in die Nase einse"
auf die Brust ein Luftkissen geschnallt. das die Atembeineslle
den Apparat überträgt. Nach Anschluß an das Lichtnetz, W4S4
Steckdose geschehen kann, beginnt die Vorrichtung zu arheiel.
zeichnung kann auch fernübertragen werden, s0 daß ein Wärtel le"
Raum aus gleichzeitig mehrere Kranke überwachen kand
Lonnerstag, 6. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 154 — Seite 11
SAlsbSads La sAtt
Am den Aufſtieg zur Gauliga.
Die „Conenmannſchaft” in Darmſtadk.
Am Pfingſtſonntag auf dem „Exert”.
die Kämpfe um den Aufſtieg treten nun in das entſcheidende
umn. Während an dem Endſieg des FV. Saarbrücken kaum
„ügezweifelt wird, haben theoretiſch — außer Ludwigshafen —
gärntliche beteiligten Mannſchaften die Möglichkeit, den
zwei=
labellenplatz zu erringen. Der Kampf um den begehrten
Platz wird deshalb bis zum Schluß der Serie ſehr
ſpan=
ſein, und vielleicht wird erſt das letzte Spie die
Entſchei=
ubringen.
ie Polizei empfängt am 1. Pfingſtfeiertage den Favoriten,
scarbrücken. Die Mannſchaft iſt weit über die Grenzen ihrer
en Heimat bekannt und zählt heute ſchon zur beſten
ſüd=
ſugen Spitzenklaſſe. Wirken doch in der Mannſchaft einige
ſtier beſten Nationalſpieler mit. Da iſt zunächſt der deutſche
ynführer Edmund Conen zu nennen, der von Fachleuten als
wnder beſten Mittelſtürmer des Kontinents bezeichnet wird.
eihlt zur „alten Garde” der Nationalmannſchaft, obwohl er
Lenze zählt. Weiter hat die Mannſchaft in dem
National=
ſie Sold eine gute Stütze, deſſen Ueberſicht und Schußkraft
ſnanches Spiel entſchied. Aber auch die anderen Poſten der
ſtiſchaft ſind ſehr gut beſetzt, und die Spieler Benzmüller,
dr. Heimer und Schwarz wurden ſchon mehrmals in
Gau=
ſoßepräſentativſpielen verwendet. Der FV. Saarbrücken iſt
ſimt nicht gewillt, ſeine guten Ausſichten am Sonntag durch
liederlage zu verſcherzen. Da aber auch die Polizei bei einem
gnoch begründete Ausſichten auf den zweiten Tabellenplatz
6o wird es am Sonntag beſtimmt zu einem ſpannenden
we kommen, deſſen Beſuch kein Fußballfreund verſäumen
Spielbeginn 15.30 Uhr.
Polizeiſportverein — Jugendabteilung.
Pfingſtfeiertag: 1. Fußballjugend—1. Jgd. Urberach. 14 Uhr.
hadballjugend—1. Jgd. VfR. Mannheim 17.30 Uhr.
ſngſtfeiertag: 1. Fußballſchüler—Roßdorf (Näheres Aushang
Yuplatz). — Ueber die Pfingſtfahrt am 2. Feiertag ſiehe
Aus=
auf dem Polizeiplatz am Samstag.
FC. Egelsbach am 2. Pfingſtfeiertag in Wixhauſen.
Union, der in letzter Zeit eifrig bei der Sache iſt, ſeine
belärke zu fördern, hat am 2. Feiertag den FC. Egelsbach zu
Ueber die im ganzen Gau bekannten Egelsbacher viel
zu machen, erübrigt ſich, da die Mannſchaft zurzeit
ſpiel=
t Gauligavereine einwandfrei ſchlagen konnte. Die Gäſte
ſtde mit ihrer kompletten Mannſchaft antreten, und man wird
ſſot ſein, wie ſich die eifrigen Unioniſten aus der Affäre
Fe Union Wixhauſen hat ſchon des öfteren bewieſen, daß ſie
egen gute Gegner beſtehen kann, ſo daß auch am 2.
Feier=
rt einem intereſſanten Kampf gerechnet werden kann. Der
iu iſt auf nachmittags 4 Uhr feſtgeſetzt. Vorher, 14,15 Uhr,
9 Jahre Sporkverein 1910 e. D. Weikerſtadi!
Im 8.—10. Juni d. J. kann der Sportverein 1910
Weiter=
in 25jähriges Beſtehen feiern. Für das Jubelfeſt iſt in
ſtiſcher ſowie in geſellſchaftlicher Beziehung ein hervorragen=
Pogramm zuſammengeſtellt. Samstag, den 8. Juni, abends
ſufindet im Vereinslokal (Inhaber Adam Hamm) der
Feſt=
mius ſtatt, bei dem u. a. die Gründer des Vereins und
ver=
utMitglieder geehrt werden ſollen. Weiterhin haben ſich die
ſtmäſſigen Geſangvereine und die Turngemeinde zur
Aus=
hüng des Abends in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung
Fernerhin kommen die Teilnehmer von der Saar=
Treue=
i zur gebührenden Ehrung. Am Sonntag wird im Anſchluß
je gemeinſchaftlichen Gottesdienſt die Ehrung der Gefallenen
ſaummen. Um 1 Uhr nachmittags wird ſich ein Feſtzug durch
Uusſtraßen nach dem Sportplatz formieren. Auf dem
Sport=
urd ein auserleſenes Programm folgen. Neben der
Ju=
lannſchaft tragen 5 Vereine (Spielvereinigung
Mainz=
heim, TSV. Meſſel, Jahn 75 Darmſtadt, TV. Nauheim
W. Gräfenhauſen) ein Blitzturnier aus. Abends folgt
iſer Siegerehrung in zwei Sälen bei Reitz und Hamm der
ic Pfingſtmontag, vormittags 10 Uhr, Frühkonzert auf dem
bs. Nachmittags 1 Uhr Aufſtellung des Feſtzuges nach dem
kuatz. Hier ſpielen folgende Mannſchaften: 1. und 2.
Schü=
tenſchaft gegen TSG. 46 Darmſtadt. 2. Mannſchaft gegen
ſroß=Gerau (Sportverein) und dann die 1. Mannſchaft
cie gleiche des SV. Haßfurt in Bayern. Als Abſchluß die
zammengeſtellte Alte=Herrenmannſchaft, in der vorwiegend
ünder des Vereins ſpielen, gegen die gleiche des SV. 98
hädt. Abends 8.30 Uhr gemütliches Beiſammenſein im Ver=
A1 mit Tanz.
19 Geſchichte des jungen Vereins iſt nicht nur für die Mit=
Zades Sportvereins Weiterſtadt lehrreich. Es iſt der typiſche
ang des deutſchen Fußballklubs. Schon 1891 hatte
Weiter=
ſinen Turnverein. Um 1900 herum gab es da auch ſchon
Antereſſenten, die einen Verein bildeten. Die Widerſtände
edoch ſo groß, daß die Bewegung bald wieder einſchlief.
n erneuter Verſuch im Jahre 1905, die Gründung eines
alubs „Germania” wurde mit dem gleichen Schickſal be=
Erſt im Jahre 1910 gelang es den unternehmungsluſtigen
47 — ſie waren nicht älter als 16 Jahre — einen
lebens=
um Verein „FC. Olympia” auf die Beine zu bringen.
ſuchs und Samstags marſchierte man auf den Weiterſtädter
der auf die Vogelweide und übte. Bald hatte man ſo
gernt, daß man es wagen konnte, Wettſpiele auszutragen.
11April 1911 wurde ein zweiter Fußballverein aus der
eehoben, der „FC. Teutonia”. Nun begann ein heftiger
Auenzkampf, wie wir ihn alle aus der Kinderzeit des
deut=
tßballs mit all ſeinen Freuden und Leiden noch deutlich
Anerung haben. Der Entwicklung der deutſchen Fußball=
Ag hat das nichts geſchadet. Nach Kriegsende vereinigten
beiden Vereine und gründeten den Sportverein 1910
dt. Bei vielen Kämpfen konnte der Sortverein
Weiter=
icht gute Erfolge erzielen und Meiſterſchaften erringen.
n Gründern des Vereins, die die Treue gehalten
eben heute noch 4: Ludwig Bretſch Leonhard Hart=
Chriſtoph Schuchmann und Konrad Zimmer=
Sportverein 1910 Weiterſtadt darf ſein Jubelfeſt mit
hnen Bewußtſein feiern, ſein redliches Teil an der Ent=
wicklung der deutſchen Fußballbewegung und der Ertüchtigung
der Jugend, wie es ja das neue Deutſchland mit Recht verlangt,
beigetragen zu haben.
Allen Gäſten entbieten wir ein herzliches Willkommen.
Gleich=
zeitig fordern wir die Einwohner auf, ihre Häuſer mit Grün und
Fahnen in Verbundenheit und zum Gruß unſerer Gäſte zu
ſchmücken.
SC. Hota—Tgde. Beſſungen 1865.
Heute Donnerstag nachmittag, 17 Uhr, treffen ſich beide
Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel am Sportplatz 98. Bei
dem derzeitigen guten Können beider Mannſchaften dürfte ein
ſpannender Kampf zu erwarten ſein, deſſen Beſuch ſich bei freiem
Eintritt beſtimmt lohnt.
Deutſche Fußball=Meiſterſchaft.
Endſpiel in Köln auf den 23. Juni verlegt.
Der Deutſche Fußball=Bund gibt bekannt: Um ein zeitliches
Zuſammentreffen des Eifelrennens auf dem Nürburg=Ring mit
dem Endſpiel um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft im Kölner
Stadion am 16. Juni zu vermeiden, iſt der Meiſterſchaftskampf
um acht Tage verlegt worden. Das Schlußſpiel um die
Deutſche Fußball=Meiſterſchaft zwiſchen Schalke 04 und VfB.
Stuttgart wird nunmehr am 23. Juni im Kölner
Sta=
dion ausgetragen.
Handball.
Reichsbahn Jgd.—TSG. 46 Jgd. 1:17 (0:12).
Das am Mittwoch abend als Rückſpiel der Verbandsrunde
der Jugendmannſchaften ausgetragene Spiel konnte die
Jugend=
mannſchaft der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde in
über=
legener Weiſe gewinnen, dank ihrer auten ſportlichen und auch
körperlichen Verfaſſung. Die Jugend der Reichsbahn konnte ihre
Mannen nicht alle zur Stelle haben, ſo daß ſie gegen das techniſch
gute Spiel der Gäſte nicht aufkamen.
TSG.246 Darmſtadt — Handballabteilung.
Die Jugendmannſchaft fährt am 1. Feiertag nach Erbach.
Nähere Einzelheiten morgen abend beim Training. Alle anderen
Mannſchaften ſind ſpielfrei.
1. Skaffelabend der Leichtathleten in Darmſtadi.
Am Donnerstag, dem 13. Juni, findet der 1 diesjährige
Staffelabend der Leichtathleten auf dem Platz des SV. 98
Darm=
ſtadt am Böllenfalltor ſtatt. Teilnahmeberechtigt ſind alle
Darm=
ſtädter Vereine des Reichsbundes für Leibesübungen mit
Mit=
gliedern, die den neuen Leichtathletikpaß des Fachamtes beſitzen.
Auch die Vereine der Umgebung Darmſtadts ſind
teilnahmeberech=
tigt. Von den Darmſtädter Vereinen ASC., Polizei, Merck,
Teichsbahn, SV. 98, TSG. 46, TG. 65 Beſſungen, Tbd. Jahn 75,
wird die Teilnahme in einer Klaſſe bzw. Staffel erwartet.
Ausgeſchrieben werden für dieſen 1. Staffelabend: Kl. I,
Aktive: 4X100 Meter, 4X400 Meter, 4X1500 Meter. Kl. II,
Frauen: 4X100 Meter. Kl. III, Alte Herren: 4X100 Meter.
4=Jugend (1917/18): 4X100 Meter Olympiſche Staffel (800, 200,
200, 400 Meter). B=Jugend (1919/20): Schwedenſtaffel (400, 300,
200, 100 Meter). C=Jugend (1921 ff.): 4X100 Meter.
Die Meldungen gehen an den Kreisſportwart Ludwig Joſt=
Darmſtadt. Aeußere Ringſtraße 106, bis ſpäteſtens
Mitt=
woch, den 12. 6. 193,5! Meldegeld wird nicht erhoben. —
Die Veranſtaltung beginnt punktlich um 18,45 Uhr mit einem
Aufmarſch aller Teilnehmer. Die Vereine ſorgen dafür, daß die
Teilnehmer zum Aufmarſch und vor allem auch zu den Staffeln
beim 1. Ausruf ſofort vor dem Umkleideraum antreten. Jeder
Verein beſtimmt für ſeine Staffelmannſchaften einen Obmann,
der namentlich mit der Meldung anzugeben iſt und die
Verant=
wortung für pünktliches Antreten und die ordnungsgemäße
Zu=
ſammenſetzung der Mannſchaften entſprechend der obigen
Alters=
klaſſen zu übernehmen hat. Die Reihenfolge der
Staffel=
läufe: Beginn mit 4X100 Meter C=Jugend Schwedenſtaffel
B=Jugend, Olympiſche Staffel 4=Jugend, 4X100 Meter Alte
Her=
ren 4X100 Meter Frauen, 4X100 Meter Aktive 4X1500 Meter
Aktive, 4X100 Meter Jugend 4, 4X100 Meter Aktive.
Neuer Welkrekord von Giſela Mauermeyer.
Ein Diskuswurf von 44,76 Metern.
In Nürnberg fand am Dienstag das traditionelle Hota=
Abendſportfeſt ſtatt, an dem ſich neben den beſten nordbayeriſchen
Athleten auch einige auswärtige Gäſte, ſo die Weltrekordlerin
Giſela Mauermeyer=München und der Studenten=Weltmeiſter
Pflug=München beteiligten. Bei dieſer Gelegenheit gelang es
Frl. Mauermeyer, ihren erſt vor zwei Tagen aufgeſtellten
Diskus=Weltrekord erneut zu verbeſſern. Mit 44,76
Metern überbot ſie ihre ſonntägliche Leiſtung aus Ulm (44,34
Meter) um genau 42 Zentimeter. Im 100=Meter=Lauf der
Män=
ner mußte ſich Studenten=Weltmeiſter Pflug dem Nürnberger
Gottſchalk, den er bei den ſonntäglichen Prüfungskämpfen
drei=
mal beſiegen konnte, diesmal beugen. Wichtige Ergebniſſe:
Männer: 100 Meter: 1. Gottſchalk=Nürnberg 11,2 Sek., 2.
Pflug=1860 München 11,3 Sek.; 200 Meter: 1. Gottſchalk=
Nürn=
berg 23 Sek.; 400 Meter: 1. Hummel=1. FC. Nürnberg 53,1 Sek.;
3000 Meter: 1. Beck=Nürnberger SC. 9:20,2 Min. 110 Meter
Hürden: 1. Cramer=1. FC. Nürnb. 17,6; Diskuswerfen: 1. Stark=
1. FC. Nürnberg 36,61 Meter: Stabhochſprung: 1. Lades=1. FC.
Nürnberg 3,23 Meter; Kugelſtoßen: 1. Conrad=1860 München
14,23 Meter: 10X½=Runden=Staffel: 1. Nurnberger Sportclub
4:11.9 Minuten.
Frauen: 100 Meter: 1 Dollinger=1. FC. Nürnberg 12,6 Sek.;
4X100 Meter: 1. FC. Nürnberg 52,7. Sek.: Diskuswerfen:
1. Mauermeyer=MTV. Neuhauſen=Nymphenburg 44,76 Meter
(neuer Weltrekord).
Um die Südweſtmeiſkerſchaft im Ringen.
Siegfried Ludwigshafen—88 Mainz auf neutralem Platz.
Wie nun endgültig feſtſteht, findet der Wiederholungskampf
zwiſchen genannten Vereinen auf neutralem Platz am erſten
Pfingſtfeiertag, nachmittags 4 Uhr, im Hotel Deutſches Haus,
Bensheim, ſtatt. Somit iſt einem langen Hin und Her ein Ende
gemacht und man ſieht dieſer Begegnung mit dem größten
Inter=
eſſe entgegen, zumal Mainz ſeinen Proteſt gegen Dieburg auch
gewonnen hat.
Aus den Vereinen u. Verbänden
TSG. 46 Darmſtadt — Schwimmabteilung.
Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß heute,
20 Uhr, nach dem Schwimmen eine Zuſammenkunft aller
Aus=
übenden auf der Woogswieſe, bei ungünſtiger Witterung in der
Woogsturnhalle ſtattfindet. Unſere Uebungsſtunden im Woog
ſind Montags= und Donnerstags von 18 bis 19 Uhr für die
Ju=
gend von 19 Uhr ab für die Aelteren, außerdem Mittwochs von
21 bis 22 Uhr im Städtiſchen Hallenſchwimmbad. Dauerkarten
zum Preiſe von 4,50 RM. ſind noch bei unſerem Mitglied
Roß=
kopf, Heinrichſtraße 76, erhältlich.
Darmſtädter Radſport=Club 1919!
Am Sonntag beſtritt der Club in Hechtsheim bei Mainz
zahlreiche Reigen= und Radballkonkurrenzen, ſowie Korſo, und
konnte ſich in allen Wettkämpfen ſiegreich durchſetzen. Trotz der
größten Konkurrenz konnte der Club ſogar noch zwei
Meiſtbetei=
ligungspreiſe erringen, da 56 Mitglieder im Wettkampf ſtanden,
was von keinem anderen Verein erreicht wurde. Die erſte
Rad=
ballmannſchaft konnte in der C=Klaſſe alle Vereine überflügeln
und nach zirka 17 Ausſcheidungsſpielen ſtellten Mink=Schwarz die
Sieger. Die Jugendſpieler Mohr=Schaaf, die zum 1. Male in
den Wettkampf gingen, fanden ſich nicht auf dem geölten Boden
zurecht und errangen den 5. Platz. Lichtenfels=Bopp konnten ſich
in der Vorentſcheidung behaupten, wurden jedoch in der
Zwiſchen=
entſcheidung von der Mannſchaft der „Wanderluſt” aus dem
Rennen geworfen. Im 8er Schmuckreigen konnten wir wieder
einen Sieg feiern. Der Reigen fand bei der ſtark erſchienenen
Bevölkerung größte Anerkennung durch den großartigen Schmuck
und die vorbildliche Fahrweiſe. Im ßer=Jugendreigen, der
erſt=
malig in den Wettkampf ging, wurde der 2. Platz belegt; in dem
6er gemiſchten Reigen langte es zum 3. Platz. Die Korſo==
Wett=
bewerbe waren dieſes Mal überaus ſtark beſetzt in allen Klaſſen.
Mit nur 1⁄s=Punktunterſchied gegen den 1. wurde auch hier der
2. Platz errungen.
Der Club hat außerhalb gezeigt, daß er verſteht, ſeine
Vater=
ſtadt würdig zu vertreten.
Fachamt Kanuſport.
Morgen Freitag, den 7. Juni, abends 8.30 Uhr, findet im
Vorſtandszimmer der TSG. 46 am Woogsplatz eine Beſprechung
ſämtlicher Mitarbeiter des Altrhein=Feſtes (am 22. und 23. Juni)
ſtatt. Um ein genaues Bild über die Vorbereitungen zu
erhal=
ten iſt es notwendig, daß alle, die eine Aufgabe oder Amt für
dieſes Feſt übernommen kaben, zu dieſer Sitzung erſcheinen.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland Darmſtadt—1. Frankfurter Schwimmklub
Freitag, 19.15 Uhr, im Großen Woog.
Im weiteren Verlauf der Waſſerballſpiele um die
Bezirks=
meiſterſchaft treffen morgen abend im Großen Woog obengenannte
Mannſchaften aufeinander. Da Jung=Deutſchland bei ſeinem
erſten Spiel von großem Pech verfolgt war und auf Grund dieſes
Spieles eine Umſtellung ſeiner Mannſchaft vornehmen mußte.
und andererſeits der EFSC. am Montag bei ſeinem erſten Spiel
gegen den SC. Wiesbaden 1911, das er 9:2 gewann, recht gutes
Können verriet, wird es morgen abend am Woog zu einem recht
intereſſanten Kampf kommen, deſſen Ausgang vollkommen
unge=
wiß iſt. Man muß einmal abwarten, wie ſich die notwendig
ge=
wordene Neuaufſtellung Jung=Deutſchlands bewähren wird. Durch
den Verluſt ihres langjährigen beſten Spielers Orlemann, der
ſeit Anfang des Jahres nicht mehr in Darmſtadt iſt, hat es die
Mannſchaft in dieſem Jahre an ſich ſchon ſchwerer als voriges
Jahr, in dem es ohne Schwierigkeiten die Gaumeiſterſchaft
ge=
wann. Das morgige Spiel wird jedenfalls Aufſchluß über den
Weitergang der Spiele geben.
Das Vortraining für das am 16. Juni auf dem
Nür=
burgring ſtattfindende Eifelrennen hat bereits begonnen. Schon
am Montag befanden ſich die Sportwagen der Adlerwerke mit
Schweder, Löhr und von Guilleaume, die Trainingswagen der
Auto=Union und der Franzoſe Dreyfuß zum Training auf dem
„Ring”.
Auch Schwedens Fußball=Meiſterſchaft iſt
in=
zwiſchen entſchieden worden. Den Meiſtertitel ſicherte ſich der
JFK. Göteborg, der zwar noch ein Spiel auszutragen hat, mit
ſeinen 33 Punkten aber von AJK. Stockholm und Elfsborg,Boras
nicht mehr einzuholen iſt.
Ein neuer Zweifronten=Fußballkampf wird
am 18. Auguſt ausgetragen. Während in München an dieſem
Tage das Länderſpiel Deutſchland—Finnland beide Nationen
zum 6. Male zuſammenführt, ſtehen ſich am gleichen Tage in
Luxemburg die Mannſchaften von Luxemburg und Deutſchland
zum zweiten Male gegenüber.
Der engliſche Rennſport hatte am Mittwoch in Epſom wieder
einmal ſeinen größten Tag im Jahre. Die Entſcheidung des mit
10 960 Pfund ausgeſtatteten Derbys hatte, wie immer,
Hundert=
tauſende auf die Beine gebracht, die dem klaſſiſchen Rennen
bei=
wohnten. Der heiße Favorit Bahram aus dem dreimal
ver=
tretenen Stall des indiſchen Kirchenfürſten Aga Khan ſiegte unter
Fred Fox überlegen mit 2 Längen gegen Robin Goodfellow (T.
Weſton und Field Trial (R. Dick) ſowie 13 weiteren Bewerbern.
Der Weltmeiſterſchaftskampf Schmeling—
Baer ſcheint greifbare Formen anzunehmen. Max Schmeling
hat jetzt den mit Walter Rothenburg abgeſchloſſenen Vorvertrag
für einen ſolchen Kampf in einen den Vorſchriften entſprechenden
Hauptvertrag umgewandelt und dieſen unterzeichnet.
Weiterbericht.
In einer ausgedehnten Tiefdruckrinne, die ſich von Irland
bis nach Nordſkandinavien erſtreckt, führen zahlreiche kleine
Tief=
druckrinnen zu allgemein ſehr wechſelvollem Wetter. Für das
Wetter bei uns iſt der über England liegende Tiefdruckkern
maß=
gebend, der von Weſten her unter kräftigen Winden maritime
Luft nach Deutſchland hineinſtrömen läßt und zu ſehr
verbreite=
ten Niederſchlagsſchauern Anlaß gibt. Vorerſt wird dieſe
weſt=
liche Luftzufuhr und damit das wechſelhafte Wetter weiter
an=
halten.
Ausſichten für Donnerstag: Wechſelnd bewölkt bei lebhaften
weſt=
lichen Winden; weitere Niederſchlagsſchauer; nur mäßig
warm.
Ausſichten für Freitag: Noch keine weſentliche Aenderung des
beſtehenden wechſelhaften Wetters.
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und Sie richtig führt. Er ist mit seinen Tourenkarten, Stadtkarten und Straßenkarten
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SHELL- Schwarzwaldkarte
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SHELL-Odenwaldkarte
NFAyV
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Reisedienstesstehen auf
Wunsch jedem
Kraft-
fahrer an allen SHEll-
Tankstellen, die durch
SHELL-Reisedienst-
Plakote gekennzeichnet
sind, jeweils in den
Ge-
bieten, die die
einzel-
nen Karten behandeln,
zur Verfügung. Weitere
SHELL-Gebirgskarten
erscheinen demnächst.
Nummer 154
Donnerstag, 6. Junß
teNachrichten
Geſt
Härtine
zh., 5.
Die Kraftquellen des deutſchen Verkehrs.
Ein Vorkrag des Reichsverkehrsminiſters
Hiyt. eih von Hudenauf.
Am Tage der deutſchen Technik in
Bres=
lau hielt der Reichs= und Preußiſche
Ver=
kehrsminiſter Freiherr Eltz von Rübenach
einen bedeutſamen Vortrag über das Thema „
Kraft=
quellen der Verkehrsmittel, den wir
nach=
ſtehend in ſeinen wichtigſten Teilen wiedergeben.
WPD. Im erſten Abſchnitt ſeiner Ausführungen gab der
Reichsverkehrsminiſter einen Ueberblick über den Anteil, den die
Kraftquellen: Kohle, Oel, Elektrizität, gegenwärtig am Betrieb
verſchiedener Verkehrsmittel haben. Im 2. Abſchnitt zeigte er
die Motive auf, welche auf eine Veränderung der beſtehenden
Verhältniſſe drängen. Im dritten Abſchnitt legte er dann ſeine
Erwägungen angeſichts der vielfach durchaus verſtändlichen
Ab=
änderungswünſche dar.
Im Jahre 1934 hatte die Reichsbahn auf der Schiene
einen Energieverbrauch, der auf Steinkohle umgerechnet,
insge=
ſamt 10,9 Millionen To. Kohle gleichkam. Hieran iſt die Kohle
ſelbſt mit 95,4 Prozent, die Elektrizität mit 4,5 Prozent, das
Treiböl mit noch nicht ¼ Prozent beteiligt. In der
Seeſchiff=
fahrt, fahren die Seeſchiffe — ſoweit ſie Dampfſchiffe ſind —
64 Prozent der Tonnage mit Kohle, 19 Prozent mit Heizöl und
17 Prozent mit Dieſelmotoren und Gasöl. In der
Binnen=
ſchiffahrt überwiegt in bezug auf die Maſchinenleiſtung der
Dampfantrieb mit 78 Proz., wobei, faſt ausſchließlich mit Kohle
geheizt wird. Der hohe Inlandspreis des Heizöls bewirkt, daß
nur wenige Dampfer der Binnenſchiffahrt ſich der Oelheizung
bedienen. Die mit Dieſelmotoren betriebenen Schiffe enthalten
immerhin ſchon 22 Prozent der geſamten Maſchinenleiſtung, die
in den angetriebenen Fahrzeugen der Binnenwirtſchaft inveſtiert
ſind. Der Kraftwagen benutzt in der überwiegenden
Mehr=
zahl heute noch leichte Kraftſtoffe. Erſt etwa 10 Prozent der
Laſt=
kraftwagen haben Dieſelmotoren für ſchwere Treiböle. Die
Elek=
trizität und das Gas beginnen ſich erſt langſam Feld zu erobern.
Welche Gründe ſind es, die auf eine Verſchiebung des
Verhältniſſes drängen? Die Gründe liegen zum Teil im
Bedürf=
nis der Verkehrsmittel ſelbſt; teils werden ſie dem einzelnen
Verkehrsmittel aus wirtſchaftspolitiſchen und ſtaatspolitiſchen
Notwendigkeiten von außen her nahegebracht. Es liegen innere
Gründe vor, wenn die Reichsbahn von ihrem
althergebrach=
ten Dampfantrieb auf Elektrizität umſatteln will, ja ſogar den
Verbrennungsmotor in einem Augenblick auf die Schiene bringt,
in dem der ſchwere Kraftwagen ſein Intereſſe dem Dampf
zuzu=
wenden beginnt. Die Reichsbahn will den Verkehr ſchneller
ge=
ſtalten und ihn noch viel mehr auflockern, d. h. kleinere, aber
häufig verkehrende Einheiten einſetzen. Die Umſtellung des
Eiſen=
bahnbetriebes auf Elektrizität als Kraftquelle erfordert ſo große
Kapitalien, daß nur mit einem ſehr mäßigen Tempo im Umbau
gerechnet werden kann.
In der Seeſchiffahrt geht die Entwicklung über den
Dampfer mit Kohlenheizung zum Dampfer mit Oelheizung, von
dieſem zum gasölverbrauchenden Dieſelmotor, und zeigt in
jüng=
ſter Zeit Anſätze einer Rückkehr zur ölbeheizten Dampfmaſchine.
Die Gründe für dieſe Wandlungen ſind mannigfacher Art. Das
Oel war im Auslande für die Seeſchiffahrt billiger zu haben als
die Kohle in Deutſchland. Es war leichter und ſchneller zu
bun=
kern wirtſchaftlicher unterzubringen. Der Dienſt vor dem Keſſel,
der beſonders in der heißen Zone geradezu mörderiſch war, wurde
durch die automatiſche Beſchickung der Feuerung erſetzt. Der
Die=
ſelmotor konnte die ölbeheizte Dampfmaſchine verdrängen, weil
der auf die Ausnutzung des Brennſtoffes bezogene Wirkungsgrad
des Dieſelmotors mehr als doppelt ſo groß war. Dazu kam der
Vorteil der ſtändigen Betrie sg eitſchatt und des Fortfalls der
mit der Keſſelreinigung verbundenen Koſten und Zeitverluſte.
Ganz außerordentlich ſprach auch die Gewichtsverminderung der
Maſchinenanlage mit. Neuerdings erobert ſich die Dampfmaſchine
das verlorene Terrain zurück, ſo daß ſich die Rückwanderung auf
den ölbeheizten Dampfbetrieb anzubahnen ſcheint. Dieſe
Entwick=
lung iſt geſund, da in der Vielheit der Antriebsaggregate beim
Dieſelmotor nicht eben eine geniale Löſung erblickt werden kann.
Auf dem Gebiete der Binnenſchiffahrt iſt die vorhin
geſchilderte Lage ziemlich konſtant. Im großen Ganzen iſt die
Binnenſchiffahrt mit ihren kohlebeheizten Dampfmaſchinen
zu=
frieden.
Im Kraftfahrweſen ſind die inneren Motive zur
Ab=
weichung von den alten Kraftquellen Benzin und Gasöl noch
latent. Es iſt eigentlich verwunderlich, daß ſie nicht ſtärker ſind,
denn der immer als Ideal angeſehene flüſſige Treibſtoff iſt
eigentlich nur vor dem Motor, d. h. bei der Einfüllung,
Mit=
führung, Förderung und Doſierung allen anderen überlegen. Im
Motor ſelbſt wäre Gas eigentlich vorteilhafter, da man ja nur
Gas verbrennen kann.
Die Elektrizität bietet auch für beſtimmte Arten des
Kraft=
wagenverkehrs beſonders innerhalb von Städten, erhebliche
Vor=
teile. Die Erfahrungen großer Fuhrbetriebe, darunter auch der
Reichspoſt, haben ergeben, daß im Verkehr mit mittlerer Nutzlaſt
die größte Wirtſchaftlichkeit dann erzielt wird, wenn bei
täg=
lichen Leiſtungen bis 15 Kilometer der Pferdezug angewendet
wird. Bei täglichen Leiſtungen bis 50 Kilometer elektriſche
Fahr=
zeuge und darüber hinaus Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren
eingeſetzt werden.
Der Reichsverkehrsminiſter legte dann ſeine eigene Stellung
zu den ſich anbahnenden Veränderungen dar: Bei der Eiſenbahn
iſt die Elektrifizierung in einem immerhin recht kleinen
Aus=
ſchnitt im Gange. Die Reichsbahn wird ſich infolge der
Kapital=
erforderniſſe wohl im ganzen darauf beſchränken müſſen, nur den
Verkehr in ſehr volkreichen Gebieten, alſo ſozuſagen einen
Stadt=
bahnverkehr, auf Elektrizität umzuſtellen. Die einzelnen Projekte
werden aber von Fall zu Fall unterſucht und entſchieden werden
können. Anzuſtreben iſt auf alle Fälle, daß die elektriſch
betrie=
benen Bahnen ſich mit ihrem Strombezuge der allgemeinen
Elek=
trizitätswirtſchaft anpaſſen. Vorausſetzung hierfür iſt, daß die
der allgemeinen Landesverſorgung dienenden Elektrizitätswerke
Strompreiſe anbieten, die einen wirtſchaftlichen Betrieb
ermög=
lichen. Was die Beſtrebungen der Reichsbahn anbetrifft, den
Verkehr auf den nicht elektrifizierbaren Strecken durch
Verwen=
dung von Triebwagen mit Verbrennungsmotoren zu
beſchleuni=
gen und aufzulockern, ſo iſt dazu zu ſagen, daß es ſich um ein auf
15 Jahre abgeſtelltes Programm handelt. Vorläufig verbraucht
die Reichsbahn auf der Schiene noch nicht viel Oel. Das Tempo
der Umſtellung iſt eine Sache der Wirtſchaftspolitik, und die
Reichsbahn lebt heute in ſo enger Gemeinſchaft mit der
Reichs=
regierung, daß deviſenpolitiſch belaſtende Fehlentwicklungen unter
keinen Umſtänden zu befürchten ſind.
Die Seeſchiffahrt wird man durchaus ihren eigenen
wirt=
ſchaftlichen Erwägungen überlaſſen können. Ihr Feld iſt die
Welt, und es wäre ganz verkehrt, wenn man ihr bezüglich der zu
verwendenden Kraftquellen eine Zwangsjacke anziehen wollte.
Unſere Handelsſchiffahrt ſchafft ſich die Deviſen ſelbſt, und ſie kauft
das Oel billig im Auslande.
Anders liegt es auf dem Gebiet der Binnenſchiffahrt.
Nie=
mand denkt daran, den Betrieb der Motorſchiffe einzuengen, aber
eine gewiſſe Zurückhaltung im Uebergang der Binnenſchiffahrt
auf Verbrennungsmotoren ſei geboten; denn flüſſige Treibſtoffe
werden auf lange Zeit hinaus eine Kraftquelle ſein, deren
Inan=
ſpruchnahme vom Staat ſorgfältig beobachtet werden muß.
Grö=
ßeres Intereſſe ſei hier auch der Entwicklung des
Kohlenſtaub=
motors zuzuwenden.
Die Vorteile des flüſſigen Treibſtoffes auf dem Gebiet des
Kraftfahrweſens ſind zweifellos anzuerkennen, aber nicht für alle
Verhältniſſe. Unter beſtimmten Bedingungen wird Elektrizität,
Speichergas, Holz, Holzkohle, Schwelkoks mit demſelben Nutzen,
ja teilweiſe mit größerem zu verwenden ſein. Durch die Novelle
zum Kraftfahrzeugſteuergeſetz hat die Reichsregierung ihren
Wil=
len bekundet, die Verwendung der nichtflüſſigen Treibſtoffe unter
allen Umſtänden zu fördern. An dieſer Abſicht wird die
Reichs=
regierung feſthalten.
Die ſeit Tagen zu beobachtende Aufwärtsbewegung an der
Berliner Börſe an den Aktienmärkten beginnt nachgerade ein
ungeſundes Ausmaß zu erhalten. Das vermutlich von den
Ban=
ken nicht genügend beratene Publikum glaubt durch Käufe von
Aktien bei dem gegenwärtigen Tempo ſteigender Kurſe erhebliche
Gewinne mitnehmen zu können, ohne ſich der Gefahr von
Rück=
ſchlägen bewußt zu werden. Bei der anhaltenden Nachfrage
machte ſich an verſchiedenen Märkten bald Materialknappheit
be=
merkbar, durch die zum Teil Kursgewinne von 3, 4 und 5 Proz.
hervorgerufen wurden. Beſonderes Intereſſe machte ſich für die
in letzter Zeit zurückgebliebenen Papiere bemerkbar, ſo zum
Bei=
ſpiel Brauereiwerte. JG. Farben eröffneten 2½ Proz. über
Vor=
tagsſchluß, um dann erneut um 2 Prozent bis auf 159 anzuziehen.
Ruhiger lagen Montane, bei denen ſich die Kursſteigerungen
zwiſchen 1—1½ Prozent hielten. Kaliaktien eröffneten etwa 1½
bis 2½ Prozent über Vortagsſchluß. Maſchinenwerte lagen etwa
1 Prozent feſter. Von Metallaktien hatten Metallgeſellſchaft mit
plus 4 Prozent die Führung. Verkehrswerte lagen dagegen eher
nachgebend. Weſentlich ruhiger war auch das Geſchäft in
Reichs=
bankanteilen. Renten bleiben vernachläſſigt. Im Verlauf trat
an den meiſten Aktienmärkten eine Beruhigung ein; auf
Gewinn=
mitnahmen bröckelten eine ganze Reihe Papiere leicht ab. Farben
gaben bis auf 158½—158¾ Proz. nach. Im allgemeinen
ſchwank=
ten die Kurseinbußen im Rahmen von ½—½ Prozent. Am
Ren=
tenmarkt machte ſich etwas Nachfrage für Stadtanleihen
be=
merkbar.
Die Rhein=Mainiſche Börſe ſetzte ihre
Aufwärts=
bewegung bei ſehr lebhaften Umſätzen fort, da der großen
Publi=
kumsnachfrage faſt kein Angebot gegenüberſtand, zumal auch die
berufsmäßigen Börſenkreiſe als Käufer auftraten. Erhöhe
Nach=
frage zeigte ſich insbeſondere nach ſogenannten „ſchweren”
Wer=
ten. So lagen beiſpielsweiſe Scheideanſtalt mit 233½—234½ um
2½ Prozent, Siemens mit 183 um 2 Prozent und Ilſe Bergbau
zirka 8 Prozent höher. Lebhafteres Geſchäft wieſen vor allem
Elektroaktien auf. Auch Montanwerte wurden ſtärker gefragt.
Am Chemiemarkt ſetzten JG. Farben 1¾ Prozent höher ein. Auch
Maſchinen= und Motorenwerte wieſen Kurserhöhungen bis zu 2
Prozent auf. Der Rentenmarkt lag ſtill, aber ebenfalls wieder
feſter. Nachdem nach den erſten Kurſen verſchiedentlich kleine
Ab=
gaben erfolgten und die Kurſe leicht nachgegeben hatten, ſetzte ſich
in der zweiten Börſenſtunde bei anhaltend lebhaftem Geſchäft
neue Erhöhung von durchſchnittlich 1 % durch. JG. Farben ſtiegen
auf 158½ nach 156¾. Feſt lagen außerdem u. a. Metallgeſellſchaft
mit 111½—112 (109). Später unterlagen die Kurſe ſtarken
Schwankungen und die Haltung war etwas unſicher, wobei
viel=
fach leichte Abſchwächungen eintraten. JG. Farben gingen auf
158. Der Rentenmarkt blieb dagegen ſehr ruhig bei
unveränder=
ten Kurſen.
Nachdem bereits gegen Schluß der Mittagsbörſe infolge von
Gewinnmitnahmen Abſchwächungen zu verzeichnen waren, ſetzten
ſich die Realiſationen an der Abendbörſe fort. „Im Durchſchnitt
gingen die Aktienkurſe um 1 Prozent zurück. Darüber hinaus
verloren u. a. JG. Farben 1½ Prozent, Scheideanſtalt 2 Proz.
Das Geſchäft war verhältnismäßig lebhaft. Am Rentenmarkte
blieb die Stimmung freundlich und die erhöhten Mittagskurſe
lagen voll behauptet.
Verlängerung des Erzlieferungsverkrages zwiſchd
weſtdeutſchen Hükkenwerken und Eiſenerzbergku
Wie der Bezirksgruppe Wetzlar der Fachgruppe Eiſenerzkr./
bau mitgeteilt wird, iſt mit den rheiniſch =weſtfäliſchen Hü./
eine Vereinbarung getroffen worden, die die Abnahme der
derung, auch die zu erwartende Mehrförderung von etwa 10/
To. monatlich, bis zum 31. Mai 1936 ſicherſtellt. Die Preiſe
ben unverändert und gelten wie bisher frei Bahnwagem
Grube. Wie wir hören, iſt auch das Abkommen zwiſchen
weſtdeutſchen Hüttenwerken und dem Siegerländer Erzbers/
das Ende Mai ablief, um ein weiteres Jahr verlängert wo)
und ſieht die Lieferung von Siegerländer Erzen in unverär
ter Höhe vor.
Im Eiſenſteinbergbau an Lahn, Dill und in Oberheſſern
trug die Förderung im Mai rd. 69 000 (62 000) To., der Aiff
76 000 (70 000) To. Die Vorräte haben ſich entſprechend um
tere 7000 To. vermindert. Die Belegſchaft betrug Ende Mag
2700 Mann. Die Bohrungen ſchreiten weiter fort. Bis 0
Mai wurden 4247 Meter in 35 Bohrlöchern abgebohrt, die
im Mai verſchiedentlich ſchöne Ergebniſſe brachten.
Bauoberin
zlich un
jegangen
Eliſ
Heeresbauken nur nach deutſchen Normen.
Es iſt für alle Zweige der Bauinduſtrie wichtig zu w
daß ſeitens des Reichskriegsminiſters allen Baudienſtſtellem,
Heeresbedarf Anweiſung gegeben wurde, die beſtehenden Noru
blätter des deutſchen Normenausſchuſſes zu beachten.
Produktenmärkte.
Frankfurter Getreidemarkt vom 5. Juni. Der Getreide.
markt blieb gegenüber dem Montagsmarkt unverändert.
die Angebotsverhältniſſe in den einzelnen Sparten bliebern
gleichen. In preislicher Hinſicht waren nur Treber weite
mäßigt, und zwar auf 17,50—17,30 nach 17,50—17,75. Es na
ten (Getreide je To., alles übrige je 100 Kilo) in RM.: A/
W. 9 210, W. 13 214, W. 16 218; Roggen R. 9 170, R. 13
R. 15 178 — Großhandelspreiſe der Mühlen des genam
Preisgebiets. Futtergerſte G.9 172, G. 11 175 G. 12 177: S.
H. 13 170, H. 14 172 — Großhandelspreiſe ab Station. Bei
ſerverladung über 100 To. RM. 3 00 mehr. Weizenmehl 9
27,70, W. 16 20,15: Roggenmehl Type 997 R. 13 23,80,
815 R. 13 24,30, Type 997 R. 15 24,20, Type 815 R. 15 24,7041
0,50 RM. Frachtausgleich. Weizennachmehl 17,25, Weizenfmt
mehl 13,50, Weizenkleie W. 13 10,92, W. 16 11,13, Roggem
R. 13 10,20, R. 15 10.44 — Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtai
Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13,00, Palmkuchen m. M. —
Erdnußkuchen m. M. 14,50 — Fabrikpreiſe ab ſüddeutſcher Faru
ſtation. Treber 17,50—17,30. Trockenſchnitzel 9,70—10,20.
9,75. Weizen und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt
Der nächſte Getreidegroßmarkt findet am Mittwoch,,
12. Juni, ſtatt.
Die erſten Ingelheimer Kirſchen auf dem Markt. Aus T
heim wird gemeldet, daß die erſten Kirſchen, die ſogenan
„Maikirſchen”, jetzt auf dem Genoſſenſchaftsmarkt zur Verffi
rung kommen. Für das Pfund werden 35—45 Pfg. bezahlu
i. Marktbericht des Obſt= und Gemüſe=Großmarktes Weirn
(Bergſtr.) vom 4. Juni. Es wurden bezahlt für Erdbeeren
bis 110 Pfg. und für Kirſchen 32—36 Pfg. pro Pfund.
Darmſtadt, den 4
Grbacherſtr. 63.
7. d. Mis., vormitta
Am Montag verſchled
und langjähriges kreue
Herr Philipp
Die Beerdigung find
nachmittags 2½ Uhr,
hof an der Nieder=R
Antreten vor dem Frie
keiigung Pflicht.
Der Kam
Berliner Kursbericht
vom 5. Juni 1935
Oeviſenmarkt
vom 5. Juni 193
Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
dresdner Bant
Hapag
Torbd. Lloh=
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga=
Deutſche Erdöl
Ne
96.—
96.—
34.125
35.50
45.—
134.50
124.*0
97.50
Auge
159.—
138.50
117.25
„iee He
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Unter
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Vie
158.50
131.50
117.—
105.—
130.—
100.—
127.625
101.6e5
130.25
90.25
77.375
Weeen
Polyphonwerke
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Salzdetfurth Ka
Beſdt: Kaufhof
Verein. Stahlwerke
WVeſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. ſ.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
DieBeerdigur
den 8. Juni, nac
friedhof an der ?
Bir bitten die Vere
eiche Beteiligun
Berein ehem.
Helmſtädter,
Durmftäuter und Karionatbänt Surifradt, dihiute der
Frankfurter Kursbericht vom 5. Juni 1935.
Srescher Sa
Steuergutſcheine
„ Gr. IIp. 1934
„. „ 1935
„ „ 193
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„. „ 193.
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49
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4½% Preuß. v.
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Setiche
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Dtſch. Anl. Ausl.)
+I. Abl.. . . . . .
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413 Darmſtadt.
SNans=
4122München.
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Dt. Komm. Samm.=
4.5. 5.6. 3. 100.5 103.6 ½%Berl. Hyp. B.%o„Lig.=Pfbr.= 107, 1107.7 % Frrf. Hhp.B 107.4 108 -Lig. Pfhr 106 . 1106.6 Goldobl. 105.3 1 10s.5 20 Frkf. Pfbr. B. 1105.9 106.3
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96.5 „ Lig.=Pfbr.
4½% Mein. Hyp.B
Lig. Pfbr.
½ Pfälz. Hyp.B
Lig. Pfbr.
41
½ Rh. Hyp. Bk. % — Lig. Pfbr.
Goldoblig.
4½% Südd. Bod.
(Cred.=Bank.
5½% „ Lig. Pfbr.
4½% Wtto. Hyp.B 1100.5 100.3
100.5 6% Daimler=Benz.
620 Dt. Linol. Werkel
6% Klöckner=Weike 100.5 6% Mainkr. W. v. 26 1100.5 100.2 6% Mitteld. Stahl
5%0 Neckar A. G... 1105.9 113:I. 6% Rhein. Stahlw.
6% SalzmannckCo 10.75 10 6% Ver. Stahlwerke
8
„ RM.=Anl. n 90.75 4½% 241 95.75 94.75 4½% 90.5 6% Voiat & Häffner 26/ 90-). 89.75 3. G. Farben Bonds 261 92 91.75 261 90.75 90 5%Bosn. L.E.B. .192 L. Inveſt.! 90.75 % Bulg. Tab. v. 02 33 94.75
90.75 4½% Oſt. Schätze
% Oſt. Goldrente 5% vereinh. Rumän 96.25 96.5 4½½ bI./ 94.25 941I. 100). 100.5
95 30 Türk. 1. Bagdad
II. Bagdat 1195 4½% Ungarn 1913 F1 96.5
bl. / 94.75 96.75 4½% „ 1914
49
Goldr.
42
1910 92.25 4½ Budp. Stadtan! 420 Liſſabon 1
121 94.75 4% Stockholm „ Aktien. 96.25 Accumulat. Fabrik 12 196.25 96.75 Alg. Kunſtziide Unie 51./100.5 100.5 A. E. G. ......... AndregeNoris Bahn Aſchaffbg. Brauerei Haug),
Wla28.75 135 Zellſtoff
Bab. Maſchinenfbr.
Bemberg. F.P. 4 1.1 21:/. Berl. Kraft u. Licht 1 Brauhaus Nürnbg.
96
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12:1,
2.4
27.25
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8.15
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98
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120.5
104
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34.5
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10
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121.
57
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Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Cement Karlſtadt.
J. G. Chemie, Baſell
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Chade (A=C)......
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ſcheide=Anſtalt
Dt. Linoleumwerke
Dortm. Ritterbräu
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Enzinger Union ..
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Eßling. Maſchinen.
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Fahr, Gebrüder ..
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kayſer ...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke. Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamml
„ Genüſſel
Junghans.
Kali Chemie
„ Aſchersleben
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke
Knorr C. H.
Konſerven Br
Lahmeyer & Co
Laurahütte
Lech, Augsburg.
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſ”
Mainz. Akt. Br. ..
Mannesm.= Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
Moenus... . . . . . .
Motoren Darmſtadt
Reckarweik Eßling.)
145.25 lSdenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbräu
Rh. Braunkohlen".
„ Elektr. Stamm
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Riebeck Montan. ..
Roeder, Gebr. ...
107.5 117.5 Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
nnterfranken .....
Ber. Stahlwerke ..
Ver Ultramarin
Weſtdte. Kaufhof.
Beſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditan ſt.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
bypothekbl.
Comm. u. Privatb.
Dt. Banlund Disc.
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Mein. Hyp.=Bant.
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Reichsbank=Ant. .
93 1Rhein. Hyp.=Bank.
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Württb. Notenban!
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Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzo
Gapag
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Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...
„ Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. M
Mannheim. Verſich.
ob.
12
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12
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71
215
65
123
Lonnerstag, 6. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
V
Geſtorbene.
rmſtadt. Härting Ludwig, Oberſtadtbau
jat i. R., verh., 51 Jahre alt.
ersheim. Eger, Karl, 2 Jahre alt.
Hiermit teile ich Verwandten,
Freun=
den und Bekannten mit, daß mein
lieber Mann
Surwig lulung
Bauoberinſpektor i. R.
heute plötzlich und unerwartet von
mir gegangen iſt.
Eliſabeth Härting
geb. Keller.
Darmſiadt, den 4. Juni 1935.
Erbacherſtr. 63.
Die Einäſcherung ſindei Freitag, den
7. d. Mts., vormittags 9¾ Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſiatt.
Kameradſchaft
„Haſſia”
Am Montag verſchied unſer lieber Kamerad
und langjähriges treues Mitglied
Herr Philipp Jakob Oelp
Schuhmachermeiſter.
Die Beerdigung findet am Donnerstag,
nachmittags 2½ Uhr, auf dem alten
Fried=
hof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Antreten vor dem Friedhofs=Eingang. Be=
(5233
teiligung Pflicht.
Der Kameradſchafts führer.
Am 3. Juni ſtarb unſer
treues Mitglied, Kamerad
Ph. Jakob Delp
Klappacherſtraße 66.
Die Beerdigung findet ſtatt am Donnerstag,
den 6. Juni, nachm. 2.30 Uhr, auf dem
Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße,
Wir bitten die Vereinskameraden um zahl=
(5232
reiche Beteiligung.
Berein ehem. 117er Darmſtadt
Helmſtädter, Vereinsführer.
Nr. 154 — Seite 13
Am Dienstag, den 4. Juni 1935, verſchied infolge
eines Unglücksfalles mein guter, braver Sohn,
mein lieber Bruder
Walter Rothhardt
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau K. Rothhardt Wwe.
Wilhelm Rothhardt.
Darmſiadt, den 4. Juni 1935.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
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„Du brauchſt dich nicht zu grämen”
ſagte ich. Das paſſiert vielen jungen Mädchen.
Sie verſchlimmern die Sache oft durch falſche
Be=
handlung.” Sie wußte, ich hatte ihren geheimen
Kummer erraten. Erweiterte Poren, Miteſſer und
eine dunkle, unreine Haut gaben ihr das Gefühl
einer Ausgeſtoßenen.
„Um dieſe Teintfehler wirkſam zu bekämpfen
und die Haut klar, rein und ſchön zu machen,
gibt es eine ganz einfache, leichte und nicht
koſt=
ſpielige Methode. Beſorge dir noch heute eine
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Samstag, 8. Juni 1935
(Pfingst-Samstag)
geschlossen.
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Filiale der Dresdner Bank
Darmstädter Volksbank e. G. m. b. H.
Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft
Filiale Darmstadt
Hessische Landesbank — Staatsbank
Hessische Landes-Hypothekenbank
Landesbauernkasse Rhein-Main-Neckar e. G. m. b. H.
Geschäftsstelle Darmstadt
Landeskommunalbank — Girozentrale
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Frucht=Waffeln
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Aprikoſen=Pulp (½Aprik
in eigenem Saft)1Pfd.
Erdbeer=Konfitüre
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glaſiert . . . 1pfd. 1
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Mettwurſt=Enden
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Bratl er nge in Burgund.=
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Haushalt=Zwieback
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Jausgebäck
½ Pfund 10
„Kox‟=Butterkeks
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Getrocknete Bananen
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Thamsa Garfs
(TV4992
m. b. H.
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Hauptſchriftleitung: Rudoli Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Vauer; für den Handel: Dr. C. 5. Querſch: für den Spori; Karl Böhmann:
ur „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herber: Netie:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ämtlich in Darmſtadt. D. A. V. 35. 20019 Pl. 3. T ruck und Verlag: L. C. Wiraich
Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 14 — Nr. 154
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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